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Full text of "Chloropidae. Eine monographische Studie"

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537- 
gfMt 


CHLOROPIDAE 


EINE  MONOGRAPHISCHE  STUDIE 


VON 


THEODOR  BECKER 


I.  TEIL 


PALÄARKTISCHE    REGIONy 
MIT   ZWEI    LITHOGR.   TAFELN 


BUDAPEST,  1910. 


»iv.  i»s. 

üeB.    »A'r^-    **"^' 


9-15. 


ARCHIVUM  ZOOLOGICUM 


N"  10.  Editum  est  die  15.  III.  1910.  Vol.  I. 


Chloropidae. 

Eine  monographische  Studie 
von  Th.  Becker. 


I.  Teil. 

Paläarktische  Region. 

Die  Familie  der  Chloropiden  bildet  eine  ziemlich  scharf  begrenzte  Gruppe  der 
Miiscinae  aculi/pterac,  deren  Übergänge  von  und  zn  anderen  Familien  fast  ganz 
verschwunden  und  nur  in  einzehien  wenigen  Formen  noch  angedeutet  erscheinen. 
Die  Vertreter  dieser  F"amilie  sind  daher  auch  leicht  zu  erkennen  und  ihre  Charalv- 
leristik  ist  mit  wenigen  Worten  gegeben  : 

Kleinere  bis  grössere,  meist  nackte  plumpe  Arten,  selten  durch  stärkere 
Behaarung  und  Beborstung  oder  Schlankheit  ausgezeichnet.  Kopf  und  P'ühler 
nehmen  sehr  viele  verschiedene  Formen  an,  stets  aber,  einige  wenige  Ausnahmen 
ungerechnet,  liegt  nuf  der  Stirn  ein  grösseres  Scheiteldreieck ;  Fronlorbital-  und 
Mundborsten  in  der  Begel  fehlend  oder,  wenn  deutlich,  doch  nur  aus  feinen 
Härchen  bestellend.  Postvertikalborsten  gekreuzt.  Thoraxrücken  nur  an  den  Seiten 
und  hinten,  selten  bis  vorne  hin  beborstet ;  Brustseiten  ohne  Borsten ;  eine  spezielle 
und  fast  immer  cliarakteristische  Ausbildung  hat  das  Schildchen.  Bei  den  Flügeln 
fehlt  die  Mediastinalader,  oder  ist  mit  der  ersten  Längsader  verschmolzen;  mit- 
unter sieht  man  unmittelbar  vor  dem  Ende  der  letzteren  noch  Spuren  der 
Mcdiastinalader  und  da  wo  diese  die  Bandader  trifft  oder  treffen  sollte,  ist  letztere 
kurz  unterbrochen.  Es  fehlen  ferner,  und  das  ist  charakteristisch,  die  beiden  Wurzel- 
zellen. Was  dann  der  ganzen  Flügeladerung  ihr  charakteristisches  Gepräge  ver- 
leiht, ist  die  Winkelstellnng,  in  der  die  vordere  Basalzelle  und  Diskoidalzelle  mit 
der  ersten  Hinferrandzelle  meist  zusammentreffen. 

Die  Chloropiden  spielen  im  Haushalt  der  Natur  eine  nicht  unbedeutende 
Rolle,  wenn  auch  vielfach  zum  Schaden  der  Menschen.  Eine  ganze  Reihe  von 
Vertretern  lebt  als  Larve  in  unseren  Kornfrüchten,  die  Entwicklung  und  Frucht- 
bildung hemmend  und  zerstörend,  wie  dies  nicht  nur  in  Europa,  sondern  ebenso 
hantig  in  Amerika  nachgewiesen  ist  ;  einige  wenige  Arten  hat  man  auch  als  Gallen 
erzeugende  entdeckt  (siehe  Schlkchtend^iL.  Verzeichnis  deutscher  Gei'ässpllanzen, 
Zwickau  1891).  Eine  weitere  Eigentümlichkeit  mancher  Arten  ist  das  massenhai'te 
Auftreten  in  menschlichen  \\'ohnungen,  was  aber  wohl  nur  als  eine  znlällige  Ver- 
irrung  beim  Aufsuchen  geeigneter  Eierablagestellen  aufzufassen  ist. 


34  'i'H.    BECKER 


Was  den  Namen  „Chloropidae"  anbetrifft,  so  müssen  wir  ilim  vor  dem  der 
„Oscinidae'^  den  Vorzug  einräumen  (die  Amerikaner  sagen:  Oscinidae),  denn  der 
Name  Oscinis  Latk.  tritt  erst  1804  auf,  während  die  Gattung  Chlorops  von  Meigen 
bereits  lüO'A  aufgestellt  wurde. 

Die  von  Meigen  und  Macquart  eingeleitete,  von  I^oew  und  Anderen  weiter 
ausgebaute  Einteilung  der  Familie  in  2  Hauptgrnppen  :  Chloropinae  (Randader  an 
der  dritten  Längsader  endigend)  und  Oscinellinae  (Randader  bis  zur  vierten  laufend) 
will  ich  beibehalten,  obgleich  auch  hier  Übergänge  vorhanden  sind. 

Die  Familie  hat  einen  grossen  Formenreichtum,  obgleich  die  Verschieden- 
heiten niclit  immer  einen  auffälligen  Gharakter  annehmen  und  es  auf  den  ersten 
Blick  nicht  immer  leicht  ist,  das  Wesen  einer  Ait  oder  Gattung  genau  zu  bezeichnen: 
dazu  kommt  eine  Veränderlichkeit  fast  jeder  Art  und  Gattung,  die  ich  in  keiner 
Familie  so  intensiv  und  aktiv  gefunden  habe,  wie  grade  hier,  ein  Reweis  dafür, 
dass  die  Chloropiden  eine  in  anhaltender  Entwickelung  stehende  Sippe  sind. 
Es  ist  daher  weit  schwieriger,  als  es  den  Anschein  hat,  die  Arten  und  Gattungen  in 
ihren  Grenzen  erkennbar  zu  beschreiben;  daher  ist  es  auch  erklärlich,  dass  so 
viele  Arten  aus  der  Beschreibung  allein  nicht  inmier  haben  erkannt  werden  können, 
da  die  Autoren  gerade  das  Charakteristische  in  ihren  Beschreibungen  nicht  immer 
gleich  erfassen  und  hervorheben  konnten.  Eine  Monographie,  wie  die  vorliegende, 
würde  daher  auch  wahrscheinlich  ergebnislos  oder  unfruchtbar  verlaufen  sein,  wenn 
es  mir  nicht  möglich  gewesen  wäre,  fast  alle  älteren  Typen,  soweit  sie  noch  vorhanden 
sind,  unter  einander  verglichen  zu  haben.  Durch  das  aus  solcher  Gegenüberstellung 
sich  ergebende  Resultat  der  Artfestsetzungen  wird  eben  das  bewiesen  und  illustriert, 
was  ich  vorbin  behauptet,  dass  es  schwer  halte,  die  Arten  aus  der  Beschreibung  allein 
zu  erkennen.  Es  darf  sich  daher  auch  Niemand,  der  ohne  Typenvergleichung  Arten 
aus  dieser  Familie  beschrieben  hat,  wundern,  dass  manche  seiner  Arten  wieder 
eingezogen  werden  müssen.  Von  diesem  Schicksal  ist  der  Autor  selbst  nicht  ver- 
schont geblieben;  am  schlimmsten  ist  es  aber  Loew  ergangen,  denn  von  47  palä- 
arktischen  Arten,  die  er  neu  aufgestellt  hat,  haben  nur  19  Bestand.  Aus  diesem 
Umstände  mag  man  die  Grösse  der  Schwierigkeiten  ermessen,  die  in  der  Materie 
begründet  sind. 

Meinen  nachstehenden  Studien  konnte  ich  zu  Grunde  legen  das  Material  aus 
folgenden  Sammlungen: 

1.  Berliner  Museum  mit  Tj'pen  von  Loew. 

2.  Wiener  Hofmuseum  mit  Typen  von  Winthem,  Wiedemann  u.  a. 

3.  Pariser  Museum  mit  Typen  von  Meigen. 

4.  Stuttgarter  Naturalienkabinet  mit  Typen  von  v.  Roseh. 

5.  Museum  in  Lund  mit  Typen  von  Zetterstedt. 
ß.  Museum  in  Stockholm  mit  Typen  von  Thomson. 

7.  Museum   in   Antwerpen  mit  Typen  von  v.  d.  Wulp  und  de  Meyere   und 
mit  vielen  unbestimmten  Arten  aus  dem  Indischen  Archipel. 
"••         (S.  Museum  in  Hamburg. 

9.  Museum  von  Kopenhagen. 

10.  Museum  in  Budapest  mit  vielen  Arten  aus  allen  Weltteilen,  namentlich 
von  der  Insel  Formosa. 

11.  Pariser  Museum  mit  Arten  aus  Zentral-Amerika,  bei  Gelegenheit  der 
Gradmessung  vor  einigen  Jahren  von  Herrn  Rivet  zusammengebracht. 

12.  Sammluns-  des  Entomologen  A.  L.  Melander  aus  Washington  (über  2000 
nordamerikanische  l-^xemplare)  und  des  Herrn  I.  M.  Aldrich  aus  Moscow,  Idaho, 
N.-Amerika. 


CHLOROPIDAE  Hl 


13.  Sammlung  des  Herrn  Wii.h.  Schnüse  aus  Süd-Amerika. 

14.  Sammlung  des  Herrn  Prof.  Dr.  Bezzi.  (Nordamerikan.  Exempl.) 

15.  Sammlung  der  Herren  L.  Oldknueiu;  Berlin,  Scmnabi,  Warschau,  Sintknis 
Dorpat,  KuNizK  Dresden,  Strobe  Admont,  Siehek  Biegershnrg,  Frey  Helsingfors, 
CoRTi   Pisa    und   .schliesslich   meine   eigene    Sammlung  paläarktischer  (Ihloropiden. 

Ich  beahsichlige    der   Beihe  nach    die    einzelnen  Faunengebieie  zu  bearheilen 
und  zwar  in  naciistehend  verzeichneten  Abteilungen : 
I.  Paläarktisciies  Gebiet. 
II.  Äthiopisches  Gebiet. 

III.  Indisch-australisches  Gebiet. 

IV.  Neotropisches  Gebiet  (Süd-  u.  Zentral-Amerika). 
V.  Nearktisches  Gebiet  (Nord-Amerika). 

Am  Schluss  wird  sich  Gelegenheit  bieten,  über  die  Verbreitung  der  Gattungen 
und  Arten  das  Gesamtergebnis  zusammenzufassen  und  die  faunistischcn  Beziehungen 
der  einzelnen  Faunengebiete  zu  einander  darzulegen. 

Zu  diesem  hier  vorliegenden  1.  Teil  bemerke  ich  noch,  dass  die  Zitate  und 
Literaturnachweise  der  paiäarktischcn  Arten  im  Bande  IV  des  Katalogs  paläark- 
lischer  Dipteren  zu  linden  sind,  und  dass  nur  solche  Arten,  welche  dort  etwa 
nicht  genannt  sind,  mit  einem  entsprechenden  Nachweis  versehen  wurden. 


Ä)  Bestimmungstabelle  für  die  paläarktischen  Gattungen    der   Gruppe 

der  Chloropinae. 

1.  Hinterschenkel  verdickt,  Hinterschienen  entsprechend  gekrümmt  ....       2 

—  Hinterschenkel  und  Schienen  von  gewöhnlicher  Form ;\ 

2.  Stirne  weit  vorgezogen;  Untergesicht  stark  zurückweichend ;  drittes  Fühler- 

glied stumpfkegelig  verlängert;  dritte  L<ängsader  fast  gerade.  Nackte,  stark 
punktierte  Arten.  Platycephala  Fali,.  3*!!^ 

—  Stirne  nicht  besonders  weit  vorgezogen;  Untergesicht  kaum  zurückweichend  ; 

drittes  F'ühlerglied  rundlich,  kaum  etwas  verlängert,  mit  dorsaler  Borste  ; 
dritte  Längsader  nach  vorne  aufgebogen.  Nackte,  kaum  punktierte  Arten. 

Meromyza  MEi(..^t7 

3.  Bandader  deutlich  über  den  Endpunkt  der  dritten  Längsader  hinausgeführt, 

die  vierte  nicht  erreichend.  Flügel  und  zweite  Längsader  besonders  lang, 
hintere  Querader  mitunter  fehlend 1 

—  Randader  an  der  Spitze  der  dritten  Längsader  endigend  oder,  wenn  darüber 

etwas   hinausgehend,  dann   die   Flügel  und  zweite   Längsader  nicht   von 
besonderer  Länge  und  die  hintere  Querader  stets  vorhanden    ....       .") 

4.  Dritte   und    vierte  Längsader   an    der    Spitze    ziemlich    parallel    laufend ; 

zweiter   Bandader-Abschnitt  2Va — 37s mal   so   lang   als   der  dritte. 

Dicraeus  Lw.  p.  p.   1<>''T 

5.  Untergesicht  stark  zurückweichend ;   Kopf   im    Profil    mehr    oder   weniger        ' 

dreieckig ß 

—  Untergesicht  wenig  oder  nicht  zurückweichend  oder  etwas  vortretend.  Kopf 

im  Profil  viereckig,  trapezförmig  oder  rund ,S 

6.  Drittes   Fühlerglied   kurz,   rundlich,    mit    nackter,    dünner    Borste;    dritte 

Längsader   gerade;    Scheiteldreieck    mit    einer    tiefen    Mitlelfurchc. 

Eurina  Meic.   "^4 

—  Drittes  F'ühlerglied  länglich,  stumpfkcgelig 7 


ä6  TH.   BECKER 


7.  Fühlerborste  etwas  verbreitert  mit  spitzer  Endigung  und  deutlicher  Pubes- 

cenz.  Dritte  Längsader  nach  vorne  aufgebogen ;  erste  und  zweite  ver- 
schmolzen, zwischen  der  vierten  und  fünften  eine  Falte.     Oscinis  Latk.  li^ 

—  Fühlerborste  nackt.  Dritte  Längsader  gerade.  Flügeladern  nicht  verschmolzen 

und  ohne  Falte.  Platycephala  Fall.  p.  p. 

8.  Rüssel  lang  und  dünn,    mit  langen  zurückgeschlagenen  Saugtlächen  ...       0 

—  Rüssel    nicht   besonders    lang    und  dünne  mit    kurzen    zurückgeschlagenen 

Saugflächen 10 

9.  Mundiand  spitz  vorgeschoben;  drittes  Fühlerglied  kreisrund;   dritte  Längs- 

ader fast  gerade ;  dritte  und  vierte  schwach  divergierend.  Thoraxrücken 
und  Hinterleib  oben  schwarz,  nicht  gestreift.  Schlanke,  mittelgrosse  Art. 

Melanum  n.  g.  -^ 

—  Mundrand  abgerundet,  nicht  vorgeschoben:  drittes  Fühlerglied  kreisrund  oder 

auch  etwas  verlängert ;  dritte  Längsader  etwas  nach  vorne  aufgebogen  ; 
dritte  und  vierte  stark  divergierend.  Grössere,  plumpe,  schwarzgcstreille 
oder  schwarze  Arten.  Capnoptera  Lw.  ^  | 

II).  Fühlerborste  etwas  verdickt,  durch  dichte  kurze  Behaarung  dick  erscheinend 

und  ganz  schwarz .11 

—  F"ühlerborste  nicht  behaart  und  verdickt,  wenn  auch  durch  feine  Pubescenz 

mitunter  etwas  dicker  als  gewöhnlich;  weiss  oder  schwarz 13 

n.  Queradern  stark  genähert 12 

—  Queradern    in   gewöhnlicher   Entfernung ;  kurze    gedrungene,    am    Thorax 

schwarz  und  gelb  gezeichnete  Art.  Scheiteldreieck  nur  von  halber  Stirn- 
breite. Flügel   von  gewöhnlicher  Länge ;    dritte    Längsader   gerade. 

Phyladelphus  n.  gS''i 

12.  Gelbe,  am  Thoraxrücken  dreifach  schwarzgestreifte  Art.  Flügel  von  gewöhn- 

licher Länge,  dritte  Längsader  nach  vorne  aufgebogen.  Scheiteldreieck 
nicht  besonders  gross.  Fühlerborste  dorsal.     Pseudopachychaeta  Strobl.  53" 

13.  Drittes  Fühlerglied  kreisrund  oder  annähernd  kreisrund  mitunter  mit  etwas 

stumpfer  Oberecke  oder  eine  Kleinigkeit  länger  als  breit,  aber  die  Länge 
niemals  IV4  der  Breite  übersteigend 14 

—  Drittes  Fühlerglied    entschieden    länger   als  breit  oder    von  trapezförmiger 

oder  dreieckiger  Form 22 

1  l.  Thoraxrücken    und    Schildchen    von    gleicher    Farbe,    glänzend    schwarz 

oder  rot .15 

—  Thoraxrücken  und  Schildchen  gelb,   schwarz-    oder   rotgestreift,   selten  die 

Streifen  verschmolzen Ki 

—  Thoraxrücken  bis  auf  die  Schulterbeulen  ganz  schwarz,  stark  punktiert.  Schild- 

chen gelb.  Hinterleib  ganz  schwarz  ;  Hypopygium  gross,  unter  den  Bauch 
geschlagen.  Endborste  der  Mittel.schienen  gekrümmt.       Cetema  Hendel.  5'4 

—  Thoraxrücken  bis  auf  die  Schulterbeulen  und  den  Seitenrand  ganz   schwarz, 

stark  punktiert.  Schildchen  gelb.  Hinterleib   oben    schwarz,  Seitenränder 
gelb  ;  Hypopygium  unscheinbar,  nicht  eingekrümmt.   Endborste  der  Mittel- 
schienen gerade  Epichlorops  n.  g-  77 
1.').  Thoraxrücken    und    Schildchen    glänzend    schwarz    mit    weicher    weisser 

Behaarung  ohne  deutliche  Beborstung.  Eutropha  Lw.  ^'^ 

—  Thoraxrücken  imd  Schildchen  glänzend  schwarz   mit  deutlicher  schwarzer 

Behaarung  und  Beborstung.  Schildchen  klein  mit  den  gewöhnlichen 
Randborsten.  Punktaugen  deutlich.  Scheiteldreieck  gross,  glatt,  die  Seiten- 
ränder deutlich  einreihig  behaart.  Haplegis  Lw.  y-Q 


CHLOROPIDAE  37 


—  Tlioiaxrücken  und  Schildchen  glänzend  schwarz    oder  rostrot.    Schildchen 

auffallend  gross  und  stark  gewölhl  mit  scharfer  unlerer  Kante    und  hier 
mit  einer  Reihe  kurzer  schwarzer  Borsten  hesetzt.   I'imklaugen  undeutlich. 
Scheiteldreieck   seiu-  gross    und    breit    mit  Hohlpiuikten    und  einer  deut- 
lichen Mittelfurche ;  gedrungene  Figur.                                Homalura  Meki.  b  >- 
U).  Schildchen  abgeplattet        17 

—  Schildchen  gewölbt        V.) 

17.  Thorax    und    Schildchen    matlgelb    mit    breiten    sandgrauen    Längsstreifen. 

Hinterleib  mit  zwei  breiten  oberen  dunklen  Längsstreifen.  Fühlerborste 
weiss.  Sciieiteldreieck  mattgelb  mit  kreisförmigem  schwarzen  Fleck 
unter  den  ücellen.  Metopostigma  Beck.  G3 

—  Thorax  und  Schildchen  glänzend  gelb    mit  schwarzen    oder   roten  Längs- 

streifen. Hinterleib  nicht  längsgestreift.  Fühlerborste  schwarz      ....      LS 
LS.  Stirn  und  Scheiteldreieck    nicht   von  ungewöhnlicher  Breite.    Augen  gross, 

weit  höher  als  der  halbe  Kopf.  Chloropisca  Lw.  (^4 

19.  Queradern  stark  genähert.  Diplotoxa  Lw.  n  c> 

—  Queradern  nicht  auffällig  genähert 20 

20.  Borsten  der  Frontorl)iten  deutlich  entwickelt.  Lasiosina  n.  g.  70 

—  Borsten  der  F'rontorbiten  ohne  besondere  Entwicklung  21 

21.  Düstere,  raattschwarz  und  gelb  gezeichnete,  breit  gebaute  Arten  mit  eckigem 

Kopf,  vorgestreckten,  etwas  verlängerten  Fühlern,  dicker  weisser  oder 
schwarzer  Fühlerborste,   sciiwarzen  Tastern.  Anthracophaga  Lw.  7  d 

—  Hellere,  gelb  und   schwarz,    selten  schwarz,   selten  gelb-    oder   rotgefärbte       ' 

Arten  mit  abgerundetem  Kopf;  drittes  Fühlei'glied  fast  kreisrund,  selten 
abweichend,  Taster  gelb,  mitunter  schwarz.  Chlorops  Meig.,  Lw.7^ 

22.  Drittes  P'ühlerglied  deutlich  verlängert,  verhältnismässig  schmal     ....     23 

—  Drittes  Fühlerghed  verhältnismässig  kurz  und  breit,  trapezförmig  oder  fast 

dreieckig  mit  deutlicher  Oberecke      . 25 

23.  Fühlerborste  etwas  dick  und  weiss 24 

—  Fühlerborste  dünn  und  schwarz;    drittes  Fühlerglied   IV4 — l'/anial  so  lang 

als  breit  mit  stumpfer  Oberecke.  Thorax  glänzend  schwarz,  Schildchen 
gelb.  Scheiteldreieck  mit  deutlicher  Längsfurche.  Assuania  Beck.  ip<f 

24.  Thorax  und  Schildchen  schwarz,   grob  punktiert,  ohne  Streifung  und  Fur- 

chung. Mittelschiene  mit  einem  kleinen  schwarzen,  etwas  gekrümmten 
Enddorn.  Centorisoma  n.  g.  /  (7(C, 

—  Thorax    und    Schildchen   gelb,    nicht    punktiert,    schwarz   gestreift.    Mittel- 

schienen einfach;  drittes  Fühlerghed  l'/v — 2nial  so  lang  als  breit. 

Parectecephala  n.  g. /^^S" 

—  Thorax  schwarz,  nicht  gestreift.  Mittelschienen  einfach.  Drittes  Fühlerglied 

2'/2— S'/ainal  so  lang  als  hyL''i\(^-zCe-nt^-r  i^c^n)  Lagaroceras  Beck.  /  07 

2.').  'l'iroraxrücken  hellgelb,  matt,  mit  sandgrauen  Längsstreifen.  Fühlerborste 
weiss.  Scheiteldreieck  ganz  hell  mit  schwarzem  Ocellenhöcker,  die  Seiten- 
ränder ohne  Behaarung.  Stenophthalmus  Beck.  icPf 

—  Thoraxrücken  glänzend  schwarz  mit  weisser  Behaarung.  Fühlerborstc  fein 

und  schwarz.   Scheiteldreieck  gross,   wie  bei  Haplegis,   die  Seitenränder 

mit  feinen  Härchen  eingefasst.  Scoliophthalmus  Beck.  ^Z^ 


38  TH.    BECKER 


JmJk    lUa-voA-i\ru_43  s'-td  .  "^ 


Platycephala.  -x-ff-.    ^^  ''^"■ 

Fall.,  Dipl.  Siiec,  Oscinitl,  2  (I820j. 

drossele  bis  miltelgrosse.  rostgelbe  bis  rostbraune  und  schwärzliche,  stark 
punktierle  nackte  Arten.  Die  breite,  flache  Stirn  ist  weit  vorgezogen ;  das  Scheitel- 
dreieck bedeckt  ungefähr  die  ganze  Stirnlläche,  hat  somit  keine  üreiecksform  mehr, 
sondern  endigt  vorn  breit  abgerundet  an  dem  Slirnvorderrande  mit  einer  scharten 
oder  flach  verlautenden  mutieren  Furche,  l'ntergesicht  zurückweichend,  den  Kopf 
im  Profil  dreieckig  bis  trapezförmig  gestaltend.  I'iihler  unter  dem  vortretenden 
Slirnrande  eingesetzt ;  erstes  Glied  kaum  sichtbar,  zweites  auf  seiner  Oberseite 
verlängert,  unten  erheblich  kürzer,  oben  mit  dem  dritten  kürzeren  bis  längeien 
kegel-  bis  nierenförmigen  Giiede  veilninden ;  Horste  rückenständig,  hell,  durch 
kurze  Pubcscenz  etwas  verdickt.  Mundötfnung  gross  :  der  Mundrand  weit  nach 
vorne  vorgezogen,  so  dass  er  in  der  Höhe  noch  über  den  unteren  Augenrr.nd 
hinausragt.  Rüssel  mit  kurz  zurückgeschlagenen  Saugtlächen;  Taster  unbedeutend 
kurz,  fadenförmig.  Rückenschild  grob  punktiert  mit  Längsstreifung ;  mitunter  sieht 
man  auch  eine  schwache  Längsfurchung,  die  dann  auch  mit  auf  das  Schildchen 
übertritt.  Meso-  und  Sternopleuren  punktiert  und  sehr  kurz  behaart.  Hinterleib  flach 
mit  6  deutlichen  Ringen.  Reine  in  der  Regel  mit  verdickten  Hinterschenkehi  und  krum- 
men Hinterschienen.  Flügel  mit  fast  grader  zweiter  und  dritter  Längsader,  die  vierte 
ist  schwächer,  mit  der  dritten  deutlich  divergierend.  Queradern  einander  genäliert. 

Es  sind  bis  jetzt  li  Arten  beschrieben:  /-"/.  planifrons  Fbk.,  iimbi aciilaln  Fish. 
und  ingrn  Meig.  ;  letztere  ist  ungenügend  beschrieben  und  wird  uns  unbekannt 
bleiben,  da  weder  in  Paris,  noch  in  Wien  Typen  davon  vorhanden  sind.  Es  ver- 
bleiben somit  nur  2  Arten,  denen  ich  noch  die  früher  von  mir  als  Eurina  scnpii- 
lariim  beschriebene  hinzugesellen  will,  trotz  dei-  nicht  verdickten  Hinterschenkel. 
Der  Kopf  mit  dem  die  ganze  Stirn  einnehmenden  Scheiteldreieck  und  der  tiefen 
Mittelfurche  ist  ganz  wie  bei  PI.  planifrons  Fhh.  ;  auch  die  Flügeladerung  mit  den 
etwas  gespreizten  dritten  und  vierten  Längsadern  ist  ganz  im  Charakter  von 
Plalycepluild :  ferner  entspricht  die  Form  des  dritten  Fülllergliedes  durchaus  unseren 
beiden  Plulycephala-Avien,  keineswegs  Enrina.  Diese  Art  stellt  eine  Übergangsform 
dar,  auf  die  ich  nicht  ohne  weiteres  eine  besondere  Gattung  zu  errichten  für 
nötig  erachte ;  mit  Platyccj)haln  hat  sie  mit  Ausnahme  der  Hinterschenkelbildung 
alles  gemein;  erweitert  man  den  bisherigen  Ciatlungsbegriff  um  etwas,  so  kann 
sie  sehr  wohl  bei  Platycephala  verbleiben. 

Arten-    und    S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

(U/rurniit  Fall.  =  miibraciilata  Fbr. 
cidnwrum  Fall.  =  planifrons  Fbk. 
nigra  Meig.  =  Species  dubia. 

1.  planifrons  Fish. 

culmonim  Fall. 

2.  scapularum  Beck 

3.  unibraculata  1'bk. 

afironim  Fall. 

R  e  s  t  i  m  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e    der    Arten: 

1.  Hinterschenkel  nicht  verdickt 2 

—  Hinterschenkel  verdickt 3 

2.  Am  Scheitel  zu  beiden  Seiten  des  Punktaugenhöckers  je  ein  schwarzer  Fleck. 

Schulterbeulen  glänzend  schwarz.  Kleine   gelbe    Art    mit    kurzen  Fühlern 
und  dreifach  dunkel  längsgestreiftem  Hintei-leibe  scapularum  Bkck. 


CHLOPOPIDAE  39 


3.  Am  Scheitel   keine   scliwarze    Flecken.    Schulterbeulen    von    der  Farbe  des 

Thorax 4 

4.  Die  breile  Stirn  mit  einer  mittleren  Längsfurche,    auf  ihrer   ganzen  Fläciie 

stark  punktiert ;  im  Profil  ungefähr  um  '-'/^  des  Augendurchmessers  vor- 
springend. Drittes  Fühlerglied  kaum  länger  als  das  zweite,  vorne  ziemlich  breit 
abgerundet.  Grössere  rostgelbe  Art  von  7 — <S  mm  Länge  planifrons  Fabr. 
—  Die  breite  Stirn  mit  einer  flachen  trichtei'tormigen  Vertiefung,  sehr  schwach 
punktiert;  im  Profil  ungefähr  um  die  Hälfte  des  Augendurchmessers 
vorspringend.  Drittes  Fühlerglied  ungefähr  IVo-nial  so  lang  als  das  zweite, 
vorne  ziemlich  spitz  endigend.  Kleinere  rostgelbe  Art  von  ca.  5  mm  Länge 

umbraculata  F'abh. 

Beschreibung    der    Arten. 

1.  Platycephala  planifrons  Fabr.  —  Taf.  II.  Fig.  15. 

Rostgelh.  Thorax  und  Kopf  stark  schwarz  punktiert,  ziemlich  glänzend.  Thorax- 
rücken mit  zwei  längeren  Längslinien,  die  sich  nach  hinten  hin  zu  Längsfurchen  ver- 
tiefen, welche  auf  das  Schildchen  als  seilliche  Randfurchen  ül)erfreten.  Stirn  sehr 
breit,  über  die  Augen  hinaus  halbkreisförmig  vorgezogen  mit  einer  mittleren 
Längsfurche.  Untergesicht  und  Wangen  etwas  weiss  bereift.  Rüssel  und  Taster 
rostgelb ;  Fühler  dgl. ;  das  dritte  stumpf  kegelförmige  Glied  an  der  Spitzenhälfte 
geschwärzt ;  Borste  weiss,  an  der  Wurzel  gelb.  Hinterleib  pechbraun  bis  schwarz, 
mit  einer  helleren  Mittellinie,  glatt,  ohne  Punktierung,  ziemlich  glänzend  mit 
kaum  bemerkbaren  schwarzen  weitläufig  gestellten  Härchen.  Beine  glänzend  rost- 
gelb. An  den  etwas  gelbbräunlichen  Flügeln  hebt  sich  die  dritte  Längsader  dunkel 
und   deutlich   ab.  7 — 8  mm  lang. 

In  Mittel-  und  N. -Europa. 

2.  Platycephala  umbraculata  Fabr.  —  Taf.  II,  Fig.  14. 

Thorax  und  Kopf  mehr  roströtlich,  glänzend,  aber  nur  schwach  punktiert. 
Thorax-  und  Stirnhaare  sehr  zart  weiss.  Auf  dem  Thoraxrücken  sieht  man  drei 
breite  dunklere  Striemen,  die  mittlere  am  Halse  beginnend,  die  seithchen  vorne 
abgekürzt.  Stirn  stark  glänzend  und  auf  der  Mitte  mit  einer  trichterförmigen 
flachen  Vertiefung.  Das  dritte  F'ühlerglied  ist  schmäler  als  bei  der  vorigen  Ait, 
länger  ausgezogen,  an  der  Spitzenhälfte  geschwärzt ;  Borste  weiss,  an  der  Wurzel 
gelb.  Hinterleib  kastanienbraun  mit  schmalen,  hellen  Hinterrändern,  weitläufig 
weiss  behaart.  Beine  glänzend  gelbrot.  Die  dritte  Längsader  ist  auch  etwas  dunkler 
als  die  übrigen  Adern,  verläuft  aber  ganz  gerade.  5  mm  lang. 

In  ganz  Europa. 

3.  Platycephala  scapularum  Beck.  Zeitschr.  f.  Hyni.  u.  Dipt.  VII.  302.,  431. 
(1907)  [Eiirina]. 

Ich  habe  in  meiner  Beschreibung  schon  bemerkt,  dass  diese  Art  eine  Über- 
gangsform zwischen  Eurina  und  Platycephala  darstelle  und  Hess  sie  wegen  ihier 
nicht  verdickten  Hinterschenkel  bisher  bei  Eurina.  Nun  bestehen  die  Unterschiede 
dieser  beiden  Gattungen  in  folgenden  Hauptmerkmalen:  in  der  Stirndreiecksform, 
Flügehulerung,  der  Fühler-  und  Hinterschenkelform.  Unsere  Art  hat  die  drei  ersten 
Merkmale  mit  Platycephala  gemein  und  ist  daher  dieser  Gattung  näher  verwandt 
als  Eurina.  Aus  diesem  Grunde  füge  ich  sie  hier  ein. 

Körper  gelb,  Thoraxrücken  und  Schildchen  etwas  matt  und  nur  massig  punktiert, 
mit  drei  breiten,  schmutzig  roll)raunen  Längsstreifen  ;  der  mittlere  läuft  ganz  durch 
vom  Haisansatze  bis  zur  Spitze  des  Schildchens,  die  seitlichen  sind  vorne  verkürzt; 


40  TH.   BECKER 


:mf  der  Scluilterbeule  lictjl  ein  auffallend  grosser,  j,'lcänzend  schwarzer  Fleck  ; 
die  kurze  Behaarung  isl  schwarz  und  an  der  Spitze  des  Schildchens  sieben 
zwei  parallel  laufende  Borsten.  Brusiseiten  schwach  glänzend,  braun  gelleckt  ; 
ein  brauner  Längsstrich  an  der  Vorderkante  der  etwas  behaarten  Meso-  und 
Pteropleuren,  sowie  Flecke  über  den  Mittel-  und  Hinterhüften.  Hinterrücken  etwas 
verdunkelt,  grau  bestäubt.  Kopf  mit  dem  Stirndreieck  der  Gattung,  etwas  glänzend 
und  schwach  punktiert.  Das  Untergesichl  weicht  ungefähr  unter  halbem  lechten 
Winkel  zurück.  Backen  so  breit,  wie  der  vertikale  Augendurchmesser.  Da,  wo  das 
Slirndreieck  am  Scheitel  beginnt,  liegt  je  ein  deutlicher  schwarzer  Fleck  ;  Ocellen- 
höcker  schwarz.  Fühler  rostrot  mit  verdunkelter  Spitze  des  etwas  ai)gestumpften 
dritten  Gliedes,  das  nicht  viel  länger  ist,  als  das  zweite.  Taster  gelb.  Hinterleib 
matt  rostgelb  mit  deutlicher  schwarzbrauner  Miltellüngslinie  und  ebensolchen 
Seitenstreifen,  nackt ;  die  sehr  spärhche  Behaarung  schimmert  weisslich.  Beine 
glänzend  gelb,  nackt.  Flügel  wasserklar  mit  rostgelben  Adern  ;  nur  die  dritte  und 
fünfte  Längsader  sind  auf  ihrer  Wurzelhälfte  etwas  dunkler,  zweite  und  diitfe 
grade,  die  vierte  etwas  nach  unten  abgebogen,  divergierend ;  kleine  Querader  im 
dritten  Viertel  der  Diskoidalzelle.  4V2  mm  lang. 
Aus  Biskra  (Coli.  Becker). 

Meromyza. 

Meiu.,  Syst.  ßesclir.,  IV.  163.  120.  (1830). 

Kleinere  nackte,  schlanke  x\rten  von  gelber  Grundfarbe.  Kopf  mit  etwas  vor- 
tretender Stirn,  im  Profil  trapezförmig.  Stirn  breit  und  flach  mit  deutlichem  Scheitel- 
dreieck. Fühler  kurz,  drittes  Glied  oval  mit  stumpfer  oberer  Fcke  und  nackter 
Borste.  Rüssel  mit  kurzen,  schmalen,  umgebogenen  Saugtlächen.  Augen  nackt,  quer- 
liegend, Backen  breit.  Thoraxrücken  mit  drei  meist  getrennten  schwarzgrauen  bis 
rötlichen  Längsstriemen.  Hinterleib  mit  einer  mittleren  dunklen  Rückenlinie  oder 
mit  drei  Fleckenreihen,  die  mitunter  schwarz  zusammentliessen  und  auch  teilweise, 
selten  ganz  verschwinden.  Beine  meist  ganz  gelb  mit  verdickten  Hinterschenkeln 
und  entsprechend  gekrümmten  Schienen  ;  erstere  tragen  auf  ihi-er  Unterseite  und 
Spitzenhäifte  zwei  Reihen  kurzer  schwarzer  dornartiger  Höcker.  PTügel  mit  stark 
nach  vorne  gebogener  zweiter  und  dritter  Längsader  und  mit  genäherten  Quer- 
adern. Siehe  Taf.  11.,  Fig.  3. 

Im  Kataloge  der  paläarktischen  Dipteren  IV.  p.  1B<S  sind  15 — 16  Artbeschrei- 
bungen mit  neim  Arten  aufgeführt,  denen  noch  eine  neue  vom  Jahre  19ü7  M.  decora 
F'rev  aus  Finland  und  eine  zweite  M.  cerealium  Reuter  ebenfalls  aus  Finnland 
hinzutritt.  Alle  diese  beschriebenen  Arten  zeichnen  sich  nicht  grade  durch  besonders 
auffällige  Merkmale,  dahingegen  durch  grosse  Variabilität  aus,  so  dass  es  erklärlich 
erscheint,  dass  diese  vorläufig  angenommenen  11  Arten  bei  der  Typenvergleichung 
und  bei  der  vergleichenden  Untersuchung  sehr  vieler  europäischer  und  asiatischer 
Exemplare  in  verschiedtMien  Sammlungen  bis  auf  drei  zusammenschrumpfen, 
welche  sich  durch  leidlich  konstante  Merkmale  unterscheiden  lassen.  Diesen  drei 
Arten :  pratoriiin  Meiü.,  uarkgatn  Meki.  und  snitatrix  L.  kann  ich  nur  noch  eine 
vierte:  inornata  aus  Zentral-Asien  hinzufügen. 

Variabel  ist  vor  Allem  die  P'orm  und  Farbe  der  Thoraxstreifen,  der  Hinter- 
leibszeichnung und  Brustseitentleckung ;  auch  die  Färbung  der  Taster  ist  nicht 
konstant.  Einigermassen  brauchbar  als  plastisches  Merkmal  ist  die  Dicke  der 
Hinterschenkel  und  die  Breite  der  Wangen ;  dann  die  mehr  gestreckte  oder 
gedrungene  Körperform. 


CHLOROPIDAE  41 


.1/.  sdltatri.v  L.  hal  schwarze  Taster,  drei  schwarze  Rückenstreifen  und  desgleichen 
(irci  sclnvarzc  Hinlerleibsneckcnroihen ;  die  Exemplare  sind  gewöhnlich  nur  von 
üeringer  Grösse  und  die  Hintersciieiikel  sind  weniger  verdickt  als  hei  den  übrigen 
Arten.  Die  dunkle  Variante,  bei  der  der  Hinterleib  mit  Ausnahme  gelber  Säume 
ganz  verdunkelt  bis  schwarz  erscheint,  nennen  wir  lügriuenüs  Macq.  =^^  virescens 
V.  Ros.  ^  basulis  \ .  Kos. 

M.  varicgnta  Meig.  hat  ebenl'alls  schwarze  Taster  ;  die  drei  Längsstreifen  des 
Thoraxrückens  sind  auf  ihrer  Mitte  heller  grau  bis  ganz  rotgelb ;  auf  dem  Hinter- 
leib fehlt  häufig  die  Streifenzeichnung  der  ersten  drei  Ringe ;  die  Hinterschcnkel 
sind  deutlich  verdickt.  Eine  Variante  mit  hellen  Tastern  ist  M.  femorata  Mkig. 
mit  iiiren  Synonymen  :  laeta  Miiio.,  viifescens  v.  Ros.,  unriegala  Schin.  (nee  JMeig.) 

M.  praloriiin  Meig.  ist  bei  hellen  Tastern  durch  langgestreckte  Gestalt  und 
einreihige  Fleckenzeichnung  des  Hinlerleibes  charakterisiert.  Eine  Variante  mit  an 
der  Spitze  geschwärzten  Tastern  fand  ich  im  Museum  zu  Rudapest;  die  Tiere 
stammten  aus  Ungarn  und  Sibirien.  Herr  Frey  in  Helsingsfors  hat  sie  auch  in 
Finnland  gefunden  und  als  decora  n.  sp.  beschrieben  in:  Medd.  Soc.  Fauna  et 
Flora  Fennica,  19Ü7.  (iS.  2. 

M.  inomnla  n.  sp.  aus  Sibirien  zeichnet  sich  durch  ganz  gelben  Hinterleib 
aus,  auf  welchem  nur  der  zweite  Ring  zwei  kleine  schwarze  Seitentlecken  zeigt ; 
durch  helle  Taster,  ganz  gelben  Kopf,  kürzere  Stirn,  ferner  durch  scharfe,  ver- 
kürzte schwarze  Thoraxzeichnung  und  massig  verdickte  Hinterschenkel. 

M.  viridiila  Halid.  unterscheidet  sich  in   keiner  Weise    von   prcilonim    jMeig. 

üb  M.  variegata  Haijd.  etwas  anderes  darstellt  als  variegata  Meig.,  vermag 
ich  nicht  festzustellen,  glaube  es  aber  nicht. 

M.  ceixalhiin  Reuter,  Medd.  Soc.  Faun,  et  Flor.  Fenn.  M  (1!)Ü2)  ist  identisch 
mit  variegata  Meig.  und,  wie  REurEK  in  Anmerk.  1  richtig  mitteilt,  auch  identisch 
mit  der  in  Winthem's  Samml.  in  Wien  unter  dem  Namen  M.  camponim  V\'inth. 
(in  collect.)  aufgeführten  M.  uariegala  Meig. 

Arte  n-    u  n  d    S  y  n  o  n  y  ni  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

basalis  v.  l^os.  =  saltatrix  L.  var.  nigriventris  Macq. 
camponim  Winth.  (in  collect.)  ^=  variegata  Meig. 
cevealiiim  Reuter  =  variegata  Meig. 
ckwicrus  Gmel.  =  saltatrix  L. 

*  ciiruinenns  Zett.  =-   saltatrix  L.  var.  iiigriventris  MACg. 
decora  1""rey.  =  pratoruiii  Meio.  var. 

femorala  Macq.  =  variegata  Meig.  var. 

1.  inornata  Beck. 

laeta  Meig.  =  variegata  Meig. 
inüuita  Gmel.  =  saltatrix  L. 
nigriuentris  Macq.  =  saltatrix  L.  var 

2.  itratoriiin  Meig.,  Macq.,  Zktt.  Wm.k.,  Schin. 

i'iridida  Halid. 
var.    decora  1^'hey. 
viifescens  v.  FHos.  =  variegata  Meig. 
15.  saltatrix  L.,  Fall.,  Meig.,  Macq.,  Zeit.,  Walk.,  Schin. 
clavicrus  Gmel.,  Schkank. 
miniita  Gmel.,  Schrank. 
var.    iiigriventris  Mach. 
basalis  v.  Hos. 

*  curvinervis  Zett.  [Oscinis]  Dipt.  Sc,  VII.  Nr.  18. 


42  'l'H.    BECKER 


curvineruis  Zett. 

saltatrix  var.  c.  Zett. 

inrescens  v.  Ros. 
sulUitri.v  var.  R\i,l.  =  variegata  Mku;. 

saltatrix  var.  c.  Zett.  --  saltatrix  L.  var.  nigriveiitris  Macq. 
•).  rariegata  Meig..  Macq.,  Zett..  Walk.,  Halid.,  Be/./a,  Beck. 

camponim  Winth.  (in  collect.) 

cerealium  Meüter. 

laeta  Meig.,  Schin. 

ruf'escens  v.  Ros. 

saltatrix  var.  Fall. 
var.  femorata  Macq.,  Meig. 

variegata  Schin.,  Strobl  (iiec  Meig.) 

vittata  Winth.  (in  collect.). 
iHiriegata  Schin  ,  .Stkobl.  =  variegrata  Meig.  var.  femorata  Macq. 
inrescens  v.  Ros.  =  saltatrix  L    var.  nigriTCntris  Macq. 
i'iridiila  Halid.  =  pratorum  Meiö. 
inltata  Winth.  liu  collect.)  =  variegata  Meig.  var.  femorata.  Macq. 

H  esti  mm  u  nj^st  a  belle    der    Arten. 

1.  iiinterschenkel  stiirk  verdickt,  nur  ungefähr  27j — 'l^l.,-ma\  so  lang,  als  in  der 

Mitte  dick,  oder  wenn  etwas  länger,  dann  auch  der  ganze  Körper  ver- 
längert und  die  Wangen  breit 2 

—  Hinterschenkel  nicht  so    stark    verdickt,    ungefähr   3 — SV-^-mal   so   lang  als 

in  der  Mitte  dick 6 

2.  Wangen    mindestens   so    breit   wie    das    dritte  Fühlerglied.    Kopf  und   der 

ganze  Körper  lang  gestreckt.  Thoraxstreifen  schwarz  bis  schwarzgrau, 
der  mittlere  auf  das  Schildchen  übertretend.  Hinterleib  mit  nm-  einer 
mittleren  Strieme  und  zwei  schwarzen  Flecken  am  zweiten  Ringe  3 

—  Wangen  schmäler  als  das  dritte  Fühlerglied,  gewöhnlich  nur  halb  so  breit ; 

gedrungene,  nicht  langgestreckte  Formen .       1 

3.  Taster  rotgelb  pratorum  Meig. 

—  Taster  gescliwärzt  pratorum  Meig.  var.  decora  Frey. 
1.  Hinterleib  mit  drei   mehr   oder    weniger    ausgebildeten    Fleckenreihen,  die 

sich  mitunter  auch  an  Vorderrandbinden  zusammenschliessen.  Thorax- 
rückenstreifen rot  oder  rot  und  schwarz,  selten  ganz  schwarz    ....       5 

5.  Taster  schwarz ;  Thoraxstreifen  rot  und  schwarz  variegata  Meig. 

—  Taster  rotgelb,  Tboraxstreifen  rot        variegata  Mnici.  var.  femorata  Macq. 

6.  Taster  schwarz 7 

—  Taster  cotgelb 8 

7.  Hinterleibsllecke  in  drei  deutlichen  Reihen  vorhanden.  Scheiteldreieck  gelb. 

Thoraxsti  eilen  schwarz,  der  mittlere  auf  das  Schildchen  übergreifend ; 
Rrnstseiten  nur  mit  kleinen  schwarzen  Flecken  saltatrix  L. 

—  Hinterleib  mehr  oder  weniger  ganz  schwarz  mit  gelben  Hinterrandsäumen. 

Scheiteldi-eieck  an  den  Rändern  oder  ganz  geschwärzt.  Thoraxstreifen 
schwarz,  der  mittlere  auf  das  Schildchen  übergreifend;  Brustseiten  deutlich 
schwarz  gefleckt.  Fühler  und  Schenkel  vielfach  verdunkelt 

saltatrix  L.  var.  nigriventris  Macq. 

iS.  Hinterleib  unten  und  oben  ganz  gelb,  nur  an  den  Seiten  des  zweiten  Ringes 

je    ein    kleiner   schwarzer   Fleck.    Thoraxstreifen   schwarz,    der   mittlere 

nicht  bis  über  das  Schilden  weitergeführt,  vielmehr  schon  auf  der  Mitte 

des   Rückens   abbrechend.    Stirn  wenig   vorgezogen  inornata  n.  sp. 


CHLOROI'IDAE  43 


Besch  i'e  i  hu  11  2  der  Arten. 


t> 


4.  Meromyza  pratorum  Meu;.   c??- 

Laiif><testieckte  Art.  Thorax  matt  hellgelb  mit  drei  schwarzen,  granbestäubten 
Längsstreifen,  von  denen  der  mittlere  vom  Halse  an  bis  über  das  Schildchen 
läuft.  Hinterriickeii  schwarz.  Sclieiteldreieck  gross,  etwas  weisslich,  ohne  deutliche 
Kinfassung  mit  Haaren,  Kopf  länger  als  hoch,  Augen  querliegend.  Wangen  breit, 
so  breit  wie  das  dritte  P'iihlerglied.  Taster  gelb.  Brustseiten  glänzend,  Flecken  rot- 
gelb. Hinterleib  matt  rostgelb  mit  deutlichen  mittleren  Längsstreifen  und  mit  je 
einem  schwarzen  Seitenlleck  auf  dem  zweiten  Ringe.  Hypopygium  (c?)  gelb,  hinten 
hell  behaart.  Beine  ganz  gelb.  Hinterschenkel  etwa  dreimal  so  lang  als  dick. 
Körper  4V3,  Flügel  3  mm  lang. 

In  Nord-  und  Mitteleuropa  und  Asien  gemein. 

uar.  decora  Fkev.  Taster  an  der  Spitze  geschwärzt. 

5.  Meromyza  variegata  Meig.  d"i.  —  Taf.  IL,  Fig.  1—3. 

Von  mittlerer  Grösse  bis  sehr  gross,  mehr  gedrungen  als  langgestreckt.  Thorax- 
rücken maltgelb,  sehr  kurz,  schwarz  behaart,  mit  drei  rötlichen  oder  schwarzen 
breiten  Längsstreifen,  von  denen  die  seillichen  oder  deren  äussersten  Ränder  meist 
geschwärzt  sind  und  der  mittlere  mitunter  auch  auf  das  Schildchen  übertritt. 
Brustseiten  glänzend  gelb,  meist  nur  mit  einem  kleinen  schwarzen  P'leck  auf  den 
Mesopleuren,  der  aber  auch  häufig  verschwindet,  während  die  ülirigen  Hüfltlecken 
gewöhnlich  ganz  rotgelb  sind.  Kopf  mattgelb.  Sclieiteldreieck  weisslicl,,  etwas  glän- 
zend, dessen  Ränder  mit  kurzen  schwarzen  Härchen  eingefasst  sind ;  drittes 
Fühlerglied  oben  gebräunt ;  Taster  schwarz  oder  an  der  Spitze  geschwärzt.  Hinter- 
rücken rötlich  bis  schwarz.  Hinterleib  gelb,  etwas  glänzend  mit  drei  Flecken  auf 
jedem  Ringe,  von  denen  die  Seitentlecken  der  ersten  Ringe  vielfach  fehlen.  Beine 
gelb,  Endtarsenglieder  etwas  gebräunt.  Hinterschenkel  stark  verdickt  mit  zwei 
schwarzen  F'lecken  auf  den  Kniespitzen.  3 — 47^  mm  lang.^ 

In  ganz  Europa  und  Zentralasien  gemein. 

var.  femorata  M.\cq.  Diese  unterscheidet  sich  von  der  vorigen  durch  hellere 
Taster  und  etwas  vollständigere  Hinterleibszeichnung. 

Aus  Poltava,  Krim  (Saruony)  Coli.  Peeske. 

6.  Meromyza  saltatrix  L.   cf?. 

Thoraxrücken  mit  drei  schwarzgrauen  Striemen.  Hinterleib  mit  drei  Flecken- 
reihen. Taster  schwarz.  Schulterbeulen  und  die  beiden  hinteren  Hüften  schwarz 
gefleckt.  Hinterschenkel  nur  massig  verdickt.  2 — 3  mm  lang. 

In  ganz  Europa  und  Mittelasien,  noch  gemeiner  als  die  vorige  Art  und  die 
kleinste. 

var.  nigriventris  Macq.  Hinterleib  mehr-weniger  ganz  schwarz  mit  gelben 
Iliuterrändern.  Die  schwarzen  Rückenstreifen  sind  sehr  breit  und  hängen  vorne 
liäufig  zusammen ;  an  den  Brustseiten  treten  Flecken  auch  über  den  Vorder- 
hüflen  auf.  Das  Scheiteldreieck  ist  an  den  Rändern  oder  auch  ganz  verdunkeil, 
wobei  dann  die  Dreieckspitze  meistens  heller  gelleckt  erscheint ;  das  dunkle 
Scheileldreieck  wiid  am  Scheitel  schwarz  und  gehl  hier  in  eine  breite  Hinterkopf- 
strieme  über,    die    sich    auf  der   oberen    Hälfte    des  Hinterkopfes    noch   mit   zwei 

'  Nach  der  setir  ausführliflieii  I^eschreilmiig  der  Art  M.  cerealiiim  Meviek  (1902)  ist  die.se 
mit  M.  varieyata  Meig.  ideiitiscli.  Herr  Ri-.itek  beobaclilete  die  Larve  in  Weizen-  und  Hafer- 
Ahren  minierend ;  die  Larve  lebt  stets  im  Halme  oberhalb  des  obersten  Knotens  und  zer- 
nagt die  inneren  Wände;  die  Verpuppung  eit'olgle  meist  zwischen  Halm  und  der  obersten  Blatt- 
scheide, mitunter  auch,   da  eine  Puppe  niciil  zu  finden  war,  wahrscheinlich  in  der  Erde  (V) 

6' 


44  TH.    BECKER 


scilwmzen  Seitenflecken  vereinigt  und  zwei  helle  Flecken  einsehliesst.  Die  Fühler 
sind  verdunkelt  und  auf  der  Oberseite  der  Schenkel  liegt  vielfach  eine  braune 
Längsstrieme. ^ 

7.  Meromyza  inornata  n.  s|).  ?. 

Eine  ganz  blassgelbe  Art ;  am  Kopie  ist  nur  die  nächste  Umgebung  der 
Ocellen  gebräunt.  Taster  gelb,  hei  einem  der  beiden  vorliegenden  Exemplare  sind 
diese  an  der  Spitze  schwach  gebräunt.  Die  Stirn  tritt  weniger  vor  als  bei  den  übrigen 
Arten,  infolgedessen  ist  auch  das  Scheiteldreieck  nicht  lang.  Auf  dem  Thorax- 
rücken liegen  drei  intensiv  schwarze  Längsstreifen,  mall,  durch  weissliche  Berei- 
fung etwas  grau;  die  Mittel.strieme  läuft  nicht  über  das  Schildchen,  sondern  ist 
schon  dicht  hinler  der  Milte  des  Thoraxrückens  abgebrochen;  die  Seitenstreifen 
sind  jenseits  der  Quernahl  gegabelt.  Hinterrücken  mattschwarz;  auf  den  Brustseiten 
sieht  man  die  gewöhnlichen  schwarzen  Flecken,  aber  nur  von  geringer  Aus- 
dehnung Hinlerleib  oben  und  unten  ganz  mattgelb,  nur  an  den  Seitenecken  des 
zweiten  Ringes  liegen  zwei  kleine  schwarze  Flecken.  Beine  ganz  blassgelb;  Hinter- 
schenkel nur  massig  verdickt.  Flügel  wie  bei  den  übrigen  Arten.  SV-j  mm  lang. 

Aus  Sibirien,  Irkutsk.  (Makerow),  in  der  Sammlung  des  Herrn  Th.  Pleske 
und  in  Loew's  Sammlung. 

Diese  in  der  küizeren  Kopfform  etwas  abweichende  Art  ist  auch  in  der 
P'ärbung  so  wesentlich  von  von  M.  saltairix  L,  mit  der  sie  die  nur  schwach  ver- 
dickten Schenkel  teilt,  verschieden,  dass  ich  sie  nicht  lediglich  als  Variante  auf- 
lassen kann ;  ihrer  plastischen  Merkmale  wegen  lässt  sie  sich  aber  auch  nicht  mit 
der  ihr  in  der  Färbung  etwas  näher  kommenden  M.  unriegata  Meig  oder  femo- 
raia  Macq.  zusammenwerfen. 

Zur  Kontrolle  meiner  Artfestsetzungen  habe  ich  die  Hypopygien  nach  Prä- 
paration unter  dem  Mikroskop  imtersucht ;  dieselben  sind  von  sehr  einfachem 
Bau  ;  der  letzte  Abdominalring  umhüllt  die  Kopulationsorgane  kappenförmig  und 
ist  an  der  inneren  Seite  zum  Teil  geöffnet ;  man  sieht  hier  zwei  meist  schwarze 
lamellenförmige  Organe,  zwischen  denen  sich  der  Penis  belindet ;  diese  Lamellen 
haben  bei  den  drei  folgenden  Arten  charakteristische  Formen : 

\.  bei  M.  saltairix  L.  zeigen  sie,  im  Profil  gesehen,  die  Form  des  mensch- 
lichen Fusses :  sie  sind  gelb  mit  schwarzer  Ferse  und  Spitze ;  bei  der  Variante 
iiigrii>entris  Macq.  sind  sie  ganz  schwarz. 

2.  bei  )I.  praloriim  Meig.  haben  sie  die  Form  zweier  schwarzer  nackter  Stäbe. 

3.  bei  M.  variegata  Meig.  sind  sie  schwarz  und  hakenförmig  gebogen. 

Die  Variante  decora  Frey  und  inornata  Beck,  habe  ich  nicht  untersuchen 
können. 

Eurina. 

Meig.,  Syst.  Beschr.,  VI.  3.  191.  (1830.) 

Schwärzlich  mattgraue  bis  glänzend  rostrote,  meist  kahle,  kurzbehaarte  Arten, 
ohne  hervortretende  Beborstung;  Kopf  im  Piofil  durch  die  vorspringende  Stirn 
und  das  zurückweichende  Untergesichl  dreieckig  gebildet.  Stirn  in  beiden  Geschlech- 
tern breit  mit  parallelen  Augenrändern  und  einem  grossen  Scheiteldreieck,  das 
gewöhnlich  durch  seitliche  Rinnen  und  Falten  von  der  Stirnfläche  abgegrenzt 
erscheint,  seltener  scharf  geschieden,  stets  aber  mit  einer  Mittellinie  oder  Furche 
geziert  ist.  Die  kurzen  Fühler  sitzen  unter  dem  Stirnrande    und  sind    vorgestreckt 

'  Die  Liirve  soll  nach  Reuter  (siehe  bei  M.  cerealium)  in  den  Blättern  verschiedener 
üetreidearten    minieren,  olme  jedoch  sichtbaren  Schaden  anzurichten. 


CHLO&OPlDAß  45 


mit  rundlich-ovalem  dritten  und  uni>erähr  t>leich  langen  zweiten  Gliede  ;  das  erste 
ist  seiir  liurz;  die  F'ülilerhorste  an  der  Wurzel  dick,  nackt  und  riickenständig.  Die 
Augen  sind  etwas  querliegend,  klein  und  nackt;  Backen  breit.  Hrustseiten  nackt 
oder  zum  Teil  behaart,  jedoch  ist  mit  einer  Ausnahme  diese  Heiuiaruiig  nur  sehr 
kurz  und  schwer  wahrzunehmen.  Hinterleib  tlach,  fünf'ringelig.  Beine  ohne  aul- 
fällige Verdickung  und  Behaarung,  meist  nackt.  Flügel:  die  Bandader  endigt 
dicht  hinter  der  dritten  Längsader;  die  ersten  drei  dick  und  gerade,  die  vierte 
gewöhnlich  schwächer  und  etwas  divergierend. 

Aus  den  Beschreibungen  der  paläarktischen  Fauna  kennen  wii'  die  folgenden 
neun  Arten :  E.  piibescens  Meic...  chjpentn  Meic..,  liirida  Mkk;.,  (iiiadristriata  Schlimm., 
cnlva  Egg.,  niida  Lw.,  diicnlis  (^osta,  d<dinatinn  Sthohi.,  trictngiiUiris  Beck. 

E.  clypeata  Meig.  wird,  wie  Meigen  selbst  sagt,  wahrscheinlich  nichts  anderes 
sein  als  seine  E.  liiridn.,  ausser  dieser  könnte  nur  noch  E.  ralixi  Egg.  in  Frage 
kommen.  Da  die  Type  im  Berliner  Museum,  von  der  .Meigen  spricht,  nicht  mehr 
vorhanden  ist,  wird  es  gut  sein,  clypeota  als  synonym  bei  liiridn  zu  belassen ;  in 
der  WiNTHEM'schen  Sammlung  zu  Wien  fand  ich  ebenfalls  keine  Type. 

E.  piibescens  Meig.  Hierüber  sind  verschiedene  Auffassungen  nicht  hervor- 
getreten mit  Ausnahme  von  Schummee. 

E.  qiiadristriata  Schumm.  W' as  Schummel  hierüber  schreibt,  führt  unzweifelhaft 
auf  E.  piibescens  Meig.;  alle  seine  Angaben  passen  auf  diese  Art  und  auf  keine 
andere.  Wenn  Schummel  trotz  dieser  Übereinstimmung  in  der  Beschreibung  nun 
noch  hinzufügt:  „die  gegebenen  Artkennzeichen  unterscheiden  diese  Art  hinreichend 
von  der  ähnlichen  E.  piibescens  Meig.",  so  weiss  man  in  der  Tat  nicht,  was  man 
dazu  sagen  soll.  Ich  gebe  weiter  unten  zur  Vergleichung  den  Worflaut  der  Schum- 
MELschen  Beschreibung. 

E.  niida  Lw.  ist  nach  Typenvergleichung  dieselbe  Art  wie  lurida  Meig.,  eine 
in  den  Mittelmeerländern  nicht  seltene,  allenthalben  vorkommende  Art. 

E.  dalmaiina  Strobi,  ist  mit  diiccilis  Costa  identisch,  die  in  den  Mitlelmcer- 
Ländern  stellenweise  sehr  häufig  zu  finden  ist. 

Den  so  verbleihenden  fünf  Arien  kann  icli  noch  eine  neue,  E.  nk/rifronldta 
hinzufügen. 

Arte  n    ii  n  d    S  3'  ii  o  u  y  m  e  n  -  B  e  g  i  s  t  e  r. 

1.  calva  I""gg. 

clypeata  Meig.  =  Inrida  .Micio. 
dalmaiina  Strobl  =  diicali»  Costa. 

2.  ducalis  Cost.a. 

dalmaiina  .Sthoül. 

3.  lurida  Meig. 

clypeata  Meig. 
nuda  \.\\. 
1.  iiigrifrontata  Beck. 

mida  Lw.  =  lurida  Meig. 
.').  pubescens  Meig. 

(juadristriata  Schimm. 
qiiadristriata  Schumm.  =  pubesceus  Meig. 
(i.  triangularis  Beck. 

Best  im  m  ungs  ta  belle    der    Arten. 

1.  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz    bis   rotbraun,    von    der    maltroten  Stirn- 
fläche scharfkantig  abgegrenzt 2 

—    Scheiteldreieck  nicht  glänzend  schwarz,  sondern  meist  matt,  von  annähernd 

ilerselben  Färbung  wie  die  Sfirniläche  und  von  dieser  nicht  scharf  begrenz!       .'{ 


46  TH.   BECKER 


2.  Scheiteldi-eieck  stark  punktiert,  am  Scheitel  von   den  Äuiienrändern  durch 

hellen  Zwischenraum  getrennt.  Stirnvorsprung  vor  den  Augen  nicht  so 
lang  als  der  Augendurchmesser.  I5eine  gelh  triangularis  Beck. 

—  Scheiteldreieck  am  Sclieitel  mit  den  Augenründcrn  schwarz  verbunden.  Stirn- 

vors|)rung  so  lang  wie  der  Augendurchmesser.  Schenkel  und  Hinterschienen 
auf  der  Mitte  braun;  letzte  Tarsenglieder  braun         nigrifrontata  n.  sp. 

3.  Thoraxrücken  mit  zwei  dunklen  mittleren  Längsstreifen  (Miltelstrieme  geteilt) 

und  zwei  ähnlichen  Seitenstreifen.  Beine  nicht  ganz  gelb 4 

—  Thoraxrücken  mit  drei  breiten,  in  der  Mitte  kaum  geteilten  dunklen  Längs- 

streifen, schwarz  behaart,  Sternopleuren  und  Mcsojjleuren  weiss  behaart. 
Scheilcldreieck  gross,  rot,  punktiert  mit  tiefer  Miltelfurche.  Hinterleib 
und  Beine  hell  rotgelb.  Dritte  und  vierte  Längsader  gewöhnlich  ganz 
parallel  laufend  lurida.  Meic. 

1.  Stark  behaarte  Art.  Thoraxrücken  matt  braungrau  mit  zwei  breiten  mittleren 
schwarzen  und  zwei  schmäleren  Seitenstreifen,  lang  schwarz  behaart.  Hin- 
terleib mattschwarz  mit  weissgrauen  Hinterrändern  und  mittleren  Längs- 
streifen. Mesopleuren  nackt,  Sternopleuren  lang  schwarz  behaart 

pubescens  Meig. 

—  Kurz  behaaite  oder  fast  nackte  Arten 5 

5.  Thoraxrücken  und  Scheiteldreieck  stark  punktiert  mit  sehr  kurzen  weissen 

Härchen.  Stirn  dreimal  so  breit  wie  ein  Auge.  Scheiteldreieck  verhältnis- 
mässig breit.  Mesopleuren  hell  behaart.  Fühler  kurz;  zweites  Glied  unge- 
fähr so  lang  oder  wenig  länger  als  das  dritte  calva  Ecc. 

—  Thoraxrücken  und  Scheiteldreieck  fein  ])unktiert  mit  sehr  kurzen  schwar- 

zen Haaren;  Scheiteldreieck  schmäler;  Mesopleuren  schwarz  behaart.  F'üh- 
1er  verhältnismässig  länger  als  bei  E.  calva:  zweites  Glied  ein  wenig  länger 
als  das  dritte  ducalis  Costa. 

B  e  s  c  h  r  e  i  b  u  n  g  der  Arte  n. 

8.  Eurina  pubescens  Meic.  d9-  —  Taf  II,  P^ig.  13. 

Thorax  aschgrau  bestäubt,  matt,  mit  zwei  breiten,  durch  eine  feine  Linie 
getrennten  schwärzlich  braunen  Mittelstreifen  und  zwei  schmäleren  am  Seitenrande; 
die  beiden  Mittelstreifen  laufen  auch  über  das  Schildchen;  letzteres  ist  wie  der 
Thoraxrücken  lang  schwarz  behaart  ohne  Hervortretung  stärkerer  Borsten.  Brust- 
seiten aschgrau,  nackt.  Sternopleuren  lang  schwarz  behaart.  Kopf  wie  der  Thorax 
gefärbt;  Untergesicht  heller,  gelbgrau  bestäubt.  Das  bis  an  die  Fühler  reichende 
Scheiteldreieck  wird  durch  eine  Falte  und  zwei  Furchen  von  der  Stirn  getrennt 
und  ist  von  ziemlicher  Breite;  seine  Seitenränder,  Stirnfläche,  Wangen  und  Backen 
sind  lang  schwarz  behaart.  Die  Stirn  ist  über  den  Augen  horizontal  vorgezogen, 
ungefähr  um  soviel  als  der  Durchmesser  der  ovalen  querliegenden  Augen  beträgt. 
Fühler  schwarzbraun,  das  dritte  Glied  so  lang  als  breit,  vorne  mit  einer  stumpfen 
Oberecke  und  mit  nackter  Bückenborste,  welche  an  der  Wurzel  schwarz,  weiter- 
hin weiss  ist.  Bussel  und  Taster  braun.  Hinterleib  auf  der  Oberseite  matt  schwarz, 
nackt;  der  erste  Bing  grau,  die  Hinterränder  der  übrigen  und  eine  mittlere  Längs- 
linie ebenfalls  grau;  die  umgebogenen  Seitenränder  der  Ringe  grau,  mit  langen 
schwarzen  Haaren  besetzt,  deren  Wurzeln  auf  schwarzen  Punkten  stehen.  Beine  : 
Schenkel  und  Schienenspitzen  schwarzgrau  bereift:  Schienenwurzeln  und  Tarsen 
rotgelb  bis  bräunlich,  Schenkel  lang  behaart.  Flügel  bräunlich,  am  Vorderrande 
gesättigter;  Adern  alle  dick  und  schwärzlich;  in  den  Hinterrandzellen  sieht  man  in 
gewisser  Bichtung  belle  Längsslreifen  oder  Falten.  3—6  mm  lang. 


CHLOKÜWDAIi  47 


Vorkommen:  in  Mittel-Europa. 

ScHUMMEL  beschreibt  seine  Art:  quadristrinta  wie  folgt: 

„Borstig,  Rückenschild  aschgrau  mit  vier  dunkelbraunen  Striemen;  Hinterleih 
schwarz.  Glieder  desselben  am  Ende  weisslicii  gerandet,  mit  einer  feinen  hellgrauen 
Längslinie.  Beine  graubraun,  Spitze  der  Schenkel  und  die  Schienen  rostgelb. " 

9.  Eurina  calva  Egg.  cf?.  —  Taf.  II,  Fig.  16. 

Thorax  und  Schildchen  matt  braungrau,  nackt,  mit  vier  breiten  nicht  sehr 
auffälligen  dunklen  Längsstriemen,  stark  punktiert;  die  beiden  hinteren  üor.socentral- 
jjorsten  sind  noch  sichtbar,  sonst  ohne  jede  Beborstung:  die  Beliaarung  auf  Thorax 
und  am  Kopfe,  welche  ausserordentlich  kurz  ist,  schimmert  weisslich;  an  den  Brusl- 
seiten  sind  nur  Me.so-  und  Sternopleuren  punktiert  und  hell  behaart.  Kopf  matt, 
von  der  Farbe  des  Thorax.  Untergesicht  jedoch  heller  und  mit  weissem  Reif  übei'- 
gossen,  der  auch  auf  den  Wangen  und  der  Stirnfläche  bei  schräger  Beleuchtung  sicht- 
bar wird.  Fühler  rotbraun  mit  schwarzer,  an  der  Wurzel  verdickter  Borste;  von 
der  Wurzel  der  Fühler  zieht  sich  eine  rothbraune  Faltenstrieme  horizontal  nach 
dem  Augenrand  hin,  ohne  ihn  zu  erreichen.  Der  Stirnvorsprung  erreicht  nicht  ganz 
die  Länge  des  Auges.  Taster  und  Rüssel  hellbräunlich;  Schwinger  und  Schüppchen 
weisshch,  erstere  mit  dunklem  Heck  an  der  Spitze.  Hinterleib  obenauf  schwarz- 
l)raun  mit  äusserst  zarten  weisslichen  Randsäumen  und  einer  scliwachen  grauen 
mittleren  Längslinie;  die  nach  unten  zu  umgebogenen  Ringleile  sind  aschgrau, 
etwas  punktiert,  aber  äusserst  kurz,  überwiegend  weiss  behaart.  Beine  sehr  kahl; 
die  Grundfarbe  ist  rostgelb,  Hüften  zum  Teil  verdunkelt;  Schenkel  mit  Aus- 
nahme der  äussersten  Wurzel  und  Spitze  schwärzlich  giau  bereift,  ebenso  die 
Hinterschienen  jedoch  ohne  scharfe  Begrenzung.  Flügel  etwas  gebräunt,  jedoch 
heller  als  bei  der  vorigen.  4 — 6  mm  lang. 

Vorkommen:  Ungarn,  Mittelmeergebiet. 

10.  Eurina  ducalis  Costa.  c?5. 

Sie  hat  Ähnlichkeit  mit  der  vorigen,  unterscheidet  sich  aber  durch  andere 
Form  und  Skulptur  des  Kopfes  und  durch  die  ganz  schwarze  etwas  kräftigere 
Behaarung,  sowie  durch  dunklere  Flügel. 

Der  braungrauc  matte  Thoraxrücken  ist  etwas  feiner  punktiert  als  bei  E.  calixi 
und  die  beiden  mittleren  dunklen  Längsstriemen  sind  sehr  deutlich,  während  die 
beiden  seitlichen  undeutlicher,  sind.  Die  kurze  aber  kräftigere  Behaarung  ist  ohne 
Ausnahme  schwarz,  an  den  Brustseiten  sind  nur  die  Mesopleuren  etwas  punktiert 
und  schwarz  behaart.  An  dem  gleichgefärbten  Kopfe  ist  das  Stirndreieck  an  seiner 
Basis  schmäler  als  bei  E.  calva;  es  ist  auch  kaum  etwas  punktiert,  dahingegen 
stehen  zu  beiden  Seiten  der  Mittelfurche  kurze  Haarreihen,  die  ebenso  wie  die 
kurzen  Stirnhaare  im  Gegensatz  zu  E.  calva  schwarze  Färbung  zeigen.  Der  Slirn- 
vorsprung  i.st  gleich  der  Augenlänge.  Fühler  rotbraun;  sie  sind  im  ganzen  etwas 
länger  als  bei  E.  calva :  das  dritte  Glied  an  der  Spitze  verdunkeil  mit  schwarzer 
Borste.  Untergesicht  von  rotem  Grundton,  weiss  bereift  wie  die  Backen  und  die 
Stirnfläche.  Hinterleib  matt  rostbraun  mit  etwas  verdunkelten  Hinterhälften  der 
Ringe  und  sehr  schmalen  weissen  Endsäumen;  die  nach  unten  umgebogenen  Seiten- 
ränder gelbgrau  bestäubt  und  kurz  schwarz  behaart.  Beine  rostgelb;  Wurzel  der 
Hüften,  Schenkel  bis  auf  die  Spitze  und  eine  mittlere  Binde  auf  den  Hinterschienen 
schwarz  mit  grauer  Bereifung,  llügel  deutlich  schwarzbraun  getrübt,  nach  dem 
Hinterrande  zu  allmählich  verblassend ;  dritte  und  vierte  Längsader  annähernd 
parallel;  der  letzte  Abschnitt  der  vierten  Längsader  macht  im  ersten  Drittel  einen 
kleinen  Knick  und  verläuft  von  hier  aus  etwas  dünner  und  blasser.  5 — .S  mm  lang. 

Ich  fing  sie  in  Griechenland,  Syrien  und  Korsika. 


48  TH.    BECKER 


11.  Eurina  lurida  Meig.  c??. 

Der  ganze  schmal  gebaute  Körper  ist  sehr  kahl  und  von  der  Farbe  des  Gurami- 
gutti.  Auf  dem  etwas  glänzenden  stark  punktierten  Thoraxrücken  liegen  drei  getrennte 
schwarze  Längsstreifen ;  der  mittlere  beginnt  am  Halse,  läuft  aber  gewöhnlich  nicht 
bis  zum  Schildchen,  sondern  bricht  im  letzten  Drittel  ab  ;  die  schmäleren  Seiten- 
streifen aber  sind  etwas  länger,  reichen  bis  dicht  an  das  Schildchen,  während  sie 
vorne  verkürzt  sind ;  auf  den  schwarzen  Streifen  liegt  ein  feiner  grauei'  Reif.  Die 
äusserst  kurze  Behaarung  ist  schwarz.  An  den  Bruslseilen  sind  Meso-  und  Sterno- 
pleuren  sehr  fein  weisslich  behaart;  die  Pleuren  der  Mittel- und  Hinlerhüften  sind 
schwarz  getleckt  und  grau  bereift ;  mitunter  breitet  sich  die  schwarze  Färbung  auch 
über  die  Mesopleuren  aus.  Stirndi'eieck  rotgelb,  schwach  glänzend  mit  einer  tiefen 
Mittelfurche,  stark  punktiert  und  wie  die  matte  Stiintläche  sehr  kurz  schwarz 
behaart.  Stirnvorsprung  gleich  dem  Augendurchmesser.  Fühler  kurz,  rotgelb,  das 
dritte  (liied  oben  gebräunt  mit  dunkler,  an  der  Spitze  weisser  Borste.  Untergesiclil 
und  Backen  weiss  bereift.  Hinterleib  auf  der  Überseite  etwas  glänzend  rotgelb,  des- 
gleichen die  umgebogenen  Seitenränder.  Beine  ganz  gelb.  Flügel  schwach  grau- 
bräunlich getrübt ;  der  letzte  Abschnitt  der  vierten  Längsader  ist  etwas  schwächer, 
läuft  aber  im  übrigen  mit  der  dritten  parallel,  fi — 6  mm  lang. 

Sie  konnnt  in  allen  Ländern  des  Mittehneerbeckens  vor,  auch  in  Ungarn. 
Coli.  Beckkr. 

12.  Eurina  triangularis  Beck.  <? .  —  Taf.  II,  Fig.  1<S,  19. 

Sehr  kleine  nackte  Art.  Thorax  gelb ;  durch  Zusammentlie.ssen  der  drei  matt- 
schwarzen Rückenstreifen  ist  der  Bücken  mit  Ausnahme  der  Schullerbeule  und 
eines  dahinter  liegenden  Heckens  ganz  schwarz ;  auch  das  Schildchen  ist  nur  an 
den  Seitenecken  gelb.  Die  Punktierung  ist  ziemlich  deutlich ;  die  Wurzelpunkte 
der  sehr  kurzen  schwarzen  Haare  bilden  kleine  schwarze  Punklflecken  auf  der 
etwas  grau  bestäubten  Fläche.  An  den  gelben  Brustseiten  liegt  ein  grösserer 
dreieckiger  raatlschwarzer  Fleck  auf  den  Sternopleuren,  so  jedoch,  dass  der  obere 
Teil  in  Form  eines  Längsstreifens  noch  gelb  bleibt ;  ein  kleiner  Fleck  liegt  ferner 
über  den  Hinterbüften ;  maltschwarz  ist  auch  der  Hinterrücken.  Kopf  gelb ;  das 
glänzend  schwarze  bis  rostrote  Stirndreieck  ist  sehr  schmal  zugespitzt,  auf  der 
Mitte  tief  gefurcht,  die  Seilenilächen  stark  punktiert,  an  den  Rändern  scharf  abge- 
setzt. Der  Stirnvorsprung  vor  dem  Auge  erreicht  nicht  die  Länge  des  letzteren; 
die  beiden  ersten  Fühlerglieder  sind  gelb,  das  drille  tiefschwarz,  deren  Borste  am 
verdickten  Wurzelteil  schwarz,  weiterhin  weiss  ist.  Da,  wo  die  Fühlerwurzeln  die 
Stirnfläche  berühren,  liegt  auf  der  Fühlerunterseite  ein  schwarzer  Fleck.  Der  innere 
Teil  der  Mundöifnung  hat  auf  seiner  Überseite  zwei  schwarze  Flecken ;  der  Hinler- 
kopf ist  auf  der  Mitte  im  Anschluss  an  das  dunkle  Stirndreieck  schwärzlich.  Hin- 
terleib gelb,  auf  der  Oberseite  jedoch  mit  Ausschluss  der  Seitenränder  schwäizlich, 
maltglänzend,  nackt.  Schwinger  gelb  mit  dunkler  Kopfspitze.  Beine  gelb,  letztes 
Tarsenglied  kaum  gebräunt.  Flügel  schwach  schmutzigbraun  mit  braunen  Adern. 
3^/^  mm  lang. 

Aus  Fgypten  und  Syrien.  Coli.  Becker. 

lo.  Eurina  nigrifrontata  n.  sp.  c?  9.  —  Taf.  II,  Fig.  17. 

Der  vorigen  nahe  verwandt,  aber  durch  andere  Kopfbildung  und  Beinfär- 
bung geschieden. 

Schmal  gebaut  wie  die  vorige.  Thoraxrücken  bis  auf  die  schwarzgefleckten 
gelben  Schulterbeulen  und  mit  dem  Schildchen  ganz  schwarz,  etwas  grau  bereift 
und  kurz  schwarz  behaart.  Bruslseilen  nackt,  ausser  den  beiden  schwarzen  Flecken 
über  den  Mittel-  und  Hinteihüften  noch  am  unleren  Teil  der  Mesopleuren  schwarz 


CHLOROPIDAE  49 


gestreift.  Schwinger  gelb  mit  braunem  Kopl'fleck.  Das  Slirndreieck  ist  glänzend  rost- 
braun bis  schwarz,  punktiert,  mit  Miltelfiirche  und  scharf  von  der  gelben  Stini- 
lläche  sich  abhebend,  aber  länger  als  bei  der  vorigen  Art  und  am  Scheitel  durch 
glänzend  schwarzen  Flecken  an  die  Augenränder  stossend  und  so  in  die  .schwarze 
Hinterkopftläche  verlaufend.  Der  Kopf  ist  entschieden  weit  länger  und  das  Unter- 
gesicht weit  thicher  als  bei  der  vorigen  Art:  der  Stirnvorsprung  reichlich  so  lang 
als  der  Augendurchmesser.  Die  Fühler  sind  schwarz  mit  rötlich  gelben  Wurzel- 
gliedern und  schwarzer  Borste.  Hinterleib  auf  seiner  Oberseite  schwarz,  glänzend, 
die  umgebogenen  Seilenteile  rostgelb.  Beine  ebenso  gefärbt  mit  schwarzen  Längs- 
streifen auf  der  Oberseite  der  Schenkel  und  an  der  Hinterseite  der  Hinterschienen; 
letzte  Tarsenglieder  ebenfalls  gebräunt.  Flügel  graubräuiilich  getrübt ;  die  vierte 
Läugsader  im  letzten  Abschnitt  schwächer  ausgebildet  und  mit  der  graden  dritten 
etwas  divergierend.  3 — 4  mm  lang. 

Aus  Griechenland:  Korfu  und  Pyrgos,  April.  Coli.  Becker. 

Oscinis. 

Latreu-le,  Hist.  nat.  d.  Crust.  et  d.  Ins.,  XIV.  382.  (1804). 
Camarola  Meic,  Syst.  Beschr,  VI.  7.  CXCIII.  Tab.  55.  ßg.  18—21  (1830). 

Latreu.le  hat  1804  zuerst  seine  Gattung  Oscinis  aufgestellt  und  dabei  zwei 
Arten  genannt:  zuerst  Oscinis  lineata  Fbh.  und  zu  zweit  O.  curvinervis  Latr.  Die  erste  .^ 
ist  nach  übereinstimmendem  Urteil  von  Schrank,  Meigen  und  Fallen  =  Chlorops 
nasiila  Schrank  (nach  Typen  von  Meig.  u.  Lw.  =  C.  Meigeni  Lw.)  und  da  die 
Gattung  Chlorops  bereits  1803  aufgestellt  wurde,  so  scheidet  Oscinis  lineata  Fbr. 
als  Type  der  LATREiLLEschen  Gattung  aus.  Es  bleibt  somit  die  zweite  Art  O.  curvi- 
nervis als  Vertreterin  der  Gattung  Oscinis  übrig.  Latreille  beschreibt  sie  wie  folgt : 

„Noire ;  tete  roussätre ;  vertex  plan  avec  une  Impression  en  forme  de  V  et 
un  point  noir ;  pattes  d'un  fauve  brun :  alles  obscures,  courbees  vers  leur  extre- 
mite.  —  Dans  les  lienx  marecagaux  des  environs  de  Paris." 

Diese  Beschreibung  passt  nur  auf  eine  einzige  Fliege  der  Familie,  auf  diese 
aber  ausgezeichnet;  auch  die  Angabe,  dass  sie  in  sumpfigen  Gegenden  zu  Hause, 
ist  charakteristisch :  es  i,st  die  uns  bekannte  Camarola  flavitarsis  Meig.'  ;  letztere  wird 
somit  als  synonym  zu  Oscinis  curvinervis  LArR.  zu  stellen  sein  und  die  grosse 
Gattung  Oscinis  muss  einen  anderen  Namen  erhalten. 

'  Auf  diese  wahrscheinliche  Übereinstimmung  machte  mich  mein  Freund  Kertäsz  aul- 
merksam. 

Latrüille  hat  in  dem  i^leichcn  Jahre  1804  seine  Onttung  Oscinis  noch  einmal  eingeführt 
und  zwar  im:  Nouveau  Üiciionnaire  d'Hisloire  naturelle  XXIV,  p.  196  (1804);  hier  sagt  er  folgendes: 

.,Genre  Oscinis.  —  Tete  spherico-pyramidale.  Vertex  plan.  Antennes  tres  courtes,  ecarlöes, 
donl  la  derniere  piece  boucoup  plus  grande  ovale. 

I  .\iles  droites.  Tete  n'etant  pas  aplatie. 

Musca  lineata  j 
Musca  oleae     /  ^'^'^'*- 

II  Ailes  se  courbant  vers  l'extr^mite.  Tete  aplatie. 

Mes  mouches  curvipennes 
Musca  planifrons 


Musca  umliraculata  ' 
Die  Worte:  „nies  mouches  curvipennes"  deuten  schon  darauf  hin,  dass  Latreille  eine 
solche  .mouche'  früher  erwähnt  haben  nmss,  was  ja  auch  in  der  Histoire  naturelle  geschehen 
ist.  Latheille  hat  hier  bei  der  zweiten  Erwähnung  keine  besondere  Art  als  Trägerin  der  üattung 
genannt,  wohl  unter  Bezugnahme  auf  seine  frühere  Publikation;  aber  auch  wenn  letzlere  erst 
nach  dem  Dictionnaire  erfolgt  sein  sollte,  so  würde  unsere  Schlussfolgerung  in  bezug  auf  Oscinis 
dieselbe  bleiben. 

71^ 


.^Ö  t-H.    BECKfeR 


G  a  1 1  u  n  g  s  c  h  a  r  a  k  t  e  r. 

Kleine  nackte  dunkle  Art.  in  etwas  gekrümmter  Stellung  sich  bewegend,  durch 
Hiigeladerung  und  Fühlerborste  besonders  ausgezeichnet. 

Thorax  und  Schildchen  stark  punktiert,  etwas  glänzend  mit  zwei  schwachen 
Längsfurchen  auf  dem  Rücken.  Das  halbkreisförmige  Schildciien  ist  bemerkenswert 
dadurch,  dass  es  keine  Randborsten,  wohl  aber  auf  der  Mitte  seiner  Oberfläche  zwei 
senkrecht  nach  oben  gestellte  Borsten  zeigt.  Kopf  mit  flacher,  etwas  vorstehender 
Stirn,  auf  der  sich  das  grosse  Stirndreieck  durch  seitliche  Furchen  V-förmig  abhebt. 
Fühler  vorgestreckt,  nicht  lang;  drittes  F"ühlerglied  etwas  kegelförmig  verlaufend, 
auf  der  Überseite  etwas  ausgeschnitten  mit  einer  dicken,  breilgedrückten,  fast  nack- 
ten Rückenborste.  Untergesicht  und  Backen  nach  hinten  stark  zurückweichend 
mit  grosser  nackter  Mundöfl'nung,  kleinem,  mit  zurückgeschlagenen  Saugttächen  ver- 
sehenem Rüssel  und  dünnen  Tastern.  Hinterleib  und  Beine  bieten  nichts  Beson- 
deres. An  den  Flügeln  fällt  auf,  dass  die  zweite  Längsader  der  ersten  stark  genähert 
ist.  so  dass  beide  wie  eine  einzige  verdickte  Ader  erscheinen ;  auch  in  ihrem  wei- 
teren Verlaufe  ist  die  zweite  Längsader  der  Randader  eng  anliegend ;  die  dritte  ist 
stark  gebogen  und  mündet  weit  vor  der  Flügelspitze ;  die  vierte  endigt  an  der 
Flügelspitze,  ist  jedoch  auf  der  letzten  Hälfte  ihres  letzten  Abschnittes  ganz  unschein- 
bar: auch  die  fünfte  bricht  bald  hinter  der  hinteren  Querader  ab,  die  eine  sehr 
schiefe,  dem  hinteren  Flügelrand  parallele  Stellung  einnimmt ;  von  der  Spitze  dieser 
hinteren  Querader  läuft  eine  Falte  zwischen  der  vierten  und  fünften  Längsader 
zum  Flügelrande,  der  an  der  Mündungsstelle  eine  Einbuchtung  erleidet.  Siehe  Fig.  23. 

14.  Oscinis  curvinervis  Latr.  {Camarota  ßcivitarsis  Meig.,  aurifrons  HALm., 
cerealis  Rnd.,  nifimana  v.  Res.) 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  punktiert,  etwas  glänzend  ;  Bruslseiten  ebenso, 
die  Sternopleuren  aber  unpunktiert,  ganz  glänzend.  Schwinger  vvei-sslich  mit  schwarzer 
Endhälfte  des  Kopfes.  Kopf  gelb ;  Stirn  und  Stirndreieck  stark  glänzend;  erstere 
nur  mikroskopisch  behaart.  Fühler  schwarzbraun,  jedoch  der  obere  Teil  des  dritten 
Fühlergliedes  gelb ,  Borste  schwarz,  obere  Hälfte  des  Hinterkopfes  desgleichen. 
Hinlerleib  nackt,  glänzend  .schwarz.  Beine  braungelb  ;  hintere  Hüften,  Schenkel  bis 
auf  deren  Spitze  und  eine  mitllere  Binde  auf  den  Schienen  schwarzbraun.  Flügel 
braunschwärzlich  gefärbt,  auf  der  Mitte  und  am  Vorderrande  am  stärksten.  Adern 
schwarzbraun.  Reichlich  2  mm  lang. 

In  ganz  Europa  heimisch.  Coli.  Beckeh. 


Melanum  n.  g. 
Taf.  III,  Fig.  31,  32,  33. 

Diese,  meinerseits  bei  Charakterisierung  von  Capnoptera  Lw.  abgezweigte 
Gattung  mit  der  Stammform  Cldorops  lateralis  Halid.  teilt  mit  Capnoptera  den 
langen,  schmalen,  geknieten  I^üssel,  ist  aber  durch  Gesichts-  und  Fühlerform  sowie 
etwas  andere  Flügeladerung  getrennt.  Die  Färbung  ist  charakteristisch  insofern, 
als  die  Oberseite  von  Thorax  und  Hinterleib  schwarz,  die  Unterseite  gelb  ist. 

Thorax  kurz,  gewölbt,  schwarz  ohne  Längsfurchung  ;  Schildchen  gelb,  gewölbt ; 
Brustseiten  gefleckt;  Meso-  und  Sternopleuren  nicht  behaart.  Stirn  etwas  vor- 
springend, mit  grossem  gleichseitigen,  glatten  und  von  der  Stirnfläche  scharf 
getrenntem  Scheiteldreieck,  das  auf  der  Mitte  eine  zarte  Längsfurche  zeigt.  Augen 
nackt,  höher  als  breit.  Untergesicht  unten  mit  spitz  nach  vorne  vorgeschobenen 
W'angenplatten,    dünnem  geknieten   Rüssel  und   schmalen   Tastern.   Fühler    kurz, 


CHLOROPIDAE  ti 


drittes  Fühlerglied  kreisförmig  mit  nackter,  schwarzer  Borste.  Hinterleib  llach, 
oben  verdunkelt,  imten  hell.  Flügel  schmal ;  alle  Längsadern  grade ;  dritte  und 
vierte  nicht  an  der  Spitze  umgebogen,  sondern  nur  im  ganzen  etwas  divergierend. 

1.1.  Melanum  laterale  Hai.id.  [ChloropsJ  \^33,{sciitellarc  Zivr-r.  [ChloropsJ  l<S;j(S. 
hyalipenne  Stuobi.  fCapnoptcraJ  1899). 

Oberseite  des  glänzend  schwarzen  Tlioraxrückens  ohne  deutliche  Behaarung, 
von  der  Seile  besehen  mit  feiner  grauer  Bereifung.  Schulterl)eulen  und  ein  dahinter 
liegender  F'kck  am  Seiionrande  gelb;  erstere  schwarz  getleckt.  Bruslseiten  auf 
Mittel-  und  Hinterhüften  gefleckt;  an  der  vorderen  Seite  der  Mesopleuren  ein 
schragliegender  schwarzer  Strich,  der  seine  Fortsetzung  findet  in  einem  isoliert 
unter  dem  Prothorakal-Sligma  liegenden  Flecken.  Stirne  gell)  und  schmal.  Fühler 
ganz  schwarz;  Bussel  und  Taster  gelb;  oberer  Mundrand  schwarz.  Backen  schmal, 
nicht  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  oben  pechschwarz,  Seitenrand 
nnd  Bauchseite  gelb.  Beine  gelb,  Vordertansen  und  Kndtarsenglieder  gebräunt. 
Flügel  länger  als  bei  Capnoptcrci,  glashell  mit  der  oben  angegebenen  Aderung. 
3Y2  nmi  lang. 

Vorkommen  in  ganz  Europa  und  aus  der  Krim,  Salgir  [Maschenow]  Coli. 
Pleske  &  Becker. 

16.  Melanum  fumipenne  Lw.  fCapnoptera] . 

Der  vorigen  ähnlich,  der  Beschreibung  nach  durch  breitere  Backen,  ver- 
dunkelte    Sclunkel    und   Schienen    und  schwärzlich    getrübte    Flügel    abweichend. 

Aus  Sibirien.  (Coli.  Loew.) 

Capnoptera. 
Loew,  Zeitsclir.  f.  Entomol.  Breslau,  XV.  11.  (1866  uec  1861). 

Das  hauptsächliche  und  charakteristische  Merkmal  dieser  Gattung,  von  der 
in  Deutschland  Vertreter  bisher  nicht  gefunden  wurden  und  auch  wohl  nicht  vor- 
kommen, hat  Loew  in  der  P'orm  des  Bussels  erlilickt,  der  schmal  und  lang  ist 
und  fast  ebenso  lange  zurückgeschlagene  Saugilächen  hat ;  hierzu  Irelen  allerdings 
dann  noch  andere  Besonderheiten  in  der  Flügeladerung  und  Fühlerform.  Unler 
den  vier  von  Loew  beschriebenen  Arten  ist  jedoch  eine,  welche  mit  ihrem  voll- 
kommen kreisförmigen  dritten  Fühlergliede  abweicht.  Loew's  C.  fiimipeunis  erscheint 
mir  als  eine  nicht  in  diese  Gattung  gehörige  Art;  sie  ist  mit  C.  hyalipennis  Strobi. 
verwandt,  der  beide  Arten  auch  mit  einander  vergleicht.  Beide  bilden  einen  von 
Capoptera  bestimmt  abweichenden  F'ormenkreis ;  ich  habe  sie  in  die  Gattung 
Melanum  gestellt.  Nach  dem  Ausscheiden  dieser  beiden  Formen  lässt  sich  die 
Charakteristik  von  Capnoptera  schärfer  und  einheitlicher  als  zuvor  wie  folgt  geben  : 

Thorax  von  dunkelgelber  Grundfarbe  mit  drei  pechschwarzen  Rückenstreifen 
und  Flecken  an  den  Brustseiten,  die  aber  auch  mehr  oder  weniger  ganz  zusammen- 
lliessen,  sehr  kurz,  bis  deutlich  lang  schwarz  behaart.  Schildchen  gelb,  gewölbt, 
auch  verdunkelt  mit  verhältnismässig  kurzen  Bandborsten.  Mesopleuren  und  Sterno- 
pleuren  behaart.  Kopf  gelb  bis  pechbraun,  kugelig  mit  vorne  abgerundetem,  nicht 
spitz  vortretenden  nackten  Mundrande.  Scheiteldreieck  meist  glänzend  schwarz, 
bis  annähernd  zu  den  Fühlern  reichend.  Drittes  Fühlerglied  von  verschiedener 
Grösse,  länglich  oval  bis  quadratisch,  niemals  kreisrund  mit  nackter,  mikroskopisch 
pubescenter  Borste,  die  im  Wurzelteil  schwarz,  an  der  Spitze  wei.sslich  erscheint. 
Rüssel  lang  und  schmal,  lang  gekniet.  Hinterleib  flach,  oben  verdunkelt.  Hügel 
geschwärzt   oder  gebräunt ;  dritte  Längsader   an    der   Spitze  nach    vorne  gebogen, 


§2  TH.  BECKfeR 


mit  dem  letzten  Abschnitt  der  an  der  Spitze  verblassenden  und  nach  unten  gebogenen 
vierten  Längsader  stark  divergierend.  Grosse  bis  raittelgrosse  plumpe  Arten. 

Für  die  Unterscheidung  der  Arten  kommt  nach  meinen  Untersuchungen  die 
grössere  oder  geringere  Schwärzung  der  ursprünglichen  gelben  (irundfarbe  des 
Körpers  durch  das  Zusammentliessen  der  Streifen  und  Flecken  erst  in  zweiter 
Linie  zur  Geltung,  da  sich  diese  als  sehr  schwankend  darstellt;  in  erster  Linie  wird 
die  Lance  der  Behaarung  auf  Thorax  und  Kopf  sowie  Grösse  und  Form  des  dritten 
Fühlergliedes  zu  berücksichtigen  sein,  wobei  die  Geschlechter  insoweit  noch  in 
Frage  kommen,  als  die  Weibchen  eine  etwas  kürzere  Behaarung  und  dabei  eine 
etwas  breitere  Stirn  als  die  Männchen  besitzen.  Die  Farbe  und  die  Grösse  sind 
innerhalb  gewisser  Grenzen  ganz  ausnehmend  variabel. 

Zu  den  sieben  im  Katalog  der  paläarkt.  Dipt.  aufgeführten  Arten  tritt  zunächst 
noch  hinzu  die  hei  der  Gattung  Chlorops  eingereihte  Chi  fuscipennis  Costa  ; 
dahinoegen  kommen  in  Wegfall,  wie  bereits  oben  erwähnt:  C.  fuiuipennis  L\v. 
und  hyalipennis  Strobl  C.  melanota  Lw.  ist  nach  der  Pariser  Type  identisch 
mit  phaeoplera  Meig. 

C.  pilosa  Lw.  ist  eine  durch  lange  Behaarung  und  grosse  Fühler  kenntliche 
Art,  die  auch  meistens  einen  stark  verdunkelten  Körper  hat. 

C.  sicida  Lw.  Eine  Type  existiert  davon  in  Loew's  Sammlung  nicht.  Ich 
besitze  jedoch  ein  Weibchen  aus  Ägypten,  das  der  LoEwschen  Beschreibung  nahe 
kommt  und  bin  geneigt  hierin  lediglich  eine  hellere  Farbenvarietät  von  C.  pilosa  zu 
erblicken;  kleinere  Unterschiede  in  der  Scheileldreiecksbreite  und  in  der  F'ühler- 
grösse  sind  vorhanden,  erscheinen  mir  aber  innerhalb  der  Artgrenze  sehr  wohl 
möglich.  Da  ich  eine  nach  der  LoEwschen  Beschreibung  wesentlich  von  C.  pilosa 
abweichende  Art  in  keiner  Sammlung  gefunden,  so  muss  sie  zunächst  zweifel- 
haft bleiben ;  möghch  wäre  es,  dass  Loew's  C.  sicula  das  Weibchen  seiner  C.  pilosa 
wäre,  was  mit  der  etwas  breiteren  Stirn  und  der  etwas  kürzeren  Behaarung  in 
Einklang  stände:  dann  müsste  Loew  sich  aber  bei  C.  pilosa  im  Geschlecht  geirrt 
und  nur  das  Männchen  vor  sich  gehabt  haben.  Ich  habe  C.  sicula  daher  als 
zweifelhaftes  Synonym  zu  pz7o,sa  gestellt :  man  kaini  sie  als  hellere  Varietät  betrachten. 

C.  scutata  Rossi  stammt  aus  Italien  ;  es  ist  wohl  dieselbe  Art,  welche  Bezzi 
in  seiner  F"auna  della  Calabria  1895  beschrieben,  eine  Art  mit  kleinem  dritten 
Fühlergliede  und  kurzer  Behaarung:  sie  hat  eine  grosse  Verbreitung.  Ich  besitze 
und  sah  grosse  und  kleinere,  hellere  und  dunklere  Exemplare  auch  aus  Tunis, 
Tanger  und  Spanien,  sowie  aus  Sibirien,  Irkutsk  in  der  Sammlung  von  Th.  Pleske  ; 
ich  vei'mag  sie  nicht  zu  unterscheiden  von  phaeoplera  Meig.  und  glaube  auch  nicht, 
dass  hier  zwei  verschiedene  Arten  vorliegen,  halte  vielmehr  Meigen's  Art  für  gleich- 
bedeutend mit  scutata  Bossi. 

C.  fuscipennis  Cost.\  ist  so  kurz  beschrieben,  dass  man  jede  der  beiden  Arten 
darunter  verstehen  kann  :  ist  sie  langhaarig,  so  wird  sie  mit  (..  pilosa  Lw  zusammen- 
fallen, andrenfalls  mit  scutata  Bossi.  Da  letztere  Art  sowohl  als  ganz  schwarze, 
wie  als  schwarz  gestreifte  Art  vorkommt,  C.  pilosa  aber  für  gewöhnlich  eine  ganz 
schwarze  Art  darstellt,  so  wird  C.  fuscipennis  wahrscheinlich  auch  mit  C.  scutata 
Rossi  zusammenfallen.  Strobl  hat  in  seinen  Spanischen  Dipteren  Mem.  R.  Soc. 
esp.  Hist.  nat.  III.  1905  (93)  363  (1906)  noch  eine  Capnoptera  Laujferi  beschrieben, 
die  nach  meiner  AuITassung  auch  nichts  anderes  darstellt,  als  die  helle  Variante 
von  scutata  Rossi  oder  phaeoplera  Meig.  =  fuscipennis  (2osta. 

Wir  hätten  somit  nur  zwei  sicher  zu  bestimmende  und  zu  unterscheidende 
Arten.  Eine  dritte  deutlich  abweichende  Art  besitze  ich  aber  aus  Syrien,  die  ich 
bei  Haifa  erbeutete.  Mit  ihrer  langen  Behaarung  kann  man  sie  nui'  mit  C.  pilosa  Lw. 


CHLOROPIDAE  53 


vergleichen,  von  der  sie  sich  aber  durch  wesenlich  kleineres  und  kürzeres  drittes 
Fühlerglied  unterscheidet ;  aus  denselben  Gründen  kann  sie  aber  auch  nicht  etwa 
als  C.  siciila  Lw.  gedeutet  werden. 

Diese  drei  Arten  lassen  sich  wie  folgt  leicht  trennen: 

1.  Behaarung  des  Körpers  deutlich  und  lang 2 

—  Behaarung  des  Körpers  nur  kurz;  drittes   Fühlerglied   klein,  IV4 — IVV^^l 

so  lang  als  breit  scutata  Rossi. 

2.  Drittes  Fühlerglied  gross,   breit    eiförmig,    17.,-mal  so  lang  als  breit 

pilosa  Lw. 

—  Drittes  Fühlerglied  nur  von  geringer  Breite,  nicht  länger  als  breit 

breviantennata  n.  sp. 

Arten-  und  Synonynaen-Register. 

breTiantennata  Beck. 
fuscipennis  Costa  =  scutata  Hossi. 
Laafferi  Strobl  =  scutata  Hossi. 
melanota  Lw.  =-    scutata  Rossi. 
phaeoptera  Meig    =  scutata  Rossi. 
pilosa  Lw. 
scutata    Rossi. 

fuscipennis  Costa. 

Laafferi  Strobl. 

melanota  Lw. 

phaeoptera  Meig. 

Beschreibung    der    Arten: 

17.  Capnoptera  scutata  Rossi.  —  Taf.  11,  Fig.  10,    11,  12. 

In  Grösse  von  ;^\.3 — (i  mm,  fast  ganz  schwarz  bis  gelb  mit  deutlich  schwarzen 
Streifen  und  Brustflecken;  mitunter  ist  die  Brust  fast  ganz  gelb.  Je  nach  Färbung 
ist  auch  der  Kopf  gelb  bis  pechbraun,  auch  die  Taster  gelb  bis  braun.  Behaarung 
deutlich,  aber  kurz,  mitunter  fast  verschwindend  ;  bei  reinen  Stücken  sieht  man 
einen  feinen  grauen  Reif  auf  dem  Thoraxrücken.  Scheiteldreieck  gewöhnlich  mit 
deutlicher  Mittelfuiche,  die  aber  mitunter  auch  fast  verschwindet.  Fühler  klein  und 
schmal;  drittes  Glind  deutlich  etwas  länger  als  breit. 

Aus  S.-F2uropa  und  Sibirien. 

Ich  gebe  noch  Costa's  Beschreibung  von  : 

Chlorops  fuscipennis  A.  Costa,  Atti  Accad.  Napoli.  Mem.  11.  105.  (1883). 
„Nigra  nitida,  capite  thoraceque  flavis,  illo  macula  verticis  triangulari  longe  anterius 
producta,  hoc  vittis  quinque  nigris ;  abdomine  dorso  nigro  ;  venire  ulrinque  pedi- 
busque  flavis  vel  rufescentibus ;  alis   nigro-fuscis.  —  Long,  mm  5. 

In  Schiner's  Sammlung  ist  diese  Art  auch  als  Chlorops  Seidlitzi  11.  sp.  u.  Chi. 
pi/renaica  n   sp.  vorhanden. 

18.  Capnoptera  pilosa  Lw.  (var.  sicula  Lw.  verosimiliter). 
Meine  Exemplare  stammen  von  Algier,  die  Variante  aus  Ägypten. 

Durch  Zusammentliessen  der  Slreifen  auf  dem  Rücken  und  der  Flecke  au 
den  Brustseiten  erscheint  der  Körper  fast  ganz  schwarz,  die  helleren  Stellen  dunkel 
rostbraun,  auch  das  Schildchen  :  ebenso  ist  der  Kopf  mit  Tastern,  Fühlern,  Rüssel 
und  Stirn  schwarzbraun,  Untergesicht  gelbbraun,  drittes  Fühlerglied  gross  und  breit. 
Scheiteldreieck  mit  deutlicher  Mittelfurche.  Die  Behaarung  ist  lang  und  etwas 
struppig.  5 — öVa  mm  lang. 

Von  Sizilien.   Loew's  Sammlung. 


54  TH.  BECKER 


Die  Variante  aus  Ägypten  9  (siculaj  zeigt  in  Behaarung  und  Fühlergrösse 
keine  nennenswerten  Unterschiede,  ist  aber  gelbbraun  mit  deulhcher  schwarzer 
Streifung  auf  dem  Thoraxrücken ;  Sciiildchen  und  Stirn  sind  aber  auch  dunkel 
gelbbraun.  Schenkel  auf  der  Mitte  breit  pechbraun,  wie  bei  der  Stammform. 
5  mm  lang. 

19.  Capnoptera  breviantennata  n.  sp.s 

Diese  Art  mit  den  gleich  langen  struppigen  Haaren,  wie  bei  C.  pilosu  Lw., 
kommt  in  der  Körperfärbung  ungefähr  der  var.  siciila  gleich,  ist  nur  noch  ein 
wenig  heller  mit  deutlich  gelber  Brust,  Kopf  und  Schildchen.  Schulterbeulen  und 
Mesopleuren  gefleckt,  ebenso  Mittel-  und  Hinterhüften.  Das  glänzend  schwarze 
Scheiteldreiek  ist  erheblich  schmäler  und  spitzer  als  bei  pilosa  mit  tiefer  Mittel- 
furche. Das  dritte  Fühlerglied  ist  wesentlich  schmäler  und  von  quadratischem 
Zuschnitt  mit  abgerundeten  Ecken.  Beine  bis  auf  die  Endtarscngheder  ganz  rot- 
gelb, Flügel  mehr  gelbbräunlich,  (i  mm  lang. 

Aus  Haifa,  Syrien.  Nr.  45,599  meiner  Sammlung. 


Phyladelphus. 

Von  (fiö/.ov  Gattung  und  ä5E>,tpoc  Bruder. 

Eine  Chloropinen  Form,  die  in  ihrem  Habitus  an  die  dunklen  Arten  dei- 
(lattung  Chlorops,  mit  ihrer  Fühlerborste  aber  ganz  an  Elachiptera  erinnert;  die 
Randader  läuft  nur  bis  zur  dritten  Längsader;  diese  Form  bildet  ein  interes- 
santes Seitenslück  zu  der  von  mir  aus  Äthiopien  bekannt  gemachten  Gattung 
Elachiptereicus. 

Kopf  ziemlich  gerundet,  Augen  desgl.,  nackt.  Stirn  und  Backen  von  mittlerer 
Breite,  erstere  an  den  Seiten  mit  einer  Reihe  sehr  feiner  Fronlorbitalbörslchen  (4 — 5). 
Scheiteldreieck  gelb;  der  schwarze  dreieckige  Ocellenfleck  reicht  zwar  bis  zu  den 
Fühlern,  ist  aber  nur  schmal  und  nimmt  oben  am  Scheitel  nur  die  Hälfte  der 
Stirnbreite  ein.  Fühlerform  gewöhnlich,  das  dritte  Glied  ist  fast  kreisrund  mit  einer 
deutlichen  dreiteiligen  dorsalen  dicken  schwarzen,  durch  sehr  kurze  dichte  Haare 
noch  dicker  erscheinenden  Borste. '  Rüssel  und  Taster  gewöhnlich.  Der  Thorax  ist 
auf  seinem  Rücken  deutlich  dreistreifig  und  sehr  kurz  behaart,  mit  einem  hinteren 
Dorsocentralborstenpaar.  Eine  Humeral-.  zwei  Nolopleural-,  eine  Supraalarborste. 
Der  Mittelstreifen  läuft  über  das  Schildchen ;  dieses  ist  ziemlich  llach  mit  vier 
Randborsten  und  sehr  spärlicher  Flächenbehaarung.  Hinterleib  flach  mit  fünf 
Ringen,  die  auf  der  Bauchseite  umgebogen  sind,  so  dass  sich  die  äussersten  Seiten- 
ränder auf  der  Bauchseite  fast  berühren.  Beine  und  Flügel  einfach;  letztere  kurz 
mit  grader  dritter  Längsader;  Queradern  nicht  genähert. 

2ü.  Phyladelphus  Thalhammeri  n.  sp.  —  Tat.  II,  Fig.  20,  21,  22. 

'  Wir  seilen  bei  dieser  Gattung,  dass  die  lülilerborsle  in  ilirer  Verdickung  und  gleicli- 
zeiligen  Behaarung  innerhalb  der  Familie  verschiedene  Formen  annimmt.  Bei  der  Galtung 
Elachiptera  ist  sie  an  und  für  sich  (mit  Ausnahme  von  cornuta  sehr  dünn,  aber  die  dichte, 
sie  einhüllende  Behaarung  ist  verhältnismässig  lang,  so  dass  die  Borste  uns  deutlich  dick  erscheint. 
Bei  der  vorliegenden  Gattung  Phyladelphus  ist  der  Borstenkörper  schon  deutlich  dicker  geworden 
und  die  Behaarung  erheblich  kürzer  als  bei  Elachiptera.  Endlicli  bei  einer  neuen  alrikanischen 
Gattung  Steleocerus  ist  die  Borste  deutlich  stielförmig  geworden  und  die  Behaarung  unter  der 
Lupe  nicht  mehr  sichtbar,  nur  unter  dem  Mikroskop  noch  als  kurzer  Flaum  benierkbai-. 

Bei  unserer  Gattung  Phyladelphus  nimmt  die  Borste  auch  noch  in  der  Weise  eine  Form- 
veränderung vor,  dass  sie  bei  unserer  Art  Thalhammeri  zugespitzt  erscheint,  während  sie  bei 
einer  anderen  afrikanischen  Art  ganz  gleichmässig  dick  verläuft. 


CHLOROPIDAE  55 


Von  gelber  Grundfarbe,  matt.  Stirn  und  Fühler  rötlich,  deren  erste  beide 
Glieder  schwarz,  desgl.  das  dritte  an  der  Wurzel  der  schwarzen  Borste.  Scheitel- 
dreieck gelb  mit  nur  wenig  kleinerem  glänzend  schwarzen  Ocelleulleck;  jedoch 
bleiben  beim  ff  in  der  Nähe  der  Basis  zwei  helle  Flecken  stehen,  bei  dem  9  ist 
nur  die  Spitzenhälfte  des  Dreiecks  mit  dem  Punktaugentleck  dunkel,  auch  die 
Dreiecksform  ist  keine  mathematisciie,  sie  kommt  vielmehr  der  eines  Pappelblattes 
oder  eines  Dreiecks  mit  abgerundeten  Ecken  an  der  Basis  gleich  und  ist  an  den 
Seiten  durch  ein  paar  schwarze  Härchen  eingefasst.  Bussel  und  Taster  gelb,  Mund- 
liöhle  schwarz  eingefasst,  an  den  Seiten  je  eine  zarte  Mundborste.  Am  Hinterkopfe 
beginnt  am  Scheitel  eine  mittlere  schwarze  Strieme,  die  sich  über  den  Thorax- 
rücken bis  ans  Ende  des  Schildchens  fortsetzt ;  die  seitlichen  Thoraxstriemen  sind 
vorn  verkürzt,  sie  sind  matt;  ein  schmaler  schwarzer  Streifen  liegt  ferner  auf 
dem  äussersten  Seitenrande  des  Thoraxrückens,  färbt  die  Schulterbeulen  und  findet 
ebenfalls  wie  der  Mittelstreifen  seine  Fortsetzung  in  einem  schwarzen  Hinterkopf- 
Hecken,  der  so  den  breiten  gelben  Hinterkopfrand  durchbricht.  Die  Brustseiten 
zeigen  mehrere  schwarze  Flecken,  auf  der  unteren  Hälfte  der  Mesopleuren  und 
Pteropleuren,  sowie  auf  den  Mittel-  und  Hinterhüften.  Hinterrücken  schwarz,  Schwin- 
ger weiss.  Der  Hinterleib  erscheint  auf  seiner  Oberseite  bis  auf  die  Seitenränder 
matt  schwarzbraun ;  die  am  Bauche  umgeklappt  liegenden  gelben  Seitenränder 
sind  ebenfalls  breit  schwarz  eingefasst,  so  dass  der  gelbe  Hinterleib  eigentlich  mit 
drei  schwarzen  Längsstreifen  erscheint,  von  denen  nur  der  mittlere  oben  sichtbar 
ist.  Beine  beim  c?  rostgelb;  die  Vorderschenkel  unten  mit  schwarzbraunem  Wisch; 
bei  den  ?  sind  die  Schenkel  auf  der  Mitte  rostbraun  verdunkelt,  desgleichen  an 
den  Vorderbeinen  Schienen  und  Tarsen.  Flügel  mit  geraden  Längsadern.  Entfer- 
nung der  Queradern  voneinander  gleicii  der  doppelten  bis  dreifachen  Länge  der 
hinteren  Querader.   Flügel  im  Typus  der  Gattung  Chlorops.  'i'/^  mm  lang. 

Ich  sah  ein  Pärchen  in  der  Sammlung  des  Herrn  Prof.  Thalhammer  aus  Vad- 
kert,  Ungarn  und  fand  später  gleiche  Exemplare  in  der  Sammlung  des  Ungarischen 
Nationalmuseums. 

Pseudopachychaeta. 

Stkobl,  Wiss.  Mitt.  Bosnien  u.  Herzegow.,  IX.  500.  (19021. 
Separat-Abdruck  ,561.  (1904). 

In  ihrer  ganzen  Organisation  eine  Diplotoxa ;  nur  durch  die  dicke  Fühler- 
borste geschieden. 

21.  Pseudopachychaeta  pachycera  Strobl.  Wiss.  Mitt.  Bosnien  u.  Herzegow. 
1\.  [561].    i;i  (1904). 

Etwas  kleiner  als  D.  approximatonervis,  sonst  sowohl  in  der  PTügeladerung 
als  in  der  Thoraxzeichnung  fast  ganz  gleich.  Fühler  rotgelb  mit  dicker  schwarzer 
Boiste.  Das  grosse  glänzend  gelbe  Scheiteidreieck  füllt  an  seiner  Basis  die  Stirn- 
breite nicht  ganz  aus  und  endigt  vor  Fühler-Anfang  mit  einer  feineu  schwarzen 
Linie ;  Ocellenhöcker  schwarz.  Beine  ganz  rotgelb.  P/j  mm  lang.  Siehe  ausführ- 
liche Beschreibung  bei  Strobl. 

KuNTZE  und  ich  fingen  sie  auf  Korsika.  Zwei  Exemplare  sah  ich  in  der  Samm- 
lung des  Ungarischen  Nationalmuseums. 


56  TH.   BECKER 


Cetema. 

Hendel,  Wien.  Ent.  Zeitg   XXVI.  98.  (1907). 
Cenlor  Lw.,  Zeitschr.  f.  Entomol.  Breslau,  XV.  7—1.  (1866  nee   1861). 

Arten  mil  last  zylindrisch  geformtem  eiii«ekrümmten  Hinlerleibe  ;  bei  dem  d  mit 
einem  deutlichen  Hypopygium  von  besonderer  Bildung.  Die  HauptUörperfarbe  ist 
auf  dem  punktierten  Thoraxrücken  und  am  Hinterleibe  .schwarz  ;  Kopi  und  Schildchen 
gelb ;  auch  die  Beine  sind  ganz  oder  zum  grössten  Teil  gelb  und  bei  den  Männchen 
aller  Arten,  mit  einer  Ausnahme,  durch  besondere  Behaarung  ausgezeichnet;  die 
Beine  sind  von  kräftiger  Gestalt  mit  schwach  verdickten  Schenkeln:  am  Ende  der 
Mittelschienen  stellt  ein  kleiner  schwach  gekrümmter  Dorn.  Kopf  kugelig;  Stirn 
fast  garnicht  vortretend ;  drittes  Fühlerglied  fast  kreisförmig,  etwas  oval  mit  nackter 
Rückenborste.  Rüssel  gewölnilich.  Flügel  in  Aderung  wie  bei  Chlorops. 

Der  punktierte  Thoraxrücken  erinnert  an  Chlorops  puncticollis  Zktt.,  aber 
die  schwarze  F"ärbung  lässt  hier  den  Seitenrand  des  Rückens  frei,  während  bei 
den  Cetema- Arten  diese  Färbung  bis  hart  an  die  Seitennaht  heranreicht ;  auch 
sieht  man  deutlich  zwei  etwas  vertiefte  Längslinien  oder  Längsfurchen. 

Unter  den  fünf  im  Katalog  genannten  .\rten :  agnata  Halid.,  cereris  Fall., 
myopino  Lw.,  elongala  Meig.  und  niidipes  Lw.  fallen  die  beiden  letzteren  zusammen 
nach  Ausweis  der  Type  in  Winthem's  Sammlung  in  Wien,  die  der  Beschreibung 
entspricht  im  Gegensatz  zu  der  Pariser  Type,  die  Chi  hypostigma  Meig.  dar- 
stellt; die  HALiDAv'sche  Art  agnatu,  die  Loew  anzuerkennen  Anstand  genommen, 
halte  ich  für  eine  gute  Art  aus  den  später  entwickelten  Gründen  ;  eine  der  letzteren 
verwandte  kr\  monticiila  fand  ich  in  den  Pyrenäen. 

Arten-  und  S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 
agnata  Halid. 
cereris  F.^LL. 

scutellala  Panz.  .' 
cereris  Zeit.  p.  p.  =  elongata  Meig. 
eloiigata  Meig. 

cereris  p.  p.  Zett. 

nudipes  Lw. 
mouticula  Beck. 
myopina  Lw. 

nudipes  Lw.  =  elongata  Meig. 
scutellala  Panz.  =  cereris  Fall.  ? 

Bestimmungstabelle  für  die  Arten. 

1.  Schenkel  ganz  rotgelb       2 

—  Schenkel  gelb  und  schwarz  gefärbt 4 

2.  Fühlerborste  ganz  weiss,  an  der  Wurzel  meist  hellgelb  cereris  Fall. 

—  Fühlerborste  schwarz,  nur  auf  der  Mitte  mitunter  etwas  weiss      ....       3 

3.  Grössere  Art.  Mittel-Schienen  und  Tarsen  des  Männchens  lang,  weiss  behaart 

myopina  Lw. 

—  Kleinere  Art.  Mittel-Schienen  und  Tarsen  des  Männchens  nicht  lang,  weiss 

behaart  elongata  Meig. 

4.  Alle  Schenkel  an  der  Wurzel  geschwärzt  agnata  Halid. 

—  Schenkel  schwarz,  äusserste  Wurzel  und  Spitze  gelb  monticiüa  n.  sp. 


CHLOROPIUAE  57 


Beschreibung  der  Arten. 

22.  Cetema  cereris  Fall. 

Thoraxrücken  mit  Ausschluss  des  Schildchens  und  der  Schulterbeulen  schwarz, 
durch  starke  Punktierung  ziemlich  matt,  kurz  fahlgelb  behaart.  Schildchen  mit 
schwarzen  Seiten,  Schulterbeuien  mü  schwarzem  Fleck.  Bruslseiten  mit  den  gewöhn- 
lichen schwarzen  F"lecken.  Schwinger  weiss.  Hinterleib  glänzend  schwarz,  mitunter 
an  den  Einschnitten  etwas  gelb,  kurz  schwarz  behaart.  Kopf  mattrotgelb.  Scheitel- 
dreieck im  Anschluss  an  den  Hinterkopf  glänzend  schwarz,  gross;  die  äusserste 
Spitze  des  Dreiecks  ist  aber  rot.  Fühler  rofgelb,  drittes  Glied  an  der  Oberseite 
braun ;  Borste  weiss,  an  der  Wurzel  gelb.  Hüften  und  Beine  rotgelb ;  Vordertarsen 
und  die  letzten  Glieder  der  hinteren  Tarsen  gebräunt ;  auf  der  Unterseite  und 
Spitzenhälfte  der  Mittelschienen  sowie  der  Tarsen  stehen  längere  helle  Haare ;  auch 
die  Vorderschienen  sind  an  ihrer  Spitze  mit  einigen  längeren  Haaren  besetzt,  jedoch 
hei  weitem  nicht  so  lang  als  an  den  Mittelschienen.  Flügel  etwas  rauchgrau  getrübt, 
die  letzten  Abschnitte  der  vierten  und  fünften  Längsader  sehr  zart.  3'/.^  mm  lang. 

In  ganz  Europa. 

23.  Cetema  myopina  L\v.  —  Tat.  II,  Fig.  4.  5,  t). 

Die  Unterschiede  von  der  vorigen  Art  bestehen  darin,  dass  die  Fühlerborste 
schwarz  ist,  dass  die  Flügel  verhältnismässig  etwas  länger  sind,  ebenso  wie  die 
Hinterleibsringe  des  d ;  ich  finde  auch,  dass  die  Vorderschienen  an  ihrer  Spitze 
etwas  kürzer  behaart  .sind.  Mit  diesen  relativen  Unterschieden  muss  man  sich 
zufrieden  geben ;  einen  Unterschied  in  der  grösseren  Körperlänge,  wie  Loew 
angibt,    kann  ich  nicht  herausfinden. 

In  Mitteleuropa.  Ob  sie  auch  im  Norden  vorkommt,  weiss  ich  nicht ;  in  Zetter- 
stedt's  Sammlung  fand  ich  sie  nicht. 

Ich   sah  sie   aus  d.  Petershurger  Gegend  in  Th.  Pleske's  Sammlung. 

24.  Cetema  elongata  Meig. 

Die  Unterschiede  von  der  vorigen  Art  sind  hier  aufTälliger ;  hier  spielt  die 
Grösse  entschieden  mit.  C.  elongata  ist  auffällig  kleiner  und  im  männlichen 
Geschlecht  noch  durch  das  Fehlen  der  längeren  Behaarung  an  Schienen  und  Tarsen 
der  Mittelbeine  ausgezeichnet.  Fülilerborste  deutlich  schwarz.  In  Zetterstedt's 
Sammlung  ist  diese  Art  nicht  von    C.  cereris   Fall,  getrennt.   2—2^j^    mm   lang. 

In  ganz  Europa. 

25.  Cetema  agnata  Halid. 

Die  Beschreibung  lautet  wie  folgt : 

Nigra  nitida,  antennis  pectore  pedibusque  ferrugineis  fusco-variis,  scutello  Ilavo. 

Resembles  C.  cereris,  is  smaller;  the  hypopygium  is  not  inflated  nor  ferrugi- 
nous;  the  base  of  all  thighs  and  a  band  round  the  bind  shanks  black,  fore  shanks 
at  the  tip.  fore  feet  entirely  and  the  end  of  the  rest  dusky,  the  breast  is  more  spotted 
and  the  front  darker,  the  antennae  dusky  at  the  tip. 

Aus  England. 

Loew  glaubt,  dass  diese  Art,  da  Halidav  das  Hypopygium  als  nicht  geschwollen 
bezeichnet,  keine  (Cetema  sein  könne,  auch  mit  deswegen,  weil  die  Beinfärbung 
dagegen  spreche.  Ich  glaube  nicht,  dass  diese  Gründe  ausreichen  zu  der  Behaup- 
tung, dass  Haliday  sich  hier  in  der  Gattung  geirrt  haben  müsse.  Die  Beinfärbung 
spricht  nicht  dagegen,  wie  die  von  mir  gefundene  neue  Art  aus  den  Pyrenäen 
beweist  und  über  den  Begriff  des  Geschwollenseins  am  Hypopygium  kann  man 
sicher  verschiedener  Auffassung  sein  und  den  gleichen  Zustand  in  verschiedener 
Weise  beschreiben.  Ich  trage  kein  Bedenken,  diese  Art  hiermit  aufzunehmeiL 

8 


58'-  TH.    BECKER 


26.  Cetema  monticula  ii.  sp. 

Thorax,  Schildchen  und  Brustseiten  bieten  keinerlei  Unterschiede  von  den 
übrigen  Arten  hinsichtlich  Färbung.  Skulptur  und  Behaarung;  Kopfform  und  Fär- 
bung sind  im  allgemeinen  auch  dieselben,  das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck 
ist  aber  viel  kürzer  als  bei  den  übrigen  Arten ;  die  rotgelbe  Dreieckspitze  reicht 
auch  hier  bis  an  den  Vorderrand  der  Stirn,  die  glänzend  schwarze  Fläche  aber 
nur  bis  zur  Mitte  der  Stirn  oder  kaum  etwas  darüber  hinaus;  das  dritte  Fühler- 
glied ist  an  der  Oberseite  geschwärzt  und  seine  Borste  auch  schwarz ;  Taster 
beim  9  an  der  Spitze  gebräunt.  Hinterleib  glänzend  schwarz  und  schwarz  behaart; 
beim  d  sind  die  Ringe  von  gewöhnlicher  Länge,  das  Hypopygium  in  allen  seinen 
Teilen  glänzend  schwarz  und  zartweiss  behaart.  Beine:  Hüften  und  Schenkel- 
glieder gelb ;  Schenkel  mit  Ausnahme  der  äussersten  Wurzel  und  Spitze  schwarz ; 
Vorderschienen  mit  Ausnahme  des  Wurzelteiles  nebst  allen  Tarsen  desgleichen. 
Mittelschienen  und  Tarsen  gelb;  auf  ersteren  liegt  an  der  Aussenseite  ein  kleiner 
schwarzer  Wisch,  bei  letzteren  sind  die  beiden  letzten  Glieder  gebräunt.  Hinter- 
schienen und  Tarsen  gelb,  erstere  auf  der  Mitte  mit  einer  schwarzen  Binde,  bei 
letzteren  sind  ebenfalls  die  beiden  letzteren  Glieder  braun.  Die  Mittelschienen  und 
Tarsen  des  d  sind  ausserdem  noch  mit  hellen  längeren  Haaren  geziert,  wie  bei 
cereris  und  myopina :  ferner  steht  an  der  Spitze  des  Mittel-Metatarsus  auf  dessen 
Unterseite  eine  auffällig  lange  schwarze  Borste,  die  ich  bei  keiner  der  übrigen 
Arten  bemerkt  habe;  an  den  Vorderbeinen  ist  die  Schienenspitze  ebenfalls,  wenn 
auch  weit  schwächer  behaart.  Die  F'lügel  sind  merklich  kürzer  als  bei  den  übrigen 
Arten,  nicht  länger  als  der  Hinterleib  mit  dicken  braunen  Adern  ;  die  Fläche  ist 
etwas  rauchgrau  getrübt. 

1  d",  2  ?  aus  Aix-les-bains  in  den  üstpyrenäen,  Juni.  Ein  Weibchen  sah  ich 
auch  in  Villeneuve's  Sammlung,  gleichfalls  aus  den  Pyrenäen  bei  Le  Vernet. 
Coli.  Becker. 

Dass  diese  Art  mit  C.  agnofa  Halid.  identisch  sein  könne,  ist  wegen  des 
durchaus  verschiedenen  Charakters  der  Schenkelfärbung  nicht  anzunehmen,  da 
Haliday  nur  die  Basis  der  Schenkel  als  geschwärzt  angiebt  und  diese  bei  unserer 
Art  gerade  hell  gefärbt  ist. 

Ich  besitze  noch  ein  einzelnes  bei  Zermatt  von  mir  gefangenes  Weibchen, 
das  wahrscheinlich  einer  neuen  Art  angehört.  Es  zeichnet  sich  vor  allen  anderen 
darin  aus,  dass  das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck  vorne  nicht  abbricht,  son- 
dern bis  zur  äussersten  Spitze  schwarz  bleibt.  Taster  an  der  Spitze  und  das  dritte 
F'ühlerglied  ander  Vorderseite  gebräunt:  die  Behaarung  des  Hinterleibes  ist  weissslich, 
wie  am  Thoraxrücken.  Beine  gelb,  aber  alle  Schenkel  sind  auf  ihrer  Mitte  breit 
schwarzbraun  und  die  Schienen  haben  ebenfalls  braune  Binden ;  die  Flügel  sind 
schwach  gebräunt.  Mit  der  vorigen  Art  kann  ich  dieses  Tier  wegen  des  anders 
gearteten  Scheiteldreiecks  nicht  zusammentun,  ohne  das  zugehörige  Männchen  will 
ich  aber  eine  Benennung  nicht  weiter  vornehmen. 

Eutropha. 

LoKW,  Zeitschr.  f.  Entomol.  Breslau,  XV.  26.  (186G  nee  1861). 

Auch  bei  Chai'akterisierung  dieser  Gattung  ist  es  Loew  nicht  möglich  gewesen, 
derselben  eine  einigermassen  sichere  einheitliche  Begrenzung  zu  geben,  (ileich  die 
erste  .\rt  scheint  ihm  Kummer  gemacht  zu  haben,  weshalb  er  sie  vielleicht  auch 
^ingrata"  taufte.  Glücklicherweise  fand  ich  eine  Type  in  seiner  Sammlung,  so  dass 
wir  uns  die    erforderliche    Aufklärung  beschaffen    und    es   verstehen   können,  dass 


CHLOROPIDAE  59 


LoEw's  Kummer  ein  begründeter  war.  Wenn  wir  die  von  ilim  zu  zweit  beschrie- 
bene, allgemein  bekannte  Art  E.  fiilvifrons  Halid.  als  typische  Art  der  Gattung 
Eutropha  mit  Recht  aul'fassen  diirl'en  und  müssen,  so  steht  ingrnta  Lw.  ganz 
ausserhalb  dieses  Forraenkreises,  wie  ja  Loew  in  seiner  Einleitung  selbst  zugiebt. 
Die  Länge  der  Flügel  und  der  zweiten  Längsader  und  dann  das  Hinübergreifen 
der  Randader  über  den  Endpunkt  der  dritten  Längsader  im  Verein  mit  der 
Kopfform  charakterisieren  diese  Form  als  einen  Dicraeus,  welche  Gattung  Loew 
später  (1873)  auf  eine  Art  obsciiriis  gründete;  letzterer  Art  fehlt  allerdings  die 
hintere  Querader,  was  aber  kein  Gattungs-,  sondern  nur  ein  Artmerkmal  dar- 
stellt; s.  das  Weitere  darüber  bei  der  Gattung  Dicraeus. 

Von  den  beiden  anderen  von  Loew  zur  Gattung  Eutropha  gestellten  Arten 
variegala  und  maculata  weicht  die  erstere  durch  gelbes  Schildchen,  gelben, 
schwarzgestreiften  Thoraxrücken  ab  und  ist  hiernach  zu  Chlorops  zu  stellen,  obgleich 
bei  ihr  das  dritte  Fühlerglied  an  Grösse  und  durch  die  etwas  längliche  Form  ein 
wenig  abweicht.  Die  zweite  Art  maculata  kommt  der  ersteren  hierin  gleich  und 
zeigt  dann  noch  einen  längsgestreiften  Hinterleib  sowie  dicht  zusammenstehende 
Queradern,  weshalb  man  sie  vielleicht  am  besten  als  eine  Diplotoxa  auffasst. 
Siehe  meine  Bemerkungen  bei  Chlorops  variegata  Lw. 

Von  den  übrigen  im  Katalog  der  paläarktischen  Dipteren  unter  Eutropha 
genannten  Arten  bleiben  noch  zu  erwähnen :  albiceps  Meig.,  die  nach  der  Type  in 
Winthem's  Sammlung  =  Diplotoxa  inessoria  Fall,  ist  und  Thalhamineri  Strobl, 
auf  die  ich  die  Gattung  Assuania  errichtete.  Als  wirkUche  Gattungsvertrelerin  bleibt 
somit  nur  die  einzige  Art  fulvifrons  Halid.  bestehen  ;  eine  zweite  gleich  organi- 
sierte Art  besitze  ich  aus  Beirut,  die  aber  wohl  kaum  als  besondere  Art  aufzu- 
fassen ist. 

Gattungscharakter:  Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  ohne 
Streifung ;  der  ganze  Körper  hat  feine  weisse  Behaarung  und  sehr  schwache 
Beborstung ;  Brustseiten  ohne  Flecken  Kopf  eckig,  gelb,  mit  braunem  bis  schwarzen 
glänzenden  Scheiteldreieck.  Füloler  fast  kreisförmig,  Borste  kurz  und  fein ;  Augen 
rund,  nackt.  Backen  breit.  Hinterleib  und  Beine  schwarz.  Flügel  kurz,  mit  geraden 
Längsadern ;  Randader  bis  zur  dritten  Längsader  laufend ;  die  zweite  und  dritte 
liegen  der  Randader  nahe,  so  dass  die  dritte  ziemlich  weit  vor  der  Flügelspitze 
mündet.  Entfernung  der  Queradern  wie  gewöhnlich. 

27.  Eutropha  fulvifrons  Halid.  (Chlorops  sulcata  v.  d.  Wulp.)  —  Taf.  II,  Fig.  27. 
Glänzend   schwarz,   weiss  behaart.    Das   glänzend   schwarze   bis   pechbraune 

Scheiteldreieck  füllt  an  seiner  Basis  fast  die  ganze  Stirnbreite  aus  und  endigt 
etwas  hinter  der  Mitle  der  rotgelben  Stirn.  Fühler  ganz  schwarz.  Backen  so  breit, 
wie  '/^  des  vertikalen  Augendurchmessers.  Taster  rotgelb,  oberer  innerer  Mund- 
rand schwarz.  Schwinger  weiss.  Beine  mit  Ausnahme  der  rotgelben  Schenkel- 
güeder,  Kniee  und  der  hinteren  Metatarsen  glänzend  schwarz.  Hügel  glashell  mit 
braunen  Adern;  die  drei  Randader-Abschnitte  sind  fast  gleich  lang,  nur  der  dritte 
ist  etwas  kürzer  als  die  anderen.  2 — 3  mm  lang. 
In  ganz  Europa.  Coli.  Becker. 

28.  Variante:  mediterranea. 

Kleiner  als  die  vorige,  ziemlich  gleich  gefärbt.  Das  Scheiteldreieck  ist  schmäler 
und  länger  und  reicht  bis  zu  den  Fühlern.  Stirn  oben  schwarz,  unten  rotgelb. 
Fühler  rotgelb  bis  rot.  Backen  von  halber  Augenhöhe.  Tarsen  imd  Schienen  etwas 
heller  als  bei  der  vorigen.  IV2— 2  mm  lang. 

Aus  Beirut  in  meiner  Sammlung. 

8* 


gQ  TH.   BECKER 


Haplegis. 

LoEw.  Zeilschr.  Entom.  Bresl.,  XV.  22.  (1866  nee  1861.) 

Thorax  einfarbig  schwarz,  deutUch  punktiert,  schwach  behaart,  mehr  oder 
weniger  glänzend ;  Schildchen  gewölbt  und  wie  der  Thoraxrücken  gefäibt,  auch 
punktiert.  Stirn  breit,  wenig  vortretend  mit  grossem  blattförmigen,  scharf  geran- 
deten  Scheiteldreieck,  dessen  Seitenränder  mit  einer  feinen  Haarreihe  besetzt  sind. 
Fühler  kurz,  drittes  Glied  annähernd  kreisförmig,  bei  einigen  Arten  aber  auch  in 
die  trapezförmige  Gestalt  übergehend,  mit  feiner,  nackter  Rückenborste.  Augen 
öross,  nackt.  Backen  sehr  schmal.  Mundrand  nackt  oder  mit  einer  sehr  zarten 
Vibrisse.  Rüssel  mit  schmal  zurückgeschlagenen  Sauglappen ;  Taster  deutlich. 
Beine  und  Hinterleib  ohne  besondere  Merkmale.  Auf  den  Flügeln  sind  die  vierte 
und  fünfte  Längsader  schwächer  und  heller;  die  dritte  ist  gerade  oder  auch 
etwas  geschwungen,  bald  annähernd  parallel  zur  vierten,  bald  divergierend,  die 
Queradern  in  gewöhnlicher  Entfernung  von  einander  oder  genähert. 

Die  acht  Artnamen  des  Katalogs,  zu  denen  noch  Madiza  laevigaia  Fall. 
hinzutritt  (im  Katalog  unter  Siphonella  aufgeführt),  reduzieren  sich  auf  die  vier: 
diadema  Meig.,  flovitarsis  Meig..  obscuripenins  Lw.  und  tarsata  Fall.  ;  rufifrons 
Lw.  und  diuergens  Lw.  sind  nach  Ausweis  der  WiNTHEMschen  Typen  ==  diadema 
und  flavHarsis.  In  Zetterstedt's  Sammlung  befindet  sich  eine  FALLENSche  Type 
von  Madiza  loevigata  Fall.,  die  mit  H.  tarsata  F\ll.  identisch  ist.  Von  Chlorops 
(dbitarsis  Meig.,  die  bisher  als  synonym  mit  tarsata  F'all.  angesehen  worden,  fand 
ich  zwar  drei  Exemplare  in  Winthem's  Sammlung,  jedoch  stimmen  diese  nicht 
mit  MeuiEn's  Beschreibung  überein.  können  daher  nicht  als  Typen  gelten ;  im 
übrigen  gehören  sie  zur  Gattung  Agromyza.  Mangels  richtiger  Typen  muss  die  Art 
albitarsis  Meig.  zweifelhaft  bleiben. 

.\  r  t  e  n-    und    S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 
diadema  Meig. 

rufifrons  I^w. 
divergens  I^w.  =  flavitarsis  Meig. 
flavitarsis  Meig. 

diveri/ens  Lw. 

tarsata  Meig.  (nee  1*ai.l.) 
laeim/ata  Fall.  [Madiza],  .Meig.,  Zeti'.  =  tarsata  Fall. 
obscuripennis  Lw. 
rufifrons  Lw.  =  diadema  Meig. 
tarsata  Fall. 

laevigaia  Fall.,  Meig.,  Zett. 
tarsata  Mkio.,  (iuc  Fall.)  =  flavitarsis  Meig. 

B  c  s  t  i  m  m  u  II  g  s  t  a  h  e  1 1  e. 

1.  Stirne  vorne  rotgelb - 

—  Stirne  ganz  schwarz 3 

2.  Die  feine  Behaarung  des  ganzen  Körpers  weiss.  Beine  schwarzbraun :    Knie, 

Spitze  der  vorderen  Schienen    und   die    Tarsen    gelb ;    dritte  und  vierte 
Längsader  ziemlich  stark  divergierend  diadema  Meig. 

3.  Flügel  stark  schwärzhch  obscuripennis  Lw. 

—  Flügel  schwach  getrübt  oder  ganz  glasshell 4 

4.  Dritte  und  vierte  Längsader  stark  divergierend,  drifte  etwas  geschwungen. 

Queradern  ziemlich  genähert  flavitarsis  Mek;. 

—  Dritte  und  vierte  Längsader   fast   ganz    parallel,  dritte   ganz    grade.  Quer- 

adern in  gewöhnlicher  p]ntferninig  tarsata  Fall. 


CHLOROPlDAE  61 


Beschreibung    der    Arten. 

29.  Haplegis  tarsata  Fall. 

Thorax  schwarz,  fein  punktiert  und  etwas  glänzend ;  Schulterbeuie,  Brusl- 
seiten  und  Hinterleib  stark  glänzend.  Behaarung  äusserst  kurz,  schwarz.  Schildchen 
mit  vier  deutlichen  Bandborsten.  Kopf  in  allen  schien  Teilen  matt  schwarz  bis 
auf  das  ziemlich  stark  glänzende  Scheitekheieck  und  die  schmalen  Backen.  Drittes 
I'\ihleriJlied  kreisförmig  mit  schwarzer  Borste.  Beine  schwarz;  die  äussersten  Knie- 
spitzen,  die  Spitze  der  Schienen  und  die  Tarsen  rotgelb.  Schwinger  weiss.  Flügel 
etwas  grau  mit  schwarzen  Adern ;  dritte  und  vierte  Längsader  nur  wenig  diver- 
gierend, dritte  grade ;  hinterste  Querader  von  der  kleinen  ebensoweit  entfernt 
wie  vom  Flügelrande.  2V2  "im  lang. 

In  Nord-  und  Mitteleuropa.  Coli.  Beckek. 

30.  Haplegis  fiavitarsis  Meic;.  —  Taf.  II,  Fig.  7,  8,  9. 

Thorax  schwarz,  fein  punktiert,  von  schwächerem  Glanz  als  die  vorige  Art 
auch  auf  Hinterleib  und  am  Kopfe,  was  sich  hier  namentlich  am  Scheiteldreieck 
bemerkbar  macht,  das  fast  ganz  matt  ist.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  von  etwas 
länglich  eiförmiger  Gestalt:  der  Mundrand  zeigt  eine  deutliche  feine  Borste.  Borsten 
und  Körperhaare  sind  schwarz  mit  Ausnahme  der  feinen  Haare  des  Thoraxrückens, 
welche  einen  fahlgelben  Schimmer  haben.  Beine  schwarz,  Spitze  der  vorderen 
Schienen  und  die  Tarsen  rotgelb.  Flügel  weisslich  mit  braunen  Adern :  die  dritte 
Längsader  deutlich  geschwungen,  der  zweiten  sehr  nahe  gerückt  und  von  der 
vierten  weit  entfernt  und  deutlich  divergierend.  Die  Queradern  stehen  sehr  nahe 
bei  einander ;  die  hinterste  vom  Flügelhinterrande  ungefähr  dreimal  so  weit  entfernt 
als  von  der  kleinen  Querader.  2 — 27j  nun  lang. 

Bislang  nur  in  Deutschland  gefunden ;  kürzlich  jedoch  sah  ich  auch  ein  Exem- 
plar aus  Turkestan.   Coli.  Becker. 

31.  Haplegis  diadema  Meig. 

Durch  die  rote  F"ärbung,  welche  den  vorderen  Teil  des  ganzen  Kopfes  ein- 
schliesslich der  Fühler  und  Taster  ergriffen  hat  und  auch  die  Bauchseite  beherrscht 
sowie  durch  die  feine  weisse  Behaarung  des  ganzen  Körpers  abweichend  von  den 
beiden  vorigen.  Die  Queradern  nehmen  eine  Stellung  ein,  welche  die  Mitte  einhält 
zwischen  den  beiderseitigen  Entfernungen  beider  vorhergehender  Arten,  während 
die  Lage  der  dritten  Längsader  zur  zweiten  und  vierten  sich  der  Arte  tarsata  Fall. 
anschliesst.  Siehe  im  übrigen  die  ausführliche  Beschreibung  von  nipfrons  Lw. 
3  mm  lang. 

In  Mitteleuropa,  auch  auf  den  Kanarischen  Inseln  von  mir  gefunden.  Coli.  Beckeu. 

32.  Haplegis  obscuripennis  Lw. 
LoEw's  Beschreibung  lautet : 

„Atra,  palpis  magnis  concoloribus,  trochanteribus,  genibus  tibiarum  apice 
larsisque  dilute  flavicantibus,  alis  nigricantibus.  Long  corp.  '/la — l'/s  lin. ;  alar. 
long.  1   lin." 

In  LoEw's  Sammlung  fand  ich  das  von  ihm  aus  Sarepta  beschriebene  Exem- 
plar nicht,  wohl  aber  eines  im  Mus.  zu  Budapest,  das  aus  Gyön,  Ungarn  stammte ; 
es  ist  durch  die  namentlich  am  Vorderrande  geschwärzten  Flügel  leicht  kenntlich. 
Die  dritte  und  vierte  Längsader  laufen  parallel  und  die  Queradern  stehen  etwas 
weiter  von  einander  als  gewöhnlich,  so  dass  der  letzte  Abschnitt  der  vierten  Längs- 
ader nur  dreimal  so  lang  ist  als  der  vorletzte.  Schwinger  von  schmutzig  weisser 
Färbung.  Der  Kopf  ist  mit  allen  seinen  Teilen  schwarz ;  das  dritte  Fühlerglied 
oval  ohne  hervortretende  Oberecke.  Die  kurze  Behaarung  des  ganzen  Körpers  ist 
schwarz.  2 Vi  mm  lang. 


62  TH.    BECKER 


Homalura. 

Meigen.  System.  Beschr.  V.  :W9.  18(i.  Taf.  LIV.  Fig.  6-9.  11826). 

Glänzend  schwarze  und  rote  punktierte  Arten  von  gedrungener  Gestalt. 
Stirn  sehr  breit,  Scheiteldreieck  sehr  gross,  fast  die  ganze  Stirn  bedeckend,  mit 
konvexen  Seitenrändern,  stark  punktiert  und  mit  einer  Mittelfurche.  Schildchen 
sehr  gross,  durch  starke  Wöll)ung  dick,  länger  als  breit :  an  dem  unteren  scharten 
Rande  mit  einer  Reihe  selir  kurzer  schwarzer  Horsten  dicht  besetzt.  Punktaugen 
ausserordentlich  klein.  Drittes  Fühlerglied  klein,  kreisrund  mit  kurzer  feiner  dunkler 
Borste;  dritte  Längsader  grade:  die  vierte  wenig  divergierend,  mit  der  fünften  sehr 
unscheinbar.  Flügel  kurz. 

Die  besondere  Ausbildimg  des  Scheiteldreiecks,  des  Schildchens  und  der 
Punktaugen  trennt  diese  Gattung  von  Haplegis. 

33.  Homalura  tarsata  Meig. 

Thorax  schwarz,  grob  punktieit.  aber  doch  ziemlich  glänzend;  die  Farbe  der 
sehr  kurzen  Behaarung  ist  schwarz.  Schwinger  weiss.  Mesopleuren  stark  punktiert. 
Kopf  ganz  schwarz;  Stirn  und  Untergesicht  matt;  Sciieiteldreieck  und  Backen 
glänzend,  ersteres  an  den  Seilen  stark  punktiert  und  mit  einer  mittleren  flachen 
Rinne.  Taster  und  F"ühler  schwarz;  das  dritte  Fühlerglied  rundlich,  aber  kürzer 
als  breit  mit  sehr  zarter  Borste.  Mundrand  ohne  Börslchen.  Hinterleib  ziemlich 
glänzend  schwarz,  fast  nackt.  Beine  schwarz,  äusserste  Kniespitzen  und  alle  Tarsen 
rotgelb.  Flügel  fast  wasserklar  mit  dunklen  Adern ;  die  dritte  Längsader  liegt  in 
gleicher  Entfernung  von  der  zweiten  und  vierten ;  die  hintere  Querader  ist  um 
das  P/äfache  ihrer  eigenen  Länge  von  der  kleinen  Querader  entfernt.  2^/^ — S'/a 
mm  lang. 

Ungarn  (Gyön,  Palics)  in    der  Sammlung   des  Ungarischen  Nationalrauseums. 

34.  Homalura  Sarudnyi  n.  sp. 

Ganz  rotgelb,  ausserordentlich  kurz  behaart,  fast  nackt ;  Thorax  und  Schildchen 
ziemlich  glänzend  und  fein  punktiert;  das  Schildchen  ist  gross  in  der  F'orm  eines 
breiten  Spitzbogens,  stark  gewölbt  mit  scharfer  unterer  Kante,  die  mit  sehr  kurzen 
dicht  gereihten  schwarzen,  senkrecht  nach  oben  gerichteten  oder  gebogenen 
Börslchen  besetzt  ist.  Kopf  glänzend ;  Sciieiteldreieck  gross,  nach  vorne  etwas 
wulstartig  über  die  Fühler  vortretend,  mit  deutlicher  Längsfurche  und  Hohlpunkten  ; 
die  Seitenränder  konvex.  Fühler  ganz  rolgelb,  das  dritte  Glied  klein,  kreisförmig 
mit  sehr  zarter  kurzer  Borste.  Brustseiten  glänzend  rot  ohne  Flecken.  Hinterleib 
desgleichen,  nackt;  Beine  etwas  heller.  Flügel  wasserklar,  sehr  kurz;  die  Längs- 
adern fast  ganz  gerade ;  dritte  und  vierte  schwach  divergierend  :  die  Entfernung 
beider  Queradern  von  einander  etwas  grösser  als  die  hintere  Querader  lang. 
Reichlich  2  mm  lang. 

Aus   Kirman,    Persien   [Sarudnyi]    in  der  Sammlung  des  Herrn    Th.    Pleske. 

35.  Homalura  flava  Brülle. 

Brülle  gibt  ausser  einer  längeren  französischen  Beschreibung  folgende 
kürzere  lateinische  Diagnose : 

„Flava,  antennis  apice  fuscis;  thorace  nigro  triviftato,  melathorace  nigro ; 
abdominis  segmento  primo  punctis  duabus  et  macula  media,  segmento  tertio  fascia 
et  segmento  quarto  maculis  duabus  transversis  notatis;  femina  ;  long  2  mm." 

Aus  Griechenland. 

Schon  nach  dieser  kurzen  Darstellung  ist  es  klar,  dass  die  BRULLESche  Art 
keine  Homalura  Meig.  ist,  sondern  entweder  eine  Chlorops  oder  eine  andere 
dieser  Gattung  nahestehende  Form  darstellt;  auch  die  ausführlichere  französische 


CHLGROPIDAE  63 


Beschreibung  gibt  keine  weiteren  Anhaltspunkte  zur  Bestimmung  dieser  Fliege  nach 
Gattung,  geschweige  denn  Art. 

Da  die  BKii-i.Esche  Tyi»'  niclit  mehr  vorhanden  ist,  muss  diese  Art  zweifel- 
haft bleiben. 

Metopostigma. 

Beck,  Mitt.  zool.  Mus.  Berlin.  II.  14()  (li)03i. 

Matt  graugelbc  Arten,  sandfarbig,  mit  grauen  Längsstreifen  auf  Thorax- 
rücUen  und  Schildchen,  mit  weisser  kurzer  Behaarung.  Kopf  mattgelb.  Scheitel- 
dreieck von  gleicher  Farbe,  mit  kreisrundem  sammetartigen  Fleck  unter  dem 
Punklaugenhöcker.  Fühler  etwas  länglich,  oval  mit  weisser  Borste.  Schildchen 
llach.  Hinterleib  oben  mit  zwei  dunklen  Längsstreifeu.  Beine  gewöhnlich.  Flügel 
mit  fast  geraden,  kaum  etwas  divergierenden  Längsadern ;  kleine  Querader  auf 
der   Mitte   der   Diskoidalzelle. 

B  e  s  t  i  m  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e. 

1.  Drittes  Fühlerglied  ganz  schwarz       '-^ 

—  Drittes  Fühlerglied  nur  an  der  Spitze  schwarz.  Taster  gelb -'i 

2.  Fühlerborste    sehr    fein.    Schenkel   und    Schienen    fast   ganz    grauschwarz. 

Flügel  gelbbräuulich.  Pleskei  n.  sp.    d 

—  Fühlerborste  ziemlich    dick.    Beine  gelb.    Vordertarsen   schwärzlich.  Flügel 

farblos  polonica  Schnabi.. 

3.  Beine  überwiegend  schwarz;  drittes  Fühlerglied  zu  Va— Vi   von  der  Spitze 

an  schwarz  sabulona  n.  sp. 

—  Beine  ganz  gelb ;  drittes  Fühlerglied  nicht  ganz  zur  Hälfte  schwarz 

tenuiseta  Lw. 

iiC.  Metopostigma  tenuiseta  Lw.  —  Taf.  III,  Fig.  37,  .'58,  39. 

Mattbleichgelb  mit  drei  sehr  breiten  sandgrauen  Längsstriemen  auf  dem  Thorax- 
rücken, von  denen  die  mittlere  auch  über  das  Hache  Schildchen  läuft ;  Behaarung  kurz 
weiss.  Stirn  und  Scheiteldreieck  maltgelb.  letzteres  mit  dem  charakteristischen  sammet- 
artigen schwarzen  Fleck,  erstere  zweimal  so  breit  wie  ein  Auge.  Punktaugen  klein. 
Fühler  gelb,  das  dritte  Glied  an  der  Spitze  mattschwarz.  Taster  gelb.  Brustseiten  auf 
den  Hüften  und  den  Mesopleuren  schwarz  gefleckt.  Hinterleib  mattgelb,  auf  seiner 
Oberseite  mit  zwei  breiten  schwarzbraunen  Seitenstreifen  von  mattem  Au.ssehen. 
Beine  ganz  rotgelb.  Flügel  wasserklar  mit  blassgelben  Adern.  Queradern  ziemlich 
weit  von  einander  entfernt ;  kleine  Querader  etwas  vor  oder  auf  der  Mitte  der 
Diskoidalzelle.  2—374  ^^^^   'a"g- 

Nord-  und  Südafrika;  auch    in  Ungarn  gefunden.    (^oU.  Loew,   Coli.  Becker. 

37.  Metopostigma  polonica  Schnabl  [EutrophaJ. 

Sie  ist  der  vorigen  ähnlich,  hat  aber  ganz  besonders  charakteristische  Unter- 
schiede, so  dass  es  einer  besonderen  Beschreibung  nicht  weiter  bedarf:  Das  dritte 
Fühlerglied  ist  ganz  schwarz  und  etwas  länger ;  die  weisse  Fühlerborste  ist  erheblich 
dicker  als  bei  M.  tenuiseta,  ohne  dass  mau  im  Stande  wäre,  von  einer  Pubescenz 
zu  sprechen.  Taster  schwarz.  Flügel  ganz  farblos.  3—4  mm  lang. 

Aus  Polen  ;  Schnabl  fing  sie  am  Weichselstrande ;  aus  Ungarn  von  Licht- 
WARDT  bei  Pöstyen.  In  Pleske's  Sammlung  aus  Scarbas,  Beludschistan  [Sarudnv]. 
Nach  Schnabl's  Mitteilung  soll  Loew  diese  Art  als  eine  Eulropha  bezeichnet  haben. 
Coli.  Becker. 


64  l'H.   BECKER 


38.  Metopostigma  Pleskei  n.  sp. 

Die  Färbung  ist  niclit  so  rein  weiss,  wie  bei  der  vorigen  Art,  die  weisse 
Behaarung  ist  ;iber  in  gleicher  Weise  vorhanden,  nur  etwas  länger.  Die  Stirn  ist 
rot  und  das  Scheiteldreieck  hebt  sich  deutlich  hellgelb  davon  ab;  es  ist  nicht 
ganz  malt,  sondern  ziemlich  glänzend  und  längsri.ssig.  Das  dritte  Fühlerglicd  ist 
ganz  schwarz,  die  Fühlerborste  sehr  zart  und  weiss,  wie  bei  M.  teniiiseta.  Taster 
schwarz.  Der  runde  schwarze  Fleck  in  der  Spitze  des  Scheiteldreiecks  ist  nicht 
ganz  matt,  sondern  vorne  ziemlich  glänzend  und  nadelrissig.  An  den  gelben 
Beinen  liegt  auf  allen  Schenkeln  eine  schwärzlich  graue  Binde ;  auch  die  Schienen 
sind  bis  auf  die  Wurzel  von  gleicher  Farbe;  an  den  Tarsen  sind  die  letzten 
(ilifcder  gebräunt.  Flügel  nicht  farblos,  sondern  gelblich  getrübt ;  die  kleine 
Querader  steht  erheblich  vor  der  Mündung   der  ersten  Längsader.  372  nn"   '^ng. 

Aus  Beludschistan  (Sarudnv  leg.).  Sammlung  von  Th.  Pleske. 

39.  Metopostigma  sabulona  n.  sp. 

Thorax  von  nialtgelber  Grundfarbe  mit  drei  matt  sandgrauen  Längsstreifen, 
von  denen  der  mittelste  geteilt  ist  und  in  seinem  weiteren  Verlaufe  das  Schildchen 
bis  auf  dessen  Seitenränder  ganz  verdunkelt.  Thoraxrücken  deutlich  weiss  behaart. 
Bruslseilen  mit  grauschwarzen  F'lecken,  wie  bei  allen  übrigen  Arten.  Der  Kopf  ist 
ganz  gelb;  die  breite  Stirn  von  doppeller  Augenbreile  mit  blassgelbem  Scheitel- 
dreieck und  kreisrundem  mattschwarzen  Fleck  vor  ilem  (Jcellenhöcker ;  auch  die 
Wurzelelken  des  Dreiecks  sind  geschwärzt.  F'ühler  gelb  ;  das  dritte  Glied  länger 
als  bei  lenuiseta  und  zu  '/.i'-^u  ^'O^  der  Spitze  aus  schwarz  mit  feiner  weisser, 
an  der  Wurzel  gelber  Borste.  Taster  gelb.  Hinterleib  mit  zwei  breiten  braunen 
Seitenslreifen,  die  auf  der  Mitte  und  an  den  Seitenrändern  nur  wenig  von  der 
ursprünglich  gelben  Grundfarbe  übrig  lassen.  Beine  von  gelber  Grundfiirbe,  aber 
zum  grossen  Teil  verdunkelt.  Schenkel  und  Hinterschienen  auf  der  Mitte  breit 
schwarzgrau ;  Vorderschienen  an  der  Spitze  verdunkelt.  Vordertarsen  ganz,  die 
übrigen  an  den  Endgliedern  schwarz.  Flügel  farblos  mit  blassbräunlichen  Adern 
'i'/j — 2V2  mm  lang.' 

Drei  Exemplare  von  Port-Said  (Simony.)  Wiener  Hofmuseum. 


Chloropisca. 

LoKw,  Zeitschr.  für  Entomologie,  Breslau  XV.  79.  VIll.  (18G6). 
Thaiunatomijia  Zinker,  Froriep.  Notiz.  XXXV.  3i4.  Fig.  (1833).' 

Ich  halte  die  Abtrennung  dieser  Gruppe  von  Chlorops  für  gerechtfertigt.  Das 
Haui)tunterscheidungsmerkmal  bleibt  das  auf  seiner  Oberseite  Hache,  scharf  geran- 
dete  Schildchen;  als  weiteres  Merkmal  tritt  aber  hinzu  die  Beborstung  des 
Schildchens,  an  dessen  Spitze  nur  zwei  sehr  dicht  zusammengerückte  Endborsten 
gestellt  sind,  die  bei  den  echten  Chlorops-Arten  gewöhnlich  erheblich  weiter  aus- 
einander stehen  und  auch  noch  von  gleichwertigen  Nebenborsten  begleitet  sind. 
Schliesslich  kann  man  die  ziemlich  übereinstimmende  geringe  Grösse  auch  als 
nebensächlichen  (iruppencharakter  ansehen. 

Über  die  im  Katalog  aufgezählten  11  Arten  kann  ich  nach  Untersuchung 
MEKiENscher,  ZETTERSTEDischer  und  LoEwscher  Typen  folgendes  anführen ; 

'  Ich  würde  dies  Tier  für  eiue  dunlile  Farbenvnrietät  von  lenuiseta  Lw.  Iialten,  wenn 
nicht  die  Fühler  deutlich  länger  wären. 

-'  Bezzi  nmcht  in  der  Wien.  Ent.  Z.  XXVII  293.  31  (1908)  auf  die  wahr.scheinliche  Über- 
einstimmung von  Chloropisca  circiimdata  Meig.  mit  Thaumatomyia  prodigiosa  Zenkek  aufmerksam. 


CHLOROPIDAE  65 


Chloropisca  circumdata  Meig.  ist  itlentisch  mit  der  etwas  früher  bescliriebenen 
Chi.  iiotata  Meig.  und  muss  letzteren  Namen  anneimien.  Synonyme  sind  ferner 
ausser  den  bereits  angei^ebenen  Namen  omata  L\v.  (nee  Meio.)  und  quadvimacu- 
liild  V.  Ros.  noch  folgende  Arten :  copiosa  Schin.,  lujposüfjina  ScniN.  (nee  Meig.), 
/hiDifrons  Macq.,  liicida  Meig.,  Perris  und  höchst  wahisclieinlich  auch  biiiniii- 
cornis  Macq.  Oh  Thaumatoinyiu  prodi(jiosa  Zenk.  auch  hierher  geiiört  oder  zu  der 
ebenso  gemeinen  Art  glnbra  Meig.,  wird  wohl  zweifelhaft  bleiben. 

Chi.  genicnlota  Meig.  ist  vielleicht  eine  Chloropisca,  deren  Type  aber  weder 
in  Paris  noch  in  Wien  zu  finden  ist.  Aus  der  zu  allgemein  gehaltenen  Beschreibung 
hisst  sich  etwas  Genaueres  nicht  folgern;  die  Art  i)k'ibf  daher  zweifelhaft.  Sciiinek 
hat  sie  in  seiner  Sammlung  als  La-fiosinn  cinctipe.i  Meig.  aufgefasst,  was  aber 
schon  wegen  der  hellen  Beine  letzterer  Art  nicht  angängig  ist. 

Chi.  lineata  Zett.  (ncc  Fun.,  Meig.)  ist  mit  obscurdla  Zett.  gleichbedeutend, 
die  von  Loew  als  besondere  Art  richtig  aufgefasst  und  beschrieben  wurde. 

Chi.  (jlabra  Meig.,  mit  der  lincala  Meig.  synonym  ist,  bleibt  als  die  bekannte 
charakteristische  Art. 

Chi.  lucida  Meig.  Ich  habe  die  Pariser  Type  untersucht,  finde  aber  keinen 
durchgreifenden  Unterschied  von  notoia  Meig.,  die  ja  in  vielfachen  Farbenvarietäten 
vorkommt ;  das  gelbe  Scheiteldreieck  hat  eine  schwarze,  unbestimmt  verlaufende 
Mittellinie  und  ebensolche  Seitenränder.  Die  schmalen  Backen  hal)cn  nur  die  halbe 
Breite  des  rotbraunen  dritten  FühlcrgHcdcs.  Beine  ganz  rotgelb ;  Hinterleib  auf 
seiner  Oberseile  ganz  verdunkelt. 

Chi.  lucidi frans  Beck.  Diese  ägyptische  Art  wurde  von  mir  bei  ihrer  geringen 
(irösse  wegen  ihres  eher  flachen  als  gewölbten  Schildchens  als  eine  Chloropisco 
beschrieben ;  die  Beborstung  des  Schildchens  hatte  ich  damals  als  Gatlungscharakter 
noch  nicht  erkannt  und  verwertet.  Wenn  ich  dies  heute  nun,  wie  ich  glaube,  mit 
Hecht  tue,  so  kann  man  diese  kleine  Art  nicht  mehr  als  Chloropisca  bezeichnen, 
man  muss  sie  vielmehr  in  die  Gattung  Chlorops  s.  str.  stellen,  denn  das 
Schildchen  hat  vier  deutliche,  weit  auseinander  stehende  Randborsten. 

Chi.  obscurella  Zett.  In  Zettekstedt's  Sammlung  stecken  zwei  Pärchen  ;  das 
erstere  entspricht  durchaus  der  von  Loew  charakterisierten  Art ;  das  zweite  ist 
nicht  mehr  gut  erhalten  und  stellt  eine  andere  Art  dar,  deren  Deutung  ich 
unterlasse. 

Chi.  parinüa  Zett.  Zwischen  diesen  kleinen  Exemplaren  und  der  Art  tri- 
fasciaia  Zett.  habe  ich  keine  anderen  Unterschiede  finden  können  als  die  Körper- 
grösse.  Da  ich  ein  ähnliches  Verhältnis  auch  bei  der  Art  riifa  Macq.  beobachtet 
habe,  so  glaube  ich,  dass  hier  nur  eine  andere  Generation  derselben  Art  vorliegt 
und  dass  die  abweichende  Grösse  vielleicht  durch  andere  Lebensbedingungen  der 
Larven  in  verschiedener  Jahreszeit  bedingt  ist  und  erzeugt  wird.  Ich  betrachte 
pannila  Zett.  als  Variante  von  irifasciata  Zett. 

Chi.  nifa  Macq.  kommt  in  dunkleren  und  helleren  Färbungen  und  in  ver- 
schiedener Grösse  vor.  Zetterstedt's  Art  abbrevinta  ist  mit  ihr  identisch. 

Chi.  Simplex  Meig.  ist  der  Type  nach  ebenfalls  mit  nif'a  Macq.  überein- 
stimmend. 

Chi.  irifasciata  Zeti".  ist  von  Loew  richtig  beurteilt  worden  ;  sie  scheint  zu 
den  selteneren  Arten  zu  gehöieii.  Zettehstedt  hat  sie  in  seinen  Ins.  Läpp,  als 
Oscinis  laeta  beschrieben. 

Hiernach  haben  von  obigen  11  Arten  nur  folgende  5  Bestand:  notata  Meig., 
glabra  Meig.,  obscurella  Zeit.,  riifa  Macq.  und  irifasciata  Zett.,  denen  ich  vier 
neue  hinzufügen  kann  :  rii/icornis  Beck.,  siilcifrons    Beck.,  liiteolimbala  Bezzi    und 

9 
\ 


gg  TH.    BECKER 


dongaiiüa  Beck.  Als  synonym  treten  noch  hinzu  die  Namen  copioso  Schin.  und 
con/hiens  Meig.,  wiilirend  in  Wefifail  kommt  Clil.  lineata  Fbr.,  die  j^leichbedeutend 
ist  mit  Chlorops  nasiiia  Schrank.  Hiernach  gestaltet  sich  das  Arien-  und  Synonymcn- 
Register  wie  folgt: 

Arten-    und    S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

abbreviata  Zett.  =  rnfa  Macq. 

analis  Meig.  =  glabra  iMeig. 

assimilis  Macq.  =  glabra  Meig. 

bislriata  Walk.  =  glabra  Meig. 

hrunnicornis  Macq.  =  notata  Meig. 

circiimdata  Meig.  =  notata  Meig. 

confluens  Meig.  =  trifasciata  Zett.  verosimililer. 

copiosa  Schin.  =  notata  Meig. 

1.  elongatula  Beck. 

flavifrons  Macq.  =  notata  Meig. 
genicuJala  Meig.  =  species  dubia. 

2.  glabra  Meig. 

analis  Meig. 

assimilis  Macq.  Dipl.  exol.  Sui)pl.  IV.  2.  306.  U850.)  N.-Ainerika. 

bislriata  Walk.  List  of  Oipt.  IV.  1119.  Kanada. 

lineata  Meig.  (nee  Fbh.). 

nigrimana  Macq. 

obesa  FiTCH.  I.  N  York  Report.  299.  {SiphoncUa.)  New  York. 

trivialis  L\v.  Berl.  lint.  Z.  1863.  Cent.  III.  87.    N.-Anierika. 
hypostigma  Schin.  (nee  Meig  )  =  notata  Meig. 
laeta  Zett.  (uec  Meig.)  =  trifasciata  Zett. 
lineata  Meig.  (nee  Fbr.)  =  glabra  Meig. 
hicida  Meig.,  Perris  =  notata  Meig. 

3.  Inteolimbata  Bezzi. 
nigrimana  Macq.  =  glabra  Meig. 

4.  notata  Meig. 

brunnicornis  Macq. 

circumdata  Meig. 

copiosa  Schin. 

flavifrons  Macq. 

hypostigma  Schin.  (nee  Meig.). 

lucida  Meig. 

ornata  Lw.  (nee  Meig.). 

prodigiosa  Zenk.  ? 

quadrimaculata  v.   Ros. 

5.  obscnreUa  Zett. 

lineata  Zett.  (nee  Fbr.). 
obesa  Fitch.  =  glabra  Meig. 
ornata  Lw.  (nee  Meig.)  =  notata  Meig. 
parvula  Zett.  =  trifasciata  Zett. 
prodigiosa  Zenk.  =  notata  Meig.  ? 
quadrimaculata  v.  Ros.  =  notata  Meig. 

6.  rnfa  Macq. 

abbreviata  Zett. 
Simplex  Meig. 

7.  ruflcornis  Beck. 

rußventris  Macq.  =  Chloropisca  s]j.  vcrosimiliter. 
Simplex  Meig.  =  rnfa  Macq 

8.  sulcifrons  Beck. 

9.  trifasciata  Zett.  I''urop:i  et  Asia  centr. 

confluens  Meig.  ? 
laeta  Zett.  (nee  Meig.). 
parvula  Zett. 
trivialis  Lw.  =  glabra  Meig. 


CHLOROPIDAE  67 


Bes  ti  m  m  11  iifi  s  t  ;i  1)  e  1 1  e    für   die    Arten. 

1.  Scheiteldreieck  mit  deutlicher  Läiigsfurche,  gross,  spitzbogitf  geformt  und  gelb 

sulcifrons  Beck. 

—  Scheiteidreieck  ohne  Längsfurche 2 

2.  Backen  schmäler  als  das  dritte  Fühlerglied 3 

—  Backen  so  breit  und  breiter  (1 — l'/aniai) 7 

;{.  Backen  sehr  schmal,    nur  von  V4 — Vj  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes. 

Scheiteldreieck  verhältnismässig  klein,  nicht  bis  an  die  Augen  und  nicht 
immer  bis  zu  den  Fühlern  reichend 4 

—  Backen  breiter,  wenn  auch  nicht  ganz  von  der  Breite  des  dritten  Fühler- 

gliedes       6 

4.  Drittes  Fühlerglied  kreisrund 5 

—  Drittes  FühlergUed  deutlich  etwas  verlängert  mit  stumpfer  Oberecke.  Scheitel- 

dreieck rötlich,  punktiert,  bis  zu  den  F\ihlern  reichend      elongatula  n.  sp. 

5.  Scheiteldreieck  schwarz  oder  grösstenteils  schwarz,  nicht  bis  zu  den  Fühlern 

reichend  notata  Meig. 

—  Scheiteldreieck  ganz  gelb,  nicht  ganz  bis  zu  den  Fühlern  reichend.  Brnstflecken 

mitunter  bis  auf  einen  rednziert        notata  Meig.  var.  flavifrons  Macq. 

6.  Scheiteldreieck    an  seiner  Basis   sehr   breit,   fast    ganz   bis    an    die    Augen 

reichend.  Fühler  fast  ganz  hell  rotgelb.  Thoraxbehaarung  fein  und  weiss. 
Oberer,  innerer  Mundrand  schwarz  ruficornis  Beck. 

—  Scheiteldreieck  am  Scheitel  schmäler,   deutlich   von    den   Augen  getrennt. 

Fühler     meist     verdunkelt.    Thoraxbehaarung    schwaiz.     Thoraxrücken- 
Streifen  schwarz  bis  rolgelb ;  oberer,  innerer  Mundrand  nicht  geschwärzt 

rufa  Macq. 

7.  Beine  dunkel  gefärbt.  Oberer  innerer  Mundrand  schwarz 8 

—  Beine  rotgelb 9 

8.  Scliildchen  ganz  braunschwarz ;  seine  Oberfläche  zart  behaart 

obscurella  Zett. 

—  Schildchen  schwarz  mit  breitem  gelben  Bande,  obenauf  nackt 

luteolimbata  Bezzi. 

9.  Schildchen  auf  seiner  Oberfläche  nackt ;  oberer  innerer  Mundrand  schwarz. 

Scheiteldreieck  gelb,  bis  zu  den  Fühlern  reichend,  mit  breitem  braunen 
Längsstreifen  glabra  Meig. 

—  Schildchen  behaart;  oberer  innerer  Mundrand  nicht  geschwärzt.   Scheitel- 

dreieck schwarz  bis  gelb,  schmal  und  lang.  trifasciata  Zett. 


Beschreibung  der  Arten. 

40.  Chloropisca  notata  Meig.  {circumdaia  Meig.)  Siehe  die  vollständige  Syno- 
nymie  im  I^egister. 

LoEW  hat  sie  ausführlich  als  ornata  Meig.  beschrieben  und  sie  auch  gut  gekenn- 
zeichnet durch  die  langen,  senkrecht  gestellten  Augen  und  die  sehr  schmalen  Backen. 
Das  Scheiteldreieck  ist  nur  von  mittlerer  Grösse,  deutlich  kleiner  als  bei  den  Arten 
glubra,  trifasciata  und  ruficornis;  seine  Färbung  ist  sehr  verschieden.  Ich  will  Loew's 
Beschreibungen  nicht  wiederholen,  sondern  nur  auf  sie  hinweisen  mit  allen  hellen 
und  dunklen  Varietäten  ;  dabei  kann  ich  jedoch  aus  meinen  Sammlungsresultaten 
und  Beobachtungen  feststellen,  dass  die  Varietät  mit  ganz  gelbem  Scheiteldreieck 
im  Mittelmeergebief  die  dominierende  ist,  während  sie  bei  uns  im  Norden  höchst 
seilen  auftritt;  sie  ist  von  Macquart  als  Chi.  flavifrons  beschriel)en. 

9* 


ßg  TH.   BECKER 


In  Europa  und  Zentral-Asien  sehr  gemein,  vom  Altaigebirge  (Prof.  Wagner.) 
Coli.  Pleske,  Coli.  Beckeu. 

Dass  Loew's  synonymische  Vermutungen  sich  nicht  als  stichhaltig  erwiesen, 
kann  uns  niclit  Wunder  nehmen,  da  seiner  Arbeit  über  die  schlesischen  Arten  der 
Gattung  Chlorops  Meig  keine  Beobachtungen  und  Vergleiche  von  Typen  zu  Grunde 
gelegen  haben.  Die  Synonymie  der  Arten  notata  und  civcumdata  Meig.  ist  gesichert 
durch  drei  bezw.  neun  typische  Exemplare  der  WiNTHEM'schen  Sammlung.  Auch 
über  Chi.  ornata  Meig.  gibt  die  WiNXH.-Sammlung  Auskunft;  unter  diesem  Namen 
fi"urieren  zwei  verschiedene  Arten  :  die  eine  ist  Chloropisca  ßavifroiis  Macq.,  die 
mit  ihrem  gelben  Scheiteldreieck  nicht  als  Type  dienen  kann,  da  Meigen  von  seiner 
Art  sagt,  dass  das  Stirndreieck  glänzend  schwarz  sei;  die  andere  Art  mit  dem 
glänzend  schwarzen  Scheileldreieck  ist  =  Chlorops  iaeniopiis  Meig. 

41.  Chloropisca  glabra  Meig. 

Diese  sanz  nackte  Art  mit  den  breiten  Backen  ist  nicht  zu  verkennen  mit  dem 
grossen  glatten  lang  gestreckten  gelben  Scheiteldreieck,  auf  dem  die  mittlere  braune 
Farl)e  einen  so  entschieden  striemenartigen  Charakter  annimmt,  da  die  Wurzel- 
ecken des  Dreiecks  stets  gelb  bleiben,  ferner  an  dem  ganz  nackten  Scbildchen. 
2V2 — 2^4  mm  lang. 

Diese  Art  hat  eine  ausserordentliche  Verbreitung.  Nicht  nur  in  ganz  Europa 
Nordafrika,  Nord-  und  Zentralasien  heimisch,  scheint  sie  auch  in  Nordamerika 
gemein  zu  sein,  wie  aus  den  verschiedenen  Namen,  die  man  ihr  dort  gegeben, 
hervorgeht.  Die  in  Bezzi's  Sammlung  vorhandenen  amerikanischen  Exemplare  der 
Art  assiinilis  Macq.  sind  nichts  anderes  als  unsei-e  glabra  Meig.  Nach  Aldrich  ist 
die  Chi.  assiinilis  auch  identisch  mit  trivialis  Lw. 

Biologisches.  In  Winthem's  Sammlung  steckt  bei  einer  Reihe  von  Exe m- 
plai'en  ein  Zettel  mit  folgender  Bemerkung:  „In  der  zweiten  Hälfte  des  .\pril  ISfia 
in  Döbling  in  meinem  Zimmer  in  grosser  Menge  vorgekommen".  Mitgeteilt  von 
Freiherrn  von  Baumgärtner.  Das  massenhafte  Auftreten  der  Chi.  noiata  und 
glabra  Meig.  in  Häusern,  namenilich  im  Spätsommer,  ist  auch  sonst  vielfach,  auch 
von  mir  mehrfach  beobachtet  worden;  eine  ausreichende  Erklärung  dieser  Erschei- 
nung habe  ich  nirgends  angetroffen.  Ich  glaube  auch,  dass  dies  nicht  zu  den  natür- 
lichen Lebensgewobnheiten  der  Arten  gehört,  nehme  vielmehr  an,  dass  die  Schwärme 
auf  ihrer  Wanderschaft  behufs  Eierablegung  zufällig  durch  offenstehende  Fensler 
zu  ihrem  eigenen  Schaden  in  menschliche  \^'ohnräume  gelangen;  es  kostet  viel 
Mühe  und  Zeit,  die  Tiere  zu  töten  und  die  Räume  zu  säubern. 

Die  Larven  sind  Schädlinge  für  Kulturpflanzen  der  Menschen :  so  berichtet 
Dr.  J.  Kühn  Halle,  dass  sie  Kümmelptlanzen  anfallen  und  ruinieren,  siehe  Mitteil, 
über  Landwirtsch.,  Gartenbau  und  Hauswirtsch.  Berlin,  IX.  Jahrg.  Nr.  43,  11.  Nov. 
1(S87.  Nach  Coquillet  fand  man  die  Larven  an  den  Wurzeln  von  Poa  pratensis, 
im  Laube  von  Zuckerplantagen  und  in  der  Erde  an  Wurzeln  des  Meerrettigs 
(horse  radish).  Nach  Chittenden  greift  die  Larve  die  Wurzeln  von  Hirse  an. 

42.  Chloropisca  rufa  Macq. 

Sie  unterscheidet  sich  zunächst  durch  hellere  Färbung  und  von  den  hellen 
Varietäten  der  Art  noiata  Meig.  sicher  durch  die  breiteren  Backen,  die  jedoch 
inunerhin  nur  eine  mittlere  Breite  einnehmen.  Auf  dem  Thoraxrücken  geht  der 
mittlere  schwarze  Längsstreifen  mitunter  in  rote  Fäibung  über,  wobei  dann  der 
Striemenanfang  am  Halse  schwarz  bleibt;  seltener  sind  alle  Streifen  ganz  rotgelb. 
Von  dieser  Art  sah  ich  auch    wesentlich    kleinere  Exemplare. 

In  Süd-  und  Mitteleuropa ;  auch  aus  N.-W.  Seistan,  Persien  (Sarudnv).  Samm- 
lung V.  Th.  Pleske.    Coli.  Becker. 


CHLOUOPIDAE  69 


43.  Chloropisca  ruficornis  Beck.,  Ami.  .Mus.  Zool.  St.-Pelersb.  XII  15.  (297) 
7'J  (1907). 

Kopf  gelb,  das  gelbe,  mitunter  auch  etwas  bräunliche  Stirndreieck  ist  sehr 
gross,  berührt  fast  die  ()l)eren  Augenecken  und  hat  die  Form  eines  Spitzbogens 
der  bis  an  die  Fühlerwurzel  reicht;  mitunter  sieht  man  darauf  eine  zarte  schwarze 
Mittellinie  und  ebensolche  Seitenränder;  eine  Mittelfurche  ist  nicht  vorhanden; 
die  Fläche  ist  glänzend,  aber  ziemlich  stark  punktiert.  Die  Fühler  sind  beim 
Männchen  gelb,  beim  Weibchen  am  oberen  Rande  gebräunt;  der  innere  obere 
Mundrand  ist  breit  schwarz.  Augen  gross ;  die  Backen  schmal,  sie  erreichen  nur 
Y,  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes.  Thorax  glänzend  gelb  mit  den  fünf  normalen 
Längsstreifen  von  gewöhnhcher  Breite,  welche  in  der  Regel  schwarz,  mitunter 
auch  rotbraun  eisclieinen.  Schulterpunkt,  ein  kleinerer  Punkt  dahinter  sowie  die 
Längsnaht  zwischen  Rücken  und  Brustseiten  sind  fein  schwarz ;  die  sehr  feine 
Behaarung  ist  weiss.  Schildchen  mit  rotbiaunem  Wurzeltleck  auf  seiner  Obertläche 
undeutlich  behaart.  An  den  Brustseiten  sind  beide  unteren  Hüfttlecken  sowie  die 
beiden  oberen  an  den  Meso-  und  Pteroi)leuren  schwarz.  Am  Hinterleibe  liegen 
auf  dem  zweiten  Ringe  die  beiden  braunen  Punkttlecken  und  auf  dem  dritten  und 
vierten  Ringe  mehr  oder  weniger  vollkommen  ausgebildete  Fleckenbinden ;  der 
erste  Ring  ist  gelb,  der  fünfte  ebenfalls,  jedoch  liegen  auf  letzterem  zwei  grosse 
dunkle  Seilenflecken,  so  dass  die  gelbe  Mitte  auffällig  hervortritt  Beine  ganz  gelb. 
Flügel  wasserklar;  die  dritte  Längsader  gerade;  die  Entfernung  der  beiden  Quer- 
adern von  einander  ist  gleich  der  doppelten  Länge  der  hinteren  Querader.  2  mm  lang. 

N.-O.  Tibet,  von  Roborowski  gesammelt  (Coli.  Beckek  und  Mus.  St.-Petersburg). 

Unter  14  Exemplaren  befinden  sich  auch  zwei,  bei  denen  die  Fühler  erheblich 
dunkler  sind,  ohne  dass  ich  andere  Unterschiede  auffinden  konnte. 

44.  Chloropisca  obscurella  Zett. 

Mit  den  breiten  Backen  und  den  dunklen  Beinen  nicht  schwer  zu  erkennen. 
Der  Thoraxrücken  ist  durch  Zusammentliessen  der  schwarzen  Streifen  häufig  ganz 
schwarz;  auch  das  Schildchen  hat  eine  braunschwarze  Färbung;  die  Behaarung 
auf  der  Oberfläche  desselben  ist  nur  fein,  aber  noch  deutlich  zu  sehen,  im  Gegen- 
salze zu  der  von  Bezzi  entdeckten  neuen  Art  luteolimbala,  die  wie  Chi.  glabra 
Meig.  ein  ganz  nacktes  Schildchen  hat.  Von  den  weit  heller  gefärbten  Arten  nifa 
und  frifasciata  ist  obscurella  auch  noch  durch  den  geschwärzten  oberen  inneren 
Mundrand  geschieden.  2 — 272  nim  lang. 

Europa.  (Coli.  Becker). 

45.  Chloropisca  trifasciata  Zett. 

Als  synonym  nenne  ich  :  confluens  Meig.,  laela  Zetp  (nee  Meig.)  und  paivula 
Zett.;  bei  conjhiens  Meig.  isl  die  Synonymie  nicht  sicher;  Typen  sind  nicht  vor- 
handen. Schiner  hat  in  seiner  Sammlung  diese  Art  als  Irifascinta  gedeutet,  womit 
man  sich  einverstanden  erklären  kann.  Mit  der  Chi.  sulcifron.s  ist  dies  die  grössle 
der  paläarktischen  Arten;  die  Backen  sind  verhältnismässig  sehr  breit;  der  innere 
Mundrand  ist  nicht  geschwärzt,  wie  denn  auch  die  ganze  Körperfärbung  eine 
helle  ist.  Siehe  Loew's  ausführliche  Beschreibung.  P/, — 2^'^  mm  lang.  Dass  auch 
sehr   kleine  Exemplare   var.   paruiila  Zett.  vorkommen,  hatte  ich  schon  erwähnt. 

4(5.  Chloropisca  suicifrons  Beck.,  Ann.  Mus.  Zool.  St.-Petersburg  XII.  44 
(29())  (1907);  Dipt.  d.  Kanar.  Ins.  147.  440  (1908).  In  meiner  Sammlung  und  Inder 
des  St. -Petersburger  Museums. 

Ausgezeichnet  und  nicht  zu  verkennen  durch  das  grosse  spitzbogig  geformte, 
tief  gefurchte  glänzend  gelbe  Schciteldreieck.  Das  Vorkommen  dieser  Art  ist  bis  jetzt 
festgestellt  auf  den  Kanar.  Inseln,  S.-Russland,  Zentralasien  und  Transkaspien  (Aiinger). 


70  TH.   BECKER 


47.  Chloropisca  luteolimbata  Bezzi. 
Bezzi  chanikterisiert  sie  wie  folgt: 

Nigra  nitida ;  capite,  thoracis  lateribus,  pleuris  abdomiiiisque  liml)o  luteis, 
triangulo  frontali  lato  nigro-nitido,  antennaiiini  articulo  tertio  sublus  rufescente, 
genis  lalis;  scutello  luleo  macula  basali  rolundata  nigra;  pedibus  nigris,  femorum 
apice,  tibiarum  basi  et  apice  tarsisque  posticis  luleis;  aus  byalinis,  nervis  lutescen- 
tibus,  venis  transversis  non  approximatis. 

Long.  corp.  mm  2 — 2V.2,  slar.  mm.  2. 

Aus  der  itabenischen  Kolonie  Eritrea  (Coli.  Bezzi). 

Hinsicbtlicb  der  Nacktheit  des  Körpers  niul  nameutlicb  ancii  des  Scbildchens 
stell!  sich  diese  Art  direkt  neben  Chi.  glabra  Meig.  Auf  dem  Rücken  tliessen  die  drei 
mittleren  Streifen  zusammen  ;  die  schwarze  Färbung  tritt  auf  das  Schildchen  über 
und  bildet  hier  einen  grossen  kreisförmigen  Flecken.  Die  Backen  sind  breit, 
1 — lV4nial  so  breit  als  das  dritte  Fühlerglied;  der  obere  innere  Mundrand  ist 
schwarz ;  das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck  ist  sehr  breit  an  der  Basis  und 
bildet  ein  fast  gleichseitiges  Dreieck,  im  Gegensalz  zu  der  schmalen  Form  bei 
glabra  Meig.  Beine  mit  dunklen  Binden  auf  Schenkeln  und  Schienen. 

48.  Chloropisca  elongatula  n.  sp. 

Thoraxrücken  gelb  mit  drei  breiten  glänzend  schwarzen  Längsslreifen;  Be- 
haarung auch  auf  dem  gelben  Schildchen  fein  und  schwarz.  Schullerbeulen  und 
Brustseiten  gelb,  letztere  mit  vier  deutlichen  schwarzen  Flecken.  Kopf  gelb.  Augen 
gross,  kreisrund ;  Backen  etwa  von  halber  Fühlerbreite.  Scheiteldreieck  länger  als 
breil,  an  der  Basis  die  Augen  nicht  iierührend,  aber  bis  zu  den  Fühlern  reichend, 
glänzendrot  mit  unbestimmt  begrenzter  schwarzer  Mittellinie,  an  den  Seiten  fein 
punktiert.  Fühler  braun,  das  drille  Glied  unten  rolgelb,  etwa  IV.mai  so  lang  als 
breit  mit  deutlicher  Oberecke  und  nackter  Borste.  Innerer  Mundrand  schwarz. 
Taster  gelb.  Hinlerleib  gelb  mit  breiten  braunen  Binden.  Beine  ganz  gelb.  F'lügel 
wasserklar  in  normaler  Aderung.  2Vi  mm  lang. 

p]in  Exemplar  aus  Sondrio,  überilalien,  in  der  Sammlung  von  Bezzi  ;  ver- 
wandt mil  C.  notata  Meig.  wegen  der  schmalen  Backen,  abweichend  durch  deutlich 
etwas  verlängertes  drittes  Fühlerglied  mil  einer  stumpfen  übei'ecke,  ein  zweites 
Exemplar  fand  ich  in  Schnuse's  Sammlung  aus  Korsika. 

Diplotoxa . 

LoEW,  Zeit-schr.  f.  Entomol.  Breslau.  XV.  31.  (1866.) 

Geht  man  Loew's  Gatlungsdiagnose  durch,  so  taucht  auch  hier  ohne  Ver- 
gleichung  der  genannten  Arten  schon  die  Vcrnuilung  auf,  dass  er  wohl  etwas 
sehr  verschiedenartig  organisierte  Tiere  zu  einer  Gattung  zusammengefügt  habe ; 
vergleicht  man  dann  z.  B.  Dipl.  nicssoria  Fall,  und  inconslans  Lw.  mit  einander, 
so  überzeugt  man  sich,  dass  beide  Arien  nicht  gut  in  einer  und  derselben  Gattung 
Platz  haben.  Es  sind  in  der  Tat  zwei  kleine  verschiedene  Gruppen  hier  bei  einander. 

Bei  Dipl,  inconstans  Lw.  =  Chlorops  cinciipes  Meig.  =  limbata  Meig.  stehen 
die  Flügek[ueradern  nicht  sehr  nahe  aneinander,  sie  sind  ungefähr  um  die  dop- 
pelle Länge  der  hinteren  Querader  von  einander  entfernt;  die  zweite  Längsader 
ist  ziemlich  lang,  so  dass  der  zweite  Randader-Abschnilt  ungefähr  doppelt  so  gross 
ist  wie  der  dritte;  die  dritte  Längsader  ist  fast  gainicht  oder  nur  an  der  Spitze 
ein  wenig  nach  oben  aufgebogen.  Der  Körper  hat  deutliche  Beborslung  und 
namentlich  am  Kopfe  machen  sich  je  3 — 4  deutlich  längere  Frontorbitalborsten- 
bemerkbar.    Bei   Dipl.  messoria    und   dalmatina  stehen   die    Queradern   höchstens 


CHLOKOFIDAE  71 


um  die  Länge  der  hinteren  Querader  auseinander ;  die  zweite  und  dritte  Längs- 
ader sind  deutlich  nach  vorne  aufgehogen ;  die  zweite  ist  erheblicii  kürzer  als  bei 
D.  cinciipes.  so  dass  der  zweite  und  dritte  Randader-Abschnitt  ungefähr  gleich 
lang  ist.  Der  Körper  ist  fast  ganz  nackt,  namentlich  kann  man  an  den  Frontor- 
biten  keine  längeren  Borsten  l)emerken. 

Auf  Grund  obiger  Unterscheidung  habe  ich  die  Arten  cinctipes  Meig., 
albipila  Lw.  mit  einer  neuen  littoralis  von  Diplotoxa  L\v.  getrennt  und  sie 
in  eine  Untergattung  Lasiosina  gestellt.  Zu  Diplotoxa  stelle  ich  ausser  den  beiden 
genannten  Arten  messoria  Fma..  und  dalmatiiia  Strobl  noch  Oscinis  nipccps 
Zett.  und  '.ipproximalonervis  Zett.  Die  beiden  letzteren  sind  Übergangsformen 
zur  Gattung  Lasiosina  insoferne,  als  sie  auch  schon  deutlich  längere  Frontorbital- 
borsten zeigen,  während  sie  hinsichtlich  der  F'lügeladerung  vollkommen  dem 
Charakter  der  Diplotoxa- \r[en  entsprechen  ;  infolge  dieser  Übereinstimmung  müssen 
sie  aber  auch  meiner  Ansicht  nach  bei  Diplotoxa  verbleiben. 

Über  die  im  Kataloge  genannten  Arten  wäre  noch   folgendes  zu  berichtigen: 

Dipl.  curvinervis  Zett.  ist  nicht  =  approximatonervis,  sondern  =  Meroinyza 
saltatrix  L.  var.  viridis  v.  Res.  Dipl.  Novakii  Strobl  ist  eine  Chlorops  und  Dipl. 
pachyccra  Strobi,  ist  vom  Verfasser  später  selber  als  typische  Art  seiner  Gattung 
Pscudopachy gaster  hingestellt. 

G  a  1 1  u  n  g  s  c  h  a  r  a  k  t  e  i\  Das  Wesentlichste  ist  darüber  bereits  oben  gesagt ; 
es  bliebe  nur  noch  hinzuzufügen,  dass  das  dritte  F"ühlerglied  ziemlich  gross  und 
fast  kreisrund  ist  und  dass  der  Rüssel  keine  besondere  Ausbildung  zeigt. 

Arten-   und   S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

albiceps  Meig.  =  messoria  Fall. 

approximatonervis  Zett. 

dalmatina  Stkobl. 

erylhrocephala  Zett.  =  raflceps  Zett. 

lateralis  Macq.  "? 

macalata  Lw.? 

messoria  Fall. 

albiceps  Meig. 
rnflceps  Zett. 

erythrocephala  Zett. 

B  e  s  t  i  m  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e    für   die    Arten. 

\.  Auf  der  Stirn  jederseits  3—4  deuthche  Frontorbitalborsten 2 

—  Stirn  fast  ganz  nackt  und  ohne  Frontorbitalborsten 3 

2.  Thoraxrücken  mit  drei  breiten  deutlich  etwas  glänzenden  dunklen  Streifen. 

Schildchen  gelb.  Scheiteldreieck  gelb  bis  braun,    etwas   glänzend.    Beine 
rotgelb  approximatonervis  Zett. 

—  Thoraxrücken  und   Schildchen   durch    vollständiges   Zusammenfliessen  der 

Streifen   ganz   schwarz,   mattbraun    bestäubt.    Scheiteldreieck    gross   und 
breit,  mattschwarz.  Beine  überwiegend  verdunkelt  ruficeps  Zett. 

3.  Fühlerborste  weiss.  Thoraxrücken  etwas  matt  schwarzgrau  mit  drei  breiten, 

fast  zusammenfliessenden    dunklen    Längsstriemen.    Mittelgrosse  Art  von 
2V2 — i  mm  Länge  messoria  Fall. 

—  Fühlerborste  schwarz.    Thoraxrücken    einfarbig,    glänzend    schwarz,    nicht 

gestreift.  Kleine  Art  von  2 — 27^  mm  Länge  dalmatina  Stkobl. 


72  TU.   BECKER 


Beschreibung   der   Arten. 

49.  Diplotoxa  messoria  Fall.  —  Taf.  II,  Fig.  28,  2i),  30. 

Diese  l)el<annte  Art  ist,  wie  fast  alle  übrigen  von  Loew,  so  gut  und  vollständig 
beschrieben,  dass  sich  eine  Wiederholung  hier  erübrigt.  Ich  will  daher  nur  diejenigen 
Merkmale  hervorheben,  durch  welche  dieselbe  sicli  von  D.  dnlmatina  Strobl  unter- 
scheidet, mit  der  allein  sie  wegen  Nacktheit  des  Körpers  verglichen  werden  kann. 

Die  schwarzgraueu  Längsstreifen  des  Thoraxrückens  sind  wegen  der  helleren 
Zwischenräume  dcutlicli  erkennbar  und  getrennt.  Das  Scbildciien  ist  pechschwarz ; 
das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck  an  den  Rändern  runzelig;  es  geht  in  voller 
Breite  in  die  schwarze  Farbe  des  Hinterkopfes  über,  zu  beiden  Seiten  bleibt  aber 
ein  mit  der  Stirniläche  verbundener  runder  gelber  Randtleck  stehen.  Die  Fühler- 
borsle  ist  weisslich  mit  gelber  Wurzel.  Die  Beinfärbung,  gewöhnlich  eine  üi)er- 
wiegend  dunkle,  geht  mitunter  auch  in  eine  üi)erwiegend  helle  F"ärbung  über, 
ohne  dass  man  bei  den  verschiedenen  (ieschlechtern  ein  besonderes  Verhalten 
bemerken  könnte.  3 — IV3   nun  lang. 

hl  Nord-  und  Mittel-Europa  auch  von  der  Krim,  Alma  (Maschenow).  Samm- 
lung von  Th.  Pleske;  auch  in  Nord-Amerika.  Ich  sah  in  Bezzi's  Sammlung  ein 
Exemplar  aus  Montreal,  Isl.  Qu ,  das  der  bei  uns  ebenfalls  vorkommenden  Varietät 
mit  helleren  Beinen  vollkommen    entspricht. 

50.  Diplotoxa  dalmatina  SrRtiBL. 

Wesentlich  kleiner  als  die  vorige  mit  glänzend  schwarzem  Thora.xrücken, 
der  durch  das  Zusammenfliessen  der  Streifen  cinlieitlich  gefärbt  ist.  Das  Schildchen 
ist  deutlich  gelbbraun;  das  ScheiteKlrcieck  noch  etwas  grösser,  ganz  glänzend, 
ohne  Runzeln;  der  gelbe  runde  Fleck  am  oberen  Hinterkopfrandc  ist  fast  voll- 
ständig verschwunden.  Fühlerboiste  schwarz.  Beine  stark  verdunkelt.  2 — '1^1.,  mm 
lang.  Im  übrigen  siehe  Stkobl's  Beschreibung. 

.\us  DalmaÜen;  meine  Exemplare  stammen  aus  Kinnland  und  Schlesien. 

51    Diplotoxa  approximatonervis  Zett. 

Mit  der  deutlichen  Ausbildung  der  Frontorbitalborsten  dieser  und  der  fol- 
genden Art  geht  Hand  in  Hand  auch  eine  kräftigere  Bei)or.stung  des  ganzen 
Körpers.  Thoraxrücken  mit  drei  breiten,  deutlichen,  etwas  glänzenden  dunklen 
Streifen.  Sclhldchcn  gelb.  Scheileldreieck  gelb  bis  braun,  etwas  pubescent.  Hinter- 
leib pechbraun.  Beine  rotgelb.  2 — 27-^  mm   lang. 

In  Nord-  und   Mittel-Europa  heimisch  (Coli.  Beckek.) 

52.  Diplotoxa  ruficeps  Zett.  ' 

Thoraxjücken  und  Schildchen  durch  vollständiges  Zusammeulliessen  der 
Streifen  ganz  schwarz  und  durch  braune  Bestäubung  ziemlich  matt;  auch  die 
Flecken  an  den  Brustseiten  treten  durch  dunklere  Färbung  und  Glanz  nur  wenig 
hervor.  Der  Kopf  ist  von  gelbem  Grundton,  das  Scheiteldreieck  sehr  gross ;  es 
nimmt  am  Scheitel  fast  die  ganze  Breite  desselben  ein,  reicht  bis  zu  den  F'ühlern 
und  ist  von  mattschwarzer  Farbe;  die  grossen  Fühler  sind  rotbraun  bis  schwarz, 
Taster  gelb.  Hinlerleib  pechbraun.  Beine  schwarzbraun ;  Hüftgelenke,  Kniee  und 
Wuizel  der  Schienen  rostgelb.  Die  Unterschiede  von  approximatonervis  Zett.  sind 
in  der  Bestimmungstabelle  hervorgehoben.  2  mm  lang. 

Ich  fing  diese  Alt  in  Mittel-Schweden  bei  Östersund,  sah  aber  auch  Exemplare 
in  der  Wiener  WiNTUEM-Sammlung,  die  aus  Österreich  stammten. 

Variante.  Wie  auch  Zetterstedt  schon  angibt,  kommen  Exemplare  mit 
ganz  rotgelben  Beinen  vor. 

'  Eiüropha  maciüata  Lw.  isl  wegen  der  stark  genäherten  Queradern  wali  rscheinlich  tiierlier 
zu  tjringen.  Siehe  meine  Benierliungen  tiei  der  GaUuug  Eutropha  und  Chlorops  variegata  Lw. 


CHLOROPIDAE  73 


Lasiosina  ii.  g. 

Die  typische  Art  ist  Clilurops  cinclipcs  Meig.  =  limhata  .Mi;ic..  —  Diplolo.vd 
iiiconsians  Lw.  Unter  Hinweis  auf  die  hei  der  Gallung  Diploloxa  ge^ei)ene  (ief>en- 
iiherslellung  heider  Galtungen  eriilirigt  sich  eine  nochniahge  besondere  Charali- 
lerisierung. 

Arie  n-    um]    S  y  n  o  n  y  ni  e  n  -  R  c  g  i  s  l  e  r. 
albipila  Lw. 
ciiicti]>es  Meiü. 

inconslans  Lw. 

limbata  Meig. 
inconslans  Lw.  =  ciiidipes  Meig. 
linibala  MbiG.  =  cinctipes  Meig. 
liltoralis  Beck. 

B  e  s  t  i  m  ni  u  n  g  s  l  a  h  e  11  e    der   A  r  l  e  n. 

1.  Drittes  Fühlerglied  ganz  oder  zum  grösslen  Teil  rolgelh 2 

—  Drittes  Fühlerglied  schwarz       ! 

2.  Alle  drei  Fühle}"glieder  rolgelh 3 

—  Drittes  Fühlsrglied  rotgelb  mit  verdunkeltem  Vorderrande,  die  beiden  er.sten 

schwarz;  oberer  innerer  Mundrand  sch\\:arz.  Scheileldrelcck  inatlgelh  ohne 
rautentörmigen  Spitzentleek,  nur  mit  sehr  feinem  glänzend  schwarzen 
Längsslrich  an  der  Spilze.  Hypopygium  glänzend  schwarz,  kurz  weiss 
hehaarl  Beine  rolgelb.  Tarsen  nebst  Schenkeln  und  Schienen  auf  der  Mille 
breit  sciiwarzbraun  littoralis  n    sp.  d. 

;i  Oberer  innerer  Mundrand  gelb.  Scheiteldreieck  gelb  mit  einem  rauten- 
förmigen glänzend  schwarzen  Spilzenfleck.  Das  glänzend  schwarze  Hypo- 
pygium kurz  schwarz  hehaarl.  Beine  gelb  mit  verdunkeilen  Schenkeln, 
in  einer  Variante  ganz  gelb  cinctipes  Meig.   o". 

4.  Taster  meist  schwarz.  Beine  ganz  rolgelh,  in  einer  Variante  verdunkelt. 
Hinlerleib  ganz  schwarz  behaart  cinctipes  Meig.  ?. 

—  laster  gelb.  Beine  rolgelh  mil  deullichen  schwarzbraunen  Binden  auf  der 

Mitle  der  Schenkel  und  Schienen.  Hinterleib  mil  Ausnahme  seiner  Mitle 
deutlich  weiss  behaart  albipila  Lw.  d  9. 


Beschreibung  der  Arten 


t> 


53.  Lasiosina  cinctipes  Meig.  —  Tal.  111,  Fig.  58,  59. 

Das  Männchen  hal  ganz  rotgelbe  Fühler  und  Taster,  das  Weibchen  schwärz- 
liclie.  Charakteiistisch  isl  ferner  das gelhe  Scheiteldreicck  mit  dem  glänzend  schwarzen 
rautenförmigen  F"leck  an  der  Spitze.  Die  Augen  sind  deutlich  querliegend,  unter 
dem  Mikroskop  zerstreut  behaart.  Thorax  von  gelber  Grundfarbe,  auf  dem  Rücken 
deutlich  schwärzlich  gestreift,  kurz  schwarz  behaart.  Hinterleib  auf  seiner  Ober- 
seile schwarzbraun  verdunkelt;  die  Seitenränder  und  die  umgebogenen  Teile  der 
Bauchseite  bleiben  gelb,  jedoch  sieht  man  bei  ausgereiften  Tieren  einen  deullichen 
Randsaum  auf  der  Unterseile  des  Hinterleibes.  Die  Beine  bleiben  bei  beiden  Ge- 
schlechlern  rolgelh  mil  geringer  Bräunung  der  letzten  Tarsenglieder.  3  mm  lang. 
Unter  vielen  Exemplaren  besitze  ich  auch  deren  zwei,  bei  denen  die  Beine  wesentlich 
verdunkelt  sind. 

Die  Art  isl  nach  Ausweis  der  Typen  der  WiNTHEMschen  und  LoEwschen  Samm- 
lung identisch  mil  limbata  Meig.  und  inconslans  Lw.  Sie  ist  in  Nord-Kuropa  bis 
jetzt  noch   nicht   beobachtet  worden  ;  der  nördlichste  mir  bekannte  Ort  ist  Kasan 

10 


74  TH.    BECKER 


in  Russland,  der  südlichste  Korsiiva ;  auch  aus  Alma,  Krim    (Baschenow)   und   aus 
Transkaspien  (Ahnger)  Samml.  v.  Th.  Pleske. 

Diese  Art  wurde  mir  von  Herrn  Rimsky-Korsakov  vom  zootomischen  Institut 
zu  St.-Petershurg  mitgeteilt  als  ein  Schädling,  dessen  Larve  gleichzeitig  mit  der  von 
Chlorops  laeinopiis  Meig.  der  Gerste  in  Nord-Russland  grossen  Schaden  zugefügt 
habe.  Die  Larven  wurden  im  Stengel  zwischen  dem  letzten  Blatt  und  der  Ähre  gefun- 
den, wo  sie  minieren;  die  Fliegen  schlüpften  zwischen  dem  17.  und  25  August  aus. 

54.  Lasiosina  albipila  Lw. 

LoEW  kannte  nur  das  Weibchen  aus  Schlesien  ;  in  seiner  Sammlung  war  nichts 
weiter  zu  finden.  Ich  sah  diese  Art  aber  in  grösserer  Zahl  im  Ungarischen  National- 
museum in  beiden  Geschlechtern  die  von  Dr.  Kertesz  bei  Gyon  nicht  weit  von  Buda- 
pest gesammelt  waren.  Aus  der  Vergleichung  beider  Geschlechter  mit  denen  von 
cinctipes  Meig.  geht  hervor,  dass  sie  eine  besondere  Art  und  nicht  etwa  nur  eine 
Variante  der  vorigen  darstellen.  Die  Männchen  weichen  von  cinctipes  Meig.  ab  durch 
das  schwarze  dritte  Fühlerglied,  die  überwiegend  weisse  Behaarung  des  Hinterleibes 
und  die  deutliche  Bindenzeichnung  auf  Schenkeln  und  Schienen.  Die  Weihchen  sind 
in  allen  diesen  Punkten  den  Männchen  gleich  gebildet,  haben  auch  gelbe  Taster 
und  zeigen  schon  durch  diese  gleiche  Bildung,  dass  sie  mit  der  verschiedene 
Geschlechtsfärbung  in  sich  schliesseuden  Art  cinctipes  Meig.  nicht  zusammengebracht 
werden  können.  'iVj — 3  mm  lang.  Ich  besitze  in  meiner  Sammlung  Exemplare  aus 
Schlesien,  Italien  und  Süd-Frankreich. 

55.  Lasiosina  littoralis  n.  sp.  d". 

In  der  Slreifung  und  Behaarung  des  Thoraxrückens  von  cinctipes  Meig.  nicht 
abweichend.  Die  Fühler  sind  von  rotgelber  I'arbe,  jedoch  die  ersten  beiden  Glieder 
schwarz  und  die  Oberseite  des  dritten  verdunkelt.  Der  obere  innere  Mundrand  ist 
deutlich  schwarz,  Taster  gelb;  die  Backen  sind  noch  etwas  breiter  als  bei  cmc/Zpes 
und  erreichen  ^/^  des  senkrechten  Augendurchmessers.  Wesentlich  anders  ist  das 
Scheiteldreieck ;  es  ist  sehr  schmal,  nicht  breiter  als  der  mittlere  Thoraxstreifen 
und  nur  wenig  breiter  als  Va  des  ganzen  Scheitels,  etwas  blattförmig,  matt  rotgelb 
ohne  den  Fleck  an  der  Spitze ;  diese  ist  nur  durch  eine  sehr  feine  glänzend  schwarze 
Linie  gezeichnet.  Brustseiten  wie  gewöhnlich  gefleckt.  Hinterleib  auf  seiner  Ober- 
seite malt  |)echbraun  mit  gelbem  Seitenrande  und  ebensolcher  Unterseite.  Das 
glänzend  schwarze  Hypopygium  ist  auf  seiner  Unterseite  weiss  behaart  (nicht 
schwarz  wie  bei  cinctipes) ;  es  hat  auch  eine  etwas  andere  Form  :  während  es  bei 
cinctipes  die  Gestalt  einer  kleinen  Halbkugel  zeigt,  sieht  man  hier  noch  eine  dorn- 
artige Verlängerung  desselben  nach  vorne  hin  hervortreten.  Die  gelben  Beine 
zeigen  eine  ausgedehnte  Bräunung  auf  der  Mitte  der  Sckenkel  und  Schienen  ;  Tarsen 
schwarzbraun.  Die  Flügel  halien  denselben  Aderverlauf  wie  bei  cinctipes ;  der 
zweite  Randader-Abschnitl  ist  doppelt  so  lang  als  der  dritte ;  Queradern  um  die 
doppelte  Länge  der  hinteren  Querader  von  einander  abstehend.  P'ast  3  mm  lang. 

Aus  Gyön,  Ungarn,  von  Dr    Kertesz  gefunden. 

Anthracophaga. 
LoEw,  Zcitsctir.  f.  Rntomol.  Breslau,  XV.  15.  (ISßü)  nee  1861. 

Diese  Galtung,  deren  Hauptmerkmale  nach  Loevv  in  der  durch  starke  weisse 
Pubescenz  etwas  verdickten  Fühlerborste  liegen,  teilt  diese  Eigenschaft  mit  den 
Gattungen  Eclecephnla,  Macq.  Parectecephula  Beck,  und  Lagaroceros  Beck,  sowie 
mit  verschiedenen  Arten  der  Gattungen  Chlorops,  Eutropha  und  Diploloxa.  Es  wird 
also  erforderlich  sein,  die  Grenzen   und    Unterschiede   von   Anthracophaga   etwas 


CHLOROPIDAE  75 


genauer  zu  ziehen,  was  heute  hei  unserer  erweiterten  Arlkennlnis  weit  schwieriger 
ist,  als  LoEvv  sich  das  damals  vorsteileu  i<onnte. 

Lagaroceras  hat  ein  stark  verlängertes  schmales  zweites  und  drittes  Fühler- 
glied ;  die  weisse  Borste  ist  an  der  Basis  nicht  eigentlich  verdickt  zu  nennen  :  die 
Fühler  reichen  mindestens  bis  zum  Ende  des  Untergesichles.  Das  Scheiteldreieck 
ist  verhältuismässig  klein,  am  Scheitel  von  halber  Stirnbreite  und  seine  Spitze  geht 
nicht  viel  über  die  Stirnmitte  hinaus.  ThoraxrücUen  oben  ganz  schwarz,  glänzend, 
mit  zwei  Längsfurchen;  nur  an  den  äusserslen  Seiten  hinter  den  SchuUerbeulen 
liegt  je  ein  gelber  Fleck.  Schildchen  gelb.  Flügeladerung  wie  bei  Chloropa. 

Ecteccphala  Macq.,  üipt.  exot.  Suppl.  IV.  280.  T.ib.  XXV.  fig.  17  (l.S.lü)  mit  der 
nordamerikanischen  Art  (übistylum  ist  von  etwas  langgestreckter  Gestalt  und  von  glän- 
zend rotgelber  Färbung  niil  drei  nur  schwach  sichtbaren  roten  Hückenslreifen  und  einem 
gleichen  Streifen  oben  an  den  Brustseiten  Die  Stirn  ist  ziemlich  horizontal  vorgestreckt, 
schmal,  mit  langem  glänzenden,  gewölbten  und  an  der  Fühlerwurzel  noch  etwas  bi-eit 
endigenden  Scheitcldreieck;  das  zweite  Fühlerglied  ist  nicht  verlängert,  das  dritte  hin- 
gegen ungefähr  IVjmal  so  lang  als  breit,  oval  endigend  ;  Borste  weiss,  an  der  Wurzel 
etwas  verdickt.  Flügel  etwas  lang  und  schmal,  Aderung  den  Chlorops- Arien  ähnlich. 

Die  Begrenzung  der  Gattung  Anthrocophaga  wäre  sehr  einfach,  wenn  wir 
nur  die  beiden  Arten  A.  strigiila  Fbr.  und  fronlosa  Meig.  hätten.  Die  Schwierig- 
keit beginnt,  sowie  wir  mit  LoEw  die  Art  longicornis  Zett.  und  auch  andalusiacn 
Strobl  hineinbeziehen  Die  erste  Form  sirigiiln  Fbr.  oder  auch  fronlosa  Meig.  hat 
einen  ganz  malten  Thorax,  ein  mattes  durch  nadelrissige  Skulptur  ausgezeiclnietes 
Scheiteldreieck  und  ein  verhältnismässig  kurzes  drittes  Fühlerglied,  das  kaum  länger 
als  breit  ist.  Die  nächstfolgende  Form  longicornis  Zett.  hat  zwar  noch  einen  etwas 
matten,  wenn  auch  helleren  Thorax,  aber  das  Scheiteldreieck  ist  schon  glänzend 
und  hat  die  nadelrissige  Skulptur  verloren;  das  dritte  Fühlerglied  ist  schon  reich- 
lich IV^mal  so  lang  als  breit.  Bei  der  dritten  Form  andalusiaca  Strobl.  kommt 
zu  den  verändeiten  Eigenschaften  der  zweiten  Form  noch  dei-  glänzende  Thorax 
hinzu.  Veigleicht  man  nun  die  erste  Form  Anihr.  slrigula  F"br.  mit  der  letzten 
andalusiaca  Strobl,  so  erscheint  es  unmöglich,  beide  in  einer  und  derselben  Gat- 
tung zu  belassen:  die  matt  bestäubte,  düstere  dicke  Form  und  die  glänzende, 
schlanke  gehen  nicht  zusammen.  Der  Schnitt  zwischen  zwei  Gliedern  in  der  oben 
angegebenen  Skala  muss  gemacht  werden;  es  wird  auch  nicht  unverständlich 
erscheinen,  wenn  wir  diesen  Schnitt  zwischen  strigula  und  longicornis  ausführen  : 
die  Arten  strigula  und  fronlosa  mit  ihrem  matt  nadehissigen  Scheiteldreieck,  ihrer 
matten  schwärzlichen  Färbung  und  dem  verhältnismässig  kurzen  dritten  Fühler- 
gliede  bilden  gegenüber  den  anderen  beiden  Arten  ein  so  ziemlich  geschlossenes 
Ganzes.  Unglücklicherweise  drängt  sich  zwischen  diese  beiden  Gruppen  nun  noch 
wieder  ein  Übergangsglied,  eine  neue  schöne  Art  aus  Ungarn,  die  den  beiden 
ersten  Arten  von  Anlhracophaga  sehr  nahe  steht,  noch  etwas  dunkler  gefärbt 
ist,  aber  ein  glänzendes  Scheiteldreieck  hat.  Trotzdem  kann  eine  Trennung  meiner 
Ansicht  nach  nicht  gut  anders  vollzogen  werden;  wir  müssen  uns  mit  der  Tat- 
sache abfinden,  dass  unsere  künstliche  Gattungsbegrenzung  keine  sehr  scharfe 
geblieben  ist.  Aus  obigen  Gründen  habe  ich  daher  die  beiden  Aiten  longicornis 
Zett.  und  andalusiaca  Strobl  von  Anlhracophaga  abgetrennt  und  sie  in  der 
Untergattung  Pareclecephala  vereinigt.  Von  Lagaroceras  sind  sie  durch  wesentlich 
andere  Fühlerform  getrennt.  Eclccephala  Macq.  kommt  für  uns  hier  ebenfalls 
nicht  in  Frage  wegen  der  vorspringenden  Stirn  und  ihres  laugen,  breit,  trapez- 
förmigen, gewölbten  und  glänzenden  Scheitcldreiecks.  Vertreter  dieser  Gattung 
sind  bisher  in  der  paläarktischen  Region  nicht  aufgefunden  worden. 

10* 


76  TH.    BECKER 


Nach  unseren  eingangs  gebrachten  Auseinandersetzungen  zergliedert  sich  die 
Gattung  i4/j//!raco/)/!0^f/ LoEW.  in  Aiühracopluiga  und  Parcclecepliala  \iECK.,  so  dass 
die  beiden  Arten  froniosa  Meig.  und  slrigiila  Fabh.  nebst  der  neu  hinzugestelllen  Art 
infiimata  die  erstere  Gattung  bilden,  während  andalusiaca  Strobl  und  longicornis 
Zett.  zur  Gattung  Parectc.cepbcda  gebracht  wurden. 

Gattungsmerkmale.  Plumpe  Arten  von  gelblicher  Grundfarbe,  die  aber 
durch  mattschwarze  Streifen,  Binden  und  Flecken  auf  Thoraxrücken,  Hinterleib 
und  Brustseiten  ganz  oder  fast  ganz  zum  Verschwinden  gebracht  wird.  Stirn  vor- 
springend mit  grossem,  matt  nadelrissigen,  mitunter  auch  auf  der  Mitte  glänzend 
schwarzen  Scheiteldreieck.  Fühler  gross;  drittes  Glied  kaum  etwas  länger  als 
breit,  aber  doch  erheblich  grösser  und  weiter  vortretend  als  bei  der  Gattung 
Chlorops  s.  str.  mit  schwach  ausgebildeter  Oberecke.  Fühlerborsle  an  der  Wurzel 
durch  diciite  weisse  Pubescenz  dick  erscheinend  (in  einem  Falle  ist  die  Borste 
nur  an  der  Spitzenhälfle  weiss).  Taster  schwarz.  Flügel  mit  dicken  schwarz- 
braunen Adern. 

Arte  n-    u  n  d    S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

albhela  Macq.  ■' 

cingnlala   Müig.,  v.  Fios.,  Schin.  =  Htrigula  Fbr 

Croutosa  Meig. 

Scholl:i  Eggeh. 
iiii'uinata  t?£CK. 

SchoUzi  Egg.  -—  frontosa  Meig. 
strignla  Fbr. 

cinf/iilata  Meig. 

taeiüala  Macq. 
laeniata  Macq.  =  8trii,'ula  Fbr. 


B  e  s  t  i  m  m  u  n  "  s  t  a  b  e  1 1  e    der    Arten. 


ö 


1.  Schildchen  ganz  schwarz  oder  verdunkelt.  Schwinger  braun 2 

—  Schiidchen  nicht  ganz  schwarz.  Schwinger  weiss   . 3 

2.  Hinterleib    schwarz,    ohne   oder    nur    mit    sehr   feinen    Hinlerrandsäumen. 

Hinterkopf  fast  ganz  verdunkelt.  Fühlerborste  schwarz,  an  der  Spitzen- 
hälfte weiss  infumata  Beck. 

3.  Schildchen  schwarz,  auf  der  Mitte  gelb ;  alle  Hinterleibsringe  deutlich  gelb 

gesäumt.  Hinterkopf  mit  deutlich  gelbem  ununterbrochenen  Rand.  Fühler- 
borste weiss,  Wurzelslück  braun  strigula  Für. 

—  Schiidchen  auf  der  Mitte  und    an    den  Wurzelecken   schwai'z,    dazwischen 

gelb.  Hinterleib  schwarz,  nur  der  letzte  Ring  gelb  gesäumt.  Der  gelbe 
Hinterkopfrand  ist  an  beiden  Seiten  durch  einen  schwarzen  Fleci<en 
unterbrochen.  Fühlerborsle  weiss,  Wurzelslück  gelb.  frontosa  Meig. 

Beschreibung    der   Arten. 

öl).  Anthracophaga  strigula  Fabr.  —  Taf.  II,  Fig.  21 — 2(). 

Die  breiten  mattschwarzen  Thoraxrücken-Slreifen  haiien  nur  eine  schmale 
gelbe  Linie  als  Zwischenraum.  Das  Schildchen  ist  nicht  ganz  schwarz,  vielmehr 
bleibt  stets  eine  gelbe  Mitteihnie  frei.  Hinlerleib  mallschwarz  mit  deullichen  hell- 
gelben Hinterrandsäunien.  Schwinger  weisslicli  F'ühler  auf  ihrer  Unterseile  braun- 
rot, sonst  schwarz  ;  Borste  weiss,  an  der  Wurzel  schwarzbraun.  Beine  grösstenteils 


CHLOKOPIDAE  77 


Hecken-  oder  bindenartit^  verdiinUelt.  (Ausrührliche  Heschreihun"  s  I.okw,  Zeilsclir. 
f.  Eilt.  1861),  pag.  16—18).  .'5 — 1  min  lang. 
Mittel-  und  Nord-Europa. 

57.  Anthracophaga  frontosa  Meig. 

Zum  Unterschiede  von  der  vorigen  Art  laufen  die  drei  breiten  schwarzen 
Striemen  des  Thoraxrückens  mit  ihren  gelben  Zwischenräumen  auch  über  das 
Schildchen  hinweg,  so  dass  dieses  auf  der  Mitte  und  an  den  Seitenecken  breit 
schwarz  gefärbt  ist;  die  beiden  gelben  Linien  trennen  die  Mittelslrieme  von  den 
Seiten.  Einen  weiteren  Unterschied  bildet  der  Hinterleib  von  ziemlich  glänzend 
liechbrauner  Farbe;  nur  der  letzte  Ring  hat  einen  gelben  Hinlcrrand.  Die  Fühler 
sind  ganz  schwarz,  ihre  dicke  weisse  Boisic  hat  ein  gelbes  Wurzelglied.  Der 
Hinterkopf,  der  bei  der  vorigen  Art  breite  gelbe  Seitenränder  zeigt,  hat  hier  in 
mittlerer  Höhe  noch  zwei  schwarze  Randflecken,  so  dass  der  gelbe  Hinterkopf- 
saum dadurch  in  je  zwei  Teile  geteilt  wird.  Siehe  die  ausführliche  Beschreibung 
bei  Lw.  1.  c.  pag.  18,  2.  27-2—4  mm  lang. 

In  Mittel-  und  Süd-Europa  ;  ich  besitze  auch  ein  Exemplar  aus  Sarepta,  Bezzi 
solche  aus  Italien. 

58.  Anthracophaga  infumata   n.  sp. 

Auf  dem  1  horaxiücken  sind  die  drei  mattschwarzen  Striemen  vollständig 
zusammengeflossen,  so  dass  sich  weder  durch  Farbe,  noch  durch  Längsfurchung 
eine  Teilung  bemerken  lässt ;  auch  das  Schildchen  ist  ganz  schwarz.  Die  Behaarung 
ist  sehr  kurz,  schwarz  und  dicht,  die  Fläche  ohne  Glanz.  Dem  entsprechend  sind 
auch  die  Brustseiten  verdunkelt,  so  dass  die  sonst  gelben  Stellen  zwischen  den 
dunklen  P'lecken  kastanienbraun  erscheinen.  Schwinger  nicht  weiss,  sondern  braun. 
Hinterleib  ganz  schwarz,  etwas  glänzend,  jedoch  mit  sehr  schmalen  gelbbraunen 
Hinlerrandsäumen.  Kopf  braungelb ;  Hinterkopf  und  Stirnfläche  verdunkelt,  letzteie 
mit  sehr  grossem  glänzend  schwarzen  gleichseitigen  Scheiteldreieck,  das  mit  seiner 
Basis  fast  die  ganze  Stirnbreite  am  Scheitel  einnimmt  und  dessen  Spitze  bis  zu 
den  Fülllern  reicht.  Fühler  gross,  wie  bei  den  anderen  beiden  Arten,  ganz 
schwarz  mit  einer  an  der  Wurzel  dicken  schwarzen  Borste,  deren  Endteil  erst 
an  der  Spitzenhälfte  weiss  wird.  Oberer  Mundrand  und  unterer  Backensaum 
glänzend  schwarz;  Backen  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Augen  höher  als 
lang.  Mundrand  etwas  vorstehend ;  Taster  schwarz.  Beine  schwarzbraun  mit 
helleren  Hüflgelenken,  Knieen  und  Metatarsen.  Flügel  rauchgrau  mit  schwarz- 
braunen Adern.  SVa — i  mm  lang. 

Aus  Ungarn,  bei  Budapest.  Sammlung  des  Ung.  Nat.-Museums  und  meine 
Sammlung. 

Ich  habe  diese  Art  hier  mit  eingestellt,  weil  es  mir  scheinen  will,  dass  die 
Fühler  in  ihrer  Grösse  und  Verlängerung  eher  zu  den  beiden  vorigen  Arten 
jiassen  als  in  die  Gattung  Chlorops :  will  aber  gerne  bekennen,  dass  dies  lediglich 
individuelle  Auffassung  ist ;  diese  Art  zu  den  übrigen  Chlorops- \vlen  mit  schwarzen 
Tastern  zu  stellen,  würde  jedenfaHs  nicht  als  Fehler  gedeutet  werden  können. 


Epichlorops  n.  g. 

Ty|)c  :  Chlorops  piinciicoUis  Zett. 

Diese  Form,  die  bisher  mit  unter  Chlorops  Meig.,  Lw.  aufgeführt  wurde, 
weicht  vom  r/j/oro/AV-Chaiakter  darin  erheblich  ab,  dass  die  schwarze  Färbung 
des  Thoraxrückens  nicht  durch  das  Zusammenfliessen  der  drei  oder  fünf  Länes- 
streifen    entstanden    ist,   die    Fläche    ist    vielmehr    einheitlich    schwarz,    ohne    die 


78  TH.    BECKER 


i^eriiigsle  AndeuUino  einer  Slieifung  oder  Furchiing;  dann  ist  aber  auch  diese 
Flüciie  stink  ivörnig  punktiert,  ähnlicli  wie  bei  der  Galtung  Cetema  Hendel,  was 
bei  C/i/o/ o/W- Arten  niemals  vorkommt ;  im  übrigen  ist  C/i/orops-Ciiarakter.  Die 
Bereclitigung  zur  Aufstellung  dieser  Gattung  erblicke  ich  ferner  auch  darin,  dass 
wir  in  Nord-Amerika  ähnlichen  Formen  begegnen,  die  von  den  amerikanischen 
Fnlomologen  auch  niciil  zur  Galtung  Chlorops  gerechnet  werden. 

59.  Epichlorops  puncticollis  Zett.  (Chlorops). 

Oberseite  des  Tiiorax  mit  Ausnahme  des  Seitenrandes  und  der  schwarz 
punktierten  Schniterbeulen  ganz  schwarz,  siark  punktiert,  nur  wenig  glänzend. 
Schildchen  und  Brustseiten  gelb,  letztere  mit  schwarzen  Flecken  auf  den  Mitlel- 
und  Hinlerhüften,  auf  Meso-  und  Pteropleuren.  Kopf  gelb ;  Scheiteldreieck  glän- 
zend schwarz,  sehr  breit  an  der  Basis  und  mit  etwas  geschwungenen  Seilenrändern 
bis  zu  den  F'ühlern  verlaufend,  nach  hinten  zu  ohne  Unterbrechung  in  die  schwarze 
Hiulerkopinäche  einmündend.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  ziemlich  gross,  mit  den 
W'urzelgliedern  schwarz ;  Borste  fein,  nackt,  schwarz.  Taster  gelb,  innerer  oberer 
Mundrand  schwarz.  Hinterleib  auf  der  Überfläche  pechbraun  bis  schwarz;  Seiten- 
ränder der  umgebogenen  Bingfeile  gelb,  zum  Unterschiede  von  der  Galtung 
Cetema,  bei  der  die  umgebogenen  Ringteile  auch  ganz  schwarz  sind.  Beine  gelb ; 
Vordertarsen  und  die  letzten  Glieder  der  übrigen  Tarsen  schwarz.  Flügel  schwach 
gel)räunt.  3 — 4  mm  lang. 

Aus  Nord-  und  Mittel-Europa,  auch  aus  Irkutsk,  Ost-Sibirien  (Makerow).  Coli. 
Th.  I'leske  und  Becker. 

Chlorops. 

Meigen,  lUig.  Magaz.  II.  278.  (I.S03). 
LoEW,  Zeitsclir.  f.  Entomol.  Breslau,  XV.  .38.  (18G6). 

Loew,  der  im  .Jahre  1866  die  alle  Gattung  Chlorops  Meig.  zum  Gegenstand 
besonderer  Studien  machte  und  sie  in  verschiedene  Untergattungen  auflöste,  gibt 
1.  c.  pag.  38  eine  gute,  wenn  auch  nicht  ganz  erschöpfende  Charakteristik  der 
Gattung,  aus  der  ich  nur  das  Wichtigste  hervorheben  will: 

Körper  nackt,  gelb  mit  schwarz  (selten  rot)  gestricmtem  Thoraxrücken.  Drittes 
P'ühlerglied  annäiiernd  kreisförmig,  Borste  dünn,  nackt.  Slirnränder  ohne  hervor- 
tretende Frontorbitalhaare.  Bussel  ohne  besonders  verlängerte  Sauglappen.  Schildchen 
gelb,  gewölbt,  behaart  und  mit  deutlichen  Bandborsten.  Flügellängsadern  nie  stark 
bogenförmig  gekrümmt,  fast  gerade ;  Queradern  nicht  auffallend  genähert. 

Dieser  Darstellung  hätte  ich  nur  noch  hinzuzufügen,  dass  auch  Arten  vor- 
kommen, bei  denen  die  Thoraxstreifen  ganz  zusammengeflossen  sind,  wie  auch 
Arten,  deren  Fühlerborste  weiss  und  etwas  dicker  erscheint  als  gewöhnlich. 

Es  kann  nicht  auffällig  erscheinen,  dass  diese  Gattung  auch  in  ihrer  strengeren 
Fassung,  nach  Ausscheidung  verschiedener  Untergattungen,  noch  Formen  aufweist, 
die  mit  den  benachbarten  Kreisen  nahe  Verwandtschaft  zeigen.  Es  sind  eine  Beihe 
von  Übergangsformen  nach  verschiedenen  Bichlungen  hin  vorhanden,  auf  die  ich 
bei  der  Beschreibung  speziell  aufmerksam  machen  werde;  namentlich  sind  hier 
beteiligt  die  Untei'gattungen  :  Anthracophaga,  Euiropha,  Chloropisca,  Cetema  und 
Capnoptera. 

Die  Einteilung  und  Begrenzung  der  einzelnen  Arten  ist  bei  dem  Fehlen  auf- 
fälliger plastischer  Merkmale  eine  etwas  schwierige  Sache,  was  Loew  ja  auch  schon 
empfunden  hat.  Unter  den  von  Loew  zur  Einteilung  benutzten  Merkmalen  ist  die 
Färbung  des  drillen  Fühlergliedes  im  allgemeinen  brauchbar,  wenn  man  auf  geringe 


CHLOnOPlDAE  79 


Färhungsiibwcicluiiigen  keinen  entscheidenden  Wert  legt,  ebenso  liegt  die  S;iciie 
hei  der  Färbung  der  Vordertiirsen ;  einige  hierin  schwankende  Arten  sind  in  anderer 
Weise  charakterisiert  worden.  Die  Färbung  des  dreieckigen  Sternopleuralfleckes 
dagegen  ist  ein  fast  nie  versagendes  brauchbares  Merkmal ;  bei  der  Färbung  des 
oberen  Mundrandes  (clypeus  bei  Lofav)  und  der  Taster  kommen  einzelne  Al)- 
weichungcn  vor,  so  dass  ich  genötigt  war,  mehrere  Arteii  in  der  Hestimmungs- 
labclle  an  verschiedenen  Stellen  zu  berücksichtigen.  Von  allen  Meikmalen  aber  ist 
das  wichtigste  die  Form,  Skulptur  und  Färbung  des  Scheiteldreiecks.  Als  nicht  sehr 
brauchbar  und  zuverlässig  erweist  sich  die  Färbung  des  Hinterleibes;  hier  habe 
ich  grosse  Abweichungen  und  Schwankungen  zu  beobachten  Gelegenheit  gehabt. 
Hei  Al)fassung  der  Beschreibungen  liabe  ich  mich  bemüht,  unter  Hervorhebung 
der  cliarakterislischen  Eigenschaften,  mich  so  kin'z  wie  möglich  zu  fassen. 

Kritische   Bemerkungen   zu  den  im   Katalog  p  a  1  ä  a  r  k  t  i  s  c  h  e  r 
Dipteren   aufgezählten   Arten  der   Gattung  G  h  1  o  r  o  ])  s. ' 

Chlorops  agnata  Halid.  =  Cen/or  agnatiis  Halid. 

albiseta  Macq.  wird  der  Beschreibung  nach  vielleicht  eine  Anthraco- 
pbaga  Lw.  sein. 

„  aimulipes  Brülle  wird  der  Beschreibung  nach  eine  unserer  gewöhnlichen 
Chlorops- Allen  sein,  vielleicht  Chi.  iaeniopus  Meio.  Da  die  Typen  zer- 
stört sind,  lässt  sich  Genaueres  nicht  mehr  ermitteln. 

„  onmiUpes  Macq.  {Chlorops).  Diese  Art  ist  mit  ihrem  schwarzen  Schildchen 
keine  Chlorops:  daher  kann  der  Name  trotz  Brülle  bestehen  bleiben; 
eine  sichere  Deutung  lässt  sich  aber  nicht  mehr  geben. 

„  bilineatu  Big.  kann  nur  identisch  sein  mit  Elachiptera  bimaciilaUi  Lw. 
^furcaia  Perris. 

„        binotata  Lw.  =  Chlorops  geminata  Meig.  sec.  typ. 

„         brevifrons  Lw.  =  Chlorops  iroglodytes  Zett.  var.  briinnipes  Zett. 

„         breviinana  Lw.^  Chlorops  fulviceps  v.  Res.  sec.  typ. 

brimiücorms  Macq.  Nach  den  Angaben  über  die  Färbung  des  Schildchens 
und  ihrer  Grösse  ist  sie  sicher  eine  Chloropisca  und  wie  Schiner  in  den 
Verb.  bot.  zool.  Ges.  1872,  p.  69  vermutet,  wahrscheinlich  =  Chloropisca 
notata  Meig. 

,         briinnipes  Zett.  =  Chlorops  var.  troglodytes  Zett,  sec.  typ. 

cnlceaia  Meig.  Coli.  Winth.  fünf  Exemplare,  von  denen  vier  diese  Art, 
und  mit  den  matt  schwarzgranen  Längsstriemen  Chi  serenn  Lw.  dar- 
stellen; sie  haben  eine  Länge  von  3 — SVa  nim.  Meigen  gibt  als  l>änge 
an  IV3  1.  Die  Pariser  Type  ist  =  C/2/.  hyposlignia  Meig.,  eine  Art,  die 
weit  kleiner  ist  und  auch  von  Meigen  mit  Va  — 7*  1  Länge  angegeben 
wird.  Aus  diesem  Grunde  .schon  kann  die  Pariser  Type  nicht  als  wirk- 
liche Type  gelten.  Von  der  schwarzen  Mittellinie  auf  dem  Hinterleib, 
welche  Meigen  bei  seiner  calceata  erwähnt,  ist  jetzt  allerdings  nichts 
mehr  zu  sehen. 

'  Die  im  Katalog  enthaltene  Tabelle  der  Chlorops-krXen  war  weder  nach  Galtungen  unserer 
heutigen  Auffassung  nach  vorher  gesichtet,  noch  lionnle  die  Synonymie  der  Arten  vorlicr  richtig- 
gestellt werden  ;  sie  enthält  einfach  die  Aufzählung  aller  unter  dem  S.immelnameii  Chlorops 
heschriebenon  Arten  soweit  diese  nicht  bereits  anderen  Gattungen  /.ugeteilt  waren,  lü-st  durch 
Vergleichung  der  verschiedenen  Typen  untereinander  wurde  es  mir  ermöglicht,  etwas  Ordnung 
in  der  Benennung  zu  schafTen.  So  weit  Typen  noch  vorhanden,  ist  dies  hier  geschehen  ;  einige 
wenige  Arten  musstcn  ohne  Deutung  verbleiben. 


80  TH.    BECKER 


Chlorops  caiccotd  Zett   (nee    Meig.)  ^  Chlowps   hypostigma  Meig.  sec.  typ.   Zett. 
„         cinctipes  Meig.  Coli.  Winthem    mit   zwei    \i\.,    von    denen    nur   eins   der 

Beschreibung  entspricht  und  als  Type    angesehen    werden    kann,    aber 

auch    mit   der   Type    in    Paris    übereinstimmt;  die  Art  isl  =  Lasiosina 

cinctipes  Meig..  sie  hat  als  Synonyme :  Chi.  limbatn  Meig.  und  Diplo- 

io.rn  inconslans  L\v. 
„        citrincUa  Zett.  Zetterstedt's  Type  stimmt  mit  Chlorops  geminuia  Meig. 

überein. 
„         conjUicns  Meig.  Eine  MEiGENsche  Type   ist  nicht  meiir   vorhanden.  Nach 

Schiner's  Auffassung  in  seiner  Sammlung  ist  darunter  Chloropisca  Iri- 

fasciala  Zett.  zu  verstehen,  was  wahrscheinlich  ist. 
,         cnpiosa  Schin.  ist  nach  seinen  Typen  =  67; /oro/j/.vca  noUita  Meig. 
„         (Utsyrera  Lw.  =  Chlorops  dnsyccra  Lw. 
„         didyinn  Zett.  und  auch  bei  Schineu  =  Chlorops  scalaris  Mek;.   ((-ollect. 

Winthem). 
(liscicornis  l.w.  =  Chlorops  loeia  Meig    ((Collect.  Winth.) 
(livisa  Lw.  =  C/j/o/'ops  figurata  Zett.  sec.  typ. 
„         cphippiiun  Zett.  =  Gaiirnx  ephippiuin  Zett. 
„         fasciata    Meig.    Typen   sind    nicht    mehr   vorhanden;   es  ist  jeiioch  nicht 

unwahrscheinlich,  dass  meine  Art  triangularis  n.  sp.  damit  zusammenfallt. 
„  figurata  Zett.  ;  sie  hat  als  Synonyme  Chlorops  divisa  l.w.  und  ptdlens  Lw. 
„         fiavifrons  Macq.  ist  der  Beschreibung  nacli   sicher  eine  Chloropisca  und 

eine  der  Variationen  von  der  Art  notala  Meig.  mit  ganz  gelbem  Sclieilel- 

dreieck. 
„         fulviceps  V.  Res.;  synonym  wurde  dazu  gefunden:  Chlorops  brevimana  Lw. 
„         fuscipennis  Costa  ist  eine  Capnoptcrn  und  zwiw  =-  scutcüa  Rossi. 
„         geiniiiaia  Meig.  synonym  hiermit  sind:  Chlorops  binolata  Lw.  und  eil ri- 

lu'lla  Zett. 
„         genlilis  Meig.  muss  mangeis  einer  Type  zweifelhalt  l)leiben. 
„         gracilis  'SIeig^^  Chlorops  gracilis. 
„        gracilis  Zett.  (nee  Meig.) ^Chlorops  interrupia  Meig. 
„         hirsuta  Lw.  =  interrupta  Meig. 
„         humilis  Lvj.  =  troglodytes  Zett. 
„         hypostigma  Meig.  mit  iliren  Synonymen:  longula  Meig.    und  minuta  Lw. 

sec.  typ.  Paris. 
hypostigma  Schin.  (nee  Meig.)  =^  Chloropisca  trifasciata  Zett. 
,,         iucisundis  Macq.  gehört   der   Entwicklung  iiu'er  Randader   nach  zu  den 

Oscinellinen  und  ist  sicher  nichts  anderes  als  Osciiiella  frontella  F"all. 
„         interrupta  Meig.  Synonyme :  Chlorops  gracilis  Zett.  (nee  Meig.)  und  hir- 
suta Lw.  sec.  typ. 
laela  Meig.  Synonym :  Chlorops  discicornis  Lw.  sec.  typ. 
laeta  Schin.  (nee  Meig.)  =  Chlorops  calceata  Meig,  sec.  typ. 
,         lateralis  Halid.  =  5cj;/e//flm  7.eti.  ^  hycdipennis  Strobl.  {Capiioptera)  ist 

keine  Chlorops  und  auch  keine  Capnoptera.   Ich  habe  auf  diese  Form 

die  Gattung  Melanum  errichtet. 
„         lateralis  Macq.  Nach  Macquart's  Angaben,  der  sie  mit  Diploto.ra  messoria 

vergleicht,  gehört  seine  Art  zur  Gattung  Diplotoxa :  über  die  Art  selbst 

lassen  sich  nur  Vermutungen  anstellen. 
limbata  Meig.  ==  Lasiosina  cinctipes  Meig.  (nach  der  Meig.  Type  in  Paris). 

Die    Tyjie   in    der   S.    von    Winthem,    Wien,    stellt    Chlorops   fuloiceps 


CHLOnOPIDAE  81 


V.  Ros.  dar,  entspricht  aber  nicht  der  Bcschreibiin««,  da  Mkk.kn  nur 
von  drei  Riici<enstreit'cn  spricht,  während  dies  Exemplar  fünf  hat.  Die 
Pariser  Type  hat  daher  allein  (niltigkeit.  Synonym  hiermit  ist  Diplo- 
to.va  inconstans  Lw. 
(Uüorops  linealn  Fhh..  Fali,.,  Schrnk.  Nach  Mric.en's,  Faf.i.en's  und  Schrank's  Be- 
stimmungen und  Erklärungen  ist  diese  Art  gleichbedeutend  mit  Chlorops 
nasiita  Schrank.  Da  wir  von  diesen  drei  Schriftstellern  eine  einiger- 
massen  überzeugende  Deutung  besitzen,  so  halle  ich  es  für  übertlüssig, 
einen  neuen  Namen  zu  schaffen,  wie  Loew  das  mit  seiner  Art  Meigeiii 
getan  hat ;  ich  stelle  daher  lineata  Fbr.,  Fall,  als  synonym  zu  nasiüa 
Schrank. 

„         lineata  var.  Fall.  =  Chlorops  taeniopus  Meig. 

„         lineata  Meig.  (nee  F'br.)  =  Chloropiscn  glabra  Meig.  sec.  typ. 

„  lineola  Brülle.  Nach  der  Beschreibung  lässt  diese  Art  sich  ohne  Zwang 
als  Chlorops  taeniopus  Meig.  deuten. 

„  lineola  Zett.  musste,  da  Brülle  diesen  Namen  bereits  gebraucht,  einen 
anderen  Namen  erhalten.  Nun  ist  aber  Chlorops  planifrons  Lw.  synonym 
mit  lineola  Zett.  Unter  diesen  Umständen  kann  der  LoEwsche  Name 
beibehalten  werden. 

„  longicomis  Thoms.  Eine  durch  verlängertes  drittes  Fühlerglied  ausge- 
zeichnete Art  der  Gattung  Lagaroceras. 

„  longula  Meig.  ist  nach  der  Pariser  Type  nichts  anderes  als  Chlorops 
hgpostigma  Meig. 

,  hicida  Perris  ;  dieser  hält  seine  Art,  wenn  auch  mit  einigen  Zweifeln  für 
die  MEiGENsche  Art,  die  sich  als  Variante  von  Chloropiscu  nntala 
Meig.  darstellt. 

„        maculipennis  Zett.  =  Gaurax  macnlipennis  Zett. 
Meigeni  Ew.  =^  Chlorops  nasuta  Schrnk. 

„         miinita  Lw.  —  Chlorops  hypostigma  Meig. 

„  nasuta  Schrnk.  mit  ihren  Synonymen:  lineata  Fbr.,  Meigeni  Lw.  und 
unibelliferaiuin  Schrnk. 

„         nasuta  Zett.  =  Chlorops  speciosa  Meig. 

„         nigrinwna  Macq.  lässt  sich  nach   der   Beschreibung   allein    nicht    deuten. 
nigrithorax  Strobl  =  Chlorops  uigrithorax  Stroul. 

„        nigriventris  Macq.  ist  nicht  zu  deuten. 

„  notata  Meig.  ■=  Chloropiscu  notala  Meig.  Synonym  hierzu  sind.  Chlorops 
hrunnicornis  Macq.,  circunulala  Mek;.,  copiosa  Schin.,  ßauifrons  Macq. 
hypostigma  Schin.  (nee  Meig.),  lucida  Meig.,  Perkis.  ornata  Lw.  (nee 
Meig.),  (juadriinaculala  v.  Ros. 

,  ornata  Meig.  ist  nach  Typen  der  WiNTHEMschen  Sammlung  ==  Chlorops 
taeniopus  Meig.^ 

,        pallens  Lw.  ^  divisa  Lw.  =  Chlorops  figurata  Zett. 

„        pannonica  Strobl  =  Chlorops  pannonica  Strobl. 

'  In  der  WiNTHEMSchen  Sammlung  befinden  sich  zwei  verschiedene  Tiere  dieses  Namens: 
ornata  Meig.  Wie  ich  schon  frülier  bei  Besprechung  der  Pariser  Typen  in  der  Zeitschr.  für 
Hym.  und  Dipl.  1902,  p.  318  erwähnte,  ist  die  Pariser  Type  eine  Chlorops  ebenso  wie  in  Wien 
und  zwar,  wie  ich  jetzt  festgestellt  =  CW.  taeniopus  Meig.;  das  andere  Exenipl  der  Wintii. 
Sammlung  ist  =  Chloropisca  notata  Meig.  ;  letzteres  entspricht  aber  nicht  der  Beschreibung, 
denn  das  Scheiteldreieck  ist  ganz  rotgelb,  w;ihrend  Meigen  von  einem  glänzend  schwarzen 
Flecken  spriclil.  Loew  hatte  sich  in  seiner  Abhandlung  über  die  schicsischen  Arten  der  (ialluug 
Clilorops  der  ersleren  Deutung  ange.schlossen. 

11 


82  TH.   B6CKER 


Chlomps  plmiifrons    Lw.  =  Chloiops  planifrons    Lw.    mit    Chi.    lincdlü    Zeit,    als 

Synonym.  Siehe  be/  lineaia  Zett. 
piilchra  ScHiN.  =  Chlorops  ficalarif;  Mhic,  Zktt. 
piinülioiüs  Ol..  (Osrinis)  =  Chlorops  ineiüopiis  Miao. 
piinclicollis  Zeti.^ Epichlowps  piinclicollis  Zktt. 
„         piincticonüs  Lw.  =  Chlorops  pimcticornis  Lw. 
„         pi/gmaea  Meig.  bleibt  bei  .sciilechfer  Besclml'Fc'iilu'it  dci'    Type  oliie  zwei- 

felliafte  Art. 
ringens  Lw.  =  Chlorops  ringens  Lw. 
ruficeps  M.\cq.^=  Chlorops  riificeps  Macq.  ;   eine   l<leine  Art  aus  Äi<ypten, 

die  wegen  ihrer  ganz  roten   Füiiler  mit   meiner  Chi.   liiridifroiis  ver- 
wandt ist. 
riifmn  Zett.  =  Chlorops  nifmn  Zett. 
,,         rußvenlris  Macq.  ist  wahrscheinhch  eine  Chloropisca. 
,         scdlnris  Meig.  Nach  Typen  d.  Wint».  Sammlung  sind  dessen  l'>xeniplare 

übereinstimmend    mit    Chi.    .scalaris    Zktt.,    didgina    Zett.,    Lw.    und 

pulchra  Schin. 
sriilellaris  Zett.  =  Melamim  laterale  Halid. 
serena  Lw.  =^  Chlorops  calceata  Meig.  Die  Art  dkh/ina  Sciiin.,  welclie  ich 

im  Katalog  als  synonym   angegeben    habe,    ist    in    Schinehs   Sammlung 

teils  Cid.  calceata,  teils  scalnris  Mek;. 
speciosa  Meig.,  Lw.  mit  Chi.  nasiita  Zett.  als  Synonym. 
strigiila  Meig.  (nee  Fiw.)  =  taeniopiis  Meig.  nach  Typen  d.  Wintii.  S. 
„         sidcata  V.  d.  Whi.p  ist  nach  seiner  Type  gleichbedeutend    mil    Eutropha 

fiilinfrons  Halid. 
Idcidopus  Meig.  Synonyme:  annulipes  Brülle,  liiicata  \'<\v.  Vm.i...  tiiiealn 

Zett.  var.  fl,  lineola  Brülle,  oriiata  Meig.,  stiigida  Meig.  (nee  Fbr.)  und 

piimilionis  Ol.  Die  von  mir  im  Katalog  als  besondere  Art  angegebene 

Chi.  laeinopiis  Schin.  ist  nach  Ausweis  seiner  Sammlung  zum  grössten 

Teil  identisch  mit  laeniopus  Mek;. 
troglodgtes    Zeit.  ;   synonym    dazu    ist    hnmilis    Lw.    VÄnc  dunkeli)einige 

Variante  ist  briinidpcs  Zett.   und   als  Synonym   liierzu  brcinfrous  Lw. 
iinibellifcrariiin  Schhnk.  =  67j/oro/).v  nasiita  Sciiii. 
niridis  v.   Hos.  Von  dieser  Art  fehlen  Typen. 

Arte  n-   ii  ii  d   S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  H  e  g  i  s  t  e  r. 
a<ljuiict.a  Beck. 
albipilosa  Beck. 
alpicolii  Beck. 
aiigustifrons  Beck. 

annulipes  Bkulle  =  laeniopus  Meui.  verosimililer 
berliueiisis  Beck. 
binoiata  Lw.  =  gemiuata  Meic. 

brevifrons  Lw.  =  troglodytes  Zett.  v;ir.  bninnipes  Zeit. 
breuimana  Lw.  =  fulviceps  v.  l^os. 
brunnipes  Zett  =  trog-lodytes  var. 
calceata  Meig. 

laeta  ScaiN.  (nee  Meig.)  p.  j). 

serena  Lw. 
calceata  Zett.  (iiec  Meic.)  =  liypostiguia  Meig. 
citrinella  Zett.  =  gemiuata  Mek;. 
ilasycera  Lw. 
<liilijma  Zett.  -  scalaris  Meio. 


discicornis  Lw.  =  laeta  Meig. 

(listingruenda  Frey. 

dwisa  Lw.  =  figurata  /.ett. 

eiitropliaeforuiiä  Beck. 

extraiiea  WiEn. 

I'asciata  Meig.  ^  ?  triaugiilaris  I^eck. 

Hsciirata  Zett. 

divisa  Lw. 
pallens  Lw. 
flnitima  Beck. 
fiilviceps  V.  Hos. 

breinmana  Iav. 
g:eiuiiia<a  Meig. 

binolata  Lw. 
citrinella  Zett. 
^raciliä  Meig. 

gracilis  Zett.  (nee  Meig.)  =  iiiteiTiipta  Meig. 
/lirsiita  Lw.  =  iiiterrupta  Meig. 
horrida  Beck. 

Immilis  Lw.  =  troglodytes  Zett: 
liypostigma  Meig. 

cdlceata  Zett.  (nee  Meig. 
glabra  Wied.  i.  litt. 
longula  Meig. 
minuta  Lw. 
interrupta  Meig. 

(/racilis  Zett.  (nee  Meig.) 
hirsiita  Lw. 
laeta  Meig. 

discicornis  Lw. 
laeta  Schin.  (nee.  Meig.)  =  calceata  Meig. 
laevicollis  Beck. 

lineala  Fbk.,  F,\i,l.,  Schhk.  =  iiasuta  Sciirnk. 
lineala  Fall.,  Zett.  var.  ß  =  taeniopusMEir;. 
lineota  Brülle  =  taeuiopus   Meig.  vero.similiter. 
lineola  Zett.  (nee  Brülle)  =  plauifrons  Lw. 
longula  Meig.  =  liypostigma  Mg. 
luceiis  Beck. 

lucidifroiiä  Beck.  [Clilnropiscul 
Innifer  Beck. 
niagnicoriiis  Beck. 
Meigeni  Lw.  =  nasuta  Schrnk. 
minuta  Lw.  =  hypostigina  Meig. 
Ilasuta  Schrnk. 
lineata  Fbr. 
Meigeui  Lw. 

umbelliferarum  Schrnk. 
nasuta  Zett.  (nee  Schrnk.)  =  speciosa  Meu;. 
nigritliorax  Strobl. 
Novakii  .Strobl. 

ornata  Meig.  =  taeniopus  Meu;. 
pallens  Lw.  =  figurata  Zett. 
pannoiiica  Strobl. 
planifrous  Lw\ 

lineola  Zett. 
pulchra  Schin.  =  scalai-is  Meig. 
pumilionis  Ol.  =  taenio|ms  Meig. 
puncticoruis  Lw. 
riugens  Lw. 
ruilceps  M.\CQ. 


CHLOROPlbAfi  33 


11* 


84  TH.   BECKER 


riinoa  Zett. 
scalaris  Meig. 

didywa  Zett. 

jnilchra  Schin. 
serena  Lw.  =  calceata  Meig 
speciosa  Meig. 

nasuta  Zett. 
slriyiila  Meig.  (uec  Fbk.)  =  iaenioims  Meig 
syriaca  Beck. 
ta^niopus  Meig. 

anniiUpes  übulle. 

Uneala  Meig.  (nee    Fbr.) 

lineala  Zett.  var.  Ji. 

lineola  Brülle. 

ornata  Meig. 

pitmilionis  0\.. 

strifiiita  Meig.    nee  Fhr.) 
tectifrons  Beck. 
triaiigiilaris  Beck. 

fasciala  Mekj  V 
trofrloilytes  Zett. 

hnmitis  Lw.  ' 

var.  brunuipes  Zett. 

breinfrons  Lw. 
iimheUiferarnm   Schrnk.  =  iiasiita  Schrnk. 
varieyata  Lw.  [Iüilr(>i)ba\. 
varsovieiisis  Beck. 

B  c  s  t  i  ni  m  u  n  fi  s  t  a  b  e  1 1  e    der   Arie  n. 

1.  Drittes    Ff'ililerglied    ganz    schwarz   oder   schwarzbraun,    höchstens   an  der 

inneren  Wurzelsoite  rot 2 

—  Drittes  Fülderghed  rotgelb,  oder  höchstens  an  seinem  oberen  und  vorderen 

Rande  verdunkelt 44 

2.  Der  dreieckige  Mitlelhürilleck  ganz  schwarz 3 

—  Der   dreieckige    Mitlelhüflfleck    ganz   rotgclb   oder   wenigstens  auf  seinem 

unteren  Teil  und  nur  an  seinem  oberen  Rande  gescinvärzt 30 

3.  iiioraxriickcn    bis    auf  Scluiiterbeulen  und  I'^iccken  am  äusserslen  Seilen- 

rande ganz  einfarbig  schwarz,  selten  noch  mit  den  Spuren  einer  Slreifuug        t 

—  Thoraxriicken    mit    3 — 5   deutlich  getrennlen,    meist    dunklen,    wenn    auch 

mitunter  etwas  zusammenlliessenden  Längsslreifen 5 

4.  Schildchen  gelb,    an    den    Seiten    breit   schwarz.    I  horaxrücken  fein  punk- 

tiert, glänzend.  Scheileldreieck  klein,  glänzend  schwarz,  nur  bis  zur  Mitte 
der  Slirn  reichend.  Drilles  Fühlergjied  klein  nigrithorax  Sthobi.. 

—  Schildchen   gelb;    Thoraxrücken    sehr   fein    punktiert,   glänzend.    Scheitel- 

dreieck gross,  fast  bis  zu  den  Fühlern  reichend.  Drittes  Fühlerglied  gro.ss. 
Backen  sehr  schmal,  nicht  breiter  als  die  halbe  Bieite  des  dritten 
Fühlergliedes  distinguenda  P'hev. 

—  Schildchen  ganz  schwarz.    Thoraxrückeu    fast   unpunktiert,  stark  glänzend. 

Scheiteldreieck  gross,  blattförmig   glänzend  schwarz       laevicollis  n.  sp. 
.">.  Taster^    ganz   schwarz   oder    wenigstens    an    der   Spitzenhälfte   geschwärzt 

oder  braun (> 

'  Man  verweclisle   die   Ta.sler  niclil    mit    dem    oberen    Mundiande,    der    liäufig  zu  beiden 
Seilen  schwarz  "eslreifl  ist. 


CHLOROPIDAE  85 


—  Taster  giiiiz  gelb 13 

6.  Der  mittlere    riiornxslrcifcii  tritt  auf  das  Scliilddu-n  über 7 

—  Der  mittlere  Tlioraxslreifen  bricbl  vor  dein  Schildciieu  ab <S 

7.  Scheiteldreieck    ungefähr    gleichseitig,    tiefschwarz,    an    den    Seiten    etwas 

nadelrissig ;  drittes  Fühlerglied  liefschwarz,  ein  wenig  pubescent,  Borste 
schwarz.    Taster  und   oberer  innerer   Mundrand  biaunschwarz 

adjuncta  n.  sp. 

—  Scheileldreieck  sehr   schmal    und    spitz  verlaufend,  fast  ganz  mattschwarz  ; 

drittes  Fühlerglied  liefschwarz,  nicht  pubescent,  Horste  weiss;  oberer 
innerer  Mundrand  nicht  geschwärzt  finitima  n.  sp. 

8.  Thoraxi)ehaarung  und  die  des  ganzen  Körpers  wei.ss  und  sehr  fein;  dlittes 

Fühlerglied  gross  mit  etwas  stumpfer  Oberecke.  Scheiteldreieck  glänzend 
rolgelh  bis  rostbraun,  schmal  und  spitz  verlaufend.  Schenkel  und  Schienen 
auf  der  Mitte  verdunkelt  variegata  Lw. 

—  Thoraxbehaaruug  schwarz li 

y.  Fühlerborste  deutlich  weiss  und  etwas  verdickt 10 

—  Fühlerborsle  schwarz,  nicht  verdickt i 11 

II).  Scheiteldreieck    glänzend    schwarz,     ohne     Furclnmg,     mit    zwei     grossen 

gelben  Mittelflecken.   Hinterleib   gelb   mit  schwarzen  Vorderraudsbitiden 

lunifer  n.  sp. 
II.  Drittes  Fühlerglied  pubescent.  Scheiteldreieck  fast  gleichseitig,  dunkelbraun 
mit  hellen  Flecken  auf  der  Mitte;  drittes  FühlergUed  rotbraun;  Taster 
und  innerer  oberer  Mundrand  entweder  gelb  oder  etwas  geschwärzt. 
Thoraxslriemen  matt,  von  der  gewöhnlichen  Breite ;  Backen  7^ — ^/j  der 
Augenhöhe  breit  dasycera  Lw. 

—  Drittes  Fühlerglied  nicht  pubescent 12 

V2.  Scheiteldreieck  nicht  besonders  gross,  bis  zur  Stirnmilte  reichend,  glänzend 

schwarz.  Beine  bis  auf  die  Vordertarsen  und  deren  letzte  Glieder  ganz 
rotgelb.  Hinterleib  gelb,  nur  oben  etwas  bräunlich.  F'lügel  glashell  mit 
bräunlichen,  nicht  verdickten  Adern  varsoviensis  n.  sp. 

—  Scheiteldreieck  gross  und  breit,  bis  fast  zu  den  Fühlern  reichend,  glänzend 

schwarz.  Beine  überwiegend   schwarz.    Hinlerleib   oben   und  unten  ganz 
schwarz.  Hügel  etwas  schwärzlich  mit  dicken  Adern     berlinensis  n.  sp. 
13.  Voidermetatarsus  ganz  oder  überwiegend  geschwärzt 14 

—  Vordermetatarsus  nicht  oder  kaum  gebräunt 17 

II.  Thoraxstreifen  glänzend  schwarz;  drittes  Fühlerglied  klein 15 

—  Thoraxstreifen  matt  schvvarzgrau 1(1 

15.  Thoraxstreifen  sehr  breit,  mehr  oder  weniger  zusammenlliessend ;  Scheilel- 
dreieck glänzend  schwarz,  mit  langer  fein  auslaufender  Spitze,  an  den 
Seiten  vielfach  mit  feinen  Längsrissen.  Beine  an  Schenkeln  und  Schienen 
auf  ihrer  Mitte  mehr  oder  weniger  geschwärzt.  Körper  kurz  und 
gedrungen  nigrithorax  Stkohl. 

—  Thoraxstreifen  verhältnismässig  schmal,  Scheileldreieck  gradlinig  begrenzt, 

bis  zur  Stirnmitte  reichend  schwarz  ohne  Kurchung.  Beine  mit  Aus- 
nahme der  vorderen  schwarzen  Tarsen  gelb  ;  kleine  zarte  Art 

troglodytes  Zett.  var.  brunnipes  Zett. 
1().  Scheiteldreieck  schwarzbraun  mit  gelben  Kcken  bis  gelb  mit  dunkler  Mittel- 
linie, in  verschiedener  F'äibung,  an  den  Seiten  etwas  blattförmig  geschweift 
und  auf  der  Mitte  mit  deutlicher  Längslurche.  Miltelgrosse  bis  grosse  Art 

taeniopus  Meig. 


86  TH.    BECKER 


17.  Behaaruiif)  dos   Thoraxrückens  fein  und  weiss 18 

—  Behaarung  des  ganzen  Körpers  schwarz 19 

l.S.  Schildclien  ganz  gelb.   Drittes   Fnhlerglied  gross,   schwarz,  etwas  länger  als 

breit    mit   stumpfer    Obereckc.    Scbeiteldreieck    klein    gelb    mit  braunem 
Ocellenileck  und  schwarzer  Mittellinie.  Schenkel  und  Schienen  verdunkelt 

variegata  Lw. 

—  Schildchen  an  den  Seiteni'andern  breit  schwarz.  Hinlerleib  gelb  mit  schwarzen 

Yorderrandsbinden  auf  den  mittleren  Hingen  imd  mit  zwei  grossen  kreis- 
runden schwarzen  Flecken  auf  dem  zweiten  und  fünften  Hinge 

extranea  WiF.n. 
1'.).  Mittlerer  Hückenstreifen  über  das  Schildchen  laufend 20 

—  Mittlerer  Rückenstreifen  vor  dem  Schildchen  abbrechend       21 

20.  Scbeiteldreieck  glänzend  gelb,  schmal  blattförmig  mit  dunkler  Spitze.  Hinter- 

leib gelb  mit  drei  deutlichen  Längsstreifen  syriaca  n.  sp. 

—  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz,    bis    zur   Stirnmille    reichend.  Hinlerleib 

gelb,  auf  der  Oberseite  matt  schwarzbraun  horrida  n.  sp. 

21.  Thoraxstreifen  glänzend,  nicht  oder  kaum  bestäubt 22 

—  Thoraxstreifen  matt  schwarzgrau,  bestäubt 25 

22.  Drittes  Fühlerglied  klein 23 

—  Drittes  Fühlerglicd  gioss 24 

23.  Scbeiteldreieck  fast  bis  zu  den  P^ülilern  reichend,  vielfach  mit  gelben  Ecken 

und  Flecken  auf  der  Mitte.  Mittelgrosse  Art  speciosa  Mkig. 

—  Scbeiteldreieck  kurz,  nur  bis  zur  Stirnmitte  reichend,  ganz  schwarz,  ohne 

Flecken.  Kleine  Art  troglodytes  Zett. 

21.  Scheiteldreieck  gelb  mit  dunklem  Ocellenileck ;  kleine  Art 

hypostigma  Meig. 

25.  Fühlerborste  weiss.  Scheiteldreieck  gross,  bis  zu   den   Fühlern   verlaufend, 

glänzend  schwarzbraun  mit  heller  Basis.  Hinlerkopl'ileck  in  voller  Breite 
in  das  Scheiteldreieck  übergehend  planifrons  Lw. 

—  Fühlerborste  dunkel 2(i 

26.  Drittes  Fühlerghed  deutlich  pubescent 27 

—  Drittes  Fühlerglied  nur  mit  der  gewöhnlichen  kurzen  Pubescenz   ....     28 

27.  Scheiteldreieck  gleichseitig,  mit  hellen  Flecken  auf  der  Mitte.  Hinlerkopl'ileck 

oben  in  zwei  Spitzen  auslaufend  dasycera  Lw. 

28.  Frstes  Tarsenglied  der  Vorderbeine  verhällnismässig  stark  verkürzt,  letztes 

etwas  verlängert.  Scheiteldreieck  kurz,  gleichseitig,  in  voller  Breite  in  den 
Hinterkopffleck  verlaufend  fulviceps  v.  Hos.  S 

—  Erstes  und  letztes  Tarsenglied  normal 2!) 

29.  Scheiteldreieck    deutlich    breit    blattförmig,   nur  auf  der  Mitte  seiner  Basis 

schmal  mit  dem  Hinterkopffleck  verbunden ;    oberer    innerer   Mundrand 
geschwärzt  alpicola  n.  sp. 

—  Scbeiteldreieck  kurz,    gleichseitig,   in    voller  Breite    in    den   Hinterkopflleck 

verlaufend ;  oberer  innerer  Mundrand  gelb  fulviceps  v.  Hos.  v 

30.  Füblerborste  weiss 31 

F'üblerborste  schwarz 36 

31.  Taster  an  der  Spilzenhälfte  schwarz  ;  der  mittlere  Thoraxstreifen  läuft  ganz 

über  das  Schildchen  finitima  n.  sp. 

—  Taster  ganz  gelb;  mittlerer  Thoraxstreilen  vor  dem  Schildchen  abbrechend     32 

32.  Oberer  innerer  Mundrand  schwarz 33 

—  Oberer  innerer  Mundrand  gelb 35 


r.HLOHOPiDAK  87 


'A',\.  Drilles  l'ülilerglicd  selii'  gross.  Vordertarsen  schwarz.  lliiilcTloil)  obenaiit' 
«^esehwärzl.  SclieilcldrciecU  i^liinzend  scli\varzl)raiin,  laiij^,  l)laüröiiHi<<,  ohne 
MillL'Uurclie,  an  den  Seiten  mit  Längsiunzein  magnicornis  n.  sp. 

—  Drilles  Fühlerj^lied  von  milllerer  (uösse.  Vordeilarsen  j^eib.  Hinlerleii)  gell> 

mil  schwarzen    Voidenandshinden.    Sclieileldreieck    schmal,  bhtUförmig, 

auf  der  Mitte  gefurcht .'51 

;M.    i'lioraxslriemen  inallscliwarz  pannonica  Siuoiu,. 

—  Thoraxslriemen  giau  bis  rot  .   pannonica  Stroiu,  vai-. 
35.  Drilles  Fiihlerghed  von  minierer  (irösse.  Vorderlarsen  gell).  Hinterleib  gelb 

mit  schwarzen  Vorderrandsäumen  und  solcher  Millellinie.  Scheiteldreieck 
gelb  mit  schwarzem   runden  Ocellenlleck  und  schwarzer  Spitze 

triangularis  n.  sp. 

—  Drittes  Fühlerglied   gross.    Hinterleib   glänzend    gelbbraun.    Sclieileldreieck 

und  Hinlerkopl  ganz  gelb    ohne    Flecken.    Thoraxslreifen    rotgelb ;    sehr 
kleine  Art                                                                                          lucens  n.  sp. 
'M).  Thoraxslreifen  glänzend  schwarz  oder  rot 37 

—  Thoraxstreifen  matt  schwarzgrau 41 

37.  Scheiteldreieck   ganz   glänzend  gelb,    gross,  mitunter  mit  feiner  schwarzer 

Mittellinie 38 

—  Scheileldreieck  nicht  ganz  gelb 40 


38.  Drilles  Fühlerglied  von  milllerer  Grösse.    Mundrand    gelb.    Hinlerkopf  mit 

schmalem  schwarzen  Mittelstreifen 3!J 

3!).  l'horaxslreifen  sciiwarz.  Vordertarsen  luul  Vorderschienen  gebräunt 

lucidifrons  Beck. 

—  Thoraxstreifen  rot,  Miltelstrieme  vorne  und  Seitenstriemen  hinten  schwarz. 

Beine  heller  lucidifrons  var.  Beck. 

40.  Scheileldreieck  gelb  mil    grossem    dunklen    blattförmigen  Ocellenlleck  und 

hellen  Flecken  an  den  Ocellen.  4'asler  gross  gelb,  mitunter  an  der  Spitze 
etwas  gebräunt.  P4ügel  bräunlich  ringens  Lw. 

—  Scheileldreieck  gross  gelb    mil    etwas   kleinerem    schwarzbraunen  Ocellen- 

lleck darauf.  Faster  gelb ;  drittes  Fühlerglied  klein  ;  Augen  kreisrund ; 
oberer  innerer  Mundrand  gelb.  Beine  gelb,  die  beiden  letzten  Tarsen- 
glieder  schwarz.  Flügel  wasserklar;  sehr  kleine  Art         tectifrons  n.  sp. 

41.  Oberer  innerer  Mundrand  schwarz 42 

Oberer  innerer  Mundrand  gelb 43 

42.  Scheileldreieck  gross,  schwarzbraun,  in  eine  lange  Spitze  ausgezognn,  durch 

seitliche  Längsfurchung  fast  ganz  malt;  zweites  Fühlerglied  mil  schwarzem 
Fleck,  drittes  von  mittlerer  Grösse.  Augen  kreisrund  puncticornis  Fw. 
13.  Stirne  schmal,  kaum  breiter  als  ein  Auge ;  drittes  Fühlerglied  von  milllerer 
Grösse.  Augen  höher  als  lang.  Hinterleib  ganz  gelb.  Scheileldreieck  gross 
gelb,  Ocellendreieck  etwas  kleiner,  ohne  Verbindung  mil  dem  Hinler- 
kopl'ileck.  Beine  gelb,  die  beiden  letzten  Tarsenglieder  aller  Beine  und 
der  Metalarsus  der  Vorderbeine  schwärzlich  angustifrons  n.  sp. 

—  Stirne  breit,  doppelt  so  breit  wie  ein  Auge ;  drittes  Fühlerglied  klein.  Augen 

kreisrund.  Hinterleib  gelb  mit  zwei  schwarzen  Punkten  auf  dem  zweiten 
Ringe  und  mil  auf  der  Mille  unterbrochenen  dunklen  Vorderrandlinien. 
Scheileldreieck  mit  glänzend  schwarzbraunem  Ocellenlleck  in  der  l-'orm 
eines  kleinen  Pappelblatles.  Beine  gelb,  letztes  Tarsenglied  braun 

calceata  Meig.. 
1 1.  Mitlelliüfllleck  ganz  schwarz  45 


88  TH.    BECKER 


—  iMittelliüftHeck  ganz  lotgelb  oder   doch    an   seiner  unleren  Spitze  und  nur 

der  obere  Rand  schwärzlich r)0 

15.  Behaarung  des  ganzen  Körpers  weiss 46 

—  Behaarung  wie  gewöhnlich  schwarz 47 

40.  Thorax   mit   den    schwarzen    Streifen   stark    glänzend.    Drittes  Fühlerglied 

ziemlich  gross,  rotgolb.  Scheileldreieck  ganz  glänzend  gelb,  gleichseitig, 
in  eine  feine  Spitze  ausgezogen.  Beine  gelb  :  Hinterschienen  auf  der  Mille 
und  letztes  Tarsenglied  gebräunt.  Flügel  mit  gelbbraunen  Adern 

albipilosa  n.  sp. 

—  Thorax  mit  grausclnvarzen    Streifen,    wenig   glänzend.    Drilles    Fühlerglicd 

ausserordentlich  gross  mit  stumpfer  Yorderecke.  Scheiteldreieck  schmal 
und  klein  mit  Miltelfurche.  Beine  rostgelb,  Schenkel  schwarzbraun.  Flügel 
mit  dunklen  Adern  eutrophaeformis  n.  sp. 

47.  Mittlerer  Thoraxstreifen  über  das  Schildchen  laufend 4iS 

—  Mittlerer  Thoraxstreifen  vor  dem  Schildchen  abbrechend 49 

48.  riioraxstreifen  durch  Bestäubung  grau,   aber  noch  etwas  glänzend.  Drittes 

Fühierglied  rot  mit  schwarzbrauner  Spitze,  etwas  länger  als  breit  mit 
Vorderecke.  Scheileldreieck  schmal,  blattförmig,  gelb  mit  dunkler  Spitze 
und  Miltelfurche  bis  zu  den  Fühlern.  Beine  gelb,  Hinterschienen  auf  der 
Mitte  und  letztes  4'arsenglied  gebräunt  syriaca  n.  sp. 

49.  4'horaxstreifen  ganz  matt,    schwarzgrau.    Drittes    Fühierglied  gross,  rötlich 

mit  l)raunem  Vorderrande.  Scheileldreieck  gelb  mit  breiter  Basis,  nur 
bis  zur  Stirnmitte  reichend,  mit  langer  dunkler  Spitze.  I^eine  rotgelb, 
Tarsenendglieder  bräunlich  laeta  Meig. 

—  Thoraxstreifen  glänzend  schwarz.   Drittes  Fühlerglied    klein  gelb,  meistens 

mit  braunem  Rande.  Scheiteldreieck  gelb  bis  zur  Stirnmitte  reichend  mit 
braunem    Ocellentleck    in    Form    eines   Pappell)lattes    mit   hellen  Stellen 
darin.  Beine  rotgelb,  letztes   I'arsenglied  braun                    scalaris  Meig. 
5ü.    Ihoraxstreifen  glänzend 51 

—  Thoraxstreifen  matt 52 

51.  4'horaxstreifen  meist  ganz  rotgeli).  Drittes  Fühierglied  klein  rot.  Scheileldreieck 

glänzend  gelb  mit  schwarzem  Spitzenileck.  Flügel  glashell    rufina  Zett. 

—  Thoraxstreifen  schwarz.  Drittes  F'ühlerglied    von    mittlerer   Grösse,  rot  bis 

schwarzbraun.  Scheileldreieck  ziemlich  gross,  glänzend  schwarzbraun, 
ohne,  seilen  mit  Längsfurche.  Flügel  deutlich  gebräunt     nasuta  Schknk. 

52.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb  ohne  dunkle  Zeichnung 53 

—  Scheileldreieck  glänzend  gelb  mit  schwarzem  Sjjitzentleck 54 

—  Scheileldreieck  anders  gezeichnet 55 

53.  Scheileldreieck  mit  konkaven  Seitenrändern  und  einer  Miltelfurche.  Drittes 

Fühlerglied  klein,  gelb.  Hinlerleib  gelb.  Grosse  Art  von  5 — ö'/j  mm  Länge 

gracilis  Meig. 

54.  Drilles  Fühlerglied  ziemlich  klein,  gelb.  Mittelglosse  Art  von  3—5  mm  Länge 

geminata  Meig. 

55.  Drittes  Fühlerglied  etwas  länglich  oval,  rolgelb  mit  dunkler  Spitze.  Mund- 

rand schwarz,  Fühlerborste  weiss 56 

—  Drittes  Fühlerglied  von  der  gewöhnlichen   Form.   Mundrand  gelb,  Fühler- 

borste schwarz 57 

56.  Scheileldreieck  weissgelb,  in  Form  eines  Pappelblattes  mit  einem  schmäleren 

blattförmigen  Ocellenslreifen  und  linienförmiger  schwarzer  Spitze;  kleine 
Art  von  2  mm  Länge  pannonica  var.  Strübl. 


cm  ouopiDAE  89 


57.  Drittes  Fühlerglied  klein,  gelb.  Scheiteldrcieck  glänzend  gelb,  bis  etwas 
über  die  Stinimitle  reichend  mit  dunklerer  Mittelslrieme.  Hinterleib  gell) 
mit  schwärzlicher  Miltelliingslinie  und  Vorderrandbinden 

figurata  Zi:tt. 

—  Drittes  Füblerglied  klein,  rolgelb,  selten  mit  dunklem  Yorderrande.  Scheitel- 

dreieck  gross,  glänzend  gelb,  dreieckig  bis  pappelblattförmig  mit  leiner 
dunkler  ^htteilinie  und  scharten  Seitenrändern.  Hinterleib  obenauf  schwarz 
mit  gelben  Hinterrandsäumen  interrupta  Mkic. 

—  Drittes  Fühlerglied    klein,    rot    mit    dunklem    Vorderrande.    Scheiteldreieck 

lang  gestreckt,  schmal,  blattförmig,  glänzend  gelb  mit  schmälerer  dunkler 
Miltelstrieme.  Hinterleib  gelb  mit  undeutlicher  Bindenzeichnung.  Vorder- 
tarsen  und  Tarsenendglieder  dunkel  gefärbt  Novakii  Sriioiu.. 

Beschreibung  de  r  C  h  1  o  r  o  p  s  -  A  r  t  e  n. 

1)0.  Chlorops  nigrithorax  Sruoiu.. 

Eine  stark  verdunkelte,  kuize  gedrungene  P'orm. 

Die  breiten,  hinten  fast  stets  zusammenlliessenden  Thora.\striemen  sind  ziemlich 
glänzend  schwarz.  Schulterbeulen  mit  Meso-,  Ptero-  und  Sternopleuren  schwarz 
gefleckt;  Schildchen  gelbbräunlich.  Das  schwarze  dritte  Fühlerglied  ist  von  mitt- 
lerer Grösse  mit  schwarzer  Borste;  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz  mit  breiter 
Basis,  ungefähr  gleichseitig  mit  feiner  Spitze,  die  kurz  vor  den  Fühlern  endigt; 
die  Seitenränder  sind  gewöhnlich  fein  runzelig,  das  Dreieck  läuft  in  voller  Breite 
in  den  grossen  mittleren  schwarzen  Hinterkopfstiecken  aus.  Backen  nicht  breiter 
als  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  mit  breiten  schwarzen  Vorderrandsbinden 
oder  auch  auf  der  Oberseite  ganz  schwarz.  Schenkel  und  Schienen  mit  mehr  oder 
weniger  breiten  braunschwarzen  Binden;  Vordertarsen  und  die  letzten  Tarsen  der 
übrigen  Beine  verdunkelt.  Flügel  schwach  graubraun;  kleine  Querader  hinler  der 
Mitte  der  Diskoidalzelle.  3  mm  lang. 

Meine  Fxemplare  stammen  aus  St. -Moritz,  Schlesien  und  Lappland. 

Viel  Ähnlichkeit  ist  mit  Chi.  speciosn  Meig.  vorhanden,  die  von  längerer 
Körperform,  grösser,  auch  heller  gezeichnet  ist,  deren  Thoraxstriemen  weit 
schmäler  sind. 

ül.  Chlorops  laevicollis  n.  sp. 

Trotz  ihrer  ganz  sclnvaizen  Färbung  eine  ächte  Chlorops,  die  mit  den  Anthra- 
cophagn-Avten  nicht  in  Verbindung  gebracht  werden  kann. 

Ähnlich  wie  bei  Chi.  nigrUhorax  Stroiu..  ist  der  Thoraxrücken  durch  die 
vollständige  Verschmelzung  der  Streifen  ganz  einfarbig  schwarz,  auch  ohne  irgend 
eine  Furchung;  die  schwarze  Farbe  ist  hier  bis  auf  die  Schulterbeule  und  einen 
kleinen  runden  gelben  Flecken  hinter  derselben  weiter  au.sgebreitet  als  bei  Epichlo- 
rops  puncticollis  Zeit.,  bei  der  der  ganze  Seitenrand  gelb  bleibt;  auch  das  Schildcben, 
bei  der  letzteren  gelb,  ist  hier  ganz  schwarz,  nur  an  der  Schwiele  hinter  dei- 
Flügehvurzel  sieht  man  einen  schmalen  gelben  Saum.  Der  Thoraxrücken  hat  die 
gewöhnliche  feine  Punktierung,  daher  ist  auch  eine  Vereinigung  dieser  Art  mit 
Epichlorops  piinclicollis  Zeit,  nicht  möglich;  immerhin  kann  man  diese  Art  als 
ein  Übergangsglied  ansehen.  Starker  Cilanz  ohne  irgend  welche  Bestäubung;  an 
den  Brustseilen  bat  die  Schwärzung  eine  weit  grössere  Ausdehnung  als  gewöhnlich 
angenommen,  so  dass  die  dunkle  Farbe  überwiegt.  Die  Behaarung  ist  auf  dem 
Rücken  und  Schildchen  sehr  fein  und  hat  fahlbraune  Färbung.  Am  Kopf  ist  die 
Grundfarbe    auch    noch   gelb,    auf   der   Stirn   aber   bis    zum  Schwarzbraunen  ver- 

12 


90  TH.    BECKER 


dunkell;  das  i>i-osse  blallföiniige  Scheileldreieek  guh[  l)is  an  die  Augen  und  Fiililer 
heran,  es  ist  glänzend  schwarz  ohne  irgend  eine  Falte;  das  dritte  Fühlei-glied  hat 
vollkommen  kreisförmige  Gestalt,  ist  von  mittlerer  (Irösse  und  samt  Wurzel- 
gliedern und  Borste  schwarz  ;  die  seitlichen  Mundzipfel  stehen  deutlich  spitz  vor, 
die  Mundränder  nehst  Tastern  sind  schwarz.  Backen  so  l)reit  wie  das  dritte  Fühler- 
glied ;  Hinterkopf  ganz  pechschwarz.  Hinterleib  mattschwarz  mit  schwarzer  Behaa- 
rung, jedoch  sind  die  umgebogenen  Seilenränder  auch  hier  noch  gelb  geblieben. 
Beine  an  den  Hüftgelenken  stark  verdunkelt;  Schenkel  auf  ihrer  Mitte  ])reit 
geschwärzt,  die  Scliienen  etwas  schmälei',  Tarsen  geschwärzt,  Metatarsen  etwas 
iieller.  Flügel  schwach  gebräunt,  kleine  (juerader  im  zweiten  Drittel  der  Diskoidal- 
zelle.  2V.J  nim  lang. 

Aus  hkutsk,  Ost-Sibirien  [Makeuow].  Sammlung  von  Th.  Pi.eske. 

()2.  Chlorops  dasycera  Lw. 

ich  keime  zwei  Arten,  deren  drittes  Fühlerglied  deutlich  durch  weisse  I'uhesceuz 
am  Ixaude  auffällt  Lässt  man  dies  Merkmal  unberücksichtigt,  so  gelingt  es  doch 
nicht,  diese  beiden  Arten  mit  bereits  bekannten  zu  identifizieren ;  man  wird  daher 
annehmen  kömien,  dass  in  dieser  stärkeren  Pubescenz  ein  gutes  Artmerkmal 
gegeben  ist;  die  zweite  mit  dasycera  hierin  übereinstimmende  Art  ist  die  nächst- 
folgende adjuncla. 

Thoraxstriemen  nicht  breit,  durch  Bestäubung  matt ;  die  mittlere  Strieme  setzt 
sich  mitunter  als  schwacher  rötlicher  Wurzellleck  auf  das  Schildchcn  fort ;  Mittel- 
hüfttleck  ganz  schwarz.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  von  mittlerer  Grösse,  braunrot 
bii  schwarz,  auf  der  Innenseile  an  der  Wurzel  rot  mit  deutlicher  im  Profd  sicht- 
l)arer  weisser  Pubescenz  und  schwarzer  Borste.  Taster  und  oberer  innerer  Mund- 
rand gelb  oder  auch  etwas  geschwärzt.  Scheiteldreieck  fast  gleichseitig,  dunkelbraun 
mit  hellen  Flecken  auf  der  Mitte.  Der  Hinterkopf  ist  nur  auf  seiner  Mitte  verdunkelt; 
am  Scheitel  im  Anschluss  an  das  Scheiteldreieck  schiebt  sich  ein  gelbes  Dreieck 
dazwischen,  so  dass  der  schwarze  Hinterkopflleck  nach  oben  in  zwei  Spitzen  aus- 
läuft. Backen  recht  breit,  mindestens  7j  his  V;)  und  '  ,  des  vertikalen  Augendurch- 
messers. Hinterleib  auf  seiner  Oberseite  mattschwarz  mit  gelben  Hinterrändern  und 
Seilen.  Beine  gelb;  Hinterschienen  auf  ihrer  Mitte  und  die  letzten  Tarsenglieder 
braun.  Flügel  wasserklar.  '.i^/.,  —  -l  mm  lang. 

Bisher  nur  aus  Sciilesien  und  Ungarn  bekannt,  fand  ich  auch  ein  Exemplar 
aus  .Vmasia,  Kleinasien,  in  der  Sammlung  des  Wiener  Hofmuseums  (Collect.  Beckkk). 

(13.  Chlorops  adjuncta  n.  sp. 

Thoraxstriemen  sehr  breit  und  ganz  matt  gi-auschwarz ;  die  schwarze  Behaa- 
rung auf  dem  Thoraxrücken  und  der  Stirnlläciie  ist  sehr  deutlich,  etwas  struppig; 
die  Mittelstrieme  bedeckt  das  ganze  Schildchen  und  gibt  demselben  eine  braun- 
schwarze Färbung.  Die  Fleckung  auf  den  Brustseiten  ist  dem  verdunkelten  Charakter 
des  ganzen  Tieres  entsprechend  auf  Schulterbeulen,  Meso-,  Ptero-  und  Sternopleuren 
deutlich  schwarz.  Scheiteldreieck  ziemlich  gross,  gleichseitig,  hinter  der  Stirnmitte 
in  eine  feine  Spitze  auslaufend  und  an  den  Seitenrändern  etwas  nadelri.ssig.  Das 
dritte  Fühlerglied  hat  dieselbe  Grösse  und  Pubescenz  wie  bei  dasycei-a,  ist  aber 
tiefschwarz,  auch  dessen  Wnrzelglieder  nebst  der  Borste.  Backen  schmäler  als  bei 
dasvcera,  nur  von  V3 — V-  des  Augendurchmessers.  Taster  und  Mundrand  deutlich 
geschwärzt.  Hinleikopf  bis  auf  einen  schmalen  Seitenrand  und  das  unlere  Drittel 
ganz  schwarzbraun.  Hinterleib  auf  seiner  Oberseite  matlschwarz  mit  deutlicher 
Behaarung;  gelbe  Bandsäume  sieht  man  deutlich  nur  auf  den  beiden  letzten  Bingen. 
Beine  nebst  Vorderhüften  gelb  mit  schwarzer  Fleckung  an  den  Wurzeln  ;  die  anderen 
Hüften  sind  verdunkelt;  Vorderschenkel  auf  der  Aussenseite  schwarz,  die  anderen 


C.III.onOPIDAE  91 


mit  luiregelmässiger  Fleckiin^:  IlinkTscliionen  auf  der  Mitte  mit  riiii^arti^er  Vc-r- 
diinkoluiig.  Yordertarseii  l)is  auf  die  Wurzel  des  Metatarsus  scluvärzlieii,  el)eiis() 
die  beiden  Endglieder  aller  Tarsen.  Flüi>el  scinvacli  graulich ;  kleine  Querader 
deutlich  hinter  der  Mitte  der  Diskoidalzelle.  3'/j — 1  nun  lang. 

Aus  Ungarn,  Budapest  und  Volosea.  Sammlung  des  Budapester  Museums  u. 
Collect.  Bkckkr;  auch  ein  Stück  vom   l'ral  |1\.intze]. 

()1.  Chlorops  lunifer  n.  sp. 

Diese  Art  bildet  mit  ihren  schwarzen  Tastern  und  der  etwas  verdickten  weissen 
Inihierborste  olVenbar  einen  Übergang  zur  Gattung  Antliniroplwga.  Nach  meiner 
Delinition  dieser  (lattung  ist  es  Jedoch  nicht  möglich,  sie  dort  einznreiiien,  auch 
mit  der  kreisrunden  Form  des  dritten  Fühlergliedes  ist  sie  bei  Chlorops  s.  str.  am 
besten  untergebracht 

Thorax  und  Schildchen  gelb,  die  Oberseite  ziemlich  matt  mit  drei  schwarzen 
bis  zum  Schildchen.  aber  nicht  darüber  hinaus  reichenden  breiten  Längsstreifen, 
von  denen  die  seillichen  noch  von  zwei  schmäleren  begleitet  sind  ;  das  gewölbte 
Schildchen  ist  nur  an  den  äussersten  Seilenwinkeln  schwarz.  Die  gelben  Brust- 
seiten haben  teilweise  Cdanz  und  zeigen  die  gewöhnlichen  schwarzen  Flecken ; 
Schulterbeulen  desgl.  Behaarung  kurz,  schwarz.  Kopf  gelb;  Hinterkopf  auf  der 
Mitte  mit  Ausnahme  der  Ränder  schwarz;  das  glänzende  Scheileldreieck  ist  ziemlich 
gross  und  reicht  mit  seiner  S])itze  bis  zu  den  Fühlern ;  die  Spilzenhäll'le  ist  schwarz, 
eine  feine  schwarze  Mittellinie  verbindet  das  Spilzendreieck  mit  dem  ücellenllecken. 
auch  die  äussersten  Seitenränder  sind  gebräunt,  so  dass  auf  der  oberen  Hälfte  des 
Scheiteldreiecks  zwei  grosse  gelbe  Flecken  entstehen  ;  Furchen  sind  nicht  vorhanden. 
Fühler  ganz  schwarz,  das  dritte  Glied  ziemlich  gross,  fast  kreisförmig  mit  elwas 
dicker  weisser  Borste ;  Taster  schwarz,  ziemlich  breit  vorstehend.  Das  Untergesicht 
ist  etwas  ausgehöhlt  und  der  Mundrand  vorstehend ;  Backen  schmal,  kaum  so  breit 
wie  das  drille  Fühlerglied;  Augen  nur  wenig  höher  als  lang.  Der  gelbe  Hinterleib 
zeigt  nur  wenig  Glanz ;  seine  I\inge  sind  mil  breiten  schwarzen  Vorderrandbinden 
verseben,  welche  nach  hinten  zu  schmäler  werden  ;  die  dabei  zu  Tage  tretenden 
gelben  Hinterrandsäume  sind  auf  der  Mille  unterbrochen,  so  dass  man  auch  von 
einem  breiten  schwarzen  Mittelslreifen  sprechen  kann.  Beine  gelb  mit  unbeslimml 
verlaufenden  braunen  Flecken  auf  den  Schenkeln  und  schmalen  Ringen  auf  der 
Mitte  der  Hinterschienen;  auch  die  beiden  letzten  Tarsenglieder  sind  verdunkelt. 
Flügel  fast  farblos  mil  braunen  Adern;  die  Längsadern  sintf  last  ganz  gerade 
und  wenig  divergierend;  kleine  Querader  im  zweiten  Drittel  der  Diskoidalzelle. 
2'/,  mm  lang. 

Aus  St.-Pelersburg  [BiANCinJ  in  der  Sammlung  des  Herrn  Tu.  Fi,i:si<k  und 
in  StuObl's  Sammlung  {aiti/iracopluignides  i.  litt.),  auch  Collect.  Bkckkh. 

65.  Chlorops  berlinensis  n.  sp. 

Von  sehr  düsterer  F'ärbnng,  aber  unbedingt  noch  als  Chlorops  aufzufassen. 

Thoraxslriemen  von  erheblicher  l.reite,  bestäubt,  kaum  elwas  glänzend; 
Schildchen  in  der  Thoraxgrundfärbung  schmutzig  gelbbräunlich,  alle  Hüfteuilecke 
glänzend  schwarz  bis  pechbraun.  Kopf  dnnkelgelb  mit  grossem  glänzend  schwarzen, 
fast  bis  an  die  Fühler  reichenden,  gradlinig  begrenzten,  in  eine  leine  Spitze  aus- 
laufenden Scheileldreieck,  das  nur  an  der  äussersten  Spitze  die  Andeutung  einer 
Furche  besitzt.  Augen  gross,  rund ;  Backen  nicht  breiter  als  das  dritte  Fühlerglied, 
von  7:i  <les  Augendurchmessers.  Drittes  Fühlerglied  gross,  schwarz,  kreisrund  mit 
dunkler  Borste ;  Taster  und  oberer  innerer  Mnndrand  schwarz.  Hinterleib  glänzend 
schwarz,  auch  auf  seiner  Unterseite  mit  sehr  feinen  weissen  Säumen.  Beine  schmutzig 
gelbbraun  mit  auf   der    Mitte    verdunkelten    Schenkeln    und    Ilinterschienen,    l-jul- 

12* 


02  TH.    BECKER 


larseiij^lieder  dcsj^l.  Flügel  deiillich  rauchii;raii  gelriibl  mil  dicken  schwarzbraunen 
Adern;  kleine  Querader  liinter  der  Mitte  der  Diskoidaizelle.  [Vj.^  mm  lang. 

Vom  Schildhorn  bei  Berlin.  Sammiuni»  von  Oluknimüig  ;  auch  sali  ich  ein 
Exemjjlar  aus  Triest  in  der  Sammlung  des  I)h.  Sack. 

(IC).  Chlorops  varsoviensis  n.  sp. 

(ieliört  in  die  Gruppe  der  mit  schwarzen  Tastern  veisehenen  Tiere. 

Tlioraxrücken  mit  drei  etwas  glänzend  schwarzen  Streifen  von  gewöhnlicher 
Breite  auch  die  Bruslseiten  mit  den  gewöhnlichen  ganz  schwarzen  vollständigen 
Flecken.  Stirnhreite  nicht  ganz  von  der  doppellen  Breite  eines  Auges.  Scheitel- 
dreieck gelb,  gleichseitig,  aber  mit  glänzend  schwarzem  Ocellendreieck  bis  zur 
Stirnmitte,  so  dass  nur  noch  schmale  Seitenränder  und  die  Ecken  an  der  Basis 
gelb  bleiben.  Der  Hinterkopf  ist  stark  verdunkelt  ohne  scharfe  Begrenzung  des 
Mittclileckens;  drittes  Fühlerglied  schwarz,  kreisrund,  von  mittlerer  Grösse  mit 
schwarzer  Borste.  Augen  gross,  fast  kreisrund.  Backen  nicht  breiter  als  das  dritte 
Fühlerglied.  Taster  und  oberer  innerer  Mundrand  schwarz  oder  doch  deutlich 
gebräunt.  Hinterleib  rostgelb,  nackt,  etwas  glänzend,  auf  seiner  Oberseite  gebräunt 
mit  hellen  schmalen  Hinterrandsäumen.  Beine  gelb;  Vorderlarsen  etwas  gebräunt, 
letzte  Tarsenglieder  aller  Beine  verdunkelt.  Flügel  wasserklar  mit  normalen  Adern. 
3 — S'/a  nim  lang. 

Aus  Warschau.   Sammlung  des  Du.  Schnaisl. 

Die  Unterschiede  von  der  sonst  verwandten  llhl.  bevliiwnsis  sind  in  der 
Bestimmungstabelle  angegeben. 

(Vi.  Chlorops  hypostigma  Mkig. 

Die  Pariser  Type  entspricht  der  Beschreibung  und  ist  gleich  loiujiila  Mkig.; 
calccatn  Zett.  (nee  Meig.)  =  iniiuita  Lw.  =  ijlabin  Wied.  (in  litt.) 

Eine  kleine  Art  mit  glänzend  schwarzen  Thoraxstreifen  und  schwarzen  Brusl- 
llccken.  Das  Scheiteldreiek,  welches  nicht  ganz  bis  zu  den  Fühlern  reicht,  ist 
glänzend  gelb  und  hat  einen  mehr  oder  weniger  grossen  dunklen  Milteltleck,  der 
sich  um  die  ücellen  herumgruppiert,  an  welchem  INIerkmal  diese  Art  sehr  kenntlich 
ist.  Das  dritte  Fühlerglied  mit  schwarzer  Borste  ist  schwarz  und  hat  eine  ansehn- 
liche Grösse.  Taster  und  oberer  innerer  Mundrand  bleiben  gelb.  Hinterleib  fast 
ganz  gelb,  nur  an  den  Seiten  des  zweiten  Binges  die  beiden  gewöhnlichen  dunklen 
Flecke.  Beine  gelb  mit  verdunkelten  luullarsengliedern.   12 — W  mm  lang. 

In  ganz  Europa;  ich  besitze  auch  ein  Exemplar  aus  dem  Kaukasus;  ferner 
sah  ich  ein  Stück  aus  Jaroslawl  [Kükujeek],  Sammlung  v.  Tn.  Pleske. 

()iS.  Chlorops  troglodytes  Zett. 

I^ne  Typenvergleichung  ergab  das  Besultat,  dass  (Ihl.  Iiiiinilis  Lw.  dieselbe 
Art  darstellt. 

Eine  Variante  mil  dunkleren  Vorderlarsen  ist  bninnipcs  Zett.,  mit  der  htcni- 
l'rons  Lw.  identisch  ist. 

Mit  der  vorigen  Art  ist  viel  Ähnlichkeit  vorhanden  hinsichtlich  Grösse  und 
Färbung,  aber  die  Thoraxstreifen  sind  nicht  so  enlschieden  glänzend.  Das  dritte 
Fühlerglicd  ist  erheblich  kleiner  und  das  Scheiteldreieck  ist  nicht  gelb  mit  schwarzem 
.Millcllleck,  sondern  ganz  schwarzbraun,  ungefurcht,  ein  etwas  über  die  Stirn- 
mitte reichendes  gleichseitiges  Dreieck.  Die  Füsse  sind  gelb  mit  mehr  oder  minder 
verdunkelten  Tarsen.  Solche  Exemplare  mit  verdunkeilen  Vorderlarsen  haben 
Zetterstedt  als  briinnipes  und  Loew  als  brevifrons  beschi'ieben  ;  vergleicht  man 
Zettersteut's  und  Loew's  Beschreibungen  miteinander,  so  findet  man  in  der  Tal 
auch  kein  einziges  Merkmal,  welches  gegen    diese  Gleichstellung  sprechen  würde ; 


CHLOROPIDAE  93 


vor  allem  ist  die  Kopfform  die  gleiche,  niicli  in  den  (iiössenverhälliiissen  sind  keine 
erheblichen  Unterschiede  2V3 — -i  mm  lang. 

Aus  Nord-  und  Mitteleuropa,  auch  in  Nordasien  ;  bei  St.-Pelersburg  [HiANcni] 
und  im  Gouvernement  Pskow  [Ispoi.atow].  Sammlung  v.  Tu.  Pleske;  vom  Ural, 
(Collect.  Beckeb. 

()!).  Chlorops  taeniopus  Mek,. 

Vielfach  bekannt  ist  diese  Art  als  Schädling  der  Weizenkulturen;  die  Larve 
nagt  im  und  am  Halme  unter  der  Ähre  und  hemmt  dadurch  die  I-Jitwicklung  der 
Pflanze. 

(Charakterisiert  ist  diese  Art  durch  die  matlschwarzen  Thoraxslreifen,  das 
schwarze  ziemlich  grosse  dritte  Fühler»lied  und  die  schwärzlichen  Vorderlarsen 
mit  helleren  Rändern  an  dem  zweiten  und  dritten  Gliede.  Das  Scheileldreieck  ist 
gewöhnlich  glänzend  gelb  mit  dunklem  Mittelfleck,  der  von  der  einfachen  Linie  an 
bis  zu  breiter  Blattform  wechselt ;  die  Mitlelfurche  scheint  charakteristisch  zu  sein, 
da  man  sie  fast  stets  deutlich  ausgeprägt  findet.  'iVa — 3  mm  lang. 

In  Nord-  und  Mitteleuropa,  aber  auch  aus  der  Krim,  Simferopol  [Baschenow] 
und  ans  Zenlral-Asien  Ongudai,  Altai-Gebirge  [Beresowsky].  Sammlung  v.  Tn  Pi.eske; 
vom  Ural,  Collect.  Beckeh. 

Von  der  vorigen  Art  durch  matte  Thoraxstreifen,  das  grössere  drille  Fühler- 
glied und  das  gefuichte  Scheiteldreicck  geschieden. 

70.  Chlorops  variegata  Lw.  [Eiitroplia]. 

Die  breiten,  fast  zn.sammenfliesseiulen  schwarzen  Thoraxslriemen  sind  durch 
sehr  dichte  feine  weisse  Behaarung  ganz  grau  geworden  und  sehen  aus  wie  bepu- 
dert;  alle  Körperteile  haben  nur  weisse  Behaarung.  Die  Flecken  auf  den  Brust- 
seiten sind  deutlich,  glänzend  schwarz  in  Streifen  zusammenfliessend  und  von 
ansehnlicher  Grösse.  Augen  kreisrund.  Scheiteldreieck  gelb,  fast  gleichseitig,  ver- 
hältnismässig klein,  nur  bis  zur  Mitte  der  Stirn  reichend,  die  nächste  Umgebung 
des  Ocellenhöckers  ist  schwarzbraun,  ebenfalls  in  Dreiecksform  mit  einer  feinen 
schwarzen  Linie  bis  zur  Spitze  des  Scheileldreiecks.  Das  dritte  Fiihlerglied  schwarz, 
nur  an  der  äussersten  Wurzel  der  hinenseite  rotbraun,  gross,  deutlich  etwas  länger 
als  breit,  mit  etwas  stumpfer  Oberecke  und  sehr  kurzer  nackter  woisslicher  Borste, 
die  sehr  zart  und  nicht  länger  ist  als  das  dritte  Fiihlerglied  selber.  Hinterkopf  oben 
gebräunt ;  Backen  reichlich  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied,  ungefähr  von  halber 
Augenhöhe.  Taster  gelb,  mitunter  auch  schwärzlich,  oberer  innerer  Mundrand 
geschwärzt.  Hinterleib  auf  seiner  Oberseile  schwarz  mit  feinen  gelben  Hinterrand- 
säumen. Beine  nebst  Schenkelgliedern  dnnkelgelb;  Schenkel  auf  ihrer  Mitte  breit 
schwarzbraun;  Schienen  an  den  beiden  vorderen  Paaren  mit  schmaler  schwarzer 
Binde,  Hinterschienen  und  Tarsencndglieder  ganz  schwarz.  Flügel  wasserklar. 
l'/jj   mm    lang.' 

Aus  Ungarn.  Sammlung  des  Budapester  Nalional-Mu.seum  und  des  Prof. 
TuAi.HAMMEii  und  von  LicnrwARDT.  Aus  Schlesien  in  Loew's  Sammlung.  Collect. 
Becker. 

'  LoEW  hat  diese  Art  bei  seiner  Gattung  Eittropha  auf«efiiiirt  mit  der  elienfalls  gelb 
gefärbten  Art  maciilata,  wolil  aus  dem  Grunde,  weil  er  bei  dir  (iattung  Chlorops  das  Haupt- 
gewicht auf  die  ganz  kreisrunde  Form  des  dritten  Kühlerglicdes  legte  und  daher  zur  Abtren- 
nung dieser  Art  gelangte.  Dass  diese  gelb  und  schwarz  gestreiften  Arten  naricf/ata  und  maciilata 
zu  der  typischen  Eutropha  fiitvifrons  Halid.  nicht  passen,  hat  er  sclir  wohl  empfunden  :  eine 
Trennung  hat  er  jedoch  damals  nicht  vorgenommen  aus  der  sehr  richtigen  F.rkennlnis  heraus, 
dass  seine  noch  etwas  unvollkommene  Arlkennlnis  ihm  Vorsicht  anempfehlen  müsse.  IJie  Art 
stellt  sich  als  Verbindung.sglied  zwi.sehen  Eulropha  und  Chlorops  dar.  Loew  gibt  als  Unterschied 


94  TH.   BECKER 


71.  Chlorops  syriaca  n.  sp. 

Thoraxstreifen  von  der  gewöhnlichen  Breite,  deuUich  etwas  bereift,  aber 
trotzdem  noch  deuthch  i>länzend,  der  mittlere  über  das  Schildchen  laufend,  die 
seitlichen  noch  mit  je  einem  kleinen  schwarzen  Seitenileck.  Hrustllecken  deutlich 
schwarz.  Der  dunkle  Hinterkopflleck  zeigt  sicli  als  schmale  Strieme,  nicht  breiter 
als  das  an  der  Basis  schmale  blattförmige  Scheiteldreieck,  das  von  weissgelber 
Farbe  mit  einer  tiefen  Furche  fast  bis  zu  den  Fühlern  verläuft,  und  ausser  am 
Ocellenhöcker  noch  an  der  Spitze  schwarz  ist.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  ziemlich 
gross  und  an  der  Wurzel  seiner  Innenseite  rot,  sonst  schwarzbraun  von  etwas 
länglicher  Form  mit  Oberecke  und  dunkler  Borste ;  das  Gesicht  fällt  ziemlich  gerade 
ab,  der  obere  innere  JMundrand  ist  etwas  gebräunt.  An  den  Frontorbiten  stehen 
einige  deutliche  Härchen,  die  an  die  Gattung  Lasiosina  erinnern.  Backen  von  halber 
Augenhöhe  breit.  Hinterleib  auf  seiner  Oberseite  mit  drei  breiten  braunen  Längs- 
streifen ;  unten  am  Bauche  scheinen  die  äussersten  Ringränder  aucii  noch  braun 
zu  sein.  Beine  gelb,  Vordertarsen  gebräunt.  Flügel  wasserklar;  kleine  Querader 
auf  der  Mitte  der  Diskoidalzelle ;  der  zweite  Randaderal)schnitt  ist  reichlich  IVaiiial 
so  lang  als  der  dritte.  272  mni  lang. 

Aus  Beirut.  Collect.  Becker. 

Variante:  mit  hellerem  dritten  Fühlergliede,  etwas  dunklerem  Scheitel- 
dreieck und  ganz  verdunkeltem  Hinterleibe,  auf  dem  die  dreifache  Striemung  nur 
noch  am  ersten  Ringe  schwach  angedeutet  und  kaum  sichtbar  erscheint.  Am 
Hinterkopfe  zeigen  sich  im  Anschluss  an  den  grossen  Mittellleck  noch  zwei  schwarze 
Seitentlecken,  wodurch  die  gelbe  Bandeinfassung  unterbrochen  wirti. 

72.  Chlorops  extranea  Wied.,  Zweitl.  II.  59().  7.  (1.S3Ü). 

Thorax  blassgelb  mit  drei  (nicht  fünf)  breiten  etwas  glänzenden  Längsstreifen  ; 
das  Schildchen  hat  vier  deutliche  schwarze  Randborsten  und  ist  an  den  Seiten 
breit  schwarz  gestreift.  Behaarung  des  Bückens  fein  und  weiss.  Brustseiten  mit 
drei  grossen  schwarzen  Flecken  auf  Meso-,  Plero-  und  Sternopleuren.  Ko])f  gelb; 
Stirn  nicht  viel  breiter  als  ein  Auge  mit  gelbem  Scheiteldreieck,  auf  welchem  ein 
grosser  schwarzer  Fleck  liegt,  jedocli  bleiben  die  Wurzelecken  und  die  Seiten- 
ränder gelb.  Drittes  Fühlerglied  sehr  gross,  schwarzbraun  mit  rotem  Fleck  an  der 
Wurzel  und  schwarzer  Borste;  Taster  gelb.  Hinterleib  gelb  mit  schwarzen  Vorder- 
randsbinden auf  den  mittleren  Ringen,  auf  dem  zweiten  und  fünften  Ringe  mit 
zwei  grossen  schwarzen  kreisrunden  Flecken.  Beine  gelb  mit  braunem  Längswisch 
an  der  Hinterseite  der  Hinterschienen.  Flügel  farblos  mit  blassbraunen  Adern. 
272  nun  lang. 

Aus  China.  Type  im  Wiener  Museum, 

(lieser  beiden  Arten  ausser  der  nidit  ganz  kreisrunden  Form  des  drillen  Fülilerglicdes  an  die 
besondere  Zeichnung  des  Ilinlerleibes ;  eine  solclie  ist  bei  luiiiec/uta  idjer  durcliaus  nicht  vor- 
handen; die  braunen  Vorderrandsäunie  sind  eine  l)ei  der  Gattung  Chlorops  vielfach  vorkoin 
niende  I'Tirbung  der  Hinterleibsringe ;  nur  bei  der  zweiten  Art  nuiculata  ist  der  Hinterleib 
längsgestreift,  jedoch  besitzen  wir  derartige  Zeichnungen  auch  liei  den  echten  Chloropsarten, 
vergl.  Chlorops  syriaca  m. ;  aus  diesem  Grunde  habe  icli  auch  Darief/ata  Lw.  unbedenklich  zur 
Gattung  Chlorops  gestellt.  Die  Art  ist  aber  recht  variabel  hinsichtlich  der  Tasterfarbe;  ich  habe 
diese  Variante  in  der  liestimniungstabelle  berücksichtigt. 

Die  Art  maculata  Lw.  ist  mir  unbekannt  geblieben ;  die  beiden  Exemplare  aus  Sarepla, 
von  denen  Loew  spricht,  sind  in  seiner  Sammlung  nicht  mehr  vorhanden.  Es  bleibt  auch  noch 
zweitelhaft,  ob  man  sie  überhaupt  zu  Chlorops  stellen  kann,  da  die  Queradern  nach  Loew's 
Angaben  so  ausserordentlich  nahe  zusammenrücken,  dass  man  sie  vielleicht  eher  der  Gattung 
Diplotoxa  zugesellen  nmss.  Der  mit  ihr  in  der  Streuung  des  Hinterleibes  jedenfalls  überein- 
stimmenden Chlorops  si/riaca  m.  kann  sie  nicht  gleichgestellt  werden. 


CHLOROPlDAE  95 


73.  Chlorops  horrida  ii.  sp. 

Blassgelb  mit  ziemlich  breiten  matt  >^rnuscli\varzen  Streifen  des  l'horaxmekens, 
von  denen  der  mittlere  auf  das  Schildchen  übergeht  nnd  hier  einen  grossen  Millel- 
llecken  darstellt.  Die  schwarze  Behaarung  ist  sehr  denilich  und  etwas  strujipig; 
dei-  Meck  auf  den  Sternopleurcn  ist  zwar  vollständig  und  schwarz,  durch  feine 
Bestiiuhung  aber  etwas  maltgi'au  erscheinend ;  das  giän/cnd  schwarze  Scheitel- 
dreieck reicht  nui  bis  zur  Mitte  und  ist  fast  gleichseitig,  ein  wenig  blaltförmig, 
auf  der  Mitte  schwach  gefurcht,  in  voller  Breite  in  den  Hinterkopflleck  übergehend. 
Fühler  ganz  schwarz,  das  dritte  Glied  gross  mit  Vorderecke  und  schwarzer  Borste. 
Augen  etwas  höber  als  lang.  Backen  reichlich  so  breit  wie  der  halbe  Augeiidurch- 
mcsser.  Taster  gelb,  ol)erer  innerer  Mundrand  geschwärzt.  Hinterleii)  gell),  nur  auf 
seiner  Oberseite  matt  schwarzbraun  mit  feinen  gelben  Hlnterrandsäumen.  Beine 
ifeli),  Vordeitarsen  gebräunt,  Kndglieder  der  Tarsen  schwarz.  Flügel  glasartig: 
kleine  Querader  hinter  iler  Mitte  der  Diskoidalzelle.  2'/-..   mm  lang. 

Von  l)\\.  Kei'.tksz  bei  Mehadia  gefangen.  Sammhmg  des  Ungar.  Nalional- 
Museums. 

74.  Chlorops  speciosa  Meig. 

Wie  LoEW  schon  erwähnt,  ist  die  von  ZETTEusrEDT  in  seiner  Sammlung  als 
(Uli  imsiita  bezeichnete  Art  damit  identisch.  Kine  in  ganz  Europa  und  Zentral- 
Asien  sehr  gemeine  und  daher  auch  sehr  veränderliche  Art;  sie  kommt  auch  in 
einer  dunkleren  Farbenvarietät  vor.  welcher  Loew  ebenfalls  Frwäbnung  tut,  viel- 
leicht hat  er  mit  dieser  Varietät  auch  Chi.  nigriihora.r  Srnoiu.  gemeint ;  seine  Samm- 
lung gibt  hierüber  leider  keine  Auskunft.  Aus  Petersbiu'g  [Pi.eske],  Nowgorod 
I  Iwaschentzoff]. 

Die  Art  ist  gekennzeichnet  durch  das  verhältnismässig  kleine  schwarze  Fühler- 
glied, die  glänzenden  mehr  oder  weniger  breiten  Thoraxstreifen,  das  reichlich  bis 
zur  Stirnmitte  reichende  glänzend  und  schwarzbraune  Ocellcndreieck.  l>ei  helleren 
Fxemplaren  stellen  sich  auf  demselben  helle  Flecken  ein,  so  dass  dann  ausser  den 
Ocellen  nur  noch  die  Spitze  des  Dreiecks  verdunkelt  is :  bei  dunklei'cn  Exemplaren 
ist  die  Dreiecksiläche  gleichmässig  verdunkelt  und  die  Beine  beginnen  sich  in  aus- 
git^biger  Weise  auch  auf  Schenkeln  und  Schienen  zu  färben,  in  allen  l'bergängen. 
Ebenso  wie  die  Färbung  schwankt  auch  die  Grösse,  die  sich  gewöhnlich  zwar  in 
den  Grenzen  von  .'} — 1  mm  bewegt,  aber  auch  mitunter  erheblich  darüber  hinaus- 
geht;  so  besitze  ich  aus  der  Uingegend  von  Liegnitz  ein  Stück  von  5'/o  mm  Länge; 
zwei  ebensolche  Stücke  sab  ich  im  Museum  zu  Amsterdam. 

75.  Chlorops  planifrons  Lw.  [Chi.  lineola  Zett.  [nee  Biujlle]). 

Die  Typenvergleichung  ergab  die  Gleichheit  beider  Arten.  Da  mm  Biun.i.E 
bereits  eine  Chi.  lineola  beschrieben  hat  und  der  ZETTEHSTEUTsche  Name  aus 
diesem  Grunde  fallen  rauss,  so  kann  der  LoEwsche  Name  bestehen  bleiben. 

Thoraxslreifen  von  gewöhnlicher  Breite,  matt  schwarzgrau  ;  das  dritte  Fühler- 
glied ist  gross,  schwarz  mit  weisser  Borste  ;  das  grosse  Scheiteldreieck  ist  an  seiner 
Basis  und  an  den  Seiten  vielfach  bell  gefärbt,  so  dass  dann  nur  die  Spitze  und 
eine  schmale  Mittellinie  schwarz  erscheint.  Mundrand  und  Taster  sind  ganz  gelb ; 
Backen  etwas  breiter  als  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterkopflleck  in  voller  Breite 
in  das  Scheiteldreieck  übergehend.  Brustseiten  deutlich  schwarz  gelleckt.  Hinterleib 
mit  dunklen  Vorderrandbinden  und  meist  mit  einer  deutlichen  mittleren  Längs- 
linic;  Vordertarsen  gebräuni,  an  den  übrigen  Beinen  nur  die  lüidglieder.  3 — ."iVa 
nnn  lang. 

In  Mittel-  und  Nord-Eurojja. 


96  TU.   BECKER 


70.  Chlorops  fulviceps  v.  Ros. 

Die  Art  ist  im  männliclien  Geschlecht  durch  die  vier  ersten  slark  verkürzten 
Tarseil  und  das  verlängerte  letzte  Glied  der  Vorderheine  ausreichend  gekenn- 
zeichnet. Die  Thoraxstriemen  sind  schwarz,  ziemlich  breit  und  malt.  Brustseiten 
schwarz  gefleckt.  Das  dritte  schwarze  Fühlerglied  ist  von  erheblicher  Grösse  und 
hat  eine  schwarze  Borste;  letztere  Eigenschaften  können  vielleiclit  dahin  führen, 
auch  die  Weibchen  dieser  Art  von  denen  der  Art  plunifrons  L\v.  und  troglodytes 
Zett.  zu  unteischeiden,  da  Form  und  Färbung  des  Scheiteldreiecks  sonst  ziemlich 
übereinstimmt.  Taster  und  INIundrand  gelb  ;  Backen  so  bieit  wie  das  dritte  Fühler- 
glied. Scheiteldreieck  glänzend  schwarz,  kurz,  gleichseitig  ohne  Furchung,  in  voller 
Breite  in  den  Hinlerkopflleck  einmündend.  Hinterleib  gewöhnlich  obenauf  fast  ganz 
bräunlich  verdunkelt.  27-, — 37-,  nim  lang. 

Mittel-Europa. 

77.  Chlorops  alpicola  n.  sp. 

Thoraxsl reifen  matt  schwarzgrau;  Sternopleuren  mit  glänzend  schwarzem 
Fleck.  Das  dritte  Fühlerglied  nicht  besonders  gross,  tielschwarz  mit  schwarzer 
Borste.  Scheiteldreieck  breit  und  kurz,  nur  bis  zur  Mitte  der  Stirn  reichend,  von 
hier  aber  bis  zu  den  Fühlern  in  eine  schwarze  Linie  auslaufend,  glänzend  schwarz- 
braun mit  gelben  Wurzelecken  und  zwei  gelben  Flecken  neben  den  Ocellen ;  das 
Ganze  hat  die  Form  eines  eingebogenen  Blattes  ohne  Mittelfurche;  dasselbe  läuft 
nicht  in  voller  Breite  in  den  Hinterkopffleck  über,  stösst  vielmehr  mit  demselben 
nur  in  der  Mitte  schmal  zusammen.  Taster  gelb,  oberer  innerer  Mundrand  schwarz. 
Hinterleib  gelb  mit  schwarzen  Binden.  Beine  gelb  mit  normalen  Tarsen  und 
schwarzem  Endgliedc.  Flügel  glasartig.  372  ™'"  1^'ig'- 

Vom  Monte-Rosa,  Macugnaga,  in  der  Sammlung  von  Oldenberc;  und  des  Ham- 
burger Museums. 

Am  nächsten  steht  plnnifrons  Lw.,  die  aber  durch  ganz  anders  geformtes 
Scheifeldreieck  und  weissliche  Fühlerborste  abweicht.  ^.7;/.  iaeiiiopiis  Mkig.  hat  dunkle 
Vordertarsen,  ein  gefurchtes  Scheiteldreieck  und  nicht  geschwärzten  Mundrand. 

78.  Chlorops  finitima  n.  sp. 

Thorax  und  Schildchen  gelb  mit  drei  matt  schwarzgrauen  Längsslreifen,  von 
denen  der  mittlere,  am  Halse  beginnend,  bis  an  die  Schildspilze  reicht;  die  seil- 
lichen, vorne  abgekürzt,  bestehen  aus  zwei  schmalen  verbundenen  Streifen,  die 
noch  die  Seitenecken  des  Schildchens  schwärzen.  Behaarung  kurz,  schwarz.  Schnlter- 
beulen  und  Brustseiten  schwarz  geileckt;  ein  kleiner  Meck  liegt  unmittelbar  unter 
dem  Prolhoraxstigma,  ein  zweiter  und  diitler  auf  den  Meso-  und  Pteropleuren, 
ferner  zwei  grössere  auf  den  Sternopleuren  der  beiden  hinleren  Beinpaare.  Der 
Miltclhüftfleck  ist  entweder  rotgelb  oder  ganz  oder  zum  Teil  schwarz;  l)is  jetzt 
ist  fmitimn  die  einzigste  Art,  bei  der  die  Färbung  des  Milteliuiflfleckes  schwankt; 
in  der  Bestimmungstabelle  ist  hierauf  Rücksicht  genommen.  Kopf  mallgelb  mit 
runden  Augen  und  breiten  Backen  von  der  l^reite  des  halben  Augendurchmessers. 
Das  maltschwarze,  an  den  Seiten  gefurchte  Scheiteldreieck  ist  sehr  schmal,  am 
Scheitel  nicht  viel  breiter  als  ^/j  der  Scheilelbreite,  an  den  Ecken  etwas  abgerundet 
wie  ein  langgezogenes  Pappelblatl  mit  langer  Spitze  und  Längsfurche,  die  Bänder 
mit  Härchen  eingefasst  Hinterkopf  mit  grösserem  schwarzen  Milleifleck,  der  drei- 
eckig oder  trapezförmig  bis  zum  Scheitel  verläuft,  so  dass  das  Scheileldreieck 
nicht  in  ganzer  Breite  mit  dem  Fleck  zusammenhängt.  Fühler  schwarz,  die  beiden 
ersten  Glieder  rot,  das  dritte  mit  stumpfer  Vorderecke  und  weisser,  an  der  Wurzel 
gelber  Borste.  Taster  gelb,    an    der  Spilzenhälfte  geschwärzt.    Hinterleib   gelb,   auf 


der  Oberseite  mit  schwarzer  Zeichnung:    die  Vorderränder   sind  schwarz  gesäumt 


CHLOROPIDAE  97 


mit  llecUenarlis^cT  Verhifitfriini^  ;iii  den  Seilen  und  stricliförmiger  Verläiif^erung 
auf  der  MiUeliinie.  Unterseite  ganz  gell);  Heine  desgleichen.  Vordertarsen  und  das 
Endglied  der  hinteren  schwar/.braun ;  Schenkel  auf  der  Oberseite  mit  leichten 
braunen  Streifen.  Flügel  wasserUlar  mit  dicken  schwarzbraunen  Adern  ;  die  vierte 
Längsader  kaum  dininer  als  die  dritte,  beide  stark  divergierend.  SVj  m  lang. 

Bei  Berlin  von  Oi.denberg  und  i)ei  (lyön  von  Du.  Kektksz  gefunden.  Collect. 
Becker. 

79.  Chlorops  magnicornis  n.  sp. 

Thoraxstriemen  von  gewöhnlicher  Breite,  etwas  grauschwarz  bestäubt,  nm- 
schwach  glänzend ;  das  gell)e  Schildchen  ist  fast  ohne  seitliche  Schwärzung. 
Behaarung  sehr  kurz  und  schwarz.  Schullerbeulen  und  Mesopleuren  schwarz 
gelleckt;  auf  den  Pleropleuren  sieht  man  eine  längere  schwarze  senkrechte  Linie; 
der  Sternopleuraltlcck  ist  rolgelb,  seine  obere  Begrenzung  jedoch  schwarz.  Scheitel- 
dreieck lang,  dreieckig,  bis  zu  den  Fühlern  reichend,  an  den  Fcken  der  Basis 
etwas  abgerundet,  glänzend  schwarz,  an  den  Seilenrändern  etwas  runzelig  gefurcht 
und  in  voller  Breite  in  den  schwarzen  Hinterkopftleck  einmündend,  der  den  Seiten- 
rand breit  gelb  frei  lässt.  Das  dritte  schwarze  Fühlerglicd  ist  gross  mit  weisser,  an 
der  Wurzel  gelber  Borste.  Taster  gell) ;  oberer  innerer  Mundrand  glänzend  schwarz. 
Hinterleib  oben  undeutlich  geschwärzt.  Beine  gelb  mit  schwarzbraunen  Vorder- 
tarsen und  verdunkelten  Fndtarsengliedern  an  den  übrigen  Beinen;  Yorderschenkel 
mit  schwarzem  Längswisch.  Flügel  fast  glashell.  .'5  mm  lang. 

Aus  Süd-Sibirien,  Alai-Gebirge.  Collect.  Becker. 

80.  Chlorops  pannonica  Strobe. 

Scheiteldreieck  schmal,  gelb  mit  mehr  oder  weniger  stark  entwickeltem 
mittleren  Längstleck  von  der  Form  eines  schmalen  Blattes,  der  auch  bis  zu  einem 
Miltelstrich  zusammenschrumpft,  auf  der  Mitte  mit  deutlicher  I'urche.  Das  dritte 
Fühlerglied  schwarz,  nur  von  mittlerer  Grösse,  an  der  Wurzel  der  inneren  Seite 
gewöhnlich  etwas  rot,  etwas  oval  mit  stumpfer  Oberecke  und  weisslicher  Borste. 
Taster  gelb,  Mundrand  glänzend  sciiwarz.  Thoraxstreifen  von  gewöhnlicher  Breite 
und  nur  schwacii  bereift.  Fleck  auf  den  Meso-  und  Pleropleuren  klein  und 
schwarz.  Slernopienrallleck  rolgelb  mit  oberer  schwärzlicher  Begrenzung.  Hinter- 
leib gcli)  mit  dunklen  Vorderrandsbinden  oder  auch  auf  seiner  Oberseite  ganz 
verdunkelt.  Beine  gelb  mit  verdunkelten  Endlarsengliedern.  Flügel  wasserklar. 
2 Vi — 3  mm  lang. 

Eine  kleine,  gut  charakterisierte  Art  aus  Ungarn  und  Transkaspien  [Ahnger]. 
Sammlung  von  Th.  Feeske.  Auch  Collect.  1>ecker. 

81.  Chlorops  triangularis  n.  sp. 

Die  Thoraxstieifen  haben  die  gewöhnliche  Breite  und  sind  durch  Bereifung 
grauschwarz;  an  den  Wurzeleckcn  des  Schildchens  sieht  man  nur  einen  kleinen 
schwarzen  Funklllecken.  Ein  kleiner  Fleck  auf  den  Schulterbeulen  und  auf  den 
Mesopleuren  ist  schwarz,  die  ül)rigen  fast  ganz  rotgelb.  Scheiteldreieck  gelb  mit 
schwarzem  Dreieck  an  der  Spitze  und  rundem  Ocellenfleck;  beide  Flecke  sind 
entweder  ganz  getrennt  oder  auf  der  Mitte  durch  eine  nur  sehr  feine  schwarze 
Linie  verbunden ;  das  Scheiteldreieck  hat  in  ganzer  Breite  Verbindung  mit  dem 
schwarzen  Hinteikopfllcck  und  zeigt  nur  eine  schwache  Furchung.  Das  drille  F"ühler- 
glied  ist  ganz  schwarz,  kreisrund,  von  miltlerer  Grösse  und  mit  gelblicher  Borste. 
Augen  gross,  rund ;  die  Backen  haben  nur  die  Breite  des  drillen  Fühlergliedes. 
Hinlerleib  gelb  mit  schmalen  schwarzen  Vorderrandsbinden  und  einer  gleichen 
Millellängslinie.  Beine  gelb.  Behaarung  des  Körpers  schwarz,  kurz,  aber  deutlich. 
Flügel  wasserklar,  'i'/^ — .3  mm  lang. 

13 


TH.   BECKER 


Eine  kleine  cli-irakteristische  Arl  aus  Schlesien,  vom  Kohllurter  Moor,  ('ollect. 
Becker;  aus  dem  Gouvernement  von  St.-Petersl)nif<  [Plesk?:,  Bianchi];  ich  fand 
auch  zwei  Exemplare  in  Loew's  Sammlung,  die  er  als  ^Chl.  fasciata  Meig.  ?" 
hczeichnet  hatte.  Es  ist  nicht  unmöglich,  das  Loew's  Vermutung  eine  richtige  ist, 
da  Meigen's  Art  fnsciala  wegen  der  Zeichnung  des  Schciteldreiecks  hierher  gehört. 
Da  aber  Tj^pen  nicht  mehr  vorhanden  sind,  so  kann  man  mit  Bestimmtheit  nichts 
behaupten. 

82.  Chlorops  lucidifrons  Beck.  [Clüoropiscal. 

Wie  auch  hei  der  (lattimg  Chloropisca  und  ihrer  Begrenzung  erwähnt,  bildet 
diese  Art  bei  ihrer  geringen  Grösse  und  dem  last  Ilachen  Schildchen  eine  t'ber- 
gangsform  zwischen  Chlorops  und  Chloropisca  ;  auch  das  sehr  grosse  glänzende 
Scheiteidreieck  erinnert  mehr  an  die  Arten  glabra  Meig.  und  siilcifrons  Beck,  als 
an  irgend  eine  der  Chlorops-Arlen  ;  jedoch  ist  die  Beboi-stung  des  Schildchens  so 
echt  nach  Chlorops-Xri,  dass  man  wohl  besser  tut,  die  Art  hierher   zu  bringen. 

Das  Scheiteldreieck  ist  besonders  gross  mit  schwacli  konvexen  Seiten,  ganz 
glänzend  gelb,  ohne  Längsfurche,  jedoch  im  ganzen  etwas  (lach  vertieft,  mitunter 
mit  schwarzem  Mittelsirich;  die  schwarze  Hinterkopfstrieme  ist  sehr  schmal,  nicht 
breiter  als  der  schwarze  Punktaugenhöcker.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  intensiv 
schwarz,  von  mittlerer  Grösse.  Augen  etwas  querliegend.  Thoraxstriemen  glänzend 
schwarz;  Heck  auf  den  Meso-  und  Pteropleuren  schwarz,  Sternopleurallleck  glän- 
zend rotgelb.  Hinterleib  gelb  oder  auf  der  Oberseite  verdunkelt.  Beine  gelb  ;  Vorder- 
tarsen,  mitunter  auch  die  Vorderschienen  verdunkelt ;  die  anderen  Beinpaare  sind 
ähnlich,  aber  sciiwächer  gefärbt.  2 — 2V4  mm  lang. 

Aus  Ägypten.  Collect.  Beckeh. 

Variante:  mit  glänzend  roten  Thoraxstreifen,  der  mittelste  ist  vorne,  die 
seitlichen  an  der  hintersten  Spitze  geschwärzt,  die  Beine  heller. 

83.  Chlorops  lucens  n.  sp. 

Eine  niedliche  kleine  Art,  der  Chi.  lucidifrons  verwandt. 

Glänzend  gelb  mit  drei  ganz  roten  breiten  Längsstrcü'cn  auf  dem  Bücken, 
die  mittlere  Strieme,  die  sich  sonst  als  schwarzer  Streifen  auf  den  Hinterkopf  fort- 
setzt, bleibt  auch  hier  ganz  rot,  höchstens  sind  noch  die  äusseren  Iiändcr  der 
llinicrkopfstrieme  schwarz.  Behaarung  sehr  fein  und  undeutlich.  An  den  Brust- 
seiten ist  der  Fleck  auf  den  Mesopleuren  besonders  gross,  desgleichen  sind  die 
Schulterbeulen  deutlich  schwarz  gefleckt ;  die  anderen  sind  fast  ganz  rotgelb.  Kopf 
ganz  gelb ;  Scheiteldreieck  lang  und  schmal,  dreieckig,  Ocellenhöcker  schwarz. 
Augen  höher  als  lang,  Backen  schmal,  nicht  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied ; 
dieses  ist  sehr  gro.ss,  tiefschwarz,  kreisrund  mit  deutlich  weisser,  an  der  Wurzel 
gelber  Borste.  Taster  und  Mundrand  gelb.  Hinterleib  ganz  glänzend  gelb,  auf  der 
Überseite  etwas  gleichmässig  gelbbraun.  Beine  gelb,  letztes  Tarsenglied  kaum 
gebräunt.  Flügel  wasserklar;  Qneradern  weit  auseinandergerückt;  kleine  Querader 
etwas  vor  der  Mitte  der  Diskoidalzelle.  2  mm  lang. 

Aus  Griechenland,  Porös.  Sammlung  des  Budapester  Museums  und  Collect. 
Becker. 

84.  Chlorops  ringens  I^w. 

Charakteristisch  durch  die  giösseren,  deutlich  vortretenden  und  mitunter  an 
der  Spitze  gebräunten  Taster  sowie  das  kleine  schwarze  dritte  Fühlerglied.  Scheitei- 
dreieck von  gelber  (irundfarbe,  auf  der  ein  dunkler  blattförmiger  ücellenlleck 
liegt  mit  kleinen  hellen  Flecken  neben  den  ücellen.  Thoraxstriemen  glänzend 
schwarz,  Sternoplenrallleck  rotgelb.  Die  Flügel  sind,  wenn  ausgereift,  bräunlich  getrübt 
und    ähneln    hierin    der   bekannlen    nasiiln   Schi!.\nk,    Meh;.  ^  Meigcui   Lw. :    die 


chloropIdaE  99 


einlaclieii  Taster  und  das  grössere  rötlich  l)raiiiie  dritte  l'üliler^lied  trennen  (.7//. 
nasiila  Schu.  von  rincjcns.  Gross  sind  die  Unterschiede  niclit,  aher  sie  sind  vor- 
liaiiden.  27^ — -4  nnn  hmq 

hl  Nord-  und  ^httel-Kuropa,  X. -Asien,  aiicii  aus  O.-liussiand,  Uralslc.  |  ih:iU'.- 
s()\vsK^  |.  ('ollcct.  Beckeh. 

«S.").  Chlorops  tectifrons  n.  sp. 

'riioraxstreifcn  glänzend  schwarz,  Behaarung  schwarz,  sehr  kurz;  an  den 
15iustseiten  ist  nur  der  kleine  Fleck  auf  den  Mesopleuren  schwarz,  die  übrigen 
sind  alle  rotgelh.  Auf  dem  gelben,  fast  die  volle  Scheitelbreite  ausfüllenden  und 
fast  bis  zu  den  Fühlein  reichenden  Scheiteldreieck  liegt  ein  etwas  kleineres,  glän- 
zend scinvarzbrauncs  Ocellendreieck,  fast  gleichseitig,  mit  zwei  kleinen  gell)en  Flecken 
neben  den  ücellen  ohne  Furchung;  das  Sclieiteldreieck  geht  in  voller  Breite  ohne 
Unterbrechung  in  den  schwarzen  Hinterkopifleck  über.  Stirn  schmal ;  Augen  kreis- 
rund ;  Backen  halb  so  breit  wie  die  Augen  hoch ;  Taster  und  Mundrand  gelb. 
Drittes  Fühlerglied  schwarz,  klein,  ein  wenig  pubescent  mit  sehr  zarter  Borste,  die 
in  der  F"ärbung  nicht  deutlich  schwarz,  aber  auch  nicht  deutlich  weiss  erscheint. 
Hinterleib  glänzend  gelb  mit  undeutlichen  braunen  Vorderrandbinden.  Beine  gelb 
mit  verdunkelten  Endtarsengliedeni.  Flügel  wasserklar;  die  zweite  Längsader  ist 
auffallend  kurz,  so  dass  der  drille  Randaderabschnitt  länger  ist  als  der  zweite 
1'/.,  mm  lang. 

Von  Dr.  Keütesz  bei  Gyon,  Ungarn,  gefunden,  in  der  Sammlung  des  Buda- 
pesler  Museums,  die  kleinste  Art  der  Gattung. 

8(3.  Chlorops  puncticornis  Lw. 

Diese  durch  ihr  langes,  schwarzbraunes,  schmal  dreieckiges,  matt  gefurchtes, 
nur  auf  der  Mitte  schwach  glänzendes  Scheiteldreieck  und  das  schwarz  punktierte 
zweite  Fühlerelied  {»ekennzeiclinete  Art  scheint  nur  im  Süden  heimisch  zu  sein. 
LoKw's  Exemplare  stammen  aus  Süd-P" rankreich ;  ich  fing  die  Art  bei  Vallombrosa 
in  der  Nähe  von  Florenz  und  in  Süd-Frankreich;  Sthobi.  in  Spanien;  sonst  ist 
sie  mir  nicht  begegnet. 

Die  Körperbehaarung  ist  auf  allen  Teilen  verhältnismässig  recht  lang  und 
struppig.  Tiioraxstreifen  matt  schwarzgrau,  Sternopleuralfleck  fast  ganz  rotgelb. 
Drittes  Fühlerglicd  von  mittlerer  Grösse,  schwarzbraun  mit  schwarzer  Fühlerborstc. 
Taster  gelb,  oberer  innerer  Mundrand  schwarz.  Hinterleib  schwärzlich,  ziemlich 
matt  mit  deutlichen  gelben  Hinterrändern.  Beine  gelb,  häufig  auch  auf  Schenkeln 
und  Schienen  schwärzlich  gefleckt,  Flügeladern  dick  und  braunschwarz,  .'l'/a  nun  lang. 

Bei  einem  Exemjjlar  der  LoEwschen  Sammlung  aus  Hyeres  fehlt  die  Funk- 
lierung  des  zweiten  F'ühlergliedes,  bei  einem  anderen  Exemplar  ist  das  zweite 
Glied  fast  ganz  schwarz. 

87,  Chlorops  angustifrons  n.  sp. 

Tiioraxstreifen  nur  schmal,  matt  schwarzgrau;  von  den  Brustflecken  ist  nur 
einer  über  den  Ffinterhüften  und  ein  kleiner  auf  den  Mesopleuren  schwarz,  die 
übrigen  sind  rotgelh.  Sclieiteldreieck  gelb,  gleichseitig,  kaum  über  die  Stirnmitte 
reichend,  auf  der  Mitte  mit  schmälerem  blattförmigen,  glänzend  ,schwarzbraunen 
Ocellenlleck,  der  am  Hinterkopfe  seine  Fortsetzung  in  einem  gelben  Flecken  findet, 
und  den  schwarzen  Hinterkopffleck  in  zwei  Teile  spaltet.  Augen  höher  als  lang: 
Backen  halb  so  breit  wie  das  Auge  hoch.  Drittes  Fühlerglied  schwarzbraun,  kreis- 
rund mit  schwarzer  Borste,  von  mittlerer  Grösse.  Taster  und  Mundrand  gelb. 
Stirn  .schmal,  kaum  breiter  als  ein  Auge.  Hinterleib  ganz  gelb,  ohne  deutliche 
Streifung.  Beine  gelb,  die  beiden  letzten  Tarsenglieder  und  der  Metatarsus  der 
Vorderbeine  schwärzlich.  Flügel  w. isserklar,  3Vj  mm  lang. 

13* 


iOO  TH.   BECKER 


Von  Du. Kkrtks/.  bei Gyöii, Ungarn, gefunden. Sammlung  desBudapester  Museums. 
Die  Art  lässt  sich  nur  mit  der  nächstfolgenden  Chi  calceata  Meic.  vergleichen ; 
die  Unterschiede  sind  in  der  Bestimmungstabelle  zusammengefasst. 

88.  Chlorops  calceata  Mek;. 

Das  Scheiteldreieck  ist  gelb  mit  blattförmiger  Schwärzung  auf  der  JVIifte,  die 
gewöhnlich  noch  zwei  helle  Flecken  einschlicsst.  Thoraxstreifen  ganz  matt  schwarz- 
grau.  Sternopleuralfleck  rot.  Drittes  Fühlerglied  klein,  schw  rz,  an  der  Wurzel  der 
Innenseite  gewöimlich  rot ;  Taster  und  Mundrand  gelb ;  Backen  reichlich  so  breit 
wie  die  halbe  Augenhölie.  Hinterleib  und  Beine  fast  ganz  gelb.  Damit  ist  diese  Art 
ausreichend  gekennzeichnet;  s.  die  ausführliche  Beschreibung  bei  LoEW.  3 — 4  mm  lang. 

hl  ganz  Europa,  Nord-  und  Mittel-Asien. 

89.  Chlorops  albopilosa  Beck.,  Mitt.  Berl.  Mus.  IV.  147.,  438.  (1908). 

Das  grosse  dritte  Fühlerglied  ist  ganz  rotgelb.  Scheiteldreieck  ganz  glänzend 
gelb  mit  kleinem  schwarzen  Ocellentleck.  Thoraxrücken  und  Brustseiten  mit  stark 
glänzenden  schwarzen  Streifen  und  Flecken.  Der  schwarze  Hinterkopffleck  ist  sehr 
schwach  ausgebildet  und  hat  keine  Verbindung  mit  dem  Scheiteldreieck.  Hinter- 
leib gelb  mit  zwei  deutlich  schwarzen  Flecken  an  den  Seiten  des  zweiten  Ringes 
und  mit  schwarzen  Vorderrandsbinden  auf  allen  Ringen.  Beine  gelb  mit  braunen 
Tarsenendgliedern  und  Hinterschienenringen.  2".2  mm  lang. 

Von  den  Kanarischen  Inseln,  Gran  Canaria,  durch  Herrn  W.  Schnusk  mir 
mitgeteilt  und  bemerkenswert  durch  weisse  Behaarung.  Collecl.  Schnuse  und 
Becker. 

90.  Chlorops  laeta  Meig.,  Zeit.,  Schin.  ;  Loew's  Chi.  discicornis  ist  die  gleiche 
Art,  wie  eine  Vcrgleichung  der  Pariser  Type  ergibt.  CoUectio  Loew. 

Es  lag  auch  für  Loew  ohne  Typenvergleichung  nahe,  seine  Art  mit  laeia 
Mek;.  zu  identifizieren  ;  er  sträubt  sich  jedoch  dagegen,  ohne  überzeugen  zu  kön- 
nen;  er  glaubt  zwar,  dass  Zetterstedt's  lacta  dieselbe  Art  sei,  meint  aber,  Meic.en 
habe  sich  über  die  rote  Färbung  des  dritten  Fühlergliedes  nicht  ausgesprochen 
und  aus  Mkigen's  Angaben  müsse  man  folgern,  dass  der  Mitlelhüftlleck  nicht  schwarz 
sei.  Meigen  sagt  aber  hierüber;  „Fühler  schwarz  mit  rotgelber  Wurzel;  und 
Brustseiten  mit  zwei  schwarzen  Punkten".  Ich  glaube,  aus  diesen  wenigen  Worten 
Hesse  sich  eher  noch  das  Gegenteil  von  dem  herauslesen,  was  Loew  zwangsweise 
pro  domo  herauslesen  will. 

Die  ganz  matt  schwarzgrauen  Thoraxslreifen  und  das  grosse  rotbraune  dritte 
Fühlerglied  machen  die  Art  recht  kenntlich.  Das  Scheitcldreieck  ist  gelb,  an  der 
Basis  ziemlich  breit ;  der  runde  schwarzbraune  Ocellenlleck  findet  seine  Verlänge- 
rung in  einer  dunklen  Mittellinie  oder  Spitze,  die  bis  zu  den  F'ühlern  reicht ;  eine 
Verljindung  des  Ocellenfleckes  mit  dem  Hinterkopflleck  ist  nicht  vorhanden ;  der 
letztere  zeigt  sich  nur  in  geringer  Ausdehnung  und  endigt  in  zwei  seillichen 
Spitzen.  Hinterleib  gelb  mit  dunklen  Vorderrandbinden.  Beine  rotgelb.  Behaarung 
des  Körpers  ziemlich  rauh.   3 — 47ä  nim  lang. 

In  Europa,  Nord-  und  Mittel-Asien,  Ost-Russland,  Uralsk  [Beresowsky],  Samm- 
lung von  Tu.  Peeske. 

91.  Chlorops  scalaris  Meig.,  Zeit. 

Von  der  vorigen  durch  die  glänzenden  schwarzen  Thoraxstriemen  leicht  zu 
unterscheiden.  Sternopleurallleck  ebenfalls  schwarz.  Das  dritte  Fühlerglied  ist  in 
Gegensalz  zu  laeta  Meig.  nur  klein.  Auf  dem  glänzend  gelben  Scheiteldreieck  liegt 
ein  schwarzer  Ocelienflcck  in  Form  eines  Pappelblatles  mit  zwei  hellen  Flecken 
an  den  ücellen,  der  mitunter  in  eine  feine  schwarze  Spitze  ausläuft.  Siehe  Loew's 
ausführliche  Beschreibung.  3 — 1  nun  lang. 


ClILOKOPIDAE  101 


In  Europa  und  Asien  heimisch.  Von  der  Krim,  Sympheiopol  [Basciiknow]  und 
vom  Altai-Gebirge,  Abakan  [Prof.  Waünkh].  Samml.  von  Tu.  Pi.i;ski;;  vom  Ural. 
Collectio  Hi-CK.' 

92.  Chlorops  rufina  Zeit. 

Eine  leicht  kenntliche  und  daher  auch  nicht  verkannte  Art. 

Thorax  mit  den  Rückenstriemen  glänzend  rofgelb;  an  den  Hruslseiten  ist  nur 
der  kleine  Fleck  auf  den  Mcsopleuren  schwarz,  die  übrigen  sind  rotgelb.  Das 
glänzend  gelbe  Scheifeldi'eieck  hat  neben  dem  kleinen  schwarzen  Ocellenfleck  eine 
schwarze  dreieckige  Spitze.  Hinterleib  und  Beine  gelb,  das  letzte  Tarsenglied  schwarz. 
273 — 3  mm  lang. 

hl  Nord-  und  Mittel-Europa.  Colleclio  Becker. 

93.  Chlorops  nasuta  Schrank,  Meig. 

Von  ringcns  Lw.,  mit  der  sie  die  Flügelfärbung  teilt,  durch  helleren  Slerno- 
plcurallleck,  kleinere  Taster  und  andere  Form  und  Zeichnung  des  Schelteldreiecks 
unterschieden.  Von  Fabricius  als  Oscinis  lineata  als  Getreide-Schädling  angegeben. 
27.^ — 3  mm  lang. 

LoEw  hat  sich  nicht  dazu  verstehen  können,  den  ursprünglichen  ScHRANKschen 
Namen  für  diese  Art  beizubehalten,  hat  vielmehr  geglaubt,  einen  neuen  Namen 
„Mcigeni"  einführen  zu  sollen,  obgleich  Meigen  sich  sehr  bestimmt  über  diese  Art 
ausspricht  und  seine  Exemplare,  die  wir  als  Typen  heute  noch  besitzen,  als  iiasiila 
Schrank  und  lineata  Fbr.  erklärt.  Aber  selbst  wenn  Loew  das  MEiGENSche  Zeugnis 
nicht  für  ausreichend  hätte  ansehen  wollen,  um  den  ScHRANKSchen  Namen  beizu- 
behalten, so  wäre  von  ihm  doch  noch  zu  erwägen  gewesen,  ob  der  nächstfolgende 
Name  „lineata  Fbr."  nicht  beizubehalten  gewesen  wäre,  da  Fallen  diese  Art  mit 
nasuta  Meig.,  Schrank  übereinstimmend  gedeutet  hat.  Aber  auch  diesem  FALLENschen 
Zeugnis  hat  Loew  keinen  Glauben  beigemessen.  Ich  bin  der  Ansicht,  dass  wir 
keinen  vernünftigen  Grund  haben,  das  übereinstimmende  Zeugnis  von  Meigen  und 
Fallen  als  richtig  nicht  anzuerkennen.  Wenn  Loew  sagt,  dass  Schrank's  Beschrei- 
bung von  Musca  nasuta  und  Fabricius'  Beschreibung  von  Oscinis  lineata  so  all- 
gemein gehallen  seien,  dass  man  viele  Chlorops-Arlen  darunter  verstehen  könne, 
so  ist  das  ja  vollständig  richtig;  dasselbe  trifft  aber  bei  fast  allen  älteren  Arten  zu; 
ohne  sachkundige  spätere  Interpretation  würden  wir  auch  heute  noch  über  viele 
Arten  vollkommen  in  Zweifel  bleiben. 

Die  in  der  Bestimmungstabelle  gegebenen  Merkmale  werden  ausreichen,  die  Art 
ohne  Schwierigkeiten  zu  bestimmen. 

Gemein  in  F^uropa ;  auch  in  Asien;  Gouvernement  Irkutsk  [MakerowJ.  Samml. 
V.  Tu.  Pleske;  vom  Ural.  Collect.  Becker. 

94.  Chlorops  gracilis  Meig. 

Eine  der  grö.ssten  Arten  472 — »72  nmi  lang. 

Thoraxstreifen  matt  schwarzgrau;  an  den  Bruslseiten  ist  nur  ein  F"leck  auf 
den  Mesopleuren  schwarz,  die  übrigen  sind  gelb.  Das  Scheiteldreieck  ist  wie  der 
ganze  Kopf  gelb,  selbst  der  Zwischenraum  zwischen  den  einzelnen  ücellen  ist  hell; 
die  Seitenränder  sind  etwas  konkav  mit  längerer  feiner  Spitze  und  deutlicher 
Mittelfurche.  Hinterleib  und  Beine  ganz  gelb,  an  ersterem  sieht  man  nur  zwei 
schwarze  Punkte  an  den  Seiten  des  zweiten  Ringes.  Coli.  Becker. 

'  Die  Ähnliclikeit  mit  Clil.  speciosa  Meig.  ist  .sehr  j^ross,  wenn  man  von  der  Fühlerfarbc 
at)siclit ;  im  Süden  lionimen  von  Clil.  Scolaris  K.xemplare  vor,  wclclic  ein  fast  ganz  schwarzes 
drittes  Fühlerglied  haben  und  so  der  speciosa  Meig.  noch  ähnlicher  sind.  Hier  i<ann  nur  Form 
und  F'ärbung  des  Schciteldreiecks  zur  richtigen  Bestimmung  führen. 


102  ''"•    HKCKER 


In  Europa  und  Asien.  Crouvernenient  Nowgorod  und  Uralsk  [Zwaschentzokf 
und  Beuksowsky].  Collect.  Beckeb. 

95.  Chlorops  geminata  Meig. 

Hat  am  meisten  Ähnlichkeit  niil  der  vorigen  Art,  wird  aher  nicht  ganz  so 
gross  und  ist  ausscrordenllich  schwankend  in  der  Grösse  von  3—5  mm  Länge. 

Die  Stirn  ist  breit,  3 — Imal  so  breit  wie  ein  Auge  und  deutlich  etwas  gewölbt; 
die  roten  Fühler  sind  klein,  das  Scheiteldreieck  zum  Unterschiede  von  gracilis  mit 
einer  schwarzen  Spitze.  Thoraxstreifen  matt  grauschwarz;  Brustseiten  nur  mit  gelben 
Flecken,  höchstens  mit  schwarzem  Fleck  auf  den  Mesopleuren.  Hinterleib  ganz 
gelb  oder  mit  zwei  schwarzen  F"lecken  am  zweiten  Ringe  und  mit  auf  der  Mitte 
mitunter  unterbrochenen  Querbinden  an  den  Vorderrändern;  die  Entfernung  der 
Queradern  von  einander  ist  etwas  schwankend. 

LoEw  hat  die  kleineren  Tiere  als  geminata,  die  grösseren  als  binolala  ange- 
sehen. Exemplare  seiner  Sammlung  sind  zwar  nicht  als  typische  bezeichnet,  doch 
lassen  sich  sowohl  in  seiner  Sammlung,  wie  in  der  meinigen  die  verschiedenen 
Exemplare  bald  als  gcininala,  bald  als  binoiata  bezeichnen.  Die  geringen  Unter- 
schiede in  der  Stirnlireite,  der  Queradern-Entfernung  oder  in  der  Hintcrleibsfarbung 
lassen  eine  Unterscheidung  nach  Arten  nicht  zu ;  sie  sind  in  keiner  Weise  stich- 
haltig, wechseln  vielmehr  bald  bei  den  kleinen,  bald  bei  den  grösseren  Iilxemplaren 
und  bei  den  verschiedenen  Geschlechtern,  so  dass  man  die  Trennung  nicht  aufrecht 
erhalten  kann.  Zettkhstedt  hat  ein  kleines  Exemplar  mit  etwas  hellerer  Füiiler- 
borste  als  citvinella  beschne!)en. 

In  Europa ;  auch  noch  in  Ost-Russland,  Uralsk  [Beresowsky]  und  in  Ost- 
Sibirien,  Irkutsk  [Jakowleif].  Samml.  von  Tu.  Peeske  ;  vom  Ural.  Collecl. 
Beckeu. 

96.  Chlorops  figurata  Zett.  Eine  Vergleichung  der  Type  bei  Zetterstedt 
ei'gab  Übereinstimmung  mit  Loew's  Art  divisa,  die  durch  deutliche  Mittellängslinic 
des  Hinterleibes  besonders  ausgezeichnet  ist.  Aber  auch  mit  der  .'^rt  pallens  Lw. 
findet  fast  vollkommene  Übereinstimnumg  statt.  Von  beiden  Arten  steckt  ein  typi- 
sches Exemplar  in  Loew's  Sammlung.  Loew  hat  seine  pallens  auch  nicht  mit  voller 
Überzeugung  als  eine  besordere  Art  hingestellt,  wie  aus  seinen  \\'ürlen  deutlich 
hei  vorgeht:  der  schwarze  mittlere  Hinlerleibslreifen  ist  auch  bei  pallens  vorhanden, 
wenn  auch  schwächer  ausgebildet.  Alles  was  Loew  an  Unterscheidungsmerkmalen 
anführt,  ist  in  Wirklichkeit  so  minimal,  dass  man  sich  wirklich  Mühe  geben  muss, 
um  die  kleinen  individuellen  Abweichungen  überhau|)t  zu  bemerken.  Meiner  Ansicht 
nach,  hat  seine  Art  pallens  keine  Berechtigung. 

Tiioraxstreifen  matt  schwarzgrau,  Slernopleuraltleck  gelbrot ;  drittes  Fühler- 
glied klein,  gelb.  Das  glänzend  gelbe  Scheiteldreieck  reicht  nur  bis  zur  oder  etwas 
übci'  die  Stirnmitte;  auf  seiner  Mitte  liegt  eine  die  Ocellen  einschliessende  Mittel- 
strienie,  die  in  eine  feine  schwarze  Linie  i)is  zu  den  Fühlern  ausläuft.  Hinterleib 
mit  Querbinden  und  mittlerer  Längslinie  3V.3  nmi  lang. 

Nord-  und  Mittel-Europa.  Sibirien,  Irkutsk  (Jakoweeef).  Sammlung  von  Tu. 
Pleske. 

97.  Chlorops  interrupta  Meiü.  Synonym :  hirsnla  Lw.  und  gracilis  Zett 
(nee  Meiü.). 

Charakteristisch  und  leicht  kenntlich  durch  das  grosse  gelbe  glänzende  pappel- 
blaltförmige  Scheiteldreieck  mit  scharfer  Mittell'urche  und  scharfkantigen  Seiten- 
rändern. Fühler  klein,  ganz  rotgelb  mit  gebräuntem  Vorderrande  des  dritten  Gliedes. 
Augen  rund;  Backen  mindestens  so  breit  wie  die  halbe  Augenhöhe.  Thoraxstreifen 
matt,  breit.  Sternopleuraltleck  rotgelb.  2^.^—4  mm  lang. 


CIII.OROPIDAE  K),"^ 


Vorwiegc'iul  in  Siul-Iüiropa,  kommt  aber  auch  noch  im  Norden  vor.  hi 
Zi:tti;usikdt's  Sammlung  steckt  ein  einziges  Exemphir,  das  er  als  Chi.  (jracilis  Mkig. 
bestimmt  hatte;  er  äussert  selbst  in  seiner  „Observatio"  Bedenken,  ob  sein  Tier 
wirklich  die  echte  (jracilis  Meig.  sei;  letztere  Art  ist  in  ZKTTiiusTEnT's  Sammhmg 
nicht  vertreten.  Ich  sah  ein  Stück  vom  Kaukasus,  Temir-chan-schiera  (Aiincich). 
Sammlung  von  Th.  1'i.eskk.  Collect.  Beckeh. 

yjS.  Chlorops  Novakii  Strohe. 

Sthoiu-  vergleicht  sie  sehr  passend  mit  (jcniiiKtta  Meic..,  die  aber  ein  abwei- 
chendes Scheiteldreieck  und  hellere  Vorderlarsen  hat.  Von  geniinala  und  von  der 
vorigen  Art  unterscheidet  sie  sich  durch  die  in  der  Bestimmungstabelle  angegebenen 
Merkmale.  Im  übrigen  s.  die  ausführliche  Beschreibung  bei  Stuome,  der  sie  zuerst 
als  eine  üiplotoxa.  iiernach  aber  luiter  Chlorops  lüü2  und  1904  in  der  Dipteren- 
Fauna  der  Balkanhalbinsel  aufgeführt  hat.  4  mm  lang. 

Aus  Dalmatien,  kommt  aber  auch  in  Bussland  und  Sibirien  vor:  aus  der  Krim, 
Alma  (Banchenow).  Sammlung  von  Th.  Peeske  vom  Ural.  Collect.  BE;cKEii. 

99.  Chlorops  eutrophaeformis  n.  sp.  d". 

Das  Tier  steht  an  der  Grenze  zwischen  Eiitropha  untl  Chlorops,  deshalb  stelle 
ich  dasselbe  hier  an's  Ende.  Ich  hielt  dasselbe  zuerst  für  eine  hellere  Variante  von 
Chlorops  variegaia  Lw..  welche  Art  Loew  ja  als  eine  Eiitropha  behandelt,  es  sind 
aber  ausser  Färbungsabweichungen  doch  auch  plastische  Unterschiede  vorhanden, 
so  da.ss  ich  bei  eingehenderer  Vergleichung  meine  ursprüngliche  Ansicht  habe 
abändern  müssen;  die  Unterschiede  von  ixiriegata  liegen  in  der  Körpcrgrössc,  in 
der  Grösse  und  Färbung  des  dritten  Fühlergliedes  und  in  der  Behaarung  des 
Hinterleibes.'  IV2  rnm.  lang. 

Ein  Exemplar  in  Thaehammeh's  Sammlung  aus  Ungarn. 

Grundfarbe  gelb  mit  den  gleichen  matlschvvarzen,  durch  weisse  Behaarung 
grau  schimmernden  breiten  Thoraxstreifen.  Schildchen  gelb;  Brustseiten  mit  gros.sen 
deutlich  schwarzen  Flecken.  Kopf  gelb;  Augen  rund;  Backen  von  halber  Augen- 
höhe, so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied  ;  dieses  ist  ziemhch  hell  rotgelb,  unge- 
wöhnlich gi^oss,  deutlich  grösser,  als  bei  variegata,  mit  deutlicher  überecke  und 
sehr  feiner,  hell  schimmernder  Borste ;  der  obere  innere  Mundrand  scheint  dunkel 
zu  sein,  die  Tasterfarlie  kann  ich  nicht  deutlich  unterscheiden.  Das  Scheiteldreieck 
ist  wie  bei  variegata  Lw.  glänzend  gelb,  fast  gleichseitig,  bis  zur  Stii'nmitte  und  von 
hier  in  eine  feine  gelbe  Spitze  auslaufend  ;  die  Breite  der  Stirn  kommt  der  dop- 
pelten Augenbreite  gleich.  Hinterleib  gelb  mit  sehr  breiten  schwarzen  Vorderrand- 
binden und  mit  ziemlich  langer  weisser  Behaarung,  die  bei  Chi.  variegata  kaum 
bemerkbar  ist.  Beine  rosigelb  mit  auf  der  Mitte  verdunkelten  Schenkeln  und 
Schienen.  Flügel  glashell  mit  dunklen  graden  Längsadern,  wie  bei  variegata. 

lüü.  Chlorops  distinguenda  Frey,  Acta  Societ.  p.  Fauna  et  Flora  Fennica 
;U.,  No.  9.,  pag.  11.  (1909). 

Herr  Frey  hatte  die  Güte,  mir  dies  Exemplar  vorzulegen  ;  es  ist  eine  gute  Art. 

'  Die  Länge  der  Behaarung  auf  dem  Ilinlerleibe  könnte  lediglich  einen  Geschlechtsuuler- 
schied  darstellen ;  da  hier  ein  cf  vorliegt,  während  die  mir  bekannten  Exemplare  von  Chi.  varie- 
jiala  hw.  nur  ?  sind;  auch  die  helle  Farbe  des  dritten  Hühlergliedes  könnte  dieselbe  Ursaclie 
haben;  dass  solche  Geschlechtsunterschiede  vorkommen,  wissen  wir  und  weise  ich  hinauf  die 
Gattung  Lasiosina.  Wenn  weiter  keine  Unterschiede  vorlägen,  würde  ich  die  .\usicht  aussprechen, 
dass  diese  Art  sehr  wohl  das  cj  von  Ctil.  variei/ala  Lw.  sein  könne;  aber  das  dritte  Fühlerglied 
ist  im  Verhältnis  zum  Kopf  auffallend  grösser;  ich  kenne  kein  r5cisi)iel  in  der  ganzen  Familie 
der  Chloropidcn,  dass  Geschlechtsunlersch'ede  in  einer  wesentlich  abweichenden  Grösse  der 
Fühler  zum  Ausdruck  kämen.  Aus  diesem  Grunde  kann  ich  auch  die  Synonymie  nicht  ausspre- 
chen, glaube  vielmehr,  dass  wir  es  mit  einer  besonderen  Art  zu  tun  liaben. 


104  TH.    HECKEH 


Thorax  von  gelber  Grundfarbe  mit  glänzend  schwarzem,  sehr  fein  punktierten 
Rücken;  untere  Hiilfte  der  Schulterbeulen  und  die  Seitenränder  bleiben  gelb. 
Schildchen  gewölbt,  gelb  mit  zwei  kleinen  schwarzen  Seitenflecken.  Brustseilen  mit 
vier  glänzend  schwarzen  Flecken  an  den  gewöhnlichen  Stellen.  Sternopleuren 
ganz  schwarz.  Behaarung  kurz  schwarz.  Kopf  gelb.  Stirn  l^^mal  so  breit  wie  ein 
Auge,  mit  glänzend  schwarzem  Scheiteldreieck,  das  an  der  Basis  -/a  der  Scheitel- 
breite einnimmt  und  mit  etwas  geschwungenen  Seitenrandern  fast  den  Stirnvorder- 
rand erreicht.  Fühler  ganz  schwarz,  drittes  Glied  von  ansehnlicher  Grösse  mit 
kurzer  schwarzer  Borste.  Taster  und  der  innere  obere  Mundrand  schwarz.  Backen 
infolge  der  grossen  Augen  sehr  schmal,  nicht  breiter  als  die  halbe  Breite  des 
dritten  Fühlergliedes.  Hinterleib  matt  schwarzbraun.  Beine  gelb;  Schenkel  mit 
breiten  schwarzen  Binden  ;  die  Spitzenhällte  der  Vorderschienen,  die  Hinterschienen 
auf  der  Mitte,  die  Vorderlarsen  ganz  und  die  Endglieder  der  Mittel-  und  Hinter- 
tarsen  schwarz,  Flügel  glashell  mit  feinen  Adern ;  dritte  und  vierte  Längsader 
deutlich  divergierend ;  die  drei  ersten  Randaderabschnitte  gleich  lang.  2  mm  lang. 

Ein  Weibchen  von  den  Aland-Inseln. 

101.  Chlorops  ruficeps  Macq.;  Dipt.  exol.  IV.  Supplem.  3Ü5.  (1850)  aus  Ägypten. 
Verwandt  mit  Chi.  hicidifrons  und  lucens  Beck.,  jedoch  durch  ganz  rote  Fühler 
abweichend.  Ich  gebe  die  Beschreibung  von  Macqaht. 

Fong  ^4  1-  ^-  Face  et  front  fauves;  ce  dernier  ä  lache  triangulaire  d'un  fauve 
rougeätre  luisant.  ä  point  noir  au  Vertex.  Antenncs  fauves.  Thorax  l'auve,  ä  bandes 
brunätres ;  cotes  fauves ;  ccusson  jaune.  Abdomen  d'un  noir  luisant.  Pieds  jaunes; 
un  poinl  noir  ä  I'extremite  des  cuisses  posterieures.  Alles  claires;  nervure  costale 
ne  s'etendant  que  jusqu'ä  la  sous-marginale ;  transversales  situees  comme  ä  la 
figure  17,  Meio. 

De  l'Egypte.  M.  Biüot. 

Zweifelhaft   gebliebene   Arien. 

Chlorops  alhisetn  Macq.  S.  ä  Buif.  II.  59(3.20  (1835)  Gallia. 

„  aniuilipes  Maco.               „            597.32       „  „ 

„  lateralis  Macq.             „           597.30      „  „ 

„  nigriinuna  Macq.              „           592.0S      „  „ 

„  nigriventris  Macq.              „            596.27       „  „ 

„  ruficeps  Macq.   üipt.  exot.  Suppl.  IV.  305.  (1850)  Ägypten. 

„  gcntilis  Meig.   S.  B.  VI.  141.8  (1830)  Germania. 

I)  pygmaea  Meig.  S.  B.  VII.  385.G3  (1838)  Bavaria. 

„  striolata  Wjed.  Zweill.  II.  597.8  (1830)  China. 

„  confusiis  VViED.  1.  c.  9.  China. 

„  uiriilis  v.  Ros.,  Württemb.  Corresp.  (53  (1810)     Germania. 

„  maculata  bw.  Zeitschr.  Ent.  Bresl.  XV.  29  (18G6)  Sarepta. 
lEiitropha^ 

Assuania. 

liECKEii,  Mitt.  zool.  Mus.  Herlin,  II.  150.  (1903). 

Ilinsichllich  der  Länge  des  dritten  Fühlergliedes  steht  diese  Art  in  der  Mitte 
zwischen  Ectecephala  Macq.  und  Eutropha  Lw  ;  dasselbe  ist  lY^mal  so  lang  als 
breit  und  hat  eine  etwas  stumpfe  Oberecke.  Fühlerbor.ste  dünn  und  schwärzlich. 
Thorax  glänzend  schwarz  mit  zwei  deutlichen  LängsFurchen  ;  Schildchen  gelb  mit 
vier  Randborsten.  Behaarung  und  Beborstung  schwarz.  Kopf  mit  ziemlich  deutlichen 


CHl.OROPlDAK  105 


Froiiloihilalbörslclien,  Sclit-iteldreieck  f^ross,  lang  dreieckig  mit  (Iciilliclicr  Miltcl- 
i'iirciic.  Hinterleib  schwarz.  Flügel  mit  geraden  Längsadern;  dritte  und  vierte  deutlich 
divergierend. 

Von  Eutropha  getrennt  durch  das  deutlich  verlängerte  diitte  Fühlerglied,  die 
Furchung  des  Thoraxrückens,  das  gelbe  Schildchcn,  die  deutliche  Behorstiuig  von 
Kopf  und  Thorax  sowie  die  schwarze,  nicht  weisse  Behaarung. 

102.  Assuania  Thalhammeri  Sthohl.  [Eutrophal^.  —  Taf.  III,  F"ig.  hS— 51. 

Meine  11)03  als  glnbra  beschriebene  Art  ist  dieselbe. 

Thoraxrücken  glänzend  schwarz,  sehr  kurz  schwarz  behaart;  das  gelbe  Schild- 
chen trägt  ausser  seinen  vier  Randborsten  nur  ganz  vereinzelte  Härchen.  Hinter 
der  Schulterbeule  liegt  ein  gelber  runder  Fleck,  bei  einzelnen  helleren  Exemplaren 
kommt  auch  noch  die  Streilung  des  Rückens  mit  schmalen  gelben  Linien  zur 
Erscheinung.  Scheiteldreieck  an  der  Basis  breit,  pechschwarz  glänzend  mit  Mittel- 
("urche;  oben  am  Hinterkopf  zwei  gelbe  Seitentlecken  in  der  Scheitelnähe.  Hinter- 
leib pechschwarz,  niallglänzeud,  letzter  Ring  deutlich  glänzend.  Behaarung  schwarz. 
Beine  schwarz ;  Kniee,  Sciiienen  und  Tarsen  ro.stgelb.  Schienen  auf  der  Mitte  mit 
brauner  Binde;  die  feine  Behaarung  der  Beine  auch  weisslich.  Flügel  glasartig; 
dritter  Bandaderabschnitt  halb  so  lang  wie  der  zweite   2 — 3  mm  lang. 

Im  Mittelmeergebiet;  in  Süd-  und  Mittel-Europa. 

1Ü3.  Assuania  frontata  Beck.  Zeitschr.  Hymenopt.  Üipt.  VlI.  395.,  110.  (H)()7). 

Etwas  grösser  als  die  vorige.  Stirn  weiter  vortretend.  Scheiteldreieck  glänzend 
rotbraun,  erheblich  schmäler  als  bei  A.  Thalhammeri.  F'ühler  rotgelb,  an  der  Spitze 
verdunkelt.  Thorax  wie  bei  der  vorigen.  Beine  ganz  rotgelb  oder  mit  etwas  ver- 
dunkelten Schenkeln.  Die  Flügel  sind  zum  Unterschiede  von  der  vorigen  Art  deutlich 
rauchgrau  gefärbt,  am  Vorderraude  gesättigter;  die  Aderung  ist  die  gleiche.  2'/.> — 3 
mm.  lang.  —  Aus  Biskra.  Collect.  Becker. 

Parectecephala  n.  g. 

Dieser  kleine  Formeukreis  steht  zwischen  Eclecephala  Macq).  und  As.siiaiiin, 
streift  auch  an  Chlor()j)s  s.  slr.  und  an  Anlhracophaga  Lw.,  lässt  sich  aber  bei 
unserer  Auflassung  der  Gattungen  und  ihrer  Grenzen  doch  mit  keiner  vereinigen. 
Von  Ectecephalo,  mit  der  unsere  Gattung  das  verlängerte  dritte  Fühlerglied  und 
die  dicke,  weisse  Borste  gemein  hat,  ist  letztere  durch  die  ganz  andere  Form  des 
Scheiteldreiecks  getrennt.  Die  echten  Eclecephala-\rien,  wie  E.  albistyliun  Macq. 
haben  eine  lang  vorgestreckte  Stirn  und  ein  langes  wulstartig  hervortretendes  glän- 
zendes, ganz  breites  oder  schmäleres  Scheiteldreieck  von  Trapezform,  während 
die  Pareclecephala-Arien,  die  wir  sowohl  in  Afrika,  wie  in  Nord-Amerika  wieder- 
finden, ein  einfaches  Scheiteldreieck  zeigen  wie  unsere  Chlornps  Arten ;  sie  unter- 
scheiden sich  von  den  Chlorops-Arinn  nur  durch  das  verlängerte  dritte  Fühlerglied 
und  einzelne  Arten  stehen  letzteren  sehr  nahe.  Von  Assuania  sind  sie  durch  andere 
Thoraxbildung  und  die  dicke  weisse  F'ühlerborste  zu  unterscheiden. 

Bestimmungstabelle   der   Arten. 

1.  Grössere  Art.  Thoraxrücken  matt.  Scilenslreifen  des  Thoraxrückens  vorne 
mit  sammetschwarzem  Fleck;  drittes  Fühlerglied  V/.^—V''/^mnl  so  lang 
als  an  der  Wurzel  breit.  Taster  schwarz  longicornis  ZETr. 

—  Kleinere  Art.  Thoraxrttcken  schwach  glänzend.  Seitenstreifen  ohne  beson- 
dere Flecken.  Drittes  Fühlerglied  IVainal  so  lang  als  breit.  Taster  gelb  bis 
biaun  andalusiaca  Strobl 

14 


lOß  TU.    BECKKU 


lOi.  Parectecephala  longicornis  Zeit.  [Chlorops']. 

Von  gelber  (irmidlarbe  mit  drei  matlschwarzgiauea  Läiiijsslreiren  iiiif  dem 
Thoraxrücken,  von  denen  der  mittlere  auf  das  Schildclien  übertritt,  während  die 
beiden  vorne  verkürzten  Seitenslreifen  an  ihrem  vorderen  Knde  einen  kreisrunden 
sammctschwarzen  Flecken  bilden.  Fühler  mit  verlängertem,  am  Knde  breit  abge- 
lundelen  dritten  Gliede.  rostgelb  mit  braunem  Oberrande.  P/^ — 2mal  so  lang,  als 
breit.  Taster  und  der  obere  innere  Mundrand  schwarz.  Hinterleib  auf  seiner  Ober- 
seite Gebrannt  oder  eescluvärzl,  der  Seilenrand  und  der  unter  den  Bauch  zurück- 
geschlagene  Teil  bleiben  gelb.  Hierdurch  ist  diese  Art  hinreichend  charakterisiert; 
siehe  die  ausführliche  Beschi'eibung  bei  Lokw.  (Zeilschr.  f.  l-^ntomol.  Breslau,  18(Jü, 
|).  20   3j  mm  lang. 

In  Nord-Kuropa,  Deutsciiland  und  Österreich,  auch  im  Millelmeergebiet ;  aus 
Syrien  [Coli.  Bkz/.i].  Coli.  Beckkk. 

Diese  Art  hat  in  ihrer  Bestäubung  und  im  Habitus  ausser  mit  Chlorops  noch 
grosse  Ähnlichkeit  mit  den  eigentlichen  Anthracophdga-Xvlen,  zu  denen  Lokw 
sie  auch  gestellt  hat,  aber  wegen  des  deutlich  verlängerten  dritten  Füiilergliedes 
—  wenn  auch  als  Übergangsform  anzusehen,  —  hier  entschieden  ihren  besse- 
ren Platz. 

10.").  Parectecephala  andalusiaca  Sthobi,  [Anihracophaga]. 

Das  Tier  hat  einen  sehr  grossen  Verbreitungsbezirk;  es  weclrsell  auch  etwas 
in  der  Färbung:  das  Scheiteldreieck  ist  bald  rostrot,  bald  schwarz;  auch  die  Beine 
sind  bald  heller,  bald  dunkler;  ebenso  geht  es  mit  den  Tastern,  die  bei  hell 
gefärbten  Individuen  gelb,  bei  den  dunkler  gefärbten  geschwärzt  erscheinen. 

Kleiner  und  dunkler  als  die  vorige  Art;  die  gelben  Zwischenräume  zwischen 
den  schwarzen  Streifen  des  Rückens  verschwinden  fast  ganz:  die  Fläche  hat  ziem- 
lichen Glanz;  Hinterleib  ganz  glänzend  schwarz.  Kopf  mit  glänzendem,  nicht  be- 
sonders grossen  schwarzen  bis  rostroten  Scheiteldreieck,  das  eine  Mitlelfurche  zeigt. 
Taster  gelb  bis  schwarz.  Hinlerkopf  gelb  mit  schwarzem  Mitlelslreifen  und  zwei 
solchen  Seitentlecken.  Drittes  PTihlerglied  lY^nial  so  lang,  als  breit,  rot,  auf  der 
Oberseite  verdunkeil,  mit  stumpfer  Vorderecke  und  nicht  sehr  dicker,  weisser  Borste. 
Beine  mit  dunklen  Bindeuilecken,  heller  und  dunkler;  siehe  das  Nähere  bei  Sthüul. 
3  mm  lang. 

Von  Sthobl  in  Spanien  gefunden;  ich  fing  sie  an  der  Riviera  und  sah  ein 
l^Lxemplar  von  der  Insel  Porös  (Griechenland)  in  der  Sammlung  von  Tu.  Plkske; 
ferner  aus  Sibirien :  Irkutsk  und  vom  Kap  (Ungar.  Nat.  Mus.). 


Centorisoma  n.  g. 

Mit  Cctcnia  oder  Cenlor  verwandt ;  sie  teilt  mit  ihr  die  allgemeine  Körperlbrm, 
den  stark  punktierten  schwarzen  Thoraxrücken  und  den  runden  Kopf;  auch  die 
kleine,  etwas  krumme  schwarze  Borste  an  der  Spitze  der  Miltelschienen  ist  vor- 
handen; abweichend  ist  die  Form  des  dritten  Fühlergliedes  und  des  Scheiteldreiecks, 
sowie  die  Farbe  des  Schildchens. 

Von  etwas  schlankem  Körperbau  mit  flach  niedergedrücktem  Hinteideibe. 
Thorax,  Schildchen  und  Hinlerleib  ganz  schwarz.  Thoraxrücken  durch  starke  Punk- 
tierung fast  matt,  aber  ohne  Längsfnrchung  wie  bei  Cetema  Kopf  kugelrund  mil 
grossen  runden  Augen.  Fühler  schmal  und  verlängert,  ziemlieh  gleich  breit  und 
1  eichlich  zweimal  so  lang  als  breit  mit  einer  etwas  dicken  weissen  Rückenborste. 
Siirn  breit  mit   grossem,   bis  zu  den  Fühlern  reichenden  Scheiteldreieck,  ungefähr 


nni.OTiopinAE  107 


von  Grosso,  Form  und  Färl)iin«  wie  bei  den  Haplej^is-Äiien.  Beine  einfaeli  mit 
beweiirler  JMillelschiene.  Fliiiiel  normal  mit  geraden  Längsadern. 

10(i.  Centorisoma  elegantulum  n.  sp  9. 

Tliorax  und  Scliildchen  scinvarz ;  Rücken  durch  Punktierung  fast  ganz  matt ; 
Scliildclien  mit  zwei  Endl)orsten ;  lirustseilen  stark  gliinzend,  Schwinger  schnee- 
weiss.  Hinterkopf  schwar/l)raun,  etwas  glänzend.  Stirn  rolgelh  mit  grossem  schwar- 
zen, mattglänzenden  Sclieileldreieck,  das  an  der  Basis  fast  bis  an  die  Augen,  mit 
der  Spitze  bis  zu  den  Fühlern  reicht.  F'ühler  schwarz,  verlängert ;  drittes  (ilied  wie 
oben  angegeben,  schmal,  schwarz,  an  der  Wurzel  und  unten  rotgelb,  mit  ziemlich 
dicht  auf  der  Mitte  des  Gliedes  einsetzender  weisser  Borste.  Untcrgesichl  von  rot- 
gelber Grundfarbe,  dicht  weiss  bereift;  Clypeus  etwas  gewölbt  und  glänzend 
schwarz.  Stirn  wenig  vorspringend,  Gesicht  fast  senkrecht  abfallend,  Backen  unter 
den  Augen  kaum  vortretend.  Hinterleib  ])ei'hbraun,  schwach  glänzend,  fast  nackt. 
Beine  und  Hüften  ganz  hellrotgelb,  letztes  Tarsenglied  kaum  etwas  gebräunt;  Mittel- 
schienen mit  einem  Dorn,  wie  oben  angegeben.  Flügel  klein,  an  der  Basis  wasser- 
klar, im  übrigen  gleichmässig  braun  getrübt  mit  dicken  schwarzen  Längsadern, 
nur  die  vierte  Längsader  ist  zart;  alle  ganz  gerade,  dritte  und  vierte  wenig  diver- 
gierend;  zweiter  Randader-Abschnilt  nur  wenig  länger  als  der  dritte.  Queradern 
in  gewöhnlicher  Entfernung.  2  mm  lang. 

Drei  Exemplare  in  der  Sammlung  des  Ungar.  National-Museums,  von  Dit. 
Kkutksz  bei  Gyön  entdeckt  und  eines  in  der  Sammlung  von  I'uof.  '1  ii.\i.n.\.MMi;i;, 
Kalocsa.  _  r  -  , 

Lagaroceras  Beck.  =Ä^^^-')^'^^>-A  ^T^ej^ 

Ich  habe  im  .Jahre  lUOiJ  diese  Gattung  auf  eine  ägyptische  Art  errichtet  und 
lässt  sich  dieselbe  auch  nach  Kenntnisnahme  anderer  Arten  aufrechthalten.  Der 
Thorax,  dessen  zwei  vertiefte  Längslinien  die  Trennung  der  drei  breiten  zusanmien- 
niessenden  I^aickenstriemen  andeuten,  ist  mitunter  ganz  schwarz;  charakteristisch 
bleiben  die  hochgestelllen  Augen  und  die  verlängerten  Fühler  mit  der  fast  garnicht 
vortrelenden  Stirn;  das  zweite  Fühlerglied  ist  ebenfalls  etwas  länger  als  gewöhn- 
lich; das  dritte  ist  2'/^— 3V.^raal  so  lang  als  an  der  NVurzel  breit  und  trägt  eine 
weisse  Borste;  es  ist  nach  der  Spitze  zu  verjüngt  und  an  der  Unterseite  an  der 
Wurzel  etwas  bauchig  vortretend.  Die  Arten  sind  alle  nur  klein. 

Zu  der  uns  schon  bekannten  Art  megalops  treten  in  der  paläarktischen  Region 
noch  hinzu:  (jraniilosiiin  aus  Ungarn  und  longicorne  Thoms.  aus  China;  aber  auch 
in  anderen  Faunengebicten  werden  wir  diese  Form  wiederfinden.  Grosse  Ähnlich- 
keit ist  mit  den  Farectecephala-Arlen  vorhanden  ;  auch  hier  ist  das  dritte  Fühlerglied 
verlängert  und  trägt  eine  weisse  dicke  Pjorste,  aber  die  Länge  des  dritten  Fühler- 
gliedes geht  nicht  über  das  Doppelte  seiner  Breite  hinaus  und  die  Form  ist  stets 
die  eines  I'arallelogrammes  mit  abgerundeten  Ecken;  die  mir  bekannten  Arien 
sind  fast  alle  erheblich  grösser  als  die  Lag'aroce/a.v-Arten. 

Best  i  ni  m  u  ngs  tabelle    der   Arten. 

L  Scliildchen  schwarz.  Thorax  und  Hinterleib  desgl.  Bücken  matt  und  körnig. 
Beine  ganz  rotgelb  granulosum  n.  sp. 

—  Schildchen  gelb  bis  gelbbraun 2 

2.  Taster  verdunkelt.  Thorax  rosigelb  mit  drei  breiten  braunen  Längsstreifen. 
Schildchen  verdunkelt.  Brustseilcn  glänzend  gelb  mit  schwarzen  Flecken. 

14 


108  TH.   BECKER 


Füliler  rotbraun;  drittes  Glied  dreimal  so  lang  als  breit;    unten  bancliig 

und  an  der  Spitze  verscbmalert  longicorne  TnoMs. 

■ —  Taster  gelb.  TlioraxrüeUen  gelb  mit  drei  breiten  schwaizen  Längsstreifen. 

Schildchen  tlach,  blassgelb.  Brusiseifen  schwarz  mit  gelben  Flecken.  F"ühler 

schwarzbraun;  zweites  Glied  und  das  dritte  an  der  Unterseite  rot:  drittes 

Glied  2Va"'<il  so  lang  als  breit,  an  der  Spitze  verschmälert 

^  megalops  Bkck. 

/  107.  Lagaroceras  granulosum  n.  sp.  ^  \  ^t^^i-^rLA^tUrtu^  2^^~^^-  -iiJ^-^*-^^ 

•/**     I  Bemerkenswert  durch  das  schwarze  Schildchen.  Thoraxrücken  und  Schildchen 

p^-e^^^-^^-     schwarz,  stark  köinig  skulptiert  und  daher  matt;  Brustseiten  glänzend  pechschwarz, 

iX*H,.7HHA^^  Schwinger  weiss.  Kopf  schmutzig  weissgelb,  Hinterkopf  bis  auf  den  unleren  Seiten- 

/m/Uö,!^) '"rand    ganz  verdunkelt.    Das  glänzend   schwarze    Scheiteldreieck   hat  mit  konvexen 

L'<AL»  Seitemändern  eine   grössere  Basis,  als    bei  den  vorigen  Arten  und    reicht    deutlich 

bis  zu  den  Fühlern;    das    dritte  Glied    der  letzteren  ist  an  seiner  Spitze    fast   gar- 

nicht   verschmälert    und  von   braunroter   Färbung,  2'/.2mal    so  lang   als    breit;    die 

Mitte  des  Unlergesichts  ist  verdunkelt  und  zeigt  mitunter  einen  glänzend  schwarzen 

Flecken  wie   der   Mund-   und    Backenrand;    Taster   schwarz.    Hinterleib    einfarbig, 

pechschwarz   glänzend,    nackt.    Beine    nebst  Hüften   ganz  rotgelb.    Flügel    deutlich 

etwas  rauchgrau  gefärbt,  die  Wurzel  derselben  erscheint  bei  ausgefärbten  Exemplaren 

schneeweiss;    Adern   gerade  verlaufend,  dritte  und  vierte  Längsader    fast    parallel, 

Queradern  nicht  genähert.  2 — 2'/2  mm  lang. 

Aus  Ungarn  :  Gyön,  von  Dr.  Kertesz  gefunden  (Coli.  Mus.  Nal.  Hung.  et  Coli. 
Becker). 

KKS.  Lagaroceras  longicorne  Thoms. 

Thorax  rotgelb,  auf  dem  Rüclien  mit  drei  breiten  braunen  Längsstreifen; 
Schildchen  dunkel  rostgelb,  deutlich  punktiert.  Brustseiten  rostgelb  mit  glänzend 
schwarzen  F'lecken.  Kopf  gelb,  (iesicht  und  Backen  weiss  bereift.  Stirn  schwarz 
behaart  mit  massig  grossem  glänzend  schwarzen  Scheiteldreieck.  Fühler  rotbraun, 
verlängert ;  dass  dritte  Glied  dreimal  so  lang  als  an  der  Wurzel  breit,  die  Unterseite 
der  Wurzelhälfte  etwas  bauchig  vortretend,  die  Spitzenhälfte  verschmälert,  mit 
weisser  dicker  Borste;  Taster  verdunkelt,  Backen  etwas  breiter  als  das  dritte  Fühler- 
glied. Hinterleib  schwarzbraun.  Beine  rotgelb ;  Schenkel  und  Schienen  auf  der  Mitte 
mit  undeutlich  begrenzter  Bräunung;  Tarsenendgheder  braun.  Flügel  etwas  grau 
mit  braunen  Adern;  zweiter  Randaderabschnilt  V\.^m2\  so  lang  als  der  dritte. 
3  mm  lang. 

Aus  China.  Nach  der  Type  in  Stockholm. 

109.  Lagaroceras  megalops  Beck.  —  Taf.  111,  F'ig.  44 — 47. 

Thorax  von  gelber  Grundfarbe,  die  durch  drei  sehr  breite  schwarze,  wenig 
glänzende  Längsstreifen  fast  ganz  verdrängt  wird.  Schildchen  ziemlich  llach,  halb- 
kreisförmig, blassgelb  mit  zwei  stärkeren  Borsten;  hinter  der  Schulterbeule  ein 
gelber  Fleck.  Auf  den  glänzend  schwarzen  Brustseiten  sieht  man  einen  dreieckigen 
gelben  Flecken  über  den  gelben  Vorderhüften ;  ein  schmaler  gelber  Streifen  liegt 
ferner  am  oberen  Bande  der  Sternopleuren  sowie  über  den  Hinterhüften.  Schwinger 
weiss.  Das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck  von  mittlerer  Grösse.  Hinterkopf 
verdunkelt;  im  übrigen  ist  der  Kopf  mit  Tastern  rotgelb.  Fühler  mit  Ausnahme 
des  zweiten  und  der  Unterseite  des  dritten  Güedes  schwarzbraun  ;  letzteres  27^1"''' 
so  lang  als  an  der  Wurzel  breit.  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Beine  und  Hüften 
ganz  rotgelb,  letztes  Tarsenglied  gebräunt.  Flügel  fast  farblos.  P/i — 2  mm  lang. 

Aus  Ägypten  (Coli.  Becker). 


CHLOROPlDAE  109 


Stenophthalmus. 

Beck.,  Mitteil.  Zool.  Mus.  Berlin,  II.  148.  (1903). 

Eine  interessante  Mischroim  zwischen  Scolioplühnlmiis  und  Metoposligmn. 
Der  Kopf  mit  den  P'ühlern  und  den  schmalen  queiliegenden  Augen  hat  ganz  die 
Form  wie  bei  Scolinphilialnms,  aber  der  ganze  Körper  ist  gelb  und  ebenso  gestieift 
wie  bei  Metopostigma.  Scheiteldreieck  matfgelb  mit  grossem  schwarzen  Ocellen- 
iiöcivcr,  aber  ohne  den  sammetschwarzen  Fleck  von  Mctoposligma.  Backen  breit, 
Mundrand  beborstet.  Thoraxrücken  ganz  mattgelb  mit  drei  hellgrauen,  Hintorleih 
mit  drei  braunen  Längsstreifen.  Flügel  mit  geraden,  etwas  divergierenden  Längs- 
adern. Queradern  massig  genähert,  hinlere  Querader  nicht  schief  gestellt. 

110.  Stenophthalmus  ocellatus  Beck.  —  Taf.  III,  Fig.    10 — 43. 

Kleine  durch  weisse  Bestäubung  mattgelbe  Art.  Thoraxrücken  nackt  mit  drei 
breiten  hellgrauen  Längsstreifen.  Schildchen  mit  vier  schwarzen  Bandborsten.  Brust- 
seiten mit  einem  deutlichen  länglichen  Flecken  auf  den  Mesopleuren  und  einem 
kleinen  auf  den  Pleropleuren  ;  mittlerer  Hüftfleck  hell  und  durch  weisse  Bestäubung 
ganz  verdeckt.  Der  Kopf  ist  ganz  gelb;  schwarz  sind  nur  der  Ocellenhöcker,  die 
Spitze  des  trapezförmigen  dritten  Fühlergliedes  und  der  obere  Mundrand.  Fühler- 
borste zart  und  weiss.  Scheiteldreieck  matt,  weissgelb,  schmal;  es  reicht  beinahe 
bis  an  die  Fühler  und  hat  an  der  Spitze  eine  Längsfurche.  Backen  fast  so  breit 
wie  die  Augen  hoch.  Die  feine  Behaarung  des  Kopfes  ist  weiss,  nur  die  beiden 
Borsten  auf  dem  schwarzen  Punktaugenhöcker  sind  schwarz.  Der  matlgelbe  Hinter- 
leib hat  drei  breite  schwarzbraune  Längsstreifen  auf  der  Mitte  und  an  den  Seiten. 
Beine  gelb;  Kniee  der  hinteren  Paare  und  ein  ringförmiger  Wisch  auf  den  Schiencn- 
mitlen  schwarz.  Flügel  etwas  weisslich  mit  blassgelben  Adern;  die  Bandader  und 
die  erste  Längsader  sind  dicker  als  die  übrigen;  die  kleine  Querader  steht  im 
zweiten  Drittel  der  Diskoidalzelle.  2Vj   nim  lang. 

Aus  Ägypten  ((^oll.  Bi-:(:KiiH). 

Dicraeus. 
Lw.,  Bcrl.  eiitoni.  Zeilschr.,  XVII.  51.  (1873.) 

Dicrociis  obscums  wurde  von  Loew  aus  Ungarn  beschrieben  und  als  neue 
(iattung  hingestellt.  Was  Loew  hierzu  veranlasste,  war  in  erster  Linie  das  Fehlen 
der  hinteren  Querader,  dann  aber  auch  der  Verlauf  der  Flügeladern  selbst;  er 
stellte  seine  Gattung  in  Parallele  mit  Elliponeiira,  einer  amerikanischen  Gattung, 
bei  der  der  Verlauf  der  Längsadern  aber  ein  wesentlich  anderer  ist. 

Stroul  hat  diese  Art  obscums  in  Tief's  Sammlung  angetroffen  und  1900 
darüber  berichtet;  er  macht  die  zutreffende  Bemerkung,  dass  Oscinis  rapla  Haijd. 
wohl  dieselbe  Art  darstelle.  In  seiner  Dipteren-Fauna  von  Bosnien,  Herzcgoviua 
und  Dalmatien  1900  p.  80  stellt  er  dann  aber  die  Behauptung  auf,  dass  das  Fehlen 
der  hinteren  Querader  nur  eine  Abnormität  und  dass  Dicraeus  obscums  Lw.  keine 
eigene  Gattung  und  auch  keine  besondere  Art  sei,  da  sie  mit  Oscinis  tibinlis 
Macq.  =  fulviventris  Macq.  zusammenfalle.  In  diesem  Falle  befindet  sich  jedoch 
der  geehrte  Herr  Verfasser  im  Irrtum.  Ich  will  mit  ihm  nicht  darüber  streiten,  ob 
diese  Art  obscums  einzig  und  allein  auf  die  LoEWSche  Charakteristik  hin  als 
Gattung  volle  Gültigkeit  beanspruchen  kann  —  es  ist  das  Ansichtssache  — ,  dagegen 
muss  ich  mich  aber  zunächst  aussprechen,  dass  das  Fehlen  der  hinteren  Querader 
lediglich  Abnormität  bedeute.  Eine  Abnormität  pflegt  doch  nicht  allenthalben  und 
in  Mengen  aufzutreten.  Der  Umstand,  dass  Haemjav,  Lokw,  Tn:K  und  er  selber 
dieselbe   Form    bereits   gefunden,    hätte   seine    Ansicht   von   der   Abnormität   doch 


JjO  ''■"•   BECKER 


schon  ins  Wanken  bringen  Icönnen.  Dicraeus  raphis  Halm).  =  obsciiriis  Lw.  ist 
eine  in  Mittel-  nnd  Siid-Eui'opa  stellenweise  recht  gemein  anftretende  Art;  aut 
Korsika  haben  wir  sie  zahlreich  angelrolTen;  sie  ist  aber  auch  mit  fiihnventris 
Macq.  durchaus  nicht  identisch,  wie  ich  weiter  unten  nachweisen  werde.  Tatsaclie 
ist  es  dass  wir  hier  eine  kleine  (iruppe  nahe  verwandter  Arten  vor  uns  haben, 
deren  «emeinsamen  Charakter  wir  feststellen  wollen,  um  dcssentwillen  wir  ihnen 
einen  besonderen  Platz  einräumen. 

Das  Hauptmerkmal  dieser  (iruppe  oder  Untergattung  sehe  ich  nicht  in  dem 
Fehlen  der  hinteren  Querader  (es  ist  dies  nur  ein  Artmerkmal,  da  ich  vier  andere 
Arten  kenne,  bei  denen  diese  Querader  vorhanden  ist),  sondern  zunächst  in  der 
längeren  Körperform  überhaupt,  in  den  langen  Flügeln  mit  der  besonders  langen 
zweiten  Längsader  und  vor  allem  in  der  Kopfform  ;  der  Kopf  ist  etwas  höher  als 
lano,  die  Backen  verhältnismässig  breit,  der  Muudrand  nicht  vorstehend,  sondern 
mitunter  sogar  etwas  zurückweichend:  man  glaubt  dann  eine  Agromyza  oder 
Phi/toiiuiza  vor  sich  zu  haben.  Die  Augen  sind  in  dieser  Gruppe  nackt ;  das  Scbildchen 
hat  vier  deutliche  I»anbhorsten.  Die  zweite  Längsador  ist  von  besonderer  Länge ; 
sie  mündet  parallel  zur  dritten  und  vierten  Längsader  nahe  der  Flügelspilzc  ;  die 
erste  Längsader  ist  ferner  besonders  kurz,  so  dass  dadurch  der  zweite  Randader- 
abschnitt mitunter  drei-  bis  viermal  so  lang  wird  als  der  di'ilte  (bei  den  echten 
( )scine.IIa- Avlen  ist  dies  Verhältnis  1—1 V^).  Die  kleine  Querader  steht  der  Mündung 
der  ersten  Längsader  gegenüber  imd  ist  damit  auch  der  Flügelwurzcl  mehr  als 
gewöhnlich  genähert.  (Taf  III,  Fig.  34.)  Die  dritte  und  vierte  Längsader  sind 
gewöimlich  nicht  ganz  gerade,  vielmehr,  der  Randader  entsprechend,  etwas  gebogen 
und  dann  auch  au  der  Spitze  schwach  konvergierend  ;  bei  zwei  Arten  endigt  die 
Randader  etwas  hinter  der  dritten  Längsadei-,  bei  den  übrigen  läuft  sie  bis 
zur  vierten. 

Hinsichtlich  der  Ausbildung  der  Randader  bildet  diese  Gattung  den  Übergang 
zwischen  den  Cliloropinuc  und  Oscinellinae. 

Den  drei  bereits  bekannten  Arten:  raptus  Halui.,  in<p-aliis  Lw.  und  pnllidi- 
ix'iilris  Macq.  kann  ich  noch  zwei  neue  hinzufügen. 

Arte  n-    u  n  d    S  y  n  o  n  y  m  e  n  - 1>  e  g  1  s  t  e  r. 

abdonünaUs  Zett.  =  itallidivontris  Macq. 
fiili>ii>entris  Macq.  —  palllilivciilris  Macq. 

1.  insrr.itns  Lw.  [Eiitroplia], 

riificeps  Meig.  \Chlorops]  vcrosimililcr. 
sliiriaciis  Stuobi,  [0.srm;.s|. 

2.  iiigro  )»ilosus  n.  sp. 
ohsciini!!  Lw.  =  raptus  Hai. u). 

3.  opacus  11.  sp. 

<1.  ))alli(llveiitris  Macq.  [Uscinis]. 

abdonünaUs  Zett.  [O.sr/n/.s-]. 
fiili'ii'enlris  M.\cq.  [C/i/o/-o/«|. 
ru/ii>enlris  M.\cq.  [Oxrinis]. 
tibialis  Macq.  \()scinis\. 
imgans  Meig.  [Chlorops]  vcro.siiiiililci-. 
5.  rapliis  Halid.  [Oscinis]. 
obsrnriis  Lw. 
niflceps  Meig.  =  ingratiis  Lw.  ? 
rn/ineniris  Macq.  =  pallidivciitris  i\L\CQ. 
styriaciits  Sthohl  =  ingratus  l^w. 
tibialis  Macq.  =  pallidivoiilris  Macq. 
i'agaiis  Mkh;.  =  itallidivcntris  Macq. 


CHLOROPIDAE  1  1  1 


B  es  t  i  m  m  11  a  fjista  belle    der   Arien. 

1.  Die  Randader  endigl  etwas  hinter  der  dritten  Läiigsader 2 

—  Die  l'iandader  lauft  bis  znr  vierten  Längsader i! 

2.  Hinlere  Querader  fehlend.  Flügel  etwas  bräunlich.  Taster  gelb    raptus  ilAi.n). 

—  Hintere  Querader  vorhanden.  Flügel  wasserklar.  Taster  schwarz  ingratus  Lw. 

3.  Thorax  glänzend  schwarz,  kaum  etwas  bräunlich  bereift 1 

—  Thorax  schwarz,  deutlich  etwas  grau  bestäubt,  schwach  glänzend.    Hinter- 

leib gunimiguttgelb  mit  dunkleren  Rückenflecken  bis  schwarzbraun  mit 
heller  Basis.  Rruslseiten  teils  rostrot,  teils  schwarz.  Ik'ine  mit  auf  der 
Mitte  verdunkelten  Schenkeln  und  Hinterschienen     pallidiventris  Macq. 

4.  Brustseiten,  Hinterleib  und  Beine  schwarz,  Kniee  rostbiaun,  .Scheiteldreieck 

matt,  spitz,  dreieckig  endigend.  Flügel  fast  wasserklar;  zweiter  Rand- 
aderabschnitt dreimal  so  lang  als  der  dritte  opacus  n.  sp. 

—  Brnstseiten  gelb,  schwarz  gelleckt.  Hinteileib  und  Beine  gelb.  Hinterleib  des 

t?  stark  und  lang  schwarz  behaart.  Flügel  wasserklar  nigro-pilosus  n.  sp. 

Beschreibung    de  r   A  r  t  e  n. 

111.  Dicraeus  raptus  Hämo.  —  Taf.  III,  Fig.  34 — 3(). 

Herr  von  Rödeh  hat  (Fnlom.  Xaciu-.  XV.  18(S9.  p.  'V.])  eine  ausführliche 
Beschreibung  von  Oscinis  rapta  gegeben,  aus  der  hervorgeht,  dass  sie  mit  I). 
obscunis  Lw.  übereinstimmt;  auch  Halujav  hebt  die  Ähnlichkeit  mit  Oacinis 
palUdwentris  Macq.  hervor. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  äusserst  kurz  schwarz  behaart; 
Schildchen  mit  vier  Borsten.  Brustseilen  glänzend  pechbraun  bis  schwarz.  Schwinger 
gelb.  Kopf  gelb,  hinten  und  die  Stirn  zum  grossen  Theil  schwarz.  Scheiteldreieck 
glänzend  schwarz,  ziemlich  gross,  bis  etwas  über  die  Mitte  der  Stirn  reichend. 
Augen  rund,  nackt;  Backen  reichlich  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Fühler 
rolgelb  mit  verdunkeltem  Vorderrande  des  dritten  Gliedes;  letzteres  mitunter  auch 
ganz  schwarzbraun.  Taster  gelb.  Hinterleib  pecbbraun  mit  gelben  Wurzelgliedern. 
Beine  rostgelb,  Schenkel  und  Hinlerschienen  auf  der  Mitte  vei-dunkclt.  Flügel  lang, 
etwas  gebräunt  ;  vierte  und  fünfte  Längsader  gewöhnlich  etwas  schwächer  als  die 
drei  ersten  ;  Randader  kräftig,  etwas  hinter  der  dritten  Längsader  endigend  ;  hinlere 
Querader  fehlend;  zweiler  Randader-Abschnilt  dreimal  so  lang  als  der  dritte. 
2  mm  lang. 

In  Mittel-  und  Süd-Europa  (Coli.  Becker). 

112.  Dicraeus  ingratus  Lw.  lEiiirophn],  {Oscinis  siyrioca  STnom,). 

Nach  Strohi.'s  Bestimmungen  einiger  Tiere  in  der  Sammlung  des  Ung.  Nal. 
Museums  hält  er  ingratus  Lw.  für  ruficcps  Meig.,  eine  Annahme,  die  mir  ebenfalls 
sehr  wahrscheinlich  vorkommt  ;  Sirobl's  0.  slyriaca  ist  aber  dieselbe  Fliege.  Da 
Clilorops  vußccps  Meig.  mangels  einer  Type  nicht  mehr  mit  Sicherheit  festzustellen 
ist.  behalte  ich  den  LoEwschen  Namen  bei. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  kaum  etwas  bereift,  kurz  schwarz 
behaart;  Schildchen  mit  vier  Borsten.  Brustseiten  glänzend  schwarz,  Schwinger 
gelbUch.  Kopf  schwarz  ;  Stirn  vorne  nebsl  dem  Lnlergesicht  schmutzig  gelb,  letzteres 
etwas  grau  bereift.  Scheiteldreieck  ziemlich  gross,  reichlich  bis  zur  Slirnmitte  laufend. 
Fühler  rostbraun  bis  schwarz,  Taster  desgl..  Backen  so  breit  wie  das  dritte  Fühler- 
glied. Hinlerleib  pechschwarz,  mitunter  an  Wurzel  und  Spitze  etwas  gelbbräunlich. 
Beine  schwaizbraun  mit  rostbraunen  Knieen,  Schienenspitzen  und  Aletalarsen. 
Flügel  fast  wasserklar  mit  der  gleichen  Aderung  wie  bei  der  vorigen  Art;  es  fehlt 


112  TU.   BECKER 


jedoch  die  hintere  Qiierader  iiichl ;  sie  sieht  der  kleinen  Querader  sehr  nahe,  so 
dass  die  beiderseitige  Knlfernnng  nur  V^  von  der  Länge  des  letzten  Abscluiittes 
der  fünften  Längsader  ausmacht.  2-2^1.^  mm  lang. 

Aus  Mittel-Kuroj)a.  Die  Exemplare  meiner  Sammlung  stammen  aus  Ungarn ; 
desgl.  in  der  Sammlung  des  Ung.  Nat.  ^hiseums. 

113.  Dicraeus  pallidiventris  Macq.  [abdominalis  Zett.,  fiilviveniris  Meio., 
riifweniris  Macq.,  tibialis  Macq.  und  wahrscheinlich  auch  ixigans  Mek;.).^ 

Eine  in  der  Färbung  sehr  veränderliche  und  daher  mehrfacli  verkannte  und 
benannte  Art. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  mit  zartem  grauen  Reif  übergössen, 
deutlich,  aber  kurz  schwarz  behaart.  Schildchen  mit  vier  Borsten.  Schwinger  gelb. 
Brustseiten  rötlich  gelb,  schwarz  gefleckt  bis  glänzend  schwarz.  Stirn  und  Unter- 
gesicht gummiguttgelb,  Hinterkopf  und  Scheiteldreieck  schwarzgrau,  mit  wenig 
Glanz.  Taster  und  Fiihler  rotgelb,  letztere  auch  gebräunt  bis  ganz  schwarzbraun. 
Backen  gelb,  reichlich  so  breit  wie  das  drille  Fühlerglied.  Hinterleib  gummiguttgelb 
mit  brauneu  Rückeullecken  oder  Binden,  auch  ganz  braun  verdunkelt  mit  den 
beiden  ersten  gelben  Ringen  oder  auch  ganz  schwarzbraun.  Beine  rotgelb;  Schenkel 
auf  der  Mitte,  Hinlerschienen  und  Tarsenglieder  schwarzbraun,  oder  auch  mit  fast 
ganz  gelben  Beinen.  Flügel  etwas  bräunlich;  zweiter  P\andader-Al)schnitl  drei  l)is 
viermal  so  lang  als  der  dritte ;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Längsader  dreimal  so 
lang  als  die  Entfernung  beider  Queradern  von  einander.  2— 2'/^   mm  lang. 

Aus  Schlesien,  Italien,  Syrien,  Griechenland,  Süd-Frankreich,  St.-Petersburger 
Gegend  mit  allen  Farbenvarietälen  (Coli.  Becker) 

114.  Dicraeus  opacus  n.  sp.  (Loew  in  litt.) 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  fein  schwarz  behaart.  Schildchen 
mit  vier  Borsten.  Brustseiten  glänzend  schwarz.  Schwinger  blassbraun.  Kopf 
schwarz ;  vorderer  Stirmand  und  Untergesicht  braunrot  bis  schwarz  mit  grossem, 
fast  bis  zu  den  Fühlern  reichenden,  spitz  dreieckigen  matt  bestäubten  Scheitel- 
dreieck. Fühler  und  Taster  schwarzbraun.  Backen  breiter  als  das  dritte  Fühlerglied. 
Augen  klein;  Hinterkopf  schwarzbraun,  Beine  desgl.,  Kniee  und  vordere  Schienen 
etwas  heller.  Flügel  blassbräunlich ;  zweiter  Randader-Abschnilt  dreimal  so  lang 
als  der  dritte;  die  übrige  Aderung  der  der  vorigen  Art  gleich.  V/.^  mm  lang. 

Aus  Kultuk.  Maack.  Loew's  Sammlung  Berlin. 

115.  Dicraeus  nigro-pilosus  n.  sp. 

Durch  ganz  gelbe  Beine,  gelben  stark  behaarten  Hinterleib  leicht  kenntlich. 

Thorax  glänzend  schwarz,  jedoch  zart  grau  bereift  und  deutlich  schwarz 
behaart.  Brustseiten  glänzend  gelb,  schwarz  gefleckt.  Schwinger  gelb.  Kopf  gelb; 
Hinterkopf  und  das  bis  zur  Stirnmille  reichende  Scheiteldreieck  schwarzgrau,  von 
nur  geringem  Glanz.  Fühler  und  Taster  hellgelb;  Backen  breit,  lV.jmal  so  breit  als 
das  drille  Fühlerglied.  Hinterleib  gummigultgelb  mit  braunen  Milleltlecken  oder 
Binden,  an  den  letzten  Ringen  mit  langen  senkrecht  abstehenden  schwarzbraunen. 
Haaren  besetzt,  bei  dem  d  länger  als  beim  9.  Beine  und  Vorderhüften  gelb,  auf 
der  Mitte  der  Hinterschienen  ein  schwarzer  Wisch  an  der  Aussenscile;  mitunter 
sind  auch  die  Tarsenendglieder  gebräunt.  Flügel  ein  wenig  kürzer  als  bei  der  vorigen 
Art ;  der  zweite  Randader-Abschnilt  fast  dreimal  so  lang  als  der  dritte.  Flügelfläche 
ziemlich  farblos.  Die  Randader  endigt  an  der  vierten  Längsader.  IV2 — 2  mm  lang. 

Aus  Ungain  :  Novi  (Keutksz)  und  von  Korsika  (Coli.  Beckeü). 

'  CMonips  iKujunx  Mhu;  gfliüii  iiacii  Miiic.i;x's  .\ng;il)c'n  ül)fi-  di'ii  .\(loivt>ilaiir  unweigcM'- 
Hell  in  <lk'si'  (ii-ii|)|)0. 


CHLOPOPIDAE  113 


B)  Bestimmungstabelle  für  die  paiäarktiscfien   Gattungen   der  Gruppe 

der  Oscinellinae. 

1.  Fühlerborslc  deullich  behaart;  meistens  gelb  und  schwarz  gezeichnete,  hell 

behaarte,  auch  ganz  schwarze  Arten  mit  etwas  hängendem  nierenförmigen 
dritten  Fühlcrgliede  Gavirax  Lw. 

—  Fühlerborste  etwas    verdickt  und  auch  durch  iunzc  anUegende  Pui)escenz 

dicker  erscheinend 2 

—  Fühlerborste  nicht  so  verdickt,  nackt  oder  nur  zart  pubesccnt      ....       \ 

2.  Flügel  gellcckt  und  ungelleckt,  diittes  Füiderglied  länglicli  oval  oder  kegel- 

förmig  nach  oben   gerichtet,   mit    apikaler    Borste.    Hinterleib    mit    fünf 
Ringen.  Gampsocera  Schin. 

—  Flügel  nicht  gefleckt.  Drittes  Fühlcrglicd  kreisförmig  bis  nierenförmig  hän- 

gend, mit  meist  dorsaler  Borstenstellung ;{ 

3.  Thoraxrücken    mit   mattpunktierten    Längslinien.   Scliildchen    trapezförmig, 

stark  genarbt,    mit  2— (i   Randborsten,  die  auf  warzenförmig    heivortre- 
tenden  Höckern  stehen.  Elachiptera  Macq. 

—  Thoraxrücken  nur  zart,    nicht  körnig  und  streifenförmig  punktiert.  Schild- 

chen   halbkreisförmig,    gewölbt   mit   2  —  4   gewöhnlichen    Borsten    ohne 
warzenförmige  Höcker.  Melanochaeta  Bezzi. 

4.  Hinterleib  mit  fünf  Ringen 5 

—  Hinterleib  mit  nur  zwei  Ringen,   stark  genarbt.  Thoraxrücken  und  Schild- 

chen mit  langen  lanzenähnlichen  Borsten  rauh  besetzt.   Anatrichus  Lw. 

5.  Thoraxrücken  etwas  abgeplattet 6 

—  Thoraxrücken  wie  gewöhnlich  gewölbt 7 

6.  Drittes  Fühlerglied   annähernd    kreisrund    Mattbestäubte    ziemlich    nackte, 

düster   gefärbte,   schmal   gebaute    Arten.    Flügelqueradern    von  einander 
entfernt,  hintere  Querader  steil.  Eribolus  n.  g. 

—  Drittes  Fühlerglied  trapezförmig  mit  Vorderecke ;  glänzend  schwarze,  meist 

weiss  behaarte  Arten  Flügelqueradern  einander  genähert;  hintere  Quer- 
ader sehr  schräge  gestellt  Scoliophthalmus  Beck. 

7.  Vorderschenkel  stark  verdickt  Siphonellopsis  Strobi,. 

—  Vorderschenkel  nicht  verdickt ;  Beine  einfach 8 

8.  Thoraxrücken  mit  deutlich  ausgebildeten  reihenförmigen  Dorsozentral-  und 

Akroslikalborsten;  verhältnismässig  lang  behaarte  Arten.  Lasiopleura  n.  g. 

—  Thoraxrücken  gleichmässig  dicht  und  kurz,  nicht  reihenförmig  behaart      .       *,) 

9.  Zweite  Längsader  ganz  besonders  kurz.  Microneurum  Beck. 

—  Zweite  Längsader  nicht  besonders  kurz 10 

10.  Rüssel  lang  mit  langeicn  zurückgeschlagenen  Saugflächen.  Mundrand  meist 

deutlich    vorgezogen.    Stirn    nicht    besonders     breit ;     Backen    schmal ; 
Schildchen  gross.  Siphonella  Macq. 

—  Rüssel  gewöhnlich,  nicht  besonders  verlängert 11 

11.  Kopf  geschwollen  mit  auffallend  kleinen  Augen  und  breiten  Backen,    dem 

Helomyzinen-Typus  Eccoptomern  Lw.  entsprechend  geformt 

Oedesiella  n.  g. 

—  Kopf  nicht  so  geformt V^ 

12.  Thoraxrücken    mit   drei   scharf   geschnittenen    Längsfurchen    oder    scharf 

gezeichneten,    dunkel    punktierten   Streifen ;    metallisch   oder   mattkörnig 
punktierte  Arten.  Notonaulax  Beck. 

15 


1X4  "TÖ.    BECKER 


—  Thoraxrücken  ohne  oder  nur  mit  sehr  undeullichen  Furchen 13 

13.  Hinlerschiencn  an  der  Spitze  mit  einem  langen  gekrümmten  Dorn. 

Hippelates  Lw. 

—  Hinterschienen  nicht  so  hedornt 14 

14.  Drittes  Fühiergüed  trapezförmig;  Augen  querliegcnd.  Scoliophthalmus  Bkck. 

—  Drittes  Fühlerglied  mehr  oder  weniger  kreisförmig lö 

15.  Zweite  Längsader  der  Flügel  l)esonders  lang.  Dicraeus  Lw.  p.  p. 

—  Zweite  Längsader  nicht  besonders  verlängert Iß 

l(i.  Stirn  sehr  breit.  Behaarung  des  Körpers  vielfach  gescheitelt  und  verhältnis- 
mässig lang;  breite,  plump  gebaute  Arten,  Lipara  Meig. 

—  Slirn   nicht   besonders    breit    und    das  Scheiteldreieck    in    der  Regel   nicht 

besonders  gross.  Behaarung    einfach    und   nicht  besonders  lang;    kleine 
bis  sehr  kleine  Arten.  Kopf  rund.  Oscinella  n.  n.  {Oscinis  olim.). 


Gaurax. 

LoEW,  üerl.  Ent.  Zeitsclir.,  VII.  35.  (1863.) 

LoEW  charakterisiert  diese  auf  eine  amerikanische  Art  aufgestellte  Gattung 
wie  folgt : 

Drittes  Fühlerglied  hängend,  ziemlich  gross,  nierenförmig.  stark  pubescent 
mit  gefiederter,  fast  apikaler  Borste.  Gesicht  schmal,  ausgehöhlt  mit  sehr  schmalen 
Wangen.  Augen  pubescent.  Flügel  breit. 

Fügen  wir  noch  hinzu,  dass  die  Augen  länglich,  senkrecht  gestellt  sind,  das 
Scheiteldreieck  von  feinen  Haaren  eingefasst,  Frontorbilalborsten  deutUch,  Rüssel 
mit  Sangtlächen  nicht  besonders  ausgebildet,  der  ganze  Körper  mit  feiner,  meist 
heller  Behaarung  gleichmässig.  bedeckt,  das  Schildchen  von  zweifacher  Form,  ent- 
weder gross,  trapezförmig  oder  klein,  lialbkreisförmig  ist,  so  glaube  ich,  haben  wir 
das  Hauptsächlichsie  aufgezählt,  was  zur  Charakterisierung  erforderlich  ist. 

Ich  hatte  diese  Gattung  bei  Aufstellung  des  Kataloges  unberücksichtigt  gelassen. 
da  es  mir  nicht  unbedingt  sicher  erschien,  dass  wir  die  bekannte  Oscinella  pliiini- 
ger  Meig.  als  paläarktische  Vertreterin  der  Gattung  ansehen  könnten  Nachdem  ich 
aber  Gaiirax-Avien  aucli  anderer  Faunengebiete  habekennen  lernen  können,  stelle  ich 
pliimiger  unbedenklich  zu  Gaura.v;  kürzlich  hat  auch  Czekny  zwei  neue  Arten 
entdeckt  und  beschrieben,  von  denen  venustus  sicher  eine  gute,  niger  bereits  eine 
etwas  abweichende  Art  darstellen;  hiernach  sind  wir  berechtigt,  diese  Gattung 
auch  als  eine  paläarktische  anzusehen. 

Zu  erwägen  blieb  auch  ferner  noch,  ob  die  beiden  ZETXERSTEDXschen  Arten 
Oscinis  ephippiiim  und  macnlipennis  zu  Oscinella  oder  Gaurax  zu  stellen  seien 
(im  Katalog  hat  ephippium  versehentlich  bei  Chlorops  Unterkunft  gefunden).  Nach- 
dem es  mir  gelungen  ist,  noch  eine  dritte  neue,  aber  verwandte  Art  zu  finden, 
möchte  ich  meine  Ansicht  dahin  aussprechen,  dass  die  verwandtschaftlichen 
Beziehungen  dieser  drei  Arten  zu  Gaurax  grösser  sind  als  zu  Oscinella.  Zwar  ist 
das  Schildchen  bei  diesen  Arten  ebenso  wie  bei  der  Art  niger  nur  halbkreis- 
förmig, gewölbt  und  nicht  punktiert,  während  die  echten  Gaz/7'0;r-Arten  ein  etwas 
abgeflachtes,  trapezförmig  verlängertes,  genarbtes  Schildchen  besitzen,  aber  Kopf 
und  Fühler  sind  annähernd  gleich,  ferner  die  Zeichnung  des  Thoraxrückens,  die 
feine,  helle  Behaarung  des  Körpers  und  die  breiten  Flügel,  bei  denen  auch  die 
zweite  Längsader  vom    Flügelvorderrande    weiter    abrückt  als  sonst.    Die  Stellung 


der  Fühlerborste  ist  bei   den  Gaurax-Arlen    eine    scheinbar  schwankende :    ist  das 


CHLOROPIDAE  Hg 


drille  Fühlerglied  oben  an  der  Vorderseite  nbgeniiidef,  dann  erscheint  die  Borste 
rückenständig;  zeigt  sich  oben  eine  abgesUunpt'lc  Ecke,  dann  ist  die  Kndsländigkeil 
bereits  eingeleilel  und  wird  immer  deullichcr,  je  spitzer  die  Vorderecke  sich  aus- 
l)ildet. 

Demnach  rechne  ich  zur  (iattung  Gaiirax  ausser  venustiis  Czerny  und  plii- 
miger  Meig.  noch  die  Arten  nif/c.r  Czehny,  e.phippiutn  Zett.  und  inaciilipaniiis 
Zeit,  sowie  die  neu  einzuführende  fuscipes,  wenn  ich  auch  die  Arien  mit  dem 
kleineu  halbkreisförmigen  gewölblen  Schildchen  als  Übergangsformen  von  Osd- 
nelld  ansehe. 

Arten-   u  n  d   S  y  n  o  n  y  ni  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

dubius  Macq.  =  epliippiiim  Zett. 
epliippium  Zett. 

dubius  Macq.  lOscinis]  verosimililcr. 
fascipes  Beck. 

lepidus  Meig.  =  plniiii;?er  Meig. 
maculipennis  Zett. 
niger  Czerny. 
plumig'er  Meig. 

lepidus  Meig.  [Oscinis]. 
venustus  Czerny. 

Best  im  mungstabe  1  le    der   Arien. 

1.  Schildchcn  gross,  trapez-  oder  spitzbogenförmig,  oben  etwas  abgeplattet     .       2 

—  Schildchen  nicht  gross,  halbkreisförmig  und  gewölbt .       ;} 

2.  Thorax,  Sclüldchen  und  Kopf  schwarz  ;  drittes  Fühlergliod  rot.  Beine  gelb 

mit  schwarzen  Schenkeln.  Flügel  und  Adern  blassgelb;  kleine  Art 

plumiger  Meig. 

—  Thorax,  Schildchen  und   Hinlcrleib  gelb ;  ersterer  auf  dem  Rücken  mit  drei 

schwarzen  Striemen.  Kopf,  Fühler  und  Beine  gelb ;  grössere  Art 

venustus  Czerny. 

3.  Thorax  und   Schildchen    glänzend    scinvarz.    Kopf  schwarz.  Wurzelglieder 

der  Fühler  und  das  Untergesicht  rötlich.   Beine  blassgelb  mit  schwarzen 
Schenkelstriemen  niger  Czerny. 

—  Thorax  und  Schildchen  gelb,  ersterer  auf  dem  Rücken  mit  drei  zusammen- 

schliessenden  schwarzen  Streifen 4 

4.  Hinterschienen  auf  der  Wurzelhälfte  mit  schmaler  schwarzer  Binde,  l^rust- 

seiten  mit  nur  einem  schwarzen  Fleck  auf  den  Mesopleuren 

fascipes  n.  sp. 

—  Hinterschienen  ohne  Binde.   Bruslseiten  mit  drei  F'lecken       5 

5.  Flügel  glashell  ephippium  Zett. 

—  Flügel  am  Spitzendritlel  gebräunt  maculipennis  Zett. 

Diese  Galtung  scheint  eine  weile  Verbreitung  zu  haben,  da  sie  nicht  nur  in 
Amerika  und  Furopa,  sondern  auch  in  Südost-Asien  und  Neu-Guinea  vorkomml ; 
in  Afrika  scheint  sie  seltener  zu  sein. 

Beschreibung   der    Arien. 

IH).  Gaurax  ephippium  Zett. 

Gelb ;  auf  dem  riioraxrücken  durch  das  Zusammenfliessen  von  drei  Längs- 
striemen, die  in  drei  Zacken  endigen,  glänzend  schwarz  mit  zarten  weissen  Härchen 
und  Schildborsten;  Schildchen  gelb,  an  beiden  Seilen  braun.  Koi)f  matlgelb;  Slirn 

15* 


l\Q  TH.   BECfcER 


nach  den  Fühlern  hin  etwas  konvergierend  und  hier  von  Augenbreite.  Scheitel- 
dreieck glänzend  gelb,  ziemlich  gross,  jedoch  nicht  bis  an  die  Fühler  heran- 
reichend, mit  einem  grösseren  schwarzen  Fleck  in  der  Umgebung  der  Ocellen. 
Mundrand  nicht  vortretend,  abgerundet.  Rüssel,  Taster,  Fühler  gelb,  deren  Borste 
und  die  Kopfhaare  weiss.  Backen  von  Fühlerbreile.  Brustseilen  glänzend  gelb  mit 
kastanienbraunen  Flecken  über  Mittel-  und  Hinterhüften  und  auf  den  Mesopleurcn ; 
Hinterrücken  glänzend  schwarz.  Hinterleib  glänzend  kastanienbraun,  unten  heller. 
Beine  gelb.  Flügel  sehr  gross,  so  lang  wie  der  ganze  Leib,  blass  mit  blassgelbcn 
Adern ;  dritte  und  vierte  Längsadern  annähernd  parallel,  die  zweite  an  der  Spitze 
etwas  nach  vorne  aufgebogen  ;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Längsader  IV.mal  so 
lang  als  der  vorletzte  Abschnitt  der  vierten ;  letzter  Abschnitt  der  vierten  viermal 
so  lang  als  der  vorletzte.  IV2  m™  lang. 

Nach  Typen  in  Zetterstedt's  Sammlung. 

Aus  Nord-  und  Mittel-Europa. 

117.  Gaurax  maculipennis  Zett. 

Gelb,  der  vorigen  ähnlich.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz,  weiss  behaart ; 
die  Mittelstrieme  läuft  bis  zum  Schildchen  und  endigt  zugleich  mit  den  Seiten- 
striemen, nicht  zackig.  Scbildchen  gelb,  an  der  Wurzel  verdunkelt.  Hüftfleckc  mehr 
rötlich.  Hinterrücken  ebenfalls  glänzend  schwarz.  Hinterleib  glänzend  kastanien- 
i)raun,  an  der  Wurzel  und  am  Bauche  gelb.  Beine  gelb ;  Flügel  blass,  an  der 
Spitze  breit  bräunlich,  welche  Färbung  inigefähr  das  letzte  Drittel  bedeckt  und 
allmählich  verblasst;  hintere  Querader  etwas  schräg  gestellt;  der  letzte  Abschnitt 
der  fünften  Längsader  zweimal  so  lang  als  der  vorletzte  der  vierten.  IV2  mm  lang. 

Kine  nordische  Art  (Coli.  Zetterstedt). 

118.  Gaurax  niger  Czerny  o".  Wien.  Fnt.  Z.  XXV,  1906,  p.  300. 

Nach  CzERNv:  Glänzend  schwarz.  Stirn  mehr  als  ein  Drittel  der  Kopfbreite 
einnehmend,  nach  vorne  etwas  verschmälert,  sammetschwarz.  Scheiteldreieck  und 
Hinterkopf  glänzend  schwarz.  Mitte  des  Untergesichtes  rötlich,  Kopfborsten  und 
Basalglieder  der  Fühler  rotgelb,  Taster  und  Bussel  schwarz,  Saugflächen  weiss. 
Thorax,  Schildchen  und  Hinterleib  mit  kurzer  weisser  Behaarung.  Schildchen  etwas 
halbkreisförmig,  mit  vier  rostgelben  Borsten,  die  vorderen  kurz.  Beine  weiss,  Ober- 
seite der  Schenkelspitzen  mit  schwarzen  Striemen.  Flügel  am  Vorderrande  bis  etwas 
über  die  dritte  Längsader  hinab  schwarzbraun  :  dritte  und  vierte  Längsader  parallel, 
die  vierte  an  der  Plügelspilze  mündend,  letzter  Abschnitt  der  vierten  Längsader  SV-^uial 
so  lang  als  der  vorletzte.  Schüppchen  weiss,  Schwinger  schwarz  mit  gelblichem  Stiel. 

Aus  Überösterreich ;  auch  in  der  Umgegend  von  Berlin  (Oldenberg). 

119.  Gaurax  fascipes  n.  sp. 

Thorax  und  Schildchen  gelb  mit  drei  zusammengeflossenen  glänzend  schwarzen 
Rückenstriemen,  so  da.ss  nach  hinten  drei  Zacken  entstehen  ;  zwei  schmale  schwarze 
Streifen  liegen  ferner  noch  übei'  der  Flügelwurzel.  Schildchen  halbkreisförmig 
gewölbt  mit  vier  Borsten.  Brustseiten  mit  einem  schwarzen  Längsstrich  auf  der 
unteren  Hälfte  der  Mesopleuren ;  andere  Flecken  sind  nicht  vorhanden.  Schwinger 
gelb.  Hinierrücken  und  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Kopf  gelb ;  Stirn  annähernd 
gleich  breit,  von  Augenbreite.  Augen  pubescent,  Scheiteldreieck  glänzend  gelb,  bis 
zur  Mitte  der  Stirn  reichend,  Ocellenhöcker  schwarz,  Hinterkopf  auf  der  oberen 
Hälfte  schwarz.  Behaarung  des  ganzen  Körpers  weissgelblich ;  auf  der  Stirn  je  fünf 
feine  Frontorbitalborsten.  Fühler  gelb,  drittes  Glied  ziemlich  gross,  am  Borsten- 
ansatz etwas  verdunkelt.  Backen  nicht  breiter  als  das  halbe  dritte  Fühlerglied. 
Beine  blassgelb  mit  deutlichem  schwarzen  Ringe  auf  der  Wurzelliälfte  der  Hinter- 
schienen. Flügel  blassgelblich,  gross  und  breit.  P/,.  mm  lang. 


CHLOROPIDAE  Hj 


Ein  Hxemphir  in  der  LoEwschen  Sammlung  und  ein  zweites  in  der  Samm- 
lung des  Ungar.  Nalional-Museums  aus  Ungarn. 

120.  Gaurax  venustus  Czkuny. 

Nach  Czerny:  Blassgelb,  Stirn  gleichbreit.  Scheileldreieck  glänzend,  Ocellen- 
höcker  schwarz ;  Slirnstrieme  in  gewisser  Richtung  weiss  schimmernd.  Innere 
Vertikalborsten  kurz  und  fein,  äussere  lang  und  kräftig,  Postvertikalborsten 
gekreuzt,  ücellarborsten  sehr  kurz  und  fein,  gekreuzt,  rückwärts  gerichtet,  Oibital- 
borsten  ungefähr  zehn,  rückwärts  geneigt.  Vibrissen  kurz  und  fein.  Fühler- 
borstc  an  der  Spilzenhälfte  schwärzlich,  kurz  gefiedert,  zweites  F'ühlerglied  oben 
mit  einer  aufgerichteten  Endborste.  Augen  länglich,  sehr  deutlich  behaart.  Hinter- 
kopf auf  dem  unteren  Teile  des  Zerebrale  mit  einem  schwarzen  Doppelfleck. 
Thorax  etwas  gewölbt  mit  drei  schwarzen  Rückensfriemen :  die  hinten  gespaltene 
Mittelslrieme  beginnt  am  äussersten  Vorderrande  des  Thorax  und  geht  rückwärts 
gleich  den  Seitenstriemen  nur  etwas  über  die  Mitte  hinaus ;  die  Seitenstriemen  sind 
vorn  abgekürzt  und  tleckenartig  erweitert.  Brustseiten  mit  drei  glänzend  schwarzen 
Flecken:  ein  grosser  dreieckiger  auf  der  Sternopleura  und  je  ein  kleiner  auf  der 
Hypo-  und  Metapleura.  Metanotum  mit  einem  unten  zusammengeflossenen  glänzend 
schwarzen  Doppelfleck.  Beborstung  des  Thorax:  eine  Hümeral-,  zwei  Notopleural-, 
eine  Postalar-  und  eine  Dorsozentralborste.  Schildchen  lang  zugespitzt,  auf  der 
ganzen  Fläche  behaart,  mit  zwei  divergenten  Borsten.  Bauchwurzel  auf  der  Mitte 
schwarz.  Beine  weisslich,  Klauen  schwarz.  Flügel  glasartig ;  dritte  und  vierte  Längs- 
ader parallel,  die  dritte  über,  die  vierte  unter  der  Spitze  mündend,  letzter  Abschnitt 
der  vierten  Längsader  viermal  so  lang  als  der  vorletzte.  Schüppchen  weiss  mit 
dunklem  Rande,  Schwinger  blassgelb.  Die  Behaarung  des  Körpers  ist  überall  gelb- 
lich weiss,  nur  auf  dem  Hinterleibe  grösstenteils  schwarz.  'iVg — 3V2  mm  lang. 

Aus  Oberösterreich;  auch  fand  ich  ein  Exemplar  in  der  Sammlung  des  Ung. 
National-Museums  aus  Ungarn. 

12L  Gaurax  plumiger  Meig. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  gelb,  fein  aber  deutlich  punktiert,  fahlgelb 
behaart.  Schildchen  spitzbogig  verlängert  mit  zwei  längeren  und  zwei  kürzeren 
divergierenden  Borsten.  Kopf  schwarz  ;  Stirn  matt  mit  je  3 — 4  Orbitalborsten  Fühler 
in  den  Wurzelgliedern  verdunkelt,  das  dritte  Glied  rot  mit  deutlich  behaarter  Borste. 
Taster  dunkel.  Schwinger  gelb.  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Beine  gelb,  Schenkel 
auf  der  Mitte  breit  schwarz.  Flügel  wasserklar  mit  gelben  Adern.  Die  Flügellläche 
wie  bei  allen  anderen  Arten  ebenfalls  deutlich  behaart.  P/^ — 2  mm  lang. 

In  Nord-  und  Mittel- Europa.' 


Gampsocera  Schin. 

Wien.  Entom.  Monatsclir.,  VI.  431.  (1802). 

Kleine  gelb  und  schwarz  gezeichnete  Arten  mit  braunschwarz  gefleckten  und 
ungetleckten  Flügeln.  Stirn  etv/as  vorgezogen  mit  deutlichem  Scheiteldreicck  und 
deutlichen  Ürbialborsten.  Augen  länglich,  senkrecht  gestellt,  pubescent.  Untergesicht 
kurz,  dicht  unter  den  Fühlern  stark  verengt.  Fühler  mit  einem  nach  oben  gerich- 
teten oval  kegelförmigen,  unten  etwas  bauchig  erweiterten  dritten  Fühlergilede  mit 
apikaler,  etwas  verdicider  und  pubescenter  Borste.  Thorax  und  Schildchen  glatt, 
nicht  punktiert;  letzteres  halbkreisförmig,  gewölbt  mit  zwei  starken  und  zwei 
schwächeren  Randborsten.  Hinterleib  mit  fünf  Ringen. 

'  G.  plumiger  nimmt  mit  itircn  nncktcn  .\iigen  eine  Ausnalimcstelluug  ein. 


118  TU.   BECKEK 


122.  Gampsocera  numerata  Hekgeh  c?9.  -  Taf.  III,  Fig.  GN— 70. 

Tlionix  von  ffelher  (irinul färbe,  jedoch  Rücken  und  Schildchen  lasl  ganz  glän- 
zend schwarz,  ohne  deuthch  wahrnehmbare  Behaarung ;  Borsten  schwaiz.  Brusl- 
seiten  mit  einigen  braunen  Flecken  auf  den  Meso-,  Ptero-  und  Hypopleuren. 
Schwinger  hell.  Kopf  gelb  mit  glänzend  gelbem,  ziemlich  grossen  Scheiteldreieck, 
das  von  einem  schwarzen  Flecken  annähernd  bedeckt  wird,  aber  die  Dreiecks- 
winkel frei  liisst.  3 — 4  schwarze  Orbitalborsten.  Fühler  rotgeil)  mit  zweigliedriger 
schwarzer  üorste;  drittes  Glied  von  der  oben  angegebenen  Form.  Mik  hat  Form 
und  Stellung  dieses  (iliedes  ganz  richtig  gesehen ;  er  schildert  dasselbe  (Verh.  zool.- 
hot.  Ges.  Wien,  1887,  p.  181)  als  querliegend  oder  hängend  und  hat  es  auch  .so 
gezeichnet,  nach  oben  gerichtet  mit  deutlich  apikaler  Boistenstelhmg.  Hinterleii) 
glänzend  schwarz  bis  pechbraun  mit  schmalen  gelben  Hinterrandsäumen  Flügel 
beim  d  mit  6,  beim  ?  mit  3 — 4  schwarzbraunen  unregelmässigen  Flecken 
(s.  Fig.  70);  beim  ?  feiilen  die  Bandflecken  in  der  Unterrandzelle  und  der  zweiten 
Hinterrandzelle.  Beine  gelb  mit  braunem  Längswisch  an  den  Hinterschienen. 
IVi  mm  lang. 

In  ganz  Furopa;  hin  und  wieder  aber  selten  beobachtet.  Bezzi  fand  sie  in 
Italien.  (Coli.  Becker.) 

123.  Gampsocera  inornata  Coivri,  Bullet.  Soc.  Entom.  Ital.  XL,  1909,  p.  184. 

Thoraxrücken  glänzend  schwarz,  ohne  Bestäubung  mit  blassgelblicher  Behaa- 
rung; Punktierung  sehr  zart.  Schulterbeulen  und  einige  Flecken  an  der  Seitennaht 
rostgelb  bis  braun.  Bruslseiten  glänzend  rostgelb  mit  grossen  schwarzen  Flecken, 
so  dass  die  schwarze  Farbe  überwiegt.  Kopf  gelb;  Hinterkopf  und  ein  grösserer 
kreisrunder  Ocellentleck  auf  dem  sonst  gelben  Scheifeldreieck  schwarz,  glänzend. 
Augen  zart  pubescent.  Drittes  Fühlerglied  rot  mit  dunklem  Fühleransatz  und  Borste. 
Schwinger  gelblich.  Hinterleib  glänzend  pechbraun.  Beine  gelb;  Schenkel  und 
Hinferschienen  )nehr  oder  weniger  mit  braunen  Binden  oder  Streifen  auf  der 
Aussenseite.  Flügel  blassgelblich,  ohne  Flecken.  Queradern  einander  nicht  genähert; 
ihre  Entfernung  von  einander  so  lang  wie  der  letzte  Abschnitt  der  fünften  Längs- 
ader. 2'/..  mm  lang. 

Aus  ItaUen;  ferner  aus  Ungarn  (Coli.  Mus.  Nat.  Hung.).' 


Anatrichus  Lw. 
Lw.,  Ölver.s.  Koiigl.  Vcl.  Akacl.  Förliaiull.,  XVII.  'J7    (1860). 

Dass  diese  afrikanische  Gattung  auch  unserem  paläarklischen  Gebiete  ange- 
hört, habe  ich  bereits  1903  in  meinen  ägyptischen  Dipteren  nachgewiesen. 

G  a  1 1  u  n  g  s  c  h  a  r  a  k  t  e  r.  Thoraxrücken  und  Schildchen  mit  langen,  fast  lanzen- 
förniigen  Borsten  rauh  bedeckt.  Hinterleib  länglich  oval,  mit  nur  zwei  Ringen, 
obenauf  etwas  abgeplattet,  vorne  verschmälert,  auf  der  Oberfläche    mit  erhabenen 

'  CoRTi  ergehl  sicli  in  Vcnmitungen,  ob  die  fünf  Weibclien,  welche  er  besitzt,  vielleicht  doch 
der  Art  numerala  Heeg.  angehören  könnten,  kommt  aber  dann  doch  zu  der  Ansicht,  dass  eine 
neue  Art  vorliegt.  Nachdem  verschiedene  Autoren  sich  bereits  über  die  Weibchen  von  numerata 
Heeg.  dahin  geäussert  haben,  dass  die  weiblichen  Flügel,  wenn  sie  auch  einige  Flecken 
weniger  haben  als  die  Männchen,  so  doch  nicht  ganz  ungefleckt  sind,  kann  man  trotz  der 
Übereinstimmung  beider  Arten  im  allgemeinen  sich  dieser  Ansicht  um  so  eher  anschliessen, 
als  die  Fiügeladerung  doch  gewisse  Unlerscliiede  zeigt:  Bei  numerata  Heeg.  shid  die  2.,  3.  und 
4.  Längsader  bauchig  und  schlank  S-lörmig,  während  diese  bei  inornata  fast  ganz  gerade 
verlaufen. 


CHLOROPIDAE  Hfl 


Läiif^s-  und  Querlinien  zweii<nili<i  oder  netzförmig  s^ezeichnet ;  der  Ilinlcrleil) 
erscheint  wie  eine  Schüssel.  Das  dritte  P'ühlerglied  annähernd  Icreisrund  mit  nackter 
Borste;  im  allgemeinen  Habitus  einer  Oscinella  ähnlich. 

124.  Anatrichus  erinaceus  Lw.   <??.  —  Taf  III,  Fig.  64— (i6. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz  mit  langen  blassgelben  an  der  Spitze 
verdunkelten  Borsten.  Schildchen  abgernndet,  aber  etwas  verlängert.  Hrustseifen 
glänzend.  Kopf  schwarz ;  Scheiteldreieck  und  Hinterkopf  glänzend  schwarz.  Fühler 
rotgelb  mit  brauner  Borste.  Gesicht  dunkel,  hellgrau  bestäubt.  Taster  rntgelb.  Backen 
schmäler  als  das  dritte  F'ühlerglied ;  die  obere  Hälfte  ist  gran  bestäubt,  die  untere 
glänzend  schwarz  Schwinger  weisslich.  Hinterleib  schwarzbraun,  wie  oben  beschrie- 
ben. Beine  rotgelb.  Vordertarsen  etwas  verdunkelt.  Flügel  blassgelb  mit  gleichge- 
färbten Adern.  2',., — 3  mm  lang.  .  •  .,         -  j^ 

In  ganz  Afrika  heimisch.  (Coli.  Loew  und  Beckeh.)        '' ^vvvVaXua)    ^^  J^f^jjS^. 

Elachiptera  Macq.  (1835). 
Crassiseta  v.  tios.  1840,  Megachehim  I^ond.  1850,  Mijrmecomorpha  Corti  1909  nee  Dukour. 

Zu  der  hier  von  mir  gegebenen  Gattungs-Synonymie,  die  von  der  des  Kataloges 
abweicht,  gestatte  ich  mir  folgende  erklärende  Bemerkungen. 

Die  einzige  Art  der  Gattung  Elachiptera  war  neben  Crassiseta  bisher  die 
bekannte  E.  breuipennis  Meig.,  Macquart  hatte  diese  Gattung  der  kurzen  I'lügel 
wegen  errichtet.  Da  nun  bei  strengerer  Prüfung  andere  Unterschiede  von  den 
Crassiseta-Arleii  nicht  aufzufinden  sind,  so  teile  ich  durchaus  Lüew's  und  Schiner's 
Auffassung  in  diesem  Punkte,  die  die  Art  breuipennis  zu  Elachiptera  stellen.  Man 
kann  dieser  Ansicht  um  so  eher  beitreten,  als  es  noch  eine  andere  Art  mit  kurzen 
P'lügcln  giebt:  E.  hungarica,  die  hiermit  den  Übergang  in  vollkommenster  Weise 
herstellt.  Wir  haben  auch  in  vielen  Gattungen  Arten  mit  verkümmerten  Flügeln, 
ohne  dass  wir  uns  dadurch  hätten  bestimmen  lassen,  hierauf  eine  besondere  Gal- 
tung zu  errichten ;  auch  in  der  Gattung  Oscinella  kennen  wir  eine  Art  O.  brachij- 
ptera  Zett.,  die  sich  fast  in  gleicher  Weise  verhält  wie  E.  breuipennis  Meig.  Ich 
stelle  Crassiseta  nebst  Megachetum  als  Synonyme  zu  Elachiptera; 

Weiter  habe  ich  hier  die  Gattung  Mgrmemorpha  L.  Dufour  als  Synonym  in 
Abgang  gestellt  und  diese  Ansicht  bereits  in  der  Wiener  Ent.  Z.  1009.  p.  1)1.  IT. 
begründet ;  der  Vollständigkeil  halber  reproduziere  ich  hier  noch  einmal  meine 
Ansichten. 

Schiner  hatte  diese  Galtung  als  fragliches  Synonym  behandelt  und  ich  hatte 
diese  Angabe  bei  Aufstellung  des  Kataloges  ohne  speziellere  Nachprüfung  lediglich 
auf  Schiner's  Zeugnis  hin  mit  aufgenommen.  Nachdem  ich  nun  später  die  Original- 
beschreibung von  Dufour  habe  einsehen  können,  vermag  ich  mich  jedoch  der 
ScHiNERSchen  Ansicht,  dass  L.  Dufour  in  seiner  Myrinemorpha  brachgplera  ledig- 
lich die  bekannte  Elachiptera  breuipennis  Meig.  beschrieben  habe,  nicht  anzu- 
schliessen.  Ich  will,  um  auch  Anderen  eine  vergleichende  Kritik  zu  erleichtern, 
zunächst  L.  Dufour's  Beschreibung  zitieren: 

Myrmen^orpha. 
Caracteres  genöriqucs. 

,Aii(cniics  inscrccs  au-dcvant  de  la  tele,  plus  courlcs  qiie  cellc-ci,  composees  de  trois 
,arliclcs,  doiil  Ics  dcux  premicrs  encliässcs  l'un  dans  l'aulre,  lorinenl  iine  ma.sse  commune  ovale, 
,globuleuse,  fflabrc,  et  dont  le  dernicr  eii  stylet  setiformo,  simple,  n«,  «leux  lois  plus  long  (|ue  les 
.preccdents,  est  iiii]>lante   au  ceiitre  du   Ixmt  du  second.   Ce  dcrnier  (Ic  second)  est  plus  court  (pio 


120  TH.    BECKER 


„le  Premier,  arrondi  et  encliasse  daiis  iine  ecliancrure  de  celui-ci ;  tronipe  retractile,  non  apparente 
,(Ians  Telat  de  repos  ;   töte  deprinicc,  Iroiil    |)lane,  glabrc ;    |)aUcs  simples,  anibuhitoires  ;    alles 
„riidimentaires,  beaucoup  plus  courtcs  quc  fabdoiiieii". 
Caractere  specirique. 

Mijrmemorpha  brachiplera. 

,Riifa,  nitida;  scutello  abdoiiiinec|ue  nigrescentibus ;  alis  al)doniiue  tri|)l()  brevioribus.  Hab. 
,iii  graminosis  Hispaniae.  Long.  1  lin". 

„Sa  tele  est  plane  conime  dans  l'oscinis  planilVons.  Fbr.  Les  alles  ne  sont,  ä  proprement 
„parier,  que  des  moignons  ou  des  vestiges". 

Hiernach  kann  man  Schiner  wohl  unzweifelhaft  Recht  geben,  wenn  er  sagt 
(F.  A.  II.  231,  Anmerkiuig)  L.  Dufouk  habe  das  erste  Fühlcrglied  übersehen,  er 
habe  das  zweite  Glied  für  das  erste,  das  dritte  für  das  zweite  und  die  Fühler- 
borste für  das  dritte  Glied  gehauen ;  es  geht  dies  ja  auch  aus  der  Zeichnung  hervor. 
Wenn  nun  Schineh  aber  weiter  sagt,  L.  Düfour  habe  von  einer  apikalen  Borsten- 
slellung  gar  nicht  geredet,  überhaupt  über  die  Stellung  der  Borste  (drittes  Glied) 
keinerlei  Andeutungen  gemacht,  so  ist  das  einfach  nicht  zu  verstehen;  man  kann 
nur  annehmen,  das  Schineh  die  DuFOURsche  Beschreibung  nur  halb  oder  unauf- 
merksam gelesen  hat,  denn  L.  üufour  spricht  sich  in  den  von  mir  hervorgehobenen 
Stellen  ganz  deutlich  aus  und  sagt  gerade  das  Gegenteil  von  dem,  was  Schinek 
herausgelesen  haben  will,  denn  L.  üufour  spricht  ausdrücklich  von  einer  zentralen 
Borste  (drittes  Glied).  Das  Hauptsächlichste  der  DurouRschen  Darstellung  ist  Schiner 
hierbei  aber  auch  noch  garniclit  aufgefallen :  es  ist  nämlich  von  L.  Dufour  in  der 
Beschreibung  sowohl  wie  in  der  Zeichnung  deutlich  ausgesprochen,  dass  das  dritte 
Fühlerglied  bedeutend  kleiner  ist  als  das  zweite.  Daraus  geht  nun  ganz  unzwei- 
deutig hervor,  dass  das  von  Dufour  beschriebene  Insekt  nicht  zur  Gruppe  der 
Oscinellinae  gehören  kann  und  dass  die  von  Schiner  angegebene  Synonymie  in 
Wegfall  kommen  muss.  Wie  man  das  DuFOUKSche  Tier  zu  deuten  habe,  ist  eine 
zweite  Frage ;  ich  vermag  das  nicht  festzustellen  oder  Vermutungen  anzugeben ; 
vielleicht  hat  L.  Dufour  sich  auch  täuschen  lassen  und  das  von  ihm  gesehene 
Insekt  ist  gar  kein  Dipteron.  Aber  auch  ganz  abgesehen  hiervon  ist  festzustellen, 
dass  weder  Gattungsbeschreibung,  noch  Zeichnung  mit  unserer  Gattung  überein- 
stimmen ;  aus  diesem  Grunde  ist  auch  die  Gattung  Mtjrinemorpha  L.  Dufour  zu 
verwerfen. 

Neuerdings  hat  E.  Corti  (Pavia)  in  der  Wiener  Ent.  Z.  19Ü9  den  Versuch 
gemacht,  auf  Grund  der  ScHiNERSchen  Hypothese  dieser  Galtung  zum  Leben  zu  ver- 
helfen. Da  die  Widersprüche  in  der  DuFOURschen  Darstellung  durch  Vermutungen 
allein  nicht  beseitigt  werden  können,  so  ist  dieser  Versuch,  die  ScHiNERsche 
Hypothese  zu  stützen,  als  gescheitert  anzusehen. 

Gattungsbegriff: 

Glänzend  rote  bis  schwarze  Arten  mit  durch  Pubescenz  verdickt  erscheinender 
Fühlelborste;  diese  ist  entweder  dünne,  mit  deutlicher  Pubescenz,  oder  dicker  mit 
kurzer  bis  sehr  kurzer  Pubescenz,  so  dass  man  sie  fast  als  nackt  bezeichnen 
kann  (cornuta,  brevipennis),  es  sind  aber  alle  Übergänge  vorhanden.  Thoraxrücken 
mehr  oder  weniger  stark  reihenförmig  punktiert.  Schildchen  trapezförmig,  flach 
mit  2—6  Randborsten,  die  auf  warzenförmig  vortretenden  Chitinhöckern  stehen; 
die  Oberfläche  des  Schildchens  ist  stark  genarbt. 

Zu  den  acht  im  Kataloge  aufgezählten  Arten  sind  noch  hinzuzustellen  ausser  der 
E.  brevipennis  Meig.  :  E.  insignis  und  ensifera  Thoms.  aus  China ;  ferner  die  von 
mir  1907  aus  N.-Afrika   beschriebene   Art   tuberciilaia,   deren    Namen  ich  aber  in 


CHLOROPIDAE  121 


iiibi-rifera  umändere,  da  Adams  1905  eine  afrikanische  Art  iiibcrciilata  l)escl)riel)en  ; 
ausserdem  treten  noch  iiinzu  vier  neue  Arten :  E.  gracca,  humjarica,  tiapczinn, 
tuberculifera ;  auch  Siphonella  capreola  wird  man  zu  Elachiptera  zu  stellen  haben. 
In  Abgang  ist  zu  stellen  meine  irisiilcata,  die  besser  zur  (lattuiig  Melaiiochnela 
gehört  und  als  eine  Variante  von  piibescens  Thalh.  anzusehen  ist ;  weiter  kommt 
in  Wegfall  fiircata  Perris,  die  mit  biiuaciilatn  Lw.  zusammenfällt  und  peclomlis 
Bezzi,  die  der  sibirica  Lw.  gleich  ist;  die  früher  beschriebene  Art  flano-fronlala 
Beck,  habe  ich  zu  Melanochaeta  gestellt,  so  dass  wir  heute  12  paläarktische  Arten 
kennen. 

Arten-    und    S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

annuUpes  v.  F^os.  =  cornuta  Fall. 
bilineata  Big.  ==  bimaculata  Lw. 

1.  biuiaculata  Lw. 

bilineata  Big. 
furcata  Perris. 
rufescens  Walk. 

2.  brevipennis  Meig. 

3.  capreola  Halid.  sp.  '.'. 

4.  cornuta  F"all. 

annulipes  v.  Ros. 

femoralis  Meig. 

flaviventris  v.  Ros. 

fiiscipes  V.  [<os. 

StrobU  CoRTL 
femoralis  Meig.  =  cornuta  Fall. 
flaviventris  v.  Ros.  =  corauta  Fall. 
furcata  Ferris  =  bimaculata  Lw. 
fuscipes  V.  Ros.  =  cornuta  P'all. 

5.  graeca  Beck. 

6.  Iiungarica  Beck. 

7.  insignis  Thoms. 

8.  uiegaspiä  Lw. 

pecloralis  Bezzi  =  sibirica  Lw. 

rufescens  Walk  =  furcata  1'ekris  =  biuiaculata  Lw. 

9.  sibirica  Lw. 

pectoralis  Bezzi. 
StrobU  CoRTi  =  cornuta  Fall. 

10.  trapezina  Cortl 

luberculata  Beck.  =  tuberifera  BtCK. 

11.  tuberculifera  Cortl 

12.  tuberifera  Beck. 

tuberculata  Beck. 

13  e  s  1 1  m  m  u  n  g  s  I  a  b  e  1 1  e  der  Arten. 

1.  Flügel  stark  verkürzt,  bei  dem  s  stärker  als  beim  cf       brevipennis  Meig. 

—  Flügel  nicht  oder  wenig  verkürzt 2 

2.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb  auf  gelber  Stirn,  mitunter  schwarz  gelleckl     .       3 

—  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz,  auf  gelber  selten  schwarzer  Stirn       .     .       8 

3.  Thoraxrücken  rotgelb,  mit  oder  ohne  dunkle  Streifen 4 

—  Thoraxrücken  ganz  schwarz 7 

4.  Schildchen  schwarz 5 

—  Schildchen  gelbrot 6 

5.  Thorax   und    Hinterleib   glänzend    rotgelb.    Beine    ganz   gelb.  Flügel  blass- 

gelblich insignis  Thoms. 

16 


122  TH.    BECKER 


—  Thorax  roslrot,  Hinlerleib  schwarz,  glänzend.  Beine  rostgelb,  Schienen  znra 

grössten  Teil  und  die  Tarsen  schwarzbraun.    Flügel  kurz,   gebräunt,  mit 

hellerem  HinteiTande,  Wurzel  weisslich  hungarica  n.  sp. 

3.  Thoraxrücken  gelb  mit  zwei  verkürzten  schwarzen  Seitenstreifen.  Schulter- 

'  beulen  und  Brustseiten  rotgelb  bimaculata  Lw. 

—  Thoraxrücken  rot,  etwas  grau  bereift,  mit  drei  dunklen  ganz  durchgehen- 

den Längsstreifen,   von   denen  der  mittlere   geleilt   ist.    Brustseiten     mit 
Ausnahme  der  Schulterbeule,  rostbraun  tuberifera  Beck. 

7.  Schildchen  schwarz,  an  der  Spitze  gelb  mit  zwei  grösseren  und  zwei  klei- 

neren Warzenhöckern  graeca  n.  sp. 

—  Schildchen  ganz  schwarz  mit   sechs  Höckern.    Scheileldreieck  mit  grossem 

schwarzen  Ocellenfleck  megaspis  Lw. 

8.  Stirnlläche  und  Fühler  schwarz.  Fühlerborste  massig  verdickt 

trapezina  Corti. 

—  Stirnfläche  gelb.  Fühler  gelb,  höchstens  am  Vorderrande  dinikler      ...       9 
\).  Thoraxrücken  deutlich  reihenförmig  breit  punktiert 10 

—  Thoraxrücken  nur  schwach,  nicht  breit  punktiert .     11 

10.  Beine  ganz  gelb.  Schulterbeule  und  Brustseiten  ganz  schwarz 

cornuta  Fall. 

—  Beine  verdunkelt.  Schulterbeule  und  Brustseiten  ganz  schwarz 

cornuta  var.  Fall. 

11.  Die  vier  Warzenhöcker  des  Schildchcns  deutlich  ausgebildet.  Fühlerborste 

sehr  dick  und  verhältnismässig  kurz.    Schullerbeule  und  Brustseiten  rot- 
gelb  sibirica  Lw. 

—  Die  4 — 0  Warzenhöcker  des  Schildchens  deutlich  ausgebildet.    Fülerborste 

dick,  aber  nicht  besonders  kurz.  Schulterbeule  und  Brustseiten  glänzend 
schwarz  tuberculifera  Coini. 

Beschreibung  der  Arten. 

125.  Elachiptera  insignis  Thoms.  [Oscinis].  Eugen.  Besä  005.  301.  (1.S69). 
„Flava,  nitidula,  antennarum  seta,   sculello    et    postscutello   nigris;    abdomine 

apicem  versus  fusco  ;  aus  hyalinis,  nervis  transversis  remotis,  ordinario  pone  post- 
costae  exitum  sito.  Long.  2  mm.  Patria:  China."   Type  in  Stockholm. 

Thorax  glänzend  rostgelb,  fein  punktiert.  Schildchen  trapezförmig,  matt  schwarz 
mit  zwei  längeren  und  zwei  kürzeren  Bandborsten  auf  kleinen  Höckern.  Brusl- 
seiten  ohne  Flecken.  Kopf  ganz  gelb;  Scheiteldreieck  glänzend,  von  mittlerer  Grösse, 
nicht  ganz  bis  zu  den  Fühlern  reichend;  Borste  kurz  behaart,  schwarz,  deutlich 
zweiteilig,  l'A,nial  so  lang  als  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  rostgelb,  nach  der 
Spitze  hin  verdunkelt.  Beine  ganz  gelb.    Flügel  blassgelblich  mit  normalen  Adern. 

126.  Elachiptera  brevipennis  Meig. 

Thoraxrücken  glänzend  rot  mit  schwacher  Punktierung;  Schildchen  schwarz- 
braun, selir  rauh  gefurcht  mit  2 — 4  Randborsten  auf  kleinen  Höckern.  Brustseiten 
glänzend  rot.  Kopf  ganz  rotgelb  mit  glänzendem  Scheiteldreieck.  Fühlerborste  dick 
und  schwarz.  Hinterleib  pechbraun  bis  schwarz;  zweiter  Ring  beim  d  deutlich, 
beim  9  weniger  verlängert.  Beine  i'otgelb;  Vorderschienen  und  Tarsenendglieder 
verdunkelt.  Flügel  blassgelblich  bis  braun,  beim  d"  vorne  verkürzt,  beim  ?  fast 
rudimentär,  die  Adern  sind  aber  trotzdem  alle  vorhanden.  2^.,  mm  lang. 

Aus  Mittel-Europa  (Coli.  Beckeh). 

127.  Elachiptera  bimaculata  Lw.  {furcota  Perris,  nifescens  Walk.  [Chlorops] 
und  bilineala  Bigot,  Voyage  de  M.  Alluaud  aux  lies  Canar.  188U — 00.) 


CHLOROPIDAE  123 


ITm  den  Nachweis  zu  erbriiifien,  dass  furcata  Perr.  nichts  anderes  ist  als 
biinaciilala  L\v.,  gebe  ich  die  Beschreibung  der  ersleren  : 

„Long,  un  peu  phis  de  2  mm.  —  Tete  d'un  testace  jaune  avec  un  point  noir 
au  Vertex;  palpes  et  antennes  jaunätres,  celles-ci  ayant  le  dernier  arlicle  noiralre 
en  dessus;  style  epais  un  peu  coude  en  dedans,  noir  et  densement  tomenteux;  des 
rellcts  d'un  blaue  soyeux  sous  les  yeux,  qui  sont  grands  et  noirs.  Corselct  de  la 
couleur  de  la  tete,  tres  fmement  i)onclucs,  revelu  de  poils  cendres  tres  courls, 
marque  de  deux  bandes  longitudinales  noiratres  tres  ecartees,  interrompues  ante- 
rieurenient  et  n'atteignanis  ni  le  bord  anterieur  ni  le  boi"d  posterieur.  Poilrine 
tachee  de  noirätre.  Ecusson  de  la  couleur  du  corselet,  ponctue  et  tomenteux  comme 
Uli,  plan,  termine  par  deux  petits  iobes  surmontes  d'une  longue  soie,  ce  qui  le  fail 
paraitie  fourchu  Abdomen  noir  hiisani  avec  hi  base  jaunatre,  mais  plus  largemcnt 
en  dessous.  Alles  claires;  balanciers  jaunätres  avec  le  boulon  presque  blanc.  Pattes 
d'un  jaunatre  pale." 

Perris  züchtete  diese  Art  in  seinem  Garten  aus  den  Zweigen  und  Wurzeln 
eines  Strauches  (pieds  de  navet  en  rructification). 

Im  Mitlelmeergebiet  (Coli.  Becker) 

128.  Elachiptera  tuberifera  Beck.  Zeilschr.  f.  Hymen,  u.  Dipl.  1!)Ü7.  ;^!)5. 
142.  (tiiberculata).  (E.  bimaciiluta  var.  qiiadrimaculata  Strübl  ;  Spanische  Dipl. 
Wien.  Ent.  Z.  1905.) ' 

Thorax  und  Schildchen  rotgelb ;  der  Rücken  ziemlich  fein  punktiert  mit  drei 
braunen  (nicht  schwarzen)  ganz  durchlaufenden  Längsslriemen,  von  denen  die 
mittlere  geteilt  ist,  so  dass  man  auch  von  vier  Striemen  sprechen  kann.  Schulter- 
beulen hellgelb.  Brustseiten  |)ecbbraun.  Schildchen  mit  zwei  grösseren  und  zwei 
kleinen  Höckern.  Kopf  ganz  gelb  mit  glänzendem  Scheiteldreieck.  Fühlerborste 
stärker  verdickt  als  bei  bimaciüala  Lw.  Hinterleib  pechbraun,  weiss  behaart.  Beine 
und  Schwinger  gelb.  Flügel  ähnlich  wie  bei  den  übrigen  Arten,  die  Queradern  sind 
jedoch  etwas  näher  aneinander  gerückt.  Vj.,  mm  lang. 

Aus  Nord-Afrika.^  Coli.  Becker. 

129.  Elachiptera  megaspis  Lw.  [Crassiseta]. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  ersterer  stark  reihenfcirmig 
punktiert;  SchuLerbeulen,  der  obere  Teil  der  Brustseiten  und  ein  Fleck  über  der 
Flügelwurzel  rot.  Schildchen  stark  verlängert  mit  sechs  Borsten,  die  auf  kleinen 
Höckern  stehen;  der  untere  Teil  der  Brustseiten  glänzend  pechschwarz.  Kopf  gelb, 
auch  das  Scheiteldreieck,  jedoch  ist  dessen  grösserer  Teil  schwarz,  so  dass  ein 
grö.sserer  schwarzer  runder  Ocellentleck  hervortritt;  die  Ausdehnung  der  schwarzen 
Färbung  des  Punktaugendreiecks  isi  ferner  eine  schwankende.  Das  dritte  Fühler- 
glied ist  an  seiner  Aussenseite  am  Wurzelpunkt  der  Borste  deutlich  geschwärzt, 
letztere  verdickt,  jedoch  schwächer  als  bei  cornuta.  Hinterleib  schwarz,  durch  starke 
Narbung  matt;  der  zweite  Bing,  der  mit  dem  ersten  scheinbar  ganz  verschmolzen 
ist,  hat  eine  bedeutinde  Länge ;  er  ist  in  beiden  Geschlechtern  ungefähr  .so  lang, 
wie  die  übrigen  drei  Ringe  zusammen.    Beine  und  Schwinger  gelb.  27-2  nim  lang. 

Miltelmeergebiet  (Coli.  Beckeu).^ 

'  Den  Namen  tiiberculata  ändere  icli  ab  in  „tuberifera" ,  da  .\d.\ms  bereits  im  Oktober  1905 
in  d.  Bull,  of  Kansas  (Jnivers.  Lc,  111.  l'Jl  eine  Crassiseta  tiiberculata  beschrieben  hat. 

■  Strobl  hat  diese  Art  als  eine  Variante  von  furcata  Perris  =  bimaculala  Lw.  auff-elasst 
und  beschrieben  ;  in  der  grösseren  Zahl  der  nicht  verkürzten,  sondern  ganz  duiclilaufcnden 
HücUenstreifen,  in  der  durch  Besläuiiung  hervorgerufenen  anderen  Färbung  dieser  Streifen  und 
in  der  stärker  verdickten  Fiihleri)orste  zeigen  sich  aber  deutliche  Unierschiede. 

'  Die  Form  des  Hinterleibes  iiat  diese  Art  mit  E.  breuipennis  Meig   gemein. 

IG* 


124  TH-    BECKER 


130.  Elachiptera  graeca  n.  sp. 

Thorax  schwarz,  auf  dem  Rücken  hrauii  bereift  mit  sehr  feinen  einfachen 
Reihen  hellgelber  Härchen;  die  zarte  Punktierung  ist  in  keiner  Weise  in  Reihen 
zusammengedrängt.  Schildchen  lang  trapezförmig,  schwarz,  an  der  Spitze  gelb  mit 
zwei  "rossen  und  zwei  kleinen  Höckern.  Schulterbeulen  und  je  ein  Fleck  vor  dem 
Schildchen  gelb  :  die  vertikale  Trennungsnaht  zwischen  den  Meso-  und  Pteropleuren 
ist  ebenfalls  gelb.  Kopf  ganz  gelb,  nur  der  Hinterkopf  auf  seiner  oberen  Hälfte 
verdunkelt.  Scheiteldreieck  glänzend  mit  unbestimmter  Bräunung  auf  der  Mittel- 
längsHnie;  Füblerborste  schwarz,  von  gewöhnlicher  Länge  und  Dicke.  Beine  nebst 
Hüften  blassgelb.  Flügel  desgl. ;  zweiter  Randaderabschnitf  etwas  grösser  als  der 
dritte  ;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Längsader  doppelt  so  lang  als  die  Entfernung 
beider  Queradern  von  einander.  2  mm  lang. 

Von  mir  in  Griechenland  bei  Patras  Ende  April  gefunden  (Coli.  Beckeh). 

131.  Elachiptera  cornuta  Faix. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  durch  stark  linienförmige 
breite  Punktierung  stellenweise  etwas  matt  und  wie  bei  allen  Arten  mit  feinen 
fahlgelben  Härchen.  Diese  linienförmige  Punktierung  markiert  die  beiden  Reihen 
der  Dorsozentralborsten  und  dazwischen  eine  etwas  schwächere  der  Akrostikal- 
börstchen.  Schulterbeulen  und  Brustseiten  ganz  schwarz;  Schildchen  mit  zwei  län- 
geren und  zwei  kürzeren  Randborsten,  von  denen  die  beiden  ersten  auf  einem 
kleinen,  nicht  immer  bemerkbaren  Höcker  stehen.  Kopf  gelb  mit  glänzend  schwarzem 
Scheiteldreieck;  das  dritte  Fülilerglied  an  der  Spitze  geschwärzt,  dessen  Borste 
gewöhnlich  stark  verdickt ;  Hinterleib  glänzend  pechbraun,  weiss  behaart.  Beine 
gelb.  2 — 3  mm  lang. 

In  ganz  Europa  und  Nord-Afrika.' 

132.  Elachiptera  sibirica  Lw." 

Thoraxrücken  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  deutlich  reihenförmig  gekörnt 
wenn  auch  nicht  so  stark  wie  bei  E.  corniilo.  Schulterbeule,  Bruslseiten  sowie  der 
Teil  des  Rückens  zwischen  Flügelwurzel  und  Schildchen  rotgelb ;  letzteres  mit  vier 
deutlichen  Höckern  und  Borsten.  Kopf  gelb  mit  grossem  glänzend  schwarzem 
Scheiteldreieck  (bei  nicht  ausgereiften  Exemplaren  bleibt  das  Scheiteldreieck  gelb) ; 
die  Borste  auf  dem  dritten  rotgelben  Fühlergliede  durch  starke  Pubcsccnz  sehr 
dick  und  erheblich  kürzer  als  bei  cornuta  Fall.  Hinterleib  braun,  das  zweite  Glied 
etwas  verlängert,  Beine  rotgelb.  Vordertarsen  braun.  2  mm  lang. 

In  LoEw's  Sammlung  aus  Sibirien  und  dem  Mittelmeergebiet. 

133.  Elachiptera  trapezina  Corti  {nigriceps  Strobl  in  litt.). 

Thorax  und  Schildchen  ganz  schwarz,  etwas  glänzend,    ausserordentlich  fein 

'  Diese  Art  variiert  in  der  Färbung  selir,  daher  aucli  die  vielen  Synonyme :  annuUpes 
V.  l{os.,  femoraUs  Meig.,  flaviuentris  v.  Ros.,  fascipes  v.  Ros.  und  var.  nigrlpes  Strobl.  Exemplare 
mit  verdunkelten  Schenkeln,  Schienenringen,  Vorderschienen  nebst  Tarsen  kommen  nicht  selten 
vor.  Auch  die  Dicke  der  P'ühlerborstc  ist  sehr  schwankend  ;  sie  nimmt  ab  und  wird  mitunter 
selir  dünn  und  ist  dann  ein  wenig  länger  behaart.  E.  Cokti  hat  in  d.  Bullelina  d.  Soc.  Ent. 
Ital.  XL.  IbO  (1909)  auf  zwei  Exemplare  der  STROBLSchgii  Sammlung  aus  Spanien  hierauf  eine 
neue  Art  E.  Slrobli  gegründet.  Ich  besitze  solclie  Exemplare  mit  dünner  Borste  ebenfalls  aus 
Scldesien  mit  allen  Übergängen  bis  zu  den  normalen  Exemplaren  mit  dicker  Borste.  Diese 
Varialionen  sind  allerdings  sehr  auffällig;  man  kann  jedoch  den  Exemplaren  mit  dünner  Borste 
angesichts  der  Übergangsformen  und  ihrer  sonstigen  Übereinstimmung  nicht  die  Bedeutung 
einer  besonderen  Art  beilegen ;  ich  sah  ferner  Exemi)lare  mit  dünner  Fählerborste  aus  Steier- 
mark, von  Strobl  als  El  nigripes  bestimmt  in  der  Sammlung  des  Ungar.  National-Museums. 

-  Bei  Vcrglcichung  der  Typen  fand  ich  zu  meiner  Überraschung,  dass  E.  pectoralis  Bezzi 
mit  E.  sibirica  Lw.  identisch  ist.  Bezzi  fand  sie  in  Süd-Italien;  desgl.  Corti  ;  ich  fand  sie  auch 
in  einer  Reihe  von  Ex.  aus  Ismailia  in  der  Sammlung  des  Ungar.  National-Museums. 


CHLOROPIDAE  125 


bereift,  der  Rücken  elwas  reihenförmi<<  punktiert,  jedoch  weit  sciiwächer  als  hei 
conuila;  das  Schildchen  sehr  rauh  gekörnt  mit  je  zwei  sehr  scliwach  ausgebildeten 
Höckern,  ßrustseiten  ganz  glänzend  schwarz;  Schwinger  blassgelb.  Kopf  ganz 
schwarz,  Gesicht  und  Backen  elwas  weiss  bereift ;  Stirnfläche  matt,  Scheiteldreieck 
glänzend  schwarz  mit  je  zwei  sehr  deutlichen  Frontorbitalborsten  und  je  einer 
deutlichen  Mnndborste.  Fühler  ganz  schwarz,  deren  Borste  massig  verdickt,  flinter- 
leib  glänzend  pechschwarz  ;  Beine  nebst  Hüften  desgleichen,  Hüftgelenk  und  Kniee 
heller.  Flügel  schwach,  bräunlich.  2  mm  lang. 

Steiermark:  Admont ;  Italien:  Pavia  etc.  (Corti). 

134.  Elachiptera  capreola  Halhx,  Curtis.  Ann.  Nat.  Hist.  II,  1839,  p.  187. 
{Oxcinis.) 

0.  nigra  nitida,  fronte  opaca  triangulo  nitido;  alis  fuliginosis;  halleribus 
fuscanis;  arlsta  crassa  dense  plumata. 

Resembles  O.  laevigata,  but  the  arista  as  in  0.  corniita.  Fngland. 
Aus  solcher  Beschreibung  lässt  sich  die  Art  natürlich  nicht  erkennen. 

135.  Elachiptera  hungarica  n.  sp. 
Eine  schöne  charakteristische  Art. 

<f.  Thorax  rostrot,  deutlich,  wenn  auch  nicht  reihenförmig  punktiert  und 
glänzend;  Brustseiten  glänzend  rot;  Schildchen  trapezförmig,  flach,  schwarz,  stark 
genarbt  mit  2  längeren  und  vier  kürzeren  Höckerborsten.  Schwinger  weiss.  Kopf 
gelb  bis  rot ;  Stirn  mit  grossem  schmalen,  glänzend  gelben  Scheiteldreieck,  das  an 
der  Basis  '■'/^  der  Scheitelbreite  einnimmt  und  bis  zum  Vorderrande  der  Stirn 
läuft.  Fühler  rotgelb;  das  dritte  Glied  mit  dunklem  Vorderrande  und  kurzer  dicker 
Fühlerborste;  die  Fühlerborste  ist  an  und  für  sich  dick  und  die  Behaarung  fast 
verschwunden,  noch  mehr  als  bei  unserer  Art  cornnta.  Hinterleib  ganz  glänzend 
schwarz.  Beine  rostgelb,  Hüften  desgleichen ;  Schienen  mit  Ausnahme  ihrer  Wurzel 
und  alle  Tarsen  schwarzbraun ;  an  den  Hinterbeinen  sind  auch  die  Schenkel  ver- 
dunkelt. Flügel  auffallend  kurz;  ihre  Wurzel  bis  zum  Ende  der  ersten  Längsader 
ist  weiss,  der  übrige  Teil  bräunlich  gefärbt  mit  dicken  braunen  Adern,  jedoch  ist 
der  Flügelhinterrand  fast  ganz  farblos.  2V2  mm  lang. 

Ungarn :  Kalocsa.  (1  Exemplar.  Coli.  Mus.  Nat.  Hung.) 


Melanochaeta  Bezzi. 

Bezzi,  Zeit.schr.  f.  Hym.  u.  Dipt.  VI.  50.  (1906.) 

Paclujchaeta  Bez/.i,  nee  Lw.  Ditteri  di  Calabrw.  3  t.  (1895.) 

Pachijchaclina  Hendel,  Wien.  Ent.  Z.  XXVI,  98.  (1907.) 

Lasiochaeta  Corti,  Bull.  Soc.  Eni.  Ital    147    (1909) 

Diese  Gattung  ist  mit  Elachiptera  verwandt  und  rekrutiert  sich  aus  Formen, 
i)ei  denen  der  Thoraxrücken  nur  fein  oder  kaum  noch  reihenweise  punktiert  ist. 
Das  Schildchen  hat  nicht  die  flache  trapezförmige  Gestalt  mit  Höckern  wie  bei 
Elachiptera,  sondern  ist  halbkreisförmig,  gewölbt,  nicht  rauh  genarbt,  sondern  glatt 
mit  zwei  grösseren  und  zwei  kleineren  Endborsten  ohne  Höcker. 

Zu  den  beiden  im  Katalog  bei  Pacliichaeta  genannten  Arten  :  aterriina  Strobl 
und  pubescens  Thalh.  rechne  ich  noch  die  von  mir  früher  als  Crassisela  beschriebene 
ägyptische  Art  flavo-fronlnta. 

Herr  Dr  Corti  hat  in  seiner  Abhandlung  über  die  italienischen  Crassiseta- 
Formen  1.  c.  (1909)  auf  die  Art  pubescens  Thalh.  eine  neue  Gattung  Lasiochaeta 
gegründet.  Die  von  Melanochaeta  abweichenden  besonderen  Merkmale  seiner 
Gattung  will   er  gefunden    haben    in    etwas  deullicherer    Punktierung   des  Thorax- 


126  TH.    BECKER 


rückens,  in  der  nierenförmigen  Gestalt  des  dritten  Fühlerj^liedes  und  in  den  vor- 
stellenden Tastern ;  ferner  in  zwei  ürbitalborsten  und  in  der  Mundform.  Ich  kann 
niicli  hierin  der  Ansicht  des  Herrn  Dr.  Corti  nicht  anschhessen,  denn  meiner 
Auffassuno  nach  sind  diese  Unterschiede  zum  Teil  nicht  vorhanden,  zum  Teil 
so  geringfügig,  dass  sich  das  Verfahren,  eine  neue  Gattung  abzutrennen,  nicht 
rechtfertigen  lässt.  So  ist  die  Fühlerform  dieselbe ;  das  dritte  Fülllerglied  ist  bei 
allen  Elachipiera-  und  Melanochaeta-Avien,  auch  bei  alerrima  Strobl  nierenförmig. 
Man  täusche  sich  niclit  über  die  F'orm;  auch  bei  den  Arten,  welche  scheinbar  ein 
etwas  abgerundetes  Fühlerglied  besitzen,  liegt  die  Anheftestelle  des  zweiten  und 
dritten  Gliedes  oben  und  das  dritte  Glied  hängt  stets  nierenförmig  nach 
unten  bald  etwas  mehr,  bald  etwas  weniger;  ferner  ist  die  Beborslung  des  Kopfes 
und  am  Thorax  bei  den  Arten  aierriina  und  piibescens  dieselbe,  bei  letzterer  nur 
deutlicher.  Das  Hervortreten  der  Taster  ist  kein  besonderes  Merkmal ;  es  ist 
individuell ;  einige  Exemplare  strecken  im  Todeskampfe  die  ganze  Rüssel-  und 
Tasterpaitie  vor,  andere  nicht ;  auch  bei  aterriina  finde  ich  Exemplare,  welche  die 
Taster  liervorgestreckt  haben.  Dahingegen  finde  ich  mit  Corti,  dass  die  reihen- 
förmige  Punktierung  des  Thoraxrückens  bei  piibescens  um  ein  Geringes  deutlicher 
ist  als  bei  aterrinia  und  dass  die  Wangen  und  Backen  ersterer  Art  schmal,  aber 
deutlich  sichtbar  sind,  während  sie  bei  aierrima  fast  verschwinden.  Darauf  beschrän- 
ken sich  meiner  Ansicht  nach  die  Unterschiede,  die  ich  nur  als  Artunterschiede 
bezeichnen  kann ;  die  schwarze  Färbung  und  das  grössere  Hinneigen  der  Art 
alerrima  zur  Gattung  OscineUa  (Oscinis)  darf  uns  nicht  irreführen ;  derartige 
Erschemungcn  treten  bei  jeder  Gattung  und  nach  verschiedenen  l\ichtungen  hin 
auf.  Verwandtschafthches,  Übergänge  findet  man  in  dieser  Familie  bei  jedem 
Schritt  und  Tritt.  Wollte  man  aus  jeder  geringen  Abweichung  von  dem  Gattungs- 
charakter, den  man  sich  zunächst  künstlich  aufgebaut  hat  und  der  häufig  nach 
grösserer  Artkenntnis  doch  wieder  abgeändert  werden  muss,  den  Grund  zu  einer 
besonderen  Gatlungsbildung  herauslesen,  dann  könnten  wir  uns  in  dieser  Familie 
vor  Gattungen  nicht  retten;  hier  heisst  es  möglichst  vorsichtig  vorgehen,  wenn 
man  nicht  ins  Uferlose  abschweifen  will.  Wir  werden  diesem  variaiilen  Formen- 
kreise in  der  indisch-australischen  Region  weiter  begegnen. 


B  e  s  t  i  m  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e   der   Arten. 


'  & 


1.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb 2 

—  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz 3 

2.  Scheiteldreieck  ganz  gelb;  Beine  gelb  flavo-frontata  Beck. 

3.  Der  ganze  Körper  schwarz  aterrima  Strobl. 

—  Kopf,  Beine  und  Brustseiten   zum  Teil  rotgelb  pubescens  Thalh. 

136.  Melanochaeta  flavo-frontata  Beck.  [Crassisela]. 

Thorax  und  Schildchen  gelb,  sehr  fein  weisslich  bereift,  ziemlich  glänzend. 
Die  Skulptur  ist  auf  der  Mittellinie  sehr  fein,  an  den  Seiten  deutlicher  und  auch 
durch  rötliche  Färbung  ausgezeichnet.  Brustseiten  gelb,  glänzend.  Kopf  und  Scheitel- 
dreieck ganz  gelb,  letzteres  glänzend.  Die  Taster  stehen  deutlich  vor.  Hinterleib 
gelb,  obenauf  gebräunt.  Beine  ganz  gelb.  Siehe  die  ausführliche  Beschreibung  in : 
Ägyptische  Dipteren  151.  243.  (1903.) 

Aus  Ägypten  (Coli.  Becker). 

137.  Melanochaeta  pubescens  Thalh.  {Crassiseta  trisulcala  Beck.). 

Thorax  und  Schildchen  schwarz  ;  etwas  glänzend,  leicht  braun  bereift.  Punk- 
tierung des  Rückens  sehr  schwach  reihenförmig.  Brustseiten  rotgelb  bis  pechschwarz. 


CHLÖROPIDAE  127 


Kopf  gell)  mit  jirossem  s^länzend  schwarzen  Scheilcldreieck;  Fülilerborstc  mil  ver- 
liallaismässig  kurzer  Pubescenz  und  daher  nicht  sehr  dick  erscheinend.  Hinterleib 
pechbraun.  Beine  rolgelb  mit  verdunkelten  Vordertarsen.  2 — 'i'/a  nim  lang. 

In  Süd-Europa,  Madeira,  Nord-Afrika. 

138.  Melanochaeta  aterrima  Strobl. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  erzfarbig,  fast  unbestäubt,  schwach  und  weit- 
läufig, kaum  reihenweise  schwarz  behaart  und  punktiert.  Brustseiten  glänzend 
schwarz.  Schwinger  braun.  Kopf  ganz  schwarz.  Scheiteldreieck  gross  und  glänzend; 
Fühlerhorsle  durch  lange  Pubescenz  stark  verdickt.  Hinlerleib  und  Beine  ganz 
schwarz.  Flügel  etwas  rauchgrau  gefärbt:  die  erste  Längsader  zwischen  beiden 
Queradern    mündend;    zweiter   und  dritter  Bandaderabscbnitt  ziemlich  gleich  lang. 

Im  Alpengebiet  (doli.  Strobl),  aber  auch  bei  Berlin  gefunden  (Coli.  Beckkr). 


Eribolus  n.  g. 

von  IpißuiXo?  grossctiollig. 

Ein  interessanter  kleiner  Formenkreis,  von  dem  mir  z.  Zeit  drei  Arten  bekannt 
geworden  sind,  durch  die  plattgedrückte  Form  des  ganzen  Körpers  in  erster  Linie 
autfällig.  Der  Thoraxrücken  ist  ganz  flach,  so  dass  man  bei  gut  entwickelten  Indi- 
viduen von  Seitenkanten  sprechen  kann;  der  Hinterleib  ist  in  seiner  natürlichen 
F'orm  ebenfalls  flach;  auch  der  Kopf,  der  im  Profil  kreisrund  erscheint,  ist  von 
vorne  gesehen  sehr  in  die  Breite  gezogen,  so  dass  er  l'/a  —  Smal  so  breit  wie  hoch 
ist.  Schildcben  tlach  mit  zwei  zarten  Endborsten;  die  Schulterbeulen  sind  stark 
abgeschnürt;  Behaarung  sehr  kurz,  die  Beborstung  sehr  schwach.  Mundrand  und 
Stirn  nicht,  oder  nur  wenig  vortretend ;  das  dritte  F"ühlerglied  annähernd  kreis- 
förmig mit  mikroskopisch  pubescenter  Fühlerborste;  Backen  nicht  besonders  breit; 
Bussel  mit  kurz  zurückgeschlagenen  Saugtlächen.  Flügel  lang  und  schmal ;  die  erste 
Längsader  läuft  bis  reichlich  Vs  der  Flügellänge;  Queradern  nicht  genähert;  zweite, 
dritte  und  vierte  Längsadern  annähernd  parallel.  Beine  mit  massig  verdickten 
Schenkeln,  Mittelschienen  mit  zarter,  aber  deutlicher  gerader  Endborste. 

Siphonellopuis  Strobl  hat  einen  gewölbten  Thoraxrücken,  stark  verdickte 
Vorderschenkel,  keine  Schienenendborste  und  einen  nicht  in  die  Breite  gezogenen 
Kopf,  wodurch  sie  sich  von  unserer  Gattung  unterscheidet. 

B  e  s  t  i  m  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e    der   Arten. 

1.  Drittes   Fühlerglied   ganz   schwarz,    von  mittlerer   Grösse.   Taster  schwarz 

sudeticus  n.  sp. 

—  Drittes  Fühlerglied  schwarz,  unten  rot 2 

2.  Drittes    Fühlerglied    von    mittlerer   Grösse.    Taster   schwarz.  Thoraxrücken 

aschgrau  bestäubt  hungaricus  n.  sp. 

—  Drittes  Fühlerglied  sehr  gross.  Taster   gelb.    Thoraxrücken  braun  bestäubt 

slesvicensis  n.  sp. 

139.  Eribolus  sudeticus  n.  sp. 

Thorax  und  Schildcben  schwarz,  braun  bestäubt,  fast  ohne  Glanz,  kurz  schwarz 
behaart;  Scbulterbeulen  gross  und  deutlich.  Schwinger  blassgelb.  Brustseilen  glän- 
zend pechschwarz.  Kopf  mit  matter  dunkel  lotbrauner  bis  schwarzer  Stirn ;  letztere 
so  breit  wie  das  Untergesicht.  Taster  schwarz.  Scheiteldreieck  ziemlich  breit  und 
lang,  fast  bis  zu  den  Fühlern  reichend,  matt  schwarzbraun,  jedoch  in  seiner  Nackt- 


J^28  TH.   BECKER 


heit  durch  schwachen  Glanz  sich  abhebend.  Augen  schräg  querUegend,  äusserst 
kurz  pubescenl.  Füliler  ganz  schwarz,  drittes  Ghed  ziemlich  gross.  Mundrand  mit 
zwei  feinen  Borsten ;  Backen  von  Fühlerbreife,  am  unteren  Augenrande  weiss 
bereift,  weiter  unten  schwarz.  Kopf  von  vorne  gesehen  IVaUial  so  breit  als  hoch. 
Hinterleib  platt.  Beine  schwarzbraun;  Ivniee,  Schienen  und  Tarsen  rostgelb,  jedoch 
mit  braunen  Ringen  auf  den  Schienen  und  verdunkelten  letzten  Tarsengliedern. 
Flügel  blassbraun  mit  dunkleren  Adern;  der  zweite  Randaderabschnitt  ein  wenig 
länger  als  der  dritte;  der  letzte  Abschnitt  der  fünften  I>ängsader  nur  wenig  länger 
als  die  Entfernung  beider  Queradern  von  einander.  P/j — 2  mm  lang. 

Von  mir  in  Schlesien,  von  Kowarz  in  Böhmen  gefunden  (Coli.  Becker). 

14ü.  Eribolus  hungaricus  n.  sp. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  ganz  matt  aschgrau  bestäubt  und  fast  nackt. 
Schwinger  weissgelb.  Brustseiten  glänzend  pechschwarz,  jedoch  auf  Meso-  und 
Pteropleuren  bestäubt.  Kopf  schwarzgrau ;  Untergesicht  etwas  schmäler  als  die 
Stirn.  Kopf  ungefähr  doppelt  so  breit  als  hoch.  Augen  pubescent.  Scheiteldreieck 
an  der  Basis  breit,  aber  nur  bis  zur  Stirnmitte  reichend,  ebenfalls  matt  schwarz- 
grau. Fühler  schwarz,  drittes  Glied  aber  an  der  Unterseite  deutlich  rotgelb.  Taster 
klein  und  schwarz.  Backen  schmal,  von  halber  Fühlerbreite,  schwarz.  Hinterleib 
flach,  schwarzbraun,  unten  an  der  Wurzel  rötlich.  Beine  schwarzbraun  ;  Schenkel- 
glieder, Kniee,  Wurzel  und  Spitze  der  Schienen  nebst  deren  Tarsen  mit  Ausnahme 
des  letzten  Gliedes  hell  rostgelb.  Flügel  wasserklar  mit  blas.sbraunen  Adern ;  Ader- 
verlaul'  wie  bei  der  vorigen  Art.  1  mm  lang. 

Aus  Ungarn,  Gyon  (Coli.  Mus.  Nat.  Hung   et  Becker). 

141.  Eribolus  slesvicensis  n.  sp. 

Diese  Art  hat  mit  E.  siideliciis  grosse  Ähnlichkeit  in  der  Grösse  und  allgemeinen 
Färbung;  die  Unterschiede  sind  kurz  folgende:  der  Kopf  ist  ungefähr  doppelt  so 
breit  wie  hoch,  nicht  P/amal;  die  Fühler  sind  fast  doppelt  so  gross  und  das  dritte 
Glied  ist  nicht  ganz  schwarz,  vielmehr  unten  deutlich  rot  und  die  Taster  sind  gelb- 
lich, nicht  schwarz;  darauf  beschränken  sich  die  Unterschiede.  2  mm  lang. 

Insel  Sylt  (Coli.  Becker). 

Scoliophthalmus  Beck.  (1903).  •  B  ^i   H  ^ 

Anacamploneiirum  Beck.  (1903;.  il  '  '  ,  O 

Kleine  bis  mittelgrosse  schwarze  Arten.  Scheiteldreieck  von  verschiedener 
Längenentwicklung.  Augen  querliegend  ;  Backen  von  massiger  bis  grösserer  Breite ; 
Mundrand  mit  je  einer  Borste.  Stirn  vortretend ;  Fühler  kurz,  das  dritte  Glied 
trapezförmig  mit  spitzer  überecke  und  feiner  nackter  Borste.  Thoraxrücken  etwas 
gekörnt  und  daher  mehr  oder  weniger  stark  glänzend.  Spitze  des  Schildchens  mit 
zwei  kräftigen  Endborsten.  Flügel  mit  geraden  annähernd  parallelen  Längsadern ; 
hintere  Querader  sehr  schief  gestellt,  fast  parallel  zum  Hinterrande  des  Flügels. 
Randader  bis  zur  vierten  Längsader  laufend.^ 

'  Icli  füllte  mich  veranlasst,  die  Gattung  Anacamptoneiirum  einzuziehen  und  sie  mit 
Scoliophthalmus  zu  vereinigen.  Im  Jahre  1903  hahe  ich  letztere  getrennt  behandelt,  weil  ich  aus 
dem  FlOgelgeäder  zu  erkennen  glaubte,  dass  die  Randader  bei  letzteren  nur  bis  zur  dritten 
Längsader  reiche;  aus  diesem  Grunde  hielt  ich  eine  Vereinigung  für  nicht  möglich.  Da  ich  aber 
im  Laufe  der  monogra|)hischen  Bearbeitung  gesehen,  dass  auch  im  Aderverlauf  hin  und  wieder 
Scliwankungen  und  Übergänge  auftreten,  so  ist  auch  das  sonst  in  erster  Linie  stehende  Merkmal 
des  Handaderverlaufes  mit  Vorsicht  zu  behandeln.  Ich  sehe  hier  Exemplare,  bei  denen  man 
wegen  Unscheinbarkeit  der  Randader  nicht  weiss,  ob  man  sie  zu  den  Chloropinae  oder  Oscinel- 
linae  stellen  soll.  Betrachtet  man  aber  den  Gesamthabitus,  namentlich  auch  Kopf-  und  Fühler- 
form, so  steht  der  Vereinigung  beider  Gattungen  nichts  in  Wege. 


chloropjdae  129 


B  e  s  t  i  111  m  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  c    der   Arten. 

1.  Heliaarung  weisslicli,  deutlicli 2 

—  Beliaarung  sclnvarz,  aber  ganz  undeullich 3 

2.  Stiinlläclic  mattschwarz.  Scheileldreieck  breit  und  lang.  Flügel  graubräunlicb 

mit  braunen  Adern  und  scliwarzbrauiier  Handadei-      trapezoides  Hkck. 

—  Slirnlläcbe   speckglanzend.   Scbelteldreieck    gleicbseilig   geformt,   kurz,  nur 

bis   zur   Stirnmitte    reichend.    Fliigel    weisslich    mit    weissen    Adern  und 
gelblicher  Randader  obliquus  Beck. 

;{.  Stirniläche  speckglänzend.  Scheiteldrcicck  schmal  und  lang,  bis  zu  den 
Fühlern  reichend.  Thoraxrücken  und  Schildchen  etwas  abgeplattet.  Flügel 
blassbraun,  im  W'urzeld rille]  blassgelb  mil  dunklen,  nur  an  der  Wurzel 
blassen  Adern.  arabicus  n.  sp. 

Beschreibung   der   Arten. 

142.  Scoliophthalmus  trapezoides  Beck.  —  Taf.  III,  Fig.  (iO  — 63. 

Das  ganze  Tier  ist  schwarz,  mit  Ausnahme  der  Fühler,  welche  rotbraun 
schimmern.  Thoraxrückeii  deutlich  punktiert,  ohne  Längsfurchen  mit  kurzer  weisser 
Behaarung.  Schildchen  fast  dreieckig,  gewölbt,  punktiert  mit  zwei  starken  schwarzen 
iMidborsten.  Brustseiten  stark  glänzend.  Schwinger  schwarzbraun.  Das  Scheitel- 
dreieck ist  gross,  breit,  glänzend,  fast  so  wie  bei  der  Gattung  Haplegis;  auch  der 
Seitenrand  ist  mit  feinen  weissen  Härchen  besetzt.  Stirniläche  mattschwarz.  Die 
Backen  sind  stark  nach  unten  gebogen  und  haben,  im  Piofd  gesehen,  scheinbar 
nur  eine  geringe  Breite.  Mundrand  vorne  mit  je  einem  schwarzen  Härchen.  Hinter- 
leib glänzend  pechschwarz,  fast  nackt;  die  spärliche  Behaarung  ist  grösstenteils 
schwarz.  Beine  glänzend  schwarz  mit  kräftigen  Schenkeln  und  gelbem  Filz  auf  der 
Unterseite  der  Tarsen.  Flügel  zart  gianbräunlich  mit  weisslicher  Wurzel ;  Randader 
dick  schwarzbraun,  an  der  Wurzel  aber  dünn  und  blass.  2^1^ — 2'/2  "im  l^i'^g- 

Aus  Ägypten  (Coli.  Beckeh). 

1 13.  Scoliophthalmus  obliquus  Beck.  \^Anncamploi\eiiriini].  —  Taf.  111,  Fig. 5.^) — f)?. 

Ftwas  kleiner  niul  heller  gefärbt,  abweichend  noch  durch  Flügelfäibung  und 
anders  geformtes  Scheileldreieck. 

Thoiax  und  Schildchen  etwas  feiner  punktiert  und  kürzer  weiss  behaart.  Kopf 
rotbraun;  Stirniläche  nicht  matt,  wie  bei  der  vorigen  Art,  sondern  wie  das  Scheilel- 
dreieck deutlich  etwas  glänzend;  letzleres  ist  kurz,  reicht  nur  bis  zur  Stirnmitle 
und  ist  von  der  Stirniläche  nicht  deutlich  getrennt.  Die  Fühler  haben  ganz  die 
Form  der  vorigen  Art,  sind  aber  rot ;  Untergesicht  schmutzig  gelb  bis  braun ;  die 
feine  Behaarung  des  Kopfes  ist  weiss.  Schwinger  braun.  Der  pechschwarze  Hinter- 
leib hat  spärliche  weisse  Behaarung.  Beine  schwarzbraun ;  Metatarsen  und  die 
beiden  nächstfolgenden  Glieder  an  den  Hinterbeinen  rotgelb,  auch  die  Hüftgelenke 
sind  mitunter  etwas  heller.  Die  Flügel  haben  einen  ganz  milchweissen,  farblosen 
Ton,  auch  die  Adern  sind  ganz  weiss,  Bandader  blassgelb.  Bandader  fast  unbe- 
haart, dritte  und  vierte  Längsader  divergierend    2V2  mm  lang. 

Aus  Ober-Ägypien  (Coli.  Schnabl  und  Becker). 

144.  Scoliophthalmus  arabicus  n.  sp. 

Thorax  nur  sehr  fein  punktiert  und  daher  glänzend  schwarz  mit  etwas  Metall- 
schimmer. Brustseiten  glänzend.  Schwinger  schwarzbraun ;  die  Behaarung  ist 
schwarz,  aber  so  kurz,  dass  man  den  Körper  als  nackt  bezeichnen  kann.  Kopf 
rostrot,  am  Scheitel  und  Hinterkopf  verdunkelt.  Stirn  nicht  ganz  IVa'nal  so  breit 
wie    ein    Auge ;    Stirniläche    speckglanzend    wie   das    Scheiteldreieck  ;    letzleres  ist 

17 


130  TH-   BECKER 


schmal  und  lang,  an  der  liasis  ungefähr  von  halber  Stirnhreilc  und  reicht  bis  zu 
den  Fühlern.  Fühler  und  Backen  roslrot,  letztere  glänzend  und  breil,  mindestens 
dopj)elt  so  breit  wie  das  dritte  Füiilerglied.  Hinterleib  glänzend  pechschwarz,  fast 
nackf.  Beine  nebst  Vorderhürten  rostrot;  alle  Schienen  und  die  Endglieder  der 
Tarsen  schwarzbraun.  Flügel  blassbraun,  das  Wurzeldrittel  deutlich  heller  und 
etwas  gell)lich.  Die  Adern  sind  dementsprechend  braun  und  blassgclb  gefärbt. 
2  mm  lang. 

1   l^xemplar  ans  Suez  in  der  Sammlung  des  Ungar.  Nalional-lNIusenms. 


Siphonellopsis. 
Sthobl,  Memorüis  de  in  H.  Soc.  Esp.  de  Hlst.  Nat.  Madrid,  III.  äCAi  [96.]  (1896). 

Von  schmaler  Gestalt;  mit  den  verdickten  Vorderschenkeln  an  die  Gattung 
Borbonis  erinnernd.  Thoiax  schwach  behaart  und  beborstet,  mit  deutlich  hervor- 
tretenden Schulterbenlen  ähnlich  der  Gattung  Tachypeza.  Kopf  rund,  Mundrand 
abgerundet,  wenig  vortretend,  mit  einer  deutlichen  Mundborste  und  zwei  eben- 
solchen Backenborsten.  Bussel  nicht  verlängert.  I'ühler  in  der  Mitte  der  Höhe  der 
grossen  nackten  Augen  einsetzend.  Stirn  nicht  besonders  breil  mit  grossem  Schcüel- 
dreieck.  Vorderschenkel  in  beiden  Geschlechtern  verdickt.  Flügel  länglich  mit  kurzer 
erster  Lüngsader. 

145.  Siphonellopsis  lacteibasis  Strobi,  cf?. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  wenig  glänzend,  weitläufig  und  kurz  schwarz 
behaart.  Am  Bande  des  Schildchens  stehen  zwei  sehr  kurze,  stark  konvergierende 
Borsten.  Brustseiten  glänzend  schwarz,  Schwinger  weisslich.  Kopf  kugelig,  schwarz, 
die  mattschwarze  Stirn  nicht  viel  breiter  als  ein  Auge.  Scheiteldreieck  gross,  bis 
zu  den  Fühlern  reichend,  glänzend  schwarz,  wie  poliert ;  drei  deutliehe  Fiontor- 
bitalborsten ;  das  dritte  schwarze  F'ühlerglied  fast  kreistVirmig  mit  starker,  verhält- 
nissmässig  langer  Borste.  Hinterleib  glänzend  pechschwarz.  Beine  mit  etwas  ver- 
dickten Schenkeln,  an  den  Vorderbeinen  am  stärksten,  mit  kurzen  Härchen  und 
ohne  Endborste  an  den  .Millelsehienen ;  die  Färbung  dei-  Beine  ist  schwarzbraun, 
mit  rostgelben  Vorderhüften,  Schenkelringen  und  den  ersten  Tarsengliedern  der 
Hinterbeine.  Flügel  ziemlich  lang,  intensiv  gebräunt,  mit  kräftigen  Adern  und  milch- 
weisser  Basis.  27.2 — 3  mm  lang. 

Aus  Spanien  bei  den  Salinen  von  Medinaceli  (Coli.  Strobl). 


Lasiopleura  n.  g. 
von  lÜGUJi  Ijor.stig  und  jiXs'ip'/  .Seile. 

Diese  Art  nimmt  unter  den  sonst  meist  kahlen  Oscinellinen  eine  besondere 
Stellung  ein,  nicht  nur  durch  die  besondere  Länge  der  Behaarung  und  Beborstung, 
sondern  auch  wegen  des  ganz  anderen  Charakters  der  Behaarung.  Während  bei 
allen  bisherigen  Oscinellinen  der  Thorax  mehr  oder  weniger  dicht  und  gleichmässig 
punktiert  und  behaart  erscheint,  sehen  wir  hier  eine  kräftig  ausgebildete  Einzel- 
reihe von  4 — 5  Dorsozentralborsten  und  dazwischen  auf  dem  sonst  nackten  Rücken 
nur  zwei  Beihen  divergierender  Akrostikalbörstchen  ;  vier  Schildborsten  ;  ferner  auf 
den  Sternopleuren,  was  sonst  nie  vorkommt,  zwei  wenn  auch  kleine,  so  doch 
deutliche  Borsten.  Dementsprechend  sind  auch  Hinterleib,  Beine  und  Flügel  ver- 
hältnismässig lang  behaart ;  dahingegen  sind  die  Augen  nackt.  Man  kann  die.se  Art 
unmöglich  mit  den  übrigen  Oscinellinen  zusammen  bringen. 


CHLOROPIDAE  131 


1  Iß.  Lasiopleura  longepilosa  Stkobl  [Osciiii.s]. 

Thorax  sclivvarz,  orzgrüii  bereift  mit  den  oben  angegebenen  Borsten  und 
Huaien.  Brnstseiten  auf  der  oberen  Hälfte  zart  braunlich  bereift.  Schwinger  gelb. 
Kopf  vorne  gell),  hinten  schwarzbraun  mit  drei  deutlichen  Froutorbitalborstcn, 
ausserdem  noch  mit  einigen  Höistchen  am  Rande  des  schwarzbraunen,  nur  matt- 
glänzenden Scheiteldreiecks  und  auf  der  übrigen  Stirnfläche.  Mundrand  mit  je  zwei 
Borslen.  F'ühler  schwarz,  Wurzelglieder  rot;  das  dritte  (ilicd  pubescenl  mit  schwarzer 
Borste.  Hinterleib  pechbraun.  Beine  schwarzbraun;  Vorderhüften  und  die  Wurzel- 
iiälfte  aller  Schenkel  und  die  Vorderschienen  gelbbraun,  deutlich  behaart,  auch  die 
Randader  und  die  Flügellläche  selbst.  Aderung  ohne  besondere  Abweichungen. 
Siehe  im  übrigen  Stkobi.'s  ausführliche  Beschreibung.  2 — 'ly.,  mm  lang. 

Aus  Steiermark  (Coli.  Strobl),  aus  Schlesien  und  Siebenbürgen  ((.loll.  Becker). 


Microneurum  Beck.  (1903). 
Siplmnculina  Rond.,  Prodr.  I.  128  (1856)  p.  p. 

Als  typisches  Exemplar  seiner  Galtung  hat  Rondani  »S.  breinncivis  ge^iannt, 
ohne  jedoch  diesem  Namen  eine  Beschreibung  hinzuzufügen  und  so  seine  Galtung 
zu  begründen. 

Ich  kenne  zwei  Arten,  welche  sich  durch  sehr  kurze  zweite  Längsader  bemerk- 
bar machen,  ausserdem  aber  noch  mit  nicht  besonders  verlängerten  Rüssel  eine 
gezeichnete  Stirn  haben ;  es  sind  dies  die  beiden  Arten  Oscinis  oniatifmns  Lw. 
und  signatuin  Wollast.  Die  Orbiten  sind  nämlich  hell,  fast  metallisch  bestäubt ; 
diese  hellen  Streifen  sind  aber  durch  kreisförmige  Wurzelpunkte  der  Orbitalhärchen 
durchbrochen  und  geben  dadurch  eine  besondere  Zeichnung.  Diesen  beiden  Arten 
stelle  ich  aber  noch  zwei  andere  zur  Seite:  Siphonella  quinquangiiln  Lw.  und 
uenea  Macq.,  die  mit  ihrer  besonders  kurzen  zweiten  Längsader  ebenfalls  hierher- 
gehören, obwohl  ihre  Orbiten  von  einfacher  Bildung  sind  und  sie  ihrer  Rüssel- 
bildung wegen  auch  zu  Siphonella  gestellt  werden  könnten,  was  ja  auch  bisher 
geschehen  ist.  Legt  man  aber  das  Hauptgewicht  auf  die  Bildung  der  zweiten  Längs- 
ader, so  erscheint  es  wünschenswert,  diese  beiden  Arten  von  der  Gattung  Siphoiiella 
zu  trennen,  um  dem  Flügel  dieser  Gattung  seinen  einheitlichen  Charakter  nicht 
zu  rauben  ;  als  (ibergangsformen  zu  SiphoiieUa  sind  beide  Arten  inmierhin  aufzu- 
fassen, während  die  beiden  erstgenannten  Arten  ihre  nächsten  Verwandten  in 
Oscinella  haben. 

Arten-   und   S  y  n  o  n  y  ni  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

1.  aeueum  M.\cq.  [Siplionella]. 

psendulaevujata  Stkobl.  [Siphonella]. 
brevinervis  Strobi,  [Siphonetia]  =  oruatifroiis  I.w. 
hiniinerins  F^onii.  [.Si])hiinculina\  =  oruatifroiis  Lw. 
iiiacitlil'rons  Beck.  =  oruatifroiis  Lw. 

2.  oruatifroiis  Lw. 

brevinervis  Strobl. 

brevinerinx  Rond. 

maciilifrons  Beck. 
pseudolaeingala  .Strobl  —  aeneuiii  Macq. 
;!    <|uin(|iiangnlnm  Lw.  [Siphonella]. 
4.  Hi^iiatuni  Wollast  [Oscinis]. 


17' 


132  TH.   BECKER 


B  c s l  i  111  niu  n  g s  t  a  b  e  1 1  e    der  Arten. 

1.  Froiitorliilalleisten  hell  bestäiil)!,  durch   punktföriiii<*e  unhesüiubte  Wurzel- 

necUcii  der  zarten  Orbilalbörsichen  lleckeiiarlit;  iiiiterbrocheii    ....       '1 

—  Froiilorhitalloisteii  niclit  duich  hollerc  Besläubiuii^  und  Zekhnun«^  von  der 

Stirnlläche  sicli  abheilend .'i 

2.  Thorax  und  Bruslseilen  schwarz,  mafl,  durch  mclallisch  i>ell)orano,  punkl- 

lörmige  Zeichnung  wie  marmoriert;  grössere  Art      signatuni  Woi.l.^st. 

—  Thorax  und  Hrustsciten  glänzend  schwarz;  kleine  Art         ornatifrons  Lw. 
;{.  Thorax  glänzend  erzfarbig,  Schildclien    nur  mit  sehr  kurzen  Handborsten. 

Scheiteidicieck  gross,  glänzend,  schwarz  mit  deutliciier  Mittelfurche 

aeneum  Macq. 

—  Thorax   schwarz,  mattbraun    bestäubt,  Schildchen    mit  sechs,  etwas   radial 

gestellten  Randborsten.  Scheileldreieck  matt  schwarzbraun 

quinquangulum  Lw. 

117.  Microneurum  ornatifrons  Lw.  —  Taf.  IIl,  Fig.  52 — 54. 

Thorax  glänzend  schwarz,  zart  fahlgelb  behaart;  Schildchen  matt,  nicht  glän- 
zend, wie  LoEw  schreibt,  mit  sehr  kurzen  liandbörstchen.  Schwinger  schwarz. 
Kopf  desgleichen;  Stirn  malt  mit  weisschimmcnuien  Orbitalleisten,  auf  denen  drei 
kleine  schwarze  I'imklllecken  stehen.  Scheiteldreicck  glänzend  schwarz,  ziemlich 
gross.  Fühler  und  Taster  rot  bis  gelb.  Mnndrand  etwas  vorstehend,  lUissel  massig 
lang  gekniet.  Hinterleib  pechschwarz.  Beine  schwarzbraun;  Schenkelknnpf,  Schenkel- 
spilze, Schienen  mit  Ausnahme  der  Hinterschienen  und  die  Tarsen  lolgelb.  Flügel 
glashell  mit  gelben  Adern ;  der  dritte  Bandaderabschnitt  mein-  als  dopjielt  so  lang 
als  der  zweite;  die  Fntfernung  beider  Qneradern  von  einander  so  gross  wie  der 
letzte  Abschnitt  der  fünften  Längsader.  V/^  mm  lang. 

In  Süd-Europa  und  auf  den  Kanarischen  Inseln  (('.oll.  Loi-:w  und  Bkckhk). 

118.  Microneurum  signatum  Worj.Asr.  |0.<;r;/i/.s|. 

Thoraxrücken  und  Stirn  mit  einem  graugelben  metallglänzenden  Überzug, 
der  tlurcli  llaarwurzelpunkte  und  Stiiche  sieiiartig  duichbrochen  wird.  Taster  und 
Fühler  rotgelb.  Rüssel  mit  massig  langen  zurückgeschlagenen  Saugilächen,  glä^izend 
schwarz.  Flügel  biass  gcibbräunlich  mit  hellbraunen  Adern ;  dritter  Bandader- 
abschnitl  fast  dreimal  so  lang  als  der  zweite;  die  hintere  (juerader  steht  sehr  schief 
zur  vierten,  aber  senkrecht  zur  fünften;  ihre  Knifernung  von  der  kleinen  Querader 
ist  gleich  ihrer  doppelten  eigenen  Länge;  reichlicii.  2  mm  lang. 

Von  Madeira  (("oll.  Bkckkis). 

1  I'.).  Microneuruni  quinquangulum  Lw.  [Siphonclln]. 

Charakteristisch  durch  die  Winkelslellung,  in  welcher  die  W'urzclzellen  mit 
den  llinterrandzelleu  zusammenslossen   sowie  durch  das   grosse  dritte  Fühlerglied. 

Thoi'ax  und  Schildchen  schwarz,  durch  braunen  Reif  etwas  matt,  kaum  etwas 
glänzend,  punktiert ;  letzteres  halbkreisförmig,  gewölbt  mit  sechs  etwas  radial 
gestellten  schwarzen  Randborsten  Behaarung  äusserst  kurz  und  schwarz.  Schwinger 
schwarz,  Brustseiten  pechscliwarz,  schwach  glänzend,  auf  den  Meso-  und  Ptero- 
pleuren  matt  wie  der  Thoraxrücken.  Stirn  breit,  maltschwarz,  fast  doppelt  so  breit 
wie  ein  Auge,  mit  grossem,  fast  die  ganze  Stirntläche  ausfüllenden,  matt  schwarz- 
braunen Scheiteldreieck.  F'üliler  sehr  gross,  schwarz,  drittes  Glied  am  unteren 
Drittel  rot,  etwas  |nibescent  mit  deutlich  abgerundeter  Vorderecke  und  zarter 
Borste.  Augen  gerundet,  sehr  schwach  inibescent.  Backen  sehr  schmal,  in  gewisser 
Richtung  weissgrau  schimmernd.  Taster  schmal,  rotgelb.  Mundraud  abgerundet, 
massig  vorslehend,  Rüssel  nngelähr    von  Kopfeslänge.    Hinterleib    matt    |iecbl)raun 


CllI.OKOl'lüAli  133 


Beine  und  Vnrderlu'ifteii  hell  n)tf>ell).  Hinter-  und  Miüelschenkel  reiciilich  auf  ihrer 
Wnrzeliuilfle.  Hinlerschiencn  aul'  ihrer  Mitte  «ebräunt.  Flügel  wasseiklar  mit  hlnss- 
braunen  Adern:  erste  Langsader  ziemlich  lang,  der  kleinen  Querader  gegenüber 
mündend ;  die  zweite  kurz,  so  dass  der  zweite  Randaderabschnitt  nur  ungelidn- 
die  halbe  Länge  des  dritten  hat;  dritte  und  vierte  Langsader  parallel;  der  letzte 
Abschnitt  der  fünften  Längsader  1'/  mal  so  lang  als  die  Entfernung  der  beiden 
(jueradern  von  einander;  hintere  Querader  sehr  schräge  gestellt.  1'/,   mm  lang. 

Aus  Ungarn :  Orsova  (l   d  in  Coli.  Lüew). 

150.  Microneurum  aeneum  Macq.  [Siphonella  \. 

Thorax  und  Schildchen  erzfarbig  glänzend,  fein  und  etwas  reihenl'örmig  punk- 
tiert; das  Schildchen  halbkreisförmig,  etwas  gewölbt  um\  nur  mit  sehr  kurzen 
Randbörslchen  ;  Behaarung  fahlgelb  schimmernd.  Brustseiten  ganz  glänzend  pech- 
schwarz. Schwinger  schwarz.  Stirn  niattschwarz  mit  grossem,  glänzend  schwai-zen 
bis  fast  zu  den  Fühlern  reichenden  Scheiteldreieck,  das  eine  deutliche  Mittelhnche 
zeigt.  Augen  gross,  gerundet,  nackt.  Mundrand  etwas  vortretend.  Fühler  und  Taster 
rotgelb  bis  braun.  Rüssel  in  seinen  beiden  Teilen  fast  von  Kopfeslänge.  Backen 
kaum  so  breit  wie  das  drille  Fühlerglied.  Hinterleib  glänzend  schwarz ;  Reine  des- 
gleichen, Spitze  der  Schenkel,  Schienenenden  und  Tarsen  rotgelb.  Flügel  farblos, 
dritter  Randaderabschnitt  mindestens  doppelt  so  lang  als  der  zweite ;  letzter 
Abschnitt  der  fünften  Längsader  nur  wenig  länger  als  die  Entfernung  beider  Quer- 
adern von  einander.  V/^ — V/.^  mm  lang. 

Mittel-Europa  (Coli.  Beckek). 

Siphonella  ',  tc^ ''''■- 

Macq.,  S.  ä  HiilT.  II.  584.  7.  (1S;{5).  /; 

Eurinella  Meunikk,  Ann.  Sog.  lint.  I-r.  Mull.  CXCIII.  (1893). 
Opetiophora  L\v.,  p.  p.  Bert.  Rat.  Z.  (1872)  Cent.  X.  9ü. 
Siphuncidina  Rond.,  Prodr.  I.  128.  (185(i).  p.  p. 

M,\CQUAnT  hat  den  Gattungscharakter  sehr  richtig  in  folgende  haupisächlicbste 
Eigenschaften  zusammengefasst :  Rüssel  lang,  Saugflächen  nach  hinten  gebogen  und 
verlängert.  Untergesicht  kurz,  Mundrand  unten  vortretend.  Thorax  und  Schildchen 
punktiert;  letzteres  gross.  Hintere  Querader  der  Flügel  etwas  schräg  gestellt.  Wemi 
wir  noch  hinzufügen,  dass  die  Augen  in  den  meisten  Fällen  pubescent  sind,  so  ist 
das  Hau|)tsächlichste  in  wenigen  Worten  gesagt.  In  der  Regel  sind  die  Tiere  dieser 
Gruppe  schwarz,  von  massigem  Glänze ;  es  kommen  aber  auch  einige  mit  gelbem 
oder  grau  bestäubtem  Thorax  vor.  Abweichungen  hinsichtlich  des  Vortretens  des 
Mundrandes,  .Ausbildung  des  Rüssels  und  Behaarung  der  Augen  sind  auch  hier 
wie  in  allen  Gruppen  der  Familie  selbstverständlich.  Die  Unterschiede  von  der 
zunächst  stehenden  Gattung  Lipnra  werden  bei  dieser  ausführlich  besprochen. 

Meunieu  hat  lH9[i  1.  c.  erwähnt,  dass  Siphoiwlla  oaciniiia  V.\lu.  pubescente 
Augen  habe;  aus  dem  Umstände,  dass  diese  Eigenschaft  in  der  Gatlungsbeschrei- 
bung  früherer  Autoren  nicht  hinreichend  gewürdigt  worden,  hat  Meunieu  den 
Anlass  hergeleitet,  für  diese  Art  oscininn  ¥ma,.  einen  neuen  Gattungsnamen  Euri- 
nella einzuführen,  ein  Vorgang,  der  gleich  unnötig  wie  unverständlich  erscheint, 
nachdem  Macquaht  gerade  auf  diese  Art  seine  Gattung  Siplionella  errichtet  hatte. 
Die  I'ube.scenz  der  Augen  ist  bei  dieser  Gattung  nur  von  ganz  untergeordnetem 
Wert  und  höchstens  als  Artmerkmal  mit  verwendbar,  denn  wenn  es  auch  einige 
nacktaugige  Arten  gibt,  wie  S.  nifkornis  Macq.  und  palposa  Fali,.,  so  ist  bei  der 
Mehrzahl  doch  die  Pubescenz  wenn  auch  häufig  undeutlich  vorhanden. 


134  TU.    BECKER 


Wenn  ich  die  LoEwsche  (iattiinji  Opetiophora  hier  als  synonym  mit  eingu- 
lühii  habe,  so  wolle  man  die  Begründung  hierfür  bei  der  einzigen  hier  in  Frage 
kommenden  Art  S.  laniinifornix  Bfxk.  in  deren  Beschreibung  ersehen. 

Die  typische  Untersuchung  und  Veigleichung  der  30  im  Katalog  der  palüark- 
lischcn  Dipteren  aufgezählten  Arten  hat  Anlass  zu  einer  wesentlichen  Veränderung 
der  Liste  gegeben. 

Ks  kommen  zunächst  in  Wegfall  die  Arten;  neuen  IMac^.,  breinneivis  Strokl, 
brevincriiix  Rond.,  ornatifrons  Lw.,  pseudolneuigala  Strobl  und  quimpuingiiln  Lw., 
die  ich  als  besondere  Grupj)e  unter  dem  Gattungsnamen  Microneurum  vereinigt  habe. 

Ferner  kommen  in  Wegfall : 

S.  capreola  Halid.,  die  der  Beschreibung  nach  eine  Elnchipiern  ist. 

S.  lueingnlo  Fall.  =  Haplegis  larsaln  Fall. 

i'.  niveipcnnis  Sthobl  =  Desmometopn  nineipennis  Strobl. 

=  Desnwmelopn  simplicipes  Bkck. 

Als  Synonyme  scheiden  ferner  aus. 

S.  anguslifrons  Meig.  =  oscininn  Fall. 

S.  bnsulis  v.  Res.  =  oscininn  Fall. 

S.  dnsgproctn  Lw.  =  snlcicollis  Meio. 

S.  diploloxoide.s  Strobl  =  rußceps  Macq. 

S.  Inevigatn  Zett.,  Schin.  (uec  Fall.)  =-  oscininn  P'all. 

S.  mnrginain  Lw.  =  rn/icornis  Macq. 

S.  Nonnkii  Strobl.  =  longirosiris  Lw. 

■S'.  nncis  Pekris  =  rnficornis  Macq. 

.S'.  obscnrifrons  Lw.  =  apricn  Meio. 

Nach  Au.sscheidung  vorstehender  LS  Arten  haben  mir  noch  12  Bestand.  Diesen 
treten  als  neue  Arten  Jiiuzu :  6'.  Sirobli  ('.ZKHr<\ ;  pnrnlleln  Beck;  trinngnlnris  Beck; 
luminifonnis  Beck  und  nsinticn  Beck 

Somit  kennen  wir  zur  Zeit  17  paläarktische  Arten. 

A  r  t  e  n-  u  n  il   S  y  n  o  n  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

(ini/itslifrons  Mkig.  —  osciiiiiia  Fall. 

1.  aprica  Mkk;. 

obscnrifrons  Lw. 

2.  asiatica  Beck. 

aira  Meic.  =  siilcicnllis  Mkig.  i>ar. 

hasalis  v    lios.  =^  oisciiiina  Fall 

cribriformis  Heck  [Oscinis]  =  iiiffriconiis  \.  Hus. 

dasijprocla  Lw.  ^=  snlcicollis  Meig. 

diplotoxoides  Strohl  -    riiliceps  Mach. 

3.  flarclla  Zett. 

hiecigata  Zett.,  .Sciiin.  (nee  Fall)  =  osciiiiiia  Kam. 
\.  lamiuiforniis  Beck. 
5.  loii^irostris  Lw. 

Noimkii  Strohi.. 
marginata  Lw.  =  ruliconiis  .VlACy. 
(i.  iiiiniitissima  Strobl. 
7,  ni^ricornis  v.  Hos. 

cribriformis  Beck. 
Iristis  Lw. 
nitida  Meig.  =  oscinina  Fall. 
Xuvuldi  Strohl  =  longirostris  l.w. 


CHLOROPIUAL  135 


itiicis  Pkhuis  =  rutlcoi'iiis  MACy. 
iihsrnrifrons  L\v.  =  aprica  Meu;. 
8.  osciiiina  I'"all. 

angustifrons  Mku;. 
bnsalis  v.  Ros. 

laevujala  SciiiN.,  Zett.  (nee  F"all). 
nitida  Mkig. 
n.  palposa  1"ai,i,. 

10.  parallpla  Heck. 

11.  puiiiilioni8  Rjekk. 

12.  ruBcops  MAC.y. 

diploto.roides  Strobi,. 

13.  riiftcornis  Macq. 

manjinata  Lw. 
nucia  I'khkis. 

14.  sordldissima  Stkobi,. 
1.').  Strobli  C/-ERNY. 

16.  Bülcicollis  Meig. 

aira  Meig. 
dasyprocta  Lw. 

17.  triangiilaris  Beck. 

tristis  Lw.  =  nigriconiis  v.  Ros. 

B  e  s  t  i  111 111  u  n  j4  s  l  a  b  e  1 1  e    der   Arie  n. 

1.  Ilioriix  von  gelbroter  Grundfarbe 2 

—  Thorax  schwarz,  auf  dem  Hucken  durch  aschgiaue  bis  schwarzgraue  Bestäu- 

bung matt ■ 4 

—  Thorax  schwarz,    auf  dem    Rücken    ohne    dichte    Bestäubung,    mehr   oder 

weniger  stark  punktiert,  stets  mit  grösserem  oder  geringerem  Ghinz  .     .      (i 

2.  Thoraxrücken  mit  3 — 5  schwarzen  bis  braunen  Längsslreifen 3 

—  Thoraxrücken  niclit  gestreift,  sondern  im  ganzen  etwas  graubraun  bestäubt. 

Brustseiten  rotgelb  mit  schwarzen  Hecken.  Beine  rotgelb ;  Schenkel  und 
Hinterschienen  gewöhnlich  auf  der  Mitte  gebräunt ;  sehr  kleine  Ait 

ruficeps  Macq. 

3.  Streifen  des  Thoraxrückens  schwärzlich.  Schulterbeule  gelleckt ;  Brustseiten 

mit  drei  schwarzen  Flecken.  Hinterleib  gelb  mit  braunen  Binden  oder 
obenauf  ganz  verdunkelt.  Beine  ganz  gelb  oder  gelb  mit  schwarz  gestreiften 
Schenkeln.  Mittelgrosse  Art  pumilionis  B.ierk 

—  Streifen  braun.  Schulterbeulen  ganz  gelb;    Bruslseiten  gewöhnlich  nur  mit 

einem  Fleck  auf  den  Mesopleuren.  Hinterleib  und  Beine  gelb,  ersterer 
nur  unbestimmt  verdunkelt.  Sehr  kleine  Art  flavella  Zeit. 

4.  Scheileldreieck  glänzend  schwarz.   Brustseiten  ganz  glänzend  pechschwarz. 

Hinterleib  matt  schwarzgrau.  Beine  schwarzbraun,  Kniee  und  Melatarsen 
etwas  heller.  Rüssel  lang ;  sehr  kleine  Art  triangularis  n.  sp 

—  Scheiteldreieck  matt,  schwarz.  Brustseilen  auf  der  Mitte  matt 5 

f).  Thoraxrücken  und  Schildchen  aschgrau  bestäubt  mit  weisslicher  Behaarung. 

Kopf  und  Beine  gelb  longirostris  Lw. 

—  Thoraxrücken  und  Schildchen  schwarzgrau  bestäubt  mit  schwarzer  Behaa- 

rung. Kopf  und  Beine  schwarz  sordidissima  Stuüul. 

().  Stirntläche  deutlich  etwas  glänzend  . 7 

—  Stirntläche  ganz  matt 11 

7.  Schwinger  schwarzbraun cS 

—  Schwinger  weisslich 1) 


136  TU.    BECKEK 


8.  Thüiax  und  Scliildclieii  durcli  starke  Punktierung,'  kaum  noch  etwas  glän- 
zend. Schildchen  ausser  zwei  längeren  Borsleu  an  der  Spitze  am  Seiten- 
randc  mit  vielen  kürzeren  Borsten  besetzt.  Scheitoldreieck  etwas  malt. 
Fühler  und  Gesicht  rötlich.  .Mundrand  deutlich  voilretend;  dritte  und 
vierte  I.ängsadern  nach  oben  aufbiegend  ruficornis  Maci^. 

—  Thorax  und  Schildchen  feiner  punktiert  und  deutlich  glänzend ;  Schildchen 

am  Seitenrande  nicht  durch  viele  Börstchen  ausgezeichnet.  Schcitel- 
dreieck  glänzend.  Fühler  und  Gesicht  schwarz,  kaum  etwas  rötlich. 
Mundrand  nicht  vorgeschoben.  Taster  rotbraun.  Dritte  und  vierte  Längs- 
ader parallel  und  gerade  verlaufend  parallela  n.  sp. 
!(.  Mundrand  kaum  vorgeschoben.  Untergesichl,  Fühler  und  der  vordere  Teil 
der  Stirne  rot ;  letztere  deutlich  punktiert.  Taster  rotgelb,  vorgestreckt. 
Backen  von  gewöhnlicher  Breite.  Grö.ssere  Art  von  "i'/j — 3'/^  mm  Länge 

palposa  Fall. 

—  Mundrand   kaum   vorgeschoben,   abgerundet.    Kopf    schwarz,    nur    drittes 

Fühlerglied  und  Taster   rot.     Thoraxrücken    eizfarbig,    fast    ganz    matt. 
Backen  fast  so  l)reil  wie  die  Augen  hocli  asiatica  n.  sp. 

—  Mundrand  deutlich  vorgestreckt.    Thoraxrücken    mit    zwei    ziemlich    deut- 

lichen Längsfurchen 10 

lü.  Untergesicht  und  Stirn  ganz  schwarz ;  Thoraxborsten  vielfach  weisslich 

sulcicollis  Mlic. 

—  Untergesicht    und  Stirn    an    deren    vorderem   Teil    rotgelb.    Thoraxborsten 

schwarz  sulcicollis  Mkig.  var.  atra  Meig. 

11.  Flügel  milchweiss.  Thorax  und  Scbildcheu  stark  i)unktiert.  Kopf,  Hinterleib  und 
Beine  schwarz,  Metatarsen  etwas  heller.  Scheileldreieck  glänzend  schwarz 
und  kurz.  Mundrand  nur  wenig  vorgeschoben.  Legeröhre  des  Weibchens 
säbelförmig  und  hornartig  nach  hinten  ausgestreckt     laminiformis  Beck. 

—  Flügel  blassbräunlich 12 


12.  Thorax  und  Schildchen  glänzend  erzfarbig 13 

—  Thorax  und  Schildchen  von  reiner  schwarzei-  Farbe 15 

13.  Thoraxrücken  mit  drei  deutlich  punktierten  Längslinien,  sein-  kurz  schwarz 

behaart.  Stirne  matt  braunrot,  vorne  rolgelb.  Scheiteldreieck  kurz,  gleich- 
seitig, schwarz,  kaum  etwas  glänzend.  Fühler  und  Taster  rot.  Bussel  in 
beiden  Teilen  lang  und  dünn 14 

14.  Beine  und  Bauch  hell  rotgelb.    Schenkel    auf   der  Mille    mitunler  schwach 

gebräunt ;  grössere  Art.  3  mm  lang  var.  Strobli  Gzeknv. 

—  Beine  und  Bauch  schwarzbraun :  Schenkelglieder,  Kniee,  vordere  Schienen 

und    Tarsen  roslgelb  ;  kleinere  Art.  2  mm  lang  Strobli  Czernv. 

15.  Mundrand  deutlich,  etwas  spitz  vortretend lü 

—  Mundrand  breit  abgerundet,  kaum  etwas  vortretend 17 

16.  Thoraxrücken  fein,  aber  sehr  dicht  punktiert.  Stirn  sehr  lang;  Fühler  rol- 

gelb. Brustseilen  ganz  glänzend  pechschwarz.  Beine  rolgelb.  Schenkel 
und  Hinterschienen  schwarzbraun,  vordere  Schienen  mit  schmaler  dunkler 
Binde.  Grössere  .Art  von  27.2- -3  mm  Länge  oscinina  Fall. 

—  Thoraxrücken  nicht  auffällig  punktiert.  Stirn  nicht  besonders  lang.    Fühler 

braunschwarz.  Brustseiten  glänzend  schwarz,  jedoch  Meso-  und  Flero- 
pleuren  zum  grossen  Teil  bestäubt.  Beine  rostgelb;  Schenkel  und  Schienen 
breit,  schwarzbraun;  kleine  Art  von  l'/i  mm  Länge  minutissima  Stuobl. 

17.  Scheiteldreieck  gross,  bis  zu  den  Fühlern  reichend         nigricornis  v.  Bos. 

—  Scheiteldreieck  klein,  nur  bis  zur  Stirnmitte  reichend  aprica  Meig. 


Clll.OllOIMDAli 


137 


H  e  s  c  h  r  e  i  h  u  n  g    de  r   Arie  n. 

1")!.  Siphonella  ruficeps  Mau^.  {(liploto.voidcs  Srnoisi^.) 

Die  sclivvarzj»r;uic  Thoraxl'ärhiing,  das  goll)c  SchildcliL-ii  und  die  gelben, 
schwarz  gellecklen  Bruslseilcn  mil  der  gelben  Kopfl'ärljung  der  Mau.h  Airrselien 
Beschreibung  stimmen  auch  in  der  Grösse  durchaus  mit  der  SruouLschen  Art 
überein,  so  dass  ich  an  deren  Identität  nicht  zweiile,  zumal  wir  diese  charaklerisli- 
sciien  Färbungen  in  ihrer  Zusammensetzung  bei  Iveiner  anderen  Art  wiederfinden. 
Ich  liann  Stüobl  nur  recht  geben,  wenn  er  seine  Art  wegen  ihrer  gelben  Cirnnd 
farbung  in  die  nächste  Nähe  von  S.  piimilioni.s  und  /hnwlla  stellt. 

Thoraxrücken  schwarzlich  mit  graubrauner  Bestäubung  und  schwacher  Längs- 
furchung.  Schildchen  und  Brustsciten  gelbbräunlich,  letztere  an  dem  unleren  Teil 
der  iMesopleuren  und  dts  Sternums  schwarz  gelleckt.  Schwinger  hell ;  die  äusserst 
kurze  schwarze  Behaarung  schimmert,  in  besonderer  Stellung  besehen,  fahlbraun  ; 
Schildrand  mit  zwei  Haupt-  und  zwei  Nebenborsten.  Kopl'gell)  bis  bräunlich;  Stirn 
etwas  breiter  als  das  Auge;  das  Sciieiteldreieck  hebt  sich  nur  undeutlich  und  kaum 
dunkler  maltbräunlich  ab;  Ocellenhöcker  grauschwarz.  Augen  pid)escent:  Mund- 
rand etwas  vortretend ;  Backen  fast  von  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes,  das 
rot  bis  braun  ist.  Taster  gelb.  Hinterleib  braun  bis  schwarz,  an  der  Basis  meist 
heller,  mitunter  mit  gelblichen  Hinterrändern.  Bauch  gelb.  Beine  gelb  mit  auf  der 
Mitte  verdunkelten  Schenkeln  und  Schienen  {d);  bei  dem  9  heller.  Flügel  blass- 
bräunhch;  die  erste  Längsader  endigt  der  kleinen  Querader  gegenüber ;  die  zweite 
ist  etwas  nach  oben  gebogen  und  kuiz,  so  dass  der  zweite  Bandader-Abschnitl 
nicht  länger  ist  als  der  dritte;  Queradern  stark  genähert,  hintere  sehr  schief. 
1  mm  lang. 

Mittel-Europa  (Coli.  Becker). 

152.  Siphonella  pumilionis  Bjeiuv. 

Thorax  und  Schildchen  gelb  mit  drei  l)reiten  schwärzlichen  Längsslreifen  und 
kurzer  schwarzer  Behaarung ;  Brustseiten  mit  drei  schwarzen  Flecken  auf  den 
Meso-,  Ptero-  und  Sternopleuren.  Kopf  und  Stirn  ganz  gelb,  letztere  17.^mal  so 
breit  wie  ein  Auge;  Stirn  malt;  das  gelbe  Scheiteldreieck  hebt  sich  fast  garnichl 
von  der  Stirntläche  ab,  nur  der  Ocellenhöcker  bildet  mit  seiner  näheren  Umjiebun" 
einen  dunklen  Flecken.  Augen  etwas  querliegend,  pubescent;  Mundrand  deutlich 
vortretend;  Backen  von  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes;  Bussel  deutlicii  ver- 
längert. Hinterleib  gelb  mit  braunen  Querbinden  und  Mittellinie.  Beine  gelb, 
Schenkel  mitunter  braun  gestreift.  Flügel  blas.sbräimiich.  l'/* — 1^4  i"'"  '''"fi- 

In  Nord-  und  Mittel-Kuropa  (Coli,   Becker). 

153.  Siphonella  fiavella  Zeit. 

Thorax  und  Schildchen  gelb,  ebenfalls  mit  Längsstreifen,  von  denen  der 
mittlere  gewöhnlich  deutlich  geteilt  ist,  so  dass  man  vier  bräunliche  Streifen  sieht, 
deren  mittelste  häufig  sehr  unscheinbar  werden.  Behaarung  schwarz.  Brustseiten 
nm-  mit  einem  schwarzen  Fleck  auf  den  Mesopleuren.  Kopf  gelb  mil  mattgelbem 
Scheiteldreieck,  das  sich  von  der  Stirntläche  kaum  abhebt.  Stirn  breit,  fast  doppell 
so  breit  wie  ein  Auge,  dieses  deutlich  pubescent.  Taster,  Bussel  und  Fühler  gelb 
deren  drittes  (llied  am  Aussenrande  häutig  braun.  Schwinger  blassgelb.  Hinterleib 
gelb,  auf  dci-  Oberseile  gebräunt;  Hinlerrücken  glänzend  schwarz.  Beine  gelb. 
Flügel  farblos ;  zweiter  Bandader-.\bschnitl  etwas  länger  als  der  dritte.  Dritte  und 
vierte  Längsadern  parallel,  an  <ler  Spitze  aber  etwas  divergierend.  1 — 1'/^  nim  lang. 

In  Nord-  und  Mittel-Europa,  wahrscheinlich  in  ganz  Europa ;  ich  fing  sie 
noch  in  Süd-F'rankreich. 

18 


138  ■""     BECKEH 


131.  Siphonella  triangularis  ii.  sp. 

Diese  kleine  Art  ist  durch  das  vfriiiillnismässig  grosse  j^länzende  Scheitel- 
dreiock  leiciit  zu  erkennen.  —  Aus  Tunis  (Coli.  Becker). 

Thorax  und  Schildchen  schwätz,  durch  helle  Hestäuhung  ganz  mall  schwarz- 
grau; die  äussersl  kurze,  kaum  mit  der  Lupe  erkennbare  Behaarung  ist  weiss; 
Furchen  sind  nicht  vorhanden.  Bruslseiten  glänzend  pechschwarz,  nur  an  den 
Mesopleuren  etwas  nadelrissig  matt.  Schwinger  gelhbräunlich.  Kopl'  schwarz ;  die 
malle  Slirn  ist  17a<"al  so  breit  wie  ein  Auge;  das  Scheiteldreieck  gioss,  gleich- 
seitig und  bis  zur  Slirnmilte  reichend,  glänzend  schwarz.  Fühler  und  Untergesicht 
schwarz,  Taster  gelbbraun  ;  Rüssel  lang  gekniet,  schwarz.  Backen  glänzend  schwarz, 
punktiert,  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Augen  fast  nackt.  Hinterleib  matt 
braungrau.  Schenkel  schwarz ;  Kniee.  Schienen  und  Tarsen  roslgelb,  erstere  anf  der 
Mitle  mit  hraunei-  Binde.   P'lügel  blassbräunlich.  I7,   mm  lang. 

155.  Siphonella  longirostris  Lw.  {Noinikii  .Sthohl.)  Strobl  ventiliert  bereits 
die  Frage,  ob  seine  Art  mit  longirostris  Lw.  identisch  sein  könne;  bei  der  typischen 
Vcrgleichung  finde  ich  keine  Unterschiede. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  matt  aschgrau  bestäubt  mit  teils  schwarzen, 
grösstenteils  aber  weissen  Härchen ;  die  Bruslseiten  glänzend  pechbraun  bis  schwarz, 
mit  Ausnahme  der  Meso-  und  Pleropleuren.  welche  wie  der  Thoraxrücken  matt 
aschgrau  sind.  Kopf  gelb  mit  schwarzen  und  weissen,  vielfach  ganz  weissen  Härchen 
auf  der  gelben  Slirn,  die  nach  dem  Scheitel  hin  verdunkelt  ist ;  das  Scheileldreieck 
hat  eine  sehr  breite  Basis,  ist  aber  nur  kurz  und  von  matt  schwarzgrauer  Färbung 
wie  der  Hinlerkopf  .\ugen  ziemlich  kreisrund,  pubescent;  Backen  von  der  Breite 
des  drillen  FühlergUedes.  Fühler  und  Taster  rolgelb;  Mundrand  deullich  vorge- 
schoben ;  der  pechschwarze  gekniete  Rüssel  hat  in  beiden  Teilen  eine  besondere 
Länge.  Hinterleib  rostrot  bis  schwarzbraun,  an  der  Wurzel  dann  aber  heller.  Beine 
hell  rotgelb ;  Hinlerschenkel  mitunter  etwas  gebräunt  Die  Flügelfärbung  wechselt 
mil  der  allgemeinen  Körperfarbe:  hat  man  ein  hell  gefaibles  Exemplar,  so  sind 
die  Flügel  mehr  farblos  oder  gelblich ;  bei  dunkleren  Tieren  sieht  man  eine  mehr 
graubräunliche  Tönung.  U/.^ — 27^  mm  lang.' 

Coli.  Becker. 

156.  Siphonella  sordidissima  Sruom.. 

Thorax  und  Schildcben  mall  schwarzgrau  mil  schwarzer  Behaarung;  Brust- 
seilen mit  Ausnahme  der  scliwarzgrauen  Meso-  und  Plero])leurei)  glänzend  schwarz. 
Schwinger  weisslich.  Kopf  matt  schwarzbraun,  vorne  an  der  Stirn  kaum  etwas 
rötlich;  Slirn  schräg  abfallend;  Scheileldreieck  nur  bis  zur  Slirnmilte  laufend,  mall 
schwarzgrau.  Augen  deutlich  pubescent;  Mundrand  stark  vortretend.  Fühler  und 
Taster  schwarz,  llinlerleib  pcchscliwarz,  niä.ssig  glänzend.  Beine  schwarz,  Kniee 
und  Tarsen  bräunlich;  erste  bis  dritte  Längsaderu  etwas  nach  vorne  gebogen, 
vierte  an  der  Flügelspitze  mündend,  I74 — 2  mm  lang. 

Mir  nur  aus  Ungarn  (Coli    Sthohi,  und    Mus.  Nat.  Hung.)  bekannt    geworden. 

157.  Siphonella  ruficornis  Macq.  (S.  micis  Pekuis,  inarginaia  Lw.) 

Wenn  man  diese  in  Süd-  und  Mittel-Europa  häutig  voikommende  Art  mit  der 
Beschreibung  bei  Macquart  vergleicht,  so  bleibt  kein  Zweifel  übrig,  dass  die  bei 
uns  als  iS.  niicis  bekannte  Art  mil  seiner  ruficornis  gleichbedeutend  ist;  die  Be- 
schreibung des  Schildchens  ist  charakteristisch. 

'  Oscinella  fronteUa  t'ALL.  liat  iu  Grösse  und  Färbung  nusserordeiiüich  viel  Ähnlichkeil 
man  unlerscheidet^sie  aber  durch  die  geringere  Au.sbildung  des  Rüssels,  dessen  umgesclilagene 
.Saugiläclien  erlieblich  Icürzer  sind ;  auch  zeigt  longirostris  I.w.  deullicli  den  vorgeschot)enen. 
Mundrand,  der  den  echten  Sipliouellen  im  Gegensatz  zu  den  eigeullichen  Osciiüs-Aricn  eigen  ist 


CHI.OROPIDAE  13!1 


Thorax  und  Schildclu'u  schwarz,  stark  iiiui  ^roh  punUlierl,  wenig  oder  kaum 
glänzend;  Schildchen  halhkreisförmig,  ziemlich  llach,  an  den  Seilenrändern  mit 
zahlreichen  kürzeren,  an  dei-  Spitze  mit  zwei  längeren  Endborslen  ;  die  Behaarung 
ist  schwarz,  übrigens  so  kurz,  dass  sie  auch  hei  schräger  Beleuchtung  kaum  sicht- 
bar wird.  Brustseiten  glänzend  pechschwarz ;  Schwingerknopf  schwarzbraun.  Ko|)t' 
und  Stirn  etwas  schräg  nach  vorne  gezogen,  letztere  etwas  breiter  als  ein  Auge, 
speckglänzend,  grob  punktiert  mit  einem  Quereindruck  auf  der  Mitte;  das  Scheitel- 
dreieck hebt  sich  nicht  durch  stärkeren  Glanz  ab  und  ist  in  seinen  Umrissen  nur 
undeutlich  von  der  Stirnlläche  getrennt.  LJntergesicht  gelb  bis  rotbraun  wie  die 
I-'ühler.  Augen  etwas  querliegcnd,  unter  der  Lupe  nackt,  Backen  breit,  schwärzlich 
breiter  als  das  dritte  Fühlerglied ;  Taster  rotgelb.  Rüssel  in  seinen  beiden  Teilen 
nicht  ganz  von  Kopfeslänge.  Hinterleib  pechbraun,  kaum  etwas  glänzend.  Beine 
pechschwarz;  hintere  Tarsen  an  der  Wurzel  rostgelb,  Vorderlarsen  braun;  Hinter- 
schienen etwas  verbreitert.  Flügel  blassbräunlich ;  erste  Längsader  lang,  der  kleinen 
Querader  gegenüber  mündend;  zweiter  l^andader-Abschnitt  kaum  länger  als  der 
dritte;  zweite,  dritte  und  vierte  Längsader  divergiei'end  und  etwas  nach  oben 
gebogen ;  hintere  Querader  schief  liegend ;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Längsader 
P^nial  so  lang  als  die  Entfernung  beider  Queradern  von  einander.  2 — 3  mm  lang. 

In  Mittel-  und  Süd-Europa  (Coli.  Becker.) 

158.  Siphonella  parallela  n.  sp. 

Nur  mit  der  vorigen  zu  vergleichen,  jedoch  durch  erheblich  stärkeren  (ilanz 
und  durch    abweichende  Flügeladerung   getrennt. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz,  fein  punktiert..  Schildspilze  mit 
zwei  längeren  Borsten;  Behaarung  kurz  und  ganz  schwarz.  Brustseiten  glänzend 
schwarz.  Schwinger  schwarzbraun.  Kopf  schwarz  mit  gleisscnder  Stirnfläche;  das 
kleine  Scheitcldreieck  hebt  sich  deutlicher  ab  als  bei  ni/icornis.  Rüssel  nicht  beson- 
ders lang.  Fühler  und  die  auffallend  grossen  und  vortretenden  Taster  schwarz,  das 
dritte  Fülüerglied  unten  rostrot.  Backen  oben  etwas  hell  bereift,  unten  glänzend 
pechbraun.  Hinterleib  glänzend  schwarz  und  schwarz  behaart.  Beine  schwarz,  Kniee 
und  Tarsen  undeutlich  rostbraun.  Flügel  schwach  rauchgrau  getriibt ;  zweite,  dritte 
und  vierte  Längsader  grade  und  parallel  verlaufend,  die  zweite  verhältnismässig 
lang;  der  zweite  Randader  Abschnitt  doppell  so  lang  als  der  dritte;  hintere  Quer- 
ader nur  wenig  schief  gestellt.  2^/.^  mm  lang. 

Aus  Kreta:  Mons  Ida  (leg.  Brno)  Mus.  Nat.  Hung. 

159.  Siphonella  palposa  Fall. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  fast  etwas  erzfarbig,  fein  punktiert  und 
deutlich  etwas  glänzend,  häufig  auch  mit  zwei  Längsfurchen  auf  dem  Rücken.  Die 
Behaarung  ist  vielfach  deutlich  fahlgelb.  Brustseilen  stark  glänzend,  Schwinger 
blassbraun.  Kopf  vorne  gelb,  hinten  schwarz;  die  breite  Stirn  deutlich  |)unklicrl, 
schwarz  behaart  und  etwas  speckglänzend;  das  glänzend  schwarze  Scheileldreieck 
hat  weder  eine  besondere  Breite,  noch  Länge.  Die  Augen  sind  so  unvoUkonnnen 
pubescent,  dass  man  sie  als  nackt  bezeichnen  kann.  Das  Untergesicht  springt  nur 
massig  vor,  desto  mehr  die  gelben  Taster.  Fühler  rotgelh  mit  braunem  Vorder- 
rande des  dritten  Gliedes.  Backen  von  der  Breite  des  letzteren,  oben  weiss  bereift) 
unten  glänzend  schwarz,  welch  letztere  Färbung  auf  den  Hinterkopf  übergeht. 
Hinterleib  glänzend  pechbraun  ;  beim  d  ist  der  letzte  Ring  verlängert,  so  lang  wie 
die  beiden  vorletzten  zusannnen.  Beine  schwarz;  Vorderhüffen,  Schenkelglieder 
und  Kniee  rostgelb  bis  braun.  Flügel  blassbräunlich.  2 — 3  mm  lang.^ 

'  Die  zurückgeschlagenen  Saugllächeii  des  Hassels  sind  bei  dieser  Arl  rcclil  kurz;  es  Ijüdel 
somil  dieselbe  eine  Übcrgangslorni  zu  den  ccliten  Oscinella-Xi-len- 

18+ 


J[40  l'"-    BKCKEH 


Millcl-  und  Nord-Europa  (Coli.  Beckeh). 

1(10.  Siphonella  sulcicoUis  Mkig.  {atra  Mkk;,  dasijprocht  Lw). 

Krslere  ist  nach  liem  typischen  Exemplar  in  Paris  nur  eine  am  Kopf  heller 
gefiirhte  Variante;  plastische  Unterschiede  hahc  ich  zwischen  beiden  Typen  nicht 
auffinden  können. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  bei  schwacher  Punktierung  von  ziemlichem 
Glänze;  die  Farbe  der  Behaarung  erscheint  schwarz,  die  liorsten  sind  aber  zum 
grossen  oder  grössten  Teil  von  heller  Färbung;  auf  dem  Rücken  liegen  zwei  deut- 
liche Furchen.  Brustseiteu  glänzend  schwarz  ;  Schwinger  iiell,  gelbbräunlich.  Kopf 
ganz  schwarz;  Stirn  gleissend,  so  dass  sich  das  schmale,  spitze  Scheiteldreieck  kaum 
durch  stärkeren  Glanz  abhebt ;  das  dritte  Fühlerglied  rotbraun,  ziemlich  gross,  mit 
nackter  schwarzer  Borste.  Mundrand  stark  vortretend ;  Backen  von  dei'  Breite  des 
dritten  Fühlcrgliedes,  etwas  runzelig.  Augen  querliegend,  nackt.  Rüssel  glänzend 
schwarz,  beide  Teile  mindestens  so  lang  wie  der  Kopf.  Taster  lang,  slabförmig, 
rotgelb  bis  braun.  Hinterleib  pechschwarz,  mattglänzend ;  der  letzte  Ring  des  d" 
verlängert.  Hüften,  Schenkel  bis  nahe  zur  Spitze  glänzend  pechschwarz.  Schienen 
und  Tarsen  rotgelb,  Mittel-  und  Hinterschienen  mit  brauner  Binde.  Flügel  fast  farb- 
los, Adern  gelbbräunlich ;  dritte  und  vierte  Längsadern  grade  und  paiallel,  hintere 
Querader  fast  senkrecht  gestellt ;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Läugsader  doppelt 
so  lang  als  der  Absland  beider  Queradern  von  einander.  2  mm  lang. 

Aus  Griechenland  und  Österreich-Ungarn  (Coli.  Becker). 

161.  Siphonella  laminiformis  Beck.  [Oscinis]. 

Das  Weibchen  hat  eine  säbelförmige  Legeröhre  und  würde  somit  zu  der  Gat- 
tung Opcliophora  Lw.,  Berl.  Eni.  Z.  1872  centuria  X  lüö  zu  rechnen  sein.  Loew 
sagt  im  übrigen,  seine  Art  aus  Texas  O.  straniinea  habe  die  meiste  Ähnlichkeit  mit 
der  Gattung  Lipara.  Unsere  Art  hat  den  langen  dünnen  Rüssel  einer  SiphonelUi 
und  ähnelt  mit  ihrer  verhältnismässig  schmalen  Stirn  ganz  der  Art  Siphnnelln  aprira. 
LoEw's  Art  hat  sicher  keinen  langen  Rüssel,  sonst  würde  er  dies  hervorgehoben 
haben.  Aldrich  hat  ferner  in  seinem  Catalogue  of  N.  Amer.  üiptera  die  Gattung 
Opciiophorn  als  Synonym  zu  Hlppi'lales  gestellt.  Wir  sehen  hieraus,  dass  die  Form 
der  säbelförmigen  Legeröhre  nicht  auf  eine  Gattunj^  bescbräidil  ist,  sondern  in  ver- 
schiedenen F'ormenkreisen  vorkommt ;  deshalb  kann  dies  lediglich  geschlechlliche 
Kennzeichen  nicht  den  Wert  eines  Gattungsmerkmals  beanspruchen. 

Thorax  bei  dichter  Punktierung  etwas  glänzend  mit  zwei  Längsfurchen. 
Schildchen  slaik  gewölbt  und  genarbt:  die  kurze  Behaarung  fahlgrau  schinmiernd. 
Brustseiteu  unten  stark  glänzend.  Stirn  des  ^  so  breit  wie  ein  Auge,  maltschwarz 
mit  glänzendem  kurzen  Scheiteldreieck.  Fühler,  Unlergesiciit  und  die  dünnen  Taster 
ganz  schwarz.  Hinterleib  glänzend  schwarz;  Beine  desgl.;  die  Tarsen  erscheinen 
bei  heller  Pubescenz  etwas  rostgelb.  Schwinger  schwarzbraun.  Flügel  milchweiss 
mit  dunklen  Adern,  die  drei  mittleren  Längsadern  gerade  verlaufend  und  parallel. 
Das  Hypopygium  des  c?  ist  klein,  kegelförmig,  glänzend  .schwarz ;  die  Legeröhre 
des  ?  wie  oben  angegeben.  27., — 3  mm  lang. 

Von  den  Kanarischen  Inseln;  ich  sah  auch  ein  Exemplar  in  der  Sammlung 
des  Ung.  Xational-Museums. 

1()2.  Siphonella  Strobli  Czeunv  var.  (Verb.  zool.  bot.  (ies.  Wien,  DU',),  p.  288.). 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  erzfarbig,  punktiert ;  die  Punktierung  grup- 
piert sich  reihenföimig.  so  dass  ähnlich  wie  bei  der  Gattung  Notonaulax  drei  etwas 
vertiefte  Punklreihen  entstehen,  von  denen  die  mittelste  die  schwächste  ist.  Die 
Behaarung  ist  sehr  kurz  und  schwarz  bis  fahlgelb ;  die  Brustseiten  sind  nur  auf  den 
Meso-  und  Pleropleuren  bestäubt,  sonst  glänzend  pechschwarz  bis  braun.  Augen  sehr 


CHLOROPIDAE  ^41 


luuz  piibesceiit.  Stiin  gleichhrcil.  l'/^m:'!  so  breit  wie  ein  Auge,  iiKiltbiaiin  mit  rotem 
Vordcnunde,  })unktierl  und  schwarz  behaart;  ScheiteldreiecU  weder  breit  noch 
lang,  nur  bis  zur  Slirnmitte  reiciicnd,  etwas  glänzend  wie  der  Thoraxrücken.  Das 
rostbraune  Untergesicht  tritt  am  Muiulrande  ziemlich  stark,  aber  nicht  spitz,  sondern 
ai)gc'rundet  vor,  der  unlere  Mundrand  ist  mitunter  schwarz.  Backen  von  halber  Breite 
des  dritten  Fühlergliedes;  letzteres  mit  den  Tastern  hell  rolgelb;  Rüssel  sehr  dünn 
und  beide  Teile  gleich  lang.  Schwinger  rostgelb.  Hinterleib  rostrot  l)is  braun.  Beine 
rotgelb,  Schenkel  mitunter  auf  der  Mitte  gebräuul.  Flügel  deutlich  etwas  gelbbraun 
mit  braunen  Adern,  'i'/a— 3  mm  lang. 

Die  mir  vorliegenden,  von  Du.  Kertksz  bei  Novi  im  Küstcnlande  des  Adria- 
tischen  Meeres  gefundenen  Kxemplare  sind  nach  Verglcichung  mit  den  (>.EHNVschen 
Typen  eine  etwas  grö.ssere  Farbenvarialäl  mit  rostrotem  Hinlerleib  und  ganz  gelben 
Beinen.  Alles  andere  ist  der  Stammform  gleich. 

Ich  habe  auch  einige  Exemplare  in  Loew's  Sammlung,  von  Ehufh  auf  Korfu 
gefunden. 

103.  Siphonella  oscinina  Faul,  [angiistifrons  Mek;.,  bnsdlis  v.  Ros.,  Uirvifjala 
ScHiN.  nee  Fall  ,  nitidct  Meio.  nach  Zettehstedt's  und  Winihem's  Typen.) 

In  Zetteustedts  Sammlung  stecken  12  Exemplare,  darunter  auch  eine 
FALLENsche  Type,  welche  Fallen's  Beschreibung  durchweg  entspricht.  Die  Fühler- 
farbe wechselt  von  rosigelb  liis  rostbraun.  Schiner  hat  geglaubt,  die  Exemplare 
mit  etwas  hellerem  drillen  Fühlergliedc  als  nsciniiia  Fall,  die  mit  etwas  dunk- 
lerem als  lacingaUi  Fall,  (kniten  zu  sollen.  Madiza  laeviciala  Fall.,  Zett.  ist 
aber  =  Haplcgis  invsata  Fall.  Wie  Zetterstedt  und  Macquaht  riclilig  angeben, 
isl   C'hlorops  iiiliild  Meic.  ebenfalls  synonym. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  dicht  und  fein  punktiert,  ziemlich  slark 
glänzend  mit  kurzer  schwarzer,  bei  schräger  Beleuchtung  fahlgelb  schimmelnder 
Behaarung.  Schildchen  so  lang  wie  an  der  Wurzel  breit,  mil  zwei  längeren  luul 
zwei  kürzeren  Endborsten.  Schwinger  hellbraun.  Brustscilen  slark  uiul  ganz  glimzend. 
Kopf  mit  schräg  ai)fallender  mafischwarzer  Stirn;  letzlere  beim  c?' , so  breit  oder 
etwas  schmäler  als  ein  Auge ;  diese  deutlich  pubescent.  Scheiteldreieck  bis  zur 
Mitte  reichend,  glänzend  schwarz;  Fühler  unterhalb  der  Augenmitte  einselzend 
rot  bis  schwarz.  Mundrand  so  weit  vorlrelend  wie  das  drille  Füblerglied ;  Backen 
sehr  schmal,  nicht  breiler  als  die  Hälfte  des  drillen  Fühlergliedes.  Taster  lang  und 
dünn,  schwarz  bis  rotbraun.  Rüssel  schwarz,  sehr  dünn  und  lang.  Hinterleib 
pechbraun  bis  schwarz,  glänzend  mit  sehr  kurzer  schwarzer  Behaarung.  Beine 
glänzend  |)echschwarz  mit  rostgelben  Knieen,  Schienenenden  und  Tarsen.  Flügel 
wässerig  graubraun;  erste  Längsader  zwischen  beiden  Queradein  mündend;  zweiter 
Randaderabschnilt  ungefähr  doppelt  so  lang  als  der  dritte.  iMitfernung  beider  Quer- 
adern von  einander  halb  so  laug  wie  der  letzte  Abschnill  der  lünflen  Längsader; 
zweite,  drille  und  vierte  Längsadern  parallel.  2^/^  —  3  mm  lang. 

Nord-  und  Mittel-Europa.  (C.oU.  Becker.) 

Ißl.  Siphonella  minutissinia  Sthobl. 

Thorax  und  Schildchcn  glänzend  schwarz,  mit  zarter  bräunlicher  Bereifung, 
die  dem  Glanz  keinen  Abbruch  tut.  Behaarung  schwarz;  Brusfseiten  bis  auf  die 
grau  bestäubten  Meso-  und  Pteropleuren  glänzend  pech.schwarz.  Schildchen  mit 
zwei  stärkeren  Borsten.  Schwinger  blassbräunlich.  Kopf  schwarz  bis  rotbraun ; 
Stirn  gleichbreil,  elwas  breiter  als  ein  Auge,  matt  mit  einem  wie  gewöhnlich  kurzen, 
aber  doch  etwas  glänzenden  Scheiteldreieck.  Augen  gross,  zart  pubescent.  i^acken 
sehr  schmal,  nicht  breiter  als  das  halbe  dritte  Fühlerglied :  Mundrand  deutlich 
vortretend.   I^'ühler  und  der  lange  Rüssel  schwarz  ;   Taster  gelb  bis   braun.  Hinter- 


14a  TH     BECKER 


leib  glänzend  pechschwarz.  Beine  rotgelb,  beim  d  Schenkel  und  Schienen  breit 
braunschwarz  ;  beim  ?  ist  diese  Biännung  nur  schwach  ausgebildet.  Flügel  blass- 
braun, in  der  Aderung  ohne  Abweichung  von  dem  gewöhnlichen  Typus.  IV4  mm  lang. 

Dalmaüen,  Ungarn.  (Coli.  Bec.kkh.) 

Variante.  Die  in  der  Sammlung  des  Ungar.  National-Museums  vorhandenen 
Kxemplare  weichen  elwas  in  der  Färbung  ab;  bei  ihnen  sind  (lesichl,  der  vordere 
Teil  der  Stirn  und  die  Fühler  zum  grössten  Teil  gclbrot. 

K')").  Siphonella  nigricornis  v.  Ros.  {crihriformi.';  Beck.  [Osrinis]  Zeilschr. 
Hym.  u.  L)i|)f.  VII,  1V)07,  p.  396.  4  If) ;  trisiis  Lw.) 

Diese    Art    ist    durch    das  grosse    Scheiteldreieck  ausgezeichnet. 

Tiiorax  und  Schildchcn  schwarz,  dicht  und  grob  punktiert,  so  dass  die  Fläche 
fast  ganz  malt  und  kaum  glänzend  erscheint.  Das  Schildchen  ist  spitzbogenförniig, 
kaum  gewölbt  mit  vier  ungleich  langen  Endborsten.  Die  kurze  Behaarung  erscheint 
bis  schräg  einfallendem  Licht  fahlgelb.  Schwinger  schwarzbraun.  Brusfseiten  ganz 
glänzend  pechschwarz,  jedoch  sind  die  Mesopleuren  stark  gefurcht.  Auf  der  matt- 
schwarzen Stiin,  die  reichlich  so  breit  wie  ein  Auge  ist,  liegt  ein  grosses,  glänzend 
schwarzes  Scheiteldreieck,  das  an  seiner  Basis  nicht  ganz  die  Scheitelbreite  ein- 
nimmt, aber  doch  fast  bis  an  die  Fühler  reicht.  Taster  und  Fühler  rotbraun,  deren 
letztes  Glied  schwarz.  Untergesicht  kaum  etwas  vortretend.  Augen  deutlich  pubescent. 
Backen  kaum  so  breit  wie  das  dritte  Fühleiglied.  Rüssel  in  beiden  Teilen  kürzer 
als  der  Kopf  Hinterleib  glänzend  pechschwarz,  schwarz  behaart.  Beine  dunkel, 
Kniee,  Schienenenden  und  Tarsen  rotgelb.  Flügel  blassbräunlich ;  die  erste  Längs- 
ader mündet  zwischen  den  Queradern;  zweiter  Bandaderabschnitt  V/.,ma\  so  lang 
als  der  dritte;  letzter  Abschnitt  der  fünften  Längsader  l'/imal  so  lang  als  die 
Kntfernung  beider  Queradern  von  einander ;  hintere  Querader  ziemlich  steil. 
2^/., — 3  mm  lang. 

Mittel-Europa  bis  Nord-Afrika  (Tunis). 

166.  Siphonella  aprica  Mek;   (obsciirifrons  Lw\) 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  ziemlich  glänzend  mit  schwarzer  in  schräger 
Beleuchtung  fahl  schimmernder  Behaarung,  dicht  punktiert.  Schildchen  halbkreis- 
förmig. Brustseiten  ganz  glänzend  pechschwarz.  Schwinger  hellbraun  bis  dunkel. 
Kopf  und  Stirn  nicht  besondeis  vorgeschoben,  elwas  gewölbt,  matt  schwarzbraun, 
.so  breit  wie  ein  Auge  mit  kleinem,  glänzend  schw\'uzen  Scheiteldreieck  ;  drittes 
b'ühlerglied  rot  bis  braun  mit  schwarzer  Endhälfte.  Untergesichl  und  Backen 
schwarz,  letztere  nicht  breiter  als  das  halbe  dritte  Fühlerglied,  erstere  am  Mund- 
rande kaum  vortretend.  Augen  pubescent.  Taster  mid  Bussel  schwarz,  letzterer  in 
beiden  Teilen  kürzer  als  das  Untergesicht.  Hinterleib  glänzend  pechschwarz.  Beine 
pechbraun;  Kniee,  Schienenenden  und  Tarsen  rostgelb.  Flügel  wässerig  braun; 
erste  Längsader  zwischen  beiden  Queradern  mündend;  zweiter  Bandaderabschnitt 
IV2  bis  doppelt  so  breit  als  der  dritte.  Querader  Entfernung  gleich  '/.i  der  Länge 
des  letzten  Abschnittes  der  fünften  Längsader;  hintere  Querader  wenig  schräge 
gestellt ;  zweite,  dritte  und  vierte  Längsader  schwach  divergierend.  2 — 27.i  nun  lang. 

In  Mittel-  und  Süd-Europa   (Coli.  Becker.) 

167.  Siphonella  asiatica  n.  sp. 

Eine  der  S.  palposa  nahestehende  Art,  durch  dunkleren  Kopf,  längeren  Rüssel, 
nicht  glänzenden  Thoraxrücken  unterschieden. 

Thorax  und  Schildchen  erzfarbig,  ziemlich  stark  punktiert  und  daher  kaum 
etwas  glänzend,  im  Gegensatz  zu  S.  palposn ;  auf  dem  halbkreisförmigen  etwas 
gewölbten  Schildchen  stehen  die  beiden  Endborsten  viel  weiter  auseinander  als  bei 
palposa ;  auf  dem  Thora.xrücken    machen    sich   zwei   seichte    Furchen    bemerkbar, 


CHLOROPIDAE  148 


Bruslseilen  olünzeiid  schwarz.  Kopf  pechschwarz,  Stirnfläche  deutlich  etwas  speclc- 
glänzend.  Das  kleine  Scheiteldreieck  zeichnet  sich  kaum  durch  etwas  stärkereu 
Glanz  ans,  gehl  aber  von  der  Stirnmille  an  mit  deuMicIi  linearer  Verlängerung  liis 
zu  dem  Vorderrande  der  Stirn.  Untergesichl  stark  abgerundet,  kaum  etwas  vor- 
tretend. Fühler  und  Taster  rot,  letztere  aber  nicht  vortretend.  Stirn  174 — '2mal  so 
breit  wie  ein  Auge:  diese  sind  nur  klein,  die  Backen  daher  sehr  breit,  sie  haben 
fast  die  Breite  der  Augenhöhe  und  sind  mindestens  doppell  so  breit  als  das  drille 
Fühlerglied,  ihre  Fläche  ist  namentlich  auf  der  unleren  Hälfte  stark  genarbt ;  der 
Rüssel  hat  auch  in  seinem  zweiten  Teil  eine  grössere  Länge  als  bei  S.  polposa. 
Hinlerleib  pechschwarz.  Die  Behaarung  des  Körpers  ist  kaum  sichtbar,  aber  hell. 
Schwinger  schmutzig  weiss.  Beine  schwarzbraun,  Kniee,  Schienenspitzen  und  Meta- 
tarsen  mehr  oder  weniger  roslgelb.  Flügel  etwas  rauchgrau  mit  braunen  normalen 
Adern.  2^/^ — 3  mm  lang. 

Aus  Zenlral-Asien :  Togur  Tjurae,  Kogard  Tau.  (li)(>2.  III.  ."{(l,  leg.  Tanchk, 
Mus.  Zool.  Hamburg  et  Coli.  Becker). 

Lipara  Meig.  1880. 

Gyninnpoda  Mxc.q.  1835;  Homahira  WiEi).  nee  Meig.  1830. 

Breit  und  plump  gebaute,  durch  dicht  anliegende,  verhältnismässig  lange  Be- 
haarung gekennzeichnete  dunkle  Arten;  die  Thoraxhaare  sind  bei  einigen  Arten 
nach  verschiedenen  Richtungen  hin  gescheitelt,  so  dass  sich  dadurch  streifen-  oder 
fleckenarlige  Zeichnungen  ergeben.  Die  Liparen  stehen  den  Si|)honellen  ansser- 
oidentlich  nahe,  wenigstens  den  schwarzen  Arten  dieser  Gattung.  In  nachstehender 
vergleichender  Gegenüberstellung  beider  Gattungen  wird  man,  wie  ich  glaube,  am 
besten  das  Gemeinsame  uiul  das  Trennende  zu  überblicken  in  der  Lage  sein. 

Lipnra.  Siphonella. 

Stirn  besonders  breit ;  die  Augenränder  Slirn  nicht  besonders  breil ;  die  Augen- 
laufen unterhalb  der  Fühler  in  der  ränder  laufen  konvergierend,  höch- 
Begel  divergierend;  das  Uniergesicht  stens  parallel;  Untergesicht  daher 
ist  daher  gewöhnlicli  erheblich  brei-  schmäler,  höchstens  ebenso  breil 
ter  als  die  Stirn.  wie  die  Stirn. 

Backen  sehr  breit,  1'/.^ — 2mal  so  breit  Hacken  schmal,  gewöhnlich  nur  von 
wie   das   drille   Fühlergliod,   selten  halber    Breite    des   diitten    Fühler- 

schmider.  gliedes. 

Rüssel  ohne  besonders  lange  knieför-  liiissel  mit  längerer  bis  sehr  langer 
mige  Bildung.  knieförmiger  Bildung. 

Mundrand  nicht  aufgeworfen,  sondern  Mundrand  meist  deutlich  aufgeworfen, 
abgerundet. 

Au(/en  verhältnismässig  klein,  dcullich  Augen  ziemlich  gross,  nackt  oder  nur 
behaart,  selten  grösser.  undeutlich  pubescenl. 

Die  Fühler-,  Bein-  und  Flügelbildung  ist  in  beiden  Gattungen  ziemlich  über- 
einstimmend; die  erste  Längsader  ist  lang  und  endigt  in  der  Mitte  zwischen  beiden 
Queradern.  Das  Schildchen  ist  sehr  gross,  eine  Figenschaft,  die  bei  einigen  Sipho- 
nellen auch  schon  zum  Ausdruck  kommt  und  den  Übergang  einleitet. 

Zu  den  vier  im  Katalog  genannten  Arten  lucens  Mkio.,  minima  Strobl,  rufi- 
iarsis  Lw.  und  similis  Schin.  kann  ich  noch  ein  vierte :  oscinella  n.  sj).  hinzufügen 
L.  ru/itarsis  Lw.  wird  Synonym  von  iomentosa  Macq.,  die  als  selbständige  Art 
wieder  entdeckt  worden. 


144  TH.    BECKER 


Arte  11-   und    S  y  n  o  ii  y  m  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

grisea  Wied.  =  lucens  Meig. 

1.  liicf^us  Meig.,  Macq..  Sciiin.,  Kaltknb. 

grisea  Wied. 

2.  iniiiinia  Stuohl. 
li.  osciiiella  Beck. 

rii/itarsis  I.w.  =  toiiieiitosa  Macq. 
I.  similis  Sciiin.,  Heegkr,  Lw.,  Gihaud.  Km.tenh. 
f).  foiiieiitosa  Macq.,  Feruis,  IIeeger,  Lw. 
i-n/ilarsis  Lw. 

B  c  s  l  i  111 111  u  n  g  s  t  a  1)  e  1 1  c    der  Arien. 

1.  Tlidiuxriicken  mit  weicher  Behaarun«,  die  nach  verschiedenen  Richtungen 

iiin  gekäiiinil  erscheint,  so  dass  streifen-  oder  fleckenartige  Zeichnungen 
liervorlreten.     .     .     .     , , 2 

—  TiioraxrücUen  mit  feiner  Behaarung,  die  ohne  besondere  Richtungsänderung 

einfach  nach  hinten  geneigt  ist .     , 3 

2.  Taster  und  das  dritte  Fühlerglied  schwarz.  Grosse  Art  von  (5-7  mm  Länge 

lucens  Meig. 

—  Taster  und   das  dritte  Fühierglied  rotgelh.    Mittelgrosse  Art  von  4  —  6  mm 

Länge  similis  Schin. 

',).  Backen  2 — 3mal  so  breit  wie  das  dritte  Füiilcrglied,  Taster  scliwarz.  Beine 

sclnvai/.hraun ;  Kniee  und  die  Tarsen  rotgelh.  Miltclgrosse  Arl  von  'A — 4V.j 

mm  Länge  tomentosa  Macq. 

—  Backen  niclit  breiter  als  das  dritte  Fühierglied.    Tastei-  rotgelb.    Beine  i'ot- 

gelb.    Schenkel    auf   der  Mitte    breit    schwarziiraun ;    Hinterschienen  mit 
braunei-  Binde.  Kleine  Art  von  2'/.,  mm  Länge  oscinella  n.  sj). 

—  Backen    nur  von    halber    Fühlerbreite.    Taster   und    Fühler  ganz   schwarz. 

Beine  glänzend  schwarz;  Tarsen  rotgelb ;  kleine  Art.  2^/.,^',\  mm  lang 

minima  Sthobl. 

1^  esch  r  e  i  1)  u  n  g    der   Arten. 

UiS    Lipara  lucens  Meig.  d9  {(jiisea  Wifo.) 

Thorax  und  Scliildchen  matlschwarz,  punktiert,  mit  anliegender,  lilzartiger, 
gelbbräimlicher  bis  blass  messingfarbencr  Behaarung,  die  durch  Scheiteluiig  in  drei 
breite  Rückenstreifen  zerfällt,  welche  durch  die  Quernahl  noch  lleckeiiarlig  imler- 
brochen  werden.  Scliildchen  gross,  länger  als  breit;  die  Ilaare  nach  der  Mittellinie 
bin  gescheiteil.  Schwinger  schwarzbraun.  Meso-  und  Pleropleuren  grau  bereift ; 
Sternopleuren  gelblich  behaart.  Kopf  breit,  Stirn  stark  punktiert  und  kurz  gelb 
behaart,  zweimal  so  breit  wie  ein  Auge.  Backen  breiter  als  die  halbe  Augenhöhe. 
Taster  schwarz;  Fühler  desgl,  die  ersten  Glieder  rot ;  Scheiteldreieck  kurz,  undeut- 
lich begrenzt.  Hinterleib  mattschwarz,  seidenartig  gelbbraun  behaart.  Beine  schwarz- 
braun, Kniee,  Schienenenden  und  Tarsen  rostrot  bis  rostbraun,  hell  behaart.  Flügel 
bräunlich;  Queradern  auf  der  Flügelniitte ;  ihre  Fiilfeniimg  von  einander  gleich 
der  Länge  des  letzten  Abschnittes  der  fünften  Längsader,  ß— 7  mm  lang.' 

Mittel-  und  Süd-Europa. 

'  Es  ist  mir  zweifelliaft  geblielieii,  oi)  die  näciistfolgende  Art  eine  selbständige  ist  oder 
niii-  eine  kleinere,  etwas  hellere  Varietät.  Äu.ssere  Unterscheidungsmerkmale  au.sser  der  etwas 
gerillgoren  Grös.se  und  der  helleren  Fühler  und  Taster  habe  icli  nicht  auflindon  können. 

Die  Lebensweise  der  Larven  beircflond  siehe;  Wagner,  W.  Über  die  Gallen  von  Lipara 
lucens  Meig.  —  Verhandl.  Verein  nat.  Unterhalt.  Hamburg  XIII.  120-1."..-),  S.  Fig   (1907i. 


CHLOROPIDAE  145 


169.  Lipara  similis  Schin. 

ThoraxiücUen  mattsch\Yarz,  piinklieit,  mit  lieller,  filzarlif^er  Behaarung  und 
streifenförmiger  Anordnung,  ähnlich  wie  bei  der  vorigen  Art.  Schwinger  schwarz- 
i);-auu.  Brustseiten  auf  Meso-  und  Pleropleuren  grau  bestaubt,  Sternopleuren  etwas 
behaart.  Stirn  je  nach  Geschlechtern  V/^—2y^nial  so  breit  wie  ein  Auge,  ganz 
matt  schwarzbraun,  stark  punktiert  und  fahlgelb  behaart;  Scheiteldreieck  kurz, 
undeutlich  begrenzt.  Backen  von  der  gewöhnlichen  Breite.  Fühler  und  Taster  rot- 
gelb. Hinterleib  pechbraun,  matt,  kaum  etwas  glänzend.  Beine  schwarzbiaun.  Kniee 
und  Tarsen  kaum  etwas  heller.  Flügel  schwach  bräunlich  bis  glashell.  I— (i  mm  lang. 

Mittel  Europa  (Coli.  Mus.  Wien). 

170.  Lipara  tomentosa  Macq.  {nifiiarsis  Lw.) 

Diese  Art  ist  von  ICggers  und  Fraukni-eldt  in  ihren  Sammlungen  als  Inincn- 
iosa  Macq.  gedeutet,  während  Schineh  in  seiner  Fauna  austriaca  ofl'enbar  ohne 
Kenntnis  dieser  Exemplare  die  Art  tomentosa  als  gleichbedeutend  mit  lucens  Meig. 
angesehen  hat.  Macquart's  Beschreibung  deckt  sich  mit  den  EoGEKSchen  und 
FRAUENFELüTschen  Typen,  gleichzeitig  aber  auch  mit  nifilnrsis  Lw.,  die  mm  als 
synonym  aufzuführen  ist. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  ziemlich  dicht  punktiert,  aber  doch  noch 
etwas  glänzend,  mit  weissen,  kurzen,  gleichmässig  nach  hinten  gerichteten  Ilaaren; 
an  der  Schildchenspilze  zwei  parallel  gestellte  feine  Borsten.  Brustseiten  durch 
Punktierung  und  Furchung  der  Mesopleuren  etwas  matt.  Schwinger  bräunlich.  Stirn 
doppelt  so  breit  wie  ein  Auge,  mattschwarz,  punktiert  und  heil  behaart;  das  Scheitel- 
dreieck klein  schwarz,  etwas  glänzend  mit  undeutlicher  Begrenzung;  drittes  Fühler- 
glied rot  bis  dunkelbraun.  Taster  rot  bis  schwarz.  Backen  punktiert  und  gefurcht, 
so  breit  wie  der  halbe  Augendurchmesser.  Hinterleib  matt  pechbiaun  bis  schwarz, 
kurz  weiss  behaart.  Beine  schwarz,  Kniee  und  Tarsen  hell  rolgelb.  Flügel  wasser- 
klar. 4 — 5  mm  lang. 

In  Egger's  und  F'rauenfeldt's  Sannnlung.  Fundort  ist  nicht  angegeben,  aber 
zweifellos  aus  Österreich  (Coli.  Becker). 

171.  Lipara  oscinella  n.  sp. 

Die  Behaarung  ist  nur  kurz  und  nicht  fdzartig,  ähnlich  wie  bei  der  vorigen 
Art;  die  Augen  sind  etwas  grösser  und  das  Untergesicht  hier  nicht  breiter  als  die 
Stirn  ;  hierdurch  nähert  sich  diese  Art  schon  mehr  den  eigentlichen  Oscinclla-Avieu. 

Thorax  schwarz,  erzfarbig,  glänzend,  fein  punktiert  und  kurz  hell  behaart. 
Schildchen  verlängert  und  stärker  punktiert,  am  Bande  nur  mit  einigen  längeren 
feinen  hellen  Haaren.  Brustseiten  glänzend  pechschwarz.  Stirn  ungefähr  dojjpelt 
so  breit  wie  ein  Auge,  mattschwarz,  kurz,  hell  behaart  mit  glänzend  schwarzem 
Scheiteldreieck,  das  die  halbe  Breite  und  Länge  der  Stirn  hat.  Fühler  rot  mit 
kurzer,  dicker,  schwarzer  Borste.  Augen  ziemlich  gross,  deutlich  pubescent ;  Backen 
nur  von  P^ühlerbreite ;  Taster  rolgelb.  Hinterleib  glänzend  pechbraun,  weitläufig 
hell  behaart.  Schwinger  gelbbraun.  Beine  rolgelb,  Schenkel  auf  der  Mitte  breit 
schwarzbraun,  Hinterschienen  mit  breiler  Binde.  Flügel  schwach  bräunlich  gefärbt. 
Die  kleinste  Art  der  Gattung,  nur  27-2  mm  lang. 

Ein  Exemplar,  von  Oldenberg  bei  Berlin,   Pichelsberg,  am  1.  Juni  gefangen 

172.  Lipara  minima  SrROUL. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  punktiert  massig  glänzend.  Schildchen  spitz- 
l)Ogig.  Behaarung  schwarz,  auch  fahlgelb  schinnnemd.  Schwinger  mit  schwarz- 
braunem Fleck  am  Knopfe.  Brustseiten  ganz  glänzend  schwarz.  Kopf  schwarz ; 
Stirn  matt,  l'/i — IVain^il  so  breit  wie  ein  Auge.  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz, 
nicht  ganz  bis   zu    den    Fühlern    reichend.    Taster   und    Fühler   schwarz,   ziemlich 

19 


146  TH.    BECKER 


gross.  Backen  schmal,  von  halber  Fülilerhreite,    pechschwarz,    nadeh-issig.    Hinter- 
leib glänzend  pechbraun.  Beine   glänzend   schwarz    mit    rotgelben   Tarsen.    Flügel 
fast  glashell.  'iV^— 3  mm  lang. 
In  Ostreich. 

Oedesiella  n.  g. 

Von  o!  7)0'.;  das  Schwellen. 

Eine  durch  geschwollenen  Kopf  und  auffallend  kleine  Augen  von  dem  allge- 
meinen Familiencharakter  wesentlich  abweichende  Gattung. 

Thorax  und  Schildchen  gewölbt ;  letzteres  mit  vier  deutlichen  Randborsten, 
im  übrigen  fast  nackt.  Kopf  breit,  von  vorne  gesehen  etwas  breiter  als  hoch.  Stirn 
schräg  abfallend  und  vortretend  mit  kleinen  kreisrunden  Fühlern.  Uniergesicht 
etwas  schräg  zurücktretend ;  Wangen  und  Backen  breit,  letztere  so  breit  wie  die 
Augen  hoch ;  diese  klein,  kreisrund  und  unter  der  Lupe  fast  nackt.  Taster  klein, 
kaum  etwas  vorstehend ;  Rüssel  mit  unbedeutenden  zurückgeschlagenen  Saug- 
llächen.  Hinlerleib  des  d  mit  sechs  Ringen,  von  denen  die  fünf  ersten  sehr  kurz, 
der  sechste  ausserordentlich  lang  ist,  ungefähr  so  lang  wie  die  letzten  vier  Ringe 
und  mit  kiigehg  geformtem  Hypopygium.  Beine  einfach,  nackt.  Flügel  normal,  die 
erste  Längsader  im  ersten  Drittel  des  Flügels  endigend,  ungefähr  der  kleinen 
Querader  gegenüber.  Bandader  bis  zur  vierten  Längsader  laufend. 

173.  Oedesiella  discolor  n.  sp.  cf?.  Taf.  III,  Fig.  67. 

Ganz  gelb ;  der  Thoraxrücken  ist  deutlich  mit  drei  breiten  rötlichschwarzen, 
wenn  auch  nicht  scharf  begrenzten  Streifen  geziert,  denen  sich  zu  beiden  Seiten 
noch  je  ein  Strichelchen  zugesellt ;  bei  den  d  verschwindet  die  Zeichnung  häufig, 
so  dass  der  Bücken  entweder  ganz  gelb  oder  nur  undeutlich  und  schmutzig  ver- 
dunkelt ist.  Brustseilen  fleckenlos,  kaum  etvk-as  glänzend.  Kopf  gelb;  Stirn  mit 
gelbem,  nicht  glänzenden  Scheileldreieck,  das  am  Scheitel  ungefähr  in  halber 
Stirnbreite  beginnt  und  etwas  vor  den  Fühlern  endigt,  ohne  scharfe  Begrenzung. 
Punktaugenhöcker  schwärzlich.  Behaarung  des  Mundrandes  sehr  schwach.  Hinter- 
leib wie  oben  angegeben  ;  Metanotum  schwärzlich,  jedoch  maltweiss  bereift  und 
nur  auf  der  Mitte  etwas  glänzend.  Beine  ohne  Zeichnung.  F"lügel  farblos  mit  blass- 
gelben Adern.  2 — 27-2  mm  lang. 

Mehrere  Exemplare  in  Loew's  Sammlung  aus  Sarepta  (Becker). 

Notonaulax  Beck.  (1903). 

Arten  mit  matlbraun  oder  grau  bestäubtem,  körnig  punktierten  Thoraxrücken, 
der  3—5  deutlich  dunklere  Furchen  oder  scharf  gezeichnete  Linien  zeigt.  Schildchcn 
fast  ganz  flach,  stark  gekörnt.  Scheiteldreieck  auf  der  rotbraunen  oder  gelben  Stirn 
matt  braungrau,  breit  und  kurz,  nur  bis  zur  Sfirnmitte  reichend.  Schwinger,  Taster 
und  Fühler  ganz  oder  überwiegend  rotgelb.  Behaarung  meist  hell.  Augen  behaart ; 
im  Habitus  der  Gattung  Oscinella. 

Da  es  eine  Beihe  von  Oscinel la- Artan  gibt,  die  mit  schwach  angedeuteter 
Furchung  des  Thoraxrückens  vielleicht  auch  zu  dieser  Abteilung  gezählt  werden 
könnten,  so  ist  es  nötig,  um  Verwechslungen  zu  vermeiden,  den  Gattungsbegrifl' 
hier  scharf  zu  fassen  und  die  Gattung  lieber  auf  eine  kleinere  Zahl  zu  beschränken 
und  nur  solche  Arten  in  diesen  Kreis  zu  stellen,  bei  denen  scharf  gefärbte  oder 
scharf  geschnittene  Längsfurchen  oder  Sti-eifen  vorhanden  sind.  Ich  rechne  daher 
nur  folgende  Arten  hierher:  Oscinella  trilineala  Meig.,  ciiicin  Mek..,  humeralis  Lw., 
lineelln  Fall.,  setnlosa  Beck,  und  Delpinii  Bond. 


CHLOROPIDAE  147 


Arten-   und    S  y  n  o  n  y  m  e  ii  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

annuUfera  Zett.  =  triliiieata  Meig. 
apicalis  v.  Ros.  =  cinct.a  Meig. 
Aristolochiae  Rond.  =  cliicta  Meig. 

1.  ciucta  Meig.  [CMorops]. 

apicalis  v.  Ros. 
Aristolochiae  Rond. 
sulcella  Zett. 
cincia  Zett.  nee  Meig.  =  lineelhi  rAi.i, 

2.  Delpinii  Rond. 

3.  Iiumeralis  Lw.  [Osc/nis]. 

maculifrons  Beck. 

4.  lineella  Fall.  [Oscinis. 

cincia  Zett.  nee  Meig. 

lineola  Schin. 

sculellala  v.  Ros. 
lineola  Schin.  =  lineella  1-"all. 
maculifrons  Beck.  =  Iiumeralis  Lw. 
qiiadrivitlata  Meig.  =  triliiieata  Meig. 
scntellala  v.  Ros.  =  lineella  Fall. 

5.  setulosa  Reck. 

sulcella  Zett.  =  clncta  Meig. 

6.  trilineata  Meig.  [Chlorops]. 

annulifera  Zett. 
quadrivitlala  Meig. 

Bestimmungstabelle  der  Arten. 

1.  Thoraxrüeken  und  Schildchen  schwarzbraun  bis  graubraun 2 

—  Thoraxrücken  hell  aschgrau,  weiss  behaart 8 

2.  Thoraxrücken  ohne  deutlich  vertiefte  Furchen,  aber  mit  drei  schwärzlichen 

scharf  gezeichneten  Langslinien.  Schenkel  braun.  Schienen  auf  der  Mitte 
mit  braunen  Ringen  trilineata  Meig. 

—  Thoraxrücken  deutlich  gefurcht 3 

3.  Schildchen    am    Rande    mit    6 — 8   radial   abstehenden    schwarzen    Borsten. 

Rückenfurchung  sehr  scharf.  Beine  gelb ;  hintere  Schenkel  und  Schienen 
mit  schwachem  braunen  Wisch  auf  der  Mitte  setulosa  Beck. 

—  Schildchen  mit  2^4,  aber  nicht  radial,  sondern  parallel  nach  hinten  gerich- 

teten Borsten 4 

4.  Stirn  ganz  gelb,  vorne  am  Scheiteldreieck  mit  einem  glänzend  schwarzen 

kleinen  rautenförmigen  Fleck.  Thorax  hellgelb  behaart.  Hinterleib  braun 
mit  hellen  Säumen.  Beine  gelb ;  mitunter  auf  Hinterschenkehi  und  Schienen 
ein  dunkler  Wisch  humeralis  Lw. 

—  Stirn  ohne  glänzend  schwarzen  Fleck 5 

5.  Beine   ganz   gelb,    höchstens   ein   schwärzlicher   Wisch   auf  der  Mitte  der 

Hinterschienen 6 

—  Beine  gelb,  Schenkel  (und  Schienen)  auf  der  Mitte  braun    Schildchenspilze 

gewöhnlich  gelb  cincta  Meig.  var.  apicalis  v.  Ros. 

0.  Schildchenspilze  gelb.  Hinterleib  braunschwarz  und  etwas  glänzend 

cincta  Meig. 

—  Schildchenspitze  nicht  gelb 7 

7.  Thoraxfurchung  sehr  scharf  geschnitten.   Schildchen   etwas  verlängert  und 

schwach  gewölbt.  Kleine  Art  lineella  Fall. 

19* 


148  TH.    BECKER 


—  Thoraxfurchung  weniger  scharf  ausgebildet  Schildchen  flach,  nicht  beson- 
ders verlängert  ;  grössere  Art  cincta  Meig. 

8.  Beine  gelb;  hintere  Schenkel  auf  der  Mitte  braun;  hintere  Schienen  mit 
je  zwei  braunen  Ringen  Delpinii  Rond. 

Beschreibung  der  Arten. 

174.  Notonaulax  trilineata  Meig.  [Chlorops]. 

Tliorax  und  Schildchen  matt,  dunkel  braungrau,  stark  und  dicht  körnig  punk- 
tiert mit  drei  deutlichen,  ziemlich  scharf  gezeichneten  schwarzen  Linien  (nicht 
Furchen)  auf  dem  Thoraxrücken  und  je  einem  gleichgcfärbten  Seitenstreifen,  kurz 
schwarz  behaart.  Schildchen  flach,  noch  etwas  stärker  punktiert,  rauh  behaart  und 
kurz  beborstet.  Schwinger  weisslich.  Brustseiten  ganz  grau  bestäubt.  Kopf  vorne 
gelb,  hinten  graubraun.  Scheiteldreieck  matt  schwarzgrau.  Fühler  rot  bis  braun. 
IBacken  breit,  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  mattbraun  mit  weiss- 
lichen  Hinterrandsäumen.  Beine  rostgelb;  Schenkel  auf  der  Mitte  breit  braun, 
Schienen  mit  einem  deutlich  scharf  gezeichneten  braunen  Ringe.  Flügel  blass- 
bräunlich, Aderung  normal.  1'/^ — 2  mni  lang. 

In  Nord-  und  Mittel-Europa  (Coli.  Beckek). 

175.  Notonaulax  setulosa  Beck. 

Thorax  braungrau,  matt,  weisslich  behaart ;  die  drei  Längsfurchen  des  Rückens 
sind  sehr  schmal,  aber  stark  gekörnt.  Schildchen  ebenso  gefärbt,  flach,  ziemlich 
lang  mit  acht  fast  gleichlangen  aber  kurzen  schwarzen,  fast  dornähnlichen  radial 
gestellten  Randborsten.  Brustseiten  ganz  gelbgrau  bestäubt.  Schwinger  gelb.  Stirn 
und  Stirndreieck  graubraun  ;  erstere  vorn  kaum  etwas  gelb  mit  kurzen  schwarzen 
Härchen  an  den  Augenrändern,  l'ntergesicht  und  Backen  gelbgrau.  Fühler  von 
roter  Grundfarbe,  die  aber  durch  graubraune  15estäubung  fast  ganz  verdeckt  wird. 
Borste  braun,  Rüssel  und  Taster  desgleichen.  Hinterrücken  glänzend  schwarz.  Hinter- 
leib schwarz,  durch  braune  Bestäubung  fast  ganz  matt  und  kahl.  Beine  gelb;  die 
äusserste  Spitze  der  hinteren  Schenkel  und  je  ein  Wisch  auf  der  Mitte  der  Hinler- 
schenkel und  Schienen  braun ;  bei  einem  Exemplare  sind  die  Beine  ganz  gelb. 
Flügel  schwach  bräunlich  gefärbt  mit  dunkelbraunen  Adern.   1  mm  lang. 

Aus  Ägypten  (Coli.  Beckek). 

176.  Notonaulax  humeralis  Lw.  [Oscinis]. 

Thoraxrücken  matt  graubraun,  dicht  punktiert  und  kurz  weiss  behaart ;  die 
Punktierung  verdichtet  sich  in  den  drei  Furchen;  die  dadurch  eine  dunklere  Fär- 
bung erhalten.  Schildchen  flach  mit  zwei  weissen  luidborsten  von  der  Farbe  und 
Skulptur  des  Thoraxrückens,  jedoch  mit  gelbem  Rande.  Schulterbculen  und  die 
vertiefte  Fläche  der  Noiopleuralborsten  ebenfalls  gelb.  Brustseiten  auf  der  oberen 
Hälfte  seidenartig  grau  bestäubt,  auf  der  unteren  glänzend  schwarz;  Hinterrücken 
desgleichen.  Kopf  matigelb,  auch  der  obere  Teil  der  Stirn  ist  kaum  etwas  graulich, 
höchstens  ist  das  Scheiteldreieck  von  etwas  schmutzig  gelbgrauer  Färbung,  letzteres 
in  der  vorderen  Spitze  mit  einem  kleinen  glänzend  schwarzen  rautenförmigen 
Flecken ;  die  feine  Behaarung  der  Stirn  ist  weiss.  Fühler  gelb.  Taster  desgleichen. 
Hinterleib  etwas  glänzend  gelb,  auf  den  ersten   beiden  Bingen  mit  brauner  Mittel- 


ö 


linie  und  Seitenrändern  ;  die  übrigen  drei  Ringe  sind  braun  mit  gelben  Hinterrand- 
säunien.  Bauch  gelb ;  Beine  gelb,  mit  zarter  weisser  Behaarung ;  auf  der  Mitte  der 
Hintei'schenkel  und  Schienen  liegt  häufig  ein  brauner  Wisch.  Flügel  farblos,  Adern 
bla.ssgelb,  normal.  V/^ — V/^  mm  lang. 
Mittelmeergebiet  (Coli.  Becker). 


CIILOROPIDAE  149 


177.  Notonaulax  lineella  Fam,.' 

Thorax  und  Schiklchen  matt  l)raunjii-au  mit  drei  selir  scharf  geschnittenen 
l'nrchen  und  fahlgelber  Behaarung.  Scliildchen  an  der  Spitze  mit  zwei  eng  neben 
einander  gestellten  hellen  Borsten  ;  es  ist  nicht  ganz  so  Qach  wie  bei  den  übrigen 
Arten,  sondern  mehr  gewölbt.  An  den  Brustseiten  sind  Prothorax,  Sterno-  uiul 
Metapleuren  glänzend  pechhraun,  die  übrigen  Teile  grau  bestäubt.  Schwinger  blass- 
gelb. Kopf  mit  Ausnahme  des  Hinterkopfes  und  der  oberen  Stirnhälfte  gelb.  Scheitel- 
dreieck matt  braungiau  ;  Backen  schmäler  als  das  dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  pech- 
braun, Wurzel  meist  heller.  Beine  blassgelb,  mitunter  ein  dunkler  Wisch  auf  der  Mitte 
der  Hinterschienen.  Flügel  farblos,  Aderung  normal ;  kleine  Art  von  1  mm  Länge. 

hl  Nord-  und  Mittel- Europa. 

178.  Notonaulax  cincta  Mek;. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  braun,  etwas  erzfarbig  glänzend;  letzteres  mit 
gelber  Spitze  und  zwei  schwarzen  längeren  Borsten.  Behaarung  meist  deutlieh  fahl- 
gelb. Brustseiten  glänzend,  jedoch  Meso-  und  Pteropleuren  graubraun  bestäubt. 
Schwinger  hell.  Kopf  gelb,  überwiegend  hell  behaart ;  Scheiteldreieck  matt  schwarz- 
braun. Hinterleib  pechbraun.  Beine  blass  rotgelb.  P/a  — 2  mm  lang. 

Nord-  und  Mittel-Europa  (Coli.  Becker). 

Variante:  apicalis  v.  Bos.  und  sulcella  Zett.  mit  braunen  Schenkeln  und 
ohne  gelbe  Schildchenspitze. 

Synonym  ist  auch  Oscinis  Aristolochiae  Rond.,  Archivio  per  la  Zoologia, 
l'Anatomia  e  la  F'isiologia,  serie  II  vol.  1.  1869  pag  188;  Bullet.  Soc.  entomol. 
Ital.,  11.  1870.  pag.  58,  wie  aus  nachstehendem  Texte  hervorgeht: 

Oscinis  Aristolochiae  Rond.  : 

„Griseus,  capite,  antennis,  pedibusque  totis  fulvo-luteis,  vertice  puncto  ocel- 
„lari  fusco. 

,,Thorax  dorso  non  manifeste  fusco-vittato :  scutello  lutei  limbato,  pectore  et 
„metathorace  nigris.  —  Haileres  albi. 

„Abdomen  fusco-varium,  basi  paulo  lutei  pellucidum. 

„Alae  sublimpidae,  venae  longiludinalis  quartae  segmento  penultimo  fere  (|ua- 
„druplo  breviore  ultimo:  transversa  exteriora  inferne  intus  inclinata:  intermedia 
„non  obliqua. 

„Ab  Ose.  lineella  Fall,  et  sulcella  Zett.,  quibus  proxima,  scutello  late  lutei 
„limbato  et  thoracis  dorso  non  distincte  fusco  vittato  dignoscenda". 

179.  Oscinis  Delpinii  Rond.,  Aixhivio  Zool.,  l'Anat.  e  Fisiol.,  serie  II.  vol.  1. 
1869  pag.  188;  Bull.  Soc.  Entomol   Ital.,  11.  187Ü,  pag.  58. 

Wegen  der  besonderen  Zeichnung  der  Hinterschienen  könnte  diese  Art  nur 
noch  mit  Oscinella  bicingulata  Strobl  verglichen  werden,  die  aber  bei  ihrer  glän- 
zend schwarzen  Köi'perfärbung  hier  nicht  in  Frage  kommen  kann. 

„Grisea,  facie,  parte  anteriori  frontis  et  pedibus  late  tlavo-luteis. 

„.^ntennae  parvae  luteo-fuscae.  —  Thoracis  dorsum  pallide  puberulum,  lineis 
„tribus  dorsualibus  nigris  distinctissimis.  non  manifeste  impressis,  intermedia  exiliore. 
„Scutelluni  thorace  concolor. 

„Abdomen  fuscum,  basi  paulo  lutescens.  saltem  in  medio." 

„Alae  sublimpidae;  venae  quartae  longitudinalis  segmento  penultimo  circiter 
„quadruplo  breviore  ultimo;  transversis  duabus  majoribus  obliquis,  exleriori  inferne, 
„intermedia  superne  intus  inclinatis   —  Halteres  albicantes. 

'  In  Winthem's  Samniluiiji  ist  diese  .\rt  teilweise  als  „lineola"  bezettelt,  was   nur  Sclireib- 
fcliter  ist,  da  Fallen  eine  Art  lineola  yaniiclU  bcsclirieben  hat;  diesen  Sclircibi'ehler  hat  dann 
ScuiNEH  in  seiner  F.  Austr.  weiter  verbreitet. 


150  TH.    BECKER 


„Pedes  lutei,  femoribus  posterioribus  et  praesertim  poslicis  in  medio  infiiscatis, 
„til)iis  propriis  fiisco-l)iannulalis,  annulis  anguslis,  uno  in  mediatale  liasali,  alio  in 
„mediatatc  apicali." 

Ab  Ose.  lineella  Vau.,  et  suicella  Zett.  distincta  pictura  pedum.  Vena  trans- 
versa intermedia  longiuscula  et  obliqua. 

Ab  anniilifera  Zett.  etiam  diversa  obliquitate  venae  Iransvcrsae  intermediae 
et  annnlis  duobns  tibiarum,  non  unico  snbintermedio  etc. 

In  Aristolochiae  rolundae  periantbeis  a  D.  Delpini  inventa. 

Hippelates. 

LoEW,   Ik'i-l.  Eni.  Zeit.  VII.  30.  (18G3.) 

Diese  Gattnng  bat  Loew  erriciitet  auf  amcrikanisclie  Exemplare  mit  einem 
längeren  gebogenen  Dorn  an  der  Spitze  der  Hinterscbienen ;  sie  baben  ein  ziem- 
bcb  kreisrundes  bis  nierenförmiges  drittes  Fühlerglied  mit  deutlich  pubescenter 
Fühlerborste  und  ein  abgeplattetes  Schildchen  und  gleichen  bald  den  Oscinella-, 
bald  den  E/ac/izp/ero-Arten;  siehe  weiter  bei  den  Arten  der  indisch-australischen  Region. 

Gattungsvertreter  sind  bisher  in  Europa  nicht  angetroffen  worden ;  ich  fand 
jedoch  eine  Art  auf  den  Kanarischen  Inseln  und  können  wir  daher  diese  Gattung 
auch  noch  als  eine  paläarktische  ansehen.  Ihre  Hauptverbreitung  findet  sie  in 
Amerika,  aber  sie  kommt  auch  in  Indien,  Formosa,  Neu- Guinea  und  Australien 
vor;  merkwürdigerweise  kennen  wir  noch  keine  Art  aus  Afrika,  wenn  wir  nicht 
die  Kanarischen  Inseln  als  zu  Afrika  gehörig  betrachten  wollen ;  wahrscheinlich 
ist  die  Gattung  aber  auch  auf  diesem  Kontinente  heimisch. 

180.  Hippelates  planiscutellatus  Beck. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  gelb ;  der  Rücken,  mit  Ausnahme  der 
Schulterbeule  und  des  Schildchens  ist  mehr  rotgelb  und  die  Seitenränder  auf  der 
hinteren  Hälfte  sind  rotbraun ;  vorne  am  Halse  zeigt  sich  ein  glänzend  schwarzer 
Fleck  wie  als  der  Anfang  einer  schwarzen  Mittelstrieme.  Haare  weisslich,  Borsten 
braun.  Schildcben  IVsHial  so  lang  als  breit,  ganz  flach,  von  der  Form  eines 
gothischen  Spitzbogens,  fein  behaart  mit  zwei  sehr  langen  Borsten  an  der  Spitze 
und  zwei  schwächeren  Seitenborsten.  Augen  pubescent,  etwas  höher  als  lang.  Kopf 
nebst  F'ühlern  ganz  mattgelb ;  Scheiteldreieck  glänzend  gelb,  fast  bis  zu  den  F'ühlern 
reichend ;  nur  der  Punktaugenhöcker  schwarz,  die  äusserste  Spitze  des  dritten 
zitronen-  oder  nierenförmigen  Fühlergliedes  und  die  deutlich  pubescenle  Borste 
braun.  Hinterrücken  glänzend  schwarz ;  Hinterleib  glänzend  gelbbraun,  obenauf 
verdunkelt.  Beine  von  der  gewöhnlichen  Form,  gelb ;  Vorderschienen  und  Vorder- 
larsen  schwach  gebräunt ;  Hinterschienen  am  Ende  der  Unterseite  mit  einem  sehr 
langen  schwarzen,  gekrümmten  Sporn,  auch  am  Ende  der  Mittelschienen  eine 
längere  gerade  Endborste.  F'lügel  farblos  mit  gelben  Adern  und  ziemlich  breit; 
Flügelfläche  deutlich  behaart  und  die  Randader  deutlich  bewimpert;  überhaupt  ist 
der  ganze  Körper  mit  feinen,  aber  deutlichen  Haaien  bedeckt. 

Von  Teneriffa  (Coli.  Becker). 

Oscinella  n.  n. 
Oscinis  Macq.  (1820)  et  auct.  (nee  Latr.). 

Der  Name  Oscinis  Latr.  ist  bisher  von  allen  Schriftstellern  bis  heute  falsch 
angewendet  worden.  Wie  ich  schon  bei  der  Gattung  Camarota  Meig.  =  Oscinis 
Latr.  erwähnte,  hat  Latreille  seine  Gattung  1804  auf  zwei  Arten  gegründet,  auf 
O.  lineata  Fbr.  und  O.  curvinervis  Latr.,  von  denen  die  erste  =  Chlorops  nasiita 


CIILOHOPIDAE  151 


Schrank,  die  zweite  identiscj]  mit  der  bekannten  Camarota  flauitursis  Meig  ist. 
Wir  waren  bisher  j^ewöhnt,  die  beUunnlen  Arten  wie  frU  L..  albiscta  Meig.,  matira 
Fall,  als  Repräsentanten  der  Gattnn<»  Oscinis  anzuseilen  inid  müssen  uns  heule 
eingestehen,  dass  wir  zwar  in  gutem  Glauben  aber  ohne  gründliche  Prüfung 
gehandelt  haben.  Wer  ist  denn  nun  der  Schuldige'.'  Der  zuerst  nach  I.atreu.ll  in 
Betracht  kommende  Schriftsteller  ist  F'allen  ;  dieser  hat  1(S2Ü  in  seinen  Diptera 
Sueciae  die  Familie  der  Chloropidae  als  Oscinides  aufgestellt  und  bei  der  (ial- 
tung  Oscinis  als  erste  Art  O.  saltairix  L.  =  Meroiuijza  saltatrix  genannt,  im 
ganzen  12  Arten,  von  denen  die  Nr.  (S — 12  unserer  bisherigen  Auffassung  von 
Oscinis  entsprechen.  Meigen  hat,  wenngleich  er  auch  schon  die  beiden  Haupl- 
gruppen  der  Familie  als  solche  gekennzeichnet  hat,  den  Namen  Oscinis  garnicht 
angewandt.  \\\v  kommen  nun  zu  Macquart  und  sehen  sofort,  dass  er  der  Urheber 
unserer  bisherigen  .Auffassung  gewesen.  Er  sagt  (Suite  ä  ButT.  II,  1835,  p.  598); 
Latreille  habe  ursprünglich  den  Namen  Oscinis  in  weiterem  Sinne  angewendet 
(Chlorops,  Agroniyzo,  Oiiles,  Dncus  u.  s.  w.),  später  aber  in  der  zweiten  Ausgabe 
des  Tierreiches  ihn  beschränkt  auf  die  Clüorops-Avlen.  Da  der  Name  Chlorops 
aber  doch  nur  den  Arten  mit  den  goldgrünen  Augen  zukomme,  so  wolle  er  für 
die  anderen  den  Namen  Oscinis  einführen.  Macquart  hat  hierbei  das  Versehen 
begangen,  dass  er  neben  der  von  Latreille  genannten  O.  lineuia  Fbr.  =  Chlo- 
rops nasuia  Schr.  auch  die  zweite  Art  O.  ciirvinervis  Latr.  für  eine  Chlorops 
angesehen  hat.  Mit  diesem  Dictum  von  Macquart  haben  sich  alle  nachfolgenden 
Autoren  begnügt.  Wenn  wir  nun  dazu  schreiten  müssen,  dieser  grösseren  Gruppe 
einen  neuen  Namen  zu  geben,  so  glaube  ich  richtig  zu  handeln,  wenn  ich  einen 
Namen  wähle,  der,  wenn  auch  verschieden,  so  doch  dem  Klange  nach  an  den 
alten  erinnert. 

G  a  1 1  u  n  g  s  c  h  a  r  a  k  t  e  r. 

Ebenso  wie  bei  der  alten  Gattung  Chlorops  Meig.  verschiedene  kleinere 
Abteilungen  mit  einheitlichem  Charakter  als  Untergattungen  abgezweigt  werden 
konnten,  ebenso  ist  hier  bei  der  alten  Gattung  Oscinis  eine  Abtrennung  mehrerer 
Gattungen  möglich  und  notwendig  geworden.  Ich  nenne  nur  folgende :  Gaurax 
Lw.,  Dicraeus  Lw.,  Hippelates  Lw.,  Microneiirum  Beck.,  Notoncmlax  Beck.,  Eribolus 
Beck.  u.  a.  Der  übrig  bleibende  Rest  von  Oscinella  hat  ziemlich  einheitliches 
Gepräge. 

Kleine  schwarze,  selten  gelbe  Arten  mit  rundem  Kopf,  wenig  vorspringender 
Stirn  und  Mundrand  mit  meist  sehr  deutlichem  Scheiteldreieck.  Behaarung  spärlich. 
Fühler  mit  kreisrundem  dritten  Fühlergliede  und  fast  immer  nackter  feiner  Borste. 
Beine  einfach.  Flügel  normal,  Randader  bis  zur  vierten  Längsader  laufend.  Mehrere 
von  diesen  Arten  sind  bekannt  als  Vernichter  der  Kornfrucht. 

Kritische   Bemerkungen    und   die   Resultate   typischer 
Untersuchungen   zu   den   im   Kataloge   palaark  tisch  er    Dipteren 
aufgezählten    Arten    der    Gattung    O  s  c  i  n  e  1 1  a  =  Ose//»'.?  Latr.    olini. 

abdominalis  Zett.  =  Dicraeus  {»allidiventris  Macq. 

aenea  v.  Fios.  =  pusilla  Meig.  =  var.  frit  L. 

nlbidi])enin8  Stkobl,  eine  gute  Art. 

albipalpis  Meig.  ;  synonym  ist  basalis  Zett.,  die  sicti  nur  durcli  einen  an  der  Wurzel  etwas 

gelben  Hinterleib  unterscheidet;   solche   Exemplare   kommen  vor;    iih    sah    solche 

auch  in  Loew's  Sammlung. 
albiseta  Meig. 
alpicola  Strobl. 


152  TU.    BECKER 


amoena  Meig.  Ich  fand  weder  in  Paris  noch  Wien  Typen;    die  Art  bleibt  zweifelhaft. 

animlata  Meig.  und 

aniiulipes  Macq.   [Osciiüs]  lileiben  mangels  der  Typen  zweifelhaft ;  aucii  fand  ich  in  Ivciner 

Sammlung  eine  Deutung 
antliracina  Meig.,    mit    ihren   Synonymen,  alricoriüs   Zeit,    ijluberrima    Meig.    und    ihren 

Varianten  :  fasciola  Meig.  und  fascipcs  Meig. 
atra  Meig.  ist  nach  der  Pariser  Type  =  Siphouella  sulcicoUis  Meig. 
atricilla  Zett.  =  nitidissima  Meig. 
alricornis  Zett.  =  antliracina  Meig. 

avenae  Bjerk.  ist  sicher  eine  unserer  gemeinen  Oscinella-Avicn;  nach  der  liurzen  ungenü- 
genden Charalcterisierung  aber  mit  einiger  Sicherlicil  nicht  zu  erkennen;  siehe  die 

Beschreibung. 
basalis  Zett.  =  albipalpis  Meig. 

bicingnlata  Strobl  mit  ihrem  Synonym:  fasciella  .Stkobl. 
bicolor  M.\CQ.  bleibt  zweifelhaft. 
bipunctata  Macq.  desgleichen. 
brachyptera  Zett.  ist  eine  gute  Art. 
hrerirostris  Lw.  ist  =  frontella  Fall. 
briinnilarsis  Macq.  ist  höchst  wahrscheinlich  =  frit  L. 

capreola  Halid.,  Curtis  gehört  der  Beschreibung  nach  zur  (nittnng  Elachiptera. 
cinctella  Zett.  =  frontella  Fall. 
co^uata  Meig.  mit  ihren  Synonymen:  ru/ipes  Meig.,  (/ilvipes  Lw.,  frontella  Meig.  (nee  P'all.) 

und  vitripennis  Meig.  nach  Typen  der  WiNTiiEMschen  und  LoEwschen  Sammlung. 
coxalis  V.  Res. 

distincta  v.  Ros.  =  manra  Fall. 

dubia  Macq.  ist  wahrscheinlich  --  0.  ephippinm  Zett. 
ensifer  Thoms.  gehört  zu  Elachiptera. 
ephippinm  Zett.  gehört  zu  Gaiirax  Lw. 
fasciella  Zett.  =  var.  frontella  Fall. 
fasciella  Strobl  (nee  Zett.)  =  bicingnlata  Srobl. 
fasciola  Meig.  =:  antliracina  Meig.,  nach  Winthem's  Type. 
fascipes  Meig.  =  antliracina  Meig.,  nach  Winthem's  Type. 
flava  Macq.  bleibt  zweifelhaft. 

flavipes  Olivier?  Siehe  die  Bemerkung  am  Schlüsse  pag,  — . 
flarimana  Macq.  bleibt  zweifelhaft. 
flavifeniorata  Macq.  desgleichen. 

frit  L.  mit  ihren  Synonymen  :  aenea  v.  Ros.,  briiniiitarsis  Meig.,  ttoruei  Bjerk. 
frit  Zett.  (nee  L.)  var.  b.  und  c.  =  atricilla  Zett.  =  nitidissima  Meig. 
frit  Fall.  var.  3  =  piisilla  Meig.  =  var.  frit  L. 
frontella  Fall.  Synonyme:  sordidella  Zett.,  cinctella  Zett.,  fasciella  Zett.,  favillacea  Beck. 

[Notonaulax],  incisiiralis  .Macq. 
fulvifrons  Halid.  =  Eittropha  fulvifrons  Halid. 
fiilviventris  Meig.  =  Dicraeus  pallidiventris  Macq. 
fiwnpennis  Meig.  =  niaura  Fall.  var. 
fiiscipes  Macq.  =  pratensis  Meig.  verosimiliter. 
gilvipes  Lw.  =  cognata  Meig. 
cjlaberrima  Meig.  =  antliracina  Meig. 
Impleyoides  Strobl  =  laevifrons  Lw. 
hordei  Bjerk.  =  frit  L. 
hnmeralis  Lw.  gehört  zu  Notonaulax. 
liyalipennis  Meig 

insignis  Thoms.  =  Elachiptera  genus. 

incisiiralis  Macq.  Dipl.  exot.  Suppl.  IV.  305.  2.  (1850)  aus  .\gypten  ^  frontella  Fall. 
lacvifrons  Lw.  Sj'nonj'm  :  hajjlegoides  Strobl. 
laeingata  Fall.,  Meig.  =  Haplegis  tarsata  Fall. 
lepida  Meig.  ^  Gaurax  plumiyer  Meig. 
longepilosa  Strobl  =  Lasiopleiira  genus. 
inacnlipennis  Zett.  gehört  zur  Gattung  Gaurax  Lw. 
uiaura  Fall.  Synonyme  :  distincta  v.  Res.,  nigrimana  v.  Ros.,  nigrita  Meig.,  rii/itarsis  Meig., 

vindicata  Meig.,  viridescens  Macq.  ?  fumipennis  Meig. 


CHLOROPIDAE  153 


nana  Zett.  ist  eine  gute  Art. 

nig:errima  Macq.  ist  bis  jetzt  oiinc  Deutung  gel)liel)cn. 

nigra  Oliv.  Siehe  die  Bemerkung  am  Sclilusse  pag.  155. 

nigriconiis  v.  Ros.  =  Siphonella  genus. 

nigrimana  v.  Ros.  =  nianra  Fall. 

nigripes  Zett. 

niurila  Meig.  =  maura  Fall. 

nitidissima  Meig.  Synonym  :  atricitla  Zett.  und  frit  Zett.  (nee  L.i  var.  b.  und  c. 

oliliqna  iMAcy.  bleibt  zweilelhaft. 

pallidiventris  .VlAcy.  =  Dicraeiis  genus  mit  den  Synonymen :  abdoininatis  Zett.,  fnlvivenlrk 

Meiü.,  rii/iceps  Meig.,  ru/ivenlris  Macq.,  libialisMAdj.  und  uanaiis  Uiuc.  verosimililer. 
palposa  Meig.,  Fall.  =  Siphonella  genus. 

picta  Meig.  Einen  Aufsciiluss  über  diese  .\rt  habe  icii  niehl  erhalten  l<önneiL 
lilumiger  Meig.  =  (Jaurax  genus. 
polita  Macq.  =  Epliygrobia  polita. 
pratensis  Meig.  Hierzu    gehört    höchst    wahrscheinlich  fLisci]>es  iMa(;q.  Type  in  Wintiiem's 

Sammlung. 
piimilionis  Oliv,  (nee  Bjerk.).  Siclie  hierüber  die  Bemerlcung  am  Sclilusse  pag.  15 1. 
imsilla  Meig.  =  frit  L.  var. 
rapta  Halid.  =  Dicraens  gen. 
Uuiidanii  Costa. 

rufescens  Walk    =  Elacliiptera  biuiaculata  Lvv. 
/•«/iceps  Meig.  ist  wahrscheinlich   identisch    mit    üicrueus  paltklwenlris ;    nach  Oluenuekg 

würde  sie  gleich  alpipalpis  Meig.  sein,    was  mir    cbeui'alls    nicht  unmöglicli  zu  sein 

scheint. 
rnflmana  Macq.  bleibt  zweifelhaft. 
ruflpes  Fbr.  Syst.  Anll.  245.  63.  [Eristalis]  (1805) ;  Wieo.  Zweifl.  IL  SSO.  2.  (ISliO)  aus  N.-Afrika. 

ist  ohne  Typenvergleich  nicht  zu  deuten,  ist  aber  mit  rii/ipex   Meig.  nicht  i<lentisch. 
rtt/ipes  Meig.  (nee  Fbr.)  =  cognata  Meig. 
ru/itarsis  Macq.  bleibt  zweifelhaft. 
rii/iiarsis  Meig.  (nee  Macq.)  [Uydrellia]  =  maura  Fall. 
rii/wenlris  Macq.  =  Dicraeus  pallidiventris  Macq. 
scrobiculata  Strobl. 

signata  Wollast.  =  Micronenram  genus. 
socia  Meig.  ist  nacli  der  Type  in  WiNTiiE.vt's  Sammlung  nicht  mehr  deutlich  zu  erkennen 

da  die  dicke  Nadel  den  Thorax  ganz  zerstört  hat. 
sordidella  Zett.  =  frontella  Fall. 
sitjriaca  Strobl.  =  Dicraeus  ingratus  Lw. 
libialis  Macq.  =  Dicraeus  pallidiventris  Macq. 
imgans  .Meig.  =  Dicraeus  pallidiventris  Macq.  verosiiuiliter. 
varipes  Meig.  bleibt  zweifelhaft 
uindicata  Mkig.  =  maura  Fall. 
viridescens  Macq.  =  maura  Fall./ 
vitripennis  Meig.  =  cognata  Meig. 

Vou  den  vorstehend  vorgefülirlen  Arten  bleiben  20  als  unbestimmte,  unbe- 
slimmbui-e  übfig;  2Ü  gehören  anderen  Gaüungen  an;  ü  Arien,  unter  denen  .S  neue, 
treten  hinzu,  so  dass  wir  heute  28  Arten  der  Gattung  Oscinella  kennen. 

Nachstehend  gebe  ich  die  Beschreibungen  der  drei  ÜLiviERSchen  Oscini.s- 
Arten  piimilionis,  flauipes  und  nigra.  (Memoires  d'Agriculture  d'ficonomie  lurale 
et  domestique,  publies  par  la  Societe  d'Agriculture  du  Departement  de  la  Seine. 
Tome  XVI,  1813,  pag.  485.) 

[pag.  4S6.]  ,,La  figure  2  represente  l'oscine  du  seigle,  miisca  piimilionis  Hjkk- 
„CAND.  Act.  Stockholm.  1778. —  Miisca  piimilionis,  Act.  Soc.  Linn.,  lom.  II.  pag.  78, 
„tab.  15.  —  Mouche  du  seigle,  Eiicyclop.  Diel,  des  ins.  Mouche  N"  83.  —  Oscinis 
„piimilionis  Fabr.  Syst.  antl.  pag.  216.  N"  6.  r^^ 

„C'est  le  diptere  qui  est  sorli  le  plus  abondamment  des  liges  du  seigle  et  de 
„l'orge;  c'est  aussi  celui  dont  la  larve  est   le   plus  constammenl   attacptee  par  celle 


154  TII.    BECKER 


„de  riiymenoptere  planche  2,  fig.  10.  II  fait  le  sujet  d'un  memoire  Ires  interessant, 
„public  dans  les  Actes  de  Stockholm  et  ceux  de  la  Societe  Linneenne  de  Londres. 
„II  a  re^ii  le  nom  de  musco  pumilionis  ou  de  mouche  du  nain,  parce  que  sa 
„larve  vit  dans  les  seigles  nains.  11  appartient  au  genre  oscine,  dont  le  caractere 
„consiste  dans  les  antennes  inclinees,  courtes,  formees  de  trois  articles,  dont  les 
„deux  Premiers  sont  courts  et  coniques,  et  le  (roisienie  est  plus  grand  que  les 
„autres,  arrondi,  comprime,  ayant  ä  sa  base  superieure  un  filet  biarticule,  simple ; 
„la  tele  porte  cn  outre  ä  sa  partie  superieure  une  plaque  triangulaire  un  peu 
„elevee. 

„Cette  oscine,  dont  nous  avons  eu  quinze  individus,  ä  environ  5  millimetres 
„de  longueur,  non  compris  les  ailes.  Les  antennes  sont  noires  et  le  filet  est  simple ; 
[pag.  487]  „ia  tete  est  jaune  avec  les  yeux  noirs,  ainsi  que  la  plaque  triangulaire 
„qui  se  Irouve  sur  le  Vertex;  le  dos  du  corsclet  est  noir  avec  quatre  lignes  jaunes, 
„dont  les  deux  laterales  sont  peu  niarquees;  les  cotes  sont  dun  jaune  pale,  mar- 
„ques  d'iui  ou  deux  points  noirs;  la  poitrine  est  de  la  meme  couleur  jaune,  avec 
„deux  taches  noires;  l'ecusson  est  jaune;  l'abdomen  est  jaune  en  dessous,  noirtitre 
„an  dessus,  ou  jaune  avec  des  bandes  plus  ou  moins  etendues,  noirätres;  les 
„balanciers  sont  jaunes;  les  ailes  sont  transparentes  et  ont  un  rettet  irise;  les 
„pattes  sont  jaunes,  avec  une  partie  des  tarses  noirätre. 

„La  larve  est  d'un  jaune  pale,  marquee  d'un  peu  de  noir  ä  son  extremite. 
„Nous  I'avons  trouve  dans  tous  nos  seigles  et  nos  orges,  qu'elle  parait  attaquer 
„plus  particulierement  que  les  froments,  quoiqu'elle  se  Irouve  aussi  quelc|uefois 
„dans  ces  derniers 

„La  figure  3  represente  une  oscine  inconnue  aux  naturalistes,  comme  tous 
„les  insectes  qui  suivent : 

„Oscinis  ßavipes,  nigra  abdomine  basi  rufo,  pedibus  flavis. 

„Elle  na  que  2  millimetres  de  longueur;  les  antennes,  la  tete  et  le  corselet 
„sont  noirs  ;  l'abdomen  est  noir,  luisant,  avec  le  prcniier  anneau  rouge  ;  les  pattes 
„sont  jaunes,  avec  les  cuisses  presque  entierement  noires.  [pag.  488.] 

„Je  n'ai  obtenu  que  deux  individus  de  cette  espece. 

Fig.  4.  Oscinis  nigra, 
„corpore  nigio,  immaculato. 

„Elle  a  ä  peine  2  millimetres  de  longueur;  le  filet  des  antennes  est  simple 
„comme  celui  de  la  precedente:  toul  le  Corps  est  noir,  luisant,  ä  Texceplion  des 
„balanciers  qui  sont  d'un  jaune  obscur". 

Zu  diesen  drei  mit  Figuren  begleiteten  Publikationen  habe  ich  Folgendes  zu 
bemerken : 

1.  Die  von  Uli  vier  als  Oscinis  pumilionis,  nicht  als  Chlorops  beschriebene 
Art  kann  nicht  identisch  sein  mit  unserer  Siphonella  pumilionis  Bjerk.,  schon  aus 
dem  einfachen  Grunde,  weil  Oi.ivier  sagt,  dass  seine  Art  ungefähr  5  mm  lang  sei, 
während  Siph.  pumilionis  höchstens  halb  so  lang,  gewöhnlich  viel  kleiner  ist ;  ferner 
hat  letztere  nicht  das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck,  von  dem  Olivieh  spricht. 
Nach  der  Zeichnung  zu  urteilen,  dem  auch  die  Beschreibung  nicht  widerspricht, 
muss  die  OLiviERsche  Art  eine  Chlorops  sein;  wenn  nun  auch  die  Beschreibung 
nicht  ausreicht,  um  die  Art  zu  bestimmen,  so  glaube  ich  doch  mit  einiger  Sicherheit 
annehmen  zu  dürfen,  dass  hier  nur  die  allbekannte,  als  Gelreideverwüsterin  auf- 
tretende Chlorops  iaeniopus  Meig.  vorliegt,  mit  der  die  Beschreibung  gut  über- 
einstimmt. 

Übrigens  ist  das  Zitat  im  Katalog  richtigzustellen  wie  folgt : 


CHLOHOPIDAE  155 


Oscinis  piimilionis  ülivier  [iiec  Bjkuk.],  Mem.  d'Ägricult.  du  Dcparl.  de  la 
Seine.  XVI,  p.  48G,  fig.  2,  PI.  3.  (1813)  (s.  Katalog  d.  paläarkt.  Dipl.  IV,  p.  171 
bei  Chlorops). 

2.  Oscinis  flavipes  üliviek  .  .  1.  c.  XVI,  p.  487,  fig.  3,  PI.  3.  (181;)).  Die 
beschriebene  Art  gehört  zur  Gattung  Oscinella,  die  Art  selbst  kann  aber  niciit 
erkannt  werden. 

3.  Oscinis  nigra  Olivier  .  .  .  1.  c.  XVI.  p.  488,  fig.  4,  PI.  3.  (1813)  ebenfalls 
eine  nicht  erkennbare  Oscinella. 

Diese  vorhin  reproduzierten  Beschreibungen  verdanke  ich  der  Liebenswür- 
digkeit des  Herrn  Prof.  Marchal  aus  Paris,  der  mir  eine  Kopie  aus  dem  sehr 
seltenen  und  schwer  zugänglichen  Werke  verschaffte,  sowie  ferner  der  Güte  des 
Herrn  Prof.  Boüvier,  welcher  sich  ausserdem  der  grossen  Mühe  unterzog,  die  drei 
Figuren  für  mich  kopieren  zu  lassen;  ich  statte  beiden  Herren  auch  an  dieser  Stelle 
meinen  herzlichsten  Dank  ab.  —  Wegen  der  Seltenheit  des  Werkes  und  der  Voll- 
ständigkeit der  Untersuchungen  habe  ich  die  Beschreibungen  reproduziert;  von 
einer  Wiedergabe  der  Figuren  habe  icli  jedoch  geglaubt,  Absland  nehmen  zu 
können,  da  man  aus  ihnen  keine  weiteten  Anhaltspunkte  für  die  Deutung  der 
Arten  gewinnen  kann. 

Arten-    und   S  y  n  o  n  y  ra  e  n  -  R  e  g  i  s  t  e  r. 

aenea  v.  Hos.  =  pusilla  Meig.  =  frit  L.  v;ir. 

1.  albidipennis  Stuobl. 

2.  albipalpis  Meig. 

basalis  Zett. 

3.  albiseta  Meig. 

4.  alpicola  Strobl. 

5.  antliracina  Meig. 

alricornis  Zett. 

glaberrima  Meig. 
var.  fasciola  Meig. 
var.  fascipes  Meig. 
atricilla  Zi;tt.  =  nitidissima  Meig. 
alricornis  Zett.  =  anthracina  Meig. 
basalis  Zett.  —-  albipalpis  Meig. 

6.  bicingnlata  Strobl 

fasciella  Strobl  (uec  Zett  ). 

7.  brachyptera  Zett. 

brevirosiris  Lw.  =  frontella  Fall. 
brimnitarsis  Macq.  =  fril  L. 
cinclella  Zktt.  =  frontella  Fall. 

8.  cog^nata  Meig. 

frontella  Meig.  (nee  Fall.). 
gilvipes  Lw. 

rufipes  Meig.  (nee  Fbr.) 
vitripennis  Meig. 

9.  coxalis  V.  Res. 

distincta  v.  Ros.  :=  manra  Fall. 

10.  elegans  Beck. 

fasciella  Zett.  =  frontella  Fall   var. 

fasciella  Strobl  (nee  Zett.)  =  biclng-ulata   Strobl. 

fasciola  Mkig.  =  antliracina  Meig.  var. 

fascipes  Meig.  =  antliracina  Meig.  var. 

favillacea  Beck.  [Notonaulax]  =  frontella  Fall. 

11.  frit  L.  aenea  v.  Ros. 

brunnilarsLs  Macq. 

20* 


156 


TH.    BECKER 


fumipennis  Meig 
hordei  Bjerk. 
piisilla  Meig. 
fril  Zett.  (nee  L.)  =  nitidissiiua  Meig. 

12.  frontella  F.\ll. 

breviroslris  L\v. 

cindella  Zett. 

fasciella  Zett. 

t'at'illacea  Beck.  [Notonaiila.v]. 

incisuratis  M.i^cQ. 

imiUicingulala  Strobl.  [Siphonella] 

sordidella  Zett. 
frontella  Meig.  (nee  Fall.)  =  cognata  Meig. 
fumipennis  Meig.  =  frit  L. 
fiiscipes  M.\CQ.  =  pratensis  Meig. 

13.  fycoperda  Beck. 

gilvipes  Lw.  =  cognata  Meig. 
glaberrima  Meig    =  anthracina  Meig. 
haplegoides  Strobl  =  laevifrons  Lw. 
hordei  Bjerk.  =  frit  L. 

14.  hyalipeimis  Meig. 

incisnralis  M.\cq.  =  frontella  Fall. 
15   Eimtzei  Beck. 

16.  laevifrons  Lw. 

haplegoides  Strobl. 

17.  Lagiinae  Beck. 

18.  maura  Fall. 

dislinda  v.  Bos. 

nigrimana  v.  Bos. 

nigrita  Meig. 

riifdarsis  Meig 

vindicata  Meig. 

viridescens  Meig.  .' 
nnilticingulala  Sthobl  =  var.  frontella  Fall. 
nigramana  v.  Bos.  =  luanra  Fall. 

19.  nana  Zett. 

20.  nigrlpes  Zett. 

nigrita  Meig.  =  maura  Fall. 

21.  nitidigenis  Beck. 

22.  nitidissiina  Meig. 

alricilla  Zett. 

frit  Zett.  (nee  L.)  p.  p. 

23.  pectoralis  Beck. 

24.  pratensis  Meig. 

fiiscipes  Mach. 

25.  piisilla  Meig.  =  frit  L.  var. 
2().  Rondanü  Costa. 

27.  rnbidipes  Beck. 

rufipes  Meig.  (nee  Fbr.)  =  cognata  Meig. 
rnfilarsls  Meig.  \HijdreUia\  =  maura  Fall. 

28.  scrobiculata  Strobl. 

sordidella  Zett.  =  frontella  F'all. 
uindicala  Meig.  -^=  maura  P'all 
lyiridescens  Macq.  =  maura  F'all.  ? 
vitripennis  Meig.  =  cognata  Meig. 


CHLOROPIDAE  ^57 


B  e  s  t  i  m  111  u  n  g  s  t  a  b  e  1 1  e  der  Arten. 

1.  Thorax  von  gelber  Grundfarbe 2 

—  Thorax  schwarz  bis  schwarzbraun 3 

2.  Thoraxrücken  maltgelb  mit  fünf  oder  sechs  (Mittelstreifen  geteilt)  deutlich 

getrennten  rötlich  braunen  Längsslreifen,  mit  kurzer  schwarzer  Behaa- 
rung. Brustseiten  mit  einem  grossen  glänzend  schwarzen  kreisförmigen 
PMecken  auf  den  Mesopleuren.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb  pectoralis  n.  sp. 

—  Thoraxrücken  bis  auf  den  Seitenrand  und  Rand  vor  dem  Schildchen  glänzend 

schwarz  (drei  Streifen  zusammengeflossen).  Behaarung  sehr  kurzweiss.  Brust 
Seiten  mit  einem  schmalen  glänzend  schwarzen  La iigsst reifen  auf  der  Mille 
der  Mesopleuren.  Fühler  gelb.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb  Kuntzei  n.  sj). 

3.  Schwinger  schwarzbraun  bis  schwarz I 

—  Schwinger  hell 8 

4.  Taster  schwarz 5 

—  Taster  gelb       7 

5.  Fühlerborste  im  Endgliede  weiss.    Thoraxrücken    ein   wenig  schwarzbraun 

bereift.  Flügel  bräunlich,  schwärzlich  albiseta  Meig 

—  Fühlerborste  ganz  schwarz (1 

6.  Thoraxrücken   schwarz,  schwach    bräunlich  und   glänzend.    Scheiteldreieck 

glänzend  schwarz.  Flügel  graulich.  Beine  schwarz,  Kniee  und  Tarsen  braun 

alpicola  Strobl. 

—  Thoraxrücken  dunkelgrau,  Scheiteldreieck  desgl.,  schwach  glänzend.  Flügel 

beim  c?  sehr  kurz  und  breit,  beim  9  rudimentär.  Beine  schwarz,  Tar- 
sen rotbraun  brachyptera  Zktt. 

7.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz.  Stirne  gleissend,  Scheiteldreieck  glänzend 

schwarz.    Flügel  weiss.    Beine  schwarzbraun ;   Kniee  und  Tarsen  rotgelb 

albidipennis  Strobl. 

8.  Fühler  ganz  schwarz 9 

—  Fühler  ganz  oder  zum  Teil  rot 24 

9.  Stirn  und  Untergesicht  ganz  schwarz 10 

—  Stirn  und  Untergesicht  ganz  oder  zum  Teil  hellgefärbt 19 

10.  Beine  ganz  schwarz 11 

—  Beine  ganz  rotgelb,  höchstens  einzelne  Schenkel  gelleckt liJ 

—  Beine  hell  und  dunkel  gefärbt       IT) 

11.  Flügel  gebräunt.  Beine  schwarzbraun.  Thoraxrücken  etwas  erzfarbig,  glän- 

zend grünlich  frit  L.  var.  fumipennis  Mm«. 

—  Flügel  farblos 12 

12.  Thoraxrücken  und  das  Scheiteldreieck  metallisch  glänzend 

maura  Fall.  var.  nigrita  Mi:ig. 
1.1.  Thoraxrücken  und  das  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz.  Flügel  bräunlich     II 

—  Thoraxrücken  schwarz,  graubraun  bereift.  Beine  schmutzig  rötlich,  l-'ühler- 

borste  im  Endteil  weisslich.  Scheiteldreieck  gross  trapezförmig 

rubidipes  n.  sp. 

14.  Beine  ganz  rotgelb,  höchstens  die  Mittel-  und  Hinlerschenkel  auf  der  Mitte 

geschwärzt  anthracina  Mi:i(;. 

15.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz  ohne  Bestäubung   oder   ohne    metallische 

Bereifung.  Fühler  schwarz,  ziemlich  gross  mit  schwarzer  Borste.  Beine 
schwarzbraun;  Kniee, Schienenenden  und  Tarsen  rotgelb  nitidissima  Mkig. 

—  Thoraxrücken  etwas  erzfarbig  oder  graubraun  bereift Ki 


158  TH.    BECKER 


16.  Fühlerborste  schwarz 17 

—  P'ühlerhorste  im  Endgliede  weisshch 18 

17.  Sehr  kleine  Art.  Beine  schwarz  mit  rotgelben  hinteren  Tarsen  frit  L. 

—  Kleine  bis  mittelgrosse  Art.  Beine  schwarz,  Vorder-  und  Mittelschienen  nebst 

den  Tarsen  rostgelb  frit  L.  var.  pusilla  Meig. 

18.  Scheiteldreieck  breit  blatt-    oder   trapezförmig   gebildet.    Backen   breit  und 

glänzend  nitidigenis  n.  sp. 

—  Scheiteldreieck  von  gewöhnlicher  Form,  Backen  schmal         maura  Fall. 

19.  Taster  gelb 20 

—  Taster  schwarz.  Thoraxrücken  von  glänzend  schwarzer  Grundfarbe,  etwas 

graubraun  bereift.  Fühler  gross  schwarz ;  drittes  Glied  etwas  pubescent. 
Fühlerborste  desgleichen  deutlich  pubescent  Kerteszi  n.  sp. 

—  Taster   schwarzbraun.    Thoraxrücken    erzfarbig,    etwas    glänzend,   schwarz 

behaart.    Fühler    von    mittlerer    Grösse,    schwarz ;    Borste    nackt.    Breit 
gebaute  Art  pratensis  Meig.  var.  obscurior 

20.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz 21 

—  Thoraxrücken  hell  aschgrau  bis  schwarzgrau  bestäubt 22 

21.  Schildchen  gewölbt,  schwarz,  auf  der  Mitte  gelb.  Stirn  gelb ;  zweiter  Rand- 

aderabschnitt kaum  länger  als  der  dritte  elegans  n.  sp. 

—  Schildchen    flach,    ganz   schwarz,    genarbt.    Stirn   schwarz  ;   zweiter   Rand- 

aderabschnilt  reichlich  doppelt  so  lang  als  der  dritte      fycoperda  n.  sp. 

22.  Thoraxrücken  deutlich  schwarz  behaart 23 

—  Thoraxrücken  weiss  behaart.    Backen    so    breit  wie  das  dritte  Fühlerglied. 

Wangen  weisslich  bereift  nana  Zett. 

23.  Beine  ganz  schwärzlich,  höchstens  die  Tarsen  etwas  braun    nigripes  Zett. 

—  Beine  rostgelb ;  Schenkel  auf  der  Mitte  schwarzbraun.   Schienen  mit  dunk- 

ler Binde  albipalpis  Meig. 

24.  Beine  ganz  rotgelb,  höchstens    ein    schmaler    dunkler    Streifen  am  Hinter- 

schenkel oder  der  Hinterschiene 25 

—  Beine  deutlich  gelb   und   schwai  z   oder   braun   gezeichnet ;    Schenkel    und 

Schienen  mit  dunklen  Binden 31 


') 


,').  Kopf  ganz  schwarz 26 

—  Kopf  nicht  ganz    schwarz,   sondern   Untergesicht   ganz  oder  zum  Teil  und 

die  Stirn  mindestens  vorne  gelb  oder  rot 27 

26.  Thorax  glänzend  metallisch  grün,  gelb  behaart    Flügel  farblos  mit  Nebel- 

fleck auf  der  Mitte  Rondanii  Costa 

27.  Stirnfläche  matt 28 

—  Stirnfläche  gleissend.  Scheiteldreieck  schmal.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz 

mit  zwei  seichten  Furchen.    Beine  gelb;  Hinterschienen  auf  der  Aussen- 
seite  mit  schwarzem  Wisch  Lagunae  Reck. 

28.  Thoraxrücken  zart  weiss  oder  fahlgelb  behaart 29 

—  Thoraxrücken  schwarz  behaart 30 

29.  Thoraxrücken  schwarz,    erzfarbig,    punktiert,   ziemlich   glänzend.    Scheitel- 

dreieck   glänzend    schwarz;    zwei    lange    Frontorbitalborsten.   Hinterleib 
glänzend  pechbraun  scrobiculata  Strobl. 

—  Thoraxrücken  erzfarbig,   fahlgelb   behaart.   Scheiteldreieck    matt  schwarz- 

grau. Kopf  und  Beine  hell  rotgelb  pratensis  Meig.  var. 

—  Thoraxrücken  aschgrau  bestäubt.  Scheiteldreieck  matt  schwarzgrau.  Hinter- 

leib gelb  mit  braunen  Binden  oder  braun  mit  gelben  b^inschnitten,  oder 
ganz  braun  frontella  F"all. 


CHLOROPIDAE  159 


30.  Thoraxrücken  schwarz,    stark    körnig    punktiert,    wenig  glänzend.  Scheitel- 

dreieck gross,  glänzend  schwarz,  vorne  abgerundet.  Brustseiten  ganz 
glänzend  cognata  Meig. 

—  Thoraxrücken    glänzend    schwarz,    schwach    grau    bereift,    etwas    gefurcht. 

Scheiteldreieck  schwarzgrau  etwas  glänzend.  Brustseilen  mit  Ausnahme 
der  Meso-  und  Pteropleuren  glänzend  pechbraun         hyalipennis  Meig. 

—  Thoraxrücken  grau  bestäubt,  etwas  punktiert,  Scheiteldreieck  grauscliwarz. 

Slirne  gelb ;  sehr  kleine  Art  frontella  Fall. 

31.  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz 32 

—  Scheiteldreieck  matt  schwarzgrau 35 

32.  Schienen  auf  ihrer  Mitte  höchstens  mit  einer  braunen  Binde 33 

—  Schienen  mit  zwei  braunen  Binden.  Thoraxrücken  glänzend  schwarz  ohne 

Bestäubung,  fein  punktiert,  schwarz  behaart.  Schenkel  auf  der  Mitte  braun 

bicingulata  Stughl. 

33.  Scheiteldreieck  breit  und  lang 34 

—  Scheiteldreieck  schmal.  Thoraxrücken    glänzend    schwarz,   stark  punktiert, 

schwarz  behaart.  Schenkel  und  Schienen  auf  der  Mitte  breit  schwarz- 
braun ;  Tarsen  zum  grössten  Teil  ebenso.  Vorderhüften  rolgelb 

coxalis  V.  Res. 

34.  Thoraxrücken    glänzend  schwarz,    hell    behaart.    Schenkel   auf   der    Mitte 

gebräunt.  Fühlerborste  nackt  laevifrons  Lw. 

—  Thoraxrücken  erzfarbig,  fahlgelb  behaart.   Schenkel   auf  der  Mitte   braun. 

Zwei  deutliche  Frontorbitalborsten.    Fühlerborste   schwach  verdickt  und 
deutlich  behaart                                                               scrobiculata  Strobl 
3").  Thoraxrücken  aschgrau  bestäubt 3() 

—  Thoraxrücken   glänzend    erzfarbig,   dicht   punktiert   und    fahlgelb   behaart. 

Schenkel  und  Schienen  auf  der  Mitte  braun.  Drittes  Fühlerglicd  rotbraun. 
Backen  grau  bereift,  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied.  Flügel  gross; 
breit  gebaute  Art.  2 — 2Vi  mm  lang  pratensis  Meig. 

3().  Thoraxrücken  schwarz  behaart  mit  drei  seichten  Längslinien 

frontella  Fall.  var.  brevirostris  Lw. 

—  Thoraxrücken  weiss  behaart 37 

37.  Hinterleib  schwarzbraun  ohne  ausgesprochene  Bindenzeichnung 

frontella  Fall. 

—  Hinterleib  mit  deutlichen  braunen  und  gelben  Binden 

frontella  Fall.  var.  multicingulata  Strobl. 


Beschreibung  der  Arten. 

18L  Oscinella  albiseta  Meig. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  durch  Bestäubung  matt  schwnrzbraini, 
schwarz  behaart.  Brustseiten  ganz  glänzend  schwarz.  Schwinger  schwarzbraun. 
Kopf  ganz  schwarz,  Stirn  matt,  lYani^il  so  breit  wie  ein  Auge  mit  grossem  glänzend 
schwarzen  bis  an  die  Fühler  reichenden  Schciteldreieck.  Taster  und  Fühler  schwarz, 
letztere  mit  einer  etwas  verdickten,  im  Endteil  weissen,  an  der  Wurzel  schwarzen 
Borste.  Untergesicht  malt  schwarzgrau ;  Backen  etwas  schmäler  als  das  dritte  Fühler- 
glied. Augen  sehr  zart  pubescent.  Hinlerleib  glänzend  pechschwarz.  Beine  schwarz, 
mitunter  die  hinteren  Tarsen  an  der  Wurzel  roslbräunlich.  Flügel  etwas  gebräunt, 
in  der  Randzelle  etwas  stärker;  die  erste  Längsader  der  kleinen  Querader  gegen- 
über   mündend;   zweiter   Randaderabschnitt    kaum    länger   als    der   drille;  letzter 


160  TH.    BECKER 


AbschniU  der  fünften  Längsader  doppelt   so  lang  wie   der    vorletzte  Abschnitt   der 
vierten.  P/,— 27,  mm  lang. 
In  ganz  Europa. 

182.  Oscinella  alpicola  Strobl. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  etwas  erzfarbig  und  glänzend  mit  kurzen 
schwarzen  dicht  gestellten  Haaren.  Brustseiten  glänzend  pechschwarz.  Stirn  mall- 
schwarz, l'/,.mal  so  breit  wie  ein  Auge  mit  kurzem  an  der  Basis  breiten  schwarz- 
braunen, kaum  etwas  glänzenden  Scheiteldreieck.  Äugen  deutlich  pubescent ;  die 
schwarzen  Fühler  haben  rote  Wurzelglieder,  auch  das  dritte  kleine  Glied  ist  an 
der  Wurzel  rot.  Backen  sehr  schmal ;  Taster  schwarz ;  Schwinger  mit  schwarzem 
Stiel  und  braunem  Knopf.  Hinterleib  glänzend  pechschwarz.  Beine  mit  etwas  ver- 
dickten Schenkeln,  schwarzbraun  ;  Kniee,  Schicnenspilzen  und  die  ersten  Tarsen- 
glieder  rötlich.  Flügel  blassbräunlich  mit  dem  gleichen  Typus  der  Aderung  wie  bei 
(ilbisein.  2  mm  lang. 

Im  Alpengebiet. 

183.  Oscinella  brachyptera  Zett. 

Einige  Exemplare  beiderlei  Geschlechts  fand  ich  auch  in  Loew's  Sammlung. 
Zetterstedt  kannte  nur  das  c?'  ;  dieses  zeichnet  sich  durch  kurze  breite  Flügel  aus, 
die  ungelähr  r/iinal  so  long  als  breit  sind:  die  Weibchen  der  LoEwschen  Samm- 
lung haben  noch  bedeutend  kürzere  Flügel,  die  man  als  rudimentär  bezeichnen  muss. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  etwas  grau  bestäubt,  aber  noch  etwas  glän- 
zend; Brustseiten  glänzend  pechschwarz;  Schwinger  schwarzbraun.  Stirn  breit 
mattschwarz,  vorne  gelbroth,  doppelt  so  breit  wie  ein  Auge  mit  grossem  breiten 
fast  die  ganze  Stirnfläche  bedeckenden  schwarzen  Scheiteldreieck  von  gleicher 
Bestäubung  und  schwachem  Glanz  wie  der  Thoraxrücken.  Untergesicht,  Fühler, 
Taster  und  die  schmalen  Backen  rotgelb.  Augen  fast  nackt.  Hinterleib  pechschwarz. 
Beine  rostgelb  mit  schwarzen  Schenkeln  und  etwas  gebräunten  Schienen.  Flügel 
blassbräunlich;  der  letzte  Abschnitt  der  fünften  Längsader  {d')  ist  kaum  länger  als 
der  vorletzte  Abschnitt  der  vierten ;  beim  weiblichen  Flügel,  der  kaum  halb  so 
lang  und  breit  ist  als  der  männliche,  ist  die  hintere  Querader  nicht  mehr  sichtbar, 
alle  Längsadern  sind  vorne  stark  gekürzt,  ^i^ — 1  mm  lang. 

In  Nord-  und  Mitteleuropa. 

184.  Oscinella  albidipennis  Strobl. 

Thorax  glänzend  schwarz,  Schildchen  matt,  Brustseiten  glänzend.  Schwinger 
schwarz.  Stirn  gleissend  Scheileldreieck  schmal  und  lang,  glänzend  schwarz; 
Fühler,  Taster  und  Backen  rot,  letzlere  so  breit  wie  das  dritte  Fühlerglied,  am 
unteren  Rande  glänzend  schwarz.  Hinterleib  pechschwai'z  ;  Beine  desgl.  mit  etwas 
helleren  Schienenspitzen  und  Tarsen.  Flügel  kurz  und  breit,  weiss  mit  gelben  Adern 
und  dem  gewöhnlichen  Flügeladertypus  wie  bei  0.  albiseta.  IV3  mm  lang. 

Von  der  Küste  des  Adriatischen  Meeres,    n  -^  ,    ■  /   , 

185.  Oscinella  .pectoralis  n.  sp -^lA^e-zrc ,^  <;^^W<4^  ^  /Oe^ya^A^us^  .jp.  fo/T^ 
Thorax  und  Schildciien  mattgelb  mit  fünf  deutlichen  gelrennten  rötlich  braunen  ^3,^ 

Längsstreifen,  von  denen  der  mittlere  wieder  deutlich  geteilt  ist,  so  dass  man  von  -^^ 
sechs  Streifen  sprechen   kann ;    sie    erreichen    das    Schildchen    nicht,   die    mittleren  >i^ 
sind  die  kürzesten.  Die  kurze    Behaarung   und    Beborstung   ist    schwarz;    auf  den -^^zc« 
gelben  Brustseiten   ist   ein   grosser   glänzend   schwarzer   Fleck   sichtbar,  der  kreis-  ^f^ 
förmig  die  Mesopleui-en  fast  ganz    bedeckt,    andere    Flecke   sind   nicht  vorhanden. 
Hinterrücken  glänzend   schwarz.    Hinterleib   gelb    mit   undeutlicher    Bräunung  auf 
der  Mittellinie.  Kopf  gelb,  Augen  kreisförmig;    Backe  so  breit  wie  das  halbe  Auge 
hoch.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb,  nui-  bis  zur  Stirnmitte  reichend ;  ücellenhöcker 


CHLOROPIDAE  161 


schwarz.  Drittes  Fühlerglied  schwarzbraun.  Taster  und  Beine  gelb.  Flügel  wasser- 
klar mit  zarten  gelben  Adern  ;  dritte  Längsader  gerade,  vierte  an  der  Spitze  etwas 
nach  unten  gebogen,  daher  divergierend.  IV3  nim  lang. 

Ein  Exemplar  in  der  Sammlung  von  Prof.  Tualuammeh  in  Kalocsa,  (Ungarn) 
und  in  meiner  Sammlung. 

IcSG.  Oscinella  rubidipes  n.  sp. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  glänzend  scliwarz.  aber  durch  leine  graubraune 
Bereifung  etwas  matt,  öchildchen  gewölbt  mit  zwei  entfernt  siebenden  Hand- 
borsten. Brustseiten  glänzend  schwarz.  Schwhiger  weiss.  Kopf  ganz  schwarz,  das 
Scbeiteldreieck  sehr  breit,  trapezförmig,  glänzend  schwarz.  Stirn  matt;  Fühler- 
borste im  letzten  Teil  deutlich  weisslich.  Taster  schwarz,  Augen  gro.ss,  zart  piüjes- 
cent.  Backen  schmal.  Hinlerleib  glänzend  pechschwarz.  Beine  rostrot,  Vorder- 
schenkel auf  der  unleren  Seile  mit  einem  dunkleren  Längsstreifen,  letzte  Tarsen- 
glieder  gleichfalls  verdunkelt.  F'lügel  wasserklar  mit  hellen  Adern  und  dem  nor- 
malen Aderverlauf  wie  bei  O.  ulbiseia  Fall.  IVa  nim  lang. 

Aus  Ungarn :  Belyezät  von  Pkof.  Szilady  gesammelt.  (Coli.  Mus.  Nat.  Hung.). 

Eine  Verwandte  von  O.  ulbiseia  und  inaiira,  von  ersterer  durch  die  hellen 
Schwinger,  von  inaiira  durch  das  grosse  trapezförmige  Scbeiteldreieck,  von  beiden 
durch  die  hellen  Beine  verschieden. 

187.  Oscinella  anthracina  Meig. 

Nach  Typen  von  Meigen,  Winthem  und  Zetterstedt  sind  synonym:  glaber- 
rima  Meig.,  atriconiis  Zett.  Die  beiden  Arien  fasciola  und  fascipes  Meig.  sind 
lediglich  eine  Farbenvarietät,  bei  der  die  Mitlelscbenkel  eine  dunkle  Binde  ti-agen. 

Thorax  glänzend  schwarz,  unbestäubt.  Scbildclien  schwach  bereift  mil  zwei 
Borsten,  Brustseiten  stark  glänzend;  Schwinger  weiss.  Kopf  rund,  schwarz  mit 
grossen  Augen  und  mallschwarzer  Slirn,  die  nicht  breiter  ist  als  ein  Auge.  Scbeitel- 
dreieck glänzend  schwarz,  jedoch  reicht  es  nicht  bis  an  die  Fühler;  diese  schwarz 
mil  schwarzer  Borste.  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Beine  entweder  ganz  rolgolb 
(Stanunform)  oder  mit  auf  der  Mitte  geschwärzten  Mitlelschenkeln  {fnscioln  uuti 
fascipes  Meig.).  Flügel  schwach  bräunlich.  2  mm  lang. 

In  Nord-  und  Mittel-Europa. 

1.S8.  Oscinella  nitidissima  Meig.  {alricilla  Zett.  und  frit  Zett.  [nee  L.]  var. 
b.  und  c). 

Thorax  und  Schildchen  ganz  glänzend  schwarz,  ohne  Bereifung  mit  zarlen 
schwarzen  Haaren,  die  mitunter  einen  fahlgelben  Schimmer  annehmen.  Schwinger 
weiss.  Brustseiten  ganz  glänzend.  Kopf  in  allen  Teilen  ganz  schwarz ;  Scheitel- 
dreieck glänzend,  nicht  ganz  bis  zu  den  F'ühlern  reichend ;  drittes  Fühlerglied 
ziemlich  gross,  schwarz  mit  schwarzer  Borste.  Beine  schwarzbraun,  Kniee,  Schienen- 
enden und  Tarsen  rostgelb.  Flügel  etwas  blassbräunlich  mit  braunen  normalen  Adern.* 

In  Nord-  und  Mittel-Europa. 

Oscinella  frit  L. 

Eine  kleine  schwarze  Art,  bekannt  und  gefürchtet  als  Getreideschädling;  in 
der  Beinfärbung  vielfach  variierend;  wir  haben  daher  Gelegenheil,  dem  Namen 
eine  Reihe  von  Synonymen  anzuhängen :  aenea  v.  Res.,  brunnitarsis  Macq.,  hordei 
Bjerk.,  pusilla  Meig. 

'  Schiner  ist  der  Ansicht,  dass  0.  nitidissima  Meig.  mit  O.  vindicata  Meig.  und  inaiira 
Fall,  /.usammenfnlle  ;  das  ist  aber  keincswetis  der  I'-all ;  die  metallisclie  Bestäubiuis  auf  dem 
Tlioraxrücken  bei  niaura  und  vindicalu  ist  zu  charaliterisliscb,  als  dass  man  sie  mit  der  {glän- 
zend schwarzen  unbcstäulilen  Thoraxfläche  l)ei  nitidissima  verwechseln  könnte.  Meigen  sowobl 
wie  Zettekstedt  liabeii  diese  Arien  sehr  wohl  unterschieden. 

21 


IQ2  TH.   BECKEU 


Glänzend  schwarz,  jedoch  mit  deulUch  nietaUisch  bereiftem  Thoraxrüci<cn, 
eine  Eigenschaft,  die  sie  mit  0.  maiirn  Fall,  teilt;  sie  hat  aber  ein  kleineres  glän- 
zend schwarzes  Scheiteldreieck  nnd  eine  fast  ganz  schwarze  Fühlerborste  nnd  ist 
gewöhnlicli  etwas  kleiner ;  sie  ist  sehr  leicht  mit  O.  maiira  zu  verwechseln  und 
vielleicht  haben  auch  hier  Artvermischungen  stattgefunden,  wie  ich  sie  bei  den 
Meroiniiza-Xvien  ])emerkt  zu  haben  glaube,  denn  es  fallt  häufig  schwer  zu  ent- 
scheiden, welcher  von  diesen  beiden  Arten  man  gewisse  Exemplare  zurechnen 
soll.  Die  Veränderlichkeit  in  der  Beinfärbung  ist  sehr  gross.  Für  gewöhnlich  sind 
die  Beine  ganz  schwarz  und  nur  die  hinleren  Tarsen  rosfgelb;  es  gibt  aber  auch 
Exemplare,  bei  denen  Vorder-  und  Mittelschienen  mit  ihren  Tarsen  rostgelb  sind ; 
diese  Varietät  hat  Meigen  als  piisilln  beschrieben,  die  sich  sonst  nur  noch  dadurch 
etwas  nnterscheiden,  dass  sie  gewöhnlich  etwas  grösser  sind;  ich  glaube  nicht, 
dass  man  darin  eine  besondere  Art  zu  erblicken  hat.  0.  brunnitnrsis  Macq.  wird 
sicher  nichts  anderes  sein;  wenn  Maquart  schreibt,  dass  der  Hinterleib  am  Bauche 
nnd  am  zweiten  Ringe  rötlich  sei,  so  darf  das  nicht  irreleiten,  da  die  Wurzel  des 
Hinterleibes  bei  nicht  ganz  ausgereiften  Exemplaren  häufig  blass  gefärbt  erscheint. 
Ungefähr  1 — IV2  nini.  lang. 

Ganz  Europa. 

190.  Oscinella  maura  Fale.  {dislincta  v.  Res.,  nigrimona  v.  Ros.,  nigrilo 
Meig.,  rufitdisis  Meig.,  viudicaia  Meig.,  fumipennis  Meig.,  viridescens  Macq.?) 

Glänzend  schwarz  mit  erzbraimer  zarter  Bereifung  des  Thoraxrückens  und 
schwarzer  Behaarung;  Brustseiten  ganz  glänzend  schwarz.  Kopf  mit  Stirn  und 
Mundrand  sehr  abgerundet,  nicht  vortretend,  ganz  schwarz ;  auf  der  matten  Stirn 
liegt  ein  ziemlich  grosses,  glänzend  schwarzes  Scheiteldreieck,  das  beinahe  bis  zu 
den  Fühlern  reicht;  Fühlerborste  im  zweiten  Teile  weisslich,  wenn  auch  nicht  .so 
deutlich  wie  bei  0.  albiseia.  Schwinger  weiss.  Hinterleib  glänzend  pechschv/arz. 
Die  IkMue  sind  in  ihrer  normalen  F'ärbung  schwarz  mit  rostgelben  Mittelschienen 
und  Hintertarsen;  es  kommen  aber  vielfach  hellere  Exemplare  vor,  bei  denen 
auch  die  Vorderschienen  zum  Teil  rosigelb  sind,  desgleichen  die  Tarsen  aller 
Beine;  ebenso  wie  es  dunklere  Exemplare  gibt  mit  fast  ganz  schwarzen  Bei- 
nen; letztere  bat  Meigen  als  0.  fumipennis  beschrieben;  die  Flügel  sind  etwas 
bräunlich ;  erste  Längsader  der  kleinen  Querader  gegenüber  mündend  ;  Queradern 
nicht  genähert;  zweiter  Bandaderabschnitt  kaum  länger  als  der  dritte.  IV^mm  lang. 

In  Nord-  und  Mittel-Europa. 

Die  Variabilität  ist  sehr  gross;  im  allgemeinen  kann  man  annehmen,  dass 
mit  der  helleren  oder  dunkleren  Beinfärbung  auch  gleichzeitig  die  Flügel  erblassen 
oder  sich  bräunen  und  dass  auch  die  Färbung  der  etwas  weisslichen  Fülilerborsle 
dadurch  beeinHuisst  wird. 

191.  Oscinella  nitidigenis  n.  sp. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  schwarz,  braun,  erzfarbig,  dicht  bestäubt,  fast 
ganz  matt  und  schwarz  behaart;  Rrustseiten  glänzend  schwarz,  Schwinger  schmutzig- 
weiss,  Kopf  in  allen  Teilen  ganz  schwarz  ;  das  glänzend  schwarze  Scheiteldreieck 
hat  die  F"orm  eines  abgestumpften  Dreiecks  oder  Trajjezes  und  bedeckt  fast  die 
ganze  Stirn,  welche  doppelt  so  breit  ist  wie  ein  Auge ;  letztere  sind  sehr  klein, 
fast  nackt.  Die  Backen  sind  sehr  breit,  von  halber  Augenhöhe  und  glänzend 
schwarz;  die  Fühlerborste  der  schwarzen  Fühler  ist  in  ihrem  Endteil  deutlich 
weisslich.  Hinterleib  pechschwarz ;  Beine  desgleichen,  Schenkelglieder,  Kniespitzen 
und  Tarsen,  namentlich  der  hinteren  Beine  —  mitunter  auch  die  vorderen 
Schienen  —  rostgelb.  PTügel  wasserklar  oder  blassbräunlich.  Aderung  normal. 
2 — 2V4  mm  lang. 


CHLOROPIDAE  163 


Von  mir  auf  den  Kanarischen  Inseln  entdeckt,  ferner  aus  Unj^arn  :  Dclihlat, 
Isaszeg  (Ici».  Kertesz). 

192.  Oscinella  Kerteszi  n.  sp. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  scinvarz,  etwas  graubraun  bereift.  Behaarung 
sehr  undeutlich.  Brustseiten  mit  Ausnahme  der  malt  host;'uil)len  Meso-  und  Ptcro- 
pleuren  glänzend  pechschwarz.  Schwinger  weisslich.  Kopf  mit  Stirn  gelb  bis  bräun- 
lich ;  Scheiteldreieck  in  F'arbe  und  Glanz  des  Thoraxriickens,  breit,  aber  nur  bis 
zur  Stirnmitte  reichend.  Fühler  gross  und  schwarz,  das  dritte  Glied  etwas  puiies- 
cent ;  auch  seine  Borste  unter  der  Lupe  deutlich  pubesccnl.  Augen  kaum  merklich 
behaart ;  Taster  schwarz.  Hinterleib  pechbraun ;  Beine  desgleichen,  entweder  nur 
die  Tarsen  rostgelhlich  oder  auch  bei  helleren  Exemplaren  Kniee,  Schienenenden 
nebst  Tarsen.  Flügel  etwas  bräunlich  mit  der  gewöhnlichen  Aderung.  lV.j — 2nnulang. 

Aus  Ungarn  ((^oll.  Mus.  Nat.  Hung.). 

193.  Oscinella  elegans  n.  sp. 

Glänzend  schwarz,  kaum  etwas  metalliscli  bereift.  Schildchen  gewölbt,  matt- 
schwarz, auf  der  Mitte  gelb  mit  zwei  Bandborsten.  Behaarung  schwarz  ;  Brustseiten 
ganz  glänzend  schwarz.  Schwinger  weissgelb.  Kopf  und  Stirn  gelb,  Hinterkopf  ver- 
dunkelt. Scheiteldreieck  schwarz,  breit  an  der  Basis,  aber  kurz,  nur  bis  zur  Slirn- 
mitte  reichend,  nur  schwach  glänzend.  Fühler  ganz  schwarz ;  drittes  Glied  gross 
mit  schwarzer  Borste.  Bussel  schwarz,  Taster  gelb.  Hinlerleib  pechbraun,  die 
ersten  Binge  heller.  Beine  rostgelb ;  Schenkel  auf  der  Mitte  mit  breiter.  Schienen 
mit  schmaler  dunkler  Binde.  Flügel  fast  farblos  mit  normalen  braunen  Adern; 
reichlich.  1  mm  lang. 

Aus  Schlesien  (Coli.  Becker). 

194.  Oscinella  nana  Zett. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  der  Bücken  und  das  Scheileldreieck  etwas 
matt  sciiwarzgrau.  Stirn  und  Untergesicht  gleich  breit.  Stirn  mattschwarz,  vorne 
rot.  Augen  etwas  querliegend.  Taster  gelb.  Backen  so  i)reit  wie  das  dritte  Fühlcr- 
glied.  Wangen  weisslich  bereift ;  die  sehr  feine  Behaarung  des  ganzen  Körpers  ist 
zart  weisslich.  Schwinger  gelblich.  Hinterleib  pechscJiwarz  Beine  rostgelb  ;  Schenkel 
mit  breiler.  Schienen  mit  sciunaler  brauner  Binde.  Flügel  zart  blassgelb  mit  ebenso 
gefärbten  normalen  Adern.  1  mm  lang. 

Aus  Lappland  in  Zetterstedt's  und  meiner  Sammlung. 

195.  Oscinella  nigripes  Zett. 

Thorax  und  Schildchen  matt  schwarzgrau,  oiuie  I'urchung,  kurz  und  deutlich 
schwarz  behaart.  Stirn  und  Gesicht  gleich  breit,  erstere  vorne  rötlich,  durch  deut- 
liche Behaarung  etwas  punktiert  erscheinend.  Scheiteldreieck  sciiwarzgrau,  nur 
bis  zur  Slirumitte  reichend,  von  der  Slirnlläche  nicht  scharf  abgegrenzt.  Fühler 
schwarz,  Taster  gelb.  Beine  mattschwärzlich,  Tarsen  etwas  bräunlich.  Hinterleib 
pechschwarz.  Flügel  etwas  bräunlichgrau  mit  braunen  Adern ;  letzter  Abschnitt  der 
fünften  Längsader  kaum   länger    als   der  zweite  Abschnitt  der   vierten    Längsader. 

Aus  Schweden  in  Zetterstedt's  und  aus  Schlesien  in  meiner  Sammlung. 

196.  Oscinella  albipalpis  Meig.  [basalis  Zeti.)' 

Thorax  schwarz,  Bücken  und  Schildchen  aschgrau  bereift,  sehr  kurz  schwarz 
behaart.  Brustseiten  auf  Meso-   und  Pteropleuren    mattgrau,    im    übrigen  glänzend 

'  O.  basalis  Zett.  ist  die  gleiche  .Art,  nur  ist  der  orste  Hinterleibsriug  etwas  gelb ;  icli  sali 
ebenfalls  solche  Exemplare  iu  Loew's  Samiiiluiig,  die  dann  auch  etwas  liellere  Beine  haben ;  die 
Schenkel  sind  dann  fast  ganz  gelb. 

21* 


164  th.  bEck6r 


pechschwarz.  Schwinger  und  Kopf  gelbhch,  Hinterkopf  schwarzgrau  wie  das  grosse 
breite,  bis  zur  Stirnmitte  reichende,  kaum  etwas  gleissende  Scheiteldreieck.  Drittes 
Fühlerglied  gross  und  schwarz,  Taster  hellgelb.  Hintcrleil)  glänzend  pechbraun. 
Beine  rosigelb,  Schenkel  auf  der  Mitte  schwarzbraun.  Schienen  mit  dunkler 
Binde.  Flügel  zart,  blassbräunlich  mit  dünnen  gelben  Adern.  Aderung  normal. 
lYä  nim  lang. 

In  Nord-  und  Mitteleuropa. 

197.  Oscinella  Rondanii  Costa. 

Ich  kenne  die  Art  nicht  durch  Anschauung  und    gelie  Costa's  Beschreibung: 
„Übcure  viridi-aenea,  nitidissima,  antennis,  halteribus  pedibusque  flavis;  thorace 
„scutelloque  brevissime  aureo  ciliatis  et  parce  nigro-setosis ;  alis  hyahnis,  basi  ner- 
„visque  pallide  luteis,  nebula  minuta  discoidali,  saepe  exoleta."  **/,„ — 17«  üi^- 
Aus  Kalabrien. 

198.  Oscinella  Lagunae  Beck. 

Thorax  und  SchiUichen  glänzend  schwarz,  sehr  dicht  und  fein  punktiert ;  die 
kurze  schwarze  Behaarung  schimmert  in  gewisser  Richtung  weiss;  am  Schildrande 
stehen  zwei  sehr  lange  schwarze  Borsten  ;  die  Brustseiten  sind  bis  auf  die  Meso- 
und  Pteropleuren  glänzend  pechschwarz.  Schwinger  weisslich.  Stirn  und  Unter- 
gesicht reichlich  von  der  Breite  eines  Auges;  vorderer  Stirnrand,  Untergesicht  und 
Backen  gelb,  Fühler  und  Taster  desgleichen.  Stirnfläche  gleissend  schwarz,  deutlich 
schwarz  behaart ;  das  Scheiteldreieck  ist  kaum  etwas  glänzender,  schmal  und  von 
gewöhnlicher  Länge.  Augen  nackt  Backen  von  der  Breite  des  dritten  Fühlergliedes; 
dieses  ist  beim  d  ganz  rotgelb,  beim  ?  am  Aussenrande  gebräunt.  Hinterleib  pech- 
schwarz ;  Beine  ganz  rotgelb,  Hinterschienen  auf  der  Mitte  ihrer  Aussenseite  mit 
schwarzem  Wisch.  Flügel  glashell;  zweite,  dritte  und  vierte  Längsader  ganz  gerade 
und  parallel,  im  iii)rigen  ist  die  Aderung  normal.  Vi,  mm  lang. 

Von  den  Kanarischen  Inseln.  (Coli.  Becker.)  Ich  fand  auch  drei  Exemplare 
in  der  LoEWschen  Sammlung,  jedoch  ohne  Angabe  der  Herkunft,  aber  mit  der 
Zeltelnotiz,  dass  diese  Exemplare  aus  Buchenholz-Mulm  gezogen  seien.  Loew  hatte 
sie  als  O.  sylvatica  n.  sp.  bezettelt ;  bei  dem  einen  Exemplar  haben  die  Schenkel 
eine  braune  Binde. 

199.  Oscinella  fycoperda  n.  sp.  {Kolencitii  in  litt.  Wiener  Hofmuseum.) 
Diese  Art  hat  Ähnlichkeit  mit  ().  elegnns,  weicht  aber  ab  in  folgendem:   Die 

Stirn  ist  schwarz,  nicht  gelb ;  das  Scheiteldreieck  ist  sehr  gross  und  lang,  nicht 
kurz ;  Schildchen  ganz  schwarz,  nicht  auf  der  Mitte  gelb ;  llach  und  körnig. 
Thoraxrücken  glänzend  schwarz  mit  zwei  Längsl'urchen;  zweite  Längsader  erheblich 
länger,  der  zweite  Randaderabschnitt  reichlich  doppelt  so  lang  als  der  dritte  ;  bei 
Ü.  elegans  sind  beide  Abschnitte  gleich  lang.  l'/4   mm  lang. 

Fünf  Exemplare  aus  Korsika,  Mann.  (Sammlung  des  Wiener  Museums.)' 

200.  Oscinella  scrobiculata  Strobl  d  (nee  ?). 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  ziemlich  kräftig  punktiert  und  dadiuxb  nur 
von  schwachem  Glanz  und  mit  deutlich  fahlgelben  Haaren.  Brustseiten  pechglänzend; 
Schwinger  gelblich.  Kopf  gelb  bis  braun,  Hinterkopf  verdunkelt.  Scheiteldreieck 
glänzend  schwarz,  an  der  Basis  breit,  bis  zur  Stirnmitte  reichend,  Gesicht  weiss 
bereift.  Fühler  gelb  bis  braun,  Mundborste  erkennbar.  Stirn  mit  zwei  auffallend 
langen  Frontorbilalborsten.  Fühlerborsle  ziemlich  dicht  behaart.    Hinterleib  braun. 

'  In  der  Sammlung  des  Berliner  Museums  sind  unter  Nr.  6410  zwei  gleiclie  Exemplare, 
die  von  Wi.nnertz  aus  Ivrefeld  stammen  und  von  ihm  als  Chlorops  iclineumonea  bezeichnet  sind 
mit  der  Bemerkung,  dass  er  sie  aus  Käferlarven  gezogen;  diese  Hxemplare  weichen  nur  in  der 
Färbung  des  dritten  Fühlergliedcs  etwas  ah,  das  rothraun,  niclit  schwarz  ist. 


CHLOROPIDAE  165 


Beine  gelb  bis  braun.  Flügel  schwacb  bräunlich  mil  braunen,  normal  verlaufenden 
Adern.  2  mm  lang. 

Aus  dem  Alpengebiet.  Oi.denbeug  fing  auch  ein  Stück  bei  Berlin. 

201.  Oscinella  frontella  Fall. 

Ich  kann  folgende  Synonyme  anführen :  breviroslris  Lw.,  cinctdUi  Zett., 
fosciella  Zett.,  favitlacea  Beck.,  incisiiralis  Macq.,  miilticimjiüuia  Strobl,  sordi- 
della  Zett. 

Thoraxrücken  und  Schildchen  ziemlich  hell  aschgrau  bestäubt  mit  sehr  kurzer 
weisser,  aber  auch  mitunter  schwarzer  {brevirostris  Lw.)  wenig  erkennbarer 
Bcliaarung,  entweder  ohne  Furchung  oder  mit  drei  seichten  oder  zwei  schwachen 
Läiigsfurchen.  Brustseiten  glänzend  pechschwarz,  Meso-  und  Pteropleuren  jedoch 
aschgrau  bestäubt.  Schwinger  hell.  Kopf  ganz  gelb,  Hinterkopf  grauschwarz ;  Stirn 
und  Untergesicht  gleich  breit  verlaufend.  Scheiteldreieck  an  der  Basis  breit  aber 
sehr  kurz  und  stumpf  endigend,  matt  schwarzgrau.  Hinterleib  gelbbraun  mit  dunkleren 
Vorderrandsbinden  oder  schwarzbraun  mit  hellerer  Bindenzeiclinung  von  wech- 
selnder Breite  {multicingulata  Sthobl).  Flügel  verhältnismässig  kurz  mit  blass- 
braunen oder  gelben  Adern.  Beine  entweder  ganz  rotgelb  oder  mit  auf  der  Mitte 
gebräunten  Schenkeln  und  Hinterschienen  ;  die  Weibchen  haben  gewöhnlich  hellere 
Beine  als  die  Männchen.  Zetterstedt  hat  die  buntbeinige  Varietät  als  fasciella 
beschrieben;  diese  ist  identisch  mit  brevirostris  Lw.  O.  miilticingiilala  Strobl  ist 
vom  Verfasser  zur  Gattung  Siphonella  gezogen  worden;  bei  ihr  sind  die  Hinter- 
leibsbinden zu  einer  etwas  schärferen  Zeichnung  ausgebildet,  im  übrigen  sind  keine 
Unterschiede,  dieselbe  Varietät  scheint  incisiiralis  Macq.  zu  sein.  Meine  fainllncea 
hatte  ich  wegen  Furchung  des  Thoraxrückens  als  Notonaiilax  aufgefasst ;  da  diese 
Furchung  aber  eine  recht  schwankende  Erscheinung  ist,  bleibt  diese  Art  wohl 
besser  bei  Oscinella  ;  bei  dem  vorliegenden  Exemplar  sind  die  Fühler  etwas  grösser 
und  zeigt  das  dritte  Fühlerglied  eine  deutliche  Vorderecke  mit  weisser  Fühler- 
borste, ohne  im  übrigen  abzuweichen.  Nachdem  ich  die  grosse  Variabilität  dieser 
Art  kennen  gelernt  habe,  möchte  ich  die  angedeuteten  Abweichungen  auch  nur 
als  eine  der  vielen  Abarten  auffassen.  IVj  mm  lang. 

Eine  durch  ganz  Euroi)a,  auch  in  Nord-Afrika  weit  verbreitete  Art,  die  in 
vielen  Abarten  auftritt  und  daher  selbstverständlich  vielfach  Anlass  zur  Naniens- 
erteilung  gegeben  hat. 

202.  Oscinella  pratensis  Meig. 

Eine  etwas  breit  gebaute  Art,  die  mit  ihren  dicken  vorstehenden  Tastern  an 
Siphonella  palposa  erinnert. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  erzfarbig,  sehr  fein  punktiert  und  dicht  fahl- 
gelb behaart,  jedoch  sieht  man  auf  der  hinteren  Thoraxhälfte  und  auf  dem  Sciiildchen 
auch  schwarze,  Haare.  Zwei  schwache  Längsfurchen  sind  vorhanden.  Brustseiten 
glänzend  schwarz  jedoch  Meso-  und  Pteropleuren  bestäubt.  Schwinger  weisslich. 
Kopf  vorne  rotgelb,  hintere  Hälfte  braunschwarz ;  Scheiteldreieck  matt  schwarz- 
braun, verhältnismässig  klein  und  von  der  Stirn  nicht  scharf  geschieden.  Stirn 
IV^mal  so  breit  wie  ein  Auge;  diese  gross,  gerundet,  deutlich  pubescent.  Backen 
gelb,  etwas  schmäler  als  das  dritte  Fühlerglied ;  dieses  gelb  mit  dunklem  Vorder- 
rande; die  blassgelben  Taster  stehen  deutlich  dem  Mundrande  vor.  Bussel  etwas 
gekniet.  Hinterleib  glänzend  kastanienbraun  bis  schwarz,  an  der  Basis  etwas 
heller  mit  deutlicher  wenn  auch  sparsamer  fahlgelber  Behaarung.  Beine  nebst 
Hüften  schwarzbraun ;  Kniee,  Schienenenden  und  Metatarsen  roslgelb;  die  feine 
Beinbehaarung     hell,     Flügel    zart     blassgelblich     mit    gelbbraunen     .\dern,     die 


166  TH.   BECKER 


Yorderrandsader    länger    als    gewöhnlich    behaart.    Äderverlauf   sonst    normal.   2 
mm  lang.i 

hl  Mittel-Europa  helmisch. 

203.  Oscinella  cognata  Meig. 

Die  Art  ist  charakteristisch  und  nicht  gut  zu  verkennen;  trotzdem  sind  mehrere 
Synonyme  zu  nennen  und  zwar:  rufipes  Meig.,  gilvipes  Lw.,  froniella  Meig.  (nee 
Fall.)  und  vitripennis  Meig.  Da  Wiedemann  und  Meigen  beide  im  Jahre  1830  eine 
Oscinis  vußpes  beschrieben  haben,  so  lasse  ich  hier  dem  Namen  cognata  den  Vor- 
tritt vor  rufipes. 

Thorax  und  Scliildchen  schwarz,  stark  körnig  punktiert  und  daher  nur  schwach 
glänzend  ;  die  kurze  Behaarung  schimmert  fahlgell)lich.  Brustseiten  ganz  glänzend 
schwarz ;  Schwinger  blassgelblich.  Vorderer  Teil  dei-  Stirn,  Untergesicht  und  Backen 
gelb.  Hinterkopf  und  oberer  Stirnteil  schwarzbraun.  Stirn  l'/aUial  so  breit  wie  ein 
Auge  mit  grossem  glänzend  schwarzen  vorne  abgerundeten  Scheiteldreieck.  Augen 
rund,  deutlich  pubescent.  Drittes  Fülderglied  breiter  als  lang,  gelb,  aber  an  der 
Spitze  und  in  der  Nahe  der  Fühlerborstenwuizel  schwarz.  Backen  sehr  schmal. 
Hinterleib  pechbraun,  nackt.  Beine  nebst  Hüften  hellgelb.  Flügel  kiuz  und  brcii, 
blassbräunlich.  Flügelfläche  deutlich  etwas  behaart;  Queradern  auf  der  Mitte  der 
Flügel;  Aderung  normal.  IV2"-  '""^  l^ng- 

In  Mittel-  und  Süd-Europa  ((^oll.  Becker). 

204.  Oscinella  hyalipennis  Meig. 

Thorax  und  Schildchen  schwarz,  schwach  grau  bereift,  deutlich  schwarz  behaart. 
Brustseiteil  bis  auf  Meso-  und  Pteropleuren  glänzend  pechschwarz.  Kopf  mit  Aus- 
nahme des  Hinterkopfes  und  des  oberen  Stirnteiles  rotgelb.  Scheiteldreieck  schwarz- 
grau, etwas  glänzend.  Fühler  und  Taster  rotgell).  Backen  sehr  schmal.  Hinterleib 
pechschwarz.  Beine  ganz  rotgelb;  an  den  Hinterschienen  sieht  man  mitunter  auf 
der  Mitte  einen  dunklen  Streifen.  Flügel  blassbräunlich  mit  normalen  Adern. 
IV2  mm  lang. 

Mittel-  und  Süd-Europa;  meine  Exemplare  stammen  aus  Schlesien;  ich  sah 
jedoch  auch  ein  Exemplar  von  Ismailia  in  der  Sammlung  des  Ungar.  Nat.-Mus. 

205.  Oscinella  bicingulata  Stkobl. 

Glänzend  schwarz  ohne  Bestäubung,  fein  punktiert  und  schwarz  behaart. 
Brustseiten  glänzend  schwarz ;  Schwinger  weiss.  Kopf  schwarz.  Stirn  mati,  samniet- 
arlig,  braunschwarz,  vorne  rot.  Scheiteldreieck  glänzend  schwarz,  ziemlich  breit 
und  fast  bis  zu  den  Fühlern  reichend.  Fühler  ziemlich  gross,  das  dritte  Glied  rot 
mit  braunem  Yorderrande.  Backen  rötlich,  schmal,  nicht  breiter  als  das  halbe 
dritte  Fühlerglied.  Hinterleib  pechbraun  mit  gelblichem  Bauche.  Beine  rostgelb 
mit  auf  der  Mitte  gebräunten  Schenkeln  und  mit  zwei  braunen  Bingen  auf  den 
Schienen.  P'lügel  fast  glasliell  mit  zarten  gelbbraunen  Adern.  2  mm  lang. 

Aus  Österreich. 

206.  Oscinella  coxalis  v.  Bos. 

Thorax  und  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Thoraxrücken  und  namentlich  das 
Schildchen  stark  punktiert  und  sein-  kurz  schwarz  behaart.  Brustseiten  stark  glän- 
zend. Stirn  sehr  breit,  schwarz,  über  den  Fühlern  rot,  stark  punktiert  mit  kurzen 
schwarzen  Haaren.  Das  Scheiteldreieck  ist  nur  schmal,  dreieckig  und  hat  stärkeren 

'  Eine  dunkle  Varietät  wurde  mir  von  Dr.  Wilh.  Lundbeck  aus  Kopenliagea  vorgelegt  : 
FQJiler,  Taster,  Baclsen  sind  schwarzbraun  bis  schwarz,  ebenso  die  Thoraxbehaarung.  Nacti 
Mitteilung  von  Dr.  Lundbeck  leben  die  Larven  in  dem  Eiersaclc  von  Epeira  cornuta ;  die  Eier 
werden  merkwürdigerweise  zer.stört  und  in  eine  Masse  verwandelt,  in  der  die  Larven  leben. 
Diese  Entdeckung  stammt  von  Herrn  P.  Kryger  aus  ICopenhageii,  dem  auch  die  Zucht  gelungen  ist. 


CHLOROPIDAE  Jß7 


Glanz  als  die  Stirniläclie.  Untergesidil,  liaoken,  Taster  und  Fühler  gell),  drittes 
(llied  am  Oberrande  braun,  Borste  dunkel.  Schwinger  schniutzigweiss.  13er  letzte 
Hinlerleibsring  2Vämal  so  lang  als  der  vorletzte.  Beine  schwarz;  Vorderhüflen 
und  alle  Schenkelglieder,  VorderUniee  sowie  der  Hintermetatarsus  nebst  dem  zweiten 
Tarsengliede  rotgelb.  Flügel  schwach  graubräunlich.  2  mm  lang. 
Aus  Württemberg. 

207.  Oscinella  laevifrons  Lw.  {haplegoides  Strobl). 

Wahrscheinlich  ist  dies  die  Art  umoena  Meig.,  die  Beschreibung  passt  vollkonniien; 
was  dagegen  spricht,  ist  nur  die  von  Mkigen  auf  3  mm  Länge  angegebene  (Irösse  ; 
eine  Type  gibt  es  nicht  mehr;  Strobl's  Art  hat  deutlich  verdunkelte  Schenkel,  die 
bei  LoEw's  Exemplaren  nur  schwach  gelleckt  erscheinen. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  schwarz  mit  feiner  schwarzer,  in  gewisser 
l\ichtung  aber  fahlgelb  scliiramernder  Behaarung.  Brustseiten  ganz  glänzend  schwarz. 
Schwinger  gelblich.  Kopf  ganz  schwarz,  Stirnfläche  matt,  aber  das  glänzend 
schwarze  Scheiteldreieck  bedeckt  fast  die  ganze  Stirn;  diese  ist  nur  schmal  und 
kaum  breiter  als  das  Auge.  Fühler  und  Taster  rotgelb,  erstere  am  Vorderrande 
des  dritten  Gliedes  gebräunt.  Hinterleib  glänzend  schwarz.  Beine  rotgelb ;  Schenkel 
beim  c?  auf  der  Mitte  mehr  oder  weniger  verdunkelt.  Flügel  wasserklar  mit  blass- 
gelben Adern  ;  zweite  Längsader  etwas  verlängert,  so  dass  der  zweite  Randader- 
abschnitt IV.  — 2mal  so  lang  ist  als  der  dritte;  die  Queradern  stehen  ziemlich  weit 
von  einander  entfernt,  so  dass  der  letzte  Abschnitt  der  fünften  Längsader  nicht 
viel  länger  ist  als  deren  Entfernung.  IV.,  mm  lang. 

Mittel-Europa. 

208.  Oscinella  Kuntzei  n.  sp. 

Thorax  und  Schildchen  glänzend  gelb  ;  Thoraxrücken  durch  das  Zusammen- 
lliessen  von  drei  Streifen  bis  auf  den  breiten  Seitenrand  und  die  Partie  vor  dem 
Schildchen  glänzend  schwarz  und  mit  feiner  weisser  Behaarung ;  die  Mittelstrieme 
geht  verlängert  bis  ans  Schildchen  und  die  Seitenstriemen  endigen  in  den  Seiten- 
ecken in  einem  kleinen  Zipfel,  so  dass  die  schwarze  Fläche  hinten  dreizackig 
endigt,  während  sie  vorne  bis  an  den  Hals  und  die  gelbe  Schulterbeule  heran- 
rückt. Die  äusserste  Seitenstrieme  sieht  man  getrennt  davon  als  schmalen  schwar- 
zen Strich  über  der  Flügel wurzel.  Die  Brustseiten  sind  ganz  gelb  bis  auf  einen 
schmalen  schwarzen  Längsstrich  auf  den  Mesopleuren.  Kopf  gelb ;  Stirn  etwas 
breiter  als  ein  Auge ;  diese  sind  schwach  pubescent.  Scheiteldreieck  glänzend  gelb, 
bis  zur  Mitte  der  Stirn  reichend;  dei'  Ocellenhöcker  steht  auf  einem  schwarzen 
Fleck,  der  mit  dem  schwarzen  Hinterkopf  in  Verbindung  steht.  Fühler  gelb ;  drittes 
Glied  ziemlicli  gross,  Borste  nackt,  gelb.  Taster,  Mundrand  ebenfalls  gelb.  Hinter- 
leib glänzend  braun,  an  der  Wurzel  gelb.  Beine  ganz  gelb.  Flügel  wassei'klar  mit 
gelben  Adern;  dritte  und  vierte  Längsadern  iiarallel.  IV^  f""^  l^'ig- 

Ein  Exemplar  aus  Dresden  in  der  Sammlung  von  A.  Kuntze,  das  ich  dem 
Entdecker  zu  Eliren  benenne. 


Erklärung  der  Figuren. 


Tafel  II. 


Fit>ur     1. 

2. 

3. 

4. 

5. 

6. 

7. 
„         8. 

9. 
„  10. 
.,  11. 
,.  12. 
.,       13. 

14. 
„  15. 
,  16. 
.,  17. 
„  18. 
„  19. 
„  20. 
.,  21. 
,  22. 
.,  23. 
,  24. 
„  25. 
,  26. 
.  27. 
,  28. 
„  29. 
„      30. 


Meromyza  variegata  Meig. 


Cetema    myopina      Iav. 


Haplegis  flavitarsis  Mrig. 


Capnoptera  scutata  Hossi 


Eurlna  pubescens  Mkk;. 
Platycephala  umbraculata  h'nn. 
Platycephala  planifrons  Fbu. 
Eurina  calva  Väm. 
Eurina  nigrifrontata  Beck. 
Eurina  triangularis  Hkck. 

Phyladelphus  Thalhammeri  Beck. 


Oscinls  curvinervis  L.\th. 
Anthracophaga  strigula  Frh. 


Eutropha  fulvifrons  H.\lid. 
Diplotoxa  messoria  Fall. 


Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Flügel 

Hügel 

Koi)f  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Flügel 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Flügel 

Ko])f  im  Prolil 

Kopf  im  Profil 

Kopf  im  Profil 

Flügel 

Kopf  im  Prolil 

Kopf  von  oben 

Kopf  im  Prolil 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Fübler  vergrössert 

Ganze  Figur 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Flügel 

Fühler  vergrössert 

Kopf  im  Prolil 

Kopf  von  oben 

Flügel 


14 
14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

Tafel  III. 


,  31.    Melaniim  laterale  Ham». 

„  32 , 

„  33.  .  ,  , 

,  34.    Djcraeus  raptus  H.^lid. 

,  35. 

.  36. 

37.    Metopostigma  teniiiseta  Lw. 

„  38. 

,  39. 

40.    Stenophthalmus  ocellatus  Beck. 

.,  41. 

„  42. 

..  43.  ,  «  , 


Kopf  im  Profil  14 

Kopf  von  oben  14 

Flügel  14 

Flügel  14 

Kopf  im  Profil  14 

Kopf  von  oben  14 

Kopf  im  Profil  14 

Kopf  von  oben  14 

Flügel  1 1 

Kopf  im  Profil  14 

Kopf  von  oben  14 
Fühler  vergrössert  14 

Flügel  14 


ERKI-XRUNO   der  FIGUREN 


169 


Figur  44. 

..  45. 

,  46. 

„  47. 

,  48. 

.  49. 

»  50. 

„  51. 

.  52. 

,  53. 

,  54. 

.  55. 

„  56. 

„  57. 

,  58. 

,  59. 

„  60. 

.  61. 

„  62. 

„  63. 

,  64. 

,  65. 

,  66. 

.  67. 

.,  68. 

,  69. 

,  70. 


Lagaroceras  megalops  Bkck. 
Assuania  Thalhammeri  Stkohl 

»  "  n 

Microneurum  ornatifrons  Lw. 

»  ■»  ?j 

Scoliophthalmus  obliquus  Beck. 

»  n  " 

»  »  » 

Lasiosina  cinctipes  Meig. 
Scoliophthalmus  trapezoides  Beck. 

Anatrichus  erinaceus  Lw. 


OedesJella  discolor  Beck. 
Gampsocera  numerata  Heeger 


Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

I'ühler,  vergrössert 

Flügel 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Fühler,  vergrö.sserl 

Flügel 

Flügel 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Flügel 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Kopf  im  Profil 

Kopf  von  oben 

Fühler  vergrössert 

Flügel 

Ganze  Figur 

Flügel 

Fühler  vergrössert 

Kopf  im  Profil 

Kopf  im  Profil 

Fühler  vergrössert 

Flügel  14:1. 


14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

11 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

14 

22 


Alphabetisches 


Gattungs-Verzeichnis. 


Seite 

Anacamptoneurum  Beck 128 

Anatrichus  Lw 118 

Anthracophaga  Lw 74 

Assuania  Heck 104 

Cninarota>  Meig 49 

Capnoptera  L\v 51 

Centor  Lw 56 

Centorisoma  Beck lOIJ 

Cetema  Hendel 56 

Chloropisca  L\v Gl 

Chlorops  Meig 78 

Crassiseta  v.  Ros 11!) 

Dicraeus  L\v 109 

Diplotoxa  Lw 70 

Elachiptera  Macq 119 

Epichlorops  Beck 77 

Eribolus  Beck 127 

Eurina  Meig 44 

Eurinella  Meunier       133 

Eutropha  Lw 58 

Gampsocera  SciiiN 117 

Gaurax  Lw 114 

(iyiniiopoda  Macq 143 

Haplegis  Lw 60 

Hippelates  Lw 150 

Homalura  Meig 62 

Jloinahira  Wied.  (nee  Meig  ) 143 

Lagaroceras  Beck 107 

Lasiochaeta  Coirn       125 


Seite 

Laslopleura  Beck 130 

Lasiosina  Beck 73 

Lipara  Meig 143 

Megachaetum  Bond 119 

Melanochaeta  Bezzi 125 

Melanum  Beck 50 

Meromyza  Meig 40 

Metopostigma  Beck 63 

Microneurum  Beck 131 

Mynnecumorpba  CüUTi  (iicc  Duf.)  .     .     .  119 

Notofjaulax  Beck 146 

Oedesiella  Beck 146 

Opetiophora  Lw.  ]).  ]) 133 

Oscinella  Beck 150 

Oscinis  Latk 49 

(Jscinis  Macq.  et  Auct.  (ncc  Latk.)     .     .  150 

Fachychaeta  Bezzi 125 

Fachychae.tina  Hendel 125 

Parectecephala  Beck 105 

Phyladelphus  Beck 54 

Platycephala  Fall 38 

Pseudopachychaeta  Stuobl    55 

Scoliophthalmus  Beck 128 

Siphonella  Macq 133 

Siphonellopsis  Strobl 130 

Siphunculina  Bond.  p.  p.  [Micron.]      .     .  131 

S/plni/iculina  Bond.  p.  p.  [Siphonelhi]     .  133 

Stenophthalmus  Beck 109 

Thaumatomyia  Zenker C4 


Die  kursiv  gedruckten  Namen  sind  Synonyme. 


Alphabetisches  Art- Verzeichnis.' 


Seite 

abbrevjata  Zett.  Chloropisca      ....  (56 

abdominalis  Zett.  [OsciiiisJ  Dicnieii.s  110,  1.")! 

adjuncta  Beck.  Chlorops 90 

aenea  v.  Ros.  0.sciiiella 151 

aeneum  M.\cy.  ISiphonella]  Micrüiiouruiu  131) 

agnata  Halid.  Cctcina 57 

agtonim  Fall.  Plalyccphala 38 

albiceps  Mek;.  Diploloxa 5!),  71 

albidipennis  Strobl  Osciuella     ....  KJO 

albipalpis  Meig.  Osciuella Iö3 

albipila  L\v.  La.siosiaa 74 

albiseta  Meig.  Oscinella 159 

albiseta  MACy.  [ChloropsJ  Chlorop.s    .     .  79 
albiseta  Macq.  |0.sciuis]  Aiilhracophaga  79,  7ü 

albitarsis  Meig.  Clilorops (iO 

albopilosa  Bkck.  Chlurops 100 

alplcola  Beck.  Chlorops 90 

alpicola  Sthobl  0.scinclla KiO 

amoena  Meig.  Osciuella 152 

analis  Meig.  Chloropisca 6() 

andalusiaca  Strobl  Parectecephala     .     .  100 

augnstifrons  Mek!.   Si|)hoiiella     ....  134 

angustifrons  Beck.  (Chlorops 99 

annulata  Meig.  Cscinella 152 

annulifera  Zett.  Nolonaulax 147 

annulipes  Macq.  [(".hlorops]  Chlorops     .  79 
annulipes  Brülle  (Chlorops    ....     79,  82 

annulipes  v.  Hos.  lilachiptera      ....  121 

annulipes  Macq.  [Osciiiis]  Oscinella    .    .  152 

anthracina  Meig.  Oscinella Kil 

apicalis  v.  Ros    Nolonaulax 147 

approximatonervis  Zett.  Diploloxa     .    .  72 

aprica  Meig.  .Siphonella 142 

arabicus  Beck   Scolio])hthalmus     .    .    .  129 

Aristolocliiae  Rond.  Nolonaulax      ...  147 

asiatica  Beck.  Siphonella 112 

assimilis  Macq.  Chloropisca (ifi 

aterrima  Strobl  Melanochaeta    ....  127 

atra  Meig.  Siphonella 131,  152 

atricilla  Zett.  Oscinella 152 

atricornis  Zett.  Oscinella 152 

aurifrons  Halid.  Camarota 50 

avenae  Bjerk.  üsciiulla 152 

basalis  v.   Ros.  Meromy/.a 41 

basalis  v.  Ros.  [Chlorops]  Siphonella  .     .  134 


Seite 

basalis  Zett.  Oscinella 1.52 

berlinensis  Beck.  Chlorops 91 

bicingulata  Stuoiu,  Oscinella KiO 

bicolor  Macq.  Oscinella 1.52 

bilinentH  Big.  Elachiplera 79,  121 

bimaculata  L\v.  Elachiplera 122 

binotafa  Lw.  Chlorops 82 

bipunctata  Macq.  0,scinella 152 

histriata  Walk.  Chloropisca 00 

brachyptera  Zett.  Oscinella 100 

breviantennata  Beck.  Capnoplera  .    .    .  54 

brevifrons  Lw.  Chlorops 82 

brevimana  Lw.  Chlorops 82 

brevinervis  Strobl  Microneu runi    ...  131 

brevinervis  Rond.  Mlcronem-inn      .     .     .  131 

brevipennis  Meig.  Elachiplera    ....  122 

hievirostris  Lw.  Oscinella 152 

biunnicornis  Macq.  Chloropisca      .    .    (iO,  79 

brunnipes  Zett.  Chlorops 82 

biunnitarsis  Macq.  Oscinella 152 

caiceata  Meig.  Chlorops 79,  100 

calceata  Zett   (nee  Meig  )  Chlorops   .    SO,  82 

calva  Egg.  Eurina 47 

camporum  Winth.  Meromyza     ....  -11 

capreola  Halid.  Elachiplera 125 

cerealis  RoN'd.  Camarota 50 

ceiealiuni  Reutt.  Meromyza 41 

cereris  F'all.  Cetema 57 

cincta  Meig.  Notonanlax 149 

cincta  Zett.  (nee  Meig.)  Nolonaulax    .    .  147 

cinctella  Zeit.  Oscinella 152 

cinctipes  Meig.  Lasiosina 73,  80 

cingulata  Meig.  Authracophaga  ....  70 

circumdata  Meig.  Chloropisca     ....  05 

citrinella  Zett.  Chlorops 82 

clavicrus  Gmel  Meromysa 41 

clypeata  Meig.  Eurina 45 

cognata  Meig.  Oscinella 166 

confluens  Meig.  Chloropisca    .    .    .    .    66,  80 

confusus  WiED.  Chlorops 104 

copiosa  ScHiN.  Chloropisca 66 

cornuta  Fall.  Elachijjlera 124 

coxalis  V.  Ros.  Oscinella 100 

cribritormis  Beck.  Siphonella      ....  134 

culmoium  Fall.  Plalyccphala      ....  38 


'  Die  kursiv  gedruckten  Namen  sind  Synonyme. 


172 


ALPHABETISCHES   ART-VERZEICHNIS 


Seite 

ciiTvinervis  Zett.  Meromyza 41 

curvinervis    Latr.  Oscinis 50 

d:ilmatina  Strobl  Eiirina 45 

dalmatina  Stkobl  Diplotoxa   ....    45,  72 

dasycera  Lw    Chlorops 90 

(icisyprocta,  Lw.  Siphonella       1H4 

decora  Frey  Meromyza 41 

Delpinii  Rond.  Notonaulax 149 

diadema  Meig.  Ilaplegis 61 

didyma  Zett.  Clüorops 82 

diplotoxoides  Strobl  Siphonclla          .    .  134 

diticicornis  Lw.  Chlorops (S3 

discolor  Beck.  Oeilesiella 146 

disti/icta  v.  Res    Oscinella 152 

distinguenda  Frey  Chlorops 103 

divergens  Lw.  Ilaplegis 60 

divisa,  Lw.  Chlorops 83 

dubitis  Macq.  Gaurax 115 

ducalis  Costa  Rurina 47 

elegans  Heck.  Oscinella 163 

elegantulum  Beck.  Centnrisoma      ...  107 

elongata  Meig.  Cetema 57 

elongatula  Beck.  Chloropisca      ....  70 

ephippium  Zett.  Gaurax 80,  115 

erinaceus  Lw.  Anatrichiis 119 

eryt/irocepliala  Zktt.  Diplotoxa    ....  71 

euthrophaeformis  Beck.  Chlorops  ...  103 

extranea  Wieu.  Chlorops 94 

fasciata  Meig.  Chlorops 83 

fasciella  Zett.  Oscinella 152 

fasciella  Strobl  Oscinella 152 

fasciola  Meig.  Oscinella 152 

fascipes  Heck.  Gaurax 116 

tascipes  Meig.  Oscinella 152 

favillacea  Beck.  Oscinella 155 

femoralis  Meig.  Elaclii|)tera 121 

femorata  Macq.  Meronij'za           ....  41 

figurata  Zett.  Chlorops 102 

finitima  Beck.  Chlorops 96 

ßava  Brülle  Ilomolura 62 

flava  Macq.  Oscinella 152 

flavella  Zett.  Siphonella 137 

flavipes  Oliv.  Oscinella 154 

flavifrons  Macq.  Chloropisca  ....    66,  80 

flavimana  Macq.  Oscinella 152 

ßavitarsis  Meig.  [Camarota]  Oscinis   .     .  50 

flavitarsis  Meig   [Chlorops]  Haplegis  .    .  61 

flaviventiis  v.  Ros.  Rlachiptera  .     ...  121 

flavofemorata  Macq.  Oscinella    ....  152 

flavofrontata  Beck.  Melanochaela  .     .     .  126 

frit  L.  Oscinella 161 

fiit  Zett.  (nee  L.)  Oscinella 152 

frontafa  Beck,  .\ssuania 105 

frontella  Fall.  Oscinella 165 

frontella  Meig.  (nee  Fall.)  O.scinella  .    .  156 

frontosa  Meig.  Anthracophn<<a    ....  77 

fulviceps  V.  Ros    Chlorops 96 

fulvifrons  Halid.  Eutropha 59 

falviveiitiis  Meig.  Dicraeus     .     .     .      110,  152 

fumipenne  Lw.  Melanum 51 


Seite 

fumijwnnis  Meig.  Oscinella 152 

furcata  Perbis  Elachiptera 121 

fiiscipennis  Costa  Capnoptera     .     .     .    .52,  80 

fiiscipes  V.  Ros.  Elachiplera 121 

fuscipes  Macq.  Oscinella 152 

fycoperda  Beck.  Oscinella 164 

geminata  Meig.  Chlorops 102 

geniculata  Meig.  Chloropisca      ....  65 

gentilis  Meig.  Chlorops 80 

gilvipes  Lw.  Oscinella 152 

glahenima  Meig.  Oscinella 152 

glabra  Meig.  Chloropisca 68 

glabra  Beck.  Assuania 105 

gracilis  Meig.  Chlorops 101 

gracilis  Zett.  (ncc  Meig.)  Chlorojis     .     .  83 

graeca  Bkck.    Elacliiptera 124 

granulosum  Beck.  Lagaroccras  ....  108 

grisea,  Wied.  Lipara 114 

haplegoides  Strobl  Oscinella      ....  152 

hiisuta  Lw.  Chlorops 83 

hordtii  Bjerk.  Oscinella 156 

horrida  Beck.  Chlorops 95 

humeralis  Lw.  Notonaulax 148 

huinilis  Lw.  Chlorops 83 

hungarica  Beck.  Elachiptera 125 

hungaricus  Beck.  Eribokis 128 

byalipenne  Strobl  Melanum 51 

hyalipennis  Meig.  Oscini>lla 166 

Jiypostigma  Schin.  Chloropisca   ....  66 

hypostigma  Meig.  Chlorops 92 

incistiraJis  Macq.  Oscinella 80 

inconstans  Lw.  Lasiosina 73,  81 

infumata  Beck.  Anthracophaga   ....  77 

ingratus  Lw.  Dicraeus 111 

inornata  Beck.  Meromyza 44 

inornata  Cobti  Gampsocera 118 

insignis  Thoms.  Elachiptera 122 

interrupta  Meig.  Chlorops 102 

Kert^szi  Beck.  Oscinella 163 

Kuntzei  Beck.  Oscinella 167 

lacteibasis  Strobl  Siphonellopsis  .    .    .  130 

laeta  Meig.  Meromyza 41 

laeta  Zett.  (nee  Meig.)  Chloropisca    .     .  66 

laeta  Meig.  Chlorops 100 

laeta  Schin.  (nee  Meig.)  Chlorops   ...  83 

laevicollis  Beck.  Chlorops 89 

laevifrons  Lw.  Oscinella 167 

laevigata  Fall.  Haplegis 60,  1.52 

laevigata  Zett.  Siphonella 134 

Lagunae  Beck.  Oscinella 164 

laminiformis  Brck.  Siphonella     ....  140 

laterale  Halid.  Melanum 50,  80 

lateralis  Macq.  Diplotoxa 71,  80 

Laufferi  Strobl  CapiiO|)tera 53 

lepidus  Meig.  Gaurax 115,  152 

limbata  Meig.  Lasiosina 73,  SO 

lineata  Fbr.  Chlorops 83 

lineata  Meig.  (nee  Fbr.)  Chloropisca  .     .  65 

lineata  Fall.  var.  Chlorops 83 

lineella  Fall.  Notonaulax 149 


ALPHABETISCHES  ART-VERZEICHNIS 


173 


Seite 

Ijneola,  Brülle  Chlorops 83 

Jineola,  Zeit,  (nee  Bhulle)  Chlorops  .     .  83 

lineola  Schin.  Notonaulax 147 

littoralis  Beck.  Lasiosina 74 

longepilosa  Stkoisl  Lasioplcura      .     .     .  131 

longicorne  Thoms.  Lagaroeeras  .    .     .81,  1U8 

longicornis  Zett.  Parectecephala    .     .     .  l()(i 

longirostris  Lw.  Siphonella 138 

longüla  Meig.  Chlorops 83 

lucens  Beck.  Chlorops 08 

lucens  Meig.  Lipara 144 

lucida  Meig.,  Perris  Ghloropisca    .    .    (iö,  81 
lucidifrons  Beck.  Chlorops      .     .     .     .    Gö,  98 

lunifer  Beck.  Chlorops 91 

lurida  Meig.  Hurina 48 

luteo-limbata  Bezzl  Clüoropisca     ...  70 

maculata  Lw.  Diplotoxa 71,  72 

nmuuhita  Lw.  Chlorops 59,  93 

maculifrons  Beck.  Microneunini      .     .     .  131 

muculifrons  Beck.  Notonaula.x    ....  147 

maculipennis  Zett.  Gaurax      .     .    .     .  81,  HC 

magnicornis  Beck.  Chlorops 97 

inaigiimta  Lw.  Siphonella 134 

maura  Fall. .Oscinella \(\'l 

mediterranea  Beck.  Eutropha     ....  59 

megalops  Beck.  Lagaroeeras 108 

megaspis  Lw.  Elastriptera 123 

Meigeni  Lw.  Chlorops    , 83 

melanota.  Lw.  Capnoplera 53 

messoria  Fall.  Diplotoxa 72 

minima  Strobl  Lipara 145 

iiünuta,  Gmel  Moromyza 41 

mimita  Lw.  Chlorops 83 

minutissima  Strobl  Siphonella  ....  141 

monticula  Beck.  Cetema 58 

multiciiigu/ata.  Strobl  Oscinella      .    .     .  15ü 

myopina  Lw.  Cetema 57 

nana  Zeit.  Oscinella 1()3 

nasuta  Schrank  Chlorops 101 

nasuüi  Zett.  (uec  Sciirnkj  Chlorops  .     .  83 

niger  Czehny  Gaurax lUi 

nigerrima  Macq.  üscinella 153 

nigra  Meig.  Platycephala 38 

nigra  Oliv.  Oscinella 154 

nigricornis  v.  Bes.  Siphonella     .     .     .    .  U2 

nigrimana  Macq.  (Ghloropisca      ....  C(i 

nigrimana  Macq.  Chlorops 81 

nigrimana  v.  Ros.  Oscinella 153 

nigripes  Zett.  Oscinella 103 

nigrita  Mi-iü.  O.scinella 153 

nigrithorax  Strobl  Chlorops 89 

nigriventris  Macq.  Mcromyza      ....  41 

nigriventris  Macq.  Chlorops 81 

nigrofrontata  Beck.  Eiirina 48 

nigropilosus  Beck.  Dicraeus 112 

nitida  Meig.  Siphonella 131 

nitidigenis  Beck.  Oscinella 102 

nitiilisKinia  Meig.  Oscinella 101 

notata  Meig.  Chloropisca 07,  81 

Novakii  Strobl  Chlorops 103 


Seite 

Novakii  Strobl  Siphoiielia 134 

nucis  Perris  Siphonella 134 

nuda  Lw.  Eurina 45 

niidipes  Lw.  Cetema 56 

numerata  IIeyer  Gampsocera      ....  118 

ohesa  Fitch.  Chloropisca 66 

obliqua  Macq.  Oscinella 153 

obliquus  Beck.  Scolioplhalnius    ....  129 

obscurella  Zett.  Chloropisca 69 

obscuril'rons  Lw.  Siphonella 135 

obscuripennis  Lw.  llai)legis 61 

ohscurus  Lw.  Dicraeus 110 

ocellatus  Beck.  Stenophlhalmus      .    .     .  109 

opacus  Beck.  Dicraeus 112 

ornata  Meig.  Chlorops 81,  83 

ornata   Lw.  (nee  Meig.).  Chloropisca.     .  66 

ornatifrons  Lw.  Microneuruni    ....  132 

oscinella  Beck.  Lipara 145 

oscinina  Fall.  Siphonella 141 

paehycera  Strobl  Pseudopachychacta    .  55 

pallens  Lw.  Chlorops 83 

pallidiventris  Macq.  Dicraeus      ....  112 

palposa  Fall.  Siphonella 139 

pannonica  Strobl  Chlorops 97 

paraliela  Beck.  Siphonella       139 

parvula  Zett.  Chloropisca 65 

pectoralis  Bezzi  Elachiptera 121 

pectoralis  Beck.  Oscinella 160 

pjiaeoptera  Meig.  Capnoptera      ....  52 

picta  Meig.  Oscinella 153 

pilosa  Lw.  Capnoplera 53 

planifrons  Fbr.  F'lalycephala 39 

planifrons  Lw.  (llilorops 95 

planiscutellatus  Beck.  Hippelales   .    .    .  1.50 

Pleskei  Beck.  Metopostigma 04 

plumiger  Meig.  Gaurax 117 

polonica  Schnbl.  Metoposligma  ....  63 

pratensis  Meig.  Oscinella 165 

pratorum  Meig.  Meromyza 43 

prodigiosa  Zenk  Chloro])isca 64 

pseudolaevigatum  Strobl  Microneuruni  131 

pubescens  Meig.  luirina 46 

pubescens  Thalh.  Melanochaela     .    .    .  126 

piildira  Schin.  Chlorops 83 

pumilionis  Bjerk.  Siphonella 137 

piiinilio/iis  Oliv.  Chlorops 82 

puncticollis  Zeit.  Epichlorops    ....  78 

puneticornis  Lw.  Chlorops       99 

pusilla  Meig.  Oscinella 153 

pygniaea  Meig.  Chlorops 82 

quadrimaculata  v.  Ros.  Chloropisca  .     .  66 

quadristriata,  Schum.  Eurina 45 

quadrivittata  Meig.  Nolouaulux  ....  147 

quinquangutum  Lw.  Microneuruni      .    .  132 

raptus  IIalid.  Dicraeus 111 

ringens  Lw.  Chlorops 98 

Rondanii  Costa  Oscinella 164 

rubidipes  Beck.  Oscinella 161 

rufa  Macq.  Chloropisca 68 

rufescens  Walk.  Elachiptera    .     .     .     121,  153 


174 


ALPHABETISCHES   ART-VERZEICHNIS 


Seite 

rufescens  v.  Ros.  Meronij'za 41 

ruficeps  Zett.  Diploloxii 72 

raßceps  Meig.  Dicraeus 110 

ruficeps  Macq.  Siphonclla !■'>" 

ruficeps  Macq.  Clilorops 104 

ruficornis  Beck.  C.lilorojjisca (H) 

ruficornis  Macq.  ,Sii>hoiiclla I3S 

rutifruns  Lw.  llai)legis (iO 

luthnaiia  v.  l{os.  ().scinis 50 

rufima,na,  MacQ.  Oscinella 153 

rufina  Zett.  Clilorops 101 

rufipes  Fbr.  Oscinella 153 

2-iilipes  Meig.  (nee  Für.)  Oscinella   .     .     .  153 

mlitarsis  Lw.  Lipara 144 

rußtarsis  M.\cQ.  Oscinella 153 

rußtarsis  Mbig.  (nee  Macq.)  Oscinella      .  153 

rußventris  Macq.  Dicraeus  ....      110,  153 

sabulona  Beck.  Mclopostigma     ....  04 

saltatrix  L.  Meronijza 43 

Sarudnyi  Beck.  Honialura 02 

scalaris  Meig.  Clilorops 100 

scapularum  Beck.  Plalycephala  ....  39 

Sclioltzi  Egg.  Antliracophaga 70 

scrobiculata  Strohl  Oscinella     ....  104 

scutata  Rossi  Capnoptcra 53 

scutellare  Zett.  Melanum 51,  82 

scutellata,  PaN/C.  Celenia 50 

scutellata  v.  Ros.  Notonaulax      ....  147 

sereiia  Lw.  Chlorops 84 

setulosa  Beck.  Notonaulax 148 

sibirica  Lw.  Elacliij)lera 124 

sicuhi  Lw.  Capnoptcra 52 

signatum  Wollast.  Microneururn  .     .     .  132 

sitnilis  -Sciiix.  Lipara 145 

Simplex  Meig.  (;iiloro])isca 05 

siesvicensis  Beck,  tribohis 128 

socia  Meig.  Oscinella 153 

sordidella  Zi;n'.  Oscinella 153 

sordidisssima  Strobi.  Siplionella    .    .    .  138 

speciosa  Meig.  Chloiops 95 

strigula  Fbr.  Antliracophaga 70 

strjgula  Meig.  (nee  Fbr.)  Chlorops      .     .  84 

striolata  Wied.  Chlorojis 104 

Strohli  CoRTi  Llaciiiptera 121 

Strobli  CzERNY  Siphonella 140 

styriacus  .Stkobl  Dicraeus  ....      HO,  153 


Seite 

sudeticus  Beck.  Eribolus 127 

sulcata  V.  d.  Wulp  Eulropha      ...    59,  82 

sulcella  Zett.  Notonaulax 147 

sulcicollis  Mi;iG.  Siphonella 140 

sulcifrons  Beck.  Chloropisca 09 

syriaca  Beck.  Chlorops 94 

taeniata  Meig.  Authracoj)haga     ....  70 

taeniopus  Meig.  Chlorops 93 

tarsata  Meig.  Honialura 02 

tarsata  Fall.  Haplegis Gl 

tarsata  Meig.  (nee  Fall.)  Haplegis     .     .  00 

tectifrons  Beck.  Chlorops 99 

terruiseta  Lw.  Metopostigiiia 03 

Thalhammeri  Beck.  Pliyladclphus  ...  54 

Thalhammeri  Strobl  Assuania  ....  105 

tihialis  iM.\cq.  Dicraeus 110,  153 

tomentosa  Macq.  Lapara 145 

trapezina  Corti  Elachii)tera 124 

trapezoides  Beck.  Scoliophthalnius    .     .  129 

triangularis  Beck.  Eurina 48 

triangularis  Beck.  Chlorops 97 

triangularis  Beck.  Siphonella      .    .     .     .  138 

trifasciata  Zeh-.  Chloropisca 69 

trilineata  Meig.  Notonaulax 148 

tristis  Lw.  Siphonella 135 

trisulcata  Beck.  Melaiiocliaeta    ....  126 

tiivialis  Lw.  Chloropisca 6(i 

troglodytes  Zett.  Chlorops 92 

tuberculata  Beck.  Elachiplera     ....  121 

tuberifera  Beck.  Elachiptera 123 

tuberculileva  Corti  Elachiptera      .     .     .  122 

umbelliferaruin  Schrank.  Chlorops    .     .  84 

umbraculata  Fbh.  Plalycephala  ....  39 

vagans  Meig.  Dicraeus 110 

variegata  Meig.  Meromyza 43 

variegata  Lw.  (Ihlorop.s 93 

varipes  Meig.  Oscinella 153 

varsoviensis  Beck.  Chlorops 92 

venustus  CzERNy  (uuirax 117 

vinclicata  Meig.  Oscinella    ......  153 

virescens  v.  Ros.  Meroiny/a 42 

viridescens  Macq.  Oscinella 153 

viridis  v.  Ros.  Chlorops 82 

viridula  Halio.  Meromyza  ......  42 

vitiipeniüs  Meig.  Oscinella 153 

vittata  WiNTH.  Meromyza 42 


ARCHIVUM  ZOOLOGICUM 


N°   15.  Editum  est  die  15.  V.  1910.  Vol.  I. 


Chloropidae. 

Eine  monographische  Studie  von  Th.  Becker. 


NACHTRAG. 

Seitdem  meine  Arbeit  (Archivum  Zoologicum  Vol.  I,  Nr.  10,  1910,  p.  33—174) 
gedruckt  wurde,  sind  noch  einige,  die  Familie  der  Chloropiden  betrett'ende  Publi- 
icalionen  erschienen,  die  ich  vorstehend  nicht  mehr  berücl<sichtigen  lionnte,  hier 
aber  noch  einer  kurzen  Besprechung  unterzielien  will.  Es  sind  dies  die  folgenden 
drei  Arbeiten : 

I.  G.  Strobl,  Neue  österreichische  Mnscidae  acalypterae.  (Wien.  Ent.  Zeitg. 
30.  November  1909,  p.  284 — 291 ;  mit  zehn  neuen  Arten.) 

II.  CzERNY  und  Strobl,  Spanische  Dipteren.  (Verhandl.  zool.-bot.  Ges.  Wien, 
LIX,  1909,  p.  283—290;  mit  vier  neuen  Arten.) 

III.  Emiho  Corti,  Contribulo  alla  Conoscenza  del  Griippo  delle  Crassisete  in 
Italia.  (Lavori  dell'  istituto  zoologico  della  Universitä  di  Pavia.  März  1910.) 

Ad  I. 

Eurina  chloropoides  Strobl. 

Aus  der  Beschreibung  geht  deutlich  hervor,  dass  hier  noch  eine  neue  Eurina 
aufgefunden  worden.  Gesehen  habe  ich  die  Type  nicht. 

Chlorops  anthracophagoides  Strobf.. 

Diese  Art  war  mir  früher  seitens  des  Herrn  Verfassers  unter  diesem  Namen 
zur  Ansicht  gesandt  worden  ;  ich  bezeichnete  sie  als  neu  und  habe  sie  in  vor- 
stehender Arbeit  als  Chi.  lunifer  beschrieben.  Da  nun  Strobl's  Publikation  der 
meinigen  zuvorgekommen  ist,  muss  ich  den  Namen  lunifer  einziehen. 

Chlorops  grandicornis  Strobl. 

Nach  meiner  Tabelle  wird  man  auf  Chi.  albopilosa  geführt,  mit  der  aber 
Übereinstimmung  nicht  vorhanden  ist. 


198  TH.   BECKER 


Chlorops  pallifrons  Strobl. 

Kann  ich  mittels  der  Beschreibung  allein  mit  Sicherheit  nicht  deuten.  Sollte 
das  erste  Tarsenglied  heim  Männchen  verkürzt  sein,  so  würde  unfehlbar  Chi.  fiilui- 
ceps  V.  Ros.  vorliegen,  mit  der  im  übrigen  ziemlich  vollkommene  Übereinstimmung 
vorhanden  ist.  Im  allgemeinen  ist  allerdings  das  Scheiteldreieck  schwarz  und  nicht 
braungelb  ;  icli  besitze  aber  auch  ein  Exemplar  von  fnlviceps,  bei  dem  das  Scheitel- 
dreieck braungelb  ist ;  diese  Färbung  ist  unter  Umständen  nur  ein  Zeichen  ungenü- 
gender Reife. 

Microneurum  brevinerve  Strobl. 

Diese  bereits  früher  in  Tief's  Nachlass  1900  p.  62  von  Strobl  beschriebene 
Art  war  nach  den  mir  damals  vorgelegten  Exemplaren  identisch  mit  ornatifrons 
Lw.  und  diese  Synonymie  habe  ich  in  der  vorliegenden  Arbeit  aufgenommen. 
Die  hier  wiederum  als  brevinerve  beschriebenen  Exemplare  werden  als  eine  andere 
Art  gedeutet :  es  sollen  die  zarten,  durch  helle  Pubescenz  hervortretenden  ürhital- 
flecken  fehlen,  im  übrigen  mit  ornatifrons  Lw.  vollkommene  Übereinstimmung 
herrschen.  Icli  mache  darauf  aufmerksam,  dass  diese  zarte  helle  Bestäubung  im 
Laufe  der  Zeit  sehr  leicht  verschwindet  und  schwarz  wird;  ich  habe  in  meiner 
Sammlung  eine  Reihe  von  Exemplaren,  die  sich  in  dieser  Weise  verändert  haben, 
so  dass  man  auf  den  schwarzen  Orbilen  keine  Zeichnung  mehr  erkennen  kann. 
Sollte  bei  Strobl's  Exemplaren  nicht  vielleicht  derselbe  Fall  vorliegen? 

Microneurum  securiferum  Strobl. 
Der  Beschreibung  nach  liegt  eine  neue  Art  vor. 

Siphonella  duinensis  Strobl. 

Aus  meinen  Aufzeichnungen  ersehe  ich,  dass  unter  den  mir  seitens  des  Herrn 
Verfassers  seinerzeit  freundlichst  zur  Ansicht  gesandten  Chloropiden  auch  eine 
Oscinis  duinensis  i.  litt,  vorgelegen  hat ;  meine  Notiz  vom  Mai  1908  darüber  lautet : 
„wegen  ungenügender  Präparation  nicht  mit  Sicherheit  zu  deuten'',  ich  habe  das 
Tier  allerdings  ohne  Bemerkung  zurückgesandt.  Strobl  geht  aber  zu  weit,  wenn 
er  glaubt,  dass  ich  damit  diese  Art  als  eine  n.  sp.  habe  bezeichnen  wollen.  Ich 
muss  mich  eines  Urteils  über  diese  Art  enthalten. 

Siphonella  alpigena  Stuobl. 
Ich  habe  diese  Art  seinerzeit  als  eine  gute  Art  gedeutet. 

Oscinella  xanthopyga  Strobl  [Oscinis], 
Ist  offenbar  eine  gute  Art. 

Oscinella  Beckeri  Strobl  [Oscinis]. 

Der  geehrte  Herr  Verfasser  hat  die  Liebenswürdigkeit  gehabt,  mir  eine  neue 
Art  zu  widmen. 

Die  mir  früher  als  Oscinis  scrohicnloto  Strobl  (1900)  vorgelegten  Exemplare 
habe  ich  im  männlichen  Geschlecht  als  zugehörig  erkannt  und  die  Art  als  solche 
auch  in  meine  Arbeit  mit  aufgenommen.  Die  Weibchen,  auf  welche  Strobl  nun  die 
Art  Beckeri  gründet,  gehören  einer  andern,  wenn  auch  verwandten  Art  an. 


CHLOROPIDAE  199 


Ad  II. 

Eutropha  nitidifrons  Czerny. 

Gtiekny  vergleicht  seine  Art  mit  E.  nuwulnln  Lw.,  die  mir  iinbel<annt  ^»eblieben 
ist,  da  die  Tj'pe  nicht  aufgefunden  werden  konnte  ;  vergi.  meine  Anmeriiung  hei 
Chi.  variegata  Lw.  p.  i)3.  Nach  meiner  Definition  der  Gattungen  Chlorops  und 
Eutropha  handelt  es  sich  hier  sicher  um  eine  echte  Chlorops. 

Chlorops  quadrimaculata  Czf.rny. 
Ist  nicht  identisch  mit  den  von  mir  behandelten  Arien. 

Oscinella  Strobli  Czerny  [Oscinis]. 
Ist  eine  auch  mir  bereits  bekannt  gewesene  neue  Art. 

Strobliola  albidipennis  Czehxy. 

Ist  mir  unbekannt  geblieben;  vielleicht  fällt  die  Galtung  mit  meiner  Scolioph- 
ihalnius  zusammen  ? 

Ad  III. 

Die  oben  bezeichnete  kleine  eingehende  Studie  ist  die  Antwort  auf  das, 
was  ich  in  der  Wien.  Entom.  Zeitg.  1904,  p.  91  über  Myrinccomorphn  Dif. 
und  Eluchiptera  Macq.  oder  Crassiseia  v.  Res.  veröffentlichte,  indem  ich  hierin 
die  Auffassung  des  Herrn  Dr.  E.  Corti  übei-  diese  Galtungen  in  seiner  voran- 
gegangenen Arbeit  vom  20.  März  l!)()i)  einer  Kritik  unterzog. 

Was  Myrineconiürpha  anbelangt,  so  bemüht  HeiT  Dr.  Corti  sich,  mir  einige 
Ungenauigkeiten  in  der  Intei'pretalion  der  DuFOURschen  Beschreibung  nachzuweisen. 
üb  es  ihm  gelingen  wird,  damit  andere  von  der  Richtigkeit  seiner  Auffassung  zu 
überzeugen?  ich  weiss  es  nicht;  ich  lasse  die  Sache  ohne  weitere  Entgegnung  auf 
sich  beruhen  und  überlasse  jedem  sein  Urteil  und  seine  Auffassung.  Nur  einen 
Ausspruch  des  Herrn  Dr.  Corti,  der  mir  charakteristisch  erschien,  möclite  ich 
zitiei'en ;  auf  Seite  5  sagt  er : 

„Sicher  ist  es  harte  Arbeit  und  ein  undankbares  Werk,  Arten  nach  so  unvoli- 
„kommenen  Beschreibungen  zu  rekonstruieren ;  besser  würde  es  sein,  ganz  davon 
„abzustehen." 

Ich  bin  mit  Herrn  Dr.  Corti  ganz  derselben  Ansicht ! 

Weiter  ist  Herr  Dr.  Corti  der  Ansicht,  dass  Melanochaeta  piibescens  Thauh.  eine 
besondere  Gattung  Lasiochaeta  bilden  müsse.  Regeln,  die  dahin  führen  könnten,  die 
Grenzen  einer  Gattung  festzustellen,  gil)l  es  nicht;  es  ist  und  bleibt  dies  daher  mehr 
oder  weniger  Sache  des  individuellen  Empfindens  in  Verbindung  mit  den  Kenntnissen 
und  Kombinationen,  die  man  aus  den  Eigenschaften  aller  bekannten  Arten  und 
über  deren  Variabilität  gewonnen  hat  und  sich  bilden  konnte.  Meiner  Ansicht  über 
den  Wert  der  Gattung  La.s/oc/jac/rt  habe  ich  bereits  pag.  12.1,  120  Ausdruck  gegeben 
und  kann  nur  hinzufügen,  dass  ich  Herrn  Dr.  Corti  in  seiner  meinem  Empfinden 
nach  viel  zu  weit  gehenden  Differenzierung  der  Arten  nicht  Folge  leisten  kann. 

Zum  Schluss  will  ich  noch  bemerken,  dass  ich  seinerzeit  leider  verabsäumt 
habe,  nach  den  Typen  von  der  Art  Elachiplera  luberculifera  Corti  Beschreibung 
aufzunehmen,  so  dass  diese  in  meiner  Arbeit  fehlt,  obgleich  sie  in  der  Beslim- 
mungstabelle  verzeichnet  ist ;  aus  letzterer  wird  man  sie  wohl  erkennen  können  ; 
im  übrigen  muss  ich  auf  Corti's  ausführliche  Beschreibung  verweisen. 


BERICHTIGUNGEN. 

Seite    42  Zeile  18  von  unten  soll  es  heissen  „auch  zu"  (statt  auch  an). 

„      „         „         „deutlich'  (statt  deutlich). 
„  ,      »         »         „nigrofrontata'*  (statt  iiigrifroutata). 

„  ,      „        ,         „Capnoplera"  (statt  CapopUra). 

,  »      ,         ,         .anderenfalls"  (statt  andreiifalls). 

oben  ist  bei  pilosa  Lw    als  Synonym  zuzusetzen:  „siciita  Lw 
53  ist  hinter  Zeile  23  von  oben  einzuschalten  ;  sicula  Lw.  =  pilosa  Lw.  7 

60  Zeile    9  von  unten  soll  es  heissen  „Kniee"  fstatt  Knie). 

61  „  18      „         ,  „      „         ,         ,Art"  (statt  Arte). 

165  „  3      ,  oben  ist  hinter  , Alpengebiet"  einzuschalten:  (Coli.  STiiom.i. 

165  „  25      „       „       ,  „       „aber"  einzuschalten :  hier. 

168  „  24,  29  und  45  ist  ,14:1"  zu  sireichen. 


47 

„      19 

48 

7 

51 

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52 

,      10 

53       , 

,      18 

ARCHIVUM  ZOOLOGICUM.  VOL.I. 


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