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Full text of "Chur-fůrstlicher Pfaltz forst- und wald- auch weidwercks- jagd- und fischerey-ordnung"

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Digitized by the Internet Archive 
in 2016 


https://archive.org/details/churfurstlicherp1711pala 


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Wed Warte Jagd ⸗ und 
Wiſcherey⸗ 


tdſtüng. 


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m Gedruckt zu Heydelberg / durch Johann Mayer / Thur⸗Pfaltz 
Hof⸗ und Umverſitaͤts⸗ Buchdrucker / 1711. 


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II: Snadn/ Vir / 
N: Johann Wil⸗ 
heim Pfalcz⸗Sraf bey 
Nein / des Heil. Moͤmiſchen 
Reichs Srcz⸗ruchſa ſß und 
Ehur⸗Nurſt / auch in denen 
. 
| 2 Di 


8 Bo KM | 
ben / und Nraͤnckiſ ßen Rech⸗ 
tens Nürſeher und Vicarius, 
in Bayern / zu Quͤlich / Cle⸗ 
ve und Berg⸗Herczog / Purſt 
zu Mor / Oraf zu Seldens, 
Sponheim / der Mar und 
Rayenſperg / Herr zu Na⸗ 
venſtein dc. ꝛc. Thun hiermit kund 
und zu wiſſen: Nachdeme Wir bey 


Antrettung unſerer Churfuͤrſtl. Regie⸗ 
rung wahrgenommen / in was vor ei⸗ 


nen mercklichen Abgang und Ruin / die 


in Unſerm Churfuͤrſtenthum / und Lan⸗ 

den / befindliche Waldungen / Wlld⸗ 
bahnen / und Fiſchereyen gerathen / gr 
| ey 


a: 2 0 

bey denen eingefallenen Kriegs⸗Troublen / 
noch mehrers devaſtirt und verdorben 
worden; und dannenhero noͤthig erach⸗ 
tet / daß zu beſſerer unterhaltung / ſo wohl 
Unſerer Foͤrſten und Wild» Bahnen / als 
auch Unferer getreuen uUnterthanen eigene 
thumlicher Waͤlden / eine ſolche Richtig⸗ 
keit nnd Verfaſſung gemacht werde / da⸗ 
mit allem beſorgenden Ruin vorgebogen / 
die Gehoͤltze in rechtem guten Stand un⸗ 
verwuͤſtet / und uneroͤdet gehalten / auch 
alſo genutzet / und gebrauchet werden / 
daß hiernechſt an Bau⸗ und Brenn⸗ 
auch andern Bau = Material- und aller⸗ 
hand Sorten / Holtzwerck kein Mangel 
erſcheinen / ſondern durch gebuͤhrlich⸗ 
und rechte Heegung und Schonung / ein 
immerwaͤhrender fortgaͤngiger Nutz ge⸗ 
ſchafſt / inſonderheit u auch das 5 
Ber. 3 be 


700 


he und niedere Weydwerck ins geſambt 
alſo gefuͤhrt werde / daß daraus kein Ab⸗ 
gang uUnſerer Wildbahnen / und Ber: 
treibung des Wildpretts verurſachet / viel⸗ 
mehr aber / uns zum Beſten erhalten / 
und zu rechtmaͤſſigem Gebrauch genoſ⸗ 
fen werden möge Daß Wir nach reiff⸗ 
lichem uͤberlegen / gegenwaͤrtige Forſt⸗ 
Wald⸗ Jagd⸗ Weydwercks⸗ und Fiſche⸗ 
ren Ordnung verfaſſen / und in offentli⸗ 
chem Druck / zu jedermaͤnnigliches 
Wiſſenſchafft bringen und aus⸗ 
Rn laſſen. 


Regiſter 


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| ISIS IS IT JORSICH AST TS ISICHS 


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8 


N 5 00 + DL 
TOREEERERERER eee 


Regiſter / 
Uber die Articulos dieſer Forſt⸗ Wald⸗ und 
1 Jagd⸗Ordnung. 
Erſter Theil. 
3 Artic. I. | 
Om Ambt eines Forſt⸗Meiſters / und Ober 
5 Coͤr ſters inſonderheit. 
II. 
Vom Ambt der Forſt⸗Knechten / Huͤner faͤngern / 
Haſenfauthen / und dergleichen Per ſonen. 
‚Hi 
1 


Von Einſchickung der Specificationen von denen 
Saltz⸗Lacken / Auer⸗ und Birck⸗Hahnen / ingleichem 
der Brunfft⸗Regiſtern / auch Quartal Wildpretts⸗ 
Dergleihnuflen 


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er. 

Welcher geftakten die Forſt⸗Bediente / Forſt⸗ 
Knechte / Huͤnerfaͤngere / und dergleichen / * 
| | ienft- 


Regifter, 
Dienſt⸗Verrichtungen verficherte bekannte Leuth hal⸗ 
ten / und ſolche in Pflicht nehmen laſſen ſolfen. 

Von demjenigen / ſo die Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗ 
und Wald⸗Foͤrſtere / auch Forſt⸗Knechte insgemein 
ſo dann Au⸗Maͤnner und Rhein⸗Graͤffen / in acht zu 
nehmen haben / und ihnen zu verrichten ſtehet. Auch 


daß ihnen / ſo bald nach der Annehmung und Pflicht⸗ 


leiſtung / ihre ſchrifftliche Beſtallungs⸗Brieffe einge⸗ 
lieffert werden ſollen. | 


WE 
Welcher geſtalt die Graͤntzen / Foͤrſte / und Wild⸗ 


Baͤhne beritten / ingleichen wie Baͤnn⸗ und Marc: 


Steine / auch Lochen / und Gemarckungen / in ob⸗ 
acht genommen / und aufgezeichnet / ſo dann von 3. 
den zu drey Jahren die Umgaͤng gehalten werden 
ollen / nicht weniger wie die Ober⸗Beambte ſich diß⸗ 
fals zu verhalten. 8 | 


ER ar? | 
Wann ſich wegen Adelicher / und anderer Perſoh⸗ 
nen / auch angraͤnzenden Obrigkeiten / oder der Ge 


meinden Waldungen Maͤngel befinden / wie man ſich 
darinn zu verhalten. 


5 | VIII. 1 
Unverſteinte Graͤntzen ordentlich zu verſteinen. 


IX. Stamm: 


Kegiſter. 
IX. 


Stamm ⸗Geld / und Zehrung der Forſt⸗Bedlen⸗ 
ten in Anweiſung des Gehoͤltzes betreffende. 


| X. 
Forſt⸗Bediente ſollen ſich keine / in ihren Beſtal⸗ 
lungen nicht inſonderheit begriffene Beynutzung zu 
eignen. 


| XI. 

Verpartirung des Wildprets ſambtlichen Forſt⸗ 
Bedienten / Forſt⸗Knechten / Huͤner⸗Faͤngern / Haa⸗ 
ſen⸗Fauthen und 3 verbotten. Auch daß die 
Wirkhe Ihnen kein Wildprett / fo wohl hoch / als nie 
der / abkauffen / oder zurichten / ſondern gehoͤriger 
Orthen anzeigen ſollen; Und wie es mit denen Wild⸗ 
pretts⸗Fällen zu halten ſeye. 

| XII. 

Forſt⸗Bediente / wann Sie von ihren Dienſten 
abgehen / ſollen ihren Succeſſoren / von allen Schriff⸗ 
ten / ergangenen Befehlichen und Verordnungen / wie 
auch ſonſten richtige Auflieferung thun / oder wann 
Sie Verſterben / ſoll es von ihren Erben geſchehen. 


XIII. 


Der Forſt⸗Bedienten Zehrungen / und Dizten- 
Gelder in herꝛſchafflichen ordinair- und extra- ordinair 
Geſchaͤfften betreffende. | | 

IK XIV. 


Kegiſter. 

XIV. 
Weid⸗Wercktreiben / Weid⸗ und Aecherich⸗Nieſ⸗ 
ſung / Beholtzung / Fiſchen und Krebſen / ſoll ohne 
Chur Pfalg ſpeciale Ordre und Verwilligung nie 
mand / auch die folge mit Hunden und Buͤchſen denen 
jenigen / welche ſolche nicht hergebracht / nicht geſtat⸗ 
tet werden. Ingleichen wie es / ratione beſagter folg 
bey denen / welchen ſolche geſtattet wird / zu halten. 
Item / welcher geſtalt die jenige / denen das Jagen 
der willigt / oder ſolches berechtiget ſeynd / ſich deſſen zu 
gebrauchen / und in denen Wein ⸗ Bergen / Feld⸗ und 
Garten ⸗Fruͤchten keinen Schaden thun ſollen. 


Saͤmbtliche Forſt⸗Bediente / ſolten bey Straff 
der Caflation / an Rügen / und Frevel nichts ver⸗ 
ſchweigen / niemand einen Nachlaß thun / oder ſich mit 
Ihm vertragen. Item Selbſt⸗Geſchoß und vergiffte⸗ 
te Kugel ver botten. | 


Zweyter Theil. 
| Artie. XVI. 
Je es mit Außreutung wuͤſter und oͤeder Felder 
* zu halten. 
N XVII. * 
Bau ⸗Brenn⸗Zaun⸗Taub⸗ und ander Holtz zu 


Regiſter. 


hauen denen jenigen / die es berechtigt / auf gewiſſe 
Maaß erlaubt. m | 9 5 


XVIII. 


Zwiſchen Michaelis und Georgii Tag / in welcher 
Zeit die Waldungen offen / ſoll das angewieſene Ge⸗ 
holtz hinweg geſchafft / das Reiſig⸗Gipffel⸗Holtz / und 
Affter⸗ Schläge aufgemacht / und aufgeraumt werden. 


XIX. 


Von ſchaͤdlichem Wald⸗Brennen / und Hacken / 
wie auch Eigenmaͤchtigem abhauen und verkauffen des 
Geholtzes; Ingleichen wie in denen erlaubten Hack⸗ 
Waͤldern die Fruchtbare Eichen ſtehen / oder die junge 
aufgebracht wer den ſollen. Item / von dem ſchaͤdli⸗ 
chen Wald⸗Brennen / ſo von denen Gemeinden / Hirten 
oder Schäfern geſchicht / wovon unten Artie. 59. ein 


* 


mehrers verordnet iſt. 


XX. 
Dies Eichen⸗Holtzes / ſoll / fo viel möglich / ver⸗ 
ſchonet werden. | | | 
Ya np u Ra A | 
Von Pflantzen / und Aufbringung der Eich⸗Baͤu⸗ 
men / Bewahrung der Waldungen / Handhabung 
der Lehen Waldungen. „ 


ä 8 


Kegiſter. 


RR: u Hr 

Bey Wer kauffung Brenn⸗ Holtzes / ſoll der jun⸗ 
gen Eichen ver ſchont werden. 

3 ME 8 

Ruͤſten⸗ und Aſchen⸗Holtz / ſoll zu gemeinem Ge 
brauch nicht angewendet / ſondern geſpart werden⸗ 

5 . . XXIV. 5 8 „ 4 22 

Wie es mit Abgebung Bau⸗Holtzes in denen Ge⸗ 
meinen Waldungen zu halten / und der vorhabende Bau 
zuvor von Schultheiſſen / Gericht / und Bau⸗ver ſtaͤndigen 
zu uͤberſchlagen; Auch mit Steinen Knies⸗hoch aus dem 
Boden zu mauren / und wo wenig Eich⸗Holtz vorhanden / 
ein mehrers nicht / als was ins Wetter kombt anzuweiſen. 

e XXV. 5 SER 

Jaͤhrlich nur zweymal Bau⸗ und Brenn⸗Holtz / als 
im Octobr. und Febr, anzuweiſen; Aus jedem Oberambt 
ein Haubt⸗ Specification einzuſchicken / auch wie es damit 
ratione der Gemeinen Waldungen zu halten. 

e eee ee, 

Welcher Geſtalt alles nn Holtz in denen 
Heriſchafftlichen Waldungen / von denen Verrechen⸗ 
den und Forſt⸗Bedienten gewaldaxet werden ſoll⸗ 
Und wie die verkauffte Schlaͤg rings umbher gleich⸗ 
falls 815 der Wald⸗ un 8 — > 75 
niger die connivirende und nachläßige Forſt⸗ Knechte 
dcßſale abzuſtr affen. g ar 


Kegiſter. 

1 XXVII. | | 
An was Orthen deren Woldungen/ und in wel⸗ 
chem Schein das Holtz gefaͤllet werden folk, 

ei NN 
Wann auſſer der Zeit / Bau⸗Holtz gehauen werden 
muß / wie es alsdann damit zu haltens 

„ BEP, 
Denen Gemeinden das Eigenwillige Holtz⸗ Hauen 
in ihren Eigenthumlichen; Ingleichen andern fremb⸗ 
den Waidungen / wo Chur⸗Pfaltz die Jagt⸗Gerechtig⸗ 
keit hergebracht / ver botten / und ſollen ſich durch die 
Forſt⸗Bediente anweiſen laſſen. Von dem fallenden 
Holtz vor Gnaͤdigſte Hersfihafft / ſollen die Forſt⸗Be⸗ 
diente kein Stamm ⸗Geld / von andern aber ſolches 


zu genieſſen haben. 


— 


EN“ erg 
Die Forſt⸗Bediente / follen über die ver willigte 
Anzahl keine mehrere Staͤmme anweiſen. Es ſoll auch 
fein Stamm : Hola / fo mit der Wald: Axt nicht ge 
zeichnet / abgehauen werden. | 
. N RR 
Welcher geſtalt das geſunde Holtz gefaͤllt / und 
vom Platz gefuͤhret; Ingleichen kein ver willigtes Bau⸗ 
Holtz verbrennt / verkaufft / oder ſonſten wohin ver⸗ 
wendet werden ſol. . 
E 
Wie hoch ob dem Boden die Staͤmme abzubauen / 
guch denen anderen Baͤumen kein Schade zugefüͤget / 
KX3 und 


Aegifter. 


und wo es Bergigt / am unterſten Oeth zu erſt ange 
fangen werden El. | | 
XXXIIL * 


Wie ſich die Verrechende / und Forſt⸗-Bediente 
bey Veraccordirung des zu verkauffen verwilligten 
Bau ⸗und Flotz⸗Holtzes zu verhalten. Auch wie bald 
dergleichen Holtz aus dem Wald zu verſchaffen. 

XXxXIv. 

Wie ſich die Forſt⸗Bedienten bey Ver kauffung 
des Schlag⸗Holtzes zu verhalten. | 

rer EEN | | 

Das Holtz in denen am Neckar gelegnen Orthen / 
ſoll geſparet werden. a | 1 

| XXXVL 2 

Das Zimmern des Holges in denen Wäldern 

verbotten. | { 
XXXVIL 

Welcher geſtalt fich die Verrechende / und Forſt⸗ 
Bediente mit Verkauff Anweiß⸗Hau⸗ und Aufmach⸗ 
ung des Brenn⸗Holtz / zum Heriſchafftlichen / und 
der Underthanen Behuf / zu verhalten. rg 

XXXVII. 


Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere / und Forſt⸗ 
Forſt⸗Meiſt Foͤrſt ce 


Kegiſtet 

Knechte ſollen Achtung geben / daß das Brenn⸗ Holtz 
nicht Unſchůtzig verbrennt werde. 

i XXXIX, 
VPerordnung / wie es mit deren Raͤthen / und 
anderen Bedienten Beſtallungs⸗Sold zu halten. 

| 2 

Zu welcher Zeit / und in weſſen Beyſeyn / denen 
Unterthanen / welchen von alters her / von der Herꝛ⸗ 


ſchafft das Brenn⸗Holtz mitgetheilt worden / ſolches 
auß zugeben. | 


| | XLL 
Wann die junge Schläge zu⸗ und wieder aufge 


than werden ſollen. Auch wie ſich ſonſt wegen des ein⸗ 
treibenden Viehes / und Graſens halber zu verhalten. 


XLII. 


Ein jeder ſoll fein Holtz⸗Gaab zum verbrennen / 
und nicht zu anderm Gebrauch verwenden. 


XLIII. 


Die Gemeinden ſollen in ihren eigenen Waldun⸗ 

gen / und Holtz⸗Buͤſchen / kein Gehoͤltz ohne Vorwiſ⸗ 

fen / und Beyſeyn der Forſt⸗Bedienten verkauffen. 

1 ZLIW .- 

Beſtraffung der jenigen / fo ohnerlaubt Dat 
— un 


Kegiſter. 
und Brenn⸗ Holtz hauen / auch Ab⸗Holtz hinweg⸗ 
nehmen. 
XI V. 


Wann das Brenn Holtz aus denen Wäldern zu 
affen. 


| XLVI. 
In welcher Maaß das Brenn⸗Holtz gehauen wer⸗ 
den ſoll. | ven 1 


XLVIL 
In eben ſolcher Maaß ſoll auch das Herichafftl, 
che Brenn⸗Holtz gehauen / und ſchleunigſt fortgebracht 
werden. Item / Beſtraffung der Fröhner / welche 
Sol liegen laſſen. 
XLVIII. 


e der jenigen / ſo Brenn⸗ Holt ent⸗ 
wenden. K 


Neue Holtz⸗Weeg verboten. 
L. 


Von Wind ⸗Faͤllen / Schnee⸗Bruͤcken / Affter⸗ 
ſchlaͤgen / und ander m W Holtz. 


Von Buͤchen⸗ auch 7 Laub eich⸗ 
Holg / als Bircken / Erlen / ꝛc. un » 


Kegiſter. 

a EI 
Von Kiefer⸗Holtz. 
| LHL 

Von Wagner Holtz. 
LIV. 
Bon Pfahl und Schindel⸗Holtz / auch Saͤg⸗Ploͤ⸗ 
chern. 
| Lv. 
Vom Hartzen. 
L VI. 
Von Haͤgen / Einſchlaͤgen und Rottbuͤſchen. 
| LVI. 
Von Beſem⸗Reiß hauen 
N LVIII. | | 
Viehe treiben in die gebannte / und verbottene Hige 
und Walde / ſtraff bar. Imgleichen das Feuer anlegen 
an die Baͤume. 
5 EIX. 

Welcher geſtalten ſaͤmbtliche Bediente / Schult⸗ 
heiſe / Anwaͤlde / Buͤrger neiſter e und ſonſten jedermaͤn⸗ 
niglich in Staͤtten und Ooͤrffern / bey ſpührendem Brand 
ſich zu verhalten. Item / die Hirten / Schaͤfer / und deren 
Geſinde in Pflicht zu nehmen ag kein Feuer anzule⸗ 
2 0 | gen; 


Kegiſter. 
gen; ſondern wann ſie Brand ſehen / ſolchen ſo gleich lo⸗ 
ſchen / oder anzei gen / auch die Thaͤter / ſo fie elbige wiſſen / 
nahmhafft machen ſollen. 
5 

Geiſen in die Waͤlder und junge Schlaͤge / worin 
auch keine Schaaffe zu dulden / gehen zu laſſen / iſt ſtraff⸗ 
bar. In Dorn⸗ und celd⸗ Hecken aber erlaubt. 


L XI. 


Beſtraffung der Schaͤfer / welche mit ihren — 2 
den Schaarten / oder Haͤmelen in verbottene Waͤlder 
fahren. | ” 

II. 


Vom Weedſchneiden. 
LXIII. 

Wiedſchneiden denen Forſt⸗bedienten verbotten. 
LXIV. 

Ohne Erlaubnus eigen⸗Lehen⸗ oder Zinß⸗Waͤlde / 
wie auch Rottbuͤſche / Egerten und Heyden von neuem zu 
reuten / oder zu brennen / verbotten. 

| Ex, & 
Vom Kohlen brennen. 


LXVI. 


Vom Kohlen verkauffen / auch Wider⸗Auffrau⸗ 
gien der Kohl⸗Plaͤtzen / und derenſelben Bannen vor dem 
Vieh. LXVIE 


Kegiſter. 
Vi. 
Bon Holtz⸗leſen und ſchneiden. 
LXVIII. : 
Von Baͤumſchelen / Rinden machen / und weicher: 
geſtalt ſolches erlaubt / die wilde Obſt⸗ und Kirſchbaͤum / 
ingleichem an Eichen / und Buchen / ſo viel Stamm «90er 
Haͤgreiſer / als moͤglich ſtehen zu laſſen. Und wie ſich die 
Forſt bediente dabey zu verhalten. Item / der Rinden⸗ 
Und Lohe Handel verbotten. 
ä LXIX- 
In Sammlung Leßholtzes ſollen keine Aexte / Hep⸗ 
pen / Beyle / noch andere Waffen mit in die Wider ge 
nommen / auch zum Laub⸗raumen / keine eiſer ne Rechen / 
oder Schauffel gebraucht werden. 
LXX. 
Vom Baſt⸗machen. 
. EN. 
Vom Aeckerich / wann ſolches von denen Verrechen⸗ 
den / und Forſt bedienten beſichtiget werden ſoll. 
1 
Ohnerlaubtes Einſchlagen der Schweinen in die 
Waldungen verbotten. 
LXXIII. 


Welcher geſtalt die einſchlagende Schweine / ſowohl 
| 8 in 


Kegiſter. 


in die Herrſchafftliche als gemeine W Ver⸗ 
hütung Underſchleiffs / mit einem gewiſſen⸗Maͤrck⸗Eiſen 
gebrennt werden ſollen. Item / daß jedesmahl nach ad- 
venant; zur Nahrung und Auffenthalt des Wildpraͤts 
etwas aͤckerich abgehenckt werde. | 
er i 
ngebuͤhrlich ſuchender Vortheil im Schwein Eur 
ſchlagen verbotten. 
LXXV. 720 
Wann aͤckerig uͤbrig / welchergeſtalt ſelbiges von de⸗ 
nen Verrechenden Bedienten zu beſichtigen und zu ver⸗ 
kauffen. Item / daß die Maſtung niemahl uͤberhaupt / 
ſondern auff ein gewiſſes Quantum an Schweinen / und 
auff cine gewiſſe determinirte Zeit verkaufft werden fol 
le. An Orth tind Enden / wo anbruͤchige Schweine ſeynd / 
keine zu erhandlen. | 
| LXXVL 5 
Wie mit denenjenigen Hirten / welche aͤckerich Schwei⸗ 
ne ver liehren / oder ver wahrloſen / zu verfahren. 
| LXXVII. 
Das Auffleſen deß Eichen⸗ und Buchen ⸗aͤcker ichs / 
auch der Haſelnuͤſſen / und wilden Obſts verbolten / das 


Obſt⸗leſen / aber denen Forſt⸗Knechten auff gewiſſe Maß 
ve. ſtattet. 


i LXXIII. 
Wie weit / und zu was Zeiten der wn 
eld ⸗ 


Kegiſter. 
Weidgang / in oder außlaͤndiſchen Gemeinden / oder ſon⸗ 
derbaren Perſonen / zu geſtatten. | 
| | LXXIX. | 
Denen Forſt bedienten werden die Herrſchafftliche 
unverliehene / auch die neu⸗ anzurichten ſeyende Vieh⸗ 
Wi yden anbefohlen. 
EN 
Von Außgrabung wilder Obſt⸗Baͤumen. 
i LXXXI. 
Von Hopffen⸗Sammlung. 
| e 
Von Immen⸗außhauen. 
Enn | 
Von Bergwercken / Ralf. und Stein⸗Gruben / auch 
Hafner⸗Erd / und andern Erd Gruben. 
UXIXKEV 
Unzeitige Erweiterung / und Außbreitung der im 
nechſt vorher gehenden Titulo gemeldten Gruben ver⸗ 


botten. Born. 
| Dritter Theil. 
| | Artie. LXXXV. 
Spa deßgleichen Verhehler / und 


Participanten / nach der zu End angetruckten Con. 
| N ſtitation 


Kegiſter. 
ſtitution anzuſehen. Item / etliche benennte Calas, wie 
ſelbige das erſtemahl mit einer Geld⸗Straff belegt wer⸗ 
den ſollen. Item / Oratt⸗Schlingen auff Haaſen / Dachs 
und Marter verboifen. a 


LXXXVVI. 


Ordnung wegen der Hirten / und g eld⸗Hütern / auch 
ſonſten jederman / welcher in denen Waldern arbeitet / 
wann ſie einn Schuß hoͤren / jemand mit Rohren oder 
ſonſten verdaͤchtig ſehen / wie ſich zu verhalten. 

a | LXXXVII. 

Unterkaͤuffere / und andere / ſo mit Wildpraͤt Hand⸗ 
lung treiben / wie ſie in Pflichten zu nehmen. Item / wie 
die Underthanen mit denen findenden Hirſch⸗Gewich⸗ 
tern ſich zu verhalten. | 

. LXXXVIIL 

Beſpannte / oder geladene Buͤchſen in denen Waldun⸗ 

gen und Wildfuhren zu tragen / verbotten. | 
LXX XIX. 
Ingleichem das verdaͤchtige Herumbgehen / und 
Durchſtreichen in denen Waldungen verbotten. 
N . 8 
Die Setz⸗ und Brunfft⸗Zeit über ſeynd die Waldun⸗ 
gen verſchloſſen / und von maͤnniglich zu meiden. 


Item / von Haaſen haͤgen / wobey das Haaſen⸗ fangen 
mit 


Kegiſter. 
mit hetzen / lauſen / abſchrecken / oder troͤtten verbotten 
wird. & J 2 4 

| *. 

Vom Luder fuͤhren / wie auch Wolffs⸗Fuchs⸗ und ans 
deren Fallen / wann folche genommen werden. 

xXCII. 

Vom Feder⸗Wildpraͤt / und wie die jenige / wegen 
Außnehmung der Jungen / und Verderbung der Eyer / 
Imgleichen fo ſelbiges ſchieſſen / das er ſtemahl angeſehen 
werden ſollen. Item das Ant⸗Vogel ludern / und ätzen / 
wie auch Vogel⸗Schneiſen anrichten / Dratt⸗Schlingen / 
und Rüͤckſtellen verbotten. Ingleichem auff was Weiß 
ſtehende Hunde erlaubt / Treib⸗Zeug und Tyras aber 
nicht zu geſtatten. 

un... 
Bon abgegangenen / oder abgefchafften Huͤner⸗ 
faͤngeren / und deren Jungen / welche mit denen ihnen 
vorhm ertheilten Patenten annoch herumb gehen. Auch 
daß wehrender Vacanz kein Beampter fich deß Hüͤner⸗ 
jangens / und Haaſen⸗ſchieſſens bedienen fell. 


XCIV. 


Von wilden Tauben / Grammets⸗ und andern 
Vogel⸗Heerden. N 


XCV. 
Dom Lerchen⸗ und Fincken⸗ außſchlagen. 
| XCVI. 


Kegifter. 
XC. 


Von Falcken / Blaufüͤſſen / Habichen / und Habich⸗ 

lein / Melanen / Stein⸗Adlern / Stockgeyern / ꝛc. 
XC II. | 

Von Haltung der Herrfchafftlichen Hunden. Von 
Schaͤfer⸗Hunden / auch Metzger⸗Hunden / und wie ſich 
in Durchpaſſirung der Wälder und Wildfuhren damit 
zu verhalten. Item / welcher geſtalt die Unterthanen ih⸗ 
ren eigenen Hunden Querchbruͤgel anhencken ſollen. Und 
was maſſen deßfalls die connivitende / oder nachläflige 
Forſt⸗Knecht anzuſehen. | 


XCVIII. 


Von Obſt⸗Baͤumen in denen Waͤlden und Wild- 
fuhren. 
| XCIX, | 

Von unordentlichem Uberſchlagen und Betreiben 
der Schaͤfereyen / auch Verſchonung der gehaͤgten Wal⸗ 
dungen / mit Schaaff⸗ und Geiß⸗Trieb. 

8 C. | 

, Ton grohnen/fo die Unterthanen bey denen Wild⸗ 
haͤgen / ie zaunung verbannter Waͤlder / Baumauß⸗ 
graben / Saltzlacken / und Traͤncken zu raumen ſchuldig. 
Jlem / welcher geſtalt die Wild⸗Haͤge in acht zu nehmen. 

EIER Cl. | | 

Von Auffraumung der Parſch Wegen / und Richt: 

ſtaͤtten. CH. 


Kegiſter 
3 Cl. 
Von U ber fuͤhrung deß Wildpräte. 
a Gi 
Von denen Saltzlacken / und wie ſich wegen des dazu 
nöthigen Saltzes o wohl die Verrechenoe⸗ als Forſt⸗ 
Bediente ins kuͤufftige zu verhalten. 
Cl v. 


OR Verhäg⸗ und Ver zaͤunung der Underthanen 
elder. | 
DEV. | 3 
Welcher geſtalten die Fruͤchten verhuͤtet werden 
ſollen. 
CVI. | 
Wie der Hirten Hunde befchaffen feyn ſollen / und 
wie weit fie ſich derfeiben bedienen moͤgen; das Schieſſen 
aber / auſſer mit Piſtoien / Tertzerolen und Puferten / wie 
oben Artie. 105. gedacht / erlaubt. 
CVII. 


Das Wildpraͤt mit gefanzoten Hunden zu vertrei⸗ 
ben / verbotten; Und welchergeͤſtalten die Forſt⸗Knechte 
darauff achtung geben ſollen. 

8 CVIIL, 

Beſtraffung der Underthanen / ſo auff Beſchreiben / 
beym Jagen nicht erſcheinen: Und der Schultheiſen / 
welcheſelbige verhehlen: Auch der Forſt⸗Bedienten / die 
jemand außFFreundſchafft / oder gegen Verehrung dimit- 
titen. Worbey das üble Tractiren der Under thanen / de: 

000 nen 


Regiſter 
nen Forſt⸗Bedienten verbotten wird. Item / wie ſich die 
Ober⸗Beambten / und Schultheiſen / mit Einſchickung 
der Specificationen zu verhalten. | 
CHR | 

Wann Chur⸗Pfaltz in etwas / es habe Nahmen / wie 
es wolle / Eintrag geſchicht / ſoll es von jeder maͤnniglich 
alſobald angezeigt werden. 


Vrierter Theil. 
Von Fiſchereyen. 


” Artic, CX. 
On Fiſchereyen und Bächen insgemein. 
CHL 


Don Forellen: Bächen. 

CxXII. | 

Das Holtz in den Fiſch⸗Waſſeren / ſoll nicht von de⸗ 
nen Wurtzeln abgehauen / eingefaͤllt / noch geſchlaͤmt 
werden. | 

CXI. 
Beſtraffung der jenigen / welche unerlaubt in denen 
Baͤchen / und Waͤſſern ſiſchen / und krebſen. 
CXIV. 

Fiſche / ſo gefangen werden / und das verordnete 
Maß nicht haben / ſollen wiederumb ins Waſſer geworf⸗ 
fen werden. | 

a CXV. 

Mit denen kleinen Krebdſen ſoll es auch alſo / wie in 
nechſt vorherigen Artic. gemeldet / gehalten 5 — 

tem / 


Regiſter. 


Item / Beſtraffung der jenigen / ſo wider beyde Articulos 
handlen. ' 
CENT... 

Auff die Bäche follen rechte Netze gebracht / und zu 

gehoͤriger Zeit gefiſchet werden. 
| CXVIL. | 

Herꝛnfiſcher ſollen ſo wenig in denen Baͤchen / ſo denen 
Gemeinden zuſtehen / fiſchen / als die Gemeinden in denen 
Herrſchafftlichen. | 

Item / ſaͤmbtliche Fiſchere auff dem Rhein / ſambt 
ihrem Geſind ſollen in Pflichten genommen werden / der 
Wildpraͤts⸗Diebereyen ſich zu enthalten. Wann ſie der⸗ 

leichen ſehen / anzuzeigen / und kein Schieß⸗ Gewehr mit 
ich auffs Waſſer zu nehnien. 
CXVIII. 

Baͤche / und Fiſchwaͤſſer / welche die Graͤntzen unter: 
ſcheiden / ſollen in ihrem Gang und Lauff erhalten wer⸗ 
den; Deßgleichen ſollen die Ober⸗Beambte daran ſeyn / 
und fleiſſigſt erinneren / daß / wo es noͤthig / Rheingrafen 
verordnet werden. ! 

EXIXS 

Wie in frevelbaren Fällen zu verfahren / welcher ge⸗ 
ſtalt die Forſt⸗Knechte und Jagd⸗Bediente ihre ordent⸗ 
liche Rug⸗Regiſter zu halten. Deßgleichen wann ſie Hir⸗ 
ten oder Geſind / ſo peccirt / antreffen / es gleich denen Se 
meinden / und ihren Herꝛen anzeigen follen. | 

Item / wie die verrechende Bediente alle Quartal 
einen Extract, der noch reſtirenden e chicken. 


Kegiſter. 


ſchicken. Ferners frevelbare Haͤndel / wovon in dieſer 

Wald⸗Ordnung nichts difponsri iſt / deßgleichen Wild⸗ 

praͤts⸗Diebereyen / præjudicirliche Eingriffe / auch Sachen 

von Wichtigkeit / und / wo periculum in mora, ſollen von 

denen Forſt⸗Bedienten ohnver zuͤglich berichtet werden. 
EX. 

Was wider das Herrſchafftliche Intereffe laufft / und 
die Unterthanen erfahren / denen Forſt⸗und Jagd bedien⸗ 
ten fleiſſig anzuzeigen. Forſt⸗Bediente ſollen gegen die 
Underthanen keine Inſolentzien brauchen Item / welcher⸗ 

eſtalt die Feld⸗Schuͤtzen / Schaͤfere / Hirten und ſaͤmbt⸗ 
liche Underthanen / wann fie Forſt⸗Xnechte / Huͤnerfaͤn⸗ 

er / oder Haaſenfauthe in denen Feldern mit Hunden ja⸗ 
gen / Haaſen und e ne ſchieſſen ſehen / oder es ſon⸗ 
ſten erfahren / ſolches allemahl fdeliter anzeigen ſollen. 


5 Anhang. 
een was fuͤr Wildpraͤt zur hohen / und 
niederen Jagd gehorig. | 


Taxa, deß Schieß⸗ oder Fang⸗Gelds / und welcher: 
geſtalt ſolches zu zahlen. 


Edict, wor nach die Wildpraͤts⸗Diebe zu ſtraffen. 
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Erſter bei 
Von dem Ambt / deren Forſtmeiſtern / 
Ober⸗Foͤrſtern / und Forſt⸗Knechten. 


Vom Ambt eines Forſt⸗Meiſters / und 
3 2 Ober⸗Foͤrſters inſonderheit. 


faͤnglich ſoll ein jeder / der 

ſich für einen Forſtmeiſter und 
a ber foͤrſter gebrauchen laſſen will / 
der Forſt⸗ und Jagd⸗Sachen kundig 
ſeyn; Finittelft feiner Forſt⸗Ver⸗ 
waltung am nechſten / oder wo es 

die mehreſte Geſchäfften zu verrich⸗ 

ten gibt / ſeine Wohnung haben / ge⸗ 
meinig lich aber gegen denen Graͤntzen / oder wo es das 
Ober⸗Jaͤger⸗Meiſterey⸗Ambt nöͤthig findet / ingleichen 
ſoll er die Circumferenz e jedes Forſts / 
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zu feiner ſelbſt Erleichterung und Nachricht / wie herna⸗ 
cher bey dem yten Punct ausführlicher vermeldet wird / 
ordentlich beſchrieben haben / wo aber dergleichen Be 
ſchreibung nicht vorhanden / die Ober⸗Aembter mit Zu⸗ 
ziehung deren Forſt⸗Bedienten ſolche foͤrderlich ver ferti⸗ 
gen / und ein Exemplar zur Hof⸗Camer einſchicken ſollen. 


Sambtliche Forfte ſollen ſie fleiſſig bereiten / und 
Uns nin gend einige Schmaͤhlerung oder Abbruch ge 
ſchehen laſſen / ſonder n da dergleichen etwas vorgienge / 
ſolches an das Ober⸗Jaͤgermeiſterey⸗Ambt ſowohl / als 
die Ober⸗Beambte / und dieſe es ſo dann nach Beſchaffen⸗ 
heit der Materien / an die Regierung und Hof⸗Cammer 
berichten. Auf die untergebene Foͤrſtere / und Knechte / 
auch Wayd⸗Leuthe / und wer mit denen e du Waͤl⸗ 
dern / und Jagden zuthun / ſollen fie fleiſſig Auff ſicht ha⸗ 
ben / daß ſie ihren Dienſten redlich / getreulich und gefliſ⸗ 
ſen nachſetzen / welche fahrlaͤſſig befunden / denenſelben 
ſolches ernſtlichunterſagen / und diejenige / an denen es 
nicht verfangen wird / Unſerm Ober⸗Jaͤgermeiſterey⸗ 
Ambt anzeigen / um ſolches Uns / die Gebuͤhr darunter 
zi per ſchaffen / umbſtaͤndlich zu berichten. 

Und gleichwie zu dem Ende / umb ſaͤmbtliche 
Forſt⸗Knechte und Weydleuthe ſo wohl in beſtaͤndiger 
Forcht / und fleiſſiger Beobachtung Unſerer Dienſten zu 
halten / als auch ſonſten alle Unter ſchleiffe und Malver- 
ſationen zu verhuͤten / jeder Forſt⸗Meiſter und Ober⸗ 
Forſter fihuldigift/ vi Ofkcii auf ſeine eigene Speeſen gi 

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90 3 IR 


le halb Jahr einmahl / ſaͤmbtliche unter feiner Intpe&ion 
ſeyende Forſten / Waldungen / Graͤntzen / Wildfuhren / 
und Jagden / genau zu viſitiren und zubereiten / auch 
jedesmahl dem Ober⸗Forſt⸗Ambt Ber icht zu erſtatten / 
wann auch ſchon nichts ſonderbahres vorgaͤngen; Alſo 
ſoll derjenige / ſo deßfalls ſaumhafft oder nachlaͤſſig ge⸗ 
funden wird / Uns nicht allein allen entſtandenen Scha⸗ 
den zu er ſetzen getzalten / ſondern zugleich iplo facto einer 
balbjaͤhrigen Beſoldung verluſttget ſeyn. 


Ferner ſollen ſelbige bey Abgang eines oder an⸗ 
dern Forſt⸗Knechts / Huͤnerfaͤngers oder Haaſenfauts / 
auch andern Perſonen / fo zu Beobachtung der Wal⸗ 
dungen und Wildfuhren beſtellt / auff andere redliche 
erfahrne / und tuͤchtige Subjecta zu Erſetzung der abge: 
gangenen Stell / bedacht ſeyn / umb ſolche behoͤriger Or⸗ 
then vor zuſchlagen / nach ihren Beſtallungen und die⸗ 
fer Verordnung / auch anderen jetzt und ins kuͤnfftig 
abgehenden General- und Special Befehlen / nicht alle in 
vor ſich ſelbſt geleben / ſondern auch / daß andere denen⸗ 
ſelben gemaͤß ſich verhalten / daran ſeyn / und in Sum⸗ 
ma Uns mit allem treuen Meynen / Nachtheil verhuͤten / 

und abwenden / hingegen Unſeren / und Unſerer Un⸗ 
terthanen Nutzen und Wohlfahrt in 
alle moͤgliche Wege be⸗ 
fordern. 


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} 


A 2 II. Vom 


. „ 4 
1. 


Vom Ambt deren Forſt⸗Knechten / Sie 
ner⸗Faͤngern / Haaſen⸗Fauthen und 
dergleichen Perſohnen. 8 


Belangendſolche Perſohnen / welche Uns der⸗ 
gleichen Dienſte dißmahlen leiſten / und auch 
fuͤrter leiften wou en / ſo ſollen fie ebenmaͤſſig / wie hievor⸗ 
nen von Forſt Meiſtern und Ober⸗Foͤrſtern auch geſagt / 
der Forſt⸗Sachen / Huͤnerfaͤngerey und ſonſten in ihrer 
Profeſſion ſo viel moglich berichtet / geuͤbet und erfahren 
ſeyn / wie nicht weniger an ſolchen Orthen wohnen / da: 
ſie taͤglich ihren anbefohlenen Forſt und an vertrauten 
Diſtrict mit reiten oder gehen / wie jeder beſtellt / beſuchen 
moͤgen / und demnach ſelbigen aller Gebuͤhr ver ſehen und 
handhaben. Im Hagen und Jagen auferfor dern Un⸗ 
ſers Ober⸗Jaͤgermeiſters / auch Ober⸗Jaͤgers / Forſt⸗ 
meiſtern und Ober⸗Foͤrſtern alle mögliche Hülff thun / 
ihren Beſtallungen / auch dieſer Ordnung / und allen je⸗ 
tzigen und kuͤnfftigenUnſern General undSpecial-Befeh- 
len ihres Theils getreulich nach ſetzen / auch Achtung ge⸗ 
ben / daß dergleichen von andern beſchehe. 


Und in Summa Ling ebenmaͤſig mit allen Treuen mey⸗ 
nen / Schaden wenden / auch Unſern / und Unſerer Unter⸗ 
thanen Nutzen und Wohlfahrt ihres beſten Vermoͤgens 
fordern und ſchaffen. Im Fall auch die N 

| . dn 


QuUARTAL- Jerzeichnus / 


Des in denen mir gnaͤdigſt anvertrauten Forſten Ober⸗Ampts Heydelberg befundenen Wüdpretts bom 


1, Januarii Di ultimum Martii ızır. 


Jagdbare] Geringe | Spieß Alt⸗Thier. Schmal | Kälber. | Schwein. Keuͤler. Bäche iſchli 
Sf When, | en edc 


Nahmen der Forſte | a e 
12.16 IC. 
Enden. 


Summa 


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und Ober⸗Foͤrſtere etwas / ſo hierwieder gehandelt wuͤr⸗ 
de / ſehen / oder vermercken / ſollen ſie ſolches alſobalden 
an unſer Obe.⸗Forſt⸗Ambt / daſſelbe an unſere Regierung 
und Hof⸗Cammer / nach Unter ſcheid der Sachen / 
auch da noͤthig / Uns ſelbſten berichten. 


III. 


Meilen man auch gefunden / daß die Forſtmei⸗ 
ſtere / und Ober⸗Foͤr ſtere bißdahero mit Einſchi⸗ 
fung der Verzeichnuſſen von denen Saltz⸗Lacken / 
Auer⸗ und Bir ck⸗Hanen / ingleichen der Brunfft⸗Regi⸗ 
ſtern ſich ſehr nachlaͤſſig und ſaumbſelig erwieſen: 


Als wird hiemit er nſtlich befohlen / daß hinfuͤnfftig jeder 

Forſtmeiſter und Ober⸗Foͤrſter eine ordentliche Veꝛzeich⸗ 
nus von allen / in denen unter feiner lalpection ſtehenden 
Corſten / befindlichen Saltz⸗Lacken / ma Febr. die Specifica- 
tiones vom Pfaltzen der Auer⸗ und Birck⸗Hahnen ultima 
Aprilis, die Hir ſch⸗Brunffts⸗Verzeichnuß I. Octobtis, 
Worinnen jedes mahl expreſſè und in ſpecie zu melden / 
von wieviel Enden die Jagdbahre Hir ſch ſeynd / nach 


8 dann die geringe Hir ſch zu melden / einſchicken 
ollen. 


Ferner ſollen ſelbige ebenfals / nach Publication 
dieſer Wald⸗Ordnung von Quartal zu Quartal als I. Jan. 
April. Juli & O&obrisfedesmahleine nach angehengtem 
Model eingerichtete Verzeichnus einſchicken / was in 
| A 3 jedem 


* 06 
jedem Forſt vor Wildpraͤt vorhanden / wobey abermay⸗ 
len zu melden / wie viel Ende die jagdbahre Hirſch ha⸗ 
ben / weßwegen dann derjenige / welcher hieran nach⸗ 
laͤſſig gefunden wuͤrde / nicht allein jedes mahl in 10. fl. 
Straff verfallen ſondern auch ſchuldig ſeyn ſoll / ſo fern 
man von Ober⸗Jaͤgermeiſterey Ambts wegen zu Ein⸗ 
hohlung obgedachter Specificationen jemanden abſchi⸗ 
cken wuͤrde / die Koſten zu tragen. 


N I V. TIER. 


S nachdem die taͤgliche Erfahrung 
J lehret / daß die Forſt⸗Bediente ſambt und ſonders 
zu Zeiten allerhand verloffenes liede rliches Geſindel an⸗ 
nehmen / und ſich deſſen in ihren Dienſt⸗Verrichtun⸗ 
gen gebrauchen / wodurch ſowohl in denen Waldungen 
viele ſchaͤdliche Unterſchleiffe / als auch ſonſten in der 
Wildfuhr mannigmahlen Wildpraͤts⸗Diebereyen ver: 
urſachet worden: Als befehlen Wir hiemit ernſtlich / 
daß ſie hinfuͤhro niemand anders als verſicherter be⸗ 
kandten Leuthen / wofuͤr ſie / und vor alle Malverſatio- 
nen zu ſtehen haben / ſich bedienen / welche fie vorhero 
zu unſerm Ober⸗Forſt⸗Ambt / umb ſolche in Pflichten 
zu nehmen / zu uͤber ſenden / widrigen falls die Gontra- 
venienten / nebſt Erſetzung des Schadens / mit 
nachdruͤcklicher arbitrariſcher Straff 
belegt werden ſollen. | 


. e re V. Von 


2 


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Von demienigen / fo die Forſtmeiſtere / 

Ober⸗ und Wald⸗Foͤrſtere / auch Forſt⸗Knechte / 

ſo dann Au⸗Maͤnner und Rhein⸗Graffen in acht 
zu nehmen haben / und ihnen zu ver⸗ 
richten ſtehet. 


Auch ſollen fie ſowohl unſere Foͤrſt⸗ und Wild⸗ 
bahnen / als Unſerer Unterthanen und Angehori⸗ 
gen in unſern / und andern benachbarten Landen gelege⸗ 
ne Waͤlder / und Holger / worinn Wir des Jagens be⸗ 
rechtiget ſeynd / ſo viel moglich fleiſſig / und zwarn ein 
jeder auf ſeinen Koſten / bereiten / begehen / und ihr fleiſ⸗ 
ſiges Aufſehen haben / daß Uns an Lands⸗Fuͤrſtl. Hohen 
Oberherrlich⸗ und Gerechtigkeiten / Hagen und Jagen 
Waͤld⸗ und Hoͤltzern / dar inn gelegenen Bergwercken / 
Stein⸗Gruben / Auen / Woͤrthen und Anlagen im 
Rhein / Fiſch⸗Waͤſſern / auch / Aeckerrich und anderen 
Wald ⸗ Nutzungen / Dienſtbarkeiten / und ſonſten 
nichts entzogen / ſondern alles erhalten / und gehand⸗ 
habt / auch was bißhero in Abgang kommen ſeyn moch⸗ 
te / wieder in Aufnehmen und zu Nutzen gebracht 
werde. Sie ſollen aber ſothanes Begehen oder Be⸗ 
reiten felbft in Per ſohn verrichten / und nicht Knechts⸗ 
Knechte dar zu halten / noch ihnen etwan Holtz zu Lohn 
geben / auch ohne Vor wiſſen ihres vorgefegten Forſt⸗ 
N mei⸗ 


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meiſters oder Ober⸗Foͤrſters nicht über Nacht aus ihren 
Dienſten verbleiben. Wir befehlen auch hierauf ſehr 
arnſtlich zu deſto beſſerer und genauen Beobachtung alles 
obigen / daß von Unſern Dicalteriis denen Forſt⸗ und 
Jagd⸗Bedienten nicht allein ſo bald bey Annehmung 
und Pflichtleiſtung / ihre noͤthige Beſtallungs⸗Brieffe 
ausgefertiget und eingelieffert⸗ ſondern auch in denen 
Regiſtraturen / wegen Conoeſſionen / Bertraͤgen / An: 
graͤntzungen / und Gemarckungs⸗Beſchreibungen alle 
Ada fleiſſig nachgeſucht / und in Abgang deren / die 
Ober⸗Aempter daruͤber zu vernehmen / auch dafern ſich 
allda keine Nachrichten befinden / zu verfugen / damit 
die alte Leuthe mit Zuziehung unſers Ober⸗Forſt⸗Amibts 
legaliter ad Pretocollum examinirt / und ſo wohl deren 
Ausſag / als auch andere befindliche Documenta zu 
Beobachtung Unſerer gerechtſamen und Regalien de⸗ 
nen Jagd⸗Bedienten ſambt und ſonders communicirt 
werden moͤgen. 


VI. 5 


S ſollen auch Unſere Ober⸗Jaͤger⸗und Forſt⸗ 
meiſtere / auch Ober⸗ För ſtere und Forſt⸗Knechte / 
Huͤner⸗Faͤngere / Haaſen⸗Fauthe und dergleichen auf 
die Bann⸗ und Marck⸗Stein / Lochen und Gemaͤrck fleiſi⸗ 
ge Achtung geben / damit dieſelbe nicht geſchaͤdigt⸗ oder 
verändert werden / zu welchem Ende ſolche mit Fleiß 
aufgezeichnet / und jährlich denen Forſt⸗ und 1 


* 


E 9 

Rechnungen mit angehenckt / ſo dann von 3. Jahren 
zu 3. Jahren zu der Zeit / da es der Feld: Geſchaͤfften 
wegen am fuͤglichſten ſeyn kan / in Beyſeyn der Forſt⸗ 
Bedienten / mit Zuziehung der Benachbarten und An⸗ 
graͤntzenden / und dieſer wieder mit Uns / ſambt der 
jungen Mannſchafft ein allgemeiner Umgang / damit 
deſtoweniger Streit zubefahren / vorgenommen werden 
ſolle / und wo die Foͤrſt an andere / und frembde Herr⸗ 
ſchafften angraͤntzen / ſollen die Ober⸗Beampte dieſem 
luritt ſelbſten bebwohnen / und alles wie es geſchehen / 

in ein ordentliches Protosoll bringen / auch ſchuldig ſeyn / 
nach verfloſſenen 3. Jahren bey der Hoff⸗Cammer und 
Ober ⸗Forſt⸗ Ambt deßwegen jedesmahlen Erin 
nerung zu thun / damit man wegen der Koͤſten das 
noͤthige veranſtalten / und auch / daß es geſchehen ver: 
ſicherk ſeyn konne / und dieſes alles / was in dieſem Arti 
culo enthalten / bey Vermeydung Jo. Nthlr. ohnauß⸗ 
bleiblicher Straff / worinn in pete die Ober Beambte / 
als wor auff es vornemblich ankommt / eo iplo und ohne 
alle Replique verfallen ſeyn ſollen. 


VII 


n wofern adeliche / oder andere Perſonen 

fiefenen Inn oder Außlaͤndiſch / auf Unſerm Ter- 
ritorio einige Waldungen haften / und ſich deßwegen 
Mängel befanden / ſollen Unſere Beambte / Ober und 
Forſtmeiſtre auch Ober⸗Foͤrſtere durch ordentlichen Um⸗ 
gang / ſolche beſteinen oder 4 laſſen. Da K* 
W f Die 


Ri 10 KM 
die Sache zweiffelhafftig / oder dergleichen bey Uns an⸗ 
graͤntzenden Obrigkeiten / oder gegen Unſere ſelbſt Ge⸗ 
meinden ſich zutragen wuͤrden / Jollen ie Forſt⸗Bediente 
ſambt denen Ober⸗Ambtleuthen forderſt jeder zeit die 
Nothdurfft an Unſer Ober⸗Forſt⸗Ambt / und wo 
noͤthig / an Uns oder unfere Cantzleyen gelangen laſſen / 
und darüber Befehl gewaͤrtig ſeyn. 


VIII. 
FM da ſich je in eines anbefohlenen Forſt 


unverſteinte Graͤntzen befaͤnden / da man ſich von 
anderer Obrigkeit zu weit Eingreiffens zu befahren / ſol⸗ 
len Forſtmeiſtere und Forſtbediente ſolches for derlich 
zum Ober⸗Ambt / und an Unſer Ober⸗Forſt⸗Ambt / 
auch wo noͤhtig an Uns oder Unſere Cantzeley berichten / 
auff daß darauff mit Unſerm Vor wiſſen eine ordentliche 
Verſteinung vorgenommen werden moͤge. Dafern eini⸗ 
ge Ober⸗ambtliche oder Jagd⸗ und Forſt⸗Bediente vom 
hoͤchſten biß zum niedrigſten nachlaͤſſig und ſaunnbhafft 
gefunden wuͤrden / ſollen ſelbige / nebſt Er ſetzung alles 
Schadens und Koſtens / mit willkuͤhrlicher ſchwerer 
Straff / ohne einigen Anſtand angeſehen werden. 


IX. 


amt auch Unſere getreue Unterthanen durch 

> Abforderung uͤbermaͤſſigen Stamm: oder Zeh⸗ 

rungs⸗Gelder von Inſern Forſt⸗ und W 
| n 


n 


nicht übernommen werden moͤgen: So befehlen Wir 


gnaͤdigſt / es inskünfftige nachfolgender Geſtalt zu hal⸗ 


ten / in ſo weit dieſes / wie auch was unten beym nechſt⸗ 
folgenden Io. Art. wegen der Forſt⸗Knechten Benutzun⸗ 
gen gemeldet wird / durch Unſere occaſion der im Werck 
ſeyender Begebung der Erbbeſtaͤnden gegebene gnädig⸗ 
ſte Verordnung nicht geaͤndert / ſo viel nemblich das 
Brennholtz betrifft / ſo ſoll denen damit bemuͤheten Forſt⸗ 
und anderen Bedienten von einem Verkauff von 1. biß 
25. fl. von jedem Gulden 12. Kr. von 25. biß Jo. über⸗ 
haupt 5. fl von Jo. biß Too. von jedem Gulden E. Kr. 
und was uͤber 100. hinauß gehet / von jedem fl. 3. Kr. an 
Hand⸗Geld / welches die Kaͤuffer zu entrichten / geſtattet 
werden / wovon demjenigen Bedienten / fo das Kalff⸗ 
Geld einnimbt und verrechnet ein Drittel / dem Forſt⸗ 
meiſter oder Oberfoͤrſter ein Drittel / und dem Forſt⸗ 
knecht ein Drittel gebuͤhret; betreffend das Bau⸗Holtz / 
fe wird von jedem Creutzſchneidigen Stam Anweißuͤngs⸗ 
oder Stamm⸗Gelds erlaubet 9. Kreutzer / von einem ein⸗ 
ſchůchtigen Baum F. kr. von einem Hollanderbaum zy. 
Kr. welches ebenmaͤßig die Käuffer zu zahlen / und oben 


ſchon gedachter maſſen die verrechende und Forſt⸗Bedien⸗ 


te unter ſich zu repartiren. 


Wegen des verſchenckten Bau⸗Holtzes / weilen der 
verrechende Bediente zu Vermeidung Unterſchleiffs 
kuͤnfftig bey dergleichen Anweißungen mit zugegen ſeyn / 
nnd mit einer aparten Wald⸗Axt / wie unten arr. 22. ver⸗ 
ordnet / die Staͤmme a zeichnen helffen to) 

| 22 un 


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BE C 


und aber felbiger deßfalls nichts an Geld ine innahm und 
Außgab zu bringen / auſſer daß er nur ein ordentlich Re⸗ 
giſter zuhalten / und ſolches Holy als geſchenckt mit Be⸗ 
fehl und Quittung durch die Rechnung zufuͤhren / mithin 
umb ſo weniger Muh eanzuwenden hat. Als ſolle Er 
von dem Stamm⸗Geld / welches diejenige zuentrichten 
denen es geſchencket wird / kuͤnfftig hin anderhalb fünf? 
theil / der Forſtknecht anderthalb fuͤnff theil / Forſtmeiſter 
oder Ober⸗Foͤrſter aber die uͤbrige zwey fuͤnff theil zu par⸗ 
ucipiren haben. So viel endlich die gemeine eigenthum⸗ 
liche Waldungen betrifft / ſollen die Forſt⸗Bediente 
ſchuldig ſeyn das Breñ⸗ und Bau Holtz / welches in jedem 
Orth bleibt / auſſer einem Trunck und ſtuͤck Brod / ſo 
ihnen bey der Anweißung zugeben / gratis außzuzeich⸗ 
nen. Was aber aus ſolchen gemeinen Waldungen auf 
ſerhalb verkaufft wird / und in ſpecie die Hollaͤnderbauͤum 
betreffend / deßhalber ſoll es mit dem Hand⸗ und Stam⸗ 
Geld / welches denen Forſt⸗Bedienten / weilen ſie deßfalls 
allein bemuͤhet ſeyn / auch allein verbleiben / ſolcher maſ⸗ 
ſen gehalten werden / daß Forſtmeiſter oder Ober foͤrſter 
zwey drittel / der Forſtknecht aber / ein drittel bekomme. 
Was aber für Holtz zu Heriſchafftlichen⸗ wie auch Kirch⸗ 
und Schul⸗Gebaͤuen zu verbrauchen / vor deſſen An⸗ 
weißung ſollen ſich die Ober⸗-Ambts⸗ und Forſt⸗Bedien⸗ 
te mit dem bloſen Deputat vergnuͤgen / welches ein und 
andern falls aus l inſerer Hoff⸗Caſnmer / oder geiſtlichen 
Adminiſtrations Mittelen/ wie im 13. Art. enthalten / ge⸗ 
reichet / imuͤbrigen aber alles weitere Zehren und Zechen 
eingeſtehet werden. Worauff Unſere n zii 
halten / 


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halten / und denen Forſt⸗Bedienten ernſtlich einzubin⸗ 
den / daß ſie ſich dieſer Unſerer gnaͤdigſten Verordnung / 
bey Vermeydung Unſer Ungnad und Straff / gemeß 
bezeigen / und die Leuthe weiter nicht uͤbernehmen / auch 
kein Holtz mehr / als erlaubt / bey Verluſt ihres Dien⸗ 
ſtes / anweiſſen ſollen. Be: . 


X. 


Een ſollen die Forſtmeiſtere / Ober⸗ 
Ofoͤrſtere und Forſtknechte ihnen auch ſelbſten kei⸗ 
nerley in ihren Beſtallungen nicht inſonderheit begriffene 
Beynutzungen / weder mit Weyd⸗Werck treiben / Be⸗ 
ſchlag⸗ oder Selbnießung umb oder ohne Zinß Uns zu⸗ 
gehoͤriger Weiden / Einſchlag mehrer Schweinen / Vor⸗ 
oder Nachaͤckerich / weder die Beſtallungen ver mogen / 
oder daß fie andere ihrentwegen einſchlagen lieſſen / reis 
bung⸗Holtz⸗Fuͤrkauffs / Steigung bey dem Holtz Ver⸗ 
kauff vor ſich oder mit andern in Gemeinſchafft / Fiſch⸗ 
Waſſer⸗Nutzung / Wegnehmung des Graſſes auff denen 
Schlagen / Lachen / Buſchen und Loochen / oder waſſerley 
das immer ſeyn und erdacht werden moͤgte / ſchoͤpffen 
oder zueignen / noch auch von jemand / ſo vor ihnen ih⸗ 
res Ambts und Dienſts halben zu ſchaffen / und ein und 
anders an fie zu begehren hat / Geſchenck und Gaaben 
weder wenig oder viel / weder vor ſich ſelbſt anzunehmen / 
noch auch durch die ihrigen thun laſſen / auch weder 
die Gemeinde / noch ſonderbahre Perſonen / uber die 
im 9. und 13, Art. zugelaſſene Zehr⸗ und Belohnung / 
N 3 ment 


* N14 IE 
weniger aber mit einigen denen Forſtmeiſtern / Oberfoͤr⸗ 
ſtern und Forſtknechten ſelbſt gehoͤrigen Arbeiten hin⸗ 
fuͤrter beſchweren / ſondern ſich mit denen in ihren Be⸗ 
ſtallungen verordneten Beſoldungen / und darin fpecik- 
cirten Ergetzungen / und Benutzungen / in ſo weit dieſes 
durch Unſere oecaſione der im Werck ſeyender Begebung 
der Erbbeſtaͤnden ergangene gnaͤdigſte ſpecial VBerord⸗ 
nung nicht geaͤndert iſt / vergnuͤgen laſſen; So viel 
aber das in denen Richt⸗ und Puͤrſch⸗ wegen befindliche 
Graß und liegende Holtz / ingleichen das Abgeholtz auff 
denen Leinpfaͤden betrifft / gleichwie deſſen Nutzung 
denen Forſt⸗Knechten umb deßwillen bißhero gelaſſen 
worden / weilen fie bey Hau⸗ und Saͤuberung derſel⸗ 
ben keine Diæren⸗ Gelder auff zurechnen / und an ſich ſo 
wohl zum beſten der Wild uhr / als auch Befoͤrderung 
des Jagens ſehr noͤhlig iſt / daß die Puͤrſch⸗ und Richt⸗ 
Wege allezeit ſauber ſeynd: Als hat es dabey ſein Ver⸗ 
bleibens / doch / daß Uns an Unſer Benutzung fonften- 
nichts abgehe / geſtalten / wann einiger Excels oder 
Betrug hierunter geſpielt wurde / ſolle der Thaͤter nebſt 
Erſetzung des Schadens / von ſeinem Dienſt abge⸗ 
ſchafft werden. | 


* 


pe U. 5 
Wen nicht ſoll ſich keiner Unſerer Forſt⸗ 


Knechten unterſtehen / einig Wildprett von Haa⸗ 
ſen / Huͤnern und dergleichen zu verpartiren. 


Der 


BIS IE 


Der darüber betretten wird / ſoll in Ungenaden 
von feinem Dienſt abgeſchaffet / auch nach befinden 
abgeſtrafft werden / allermaſſen dann auch die Wir⸗ 
the denen Jaͤgern und Foͤrſtern keine Haaſen oder an⸗ 
der Wildprert / noch Fiſche zur ichten / weniger ihnen 
abkauffen / ſondern wann von ihnen dergleichen an 
fie begehrt wird / ſolches alſobald behoͤriger Orthen 
anzeigen ſollen. 


Nachdeme auch die Erfahrung eine zeithero ge⸗ 
lehret / wie daß ein groſſer Unterſchleiff mit dem Fall 
Wildprett veruͤbet worden / daß etliche Forſt⸗ Knechte 
Wild⸗Faͤlle uber Wild: Falle gemacht / und angegeben; 
Als ſollen die Forſt⸗Knechte / wann kuͤnfftig ein Wild⸗ 
Fall gefunden / und ihnen angezeigt wird / ſolchen liegen 
aſſen / ſich aber darauf an das nechſtgelegene Chur⸗pfaͤl⸗ 
tziſche Orth begeben / bey Schultheißen und Ger icht es an⸗ 
melden / und begehren / daß der Schultheiß und ein Paar 
vom Gericht mit ihm an das Orth / wo der Fall liegt / 
gehen / und ſelbigen beſehen moͤgen; Wann nun ſolches 
geſchehen / und das Wildprett ſich noch gut befindet / 
foll ſelbiges UnſermOber⸗Jaͤger meiſter gelieffert / wo 
es aber untuͤchtig / ins Jaͤger⸗Hauß vor die Herrſchafft⸗ 
liche Hunde gebracht / jedoch dar uͤber alſobalden ein be⸗ 
glaubt atteſtatum, daneben auch alle viertel Jahr eis 
ne richtige Ver zeichnuß aller ſothaner Wild⸗Faͤllen / 
fanıbt denen Haufen oder deren Stuͤckern / gedachtem 
Unſerm Ober⸗Jaͤger meiſter uͤberſchickt werden. Deme 
dann Unſere Foͤrſt⸗Knechte ohnfehlbar nachleben / dieje⸗ 

5 nige 


Br 16 0 
diejenige aber / ſo ſolchem zuwider handlen / als wuͤrck⸗ 
— Wildprets⸗Diebe angeſehen und caſſirt werden 


. NIE 
Cd jeder Forſtmeiſter / Ober⸗Foͤrſter / Forſt⸗ 


Knecht / Huͤner faͤnger / und Haaſenfauth ſoll alle 
ſeinen tragenden Dienſt betreffende Schrifften und Sa⸗ 
chen / auch von Zeit zu Zeit ergehende Befehlche und 
Verordnungen in ordentlicher Richtigkeit / uͤber 
alles (was von Tag zu Tag in Forſt⸗Jagd und Fiſche⸗ 
rey ⸗ auch Graͤntz⸗Sachen paſſiret) ein Exercitien · Buch 
halten / fleiſſig verwahren / und ſelbige / wann er von 
ſeinem Dienſt abgehet / alſo ordentlich hinterlaſſen / und 
ſeinen Ambts⸗Nachkommenden / oder wer es anzuneh⸗ 
men befelicht / überlieffern / auch zuvor und ehe ſolches 
beſchehen / weder Haab noch Guth veräuſern / noch ſich 

hinweg machen / oder ſo er im Dienſt verſtuͤrbe / ſeine 
hinderlaſſene Erben gleichmäßiges zu leiſten ſchuldig 
feyn. Woruͤber dann auff jedesmahl ſich begebenden 
Fall / ein richtiges Inventarium, in Beyſeyn eines vom 
Ambt / und eines von der Jaͤgerey verfertiget / dabey 
aber die Unkoſten moͤglichſt vermieden werden ſollen; 
Wovon jo dann durch das Ober⸗Ambt an das Ober⸗ 
Jaͤgermeiſterey⸗Ambt eine beglaubte Abſchrifft 
ae zur Nachricht zu communi- 
| , e A 


XIII. 


Eu IR 
in. 


S un wir es der Zehrung halben dergeſtalt 
f gehalten haben / daß Unſere Forſt⸗Bediente in ih⸗ 
ren anvertrauten Foͤrſten / die ihnen krafft ihrer Beſtal⸗ 
lungen obliegende Ordinari-Geſchaͤffte / wie oben ſchon 
gedacht / auff ihren Koͤſten verrichten: Wann fie aber 
1 und Heriſchafftlichem Holtz verkauffen be 
geiffen / auch ſonſt in andern Extra ordinari Geſchaͤfften 
verſchickt werden / und deßhalben uͤber Nacht außblei⸗ 
ben / alsdann Ihnen die Zehrung / nach Innhalt der bey 
Unferer Hof: Sammer befindlichen Dirten oder Reiß⸗ 
Gelos⸗Verordnung / gutgethan oder verreichet werden 
ſolle. 
| XIV. ö 
87 ſollen auch Unſere Forſtmeiſtere / Oberfoͤr⸗ 
ſtere und Forſt⸗Rnechte / niemanden weder hohen⸗ 

noch niedern Stands / wer der gleich ſeye / ohn UUnſer Vor⸗ 
wiſſen / ſpeciale Ordre, und Verwilligung einigerley ſu⸗ 
chenden Genuß / es ſeye gleich mit Weyd⸗Werck⸗Treiben / 
Weyd und Aecker⸗Nieſſung / Beholtzung / Fiſchen und 
Krebſen / wie auch denen angraͤntzenden die folge mit 
Hunden und Buͤchſen / welche ſolche nicht he gebracht / 
fuͤr ſich ſelbſten nicht geſtatten / zugeben / noch ſchencken / 
auch Achtung geben / daß diejenige / denen Wie das Far 
gen oder Weyd⸗Werck auff gewiſſe Maaß ver willigt / 
ſolches vor ſich / entweder in Perſon / oder du ch einen 
verſicherten verflichteten Jaͤger / wovor ſie / die Princi- 
* C palen 


00 18 IE 


paleu / wann Unterſchleiff vorgehet / zu reſpondiren 
haben / treiben / nicht aber frembde oder Unterthanen 

dar zu beruffen oder gebrauchen. Wie ihnen dann auch 
die Refier, in welcher ſelbigen das Jagen und Weyd⸗ 
wercktreiben / jetzt beſagter maſſen zugelaſſen iſt / ange⸗ 
wieſſen werden / und ſie Darüber einen Revers von ſich 
geben ſollen. 


Sowohl dieſe / als auch ſonſten alle diejenige / 
welche der Jagd in Unſerem Chur fuͤrſtenthumb der 
Pfaltz⸗Graffſchafft bey Rhein / und Landen berechtiget 
ſeynd / haben die Par⸗ und Setz Zeit uͤber / als von Faß⸗ 
Nacht biß Bartholomaͤi / alles Weydwercks / Jagens / 
Hetzens / Beizens / Lauſens / Puͤrſchens / ja wie es ſon⸗ 
ſten Nahmen hat / ſich gaͤntzlichen zu enthalten / und 
zwar bey Verluſt ihrer Jagd⸗Gerechtigkeit / Gewehr / 
Hunden / Garn und dergleichen. Und da ſolches zum 
3ten oder mehr mahl geſchehen ſolte / jedes mahl bey 100. 
Athlr. oder anderer willkuͤhrlicher Straff. Wie nicht 
weniger ſollen dieſelbe zu eclaubter Zeit / als von Bartho⸗ 
lomaͤi biß Faſten denen Unterthanen / noch ſonſt jemand 
durch das Jagen in denen Weinbergen / Feld⸗ und Gar⸗ 
ten⸗Fruͤchten keinen Schaden zufügen / aller maſſen da ei⸗ 
ner daruber betretten wuͤrde / nebſt Er ſetzung des Scha⸗ 
dens / vor den veruͤbten Frevel / jedesmahl 27. Rthlr. 
Straff erlegen folk Auch ſollen felbige keine Wind⸗ oder 
Jagd⸗Hunde halten / ſo lange nachſetzen und verfolgen / 
mithin gemeiniglich in Unſere Wildfuhr und Gehaͤg 
ůberſtreichen / ſondern ſich nur Stauber oder run zu⸗ 

| legen 


ET N 

legen / auch jedesmahl / ſo offt ſie durch Uuſere Wild⸗ 
fuhr oder Gehäg gehen / den Stein vom Gewehr ſchrau⸗ 
ben / die Hund gekuppelt halten / und keineswegs fel- 
bige gefliſſentlich von denen Graͤntzen ig unſere Wild⸗ 
bahn oder Gehaͤg lauffen laſſen. Und daeinige ſich da⸗ 
hin auſſer Schuld ver ſtrichen / ſo bald zuruck ruffen / 
und ankoppeln / geſtalten die Contravenienten das erſte⸗ 
mahl / nebſt Verluſt Gewehrs / und Hunden / mit 25. 
Ithlr. das ander mahl aber mit Verluſt ihrer Jaad⸗Ge⸗ 
rechtigkeit und 100. fl. Straff angeſehen werden ſollen. 

Und gleichwie bißhero ſich geäuſſert / daß durch die 
Nachfolge ver ſchiedene Wildpretts⸗Diebereyen / und 
hoͤchſt⸗præjudicirliche Eingriffe bemaͤntelt worden. 

Alſo bleibt zwar die Folg denen jenigen / welche 
ſelbiger in Unſeren Landen / durch Vertraͤge / Pacta, Con- 
ceſſionen / unuͤberdenckliches Herbringen / oder andere 
glaubhaffte Documenta berechtiget / ohn verwehrt / doch 
mit nachfolgender Modification lind Beſcheidenheit / daß 
derjenige / fo etwas anſchieſſet / den Orth des Anſchuſ⸗ 
ſes zeichnen / das angeſchoſſene Wildprett nicht verfol⸗ 
gen / ſondern zuvor dem nechſten Churfuͤrſtl. Forſt⸗ 
Knecht / oder in deſſen Abſenz, dem anweſenden Bedien⸗ 
ten / Schultheiſſen / Anwalden Burgermeiſter nic. ic. es 
anmelden / und denſelben ſo wohl an den Orth des 
Anſchuſſes / als auch / was das Thier vor Zeichen ge⸗ 
than / hinfuͤhren / und weiſen ſollen / allermaſſen die Con- 
travenienten jedes mahl mit arbitrariſcher ohnnachlaͤſſiger 
Straff / nebſt Verluſt des Wildpretts angeſehen werden 


ſollen. | 
| a xy. 


By 20 IR 
N V. 


e Unſere Forſt⸗Bediente an Ruͤgungen 
und Straffen fuͤr ſich ſelbſten unangebracht / nie⸗ 
nand keinen Nachlaß thun / oder ſich mit Ihnen ver⸗ 
tragen / bey Straff mit Ungnaden abgeſchafft / auch 
ſonſten angeſehen zu werden / ſondern alles und jedes 
fo balden an die vor geſetzte Ober⸗Forſt⸗Bediente / zu fer⸗ 
nerer Beobachtung berichten / immittelſt aber alle fre⸗ 
velbare Sachen / wie unten artic. 119. mit mehrerm zu 
ſehen / in ihre ordentliche Waldrug⸗Regiſter fleiſſigſt 
aufzeichnen. | 5 


Wofern aber einer oder der andere obigem zu wider 
handeln / oder denen jenigen / ſo in der Wildfuhr Scha⸗ 
den thun / durch die Finger ſehen wuͤrde / ſollen ſelbige 
uns angezeigt / und denen Anbringern eine Recom- 
penz von denen Straff⸗Geldern gegeben werden / der⸗ 
ſelben Namen aber verſchwiegen bleiben / jene aber ipſo 
facto abgeſchafft ſeyn / auch / bewandten Dingen nach / 
dazu nut einer exemplatiſchen Pœn belegt / die jenige 
aber / ſie ſeyen auch / wer ſie wollen / ſo dergleichen ih⸗ 
nen bewuſte Sachen veuſchweigen / mit gebührender 
Straff angeſehen werden. e 


Deßgleichen ſollen Unſere Forſtmeiſtere / Ober⸗ 
Forſtere / Forſt⸗Knechte / und uͤbrige Jagd⸗Bediente 
nicht zugeben / daß jemand nach Fuͤchſen / und Woͤlf⸗ 
fen bey hoher Straff Selb⸗Geſchoß lege / wie er ſelbſt auch 
nicht dergleichen zu thun. | 

Ander 


3 2 I 
T 


Annder heil, 


Von der Holtz⸗Ordnung / Aeckerich / 
wild Obſt / Vieh⸗Trieb / Hopffen 
und Immen. 


XVI. 


Wenn in oder an denen Hoͤltzern etwa Wie⸗ 
V ſen / Aecker oder Wein⸗Gaͤrten / wo ſolche nie ge: 
weſen / zugerichtet werden toolten / fol ſolches jeder⸗ 
zeit vorhero zur Hof⸗Cammer berichtet / und daruͤber 
Befehl eingeholet werden. | 


Wann aber veroͤdete Aecker / welche wegen Laͤn⸗ 

ge der Zeit gleichſam zu Waͤldern worden / gereutet 
werden wolten / ſoll ſolches jeder zeit dem For ſtmeiſter / 
oder Ober⸗Foͤrſter / auch denen Ober⸗Beambten ange 
zeigt werden / und dieſe dahin ſehen / daß die Leuthe 
nicht das beſte Holtz aushauen / und dar nach die Aecker 
einen Weg verodet liegen laſſen / ſondern daß fie ſolche 
ode Plaͤtze ſauber ausbutzen / und darinn der Ordnung 
nach ver fahren / nicht aber hin⸗ und wieder / oder gar 
in der Mitte ſothane veroͤdete Aecker zu butzen anfan⸗ 
gen. Wann auch ein oder anderer ver wachſener Orth / 
ſo vor Alters Acker⸗Feld geweſen / gerottet / hernach 
23 aber 


Er 22 IE 


aber wieder liegen gelaſſen wurde (welches / wann die 
Unterthanen das Holtz hin veg haben / leicht geſchehen 
kan / worauff dann ſowohl Unſere Beambte / als Forſt⸗ 
meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte / gute Ach: 
tung zu geben / ) ſo ſoll ſolches bey Unſerer Hoff Tammer 
angezeigt werden / damit diejenige / ſo ſelbige zu rotten 
und zu bauen uͤbernommen / einen Weg als den andern zu 
Abſtattung ihrer davon ſchuldigen HerrſchafftlichenGe⸗ 
buͤhr angehalten werden moͤgen. Und wann derglei⸗ 
chen Aecker an Unſere Waldungen graͤutzen / ſollen ſol⸗ 
che richtig unterſteint / auch im uͤbrigen dasjenige / ſo 
Uns am vortraͤglichſten iſt / beobachtet werden / wo 
Wieſen und Roktaͤcker oder Huthen in Unſern eigen 
thumblichen Wäldern und Fürften der Chur⸗Pfaltz ge 
funden wer den / die vor langen Jahren gerottet / aber 
aus Nachlaͤſſigkeit / Uns darvon weder Zehenden noch 
Zins gegeben wird / ſo ſoll Uns darvon der Rott⸗Ze⸗ 
hend von jedes Orts Beambten nicht allein erhoben / 
ſondern auch dieſelbe Wieſen / Aecker oder Huthen ger 
meſſen / verreint und verſteint / und nach der Acker⸗ 
Ruh mit einem leidlichen Zins belegt werden / auch 

oll hinfuͤhro von allen alten und neu⸗gerotteten Aeckern / 
Weinbergen / Wieſen und Huthen / welche in denen Herr» 
ſchafftlichen Waldungen gelegen / ſo offt deren eins in die 
andere Hand verkaufft wird / Uns jedes mahl der Iote 
Pfenning oder Gulden / zu Erhaltung Unſerer Gerech⸗ 
tigkeit ohnweigerlich gegeben / auch durch jedes Orths 
Landſchreibern / Gefaͤll⸗Verweſeren / ee f 


c 23 ( 


Schaffnern / Collectoren / einbracht und treulich ver⸗ 
rechnet werden. Fer ner auch da Wir mit denen Stiff⸗ 
tern / Eloftern und Adelichen vermengt liegen / wo 
dieſelbe dergleichen Weinberge / Aecker / Wieſen oder Hu⸗ 
then in Unſern Holtzungen haben / und dieſelbe nicht 
ver zehenden / noch verzinſen / abmeſſen / oder verreinen 
und verſteinen laſſen wollen / ſo ſollen ſie zu ſolchen 
nicht gelaſſen werden / es wäre dann Sach / daß der 
geraumbte Grund und Boden Ihnen Eigenthumlich / 
oder von alter Zeit lehnbahr waͤre / ſo ſollen fie wie bißhero 
dabey gelaſſen werden / doch daß fie ohne Unſere fernere 
Erlaubnus weiter daran nicht rotten laſſen. 


Deßgleichen auch / wo / wie obgedacht / die Stiff⸗ 
der / Cloͤſter und von Adel oder andere Auslaͤndiſche 
auf dem Unſerigen bereits erwehnte geraumte Guͤther 
mit recht haben / ſo ſollen Unſere Beambte jedes Orts 
fleiſſige Aufſicht darauf geben / daß wann ſolcher ge⸗ 
raumter Guͤther eins feil wird / daß daſſelbe Uns / oder 
Unſern Unterthanen vor frembden zu Kauff gegeben 
werde / damit kuͤnfftiger Zeit ſolcher geraumte Orth in 
Unſerer Unterthanen Haͤnde / ſo viel moͤglich wiederum 
fommen moge. | 


| XVII. 
S Flecken / Gemeinde und ſonder bare Ver: 
ſonen in⸗ und auſſerhalb Unſerer Landen / an deß 


la 


EN 24 IR 


Bau: Brenn: Zaun: Zaugen- und andern Holtzes / in 
Unſeren Waͤlden umbſonſt zu hauen / anmaſſen / ſoll ih⸗ 
nen ſolches / wo ſie deſſen berechtiget / auch es bey Un⸗ 
ſerer Hof: Kammer fo wohl / als Ober⸗Forſt Ampt 
vorgezeiget / und darüber gnugſamen ſchrifftlichen 
Beweiß und Bewilligung haͤtten / doch mit jedesmah⸗ 
liger Anweiſung des For ſt⸗Meiſters oder Ober⸗For⸗ 
ſters; Nachdem dieſe zuvor den noͤthigen Befehl erhal⸗ 
ten / zu hauen geſtattet ſeyn. 


XVIII. 


ei nach Michaelis die Walde uffzuge⸗ 
hen pflegen / ſo ſolen Forſtmeiſtere und Ober⸗ 
Förſtere daran feun / daß die Gemeinde das ihnen ans 
gewieſene Bau und Klaffter Holtz / Aff ter ſchlaͤge und 
ander Gehoͤltz dergeſtalt hauen / und zuſammen ma⸗ 
chen / damit ſolches vor Georgii / da die Waͤld zuge 
hen / aus denen Wildern gebracht / und in jeden 
Schlagen das Reiſſig fauber aufgemacht / das Gipffel 
fel Holtz aber / wo es nicht aus denen Wilden zubrin⸗ 
gen / zu Ausbeſſerung der Wegen / wann ſolche nahe 
elegen / gebraucht / auch die bißher ſo unordentlich ge 
Bauene und ſtehen gelaſſene hohe Stumpen in denen 
Wälden auf einen halben Schuh abgehauen / wie im: 
gleichen ander aufzu au nen ſeyendes Gehoͤlz / wann 
böfer Fahrweg in der nähe vorb inden / darein gele⸗ 
get / oder ſonſten aus denen Wäͤlden / damit es 15 
Wild⸗ 


Ei 3 KB 
Wildfuhr und denen jungen Schlägen nicht ſchaͤdlich 


ſeye / verſchafft werde / und alsdann die Abhaͤngung 
der Waͤlder geſchehen moge. 


Wer dieſes unterlaͤſſet / ſoll nebſt Verliehrung des 
Holtzes / in Drey Gulden Straff verfallen ſeon. 


Wie es dann in Unſern eigenthumlichen Waldun⸗ 
gen auch alſo zu halten / und jedes mahl dahin zuſehen / 
daß es bey dem abgebend⸗ oder an die Hollaͤnder ver 
kauffenden Baͤumen wegen des Ab-Holtzes auf gleiche 
Weiß oblervirt / und dieſes vor Uns aufs genaueſte ab⸗ 
ſonderlichen benutzet werde. | 


- > Geftalten keiner Gemeind oder Unterthanen einig. 
Holtz / biß die Schläge aufgemacht und die Reiſſig aus 
denen Wäldern geſchafft worden / fernerhin angewieſen 
oder gegeben werden ſolle. | 


Wann aber vor Uns zu Unſeren Gebäuen / oder 
zu Dienſt⸗Beſoldungen Holtz abgegeben / und davon 
Gupffel und Affterſchlaͤge übrig bleiben wuͤrden / wel⸗ 
che nicht zu Klaffter Holtz zu machen / auch ſonſten ohne 
groſſe Beſchwehrung nicht aus dem Wald zu bringen / 
ſoll ſolches klein zuſammen gehauen / und in Hauffen ge 
zogen / jedoch daß die Richt⸗ und andere Fahr-Wege 
dadurch nicht ver legt oder geſperret werden. | 


D XIX. Von 


EN 26 
De 


Ton fehädlichen Wald-Brennen und 
Hacken / auch eigenmächtiger Verkauff⸗ 
und Abhauung des Gebölge, 


S Emnach bißhero die Erfahrung gnugſam 
O bezeuget / daß durch das unvorſichtige brennen und 
agenmächtige Verkauff⸗ und Abhauung des Gehoͤltzes / 
nicht nur in Unſeren / und in denen zur Geiſtlichen Ad- 
miniſtration gehörigen / ſondern auch denen Adelichen und 
Unſeren Unterthanen zuftandigen Waldungen / fo wohl 
an der Wildfuhr / als Gehoͤltz / zumahlen in denen vor⸗ 
geweſenen Kriegs⸗Jahren / unwiederbringlicher Scha⸗ 
de geſchehen; So wollen Wir / und befehlen hiemit ernſt⸗ 
lich / daß man ſich fuͤhrohin alles dergleichen ſchaͤolichen 
Brennens / ſonderlich in Buch und Eich⸗Waͤldern / 
Verkauff⸗ und Abhauung Holtzes / ohne Vor wiſſen und 
Beyſeyn Unſerer Forſt⸗Bedienten (welche ſich aber hier⸗ 
innen nicht wider waͤrtig zu erweiſen / und denen Unter⸗ 
thanen muthwillige Hinderung zu thun) gaͤntzlich ent⸗ 
halten ſolle / ausgenommen wo Hack⸗Waͤlder anzuord⸗ 
nenim Herkommen / welches doch anderſt nicht / dann in 
Beyſeyn der Forſt⸗Knechten / und gnugſamer Unter⸗ 

thanen geſchehen fol. A | | 
Auch ſolle in denen Hack Waͤlden an denen Orthen 
wo fruchtbahre Eichen ſtehen / oder Junge auff zubrin⸗ 
gen ſeynd / zehen Schritt umb die Staͤmm das Mooß 
und Reiſſig hinweg geraumbt werden / damit das arme 
| einen 


EI 7 IE 

feinen Schaden verurfachen möge / geftalten der 
Ubertretter mit der vormahls angeſetzten Straff von 
drey Gulden zu belegen / und danebens zu Erſetzung des 
Schadens anzuhalten. ' | 

Und weilen / wie die Erfahrung bezeuget / dann 
und wann hin und wieder Feuer von denen Gemeinden / 
und Schaͤfern / ihre Weyde zu verbeſſern / mit Fleiß 
angelegt wird / und auskommen thut / wordurch der 
Waldung und Wild fuhr groſſer Schaden zugefügt wird; 
Als ſollen die Thaͤter von denen nechſt dabey wohnenden 
Unterthanen fleiſſig angezeiget werden / im Fall aber 
dieſe ſolche Anzeig nicht zu thun vermochten / die jenige 
Gemeind / auf deren Gemarckung das Feuer ausko inen / 
dar fuͤr ſtehen / und nach Proportion des Schadens ange 
ſehen werden / abſonderlich wann ſelbige nicht beobach⸗ 
tet; Was drunten Artic. 59. wegen des Feuer⸗Loſchens 
verordnet wird. Auch ſollen ihnen ſolche verbrennte 
Plaͤtz nimmermehr mit Rind⸗ oder Schaaf⸗Viehe zu be⸗ 
treiben erlaubt ſeyr. | | 

In denen dem Neckar nahe gelegenen Wäldern aber / 
ſoll das Hacken gaͤntzlich verbotten ſeyn / damit man deſto 
eher zu oder Stile gelangen moͤge / ausgeſchie⸗ 


den was bey der StadteEber bach / und andern Orten her⸗ 
kommlich / jedoch ſolches auf die Weiſe / wie obgemeldt. 
Wann auch auf denen wüften Feldern Holz vorhan⸗ 
den / ſo zu Erlangung Vieh⸗Weyde zu brennen zulaͤſſig / ſo 
- follen doch jedesmahls die Forſt⸗Knechte mit darzu ge 
zogen werden / und neben der ganzen Gemeind Dabey 
ſeyn / fo fort wohl zuſchen 122 dißfals / ſonderlich de⸗ 
1 2 nen 


ES IE 

gen angransenden Wäldern kein Schade geſchehen mo? 
ge / da indeſſen einiger geſchehe / ſoll die gantze Gemeinde 
darfuͤr ſtehen / und nebenſt Erfegung des Schadens / 
ımausbleiblicher Straff gewaͤrtig ſeyn / zu deſſen Ver⸗ 
huͤtung dann jedesmahl / wann auf denen Weyden / 
und anderswo gebrennt worden / etliche Tage und 
Naͤchte nach dem Brand / Huͤter darbey geſtellet werden. 
ſollen / damit das Feuer nicht wiederum angehe. 


ei Tre er 
Vom Eichen⸗Holtz. 
Much den des Eichen⸗Holtzes ſowohl / ſei⸗ 


D ner ſchwerlichen Aufbringung und Köſtlich keit 
als auch tragenden Aecker ichs halben / billig zu ver⸗ 
ſchonen / und ſparſam damit umbzugehen / als ſoll ſolches 
von Unſeren Forſt⸗Meiſtern / Ober⸗Foͤrſteren und Forſt⸗ 
Knechten wohl in acht genommen / und was nicht von 
Wind⸗Faͤllen / oder ſolchen Eichen / die von obenher⸗ 
ab doͤrren / und wenig Aeckerich mehr ertragen moͤgen / 
ausgericht werden kan / keine geſunde fi uchtbare Eich⸗ 
Baͤume darzu gefaͤllet werden. ? 


gi Eadhıte Unfere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗ 


7 Sörftere / und Forſt⸗Knechte ſollen ihnen ange: 
legen ſeyn laſſen / daß allenthalben / wo es , 
N | | a 


Ei 29 IR 
hat / an der abgehenden und hinweg gehauenen Eich- 
Baͤumen ſtatt / andere junge Baͤume aufgezogen / 
und alle Jahr gegen den Herbſt und Fruͤhling / deren 
etliche hin und wieder durch die Gemeinden geſetzt / mit 
Dornen vor dem Vieh gnugſam verwahret / und ge 
ſchirmet / auch da vonnoͤthen / guter Grund darzın 


geführet / oder in andere Wege nach al er Moͤglichkeit 
aufgebracht werden. | | Ka | 


Auch ſoll ein jeder / fo aus Herrfchafftlichen und 
Gemeinen Waldungen / Bau Holtz angewieſen bekom̃t / 
3. oder . auch mehr junge Baͤume / wo Platten ſeynd / 
und Unſere Forſt⸗Knechte fie hinweiſen / darfür ſetzen. 
Auch da an Oeth und Enden ſich die Eichen ſelbſt beſaa⸗ 
men / und gerne wachſen / Eichel⸗Gaͤrten angericht / 
und biß fie aufkommen / ſolche Orthe mit dem Viehe⸗ 
Trieb verſchonet werden. 


So ſollen ſie auch ſonderlich in acht nehmen / daß 
hey Anweiß⸗ und Faͤllung Holtzes die Waldungen / da 
ſie anfangen / von auſſen gantz bleiben / damit ſo wohl 
dieſelben / einen Schutz haben / als auch von denen 
Angraͤntzenden kein Einrucken geſchehen moͤge; Web 
ches alles Wir auch von denen Uns zu Lehen ruͤhrenden 
Gewaͤlden ver ſtanden haben wollen / als auf welche Un⸗ 
ſere Forſt⸗Bediente ebenmaͤſſig gute Achtung zu geben / 
damit ſolche von Unſeren Lehen Leuthen gebührend ge 
handhabt / und nicht verofet werden. ? 


Se 


. 30 % 
N XXII. Ber 


SS dann in Ausgeb⸗ und Verkauffung 
Benn Holtzes / ſonderlich auch der jungen auf 
wachſenden Eichen / und anderer fruchtbahren Baͤu⸗ 
men und Stand⸗Reiſſen / wie Artic. 64: gemeldet / zu 
ver ſchonen / und keineswegs zu geſtatten / daß ſolches 
anderſt / als wo ſie dick ineinander ſtehen da wohl 
die untuͤchtige ausgeſchleichet werden formen / abge⸗ 
hauen / ſondern ſtehen gelaſſen und fortgepflantzet wer⸗ 
den. Wer dar wieder handelt / ſolle zur Straff geben 
von jedem Stamm / neben dem Fah⸗Gulden wie ſolcher 
am Ende dieſes Artic. determinirf iſt / Fuͤnff Gulden. 
Und da die Forſt⸗Knechte darinn conniviren / oder ſonſt 
ſich cortumpiren laſſen / und daruͤber ertappet wuͤrden / 
ſollen ſelbige ohne alle Gnad caſſirt ſeyn. it 


Determination des Fah⸗Guͤldens. 

| | e Wer 
88 eine gange Heerd Rind⸗ 

Viehe oder Schaaf im Wald oder hin) 

ſonſten zu Schaden faͤhret / jedesmahl . 


Wann aber eintzige Stuͤcke von der Heerde 
oder Zug⸗Viehe angetroffen werden / 
von jedem Stück e . 


c 31 0 


Wann jemand betretten wird / ſo dem in 
Articulis 85. & 92. ſpecificirten Wildprett 
nachgangen oder darauf gezagt 


Item wer junge Haaſen / oder junge von 
dem in Articulo 91. benannten Feder⸗ 
Wildprett nach Haußtraͤget / Wer deren 
Eyer verderbet 


Wann ein Schaaf⸗ Hund obmgepriiget an⸗ 
getroffen wird / oder Schäfer ihre Hund 
die Par⸗ und Sergei über nicht führen / 
jedesmahl 


Von jedem Baur en⸗ Hund §ſo offt ſelbi⸗ 
ger ohne Querch⸗Bruͤgel im Feld oder 
Wald angetroffen wird / oder die Metz⸗ 
ger durch die hohe Wildfuhr die Hund 
nicht an Stricken fuͤhren . 


Wer einen Immen ausbaud -  - 


Wann ein Unterthan in dem Wald ohn⸗ 


erlaubt Holtz hohlet / oder ſchaͤdlich Han 
er hauet 


Wann jemand / in denen jungen Schlagen / 
welche noch nicht aufgethaͤn ſeynd / mit 
mit 8 oder ſonſtengraſet 2 


fl 


3. 


I. 


fr. 


20 
15. 
20. 
15. 


15. 
Wer 


BI 32 08 


Wer einen neuen Holz⸗Weg machet oder 


brauchet e 
Wer betretten wird / daß er wilde Obſt⸗ 

Baͤume ausgrabet / oder ſelbige umb⸗ | 

hauet 5 SE SEN a 
Wer zur Ser oder Brunfft⸗Zeit in die 8 

Walder faͤhrr kt ne 


In Faͤllen / worinnen in vor ſtehender Specification 
wegen des Fah⸗Guͤldens nichts verordnet / ſollen die 
Forſt⸗Bediente ſolchen nicht vor ſich ſelbſt anſetzen / ſon⸗ 
dern daruͤber richterliche Exkanntnus / wie hoch ſolcher 
nach Eroͤrterung der Straff taxirt wird / gewaͤrtig ſeyn. 


XXIII 
Vom Ruͤſten und Aeſchen⸗Holtz. 
Teil das Ruͤſten⸗ und Aeſchen⸗Holtz vor 


a anderm Holtz zu unterſchiedlichen Sachen und 
Arbeiten zugebrauchen / ſonderlich dienlich und bequem / 
ſo ſolle / wo es dergleichen Holtz in denen uns angehoͤ⸗ 
rigen Wäldern hat / deſſen zum verbrennen oder anderm 
gemeinen Brauch verſchonet / daſſelbe aufgepflantzet / 
und geſpahret werden / bey Straff vor jeden Stamm 
1. me | ER 


XXIV. Don 


BI3 IB 
XXII. 


Von Bau⸗ Flotz⸗ und Saͤg⸗ 
| Muͤhlen⸗Holtz. 


S ſoll auch niemanden von Unterthanen / und 
Landſaſſen aus ihrem eigenen Gehoͤltz / Bau Holtz 
paſſict werden / es ſeye dann zuvor der Bau⸗ von Schul; 
theiſen und Gericht / auch Bau⸗ und Zunmer⸗Leuthen 
eſchaͤtzt / welche auch Niemanden zu uberfläfligen an⸗ 
ſtoſſen Seulen / eigenen Kaͤltern / dergleichen Holtz ver⸗ 
willigen / auch darob halten ſollen / daß fo viel möglich 
mit Steinen / und da es mehrers nicht ſeyn kan / zum we⸗ 
nigſten eines Knyes hoch aus dem Boden Mauren geflh⸗ 
ret / auch an denen Orthen / wo das Eichen Holtz nicht af: 
zuhaͤuffig / zum Einbau / als Troͤmen oder Balcken / Un⸗ 
ter zuͤgen / Naͤgelen / Thuͤr⸗Geſtellen und Pfaͤhlen / kein 
Eichen⸗ Holtz / ſondern ſelbiges allein zu Schwellen / Ef: 
Pfoſten / Geſimbſen und Thuͤr⸗Geſtelſen / ſo ins Wetter 


oder Boden kommen / gegeben / und wo es ſeyn kan / zu 


Erſpahrung des Holzes / die Stämme geſaͤget werden / 
und was alſo fuͤr nothig erachtet wird verzeichnet / und 
neben der Supplie mit umſtaͤndlichem Bericht / und Gut⸗ 


beduͤncken des Forſt⸗Meiſters oder Ober⸗Foͤrſters / an 


welchem Orth es am gelegenſten oder ungelegenſten Holtz 


zu geben / auch was wir dargegen für Recht / Gerechtig⸗ 


auch Dienftbarfeit/ ſonderlich der Kaͤltern halben / ob 
Wir den Wein ⸗Zehenden / Theil⸗ oder Kaͤlter⸗Wein / und 

wie viel an jedem Orth en haben: Und ob man 
0 auch 


N 34 u 
auch hierzu Frohn⸗Fuhr / oder andere Dienſtbarkeik zu 
thun ſchuldig / an Uns gebracht / und dem daruͤber er⸗ 
folgenden Beſcheid nachgeſetzt werden. | 


XXV. 


Wie ſich wegen der Holtz Anivei⸗ 
fung zu verhalten. 


Dornach Wir ſehr mißfaͤllig berichtet wer⸗ 
2 den / welcher geſtalten es mit Anweiß und Abge⸗ 
bung ſo wohl Bau⸗ als Brenn⸗Holtzes / ſehr unordentlich 
hergehe / indeme die UUnterthanen das gantze Jahr durch / 
ohne Haltung einer gewiſſenzeit / zu ihrem eigenen Scha⸗ 
den umb dergleichen Holtz anſuchen und einkommen / da 
dañ zu weilen die Fällung unforſtmaͤſig / und da das Holtz 
im Safft und Laub iſt / geſchiehet / welches nicht allein in 
denen Waldungen groſſe Verwuͤſtungen durch das Ab⸗ 
holtz / Gereiſſig und Laub / ver urſachet / als auch das 

Holtz an ſich ſelbſt keine Dauer hat; | 
Als iſt Unſer ernftlicher Befehl / und Verordnung 
hiemit / daß alle Jahr mehr nicht als zu zweymahlen / 
nemlich im Octobr. und Febr. Holtz angewieſen werden 
ſoll / und zwar ſolcher geſtalt / daß der jenige / welcher 
Bau Holtz verlanget / oder vonnoͤthen hat / ſich auf be 
ſchene Publication, fd jederzeit vor gedachten zwey Mona⸗ 
then geſchehen fol / bey feines Orths Schultheiſen 
oder Befehlhaber anmelden / welche dann / wie viel ein 
jeder zum vorhabenden Bauen benpfhiget / in eine 5 
dentli⸗ 


EX 35 

dentliche Specification Pflicht maͤſig aufnotiren / und 
ob ſolches aus denen Herrſchafftlichen⸗ oder Gemeinen 
Waldungen verlanget werde / dabey vermelden / und 
ſolches unter des Gerichts⸗Inſigel zeitlich zum Ober⸗ 
Almbt einſchicken ſolle. Welchem nach dann daſſelbe 
aus denen erhaltenen Verzeichnuſſen / eine ordentliche 
Haupt Specification uber das / aus denen Herrſchafftli⸗ 
chen Waldungen verlangende Holtz in duplo zu formi- 
ren / und davon ein Exemplar zu Unſerer Hof Cammer / 
das andere aber zum Ober⸗Forſt Ampt ein zuſchicken hat. 
Das aus denen Gemeinen Waldungen verlangende 
Holtz betreffend / davon ſoll das Ober⸗Ainbt nur ein Spe- 
cification machen / und alleinig zum Ober⸗Forſt⸗Ambt 
einſenden. 
Worauf daſſelbe der Anweiſſung halber / an die 
Forſt⸗Meiſtere und Ober⸗Foͤrſtere / die noͤthige Verord⸗ 
nungthun wird / welche dann darauf ſo wohl dem ver⸗ 
rechenden Bedienten / was das Holtz aus Unſern Wal⸗ 
dungen betrifft / als auch an jedem Orth zu publiciren / 
und bekannt zu machen haben / an welchem Tag ſie ſich 
allda einfinden wuͤrden. Welcher Unterthan ſich be: 
meldter maſſen um Holtz nicht anmelden wird / dem ſoll 
biß zu dem andern halben Jahr / es ſeye dann aus gar er⸗ 
heblichen Urſachen unterblieben / kein Holtz abgegeben 
werden. 5 


. 
en Wir auch wahr genommen / daß ge- 


gen Unjere gethane Verordnung / fo wohl in 
E 2 Herr⸗ 


EX 36 0 

Herrſchafftlich⸗ als Semeinen Waldungen / vieles Holtz 
ohngewaldaxet abgegeben / und gefaͤllt worden / wordurch 
nicht allein groſſer Unter ſchleiff geſchehen / ſondern auch 
die Maldungen in Abgang und Ruin gerathen; So ſoll 
hinfuͤhro in jedem Ober⸗Ambt der verrechende Bediente / 
ſo das verkauffte Holtz auslinfern Waldungen in Rech 
nung fuͤhret / eine à parte Mald⸗Art / fd viereckicht / der 
Forſt⸗Meiſter oder Ober⸗Foͤrſter aber / eine / ſo rund for- 
miret / haben / und alle Stumm mit beeden Wald⸗Aex⸗ 
ten / in Beyſeyn des Forſt⸗Knechts ausgezeichnet werden / 
allermaſſen dann weder verrechende Bediente / Forſt⸗ 
Meiſter / Ober⸗Foͤrſter / noch Forſt⸗Knecht / ſich nicht 
unter ſtehen ſollen / einſeitig und allein / weniger ohnge⸗ 
waldaxet / wie beydes bißhero im Alzeyer Vor⸗Holtz in 
ſpecie geſchehen / auch den allergeringſten Stamm des 

verkaufften / oder geſchenckten Holtzes / auszuzeichnen. 
Diejenige / ſo dargegen handlen / ſollen mit Entſe⸗ 
tzung ihres Dienſts / und anderer arbitrariſchen Straff 
aͤngeſehen werden. Wobey dieſes austruͤcklich befohlen 
wird / daß welcher verrechende Beambte / dergleichen / 
und allen uͤbrigen Hoſtz⸗ Anweiſungen / woruͤber er Regi⸗ 
ſter und Rechnung zufuͤhren / ſo fort das Stamm Geld 
mit participiren ſolle / nicht ſelber per ſohnlich beywoh⸗ 
nen / ſondern denen Forſt⸗Bedienten die Bemühung 
deßfals allein uͤberlaſſen wurde; ſolcher feines Antheils 
an beſagtem Stamm: oder An veiſungs⸗Geld eo ipſo ver⸗ 
luſtiget ſeyn / und denen damit bemuͤheten Forſt Bedien⸗ 
ten ſolches allein gelaſſen / auch wegen feiner Negligenz 
mit empfindlicher Straff angeſehen / da hingegen wann 
2 5 mit 


Ei 37 0 


mit ihme von dem Forſt⸗Meiſter und Forſt⸗Bedienten / 
wegen der Zuſammenkunfft nicht die behoͤrige Communi⸗ 
cation vorhero geſchiehet / alsdann dieſe mit einer ſolchen 
traff belegt werden ſollen. | 

So viel aber das aus denen eigenthumlichen Dorffs⸗ 
Waldungen abgebende Holtz betrifft / waͤre ſolches nur 
allein / um denen Unterthanen keine ohnnothige Koſten 
zu machen / von dem Forſt⸗Meifter oder Ober⸗ Foͤrſter / 
in Beyſeyn des Forſt⸗Knechts zu waldaxten. Auch die⸗ 
jenige Stumpff von denen Baͤumen / fo bißhero 
ohngezeichnet hinweg gegeben worden / ſollen gleichfals 
vor allen Dingen / zu Vecrhuͤtung alles Unterſchleiffs / 
mit der Wald⸗Axt geſchlagen werden. 

Wann Holtz Schlag⸗ſveiß ver kaufft wird / indem 
man wahr nimmt / daß dabey viel Betrug vorgehet / da 
die Rauffere zu Zeiten uͤber die erkauffte Schlaͤge / um ſich 
greiffen / und ein weit mehrers / als ihnen verkaufft / zu 
nicht geringem Unſerm Schaden abhauen und ſtehlen; 
So ſollen hinfuͤhro von Unſeren Verrechend⸗ und 
Forſt⸗Bedienten / zu Verhuͤtung ſolches ſchaͤdlichen Un⸗ 
weſens / alle dergleichen verkauffte Schlaͤge mit beeden 
8 rings umher abgeſchlagen / und gezeichnet 
wer en. 
Wobey die Forſt⸗Bediente / in ſpecie die Forſt⸗ 
Knechte wohl Achtung zu geben / daß kein mehrers als 
was perkaufft worden / gehauen werde / wie dann die 
Kaͤuffere / ſo man in dergleichen Verbrechen ertappet / jez 
desniahl mit 50. fl. Straff / nebſt Er ſetzung des Schw 
dens angeſehen / date die Forſt⸗Knechte / fo dar⸗ 

8 3 inn 


EX 38 IR 
inttsonniviren/ oder ſonſten nachlaͤſſig ſeyn werden / das 
erſtemahl mit gleicher Straff / das zweytemahl aber / 
nebſt Refundirung alles Schadens und Koſtens / mit 
Verluſt ihres Dienſts abgeſtrafft werden ſollen. 


i 


S ſoll auch das alſo verwilligte Holtz ſo viel 
moͤglich / an ſolchen Orthen / da es denen Förſt— 
und Waͤldern am wenigſten ſchaͤdlich iſt / zu rechter Zeit / 
nemlich zwiſchen Galli / und Ausgang des Mertzens / 
doch das weich Holtz drey Tag nach dem Neuen / ſo lang 
biß der Mond wieder abnimmt / und bey trucknem Wet⸗ 
ter / das Eichen⸗Holtz aber / wann der Mond drey oder 
vier Tag abgenommen / gehauen / doch / daß alles Holtz 
nicht gefroren gefaͤllet werde / der darwieder handelt / ſoll 
11 Straff geben 10. fl. oder je nach Befinden / ein 
mehrers. | 


XXVIII. 


An aber je Noth halben man zu anderer / als 

ob vermeldter Zeit im Jahr / Bau⸗Holtz im Safft 
haben / oder hauen muſte / ſoll es gleichfals auf den kleinen 
Mond / und bey ſchoͤnem Wetter geſchehen / die Wiſpil 
und Gipffel aber / nicht gleich abgehauen / ſondern ein 
Tag drey oder vier liegen gelaſſen werden / biß das Laub 
9 zu Doreen / und der Safft in die Stämme 


KRIRS, - 


EI IE 
AIX. 
Hen fuͤrter nicht mehr geſtattet werden / 


denen jenigen Gemeinden ſo eigenthumliche Wal⸗ 
dungen haben / ingleichem / wo wir in frembden Wal⸗ 
dungen / und anderer Herrn Landen die Jagd⸗Gerechtig⸗ 
keit her gebracht / ihrem eigenen Willen und Gefallen nach 
darinnen zu füllen / und die Walder und Wild fuhren zu 
verderben / um ſo weniger / da man zu Zeiten ver ſpuͤhret / 
daß von einem oder andern / abſonderlich Frembden / wo 
Wir das Jus venandi haben / ſolch unforſt⸗ maͤſig / ſchaͤdli⸗ 
ches Holzz⸗ Fällen gefliſſentlich geſchiehet / um Unſere has 
bende Jag de zu ruiniren / und die wohlher gebrachte Jura zu 
ſchwaͤchen; ſondern es ſollen dieſelben ſich des Holtzes 
halben / ſo ſie zu ihren Gebaͤuen (wovon im 24. Artie. be⸗ 
reits Anregung geſchehen) Haußweſen / und Handwer⸗ 
cken vonnoͤtyhen haben / bey Unſern Forſt⸗Meiſtern oder 
Ober⸗Förſtern (welche ſich hierin bey Vermeidung har» 
ter Correction, willig zu erweiſen ſchuldig / ohne daß ib» 
nen des halben eine Gebuͤhr gereicht werde / auſſer einem 
Truck und ſtuͤck Brod / wie oben gedacht) um die Forſt⸗ 
mafige Anweiſung bey Straff / wie unten Artie. 44. 
enthalten / aumelden / auch ſollen die Forſt⸗Knechte / 
wann einiges Holtz vor Uns gefaͤllet wird / davon kein 
Stamm Geld / ſondern wann etwas vor die Gemeinde 
oder ander e zum Verkauff gehauen wird / ſolches Stam̃⸗ 
Geld / welches die Rauffere zu erlegen ſchuldig / zu ge⸗ 
mic ee en 


XXX. 


R “ 40 E:. 
XXX. 

5 keiner einen Stamm ⸗Holtz / wie bereits 

verordnet / ſo nicht mit der Wald⸗ Axt gezeichnet 
iſt / hauen / (welches die Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Forſtere 
und Forſt⸗Knechte / fo wohl in Herrſchafftlichen als der 
Gemeinden Waldungen zu beobachten / und mehr nicht / 
als befohlen und verwilligt worden / anzuweiſen) es waͤre 
dann Sach / daß einige Gemeinde / abſonderlich berechti⸗ 
get waͤren / ihre eigene Wald⸗Aexte in ihren Gewaͤlden zu 
gebrauchen / nichts deſtoweniger aber ſoll der Forſt⸗Mei⸗ 
ſter / Ober⸗Foͤrſter oder Forſt⸗Knecht dar zu beruffen / 
und Unſere Wald⸗Axt mit angeſchlagen werden / um ſo 
mehr / du dieſes denen Communen zu keinem Nachtheil 
gereichet / fondern um guter Ordnung wegen geſchicht / 
damit die Waͤlder ihnen ſelber / und ihren Nachkommlin⸗ 
gen in weſentlichen Stand gebracht / und erhalten wer⸗ 
den. Wer darwider handelt / ſol vermog Artic. 44. in 
Straff fällig ſeyn. 


XXXI. 


O dann ſoll auch kein geſundes Holtz im Ge⸗ 
froſt gehauen / und was auf den Hornungs Schein 
gefället / vor Georgi, und was auf den Galli⸗Schein ge⸗ 
geben / vor der Schwein⸗Hatz ab dem Platz gefuͤhret / das 
Bau⸗Holtz in Zeit eines Jahrs verzimmert / was auch 
für Holtz bewilligt / darzu gebraucht / und anderſt wohin 
nicht verwendet / vielweniger verbrennt / noch verkaufft 
werden / bey Straff Zehen Gulden. zer 


N 4 
XXII 


S' ſoll auch niemand hoͤher / dann einen hal⸗ 
O ben Schuch ob dem Boden die Staͤmme abhauen / 
bey Straff von jedem Stamm einen Orts⸗Gulden / noch 
auch mit Fällung des Holtzes anderen Staͤmmen keinen 
Schaden zufuͤgen / welches am Hauen erkannt werden 
kan / bey Straff / nach Befindung des Schadens von !. 
2. biß 3. fl. auch wo es bergigt / am unterſten Orth zu erſt 
angefangen werden / bey Straff / ſamt Verliehrung des 
Holtzes 12. fl. weilen ein jeder ſich damit entſchuldigen 
wuͤrde / daß er es nicht mit Fleiß gethan. 


XXXIII 


N Ann man Bau⸗ und Flotz⸗Holtz auf Unſe⸗ 
re vorher eingeholte Verwilligung verkaufft / 
daß doch ſonderlich an denen Orthen / wo es nicht die 
Fuͤlle hat / und insgemein zu verkauffen bewilliget iſt / 
ohnangebracht / keineswegs vorzunehmen) ſo ſoll der 
verrechende Bediente / Forſt⸗Meiſter oder Ober⸗Foͤrſter / 
mit ſamt denen Forſt⸗Xnechten felbigen Forſts in den 
Wald ſich begeben / den Augenſchein einnehmen / und 
nach Gelegenheit und Maͤnge der Staͤmme / mit dem / ſo 
ſolch Holtz begehret / den Kauff / ſo hoch fie koͤnnen treiben 
und machen / die Handlung an Unſere Hof⸗Cammer mit 
allen Umſtaͤnden berichten / und wann die Ratification 
daruͤber erfolgt / an jeden ſolchen verkaufften Stamm 
Unſere Wald⸗Aerte / wie Rn Artic. 26. zu ſehen / ſchla⸗ 
5 S- gen/ 


EX 2 N 

gen / und darauf die Fafter Achtung haben laſſen / daß 
der Kaͤuffer kein ander oder mehr Holtz / dann ihm ver⸗ 
kaufft oder bezeichnet iſt / eder faͤlle / noch ſonſten eigen 
Schaden thue / bey Straff wer darwider handelt / gleich 
unten Artic. 119. verordnet. 5 
Inggleichem ſollen ſie darauf ſehen / daß das erkauff⸗ 
te Holtz / in ſechs Wochen Zeit (dafern nicht erhebliche 
Ur ſachen / als Kranckheiten / tieffer Schnee und andere 
Verhindernus inzwiſchen käme /) aus dem Wald bey 
Werluſt des Holtzes abgefuͤhret werde / ſo aber der Kaͤuf⸗ 
fer ſeinerkaufftes Holtz Jahr und Tage auf dem Stamm 
ſtehen lieſſe / ſolle es Uns wieder ver fallen ſennn. 

Wann ſich auch ein Stock / ſo friſch gehauen / im 
Wald finden wird / daran die Wald⸗Art nicht angeſchla⸗ 
gen iſt / hat der Forſt⸗Meiſter / Ober⸗Forſter oder wer 
von Beambten / dergleichen findet / den Forſt⸗Knecht oder 
Aumann des Orths billig deswegen zu Rede zu ſetzen / 
den Thaͤter Nahmhafft zu machen / oder den entfuͤhrten 
Baum ſelbſten zubezahlen / anzuhalten. 


| FAR SALE Ra 


KO DAN Bau⸗Holtz / ſo erwachſen / an groſ⸗ 
ſen undtleinen Schlägen / vorhanden wire / daſ⸗ 
felbige ſoll ein jeder For ſt⸗Meiſter oder Ober⸗Foͤrſter or⸗ 
dentlich aufmercken / wie viel das ohngefähr ſeye / auch 
an welchen Orthen und Flecken ſolch Holtz am gelegen⸗ 
ſten und nuͤtzlichſten zu verkauffen / ſolches alles zu Un⸗ 
ſerer Hof Cammer bey guter Zeit / mit Wbergebung einer 

. Peer 


EB IR 


Specification berichten / und allwegen nach erfolgtem 
Be ſcheid handlen / auch ohne Vorwiſſen Unſerer Hof 
Cammer / noch in jedem Ort verrechenden Dieners / kei⸗ 
nen Holtz⸗Verkauff / einſeitig bey Straff vor nehmen / 
ſondern ſolches geſambter H ind / nach guter Ulberlegung / 
und offentlicher Ausbietung ver richten / auch dazu in al⸗ 
len und jeden Aembtern abſonderlich da zu eigene Holtz⸗ 
Schreib⸗Tage halten. . | 


„„I % %% ¾ RR 


Sa hinfuͤhro kein Holtz / fo zum Bauen und 
Palliſaden tuͤchtig / weder in Unſer en / noch de⸗ 
ren Gemeinden Waldungen / ſo am Neckar gelegen / da 
man das Holtz nahe / und ohne ſonderbare Koſten ans 
Waſſer bringen kan / ohne Unſer Vorwiſſen verkauffet / 
ſondern verſchonet werden. 


AXT. 


Demel auch durch Geſtattung derer Zimmer⸗ 
Plaͤtz in denen Wäldern viel Miß Brauche mit 
Nieder faͤllung mehr / oder auch anderen Holtzes / weder 
erlaubt iſt / unterlauffen kan / desgleichen die Spaͤhn⸗ 
und Ab⸗Holtz wenig zu Nutzen kommen. So ſollen fuͤr⸗ 
terhin in denen Waͤldern keine Zimmer⸗Plaͤtze mehr ge⸗ 
ſtattet / ſondern ein jeder mit feinem Kauff⸗ weiß / oder aus 

| | F 2 Guna⸗ 


SEK IB 


Gnaden erlangten Bau⸗Holg / felbiges entweder za 
Hauß / oder auf anderen von denen Waͤldern entlegenen 
Plaͤtzen zimmern zu laſſen / angewieſen werden / wer dar⸗ 
wider handelt / ſoll zur Straff erlegen o. Gulden. 


XXXVVII. 
Som Brenn = Holtz. 
| Weis Wir jährlich für Brenn⸗Holtz hauen 


zulaſſen verordnen werden / das ſollen die Forſt⸗ 
Meiſtere oder Ober⸗Foͤrſtere jedesmahl zu rechter Zeit 
hauen und aufmachen laſſen / und weil daſſelbig unſchu⸗ 
tzig iſt grůn zu brennen / ſo viel moͤglich es dahin richten / 
daß alleweg es bey Zeiten gehauen / aufgeſetzt und ge⸗ 
trucknet werde. | 
Ebenmaͤſſig wann dergleichen Brenn-Holggehauen 
wird / ſoll das gute Reiſſig zu Buͤſchel gemacht / uͤbriges 
aber auf Hauffen geworffen werden. a | 
Und wofern fich auch einige Unſerer Unterthanen / 
und andere um Erkauffung einiges Brenn⸗Holtzes an⸗ 
melden / fo ſollen Forſt⸗Meiſtere oder Ober⸗Foͤrſtere 
daſſelbe in einer Specification bey Unſerer Hof Eammer 
nber geben / und da ihme darauf Verwilligung (ſo mit 
Communication des Ober Jaͤger⸗Meiſters⸗ und Forſt⸗ 
Meiſters zu geſchehen) zukommt / beſagtes Holtz durch 
beeidigte Wald⸗Meſſer / welche aller Orthen zu beſtellen / 
abmeſſen laſſen / folgends auf denen zu dem Ende an⸗ 
ſtellenden Holtz⸗Schreib⸗Taͤgen den Verkauff in 1 — 
ei⸗ 


0% 45 


ſteigung auf einmahl / und nicht Aufſchubs⸗ weiß vor nel 
men / wor zu zwey Terminen / nemlich im Oden⸗Wald 
Johannis und Martini, jenſeits Rheins aber Martini - und 
Liechtmeß Tag dergeſtalt zubeſtimmen / daß / welche ſich 
zu ſolcher Zeit / nicht anmelden / denenſelben hernach 
fein Brenn Holtz abgegeben werden ſoll. 


Sie ſollen auch jedesmahl zu denen angeſtelten Holtz⸗ 
Schreib⸗Taͤgen Unfere ver rechende Diener dazu ziehen / 
von denenſelben / wie und welcher geſtalt der Kauff ge⸗ 
ſchloſſen worden / ſich beſcheinigen laſſen / und ſothanen 
Schein zu Unſerer Hof⸗Cammer einſchicken / mithin vor 
ſich allein dergleichen Ver kauff / wie auch bey dem 33. 
Artic. gemeldt / gaͤntzlich und bey Straff enthalten / 
wie dann nach geſchehener Verhandlung ſolches wie⸗ 
der um ſtaͤndlich zu Unſerer Hof⸗Cammer / um die Gel⸗ 
der gebührend er heben zu laſſen / zu berichten. 


XXX 


> ſollen auch Forſt⸗Meiſtere⸗ und Ober⸗ 
O Foörſtere fleiſſig Achtung geben / daß wo jemand 
die Nothdurfft (welches Mortlein in keinen Mißbrauch 
gezogen werden ſolle /) verwilliget / kein Ubermaaß 
gebraucht werde / und da es nicht verfangen wolte / an 
die Hof⸗Cammer / um Uns ſolches gebuͤhrend zu hinter⸗ 
bringen / gelangen laſſen / damit hierin noͤthige Ver⸗ 
ordnung ergehen moge. 


Na ee XXXIK, 


EX 46 K 
NI 


Os haben aber auch keinem Rath und Die⸗ 
ner / wer der auch ſeye / mehr Holtz zu geben / 
als decſelbe mit ſeiner ſchrifftlichen Beſtallung / oder Un⸗ 
fern Befehlen Ihme gehoͤrig zu ſeyn / beſcheinen wird / 
auch dabey / ob einem das Holtz ohne / oder in ſeinem 
Koſten hauen und fuͤhren zu laſſen ſeye / oder nicht / in 
acht zu nehmen / und ſich ſolchem gemaͤß zu verhalten. 
Und weilen bißhero eine zimmliche Contuſion, Unſchü⸗ 
tzigkeit und Ubermaß in jaͤhrlicher Hinwegnehmung des 
Dienſt⸗Brenn-Holtzes / vor Unſere Ober⸗ und Unter: 
Beambten / geiſt⸗ und weltliche / wie auch alle Unter⸗ 
Bediente insgemein auf dem Land verſpuͤhret worden / 
dannenhero Wir die Nothdurfft erachtet / hierinnen 
ebenmaͤſſig gebuͤhrendes Einſehen zu haben / und aller⸗ 
ſeits Dienſt⸗Holtz auf nachfolgenden Fuß einrichten zu⸗ 
laſſen / daß nemlich: 

I. Einem Adelichen Ober⸗Beambten 60. Klaffter. 
2. Einen Ambtmann / Land⸗Schreiber / Ambts Zoll⸗ 
Schreiber / Ambts⸗Schultheiſen und er 

3 * ” = 2 = 2 40. a ter. 


3. Einem Forſt⸗Meiſtern oder Ober - Förftern / 
5 2 „ 4 > . 40. Klaffter. 


4. Einem 


| EU IR 
4. Einem Forſt⸗Knecht ce 12. Klaffter: 


5. Einem Aus auth / Keller / Stifft⸗Schaffner / Pfle⸗ 
ger / Ambts⸗Schreiber / Colle&ori, Schaffner / aus 
reſpèe Herrſchafftlichen und Adminiſtrations⸗Wal⸗ 
dungen / jedem 230. Klaffter. 


5. Einem Huͤnerfauthen / Zoll⸗ Bereiter / Ambts⸗ 
Knecht und dergleichen / — IO. Klaffter⸗ 


Mit Vor wiſſen Unferer Forſt⸗Meiſtern diß- und 
knfeits Rheins / und auch Anweiſung Unferer jeden 
D. the beſtellten Forſt⸗Knechten / auch allein aus derje⸗ 
nigen Beholtzung / ſo von Alters her zu dem Dienſt⸗ 
Brenn: Holz gewidmet ſeye / nach Innhalt des hiebe⸗ 
vor ſub date I. Juni 1659. ergangenen Befehls fuͤhrohin 
abgegeben / wie nicht weniger die Klaff ter groͤſſer nicht 
als jede zu Flünff⸗Schuh in der Höhe und Breite / und 
das Holtz ſelbſten in der Lange auf 4. Schuh gehauen / 
jedoch alles mit der Beſcheidenheit / daß an wel⸗ 
chem Ort Unſere Ober⸗ und Unter⸗Beambten ins⸗ 
gemein / vermog altem Herbringen oder ihrer Beſtal⸗ 
lungen eine geringere Anzahl / als ob fpecikeirf / oder 
ein gewiſſes Holtz Geld biß dato bekommen haͤtten / es 
ferner dabey verbleiben / und ſelbige hierunter zumahl 
nicht begriffen werden ſollen. 


. j 


N * 48 „ 
XI. | 
gs ſoll auch das Brenn⸗Holtz an denen Or⸗ 


ten / wo es denen Unterthanen von Altershero von 
der Herrſchafft mitgetheilt worden / jahrlich zu rechter 
Zeit / als erſtmahls auf Martini / und zweytens auf Liecht⸗ 
meß von ihnen Forſt⸗Meiſtern und Ober⸗Foͤrſtern / in 
Beyſeyn Schultheifen / Burger meiſter / und gantzer 
Gemeind / oder wer darzu auser waͤhlt wird / aller Or: 
then Schlag⸗weiß / oder wie es ſich ſonſten am fuͤglich⸗ 
ſten jedes Orts ſchickt / ausgegeben werden. 


XLL 


HM dieweil die Sparſamkeit und Verſcho⸗ 
nung des Holtzes ſowohl zu Unſerem / als auch 
Unſerer Unterthaͤnen Beſten je langer / je mehr erfor: 
dert wird; Als ſollen Forſt⸗Meiſtere / Ober ⸗Foͤrſtere 
und Forſt⸗Knechte Achtung geben / daß die junge 
Schlaͤge abgehaͤngt / gehaͤgt / und mit dem Viehe nicht 
ehender betrieben werden / es ſeyen dañ ſolche Schlaͤge nach 
Ver lauff . oder 8. Jahren / jedes Orts Grund und Gele⸗ 
genheit nach / durch Forſt⸗Meiſtern / oder Ober⸗Foͤr⸗ 
ſtern zweyer aͤlteſten Forſt⸗Knechten / und zwey des Ge⸗ 
richts beſichtiget / und ſo befunden worden / daß durch 
das wieder eingehende Viehe dem jung⸗aufgewachſenen 
Holtz kein Schade mehr zugefuͤget werden * als» 
8 dann 


dann ſollen ſolche Schläge / wie ſie zu- alſo auch wieder 
aufgethan werden. | REN 


Wer dargegen betretten / und mit einer gantzen 


Heerd erfunden wird / ſoll nebenſt dem Fah⸗Gulden 


(welcher oben Artic, 22. determinirt iſt) mir Fünff Gul⸗ 
den / oder nach Befindung / mit willkuͤhrlicher Straf 
angeſehen wer den. 


So aber einige Stuͤcke von der Heerd / oder Zug⸗ 
Wiehe darinnen angetroffen wuͤrden / von jedem Stuͤck 
30. kreutzer / und dem Forſt⸗Xnecht Io. Kreutzer / bey 
Nacht doppelt ſo viel. Wofern aber die Forſt⸗Knechtt 
das ihrige nicht thaͤten / noch die fleiſf oſichtigung der 
jungen Schlägen in acht nehmen wuͤrden / ſoſollen ſie 
mit wohl geſchaͤnffter Straff / auch wohl geſtalten 
Sachen nach / mit der Caflation angeſehen werden. 


Auch ſoll ſich niemand bey Straff 30. Kreutz, ſo offt 
er betretten wird / unterſtehen / mit Sicheln in denen 
jungen Schlaͤgen ehender / dann die Beſichtigung vor⸗ 
her geſchehen / und es erlaubt worden / zu graſen / oder 
Laub zu ſtripffen. Und damit auch Unſere Forſt⸗Be⸗ 
diente hier unter zu deſto groͤſſerem Fleiß und Eiffer an⸗ 
gefriſchet werden / ſoll ein jeder / von denen einbringen: 
den Waldrugen⸗Straffen 3. Theil zu genieſſen haben / 
welche aber vermoͤg ihrer ſchrifftlichen Beſtallungen 
ſchon vorhin an ſolchen Straffen zu participiren gehabt / 

dabey ſoll es ebenmaͤſſig ſein Verbleibens haben. 


x G 5 X LI, 


ar 


* 30 IE 
BE Kirk 


| Bern ſein ihm ertheiltes Gab⸗Holtz / zum 

Theil zu Bau⸗Holtz / Zaun⸗Stecken / Pfaͤh⸗ 
len / oder anderm Behuff hinder ſich ſpahren thaͤte / und 
deſto ehender wieder um Brenn⸗Holtz anhalten wuͤrde / 
deme ſol / ſo man es eigen lich vernimmt (wie dann ſon⸗ 
der lich fo wohl die Schultheiſen / jedes Orts / als auch die 
Forſter fleiſſige Obacht darauf geben / und nachforſchen 
pollen) ſelbigen Jahrs weiter nichts abgefolgt / darzu 


noch nebenſt dem Fah⸗Gulden / ſo auf die Weiſe / wie 


Artic. 22. gedacht / zu ermaͤſſigen / mit drey Gulden 
Straff angeſehen werden. | 


Nin; 
S hat man auch wegen einiger Unſerer Un⸗ 


terthanen und Gemeinden / fd eigene Gemälde 
und Geſtrauche haben / erfahren / daß dieſelbe mit Aue: 
geben und Aus hauung des Soltzes / für ſich ſelbſt ihres 
Gefallens / gantz untauerlich und unordentlich umge 
hen / dardurch nicht allein das Geholtz nach und nach 
abnimmet / und ihre Nachkoͤmmlinge deſſen entrathen 
muͤſfen / ſondern auch Unſere Wildfuhr dardurch ge 
ſchmaͤhlert wird. 


Damit nun ſolchen Fehlern / ſo viel moͤglich / be⸗ 
gegnet / und mit beſſerer Ordnung gehaufer / * 


RI 51 N 

des niederfaͤllenden Holtzes ſtatt junges hernach ge⸗ 
pflantzet werde / ſo iſt Unſer Will und Meinung / wo 
der gleichen Waͤlde und Holtz⸗Buͤſche ſeynd / die denen 
Gemeinden zuſtaͤndig / wann ſie fuͤr fi) Holtz austhei⸗ 
len / oder etwas daraus verkauffen wollen / ſie ſolches 
jeder zeit / wie oben Ardc. 26. bey dem Bau: Holtz verord⸗ 
net / in Beyſeyn und mit Vorwiſſen eines Forſt⸗Mei⸗ 
ſters oder Ober⸗Foͤrſters thun / und dieſe dabey ohne 
Entgeld und Aufſchub er ſcheinen ſollen / bey Straff je 
dem Fuͤnff Gulden. 


Ubrigens wollen Wir es in allem / gleich mit Un⸗ 
fern Waldungen / ordentlich gehalten haben. 


XLIV. 


Ann jemand weiter / als ihme ausgezeich⸗ 
net und verwilligt worden / Bau⸗ oder Brenn 
Holz faͤllen wuͤrde / der ſoll von jedem Stamm Ei⸗ 
chen / er ſeye groß oder klein / nebſt Bezahlung des 
Werths / erlegen Feuͤnff Gulden Straff. 
Von einem Stamm Buchen aber / fo Werck⸗Holz gibt / 

nebenſt Bezahlung des Werths / drey Gulden. 


Von einem Vier ſpaͤltigen zwey Gulden. 
Einem / ſo eine Axe gibt / einen Gulden. 
Langwiet oder Deichſel — einen halben Gulden. 


G 2 Forlen 


Er 52 IM 
Forlen N . Kr. 


Häßlin und Bircken / ſo zu Reiff Stangen erwachſen 
und tauglich ſeyn moͤchten / als vor einen Fuͤdrigen, 
U e eig — 5. Kr. 
Und ſo fortan nach der groͤſſeren Zahl / gene 
ſo unter 1. Fuderd - I. biß 4. kr. 


Wer einen fruchtbaren Baum vor / oder in ſeinem Acker / 
Wieſen / oder Huthe kringelt / daß er trocken wer den 
muß. n Nie e. A. F. fl. 
Ber aber einem ſolchen fruchtbaren Baume die Aeſte 
abhauet und ſtimmle . - — 1.2.3. fl. 
Und wer trockene Aeſte abhauet: 1.2. fl. 
Oder abreiſee - „ 72288 
Weilen auch durch Abhauung junger Eichen- und Bu⸗ 
chen⸗Raidel⸗ oder Stangen⸗Holtz mehr Schade / 
als durch ander geringes und unfruchtbares Brenn⸗ 
Holtz geſchiehet / fo ſoll der jenige fo jenes einen Was 
gen voll hauet / zur Straff erlegen / wann es bey Tag 
% Te 4. fl. 
Wann ſolches aber bey der Nacht geſchiehet / doppelt 
geſtrafft werden 8 
N Von 


EI 53 KM 
Von einem Karn voll dergleichen Gehoͤtz 1.2. fl. 
Vor eine Tracht oder Karn voll ſo die Leuth ſelbſt zie⸗ 


hen 3 - 30. kr. 
Wer einen Bind⸗Baum bey Abfuͤhrung des Holtzes im 
Wald hauee — I. kr. 


Deßgleichen welche Abholtz von Affterſchlaͤgen / und 
anderem unſchaͤdlichen Holtz ohn ver laubt hinwegneh⸗ 
men / von jedem Wagen * I. fl. 


Einem Karrich . E . 475. kr. 
Wer aber allein truͤgtl / IF. kr. 


XL. 


ohen fein Brenn-Holtz biß Georgii, oder 
N je nach Gelegenheit des Orts / nach dem Ausge⸗ 
ben zu gewohnlicher Zeit nicht aus dem Wald fuͤhret / 
ſowol aus Unſern / als derer Unterthanen eigenen Waͤl⸗ 
den / auch Lehen⸗ und Zinns⸗Buͤſchen / da einer deſſen 
nicht ſonderbare erhebliche Entſchuldigungen haͤtte / der 
ſoll in drey Gulden Straff / und darneben das Holtz ver⸗ 
fallen ſeyn / und ſolches von Unferen Forſt⸗Meiſteren 
oder Ober⸗Foͤrſtern / mit Vorbewuſt deren Ober⸗ 
Benambten / ander werts vor Uns verfaufft werden. 


1 Zu 


* - 54 
Zu dem Ende Wir / zu Verhütung aller Unord⸗ 
nungen und Diebereyen nur zween Taͤge in der Wochen 
in den Wald zufahren / und Brenn: auch ander Gehoͤltz 
daraus zu fuͤhren hiermit geordnet haben wollen / wer 
tiber dieſe erlaubte zween Taͤge aber im Wald / auch ſem 
eigen Brenn Holtz abhohlend / fahren wird / ſolcher ſoll 
jedesmahl / ſo offt er ſich betretten laͤſt / geben 
* * * * Is fl. Straf. 


"ÄALVI, 


es ſoll auch ſich des Brenn⸗Holtzes wegen / 
O was alſo zum Verkauff gefaͤllet und geſchaͤpdert 
wird / eines richtigen / und wo moͤglich allgemeinen 
Magſes befliſſen; Und zivar alſo / daß die Klaffter in 
der Höhe und Breite ſechs und einen halben Schuh / ſo 
dann die Schayder in der Laͤnge vier⸗ſchuhig gemacht 
werden. Damit auch nicht mehr Holtz von denen Foͤr⸗ 
ſtern verlaſſen werde / als zur Zeit des Holtz⸗Schreib⸗ 
Tags von Forſt⸗Meiſtern / Ober⸗Föͤrſtern / und Beamb⸗ 
ten anzuweiſen / verzeichnet / erlaubt / und zugelaſſen 
worden iſt / fo ſollen die Beambten jedes Orts bey ih⸗ 
ren Pflichten errinnert ſeyn / nach beſchehener Nieder⸗ 
fall: und Klaffterung des Holtzes / an die Orte da es 
zerſpalten und in Klaffter gelegt wird / mit denen 
Forſt⸗Meiſtern und Ober⸗Foͤrſtern in die Wälder und 
Schläge zur Staͤtte zu reiten / alles gehauene und m 

5 55 geſetzte 


% 55 IE 
geſetzte Klaffter⸗ und Wellen -Zyolg / nach denen / bey 
dem Soltz⸗Schreib⸗Tage übergebenen Verzeichnüͤſſen 
jedem Unterthan das feinige ordentlich zuztrzehlen / und 
alles was ſtraff bahr darbey erfunden worden / fo 
gleich aufzunotiren / aber alles abgezehlte Klaffter⸗ und 
Wellen⸗Holtz nicht eher / als biß das ertragende Forſt⸗ 
Geld an den verrechenden Beambten wurcklich bezahle 
worden / aus dem Wald abführen zu laſſen. 


XLVII. 


Wen rd aber / das Holtz / was alſo zum 
eO verkauffen gehauen und aufgemacht wird / ſol⸗ 
che vorbemeldte Maaß haben ſolle. Alſo wollen Wir 
es auch auf das fd zu Unſerer Hoffhaltung / und in 
andere Unſere Staͤdte / Veſtungen / Schloͤſſer / und 
Haͤuſſer (ausgenommen das jenige Brenn⸗Holtz / ſo 
vor Unſere Beambte / und Bediente verordnet iſt / 
als womit es / wie bißhero nach Inuhalt des 39. Artie. 
gehalten werden ſolte) gemacht wird / verſtanden ha⸗ 
den. Derohalben Unſere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤr⸗ 
ſtere / Forſt⸗Knechte / und die jenige fo ſonſt darauff be⸗ 
ſtellt / fleiſſigſt darob halten ſollen / daß ſolchem ge⸗ 
buͤhrend nachgekommen / und was in Frohn an obge⸗ 
dachte Unſere Orte / und Quarnifonen gefuͤhret wird / 
ſchleunigſt fortgebracht / kein Holtz liegen gelaſſen / noch 
abgeworffen / und da einige daruͤber betretten wuͤrden / 
ſolle ein jeder dergleichen mit 10. fl. Straff angeſehen 


wer den. | 
2 XLVIII. 


BU 56 „0 
XLVIII. 


Adem man auch bißhero vielfältig ver⸗ 
ſpuͤhret / daß das vor Uns gemachte Klaffter⸗ 


Holtz heimlich hinweg gefuͤhret worden; 


Alſo ſollen auf diejenige / ſo dergleichen Holtz ent⸗ 
wenden / gute Achtung gegeben / und der / ſo derglei⸗ 
chen begehet / von jeder wegfuͤhrender Klaffter / nebſt 
dem Fah⸗Euͤlden / womit wie Artie. 22. enthalten / zu 
verfahren / 10. fl. zu Straff erlegen / wie es dann auch 
mit dem Holtz ſo Unſern Unterthanen zuſtaͤndig / und 
denenſelben entfuͤhret wird / gehalten / und ein jeder Ber 
trettender neben Erſetzung des Holtzes mit der Straff / 
wie in Unſerer Malefz Ordnung tit. J. enthalten / au 
geſehen werden ſoll. 


XLIX. 


S ſoll auch ohne Erlaubnus kein neuer 

O Holt ⸗Weg (es erfordere dann ſolches die hohe 

Noth) zum. Ausführen gemacht / ſondern allein die 

alte Wege gebrauchet werden / bey Straff Fuͤnff 
Gulden. Und nach Befinden ein mehrers. | 


L. Von 


“ 57 IE 
. 


Von Windfaͤllen / Schnee⸗Bruͤchen 
Affterſchlaͤgen / und anderem abgaͤn⸗ 
gigen Holtz. 


Dae Windfaͤlle / Schnee⸗Bruͤche / Affter⸗ 
ſchlaͤge und ander abgaͤngig Holtz / wofern 
ſolche nicht in derer Forſt⸗Knechten Beſtallungen enthal⸗ 
ten / ſollen zu Verhuͤtung Unterſchleiffs / für Uns ge⸗ 
nutzet werden. Die jenige Forſt⸗Knechte aber / welche 
ſolche Krafft ihrer Beſtallungen zugenieſſen haben / ſol⸗ 
leu dieſelbe auch weg raumen. Jedoch / fals durch einen 
ſtarcken Wind ein Baum mit der Wurtzel / woran noch 
Erde waͤre / wie auch einige Anzahl⸗Staͤmme umge⸗ 
worffen / oder zu Schaden gebracht / ingleichen wann 
Bäume abgebrannt wuͤrden / ſollen ſolche hierunter 
nicht verſtanden / ſondern ebenmaͤſſig für Uns genu⸗ 
tzet werden. 


LI. 


Von Buͤchen⸗ auch anderem Laub⸗ und 
weich Holtz ꝛc. als Bircken / Erlin ꝛc. 


285 ollen die Büchen⸗ und andere Laub⸗Wal⸗ 
3 de mit guter Ordnung ausgeholtzet / und gehauen 
2 werden 


EI 38 N 
werden / damit das unerwachſene Holtz durch Fallung 
des groͤſſeren an ſeinem Fortwachs nicht verhindert / 
noch auch durch Fahren / und unzeitigen Viehe⸗Trieb / 
ver derbet werde. | 


Ingleichen ſoll auch das uͤbermaͤſſige Meyen Ab⸗ 
hauen / als wordurch in denen Waldungen Schaden: 
geſchiehet / nicht geſtattet / und wer dar wieder handelt / 
befindenden Umſtaͤnden nach beſtrafft werden. 


Doch aber ſoll das Bircken⸗Waſſer dem jenigen der 
ſolches in Nothfaͤllen beduͤrfftig / und nothig zuge 
brauchen hat / an keinem andern Orth / als in denen 
Refiren / allwo ſolches Gehoͤltz in ſelbigem Jahr ohne 
dem Schlags⸗weiß abgetrieben / oder ſonſten verlaſſen 
Bu. angewieſen werden muß / zuſammlen erlaubet. 
werden. | 


LIE 
Vom Kiefer- Holtz. 


As nicht allein zu Unſeren Hof⸗-Keller⸗ 
oder Kieſereyen / an Faß⸗Taugen noͤthig / 
ſondern auch von andern in⸗ und ausländiſchen 
Dienern / Unterthanen und Frembden Kauff⸗weiß be 
gehret wird (da zwar das Verkauffen / ſo viel ſeyn kan / 
ſintemahl es gut geſund Holtz erfordert / und zu 
Schmaͤhl⸗ und Verringerung des Aeckerichs 1 
miethen 


RIO IR 
miethen werden ſoll) iſt ſich zu befleiſſigen / daß ſolches 
an keinem anderen / als ungeſchlachten und rauhen Or⸗ 
ten / Thaͤlern und Klingen / da es anderer geſtalt nicht 
an und zu Nutzen zu bringen / geſucht und gegeben 
wer k. | ; 


Von Wagner⸗Kuͤbel⸗ und Pfaͤhl⸗ 
e Holtz. 2 


As Wir nicht allein zu Unferer Hof⸗Wag⸗ 

Onerey / an Wagner⸗Holtz beduͤrfftig ſeyn / ſon⸗ 
dern auch andere Unſere Unterthanen Wagner⸗Hand⸗ 
wercks / kaͤufflich begehren / deſſentwegen fol eben: 
mäſſig / daß es ſo viel möglich / von dem ausgebenden 
und ve: kauffenden Brenn Holtz (wie hievornen unterm 
weichen Holtz der Aeſchen und Ruͤſten halben angedeu⸗ 
tet worden) ausgeſondert / oder doch ſonſten ſo viel 
möglich / an denen der Wildfuhr ohnſchaͤdlichen Dr 
ten / und zu rechter Zeit / abſonderlich was vor Uns / zu 
hauen / ſich befleiſſigen werden. | 


ET nicht weniger iſt des Pfaͤhl⸗Schindel⸗ 
E Holtzes und 3 halben / Unſer Wil 
H 2 


* 
1 


und 


= * 60 N 


und Befehl / daß / was dergleichen Kauff⸗weiß oder in 
andere Wege ausgegeben wird (wie dann niemand für 
ſich ſelbſten dergleichen zu hauen / und zu tallen Macht 
haben toll) ſolches fo viel moglich anderſt nicht / als 
im denen Rainen / Clauſen und Thaͤlern / daraus man 
ſonſten gaoſſe Holger und Staͤmme anderſt nicht fort: 
bringen kan / gegeben werde. 


Ein ſolches auch zu rechter Zeit beſchehen / und kei⸗ 
ner mehr / als ihme verkaufft und erlaubt / fällen noch 
hinweg führen / auch ſelbige ins Land / oder auf hier zu 
deſtuumten Plätzen und Märckten / Linfern Untertha⸗ 
nen vor Frembden verkauffen / ſo dann das Maß oder 
Stecken nemlich ſieben Schuh lang / und am Dünften 
Ort eines volligen Zous dick machen / wer aber daruͤ 
un nebſt Erſetzung des Schadens‘ J. fl. buͤſſen 

e. 


Lv. 
Vom Hartz. 


Das Hartzen / als eine ſchaͤdliche Verwuͤ⸗ 
ſtung des Holtzes / wollen Wir ſowohl in der 
Unterthanen / und ſo weit Wir ſolches allda im Her⸗ 
bringen / als Unſeren eigenen Dannen⸗Waͤldern / 
(ausgenommen di jenige fern: und ungelegene Waͤlde / 
daraus man das Holtz nicht zu Nutzen bringen en! 


EA KR 

und wo die Bäume alibereit angebrochen ſeynd) gantz 
und gar abgethan / und verbotten haben / fo folk auch 
an denen obvermeldten Orten / des Jahrs mehr nicht / 
als zweymahl / nemlichen von Pfingſten biß Ultici, 
und darnach von Jacobi biß Bartholomæi altem Ge⸗ 
brauch nach gehaͤrtzet / desgleichen was alſo in Unſeren 
Waldungen erhartzet wird / ſelbiges ohne Vorwiſſen 
nicht auſſer Land gefuͤhret / ſondern Unſeren Untertha⸗ 
nen / ſo deſſen zu gebrauchen haben / kaͤufflich ange⸗ 
botten / und uͤberlleffert. Wer aber dar wider handelt 
(worauff dann ſowol Unſere Ambtleuthe / als auch 
Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte fleiſ⸗ 
fig Achtung zu geben) um Fuͤuff Gulden / unnach⸗ 
laͤſſig geſtrafft werden. 


Hergegen aber wo ſich in ſolchen Wäldern gantz tru⸗ 
ckene / und Wald⸗duͤrre Tannen ⸗Baͤume befinden / wel⸗ 
che zu keinen Bau Holtz zugebrauchen / ſo ſollen dieſelbe / 
gleich wie auch die abgebrochene Stumpen und alte kurtze 
Erd: Store mit denen Wurtzeln ausgerottet / um ein 
dilliges Uns zu Nutzen verkaufft / und in denen darzu 
verordneten Bech⸗Oefen / wie andewaͤrts gebraͤuch⸗ 
lich / zu Teer oder Karch⸗Schnnier gebrannt / und ſolch 
Wagenſchmier / wie das Hartz / Uns / oder Unſern Un⸗ 
terthanen vor anderen zu ihrer Nothdurfft gebůhelich 
verlaſſen werden. 


83 LVI. Von 


2 ( 62 (N 
Be ben nee | 
Von Hägen euſchlaͤgen / und 
HR R B ſchen. 5 


Rott⸗ Bu 
Bey ſolchen ſollen Unſere Forſt⸗Bediente 


hoch⸗ und niedrige / mit allem Fleiß dahin ſehen / 

daß wann dergleichen Schlaͤge / und Rott⸗Aecker an⸗ 
geordnet werden / daß des Wald⸗Rechts / das iſt / der 
aller beſt⸗ ſtarckeſt⸗geradeſt? und geſundeſten fruchtbaren 
Baͤumen / als Aepffel / Birn / Elsbeeren⸗Eichen und 
Buchen geſchonet / und in dem Schlag die Baͤume ſo 
weit voneinander ſtehen gelaſſen werden / daß die Aeſte 
nicht zuſammen reichen / auch Sonne / Regen / und 
Lufft den Erd⸗Boden beſcheinen und befeuchten koͤnnen / 
ausgeſucht / angemerckt und zu Beſaamung des Walds / 
ſtehen bleiben mögen / alsdann auch wann einig Ge 
höltz Schlag⸗weiß / oder mit Rotten in Unſeren / oder der 
Gemeinden / auch eigenen und Zins: Wilden ausge 
eben wird / da ſoll von Unſeren Forſt⸗Meiſteren / 
ber⸗Foͤrſtern und Forſt⸗Knechten / gute Acht gehal⸗ 
ten werden / daß in ſelbigen an der abgehenden Baͤu⸗ 
men ſtaͤtte oder Platze / nach jedes Ortes Gelegen- 
heit / nachdem der Boden / oder es bruͤchig iſt / wie 
derum Eichen / Buchen / Erlen / Weiden / oder anders / 
nachdem es noͤthig iſt / eingeſchlagen / vor dem Viehe 
verwahret / auch wie im 41. Arric. verordet / fleiſſig 
verſchonet; Deßgleichen im Rotten ö daß 
| | im⸗ 


* “ 63 0 


ſchlummeſte zu erſt geſaͤubert / hernach auch das gute 
zu Rotten erlaubet werden. | 


PATE. 


Sa fere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere / 
und Forſt⸗Knechte haben auch gute Achtung zu 
geben / daß in Hauung der Beſenreiß kein Baum / als 
der darzu in gemein erlaubt iſt / gantz um⸗ oder die 
Gipff el abgehauen / ſondern ſelbige nur ausgeſchnitzelt 
werden / wer darwieder handelt / ſoll zur Straff erle⸗ 
gen Einen Gulden. 


In denen jungen Gehägen aber / ſoll das Beſem⸗ 
reiß Schneiden gantz und gar verbotten ſeyn. 


L VIII. 


O aber jemand / er ſeye / wer er wolle / 
niemand ausgenommen / in die gebannte und 
Pe und Walde / Viehe fuͤrſetzlich treiben 
oder fahrlaͤſſig einkommen lieſſe / oder in andere Wege 
als obvermelt zu verderben / oder zu verwuͤſten / wiſ⸗ 
ſentlich ſich unter ſtehen wurde / ſollen Linfere Forſt⸗ 
Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte dieſelbige als 
Straff⸗faͤllige beſprechen / und abſonder lich ſo eins / 
zwey / drey / vier oder fuͤnff Stuͤck in denen Haber 
oder 


2 , 64 N 


oder Waͤldern * / ſollen die Straff geben 
von jedem Stud . c . 


Wo aber des Viehes mehr waͤre / von jedem 
Stuck EL Re 6. kr. 


Wann es am Tag beſchiehet / fo es aber bey Nacht 
geruͤgt wird / zweymal ſo viel / als obſtehet / ohne ei⸗ 
nigen Nachlaß erlegt werden. | 


| Dafern aber ſolcher Frevel vom Hirten / und 

durch ſeinen Unfleiß und Verwahrloſung geſchehe / und 
er die Straff abzufragen nicht vermoͤgte / fo ſoll er mit 
unnachlaͤſſiger Leibs⸗Straff angeſehen werden: oder 
da ſolcher echappirte / die Gemeind darfuͤr ſtehen. 


Insgemein aber ſoll keiner / er ſeye / wer er wolle / 
in ſpeeie die Viehe⸗Hirten / Feldhuͤter / Roß Buben / 
auch keiner / fo bey dem Jagen iſt / Feuer an einen ge 
ſunden oder anderen Baum / er ſtehe oder liege / als 
zehen Schritt weith davon anmachen / bey Straff 5. fl. 
und nach geſtalt der Sachen ein mehrers. 

Und ſollen die Forſt⸗Knecht auch fleiſſig acht haben / 
daß / wann Feuer geſpuͤhret wird / darnach geſehen / und 
der Schade abgewendet werde. 


Wann nun uͤber einen obgemeldten Poſten einer be⸗ 
tretten wuͤrde / und ſich nicht pfaͤnden laſſen / ſondern wie⸗ 
2 derſe⸗ 


, 65 B 


der ſetzen oder ausreiſſen wolte / ſolle der ſelbige hernach⸗ 


mahls doppelt abgeſtrafft werden. 


LIX. 


Wellen auch di Erfahrung mir fc) Beinge / 
daß die Uinterthanen bey entſtehendem Brand in 


denen Waldungen ſehr unfleiſſig / trag oder auch wohl 


gar nicht zum Loſchen ſich einfinden / wordurch dann / 
wie fendee! der Augenſchein ausweiſſet / mannichmahl 
gantze Wälder verdorben werden; 

Als wird ſaͤmbtlichen Bedienten / Schultheiſſen / 
Anwalden / Burgermeiſtern und ſonſten am 
lich in denen Staͤdten und Doͤrffern / bey unausbleibli⸗ 
cher ſchwerer Staff anbefohlen / daß / ſobald fie von 
einigem Brand in denen Waldungen aviſiret werden / 
oder ſolchen ſelbſten durch den Dampff / oder andere 
Merckmahle vernehmen und ſehen / unverzuͤglich durch 
die Sturm Glock / oder andere Feuer⸗Zeichen / Lermen 
machen zu laſſen / und jedermaͤnniglich groß und klein 


* 


zum voſchen anzutreiben / keineswegs aber zu warten / 


biß die Forſt⸗Knechte kommen / und ſelbige auftnahnen / 
allermaſſen der jenige Beambte oder Schultheiß ıc. 
fo desfals nachlaͤſſig erfunden wird / mit 50. fl. die je: 
nige Unter thanen aber / ſo im hingehen / oder auch bey 
der Loſchung ſich faul und traͤg erzeigen / mit 5. fl. und 
die / welche gar ausbleiben / mit Io. fl. Straff angeſchen 
werden ſollen. | 

x Und 


EX 66 IR 

Und damit dieſes ſchaͤdliche Landverderbliche Wald⸗ 
Brennen um fo mehr verhuͤtet werde / welches gemei⸗ 
niglich durch die Hirten und Schaͤfer theils vor ſetzlich / 
theils nachlaͤſſig angeleget / und ver ur ſachet wird / ſol⸗ 
len dieſelbe / und ihr Geſind des halber bey jedem Ober⸗ 
Ambt in Eyds⸗Pflicht genommen werden / daß ſie nicht 
nue kein Feuer anlegen / ſondern auch / wo ſie Brand 
ſehen / ſelbigen loͤſchen / und fo gleich bey denen Schult heiſ⸗ 
fen / in weicher Eemar ckung es iſt / anzeigen / und die 
Thaͤler / ſo ſie ſelbige wiſſen / nahmhafft machen wol⸗ 
len. Auch dafern ein oder anderer Schultheiß oder Be⸗ 
fehl haber die angenommene neue Hirten oder Feld⸗ 
Schuͤtzen / nicht zum Ober⸗Ambt zu behoͤriger Pflicht⸗ 
leiſtung verwieſen wuͤrde / ſoll de. ſelbe ipfo tacto in 20. 
Rthle. unnachlaͤſſiger Straff ver fallen ſeyn. | 


3 


832 ſollen auch Unſere Forſt⸗Bediente gute 
Acht haben / daß Unſere uinterthanen keine Oeiſe 
in die Walder / vielweniger in die junge Schläge / wor⸗ 
innen auch keine Schaafe zu dulden / gehen laſſen / ben 


— 


Straff vom Stück 230. kr. 
Und wo jemand dar wider handlen wurde / ſollen 
ſie bey ihren geleiſteten Pflichten gehalten ſeyn / ſolches 
Unſeren Ober⸗Beambten ſobalden anzuzeigen. Hin⸗ 
gegen aber ſoll ihnen ſolche in Dorn / und Feld Hecken ge 

hen zu laſſen / erlaubt ſenn. ws 
LXI, 


BY 67 ( 
LX. 


Nd wofern ein Schaͤfer betretten wuͤrde / 
welcher mit feiner Heerde Schaafe / ode Hammel 
in einen verbottenen Wald fahren thaͤte / ſo ſoll dem ſel⸗ 
ben zum Pfand ein Hammel oder Schaaf genommen / 
dem vorgeſetzten Beambten gelieffert / darauf ſobalden 
die Sach unter ſucht / und der Schaͤfer bey der Wald⸗ 
rug wegen feiner Ubertrettung jedes mahl mit 10. fl. oder 
nach Befindung der Sach / mit hoͤherer Straft vorbe⸗ 
haͤltlich des Fah⸗Guͤlden (welcher Artic. 22. determi. 
nirt iſt) angeſehen werden / und damit Unſere Jagd⸗ 
und Forſt⸗Bediente deſto fleiſſiger darauf halten / und ſol⸗ 
ches in acht nehmen / auch desfals aller Unterſchleſff / 
Ver dacht / und uͤbele Conſe quenz verhindert und abge⸗ 
ſchnitten werde / fol keinem derſelben erlaubt ſeyn / ab⸗ 
fonderlich wo es Waldungen hat / Schaͤfereyen zu halten / 
oder ſich damit zu meliren/ und Theil zu nehmen. 


II 
Vom Wied ⸗ Schneiden. 
Mucha das Wied⸗Schneiden / wo das 
unordentlich geſchicht / eine groſſe Berwuͤſtung 
derer Waͤlder iſt / fühle fuͤrterhin niemand der es nicht 


von Alters üblichen hergebracht / in Unferen eigenen 
50 ER 32 Waͤlden / 


BIS IR 


Waͤlden / Buſchen / Ernd⸗ oder andere Wieden zu⸗ 
ſchneiden geſtattet / und zwar auch denen Gemeinden / 
ſo keine eigene Waͤlder haben / und bißhero die Weyden 
aus Unſeren Waͤldern zu nehmen / erlaubt worden / 
ſuͤrterhin anderſt nicht zugelaffen ſeyn / dann mit Er⸗ 
laubnus Unſerer Forſt⸗Meiſtern / oder Ober⸗Förſtern 
ohne deren Vorwiſſen keine geſchnitten werden ſollen / bey 
Staff dm te ee 


XXIII. 
28 ſollen aber die Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗ 


Förſtere und Forſt⸗KXnechte / auch für ihre Per⸗ 
ſonen dergleichen Wied⸗Schneidens zum Verkauff / oder 
Ver ſchencken ſich muͤſſigen / dann Wir dergleichen an 
ihnen nicht weniger mit Ernſt / und Ungnaden zu 
Straffen gedencken. err Rent 


XLIV. 


O ſoll auch niemand eigene / Lehen⸗ oder Zins⸗ 

Waͤlder / wie auch Rott⸗Buͤſche / und Heyden für 

ſich ſelbſten / von neuem zu reuten / oder zubrennen an⸗ 

greiffen / ſondern wer deſſen zu thun willens oder no- 

75 der ſoll darum bey Unſerm Ober⸗Forſt⸗Ambt 

anſuchen / welches dieſelbe nicht zum Uberfluß / * 
| | i allein 


ES „ 
allein zur Nothdurfft / und welche zuſammen ſtoſſen / 
denenſelben die Plaͤtze bey einander geben / und ab⸗ 
zeichnen / auch die taugliche Reiff⸗ Stangen und ander 
nutzlich Holtz davon abſondern laſſen / welcher darwie⸗ 
der handelt / ſoll um 2: fl. oder je nach Befindung des 
Schadens / hoͤher geſtrafft werden. 


ee e 
Von Koblen 
S ſoll hinfuͤhro keinem auf der Ebene / ſon⸗ 


dern allein in denen Thaͤlern und Bergen / auch an 
ſolchen ungelegenen Orten / da das Holtz ſonſten nicht 
mag von ſtatten kommen / oder in beſſeren Nutzen ge⸗ 
bracht werden / zu Kohlen erlaubt / doch nichts deſto 
weniger was zu verbauen / denen Wagnern zu verar⸗ 
beiten / auch zu Pfaͤhlen / Taugen und Reiffen nuͤtz⸗ 
lich / in Summa alle fruchtbare und geſunde Baͤume 
dar von ausgeſchieden / und allein das uͤbrige / es be⸗ 
ſchehe gleich dem Schaden / Augen⸗Maaß und Bau⸗ 
men / oder denen Klafftern nach / aufs beſte und hoͤch⸗ 
ſte es moglich / ver kauß t werden. SR 


a 


R e 
ERVLTSEN 


O ſollen aber die Kohlen / fü der Ort dar: 
D nach gelegen / zuförderft bey Unſerer Hofſtaat / 
hernach Unſeren Unterthanen zu Forttreibung ihrer 
Handwercker / und da ſie deren nicht beduͤrfftig / oder 
diefelbe begehren würden / alsdann denen ausgeſeſſenen 
zu verkauffen angebotten / auch der ve. zeichnete Kohl⸗ 

latz zu gebuͤhrender Zeit geraumet / und weiters nichts 
als verlaubt worden / bey Straff 5. fl. nebſt erſetzen⸗ 
dem Schaden / gehauen / nachgehends die abgekohlte 
Waͤlder / Platze / und Haͤue mit Fleiß vor dem Vieh 
gebannet werden. | ar 


LXVIL 


Vom Holt ⸗ Schneiden / Baum⸗ 
Schalen / und Baſt machen. 


Muc bißhero in Eintrag⸗ und Fuͤhrung 
dürren und abgangigen Leß Holtzes in Unſeren 
Waͤldern / durch die are Leuthe mancherley Gefahr 
gebraucht / gute geſunde Staͤmme / und wachſend Holtz 
verbrennt / oder gelaͤmdt worden / damit ſie deſto mehr 
ze befommen a ſo ſolle hinfuͤhrs in denen Bann⸗ 

aldern ſolch Holtz Leſen gaͤntzlich verbotten / in denen 
Waͤldern aber / worinnen es Unſere W 

re 


BIT N 
rechtigt nicht anderſt zugelaſſen ſeyn / dann das der» 
gleichen Beſchaͤdig und Ver der bung gaͤntzlich unter blei⸗ 
de / bey Straff - Be le I. Ithlr. 


Oder je nach eines Verwuͤrckung / und deren Er⸗ 
fanntnus / ein mehrers. 


LX VIII. 


Nd demnach die Erfahrung bezeuget / daß 

durch das viele / und ſchaͤdliche Scheelen denen 
Waͤldern groſſer Schaden zugefuͤget / und zu gleich 
Unſere Wildſuhr mit verderbet worden; Als wollen 
Wir ſolch Scheclen in allen Unſeren / auch Unſerer Uns 
kerthanen / und Schirms⸗Ver wandten Waͤldern / gaͤntz⸗ 
lich und dergeftalten verbotten haben / daß in denen 
Wäldern / wo das Gehoͤltz ſonſten zu Nutzen / ſolches 
kaͤufflich begeben werde; | 


VBo abder dergleichen Holtz uͤber fluͤſſig ſtehen thut / 
ſoll davon / nachdem die Linterthanen zuvor ſich dar⸗ 
um angemeldet / denen Forſt⸗Bedienten angezeigt / 
und dieſelbe ſolches an Unſere Hof Sammer / auch 
Ober ⸗Forſt⸗ aue gelangen laſſen / befindenden 
Dingen nach willfoh. et werden / wobey aber beſagte 
fern zu ſorgen / daß jedesmahl alle wilde 

bſt⸗ und Kir ſch⸗Baͤume / ingleichen an 8 15 | 


N NN x 
Buchen / fo viel Stand⸗Reiſſer als möglich / ſtehen 
bleiben / welche die Forſt⸗Knechte nicht allein mit Stro⸗ 
he abbinden / oder mit einem Zeichen marquiren / und 
ordentlich / wie viel in jedem Schlag beſindlich / auf⸗ 
ſchreiben ſollen / ſondern auch fleiſſig Achtung zu geben 
haben / daß ſolche nicht abgehauen / oder ſonſt ruinirt 
werden / geſtalten ſowol diejenige / welche dergleichen 
abhauen / von jedem Stamm 3. fl. Straff erlegen / als 
auch die Forſt⸗ Knechte / fo darin faunıfeelig / daß er⸗ 
ſtemal in 20. fl. Straff verfallen / das andermal aber 
gar abgeſchafft werden ſollen. > | 


Und weilen das Rinden⸗Schelen nicht allein an ſich 
hoͤchſt⸗ ſchaͤdlich / ſondern man auch wahr genommen / 
daß einige Zeit hero durch Connivenz der Forſt⸗Bedien⸗ 
ten / hin und wieder / in ſpecie aber am Neckar / woohne 
dem das Gehoͤltz ſehr rar / wieder die in Anno 1605. 8. 
29. erlaſſene Holtz⸗Ordnung ver ſchiedene Roth Gerbere / 
und Unterthanen einen ſolchen uͤbermaͤſſigen Lohe⸗ und 
Rinden⸗Handel / fo vorhero miemahlen geweſen / oder 
gelitten worden / treiben daß darducch nicht allein 
in denen Waldungen und Wildfuhren Schaden geſche⸗ 
hen / ſondern auch in kurtzer Zeit Unſere eigene Untertha⸗ 
nen / inſonderheit die Heydelberger Roth⸗Gerbere aus 
dem Neckar ⸗Thal zu ihrem / und des Pablici mercklichem 
Schaden / in Forttreibung ihres Handwercks die Noth⸗ 
durfft an Rinden nicht mehr haben doͤrfften; 


Als ſoll hinführo denen Gerbern / wann es ohne 
Beſchaͤdigung der Waldungen geſchehen kan / und daß 
h ar⸗ 


* 73 N 

dardurch an Brenn⸗Holtz kein Mangel erwaͤchſet / ein 
mehrers an Rinden / als Ihnen zu Behuff ihres Hand⸗ 
wercks nöthig / angewieſen / und aufzukauffen / nicht er⸗ 
laubt ſeyn / welche ein jeder / zu Verhuͤtung alles fünften 
vorgehenden Unterſchleiffs / ſelber kauffen und vermah⸗ 
len laſſen ſolle / dagegen der Lohe⸗ und Rinden⸗Handel 
maͤnniglich / gleich bey anderen Benachbarten auch ge⸗ 
ſchiehet / unter Pen von 50. fl. und Confiſcation des 
Lohes verbotten ſeyn; Wie dann auch keinem Forſt⸗ 
Bedienten oder Forſt⸗Knecht / zu Verhuͤtung / der 
ſonſt zu beſorgen ſeyender Inconvenientien / erlaubt 
ſeyn ſolle / ſelbſt Rinden⸗Waͤld an ſich zu kauffen / und 
ſolche zu ſchehlen / bey Vermeidung 20. fl. Straff. 


LXIX. 


IN Er hinfuͤhro in Sammlung Leß⸗Holtzes / 
O Aexte / Heppen / Beyel und andere Waffen in 
die Walde mit traͤgt / und dergleichen gebrennt / ge 
lamt oder geſchehlt Holtz ohne ſonderbare Bewilligung 
abhauet / der ſoll eben / als haͤtte er den ce in fri⸗ 
ſchem Holtz begangen / vorgemeldter maſſen geſtrafft 
werden. 
Ingleichem ſoll auch das Laub⸗Raumen mit ei⸗ 
fernen Rechen oder Schaufeln / als wordurch der jun⸗ 
ge Saamen verderbt wird / hiemit gäntzlich verbotten 
ſeyn. | | | 
> | K LXX. 


E E 
e 


Bener maſſen fol das Baſt⸗Machen in 
in Unſeren Waͤlden gaͤntzlich verbotten ſeyn / bey 
Straff 2 2. fl. Jedoch iſt ſolches in unſerer Kellerey Lor⸗ 
bach denen Herrſchafftlichen Schaͤferey Beſtaͤndern / auf 
beſchehenes Anweiſen erlaubt. . 


LIE 


Von Aeck erich / Eichel! Buchen⸗ und 
Wild⸗Obs⸗Leſen. 


Nſere verrechnete Bediente / Forſt⸗Mei⸗ 
ſtere / Ober⸗Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte / ſouen 
jaͤhrlich in allen Waͤlden und Buͤſchen / das Aeckerich vor 
Barıholomzi, und alſo bey rechter Zeit (wor von ſie de⸗ 
nen jenigen / ſo Aeckerichs⸗Gerechtigkeit haben / Nach⸗ 
richt zu geben) fleiſſig beſichtigen / mit wie viel Schwei⸗ 
nen ein jeder Wald moͤge beſchlagen werden / wie auch 
was Linfere Unterthanen darinn für Recht haben / 
verzeichnen / ſo dann deren Verzeichnuſſen / eine zu Un⸗ 
ſerer Hof⸗Cammer / und eine Unſerm Ober⸗Jaͤger⸗ 
meiſterey Ambt / um Beſcheids ſich daruͤber zu erholen / 
uͤbergeben. Weilen auch Forſt⸗Meiſtere und Ober⸗ 
Foͤrſtere ſich bißhero in dieſem Stuck ſehr nachlaͤſſig er⸗ 
zeiget / und niemals ihre Speciſicationes ee 
5 & 


NK NN 


Als ſollen felbige bey fernerer Unterlaſſung hinfuͤhro in 
Jo. fl. Straff verfallen ſeyn. | 


ni el EURER: 5 
5 C ſoll auch niemand / er ſeye gleich Die⸗ 


ner / Unterthaͤn / oder habe Nahmen / wie er 
wolle / weder in Unſeren noch der Gemeind Waldun⸗ 
gen uber feine ihm gefegte Anzahl Schwein lauffen laſ⸗ 
fen (weßwegen Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere und 
Focſt⸗Knechte Achtung zu geben / daß ſolcher geſtalt 
die Wälde nicht uͤberſchlagen werden) wer darwieder 
handlend befunden wird / ſoll nicht allein das vollkom⸗ 
mene Einſchlag⸗Geld zu bezahlen ſchuldig / ſondern 
auch Uns die Schweine verfallen ſeyn. 


LXXIII. 


n damit man allem Unterſchleiff und 
Uberſchlagung der Waldung vorbiege / ſo ſoll 
das einzuſchlagen erlaubte Quantum an Schweinen / 
ſo wohl in Unſern eigenen / als gememen Waldungen / 
mit einem von Unſeren Forſt⸗Bedienten expreſlo dar zu 
ordinirten Marck⸗Eiſen gebrennt werden. | 


Da dann denen Forſt⸗Bedienten / wann das 
Aeckerich in Unſern Waldungen an ausländiſche ver⸗ 
kaufft würde / von jedem Stuͤck 6. kr. vom einlandi⸗ 
. K 2 ſchen 


* 76 


ſchen aber vom Stuck 4. kr. Brand⸗ Geld verſtattet 
ſeyn; Welches fie unter ſich zu repartiren / wie oben 
Artic. 9. F. auch allein verbleiben des Forſt⸗Meiſter ꝛc. 


verordnet iſt; Das Aeckerich in denen Gemeinen Wal⸗ 


dungen belangende / ſollen jedes Orths eingeſeſſene Un⸗ 
tert hanen / da ſie ſolches Aeckerich ſelbſt beſchlagen / dem 


8 / auffer einem Trunck und Stuck 
rod / wegen ihrer Bemühung nichts ſchuldig ſeyn / 


dafern aber das Aeckerich von denen Communen ver⸗ 
kaufft wuͤrde / ſoll es in puncto des Brand⸗Gelds ge 
5 werden / wie oben von Unſeren Waldungen ge⸗ 
meldet. ö | . A 


Wobey Wir Unferm Ober⸗Jaͤgermeiſterey⸗Ampt 
Forſt⸗Meiſtern / Ober⸗Förſtern und Forſt⸗Knechten 
ernftlich befehlen / gute Vorſorg zu tragen / daß ſo 
wohl in Unſeren eigenen und Unſerer Unterthanen / 
als auch frembden Waldungen / wo wir in einem an⸗ 
dern Territorio das Jagd⸗Regale hergebracht / wie es 


an ſich billig iſt / und wir gegen andere in ſolchem paſſu 


ein gleichmaͤſſiges ver ſtatten / jedesmal nach advenant 
etwas Aecker ich abgehencket / und ſolches gaͤntzlich ver⸗ 
ſchonet werde / damit das Wildprett ſeine Nahrung 


und Aufenthalt habe / welches ſonſten / da ihme durch 


die völlige Aufaͤtzung des Aecker ichs die Subfiftenz ber 
nommen / durch die gaͤntzliche Durchtreibung aber ge 


ſtoͤhret / und ſolcher geſtalt zum Verderben Unſerer 


Wildfuhr hinaus gejaget und vertrieben wuͤrde. 
Jedoch 


% N 


Jedoch ſollen die Forſt⸗Bediente bey Vermeidung 
ohnausbleiblicher harter Straff / bey ſolcher Abhenckung 
keinen Ubermuth / Paflion, oder andere Ungebühr ver⸗ 
ſpuͤhren laſſen. Ba 3 | 


| „ | 
&,° ſollen auch Unſere Forſt⸗Meiſtere / und 


Ober⸗Foͤrſtece / beneben Unſers jeden Orts ha⸗ 
benden Beambten / diejenige Unterthanen und Gemeins 
den / welche / ſonderlich die Reichen / wieder uralte gute 

Ordnungen / ſich allzuviel und ohne maaß auf Schwein⸗ 
Zucht befleiſſen / und da wenig Aeckerich vorhanden / 
durch Einſchlagung aller ihrer Schweinen / dieſen Scha⸗ 

den verur ſachen / daß weder ihre viele / noch der Armen 
wenige Schweine feiſt und gut werden moͤgen / da aber 
je ein volles Aecker ich / daſſelbe mit denen Armen gantz 
ungleich genieſſen / und zumalen auch alſo Uns an Un⸗ 
ferm befugten Einſchlagen / Abbruch und Schmaͤhlerung 
thun / zu ſolcher geziemender Moderation und guten 

Ordnung anweiſen / daß erſtgemeldte ungebührlich ge⸗ 

ſuchte Vortheile vermitten bleiben / und Wir nicht ver⸗ 
urſachet werden / ihnen ſelbſt Maß und Ordnung fuͤr⸗ 
fihreiben zu laſſen. 5 


i N LXXV. 


2 0 8 „ 
LXXV. 


Bun auch / nach uͤbergebener Berzeichnus 
vorhandenen Aeckerichs annoch ſich befindet / daß 
ber Einſchlagung / der / zu Unſerer Hofſtaat und auf an⸗ 
dere unſere Haulec beduͤrfftigen / auch unferer Diene / 
deßgleichen der Unterthanen Schweinen / ſo viel ihnen 
einzuſchlagen (wobey neben unſern Forſt⸗Meiſter n 
oder Ober⸗Foͤrſtern / unſere Beambte oder Bediente jes 
desmahls gegenwaͤrtig ſeyn / und unſer Intereffe beobach⸗ 
ten ſollen) zugelaſſen / noch mehr Aeckerich uͤbrig / ſollen 
fie ſolches je nach Gelegenheit des Gewaͤlds und Orts / 
entweder aufs hoͤchſte und beſtmoͤglichſt / mit und nebenſt 
obgemelten unſern Beambten oder Bedienten / ver kauf⸗ 
fen / oder aber ſolche vorraͤthige Maſt mit der verwil⸗ 
ligten Anzahl der Schweinen / Wochen⸗ weiß zu betreiben / 
veraccordiren / und unſeren Unterthanen den Vorzug 
darinnen goͤnnen. Demnach auch diejenige / ſo das 
Aeckerich ſteigen oder kauffen / gemeiniglich nach ihrem 
Wohlgefallen / ſo viel Schwein / als ſie wollen / in 
das geſteigte Aeckerich lauffen laſſen / und an keine Zeit 
gebunden ſeyn wollen / welches um deſſentwillen hoͤchſt⸗ 
ſchaͤdlich / indeme durch das unmäſſige Einſchlagen 
nicht allein die Schwein / in das zur Wildfuhr einge⸗ 
hengte Uberlauffen / und die Maſtung aufägen / ſon⸗ 
dern auch manchmahl durch ungleichen Bericht / an ſtatt 
angegebener zwen / wohl 400. Stuͤck e und 
fett gemacht werden / und alſo von der Nach⸗Maſt kein 
Nutzen weiters zu ſchoͤpffen; | 1 


DE 


Als ſoll hinfuͤro ſothanes Aeckerich nicht per aver- 
ſionem und uͤberhaubt / ſondern auf dasjenige Quan- 
tum, fd unſere mitbereitende Beambte und Forſt⸗Be⸗ 
diente erkennen / verſteigt und zur Maſtung ein gewiſ⸗ 
fe Zeit von acht biß zehen Wochen / dabey determinirf 
werden / auch was man von einer groſſen / mittelmaͤſ⸗ 
ſigen oder gantz geringen Sau von jeder Woch an Maſt⸗ 
Geld zahlen ſoll; | | 


Nach deren Werlauff ſo gleich die Schweine aus 
geſchlagen / und von denen verrechneten und Forſt⸗Be⸗ 
dienten / das Nach⸗Aecker ich oder Nach⸗Maſtung be⸗ 
ſichtiget / und mit Zuziehung des verrechneten Bedien⸗ 
ten / faus es der Muͤhe werth / und ohne Schaden der 
Wildfuhr geſchehen kan / aufs neue / mit Benennung 
der Zahl der einzuſchlagen ſeyenden Schweinen / und der 
Zeit verlehnet und deswegen an Unſere Hof⸗Cammer 


Bericht erſtattet werden ſoll. 


Worbey noch zu mercken / es werden gleich in⸗ 
oder auſſerhalb Lands Schweine erhandlet / oder an⸗ 
genommen / daß ſich vor ſolchen Orthen / wo anbruͤ⸗ 
chige Schweine ſeyn mochten / gehutet / und mehrerem 
Schaden vorzukommen / keine daher genommen wer⸗ 
den / bey Vermeidung Unferer Wikkuhrlichen Beſtraf⸗ 
fung und Erfegung erlittenen Schadens. 


Weilen ſich auch befindet / wann man bey Betrei⸗ 
bung der Maſt / zwey junge Schweine vor eins treibet / 
daß je bißweilen ſtarcke Laͤufflinge und wohl Br 

chwei⸗ 


EX 80 KM 

Schweine unter ſolche mitgetrieben werden / fo ſollen 
hinkuͤnfftig die jenige Laͤufflinge fo nach Johannis Bapti⸗ 
ſtæ ſelbigen Jahrs jung worden / zwey vor eine / wel⸗ 
che aber zuvor jung worden / Stuck vor Stuck getrie⸗ 
ben und davor das determinitte Maſt⸗Geld vom Ufff⸗ 
biß zum Abtrieb / nach den Wochen zahlt werden / die 
jenige gar kleine Saug⸗Ferckeln deren bißhero vier vor 
ein Haupt Schwein palſirt worden / ſollen auch hin⸗ 
fuͤhro alſo paſſirt werden. RR | 


LXXVI. 


SA ein Hirt / ein / oder mehr in das Aeckerich 
e geſchlagene Schweine verliehren / verwahrloſen / 
oder ſonſten zu Abgang richten wurde / daſſelb fol bil⸗ 
liger Erkanntnus nach von ihme (dafern er nicht des⸗ 
wegen erhebliche und gnugſame Entſchuldigung und 
Beweiſung thun koͤnnte) bezahlt / und wo Noth / ſich 
des Schadens an ſeinem Liedlohn oder in andere Weege 
erhohlet / und darzu nach Befindung feiner Verwahr⸗ 
loſung oder veruͤbten Muthwillens / geſtrafft werden. 


N 
gs ſollen auch Unſere Forſt⸗Knechte fleiſſig 


darauf ſehen / daß von Aeckerich nichts / weder 

Eichen / Buchen / Haſelnus oder wild Obs / ſowohl 

in Unſeren / als der Unterthanen eigenen * 
O. 


BB 


(doch ausgenommen / ſb einer auf ſeinen eigenen Guͤ⸗ 
tern einige Baͤume hat / mag er damit nach Belieben 
handlen) geleſen werde / noch weniger aber ſolches ſelbſt 
thun / als wor durch auch das Wild ſcheu gemacht wird; 
deswegen ſolches hiemit verbotten ſeyn ſoll / bey Straff 
Fünff Gulden. 


Obgedachten Unſern Forſt⸗Knechten aber / als 
melche bißhero etwas von Obs⸗Leſen genoſſen / ſolle 
fernerhin davon zu ihrem Gebrauch / und ohne Exsels, 
davon aber nichts zu verkauffen / noch deſfelben ſich zu 
mißbrauchen / ſolches geſtattet werden. 


LXXVIII. 


Da irgend in⸗ oder auslaͤndiſche Gemeinden / 
oder auch ſonderbare Perſonen / wer die gleich 
ſeyen / in unſerer Obrigkeit Waͤlden und Käldern / ſon⸗ 
derlich aber in anderen Baͤnnen / oder Gemayckungen 
ſich des Viehe⸗Triebs und Weyd⸗Gangs anmaſſen / ſol⸗ 
len Unſere Forſt⸗Meiſtere / oder Ober⸗Foͤrſtere ihnen 
mehr nicht / als ſie beweißlich berechtigt / womit fie ſich 
auch zu vergnügen / geſtatten / dafern aber fie etwas 
weiters geniefen wolten / hatten fie Uns dar von abſon⸗ 
derliche Gebuͤhr zuentrichten / oder aber wo die Sach 
En ſoll ſolche zu Unſerer Cantzley berichtet wer⸗ 
den. 


Wann auch ein⸗ oder andere Gemeind des Viehe⸗ 
n N Triebs 


rabs in einige Unſerer Waldungen berechtiget wäre / 


lind darneben eigene Waldung und Viehe⸗Trieb haͤtte / 


ſo ſollen Unſere Forſt⸗Bediente darauf ſehen / damit 
ſie ihren Trieb nicht verſchonen / und dargegen den Un⸗ 
ſerigen gar zu fehr uͤbertreiben. Ferner fol bey 3. fl. 
Straff waͤhrender Jagens⸗Zeit kein Viehe in das Ge⸗ 
waͤld / worinnen die Jagd gehalten wird / getrieben / 
und zu ſolchem Ende von Unſeren Jagd⸗Bedienten de⸗ 
nen Gemeinden zeitliche Nachricht / wann ein Jagen 
angeſtellt ſeye / gegeben werden. ii | 


LXXIX. 


Auch ſollen gedachte Forſt⸗Bediente / mie 


Del die in Unſern ihnen anvertrauten Foͤrſten und 
Waͤldern Uns zuſtehende unverliehene Wenden fich ber 


inden / auch ob Wir ſolche ſelbſten mit eigenem Viehe⸗ 


beſchlagen / oder aber denen Communen fuͤr ihre Zucht / 
oder aber Metzgern zu beſſerer Belegung der Metzig⸗ und 
Fleiſch⸗Baͤucken verleihen wolten / wie es geſchaffen 
und die Weyden zum nutzlichſten zu gebrauchen / auch 
wo etwan neue Weyden anzurichten ſeyn moͤgten / jedes⸗ 
mahls zeitlich / umſtaͤndlich / ſchrifftlichen berichten / 
und er folgendem Befehlch ſich gemaͤß verhalten. 


LXXX. 


( 83 „ 
1 


Ton Ausgrabung wilder Obs⸗ Bär 
| men / Wegnehmung Hopffens / und Aus⸗ 
hauung wilder Immen. 


SN As Ausgraben der jungen wilden Obs⸗ 

S Bäumen in Unſeren Forſt⸗ und Waͤlden / ſolle 

ſonderlich denen jenigen / ſo ſie wieder verkauffen / ver⸗ 

boften ſenn / und Uns in Linfere Gaͤrten zu verſetzen / 

vorbehalten werden / bey Straff / wer unerlaubt alſo 
rabt / und betreten wird / ein Gulden / oder nach 
Befinden / hoͤher. 


Doch wofern jemand deren wenig in ſeine ei⸗ 
gene Güther zu verſetzen / und nicht zum Verkauff be⸗ 
gehren wurde / und Wir deren nicht fllbſt vonnoͤthen / 
fo mag einem folcher geſtalt etliche Staͤmme zu gaben / 
von Unfern Forſt⸗ . oder Sy Forſtern zu 
gelaſſen werden. 


1 


A in ein⸗ und andern Unſeren Waͤlden ſich 
| S2 ein zimmliches an Hopffen finden wuͤrde / ſo ſol⸗ 
len ſolchen Unſere Forſt⸗Knechte durch die Untertha⸗ 
nen in der Frohnd ſammlen / und Unſerm Hof⸗Brau⸗ 

2 meiſter 


„ 84 


meiſter lieffern laſſen / worgegen bey der Liefferung je 
nach Befinden vor den Centner 3. fl. gegeben / und da⸗ 
von die Helffte denen Forſt⸗Knechten / die uͤbrige Helff⸗ 
te aber denen Unterthanen gereicht werden fol: Es 
haben aber die Forſt⸗Knechte fleiſſig acht zu haben / daß 
niemand vor ſich ſelbſt ſolchen Hopffen ſammle / bey 
Straff 3. fl. Wie dann er ſelbſten vor ſich zu thun bey 
gleichmaſiger / auch hoͤherer Straff ſich enthalten ſolle. 


| Ay 
EXXXIN. 


ES ſoll auch niemand ohne Unſerer Forſt⸗ 
e Meifter und Ober⸗Foͤrſter austruͤckliche Ver wil⸗ 
ligung Immen aushauen / und auch auf erlangte Er⸗ 
laubnus der Baͤumen mit zerhauen vevſchonen / bey 
Straf: 27 fl. 


So es bey Tag geſchicht / bey Nacht aber doppelt 
ſo viel / nebſt Erſetzung des Schadens / desgleichen ſol⸗ 
len auch umb der Immen wegen keine Baͤume angeſteckt 
oder umgebrannt werden / bey Straff 5 fl. 


Von 


* 0 85 08 
LXXXIII 


Von Berg ⸗Wercken / Kalck⸗ und Stein⸗ 
Gruben / auch Hafner⸗Erd und 


anderen Gruben. 


Ann ſich Bergerwercke von Eiſen / Kupf⸗ 
fer oder anderen Mineralien hervor thun / ſol⸗ 
len Unſere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere / und 
Forſt⸗Knechte ſolches ohnverzuͤglich bey Unſerer Hof⸗ 
Cammer anzeigen. 


Ferner ſollen ſie auch fleiſſige acht haben auf alle 
Kalck⸗ und Stein⸗Gruben / auch Haffner⸗Erd / und 
andere Erd⸗Gruben in Unſeren Landen und Walden / 
und davon nicht nur Unſerm Ober⸗Jaͤger⸗Meiſterey⸗ 
Ambt Nachricht geben / ſondern auch vornemlich dar⸗ 
uͤber zu Unſerer Hof⸗Cammer umſtaͤndlich Bericht 
er ſtatten / damit ſolche / nechſt Communication mit ge⸗ 
dachtem Unſerem Ober⸗Jaͤger⸗Meiſterey⸗Ambt / ent⸗ 
weder um gewiſſen Jahrs⸗Zins oder Zehend aus ver⸗ 
liehen oder die Steine / denen Hauffen / Waͤgen oder 
Kärchen nach, wie man am nutzlichſten zukommen 
kan J verkaufft / und Uns das Geld verrechtet 
werde. | 


23 LXRXIV, 


— 


N “ 86 0 


Welcher dergleichen Gruben nutzet / der fo 
O unzeitige Erwenerung und Ausbereitung ver⸗ 
meiden / und vielmehr in die rechte Tieffe raumen und 
ſencken / auch in denen dabey ſtehenden Gehöoͤltzen / we⸗ 
der mit Hinweghau⸗ und Führung / noch auf andere Wei⸗ 
ſe / als mit heunlichem Schusſfen nach allerhand aͤrtzen / 
elnſeitiger Verſteinigung der gemutheten Bergwercker⸗ 
reviren / keinen Schaden thun und Nachtheil verüben / 


22 fl. 
2 fl. 


bey Straff 


Und nach Befindung ein mehrers / damit auch 
deme ſtreng nachgelebet werde / ſo ſollen Unſere Forſt 
und andere Bediente gute acht darauf haben / und wo 
fie ſolches nicht vermehren können / haben ſie bey Un 
ſeren Beambten Hulff zuſuchen / und es zugleich zu 
Unſerem Ober⸗Jaͤger⸗Meiſterey⸗Ambt zu berichten. 


So fern auch auf Linferen Gewaͤlden ein oder mehr 
Glaß⸗Hütten anzulegen verwilliget / oder aber gebauet 
werden ſolten / haben Unſere Forſt⸗Bediente mit allem 
Fleiß dahin zu ſehen / daß ſolche Glaß⸗Huͤtten nicht 
zu ſchaden Unſerer Wild⸗Bahn aufgebauet / und daß 
mit der Anwelſung / hauen und Her beyfuͤhrung des dar⸗ 
zu beduͤrfftigen Glaß⸗Holtzes ordentlich verfahren / 
der Forſt⸗Zins Uns treulich einbracht und ver⸗ 
rechnet / vornemlich aber die zur Glaß⸗Huͤtten abgetrie⸗ 
bene Schlaͤg von Jahr zu Jahr zu Wieder⸗Anziehung 
n 8 jungen 


AI ZI 
jungen Gehoͤltzes und Dickungen / ſcharff geheget und 


e - 


geſchonet werden moͤgen. 


Als auch durch das Aſchen⸗Brennen in denen 
Waͤldern durch die Pott⸗Aſchen⸗Sieder nicht geringer 
Schaden geſchiehet / indeme dardurch / unterm Prætext 
des Lager⸗Holtzes / viele geſunde / meiſtens aber unten 
am Stamm faul beſchaͤdigte Buchen / Maſt⸗Baͤume / 
durch dieſes loſe Geſindet angeſteckt und verbrannt / a 
öffters gantze Revieren durch das Feuer verderbet wer⸗ 
den; Als ſoll ohne Unſeren ausdruͤcklichen Befehl hin⸗ 
fuͤhro keinem Pott⸗Aſchen⸗Sieder im Wald Aſchen zu 
brennen / noch eine Aſchen⸗Huͤtte aufzubauen er⸗ 
laubt ſeyn / und da jemand dieſem Unſerem Befehl 
zu wieder leben und einig Gehoͤltz anſtecken wird / der⸗ 
ſelbe ſoll auf der Waldrug / nach Befinden mit Geld oder 
Gefaͤngnus geſtrafft werden / wie ingleichen diejenige ſo 
ſich des Aſchen⸗Siedens in denen Doͤrfferen ohne Unſe⸗ 
ren oder Unſerer Hoff⸗Cammer Befehl / und erlang- 
fe Conceflion gebrauchen / und dar durch andere in die 
Waͤlder zu gehen und heimlich Aſchen zu brennen Ur⸗ 
ſach und Anleitung geben / welche Aſche ihnen ſolcher 
geſtalt zu partiret / Uns aber dadurch nicht we⸗ 

mmi Schaden zugefuͤget wird. | 


Drit⸗ 


ERERERERERERRENR 


Dritter Theil. 


Von der Wild» Fuhr / Wild⸗ Bahnen / 
und Wildpretts⸗Frohnen. 


LXXXPV. 
Leichwie hinfuͤhro alle Wildpretts⸗Die⸗ 


n be / deren Perhehler / participanten / und wel⸗ 
che ſonſten davon Wiſſenſchafft haben / und 
nicht anzeigen / nach dem buchſtaͤblichen Innhalt Un⸗ 
ſers hiebey zu End angetruckten und publicirten Man- 
dati anzuſehen ſeynd: Alſo wollen wir das nachgeſetz⸗ 
te ſich ereignende Caſus, wegen der Libelen Conſe quenz, 
nebſt Abnahm des Gewehrs / und Erſetzung aller 
verurfachenden Koſten / mit nachfolgender Straff be⸗ 
legt werden ſollen: Als wer einen Wolff ſchieſſet / mit 


er * 


a ' 20. fl. 
Don einem Luchs 5 
Biber 20. 
Marther 20. 
O ffer 20 


* “ 89 0 


> fl. 
en Io. 
Wilden Katz Io, 


fern aber jemand zum zweyten / oder mehr⸗ 
mahlen ſolches veruͤbet / oder deßfals ſich betret⸗ 
ten laſſen wurde / fo ſollen der / oder dieſelbe / als tor. 
male Wildpretts⸗Diebe / nach Innhalt Unſers obenge⸗ 
dachten ergangenen Mandati, angeſehen werden. 


Ferner ſollen auch die Drattſchlingen vor Haaſen / 
wie nicht weniger das Dachs und Marter e in 
der Wild⸗Bahn / wegen daraus entſtehenden Incon- 
venientien / bey 15. fl. unterlaſſen werden. | 


LXXXVI. 


X Eil auch die Erfahrung gegeben / daß viele 
2 Hirten und Feld⸗Huͤter / mit Wild⸗Dieben in 
Verſtaͤndnus ſich befunden / denenſelben von denen 
Foͤrſtern / ſo auf ſie acht gehabt / Nachricht gegeben / 
auch wohl ſelbſt mit / und neben ihnen / der Untreu ſich 
befliſſen / junge wilde Kälber gefangen / und neben an⸗ 
deren mehr ent frembdet. So ſoll denen Stätten und 
Dorff ſchafften / ſonderlich denen / welche in denen 
Wäldern die Huth her bracht / ernſtlich unterſagt wer⸗ 
den / daß ſie treue / a Leute zu 8 
3 9 un 


90 90 K 


und Feld⸗Huͤtern beſtellen / welche fuͤrters durch Un⸗ 
ſere Beambte in Beyweſen eines Forſt⸗Bedienten / in 
Pflichten genommen / und denenſelben eingebunden 
werden ſolle / daß ſie nicht allein an dem Wildprett 
keine Untreu zubeweiſen / und ihren Hunden Schleiff⸗ 
Bruͤgel von gehöriger Groͤſſe / wie in dem 95. Artic, 
vermeldet / anzuhaͤngen / damit ſie in denen Wild Bahnen 
keinen Schaden thun mögen / ſondern auch ſelbige ſo 
wohl / als ſonſten alle Arbeiter in denen Waldungen 
und ſonſten jedermann / niemand ausgenommen / wann 
fie einen Schuß hören / oder mit Rohren jemand in deneu 
Waͤlden gehen ſehen / ſolches fo gleich dem nechſt geſeß 
ſenen Forſt⸗Knechte anzeigen / und wer einen ſolchen 
Verbrecher in Verhafft / oder mit Beſtand anbringet / 
dem ſoll deßwegen eine Verehrung von Iy. fl. aus des 
Verbrechers Mitteln gereicht / und der Anbringer ver⸗ 
ſchwiegen gehalten werden. 


LXXXVIL 


Nd damit aller Unterſchleiff um fo viel 
mehr verhuͤtet werde / ſollen alle diejenige / wel⸗ 
che mit Wildpreit Unterkaufferey zu treiben vorha⸗ 
bens ſeyn / ſich bey denen Aembtern / worunter ſie ge⸗ 
ſeſſen / deß wegen anmelden / und bey denenſelben ein 
vor allemahl angeloben / kein geſtohlen⸗ oder von ver⸗ 
daͤchtigen Leuthen hergekommenes Guth zum Ver kauff 
zu bringen. | 
Da 


2 - 9 „ 

Da aber ihnen dergleichen geſtohlen / oder ver daͤch⸗ 
tig Guth zu kauffen angetragen wuͤrde / ſolches zwar 
Kauffen / den Verkauffer aber alſobald jedes Orts 
Obrigkeit (welche die Sache mit Zuziehung der Forſt⸗ 
Bedienten zu examiniren / und daruͤber Bericht anhero 
zu erſtatten) anzuzeigen. | 


Dafern aber die Unterkaͤuffere ſolchem nicht nach⸗ 
kommen / das erkauffend⸗geſtohlene Wildprett verhee⸗ 
len / und mit ſolchen verdaͤchtigen Leuthen Gemein⸗ 
ſchafft halten wuͤrden / ſollen ſelbige gleich denen Wild⸗ 
pretts⸗Dieben / Unſerm in fine beygeſetzten Edict nach / 


geſtrafft werden. 


Wie dann die Aembter alle halbe Jahr ein richti⸗ 
90 Ver zeichnus der Unterkaͤuffer zum Jaͤgermeiſterey⸗ 
Ambt einzuſchicken. 


Nicht weniger ſollen / zu mehrerer Verhütung allen 
Verdachts und Unterſchleiffs / die / von denen Untertha⸗ 
nen / in denen Waldungen und Feldern gefundene Hir ſch⸗ 
Stangen / fo gleich / dem nechſt wohnenden Forſt⸗Knech⸗ 
ten oder Jaͤgern zur Befichtigang vorgezeigt / und alsdañ 
an den Beambten (welcher vor jedes tb. 2. kreutzer dem 
jenigen ſo ſolche gefunden / zu zahlen) gelieffert / demnach / 
wann der ſelbe eine Quantitat beyſammen hat / wieder ver⸗ 
kaufft / und behörig verrechnet werden. Falls auch 
ein: oder der ander ein Hir ſch⸗Geweyh von einem ge 
ſchoſſenen Hirſch finden und beybringen ſolte / ſo ſoll der 
jenige / ſo es gebracht / in keinen Argwohn gezogen 

92 M 2 werden / 


N 9 22 E 


werden. Die aber / fo dergleichen findende Hirſch Se⸗ 
wichter / nicht obiger maſſen uͤberlieffern / ſollen auf Be 
kretten / nicht allein für verdaͤchtig gehalten / ſondern auch 
bewandten Dingen nach / geſtrafft werden. | 


LXXXVIII. 


S folk auch niemand (doch ausgenommen 
die Reiſende / welche aber nicht aus denen Straß 
ſen und Wegen zu tretten / im wiedrigen aber gleich von 
denen Beambten geſtrafft werden ſollen) mit einer 
DBuchfe durch den Wald gehen / er habe dann feine. 
Büchſe ausgezogen / oder das Schloß abgethan. Wo 
aber dergleichen umterlaſſen / und nachdem die Ladung 
befunden wuͤrde (worauf Unſere Forſt⸗Knechte und 
Jaͤger fleiſſige acht zu haben) auf die Waldrug ge⸗ 
ſchrieben / und mit Neun Gulden beſtrafft werden. 


LXXXIX. 


Auch foll keiner ohnerlaubt in denen Waͤldern / 

be vorab da es Wildfuhr hat / oder die Waͤldungen 

verbannt ſeynd) derowegen auch alle verbottene Weege 

und Pfade / ſo durch die Hoͤltzer gehen / abgegraben / und 

vorfaͤllet werden füllen) ver daͤchtig herum gehen oder 

durchſtreichen / bey Straff we 
Nebenſt verliehrung des Gewehrs. 


0 


XC. 


BER ( 
xC. 


SAUER alles Wild / ſo viel möglich ge⸗ 
haͤget / und beybehalten / auch von niemand auf 
eintgerley Weiß vertrieben werden ſoll; Alſo ſollen auch 
die Sen⸗Zeit / als a Ima Maſi an / die vier nechſt darauf 
nacheinander folgende Wochen lang / ingleichem die 
Hirſch⸗Brunſt über / nenlich von Egidii Tag an / biß 
den I. Octobr. damit das Wildprett nicht gehindert oder 
geftort werde / die Waͤlder gaͤntzlich verbotten ſeyn / 
wer dar wieder thut / ſoll jedesmahl mit Erlegung J. fl. 
geſtrafft werden. Sonder lich aber / ſollen auch die Haa⸗ 
ſen in Unſeren beſtimmten Haaſen⸗Gehaͤgen / und ſonſten 
auch in Unſerm gantzen Land / fo Unſerer Hoffhal⸗ 
tung und dem Hetzen wohl gelegen / fleiſſig gehaͤgt / und 
niemand / es ſeye wer da wolle / auch weder hohe noch 
niedere Offciers noch Soldaten / (er habe dann eine 
ſpeciale Exlaubnus von Uns aufzuweiſen) geſtattet 
werden / mit hetzen / lauſen / abſchroͤcken / oder trö⸗ 
ten dieſelbe zufahen. Wo auch Schnee⸗ Lauß⸗ oder 
Steck⸗Garn bey jemands gefunden wuͤrden / dieſelbe ſol⸗ 
len zu handen genommen / und Unſerm Ober⸗Jaͤgermei⸗ 
ſterey⸗Ambt / um ſolches Uns unterthaͤnigſt zu hinter⸗ 
bringen / angezeigt werden. 


M 3 a: 


* 94 IE 
NI. 


Des Scharff⸗Richtere und Waſen⸗Meiſtere / 
ſo fie Luder haben / ſollen bey Straff Io. fl. Uns 
ſerm jedes Orts ſeyenden Jaͤger ſolches anzeigen / und 
ihme an den Orth / wo die Luder⸗Plaͤtze ſeynd / lief: 
fern / dahingegen die Forſt⸗Bediente / auſſer ſolchen 
Orthen / keine entlegene / um dem Waſen⸗Meiſter muthz⸗ 
willig Ungelegenheit zu verurſachen / anweiſen / auch 
bey Straff 10. fl. Wie dann auch / ſo etwan jemand 
einem Jager / oder wer deſſen Erlaubnus hat / eine 
Wolffs⸗ oder Marter⸗Fall nehmen wurde / oll der ſel⸗ 
be / und all andere / fo davon Wiſſenſchafft haben / 
und es nicht anzeigen / um eine nahmhaffte Geld⸗Straff 
angeſehen / oder auch am Leib geſtrafft werden. Und 
weilen auch bißhero / denen Forſt⸗Knechten die auf 
Woͤlffe und Füchfe aus gelegte Herrſchafftliche und eige⸗ 
ne fällen / oͤffters entwendet worden; Als befehlen 
Wir hiemit / um ſolche Dieberey deſto ehender an Tag 
zu bringen / daß die Forſt⸗Knechte jedesmahl denen 
Schultheiſen und Gemeinden / in deren Gemarckungen 
ſelbige die Fallen legen / ein ſolches und die Gegend an⸗ 
zeigen und bekandt machen / worauff dann / wann ſolche 
entwendet und geſtohlen werden / ſothane Gemeind ſel⸗ 
bige zu erſetzen ſchuldig ſeyn ſolle. Se 


Jedoch ſoll auch von denen Jaͤgern / bey Verluſt 
ihrer Dienſten / kein Betrug oder Argeliſt hierunter ge⸗ 
braucht werden. 

XCII. 


ENSIE 
XcH. 
Vom Teder- Mildprett, 


NL das Feder Wildprett belanget / als 
V fFaſanen / Auer⸗ und Birck⸗Hahnen / Haſel⸗ 
Huͤner / und Reyer / ſo ſoll die Ausnehmung deren 
jungen / Verderbung deren Eyer / bey 10. fl. Straff / 
alles uͤbrigen aber / als von Feld-Hüner / wilden 
Enten / Wachteln / und dergleichen Wild- Vögeln 
linter 5. fl. nebſt dem Fah⸗Guͤlden / verbotten ſeyn. 


Wurde ſich aber jemand unterſtehen / von Feder⸗ 
Wildprett etwas zu ſchieſſen / fo ſoll der Thaͤter das 
erſtemahl / mit nachgefegter ohnabloͤſiger Straff / nebſt 
Abnahm des Gewehrs und Erfegung aller Koſten / an⸗ 
geſehen werden / als nemlich: 


Wegen eines Faſanens mit 30. 
Anerhans 20. 
Trap penn RN: 30 
Cranichs 5 Io 
Birckhans 10. 
Haaſelhuns 5 
Wilden⸗Schwans > 20. 
Reygers ‘Io 
Wilden Enten | 10 Io. 
Feld⸗Huns ei | 10. 


Schnepffens / 


EEE 


Schnepffens / Wachtel / wilden Tauben / Kramets⸗ 
Vogels und dergleichen / von jedem I. fl. 


Lieſe ſich aber jemand in dergleichen zum zweyten⸗ 


oder mehr mahlen betretten / ſollen / der / oder dieſelben / 
denen Wildpretts⸗Dieben gleich abgeſtrafft werden. 


Ingleichem ſoll das And⸗Vogel ludern / und atzen / 
in Waͤldern und alt⸗Waſſern / Bogelſehneiſen an⸗ 
richten / Drat⸗Schlingen vor Auer⸗ und Birckhanen / 


auch Stellung der Ruͤcken / auf Schnepffen / Haaſel⸗ 
und Feld⸗Huͤner / oder dergleichen / als wodurch das 


hohe Feder⸗Wildprett hinweg gefangen / und eraͤſet 
wird. Und zwar auch von denen jenigen / welche in 
Unſeren Landen der kleinen Jagd berechtiget ſeynd / 
gaͤntzlich unterlaſſen werden. m 


Dafern auch jemand auf Schnepffen oder Vögeln 
zu ſtellen / durch Vertraͤg / oder ſonſten befugt waͤre / 
ſo ſoll doch ſolches anderſter nicht / als mit Ruͤcken oder 
Schlingen von 3. oder hoͤchſtens 4. Pferds⸗Haaren 
ſtarck / verſtattet ſeyn / unter Verluſt ſeines Rechtens / 
wer dargegen thut. 

Vorſtehende Hund zu gebrauchen / ſoll zwar er⸗ 
laubt ſeyn / jedoch daß anderſt nichts / als die Hanen 
dar fuͤr zu ſchieſſen. | | 

Treib⸗Zeug und Tyras aber / ſollen / bey Ver luſt 
der Jagd gaͤntzlich verbotten ſeyn. | 1 
XCIII. 


EI IR 
XCIII. 


Nd demnach Wir bißhero verſpuͤhret / daß 
die abgangene oder abgeſchaffte Huͤner⸗Faͤngere / 
oder deren Jungen / in Unſern Landen / indem fie mit 
denen Patenten herum gangen / nach wie vor Huͤner 
gefangen / Haaſen geſchoſſen / und ſelbſt verhandelt / 
Uns mercklichen Schaden gethan. Als ſoll ins kuͤnff⸗ 
tig kein Huner- Sänger mehr ohne Unſeren Befehl / 
oder Unſers Ober⸗Jaͤger⸗Meiſters Schein (welchen 
fie viertel Jahrs weiß allda zu hohlen) paſſirt werden / 
auch / fobalden einer abgehet oder abgeſchaffet wird / 
denen Ober⸗Beambten / worunter der Abgeſchaffte 
geftanden / wegen des beſorgenden Unterſchleiffs / be⸗ 
hoͤrige Notification geſchehen. 


Es ſoll ſich aber kein Beambter unterſtehen / weh⸗ 
render ſolcher Vacanz ſich des Huͤner⸗Fangens und 
Haaſen⸗Schieſſens zu bedienen / bey Vermeydung Un⸗ 
ſerer Ungnad und Straff. 


ÄCIV, 


5 Unſere Unterthanen insgemein / wann 
ſolche in Strichen und Verlehnungen / nach wil⸗ 
den Tauben / Gramets⸗ und andern Woͤgeln⸗Heerde 
aus zuſchlagen begehren / ſich bey Unſer em jedes Orths 
ſeyendem Forſt⸗Meiſter 9 Ober⸗Foͤrſter . 

8 melden 


BE KR 


melden / und auf beſchehene Verwilligung / was ih⸗ 
nen vor Zins auferlegt wird / nicht allein richtig be⸗ 
zahlen / ſondern auch die Unterthanen des Ober⸗Ambts 
Heydelberg die Gramets⸗ oder Wachholder⸗Voͤgel / und 
Tauben / fo fie zu verfauffen gewillet ſeynd / zuvor: 
derſt zu Unſerer Hofhaltung kaͤufflich bringen / und 
anderſt wohin ehender nicht tragen / noch verkauffen / 
man haͤtte dann derſelben nicht ei hie Worauff 
Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte fleiſſige Acht zuhaben / daß 
ſolches beſchehe / und wo etwa einer obigem nicht nach⸗ 
gekommen / und er dappet wuͤrde / folk der ſelbe mit 2. fl. 
Straff angeſthen werden. | 


Damit auch die Grammets⸗Voͤgel / Wein⸗Dro⸗ 
felen und Meer -Amfelen / wann fie in Herbſt⸗Zeit ge 
ſtrichen kommen / ihre Nahrung in hiefigen Landen 
finden / und den Winter über haben mogen. Als wer⸗ 
den Unſere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Foͤrſtere und Forſt⸗ 
Knechte hiermit ernſtlich erinnert / nicht zu zu N 
daß die Vogel⸗Beer⸗ und Els⸗Beer⸗Bäume in Unſern 
eigenthumlichen ſo wenig / als in deren Unterthanen Ge⸗ 
holz und Buͤſchen / wie ingleichen die Wachholter⸗Bu⸗ 
ſche / von Unſern Unterthanen / Weyd⸗Jungen / Hir⸗ 
ten und Schaͤffern / abgehauen oder verbrannt werden / 
fondern ſolche ſcharff geheget bleiben / und ſollen auch 
an denen Orthen / wo die Vogel⸗Heerde nach obmen- 
tionirten Voͤgeln ausgeſchlagen werden follen/ die 
Wachtholder⸗Strauche / mit denen daranhangenden 
Beeren aufs ſchaͤrffeſte befriediget bleiben. Zu dem Ende 

dann 


* ( 99 „8 


dann ſolche Revieren / von denen Vogel⸗Faͤngern / alle 
Jahr zum Voͤgelfang in Zeiten abgehenckt werden ſol⸗ 
len. Wer nun dergleichen Vogel⸗Beeren⸗ oder Elß⸗ 
Beeren ⸗Baͤume abhauen / beſchaidigen oder ver derben 
wird / ſoll uns zur Straff erlegen 5 fl. 


Dier jenige welcher an denen zum Vogel⸗Heerth 
deſtinirten adgehenckten / und verbottenen Revieren / 
Wachtholter⸗Büſch abhauen oder die Wachtholder⸗ 
Beeren abzuſchlagen ſich gelüften laſſen wird / 

I. 2. 3. 4. 5. f 


Solte aber ein ſolche Reviere um den Vogels 
Heerth von denen Weydt⸗Buben / Hirten / und Schaͤf⸗ 
fern heimlicher Weiß angeſteckt / die Wachtholter⸗ 
Straͤuche verbrannt / und dardurch der Vogel⸗Fang 
ruinirt werden / fol die gantze Gemeind / worinn der 
Vogel ⸗Heerth gelegen und ausgeſtellet worden / mit 
harter Straff angeſehen werden. 


Er XCN, 


Ach Lerchen und auf Finden auszuſchla⸗ 
gen / wollen Wir denen Beambten / die ſolches 
bißhero hergebracht / erlauben / doch daß dieſelbe ſich 
deſſen in der Fruͤhlings oder Wiederſtrichs⸗Zeit enthal⸗ 
ten / auch keine Nacht⸗ oder Streich⸗Garn / noch we⸗ 
niger die Unterthanen zur Frohnde dar zu gebrauchen / 
bey Vermeidung arbitrariſcher Straff. 
N N 2 XCVI, 


EX 100 IB 
XCVI. 


89 Ele Falcken / Blau⸗Fuße / Habbiche und 
1 Habichlin / auch andere dergleichen Voͤgel / ſo 
gefangen werden / ſollen Unſeren Falckonirern / 
oder denen Wir ſolche anzunehmen befehlen / gelieffert / 
dargegen aber nach Befinden und Gattung der Vogel / 
eine Recompenz gereichet werden. Hiebey wollen Wir 
aber / daß obgemeldte Boͤgel und Genuͤſte nicht durch 
muthwilliges Geſindlein verdorben / und umgehauen / 
ſondern Unſern Falconirern / oder andern / die es an⸗ 
gehet / angezeigt / wo aber ein dergleichen Verbrecher 
wis wurde / ſoll er mit Io fl. Straf angeſehen 
werden. RR | 


Was die Melanen anbelanget / ſollen dieſelbe / wei⸗ 


len fle keinen Schaden thun / nicht ausgenommen / 
Stein ⸗ Adler aber / auch Stock Gaper / und 


dergleichen unnuge und ſchaͤdliche Vogel / ſollen vertil⸗ 


get / und demjenigen / ſo eine Klaue bringet / ei⸗ 
ne Recompenz 28 werden / nach der in fine afk- 
girten Schieß⸗ Ge ds⸗ Specification. 


XCVII. 


Ex 101 KB 
XCVII. 


Von Haltung der Herrſchafſtlichen Hun⸗ 
den / ingleichem Schaͤffer⸗ und andern Hun⸗ 
den / wie ſolche mit Pengel ver ſehen / und wann 
ſie Schaden thun / die Straffen angeſetzt 
werden ſollen. 


Wen Unſere Unterthanen / Muͤllere / Hof⸗ 
8 leute / Waſen⸗Meiſtere ꝛc. welche Herrſchafft⸗ 
liche Hunde zu unterhalten ſchuldig ſeynd / ver mercken / 
daß ſolche Hunde / ohne der Unterhaltere Schuld / abneh⸗ 
men / ſollen fie ſolches alſo fort denen Forſt⸗Meiſtern / 
Ober⸗Foͤrſtern oder Forſt⸗Knechten anzeigen. Wo fie 
aber einen / oder mehr derſelben Hunden / ſo ihnen ge⸗ 
lieffert werden / liederlich verderben / oder aus Negli- 
genz entkommen laſſen wurden / fo ſollen fie für einen 
Jagd⸗Hund | 107 fl. 


Vor einen Engliſchen Hund 20. biß 30. fl. auch je 
nach Gelegenheit / ein mehrers be 


Sie ſollen auch ſolche Hunde nicht mit ſich in die 
Wälder / oder Felder nehmen / alle ungewohnliche Ne⸗ 
ben⸗Wege und Schliche vermeiden / auch bey Tag oh⸗ 
ne Quer⸗Bruͤgel eines Bind⸗Knedels dick / da man 
Frucht mit bindet / von Füͤnff viertel Ellenlang / nicht 
ſauffen laſſen / bey Straff | 1: fl. 


N3 Sambt⸗ 


| N 2 KW 
Sambtliche Schäfer ſollen grobe und ſtarcke Hund 
halten / welche Wir noͤthigen falls zur Schwein⸗Hatz 
und Wolffs⸗Jagden gebrauchen koͤnnen / worauf Un⸗ 
ſere Forſt⸗Bediente und Forſt⸗Knechte bey Vermei⸗ 
dung empfindlicher Straff / wohl achtung zu geben ha⸗ 
ben. Es ſollen aber ſolche Schaaf⸗Hunde / doppelt / 
als mit einem Quer⸗Bruͤgel / welcher ſeye / wie oben 
gemeldet / und einem Schleiff⸗Bruͤgel von 2. Ellen lang / 
des Tags über gepruͤgelt ſeyn / und von denen Schaͤf⸗ 
fern die vier Monath uͤber / als Mertz / April / May 
und Juni geführt werden / bey Straff 3. fl. fo viel⸗ 
mahl / als einer erdappet wird. | 


Auch ſollen die Metzgere ihre Hunde an Stricken 
durch die Waͤlde fuͤhren / es ſeye dann / daß dieſe in 
wuͤrcklichem treiben des Viehes gebraucht werden: 
Wer deme nicht nachkommet / ſoll Uns jedesmal auf 
Bet retten im Feld 1. fl. mit 2. fl. aber / wann er im 
Wald alſo angetroffen wird / Straff verfallen feun/ 
dem Forſt⸗Knecht aber , fl. erlegen. 


Wann auch ein Hund eine alte Sau fangen wuͤrde / 
iſt die Straff 20. fl. von einem Wild-Kalb oder Friſch⸗ 
ling II. fl. vom Rehe Io. fl. von einem Haaſen 
oder Feld ⸗Hun ic. Io fl. und dem Forſt⸗Knecht 
der Fah⸗Guͤlden / nach Ermeſſigung / wie im 22. Artic. 
eingefuͤhret / verfallen. 


Auch ſollen bey Vermeidung gleichmaͤſſiger Straif 
die Unterthanev ihren eigenen Hunden n 
| 5 


EI 103 KR 


11 von obiger groͤſſe anhaͤngen / und ſolche nicht ge⸗ 
iſſentlich mit ſich in die Felder und Waldungen bey 
Straff I. fl. ſo offt ſie angetroffen werden / lauffen 
laſſen. Worauff die Forſt⸗Knechte wohl achtzugeben / 
maſſen in Uberweiſung einiger Saumſecligkel / fe ſelb⸗ 
ſten dieſe Straff erlegen follen. | 


SACVHE 


Niere Forſt⸗Bediente haben auch gute 

Sorg zu tragen / daß die junge Obſt⸗Baͤume in 

denen Waldungen / als wovon das Wildprett feine 

Nahrung mit haben muß / gaͤntzlich verſchonet und ſte⸗ 

hen gelaſſen / und ſoll der Verbrecher jedes mahl mit 5. 
fl. Straff angeſetzen werden. 


| xcIXx. 
enn demnach auch durch die Schaͤfereyen 


und deren unordentliches uͤber ſchlagen / und be 
treiben / denen Wildfuhren nicht geringer Schaden zu⸗ 
gefügt wird / und viele des Triebs wegen gar keine 
rechte Befuͤgnus haben. So wollen Wir / daß hinfuͤh⸗ 
ro / wann ſo wohl Unſere eigene / als andere Unſern 
Unter thanen angehoͤrige Schaͤſereyen / Auen / Wör⸗ 
ter und Weiden verlehnt werden / ſolches Un⸗ 
ſerm Ober ⸗Forſt⸗Anmwt angezeigt / damit jedes⸗ 
mahls von Unſeren Forſt⸗Bedisiten h mit 
| arzt 


EX 104 VB 


dar zu gezogen werden moͤge / auf daß / was Linferer 
Wildſuͤhr ſchaͤdlich / beobachtet / und kein Schaden zu⸗ 
gefügt / auch ob die gemeinden oder Privat Perſonen 
0 Schaaf⸗Triebs berechtigt ſeyen / zugeſehen wer⸗ 

en moge. x 


Wer nun deſſen gar nicht berechtigt iſt / der ſoll 
ſich deſſen gaͤntzlich enthalten / bey Straff 30. fl. und 
den Schaden erſetzen. Im uͤbrigen ſollen die gehaͤgte 
Waldungen mit Schaaf⸗ und Gaiß⸗Trieb gang 
lich verſchonet bleiben. Welches auch bey denen Herr⸗ 
ſchafftlichen und gemeinen Schaͤfereyen zu beobach⸗ 
ten. | 


E. 


Von Wild⸗Hägen / Verzaͤumung ver⸗ 
bannter Waͤlder / Wildpretts⸗Fuhren / 
und andern Frohnen. 
88 Uns der mehrer Theil Unſerer Un⸗ 
terthanen Frohnd zu thun ſchuldig. Als gebuͤh⸗ 
ret ihnen ſonderlich auch die Wald-Higen / Guͤther / 
und verbannte Waͤlde zu vermachen / nothwendige Baͤu⸗ 
me auszugraben / Saltz Lacken und Traͤncken / zu rau⸗ 
men / und was ſonſten die Nothdurfft erfordert. Dero⸗ 
wegen Unſere Forſt⸗Meiſtere / und Ober⸗Foͤrſtere fleiſſig 
Achtung geben ſollen / daß ſolches alles zu rechter 341 en 
| ihne 


Boy 


ihnen gebuͤhrlich geleiſtet werde. Und ſolſe zu beyden 
Selten der Wald⸗Haͤgen auf zehen Schritt kein Holtz 
abgehauen / und bey 25. Schritten nicht gereitet / viel⸗ 
weniger dieſelbe zerriſſen / oder Holtz davon getragen 
werden / bey Straff 2 fl. Auch ſollen die Thüren 
auſſerhalb dem Baum⸗Reutel / ſo viel moglich al⸗ 
lein von Aeſten / und nicht von Staͤmmen gemacht / und 
der Gipffel verſchonet werden. 


Auch ſollen Unſere Jaͤger⸗Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗ 
Foͤrſtere und Forſt⸗Knechte bey ihren Pflichten und 
Eiden hierob ſtreng halten / und Sorge tragen / 
daß kein Stumpff auſſerhalb des Hagens / ſtehen bleibe / 
ſondern auf den Boden geraumt werde. 


Cl. 1 


Bener maſſen ſollen die auf gehauene Birſch⸗ 

Wege und Richt⸗Stetten in dem Leib⸗Gehaͤg / und 
ſonſten / ſo jemand dieſelbe durch Holtz⸗Faͤllung verwuͤſtet / 
von Ihnen ſo gleich wieder aufgeraumet / und in vorigen 
Stand gebracht werden / wer ſolches nicht beobach⸗ 
tet / und betretten wird / ſoll jedesmahls zue Straf 
erlegen Ne 


EX 106 X 
CI. 


ren bißhero wegen langſamer Yber- 
fuͤhrung des Wildpretts viele Klagen einkom⸗ 
men / ſo wollen wir / daß hinkuͤnfftig Unſere Be⸗ 
ambte / Schultheiſſen oder andere Bediente / fo die 
Uberliefferung des Wildpretts zu thun und befoͤrder⸗ 
lich ſeyn konnen / daran ſeyn / und acht haben ſollen / 
daß durch Unſere Unterthanen ſolches jedesmahls 
ſchleunigſt fortgefuͤhret / und alſo noch friſch uͤber⸗ 
bracht werden moͤge. Wie dann / ſo obigem nicht nach⸗ 
gelebt wuͤrde / und eine Verabſaumung geſchiehet / 
jedesmal eine nahmhaffte Straff / befindenden Dingen 
nach / nebſt Bezahlung des verdorbenen Wildpretts / 
erfolgen ſolle. f | 


Gi 
Von Saltz⸗ Lacken. 
O Wir Saltz⸗Lacken haben / ſollen die 
0 Hirten bey 300. Schritt mit dem Viche davon 
bleiben / und im Fall deren eine von denſelben ausge⸗ 
aͤtzet würde / ſollen fie ſolche zu repariren ſchuldig ſenn / 


da es aber vorſetzlich geſchehe / ſollen ſie nebſt der Re- 
paration 3. fl. zur Straff erlegen. 


Auch 


BI 107 KM 


Auch ſollen zu allen Seiten der Saltz lacken auf zoo. 
und mehr Schritt / jedoch denen Gemeinden und Unter⸗ 
thanen / an ihrer Gerechtigkeit ohnnachtheilig kein Holtz 
gehauen / noch gereitet / weniger dieſelbe zerriſſen / oder 
e e wer den / bey Straff / wie vor⸗ 
geme dt. | ö 


Nachdeme es auch mit Schlagung der Saltz⸗La⸗ 
cken ſehr unordentlich bißhero zugegangen / alſo / daß 
theils Lacken erſt im Majo, theils gar mitten im Soier 
geſchlagen worden / da doch ſolches zeitlich / und zwar me- 
dio Febtuatii, um das Wildprett beyzuhaͤlten / geſchehen 
ſolle / ſich auch ergibt / daß denen Forſt⸗Bedienten 
das dar zu noͤthige Saltz / ohne vorherigen Special. Be⸗ 
fehl von Unſerer Hof⸗Cammer nicht verabfolget wer⸗ 
den wolle. ty 

So wird hiemit befohlen / damit fo wohl Unſere 
Hoff⸗Cammer / nicht ſo vielfaͤltig ohnnoͤthige Muͤhe 
in Anweiſung des Saltzes / als auch die Forſt⸗Be⸗ 
diente ſich keines wegs wegen einiger Verſaumnus zu 
excufiren haben. Daß die verrechnete Bediente aufan⸗ 
melden der Forſt⸗Knechte / gegen Übergebung einer 
von dem Forſt⸗Meiſter oder Ober⸗Forſter Pflicht⸗ 
maͤſig aufgeſetzten Verzeichnus der Ordinari „Laden / 
woruͤber der verrechnete Bediente in ſeiner vorigen Rech⸗ 
nung nachzuſehen / wovon ſie Forſt⸗Bediente ein Exem⸗ 
plar zu Unſerem Ober⸗Forſt⸗Ampt einzuſchicken / das 
noͤthige Saltz mit SEINE Vermiſchung von Lai⸗ 

er 2 | men 


RX 108 0K 


men oder Ruß / ohne weitern Aufenthalt abgeben 
ſollen / und zwar auf jede Lacke ein Simmern Saltz / 
da aber einige an Orten und Enden wo es viel Wild⸗ 
prett hat / des Jahrs zweymahl / oder gar neue Saltz⸗La⸗ 
cken geſchlagen werden muͤſten / ſollen deßwegen die Forſt⸗ 
Bediente / wie gedacht / gleichfals eine Pflicht maͤſige 
Specification zii Unſerer Hof⸗Cammer / und Ober⸗ 
Forſt⸗Ampt einſchicken / worauf die weitere Verord⸗ 
nung ohnverzuͤglich geſchehen ſolle. | 


Damit aber auch mit dem abgebenden Saltz kein 
Unter ſchleiff vor gehe / ſollen die Forſt⸗Knechte allezeit 
jemand vom Gericht zu Reparirung der Lacken verlan⸗ 
gen / und da einer auf ein oder anderen Fall / hierun⸗ 
ter eines Betrugs überführt würde / ſoll der ſelbe ohne 
alle Gnad caflırt ſeyn. | | 


CIV. 


Von Verhaͤg⸗ und Verzaͤunung der Un⸗ 
terthanen Felder / auch Verhuͤtung der 


Fruͤchten. 


Ir wollen zwar hiemit gnaͤdigſt verwilligt 
haben / daß die Unterthanen ihre erlaubte Guͤ⸗ 

ther mit Zaͤunen ver machen / und vergraben mögen / 
doch ſollen die Häge oder Zaͤun oben nicht ſpitzig ſeyn / 
auch nicht Lücken haben / dardurch dem Wild im Hin⸗ 


kr 


By 109 0 


über ſprüagen Schaden begegnen koͤnnte / bey Straff 
der darwieder handelt 5. fl. Dafern aber ein Hirſch 
ſich wuͤrcklich ſpiſſete / oder ſonſten zu ſchanden gienge / 
ſoll die Straff ſeyn 20. fl. von einem Thier To, fl. und 
von einem Rehe F. fl. 


N 


e Verhuͤtung der Früchten belangend / 
e koͤnnen wir geſchehen laſſen / daß die Gemeinden 
von Zeit an / wann die Fruͤchten beginnen in die Ae⸗ 
ren zu ſchieſfen / biß zu Einfuhrung ſelbiger / Vorm Ge 
wild / entweder durch ſonderliche Hüter / oder unter fich 
Umwechslungs⸗ weiß verhuͤten laſſen; Es ſoll aber da⸗ 
bey alles Schieſſen hiemit gaͤntzlich und bey Straff 
verbotten ſeyn / auſſer mit Piſtolen / Terzerolen oder 
Sack⸗Puffer ten / warum fie ſich bey dem nechſten 
Forſt⸗Knecht bey Straff 5. fl. zuvor anzumelden / ſo 
aber nicht mit Kugel oder Schrodt geladen werden 
ſollen. Geſtalten auch derjenige / bey welchem 
Kugel / Schrodt / oder ſonſt tödlich Geſchoß nur 
gefunden wird / eo ipfo in Io, fl. Straff verfallen ſeyn 
ſoll. Es ſollen auch zur Abſchuͤchterung kleine 
Steuber / und andere geringe Bauren⸗Hunde / 
wie in folgendem Artic. 106. enthalten / zwar erlaubt 
ſeyn / doch daß die hier zu beftellte Keute oder Huͤtere / 
ſolche an Stricken mit ſich hinaus führen / und nicht 
ſonſten lauffen / und dem Wildprett nachſetzen laſſen / 
oder es zu beſchaͤdigen ſuchen. 

O3 Hinge⸗ 


K ( 0 / 


Hingegen da gedachte Huͤtere jemand / ſo dem 
Weydwerck oder Wildprett ohnerlaubter Weiß / auf ein⸗ 
oder andere Wege nachſtellete / gewahr wuͤrden / es 
bey ihren Pflichten Unſerm Forſt⸗Meiſter / Ober⸗ 
‚Sorfter oder Forſt⸗Knecht ſelbigen Orths anzeigen. 


Zu welchem Ende die abſonderlich beſtellende Huͤ⸗ 
tere von denen Schultheiſſen / in Beyſeyn der Forſt⸗ 
Knechten jedes Orths / darüber in Geluͤbd genommen / 
denen Gemeinden aber / welche die Huth unter ſich Um⸗ 
wechslungs⸗weiß verrichten / von denen Ober-Aemb⸗ 
tern obiges ſcharff / und bey Straff / wohl vorgehalten 
und eingebunden werden ſolle. 2 8 


Es iſt aber auch hiebey Unſer gnaͤdigſter Will und 
Meinung / daß in denen Fruͤchten / ſo lang ſie noch 
im Feld ſtehen / von niemand / er ſey wer es wolle / 
bey nahmhaffter Straff / wie Artic. 14. gemeldet / ge 
hetzet werden ſoll. 


CVI. 


y damit das Wildprett nicht gar ver⸗ 
jagt / oder gefangen werde / ſollen der Hirten 
Hunde entweder nur von der Höhe von; Ellen / oder 
ſo beſchaffen ſeyn / daß dardurch dem Wild / ſonder⸗ 
lich denen jungen Kaͤlbern / und Friſchlingen kein Schade 
zugefuͤgt werden koͤnne / bey Straff Eines Guldens. 
Deßgleichen ſollen Feld: und air = oder 

| 2 huͤtzen 


Ei II 


Schuͤtzen nur auf hoͤchſte 2. kleine Steuber vorge 
dachter Groͤſſe allein des Nachts dem Wildprett nach⸗ 
zuhetzen / und es alſo aus denen Fruͤchten zuvertrei⸗ 
ben / zugelaſſen ſeyn / ſelbige aber morgens allwegen 
mit ſich wieder nach Hauß nehmen. Bey Straff Ei⸗ 
nes Guldens / und falls ein gröfferer Hund dabey 
gefunden wuͤrde / ſoll der Forſt⸗Knecht dafuͤr angeſe⸗ 
hen werden. | 


Auch ſoll hiebey das Schieſſen / auſſer mit Piſto⸗ 
len / Tertzerolen / und Pufferten / wie oben gedacht / 
gaͤntzlich verbotten ſeyn. Wie nicht weniger denen jeni⸗ 
gen / welche ſich mit Rohren / ſonderlich an Orten / 
wo damit Schaden geſchehen kan / betretten laſſen / 
die Rohr abgenommen / und befindenden Dingen nach 
abgeſtrafft werden. | 4 


VII. 


Mil nichten aber ſollen die Gemeinden mit 
ihren Hunden zuſammen thun / und alſo das 
Wildprett gar verjagen / bey hoher Straff / worauff 
dann Unſere Forſt⸗Knechte / daß deme nachgelebt / 
und kein Unterſchleiff gebraucht werde / acht geben 
ſollen. Und wo ſie einen Übertretter antreffen / den⸗ 
ſelben alſobald Unſerm Ober⸗Jaͤger⸗Meiſterey⸗Ampt 
anzeigen; Dafern aber einer dergleichen Ubertrettung 
ver ſchweigen / und nicht anzeigen wurde / man aber 
es 


By rr KB 


es doch erführe / ſoll er deswegen um 10. fl. oder je 
nach Beſchaffenheit / exemplariſch abgeſtraffet / auff 
zweytes betretten aber / gar abgeſchaffet werden. 


C VIII. 


Nd nachdem ſich bißhero die Unterthanen / 
wann ſie zu denen Jagden / ſonderlich zu dem 
Wolffs⸗Jagen / erfordert worden / gar unfleiſſig eingeſtel⸗ 
let / auch theils gar nicht / andere aber gar ſpaͤth kommen / 
oder aber zum Gebrauch nicht tuͤchtige junge Leuthe / 
und Kinder ſchicken / womit nichts auszurichten / und 
nur vergebliche Muͤhe und Koͤſten verurſachen; Als iſt 
Unſer Befehl / daß hinfuͤhro die jenige Orte / ſo zu 
dem Jagen / ſonderlich dem Wolff⸗Jagen beſchrieben 
werden / brauchbare Lauthe ſchicken / und ſich zu der be⸗ 
ſtimmten Zeit einfinden; Die dar wieder handlen ſollen / 
und zwar der / ſo ſich gar nicht einfindet / und einen Tag 
ausbleibet / mit 47. kr. einen halben Tag 22 kr. zwey 
Stund mit 10. kr. Straff angeſehen werden. Worge⸗ 
gen ſie nichts anderſt / als erhebliche glaubhaffte Urſa⸗ 
chen entſchuldigen mogen. 


Und ſoll zu beſſerer Beobachtung der etwan aus⸗ 
gebliebenen / Unſer Ober⸗Jaͤger⸗Meiſter / durch den 
Jagt⸗Schreiber / oder da derſelbe nicht zugegen / durch 
andere Forſt⸗Bediente / in Beyſeyn des anweſenden 
Beambten / die Unter thanen taͤglich abzehlen N 2 

eſto 


enz ne 
deſto gewiſſer zu ſeyn / wer in Zeiten erſchtenen / oder 
ſich etwa wieder abgeſchlichen. 


Wann auch ein Schultheiß einen Unterthanen / ſo 
zum Jagen beſtellt iſt / verhaͤhlen wird / ſo ſoll er / der 
Schultheiß 3. fl Straff erlegen. Hingegen ſoll auch 
achtung gegeben werden / daß die Forſt⸗Bediente nie⸗ 
mand aus FEreundſchafft / oder ſonſten gegen Vereh⸗ 
rung / bey Vermeidung gleichmaͤſſiger Straff / dimir- 
tiren. 


Es ſollen aber auch die Jaͤgere die Unterthanen 
micht übel cractiren / es wäre dann Sach / daß einige 
Anterthanen ſich gantz freventlich gegen die Jaͤgere 
5 boiled und ihnen trotzige / und unnuͤtze Wort geben 
wi rden. a 


Nachdeme man auch bißhero wahrgenommen / 
daß um deßwegen unter denen Jagd⸗Leuthen groſſe 
Unordnungen und Nachlaͤſſigkeiten entſtehen / weilen 
kein Beambter zugegen / weniger die Specificationes 
eingelieffert werden. 


Als ſoll hinfuͤhro wann gejagt wird / nicht allein 
von jedem Ober⸗Ambt ein Beambter mit denen zur 
Jah beſchriebenen Leuthen geſchickt werden / um ſolche 
nebſt einer General - Ver zeichnus zu uͤberlieffern / und 
jedesmal bey der Abzehlung mit zugegen zu ſeyn / unter 
20. fl. Straff / ſo das Ober⸗Ambt zu erlegen; Son⸗ 
dern es hat auch jedes Schultheiß allezeit eine 


Speci- 


“ a KR 


Specification, wie viel Perſohnen aus feinem Orth aufs 
Jagen kommen ſollen / mitzuſchicken / fo dem Jagd⸗ 


Schreiber oder Ober⸗Jaͤger einzuhaͤndigen / bey Straff 
ſedesmahl 5. fl. 28 . e 


* 


2 * I X. 


5 maͤnniglichen / es ſeyen Unſere Diener / 
Unterthanen / oder Hinder ſaßen / ſchuldig und ver⸗ 
bunden ſeyn / ſo Uns im Jagen / Hagen / Waͤld⸗ und 
Hoͤltzern / Stein⸗Gruͤben / Fiſch⸗Waſſern / Forſt⸗ 
Nutzungen / Dienſtbarkeiten und anderen / wie es 
Nahmen haben mag / etwas Eintrag oder Schaden 
geſchehen / ſolches Unſerm jedes Orths habenden Be⸗ 
ambten / e Ober ⸗Foͤrſtern / oder je 
nach Gelegenheit / auch Uns / oder Unſerer Hof⸗ 
Cammer / bey Vermeidung Unſerer Un⸗ 
gnad und ſchwehrer Straff / an⸗ 
zuzeigen. 


e 


5 2 * ns IM 
eee ee eee ee e 


Vierter Sheil / 
Von Fiſchereyen. 

1 0 „ 

9 Achdem eine Zeithero nicht allein vielfaͤlti⸗ 


J ge Klagen geweſen / ſondern auch die taͤgli⸗ 
che Erfahrung noch bezeuget / daß die Fiſch⸗ 
Waſſer hin⸗ und wieder an Fiſchen abnehmen / und 
weniger Fiſch / als vor Jahren / geben / welches ohne 
Zweiffel guten theils daher erfolget / daß ſelbige Waſ⸗ 
er nicht fleiſſig und ordentlich gehaͤget / ſondern bald zu 
rechter / bald zu Unzeit darinnen gefiſchet / der Saw 
men dadurch eroſet / und ausgefangen / auch wohl gar 
manniche Laiche ver derbet wer den / welches aber biisig 
nicht geſtattet / ſondern nach Moͤglichkeit gewehret / 
gute Deonung gehalten / und ſolche Anſtellung ge 
macht werden ſolle / damit die Waſſer vor weiterem 
Abgang verhuͤtet / und wieder in Uff nehmen und meh⸗ 
rere Beſaamung gebracht werden. 5 


Als ſollen Unſere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗Föͤrſte⸗ 
re / Herrn⸗Fiſcher / oder die jenige Bediente / denen 
die Aufſicht der Baͤchen unter anderen mit anbefohlen 

a 353 iſt / 


Ei uns KM 

iſt / moglichften Fleiſſes Achtung geben / daß ohne the‘ 
Vor wiſſen keine Fiſcherey vorgenommen / die Bäche 
von Schilff und Rohr / Schlam und Fluthen fleiſſig 
gefaͤubert / und von denen Unter thanen die Wieſen⸗ 
Waͤſſerung ſolcher Geſtalt gebrauchet / daß die Baͤche 
nicht Schaden leiden und eroͤſet werden. 

Nicht weniger füllen auch die Muͤller / wann das 
Waſſer zu Bau⸗ oder Repatirung der Muͤhlen noth⸗ 
wendig abgeſchlagen werden muß / ſolches vorher / um 
die Fiſch zu fangen / behoͤr iger Orten anzeigen. Und 
foflen Unſere Forſt⸗Bediente / wann ſie einen oder an 
deren / der hierwieder handelt / antreffen / oder er⸗ 
fahren / ſelbigen Unſerm Beambten / damit ſie gebuh⸗ 
rend abgeſtrafft werden / alſobalden anzeigen. 


CI. 


5 ſonderlich die Forellen⸗Baͤche nicht 
alſo abgeſchlagen werden / daß dadurch die Fiſche 
groß und klein zugleich weggefangen / ſondern ſedes⸗ 
mahls / damit die Bäche beſaamet bleiben / die kleine 
darin gelaſſen werden / worauf Forſt⸗Bediente und 
Gh Fiſcher aufs fleifligfte Achtung zu geben 
6 en. 5 


EXIE 


Ei WR 
Alk | 2 
& DU man kein Weyden⸗Erlen⸗ und ander 
Holtz in ſolchen Waͤſſern von denen Wurtzlen ab⸗ 


hauen / einfaͤllen / noch ſchlaͤmmen / damit die Fiſch und 
Krebs ihren Stand und Haab behalten mogen / bey 


— 


CRIII. 


© DU keinem / fo er nicht eigene / oder Bes 
> ſtand Waͤſſer oder Baͤche / auch beweißlich im 
Herkommen / in ſolchen Buͤchen oder Waͤſſern zu fi⸗ 
ſchen hat / zu keiner Zeit zu fiſchen oder zu krebſen ge 
ſtattet / ſondern ſo einer bey Tag daruber erdappet 


wird / mit Fuͤnff Gulden / und bey Nacht noch fo 
viel / auch nach Befinden / und offt widerhohlten 
Verbrechens / denen Wildpretts⸗Dieben gleich / ne 
benſt Refundirung des Diebſtalls / und allen Koſten / ge⸗ 
ſtrafft werden 


Fx lv. 


S ſollen auch Unſere Forſt⸗Meiſtere / 
Ober ⸗Foͤrſtere und Sorfi-Rnechte / ihr gut Auf⸗ 
fehen haben / und Darüber genaue Kundſchaffk machen / 
und halten / daß bey denen 8 und Achte 15 


N n8 - 

Maß von 8. Zollen mit Kopff und Schwantz nicht al⸗ 
lein von denen / ſo einige Dienſtbarkeit in ſolchen 
Waͤſſern haͤtten / ſonder n auch von allen Fiſchern fo eige⸗ 
ne⸗oder Beſtand⸗Waͤſſer haben / eigentlich gehalten / auch 
von denen Fiſchern / ſie ſeyen frembd oder einheimiſch / 
alle und jede Fiſche / ſo ſolch Maaß nicht haben oder 
halten / in ihre Haͤuſer nicht gebracht / noch verſchenckt / 
oder die von jemand erkaufft / ſondern ob die etwan 
ungefehr / und im Mißfang gefangen wuͤrden / alſobal⸗ 
den wieder in das Waller geworffen werden. 


| RM ee 
Eglichen ſoll es auch mit denen kleinen 


edlen Xrebſen / wie auch mit denen Leich⸗-Kreb⸗ 
fen gehalten / und wo die gefangen / wieder ins Waß⸗ 
fer geworffen werden / alles bey Straff / fo offt das 
nicht beſchicht / von 50. Stuͤck 2. fl. die nicht allein der / 
fo die gefangene Fiſch oder Krebs verkaufft / oder hinge⸗ 
ſchenckt / ſondern auch der / ſo ſie / Kauffs⸗ oder ande⸗ 
rer Weiß / von einem alſo annimbt / zu bezahlen ver fal⸗ 
len ſeyn ſoll / und welcher alſo einen oder mehr anzeigt / 


und zur Straff bringt / demſelben ſoll von jeder Straff 


ein proportionirtes gegeben werden. 


CXVI. 


— 


2 ( KR 
CXVL 


Y ffternannte Unſere Forſt⸗Meiſtere / Ober⸗ 
TFoͤrſtere / Forſt⸗Knechte und Herrn⸗Fiſchere 
ſollen auch gute Achtung geben / daß rechte Netze auf 
die Bäche gebracht / zu rechter Zeit gefiſchet / und 
Unſer beſtes jedes mahl beobachtet werde. | 


’ EXVI. | 
Shit der Herrn⸗Fiſcher ſich enthalten 


ſolle / in den / denen Gemeinden zuſtehenden Baͤchen 
zul fiſchen. | 


! Alſo wird hierdurch auch denen Gemeinden ver⸗ 
botten bey 10. fl. Straff / ſich in denen Herrſchafftlichen 
Bãaͤchen nicht betretten zulaſſen. 


Jungleichen ſoll auch das Flachs raͤtzen in denen 
Fiſch⸗Waͤſſeren hiemit ganglich und bey Straff 2. fl. 
verbotten ſeyn. 


Und demnach fich biß dahero zu Unſerm ungnaͤ⸗ 
digen Mißfallen oͤffters geaͤuſert / daß durch die Fiſchere 
auf dem Rhein bey dem Nacht fiſchen / und abſonderlich / 
wann bey anlauffendem Gewaͤſſer das Wildprett ſich 
auf die Hoͤrſte ſalviret / viele Wildpretts⸗Diebereyen 
veruͤbet werden; Als befehlen Wir Unſern Ober⸗ 
Aemptern hiemit ernſtlich / und bey Vermeidung 1595 

| | erer 


* 


W ( 120 6 


ſerer Ungnad / ſambtliche Fiſchere ſolcher geſtalt in 


Pflicht zu nehmen / daß ſelbige / ſambt ihrem Geſind / 
nicht allein des Wildpretts Stehlens ſich zu ent halten / 
und da fie von andern dergleichen ſehen / oder erfah⸗ 
ren wurden / ohnverzuͤglich anzuzeigen / ſondern auch 
kein Geſchoß mit ſich aufs Waſſer zu nehmen / oder 
im Nachen zu haben / maſſen der damit betretten / 
oder ſonſten etwas verſchweigen wird / als ein Wild⸗ 
pretts⸗Diebe ſelber angeſehen werden ſolle. 


CXVI, 


O Bäche / oder Fiſch⸗Waſſer ſeynd / 
welche die Graͤntzen machen / oder entſcheiden / 
da ſolle gute Achtung gegeben werden / daß durch Ver⸗ 
aͤnderung des Lauffs Uns kein Abbruch geſchehe / ſon⸗ 
dern das Waſſer in ſeinem Gang erhalten werde. Wie 
Wir dann abſonderlich Unſeren Ober⸗Aembtern / und 
ſambtlichen Bedienten / in deren Function es einfchlägt / 
ernſtlich und bey 20. Reichsthaler / ohnnachlaͤſiger 
Straff hiemit anbefehlen / ohngeſaumt daran zu ſeyn / 
auch ſonſten an gehorige Orth fleiſſigſt zu berichten / 
und zu erinnern / damit hin und wieder / wo es noͤ⸗ 
thig iſt / ſowohl 15 Obſervirung der im Rhein befind⸗ 
lichen Gold⸗Waͤſchereyen / End - Vögel - Gründen / 
Eiß⸗Bruͤchen / Wuͤrff⸗Gernereyen / Letzten / Sal 
men⸗Gruͤnden / Dämmen / und ſonſten aller übrigen 
Unſeren Rechten und Gerechtſamen / als auch zu, 5 
| a 


* „ 11 008 


bachtung allerhand vorfallenden Exceſſen / Frefflen / 
und Inſolentien / Rhein⸗Graffen angeordnet / und 
dazu ſpeeialiter verpflichtet werden / daß ſie wohl acht 
geben / nichts verhehlen / ſondern alles Adeliter anzei⸗ 
gen ſollen. Wie dann Unſere Forſt⸗Knechte / Au⸗Maͤn⸗ 
ner / und Rhein⸗Graffen bey denen Uns geleiſteten 
Pflichten / hiemit erinnert werden / wo ſie im Rhein 
neue Anlagen / oder einen ſeſten Sand anſichtig und ge 
wahr werden / daß ſie dieſelben ſo bald mit Weyden be⸗ 
ſtecken / und ſolche neue Anlage / Uns zu wenden. 
Dargegen von denen angraͤntzenden benachbarten Uns 
nichts zum Nachtheil / und Schaden bauen / noch ge⸗ 
ſchehen laſſen / ſondern ſolches gehörig ſo bald anzeigen / 
mitnichten aber verſchweigen ſollen. 


2 CRxIx. 


Bun ſich frevelbare Faͤlle begeben / ſo ſol⸗ 
len ſelbige Unſere Forſt⸗Bediente / mit Benen⸗ 
nung des Jahrs und Tags fleiſſig aufzeichnen / weß⸗ 
halben ſie dann ihre ordentliche Frevel⸗ oder Ruge⸗ 
Regiſter zu halten / und dabey gleich mit anzufuͤhren / 
gegen welchen Articul peceirt worden / und abſonderlich / 
wann der Ubertretter gegen den 44. Artic, gehandelt / 
die Qualität des Baums zu gleich mit melden / wie dick / 
und groß / ob er grün / fruchtbar / oder dire und 
abgaͤngig geweſen; Ferners ob der Frevelthaͤtige einen 
Wagen / Karch voll / oder nur ragt Holtz gehabt 1 
. e 


gi nm2 IB 


be / und bey Vermeidung der Caffation , nichts / es 
fene auch ſo gering es wolle / verſchweigen / oder ſich 
deßhalber vergleichen / welche dann bey vor nehmender 
Waldauge / ſo alle Jahr ohnumgaͤnglich / um ſolche 
Zeit / damit dem Landmann an feiner Handthterung / 
und Feldt⸗Arbeit keine Hinder nus geſchicht / zu halten / 
nach dieſer Ordnung abgeſtrafft werden / und zu ſol⸗ 
chem Ende ein Ambt dem andern / die Frevler auf Be⸗ 
gehren zu ſtellen / und zu lieffern / gehalten ſeyn ſoll. 


Geſtalten dann alle in Forſt⸗ Wald: Weydt⸗ 
werds / Jagd⸗ und Fiſcherey⸗ Sachen lauffende 
Rugen / nicht bey denen Aembtern / ſondern bey Un⸗ 
ſerm Ober⸗Forſt⸗Ambt / und bey denen haltenden 
8 angebracht / und gethaidiget werden 
ollen. 


Wann frevelbare Hirten / Haußgenoſſen oder Ge⸗ 
find betretten werden / ſollen die Forſt⸗ Knechte / Hr 
ner⸗Faͤngere / und Haaſenfauthe es ſo gleich denen Ge⸗ 
meinden / und Hauß⸗Herren anzeigen / um ſelbigen / 
nach Proportion des Verbrechens / an ihrem Lohn etwas 
einzuhalten. Welcher Forſt⸗ und Jagd⸗Bediente des⸗ 
fals nachlaͤſſig gefunden wird / und inzwiſchen die Hirten / 
oder das Geſind hinweg kaͤmen / der ſelbe ſolle die Straff 
in continenti ſelber erlegen. Ingleichen die Gemeinde 
und Herrn / welche nach gethaner Anzeig / vom Lohn 
nichts einbehalten haben. | 


Damit 


BI 23 IB 


Damit auch die anſetzende Buß und Straffen de 
ſto richtiger eingebracht werden / ſo ſoll denen verrechnen⸗ 
den Bedienten eine Verzeichnis der Ruͤgen / ſolche zu 
erheben / und zu verrechnen / eingelieffert / und dem⸗ 
nechſt nicht allein Unſerer Hof⸗Cammer das gehaltene 
Waldrug⸗Protocoll ſo bald eingeſchickt / ſondern auch 
alle Quartal, ſelbiger ſowohl / als Unſerm Ober Jaͤger⸗ 
meiſter / deme wir die mit Aufſicht / daß ſolche Straffen 
um ſo viel gewiſſer einkommen / per ſpeciale Decretum 
gnaͤdigſt aufgetragen / ein Extract zugeſtellt wer⸗ 
den f 


+ 


\ * 

Da auch Unſere Ober⸗Aembter oder verrechnende 
Bediente / in Beytreibung ſolcher Straffen nachläſſig 
und ſaumhafft erfunden / oder deſſen ſonſten convincirt 
wuͤrden / ſollen ſie ſolche ſelber zu erlegen gehalten 
ſeyn / und zu deren wuͤrcklichen Abſtattung exesutive 
angeſtrenget werden. 


Wann frevelbare Händel vorfielen / woruͤber in 
dieſer Wald⸗Ordnung nichts diſponirt iſt / ingleichen 
Wildpretts⸗Diebereyen / Eingriffe / ſo von einem oder 
andern unternommen wurden / auch ſonſten Sachen 
von Wichtigkeit / oder wo periculum in mora , fol 
che ſollen / die Forſt⸗Bediente / ſo bald ſie dieſelbe in 
Erfahrung bringen / ohne allen Verzug an Un⸗ 
fer Ober- Forſt⸗Ampt berichten / unterdeſſen fo 
wohl / als auch auf Verlangen beſagten Ober— 
Forſt⸗Ambts / von denen Ober ⸗Aembtern / mit 

1 | 2 2 Zuzle⸗ 


* 124 VE 


Zuziehung der Forſt⸗Bedienten / die Sachen gründlich 

unter ſucht / zu dem Ende auf Begehren die Frevler fi- 
ſtiret / und Uns alsdann daraus von Unſerm Ober⸗ 
Forſt⸗Ambt refetirt werden. 


ERK. 


S ſollen insgemein Unſere Beambte und 
Bediente wohl beobachten / daß kein Schultheiß / 
oder Fauth denen Unkerthanen etwa ver biete / denen 
Forſt⸗Meiſtern oder Ober⸗Forſtern und Forſt⸗Knech⸗ 
ten das jenige anzuzeigen / fo wieder Unſer Intereffe 
lauffet / geſtalten wo irgend einer deßgleichen begangen zu 
haben / er funden würde / wollen wir denſelben andern 
zum Exempel gebuͤhrend abſtraffen. Wobey aber Un⸗ 
ſere Beambte und Bediente auch gute Achtung zu ge⸗ 
ben / daß von Unſeren Forſt⸗Bedienten gegen Unſere 
Unterthanen keine lnſolenzien veruͤbt / noch dieſelbe von 
ihnen mit Ubermuth und Unrecht beſchwehrt / vielwe⸗ 
niger mit ſchlaͤgen / nach Inhalt des 108. Artic. tractiret 
werden / maſſen fie Beambte und Bediente / wann 
fie der gleichen / oder andere Sachen und Exceſſen von 
denen Forſt⸗Bedienten horen / oder er fahr en wurden / 
Bi ohnverzuͤglich an Unſere Cantzley berichten fol 
en. 


Und 


EX 5 IE 

Und weilen Uns auch hoͤchſt⸗mißfaͤllig vorkom⸗ 
men / welcher geſtalten einige Jagd⸗Bediente und ab⸗ 
ſonderlich Huͤner⸗Faͤngere und Haaſen⸗Fauthe / ſich zu 
8 unterſtehen / mit Hunden zu jagen / auch Haa⸗ 
en und Feld⸗Huͤner zu ſchieſſen / und aufzufangen / 
welche ſie in ihren Nutzen verwenden / oder ſonſten 
verpartiyen / fo ihnen keines wegs erlaubt iſt. 


Als befehlen Wir hiemit Unſern ſambtlichen Un⸗ 
ter thanen / in fpecie denen Feld⸗Schuͤtzen / Schaͤffern / 
Hirten / und dergleichen / ſo viel auf dem Feld zu thun 
haben / wann ſie ſolches ſehen / vernehmen / oder an⸗ 
derwaͤrts in Erfahrung bringen / es alſobald des Orths 
Schultheiſen oder Anwalden / in deſſen Gemarckung 
ſolches geſchehen / anzuzeigen / da dann dem Anbrin⸗ 
gern jedesmahl 10. fl. zum Recombenz gereichet werden 
ſollen. Würde aber jemand dergleichen nicht anzei⸗ 
gen / und ſolches uͤber kurtz oder lang an Tag kom⸗ 
men / ſo ſoll ein ſolcher Verheeler als ein Pflicht⸗ver⸗ 
geffener Unterthan / und Wildpretts Dieb angeſehen 
werden. 


Befehlen darauf allen und jeden Unſeren Raͤthen / 
Ober⸗ und Unter⸗Ambtleuthen, Ober⸗Forſt⸗ und 
Jaͤger⸗Meiſterey⸗Ambt / Forſt⸗Meiſtern / und ſaͤmbtli⸗ 
chen Forſt⸗Bedienten / wie auch Ober⸗ und Unter⸗ 
Officirern / ſambt gemeinen Soldaten / fo dann Burger⸗ 
meiſtern und Räthen / Gerichten / und Gemeinden / 

23 auch 


* 126 IE > 
auch allen übrigen Unſeren Unterthanen und Angebori- 
gen bey denen Pflichten / damit ſie Uns / und Unſerem 
Chur⸗ 1 verbunden ſeynd / ernſtlichen und wollen / 
daß dieſer Unſer Ordnung / ſo viel die einen jeden be⸗ 
ruͤhret / in allen Puncten und Articulen / biß auf fer⸗ 
nere Unſere Veraͤnder⸗Vermehr⸗ und Verbeſſerung / 
ſo Wir Uns jederzeit / nach vorfallender Gelegenheit 
ee haben / gehorſamlich und fleiſſig nachge⸗ 
ebt werde. 


Damit ſich auch weder die Forſt⸗Bedienten / noch 
Unterthanen mit einiger Unwiſſenheit / wegen dieſer 
Ordnung / ſo Wir aufs aller ſchaͤrpffſte obfervirt haben 
wollen / entſchuldigen moͤgen / ſo ſoll nicht nur jedem 
Forſt⸗Bedienten / und allen Gemeinden in Unſerm Chur⸗ 
Fuͤrſtenthum / ein Exemplar von dieſer Wald⸗Ord⸗ 
nung zugeſtellet / um ſich nicht allein daraus zuerfe 
hen / ſondern auch dieſelbe alle Jahr einmahl 
offentlich abgeleſen werden / damit die Alten ſich 
der darinn enthaltenen Puncten erinnern / die neue 
angehende Burgere und Unterthanen aber / Nachricht 
davon haben / und auf den Fall / ſich keiner Entſchul— 
digung bedienen mogen. 


Wie dann allenfals / da ein- oder anderer dieſer 
Unſer Ordnung zu wieder handlen und betretten wur: 
de / ſich mit der Unwiſſenheit excufiren / und daß die 
gewoͤhnliche Publication unterlaſſen worden / probi- 

ren 


D/ IR 


ren wird / des Orths Schultheiß oder Befehlhaber / 
mit der jenigen Straff / fo ſolcher verwuͤrcket / auch 
beleget werden ſoll. Das alles iſt Unſer gnaͤdigſtes 
Begehren / und wollen ſolches ohn ver bruͤchlich gehal⸗ 
ten haben. Geben und geſchehen in Unſerer Refidenz> 
Stadt Heidelberg / den 1. Septembr. Anno 1711. 


BE: - 
PERREIEN ERTL EN 85858 
Sanescdggantnessddess 
e . Fe 0 


Herzeihnus / 


Was fuͤr Wildprett zur hohen / und 
naiedern A gehörig. 


Hohe Jagd. 
Zach 1 
annen⸗Hirſch. 


hier. 
Dannen⸗Thier. 
Wilde⸗Kälber. 
Schwein. 
Keuler. 
Bachen. 
Friſchling. 
Woͤlff. i Seynd demj nigen / ſo die frie 
Luchs. ne Jagd hat auf Antreſſen 
| auch zu ſchie ſſen erlaubt. 
Marter. 
Daͤchs. 
Biber. 


er 129 B 


Otter. 1 5 
Auerhan en. 
Faſanen. 
irckhanen. 
aſelhuhn. 
‚rapp. 
Cranich. 
urn 
Reyger. 
Wilde⸗Gaͤnß. 
e 


ichen Jagd. 


Lerch. Doch ohne Nacht⸗ 
Garn zu fangen. 
Wilde⸗Tauben. 
pecht. 
Staar und der 
Kleine Vogelfang. 
| R 


T A X A. 


Von einem Hirſch 15 
Alt⸗ Thier F. 15 Br * 7 
Schmal⸗ 8 a ’ 
Kalb. 1 


Des Schieß oder Fang ⸗Gelds / ſo W und zwar. 
Fl. i 


IN 
W 
* 


Rebock oder Rehe. 8 


Schwein und al, . 1. 
Bach. 7 4 * * 
Wi BEUTE 


Woͤlffin. 2 : * 
Luchs. 17 . 2» 
Luchſin. S 9, 
Auerhan. . 
Trapp. e . 
Buͤrckhan. r 
Wilden Ganß. : 
Haaſelhun. F 
Schnepff. 4 6 
Haaß. z 5 
Feldhun. „ ’ 
Wilden Enten. 2 . 
Wachtel. : £ 
Kramets⸗Vogel. Wer e 
Stein⸗ Adler. * I. 
Schuhn. 7 | 0 
Raub⸗Vogel. ie 
Taubendtoffer, 5 


Eulen / und dergleichen. RT 


EN zr IR 
* ee 
MAN DAT. 

Wornach die Wildpretts = Diebe zu bes 


ſftraffen. 


Ane ttes Onaden 
Wir Johann Wilhelm Pſaltz⸗ 
Graff bey Rhein / des Heil. Roͤmi⸗ 
Os ſchen Reichs Ertz⸗Truckſaͤß / und 
Chur ⸗Fuͤrſt / in Bayern / zu Guͤlich / Kleve 
und Berg Hertzog / Fuͤrſt zu Moͤrß / Graff zu 
Veldentz / Sponheim / der Marck und Ravens⸗ 
burg / Herr zu Ravenſtein / ꝛc. ꝛc. 


Nitbietten allen und jeden Unſern Stadthal- 
teren / Groß⸗Hoffmeiſtern / Obriſt⸗Caͤmmerern / 
Obriſt⸗Stallmeiſtern / Cantzlern / Præſidenten / Gebet 
men⸗Regierungs⸗Hof Gerichts⸗Hof⸗Cammer⸗ und uͤbri⸗ 
gen Raͤthen / Hof⸗Cantzley⸗Land⸗ und andern Bedien⸗ 
ten / insgemein Geiſt und Weltlichen Standes / Staͤdt⸗ 
und Märcten/ und ſambtlichen Unſern Unterthanen / 
Verwandten und Zugehörigen Unſers Churfuͤrſten⸗ 

| R thum 


* ( 132 0 


thums der Pfaltz⸗Graffſchafft bey Rhein / Unſern Gruß 
und Gnad zuvor / und geben ihnen hiemit zu vernehmen. 
Nachdem Wir von etlichen Jahren her / und noch taͤglich 
je länger je mehr / mit groſſem Unſerm ungnädigſten 
Mißfaͤllen / hoͤren und erfahren muͤſſen / daß das ſchaͤd⸗ 
liche Wildprett⸗Schieſſen und Fangen in Unſern Landen 
je mehr uͤberhand nehme / und die von Uns und Unſern 
Hochgeehrten Vorfahren derenthalben ausgangene viel⸗ 
faͤltige offentliche und ernſtliche Mandata und Edicta, auch 
die darinn anbedrohete / und bißhero gegen die Ubertrett⸗ 
ter vorgenommene Straffen gantz nichts geachtet wer⸗ 
den / ſondern ſolcher ho ch⸗ſtraff barliche Ungehor ſamb / 
und wieder ſetzliches Beginnen gantz boßhafftig⸗ und tru⸗ 
tziger Weiß fortgeſetzet / auch noch dar zu Unſern Jaͤger⸗ 
Meiſteren / und anderen Unſeren Ambt⸗ umd Forſtleu⸗ 
ten / auch Jaͤgeren / denen die Obſicht auf Unfere Wild⸗ 
Bahnen Pflichten halber obgelegen / ſehr hart / ja gar 
auf Leib und Leben bedrohet werde / wie dann es die biß⸗ 
herige wiſſentliche Exempel und Er fahrung bezeugen / 
daß man ſich bemeldten Unſeren Jäger⸗Meiſtern / Ampt⸗ 
Leuthen / Forſt⸗Bedienten und Jaͤgeren / als ſelbige 
ihrem Dienſt und Pflichten nachkommen / und Unfere 
Wild⸗Fuhren beſuchen / auch felbige von denen ſchaͤdli⸗ 
chen Wildpretts Schůtzen frey und rein halten wollen / 
gewaltthaͤtiger Weiß wider ſetzet / ja wohl auch dieſelbe 
auff deib und Leben mit ſchieſſen und in andere Weg zu 
beſchaͤdigen / und / wo moͤglich / gar zu entleiben unter⸗ 
ftanden / worauß nichts anders zu ſpuͤhren / als daß 
denen Wildpraͤts⸗Schuͤtzen mit mehrerem Ernſt / in 
| er 


BI 133 KR 

hero jemahlen geſchehen / auff alle Weiß / Mittel und 
Weg / ſowohl in Geheim und in der Stille nachgefor⸗ 
ſchet / und nachgetrachtet / als auch / ſo offt es vonnoͤthen / 
gegen ſelbige / gleich wie ſonſt gegen andere betrohliche 
Land ſchaͤdliche Leuthe / von denen man ſich alles Ubels 
zu beſorgen hat / offentliche und Gerichts⸗Gebraͤuchige 
Auff botte der Enden / da ſich ſelbige pflegen auff zuhal⸗ 
ten / vorgenommen werden / damit ſie / und zwar / da ſie 
ſich / wie oͤffters geſchehen / wider ſetzen wollen / fo gut 
man kan und mag / zu gefaͤnglicher Hafft und gebuͤh⸗ 
render Rechtfertigung / auch verwirckter Straff / wor⸗ 
ein fie ſich ſelbſten / nach Inhalt dieſes Unſers offentli⸗ 
chen Mandats / freywillig und vorſaͤtzlich ſtuͤrtzen / ge 
bracht werden. Wir wollen es aber der Straff halber 
auß beweglichen rechtmaͤſſigen Urſachen / hinfuͤhro al⸗ 
ſo gehalten haben / nemblich / und 


Erſtlich: So viel die jenige Wildpraͤts⸗ 
Schützen anbelanget / welche des Wildpraͤt⸗ſchieſſens 
halber verrufft / daſſelbe lange Zeit getrieben / auch viel 
und offt das Wildpraͤt in Unſeren Wildbahnen nieder 
geſchoſſen / und uber das Linferen Ambt⸗ oder Forſt⸗ 
leuthen und Jaͤgern auf Leib und Leben nachgangen / 
oder mit Ernſt bedrohlich geweſen / und deſſen uͤberzeugt / 
oder bekandlich ſeynd / ſie ſeyen gleich vorhero dieſes Ver⸗ 
brechens halber in verhafft gelegen / und geſtrafft wor⸗ 
den / oder nicht / ſolche ſollen / ohne alles ferneres Recht / 
an dem xeben geſtraffet werden. 


R 3 Fuͤrs 


E * 134 IB 


Fuͤrs andere: Die jenige Wildpretts⸗Schuͤ⸗ 
gen / welche von Unſeren Beambten oder Forſtleuthen 
und Jaͤgeren in Unſeren Wild⸗Bahnen betzetten wer⸗ 
den / ſich aber denſelben mit Schieſſen / oder ſonſt wider⸗ 
fegen / auch einen oder mehr derſelben ſchwerlich verle⸗ 
gen / falls aus der Verwundung und anderen Um⸗ 
ſtaͤnden vernunfitig zu judieiren / und unzweiffentlich 
abzunehmen / daß dieſe Leuth des Vorhabens und Wil⸗ 
lens geweſen / durch ſo gebrauchte Gegenwehr Unſere 
Ambt Forſtleuthe und Jaͤger zuentleiben / ſollen ihrer 
Wider ſetzlich⸗ und Vermeſſenheit halben / wie nechſt oben 
bey der erſten Gattung der verrufft⸗ und mit Ernftbe 
drohlichen Wildprett⸗Schuͤtzen gemeldt / an dem Leben 
geſtrafft werden. Da aber die Umſtaͤnde nicht fo ſchwer 
wären / ſollen die Delinquenten / wann ſie es in Ver⸗ 
moͤgen haben / nach Proportion ihres Verbrechens und 
Vermoͤgens / mit einer Geldſtraff angeſehen / falls fie 
aber kein Vermögen haͤtten / auf gewiſſe Zeit zur Ar⸗ 
beit an Fortification, oder ſonſten pro Arbitrio Judicis, 
condemnirt werden. | 


Gleiche Meinung ſoll es auch Drittens mit 
denen haben / welche Unſeren Jaͤgermeiſtern / Ambt⸗ 
oder Forſtleuthen und Jaͤgern auf Leib und Leben nach⸗ 

angen / oder mit Ernſt bedrohlig geweſen / wann ſie 
Abo nicht verrufft ſeynd / und uͤber etliche wenige Stuck 
nicht gefaͤllt / daß nemlich dieſelbe / ſonderbahr wegen 
ſolcher gefährlichen Nachſtellung / und ernſtlicher Bedro⸗ 
hung auf Leib und Leben / wie nechſt⸗oben / mit ns 
| render 


Dee > 
render und wohlverdienter Straff angeſehen werden / 
weilen durch dergleichen Widerſetzlichkeit oder ſchwere 
Bedrohung Unſere Jaͤgermeiſtere / Ambt⸗ und Forſt⸗ 
leute / auch Jaͤgere / welchen die Beobachtung Unſerer 
Wildbahnen / und Confervation duch Manutenenz Uns 
ſers Weidwercfg-Regals Pflichten halben obgelegen / ih⸗ 
ren Dienſt nicht ſicher verrichten koͤnten / ſondern wohl 
auch / wann hier innfalls nicht ein ernitliches Einſehen 
vorgenommen / noch ſie gebührend geſchuͤtzet wurden / 
gar von ihren obliegenden und ſchuldigſten Ambts⸗Ver⸗ 
richtungen / zu nicht geringem Unſerem Præjudiz abge⸗ 
ſchrecket undabgehallen werden mochten. 


Viertens / ob zwar in einem den Zten Ja⸗ 
nuarij Anno 1678. auff Unſer Fuͤrſtenthum Neuburg 
außgefertigten Mandat / die Straff der Ubertretter auff 
das erſtemahl allein auff ein Geld Straff bey denen ver⸗ 
moglichen / bey andern aber auff ein zeitliche Ambdts⸗ 
oder Lands⸗Ver weiſung angeſetzet geweſt / jo hat doch 
die bißherige Erfahrung gegeben / daß ſich der gleichen De- 
inquenten hieran wenig gekehret / und / wie ſcheinet / 
aus Verachtung dieſer geringen Straff / nur vermeſſe⸗ 
ner worden / ſich auf das Wildprett⸗Schieſſen zulegen / 
nnd ſelbiges / biß auf die erſte Betrettung / deſto kecklicher 
fortzuſetzen: Bevorab / da auf das zweytemal die Con- 
travenienten dieſes Ver boths ziemlich leidentlich angeſe⸗ 
hen worden. Seynd Wir dahero bewogen / dißfalls ein 
mehrers und ſchaͤrffers Einſehen zu haben / und verord⸗ 
nen ſolchem nach hiennt austruͤcklich / daß welcher ſich 
kuͤnfftig⸗ 


EN 136 „ 


kuͤnfftighin mit Wildprett⸗Schieſſen in Unſern Wildfuh⸗ 
ren verbottener Weiß vergreiffen / ein oder anderes 
Stück faͤllen / und deſſen / per evidentiam ſacti, durch 
ſelbſt eigene Bekantnus / oder ſonſten rechtlicher Ge⸗ 
buͤhr nach / gnugſam uͤberfuͤhrt ſeyn wird / ein ſolcher 
das erſtemahl nebſt Bezahlung des Wildpretts / und der 
Haut / auch anderer Unkoſten / in Fußſchellen / mit ei⸗ 
nem am Reib feſt gemachten eiſenen Ring mit einem 
Hir ſch⸗Gewicht / auf ein halbes Jahr lang zu offentli⸗ 


cher Arbeit condemniret / und wüͤrcklich angehalten 


werden ſolle. 


Wuͤrde ſich aber fuͤnfftens einer hieran nicht 
kehren / noch ihme die erſt hieroben gemeldte Beſtraf⸗ 
fung und Correction eine Warnung ſeyn laſſen / ſondern 
in ſolcher Mißhandlung halßſtarriger Weiß fortfahren / 
und er daruͤber zum zweytenmahl zu gefänglicher Ver⸗ 
hafft gebracht / und ſchuldig erkannt werden / alsdann 
iſt ſolcher Wildprett⸗Schuͤtz / ohne Unterſchied / obs ein 
Inn oder Auslaͤnder / gegen wuͤrcklich ausgeſproche⸗ 
ner Urpfedt / all Unſer Landen indefinite zuverweiſen / 
noch darzu / nach Beſchaffenheit der Sachen / auf zwey / 
N vier / biß zehen Jahr / auff die Galleeren zuver⸗ 

icken. 


Waͤre es aber Sechſtens / daß ein ſolcher / 
über kurtz oder lang / wiederum zuruͤck kommen / Unſe⸗ 
re Lande zubetretten / und ſich mehrmahlen auf das 
Wildprett⸗Schieſſen zubegeben vermeſſen werde / vn 


Bi 0 


der ſelbige als zugleich Uhrpfedbruͤchig geſtraffet / umd 
entweder / nebſt offentlicher Vor ſtellung am Pranger / 
und ewiger Lands⸗Verweiſung / unter wiederhohlt⸗ aus⸗ 
geſprochener Urpfed / der Schärffe nach mit Ruthen 
ausgeſtrichen / oder ihme die rechte Hand abgehauen / 
oder gefialten Sachen nach abermahlen / und zwar auf 
ewig / auf die Galleren ver ſchicket werden. | 


Und demnach ſich Siebendens auch einige 
Wildſchuͤtzen in denen Wildfuhren gefährlicher Weiß / 
damit man ſie nicht erkennen / und ſie alſo ihre Wider⸗ 
ſetzlichkeit deſto kuͤhner vollbringen moͤgen / im Geſicht 
ſchwaͤrtzen / mit Nebel⸗oder anderen dergleichen Kap⸗ 
pen / auch Paruquen und groſſen Ratzenbaͤrten / mit 
langen ungewoͤhnlichen Roͤcken / worunter ſie die Rohr 
verbergen / und andern frembden Kleidern betretten 
laſſen / ſolche Boͤßwichte aber eben ſo leicht auf einen 
Menſchen / als Thier ſchieſſen / ſollen die Foͤrſter und 
Jaͤger auf ſelbige ohne Remiſſion Feuer geben / und we⸗ 
der das Krachen / noch erſtere Anlegen / noch weniger 
aber das Schieſſen abwarten / ſondern ſie als Feinde 
chargiren / und lebendig oder todt liefern: Die jenige 
Wild ⸗Schuͤtzen aber / ſo unvermumbt / und ohne lan⸗ 
ge Rock / und ſonſten unverkleidter ſich mit Rohren / 
Flinten / Stricken / Garn / oder Hunden / in denen Foͤr⸗ 
ſten und Wildfuhren betretten laſſen / erſtlich anruffen / 
daß ſie ſich ergeben / und das Gewehr / utenſilia und 
Hunde von ſich geben; ſolten dieſe darauf den Ausreiß 
nehmen / ſo ſollen ane die Förſter dieſelbe ſuchen 


Won 


* IN 138 X ® 
zu lahmen / damit manfiehandveft machen koͤnne / da ſie 
ſich aber entweder bedrohlich vernehmen lieſſen / oder 
gar zu Wehr ſtellen wolten / ſolchen fals haͤtten die Foör⸗ 
ſter und Jaͤger den erſten Schuß nicht abzuwarten / ſon⸗ 
dern gleich Feuer darauff zu geben / und ſie lebendig oder 
todt zu lieffern. | 


Als Uns Achtens imgleichen zu ungnaͤdig⸗ 
ſtem Mißfallen oͤffters vorkommen / daß / wer nur will / 
ſich ohne Scheu unterſtehet / die Wildbahnen und Fel⸗ 
der mit Buͤrſch⸗Buͤxen und anderen Rohren zubegehen / 
auch daſelbſten nach gefallen zu ſchieſſen / welches an ſich 
ſelbſten / und vorhin ein ungeziemendes und verbottenes 
Anmaſſen iſt / als wordurch ſo wohl klein als groſſes 
Wildprett weggeſchoſſen / oder verjagt und vertrieben / 
auch die Wildbahnen / zunicht geringer læſion Unſers 
Weidwercks Regals, eröſiget werden / ſo Wir aber gaͤntz⸗ 
lich ab zuſtellen / und dieſem ſchaͤdlichen Beginnen alles 
Ernſtes zuſtöhren und vorzukommen gedencken; Als 
iſt Unſer ernſtlicher Will / Meinung und Befehl hiemit / 
das fuͤrhin niemand / der es nicht von Uns tragenden 
Ambts und Dienſtes halber / oder auß Lands⸗Fuͤrſtl. 
Conceflion und Special Verwilligung / oder ſonſten von 
Rechts wegen befugt iſt / oder aber auff einer Reyß be⸗ 
griffen / und die offentliche Straſſen durch die Bůſch und 
Wild bahnen paſſiren muß / ſich geluften laſſen ſoll / mit 
Rohren die Wildfuhren und Felder zubeſuchen / und da⸗ 
ſelbſten auf Feder⸗ oder anders der kleinen / wie auch der 
groben Jagd anhaͤngiges Wildprett zu ſchieſſen / ei 

/ vw 


EX 30 0K 


wohl auch auf andere Weiß / als mit Feder⸗Leinen / Garn / 
und der gleichen Jagd⸗Gezeug / hinweg zufangen / bey 
Ver luſt der Rohr und Jagd⸗Gezeugs / auch / nach Be⸗ 
ſchaffenheit der Sachen / bey Vermeidung noch an⸗ 
derwerten Einſehens und Straff ; Dahero befeh⸗ 
len Wir allen und jeden Unſern Jaͤger⸗Meiſtern / Ambt⸗ 
und Forſtleuthen / auch Jaͤgern / daß ſie / ohne allen Re- 
ſpect und Connivenz, bey Verluſt ihres Dienſtes / und 
anderer ohnablaͤſſiger Straff / denen jenigen, welche ſich 
alſo ohne rechemiſtge erhebliche Urſachmit ren und 
andern Jagd⸗Gezeuͤgen in Unſeren Wildbahnen betret⸗ 
ten laſſen / die Rohr oder 1255 Gezeug alſobalden ab⸗ 
nehmen / und ſolche zu Unſerm Jaͤger⸗Meiſterey Ambt 
einliefern / und da ſich jemand ver meſſen ſolte / die Er⸗ 
laſſung der Rohr oder Hare . Geſerge zu ver weigeren / 
oder wohl gar ſich hochſtraffbarlicher Weiſe zur Wehr 
zuſtellen / fie ſolches / wann es Hoff⸗Bediente / oder 
Beambte / oder aber in anderen vanden angeſeſſene und 
beguͤthete Leuthe ſeynd / Unſerem Jaͤger⸗Meiſtern / 
oder falls ſelbiger zufern ab waͤre / Unſerem nechſten 
Ambtmann alfobalden anzeigen / gegen Frembden 
aber / nach mehrmahligen guͤtlicher Erinnerung / und 
auff wuͤrckliche Widerſetzung / ſo gut fie koͤnnen / nicht 
allein der Rohr und Jagd ⸗Gezeugs / ſondern auch 
ihrer Perſonen ſelbſten bemaͤchtigen / danit fie als⸗ 
dann zu gebuͤhrender Rechtfertigung und Straff ge⸗ 
bracht werden. | | 


S 2 Und 


E10 0 

Und weilen Neuntens dergleichen verwe⸗ 
gene Geſellen ſich auff ihr Ablaugnen verlaſſen / und 
ob fie gleich mit Rohren und Buͤchſen in der Wildfuhr 
betretten werden / dannoch der ermanglenden Prob 
ihrer Mißhandlung ſich getroͤſtend / unſchuldig zu 
ſeyn vorgeben; So wollen Wir hiemit außtruͤcklich 
verordnet und befohlen haben / wann ins kuͤnfftig einer / 
es ſeye Baur / Burger / oder anderer / dem ſonſten 
die Büͤchſen zu führen nicht gebuͤhret / mit einer derglei⸗ 
chen Buchfen/ Flinten / oder anderem Rohr in denen 
Wildfuhren ertappet / oder betretten wird / er laugne 
gleich wie er wolle / daß ein ſolcher nichts deſto weniger 
fuͤr einen Wildpraͤt⸗Schuͤtzen gehalten / und nebſt Ab⸗ 
nahm des Rohrs zugleich / nach geſtalt des Verdachts / 
wo nicht mit dem erſten Grad der obgeſetzten Straff / 
wenigſt auff andere Weiß an Leib oder Guth geſtrafft 
werden ſolle: Wobey doch auch gegen ſolche / und an⸗ 
dere / welche von Unſeren Foͤrſtern und Jaͤgern wuͤrck⸗ 
lich angetroffen werden / und doch auff dem Ablaug⸗ 
nen verharren / der moͤglichſte Ernſt / umb ſie zur 
Bekantnuß der Wahrheit zubringen / angewendet / 
auch nach Beſchaffenheit der Umſtänden / fo wohl / als 
nach Qualität der Perſonen / ob fie herum vagirende / 
Müſſiggaͤngige / und fonften in andere Weg verdaͤch⸗ 
tige liederliche Geſellen ſeynd / die wuͤrckliche Tortur 
vorgenommen werden ſolle: Und weilen die bißherige 
Erfahrung es gnugſam ergibet / wie durch ſolche in 
denen Doͤrffern ſich einſchleichende und auff haltende 
liederliche Leuthte / Vagabunden und Müſſiggäͤns e 
ie 


2 14 IE 

die Wildpraͤts Dieberey veruͤbt worden / fo ſollen je⸗ 
des Orths Schultheiß und Befelchhaber bey 50. Nthr. 
auch anderer ſcharffen Arbitrari - Straff / alle der glei⸗ 
chen Landfahrer / Muͤſſiggaͤnger / uud anderes lieder⸗ 
liches Geſindel / fo der Herrſchafft keinen Nutzen brin⸗ 
se denen Communen felber aber ſchaͤd⸗ und beſchwer⸗ 
ich ſeynd / nicht dulden / ſondern forttreiben laſſen. 


Soviel aber Zehendens diejenige / welche 
Wildprett gefunden / es ſeye alsdann geſchoſſen / ge⸗ 
ſpiſſet / oder Wolffsriß / auch wie es immer ſeyn moge / 
anbetrifft / dieweilen biß dato die Erfahrung gegeben / 
daß faſt alle Wild⸗Schuͤtzen ſich mit dergleichen Finden 
ausreden wollen / dahingegen allbereit in Unſeen vori⸗ 
gen Mandaten bey austruͤcklicher Straff befohlen wor⸗ 
den / ſolches gefundene Wildprett gehoͤrigen Orths an⸗ 
zuzeigen; Als wird Unſer gnaͤdigſter Befehl dahin wie⸗ 
derholet / und reſpectivẽ extendiret / daß alle und jede 
ſchuldig ſeyn ſollen / das gefundene Wildprett dem Jaͤ⸗ 
ger⸗Meiſterey⸗Ambt / oder dem Foͤrſter felbigen Orths 
anzuzeigen / dargegen ihnen von dem gefundenen ein 
Portion pro recompenſa gegeben / da ſie es aber ver ſchwei⸗ 


gen / und hernach aufmaͤhrig wuͤrden / ſie haben gleich 


das gefundene zu fich genommen / oder liegen laſſen / ſie 
ein⸗ als andern Weg nicht anderſt / als wuͤrckliche Wild⸗ 
Schuͤtzen angeſehen / und geſtrafft werden ſollen. Wo⸗ 
bey noch dieſes zugefuͤget wird / daß / im Fall der Forſt⸗ 
Knecht des Wildpretts⸗Schuͤtzen Diebſtahl verheelete / 

| S 3 4 


nach der gehabten Muh und Gefahr / ein Recompenz 


von Jo, Rthlr. gegeben wei den ſolſe. 

Damit auch Eilfftens denen Wildpretts⸗ 
Schlitzen zu deren Ver treib⸗ und Ausrottung mit deſto 
groͤſſerem Eyfer nachgeſetzet werde / verordnen und be⸗ 
fehlen Wir hiemit gnaͤdigſt / und eruſtlich / da vorkom⸗ 
met / daß ſich ein⸗ oder mehr Wildpretts⸗Schuͤtzen ſehen 
oder ver ſpuͤhren laſſen / alſo gleich ſelbiger Orthen ein 
allgemeiner Streiff (worzu Unſere naͤchſt wohnhafte 
Oder⸗Beambte Geiſt⸗ und weltlichen Stands moͤglichſte 
Beyhuͤlff und Vorſchub un verzuͤglich zugeben haben) 
vorgenommen / ja bey vorhandener Gefahr / und er⸗ 
forderter Eylfertigkeit / gar mit Sturm⸗Streich auff 
die Glocken / Unſere umgeſeſſene Unterthanen (welche 
alich bey empfindlicher Strafſ zu er ſcheinen ſchuldig) zu⸗ 
ſammen beruffen / ſolche Wildpretts⸗Schützen eyfer iſt 
aufgeſucht und verfolget werden ſollen. | 

Und gleichwie Wir zum Zwoͤlfften / gnaͤ⸗ 
digſt verordnet / daß allen und jeden / welche einen der⸗ 
gleichen heimlich oder offentlichen Wildpretts⸗Schuͤtzen 
bey Unferem Jaͤgermelſterey⸗Ambt / oder jedes Orths 
Obrigkeit nahmhafft machen / und djefe der 5 ge 
: | | andig 


0 143 CC 

ſtaͤndig / oder uber fuͤhret ſeyn werden / ein Recompenz 
von 50. Rthlr. unfehlbar gereichet / und doch dabey un⸗ 
vermaͤhret bleiben / damit er Angeber in keine Gefahr 
geſetzet werde / nichtweniger ein Wildpretts⸗Schultz ſelb⸗ 
ſten eicher feine Complices dem Jaͤger⸗Meiſterev⸗Ambt 
behoͤrig angeben wuͤrde / von aller Beſtraffung befreyet 
bleiben ſolle. | 


Alſo wollen Wir Dreyzehendens / alle Un⸗ 
ſere Unterthanen / auch Beambte und Diener / was 
Stands ſie ſeynd / hiemit ernſtlich erinnert und ver⸗ 
mahnet haben / auff alle moͤglichſte Weg und Weiß dar⸗ 
an zu ſeyn / und Qbſicht zutragen / damit die Wildpretts⸗ 
Schützen / als Lands gefaͤhrliche und verderbliche Leuthe / 
aller Orthen bekandt gemacht / auffgetrieben / verfolgt 
und zu gebuhrender Straff gezogen werden / deß wegen 
dann auf diejenige / welche denen bekandten und wiſſentli⸗ 
chen Wildpretts⸗ Schützen / oder des Wildpretts⸗ 
Schieſſens halber verdaͤchtigen Leuthen / vernuttelſt 
Behauß⸗ und Beherbergung / auch mit Speiß und 
Tranck inter ſchleiff und Vor ſchub geben: Item ihnen 
die Haͤut und Wildprett ſelbſten abkauffen / oder fonſten 
ſich theilhafftig machen / und davon participiren / oder 
aber entweder zum Verkauff desgleichen an andere Ort / 
wohin es die Wildpraͤts⸗Schützen verlangen / verführen 
oder vertragen / ſodann / welche mit ihnen die Wildbah⸗ 
begehen und beſuchen / ob ſie ſchon kein Rohr haben / 
noch Wildpraͤt zu ſchieſſen begehren / ſondern allein Se 
ſellſchaffts⸗weiſe mit ihnen gehen; wie auch / welche. ir 
2 Wild 


* “ 144 
Wildpraͤt⸗Schuͤtzen gewarnen / oder zur Flucht erin⸗ 
nern / damit ſelbige deſtoweniger von der Obrigkeit er⸗ 
griffen und handfeſt gemacht werden; deßgleichen die je⸗ 
nige / ſo ihnen zu Fortſetzung ſolcher Mißhandlung aus 
denen Staͤtten / Flecken / Freyheiten und Doͤrffern / 
Pulver / Bley / und andere dergleichen Nothwendtgkei⸗ 
ten zutragen / oder letzlich auf andere Weiß und Manier 
es geſchehe gleich wie es immer wolle und koͤnne / Sul 
leiſten / welches alles wir hiermit ernſtlich verbotten ha⸗ 
ben wollen / nicht weniger als auf die Thaͤter ſelbſt acht 
gegeben / ihnen nach geforſchet / und nachgetrachtet / 
auch denen / die deßhalber beſchreit und verrufft ſeyn / bey 
naͤchtlicher Weil in die Haufer eingefallen / und Haußſu⸗ 
chung gethan werde / ob einiger Wildpraͤts⸗Schüͤtz / 
Wildpraͤt / Haͤut oder andere verdaͤchtige Sachen daſelb⸗ 
ſten vorhanden / und ſollen auf Erfindung diejenige / 
die denen Wildpraͤts⸗Schuͤtzen Unterſchleiff geben / oder 
ſonſten auf einige Weiß obgemeldter maſſen ver huͤlfflich 
geweſen / ſchaͤrffer als die Wildpraͤts⸗Schützen ſelbſt / 
bewandten Umftanden nach / und zwar das erſtemahl 
nach dem auf die Wildpraͤts⸗Schuͤtzen obbenanten ander⸗ 
ten Grad / das andere mahl aber nach dem dritten Grad 
geſtraffet werden. Und ſolle auch denenjenigen / welche 
der gleichen Leuthe / fo denen Wildpraͤts⸗Schuͤtzen Un⸗ 
terſchleiff geben / und ſonſt / wie obgehoͤrt / an die Hand 
gehen / anzeigen / eben diß Recompenz als demie / der 
einen wuͤrcklichen Wild⸗Schuͤtzen angibt / gereicht und 
nicht vermehret wer den. 


Und 


N 4 ı 
Und damit auch Vierzehendens die Gelegen⸗ 
heit zu ſolchem verbottenen Wildpraͤtſchieſſen umb ſo 
mehrers benommen werde / ſo wollen Wir zwar denen 
Feldhirten / zu Abhaltung deß Wilds / die Tertzerol ver⸗ 
ſtatten / aber all⸗ und jeden Unſern Unterthanen die ge⸗ 
zogene und ungezogene Rohr hiemit eenſtlich durchge 
hends verbotten haben / denen jenigen Bürgern und Un⸗ 
terthanen aber / welche ſich deß Scheiben⸗ſchieſfens bedie⸗ 
nen / ſollen zwar dergleichen Roͤhr zur Zeit deß Scheiben⸗ 
ſchieſſens verſta tet werden / da ſie ſich aber zu anderer 
Zeit damit auſſer der Stadt / oder Marckt / wo ſie woh⸗ 
nen / betretten laſſen würden / ſelbige für ſtraff maͤſſig er⸗ 
keñet / und die Rohr Unſerem Jaͤgermeiſterey⸗Ambt vers 
fallen / oder da irgend ige dergleichen Rohr / gurich- 
tungs oder anderer rechten Urſachen willen / über Land 
zu tragen benoͤthiget wären / fie ſchuldig ſeyn ſollen / 
Schloß und Stein davon zuthun / und auß zuſchrauben / 
umb ſich auſſer allem Verdacht zulegen. Geſtalten dann 
auch allen Schloſſern / Buͤchſenmachern / Schmieden / 
und allen / ſo nut dergleichen Arbeit umbgehen / wie auch 
denen Handlerinnen / oder Fuͤrlegerinnen hiemit / bey 
Vermeidung exemplariſcher Straff / gebotten wird / de⸗ 
nen Bauren / und andern gemeinen Leuthen / keine zum 
Pie ſchen taugliche / gezogene oder ungezogene Rohr 
mehr zuzurichten / oder zu verfauffen / oder ſonſt zuzu⸗ 
bringen / und damit an and zugehen. 
Auff daß nicht weniger Fuͤnffzehendens die 
Wildpraͤts⸗Dieb und Schuͤtzen durch Verkauffung der 
Wildhaͤut deſto ehender außkommen / auff maͤhrig und 
kundbar werden / ſo befehlen wir allen Unſeren Burger⸗ 
lichen Magiſtraten und aa Obrigkeiten in 8 
Fle⸗ 


155 * 0 146 KB 
Flecken und Doͤrfſern / wo Weißgaͤrber / Lohrer oder 
Leder⸗Bereiter / auch Wirth⸗und Borkaͤuffer ſeynd / den⸗ 
felben ſambt und ſonders vorzuhalten / und Obrigkeitlich 
auffzulegen / wie Wir ſelbigen allen und jeden / als Re⸗ 
gierender Lands⸗Fuͤrſt / ſolches gleichfals aufftragen / ge 
bieten und befehlen / daß fuͤrohin / bey Straff der Auff⸗ 
hebung deß Handwercks / und Burger⸗Rechts / oder an⸗ 
deren Exemplariſchen Einſehens kein Weißgaͤrber / Lohrer 
oder deder⸗Bereiter einige rohe oder ungearbeitete Hie ſch⸗ 
oder Wildhaͤute / auch kein Wirth und Vorkaͤuffer Wild⸗ 
praͤt von einigem gemeinen und verdaͤchtigen Mann o⸗ 
der Bauren abkauffen / oder annemmen / ſondern den⸗ 
ſelben / welcher ihnen folche verkaußfen / antauſchen / oder 
anderer Urſachen halber geben will / zuvor und zwar 
mit Auffhebung der Haut oder des Wildpraͤts / alſobald 
der Obrigkeit / Jager meiſterey⸗Ambt⸗ oder Foͤrſteren an⸗ 
zuzeigen / danit ſelbiger gleich daruͤber gebührend zu 
recht geſtellt / und gerechtfertiget werden moͤchte / dem 
Anzeiger auch alsdann / auff befindender deß Verkaͤuf⸗ 
ſers Mißhandlung / zehen Rthlr. pro recompensäa ver⸗ 
reicht / und dabey manutenirt werden ſolle. a 
Und weilen auch Sechzehendens ſich biß da⸗ 
hero in facko mehr als zu offt geaͤuſſert / daß durch die 
Fiſcher auff dem Rhein bey dem Nachtfiſchen / und ab⸗ 
fonder lich / wann bey anlauffendem Gewaͤſſer das Wild⸗ 
praͤt ſich auff die Hoͤrſte falviret / vieles Wildpraͤt⸗ſchieſſen 
veruͤbet werde; So thun Wir gleichfals allen unſeren 


Ober⸗ und Unterbeambten / Burgerlichen Magiſtraten 


und andern Obrigkeiten/ worunter die Fiſcher ſtehen / 
hiemit gnaͤdigſt⸗ und ernſtlichen Befelch / allen Fiſchern 


ſambt ihrem Geſind und Knechten / bey Vermeidung der 


u 


„„ DPIR | 
in er ſt vorhergehenden S. enthaltener und ſonſt willkuͤhr⸗ 
lieher Straff / von unſertwegen auffzugeben / daß ſie ſich 
alles Wildpraͤtſchieſſens enthalten / mithin ſelbſten kein 
Geſchoß mit ſich auffs Waſſer nemmen / oder in dem 
Nachen haben / auch / da ſie von andern dergleichen ſehen 
oder erfahren wurden / ohnverzuͤglich anzeigen ſollen. 


Allermaſſen dann auch Siebenzehendens ge⸗ 
gen die jenige / Jo zwar keine Wildpraͤl⸗Schutzen ſeynd / 
jedoch in andere Weeg dem hoch oder kleinern Wildpraͤt 

mit Richtung der Fallen / Selb⸗Geſchoß / Traͤdt / Strick 
oder Boͤglein / zu Waſſer oder Land / in Unſern Wildfuͤh⸗ 

ren oder ihren und andern eigenen Gruͤnden unbefugter 
Weiß nachſtellen / neben refuhon deß Wildpraͤts / mit eben 
dieſen Straffen / welche oben auff die Wuͤrckliche Wild⸗ 
praͤt⸗Schůtzen verordnet ſeynd / geſtalten Umbſtaͤnden 
nach / unabläflig ſolle ver fahren werden. 


Wobey ſchließlich und Achtzehendens Unſer 
ernſtlicher Will und Befehl iſt / daß alle die jenige / ſo in 
Unſern Chur⸗Pfaͤltziſchen Landen der Jagd berechtiget / 
oder denen ſolche auß Gnaden erlaubt iſt / in conformitaͤt 
der concertirten und eheſtens publicirenden Wald⸗Ord⸗ 
nung bey Verluſt ihres Rechtens / auch anderer allda 
verordneten arbitrair Beſtraffung / die Paar⸗ und Setz⸗ 
Zeiten obſerviten / keine Jagd: Hunde oder Windſpiel 
brauchen / welche / wan fie an etwas kommen / damit ir 
berlauffen / und es verfolgen / ſoweit ſie koͤnnen / auch die 
Jagd nicht mit Ubermaß und zur Devaſtation exerciren/ 
fondern vor ihre Perſonen eiviliter und pfleglich nach 
Weidmanns⸗Brauch treiben / damit Wir / in dem Uns 
auß hoher Lands fuͤrſtlichen Macht an allen * 
LI 


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Orthen die Mit⸗ oder Kuppel⸗Jagd zuſtehet / deßfals 
nicht lædirt werden. 5 | 
Damit nun dieſes Vnſer erneuertes 
Mandat und Verordnung deſto mehr kund und 
offenbahr werde / einfolglich umb ſo weniger je⸗ 
mand mit der Unwiſſenheit ſich entſchuldigen moͤ⸗ 
ge; So wollen Wir / daß ſolches nicht nur an⸗ 
jetzo / ſondern forthin alle Quartal vor allen Ge⸗ 
meinden nnd Gerichten Unſers Churfuͤrſten⸗ 
thums der Pfaltz⸗Graffſchafft am Rhein / in 
Staͤtten / Maͤrckten / und auff dem Land / von Un⸗ 
ſern Gerichten offentlich vorgeleſen / wohl erler⸗ 
tert / und nachgehends an den gewoͤhnlichen Or⸗ 
then / zu maͤnniglichs Nachricht und Warnung / 
angeſchlagen werde / damit ſich ein jeder vor hoher 
Ungnad und Straff Haab und Guts / Schaͤnd / 
Spott / und nach Schwehre der Ubertrettung) Leib 
und Lebens zu huͤten wiſſen moͤge. Hieran wird 
Unſer ernſtlicher Will und Meynung vollzogen / 
Wir thun Uns ſolches zu geſchehen endlich und 
e Inperlaͤſſig verſehen. Urkundlich Unſers hie vor⸗ 
= gebruckten Chur⸗Fuͤrſtlichen Cantzley ⸗Secrets. 
Gagen Duͤſſeldorff den 21. Februarij 170 9 


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