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537-
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CHLOROPIDAE
EINE MONOGRAPHISCHE STUDIE
VON
THEODOR BECKER
I. TEIL
PALÄARKTISCHE REGIONy
MIT ZWEI LITHOGR. TAFELN
BUDAPEST, 1910.
»iv. i»s.
üeB. »A'r^- **"^'
9-15.
ARCHIVUM ZOOLOGICUM
N" 10. Editum est die 15. III. 1910. Vol. I.
Chloropidae.
Eine monographische Studie
von Th. Becker.
I. Teil.
Paläarktische Region.
Die Familie der Chloropiden bildet eine ziemlich scharf begrenzte Gruppe der
Miiscinae aculi/pterac, deren Übergänge von und zn anderen Familien fast ganz
verschwunden und nur in einzehien wenigen Formen noch angedeutet erscheinen.
Die Vertreter dieser F"amilie sind daher auch leicht zu erkennen und ihre Charalv-
leristik ist mit wenigen Worten gegeben :
Kleinere bis grössere, meist nackte plumpe Arten, selten durch stärkere
Behaarung und Beborstung oder Schlankheit ausgezeichnet. Kopf und P'ühler
nehmen sehr viele verschiedene Formen an, stets aber, einige wenige Ausnahmen
ungerechnet, liegt nuf der Stirn ein grösseres Scheiteldreieck ; Fronlorbital- und
Mundborsten in der Begel fehlend oder, wenn deutlich, doch nur aus feinen
Härchen bestellend. Postvertikalborsten gekreuzt. Thoraxrücken nur an den Seiten
und hinten, selten bis vorne hin beborstet ; Brustseiten ohne Borsten ; eine spezielle
und fast immer cliarakteristische Ausbildung hat das Schildchen. Bei den Flügeln
fehlt die Mediastinalader, oder ist mit der ersten Längsader verschmolzen; mit-
unter sieht man unmittelbar vor dem Ende der letzteren noch Spuren der
Mcdiastinalader und da wo diese die Bandader trifft oder treffen sollte, ist letztere
kurz unterbrochen. Es fehlen ferner, und das ist charakteristisch, die beiden Wurzel-
zellen. Was dann der ganzen Flügeladerung ihr charakteristisches Gepräge ver-
leiht, ist die Winkelstellnng, in der die vordere Basalzelle und Diskoidalzelle mit
der ersten Hinferrandzelle meist zusammentreffen.
Die Chloropiden spielen im Haushalt der Natur eine nicht unbedeutende
Rolle, wenn auch vielfach zum Schaden der Menschen. Eine ganze Reihe von
Vertretern lebt als Larve in unseren Kornfrüchten, die Entwicklung und Frucht-
bildung hemmend und zerstörend, wie dies nicht nur in Europa, sondern ebenso
hantig in Amerika nachgewiesen ist ; einige wenige Arten hat man auch als Gallen
erzeugende entdeckt (siehe Schlkchtend^iL. Verzeichnis deutscher Gei'ässpllanzen,
Zwickau 1891). Eine weitere Eigentümlichkeit mancher Arten ist das massenhai'te
Auftreten in menschlichen \\'ohnungen, was aber wohl nur als eine znlällige Ver-
irrung beim Aufsuchen geeigneter Eierablagestellen aufzufassen ist.
34 'i'H. BECKER
Was den Namen „Chloropidae" anbetrifft, so müssen wir ilim vor dem der
„Oscinidae'^ den Vorzug einräumen (die Amerikaner sagen: Oscinidae), denn der
Name Oscinis Latk. tritt erst 1804 auf, während die Gattung Chlorops von Meigen
bereits lüO'A aufgestellt wurde.
Die von Meigen und Macquart eingeleitete, von I^oew und Anderen weiter
ausgebaute Einteilung der Familie in 2 Hauptgrnppen : Chloropinae (Randader an
der dritten Längsader endigend) und Oscinellinae (Randader bis zur vierten laufend)
will ich beibehalten, obgleich auch hier Übergänge vorhanden sind.
Die Familie hat einen grossen Formenreichtum, obgleich die Verschieden-
heiten niclit immer einen auffälligen Gharakter annehmen und es auf den ersten
Blick nicht immer leicht ist, das Wesen einer Ait oder Gattung genau zu bezeichnen:
dazu kommt eine Veränderlichkeit fast jeder Art und Gattung, die ich in keiner
Familie so intensiv und aktiv gefunden habe, wie grade hier, ein Reweis dafür,
dass die Chloropiden eine in anhaltender Entwickelung stehende Sippe sind.
Es ist daher weit schwieriger, als es den Anschein hat, die Arten und Gattungen in
ihren Grenzen erkennbar zu beschreiben; daher ist es auch erklärlich, dass so
viele Arten aus der Beschreibung allein nicht inmier haben erkannt werden können,
da die Autoren gerade das Charakteristische in ihren Beschreibungen nicht immer
gleich erfassen und hervorheben konnten. Eine Monographie, wie die vorliegende,
würde daher auch wahrscheinlich ergebnislos oder unfruchtbar verlaufen sein, wenn
es mir nicht möglich gewesen wäre, fast alle älteren Typen, soweit sie noch vorhanden
sind, unter einander verglichen zu haben. Durch das aus solcher Gegenüberstellung
sich ergebende Resultat der Artfestsetzungen wird eben das bewiesen und illustriert,
was ich vorbin behauptet, dass es schwer halte, die Arten aus der Beschreibung allein
zu erkennen. Es darf sich daher auch Niemand, der ohne Typenvergleichung Arten
aus dieser Familie beschrieben hat, wundern, dass manche seiner Arten wieder
eingezogen werden müssen. Von diesem Schicksal ist der Autor selbst nicht ver-
schont geblieben; am schlimmsten ist es aber Loew ergangen, denn von 47 palä-
arktischen Arten, die er neu aufgestellt hat, haben nur 19 Bestand. Aus diesem
Umstände mag man die Grösse der Schwierigkeiten ermessen, die in der Materie
begründet sind.
Meinen nachstehenden Studien konnte ich zu Grunde legen das Material aus
folgenden Sammlungen:
1. Berliner Museum mit Tj'pen von Loew.
2. Wiener Hofmuseum mit Typen von Winthem, Wiedemann u. a.
3. Pariser Museum mit Typen von Meigen.
4. Stuttgarter Naturalienkabinet mit Typen von v. Roseh.
5. Museum in Lund mit Typen von Zetterstedt.
ß. Museum in Stockholm mit Typen von Thomson.
7. Museum in Antwerpen mit Typen von v. d. Wulp und de Meyere und
mit vielen unbestimmten Arten aus dem Indischen Archipel.
"•• (S. Museum in Hamburg.
9. Museum von Kopenhagen.
10. Museum in Budapest mit vielen Arten aus allen Weltteilen, namentlich
von der Insel Formosa.
11. Pariser Museum mit Arten aus Zentral-Amerika, bei Gelegenheit der
Gradmessung vor einigen Jahren von Herrn Rivet zusammengebracht.
12. Sammluns- des Entomologen A. L. Melander aus Washington (über 2000
nordamerikanische l-^xemplare) und des Herrn I. M. Aldrich aus Moscow, Idaho,
N.-Amerika.
CHLOROPIDAE Hl
13. Sammlung des Herrn Wii.h. Schnüse aus Süd-Amerika.
14. Sammlung des Herrn Prof. Dr. Bezzi. (Nordamerikan. Exempl.)
15. Sammlung der Herren L. Oldknueiu; Berlin, Scmnabi, Warschau, Sintknis
Dorpat, KuNizK Dresden, Strobe Admont, Siehek Biegershnrg, Frey Helsingfors,
CoRTi Pisa und .schliesslich meine eigene Sammlung paläarktischer (Ihloropiden.
Ich beahsichlige der Beihe nach die einzelnen Faunengebieie zu bearheilen
und zwar in naciistehend verzeichneten Abteilungen :
I. Paläarktisciies Gebiet.
II. Äthiopisches Gebiet.
III. Indisch-australisches Gebiet.
IV. Neotropisches Gebiet (Süd- u. Zentral-Amerika).
V. Nearktisches Gebiet (Nord-Amerika).
Am Schluss wird sich Gelegenheit bieten, über die Verbreitung der Gattungen
und Arten das Gesamtergebnis zusammenzufassen und die faunistischcn Beziehungen
der einzelnen Faunengebiete zu einander darzulegen.
Zu diesem hier vorliegenden 1. Teil bemerke ich noch, dass die Zitate und
Literaturnachweise der paiäarktischcn Arten im Bande IV des Katalogs paläark-
lischer Dipteren zu linden sind, und dass nur solche Arten, welche dort etwa
nicht genannt sind, mit einem entsprechenden Nachweis versehen wurden.
Ä) Bestimmungstabelle für die paläarktischen Gattungen der Gruppe
der Chloropinae.
1. Hinterschenkel verdickt, Hinterschienen entsprechend gekrümmt .... 2
— Hinterschenkel und Schienen von gewöhnlicher Form ;\
2. Stirne weit vorgezogen; Untergesicht stark zurückweichend ; drittes Fühler-
glied stumpfkegelig verlängert; dritte L<ängsader fast gerade. Nackte, stark
punktierte Arten. Platycephala Fali,. 3*!!^
— Stirne nicht besonders weit vorgezogen; Untergesicht kaum zurückweichend ;
drittes F'ühlerglied rundlich, kaum etwas verlängert, mit dorsaler Borste ;
dritte Längsader nach vorne aufgebogen. Nackte, kaum punktierte Arten.
Meromyza MEi(..^t7
3. Bandader deutlich über den Endpunkt der dritten Längsader hinausgeführt,
die vierte nicht erreichend. Flügel und zweite Längsader besonders lang,
hintere Querader mitunter fehlend 1
— Randader an der Spitze der dritten Längsader endigend oder, wenn darüber
etwas hinausgehend, dann die Flügel und zweite Längsader nicht von
besonderer Länge und die hintere Querader stets vorhanden .... .")
4. Dritte und vierte Längsader an der Spitze ziemlich parallel laufend ;
zweiter Bandader-Abschnitt 2Va — 37s mal so lang als der dritte.
Dicraeus Lw. p. p. 1<>''T
5. Untergesicht stark zurückweichend ; Kopf im Profil mehr oder weniger '
dreieckig ß
— Untergesicht wenig oder nicht zurückweichend oder etwas vortretend. Kopf
im Profil viereckig, trapezförmig oder rund ,S
6. Drittes Fühlerglied kurz, rundlich, mit nackter, dünner Borste; dritte
Längsader gerade; Scheiteldreieck mit einer tiefen Mitlelfurchc.
Eurina Meic. "^4
— Drittes F'ühlerglied länglich, stumpfkcgelig 7
ä6 TH. BECKER
7. Fühlerborste etwas verbreitert mit spitzer Endigung und deutlicher Pubes-
cenz. Dritte Längsader nach vorne aufgebogen ; erste und zweite ver-
schmolzen, zwischen der vierten und fünften eine Falte. Oscinis Latk. li^
— Fühlerborste nackt. Dritte Längsader gerade. Flügeladern nicht verschmolzen
und ohne Falte. Platycephala Fall. p. p.
8. Rüssel lang und dünn, mit langen zurückgeschlagenen Saugtlächen ... 0
— Rüssel nicht besonders lang und dünne mit kurzen zurückgeschlagenen
Saugflächen 10
9. Mundiand spitz vorgeschoben; drittes Fühlerglied kreisrund; dritte Längs-
ader fast gerade ; dritte und vierte schwach divergierend. Thoraxrücken
und Hinterleib oben schwarz, nicht gestreift. Schlanke, mittelgrosse Art.
Melanum n. g. -^
— Mundrand abgerundet, nicht vorgeschoben: drittes Fühlerglied kreisrund oder
auch etwas verlängert ; dritte Längsader etwas nach vorne aufgebogen ;
dritte und vierte stark divergierend. Grössere, plumpe, schwarzgcstreille
oder schwarze Arten. Capnoptera Lw. ^ |
II). Fühlerborste etwas verdickt, durch dichte kurze Behaarung dick erscheinend
und ganz schwarz .11
— F"ühlerborste nicht behaart und verdickt, wenn auch durch feine Pubescenz
mitunter etwas dicker als gewöhnlich; weiss oder schwarz 13
n. Queradern stark genähert 12
— Queradern in gewöhnlicher Entfernung ; kurze gedrungene, am Thorax
schwarz und gelb gezeichnete Art. Scheiteldreieck nur von halber Stirn-
breite. Flügel von gewöhnlicher Länge ; dritte Längsader gerade.
Phyladelphus n. gS''i
12. Gelbe, am Thoraxrücken dreifach schwarzgestreifte Art. Flügel von gewöhn-
licher Länge, dritte Längsader nach vorne aufgebogen. Scheiteldreieck
nicht besonders gross. Fühlerborste dorsal. Pseudopachychaeta Strobl. 53"
13. Drittes Fühlerglied kreisrund oder annähernd kreisrund mitunter mit etwas
stumpfer Oberecke oder eine Kleinigkeit länger als breit, aber die Länge
niemals IV4 der Breite übersteigend 14
— Drittes Fühlerglied entschieden länger als breit oder von trapezförmiger
oder dreieckiger Form 22
1 l. Thoraxrücken und Schildchen von gleicher Farbe, glänzend schwarz
oder rot .15
— Thoraxrücken und Schildchen gelb, schwarz- oder rotgestreift, selten die
Streifen verschmolzen Ki
— Thoraxrücken bis auf die Schulterbeulen ganz schwarz, stark punktiert. Schild-
chen gelb. Hinterleib ganz schwarz ; Hypopygium gross, unter den Bauch
geschlagen. Endborste der Mittel.schienen gekrümmt. Cetema Hendel. 5'4
— Thoraxrücken bis auf die Schulterbeulen und den Seitenrand ganz schwarz,
stark punktiert. Schildchen gelb. Hinterleib oben schwarz, Seitenränder
gelb ; Hypopygium unscheinbar, nicht eingekrümmt. Endborste der Mittel-
schienen gerade Epichlorops n. g- 77
1.'). Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz mit weicher weisser
Behaarung ohne deutliche Beborstung. Eutropha Lw. ^'^
— Thoraxrücken imd Schildchen glänzend schwarz mit deutlicher schwarzer
Behaarung und Beborstung. Schildchen klein mit den gewöhnlichen
Randborsten. Punktaugen deutlich. Scheiteldreieck gross, glatt, die Seiten-
ränder deutlich einreihig behaart. Haplegis Lw. y-Q
CHLOROPIDAE 37
— Tlioiaxrücken und Schildchen glänzend schwarz oder rostrot. Schildchen
auffallend gross und stark gewölhl mit scharfer unlerer Kante und hier
mit einer Reihe kurzer schwarzer Borsten hesetzt. I'imklaugen undeutlich.
Scheiteldreieck seiu- gross und breit mit Hohlpiuikten und einer deut-
lichen Mittelfurche ; gedrungene Figur. Homalura Meki. b >-
U). Schildchen abgeplattet 17
— Schildchen gewölbt V.)
17. Thorax und Schildchen matlgelb mit breiten sandgrauen Längsstreifen.
Hinterleib mit zwei breiten oberen dunklen Längsstreifen. Fühlerborste
weiss. Sciieiteldreieck mattgelb mit kreisförmigem schwarzen Fleck
unter den ücellen. Metopostigma Beck. G3
— Thorax und Schildchen glänzend gelb mit schwarzen oder roten Längs-
streifen. Hinterleib nicht längsgestreift. Fühlerborste schwarz .... LS
LS. Stirn und Scheiteldreieck nicht von ungewöhnlicher Breite. Augen gross,
weit höher als der halbe Kopf. Chloropisca Lw. (^4
19. Queradern stark genähert. Diplotoxa Lw. n c>
— Queradern nicht auffällig genähert 20
20. Borsten der Frontorl)iten deutlich entwickelt. Lasiosina n. g. 70
— Borsten der F'rontorbiten ohne besondere Entwicklung 21
21. Düstere, raattschwarz und gelb gezeichnete, breit gebaute Arten mit eckigem
Kopf, vorgestreckten, etwas verlängerten Fühlern, dicker weisser oder
schwarzer Fühlerborste, sciiwarzen Tastern. Anthracophaga Lw. 7 d
— Hellere, gelb und schwarz, selten schwarz, selten gelb- oder rotgefärbte '
Arten mit abgerundetem Kopf; drittes Fühlei'glied fast kreisrund, selten
abweichend, Taster gelb, mitunter schwarz. Chlorops Meig., Lw.7^
22. Drittes P'ühlerglied deutlich verlängert, verhältnismässig schmal .... 23
— Drittes Fühlerghed verhältnismässig kurz und breit, trapezförmig oder fast
dreieckig mit deutlicher Oberecke . 25
23. Fühlerborste etwas dick und weiss 24
— Fühlerborste dünn und schwarz; drittes Fühlerglied IV4 — l'/anial so lang
als breit mit stumpfer Oberecke. Thorax glänzend schwarz, Schildchen
gelb. Scheiteldreieck mit deutlicher Längsfurche. Assuania Beck. ip<f
24. Thorax und Schildchen schwarz, grob punktiert, ohne Streifung und Fur-
chung. Mittelschiene mit einem kleinen schwarzen, etwas gekrümmten
Enddorn. Centorisoma n. g. / (7(C,
— Thorax und Schildchen gelb, nicht punktiert, schwarz gestreift. Mittel-
schienen einfach; drittes Fühlerghed l'/v — 2nial so lang als breit.
Parectecephala n. g. /^^S"
— Thorax schwarz, nicht gestreift. Mittelschienen einfach. Drittes Fühlerglied
2'/2— S'/ainal so lang als hyL''i\(^-zCe-nt^-r i^c^n) Lagaroceras Beck. / 07
2.'). 'l'iroraxrücken hellgelb, matt, mit sandgrauen Längsstreifen. Fühlerborste
weiss. Scheiteldreieck ganz hell mit schwarzem Ocellenhöcker, die Seiten-
ränder ohne Behaarung. Stenophthalmus Beck. icPf
— Thoraxrücken glänzend schwarz mit weisser Behaarung. Fühlerborstc fein
und schwarz. Scheiteldreieck gross, wie bei Haplegis, die Seitenränder
mit feinen Härchen eingefasst. Scoliophthalmus Beck. ^Z^
38 TH. BECKER
JmJk lUa-voA-i\ru_43 s'-td . "^
Platycephala. -x-ff-. ^^ ''^"■
Fall., Dipl. Siiec, Oscinitl, 2 (I820j.
drossele bis miltelgrosse. rostgelbe bis rostbraune und schwärzliche, stark
punktierle nackte Arten. Die breite, flache Stirn ist weit vorgezogen ; das Scheitel-
dreieck bedeckt ungefähr die ganze Stirnlläche, hat somit keine üreiecksform mehr,
sondern endigt vorn breit abgerundet an dem Slirnvorderrande mit einer scharten
oder flach verlautenden mutieren Furche, l'ntergesicht zurückweichend, den Kopf
im Profil dreieckig bis trapezförmig gestaltend. I'iihler unter dem vortretenden
Slirnrande eingesetzt ; erstes Glied kaum sichtbar, zweites auf seiner Oberseite
verlängert, unten erheblich kürzer, oben mit dem dritten kürzeren bis längeien
kegel- bis nierenförmigen Giiede veilninden ; Horste rückenständig, hell, durch
kurze Pubcscenz etwas verdickt. Mundötfnung gross : der Mundrand weit nach
vorne vorgezogen, so dass er in der Höhe noch über den unteren Augenrr.nd
hinausragt. Rüssel mit kurz zurückgeschlagenen Saugtlächen; Taster unbedeutend
kurz, fadenförmig. Rückenschild grob punktiert mit Längsstreifung ; mitunter sieht
man auch eine schwache Längsfurchung, die dann auch mit auf das Schildchen
übertritt. Meso- und Sternopleuren punktiert und sehr kurz behaart. Hinterleib flach
mit 6 deutlichen Ringen. Reine in der Regel mit verdickten Hinterschenkehi und krum-
men Hinterschienen. Flügel mit fast grader zweiter und dritter Längsader, die vierte
ist schwächer, mit der dritten deutlich divergierend. Queradern einander genäliert.
Es sind bis jetzt li Arten beschrieben: /-"/. planifrons Fbk., iimbi aciilaln Fish.
und ingrn Meig. ; letztere ist ungenügend beschrieben und wird uns unbekannt
bleiben, da weder in Paris, noch in Wien Typen davon vorhanden sind. Es ver-
bleiben somit nur 2 Arten, denen ich noch die früher von mir als Eurina scnpii-
lariim beschriebene hinzugesellen will, trotz dei- nicht verdickten Hinterschenkel.
Der Kopf mit dem die ganze Stirn einnehmenden Scheiteldreieck und der tiefen
Mittelfurche ist ganz wie bei PI. planifrons Fhh. ; auch die Flügeladerung mit den
etwas gespreizten dritten und vierten Längsadern ist ganz im Charakter von
Plalycepluild : ferner entspricht die Form des dritten Fülllergliedes durchaus unseren
beiden Plulycephala-Avien, keineswegs Enrina. Diese Art stellt eine Übergangsform
dar, auf die ich nicht ohne weiteres eine besondere Gattung zu errichten für
nötig erachte ; mit Platyccj)haln hat sie mit Ausnahme der Hinterschenkelbildung
alles gemein; erweitert man den bisherigen Ciatlungsbegriff um etwas, so kann
sie sehr wohl bei Platycephala verbleiben.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
(U/rurniit Fall. = miibraciilata Fbr.
cidnwrum Fall. = planifrons Fbk.
nigra Meig. = Species dubia.
1. planifrons Fish.
culmonim Fall.
2. scapularum Beck
3. unibraculata 1'bk.
afironim Fall.
R e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten:
1. Hinterschenkel nicht verdickt 2
— Hinterschenkel verdickt 3
2. Am Scheitel zu beiden Seiten des Punktaugenhöckers je ein schwarzer Fleck.
Schulterbeulen glänzend schwarz. Kleine gelbe Art mit kurzen Fühlern
und dreifach dunkel längsgestreiftem Hintei-leibe scapularum Bkck.
CHLOPOPIDAE 39
3. Am Scheitel keine scliwarze Flecken. Schulterbeulen von der Farbe des
Thorax 4
4. Die breile Stirn mit einer mittleren Längsfurche, auf ihrer ganzen Fläciie
stark punktiert ; im Profil ungefähr um '-'/^ des Augendurchmessers vor-
springend. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite, vorne ziemlich breit
abgerundet. Grössere rostgelbe Art von 7 — <S mm Länge planifrons Fabr.
— Die breite Stirn mit einer flachen trichtei'tormigen Vertiefung, sehr schwach
punktiert; im Profil ungefähr um die Hälfte des Augendurchmessers
vorspringend. Drittes Fühlerglied ungefähr IVo-nial so lang als das zweite,
vorne ziemlich spitz endigend. Kleinere rostgelbe Art von ca. 5 mm Länge
umbraculata F'abh.
Beschreibung der Arten.
1. Platycephala planifrons Fabr. — Taf. II. Fig. 15.
Rostgelh. Thorax und Kopf stark schwarz punktiert, ziemlich glänzend. Thorax-
rücken mit zwei längeren Längslinien, die sich nach hinten hin zu Längsfurchen ver-
tiefen, welche auf das Schildchen als seilliche Randfurchen ül)erfreten. Stirn sehr
breit, über die Augen hinaus halbkreisförmig vorgezogen mit einer mittleren
Längsfurche. Untergesicht und Wangen etwas weiss bereift. Rüssel und Taster
rostgelb ; Fühler dgl. ; das dritte stumpf kegelförmige Glied an der Spitzenhälfte
geschwärzt ; Borste weiss, an der Wurzel gelb. Hinterleib pechbraun bis schwarz,
mit einer helleren Mittellinie, glatt, ohne Punktierung, ziemlich glänzend mit
kaum bemerkbaren schwarzen weitläufig gestellten Härchen. Beine glänzend rost-
gelb. An den etwas gelbbräunlichen Flügeln hebt sich die dritte Längsader dunkel
und deutlich ab. 7 — 8 mm lang.
In Mittel- und N. -Europa.
2. Platycephala umbraculata Fabr. — Taf. II, Fig. 14.
Thorax und Kopf mehr roströtlich, glänzend, aber nur schwach punktiert.
Thorax- und Stirnhaare sehr zart weiss. Auf dem Thoraxrücken sieht man drei
breite dunklere Striemen, die mittlere am Halse beginnend, die seithchen vorne
abgekürzt. Stirn stark glänzend und auf der Mitte mit einer trichterförmigen
flachen Vertiefung. Das dritte F'ühlerglied ist schmäler als bei der vorigen Ait,
länger ausgezogen, an der Spitzenhälfte geschwärzt ; Borste weiss, an der Wurzel
gelb. Hinterleib kastanienbraun mit schmalen, hellen Hinterrändern, weitläufig
weiss behaart. Beine glänzend gelbrot. Die dritte Längsader ist auch etwas dunkler
als die übrigen Adern, verläuft aber ganz gerade. 5 mm lang.
In ganz Europa.
3. Platycephala scapularum Beck. Zeitschr. f. Hyni. u. Dipt. VII. 302., 431.
(1907) [Eiirina].
Ich habe in meiner Beschreibung schon bemerkt, dass diese Art eine Über-
gangsform zwischen Eurina und Platycephala darstelle und Hess sie wegen ihier
nicht verdickten Hinterschenkel bisher bei Eurina. Nun bestehen die Unterschiede
dieser beiden Gattungen in folgenden Hauptmerkmalen: in der Stirndreiecksform,
Flügehulerung, der Fühler- und Hinterschenkelform. Unsere Art hat die drei ersten
Merkmale mit Platycephala gemein und ist daher dieser Gattung näher verwandt
als Eurina. Aus diesem Grunde füge ich sie hier ein.
Körper gelb, Thoraxrücken und Schildchen etwas matt und nur massig punktiert,
mit drei breiten, schmutzig roll)raunen Längsstreifen ; der mittlere läuft ganz durch
vom Haisansatze bis zur Spitze des Schildchens, die seitlichen sind vorne verkürzt;
40 TH. BECKER
:mf der Scluilterbeule lictjl ein auffallend grosser, j,'lcänzend schwarzer Fleck ;
die kurze Behaarung isl schwarz und an der Spitze des Schildchens sieben
zwei parallel laufende Borsten. Brusiseiten schwach glänzend, braun gelleckt ;
ein brauner Längsstrich an der Vorderkante der etwas behaarten Meso- und
Pteropleuren, sowie Flecke über den Mittel- und Hinterhüften. Hinterrücken etwas
verdunkelt, grau bestäubt. Kopf mit dem Stirndreieck der Gattung, etwas glänzend
und schwach punktiert. Das Untergesichl weicht ungefähr unter halbem lechten
Winkel zurück. Backen so breit, wie der vertikale Augendurchmesser. Da, wo das
Slirndreieck am Scheitel beginnt, liegt je ein deutlicher schwarzer Fleck ; Ocellen-
höcker schwarz. Fühler rostrot mit verdunkelter Spitze des etwas ai)gestumpften
dritten Gliedes, das nicht viel länger ist, als das zweite. Taster gelb. Hinterleib
matt rostgelb mit deutlicher schwarzbrauner Miltellüngslinie und ebensolchen
Seitenstreifen, nackt ; die sehr spärhche Behaarung schimmert weisslich. Beine
glänzend gelb, nackt. Flügel wasserklar mit rostgelben Adern ; nur die dritte und
fünfte Längsader sind auf ihrer Wurzelhälfte etwas dunkler, zweite und diitfe
grade, die vierte etwas nach unten abgebogen, divergierend ; kleine Querader im
dritten Viertel der Diskoidalzelle. 4V2 mm lang.
Aus Biskra (Coli. Becker).
Meromyza.
Meiu., Syst. ßesclir., IV. 163. 120. (1830).
Kleinere nackte, schlanke x\rten von gelber Grundfarbe. Kopf mit etwas vor-
tretender Stirn, im Profil trapezförmig. Stirn breit und flach mit deutlichem Scheitel-
dreieck. Fühler kurz, drittes Glied oval mit stumpfer oberer Fcke und nackter
Borste. Rüssel mit kurzen, schmalen, umgebogenen Saugtlächen. Augen nackt, quer-
liegend, Backen breit. Thoraxrücken mit drei meist getrennten schwarzgrauen bis
rötlichen Längsstriemen. Hinterleib mit einer mittleren dunklen Rückenlinie oder
mit drei Fleckenreihen, die mitunter schwarz zusammentliessen und auch teilweise,
selten ganz verschwinden. Beine meist ganz gelb mit verdickten Hinterschenkeln
und entsprechend gekrümmten Schienen ; erstere tragen auf ihi-er Unterseite und
Spitzenhäifte zwei Reihen kurzer schwarzer dornartiger Höcker. PTügel mit stark
nach vorne gebogener zweiter und dritter Längsader und mit genäherten Quer-
adern. Siehe Taf. 11., Fig. 3.
Im Kataloge der paläarktischen Dipteren IV. p. 1B<S sind 15 — 16 Artbeschrei-
bungen mit neim Arten aufgeführt, denen noch eine neue vom Jahre 19ü7 M. decora
F'rev aus Finland und eine zweite M. cerealium Reuter ebenfalls aus Finnland
hinzutritt. Alle diese beschriebenen Arten zeichnen sich nicht grade durch besonders
auffällige Merkmale, dahingegen durch grosse Variabilität aus, so dass es erklärlich
erscheint, dass diese vorläufig angenommenen 11 Arten bei der Typenvergleichung
und bei der vergleichenden Untersuchung sehr vieler europäischer und asiatischer
Exemplare in verschiedtMien Sammlungen bis auf drei zusammenschrumpfen,
welche sich durch leidlich konstante Merkmale unterscheiden lassen. Diesen drei
Arten : pratoriiin Meiü., uarkgatn Meki. und snitatrix L. kann ich nur noch eine
vierte: inornata aus Zentral-Asien hinzufügen.
Variabel ist vor Allem die P'orm und Farbe der Thoraxstreifen, der Hinter-
leibszeichnung und Brustseitentleckung ; auch die Färbung der Taster ist nicht
konstant. Einigermassen brauchbar als plastisches Merkmal ist die Dicke der
Hinterschenkel und die Breite der Wangen ; dann die mehr gestreckte oder
gedrungene Körperform.
CHLOROPIDAE 41
.1/. sdltatri.v L. hal schwarze Taster, drei schwarze Rückenstreifen und desgleichen
(irci sclnvarzc Hinlerleibsneckcnroihen ; die Exemplare sind gewöhnlich nur von
üeringer Grösse und die Hintersciieiikel sind weniger verdickt als hei den übrigen
Arten. Die dunkle Variante, bei der der Hinterleib mit Ausnahme gelber Säume
ganz verdunkelt bis schwarz erscheint, nennen wir lügriuenüs Macq. =^^ virescens
V. Ros. ^ basulis \ . Kos.
M. varicgnta Meig. hat ebenl'alls schwarze Taster ; die drei Längsstreifen des
Thoraxrückens sind auf ihrer Mitte heller grau bis ganz rotgelb ; auf dem Hinter-
leib fehlt häufig die Streifenzeichnung der ersten drei Ringe ; die Hinterschcnkel
sind deutlich verdickt. Eine Variante mit hellen Tastern ist M. femorata Mkig.
mit iiiren Synonymen : laeta Miiio., viifescens v. Ros., unriegala Schin. (nee JMeig.)
M. praloriiin Meig. ist bei hellen Tastern durch langgestreckte Gestalt und
einreihige Fleckenzeichnung des Hinlerleibes charakterisiert. Eine Variante mit an
der Spitze geschwärzten Tastern fand ich im Museum zu Rudapest; die Tiere
stammten aus Ungarn und Sibirien. Herr Frey in Helsingsfors hat sie auch in
Finnland gefunden und als decora n. sp. beschrieben in: Medd. Soc. Fauna et
Flora Fennica, 19Ü7. (iS. 2.
M. inomnla n. sp. aus Sibirien zeichnet sich durch ganz gelben Hinterleib
aus, auf welchem nur der zweite Ring zwei kleine schwarze Seitentlecken zeigt ;
durch helle Taster, ganz gelben Kopf, kürzere Stirn, ferner durch scharfe, ver-
kürzte schwarze Thoraxzeichnung und massig verdickte Hinterschenkel.
M. viridiila Halid. unterscheidet sich in keiner Weise von prcilonim jMeig.
üb M. variegata Haijd. etwas anderes darstellt als variegata Meig., vermag
ich nicht festzustellen, glaube es aber nicht.
M. ceixalhiin Reuter, Medd. Soc. Faun, et Flor. Fenn. M (1!)Ü2) ist identisch
mit variegata Meig. und, wie REurEK in Anmerk. 1 richtig mitteilt, auch identisch
mit der in Winthem's Samml. in Wien unter dem Namen M. camponim V\'inth.
(in collect.) aufgeführten M. uariegala Meig.
Arte n- u n d S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
basalis v. l^os. = saltatrix L. var. nigriventris Macq.
camponim Winth. (in collect.) ^= variegata Meig.
cevealiiim Reuter = variegata Meig.
ckwicrus Gmel. = saltatrix L.
* ciiruinenns Zett. =- saltatrix L. var. iiigriventris MACg.
decora 1""rey. = pratoruiii Meio. var.
femorala Macq. = variegata Meig. var.
1. inornata Beck.
laeta Meig. = variegata Meig.
inüuita Gmel. = saltatrix L.
nigriuentris Macq. = saltatrix L. var
2. itratoriiin Meig., Macq., Zktt. Wm.k., Schin.
i'iridida Halid.
var. decora 1^'hey.
viifescens v. FHos. = variegata Meig.
15. saltatrix L., Fall., Meig., Macq., Zeit., Walk., Schin.
clavicrus Gmel., Schkank.
miniita Gmel., Schrank.
var. iiigriventris Mach.
basalis v. Hos.
* curvinervis Zett. [Oscinis] Dipt. Sc, VII. Nr. 18.
42 'l'H. BECKER
curvineruis Zett.
saltatrix var. c. Zett.
inrescens v. Ros.
sulUitri.v var. R\i,l. = variegata Mku;.
saltatrix var. c. Zett. -- saltatrix L. var. nigriveiitris Macq.
•). rariegata Meig.. Macq., Zett.. Walk., Halid., Be/./a, Beck.
camponim Winth. (in collect.)
cerealium Meüter.
laeta Meig., Schin.
ruf'escens v. Ros.
saltatrix var. Fall.
var. femorata Macq., Meig.
variegata Schin., Strobl (iiec Meig.)
vittata Winth. (in collect.).
iHiriegata Schin , .Stkobl. = variegrata Meig. var. femorata Macq.
inrescens v. Ros. = saltatrix L var. nigriTCntris Macq.
i'iridiila Halid. = pratorum Meiö.
inltata Winth. liu collect.) = variegata Meig. var. femorata. Macq.
H esti mm u nj^st a belle der Arten.
1. iiinterschenkel stiirk verdickt, nur ungefähr 27j — 'l^l.,-ma\ so lang, als in der
Mitte dick, oder wenn etwas länger, dann auch der ganze Körper ver-
längert und die Wangen breit 2
— Hinterschenkel nicht so stark verdickt, ungefähr 3 — SV-^-mal so lang als
in der Mitte dick 6
2. Wangen mindestens so breit wie das dritte Fühlerglied. Kopf und der
ganze Körper lang gestreckt. Thoraxstreifen schwarz bis schwarzgrau,
der mittlere auf das Schildchen übertretend. Hinterleib mit nm- einer
mittleren Strieme und zwei schwarzen Flecken am zweiten Ringe 3
— Wangen schmäler als das dritte Fühlerglied, gewöhnlich nur halb so breit ;
gedrungene, nicht langgestreckte Formen . 1
3. Taster rotgelb pratorum Meig.
— Taster gescliwärzt pratorum Meig. var. decora Frey.
1. Hinterleib mit drei mehr oder weniger ausgebildeten Fleckenreihen, die
sich mitunter auch an Vorderrandbinden zusammenschliessen. Thorax-
rückenstreifen rot oder rot und schwarz, selten ganz schwarz .... 5
5. Taster schwarz ; Thoraxstreifen rot und schwarz variegata Meig.
— Taster rotgelb, Tboraxstreifen rot variegata Mnici. var. femorata Macq.
6. Taster schwarz 7
— Taster cotgelb 8
7. Hinterleibsllecke in drei deutlichen Reihen vorhanden. Scheiteldreieck gelb.
Thoraxsti eilen schwarz, der mittlere auf das Schildchen übergreifend ;
Rrnstseiten nur mit kleinen schwarzen Flecken saltatrix L.
— Hinterleib mehr oder weniger ganz schwarz mit gelben Hinterrandsäumen.
Scheiteldi-eieck an den Rändern oder ganz geschwärzt. Thoraxstreifen
schwarz, der mittlere auf das Schildchen übergreifend; Brustseiten deutlich
schwarz gefleckt. Fühler und Schenkel vielfach verdunkelt
saltatrix L. var. nigriventris Macq.
iS. Hinterleib unten und oben ganz gelb, nur an den Seiten des zweiten Ringes
je ein kleiner schwarzer Fleck. Thoraxstreifen schwarz, der mittlere
nicht bis über das Schilden weitergeführt, vielmehr schon auf der Mitte
des Rückens abbrechend. Stirn wenig vorgezogen inornata n. sp.
CHLOROI'IDAE 43
Besch i'e i hu 11 2 der Arten.
t>
4. Meromyza pratorum Meu;. c??-
Laiif><testieckte Art. Thorax matt hellgelb mit drei schwarzen, granbestäubten
Längsstreifen, von denen der mittlere vom Halse an bis über das Schildchen
läuft. Hinterriickeii schwarz. Sclieiteldreieck gross, etwas weisslich, ohne deutliche
Kinfassung mit Haaren, Kopf länger als hoch, Augen querliegend. Wangen breit,
so breit wie das dritte P'iihlerglied. Taster gelb. Brustseiten glänzend, Flecken rot-
gelb. Hinterleib matt rostgelb mit deutlichen mittleren Längsstreifen und mit je
einem schwarzen Seitenlleck auf dem zweiten Ringe. Hypopygium (c?) gelb, hinten
hell behaart. Beine ganz gelb. Hinterschenkel etwa dreimal so lang als dick.
Körper 4V3, Flügel 3 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa und Asien gemein.
uar. decora Fkev. Taster an der Spitze geschwärzt.
5. Meromyza variegata Meig. d"i. — Taf. IL, Fig. 1—3.
Von mittlerer Grösse bis sehr gross, mehr gedrungen als langgestreckt. Thorax-
rücken maltgelb, sehr kurz, schwarz behaart, mit drei rötlichen oder schwarzen
breiten Längsstreifen, von denen die seillichen oder deren äussersten Ränder meist
geschwärzt sind und der mittlere mitunter auch auf das Schildchen übertritt.
Brustseiten glänzend gelb, meist nur mit einem kleinen schwarzen P'leck auf den
Mesopleuren, der aber auch häufig verschwindet, während die ülirigen Hüfltlecken
gewöhnlich ganz rotgelb sind. Kopf mattgelb. Sclieiteldreieck weisslicl,, etwas glän-
zend, dessen Ränder mit kurzen schwarzen Härchen eingefasst sind ; drittes
Fühlerglied oben gebräunt ; Taster schwarz oder an der Spitze geschwärzt. Hinter-
rücken rötlich bis schwarz. Hinterleib gelb, etwas glänzend mit drei Flecken auf
jedem Ringe, von denen die Seitentlecken der ersten Ringe vielfach fehlen. Beine
gelb, Endtarsenglieder etwas gebräunt. Hinterschenkel stark verdickt mit zwei
schwarzen F'lecken auf den Kniespitzen. 3 — 47^ mm lang.^
In ganz Europa und Zentralasien gemein.
var. femorata M.\cq. Diese unterscheidet sich von der vorigen durch hellere
Taster und etwas vollständigere Hinterleibszeichnung.
Aus Poltava, Krim (Saruony) Coli. Peeske.
6. Meromyza saltatrix L. cf?.
Thoraxrücken mit drei schwarzgrauen Striemen. Hinterleib mit drei Flecken-
reihen. Taster schwarz. Schulterbeulen und die beiden hinteren Hüften schwarz
gefleckt. Hinterschenkel nur massig verdickt. 2 — 3 mm lang.
In ganz Europa und Mittelasien, noch gemeiner als die vorige Art und die
kleinste.
var. nigriventris Macq. Hinterleib mehr-weniger ganz schwarz mit gelben
Iliuterrändern. Die schwarzen Rückenstreifen sind sehr breit und hängen vorne
liäufig zusammen ; an den Brustseiten treten Flecken auch über den Vorder-
hüflen auf. Das Scheiteldreieck ist an den Rändern oder auch ganz verdunkeil,
wobei dann die Dreieckspitze meistens heller gelleckt erscheint ; das dunkle
Scheileldreieck wiid am Scheitel schwarz und gehl hier in eine breite Hinterkopf-
strieme über, die sich auf der oberen Hälfte des Hinterkopfes noch mit zwei
' Nach der setir ausführliflieii I^eschreilmiig der Art M. cerealiiim Meviek (1902) ist die.se
mit M. varieyata Meig. ideiitiscli. Herr Ri-.itek beobaclilete die Larve in Weizen- und Hafer-
Ahren minierend ; die Larve lebt stets im Halme oberhalb des obersten Knotens und zer-
nagt die inneren Wände; die Verpuppung eit'olgle meist zwischen Halm und der obersten Blatt-
scheide, mitunter auch, da eine Puppe niciil zu finden war, wahrscheinlich in der Erde (V)
6'
44 TH. BECKER
scilwmzen Seitenflecken vereinigt und zwei helle Flecken einsehliesst. Die Fühler
sind verdunkelt und auf der Oberseite der Schenkel liegt vielfach eine braune
Längsstrieme. ^
7. Meromyza inornata n. s|). ?.
Eine ganz blassgelbe Art ; am Kopie ist nur die nächste Umgebung der
Ocellen gebräunt. Taster gelb, hei einem der beiden vorliegenden Exemplare sind
diese an der Spitze schwach gebräunt. Die Stirn tritt weniger vor als bei den übrigen
Arten, infolgedessen ist auch das Scheiteldreieck nicht lang. Auf dem Thorax-
rücken liegen drei intensiv schwarze Längsstreifen, mall, durch weissliche Berei-
fung etwas grau; die Mittel.strieme läuft nicht über das Schildchen, sondern ist
schon dicht hinler der Milte des Thoraxrückens abgebrochen; die Seitenstreifen
sind jenseits der Quernahl gegabelt. Hinterrücken mattschwarz; auf den Brustseiten
sieht man die gewöhnlichen schwarzen Flecken, aber nur von geringer Aus-
dehnung Hinlerleib oben und unten ganz mattgelb, nur an den Seitenecken des
zweiten Ringes liegen zwei kleine schwarze Flecken. Beine ganz blassgelb; Hinter-
schenkel nur massig verdickt. Flügel wie bei den übrigen Arten. SV-j mm lang.
Aus Sibirien, Irkutsk. (Makerow), in der Sammlung des Herrn Th. Pleske
und in Loew's Sammlung.
Diese in der küizeren Kopfform etwas abweichende Art ist auch in der
P'ärbung so wesentlich von von M. saltairix L, mit der sie die nur schwach ver-
dickten Schenkel teilt, verschieden, dass ich sie nicht lediglich als Variante auf-
lassen kann ; ihrer plastischen Merkmale wegen lässt sie sich aber auch nicht mit
der ihr in der Färbung etwas näher kommenden M. unriegata Meig oder femo-
raia Macq. zusammenwerfen.
Zur Kontrolle meiner Artfestsetzungen habe ich die Hypopygien nach Prä-
paration unter dem Mikroskop imtersucht ; dieselben sind von sehr einfachem
Bau ; der letzte Abdominalring umhüllt die Kopulationsorgane kappenförmig und
ist an der inneren Seite zum Teil geöffnet ; man sieht hier zwei meist schwarze
lamellenförmige Organe, zwischen denen sich der Penis belindet ; diese Lamellen
haben bei den drei folgenden Arten charakteristische Formen :
\. bei M. saltairix L. zeigen sie, im Profil gesehen, die Form des mensch-
lichen Fusses : sie sind gelb mit schwarzer Ferse und Spitze ; bei der Variante
iiigrii>entris Macq. sind sie ganz schwarz.
2. bei )I. praloriim Meig. haben sie die Form zweier schwarzer nackter Stäbe.
3. bei M. variegata Meig. sind sie schwarz und hakenförmig gebogen.
Die Variante decora Frey und inornata Beck, habe ich nicht untersuchen
können.
Eurina.
Meig., Syst. Beschr., VI. 3. 191. (1830.)
Schwärzlich mattgraue bis glänzend rostrote, meist kahle, kurzbehaarte Arten,
ohne hervortretende Beborstung; Kopf im Piofil durch die vorspringende Stirn
und das zurückweichende Untergesichl dreieckig gebildet. Stirn in beiden Geschlech-
tern breit mit parallelen Augenrändern und einem grossen Scheiteldreieck, das
gewöhnlich durch seitliche Rinnen und Falten von der Stirnfläche abgegrenzt
erscheint, seltener scharf geschieden, stets aber mit einer Mittellinie oder Furche
geziert ist. Die kurzen Fühler sitzen unter dem Stirnrande und sind vorgestreckt
' Die Liirve soll nach Reuter (siehe bei M. cerealium) in den Blättern verschiedener
üetreidearten minieren, olme jedoch sichtbaren Schaden anzurichten.
CHLO&OPlDAß 45
mit rundlich-ovalem dritten und uni>erähr t>leich langen zweiten Gliede ; das erste
ist seiir liurz; die F'ülilerhorste an der Wurzel dick, nackt und riickenständig. Die
Augen sind etwas querliegend, klein und nackt; Backen breit. Hrustseiten nackt
oder zum Teil behaart, jedoch ist mit einer Ausnahme diese Heiuiaruiig nur sehr
kurz und schwer wahrzunehmen. Hinterleib tlach, fünf'ringelig. Beine ohne aul-
fällige Verdickung und Behaarung, meist nackt. Flügel: die Bandader endigt
dicht hinter der dritten Längsader; die ersten drei dick und gerade, die vierte
gewöhnlich schwächer und etwas divergierend.
Aus den Beschreibungen der paläarktischen Fauna kennen wii' die folgenden
neun Arten : E. piibescens Meic... chjpentn Meic.., liirida Mkk;., (iiiadristriata Schlimm.,
cnlva Egg., niida Lw., diicnlis (^osta, d<dinatinn Sthohi., trictngiiUiris Beck.
E. clypeata Meig. wird, wie Meigen selbst sagt, wahrscheinlich nichts anderes
sein als seine E. liiridn., ausser dieser könnte nur noch E. ralixi Egg. in Frage
kommen. Da die Type im Berliner Museum, von der .Meigen spricht, nicht mehr
vorhanden ist, wird es gut sein, clypeota als synonym bei liiridn zu belassen ; in
der WiNTHEM'schen Sammlung zu Wien fand ich ebenfalls keine Type.
E. piibescens Meig. Hierüber sind verschiedene Auffassungen nicht hervor-
getreten mit Ausnahme von Schummee.
E. qiiadristriata Schumm. W' as Schummel hierüber schreibt, führt unzweifelhaft
auf E. piibescens Meig.; alle seine Angaben passen auf diese Art und auf keine
andere. Wenn Schummel trotz dieser Übereinstimmung in der Beschreibung nun
noch hinzufügt: „die gegebenen Artkennzeichen unterscheiden diese Art hinreichend
von der ähnlichen E. piibescens Meig.", so weiss man in der Tat nicht, was man
dazu sagen soll. Ich gebe weiter unten zur Vergleichung den Worflaut der Schum-
MELschen Beschreibung.
E. niida Lw. ist nach Typenvergleichung dieselbe Art wie lurida Meig., eine
in den Mittelmeerländern nicht seltene, allenthalben vorkommende Art.
E. dalmaiina Strobi, ist mit diiccilis Costa identisch, die in den Mitlelmcer-
Ländern stellenweise sehr häufig zu finden ist.
Den so verbleihenden fünf Arien kann icli noch eine neue, E. nk/rifronldta
hinzufügen.
Arte n ii n d S 3' ii o u y m e n - B e g i s t e r.
1. calva I""gg.
clypeata Meig. = Inrida .Micio.
dalmaiina Strobl = diicali» Costa.
2. ducalis Cost.a.
dalmaiina .Sthoül.
3. lurida Meig.
clypeata Meig.
nuda \.\\.
1. iiigrifrontata Beck.
mida Lw. = lurida Meig.
.'). pubescens Meig.
(juadristriata Schimm.
qiiadristriata Schumm. = pubesceus Meig.
(i. triangularis Beck.
Best im m ungs ta belle der Arten.
1. Scheiteldreieck glänzend schwarz bis rotbraun, von der maltroten Stirn-
fläche scharfkantig abgegrenzt 2
— Scheiteldreieck nicht glänzend schwarz, sondern meist matt, von annähernd
ilerselben Färbung wie die Sfirniläche und von dieser nicht scharf begrenz! .'{
46 TH. BECKER
2. Scheiteldi-eieck stark punktiert, am Scheitel von den Äuiienrändern durch
hellen Zwischenraum getrennt. Stirnvorsprung vor den Augen nicht so
lang als der Augendurchmesser. I5eine gelh triangularis Beck.
— Scheiteldreieck am Sclieitel mit den Augenründcrn schwarz verbunden. Stirn-
vors|)rung so lang wie der Augendurchmesser. Schenkel und Hinterschienen
auf der Mitte braun; letzte Tarsenglieder braun nigrifrontata n. sp.
3. Thoraxrücken mit zwei dunklen mittleren Längsstreifen (Miltelstrieme geteilt)
und zwei ähnlichen Seitenstreifen. Beine nicht ganz gelb 4
— Thoraxrücken mit drei breiten, in der Mitte kaum geteilten dunklen Längs-
streifen, schwarz behaart, Sternopleuren und Mcsojjleuren weiss behaart.
Scheilcldreieck gross, rot, punktiert mit tiefer Miltelfurche. Hinterleib
und Beine hell rotgelb. Dritte und vierte Längsader gewöhnlich ganz
parallel laufend lurida. Meic.
1. Stark behaarte Art. Thoraxrücken matt braungrau mit zwei breiten mittleren
schwarzen und zwei schmäleren Seitenstreifen, lang schwarz behaart. Hin-
terleib mattschwarz mit weissgrauen Hinterrändern und mittleren Längs-
streifen. Mesopleuren nackt, Sternopleuren lang schwarz behaart
pubescens Meig.
— Kurz behaaite oder fast nackte Arten 5
5. Thoraxrücken und Scheiteldreieck stark punktiert mit sehr kurzen weissen
Härchen. Stirn dreimal so breit wie ein Auge. Scheiteldreieck verhältnis-
mässig breit. Mesopleuren hell behaart. Fühler kurz; zweites Glied unge-
fähr so lang oder wenig länger als das dritte calva Ecc.
— Thoraxrücken und Scheiteldreieck fein ])unktiert mit sehr kurzen schwar-
zen Haaren; Scheiteldreieck schmäler; Mesopleuren schwarz behaart. F'üh-
1er verhältnismässig länger als bei E. calva: zweites Glied ein wenig länger
als das dritte ducalis Costa.
B e s c h r e i b u n g der Arte n.
8. Eurina pubescens Meic. d9- — Taf II, P^ig. 13.
Thorax aschgrau bestäubt, matt, mit zwei breiten, durch eine feine Linie
getrennten schwärzlich braunen Mittelstreifen und zwei schmäleren am Seitenrande;
die beiden Mittelstreifen laufen auch über das Schildchen; letzteres ist wie der
Thoraxrücken lang schwarz behaart ohne Hervortretung stärkerer Borsten. Brust-
seiten aschgrau, nackt. Sternopleuren lang schwarz behaart. Kopf wie der Thorax
gefärbt; Untergesicht heller, gelbgrau bestäubt. Das bis an die Fühler reichende
Scheiteldreieck wird durch eine Falte und zwei Furchen von der Stirn getrennt
und ist von ziemlicher Breite; seine Seitenränder, Stirnfläche, Wangen und Backen
sind lang schwarz behaart. Die Stirn ist über den Augen horizontal vorgezogen,
ungefähr um soviel als der Durchmesser der ovalen querliegenden Augen beträgt.
Fühler schwarzbraun, das dritte Glied so lang als breit, vorne mit einer stumpfen
Oberecke und mit nackter Bückenborste, welche an der Wurzel schwarz, weiter-
hin weiss ist. Bussel und Taster braun. Hinterleib auf der Oberseite matt schwarz,
nackt; der erste Bing grau, die Hinterränder der übrigen und eine mittlere Längs-
linie ebenfalls grau; die umgebogenen Seitenränder der Ringe grau, mit langen
schwarzen Haaren besetzt, deren Wurzeln auf schwarzen Punkten stehen. Beine :
Schenkel und Schienenspitzen schwarzgrau bereift: Schienenwurzeln und Tarsen
rotgelb bis bräunlich, Schenkel lang behaart. Flügel bräunlich, am Vorderrande
gesättigter; Adern alle dick und schwärzlich; in den Hinterrandzellen sieht man in
gewisser Bichtung belle Längsslreifen oder Falten. 3—6 mm lang.
CHLOKÜWDAIi 47
Vorkommen: in Mittel-Europa.
ScHUMMEL beschreibt seine Art: quadristrinta wie folgt:
„Borstig, Rückenschild aschgrau mit vier dunkelbraunen Striemen; Hinterleih
schwarz. Glieder desselben am Ende weisslicii gerandet, mit einer feinen hellgrauen
Längslinie. Beine graubraun, Spitze der Schenkel und die Schienen rostgelb. "
9. Eurina calva Egg. cf?. — Taf. II, Fig. 16.
Thorax und Schildchen matt braungrau, nackt, mit vier breiten nicht sehr
auffälligen dunklen Längsstriemen, stark punktiert; die beiden hinteren üor.socentral-
jjorsten sind noch sichtbar, sonst ohne jede Beborstung: die Beliaarung auf Thorax
und am Kopfe, welche ausserordentlich kurz ist, schimmert weisslich; an den Brusl-
seiten sind nur Me.so- und Sternopleuren punktiert und hell behaart. Kopf matt,
von der Farbe des Thorax. Untergesicht jedoch heller und mit weissem Reif übei'-
gossen, der auch auf den Wangen und der Stirnfläche bei schräger Beleuchtung sicht-
bar wird. Fühler rotbraun mit schwarzer, an der Wurzel verdickter Borste; von
der Wurzel der Fühler zieht sich eine rothbraune Faltenstrieme horizontal nach
dem Augenrand hin, ohne ihn zu erreichen. Der Stirnvorsprung erreicht nicht ganz
die Länge des Auges. Taster und Rüssel hellbräunlich; Schwinger und Schüppchen
weisshch, erstere mit dunklem Heck an der Spitze. Hinterleib obenauf schwarz-
l)raun mit äusserst zarten weisslichen Randsäumen und einer scliwachen grauen
mittleren Längslinie; die nach unten zu umgebogenen Ringleile sind aschgrau,
etwas punktiert, aber äusserst kurz, überwiegend weiss behaart. Beine sehr kahl;
die Grundfarbe ist rostgelb, Hüften zum Teil verdunkelt; Schenkel mit Aus-
nahme der äussersten Wurzel und Spitze schwärzlich giau bereift, ebenso die
Hinterschienen jedoch ohne scharfe Begrenzung. Flügel etwas gebräunt, jedoch
heller als bei der vorigen. 4 — 6 mm lang.
Vorkommen: Ungarn, Mittelmeergebiet.
10. Eurina ducalis Costa. c?5.
Sie hat Ähnlichkeit mit der vorigen, unterscheidet sich aber durch andere
Form und Skulptur des Kopfes und durch die ganz schwarze etwas kräftigere
Behaarung, sowie durch dunklere Flügel.
Der braungrauc matte Thoraxrücken ist etwas feiner punktiert als bei E. calixi
und die beiden mittleren dunklen Längsstriemen sind sehr deutlich, während die
beiden seitlichen undeutlicher, sind. Die kurze aber kräftigere Behaarung ist ohne
Ausnahme schwarz, an den Brustseiten sind nur die Mesopleuren etwas punktiert
und schwarz behaart. An dem gleichgefärbten Kopfe ist das Stirndreieck an seiner
Basis schmäler als bei E. calva; es ist auch kaum etwas punktiert, dahingegen
stehen zu beiden Seiten der Mittelfurche kurze Haarreihen, die ebenso wie die
kurzen Stirnhaare im Gegensatz zu E. calva schwarze Färbung zeigen. Der Slirn-
vorsprung i.st gleich der Augenlänge. Fühler rotbraun; sie sind im ganzen etwas
länger als bei E. calva : das dritte Glied an der Spitze verdunkeil mit schwarzer
Borste. Untergesicht von rotem Grundton, weiss bereift wie die Backen und die
Stirnfläche. Hinterleib matt rostbraun mit etwas verdunkelten Hinterhälften der
Ringe und sehr schmalen weissen Endsäumen; die nach unten umgebogenen Seiten-
ränder gelbgrau bestäubt und kurz schwarz behaart. Beine rostgelb; Wurzel der
Hüften, Schenkel bis auf die Spitze und eine mittlere Binde auf den Hinterschienen
schwarz mit grauer Bereifung, llügel deutlich schwarzbraun getrübt, nach dem
Hinterrande zu allmählich verblassend ; dritte und vierte Längsader annähernd
parallel; der letzte Abschnitt der vierten Längsader macht im ersten Drittel einen
kleinen Knick und verläuft von hier aus etwas dünner und blasser. 5 — .S mm lang.
Ich fing sie in Griechenland, Syrien und Korsika.
48 TH. BECKER
11. Eurina lurida Meig. c??.
Der ganze schmal gebaute Körper ist sehr kahl und von der Farbe des Gurami-
gutti. Auf dem etwas glänzenden stark punktierten Thoraxrücken liegen drei getrennte
schwarze Längsstreifen ; der mittlere beginnt am Halse, läuft aber gewöhnlich nicht
bis zum Schildchen, sondern bricht im letzten Drittel ab ; die schmäleren Seiten-
streifen aber sind etwas länger, reichen bis dicht an das Schildchen, während sie
vorne verkürzt sind ; auf den schwarzen Streifen liegt ein feiner grauei' Reif. Die
äusserst kurze Behaarung ist schwarz. An den Bruslseilen sind Meso- und Sterno-
pleuren sehr fein weisslich behaart; die Pleuren der Mittel- und Hinlerhüften sind
schwarz getleckt und grau bereift ; mitunter breitet sich die schwarze Färbung auch
über die Mesopleuren aus. Stirndi'eieck rotgelb, schwach glänzend mit einer tiefen
Mittelfurche, stark punktiert und wie die matte Stiintläche sehr kurz schwarz
behaart. Stirnvorsprung gleich dem Augendurchmesser. Fühler kurz, rotgelb, das
dritte (liied oben gebräunt mit dunkler, an der Spitze weisser Borste. Untergesiclil
und Backen weiss bereift. Hinterleib auf der Überseite etwas glänzend rotgelb, des-
gleichen die umgebogenen Seitenränder. Beine ganz gelb. Flügel schwach grau-
bräunlich getrübt ; der letzte Abschnitt der vierten Längsader ist etwas schwächer,
läuft aber im übrigen mit der dritten parallel, fi — 6 mm lang.
Sie konnnt in allen Ländern des Mittehneerbeckens vor, auch in Ungarn.
Coli. Beckkr.
12. Eurina triangularis Beck. <? . — Taf. II, Fig. 1<S, 19.
Sehr kleine nackte Art. Thorax gelb ; durch Zusammentlie.ssen der drei matt-
schwarzen Rückenstreifen ist der Bücken mit Ausnahme der Schullerbeule und
eines dahinter liegenden Heckens ganz schwarz ; auch das Schildchen ist nur an
den Seitenecken gelb. Die Punktierung ist ziemlich deutlich ; die Wurzelpunkte
der sehr kurzen schwarzen Haare bilden kleine schwarze Punklflecken auf der
etwas grau bestäubten Fläche. An den gelben Brustseiten liegt ein grösserer
dreieckiger raatlschwarzer Fleck auf den Sternopleuren, so jedoch, dass der obere
Teil in Form eines Längsstreifens noch gelb bleibt ; ein kleiner Fleck liegt ferner
über den Hinterbüften ; maltschwarz ist auch der Hinterrücken. Kopf gelb ; das
glänzend schwarze bis rostrote Stirndreieck ist sehr schmal zugespitzt, auf der
Mitte tief gefurcht, die Seilenilächen stark punktiert, an den Rändern scharf abge-
setzt. Der Stirnvorsprung vor dem Auge erreicht nicht die Länge des letzteren;
die beiden ersten Fühlerglieder sind gelb, das drille tiefschwarz, deren Borste am
verdickten Wurzelteil schwarz, weiterhin weiss ist. Da, wo die Fühlerwurzeln die
Stirnfläche berühren, liegt auf der Fühlerunterseite ein schwarzer Fleck. Der innere
Teil der Mundöifnung hat auf seiner Überseite zwei schwarze Flecken ; der Hinler-
kopf ist auf der Mitte im Anschluss an das dunkle Stirndreieck schwärzlich. Hin-
terleib gelb, auf der Oberseite jedoch mit Ausschluss der Seitenränder schwäizlich,
maltglänzend, nackt. Schwinger gelb mit dunkler Kopfspitze. Beine gelb, letztes
Tarsenglied kaum gebräunt. Flügel schwach schmutzigbraun mit braunen Adern.
3^/^ mm lang.
Aus Fgypten und Syrien. Coli. Becker.
lo. Eurina nigrifrontata n. sp. c? 9. — Taf. II, Fig. 17.
Der vorigen nahe verwandt, aber durch andere Kopfbildung und Beinfär-
bung geschieden.
Schmal gebaut wie die vorige. Thoraxrücken bis auf die schwarzgefleckten
gelben Schulterbeulen und mit dem Schildchen ganz schwarz, etwas grau bereift
und kurz schwarz behaart. Bruslseilen nackt, ausser den beiden schwarzen Flecken
über den Mittel- und Hinteihüften noch am unleren Teil der Mesopleuren schwarz
CHLOROPIDAE 49
gestreift. Schwinger gelb mit braunem Kopl'fleck. Das Slirndreieck ist glänzend rost-
braun bis schwarz, punktiert, mit Miltelfiirche und scharf von der gelben Stini-
lläche sich abhebend, aber länger als bei der vorigen Art und am Scheitel durch
glänzend schwarzen Flecken an die Augenränder stossend und so in die .schwarze
Hinterkopftläche verlaufend. Der Kopf ist entschieden weit länger und das Unter-
gesicht weit thicher als bei der vorigen Art: der Stirnvorsprung reichlich so lang
als der Augendurchmesser. Die Fühler sind schwarz mit rötlich gelben Wurzel-
gliedern und schwarzer Borste. Hinterleib auf seiner Oberseite schwarz, glänzend,
die umgebogenen Seilenteile rostgelb. Beine ebenso gefärbt mit schwarzen Längs-
streifen auf der Oberseite der Schenkel und an der Hinterseite der Hinterschienen;
letzte Tarsenglieder ebenfalls gebräunt. Flügel graubräuiilich getrübt ; die vierte
Läugsader im letzten Abschnitt schwächer ausgebildet und mit der graden dritten
etwas divergierend. 3 — 4 mm lang.
Aus Griechenland: Korfu und Pyrgos, April. Coli. Becker.
Oscinis.
Latreu-le, Hist. nat. d. Crust. et d. Ins., XIV. 382. (1804).
Camarola Meic, Syst. Beschr, VI. 7. CXCIII. Tab. 55. ßg. 18—21 (1830).
Latreu.le hat 1804 zuerst seine Gattung Oscinis aufgestellt und dabei zwei
Arten genannt: zuerst Oscinis lineata Fbh. und zu zweit O. curvinervis Latr. Die erste .^
ist nach übereinstimmendem Urteil von Schrank, Meigen und Fallen = Chlorops
nasiila Schrank (nach Typen von Meig. u. Lw. = C. Meigeni Lw.) und da die
Gattung Chlorops bereits 1803 aufgestellt wurde, so scheidet Oscinis lineata Fbr.
als Type der LATREiLLEschen Gattung aus. Es bleibt somit die zweite Art O. curvi-
nervis als Vertreterin der Gattung Oscinis übrig. Latreille beschreibt sie wie folgt :
„Noire ; tete roussätre ; vertex plan avec une Impression en forme de V et
un point noir ; pattes d'un fauve brun : alles obscures, courbees vers leur extre-
mite. — Dans les lienx marecagaux des environs de Paris."
Diese Beschreibung passt nur auf eine einzige Fliege der Familie, auf diese
aber ausgezeichnet; auch die Angabe, dass sie in sumpfigen Gegenden zu Hause,
ist charakteristisch : es i,st die uns bekannte Camarola flavitarsis Meig.' ; letztere wird
somit als synonym zu Oscinis curvinervis LArR. zu stellen sein und die grosse
Gattung Oscinis muss einen anderen Namen erhalten.
' Auf diese wahrscheinliche Übereinstimmung machte mich mein Freund Kertäsz aul-
merksam.
Latrüille hat in dem i^leichcn Jahre 1804 seine Onttung Oscinis noch einmal eingeführt
und zwar im: Nouveau Üiciionnaire d'Hisloire naturelle XXIV, p. 196 (1804); hier sagt er folgendes:
.,Genre Oscinis. — Tete spherico-pyramidale. Vertex plan. Antennes tres courtes, ecarlöes,
donl la derniere piece boucoup plus grande ovale.
I .\iles droites. Tete n'etant pas aplatie.
Musca lineata j
Musca oleae / ^'^'^'*-
II Ailes se courbant vers l'extr^mite. Tete aplatie.
Mes mouches curvipennes
Musca planifrons
Musca umliraculata '
Die Worte: „nies mouches curvipennes" deuten schon darauf hin, dass Latreille eine
solche .mouche' früher erwähnt haben nmss, was ja auch in der Histoire naturelle geschehen
ist. Latheille hat hier bei der zweiten Erwähnung keine besondere Art als Trägerin der üattung
genannt, wohl unter Bezugnahme auf seine frühere Publikation; aber auch wenn letzlere erst
nach dem Dictionnaire erfolgt sein sollte, so würde unsere Schlussfolgerung in bezug auf Oscinis
dieselbe bleiben.
71^
.^Ö t-H. BECKfeR
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r.
Kleine nackte dunkle Art. in etwas gekrümmter Stellung sich bewegend, durch
Hiigeladerung und Fühlerborste besonders ausgezeichnet.
Thorax und Schildchen stark punktiert, etwas glänzend mit zwei schwachen
Längsfurchen auf dem Rücken. Das halbkreisförmige Schildciien ist bemerkenswert
dadurch, dass es keine Randborsten, wohl aber auf der Mitte seiner Oberfläche zwei
senkrecht nach oben gestellte Borsten zeigt. Kopf mit flacher, etwas vorstehender
Stirn, auf der sich das grosse Stirndreieck durch seitliche Furchen V-förmig abhebt.
Fühler vorgestreckt, nicht lang; drittes F"ühlerglied etwas kegelförmig verlaufend,
auf der Überseite etwas ausgeschnitten mit einer dicken, breilgedrückten, fast nack-
ten Rückenborste. Untergesicht und Backen nach hinten stark zurückweichend
mit grosser nackter Mundöfl'nung, kleinem, mit zurückgeschlagenen Saugttächen ver-
sehenem Rüssel und dünnen Tastern. Hinterleib und Beine bieten nichts Beson-
deres. An den Flügeln fällt auf, dass die zweite Längsader der ersten stark genähert
ist. so dass beide wie eine einzige verdickte Ader erscheinen ; auch in ihrem wei-
teren Verlaufe ist die zweite Längsader der Randader eng anliegend ; die dritte ist
stark gebogen und mündet weit vor der Flügelspitze ; die vierte endigt an der
Flügelspitze, ist jedoch auf der letzten Hälfte ihres letzten Abschnittes ganz unschein-
bar: auch die fünfte bricht bald hinter der hinteren Querader ab, die eine sehr
schiefe, dem hinteren Flügelrand parallele Stellung einnimmt ; von der Spitze dieser
hinteren Querader läuft eine Falte zwischen der vierten und fünften Längsader
zum Flügelrande, der an der Mündungsstelle eine Einbuchtung erleidet. Siehe Fig. 23.
14. Oscinis curvinervis Latr. {Camarota ßcivitarsis Meig., aurifrons HALm.,
cerealis Rnd., nifimana v. Res.)
Thorax und Schildchen schwarz, punktiert, etwas glänzend ; Bruslseiten ebenso,
die Sternopleuren aber unpunktiert, ganz glänzend. Schwinger vvei-sslich mit schwarzer
Endhälfte des Kopfes. Kopf gelb ; Stirn und Stirndreieck stark glänzend; erstere
nur mikroskopisch behaart. Fühler schwarzbraun, jedoch der obere Teil des dritten
Fühlergliedes gelb , Borste schwarz, obere Hälfte des Hinterkopfes desgleichen.
Hinlerleib nackt, glänzend .schwarz. Beine braungelb ; hintere Hüften, Schenkel bis
auf deren Spitze und eine mitllere Binde auf den Schienen schwarzbraun. Flügel
braunschwärzlich gefärbt, auf der Mitte und am Vorderrande am stärksten. Adern
schwarzbraun. Reichlich 2 mm lang.
In ganz Europa heimisch. Coli. Beckeh.
Melanum n. g.
Taf. III, Fig. 31, 32, 33.
Diese, meinerseits bei Charakterisierung von Capnoptera Lw. abgezweigte
Gattung mit der Stammform Cldorops lateralis Halid. teilt mit Capnoptera den
langen, schmalen, geknieten I^üssel, ist aber durch Gesichts- und Fühlerform sowie
etwas andere Flügeladerung getrennt. Die Färbung ist charakteristisch insofern,
als die Oberseite von Thorax und Hinterleib schwarz, die Unterseite gelb ist.
Thorax kurz, gewölbt, schwarz ohne Längsfurchung ; Schildchen gelb, gewölbt ;
Brustseiten gefleckt; Meso- und Sternopleuren nicht behaart. Stirn etwas vor-
springend, mit grossem gleichseitigen, glatten und von der Stirnfläche scharf
getrenntem Scheiteldreieck, das auf der Mitte eine zarte Längsfurche zeigt. Augen
nackt, höher als breit. Untergesicht unten mit spitz nach vorne vorgeschobenen
W'angenplatten, dünnem geknieten Rüssel und schmalen Tastern. Fühler kurz,
CHLOROPIDAE ti
drittes Fühlerglied kreisförmig mit nackter, schwarzer Borste. Hinterleib llach,
oben verdunkelt, imten hell. Flügel schmal ; alle Längsadern grade ; dritte und
vierte nicht an der Spitze umgebogen, sondern nur im ganzen etwas divergierend.
1.1. Melanum laterale Hai.id. [ChloropsJ \^33,{sciitellarc Zivr-r. [ChloropsJ l<S;j(S.
hyalipenne Stuobi. fCapnoptcraJ 1899).
Oberseite des glänzend schwarzen Tlioraxrückens ohne deutliche Behaarung,
von der Seile besehen mit feiner grauer Bereifung. Schulterl)eulen und ein dahinter
liegender F'kck am Seiionrande gelb; erstere schwarz getleckt. Bruslseiten auf
Mittel- und Hinterhüften gefleckt; an der vorderen Seite der Mesopleuren ein
schragliegender schwarzer Strich, der seine Fortsetzung findet in einem isoliert
unter dem Prothorakal-Sligma liegenden Flecken. Stirne gell) und schmal. Fühler
ganz schwarz; Bussel und Taster gelb; oberer Mundrand schwarz. Backen schmal,
nicht so breit wie das dritte Fühlerglied. Hinterleib oben pechschwarz, Seitenrand
nnd Bauchseite gelb. Beine gelb, Vordertansen und Kndtarsenglieder gebräunt.
Flügel länger als bei Capnoptcrci, glashell mit der oben angegebenen Aderung.
3Y2 nmi lang.
Vorkommen in ganz Europa und aus der Krim, Salgir [Maschenow] Coli.
Pleske & Becker.
16. Melanum fumipenne Lw. fCapnoptera] .
Der vorigen ähnlich, der Beschreibung nach durch breitere Backen, ver-
dunkelte Sclunkel und Schienen und schwärzlich getrübte Flügel abweichend.
Aus Sibirien. (Coli. Loew.)
Capnoptera.
Loew, Zeitsclir. f. Entomol. Breslau, XV. 11. (1866 uec 1861).
Das hauptsächliche und charakteristische Merkmal dieser Gattung, von der
in Deutschland Vertreter bisher nicht gefunden wurden und auch wohl nicht vor-
kommen, hat Loew in der P'orm des Bussels erlilickt, der schmal und lang ist
und fast ebenso lange zurückgeschlagene Saugilächen hat ; hierzu Irelen allerdings
dann noch andere Besonderheiten in der Flügeladerung und Fühlerform. Unler
den vier von Loew beschriebenen Arten ist jedoch eine, welche mit ihrem voll-
kommen kreisförmigen dritten Fühlergliede abweicht. Loew's C. fiimipeunis erscheint
mir als eine nicht in diese Gattung gehörige Art; sie ist mit C. hyalipennis Strobi.
verwandt, der beide Arten auch mit einander vergleicht. Beide bilden einen von
Capoptera bestimmt abweichenden F'ormenkreis ; ich habe sie in die Gattung
Melanum gestellt. Nach dem Ausscheiden dieser beiden Formen lässt sich die
Charakteristik von Capnoptera schärfer und einheitlicher als zuvor wie folgt geben :
Thorax von dunkelgelber Grundfarbe mit drei pechschwarzen Rückenstreifen
und Flecken an den Brustseiten, die aber auch mehr oder weniger ganz zusammen-
lliessen, sehr kurz, bis deutlich lang schwarz behaart. Schildchen gelb, gewölbt,
auch verdunkelt mit verhältnismässig kurzen Bandborsten. Mesopleuren und Sterno-
pleuren behaart. Kopf gelb bis pechbraun, kugelig mit vorne abgerundetem, nicht
spitz vortretenden nackten Mundrande. Scheiteldreieck meist glänzend schwarz,
bis annähernd zu den Fühlern reichend. Drittes Fühlerglied von verschiedener
Grösse, länglich oval bis quadratisch, niemals kreisrund mit nackter, mikroskopisch
pubescenter Borste, die im Wurzelteil schwarz, an der Spitze wei.sslich erscheint.
Rüssel lang und schmal, lang gekniet. Hinterleib flach, oben verdunkelt. Hügel
geschwärzt oder gebräunt ; dritte Längsader an der Spitze nach vorne gebogen,
§2 TH. BECKfeR
mit dem letzten Abschnitt der an der Spitze verblassenden und nach unten gebogenen
vierten Längsader stark divergierend. Grosse bis raittelgrosse plumpe Arten.
Für die Unterscheidung der Arten kommt nach meinen Untersuchungen die
grössere oder geringere Schwärzung der ursprünglichen gelben (irundfarbe des
Körpers durch das Zusammentliessen der Streifen und Flecken erst in zweiter
Linie zur Geltung, da sich diese als sehr schwankend darstellt; in erster Linie wird
die Lance der Behaarung auf Thorax und Kopf sowie Grösse und Form des dritten
Fühlergliedes zu berücksichtigen sein, wobei die Geschlechter insoweit noch in
Frage kommen, als die Weibchen eine etwas kürzere Behaarung und dabei eine
etwas breitere Stirn als die Männchen besitzen. Die Farbe und die Grösse sind
innerhalb gewisser Grenzen ganz ausnehmend variabel.
Zu den sieben im Katalog der paläarkt. Dipt. aufgeführten Arten tritt zunächst
noch hinzu die hei der Gattung Chlorops eingereihte Chi fuscipennis Costa ;
dahinoegen kommen in Wegfall, wie bereits oben erwähnt: C. fuiuipennis L\v.
und hyalipennis Strobl C. melanota Lw. ist nach der Pariser Type identisch
mit phaeoplera Meig.
C. pilosa Lw. ist eine durch lange Behaarung und grosse Fühler kenntliche
Art, die auch meistens einen stark verdunkelten Körper hat.
C. sicida Lw. Eine Type existiert davon in Loew's Sammlung nicht. Ich
besitze jedoch ein Weibchen aus Ägypten, das der LoEwschen Beschreibung nahe
kommt und bin geneigt hierin lediglich eine hellere Farbenvarietät von C. pilosa zu
erblicken; kleinere Unterschiede in der Scheileldreiecksbreite und in der F'ühler-
grösse sind vorhanden, erscheinen mir aber innerhalb der Artgrenze sehr wohl
möglich. Da ich eine nach der LoEwschen Beschreibung wesentlich von C. pilosa
abweichende Art in keiner Sammlung gefunden, so muss sie zunächst zweifel-
haft bleiben ; möghch wäre es, dass Loew's C. sicula das Weibchen seiner C. pilosa
wäre, was mit der etwas breiteren Stirn und der etwas kürzeren Behaarung in
Einklang stände: dann müsste Loew sich aber bei C. pilosa im Geschlecht geirrt
und nur das Männchen vor sich gehabt haben. Ich habe C. sicula daher als
zweifelhaftes Synonym zu pz7o,sa gestellt : man kaini sie als hellere Varietät betrachten.
C. scutata Rossi stammt aus Italien ; es ist wohl dieselbe Art, welche Bezzi
in seiner F"auna della Calabria 1895 beschrieben, eine Art mit kleinem dritten
Fühlergliede und kurzer Behaarung: sie hat eine grosse Verbreitung. Ich besitze
und sah grosse und kleinere, hellere und dunklere Exemplare auch aus Tunis,
Tanger und Spanien, sowie aus Sibirien, Irkutsk in der Sammlung von Th. Pleske ;
ich vei'mag sie nicht zu unterscheiden von phaeoplera Meig. und glaube auch nicht,
dass hier zwei verschiedene Arten vorliegen, halte vielmehr Meigen's Art für gleich-
bedeutend mit scutata Bossi.
C. fuscipennis Cost.\ ist so kurz beschrieben, dass man jede der beiden Arten
darunter verstehen kann : ist sie langhaarig, so wird sie mit (.. pilosa Lw zusammen-
fallen, andrenfalls mit scutata Bossi. Da letztere Art sowohl als ganz schwarze,
wie als schwarz gestreifte Art vorkommt, C. pilosa aber für gewöhnlich eine ganz
schwarze Art darstellt, so wird C. fuscipennis wahrscheinlich auch mit C. scutata
Rossi zusammenfallen. Strobl hat in seinen Spanischen Dipteren Mem. R. Soc.
esp. Hist. nat. III. 1905 (93) 363 (1906) noch eine Capnoptera Laujferi beschrieben,
die nach meiner AuITassung auch nichts anderes darstellt, als die helle Variante
von scutata Rossi oder phaeoplera Meig. = fuscipennis (2osta.
Wir hätten somit nur zwei sicher zu bestimmende und zu unterscheidende
Arten. Eine dritte deutlich abweichende Art besitze ich aber aus Syrien, die ich
bei Haifa erbeutete. Mit ihrer langen Behaarung kann man sie nui' mit C. pilosa Lw.
CHLOROPIDAE 53
vergleichen, von der sie sich aber durch wesenlich kleineres und kürzeres drittes
Fühlerglied unterscheidet ; aus denselben Gründen kann sie aber auch nicht etwa
als C. siciila Lw. gedeutet werden.
Diese drei Arten lassen sich wie folgt leicht trennen:
1. Behaarung des Körpers deutlich und lang 2
— Behaarung des Körpers nur kurz; drittes Fühlerglied klein, IV4 — IVV^^l
so lang als breit scutata Rossi.
2. Drittes Fühlerglied gross, breit eiförmig, 17.,-mal so lang als breit
pilosa Lw.
— Drittes Fühlerglied nur von geringer Breite, nicht länger als breit
breviantennata n. sp.
Arten- und Synonynaen-Register.
breTiantennata Beck.
fuscipennis Costa = scutata Hossi.
Laafferi Strobl = scutata Hossi.
melanota Lw. =- scutata Rossi.
phaeoptera Meig = scutata Rossi.
pilosa Lw.
scutata Rossi.
fuscipennis Costa.
Laafferi Strobl.
melanota Lw.
phaeoptera Meig.
Beschreibung der Arten:
17. Capnoptera scutata Rossi. — Taf. 11, Fig. 10, 11, 12.
In Grösse von ;^\.3 — (i mm, fast ganz schwarz bis gelb mit deutlich schwarzen
Streifen und Brustflecken; mitunter ist die Brust fast ganz gelb. Je nach Färbung
ist auch der Kopf gelb bis pechbraun, auch die Taster gelb bis braun. Behaarung
deutlich, aber kurz, mitunter fast verschwindend ; bei reinen Stücken sieht man
einen feinen grauen Reif auf dem Thoraxrücken. Scheiteldreieck gewöhnlich mit
deutlicher Mittelfuiche, die aber mitunter auch fast verschwindet. Fühler klein und
schmal; drittes Glind deutlich etwas länger als breit.
Aus S.-F2uropa und Sibirien.
Ich gebe noch Costa's Beschreibung von :
Chlorops fuscipennis A. Costa, Atti Accad. Napoli. Mem. 11. 105. (1883).
„Nigra nitida, capite thoraceque flavis, illo macula verticis triangulari longe anterius
producta, hoc vittis quinque nigris ; abdomine dorso nigro ; venire ulrinque pedi-
busque flavis vel rufescentibus ; alis nigro-fuscis. — Long, mm 5.
In Schiner's Sammlung ist diese Art auch als Chlorops Seidlitzi 11. sp. u. Chi.
pi/renaica n sp. vorhanden.
18. Capnoptera pilosa Lw. (var. sicula Lw. verosimiliter).
Meine Exemplare stammen von Algier, die Variante aus Ägypten.
Durch Zusammentliessen der Slreifen auf dem Rücken und der Flecke au
den Brustseiten erscheint der Körper fast ganz schwarz, die helleren Stellen dunkel
rostbraun, auch das Schildchen : ebenso ist der Kopf mit Tastern, Fühlern, Rüssel
und Stirn schwarzbraun, Untergesicht gelbbraun, drittes Fühlerglied gross und breit.
Scheiteldreieck mit deutlicher Mittelfurche. Die Behaarung ist lang und etwas
struppig. 5 — öVa mm lang.
Von Sizilien. Loew's Sammlung.
54 TH. BECKER
Die Variante aus Ägypten 9 (siculaj zeigt in Behaarung und Fühlergrösse
keine nennenswerten Unterschiede, ist aber gelbbraun mit deulhcher schwarzer
Streifung auf dem Thoraxrücken ; Sciiildchen und Stirn sind aber auch dunkel
gelbbraun. Schenkel auf der Mitte breit pechbraun, wie bei der Stammform.
5 mm lang.
19. Capnoptera breviantennata n. sp.s
Diese Art mit den gleich langen struppigen Haaren, wie bei C. pilosu Lw.,
kommt in der Körperfärbung ungefähr der var. siciila gleich, ist nur noch ein
wenig heller mit deutlich gelber Brust, Kopf und Schildchen. Schulterbeulen und
Mesopleuren gefleckt, ebenso Mittel- und Hinterhüften. Das glänzend schwarze
Scheiteldreiek ist erheblich schmäler und spitzer als bei pilosa mit tiefer Mittel-
furche. Das dritte Fühlerglied ist wesentlich schmäler und von quadratischem
Zuschnitt mit abgerundeten Ecken. Beine bis auf die Endtarscngheder ganz rot-
gelb, Flügel mehr gelbbräunlich, (i mm lang.
Aus Haifa, Syrien. Nr. 45,599 meiner Sammlung.
Phyladelphus.
Von (fiö/.ov Gattung und ä5E>,tpoc Bruder.
Eine Chloropinen Form, die in ihrem Habitus an die dunklen Arten dei-
(lattung Chlorops, mit ihrer Fühlerborste aber ganz an Elachiptera erinnert; die
Randader läuft nur bis zur dritten Längsader; diese Form bildet ein interes-
santes Seitenslück zu der von mir aus Äthiopien bekannt gemachten Gattung
Elachiptereicus.
Kopf ziemlich gerundet, Augen desgl., nackt. Stirn und Backen von mittlerer
Breite, erstere an den Seiten mit einer Reihe sehr feiner Fronlorbitalbörslchen (4 — 5).
Scheiteldreieck gelb; der schwarze dreieckige Ocellenfleck reicht zwar bis zu den
Fühlern, ist aber nur schmal und nimmt oben am Scheitel nur die Hälfte der
Stirnbreite ein. Fühlerform gewöhnlich, das dritte Glied ist fast kreisrund mit einer
deutlichen dreiteiligen dorsalen dicken schwarzen, durch sehr kurze dichte Haare
noch dicker erscheinenden Borste. ' Rüssel und Taster gewöhnlich. Der Thorax ist
auf seinem Rücken deutlich dreistreifig und sehr kurz behaart, mit einem hinteren
Dorsocentralborstenpaar. Eine Humeral-. zwei Nolopleural-, eine Supraalarborste.
Der Mittelstreifen läuft über das Schildchen ; dieses ist ziemlich llach mit vier
Randborsten und sehr spärlicher Flächenbehaarung. Hinterleib flach mit fünf
Ringen, die auf der Bauchseite umgebogen sind, so dass sich die äussersten Seiten-
ränder auf der Bauchseite fast berühren. Beine und Flügel einfach; letztere kurz
mit grader dritter Längsader; Queradern nicht genähert.
2ü. Phyladelphus Thalhammeri n. sp. — Tat. II, Fig. 20, 21, 22.
' Wir seilen bei dieser Gattung, dass die lülilerborsle in ilirer Verdickung und gleicli-
zeiligen Behaarung innerhalb der Familie verschiedene Formen annimmt. Bei der Galtung
Elachiptera ist sie an und für sich (mit Ausnahme von cornuta sehr dünn, aber die dichte,
sie einhüllende Behaarung ist verhältnismässig lang, so dass die Borste uns deutlich dick erscheint.
Bei der vorliegenden Gattung Phyladelphus ist der Borstenkörper schon deutlich dicker geworden
und die Behaarung erheblich kürzer als bei Elachiptera. Endlicli bei einer neuen alrikanischen
Gattung Steleocerus ist die Borste deutlich stielförmig geworden und die Behaarung unter der
Lupe nicht mehr sichtbar, nur unter dem Mikroskop noch als kurzer Flaum benierkbai-.
Bei unserer Gattung Phyladelphus nimmt die Borste auch noch in der Weise eine Form-
veränderung vor, dass sie bei unserer Art Thalhammeri zugespitzt erscheint, während sie bei
einer anderen afrikanischen Art ganz gleichmässig dick verläuft.
CHLOROPIDAE 55
Von gelber Grundfarbe, matt. Stirn und Fühler rötlich, deren erste beide
Glieder schwarz, desgl. das dritte an der Wurzel der schwarzen Borste. Scheitel-
dreieck gelb mit nur wenig kleinerem glänzend schwarzen Ocelleulleck; jedoch
bleiben beim ff in der Nähe der Basis zwei helle Flecken stehen, bei dem 9 ist
nur die Spitzenhälfte des Dreiecks mit dem Punktaugentleck dunkel, auch die
Dreiecksform ist keine mathematisciie, sie kommt vielmehr der eines Pappelblattes
oder eines Dreiecks mit abgerundeten Ecken an der Basis gleich und ist an den
Seiten durch ein paar schwarze Härchen eingefasst. Bussel und Taster gelb, Mund-
liöhle schwarz eingefasst, an den Seiten je eine zarte Mundborste. Am Hinterkopfe
beginnt am Scheitel eine mittlere schwarze Strieme, die sich über den Thorax-
rücken bis ans Ende des Schildchens fortsetzt ; die seitlichen Thoraxstriemen sind
vorn verkürzt, sie sind matt; ein schmaler schwarzer Streifen liegt ferner auf
dem äussersten Seitenrande des Thoraxrückens, färbt die Schulterbeulen und findet
ebenfalls wie der Mittelstreifen seine Fortsetzung in einem schwarzen Hinterkopf-
Hecken, der so den breiten gelben Hinterkopfrand durchbricht. Die Brustseiten
zeigen mehrere schwarze Flecken, auf der unteren Hälfte der Mesopleuren und
Pteropleuren, sowie auf den Mittel- und Hinterhüften. Hinterrücken schwarz, Schwin-
ger weiss. Der Hinterleib erscheint auf seiner Oberseite bis auf die Seitenränder
matt schwarzbraun ; die am Bauche umgeklappt liegenden gelben Seitenränder
sind ebenfalls breit schwarz eingefasst, so dass der gelbe Hinterleib eigentlich mit
drei schwarzen Längsstreifen erscheint, von denen nur der mittlere oben sichtbar
ist. Beine beim c? rostgelb; die Vorderschenkel unten mit schwarzbraunem Wisch;
bei den ? sind die Schenkel auf der Mitte rostbraun verdunkelt, desgleichen an
den Vorderbeinen Schienen und Tarsen. Flügel mit geraden Längsadern. Entfer-
nung der Queradern voneinander gleicii der doppelten bis dreifachen Länge der
hinteren Querader. Flügel im Typus der Gattung Chlorops. 'i'/^ mm lang.
Ich sah ein Pärchen in der Sammlung des Herrn Prof. Thalhammer aus Vad-
kert, Ungarn und fand später gleiche Exemplare in der Sammlung des Ungarischen
Nationalmuseums.
Pseudopachychaeta.
Stkobl, Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegow., IX. 500. (19021.
Separat-Abdruck ,561. (1904).
In ihrer ganzen Organisation eine Diplotoxa ; nur durch die dicke Fühler-
borste geschieden.
21. Pseudopachychaeta pachycera Strobl. Wiss. Mitt. Bosnien u. Herzegow.
1\. [561]. i;i (1904).
Etwas kleiner als D. approximatonervis, sonst sowohl in der PTügeladerung
als in der Thoraxzeichnung fast ganz gleich. Fühler rotgelb mit dicker schwarzer
Boiste. Das grosse glänzend gelbe Scheiteidreieck füllt an seiner Basis die Stirn-
breite nicht ganz aus und endigt vor Fühler-Anfang mit einer feineu schwarzen
Linie ; Ocellenhöcker schwarz. Beine ganz rotgelb. P/j mm lang. Siehe ausführ-
liche Beschreibung bei Strobl.
KuNTZE und ich fingen sie auf Korsika. Zwei Exemplare sah ich in der Samm-
lung des Ungarischen Nationalmuseums.
56 TH. BECKER
Cetema.
Hendel, Wien. Ent. Zeitg XXVI. 98. (1907).
Cenlor Lw., Zeitschr. f. Entomol. Breslau, XV. 7—1. (1866 nee 1861).
Arten mil last zylindrisch geformtem eiii«ekrümmten Hinlerleibe ; bei dem d mit
einem deutlichen Hypopygium von besonderer Bildung. Die HauptUörperfarbe ist
auf dem punktierten Thoraxrücken und am Hinterleibe .schwarz ; Kopi und Schildchen
gelb ; auch die Beine sind ganz oder zum grössten Teil gelb und bei den Männchen
aller Arten, mit einer Ausnahme, durch besondere Behaarung ausgezeichnet; die
Beine sind von kräftiger Gestalt mit schwach verdickten Schenkeln: am Ende der
Mittelschienen stellt ein kleiner schwach gekrümmter Dorn. Kopf kugelig; Stirn
fast garnicht vortretend ; drittes Fühlerglied fast kreisförmig, etwas oval mit nackter
Rückenborste. Rüssel gewölnilich. Flügel in Aderung wie bei Chlorops.
Der punktierte Thoraxrücken erinnert an Chlorops puncticollis Zktt., aber
die schwarze F"ärbung lässt hier den Seitenrand des Rückens frei, während bei
den Cetema- Arten diese Färbung bis hart an die Seitennaht heranreicht ; auch
sieht man deutlich zwei etwas vertiefte Längslinien oder Längsfurchen.
Unter den fünf im Katalog genannten .\rten : agnata Halid., cereris Fall.,
myopino Lw., elongala Meig. und niidipes Lw. fallen die beiden letzteren zusammen
nach Ausweis der Type in Winthem's Sammlung in Wien, die der Beschreibung
entspricht im Gegensatz zu der Pariser Type, die Chi hypostigma Meig. dar-
stellt; die HALiDAv'sche Art agnatu, die Loew anzuerkennen Anstand genommen,
halte ich für eine gute Art aus den später entwickelten Gründen ; eine der letzteren
verwandte kr\ monticiila fand ich in den Pyrenäen.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
agnata Halid.
cereris F.^LL.
scutellala Panz. .'
cereris Zeit. p. p. = elongata Meig.
eloiigata Meig.
cereris p. p. Zett.
nudipes Lw.
mouticula Beck.
myopina Lw.
nudipes Lw. = elongata Meig.
scutellala Panz. = cereris Fall. ?
Bestimmungstabelle für die Arten.
1. Schenkel ganz rotgelb 2
— Schenkel gelb und schwarz gefärbt 4
2. Fühlerborste ganz weiss, an der Wurzel meist hellgelb cereris Fall.
— Fühlerborste schwarz, nur auf der Mitte mitunter etwas weiss .... 3
3. Grössere Art. Mittel-Schienen und Tarsen des Männchens lang, weiss behaart
myopina Lw.
— Kleinere Art. Mittel-Schienen und Tarsen des Männchens nicht lang, weiss
behaart elongata Meig.
4. Alle Schenkel an der Wurzel geschwärzt agnata Halid.
— Schenkel schwarz, äusserste Wurzel und Spitze gelb monticiüa n. sp.
CHLOROPIUAE 57
Beschreibung der Arten.
22. Cetema cereris Fall.
Thoraxrücken mit Ausschluss des Schildchens und der Schulterbeulen schwarz,
durch starke Punktierung ziemlich matt, kurz fahlgelb behaart. Schildchen mit
schwarzen Seiten, Schulterbeuien mü schwarzem Fleck. Bruslseiten mit den gewöhn-
lichen schwarzen F"lecken. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend schwarz, mitunter
an den Einschnitten etwas gelb, kurz schwarz behaart. Kopf mattrotgelb. Scheitel-
dreieck im Anschluss an den Hinterkopf glänzend schwarz, gross; die äusserste
Spitze des Dreiecks ist aber rot. Fühler rofgelb, drittes Glied an der Oberseite
braun ; Borste weiss, an der Wurzel gelb. Hüften und Beine rotgelb ; Vordertarsen
und die letzten Glieder der hinteren Tarsen gebräunt ; auf der Unterseite und
Spitzenhälfte der Mittelschienen sowie der Tarsen stehen längere helle Haare ; auch
die Vorderschienen sind an ihrer Spitze mit einigen längeren Haaren besetzt, jedoch
hei weitem nicht so lang als an den Mittelschienen. Flügel etwas rauchgrau getrübt,
die letzten Abschnitte der vierten und fünften Längsader sehr zart. 3'/.^ mm lang.
In ganz Europa.
23. Cetema myopina L\v. — Tat. II, Fig. 4. 5, t).
Die Unterschiede von der vorigen Art bestehen darin, dass die Fühlerborste
schwarz ist, dass die Flügel verhältnismässig etwas länger sind, ebenso wie die
Hinterleibsringe des d ; ich finde auch, dass die Vorderschienen an ihrer Spitze
etwas kürzer behaart .sind. Mit diesen relativen Unterschieden muss man sich
zufrieden geben ; einen Unterschied in der grösseren Körperlänge, wie Loew
angibt, kann ich nicht herausfinden.
In Mitteleuropa. Ob sie auch im Norden vorkommt, weiss ich nicht ; in Zetter-
stedt's Sammlung fand ich sie nicht.
Ich sah sie aus d. Petershurger Gegend in Th. Pleske's Sammlung.
24. Cetema elongata Meig.
Die Unterschiede von der vorigen Art sind hier aufTälliger ; hier spielt die
Grösse entschieden mit. C. elongata ist auffällig kleiner und im männlichen
Geschlecht noch durch das Fehlen der längeren Behaarung an Schienen und Tarsen
der Mittelbeine ausgezeichnet. Fülilerborste deutlich schwarz. In Zetterstedt's
Sammlung ist diese Art nicht von C. cereris Fall, getrennt. 2—2^j^ mm lang.
In ganz Europa.
25. Cetema agnata Halid.
Die Beschreibung lautet wie folgt :
Nigra nitida, antennis pectore pedibusque ferrugineis fusco-variis, scutello Ilavo.
Resembles C. cereris, is smaller; the hypopygium is not inflated nor ferrugi-
nous; the base of all thighs and a band round the bind shanks black, fore shanks
at the tip. fore feet entirely and the end of the rest dusky, the breast is more spotted
and the front darker, the antennae dusky at the tip.
Aus England.
Loew glaubt, dass diese Art, da Halidav das Hypopygium als nicht geschwollen
bezeichnet, keine (Cetema sein könne, auch mit deswegen, weil die Beinfärbung
dagegen spreche. Ich glaube nicht, dass diese Gründe ausreichen zu der Behaup-
tung, dass Haliday sich hier in der Gattung geirrt haben müsse. Die Beinfärbung
spricht nicht dagegen, wie die von mir gefundene neue Art aus den Pyrenäen
beweist und über den Begriff des Geschwollenseins am Hypopygium kann man
sicher verschiedener Auffassung sein und den gleichen Zustand in verschiedener
Weise beschreiben. Ich trage kein Bedenken, diese Art hiermit aufzunehmeiL
8
58'- TH. BECKER
26. Cetema monticula ii. sp.
Thorax, Schildchen und Brustseiten bieten keinerlei Unterschiede von den
übrigen Arten hinsichtlich Färbung. Skulptur und Behaarung; Kopfform und Fär-
bung sind im allgemeinen auch dieselben, das glänzend schwarze Scheiteldreieck
ist aber viel kürzer als bei den übrigen Arten ; die rotgelbe Dreieckspitze reicht
auch hier bis an den Vorderrand der Stirn, die glänzend schwarze Fläche aber
nur bis zur Mitte der Stirn oder kaum etwas darüber hinaus; das dritte Fühler-
glied ist an der Oberseite geschwärzt und seine Borste auch schwarz ; Taster
beim 9 an der Spitze gebräunt. Hinterleib glänzend schwarz und schwarz behaart;
beim d sind die Ringe von gewöhnlicher Länge, das Hypopygium in allen seinen
Teilen glänzend schwarz und zartweiss behaart. Beine: Hüften und Schenkel-
glieder gelb ; Schenkel mit Ausnahme der äussersten Wurzel und Spitze schwarz ;
Vorderschienen mit Ausnahme des Wurzelteiles nebst allen Tarsen desgleichen.
Mittelschienen und Tarsen gelb; auf ersteren liegt an der Aussenseite ein kleiner
schwarzer Wisch, bei letzteren sind die beiden letzten Glieder gebräunt. Hinter-
schienen und Tarsen gelb, erstere auf der Mitte mit einer schwarzen Binde, bei
letzteren sind ebenfalls die beiden letzteren Glieder braun. Die Mittelschienen und
Tarsen des d sind ausserdem noch mit hellen längeren Haaren geziert, wie bei
cereris und myopina : ferner steht an der Spitze des Mittel-Metatarsus auf dessen
Unterseite eine auffällig lange schwarze Borste, die ich bei keiner der übrigen
Arten bemerkt habe; an den Vorderbeinen ist die Schienenspitze ebenfalls, wenn
auch weit schwächer behaart. Die F'lügel sind merklich kürzer als bei den übrigen
Arten, nicht länger als der Hinterleib mit dicken braunen Adern ; die Fläche ist
etwas rauchgrau getrübt.
1 d", 2 ? aus Aix-les-bains in den üstpyrenäen, Juni. Ein Weibchen sah ich
auch in Villeneuve's Sammlung, gleichfalls aus den Pyrenäen bei Le Vernet.
Coli. Becker.
Dass diese Art mit C. agnofa Halid. identisch sein könne, ist wegen des
durchaus verschiedenen Charakters der Schenkelfärbung nicht anzunehmen, da
Haliday nur die Basis der Schenkel als geschwärzt angiebt und diese bei unserer
Art gerade hell gefärbt ist.
Ich besitze noch ein einzelnes bei Zermatt von mir gefangenes Weibchen,
das wahrscheinlich einer neuen Art angehört. Es zeichnet sich vor allen anderen
darin aus, dass das glänzend schwarze Scheiteldreieck vorne nicht abbricht, son-
dern bis zur äussersten Spitze schwarz bleibt. Taster an der Spitze und das dritte
F'ühlerglied ander Vorderseite gebräunt: die Behaarung des Hinterleibes ist weissslich,
wie am Thoraxrücken. Beine gelb, aber alle Schenkel sind auf ihrer Mitte breit
schwarzbraun und die Schienen haben ebenfalls braune Binden ; die Flügel sind
schwach gebräunt. Mit der vorigen Art kann ich dieses Tier wegen des anders
gearteten Scheiteldreiecks nicht zusammentun, ohne das zugehörige Männchen will
ich aber eine Benennung nicht weiter vornehmen.
Eutropha.
LoKW, Zeitschr. f. Entomol. Breslau, XV. 26. (186G nee 1861).
Auch bei Chai'akterisierung dieser Gattung ist es Loew nicht möglich gewesen,
derselben eine einigermassen sichere einheitliche Begrenzung zu geben, (ileich die
erste .\rt scheint ihm Kummer gemacht zu haben, weshalb er sie vielleicht auch
^ingrata" taufte. Glücklicherweise fand ich eine Type in seiner Sammlung, so dass
wir uns die erforderliche Aufklärung beschaffen und es verstehen können, dass
CHLOROPIDAE 59
LoEw's Kummer ein begründeter war. Wenn wir die von ilim zu zweit beschrie-
bene, allgemein bekannte Art E. fiilvifrons Halid. als typische Art der Gattung
Eutropha mit Recht aul'fassen diirl'en und müssen, so steht ingrnta Lw. ganz
ausserhalb dieses Forraenkreises, wie ja Loew in seiner Einleitung selbst zugiebt.
Die Länge der Flügel und der zweiten Längsader und dann das Hinübergreifen
der Randader über den Endpunkt der dritten Längsader im Verein mit der
Kopfform charakterisieren diese Form als einen Dicraeus, welche Gattung Loew
später (1873) auf eine Art obsciiriis gründete; letzterer Art fehlt allerdings die
hintere Querader, was aber kein Gattungs-, sondern nur ein Artmerkmal dar-
stellt; s. das Weitere darüber bei der Gattung Dicraeus.
Von den beiden anderen von Loew zur Gattung Eutropha gestellten Arten
variegala und maculata weicht die erstere durch gelbes Schildchen, gelben,
schwarzgestreiften Thoraxrücken ab und ist hiernach zu Chlorops zu stellen, obgleich
bei ihr das dritte Fühlerglied an Grösse und durch die etwas längliche Form ein
wenig abweicht. Die zweite Art maculata kommt der ersteren hierin gleich und
zeigt dann noch einen längsgestreiften Hinterleib sowie dicht zusammenstehende
Queradern, weshalb man sie vielleicht am besten als eine Diplotoxa auffasst.
Siehe meine Bemerkungen bei Chlorops variegata Lw.
Von den übrigen im Katalog der paläarktischen Dipteren unter Eutropha
genannten Arten bleiben noch zu erwähnen : albiceps Meig., die nach der Type in
Winthem's Sammlung = Diplotoxa inessoria Fall, ist und Thalhamineri Strobl,
auf die ich die Gattung Assuania errichtete. Als wirkUche Gattungsvertrelerin bleibt
somit nur die einzige Art fulvifrons Halid. bestehen ; eine zweite gleich organi-
sierte Art besitze ich aus Beirut, die aber wohl kaum als besondere Art aufzu-
fassen ist.
Gattungscharakter: Thorax und Schildchen glänzend schwarz, ohne
Streifung ; der ganze Körper hat feine weisse Behaarung und sehr schwache
Beborstung ; Brustseiten ohne Flecken Kopf eckig, gelb, mit braunem bis schwarzen
glänzenden Scheiteldreieck. Füloler fast kreisförmig, Borste kurz und fein ; Augen
rund, nackt. Backen breit. Hinterleib und Beine schwarz. Flügel kurz, mit geraden
Längsadern ; Randader bis zur dritten Längsader laufend ; die zweite und dritte
liegen der Randader nahe, so dass die dritte ziemlich weit vor der Flügelspitze
mündet. Entfernung der Queradern wie gewöhnlich.
27. Eutropha fulvifrons Halid. (Chlorops sulcata v. d. Wulp.) — Taf. II, Fig. 27.
Glänzend schwarz, weiss behaart. Das glänzend schwarze bis pechbraune
Scheiteldreieck füllt an seiner Basis fast die ganze Stirnbreite aus und endigt
etwas hinter der Mitle der rotgelben Stirn. Fühler ganz schwarz. Backen so breit,
wie '/^ des vertikalen Augendurchmessers. Taster rotgelb, oberer innerer Mund-
rand schwarz. Schwinger weiss. Beine mit Ausnahme der rotgelben Schenkel-
güeder, Kniee und der hinteren Metatarsen glänzend schwarz. Hügel glashell mit
braunen Adern; die drei Randader-Abschnitte sind fast gleich lang, nur der dritte
ist etwas kürzer als die anderen. 2 — 3 mm lang.
In ganz Europa. Coli. Becker.
28. Variante: mediterranea.
Kleiner als die vorige, ziemlich gleich gefärbt. Das Scheiteldreieck ist schmäler
und länger und reicht bis zu den Fühlern. Stirn oben schwarz, unten rotgelb.
Fühler rotgelb bis rot. Backen von halber Augenhöhe. Tarsen imd Schienen etwas
heller als bei der vorigen. IV2— 2 mm lang.
Aus Beirut in meiner Sammlung.
8*
gQ TH. BECKER
Haplegis.
LoEw. Zeilschr. Entom. Bresl., XV. 22. (1866 nee 1861.)
Thorax einfarbig schwarz, deutUch punktiert, schwach behaart, mehr oder
weniger glänzend ; Schildchen gewölbt und wie der Thoraxrücken gefäibt, auch
punktiert. Stirn breit, wenig vortretend mit grossem blattförmigen, scharf geran-
deten Scheiteldreieck, dessen Seitenränder mit einer feinen Haarreihe besetzt sind.
Fühler kurz, drittes Glied annähernd kreisförmig, bei einigen Arten aber auch in
die trapezförmige Gestalt übergehend, mit feiner, nackter Rückenborste. Augen
öross, nackt. Backen sehr schmal. Mundrand nackt oder mit einer sehr zarten
Vibrisse. Rüssel mit schmal zurückgeschlagenen Sauglappen ; Taster deutlich.
Beine und Hinterleib ohne besondere Merkmale. Auf den Flügeln sind die vierte
und fünfte Längsader schwächer und heller; die dritte ist gerade oder auch
etwas geschwungen, bald annähernd parallel zur vierten, bald divergierend, die
Queradern in gewöhnlicher Entfernung von einander oder genähert.
Die acht Artnamen des Katalogs, zu denen noch Madiza laevigaia Fall.
hinzutritt (im Katalog unter Siphonella aufgeführt), reduzieren sich auf die vier:
diadema Meig., flovitarsis Meig.. obscuripenins Lw. und tarsata Fall. ; rufifrons
Lw. und diuergens Lw. sind nach Ausweis der WiNTHEMschen Typen == diadema
und flavHarsis. In Zetterstedt's Sammlung befindet sich eine FALLENSche Type
von Madiza loevigata Fall., die mit H. tarsata F\ll. identisch ist. Von Chlorops
(dbitarsis Meig., die bisher als synonym mit tarsata F'all. angesehen worden, fand
ich zwar drei Exemplare in Winthem's Sammlung, jedoch stimmen diese nicht
mit MeuiEn's Beschreibung überein. können daher nicht als Typen gelten ; im
übrigen gehören sie zur Gattung Agromyza. Mangels richtiger Typen muss die Art
albitarsis Meig. zweifelhaft bleiben.
.\ r t e n- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
diadema Meig.
rufifrons I^w.
divergens I^w. = flavitarsis Meig.
flavitarsis Meig.
diveri/ens Lw.
tarsata Meig. (nee 1*ai.l.)
laeim/ata Fall. [Madiza], .Meig., Zeti'. = tarsata Fall.
obscuripennis Lw.
rufifrons Lw. = diadema Meig.
tarsata Fall.
laevigaia Fall., Meig., Zett.
tarsata Mkio., (iuc Fall.) = flavitarsis Meig.
B c s t i m m u II g s t a h e 1 1 e.
1. Stirne vorne rotgelb -
— Stirne ganz schwarz 3
2. Die feine Behaarung des ganzen Körpers weiss. Beine schwarzbraun : Knie,
Spitze der vorderen Schienen und die Tarsen gelb ; dritte und vierte
Längsader ziemlich stark divergierend diadema Meig.
3. Flügel stark schwärzhch obscuripennis Lw.
— Flügel schwach getrübt oder ganz glasshell 4
4. Dritte und vierte Längsader stark divergierend, drifte etwas geschwungen.
Queradern ziemlich genähert flavitarsis Mek;.
— Dritte und vierte Längsader fast ganz parallel, dritte ganz grade. Quer-
adern in gewöhnlicher p]ntferninig tarsata Fall.
CHLOROPlDAE 61
Beschreibung der Arten.
29. Haplegis tarsata Fall.
Thorax schwarz, fein punktiert und etwas glänzend ; Schulterbeuie, Brusl-
seiten und Hinterleib stark glänzend. Behaarung äusserst kurz, schwarz. Schildchen
mit vier deutlichen Bandborsten. Kopf in allen schien Teilen matt schwarz bis
auf das ziemlich stark glänzende Scheitekheieck und die schmalen Backen. Drittes
I'\ihleriJlied kreisförmig mit schwarzer Borste. Beine schwarz; die äussersten Knie-
spitzen, die Spitze der Schienen und die Tarsen rotgelb. Schwinger weiss. Flügel
etwas grau mit schwarzen Adern ; dritte und vierte Längsader nur wenig diver-
gierend, dritte grade ; hinterste Querader von der kleinen ebensoweit entfernt
wie vom Flügelrande. 2V2 "im lang.
In Nord- und Mitteleuropa. Coli. Beckek.
30. Haplegis fiavitarsis Meic;. — Taf. II, Fig. 7, 8, 9.
Thorax schwarz, fein punktiert, von schwächerem Glanz als die vorige Art
auch auf Hinterleib und am Kopfe, was sich hier namentlich am Scheiteldreieck
bemerkbar macht, das fast ganz matt ist. Das dritte Fühlerglied ist von etwas
länglich eiförmiger Gestalt: der Mundrand zeigt eine deutliche feine Borste. Borsten
und Körperhaare sind schwarz mit Ausnahme der feinen Haare des Thoraxrückens,
welche einen fahlgelben Schimmer haben. Beine schwarz, Spitze der vorderen
Schienen und die Tarsen rotgelb. Flügel weisslich mit braunen Adern : die dritte
Längsader deutlich geschwungen, der zweiten sehr nahe gerückt und von der
vierten weit entfernt und deutlich divergierend. Die Queradern stehen sehr nahe
bei einander ; die hinterste vom Flügelhinterrande ungefähr dreimal so weit entfernt
als von der kleinen Querader. 2 — 27j nun lang.
Bislang nur in Deutschland gefunden ; kürzlich jedoch sah ich auch ein Exem-
plar aus Turkestan. Coli. Becker.
31. Haplegis diadema Meig.
Durch die rote F"ärbung, welche den vorderen Teil des ganzen Kopfes ein-
schliesslich der Fühler und Taster ergriffen hat und auch die Bauchseite beherrscht
sowie durch die feine weisse Behaarung des ganzen Körpers abweichend von den
beiden vorigen. Die Queradern nehmen eine Stellung ein, welche die Mitte einhält
zwischen den beiderseitigen Entfernungen beider vorhergehender Arten, während
die Lage der dritten Längsader zur zweiten und vierten sich der Arte tarsata Fall.
anschliesst. Siehe im übrigen die ausführliche Beschreibung von nipfrons Lw.
3 mm lang.
In Mitteleuropa, auch auf den Kanarischen Inseln von mir gefunden. Coli. Beckeu.
32. Haplegis obscuripennis Lw.
LoEw's Beschreibung lautet :
„Atra, palpis magnis concoloribus, trochanteribus, genibus tibiarum apice
larsisque dilute flavicantibus, alis nigricantibus. Long corp. '/la — l'/s lin. ; alar.
long. 1 lin."
In LoEw's Sammlung fand ich das von ihm aus Sarepta beschriebene Exem-
plar nicht, wohl aber eines im Mus. zu Budapest, das aus Gyön, Ungarn stammte ;
es ist durch die namentlich am Vorderrande geschwärzten Flügel leicht kenntlich.
Die dritte und vierte Längsader laufen parallel und die Queradern stehen etwas
weiter von einander als gewöhnlich, so dass der letzte Abschnitt der vierten Längs-
ader nur dreimal so lang ist als der vorletzte. Schwinger von schmutzig weisser
Färbung. Der Kopf ist mit allen seinen Teilen schwarz ; das dritte Fühlerglied
oval ohne hervortretende Oberecke. Die kurze Behaarung des ganzen Körpers ist
schwarz. 2 Vi mm lang.
62 TH. BECKER
Homalura.
Meigen. System. Beschr. V. :W9. 18(i. Taf. LIV. Fig. 6-9. 11826).
Glänzend schwarze und rote punktierte Arten von gedrungener Gestalt.
Stirn sehr breit, Scheiteldreieck sehr gross, fast die ganze Stirn bedeckend, mit
konvexen Seitenrändern, stark punktiert und mit einer Mittelfurche. Schildchen
sehr gross, durch starke Wöll)ung dick, länger als breit : an dem unteren scharten
Rande mit einer Reihe selir kurzer schwarzer Horsten dicht besetzt. Punktaugen
ausserordentlich klein. Drittes Fühlerglied klein, kreisrund mit kurzer feiner dunkler
Borste; dritte Längsader grade: die vierte wenig divergierend, mit der fünften sehr
unscheinbar. Flügel kurz.
Die besondere Ausbildimg des Scheiteldreiecks, des Schildchens und der
Punktaugen trennt diese Gattung von Haplegis.
33. Homalura tarsata Meig.
Thorax schwarz, grob punktieit. aber doch ziemlich glänzend; die Farbe der
sehr kurzen Behaarung ist schwarz. Schwinger weiss. Mesopleuren stark punktiert.
Kopf ganz schwarz; Stirn und Untergesicht matt; Sciieiteldreieck und Backen
glänzend, ersteres an den Seilen stark punktiert und mit einer mittleren flachen
Rinne. Taster und F"ühler schwarz; das dritte Fühlerglied rundlich, aber kürzer
als breit mit sehr zarter Borste. Mundrand ohne Börslchen. Hinterleib ziemlich
glänzend schwarz, fast nackt. Beine schwarz, äusserste Kniespitzen und alle Tarsen
rotgelb. Flügel fast wasserklar mit dunklen Adern ; die dritte Längsader liegt in
gleicher Entfernung von der zweiten und vierten ; die hintere Querader ist um
das P/äfache ihrer eigenen Länge von der kleinen Querader entfernt. 2^/^ — S'/a
mm lang.
Ungarn (Gyön, Palics) in der Sammlung des Ungarischen Nationalrauseums.
34. Homalura Sarudnyi n. sp.
Ganz rotgelb, ausserordentlich kurz behaart, fast nackt ; Thorax und Schildchen
ziemlich glänzend und fein punktiert; das Schildchen ist gross in der F'orm eines
breiten Spitzbogens, stark gewölbt mit scharfer unterer Kante, die mit sehr kurzen
dicht gereihten schwarzen, senkrecht nach oben gerichteten oder gebogenen
Börslchen besetzt ist. Kopf glänzend ; Sciieiteldreieck gross, nach vorne etwas
wulstartig über die Fühler vortretend, mit deutlicher Längsfurche und Hohlpunkten ;
die Seitenränder konvex. Fühler ganz rolgelb, das dritte Glied klein, kreisförmig
mit sehr zarter kurzer Borste. Brustseiten glänzend rot ohne Flecken. Hinterleib
desgleichen, nackt; Beine etwas heller. Flügel wasserklar, sehr kurz; die Längs-
adern fast ganz gerade ; dritte und vierte schwach divergierend : die Entfernung
beider Queradern von einander etwas grösser als die hintere Querader lang.
Reichlich 2 mm lang.
Aus Kirman, Persien [Sarudnyi] in der Sammlung des Herrn Th. Pleske.
35. Homalura flava Brülle.
Brülle gibt ausser einer längeren französischen Beschreibung folgende
kürzere lateinische Diagnose :
„Flava, antennis apice fuscis; thorace nigro triviftato, melathorace nigro ;
abdominis segmento primo punctis duabus et macula media, segmento tertio fascia
et segmento quarto maculis duabus transversis notatis; femina ; long 2 mm."
Aus Griechenland.
Schon nach dieser kurzen Darstellung ist es klar, dass die BRULLESche Art
keine Homalura Meig. ist, sondern entweder eine Chlorops oder eine andere
dieser Gattung nahestehende Form darstellt; auch die ausführlichere französische
CHLGROPIDAE 63
Beschreibung gibt keine weiteren Anhaltspunkte zur Bestimmung dieser Fliege nach
Gattung, geschweige denn Art.
Da die BKii-i.Esche Tyi»' niclit mehr vorhanden ist, muss diese Art zweifel-
haft bleiben.
Metopostigma.
Beck, Mitt. zool. Mus. Berlin. II. 14() (li)03i.
Matt graugelbc Arten, sandfarbig, mit grauen Längsstreifen auf Thorax-
rücUen und Schildchen, mit weisser kurzer Behaarung. Kopf mattgelb. Scheitel-
dreieck von gleicher Farbe, mit kreisrundem sammetartigen Fleck unter dem
Punklaugenhöcker. Fühler etwas länglich, oval mit weisser Borste. Schildchen
llach. Hinterleib oben mit zwei dunklen Längsstreifeu. Beine gewöhnlich. Flügel
mit fast geraden, kaum etwas divergierenden Längsadern ; kleine Querader auf
der Mitte der Diskoidalzelle.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e.
1. Drittes Fühlerglied ganz schwarz '-^
— Drittes Fühlerglied nur an der Spitze schwarz. Taster gelb -'i
2. Fühlerborste sehr fein. Schenkel und Schienen fast ganz grauschwarz.
Flügel gelbbräuulich. Pleskei n. sp. d
— Fühlerborste ziemlich dick. Beine gelb. Vordertarsen schwärzlich. Flügel
farblos polonica Schnabi..
3. Beine überwiegend schwarz; drittes Fühlerglied zu Va— Vi von der Spitze
an schwarz sabulona n. sp.
— Beine ganz gelb ; drittes Fühlerglied nicht ganz zur Hälfte schwarz
tenuiseta Lw.
iiC. Metopostigma tenuiseta Lw. — Taf. III, Fig. 37, .'58, 39.
Mattbleichgelb mit drei sehr breiten sandgrauen Längsstriemen auf dem Thorax-
rücken, von denen die mittlere auch über das Hache Schildchen läuft ; Behaarung kurz
weiss. Stirn und Scheiteldreieck maltgelb. letzteres mit dem charakteristischen sammet-
artigen schwarzen Fleck, erstere zweimal so breit wie ein Auge. Punktaugen klein.
Fühler gelb, das dritte Glied an der Spitze mattschwarz. Taster gelb. Brustseiten auf
den Hüften und den Mesopleuren schwarz gefleckt. Hinterleib mattgelb, auf seiner
Oberseite mit zwei breiten schwarzbraunen Seitenstreifen von mattem Au.ssehen.
Beine ganz rotgelb. Flügel wasserklar mit blassgelben Adern. Queradern ziemlich
weit von einander entfernt ; kleine Querader etwas vor oder auf der Mitte der
Diskoidalzelle. 2—374 ^^^^ 'a"g-
Nord- und Südafrika; auch in Ungarn gefunden. (^oU. Loew, Coli. Becker.
37. Metopostigma polonica Schnabl [EutrophaJ.
Sie ist der vorigen ähnlich, hat aber ganz besonders charakteristische Unter-
schiede, so dass es einer besonderen Beschreibung nicht weiter bedarf: Das dritte
Fühlerglied ist ganz schwarz und etwas länger ; die weisse Fühlerborste ist erheblich
dicker als bei M. tenuiseta, ohne dass mau im Stande wäre, von einer Pubescenz
zu sprechen. Taster schwarz. Flügel ganz farblos. 3—4 mm lang.
Aus Polen ; Schnabl fing sie am Weichselstrande ; aus Ungarn von Licht-
WARDT bei Pöstyen. In Pleske's Sammlung aus Scarbas, Beludschistan [Sarudnv].
Nach Schnabl's Mitteilung soll Loew diese Art als eine Eulropha bezeichnet haben.
Coli. Becker.
64 l'H. BECKER
38. Metopostigma Pleskei n. sp.
Die Färbung ist niclit so rein weiss, wie bei der vorigen Art, die weisse
Behaarung ist ;iber in gleicher Weise vorhanden, nur etwas länger. Die Stirn ist
rot und das Scheiteldreieck hebt sich deutlich hellgelb davon ab; es ist nicht
ganz malt, sondern ziemlich glänzend und längsri.ssig. Das dritte Fühlerglicd ist
ganz schwarz, die Fühlerborste sehr zart und weiss, wie bei M. teniiiseta. Taster
schwarz. Der runde schwarze Fleck in der Spitze des Scheiteldreiecks ist nicht
ganz matt, sondern vorne ziemlich glänzend und nadelrissig. An den gelben
Beinen liegt auf allen Schenkeln eine schwärzlich graue Binde ; auch die Schienen
sind bis auf die Wurzel von gleicher Farbe; an den Tarsen sind die letzten
(ilifcder gebräunt. Flügel nicht farblos, sondern gelblich getrübt ; die kleine
Querader steht erheblich vor der Mündung der ersten Längsader. 372 nn" '^ng.
Aus Beludschistan (Sarudnv leg.). Sammlung von Th. Pleske.
39. Metopostigma sabulona n. sp.
Thorax von nialtgelber Grundfarbe mit drei matt sandgrauen Längsstreifen,
von denen der mittelste geteilt ist und in seinem weiteren Verlaufe das Schildchen
bis auf dessen Seitenränder ganz verdunkelt. Thoraxrücken deutlich weiss behaart.
Bruslseilen mit grauschwarzen F'lecken, wie bei allen übrigen Arten. Der Kopf ist
ganz gelb; die breite Stirn von doppeller Augenbreile mit blassgelbem Scheitel-
dreieck und kreisrundem mattschwarzen Fleck vor ilem (Jcellenhöcker ; auch die
Wurzelelken des Dreiecks sind geschwärzt. F'ühler gelb ; das dritte Glied länger
als bei lenuiseta und zu '/.i'-^u ^'O^ der Spitze aus schwarz mit feiner weisser,
an der Wurzel gelber Borste. Taster gelb. Hinterleib mit zwei breiten braunen
Seitenslreifen, die auf der Mitte und an den Seitenrändern nur wenig von der
ursprünglich gelben Grundfarbe übrig lassen. Beine von gelber Grundfiirbe, aber
zum grossen Teil verdunkelt. Schenkel und Hinterschienen auf der Mitte breit
schwarzgrau ; Vorderschienen an der Spitze verdunkelt. Vordertarsen ganz, die
übrigen an den Endgliedern schwarz. Flügel farblos mit blassbräunlichen Adern
'i'/j — 2V2 mm lang.'
Drei Exemplare von Port-Said (Simony.) Wiener Hofmuseum.
Chloropisca.
LoKw, Zeitschr. für Entomologie, Breslau XV. 79. VIll. (18G6).
Thaiunatomijia Zinker, Froriep. Notiz. XXXV. 3i4. Fig. (1833).'
Ich halte die Abtrennung dieser Gruppe von Chlorops für gerechtfertigt. Das
Haui)tunterscheidungsmerkmal bleibt das auf seiner Oberseite Hache, scharf geran-
dete Schildchen; als weiteres Merkmal tritt aber hinzu die Beborstung des
Schildchens, an dessen Spitze nur zwei sehr dicht zusammengerückte Endborsten
gestellt sind, die bei den echten Chlorops-Arten gewöhnlich erheblich weiter aus-
einander stehen und auch noch von gleichwertigen Nebenborsten begleitet sind.
Schliesslich kann man die ziemlich übereinstimmende geringe Grösse auch als
nebensächlichen (iruppencharakter ansehen.
Über die im Katalog aufgezählten 11 Arten kann ich nach Untersuchung
MEKiENscher, ZETTERSTEDischer und LoEwscher Typen folgendes anführen ;
' Ich würde dies Tier für eiue dunlile Farbenvnrietät von lenuiseta Lw. Iialten, wenn
nicht die Fühler deutlich länger wären.
-' Bezzi nmcht in der Wien. Ent. Z. XXVII 293. 31 (1908) auf die wahr.scheinliche Über-
einstimmung von Chloropisca circiimdata Meig. mit Thaumatomyia prodigiosa Zenkek aufmerksam.
CHLOROPIDAE 65
Chloropisca circumdata Meig. ist itlentisch mit der etwas früher bescliriebenen
Chi. iiotata Meig. und muss letzteren Namen anneimien. Synonyme sind ferner
ausser den bereits angei^ebenen Namen omata L\v. (nee Meio.) und quadvimacu-
liild V. Ros. noch folgende Arten : copiosa Schin., lujposüfjina ScniN. (nee Meig.),
/hiDifrons Macq., liicida Meig., Perris und höchst wahisclieinlich auch biiiniii-
cornis Macq. Oh Thaumatoinyiu prodi(jiosa Zenk. auch hierher geiiört oder zu der
ebenso gemeinen Art glnbra Meig., wird wohl zweifelhaft bleiben.
Chi. genicnlota Meig. ist vielleicht eine Chloropisca, deren Type aber weder
in Paris noch in Wien zu finden ist. Aus der zu allgemein gehaltenen Beschreibung
hisst sich etwas Genaueres nicht folgern; die Art i)k'ibf daher zweifelhaft. Sciiinek
hat sie in seiner Sammlung als La-fiosinn cinctipe.i Meig. aufgefasst, was aber
schon wegen der hellen Beine letzterer Art nicht angängig ist.
Chi. lineata Zett. (ncc Fun., Meig.) ist mit obscurdla Zett. gleichbedeutend,
die von Loew als besondere Art richtig aufgefasst und beschrieben wurde.
Chi. (jlabra Meig., mit der lincala Meig. synonym ist, bleibt als die bekannte
charakteristische Art.
Chi. lucida Meig. Ich habe die Pariser Type untersucht, finde aber keinen
durchgreifenden Unterschied von notoia Meig., die ja in vielfachen Farbenvarietäten
vorkommt ; das gelbe Scheiteldreieck hat eine schwarze, unbestimmt verlaufende
Mittellinie und ebensolche Seitenränder. Die schmalen Backen hal)cn nur die halbe
Breite des rotbraunen dritten FühlcrgHcdcs. Beine ganz rotgelb ; Hinterleib auf
seiner Oberseile ganz verdunkelt.
Chi. lucidi frans Beck. Diese ägyptische Art wurde von mir bei ihrer geringen
(irösse wegen ihres eher flachen als gewölbten Schildchens als eine Chloropisco
beschrieben ; die Beborstung des Schildchens hatte ich damals als Gatlungscharakter
noch nicht erkannt und verwertet. Wenn ich dies heute nun, wie ich glaube, mit
Hecht tue, so kann man diese kleine Art nicht mehr als Chloropisca bezeichnen,
man muss sie vielmehr in die Gattung Chlorops s. str. stellen, denn das
Schildchen hat vier deutliche, weit auseinander stehende Randborsten.
Chi. obscurella Zett. In Zettekstedt's Sammlung stecken zwei Pärchen ; das
erstere entspricht durchaus der von Loew charakterisierten Art ; das zweite ist
nicht mehr gut erhalten und stellt eine andere Art dar, deren Deutung ich
unterlasse.
Chi. parinüa Zett. Zwischen diesen kleinen Exemplaren und der Art tri-
fasciaia Zett. habe ich keine anderen Unterschiede finden können als die Körper-
grösse. Da ich ein ähnliches Verhältnis auch bei der Art riifa Macq. beobachtet
habe, so glaube ich, dass hier nur eine andere Generation derselben Art vorliegt
und dass die abweichende Grösse vielleicht durch andere Lebensbedingungen der
Larven in verschiedener Jahreszeit bedingt ist und erzeugt wird. Ich betrachte
pannila Zett. als Variante von irifasciata Zett.
Chi. nifa Macq. kommt in dunkleren und helleren Färbungen und in ver-
schiedener Grösse vor. Zetterstedt's Art abbrevinta ist mit ihr identisch.
Chi. Simplex Meig. ist der Type nach ebenfalls mit nif'a Macq. überein-
stimmend.
Chi. irifasciata Zeti". ist von Loew richtig beurteilt worden ; sie scheint zu
den selteneren Arten zu gehöieii. Zettehstedt hat sie in seinen Ins. Läpp, als
Oscinis laeta beschrieben.
Hiernach haben von obigen 11 Arten nur folgende 5 Bestand: notata Meig.,
glabra Meig., obscurella Zeit., riifa Macq. und irifasciata Zett., denen ich vier
neue hinzufügen kann : rii/icornis Beck., siilcifrons Beck., liiteolimbala Bezzi und
9
\
gg TH. BECKER
dongaiiüa Beck. Als synonym treten noch hinzu die Namen copioso Schin. und
con/hiens Meig., wiilirend in Wefifail kommt Clil. lineata Fbr., die j^leichbedeutend
ist mit Chlorops nasiiia Schrank. Hiernach gestaltet sich das Arien- und Synonymcn-
Register wie folgt:
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
abbreviata Zett. = rnfa Macq.
analis Meig. = glabra iMeig.
assimilis Macq. = glabra Meig.
bislriata Walk. = glabra Meig.
hrunnicornis Macq. = notata Meig.
circiimdata Meig. = notata Meig.
confluens Meig. = trifasciata Zett. verosimililer.
copiosa Schin. = notata Meig.
1. elongatula Beck.
flavifrons Macq. = notata Meig.
genicuJala Meig. = species dubia.
2. glabra Meig.
analis Meig.
assimilis Macq. Dipl. exol. Sui)pl. IV. 2. 306. U850.) N.-Ainerika.
bislriata Walk. List of Oipt. IV. 1119. Kanada.
lineata Meig. (nee Fbh.).
nigrimana Macq.
obesa FiTCH. I. N York Report. 299. {SiphoncUa.) New York.
trivialis L\v. Berl. lint. Z. 1863. Cent. III. 87. N.-Anierika.
hypostigma Schin. (nee Meig ) = notata Meig.
laeta Zett. (uec Meig.) = trifasciata Zett.
lineata Meig. (nee Fbr.) = glabra Meig.
hicida Meig., Perris = notata Meig.
3. Inteolimbata Bezzi.
nigrimana Macq. = glabra Meig.
4. notata Meig.
brunnicornis Macq.
circumdata Meig.
copiosa Schin.
flavifrons Macq.
hypostigma Schin. (nee Meig.).
lucida Meig.
ornata Lw. (nee Meig.).
prodigiosa Zenk. ?
quadrimaculata v. Ros.
5. obscnreUa Zett.
lineata Zett. (nee Fbr.).
obesa Fitch. = glabra Meig.
ornata Lw. (nee Meig.) = notata Meig.
parvula Zett. = trifasciata Zett.
prodigiosa Zenk. = notata Meig. ?
quadrimaculata v. Ros. = notata Meig.
6. rnfa Macq.
abbreviata Zett.
Simplex Meig.
7. ruflcornis Beck.
rußventris Macq. = Chloropisca s]j. vcrosimiliter.
Simplex Meig. = rnfa Macq
8. sulcifrons Beck.
9. trifasciata Zett. I''urop:i et Asia centr.
confluens Meig. ?
laeta Zett. (nee Meig.).
parvula Zett.
trivialis Lw. = glabra Meig.
CHLOROPIDAE 67
Bes ti m m 11 iifi s t ;i 1) e 1 1 e für die Arten.
1. Scheiteldreieck mit deutlicher Läiigsfurche, gross, spitzbogitf geformt und gelb
sulcifrons Beck.
— Scheiteidreieck ohne Längsfurche 2
2. Backen schmäler als das dritte Fühlerglied 3
— Backen so breit und breiter (1 — l'/aniai) 7
;{. Backen sehr schmal, nur von V4 — Vj der Breite des dritten Fühlergliedes.
Scheiteldreieck verhältnismässig klein, nicht bis an die Augen und nicht
immer bis zu den Fühlern reichend 4
— Backen breiter, wenn auch nicht ganz von der Breite des dritten Fühler-
gliedes 6
4. Drittes Fühlerglied kreisrund 5
— Drittes FühlergUed deutlich etwas verlängert mit stumpfer Oberecke. Scheitel-
dreieck rötlich, punktiert, bis zu den F\ihlern reichend elongatula n. sp.
5. Scheiteldreieck schwarz oder grösstenteils schwarz, nicht bis zu den Fühlern
reichend notata Meig.
— Scheiteldreieck ganz gelb, nicht ganz bis zu den Fühlern reichend. Brnstflecken
mitunter bis auf einen rednziert notata Meig. var. flavifrons Macq.
6. Scheiteldreieck an seiner Basis sehr breit, fast ganz bis an die Augen
reichend. Fühler fast ganz hell rotgelb. Thoraxbehaarung fein und weiss.
Oberer, innerer Mundrand schwarz ruficornis Beck.
— Scheiteldreieck am Scheitel schmäler, deutlich von den Augen getrennt.
Fühler meist verdunkelt. Thoraxbehaarung schwaiz. Thoraxrücken-
Streifen schwarz bis rolgelb ; oberer, innerer Mundrand nicht geschwärzt
rufa Macq.
7. Beine dunkel gefärbt. Oberer innerer Mundrand schwarz 8
— Beine rotgelb 9
8. Scliildchen ganz braunschwarz ; seine Oberfläche zart behaart
obscurella Zett.
— Schildchen schwarz mit breitem gelben Bande, obenauf nackt
luteolimbata Bezzi.
9. Schildchen auf seiner Oberfläche nackt ; oberer innerer Mundrand schwarz.
Scheiteldreieck gelb, bis zu den Fühlern reichend, mit breitem braunen
Längsstreifen glabra Meig.
— Schildchen behaart; oberer innerer Mundrand nicht geschwärzt. Scheitel-
dreieck schwarz bis gelb, schmal und lang. trifasciata Zett.
Beschreibung der Arten.
40. Chloropisca notata Meig. {circumdaia Meig.) Siehe die vollständige Syno-
nymie im I^egister.
LoEW hat sie ausführlich als ornata Meig. beschrieben und sie auch gut gekenn-
zeichnet durch die langen, senkrecht gestellten Augen und die sehr schmalen Backen.
Das Scheiteldreieck ist nur von mittlerer Grösse, deutlich kleiner als bei den Arten
glubra, trifasciata und ruficornis; seine Färbung ist sehr verschieden. Ich will Loew's
Beschreibungen nicht wiederholen, sondern nur auf sie hinweisen mit allen hellen
und dunklen Varietäten ; dabei kann ich jedoch aus meinen Sammlungsresultaten
und Beobachtungen feststellen, dass die Varietät mit ganz gelbem Scheiteldreieck
im Mittelmeergebief die dominierende ist, während sie bei uns im Norden höchst
seilen auftritt; sie ist von Macquart als Chi. flavifrons beschriel)en.
9*
ßg TH. BECKER
In Europa und Zentral-Asien sehr gemein, vom Altaigebirge (Prof. Wagner.)
Coli. Pleske, Coli. Beckeu.
Dass Loew's synonymische Vermutungen sich nicht als stichhaltig erwiesen,
kann uns niclit Wunder nehmen, da seiner Arbeit über die schlesischen Arten der
Gattung Chlorops Meig keine Beobachtungen und Vergleiche von Typen zu Grunde
gelegen haben. Die Synonymie der Arten notata und civcumdata Meig. ist gesichert
durch drei bezw. neun typische Exemplare der WiNTHEM'schen Sammlung. Auch
über Chi. ornata Meig. gibt die WiNXH.-Sammlung Auskunft; unter diesem Namen
fi"urieren zwei verschiedene Arten : die eine ist Chloropisca ßavifroiis Macq., die
mit ihrem gelben Scheiteldreieck nicht als Type dienen kann, da Meigen von seiner
Art sagt, dass das Stirndreieck glänzend schwarz sei; die andere Art mit dem
glänzend schwarzen Scheileldreieck ist = Chlorops iaeniopiis Meig.
41. Chloropisca glabra Meig.
Diese sanz nackte Art mit den breiten Backen ist nicht zu verkennen mit dem
grossen glatten lang gestreckten gelben Scheiteldreieck, auf dem die mittlere braune
Farl)e einen so entschieden striemenartigen Charakter annimmt, da die Wurzel-
ecken des Dreiecks stets gelb bleiben, ferner an dem ganz nackten Scbildchen.
2V2 — 2^4 mm lang.
Diese Art hat eine ausserordentliche Verbreitung. Nicht nur in ganz Europa
Nordafrika, Nord- und Zentralasien heimisch, scheint sie auch in Nordamerika
gemein zu sein, wie aus den verschiedenen Namen, die man ihr dort gegeben,
hervorgeht. Die in Bezzi's Sammlung vorhandenen amerikanischen Exemplare der
Art assiinilis Macq. sind nichts anderes als unsei-e glabra Meig. Nach Aldrich ist
die Chi. assiinilis auch identisch mit trivialis Lw.
Biologisches. In Winthem's Sammlung steckt bei einer Reihe von Exe m-
plai'en ein Zettel mit folgender Bemerkung: „In der zweiten Hälfte des .\pril ISfia
in Döbling in meinem Zimmer in grosser Menge vorgekommen". Mitgeteilt von
Freiherrn von Baumgärtner. Das massenhafte Auftreten der Chi. noiata und
glabra Meig. in Häusern, namenilich im Spätsommer, ist auch sonst vielfach, auch
von mir mehrfach beobachtet worden; eine ausreichende Erklärung dieser Erschei-
nung habe ich nirgends angetroffen. Ich glaube auch, dass dies nicht zu den natür-
lichen Lebensgewobnheiten der Arten gehört, nehme vielmehr an, dass die Schwärme
auf ihrer Wanderschaft behufs Eierablegung zufällig durch offenstehende Fensler
zu ihrem eigenen Schaden in menschliche \^'ohnräume gelangen; es kostet viel
Mühe und Zeit, die Tiere zu töten und die Räume zu säubern.
Die Larven sind Schädlinge für Kulturpflanzen der Menschen : so berichtet
Dr. J. Kühn Halle, dass sie Kümmelptlanzen anfallen und ruinieren, siehe Mitteil,
über Landwirtsch., Gartenbau und Hauswirtsch. Berlin, IX. Jahrg. Nr. 43, 11. Nov.
1(S87. Nach Coquillet fand man die Larven an den Wurzeln von Poa pratensis,
im Laube von Zuckerplantagen und in der Erde an Wurzeln des Meerrettigs
(horse radish). Nach Chittenden greift die Larve die Wurzeln von Hirse an.
42. Chloropisca rufa Macq.
Sie unterscheidet sich zunächst durch hellere Färbung und von den hellen
Varietäten der Art noiata Meig. sicher durch die breiteren Backen, die jedoch
inunerhin nur eine mittlere Breite einnehmen. Auf dem Thoraxrücken geht der
mittlere schwarze Längsstreifen mitunter in rote Fäibung über, wobei dann der
Striemenanfang am Halse schwarz bleibt; seltener sind alle Streifen ganz rotgelb.
Von dieser Art sah ich auch wesentlich kleinere Exemplare.
In Süd- und Mitteleuropa ; auch aus N.-W. Seistan, Persien (Sarudnv). Samm-
lung V. Th. Pleske. Coli. Becker.
CHLOUOPIDAE 69
43. Chloropisca ruficornis Beck., Ami. .Mus. Zool. St.-Pelersb. XII 15. (297)
7'J (1907).
Kopf gelb, das gelbe, mitunter auch etwas bräunliche Stirndreieck ist sehr
gross, berührt fast die ()l)eren Augenecken und hat die Form eines Spitzbogens
der bis an die Fühlerwurzel reicht; mitunter sieht man darauf eine zarte schwarze
Mittellinie und ebensolche Seitenränder; eine Mittelfurche ist nicht vorhanden;
die Fläche ist glänzend, aber ziemlich stark punktiert. Die Fühler sind beim
Männchen gelb, beim Weibchen am oberen Rande gebräunt; der innere obere
Mundrand ist breit schwarz. Augen gross ; die Backen schmal, sie erreichen nur
Y, der Breite des dritten Fühlergliedes. Thorax glänzend gelb mit den fünf normalen
Längsstreifen von gewöhnhcher Breite, welche in der Regel schwarz, mitunter
auch rotbraun eisclieinen. Schulterpunkt, ein kleinerer Punkt dahinter sowie die
Längsnaht zwischen Rücken und Brustseiten sind fein schwarz ; die sehr feine
Behaarung ist weiss. Schildchen mit rotbiaunem Wurzeltleck auf seiner Obertläche
undeutlich behaart. An den Brustseiten sind beide unteren Hüfttlecken sowie die
beiden oberen an den Meso- und Pteroi)leuren schwarz. Am Hinterleibe liegen
auf dem zweiten Ringe die beiden braunen Punkttlecken und auf dem dritten und
vierten Ringe mehr oder weniger vollkommen ausgebildete Fleckenbinden ; der
erste Ring ist gelb, der fünfte ebenfalls, jedoch liegen auf letzterem zwei grosse
dunkle Seilenflecken, so dass die gelbe Mitte auffällig hervortritt Beine ganz gelb.
Flügel wasserklar; die dritte Längsader gerade; die Entfernung der beiden Quer-
adern von einander ist gleich der doppelten Länge der hinteren Querader. 2 mm lang.
N.-O. Tibet, von Roborowski gesammelt (Coli. Beckek und Mus. St.-Petersburg).
Unter 14 Exemplaren befinden sich auch zwei, bei denen die Fühler erheblich
dunkler sind, ohne dass ich andere Unterschiede auffinden konnte.
44. Chloropisca obscurella Zett.
Mit den breiten Backen und den dunklen Beinen nicht schwer zu erkennen.
Der Thoraxrücken ist durch Zusammentliessen der schwarzen Streifen häufig ganz
schwarz; auch das Schildchen hat eine braunschwarze Färbung; die Behaarung
auf der Oberfläche desselben ist nur fein, aber noch deutlich zu sehen, im Gegen-
salze zu der von Bezzi entdeckten neuen Art luteolimbala, die wie Chi. glabra
Meig. ein ganz nacktes Schildchen hat. Von den weit heller gefärbten Arten nifa
und frifasciata ist obscurella auch noch durch den geschwärzten oberen inneren
Mundrand geschieden. 2 — 272 nim lang.
Europa. (Coli. Becker).
45. Chloropisca trifasciata Zett.
Als synonym nenne ich : confluens Meig., laela Zetp (nee Meig.) und paivula
Zett.; bei conjhiens Meig. isl die Synonymie nicht sicher; Typen sind nicht vor-
handen. Schiner hat in seiner Sammlung diese Art als Irifascinta gedeutet, womit
man sich einverstanden erklären kann. Mit der Chi. sulcifron.s ist dies die grössle
der paläarktischen Arten; die Backen sind verhältnismässig sehr breit; der innere
Mundrand ist nicht geschwärzt, wie denn auch die ganze Körperfärbung eine
helle ist. Siehe Loew's ausführliche Beschreibung. P/, — 2^'^ mm lang. Dass auch
sehr kleine Exemplare var. paruiila Zett. vorkommen, hatte ich schon erwähnt.
4(5. Chloropisca suicifrons Beck., Ann. Mus. Zool. St.-Petersburg XII. 44
(29()) (1907); Dipt. d. Kanar. Ins. 147. 440 (1908). In meiner Sammlung und Inder
des St. -Petersburger Museums.
Ausgezeichnet und nicht zu verkennen durch das grosse spitzbogig geformte,
tief gefurchte glänzend gelbe Schciteldreieck. Das Vorkommen dieser Art ist bis jetzt
festgestellt auf den Kanar. Inseln, S.-Russland, Zentralasien und Transkaspien (Aiinger).
70 TH. BECKER
47. Chloropisca luteolimbata Bezzi.
Bezzi chanikterisiert sie wie folgt:
Nigra nitida ; capite, thoracis lateribus, pleuris abdomiiiisque liml)o luteis,
triangulo frontali lato nigro-nitido, antennaiiini articulo tertio sublus rufescente,
genis lalis; scutello luleo macula basali rolundata nigra; pedibus nigris, femorum
apice, tibiarum basi et apice tarsisque posticis luleis; aus byalinis, nervis lutescen-
tibus, venis transversis non approximatis.
Long. corp. mm 2 — 2V.2, slar. mm. 2.
Aus der itabenischen Kolonie Eritrea (Coli. Bezzi).
Hinsicbtlicb der Nacktheit des Körpers niul nameutlicb ancii des Scbildchens
stell! sich diese Art direkt neben Chi. glabra Meig. Auf dem Rücken tliessen die drei
mittleren Streifen zusammen ; die schwarze Färbung tritt auf das Schildchen über
und bildet hier einen grossen kreisförmigen Flecken. Die Backen sind breit,
1 — lV4nial so breit als das dritte Fühlerglied; der obere innere Mundrand ist
schwarz ; das glänzend schwarze Scheiteldreieck ist sehr breit an der Basis und
bildet ein fast gleichseitiges Dreieck, im Gegensalz zu der schmalen Form bei
glabra Meig. Beine mit dunklen Binden auf Schenkeln und Schienen.
48. Chloropisca elongatula n. sp.
Thoraxrücken gelb mit drei breiten glänzend schwarzen Längsslreifen; Be-
haarung auch auf dem gelben Schildchen fein und schwarz. Schullerbeulen und
Brustseiten gelb, letztere mit vier deutlichen schwarzen Flecken. Kopf gelb. Augen
gross, kreisrund ; Backen etwa von halber Fühlerbreite. Scheiteldreieck länger als
breil, an der Basis die Augen nicht iierührend, aber bis zu den Fühlern reichend,
glänzendrot mit unbestimmt begrenzter schwarzer Mittellinie, an den Seiten fein
punktiert. Fühler braun, das drille Glied unten rolgelb, etwa IV.mai so lang als
breit mit deutlicher Oberecke und nackter Borste. Innerer Mundrand schwarz.
Taster gelb. Hinlerleib gelb mit breiten braunen Binden. Beine ganz gelb. F'lügel
wasserklar in normaler Aderung. 2Vi mm lang.
p]in Exemplar aus Sondrio, überilalien, in der Sammlung von Bezzi ; ver-
wandt mil C. notata Meig. wegen der schmalen Backen, abweichend durch deutlich
etwas verlängertes drittes Fühlerglied mil einer stumpfen übei'ecke, ein zweites
Exemplar fand ich in Schnuse's Sammlung aus Korsika.
Diplotoxa .
LoEW, Zeit-schr. f. Entomol. Breslau. XV. 31. (1866.)
Geht man Loew's Gatlungsdiagnose durch, so taucht auch hier ohne Ver-
gleichung der genannten Arten schon die Vcrnuilung auf, dass er wohl etwas
sehr verschiedenartig organisierte Tiere zu einer Gattung zusammengefügt habe ;
vergleicht man dann z. B. Dipl. nicssoria Fall, und inconslans Lw. mit einander,
so überzeugt man sich, dass beide Arien nicht gut in einer und derselben Gattung
Platz haben. Es sind in der Tat zwei kleine verschiedene Gruppen hier bei einander.
Bei Dipl, inconstans Lw. = Chlorops cinciipes Meig. = limbata Meig. stehen
die Flügek[ueradern nicht sehr nahe aneinander, sie sind ungefähr um die dop-
pelle Länge der hinteren Querader von einander entfernt; die zweite Längsader
ist ziemlich lang, so dass der zweite Randader-Abschnilt ungefähr doppelt so gross
ist wie der dritte; die dritte Längsader ist fast gainicht oder nur an der Spitze
ein wenig nach oben aufgebogen. Der Körper hat deutliche Beborslung und
namentlich am Kopfe machen sich je 3 — 4 deutlich längere Frontorbitalborsten-
bemerkbar. Bei Dipl. messoria und dalmatina stehen die Queradern höchstens
CHLOKOFIDAE 71
um die Länge der hinteren Querader auseinander ; die zweite und dritte Längs-
ader sind deutlich nach vorne aufgehogen ; die zweite ist erheblicii kürzer als bei
D. cinciipes. so dass der zweite und dritte Randader-Abschnitt ungefähr gleich
lang ist. Der Körper ist fast ganz nackt, namentlich kann man an den Frontor-
biten keine längeren Borsten l)emerken.
Auf Grund obiger Unterscheidung habe ich die Arten cinctipes Meig.,
albipila Lw. mit einer neuen littoralis von Diplotoxa L\v. getrennt und sie
in eine Untergattung Lasiosina gestellt. Zu Diplotoxa stelle ich ausser den beiden
genannten Arten messoria Fma.. und dalmatiiia Strobl noch Oscinis nipccps
Zett. und '.ipproximalonervis Zett. Die beiden letzteren sind Übergangsformen
zur Gattung Lasiosina insoferne, als sie auch schon deutlich längere Frontorbital-
borsten zeigen, während sie hinsichtlich der F'lügeladerung vollkommen dem
Charakter der Diplotoxa- \r[en entsprechen ; infolge dieser Übereinstimmung müssen
sie aber auch meiner Ansicht nach bei Diplotoxa verbleiben.
Über die im Kataloge genannten Arten wäre noch folgendes zu berichtigen:
Dipl. curvinervis Zett. ist nicht = approximatonervis, sondern = Meroinyza
saltatrix L. var. viridis v. Res. Dipl. Novakii Strobl ist eine Chlorops und Dipl.
pachyccra Strobi, ist vom Verfasser später selber als typische Art seiner Gattung
Pscudopachy gaster hingestellt.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e i\ Das Wesentlichste ist darüber bereits oben gesagt ;
es bliebe nur noch hinzuzufügen, dass das dritte F"ühlerglied ziemlich gross und
fast kreisrund ist und dass der Rüssel keine besondere Ausbildung zeigt.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
albiceps Meig. = messoria Fall.
approximatonervis Zett.
dalmatina Stkobl.
erylhrocephala Zett. = raflceps Zett.
lateralis Macq. "?
macalata Lw.?
messoria Fall.
albiceps Meig.
rnflceps Zett.
erythrocephala Zett.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e für die Arten.
\. Auf der Stirn jederseits 3—4 deuthche Frontorbitalborsten 2
— Stirn fast ganz nackt und ohne Frontorbitalborsten 3
2. Thoraxrücken mit drei breiten deutlich etwas glänzenden dunklen Streifen.
Schildchen gelb. Scheiteldreieck gelb bis braun, etwas glänzend. Beine
rotgelb approximatonervis Zett.
— Thoraxrücken und Schildchen durch vollständiges Zusammenfliessen der
Streifen ganz schwarz, mattbraun bestäubt. Scheiteldreieck gross und
breit, mattschwarz. Beine überwiegend verdunkelt ruficeps Zett.
3. Fühlerborste weiss. Thoraxrücken etwas matt schwarzgrau mit drei breiten,
fast zusammenfliessenden dunklen Längsstriemen. Mittelgrosse Art von
2V2 — i mm Länge messoria Fall.
— Fühlerborste schwarz. Thoraxrücken einfarbig, glänzend schwarz, nicht
gestreift. Kleine Art von 2 — 27^ mm Länge dalmatina Stkobl.
72 TU. BECKER
Beschreibung der Arten.
49. Diplotoxa messoria Fall. — Taf. II, Fig. 28, 2i), 30.
Diese l)el<annte Art ist, wie fast alle übrigen von Loew, so gut und vollständig
beschrieben, dass sich eine Wiederholung hier erübrigt. Ich will daher nur diejenigen
Merkmale hervorheben, durch welche dieselbe sicli von D. dnlmatina Strobl unter-
scheidet, mit der allein sie wegen Nacktheit des Körpers verglichen werden kann.
Die schwarzgraueu Längsstreifen des Thoraxrückens sind wegen der helleren
Zwischenräume dcutlicli erkennbar und getrennt. Das Scbildciien ist pechschwarz ;
das glänzend schwarze Scheiteldreieck an den Rändern runzelig; es geht in voller
Breite in die schwarze Farbe des Hinterkopfes über, zu beiden Seiten bleibt aber
ein mit der Stirniläche verbundener runder gelber Randtleck stehen. Die Fühler-
borsle ist weisslich mit gelber Wurzel. Die Beinfärbung, gewöhnlich eine üi)er-
wiegend dunkle, geht mitunter auch in eine üi)erwiegend helle F"ärbung über,
ohne dass man bei den verschiedenen (ieschlechtern ein besonderes Verhalten
bemerken könnte. 3 — IV3 nun lang.
hl Nord- und Mittel-Europa auch von der Krim, Alma (Maschenow). Samm-
lung von Th. Pleske; auch in Nord-Amerika. Ich sah in Bezzi's Sammlung ein
Exemplar aus Montreal, Isl. Qu , das der bei uns ebenfalls vorkommenden Varietät
mit helleren Beinen vollkommen entspricht.
50. Diplotoxa dalmatina SrRtiBL.
Wesentlich kleiner als die vorige mit glänzend schwarzem Thora.xrücken,
der durch das Zusammenfliessen der Streifen cinlieitlich gefärbt ist. Das Schildchen
ist deutlich gelbbraun; das ScheiteKlrcieck noch etwas grösser, ganz glänzend,
ohne Runzeln; der gelbe runde Fleck am oberen Hinterkopfrandc ist fast voll-
ständig verschwunden. Fühlerboiste schwarz. Beine stark verdunkelt. 2 — '1^1., mm
lang. Im übrigen siehe Stkobl's Beschreibung.
.\us DalmaÜen; meine Exemplare stammen aus Kinnland und Schlesien.
51 Diplotoxa approximatonervis Zett.
Mit der deutlichen Ausbildung der Frontorbitalborsten dieser und der fol-
genden Art geht Hand in Hand auch eine kräftigere Bei)or.stung des ganzen
Körpers. Thoraxrücken mit drei breiten, deutlichen, etwas glänzenden dunklen
Streifen. Sclhldchcn gelb. Scheileldreieck gelb bis braun, etwas pubescent. Hinter-
leib pechbraun. Beine rotgelb. 2 — 27-^ mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa heimisch (Coli. Beckek.)
52. Diplotoxa ruficeps Zett. '
Thoraxjücken und Schildchen durch vollständiges Zusammeulliessen der
Streifen ganz schwarz und durch braune Bestäubung ziemlich matt; auch die
Flecken an den Brustseiten treten durch dunklere Färbung und Glanz nur wenig
hervor. Der Kopf ist von gelbem Grundton, das Scheiteldreieck sehr gross ; es
nimmt am Scheitel fast die ganze Breite desselben ein, reicht bis zu den F'ühlern
und ist von mattschwarzer Farbe; die grossen Fühler sind rotbraun bis schwarz,
Taster gelb. Hinlerleib pechbraun. Beine schwarzbraun ; Hüftgelenke, Kniee und
Wuizel der Schienen rostgelb. Die Unterschiede von approximatonervis Zett. sind
in der Bestimmungstabelle hervorgehoben. 2 mm lang.
Ich fing diese Alt in Mittel-Schweden bei Östersund, sah aber auch Exemplare
in der Wiener WiNTUEM-Sammlung, die aus Österreich stammten.
Variante. Wie auch Zetterstedt schon angibt, kommen Exemplare mit
ganz rotgelben Beinen vor.
' Eiüropha maciüata Lw. isl wegen der stark genäherten Queradern wali rscheinlich tiierlier
zu tjringen. Siehe meine Benierliungen tiei der GaUuug Eutropha und Chlorops variegata Lw.
CHLOROPIDAE 73
Lasiosina ii. g.
Die typische Art ist Clilurops cinclipcs Meig. = limhata .Mi;ic.. — Diplolo.vd
iiiconsians Lw. Unter Hinweis auf die hei der Gallung Diploloxa ge^ei)ene (ief>en-
iiherslellung heider Galtungen eriilirigt sich eine nochniahge besondere Charali-
lerisierung.
Arie n- um] S y n o n y ni e n - R c g i s l e r.
albipila Lw.
ciiicti]>es Meiü.
inconslans Lw.
limbata Meig.
inconslans Lw. = ciiidipes Meig.
linibala MbiG. = cinctipes Meig.
liltoralis Beck.
B e s t i m ni u n g s l a h e 11 e der A r l e n.
1. Drittes Fühlerglied ganz oder zum grösslen Teil rolgelh 2
— Drittes Fühlerglied schwarz !
2. Alle drei Fühle}"glieder rolgelh 3
— Drittes Fühlsrglied rotgelb mit verdunkeltem Vorderrande, die beiden er.sten
schwarz; oberer innerer Mundrand sch\\:arz. Scheileldrelcck inatlgelh ohne
rautentörmigen Spitzentleek, nur mit sehr feinem glänzend schwarzen
Längsslrich an der Spilze. Hypopygium glänzend schwarz, kurz weiss
hehaarl Beine rolgelb. Tarsen nebst Schenkeln und Schienen auf der Mille
breit sciiwarzbraun littoralis n sp. d.
;i Oberer innerer Mundrand gelb. Scheiteldreieck gelb mit einem rauten-
förmigen glänzend schwarzen Spilzenfleck. Das glänzend schwarze Hypo-
pygium kurz schwarz hehaarl. Beine gelb mit verdunkeilen Schenkeln,
in einer Variante ganz gelb cinctipes Meig. o".
4. Taster meist schwarz. Beine ganz rolgelh, in einer Variante verdunkelt.
Hinlerleib ganz schwarz behaart cinctipes Meig. ?.
— laster gelb. Beine rolgelh mil deullichen schwarzbraunen Binden auf der
Mitle der Schenkel und Schienen. Hinterleib mil Ausnahme seiner Mitle
deutlich weiss behaart albipila Lw. d 9.
Beschreibung der Arten
t>
53. Lasiosina cinctipes Meig. — Tal. 111, Fig. 58, 59.
Das Männchen hal ganz rotgelbe Fühler und Taster, das Weibchen schwärz-
liclie. Charakteiistisch isl ferner das gelhe Scheiteldreicck mit dem glänzend schwarzen
rautenförmigen F"leck an der Spitze. Die Augen sind deutlich querliegend, unter
dem Mikroskop zerstreut behaart. Thorax von gelber Grundfarbe, auf dem Rücken
deutlich schwärzlich gestreift, kurz schwarz behaart. Hinterleib auf seiner Ober-
seile schwarzbraun verdunkelt; die Seitenränder und die umgebogenen Teile der
Bauchseite bleiben gelb, jedoch sieht man bei ausgereiften Tieren einen deullichen
Randsaum auf der Unterseile des Hinterleibes. Die Beine bleiben bei beiden Ge-
schlechlern rolgelh mil geringer Bräunung der letzten Tarsenglieder. 3 mm lang.
Unter vielen Exemplaren besitze ich auch deren zwei, bei denen die Beine wesentlich
verdunkelt sind.
Die Art isl nach Ausweis der Typen der WiNTHEMschen und LoEwschen Samm-
lung identisch mil limbata Meig. und inconslans Lw. Sie ist in Nord-Kuropa bis
jetzt noch nicht beobachtet worden ; der nördlichste mir bekannte Ort ist Kasan
10
74 TH. BECKER
in Russland, der südlichste Korsiiva ; auch aus Alma, Krim (Baschenow) und aus
Transkaspien (Ahnger) Samml. v. Th. Pleske.
Diese Art wurde mir von Herrn Rimsky-Korsakov vom zootomischen Institut
zu St.-Petershurg mitgeteilt als ein Schädling, dessen Larve gleichzeitig mit der von
Chlorops laeinopiis Meig. der Gerste in Nord-Russland grossen Schaden zugefügt
habe. Die Larven wurden im Stengel zwischen dem letzten Blatt und der Ähre gefun-
den, wo sie minieren; die Fliegen schlüpften zwischen dem 17. und 25 August aus.
54. Lasiosina albipila Lw.
LoEW kannte nur das Weibchen aus Schlesien ; in seiner Sammlung war nichts
weiter zu finden. Ich sah diese Art aber in grösserer Zahl im Ungarischen National-
museum in beiden Geschlechtern die von Dr. Kertesz bei Gyon nicht weit von Buda-
pest gesammelt waren. Aus der Vergleichung beider Geschlechter mit denen von
cinctipes Meig. geht hervor, dass sie eine besondere Art und nicht etwa nur eine
Variante der vorigen darstellen. Die Männchen weichen von cinctipes Meig. ab durch
das schwarze dritte Fühlerglied, die überwiegend weisse Behaarung des Hinterleibes
und die deutliche Bindenzeichnung auf Schenkeln und Schienen. Die Weihchen sind
in allen diesen Punkten den Männchen gleich gebildet, haben auch gelbe Taster
und zeigen schon durch diese gleiche Bildung, dass sie mit der verschiedene
Geschlechtsfärbung in sich schliesseuden Art cinctipes Meig. nicht zusammengebracht
werden können. 'iVj — 3 mm lang. Ich besitze in meiner Sammlung Exemplare aus
Schlesien, Italien und Süd-Frankreich.
55. Lasiosina littoralis n. sp. d".
In der Slreifung und Behaarung des Thoraxrückens von cinctipes Meig. nicht
abweichend. Die Fühler sind von rotgelber I'arbe, jedoch die ersten beiden Glieder
schwarz und die Oberseite des dritten verdunkelt. Der obere innere Mundrand ist
deutlich schwarz, Taster gelb; die Backen sind noch etwas breiter als bei cmc/Zpes
und erreichen ^/^ des senkrechten Augendurchmessers. Wesentlich anders ist das
Scheiteldreieck ; es ist sehr schmal, nicht breiter als der mittlere Thoraxstreifen
und nur wenig breiter als Va des ganzen Scheitels, etwas blattförmig, matt rotgelb
ohne den Fleck an der Spitze ; diese ist nur durch eine sehr feine glänzend schwarze
Linie gezeichnet. Brustseiten wie gewöhnlich gefleckt. Hinterleib auf seiner Ober-
seite malt |)echbraun mit gelbem Seitenrande und ebensolcher Unterseite. Das
glänzend schwarze Hypopygium ist auf seiner Unterseite weiss behaart (nicht
schwarz wie bei cinctipes) ; es hat auch eine etwas andere Form : während es bei
cinctipes die Gestalt einer kleinen Halbkugel zeigt, sieht man hier noch eine dorn-
artige Verlängerung desselben nach vorne hin hervortreten. Die gelben Beine
zeigen eine ausgedehnte Bräunung auf der Mitte der Sckenkel und Schienen ; Tarsen
schwarzbraun. Die Flügel halien denselben Aderverlauf wie bei cinctipes ; der
zweite Randader-Abschnitl ist doppelt so lang als der dritte ; Queradern um die
doppelte Länge der hinteren Querader von einander abstehend. P'ast 3 mm lang.
Aus Gyön, Ungarn, von Dr Kertesz gefunden.
Anthracophaga.
LoEw, Zcitsctir. f. Rntomol. Breslau, XV. 15. (ISßü) nee 1861.
Diese Galtung, deren Hauptmerkmale nach Loevv in der durch starke weisse
Pubescenz etwas verdickten Fühlerborste liegen, teilt diese Eigenschaft mit den
Gattungen Eclecephnla, Macq. Parectecephula Beck, und Lagaroceros Beck, sowie
mit verschiedenen Arten der Gattungen Chlorops, Eutropha und Diploloxa. Es wird
also erforderlich sein, die Grenzen und Unterschiede von Anthracophaga etwas
CHLOROPIDAE 75
genauer zu ziehen, was heute hei unserer erweiterten Arlkennlnis weit schwieriger
ist, als LoEvv sich das damals vorsteileu i<onnte.
Lagaroceras hat ein stark verlängertes schmales zweites und drittes Fühler-
glied ; die weisse Borste ist an der Basis nicht eigentlich verdickt zu nennen : die
Fühler reichen mindestens bis zum Ende des Untergesichles. Das Scheiteldreieck
ist verhältuismässig klein, am Scheitel von halber Stirnbreite und seine Spitze geht
nicht viel über die Stirnmitte hinaus. ThoraxrücUen oben ganz schwarz, glänzend,
mit zwei Längsfurchen; nur an den äusserslen Seiten hinter den SchuUerbeulen
liegt je ein gelber Fleck. Schildchen gelb. Flügeladerung wie bei Chloropa.
Ecteccphala Macq., üipt. exot. Suppl. IV. 280. T.ib. XXV. fig. 17 (l.S.lü) mit der
nordamerikanischen Art (übistylum ist von etwas langgestreckter Gestalt und von glän-
zend rotgelber Färbung niil drei nur schwach sichtbaren roten Hückenslreifen und einem
gleichen Streifen oben an den Brustseiten Die Stirn ist ziemlich horizontal vorgestreckt,
schmal, mit langem glänzenden, gewölbten und an der Fühlerwurzel noch etwas bi-eit
endigenden Scheitcldreieck; das zweite Fühlerglied ist nicht verlängert, das dritte hin-
gegen ungefähr IVjmal so lang als breit, oval endigend ; Borste weiss, an der Wurzel
etwas verdickt. Flügel etwas lang und schmal, Aderung den Chlorops- Arien ähnlich.
Die Begrenzung der Gattung Anthrocophaga wäre sehr einfach, wenn wir
nur die beiden Arten A. strigiila Fbr. und fronlosa Meig. hätten. Die Schwierig-
keit beginnt, sowie wir mit LoEw die Art longicornis Zett. und auch andalusiacn
Strobl hineinbeziehen Die erste Form sirigiiln Fbr. oder auch fronlosa Meig. hat
einen ganz malten Thorax, ein mattes durch nadelrissige Skulptur ausgezeiclnietes
Scheiteldreieck und ein verhältnismässig kurzes drittes Fühlerglied, das kaum länger
als breit ist. Die nächstfolgende Form longicornis Zett. hat zwar noch einen etwas
matten, wenn auch helleren Thorax, aber das Scheiteldreieck ist schon glänzend
und hat die nadelrissige Skulptur verloren; das dritte Fühlerglied ist schon reich-
lich IV^mal so lang als breit. Bei der dritten Form andalusiaca Strobl. kommt
zu den verändeiten Eigenschaften der zweiten Form noch dei- glänzende Thorax
hinzu. Veigleicht man nun die erste Form Anihr. slrigula F"br. mit der letzten
andalusiaca Strobl, so erscheint es unmöglich, beide in einer und derselben Gat-
tung zu belassen: die matt bestäubte, düstere dicke Form und die glänzende,
schlanke gehen nicht zusammen. Der Schnitt zwischen zwei Gliedern in der oben
angegebenen Skala muss gemacht werden; es wird auch nicht unverständlich
erscheinen, wenn wir diesen Schnitt zwischen strigula und longicornis ausführen :
die Arten strigula und fronlosa mit ihrem matt nadehissigen Scheiteldreieck, ihrer
matten schwärzlichen Färbung und dem verhältnismässig kurzen dritten Fühler-
gliede bilden gegenüber den anderen beiden Arten ein so ziemlich geschlossenes
Ganzes. Unglücklicherweise drängt sich zwischen diese beiden Gruppen nun noch
wieder ein Übergangsglied, eine neue schöne Art aus Ungarn, die den beiden
ersten Arten von Anlhracophaga sehr nahe steht, noch etwas dunkler gefärbt
ist, aber ein glänzendes Scheiteldreieck hat. Trotzdem kann eine Trennung meiner
Ansicht nach nicht gut anders vollzogen werden; wir müssen uns mit der Tat-
sache abfinden, dass unsere künstliche Gattungsbegrenzung keine sehr scharfe
geblieben ist. Aus obigen Gründen habe ich daher die beiden Aiten longicornis
Zett. und andalusiaca Strobl von Anlhracophaga abgetrennt und sie in der
Untergattung Pareclecephala vereinigt. Von Lagaroceras sind sie durch wesentlich
andere Fühlerform getrennt. Eclccephala Macq. kommt für uns hier ebenfalls
nicht in Frage wegen der vorspringenden Stirn und ihres laugen, breit, trapez-
förmigen, gewölbten und glänzenden Scheitcldreiecks. Vertreter dieser Gattung
sind bisher in der paläarktischen Region nicht aufgefunden worden.
10*
76 TH. BECKER
Nach unseren eingangs gebrachten Auseinandersetzungen zergliedert sich die
Gattung i4/j//!raco/)/!0^f/ LoEW. in Aiühracopluiga und Parcclecepliala \iECK., so dass
die beiden Arten froniosa Meig. und slrigiila Fabh. nebst der neu hinzugestelllen Art
infiimata die erstere Gattung bilden, während andalusiaca Strobl und longicornis
Zett. zur Gattung Parectc.cepbcda gebracht wurden.
Gattungsmerkmale. Plumpe Arten von gelblicher Grundfarbe, die aber
durch mattschwarze Streifen, Binden und Flecken auf Thoraxrücken, Hinterleib
und Brustseiten ganz oder fast ganz zum Verschwinden gebracht wird. Stirn vor-
springend mit grossem, matt nadelrissigen, mitunter auch auf der Mitte glänzend
schwarzen Scheiteldreieck. Fühler gross; drittes Glied kaum etwas länger als
breit, aber doch erheblich grösser und weiter vortretend als bei der Gattung
Chlorops s. str. mit schwach ausgebildeter Oberecke. Fühlerborsle an der Wurzel
durch diciite weisse Pubescenz dick erscheinend (in einem Falle ist die Borste
nur an der Spitzenhälfle weiss). Taster schwarz. Flügel mit dicken schwarz-
braunen Adern.
Arte n- u n d S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
albhela Macq. ■'
cingnlala Müig., v. Fios., Schin. = Htrigula Fbr
Croutosa Meig.
Scholl:i Eggeh.
iiii'uinata t?£CK.
SchoUzi Egg. -— frontosa Meig.
strignla Fbr.
cinf/iilata Meig.
taeiüala Macq.
laeniata Macq. = 8trii,'ula Fbr.
B e s t i m m u n " s t a b e 1 1 e der Arten.
ö
1. Schildchen ganz schwarz oder verdunkelt. Schwinger braun 2
— Schiidchen nicht ganz schwarz. Schwinger weiss . 3
2. Hinterleib schwarz, ohne oder nur mit sehr feinen Hinlerrandsäumen.
Hinterkopf fast ganz verdunkelt. Fühlerborste schwarz, an der Spitzen-
hälfte weiss infumata Beck.
3. Schildchen schwarz, auf der Mitte gelb ; alle Hinterleibsringe deutlich gelb
gesäumt. Hinterkopf mit deutlich gelbem ununterbrochenen Rand. Fühler-
borste weiss, Wurzelslück braun strigula Für.
— Schiidchen auf der Mitte und an den Wurzelecken schwai'z, dazwischen
gelb. Hinterleib schwarz, nur der letzte Ring gelb gesäumt. Der gelbe
Hinterkopfrand ist an beiden Seiten durch einen schwarzen Fleci<en
unterbrochen. Fühlerborsle weiss, Wurzelslück gelb. frontosa Meig.
Beschreibung der Arten.
öl). Anthracophaga strigula Fabr. — Taf. II, Fig. 21 — 2().
Die breiten mattschwarzen Thoraxrücken-Slreifen haiien nur eine schmale
gelbe Linie als Zwischenraum. Das Schildchen ist nicht ganz schwarz, vielmehr
bleibt stets eine gelbe Mitteihnie frei. Hinlerleib mallschwarz mit deullichen hell-
gelben Hinterrandsäunien. Schwinger weisslicli F'ühler auf ihrer Unterseile braun-
rot, sonst schwarz ; Borste weiss, an der Wurzel schwarzbraun. Beine grösstenteils
CHLOKOPIDAE 77
Hecken- oder bindenartit^ verdiinUelt. (Ausrührliche Heschreihun" s I.okw, Zeilsclir.
f. Eilt. 1861), pag. 16—18). .'5 — 1 min lang.
Mittel- und Nord-Europa.
57. Anthracophaga frontosa Meig.
Zum Unterschiede von der vorigen Art laufen die drei breiten schwarzen
Striemen des Thoraxrückens mit ihren gelben Zwischenräumen auch über das
Schildchen hinweg, so dass dieses auf der Mitte und an den Seitenecken breit
schwarz gefärbt ist; die beiden gelben Linien trennen die Mittelslrieme von den
Seiten. Einen weiteren Unterschied bildet der Hinterleib von ziemlich glänzend
liechbrauner Farbe; nur der letzte Ring hat einen gelben Hinlcrrand. Die Fühler
sind ganz schwarz, ihre dicke weisse Boisic hat ein gelbes Wurzelglied. Der
Hinterkopf, der bei der vorigen Art breite gelbe Seitenränder zeigt, hat hier in
mittlerer Höhe noch zwei schwarze Randflecken, so dass der gelbe Hinterkopf-
saum dadurch in je zwei Teile geteilt wird. Siehe die ausführliche Beschreibung
bei Lw. 1. c. pag. 18, 2. 27-2—4 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa ; ich besitze auch ein Exemplar aus Sarepta, Bezzi
solche aus Italien.
58. Anthracophaga infumata n. sp.
Auf dem 1 horaxiücken sind die drei mattschwarzen Striemen vollständig
zusammengeflossen, so dass sich weder durch Farbe, noch durch Längsfurchung
eine Teilung bemerken lässt ; auch das Schildchen ist ganz schwarz. Die Behaarung
ist sehr kurz, schwarz und dicht, die Fläche ohne Glanz. Dem entsprechend sind
auch die Brustseiten verdunkelt, so dass die sonst gelben Stellen zwischen den
dunklen P'lecken kastanienbraun erscheinen. Schwinger nicht weiss, sondern braun.
Hinterleib ganz schwarz, etwas glänzend, jedoch mit sehr schmalen gelbbraunen
Hinlerrandsäumen. Kopf braungelb ; Hinterkopf und Stirnfläche verdunkelt, letzteie
mit sehr grossem glänzend schwarzen gleichseitigen Scheiteldreieck, das mit seiner
Basis fast die ganze Stirnbreite am Scheitel einnimmt und dessen Spitze bis zu
den Fülllern reicht. Fühler gross, wie bei den anderen beiden Arten, ganz
schwarz mit einer an der Wurzel dicken schwarzen Borste, deren Endteil erst
an der Spitzenhälfte weiss wird. Oberer Mundrand und unterer Backensaum
glänzend schwarz; Backen so breit wie das dritte Fühlerglied. Augen höher als
lang. Mundrand etwas vorstehend ; Taster schwarz. Beine schwarzbraun mit
helleren Hüflgelenken, Knieen und Metatarsen. Flügel rauchgrau mit schwarz-
braunen Adern. SVa — i mm lang.
Aus Ungarn, bei Budapest. Sammlung des Ung. Nat.-Museums und meine
Sammlung.
Ich habe diese Art hier mit eingestellt, weil es mir scheinen will, dass die
Fühler in ihrer Grösse und Verlängerung eher zu den beiden vorigen Arten
jiassen als in die Gattung Chlorops : will aber gerne bekennen, dass dies lediglich
individuelle Auffassung ist ; diese Art zu den übrigen Chlorops- \vlen mit schwarzen
Tastern zu stellen, würde jedenfaHs nicht als Fehler gedeutet werden können.
Epichlorops n. g.
Ty|)c : Chlorops piinciicoUis Zett.
Diese Form, die bisher mit unter Chlorops Meig., Lw. aufgeführt wurde,
weicht vom r/j/oro/AV-Chaiakter darin erheblich ab, dass die schwarze Färbung
des Thoraxrückens nicht durch das Zusammenfliessen der drei oder fünf Länes-
streifen entstanden ist, die Fläche ist vielmehr einheitlich schwarz, ohne die
78 TH. BECKER
i^eriiigsle AndeuUino einer Slieifung oder Furchiing; dann ist aber auch diese
Flüciie stink ivörnig punktiert, ähnlicli wie bei der Galtung Cetema Hendel, was
bei C/i/o/ o/W- Arten niemals vorkommt ; im übrigen ist C/i/orops-Ciiarakter. Die
Bereclitigung zur Aufstellung dieser Gattung erblicke ich ferner auch darin, dass
wir in Nord-Amerika ähnlichen Formen begegnen, die von den amerikanischen
Fnlomologen auch niciil zur Galtung Chlorops gerechnet werden.
59. Epichlorops puncticollis Zett. (Chlorops).
Oberseite des Tiiorax mit Ausnahme des Seitenrandes und der schwarz
punktierten Schniterbeulen ganz schwarz, siark punktiert, nur wenig glänzend.
Schildchen und Brustseiten gelb, letztere mit schwarzen Flecken auf den Mitlel-
und Hinlerhüften, auf Meso- und Pteropleuren. Kopf gelb ; Scheiteldreieck glän-
zend schwarz, sehr breit an der Basis und mit etwas geschwungenen Seilenrändern
bis zu den F'ühlern verlaufend, nach hinten zu ohne Unterbrechung in die schwarze
Hiulerkopinäche einmündend. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich gross, mit den
W'urzelgliedern schwarz ; Borste fein, nackt, schwarz. Taster gelb, innerer oberer
Mundrand schwarz. Hinterleib auf der Überfläche pechbraun bis schwarz; Seiten-
ränder der umgebogenen Bingfeile gelb, zum Unterschiede von der Galtung
Cetema, bei der die umgebogenen Ringteile auch ganz schwarz sind. Beine gelb ;
Vordertarsen und die letzten Glieder der übrigen Tarsen schwarz. Flügel schwach
gel)räunt. 3 — 4 mm lang.
Aus Nord- und Mittel-Europa, auch aus Irkutsk, Ost-Sibirien (Makerow). Coli.
Th. I'leske und Becker.
Chlorops.
Meigen, lUig. Magaz. II. 278. (I.S03).
LoEW, Zeitsclir. f. Entomol. Breslau, XV. .38. (18G6).
Loew, der im .Jahre 1866 die alle Gattung Chlorops Meig. zum Gegenstand
besonderer Studien machte und sie in verschiedene Untergattungen auflöste, gibt
1. c. pag. 38 eine gute, wenn auch nicht ganz erschöpfende Charakteristik der
Gattung, aus der ich nur das Wichtigste hervorheben will:
Körper nackt, gelb mit schwarz (selten rot) gestricmtem Thoraxrücken. Drittes
P'ühlerglied annäiiernd kreisförmig, Borste dünn, nackt. Slirnränder ohne hervor-
tretende Frontorbitalhaare. Bussel ohne besonders verlängerte Sauglappen. Schildchen
gelb, gewölbt, behaart und mit deutlichen Bandborsten. Flügellängsadern nie stark
bogenförmig gekrümmt, fast gerade ; Queradern nicht auffallend genähert.
Dieser Darstellung hätte ich nur noch hinzuzufügen, dass auch Arten vor-
kommen, bei denen die Thoraxstreifen ganz zusammengeflossen sind, wie auch
Arten, deren Fühlerborste weiss und etwas dicker erscheint als gewöhnlich.
Es kann nicht auffällig erscheinen, dass diese Gattung auch in ihrer strengeren
Fassung, nach Ausscheidung verschiedener Untergattungen, noch Formen aufweist,
die mit den benachbarten Kreisen nahe Verwandtschaft zeigen. Es sind eine Beihe
von Übergangsformen nach verschiedenen Bichlungen hin vorhanden, auf die ich
bei der Beschreibung speziell aufmerksam machen werde; namentlich sind hier
beteiligt die Untei'gattungen : Anthracophaga, Euiropha, Chloropisca, Cetema und
Capnoptera.
Die Einteilung und Begrenzung der einzelnen Arten ist bei dem Fehlen auf-
fälliger plastischer Merkmale eine etwas schwierige Sache, was Loew ja auch schon
empfunden hat. Unter den von Loew zur Einteilung benutzten Merkmalen ist die
Färbung des drillen Fühlergliedes im allgemeinen brauchbar, wenn man auf geringe
CHLOnOPlDAE 79
Färhungsiibwcicluiiigen keinen entscheidenden Wert legt, ebenso liegt die S;iciie
hei der Färbung der Vordertiirsen ; einige hierin schwankende Arten sind in anderer
Weise charakterisiert worden. Die Färbung des dreieckigen Sternopleuralfleckes
dagegen ist ein fast nie versagendes brauchbares Merkmal ; bei der Färbung des
oberen Mundrandes (clypeus bei Lofav) und der Taster kommen einzelne Al)-
weichungcn vor, so dass ich genötigt war, mehrere Arteii in der Hestimmungs-
labclle an verschiedenen Stellen zu berücksichtigen. Von allen Meikmalen aber ist
das wichtigste die Form, Skulptur und Färbung des Scheiteldreiecks. Als nicht sehr
brauchbar und zuverlässig erweist sich die Färbung des Hinterleibes; hier habe
ich grosse Abweichungen und Schwankungen zu beobachten Gelegenheit gehabt.
Hei Al)fassung der Beschreibungen liabe ich mich bemüht, unter Hervorhebung
der cliarakterislischen Eigenschaften, mich so kin'z wie möglich zu fassen.
Kritische Bemerkungen zu den im Katalog p a 1 ä a r k t i s c h e r
Dipteren aufgezählten Arten der Gattung G h 1 o r o ]) s. '
Chlorops agnata Halid. = Cen/or agnatiis Halid.
albiseta Macq. wird der Beschreibung nach vielleicht eine Anthraco-
pbaga Lw. sein.
„ aimulipes Brülle wird der Beschreibung nach eine unserer gewöhnlichen
Chlorops- Allen sein, vielleicht Chi. iaeniopus Meio. Da die Typen zer-
stört sind, lässt sich Genaueres nicht mehr ermitteln.
„ onmiUpes Macq. {Chlorops). Diese Art ist mit ihrem schwarzen Schildchen
keine Chlorops: daher kann der Name trotz Brülle bestehen bleiben;
eine sichere Deutung lässt sich aber nicht mehr geben.
„ bilineatu Big. kann nur identisch sein mit Elachiptera bimaciilaUi Lw.
^furcaia Perris.
„ binotata Lw. = Chlorops geminata Meig. sec. typ.
„ brevifrons Lw. = Chlorops iroglodytes Zett. var. briinnipes Zett.
„ breviinana Lw.^ Chlorops fulviceps v. Res. sec. typ.
brimiücorms Macq. Nach den Angaben über die Färbung des Schildchens
und ihrer Grösse ist sie sicher eine Chloropisca und wie Schiner in den
Verb. bot. zool. Ges. 1872, p. 69 vermutet, wahrscheinlich = Chloropisca
notata Meig.
, briinnipes Zett. = Chlorops var. troglodytes Zett, sec. typ.
cnlceaia Meig. Coli. Winth. fünf Exemplare, von denen vier diese Art,
und mit den matt schwarzgranen Längsstriemen Chi serenn Lw. dar-
stellen; sie haben eine Länge von 3 — SVa nim. Meigen gibt als l>änge
an IV3 1. Die Pariser Type ist = C/2/. hyposlignia Meig., eine Art, die
weit kleiner ist und auch von Meigen mit Va — 7* 1 Länge angegeben
wird. Aus diesem Grunde .schon kann die Pariser Type nicht als wirk-
liche Type gelten. Von der schwarzen Mittellinie auf dem Hinterleib,
welche Meigen bei seiner calceata erwähnt, ist jetzt allerdings nichts
mehr zu sehen.
' Die im Katalog enthaltene Tabelle der Chlorops-krXen war weder nach Galtungen unserer
heutigen Auffassung nach vorher gesichtet, noch lionnle die Synonymie der Arten vorlicr richtig-
gestellt werden ; sie enthält einfach die Aufzählung aller unter dem S.immelnameii Chlorops
heschriebenon Arten soweit diese nicht bereits anderen Gattungen /.ugeteilt waren, lü-st durch
Vergleichung der verschiedenen Typen untereinander wurde es mir ermöglicht, etwas Ordnung
in der Benennung zu schafTen. So weit Typen noch vorhanden, ist dies hier geschehen ; einige
wenige Arten musstcn ohne Deutung verbleiben.
80 TH. BECKER
Chlorops caiccotd Zett (nee Meig.) ^ Chlowps hypostigma Meig. sec. typ. Zett.
„ cinctipes Meig. Coli. Winthem mit zwei \i\., von denen nur eins der
Beschreibung entspricht und als Type angesehen werden kann, aber
auch mit der Type in Paris übereinstimmt; die Art isl = Lasiosina
cinctipes Meig.. sie hat als Synonyme : Chi. limbatn Meig. und Diplo-
io.rn inconslans L\v.
„ citrincUa Zett. Zetterstedt's Type stimmt mit Chlorops geminuia Meig.
überein.
„ conjUicns Meig. Eine MEiGENsche Type ist nicht meiir vorhanden. Nach
Schiner's Auffassung in seiner Sammlung ist darunter Chloropisca Iri-
fasciala Zett. zu verstehen, was wahrscheinlich ist.
, cnpiosa Schin. ist nach seinen Typen = 67; /oro/j/.vca noUita Meig.
„ (Utsyrera Lw. = Chlorops dnsyccra Lw.
„ didyinn Zett. und auch bei Schineu = Chlorops scalaris Mek;. ((-ollect.
Winthem).
(liscicornis l.w. = Chlorops loeia Meig ((Collect. Winth.)
(livisa Lw. = C/j/o/'ops figurata Zett. sec. typ.
„ cphippiiun Zett. = Gaiirnx ephippiuin Zett.
„ fasciata Meig. Typen sind nicht mehr vorhanden; es ist jeiioch nicht
unwahrscheinlich, dass meine Art triangularis n. sp. damit zusammenfallt.
„ figurata Zett. ; sie hat als Synonyme Chlorops divisa l.w. und ptdlens Lw.
„ fiavifrons Macq. ist der Beschreibung nacli sicher eine Chloropisca und
eine der Variationen von der Art notala Meig. mit ganz gelbem Sclieilel-
dreieck.
„ fulviceps V. Res.; synonym wurde dazu gefunden: Chlorops brevimana Lw.
„ fuscipennis Costa ist eine Capnoptcrn und zwiw =- scutcüa Rossi.
„ geiniiiaia Meig. synonym hiermit sind: Chlorops binolata Lw. und eil ri-
lu'lla Zett.
„ genlilis Meig. muss mangeis einer Type zweifelhalt l)leiben.
„ gracilis 'SIeig^^ Chlorops gracilis.
„ gracilis Zett. (nee Meig.) ^Chlorops interrupia Meig.
„ hirsuta Lw. = interrupta Meig.
„ humilis Lvj. = troglodytes Zett.
„ hypostigma Meig. mit iliren Synonymen: longula Meig. und minuta Lw.
sec. typ. Paris.
hypostigma Schin. (nee Meig.) =^ Chloropisca trifasciata Zett.
,, iucisundis Macq. gehört der Entwicklung iiu'er Randader nach zu den
Oscinellinen und ist sicher nichts anderes als Osciiiella frontella F"all.
„ interrupta Meig. Synonyme : Chlorops gracilis Zett. (nee Meig.) und hir-
suta Lw. sec. typ.
laela Meig. Synonym : Chlorops discicornis Lw. sec. typ.
laeta Schin. (nee Meig.) = Chlorops calceata Meig, sec. typ.
, lateralis Halid. = 5cj;/e//flm 7.eti. ^ hycdipennis Strobl. {Capiioptera) ist
keine Chlorops und auch keine Capnoptera. Ich habe auf diese Form
die Gattung Melanum errichtet.
„ lateralis Macq. Nach Macquart's Angaben, der sie mit Diploto.ra messoria
vergleicht, gehört seine Art zur Gattung Diplotoxa : über die Art selbst
lassen sich nur Vermutungen anstellen.
limbata Meig. == Lasiosina cinctipes Meig. (nach der Meig. Type in Paris).
Die Tyjie in der S. von Winthem, Wien, stellt Chlorops fuloiceps
CHLOnOPIDAE 81
V. Ros. dar, entspricht aber nicht der Bcschreibiin««, da Mkk.kn nur
von drei Riici<enstreit'cn spricht, während dies Exemplar fünf hat. Die
Pariser Type hat daher allein (niltigkeit. Synonym hiermit ist Diplo-
to.va inconstans Lw.
(Uüorops linealn Fhh.. Fali,., Schrnk. Nach Mric.en's, Faf.i.en's und Schrank's Be-
stimmungen und Erklärungen ist diese Art gleichbedeutend mit Chlorops
nasiita Schrank. Da wir von diesen drei Schriftstellern eine einiger-
massen überzeugende Deutung besitzen, so halle ich es für übertlüssig,
einen neuen Namen zu schaffen, wie Loew das mit seiner Art Meigeiii
getan hat ; ich stelle daher lineata Fbr., Fall, als synonym zu nasiüa
Schrank.
„ lineata var. Fall. = Chlorops taeniopus Meig.
„ lineata Meig. (nee F'br.) = Chloropiscn glabra Meig. sec. typ.
„ lineola Brülle. Nach der Beschreibung lässt diese Art sich ohne Zwang
als Chlorops taeniopus Meig. deuten.
„ lineola Zett. musste, da Brülle diesen Namen bereits gebraucht, einen
anderen Namen erhalten. Nun ist aber Chlorops planifrons Lw. synonym
mit lineola Zett. Unter diesen Umständen kann der LoEwsche Name
beibehalten werden.
„ longicomis Thoms. Eine durch verlängertes drittes Fühlerglied ausge-
zeichnete Art der Gattung Lagaroceras.
„ longula Meig. ist nach der Pariser Type nichts anderes als Chlorops
hgpostigma Meig.
, hicida Perris ; dieser hält seine Art, wenn auch mit einigen Zweifeln für
die MEiGENsche Art, die sich als Variante von Chloropiscu nntala
Meig. darstellt.
„ maculipennis Zett. = Gaurax macnlipennis Zett.
Meigeni Ew. =^ Chlorops nasuta Schrnk.
„ miinita Lw. — Chlorops hypostigma Meig.
„ nasuta Schrnk. mit ihren Synonymen: lineata Fbr., Meigeni Lw. und
unibelliferaiuin Schrnk.
„ nasuta Zett. = Chlorops speciosa Meig.
„ nigrinwna Macq. lässt sich nach der Beschreibung allein nicht deuten.
nigrithorax Strobl = Chlorops uigrithorax Stroul.
„ nigriventris Macq. ist nicht zu deuten.
„ notata Meig. ■= Chloropiscu notala Meig. Synonym hierzu sind. Chlorops
hrunnicornis Macq., circunulala Mek;., copiosa Schin., ßauifrons Macq.
hypostigma Schin. (nee Meig.), lucida Meig., Perkis. ornata Lw. (nee
Meig.), (juadriinaculala v. Ros.
, ornata Meig. ist nach Typen der WiNTHEMschen Sammlung == Chlorops
taeniopus Meig.^
, pallens Lw. ^ divisa Lw. = Chlorops figurata Zett.
„ pannonica Strobl = Chlorops pannonica Strobl.
' In der WiNTHEMSchen Sammlung befinden sich zwei verschiedene Tiere dieses Namens:
ornata Meig. Wie ich schon frülier bei Besprechung der Pariser Typen in der Zeitschr. für
Hym. und Dipl. 1902, p. 318 erwähnte, ist die Pariser Type eine Chlorops ebenso wie in Wien
und zwar, wie ich jetzt festgestellt = CW. taeniopus Meig.; das andere Exenipl der Wintii.
Sammlung ist = Chloropisca notata Meig. ; letzteres entspricht aber nicht der Beschreibung,
denn das Scheiteldreieck ist ganz rotgelb, w;ihrend Meigen von einem glänzend schwarzen
Flecken spriclil. Loew hatte sich in seiner Abhandlung über die schicsischen Arten der (ialluug
Clilorops der ersleren Deutung ange.schlossen.
11
82 TH. B6CKER
Chlomps plmiifrons Lw. = Chloiops planifrons Lw. mit Chi. lincdlü Zeit, als
Synonym. Siehe be/ lineaia Zett.
piilchra ScHiN. = Chlorops ficalarif; Mhic, Zktt.
piinülioiüs Ol.. (Osrinis) = Chlorops ineiüopiis Miao.
piinclicollis Zeti.^ Epichlowps piinclicollis Zktt.
„ piincticonüs Lw. = Chlorops pimcticornis Lw.
„ pi/gmaea Meig. bleibt bei .sciilechfer Besclml'Fc'iilu'it dci' Type oliie zwei-
felliafte Art.
ringens Lw. = Chlorops ringens Lw.
ruficeps M.\cq.^= Chlorops riificeps Macq. ; eine l<leine Art aus Äi<ypten,
die wegen ihrer ganz roten Füiiler mit meiner Chi. liiridifroiis ver-
wandt ist.
riifmn Zett. = Chlorops nifmn Zett.
,, rußvenlris Macq. ist wahrscheinhch eine Chloropisca.
, scdlnris Meig. Nach Typen d. Wint». Sammlung sind dessen l'>xeniplare
übereinstimmend mit Chi. .scalaris Zktt., didgina Zett., Lw. und
pulchra Schin.
sriilellaris Zett. = Melamim laterale Halid.
serena Lw. =^ Chlorops calceata Meig. Die Art dkh/ina Sciiin., welclie ich
im Katalog als synonym angegeben habe, ist in Schinehs Sammlung
teils Cid. calceata, teils scalnris Mek;.
speciosa Meig., Lw. mit Chi. nasiita Zett. als Synonym.
strigiila Meig. (nee Fiw.) = taeniopiis Meig. nach Typen d. Wintii. S.
„ sidcata V. d. Whi.p ist nach seiner Type gleichbedeutend mil Eutropha
fiilinfrons Halid.
Idcidopus Meig. Synonyme: annulipes Brülle, liiicata \'<\v. Vm.i... tiiiealn
Zett. var. fl, lineola Brülle, oriiata Meig., stiigida Meig. (nee Fbr.) und
piimilionis Ol. Die von mir im Katalog als besondere Art angegebene
Chi. laeinopiis Schin. ist nach Ausweis seiner Sammlung zum grössten
Teil identisch mit laeniopus Mek;.
troglodgtes Zeit. ; synonym dazu ist hnmilis Lw. VÄnc dunkeli)einige
Variante ist briinidpcs Zett. und als Synonym liierzu brcinfrous Lw.
iinibellifcrariiin Schhnk. = 67j/oro/).v nasiita Sciiii.
niridis v. Hos. Von dieser Art fehlen Typen.
Arte n- ii ii d S y n o n y m e n - H e g i s t e r.
a<ljuiict.a Beck.
albipilosa Beck.
alpicolii Beck.
aiigustifrons Beck.
annulipes Bkulle = laeniopus Meui. verosimililer
berliueiisis Beck.
binoiata Lw. = gemiuata Meic.
brevifrons Lw. = troglodytes Zett. v;ir. bninnipes Zeit.
breuimana Lw. = fulviceps v. l^os.
brunnipes Zett = trog-lodytes var.
calceata Meig.
laeta ScaiN. (nee Meig.) p. j).
serena Lw.
calceata Zett. (iiec Meic.) = liypostiguia Meig.
citrinella Zett. = gemiuata Mek;.
ilasycera Lw.
<liilijma Zett. - scalaris Meio.
discicornis Lw. = laeta Meig.
(listingruenda Frey.
dwisa Lw. = figurata /.ett.
eiitropliaeforuiiä Beck.
extraiiea WiEn.
I'asciata Meig. ^ ? triaugiilaris I^eck.
Hsciirata Zett.
divisa Lw.
pallens Lw.
flnitima Beck.
fiilviceps V. Hos.
breinmana Iav.
g:eiuiiia<a Meig.
binolata Lw.
citrinella Zett.
^raciliä Meig.
gracilis Zett. (nee Meig.) = iiiteiTiipta Meig.
/lirsiita Lw. = iiiterrupta Meig.
horrida Beck.
Immilis Lw. = troglodytes Zett:
liypostigma Meig.
cdlceata Zett. (nee Meig.
glabra Wied. i. litt.
longula Meig.
minuta Lw.
interrupta Meig.
(/racilis Zett. (nee Meig.)
hirsiita Lw.
laeta Meig.
discicornis Lw.
laeta Schin. (nee. Meig.) = calceata Meig.
laevicollis Beck.
lineala Fbk., F,\i,l., Schhk. = iiasuta Sciirnk.
lineala Fall., Zett. var. ß = taeniopusMEir;.
lineota Brülle = taeuiopus Meig. vero.similiter.
lineola Zett. (nee Brülle) = plauifrons Lw.
longula Meig. = liypostigma Mg.
luceiis Beck.
lucidifroiiä Beck. [Clilnropiscul
Innifer Beck.
niagnicoriiis Beck.
Meigeni Lw. = nasuta Schrnk.
minuta Lw. = hypostigina Meig.
Ilasuta Schrnk.
lineata Fbr.
Meigeui Lw.
umbelliferarum Schrnk.
nasuta Zett. (nee Schrnk.) = speciosa Meu;.
nigritliorax Strobl.
Novakii .Strobl.
ornata Meig. = taeniopus Meu;.
pallens Lw. = figurata Zett.
pannoiiica Strobl.
planifrous Lw\
lineola Zett.
pulchra Schin. = scalai-is Meig.
pumilionis Ol. = taenio|ms Meig.
puncticoruis Lw.
riugens Lw.
ruilceps M.\CQ.
CHLOROPlbAfi 33
11*
84 TH. BECKER
riinoa Zett.
scalaris Meig.
didywa Zett.
jnilchra Schin.
serena Lw. = calceata Meig
speciosa Meig.
nasuta Zett.
slriyiila Meig. (uec Fbk.) = iaenioims Meig
syriaca Beck.
ta^niopus Meig.
anniiUpes übulle.
Uneala Meig. (nee Fbr.)
lineala Zett. var. Ji.
lineola Brülle.
ornata Meig.
pitmilionis 0\..
strifiiita Meig. nee Fhr.)
tectifrons Beck.
triaiigiilaris Beck.
fasciala Mekj V
trofrloilytes Zett.
hnmitis Lw. '
var. brunuipes Zett.
breinfrons Lw.
iimheUiferarnm Schrnk. = iiasiita Schrnk.
varieyata Lw. [Iüilr(>i)ba\.
varsovieiisis Beck.
B c s t i ni m u n fi s t a b e 1 1 e der Arie n.
1. Drittes Ff'ililerglied ganz schwarz oder schwarzbraun, höchstens an der
inneren Wurzelsoite rot 2
— Drittes Fülderghed rotgelb, oder höchstens an seinem oberen und vorderen
Rande verdunkelt 44
2. Der dreieckige Mitlelhürilleck ganz schwarz 3
— Der dreieckige Mitlelhüflfleck ganz rotgclb oder wenigstens auf seinem
unteren Teil und nur an seinem oberen Rande gescinvärzt 30
3. iiioraxriickcn bis auf Scluiiterbeulen und I'^iccken am äusserslen Seilen-
rande ganz einfarbig schwarz, selten noch mit den Spuren einer Slreifuug t
— Thoraxriicken mit 3 — 5 deutlich getrennlen, meist dunklen, wenn auch
mitunter etwas zusammenlliessenden Längsslreifen 5
4. Schildchen gelb, an den Seiten breit schwarz. I horaxrücken fein punk-
tiert, glänzend. Scheileldreieck klein, glänzend schwarz, nur bis zur Mitte
der Slirn reichend. Drilles Fühlergjied klein nigrithorax Sthobi..
— Schildchen gelb; Thoraxrücken sehr fein punktiert, glänzend. Scheitel-
dreieck gross, fast bis zu den Fühlern reichend. Drittes Fühlerglied gro.ss.
Backen sehr schmal, nicht breiter als die halbe Bieite des dritten
Fühlergliedes distinguenda P'hev.
— Schildchen ganz schwarz. Thoraxrückeu fast unpunktiert, stark glänzend.
Scheiteldreieck gross, blattförmig glänzend schwarz laevicollis n. sp.
.">. Taster^ ganz schwarz oder wenigstens an der Spitzenhälfte geschwärzt
oder braun (>
' Man verweclisle die Ta.sler niclil mit dem oberen Mundiande, der liäufig zu beiden
Seilen schwarz "eslreifl ist.
CHLOROPIDAE 85
— Taster giiiiz gelb 13
6. Der mittlere riiornxslrcifcii tritt auf das Scliilddu-n über 7
— Der mittlere Tlioraxslreifen bricbl vor dein Schildciieu ab <S
7. Scheiteldreieck ungefähr gleichseitig, tiefschwarz, an den Seiten etwas
nadelrissig ; drittes Fühlerglied liefschwarz, ein wenig pubescent, Borste
schwarz. Taster und oberer innerer Mundrand biaunschwarz
adjuncta n. sp.
— Scheileldreieck sehr schmal und spitz verlaufend, fast ganz mattschwarz ;
drittes Fühlerglied liefschwarz, nicht pubescent, Horste weiss; oberer
innerer Mundrand nicht geschwärzt finitima n. sp.
8. Thoraxi)ehaarung und die des ganzen Körpers wei.ss und sehr fein; dlittes
Fühlerglied gross mit etwas stumpfer Oberecke. Scheiteldreieck glänzend
rolgelh bis rostbraun, schmal und spitz verlaufend. Schenkel und Schienen
auf der Mitte verdunkelt variegata Lw.
— Thoraxbehaaruug schwarz li
y. Fühlerborste deutlich weiss und etwas verdickt 10
— Fühlerborsle schwarz, nicht verdickt i 11
II). Scheiteldreieck glänzend schwarz, ohne Furclnmg, mit zwei grossen
gelben Mittelflecken. Hinterleib gelb mit schwarzen Vorderraudsbitiden
lunifer n. sp.
II. Drittes Fühlerglied pubescent. Scheiteldreieck fast gleichseitig, dunkelbraun
mit hellen Flecken auf der Mitte; drittes FühlergUed rotbraun; Taster
und innerer oberer Mundrand entweder gelb oder etwas geschwärzt.
Thoraxslriemen matt, von der gewöhnlichen Breite ; Backen 7^ — ^/j der
Augenhöhe breit dasycera Lw.
— Drittes Fühlerglied nicht pubescent 12
V2. Scheiteldreieck nicht besonders gross, bis zur Stirnmilte reichend, glänzend
schwarz. Beine bis auf die Vordertarsen und deren letzte Glieder ganz
rotgelb. Hinterleib gelb, nur oben etwas bräunlich. F'lügel glashell mit
bräunlichen, nicht verdickten Adern varsoviensis n. sp.
— Scheiteldreieck gross und breit, bis fast zu den Fühlern reichend, glänzend
schwarz. Beine überwiegend schwarz. Hinlerleib oben und unten ganz
schwarz. Hügel etwas schwärzlich mit dicken Adern berlinensis n. sp.
13. Voidermetatarsus ganz oder überwiegend geschwärzt 14
— Vordermetatarsus nicht oder kaum gebräunt 17
II. Thoraxstreifen glänzend schwarz; drittes Fühlerglied klein 15
— Thoraxstreifen matt schvvarzgrau 1(1
15. Thoraxstreifen sehr breit, mehr oder weniger zusammenlliessend ; Scheilel-
dreieck glänzend schwarz, mit langer fein auslaufender Spitze, an den
Seiten vielfach mit feinen Längsrissen. Beine an Schenkeln und Schienen
auf ihrer Mitte mehr oder weniger geschwärzt. Körper kurz und
gedrungen nigrithorax Stkohl.
— Thoraxstreifen verhältnismässig schmal, Scheileldreieck gradlinig begrenzt,
bis zur Stirnmitte reichend schwarz ohne Kurchung. Beine mit Aus-
nahme der vorderen schwarzen Tarsen gelb ; kleine zarte Art
troglodytes Zett. var. brunnipes Zett.
1(). Scheiteldreieck schwarzbraun mit gelben Kcken bis gelb mit dunkler Mittel-
linie, in verschiedener F'äibung, an den Seiten etwas blattförmig geschweift
und auf der Mitte mit deutlicher Längslurche. Miltelgrosse bis grosse Art
taeniopus Meig.
86 TH. BECKER
17. Behaaruiif) dos Thoraxrückens fein und weiss 18
— Behaarung des ganzen Körpers schwarz 19
l.S. Schildclien ganz gelb. Drittes Fnhlerglied gross, schwarz, etwas länger als
breit mit stumpfer Obereckc. Scbeiteldreieck klein gelb mit braunem
Ocellenileck und schwarzer Mittellinie. Schenkel und Schienen verdunkelt
variegata Lw.
— Schildchen an den Seiteni'andern breit schwarz. Hinlerleib gelb mit schwarzen
Yorderrandsbinden auf den mittleren Hingen imd mit zwei grossen kreis-
runden schwarzen Flecken auf dem zweiten und fünften Hinge
extranea WiF.n.
1'.). Mittlerer Hückenstreifen über das Schildchen laufend 20
— Mittlerer Rückenstreifen vor dem Schildchen abbrechend 21
20. Scbeiteldreieck glänzend gelb, schmal blattförmig mit dunkler Spitze. Hinter-
leib gelb mit drei deutlichen Längsstreifen syriaca n. sp.
— Scheiteldreieck glänzend schwarz, bis zur Stirnmille reichend. Hinlerleib
gelb, auf der Oberseite matt schwarzbraun horrida n. sp.
21. Thoraxstreifen glänzend, nicht oder kaum bestäubt 22
— Thoraxstreifen matt schwarzgrau, bestäubt 25
22. Drittes Fühlerglied klein 23
— Drittes Fühlerglicd gioss 24
23. Scbeiteldreieck fast bis zu den P^ülilern reichend, vielfach mit gelben Ecken
und Flecken auf der Mitte. Mittelgrosse Art speciosa Mkig.
— Scbeiteldreieck kurz, nur bis zur Stirnmitte reichend, ganz schwarz, ohne
Flecken. Kleine Art troglodytes Zett.
21. Scheiteldreieck gelb mit dunklem Ocellenileck ; kleine Art
hypostigma Meig.
25. Fühlerborste weiss. Scheiteldreieck gross, bis zu den Fühlern verlaufend,
glänzend schwarzbraun mit heller Basis. Hinlerkopl'ileck in voller Breite
in das Scheiteldreieck übergehend planifrons Lw.
— Fühlerborste dunkel 2(i
26. Drittes Fühlerghed deutlich pubescent 27
— Drittes Fühlerglied nur mit der gewöhnlichen kurzen Pubescenz .... 28
27. Scheiteldreieck gleichseitig, mit hellen Flecken auf der Mitte. Hinlerkopl'ileck
oben in zwei Spitzen auslaufend dasycera Lw.
28. Frstes Tarsenglied der Vorderbeine verhällnismässig stark verkürzt, letztes
etwas verlängert. Scheiteldreieck kurz, gleichseitig, in voller Breite in den
Hinterkopffleck verlaufend fulviceps v. Hos. S
— Erstes und letztes Tarsenglied normal 2!)
29. Scheiteldreieck deutlich breit blattförmig, nur auf der Mitte seiner Basis
schmal mit dem Hinterkopffleck verbunden ; oberer innerer Mundrand
geschwärzt alpicola n. sp.
— Scbeiteldreieck kurz, gleichseitig, in voller Breite in den Hinterkopflleck
verlaufend ; oberer innerer Mundrand gelb fulviceps v. Hos. v
30. Füblerborste weiss 31
F'üblerborste schwarz 36
31. Taster an der Spilzenhälfte schwarz ; der mittlere Thoraxstreifen läuft ganz
über das Schildchen finitima n. sp.
— Taster ganz gelb; mittlerer Thoraxstreilen vor dem Schildchen abbrechend 32
32. Oberer innerer Mundrand schwarz 33
— Oberer innerer Mundrand gelb 35
r.HLOHOPiDAK 87
'A',\. Drilles l'ülilerglicd selii' gross. Vordertarsen schwarz. lliiilcTloil) obenaiit'
«^esehwärzl. SclieilcldrciecU i^liinzend scli\varzl)raiin, laiij^, l)laüröiiHi<<, ohne
MillL'Uurclie, an den Seiten mit Längsiunzein magnicornis n. sp.
— Drilles Fühlerj^lied von milllerer (uösse. Vordeilarsen j^eib. Hinlerleii) gell>
mil schwarzen Voidenandshinden. Sclieileldreieck schmal, bhtUförmig,
auf der Mitte gefurcht .'51
;M. i'lioraxslriemen inallscliwarz pannonica Siuoiu,.
— Thoraxslriemen giau bis rot . pannonica Stroiu, vai-.
35. Drilles Fiihlerghed von minierer (irösse. Vorderlarsen gell). Hinterleib gelb
mit schwarzen Vorderrandsäumen und solcher Millellinie. Scheiteldreieck
gelb mit schwarzem runden Ocellenlleck und schwarzer Spitze
triangularis n. sp.
— Drittes Fühlerglied gross. Hinterleib glänzend gelbbraun. Sclieileldreieck
und Hinlerkopl ganz gelb ohne Flecken. Thoraxslreifen rotgelb ; sehr
kleine Art lucens n. sp.
'M). Thoraxslreifen glänzend schwarz oder rot 37
— Thoraxstreifen matt schwarzgrau 41
37. Scheiteldreieck ganz glänzend gelb, gross, mitunter mit feiner schwarzer
Mittellinie 38
— Scheileldreieck nicht ganz gelb 40
38. Drilles Fühlerglied von milllerer Grösse. Mundrand gelb. Hinlerkopf mit
schmalem schwarzen Mittelstreifen 3!J
3!). l'horaxslreifen sciiwarz. Vordertarsen luul Vorderschienen gebräunt
lucidifrons Beck.
— Thoraxstreifen rot, Miltelstrieme vorne und Seitenstriemen hinten schwarz.
Beine heller lucidifrons var. Beck.
40. Scheileldreieck gelb mil grossem dunklen blattförmigen Ocellenlleck und
hellen Flecken an den Ocellen. 4'asler gross gelb, mitunter an der Spitze
etwas gebräunt. P4ügel bräunlich ringens Lw.
— Scheileldreieck gross gelb mil etwas kleinerem schwarzbraunen Ocellen-
lleck darauf. Faster gelb ; drittes Fühlerglied klein ; Augen kreisrund ;
oberer innerer Mundrand gelb. Beine gelb, die beiden letzten Tarsen-
glieder schwarz. Flügel wasserklar; sehr kleine Art tectifrons n. sp.
41. Oberer innerer Mundrand schwarz 42
Oberer innerer Mundrand gelb 43
42. Scheileldreieck gross, schwarzbraun, in eine lange Spitze ausgezognn, durch
seitliche Längsfurchung fast ganz malt; zweites Fühlerglied mil schwarzem
Fleck, drittes von mittlerer Grösse. Augen kreisrund puncticornis Fw.
13. Stirne schmal, kaum breiter als ein Auge ; drittes Fühlerglied von milllerer
Grösse. Augen höher als lang. Hinterleib ganz gelb. Scheileldreieck gross
gelb, Ocellendreieck etwas kleiner, ohne Verbindung mil dem Hinler-
kopl'ileck. Beine gelb, die beiden letzten Tarsenglieder aller Beine und
der Metalarsus der Vorderbeine schwärzlich angustifrons n. sp.
— Stirne breit, doppelt so breit wie ein Auge ; drittes Fühlerglied klein. Augen
kreisrund. Hinterleib gelb mit zwei schwarzen Punkten auf dem zweiten
Ringe und mil auf der Mille unterbrochenen dunklen Vorderrandlinien.
Scheileldreieck mit glänzend schwarzbraunem Ocellenlleck in der l-'orm
eines kleinen Pappelblatles. Beine gelb, letztes Tarsenglied braun
calceata Meig..
1 1. Mitlelliüfllleck ganz schwarz 45
88 TH. BECKER
— iMittelliüftHeck ganz lotgelb oder doch an seiner unleren Spitze und nur
der obere Rand schwärzlich r)0
15. Behaarung des ganzen Körpers weiss 46
— Behaarung wie gewöhnlich schwarz 47
40. Thorax mit den schwarzen Streifen stark glänzend. Drittes Fühlerglied
ziemlich gross, rotgolb. Scheileldreieck ganz glänzend gelb, gleichseitig,
in eine feine Spitze ausgezogen. Beine gelb : Hinterschienen auf der Mille
und letztes Tarsenglied gebräunt. Flügel mit gelbbraunen Adern
albipilosa n. sp.
— Thorax mit grausclnvarzen Streifen, wenig glänzend. Drilles Fühlerglicd
ausserordentlich gross mit stumpfer Yorderecke. Scheiteldreieck schmal
und klein mit Miltelfurche. Beine rostgelb, Schenkel schwarzbraun. Flügel
mit dunklen Adern eutrophaeformis n. sp.
47. Mittlerer Thoraxstreifen über das Schildchen laufend 4iS
— Mittlerer Thoraxstreifen vor dem Schildchen abbrechend 49
48. riioraxstreifen durch Bestäubung grau, aber noch etwas glänzend. Drittes
Fühierglied rot mit schwarzbrauner Spitze, etwas länger als breit mit
Vorderecke. Scheileldreieck schmal, blattförmig, gelb mit dunkler Spitze
und Miltelfurche bis zu den Fühlern. Beine gelb, Hinterschienen auf der
Mitte und letztes 4'arsenglied gebräunt syriaca n. sp.
49. 4'horaxstreifen ganz matt, schwarzgrau. Drittes Fühierglied gross, rötlich
mit l)raunem Vorderrande. Scheileldreieck gelb mit breiter Basis, nur
bis zur Stirnmitte reichend, mit langer dunkler Spitze. I^eine rotgelb,
Tarsenendglieder bräunlich laeta Meig.
— Thoraxstreifen glänzend schwarz. Drittes Fühlerglied klein gelb, meistens
mit braunem Rande. Scheiteldreieck gelb bis zur Stirnmitte reichend mit
braunem Ocellentleck in Form eines Pappell)lattes mit hellen Stellen
darin. Beine rotgelb, letztes I'arsenglied braun scalaris Meig.
5ü. Ihoraxstreifen glänzend 51
— Thoraxstreifen matt 52
51. 4'horaxstreifen meist ganz rotgeli). Drittes Fühierglied klein rot. Scheileldreieck
glänzend gelb mit schwarzem Spitzenileck. Flügel glashell rufina Zett.
— Thoraxstreifen schwarz. Drittes F'ühlerglied von mittlerer Grösse, rot bis
schwarzbraun. Scheileldreieck ziemlich gross, glänzend schwarzbraun,
ohne, seilen mit Längsfurche. Flügel deutlich gebräunt nasuta Schknk.
52. Scheiteldreieck glänzend gelb ohne dunkle Zeichnung 53
— Scheileldreieck glänzend gelb mit schwarzem Sjjitzentleck 54
— Scheileldreieck anders gezeichnet 55
53. Scheileldreieck mit konkaven Seitenrändern und einer Miltelfurche. Drittes
Fühlerglied klein, gelb. Hinlerleib gelb. Grosse Art von 5 — ö'/j mm Länge
gracilis Meig.
54. Drilles Fühlerglied ziemlich klein, gelb. Mittelglosse Art von 3—5 mm Länge
geminata Meig.
55. Drittes Fühlerglied etwas länglich oval, rolgelb mit dunkler Spitze. Mund-
rand schwarz, Fühlerborste weiss 56
— Drittes Fühlerglied von der gewöhnlichen Form. Mundrand gelb, Fühler-
borste schwarz 57
56. Scheileldreieck weissgelb, in Form eines Pappelblattes mit einem schmäleren
blattförmigen Ocellenslreifen und linienförmiger schwarzer Spitze; kleine
Art von 2 mm Länge pannonica var. Strübl.
cm ouopiDAE 89
57. Drittes Fühlerglied klein, gelb. Scheiteldrcieck glänzend gelb, bis etwas
über die Stinimitle reichend mit dunklerer Mittelslrieme. Hinterleib gell)
mit schwärzlicher Miltelliingslinie und Vorderrandbinden
figurata Zi:tt.
— Drittes Füblerglied klein, rolgelb, selten mit dunklem Yorderrande. Scheitel-
dreieck gross, glänzend gelb, dreieckig bis pappelblattförmig mit leiner
dunkler ^htteilinie und scharten Seitenrändern. Hinterleib obenauf schwarz
mit gelben Hinterrandsäumen interrupta Mkic.
— Drittes Fühlerglied klein, rot mit dunklem Vorderrande. Scheiteldreieck
lang gestreckt, schmal, blattförmig, glänzend gelb mit schmälerer dunkler
Miltelstrieme. Hinterleib gelb mit undeutlicher Bindenzeichnung. Vorder-
tarsen und Tarsenendglieder dunkel gefärbt Novakii Sriioiu..
Beschreibung de r C h 1 o r o p s - A r t e n.
1)0. Chlorops nigrithorax Sruoiu..
Eine stark verdunkelte, kuize gedrungene P'orm.
Die breiten, hinten fast stets zusammenlliessenden Thora.\striemen sind ziemlich
glänzend schwarz. Schulterbeulen mit Meso-, Ptero- und Sternopleuren schwarz
gefleckt; Schildchen gelbbräunlich. Das schwarze dritte Fühlerglied ist von mitt-
lerer Grösse mit schwarzer Borste; Scheiteldreieck glänzend schwarz mit breiter
Basis, ungefähr gleichseitig mit feiner Spitze, die kurz vor den Fühlern endigt;
die Seitenränder sind gewöhnlich fein runzelig, das Dreieck läuft in voller Breite
in den grossen mittleren schwarzen Hinterkopfstiecken aus. Backen nicht breiter
als das dritte Fühlerglied. Hinterleib mit breiten schwarzen Vorderrandsbinden
oder auch auf der Oberseite ganz schwarz. Schenkel und Schienen mit mehr oder
weniger breiten braunschwarzen Binden; Vordertarsen und die letzten Tarsen der
übrigen Beine verdunkelt. Flügel schwach graubraun; kleine Querader hinler der
Mitte der Diskoidalzelle. 3 mm lang.
Meine Fxemplare stammen aus St. -Moritz, Schlesien und Lappland.
Viel Ähnlichkeit ist mit Chi. speciosn Meig. vorhanden, die von längerer
Körperform, grösser, auch heller gezeichnet ist, deren Thoraxstriemen weit
schmäler sind.
ül. Chlorops laevicollis n. sp.
Trotz ihrer ganz sclnvaizen Färbung eine ächte Chlorops, die mit den Anthra-
cophagn-Avten nicht in Verbindung gebracht werden kann.
Ähnlich wie bei Chi. nigrUhorax Stroiu.. ist der Thoraxrücken durch die
vollständige Verschmelzung der Streifen ganz einfarbig schwarz, auch ohne irgend
eine Furchung; die schwarze Farbe ist hier bis auf die Schulterbeule und einen
kleinen runden gelben Flecken hinter derselben weiter au.sgebreitet als bei Epichlo-
rops puncticollis Zeit., bei der der ganze Seitenrand gelb bleibt; auch das Schildcben,
bei der letzteren gelb, ist hier ganz schwarz, nur an der Schwiele hinter dei-
Flügehvurzel sieht man einen schmalen gelben Saum. Der Thoraxrücken hat die
gewöhnliche feine Punktierung, daher ist auch eine Vereinigung dieser Art mit
Epichlorops piinclicollis Zeit, nicht möglich; immerhin kann man diese Art als
ein Übergangsglied ansehen. Starker Cilanz ohne irgend welche Bestäubung; an
den Brustseilen bat die Schwärzung eine weit grössere Ausdehnung als gewöhnlich
angenommen, so dass die dunkle Farbe überwiegt. Die Behaarung ist auf dem
Rücken und Schildchen sehr fein und hat fahlbraune Färbung. Am Kopf ist die
Grundfarbe auch noch gelb, auf der Stirn aber bis zum Schwarzbraunen ver-
12
90 TH. BECKER
dunkell; das i>i-osse blallföiniige Scheileldreieek guh[ l)is an die Augen und Fiililer
heran, es ist glänzend schwarz ohne irgend eine Falte; das dritte Fühlei-glied hat
vollkommen kreisförmige Gestalt, ist von mittlerer (Irösse und samt Wurzel-
gliedern und Borste schwarz ; die seitlichen Mundzipfel stehen deutlich spitz vor,
die Mundränder nehst Tastern sind schwarz. Backen so l)reit wie das dritte Fühler-
glied ; Hinterkopf ganz pechschwarz. Hinterleib mattschwarz mit schwarzer Behaa-
rung, jedoch sind die umgebogenen Seilenränder auch hier noch gelb geblieben.
Beine an den Hüftgelenken stark verdunkelt; Schenkel auf ihrer Mitte ])reit
geschwärzt, die Scliienen etwas schmälei', Tarsen geschwärzt, Metatarsen etwas
iieller. Flügel schwach gebräunt, kleine (juerader im zweiten Drittel der Diskoidal-
zelle. 2V.J nim lang.
Aus hkutsk, Ost-Sibirien [Makeuow]. Sammlung von Th. Pi.eske.
()2. Chlorops dasycera Lw.
ich keime zwei Arten, deren drittes Fühlerglied deutlich durch weisse I'uhesceuz
am Ixaude auffällt Lässt man dies Merkmal unberücksichtigt, so gelingt es doch
nicht, diese beiden Arten mit bereits bekannten zu identifizieren ; man wird daher
annehmen kömien, dass in dieser stärkeren Pubescenz ein gutes Artmerkmal
gegeben ist; die zweite mit dasycera hierin übereinstimmende Art ist die nächst-
folgende adjuncla.
Thoraxstriemen nicht breit, durch Bestäubung matt ; die mittlere Strieme setzt
sich mitunter als schwacher rötlicher Wurzellleck auf das Schildchcn fort ; Mittel-
hüfttleck ganz schwarz. Das dritte Fühlerglied ist von mittlerer Grösse, braunrot
bii schwarz, auf der Innenseile an der Wurzel rot mit deutlicher im Profd sicht-
l)arer weisser Pubescenz und schwarzer Borste. Taster und oberer innerer Mund-
rand gelb oder auch etwas geschwärzt. Scheiteldreieck fast gleichseitig, dunkelbraun
mit hellen Flecken auf der Mitte. Der Hinterkopf ist nur auf seiner Mitte verdunkelt;
am Scheitel im Anschluss an das Scheiteldreieck schiebt sich ein gelbes Dreieck
dazwischen, so dass der schwarze Hinterkopflleck nach oben in zwei Spitzen aus-
läuft. Backen recht breit, mindestens 7j his V;) und ' , des vertikalen Augendurch-
messers. Hinterleib auf seiner Oberseite mattschwarz mit gelben Hinterrändern und
Seilen. Beine gelb; Hinterschienen auf ihrer Mitte und die letzten Tarsenglieder
braun. Flügel wasserklar. '.i^/., — -l mm lang.
Bisher nur aus Sciilesien und Ungarn bekannt, fand ich auch ein Exemplar
aus .Vmasia, Kleinasien, in der Sammlung des Wiener Hofmuseums (Collect. Beckkk).
(13. Chlorops adjuncta n. sp.
Thoraxstriemen sehr breit und ganz matt gi-auschwarz ; die schwarze Behaa-
rung auf dem Thoraxrücken und der Stirnlläciie ist sehr deutlich, etwas struppig;
die Mittelstrieme bedeckt das ganze Schildchen und gibt demselben eine braun-
schwarze Färbung. Die Fleckung auf den Brustseiten ist dem verdunkelten Charakter
des ganzen Tieres entsprechend auf Schulterbeulen, Meso-, Ptero- und Sternopleuren
deutlich schwarz. Scheiteldreieck ziemlich gross, gleichseitig, hinter der Stirnmitte
in eine feine Spitze auslaufend und an den Seitenrändern etwas nadelri.ssig. Das
dritte Fühlerglied hat dieselbe Grösse und Pubescenz wie bei dasycei-a, ist aber
tiefschwarz, auch dessen Wnrzelglieder nebst der Borste. Backen schmäler als bei
dasvcera, nur von V3 — V- des Augendurchmessers. Taster und Mundrand deutlich
geschwärzt. Hinleikopf bis auf einen schmalen Seitenrand und das unlere Drittel
ganz schwarzbraun. Hinterleib auf seiner Oberseite matlschwarz mit deutlicher
Behaarung; gelbe Bandsäume sieht man deutlich nur auf den beiden letzten Bingen.
Beine nebst Vorderhüften gelb mit schwarzer Fleckung an den Wurzeln ; die anderen
Hüften sind verdunkelt; Vorderschenkel auf der Aussenseite schwarz, die anderen
C.III.onOPIDAE 91
mit luiregelmässiger Fleckiin^: IlinkTscliionen auf der Mitte mit riiii^arti^er Vc-r-
diinkoluiig. Yordertarseii l)is auf die Wurzel des Metatarsus scluvärzlieii, el)eiis()
die beiden Endglieder aller Tarsen. Flüi>el scinvacli graulich ; kleine Querader
deutlich hinter der Mitte der Diskoidalzelle. 3'/j — 1 nun lang.
Aus Ungarn, Budapest und Volosea. Sammlung des Budapester Museums u.
Collect. Bkckkr; auch ein Stück vom l'ral |1\.intze].
()1. Chlorops lunifer n. sp.
Diese Art bildet mit ihren schwarzen Tastern und der etwas verdickten weissen
Inihierborste olVenbar einen Übergang zur Gattung Antliniroplwga. Nach meiner
Delinition dieser (lattung ist es Jedoch nicht möglich, sie dort einznreiiien, auch
mit der kreisrunden Form des dritten Fühlergliedes ist sie bei Chlorops s. str. am
besten untergebracht
Thorax und Schildchen gelb, die Oberseite ziemlich matt mit drei schwarzen
bis zum Schildchen. aber nicht darüber hinaus reichenden breiten Längsstreifen,
von denen die seillichen noch von zwei schmäleren begleitet sind ; das gewölbte
Schildchen ist nur an den äussersten Seilenwinkeln schwarz. Die gelben Brust-
seiten haben teilweise Cdanz und zeigen die gewöhnlichen schwarzen Flecken ;
Schulterbeulen desgl. Behaarung kurz, schwarz. Kopf gelb; Hinterkopf auf der
Mitte mit Ausnahme der Ränder schwarz; das glänzende Scheileldreieck ist ziemlich
gross und reicht mit seiner S])itze bis zu den Fühlern ; die Spilzenhäll'le ist schwarz,
eine feine schwarze Mittellinie verbindet das Spilzendreieck mit dem ücellenllecken.
auch die äussersten Seitenränder sind gebräunt, so dass auf der oberen Hälfte des
Scheiteldreiecks zwei grosse gelbe Flecken entstehen ; Furchen sind nicht vorhanden.
Fühler ganz schwarz, das dritte Glied ziemlich gross, fast kreisförmig mit elwas
dicker weisser Borste ; Taster schwarz, ziemlich breit vorstehend. Das Untergesicht
ist etwas ausgehöhlt und der Mundrand vorstehend ; Backen schmal, kaum so breit
wie das drille Fühlerglied; Augen nur wenig höher als lang. Der gelbe Hinterleib
zeigt nur wenig Glanz ; seine I\inge sind mil breiten schwarzen Vorderrandbinden
verseben, welche nach hinten zu schmäler werden ; die dabei zu Tage tretenden
gelben Hinterrandsäume sind auf der Mille unterbrochen, so dass man auch von
einem breiten schwarzen Mittelslreifen sprechen kann. Beine gelb mit unbeslimml
verlaufenden braunen Flecken auf den Schenkeln und schmalen Ringen auf der
Mitte der Hinterschienen; auch die beiden letzten Tarsenglieder sind verdunkelt.
Flügel fast farblos mil braunen Adern; die Längsadern sintf last ganz gerade
und wenig divergierend; kleine Querader im zweiten Drittel der Diskoidalzelle.
2'/, mm lang.
Aus St.-Pelersburg [BiANCinJ in der Sammlung des Herrn Tu. Fi,i:si<k und
in StuObl's Sammlung {aiti/iracopluignides i. litt.), auch Collect. Bkckkh.
65. Chlorops berlinensis n. sp.
Von sehr düsterer F'ärbnng, aber unbedingt noch als Chlorops aufzufassen.
Thoraxslriemen von erheblicher l.reite, bestäubt, kaum elwas glänzend;
Schildchen in der Thoraxgrundfärbung schmutzig gelbbräunlich, alle Hüfteuilecke
glänzend schwarz bis pechbraun. Kopf dnnkelgelb mit grossem glänzend schwarzen,
fast bis an die Fühler reichenden, gradlinig begrenzten, in eine leine Spitze aus-
laufenden Scheileldreieck, das nur an der äussersten Spitze die Andeutung einer
Furche besitzt. Augen gross, rund ; Backen nicht breiter als das dritte Fühlerglied,
von 7:i <les Augendurchmessers. Drittes Fühlerglied gross, schwarz, kreisrund mit
dunkler Borste ; Taster und oberer innerer Mnndrand schwarz. Hinterleib glänzend
schwarz, auch auf seiner Unterseite mit sehr feinen weissen Säumen. Beine schmutzig
gelbbraun mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und Ilinterschienen, l-jul-
12*
02 TH. BECKER
larseiij^lieder dcsj^l. Flügel deiillich rauchii;raii gelriibl mil dicken schwarzbraunen
Adern; kleine Querader liinter der Mitte der Diskoidaizelle. [Vj.^ mm lang.
Vom Schildhorn bei Berlin. Sammiuni» von Oluknimüig ; auch sali ich ein
Exemjjlar aus Triest in der Sammlung des I)h. Sack.
(IC). Chlorops varsoviensis n. sp.
(ieliört in die Gruppe der mit schwarzen Tastern veisehenen Tiere.
Tlioraxrücken mit drei etwas glänzend schwarzen Streifen von gewöhnlicher
Breite auch die Bruslseiten mit den gewöhnlichen ganz schwarzen vollständigen
Flecken. Stirnhreite nicht ganz von der doppellen Breite eines Auges. Scheitel-
dreieck gelb, gleichseitig, aber mit glänzend schwarzem Ocellendreieck bis zur
Stirnmitte, so dass nur noch schmale Seitenränder und die Ecken an der Basis
gelb bleiben. Der Hinterkopf ist stark verdunkelt ohne scharfe Begrenzung des
Mittclileckens; drittes Fühlerglied schwarz, kreisrund, von mittlerer Grösse mit
schwarzer Borste. Augen gross, fast kreisrund. Backen nicht breiter als das dritte
Fühlerglied. Taster und oberer innerer Mundrand schwarz oder doch deutlich
gebräunt. Hinterleib rostgelb, nackt, etwas glänzend, auf seiner Oberseite gebräunt
mit hellen schmalen Hinterrandsäumen. Beine gelb; Vorderlarsen etwas gebräunt,
letzte Tarsenglieder aller Beine verdunkelt. Flügel wasserklar mit normalen Adern.
3 — S'/a nim lang.
Aus Warschau. Sammlung des Du. Schnaisl.
Die Unterschiede von der sonst verwandten llhl. bevliiwnsis sind in der
Bestimmungstabelle angegeben.
(Vi. Chlorops hypostigma Mkig.
Die Pariser Type entspricht der Beschreibung und ist gleich loiujiila Mkig.;
calccatn Zett. (nee Meig.) = iniiuita Lw. = ijlabin Wied. (in litt.)
Eine kleine Art mit glänzend schwarzen Thoraxstreifen und schwarzen Brusl-
llccken. Das Scheiteldreiek, welches nicht ganz bis zu den Fühlern reicht, ist
glänzend gelb und hat einen mehr oder weniger grossen dunklen Milteltleck, der
sich um die ücellen herumgruppiert, an welchem INIerkmal diese Art sehr kenntlich
ist. Das dritte Fühlerglied mit schwarzer Borste ist schwarz und hat eine ansehn-
liche Grösse. Taster und oberer innerer Mundrand bleiben gelb. Hinterleib fast
ganz gelb, nur an den Seiten des zweiten Binges die beiden gewöhnlichen dunklen
Flecke. Beine gelb mit verdunkelten luullarsengliedern. 12 — W mm lang.
In ganz Europa; ich besitze auch ein Exemplar aus dem Kaukasus; ferner
sah ich ein Stück aus Jaroslawl [Kükujeek], Sammlung v. Tn. Pleske.
()iS. Chlorops troglodytes Zett.
I^ne Typenvergleichung ergab das Besultat, dass (Ihl. Iiiiinilis Lw. dieselbe
Art darstellt.
Eine Variante mil dunkleren Vorderlarsen ist bninnipcs Zett., mit der htcni-
l'rons Lw. identisch ist.
Mit der vorigen Art ist viel Ähnlichkeit vorhanden hinsichtlich Grösse und
Färbung, aber die Thoraxstreifen sind nicht so enlschieden glänzend. Das dritte
Fühlerglicd ist erheblich kleiner und das Scheiteldreieck ist nicht gelb mit schwarzem
.Millcllleck, sondern ganz schwarzbraun, ungefurcht, ein etwas über die Stirn-
mitte reichendes gleichseitiges Dreieck. Die Füsse sind gelb mit mehr oder minder
verdunkelten Tarsen. Solche Exemplare mit verdunkeilen Vorderlarsen haben
Zetterstedt als briinnipes und Loew als brevifrons beschi'ieben ; vergleicht man
Zettersteut's und Loew's Beschreibungen miteinander, so findet man in der Tal
auch kein einziges Merkmal, welches gegen diese Gleichstellung sprechen würde ;
CHLOROPIDAE 93
vor allem ist die Kopfform die gleiche, niicli in den (iiössenverhälliiissen sind keine
erheblichen Unterschiede 2V3 — -i mm lang.
Aus Nord- und Mitteleuropa, auch in Nordasien ; bei St.-Pelersburg [HiANcni]
und im Gouvernement Pskow [Ispoi.atow]. Sammlung v. Tu. Pleske; vom Ural,
(Collect. Beckeb.
()!). Chlorops taeniopus Mek,.
Vielfach bekannt ist diese Art als Schädling der Weizenkulturen; die Larve
nagt im und am Halme unter der Ähre und hemmt dadurch die I-Jitwicklung der
Pflanze.
(Charakterisiert ist diese Art durch die matlschwarzen Thoraxslreifen, das
schwarze ziemlich grosse dritte Fühler»lied und die schwärzlichen Vorderlarsen
mit helleren Rändern an dem zweiten und dritten Gliede. Das Scheileldreieck ist
gewöhnlich glänzend gelb mit dunklem Mittelfleck, der von der einfachen Linie an
bis zu breiter Blattform wechselt ; die Mitlelfurche scheint charakteristisch zu sein,
da man sie fast stets deutlich ausgeprägt findet. 'iVa — 3 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa, aber auch aus der Krim, Simferopol [Baschenow]
und ans Zenlral-Asien Ongudai, Altai-Gebirge [Beresowsky]. Sammlung v. Tn Pi.eske;
vom Ural, Collect. Beckeh.
Von der vorigen Art durch matte Thoraxstreifen, das grössere drille Fühler-
glied und das gefuichte Scheiteldreicck geschieden.
70. Chlorops variegata Lw. [Eiitroplia].
Die breiten, fast zn.sammenfliesseiulen schwarzen Thoraxslriemen sind durch
sehr dichte feine weisse Behaarung ganz grau geworden und sehen aus wie bepu-
dert; alle Körperteile haben nur weisse Behaarung. Die Flecken auf den Brust-
seiten sind deutlich, glänzend schwarz in Streifen zusammenfliessend und von
ansehnlicher Grösse. Augen kreisrund. Scheiteldreieck gelb, fast gleichseitig, ver-
hältnismässig klein, nur bis zur Mitte der Stirn reichend, die nächste Umgebung
des Ocellenhöckers ist schwarzbraun, ebenfalls in Dreiecksform mit einer feinen
schwarzen Linie bis zur Spitze des Scheileldreiecks. Das dritte Fiihlerglied schwarz,
nur an der äussersten Wurzel der hinenseite rotbraun, gross, deutlich etwas länger
als breit, mit etwas stumpfer Oberecke und sehr kurzer nackter woisslicher Borste,
die sehr zart und nicht länger ist als das dritte Fiihlerglied selber. Hinterkopf oben
gebräunt ; Backen reichlich so breit wie das dritte Fühlerglied, ungefähr von halber
Augenhöhe. Taster gelb, mitunter auch schwärzlich, oberer innerer Mundrand
geschwärzt. Hinterleib auf seiner Oberseile schwarz mit feinen gelben Hinterrand-
säumen. Beine nebst Schenkelgliedern dnnkelgelb; Schenkel auf ihrer Mitte breit
schwarzbraun; Schienen an den beiden vorderen Paaren mit schmaler schwarzer
Binde, Hinterschienen und Tarsencndglieder ganz schwarz. Flügel wasserklar.
l'/jj mm lang.'
Aus Ungarn. Sammlung des Budapester Nalional-Mu.seum und des Prof.
TuAi.HAMMEii und von LicnrwARDT. Aus Schlesien in Loew's Sammlung. Collect.
Becker.
' LoEW hat diese Art bei seiner Gattung Eittropha auf«efiiiirt mit der elienfalls gelb
gefärbten Art maciilata, wolil aus dem Grunde, weil er bei dir (iattung Chlorops das Haupt-
gewicht auf die ganz kreisrunde Form des dritten Kühlerglicdes legte und daher zur Abtren-
nung dieser Art gelangte. Dass diese gelb und schwarz gestreiften Arten naricf/ata und maciilata
zu der typischen Eutropha fiitvifrons Halid. nicht passen, hat er sclir wohl empfunden : eine
Trennung hat er jedoch damals nicht vorgenommen aus der sehr richtigen F.rkennlnis heraus,
dass seine noch etwas unvollkommene Arlkennlnis ihm Vorsicht anempfehlen müsse. IJie Art
stellt sich als Verbindung.sglied zwi.sehen Eulropha und Chlorops dar. Loew gibt als Unterschied
94 TH. BECKER
71. Chlorops syriaca n. sp.
Thoraxstreifen von der gewöhnlichen Breite, deuUich etwas bereift, aber
trotzdem noch deuthch i>länzend, der mittlere über das Schildchen laufend, die
seitlichen noch mit je einem kleinen schwarzen Seitenileck. Hrustllecken deutlich
schwarz. Der dunkle Hinterkopflleck zeigt sicli als schmale Strieme, nicht breiter
als das an der Basis schmale blattförmige Scheiteldreieck, das von weissgelber
Farbe mit einer tiefen Furche fast bis zu den Fühlern verläuft, und ausser am
Ocellenhöcker noch an der Spitze schwarz ist. Das dritte Fühlerglied ist ziemlich
gross und an der Wurzel seiner Innenseite rot, sonst schwarzbraun von etwas
länglicher Form mit Oberecke und dunkler Borste ; das Gesicht fällt ziemlich gerade
ab, der obere innere JMundrand ist etwas gebräunt. An den Frontorbiten stehen
einige deutliche Härchen, die an die Gattung Lasiosina erinnern. Backen von halber
Augenhöhe breit. Hinterleib auf seiner Oberseite mit drei breiten braunen Längs-
streifen ; unten am Bauche scheinen die äussersten Ringränder aucii noch braun
zu sein. Beine gelb, Vordertarsen gebräunt. Flügel wasserklar; kleine Querader
auf der Mitte der Diskoidalzelle ; der zweite Randaderal)schnitt ist reichlich IVaiiial
so lang als der dritte. 272 mni lang.
Aus Beirut. Collect. Becker.
Variante: mit hellerem dritten Fühlergliede, etwas dunklerem Scheitel-
dreieck und ganz verdunkeltem Hinterleibe, auf dem die dreifache Striemung nur
noch am ersten Ringe schwach angedeutet und kaum sichtbar erscheint. Am
Hinterkopfe zeigen sich im Anschluss an den grossen Mittellleck noch zwei schwarze
Seitentlecken, wodurch die gelbe Bandeinfassung unterbrochen wirti.
72. Chlorops extranea Wied., Zweitl. II. 59(). 7. (1.S3Ü).
Thorax blassgelb mit drei (nicht fünf) breiten etwas glänzenden Längsstreifen ;
das Schildchen hat vier deutliche schwarze Randborsten und ist an den Seiten
breit schwarz gestreift. Behaarung des Bückens fein und weiss. Brustseiten mit
drei grossen schwarzen Flecken auf Meso-, Plero- und Sternopleuren. Ko])f gelb;
Stirn nicht viel breiter als ein Auge mit gelbem Scheiteldreieck, auf welchem ein
grosser schwarzer Fleck liegt, jedocli bleiben die Wurzelecken und die Seiten-
ränder gelb. Drittes Fühlerglied sehr gross, schwarzbraun mit rotem Fleck an der
Wurzel und schwarzer Borste; Taster gelb. Hinterleib gelb mit schwarzen Vorder-
randsbinden auf den mittleren Ringen, auf dem zweiten und fünften Ringe mit
zwei grossen schwarzen kreisrunden Flecken. Beine gelb mit braunem Längswisch
an der Hinterseite der Hinterschienen. Flügel farblos mit blassbraunen Adern.
272 nun lang.
Aus China. Type im Wiener Museum,
(lieser beiden Arten ausser der nidit ganz kreisrunden Form des drillen Fülilerglicdes an die
besondere Zeichnung des Ilinlerleibes ; eine solclie ist bei luiiiec/uta idjer durcliaus nicht vor-
handen; die braunen Vorderrandsäunie sind eine l)ei der Gattung Chlorops vielfach vorkoin
niende I'Tirbung der Hinterleibsringe ; nur bei der zweiten Art nuiculata ist der Hinterleib
längsgestreift, jedoch besitzen wir derartige Zeichnungen auch liei den echten Chloropsarten,
vergl. Chlorops syriaca m. ; aus diesem Grunde habe icli auch Darief/ata Lw. unbedenklich zur
Gattung Chlorops gestellt. Die Art ist aber recht variabel hinsichtlich der Tasterfarbe; ich habe
diese Variante in der liestimniungstabelle berücksichtigt.
Die Art maculata Lw. ist mir unbekannt geblieben ; die beiden Exemplare aus Sarepla,
von denen Loew spricht, sind in seiner Sammlung nicht mehr vorhanden. Es bleibt auch noch
zweitelhaft, ob man sie überhaupt zu Chlorops stellen kann, da die Queradern nach Loew's
Angaben so ausserordentlich nahe zusammenrücken, dass man sie vielleicht eher der Gattung
Diplotoxa zugesellen nmss. Der mit ihr in der Streuung des Hinterleibes jedenfalls überein-
stimmenden Chlorops si/riaca m. kann sie nicht gleichgestellt werden.
CHLOROPlDAE 95
73. Chlorops horrida ii. sp.
Blassgelb mit ziemlich breiten matt >^rnuscli\varzen Streifen des l'horaxmekens,
von denen der mittlere auf das Schildchen übergeht nnd hier einen grossen Millel-
llecken darstellt. Die schwarze Behaarung ist sehr denilich und etwas strujipig;
dei- Meck auf den Sternopleurcn ist zwar vollständig und schwarz, durch feine
Bestiiuhung aber etwas maltgi'au erscheinend ; das giän/cnd schwarze Scheitel-
dreieck reicht nui bis zur Mitte und ist fast gleichseitig, ein wenig blaltförmig,
auf der Mitte schwach gefurcht, in voller Breite in den Hinterkopflleck übergehend.
Fühler ganz schwarz, das dritte Glied gross mit Vorderecke und schwarzer Borste.
Augen etwas höber als lang. Backen reichlich so breit wie der halbe Augeiidurch-
mcsser. Taster gelb, ol)erer innerer Mundrand geschwärzt. Hinterleii) gell), nur auf
seiner Oberseite matt schwarzbraun mit feinen gelben Hlnterrandsäumen. Beine
ifeli), Vordeitarsen gebräunt, Kndglieder der Tarsen schwarz. Flügel glasartig:
kleine Querader hinter iler Mitte der Diskoidalzelle. 2'/-.. mm lang.
Von l)\\. Kei'.tksz bei Mehadia gefangen. Sammhmg des Ungar. Nalional-
Museums.
74. Chlorops speciosa Meig.
Wie LoEW schon erwähnt, ist die von ZETTEusrEDT in seiner Sammlung als
(Uli imsiita bezeichnete Art damit identisch. Kine in ganz Europa und Zentral-
Asien sehr gemeine und daher auch sehr veränderliche Art; sie kommt auch in
einer dunkleren Farbenvarietät vor. welcher Loew ebenfalls Frwäbnung tut, viel-
leicht hat er mit dieser Varietät auch Chi. nigriihora.r Srnoiu. gemeint ; seine Samm-
lung gibt hierüber leider keine Auskunft. Aus Petersbiu'g [Pi.eske], Nowgorod
I Iwaschentzoff].
Die Art ist gekennzeichnet durch das verhältnismässig kleine schwarze Fühler-
glied, die glänzenden mehr oder weniger breiten Thoraxstreifen, das reichlich bis
zur Stirnmitte reichende glänzend und schwarzbraune Ocellcndreieck. l>ei helleren
Fxemplaren stellen sich auf demselben helle Flecken ein, so dass dann ausser den
Ocellen nur noch die Spitze des Dreiecks verdunkelt is : bei dunklei'cn Exemplaren
ist die Dreiecksiläche gleichmässig verdunkelt und die Beine beginnen sich in aus-
git^biger Weise auch auf Schenkeln und Schienen zu färben, in allen l'bergängen.
Ebenso wie die Färbung schwankt auch die Grösse, die sich gewöhnlich zwar in
den Grenzen von .'} — 1 mm bewegt, aber auch mitunter erheblich darüber hinaus-
geht; so besitze ich aus der Uingegend von Liegnitz ein Stück von 5'/o mm Länge;
zwei ebensolche Stücke sab ich im Museum zu Amsterdam.
75. Chlorops planifrons Lw. [Chi. lineola Zett. [nee Biujlle]).
Die Typenvergleichung ergab die Gleichheit beider Arten. Da mm Biun.i.E
bereits eine Chi. lineola beschrieben hat und der ZETTEHSTEUTsche Name aus
diesem Grunde fallen rauss, so kann der LoEwsche Name bestehen bleiben.
Thoraxslreifen von gewöhnlicher Breite, matt schwarzgrau ; das dritte Fühler-
glied ist gross, schwarz mit weisser Borste ; das grosse Scheiteldreieck ist an seiner
Basis und an den Seiten vielfach bell gefärbt, so dass dann nur die Spitze und
eine schmale Mittellinie schwarz erscheint. Mundrand und Taster sind ganz gelb ;
Backen etwas breiter als das dritte Fühlerglied. Hinterkopflleck in voller Breite
in das Scheiteldreieck übergehend. Brustseiten deutlich schwarz gelleckt. Hinterleib
mit dunklen Vorderrandbinden und meist mit einer deutlichen mittleren Längs-
linic; Vordertarsen gebräuni, an den übrigen Beinen nur die lüidglieder. 3 — ."iVa
nnn lang.
In Mittel- und Nord-Eurojja.
96 TU. BECKER
70. Chlorops fulviceps v. Ros.
Die Art ist im männliclien Geschlecht durch die vier ersten slark verkürzten
Tarseil und das verlängerte letzte Glied der Vorderheine ausreichend gekenn-
zeichnet. Die Thoraxstriemen sind schwarz, ziemlich breit und malt. Brustseiten
schwarz gefleckt. Das dritte schwarze Fühlerglied ist von erheblicher Grösse und
hat eine schwarze Borste; letztere Eigenschaften können vielleiclit dahin führen,
auch die Weibchen dieser Art von denen der Art plunifrons L\v. und troglodytes
Zett. zu unteischeiden, da Form und Färbung des Scheiteldreiecks sonst ziemlich
übereinstimmt. Taster und INIundrand gelb ; Backen so bieit wie das dritte Fühler-
glied. Scheiteldreieck glänzend schwarz, kurz, gleichseitig ohne Furchung, in voller
Breite in den Hinlerkopflleck einmündend. Hinterleib gewöhnlich obenauf fast ganz
bräunlich verdunkelt. 27-, — 37-, nim lang.
Mittel-Europa.
77. Chlorops alpicola n. sp.
Thoraxsl reifen matt schwarzgrau; Sternopleuren mit glänzend schwarzem
Fleck. Das dritte Fühlerglied nicht besonders gross, tielschwarz mit schwarzer
Borste. Scheiteldreieck breit und kurz, nur bis zur Mitte der Stirn reichend, von
hier aber bis zu den Fühlern in eine schwarze Linie auslaufend, glänzend schwarz-
braun mit gelben Wurzelecken und zwei gelben Flecken neben den Ocellen ; das
Ganze hat die Form eines eingebogenen Blattes ohne Mittelfurche; dasselbe läuft
nicht in voller Breite in den Hinterkopffleck über, stösst vielmehr mit demselben
nur in der Mitte schmal zusammen. Taster gelb, oberer innerer Mundrand schwarz.
Hinterleib gelb mit schwarzen Binden. Beine gelb mit normalen Tarsen und
schwarzem Endgliedc. Flügel glasartig. 372 ™'" 1^'ig'-
Vom Monte-Rosa, Macugnaga, in der Sammlung von Oldenberc; und des Ham-
burger Museums.
Am nächsten steht plnnifrons Lw., die aber durch ganz anders geformtes
Scheifeldreieck und weissliche Fühlerborste abweicht. ^.7;/. iaeiiiopiis Mkig. hat dunkle
Vordertarsen, ein gefurchtes Scheiteldreieck und nicht geschwärzten Mundrand.
78. Chlorops finitima n. sp.
Thorax und Schildchen gelb mit drei matt schwarzgrauen Längsslreifen, von
denen der mittlere, am Halse beginnend, bis an die Schildspilze reicht; die seil-
lichen, vorne abgekürzt, bestehen aus zwei schmalen verbundenen Streifen, die
noch die Seitenecken des Schildchens schwärzen. Behaarung kurz, schwarz. Schnlter-
beulen und Brustseiten schwarz geileckt; ein kleiner Meck liegt unmittelbar unter
dem Prolhoraxstigma, ein zweiter und diitler auf den Meso- und Pteropleuren,
ferner zwei grössere auf den Sternopleuren der beiden hinleren Beinpaare. Der
Miltclhüftfleck ist entweder rotgelb oder ganz oder zum Teil schwarz; l)is jetzt
ist fmitimn die einzigste Art, bei der die Färbung des Milteliuiflfleckes schwankt;
in der Bestimmungstabelle ist hierauf Rücksicht genommen. Kopf mallgelb mit
runden Augen und breiten Backen von der l^reite des halben Augendurchmessers.
Das maltschwarze, an den Seiten gefurchte Scheiteldreieck ist sehr schmal, am
Scheitel nicht viel breiter als ^/j der Scheilelbreite, an den Ecken etwas abgerundet
wie ein langgezogenes Pappelblatl mit langer Spitze und Längsfurche, die Bänder
mit Härchen eingefasst Hinterkopf mit grösserem schwarzen Milleifleck, der drei-
eckig oder trapezförmig bis zum Scheitel verläuft, so dass das Scheileldreieck
nicht in ganzer Breite mit dem Fleck zusammenhängt. Fühler schwarz, die beiden
ersten Glieder rot, das dritte mit stumpfer Vorderecke und weisser, an der Wurzel
gelber Borste. Taster gelb, an der Spilzenhälfte geschwärzt. Hinterleib gelb, auf
der Oberseite mit schwarzer Zeichnung: die Vorderränder sind schwarz gesäumt
CHLOROPIDAE 97
mit llecUenarlis^cT Verhifitfriini^ ;iii den Seilen und stricliförmiger Verläiif^erung
auf der MiUeliinie. Unterseite ganz gell); Heine desgleichen. Vordertarsen und das
Endglied der hinteren schwar/.braun ; Schenkel auf der Oberseite mit leichten
braunen Streifen. Flügel wasserUlar mit dicken schwarzbraunen Adern ; die vierte
Längsader kaum dininer als die dritte, beide stark divergierend. SVj m lang.
Bei Berlin von Oi.denberg und i)ei (lyön von Du. Kektksz gefunden. Collect.
Becker.
79. Chlorops magnicornis n. sp.
Thoraxstriemen von gewöhnlicher Breite, etwas grauschwarz bestäubt, nm-
schwach glänzend ; das gell)e Schildchen ist fast ohne seitliche Schwärzung.
Behaarung sehr kurz und schwarz. Schullerbeulen und Mesopleuren schwarz
gelleckt; auf den Pleropleuren sieht man eine längere schwarze senkrechte Linie;
der Sternopleuraltlcck ist rolgelb, seine obere Begrenzung jedoch schwarz. Scheitel-
dreieck lang, dreieckig, bis zu den Fühlern reichend, an den Fcken der Basis
etwas abgerundet, glänzend schwarz, an den Seilenrändern etwas runzelig gefurcht
und in voller Breite in den schwarzen Hinterkopftleck einmündend, der den Seiten-
rand breit gelb frei lässt. Das dritte schwarze Fühlerglicd ist gross mit weisser, an
der Wurzel gelber Borste. Taster gell) ; oberer innerer Mundrand glänzend schwarz.
Hinterleib oben undeutlich geschwärzt. Beine gelb mit schwarzbraunen Vorder-
tarsen und verdunkelten Fndtarsengliedern an den übrigen Beinen; Yorderschenkel
mit schwarzem Längswisch. Flügel fast glashell. .'5 mm lang.
Aus Süd-Sibirien, Alai-Gebirge. Collect. Becker.
80. Chlorops pannonica Strobe.
Scheiteldreieck schmal, gelb mit mehr oder weniger stark entwickeltem
mittleren Längstleck von der Form eines schmalen Blattes, der auch bis zu einem
Miltelstrich zusammenschrumpft, auf der Mitte mit deutlicher I'urche. Das dritte
Fühlerglied schwarz, nur von mittlerer Grösse, an der Wurzel der inneren Seite
gewöhnlich etwas rot, etwas oval mit stumpfer Oberecke und weisslicher Borste.
Taster gelb, Mundrand glänzend sciiwarz. Thoraxstreifen von gewöhnlicher Breite
und nur schwacii bereift. Fleck auf den Meso- und Pleropleuren klein und
schwarz. Slernopienrallleck rolgelb mit oberer schwärzlicher Begrenzung. Hinter-
leib gcli) mit dunklen Vorderrandsbinden oder auch auf seiner Oberseite ganz
verdunkelt. Beine gelb mit verdunkelten Endlarsengliedern. Flügel wasserklar.
2 Vi — 3 mm lang.
Eine kleine, gut charakterisierte Art aus Ungarn und Transkaspien [Ahnger].
Sammlung von Th. Feeske. Auch Collect. 1>ecker.
81. Chlorops triangularis n. sp.
Die Thoraxstieifen haben die gewöhnliche Breite und sind durch Bereifung
grauschwarz; an den Wurzeleckcn des Schildchens sieht man nur einen kleinen
schwarzen Funklllecken. Ein kleiner Fleck auf den Schulterbeulen und auf den
Mesopleuren ist schwarz, die ül)rigen fast ganz rotgelb. Scheiteldreieck gelb mit
schwarzem Dreieck an der Spitze und rundem Ocellenfleck; beide Flecke sind
entweder ganz getrennt oder auf der Mitte durch eine nur sehr feine schwarze
Linie verbunden ; das Scheiteldreieck hat in ganzer Breite Verbindung mit dem
schwarzen Hinteikopfllcck und zeigt nur eine schwache Furchung. Das drille F"ühler-
glied ist ganz schwarz, kreisrund, von miltlerer Grösse und mit gelblicher Borste.
Augen gross, rund ; die Backen haben nur die Breite des drillen Fühlergliedes.
Hinlerleib gelb mit schmalen schwarzen Vorderrandsbinden und einer gleichen
Millellängslinie. Beine gelb. Behaarung des Körpers schwarz, kurz, aber deutlich.
Flügel wasserklar, 'i'/^ — .3 mm lang.
13
TH. BECKER
Eine kleine cli-irakteristische Arl aus Schlesien, vom Kohllurter Moor, ('ollect.
Becker; aus dem Gouvernement von St.-Petersl)nif< [Plesk?:, Bianchi]; ich fand
auch zwei Exemplare in Loew's Sammlung, die er als ^Chl. fasciata Meig. ?"
hczeichnet hatte. Es ist nicht unmöglich, das Loew's Vermutung eine richtige ist,
da Meigen's Art fnsciala wegen der Zeichnung des Schciteldreiecks hierher gehört.
Da aber Tj^pen nicht mehr vorhanden sind, so kann man mit Bestimmtheit nichts
behaupten.
82. Chlorops lucidifrons Beck. [Clüoropiscal.
Wie auch hei der (lattimg Chloropisca und ihrer Begrenzung erwähnt, bildet
diese Art bei ihrer geringen Grösse und dem last Ilachen Schildchen eine t'ber-
gangsform zwischen Chlorops und Chloropisca ; auch das sehr grosse glänzende
Scheiteidreieck erinnert mehr an die Arten glabra Meig. und siilcifrons Beck, als
an irgend eine der Chlorops-Arlen ; jedoch ist die Beboi-stung des Schildchens so
echt nach Chlorops-Xri, dass man wohl besser tut, die Art hierher zu bringen.
Das Scheiteldreieck ist besonders gross mit schwacli konvexen Seiten, ganz
glänzend gelb, ohne Längsfurche, jedoch im ganzen etwas (lach vertieft, mitunter
mit schwarzem Mittelsirich; die schwarze Hinterkopfstrieme ist sehr schmal, nicht
breiter als der schwarze Punktaugenhöcker. Das dritte Fühlerglied ist intensiv
schwarz, von mittlerer Grösse. Augen etwas querliegend. Thoraxstriemen glänzend
schwarz; Heck auf den Meso- und Pteropleuren schwarz, Sternopleurallleck glän-
zend rotgelb. Hinterleib gelb oder auf der Oberseite verdunkelt. Beine gelb ; Vorder-
tarsen, mitunter auch die Vorderschienen verdunkelt ; die anderen Beinpaare sind
ähnlich, aber sciiwächer gefärbt. 2 — 2V4 mm lang.
Aus Ägypten. Collect. Beckeh.
Variante: mit glänzend roten Thoraxstreifen, der mittelste ist vorne, die
seitlichen an der hintersten Spitze geschwärzt, die Beine heller.
83. Chlorops lucens n. sp.
Eine niedliche kleine Art, der Chi. lucidifrons verwandt.
Glänzend gelb mit drei ganz roten breiten Längsstrcü'cn auf dem Bücken,
die mittlere Strieme, die sich sonst als schwarzer Streifen auf den Hinterkopf fort-
setzt, bleibt auch hier ganz rot, höchstens sind noch die äusseren Iiändcr der
llinicrkopfstrieme schwarz. Behaarung sehr fein und undeutlich. An den Brust-
seiten ist der Fleck auf den Mesopleuren besonders gross, desgleichen sind die
Schulterbeulen deutlich schwarz gefleckt ; die anderen sind fast ganz rotgelb. Kopf
ganz gelb ; Scheiteldreieck lang und schmal, dreieckig, Ocellenhöcker schwarz.
Augen höher als lang, Backen schmal, nicht so breit wie das dritte Fühlerglied ;
dieses ist sehr gro.ss, tiefschwarz, kreisrund mit deutlich weisser, an der Wurzel
gelber Borste. Taster und Mundrand gelb. Hinterleib ganz glänzend gelb, auf der
Überseite etwas gleichmässig gelbbraun. Beine gelb, letztes Tarsenglied kaum
gebräunt. Flügel wasserklar; Qneradern weit auseinandergerückt; kleine Querader
etwas vor der Mitte der Diskoidalzelle. 2 mm lang.
Aus Griechenland, Porös. Sammlung des Budapester Museums und Collect.
Becker.
84. Chlorops ringens I^w.
Charakteristisch durch die giösseren, deutlich vortretenden und mitunter an
der Spitze gebräunten Taster sowie das kleine schwarze dritte Fühlerglied. Scheitei-
dreieck von gelber (irundfarbe, auf der ein dunkler blattförmiger ücellenlleck
liegt mit kleinen hellen Flecken neben den ücellen. Thoraxstriemen glänzend
schwarz, Sternoplenrallleck rotgelb. Die Flügel sind, wenn ausgereift, bräunlich getrübt
und ähneln hierin der bekannlen nasiiln Schi!.\nk, Meh;. ^ Meigcui Lw. : die
chloropIdaE 99
einlaclieii Taster und das grössere rötlich l)raiiiie dritte l'üliler^lied trennen (.7//.
nasiila Schu. von rincjcns. Gross sind die Unterschiede niclit, aher sie sind vor-
liaiiden. 27^ — -4 nnn hmq
hl Nord- und ^httel-Kuropa, X. -Asien, aiicii aus O.-liussiand, Uralslc. | ih:iU'.-
s()\vsK^ |. ('ollcct. Beckeh.
«S."). Chlorops tectifrons n. sp.
'riioraxstreifcn glänzend schwarz, Behaarung schwarz, sehr kurz; an den
15iustseiten ist nur der kleine Fleck auf den Mesopleuren schwarz, die übrigen
sind alle rotgelh. Auf dem gelben, fast die volle Scheitelbreite ausfüllenden und
fast bis zu den Fühlein reichenden Scheiteldreieck liegt ein etwas kleineres, glän-
zend scinvarzbrauncs Ocellendreieck, fast gleichseitig, mit zwei kleinen gell)en Flecken
neben den ücellen ohne Furchung; das Sclieiteldreieck geht in voller Breite ohne
Unterbrechung in den schwarzen Hinterkopifleck über. Stirn schmal ; Augen kreis-
rund ; Backen halb so breit wie die Augen hoch ; Taster und Mundrand gelb.
Drittes Fühlerglied schwarz, klein, ein wenig pubescent mit sehr zarter Borste, die
in der F"ärbung nicht deutlich schwarz, aber auch nicht deutlich weiss erscheint.
Hinterleib glänzend gelb mit undeutlichen braunen Vorderrandbinden. Beine gelb
mit verdunkelten Endtarsengliedeni. Flügel wasserklar; die zweite Längsader ist
auffallend kurz, so dass der drille Randaderabschnitt länger ist als der zweite
1'/., mm lang.
Von Dr. Keütesz bei Gyon, Ungarn, gefunden, in der Sammlung des Buda-
pesler Museums, die kleinste Art der Gattung.
8(3. Chlorops puncticornis Lw.
Diese durch ihr langes, schwarzbraunes, schmal dreieckiges, matt gefurchtes,
nur auf der Mitte schwach glänzendes Scheiteldreieck und das schwarz punktierte
zweite Fühlerelied {»ekennzeiclinete Art scheint nur im Süden heimisch zu sein.
LoKw's Exemplare stammen aus Süd-P" rankreich ; ich fing die Art bei Vallombrosa
in der Nähe von Florenz und in Süd-Frankreich; Sthobi. in Spanien; sonst ist
sie mir nicht begegnet.
Die Körperbehaarung ist auf allen Teilen verhältnismässig recht lang und
struppig. Tiioraxstreifen matt schwarzgrau, Sternopleuralfleck fast ganz rotgelb.
Drittes Fühlerglicd von mittlerer Grösse, schwarzbraun mit schwarzer Fühlerborstc.
Taster gelb, oberer innerer Mundrand schwarz. Hinterleib schwärzlich, ziemlich
matt mit deutlichen gelben Hinterrändern. Beine gelb, häufig auch auf Schenkeln
und Schienen schwärzlich gefleckt, Flügeladern dick und braunschwarz, .'l'/a nun lang.
Bei einem Exemjjlar der LoEwschen Sammlung aus Hyeres fehlt die Funk-
lierung des zweiten F'ühlergliedes, bei einem anderen Exemplar ist das zweite
Glied fast ganz schwarz.
87, Chlorops angustifrons n. sp.
Tiioraxstreifen nur schmal, matt schwarzgrau; von den Brustflecken ist nur
einer über den Ffinterhüften und ein kleiner auf den Mesopleuren schwarz, die
übrigen sind rotgelh. Sclieiteldreieck gelb, gleichseitig, kaum über die Stirnmitte
reichend, auf der Mitte mit schmälerem blattförmigen, glänzend ,schwarzbraunen
Ocellenlleck, der am Hinterkopfe seine Fortsetzung in einem gelben Flecken findet,
und den schwarzen Hinterkopffleck in zwei Teile spaltet. Augen höher als lang:
Backen halb so breit wie das Auge hoch. Drittes Fühlerglied schwarzbraun, kreis-
rund mit schwarzer Borste, von mittlerer Grösse. Taster und Mundrand gelb.
Stirn .schmal, kaum breiter als ein Auge. Hinterleib ganz gelb, ohne deutliche
Streifung. Beine gelb, die beiden letzten Tarsenglieder und der Metatarsus der
Vorderbeine schwärzlich. Flügel w. isserklar, 3Vj mm lang.
13*
iOO TH. BECKER
Von Du. Kkrtks/. bei Gyöii, Ungarn, gefunden. Sammlung desBudapester Museums.
Die Art lässt sich nur mit der nächstfolgenden Chi calceata Meic. vergleichen ;
die Unterschiede sind in der Bestimmungstabelle zusammengefasst.
88. Chlorops calceata Mek;.
Das Scheiteldreieck ist gelb mit blattförmiger Schwärzung auf der JVIifte, die
gewöhnlich noch zwei helle Flecken einschlicsst. Thoraxstreifen ganz matt schwarz-
grau. Sternopleuralfleck rot. Drittes Fühlerglied klein, schw rz, an der Wurzel der
Innenseite gewöimlich rot ; Taster und Mundrand gelb ; Backen reichlich so breit
wie die halbe Augenhölie. Hinterleib und Beine fast ganz gelb. Damit ist diese Art
ausreichend gekennzeichnet; s. die ausführliche Beschreibung bei LoEW. 3 — 4 mm lang.
hl ganz Europa, Nord- und Mittel-Asien.
89. Chlorops albopilosa Beck., Mitt. Berl. Mus. IV. 147., 438. (1908).
Das grosse dritte Fühlerglied ist ganz rotgelb. Scheiteldreieck ganz glänzend
gelb mit kleinem schwarzen Ocellentleck. Thoraxrücken und Brustseiten mit stark
glänzenden schwarzen Streifen und Flecken. Der schwarze Hinterkopffleck ist sehr
schwach ausgebildet und hat keine Verbindung mit dem Scheiteldreieck. Hinter-
leib gelb mit zwei deutlich schwarzen Flecken an den Seiten des zweiten Ringes
und mit schwarzen Vorderrandsbinden auf allen Ringen. Beine gelb mit braunen
Tarsenendgliedern und Hinterschienenringen. 2".2 mm lang.
Von den Kanarischen Inseln, Gran Canaria, durch Herrn W. Schnusk mir
mitgeteilt und bemerkenswert durch weisse Behaarung. Collecl. Schnuse und
Becker.
90. Chlorops laeta Meig., Zeit., Schin. ; Loew's Chi. discicornis ist die gleiche
Art, wie eine Vcrgleichung der Pariser Type ergibt. CoUectio Loew.
Es lag auch für Loew ohne Typenvergleichung nahe, seine Art mit laeia
Mek;. zu identifizieren ; er sträubt sich jedoch dagegen, ohne überzeugen zu kön-
nen; er glaubt zwar, dass Zetterstedt's lacta dieselbe Art sei, meint aber, Meic.en
habe sich über die rote Färbung des dritten Fühlergliedes nicht ausgesprochen
und aus Mkigen's Angaben müsse man folgern, dass der Mitlelhüftlleck nicht schwarz
sei. Meigen sagt aber hierüber; „Fühler schwarz mit rotgelber Wurzel; und
Brustseiten mit zwei schwarzen Punkten". Ich glaube, aus diesen wenigen Worten
Hesse sich eher noch das Gegenteil von dem herauslesen, was Loew zwangsweise
pro domo herauslesen will.
Die ganz matt schwarzgrauen Thoraxslreifen und das grosse rotbraune dritte
Fühlerglied machen die Art recht kenntlich. Das Scheitcldreieck ist gelb, an der
Basis ziemlich breit ; der runde schwarzbraune Ocellenlleck findet seine Verlänge-
rung in einer dunklen Mittellinie oder Spitze, die bis zu den F'ühlern reicht ; eine
Verljindung des Ocellenfleckes mit dem Hinterkopflleck ist nicht vorhanden ; der
letztere zeigt sich nur in geringer Ausdehnung und endigt in zwei seillichen
Spitzen. Hinterleib gelb mit dunklen Vorderrandbinden. Beine rotgelb. Behaarung
des Körpers ziemlich rauh. 3 — 47ä nim lang.
In Europa, Nord- und Mittel-Asien, Ost-Russland, Uralsk [Beresowsky], Samm-
lung von Tu. Peeske.
91. Chlorops scalaris Meig., Zeit.
Von der vorigen durch die glänzenden schwarzen Thoraxstriemen leicht zu
unterscheiden. Sternopleurallleck ebenfalls schwarz. Das dritte Fühlerglied ist in
Gegensalz zu laeta Meig. nur klein. Auf dem glänzend gelben Scheiteldreieck liegt
ein schwarzer Ocelienflcck in Form eines Pappelblatles mit zwei hellen Flecken
an den ücellen, der mitunter in eine feine schwarze Spitze ausläuft. Siehe Loew's
ausführliche Beschreibung. 3 — 1 nun lang.
ClILOKOPIDAE 101
In Europa und Asien heimisch. Von der Krim, Sympheiopol [Basciiknow] und
vom Altai-Gebirge, Abakan [Prof. Waünkh]. Samml. von Tu. Pi.i;ski;; vom Ural.
Collectio Hi-CK.'
92. Chlorops rufina Zeit.
Eine leicht kenntliche und daher auch nicht verkannte Art.
Thorax mit den Rückenstriemen glänzend rofgelb; an den Hruslseiten ist nur
der kleine Fleck auf den Mcsopleuren schwarz, die übrigen sind rotgelb. Das
glänzend gelbe Scheifeldi'eieck hat neben dem kleinen schwarzen Ocellenfleck eine
schwarze dreieckige Spitze. Hinterleib und Beine gelb, das letzte Tarsenglied schwarz.
273 — 3 mm lang.
hl Nord- und Mittel-Europa. Colleclio Becker.
93. Chlorops nasuta Schrank, Meig.
Von ringcns Lw., mit der sie die Flügelfärbung teilt, durch helleren Slerno-
plcurallleck, kleinere Taster und andere Form und Zeichnung des Schelteldreiecks
unterschieden. Von Fabricius als Oscinis lineata als Getreide-Schädling angegeben.
27.^ — 3 mm lang.
LoEw hat sich nicht dazu verstehen können, den ursprünglichen ScHRANKschen
Namen für diese Art beizubehalten, hat vielmehr geglaubt, einen neuen Namen
„Mcigeni" einführen zu sollen, obgleich Meigen sich sehr bestimmt über diese Art
ausspricht und seine Exemplare, die wir als Typen heute noch besitzen, als iiasiila
Schrank und lineata Fbr. erklärt. Aber selbst wenn Loew das MEiGENSche Zeugnis
nicht für ausreichend hätte ansehen wollen, um den ScHRANKSchen Namen beizu-
behalten, so wäre von ihm doch noch zu erwägen gewesen, ob der nächstfolgende
Name „lineata Fbr." nicht beizubehalten gewesen wäre, da Fallen diese Art mit
nasuta Meig., Schrank übereinstimmend gedeutet hat. Aber auch diesem FALLENschen
Zeugnis hat Loew keinen Glauben beigemessen. Ich bin der Ansicht, dass wir
keinen vernünftigen Grund haben, das übereinstimmende Zeugnis von Meigen und
Fallen als richtig nicht anzuerkennen. Wenn Loew sagt, dass Schrank's Beschrei-
bung von Musca nasuta und Fabricius' Beschreibung von Oscinis lineata so all-
gemein gehallen seien, dass man viele Chlorops-Arlen darunter verstehen könne,
so ist das ja vollständig richtig; dasselbe trifft aber bei fast allen älteren Arten zu;
ohne sachkundige spätere Interpretation würden wir auch heute noch über viele
Arten vollkommen in Zweifel bleiben.
Die in der Bestimmungstabelle gegebenen Merkmale werden ausreichen, die Art
ohne Schwierigkeiten zu bestimmen.
Gemein in F^uropa ; auch in Asien; Gouvernement Irkutsk [MakerowJ. Samml.
V. Tu. Pleske; vom Ural. Collect. Becker.
94. Chlorops gracilis Meig.
Eine der grö.ssten Arten 472 — »72 nmi lang.
Thoraxstreifen matt schwarzgrau; an den Bruslseiten ist nur ein F"leck auf
den Mesopleuren schwarz, die übrigen sind gelb. Das Scheiteldreieck ist wie der
ganze Kopf gelb, selbst der Zwischenraum zwischen den einzelnen ücellen ist hell;
die Seitenränder sind etwas konkav mit längerer feiner Spitze und deutlicher
Mittelfurche. Hinterleib und Beine ganz gelb, an ersterem sieht man nur zwei
schwarze Punkte an den Seiten des zweiten Ringes. Coli. Becker.
' Die Ähnliclikeit mit Clil. speciosa Meig. ist .sehr j^ross, wenn man von der Fühlerfarbc
at)siclit ; im Süden lionimen von Clil. Scolaris K.xemplare vor, wclclic ein fast ganz schwarzes
drittes Fühlerglied haben und so der speciosa Meig. noch ähnlicher sind. Hier i<ann nur Form
und F'ärbung des Schciteldreiecks zur richtigen Bestimmung führen.
102 ''"• HKCKER
In Europa und Asien. Crouvernenient Nowgorod und Uralsk [Zwaschentzokf
und Beuksowsky]. Collect. Beckeb.
95. Chlorops geminata Meig.
Hat am meisten Ähnlichkeit niil der vorigen Art, wird aher nicht ganz so
gross und ist ausscrordenllich schwankend in der Grösse von 3—5 mm Länge.
Die Stirn ist breit, 3 — Imal so breit wie ein Auge und deutlich etwas gewölbt;
die roten Fühler sind klein, das Scheiteldreieck zum Unterschiede von gracilis mit
einer schwarzen Spitze. Thoraxstreifen matt grauschwarz; Brustseiten nur mit gelben
Flecken, höchstens mit schwarzem Fleck auf den Mesopleuren. Hinterleib ganz
gelb oder mit zwei schwarzen F"lecken am zweiten Ringe und mit auf der Mitte
mitunter unterbrochenen Querbinden an den Vorderrändern; die Entfernung der
Queradern von einander ist etwas schwankend.
LoEw hat die kleineren Tiere als geminata, die grösseren als binolala ange-
sehen. Exemplare seiner Sammlung sind zwar nicht als typische bezeichnet, doch
lassen sich sowohl in seiner Sammlung, wie in der meinigen die verschiedenen
Exemplare bald als gcininala, bald als binoiata bezeichnen. Die geringen Unter-
schiede in der Stirnlireite, der Queradern-Entfernung oder in der Hintcrleibsfarbung
lassen eine Unterscheidung nach Arten nicht zu ; sie sind in keiner Weise stich-
haltig, wechseln vielmehr bald bei den kleinen, bald bei den grösseren Iilxemplaren
und bei den verschiedenen Geschlechtern, so dass man die Trennung nicht aufrecht
erhalten kann. Zettkhstedt hat ein kleines Exemplar mit etwas hellerer Füiiler-
borste als citvinella beschne!)en.
In Europa ; auch noch in Ost-Russland, Uralsk [Beresowsky] und in Ost-
Sibirien, Irkutsk [Jakowleif]. Samml. von Tu. Peeske ; vom Ural. Collecl.
Beckeu.
96. Chlorops figurata Zett. Eine Vergleichung der Type bei Zetterstedt
ei'gab Übereinstimmung mit Loew's Art divisa, die durch deutliche Mittellängslinic
des Hinterleibes besonders ausgezeichnet ist. Aber auch mit der .'^rt pallens Lw.
findet fast vollkommene Übereinstimnumg statt. Von beiden Arten steckt ein typi-
sches Exemplar in Loew's Sammlung. Loew hat seine pallens auch nicht mit voller
Überzeugung als eine besordere Art hingestellt, wie aus seinen \\'ürlen deutlich
hei vorgeht: der schwarze mittlere Hinlerleibslreifen ist auch bei pallens vorhanden,
wenn auch schwächer ausgebildet. Alles was Loew an Unterscheidungsmerkmalen
anführt, ist in Wirklichkeit so minimal, dass man sich wirklich Mühe geben muss,
um die kleinen individuellen Abweichungen überhau|)t zu bemerken. Meiner Ansicht
nach, hat seine Art pallens keine Berechtigung.
Tiioraxstreifen matt schwarzgrau, Slernopleuraltleck gelbrot ; drittes Fühler-
glied klein, gelb. Das glänzend gelbe Scheiteldreieck reicht nur bis zur oder etwas
übci' die Stirnmitte; auf seiner Mitte liegt eine die Ocellen einschliessende Mittel-
strienie, die in eine feine schwarze Linie i)is zu den Fühlern ausläuft. Hinterleib
mit Querbinden und mittlerer Längslinie 3V.3 nmi lang.
Nord- und Mittel-Europa. Sibirien, Irkutsk (Jakoweeef). Sammlung von Tu.
Pleske.
97. Chlorops interrupta Meiü. Synonym : hirsnla Lw. und gracilis Zett
(nee Meiü.).
Charakteristisch und leicht kenntlich durch das grosse gelbe glänzende pappel-
blaltförmige Scheiteldreieck mit scharfer Mittell'urche und scharfkantigen Seiten-
rändern. Fühler klein, ganz rotgelb mit gebräuntem Vorderrande des dritten Gliedes.
Augen rund; Backen mindestens so breit wie die halbe Augenhöhe. Thoraxstreifen
matt, breit. Sternopleuraltleck rotgelb. 2^.^—4 mm lang.
CIII.OROPIDAE K),"^
Vorwiegc'iul in Siul-Iüiropa, kommt aber auch noch im Norden vor. hi
Zi:tti;usikdt's Sammlung steckt ein einziges Exemphir, das er als Chi. (jracilis Mkig.
bestimmt hatte; er äussert selbst in seiner „Observatio" Bedenken, ob sein Tier
wirklich die echte (jracilis Meig. sei; letztere Art ist in ZKTTiiusTEnT's Sammhmg
nicht vertreten. Ich sah ein Stück vom Kaukasus, Temir-chan-schiera (Aiincich).
Sammlung von Th. 1'i.eskk. Collect. Beckeh.
yjS. Chlorops Novakii Strohe.
Sthoiu- vergleicht sie sehr passend mit (jcniiiKtta Meic.., die aber ein abwei-
chendes Scheiteldreieck und hellere Vorderlarsen hat. Von geniinala und von der
vorigen Art unterscheidet sie sich durch die in der Bestimmungstabelle angegebenen
Merkmale. Im übrigen s. die ausführliche Beschreibung bei Stuome, der sie zuerst
als eine üiplotoxa. iiernach aber luiter Chlorops lüü2 und 1904 in der Dipteren-
Fauna der Balkanhalbinsel aufgeführt hat. 4 mm lang.
Aus Dalmatien, kommt aber auch in Bussland und Sibirien vor: aus der Krim,
Alma (Banchenow). Sammlung von Th. Peeske vom Ural. Collect. BE;cKEii.
99. Chlorops eutrophaeformis n. sp. d".
Das Tier steht an der Grenze zwischen Eiitropha untl Chlorops, deshalb stelle
ich dasselbe hier an's Ende. Ich hielt dasselbe zuerst für eine hellere Variante von
Chlorops variegaia Lw.. welche Art Loew ja als eine Eiitropha behandelt, es sind
aber ausser Färbungsabweichungen doch auch plastische Unterschiede vorhanden,
so da.ss ich bei eingehenderer Vergleichung meine ursprüngliche Ansicht habe
abändern müssen; die Unterschiede von ixiriegata liegen in der Körpcrgrössc, in
der Grösse und Färbung des dritten Fühlergliedes und in der Behaarung des
Hinterleibes.' IV2 rnm. lang.
Ein Exemplar in Thaehammeh's Sammlung aus Ungarn.
Grundfarbe gelb mit den gleichen matlschvvarzen, durch weisse Behaarung
grau schimmernden breiten Thoraxstreifen. Schildchen gelb; Brustseiten mit gros.sen
deutlich schwarzen Flecken. Kopf gelb; Augen rund; Backen von halber Augen-
höhe, so breit wie das dritte Fühlerglied ; dieses ist ziemhch hell rotgelb, unge-
wöhnlich gi^oss, deutlich grösser, als bei variegata, mit deutlicher überecke und
sehr feiner, hell schimmernder Borste ; der obere innere Mundrand scheint dunkel
zu sein, die Tasterfarlie kann ich nicht deutlich unterscheiden. Das Scheiteldreieck
ist wie bei variegata Lw. glänzend gelb, fast gleichseitig, bis zur Stii'nmitte und von
hier in eine feine gelbe Spitze auslaufend ; die Breite der Stirn kommt der dop-
pelten Augenbreite gleich. Hinterleib gelb mit sehr breiten schwarzen Vorderrand-
binden und mit ziemlich langer weisser Behaarung, die bei Chi. variegata kaum
bemerkbar ist. Beine rosigelb mit auf der Mitte verdunkelten Schenkeln und
Schienen. Flügel glashell mit dunklen graden Längsadern, wie bei variegata.
lüü. Chlorops distinguenda Frey, Acta Societ. p. Fauna et Flora Fennica
;U., No. 9., pag. 11. (1909).
Herr Frey hatte die Güte, mir dies Exemplar vorzulegen ; es ist eine gute Art.
' Die Länge der Behaarung auf dem Ilinlerleibe könnte lediglich einen Geschlechtsuuler-
schied darstellen ; da hier ein cf vorliegt, während die mir bekannten Exemplare von Chi. varie-
jiala hw. nur ? sind; auch die helle Farbe des dritten Hühlergliedes könnte dieselbe Ursaclie
haben; dass solche Geschlechtsunterschiede vorkommen, wissen wir und weise ich hinauf die
Gattung Lasiosina. Wenn weiter keine Unterschiede vorlägen, würde ich die .\usicht aussprechen,
dass diese Art sehr wohl das cj von Ctil. variei/ala Lw. sein könne; aber das dritte Fühlerglied
ist im Verhältnis zum Kopf auffallend grösser; ich kenne kein r5cisi)iel in der ganzen Familie
der Chloropidcn, dass Geschlechtsunlersch'ede in einer wesentlich abweichenden Grösse der
Fühler zum Ausdruck kämen. Aus diesem Grunde kann ich auch die Synonymie nicht ausspre-
chen, glaube vielmehr, dass wir es mit einer besonderen Art zu tun liaben.
104 TH. HECKEH
Thorax von gelber Grundfarbe mit glänzend schwarzem, sehr fein punktierten
Rücken; untere Hiilfte der Schulterbeulen und die Seitenränder bleiben gelb.
Schildchen gewölbt, gelb mit zwei kleinen schwarzen Seitenflecken. Brustseilen mit
vier glänzend schwarzen Flecken an den gewöhnlichen Stellen. Sternopleuren
ganz schwarz. Behaarung kurz schwarz. Kopf gelb. Stirn l^^mal so breit wie ein
Auge, mit glänzend schwarzem Scheiteldreieck, das an der Basis -/a der Scheitel-
breite einnimmt und mit etwas geschwungenen Seitenrandern fast den Stirnvorder-
rand erreicht. Fühler ganz schwarz, drittes Glied von ansehnlicher Grösse mit
kurzer schwarzer Borste. Taster und der innere obere Mundrand schwarz. Backen
infolge der grossen Augen sehr schmal, nicht breiter als die halbe Breite des
dritten Fühlergliedes. Hinterleib matt schwarzbraun. Beine gelb; Schenkel mit
breiten schwarzen Binden ; die Spitzenhällte der Vorderschienen, die Hinterschienen
auf der Mitte, die Vorderlarsen ganz und die Endglieder der Mittel- und Hinter-
tarsen schwarz, Flügel glashell mit feinen Adern ; dritte und vierte Längsader
deutlich divergierend ; die drei ersten Randaderabschnitte gleich lang. 2 mm lang.
Ein Weibchen von den Aland-Inseln.
101. Chlorops ruficeps Macq.; Dipt. exol. IV. Supplem. 3Ü5. (1850) aus Ägypten.
Verwandt mit Chi. hicidifrons und lucens Beck., jedoch durch ganz rote Fühler
abweichend. Ich gebe die Beschreibung von Macqaht.
Fong ^4 1- ^- Face et front fauves; ce dernier ä lache triangulaire d'un fauve
rougeätre luisant. ä point noir au Vertex. Antenncs fauves. Thorax l'auve, ä bandes
brunätres ; cotes fauves ; ccusson jaune. Abdomen d'un noir luisant. Pieds jaunes;
un poinl noir ä I'extremite des cuisses posterieures. Alles claires; nervure costale
ne s'etendant que jusqu'ä la sous-marginale ; transversales situees comme ä la
figure 17, Meio.
De l'Egypte. M. Biüot.
Zweifelhaft gebliebene Arien.
Chlorops alhisetn Macq. S. ä Buif. II. 59(3.20 (1835) Gallia.
„ aniuilipes Maco. „ 597.32 „ „
„ lateralis Macq. „ 597.30 „ „
„ nigriinuna Macq. „ 592.0S „ „
„ nigriventris Macq. „ 596.27 „ „
„ ruficeps Macq. üipt. exot. Suppl. IV. 305. (1850) Ägypten.
„ gcntilis Meig. S. B. VI. 141.8 (1830) Germania.
I) pygmaea Meig. S. B. VII. 385.G3 (1838) Bavaria.
„ striolata Wjed. Zweill. II. 597.8 (1830) China.
„ confusiis VViED. 1. c. 9. China.
„ uiriilis v. Ros., Württemb. Corresp. (53 (1810) Germania.
„ maculata bw. Zeitschr. Ent. Bresl. XV. 29 (18G6) Sarepta.
lEiitropha^
Assuania.
liECKEii, Mitt. zool. Mus. Herlin, II. 150. (1903).
Ilinsichllich der Länge des dritten Fühlergliedes steht diese Art in der Mitte
zwischen Ectecephala Macq. und Eutropha Lw ; dasselbe ist lY^mal so lang als
breit und hat eine etwas stumpfe Oberecke. Fühlerbor.ste dünn und schwärzlich.
Thorax glänzend schwarz mit zwei deutlichen LängsFurchen ; Schildchen gelb mit
vier Randborsten. Behaarung und Beborstung schwarz. Kopf mit ziemlich deutlichen
CHl.OROPlDAK 105
Froiiloihilalbörslclien, Sclit-iteldreieck f^ross, lang dreieckig mit (Iciilliclicr Miltcl-
i'iirciic. Hinterleib schwarz. Flügel mit geraden Längsadern; dritte und vierte deutlich
divergierend.
Von Eutropha getrennt durch das deutlich verlängerte diitte Fühlerglied, die
Furchung des Thoraxrückens, das gelbe Schildchcn, die deutliche Behorstiuig von
Kopf und Thorax sowie die schwarze, nicht weisse Behaarung.
102. Assuania Thalhammeri Sthohl. [Eutrophal^. — Taf. III, F"ig. hS— 51.
Meine 11)03 als glnbra beschriebene Art ist dieselbe.
Thoraxrücken glänzend schwarz, sehr kurz schwarz behaart; das gelbe Schild-
chen trägt ausser seinen vier Randborsten nur ganz vereinzelte Härchen. Hinter
der Schulterbeule liegt ein gelber runder Fleck, bei einzelnen helleren Exemplaren
kommt auch noch die Streilung des Rückens mit schmalen gelben Linien zur
Erscheinung. Scheiteldreieck an der Basis breit, pechschwarz glänzend mit Mittel-
("urche; oben am Hinterkopf zwei gelbe Seitentlecken in der Scheitelnähe. Hinter-
leib pechschwarz, niallglänzeud, letzter Ring deutlich glänzend. Behaarung schwarz.
Beine schwarz ; Kniee, Sciiienen und Tarsen ro.stgelb. Schienen auf der Mitte mit
brauner Binde; die feine Behaarung der Beine auch weisslich. Flügel glasartig;
dritter Bandaderabschnitt halb so lang wie der zweite 2 — 3 mm lang.
Im Mittelmeergebiet; in Süd- und Mittel-Europa.
1Ü3. Assuania frontata Beck. Zeitschr. Hymenopt. Üipt. VlI. 395., 110. (H)()7).
Etwas grösser als die vorige. Stirn weiter vortretend. Scheiteldreieck glänzend
rotbraun, erheblich schmäler als bei A. Thalhammeri. F'ühler rotgelb, an der Spitze
verdunkelt. Thorax wie bei der vorigen. Beine ganz rotgelb oder mit etwas ver-
dunkelten Schenkeln. Die Flügel sind zum Unterschiede von der vorigen Art deutlich
rauchgrau gefärbt, am Vorderraude gesättigter; die Aderung ist die gleiche. 2'/.> — 3
mm. lang. — Aus Biskra. Collect. Becker.
Parectecephala n. g.
Dieser kleine Formeukreis steht zwischen Eclecephala Macq). und As.siiaiiin,
streift auch an Chlor()j)s s. slr. und an Anlhracophaga Lw., lässt sich aber bei
unserer Auflassung der Gattungen und ihrer Grenzen doch mit keiner vereinigen.
Von Ectecephalo, mit der unsere Gattung das verlängerte dritte Fühlerglied und
die dicke, weisse Borste gemein hat, ist letztere durch die ganz andere Form des
Scheiteldreiecks getrennt. Die echten Eclecephala-\rien, wie E. albistyliun Macq.
haben eine lang vorgestreckte Stirn und ein langes wulstartig hervortretendes glän-
zendes, ganz breites oder schmäleres Scheiteldreieck von Trapezform, während
die Pareclecephala-Arien, die wir sowohl in Afrika, wie in Nord-Amerika wieder-
finden, ein einfaches Scheiteldreieck zeigen wie unsere Chlornps Arten ; sie unter-
scheiden sich von den Chlorops-Arinn nur durch das verlängerte dritte Fühlerglied
und einzelne Arten stehen letzteren sehr nahe. Von Assuania sind sie durch andere
Thoraxbildung und die dicke weisse F'ühlerborste zu unterscheiden.
Bestimmungstabelle der Arten.
1. Grössere Art. Thoraxrücken matt. Scilenslreifen des Thoraxrückens vorne
mit sammetschwarzem Fleck; drittes Fühlerglied V/.^—V''/^mnl so lang
als an der Wurzel breit. Taster schwarz longicornis ZETr.
— Kleinere Art. Thoraxrttcken schwach glänzend. Seitenstreifen ohne beson-
dere Flecken. Drittes Fühlerglied IVainal so lang als breit. Taster gelb bis
biaun andalusiaca Strobl
14
lOß TU. BECKKU
lOi. Parectecephala longicornis Zeit. [Chlorops'].
Von gelber (irmidlarbe mit drei matlschwarzgiauea Läiiijsslreiren iiiif dem
Thoraxrücken, von denen der mittlere auf das Schildclien übertritt, während die
beiden vorne verkürzten Seitenslreifen an ihrem vorderen Knde einen kreisrunden
sammctschwarzen Flecken bilden. Fühler mit verlängertem, am Knde breit abge-
lundelen dritten Gliede. rostgelb mit braunem Oberrande. P/^ — 2mal so lang, als
breit. Taster und der obere innere Mundrand schwarz. Hinterleib auf seiner Ober-
seite Gebrannt oder eescluvärzl, der Seilenrand und der unter den Bauch zurück-
geschlagene Teil bleiben gelb. Hierdurch ist diese Art hinreichend charakterisiert;
siehe die ausführliche Beschi'eibung bei Lokw. (Zeilschr. f. l-^ntomol. Breslau, 18(Jü,
|). 20 3j mm lang.
In Nord-Kuropa, Deutsciiland und Österreich, auch im Millelmeergebiet ; aus
Syrien [Coli. Bkz/.i]. Coli. Beckkk.
Diese Art hat in ihrer Bestäubung und im Habitus ausser mit Chlorops noch
grosse Ähnlichkeit mit den eigentlichen Anthracophdga-Xvlen, zu denen Lokw
sie auch gestellt hat, aber wegen des deutlich verlängerten dritten Füiilergliedes
— wenn auch als Übergangsform anzusehen, — hier entschieden ihren besse-
ren Platz.
10."). Parectecephala andalusiaca Sthobi, [Anihracophaga].
Das Tier hat einen sehr grossen Verbreitungsbezirk; es weclrsell auch etwas
in der Färbung: das Scheiteldreieck ist bald rostrot, bald schwarz; auch die Beine
sind bald heller, bald dunkler; ebenso geht es mit den Tastern, die bei hell
gefärbten Individuen gelb, bei den dunkler gefärbten geschwärzt erscheinen.
Kleiner und dunkler als die vorige Art; die gelben Zwischenräume zwischen
den schwarzen Streifen des Rückens verschwinden fast ganz: die Fläche hat ziem-
lichen Glanz; Hinterleib ganz glänzend schwarz. Kopf mit glänzendem, nicht be-
sonders grossen schwarzen bis rostroten Scheiteldreieck, das eine Mitlelfurche zeigt.
Taster gelb bis schwarz. Hinlerkopf gelb mit schwarzem Mitlelslreifen und zwei
solchen Seitentlecken. Drittes PTihlerglied lY^nial so lang, als breit, rot, auf der
Oberseite verdunkeil, mit stumpfer Vorderecke und nicht sehr dicker, weisser Borste.
Beine mit dunklen Bindeuilecken, heller und dunkler; siehe das Nähere bei Sthüul.
3 mm lang.
Von Sthobl in Spanien gefunden; ich fing sie an der Riviera und sah ein
l^Lxemplar von der Insel Porös (Griechenland) in der Sammlung von Tu. Plkske;
ferner aus Sibirien : Irkutsk und vom Kap (Ungar. Nat. Mus.).
Centorisoma n. g.
Mit Cctcnia oder Cenlor verwandt ; sie teilt mit ihr die allgemeine Körperlbrm,
den stark punktierten schwarzen Thoraxrücken und den runden Kopf; auch die
kleine, etwas krumme schwarze Borste an der Spitze der Miltelschienen ist vor-
handen; abweichend ist die Form des dritten Fühlergliedes und des Scheiteldreiecks,
sowie die Farbe des Schildchens.
Von etwas schlankem Körperbau mit flach niedergedrücktem Hinteideibe.
Thorax, Schildchen und Hinlerleib ganz schwarz. Thoraxrücken durch starke Punk-
tierung fast matt, aber ohne Längsfnrchung wie bei Cetema Kopf kugelrund mil
grossen runden Augen. Fühler schmal und verlängert, ziemlieh gleich breit und
1 eichlich zweimal so lang als breit mit einer etwas dicken weissen Rückenborste.
Siirn breit mit grossem, bis zu den Fühlern reichenden Scheiteldreieck, ungefähr
nni.OTiopinAE 107
von Grosso, Form und Färl)iin« wie bei den Haplej^is-Äiien. Beine einfaeli mit
beweiirler JMillelschiene. Fliiiiel normal mit geraden Längsadern.
10(i. Centorisoma elegantulum n. sp 9.
Tliorax und Scliildchen scinvarz ; Rücken durch Punktierung fast ganz matt ;
Scliildclien mit zwei Endl)orsten ; lirustseilen stark gliinzend, Schwinger schnee-
weiss. Hinterkopf schwar/l)raun, etwas glänzend. Stirn rolgelh mit grossem schwar-
zen, mattglänzenden Sclieileldreieck, das an der Basis fast bis an die Augen, mit
der Spitze bis zu den Fühlern reicht. F'ühler schwarz, verlängert ; drittes (ilied wie
oben angegeben, schmal, schwarz, an der Wurzel und unten rotgelb, mit ziemlich
dicht auf der Mitte des Gliedes einsetzender weisser Borste. Untcrgesichl von rot-
gelber Grundfarbe, dicht weiss bereift; Clypeus etwas gewölbt und glänzend
schwarz. Stirn wenig vorspringend, Gesicht fast senkrecht abfallend, Backen unter
den Augen kaum vortretend. Hinterleib ])ei'hbraun, schwach glänzend, fast nackt.
Beine und Hüften ganz hellrotgelb, letztes Tarsenglied kaum etwas gebräunt; Mittel-
schienen mit einem Dorn, wie oben angegeben. Flügel klein, an der Basis wasser-
klar, im übrigen gleichmässig braun getrübt mit dicken schwarzen Längsadern,
nur die vierte Längsader ist zart; alle ganz gerade, dritte und vierte wenig diver-
gierend; zweiter Randader-Abschnilt nur wenig länger als der dritte. Queradern
in gewöhnlicher Entfernung. 2 mm lang.
Drei Exemplare in der Sammlung des Ungar. National-Museums, von Dit.
Kkutksz bei Gyön entdeckt und eines in der Sammlung von I'uof. '1 ii.\i.n.\.MMi;i;,
Kalocsa. _ r - ,
Lagaroceras Beck. =Ä^^^-')^'^^>-A ^T^ej^
Ich habe im .Jahre lUOiJ diese Gattung auf eine ägyptische Art errichtet und
lässt sich dieselbe auch nach Kenntnisnahme anderer Arten aufrechthalten. Der
Thorax, dessen zwei vertiefte Längslinien die Trennung der drei breiten zusanmien-
niessenden I^aickenstriemen andeuten, ist mitunter ganz schwarz; charakteristisch
bleiben die hochgestelllen Augen und die verlängerten Fühler mit der fast garnicht
vortrelenden Stirn; das zweite Fühlerglied ist ebenfalls etwas länger als gewöhn-
lich; das dritte ist 2'/^— 3V.^raal so lang als an der NVurzel breit und trägt eine
weisse Borste; es ist nach der Spitze zu verjüngt und an der Unterseite an der
Wurzel etwas bauchig vortretend. Die Arten sind alle nur klein.
Zu der uns schon bekannten Art megalops treten in der paläarktischen Region
noch hinzu: (jraniilosiiin aus Ungarn und longicorne Thoms. aus China; aber auch
in anderen Faunengebicten werden wir diese Form wiederfinden. Grosse Ähnlich-
keit ist mit den Farectecephala-Arlen vorhanden ; auch hier ist das dritte Fühlerglied
verlängert und trägt eine weisse dicke Pjorste, aber die Länge des dritten Fühler-
gliedes geht nicht über das Doppelte seiner Breite hinaus und die Form ist stets
die eines I'arallelogrammes mit abgerundeten Ecken; die mir bekannten Arien
sind fast alle erheblich grösser als die Lag'aroce/a.v-Arten.
Best i ni m u ngs tabelle der Arten.
L Scliildchen schwarz. Thorax und Hinterleib desgl. Bücken matt und körnig.
Beine ganz rotgelb granulosum n. sp.
— Schildchen gelb bis gelbbraun 2
2. Taster verdunkelt. Thorax rosigelb mit drei breiten braunen Längsstreifen.
Schildchen verdunkelt. Brustseilcn glänzend gelb mit schwarzen Flecken.
14
108 TH. BECKER
Füliler rotbraun; drittes Glied dreimal so lang als breit; unten bancliig
und an der Spitze verscbmalert longicorne TnoMs.
■ — Taster gelb. TlioraxrüeUen gelb mit drei breiten schwaizen Längsstreifen.
Schildchen tlach, blassgelb. Brusiseifen schwarz mit gelben Flecken. F"ühler
schwarzbraun; zweites Glied und das dritte an der Unterseite rot: drittes
Glied 2Va"'<il so lang als breit, an der Spitze verschmälert
^ megalops Bkck.
/ 107. Lagaroceras granulosum n. sp. ^ \ ^t^^i-^rLA^tUrtu^ 2^^~^^- -iiJ^-^*-^^
•/** I Bemerkenswert durch das schwarze Schildchen. Thoraxrücken und Schildchen
p^-e^^^-^^- schwarz, stark köinig skulptiert und daher matt; Brustseiten glänzend pechschwarz,
iX*H,.7HHA^^ Schwinger weiss. Kopf schmutzig weissgelb, Hinterkopf bis auf den unleren Seiten-
/m/Uö,!^) '"rand ganz verdunkelt. Das glänzend schwarze Scheiteldreieck hat mit konvexen
L'<AL» Seitemändern eine grössere Basis, als bei den vorigen Arten und reicht deutlich
bis zu den Fühlern; das dritte Glied der letzteren ist an seiner Spitze fast gar-
nicht verschmälert und von braunroter Färbung, 2'/.2mal so lang als breit; die
Mitte des Unlergesichts ist verdunkelt und zeigt mitunter einen glänzend schwarzen
Flecken wie der Mund- und Backenrand; Taster schwarz. Hinterleib einfarbig,
pechschwarz glänzend, nackt. Beine nebst Hüften ganz rotgelb. Flügel deutlich
etwas rauchgrau gefärbt, die Wurzel derselben erscheint bei ausgefärbten Exemplaren
schneeweiss; Adern gerade verlaufend, dritte und vierte Längsader fast parallel,
Queradern nicht genähert. 2 — 2'/2 mm lang.
Aus Ungarn : Gyön, von Dr. Kertesz gefunden (Coli. Mus. Nal. Hung. et Coli.
Becker).
KKS. Lagaroceras longicorne Thoms.
Thorax rotgelb, auf dem Rüclien mit drei breiten braunen Längsstreifen;
Schildchen dunkel rostgelb, deutlich punktiert. Brustseiten rostgelb mit glänzend
schwarzen F'lecken. Kopf gelb, (iesicht und Backen weiss bereift. Stirn schwarz
behaart mit massig grossem glänzend schwarzen Scheiteldreieck. Fühler rotbraun,
verlängert ; dass dritte Glied dreimal so lang als an der Wurzel breit, die Unterseite
der Wurzelhälfte etwas bauchig vortretend, die Spitzenhälfte verschmälert, mit
weisser dicker Borste; Taster verdunkelt, Backen etwas breiter als das dritte Fühler-
glied. Hinterleib schwarzbraun. Beine rotgelb ; Schenkel und Schienen auf der Mitte
mit undeutlich begrenzter Bräunung; Tarsenendgheder braun. Flügel etwas grau
mit braunen Adern; zweiter Randaderabschnilt V\.^m2\ so lang als der dritte.
3 mm lang.
Aus China. Nach der Type in Stockholm.
109. Lagaroceras megalops Beck. — Taf. 111, F'ig. 44 — 47.
Thorax von gelber Grundfarbe, die durch drei sehr breite schwarze, wenig
glänzende Längsstreifen fast ganz verdrängt wird. Schildchen ziemlich llach, halb-
kreisförmig, blassgelb mit zwei stärkeren Borsten; hinter der Schulterbeule ein
gelber Fleck. Auf den glänzend schwarzen Brustseiten sieht man einen dreieckigen
gelben Flecken über den gelben Vorderhüften ; ein schmaler gelber Streifen liegt
ferner am oberen Bande der Sternopleuren sowie über den Hinterhüften. Schwinger
weiss. Das glänzend schwarze Scheiteldreieck von mittlerer Grösse. Hinterkopf
verdunkelt; im übrigen ist der Kopf mit Tastern rotgelb. Fühler mit Ausnahme
des zweiten und der Unterseite des dritten Güedes schwarzbraun ; letzteres 27^1"'''
so lang als an der Wurzel breit. Hinterleib glänzend schwarz. Beine und Hüften
ganz rotgelb, letztes Tarsenglied gebräunt. Flügel fast farblos. P/i — 2 mm lang.
Aus Ägypten (Coli. Becker).
CHLOROPlDAE 109
Stenophthalmus.
Beck., Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II. 148. (1903).
Eine interessante Mischroim zwischen Scolioplühnlmiis und Metoposligmn.
Der Kopf mit den P'ühlern und den schmalen queiliegenden Augen hat ganz die
Form wie bei Scolinphilialnms, aber der ganze Körper ist gelb und ebenso gestieift
wie bei Metopostigma. Scheiteldreieck matfgelb mit grossem schwarzen Ocellen-
iiöcivcr, aber ohne den sammetschwarzen Fleck von Mctoposligma. Backen breit,
Mundrand beborstet. Thoraxrücken ganz mattgelb mit drei hellgrauen, Hintorleih
mit drei braunen Längsstreifen. Flügel mit geraden, etwas divergierenden Längs-
adern. Queradern massig genähert, hinlere Querader nicht schief gestellt.
110. Stenophthalmus ocellatus Beck. — Taf. III, Fig. 10 — 43.
Kleine durch weisse Bestäubung mattgelbe Art. Thoraxrücken nackt mit drei
breiten hellgrauen Längsstreifen. Schildchen mit vier schwarzen Bandborsten. Brust-
seiten mit einem deutlichen länglichen Flecken auf den Mesopleuren und einem
kleinen auf den Pleropleuren ; mittlerer Hüftfleck hell und durch weisse Bestäubung
ganz verdeckt. Der Kopf ist ganz gelb; schwarz sind nur der Ocellenhöcker, die
Spitze des trapezförmigen dritten Fühlergliedes und der obere Mundrand. Fühler-
borste zart und weiss. Scheiteldreieck matt, weissgelb, schmal; es reicht beinahe
bis an die Fühler und hat an der Spitze eine Längsfurche. Backen fast so breit
wie die Augen hoch. Die feine Behaarung des Kopfes ist weiss, nur die beiden
Borsten auf dem schwarzen Punktaugenhöcker sind schwarz. Der matlgelbe Hinter-
leib hat drei breite schwarzbraune Längsstreifen auf der Mitte und an den Seiten.
Beine gelb; Kniee der hinteren Paare und ein ringförmiger Wisch auf den Schiencn-
mitlen schwarz. Flügel etwas weisslich mit blassgelben Adern; die Bandader und
die erste Längsader sind dicker als die übrigen; die kleine Querader steht im
zweiten Drittel der Diskoidalzelle. 2Vj nim lang.
Aus Ägypten ((^oll. Bi-:(:KiiH).
Dicraeus.
Lw., Bcrl. eiitoni. Zeilschr., XVII. 51. (1873.)
Dicrociis obscums wurde von Loew aus Ungarn beschrieben und als neue
(iattung hingestellt. Was Loew hierzu veranlasste, war in erster Linie das Fehlen
der hinteren Querader, dann aber auch der Verlauf der Flügeladern selbst; er
stellte seine Gattung in Parallele mit Elliponeiira, einer amerikanischen Gattung,
bei der der Verlauf der Längsadern aber ein wesentlich anderer ist.
Stroul hat diese Art obscums in Tief's Sammlung angetroffen und 1900
darüber berichtet; er macht die zutreffende Bemerkung, dass Oscinis rapla Haijd.
wohl dieselbe Art darstelle. In seiner Dipteren-Fauna von Bosnien, Herzcgoviua
und Dalmatien 1900 p. 80 stellt er dann aber die Behauptung auf, dass das Fehlen
der hinteren Querader nur eine Abnormität und dass Dicraeus obscums Lw. keine
eigene Gattung und auch keine besondere Art sei, da sie mit Oscinis tibinlis
Macq. = fulviventris Macq. zusammenfalle. In diesem Falle befindet sich jedoch
der geehrte Herr Verfasser im Irrtum. Ich will mit ihm nicht darüber streiten, ob
diese Art obscums einzig und allein auf die LoEWSche Charakteristik hin als
Gattung volle Gültigkeit beanspruchen kann — es ist das Ansichtssache — , dagegen
muss ich mich aber zunächst aussprechen, dass das Fehlen der hinteren Querader
lediglich Abnormität bedeute. Eine Abnormität pflegt doch nicht allenthalben und
in Mengen aufzutreten. Der Umstand, dass Haemjav, Lokw, Tn:K und er selber
dieselbe Form bereits gefunden, hätte seine Ansicht von der Abnormität doch
JjO ''■"• BECKER
schon ins Wanken bringen Icönnen. Dicraeus raphis Halm). = obsciiriis Lw. ist
eine in Mittel- nnd Siid-Eui'opa stellenweise recht gemein anftretende Art; aut
Korsika haben wir sie zahlreich angelrolTen; sie ist aber auch mit fiihnventris
Macq. durchaus nicht identisch, wie ich weiter unten nachweisen werde. Tatsaclie
ist es dass wir hier eine kleine (iruppe nahe verwandter Arten vor uns haben,
deren «emeinsamen Charakter wir feststellen wollen, um dcssentwillen wir ihnen
einen besonderen Platz einräumen.
Das Hauptmerkmal dieser (iruppe oder Untergattung sehe ich nicht in dem
Fehlen der hinteren Querader (es ist dies nur ein Artmerkmal, da ich vier andere
Arten kenne, bei denen diese Querader vorhanden ist), sondern zunächst in der
längeren Körperform überhaupt, in den langen Flügeln mit der besonders langen
zweiten Längsader und vor allem in der Kopfform ; der Kopf ist etwas höher als
lano, die Backen verhältnismässig breit, der Muudrand nicht vorstehend, sondern
mitunter sogar etwas zurückweichend: man glaubt dann eine Agromyza oder
Phi/toiiuiza vor sich zu haben. Die Augen sind in dieser Gruppe nackt ; das Scbildchen
hat vier deutliche I»anbhorsten. Die zweite Längsador ist von besonderer Länge ;
sie mündet parallel zur dritten und vierten Längsader nahe der Flügelspilzc ; die
erste Längsader ist ferner besonders kurz, so dass dadurch der zweite Randader-
abschnitt mitunter drei- bis viermal so lang wird als der di'ilte (bei den echten
( )scine.IIa- Avlen ist dies Verhältnis 1—1 V^). Die kleine Querader steht der Mündung
der ersten Längsader gegenüber imd ist damit auch der Flügelwurzcl mehr als
gewöhnlich genähert. (Taf III, Fig. 34.) Die dritte und vierte Längsader sind
gewöimlich nicht ganz gerade, vielmehr, der Randader entsprechend, etwas gebogen
und dann auch au der Spitze schwach konvergierend ; bei zwei Arten endigt die
Randader etwas hinter der dritten Längsadei-, bei den übrigen läuft sie bis
zur vierten.
Hinsichtlich der Ausbildung der Randader bildet diese Gattung den Übergang
zwischen den Cliloropinuc und Oscinellinae.
Den drei bereits bekannten Arten: raptus Halui., in<p-aliis Lw. und pnllidi-
ix'iilris Macq. kann ich noch zwei neue hinzufügen.
Arte n- u n d S y n o n y m e n - 1> e g 1 s t e r.
abdonünaUs Zett. = itallidivontris Macq.
fiili>ii>entris Macq. — palllilivciilris Macq.
1. insrr.itns Lw. [Eiitroplia],
riificeps Meig. \Chlorops] vcrosimililcr.
sliiriaciis Stuobi, [0.srm;.s|.
2. iiigro )»ilosus n. sp.
ohsciini!! Lw. = raptus Hai. u).
3. opacus 11. sp.
<1. ))alli(llveiitris Macq. [Uscinis].
abdonünaUs Zett. [O.sr/n/.s-].
fiili'ii'enlris M.\cq. [C/i/o/-o/«|.
ru/ii>enlris M.\cq. [Oxrinis].
tibialis Macq. \()scinis\.
imgans Meig. [Chlorops] vcro.siiiiililci-.
5. rapliis Halid. [Oscinis].
obsrnriis Lw.
niflceps Meig. = ingratiis Lw. ?
rn/ineniris Macq. = pallidivciitris i\L\CQ.
styriaciits Sthohl = ingratus l^w.
tibialis Macq. = pallidivoiilris Macq.
i'agaiis Mkh;. = itallidivcntris Macq.
CHLOROPIDAE 1 1 1
B es t i m m 11 a fjista belle der Arien.
1. Die Randader endigl etwas hinter der dritten Läiigsader 2
— Die l'iandader lauft bis znr vierten Längsader i!
2. Hinlere Querader fehlend. Flügel etwas bräunlich. Taster gelb raptus ilAi.n).
— Hintere Querader vorhanden. Flügel wasserklar. Taster schwarz ingratus Lw.
3. Thorax glänzend schwarz, kaum etwas bräunlich bereift 1
— Thorax schwarz, deutlich etwas grau bestäubt, schwach glänzend. Hinter-
leib gunimiguttgelb mit dunkleren Rückenflecken bis schwarzbraun mit
heller Basis. Rruslseiten teils rostrot, teils schwarz. Ik'ine mit auf der
Mitte verdunkelten Schenkeln und Hinterschienen pallidiventris Macq.
4. Brustseiten, Hinterleib und Beine schwarz, Kniee rostbiaun, .Scheiteldreieck
matt, spitz, dreieckig endigend. Flügel fast wasserklar; zweiter Rand-
aderabschnitt dreimal so lang als der dritte opacus n. sp.
— Brnstseiten gelb, schwarz gelleckt. Hinteileib und Beine gelb. Hinterleib des
t? stark und lang schwarz behaart. Flügel wasserklar nigro-pilosus n. sp.
Beschreibung de r A r t e n.
111. Dicraeus raptus Hämo. — Taf. III, Fig. 34 — 3().
Herr von Rödeh hat (Fnlom. Xaciu-. XV. 18(S9. p. 'V.]) eine ausführliche
Beschreibung von Oscinis rapta gegeben, aus der hervorgeht, dass sie mit I).
obscunis Lw. übereinstimmt; auch Halujav hebt die Ähnlichkeit mit Oacinis
palUdwentris Macq. hervor.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, äusserst kurz schwarz behaart;
Schildchen mit vier Borsten. Brustseilen glänzend pechbraun bis schwarz. Schwinger
gelb. Kopf gelb, hinten und die Stirn zum grossen Theil schwarz. Scheiteldreieck
glänzend schwarz, ziemlich gross, bis etwas über die Mitte der Stirn reichend.
Augen rund, nackt; Backen reichlich so breit wie das dritte Fühlerglied. Fühler
rolgelb mit verdunkeltem Vorderrande des dritten Gliedes; letzteres mitunter auch
ganz schwarzbraun. Taster gelb. Hinterleib pecbbraun mit gelben Wurzelgliedern.
Beine rostgelb, Schenkel und Hinlerschienen auf der Mitte vei-dunkclt. Flügel lang,
etwas gebräunt ; vierte und fünfte Längsader gewöhnlich etwas schwächer als die
drei ersten ; Randader kräftig, etwas hinter der dritten Längsader endigend ; hinlere
Querader fehlend; zweiler Randader-Abschnilt dreimal so lang als der dritte.
2 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker).
112. Dicraeus ingratus Lw. lEiiirophn], {Oscinis siyrioca STnom,).
Nach Strohi.'s Bestimmungen einiger Tiere in der Sammlung des Ung. Nal.
Museums hält er ingratus Lw. für ruficcps Meig., eine Annahme, die mir ebenfalls
sehr wahrscheinlich vorkommt ; Sirobl's 0. slyriaca ist aber dieselbe Fliege. Da
Clilorops vußccps Meig. mangels einer Type nicht mehr mit Sicherheit festzustellen
ist. behalte ich den LoEwschen Namen bei.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, kaum etwas bereift, kurz schwarz
behaart; Schildchen mit vier Borsten. Brustseiten glänzend schwarz, Schwinger
gelbUch. Kopf schwarz ; Stirn vorne nebsl dem Lnlergesicht schmutzig gelb, letzteres
etwas grau bereift. Scheiteldreieck ziemlich gross, reichlich bis zur Slirnmitte laufend.
Fühler rostbraun bis schwarz, Taster desgl.. Backen so breit wie das dritte Fühler-
glied. Hinlerleib pechschwarz, mitunter an Wurzel und Spitze etwas gelbbräunlich.
Beine schwaizbraun mit rostbraunen Knieen, Schienenspitzen und Aletalarsen.
Flügel fast wasserklar mit der gleichen Aderung wie bei der vorigen Art; es fehlt
112 TU. BECKER
jedoch die hintere Qiierader iiichl ; sie sieht der kleinen Querader sehr nahe, so
dass die beiderseitige Knlfernnng nur V^ von der Länge des letzten Abscluiittes
der fünften Längsader ausmacht. 2-2^1.^ mm lang.
Aus Mittel-Kuroj)a. Die Exemplare meiner Sammlung stammen aus Ungarn ;
desgl. in der Sammlung des Ung. Nat. ^hiseums.
113. Dicraeus pallidiventris Macq. [abdominalis Zett., fiilviveniris Meio.,
riifweniris Macq., tibialis Macq. und wahrscheinlich auch ixigans Mek;.).^
Eine in der Färbung sehr veränderliche und daher mehrfacli verkannte und
benannte Art.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, mit zartem grauen Reif übergössen,
deutlich, aber kurz schwarz behaart. Schildchen mit vier Borsten. Schwinger gelb.
Brustseiten rötlich gelb, schwarz gefleckt bis glänzend schwarz. Stirn und Unter-
gesicht gummiguttgelb, Hinterkopf und Scheiteldreieck schwarzgrau, mit wenig
Glanz. Taster und Fiihler rotgelb, letztere auch gebräunt bis ganz schwarzbraun.
Backen gelb, reichlich so breit wie das drille Fühlerglied. Hinterleib gummiguttgelb
mit brauneu Rückeullecken oder Binden, auch ganz braun verdunkelt mit den
beiden ersten gelben Ringen oder auch ganz schwarzbraun. Beine rotgelb; Schenkel
auf der Mitte, Hinlerschienen und Tarsenglieder schwarzbraun, oder auch mit fast
ganz gelben Beinen. Flügel etwas bräunlich; zweiter P\andader-Al)schnitl drei l)is
viermal so lang als der dritte ; letzter Abschnitt der fünften Längsader dreimal so
lang als die Entfernung beider Queradern von einander. 2— 2'/^ mm lang.
Aus Schlesien, Italien, Syrien, Griechenland, Süd-Frankreich, St.-Petersburger
Gegend mit allen Farbenvarietälen (Coli. Becker)
114. Dicraeus opacus n. sp. (Loew in litt.)
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, fein schwarz behaart. Schildchen
mit vier Borsten. Brustseiten glänzend schwarz. Schwinger blassbraun. Kopf
schwarz ; vorderer Stirmand und Untergesicht braunrot bis schwarz mit grossem,
fast bis zu den Fühlern reichenden, spitz dreieckigen matt bestäubten Scheitel-
dreieck. Fühler und Taster schwarzbraun. Backen breiter als das dritte Fühlerglied.
Augen klein; Hinterkopf schwarzbraun, Beine desgl., Kniee und vordere Schienen
etwas heller. Flügel blassbräunlich ; zweiter Randader-Abschnilt dreimal so lang
als der dritte; die übrige Aderung der der vorigen Art gleich. V/.^ mm lang.
Aus Kultuk. Maack. Loew's Sammlung Berlin.
115. Dicraeus nigro-pilosus n. sp.
Durch ganz gelbe Beine, gelben stark behaarten Hinterleib leicht kenntlich.
Thorax glänzend schwarz, jedoch zart grau bereift und deutlich schwarz
behaart. Brustseiten glänzend gelb, schwarz gefleckt. Schwinger gelb. Kopf gelb;
Hinterkopf und das bis zur Stirnmille reichende Scheiteldreieck schwarzgrau, von
nur geringem Glanz. Fühler und Taster hellgelb; Backen breit, lV.jmal so breit als
das drille Fühlerglied. Hinterleib gummigultgelb mit braunen Milleltlecken oder
Binden, an den letzten Ringen mit langen senkrecht abstehenden schwarzbraunen.
Haaren besetzt, bei dem d länger als beim 9. Beine und Vorderhüften gelb, auf
der Mitte der Hinterschienen ein schwarzer Wisch an der Aussenscile; mitunter
sind auch die Tarsenendglieder gebräunt. Flügel ein wenig kürzer als bei der vorigen
Art ; der zweite Randader-Abschnilt fast dreimal so lang als der dritte. Flügelfläche
ziemlich farblos. Die Randader endigt an der vierten Längsader. IV2 — 2 mm lang.
Aus Ungain : Novi (Keutksz) und von Korsika (Coli. Beckeü).
' CMonips iKujunx Mhu; gfliüii iiacii Miiic.i;x's .\ng;il)c'n ül)fi- di'ii .\(loivt>ilaiir unweigcM'-
Hell in <lk'si' (ii-ii|)|)0.
CHLOPOPIDAE 113
B) Bestimmungstabelle für die paiäarktiscfien Gattungen der Gruppe
der Oscinellinae.
1. Fühlerborslc deullich behaart; meistens gelb und schwarz gezeichnete, hell
behaarte, auch ganz schwarze Arten mit etwas hängendem nierenförmigen
dritten Fühlcrgliede Gavirax Lw.
— Fühlerborste etwas verdickt und auch durch iunzc anUegende Pui)escenz
dicker erscheinend 2
— Fühlerborste nicht so verdickt, nackt oder nur zart pubesccnt .... \
2. Flügel gellcckt und ungelleckt, diittes Füiderglied länglicli oval oder kegel-
förmig nach oben gerichtet, mit apikaler Borste. Hinterleib mit fünf
Ringen. Gampsocera Schin.
— Flügel nicht gefleckt. Drittes Fühlcrglicd kreisförmig bis nierenförmig hän-
gend, mit meist dorsaler Borstenstellung ;{
3. Thoraxrücken mit mattpunktierten Längslinien. Scliildchen trapezförmig,
stark genarbt, mit 2— (i Randborsten, die auf warzenförmig heivortre-
tenden Höckern stehen. Elachiptera Macq.
— Thoraxrücken nur zart, nicht körnig und streifenförmig punktiert. Schild-
chen halbkreisförmig, gewölbt mit 2 — 4 gewöhnlichen Borsten ohne
warzenförmige Höcker. Melanochaeta Bezzi.
4. Hinterleib mit fünf Ringen 5
— Hinterleib mit nur zwei Ringen, stark genarbt. Thoraxrücken und Schild-
chen mit langen lanzenähnlichen Borsten rauh besetzt. Anatrichus Lw.
5. Thoraxrücken etwas abgeplattet 6
— Thoraxrücken wie gewöhnlich gewölbt 7
6. Drittes Fühlerglied annähernd kreisrund Mattbestäubte ziemlich nackte,
düster gefärbte, schmal gebaute Arten. Flügelqueradern von einander
entfernt, hintere Querader steil. Eribolus n. g.
— Drittes Fühlerglied trapezförmig mit Vorderecke ; glänzend schwarze, meist
weiss behaarte Arten Flügelqueradern einander genähert; hintere Quer-
ader sehr schräge gestellt Scoliophthalmus Beck.
7. Vorderschenkel stark verdickt Siphonellopsis Strobi,.
— Vorderschenkel nicht verdickt ; Beine einfach 8
8. Thoraxrücken mit deutlich ausgebildeten reihenförmigen Dorsozentral- und
Akroslikalborsten; verhältnismässig lang behaarte Arten. Lasiopleura n. g.
— Thoraxrücken gleichmässig dicht und kurz, nicht reihenförmig behaart . *,)
9. Zweite Längsader ganz besonders kurz. Microneurum Beck.
— Zweite Längsader nicht besonders kurz 10
10. Rüssel lang mit langeicn zurückgeschlagenen Saugflächen. Mundrand meist
deutlich vorgezogen. Stirn nicht besonders breit ; Backen schmal ;
Schildchen gross. Siphonella Macq.
— Rüssel gewöhnlich, nicht besonders verlängert 11
11. Kopf geschwollen mit auffallend kleinen Augen und breiten Backen, dem
Helomyzinen-Typus Eccoptomern Lw. entsprechend geformt
Oedesiella n. g.
— Kopf nicht so geformt V^
12. Thoraxrücken mit drei scharf geschnittenen Längsfurchen oder scharf
gezeichneten, dunkel punktierten Streifen ; metallisch oder mattkörnig
punktierte Arten. Notonaulax Beck.
15
1X4 "TÖ. BECKER
— Thoraxrücken ohne oder nur mit sehr undeullichen Furchen 13
13. Hinlerschiencn an der Spitze mit einem langen gekrümmten Dorn.
Hippelates Lw.
— Hinterschienen nicht so hedornt 14
14. Drittes Fühiergüed trapezförmig; Augen querliegcnd. Scoliophthalmus Bkck.
— Drittes Fühlerglied mehr oder weniger kreisförmig lö
15. Zweite Längsader der Flügel l)esonders lang. Dicraeus Lw. p. p.
— Zweite Längsader nicht besonders verlängert Iß
l(i. Stirn sehr breit. Behaarung des Körpers vielfach gescheitelt und verhältnis-
mässig lang; breite, plump gebaute Arten, Lipara Meig.
— Slirn nicht besonders breit und das Scheiteldreieck in der Regel nicht
besonders gross. Behaarung einfach und nicht besonders lang; kleine
bis sehr kleine Arten. Kopf rund. Oscinella n. n. {Oscinis olim.).
Gaurax.
LoEW, üerl. Ent. Zeitsclir., VII. 35. (1863.)
LoEW charakterisiert diese auf eine amerikanische Art aufgestellte Gattung
wie folgt :
Drittes Fühlerglied hängend, ziemlich gross, nierenförmig. stark pubescent
mit gefiederter, fast apikaler Borste. Gesicht schmal, ausgehöhlt mit sehr schmalen
Wangen. Augen pubescent. Flügel breit.
Fügen wir noch hinzu, dass die Augen länglich, senkrecht gestellt sind, das
Scheiteldreieck von feinen Haaren eingefasst, Frontorbilalborsten deutUch, Rüssel
mit Sangtlächen nicht besonders ausgebildet, der ganze Körper mit feiner, meist
heller Behaarung gleichmässig. bedeckt, das Schildchen von zweifacher Form, ent-
weder gross, trapezförmig oder klein, lialbkreisförmig ist, so glaube ich, haben wir
das Hauptsächlichsie aufgezählt, was zur Charakterisierung erforderlich ist.
Ich hatte diese Gattung bei Aufstellung des Kataloges unberücksichtigt gelassen.
da es mir nicht unbedingt sicher erschien, dass wir die bekannte Oscinella pliiini-
ger Meig. als paläarktische Vertreterin der Gattung ansehen könnten Nachdem ich
aber Gaiirax-Avien aucli anderer Faunengebiete habekennen lernen können, stelle ich
pliimiger unbedenklich zu Gaura.v; kürzlich hat auch Czekny zwei neue Arten
entdeckt und beschrieben, von denen venustus sicher eine gute, niger bereits eine
etwas abweichende Art darstellen; hiernach sind wir berechtigt, diese Gattung
auch als eine paläarktische anzusehen.
Zu erwägen blieb auch ferner noch, ob die beiden ZETXERSTEDXschen Arten
Oscinis ephippiiim und macnlipennis zu Oscinella oder Gaurax zu stellen seien
(im Katalog hat ephippium versehentlich bei Chlorops Unterkunft gefunden). Nach-
dem es mir gelungen ist, noch eine dritte neue, aber verwandte Art zu finden,
möchte ich meine Ansicht dahin aussprechen, dass die verwandtschaftlichen
Beziehungen dieser drei Arten zu Gaurax grösser sind als zu Oscinella. Zwar ist
das Schildchen bei diesen Arten ebenso wie bei der Art niger nur halbkreis-
förmig, gewölbt und nicht punktiert, während die echten Gaz/7'0;r-Arten ein etwas
abgeflachtes, trapezförmig verlängertes, genarbtes Schildchen besitzen, aber Kopf
und Fühler sind annähernd gleich, ferner die Zeichnung des Thoraxrückens, die
feine, helle Behaarung des Körpers und die breiten Flügel, bei denen auch die
zweite Längsader vom Flügelvorderrande weiter abrückt als sonst. Die Stellung
der Fühlerborste ist bei den Gaurax-Arlen eine scheinbar schwankende : ist das
CHLOROPIDAE Hg
drille Fühlerglied oben an der Vorderseite nbgeniiidef, dann erscheint die Borste
rückenständig; zeigt sich oben eine abgesUunpt'lc Ecke, dann ist die Kndsländigkeil
bereits eingeleilel und wird immer deullichcr, je spitzer die Vorderecke sich aus-
l)ildet.
Demnach rechne ich zur (iattung Gaiirax ausser venustiis Czerny und plii-
miger Meig. noch die Arten nif/c.r Czehny, e.phippiutn Zett. und inaciilipaniiis
Zeit, sowie die neu einzuführende fuscipes, wenn ich auch die Arien mit dem
kleineu halbkreisförmigen gewölblen Schildchen als Übergangsformen von Osd-
nelld ansehe.
Arten- u n d S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
dubius Macq. = epliippiiim Zett.
epliippium Zett.
dubius Macq. lOscinis] verosimililcr.
fascipes Beck.
lepidus Meig. = plniiii;?er Meig.
maculipennis Zett.
niger Czerny.
plumig'er Meig.
lepidus Meig. [Oscinis].
venustus Czerny.
Best im mungstabe 1 le der Arien.
1. Schildchcn gross, trapez- oder spitzbogenförmig, oben etwas abgeplattet . 2
— Schildchen nicht gross, halbkreisförmig und gewölbt . ;}
2. Thorax, Sclüldchen und Kopf schwarz ; drittes Fühlergliod rot. Beine gelb
mit schwarzen Schenkeln. Flügel und Adern blassgelb; kleine Art
plumiger Meig.
— Thorax, Schildchen und Hinlcrleib gelb ; ersterer auf dem Rücken mit drei
schwarzen Striemen. Kopf, Fühler und Beine gelb ; grössere Art
venustus Czerny.
3. Thorax und Schildchen glänzend scinvarz. Kopf schwarz. Wurzelglieder
der Fühler und das Untergesicht rötlich. Beine blassgelb mit schwarzen
Schenkelstriemen niger Czerny.
— Thorax und Schildchen gelb, ersterer auf dem Rücken mit drei zusammen-
schliessenden schwarzen Streifen 4
4. Hinterschienen auf der Wurzelhälfte mit schmaler schwarzer Binde, l^rust-
seiten mit nur einem schwarzen Fleck auf den Mesopleuren
fascipes n. sp.
— Hinterschienen ohne Binde. Bruslseiten mit drei F'lecken 5
5. Flügel glashell ephippium Zett.
— Flügel am Spitzendritlel gebräunt maculipennis Zett.
Diese Galtung scheint eine weile Verbreitung zu haben, da sie nicht nur in
Amerika und Furopa, sondern auch in Südost-Asien und Neu-Guinea vorkomml ;
in Afrika scheint sie seltener zu sein.
Beschreibung der Arien.
IH). Gaurax ephippium Zett.
Gelb ; auf dem riioraxrücken durch das Zusammenfliessen von drei Längs-
striemen, die in drei Zacken endigen, glänzend schwarz mit zarten weissen Härchen
und Schildborsten; Schildchen gelb, an beiden Seilen braun. Koi)f matlgelb; Slirn
15*
l\Q TH. BECfcER
nach den Fühlern hin etwas konvergierend und hier von Augenbreite. Scheitel-
dreieck glänzend gelb, ziemlich gross, jedoch nicht bis an die Fühler heran-
reichend, mit einem grösseren schwarzen Fleck in der Umgebung der Ocellen.
Mundrand nicht vortretend, abgerundet. Rüssel, Taster, Fühler gelb, deren Borste
und die Kopfhaare weiss. Backen von Fühlerbreile. Brustseilen glänzend gelb mit
kastanienbraunen Flecken über Mittel- und Hinterhüften und auf den Mesopleurcn ;
Hinterrücken glänzend schwarz. Hinterleib glänzend kastanienbraun, unten heller.
Beine gelb. Flügel sehr gross, so lang wie der ganze Leib, blass mit blassgelbcn
Adern ; dritte und vierte Längsadern annähernd parallel, die zweite an der Spitze
etwas nach vorne aufgebogen ; letzter Abschnitt der fünften Längsader IV.mal so
lang als der vorletzte Abschnitt der vierten ; letzter Abschnitt der vierten viermal
so lang als der vorletzte. IV2 m™ lang.
Nach Typen in Zetterstedt's Sammlung.
Aus Nord- und Mittel-Europa.
117. Gaurax maculipennis Zett.
Gelb, der vorigen ähnlich. Thoraxrücken glänzend schwarz, weiss behaart ;
die Mittelstrieme läuft bis zum Schildchen und endigt zugleich mit den Seiten-
striemen, nicht zackig. Scbildchen gelb, an der Wurzel verdunkelt. Hüftfleckc mehr
rötlich. Hinterrücken ebenfalls glänzend schwarz. Hinterleib glänzend kastanien-
i)raun, an der Wurzel und am Bauche gelb. Beine gelb ; Flügel blass, an der
Spitze breit bräunlich, welche Färbung inigefähr das letzte Drittel bedeckt und
allmählich verblasst; hintere Querader etwas schräg gestellt; der letzte Abschnitt
der fünften Längsader zweimal so lang als der vorletzte der vierten. IV2 mm lang.
Kine nordische Art (Coli. Zetterstedt).
118. Gaurax niger Czerny o". Wien. Fnt. Z. XXV, 1906, p. 300.
Nach CzERNv: Glänzend schwarz. Stirn mehr als ein Drittel der Kopfbreite
einnehmend, nach vorne etwas verschmälert, sammetschwarz. Scheiteldreieck und
Hinterkopf glänzend schwarz. Mitte des Untergesichtes rötlich, Kopfborsten und
Basalglieder der Fühler rotgelb, Taster und Bussel schwarz, Saugflächen weiss.
Thorax, Schildchen und Hinterleib mit kurzer weisser Behaarung. Schildchen etwas
halbkreisförmig, mit vier rostgelben Borsten, die vorderen kurz. Beine weiss, Ober-
seite der Schenkelspitzen mit schwarzen Striemen. Flügel am Vorderrande bis etwas
über die dritte Längsader hinab schwarzbraun : dritte und vierte Längsader parallel,
die vierte an der Plügelspilze mündend, letzter Abschnitt der vierten Längsader SV-^uial
so lang als der vorletzte. Schüppchen weiss, Schwinger schwarz mit gelblichem Stiel.
Aus Überösterreich ; auch in der Umgegend von Berlin (Oldenberg).
119. Gaurax fascipes n. sp.
Thorax und Schildchen gelb mit drei zusammengeflossenen glänzend schwarzen
Rückenstriemen, so da.ss nach hinten drei Zacken entstehen ; zwei schmale schwarze
Streifen liegen ferner noch übei' der Flügelwurzel. Schildchen halbkreisförmig
gewölbt mit vier Borsten. Brustseiten mit einem schwarzen Längsstrich auf der
unteren Hälfte der Mesopleuren ; andere Flecken sind nicht vorhanden. Schwinger
gelb. Hinierrücken und Hinterleib glänzend schwarz. Kopf gelb ; Stirn annähernd
gleich breit, von Augenbreite. Augen pubescent, Scheiteldreieck glänzend gelb, bis
zur Mitte der Stirn reichend, Ocellenhöcker schwarz, Hinterkopf auf der oberen
Hälfte schwarz. Behaarung des ganzen Körpers weissgelblich ; auf der Stirn je fünf
feine Frontorbitalborsten. Fühler gelb, drittes Glied ziemlich gross, am Borsten-
ansatz etwas verdunkelt. Backen nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied.
Beine blassgelb mit deutlichem schwarzen Ringe auf der Wurzelliälfte der Hinter-
schienen. Flügel blassgelblich, gross und breit. P/,. mm lang.
CHLOROPIDAE Hj
Ein Hxemphir in der LoEwschen Sammlung und ein zweites in der Samm-
lung des Ungar. Nalional-Museums aus Ungarn.
120. Gaurax venustus Czkuny.
Nach Czerny: Blassgelb, Stirn gleichbreit. Scheileldreieck glänzend, Ocellen-
höcker schwarz ; Slirnstrieme in gewisser Richtung weiss schimmernd. Innere
Vertikalborsten kurz und fein, äussere lang und kräftig, Postvertikalborsten
gekreuzt, ücellarborsten sehr kurz und fein, gekreuzt, rückwärts gerichtet, Oibital-
borsten ungefähr zehn, rückwärts geneigt. Vibrissen kurz und fein. Fühler-
borstc an der Spilzenhälfte schwärzlich, kurz gefiedert, zweites F'ühlerglied oben
mit einer aufgerichteten Endborste. Augen länglich, sehr deutlich behaart. Hinter-
kopf auf dem unteren Teile des Zerebrale mit einem schwarzen Doppelfleck.
Thorax etwas gewölbt mit drei schwarzen Rückensfriemen : die hinten gespaltene
Mittelslrieme beginnt am äussersten Vorderrande des Thorax und geht rückwärts
gleich den Seitenstriemen nur etwas über die Mitte hinaus ; die Seitenstriemen sind
vorn abgekürzt und tleckenartig erweitert. Brustseiten mit drei glänzend schwarzen
Flecken: ein grosser dreieckiger auf der Sternopleura und je ein kleiner auf der
Hypo- und Metapleura. Metanotum mit einem unten zusammengeflossenen glänzend
schwarzen Doppelfleck. Beborstung des Thorax: eine Hümeral-, zwei Notopleural-,
eine Postalar- und eine Dorsozentralborste. Schildchen lang zugespitzt, auf der
ganzen Fläche behaart, mit zwei divergenten Borsten. Bauchwurzel auf der Mitte
schwarz. Beine weisslich, Klauen schwarz. Flügel glasartig ; dritte und vierte Längs-
ader parallel, die dritte über, die vierte unter der Spitze mündend, letzter Abschnitt
der vierten Längsader viermal so lang als der vorletzte. Schüppchen weiss mit
dunklem Rande, Schwinger blassgelb. Die Behaarung des Körpers ist überall gelb-
lich weiss, nur auf dem Hinterleibe grösstenteils schwarz. 'iVg — 3V2 mm lang.
Aus Oberösterreich; auch fand ich ein Exemplar in der Sammlung des Ung.
National-Museums aus Ungarn.
12L Gaurax plumiger Meig.
Thorax und Schildchen glänzend gelb, fein aber deutlich punktiert, fahlgelb
behaart. Schildchen spitzbogig verlängert mit zwei längeren und zwei kürzeren
divergierenden Borsten. Kopf schwarz ; Stirn matt mit je 3 — 4 Orbitalborsten Fühler
in den Wurzelgliedern verdunkelt, das dritte Glied rot mit deutlich behaarter Borste.
Taster dunkel. Schwinger gelb. Hinterleib glänzend schwarz. Beine gelb, Schenkel
auf der Mitte breit schwarz. Flügel wasserklar mit gelben Adern. Die Flügellläche
wie bei allen anderen Arten ebenfalls deutlich behaart. P/^ — 2 mm lang.
In Nord- und Mittel- Europa.'
Gampsocera Schin.
Wien. Entom. Monatsclir., VI. 431. (1802).
Kleine gelb und schwarz gezeichnete Arten mit braunschwarz gefleckten und
ungetleckten Flügeln. Stirn etv/as vorgezogen mit deutlichem Scheiteldreicck und
deutlichen Ürbialborsten. Augen länglich, senkrecht gestellt, pubescent. Untergesicht
kurz, dicht unter den Fühlern stark verengt. Fühler mit einem nach oben gerich-
teten oval kegelförmigen, unten etwas bauchig erweiterten dritten Fühlergilede mit
apikaler, etwas verdicider und pubescenter Borste. Thorax und Schildchen glatt,
nicht punktiert; letzteres halbkreisförmig, gewölbt mit zwei starken und zwei
schwächeren Randborsten. Hinterleib mit fünf Ringen.
' G. plumiger nimmt mit itircn nncktcn .\iigen eine Ausnalimcstelluug ein.
118 TU. BECKEK
122. Gampsocera numerata Hekgeh c?9. - Taf. III, Fig. GN— 70.
Tlionix von ffelher (irinul färbe, jedoch Rücken und Schildchen lasl ganz glän-
zend schwarz, ohne deuthch wahrnehmbare Behaarung ; Borsten schwaiz. Brusl-
seiten mit einigen braunen Flecken auf den Meso-, Ptero- und Hypopleuren.
Schwinger hell. Kopf gelb mit glänzend gelbem, ziemlich grossen Scheiteldreieck,
das von einem schwarzen Flecken annähernd bedeckt wird, aber die Dreiecks-
winkel frei liisst. 3 — 4 schwarze Orbitalborsten. Fühler rotgeil) mit zweigliedriger
schwarzer üorste; drittes Glied von der oben angegebenen Form. Mik hat Form
und Stellung dieses (iliedes ganz richtig gesehen ; er schildert dasselbe (Verh. zool.-
hot. Ges. Wien, 1887, p. 181) als querliegend oder hängend und hat es auch .so
gezeichnet, nach oben gerichtet mit deutlich apikaler Boistenstelhmg. Hinterleii)
glänzend schwarz bis pechbraun mit schmalen gelben Hinterrandsäumen Flügel
beim d mit 6, beim ? mit 3 — 4 schwarzbraunen unregelmässigen Flecken
(s. Fig. 70); beim ? feiilen die Bandflecken in der Unterrandzelle und der zweiten
Hinterrandzelle. Beine gelb mit braunem Längswisch an den Hinterschienen.
IVi mm lang.
In ganz Furopa; hin und wieder aber selten beobachtet. Bezzi fand sie in
Italien. (Coli. Becker.)
123. Gampsocera inornata Coivri, Bullet. Soc. Entom. Ital. XL, 1909, p. 184.
Thoraxrücken glänzend schwarz, ohne Bestäubung mit blassgelblicher Behaa-
rung; Punktierung sehr zart. Schulterbeulen und einige Flecken an der Seitennaht
rostgelb bis braun. Bruslseiten glänzend rostgelb mit grossen schwarzen Flecken,
so dass die schwarze Farbe überwiegt. Kopf gelb; Hinterkopf und ein grösserer
kreisrunder Ocellentleck auf dem sonst gelben Scheifeldreieck schwarz, glänzend.
Augen zart pubescent. Drittes Fühlerglied rot mit dunklem Fühleransatz und Borste.
Schwinger gelblich. Hinterleib glänzend pechbraun. Beine gelb; Schenkel und
Hinferschienen )nehr oder weniger mit braunen Binden oder Streifen auf der
Aussenseite. Flügel blassgelblich, ohne Flecken. Queradern einander nicht genähert;
ihre Entfernung von einander so lang wie der letzte Abschnitt der fünften Längs-
ader. 2'/.. mm lang.
Aus ItaUen; ferner aus Ungarn (Coli. Mus. Nat. Hung.).'
Anatrichus Lw.
Lw., Ölver.s. Koiigl. Vcl. Akacl. Förliaiull., XVII. 'J7 (1860).
Dass diese afrikanische Gattung auch unserem paläarklischen Gebiete ange-
hört, habe ich bereits 1903 in meinen ägyptischen Dipteren nachgewiesen.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r. Thoraxrücken und Schildchen mit langen, fast lanzen-
förniigen Borsten rauh bedeckt. Hinterleib länglich oval, mit nur zwei Ringen,
obenauf etwas abgeplattet, vorne verschmälert, auf der Oberfläche mit erhabenen
' CoRTi ergehl sicli in Vcnmitungen, ob die fünf Weibclien, welche er besitzt, vielleicht doch
der Art numerala Heeg. angehören könnten, kommt aber dann doch zu der Ansicht, dass eine
neue Art vorliegt. Nachdem verschiedene Autoren sich bereits über die Weibchen von numerata
Heeg. dahin geäussert haben, dass die weiblichen Flügel, wenn sie auch einige Flecken
weniger haben als die Männchen, so doch nicht ganz ungefleckt sind, kann man trotz der
Übereinstimmung beider Arten im allgemeinen sich dieser Ansicht um so eher anschliessen,
als die Fiügeladerung doch gewisse Unlerscliiede zeigt: Bei numerata Heeg. shid die 2., 3. und
4. Längsader bauchig und schlank S-lörmig, während diese bei inornata fast ganz gerade
verlaufen.
CHLOROPIDAE Hfl
Läiif^s- und Querlinien zweii<nili<i oder netzförmig s^ezeichnet ; der Ilinlcrleil)
erscheint wie eine Schüssel. Das dritte P'ühlerglied annähernd Icreisrund mit nackter
Borste; im allgemeinen Habitus einer Oscinella ähnlich.
124. Anatrichus erinaceus Lw. <??. — Taf III, Fig. 64— (i6.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz mit langen blassgelben an der Spitze
verdunkelten Borsten. Schildchen abgernndet, aber etwas verlängert. Hrustseifen
glänzend. Kopf schwarz ; Scheiteldreieck und Hinterkopf glänzend schwarz. Fühler
rotgelb mit brauner Borste. Gesicht dunkel, hellgrau bestäubt. Taster rntgelb. Backen
schmäler als das dritte F'ühlerglied ; die obere Hälfte ist gran bestäubt, die untere
glänzend schwarz Schwinger weisslich. Hinterleib schwarzbraun, wie oben beschrie-
ben. Beine rotgelb. Vordertarsen etwas verdunkelt. Flügel blassgelb mit gleichge-
färbten Adern. 2',., — 3 mm lang. . • ., - j^
In ganz Afrika heimisch. (Coli. Loew und Beckeh.) '' ^vvvVaXua) ^^ J^f^jjS^.
Elachiptera Macq. (1835).
Crassiseta v. tios. 1840, Megachehim I^ond. 1850, Mijrmecomorpha Corti 1909 nee Dukour.
Zu der hier von mir gegebenen Gattungs-Synonymie, die von der des Kataloges
abweicht, gestatte ich mir folgende erklärende Bemerkungen.
Die einzige Art der Gattung Elachiptera war neben Crassiseta bisher die
bekannte E. breuipennis Meig., Macquart hatte diese Gattung der kurzen I'lügel
wegen errichtet. Da nun bei strengerer Prüfung andere Unterschiede von den
Crassiseta-Arleii nicht aufzufinden sind, so teile ich durchaus Lüew's und Schiner's
Auffassung in diesem Punkte, die die Art breuipennis zu Elachiptera stellen. Man
kann dieser Ansicht um so eher beitreten, als es noch eine andere Art mit kurzen
P'lügcln giebt: E. hungarica, die hiermit den Übergang in vollkommenster Weise
herstellt. Wir haben auch in vielen Gattungen Arten mit verkümmerten Flügeln,
ohne dass wir uns dadurch hätten bestimmen lassen, hierauf eine besondere Gal-
tung zu errichten ; auch in der Gattung Oscinella kennen wir eine Art O. brachij-
ptera Zett., die sich fast in gleicher Weise verhält wie E. breuipennis Meig. Ich
stelle Crassiseta nebst Megachetum als Synonyme zu Elachiptera;
Weiter habe ich hier die Gattung Mgrmemorpha L. Dufour als Synonym in
Abgang gestellt und diese Ansicht bereits in der Wiener Ent. Z. 1009. p. 1)1. IT.
begründet ; der Vollständigkeil halber reproduziere ich hier noch einmal meine
Ansichten.
Schiner hatte diese Galtung als fragliches Synonym behandelt und ich hatte
diese Angabe bei Aufstellung des Kataloges ohne speziellere Nachprüfung lediglich
auf Schiner's Zeugnis hin mit aufgenommen. Nachdem ich nun später die Original-
beschreibung von Dufour habe einsehen können, vermag ich mich jedoch der
ScHiNERSchen Ansicht, dass L. Dufour in seiner Myrinemorpha brachgplera ledig-
lich die bekannte Elachiptera breuipennis Meig. beschrieben habe, nicht anzu-
schliessen. Ich will, um auch Anderen eine vergleichende Kritik zu erleichtern,
zunächst L. Dufour's Beschreibung zitieren:
Myrmen^orpha.
Caracteres genöriqucs.
,Aii(cniics inscrccs au-dcvant de la tele, plus courlcs qiie cellc-ci, composees de trois
,arliclcs, doiil Ics dcux premicrs encliässcs l'un dans l'aulre, lorinenl iine ma.sse commune ovale,
,globuleuse, fflabrc, et dont le dernicr eii stylet setiformo, simple, n«, «leux lois plus long (|ue les
.preccdents, est iiii]>lante au ceiitre du Ixmt du second. Ce dcrnier (Ic second) est plus court (pio
120 TH. BECKER
„le Premier, arrondi et encliasse daiis iine ecliancrure de celui-ci ; tronipe retractile, non apparente
,(Ians Telat de repos ; töte deprinicc, Iroiil |)lane, glabrc ; |)aUcs simples, anibuhitoires ; alles
„riidimentaires, beaucoup plus courtcs quc fabdoiiieii".
Caractere specirique.
Mijrmemorpha brachiplera.
,Riifa, nitida; scutello abdoiiiinec|ue nigrescentibus ; alis al)doniiue tri|)l() brevioribus. Hab.
,iii graminosis Hispaniae. Long. 1 lin".
„Sa tele est plane conime dans l'oscinis planilVons. Fbr. Les alles ne sont, ä proprement
„parier, que des moignons ou des vestiges".
Hiernach kann man Schiner wohl unzweifelhaft Recht geben, wenn er sagt
(F. A. II. 231, Anmerkiuig) L. Dufouk habe das erste Fühlcrglied übersehen, er
habe das zweite Glied für das erste, das dritte für das zweite und die Fühler-
borste für das dritte Glied gehauen ; es geht dies ja auch aus der Zeichnung hervor.
Wenn nun Schineh aber weiter sagt, L. Düfour habe von einer apikalen Borsten-
slellung gar nicht geredet, überhaupt über die Stellung der Borste (drittes Glied)
keinerlei Andeutungen gemacht, so ist das einfach nicht zu verstehen; man kann
nur annehmen, das Schineh die DuFOURsche Beschreibung nur halb oder unauf-
merksam gelesen hat, denn L. üufour spricht sich in den von mir hervorgehobenen
Stellen ganz deutlich aus und sagt gerade das Gegenteil von dem, was Schinek
herausgelesen haben will, denn L. üufour spricht ausdrücklich von einer zentralen
Borste (drittes Glied). Das Hauptsächlichste der DurouRschen Darstellung ist Schiner
hierbei aber auch noch garniclit aufgefallen : es ist nämlich von L. Dufour in der
Beschreibung sowohl wie in der Zeichnung deutlich ausgesprochen, dass das dritte
Fühlerglied bedeutend kleiner ist als das zweite. Daraus geht nun ganz unzwei-
deutig hervor, dass das von Dufour beschriebene Insekt nicht zur Gruppe der
Oscinellinae gehören kann und dass die von Schiner angegebene Synonymie in
Wegfall kommen muss. Wie man das DuFOUKSche Tier zu deuten habe, ist eine
zweite Frage ; ich vermag das nicht festzustellen oder Vermutungen anzugeben ;
vielleicht hat L. Dufour sich auch täuschen lassen und das von ihm gesehene
Insekt ist gar kein Dipteron. Aber auch ganz abgesehen hiervon ist festzustellen,
dass weder Gattungsbeschreibung, noch Zeichnung mit unserer Gattung überein-
stimmen ; aus diesem Grunde ist auch die Gattung Mtjrinemorpha L. Dufour zu
verwerfen.
Neuerdings hat E. Corti (Pavia) in der Wiener Ent. Z. 19Ü9 den Versuch
gemacht, auf Grund der ScHiNERSchen Hypothese dieser Galtung zum Leben zu ver-
helfen. Da die Widersprüche in der DuFOURschen Darstellung durch Vermutungen
allein nicht beseitigt werden können, so ist dieser Versuch, die ScHiNERsche
Hypothese zu stützen, als gescheitert anzusehen.
Gattungsbegriff:
Glänzend rote bis schwarze Arten mit durch Pubescenz verdickt erscheinender
Fühlelborste; diese ist entweder dünne, mit deutlicher Pubescenz, oder dicker mit
kurzer bis sehr kurzer Pubescenz, so dass man sie fast als nackt bezeichnen
kann (cornuta, brevipennis), es sind aber alle Übergänge vorhanden. Thoraxrücken
mehr oder weniger stark reihenförmig punktiert. Schildchen trapezförmig, flach
mit 2—6 Randborsten, die auf warzenförmig vortretenden Chitinhöckern stehen;
die Oberfläche des Schildchens ist stark genarbt.
Zu den acht im Kataloge aufgezählten Arten sind noch hinzuzustellen ausser der
E. brevipennis Meig. : E. insignis und ensifera Thoms. aus China ; ferner die von
mir 1907 aus N.-Afrika beschriebene Art tuberciilaia, deren Namen ich aber in
CHLOROPIDAE 121
iiibi-rifera umändere, da Adams 1905 eine afrikanische Art iiibcrciilata l)escl)riel)en ;
ausserdem treten noch iiinzu vier neue Arten : E. gracca, humjarica, tiapczinn,
tuberculifera ; auch Siphonella capreola wird man zu Elachiptera zu stellen haben.
In Abgang ist zu stellen meine irisiilcata, die besser zur (lattuiig Melaiiochnela
gehört und als eine Variante von piibescens Thalh. anzusehen ist ; weiter kommt
in Wegfall fiircata Perris, die mit biiuaciilatn Lw. zusammenfällt und peclomlis
Bezzi, die der sibirica Lw. gleich ist; die früher beschriebene Art flano-fronlala
Beck, habe ich zu Melanochaeta gestellt, so dass wir heute 12 paläarktische Arten
kennen.
Arten- und S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
annuUpes v. F^os. = cornuta Fall.
bilineata Big. == bimaculata Lw.
1. biuiaculata Lw.
bilineata Big.
furcata Perris.
rufescens Walk.
2. brevipennis Meig.
3. capreola Halid. sp. '.'.
4. cornuta F"all.
annulipes v. Ros.
femoralis Meig.
flaviventris v. Ros.
fiiscipes V. [<os.
StrobU CoRTL
femoralis Meig. = cornuta Fall.
flaviventris v. Ros. = corauta Fall.
furcata Ferris = bimaculata Lw.
fuscipes V. Ros. = cornuta P'all.
5. graeca Beck.
6. Iiungarica Beck.
7. insignis Thoms.
8. uiegaspiä Lw.
pecloralis Bezzi = sibirica Lw.
rufescens Walk = furcata 1'ekris = biuiaculata Lw.
9. sibirica Lw.
pectoralis Bezzi.
StrobU CoRTi = cornuta Fall.
10. trapezina Cortl
luberculata Beck. = tuberifera BtCK.
11. tuberculifera Cortl
12. tuberifera Beck.
tuberculata Beck.
13 e s 1 1 m m u n g s I a b e 1 1 e der Arten.
1. Flügel stark verkürzt, bei dem s stärker als beim cf brevipennis Meig.
— Flügel nicht oder wenig verkürzt 2
2. Scheiteldreieck glänzend gelb auf gelber Stirn, mitunter schwarz gelleckl . 3
— Scheiteldreieck glänzend schwarz, auf gelber selten schwarzer Stirn . . 8
3. Thoraxrücken rotgelb, mit oder ohne dunkle Streifen 4
— Thoraxrücken ganz schwarz 7
4. Schildchen schwarz 5
— Schildchen gelbrot 6
5. Thorax und Hinterleib glänzend rotgelb. Beine ganz gelb. Flügel blass-
gelblich insignis Thoms.
16
122 TH. BECKER
— Thorax roslrot, Hinlerleib schwarz, glänzend. Beine rostgelb, Schienen znra
grössten Teil und die Tarsen schwarzbraun. Flügel kurz, gebräunt, mit
hellerem HinteiTande, Wurzel weisslich hungarica n. sp.
3. Thoraxrücken gelb mit zwei verkürzten schwarzen Seitenstreifen. Schulter-
' beulen und Brustseiten rotgelb bimaculata Lw.
— Thoraxrücken rot, etwas grau bereift, mit drei dunklen ganz durchgehen-
den Längsstreifen, von denen der mittlere geleilt ist. Brustseiten mit
Ausnahme der Schulterbeule, rostbraun tuberifera Beck.
7. Schildchen schwarz, an der Spitze gelb mit zwei grösseren und zwei klei-
neren Warzenhöckern graeca n. sp.
— Schildchen ganz schwarz mit sechs Höckern. Scheileldreieck mit grossem
schwarzen Ocellenfleck megaspis Lw.
8. Stirnlläche und Fühler schwarz. Fühlerborste massig verdickt
trapezina Corti.
— Stirnfläche gelb. Fühler gelb, höchstens am Vorderrande dinikler ... 9
\). Thoraxrücken deutlich reihenförmig breit punktiert 10
— Thoraxrücken nur schwach, nicht breit punktiert . 11
10. Beine ganz gelb. Schulterbeule und Brustseiten ganz schwarz
cornuta Fall.
— Beine verdunkelt. Schulterbeule und Brustseiten ganz schwarz
cornuta var. Fall.
11. Die vier Warzenhöcker des Schildchcns deutlich ausgebildet. Fühlerborste
sehr dick und verhältnismässig kurz. Schullerbeule und Brustseiten rot-
gelb sibirica Lw.
— Die 4 — 0 Warzenhöcker des Schildchens deutlich ausgebildet. Fülerborste
dick, aber nicht besonders kurz. Schulterbeule und Brustseiten glänzend
schwarz tuberculifera Coini.
Beschreibung der Arten.
125. Elachiptera insignis Thoms. [Oscinis]. Eugen. Besä 005. 301. (1.S69).
„Flava, nitidula, antennarum seta, sculello et postscutello nigris; abdomine
apicem versus fusco ; aus hyalinis, nervis transversis remotis, ordinario pone post-
costae exitum sito. Long. 2 mm. Patria: China." Type in Stockholm.
Thorax glänzend rostgelb, fein punktiert. Schildchen trapezförmig, matt schwarz
mit zwei längeren und zwei kürzeren Bandborsten auf kleinen Höckern. Brusl-
seiten ohne Flecken. Kopf ganz gelb; Scheiteldreieck glänzend, von mittlerer Grösse,
nicht ganz bis zu den Fühlern reichend; Borste kurz behaart, schwarz, deutlich
zweiteilig, l'A,nial so lang als das dritte Fühlerglied. Hinterleib rostgelb, nach der
Spitze hin verdunkelt. Beine ganz gelb. Flügel blassgelblich mit normalen Adern.
126. Elachiptera brevipennis Meig.
Thoraxrücken glänzend rot mit schwacher Punktierung; Schildchen schwarz-
braun, selir rauh gefurcht mit 2 — 4 Randborsten auf kleinen Höckern. Brustseiten
glänzend rot. Kopf ganz rotgelb mit glänzendem Scheiteldreieck. Fühlerborste dick
und schwarz. Hinterleib pechbraun bis schwarz; zweiter Ring beim d deutlich,
beim 9 weniger verlängert. Beine i'otgelb; Vorderschienen und Tarsenendglieder
verdunkelt. Flügel blassgelblich bis braun, beim d" vorne verkürzt, beim ? fast
rudimentär, die Adern sind aber trotzdem alle vorhanden. 2^., mm lang.
Aus Mittel-Europa (Coli. Beckeh).
127. Elachiptera bimaculata Lw. {furcota Perris, nifescens Walk. [Chlorops]
und bilineala Bigot, Voyage de M. Alluaud aux lies Canar. 188U — 00.)
CHLOROPIDAE 123
ITm den Nachweis zu erbriiifien, dass furcata Perr. nichts anderes ist als
biinaciilala L\v., gebe ich die Beschreibung der ersleren :
„Long, un peu phis de 2 mm. — Tete d'un testace jaune avec un point noir
au Vertex; palpes et antennes jaunätres, celles-ci ayant le dernier arlicle noiralre
en dessus; style epais un peu coude en dedans, noir et densement tomenteux; des
rellcts d'un blaue soyeux sous les yeux, qui sont grands et noirs. Corselct de la
couleur de la tete, tres fmement i)onclucs, revelu de poils cendres tres courls,
marque de deux bandes longitudinales noiratres tres ecartees, interrompues ante-
rieurenient et n'atteignanis ni le bord anterieur ni le boi"d posterieur. Poilrine
tachee de noirätre. Ecusson de la couleur du corselet, ponctue et tomenteux comme
Uli, plan, termine par deux petits iobes surmontes d'une longue soie, ce qui le fail
paraitie fourchu Abdomen noir hiisani avec hi base jaunatre, mais plus largemcnt
en dessous. Alles claires; balanciers jaunätres avec le boulon presque blanc. Pattes
d'un jaunatre pale."
Perris züchtete diese Art in seinem Garten aus den Zweigen und Wurzeln
eines Strauches (pieds de navet en rructification).
Im Mitlelmeergebiet (Coli. Becker)
128. Elachiptera tuberifera Beck. Zeilschr. f. Hymen, u. Dipl. 1!)Ü7. ;^!)5.
142. (tiiberculata). (E. bimaciiluta var. qiiadrimaculata Strübl ; Spanische Dipl.
Wien. Ent. Z. 1905.) '
Thorax und Schildchen rotgelb ; der Rücken ziemlich fein punktiert mit drei
braunen (nicht schwarzen) ganz durchlaufenden Längsslriemen, von denen die
mittlere geteilt ist, so dass man auch von vier Striemen sprechen kann. Schulter-
beulen hellgelb. Brustseiten |)ecbbraun. Schildchen mit zwei grösseren und zwei
kleinen Höckern. Kopf ganz gelb mit glänzendem Scheiteldreieck. Fühlerborste
stärker verdickt als bei bimaciüala Lw. Hinterleib pechbraun, weiss behaart. Beine
und Schwinger gelb. Flügel ähnlich wie bei den übrigen Arten, die Queradern sind
jedoch etwas näher aneinander gerückt. Vj., mm lang.
Aus Nord-Afrika.^ Coli. Becker.
129. Elachiptera megaspis Lw. [Crassiseta].
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, ersterer stark reihenfcirmig
punktiert; SchuLerbeulen, der obere Teil der Brustseiten und ein Fleck über der
Flügelwurzel rot. Schildchen stark verlängert mit sechs Borsten, die auf kleinen
Höckern stehen; der untere Teil der Brustseiten glänzend pechschwarz. Kopf gelb,
auch das Scheiteldreieck, jedoch ist dessen grösserer Teil schwarz, so dass ein
grö.sserer schwarzer runder Ocellentleck hervortritt; die Ausdehnung der schwarzen
Färbung des Punktaugendreiecks isi ferner eine schwankende. Das dritte Fühler-
glied ist an seiner Aussenseite am Wurzelpunkt der Borste deutlich geschwärzt,
letztere verdickt, jedoch schwächer als bei cornuta. Hinterleib schwarz, durch starke
Narbung matt; der zweite Bing, der mit dem ersten scheinbar ganz verschmolzen
ist, hat eine bedeutinde Länge ; er ist in beiden Geschlechtern ungefähr .so lang,
wie die übrigen drei Ringe zusammen. Beine und Schwinger gelb. 27-2 nim lang.
Miltelmeergebiet (Coli. Beckeu).^
' Den Namen tiiberculata ändere icli ab in „tuberifera" , da .\d.\ms bereits im Oktober 1905
in d. Bull, of Kansas (Jnivers. Lc, 111. l'Jl eine Crassiseta tiiberculata beschrieben hat.
■ Strobl hat diese Art als eine Variante von furcata Perris = bimaculala Lw. auff-elasst
und beschrieben ; in der grösseren Zahl der nicht verkürzten, sondern ganz duiclilaufcnden
HücUenstreifen, in der durch Besläuiiung hervorgerufenen anderen Färbung dieser Streifen und
in der stärker verdickten Fiihleri)orste zeigen sich aber deutliche Unierschiede.
' Die Form des Hinterleibes iiat diese Art mit E. breuipennis Meig gemein.
IG*
124 TH- BECKER
130. Elachiptera graeca n. sp.
Thorax schwarz, auf dem Rücken hrauii bereift mit sehr feinen einfachen
Reihen hellgelber Härchen; die zarte Punktierung ist in keiner Weise in Reihen
zusammengedrängt. Schildchen lang trapezförmig, schwarz, an der Spitze gelb mit
zwei "rossen und zwei kleinen Höckern. Schulterbeulen und je ein Fleck vor dem
Schildchen gelb : die vertikale Trennungsnaht zwischen den Meso- und Pteropleuren
ist ebenfalls gelb. Kopf ganz gelb, nur der Hinterkopf auf seiner oberen Hälfte
verdunkelt. Scheiteldreieck glänzend mit unbestimmter Bräunung auf der Mittel-
längsHnie; Füblerborste schwarz, von gewöhnlicher Länge und Dicke. Beine nebst
Hüften blassgelb. Flügel desgl. ; zweiter Randaderabschnitf etwas grösser als der
dritte ; letzter Abschnitt der fünften Längsader doppelt so lang als die Entfernung
beider Queradern von einander. 2 mm lang.
Von mir in Griechenland bei Patras Ende April gefunden (Coli. Beckeh).
131. Elachiptera cornuta Faix.
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, durch stark linienförmige
breite Punktierung stellenweise etwas matt und wie bei allen Arten mit feinen
fahlgelben Härchen. Diese linienförmige Punktierung markiert die beiden Reihen
der Dorsozentralborsten und dazwischen eine etwas schwächere der Akrostikal-
börstchen. Schulterbeulen und Brustseiten ganz schwarz; Schildchen mit zwei län-
geren und zwei kürzeren Randborsten, von denen die beiden ersten auf einem
kleinen, nicht immer bemerkbaren Höcker stehen. Kopf gelb mit glänzend schwarzem
Scheiteldreieck; das dritte Fülilerglied an der Spitze geschwärzt, dessen Borste
gewöhnlich stark verdickt ; Hinterleib glänzend pechbraun, weiss behaart. Beine
gelb. 2 — 3 mm lang.
In ganz Europa und Nord-Afrika.'
132. Elachiptera sibirica Lw."
Thoraxrücken und Schildchen glänzend schwarz, deutlich reihenförmig gekörnt
wenn auch nicht so stark wie bei E. corniilo. Schulterbeule, Bruslseiten sowie der
Teil des Rückens zwischen Flügelwurzel und Schildchen rotgelb ; letzteres mit vier
deutlichen Höckern und Borsten. Kopf gelb mit grossem glänzend schwarzem
Scheiteldreieck (bei nicht ausgereiften Exemplaren bleibt das Scheiteldreieck gelb) ;
die Borste auf dem dritten rotgelben Fühlergliede durch starke Pubcsccnz sehr
dick und erheblich kürzer als bei cornuta Fall. Hinterleib braun, das zweite Glied
etwas verlängert, Beine rotgelb. Vordertarsen braun. 2 mm lang.
In LoEw's Sammlung aus Sibirien und dem Mittelmeergebiet.
133. Elachiptera trapezina Corti {nigriceps Strobl in litt.).
Thorax und Schildchen ganz schwarz, etwas glänzend, ausserordentlich fein
' Diese Art variiert in der Färbung selir, daher aucli die vielen Synonyme : annuUpes
V. l{os., femoraUs Meig., flaviuentris v. Ros., fascipes v. Ros. und var. nigrlpes Strobl. Exemplare
mit verdunkelten Schenkeln, Schienenringen, Vorderschienen nebst Tarsen kommen nicht selten
vor. Auch die Dicke der P'ühlerborstc ist sehr schwankend ; sie nimmt ab und wird mitunter
selir dünn und ist dann ein wenig länger behaart. E. Cokti hat in d. Bullelina d. Soc. Ent.
Ital. XL. IbO (1909) auf zwei Exemplare der STROBLSchgii Sammlung aus Spanien hierauf eine
neue Art E. Slrobli gegründet. Ich besitze solclie Exemplare mit dünner Borste ebenfalls aus
Scldesien mit allen Übergängen bis zu den normalen Exemplaren mit dicker Borste. Diese
Varialionen sind allerdings sehr auffällig; man kann jedoch den Exemplaren mit dünner Borste
angesichts der Übergangsformen und ihrer sonstigen Übereinstimmung nicht die Bedeutung
einer besonderen Art beilegen ; ich sah ferner Exemi)lare mit dünner Fählerborste aus Steier-
mark, von Strobl als El nigripes bestimmt in der Sammlung des Ungar. National-Museums.
- Bei Vcrglcichung der Typen fand ich zu meiner Überraschung, dass E. pectoralis Bezzi
mit E. sibirica Lw. identisch ist. Bezzi fand sie in Süd-Italien; desgl. Corti ; ich fand sie auch
in einer Reihe von Ex. aus Ismailia in der Sammlung des Ungar. National-Museums.
CHLOROPIDAE 125
bereift, der Rücken elwas reihenförmi<< punktiert, jedoch weit sciiwächer als hei
conuila; das Schildchen sehr rauh gekörnt mit je zwei sehr scliwach ausgebildeten
Höckern, ßrustseiten ganz glänzend schwarz; Schwinger blassgelb. Kopf ganz
schwarz, Gesicht und Backen elwas weiss bereift ; Stirnfläche matt, Scheiteldreieck
glänzend schwarz mit je zwei sehr deutlichen Frontorbitalborsten und je einer
deutlichen Mnndborste. Fühler ganz schwarz, deren Borste massig verdickt, flinter-
leib glänzend pechschwarz ; Beine nebst Hüften desgleichen, Hüftgelenk und Kniee
heller. Flügel schwach, bräunlich. 2 mm lang.
Steiermark: Admont ; Italien: Pavia etc. (Corti).
134. Elachiptera capreola Halhx, Curtis. Ann. Nat. Hist. II, 1839, p. 187.
{Oxcinis.)
0. nigra nitida, fronte opaca triangulo nitido; alis fuliginosis; halleribus
fuscanis; arlsta crassa dense plumata.
Resembles O. laevigata, but the arista as in 0. corniita. Fngland.
Aus solcher Beschreibung lässt sich die Art natürlich nicht erkennen.
135. Elachiptera hungarica n. sp.
Eine schöne charakteristische Art.
<f. Thorax rostrot, deutlich, wenn auch nicht reihenförmig punktiert und
glänzend; Brustseiten glänzend rot; Schildchen trapezförmig, flach, schwarz, stark
genarbt mit 2 längeren und vier kürzeren Höckerborsten. Schwinger weiss. Kopf
gelb bis rot ; Stirn mit grossem schmalen, glänzend gelben Scheiteldreieck, das an
der Basis '■'/^ der Scheitelbreite einnimmt und bis zum Vorderrande der Stirn
läuft. Fühler rotgelb; das dritte Glied mit dunklem Vorderrande und kurzer dicker
Fühlerborste; die Fühlerborste ist an und für sich dick und die Behaarung fast
verschwunden, noch mehr als bei unserer Art cornnta. Hinterleib ganz glänzend
schwarz. Beine rostgelb, Hüften desgleichen ; Schienen mit Ausnahme ihrer Wurzel
und alle Tarsen schwarzbraun ; an den Hinterbeinen sind auch die Schenkel ver-
dunkelt. Flügel auffallend kurz; ihre Wurzel bis zum Ende der ersten Längsader
ist weiss, der übrige Teil bräunlich gefärbt mit dicken braunen Adern, jedoch ist
der Flügelhinterrand fast ganz farblos. 2V2 mm lang.
Ungarn : Kalocsa. (1 Exemplar. Coli. Mus. Nat. Hung.)
Melanochaeta Bezzi.
Bezzi, Zeit.schr. f. Hym. u. Dipt. VI. 50. (1906.)
Paclujchaeta Bez/.i, nee Lw. Ditteri di Calabrw. 3 t. (1895.)
Pachijchaclina Hendel, Wien. Ent. Z. XXVI, 98. (1907.)
Lasiochaeta Corti, Bull. Soc. Eni. Ital 147 (1909)
Diese Gattung ist mit Elachiptera verwandt und rekrutiert sich aus Formen,
i)ei denen der Thoraxrücken nur fein oder kaum noch reihenweise punktiert ist.
Das Schildchen hat nicht die flache trapezförmige Gestalt mit Höckern wie bei
Elachiptera, sondern ist halbkreisförmig, gewölbt, nicht rauh genarbt, sondern glatt
mit zwei grösseren und zwei kleineren Endborsten ohne Höcker.
Zu den beiden im Katalog bei Pacliichaeta genannten Arten : aterriina Strobl
und pubescens Thalh. rechne ich noch die von mir früher als Crassisela beschriebene
ägyptische Art flavo-fronlnta.
Herr Dr Corti hat in seiner Abhandlung über die italienischen Crassiseta-
Formen 1. c. (1909) auf die Art pubescens Thalh. eine neue Gattung Lasiochaeta
gegründet. Die von Melanochaeta abweichenden besonderen Merkmale seiner
Gattung will er gefunden haben in etwas deullicherer Punktierung des Thorax-
126 TH. BECKER
rückens, in der nierenförmigen Gestalt des dritten Fühlerj^liedes und in den vor-
stellenden Tastern ; ferner in zwei ürbitalborsten und in der Mundform. Ich kann
niicli hierin der Ansicht des Herrn Dr. Corti nicht anschhessen, denn meiner
Auffassuno nach sind diese Unterschiede zum Teil nicht vorhanden, zum Teil
so geringfügig, dass sich das Verfahren, eine neue Gattung abzutrennen, nicht
rechtfertigen lässt. So ist die Fühlerform dieselbe ; das dritte Fülllerglied ist bei
allen Elachipiera- und Melanochaeta-Avien, auch bei alerrima Strobl nierenförmig.
Man täusche sich niclit über die F'orm; auch bei den Arten, welche scheinbar ein
etwas abgerundetes Fühlerglied besitzen, liegt die Anheftestelle des zweiten und
dritten Gliedes oben und das dritte Glied hängt stets nierenförmig nach
unten bald etwas mehr, bald etwas weniger; ferner ist die Beborslung des Kopfes
und am Thorax bei den Arten aierriina und piibescens dieselbe, bei letzterer nur
deutlicher. Das Hervortreten der Taster ist kein besonderes Merkmal ; es ist
individuell ; einige Exemplare strecken im Todeskampfe die ganze Rüssel- und
Tasterpaitie vor, andere nicht ; auch bei aterriina finde ich Exemplare, welche die
Taster liervorgestreckt haben. Dahingegen finde ich mit Corti, dass die reihen-
förmige Punktierung des Thoraxrückens bei piibescens um ein Geringes deutlicher
ist als bei aterrinia und dass die Wangen und Backen ersterer Art schmal, aber
deutlich sichtbar sind, während sie bei aierrima fast verschwinden. Darauf beschrän-
ken sich meiner Ansicht nach die Unterschiede, die ich nur als Artunterschiede
bezeichnen kann ; die schwarze Färbung und das grössere Hinneigen der Art
alerrima zur Gattung OscineUa (Oscinis) darf uns nicht irreführen ; derartige
Erschemungcn treten bei jeder Gattung und nach verschiedenen l\ichtungen hin
auf. Verwandtschafthches, Übergänge findet man in dieser Familie bei jedem
Schritt und Tritt. Wollte man aus jeder geringen Abweichung von dem Gattungs-
charakter, den man sich zunächst künstlich aufgebaut hat und der häufig nach
grösserer Artkenntnis doch wieder abgeändert werden muss, den Grund zu einer
besonderen Gatlungsbildung herauslesen, dann könnten wir uns in dieser Familie
vor Gattungen nicht retten; hier heisst es möglichst vorsichtig vorgehen, wenn
man nicht ins Uferlose abschweifen will. Wir werden diesem variaiilen Formen-
kreise in der indisch-australischen Region weiter begegnen.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
' &
1. Scheiteldreieck glänzend gelb 2
— Scheiteldreieck glänzend schwarz 3
2. Scheiteldreieck ganz gelb; Beine gelb flavo-frontata Beck.
3. Der ganze Körper schwarz aterrima Strobl.
— Kopf, Beine und Brustseiten zum Teil rotgelb pubescens Thalh.
136. Melanochaeta flavo-frontata Beck. [Crassisela].
Thorax und Schildchen gelb, sehr fein weisslich bereift, ziemlich glänzend.
Die Skulptur ist auf der Mittellinie sehr fein, an den Seiten deutlicher und auch
durch rötliche Färbung ausgezeichnet. Brustseiten gelb, glänzend. Kopf und Scheitel-
dreieck ganz gelb, letzteres glänzend. Die Taster stehen deutlich vor. Hinterleib
gelb, obenauf gebräunt. Beine ganz gelb. Siehe die ausführliche Beschreibung in :
Ägyptische Dipteren 151. 243. (1903.)
Aus Ägypten (Coli. Becker).
137. Melanochaeta pubescens Thalh. {Crassiseta trisulcala Beck.).
Thorax und Schildchen schwarz ; etwas glänzend, leicht braun bereift. Punk-
tierung des Rückens sehr schwach reihenförmig. Brustseiten rotgelb bis pechschwarz.
CHLÖROPIDAE 127
Kopf gell) mit jirossem s^länzend schwarzen Scheilcldreieck; Fülilerborstc mil ver-
liallaismässig kurzer Pubescenz und daher nicht sehr dick erscheinend. Hinterleib
pechbraun. Beine rolgelb mit verdunkelten Vordertarsen. 2 — 'i'/a nim lang.
In Süd-Europa, Madeira, Nord-Afrika.
138. Melanochaeta aterrima Strobl.
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, fast unbestäubt, schwach und weit-
läufig, kaum reihenweise schwarz behaart und punktiert. Brustseiten glänzend
schwarz. Schwinger braun. Kopf ganz schwarz. Scheiteldreieck gross und glänzend;
Fühlerhorsle durch lange Pubescenz stark verdickt. Hinlerleib und Beine ganz
schwarz. Flügel etwas rauchgrau gefärbt: die erste Längsader zwischen beiden
Queradern mündend; zweiter und dritter Bandaderabscbnitt ziemlich gleich lang.
Im Alpengebiet (doli. Strobl), aber auch bei Berlin gefunden (Coli. Beckkr).
Eribolus n. g.
von IpißuiXo? grossctiollig.
Ein interessanter kleiner Formenkreis, von dem mir z. Zeit drei Arten bekannt
geworden sind, durch die plattgedrückte Form des ganzen Körpers in erster Linie
autfällig. Der Thoraxrücken ist ganz flach, so dass man bei gut entwickelten Indi-
viduen von Seitenkanten sprechen kann; der Hinterleib ist in seiner natürlichen
F'orm ebenfalls flach; auch der Kopf, der im Profil kreisrund erscheint, ist von
vorne gesehen sehr in die Breite gezogen, so dass er l'/a — Smal so breit wie hoch
ist. Schildcben tlach mit zwei zarten Endborsten; die Schulterbeulen sind stark
abgeschnürt; Behaarung sehr kurz, die Beborstung sehr schwach. Mundrand und
Stirn nicht, oder nur wenig vortretend ; das dritte F"ühlerglied annähernd kreis-
förmig mit mikroskopisch pubescenter Fühlerborste; Backen nicht besonders breit;
Bussel mit kurz zurückgeschlagenen Saugtlächen. Flügel lang und schmal ; die erste
Längsader läuft bis reichlich Vs der Flügellänge; Queradern nicht genähert; zweite,
dritte und vierte Längsadern annähernd parallel. Beine mit massig verdickten
Schenkeln, Mittelschienen mit zarter, aber deutlicher gerader Endborste.
Siphonellopuis Strobl hat einen gewölbten Thoraxrücken, stark verdickte
Vorderschenkel, keine Schienenendborste und einen nicht in die Breite gezogenen
Kopf, wodurch sie sich von unserer Gattung unterscheidet.
B e s t i m m u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Drittes Fühlerglied ganz schwarz, von mittlerer Grösse. Taster schwarz
sudeticus n. sp.
— Drittes Fühlerglied schwarz, unten rot 2
2. Drittes Fühlerglied von mittlerer Grösse. Taster schwarz. Thoraxrücken
aschgrau bestäubt hungaricus n. sp.
— Drittes Fühlerglied sehr gross. Taster gelb. Thoraxrücken braun bestäubt
slesvicensis n. sp.
139. Eribolus sudeticus n. sp.
Thorax und Schildcben schwarz, braun bestäubt, fast ohne Glanz, kurz schwarz
behaart; Scbulterbeulen gross und deutlich. Schwinger blassgelb. Brustseilen glän-
zend pechschwarz. Kopf mit matter dunkel lotbrauner bis schwarzer Stirn ; letztere
so breit wie das Untergesicht. Taster schwarz. Scheiteldreieck ziemlich breit und
lang, fast bis zu den Fühlern reichend, matt schwarzbraun, jedoch in seiner Nackt-
J^28 TH. BECKER
heit durch schwachen Glanz sich abhebend. Augen schräg querUegend, äusserst
kurz pubescenl. Füliler ganz schwarz, drittes Ghed ziemlich gross. Mundrand mit
zwei feinen Borsten ; Backen von Fühlerbreife, am unteren Augenrande weiss
bereift, weiter unten schwarz. Kopf von vorne gesehen IVaUial so breit als hoch.
Hinterleib platt. Beine schwarzbraun; Ivniee, Schienen und Tarsen rostgelb, jedoch
mit braunen Ringen auf den Schienen und verdunkelten letzten Tarsengliedern.
Flügel blassbraun mit dunkleren Adern; der zweite Randaderabschnitt ein wenig
länger als der dritte; der letzte Abschnitt der fünften I>ängsader nur wenig länger
als die Entfernung beider Queradern von einander. P/j — 2 mm lang.
Von mir in Schlesien, von Kowarz in Böhmen gefunden (Coli. Becker).
14ü. Eribolus hungaricus n. sp.
Thorax und Schildchen schwarz, ganz matt aschgrau bestäubt und fast nackt.
Schwinger weissgelb. Brustseiten glänzend pechschwarz, jedoch auf Meso- und
Pteropleuren bestäubt. Kopf schwarzgrau ; Untergesicht etwas schmäler als die
Stirn. Kopf ungefähr doppelt so breit als hoch. Augen pubescent. Scheiteldreieck
an der Basis breit, aber nur bis zur Stirnmitte reichend, ebenfalls matt schwarz-
grau. Fühler schwarz, drittes Glied aber an der Unterseite deutlich rotgelb. Taster
klein und schwarz. Backen schmal, von halber Fühlerbreite, schwarz. Hinterleib
flach, schwarzbraun, unten an der Wurzel rötlich. Beine schwarzbraun ; Schenkel-
glieder, Kniee, Wurzel und Spitze der Schienen nebst deren Tarsen mit Ausnahme
des letzten Gliedes hell rostgelb. Flügel wasserklar mit blas.sbraunen Adern ; Ader-
verlaul' wie bei der vorigen Art. 1 mm lang.
Aus Ungarn, Gyon (Coli. Mus. Nat. Hung et Becker).
141. Eribolus slesvicensis n. sp.
Diese Art hat mit E. siideliciis grosse Ähnlichkeit in der Grösse und allgemeinen
Färbung; die Unterschiede sind kurz folgende: der Kopf ist ungefähr doppelt so
breit wie hoch, nicht P/amal; die Fühler sind fast doppelt so gross und das dritte
Glied ist nicht ganz schwarz, vielmehr unten deutlich rot und die Taster sind gelb-
lich, nicht schwarz; darauf beschränken sich die Unterschiede. 2 mm lang.
Insel Sylt (Coli. Becker).
Scoliophthalmus Beck. (1903). • B ^i H ^
Anacamploneiirum Beck. (1903;. il ' ' , O
Kleine bis mittelgrosse schwarze Arten. Scheiteldreieck von verschiedener
Längenentwicklung. Augen querliegend ; Backen von massiger bis grösserer Breite ;
Mundrand mit je einer Borste. Stirn vortretend ; Fühler kurz, das dritte Glied
trapezförmig mit spitzer überecke und feiner nackter Borste. Thoraxrücken etwas
gekörnt und daher mehr oder weniger stark glänzend. Spitze des Schildchens mit
zwei kräftigen Endborsten. Flügel mit geraden annähernd parallelen Längsadern ;
hintere Querader sehr schief gestellt, fast parallel zum Hinterrande des Flügels.
Randader bis zur vierten Längsader laufend.^
' Icli füllte mich veranlasst, die Gattung Anacamptoneiirum einzuziehen und sie mit
Scoliophthalmus zu vereinigen. Im Jahre 1903 hahe ich letztere getrennt behandelt, weil ich aus
dem FlOgelgeäder zu erkennen glaubte, dass die Randader bei letzteren nur bis zur dritten
Längsader reiche; aus diesem Grunde hielt ich eine Vereinigung für nicht möglich. Da ich aber
im Laufe der monogra|)hischen Bearbeitung gesehen, dass auch im Aderverlauf hin und wieder
Scliwankungen und Übergänge auftreten, so ist auch das sonst in erster Linie stehende Merkmal
des Handaderverlaufes mit Vorsicht zu behandeln. Ich sehe hier Exemplare, bei denen man
wegen Unscheinbarkeit der Randader nicht weiss, ob man sie zu den Chloropinae oder Oscinel-
linae stellen soll. Betrachtet man aber den Gesamthabitus, namentlich auch Kopf- und Fühler-
form, so steht der Vereinigung beider Gattungen nichts in Wege.
chloropjdae 129
B e s t i 111 m u n g s t a b e 1 1 c der Arten.
1. Heliaarung weisslicli, deutlicli 2
— Beliaarung sclnvarz, aber ganz undeullich 3
2. Stiinlläclic mattschwarz. Scheileldreieck breit und lang. Flügel graubräunlicb
mit braunen Adern und scliwarzbrauiier Handadei- trapezoides Hkck.
— Slirnlläcbe speckglanzend. Scbelteldreieck gleicbseilig geformt, kurz, nur
bis zur Stirnmitte reichend. Fliigel weisslich mit weissen Adern und
gelblicher Randader obliquus Beck.
;{. Stirniläche speckglänzend. Scheiteldrcicck schmal und lang, bis zu den
Fühlern reichend. Thoraxrücken und Schildchen etwas abgeplattet. Flügel
blassbraun, im W'urzeld rille] blassgelb mil dunklen, nur an der Wurzel
blassen Adern. arabicus n. sp.
Beschreibung der Arten.
142. Scoliophthalmus trapezoides Beck. — Taf. III, Fig. (iO — 63.
Das ganze Tier ist schwarz, mit Ausnahme der Fühler, welche rotbraun
schimmern. Thoraxrückeii deutlich punktiert, ohne Längsfurchen mit kurzer weisser
Behaarung. Schildchen fast dreieckig, gewölbt, punktiert mit zwei starken schwarzen
iMidborsten. Brustseiten stark glänzend. Schwinger schwarzbraun. Das Scheitel-
dreieck ist gross, breit, glänzend, fast so wie bei der Gattung Haplegis; auch der
Seitenrand ist mit feinen weissen Härchen besetzt. Stirniläche mattschwarz. Die
Backen sind stark nach unten gebogen und haben, im Piofd gesehen, scheinbar
nur eine geringe Breite. Mundrand vorne mit je einem schwarzen Härchen. Hinter-
leib glänzend pechschwarz, fast nackt; die spärliche Behaarung ist grösstenteils
schwarz. Beine glänzend schwarz mit kräftigen Schenkeln und gelbem Filz auf der
Unterseite der Tarsen. Flügel zart gianbräunlich mit weisslicher Wurzel ; Randader
dick schwarzbraun, an der Wurzel aber dünn und blass. 2^1^ — 2'/2 "im l^i'^g-
Aus Ägypten (Coli. Beckeh).
1 13. Scoliophthalmus obliquus Beck. \^Anncamploi\eiiriini]. — Taf. 111, Fig. 5.^) — f)?.
Ftwas kleiner niul heller gefärbt, abweichend noch durch Flügelfäibung und
anders geformtes Scheileldreieck.
Thoiax und Schildchen etwas feiner punktiert und kürzer weiss behaart. Kopf
rotbraun; Stirniläche nicht matt, wie bei der vorigen Art, sondern wie das Scheilel-
dreieck deutlich etwas glänzend; letzleres ist kurz, reicht nur bis zur Stirnmitle
und ist von der Stirniläche nicht deutlich getrennt. Die Fühler haben ganz die
Form der vorigen Art, sind aber rot ; Untergesicht schmutzig gelb bis braun ; die
feine Behaarung des Kopfes ist weiss. Schwinger braun. Der pechschwarze Hinter-
leib hat spärliche weisse Behaarung. Beine schwarzbraun ; Metatarsen und die
beiden nächstfolgenden Glieder an den Hinterbeinen rotgelb, auch die Hüftgelenke
sind mitunter etwas heller. Die Flügel haben einen ganz milchweissen, farblosen
Ton, auch die Adern sind ganz weiss, Bandader blassgelb. Bandader fast unbe-
haart, dritte und vierte Längsader divergierend 2V2 mm lang.
Aus Ober-Ägypien (Coli. Schnabl und Becker).
144. Scoliophthalmus arabicus n. sp.
Thorax nur sehr fein punktiert und daher glänzend schwarz mit etwas Metall-
schimmer. Brustseiten glänzend. Schwinger schwarzbraun ; die Behaarung ist
schwarz, aber so kurz, dass man den Körper als nackt bezeichnen kann. Kopf
rostrot, am Scheitel und Hinterkopf verdunkelt. Stirn nicht ganz IVa'nal so breit
wie ein Auge ; Stirniläche speckglanzend wie das Scheiteldreieck ; letzleres ist
17
130 TH- BECKER
schmal und lang, an der liasis ungefähr von halber Stirnhreilc und reicht bis zu
den Fühlern. Fühler und Backen roslrot, letztere glänzend und breil, mindestens
dopj)elt so breit wie das dritte Füiilerglied. Hinterleib glänzend pechschwarz, fast
nackf. Beine nebst Vorderhürten rostrot; alle Schienen und die Endglieder der
Tarsen schwarzbraun. Flügel blassbraun, das Wurzeldrittel deutlich heller und
etwas gell)lich. Die Adern sind dementsprechend braun und blassgclb gefärbt.
2 mm lang.
1 l^xemplar ans Suez in der Sammlung des Ungar. Nalional-lNIusenms.
Siphonellopsis.
Sthobl, Memorüis de in H. Soc. Esp. de Hlst. Nat. Madrid, III. äCAi [96.] (1896).
Von schmaler Gestalt; mit den verdickten Vorderschenkeln an die Gattung
Borbonis erinnernd. Thoiax schwach behaart und beborstet, mit deutlich hervor-
tretenden Schulterbenlen ähnlich der Gattung Tachypeza. Kopf rund, Mundrand
abgerundet, wenig vortretend, mit einer deutlichen Mundborste und zwei eben-
solchen Backenborsten. Bussel nicht verlängert. I'ühler in der Mitte der Höhe der
grossen nackten Augen einsetzend. Stirn nicht besonders breil mit grossem Schcüel-
dreieck. Vorderschenkel in beiden Geschlechtern verdickt. Flügel länglich mit kurzer
erster Lüngsader.
145. Siphonellopsis lacteibasis Strobi, cf?.
Thorax und Schildchen schwarz, wenig glänzend, weitläufig und kurz schwarz
behaart. Am Bande des Schildchens stehen zwei sehr kurze, stark konvergierende
Borsten. Brustseiten glänzend schwarz, Schwinger weisslich. Kopf kugelig, schwarz,
die mattschwarze Stirn nicht viel breiter als ein Auge. Scheiteldreieck gross, bis
zu den Fühlern reichend, glänzend schwarz, wie poliert ; drei deutliehe Fiontor-
bitalborsten ; das dritte schwarze F'ühlerglied fast kreistVirmig mit starker, verhält-
nissmässig langer Borste. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine mit etwas ver-
dickten Schenkeln, an den Vorderbeinen am stärksten, mit kurzen Härchen und
ohne Endborste an den .Millelsehienen ; die Färbung dei- Beine ist schwarzbraun,
mit rostgelben Vorderhüften, Schenkelringen und den ersten Tarsengliedern der
Hinterbeine. Flügel ziemlich lang, intensiv gebräunt, mit kräftigen Adern und milch-
weisser Basis. 27.2 — 3 mm lang.
Aus Spanien bei den Salinen von Medinaceli (Coli. Strobl).
Lasiopleura n. g.
von lÜGUJi Ijor.stig und jiXs'ip'/ .Seile.
Diese Art nimmt unter den sonst meist kahlen Oscinellinen eine besondere
Stellung ein, nicht nur durch die besondere Länge der Behaarung und Beborstung,
sondern auch wegen des ganz anderen Charakters der Behaarung. Während bei
allen bisherigen Oscinellinen der Thorax mehr oder weniger dicht und gleichmässig
punktiert und behaart erscheint, sehen wir hier eine kräftig ausgebildete Einzel-
reihe von 4 — 5 Dorsozentralborsten und dazwischen auf dem sonst nackten Rücken
nur zwei Beihen divergierender Akrostikalbörstchen ; vier Schildborsten ; ferner auf
den Sternopleuren, was sonst nie vorkommt, zwei wenn auch kleine, so doch
deutliche Borsten. Dementsprechend sind auch Hinterleib, Beine und Flügel ver-
hältnismässig lang behaart ; dahingegen sind die Augen nackt. Man kann die.se Art
unmöglich mit den übrigen Oscinellinen zusammen bringen.
CHLOROPIDAE 131
1 Iß. Lasiopleura longepilosa Stkobl [Osciiii.s].
Thorax sclivvarz, orzgrüii bereift mit den oben angegebenen Borsten und
Huaien. Brnstseiten auf der oberen Hälfte zart braunlich bereift. Schwinger gelb.
Kopf vorne gell), hinten schwarzbraun mit drei deutlichen Froutorbitalborstcn,
ausserdem noch mit einigen Höistchen am Rande des schwarzbraunen, nur matt-
glänzenden Scheiteldreiecks und auf der übrigen Stirnfläche. Mundrand mit je zwei
Borslen. F'ühler schwarz, Wurzelglieder rot; das dritte (ilicd pubescenl mit schwarzer
Borste. Hinterleib pechbraun. Beine schwarzbraun; Vorderhüften und die Wurzel-
iiälfte aller Schenkel und die Vorderschienen gelbbraun, deutlich behaart, auch die
Randader und die Flügellläche selbst. Aderung ohne besondere Abweichungen.
Siehe im übrigen Stkobi.'s ausführliche Beschreibung. 2 — 'ly., mm lang.
Aus Steiermark (Coli. Strobl), aus Schlesien und Siebenbürgen ((.loll. Becker).
Microneurum Beck. (1903).
Siplmnculina Rond., Prodr. I. 128 (1856) p. p.
Als typisches Exemplar seiner Galtung hat Rondani »S. breinncivis ge^iannt,
ohne jedoch diesem Namen eine Beschreibung hinzuzufügen und so seine Galtung
zu begründen.
Ich kenne zwei Arten, welche sich durch sehr kurze zweite Längsader bemerk-
bar machen, ausserdem aber noch mit nicht besonders verlängerten Rüssel eine
gezeichnete Stirn haben ; es sind dies die beiden Arten Oscinis oniatifmns Lw.
und signatuin Wollast. Die Orbiten sind nämlich hell, fast metallisch bestäubt ;
diese hellen Streifen sind aber durch kreisförmige Wurzelpunkte der Orbitalhärchen
durchbrochen und geben dadurch eine besondere Zeichnung. Diesen beiden Arten
stelle ich aber noch zwei andere zur Seite: Siphonella quinquangiiln Lw. und
uenea Macq., die mit ihrer besonders kurzen zweiten Längsader ebenfalls hierher-
gehören, obwohl ihre Orbiten von einfacher Bildung sind und sie ihrer Rüssel-
bildung wegen auch zu Siphonella gestellt werden könnten, was ja auch bisher
geschehen ist. Legt man aber das Hauptgewicht auf die Bildung der zweiten Längs-
ader, so erscheint es wünschenswert, diese beiden Arten von der Gattung Siphoiiella
zu trennen, um dem Flügel dieser Gattung seinen einheitlichen Charakter nicht
zu rauben ; als (ibergangsformen zu SiphoiieUa sind beide Arten inmierhin aufzu-
fassen, während die beiden erstgenannten Arten ihre nächsten Verwandten in
Oscinella haben.
Arten- und S y n o n y ni e n - R e g i s t e r.
1. aeueum M.\cq. [Siplionella].
psendulaevujata Stkobl. [Siphonella].
brevinervis Strobi, [Siphonetia] = oruatifroiis I.w.
hiniinerins F^onii. [.Si])hiinculina\ = oruatifroiis Lw.
iiiacitlil'rons Beck. = oruatifroiis Lw.
2. oruatifroiis Lw.
brevinervis Strobl.
brevinerinx Rond.
maciilifrons Beck.
pseudolaeingala .Strobl — aeneuiii Macq.
;! <|uin(|iiangnlnm Lw. [Siphonella].
4. Hi^iiatuni Wollast [Oscinis].
17'
132 TH. BECKER
B c s l i 111 niu n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Froiitorliilalleisten hell bestäiil)!, durch punktföriiii<*e unhesüiubte Wurzel-
necUcii der zarten Orbilalbörsichen lleckeiiarlit; iiiiterbrocheii .... '1
— Froiilorhitalloisteii niclit duich hollerc Besläubiuii^ und Zekhnun«^ von der
Stirnlläche sicli abheilend .'i
2. Thorax und Bruslseilen schwarz, mafl, durch mclallisch i>ell)orano, punkl-
lörmige Zeichnung wie marmoriert; grössere Art signatuni Woi.l.^st.
— Thorax und Hrustsciten glänzend schwarz; kleine Art ornatifrons Lw.
;{. Thorax glänzend erzfarbig, Schildclien nur mit sehr kurzen Handborsten.
Scheiteidicieck gross, glänzend, schwarz mit deutliciier Mittelfurche
aeneum Macq.
— Thorax schwarz, mattbraun bestäubt, Schildchen mit sechs, etwas radial
gestellten Randborsten. Scheileldreieck matt schwarzbraun
quinquangulum Lw.
117. Microneurum ornatifrons Lw. — Taf. IIl, Fig. 52 — 54.
Thorax glänzend schwarz, zart fahlgelb behaart; Schildchen matt, nicht glän-
zend, wie LoEw schreibt, mit sehr kurzen liandbörstchen. Schwinger schwarz.
Kopf desgleichen; Stirn malt mit weisschimmcnuien Orbitalleisten, auf denen drei
kleine schwarze I'imklllecken stehen. Scheiteldreicck glänzend schwarz, ziemlich
gross. Fühler und Taster rot bis gelb. Mnndrand etwas vorstehend, lUissel massig
lang gekniet. Hinterleib pechschwarz. Beine schwarzbraun; Schenkelknnpf, Schenkel-
spilze, Schienen mit Ausnahme der Hinterschienen und die Tarsen lolgelb. Flügel
glashell mit gelben Adern ; der dritte Bandaderabschnitt mein- als dopjielt so lang
als der zweite; die Fntfernung beider Qneradern von einander so gross wie der
letzte Abschnitt der fünften Längsader. V/^ mm lang.
In Süd-Europa und auf den Kanarischen Inseln (('.oll. Loi-:w und Bkckhk).
118. Microneurum signatum Worj.Asr. |0.<;r;/i/.s|.
Thoraxrücken und Stirn mit einem graugelben metallglänzenden Überzug,
der tlurcli llaarwurzelpunkte und Stiiche sieiiartig duichbrochen wird. Taster und
Fühler rotgelb. Rüssel mit massig langen zurückgeschlagenen Saugilächen, glä^izend
schwarz. Flügel biass gcibbräunlich mit hellbraunen Adern ; dritter Bandader-
abschnitl fast dreimal so lang als der zweite; die hintere (juerader steht sehr schief
zur vierten, aber senkrecht zur fünften; ihre Knifernung von der kleinen Querader
ist gleich ihrer doppelten eigenen Länge; reichlicii. 2 mm lang.
Von Madeira (("oll. Bkckkis).
1 I'.). Microneuruni quinquangulum Lw. [Siphonclln].
Charakteristisch durch die Winkelslellung, in welcher die W'urzclzellen mit
den llinterrandzelleu zusammenslossen sowie durch das grosse dritte Fühlerglied.
Thoi'ax und Schildchen schwarz, durch braunen Reif etwas matt, kaum etwas
glänzend, punktiert ; letzteres halbkreisförmig, gewölbt mit sechs etwas radial
gestellten schwarzen Randborsten Behaarung äusserst kurz und schwarz. Schwinger
schwarz, Brustseiten pechscliwarz, schwach glänzend, auf den Meso- und Ptero-
pleuren matt wie der Thoraxrücken. Stirn breit, maltschwarz, fast doppelt so breit
wie ein Auge, mit grossem, fast die ganze Stirntläche ausfüllenden, matt schwarz-
braunen Scheiteldreieck. F'üliler sehr gross, schwarz, drittes Glied am unteren
Drittel rot, etwas |nibescent mit deutlich abgerundeter Vorderecke und zarter
Borste. Augen gerundet, sehr schwach inibescent. Backen sehr schmal, in gewisser
Richtung weissgrau schimmernd. Taster schmal, rotgelb. Mundraud abgerundet,
massig vorslehend, Rüssel nngelähr von Kopfeslänge. Hinterleib matt |iecbl)raun
CllI.OKOl'lüAli 133
Beine und Vnrderlu'ifteii hell n)tf>ell). Hinter- und Miüelschenkel reiciilich auf ihrer
Wnrzeliuilfle. Hinlerschiencn aul' ihrer Mitte «ebräunt. Flügel wasseiklar mit hlnss-
braunen Adern: erste Langsader ziemlich lang, der kleinen Querader gegenüber
mündend ; die zweite kurz, so dass der zweite Randaderabschnitt nur ungelidn-
die halbe Länge des dritten hat; dritte und vierte Langsader parallel; der letzte
Abschnitt der fünften Längsader 1'/ mal so lang als die Entfernung der beiden
(jueradern von einander; hintere Querader sehr schräge gestellt. 1'/, mm lang.
Aus Ungarn : Orsova (l d in Coli. Lüew).
150. Microneurum aeneum Macq. [Siphonella \.
Thorax und Schildchen erzfarbig glänzend, fein und etwas reihenl'örmig punk-
tiert; das Schildchen halbkreisförmig, etwas gewölbt um\ nur mit sehr kurzen
Randbörslchen ; Behaarung fahlgelb schimmernd. Brustseiten ganz glänzend pech-
schwarz. Schwinger schwarz. Stirn niattschwarz mit grossem, glänzend schwai-zen
bis fast zu den Fühlern reichenden Scheiteldreieck, das eine deutliche Mittelhnche
zeigt. Augen gross, gerundet, nackt. Mundrand etwas vortretend. Fühler und Taster
rotgelb bis braun. Rüssel in seinen beiden Teilen fast von Kopfeslänge. Backen
kaum so breit wie das drille Fühlerglied. Hinterleib glänzend schwarz ; Reine des-
gleichen, Spitze der Schenkel, Schienenenden und Tarsen rotgelb. Flügel farblos,
dritter Randaderabschnitt mindestens doppelt so lang als der zweite ; letzter
Abschnitt der fünften Längsader nur wenig länger als die Entfernung beider Quer-
adern von einander. V/^ — V/.^ mm lang.
Mittel-Europa (Coli. Beckek).
Siphonella ', tc^ ''''■-
Macq., S. ä HiilT. II. 584. 7. (1S;{5). /;
Eurinella Meunikk, Ann. Sog. lint. I-r. Mull. CXCIII. (1893).
Opetiophora L\v., p. p. Bert. Rat. Z. (1872) Cent. X. 9ü.
Siphuncidina Rond., Prodr. I. 128. (185(i). p. p.
M,\CQUAnT hat den Gattungscharakter sehr richtig in folgende haupisächlicbste
Eigenschaften zusammengefasst : Rüssel lang, Saugflächen nach hinten gebogen und
verlängert. Untergesicht kurz, Mundrand unten vortretend. Thorax und Schildchen
punktiert; letzteres gross. Hintere Querader der Flügel etwas schräg gestellt. Wemi
wir noch hinzufügen, dass die Augen in den meisten Fällen pubescent sind, so ist
das Hau|)tsächlichste in wenigen Worten gesagt. In der Regel sind die Tiere dieser
Gruppe schwarz, von massigem Glänze ; es kommen aber auch einige mit gelbem
oder grau bestäubtem Thorax vor. Abweichungen hinsichtlich des Vortretens des
Mundrandes, .Ausbildung des Rüssels und Behaarung der Augen sind auch hier
wie in allen Gruppen der Familie selbstverständlich. Die Unterschiede von der
zunächst stehenden Gattung Lipnra werden bei dieser ausführlich besprochen.
Meunieu hat lH9[i 1. c. erwähnt, dass Siphoiwlla oaciniiia V.\lu. pubescente
Augen habe; aus dem Umstände, dass diese Eigenschaft in der Gatlungsbeschrei-
bung früherer Autoren nicht hinreichend gewürdigt worden, hat Meunieu den
Anlass hergeleitet, für diese Art oscininn ¥ma,. einen neuen Gattungsnamen Euri-
nella einzuführen, ein Vorgang, der gleich unnötig wie unverständlich erscheint,
nachdem Macquaht gerade auf diese Art seine Gattung Siplionella errichtet hatte.
Die I'ube.scenz der Augen ist bei dieser Gattung nur von ganz untergeordnetem
Wert und höchstens als Artmerkmal mit verwendbar, denn wenn es auch einige
nacktaugige Arten gibt, wie S. nifkornis Macq. und palposa Fali,., so ist bei der
Mehrzahl doch die Pubescenz wenn auch häufig undeutlich vorhanden.
134 TU. BECKER
Wenn ich die LoEwsche (iattiinji Opetiophora hier als synonym mit eingu-
lühii habe, so wolle man die Begründung hierfür bei der einzigen hier in Frage
kommenden Art S. laniinifornix Bfxk. in deren Beschreibung ersehen.
Die typische Untersuchung und Veigleichung der 30 im Katalog der palüark-
lischcn Dipteren aufgezählten Arten hat Anlass zu einer wesentlichen Veränderung
der Liste gegeben.
Ks kommen zunächst in Wegfall die Arten; neuen IMac^., breinneivis Strokl,
brevincriiix Rond., ornatifrons Lw., pseudolneuigala Strobl und quimpuingiiln Lw.,
die ich als besondere Grupj)e unter dem Gattungsnamen Microneurum vereinigt habe.
Ferner kommen in Wegfall :
S. capreola Halid., die der Beschreibung nach eine Elnchipiern ist.
S. lueingnlo Fall. = Haplegis larsaln Fall.
i'. niveipcnnis Sthobl = Desmometopn nineipennis Strobl.
= Desnwmelopn simplicipes Bkck.
Als Synonyme scheiden ferner aus.
S. anguslifrons Meig. = oscininn Fall.
S. bnsulis v. Res. = oscininn Fall.
S. dnsgproctn Lw. = snlcicollis Meio.
S. diploloxoide.s Strobl = rußceps Macq.
S. Inevigatn Zett., Schin. (uec Fall.) =- oscininn P'all.
S. mnrginain Lw. = rn/icornis Macq.
S. Nonnkii Strobl. = longirosiris Lw.
■S'. nncis Pekris = rnficornis Macq.
.S'. obscnrifrons Lw. = apricn Meio.
Nach Au.sscheidung vorstehender LS Arten haben mir noch 12 Bestand. Diesen
treten als neue Arten Jiiuzu : 6'. Sirobli ('.ZKHr<\ ; pnrnlleln Beck; trinngnlnris Beck;
luminifonnis Beck und nsinticn Beck
Somit kennen wir zur Zeit 17 paläarktische Arten.
A r t e n- u n il S y n o n y m e n - R e g i s t e r.
(ini/itslifrons Mkig. — osciiiiiia Fall.
1. aprica Mkk;.
obscnrifrons Lw.
2. asiatica Beck.
aira Meic. = siilcicnllis Mkig. i>ar.
hasalis v lios. =^ oisciiiina Fall
cribriformis Heck [Oscinis] = iiiffriconiis \. Hus.
dasijprocla Lw. ^= snlcicollis Meig.
diplotoxoides Strohl - riiliceps Mach.
3. flarclla Zett.
hiecigata Zett., .Sciiin. (nee Fall) = osciiiiiia Kam.
\. lamiuiforniis Beck.
5. loii^irostris Lw.
Noimkii Strohi..
marginata Lw. = ruliconiis .VlACy.
(i. iiiiniitissima Strobl.
7, ni^ricornis v. Hos.
cribriformis Beck.
Iristis Lw.
nitida Meig. = oscinina Fall.
Xuvuldi Strohl = longirostris l.w.
CHLOROPIUAL 135
itiicis Pkhuis = rutlcoi'iiis MACy.
iihsrnrifrons L\v. = aprica Meu;.
8. osciiiina I'"all.
angustifrons Mku;.
bnsalis v. Ros.
laevujala SciiiN., Zett. (nee F"all).
nitida Mkig.
n. palposa 1"ai,i,.
10. parallpla Heck.
11. puiiiilioni8 Rjekk.
12. ruBcops MAC.y.
diploto.roides Strobi,.
13. riiftcornis Macq.
manjinata Lw.
nucia I'khkis.
14. sordldissima Stkobi,.
1.'). Strobli C/-ERNY.
16. Bülcicollis Meig.
aira Meig.
dasyprocta Lw.
17. triangiilaris Beck.
tristis Lw. = nigriconiis v. Ros.
B e s t i 111 111 u n j4 s l a b e 1 1 e der Arie n.
1. Ilioriix von gelbroter Grundfarbe 2
— Thorax schwarz, auf dem Hucken durch aschgiaue bis schwarzgraue Bestäu-
bung matt ■ 4
— Thorax schwarz, auf dem Rücken ohne dichte Bestäubung, mehr oder
weniger stark punktiert, stets mit grösserem oder geringerem Ghinz . . (i
2. Thoraxrücken mit 3 — 5 schwarzen bis braunen Längsslreifen 3
— Thoraxrücken niclit gestreift, sondern im ganzen etwas graubraun bestäubt.
Brustseiten rotgelb mit schwarzen Hecken. Beine rotgelb ; Schenkel und
Hinterschienen gewöhnlich auf der Mitte gebräunt ; sehr kleine Ait
ruficeps Macq.
3. Streifen des Thoraxrückens schwärzlich. Schulterbeule gelleckt ; Brustseiten
mit drei schwarzen Flecken. Hinterleib gelb mit braunen Binden oder
obenauf ganz verdunkelt. Beine ganz gelb oder gelb mit schwarz gestreiften
Schenkeln. Mittelgrosse Art pumilionis B.ierk
— Streifen braun. Schulterbeulen ganz gelb; Bruslseiten gewöhnlich nur mit
einem Fleck auf den Mesopleuren. Hinterleib und Beine gelb, ersterer
nur unbestimmt verdunkelt. Sehr kleine Art flavella Zeit.
4. Scheileldreieck glänzend schwarz. Brustseiten ganz glänzend pechschwarz.
Hinterleib matt schwarzgrau. Beine schwarzbraun, Kniee und Melatarsen
etwas heller. Rüssel lang ; sehr kleine Art triangularis n. sp
— Scheiteldreieck matt, schwarz. Brustseilen auf der Mitte matt 5
f). Thoraxrücken und Schildchen aschgrau bestäubt mit weisslicher Behaarung.
Kopf und Beine gelb longirostris Lw.
— Thoraxrücken und Schildchen schwarzgrau bestäubt mit schwarzer Behaa-
rung. Kopf und Beine schwarz sordidissima Stuüul.
(). Stirntläche deutlich etwas glänzend . 7
— Stirntläche ganz matt 11
7. Schwinger schwarzbraun cS
— Schwinger weisslich 1)
136 TU. BECKEK
8. Thüiax und Scliildclieii durcli starke Punktierung,' kaum noch etwas glän-
zend. Schildchen ausser zwei längeren Borsleu an der Spitze am Seiten-
randc mit vielen kürzeren Borsten besetzt. Scheitoldreieck etwas malt.
Fühler und Gesicht rötlich. .Mundrand deutlich voilretend; dritte und
vierte I.ängsadern nach oben aufbiegend ruficornis Maci^.
— Thorax und Schildchen feiner punktiert und deutlich glänzend ; Schildchen
am Seitenrande nicht durch viele Börstchen ausgezeichnet. Schcitel-
dreieck glänzend. Fühler und Gesicht schwarz, kaum etwas rötlich.
Mundrand nicht vorgeschoben. Taster rotbraun. Dritte und vierte Längs-
ader parallel und gerade verlaufend parallela n. sp.
!(. Mundrand kaum vorgeschoben. Untergesichl, Fühler und der vordere Teil
der Stirne rot ; letztere deutlich punktiert. Taster rotgelb, vorgestreckt.
Backen von gewöhnlicher Breite. Grö.ssere Art von "i'/j — 3'/^ mm Länge
palposa Fall.
— Mundrand kaum vorgeschoben, abgerundet. Kopf schwarz, nur drittes
Fühlerglied und Taster rot. Thoraxrücken eizfarbig, fast ganz matt.
Backen fast so l)reil wie die Augen hocli asiatica n. sp.
— Mundrand deutlich vorgestreckt. Thoraxrücken mit zwei ziemlich deut-
lichen Längsfurchen 10
lü. Untergesicht und Stirn ganz schwarz ; Thoraxborsten vielfach weisslich
sulcicollis Mlic.
— Untergesicht und Stirn an deren vorderem Teil rotgelb. Thoraxborsten
schwarz sulcicollis Mkig. var. atra Meig.
11. Flügel milchweiss. Thorax und Scbildcheu stark i)unktiert. Kopf, Hinterleib und
Beine schwarz, Metatarsen etwas heller. Scheileldreieck glänzend schwarz
und kurz. Mundrand nur wenig vorgeschoben. Legeröhre des Weibchens
säbelförmig und hornartig nach hinten ausgestreckt laminiformis Beck.
— Flügel blassbräunlich 12
12. Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig 13
— Thorax und Schildchen von reiner schwarzei- Farbe 15
13. Thoraxrücken mit drei deutlich punktierten Längslinien, sein- kurz schwarz
behaart. Stirne matt braunrot, vorne rolgelb. Scheiteldreieck kurz, gleich-
seitig, schwarz, kaum etwas glänzend. Fühler und Taster rot. Bussel in
beiden Teilen lang und dünn 14
14. Beine und Bauch hell rotgelb. Schenkel auf der Mille mitunler schwach
gebräunt ; grössere Art. 3 mm lang var. Strobli Gzeknv.
— Beine und Bauch schwarzbraun : Schenkelglieder, Kniee, vordere Schienen
und Tarsen roslgelb ; kleinere Art. 2 mm lang Strobli Czernv.
15. Mundrand deutlich, etwas spitz vortretend lü
— Mundrand breit abgerundet, kaum etwas vortretend 17
16. Thoraxrücken fein, aber sehr dicht punktiert. Stirn sehr lang; Fühler rol-
gelb. Brustseilen ganz glänzend pechschwarz. Beine rolgelb. Schenkel
und Hinterschienen schwarzbraun, vordere Schienen mit schmaler dunkler
Binde. Grössere .Art von 27.2- -3 mm Länge oscinina Fall.
— Thoraxrücken nicht auffällig punktiert. Stirn nicht besonders lang. Fühler
braunschwarz. Brustseiten glänzend schwarz, jedoch Meso- und Flero-
pleuren zum grossen Teil bestäubt. Beine rostgelb; Schenkel und Schienen
breit, schwarzbraun; kleine Art von l'/i mm Länge minutissima Stuobl.
17. Scheiteldreieck gross, bis zu den Fühlern reichend nigricornis v. Bos.
— Scheiteldreieck klein, nur bis zur Stirnmitte reichend aprica Meig.
Clll.OllOIMDAli
137
H e s c h r e i h u n g de r Arie n.
1")!. Siphonella ruficeps Mau^. {(liploto.voidcs Srnoisi^.)
Die sclivvarzj»r;uic Thoraxl'ärhiing, das goll)c SchildcliL-ii und die gelben,
schwarz gellecklen Bruslseilcn mil der gelben Kopfl'ärljung der Mau.h Airrselien
Beschreibung stimmen auch in der Grösse durchaus mit der SruouLschen Art
überein, so dass ich an deren Identität nicht zweiile, zumal wir diese charaklerisli-
sciien Färbungen in ihrer Zusammensetzung bei Iveiner anderen Art wiederfinden.
Ich liann Stüobl nur recht geben, wenn er seine Art wegen ihrer gelben Cirnnd
farbung in die nächste Nähe von S. piimilioni.s und /hnwlla stellt.
Thoraxrücken schwarzlich mit graubrauner Bestäubung und schwacher Längs-
furchung. Schildchen und Brustsciten gelbbräunlich, letztere an dem unleren Teil
der iMesopleuren und dts Sternums schwarz gelleckt. Schwinger hell ; die äusserst
kurze schwarze Behaarung schimmert, in besonderer Stellung besehen, fahlbraun ;
Schildrand mit zwei Haupt- und zwei Nebenborsten. Kopl'gell) bis bräunlich; Stirn
etwas breiter als das Auge; das Sciieiteldreieck hebt sich nur undeutlich und kaum
dunkler maltbräunlich ab; Ocellenhöcker grauschwarz. Augen pid)escent: Mund-
rand etwas vortretend ; Backen fast von der Breite des dritten Fühlergliedes, das
rot bis braun ist. Taster gelb. Hinterleib braun bis schwarz, an der Basis meist
heller, mitunter mit gelblichen Hinterrändern. Bauch gelb. Beine gelb mit auf der
Mitte verdunkelten Schenkeln und Schienen {d); bei dem 9 heller. Flügel blass-
bräunhch; die erste Längsader endigt der kleinen Querader gegenüber ; die zweite
ist etwas nach oben gebogen und kuiz, so dass der zweite Bandader-Abschnitl
nicht länger ist als der dritte; Queradern stark genähert, hintere sehr schief.
1 mm lang.
Mittel-Europa (Coli. Becker).
152. Siphonella pumilionis Bjeiuv.
Thorax und Schildchen gelb mit drei l)reiten schwärzlichen Längsslreifen und
kurzer schwarzer Behaarung ; Brustseiten mit drei schwarzen Flecken auf den
Meso-, Ptero- und Sternopleuren. Kopf und Stirn ganz gelb, letztere 17.^mal so
breit wie ein Auge; Stirn malt; das gelbe Scheiteldreieck hebt sich fast garnichl
von der Stirntläche ab, nur der Ocellenhöcker bildet mit seiner näheren Umjiebun"
einen dunklen Flecken. Augen etwas querliegend, pubescent; Mundrand deutlich
vortretend; Backen von der Breite des dritten Fühlergliedes; Bussel deutlicii ver-
längert. Hinterleib gelb mit braunen Querbinden und Mittellinie. Beine gelb,
Schenkel mitunter braun gestreift. Flügel blas.sbräimiich. l'/* — 1^4 i"'" '''"fi-
In Nord- und Mittel-Kuropa (Coli, Becker).
153. Siphonella fiavella Zeit.
Thorax und Schildchen gelb, ebenfalls mit Längsstreifen, von denen der
mittlere gewöhnlich deutlich geteilt ist, so dass man vier bräunliche Streifen sieht,
deren mittelste häufig sehr unscheinbar werden. Behaarung schwarz. Brustseiten
nm- mit einem schwarzen Fleck auf den Mesopleuren. Kopf gelb mil mattgelbem
Scheiteldreieck, das sich von der Stirntläche kaum abhebt. Stirn breit, fast doppell
so breit wie ein Auge, dieses deutlich pubescent. Taster, Bussel und Fühler gelb
deren drittes (llied am Aussenrande häutig braun. Schwinger blassgelb. Hinterleib
gelb, auf dci- Oberseile gebräunt; Hinlerrücken glänzend schwarz. Beine gelb.
Flügel farblos ; zweiter Bandader-.\bschnitl etwas länger als der dritte. Dritte und
vierte Längsadern parallel, an <ler Spitze aber etwas divergierend. 1 — 1'/^ nim lang.
In Nord- und Mittel-Europa, wahrscheinlich in ganz Europa ; ich fing sie
noch in Süd-F'rankreich.
18
138 ■"" BECKEH
131. Siphonella triangularis ii. sp.
Diese kleine Art ist durch das vfriiiillnismässig grosse j^länzende Scheitel-
dreiock leiciit zu erkennen. — Aus Tunis (Coli. Becker).
Thorax und Schildchen schwätz, durch helle Hestäuhung ganz mall schwarz-
grau; die äussersl kurze, kaum mit der Lupe erkennbare Behaarung ist weiss;
Furchen sind nicht vorhanden. Bruslseiten glänzend pechschwarz, nur an den
Mesopleuren etwas nadelrissig matt. Schwinger gelhbräunlich. Kopl' schwarz ; die
malle Slirn ist 17a<"al so breit wie ein Auge; das Scheiteldreieck gioss, gleich-
seitig und bis zur Slirnmilte reichend, glänzend schwarz. Fühler und Untergesicht
schwarz, Taster gelbbraun ; Rüssel lang gekniet, schwarz. Backen glänzend schwarz,
punktiert, so breit wie das dritte Fühlerglied. Augen fast nackt. Hinterleib matt
braungrau. Schenkel schwarz ; Kniee. Schienen und Tarsen roslgelb, erstere anf der
Mitle mit hraunei- Binde. P'lügel blassbräunlich. I7, mm lang.
155. Siphonella longirostris Lw. {Noinikii .Sthohl.) Strobl ventiliert bereits
die Frage, ob seine Art mit longirostris Lw. identisch sein könne; bei der typischen
Vcrgleichung finde ich keine Unterschiede.
Thoraxrücken und Schildchen matt aschgrau bestäubt mit teils schwarzen,
grösstenteils aber weissen Härchen ; die Bruslseiten glänzend pechbraun bis schwarz,
mit Ausnahme der Meso- und Pleropleuren. welche wie der Thoraxrücken matt
aschgrau sind. Kopf gelb mit schwarzen und weissen, vielfach ganz weissen Härchen
auf der gelben Slirn, die nach dem Scheitel hin verdunkelt ist ; das Scheileldreieck
hat eine sehr breite Basis, ist aber nur kurz und von matt schwarzgrauer Färbung
wie der Hinlerkopf .\ugen ziemlich kreisrund, pubescent; Backen von der Breite
des drillen FühlergUedes. Fühler und Taster rolgelb; Mundrand deullich vorge-
schoben ; der pechschwarze gekniete Rüssel hat in beiden Teilen eine besondere
Länge. Hinterleib rostrot bis schwarzbraun, an der Wurzel dann aber heller. Beine
hell rotgelb ; Hinlerschenkel mitunter etwas gebräunt Die Flügelfärbung wechselt
mil der allgemeinen Körperfarbe: hat man ein hell gefaibles Exemplar, so sind
die Flügel mehr farblos oder gelblich ; bei dunkleren Tieren sieht man eine mehr
graubräunliche Tönung. U/.^ — 27^ mm lang.'
Coli. Becker.
156. Siphonella sordidissima Sruom..
Thorax und Schildcben mall schwarzgrau mil schwarzer Behaarung; Brust-
seilen mit Ausnahme der scliwarzgrauen Meso- und Plero])leurei) glänzend schwarz.
Schwinger weisslich. Kopf matt schwarzbraun, vorne an der Stirn kaum etwas
rötlich; Slirn schräg abfallend; Scheileldreieck nur bis zur Slirnmilte laufend, mall
schwarzgrau. Augen deutlich pubescent; Mundrand stark vortretend. Fühler und
Taster schwarz, llinlerleib pcchscliwarz, niä.ssig glänzend. Beine schwarz, Kniee
und Tarsen bräunlich; erste bis dritte Längsaderu etwas nach vorne gebogen,
vierte an der Flügelspitze mündend, I74 — 2 mm lang.
Mir nur aus Ungarn (Coli Sthohi, und Mus. Nat. Hung.) bekannt geworden.
157. Siphonella ruficornis Macq. (S. micis Pekuis, inarginaia Lw.)
Wenn man diese in Süd- und Mittel-Europa häutig voikommende Art mit der
Beschreibung bei Macquart vergleicht, so bleibt kein Zweifel übrig, dass die bei
uns als iS. niicis bekannte Art mil seiner ruficornis gleichbedeutend ist; die Be-
schreibung des Schildchens ist charakteristisch.
' Oscinella fronteUa t'ALL. liat iu Grösse und Färbung nusserordeiiüich viel Ähnlichkeil
man unlerscheidet^sie aber durch die geringere Au.sbildung des Rüssels, dessen umgesclilagene
.Saugiläclien erlieblich Icürzer sind ; auch zeigt longirostris I.w. deullicli den vorgeschot)enen.
Mundrand, der den echten Sipliouellen im Gegensatz zu den eigeullichen Osciiüs-Aricn eigen ist
CHI.OROPIDAE 13!1
Thorax und Schildclu'u schwarz, stark iiiui ^roh punUlierl, wenig oder kaum
glänzend; Schildchen halhkreisförmig, ziemlich llach, an den Seilenrändern mit
zahlreichen kürzeren, an dei- Spitze mit zwei längeren Endborslen ; die Behaarung
ist schwarz, übrigens so kurz, dass sie auch hei schräger Beleuchtung kaum sicht-
bar wird. Brustseiten glänzend pechschwarz ; Schwingerknopf schwarzbraun. Ko|)t'
und Stirn etwas schräg nach vorne gezogen, letztere etwas breiter als ein Auge,
speckglänzend, grob punktiert mit einem Quereindruck auf der Mitte; das Scheitel-
dreieck hebt sich nicht durch stärkeren Glanz ab und ist in seinen Umrissen nur
undeutlich von der Stirnlläche getrennt. LJntergesicht gelb bis rotbraun wie die
I-'ühler. Augen etwas querliegcnd, unter der Lupe nackt, Backen breit, schwärzlich
breiter als das dritte Fühlerglied ; Taster rotgelb. Rüssel in seinen beiden Teilen
nicht ganz von Kopfeslänge. Hinterleib pechbraun, kaum etwas glänzend. Beine
pechschwarz; hintere Tarsen an der Wurzel rostgelb, Vorderlarsen braun; Hinter-
schienen etwas verbreitert. Flügel blassbräunlich ; erste Längsader lang, der kleinen
Querader gegenüber mündend; zweiter l^andader-Abschnitt kaum länger als der
dritte; zweite, dritte und vierte Längsader divergiei'end und etwas nach oben
gebogen ; hintere Querader schief liegend ; letzter Abschnitt der fünften Längsader
P^nial so lang als die Entfernung beider Queradern von einander. 2 — 3 mm lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker.)
158. Siphonella parallela n. sp.
Nur mit der vorigen zu vergleichen, jedoch durch erheblich stärkeren (ilanz
und durch abweichende Flügeladerung getrennt.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz, fein punktiert.. Schildspilze mit
zwei längeren Borsten; Behaarung kurz und ganz schwarz. Brustseiten glänzend
schwarz. Schwinger schwarzbraun. Kopf schwarz mit gleisscnder Stirnfläche; das
kleine Scheitcldreieck hebt sich deutlicher ab als bei ni/icornis. Rüssel nicht beson-
ders lang. Fühler und die auffallend grossen und vortretenden Taster schwarz, das
dritte Fülüerglied unten rostrot. Backen oben etwas hell bereift, unten glänzend
pechbraun. Hinterleib glänzend schwarz und schwarz behaart. Beine schwarz, Kniee
und Tarsen undeutlich rostbraun. Flügel schwach rauchgrau getriibt ; zweite, dritte
und vierte Längsader grade und parallel verlaufend, die zweite verhältnismässig
lang; der zweite Randader Abschnitt doppell so lang als der dritte; hintere Quer-
ader nur wenig schief gestellt. 2^/.^ mm lang.
Aus Kreta: Mons Ida (leg. Brno) Mus. Nat. Hung.
159. Siphonella palposa Fall.
Thorax und Schildchen schwarz, fast etwas erzfarbig, fein punktiert und
deutlich etwas glänzend, häufig auch mit zwei Längsfurchen auf dem Rücken. Die
Behaarung ist vielfach deutlich fahlgelb. Brustseilen stark glänzend, Schwinger
blassbraun. Kopf vorne gelb, hinten schwarz; die breite Stirn deutlich |)unklicrl,
schwarz behaart und etwas speckglänzend; das glänzend schwarze Scheileldreieck
hat weder eine besondere Breite, noch Länge. Die Augen sind so unvoUkonnnen
pubescent, dass man sie als nackt bezeichnen kann. Das Untergesicht springt nur
massig vor, desto mehr die gelben Taster. Fühler rotgelh mit braunem Vorder-
rande des dritten Gliedes. Backen von der Breite des letzteren, oben weiss bereift)
unten glänzend schwarz, welch letztere Färbung auf den Hinterkopf übergeht.
Hinterleib glänzend pechbraun ; beim d ist der letzte Ring verlängert, so lang wie
die beiden vorletzten zusannnen. Beine schwarz; Vorderhüffen, Schenkelglieder
und Kniee rostgelb bis braun. Flügel blassbräunlich. 2 — 3 mm lang.^
' Die zurückgeschlagenen Saugllächeii des Hassels sind bei dieser Arl rcclil kurz; es Ijüdel
somil dieselbe eine Übcrgangslorni zu den ccliten Oscinella-Xi-len-
18+
J[40 l'"- BKCKEH
Millcl- und Nord-Europa (Coli. Beckeh).
1(10. Siphonella sulcicoUis Mkig. {atra Mkk;, dasijprocht Lw).
Krslere ist nach liem typischen Exemplar in Paris nur eine am Kopf heller
gefiirhte Variante; plastische Unterschiede hahc ich zwischen beiden Typen nicht
auffinden können.
Thorax und Schildchen schwarz, bei schwacher Punktierung von ziemlichem
Glänze; die Farbe der Behaarung erscheint schwarz, die liorsten sind aber zum
grossen oder grössten Teil von heller Färbung; auf dem Rücken liegen zwei deut-
liche Furchen. Brustseiteu glänzend schwarz ; Schwinger iiell, gelbbräunlich. Kopf
ganz schwarz; Stirn gleissend, so dass sich das schmale, spitze Scheiteldreieck kaum
durch stärkeren Glanz abhebt ; das dritte Fühlerglied rotbraun, ziemlich gross, mit
nackter schwarzer Borste. Mundrand stark vortretend ; Backen von dei' Breite des
dritten Fühlcrgliedes, etwas runzelig. Augen querliegend, nackt. Rüssel glänzend
schwarz, beide Teile mindestens so lang wie der Kopf. Taster lang, slabförmig,
rotgelb bis braun. Hinterleib pechschwarz, mattglänzend ; der letzte Ring des d"
verlängert. Hüften, Schenkel bis nahe zur Spitze glänzend pechschwarz. Schienen
und Tarsen rotgelb, Mittel- und Hinterschienen mit brauner Binde. Flügel fast farb-
los, Adern gelbbräunlich ; dritte und vierte Längsadern grade und paiallel, hintere
Querader fast senkrecht gestellt ; letzter Abschnitt der fünften Läugsader doppelt
so lang als der Absland beider Queradern von einander. 2 mm lang.
Aus Griechenland und Österreich-Ungarn (Coli. Becker).
161. Siphonella laminiformis Beck. [Oscinis].
Das Weibchen hat eine säbelförmige Legeröhre und würde somit zu der Gat-
tung Opcliophora Lw., Berl. Eni. Z. 1872 centuria X lüö zu rechnen sein. Loew
sagt im übrigen, seine Art aus Texas O. straniinea habe die meiste Ähnlichkeit mit
der Gattung Lipara. Unsere Art hat den langen dünnen Rüssel einer SiphonelUi
und ähnelt mit ihrer verhältnismässig schmalen Stirn ganz der Art Siphnnelln aprira.
LoEw's Art hat sicher keinen langen Rüssel, sonst würde er dies hervorgehoben
haben. Aldrich hat ferner in seinem Catalogue of N. Amer. üiptera die Gattung
Opciiophorn als Synonym zu Hlppi'lales gestellt. Wir sehen hieraus, dass die Form
der säbelförmigen Legeröhre nicht auf eine Gattunj^ bescbräidil ist, sondern in ver-
schiedenen F'ormenkreisen vorkommt ; deshalb kann dies lediglich geschlechlliche
Kennzeichen nicht den Wert eines Gattungsmerkmals beanspruchen.
Thorax bei dichter Punktierung etwas glänzend mit zwei Längsfurchen.
Schildchen slaik gewölbt und genarbt: die kurze Behaarung fahlgrau schinmiernd.
Brustseiteu unten stark glänzend. Stirn des ^ so breit wie ein Auge, maltschwarz
mit glänzendem kurzen Scheiteldreieck. Fühler, Unlergesiciit und die dünnen Taster
ganz schwarz. Hinterleib glänzend schwarz; Beine desgl.; die Tarsen erscheinen
bei heller Pubescenz etwas rostgelb. Schwinger schwarzbraun. Flügel milchweiss
mit dunklen Adern, die drei mittleren Längsadern gerade verlaufend und parallel.
Das Hypopygium des c? ist klein, kegelförmig, glänzend .schwarz ; die Legeröhre
des ? wie oben angegeben. 27., — 3 mm lang.
Von den Kanarischen Inseln; ich sah auch ein Exemplar in der Sammlung
des Ung. Xational-Museums.
1()2. Siphonella Strobli Czeunv var. (Verb. zool. bot. (ies. Wien, DU',), p. 288.).
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, punktiert ; die Punktierung grup-
piert sich reihenföimig. so dass ähnlich wie bei der Gattung Notonaulax drei etwas
vertiefte Punklreihen entstehen, von denen die mittelste die schwächste ist. Die
Behaarung ist sehr kurz und schwarz bis fahlgelb ; die Brustseiten sind nur auf den
Meso- und Pleropleuren bestäubt, sonst glänzend pechschwarz bis braun. Augen sehr
CHLOROPIDAE ^41
luuz piibesceiit. Stiin gleichhrcil. l'/^m:'! so breit wie ein Auge, iiKiltbiaiin mit rotem
Vordcnunde, })unktierl und schwarz behaart; ScheiteldreiecU weder breit noch
lang, nur bis zur Slirnmitte reiciicnd, etwas glänzend wie der Thoraxrücken. Das
rostbraune Untergesicht tritt am Muiulrande ziemlich stark, aber nicht spitz, sondern
ai)gc'rundet vor, der unlere Mundrand ist mitunter schwarz. Backen von halber Breite
des dritten Fühlergliedes; letzteres mit den Tastern hell rolgelb; Rüssel sehr dünn
und beide Teile gleich lang. Schwinger rostgelb. Hinterleib rostrot l)is braun. Beine
rotgelb, Schenkel mitunter auf der Mitte gebräuul. Flügel deutlich etwas gelbbraun
mit braunen Adern, 'i'/a— 3 mm lang.
Die mir vorliegenden, von Du. Kertksz bei Novi im Küstcnlande des Adria-
tischen Meeres gefundenen Kxemplare sind nach Verglcichung mit den (>.EHNVschen
Typen eine etwas grö.ssere Farbenvarialäl mit rostrotem Hinlerleib und ganz gelben
Beinen. Alles andere ist der Stammform gleich.
Ich habe auch einige Exemplare in Loew's Sammlung, von Ehufh auf Korfu
gefunden.
103. Siphonella oscinina Faul, [angiistifrons Mek;., bnsdlis v. Ros., Uirvifjala
ScHiN. nee Fall , nitidct Meio. nach Zettehstedt's und Winihem's Typen.)
In Zetteustedts Sammlung stecken 12 Exemplare, darunter auch eine
FALLENsche Type, welche Fallen's Beschreibung durchweg entspricht. Die Fühler-
farbe wechselt von rosigelb liis rostbraun. Schiner hat geglaubt, die Exemplare
mit etwas hellerem drillen Fühlergliedc als nsciniiia Fall, die mit etwas dunk-
lerem als lacingaUi Fall, (kniten zu sollen. Madiza laeviciala Fall., Zett. ist
aber = Haplcgis invsata Fall. Wie Zetterstedt und Macquaht riclilig angeben,
isl C'hlorops iiiliild Meic. ebenfalls synonym.
Thorax und Schildchen schwarz, dicht und fein punktiert, ziemlich slark
glänzend mit kurzer schwarzer, bei schräger Beleuchtung fahlgelb schimmelnder
Behaarung. Schildchen so lang wie an der Wurzel breit, mil zwei längeren luul
zwei kürzeren Endborsten. Schwinger hellbraun. Brustscilen slark uiul ganz glimzend.
Kopf mit schräg ai)fallender mafischwarzer Stirn; letzlere beim c?' , so breit oder
etwas schmäler als ein Auge ; diese deutlich pubescent. Scheiteldreieck bis zur
Mitte reichend, glänzend schwarz; Fühler unterhalb der Augenmitte einselzend
rot bis schwarz. Mundrand so weit vorlrelend wie das drille Füblerglied ; Backen
sehr schmal, nicht breiler als die Hälfte des drillen Fühlergliedes. Taster lang und
dünn, schwarz bis rotbraun. Rüssel schwarz, sehr dünn und lang. Hinterleib
pechbraun bis schwarz, glänzend mit sehr kurzer schwarzer Behaarung. Beine
glänzend |)echschwarz mit rostgelben Knieen, Schienenenden und Tarsen. Flügel
wässerig graubraun; erste Längsader zwischen beiden Queradein mündend; zweiter
Randaderabschnilt ungefähr doppelt so lang als der dritte. iMitfernung beider Quer-
adern von einander halb so laug wie der letzte Abschnill der lünflen Längsader;
zweite, drille und vierte Längsadern parallel. 2^/^ — 3 mm lang.
Nord- und Mittel-Europa. (C.oU. Becker.)
Ißl. Siphonella minutissinia Sthobl.
Thorax und Schildchcn glänzend schwarz, mit zarter bräunlicher Bereifung,
die dem Glanz keinen Abbruch tut. Behaarung schwarz; Brusfseiten bis auf die
grau bestäubten Meso- und Pteropleuren glänzend pech.schwarz. Schildchen mit
zwei stärkeren Borsten. Schwinger blassbräunlich. Kopf schwarz bis rotbraun ;
Stirn gleichbreil, elwas breiter als ein Auge, matt mit einem wie gewöhnlich kurzen,
aber doch etwas glänzenden Scheiteldreieck. Augen gross, zart pubescent. i^acken
sehr schmal, nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied : Mundrand deutlich
vortretend. I^'ühler und der lange Rüssel schwarz ; Taster gelb bis braun. Hinter-
14a TH BECKER
leib glänzend pechschwarz. Beine rotgelb, beim d Schenkel und Schienen breit
braunschwarz ; beim ? ist diese Biännung nur schwach ausgebildet. Flügel blass-
braun, in der Aderung ohne Abweichung von dem gewöhnlichen Typus. IV4 mm lang.
Dalmaüen, Ungarn. (Coli. Bec.kkh.)
Variante. Die in der Sammlung des Ungar. National-Museums vorhandenen
Kxemplare weichen elwas in der Färbung ab; bei ihnen sind (lesichl, der vordere
Teil der Stirn und die Fühler zum grössten Teil gclbrot.
K')"). Siphonella nigricornis v. Ros. {crihriformi.'; Beck. [Osrinis] Zeilschr.
Hym. u. L)i|)f. VII, 1V)07, p. 396. 4 If) ; trisiis Lw.)
Diese Art ist durch das grosse Scheiteldreieck ausgezeichnet.
Tiiorax und Schildchcn schwarz, dicht und grob punktiert, so dass die Fläche
fast ganz malt und kaum glänzend erscheint. Das Schildchen ist spitzbogenförniig,
kaum gewölbt mit vier ungleich langen Endborsten. Die kurze Behaarung erscheint
bis schräg einfallendem Licht fahlgelb. Schwinger schwarzbraun. Brusfseiten ganz
glänzend pechschwarz, jedoch sind die Mesopleuren stark gefurcht. Auf der matt-
schwarzen Stiin, die reichlich so breit wie ein Auge ist, liegt ein grosses, glänzend
schwarzes Scheiteldreieck, das an seiner Basis nicht ganz die Scheitelbreite ein-
nimmt, aber doch fast bis an die Fühler reicht. Taster und Fühler rotbraun, deren
letztes Glied schwarz. Untergesicht kaum etwas vortretend. Augen deutlich pubescent.
Backen kaum so breit wie das dritte Fühleiglied. Rüssel in beiden Teilen kürzer
als der Kopf Hinterleib glänzend pechschwarz, schwarz behaart. Beine dunkel,
Kniee, Schienenenden und Tarsen rotgelb. Flügel blassbräunlich ; die erste Längs-
ader mündet zwischen den Queradern; zweiter Bandaderabschnitt V/.,ma\ so lang
als der dritte; letzter Abschnitt der fünften Längsader l'/imal so lang als die
Kntfernung beider Queradern von einander ; hintere Querader ziemlich steil.
2^/., — 3 mm lang.
Mittel-Europa bis Nord-Afrika (Tunis).
166. Siphonella aprica Mek; (obsciirifrons Lw\)
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich glänzend mit schwarzer in schräger
Beleuchtung fahl schimmernder Behaarung, dicht punktiert. Schildchen halbkreis-
förmig. Brustseiten ganz glänzend pechschwarz. Schwinger hellbraun bis dunkel.
Kopf und Stirn nicht besondeis vorgeschoben, elwas gewölbt, matt schwarzbraun,
.so breit wie ein Auge mit kleinem, glänzend schw\'uzen Scheiteldreieck ; drittes
b'ühlerglied rot bis braun mit schwarzer Endhälfte. Untergesichl und Backen
schwarz, letztere nicht breiter als das halbe dritte Fühlerglied, erstere am Mund-
rande kaum vortretend. Augen pubescent. Taster mid Bussel schwarz, letzterer in
beiden Teilen kürzer als das Untergesicht. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine
pechbraun; Kniee, Schienenenden und Tarsen rostgelb. Flügel wässerig braun;
erste Längsader zwischen beiden Queradern mündend; zweiter Bandaderabschnitt
IV2 bis doppelt so breit als der dritte. Querader Entfernung gleich '/.i der Länge
des letzten Abschnittes der fünften Längsader; hintere Querader wenig schräge
gestellt ; zweite, dritte und vierte Längsader schwach divergierend. 2 — 27.i nun lang.
In Mittel- und Süd-Europa (Coli. Becker.)
167. Siphonella asiatica n. sp.
Eine der S. palposa nahestehende Art, durch dunkleren Kopf, längeren Rüssel,
nicht glänzenden Thoraxrücken unterschieden.
Thorax und Schildchen erzfarbig, ziemlich stark punktiert und daher kaum
etwas glänzend, im Gegensatz zu S. palposn ; auf dem halbkreisförmigen etwas
gewölbten Schildchen stehen die beiden Endborsten viel weiter auseinander als bei
palposa ; auf dem Thora.xrücken machen sich zwei seichte Furchen bemerkbar,
CHLOROPIDAE 148
Bruslseilen olünzeiid schwarz. Kopf pechschwarz, Stirnfläche deutlich etwas speclc-
glänzend. Das kleine Scheiteldreieck zeichnet sich kaum durch etwas stärkereu
Glanz ans, gehl aber von der Stirnmille an mit deuMicIi linearer Verlängerung liis
zu dem Vorderrande der Stirn. Untergesichl stark abgerundet, kaum etwas vor-
tretend. Fühler und Taster rot, letztere aber nicht vortretend. Stirn 174 — '2mal so
breit wie ein Auge: diese sind nur klein, die Backen daher sehr breit, sie haben
fast die Breite der Augenhöhe und sind mindestens doppell so breit als das drille
Fühlerglied, ihre Fläche ist namentlich auf der unleren Hälfte stark genarbt ; der
Rüssel hat auch in seinem zweiten Teil eine grössere Länge als bei S. polposa.
Hinlerleib pechschwarz. Die Behaarung des Körpers ist kaum sichtbar, aber hell.
Schwinger schmutzig weiss. Beine schwarzbraun, Kniee, Schienenspitzen und Meta-
tarsen mehr oder weniger roslgelb. Flügel etwas rauchgrau mit braunen normalen
Adern. 2^/^ — 3 mm lang.
Aus Zenlral-Asien : Togur Tjurae, Kogard Tau. (li)(>2. III. ."{(l, leg. Tanchk,
Mus. Zool. Hamburg et Coli. Becker).
Lipara Meig. 1880.
Gyninnpoda Mxc.q. 1835; Homahira WiEi). nee Meig. 1830.
Breit und plump gebaute, durch dicht anliegende, verhältnismässig lange Be-
haarung gekennzeichnete dunkle Arten; die Thoraxhaare sind bei einigen Arten
nach verschiedenen Richtungen hin gescheitelt, so dass sich dadurch streifen- oder
fleckenarlige Zeichnungen ergeben. Die Liparen stehen den Si|)honellen ansser-
oidentlich nahe, wenigstens den schwarzen Arten dieser Gattung. In nachstehender
vergleichender Gegenüberstellung beider Gattungen wird man, wie ich glaube, am
besten das Gemeinsame uiul das Trennende zu überblicken in der Lage sein.
Lipnra. Siphonella.
Stirn besonders breit ; die Augenränder Slirn nicht besonders breil ; die Augen-
laufen unterhalb der Fühler in der ränder laufen konvergierend, höch-
Begel divergierend; das Uniergesicht stens parallel; Untergesicht daher
ist daher gewöhnlicli erheblich brei- schmäler, höchstens ebenso breil
ter als die Stirn. wie die Stirn.
Backen sehr breit, 1'/.^ — 2mal so breit Hacken schmal, gewöhnlich nur von
wie das drille Fühlergliod, selten halber Breite des diitten Fühler-
schmider. gliedes.
Rüssel ohne besonders lange knieför- liiissel mit längerer bis sehr langer
mige Bildung. knieförmiger Bildung.
Mundrand nicht aufgeworfen, sondern Mundrand meist deutlich aufgeworfen,
abgerundet.
Au(/en verhältnismässig klein, dcullich Augen ziemlich gross, nackt oder nur
behaart, selten grösser. undeutlich pubescenl.
Die Fühler-, Bein- und Flügelbildung ist in beiden Gattungen ziemlich über-
einstimmend; die erste Längsader ist lang und endigt in der Mitte zwischen beiden
Queradern. Das Schildchen ist sehr gross, eine Figenschaft, die bei einigen Sipho-
nellen auch schon zum Ausdruck kommt und den Übergang einleitet.
Zu den vier im Katalog genannten Arten lucens Mkio., minima Strobl, rufi-
iarsis Lw. und similis Schin. kann ich noch ein vierte : oscinella n. sj). hinzufügen
L. ru/itarsis Lw. wird Synonym von iomentosa Macq., die als selbständige Art
wieder entdeckt worden.
144 TH. BECKER
Arte 11- und S y n o ii y m e n - R e g i s t e r.
grisea Wied. = lucens Meig.
1. liicf^us Meig., Macq.. Sciiin., Kaltknb.
grisea Wied.
2. iniiiinia Stuohl.
li. osciiiella Beck.
rii/itarsis I.w. = toiiieiitosa Macq.
I. similis Sciiin., Heegkr, Lw., Gihaud. Km.tenh.
f). foiiieiitosa Macq., Feruis, IIeeger, Lw.
i-n/ilarsis Lw.
B c s l i 111 111 u n g s t a 1) e 1 1 c der Arien.
1. Tlidiuxriicken mit weicher Behaarun«, die nach verschiedenen Richtungen
iiin gekäiiinil erscheint, so dass streifen- oder fleckenartige Zeichnungen
liervorlreten. . . . , , 2
— TiioraxrücUen mit feiner Behaarung, die ohne besondere Richtungsänderung
einfach nach hinten geneigt ist . , 3
2. Taster und das dritte Fühlerglied schwarz. Grosse Art von (5-7 mm Länge
lucens Meig.
— Taster und das dritte Fühierglied rotgelh. Mittelgrosse Art von 4 — 6 mm
Länge similis Schin.
',). Backen 2 — 3mal so breit wie das dritte Füiilcrglied, Taster scliwarz. Beine
sclnvai/.hraun ; Kniee und die Tarsen rotgelh. Miltclgrosse Arl von 'A — 4V.j
mm Länge tomentosa Macq.
— Backen niclit breiter als das dritte Fühierglied. Tastei- rotgelb. Beine i'ot-
gelb. Schenkel auf der Mitte breit schwarziiraun ; Hinterschienen mit
braunei- Binde. Kleine Art von 2'/., mm Länge oscinella n. sj).
— Backen nur von halber Fühlerbreite. Taster und Fühler ganz schwarz.
Beine glänzend schwarz; Tarsen rotgelb ; kleine Art. 2^/.,^',\ mm lang
minima Sthobl.
1^ esch r e i 1) u n g der Arten.
UiS Lipara lucens Meig. d9 {(jiisea Wifo.)
Thorax und Scliildchen matlschwarz, punktiert, mit anliegender, lilzartiger,
gelbbräimlicher bis blass messingfarbencr Behaarung, die durch Scheiteluiig in drei
breite Rückenstreifen zerfällt, welche durch die Quernahl noch lleckeiiarlig imler-
brochen werden. Scliildchen gross, länger als breit; die Ilaare nach der Mittellinie
bin gescheiteil. Schwinger schwarzbraun. Meso- und Pleropleuren grau bereift ;
Sternopleuren gelblich behaart. Kopf breit, Stirn stark punktiert und kurz gelb
behaart, zweimal so breit wie ein Auge. Backen breiter als die halbe Augenhöhe.
Taster schwarz; Fühler desgl, die ersten Glieder rot ; Scheiteldreieck kurz, undeut-
lich begrenzt. Hinterleib mattschwarz, seidenartig gelbbraun behaart. Beine schwarz-
braun, Kniee, Schienenenden und Tarsen rostrot bis rostbraun, hell behaart. Flügel
bräunlich; Queradern auf der Flügelniitte ; ihre Fiilfeniimg von einander gleich
der Länge des letzten Abschnittes der fünften Längsader, ß— 7 mm lang.'
Mittel- und Süd-Europa.
' Es ist mir zweifelliaft geblielieii, oi) die näciistfolgende Art eine selbständige ist oder
niii- eine kleinere, etwas hellere Varietät. Äu.ssere Unterscheidungsmerkmale au.sser der etwas
gerillgoren Grös.se und der helleren Fühler und Taster habe icli nicht auflindon können.
Die Lebensweise der Larven beircflond siehe; Wagner, W. Über die Gallen von Lipara
lucens Meig. — Verhandl. Verein nat. Unterhalt. Hamburg XIII. 120-1."..-), S. Fig (1907i.
CHLOROPIDAE 145
169. Lipara similis Schin.
ThoraxiücUen mattsch\Yarz, piinklieit, mit lieller, filzarlif^er Behaarung und
streifenförmiger Anordnung, ähnlich wie bei der vorigen Art. Schwinger schwarz-
i);-auu. Brustseiten auf Meso- und Pleropleuren grau bestaubt, Sternopleuren etwas
behaart. Stirn je nach Geschlechtern V/^—2y^nial so breit wie ein Auge, ganz
matt schwarzbraun, stark punktiert und fahlgelb behaart; Scheiteldreieck kurz,
undeutlich begrenzt. Backen von der gewöhnlichen Breite. Fühler und Taster rot-
gelb. Hinterleib pechbraun, matt, kaum etwas glänzend. Beine schwarzbiaun. Kniee
und Tarsen kaum etwas heller. Flügel schwach bräunlich bis glashell. I— (i mm lang.
Mittel Europa (Coli. Mus. Wien).
170. Lipara tomentosa Macq. {nifiiarsis Lw.)
Diese Art ist von ICggers und Fraukni-eldt in ihren Sammlungen als Inincn-
iosa Macq. gedeutet, während Schineh in seiner Fauna austriaca ofl'enbar ohne
Kenntnis dieser Exemplare die Art tomentosa als gleichbedeutend mit lucens Meig.
angesehen hat. Macquart's Beschreibung deckt sich mit den EoGEKSchen und
FRAUENFELüTschen Typen, gleichzeitig aber auch mit nifilnrsis Lw., die mm als
synonym aufzuführen ist.
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich dicht punktiert, aber doch noch
etwas glänzend, mit weissen, kurzen, gleichmässig nach hinten gerichteten Ilaaren;
an der Schildchenspilze zwei parallel gestellte feine Borsten. Brustseiten durch
Punktierung und Furchung der Mesopleuren etwas matt. Schwinger bräunlich. Stirn
doppelt so breit wie ein Auge, mattschwarz, punktiert und heil behaart; das Scheitel-
dreieck klein schwarz, etwas glänzend mit undeutlicher Begrenzung; drittes Fühler-
glied rot bis dunkelbraun. Taster rot bis schwarz. Backen punktiert und gefurcht,
so breit wie der halbe Augendurchmesser. Hinterleib matt pechbiaun bis schwarz,
kurz weiss behaart. Beine schwarz, Kniee und Tarsen hell rolgelb. Flügel wasser-
klar. 4 — 5 mm lang.
In Egger's und F'rauenfeldt's Sannnlung. Fundort ist nicht angegeben, aber
zweifellos aus Österreich (Coli. Becker).
171. Lipara oscinella n. sp.
Die Behaarung ist nur kurz und nicht fdzartig, ähnlich wie bei der vorigen
Art; die Augen sind etwas grösser und das Untergesicht hier nicht breiter als die
Stirn ; hierdurch nähert sich diese Art schon mehr den eigentlichen Oscinclla-Avieu.
Thorax schwarz, erzfarbig, glänzend, fein punktiert und kurz hell behaart.
Schildchen verlängert und stärker punktiert, am Bande nur mit einigen längeren
feinen hellen Haaren. Brustseiten glänzend pechschwarz. Stirn ungefähr dojjpelt
so breit wie ein Auge, mattschwarz, kurz, hell behaart mit glänzend schwarzem
Scheiteldreieck, das die halbe Breite und Länge der Stirn hat. Fühler rot mit
kurzer, dicker, schwarzer Borste. Augen ziemlich gross, deutlich pubescent ; Backen
nur von P^ühlerbreite ; Taster rolgelb. Hinterleib glänzend pechbraun, weitläufig
hell behaart. Schwinger gelbbraun. Beine rolgelb, Schenkel auf der Mitte breit
schwarzbraun, Hinterschienen mit breiler Binde. Flügel schwach bräunlich gefärbt.
Die kleinste Art der Gattung, nur 27-2 mm lang.
Ein Exemplar, von Oldenberg bei Berlin, Pichelsberg, am 1. Juni gefangen
172. Lipara minima SrROUL.
Thorax und Schildchen schwarz, punktiert massig glänzend. Schildchen spitz-
l)Ogig. Behaarung schwarz, auch fahlgelb schinnnemd. Schwinger mit schwarz-
braunem Fleck am Knopfe. Brustseiten ganz glänzend schwarz. Kopf schwarz ;
Stirn matt, l'/i — IVain^il so breit wie ein Auge. Scheiteldreieck glänzend schwarz,
nicht ganz bis zu den Fühlern reichend. Taster und Fühler schwarz, ziemlich
19
146 TH. BECKER
gross. Backen schmal, von halber Fülilerhreite, pechschwarz, nadeh-issig. Hinter-
leib glänzend pechbraun. Beine glänzend schwarz mit rotgelben Tarsen. Flügel
fast glashell. 'iV^— 3 mm lang.
In Ostreich.
Oedesiella n. g.
Von o! 7)0'.; das Schwellen.
Eine durch geschwollenen Kopf und auffallend kleine Augen von dem allge-
meinen Familiencharakter wesentlich abweichende Gattung.
Thorax und Schildchen gewölbt ; letzteres mit vier deutlichen Randborsten,
im übrigen fast nackt. Kopf breit, von vorne gesehen etwas breiter als hoch. Stirn
schräg abfallend und vortretend mit kleinen kreisrunden Fühlern. Uniergesicht
etwas schräg zurücktretend ; Wangen und Backen breit, letztere so breit wie die
Augen hoch ; diese klein, kreisrund und unter der Lupe fast nackt. Taster klein,
kaum etwas vorstehend ; Rüssel mit unbedeutenden zurückgeschlagenen Saug-
llächen. Hinlerleib des d mit sechs Ringen, von denen die fünf ersten sehr kurz,
der sechste ausserordentlich lang ist, ungefähr so lang wie die letzten vier Ringe
und mit kiigehg geformtem Hypopygium. Beine einfach, nackt. Flügel normal, die
erste Längsader im ersten Drittel des Flügels endigend, ungefähr der kleinen
Querader gegenüber. Bandader bis zur vierten Längsader laufend.
173. Oedesiella discolor n. sp. cf?. Taf. III, Fig. 67.
Ganz gelb ; der Thoraxrücken ist deutlich mit drei breiten rötlichschwarzen,
wenn auch nicht scharf begrenzten Streifen geziert, denen sich zu beiden Seiten
noch je ein Strichelchen zugesellt ; bei den d verschwindet die Zeichnung häufig,
so dass der Bücken entweder ganz gelb oder nur undeutlich und schmutzig ver-
dunkelt ist. Brustseilen fleckenlos, kaum etvk-as glänzend. Kopf gelb; Stirn mit
gelbem, nicht glänzenden Scheileldreieck, das am Scheitel ungefähr in halber
Stirnbreite beginnt und etwas vor den Fühlern endigt, ohne scharfe Begrenzung.
Punktaugenhöcker schwärzlich. Behaarung des Mundrandes sehr schwach. Hinter-
leib wie oben angegeben ; Metanotum schwärzlich, jedoch maltweiss bereift und
nur auf der Mitte etwas glänzend. Beine ohne Zeichnung. F"lügel farblos mit blass-
gelben Adern. 2 — 27-2 mm lang.
Mehrere Exemplare in Loew's Sammlung aus Sarepta (Becker).
Notonaulax Beck. (1903).
Arten mit matlbraun oder grau bestäubtem, körnig punktierten Thoraxrücken,
der 3—5 deutlich dunklere Furchen oder scharf gezeichnete Linien zeigt. Schildchcn
fast ganz flach, stark gekörnt. Scheiteldreieck auf der rotbraunen oder gelben Stirn
matt braungrau, breit und kurz, nur bis zur Sfirnmitte reichend. Schwinger, Taster
und Fühler ganz oder überwiegend rotgelb. Behaarung meist hell. Augen behaart ;
im Habitus der Gattung Oscinella.
Da es eine Beihe von Oscinel la- Artan gibt, die mit schwach angedeuteter
Furchung des Thoraxrückens vielleicht auch zu dieser Abteilung gezählt werden
könnten, so ist es nötig, um Verwechslungen zu vermeiden, den Gattungsbegrifl'
hier scharf zu fassen und die Gattung lieber auf eine kleinere Zahl zu beschränken
und nur solche Arten in diesen Kreis zu stellen, bei denen scharf gefärbte oder
scharf geschnittene Längsfurchen oder Sti-eifen vorhanden sind. Ich rechne daher
nur folgende Arten hierher: Oscinella trilineala Meig., ciiicin Mek.., humeralis Lw.,
lineelln Fall., setnlosa Beck, und Delpinii Bond.
CHLOROPIDAE 147
Arten- und S y n o n y m e ii - R e g i s t e r.
annuUfera Zett. = triliiieata Meig.
apicalis v. Ros. = cinct.a Meig.
Aristolochiae Rond. = cliicta Meig.
1. ciucta Meig. [CMorops].
apicalis v. Ros.
Aristolochiae Rond.
sulcella Zett.
cincia Zett. nee Meig. = lineelhi rAi.i,
2. Delpinii Rond.
3. Iiumeralis Lw. [Osc/nis].
maculifrons Beck.
4. lineella Fall. [Oscinis.
cincia Zett. nee Meig.
lineola Schin.
sculellala v. Ros.
lineola Schin. = lineella 1-"all.
maculifrons Beck. = Iiumeralis Lw.
qiiadrivitlata Meig. = triliiieata Meig.
scntellala v. Ros. = lineella Fall.
5. setulosa Reck.
sulcella Zett. = clncta Meig.
6. trilineata Meig. [Chlorops].
annulifera Zett.
quadrivitlala Meig.
Bestimmungstabelle der Arten.
1. Thoraxrüeken und Schildchen schwarzbraun bis graubraun 2
— Thoraxrücken hell aschgrau, weiss behaart 8
2. Thoraxrücken ohne deutlich vertiefte Furchen, aber mit drei schwärzlichen
scharf gezeichneten Langslinien. Schenkel braun. Schienen auf der Mitte
mit braunen Ringen trilineata Meig.
— Thoraxrücken deutlich gefurcht 3
3. Schildchen am Rande mit 6 — 8 radial abstehenden schwarzen Borsten.
Rückenfurchung sehr scharf. Beine gelb ; hintere Schenkel und Schienen
mit schwachem braunen Wisch auf der Mitte setulosa Beck.
— Schildchen mit 2^4, aber nicht radial, sondern parallel nach hinten gerich-
teten Borsten 4
4. Stirn ganz gelb, vorne am Scheiteldreieck mit einem glänzend schwarzen
kleinen rautenförmigen Fleck. Thorax hellgelb behaart. Hinterleib braun
mit hellen Säumen. Beine gelb ; mitunter auf Hinterschenkehi und Schienen
ein dunkler Wisch humeralis Lw.
— Stirn ohne glänzend schwarzen Fleck 5
5. Beine ganz gelb, höchstens ein schwärzlicher Wisch auf der Mitte der
Hinterschienen 6
— Beine gelb, Schenkel (und Schienen) auf der Mitte braun Schildchenspilze
gewöhnlich gelb cincta Meig. var. apicalis v. Ros.
0. Schildchenspilze gelb. Hinterleib braunschwarz und etwas glänzend
cincta Meig.
— Schildchenspitze nicht gelb 7
7. Thoraxfurchung sehr scharf geschnitten. Schildchen etwas verlängert und
schwach gewölbt. Kleine Art lineella Fall.
19*
148 TH. BECKER
— Thoraxfurchung weniger scharf ausgebildet Schildchen flach, nicht beson-
ders verlängert ; grössere Art cincta Meig.
8. Beine gelb; hintere Schenkel auf der Mitte braun; hintere Schienen mit
je zwei braunen Ringen Delpinii Rond.
Beschreibung der Arten.
174. Notonaulax trilineata Meig. [Chlorops].
Tliorax und Schildchen matt, dunkel braungrau, stark und dicht körnig punk-
tiert mit drei deutlichen, ziemlich scharf gezeichneten schwarzen Linien (nicht
Furchen) auf dem Thoraxrücken und je einem gleichgcfärbten Seitenstreifen, kurz
schwarz behaart. Schildchen flach, noch etwas stärker punktiert, rauh behaart und
kurz beborstet. Schwinger weisslich. Brustseiten ganz grau bestäubt. Kopf vorne
gelb, hinten graubraun. Scheiteldreieck matt schwarzgrau. Fühler rot bis braun.
IBacken breit, so breit wie das dritte Fühlerglied. Hinterleib mattbraun mit weiss-
lichen Hinterrandsäumen. Beine rostgelb; Schenkel auf der Mitte breit braun,
Schienen mit einem deutlich scharf gezeichneten braunen Ringe. Flügel blass-
bräunlich, Aderung normal. 1'/^ — 2 mni lang.
In Nord- und Mittel-Europa (Coli. Beckek).
175. Notonaulax setulosa Beck.
Thorax braungrau, matt, weisslich behaart ; die drei Längsfurchen des Rückens
sind sehr schmal, aber stark gekörnt. Schildchen ebenso gefärbt, flach, ziemlich
lang mit acht fast gleichlangen aber kurzen schwarzen, fast dornähnlichen radial
gestellten Randborsten. Brustseiten ganz gelbgrau bestäubt. Schwinger gelb. Stirn
und Stirndreieck graubraun ; erstere vorn kaum etwas gelb mit kurzen schwarzen
Härchen an den Augenrändern, l'ntergesicht und Backen gelbgrau. Fühler von
roter Grundfarbe, die aber durch graubraune 15estäubung fast ganz verdeckt wird.
Borste braun, Rüssel und Taster desgleichen. Hinterrücken glänzend schwarz. Hinter-
leib schwarz, durch braune Bestäubung fast ganz matt und kahl. Beine gelb; die
äusserste Spitze der hinteren Schenkel und je ein Wisch auf der Mitte der Hinler-
schenkel und Schienen braun ; bei einem Exemplare sind die Beine ganz gelb.
Flügel schwach bräunlich gefärbt mit dunkelbraunen Adern. 1 mm lang.
Aus Ägypten (Coli. Beckek).
176. Notonaulax humeralis Lw. [Oscinis].
Thoraxrücken matt graubraun, dicht punktiert und kurz weiss behaart ; die
Punktierung verdichtet sich in den drei Furchen; die dadurch eine dunklere Fär-
bung erhalten. Schildchen flach mit zwei weissen luidborsten von der Farbe und
Skulptur des Thoraxrückens, jedoch mit gelbem Rande. Schulterbculen und die
vertiefte Fläche der Noiopleuralborsten ebenfalls gelb. Brustseiten auf der oberen
Hälfte seidenartig grau bestäubt, auf der unteren glänzend schwarz; Hinterrücken
desgleichen. Kopf matigelb, auch der obere Teil der Stirn ist kaum etwas graulich,
höchstens ist das Scheiteldreieck von etwas schmutzig gelbgrauer Färbung, letzteres
in der vorderen Spitze mit einem kleinen glänzend schwarzen rautenförmigen
Flecken ; die feine Behaarung der Stirn ist weiss. Fühler gelb. Taster desgleichen.
Hinterleib etwas glänzend gelb, auf den ersten beiden Bingen mit brauner Mittel-
ö
linie und Seitenrändern ; die übrigen drei Ringe sind braun mit gelben Hinterrand-
säunien. Bauch gelb ; Beine gelb, mit zarter weisser Behaarung ; auf der Mitte der
Hintei'schenkel und Schienen liegt häufig ein brauner Wisch. Flügel farblos, Adern
bla.ssgelb, normal. V/^ — V/^ mm lang.
Mittelmeergebiet (Coli. Becker).
CIILOROPIDAE 149
177. Notonaulax lineella Fam,.'
Thorax und Schiklchen matt l)raunjii-au mit drei selir scharf geschnittenen
l'nrchen und fahlgelber Behaarung. Scliildchen an der Spitze mit zwei eng neben
einander gestellten hellen Borsten ; es ist nicht ganz so Qach wie bei den übrigen
Arten, sondern mehr gewölbt. An den Brustseiten sind Prothorax, Sterno- uiul
Metapleuren glänzend pechhraun, die übrigen Teile grau bestäubt. Schwinger blass-
gelb. Kopf mit Ausnahme des Hinterkopfes und der oberen Stirnhälfte gelb. Scheitel-
dreieck matt braungiau ; Backen schmäler als das dritte Fühlerglied. Hinterleib pech-
braun, Wurzel meist heller. Beine blassgelb, mitunter ein dunkler Wisch auf der Mitte
der Hinterschienen. Flügel farblos, Aderung normal ; kleine Art von 1 mm Länge.
hl Nord- und Mittel- Europa.
178. Notonaulax cincta Mek;.
Thoraxrücken und Schildchen braun, etwas erzfarbig glänzend; letzteres mit
gelber Spitze und zwei schwarzen längeren Borsten. Behaarung meist deutlieh fahl-
gelb. Brustseiten glänzend, jedoch Meso- und Pteropleuren graubraun bestäubt.
Schwinger hell. Kopf gelb, überwiegend hell behaart ; Scheiteldreieck matt schwarz-
braun. Hinterleib pechbraun. Beine blass rotgelb. P/a — 2 mm lang.
Nord- und Mittel-Europa (Coli. Becker).
Variante: apicalis v. Bos. und sulcella Zett. mit braunen Schenkeln und
ohne gelbe Schildchenspitze.
Synonym ist auch Oscinis Aristolochiae Rond., Archivio per la Zoologia,
l'Anatomia e la F'isiologia, serie II vol. 1. 1869 pag 188; Bullet. Soc. entomol.
Ital., 11. 1870. pag. 58, wie aus nachstehendem Texte hervorgeht:
Oscinis Aristolochiae Rond. :
„Griseus, capite, antennis, pedibusque totis fulvo-luteis, vertice puncto ocel-
„lari fusco.
,,Thorax dorso non manifeste fusco-vittato : scutello lutei limbato, pectore et
„metathorace nigris. — Haileres albi.
„Abdomen fusco-varium, basi paulo lutei pellucidum.
„Alae sublimpidae, venae longiludinalis quartae segmento penultimo fere (|ua-
„druplo breviore ultimo: transversa exteriora inferne intus inclinata: intermedia
„non obliqua.
„Ab Ose. lineella Fall, et sulcella Zett., quibus proxima, scutello late lutei
„limbato et thoracis dorso non distincte fusco vittato dignoscenda".
179. Oscinis Delpinii Rond., Aixhivio Zool., l'Anat. e Fisiol., serie II. vol. 1.
1869 pag. 188; Bull. Soc. Entomol Ital., 11. 187Ü, pag. 58.
Wegen der besonderen Zeichnung der Hinterschienen könnte diese Art nur
noch mit Oscinella bicingulata Strobl verglichen werden, die aber bei ihrer glän-
zend schwarzen Köi'perfärbung hier nicht in Frage kommen kann.
„Grisea, facie, parte anteriori frontis et pedibus late tlavo-luteis.
„.^ntennae parvae luteo-fuscae. — Thoracis dorsum pallide puberulum, lineis
„tribus dorsualibus nigris distinctissimis. non manifeste impressis, intermedia exiliore.
„Scutelluni thorace concolor.
„Abdomen fuscum, basi paulo lutescens. saltem in medio."
„Alae sublimpidae; venae quartae longitudinalis segmento penultimo circiter
„quadruplo breviore ultimo; transversis duabus majoribus obliquis, exleriori inferne,
„intermedia superne intus inclinatis — Halteres albicantes.
' In Winthem's Samniluiiji ist diese .\rt teilweise als „lineola" bezettelt, was nur Sclireib-
fcliter ist, da Fallen eine Art lineola yaniiclU bcsclirieben hat; diesen Sclircibi'ehler hat dann
ScuiNEH in seiner F. Austr. weiter verbreitet.
150 TH. BECKER
„Pedes lutei, femoribus posterioribus et praesertim poslicis in medio infiiscatis,
„til)iis propriis fiisco-l)iannulalis, annulis anguslis, uno in mediatale liasali, alio in
„mediatatc apicali."
Ab Ose. lineella Vau., et suicella Zett. distincta pictura pedum. Vena trans-
versa intermedia longiuscula et obliqua.
Ab anniilifera Zett. etiam diversa obliquitate venae Iransvcrsae intermediae
et annnlis duobns tibiarum, non unico snbintermedio etc.
In Aristolochiae rolundae periantbeis a D. Delpini inventa.
Hippelates.
LoEW, Ik'i-l. Eni. Zeit. VII. 30. (18G3.)
Diese Gattnng bat Loew erriciitet auf amcrikanisclie Exemplare mit einem
längeren gebogenen Dorn an der Spitze der Hinterscbienen ; sie baben ein ziem-
bcb kreisrundes bis nierenförmiges drittes Fühlerglied mit deutlich pubescenter
Fühlerborste und ein abgeplattetes Schildchen und gleichen bald den Oscinella-,
bald den E/ac/izp/ero-Arten; siehe weiter bei den Arten der indisch-australischen Region.
Gattungsvertreter sind bisher in Europa nicht angetroffen worden ; ich fand
jedoch eine Art auf den Kanarischen Inseln und können wir daher diese Gattung
auch noch als eine paläarktische ansehen. Ihre Hauptverbreitung findet sie in
Amerika, aber sie kommt auch in Indien, Formosa, Neu- Guinea und Australien
vor; merkwürdigerweise kennen wir noch keine Art aus Afrika, wenn wir nicht
die Kanarischen Inseln als zu Afrika gehörig betrachten wollen ; wahrscheinlich
ist die Gattung aber auch auf diesem Kontinente heimisch.
180. Hippelates planiscutellatus Beck.
Thorax und Schildchen glänzend gelb ; der Rücken, mit Ausnahme der
Schulterbeule und des Schildchens ist mehr rotgelb und die Seitenränder auf der
hinteren Hälfte sind rotbraun ; vorne am Halse zeigt sich ein glänzend schwarzer
Fleck wie als der Anfang einer schwarzen Mittelstrieme. Haare weisslich, Borsten
braun. Schildcben IVsHial so lang als breit, ganz flach, von der Form eines
gothischen Spitzbogens, fein behaart mit zwei sehr langen Borsten an der Spitze
und zwei schwächeren Seitenborsten. Augen pubescent, etwas höher als lang. Kopf
nebst F'ühlern ganz mattgelb ; Scheiteldreieck glänzend gelb, fast bis zu den F'ühlern
reichend ; nur der Punktaugenhöcker schwarz, die äusserste Spitze des dritten
zitronen- oder nierenförmigen Fühlergliedes und die deutlich pubescenle Borste
braun. Hinterrücken glänzend schwarz ; Hinterleib glänzend gelbbraun, obenauf
verdunkelt. Beine von der gewöhnlichen Form, gelb ; Vorderschienen und Vorder-
larsen schwach gebräunt ; Hinterschienen am Ende der Unterseite mit einem sehr
langen schwarzen, gekrümmten Sporn, auch am Ende der Mittelschienen eine
längere gerade Endborste. F'lügel farblos mit gelben Adern und ziemlich breit;
Flügelfläche deutlich behaart und die Randader deutlich bewimpert; überhaupt ist
der ganze Körper mit feinen, aber deutlichen Haaien bedeckt.
Von Teneriffa (Coli. Becker).
Oscinella n. n.
Oscinis Macq. (1820) et auct. (nee Latr.).
Der Name Oscinis Latr. ist bisher von allen Schriftstellern bis heute falsch
angewendet worden. Wie ich schon bei der Gattung Camarota Meig. = Oscinis
Latr. erwähnte, hat Latreille seine Gattung 1804 auf zwei Arten gegründet, auf
O. lineata Fbr. und O. curvinervis Latr., von denen die erste = Chlorops nasiita
CIILOHOPIDAE 151
Schrank, die zweite identiscj] mit der bekannten Camarota flauitursis Meig ist.
Wir waren bisher j^ewöhnt, die beUunnlen Arten wie frU L.. albiscta Meig., matira
Fall, als Repräsentanten der Gattnn<» Oscinis anzuseilen inid müssen uns heule
eingestehen, dass wir zwar in gutem Glauben aber ohne gründliche Prüfung
gehandelt haben. Wer ist denn nun der Schuldige'.' Der zuerst nach I.atreu.ll in
Betracht kommende Schriftsteller ist F'allen ; dieser hat 1(S2Ü in seinen Diptera
Sueciae die Familie der Chloropidae als Oscinides aufgestellt und bei der (ial-
tung Oscinis als erste Art O. saltairix L. = Meroiuijza saltatrix genannt, im
ganzen 12 Arten, von denen die Nr. (S — 12 unserer bisherigen Auffassung von
Oscinis entsprechen. Meigen hat, wenngleich er auch schon die beiden Haupl-
gruppen der Familie als solche gekennzeichnet hat, den Namen Oscinis garnicht
angewandt. \\\v kommen nun zu Macquart und sehen sofort, dass er der Urheber
unserer bisherigen .Auffassung gewesen. Er sagt (Suite ä ButT. II, 1835, p. 598);
Latreille habe ursprünglich den Namen Oscinis in weiterem Sinne angewendet
(Chlorops, Agroniyzo, Oiiles, Dncus u. s. w.), später aber in der zweiten Ausgabe
des Tierreiches ihn beschränkt auf die Clüorops-Avlen. Da der Name Chlorops
aber doch nur den Arten mit den goldgrünen Augen zukomme, so wolle er für
die anderen den Namen Oscinis einführen. Macquart hat hierbei das Versehen
begangen, dass er neben der von Latreille genannten O. lineuia Fbr. = Chlo-
rops nasuia Schr. auch die zweite Art O. ciirvinervis Latr. für eine Chlorops
angesehen hat. Mit diesem Dictum von Macquart haben sich alle nachfolgenden
Autoren begnügt. Wenn wir nun dazu schreiten müssen, dieser grösseren Gruppe
einen neuen Namen zu geben, so glaube ich richtig zu handeln, wenn ich einen
Namen wähle, der, wenn auch verschieden, so doch dem Klange nach an den
alten erinnert.
G a 1 1 u n g s c h a r a k t e r.
Ebenso wie bei der alten Gattung Chlorops Meig. verschiedene kleinere
Abteilungen mit einheitlichem Charakter als Untergattungen abgezweigt werden
konnten, ebenso ist hier bei der alten Gattung Oscinis eine Abtrennung mehrerer
Gattungen möglich und notwendig geworden. Ich nenne nur folgende : Gaurax
Lw., Dicraeus Lw., Hippelates Lw., Microneiirum Beck., Notoncmlax Beck., Eribolus
Beck. u. a. Der übrig bleibende Rest von Oscinella hat ziemlich einheitliches
Gepräge.
Kleine schwarze, selten gelbe Arten mit rundem Kopf, wenig vorspringender
Stirn und Mundrand mit meist sehr deutlichem Scheiteldreieck. Behaarung spärlich.
Fühler mit kreisrundem dritten Fühlergliede und fast immer nackter feiner Borste.
Beine einfach. Flügel normal, Randader bis zur vierten Längsader laufend. Mehrere
von diesen Arten sind bekannt als Vernichter der Kornfrucht.
Kritische Bemerkungen und die Resultate typischer
Untersuchungen zu den im Kataloge palaark tisch er Dipteren
aufgezählten Arten der Gattung O s c i n e 1 1 a = Ose//»'.? Latr. olini.
abdominalis Zett. = Dicraeus {»allidiventris Macq.
aenea v. Fios. = pusilla Meig. = var. frit L.
nlbidi])enin8 Stkobl, eine gute Art.
albipalpis Meig. ; synonym ist basalis Zett., die sicti nur durcli einen an der Wurzel etwas
gelben Hinterleib unterscheidet; solche Exemplare kommen vor; iih sah solche
auch in Loew's Sammlung.
albiseta Meig.
alpicola Strobl.
152 TU. BECKER
amoena Meig. Ich fand weder in Paris noch Wien Typen; die Art bleibt zweifelhaft.
animlata Meig. und
aniiulipes Macq. [Osciiüs] lileiben mangels der Typen zweifelhaft ; aucii fand ich in Ivciner
Sammlung eine Deutung
antliracina Meig., mit ihren Synonymen, alricoriüs Zeit, ijluberrima Meig. und ihren
Varianten : fasciola Meig. und fascipcs Meig.
atra Meig. ist nach der Pariser Type = Siphouella sulcicoUis Meig.
atricilla Zett. = nitidissima Meig.
alricornis Zett. = antliracina Meig.
avenae Bjerk. ist sicher eine unserer gemeinen Oscinella-Avicn; nach der liurzen ungenü-
genden Charalcterisierung aber mit einiger Sicherlicil nicht zu erkennen; siehe die
Beschreibung.
basalis Zett. = albipalpis Meig.
bicingnlata Strobl mit ihrem Synonym: fasciella .Stkobl.
bicolor M.\CQ. bleibt zweifelhaft.
bipunctata Macq. desgleichen.
brachyptera Zett. ist eine gute Art.
hrerirostris Lw. ist = frontella Fall.
briinnilarsis Macq. ist höchst wahrscheinlich = frit L.
capreola Halid., Curtis gehört der Beschreibung nach zur (nittnng Elachiptera.
cinctella Zett. = frontella Fall.
co^uata Meig. mit ihren Synonymen: ru/ipes Meig., (/ilvipes Lw., frontella Meig. (nee P'all.)
und vitripennis Meig. nach Typen der WiNTiiEMschen und LoEwschen Sammlung.
coxalis V. Res.
distincta v. Ros. = manra Fall.
dubia Macq. ist wahrscheinlich -- 0. ephippinm Zett.
ensifer Thoms. gehört zu Elachiptera.
ephippinm Zett. gehört zu Gaiirax Lw.
fasciella Zett. = var. frontella Fall.
fasciella Strobl (nee Zett.) = bicingnlata Srobl.
fasciola Meig. =: antliracina Meig., nach Winthem's Type.
fascipes Meig. = antliracina Meig., nach Winthem's Type.
flava Macq. bleibt zweifelhaft.
flavipes Olivier? Siehe die Bemerkung am Schlüsse pag, — .
flarimana Macq. bleibt zweifelhaft.
flavifeniorata Macq. desgleichen.
frit L. mit ihren Synonymen : aenea v. Ros., briiniiitarsis Meig., ttoruei Bjerk.
frit Zett. (nee L.) var. b. und c. = atricilla Zett. = nitidissima Meig.
frit Fall. var. 3 = piisilla Meig. = var. frit L.
frontella Fall. Synonyme: sordidella Zett., cinctella Zett., fasciella Zett., favillacea Beck.
[Notonaulax], incisiiralis .Macq.
fulvifrons Halid. = Eittropha fulvifrons Halid.
fiilviventris Meig. = Dicraeus pallidiventris Macq.
fiwnpennis Meig. = niaura Fall. var.
fiiscipes Macq. = pratensis Meig. verosimiliter.
gilvipes Lw. = cognata Meig.
cjlaberrima Meig. = antliracina Meig.
Impleyoides Strobl = laevifrons Lw.
hordei Bjerk. = frit L.
hnmeralis Lw. gehört zu Notonaulax.
liyalipennis Meig
insignis Thoms. = Elachiptera genus.
incisiiralis Macq. Dipl. exot. Suppl. IV. 305. 2. (1850) aus .\gypten ^ frontella Fall.
lacvifrons Lw. Sj'nonj'm : hajjlegoides Strobl.
laeingata Fall., Meig. = Haplegis tarsata Fall.
lepida Meig. ^ Gaurax plumiyer Meig.
longepilosa Strobl = Lasiopleiira genus.
inacnlipennis Zett. gehört zur Gattung Gaurax Lw.
uiaura Fall. Synonyme : distincta v. Res., nigrimana v. Ros., nigrita Meig., rii/itarsis Meig.,
vindicata Meig., viridescens Macq. ? fumipennis Meig.
CHLOROPIDAE 153
nana Zett. ist eine gute Art.
nig:errima Macq. ist bis jetzt oiinc Deutung gel)liel)cn.
nigra Oliv. Siehe die Bemerkung am Sclilusse pag. 155.
nigriconiis v. Ros. = Siphonella genus.
nigrimana v. Ros. = nianra Fall.
nigripes Zett.
niurila Meig. = maura Fall.
nitidissima Meig. Synonym : atricitla Zett. und frit Zett. (nee L.i var. b. und c.
oliliqna iMAcy. bleibt zweilelhaft.
pallidiventris .VlAcy. = Dicraeiis genus mit den Synonymen : abdoininatis Zett., fnlvivenlrk
Meiü., rii/iceps Meig., ru/ivenlris Macq., libialisMAdj. und uanaiis Uiuc. verosimililer.
palposa Meig., Fall. = Siphonella genus.
picta Meig. Einen Aufsciiluss über diese .\rt habe icii niehl erhalten l<önneiL
lilumiger Meig. = (Jaurax genus.
polita Macq. = Epliygrobia polita.
pratensis Meig. Hierzu gehört höchst wahrscheinlich fLisci]>es iMa(;q. Type in Wintiiem's
Sammlung.
piimilionis Oliv, (nee Bjerk.). Siclie hierüber die Bemerlcung am Sclilusse pag. 15 1.
imsilla Meig. = frit L. var.
rapta Halid. = Dicraens gen.
Uuiidanii Costa.
rufescens Walk = Elacliiptera biuiaculata Lvv.
/•«/iceps Meig. ist wahrscheinlich identisch mit üicrueus paltklwenlris ; nach Oluenuekg
würde sie gleich alpipalpis Meig. sein, was mir cbeui'alls nicht unmöglicli zu sein
scheint.
rnflmana Macq. bleibt zweifelhaft.
ruflpes Fbr. Syst. Anll. 245. 63. [Eristalis] (1805) ; Wieo. Zweifl. IL SSO. 2. (ISliO) aus N.-Afrika.
ist ohne Typenvergleich nicht zu deuten, ist aber mit rii/ipex Meig. nicht i<lentisch.
rtt/ipes Meig. (nee Fbr.) = cognata Meig.
ru/itarsis Macq. bleibt zweifelhaft.
rii/iiarsis Meig. (nee Macq.) [Uydrellia] = maura Fall.
rii/wenlris Macq. = Dicraeus pallidiventris Macq.
scrobiculata Strobl.
signata Wollast. = Micronenram genus.
socia Meig. ist nacli der Type in WiNTiiE.vt's Sammlung nicht mehr deutlich zu erkennen
da die dicke Nadel den Thorax ganz zerstört hat.
sordidella Zett. = frontella Fall.
sitjriaca Strobl. = Dicraeus ingratus Lw.
libialis Macq. = Dicraeus pallidiventris Macq.
imgans .Meig. = Dicraeus pallidiventris Macq. verosiiuiliter.
varipes Meig. bleibt zweifelhaft
uindicata Mkig. = maura Fall.
viridescens Macq. = maura Fall./
vitripennis Meig. = cognata Meig.
Vou den vorstehend vorgefülirlen Arten bleiben 20 als unbestimmte, unbe-
slimmbui-e übfig; 2Ü gehören anderen Gaüungen an; ü Arien, unter denen .S neue,
treten hinzu, so dass wir heute 28 Arten der Gattung Oscinella kennen.
Nachstehend gebe ich die Beschreibungen der drei ÜLiviERSchen Oscini.s-
Arten piimilionis, flauipes und nigra. (Memoires d'Agriculture d'ficonomie lurale
et domestique, publies par la Societe d'Agriculture du Departement de la Seine.
Tome XVI, 1813, pag. 485.)
[pag. 4S6.] ,,La figure 2 represente l'oscine du seigle, miisca piimilionis Hjkk-
„CAND. Act. Stockholm. 1778. — Miisca piimilionis, Act. Soc. Linn., lom. II. pag. 78,
„tab. 15. — Mouche du seigle, Eiicyclop. Diel, des ins. Mouche N" 83. — Oscinis
„piimilionis Fabr. Syst. antl. pag. 216. N" 6. r^^
„C'est le diptere qui est sorli le plus abondamment des liges du seigle et de
„l'orge; c'est aussi celui dont la larve est le plus constammenl attacptee par celle
154 TII. BECKER
„de riiymenoptere planche 2, fig. 10. II fait le sujet d'un memoire Ires interessant,
„public dans les Actes de Stockholm et ceux de la Societe Linneenne de Londres.
„II a re^ii le nom de musco pumilionis ou de mouche du nain, parce que sa
„larve vit dans les seigles nains. 11 appartient au genre oscine, dont le caractere
„consiste dans les antennes inclinees, courtes, formees de trois articles, dont les
„deux Premiers sont courts et coniques, et le (roisienie est plus grand que les
„autres, arrondi, comprime, ayant ä sa base superieure un filet biarticule, simple ;
„la tele porte cn outre ä sa partie superieure une plaque triangulaire un peu
„elevee.
„Cette oscine, dont nous avons eu quinze individus, ä environ 5 millimetres
„de longueur, non compris les ailes. Les antennes sont noires et le filet est simple ;
[pag. 487] „ia tete est jaune avec les yeux noirs, ainsi que la plaque triangulaire
„qui se Irouve sur le Vertex; le dos du corsclet est noir avec quatre lignes jaunes,
„dont les deux laterales sont peu niarquees; les cotes sont dun jaune pale, mar-
„ques d'iui ou deux points noirs; la poitrine est de la meme couleur jaune, avec
„deux taches noires; l'ecusson est jaune; l'abdomen est jaune en dessous, noirtitre
„an dessus, ou jaune avec des bandes plus ou moins etendues, noirätres; les
„balanciers sont jaunes; les ailes sont transparentes et ont un rettet irise; les
„pattes sont jaunes, avec une partie des tarses noirätre.
„La larve est d'un jaune pale, marquee d'un peu de noir ä son extremite.
„Nous I'avons trouve dans tous nos seigles et nos orges, qu'elle parait attaquer
„plus particulierement que les froments, quoiqu'elle se Irouve aussi quelc|uefois
„dans ces derniers
„La figure 3 represente une oscine inconnue aux naturalistes, comme tous
„les insectes qui suivent :
„Oscinis ßavipes, nigra abdomine basi rufo, pedibus flavis.
„Elle na que 2 millimetres de longueur; les antennes, la tete et le corselet
„sont noirs ; l'abdomen est noir, luisant, avec le prcniier anneau rouge ; les pattes
„sont jaunes, avec les cuisses presque entierement noires. [pag. 488.]
„Je n'ai obtenu que deux individus de cette espece.
Fig. 4. Oscinis nigra,
„corpore nigio, immaculato.
„Elle a ä peine 2 millimetres de longueur; le filet des antennes est simple
„comme celui de la precedente: toul le Corps est noir, luisant, ä Texceplion des
„balanciers qui sont d'un jaune obscur".
Zu diesen drei mit Figuren begleiteten Publikationen habe ich Folgendes zu
bemerken :
1. Die von Uli vier als Oscinis pumilionis, nicht als Chlorops beschriebene
Art kann nicht identisch sein mit unserer Siphonella pumilionis Bjerk., schon aus
dem einfachen Grunde, weil Oi.ivier sagt, dass seine Art ungefähr 5 mm lang sei,
während Siph. pumilionis höchstens halb so lang, gewöhnlich viel kleiner ist ; ferner
hat letztere nicht das glänzend schwarze Scheiteldreieck, von dem Olivieh spricht.
Nach der Zeichnung zu urteilen, dem auch die Beschreibung nicht widerspricht,
muss die OLiviERsche Art eine Chlorops sein; wenn nun auch die Beschreibung
nicht ausreicht, um die Art zu bestimmen, so glaube ich doch mit einiger Sicherheit
annehmen zu dürfen, dass hier nur die allbekannte, als Gelreideverwüsterin auf-
tretende Chlorops iaeniopus Meig. vorliegt, mit der die Beschreibung gut über-
einstimmt.
Übrigens ist das Zitat im Katalog richtigzustellen wie folgt :
CHLOHOPIDAE 155
Oscinis piimilionis ülivier [iiec Bjkuk.], Mem. d'Ägricult. du Dcparl. de la
Seine. XVI, p. 48G, fig. 2, PI. 3. (1813) (s. Katalog d. paläarkt. Dipl. IV, p. 171
bei Chlorops).
2. Oscinis flavipes üliviek . . 1. c. XVI, p. 487, fig. 3, PI. 3. (181;)). Die
beschriebene Art gehört zur Gattung Oscinella, die Art selbst kann aber niciit
erkannt werden.
3. Oscinis nigra Olivier . . . 1. c. XVI. p. 488, fig. 4, PI. 3. (1813) ebenfalls
eine nicht erkennbare Oscinella.
Diese vorhin reproduzierten Beschreibungen verdanke ich der Liebenswür-
digkeit des Herrn Prof. Marchal aus Paris, der mir eine Kopie aus dem sehr
seltenen und schwer zugänglichen Werke verschaffte, sowie ferner der Güte des
Herrn Prof. Boüvier, welcher sich ausserdem der grossen Mühe unterzog, die drei
Figuren für mich kopieren zu lassen; ich statte beiden Herren auch an dieser Stelle
meinen herzlichsten Dank ab. — Wegen der Seltenheit des Werkes und der Voll-
ständigkeit der Untersuchungen habe ich die Beschreibungen reproduziert; von
einer Wiedergabe der Figuren habe icli jedoch geglaubt, Absland nehmen zu
können, da man aus ihnen keine weiteten Anhaltspunkte für die Deutung der
Arten gewinnen kann.
Arten- und S y n o n y ra e n - R e g i s t e r.
aenea v. Hos. = pusilla Meig. = frit L. v;ir.
1. albidipennis Stuobl.
2. albipalpis Meig.
basalis Zett.
3. albiseta Meig.
4. alpicola Strobl.
5. antliracina Meig.
alricornis Zett.
glaberrima Meig.
var. fasciola Meig.
var. fascipes Meig.
atricilla Zi;tt. = nitidissima Meig.
alricornis Zett. = anthracina Meig.
basalis Zett. —- albipalpis Meig.
6. bicingnlata Strobl
fasciella Strobl (uec Zett ).
7. brachyptera Zett.
brevirosiris Lw. = frontella Fall.
brimnitarsis Macq. = fril L.
cinclella Zktt. = frontella Fall.
8. cog^nata Meig.
frontella Meig. (nee Fall.).
gilvipes Lw.
rufipes Meig. (nee Fbr.)
vitripennis Meig.
9. coxalis V. Res.
distincta v. Ros. := manra Fall.
10. elegans Beck.
fasciella Zett. = frontella Fall var.
fasciella Strobl (nee Zett.) = biclng-ulata Strobl.
fasciola Mkig. = antliracina Meig. var.
fascipes Meig. = antliracina Meig. var.
favillacea Beck. [Notonaulax] = frontella Fall.
11. frit L. aenea v. Ros.
brunnilarsLs Macq.
20*
156
TH. BECKER
fumipennis Meig
hordei Bjerk.
piisilla Meig.
fril Zett. (nee L.) = nitidissiiua Meig.
12. frontella F.\ll.
breviroslris L\v.
cindella Zett.
fasciella Zett.
t'at'illacea Beck. [Notonaiila.v].
incisuratis M.i^cQ.
imiUicingulala Strobl. [Siphonella]
sordidella Zett.
frontella Meig. (nee Fall.) = cognata Meig.
fumipennis Meig. = frit L.
fiiscipes M.\CQ. = pratensis Meig.
13. fycoperda Beck.
gilvipes Lw. = cognata Meig.
glaberrima Meig = anthracina Meig.
haplegoides Strobl = laevifrons Lw.
hordei Bjerk. = frit L.
14. hyalipeimis Meig.
incisnralis M.\cq. = frontella Fall.
15 Eimtzei Beck.
16. laevifrons Lw.
haplegoides Strobl.
17. Lagiinae Beck.
18. maura Fall.
dislinda v. Bos.
nigrimana v. Bos.
nigrita Meig.
riifdarsis Meig
vindicata Meig.
viridescens Meig. .'
nnilticingulala Sthobl = var. frontella Fall.
nigramana v. Bos. = luanra Fall.
19. nana Zett.
20. nigrlpes Zett.
nigrita Meig. = maura Fall.
21. nitidigenis Beck.
22. nitidissiina Meig.
alricilla Zett.
frit Zett. (nee L.) p. p.
23. pectoralis Beck.
24. pratensis Meig.
fiiscipes Mach.
25. piisilla Meig. = frit L. var.
2(). Rondanü Costa.
27. rnbidipes Beck.
rufipes Meig. (nee Fbr.) = cognata Meig.
rnfilarsls Meig. \HijdreUia\ = maura Fall.
28. scrobiculata Strobl.
sordidella Zett. = frontella F'all.
uindicala Meig. -^= maura P'all
lyiridescens Macq. = maura F'all. ?
vitripennis Meig. = cognata Meig.
CHLOROPIDAE ^57
B e s t i m 111 u n g s t a b e 1 1 e der Arten.
1. Thorax von gelber Grundfarbe 2
— Thorax schwarz bis schwarzbraun 3
2. Thoraxrücken maltgelb mit fünf oder sechs (Mittelstreifen geteilt) deutlich
getrennten rötlich braunen Längsslreifen, mit kurzer schwarzer Behaa-
rung. Brustseiten mit einem grossen glänzend schwarzen kreisförmigen
PMecken auf den Mesopleuren. Scheiteldreieck glänzend gelb pectoralis n. sp.
— Thoraxrücken bis auf den Seitenrand und Rand vor dem Schildchen glänzend
schwarz (drei Streifen zusammengeflossen). Behaarung sehr kurzweiss. Brust
Seiten mit einem schmalen glänzend schwarzen La iigsst reifen auf der Mille
der Mesopleuren. Fühler gelb. Scheiteldreieck glänzend gelb Kuntzei n. sj).
3. Schwinger schwarzbraun bis schwarz I
— Schwinger hell 8
4. Taster schwarz 5
— Taster gelb 7
5. Fühlerborste im Endgliede weiss. Thoraxrücken ein wenig schwarzbraun
bereift. Flügel bräunlich, schwärzlich albiseta Meig
— Fühlerborste ganz schwarz (1
6. Thoraxrücken schwarz, schwach bräunlich und glänzend. Scheiteldreieck
glänzend schwarz. Flügel graulich. Beine schwarz, Kniee und Tarsen braun
alpicola Strobl.
— Thoraxrücken dunkelgrau, Scheiteldreieck desgl., schwach glänzend. Flügel
beim c? sehr kurz und breit, beim 9 rudimentär. Beine schwarz, Tar-
sen rotbraun brachyptera Zktt.
7. Thoraxrücken glänzend schwarz. Stirne gleissend, Scheiteldreieck glänzend
schwarz. Flügel weiss. Beine schwarzbraun ; Kniee und Tarsen rotgelb
albidipennis Strobl.
8. Fühler ganz schwarz 9
— Fühler ganz oder zum Teil rot 24
9. Stirn und Untergesicht ganz schwarz 10
— Stirn und Untergesicht ganz oder zum Teil hellgefärbt 19
10. Beine ganz schwarz 11
— Beine ganz rotgelb, höchstens einzelne Schenkel gelleckt liJ
— Beine hell und dunkel gefärbt IT)
11. Flügel gebräunt. Beine schwarzbraun. Thoraxrücken etwas erzfarbig, glän-
zend grünlich frit L. var. fumipennis Mm«.
— Flügel farblos 12
12. Thoraxrücken und das Scheiteldreieck metallisch glänzend
maura Fall. var. nigrita Mi:ig.
1.1. Thoraxrücken und das Scheiteldreieck glänzend schwarz. Flügel bräunlich II
— Thoraxrücken schwarz, graubraun bereift. Beine schmutzig rötlich, l-'ühler-
borste im Endteil weisslich. Scheiteldreieck gross trapezförmig
rubidipes n. sp.
14. Beine ganz rotgelb, höchstens die Mittel- und Hinlerschenkel auf der Mitte
geschwärzt anthracina Mi:i(;.
15. Thoraxrücken glänzend schwarz ohne Bestäubung oder ohne metallische
Bereifung. Fühler schwarz, ziemlich gross mit schwarzer Borste. Beine
schwarzbraun; Kniee, Schienenenden und Tarsen rotgelb nitidissima Mkig.
— Thoraxrücken etwas erzfarbig oder graubraun bereift Ki
158 TH. BECKER
16. Fühlerborste schwarz 17
— P'ühlerhorste im Endgliede weisshch 18
17. Sehr kleine Art. Beine schwarz mit rotgelben hinteren Tarsen frit L.
— Kleine bis mittelgrosse Art. Beine schwarz, Vorder- und Mittelschienen nebst
den Tarsen rostgelb frit L. var. pusilla Meig.
18. Scheiteldreieck breit blatt- oder trapezförmig gebildet. Backen breit und
glänzend nitidigenis n. sp.
— Scheiteldreieck von gewöhnlicher Form, Backen schmal maura Fall.
19. Taster gelb 20
— Taster schwarz. Thoraxrücken von glänzend schwarzer Grundfarbe, etwas
graubraun bereift. Fühler gross schwarz ; drittes Glied etwas pubescent.
Fühlerborste desgleichen deutlich pubescent Kerteszi n. sp.
— Taster schwarzbraun. Thoraxrücken erzfarbig, etwas glänzend, schwarz
behaart. Fühler von mittlerer Grösse, schwarz ; Borste nackt. Breit
gebaute Art pratensis Meig. var. obscurior
20. Thoraxrücken glänzend schwarz 21
— Thoraxrücken hell aschgrau bis schwarzgrau bestäubt 22
21. Schildchen gewölbt, schwarz, auf der Mitte gelb. Stirn gelb ; zweiter Rand-
aderabschnitt kaum länger als der dritte elegans n. sp.
— Schildchen flach, ganz schwarz, genarbt. Stirn schwarz ; zweiter Rand-
aderabschnilt reichlich doppelt so lang als der dritte fycoperda n. sp.
22. Thoraxrücken deutlich schwarz behaart 23
— Thoraxrücken weiss behaart. Backen so breit wie das dritte Fühlerglied.
Wangen weisslich bereift nana Zett.
23. Beine ganz schwärzlich, höchstens die Tarsen etwas braun nigripes Zett.
— Beine rostgelb ; Schenkel auf der Mitte schwarzbraun. Schienen mit dunk-
ler Binde albipalpis Meig.
24. Beine ganz rotgelb, höchstens ein schmaler dunkler Streifen am Hinter-
schenkel oder der Hinterschiene 25
— Beine deutlich gelb und schwai z oder braun gezeichnet ; Schenkel und
Schienen mit dunklen Binden 31
')
,'). Kopf ganz schwarz 26
— Kopf nicht ganz schwarz, sondern Untergesicht ganz oder zum Teil und
die Stirn mindestens vorne gelb oder rot 27
26. Thorax glänzend metallisch grün, gelb behaart Flügel farblos mit Nebel-
fleck auf der Mitte Rondanii Costa
27. Stirnfläche matt 28
— Stirnfläche gleissend. Scheiteldreieck schmal. Thoraxrücken glänzend schwarz
mit zwei seichten Furchen. Beine gelb; Hinterschienen auf der Aussen-
seite mit schwarzem Wisch Lagunae Reck.
28. Thoraxrücken zart weiss oder fahlgelb behaart 29
— Thoraxrücken schwarz behaart 30
29. Thoraxrücken schwarz, erzfarbig, punktiert, ziemlich glänzend. Scheitel-
dreieck glänzend schwarz; zwei lange Frontorbitalborsten. Hinterleib
glänzend pechbraun scrobiculata Strobl.
— Thoraxrücken erzfarbig, fahlgelb behaart. Scheiteldreieck matt schwarz-
grau. Kopf und Beine hell rotgelb pratensis Meig. var.
— Thoraxrücken aschgrau bestäubt. Scheiteldreieck matt schwarzgrau. Hinter-
leib gelb mit braunen Binden oder braun mit gelben b^inschnitten, oder
ganz braun frontella F"all.
CHLOROPIDAE 159
30. Thoraxrücken schwarz, stark körnig punktiert, wenig glänzend. Scheitel-
dreieck gross, glänzend schwarz, vorne abgerundet. Brustseiten ganz
glänzend cognata Meig.
— Thoraxrücken glänzend schwarz, schwach grau bereift, etwas gefurcht.
Scheiteldreieck schwarzgrau etwas glänzend. Brustseilen mit Ausnahme
der Meso- und Pteropleuren glänzend pechbraun hyalipennis Meig.
— Thoraxrücken grau bestäubt, etwas punktiert, Scheiteldreieck grauscliwarz.
Slirne gelb ; sehr kleine Art frontella Fall.
31. Scheiteldreieck glänzend schwarz 32
— Scheiteldreieck matt schwarzgrau 35
32. Schienen auf ihrer Mitte höchstens mit einer braunen Binde 33
— Schienen mit zwei braunen Binden. Thoraxrücken glänzend schwarz ohne
Bestäubung, fein punktiert, schwarz behaart. Schenkel auf der Mitte braun
bicingulata Stughl.
33. Scheiteldreieck breit und lang 34
— Scheiteldreieck schmal. Thoraxrücken glänzend schwarz, stark punktiert,
schwarz behaart. Schenkel und Schienen auf der Mitte breit schwarz-
braun ; Tarsen zum grössten Teil ebenso. Vorderhüften rolgelb
coxalis V. Res.
34. Thoraxrücken glänzend schwarz, hell behaart. Schenkel auf der Mitte
gebräunt. Fühlerborste nackt laevifrons Lw.
— Thoraxrücken erzfarbig, fahlgelb behaart. Schenkel auf der Mitte braun.
Zwei deutliche Frontorbitalborsten. Fühlerborste schwach verdickt und
deutlich behaart scrobiculata Strobl
3"). Thoraxrücken aschgrau bestäubt 3()
— Thoraxrücken glänzend erzfarbig, dicht punktiert und fahlgelb behaart.
Schenkel und Schienen auf der Mitte braun. Drittes Fühlerglicd rotbraun.
Backen grau bereift, so breit wie das dritte Fühlerglied. Flügel gross;
breit gebaute Art. 2 — 2Vi mm lang pratensis Meig.
3(). Thoraxrücken schwarz behaart mit drei seichten Längslinien
frontella Fall. var. brevirostris Lw.
— Thoraxrücken weiss behaart 37
37. Hinterleib schwarzbraun ohne ausgesprochene Bindenzeichnung
frontella Fall.
— Hinterleib mit deutlichen braunen und gelben Binden
frontella Fall. var. multicingulata Strobl.
Beschreibung der Arten.
18L Oscinella albiseta Meig.
Thorax und Schildchen schwarz, durch Bestäubung matt schwnrzbraini,
schwarz behaart. Brustseiten ganz glänzend schwarz. Schwinger schwarzbraun.
Kopf ganz schwarz, Stirn matt, lYani^il so breit wie ein Auge mit grossem glänzend
schwarzen bis an die Fühler reichenden Schciteldreieck. Taster und Fühler schwarz,
letztere mit einer etwas verdickten, im Endteil weissen, an der Wurzel schwarzen
Borste. Untergesicht malt schwarzgrau ; Backen etwas schmäler als das dritte Fühler-
glied. Augen sehr zart pubescent. Hinlerleib glänzend pechschwarz. Beine schwarz,
mitunter die hinteren Tarsen an der Wurzel roslbräunlich. Flügel etwas gebräunt,
in der Randzelle etwas stärker; die erste Längsader der kleinen Querader gegen-
über mündend; zweiter Randaderabschnitt kaum länger als der drille; letzter
160 TH. BECKER
AbschniU der fünften Längsader doppelt so lang wie der vorletzte Abschnitt der
vierten. P/,— 27, mm lang.
In ganz Europa.
182. Oscinella alpicola Strobl.
Thorax und Schildchen schwarz, etwas erzfarbig und glänzend mit kurzen
schwarzen dicht gestellten Haaren. Brustseiten glänzend pechschwarz. Stirn mall-
schwarz, l'/,.mal so breit wie ein Auge mit kurzem an der Basis breiten schwarz-
braunen, kaum etwas glänzenden Scheiteldreieck. Äugen deutlich pubescent ; die
schwarzen Fühler haben rote Wurzelglieder, auch das dritte kleine Glied ist an
der Wurzel rot. Backen sehr schmal ; Taster schwarz ; Schwinger mit schwarzem
Stiel und braunem Knopf. Hinterleib glänzend pechschwarz. Beine mit etwas ver-
dickten Schenkeln, schwarzbraun ; Kniee, Schicnenspilzen und die ersten Tarsen-
glieder rötlich. Flügel blassbräunlich mit dem gleichen Typus der Aderung wie bei
(ilbisein. 2 mm lang.
Im Alpengebiet.
183. Oscinella brachyptera Zett.
Einige Exemplare beiderlei Geschlechts fand ich auch in Loew's Sammlung.
Zetterstedt kannte nur das c?' ; dieses zeichnet sich durch kurze breite Flügel aus,
die ungelähr r/iinal so long als breit sind: die Weibchen der LoEwschen Samm-
lung haben noch bedeutend kürzere Flügel, die man als rudimentär bezeichnen muss.
Thorax und Schildchen schwarz, etwas grau bestäubt, aber noch etwas glän-
zend; Brustseiten glänzend pechschwarz; Schwinger schwarzbraun. Stirn breit
mattschwarz, vorne gelbroth, doppelt so breit wie ein Auge mit grossem breiten
fast die ganze Stirnfläche bedeckenden schwarzen Scheiteldreieck von gleicher
Bestäubung und schwachem Glanz wie der Thoraxrücken. Untergesicht, Fühler,
Taster und die schmalen Backen rotgelb. Augen fast nackt. Hinterleib pechschwarz.
Beine rostgelb mit schwarzen Schenkeln und etwas gebräunten Schienen. Flügel
blassbräunlich; der letzte Abschnitt der fünften Längsader {d') ist kaum länger als
der vorletzte Abschnitt der vierten ; beim weiblichen Flügel, der kaum halb so
lang und breit ist als der männliche, ist die hintere Querader nicht mehr sichtbar,
alle Längsadern sind vorne stark gekürzt, ^i^ — 1 mm lang.
In Nord- und Mitteleuropa.
184. Oscinella albidipennis Strobl.
Thorax glänzend schwarz, Schildchen matt, Brustseiten glänzend. Schwinger
schwarz. Stirn gleissend Scheileldreieck schmal und lang, glänzend schwarz;
Fühler, Taster und Backen rot, letzlere so breit wie das dritte Fühlerglied, am
unteren Rande glänzend schwarz. Hinterleib pechschwai'z ; Beine desgl. mit etwas
helleren Schienenspitzen und Tarsen. Flügel kurz und breit, weiss mit gelben Adern
und dem gewöhnlichen Flügeladertypus wie bei 0. albiseta. IV3 mm lang.
Von der Küste des Adriatischen Meeres, n -^ , ■ / ,
185. Oscinella .pectoralis n. sp -^lA^e-zrc ,^ <;^^W<4^ ^ /Oe^ya^A^us^ .jp. fo/T^
Thorax und Schildciien mattgelb mit fünf deutlichen gelrennten rötlich braunen ^3,^
Längsstreifen, von denen der mittlere wieder deutlich geteilt ist, so dass man von -^^
sechs Streifen sprechen kann ; sie erreichen das Schildchen nicht, die mittleren >i^
sind die kürzesten. Die kurze Behaarung und Beborstung ist schwarz; auf den -^^zc«
gelben Brustseiten ist ein grosser glänzend schwarzer Fleck sichtbar, der kreis- ^f^
förmig die Mesopleui-en fast ganz bedeckt, andere Flecke sind nicht vorhanden.
Hinterrücken glänzend schwarz. Hinterleib gelb mit undeutlicher Bräunung auf
der Mittellinie. Kopf gelb, Augen kreisförmig; Backe so breit wie das halbe Auge
hoch. Scheiteldreieck glänzend gelb, nui- bis zur Stirnmitte reichend ; ücellenhöcker
CHLOROPIDAE 161
schwarz. Drittes Fühlerglied schwarzbraun. Taster und Beine gelb. Flügel wasser-
klar mit zarten gelben Adern ; dritte Längsader gerade, vierte an der Spitze etwas
nach unten gebogen, daher divergierend. IV3 nim lang.
Ein Exemplar in der Sammlung von Prof. Tualuammeh in Kalocsa, (Ungarn)
und in meiner Sammlung.
IcSG. Oscinella rubidipes n. sp.
Thoraxrücken und Schildchen glänzend scliwarz. aber durch leine graubraune
Bereifung etwas matt, öchildchen gewölbt mit zwei entfernt siebenden Hand-
borsten. Brustseiten glänzend schwarz. Schwhiger weiss. Kopf ganz schwarz, das
Scbeiteldreieck sehr breit, trapezförmig, glänzend schwarz. Stirn matt; Fühler-
borste im letzten Teil deutlich weisslich. Taster schwarz, Augen gro.ss, zart piüjes-
cent. Backen schmal. Hinlerleib glänzend pechschwarz. Beine rostrot, Vorder-
schenkel auf der unleren Seile mit einem dunkleren Längsstreifen, letzte Tarsen-
glieder gleichfalls verdunkelt. F'lügel wasserklar mit hellen Adern und dem nor-
malen Aderverlauf wie bei O. ulbiseia Fall. IVa nim lang.
Aus Ungarn : Belyezät von Pkof. Szilady gesammelt. (Coli. Mus. Nat. Hung.).
Eine Verwandte von O. ulbiseia und inaiira, von ersterer durch die hellen
Schwinger, von inaiira durch das grosse trapezförmige Scbeiteldreieck, von beiden
durch die hellen Beine verschieden.
187. Oscinella anthracina Meig.
Nach Typen von Meigen, Winthem und Zetterstedt sind synonym: glaber-
rima Meig., atriconiis Zett. Die beiden Arien fasciola und fascipes Meig. sind
lediglich eine Farbenvarietät, bei der die Mitlelscbenkel eine dunkle Binde ti-agen.
Thorax glänzend schwarz, unbestäubt. Scbildclien schwach bereift mil zwei
Borsten, Brustseiten stark glänzend; Schwinger weiss. Kopf rund, schwarz mit
grossen Augen und mallschwarzer Slirn, die nicht breiter ist als ein Auge. Scbeitel-
dreieck glänzend schwarz, jedoch reicht es nicht bis an die Fühler; diese schwarz
mil schwarzer Borste. Hinterleib glänzend schwarz. Beine entweder ganz rolgolb
(Stanunform) oder mit auf der Mitte geschwärzten Mitlelschenkeln {fnscioln uuti
fascipes Meig.). Flügel schwach bräunlich. 2 mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa.
1.S8. Oscinella nitidissima Meig. {alricilla Zett. und frit Zett. [nee L.] var.
b. und c).
Thorax und Schildchen ganz glänzend schwarz, ohne Bereifung mit zarlen
schwarzen Haaren, die mitunter einen fahlgelben Schimmer annehmen. Schwinger
weiss. Brustseiten ganz glänzend. Kopf in allen Teilen ganz schwarz ; Scheitel-
dreieck glänzend, nicht ganz bis zu den F'ühlern reichend ; drittes Fühlerglied
ziemlich gross, schwarz mit schwarzer Borste. Beine schwarzbraun, Kniee, Schienen-
enden und Tarsen rostgelb. Flügel etwas blassbräunlich mit braunen normalen Adern.*
In Nord- und Mittel-Europa.
Oscinella frit L.
Eine kleine schwarze Art, bekannt und gefürchtet als Getreideschädling; in
der Beinfärbung vielfach variierend; wir haben daher Gelegenheil, dem Namen
eine Reihe von Synonymen anzuhängen : aenea v. Res., brunnitarsis Macq., hordei
Bjerk., pusilla Meig.
' Schiner ist der Ansicht, dass 0. nitidissima Meig. mit O. vindicata Meig. und inaiira
Fall, /.usammenfnlle ; das ist aber keincswetis der I'-all ; die metallisclie Bestäubiuis auf dem
Tlioraxrücken bei niaura und vindicalu ist zu charaliterisliscb, als dass man sie mit der {glän-
zend schwarzen unbcstäulilen Thoraxfläche l)ei nitidissima verwechseln könnte. Meigen sowobl
wie Zettekstedt liabeii diese Arien sehr wohl unterschieden.
21
IQ2 TH. BECKEU
Glänzend schwarz, jedoch mit deulUch nietaUisch bereiftem Thoraxrüci<cn,
eine Eigenschaft, die sie mit 0. maiirn Fall, teilt; sie hat aber ein kleineres glän-
zend schwarzes Scheiteldreieck nnd eine fast ganz schwarze Fühlerborste nnd ist
gewöhnlicli etwas kleiner ; sie ist sehr leicht mit O. maiira zu verwechseln und
vielleicht haben auch hier Artvermischungen stattgefunden, wie ich sie bei den
Meroiniiza-Xvien ])emerkt zu haben glaube, denn es fallt häufig schwer zu ent-
scheiden, welcher von diesen beiden Arten man gewisse Exemplare zurechnen
soll. Die Veränderlichkeit in der Beinfärbung ist sehr gross. Für gewöhnlich sind
die Beine ganz schwarz und nur die hinleren Tarsen rosfgelb; es gibt aber auch
Exemplare, bei denen Vorder- und Mittelschienen mit ihren Tarsen rostgelb sind ;
diese Varietät hat Meigen als piisilln beschrieben, die sich sonst nur noch dadurch
etwas nnterscheiden, dass sie gewöhnlich etwas grösser sind; ich glaube nicht,
dass man darin eine besondere Art zu erblicken hat. 0. brunnitnrsis Macq. wird
sicher nichts anderes sein; wenn Maquart schreibt, dass der Hinterleib am Bauche
nnd am zweiten Ringe rötlich sei, so darf das nicht irreleiten, da die Wurzel des
Hinterleibes bei nicht ganz ausgereiften Exemplaren häufig blass gefärbt erscheint.
Ungefähr 1 — IV2 nini. lang.
Ganz Europa.
190. Oscinella maura Fale. {dislincta v. Res., nigrimona v. Ros., nigrilo
Meig., rufitdisis Meig., viudicaia Meig., fumipennis Meig., viridescens Macq.?)
Glänzend schwarz mit erzbraimer zarter Bereifung des Thoraxrückens und
schwarzer Behaarung; Brustseiten ganz glänzend schwarz. Kopf mit Stirn und
Mundrand sehr abgerundet, nicht vortretend, ganz schwarz ; auf der matten Stirn
liegt ein ziemlich grosses, glänzend schwarzes Scheiteldreieck, das beinahe bis zu
den Fühlern reicht; Fühlerborste im zweiten Teile weisslich, wenn auch nicht .so
deutlich wie bei 0. albiseia. Schwinger weiss. Hinterleib glänzend pechschv/arz.
Die IkMue sind in ihrer normalen F'ärbung schwarz mit rostgelben Mittelschienen
und Hintertarsen; es kommen aber vielfach hellere Exemplare vor, bei denen
auch die Vorderschienen zum Teil rosigelb sind, desgleichen die Tarsen aller
Beine; ebenso wie es dunklere Exemplare gibt mit fast ganz schwarzen Bei-
nen; letztere bat Meigen als 0. fumipennis beschrieben; die Flügel sind etwas
bräunlich ; erste Längsader der kleinen Querader gegenüber mündend ; Queradern
nicht genähert; zweiter Bandaderabschnitt kaum länger als der dritte. IV^mm lang.
In Nord- und Mittel-Europa.
Die Variabilität ist sehr gross; im allgemeinen kann man annehmen, dass
mit der helleren oder dunkleren Beinfärbung auch gleichzeitig die Flügel erblassen
oder sich bräunen und dass auch die Färbung der etwas weisslichen Fülilerborsle
dadurch beeinHuisst wird.
191. Oscinella nitidigenis n. sp.
Thoraxrücken und Schildchen schwarz, braun, erzfarbig, dicht bestäubt, fast
ganz matt und schwarz behaart; Rrustseiten glänzend schwarz, Schwinger schmutzig-
weiss, Kopf in allen Teilen ganz schwarz ; das glänzend schwarze Scheiteldreieck
hat die F"orm eines abgestumpften Dreiecks oder Trajjezes und bedeckt fast die
ganze Stirn, welche doppelt so breit ist wie ein Auge ; letztere sind sehr klein,
fast nackt. Die Backen sind sehr breit, von halber Augenhöhe und glänzend
schwarz; die Fühlerborste der schwarzen Fühler ist in ihrem Endteil deutlich
weisslich. Hinterleib pechschwarz ; Beine desgleichen, Schenkelglieder, Kniespitzen
und Tarsen, namentlich der hinteren Beine — mitunter auch die vorderen
Schienen — rostgelb. PTügel wasserklar oder blassbräunlich. Aderung normal.
2 — 2V4 mm lang.
CHLOROPIDAE 163
Von mir auf den Kanarischen Inseln entdeckt, ferner aus Unj^arn : Dclihlat,
Isaszeg (Ici». Kertesz).
192. Oscinella Kerteszi n. sp.
Thorax und Schildchen glänzend scinvarz, etwas graubraun bereift. Behaarung
sehr undeutlich. Brustseiten mit Ausnahme der malt host;'uil)len Meso- und Ptcro-
pleuren glänzend pechschwarz. Schwinger weisslich. Kopf mit Stirn gelb bis bräun-
lich ; Scheiteldreieck in F'arbe und Glanz des Thoraxriickens, breit, aber nur bis
zur Stirnmitte reichend. Fühler gross und schwarz, das dritte Glied etwas puiies-
cent ; auch seine Borste unter der Lupe deutlich pubesccnl. Augen kaum merklich
behaart ; Taster schwarz. Hinterleib pechbraun ; Beine desgleichen, entweder nur
die Tarsen rostgelhlich oder auch bei helleren Exemplaren Kniee, Schienenenden
nebst Tarsen. Flügel etwas bräunlich mit der gewöhnlichen Aderung. lV.j — 2nnulang.
Aus Ungarn ((^oll. Mus. Nat. Hung.).
193. Oscinella elegans n. sp.
Glänzend schwarz, kaum etwas metalliscli bereift. Schildchen gewölbt, matt-
schwarz, auf der Mitte gelb mit zwei Bandborsten. Behaarung schwarz ; Brustseiten
ganz glänzend schwarz. Schwinger weissgelb. Kopf und Stirn gelb, Hinterkopf ver-
dunkelt. Scheiteldreieck schwarz, breit an der Basis, aber kurz, nur bis zur Slirn-
mitte reichend, nur schwach glänzend. Fühler ganz schwarz ; drittes Glied gross
mit schwarzer Borste. Bussel schwarz, Taster gelb. Hinlerleib pechbraun, die
ersten Binge heller. Beine rostgelb ; Schenkel auf der Mitte mit breiter. Schienen
mit schmaler dunkler Binde. Flügel fast farblos mit normalen braunen Adern;
reichlich. 1 mm lang.
Aus Schlesien (Coli. Becker).
194. Oscinella nana Zett.
Thorax und Schildchen schwarz, der Bücken und das Scheileldreieck etwas
matt sciiwarzgrau. Stirn und Untergesicht gleich breit. Stirn mattschwarz, vorne
rot. Augen etwas querliegend. Taster gelb. Backen so i)reit wie das dritte Fühlcr-
glied. Wangen weisslich bereift ; die sehr feine Behaarung des ganzen Körpers ist
zart weisslich. Schwinger gelblich. Hinterleib pechscJiwarz Beine rostgelb ; Schenkel
mit breiler. Schienen mit sciunaler brauner Binde. Flügel zart blassgelb mit ebenso
gefärbten normalen Adern. 1 mm lang.
Aus Lappland in Zetterstedt's und meiner Sammlung.
195. Oscinella nigripes Zett.
Thorax und Schildchen matt schwarzgrau, oiuie I'urchung, kurz und deutlich
schwarz behaart. Stirn und Gesicht gleich breit, erstere vorne rötlich, durch deut-
liche Behaarung etwas punktiert erscheinend. Scheiteldreieck sciiwarzgrau, nur
bis zur Slirumitte reichend, von der Slirnlläche nicht scharf abgegrenzt. Fühler
schwarz, Taster gelb. Beine mattschwärzlich, Tarsen etwas bräunlich. Hinterleib
pechschwarz. Flügel etwas bräunlichgrau mit braunen Adern ; letzter Abschnitt der
fünften Längsader kaum länger als der zweite Abschnitt der vierten Längsader.
Aus Schweden in Zetterstedt's und aus Schlesien in meiner Sammlung.
196. Oscinella albipalpis Meig. [basalis Zeti.)'
Thorax schwarz, Bücken und Schildchen aschgrau bereift, sehr kurz schwarz
behaart. Brustseiten auf Meso- und Pteropleuren mattgrau, im übrigen glänzend
' O. basalis Zett. ist die gleiche .Art, nur ist der orste Hinterleibsriug etwas gelb ; icli sali
ebenfalls solche Exemplare iu Loew's Samiiiluiig, die dann auch etwas liellere Beine haben ; die
Schenkel sind dann fast ganz gelb.
21*
164 th. bEck6r
pechschwarz. Schwinger und Kopf gelbhch, Hinterkopf schwarzgrau wie das grosse
breite, bis zur Stirnmitte reichende, kaum etwas gleissende Scheiteldreieck. Drittes
Fühlerglied gross und schwarz, Taster hellgelb. Hintcrleil) glänzend pechbraun.
Beine rosigelb, Schenkel auf der Mitte schwarzbraun. Schienen mit dunkler
Binde. Flügel zart, blassbräunlich mit dünnen gelben Adern. Aderung normal.
lYä nim lang.
In Nord- und Mitteleuropa.
197. Oscinella Rondanii Costa.
Ich kenne die Art nicht durch Anschauung und gelie Costa's Beschreibung:
„Übcure viridi-aenea, nitidissima, antennis, halteribus pedibusque flavis; thorace
„scutelloque brevissime aureo ciliatis et parce nigro-setosis ; alis hyahnis, basi ner-
„visque pallide luteis, nebula minuta discoidali, saepe exoleta." **/,„ — 17« üi^-
Aus Kalabrien.
198. Oscinella Lagunae Beck.
Thorax und SchiUichen glänzend schwarz, sehr dicht und fein punktiert ; die
kurze schwarze Behaarung schimmert in gewisser Richtung weiss; am Schildrande
stehen zwei sehr lange schwarze Borsten ; die Brustseiten sind bis auf die Meso-
und Pteropleuren glänzend pechschwarz. Schwinger weisslich. Stirn und Unter-
gesicht reichlich von der Breite eines Auges; vorderer Stirnrand, Untergesicht und
Backen gelb, Fühler und Taster desgleichen. Stirnfläche gleissend schwarz, deutlich
schwarz behaart ; das Scheiteldreieck ist kaum etwas glänzender, schmal und von
gewöhnlicher Länge. Augen nackt Backen von der Breite des dritten Fühlergliedes;
dieses ist beim d ganz rotgelb, beim ? am Aussenrande gebräunt. Hinterleib pech-
schwarz ; Beine ganz rotgelb, Hinterschienen auf der Mitte ihrer Aussenseite mit
schwarzem Wisch. Flügel glashell; zweite, dritte und vierte Längsader ganz gerade
und parallel, im iii)rigen ist die Aderung normal. Vi, mm lang.
Von den Kanarischen Inseln. (Coli. Becker.) Ich fand auch drei Exemplare
in der LoEWschen Sammlung, jedoch ohne Angabe der Herkunft, aber mit der
Zeltelnotiz, dass diese Exemplare aus Buchenholz-Mulm gezogen seien. Loew hatte
sie als O. sylvatica n. sp. bezettelt ; bei dem einen Exemplar haben die Schenkel
eine braune Binde.
199. Oscinella fycoperda n. sp. {Kolencitii in litt. Wiener Hofmuseum.)
Diese Art hat Ähnlichkeit mit (). elegnns, weicht aber ab in folgendem: Die
Stirn ist schwarz, nicht gelb ; das Scheiteldreieck ist sehr gross und lang, nicht
kurz ; Schildchen ganz schwarz, nicht auf der Mitte gelb ; llach und körnig.
Thoraxrücken glänzend schwarz mit zwei Längsl'urchen; zweite Längsader erheblich
länger, der zweite Randaderabschnitt reichlich doppelt so lang als der dritte ; bei
Ü. elegans sind beide Abschnitte gleich lang. l'/4 mm lang.
Fünf Exemplare aus Korsika, Mann. (Sammlung des Wiener Museums.)'
200. Oscinella scrobiculata Strobl d (nee ?).
Thorax und Schildchen schwarz, ziemlich kräftig punktiert und dadiuxb nur
von schwachem Glanz und mit deutlich fahlgelben Haaren. Brustseiten pechglänzend;
Schwinger gelblich. Kopf gelb bis braun, Hinterkopf verdunkelt. Scheiteldreieck
glänzend schwarz, an der Basis breit, bis zur Stirnmitte reichend, Gesicht weiss
bereift. Fühler gelb bis braun, Mundborste erkennbar. Stirn mit zwei auffallend
langen Frontorbilalborsten. Fühlerborsle ziemlich dicht behaart. Hinterleib braun.
' In der Sammlung des Berliner Museums sind unter Nr. 6410 zwei gleiclie Exemplare,
die von Wi.nnertz aus Ivrefeld stammen und von ihm als Chlorops iclineumonea bezeichnet sind
mit der Bemerkung, dass er sie aus Käferlarven gezogen; diese Hxemplare weichen nur in der
Färbung des dritten Fühlergliedcs etwas ah, das rothraun, niclit schwarz ist.
CHLOROPIDAE 165
Beine gelb bis braun. Flügel schwacb bräunlich mil braunen, normal verlaufenden
Adern. 2 mm lang.
Aus dem Alpengebiet. Oi.denbeug fing auch ein Stück bei Berlin.
201. Oscinella frontella Fall.
Ich kann folgende Synonyme anführen : breviroslris Lw., cinctdUi Zett.,
fosciella Zett., favitlacea Beck., incisiiralis Macq., miilticimjiüuia Strobl, sordi-
della Zett.
Thoraxrücken und Schildchen ziemlich hell aschgrau bestäubt mit sehr kurzer
weisser, aber auch mitunter schwarzer {brevirostris Lw.) wenig erkennbarer
Bcliaarung, entweder ohne Furchung oder mit drei seichten oder zwei schwachen
Läiigsfurchen. Brustseiten glänzend pechschwarz, Meso- und Pteropleuren jedoch
aschgrau bestäubt. Schwinger hell. Kopf ganz gelb, Hinterkopf grauschwarz ; Stirn
und Untergesicht gleich breit verlaufend. Scheiteldreieck an der Basis breit aber
sehr kurz und stumpf endigend, matt schwarzgrau. Hinterleib gelbbraun mit dunkleren
Vorderrandsbinden oder schwarzbraun mit hellerer Bindenzeiclinung von wech-
selnder Breite {multicingulata Sthobl). Flügel verhältnismässig kurz mit blass-
braunen oder gelben Adern. Beine entweder ganz rotgelb oder mit auf der Mitte
gebräunten Schenkeln und Hinterschienen ; die Weibchen haben gewöhnlich hellere
Beine als die Männchen. Zetterstedt hat die buntbeinige Varietät als fasciella
beschrieben; diese ist identisch mit brevirostris Lw. O. miilticingiilala Strobl ist
vom Verfasser zur Gattung Siphonella gezogen worden; bei ihr sind die Hinter-
leibsbinden zu einer etwas schärferen Zeichnung ausgebildet, im übrigen sind keine
Unterschiede, dieselbe Varietät scheint incisiiralis Macq. zu sein. Meine fainllncea
hatte ich wegen Furchung des Thoraxrückens als Notonaiilax aufgefasst ; da diese
Furchung aber eine recht schwankende Erscheinung ist, bleibt diese Art wohl
besser bei Oscinella ; bei dem vorliegenden Exemplar sind die Fühler etwas grösser
und zeigt das dritte Fühlerglied eine deutliche Vorderecke mit weisser Fühler-
borste, ohne im übrigen abzuweichen. Nachdem ich die grosse Variabilität dieser
Art kennen gelernt habe, möchte ich die angedeuteten Abweichungen auch nur
als eine der vielen Abarten auffassen. IVj mm lang.
Eine durch ganz Euroi)a, auch in Nord-Afrika weit verbreitete Art, die in
vielen Abarten auftritt und daher selbstverständlich vielfach Anlass zur Naniens-
erteilung gegeben hat.
202. Oscinella pratensis Meig.
Eine etwas breit gebaute Art, die mit ihren dicken vorstehenden Tastern an
Siphonella palposa erinnert.
Thorax und Schildchen glänzend erzfarbig, sehr fein punktiert und dicht fahl-
gelb behaart, jedoch sieht man auf der hinteren Thoraxhälfte und auf dem Sciiildchen
auch schwarze, Haare. Zwei schwache Längsfurchen sind vorhanden. Brustseiten
glänzend schwarz jedoch Meso- und Pteropleuren bestäubt. Schwinger weisslich.
Kopf vorne rotgelb, hintere Hälfte braunschwarz ; Scheiteldreieck matt schwarz-
braun, verhältnismässig klein und von der Stirn nicht scharf geschieden. Stirn
IV^mal so breit wie ein Auge; diese gross, gerundet, deutlich pubescent. Backen
gelb, etwas schmäler als das dritte Fühlerglied ; dieses gelb mit dunklem Vorder-
rande; die blassgelben Taster stehen deutlich dem Mundrande vor. Bussel etwas
gekniet. Hinterleib glänzend kastanienbraun bis schwarz, an der Basis etwas
heller mit deutlicher wenn auch sparsamer fahlgelber Behaarung. Beine nebst
Hüften schwarzbraun ; Kniee, Schienenenden und Metatarsen roslgelb; die feine
Beinbehaarung hell, Flügel zart blassgelblich mit gelbbraunen .\dern, die
166 TH. BECKER
Yorderrandsader länger als gewöhnlich behaart. Äderverlauf sonst normal. 2
mm lang.i
hl Mittel-Europa helmisch.
203. Oscinella cognata Meig.
Die Art ist charakteristisch und nicht gut zu verkennen; trotzdem sind mehrere
Synonyme zu nennen und zwar: rufipes Meig., gilvipes Lw., froniella Meig. (nee
Fall.) und vitripennis Meig. Da Wiedemann und Meigen beide im Jahre 1830 eine
Oscinis vußpes beschrieben haben, so lasse ich hier dem Namen cognata den Vor-
tritt vor rufipes.
Thorax und Scliildchen schwarz, stark körnig punktiert und daher nur schwach
glänzend ; die kurze Behaarung schimmert fahlgell)lich. Brustseiten ganz glänzend
schwarz ; Schwinger blassgelblich. Vorderer Teil dei- Stirn, Untergesicht und Backen
gelb. Hinterkopf und oberer Stirnteil schwarzbraun. Stirn l'/aUial so breit wie ein
Auge mit grossem glänzend schwarzen vorne abgerundeten Scheiteldreieck. Augen
rund, deutlich pubescent. Drittes Fülderglied breiter als lang, gelb, aber an der
Spitze und in der Nahe der Fühlerborstenwuizel schwarz. Backen sehr schmal.
Hinterleib pechbraun, nackt. Beine nebst Hüften hellgelb. Flügel kiuz und brcii,
blassbräunlich. Flügelfläche deutlich etwas behaart; Queradern auf der Mitte der
Flügel; Aderung normal. IV2"- '""^ l^ng-
In Mittel- und Süd-Europa ((^oll. Becker).
204. Oscinella hyalipennis Meig.
Thorax und Schildchen schwarz, schwach grau bereift, deutlich schwarz behaart.
Brustseiteil bis auf Meso- und Pteropleuren glänzend pechschwarz. Kopf mit Aus-
nahme des Hinterkopfes und des oberen Stirnteiles rotgelb. Scheiteldreieck schwarz-
grau, etwas glänzend. Fühler und Taster rotgell). Backen sehr schmal. Hinterleib
pechschwarz. Beine ganz rotgelb; an den Hinterschienen sieht man mitunter auf
der Mitte einen dunklen Streifen. Flügel blassbräunlich mit normalen Adern.
IV2 mm lang.
Mittel- und Süd-Europa; meine Exemplare stammen aus Schlesien; ich sah
jedoch auch ein Exemplar von Ismailia in der Sammlung des Ungar. Nat.-Mus.
205. Oscinella bicingulata Stkobl.
Glänzend schwarz ohne Bestäubung, fein punktiert und schwarz behaart.
Brustseiten glänzend schwarz ; Schwinger weiss. Kopf schwarz. Stirn mati, samniet-
arlig, braunschwarz, vorne rot. Scheiteldreieck glänzend schwarz, ziemlich breit
und fast bis zu den Fühlern reichend. Fühler ziemlich gross, das dritte Glied rot
mit braunem Yorderrande. Backen rötlich, schmal, nicht breiter als das halbe
dritte Fühlerglied. Hinterleib pechbraun mit gelblichem Bauche. Beine rostgelb
mit auf der Mitte gebräunten Schenkeln und mit zwei braunen Bingen auf den
Schienen. P'lügel fast glasliell mit zarten gelbbraunen Adern. 2 mm lang.
Aus Österreich.
206. Oscinella coxalis v. Bos.
Thorax und Hinterleib glänzend schwarz. Thoraxrücken und namentlich das
Schildchen stark punktiert und sein- kurz schwarz behaart. Brustseiten stark glän-
zend. Stirn sehr breit, schwarz, über den Fühlern rot, stark punktiert mit kurzen
schwarzen Haaren. Das Scheiteldreieck ist nur schmal, dreieckig und hat stärkeren
' Eine dunkle Varietät wurde mir von Dr. Wilh. Lundbeck aus Kopenliagea vorgelegt :
FQJiler, Taster, Baclsen sind schwarzbraun bis schwarz, ebenso die Thoraxbehaarung. Nacti
Mitteilung von Dr. Lundbeck leben die Larven in dem Eiersaclc von Epeira cornuta ; die Eier
werden merkwürdigerweise zer.stört und in eine Masse verwandelt, in der die Larven leben.
Diese Entdeckung stammt von Herrn P. Kryger aus ICopenhageii, dem auch die Zucht gelungen ist.
CHLOROPIDAE Jß7
Glanz als die Stirniläclie. Untergesidil, liaoken, Taster und Fühler gell), drittes
(llied am Oberrande braun, Borste dunkel. Schwinger schniutzigweiss. 13er letzte
Hinlerleibsring 2Vämal so lang als der vorletzte. Beine schwarz; Vorderhüflen
und alle Schenkelglieder, VorderUniee sowie der Hintermetatarsus nebst dem zweiten
Tarsengliede rotgelb. Flügel schwach graubräunlich. 2 mm lang.
Aus Württemberg.
207. Oscinella laevifrons Lw. {haplegoides Strobl).
Wahrscheinlich ist dies die Art umoena Meig., die Beschreibung passt vollkonniien;
was dagegen spricht, ist nur die von Mkigen auf 3 mm Länge angegebene (Irösse ;
eine Type gibt es nicht mehr; Strobl's Art hat deutlich verdunkelte Schenkel, die
bei LoEw's Exemplaren nur schwach gelleckt erscheinen.
Thorax und Schildchen glänzend schwarz mit feiner schwarzer, in gewisser
l\ichtung aber fahlgelb scliiramernder Behaarung. Brustseiten ganz glänzend schwarz.
Schwinger gelblich. Kopf ganz schwarz, Stirnfläche matt, aber das glänzend
schwarze Scheiteldreieck bedeckt fast die ganze Stirn; diese ist nur schmal und
kaum breiter als das Auge. Fühler und Taster rotgelb, erstere am Vorderrande
des dritten Gliedes gebräunt. Hinterleib glänzend schwarz. Beine rotgelb ; Schenkel
beim c? auf der Mitte mehr oder weniger verdunkelt. Flügel wasserklar mit blass-
gelben Adern ; zweite Längsader etwas verlängert, so dass der zweite Randader-
abschnitt IV. — 2mal so lang ist als der dritte; die Queradern stehen ziemlich weit
von einander entfernt, so dass der letzte Abschnitt der fünften Längsader nicht
viel länger ist als deren Entfernung. IV., mm lang.
Mittel-Europa.
208. Oscinella Kuntzei n. sp.
Thorax und Schildchen glänzend gelb ; Thoraxrücken durch das Zusammen-
lliessen von drei Streifen bis auf den breiten Seitenrand und die Partie vor dem
Schildchen glänzend schwarz und mit feiner weisser Behaarung ; die Mittelstrieme
geht verlängert bis ans Schildchen und die Seitenstriemen endigen in den Seiten-
ecken in einem kleinen Zipfel, so dass die schwarze Fläche hinten dreizackig
endigt, während sie vorne bis an den Hals und die gelbe Schulterbeule heran-
rückt. Die äusserste Seitenstrieme sieht man getrennt davon als schmalen schwar-
zen Strich über der Flügel wurzel. Die Brustseiten sind ganz gelb bis auf einen
schmalen schwarzen Längsstrich auf den Mesopleuren. Kopf gelb ; Stirn etwas
breiter als ein Auge ; diese sind schwach pubescent. Scheiteldreieck glänzend gelb,
bis zur Mitte der Stirn reichend; dei' Ocellenhöcker steht auf einem schwarzen
Fleck, der mit dem schwarzen Hinterkopf in Verbindung steht. Fühler gelb ; drittes
Glied ziemlicli gross, Borste nackt, gelb. Taster, Mundrand ebenfalls gelb. Hinter-
leib glänzend braun, an der Wurzel gelb. Beine ganz gelb. Flügel wassei'klar mit
gelben Adern; dritte und vierte Längsadern iiarallel. IV^ f""^ l^'ig-
Ein Exemplar aus Dresden in der Sammlung von A. Kuntze, das ich dem
Entdecker zu Eliren benenne.
Erklärung der Figuren.
Tafel II.
Fit>ur 1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
„ 8.
9.
„ 10.
., 11.
,. 12.
., 13.
14.
„ 15.
, 16.
., 17.
„ 18.
„ 19.
„ 20.
., 21.
, 22.
., 23.
, 24.
„ 25.
, 26.
. 27.
, 28.
„ 29.
„ 30.
Meromyza variegata Meig.
Cetema myopina Iav.
Haplegis flavitarsis Mrig.
Capnoptera scutata Hossi
Eurlna pubescens Mkk;.
Platycephala umbraculata h'nn.
Platycephala planifrons Fbu.
Eurina calva Väm.
Eurina nigrifrontata Beck.
Eurina triangularis Hkck.
Phyladelphus Thalhammeri Beck.
Oscinls curvinervis L.\th.
Anthracophaga strigula Frh.
Eutropha fulvifrons H.\lid.
Diplotoxa messoria Fall.
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Hügel
Koi)f im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Ko])f im Prolil
Kopf im Profil
Kopf im Profil
Flügel
Kopf im Prolil
Kopf von oben
Kopf im Prolil
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fübler vergrössert
Ganze Figur
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Fühler vergrössert
Kopf im Prolil
Kopf von oben
Flügel
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
Tafel III.
, 31. Melaniim laterale Ham».
„ 32 ,
„ 33. . , ,
, 34. Djcraeus raptus H.^lid.
, 35.
. 36.
37. Metopostigma teniiiseta Lw.
„ 38.
, 39.
40. Stenophthalmus ocellatus Beck.
., 41.
„ 42.
.. 43. , « ,
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Flügel 14
Flügel 14
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Flügel 1 1
Kopf im Profil 14
Kopf von oben 14
Fühler vergrössert 14
Flügel 14
ERKI-XRUNO der FIGUREN
169
Figur 44.
.. 45.
, 46.
„ 47.
, 48.
. 49.
» 50.
„ 51.
. 52.
, 53.
, 54.
. 55.
„ 56.
„ 57.
, 58.
, 59.
„ 60.
. 61.
„ 62.
„ 63.
, 64.
, 65.
, 66.
. 67.
., 68.
, 69.
, 70.
Lagaroceras megalops Bkck.
Assuania Thalhammeri Stkohl
» " n
Microneurum ornatifrons Lw.
» ■» ?j
Scoliophthalmus obliquus Beck.
» n "
» » »
Lasiosina cinctipes Meig.
Scoliophthalmus trapezoides Beck.
Anatrichus erinaceus Lw.
OedesJella discolor Beck.
Gampsocera numerata Heeger
Kopf im Profil
Kopf von oben
I'ühler, vergrössert
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fühler, vergrö.sserl
Flügel
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Flügel
Kopf im Profil
Kopf von oben
Kopf im Profil
Kopf von oben
Fühler vergrössert
Flügel
Ganze Figur
Flügel
Fühler vergrössert
Kopf im Profil
Kopf im Profil
Fühler vergrössert
Flügel 14:1.
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
14
11
14
14
14
14
14
14
14
14
22
Alphabetisches
Gattungs-Verzeichnis.
Seite
Anacamptoneurum Beck 128
Anatrichus Lw 118
Anthracophaga Lw 74
Assuania Heck 104
Cninarota> Meig 49
Capnoptera L\v 51
Centor Lw 56
Centorisoma Beck lOIJ
Cetema Hendel 56
Chloropisca L\v Gl
Chlorops Meig 78
Crassiseta v. Ros 11!)
Dicraeus L\v 109
Diplotoxa Lw 70
Elachiptera Macq 119
Epichlorops Beck 77
Eribolus Beck 127
Eurina Meig 44
Eurinella Meunier 133
Eutropha Lw 58
Gampsocera SciiiN 117
Gaurax Lw 114
(iyiniiopoda Macq 143
Haplegis Lw 60
Hippelates Lw 150
Homalura Meig 62
Jloinahira Wied. (nee Meig ) 143
Lagaroceras Beck 107
Lasiochaeta Coirn 125
Seite
Laslopleura Beck 130
Lasiosina Beck 73
Lipara Meig 143
Megachaetum Bond 119
Melanochaeta Bezzi 125
Melanum Beck 50
Meromyza Meig 40
Metopostigma Beck 63
Microneurum Beck 131
Mynnecumorpba CüUTi (iicc Duf.) . . . 119
Notofjaulax Beck 146
Oedesiella Beck 146
Opetiophora Lw. ]). ]) 133
Oscinella Beck 150
Oscinis Latk 49
(Jscinis Macq. et Auct. (ncc Latk.) . . 150
Fachychaeta Bezzi 125
Fachychae.tina Hendel 125
Parectecephala Beck 105
Phyladelphus Beck 54
Platycephala Fall 38
Pseudopachychaeta Stuobl 55
Scoliophthalmus Beck 128
Siphonella Macq 133
Siphonellopsis Strobl 130
Siphunculina Bond. p. p. [Micron.] . . 131
S/plni/iculina Bond. p. p. [Siphonelhi] . 133
Stenophthalmus Beck 109
Thaumatomyia Zenker C4
Die kursiv gedruckten Namen sind Synonyme.
Alphabetisches Art- Verzeichnis.'
Seite
abbrevjata Zett. Chloropisca .... (56
abdominalis Zett. [OsciiiisJ Dicnieii.s 110, 1.")!
adjuncta Beck. Chlorops 90
aenea v. Ros. 0.sciiiella 151
aeneum M.\cy. ISiphonella] Micrüiiouruiu 131)
agnata Halid. Cctcina 57
agtonim Fall. Plalyccphala 38
albiceps Mek;. Diploloxa 5!), 71
albidipennis Strobl Osciuella .... KJO
albipalpis Meig. Osciuella Iö3
albipila L\v. La.siosiaa 74
albiseta Meig. Oscinella 159
albiseta MACy. [ChloropsJ Chlorop.s . . 79
albiseta Macq. |0.sciuis] Aiilhracophaga 79, 7ü
albitarsis Meig. Clilorops (iO
albopilosa Bkck. Chlurops 100
alplcola Beck. Chlorops 90
alpicola Sthobl 0.scinclla KiO
amoena Meig. Osciuella 152
analis Meig. Chloropisca 6()
andalusiaca Strobl Parectecephala . . 100
augnstifrons Mek!. Si|)hoiiella .... 134
angustifrons Beck. (Chlorops 99
annulata Meig. Cscinella 152
annulifera Zett. Nolonaulax 147
annulipes Macq. [(".hlorops] Chlorops . 79
annulipes Brülle (Chlorops .... 79, 82
annulipes v. Hos. lilachiptera .... 121
annulipes Macq. [Osciiiis] Oscinella . . 152
anthracina Meig. Oscinella Kil
apicalis v. Ros Nolonaulax 147
approximatonervis Zett. Diploloxa . . 72
aprica Meig. .Siphonella 142
arabicus Beck Scolio])hthalmus . . . 129
Aristolocliiae Rond. Nolonaulax ... 147
asiatica Beck. Siphonella 112
assimilis Macq. Chloropisca (ifi
aterrima Strobl Melanochaeta .... 127
atra Meig. Siphonella 131, 152
atricilla Zett. Oscinella 152
atricornis Zett. Oscinella 152
aurifrons Halid. Camarota 50
avenae Bjerk. üsciiulla 152
basalis v. Ros. Meromy/.a 41
basalis v. Ros. [Chlorops] Siphonella . . 134
Seite
basalis Zett. Oscinella 1.52
berlinensis Beck. Chlorops 91
bicingulata Stuoiu, Oscinella KiO
bicolor Macq. Oscinella 1.52
bilinentH Big. Elachiplera 79, 121
bimaculata L\v. Elachiplera 122
binotafa Lw. Chlorops 82
bipunctata Macq. 0,scinella 152
histriata Walk. Chloropisca 00
brachyptera Zett. Oscinella 100
breviantennata Beck. Capnoplera . . . 54
brevifrons Lw. Chlorops 82
brevimana Lw. Chlorops 82
brevinervis Strobl Microneu runi ... 131
brevinervis Rond. Mlcronem-inn . . . 131
brevipennis Meig. Elachiplera .... 122
hievirostris Lw. Oscinella 152
biunnicornis Macq. Chloropisca . . (iO, 79
brunnipes Zett. Chlorops 82
biunnitarsis Macq. Oscinella 152
caiceata Meig. Chlorops 79, 100
calceata Zett (nee Meig ) Chlorops . SO, 82
calva Egg. Eurina 47
camporum Winth. Meromyza .... -11
capreola Halid. Elachiplera 125
cerealis RoN'd. Camarota 50
ceiealiuni Reutt. Meromyza 41
cereris F'all. Cetema 57
cincta Meig. Notonanlax 149
cincta Zett. (nee Meig.) Nolonaulax . . 147
cinctella Zeit. Oscinella 152
cinctipes Meig. Lasiosina 73, 80
cingulata Meig. Authracophaga .... 70
circumdata Meig. Chloropisca .... 05
citrinella Zett. Chlorops 82
clavicrus Gmel Meromysa 41
clypeata Meig. Eurina 45
cognata Meig. Oscinella 166
confluens Meig. Chloropisca . . . . 66, 80
confusus WiED. Chlorops 104
copiosa ScHiN. Chloropisca 66
cornuta Fall. Elachijjlera 124
coxalis V. Ros. Oscinella 100
cribritormis Beck. Siphonella .... 134
culmoium Fall. Plalyccphala .... 38
' Die kursiv gedruckten Namen sind Synonyme.
172
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
Seite
ciiTvinervis Zett. Meromyza 41
curvinervis Latr. Oscinis 50
d:ilmatina Strobl Eiirina 45
dalmatina Stkobl Diplotoxa .... 45, 72
dasycera Lw Chlorops 90
(icisyprocta, Lw. Siphonella 1H4
decora Frey Meromyza 41
Delpinii Rond. Notonaulax 149
diadema Meig. Ilaplegis 61
didyma Zett. Clüorops 82
diplotoxoides Strobl Siphonclla . . 134
diticicornis Lw. Chlorops (S3
discolor Beck. Oeilesiella 146
disti/icta v. Res Oscinella 152
distinguenda Frey Chlorops 103
divergens Lw. Ilaplegis 60
divisa, Lw. Chlorops 83
dubitis Macq. Gaurax 115
ducalis Costa Rurina 47
elegans Heck. Oscinella 163
elegantulum Beck. Centnrisoma ... 107
elongata Meig. Cetema 57
elongatula Beck. Chloropisca .... 70
ephippium Zett. Gaurax 80, 115
erinaceus Lw. Anatrichiis 119
eryt/irocepliala Zktt. Diplotoxa .... 71
euthrophaeformis Beck. Chlorops ... 103
extranea Wieu. Chlorops 94
fasciata Meig. Chlorops 83
fasciella Zett. Oscinella 152
fasciella Strobl Oscinella 152
fasciola Meig. Oscinella 152
fascipes Heck. Gaurax 116
tascipes Meig. Oscinella 152
favillacea Beck. Oscinella 155
femoralis Meig. Elaclii|)tera 121
femorata Macq. Meronij'za .... 41
figurata Zett. Chlorops 102
finitima Beck. Chlorops 96
ßava Brülle Ilomolura 62
flava Macq. Oscinella 152
flavella Zett. Siphonella 137
flavipes Oliv. Oscinella 154
flavifrons Macq. Chloropisca .... 66, 80
flavimana Macq. Oscinella 152
ßavitarsis Meig. [Camarota] Oscinis . . 50
flavitarsis Meig [Chlorops] Haplegis . . 61
flaviventiis v. Ros. Rlachiptera . ... 121
flavofemorata Macq. Oscinella .... 152
flavofrontata Beck. Melanochaela . . . 126
frit L. Oscinella 161
fiit Zett. (nee L.) Oscinella 152
frontafa Beck, .\ssuania 105
frontella Fall. Oscinella 165
frontella Meig. (nee Fall.) O.scinella . . 156
frontosa Meig. Anthracophn<<a .... 77
fulviceps V. Ros Chlorops 96
fulvifrons Halid. Eutropha 59
falviveiitiis Meig. Dicraeus . . . 110, 152
fumipenne Lw. Melanum 51
Seite
fumijwnnis Meig. Oscinella 152
furcata Perbis Elachiptera 121
fiiscipennis Costa Capnoptera . . . .52, 80
fiiscipes V. Ros. Elachiplera 121
fuscipes Macq. Oscinella 152
fycoperda Beck. Oscinella 164
geminata Meig. Chlorops 102
geniculata Meig. Chloropisca .... 65
gentilis Meig. Chlorops 80
gilvipes Lw. Oscinella 152
glahenima Meig. Oscinella 152
glabra Meig. Chloropisca 68
glabra Beck. Assuania 105
gracilis Meig. Chlorops 101
gracilis Zett. (ncc Meig.) Chlorojis . . 83
graeca Bkck. Elacliiptera 124
granulosum Beck. Lagaroccras .... 108
grisea, Wied. Lipara 114
haplegoides Strobl Oscinella .... 152
hiisuta Lw. Chlorops 83
hordtii Bjerk. Oscinella 156
horrida Beck. Chlorops 95
humeralis Lw. Notonaulax 148
huinilis Lw. Chlorops 83
hungarica Beck. Elachiptera 125
hungaricus Beck. Eribokis 128
byalipenne Strobl Melanum 51
hyalipennis Meig. Oscini>lla 166
Jiypostigma Schin. Chloropisca .... 66
hypostigma Meig. Chlorops 92
incistiraJis Macq. Oscinella 80
inconstans Lw. Lasiosina 73, 81
infumata Beck. Anthracophaga .... 77
ingratus Lw. Dicraeus 111
inornata Beck. Meromyza 44
inornata Cobti Gampsocera 118
insignis Thoms. Elachiptera 122
interrupta Meig. Chlorops 102
Kert^szi Beck. Oscinella 163
Kuntzei Beck. Oscinella 167
lacteibasis Strobl Siphonellopsis . . . 130
laeta Meig. Meromyza 41
laeta Zett. (nee Meig.) Chloropisca . . 66
laeta Meig. Chlorops 100
laeta Schin. (nee Meig.) Chlorops ... 83
laevicollis Beck. Chlorops 89
laevifrons Lw. Oscinella 167
laevigata Fall. Haplegis 60, 1.52
laevigata Zett. Siphonella 134
Lagunae Beck. Oscinella 164
laminiformis Brck. Siphonella .... 140
laterale Halid. Melanum 50, 80
lateralis Macq. Diplotoxa 71, 80
Laufferi Strobl CapiiO|)tera 53
lepidus Meig. Gaurax 115, 152
limbata Meig. Lasiosina 73, SO
lineata Fbr. Chlorops 83
lineata Meig. (nee Fbr.) Chloropisca . . 65
lineata Fall. var. Chlorops 83
lineella Fall. Notonaulax 149
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
173
Seite
Ijneola, Brülle Chlorops 83
Jineola, Zeit, (nee Bhulle) Chlorops . . 83
lineola Schin. Notonaulax 147
littoralis Beck. Lasiosina 74
longepilosa Stkoisl Lasioplcura . . . 131
longicorne Thoms. Lagaroeeras . . .81, 1U8
longicornis Zett. Parectecephala . . . l()(i
longirostris Lw. Siphonella 138
longüla Meig. Chlorops 83
lucens Beck. Chlorops 08
lucens Meig. Lipara 144
lucida Meig., Perris Ghloropisca . . (iö, 81
lucidifrons Beck. Chlorops . . . . Gö, 98
lunifer Beck. Chlorops 91
lurida Meig. Hurina 48
luteo-limbata Bezzl Clüoropisca ... 70
maculata Lw. Diplotoxa 71, 72
nmuuhita Lw. Chlorops 59, 93
maculifrons Beck. Microneunini . . . 131
muculifrons Beck. Notonaula.x .... 147
maculipennis Zett. Gaurax . . . . 81, HC
magnicornis Beck. Chlorops 97
inaigiimta Lw. Siphonella 134
maura Fall. .Oscinella \(\'l
mediterranea Beck. Eutropha .... 59
megalops Beck. Lagaroeeras 108
megaspis Lw. Elastriptera 123
Meigeni Lw. Chlorops , 83
melanota. Lw. Capnoplera 53
messoria Fall. Diplotoxa 72
minima Strobl Lipara 145
iiünuta, Gmel Moromyza 41
mimita Lw. Chlorops 83
minutissima Strobl Siphonella .... 141
monticula Beck. Cetema 58
multiciiigu/ata. Strobl Oscinella . . . 15ü
myopina Lw. Cetema 57
nana Zeit. Oscinella 1()3
nasuta Schrank Chlorops 101
nasuüi Zett. (uec Sciirnkj Chlorops . . 83
niger Czehny Gaurax lUi
nigerrima Macq. üscinella 153
nigra Meig. Platycephala 38
nigra Oliv. Oscinella 154
nigricornis v. Bes. Siphonella . . . . U2
nigrimana Macq. (Ghloropisca .... C(i
nigrimana Macq. Chlorops 81
nigrimana v. Ros. Oscinella 153
nigripes Zett. Oscinella 103
nigrita Mi-iü. O.scinella 153
nigrithorax Strobl Chlorops 89
nigriventris Macq. Mcromyza .... 41
nigriventris Macq. Chlorops 81
nigrofrontata Beck. Eiirina 48
nigropilosus Beck. Dicraeus 112
nitida Meig. Siphonella 131
nitidigenis Beck. Oscinella 102
nitiilisKinia Meig. Oscinella 101
notata Meig. Chloropisca 07, 81
Novakii Strobl Chlorops 103
Seite
Novakii Strobl Siphoiielia 134
nucis Perris Siphonella 134
nuda Lw. Eurina 45
niidipes Lw. Cetema 56
numerata IIeyer Gampsocera .... 118
ohesa Fitch. Chloropisca 66
obliqua Macq. Oscinella 153
obliquus Beck. Scolioplhalnius .... 129
obscurella Zett. Chloropisca 69
obscuril'rons Lw. Siphonella 135
obscuripennis Lw. llai)legis 61
ohscurus Lw. Dicraeus 110
ocellatus Beck. Stenophlhalmus . . . 109
opacus Beck. Dicraeus 112
ornata Meig. Chlorops 81, 83
ornata Lw. (nee Meig.). Chloropisca. . 66
ornatifrons Lw. Microneuruni .... 132
oscinella Beck. Lipara 145
oscinina Fall. Siphonella 141
paehycera Strobl Pseudopachychacta . 55
pallens Lw. Chlorops 83
pallidiventris Macq. Dicraeus .... 112
palposa Fall. Siphonella 139
pannonica Strobl Chlorops 97
paraliela Beck. Siphonella 139
parvula Zett. Chloropisca 65
pectoralis Bezzi Elachiptera 121
pectoralis Beck. Oscinella 160
pjiaeoptera Meig. Capnoptera .... 52
picta Meig. Oscinella 153
pilosa Lw. Capnoplera 53
planifrons Fbr. F'lalycephala 39
planifrons Lw. (llilorops 95
planiscutellatus Beck. Hippelales . . . 1.50
Pleskei Beck. Metopostigma 04
plumiger Meig. Gaurax 117
polonica Schnbl. Metoposligma .... 63
pratensis Meig. Oscinella 165
pratorum Meig. Meromyza 43
prodigiosa Zenk Chloro])isca 64
pseudolaevigatum Strobl Microneuruni 131
pubescens Meig. luirina 46
pubescens Thalh. Melanochaela . . . 126
piildira Schin. Chlorops 83
pumilionis Bjerk. Siphonella 137
piiinilio/iis Oliv. Chlorops 82
puncticollis Zeit. Epichlorops .... 78
puneticornis Lw. Chlorops 99
pusilla Meig. Oscinella 153
pygniaea Meig. Chlorops 82
quadrimaculata v. Ros. Chloropisca . . 66
quadristriata, Schum. Eurina 45
quadrivittata Meig. Nolouaulux .... 147
quinquangutum Lw. Microneuruni . . 132
raptus IIalid. Dicraeus 111
ringens Lw. Chlorops 98
Rondanii Costa Oscinella 164
rubidipes Beck. Oscinella 161
rufa Macq. Chloropisca 68
rufescens Walk. Elachiptera . . . 121, 153
174
ALPHABETISCHES ART-VERZEICHNIS
Seite
rufescens v. Ros. Meronij'za 41
ruficeps Zett. Diploloxii 72
raßceps Meig. Dicraeus 110
ruficeps Macq. Siphonclla !■'>"
ruficeps Macq. Clilorops 104
ruficornis Beck. C.lilorojjisca (H)
ruficornis Macq. ,Sii>hoiiclla I3S
rutifruns Lw. llai)legis (iO
luthnaiia v. l{os. ().scinis 50
rufima,na, MacQ. Oscinella 153
rufina Zett. Clilorops 101
rufipes Fbr. Oscinella 153
2-iilipes Meig. (nee Für.) Oscinella . . . 153
mlitarsis Lw. Lipara 144
rußtarsis M.\cQ. Oscinella 153
rußtarsis Mbig. (nee Macq.) Oscinella . 153
rußventris Macq. Dicraeus .... 110, 153
sabulona Beck. Mclopostigma .... 04
saltatrix L. Meronijza 43
Sarudnyi Beck. Honialura 02
scalaris Meig. Clilorops 100
scapularum Beck. Plalycephala .... 39
Sclioltzi Egg. Antliracophaga 70
scrobiculata Strohl Oscinella .... 104
scutata Rossi Capnoptcra 53
scutellare Zett. Melanum 51, 82
scutellata, PaN/C. Celenia 50
scutellata v. Ros. Notonaulax .... 147
sereiia Lw. Chlorops 84
setulosa Beck. Notonaulax 148
sibirica Lw. Elacliij)lera 124
sicuhi Lw. Capnoptcra 52
signatum Wollast. Microneururn . . . 132
sitnilis -Sciiix. Lipara 145
Simplex Meig. (;iiloro])isca 05
siesvicensis Beck, tribohis 128
socia Meig. Oscinella 153
sordidella Zi;n'. Oscinella 153
sordidisssima Strobi. Siplionella . . . 138
speciosa Meig. Chloiops 95
strigula Fbr. Antliracophaga 70
strjgula Meig. (nee Fbr.) Chlorops . . 84
striolata Wied. Chlorojis 104
Strohli CoRTi Llaciiiptera 121
Strobli CzERNY Siphonella 140
styriacus .Stkobl Dicraeus .... HO, 153
Seite
sudeticus Beck. Eribolus 127
sulcata V. d. Wulp Eulropha ... 59, 82
sulcella Zett. Notonaulax 147
sulcicollis Mi;iG. Siphonella 140
sulcifrons Beck. Chloropisca 09
syriaca Beck. Chlorops 94
taeniata Meig. Authracoj)haga .... 70
taeniopus Meig. Chlorops 93
tarsata Meig. Honialura 02
tarsata Fall. Haplegis Gl
tarsata Meig. (nee Fall.) Haplegis . . 00
tectifrons Beck. Chlorops 99
terruiseta Lw. Metopostigiiia 03
Thalhammeri Beck. Pliyladclphus ... 54
Thalhammeri Strobl Assuania .... 105
tihialis iM.\cq. Dicraeus 110, 153
tomentosa Macq. Lapara 145
trapezina Corti Elachii)tera 124
trapezoides Beck. Scoliophthalnius . . 129
triangularis Beck. Eurina 48
triangularis Beck. Chlorops 97
triangularis Beck. Siphonella . . . . 138
trifasciata Zeh-. Chloropisca 69
trilineata Meig. Notonaulax 148
tristis Lw. Siphonella 135
trisulcata Beck. Melaiiocliaeta .... 126
tiivialis Lw. Chloropisca 6(i
troglodytes Zett. Chlorops 92
tuberculata Beck. Elachiplera .... 121
tuberifera Beck. Elachiptera 123
tuberculileva Corti Elachiptera . . . 122
umbelliferaruin Schrank. Chlorops . . 84
umbraculata Fbh. Plalycephala .... 39
vagans Meig. Dicraeus 110
variegata Meig. Meromyza 43
variegata Lw. (Ihlorop.s 93
varipes Meig. Oscinella 153
varsoviensis Beck. Chlorops 92
venustus CzERNy (uuirax 117
vinclicata Meig. Oscinella ...... 153
virescens v. Ros. Meroiny/a 42
viridescens Macq. Oscinella 153
viridis v. Ros. Chlorops 82
viridula Halio. Meromyza ...... 42
vitiipeniüs Meig. Oscinella 153
vittata WiNTH. Meromyza 42
ARCHIVUM ZOOLOGICUM
N° 15. Editum est die 15. V. 1910. Vol. I.
Chloropidae.
Eine monographische Studie von Th. Becker.
NACHTRAG.
Seitdem meine Arbeit (Archivum Zoologicum Vol. I, Nr. 10, 1910, p. 33—174)
gedruckt wurde, sind noch einige, die Familie der Chloropiden betrett'ende Publi-
icalionen erschienen, die ich vorstehend nicht mehr berücl<sichtigen lionnte, hier
aber noch einer kurzen Besprechung unterzielien will. Es sind dies die folgenden
drei Arbeiten :
I. G. Strobl, Neue österreichische Mnscidae acalypterae. (Wien. Ent. Zeitg.
30. November 1909, p. 284 — 291 ; mit zehn neuen Arten.)
II. CzERNY und Strobl, Spanische Dipteren. (Verhandl. zool.-bot. Ges. Wien,
LIX, 1909, p. 283—290; mit vier neuen Arten.)
III. Emiho Corti, Contribulo alla Conoscenza del Griippo delle Crassisete in
Italia. (Lavori dell' istituto zoologico della Universitä di Pavia. März 1910.)
Ad I.
Eurina chloropoides Strobl.
Aus der Beschreibung geht deutlich hervor, dass hier noch eine neue Eurina
aufgefunden worden. Gesehen habe ich die Type nicht.
Chlorops anthracophagoides Strobf..
Diese Art war mir früher seitens des Herrn Verfassers unter diesem Namen
zur Ansicht gesandt worden ; ich bezeichnete sie als neu und habe sie in vor-
stehender Arbeit als Chi. lunifer beschrieben. Da nun Strobl's Publikation der
meinigen zuvorgekommen ist, muss ich den Namen lunifer einziehen.
Chlorops grandicornis Strobl.
Nach meiner Tabelle wird man auf Chi. albopilosa geführt, mit der aber
Übereinstimmung nicht vorhanden ist.
198 TH. BECKER
Chlorops pallifrons Strobl.
Kann ich mittels der Beschreibung allein mit Sicherheit nicht deuten. Sollte
das erste Tarsenglied heim Männchen verkürzt sein, so würde unfehlbar Chi. fiilui-
ceps V. Ros. vorliegen, mit der im übrigen ziemlich vollkommene Übereinstimmung
vorhanden ist. Im allgemeinen ist allerdings das Scheiteldreieck schwarz und nicht
braungelb ; icli besitze aber auch ein Exemplar von fnlviceps, bei dem das Scheitel-
dreieck braungelb ist ; diese Färbung ist unter Umständen nur ein Zeichen ungenü-
gender Reife.
Microneurum brevinerve Strobl.
Diese bereits früher in Tief's Nachlass 1900 p. 62 von Strobl beschriebene
Art war nach den mir damals vorgelegten Exemplaren identisch mit ornatifrons
Lw. und diese Synonymie habe ich in der vorliegenden Arbeit aufgenommen.
Die hier wiederum als brevinerve beschriebenen Exemplare werden als eine andere
Art gedeutet : es sollen die zarten, durch helle Pubescenz hervortretenden ürhital-
flecken fehlen, im übrigen mit ornatifrons Lw. vollkommene Übereinstimmung
herrschen. Icli mache darauf aufmerksam, dass diese zarte helle Bestäubung im
Laufe der Zeit sehr leicht verschwindet und schwarz wird; ich habe in meiner
Sammlung eine Reihe von Exemplaren, die sich in dieser Weise verändert haben,
so dass man auf den schwarzen Orbilen keine Zeichnung mehr erkennen kann.
Sollte bei Strobl's Exemplaren nicht vielleicht derselbe Fall vorliegen?
Microneurum securiferum Strobl.
Der Beschreibung nach liegt eine neue Art vor.
Siphonella duinensis Strobl.
Aus meinen Aufzeichnungen ersehe ich, dass unter den mir seitens des Herrn
Verfassers seinerzeit freundlichst zur Ansicht gesandten Chloropiden auch eine
Oscinis duinensis i. litt, vorgelegen hat ; meine Notiz vom Mai 1908 darüber lautet :
„wegen ungenügender Präparation nicht mit Sicherheit zu deuten'', ich habe das
Tier allerdings ohne Bemerkung zurückgesandt. Strobl geht aber zu weit, wenn
er glaubt, dass ich damit diese Art als eine n. sp. habe bezeichnen wollen. Ich
muss mich eines Urteils über diese Art enthalten.
Siphonella alpigena Stuobl.
Ich habe diese Art seinerzeit als eine gute Art gedeutet.
Oscinella xanthopyga Strobl [Oscinis],
Ist offenbar eine gute Art.
Oscinella Beckeri Strobl [Oscinis].
Der geehrte Herr Verfasser hat die Liebenswürdigkeit gehabt, mir eine neue
Art zu widmen.
Die mir früher als Oscinis scrohicnloto Strobl (1900) vorgelegten Exemplare
habe ich im männlichen Geschlecht als zugehörig erkannt und die Art als solche
auch in meine Arbeit mit aufgenommen. Die Weibchen, auf welche Strobl nun die
Art Beckeri gründet, gehören einer andern, wenn auch verwandten Art an.
CHLOROPIDAE 199
Ad II.
Eutropha nitidifrons Czerny.
Gtiekny vergleicht seine Art mit E. nuwulnln Lw., die mir iinbel<annt ^»eblieben
ist, da die Tj'pe nicht aufgefunden werden konnte ; vergi. meine Anmeriiung hei
Chi. variegata Lw. p. i)3. Nach meiner Definition der Gattungen Chlorops und
Eutropha handelt es sich hier sicher um eine echte Chlorops.
Chlorops quadrimaculata Czf.rny.
Ist nicht identisch mit den von mir behandelten Arien.
Oscinella Strobli Czerny [Oscinis].
Ist eine auch mir bereits bekannt gewesene neue Art.
Strobliola albidipennis Czehxy.
Ist mir unbekannt geblieben; vielleicht fällt die Galtung mit meiner Scolioph-
ihalnius zusammen ?
Ad III.
Die oben bezeichnete kleine eingehende Studie ist die Antwort auf das,
was ich in der Wien. Entom. Zeitg. 1904, p. 91 über Myrinccomorphn Dif.
und Eluchiptera Macq. oder Crassiseia v. Res. veröffentlichte, indem ich hierin
die Auffassung des Herrn Dr. E. Corti übei- diese Galtungen in seiner voran-
gegangenen Arbeit vom 20. März l!)()i) einer Kritik unterzog.
Was Myrineconiürpha anbelangt, so bemüht HeiT Dr. Corti sich, mir einige
Ungenauigkeiten in der Intei'pretalion der DuFOURschen Beschreibung nachzuweisen.
üb es ihm gelingen wird, damit andere von der Richtigkeit seiner Auffassung zu
überzeugen? ich weiss es nicht; ich lasse die Sache ohne weitere Entgegnung auf
sich beruhen und überlasse jedem sein Urteil und seine Auffassung. Nur einen
Ausspruch des Herrn Dr. Corti, der mir charakteristisch erschien, möclite ich
zitiei'en ; auf Seite 5 sagt er :
„Sicher ist es harte Arbeit und ein undankbares Werk, Arten nach so unvoli-
„kommenen Beschreibungen zu rekonstruieren ; besser würde es sein, ganz davon
„abzustehen."
Ich bin mit Herrn Dr. Corti ganz derselben Ansicht !
Weiter ist Herr Dr. Corti der Ansicht, dass Melanochaeta piibescens Thauh. eine
besondere Gattung Lasiochaeta bilden müsse. Regeln, die dahin führen könnten, die
Grenzen einer Gattung festzustellen, gil)l es nicht; es ist und bleibt dies daher mehr
oder weniger Sache des individuellen Empfindens in Verbindung mit den Kenntnissen
und Kombinationen, die man aus den Eigenschaften aller bekannten Arten und
über deren Variabilität gewonnen hat und sich bilden konnte. Meiner Ansicht über
den Wert der Gattung La.s/oc/jac/rt habe ich bereits pag. 12.1, 120 Ausdruck gegeben
und kann nur hinzufügen, dass ich Herrn Dr. Corti in seiner meinem Empfinden
nach viel zu weit gehenden Differenzierung der Arten nicht Folge leisten kann.
Zum Schluss will ich noch bemerken, dass ich seinerzeit leider verabsäumt
habe, nach den Typen von der Art Elachiplera luberculifera Corti Beschreibung
aufzunehmen, so dass diese in meiner Arbeit fehlt, obgleich sie in der Beslim-
mungstabelle verzeichnet ist ; aus letzterer wird man sie wohl erkennen können ;
im übrigen muss ich auf Corti's ausführliche Beschreibung verweisen.
BERICHTIGUNGEN.
Seite 42 Zeile 18 von unten soll es heissen „auch zu" (statt auch an).
„ „ „ „deutlich' (statt deutlich).
„ , » » „nigrofrontata'* (statt iiigrifroutata).
„ , „ , „Capnoplera" (statt CapopUra).
, » , , .anderenfalls" (statt andreiifalls).
oben ist bei pilosa Lw als Synonym zuzusetzen: „siciita Lw
53 ist hinter Zeile 23 von oben einzuschalten ; sicula Lw. = pilosa Lw. 7
60 Zeile 9 von unten soll es heissen „Kniee" fstatt Knie).
61 „ 18 „ , „ „ , ,Art" (statt Arte).
165 „ 3 , oben ist hinter , Alpengebiet" einzuschalten: (Coli. STiiom.i.
165 „ 25 „ „ , „ „aber" einzuschalten : hier.
168 „ 24, 29 und 45 ist ,14:1" zu sireichen.
47
„ 19
48
7
51
. 14
52
, 10
53 ,
, 18
ARCHIVUM ZOOLOGICUM. VOL.I.
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