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Full text of "Correspondenz-blatt des Zoologisch-mineralogischen Vereins in Regensburg"

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COMPARATIVE ZOÖLOGY, 


AT HARVARD COLLEGE, CAMBRIDGE, MASS. 


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Gorrespondenz-Blatt 


des 


zoologisch-mineralogischen 
Vereines 


in 


Regensburg. 


Dreiunddreissigster Jahrgang. 


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Regensburg. 
Druck der Neubauer’schen Buchdruckerei (F. Huber). 
"1879. 


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CGorrespondenz - Blatt 


des 


zoologisch-mineralogischen Vereines 


1n 


BBegensburg. 


Nr. 1—2. 35. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Dr. Anton Franz Besnar.d: 
Die Mineralogie in ihren neuesten Entdeckungen und Fort- 
schritten. — Prof. Dr. Rosenhauer: Ueber Ditylus laevis 
Fabr. 


Vereins-Angelegenheiten. 


Generalversammlung am 2, Dezember 1878. 


Der bisherige Cassier Herr Apotheker Bierl legte seine 
Stelle nieder; an dessen Statt wurde Herr Apotheker Hilber 
zum Cassier gewählt und werden die verehrl. auswärtigen Mit- 
glieder ersucht, an diesen die Beiträge einzusenden. 

Die durch Versetzung des Herrn Official Clessin erledigte 
Custoden-Stelle hatte Herr Controlleur Henselt die Güte zu 
übernehmen. 

Im Laufe des Jahres 1878 verlor der Verein durch Austritt 
und Todesfall 8 Mitglieder, während 3 neue beitraten. 

Bezüglich des Vermächtnisses des Herrn Dr. Schnitzlein zu 
172 Mark wurde beschlossen, dasselbe für die laufenden Ausgaben 
zu verwenden. 


1879. 1 


2 


Der Stand des Vereinsausschusses 1879 ist demnach folgender: 


Vorstand: Dr. Herrich-Schäffer. 
Secretär: Herr Dr. Fürnrohr. 

Cassier: „ Apotheker Hilber. 
Bibliothekar: ,, Privatier A. Schmid. 
Contr. Henselt. 

Dr. Brunnhuber. 
Professor Keller. 
Hauptmann Winneberger. 


Custoden: » 


Mitgliederverzeichniss. 


Ehrenmitglieder. 


Se. Durchlaucht Herr Fürst von Thurn und Taxis. 
Herr Baron von Bibra in Nürnberg. 


Oberstabsarzt Dr. Besnard in München. 
Professor Dr. Geinitz in Dresden. 

Prof. Dr. Giebel in Halle. 

Prof. Dr. Gümbel in München. 

Dr. Fischer v. Waldheim in St. Petersburg. 
Prof. Dr. Fraas in Stuttgart. 

Pfarrer Jäckel in Windsheim, 

Prof, v. Kobell in München. 
Reg.-Präsident v. Pracher in Regensburg. 
Staatsrath D. Renard in Moskau. 

Prof. Dr. v. Ringseis in München. 

Prof. Dr. v. Schafhäutel in München. 
Prof. Dr. v. Siebold in München. 


Correspondirende Mitglieder. 


Brusina Spir. Direktor in Agram. 

Custos Ehrlich in Linz. 

Schuldirector Fischer in Hamburg. 
Oberstabsarzt Dr. Friedrieh in München. 
Conservator Dr. Gemminger in München. 

P. Vince. Gredler, Gymnas.-Direktor in Bozen. 


3 


Herr Inspektor Dr. Haupt in Bamberg. 


Prof. Dr. v. Hessling in München. 

Dr. Ottmar Hoffnann, k. Bez.-Arzt in Würzburg. 
Dr. Ernst Hofmann, Assistent am Nat.-Cab. in Stuttgart. 
Baron Huene in Lechts in Estland. 

Pastor Kawall in Pussen in Kurland. 
Oberstudienrath Dr. Krauss in Stuttgart. 
Dr..Adolf Kenngott in Zürich. 

Prof. Kittel in Passau. 

Dr. Kriechbaumer, Adjunet in München. 

Lefebre in Brüssel. 

Prof. Dr. Rosenhauer in Erlangen. 

Director Dr. v. Schauroth in Coburg. 

Adjunet Dr. Senoner in Wien. 

Archivar Dr. Söchting in Berlin. 

Professor Strobel in Parma. 

Apotheker Wetzler in Günzburg. 

Prof. Dr. Waltl in Passau. 

Prof. Ritter v. Zepharovich in Prag. 


Auswärtige Mitglieder. 


Dr. v. Ammon,*Privatdocent in München, 

Angerer, pens. Premierlieut. in Nürnberg. 

Clessin, k. Offizial in Ochsenfurt. 

v. Chlingensberg, Apotheker in Stadtamhof. 

Dr. Döbner, Professor in Aschaffenburg. 

Graf v. Drechsel, k. Kämmerer etc. in Karlstein. 

Ebenböck. k. Professor in München, 

J. N. Eser, Landwirth in Buchloe. 

A. Fritsch, kgl. Landrichter in Buchloe. 

Fürnrohr, Guts-Pächter in Sitzenhof. 

Gerber, Reg.-Sekretär in Würzburg. 

Dr. C. Gerster, Assistent in München. 

Giggelberger, k. Forstmeister in Neumarkt. 

Gremblich, Professor in Hall. 

Halenke, Kaufmann in Biella. 

Hartmann, Cassier in München. 

Baron v. Hirschberg, k. Ober-Stabsauditor in München. 

Dr. v. Heyden, k. Hauptmann z. D. in Frankfurt. 
1% 


Herr 


A 


Hiendlmaier, Kaufmann in München. 

Hron Edler von Leuchtenberg, k. k. p. Hauptmann in Linz. 
Keferstein, Gerichtsrath in Erfurt. 

Kern, k. Bauamtmann in Nürnberg. 

Dr. v. Krempelhuber, k. Forstmeister in München. 
Dr. Koch, prakt. Arzt in Wöhrd bei Nürnberg. 
Kress, Hausarzt in Ebrach. 

Dr. Lindner, Pfarrer in Erbendorf. Ei 
Lindtner, Oberbergrath in München. 

Pauer, Apotheker in Traunstein. 

Popp, k. Oberstl. in Zweibrücken. 

Prunner, Apotheker in Regen. 

Reissl, k. Markscheider in Bayreuth. 

Rust, Salineninspektor in Amberg. 

Dr. Roger, prakt. Arzt in Schwandorf. 
Reithammer, Apotheker in Petau in Steiermark. 
Sattler, Fabrikant in Schweinfurt. 

v. Scheben, Pfarrer in Stadt-Kemnath. 

Schmidt, Werkmeister in Weiden, 

Seidl, Domänendirector in Isny. 

Seidel, Verwalter in Haus. 

Seiler, k. Salzbeamter in Miesbach. 

Dr. Seitz, k. Universitätsprofessor in München. 
Waldmann, k. Minist.-Forstrath in München. 

Dr. Walser, Bez.-Arzt in Schwabhausen. 

Dr. Agardh Westerlund in Ronneby in Schweden. 
Wehner, Ingenieur in Deglhof. 

Werlisch, Hüttenmeister in Rosenberg. 

Windorfer, Apotheker in Falkenstein. 

Walderdorf, Graf v. in Hauzenstein. 


In Regensburg domicilirende Mitglieder. 


Auerbach, k. Oberpostamts-Cassier, 
Dr. Babinger, k. Oberstabsarzt. 

v. Baumgarten, Apotheker. 
Bertram, kgl. Reg.-Rath. 

Bernklau, k. Notar. 

Bezold, Privatier. 

Bierl, Apotheker. 


Herr Dr. Blöst, Leibarzt. 


RR) 


Blocken, k. Advokat, 

Bomhard, k. Rector. 

Brand, k. Hauptmann. 
Brandenburg, fürstl. Domainenrath, 
Braunschweiger, k. Professor. 

Dr. Brauser, prakt. Arzt. 

Dr. Brenner-Schäffer, k. Geriehtsarzt. 
Dr, Brunnhuber, prakt. Arzt. 

Dr. Buchmann, k. Advokat. 
Coppenrath, Buchhändler. 

Dr. Dal Lago, Ingenieur. 
Daubert, Apotheker. 

Dr. Dorn, prakt. Arzt. 

Dr. Dietrich, k. Rektor. 

Dietrich, Instit.-Lehrer. 

Dr. Eser, prakt. Arzt. 
Fikentscher Fr., Fabrikant. 
Fikentscher Aug., Fabrikant. 
Frank, k. Bezirksgerichtsassessor. 
Dr. Fürnrohr, prakt. Arzt. 
Gehwolff, k. Rechnungscommissär. 
Gerzer, Bierbrauereibesitzer. 
Geys, Redacteur. 

v. Glas, k. Markscheider. 

Grau, k. Hütteningenieur. 
Greiner, k. Professor. 
Gutschneider, k. Bez.-Ger.-Rath. 
Hamminger, Gutsbesitzer. 

Dr. Hasselwander, k. Med.-Rath. 
Hendschel, Fabrikant. 

Henselt, fürst. Hofmarsch.-Controleur, 
Dr. Henke, prakt. Arzt. 

Dr. Herrich-Schäffer, prakt. Arzt. 
Heyder, k. Bezirksgeometer. 
Hilber, Apotheker. 

Hirschmann, Kreisscholarch, 
Hofmann, k. Ober-Ingenieur, 
Höchstetter, k. Bergamtmann. 


Herr Hönigsberger, Fabrikant, 
„ Keller, k. Professor an der Gewerbschule. 
„  Kerschensteiner, Instrumentenfabrikant. 
„ Dr. Kraus, k. Lycealrector. 
„  Langoth, k. Gymnasialprofessor u. Conrector. 
„ Löw, Privatier. 
„  Leithäuser, k. Baurath. 
„ Leixl, Apotheker, 
„ ' Loritz, Lehrer. 

Manz, Buchhändler. 

„ Mayer Georg, Lehrer. 

.„„ Mayer Ernst, Stiftungsverwalter, 

„ Dr. Metzger, prakt. Arzt. 

„  Micheler, Ingenieur. 

Mühleisen, Grosshändler. 

„ Müller, fürstl. Conservator. 

„ Neuffer G., Guts- u. Fabrikbesitzer. 

„  v. Neuffer W., Reichsrath. 

„ Neumüller, Kaufmann, 

„ Niedermeier, Bierbrauereibesitzer. 

„ Niedermeier, Eisenhändler. 

„ Pfitzenmeier, fürstl. Forstmeister. 

„ Cl. Pustet, Fabrikdirector. 

„ Dr. Aug. Popp, prakt. Arzt. 

„  Pöverlein, Steinmetzmeister. 

„ Preinbelter, fürstl. Forstmeister, 

„ Reger, geistl. Rath. 

Renner, Institutsdirektor. 

„ Rief, Lithograph. 

Rümmelein, Grosshändler. 

„ Dr. Saalfrank, prakt. Arzt. 

„ Sauer, fürstl. Baurath. 

„ Dr. Scheglmann, prakt. Arzt. 

„ Schindler, k. Bahnoflicial. 

„ Schinhammer, Oberlehrer. 

„ Schmid, Privatier. 

„ Schmid, Gasthofbesitzer. 

„ Schmidt, Apotheker. 

„ Dr. Seitz, k. Lycealprofessor. 


Herr Seidel, fürstl. Rath, 

Dr. Singer, k. Lycealprofessor. 
Dr. Spandau, k. Professor, 

Dr. Streeb, Oberstabsarzt a. D. 
Dr. Stör, prakt. Arzt. 

Wagner, k. Bezirksamtsassessor. 
Wagner, Manrermeister. 

„ Wiener Simon, Banguier. 

» Winneberger, k. Hauptmann. 
Maximilian, Herzog von Württemberg, k. Hoheit. 
„ Ziegler, k. Bauassessor. 


Anzeige. 
In der C. F. Winter’schen Verlagshandlung in- Leipzig 
ist erschienen: 

Dr. H. &. Bromm’s Klassen und Ordnungen des 
Thierreichs wissenschaftlich dargestellt in Wort 
und Bild. Sechster Band. Zweite Abthei- 
lung: Klassen und Ordnungen der Amphibien 
von Dr. C. K. Hoffmann, Professor in Leiden. 
Mit 53 litho-graphirten Tafeln und 13 Holz- 
schnitten. Lex.-8°. Cartonnirt. 36 Mark. 


Bechnungsahschluss für das Jahr 1878, 


Einnahmen. 


Beiträge der ordentlichen Mitglieder M. 523 
Beitrag des Landrathes „ 172 
Beitrag Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Erbprinzessin 

von Thurn und Taxis s 00 
Erbschaft von Dr. Schnitzlein „172 
Zinsen von Werthpapieren | „u 08 
Erlös von Vereinsschriften BL 


Summa der Einnahmen „ 1005 


Ausgaben. 
a. Passiv-Rest vom Jahre 1877 Mm 9 
b. Auf die Verwaltung: 
Regie et 
Inserate ® 4 
Buchbinder und Lithograph 209 
Feuer-Versicherung RN: 
Frachten und Porti NR 
Bedienung Ki 
c. Auf Vereinszwecke: 
Honorar DE 
Abhandlungen „oo 
Correspondenzblatt „ 492 
Miethe „ 257 


” 
04 „ 


Summa der Ausgaben „1020. 


Abschluss. 
Die Ausgaben betragen „ 1020 
Die Einnahmen betragen „ 1005 


Passiv-Rest M. 15 


Regensburg am 1. Februar 1879. 


Die Cassa-Verwaltung 
des zoologisch-mineralogischen Vereins. 


H. Bierl, gew. Cassier. 


Die Mineralogie 


in ihren 


neuesten Entdeckungen und Fortschritten 
im Jahre 1878. 


XXXI. systematischer Jahresbericht 


erstattet von 


Dr. Anton Besnard in München. 


1.: Literatus 
Selbstständige Werke. 


Bericht amtlicher der 50. Versammlung deutscher Natur- 
forscher und Aerzte in München vom 17. mit 22. September 
1877. München 1877. 4°. VI. Seetion: Mineralogie, 

Bombicci, L.:-Contribuzioni di Mineralogia Italiana. Bologna 
1877. 4°. pp. 55; — 3 Tav. 

Eger, L.: Grundriss der Mineralogie für Bürgerschulen, höhere 
Lehranstalten und zur Selbstbelehrung. Mit 32 Abbldgn.; Wien 
1878, kl. 8°. S. 68. 

Endlich, F. M.: Catalogue of Minerals found in Colorado. 
Washington 1878, 8. 

Fugger, Eberh.: Die Mineralien des Herzogthums Salzburg. 
gr. 8°, Salzburg 1878. 

Genth, F. A.: On some Tellurium and Vanadium Minerals. 
Philadelphia 1877. &. 

Groth, P.: Die Mineraliensammlung der Kaiser-Wilhelms-Uni- 
versität Strassburg. Mit 6 lith. Tafln. 4%. S. 271. Strass- 
burg 1878. Ein Supplement zu den vorhandenen minera- 
logischen Lehrbüchern. 


10 


Irby: On the Chrystallography of Caleite. Inaug. Dissert. 1 Pl. 
Bonn 1878. 8%. Pg. 72. 

Kobell, Frz. v.: Tafeln zur Bestimmung der Mineralien mittelst 
einfacher chemischer Versuche auf trockenem und nassem 
Wege. 11. verm. Aufl. 8°. München 1878. 

Kurr, J. G. v.: Das Mineralreich in Bildern. Naturkistorisch- 
technische Beschreibung und Abbildung der wichtigsten Mi- 
nerale. 3. Auflage von A. Kenngott. Folio Esslingen 
1878. 

Landauer, J.: Systematischer Gang ‚der -Löthrohr - Analyse. 
Wiesbaden 1877. gr. 8°, | 

Leymerie, A.: Elements de mineralogie et de lithologie. 
Ouvrage complementaire des dl&ments de geologie. 3. Ed, 
illustree de plus 100 vignettes. 18°. Paris 1878. 

Leypold, F.: Mineralogische Tafeln. Anleitung zur Bestim- 
mung der Mineralien. gr. 8°. Stuttgart 1878. 

Rauff, Herm.: Ueber die chemische Zusammensetzung des 
Nephelins, Cancrinits und Mikrosommits. Inaug. Dissert, 
Bonn 1878. 8%, S. 58. 

Schottky, Alb.: Die Kupfererze des Distrietes von Aroa, 
Venezuela. Breslau 1877. 8. S. 36. Diss. inaug. 


Schrauf, Alber.: Atlas der Krystallformen des Mineralreiches. 
V.Lief. Taf. XLI—L. Wien 1878. 4°, 

Selle, A. de: Cours de Mingralogie et de Geologie Tom. 1. 1. 
Phenom£nes actuels; 2, Mineralogie. Paris 1878. 8°. Pag. 585. 
Atlas 147 pl. 

Stürtz, B,: Catalog vorräthiger Mineralien, Gebirgsarten, Petre- 
facten, Modelle, Apparate und Präparate. Bonn 1878. 8. 


Trippke, Paul: Beiträge zur Kenntniss der schlesischen Basalte 
und ihrer Mineralien. Breslau 1878. 8°. S. 66 mit 2 Taf. 
Dissert. inaug. 

Tschermak, G.: Mittheilungen mineralogische und petro- 
graphische. Neue Folge. 1. Bd, 1878. 6 Hfte. gr. 8°. Wien 
1878. 

Weisbach, Albin: Tabellen zur Bestimmung der Mineralien 
nach äusseren Kennzeichen. 2. Aufl. gr. 8°. Leipzig 1878. 

-Zepharovich, V. R. v.: Krystallographische Wandtafeln für 
Vorträge über Mineralogie. 2. und 3. (Schluss-) Lieferung. gr. 
Fol, Prag 1877. 50 Steintafln. 


11 


Il. Krystallographie. 


Die Krystallisation des Perowskit versuchte G. vom 
Rath. (Leonhard’s min. Jahrb.; 1878. H. 1.) zu erklären; .er 
nimmt nämlich eine Zwillingsbildung nach dem Gesetze „Zwil- 
lingsebene eine Fläche des Brachydoma“ an, und combinirt mit 
dem Zwillingsgesetz ein zweites „Zwillingsebene, eine Fläche des 
Makrodoma P ©“, und können so polysenthetische Gebilde mit 
gezähnelter Grenzlinie auf allen Dödekaäderflächen entstehen. 

Schrauf (Ebenda.) berichtet über die Krystall-Typen des 
Bro okits. 

Bezüglich der Krystallform des Zinnsteins unter- 
scheidet Friedr. Beske (Tschermak’s min. Mitthlgn.; 1877. 
H.3.) 3 Typen: 1. Typus der böhmischen und sächsischen 
Zinnerze; 2. Typus der englischen Zinnerze, und 3. Typus 
von Picaranta in Finnland. — Den Zusammenhang der 
geometrischen Gesetze der Krystallographie erörtert 
Th. Liebisch. (Ztsehr. d. deutsch. geol. Ges. ; 1877, 
XXIX, 3.) 

Aus Friedr. Scharff’s Arbeit: „Topas und Quarz‘ re- 
sultirt, dass die Anlage eines Krystallbaues eine wesentlich ver- 
schiedene ist beim Topas und beim Quarz, dass aber die Aus- 
führung und Herstellung derselben unter sehr vielen Gesichts- 
punkten übereinstimmt, und die gleiche ist. Auch die verschie- 
den gerichtete Furchung des Prisma wird aus der verschiedenen 
Anlage zu deuten sein. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 2.) 

Ueber das Krystallsystem des Glimmers stellte Max 
Bauer (Monatsber. d. Berlin. Akad.; 1877. Novbr.) Untersuch- 
ungen an, und fand: 1) Der Glimmer ist nach seinem optischen 
Verhalten monoklin. 2) Die optische Axenebene ist senkrecht zur 
Symmetrieebene, die Mittellinie liegt in dieser. 3) Es beträgt der 
Winkel: a. der scheinbaren Mittellinie mit der Spaltungslläche 
2° 55°; b. der wahren optischen Mittellinie mit der Normale der 
Spaltungsfläche 1° 42‘, 4) Es beträgt der Winkel der scheinbaren 
optischen Axen 64° 14, der wahren optischen Axen 40@ 2V. 
5) Es ist der Winkel der optischen{Axen mit der Normale der 
Spaltungsfläche und zwar der scheinbaren 32° 14', der wahren 
20 15°. 


12 


Ueber die Grundgestaltung der Krystallspeecies 
beriehtete A. Kenngott. (Leonhard’s min. Jahrb.; 1878. 
H. 4.) Nach ihm ist es eine bekannte Thatsache, dass bei jeder 
Krystallspecies eine sogenannte Grundgestalt aufgestellt wird, 
von welcher alle anderen Krystallgestalten derselben abgeleitet 
werden, und die Ermittelung des Axenverhältnisses der Grundge- 
stalt ist die Aufgabe der Krystallmessungen. Auch sieht man, 
dass das Axenverhältniss der Grundgestalt einer Species, welches 
wie die chemische Formel derselben der bestimmende morpho- 
logische Factor derselben sein soll, selten mit vollkommener Ueber- 
einstimmung gefunden werden kann. 

Die Krystalle des Amazonensteins (Mikroklin) von 
Pikes-Prak in Colorado sind nach G. vom Rath (Sitzgsber. 
d. niederrhein. Ges. za Bonn; Jahrg. 33.) theils einfach, theils 
Zwillinge nach dem Bavenoer Gesetz. 

Der Tridymit gehört nach A. v. Lasaulx (Schles. 
Ges. f. vaterl. Cultur; 1878. Febr. 20.) nicht, wie man bisher 
nach den Forschungen des Entdeckers dieses Minerals, G. vom 
Rath, annahm, dem hexagonalen, sondern dem rhombi- 
schen System an; er zeigt eine hexagonale Pseudosymmetrie. 

Die Verwachsung zweier Glimmer von Middle- 
town, Connecticut, bieten nach A. v. Lasaulx (Leonh. 
min. Jahrb. ; 1878. H. 6.) darin vor allem Interesse, einmal, dass 
sie eineZwillingsverwachsung zweier optisch verschiedener Glimm- 
arten ist-und dann als ein recht deutliches Beispiel des Einflus- 
ses der chemischen Zusammensetzung, speciell des Eisenoxydul- 
gehaltes auf die Grösse des Winkels der optischen Axen. 

Ueber die Aetzfiguren der Alaune berichtet Friedr. 
Klocke (Groth’s Ztschr.; II. 2.) und über die Aetzver- 
suche an Quarzkrystallen theilt H. Baumhauer (Ebenda.) 
seine Resultate mit. — Ueber die Krystallisation und. die 
Zwillingsbildung des Leukophan ergeht sich E. Ber- 
trand. (Ebenda.) — In „Leonhard’s neuem Jahrbuche für 
Mineralogie iete. ete.; 1878. H. 5,“ beschreibt: A. v. Lasaulx 
sein Demonstrationspolariscop, sowie das optische Ver- 
halten des Pikranalcim vom Monte Catini in Toscana. — Die 
Krystallisation des Markasit und seine regelmäs- 
sigen Verwachsungen mit Eisenkies erörtert A. Sade- 
beek. (Poggend. Annal.; VIII, 4.) Die Krystalle des Marka- 
sit lassen nach ihrer verschiedenen Ausbildungsform 3. Typen 


183 


unterscheiden: 1) Typus der Krystalle von Schemnitz 
in der Combination Pz. P%: „P. OP. P. 2) Kammkiese, 
3) Speerkiese. 

Nach Verf. kommen Markasit und Eisenkies nach 2 Ge- 
setzen in regelmässiger Verwachsung vor. Das erste 
Gesetz lautet: Die Hauptaxe und eine Zwischenaxe des Markasit 
fallen mit 2 Grundaxen des Eisenkies zusammen; das zweite: 
die Hauptaxe des Markasit fällt mit einer Grundaxe des Eisen- 
kies, die Brachyaxe mit einer prismatischen Zwischenaxe zusam- 
men. Bei beiden Gesetzen liegt also die Hauptaxe des Markasit 
wie eine Grundaxe des Eisenkies, die Endfläche und eine Hexaö- 
derfläche sind mithin parallel. — Einige krystallographische 
Beobachtungen am Kupfer vom Oberen-See stellte 
G. vom Rath (Groth’s Ztschr.; I, 2.) an; an einem flächen- 
reichen Granat-Krystall aus dem Pfitschthal in Tyrol sah V£. 
nachfolgende Combination: „O0. o08. &0s 20. 0; — Eine 
Eigenthümlichkeit der Cerussite Ve Rodna besteht nach C. 
Vrba (Ebenda.) in ihrer unverkennbar hemiorphen Ausbild- 
ung. — Die Adamin-Krystalle von Laurium finden sich nach 
H. Laspeyres (Ebenda.) in 2 Typen, An denen des ersten 
Typus zn sich besonders die Flächen von „P. PS, „P \ 
und!’ „P&. Sie sind nach der Makroaxe gestreckt, farblos. 

An den Krystallen des 2. T ypus, der mehr säulenförmig 
und etwas flächenreicher, treten namentlich auf: „P, „PT, „PS , 
PS und OP. — Aus M.Schuster's (Tschermark’s Mitthlg.; 
I, 1.) Untersuchungen über das optische Verhalten des 
Tridymits aus den Euga neen ergiebt sich, dass dieselben 
im polarisirten Licht eine Zusammensetzung aus einer 
Anzahl von Individuen zeigen, die sich in Zwil- 
lingsstellung befinden und ist das Krystallsystem des Tri- 
dymit das trikline. — Ueber Wachsthumerscheinungen 
an Quarzen aus den sogenannten Krystallgruben von 
Krummendorf bei Strehlen, berichtet Eugen Schu- 
macher. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 8.) — Nach Groth 
ist der Manganit, wie die isomorphen Mineralien Göthit und 
Diaspor als holo&ödrisch zu betrachten; hemiedrische Combi- 
nationen dürften nur als seltene Ausbildungs-Formen anzusehen 
sein. — Kobaltglanz-Krystalle von Tunaberg in Schweden 
zeigten nach Verf. folgende Combinationen: 1) 0. O: OR 

D 


14 


30%,,..210 2:0: 505. 404.3) er 2.207: 
2 2 


: == = 7 Lose Kry- 
stalle von Skutterud bei Modum in RE zeigten: „O2. 
TR 


0. 0. — Zollgrosse Speiskobalt-Krystalle von Schneeberg 
bezeugen ebenfalls die Hemiedrie durch die Combination „O0 x. 
0. 0. 0, © O3 nebst einem nicht näher bestimmbaren Dya- 
2 

kisdodekaäder. -— Strüver J. (Reale Accad. dei Lincei.) be- 
‚schreibt polysynthetische Zwillings- Krystalle des 
orientalischen Spinell. Verf. bringt diegelben in 3 Grup- 
pen: 1) solche, die eine gemeinsame Zwillingsaxe haben; 2) Zwil- 
linge, die ihre Zwillingsaxe nicht unter sich parallel, hingegen 
der nämlichen Krystallfläche parallel haben. 3) Zwillinge, die 
ihre Zwillingsaxen weder sämmtlich unter sich parallel, Bun alle 
einer Fläche parallel haben, 


15 


Streng A. stellte die Formen, welche aın Silberkies, Stern- 
bergit, Magnetkies und Kupferglanz (bezw. Akanthit) vorkommen, 
(Leonh. min. Jahrb. 1878. H. 8.) 


zusammen. 


par | Seitenkantenwinkel oder 
er Be Bisheriges| Bisheriges Winkel im basischen 
nn ar hält hexagona- | rhombi- Hauptschnitt. 
a Si. les Zeichen] sches Zei- | 
ee zn am Magnet- chenamKu- 
e:= ,98124: Kie. Ben berechnet | gefunden. 
1 :0,27487. 
ET WIENER HEN EI FT | — | H70 22° EEE 
= PKupferglanz — a | 67° 32 65° 40" 
- P Magnetkies 1), P — i., 90° 10 89 44! 
3 P Sternbergit — > | 1170 16° 118° 94 
=P Kupferglanz p p 1970 9° 127°6' Mok. 
Magnetkies 1250 22'’Kgl. 
3 Sternbergit _ — 146° 6° 146° 34 
= P Magnetkies' 2 P = 1520 0° 1520 4 
4 P 2 Silberkies — = 126° 10" ie 
1 Po Magnetk.| !, P 2 Zr sp 52° 82 3 
u Po Magnetk| P2 — 120 4 1200 14° 
3 
P & Silberkies = =: 30% 44! 30° 44° 
2 P anSilberkies = Sm 37° 36 570 36° 
2. vv 
SP &Kupfergl. — 3, ER 6 48° 65° 48° 
6 Po Sternbng| = 110 32 | 1190 24 
7 Po Kupfergl. = 2 Po 1270 14 125° 40' 
30. BY Sternbe.l | 4 166° 10° 166° 24° 
EL Winkel im brachy- 119 400° HERSQSUR: 
oP3 diagonalen Haupt- 158% 4! 119 35'Kgl. 
© Pp3 schnitt. 59° 40° || 120 Mgk. 
oo PP» _ — we. er 
op = — m a” 


16 


Diese Tabelle lehrt, dass eine Isomorphie von Magnetkies, 
Silberkies und Kupferglanz (bezw. Akanthit) möglich ist. Zu Folge 
seiner Untersuchungen über das Leuecit-System glaubt J. 
Hirschwald (Tschermak’s min. Mitthlgn.; I. 2.) fest an- 
nehmen zu dürfen, dass 1) die polysynthetische Zwillings-Ver- 
wachsung eine vollzählig dodekaädrische, oder nur den Flächen 
der Pyramide entsprechende, sei; 2) finden sich unter den einge- 
wachsenen Krystallen solche mit den Winkelwerthen des regu- 
lären Ikositetraöäders 2 O 2, oder zeigen die scheinbar isometri- 
schen Formen ausnahmslos die Winkel der schärferen Randecke 
der Dipyramide. 

Mineralogische (krystallographische) Mittlieilungen 
über die Erze von Chanareillo in Nordchile gibt A. 
Streng. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 9,) Der dortige Magnet- 
kies stimmt nach Vf. in seinen Winkeln vollständig wit dem 
Silberkies überein, und ist somit isomorph; er müsse also nicht 
als hexagonaler einfacher Krystall, sondern als rhombischer Dril- 
ling aufgefasst werden. — Nach den Berechnungen von G. vom 
Rath (Sitzgsb. d. Niederrhein. Ges. f. Naturkunde etc. zu Bonn; 
1878. Juli.) bezüglich des Krystallsystems des Cyomit’s 
ist das Axen-Verhältniss: Brachyaxe: Makroaxe: Vertikalaxe 
== 0,9614:1:0,70996. Der von Vertikal- und Makroaxe einge-. 
schlossene Winkel = 90° 0°. Als neue Flächen wurden beobachtet: _ 


EL RETANEN: v v v v A 
;B, P,,2, P'212,R. ‚P.2,2,1P.2,..08 'P/2,. Po 2 Po Pe 
3 
7, P,o. — 

Hr. Bücking (Groth’s Ztschr.; 1, H. 4. u. 5; 1878.) be- 
richtet über die Krystallformen des Epidot aus dem Sulz- 
bachthale, von Arendal, von Striegau, Fassathale, von Guttannen 
im Berner Oberland, Traversella und von Bourg d’Oisans. — | 

Von Kobell (Sitzgsber. d. München. Akad. d. Wissensch.; 
1878. Bd. VIII, H. 4.) machte schon 1858 die Beobachtung, dass 
sich die Krystalle des Eisenvitriols stauroskopisch klinorhom- 
boidisch und nicht klinorhombisch verhalten. Die ebenen Winkel 
der gewöhnlich als Rhombus genommenen basischen Fläche wer- 
den nämlich vom Kreuz nicht halbirt, sondern der stumpfe Winkel 
(von 99°) wird im Winkel von 52° und 47° getheilt. — 


17 


III. Pseudomorphosen. 


Eine sehr ausführliche Arbeit: „Zur Geschichte der 
Pseudomorphosen des Mineralreichs“ von G. Spiess, 
befindet sich in der „Leopoldina“ (1878. Nr. 3 bis 8.) — 

Aus Karl Dalmers (Leonhard min. Jahrb.; 1878. H: 
3.) grösserer Arbeit über die Feldspathpseudomorphosen 
derWilhelmsleite beillmenau ergiebtsich, dass ]) einige 
mikroskopische Beobachtungen bezüglich der Art und Weise des 
Zusammenvorkommiens der Kieselsäure mit dem grünen Thonerde- 
silicat einer Zersetzung derart unterlegen sei, dass Kieselsäure 
zurückblieb. Es liesse sich dies, abgesehen davon, ob jene Schluss- 
folgerung richtig ist oder nicht, mit obiger Ansicht ganz gut ver- 
einbaren, indem man annimmt, dass das grüne Silicat durch das 
Eisenoxyd in freie Kieselsäure und ein sehr basisches Silicat zer- 
legt worden sei. 2) Bei allen untersuchten Pseudomorphosen von 
Meiersgrund, sowie auch in verschiedenen anderen eisenoxydhal- 
tigen, verwitterten Feldspathen, liessen sich von Salzsäure zer- 
setabare Thonerde-Alkali-Silicate nachweisen, die vielleicht auch 
Eisenoxyd enthielten. Vielleicht steht diese Erscheinung mit der 
Beobachtung in Zusammenhang, dass das grüne Silicat in der 
Nähe von Eisenockerflocken eine oft intensiv gelbe Farbe annimmt. 
Es wäre möglich, dass diese gelbgefärbten Parthien in feingepul- 
vertem Zustand von Salzsäure angreifbar wären, und dass von 
ihnen die in der Salzsäurelösung sich findenden Thonerde- und 
Alkalimengen stammen. Sie wären alsdann gewissermassen als 
ein Durchgangsstadium des Prozesses zu betrachten, dessen End- 
resultat die Bildung löslicher Thonerde-Eisenoxydsilicate ist, als 
ein Stadium, in dem schon der Zusammenhang zwischen den Be- 
standtheilen des grünen Silicats gelockert erscheint. Freilich stelıt 
damit nicht recht der etwas hohe Kieselsäuregehalt im Einklang, 
der für das von Salzsäure zersetzbare Silicat gefunden wurde. 
Indessen ist zu berücksichtigen, dass dieser insofern fehlerhaft 
bestimmt worden sein kann, als das kohlensaure Natron, mit dem 
der in Salzsäure unauflösliche Rückstand behufs Bestimmung der 
in Freiheit gesetzten Kieselsäure ausgekocht wurde, auch dem 
von Schwefelsäure zersetzbaren Silicat leicht etwas Kieselsäure 
entzogen haben kann. — 

2a 


18 


Nach Geinitz (Leopoldina; 1878. Nr. 7 und 8.) hat man 
bei einer Eintheilung der Pseudomorphosen am zweck- 
mässigsten den in der Hauptsache schon betretenen Weg einzu- 
halten, da man lediglich auf Grund der chemischen, Bezieh- 
ungen der Substanzen des ursprünglichen und des pseudomorphen 
Minerals zu einer befriedigenden Gruppirung gelangen kann. Die 
Eintheilung in Umhüllungs-, Ausfüllungs- und Verdrängungs- 
pseudomorphosen, welche auf der Berücksichtigung der mecha- 
nischen Vorgänge beruht, ist zwar für die: Erkenntniss der 
Bildungsvorgänge von hohem Werthe, dagegen eignet ‚sie sich 
wegen der allgemeinen Bedeutung ihrer einzelnen Theile nicht 
zur Verwendung für eine Classifikation. Schliesslich erscheint es 
zweckmässig, die Bezeichnung Verdrängungsspeudomorphose im 
Blum’schen Sinne gänzlich fallen zu lassen. — Mit Berücksich- 
tigung der Forschungen von Geinitz theilt F. Zirkel in der, 
10. Auflage von: „Naumann’s, Elementen: der Mineralogie; 
1877“ die Pseudomorphosen ein in: 1) Hypostatische, Um-, 
hüllungs- und Ausfüllungs-Pseudomorphosen, 2) Metaso.nati- 
sche, Umwandlungspseudomorphosen. Bei diesen können, ‚wenn: 
der umhüllte Krystall durch Auflösung zerstört und. fortgeführt 
wurde, zwei Fälle unterschieden werden:; 1) der freigewordene. 
Raum bleibt frei; oder 2) .es tritt Ausfüllung ein. Eine derartige 
Ausfüllung setzt daher das Dasein einer früher gebildeten, Um-. 
hüllung des Kıystalls voraus und besitzt äusserlich ebenfalls nur ; 
eine entliehene, nicht selbstständige Form. Die Umwandlungspseu- 
domorphosen zerfallen in: 1) Solche, bei denen die ursprüngliche: 
und die an ihre Stelle getretene Substanz identisch. ist, sogen. 
Paramorphosen. 2) Solche, welche zwar auf einer chemischen 
Umwandlung beruhen, bei denen aber zwischen der ursprüng- 
lichen und der pseudomorphen Substanz noch ein chemischer Zu- 
sammenhang besteht, indem beide Massen einen oder. mehrere 
Bestandtheile gemein haben; sie können gebildet werden::-a. durch 
Verlust von Bestandtheilen; b, durch Aufnahme. von Bestand- , 
theilen; ec. durch theilweisen Austausch von Bestandtheilen,. z. 
B. Aragonit nach Gyps; Kaolin nach Feldspath u. s.:w. 3) Solche, 
bei denen die chemischen Bestandtheile beider Substanzen ver- 
möge des stattgefundenen völligen Stofiaustausches gänzlich von 
einander verschieden sind (Verdrängungspseudomorphosen), zZ. B. 
Quarz nach Flussspath, Kalkspath; Eisenkies nach Kalkspath. 


19 


So räthselhaft diese Processe auch meistens sind, so kann man 
doch bisweilen solche Verdrängungen mit Hilfe der bekannten 
Zersetzungserscheinungen erklären, namentlich wenn man bedenkt, 
dass nicht immer eine direkte Umwandlung stattgefunden zu ha- 
ben braueht, sondern, dass dieselbe durch Zwischenglieder all- 
mählich vermittelt werden kann. Die Mikroskopie im Vereine 
mit der chemischen und minerälogischen Untersuchung wird sicher 
auch diese Erscheinungen noch des Räthselhaften entkleiden. — 
Pseudomorphosen von Kalkspath nach Aragonit be- 
schrieb G. vom Rath, gefunden auf den Erzgängen zu Schem- 
nitz. (Sitzgsber. d. Niederrhein. Ges. in Bonn; 1878. Febr.) — 


IV. Speeifisches Gewicht. 


Ueber das Specifische Gewicht geglühter Silicate 
und anderer Oxydverbindungen referirt von Kobell. 
(Sitzgsber. d. k. b. Akadem. zu München; 1878. H. 1, der 
matlıem. physikal. Classe.) 

Nach Verfs. Untersuchungen ergiebt sich, dass bei der Tem- 
peratur, wo die Oxydation der theilnehmenden Elemente statt- 
finden muss, im Allgemeinen keine merklichen oder auch abso- 
lut keine Veränderungen des spec, Gewichts vorkommen und 
wenn sich dergleichen vereinzelnt zeigen, dieses erst bei Tem- 
peraturen geschieht, welche höher liegen, als die der Oxydbildung. 
Die Oxyde solcher Verbindungen werden daher nicht erst durch 
das Glühen erzeugt, sie sind in demselben schon gebildet vor- 
handen und von dem sogen. Constitutionswasser gilt consequenter 
\Weise dasselbe. Es ist fertig gebildet im Hydrat, wie das soge- 
nannte Krystallwasser. Es ist also kein Grund vorhanden, den 


Hydrargillit H® A1 0% zu schreiben, er ist Ät H® und der Bru- 


eit ist nicht H? Mg O?, sondern Mg H, und so sind bei allen 
Sauerstoffenthaltenden Species die oxydirbarenEle- 
mente als Oxyde zuformuliren, wie ebenfalls aus anderen 
Beobachtungen hervorgeht, auf welche Vf. schon früher hinge- 
wiesen. Ohne Berücksichtigung dieser Verhältnisse kann auch 
die rationelle Formel einer Mineralmischung, wie sie sonst 
eonstruirt sein mag, keine befriedigend correcte sein. — 
2a* 


20 


V. Vorkommen der Mineralien. 


Neue Fundorte. 


F. Sandberger (Leonh. min. Jahrb.; 1878.H. 1.) fand als 
neu zu Goldkronach den Plagionitund Meneghinit, dann 
Zundererz, Antimonblüthe. Im Schwarzwalde zu Hammer- 
eisenbach den Braunit und Lithiophorit. Schwere und 
edle Metalle entdeckte Vf. in Olivinen, Augiten, Hornblenden 
und Glimmern, z. Th. in Begleitung von Antimon und Arsen, 
wodurch nun die Herkunft dieser Substanzen auf den Erzgängen 
in krystallinischen Gesteinen in ganz ungezwungener Art erklärt 
werden kann. — Den Adamit fand PaulKlien (Ebenda.) im 
Laurion-Gebirge,-und den Prehnit zu Jordansmühl in 
Sachsen. — In el Doctor in Mexiko fand Websky (Monats- 
schr. der k. Akad. d. Wissensch. zu Berlin; 1877.) Hornqueck- 
silber und Onofrit. — F. A, Genth entdeckte den Tellu- 
rit za.Colorado. (Contribut. from the Labratory of Penn- 
silv.; Nr. XI. 1877.) — Einen krystallisirten Vivianit fand Fr, 
Beckein Säugethierknochenim Laibacher Torfmoor. (Tscher- 
mak’s min, Mitthlgn.; 1877. H. 3.) — Derselbe kommt nach 
Oscar Fraas zuKaltenthal unfern Stuttgart als Versteinerungs- 
mittel vor. — A. B. Meyer (Miner. Mitthlgn.; 1877. H.-3.) 
fand zuBorneo:Antimonitf,Antimonocker,Gediegenes 
Antimon undArsen. Zu Tegora und Gading: Zinnober, 
Calomel; auf der Insel Luzon: Enargit, Luzonit und 
Magnesia-Alaun. — Auf der Galmeilagerstätie von Lau- 
rium kommen nach Max Braun (Leonh. min Jahrb.; 1878. 
H. 2.) folgende Mineralien vor: Zinkspath, Kalkspatb, Gyps, 
Flussspath, Aragonit, Bleiglanz, Blende, Spuren von Kupferkies, 
Cuprit, Brauneisenstein, Psilomelan, Weissbleierz, Mimetesit, Ada-_ 
mit, Olivenit, Arseniosiderit, Azurit, Malachit, Aurichaleit, Halloy- 
sit und Allophan. — V. von Zepharovich (Lotos; 1877.) 
fand den Magnetit am Monte Mulatto in Südtyrol; es ist 
dies das ausgezeichnetste Vorkommen desselben in den Ostalpen. 
Den Mirabilit fand er zu Aussee, (Ebenda.) — Ueber das 
Vorkommen des Disthen in Central-Afrika berichtet Th. 
Liebisch (Ztschr. d. deutsch. geol. Ges.; Bd. 29, H. 4.) — 

Ein neuer Fundort für den Coelestin ist nach A. Koch 


21 


(Miner. Mitthlgn. von Tschermak; 1877. 4.) das Dorf Bacs 
unfern Klausenburg in Siebenbürgen, und für den Adular die 
Erzlagerstätten von Verespatak. — Neue Mineral-Vorkommen 
auf der Eisenerz-Lagerstätte von Moravicza im Banat nach V. 
v. Zepharovich (Lotos; 1877.) als: Magnetit pseudomorph 
nach Eisenglanz; Pyroxen-Varietäten; kleine Krystalle von 
Fassait; derber Bismutin; Grammatit und Ludwigit. — 
O0. Lang (Götting. akad. Nachr.; 1878.) fand im erratischen 
Gerisse von Wellen bei Bremen Granat. — Ebenso ent- 
deckte Otto Meyer (Untersuchgn. d. Gotthardtunnels.) im Ge- 
steine des Gotthardtunnels Zwillingskrystalle vonZirkon. 


Ein ne ues Vorkommen bietet nach Klien (Schles. Ges. 
f. vater]. Cultur; 1878. Febr. 20.) der Chromgranat zu Jor- 
dansmühl in Schlesien. — Gümbel entdeckte im: stillen 
Ozean auf dem Meeresgrunde Manganknollen. (Sitzgsber. 
d. Münch. Akad.; 1878.H. 2.) — Nach Max Bauer (Württemb, 
naturg. Jahresh. ; 1578.) findet sich auf den Brauneisensteingängen 
zu Neuenbürg der Hydrohämatit vor. — Auf Dioptas aus 
Peru kommt nach Charles Burghardt (Proceed. of Soc. of 
Manchester; Vol. XVII, No. 12) der Chrysokoll vor. — Paul 
Klien fand zum ersten Mal in Deutschland den Diaspor zu 
Jordansmühl (Schles. Gesellsch.; 1878, Juni.), und den 
Manganosit zu Laangban in Schweden. — Ueber das Vor- 
kommen des Pelagosit an den Küsten des Mittelmeeres be- 
richtet @. Tsehermak. (Dessen Mitthlgn.; L, H. 2.) Bei Lei- 
perville am Crum Creek fand in Vergesellschafterung Gg. 
König (Proceed. of the Acad. of Philadelph.; 1878.) den Gros- 
sular, den Zoisit, den Stilbit und den Leidyit, eine neue 
Species. — Als neues Vorkommen für den Thomsonit giebt 
W.C. Brögger (Ztschr. f. Krystallographie; 1. 3.) Laven 
an, und V.Hansel(Ebenda.) fand den Phosgenitam Monte 
Poni auf Sardinien. — Den Berzeliit und den Karyinit 
fand A. Sjögren (Geol. Förh. in Stockholm Föhrh.; 1.) bei 
Laangban in dolomitischem Kalk. — Der Apophyllit kommt 
nach Otto Luedecke (Dessen Inaug. Dissert., 1878.) zu Rad- 
authal vor. — Ferner fanden Vincenz Hansel (Mitthlgn. d. 
naturf. Ver. f. Steyermark; 1877.) Rutile im Geriss bei Mo- 
driach, und G. vom Rath (Sitzgsber. d. Ges. f. Natur- u. 
Heilk. zu Bonn; 1877.) Quarz-Krystalle zuKremnitzka. — 


22 
Nach A.Koch (Tscher mak’sMitthlgn.; IV, 1877.) wittert 
bei Klausenburg Glaubersalz in grosser Menge aus, — 


VL Mineral-Chemie. 
Chemische Constitution. 


Ueber die zufälligen Färbungen, welche die ver- 
schiedenen Gattungen der Mineralgruppen der Zeo- 
lithe zeigen, berichtet Websky. (Sitzgsber. d. Ges. naturf. 
Freunde zu Berlin; 1877. Mai.) — Nach A. Weisbach (Ann.d. 
Chem. u. Phys.; N. F. IL.) ist der Kenngottit ein 'bleihaltiger 
Miargyrit, wie auch Sipöcz annimmt. — 

Nach A. v. Lasaulx (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 4.) 
gilt der Breislakit als ein manganhaltiger Eisenamnphibol und 
dürfte vielleicht dem Richterit von Pajsberg am nächsten stehen, 
dem er wenigstens in Bezug auf die Farbe und das Löthrohr- 
verhalten durchaus ähnlich ist. — 

Klien (Schles. Ges. f. vaterl. Cultaur; 1878. Febr. 20.) hält 
die rothen Krystalle des Catlinit’s von Rock County für ein 
eisenhaltiges, vielleicht zeolithähnliches Silieat, die unter diesem 
von Jackson beschriebene Masse stellt er dagegen zu den 'Ge- 
steinen. — 

Nordenskiöld (Verhdlgn. d. geol. Ver. zu Stockholm; 
Bd. IV. No. 1.) bezeichnet das gut charakterisirte Endproduct 
der Zersetzung beim Cleyeit als Yttrogummit. — Dass in deu 
Silikaten — in den Lepidolithen von Paris in Maine (Nordameri- 
ka) und Rozena in Mähren — Zinn vorkomme, hat F. Sand- 
berger nachgewiesen (Sitzgsber. d. matliem. physik..Ch d. 
k. Akad. zu München; 1878. H. 2.) Nach ihm bildet das Auf 
treten der Zinnsäure als theilweisen Vertreters der Kieselsäure 
auch ein sehr schönes Analogon für das längst bekannte der 
isomorphen Titansäure in anderen Glimmern.  — 

A.v. Lasaulx (Leonh. min. Jahrb., 1878. H. 6.) giebt zu, 
dass sowohl die Zerstörungs- und Umwandlungserscheinungen 
von Hornblende-führenden Gesteinen als auch das Vorkommen 
der sogenannten Saccharite die Annahme recht wohl zulassen, 
dass diese vorherrschend Plagioklas- und.) Quarzhältigen 
Mineralaggregate aus Umwandlung jener Gesteine hervorgegangen 


‘25 


seien. — Zu Folge mikroskopischer Untersuchung ist der per- 
sische Türkis nach. H. Bücking.(Grotlh’s Ztschr.; II, 2.) 
kein Kunstprodukt. — 

Nach C. Doelter’s Analysen (Tschermak’s Mitthlgn.; 
I, 1.) sind im Diopsid Thonerde und Eisenoxyd als Silieate zu 
betrachten. — Aus A. Arzruni’s (Groth’s Ztschr.; U, H. 
4—5.) Untersuchungen über einige Arsenkiese resultirt, dass 
1) die Zusammensetzung des Arsenkieses von Fundortzu Fundort 
wecliselt, indem dieselbe weder der Formel Fe As? + Fe S? ent- 
spricht, noch ‚einer Formel m Fe As? + n Fe $?. 2) Ist nicht 
zu verkennen, dass eine gewisse Constanz im Eisengehalt sämmt- 
licher Arsenkiese zu herrschen scheint, indem besonders die 
grösste Abweichung 0,32°/, nicht übersteigt. Endlich ist eine 
Regelmässigkeit der Zunahme des procentischen Gehaltes an 
Schwefel mit dem Wachsen des Prisma-Winkels bemerkenswerth, 
— A. Schrauf (Ebenda.) berichtet über die Tellurerze 
Siebenbürgens. — A. Weisbach (Jahrb. f. Berg- u. Hüt- 
tenw. Sachsens; 1878.) !stellt folgende empirische Formeln auf: 
für Sternbergit = As? Fe 5? — Argyropyrit = Ap? 
Fe? St! — und Ar&entöpyrit = Ag? Fe? 5%. — Nach G. 
Tschermak (Sitzb: d. k. Wien.-Akad;y 78 Bd;, Juniheft) er- 
scheinen die meisten Glimmer als complicirteisomorphe 
Mischungen. In allen Glimmern steckt derselbe Kern, um 
welchen sich die übrigen vorhandenen Verbindungen als wechselnde 
Beigaben gruppiren. Es sind- wesentlich 3 verschiedene Arten 
von Verbindungen, welche in den Glimmern auftreten. Vf. theilt 
die Glimmer ein: 1) Biotit-Reihe (Magnesiaglimmer z. Th.); 
2) Phlogopit-Reihe; 3) Muscovit-Reihe und 4). Margarit- 
Reihe. —.. 
„Inden Zinkerzen von- Raibel in Kärnthen kommt 
nach. v. Kobell (Sitzgsber. d. München. Akad. d. Wissensch. ; 
1878. Bd. VIII, H. 4.) Lithion und Thallium vor; auch die 
in Raibel vorkommenden, Smithsonite reagiren auf Lithion , 
es ist dies ein seltenes lokales Vorkommen. — 


24 


VII. Systematik. 


Tschermak (76. Band.d.Sitz.-Ber. d.k. Wien. Akad. d. Wis- 
sensch.; 1877. Juliheft.) ist nach seinen bisherigen Forsehungen 
bei den eigentlichen Glimmern zu folgender Eintheilung 
gelangt: 


I. II, 
Biotite: Anomit Meroxen, Lepidomelan 
Phlogopite: Phlogopit, Zinnwaldit. 
Muscovite: Lepidolith 
Museovit 
Paragonit 


Margarite: Margarit. 

Alle Glimmer lassen ein monoklines Krystallsystem erkennen 
und ihre Zwillingsbildung führt zur Annahme eines Axensystems, 
das dadurch ausgezeichnet ist, dass die beiden in der Symmetrie- 
ebene liegenden Axen mit einander fast genau 90° einschliessen. — 


VII. Mineral-Analysen. 
Neue Mineralien. 


Aeschynit, nach C.Rammelsberg. (Ztschr. d. deutsch. 
geol.Ges.; XXIX., 4.) Spec. G. = 5,168. Niobsäure, 32,51. Titun- 
säure 21,20. Thorsäure 17,55. Cer-Lathan- und Didymoxyd 19,41, 
Ytter- u. Erbinerde 3,10. Eisenoxyd 3,71. Kalkerde 2,50 = 99,98. 
Formel: R? Nb? (Ti, Th)? O4, 

Ankerit von Phönixville, nach Gg. Koenig. (Proceed. 
of the Acad. of. Philadelph.; 1878.) Spee. G. = 2,%3. Kohlen- 
säure 44,56. Kalkerde 28,60. Eisenoxydul 14,41. Magnesia 13,03 
— 10,0. - 

Formel: Mg? Fe? Ca? C! 0%, 

Anorthite rosarothe, von der Alp Pesmeda, nach G. vom 
Rath. (Sitzgsber. d. niederrhein. naturf. Ges.; 1877. Juli.) 
Spee. G. = 2,689, Kieselsäure 42,60. Thonerde 34,05. Kalk 18,01. 

Atopit, neues Mineral, von Laangban, nach A. E. Nor- 
denskiöld. (Verh..d. geol. Ver. in Stockholm; 1877. III. No. 
12.) Oktaöder ; H, = 5—6; spec. G. = 5,03. Antimonsäure 72,61. 


25 


Kalkerde 17,85. Eisenoxydul 2,79. Manganoxydul 1,53. Kali 0,86. 
Natron 4,40 = 100,01. 
Formel: 2 R O. sB 0,. 


Barytocaleit von Laangban, nach A. Sjögren. (Geo. 
Verh. v. Stockholm ; 11.) Spee. G. = 3,46. Baryterde 50,89. Kalk- 
erde 17,64. Magnesia 0,40. Eisenoxydul 0,42. Manganoxydul 0,24. 
Kohlensäure 29,32. Unlösliches 0,70. Bleioxyd 0,37 — 99,98. 


Bowlingit, ein neues schottisches Mineral, von Bowling, 
nach Hannay. (Mineralog. Magaz,; 1877. No. 5.) Spec. G. 
== 2,382. Kieselsäure 35,22. Thonerde 16,54. Eisenoxyd 4,41. Eisen- 
oxydul 6,94. Magnesia 10,98. Kohlens. Kalk 4,98. Wasser 21,01 
—= 10,08. 


\ 2RO ] 
Formel: 3 Si O0? : 5 H?O, oder 


or \ 
12 Si 0%, 6 Mg 0. 3 Al? O2, 2 Fe O. Fe? 0°. Ca C 0°. 20 H?. O. 

Bravaisit, ein neues Mineral, von Noyant, nach E. Mal- 
lard. (Bull. de la Soc. mineral. de France; No.1.) H. = 1—2; 
spec. G. =2,6. Kieselsäure 51,40. Thonerde 18,90. Eisenoxyd 4,0. 
Kalkerde 2,00. Magnesia 3,20, Kali 6,50. Wasser 13,50 = 99,40. 

Formel: 4,5 Si 02, A? O’RO-- 4 ag. 

Cancrinit, von Miask, nach H. Rauff. Spec. G. = 2,40. 
Kieselsäure 37,16. Thonerde 28,32. Eisenoxyd 0,51. Kalkerde 6,82 
Natron 17,54. Kali 0,23. Kohlensäure 6,12. Wasser 4,07 = 1%,77, 

Formel: Na® Al Si?’ 0! —2CaC0?’+3H 0. 

Chalkophanit, von New Jersey, nach Moore. (Amerie. 
Journ.; 1877. No. 83.) H.= 2; spee. G. = 3,%7. 2 Mn 0? + 
(Mn, Zn) O + 2 ag. 

Cleveit, ein neues Yttro-Uran-Mineral aus dem Feldspath- 
bruch von Garta bei Arendal, nach A. E. Nordenskiöld, 
(Verhdlgn. d. geol. Ver. zu Stockholm; Bd. 4. No. 1.) H. = 
5,5; spec. G. = 7,49. Uranoxyd 40,60. Uranoxydul 23,07. Blei- 
oxyd 10,92. Eisenoxyd 1,02. Yttererde und Erbinerde 9,99. Cerit- 
oxyde 2,25. Thonerde 4,60. Kalkerde 0,86. Magnesia 0,14. Wasser 
und etwas Kohlensäure 4,96. Unlöslicher Rückstand 2,34 = 10,75. 
Formel: (U O0, Pb 0) U, O,, Fe, 0, Y, O0, Er, O0, Ce, O0, Th 

0,)+H,0: 

C oelestin, von Klausenburg, nach A. Koch. (Miner, 
Mitthlgn. von Tschermak; 1877.4.) Schwefelsäure 43,476. Stron- 


26 


tianerde. 53,769. Kalkerde 1,682. 'Eisenoxyd: 0,210... Glühverlust 
3 — 99,557. 

Cronstedit, eine Varietät "aus Cornwall, nach Field. 
(Phil. Magaz.; 1878, No. 28.) H. = 2,5; spec. G. = 3. Eisen- 
oxydul 39,46. Eisenoxyd 48,51. Kieselsäure 31,72. Wasser 11,02 
= 100,71. 

Dickinsonit, ein neues Mineral, ‚von. Fairdeld, nach 
Busch und Dona. (Amer. Journ.; xVI, Juli u. Aug.) Mono- 
klinisch ; H. = 3—4; spec. G. — 3,998, Re 99,36. 
Eisenoxydul 12,40, Mängehöxyall 25,10. Kalkerde 13,36. Lithion 
0,03. Kali 0,89. Natron 5,25. Wasser 3,86 = 100,25. . 

"Formel: R® P? Os + 3), H? 0. 

Dietrichit, ein neuer Alaun aus ee nach v. 
a a (V en: d. geol. Reichsanst,; 1378. No. 
9)H. = 1. Zinkoxyd' 3,70. Eisenoxydul 3,11. Manganoxydul 
1,74. Maßnesia 0,33. Fhönärde 40,92.. Schwefelsäure 35,9. Wasser 
44,48 = 100,32. : i 

Forinel! Zn SO! + AP35S 0! +23 H? 0. 

Dolomit gelber,’ von: Bleiberg, nach V. von Zepha ro- 
vich. (Lotos'; 1877.) Spee.G. = 2,87. Kohlensaurer Kalk 79,48, 
Kohlensaure Magnesia 16,71. Kohlensaures Zinkoxyd 2,42. Kohlen- 
saures Eisenoxydul 0,30. Schwefelzink 0,31. Schwefeleadmium 
0,25. Schwefeleisen 0,08. Kieselsäure 0,03 = 99,58. 

Formel: 4 Ca C O® + Mg O O? mit Cd 8. 

Duporthit, ein neues asbestartiges Mineral, aus‘ Corn- 
wall, nach Collins: (Miner. Mag.; 1878. No. 7) H.= 2; 
spee. G. = 2,78. Kieselsäure 49,31. Thonerde 27,26. 'Eisenoxydul 
6,20. Magnesia 11,14. Kalkerde 0,39. Natror 0,49. ‚Wasser 3,%. 
Hygroscopisches. Wasser 0,68. = 99,27. 

Formel: .3 (Al, 0, Si 0,), 5. @/, Mg, s Fe, 'j; H,) 0 +SirQ.. ! 

Ekdemit, ein newes.Mineral, von Laangban,.nach N or- 
dens kiöld, (Verh. d, geol. Ver. in Stockholm ; 1877. Ill. No, 
12.)H. = 2-3; speec...G. .=..7,14. Bleioxyd 58,25. Blei 2a 39. 
Chlor:8,00, Arsenige Säure 10 ‚60 =;100,24. hyrzn 

‚Formel: 5:P-b:0, As 0, + 2 Pb El. ; 

Eosphorit, ein neues Mineral,: von Fairfield, Conneeti- 
eut, nach Gg. Brush und Ed. Dana. (Americ. Journ.; XV], 
Juli und Aug.) Rhomb. prismat. Krystalle; -H. = 5; spec» G. = 
3,134. Phosphorsäure ‚31,05. Thonerde 22,19. Eisenoxydal 7,40% 


Manganoxydul 23,51. _. Be: Natron 0,33. Wasser 15,54 
— 100,62. 
Formel: R? At P? O0", 4 H? O. 

Eukrasit, ein neues Mineral, von Brevig, nach S. R. 
Paijull. (Verh. d. geol. Ver. zu Stockholm; III. No, 12.) Rhom- 
bisch; spec. G. = 4,39; H. — 4—5. Si O0, 16,20. Ti O, 1,27. Sn 
O, 1,15. Zz O, 0,60. Mn O, 2,54. Th O, 35,96. Ce O, 5,48. Ce 0, 
6,13. La, O,, Di, O, 2,42. Yı O0, 4,33. Er, O, 1,62. Fe, O, 4,25. Al, 
O, 1,77. Ca O 4,00. Mg O 0,95. K, O 0,11. Na, O 2,48. H, O 9,15 
— 100,21. » 

Formel: (*/, R 0°? + \/, R? 0? v RO) SIiO, +2 H:O 

Frieseit, ein dem Sternbergit ähnliches Mineral, von Jo- 
ash nach C. Vrba. (Groth’s Ztschr.; 11, 2.) Rhombisch ; 
H. = 2-3; spec. G. = 4,217. Schwefel 37,59. Silber 29,25. Eisen 
33,16 = 100,00. 

Eogmel: Ap> Fe 5°. 

Ganomalit, ein neues Mineral, von Laangban, nach 
Nordenskiöld. (Verh. d.'geol. Vereins zu Stockholm; 1877. 
IL. No. 12) H.—= 4; spec. G.'—= 4,98. Kieselsäure 34,55. Blei- 
oxyd 34,89. Manganoxydul 20,01. Kalkerde 4,89. |Magnesia‘ 3,68. 
Alkalien und Verlust 1,86. 

Glimmer schwarzer, aus dem Gerisse des -Schapbachthals> 
nach K. Killing. (Sitzgsber. d. Münchener Akad; 1878 H. 
2.) Spec. G. = 3,04. Kieselsäure 33,60. Thonerde 15,00. Eisenoxyd 
4,99. Eisenoxydul 19,29. Kalk 3,36. Magnesia 11,62, Kali. 7,53. 
Natron 0,51. Wasser 4,58. Fluor 0,28. Bleioxyd: 0,028. Kupferoxyd 
0,070. ‚Wismuthoxyd 0,0056. Kobaltoxydul ‚0,0094 = 100,81730 
Ab für 1 Fluor 1 Sauerstoff 0.236, bleibt 100,637. 

Hetaerolith, ein neues Mineral, von New Jersey, nach 
Gideon Moore, (Amer. Journ.; 1877. No. 83.) H. = 5; spec 
G. = 4,933. : 

Formel: Zn O, Mn O, Mn O2. 

Ein Zink-Hausmannit. 


Homilit, von Stockö, nach Des Cloizeaux undDamonur. 
(Ann. de Chem. et de Physique, 1377. XIL) H. = 4-5; spec. 
G. = 3,54. Kieselsäure 33,00. Borsäure 15.21. nissan 18,18. 
Manganoxydul 0,74. Kalkerde 27,00. Cer-Lantlhan und Didymoxyd 
2,56. Natron 1,01. Wasser 2,30 — A 00. PER RNt ein eisen- 
haltiger Datolith. 


28 


Hornthonstein, aus Reuschbach in der Rheinpfalz, nach 
Gümbel. (Leonh, min. Jahrb,; 1878. H. 4.) Kieselerde 48,04. 
Thionerde 37,18. Eisenoxyd 1,12. Kalkerde 0,17. Bittererde 0,11, 
Kali 0,43. Natron 0,12, Wasser 13,07 = 100,24. 

Hyalotekit, ein neues Mineral, von Laangban, nach Nor- 
denskiöld. (Verh. d. geol. Ver. zu Stockholm; 1877. III. No. 
12.) H. = 5; spec. G. = 3,81. Kieselsäure 39,62. Bleioxyd. 25,30. 
Baryterde 20,66. Kalkerde 7,00. Glühverlust 0,82. 

Hygrophilit-ähnliches Mineral, bei Reuschbach in der 
Rheinpfalz aus dem Röthelschiefer, nach Gümbel. (Leonh. 
min. Jahrb.; 1878. H. 4.) Spec. G. = 2,415. Kieselsäure 56,64. 
Thonerde 26,68. Eisenoxydul 1.68, Manganoxydul 0,12. Kalkerde 
0,22. Bittererde 0,29. Kali 5,33. Natron 0,64. Wasser 9,13 = 100,73. 

Jakobsit, ein neues Mineral, von Laangban, nach Nor- 
denskiöld. (Verh. d. geol. Ver. zu Stockholm; 1877. III. No. 
12.) Eisenoxyd 58,39. Manganoxyd 6,96. Manganoxydul 29,9. 
Magnesia 1,68. Kalkerde 0,40. Phosphorsäure 0,06. Blei 1,22. Un- 
löslicher Rückstand 2,17 = 100,81. 


Formel: Mn O (Fe, O,, Mn, 0,). 


Jodobromit, ein neues Silberhaloid, von Dernbach, nach 
A.v. Lasaulx. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 6.) Reguläres 
Octaeder; spec. G. = 5,713. Ag 59,96. J 15,05. Br 17,30, Cl 7,09 
— 100,06. 

Formel: 2 Ag (Cl Br) + Ag J. 

Kalieisenglimmer, von Middletown, nach A,v. La- 
saulx. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 6.) Si O, 35,61. Al, O, 
20,03. Fe, O, 0,13. Fe O 21,85. Mn O 1,19. Mg O 5,23. K, O 9,69. 
Na, O 0,52. Li O 0,93. Ti O 1,46. FI 0,76. Cl Spur. H, 0 187 = 
99,27. (Biotit.) 

Leidyit, ein neues Mineral, von Leiperville, nach König, 
(Proceed. of the Acad. of Philadelph.; 1878.) H. = 1; knollen- 
förmig. Kieselsäure 15,40. Thonerde 16,82. Kalkerde 3,15. Mag- 
nesia 3,07. Eisenoxydul 8,50. Wasser 17,08 = 100,03. 


Formel: R 41.57.0% 4 5.H2 0. 
Leonhardit, von dem Floitenthale, nach Arth. Smita. 
(Miner. Mitthlgn.; 1877. H. 3.) Spec. G. = 2,374. Kieselsäure 
52,92. Thonerde 22,44. Kalkerde 12,23. Wasser 12,38 = 99,97. 


Formel: Sit Al? Ca H® O1, 


29 


Lepidolith: 1) von Paris (Maine), nach Fr. Bergwerth. 
(Miner. Mitthlgn.; 1877. No. 4.) Spec. G. = 2,8546. Fluor 
5,15. Kieselsäure 50,39. Thonerde 28,19. Manganoxydul Spur. Kali 
12,34. Lithion 5,08. Wasser 2,56 — 103,51. Dem Fluor äquiva- 
lente Sanerstoffmenge: 2,17 = 101,34. 


2) von Rozena, Phosphorsäure 0,05. Fluor 7,88. Kiesel- 
säure 50,98. Thonerde 27,80. Eisenoxydul 0,95. Manganoxydul 
Spur. Kali 10,78. Lithion 5,88. Wasser 0,96 — 104,38. Dem Fluor 
äquivalente Sauerstoffmenge: 3,32 = 101,06. Spec. G. —= 2,831. 


3) Zinnwaldit, von Zinnwald. Spec. G. = 2,9715. Phos- 
phorsäure 6,08, Fluor 7,94. Kieselsäure 45,87. Thonerde 22,50. 
Eisenoxyd 0,66. Eisenoxydul 11,61. Manganoxydul 1,75. Kali 
10,46. Natron 0,42. Lithion 3,28. Wasser 0,91 = 105,48. Dem 
Fluor äquivalente Bauerstoffmenge: 3,34 — 102,14. 


Lithiophilit, ein neues Mineral, von Fairfield, nach 
Bush und Dana. (Amer. Jonrn.; XVI. Juli, Aug.) H. = 
4,5; spec. G. = 3,424. Phosphorsäure 44,67. Manganoxydul 
40,86. Eisenoxydul 4,02. Lithion 8,63. Natron 0,14. Wasser 0,82. 
Kieselsäure 0,64 = 99,78. 


Formel: Li Mn P O%. 


Lithiophorit (Kakochlor), von Rengersdorf, nach Iwaya, 
(Leonh. min, Jahrb.; 1878. H. 8.) Manganoxydul 43,46. Sauer- 
stoff 9,20. Kobalt- und Nickeloxyd 2,55. Kupferoxyd 0,53. Eisen- 
oxyd 0,83. Thonerde 14,33. Baryterde 0,82. Lithion 0,91. Kali 1,26, 
Kieselsäure 13,78. Wasser 12,33 = 10,0%. 


Manganknollen, aus dem stillen Ocean, nach A. Sch wa- 
ger. (Sitzgsber. d. Müneh. Akad.; 1878. H. 2.) Eisenoxyd 
27,460. Manganhyperoxyd 23,600. Wasser 17,819. Kieselsäure 
16,030. Thonerde 10,210. Natron 2,358. Chlor 0,941. Kalkerde 
0,920. Titansäure 0,660. Schwefelsäure 0,484. Kali 0,396. Bitter- 
erde 0,181. Kohlensäure 0,047. Phosphorsäure 0,023. Kupferoxyd 
0,023. Nickel- und. Kobaltoxyd 0,012. Baryterde 0,009. Zweifel- 
hafte Spuren von Blei, Antimon, Bor, Litlion, Jod, Organische 
Beimengungen Spuren = 101,173. 

Mikrosommit, vom Vesuv, nach H. Rauff. Spec. G. = 
2,444. Kieselsäure 31,94. Thonerde 28,18. Kalkerde 10,23. Natron 
11,85. Kali 7,84. Chlor 7,04. Schwefelsäure 3,69, Kohlensäure 1,47 
—= 102,04. 


30 


Ca S O! 
6 
4 Na cl | ä | r 
Milarit, nach E. Ludwig. (Miner. Mitthlgn.; 1877, 
No. 4.) Rhombisches System; Kieselsäure 71,81. Thonerde 10,67. 
Kalkerde 11,65. Kali 4,86. Wasser 1,36 = 100,55. | 


Formel: Si!? Al? Ca? KH 0%. 


l KT 
Formel: | (R? Al Si2:08). 1 


Mineral glasiges, vom Cap Ferrat, nach S. Cloetz. (Bul- 
let. de la soec. g£ol.; VI, 2.) Kohlensaurer Kalk 0,9180. Kohlens. 
Magnesia 0,0090. Eisenoxyd 0,0025. Kieselsäure 0,0122. Chlorna- 
trium 0,0049. Organ. Substanz 0,0071. Wasser 0,0456 — 0,9993. 


Nephelin, vom Vesuv, nach Herm. Rauff. (Diss. inaugur.) 
Kieselsäure 43,91. Thonerde 33,56. Kalkerde 1,53. Magnesia 0,23. 
Natron 15,58. Kali 4,93 = 99,79, | 


I 
Formel: R® AH 51? O3, 


Pändermit, von Panderma am Schwarzen Meere, ein neues. 
Mineral, nach G.,vom Rath. (Sitgsber. d. Niederrhein. Ges. f, 
Nat.- und Heilkde. ; 1877. Juli.) Kalk 29,33. Magnesia 0,15. Eisen- 
oxydul 0,30. Kali 0,18. Wasser 15,45. Borsäure 54,59 = 100,00. 
Formel: 2 Ca 0,5 B, O0, 3H, O. Verwandt dem Borocaleit. 


Petalit, von Elba, nach C.Rammelsberg. (Monatsber, 
d. Berlin. Akad.; 1878. Jan.) Spec. G. = 2,386. Kieselsäure 78,07. 
Thonerde 17,55. Kali 0,43. Natron 1,04, Lithion 2,77, Glühver!.. 
0,44 — 100,00. 


Pierotephroit, ein neues Mineral, von Laangban, nach 
Paykull. (Verh. d. geol. Ver. zu Stockholm; Ill. No. 12.) Si 
0, 33,70. Mn O 51,19. Ca O 0,95. Mg O 12,17. Glühverlust 0,44 
—= 98,43. 

Plagioklas, von Geppersdorf, nach Eugen. Schuh- 
macher. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 8.) Si O, 57, 87. Al, 
O, 26,52. Ca O 9,22. Mg O0 0,32. (Na, O0) 5,39. H,-0 023 = 
100,00, 


Pollueit, von Elba, nach C. Rammelsberg. (Monats- 
ber. d. Berlin. Akad.; 1878. Januar.) Spec. G. = 38,68. Kiesel- 
säure 48,15. Thonerde 16,31. Kali 0,47. Natron 2,48. Cäsiumoxyd 
30,00. Wasser 2,59 = 100,00. 


31 


Pseudobrookit, ein neues Mineral, aus Siebenbürgen, 
nach A. Koch. (Tsechermak’s Mitthlegn.; I.) Rhombisch; H. 
= 6; spec. G. = 4,98. Titansäure 52,74. Eisenoxyd 42,29. Kalk 
und Magnesia 4,28. Glühverl. 0,70 = 100,01. Ein Titaneisen, di- 
morph mit Ilmenit. 


Pseudomorphosevon Homolit und Erdmannit, von Stockö, 
nach Des Cloizeaux und Damour. (Annal. de Chim.; 
1877. XH.) Kieselsäure 28,01. Titansäure Spur. Zirkonerde 3,47. 
Borsäure 5,54. Thonerde 3,31. Ceroxyd 19,28. Didym- und Lanthan- 
oxyd 8,09. Eisenoxydul 5,42. Manganoxydul 1,35. Kalkerde 11,00. 
Kali 1,98. Zinnoxyd 0,45. Wasser 12,10 = 100,00. 

Reddingit, ein neues Mineral, von Fairfield, nach Bush 
und Dana. (Amer. Journ.; XVI, Juli und Aug.) H.=3; 
.. spec. G. = 3,10. Phosphorsäure 34,52. Manganoxydul 46,29. Eisen- 
oxydul 5,43. Natron 0,31. Kalkerde 0,78. Wasser 15,08 — 100,41. 

Formel: Mn? P? 0° + 3. aq. 

Samarskit, von Miask, nach ©. Ram melsberg. (Ztschr. 
d. deutsch. geol. Ges.; XXIX, 4.) Spec: G. = 5,839. Zinnsäure 
0,22. Titansäure 1,03. Niobsäure 55,34. Yttererde 8,80; Erbinerde 
3,32. Ceroxyd (Di) 4,33. Eisenoxyd (Mn) 14,30. ea: 11,94 
—' 99,88: 


R? U5 O2, 

Serpentin manganhaltiger, von Laangban, nach Paykull. 
(Verh. d. geol. Ver. zu Stockholm; III! No. 12.) Si O, 42,40. P 
b O 0,80. Fe, O, 7,51, Fe O 1,84. Mn O 7,77. Al, O, 0,90. Ca © 
2,80. Mg O 21,60. K, O0 0,04. Na O 0,47. P, O, Spur. Glühverlust 
10,09 = 98,63. 

| Formel: 4R038i0,+2H,0. 

Sipylit, ein neues Niobat, von Virginien, nach Mallat. 
(Amerie. Journ.;XIV. No. 83, 1877.) H. = 6; spee.G. =14,337. 
Niobsäure, Tantalsöure 48,66. Wolframsäure 0,16. Zinnsäure 
0,08. Zirkonerde 2,09, Erbiumerde, Yttererde 27,94. Ceroxyd 1,37. 
Lanthanoxyd 8,92. Didymoxyd 4,06. Uranoxydul 3,47. Eisenoxy- 
dul 2,04. Beryllerde 0,62. Magnesia 0,05. Kalkerde 2,61. Natron 
0,16. Kali 0,06. Wasser 3,19 —= 100,48. 


Szaboit, ein neues Mineral, aus Siebenbürgen, nach A, 
Koch. (Tschermak’s Mitthlgn.; IL) Triklinisch; H. = 6; 


7 6 2ı 
Formel: 8 | 7 N» | 


32 


spec. G.= 3,505. Kieselsäure 25,35. Eisenoxyd 44,70. Kalkerde 3,12. 
Glühverl. 0,40. 

Triploidit, ein neues Mineral, von Fairfield-Connecticut, 
nach Brush und Dana. (Americ. Journ.; XVI, Juli, Aug.) 
H. = 4—5; spec. G. = 3,697. Phosphorsäure 32,11. Eisenoxydul 
14,88. Manganoxydul 48,45. Kalkerde 0,58. Wasser 4,08 = 99,85. 

Formel: R' P?O°’-- 70 

Vesuvian, von Deutsch-Tschannendorf, nach Sechuh- 
macher. (Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 8.) Si O, 37,80. Ti O, 
1,77. M,O, 16,28. Fe, O, 1,56. Mn, 0,0,9. FeO 3,11. Ca O 34,76, 
Mg O_ 2,42. H, O 229 = 10033- 


Formel: Rs R? Si’ 0%, 
Wismuthkobaltnickelkies,v. Grünau, nach Schnabel. 
(Leonh. min. Jahrb.; 1878. H. 2.) Schwefel 31,99. Wismuth 10,49. 
Nickel 22,03. Kobalt 11,24. Kupfer 11,59. Eisen 5,55. Blei 7,11. 


IX. Astropetrologie. 


Lawr. Smith (Amerie. Journ.; XIV, 1877.) beschreibt 
die Meteorsteine von Rochester, Warrenton und Cyn- 
thiana; gefallen am 21. Dezbr. 1876; 3. und 23. Januar 1877. 
Meteorstein von: Rochester; Warrenton; Cynthiana. 


Bronzit und Pyroxen 46,00 18,00 30,00 
Olivin 41,00 76,00 50,00 
Nickeleisen 10,00 2,00 6,00 
Troilit 3,00 3,50 5,50 
Chromeisen 0,15 0,50 0,52. 


Ueber die am 31. März 1875 zu Zsadäny, Temesvar, u. 
Comitat Banat, gefallenen Meteoriten berichtet E. Cohen. 
(Verh. d. naturhist. Ver. zu Heidelberg; II, 2) — M. Hiria- 
koff untersuchte den in der Nähe von Bordjansk gefundenen 
Meteoriten, und fand, dass er zu den Pallasiten gehört. Er 
wog 2256 g. und hat ein spec. G. = 6,63. (Verh. d. geol. Ver- 
eins zu Stockholm ; Bd. IV, Nr. 3.) — “ 


Der Meteorstein von Hungen fiel nach Mittheilung von 
O0. Buchner und G. Tschermak (Miner. Mitthlgn.; 1877. 
Ne. 4.) am 17. Mai 1877, von 73,26 g. Gewicht; gleicht jenem von 
Pultusk. — 


33 


Gümbel: Ueber die in Bayern gefundenen Stein- 
meteoriten. (Sitzgsber. d. mathem,-physikal. Classe d. k. 
b. Akad. zu München ; 1878. H. 1.) 


Im Ganzen wurden nur 5 Steinmeteoriten bekannt, die in 
Bayern gefallen sind, als 


1) Der Stein von Mauerkirchen im jetzt österreichischen 
Innviertel vom Falle am 20. Novbr. 1768 Nachmittags 4 Uhr. Er 
hatte nicht ganz einen Schuh in der Länge, war 6 Zoll breit, 
wog 33 bayer. Pfunde. Nach Imhof war sein spec. Gew. — 
3.452. Nach Vf. schliesst sich dieser Stein an die Anfangsreihe 
der an Kieselsäure ärmsten Chondriten; er besteht aus Meteor- 
eisen 2,81°/,, Schwefeleisen 5,72, Chromeisen 0,75 und Silikate 
90,72 = 100,0. 


2) Der Meteorstein von Eichstädt, welcher im sog. Witt- 
mes, 5 Kilom. von der Stadt, am 18. Febr. 1785 nach 12 Uhr Mit- 
tags gefallen ist. Er hatte etwa 1 Fuss im Durchmesser und 
wog beiläufig 3 Kilogramm. Spec. G. = 3,599—3,700. Er be- 
steht aus: Meteoreisen 22,98. Schwefeleisen 3,82. Chromeisen 0,40. 
Olivin 31,00, Mineral der Augitgruppe &31,%. Andesin-artiger 
Feldspath 8,45. Feldspathartiges Mineral 1,54 = 100,00. 


3) Der Stein von Massing bei Altötting in Südbayern vom 
Fall am 13. Dezbr. 1803 zwischen 10—11 Uhr Vormittags. Der- 
selbe wog über 1!/, Kilogramm, hat ein spec. Gew. von 3,365. 
Er besteht aus: Olivin 2,00. Schwefeleisen 0,75. Meteoreisen 0,25. 
Chromeisen 2,00. Anorthit 18,00. 2. Feldspathige S. 11,09. Augit- 
mineral 66,00 = 100,00. Verf. zählt ihn zu der Gruppe der Eu- 
krite, da der Olivin sehr spärlich vorhanden ist. 


4) Der Stein von Schönenberg bei Burgau in Schwaben, 
gefallen am 25. Dezbr. 1846 Nachmittags 2 Uhr. Der Stein wog 
8 Kilogr. 15 Gr. und ist so weich, dass er sich mit den Fingern 
zerbröckeln lässt. Bestandtheile: Olivin 19,0. Feldspathiges und 
Skapolithartiges Mineral 18,5. Augitisches Mineral 40,0. Meteor. 
eisen 14,9. Schweleleisen 5,0. Schreibersit 2,0. Chromeisen 1,0 
= 100,0. Gehört der grossen Gruppe der Chondriten an. 


5) Der Stein von Krähenberg beiHomburg in der Rhein- 
pfalz vom Fall am 5. Mai 1869 Abends 6!/, Uhr. Er wog 15,75 
Kilogramm; spec, Gew. — 3,4975. Derselbe bestelıt seiner Haupt- 

2b 


34 


masse nach aus: Meteoreisen 6,27. Schwefeleisen 8,25. Chrom- 
eisen 121. Olivin 41,65. Augitmineral 23,48. Feldspathmineral 
19,14 = 100,00. 

Von einem 6. Meteorstein fand Vf, eine erste Nachricht 
in „Gilbert’s Annal. d. Physik; Bd. XV, S. 317.“ Der Stein 
ist leider verschwunden. InSchnurrer’sSeuchengeschichte, 
Bd. II. ist aber folgendes zu lesen: „Im Jahre 1103 “(oder 1104) 
fiel in Würzburg ein so grosser Meteorstein, dass 4 Männer den 
vierten Theil desselben kaum tragen konnten“ 


Ueber dieErscheinungen, welche bei allenChon- 
driten vorkommen ,theilt Gümbel (Ebe nda.) Nachstehen- 
des mit: 1) dass sie nur aus feinen oder gröberen Mineralsplitter- 
chen oder aus eckigen oder halbkugeligen, zersprengten Stücken 
von Chondren und aus diesen selbst bestehen; 2) dass jede Spur 
von Lava- oder Schlackenähnlichen Beimengungen oder Binde- 
mittel fehlt und alle Verschlackungen, welche sich vorfinden, 
nur secundäre Erscheinungeu in Folge der Bewegung der Meteo- 
rite innerhalb der irdischen Atmosphäre sind; 3) dass weder das 
beigemengte Meteoreisen, noch Schwefeleisen, noch Chromeisen 
die Form der Chondren besitzen und keine Spur erlittener Ab- 
rollung erkennen lassen ; 4) dass die innere Structur der Chon- 
dren, sei sie excentrisch faserig, oder körnig, oder staubig in’s 
Dichte übergehend, mit der länglich runden, an die Eisenform 
erinnernden Gestalt in genetischem Zusammenhange steht, wie 
die Beschaffenheit der Strahlenbüschel unzweideutig lehrt; 5) dass 
zuweilen der Oberflächenform entsprechende Ausscheidungen im 
Innern der Kügelchen sich vorfinden und 6) endlich, dass die 
Oberfläche der Chondren nicht, wie bei Entstehung durch Ab- 
rollung, polirt, sondern rauh und höckerig ist, wie wenn Theilchen 
um Theilehen nach Aussen sich gesetzt hätten. Vf. glaubt an- 
nehmen zu müssen, dass das Material, aus welchem die Chondrite 
bestehen, durch eine gestörte Krystallisation und Zertrümmerung 
in Folge von explosiven Vorgängen innerhalb eines Raumes sich 
bildete, welcher von, die Mineral bildenden Stoffe liefernden Dämpfen 
und von,die weitere Oxydation des Meteoreisens verhinderndem 
Wasserstoffgas erfüllt war. Die Kügelchen bildeten sich durch 
Anhäufung von Mineralmasse um einen Ansatz oder Kern bei 
fortdauerndem Fall oder Bewegung in den Stoff liefernden Däm- 
pfen, wodurch eine einseitige Zunahme oder ein Ansatz des Ma- 


33 


terials in der Richtung des Flugs, wie bei der Entstehung ge- 
wisser Hagelkörner oder Eisgraupen bedingt ist und die excen- 
trisch faserige Structur und länglichrunde Form ihre Erklärung 
findet. Dass hierbei Zertrümmerungen in Folge des Zusammen- 
stosses der verfestigten Massen stattfanden, beweisen die in Stücke 
zersprengten Kügelchen und die zahlreichen eckigen Fragmente. 
welche dieselbe faserige Structur, wie die Kügelchen selbst, jbe- 
sitzen. Vielleicht, dass ein Zerfallen auch in Folge raschen Tem- 
peraturwechsels eingetreten ist. Das so entstandene Material fiel, 
wie ein Aschenregen, zur Oberlläche des sich bildenden Himmels- 
körpers und verfestigte sich nachı Art der vulkanischen Trocken- 
tuffe durch Agglutiniren der Trümmerchen zu einem meist lockeren 
Aggregat und wurde vielleicht erst in diesem Zustande der Ver- 
festigung durch weitere Explosionsthätigkeit zerstückelt und ab- 
geschleudert. Diese Stücke oder Theile dieser Stücke sind es, 
welche als Meteorite endlich zur Erde gelangen. Dass andere Me- 
teoriten, namentlich die Meteorsteinmassen und die kohligen, eine 
theilweise andere Entstehung gehabt haben müssen, ist nicht 
zweifelhaft; sie mögen einen ruhigeren Process an der Oberfläche 
des Himmelskörpers durchgemacht und nur das mit den steinigen 
Meteoriten gemein haben, dass sieh z. Th. dasselbe Material an 
ihrer Zusammensetzung betheiligte, wenn auch in geringerer 
Menge und dass sie auf gleiche Weise zerstückelt und abge- 
schleudert wurden. 

Meteorit, von Vavilovka, nach R. Prendel. (M&m. de la 
Soc. nation. des Science. de Cherbourg; XXI.) Gefallen am 7. 
Juni 1876; spec. G. —= 3,5l. Kieselsäure 53,81. Magnesia 18,54. 
Thonerde 8,75. Kalkerde 2,07. Alkalien 1,14. Eisenoxyd 9,41. 
Magnetkies 5,26. Nickel 0,70 = 99,68. Gehört zu den Chon- 
driten, 

Meteorit, von Grosnaja, nach G. Tschermak. (Ebenda.) 
Gefallen am 28. Juni 1861; Schwere 3452 gr.; spec. G. = 3,55. 
Kieselsäure 33,78. Thonerde 3,44. Eisenoxydul 28,66. Kalkerde 
3,22. Magnesia 23,55. Kali 0,30. Natron 0,63. Kohlenstoff 0,68. 
Wasserstoff 0,17. Magnetkies 5,37 = 100,00. Gehört zu den wenig 
Kohle enthaltenden Chondriten. 


2b* 


36 


X. Nekrologe. 


Im Bade Reinerz, am 26. August 1877, Professor Dr. Her- 
mann Karsten von Rostock; geboren am 3. September 1809 zu 
Breslau. 

Bergrath Dr. Gustav Jenzsch, gestorb. am 29. Novbr. 1877 
zu Meissen. 

Am 11. April 1878 zu Halle a. $S.: Dr. Carl Adolf Heinrich 
Girard, ord. Prof. d. Mineralogie und Geognosie an der Uni- 
versität Halle-Wittenberg. 


Alexander Felix Gustav Achilles Leyoneri, Prof. der Mi- 
neralogie zu Toulouse, starb am 5. Oktober 1878 im 78. Lebens- 
alter, und Sir Richard John Griffith, geb. am 27. Septbr. 1781 
in Dublin, am 22. September 1878 dortselbst, 94 Jahre alt; er 
war der Entdecker des Nickel. 


XI Mineralienhandel. 


Das „Comptoir Mineralogique, geologique et paleontologique* 
von Emile Bertrand befindet sich 15. Rue de Tournon, zu 
Paris. — 

Die Niederlage von Mineralien, Gesteinen und Petrefacten 
von Hugo Kemna und Dr. J. H. Kloos zu Göttingen hat 
‚sich dureh neue Ankäufe um vieles vergrössert,. — 


37 


Ueber eine Fundstelle und Fangweise des 
Ditylus laevis Fabr., 


von Dr. Rosenhauer, Universitäts-Professor in Erlangen. 


Es ist sicher nieht uninteressant, wenn ich hiemit eine Mit- 
theilung mache über das Vorkommen und eine neue Fundstelle 
obigen, zur Familie der Engflügler (Stenelytra) gehörenden Käfers, 
der immer noch zu den Seltenheiten zu rechnen ist und bisher 
stets nur zufällig an einzelnen Orten gesammelt wurde. Von 
seinem urprünglichen Heimathland Sibirien aus ist er durch den 
Osten Europas, namentlich über Ungarn und Oesterreich, bis 
in’s Innere von Deutschland verbreitet und hier z. B. in Schle- 
sien, bei Halle, Tharand, in Bayern, wenn ich nieht irre, bei 
Passau und München gefunden worden. Wie nun mancher Ento- 
mologe vom Glück begünstigt wird, möge unser zu besprechen- 
der Fall beweisen. 


Es hat nämlich der Herr Oberförster Lang in Zent-Bechhofen, 
als sehr umsichtiger Sammler und vorzüglicher Kenner der In- 
sekten, besonders der Forstinsekten, bekannt, in seiner Heimath 
bei Stadt Kronach im fränkischen Wald (Oberfranken) den Käfer 
in grosser Anzahl beobachtet und gesammelt in der Nähe eines 
Wasserwehres auf einem Raum von nur 3 Quadratruthen, sonst 
nirgends. In dem genannten Holzwehr, gerade so wie ich in 
Wasserpfählen hier bei Erlangen die Anoncodes ustulata Fabr. 
beobachtet habe, lebt die Larve desselben, was im Allgemeinen 
schon bekannt ist. Es ist dort zum Flössen des Holzes in der 
Kronach, einem kleinen, sich in die Rodaclı ergiessenden Flusse, 
ein Wasserwehr angebracht, das seitlich von je 8 Lagen starker 
Weisstannen gehalten wird, deren 4 untere stets im Wasser 
stehen, während die 4 oberen nur beim Stauen desselben feucht 
werden. In den obersten finden sich die Larven, welche bis gegen 
die Mitte der Stämme fressen und dadurch ihr baldiges Faulwer- 
den begünstigen. Im Jahre 1853 fand Herr Lang zu Ende des 
Mai das erste Stück des Difylus im Grase, ein zweites auf einem 
Wehrbalken, dann bemerkte er, dass sie unier einem Steinhaufen 
sich fanden und bei brennender Hitre oben auf den Steinen, oder 
auch unten ansassen und in der Regel äusserst träg waren,? na- 
mentlich bei der Begattung. Sehr selten bewegten sie sich eilig 


38 


von der Stelle. Auf diesem Steinhaufen wurden nur in dem ge- 
nannten Jahre gegen 200 Döfylus gesammelt, im Jahre 1854 jedoch 
keiner, wahrscheinlich wegen rauher Witterung, im Jahre 1855 
sieben, 1856 85 Stück. — Als ich Lang bat, mir die Larve des 
Insekts, an der mir für meine biologische Insektensammlung sehr 
viel lag, wenn auch nur in einem einzigen Exemplare, zu ver- 
schaffen, suchte er in den Wehrbalken nach und ich bekam wirk- 
lich von ihm eine solche Larve. Im Jahre 1857, etwa am 20. 
September, befand sich Lang gerade wieder in Kronach, als die 
faulen Hölzer des Wehrs durch neue ersetzt wurden. Lang er- 
warb jene käuflich, liess sie zerkleinern und erhielt dadurch 62 
bereits ausgebildete Käfer und 80 Larven, welch’ letztere er mir 
alle zusendete. Die Generation des Käfers scheint eine zwei- 
jührige zu sein. — 

Weitere Beobachtungen unterblieben, da Lang sich in der 
Gegend nicht mehr auf längere Zeit aufhielt. Der Dilylus wird 
aber immer noch dort anzutreffen sein. 


39 


Systematische Uebersicht der Käfer, 
welche in Baiern und der nächsten Umgebung 
vorkommen. (Fortsetzung. 


c. Hybalini. 


409. Ochodaeus Serville. 
ochos tragend, odus Zahn. 
1) ehr ysormelinazs Fabr. 2231. 


ehrysomeloides Schrank. — indianus Reiche in litt. — Ingol- 
stadt, Schrank; Aschaffenburg, Prof. Oechsner,; Offenbach und 
Frankfurt, in der Dämmerung tliegend, Senator von Heyden. 


D. Geoirupini. 
410, Beiboceras Kerby. 


bolbos Knollen, Zwiebel, keras Horn, 


1) unieornis Schrank. 2232. 


quadridens Fabr. — Aeneas Panz. — Aschaffenburg, 1830 am 
Rande des Strietwaldes in vielen Exemplaren, Dr. Hoffmann. 


411, Bdontwerss Klug. 


I) aoBiliecornis Fabr. 2233. 

9 bieolor Fabr. — arıniger Hochenw. — Zusmarshausen ; 
Augsburg, auf Feldern, welche mit Schafmist gedüngt waren, 
Abends im Fluge gefangen, Prof. Petry, Spickel, Leitershofen, 
Lechfeld bei Mainz, immer Abends gestreift, Schweiger ; München; 
Moosburg, Notar v. Sonn.; Passau; Regensburg s. s., Fränkische 
Schweiz ; Dinkelsbühl, Pfarrer jVo///; Aschbach, im.Schlossgarten, 
ein Weibchen im Fluge gefangen 1844, nur dıe rothe Varietät, 
Erlangen ; Burgberg, Pfarrer Hackel; Aschaffenburg s. s.; Glatt- 
bach, Fasanerie; Frankfurt, Senator v. Heyden; Odernheim, Decan 
Scr., Friedberg, Hauptmann ZwuAr; Ortenberg, Dr. Bose. 


412. @eotrapes Lalreille. 
&e Ende, trypao ich durehbohre. 
Geotrypes Lafreille. 
A. Mimotnuneus Mulsant. 
Ceratophyus Fischer. 
1) Typhoeus Linne. 2234. 
vulgaris Leach. — München; Moosburg, Notar v. Sonn.; Re- 


40 


eensburg s. 5.; Kelilheim, in Schafdung, Schrank; Erlangen; 
Bayreuth, Aöchter, Aschaffenburg n. s., besonders in Schafinist; 
Hanau; Seligenstadt; Frankfurt; Darmstadt: Büdingen ; Decan Ser. 


B. Geotrupes Mulsant. 
2) stercoranins Linne. 2235. 


putridarius Erichs. — Larve Muls. Col. Fr. Lamell. p. 345. 
— Ueberall h. in Dung, fliegt Abends, und wird als Verkünder 
schönen Wetters betrachtet. Bei München kommen auf ein 
Mänuchen des stercorarius 2 foveatus und 4 spiniger, Major von 
Harold. 


3) spiniger Marsh. 2236. 
mesoleius Thoms,. — puncticollis Malinowsk. — sublaeviga- 
tus Steph. — stereorarius Erichs. — München; Neufahrn, eine 


ausgezeichnete und durch den Autor (Scand. Col. X. 1868. p. 331) 
vom ächten stereorarius Linn durch vorzügliche Merkmale wohl 
unterschiedene Art, welche in Gemeinschait mit demselben in 
hiesiger Gegend doch etwas seltener vorkommt, die weitere geo- 
graphische Verbreitung bleibt noch fest zustellen, Major v. Harold; 


Passau, Aittel. 


4) foveatus MHarsh. 2237. 
punctato striatus Steph. — stercorarius var. minor Erichs. — 
intermedius Ferrar. — stercorarius var, mas 'Thoms. — putrida- 


rius Muls. — Neufahrn, mit den zwei vorigen Arten, Major von 
Harold. 


6) anulalonr Marsh. 2238. 
affinis Falderm,. — politus Malinowsky. — fimicolä Megerle 

in litt. — sylvicola Megerle in litt. — virescens Muls. — sterco- 

rarius Herbst. — stercorarius var. Latr. — Augsburg; München; 

Freising ; Moosburg, Not. v. Sonn. 

6) sylrealices Panz. 2239, 
stereorarius Hartm. — Ueberall h., vorzüglieh in Wäldern. 


— var. monticola Heer. — München. 


(Fortsetzung folgt.) 


Verantwortlicher Redakteur Der, Merrich-Schäffer. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Duck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (F, Huber.) 


Gorrespondenz - Blatt 


des 


zoologisch-mineralogischen Vereines 


ın 


Regensburg. 


Nr. 5—4. 33. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Dr. Otto Roger: Liste der 
bis jetzt bekannten fossilen Säugethiere. — Kittel: Syste- 
matische Uebersicht der Käfer, welche in Baiern und der 
nächsten Umgebung vorkommen. (Forts.) 


Vereins-Angelegenheiten. 


Einläufe zur Bibliothek. 


* 

1. Flora. 61. Jahrgang 1879. 

2. Leopoldina. Amtl. Organ der kk. Leopold. Carol. deutschen 
Akademie der Naturforscher. Heft XIV. Dresden 1878, 

3. Würzburger gemeinnützige Wochenschrift. 1878. 

4. Sitzungsberichte der mathem.-physik. Classe der k. b. Aca_ 
demie der Wissenschaften in München. 1378. Heft 1—1. 

5. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. XXX. 
Bd. Berlin 1878. 

6. Sitzungsberichte der naturwissenschaftlichen Gesellschaft Isis 
in Dresden. 1878. I. 

7. Naturwissenschaftliche Beiträge zur Kenntniss der Kaukasus- 
länder. Von Dr. O. Schneider. (Veröffentlicht von der 
Gesellschaft Isis in Dresden) 1878. 

8. Mittheilungen der Schweizerischen entomologischen Gesell- 
schaft. Vol. V. 5—7T. Schaffhausen 1878, 

187% 3 


42 


, Verhandlungen der physik.-mediein. Gesellschaft in Würz- 


burg XI. 1-4. 1878. 


, Gretschel H., Katechismus der Meteorologie. Leipzig. 1878, 
. Gümbel, Prof. Dr. Kurze Anleitung zu geologischen Benb- 


achtungen in den Alpen. München 1878. 


. Griesbach Dr. Zum Studium der modernen Zoologie. 


Heidelberg 187%. 


. Buchner Dr. O. Ueber den Meteorstein von Hungen und 


über Meteoriten im Allgemeinen. 


, Sitzuugsberichte der Naturforscher-Gesellschaft zu Dorpat. 


IV. Bd. 3. Heft 1877. 
Archiv für die Naturkunde Liv-, Est- und Kurlands. VI. 4, 
vll. 1. 2. Dor pat 187718, 


. Mittheilungen der kk. geographischen Gesellschaft in Wien. 


XX. Bd. 1877. 


. 56. Jahresbericht der schlesischen Gesellschaft für vaterlän- 


dische Cultur pro 1877. Breslau. 


. Vierteljahrsschrift der naturforschenden Gesellschaft in Zü- 


rich. 21. und 22. Jahrgang 181677. 


- Jahresbericht der naturforsch. Gesellschaft Graubündens. XXI. 


Jahrgang 1876—77. Chur. 


. Verhandlungen der naturforsch. Gesellschaft in Basel. VI. 


Theil, 4. Heft 1878. 


‚ Mittheilungen der naturforsch. Gesellschaft inBern aus dem 


Jahre 1877. 


‚ Bulletin de la soci6te des sciences naturelles de Neucha- 


teb>T. XL.2,..1878, 


. Bulletin de la societe Vaudoise des sciences naturelles V. XV, 


No. 80. Lausanne 1878. 
Actes de la societ@ helvetique de sciences natur. r&unie & 
Bex. Lausanne 1878. 


‚6. Bericht der naturwissenschaftl. Gesellschaft zu Chem- 


nitz von 1875—1877. 


. 35. und 36. Bericht über das Museum Franeisco Carolinum, 


nebst der 30. Lieferung der Beiträge zur Landeskunde von 
Oesterreich ob der Ens. Linz 1877—78, o 


45 


Liste 
der bis jetzt bekannten fossilen Säugethiere, 


zusammengestellt 
von Dr. Med. Otto Roger, 


pract. Arzt in Schwandorf. 


Nachstehende Zusammenstellung der bis jetzt bekannten fos- 
silen Säugethierarten ist selbstverständlich weit davon entfernt, 
Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. Jeder mit der Ent- 
wicklung der Palaeontologie einigermassen Vertraute weiss ja, 
dass gerade in unseren Tagen das Material auf diesem Gebiete 
reichlicher zuströmt als je, und dass kaum ein Monat vergeht, 
der uns nicht neue, bisher kaum geahnte Formen, oft in reichster 
Fülle, kennen lehrt. Und indem, wie der Prospectus zu der 2. 
Lieferung von Prof. Dr. Zittel’s Handbuch der Palaeontologie 
klagt, mit dieser stürmischen Entwicklung zugleich eine unge- 
meine Zersplitterung, sowie ein wahrhaft internationaler Cha- 
racter der Literatur verbunden ist, gleicht die Palaeontologie, 
und zwar speciell auch die der Säugethiere, fast mehr einem wild 
verworrenen Urwald,'als einem schön geordneten und gepflegten 
Garten. Darum kann hier auch nicht sowohl dem Fachgelehrten 
ein erschöpfender, kritisch-literarischer Nachweis des gesammten, 
bisher vorliegenden Materiales gegeben, als vielmehr nur für 
Freunde der Naturwissenschaft, die aus unserer reichen zoologi- 
schen Literatur z. B. aus Brehm’s Thierleben, so eingehende 
Kenntnisse über die lebende Welt schöpfen können und zum 
Nachdenken über die Ursachen und Wege der geographischen 
Vertheilung der Thiere gedrängt werden müssen, eine übersicht- 
liche Zusammenstellung der fossilen Formen mit Angabe ihres 
geologischen Alters, ihrer Fundorte, der wesentlichsten Synonyma 
und der hauptsächlichsten literarischen Nachweise geboten wer- 
den, damit solehe nicht nur eine klarere Vorstellung von dem 
Reichthum und der Fülle der ausgestorbenen Schöpfungen 
erhalten, sondern auch durch persönliche Lectüre der Quellen- 
schriften ete. Anregung zu eingehenderem Studium dieser Sparte, 
oder auch zu gleichzieligen Nachforschungen in den Erdschichten 

gr 


4A 


ihres Wohnortes erhalten mögen. Die Ungleichmässigkeit unserer 
Kenntnisse der fossilen Thiere, welche nur in seltenen Fällen in 
ganzen Skeleten, sondern meist nur in fragmentären Resten über- 
liefert und gekannt sind, bringt es ferner mit sich, dass deren 
Deutung oft eine sehr verschiedene ist, und es können daher 
auch in der systematischen Anordung des Stoffes Lücken und 
Fehler nicht vermieden werden. Manche Familien und Gattungen 
sind noch schwer unterzubringen, andere zwar beschrieben, die 
betreffende Literatur aber für uns nicht zu erlangen. Solche 
Lücken und Fehler — in mehr als wünschenswerthem Maasse 
vorhanden — veranlassen mich, die freundliche Nachsicht des 
fachkundigen Lesers anzurufen; selbe auszufüllen und richtig zu 
stellen, bitte ich aber jeden besser unterrichteten Freund unserer 
Wissenschaft, und werde ich alle Correeturen und Ergänzungen, 
wie überhaupt jegliche Belehrung jederzeit mit grüsstem Danke 
entgegennehmen. 


Das System, welches hier befolgt ist, ist in der Hauptsache 
das schon 1816 von Blainville begründete und durch Huxley 
weiter ausgebildete. . Ich erlaubte mir von demselben nur ein- 
zelne, kleine Abweichungen. Die 3 grossen oder Hauptabtheil- 
ungen der Säugethiere bezeichne ich als 1) sauropsidelphe, 2) di- 
delphe und 3) monodelphe Entwicklungsstufe, und trenne die 
letztere, gleich Huxley, in eine indeeiduate und eine deciduate ’' 
Hälfte, Zwei Familien derselben aber glaube ich eine besondere 
Stellung anweisen zu sollen, indem’ sie niedrig entwickelte, geistig 
tiefstehende, in Körperform und Zahnbildung bedeutend modi- 
fieirte und redueirte Typen enthaltend, im Ganzen den Eindruck 
machen, als ob sie, nachdem sie nach Entwicklung äusserst zahl- 
reicher und mannigfaltiger Formen sich auch zu Riesenformen 
erhoben hatten, ohne gleichzeitig auch in ihrer Gehirnbildung 
eine entsprechende Höherbildang zu erfahren, die Akme ihrer 
phylogenetischen Entwicklung, ihre Blütheperiode längst hinter 
sich hätten und auf ihrem Lebenswege abwärts gleitend und zu 
weiterer und höherer Umbildung unfähig directer und früher dem 
Racentod verfallen seien als die übrigen Monodelphier,. Ich meine 
die Edentaten und die Cetaceen, welche beide Familien ich darum 
— ‘ohne ihnen sonst irgend welche gegenseitige innere Verwandt- 
schaft zuschreiben zu wollen — vorweg und ohne Rücksicht auf ihr 
Verhalten bezüglich der Deeiduabildung als „terminale“ Familien ab- 


45 


trenne, die übrigen Monodelphier ihnen als „progressive“ Reihe 
gegenüberstellend. Die Eintheilung der „progressiven Monodel- 
phier in eine iadeciduate und eine deeiduate Hälfte mit dem Ge- 
danken, dass die erstere die phylogenetische Vorstufe der letzteren 
vorstellt, kann ferner auch nicht ganz streng durchgeführt wer- 
den. Es dürften sowohl die Proboseidier als die Hyracoidea (von 
denen fossile Reste übrigens bisher noch nicht bekannt sind) 
nicht ganz von den Hufthieren zu scheiden sein, und beide viel- 
mehr deeiduat gewordene Zweige des gemeinsamen, im Grossen 
indeciduat gebliebenen Stammes vorstellen; die Proboscidier als 
özehig gebliebene, deciduat gewordene, directe Nachkommen der 
5zehigen Urhufthiere, die Hyracoidea als deciduat gewordener 
Seitenzweig der Perissodactylen. Auch die Sireniden scheinen 
uns, jeder näheren Verwandtschaft mit den Walthieren  entbeh- 
rend, nur dem Wasserleben angepasste und in ihrer Skeletbildung 
dem entsprechend modificirte Hufihiere zu sein; wie auch die 
Robben nichts anderes sind als durch Anpassung an das Wasser- 
leben modifieirte Carnivoren, welche, geologisch viel jünger als 
die Cetaceen, mit letzteren nur manche osteologische Analogieen 
als Anpassungsresultate an analoge Lebensbedingungen zeigen, 
im Uebrigen aber keinerlei Anhaltspunkte bieten, welche eine 
directe Verwandtschaft dieser beiden Familien, wie sievon so vielen 
Forschern angenommen ist, beweisen liesse, Einzelne Familien» 
wie die Toxodontien, die Tillodontien, die Täniodontien ete, etc. 
sind noch nicht genügend fixirt und werden am besten bei den 
Ungulaten als „incertae sedis‘ aufzuführen sein. Auch über die 
Lemuriden und Pachylemuriden, deren Gemeinsamkeit mit den 
Primaten mehr und mehr zweifelhaft wird, sind die Akten noch 
nicht abgeschlossen; ihre Stellung bleibt daher vorderhand noch 
ganz provisorisch. Nach dem Angeführten gestaltet sich das 
System demnach folgendermassen : 


Ordnung: Mammalia, Säugethiere. 


I. Entwicklungsstufe: Sauropsidelphia, Cloakenthiere, 


1. Familie: Monotremata. 


II. Entwicklungsstufe : Döde/phia, Beutelthiere, 


2. Familie: Marsupialia. 


A6 


III. Entwicklungsstufe. Monodelphia. 
(A. Terminale Familien :) 
8. Familie: Zdentata, Zahnlücker. 
4. Familie: Cefacea, Walthiere. 


(B. Progressive Familien :) 
a. Indeciduat, wenigstens grösstentheils, gebliebene: 


5. Familie: Ungulata, Hufthiere. 
@. Ung. pentadactyla (mit den deeiduat gewordenen 
Probosecidiern). 
B. Ung. perissodaetyla (mit den decidnat. gewordenen 
Hyracoidea.) 
Y- Ung. artiodactyla, 
&. &. Ung. artiod. selenodonta 3. Ruminantia. 
B- B. Ung. artiod. bunodonta. 
6. Familie: Sirenia. 
7. Familie: 7ozodontia(mitunbekannter Decidua)u. 
Familiae incertae sedis. 


b. Deceiduat gewordene: 


b. 1. Zonoplacentalia. 
8. Familie: Carnivora. 


a, Carn."fissipedia 
£. Carn, pinnipedia. 
b. 2. Discoplacentalia. 

9. Familie: Rodentia. 
10. Familie: /asectivor.a. 
11. Familie: Chiropter.a. 
12. Familie: Prömates. 

a. Lemuridae und Pachylemuridae. 

B. Simiae oder Pithecidae. 


47 


Systematische Uebersicht der Käfer, 
welche in Baiern und der nächsten Umgebung 
vorkommen, (Fortsetzung.) 


7) vermalis Linne. 2240. 


laevis Curtis. — Ueberall h. — var. alpinus Hoppe. — 
München. 

Die Larve des Rosskäfers, Geofrupes stercorarius L., haben 
viergliederige Fühler, und reichlich bezälhnte Kinnbacken. Man 
erhält sie leicht, wenn man an den Stellen, wo die Käfer in die 
Erde graben, Holzstäbchen einschlägt, und nach einiger Zeit hier 
nachgrabt. Sie sind beiläufig einen Fuss tief in der Erde. 


EB. Trogidae. 
413, Era Fabricius. 
1) perlatass Scriba. 2241. 


sabulosus Laicharting. — subterraneus Fourer. — Regensburg 
s. s.; Darmstadt; Bergstrasse; Mainz u. Harxheim, Decan Ser.; 
Taunus, von Heyden, Wimpfen, Decan Ser. 


2) Heesppidass Laichart. 2242. 
arenarius Payk. — arenosus Gyllenh. — luridus Rossi. — 
niger Rossi. — München, im Walde bei der Georgenschwaige 


an Aaas, ziemlich h., Mai, bei Geiselgasteig, Mai, Dr. Ar. , Passau; 
Eichstädt; Erlangen; Aschaffenburg n. 3.; Seligenstadt; Frank- 
furt; Darmstadt, einzeln, Decan Ser. 


3) sußuslosıes Linne 2243, 

femoratus De Geer. — hispidus Oliv. — Zusmarshausen; Augs- 
burg n. s., Lechablass, Mai; München, auf dem Marsfelde, Mai, 
bei Nymphenburg, Mai, Dr. Ar.; Passau; Nürnberg; Erlangen; 
Fichtelgebirg; Weiden s. s., Schmidt; Steigerwald n. s. auf Sand- 
boden; Aschaffenburg h. 


4) euedlesverinees 1Nlig. 2244. 
laevigatus Eschsch. — undulatus Zubioff. — mortieinii Pallas. 

— mucronatus Falderm. in litt. — München. (?) 

5) seaben Linne. 2245. 
arenarius Fabr. — barbosus Laichart. — hispidus Payk. — 

rugulosus Falderm. in litt. — Larve Waterh. Trans. ent. Soc. I. 


1834. p. 33. t.5. f. 4. a — m. — München; Freising, Stiege am 


48 
Sporrer-Keller, an der Bretterwand, Juni, Moosburg, Notar von 
Sonn., Passau; Regensburg g.; Nürnberg h; Erlangen; Steiger- 
wald s. auf Sandboden; Aschaffenburg n. s.; Abends an der 
Mauer der Brudermühle in grosser Menge, Juni, Dr. Är. 


6) comeinnus Erichs. 2246. 
setosus Ziegler in litt. — Hanau, ein Stick, Zeynemann. 


F. Melolonthini, 


414. Hoplia lIlliger. 
hople Klaue. 


A. Deeamera Nulsant. 
I) philanthus Sulz. 2247. 


argentea Oliv. — pulverulenta Illig. — Zusmarshausen; Augs- 
burg n. s.; München, auf der Anhöhe zwischen Giesing und Har- 
laching, durch Schütteln der Gesträuche, Juni, bei Pullach, Juni, 
bei Harlaching auf Blüthen, Juli, zwischen Maisach und dem Am- 
mersee, Juli, bei Tölz, Juli, Dr. Ar.; Freising n. s., Isarauen, 
Ende Juni; Passau ; Regensburg n. s.; Eichstädt; Nürnberg; Er- 
langen ; Steigerwald in manchen Jahren h.; Aschaffenburg n. h. 


2) praticola Dultschnm. 2248. 


® palustris Heer. — München, bei Harlaching durch Schüt- 
teln der Gesträuche, Juni, bei Thalkirchen, Juni, bei Pullach, 
Mai, Dr. Är.; Freising; Moosburg, Notar v. Sorn.; Nürnberg; 
Erlangen, an mehreren Stellen, selbst einmal auf einem Berg, Auf 
den Badeinseln schwärmt er gern auf den Blüthen von Sorbus 
aucuparia. Am 25. Mai 1845 in grosser Menge, meist Weibchen 
beobachtet, Prof. Dr. Rosenhauer;, Steigerwald oft h.; Aschaflen- 
burg n. h.; Seligenstadt, Decan Scr., Frankfurt, Senator von 
Heyden. 


%. Hoplia Zliger. 
3) farinosa Linne. 2249, 


squamosa Fabr. — argentea Poda. — Zusmarshausen, Mün- 
chen, bei Harlaching zahlreich auf Blüthen, Juli, bei Thalkirchen 
und Pullach, Juni im schwarzen Tänner bei Tegernsee, August, 
Dr. Är.; Ammerland, in sehr grosser Menge; die mit Spiritus ge- 
tödteten Exemplare wurden glänzend, Anfang Juni 1867, Moos- 
burg, Notar von Sonn.; Passau; Nürnberg; Erlangen; Eichstädt, 
Prof. Hofmann ;, Neckarsteinach h., Dr. Nedel; Frankfurt, Senator 
von Heyden; Friedberg, Dr. Itenner. 


4) graminicola Fabr. 2250. 


argentea Marsh. — ochracea Sturm. — pulverulenta Herbst. 
— Zusmarshausen; Passan; Fichtelgebirg. 


49 


415. Homaloptlia Stephens. 


homalos eben, glatt, hople Klaue. 


2) ruricola Fubr. 2251. 
floricola Laichart. — nigromarginata Herbst. — marginata 
Fuessl. — Augsburg s.; München, am Gelände bei der schmerz- 


haften Kapelle, Juni, Dr. Ar.; Freising n. h, Ende Juni anf Korn- 
feldern am Wege nach Wippenhausen; Moosburg, Notar v. Sonn. ; 
Passau ; Regensburg n. s.; Eichstädt; Ingolstadt und Bettbrunn, 
Schrank; Nürnberg ; Erlangen ; Bamberg, Prof. Hofmann; Aschat- 
ferburg n. h., einmal in der Weidenanlage in grosser Menge auf 
Gras; Seligenstadt, Decan Scr.; Offenbach, Frankfurt u. Griesheim, 
Senator von Heyden. — var. humeralis Fabr, — Zusmarshausen ; 
München. — var. marginatus Heer. — München. — var, niger 
Gemming. — München. 


416. Serica Mac Leay. 


1) Avtoserice«u Scopoli. 2252. 
variabilis Fabr. — berolinensis Herbst. — pellucida Herbst. 
— chrysomelina Schrank. — lamellata Fourer. — Sulzeri Fuessly, 


— Augsburg; München; Freising; Moosburg, Notar v. Sonn. ; 
Passau; Regensburg s.; Nürnberg, in Pegnitzgenist in grosser 
Menge, August; Erlangen; Steigerwald s.; Aschaffenburg h. — 
var, chrysomeloides Schrank. — Ingolstadt. 


2) Brummers Linne. 2253. 

fulvescens Fourer. — fulva De Geer. — Larve Krichs. Nat, 
Ins. III. p. 697, — Zusmarshausen; Augsburg n. h., Kobel in 
Spinnenweben, fliegt bei der Dämmerurg; Mürchen; Freising n. 
h., Weihenstephan in modernden Pflanzen, Juli; Moosburg, Not. 
von Sonn. , Passau; Regensburg s. ; Eichstädt; Ingolstadt, Schrank; 
Nürnberg s.; Erlangen; Steigerwald s. s.; Bamberg, Professor 
Hoffmann; Aschaffenburg h. 


417, HWelolortha Fabricius. 


melolonthe, \ame eines Insektes. 


l) vuwlgenis Fabr. 2251. 


majalis Moll. — melolontha Linne. — Ueberallh., Mai, Juni. 
Er frisst die Blätter von Laub- und Nadelholz, selbst von Ahus 
tozicodendron L. (Giftsumach); auch Reps zerstört er zuweilen. 
Birnblätter verschmäht er. — var. albida Muls. — Aschaffenburg ; 
Darmstadt, Keissig und Oberstl. Alingelhölffer. 


2) peetoralis Germ. 2299, 
Aeeris Falderm. — München; Darmstadt, Juli, Zöpfner. 


50 


— 


3) Hippocustani Fahr. 2256. 

pectoralis Megerle. — vulgaris var. Oliv. — Fast überall h., 
Mai, Juni, an einigen Orten dagegen s., z. B. bei Regensburg. — 
var. nigripes Camolli. — Augsburg, Prof. Peiry, München ; Frei- 
sing ziemlich 3., Weihenstephan; Passau. 

Das befruchtete Weibehen des Maikäfers, Melolontha vulga- 
ris L., bedarf einiger Tage, bis die Eier vollständig reifen; es 
verkriecht sich in die Erde, und legt einige Zoll unter der Ober- 
fläche beiläufig dreissig längliche, etwas breitgedrückte weisse 
Eier ab. Nach beendeter Arbeit erscheint es wieder erschöpft 
an der Oberfläche, und verendet bald darauf. Nach vier bis 
sechs Wochen kriechen die Larven (Engerlinge) aus, fressen etwa _ 
bis Ende September die feinen Wurzelfasern in ihrer Umgebung, 
und graben sich dann tiefer ein, um den Winterschlaf zu halten, 
Im nächsten Frühjahre gehen sie nach oben, und fressen von 
Neuem. Zur ersten Häutung begeben sie sich bald darauf wie- 
der tiefer in die Erde. Nach ihrer Rückkehr fressen sie mit ver- 
mehrtem Appetit; diese Zeit ist zwischen dem längsten Tag und 
der Herbst-Nachtgleiche. Dann steigen ;sie wieder hinab und 
fallen zum zweıten Mal in den Winterschlaf. Im dritten Jahre 
wiederholt sich derselbe Vorgang; wenn nach dem Eierlegen 
drei Jahre verflossen sind, gehen die zur Verpuppung reifen 
Larven tiefer in die Erde, und sind im August, oder Anfang Sep- 
tember alle verpuppt, und bleiben daselbst bis zum nächsten 
Jahr. Die Käfer erscheinen gewöhnlich in den Abendstunden 
an der Oberfläche der Erde. Die Entwicklung nimmt also vier 
Jahr in Anspruch. In Frankreich, Bern, und am Vierwaldstädter 
Sce erfolgt die Entwicklung in drei Jahren. 


Im Jahre 1479 wurden die Engerlinge in einem förmlichen 
Monitorio vor das geistliche Gericht zu Lausanne citirt, das ihnen 
einen Defensor von Freiburg zugestand, und schliesslich dieselben 
nach genauer Abhörung beider Parteien, und reiflicher Ueber- 
legung, ganz ernstlich in den Bann that. 


418. Polyphulla Harris. 
polys, viel, phyllon Blatt. 


1) fello Linne. 2257. 


Larve De Haan. Mem. Met. Col. p. 18. t. 2.2.5. .5.f. 4, t. 
6. f£. 4. — München, ein Exemplar; Heroldsberg, Notar v. Sonn.; 
Passau, @scheidlen, Regensburg s.; Eichstädt; Nürnberg, Juli, 


51 


z. B. 1839 häufig, 1840 und 1841 selten, in manchen Jahren h., 
Wendelstein 1819; Erlangen, 1836 und 1839,in Mehrzak], Pfarrer 
Jäckel; Aschbachı und Ebrach s.; Aschaffenburg oft h, bei den 
Emmerichshöfen ;, Darmstadt n. s. Decan ser.; Frankfurter 
Wald (nur am Sandhof); Mombach bei Mainz, von Heyden. 


Der Walker findet sich in sandigen Gegenden, besonders an 
Nadelholz, aber auch an Laubholz. 


419, Amozirz Caslelnau. 


a nicht, oxys spitz. 


1) vellosee Fabr. 2258. 
glauca Linne. — pilosa Muls. — cerealis Scopol. — canes- 

cens Eschseh. — Babenhausen; Hanau, Lorsch; Darmstadt, und 
in allen Sandgegenden der Provinz Starkenburg h., Decan Ser. 
2) wiloss Fahr. 2259. 
deserti Lepech. — villosa var. Herbst. — Aschaffenburg s. 


s., am Westsaume des Schönbuch, Rector Dr. Aittel. 


420. Hheizotrogeas Latreille. 
rhiza Wurzel, trogo ich nage. 


A. Amıplsiamalius Hulsant. 
amphimallos, wollhaarig. 


1) salstilialis Linne. « 2260. 


autumnalis Fourer. — Zusmarshausen; Augsburg h.; Mün- 
chen, auf der Tlieresienwiese, Morgens ziemlich h.fliegend, Juni, 
Dietramszell, August, Dr. Är.; Freising h., in der Dämmerung an 
Getreidefeldern fliegend, Juli; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau 
in Menge auf Wiesen bei Aepfelkoch, Anfang Juli, Abends fliegend, 
Kittel; Schwandorf g., Schmidt: Regensburg g.; Eichstädt, Nürn- 
berg; Erlangen; Fichtelgebirg, Steigerwald g.; Hessen g., Decan 
Scr. — var. tropieus Gyllenh. — Baiern. 

Er soll durch Zerstörung der Blüthenorgane des Roggens 


schaden (Taschenberg Preisschr. S. 27). 


2) ochrescens hnoch. 2261. 
Falleni Gyllenh. — pinetieola Graälls. — aurantiacus Muls. 
— fulvieollis Muls. — lateralis Muls. — suturalis Muls. — tropieus 


Muls. — Augsburg, Gscheidlen , Kissingen s. h. auf‘ der Wiese 
vor der Saline, Vormittag fliegend, Dr. v. Weidenbach; Aschaffen- 
burg s., Seligenstadt, Decan Scr.; Frankfurt, Dr. M. Schmidt. 

3) alten Herbst. 2262. 


fuscescens Linne. — fuseus Seopoli. — Augsburg h., am Rande 
des Spickelwaldes, Anfang Juli, das Männchen tliert um, acht 


52 


Uhr Morgens, und sucht das flügellose auf der Erde sitzende 
Weibchen auf, Zolleis, Lechfeld bei Mering am 10. Juli 1867; 
München; Moosburg, Notar von Sonn.; Regensburg s, s. 


4) swuficornis Fabdr. ' 2263. 


marginatus Herbst. — paganus Oliv. — Aschaffenburg s., Pro- 
fessor Dr. Döbrer;, Seligenstadt einmal in grosser Anzahl, in früher 
Morgenstunde fliegend, Pfingsten, Decan Scr.; Frankfurt, Ober- 
lieutenant von Heyden; Friedberg, Dr. Renner. 


5) assimedlis Herbst. 2264. 


aprilinus Duft. — Larve Heeger Sitzungsb. Wien. Ac. XIV. 
1854. p. 35. — Augsburg s.; München; Freising; Moosburg, Notar 
von Sonn.; Regensburg 8.; Erlangen; in der Tann bei Darmstadt 
ein Stück, Decan Scr. 

Die Larve schadet den Gräsern (Taschenberg Preisschr. 


MIN. E92). 
B. EIhizotrogus Mulsant. 


6) vegquinockialis Herbst. Ä 2265. 


majalis Ruzoum. — pilicollis Krynick. — München; Freising 
h., er fliegt bei der Dämmerung; Nürnberg; Aschaffenburg 3. g.; 
Seligenstadt einzeln, Decan Ser. 


7) aestivus Oliv. 2266. 
bimaeulatus Herbst. — inanis Brahm. — graeilis Froehl. — 
maculicollis Zubkoff. — München; Freising; Moosburg, Notar von 


Sonn.; Regensburg s.; Eichstädt, Professor Ho/fm.; Nürnberg; 
Erlangen; Fränkische Schweiz; Sommersdorf bei Ansbach g,, 
Pfarrer Jäckel; Steigerwald s.; Aschaffenburg s.; Hessen n. s., 
Decan Ser. 


8) marginipes Muls. 2267. 


meridionalis Dg. — Larve Rosenh. Stett. Zeitg. 1850. p. 12. 
— Nürnberg, Duzenteich h., das Männchen sucht das ungeflügelte 
Weibchen auf, Ende Mai und Anfang Juni; Erlangen, im Mai 
1819 in grosser Menge, Dr. Itsh.; Kissingen s., Rösch; Aschaffen- 
burg, Professor Vechsner, Umstadt, Lehrer Zach; Frankfurt und 
Cronthal einzeln, Oberlieutenant von Heyden. 


9) eicatricosus NMuls. 2268. 


Erlangen. 
Die Brachkäfer und deren Larven schaden durch Fressen ähn- 
lich wie die Maikäfer, 


53 


&. Rutelini. 
421. Anisoplia Serville. 


anisos ungleich, hoplon Waffe. 


1) fa udiecola Fabr. 2269. 
segetum Herbst. — & campestris Herbst. — graminicola var. 
ce, Latr. — Münelien; Ammerland, Juni; Regensburg s.; Fichtel- 


gebirg; Frankfurt einige Exemplare, Dr. M. Schmidt. 
Er verzehrt die Antheren des Roggens, der Tulpen und des 
Hollunders. 


2) agricola Fubr. 2270. 


Donovani Marsh. — fruticola Waltl. — villosa Fourer. — 
graminicola var. e. Latr. — Augsburg; München; Freising; Moos- 
burg, Notar von Sonn.: Passau, Oberhaus, Juni, Aitfel; Regens- 
burg g.; Eichstädt, Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; Ilmenau ; 
Bamberg, Professor Zo/fm.; Aschaffenburg n. h.; Hessen im Süden, 
besonders in Sandgegenden n. 8., Decan Ser. 


Die Larve verzehrt die Wurzeln des Roggens u. Waizens. 


3) arvicola Fubr. 2271. 
funerea Muls. — München. 

4) erucifera lerbst. 2272, 
eyathigera Scopol. — agricola Schrank. — maculata Sturm, 

— München. 

5) wueströceeea Herbst. 2273. 
floricola Panz. — frutieola Oliv. — agricola var. Schrank. — 


Passau, in grosser Menge gesammelt, Dr. Wall. 

Er ist nächst der Heuschrecke der grösste Feind der süd- 
russischen Landwirthe, er erscheint im April und Mai, verzehrt 
die Körner des Roggens, Weizens und der Gerste, und legt die 
Eier in Getreidefelder. Die Larven verzehren die Wurzeln, so 
dass oft die Aehren umfallen. Die Generation ist zweijährig. 


(Köppen.) | 
422. Phyllioperiha Stephens. 
phyllon Blatt, pertho ich zerstöre. 


1) Rorticola Linne. 2274. 


frisiea Linne. — viridicollis De Geer. — adiaphora Scopoli. — 
Larve Bouch&@ Gartenins. p. 20, 


5A 


Ueberall g., und sehr schädlich, Juni und Juli. Er frisst 
Blüthen und Blätter der verschiedensten Bäume bis auf die Rippen. 

var. ustulatipennis Villa. — gagates Christofori. — Dejeani 
Falderm. in litt. — München ; Nürnberg. 

Die Larve des Junikäfers lebt an den Wurzeln verschiedener 
Stauden, und verschont auch Topfgewäclhse z.B. Saxifraga, Trollius 


nielit. 
423. Ansosnule Samouelle. 
anomalos ungleich. 

, oblosages Fabr. 2275. 

nigrita Fabr. — teres Linne. — coerulea Oliv. — dimidiata 
Parreys. — dubia Sceopoli. — janthina Leske, — incerta Muls. — 
Julii Duft. — Seopolii Fuessl. — ovata Ziegl. in litt. — München; 
Aschaffenburg, Professor Dr. Döbner; Pfungstadt, Dr. Nebel. 
2) Frisehö Fabr. 2276. 

aenea De Geer. — dubia Herbst. — Julii Payk. — micans 
Muls. — rubrocuprea Muls. — viridieuprea Muls. — Zusmars- 


hausen; Augsburg s.; Meidingen, @scheidl/en; München, bei Hessel- 
lohe, Juli, Dr. Är.; Kaufbenern, Rektor Buchner, Moosburg, 
Notar v. Sonn., Burghausen, Schrank; Schwandort h., auf Weiden, 
Schmidt; Eichstädt; Nürnberg s.h. an Zeltners Weiher; Erlangen, 
im Ebrachthale n. s. an Weiden; Bamberg, Professor Hofm.; 
Asehaffenburg n. s. — var. marginata Heer. — München. — var. 
humeralis Fabr. — München. — var. nigra Gemming. — Augs- 
burg; Meidingen, Gscheidlen, München, Nürnberg. — var. vitis 
Fabr. — holoserieta Illig; — varians Muls. — metallica Megerle 
in litt. — Zusmarshausen ; Kaufbeuern, Rector Buchner. 


Herr Dr Äriechbaumer erhielt in Ingolstadt ein Exemplar von 
DorcyiOliv. (gloriosa Fabr.) aus Domingo, welches daselbst in Iluze/a 
Lignum sanctum lebend gefunden wurde. 


H. Dynastini. 
424, Oryceies Iliger. 


oryktes Gräber. 


1) nesieormes Linne. DITT: 


Larve Roesel, Ins. Bel. Scarab. II. 1. p. 41. t. 6-9. — Augs- 
bure; München; Landshut in Gerberlohe, Schultes, Passau, 
einmal in grosser Anzahl in Gerberlohe, Verstl; Fichtelgebirg; 
Erlangen; Aschaffenburg ein Fragment, Arahm; VOrtenberg ein 


35 


Stück, Dr. Bose; Saline Allendorf in Kurhessen, von Heyden; 
Büdingen, in den Gewächshäusern des Hofgartens, Jännike; Als- 
feld, Decan Scr, 

Die Nashornkäfer begatten sich im Juni und Juli gleich nach 
ihrem Erscheinen. Das Männchen stirbt alsbald, das Weibchen 
kriecht in die Erde oder in Lohe, um die Eier vereinzelt abzulegen, 
Die Larven schlüpfen Ende August aus, sie brauchen mehrere 
Jahre zu ihrer Entwicklung. Sie sind den Hirschkäferlarven ähn- 
lich, aber die Luftlöcher sind grösser, und der Kopf ist deutlich 
punktirt. Zur Verpuppung gehen sie tiefer in die Erde, und 
verfertigen ein eirundes Cocon, in welchem nach einem Monate 
die Puppe, im folgenden der Käfer sich befindet, welcher so lange 
bleibt, bis er erhärtet ist. 


2. Cetoniini. 
425. Dxyihyrea Mulsant, 
oxys spitz, thyreos Schild. 
Leucocelis Burmeister. 


1) sdieleere Linne. 2278. 


albopunctata De Geer. — funeraria Fourer. — Greeni Dorovan. 
— Augsburg; München, bei Harlaching auf Blüthen, Juli, Dr. Är.; 
Freising; Moosburg, Notar von Sunn.; Passau; Regensburg s. 8.; 
Nürnberg; Aschaffenburg h. 


Dieser Käfer ist in Russland schädlich, weil er die Blüthen 
der Obstbäume und Rosen verzehrt. (Köppen.) 


426. Fropänotc Mulsant. 
tropis Nachen, notos Rücken. 
Epicometis Burmeister. 


1) Adsdellea Linne. 2279. 


hirta Fabr. — vestita Say. — 7Zusmarshausen; München; 
Freising; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau, auf Primula elatior, 
April, Aittel,; Regensburg n. s.; Eichstädt, Anfang August in 
Hopfengärten; Nürnberg h.; Erlangen; Fichtelgebirg; sSteiger- 
walds.; Würzburg; Aschaffenburg s. h. 

Dieser Käfer wird in Russland schädlich, weil er die Blüthen 


der Obstbäume und Rosen zerstört. (Köppen,) 


58 


497. Cetomia Fabricius. 


Cetonia Name eines Insektes. 


I) Ffastusose Fabr. 2280. 
.  Frischi Schrank. — smaragda Brahm. — speciosissima Scopol. 
— superba Villers. — aeruginosa Drury. — Schleissheim bei 


München Professor Dr. Waltl; Regensburg s. s.; Eichstädt; Nürn- 
berg; Erlangen; Fichtelgebirg; Grossgressingen ein Exemplar; 
Aschaffenburg n. s. 


Die Larve entwickelt sich in den Höhlen alter Eichen, in 
den Niederlassungen von Waldtauben, sie finden sich daselbst zu 
hunderten. 


2) aan snnoradc Fubr. 22831. 
Quereus Schrank. — aeruginea Herbst. — lugubris Herbst. 
— metallica Herbst. — aurata var. Oliv. — Augsburg; München, 


bei Schleissheim, Mai; Tegernsee, Dr. ÄXr.; Freising, Weihenstephan 
in einer alten Weide bei Camptonotus ligniperda, Juni; Moosburg, 
Notar von Sonn., Passau; Regensburg n.s.; Eichstädt; Ingolstadt, 
Dr. Gemminger, Nürnberg n. s.; Erlangen; Baireuth n. h. auf 
Rosen, Larve in faulen Eichen, Schmidt; Aschafienburg n. h;; 
Aschbach n. s. au Blüthen, 


3) uffissös Andersch. | 2232. 
aenea Illig. — fastuosa Dumeril. — Quereus Bonelli. — 

Woltratshausen; Frankfurter Wald einzeln, Senator v. Heyden. 

4) floricoda Herbst. 2283. 
metallica Paykull. — excisa Fieber. — aenea Andersch. — 


Zusmarhausen; Augsburg; München, auf der Anhöhe zwischen 
Giesing und Harlaching, Juni, bei Thalkirchen, Juni, bei Schäft- 
larn, Juni, bei Dietramszell, August, Tegernsee im schwarzen 
Tänner, August, Kaiserklause, September, Dr. Ar.; Freising: 
Moosburg, Notar von Sorn.; Nürnberg ; Erlangen; Bamberg und 
Eichstädt, Professor Hofmann; Aschatienburg n. h. — var. ob- 
scura Andersch. — albiguttata Andersch. — cuprea Mulsant. — 
olivacea Mulsant. — rubrocuprea Mulsant. — metallica Gory et 
Perch. — aenea Fabr. — München, bei Harlaching, Juni. bei 
Thalkirchen und Pullach, Juni, bei Ebenhausen, Juni, Dr. Är.; 
Moosburg, Notar von Sonn., Regensburg n. s.; Steigerwald ziem- 
lich s. — var. cuprea Fabr. — metallica Fabr. — florentina Herbst. 
— venerea Linne. — nigra Duftschm. — italica Jan. in litt. — 
aurata var. Oliv. — Augsburg; München ; Moosburg, Notar von 
SONN. 


5) esaepreslee Linne. . 2284, 


nobilis Schrank. — variabilis Preyssel. — smaragda De Geer 
— viridicorrusca Voct. — chlorochrysa Schröter. 


37 


Ueberall g., Juni, und besonders den Gärtnern verhasst, weil 
er sich sehr gerne in den Blüten der Rosen und Pfingstrosen 
aufhält, und die Blumenblätter zerstört. 

Die Larven der Goldkäfer sind den Engerlingen ähnlich, 
aber kleiner. Sie unterscheiden sich dadurch, dass ihr letztes 
Glied nicht durch eine Querfurche in zwei Theile zerlegt wird; 
der Kof ist verhältnissmässig schmäler, die Querfurchen an den 
Segmenten sind schwächer, ihre Sammetbehaarung ist stärker. 
Sie nähern sich-den Larven der Dynastiden durch ihre an der ' 
Spitze gezähnten, äusserlich querriefigen Kinnbacken. Sie besitzen 
ein Kopfschild mit Oberlippe, ungleiche Kinnbacken, viergliederige 
Kiefer-, zweigliederige Lippentaster, und viergliederige Fühler,welche 
auf einem Höcker aufsitzen. Die kurzen Beine laufen in einen 
klauenlosen Knopf aus. Sie leben in faulem Holze und finden sich 
häufig im Grunde der Ameisenhaufen von Formica rufa, wo sie 
sie sich von den allmählig verwesenden Holzstücken ernähren. 


428. Osmoderma Serville. 
osme Geruch, derma Haut. 
1) eremite Linne. 2285. 


coriaria De Geer. — 8 ercmitica Knoch. — Larve Erichs. Nat. 
Ins. III. p.580; Drumpelmann naturh. Beschr. III. S. 8. t.11. f.6. a, 
— Zusmarshausen; Augsburg, am 20. Mai 1867 die Larve in 
Weidenmoder bei Pfersee gefunden; München, in morschen Linden; 
Schleissheim, Notar von Sonn.; Freising; Passau; Regensburg n. g.; 
Ingolstadt, Schrank; Eichstädt, Professor Hoffm., Nürnberg; Er- 
langen; Baireuth s. s., in faulen Eichen, Schmidt; Grossgressingen, 
Bag 8.; Aschaffenburg, Fasanerie; Altrhein h., an alten 

äumen. 


Die Larven des Eremiten stehen denen der Melolonthiden 
am nächsten, unterscheiden sich aber durch dreiklappige After- 
öffnung; die obere Hälfte der Querspalte spitzt sich in der Mitte 
zu, die untere bekommt an der entsprechenden Stelle eine kurze 
Spalte. Sie verpuppen sich in einem rundlichen Cocon. Der Käfer 
riecht juchtenartig, in der Ferne frischen Aprikosen nicht unähnlich. 


429. @norüimus Lepelletier et Serville, 
gnorimos ausgezeichnet. 


1) vessaabilis Linne. 2286. 
octopunctatus Fabr. — cordatus Fabr. — decempunctatus 
4 


58 


Schrank. — albopunctatus Pill. et Mitterp. — ceursor Voet. — 
Larve Perris Ann. Fr. 1854. p. 102. t. 4. f. 179—183. — Zusmars- 
hausen; Augsburg; München; Fränkische Schweiz; Bettbrunn, 
Schrank; Erlangen; Steigerwald ein Exemplar; Aschaffenburg 
s. s.; Glashütte im Kahlgrunde im Schwanheimerwald an alten 
Eichen, von Heyden; Zwiesel, von Herrn Fürst erhalten, Aittel. 


2) mobölös Linne. 2287. 


& variabilis Linne. — cuspidatus Fabr. — auratus Schrank. 
° — ‚viridulus De Geer. — igneus Voet. — Larve Roesel, Ins. Belust. 
II. Erdkäf. I. p. 18. t. 8. f. 1-5. — Zusmarshausen; Augsburg 
n. s.; München, bei Pullach auf den Blüthen von Sambnens nigra, 
Juli bei Geiselgasteig, Juli, bei Grünwald, Juni, Dr. Ar., Freising; 
Moosburg, Notar von Sonr.;, Passau; Regensburg n.-s.; Eichstädtk 
Nürnberg n. s.; Erlangen; Culmbach n. h. auf Hollunderblüthen, 
Ende Mai, Juni, Schmidt, Steigerwald g. auf Blüthen; Rothen- 
burg, Professor Dr. Zanghans,;, Würzburg; Aschaffenburg h., 
auf Blüten besonders auf Spiraeen. 


430. Trichies Fabricius. 
thrix Haar. 


1) feseicetws Linne. 2288. 


suceinetus Fabr. — Larve Blanchard Hist. des Ins. I. S. 232. 
p. VIL F. 5-7. — Zusmarshausen; Augsburg n. s.; München, 
bei Pullach, Juni, bei Harlaching auf Blüthen, Juli, Baierbrunn, 
Juli, Tegernsee, August, Dr. Är., Freising, im Lycealgarten auf 
Blüthen, Juli; Moosburg, Notar v. Sonn., Passau; Regensburg 
g.; Eichstädt und Bamberg, Professor Hofmann; Nürnberg; Er- 
langen; Culmbach, auf Centanria h., Schmidt, Rothenburg, 
Professor Dr. Langhans; Fichtelgebirg; Steigerwald g.; Würz- 
burg ; Aschaffenburg h.; Babenhausen, Decan Scr.; Frankfurt, 
von Heyden ; Darmstadt, Oberstl. Alingelhöffer. 


2) ubdommennudis Menetr. 2289, 
fasciatus Fabr. — gallicus Heer. — rosaceus Voet. — suceinc- 
tus Casteln. — albiventris Waltl in litt. — zonatus var, Burm. 


— Augsburg, G@scheidlen,; München; Freising n. s., Juli; Moos- 
burg, Notar von Sonn.;, Passau; Eichstädt und Bamberg, Prof. 
Hoffmann, Nürnberg; Erlangen; Rothenburg, Prof. Dr. Zang- 
hans, Kissingen, Rösch; Aschaffenburg h.; Ortenberg u. Nidda, 
Decan Scr. und Dr. 2ose. 


431. Halgers Scriba. 


Valgus krumbeinig. 
1) Resnipterus Linne. 2290. 


squamulatus Müller. — variegatns Scopoli. — Larve Mulsant 
Col. Lamell. 1842. p. 520. t. 3. f, 3. — Tegernsee, Dr. Ar.; Frei- 


59 


sing n. s., Xaverienthal, Mai, Juni, im Zimmer, Mai; Moosburg, 
Notar von Sonn.; Passau; Regensburg s.; Nürnberg; Erlangen; 
Rothenburg, Professor Dr. Langhans;, Kissingen s. h., Rösch; 
Aschaffenburg h.; Hessen n, 8., Decan Scr. 

Die Larve dieses Käfers lebt in Zaunpfählen, und nach Rö- 
sel in den Wurzeln kranker Zwetschgenbäuıne, der Käfer findet 
sich oft in unsäglicher Menge in schäumenden Geschwüren von 
Obst- und Weidenbäumen. Die Weibchen haben einen sägezähni- 
gen Stachel am After, womit sie in morsches Holz ein Loch 
bohren, um ihre Eier hineinzulegen. 


In Baiern finden sich 141 Arten und 32 Varietäten ; 6550 
Arten sin d bis jetzt beschrieben. 


Familie XXX. BUPRESTIDAE. 


A. Buprestini. 


432. Chalcophora Soler. 


chalkos Erz, phero ich trage. 


1) Maricmre Linne, 2291. 


hiulea Pallas. — Larve Pecchioli Mag. Zool. 1843. t. 120—121. 
— Augsburg n. s., er ist in der Mittagszeit auf Tannenstumpfen, 
und fliegt rasch hinweg, wenn er bemerkt, dass man sich ihm 
nähert; München, in trockenen Föhrenwäldern bei Schleissheim; 
Freising n. s., Wiesenwald, Juni, Juli; Moosburg, Notar v. Sonn. ; 
Passau; Regensburg n. s.; Eichstädt ; Burghausen, Schrank; 
Nürnberg, Ziegelstein 1840, bei Ungelstetten im Reichswald, 
Pfarrer Säckel; Erlangen; Büchelberg, Winkelhof, Ebersbrunn 
und Aschbach n. s., an Föhren; Aschaffenburg s.s., Schönbusch; 
Hanau, Heynemann; Babenhausen, Scr.; Lorsch und Lampertheim, 
von Heyden. 


Die Larre des Marienprachtkäfers lebt in: abgestorbenen 
Kiefern und zeichnet sich durch einen grossen, scheibenförmigen 
Prothoraxring, neun kleinere walzige Hinterleibsglieder, und 
durch den Mangel der Beine aus. Der horizontale Kopf lässt 
sich zurückziehen, und ist nur am Mundrande hornig. Ausser dem 
Prothoraxringe sind die übrigen Körpertheile fleischig und weich, 
ohne Hornbedeckung. Der After tritt, gleichsam ein dreizehntes 
Glied bildend, etwas hervor, und öffnet sich in breiter Längsspalte. 

4R 


60 


Die Luftlöcher, neun Paare, sind halbmondförmig, das vorderste 
ist am Mittelrücken besonders gross. 


B. Anthaxiini. 
433. Dicerca Eschscholtz. 


dis zwei, kerkos Schweif, Spitze. 


1) Berolinensis Herbst. 2292. 


mariana De Geer. — d calcarata Fabr. — Larve Klingelh. 
Stett. Zeit. 1843. p. 87. — Augsburg; München; Regensburg =. s.; 
Eichstädt n. s. in Waldgegenden an Buchenstämmen; Nürnberg ; 
Aschaffenburg s. s.im Holzlager bei der Petermann’'schen Bräuerei. 


Die Larve trat im März 1860 in den Donau-Auen bei Dillingen 
und in den Waldungen daselbst schädlich an Weisserlen auf. 
Nach Aufklafterung der 3—4 Zoll starken Stämme ergab sich 
ein Anfall von 10'/, Klafter Erlenhelz. | 

Der Käfer soll in Würzburg einmal aus einem polirten Tische 
herausgekommen sein; die Puppenruhe dauert oft einige Jahre 
lang. 


2) Alnö Fisch. 2293. 


Fagi Cast. et Gory.— 9 calcarata Mannerh. — Aus Waldholz 
von Frankfurt gezogen, Senator von Heyden. 


3) geuminealta Pallas. 2294. 


Zusmarshausen ; Amberg s. 


434. Poecilonota Eschscholtz. 


poikilos bunt, erzfarbig, notos Rücken, 


l) eonspersa Gylienh. 229. 
plebeja Herbst. — rustica Herbst. — tenebrionis Panz. — 
variolosa Payk. — München, auf einem Erlenbusch bei Perlach, 


Dr. Gemminger; Regensburg s.s.;, Fränkische Schweiz; Aschbach 
1842 drei Exemplare; Winkelhof 1855 30 und 1856 vier Stücke 
an Aspen; Speier, Linz. 
A. Lampr» Spinola. 
lampros glänzend. 


2) vutilans Fabr. | 2296. 
aeruginosa Herbst. — rustica Schrank. — fastuosa Jacq. — 


61 


Larve Chap. et Cand. Cat. p. 475. t. 4. f.6. — Augsburg n. s,, 
an Linden; München; Nymphenburg, Gistl; Freising n. s.; Moos- 
burg, Notar von Sonn.; Passau; Regensburg n..s.; Eicelstädt; 
Nürnberg n.s., an den Linden des Judenbühls und bei Kibitzenhof; 
Erlangen; Fränkische Schweiz; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Aschaf- 
fenburg s.; Bockenheim, Lehrer Zerntheusel, Hanau, Heynemann. 


435. Ancylocheira Eschscholtz. 


ankylos gekrümmt; cheir Hand. 


Buprestis Linne. 


Bei den Alten ein giftiger, im Grase lebender Käfer, durch 
dessen Verschlucken Ochsen anschwellen (bus presto.) 


1) rustfiea Linne. 2297. 


lata Sulz. — violacea De Geer. — Zusmarshausen; Augsburg; 
München, zwischen der Menterschwaige und Geiselgasteig an 
einer Fichte, August, an der Einfassung des Hirschgartens, Juli, 
an einer Brücke bei dem Kochelsee, September, Tegernsee, Sep- 
tember, Dr. Är.; Freising s.; Pfaffenhofen a. d. Ilm, Tritscheler ; 
Passau; Regensburg s.; Weiden n. h., Schmidt; Fichtelgebirg ; 
Büchelberg n. s. an Fichtenstöcken, Aschaffenburg s. s. — var. 
punctata Fabr. — Augsburg; Moosburg, Notar von Sonn.;, Passau, 
escnelurg s.; Frankfurt, Senator von Heyden; Darmstadt, Dr. 
Nebel. 


2) lavamacudlaltıa Fabr. 2298. 


maculosa Linne. — tetrastichon Linne. — flavopunctata De 
Geer. — novemmaculata Sulz. — octomaeulata Pallas. — octoguttata 
var. Oliv. — München, im Walde zwischen Baierbrunn und Pullach 
auf Föhren, Juni, Dr. Är.; Regensburg s. s.; Darmstadt, Reissig. 


3) octoguelttale Linne. 2293. 


alboguttatata De Geer. — Larve Perris Ann. Fr. 1854. p. 115. 
t. 4. £. 195—199. — Augsburg; München; Freising n. s.; Pfaffen- 
hofen a. d. Ilm, 7ritscheler, Passau; Regensburg n. s.; Dinkels- 
bühl, Pfarrer Wo//f,; Nürnberg n. s’, an Kiefern auf der Gritz, 
auf dem Steinbrüchl, und in meinem Schwiegerelternhause.. Pfarrer 
* Jäckel, Erlangen; Weiden s. s., an Fichten, Schmidt, Aschaffen- 
burg s. s.; Hessen s., Decan Ser. 


436. Keryihyrea Soler. 
eurys breit. thyreos Schild. 


1) Austrico«a Linne. 2300. 


inarata Linne. — aurulenta Rossi. — marginata Herbst. — 


62 


Quereus Herbst. — München; Aschaffenburg s. s., Babenhauser 
und Stockstädter Wald; Darmstadt, Oberstlieutenant Alingelhöffer. 


2) Carniolices Herbst. 2301. 


seutellaris Oliv. — similis Schoenh,. — oblita Fald. — Baben- 
hausen und Friedberg, Decan Scr ; Ortenberg, Dr. Bose. 


Die Larve lebt in alten Eichen, und nach den Larvengängen 
zu urtheilen, kommt der Käfer auch bei Ober-Lais vor (Decan Ser.) 


437. Phaenops Lacordaire. 
phaino ich zeige, ops Gesicht, Miene. 
1) eyanea Fabr. 2302, 


tarda Fabr. — celypeata Payk. — Larve Perris Ann. Fr. 1854. 
p. 121. t. 4. f. 205—209. — Augsburg; München; Passau; Eich- 
städt; Erlangen ; Frankfurt einzeln, Senator von Heyden; Darm- 
stadt, Dr. Nebel und Oberstl. Alingelhöffer, Bergstrasse, (Als- 
bacher Schloss), Decan Scr. 


438. Melamophila Eschscholtz. 


melas schwarz, philos Freund. 


1) derostigsna Fadr. 2303. 
chrysostigma Fabr. — silphoides Schrank. — quattuordeeim- 

guttata Oliv. — Zusmarshausen; Gern und Starenberg, Schrank; 

Eichstädt. 

2) appendieculalta Fabr. 2304. 
acuta Linn‘. — acuminata De Geer. — morio Payk. — Mün- 


chen; Erlangen. 


439, Anthazxta Eschscholtz. 


anthos Blüthe, axia Werth. 


1) Cichoriö Dliv. 2305. 
chlorocephala Luc. — auripennis Sturm. — Regensburg 8. 
2) Umbellatarums Fabr. 2306. 


Millefolii Fabr. — Passau; Ortenberg, einige Stücke, Dr. Bose. 
3) manca Fabr. 2307. 


_  rubinus Fourer. — Larve Perris Ann. Fr. 1851. p. 12.4.8. 
f, 210--216. — Erlangen; Rheinhessen, Superintendent Schmitt. 


63 


4) Salieis Fabr. 308. 


Augsburg; München, bei Bruck abgeklopft, Juli, bei der Bru- 
dermühle am Wege nach Thalkirchen, Dr. Xr.; Freising; Passau ; 
Regensburg s.s.; Eiehstädt; Erlangen; Windsheim, Pfarrer Jäckel; 
Kissingen s. h., Rösch; Aschaffenburg n. s.; Babenhausen; Darm- 
stadt in manchen Jahren n. s., Decan sSer.; Heidelberg am 
Schlosse ;, Herrnsdorf und Aschbach n. s., an Plankwerk, häufiger 
an den Blüthen von Taraxacum oflicinale. 


5) eandens Panz. 2309. 


fulminans Schrank. — fulminatrix Herbst. — München; Frei- 
sing s., auf Weiden ; Nürnberg; Erlangen; Fränkische Schweiz; 
Windsheim, Pfarrer Jäckel; Würzburg; Hanau; Eberstadt; Or- 
tenberg; Ober-Lais einzeln, Decan $cr.; Frankfurt, an Kirsch- 
bäumen von Heyden. 


Die Larve lebt zwischen Rinde und Splint kränkelnder 
Kirschbäume, die flachen Puppenhöhlen liegen dicht unter der 
äussersten Rindenschicht. 


6) aeölückee Rossi. 2310. 
nitens Fabr. — lucidula Fabr. — bipunctata Oliv. — fulgu- 
rans Schrank. — foveolata Herbst. — fulgens Herbst. — dorsalis 


Lap. — echii Dahl in litt. — nitidula var. Payk. -— Moosburg, 
Notar von Sonn. 


7) nitödeasdca Linne. 2311. 


9 laeta Fabr. — 9 eyanipennis Gory. — 9 thoracella Zieg]. 
— Zusmarshausen; Augsburg; München, in Geiselgasteig von 
Bäumen abgeschüttelt, Mai, bei Starnberg im Würmthale, Juni, 
Dr. Kr.; Freising n. s., Weihenstephan, von Bäumen geklopft, 
Juni, Attachinger Au, Juli; Passau; Regensburg g.; Eichstädt; 
Köschinger Forst, Schrank; Nürnberg; Erlangen; Windsheim, 
Pfarrer Jäckel;, Rothenburg, Professor Dr. Zanghans;, Aschbach 
n. s. anf blühenden Sträuchern; Aschaffenburg n. s., auf Weiden; 


Hessen n. s., Decan Scr. y 
8) anorio Fudr. 2312. 
acuminata De Geer. — Larve Perris Ann. Fr. 1854. p. 123. 


t. 3. f. 210—216. — Augsburg s., Spickel; Freising s.; Passau; 
Fränkische Schweiz; Fichtelgebirg; Babenhausen einige Stücke, 
Decan Ser. 


9) sepulchralis Fubr. 2313. 
Umbellatarum Oliv. — Augsburg; München. 

10) guadripunctatca Linne. 2314. 
Larve Ratzeb. Forst. Ins. I. p. 42. — Zusmarshausen; Augs- 


burg h.; München, bei Maria Einsiedl, Juni, Thalkirchen, Juni, 


6A 


bei Geiselgasteig, Juli, bei Pullach, Juni, in Tegernsee, August, 
Gündelalpe, August, in der Kaiserklause, Mai, Dr. Är.; Freising 


g., vom Juni bis Herbst an Tannen, denen die Larve schädlich 


ist, Moosburg, Notar von Sonn.;, Passau; Regensburg g., Nürn- 
berg h.; Erlangen; Weiden h., auf Taraxacum offieinale; Fichtel- 
gebirg; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Steigerwald g, auf blühen- 
dem Löwenzahn; Würzburg; Aschaffenburg n. 8. 


€. Polycestini. 
440. Ptosima Soler. 


ptosimos Fall. 


1) lavogultete Nlig. 2315. 


novemmaculata Fabr. — undeeimmaeulata Herbst. — Larve 
Gemminger Stett. Zeitg. 1819. p. 65. — München ; Regensburg, 
Schrank; Erlangen. 


Die Larve lebt im Stamme und in Aesten von Weichsel- 
bäumen, 


D. Chrysobothrini. 


441. Chrysobothrys Eschscholtz. 
chrysos Gold, bothrion Grube. 


1) ehr ysostigsme Linne. 2316. 


Zusmarshausen (?); Allgäu, Obergeometer S/ark; München, 
bei Geiselgasteig, Mai; zwischen Bruck und dem Ammersee an 
einem Stocke, Juli, Dr. Är.; Eichstädt. 


2) uffines Fubr. 337: 


_ ehrysostigma Herbst. — congener Payk. — assimilans Schreibers. 
— tetragramma Menetr. — Larve Dufour Ann. Se. Nat. XIV. 1810, 
p. 112. t. 3. f. 6. t. 13. f. 12.— München; Erlangen; Windsheim, 
Pfarrer. Jäckel; Kissingen h., Hösch; Steigerwald s. s.; Aschaffen- 
burg n. h., auf Holzlagern; Seligenstadt einzeln, Decan Ser.; 
Frankfurt und im Taunus, von Heyden; Darmstadt, Decan Scr, 


(Fortsetzung folgt.) 


Verantwortlicher Redakteur Dr, Herrich-Schäffer. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Druck der F. Neu bauer’schen Buchdruckerei (F, Huber.) 


Gorrespondenz - Blatt 


des 
zoologisch-mineralogischen Vereines 
in 
Regensburg. 


Nr. 5—6. 35. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Literatur: Dr. C. W. Güm 
bel, kurze Anleitung zu geologischen Beobachtungen in den 
Alpen. — Dr. Otto Roger: Liste der bis jetzt bekannten 
fossilen Säugethiere. — Kittel: Systematische Uebersicht der 
Käfer, welche in Baiern und der nächsten Umgebung vorkom- 
men. (Forts.) 


Vereins-Angelegenheiten. 


Einläufe zur Bibliothek. 

27. 11. Bericht des naturhist. Vereins in Passau für die Jahre 
1875 bis 1877. 

28. V. Bericht des Vereins für Naturkunde in Fulda 1878. 

29. Verhandlungen des naturwissenschaftl. Vereins von Ham- 
burg-Altona 1877, 

30. Bericht über die Senkenbergische naturforsch. Gesellschaft in 
Frankfurt a. M. 1877/18, 

51. 17. und 18. Bericht desOffenbacher Vereins für Naturkunde 
von 1875—1877. 

32, 17. Bericht der Oberhessischen Gesellschaft für Natur- u. Heil- 
kunde, Giessen, 1878. 

33. 11. Bericht der naturforsch. Gesellschaft in Bamberg. 2. 
Lieferung 1877. 

34. 63. Jahresbericht der naturforsch. Geseäschaft in Emden 1877. 

35. Sitzungsber. der physic.-mediein, Societät in Erlangen X. 
1877—178. 

1879. 5 


66 


. Annuaire de l’academie royale des sciences, des lettres et des 


beaux-arts de Belgique XLIN. et XLIV. annee, Bruxelles 
1877—18. 


. Bulletin de l’academie royale de Belgique, Tome XLI—XLV. 


Bruxelles 1876—78. 


. Annales de la soeiete geologique & Belgique. Tome II—IV. 


Liege 1875—7. 


. Annales de la soeiet@ malacologique de Belgique. T. IX. 1874. 


T. XI 1877. Bruxelles. 


. Comptes rendues de la soeict& entomologiqne de Belgique. 


1878. Nr. 47-59. 


. Bulletin de la societ@ imper. des naturalistes de M oscou. 


Annee 1877. Nr. 4. 1878. 1.2. 


2. Memoires de la soc. nationale des sciences naturelles de Cher- 


bourg. T. XX. 1876—77. 


. Bulletin de la soeiete d’histoire naturelle de Colmar. 1877et78. 
. Horae soeietatis entomologieae Rossicae T. XII. Nr. 2. XII. 


Petropoli 1876-77, 


. Verslagen en mededeelingen derkon. Akademie van wettenschap- 


pen. Afdeeling Naturkunde XII. XIll. Amsterdam 1878. 


. Verhandelingen der kön. Akademie van wettenschappen. XVII. 


Amsterdam 1879. 


. Rivista Europea, rivista internationale. Vol. VIII—XI. Firenze 


1878. (Geschenk des Herrn Redakteur Stöhr.) 


. Atti della R. academia dei Lincei. Ser. 1II. Transunti Vol. 1. 


fasc. 6. III. 1,2. Roma 1878. 


. Commentari dell’ Atteneo di Brescia 1878. 
. Giornale della societ& di letture e eonvers. scientif. di Ge- 


nova. Anno. II. fase. X— XII. 1878, 


. Report of the commissionar of agrieulture for the year 1876. 


Washington. 


. Proceedings of the academy ofnatural seiences of Philadel- 


phia 1877. I-Lıl. 


. Proceedings of the American philosophical society held at 


Philadelphia for promoting useful knowledge Vol. XVII. 
Nr. 100, 101. 


67 


Literatur 


Dr. C. W. Gümbel, kurze Anleitung zu geologischen 
Beobachtungen in den Alpen, 


Mit zahlreichen Zeichnungen und gegen 300 meist nach Ori- 
ginalexemplaren vom Verfasser entworfenen Abbildungen von 
Versteinerungen. München in Commission der Lindauer’schen 
Buchhandlung. 

Vorliegendes Werkchen. welches wir der Feder eines der 
hervorragendsten Geologen der Gegenwart verdanken, ist als 
zweite Abtheilung der vom deutschen und österreichischen Alpen- 
verein herausgegebenen Anleitung zu wissenschaftlichen Beobach- 
tungen auf Alpenreisen erschienen. Es verfolgen die eben ge. 
nannten Publikationen den Zweck, bei den Mitgliedern des Ver- 
eines Interesse für wissenschaftliche Thätigkeit im Bereich der 
Alpenkunde zu erwecken und wo möglich bei Manchen eine per- 
sönliche Antheilnahme an der wissenschaftlichen Erforschung des 
Alpengebietes zu bewirken. Der gewiss nicht leichten Aufgabe, 
welche hiedurch den mit der Abfassung dieser Anleitungen Be- 
trauten erwachsen ist, nämlich der gebildeten Laienwelt in an- 
regender Weise praktische Vorschläge zur Anstellung wissen- 
schaftlicher Beobachtungen zu geben, ist der Verfasser auf dem 
von ihm vertretenen Gebiete in würdigster Weise gerecht gewor- 
den. Der reichhaltige Inhalt” der Schrift, die sich ebenso- 
wohl durch gründliche Behandlung des Stoffes, wie durch fass- 
liche, anziehende Form der Darstellung auszeichnet, lässt dieselbe 
nicht nur für den genannten Zweck vollkommen entsprechend 
erscheinen, sondern sichert ihr überhaupt als kleines, handliches 
Lehrbuch der Alpengeologie eine dauernde Bedeutung. 

Ueberblicken wir nun kurz die einzelnen Abschnitte der 
Anleitung. 

Im ersten Kapitel des allgemeinen Theiles wird der Aus- 
rüstung eines Geologen gedacht. Der folgende, längere Abschnitt, 
betitelt geognostische Orientirung, enthält so ziemlich das Wissens- 
würdigste aus dem Gebiete der Lagerungs- uud Gesteins-Lehre 
zusammengestellt. Wir finden unter Anderem die Anwendung 
des Bergeompasses ausführlich erklärt, für Viele eine gewiss 
willkommene Erläuterung. Instruktive Zeichnungen sind in 

5* 


68 


reichlicher Anzahl dem Texte beigegeben. Das Schlusscapitel der 
ersten Abtheilung handelt von der Ausführung von geologischen 
Beobachtungen im Allgemeinen. In nicht zu knapper, allgemein 
verständlicher Form ist aufalle wichtigeren Momente hingewiesen, 
welche bei der geologischen Untersuchung eines Gebietes in Be- 
zug auf Gesteinsbeschaffenheit, Lagerungsverhältnisse und or- 
ganische Einschlüsse in Betracht gezogen werden müssen. Auch 
den besonderen Erscheinungen, wie sie sich beispielsweise bei 
Beobachtungen an Quellen, in Höhlen u. dergl. ergeben, werden 
einige Zeilen gewidmet. 


Der specielle Theil bezieht sich auf die besonderen geologi- 
schen Verhältnisse in den Alpen. Verfasser hebt zuerst die Eigen- 
thümlichkeiten hervor, durch welche sich der Gebirgsbau der 
Alpen vor dem anderer Gebiete auszeichnet. Es geben sich diese 
charakteristischen Verhältnisse vor Allem in der enormen Höhe, 
welche die meisten Schichtgesteine erreichen, und den damit in 
Verbindung stehenden grossartigen Faltungen und Verwerfungen, 
ferner in der abweichenden petrographischen Beschaffenheit vieler 
Alpengesteine und schliesslich in der besonderen fossilen Thier- 
welt der letzteren kund. Was die geologische Gliederung der 
Alpen betrifft, so werden diese analog der Stuter’schen Auffassung 
als grossartiges Kettengebirge bezeichnet, bestehend aus einer in 
Fächerform ausgebildeten ältesten Schieferaxe mit beiderseits vor- 
handenen, wenn auch nicht längs des ganzen Randes entwickel- 
ten Nebenzonen. Am Aufbau der letzteren betheiligen sich fast 
nur mesozoische kalkige Schichtgesteine, welche in den nördlichen 
sogen. Kalkalpen in liegenden, gegen das Centrum geneigten und 
zurückgebogenen grossartigen Falten zusammengestaucht sind, 
während sie in den Südalpen mehr in grossen welligen Biegungen 
sich gegen den Rand verflachen. 


In den nun folgenden, noch über die Hälfte des Textes im 
Umfang haltenden Blättern lernen wir sämmtliche in den Alpen 
auftretenden Formationen mit ihren Unterabtheilungen nach ihrer 
petrographischen Ausbildung, ihren organischen Einschlüssen und 
ihren stratigraphischen Verhältnissen näher kennen. In sehr 
übersichtlicher, klarer und dabei lebendiger Schilderung, welche 
trotz des verhältnissmässig engen Raumes, in dem sie sich be- 
wegt, für allgemeine Belehrung als vollständig ausreichend sich 


69 


erweist, führt ung der geschätzte Autor allmählich die ganze 
Reihe der verschiedenen alpinen Gesteinsbildungen mit den wich- 
tigsten Vertretern ihrer fossilen Fauna nnd Flora vor Augen- 
Sehr zahlreiche, vom Verfasser selbst und zwar, wie bereits Ein- 
gangs bemerkt, zumeist nach Originalexemplaren gezeichnete Ab- 
bildungen, welche die interessanteren und für die einzelnen 
Schichtengruppen hauptsächlich bezeichnenden Versteinerungen 
zur Darstellung bringen, gereichen dem Werkchen zur besonderen 
Zierde. Ausserdem finden wir noch eine Anyahl lehrreicher Pro- 
filzeichnungen, welche zur Illustrirung der stratigraphischen Ver- 
hältnisse dienen, in die Beschreibung aufgenommen. 


Wir empfehlen zum Schlusse unserer kurzen Besprechung 
die handliche, &eschmackvoll ausgestattete Schrift als prak- 
tischen geologischen Führer all’ den Alpenreisenden auf’s Wärmste, 
welche auf ihren Touren durch das Hochgebirge neben der Be- 
wunderung der grossartigen landschaftlichen Scenerien auch 
dem inneren Bau des Gebirges ihre Aufmerksamkeit zuwenden 
wollen und die bunte Mannigfaltigkeit seiner Gesteinsarten, so- 
wie die reiche Formenwelt der in den letztereu eingebetteten 
organischen Ueberreste aus eigener Anschauung näher kennen 
zu lernen bestrebt sind. 


70 


Liste 
der bis jetzt bekannten fossilen Säugethiere, 


zusammengestellt 
von Dr. med. Otto Roger, 


pract. Arzt in Schwandorf. 
]. Sauropsidelphe Entwicklungsstufe. 


1. Familie: Monotremata, Cloakenthiere. 


Bei A. B. Wallace, die geographische Verbreitung 
der Thiere, Dresden, 1876, findet sich Band II Seite 276 die 
Notiz, dass die Ueberreste einer grossen, fossilen Art von Echidna 
kürzlich (1868) in Darling Downs in Anstralien entdeckt worden 
seien. Näheres ist mir über diesen Fund nicht bekannt. Aeltere 
Monotremenreste sind bis jetzt mit Sicherheit nicht bekannt. 


HE. Didelphe Entwickiungsstufe. 


2. Familie: Harsupialia, Beutelthiere. 


Vom paläontologischen Standpunkt aus zerfallen die bisher 
bekannten Reste fossiler. Beutelthiere in 2 Gruppen: 1) in die 
Reste vortertiärer und 2) in die tertiärer und nachtertiärer Beutel- 
thiere. 


A. Vortertiäre Beuielthiere. 


Die ersten Funde von Säugethierresten aus dem untern Oolith 
von Stonesfield in England publieirte Broderip 1828, nachdem 
Cuvier schon 1818 dieselben als Beutelthierkiefer erkannt hatte. 
Trotzdem wurde ihrSäugethier-Character noch von vielen Forschern 
angezweifelt, so von Agassiz, Blainville, Grant, Ogilby. Alleihre 
Einwürfe widerlegte aber Professor Valeneiennes in den Comptes 
rendues de l’Academie des Sciences, 1838, sowie Owen in den 
Transactions of the Geological Society of London, 2d' series 
Vol. VI. Die meisten secundären Säugethierreste sind bis jetzt 
in England gefunden; aber auch in Würtemberg wurden einige 
Zähnchen und in Nordamerika ein Unterkiefer entdeckt, welche 


- 


71 


vortertiären Säugethieren zuzuschreiben sind. Das Hauptwerk 
über dieselben ist: Owen, Monogra ph. of the fossil Mammalia of 
the Mesozoic formations, in Paläontographical Society, Vol. AXIV. 
London, 1871, mit 4 lithographirten Tafeln; woselbst sich auch die 
Originalpublicationen eitirt finden, 


a. Säugethiere des Keupers. 


Dromatherium sylvestre, Emmons. Unterkiefer aus der jüngeren 
Triaskohle von Chatham in Nordamerika. 
Emmons, Americain Geology, part VI. 1857. p. 9. 
Owen, Monograph. ete. pag. 18. 


Triylyphus sp., Fraas. Ein kleines Zähnchen aus dem Keuper- 
sandstein bei Stuttgart, 1860 gefunden und später wieder ver- 
loren gegangen. Abgebildet und beschrieben von Dr. Fraas, 
Vor der Sündfluth, 1866. pag. 215. 


Microlestes anliquus, Plieninger. Einzelne Zähnuchen aus dem 
Rhätischen Stockwerk von Würtemberg. 

Plieninger, Jahreshefte des Vereins für vaterlän dische 
Naturkunde in Würtemberg. Bd. II. 1817. pag. 161. Taf. I. 
Fig.3 u. 4. 

Nova Acta Caes. Acad. Nat. Carol. Vol. XAII, 1850, p. 902, 
Taf. 71. Fig. 14 u. 15. 

Owen, Monograph. ete. pag. 3. Pl. I. Fig. 14 u. 15. 


Microl. Moorei, Owen. 10 Zähnchen aus einer Bonebed-Breceie 
bei Holwell in der Grafschaft Sommersetshire in England. 
Owen, Monograph. ete. pag. 6. Pl. I. Fig. 1—13. 


Microl. rhäticus, Owen. Kleine Zähnchen aus dem rhätischen 
Mergelkalkstein von Watchet, Grafsch. Sommersetshire. 
Boyd Dawkins, On the Rbätie beds and White Lias of 
Western and Central Somersetshire, in Quarterly Journal 
of the Geological Soviety of London. Vol. XX. 1864 p. 396. 
(Hypsiprymnopsis rhätieus), 
O wen, Monograph. pag. 8. Pl. I. Fig. 16. 


b. Oolithische Säuger. 


Amphitherium Prevostü, Owen. 3 Unterkiefer aus dem uutern 
Oolith von Stonesfield in England, 


72 


Agassiz, Neues Jahrbuch für Mineralogie und Geologie von 
Leonhard u. Bronn, 1835. (Amphigonus). 

Blainville, Doutes sur le pretendu Didelphe fossile FR 
Stonesfield, in Compt. rend. Acad. Sc. 1833. (Amphi- 
therium). 

Valenciennes, Compt. rend, Acad. Sc. 1838. (Thylaco- 
therium). 

Owen, A history of British fossil Mammals and Birds. 1846. 
pag. 29 Fig. 15, 16, 17. 

Owen, Monograph. Pl. I, Fig. 21, 22, 23. 


Amphith. Broderipiü, Owen. Unterkiefer aus der gleichen Schicht 
wie die der vorigen Art. 
Owen, A history Brit. foss. Mamm. u. Birds, p. 58, Fig. 19. 
Owen, Monograh. Pl. I. Fig. 25. (Amphilestes.) 


- 


Phascolotherium Bucklandi, Owen. 1 Unterkiefer von eben- 
daher. 
Broderip, Zool. Journ. Vol. III. pag. 408 Pl. XL. (Didel- 
phys B.). | 
Owen, A history Br. f. M. u. B. pag. 61. Fig. 20. 
Owen, Monograph. p. 17. Pl. 1. Fig. 26. 


Stereognathus oolithieus, Charlesworth. Unterkieferfragment. 
Charlesworth, Report. Brit. Assoc. Liverpool. 1854. 
Owen, Quart. Journ. Geol. Soc. London Vol. XIIL 1857. 

O wen, Monograph. pag. 18. Pl. I. Fig. 27—30. 


ec. Säuger des Purbeckkalkes. 


Spalacotherium tricuspidens, Owen. 7 Unterkieferfragmente. 
O wen, Paläontology. Edinburgh. 1860. pag. 315. Fig. 9. 
Owen, Monograph. pag. 21. Pl. I. Fig, 32— 38. 


Spelac. minus, Owen. VÜnterkiefer. 
O wen, Monograph. pag. 28. Pl. I. Fig. 39. 
Amblotherium soricinum, O wen. Unterkiefer, 
O wen, Monograph. pag. 29. Pl. II. Fig. 1. 
Ambl. mustelula, Owen. Unterkiefer. 
Owen, Monograph. pag. 31. Pl. II. Fig. 2. 
Peralestes lonyirostris. Owen, Oberkieferfragment. 
Owen, Monograph. p.33. Pl.1I. Fig.3 (und vielleicht auch 4). 


"3 


Peral. sp., Owen. Unterkieferfragment. 

Owen, Monograph. pag. 36. Pl. I. Fig. 40. Auf der Tafel 
als Phascolestes dubius bezeichnet. Von Owen früher 
(Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. X. pag, 431. Fig. 12) zu 
Spalacotherium bezogen. 


Achyrodon nanus, Owen. 3 Unterkiefer. 
Owen, Monograph. pag. 37. Pl. 1I. Fig. 5, 6, 7. 


Ach. pusillus, Owen. Unterkiefer, 
O wen, Monograph. p. 39, Pl. Il. Fig. 8. 


Peraspalaz talpoides, Owen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph. p. 40. Pl. II. Fig. 9. 


'Peramus tenuirostris, Owen. ÜUnterkieferfragment. 
Owen, Monograph. pag. 41. Pl. 10—13. Fig, 13 bildet viel- 
leicht eine besondere Art: Per. minor. 


Siylodon pusillu, Owen. 1 Oberkiefer- und 7 Unterkiefer- 
fragmente, 
Owen, Geol. Magaz. or Monthly Journ. of Geol. Nr. XAÄXII, 
May 1866. vol. III. pag. 199. Pl. X. Fig. 1 u. 2. 
Owen, Monograph. pag. 45. Pl. II. Fig. 14—19. Pl, III 
Fig. 2 u. 3. 


Styl. robustus, Owen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph. pag. 52. Pl. III, Fig. 1. 


Leptocladus dubius, Owen. Unterkieferfragment, 
O wen, Monograph. pag. 53. Pl. III. Fig. 4. 


Bolodon crassidens, Owen. 2 Öberkieferfragmente. 
Owen, Monograph. p. 54. Pl. Fig. 5 u. 6. 


Triconodon mordaz, O wen. Unterkieferfragmente. 
Owen, Enceye. Brit. Vol. XVII. 1859. Art. Paläontology. pag. 
161. fig. 86. 
Owen, Palaeontology. 1860. pag. 318. ig. 91. 
Owen, Monograplı. pag. 58. Pl. IL. fig. 7. 8. 9, 10. 16. 20. 
Tric. sp»?, Owen. Oberkieferfragment. 
Owen, Monograph, pag. 62. PI. IV. fig. 5. 
Tric. sp.?, Owen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph. pag. 63. Pi. IV. fig. 6. 
Tric. sp.? Owen. Unterkieferfragmente. 
Owen, Monograph. pag. 63. Pl], III. fig, 21. 


7A 


Tric. ferox, O wen. 7 Unterkieferfragmente. 
Owen, Monograph. pag. 64. Pl. IIL fig. 11—13., 17—19., IV. 1. 


Tric. occisor, Owen. Unterkiefer. 
Owen, Monograph. pag. 69. Pl. IV. fig. 2. 


Tric. major, Owen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph. pag. 70. Pl. IV. fig. 3. 


Triacanthodon serrula, Ow en. Unterkiefer. 
Owen, Monograph. pag. 72. Pl. IV. fig. 7 und 8. 


Plagiaulaz minor, Faleoner. Unterkieferfragment. 
Falconer, Description of two species of the fossil Mamma- 
lian genus Plagiaulax from Purbeck, in Quart. Journ. Geol. 
Soc. London. Vol. XIII. pag. 261. 
Owen. Paläontology 1860. pag. 220. fig. 93. 
O wen. Monograph. pag. 75. Pl. IV. fig. 9, 


Plag. Becklesii, Faleoner. 5 Unterkieferstücke. 
Falconer, l.c. 
Owen, Paläontology, pag. 319. fig. 9. 
O'wen, Monograph. pag. 75. Pl. IV. fig. 10—15. 


Plag. Falconeri, Owen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph. pag. 84. Pl. IV. fig. 16. 


Play. medius, OÖ wen. Unterkieferfragment. 
Owen, Monograph, pag. 85. Holzschnitt fig. 7. 


B. Tertiare u. post-terliare Beulelthiere. 


Auch diese Gruppe zerfällt vom paläontologischen Stand- 
punkt aus wieder in 2 Abtheilungen, indem 1) von den heute 
auf Amerika beschränkten Beutelratten (Opvssums) und verwandten 
Formen-Reste schon in den älteren tertiären Schichten Europas 
gefunden wurden, während 2) von der heutigen Beutelthier- 
welt Australiens und der benachbarten Inseln und den ihr ver- 
wandten Formen bisher noch keine älteren als diluviale Reste und 
diese nirgend anders als in Australien selbst gefunden wurden. 


a. Amerikanische Typen. 
(Didelphyidae, Beutelratten.) 
1) Eocäne Arten. 


Galethylaxz Blainvillei, Gervais. Eocän von Frankreich. 
Gervais, Zoologie et Paleontologie frangaise. Pl. 45. fig. 2 


75 


Didelphys affinis, Ger vais. Lignit von Apt in Frankreich. 
Gervais, ]. e. Pl. 45. fig. 4-6. 


Did. Colchesteri, Owen, Kingston bei London. 
Owen. A history Brit. foss. Mamm. 1846. pag. 71. fig. 22. 


Did. Quvieri, Fischer. Gyps des Mont Martre zu Paris. 
Cuvier, Recherches sur les ossem. foss. Tom. III. Pl. LXXI. 
Owen, History Brit. foss. Mamm. fig. 23. 

Gervais,l.c. 


Did. Laurillardü, Gervais. Gyps des Mont Martre. 
Gervais,l.c, 

Did. parva, Ger vais. Lignit von Apt. 
Gervais,l. ce. 


2) Miocäne Arten. 
Did. Arvernensis, Croiz u. Job. Isseorie in der Auvergne. 


Did. Bertrandii, Gervais. Ronzon. 
Gervais,l. c, Pl. 45. fig. 8. 9. 
Syn: Peratherium elegans, Aymard. 

Did. Blainvillei, Gervais. Delsberg in der Schweiz. 
Gervais, l.'‘e. Pl. 45: fig.!2 
OÖ. Heer, Urwelt der Schweiz 1865. pag. 410. 
Syn: Did, antiqua, Blumenbach. 


Did. minuta, Aymard. Ronzon. 
Gervais,l.c. 
Syn.: Peratherium minutum, Aymard. 
Did. crassa, Aymard. Ronzon. (Perath. er.) 
Did. Aymardi, Filhol. Phosphorite von Caylux. 
Gaudry, Les Enchainements du Monde animal. Mainwiferes 
tertiaires. 1878. pag. 11. fig. 1. 


3) Plioceäne u. Postpliocäne Arten. 


Did. albiventris fossilis, Höhlen Brasiliens. 

Lund, Blik paa Brasiliens Dyreverden för BRN Jordom- 
vältning, in den Abhandlungen der kgl. wissenschaft], 
Gesellsch. zu Kopenhagen 1833 —1841. 

Did. aurita fossilis. Brasilische Höhlen. 

Kumas.]:.c. 

Did. incana fossilis. Brasilische Höhlen. 

Lund, I. e. 


76 


Did. murina fossilis. Brasilische Höhlen, 
Lund, ]. c. 
Did. pusilla fossilis. Brasilische Höhlen. 
Lund, ]. c. 
Did. myosura fossilis. Brasilische Höhlen. 
Lund, te 
Did. Azarae fossilis. Brasilische Höhlen. 
Land, Je 
Did. Virginiana fossilis. Post-Pliocän von Nord-Amerika. Hol- 
mes, Postpliocen fossils. Pl. XXIII. fig. 2. 


Zu den Didelphyidae zählt Marsh auch: 
Triacodon fallar, Marsh. Eocän von Wyoming in Nord- Amerika. 
Triac. grandis, Marsh. Ebendaher. 
Triac. aculealtus, Cop ee. Ebendaher. 


db) Australische Typen. 


Eine monographische Bearbeitung der diluvialen Beutelthier- 
reste Australiens liefert Owen in den Philosophical 'Transactions 
of the Royal Society of London, unter dem Titel „On the fossil 
Mammals of Australia® mit vielen Tafeln. 


Phascolomyidae, Wombate. 


Phascolomys gigas, Owen. So gross wie ein Esel. 

Phasc. magnus, Ow en. Grosse Art. 

Phasc. medius, Owen. Ebenso. 

Phasc. parvus, Owen. Etwas kleiner als die lebenden Arten. 
Phasc. Thomsoni, Owen. Ebenso. 

Phasc. Krefftii, Owen. So gross wie die lebenden Arten. 
Phasc. Mitchellii, Owen. Ebenso. 

Phasc. platyrhinus fossilis. 

Phasc. latifrons fossilis. 


Alle 9 Arten beschrieben in Phil. Trans. Vol. 162. 
Phalangistidae, Kletterbeutler. 


Thylacoleo carnifex, Owen. Ein riesiges Raubthier. 
Owen, foss, Mam. Austr. Part. I. Trans. Vol. 149, Part, II. 
in Vol. 156 und Part. IV. in Vol. 161. 


Macropodidae, Känguruhs. 
Diprotodon australis, Owen, Riesiges Känguruhartiges Thier, 


77 


aber mit 4 ziemlich gleich grossen Extremitäten; früher für 
einen Proboseidier gehalten. Fast das ganze Skelet be- 


kannt. 


Mitchell, Three Expeditions into the Jnterior of Australia. 


1838, 


Owen, Annals and Magazine of Natural History. 1843 und 


1844. 


Owen, foss. Mamm. Austr. Part, III in Phil. Trans. Vol. 


160. 1870. 
Nothotherium Mitchelli, Owen. Ebenfalls eine Riesenform. 


Owen, Reporton the extinet Mammals of Australia in Trans. 


of the Britisch Assosiation etc. ete. 1844. 
Owen, Quarterly Journ. Geol. Soc. 1858. part. IV. 


Owen, foss. Mamm. Austr. Part. V. Phil. Trans. Vol. 162. 1873. 
Syn.: Zygomaturus trilobus, Mac Leay in seinem Catalog 1857, 


Not. Victoriae, Owen, l. ce. Part. V. 
Not. inerme, Owen,|].e. Part. V. 
Macropus Titan, Owen. Riesenkänguruh. 


Owen, I. e. Part. VIII, 1874. Vol, 16% und Part. X. Vol. 


166. 1876. 


Macr. afinis, Owen. 1. e. Part, VIII. 

Macr. Ferragus, Owen. ]. c. Part. VII. 

Osphranter Conperi, Owen. ]. ce. Part. VII. 

Osphr. Gouldii, Owen. |]. e. Part. VIIL 

Phascolagus altus, Owen, 1. c. Part. VIII. 
Sthenurus Atlas, Owen. 1. ce. Part. VIII. und Part. X. 
Sth. Brehus, Owen. ]. c. Part. VIIL und X. 
Protemnodon Anak, Owen. |], e. Part. VIIL. 

Prot. 0g, Owen. l. e. Part. VIII 

Prot. Mimas, Owen. |. e. Part. VII. 

Prot. Röchus, Owen. |. e. Part. VIIL. 

Pachysiagon Otuel, Owen. 1. c, Part. IX. Vol. 164. 1874. 
Leptosiagon yracilis, Owen. 1 ce. Part. IX, 
Procvptodon Pusio, Owen. |]. c. Part. IX, 

Proc. Rapha, Owen. |. ce. Part. IX. 

Proc. Goliah, Owen. |]. c. Part. IX. 

Palorchestes Azael, Owen. 1. ce. Part. 1X. und X. 
Hypsiprymnus spelaeus, O wen. 


78 


Dasyuridae, Beutelmarder. 
Dasyurus luniarius, Owen. Höhlen des Wellingtonthales. 
Ihylacinus spelaeus, OÖ wen. Ebendort. 
Syn.: Schizodon, Skutehbury. 


BEZ. Monodeiphe Entwicklungsstufe. 
A. Terminale Familien. 
3. Familie: Edendata, Zahnmliäcker. 


Die beiden hervorragendsten Autoren auf dem Gebiete dieser 
am zahlreichsten in Süd-Amerika vertretenen Familie sind neben 
Owen, dem Grossmeister in allen Gebieten der Wirbelthier-Pa- 
läontologie, vorzugsweise Lund und Burmeister. Erslerer in seiner 
schon oben bei den Didelphyiden eitirten, in dänischer Sprache 
geschriebenen Abhandlung (Blik paa Brasil) und einigen späteren 
ergänzenden Arbeiten in den Akten der Akademie von Kopen- 
hagen (Forts. Bemerk. 1840.) Letzterer in den spanisch geschrie- 
benen Anales del Museo civico de Buenos-Ayres und Actas de la 
Sociedad Paleontologica de Buenos-Ayres, 1866, welche Werke 
daher unten nur in abgekürzter Form eitirt werden, 


a. Phytophaga. 


Scelidotherium Agassizüi, Lund. Die Arten dieser Gattung 
stammen sämmtlich aus dem Diluvium von Brasilien. 
Lund, Blik paa Brasil. ete. ete. (Megalonyx ) 
Lund, Forts. Bemerk. (Platyonyx). 
Owen, Voyage of the Beagle. T. I. 1340. (Glossotherium,) 
Owen,].e. T. II. (Seelidotherium.) 
Scelid, Blainvillei, Lund. Blik ete. ete. (Platyonyx.) 
Scelid. Brognarti, Lund. Ibid. 
Scelid. Bucklandi, Owen. Voyage of the Beagle. 
Scelid. Cuvieri, Lund. Post-Pliocän von Brasilien und den ar- 
gentinischen Pampas. 
Lund, Blik paa Brasil etc. etc. (Megalonyx.) 
Blainville, Osteographie (Megatherium.) 
Gervais, Recherches sur les Mammiferes de l’Amerique meri- 
dionale. 
Burmeister, Actas de la Socied. Pal. d. Buenos Ayres. 
Scelid. leptocephalum, Owen. Brasilien und argentin. "Pampas. 
Owen, Zoologie of the Beagle. 


79 


Blainville, Ost&ographie (Megatherium.) 
Gervais, Recherches etc. ete, 
Burmeister, Actas ete. etc. 

Scelid. minutum, Owen. |]. ce. 

Coelodon maquinense, Lund. ]. c. Brasilien. 

Sphenodon minutum, Lund. ]. ce. Brasilien. 

Mylodon Darwin, Owen. Post-Pliocän von Brasilien und der ar- 
gentinischen Pampas. 

Owen, Zoologie of the Voyage of the Beagle, 1840, 
Burmeister, Actas. 
Mylodon giganteus, Burm. Pampas der argent. Republik. 
Burmeister, Abhandlungen der naturf. Gesellschaft von 
Halle. Band IX, 1866, 
Burmeister, Zeitschrift für die gesammt. Naturwissenseh. 
von Giebel. Band AXIV. 
Burmeister, Actas d. Museo publ. d. Buenos-Ayres. 
Burmeister, Anales etc, ete, 
Gervais, Mem. Soc. geol. 1873 (Lestodon armatus.) 
Myl. gracilis, Bur m. Pampas. 
Burmeister, Actas und Anales. 
Gervais, l. e. (Lestodon myloides.) 
Myl. robustus, Owen. Pampas der arg. Republik, 
Owen, Description of the Skeleton of an extinet gigantie 
Sloth. London 1812. 
Burmeister, Actas. 
Mylodon Harlani, Owen. Post-Pliocän von Nord-Amerika, 
Owen, Zoology of the Beagle, 1840, 
Holmes, Postpliocen fossils. 
Bronn, Lethaea geognostiea, 1853-56. III. 
Syn.: Orycterotherium Oregonense, Perkins. 
Oryet. Missouriense, Harlan. 
Enbradys antiquus, Leidy. 
Mylodon laqueatus, Harlan. 
Lestodon Missouriense, Burm. 
Mylodon potens, Leidy. 

Megalonyz Jeffersoniü, Cuvier. Post-Plioeän von Amerika von 
Virginien bis zur Magelhanstrasse, Erste Beschreibung von 
Jefferson von 1797. Aeusserst umfangreiche Literatur. 

Cuvier, Recherches sur les ossem. foss. T. V. 2. 160. Pl. XV. 


so 


Bronn, Leth. geogn. 1856. III. 1009. Pl. XLV. 
Leidy, Contrib. Smithson. Institution. T. VII. 
Syn.: Megalonyx boreale. 
Megalonyx laqueatus. 
Aulaxodon s. Pleurodon, 
Aulaxodon spelaeum. 
Onychotherium. 
Megalonyx potens. 
Meg. gracilis, Lund. Post-Pliocän von Brasilien. 
Lund,l. ce 
Meg. dissimilis, Leidy. Zähne von Natchez am Mississippi, 2. 
Th. mit M. Jeffersonii confundirt. 
Meg. validus, Leidy. Zahnfragıent aus Texas. 
Leidy, Proc. Acad. Nat. Soc. 1868. pag. 175. 
Meg. meridionalis, Bravard. Post-Pliocäin von Süd-Amerika. 
Burmeister, Actas und Anales. 
Morotherium 2 sp. Marsh, Pliocän von Californien und Idaho 
Megatherium americanum, Cuvier, Post-Plioeän von Amerika 
von 40° nördl. bis 40° südl. Breite. Ungeheuer umfangreiche 
Literatur. 
Cuvier, Annal. du Mus. d’hist. nat. T. V. 1804. 
Cuvier, Rech. s. ıl. oss. foss. T. V. pg. 174. Pl. XV. 
Blumenbach, Handb. d. Naturg. pag. 731. 
Panderu.d’Alton, das Riesenfaulthier ‚1821; mit Abbildgn. 
Owen, On the Megatherium, Philos. Trans. Roy. Soc. Lon- 
don Vol. 149. 1860 mit 27 Tafeln. 
Burmeister, Actas de la Soc. pal. de Buenos-Ayres. 
Syn.: Megath. Cuvieri, Desmarest. 
Megath. Laurillardi, Lund. Auf 1 Zahn aus Brasilien begründet. 
Lund, Act. Akad. Danicae. Vol. IX, 
Meyath. mirabile, Leidy. Post-Pliocän von Georgien und Süd- 
Carolina. 
Holmes, Postpliocen foss. 
Megaloenus rodens, Leid y. Post-Pliocän von Cuba. 
De Castro, de la Existenza de grandes Mammiferos en la 
Isle de Cuba, Habana 1865. 
Pomel, Compt. rend. 1868. LXVII. 
Syn.: Megalonyx rodens. 
Myomorphus Cubensis. 
Gnaßhopsis Oweni, Leidy. Post-Pliocän von Süd-Amerika. 


81 


Ereptodon priscus, Leidy.Post-Pliocän von Natchez am Mississippi. 
Leidy. Mem. Extinct Sloth Tribe. 
Bronn, Lethaea geogn. 1853—56. 
Ochotherium giganteum, Lund. Post-Pliocän der brasilischen 
Höhlen. 
Lund, Blik paa Brasil. ete. ete. 


b. Entomophaga. 
a. Biloricata. 


Dödicurus yiyanteus, Bu rm. Post-Pliocän der argentin. Pampas. 
Burmeister, Actas und Anales, II. 404, 
Owen, Report of the British Assoeiation for the advance- 
ment of sciences, 1846. 
Nod.ot, Deseription d’un nouveau genre d’Edent@ fossile. 
Dijon 1856. Pl. VII. fig. 6. pag. 106. 
Syn.: Glyptodon giganteus, Serres. 
Glypt. clavicaudatus, Burm. 
Panochthus tuberculatus, Owen. Pampas. 
Owen, Descript. Catalogue of the Collect. of the Roy. Col- 
lege of Surgeons. 1845. T. I. foss. Mamm. 
Nodot,].c. pg. 81. Pl. IX. (Schistopleurum.) 
Serres, Compt. rend. 1865. (Glyptodon giganteum.) 
Burmeister, Zeitschr. f. d. ges. Naturwiss. Bd. XXVII. 
Halle. 1866. (Glyptodon verrucosum.) 
Burmeister, Actas und Anales. 
Pan. bullifer, Burm. Pampas. 
Burmeister, Annal. del Mus. publ. de Buenos Ayres II. 149, 
Hoplophorus euphractus, Lund. Post-Pliocän von Süd-Amerika. 
Lund, Afhandl. II und IV. 
Bur meister, Annales etc. etc. II. 219. 
Hopl. ornatus, Owen. Pampas der argent. Republ. 
Owen, Voyage of the Beagle T. I. pag. 107. Pl. 32. fig. 4 
und 5. (Glyptodon.) 
’ Nodot, ]. e. pag. %. Pl. XI. fig. 6. (Schistopleurum.) 
Burmeister, Anales ll. 219. und Actas, 
Syn.: Hopl. euphractus, Pouchet, 
Hopl. elegans, Burm. Pampas. 
Burmeister, Anales II. 219. 
Hopl. pumilio, Burm. Pampas. 
Burmeister, Actas (Glyptodon) und Anales II. 242. 
6 


sa 


Glyptodon clavines, Owen. Pampas der argent. Republik. 
O wen, Deseript. Catal. Coll. Surgeons. 
Nodot, ]. c. pag. 85. 
Pictet, Trait& de la Paleont. ete. T. I. pe. 278. 
Burmeister, Actas und Anales, I. 16 und 192, U. 383. 
Glypt. reticulatus, Owen. Pampas. 
Owen, Deser. Cat. Coll. Surg.' No. 556 und 557. 
Nodot, l. ce. pg. 91, pl. X und XI. 
Burmeister, Anales, 1::208, II. 385. 
Glypt. asper, Bur m, Pampas. |, 
Nodot, 1. ce. pg. 21, pl. L-IUL WSctiajusteaee typus). 
Burmeister, Actas und Anales, I. 200,11. ER 
Syn.: Glypt. spinicaudus, -Burm. 0 
Glypt. elongatus, Burm. Pampas. 
Nodot, I. c, (Schisiopleurum gemmatum.): 
Burmeister, Actas und. Anales, 1.209, 11. 389. 
Glypt. laevis, Burm. Pampas, 
Burmeister, Anales 1.204, 1. as 
Unsicher begründet sind: 
Glypt. Sellowi, Lund. RER 
Glypt. minor, Lund, beide aus dem Post-Pliocän von uBnAbiläeng ferner 
Glypt. elevatus, Nodot. 
Glypi. subelevatus, Nodot. 
Giypt. graciis, Nodot. 
Ben aa atus, Nodot, ]. c. 
B- Loricate. 


Praopus (Ewiatus) Seguini, Gervais. Pampas. | 
Gervais, M&m. de la Soc. geol. I. Ser. T. IX. Pl. XXVIIL 
und XXIX. | 
Dasypus (Euphractus) villosus [ossilis, Pampas. 
Burmeister, Actas und Anales, I. 232. 
Das. (Tolipeutes) corarus fossilis. Pampas. 
Burmeister, Actas und Anales. 
Das. brevirostris, Lund. Post-Pliocän von Brasilien. 
Lund, Blik paa Brasil ete. 
Das. nudicaudis, Lund. 1. e. Ibid. 
Das. punctatus, Lund. ]. ce. Ibid. 
Heterodon diversidens, Lund. 1. e. Ibid. 
Euryodon latidens, Lund. ]. e. Ibid. 


83 


Pachytherium magynum, Lund. ]. e. Ibid. 
Chlamydosherium gigas, Lund. 1. e., Brasilien und Pampas. 
Chlamyd. Humboldtii, Lund. Brasilien. 

Lund, Act. Acad. Danic. T. VIII. pag. 69. Tab. XII. 
Anmkg. Ein in Ungarn gefundenes und irrthümlich einem 
Gürtelthier (Psepkophorus) zugeschriebenes Panzerfragment 
wurde in neuerer Zeit als von einer Schildkröte (Sphargis) 
herrührend erkannt. 


y. Hutica. 
Glossotherlum Darwini, Owen, Post-Plioc. der Banda Oriental. 
c. Seutata s. Squamata. 


Macrotherium giganteum, Cuvier. Miocän von Eppelsheim in 
Hessen und Sansans, St. Gaudens und der Touraine in 
Frankreich. 

Cuvier, Rech. s. l. oss. foss. T. V. pg. 193 (Pangolin gigan- 
tesque.) : 
Kaup, Description d’ossements fossiles de Mammiferes au 

Musee de Darmstadt 1852. Add. Tab. II. 
8yn.: Macroth. sansaniense, Lartet. 


Ancyloiherium Pentelici, Kaudry. Miocän von Pikermi in Griechen- 
land. 
Roth und Wagner, Abldlgn. der bayr. Akad. d. Wiss. 
VII. 1854. (Macrotherium.) 
Gaudry, Animaux fossiles et Geologie de l’Attique. Paris, 1862. 
Ancyloth. priscum, Ga udry, Phosphorite von Querey in Frankreich. 
Gaudry, Les Encheinements du monde animal, 1878. pg. 
193. fg. 259. 


Manis indiensis, Lydekker, Pliocän von -Ost-Indien, 
Lydekker, Molar Teeth and other Remains of Mammalia. 
Memoirs of the Geological Survey of India. 1876. pg. 64. 
Pl. VIII. fg. 11—14. 


4. Familie: Cetacea, Wale, 


Die Familie der Walthiere, der lebenden wie der fossilen 
bietet eine ungemein reiche Literatur. Ein Hauptwerk auf diesem 
Gebiete ist das grosse Werk von VanBeneden und Gervais; 
Osteographie des Cetacedes vivants et fossiles. Paris 1868, mit 

6* 


su 


einem grossen Atlas. Ausschliesslich die fossilen Walthiere behan- 
delt J. F. Brandt in seiner sehr fleissigen und werthvollen mo- 
nographischen Arbeit: Untersuchungen über die fossilen und sub- 
fossilen Cetaeeen Europas, welche er in den M&moeires de l!’Academie 
des Sciences de St. Petersbourg. VII. Serie, T. XX. 1873 ver- 
öffentliehte, mit einem ergänzenden und berichtigenden Nachtrag 
im XXI. Band vom Jahr 1874. Wir können uns daher der Raum- 
ersparniss halber bezüglich der Literatur der einzelnen Arten bei 
dieser Familie meist darauf beschränken, auf jene Monographie 
hinzuweisen, an welche wir ‘uns im folgenden überhaupt voll- 
ständig anlehnen, nur mit der kleinen Abweichung in der syste- 
matischen Anordnung, dass wir mit den paläontologisch und so- 
mit auch phylogenetisch älteren Formen beginnen und mit den 
jüngsten z. Th. noch in die Gegenwart hereinragenden Formen 
schliessen, während Brandt die Bartenwale an die Spitze und die 
Zeuglodonten an den Schluss seiner Aufzählung stellt. 


a. Odontocetoide a, Zahnwale. 
a. Zeuglodontidae. 


Zeuglodon, (Syn. Gen.: Zygodon, Owen; Basilosaurus, Harlan; 
Dorudon, Gibbes; Doryodon, Cope; Hydrarchus, Koch; Po- 
Iyptychodon, Emmons; Pontogeneus, Leidy) macrospondy- 
Zus, Müller. Eocän von Alabama, Süd-Carolina und Ar- 
kansas. 

Syn.: Zeugl. cetoides, Owen. 


Zeugl. brachyspondylus, Müller. Eocän.von Süd-Carolina. 
Syn.: Dorudon serratus, Gibbes. 
Pontogeneus prisceus, Leidy. 
Zeugl. pygmaeus, Müller. 


Zeugl. Vasconum, Delfortrie. Faluns des südöstl. Frankreichs. 
Gervais, Journal de Zoologie T. III. 1874. 

Zeuyl. Wanklyni, Seceley. Eocän von Hampshire in England. 
Quart. Journ. Geol. Soc. London. Vol. 32. 1876. pg. 428. 

Zeugl. Paulsonii, Brandt. Gouv. Kiew in Russland. 

Zeugl. Puschiäi, Brandt, Polen, in einer Jurakluft (nicht im Jura 
selbst!) 

Pontobasileus tuberculatus. Leidy. Eocän oder Miocän der at- 
lantischen Staaten von Nord-Amerika. 

(2) Cetophis heteroclitus, Cope. Miocän von Maryland. 


a VD: 
.G 


5 


(2) Saurocelus Gibbesü, Agassiz. Eocän von Süd-Carolina. 
Ein Saurocetus soll nach Wallace, Geographische Verbreit- 
ung der Thiere, II pg. 238 auch in Buenos Ayres gefunden 
worden sein. 

Doryodon pygmaeus, Leidy. Eocän von Süd-Carolina. 

Syn.: Basilosaurus; Zeuglodon; Squalodon; Phocodon. 

Squalodon (Syn. gen.: Agnotherium, Kaup; Pachyodon, H. von 
Meyer; Phocodon, Agassiz; Arionius, H. v. M.; Delphinoides, 
Pedroni; Crinidelphinus, Laurillard; Smilocamptus, Gervais; 
Champsodelphis, Gerv. ; Stereodelphis, Gerv.; Phoca, Münster ; 
Zeuglodon, Müller; Delphinodon, Leidy; Colophonodon, 
Leidy ;, Cynorca, Cope; Portheodon, Cope) Meyeri, Brandt, 
Miocän von Baltringen in Würtemberg. 

Syn.: Arionius servatus, H. v. M. 


Squal. Grateloupä, H. v. M. Miocän von Leognan bei Bordeaux. 
Squal. Antverpiensis, V. Ben. Miocän von Antwerpen u, Holland. 
Squal. Ehrlichü. V. Ben. Miocän von Linz. 
Squal. incerfus, Brandt. Miocän von Linz, 
Squal. Gastaldii,? Brandt. Miocän von Acqui. 
Squal. bariensis, Jourdan. Mioeän von Süd-Frankreich und 
Niederbayern. 

Zittel, 24. Bericht des naturh. Vereins in Augsburg 1877, 

Gaudry, Enchainements etc. pg. 30, fig. 19. 

Syn.: Rhizoprion bar. Jourdan. 

Stereodelphis brevidens, Gervais. 


Squal. vocontiorum, Delfortrie. Mioeän von Südfrankreich, 
Syual. nov. spec., von Zigno. Mioeän von Belluno in Italien. 
Syual. hypsispondylus, Brändt. Miocän von Linz. 
Squal. (?) Gervaisiü, V. Bened. Mioeän von Frankreich. 
Squal. (?) Süssii, Brandt. Miocän von Toscana. 
Squal. (2) Scillae, Brandt. Malta. 
Syn.: Sq. Melitensis, H. v. M. 
Squat. (?) Catulli. Molin. Miocän von Belluno. (Pachyodon C.) 
Squal. atlanticus, Leidy. Miocän v. New-Jersey in Nord-Amerika. 
Syn.: Macrophoca atl., Leidy. 
Squal. Holmesii, Leidy. Eocän von Süd-Carolina. 
Syn.: Colophonodon, Holmes. 
Squal. pelagius, Leidy. Eocän von Süd-Carolina. 
Squal. protervus, Leidy. Ebendaher. 


86 


Syn.: Cynorca prot. L. 
Squal. Ckinsonü, M. Coy. Miocän von Vietoria in Australien. 


B. Delphinidae. 


Schizodelphis sulcatus, Gerv. Miocän von Vendargues, Dep. 
Herault in Frankreich. 
Syn.: Delphinus suleatus, Gerv. 
Delph. pseudodelphis, Gerv. 
Delphinorhynchus sul., Gerv. 


Schiz. camaliculatus, H. v. Meyer. Miocän von Baltringen in 
Würtemberg, Aarau in der Schweiz und Nussdorf bei Wien. 

Syn.: Platyrhynehus canal., Du Bus. 

Macrochirifer vindobonensis, Brandt. Miocän bei Wien. 

Syn.: Delphinus brachyspondylus, Brandt. 

Champsodelphis macrognathus, Brandt. Miocän von Dax in 
Frankreich. 
Sy.n.: Delphinus macrogenius, Laurill. 
Champs. macrogenius, Gervais. 
Champs. lophoyenius, Brandt. Ebendort. 

Syn.: Delphinus loph., Valenciennes. 

Champs. ? Valenciennesü, Brandt. Fundort unbekannt. 
Champs. Letochae, Brandt. Miocän von Nussdorf bei Wien. 
Champs. acutus ?, Gervais. 

Champs ? Fuchsiü, Brandt. Miocän von Bessarabien und Wien. 

Syn.: Delphinus fossilis bessarabieus, Nordmann. 

Champs. ? Karreri, Brandt. Miocän der Umgebung von Wien. 
Champs. ? dubius, Brandt. Ebendaher. 
Cetorhynchus Christolü, Gervais. 

Gervais, Osteogr. des Cetaces. Pl. LVII. fig. 12. 
Scaldicetus sp., Du Bus. Pliocän von Antwerpen. 
Eurhinodelphis Cocheteuzii, Du Bus. Ebendaher, sowie noch 

3—4 noch unbenannte Arten der gleichen Gattung. 


Zu dieser Gruppe gehören vielleicht auch folgende meist auf 
einzelne Wirbel begründete Arten aus Nordamerika. 
Delphinus occiduus, Leidy. Ober-Miocän von Californien. 
Priscodelphinus Harlani, Mioeän von New-Jersey. 
Prisc. Conradi, Leidy. Miocän von Virginien und Maryland. 
Prisc. acutidens, Cope. Miocän von Maryland. 
Prisc. spinosus, Cope. Ebendaher, 


= 89 


Prise. atropinus, Cope. Ebendaher. 

Prisc. stenus, Cope. Ebendaher. 

Teirosphys grandaevus, Leidy. Miocän von Cumberland. 

Teir. lacertosus, Cope. Miocän von Maryland, 

' Tetr. Gebbüi, Cope.. Ebendaher. 

Fefr. uraeus, Cope. Ebendaher. 

Tetr. Ruschenbergeri, Cope. Ebendaher. 

Zarhachis Ragellator, Cope. Ebendaher. 

Zark. Tysoni, Cope. Ebendaher. 

Zarh. veloz, Cope. Ebendaher. 

Lophocetus calverlensis, Harlan. Miocän von Maryland. 
Syn.: Delphinus calv. und Pontoporia calv., Harl. 

Rhabdosteus latiradiz, Cope. Miocän von Maryland. 

Iracanthus coelospondylas, Cope. Ebendaher. 

Anoplonassa forcipata, Leidy. Miocän von Savennah. 

Oryeterocetus quadratidens, Leidy. Miocän von Virginien. 
Syn. Oryet. cornutidens, Leidy. 

Oryet. cornutidens, Leidy, Miocän von Nord-Carolina. 
Syn. Oryet. crocodilinus, Leidy. 

Graphiodon vinearius, Leidy. Miocän von Gay-Head. 

Ortocefus Emmonsii, Leidy. Miocän von Nord-Carolina. 

Hemicaulodon effodiens, Leidy. Miocän von Maryland. 


Steno Gastaldiü, Brandt. Pliocän von Asti in Italien. 
Heterodelphis Klinderi, Brandt. Ufer des Bug in Russland. 
Delphinus dationum, Laurill. Miocän von Dax in Südfrankreich. 
Delph. Baltringü, Van Ben. Miocän von Baltringen in Wür- 

temberg. 2 
Delph. stenorhynchus, Keferstein. Miocän d. Dep. Maine et 

Loire. 

Syn.: Delph. Renovi, Lauvill. 
Delph. longirostris, Keferst. u. H. v. M. 


Delph. sp. ? Gervais. Funde in Italien. 
Delph. planus, &erv. Faluns von Romans, Dep. Dröme. 
Delph. pliocenus, Gerv. Pliocän der Gironde. 
Delph, du miocene de Pezenas, Gerv. Plioeän des D£p. Herault. 
Delph. delpkis fossilis. Ebendaher. 

(Delphinus assez voisia du Delph. delphis, Gervais.) 
Delph. orcoides, Lankester, 
Delph. uncidens, Lankester. 


88 


Delphinapterus (Pachypleurus) Nordmanni, Brandt. Pliocän 
von Süd-Russland und der Umgebung von Passau. 
Syn: Beluga, Gray. 
Balänoptera, Nordm. 
Delph. (Pach.) Fockü, Brandt. Pliocän von Süd-Russland und 
der Umgebung von Bern. (Balänoptera?, Nordm.) 
Delph. (Hemisyntrachelus) Cortesü, Brandt. Pliocän von Pia- 
cenza. (Cuviers Delphin aus der Lombardei.) 
Delph. (Hemis.) Brocchi, Brandt. Pliocän von Italien. 
Syn.: Delphinus phocäna, Cortesi. 
Ziphius cavirostris, Cuvier, Pliocän der Rhonemündg. Noch 
lebend. 
Syn.: Epiodon Desmarestii, Gray. 
Z. planirostris, Cuv. Pliocän von Antwerpen. 
Syn.: Choneziphius pl., Duvernoy. 
Cuvieri, Owen. Pliocän von Antwerpen. 
Syn.: Choneziphius C., Duv. 
. planus, Owen. Crag von Antwerpen, Pliocän. 
Syn.: Belemnoziphius, Huxley. 
yibbus, Owen. Ebendaher (Belemn., Huxley.) 
Z. angustus, Owen. Ebendaher. (B., H.) 
Z. angulatus, Owen. Ebendaher. (B., H.) 
Z. compressus, Owen. Ebendaher. (B., H.) 
Z. medilineatus, Owen. 
Z. tenuirostris, Owen. Ebendaher. 
Z. lonyirostris, Cuvier. Ebendaher. 
Z. Becani, Gervais. Ebendaher. 
Z. Christoli, Gervais. Ebendaher. 
Syn.; Cetorhynchus Christolii, Gervais. 


N 


N 


Z. Sowerbiensis, Blainville. Post-Pliocän der Nordseeküsten. 
Syn.: Z. bidens, Gray. — Z. Sowerbii, Desm. — Z. micro- 
pterus, Desm. — Z. Daslei, Wagn. 

Z. densirostris ? Seychellen. 

Z. europaeus ? Pliocän der Manche. 

Z. Blasii, Brandt. Pliocän von Ungarn und Süd-Russland. 
Anmkg. 1. Van Beneden und Du Bus beschreiben aus dem 
‚Antwerpener Becken noch folgende Gattungen, welche aber 
Owen für nicht haltbar erklärt: 


Placoziphius Duboisü, Van Bened. 


89 


Ziphirostrum Turninense, Du Bus. 
Z. tumidum, Du Bus. 
Z. marginatum, Du Bus. 
Z. laevigatum, Du Bus. 
Z. yracile, Du Bus. 
Ziphiopsis phymatodes, Du Bus. 
Z. servata, Du Bus. 
Rhinostodes antwerpiensis, Du Bus. 
Aporotus recurvirostris, Du Bus. 
Ap. affinis, Du Bus. 
Ap. dicyrtus, Du Bus. 
Belemnoziphius recurvus, Du Bus. 
Anmkg. 2. Rütimeyers Encheizipbius teretirostris (Verhandl. 
der naturf. G&sellsch. in Basel 1857) ist nach Van Beneden ein 
Schwertfisch (Brachyrhynchus teret.) 


Orca Meyeri Brandt. Pliocän von Stockach in Baden. 
Syn.: Delphinus acutidens, H. v. Meyer. 
Orcopsis acutidens, Van Beneden. 


Pseudorca crassidens, Reinhardt. Torfmoor in England. 
Syn.: Phocaena, Owen. — Orca, Gray. 
Globiceps Karsteni, Brandt. Zweifelhaft. Westphalen. 
Syn.: Delphinus, K. v. Olfers. — Delphinorhynchus Lau- 
rillard. : 
Monodon monoceros [ossilis. Post-Pliocän von England. 
Catodon vetus, Holmes. Post-Plioeän von Nord-Amerika 
(Physester.) 
Hoplocetus obesus, Leidy. Post-Pliocän von Süd-Carolina. 
Phocaenopsis Mantellü, Huxley. Post-Plioeän von Neu-Seeland. 
Physeter macrocephalus fossilis, Post-Plioeän von Essex und 
Montpellier. 
Syn.: Phys. antiquus, Gervais. — Megistosaurus, Godm. — 
Nephrosteon, Raf. — 
Phys. physaloides, Owen. (Balänodon, Owen.) 
Vielleicht hieher gehörig, aber noch genauerer Untersuchung 
bedürfend, sind: 
Hoplocetus crassidens, Gervais. Faluns vonRomans (Dröme.) 
Hopl. curvidens, Gerv. Post-Pliocäu von Montpellier. 


99 


Physodon leccense, Gervais. Miocän von Oiranto im Neapoli- 
tanischen. 

JIomoeocetus Villersii, Du Bus. Pliocän des Antwerpener Beckens. 

kucetus amblyodon, Du Bus. Ebendaher. 


b. Balänoidea Bartenwale. 


Celotherium (Eucetotherium) Rathkei, Brandt. -Mioeäin. des 
Wiener Beckens. 

Cet. (Eue.) Klinderi, Brandt. Miocäner Steppenkalk von Nico- 
lajew. MER 

Cet. (Eu.) Helmersenü, Brandt. Küste dea schwarzen: Meeres. 

Cet. (En.) priscum, Brandt. Miocän des Wiener Beckens und 
von Süd-Russland. 

.„ . Syn.: Ziphius priscus, Eichwald. : 

Cet. (Eu.) Meyeri, Brandt. Mioeäin von Kertseh und Küste des 
Caspischen Meeres. 

Cet. (Eu.) pusi!Ium, Nordmann. Miocän von Süd-Russland. 

Cet. (Eu.) incertum, Brandt. Ebendaher. 

Cet. (Eu.) ambiguum, Brandt. Ebendaher. 

Cet. (Plesiocetopsis-Plesiocetus, Van Bened.) Hüpschü, Brandt. 
Miocän des Antwerpener Beckens, von Frankreich, England 
und Süd-Italien. 

Cei. (Pl) brevifrons, Van Bened. Mioein des Antwerpener 
Beckens. 

Det: (PL) dubium, V. B. Ebendaher. 

Cet. (PI.) Burtinä, V. B. Ebendaher. 

Syn.: Heterocetus Bart., V. B. 
Cel. (Pl.) Gerveisü, V. B. Miocän des Dep. Herault. 
Cet. (Pl.) Guiscardü, Capellini. Miocän von Italien. 
Syn.: Heterocetus G., Cap. 

Cet. (Celotheriophanes) Cuvieri, Brandt. Miocän des Monte 
Pulgnasco in Italien, 

Syn.: Rorqualus Cuvieri, Pictet. 
Balänoptera Cuvieri, Desmarest. 
Plesiocetus Cuvieri, Van Beneden. 
Cel. (C.) Corlesü, Brandt. Miocän von Cortanzone und St- 
Lorenzo in Italien. 
Syn.: Balänoptera Cortesii, Desmarest. 
Plesiocetus Cortesii, Van Beneden. 
Cet. (C.) Capellinii, Brandt. Miocän von San Lorenzo in Italien. 


$) 


91 


Cet. (C.) Vaudellii, Brandt. Miocän von Lissabon. 


Anmkg. Zu Cetotherium gehören wahrscheinlich jene Bullae 
Tympani, auf welche Owen die Arten seiner Gattung Balä- 


nodon aufstellte. 


Burtinopsis similis, Van Beneden. Antwerpner Becken. 

Cetotheriomorphus dubius, Brandt. Miocän von Süd-Russland. 

Plesiocetus Garopiüi, V. B. Miocän von Antwerpen, Holland und 
Süd-Italien. 

Herpetocetus sculdiensis, V. B. Miocän von Antwerpen. Ist als 
Bartenwal zweifelhaft. 


Anmkg. 1. Die von Brandt aufgestellte Gattung Pachya- 
canthus mit den Arten: P. Süssii, traehyspondylus und Letochae 
erklärt Van Beneden für unhaltbar, indem die hieher gezogenen 
Extremitätenknochen und Sternum einem Qetodonten, die Wirbel 
und Rippen aber einer Sirenide angehören. Die Wirbel, welche 
der Species P. trachyspondylus zur Grundlage dienten sind über- 
dies nicht normal, sondern pathologisch deformirt. (V. B. Les 
Pachyacanthus du Musde de Vienne: Bull. Acad. Roy. d. Sciences 
etc. de Belgique. 2. serie. T. XL. 1875. 


Anmkg. 2. Die Untergattung Cetotheriophanes erklärt 
Van Beneden für überflüssig und die 3 Arten Cet. Cuvieri, Gor- 
tesii und Capellinii als sämmtlich dem Plesiocetus Capellinii, V. 
B. angehörig. (V. B. Le Squelette de la Baleine fossile du Musde 
de Milan: Bull. Acad. Roy. Belg. 2. Ser. T. XL. 1875.) 
Eschrichtius priscus, Leidy. Miocän von Maryland und Vir- 
ginien. 
Esch. cephalus, Cope. Ebendaher. 
Esch. leptocentrus, Cope. Ebendaher. 
Esch. erpansus, Cope. Ebendaher. 
Esch. pusillus, Cope. Ebendaher. 
Aulocetus Lentianus, V: B. Miocäne Molasse von Linz, Würtem- 
berg und Croatien. 
Van Beneden. Les ossements fossiles du genre Aulocete 
au Musede de Linz: Bull. Acad. Roy. Belg 2. serie. T. AL. 
1875. 
Syn.: Balänoptera molassiea, Jäger. 
7Feuglodon — Müller. 
Balänodon lentianum, H. v. Meyer und Ehrlich. 


92 


Stenodon lentianus, Van Beneden. 
Cetotheriopsis lentiana, Brandt. 
Idiocetus Guiccardinü, Capellini. Ober-Miocän oder Unter- 
Pliocän von Toscana. 
Capellini: Sulle balene fossile toscane: Atti della Reale 
Akademia die Lincei. Roma 1876. 
Megapteropsis robusta, Van Beneden. Post-Pliocän von Bel- 
gien, Schweden und England. 
Syn.: Eschrichtins robustus, Gray, 
Pterobaläna robusta, Lilljeborg. 
Kyphobaläna boops fossilis. Post-Pliocän von Schweden. 
Kyph. syncondylus, Müller. Kurische Nehrung. Halbfossil. 
Paläocetus Sedgwickiä, Seeley. Oolith von England. (Sehr 
zweifelhaft !) 
Balänotus insignis, Van Bened. Pliocän von Antwerpen. 
Balänula balänopsis, V. B. Ebendort. 
Probaläna Dubusü, V. B. Ebendort. 
Baläna (?) mysticetoides, Leidy. Miocän von Nord-Carolina. 
Bal. (2) paläatlantica, Leidy. Miocän von Maryland und Vir- 
ginien, 
Bal. (?) macrocephala, Desm. Pliocän der Rhonemündung. 
bal. (?) arcuata, Britard. Crag von Autwerpen. 
Bul. Lamanoni, Desmoul. Paris. 
Bal. primigenia, V. B. Pliocäner Crag von Antwerpen. 
Bbal. biscayensis, V. B. Ebendort. 
Bal. elrusca, Capellini. Pliocän von Siena. 
Bal. muysticetus fossilis. Post-Plioeän der Ost- und Nordsee- 
küsten. 
S yn.: Balaena prisca, Nilson. 
Bal. tannenbergensis, V. B. 
Hunterius Svedenborgii, Lilljeborg. 


(Fortsetzung folgt.) 


93 


Systematische Uebersicht der Käfer, 


welche in Baiern und der nächsten Umgebung 
vorkommen. (Fortsetzung.) 2 


3) Selieri Cast. et Gory. 2318. 


consentanea Dy. — Larve Klingelhöffer Stett. Zeitg. 1845. p. 
347. — Darmstadt. — var. Pini Klingelh. — Darmstadt, in Mehr- 
zahl gesammelt, Oberstl. Alingelhöffer. 


E. Agrilini. 
442. Coraebus Laporte. 


Coraebus, ein mythologischer Name. 


1) uusaddeetfras Fabr. 2319. 


Pruni Panz. — quadrifaseiatus Rossi. — Zusmarshausen ; 
München, an den Eichen zwischen Schleissheim und dem Pulver- 
thurm, Juli, Dr. Är., Regensburg s. s.; Wurmansquick, Schrank ; 
Nürnberg, 1866 ein Exemplar im Walde zwischen Kammerforst 
und Handthal; Aschaffenburg s.; Frankfurter Wald, v. Heyden. 


2) Kubi Linne. 2320. 


rubulosus Scopol. — Augsburg, Prof. Pefry; Nürnberg, auf 
dem Saubühl, Pfarrer Jäckel; Aschaffenburg s. 8. 


3) elıedess Fubr. 2321. 


sinuatus Panz. — Lapsanae Bonelli. — metallicus Cast. et 
Gory. — seutellaris Godet. — Regensburg 3. 8. 


443. Ayırdlers, Soler. 
agrilus Acker, Land. 


I) sexgwsdlcders Herbst. 2322. 


biguttatus Rossi. — Larve Perris Mem. Ac. Lyon, 1851. p. 7. 
München; Aschaffenburg. Im Jahre 1857—1859 hat dieser Käfer 
die in den Schönen Busch führende Pappelallee fast gänzlich 
zerstört, doch wurde der Käfer nur selten gefunden, weil er 
nach seiner Entwicklung wahrscheinlich nach den Spitzen der 
Bäume fliegt, Professor Dr. Döbner; Darmstadt, Crumstadt und 
Worms, Decan Scr. 

2) Bögasdteekees Fabr. 2323. 

Bannonicus Pill. et Mitterp. — Larve Ratzeb. Forst. Ins. I. 
p. 57. — Goureau Ann. Fr. 1843, p. 23. t. 2, f. 1—4. — Zusmars- 
hausen ; Augsburg; Leitershofen, Prof. Peiry; München; Freising 
in Eichen zwischen Splint und Rinde, nebst der Larve, Attachinger 


94 . 


Au, Juni; Moosburg, Not. v. Sonn., Passau; Regensburg s.; Eich- 
städt; Windsheim. Pfarrer Jäckel; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo2f; 
Bettbrunn, Schrank; Nürnberg ; Erlangen;, Kissingen s. h., Rösch; 
Aschbach s. in Schlägen zur Mittagszeit fliegend, Aschaffenburg 
n. s.; Hessen n. s., Decan S$cr. 


3) Bdsaasısdees Dliv. 2324. 


chryseus Fröhlich. — chrysis Curtis. — München; Kaufbeu- 
ren, Rector Zuchner;, Freising, Dr. Xr.; Passau; Regensburg n. 
s.; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo//f; Nürnberg, aus Gallen von Cra- 
taegıs Oxyacantha gezogen, Schlemmer, Judenbühl, Pfarrer 
Jäckel, Erlangen; Frankfurt, Jännicke; Friedberg, Hauptmann 
Fuhr, Nidda, Decan Scr.; Bingen, Wayner. 


Die Larve soll in dürren Aesten der Zwetschgenbäume leben. 
4) secbarss ders Gebl, 2329: 


Coryli Ratzeb. — auripennis Cast. et Gory. — Augsburg; 
München; Dinkelsbühl, Pfarrer Wolff, Kissingen s., Rösch ; Offen- . 
bach auf Aspen, Oberlieutenant von Heyden; Friedberg, Decan Ser. 


5) wirrdcdös Linne. 2326. 
Capreae Chevrol. — viridipennis Cast. et Gory. — virescens 
Besser. — rosaceus Scopoli. — © feliformis Herbst. — Larve Per- 


ris Mem. Ac. Lyon 1851. p. 5. Augsburg; München; Nürnberg 
n. 8; Duzenteich; Erlangen; Fichtelgebirg; Steigerwald n. s., 
in Schlägen; Hessen n. s., Decan Ser. — Die Larven leben in 
Buchen, sie sind denselben schädlich. — var. Fagi Ratzeb. — 
Larve Ratzeb. Forst. Ins. I. p. 56. — Moosburg, Notar v. Sonn.; 
Regensburg n. s.; Erlangen. — var. linearis Panz. — München, 
Juni, auf Ulmus campestris oberhalb Maria Einsiedl, Dr. Är.; 
Freising s.; Weihenstephan von Bäumen geklopft, Juli; Regens- 
burg s.; Eichstädt; Nürnberg, Hummelstein auf Salir aurita, 
Pfarrer Jöckel; Windsheim, Jäckel; Fichtelgebirg; Aschbaclı n. 
s., auf Sträuchern, Aschaffenburg n. s. — var. noeivus Ratzeb. 
— bicolor Redtenb. — distinguendus Cast. ef Gory. — Regens- 
burg n. 3.; Nürnberg; Erlangen; Windsheim, Pfarrer Jäckel. 


6) oerreiewus Hossi. 2327. 
eyanescens Ratzeb. — cyaneus Oast. et Gory. — amabilis Cast 
et Gory. — amethystinus var. Schönh. — Augsburg; München, 


bei Harlaching, Mai, Dr. Xr.; Kaufbeuren, Reetor Auchner;, Frei- 
sing n, h.; Weihenstephan, Juni; Moosburg, Notar v. Sonn.;, 
Regensburg n.s., Dinkelsbühl, Pfarrer Wo//7; Nürnberg h. in der 
Plattnersanlage auf Lonicera Xylosteum, Pfarrer Jäckel; Erlangen; 
Aschbach n. s., im Schlossgarten; Aschaffenburg s., Siriet; Hessen 


5., Decan Scr. — Die Larve lebt in Eichen und wird schädlich. 
— var. violaceus Westh. — München. 
7) Betssiedö Ralzel. 2328. 


München; Regensburg n. s.; Erlangen; Aschaffenburg, Prof. 
Dr. Döbner , Frankfurt, Stud. Zöttger. 


25 


8) Besetenmsis Ratzeb. 2329. 


Roberti Chevrol- — linearis Payk. — anrieollis Sturm. — 
München; Freising n. h., Wald bei Wippenhausen,.. Juli; Hessen 
8., Decan Ser. 


9) denzsde Rulzeb. 2330. 


elongatus Herbst. -- Sahlbergi Mwnnerh. — suleicollis Lae. 
— viridis Cast. et Gory. — thalassinus Frivaldsky initt. — Augs- 
burg; München ; Freising; Weihenstephan von Bäumen geklopft, 
Juli; Passau; Regensburg n. 8; Dinkelsbühl, -Pfarrer Wo; 
Nürnberg n.s.; Erlangen; Hessen n. h., Decan Ser. 


Die Larve lebt in Buchen, die sie zuweilen in grosser Menge 
zerstört, besonders zwölfjährige Stämme sind oft ganz mit Flug- 
löchern bedeckt. 


10) versus tredees Illig. 2331. 


olivaceus Gyllenh. — baetefrons Mannerh, — latiocornis Cost. 
et Gory. — pavidus Cost. et Gory. — viridis Steph. — viridanus 
Besser in litt: — graeilieornis Ullrieh in litt. — inaequalis Falderm 
in litt. — Larve Ratzeb. Forstins.»T.p."54. t.1.. f. 3. — Augsburg; 
München, auf dem Lechberge gestreift, August, Dr. Ar., Freising, 
Wald bei Wippenhausen; Passau; Regensburg n.s.; Dinkelsbühl, 
Pfarrer Wo//f; Nürnberg n. s., amı Dutzenteich bei Hummelstein, 
Pfarrer Jäckel;_ Erlangen, Windsheim, Pfarrer Jäckel; Hessen 
n. 8., Decan Scr. 


Die Larven leben in Eichen, und sind schädlich. 
11) deefdeasseis 1llig. 


laticollis Kiesew. — München; Freising n. s., Wald bei Wip- 
penhausen, Juli, Weihenstephan, August; Aschaffenburg n. s.; 
Hessen n. h., Decan Ser. 


12) eiövieoior Kiesenw. 2333. 
olivaceus Mannerh. — tenuicornis Ziegler in litt. — München; 

Erlangen; Hessen s., Decan Ser. 

13) gg3ceasedseds Cast. el GOry. 2331. 
viridulus Megerle in litt. — Darmstadt, einige Stücke, Dr. 

Nebel. 

14) Herasofeseiatees Mannerh. 2335. 
angustulus Cast. et Gory. — Larve Perris Mcm. Ac. Lyon 


1851. p. 2.1.1. 1.17. — Bäiern. 
15) dödsssres Kiesenw. 2336. 


Zwei Exemplare von einer Eiche im Faulbruch bei Arheilgen 
abgeklopft, Decan Ser. 


96 


16) einetus Dliv. 2337. 


humilis Dy. — Larve Perris Mem. Ac. Lyon. I. 1851. p. 9. 
— Regensburg s.; Darmstadt einzeln, Dr. Nebel; Herrstein an 
der Nahe auf Sarothamnus scoparius, von Heyden. 


17) aurichaleeus Rediend. 2338. 


chaleonotus Megerlee — Augsburg, Siebentisch gestreift, 
Schweiger; Freising; Weihenstephan von Bäumen geklopft, Juni; 
Erlangen; Aschaffenburg s.; Darmstadt, Dr. Nebel; Taunus auf 
Himbeeren gesammelt, von Heyden; Zwingenberg in der Berg- 
strasse, Decan Ser. 


18) eonvezicollis Redienb. 2339. 


brevitarsis Erichs. in litt. — Dinkelsbühl, Pfarrer WoZ/7; 
Frankfurt, Böfttger. 


19) integerrimus Ratzeb. 2340, 


cupreus Redtenb. — suleicollis Dy. — aurulans Megerle in 
litt. — Augsburg n. s., Spickel an Pappeln, Juli; München; Re- 
gensburg s.; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo//f; Nürnberg; Erlangen; 
Aschaffenburg, Professor Dr. DYöbner ; Offenbach, Oberlieutenant 
von Heyden; Giessen, Laubenheimer. 


20) Hyperici Creutz. 2341. 


München, bei Geiselgasteig, Juli, Dr. Ar.; Re ensburg g.; 
Dinkelsbühl, Pfarrer 02/7; Soden, Senator von Heyden. 


21) resgicollis Ralzeb. 2312. 
Darmstadt, Dr. Nebel. 
22) obscurscollis Kiesenw. 2343. 


chlorodius Megerle in litt. — Darmstadt, Dr. Nebel. 


“ 


(Fortsetzung folgt.) 


Verantwortlicher Redakteur Dr. Herrich-Schäffer. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Druck der F, Neubau er’schen Buchdruckerei (F. Huber.) 


Correspondenz - Blatt 


des 
zoologisch-mineralogischen Vereines 
in 


BRerensburg. 


Dr... 53. Jahrgang. 1879, 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Gelehrte Gesellschaften. — 
Kittel: Systematische Uebersicht der Käfer, welche in Baiern 
und der nächsten Umgebung vorkemmen. (Forts.) 


Vereins-Angelegenheiten., 


Neu aufgenommene Mitglieder: 
Herr Banquier Boskowitz in Regensburg. 


„ Präparandenlehrer Schuegraf in Regensburg. 


Gestorben sind: 
Herr Dr. Blöst, fürstl. Leibarzt in Regensburg. 
Fr. Fikentscher, Fabrikant in Regensburg. 
Hron Edler v. Leuchtenberg, k.k. Hauptmann in 
Linz. 
Waldmann, k, Forstrath im Ministerium zu München. 
Dr. Lindner, Stadtpfarrer in Erbendorf. 


Einläufe zur Bibliothek. 


54. Transactions of the Connecticut academy of arts and sciences. 
Vol. III. P. 2. IV. T. I. New-Haven 1877—18. 
55. The Transactions of the acadeıny of science of. St. Louis- 
Vol. III. Nr. 4. 
56. Proceedings of the American academy of arts and sciences. 
Bo3t0n Vol. V. T. II. II. 
1879. f! 


98 


. Boston society of natural history. Proceedings Vol. XIX. 1,2. 


Memoirs P. IV. No, 6. 


. Proceedings of theDavenport academy of sciences. Vol. II 


PT; 


. Bulletin of the Museum of comparative Zoology at Harvard 


College, Cambridge Mass. Vol. V. 1—7. 


. Bulletin of the Essex Institute. Vol. IX. 1877. Salem, Mass. 
. Verhandlungen des Vereins für naturwissenschaftliche Unter- 


haltung zu Hamburg 18%6, 


. Verhandlungen der physical-mediein. Gesellschaft in Würz- 


burg XII B. 3. u. 4. Heft 1878. 


. Schriften des Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftl. 


Kenntnisse in Wien. XIX, B, 1878/79. 


. Mittheilungen des naturwissenschaftl. Vereins für Steiermark 


in Graz. Jahrg. 1878. 


. Verhandlungen des historischen Vereins von Ober pfalz 


u. Regensburg. XXXlIIl. 1878. 


.„ 27. u. 28. Jahresbericht der naturhistorischen Gesellschaft zu 


Hannover 15-18. 


‚ Jahreshefte des naturwissenschaftl. Vereines für das Fürsten- 


thum Lüneburg VII. 1874-—78. 


. Jahrbuch der k.k. geologischen Reichsanstalt zu Wien. 1878, 


XXyil..Nn 44879’ Nr. 1. 


. Verhandlungen derselben Gesellschaft 1878. N. 14—18, 1879 


N. 1—6. 


. Ungarische naturhist. Hefte. II. B. 4. Heft Budapest 1878. 
‚ Verhandlungen der kk. zoologisch-botanischen Gesellschaft 


in Wien 1878 XXVIU. 


‚ Zehnter Jahresbericht des Vereins für Naturkunde in Oester- 


reich ob der Enns zu Linz 1879. 


. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. 22. 


Heft. Innsbruck 1578. 


. Bericht über die Verhandlungen der naturforschenden Gesell- 


schaft in Freiburg i. B. Band VII. 4. 3. 


. Schriften der naturforschenden Gesellschaft in Danzig IV. 


Band 3. Heft 1878. 


99 


Gelehrte Gesellschaften. 
Journal-Revue 1879. 


Geologie, Palaeoniologie, Wineralogie, 

Aus den Schriften der Kais. Akademie der Wissenschaften in 
Wien entnehmen wir folgende Mittheilungen : 

Hr. Dr. Boue& besprach die Oro-Potamo-Limne (Seen) und 
Lekave (Becken)-Graphie des Tertiären der europäischen Türkei 
und bemerkte, dass in diesem Lande sich über 100 Tertiär- und 
Alluvial-Becken vorfinden, unter denen 16—-17 die grössten, oft 
alle Ablagerungen der verschiedenen tertiären Abtheilungen oder 
wenigstens die meisten und meistens des Eocen enthalten; — 
15—18 Becken enthalten nur jüngere tertiäre Gebilde; — 5—6 
nur Süsswasserkalk oder Mergel; — gegen 60 sind entweder 
trocken oder Moräste oder in die Erde mündende Wasserläufe ete. 

Hr. Professor Niedzwiecki besprach die Eruptivgesteine 
des westlichen Balkan, und Hr. Professor v.Zepharovich das 
Vorkommen von Halotrichit und Melanterit za Idria — diese 
beiden Salze bestehen aus dicken Krusten von Haarsalz (Eisen- 
oxydul-Magnesia-Alaun), auf welchem die kleinen  pelluciden 
glänzenden Melanteritkrystalle (Eisen- und Magnesium-Sulphat 
aufsitzen. 

Im Jahrbuche und in den Verhandlungen ‘der k.k, geologi- 
schen Reichs-Anstalt finden wir u. m. a. folgende Abhandlungen: 


Von Professor Doelter über den Propylit von Nevada, 
welcher durch eine Verbindung mit, den Metall-Lagerstätten 
charakterisirt ist, — dieses Gestein, bemerkt Vortragender, 
komme wohl auch in Siebenbürgen vor, aber nur wenige weisen 
den, typischen Character des amerikanischen Propylits vor; 
manche vereinigen die Charaktere von Andesit und Propylit, bei 
beiden ist die chemische und mineralogische Zusammensetzung 
dieselbe, daher ist Doelter der, Ansicht,”die Gruppe der Pla- 
gioclas-Hornblende Gesteine zu belassen und den ' Propylit in 
dieser Gruppe als Unter-Abtheilung zu gebrauchen. 

Hr. Hofrath v. Hauer gibt Mittheilung über den ‚Wemöt 
u. a. Mineralien aus Bosnien, und Gesteinsarten wie Serpentin, 
Magneteisenstein, Olivin Gabbro, dann Pflanzenabdrücke auf Mer- 
gelschiefer (Sequoja Sternbergi, Cupania juglandina u. a.) ferners 

7* 


100 


für die sarmatische Stufe des Neogen charakteristische Petrefac- 
ten wie Haclra podolica, Tapes gregaria u. a. und endlich 
Braunkohlen; — ferners über den Aogengyps aus Berchtesgaden 
und über die Catastrophe in Teplitz und Ossegg. 

Hr. Prof. Peters bespricht das Vorkommen von Salz und 
Eisenglanz in der Dobrutscha, welehe Producte nunmehr, da 
dieses Land zu Rumenien gehörig, eher verwerthet werden dürften, 
alses früher unter der türkischen Herrschaft der Fall war. 

Hr. Gröger bespricht den Silberschiefer von Idria, welcher 
metallisches Quecksilber führt, frei von Zinober, und dann das 
Quecksilber Vorkommen bei Reichenau in Kärnten. 


Hr. Dr. Reyer gibt Aufschlüsse über die erzführenden Tief- 
eruptionen von Zinnwald-Altenberg und dessen Zinnbergbau; — 
so wie auch eine Skizze der Ecole des Mines und der geologischen 
Fach-Bibliotheken in Paris und London. 

Hr. Bergrath v. Mojsisovics besprach sein durch Sub- 
vention der Kais. Akademie der Wissenschaften veröffentlichtes 
Werk „die Dolomitriffe von Südtirol und Venetien, ein Beitrag 
zur Bildungsgeschichte der Alpen“ ; — ‘dieses höchst wichtige 
Werk gibt geologische Geschichte der Alpen, Choro- u. Chrono- 
logie der Erdschichten, Paläographie der Alpen, permische und 
mesozoische Formationen der Ostalpen, Tektonik des Gebirges, 
der Riffe, Bau und Entstehung des Gebirges etc. 


Hr. Rzehak bepricht die jurassischen Kalkgerölle im Dilu- 
vium von Mähren und Galizien und dann die geologischen Ver- 
hältnisse Bosniens.!) 


Hr. Dr. Bassani gibt Mittheilung über die fossile Fisch- 
fauna der Insel Lesina mit Beschreibung einiger neuer Arten: 
Aphanepygus eleyans, Leptolepis Neumayri, Elopopsis Hauerti, 
Prochanos rectifrons u. a.) und kritischen Bemerkungen schon 
beschriebener Arten. Bassani vergleicht diese Fauna mit jenen 
von Pietraroja, Voirons, Comen und Hakel und bemerkt, dass 
die ersten zwei dem unteren Neocom, die Fauna von Lesina, 
Comen und Hakel dem oberen Neocom zuzuzählen seien und 
dass die Fauna von Lesina zwischen jener von Comen und von 
Hakel zu stellen sei. — In den Schriften der Soc. ven. trent. di 


. .) Bosnien und Herzegowina wird im heurigen Sommer von 
einer Section der k. k geolog. Reichs-Anstalt durchforscht. 


101 


sc. nat. Padova, gibt Bassani descriptive Aufzählung der im 
Mittel-Mioceen von Gahard (llle-e- Vilaäine Dep) aufgefun- 
denen Fischzähne von Teleosteiden und Placoiden, — die Ga- 
noiden, welche in älteren Epochen so zahlreich, und im Kreide- 
meere schon an Menge abnehmen, fehlen hier gänzlich, 

Herr Dr. v. Drasche gibt eine geologische Skizze des Hoch- 
gebirgtheiles der Sierra Nevada in Spanien; — Hr. Pelz be- 
spricht ‘das Rhodope-Randgebirge südlich und südöstlich von 
Pazardzik. 

Hr. Staatsrath Abich bespricht die Productivität und geo- 
tektonischen Verhältnisse der kaspischen Naphtaregion; — in 
Bezug auf Entstehung des Bitumens findet Verf. in der Naphta 
das alleinige Verdichtungsproduet aus der plutonischen Tiefe em- 
pordringender Kohlenwasserstofigase;, — Verf. gibt Aufschluss 
über die Elemente von hohem Atomgewichte, die im Innern der 
Erde vorhanden und die auch an der Erdoberfläche, in der 
Sonnenatrnosphäre zu finden sind, und welchen Verhältnissen vor 
allem das Eisen entspricht; zur Bekräftigung dieses Ausspruches 
erwähnt Abich die Meteoriten als Glieder des Sonnensystems, 
welche wie die Erde uranfänglich aus der Sonnenmasse hervor- 
gegangen sind. 

Hr. Bergrath Stur hehandelt die Altersverhältnisse der 
nordböhmischen Braunkohlenbildung, — aus den ausgeführten 
Studien ergibt sich, dass 66 pflanzenführende Localitäten dreier 
verschiedener Stufen (vorbasaltische, basaltische und naclbasal- 
tische) des Tertiär die möglichst schärfste Altersbestimmung nach 
ihren Lagerungsverhältnissen finden und die Grundzüge einer 
Geschichte der Pflanzenwelt vom Unteroligocän bis in das Unter- 
miocän im Norden der Alpen, im Süden des baltischen Meeres 
gegeben sind. 

Hr. Fuchs bespricht die fossilen Säugethiere von Jena- 
Saghra in Rumelien und von Aynacskö in Ungarn mit Bemerk- 
ungen über die s. g. pliocäne Säugethierfauna und über bezig- 
liche Ansichten italienischer Geologen.') 


Hr. Dr. Hilber gibt Aufschluss über die Abstamınmung von 
Cerithium disjunetum Sow, von dem so ähnlichen Cer. theodiseum, 


!) Diesen Gegenstand finden wir auch im Bollettino del 
R. Comitato geologien di Roma besprochen. , 


102 


Hr. Prof. Neumayr gibt die wichtigsten Resultate seiner 
Studien über die Psilonotenschichten aus den nordöstlichen Alpen; 
am meisten sind in diesen Schichten vertreten die Cephalopoden, 
arm sind sie an Gastropoden und zahlreicher an Elatobranchiern. 


Hr. Prof. v. Klipstein bespricht die tertiäre Polyparien- 
fauna von Waldböckelheim; unter andern wird eine neue Ba- 
Janophyllia Mojsisovicsii beschrieben, die aber vielleicht 
ein in weiter vorgeschrittenem Entwicklungsstadium begrifiene 
Bal. sinuata Reuss vorstellen dürfte. 


Hr. Alex. Schmidt beschreibt (Termesz. füz. Budapest) den 
Wolnyn von Muzezai (Beregh. Com.), welcher im Alaunstein vor- 
kommt, mit Quarz-Krystalltrümmern und Aluvitüberzügen, — 
die Krystalle gehören zu den prismaartigen, cubischen Formen. 


Hr. Dr. Staub beschreibt (]. ec.) die von Prof. v. Ettings- 
hausen aufgestellte, benannte, aber nicht beschriebene Plu- 
meria austriaca Ett. aus dem Brennberger Kohlenwerke bei 
Oedenburg. 


Hr. Valle gibt Beschreibung (Soc. adriat. di sc. nat. Triest) 
eines in einem Kalksteinbruch bei Buje aufgedeckten kieseligen 
Stammes von Thuyoxylon ambiguum. 


Aus den Schriften der Naturforschenden Gesellschaft in Pisa 
entnehmen wir u. m. a. folgende Mittheilungen: Von Hrn. 
Prof. Meneghini über einige neue titonische Cephalopoden 
von Monte Primo und von Sanvieino in den Central-Apenninen, 
und beschreibt u. a. Simoceras Ludovicii dem Sim, fa- 
varense Gem. nahestehend, Aspidoceras Montis Primo 
dem Asp. Avellano Zign.,, Phylloceras Canevarii dem 
Ph. heterophylloides Opp, Rhyncholeuthis titonicus 
dem Rh. tenuis Neum. nahe ete. — Darauf folgt ein Verzeich- 
niss von Petrefacten aus dem Dogger bei San Virgilio am Gar- 
dase, wie ‚Ammonites Murchisonae, Lepthoceras 
ophioneum, Oppelia digitatolabata, Lima semieircu- 
laris, AulacocerasBeneckiiu. s. £—Hr.ForsythMayor 
zeigte den Schädel eines Myolagus sardus aus der Knochen- 
breeeie von Bastia mit der Bemerkung, dass die postpliocänen 
Säugethiere in Sardinien und Corsika keine Analogie mit jener der 
gleichen Periode des italienischen Continentes haben, daher 
waren nach Forsyth besagte Inseln zu jener Periode vom Con- 


103 


tinente getrennt, wie es auch der Fall war mit den Höhlen Si: 
eiliens, die wenige oder keine Analogie mit dem anderen Italien 
haben; so z. B. findet sich in Sieilien nicht der Elephas pri- 
migenius; ferners beschreibt Forsyth einige Knochen von 
Macaeus Florentinus, Oreopitheeus Bambolii aus dem 
Arnothale. — Hr. v. Bosniaki beschreibt einige neue fossile 
Fische aus einem blauen Mergel des Unter-Mioeän in Calabrien, 
wie Rhombus Catiensis, caudatus, Gadus latior, Stop- 
panii, welches Genus am meisten repräsentirt ist und in Indi- 
viduen von über 1 Met. Länge; — diese Fauna, bemerkt Vor- 
tragender, hat die nächste chronologische Analogie mit der Fauna 
des Trippels, in welchem in der Reihe der Formationen der Ga- 
dus zum erstenmale vorkommt. — Hr. Canevari gibt Mittheil- 
ung über einen Schädel von Cervus euryceros aus dem qua- 
ternären Schotter bei Camerino, der südlichste Punct Europas, in 
welchem der Hirsch mit langen Geweihen zur Postpliocän Zeit 
lebte; — Prof. d’Achiardi berichtet über den rothen granat- 
haltigen Sand von Pizzo in Calabrien. 


Hr. Professor Issel gibt in seinen „Appunti geologiei* (Mu- 
seo di Stor. nat. Genova) Beschreibung zweier Zähne von Ele- 
phas primigenius aus dem Mergel von Camporosso bei Ven- 
timiglia und bemerkt hiebei, dass Elephas primigenius, 
Rhinocer. tichorinus, Bos primigenius, Ursus spe- 
laeus u. a. aus dem südlichen Asien gegen Ende der quater- 
nären Periode nach Europa, namentlich gegen SO ausgewandert 
und hier mit einer Fauna von mehr südlichem Typus (Elephas 
priseus, Hyäna crocata, Felis antiqua, speläa u.a. zu- 
sammengetroffen seien; ferners bestreitet Issel die von Lartet 
ausgesprochene Ansicht, dass Elephas primigenius u, Rhi- 
noceros tichorinus nicht über die Alpen gekommen seien, 
die: Funde in Piemont, Toscana, Rom beweisen die Nichtigkeit 
von Lartets Meinung; — Issel gibt uns (Bull. del vulcan. ital. 
Roma) auch eine Skizze der Sofioni in Toscana, über welchen 
Gegenstand schon Menegbini, d’Achiardi, Bombicei, Dieu- 
lafai u. a. geschrieben haben. Namentlich aber besteht die Mit- 
theilung des Professor Issel in Berichtigungen von Aussprüchen 
des besagten Dieulafai, dass nehmlich die Soffioni absolut iden- 
tisch sind mit den Geysern und in Folge dessen eine directe 
Manifestation der localen vulcanischer Thätigkeit seien. 


104 


Hr. Prof. Tacchini gibt Nachricht (Soc. degli spettrosco- 
pisti, Palermo) über den Scirocco am 24. Febr. d.J., mit welchem 
wie in Neapel; auch in Palermo ein gelblichtes Pulver gefallen 
war, in welchem sich Körner von meteorischem Eisen vorfanden, 
ein Fall von grosser Wichtigkeit und vielleicht auch neu;.— 
ausser besagtem Eisen befanden sieh auch kleine Krystalle von 
Kalkspath, Fragmente von Kiesel, dann Spuren von Penicil- 
lum glaucum, Protococeus pluvialis, Trümmer von 
Blättern, Sporen ete. 


Hr. Prof. v. Rouville beschreibt (Rev. d. se. nat. Mont- 
pellier) die geologischen Verhältnisse der Umgegend von Mont- 
pellier, bemerkt, dass die Sande von Montpellier allgemein als 
eine geognostische Einheit charakterisirt durch das Vorkommen 
von Mastodon brevirostris,Rhinoceros megarhinus, 
Halitherium Serresii u. a, bekannt seien, in Folge dessen 
besagte Sande einen Typus von fluvial-mariner Ablagerung bil- 
den. 

Hr. Prof. Ponzi bespricht (Riv. Maritt. Roma!) das: Wesen 
der Malaria der pontinischen Sümpfe an der Küste des tyrrhe- 
nischen. Meeres, schildert die geographischen ‚und geologischen 
Verhältnisse dieser Region; gibt Aufschluss über die Bildung des 
Pontinischen Seebeckens zur Alluvial-Zeit, und. der daranf, fol- 
genden Zertheilung in kleinere Seen (Foglino, Caprolace , Paola 
u, a2.) durch Bodenerhebungen, und der darauf erfolgten Sümpfe, 
welche als Ursache der Malaria zu betrachten sind. — Ponzi 
bespricht auch die angewandten Mittel zur Assanirung der Ge- 
gend, bemerkt aber, dass, wenn auch durch die vorgenommenen 
Bonifieationen sich einige Verbesserung erhoffen lasse, eine voll- 
ständige Entsumpfung nie, wegen der Configuration des Bodens 
erlangt werden kann. 


Schliesslich müssen wir noch das Bullettino del Vuleanismo 
italiano, redigirt von Prof. Stef. de Rossi erwähnen, welches 
alle neuesten vulcanischen Erscheinungen Italiens und auch ‘des 
Auslandes bringt. — In dem Hefte 1—3 d. J. finden wir Mittheil- 
ungen über die letzte Eruption des Volecano auf der Insel Li- 


!) Diese Monatsschrift enthält nieht allein Mittheilungen über 
Seewesen, sondern auch über Geographie, Naturwissenschaften, 
Statistik, Archäologie, Astronomie, Reisen ete., welche alle das 
höchste Interesse bieten. 


105 


pari, bei welcher (13. Jan.d. J.) sich mehrere Risse, einige von 20 
M.Länge und 7 M. Breite, zeigten; — dann überdie Eruptionen 
des Aetna (Deber. 1873 und Jänner 1879), bei welchen grosse 
Menge von Schlamm ausgeworfen und eine Fläche von wohl 
700 @.-M. bedeckt wurde; — dann über die Eruptionen des Ve- 
suvs (Nov. 1878 und Jänner 1879), — ferners Mittheilungen über 
das Microphon, über ein sismisches Monument in Pompeji, dann 
bibliographische Notizen ete. etc. | 


Zoologie. 


Hr. Direetor Steindachner beschreibt (K. Akad. d. Wiss. 
Wien) einige neue in den Museen von Wien, Stuttgart und War- 
schau vorfindliche Fischarten aus Brasilien, Südaustralien ete., 

Von unserem unvergesslichen, im November 1878 der Wissen- 
schaft entrissenen Professor Bianconi ist nach seinem Tode 
eine Abhandlung über den Aepyornis erschienen (Accad. di 
sc. Bologna), in welcher er ein in Silber gefasstes Trinkgefäss 
erwähnt, welches aus der riesigen Kralle eines Raubvogels (Ae- 
pyornis?) bestehend, in der Schatzkammer von St. Denis aufbe- 
wahrt ist. — 

Hr. Dr. Fitzinger legte (k. Akad. d. Wiss. Wien). die 
Schluss-Abtheilung seiner kritischen Untersuchungen über die 
Arten der natürlichen Familie der Hirsche vor, welche die süd- 
amerikanischen Gattungen Subulla, Doryceros und Nane- 
laphus und die südasiatische Gattung Prox umfasst. 

Hr. Prof, Frivaldsky beschreibt (Term. füz. Budapest) 
einige neue Käfer-Arten aus Ungarn, wie Anophthalmus 
eognatus (dem An. Milleri Friv. sehr ähnlich,) Seotodipnus 
brevipenis,Oxyomus.porcellus (dem Ox. sus Herbst nahe.) 

Hr. Kenderesy beschreibt (l. e.) ebenfalls einen Anoph- 
th almus, An. Budä, ans einer Grolite des Hatszeger Thlals, 
welcher dem An. Merklii an Gestalt und Grösse so ähnlich 
ist, dass er mit freiem Auge schwer zu unterscheiden ist. 

Hr. Valle beschreibt (Soc. adr. di se. nat. Trieste) einen 
zwischen den Zälhmen einer in. Dalmatien gefangenen Oxyr- 
rhina Spallanzani lebenden Parasiten — Anthosoma 
Smithii, welcher bis jetzt nur auf Lamna cornubica beobachtet 
worden war, — einen zweiten Parasiten fand Valle an den 
Branchien einer in Istrien gefangenen Oxyr. Spallanzani, 


206 


welcher als eine Var. sinuata derNemesia mediterranea be- 
schrieben und abgebildet ist; — ferners gibt Valle zur Mittheil- 
ung, in den Kopfmuskeln einer im Golfe von Triest gefangenen, 
51 Cent. langen Thalassochelys corticata grosse Mengen 
von Cirolana hirtipes tief eingefressen beobachtet zu haben. 


Hr. Prof. Canestrini (R. Istit ven. di se. Venezia) be- 
schreibt mehrere neue Arten von Dermaleichus, welche er 
auf den Flügeln von Squatarola helvetica, Anthus ar- 
boreus, Strix passerima,-Charadrius hiaticula u. m. 
8. aufgefunden hat; — er bemerkt hiebei, dass einige Formen 
mit,einem Appendix am Hinterleibe versehen, als eigene Species 
beschrieben worden seien, aber sie wurden niemals im Act der 
Copula. betroffen; — Koch halte sie für Männchen; Buch- 
holz für Weibehlen; — Canestrini hält solche Formen nur 
für Weibchen verschiedener Arten. — Er fandauf einer und der- 
selben Vogelfeder Männchen und Weibehen von D. ampelides 
Buchh. vermengt mit der in Rede stehenden Form des D, am- 
pelides, unter dem Namen D. glandarinus bekannt, welc he 
sich niemals begattet und welcher Form, wenn man sie als 
Männchen betrachtet, das Weibchen fehlt, und betrachtet man sie 
als Weibchen, das Männchen hiezu fehlt;— Canestrini bemerkt 
ferners, dass in diesem Genus Dermaleichus der Polimorpbis- 
mus vorkommt, dass ausser den männlichen und weiblichen For- 
men, die sich begatten, bei einigen Arteii auch noch weib- 
liche Formen vorkommen, die niemals in copula gesehen wor- 
den waren. 


Hr. Dr. Entz beschreibt (Term. füz.. Budapest) einige Infu- 
sorien Arten des Salzteiches zu Szamosfalva in Siebenbürgen und 
bemerkt ‚hiebei, dass die Infusorienfauna der Salzseen mehr zur 
marinen als zur Südwasserfauna gehört, wenn auch einige For- 
men im Süsswasser leben, wie Enchelys nebulosa und Sti- 
rotricha Mülleri, (einige Arten dieser Gattungen Euchelys 
und Stirotricha sind auch im Seewasser vertreten;) andere 
im See- und Süsswasser leben wie Metopus higmoides und 
Vaginicola crystallina, und andere wie Placus stria- 
tus, Lacrymaria lagenula, Styloplotes appendieu- 
latus und Euplotes harpa bis jetzt nır im Seewasser ge- 
funden werden. 


107 


Frau Marquise Paull ueci gibt (Soc. di Malacol. Pisa) einen 
Bericht über die bei der Pariser Weltausstellung 1878 vorgefun- 
denen malacologischen Sammlungen ; aus Guadeloupe fanden 
sich mehrere seltene Conchylien, wie Scalaria pernobilis, 
Oniscia Denisoni, eine sehr grosse Cypraea bicallosa 
u. 3.; — aus NeuCaledonien:Strombus latissimus, eine Reihe 
von Bulimus mit an der Spitze ein riesiger Bulimus seni- 
lis; — in der Ausstellung von Schweden waren in Alcohol die 
von Nordenskiöld bei Gelegenheit seiner Polar-Reise 1873 ge- 
sammelten Mollusken u. a. Neptunea glacialis, einige Y ol- 
dia und Nueula-Arten; — aus Niederl. Indien waren sehr 
schöne Corus Thomae, aurisiacus, admiralis, eircum- 
ecisus, nimbosus, glaucus u. m. seitene Arten, Spondy- 
lus regius, mehrere Helix (H. mamilla, ungulina) Na- 
nina citrina u, a., für welehe Sammlung ein Preis ‚von 10000 
Fres. verlangt wurde; — aus Guatemala: prachtvolle Glandina 
fusiformis, Helix Giesbrechtii, riesige Euralodium 
Walpoleauum;. Italien war durch die einzige Sammlung der 
Marq.Pauluceivertreten, eine der reichlichsten, die bis jetzt sich 
vorfindet und über welche wir schon in diesem Blatte im ver- 
tlossenen Jahre Erwähnung gemacht haben, — beachtenswerth 
ist die Bemerkung, dass bei ferneren Weltausstellungen wissen- 
schaftliche Sammlungen nieht hie und da zerstreut, sondern in 
Einem sich vorfinden sollten. — N. Paulucei gibt ferners Be- 
schreibung mehrerer neuer Arten von Pomatias aus Italien, 
wie u. a. Pom. elongatus, elegantissimus, turricula, 
welche jedoch eher Varietäten einer und derselben Art sein dürf- 
ten und zwischen welchen und dem P. septemspiralis grosse 
Analogie sich vorfinde, dann P. Fischerianus, zur Gruppeides P. 
tisselatus gehörig, P. Dionysii. der einige Aehnlichkeit-hat 
mit P. Philippiannus ete. 

Hr. v. Stefani beschreibt (1. e.) einige neue Mollusken aus 
Mittel-Italien,. wie u. a. Belgrandia Bonelliana, Pomatias 
Gnalfinensis(P. patulumnon Drap., Stef.), ClausiliaPechio- 
lii (Cl. :rugosa non Drap., Issel) u. m. a. — Ferners beschreibt 
v. Stefani eine neue Daudebardia, Dand. tarentina, 
welche einige Aehnliehkeit mit Daud. Langi aus Ungarn, 
transilvanica aus Siebenbürgen und auch zu Libania pe- 
euiaris aus dem Pliocän von Siena hat; alle diese drei Daude- 
bardia, Arten bilden einen Uebergang zur Libania; v. Stefani 


108 


schlagt daher für diese eine neue Section mit dem Namen Pseu- 
dolibania vor, 

Hr. Prof. Jourdain bespricht{Rev. des sc. nat. Montpellier !) 
die Genital-Organe und die Begattungsweise einiger Limaceen, 
so des Arion rufus, Limax agrestis, L. gagates, L- 
maximus. 


Paläoetnologie. 


Hr. Dr, Riccardi gibt (Arch. d’antrop. e d’etnol. Firenze) 
Beschreibung und Abbildung der im anthropologischen Museum 
in Florenz vorfindlichen Fischfanggeräthe; — gibt eine Skizze 
der Völker (Neu-Guinea, Paraguay, Australien u. a.), welche sich 
speciellmit Fischfang beschäftigen, ihrer verschiedener Geräthe, ihres 
Fisch-Cultus, Legenden etc. In Bezug auf den Fischfang in prä- 
historischen Zeiten bemerkt Riccardi, dass der Mensch in der 
Rennthier-Epoche schon Fischer war und der Lachs einen grossen 
Theil seiner Nahrung bildete; dass die ersten Angein aus einem 
Knochensplitter bestanden, dünn, gradförmig, spitzig an beiden 
Enden, später mehr complieirtere, gezähnte aus Hirschhorn er- 
zeugte vorkamen, dann Harpunen aus Rennthierknochen, ferners 
aus-Stein, aus Bronce, auch Netze, Schwimmer u. s. f. Riccar- 
di erwähnt auch der von Larfet und Christy in der Made- 
laine'Grotte aufgefundenen Knochenfragmente mit Fischfiguren 
en relief und en creux. 

Hr. Prof. d’Achiardi bespricht (Soc. di se. nat. Pisa) dıe 
Knochenfunde von Elephas, Canis, Sus, Bos, Cervus am 
Monte Argentario, mit welchen auch Artefacte vermengt waren, 
wie Pfeile aus Jaspis, Splitter von sehr hartem grünlichten Kiesel- 
stein, Quarz ete. dann Austernschalen, Patellen, gespaltete Knochen 
u. & f., aus welch letzteren Funden Achiardi die Contempo- 
ranität des Menschen mit obbenannten Tieren zu beweisen ver- 
sucht — worauf jedoch Prof. Stoppani erwiedert, dass Ver- 
mengung von Thierknochen mit Artelaeten nicht genügend sei, 
um Contemporanität des Menschen mit den betreffenden Tbieren 
zu beweisen und noch weniger sei diess genügend, wenn die be- 
züglichen Knochen fossil sind. 


ı) Wir müssen die Aufmerksamkeit auf diese Revne lenken, 
welche Mittheilungen über naturwissenschaftliche Verhältnisse 
Frankreichs vom höchsten Interesse bringt, 


109 


Hr. Castelfranco gibt (Bull. di Paletn. ital. Reggio) Be- 
schreibung und Abbildung der in den gallo-italienischen Tom- 
ben bei Alzale in der Brianza aufgefundenen ‚Objekte aus Thon 
und Eisen, von Münzen u. a. aus den Jahren 250—200 v. Ch. 

Hr. Professor v. Rossi beschreibt (Bull. del vul. ital. Röma) 
ein im Travestin ausgehöhltes Sepuleret mit einem menschlichen 
Skelet (mit dolicocephalem Schädel, mit Steinwaffen, Broncen etc. 


Aus den Mittheilungen der Anthropologischen Gesellschaft 
in Wien entnehmen wir einen Bericht des Hofrathes v. Hoch- 
stetter als Obmann der nengegründeten prähistorischen Section 
der Kais. Akademie der Wissenschaften, über die Thätigkeit 
dieser Commission im J. 1878 — es wurde nehmlich bei Pil- 
liehsdorf (Nied. Oesterr.) ein Tumulus geöffnet, ‘welcher zahl- 
reiche Urnen, Schalen u. a. Gefässe von sonderbarer Form, einen 
Armring aus Bronce u. m. a. enthielt; — in den entlegendsten 
Gebirgsgegenden Krain’s wurden Brand- und Skeletgräber auf- 
gedeckt und in den untersuchten Höhlen fanden sich grosse 
Mengen von Knochen und Sehädeln von Ursus spelaeus, Gulo spe- 
laeus, Canis lupus, von Coprolithen, von Hyänen etc. (Dieser Be- 
richt findet sich auch in den Sitzungsberichten der Kais. Aka- 
demie der Wissenschaften selbst.) 


Hr. Neudeck gibt Beschreibung und Abbildung germani- 
scher Befestigungen im oberen Waagthale (Ungarn); — Hr. Dr. 
Much besprielht die künstlichen Höhlen in Nieder-Oesterreich, 
welche im Löss gebaut als Keller, als Hauerlaken (Zufluchtsorte 
der Winzer gegen Unwetter) u. a..benützt werden; Hr. Teplou- 
choff beschreibt Pfeilspitzen aus Horn, dreiseitig mit zwei Höhl- 
ungen, welehe zur Bewahrung von Giftpillen benützt worden 
sein dürften. 


In Bezug auf die in der Versammlung der deutschen antlıro- 
pologischen ‚Gesellschaft in Kiel zum Beschluss gebrachte Frage 
der Horizontalen in der Craniometerie bemerkt Prof. Benedikt, 
dass man von der Bestimmuug einer eraniometrischen Ebene bei 
Messungen eines Körpers, drei aufeinander senkrechte Projektions 
Ebenen und drei aufeinander senkrechte Coordinalen, die sich in 
einem geeignetem Fusspunkte schneiden, wählen müsse; — Be- 
nedikt bespricht das System von Broca mit der Bemerkung, 
dass ohngeachtet es vor allen anderen den Vorzug verdiene; 


110 


doch in seiner jetzigen Gestaltung nicht auf die Messung von 
Köpfen angewendet werden könne. — Hierauf folgt eine Ent- 
gegnung von Prof, Broca. Sr. 


Systematische Uebersicht der Käfer, 


welche in Baiern und der nächsten Umgebung 
vorkommen. (Fortsetzung.) 


444, Oylindrsmeorphess Kiesenweler. 


eylindromorphos ceylinderförmig. 
1) Sidessae Gylienh. 2344. 


eylindrus Villa. — München; Nürnberg; Erlangen ; Darm- 
stadt in Mehrzahl, Oberstl. Klingelhöffer. 


E. Trachynini. 
445. Tracks Fabricius. 


trachys rauh, uneben, hart. 
1) asrdsaweden Linne. 2345. 


Larve Heyden b. Berl. Zeitg. 1862. p. 61. — Zusmarshausen; 
Augsburg h.; München, bei Thalkirchen, Juni, im Sendlinger 
Walde abgeklopft, Juni; Tegernsee, Juni. Dr. Är.; Freising h.; 
Passau; Regensburg g.; Nürnberg g., Juni bis Aug, September; 
Erlangen, Windsheim, Pfarrer Jäckel,; Rothenburg, Prof. Dr. 
ee, Fichtelgebirg;; Steigerwald g.; Würzburg; Aschäffen- 

urg n. 8. 


2) Bygmaaea Fabr. 2346. 


laevicollis Schaum. — Larve Leprieur. Ann. Fr. 1861. p. 
459. — Passau; Regensburg. s. s.; Kissingen s,, Rösch; Aschaf- 
fenburg 3. s. 


3) sarsnecz Payk. 2347. 


triangularis Lacord. — troglodytes Cast. et Gory. — Larve 
Heeger Sitzungsber. Ac. Wien 1861. p. 209. t. V. — Zusmars- 
hausen; München, auf der Neureuth, auf einem Brett beim Sta- 
del, April, Dr. Ar.; Passau; Regensburg n. s. ; Frankfurter Wald, 
von. Heyden; Darmstadt, Dr. Nebel ; Mainz, Superintendent Schmitt. 


111 


4) troglaodyies Gyllenh. 2348. 


aenea Mannerh. — pumila Cast et Gory. — pusila Ullrich 
in litt. — Augsburg; Dinkelsbihl, Pfarrer Wo//f; Erlangen; Oden- 
wald, Wider; Aschaffenburg, Prof. Dr. Döbner; Eppstein im Tau- 
nus, von Heyden; Ortenberg, Dr. Dose, Darmstadt, Oberstl. 
Klingelhöfer, Mombach b. Mainz, von Heyden. 


Trachys nana überwintert, die Käfer legen im Mai ihre Eier 
an die Blattrippen der Unterseite vou Convolvoulus arvensis, die 
jungen Larven fressen sich durch die Oberhaut des Blattes, und 
nähren sich, ohne Gänge zu machen, von der Blattsubstanz, sie 
höhlen innerhalb vier bis fünf Wochen das halbe Blatt aus, häu- 
ten sich dreimal, und verwandeln sich nach vierzehntägiger Pup- 
penruhe in Käfer. 


446. Aphumistieess Latreile. 
aphanisticos verderbend. 
1) emarginedlus Dliv. 2349. 


Zusmarshausen; Wolfrathshausen, Dr. Är.; Freising s., im 
Walde bei Wippenhausen auf Gras gekötschert, September; Din- 
kelsbühl, Pfarrer Wo//, Erlangen; Bamberg, Prof, Hofmann; 
Odenwald, Wider ; Aschaffenburg s. auf Grasplätzen hinter Damm; 
Darmstadt, Dr. Nebel. 


2) Bwussillses Oliv. 2350. 


emarginatus Fallen. — latus Ulrich. — lincola Germ. — 
München, auf dem Lechberg gestreift, August, Dr. Ar.; Dinkels- 
bühl, Pfarrer Wo//,; Hessen n. h., Decan Ser. 


Die Larven dieser Gattung leben von Blättern. 


In Baiern finden sich 60 Arten und 4 Varietäten; 2668 Ar- 
ten sind bis jetzt beschrieben. 


Familie XXXIl. EUCNEMIDAE. 
A. Ehroscini. 
447. Drupetes Redtenbacher. 
drapetes Flüchtling. 
1) egqwesinis Fabı. 2351. 


mordelloides Kost. — einetus Panz. — München, an einer 


LE 104 


Brücke, Major v. Harold, Salzburg; Aschbach s. s. an Buchen- 
stöcken; in den Steinbrüchen von Gross-Steinheim, ein Exem- 
plar von Zoardovwsky. ein Exemplar bei Schwanheim im Frank- 
furter Walde, Jännicke. 


448. Wröxagess Kugelann. 
trixos dreifach, ago ich führe. 
Throscus Latreille. Ä Ä 
1) dermesteides Linne. 2352. 


adstrietor Panz. — clavicornis 'Fourer. — Augsburg 8.5; 
München; Freising g., auf niederen Pilauzen gekötschert; Weihen- 
stephan an Bäumen geklopft, Juni. im Isargenist, April; Moos- 
burg, Notar v. Sonn.; Passau ; Regensburg n. 8; Ingolstadt, 
Schrumk; Nürnberg g.; - Erlangen g.; Steigerwald s.; Würzburg; 
Aschaffenburg 8.5 Hessen .n. 3, Decan Ser. 


2) Drevicollis Bonv. 2353. 
elateroides Redtenb. — Augsburg; München. 
3) efaferoides Heer. ' 2354. 


clavicornis Megerle. — obtusus var. Kiesenw. — 'Beligen- 
stadt, einige Stücke, Decan ‚Ser. 


4) eawimifr ons Bonrv. | 2355. 


Augsburg, Schweiger, Freising s., Weihenstephan von Bäu- 
men geklopft. Juni; Soden einmal, Senator v. Heyden. 


5) eruel bonv. 2356. 
Soden, Senator v. Heyden. 
.6) Beesillass Meer. | 2991. 


obtusus Curtis. - pygmaeus Waltl in litt. — Augsburg; 
Passau, in Mehrzahl in Rheingenist, Oberstl. Alingelhöjffer; Or- 
tenberg einzeln, Dr. Bose; Darmstadt, Dr. Nedel. 


(Fortsetzung folgt.) 


Verantwortlicher Redakteur: Br. Herrich-Schäffer. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Druck der F, Neubau er'schen Buchdruckerei (F. Hnber.) 


N 


Gorrespondenz - Blatt 
des | 
zoologisch-mineralogischen Vereines 


Begenshursg. 


Nr. 8, 33. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Kittel: Systematische Ueber- 
sicht der Käfer, welche in Baiern und der nächsten Umgebung _ 
vorkommen. (Forts.) 


Vereins-Angelegenheiten. 


Die verehrl. auswärtigen Mitglieder werden höflichst ersucht, 
ihren am ]. Juli fälligen Beitrag von 4 Mark an den unterfertig- 
ten Cassier mittelst Postanweisung einzusenden. 

Apotheker Hilber. 


Einläufe zur Bibliothek. 


76. Neues Lausitzisches Magazin. Herausgegeben von der Ober- 
lausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften zu Görlitz. 
LIV. Band 1. 2. Heft. LV. B. 1. Heft. 

77. Jahrbuch des naturhistorischen Landesmuseums von Kärnten. 
XIII, Heft. Klagenfurt 1878. 

78. Mittheilungen aus dem naturwissenschaftl. Verein von Neu- 
Vorpommern und Rügen in Greifswald. X. Jahrgang 1878- 

79.41. bis 44. Jahresbericht des Mannheimer Vereins für 
Naturkunde für die Jahre 1874— 17. 

80. Jahresbericht des naturwissenschaftl. Vereins in Elberfeld. 
V. Heft 1878. 

81. Archiv des Vereins der Freunde der Naturgeschichte in Meklen- 
burg. 32. Jahrg. Neubrandenburg 1879. 

1879. 8 


82. 


9. 


2. 


33. 


94. 


3». 


— nn 


Schriften des naturwissenschaftl. Vereins für. Schleswig-Hol- 
stein. Band 10. Heft 1. Kiel 1378. 


. Abhandlungen der naturforschenden Gesellschaft zu Gör- 


litz. ;XVI. Band.1879. 


. Abhandlungen, herausgegeben vom naturwissenschaftl. Verein 


zu Bremen. 6. Band. 1. Heft 1879. 


. Sitzungsberichte der mathem.-physik. Classe der k. b. Aca- 


demie der Wissenschaften zu München. 1879. Heft I. 


‚ Jahreshefte des Vereins für vaterländische Naturkunde in 


Würtemberg. XXXV. Jahrg. Stuttgart 1879. 


‚ Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft. XXXI. 


Jahrg. 1. Heft. Berlin 1879. 


. Verliandlungen des naturhistorisch-medizin. Vereins zu Hei- 


delberg. II. Bd. 3. Heft 1879. 


‚ Rivista Europäa. Rivista internationale. Vol. XII. Firenze 


1879. 


, Atti del r. Istituto Veneto di science, leitere ed arti. Tomo 


I, ser. 5. Disp. VIUI—X T. IV. ser. 5. Disp. I—IX. Ve- 
nezia 1877--78. 

Atti della R. Academia del Lincei, anno 1877—X9. Serie 
terza. Memorie della elasse di seienze fisiche, matem. e na- 
turale. Vol. I. 1. 2. 

Bolletino del R. Comitato geolegico d’Italia. Vol. IX. Roma 
1878, 

Atti della societa Toscana di science naturali, ressidente in 
Pisa. Volıv. 1201879. 

Bolletino della soe. adriatica di seienze natur, in Trieste, 
Vol>uvVe ls 

Giornale della soeieta di lettura ete. di Genova. Anno Jll. 
fase. 1-6. 18%. 


115 


Systematische Uebersicht der Käfer, 
welche in Baiern und der nächsten Umgebung 
vorkommen. (Fortsetzung.) 


B. Cerophytini. 
449. Cerophytesmes Latreile, 
keras Horn, phyton Pflanze, Gewächs. 


i) eleiesoides Lafir. 2358. 


morio Sturm. — Nenfahrn, in Mehrzahl in einer morschen 
Pappel, Major von Zuro!d, Enkheim, an einer alten Weide in 
Mehrzahl, von Heyden; ein Weibchen bei Ortenberg, Dr. Zose. 


TC. Melasimi. 
450. Melasis Olivier. 


melas schwarz. 


1) berprestoides Linne. 2359. 
flabellicornis Fabr. — plumicornis Ziegler. — dentata Foure. 
— d var. elateroides Illig. — Zusmarshausen; München; Planegg, 


an geschälten Eichenstämmen; Eichstädt, vom 20. April bis 16. 
Mai an einer starken grünen Buche 16 Exemplare; Windsheim, 
Pfarrer Jäckel; Steigerwald s., auf Bucheustöcken,; Aschaffen- 
burg zuweilen h. in altem Holze, Fasanerie; Hessen s., an Eichen 
und Buchen, Decan Ser. 


451. Tharops Laporte. 
Tharops, ein mythologischer Name. 
Isorhipis Lacordaire. 
1) melasoides Castein. 2360. 
Lepaigei Lacord. (Isorhipis.) — Lesofskyi Sturm. — strepens 
Redtenb. -— Larve Nördling. Stett. Zeitg. 1848. p. 226. — Mün- 
chen s.; bei Grünwald an Eichenstrünken, am 21. Juni 1868 
zwischen Gauting und Petersbrunn von Anton Ar. ein Exemplar 
gefangen, zwischen Gauting und Petersbrunn, 21. 6. 65 ein Exem- 


plar, Ant. Är., Frankfurt, in Mehrzahl, von #eyden, Darmstadt, 
an Buchen, Hteissig. 


g* 


116 


D. Kucnemini. 
452. Hucnemis Ahrens. 


eu gut, schön. knemis Schenkel. 


1) vapwein« Ahrens. se 2361. 

atra Fourer. — carinata Billb, — defexicollis Ziegl. — ma- 
erotis Beck. — Larve Cussae. Ann. Fr. 1857. Bull. p. 74. t. 12. 
Ill. — Zusmarshausen; Augsburg; München; Freising n. h.; 


Weihenstephan in Weidenmoder, Juni; Fränkische Schweiz ; 
Aschaffenburg n. s.; Hessen, an manchen Orten h,; der Käfer 
lebt in Pappeln und Buchen, Decan Ser. 


453. Dromaeolaus Kiesenweller. 
dromaios, laufend. 


1) Barnabötec Villa. 2362. 
capueinus Villa. — Heydeni Bach. — rugulosus Dy. — eur- 
rax Heyden in litt. — Frankfurt, oft aus dürrem Buchenholz ge- 


zogen, von Heyden; Darmstadt, Fasanerie ein Stück, Stud. Weiss. 


454. Microrhagus Eschscholtz. 


mikros klein, rhagos gespalten. 


1) Zepicdeuss Rosenh. 2362. 
caucasicus Motsch. in litt. — 9 Manueli Fairm. — München 

s., an Eichenstrünken bei Grünwaid. 

2) Byymaerss Fubr. 2364. 
nitidus Costa, — München, bei der Bogenhauser Brücke auf 


Ligustrum vulgare, Juni, Dr. Är.; Regensburg s. s. 


455. Nemateodes Latreille. 
nematodes fadenförmig. 


1) füleessa Fabr. 2365. 
buprestoides Fabr. — Augsburg. 


456. Kylombees Latreille. 


xylon Holz, bioo leben. 


1) Alseö Fabr. 2366. 
Winkelhof an einem alten Birkenstamme ein lebendes ‘und 
drei verfaulte Exemplare 1840, Kress. 


In Baiern finden sich 16 Arten; 566 Arten sind bis jetzt be” 
schrieben. 


117 


Familie XXXU. ELATERIDAE. 
A. Agrypini. 
457. Adelocer« Latreille.' 
adelos dunkel, keras Horn. 


1) atomearia Fudr. 2367. 


carbonaria Schrank. — punctata Herbst. — Larve Perris Ann. 
Fr. 1854. p. 140. t. 5. f. 228. — Allgäu, Obergeom, Stark, Re- 
gensburg, Hahn (?).. 


2) Zepidopter« Gylienh. 2368. 
chrysoprasa Herbst. — Grafi Schmidt. — München. 

3) faseiela Linne. 2369. 
inaequalis De Geer. — taeniata Panz. — München, bei Ger- 


los in. einem faulenden Stamme, August, im Gasteiner Thale, 
August, unter der Rinde des Geländers an der Strasse zur Königs- 
alpe, August, am Wege zu den Niederalpen unter der Rinde eines 
Baumstammes zwischen dem Weg und Bach. April, Dr. Ar. 


4) vria oliv. 2370. 
quereina Linne. — quercea Herbst. — LarveBlisson Ann. Fr. 
1846. p. 65. t. 2.f. 2. — München; Erlangen, Pfarrer Jäckel; 


Aschaffenburg s. s., Schmerlenbacher Wald; Seligenstadt, Decan 
Ser.; Schwanheim, Senator von #eyden und Dr. M. Schmidt ; 
Soden, Senator von Zeyden; Ober-Lais in Mehrzahl; der Käler 
lebt in alten Eichen, Decan ser. 


458. Lacon Castelnau. 
lakon ein Lakonier. 
1) au dnneds Linne. 2371. 
nebulosus Razumowsky. — thoracicus Scopoli. — Larve Blanch. 
Regn. anim. 1845. t. 15. f. T—Ta. 

Ueberall h., Mai bis August, 

Die sechsbeinige, festbepanzerte, flache Larve ist schon an 
Kartoffeln, Salat, Ciehorien und Rosen schädlich aufgetreten. An 
Rosen soll sie die Knospenstengel dieht unter der Blumenknospe 
abgenagt haben, ich fand sie stets nur unter der Erde. Nach 
Heyer soll sie die Rosenknospen abgenagt haben, was ich be- 
zweifle. . 


118 


B. Elaterini. 


459. Anchastus Leconte. 
ancho würgen, erdrosseln. 
)) seulicormis Germ. 2372. 


nigellus Dy. — sanguinicollis var. Rossi. — Miinchen. 


460. Hlater Linne. 


elater;Treiber, elau nein treiben, schnellen. 
Ampedus German, 
ampedao in die Höhe springen. 


1) sermegesinmeess Linne. EN 


haemelyter Schrank. — rufipennis Steph. — semiruber Steph. 
— Larve Perris Ann. Fr, 1854. p. 148. t. 5. f. 247—253. — Zus- 
marshausen; Augsburg n. s.; München; Georgenschwaige unter 
Rinde von Stöcken, Juni, Geiselgasteig, Juli, Planeck in Stöcken, - 
Grünwald, Mai, Dr. Ar.;, Freising n. s. an Eichen; Moosburg, 
Notar von Sonn., Passau; Regensburg n. 5.5. Eichstädt Gern; 
Burghausen ;. Steingaden, in alten Eichenstöcken, Schrank; Dil- 
lingen; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; Windsheim, Pfarrer 
Jäckel, Steigerwald h. unter Baumrinden; Bamberg ; Würzburg; 
Aschaffenburg n. s.; Hessen n. s., Decan Ser.; Frankfurt von 
Heyden. 


2) Igpihropfereus Germ. 2374. 

sanguineus Steph. — sangnineus var. Fabr. — Augsburg; 
München, bei Lochhansen in einem Stock, März, Dr. Är.; Frei- 
sing; Moosburg, Notar von Sonn.;. Bamberg, Prolessor Hofmann; 
Aschaffenburg s.; Seligenstadt s, Decan Scr.; Frankfurt v. Hey- 
den; Darmstadt, Dr, Nebel. 


8) sungsuöinolentus Schrank. 230. 
ephippinm Fabr. — Oliv. — haemopterus Gmel. — sangui- 
neug var. Payk. — Zusmarshausen ; Augsburg; München, in der 


Weissach, in einem faulen Baumstamme, Mai. Dr. Ar., Freising 
n. h.; Weihenstephan, Juli; Moosburg, Notar von Sonn.;, Passau ; 
Regensburg s.; Bichstädt; Ingolstadt; Steingaden ; Gern, Schrank; 
Dillingen; Nürnberg; Erlangen; Windsheim, Plarrer Sächel ; 
Steigerwald n. h. unter Baumrinden; Bamberg, Professor Hof- 
mann; Aschaffenburg n. s.; Hessen n. h., Decan Scr.; Frankfurt 
von Heyden. 


4) Posmonae Steph. 2376. 


München, am Wege nach Harlaching, Juni, Thalkirchen, 
Mai, zwischen Maisach und dem Ammersee auf Blüthen, Jul, 
Königsalpe, Juni, Dr. Är.; Freising; Erlangen; Frankfurt n. s., 
aus Bucheuholz, von Zeyden. 


119 


5) praensstees Fabr. Ä 2377. 


adustus Besser in litt. — sanguineus- var. ß Payk. — Zus- 
marshausen ; Augsburg; München, in einem alten Stock auf dem. 
Leeberg in Tegernsee, Mai, Dr. Är.; Freising s.; Weihenstephan, 
von Bäumen geklopft, Mai, Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; 
Regensburg s.; Eichstädt; Nürnberg; Erlangen; Windsheim, 
Pfarrer Jächel ; Seligenstadt einzeln, Decan Scr.; Darmstadt, Dr. 
Nebel; Örtenberg, Dr. Bose. (Diese nordische und östliche (Po- 
len)- Art kommt in unserem Gebiete nicht vor, man hielt dafür 
den Pomonae Steph., von Heyden.) 


6) Pommerumr Gevffr. 2378. 


ferrugatus Lacord. — elongatulus Zetterst. — erocatus Steph. 
— Larve Heeger. Sitz. Wien. Ac. XIV. 1854. p. 33._.t. 3: — Frei- 
sing n. s., Isarufer, März; Pförrer Au unter Pappelrinde, April; 
Attachinger Au an Eichen, Juni; Moosburg, Notar von Sonn. ; 
Erlangen; Bamberg, Professor Hoffmann; Aschaffenburg s.; Se- 
ligenstadt s., Decan Scer.; Darmstadt, Dr. Nebel. 


7) erocalus Geufr. 2379. 


erubescens Eschsch. — Augsburg n. s., an Weiden, in den 
Rissen der Rinde, Wertachufer, März; München; Freising; Moos- 
burg, Notar von Sonn., Passau; Regensburg n. s.; Nürnberg; 
Erlangen; Steigerwald n. s., von Sträuchern geklopft; Aschaffen- 
burg s.; Hessen n. h., Decan Scr. 


8) elongatıulıus Fubr. 2380. 
gliseereus Panz. — glycereus Scheven in litt. — praeustus 
Steph. — München; Regensburg s. s.; Aschaffenburg s.; Hessen 


8.,;, Decan Ser. { 


I) Daltdeatlass Linne. 2381. 


Zusmarshausen ; Augsburg n. 3., die Larve fand ich in mor- 
schein Tannenholze; München: in allen Stücken auf dem Lee- 
berg in Tegernsee, Mai, Dr. Är., Freising, Moosburg, Notar von 
Sonn., Passau; Regensburg s.; Eichstädt; Nürnberg .n. s., Schmau- 
senbuck; Erlangen; Fichtelgebirg;, Windsheim, Pfarrer Jdckel; 
Bamberg, Protessor Zoffmann; Aschaffenburg; Hessen n.h., Decan 
Scer., in den Rädelheimer Weiden im Winter n. s., von Heyden. 


— var ustulatus Schh. — München. 
10) elegeazalrelass Schoenh. 2382. 
adustus Eschsch. — austriacus Cast. — elongatulus Herbst. 


— Augsburg; München; Freising n. s.; Weihenstephan, Juni 
und Juli in Weidenmoder nebst der Larve, der Käfer hält sich 
in Ritzen der Rinde der Bäume und auf Blättern auf, und wurde 
öfter durch Klopfen erhalten; Burghausen und Hohenschwangau, 
Schrank, Regensburg, ser, Rödelheim an einem alten Weiden- 
stamme ein Stück, Revisor Jännicke. 


120 


11) erythrogonus Müll. 2383. 


auritus Gyllenh. — Augsburg; München, zwischen Geschenen 
und Amsteg, August, Dr. Är.;, Spessart, Professor Dr. Dödner. 


12) zuficeps Muls. 2384. 


pallidus Redtenb, — Ober-Lais, ein Stück an einer alten 
Eiche, Decan Ser. 


13) Megerlei Lacord. 2385. 
bicolor Megerle in litt. — Erlangen ; Frankfurt, Oberlieute- 

nant von Heyden; Darmstadt, Oberstl. von Alingelhölfer. 

14) aetlhiops Luacord. 2386. 
brunnicornis Germ. — brunnitarsis Sturm. — München. — 

var. scrofa Germ. — morio Ziegl. in litt. — Allgäu, Obergeom' 


Stark, Königsalpe unter Rinde von Stöcken, Juni, Dr. Ar.; 
Aschaffenburg s., Professor Dr, Dödner; Seligenstadt Decan Scr. 


15) wigerrimeess Lacord. 2387. 


brunnicornis Germ. — obsidianus Germ. — Augsburg; Mün- 
chen ; Aschaffenburg s.; Ortenberg, Dr. Bose; Ober-Lais in Mehr- 
zahl, an einem faulenden Eichenstumpfe, Decan Scr. 


16) aöigrisaess Herbst. 2388. 


pilosulus Herbst. — rufitarsis Desvignes. — Larve Letzner 
Jahresb. schles. Ges. 1858. p. 138. — Augsburg, ein Stück, Pro- 
fessor Petry; Allgäu, Obergeom. Stark, München, in der Au, 
Mai, Dr, Ar.; Passau; Bamberg, Professor Hoffmann; Schwan- 
heim bei Frankfurt, von Twardowsky. 


Die Larven dieser Gattung leben in morschem Holz. 


461. Megapenthes Kiesenwelter. 
megapenthes sehr traurig. 


1) #ibiales Lac. 2389. 


eothurnatus Curtis. — subearinatus. Germ. — fuseicornis St. 
— Passau; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo//’,; Nürnberg; Erlangen; 
Bamberg, Professor Hofmann; Aschaffenburg s.; ‚Hessen s., 
Decan Ser. 


2) TZugens Redtenb. 23%. 
anthracinus Dy. -— aterrimus Curtis. — gagates Curtis, — 
— nigritus Ziegl. in litt. — München; Frankfurt, öfter aus Holz 


erzogen, Oberlieut. von Heyden. 


121 


462. Ischnodes Germar. 
ischnos eng. 
l) sumguinicollis Panz. 239L; 


fulvicollis Steph. — rufiecollis Donov. — Augsburg; Tegern- 
see, Hahn, Würzburg; Aschaffenburg s. s., einige Exemplare 
aus dem Schwabacher Walde; Frankfurt, zwei Stücke, Senator 
von Heyden; Darmstadt, ein Stück, Dr. Nebel; Ortenberg, Dr. 
Bose. 


463. Betarmon Kiesenwelter. 


betarmon Springer. 


1) Bishomaensdesises Fubr. 2392. 


quadrimaeulatus Fabr. — quadrimacula Herbst. — München; 
Aschaffenburg s., am Ufer der Aschaff bei Damm mehrfach ge- 
sammelt. 


2) picipennis Bach. 2393. 
Frankfurt, Senator von Heyden, Wimpfen einzeln, Decan Scr. 


464, Cryptohypmess Eschscholtz. 
kryptos verborgen, hypnos Schlaf. 


1) are ilimus Curtis. 2391. 
scotus Cand. — München. 

2) graeilis Muls. 2939. 
© morio Kiesenw. — München. 

3) ripardss Fubr. 23. 
politus Eabr. — aeneus Marsh. — littoreus Herbst. — Larre 


Perris Mem. Liege X. p. 236. t, 5. f. 9—19. — Allgäu, Obergeom. 
Stark, München, am Ufer des Albachs, April, Dr. Ar.; Freising 
unter Pappelrinde, Pförrer Au, April. 


4) quadriprsstelatses Fubr. 2391. 


agricola Zetterst, — quadrum Gyllenh. — Zusmarshausen ; 
Müncheu; Freising, im Isargenist, November , Passau ; Dinkels- 
bühl n. s., Pfarrer Wo/f, Nürnberg; Erlangen, Professor Dr. 
a nanen; Fränkische Schweiz; Aschbach etwas s. unter 
teinen. 


5) denuicornis Germ. 2598. 
elongatus Redtenb. -—- minuseulus Bach. — eonsobrinus Muls 


et G. — palustris Ziegl. in litt. — Allgäu, Oberg. Stark. 


122 


6) weslchellers Linne. 2399. 


exiguus Randoll. — 'Zusmarshausen; Augsburg n. s., im 
Frühjahre am Lechufer unter Laub; München ; Freising; Moos- 
burg, Notar von Sonn., Regensburg; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo/T; 
Nürnberg; Erlangen; Würzburg, Giste; Aschaffenburg .n..s.; 
Hessen n. s., Decan Scr.; Ems; Frankfurt an Flussufern, (kleine 
Art) von Heyden. | 


7) sabulicolae Thoms. 2400. 


In trockenen Sandgegenden von Frankfurt (grösserer Art), 
von Heyden; Babenhausen, Decan Ser. 


5) gusaedrrögaeldeatrss Casteln. 2401. 


tetragraphus Germ. — quadripustulatus Payk. — quadrino- 
tatus Ziegl. in litt. — Augsburg n. s.; Lechufer am Spickel, im 
Frühjahre unter Laub; Allgäu, Obergeom. S/iark; München ; 
Freising im Isargenist, April; Moosburg, Notar von Sonn.; Din- 
kelsbühl, Pfarrer Wo//f; Seligenstadt, Decan Scr.; Darmstadt, Dr. 
Nebel; Friedberg in der Wetterau, Hauptmann Fuhr;-Ortenberg 
am Ufer der Nidder in Mehrzahl, Dr. Bose. h 


9), dersmestaides Herbst. 2402. 


minimus Lacord. -— quadripustulatus var. Gyllenh. — Augs- 
burg h., Lechufer am Spickel im Frühjahre unter Laub; Allgäu, 
Obergeom. Stark, München, aus Isargenist von Bogenhausen, 
Mai, Wolfrathshausen am Ufer der Isar unter Steinen, August 
unterhalb Miesbach an der Schlierach, August, Dr. Är.; Freising, 
in Isargenist, April, Pförrer Au unter Pappelrinde, April, Moos- 
burg, Notar von Sonn.,;, Passau; Friedberg, Hauptmann Fuhr ; 
Ortenberg, Dr. Bose. 


10) Bersideoadss Germ. 2403. 
meridionalig Casteln. — exiguus Dy. — brunnipes Ullrich 
in litt. — Augsburg n. s., Lechufer am Spickel, im Frühjahre 


unter Laub; Allgäu, Obergeom. Stark; München, ans Isargenist 
vom Bogenhausen, Mai, im Ertlisgarten unter Steinen, April, Dr. 
Äir.; Freising; Moosburg, Notar von Sonn.; Darmstadt, Oberst- 
lieutenant Alingelhölfer. 


1) aneömeeslössennures Germ. 2404. 


Augsburg h., am Wertach- und Lechufer, Professor Kuhn; 
München, bei Harlaching gestreift, Juni, Bogenhausen, Juli, Dr. 
Kr.;, Passau; Regensburg g. ; Aschaffenburg n. s., im Eichelgarten 
am Gottelsberg, im Herbste gekötschert; Darmstadt, Dr. Nebel; 
Ortenberg, Dr. Bose; Bergstrasse, Decan Ser. 


465. Cardiophoreus Eschscholtz. 


kardia Herz, phero ich trage. 


1) Chor «eines Fahr. 2105. 
gramineus Scopoli, — ruficollis Schrank. — Augsburg n. h.; 


N 


123 


München; Freising ; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regens- 
burg; Eichstädt; Ingolstadt, Schrank ,; Nürnberg.n. s.; Erlangen; 
Rothenburg, Professor Dr. Langhans; Steigerwald n. s.; Fichtel- 
gebirg; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Aschaffenburg n. 3,; Hessen 
n: 8., Decan Ser. 


2) discicollis Herbst. 2106. 
volgensis Fischer. — Nürnberg. 
3) rufleoallis Linne. 2407. 


Augsburg; München; Freising ; Passau; Ingolstadt, Schrank; 
Eichstädt; Dinkelsbühl, h., im Frülijjahre, Pfarrer Wo//;, Nürn- 
berg s.; Erlangen ; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Obersteinach ein 
Exemplar von einer Föhre geklopft 1843; Bamberg, Vrofessor 
Hofmann; Frankfurter Wald, Senator von Heyden, Darmstadt, 
Oberstlieutenant Alöngelhöffer und Dr. Nebel, 


4) Bögestlaters 0lir. 2408. 
Aschaffenburg s. (?) 

5) vuefipes Fourcr. 2409. 
Augsburg, einmal, Professor Peiry; Allgäu, Obergeom. Stark; 

München: Freising s.; Hersbruck Hahn; Regensburg s.; Erlan- 

gen; Fichtelgebirg ; Bergstrasse und Kheinhessen, Decan sSer'; 

Bingen, Oberlieutenant von Heyden. 

6) aiyerrösmees Erichs. 2410. 


serricornis Ziegl. — Augsburg; Moosburg, Notar von Sonn. 
Passau ; Nürnberg, Erlangen; Seligenstadt und Bergstrasse, Decan 
Scr., Darmstadt, Dr. Nebel. 


7) anaedeansıgr2ss lllig. 2all. 
advena Fabr. -- malvarım Waltl. in litt. — Passau; Regens- 

burg. 

8) ebeminves Germ. 2412. 


Divkelsbühl, Pfarrer Wo//f;, Yrankfurter Forsthans ein Stück 
unter Rinde, Oberlieutenant von Heyden. 


9) alnreesmenadaraeas Erichs. 2413. 
Aschaffenburg s. 
10) smeescaulaes Erichs. 2414. 


München; Aschaffenburg n. s. 


11) wselloes Erichs. 2415. 
Equiseti var. Lacord. — München; Erlangen ; Bamberg, Prof. 


Hoffmann , Aschaffenburg s. ; Seligenstadt, Decan Ser.;, Frankfurt, 
OÖberlieutenant von Heyden: Darmstadt, Dr. Nebel, 


124 


12) eineresss Herbst. 2416: 


Weberi Waltl. — pilosus Payk. — cordiger Steph. in litt. — 
Augsburg ; München; Freising n. s.; Weihenstephan von; Bäumer 
geklopft, Mai, Juni; Moosburg, Notar von Sonn., Dinkelsbühl, 
Pfarrer Wo//f; Nürnberg n. s.; Erlangen , Bamberg, Professor 
Hoffmann ;, Aschafienburg n. s. 


13) Equisetö Herbst. 2417. 


pilosus Herbst. — filiforınis Rossi. — luridipes Lacord. — 
Larve Brauer Verh. zool. bot. Ver. Wien 1852. p. 33. 1857. p. 31. 
— Zusmarshausen ; Augsburg‘ München; Freising; Moosburg, 
Notar v. Sonn.; Passau; Regensburg; Erlangen; Seligenstadt, 
einige Stücke, Decan Ser. 


466. Melanotus Eschscholtz. 


melas schwarz, notos Rücken. 


Cratonycehus Lacordaire. 


l) wiger Fubr. 2418. 


ater Eschsch. — aterrimus Oliv. — punctolineatus Pelerin, — 
hottentota ‚Schneider in litt. — Augsburg n. 8., Lechfeld, Juni; 
Miinchen, bei der Georgenschwaige, Juni, bei Tegernsee, September, 
Dr. Är,; Ammerland, Juni; Freising n. s., Wiesenwald, Juni; 
Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regensburg n. s.; Eich- 
städt; Nürnberg n. s8.; Erlangen; Windsheim, Pfarrer Jäckel; 
Bamberg, Professor Hofmann; Aschaffenburg n. s.; Seligenstadt 
einzeln, Decan Scr.; Darmstadt, Dr. Nebel. ; 


2) Brunmipes Gern. 2119. 


subvestitus Brull. — © fascieulatus Keist. — Augsburg ; Bam- 
berg, Professor Hoffrnunn; Seligenstadt und Bergstrasse einzeln; 
Rheinhessen h., Decan Ser. 


3) enstanipes Payk. 2420. 
fulvipes Gyllenh. — inaequalis Lec. — longipennis Küst. — 
obseurus Oliv. — pieipes Schrank. — Zusmarshausen; Augsburg; 


Allgäu, Obergeom. Stark, München, bei, Thalkirchen, Juni, bei 
Geiselgasteig, Juni, bei Tegernsee in einem Stock, Oktober, Dr, 
Är.;, Freising n. s.; Pförrer Au unter Pappelrinde, April, Weihen- 
stephan geklopft, Juni; Moosburg, Notar von Sonn., Passau; 
Nürnberg; Erlangen ; Rothenburg, Professor Dr. Langyhans; Fich- 
telgebirg; Windsheim, Pfarrer Jdckel;, Steigerwald h.; Aschaffen- 
burg n. s.; Darmstadt, Oberstlieutenant Alöngelhöjffer, Vogels- 
berg, Dr. Bose. 


4) zufipes Herbst. 2421, 


. »fulvipes Herbst. — atripennis Eschsch. — brunnipes Lacord. 
— erythropus Gmmel. — rugosus Marsh. — Larve Perris Ann. Fr. 


125 


1854. p. 134. t. 5. L. 219—227. — Zusmarshausen ; Augsburg ; 
München; Freising; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Re- 
gensburg n. s.; Rothenburg, Professor Dr. Langhans; Aschaffen- 
burg h.; Hessen h., Decan Ser. 


5) erassicollis Erichs. 2422. 


tristis Küst. — Augsburg; Allgäu, Dr. Waitl; München; 
Moosburg, Notar von Sonn.;, Darmstadt, Advokat Heyer. 


467. Lesmonius Eschscholtz. 


leimonios auf Wiesen lebend. 
1) veolacens Müll. 2423, 


eoerulescens Dy. — München; Frankfurter Wald ein Stick, 
Senator von Heyden; Lissberg in einer faulen Eiche ein Stück, 
Dr. Bose. 


2) nigripes Gyllenh. DADA. 

pilosus Leske. — eylindrieus Rossi. — Augsburg; München, 
zwischen Harlaching und Grünwald durch Abklopfen, Juni, beim 
Lettinger auf Zeracleum Sphondylium, Juli, Dr. Är.; Freising, 
Wald bei Thalhausen, von Bäumen geklopft, Mai; Moosburg, 
Notar von Sonn.; Passau; Regensburg g.; Nürnberg ; Erlangen; 
Steigerwald n. s.: Bamberg, Professor Hofmann; Aschaffenburg 
8.; Hessen n. s., Decan Ser. 


5) eylindrieus Payk. 2425. 


aeruginosus Oliv. — obsoletus Marsh. — nigripes Steph. — 
Zusmarshausen, Augsburg s., Lechhausen, Mai; München, Maria 
Einsiedl, Mai, Bogenhausen, Juni, Harlaching dureh Schütieln 
der Bäume h., Juni, Georgenschweige, Juni, Tegernsee, Mai, Dr. 
Kr.; Freising; Moosburg, Notar von Sorn.; Passau; Regensburg 
n. 8.; Nürnberg ; Erlangen; Fichtelgebirg; Windsheim, Pfarrer 
Jückel;, Bamberg, Professor Hofmann, Aschaffenburg h.; Hesseu 
n. 8., Deean Ser. 


4) saadsaesdess Linne. 2426, 
aereus Bull. — angustus Herbst. — crenulatus Falderm. —., 
nigroaeneus Marsh. — d forticornis Bach. — d serratieornis 


Steph. — Augsburg; Allgäu, Obergeom. Stark; München, am 
Saume des Waldes oberhalb Harlaching durch Schütteln, Juni, 
Georgenschweige gestreift, Juni, Nymphenburg, Grünwald, Juni, 
Dr. Är,; Freising n. s., Weihenstephan von Bäumen gekloptft, 
Mai, Juni, Thalhauser Wald, Mai; Moosburg, Notar von Sonn.; 
Passau; Regensburg n. s.; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; 
Windsheim. Pfarrer Jäckel; Steigerwald n.s.; Aschaffenburg s.; 
enter n. h., Decan Scr.; Darmstadt, Dr. Nebel; Ortenberg 
r. Bose. 


5) garvulus Panz. 2427. 
mus Illig. — albipilosus Ullrich in litt. — lueidulus Dahl 


126 


in litt. — nigrieornis Ziegler in litt. — rufierus Latreille in litt. 
— villosulus Megerle in litt. — Augsburg; München ; Freising: 
Passau; Regensburg s.; Nürnberg; Aschaffenburg h.; Hessen 
n. &., Decan Scr. 


6) Irfhrodes Germ. 2428, 


Augsburg n. s.; Spickel, Juni; München, am Saume des 
Waldes auf der Anhöhe oberhalb Harlaching, durch Schütteln, 
Juni, Geiselgasteig, Juni, Ebenhausen, Juni, Dr. Är., Freising n. 
9., Wiesenwald, Juni, Weihenstephan von Bäumen geklopft und 
geschöpft, Mai bis Juli, Moosburg, Notar von Sonn., Regens- 
burg g.; Nürnberg; Erlangen; Steigerwald s.; Aschaffenburg 8.; 
Hessen n. s8., Decan Ser. 


A. Phhelietes Kiesenwetter. 


7) Brweieri Panz. 2499. 
aeneoniger De Geer. — minutus Payk. — nitidus Gmel. — 
Larve Giraud. Verh. zool. Ver. Wien I. p. 97, — Zusmarshau- 


sen; Augsburg.n. s., Strassberg, Mai; München, auf dem Leeberg 
in Tegernsee, Mai, Dr. Är.; Freising, Wald bei Wippenhausen, 
Mai; Passau; Regensburg s.,; Nürnberg; Erlangen ; Fichtelgebirg; 
Steigerwald h.; Bamberg, Professor Hofmann; Aschaffenburg 
9,, Hessen n. s., Decan Ser, 


468. Atrosss Eschscholiz. 
a nicht, thoos schnell. 
1) saufass De Geer. 2430. 


melanophthalmus Fourer. — testaceus Troehl. — Larve Per- 
ris Ann. Fr. 1854. p. 134. t.5. f. 5. f. 235—24#2. — München n. 
h., in trockenen Föhrenwäldern, bei Schleissheim, vom glatten 
Schnitt gefällter Bäume; Regensburg s. s.; Nürnberg s, an 
Kiefern, an der Vestner Thorbrücke, Pfarrer Jäckel, Erlangen. 


2) rhomebesss Nliv. »431. 


pubescens Steph. — Ziegleri Dy. — Larve Dufour. Ann. se. 
nat. 1840. XIV. p. 41. t. 3. B. £f£ 1-5. — München; Ober-Lais 
in einer faulen Buche eine Puppe, aus welcher sich der Käfer 
“entwickelte, Deecan sScr.; Darmstadt, Oberstlieutenant Alingel- 
höjfer. 


3) neigen Linne. ! 2132. 
aterrimus Fabr. — hirtus Herbst. — nigrinus Marslı, — 
3 alpinus Redtenb. — Zusmarshausen; Augsburg; München, 


bei Geiselgasteig, Juli, bei Schleissheim, Juli, im Sendlinger 
Walde, Juni, bei der Georgenseliweige, Juni, bei Tegernsee, Sep- 


127 


> 


tember, Dr. Ar.; Freising;  Attachinger Au, Juni;! Moosburg, 
Notar von Sonn., Passau; Regensburg g.; Nürnberg ; Erlangen; 
Fichtelgebirg, Steigerwald g.,; Bamberg, Professor Hoffmann; 
Aschaflenburg h.;, Hessen h., Decan Ser. — var. scrutator Herbst. 
— Augsburg; Erlangen ; Hessen: s., Decan Ser. 


4) ammuadökcefees lhosenh. 2133. 


ater Dy. — anthraeinus Muls. — foveolatus Hampe. — Er- 
langen, Professor Dr. Rosenhauer; Frankfurt, ein Stück aus 
Waldholz erzogen, Senator von Heyden; Ober-Lais, ein Stück an 
einer alten Eiche, Decan Ser. 


5) Revesmers haddalie Fahr. 2134. 
analis Herbst. — dimidiatus Drapier. — leueophaeus Lacord. 
obseurus Payk. — ruficaudis Gyllenh. — Zusmarshausen; Augs- 


burg; München,bei Harlaching s. h., Mai, Juni, von Bäumen 
geschüttelt, Pullach, Juni, Marsfeld, Mai, Georgenschweige, Juni, 
Starnberg Juni, Tegernsee, Mai, Dr. Xr ; Freising; Weihenstephan 
von Bäumen geklopit, Mai, Juni, Wiesenwald, Juni; Moosburg, 
Notar von Sonn.; Regensburg n. s.; Nürnberg; Erlangen; Fich- 
telgebirg; Windsheim, Pfarrer Jöckel; Steigerwald @.; Aschafien- 
burg h.; Hessen h., Decan Ser. 

Die Larven dieses Käfers beschädigten im Oktober 1860 die 
Rapspflanzen zu Hohenheim ( Nördlinger.) 


var. pomorum Westh. — München. 
6) wördshass Fadr. 2435. 
advena Scopoli. — lineatus Villers. — marginatus Oliv. — 


Zusmarshausen; Augsburg n. s.; Deuringen, Mai; München, am 
Saume des Waldes auf der Anhöhe oberhalb Harlaching durch 
Sehütteln, Juni. bei Ebenhausen, Juni, bei Schäftlarn, Juni, in 
der Kaiserklause bei Tegernsee, Mai, Dr. Ar.; Freising g.; Moos- 
burg, Notar von Sorn.s Regensburg g.; Eichstädt; Nürnberg; 
Erlangen; Fichtelgebirg; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Steigerwald 
h,; Würzburg; Aschaffenburg h. 


7) Tongieatlis oliv. 2436. 
suturalis Panz. — maärginatus Payk. — marginellus Herbst. 
— unicolor Marsh. — 9 lateralis Marsh. — 9 cerassicollis Lacord. 


— Zusmarshausen ; Augsburg; München, zwischen Bogenhausen 
und Föhring gestreift, Juni, Gasteie, Juli, Dr. Är.; Freising h.; 
Weihenstephan, Wiesenwald, Juli; Moosburg, Notar von Sonn., 
Regensburg g.; Nürnberg ; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Steiger- 
wald n. s.; Würzburg; Aschaffenburg h. — var. pallidus Westh. 
— München. 


5) aunaddasdısdass De Geer. 2437, 


undatus Gmel. et Linn. — trifaseiatus Herbst. — Larve De 
Geer. Ins. IV. p. 15%. t. 5. f. 23. München s., an Eichenzäunen 


128 


“ 


des Sauparkes von Grünwald, an dem Zaune vor der Griesalpe 
bei Kreuth, Juni, Dr. Är.; Allgäu, Obergeom. Stark: Aschaffen- 
burg s. s., Fasanerie. 


9), suhfuscus Müller. 2438. 
analis Fabr. — dilutus Illig. — linearis Payk. — tricolor 
Gmel. — Zusmarshausen; Augsburg; München, bei Harlaching 


durch Schütteln der Bäume, Juni, unterhalb der Georgenschweige, 
Juni, beij Schäftlarn, Juni, Dr. Xr.; Freising g, Wiesenwald, 
Juni; Moosburg, Notar v. Sonn., Regensburg g.; Nürnberg g.; 
Erlangen; Fichtelgebirg; Windsheim. Pfarrer Jäckel; Steigerwald 
h.; Würzburg; Aschaffenburg n. s.; Hessen s. h., Decan Ser. 


:10) Zedbes Bach. 2439. 


biformis Redtenb. — leucophaeus Kiesenw. — Allgäu, Ober- 
geom. Stark. 


11) melsnoderes Muls. 2440. 
Allgäu, Obergeometer Stark. 


469. Corymabites Latreille. 
korymbe Pinsel, Spitze, das Aeusserste. 
1) Beelinicarmis Linne. 2441. 


flabellicornis Voet. — Zusmarshausen; Augsburg n. 3.; 
München, am Saume des Waldes auf der Anhöhe oberhalb Har- 
laching durch Schütteln, Juni, Ebenhausen, Juni, Tegernse, Mai, 
Juni, Königsalpe, Juni, Dr. Är,; Freising; Moosburg, Notar von 
Sonn., Passau; Regensburg 3.; Gern., Schrank; Nürnberg; Er- 
langen ; Fiehteigebirg, Professor Zoffmarn; Windsheim, Pfarrer 
Jäckel; Steigerwald g. auf Blumen; Aschaffenburg s.; Schönthal, 
Hessen besonders in Gebirgsgegenden n. s. Decan Ser. 


2) Hlewgers Sazesen. 2442, 


9 ceroatieus Germ. — München. 


(Fortsetzung folgt.) 


Verantwortlicher Redakteur Der. Herrich-Schäfler. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Druck der F, Neubau er'schen Buchdruckerei (F. Hnber.) 


CGorrespondenz - blatt 


des 
zoologisch-mineralogischen Vereines 
in 


Regensburg. 


Nr. 9—10. 33. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Dr. Otto Roger: Liste der 
bis jetzt bekannten fossilen Säugethiere. (Forts.) — Literatur. — 
Gelehrte Gesellschaften 


Vereins-Angelegenheiten. 
Einläufe zur Bibliothek. 


96. Anual report of the board of regents of the Smithsonian 
institution, showing the operations, expenditures and con- 
dition of the institution for the year 1877. Washington. 

97. Report of the commissioner of agriculture for the year 1877. 
Washington. 

98. U. S. geological and geographical survey of Colorado and 
adjacent territory 1876. By F. v. Hayden. Washington 
1878. 

99. Proceedings of the american philosophical society, held at 
Philadelphia Vol. XVII. 

100. Annals of the lyceum of natural history of New-York, 
Vol. XI. 9—12. 

101. Annals of the New-York academy of sciences (late lyceum 
of nat. hist.) Vol. I. 1—4. 

102. Proceedings of the academy of natural sciences of P hila- 
delphia 1878. T. I—Ill. 

103. Bulletin of the museum of comparative zoologie at Harvard 
College, Cambridge, Mass. Vol. V. Nr. 8—14. 

1879. N) 


104. 


105. 


106. 


107. 


108. 


109. 


110. 


111, 


112. 


113. 


114. 


115. 


130- 


Sitzungsberichte der Naturforscher-Gesellschaft bei der Uni- 
versität Dorpat V. Band. 1. Heft 1878. 
Archiv für die Naturkunde Liv-, Ehst- und Kurlands. VI. 
B. 3. Lief. 1879. 
Verhandlungen des naturforschenden Vereines in Brünn. 
XVl. 1877. | 
Atlas de la description physique de la republique Argentine, 
contenant des vues pittoresques et des figures d’histoire na- 
turelle comp. par le Dr.H. Burmeister. I.re livraison, Le- 
pidopt. Buenos Aires. 
Bulletin de la soeiete Vaudoise des sciences naturelles, Vol. 
XVI. Nr. 81. Lausanne 1879. 
Th. Lefevre. Deseripiion de l’ovule des environs de Bru- 
xelles. — Deseription de 2 solens nouveaux. (Geschenk des 
Hrn. Verfassers.) 
Annales de la societ& entomologique de Belgique. T. XXI. 
Bruxelles 1878. 
Memoirs de la societe nationale des sciences naturelles de 
Cherbourg. T. XXI. 
Nouveaux memoires de la soc. imp. des natur. de Moscou 
PIRTIV. bl. avee, 2.'pl. 
Bulletin de la societe, imper. des naturalistes de Moscou. 
1878. 3, 4. 1879. 1. 
Dr. L. W. Gümbel: Geognostische Mittheilungen aus den 
Alpen V. 
Ueber das Eruptionsmaterial des Schlammvulkans von Pa- 
terma. 
Von der Gesellschaft der Wissenschaften in Finnland zu 
Helsingfors: 
a) Observations meteorologiques Ann. 1875, 76. 
b) Bidrag till känedom af Finnlands natur och Folk. Heft 
27—31. 
c) Oefoersigt af finska vetenskaps-societetens Foerhandlingar. 
XIX. XX. 1876—78. 
d) Carl von Linne som läkare och hans betydelse for den 
medieinska vetenskapen in Sverige af Otto Hjelt. 


131 


Liste 


der bis jetzt bekannten fossilen Säugethiere, 
zusammengestellt 
von Dr. med. Otto Roger, 


pract. Arzt in Schwandorf. 


B. Progressive Familien. 


a. Indeciduat (wenigstens grösstentheils) geblieben. 


/ 


5. Familie: Unyulata, Hufthiere. 
a. Ung. pentadactyla (Proboseidea, Rüsselträger.) 


Dinotherium giganteum, Kaup. Miocän und Pliocän von Europa. 

Cuvier, Rech. 3. 1. oss. foss. Paris 1821. T. II. pg: 165, Pl. 
U., IL, IV., V., VII. (Tapir gigantesque.) 

Kaup, Isis 1829. 

Kaup, Desecript. d’ossem. foss. ete. Darmstadt 1832 nebst 
Supplement. 

Kaup, Description d’un crane colossal de Dinoth. giganteum. 
Paris 1837. 

H.v. Meyer, Nova Acta Acad. Leopold. Carol. Natur. Cur- 
' XVI. 2. pg. 507, Tafel 36, Fig. 16 u. 17. 

H. v. Meyer, Die fossilen Knochen und Zähne von Georgens- 
gınünd, 1834. pg. 42. 

Eichwald, Nov. Act. Acad. ete. Vol. XVII. 1835. 

Reuss, Die marinen Tertiärschichten Böhmens (Sitzungsbe- 
richte der k.k. Akad. d. Wissensch. Wien 1859. Vol. XXXIX.) 

Owen, Paläontology. Edinburg, 1860. pg. 352. fig. 110. 

Gaudry, Animaux fossiles et Geologie del’Attique. Paris 
1862. Pl. XXV. ' 

Gaudry, Animaux fossiles du Mont Leberon, Paris 1873 
PI:OE fie, u % 

Gaudry, Les enchainements du monde animal. Paris, 1878, 
pg. 187—191, fig. 247-250. 

Die Naturforscher haben aus den europäischen Funden 
mehrere Arten aufgestellt, die sich aber blos in den Grössen- 
massen von einander unterscheiden, somit also doch viel- 

9% 


132 


leicht blos eine einzige Species bilden; es erscheinen da- 
her als synonym: D. Cuvieri, Kaup; D. secundarium, 
Kaup; D. medium, Kaup; D. intermedium, Blainville; 
D. mazimum; D. bavaricum, H. v. Meyer; D, proavum, 
Eichwald; D. Köningü, Kaup; D. Zaevius, Jourdan; (D. 
uralense, Eichwald, war auf einen Mastodonzahn ge- 

‚ gründet.) 

Aus Asien sind beschrieben: 

Dinoth. Indicum, Fale. et Cautl. Pliocän der Insel Perim. 
Falconer, Paläontological Memoirs. Vol. I., pg. 396. 

Dinoth. Pentapomiae, Fale. Pliocän von Attok. - 

Lydekker, Molar teeth and other remains cf Mammalia: 

Memoirs of the Geologieal Survey of India, 1876. pg. 54. 
Pl. IX, fig. 1—5. 

Mastodon giganteum, Cuvier. Rech. s. 1.'oss. foss. 1821. T. 
1. pag. 205—248, Pl. I-V. Uebrige Literatur enorm reich- 
haltig. 

Syn.: Mast. americanum; Mast. ohioticum ; Elephas maero- 
cephalus; Harpagmotherium Canadense; Mast. maximum ; 
Tetracaulodon mastodontoideum; Tetr. brevirostre; M. Cu- 
vieri; M. Jeffersonii; Tetr. Collinsii; T. Godmani; Masto- 
therium; Missurium ; M. tapiroides; Leviathan Missourii; 
Tetr. Osagii; T. Kochii; T. Haysii; T. Bucklandii ; Missou- 
rium Theristocaulodon; M. rugatum; Elephas Rupertianus; 
Trilophodon ohioticus ete. 

Anmkg. Calderon führt in seinem Verzeichniss der fossilen 
Säugetbiere Spaniens (Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. XXXIL. 
1877 pg. 129) diese Art auch für Spanien auf, was offenbar auf 
einem Irrthum beruht und wohl eine Verwechslung mit der fol- 
genden Art sein dürfte, 

Mast. Turicensis, Sehinz. Miocän von Süd- und Mitteleuropa 
Schinz, Paläologica, 1832. 
Kaup, Beiträge zur näheren Kenutniss der fossilen Säuge- 

thiere, 3. Heft. 1857. 

H. v. Meyer, Studien über Mastodon. Paläont. XVII. 

Gaudry, Les animaux foss. del’Attique. 1862, Pl. XXIV. 

Gaudry, Les enchainements ete, 1878. pg. 174, fig. 230. 

Syn.: Mast. tapiroides, Lartet; Mast. Borsonii, Hays.; Mast. 
insignis, Jourd.; M, Buffonis, Pomel; M. vellavus, Aymard; 
vielleicht auch; affinis und dissimilis, Jourdan. 


133 


Mast. virgatidens, H. v. Meyer. Miocän von Fulda. 
H. v. Meyer, Studien über das Genus Mastodon. Paläont. 
XVII. Tab. XIV. 
Mast. Pentelici, Gaudry et Lartet. Miocän von Pikermi in 
Griechenland. 
Gaudry, Les animaux foss. del’Attique, 1862. Pl, XXL. 
und XXIII. 
Gaudry, Les enchainements ete. 1878. pg. 180 und 184, 
fig. 211 und 244. 
Syn.: Mast. atticus, Wagner. 


’ Mast. angustidens, Cuvier. Ober-Miocän von England, Spanien, 
Frankreich, Deutschland, Schweiz und Steyermark. 

Cuvier. Rech. s. ]. oss. foss. 1821. T. I. pg. 250—268. Pl. 
I-IV. (Mastodonte & dents 6troites). 

H, v. Meyer, Die fossilen Zähne und Knochen von Geor- 
gensgmünd. Frankfurt, 1834. pg. 33—41. T. I und II, fig. 
657,8. 

Owen, A history of British fossil Mammals and Birds. Lon- 
don, 1846. pg. 271. 

Kaup, Beiträge zur näheren Kenntniss der urweltlichen 
Säugethiere. Darmstadt, 1857. 3. Heft. 

H. v. Meyer, Studien über das Genus Mastodon: Paläonto- 
graphica, Vol. XVII. 1867—70. 

Vacek, Ueber Reste von Mastodon aus tertiären Ablager- 
ungen Oesterreichs. Verhdlgn, der k. k. geol. Reichsan- 
stalt 1877. Nr. 3. 

Gaudry, Les enchainements ete. pg. 171. fig. 226, 227, 228, 
239, 242. 

Syn.: Mast. tapiroides, Cuvier; M. Simorrensis, Lartet; M. 
Cuvieri, Pomel. 


Mast. pyrenaicus, Lartet. Miocän von Frankreich. 
Gaudry, Les enchainements etc. 1878. pg. 174. fig. 229. 


Mast. obscurus, Leidy. Miocän (?) von Nord-Amerika. 
Leidy, The extinet Mammal Fauna of Dakota and Nebras- 
ka, 1869. Pl. XXVII. fig. 13. 
Leidy, Contributions to the extinct vertebrate fauna of the 
western territories. Washington, 1873. Pl. XXI u. XXI. 


Mast. Humboldti, Cuvier. Pliocän von Mexico und sSüd- 
Amerika. 


134 


Cuvier, Rech. s. I. oss. foss. 1821. T. I. Pl. IL, fig. 5. (M. 
Antium). 

H. v. Meyer, Studien etc. Pal. XVII. Tab. VI. 

Burmeister, Actas de la Sociedad Pal. de Buenos Ayres. 
1866. Tab. X. 

Mast. Pandionis, Fale. et Cautley. Pliocän von Indien. 

Mast. latidens, Clift. Pliocän von Ava (Birmanien.) 

Mast. arvernensis, Croiz et Job. Miocän und PJliocän von 
England, Frankreich, Italien, Schweiz, Süddeutschland und 
Oesterreich. 

Croizet et Jobert, Rech. s. l. oss, foss. du Dep. de Puy 
de Döme. Paris 1828. 

Kaup, Beiträge zur näheren Kenntniss ete. 3. Heft 1857, 

Fraas, Die Fauna von Steinheim: Jahreshefte des Vereins 
für vaterl. Naturkunde. — Würtemberg. 26. Jahrg. 1870. 
Taf,;; Vi,.0e. ii. 

Fraas, Vor der Sündfluth, 1866. pg. 377 (Abbildung des in 
Turin aufgestellten ganzen Skeletes, irrthümlich als Mast. 
angustidens bezeichnet.) 

Syn.: Mast. brevirostris, Gervais. 


Mast. Gaujai, Lartet. 1 
Mast. longirostris, Kaup. Ober-Miocän von Mittel- und Süd- 
Europa. 


Owen, Paläontology. Edinburgh, 1860. pg. 353, fig. 115. 
Mast. mirificus, Leidy. Pliocän von Niobrara (Nord-Amerika.) 

Leidy, The extinet Mammalian Fauna of Dakota und Ne- 

braska. Philadelphia, 1869. Pl. XXV. 

Mast. productus, Cope. Pliocän von Neu-Mexico. 

Cope, Proceed, Philadelph. Acad. 1874. pg. 221. 

Cope, Wheelers Report, 1875. 
Mast. Antium, Cuv. Pliocän von Süd-Amerika. 

Cuvier, Rech. s. 1. oss. foss. 1821. T. I. Pl. U, fig. 1 u. 12. 

Sy.n.: Mast. australis, Owen. 

Tambla Mastodo. 

Mast. Perimensis, Fale. et Cuat]. Pliocän von Süd-Indien. 
Mast. Sivalensis, Fale. et Cautl. Plioeän der Sivalikhügel. 

Gaudry, Les Enchainements ete. 1878. pg. 185. fig. 245. 
Mast. latidens, Clift. Pliocän von Ava in Indien. 

Gaudry, Les Enchainements ete. 1878. pg. 175. pg. 231. 
Mast. elephantoides, Clift. Pliocän des Iravaddiufers, 


135 


Clift, Geol. Trans. 2. ser. Vol. II. 1828 pg. 369. 
Gaudry, Les Enchainements ete. 1878. pg. 176. fig. 232 
u, 233. 
Syn.: Elephas Cliftii, Fale. et Cautl. 
Elephas bombifrons, Yale. et Cautl, Pliocän der Sivalikhügel. 
Faleoner et Cautley, Fauna Sivalensis. 
El. Ganesa, F. et C., Pliocän der Sivalikhügel. 
Falconer et Cautley,l.c., 
Gaudry, Les Enchainements ete. 1878. fig. 231 u. 243. 
El. insignis, F. et C. Ober-Miocän und Pliocän von Indien. 
Falcorer et Cautley,l.c. 
Gaudry, Les Enchainements etc. 1878. fig. 235. 
Fulconeri, Busk. Pliocän von Malta. 
Leith Adams), Quart. Journ. Geol. Soc. Vol. 33. 1877. pg. 
187. ? 
El. Melitensis, Faleoner. Pliocän von Malta. 
Falconer, Paläont. Memoirs. Vol. IL. Pl. Xil. 
Dawkins, Höhlenkunde, 1876. pg.,,300. fig. 128, 
Leith Adams, ].c. 
El. mnaidriensis (?). Malta. 
Leith Adams,]. c. 
El. meridionalis, Nesti. Plioeän und Post-Pliocän von Eng- 
land, Frankreich und Italien. 
Lyell, Das Alter des Menschengeschlechtes, 1867. pg. 9%. 
fig. 20. - 
Gaudry, Les Enchainements ete. 1878. pg. 178. fig. 237. 
El. hysudricus, Fale. et Cautl. Plioeän der Sivalikhügel. 
Faleoner et Cautley, Fauna Sivalensis. 
El. planifrons, F. et C., Pliocän der Sivalikhügel. 
Faleoner et Cautley,.c. 
Gaudry, Les Enchainements ete. 1378. pg. 176 und 185. fig. 
238 und 246. 
El. antiguus, Fale. Pliocän von England, Frankreich, Schweiz, 
Italien und Asien, 
Heer, Urwelt der Schweiz, 1865. pg. 498, fig. 350. 
Lyell, Das Alter des Menschengeschlechtes, 1867. pg. 9%. 
fig. 19. 
Localvarietäten dieser Art sind: 
El. priseus, Goldfuss. Pliocän von England und Italien. 
El. Namadicus, Fale. et. Cautl, 


El 


* 


El. 


136 


El. Armeniacus, Fale. Beide im Pliocän von Indien. 
(Siehe die Bemerkung von Duncan in Quart. Journ. Geol. 
Soc. Vol. 33. 1877. pg. 133.) | 

Ferner: El. intermedius, Jourdan. Post-Plioeän des Rhone- 
thales. (Lortet et Chantre, Etudes pal&ontologiques 
dans le bassin du Rhone. Archives du Museum d’histoire 
naturelle de Lyon. T. I. 1876. Titelbild.) 


primigenius, Blumenbach. Das Mammuth. Post-Pliocän 
von Europa, Asien und der Eschscholtz-Bay in Nord- 
Amerika. Literatur äusserst umfangreich. 


Cuvier, Rech. s. l. oss. foss. 1821. T. I. Pl. I-X, 

Bär, Neue Auffindung eines. vollständigen Mammuths. Bull. 
de la Societe des Sciences de St. Petersbourg 1866. Mit 
der nach Lartets Arbeit (Compt. rend. del’Acad. d. Sc. de 
Paris, T. LI., 1865) reproducirten prähistorischen Zeich- 
nung eines Mammuth. Copirt ist dieselbe: 

Bär u. Hellwald, Der vorgeschichtliche Mensch, pg. 133, 
be. 91. 


Dawkins, Höhlenkunde, 1876. pg. 275. fig. 120. 

Copirte Abbildungen des in St. Petersburg befindlichen gan- 
zen Mammuth-Skeletes geben: 

Burmeister, Geschichte der Schöpfung, 1856. pg. 471. 

Vogt, Lehrbuch der Geologie und Petrefactenkunde, 1875. 
II. Band. pg. 673. fig. 1522. 

Zittel, Aus der Urzeit. 1875. pg. 528. fig. 174.. 
Einzelne Backzähne ausserdem; 

Heer, Urwelt der Schweiz, 1365. pg. 498. fig. 351. 

Lyell, Das Alter des Menschengeschlechtes, 1867. pg. 89. 
fig. 18. 


. Columbi, Fale. Post-Plioeän von Nord-Amerika. 


Falconer, Pal. Memoirs. 


Leidy, Extinet Mammalian Fauna of Dakota and Nebraska 
1869. 


Syn.: El. americanus. 
El. Jacksoni. 
El. imperator. 
El. Texanus, 


137 


B. Ungulata perissodactyla. 
aa. Perissodactyla amblypoda. 
1. Dinoceratidae. 


Dinoceras mirubile, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming in 
Nord-Amerika. 

Marsh, Prineipal Characters of the Dinocerata. American 
Journal of Sciences and Arts. Vol. XI. Febr. 1876. Pl. 
I—VI (sowie frühere Jahrgänge dieses Journales.) 

Zittel, Aus der Urzeit,. München, 1875. fig. 157 bei pg. 452, 

Gaudry, Les Enchainements ete. pag. 74. fig, 86. 

Syn.: Uintatherium mirabile bei Cope. 

Din. laticeps, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 

Marsh; tie. Pi V. 

Din. lacustre, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 

Syn.: Uintatherium ]. bei Cope. 

Uintatherium robustum, Leidy. Bridger Eocän von Wyoming. 

Leidy , Contribntions to the extinet vertebrate Fauna of the 
Western territories, Washington, 1873. pag. 9%. Pl. XXV. 
bis XXVIII. 

Syn: Uintamastix atrox, Leidy. (Proc. Acad. Nat. Se. 1872. 169.) 

Tinoceras robustus, Marsh. (Am. Journ, Se. 1872 und 
1873). 
Lozolophodon cornutus, Cope. Eocän von Wyoming (Bridger) 
und New-Mexico. 

Cope, On the Extinet vertebrata of the Eocen of Wyo- 
ming. Sixth Annual Report of the United States Geologi- 
cal Survey, by Hayden. Washington, 1873. Pl. I—-IV. 

Zittel, Aus der Urzeit. fig. 158 bei pag. 452. 

Syn.: Tinoceras grandis, Marslı. 

Eobasileus pressicornis, Cope. Bridger Eocän von Wyoming. 

Cope,l.c. 

Syn.: Eobasileus furcatus, Cope. 

Loxolophodon bifureatum, Cope. 
kEob. galeatus, Cope. Ebendaher. 


2. Brontotheridae. 


Brontotherium ingens, Marsh. Miocän der Rocky-Mountains in 
Nord-Amerika. 


138 


Marsh, Prineipal Characters of the Brontotheridae. Am. 
Journ. of Se. and Arts. Vol. XI. April 1876. Pl. I-VIL 
- Gaudry, Les Enchainements ete. pg. 75. fig. 87. 
Syn.: Symborodon trigonoceras, Cope. 
Miobasileus trig., Cope. 
Bront. gigas, Marsh. Miocän der Rocky-Mountains. 
Marsh,l.c PIV. 
Diconodon montanus, Marsh. Ebendaher. 
Marsh, ]. ce. 
Syn: Anisacodon montanus. 
Megacerops coloradensis, Leidy. Unter-Mioeän von Wyoming 
in Nord-Amerika. 
Leidy, Contrib. to the extinet vertebrate Fauna ete. pag. 
239. Pl. I, I u. XXVII. fie. 3. 
Syn.: Megacerotops, Cope. 
Titanotherium Proutü, Leidy. Miocän von Dakota und Nebraska 
in Nord-Amerika, 
Leidy, The extinet mammalian Fauna of Dakota and Ne- 
braska. Philadelphia 1869, pag. 206. Pl: XXIV. 
Syn.: Paläotherium giganteum, Leidy. 
Rhinoceros americanus, Leidy. 
Eotherium. 
Leidyotherium. 
Menodus, Pomel. 
Brachydiastemutotherium transsylvanicum, Boeckh et Maty. 
Unter Eocän von Andräshäza in Ungarn. 
Boeckh, Band IV der Mittheilungen aus den Jahrbüchern 
der K. ungar. geol. Anst. Mit 2Tafeln (In ungar, Sprache). 
Chalicotherium antiguum, Kaup. Miocän von Eppelsheim in 
Hessen, Steinheim in Würtemberg, Sansan in Frankreich u. den 
hohen Rhonen in der Schweiz sowie von Pikermi in Griechenland. 
Kaup; Description d’ossements fossiles de Mammiföres au 
Musee de Darmstadt. 2. Heft. 1833. Taf. VIl. fig. 6 u. 7 
und Heft 4. 1859 Taf. I fig. 6 u. 7. 
Fraas, Die Fauna von Steinheim Jahreshefte des Vereines 
für vaterländische Naturkunde in Würtemberg. 26. Jahrg. 
1870. Taf. VIII. fig. 8, 10—18. 
Syn.: Anisodon magnum et minus, Lartet. 
° : Anoplotherium grande, Lartet. 
Colodus pachygnathus Wagner. 


139 


Chal. Goldfusst, Kaup. Miocän von Eppelsheim. 

Kaup,l. e. 2. Heft. Taf. VII. fig. 3 und 5. 5. Heft Taf. I 

fig. 1—5. 
Chal. Wetzleri, H. v. Meyer. Mioeän von Eggingen in Bayern. 
Chal. modicum, Gaudry. Phosphorite von Querey in Frankreich. 
Gaudry, Les Enchainements etc. pg. 164. fig. 220. 
Nestoritherium Sivalense, Falc. et Cautl. Miocän der Sivalik- 
hügel in Indien. 

Kaup, Beiträge zur näheren Kenntniss der urweltlichen 
Säugethiere. 4. Heft. Darmstadt, 1859. Taf. II fig. 1 u. 2. 

Syn.: Anoplotherium sivalense, Falc. 

Nest. posterogenium, Fale. et Cautl. Ebendaher. 

Anmkg. Dass Titanotherinm von Leidy zu den Artiodae- 
tylen gestellt wurde, sowie dass Chalicotherium nahe Be- 
ziehungen zu Anoplotherium hat und von den bewährtesten 
Autoren zu dieser Gattung gestellt wird, war mir natür- 
lieh nieht unbekannt. Anderseits war aber doch die nahe 
Verwandtschaft zu Brontotherium nielıt zu übersehen, 
ebenso die Beziehungen letzterer Gattung zu den ihr geo- 
logisch vorausgehenden Dinoceraten. Ich habe mich da- 
rum für obige, provisorische Anordnung entschieden. Viel- 
leicht wird später einmal auch noch das (inadaptiv redu- 
eirte) Anoplotherium aus der Reihe der ächten Artiodacty- 
len entfernt werden müssen, wenn nur erst seine verwandt- 
schaftlichen Beziehungen nach rückwärts besser gekannt 
sind. 


3. Coryphodontidae. 


Coryphodon eocänus, Owen. Unter-Eocän von England und 
Frankreich. 

Owen, A history of British fossil Mammals and Birds. Lon- 
don 1846. pag. 299, fig. 103—107. 

Hebert, Recherches sur la faune des premiers sediments 
tertiaires parisiens. Annales des sciences naturelles. 4. 
Serie. T. VI. 1856. pag. 87—136, 

Hebert, sur les pachydermes du genre Coryphodon. Comp- 
tes rendus de l’Acad. des Seiences. Paris 1857. 

Maack, Paläontologische Untersuchungen über noch unbe- 
kannte Lophiodonfossilien. 18. Jahresbericht des Naturhisto- 
rischen Vereines in Augsburg. 1865. pg. 7. 


140 


Cor. Oweni, Hebert. Eocän von Frankreich. 
Cor. hamalum, Marsh. Unter-Eocän von Wyoming, Utah und 
New-Mexico. 

Marsh, On some characters ofthe Genus Coryphodon. Amer. 
Journ. of Sciences and Arts. Vol. XI. März 1876. Mit 2 
Holzschnitten. 

Cor. radians, Cope. Unter-Eoeän von Wyoming und New- 
Mexico. i 

Cope, On the extinet vertebrata of the Eoren of Wyoming. 
6. Report of the United States Geologieal Survey of the 
Territories, by Hayden. Washington, 1873. _ 

Cope, Eocene Vertebrata, Geological Exeursions and Sur- 
vey west of the 100tb Meridian. 1875, pg. 29. 

Syn.: Bathımodon radians, Cope. 

Cor. semicincius, Cope. Eocän von Wyoming. 

Cope, l. e. (Bathmodon s.) 

Cor. lalipes, Cope, Eocän von Wyoming. 

Cope, ]. ec. (Bathmodon |.) 

Cor. molestum, Cope. Unter-Eocän von Wyoming und New- 
Mexico. 

Cope, Report on Vertebrata of New-Mexico. Annual Report 
of Chief of Engineers 1874. pg. 597. 

Cope, in Wheelers Report. Waslington, 1875. (Bathmo- 
don m.) 

Cor. lomas, Cope. Unter-Eocän von New-Mexico. 

Cope, Rep. Vert. New-Mexico. pag. 597. (Bathmodon |.) 
Cor. simus, Cope. Unter-Eocän von New-Mexico. 

Cope, Rep. Vert. New-Mexico. pag. 596. (Batlımodon s.) 
Cor. elephantopus, Cope. Unter-Eocän von New-Mexico. 

Cope, The vertebrate paleontology of the Santa Fe marls. 
Annual Report by Wheeler. Washington 1875. Pl. V. 

Cope, Eocene Vertebrata, Geolog. Exec. and Survey west of 
the 100th Meridian. 1875. pag. 29, (Batlımodon e.) 

Cor. latidens, Cope. Unter-Eocän von New-Mexico. 

Cope,l|.c. pag. 29. (Bathmodon |.) 

Cor. cuspidatus, Cope. Unter-Eöcän von New-Mexico. 

Cope, ]. ce. pag. 30. 

Metalophodon armatum, Cope. Unter-Eocän von Wyoming. 

Cope, On the extinet vertebrate of Wyoming. Washing- 
ton 1873. ; 


141 


PB. Perissodactyla sensu strietiori. 
4. Tapiridae, 
Lophiodon isselense, Cuv. Eocän von Frankreich und Süd- 
deutschland. 
Cuvier, Rech. s. 1. oss. foss. 1821. T. II, Pl. II. 1II. X. 
Gervais, Zool. et Paleont. frang. Pl. XVII fig. 2—4. 
Schaffhäutl, Jahrbuch für Mineral. und Geol. von Bronn 
und Leonhard. Heft I. Jahrgang 1865. pag. 26. Taf. I fig 5. 
Maack, Paläontologische Untersuchungen über noch unbe- 
kannte Lophiodonfossilien. 18. Jahresbericht des Naturhisto- 
rischen Vereins in Augsburg, 1865. pg. 24. 
Gaudry, Les Enchainements etc. pg. 64. fig. 72. 
Syn.: Lophiodon commune, Blainv. 
Tapirotherium isselense Gerv. 
Loph. parisiense, Gervais. Eocän des Pariser Beckens und 
des Schweizer Jura. 
Blainville, Osteographie. Loph. Pl. 11. 
Gervais, Zool. et Pal. fr. Pl. XVII. fig. 3—10, 
Maack, 1, c. pg. 25. 
Vogt, Lehrbuch der Geologie und Petrefactenkunde. 1873. 
II. Band. pg. 661. fig. 1504. 
Rütimeyer, Eocäne Säugethiere aus dem Gebiet des Schwei- 
zerischen Jura. 1862. Tab. III fig. 27—35. 
Loph. tapiroides, Cuv. Eocän von Frankreich und der Schweiz. 
Cuvier, Rech. s. l. oss. foss. T. IH. Pl. VI. fig. 4 und Pl. 
VIE fig. 1..3..5. 
Pietet, Materiaux pour la Pal&eontologie Suisse, Animaux 
vertebres du terrain siderolitique du Canton de Vaud. 
Genf 1855-57. Pl. XVII. und XIX. 
Rütimeyer, Eocäne Säugethiere etc. 1862. Tab. II. 
Maack, ]l. e. pag. 27. 
Loph. buchsovillanum, Blainv. Eocän von Buschweiler im 
Elsass und des Schweizer Jura. 
Cuvier, Rech. s. l. oss. foss. T. I. Pl. VI. VI X. 
Rütimeyer, Eocäne Säugeth. ete. Tab. III. fig. 37—39. 
Maack, ]l. e. pg. 33. 
Loph. Gresslyi, H. v. Meyer. Eocän des Schweizer Jura. 
Loph. minus, Blainv. Eocän von Frankreich. 
Cuvier, Rech. s. l. oss. foss. T. II. Pl. X. fig. 15 u. 17° 
Maack, 1. c. pg. 36. 


142 


Loph. rhinocerodes, Rütim. Eocän des Schweizer Jura und 
des Hahnenkammes in Bayern. 
Rütimeyer, Eoc. Säug. Tab. I und T. IV. fig. 42 u. 43. 
Maack, |. e. pg. 45—71 mit 13 Tafe)n. 
Loph. medium, Cuv. Eocän von Fränkreich und des Schweizer 
Jura. 
Rütimeyer, Eoc. Säug. Tab. II. fig. 36. 
Loph. Cartieri, Rütim. Eocän des Schweizer Jura. 
Rütimeyer, Eoe. Säug. Tab. III. fig. 40. 41. 
Maak,]. c. pg. 37. 
Loph. occitanım, Cuv. Eocän von Frankreich. 
Gervais, Zool. et Pal. fr. Tab. XVII. fig. 7. 
Loph. minimum, Blainv. Eocän von Frankreich, England und 
der Schweiz. 
Cuvier, Rech. s. ]. oss. foss. T. II. Pl. X. fig. 20—22. 
Owen, A history of British fossil Mammals and Birds. Lon- 
don, 1846. fig. 108. 
Maack,]. ce. pg. 40. 
Syn.: Pachynolophus minimus, Blainv. 
Loph. occidentale, Leidy. Miocän der Mauvaises Terres und 
von Oregon in Nord-Amerika. 
Leidy, The extinet Mammalian Fauna of Dakota and Ne- 
braska. Philadelphia, 1869. Pag. 239. Pl. XXI. fig. 28—30. 
Syn.: Loph. oregonensis, Leidy. 
Pachynolophus cesserassicus, Gerv. Eocän von Frankreich. 
Gervais, Zool. et Pal. fr. Pl. XVII. fig. 8. 
Maack, I. ce. pg. 39. 
Pach. Duvalii, Gerv. Eocän von Frankreich. 
Gervais, Zool. et Pal. fr. Pl. XVIl. fig. 1 u. 2. 
Maack, |. ce. pg. 41. 
Syn.: Lophiodon mastolophus, Pomel. 
Loph. leptognathus, Gervais. 
Pach. parvulus, Gerv.! Eocän von Argenton und des Pariser 
Beckens. (Sehr unsichere Art.) 
Maack, ]. ce. pg. 42. 
Pach. Prevosti, Gerv. Eocän des Schweizer Jura. 
Gervais, Zool. et Pal. fr. Pl. XXXV. fig. 15 und 16. 
Pach. Isselanus, Cuv. Eocän von Frankreich, des Elsasses und 
des Schweizer Jura. 
Cuvier, Rech. s.]. 0ss. foss. T. II (Lophiodon d’Argenton p. p.) 


143 


Rütimeyer, Eoc, Säugeth. Tab. IV. fig. 52—57. 
Gaudry, Les Enchainements etc. pg. 67 u. 69. fig. 77. u.79. 
Syn.: Propaläotherium Isselanum. 

Pach. Aryentonicus, Gerv. Eocän von Argenton in Frankreich. 

Syn.: Propaläotherium Arg., Gerv. 

Pach. parvulus, Rütim.! Eocän des;Schweizer Jura. 

Rütimeyer, Eoe. Säugeth. Pl, IV. fig. 51. 

Syn.: Propaläotherium parv, Rütim. 

Puch. siderolithicus, Gaudry. Eocän des Schweizer Jura. 

Gandry, Les Enchainements etc. pg. 127 u. 161. fig. 158 
und 214. 

Lophiotherium cervulus, Gaudry. Phosphorite von Querey und 
Bohnerz des Schweizer Jura. 

Rütimeyer, Eoc. Säug. Tab. IV fig. 50. 

Gaudry, Les Enchainements etc. pg. 68. fig. 77. 

Syn.: Pachynolophus cervulus, 

Lophioth. Laharpi, Piect. et Humb. Eocän des Schweizer Jura, 

Pietet et Humbert, Paleonrt. Suisse. Supplem. 1869. Pl. 
XXIII. fig. 6. 

Soll übrigens nach Forsyth Majors Ansicht ein Lemuride 
sein (wie überhaupt sich bei genauerer Revision noch gar 
manche vereinzelte, bisher kleinen Pachydermen zuge- 
schriebene Ueberreste als Lemuriden — resp. Pachylernuri- 
denreste herausstellen werden.) 

Lophioth. elegars, Rütim. FEocän des Schweizer Jura. 

Riütimeyer, Eoc. Säug. Tab. IV.-fig. 49. 

Orotherium Uintanum, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 

Marsh, Preliminary Description of new tertiary mammals. 
Amer. Journ. Se. u. Arts. Vol. IV. 1872. pg. 26. 

Oroth. Ballardi, Marsh. Ebendaher. 
Orioth. sylvaticum, Leidy. Ebendaher. 
Leidy, Contributions to the extinct vertebrate Fauna of the 
western territories. Washington, 1873. Pl. IV. fig. 33. 
Oroth. vasacciense, Cope. 
Cope, l. c. Wash. 1873. 
Syn.: Lophiodon v., Cope. 
Notharetus v., Cope. 
Oligotomus cinclus, Cope. 

Cope,l.e. 

Tapirulus hyracinus, Gerv. Eocän von Apt iu Frankreich. 


o 


141 


“ Gervais, Zool. et Pal fr. Pl. XXXIV. fig. 3. 

Anchilophus radegunensis, Gerv. Eocän von Frankreich. 
Gaudry, Les Enchainements ete. pg. 69. fig. 80. 

Anchil. Desmarestü, Gerv. Eocän von Frankreich. 

Gerv., Zool. et Pal. fr. Pl. XXXV. fig. 18. 

Anch. Dumasiü, Gerv. Eocäu v. Frankreich. 
Gerv., Zool. et Pal. fr. Pl. XI. 

Syn.: Anchitherium D., Gerv. 

Anch. Gaudini, Piet. et Humb. Eocän des Canton Waadt. 

Pietet et Humbert. Paleont. Suisse. Supplem. 1869. Pl. 
XXIII. fig. 7—13. 

Anch. siderolithicus, Rütim. Eocän des Schweizer Jura. 
Rütimeyer, Eoc. Säug. pg. 28. Tab. IV, fig. 59. 

Syn.: Anchitherium sid., Rütim. 

Anch. valdensis. Piet. et Humb. Eocän des Canton Waadt. 
Pietetet Humb,, l. ec. Suppl. Pl. XXXIlL fig. 7—13. 
Kovalevsky, Versuch einer natürl. Classification der Huf- 

thiere. Paläontogr. XXIII. 1873. 
Syn.: Plagiolophus vald. Pict. et Humb. 


Listriodon splendens, v. Meyer. Miocän von Frankreich, Süd- 
deutschland und Oesterreich. 

H. v. Meyer, Jahrbuch für Min. und Geol. von Leonhard 
und Bronn. 1846. pg. 464 und 1850 pg. 203. 

Gervais, Zool. et Pal. Fr. Pl. XX. fig. 1—4. 

Fraas, die Fauna von Steinheim (Ohne ae 

Syn.: Sus tapirotherium, Blainv. 

Tapirus Lartetii, Gervais. 
Listriodon Lartetii, Gervais. 
Lisir. pentapomiae, Falc. Miocän von Indien. 

L'ydekker, Memoirs of the Geological Survey of India. 
Ser. X. 2. Molar teeth and other remains ete. Calcutta, 
1876. Pl. VII fig. 8 u. 9. 

Syn.: Tapirus pent., Falc. 


Hyrachyus agrarius, Leidy. Bridger Eocän von Wyoming in 
Nord- Amerika. 
Leidy, Contributions to the extinet vertebrate Fauna of 


145 


the western territories. Washington, 1973. Pag. 60. Pl. 
II, 11. 12. IV, 9—18. XX, 25 und 26. 


Cope. On the extinct vertebrate of the Eocen of Wyoming, 
6. Annual Report of the United States Geological Survey, 
by Hayden. Washington 1873. 


Gaudry, Les Enchainements ete. pg. 65. fig. 73. 
Syn.: Hyrach. agrestis, Leidy. 
Lophiodon Bairdianus, Marsh. 
Hyr. ezimius, Leidy. Bridger Eocän von Wyoming. 


'Leidy, Contributions ete. Pag. 66. Pl. IV., 19. 20. XIX. 
5. XXVI], 9. 10. 


Cope, On the extinct vert. of Wyoming ete. 

Hyr. modestus, Leidy. Bridger Eocän von Wyoming. 
Leidy, Contributions ete. Pag. 67. Pl.Il. fig. 13. 
Syn.: Lophiodon modestus, Leidy. 

Hyr. nanus, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 


Leidy, Contributions ete. Pag. 67. Pl. II, 14., VI, 42. XXVl. 
IE XXVI 28. 22 


Cope, On the extinct vert. of Wyoming. 


Syn.: Lophiodon nanus, Marsh. 
Helaletes nanus, Marsh. 


Hyr. princeps, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 
Cope, On the extinct vertebrate of Wyoming. 


Marsh, Preliminary description of new tertiary mammals. 
Amer. Journ. Sc. and Arts. Vol. IV. 1872. pg. 5. 


Hyr. implicatus, Cope, Bridger Eocän von Wyoming. 
Cope, On the extinet vertebrate of Wyoming. 


Marsh, Preliminary deseription of new tertiary mammals. 
Amer. Journ. Se. and-Arts. Vol. IV. 1872. pg. 27. 


Syn.: Helaletes boops, Marsh. 
Hyr. singularis, C o pe. Eocän von New-Mexico in Nord-Amerika. 
Cope, Eocene Vertebrate, Geol. Exeurs. and Survey west 
of the 100th Meridian, 1875. pg. 19. . 


Cope, Wheelers Report. Washington, 1875. pg: 9. 
10 


116 


Hyr. priscus, Gaudry. Phosphorite von Querey in Frankreich. 
Gaudry, Les Enchainements ete. pg. 65. fig. 74. 
Meniscotherium Chamense, Cope. Eocän von New-Mexico. 


Cope, Report on Vertebrate of New-Mexico. Annual Re- 
port of the Chief of Engineers, 1874. pg. 596. 


Cope, Wheelers Report. Washington, 1875. pg. 93. 


Tapirus Poirrieri, Pomel. Mittel Miocän von Frankreich. 

Tap. suevicus, Fraas. Miocän von Steinheim in Würtemberg. 
Fraas, Die Fauna von Steinheim. Taf. V. fig. 9. 

Tap. priscus, Kaup. Miocän von Hessen. 


Kaup, Description d’ossements fossiles de Maminiferes au 
Musee de Darmstadt. 2. Heft. 1833. Pl. VI. 


Gaudry, Les Enchainements ete. pg. 63. fig. 71. 


Tap. antiquus, Kaup. Miocän von Hessen. 
Kaup, Description ete. 


Tap. Arvernensis, Croiz. et Job. Pliocän der Auvergne, von 
Montpellier und des Bourbonnais. 


Croizet et Jobert, Recherches sur les ossements fossiles 
du Departement de Puy de Döme. Paris, 1828. Pl. II. fig. 3. 

Gervajis, Zool. et Pal. fr. 

Syn.’ Tapirus minor, Serres, 


Tap. Haysit, Holmes. Post Plioeän von Nord-Amerika. 


Holmes, Post Pliocän Fauna of South Carolina. 1860. pg. 
106. Pl. XVII. fig. 4. 5. 7—10. 


Tap. americanus [fossilis. Post Pliocän von Nord- und Süd- 
Amerika. 
Lund, Blik paa Brasiliens Dyreveerden. Kopenhagen, 1841. 


Leidy, The extinet Mammalian Fauna of Dakota and Ne- 
braska. 1869. pg. 391. 


Syn..: Tapirus mastodontoides Harlan. 
T. giganteus, Aut. amer. 


T. suinus, Lund, 


147 


Anmkg. Auch in Indien wurden fossile Tapirreste gefun- 
den, und auf einen Theil derselben die Gattung Anthelothe- 
rium gegründet, 


5. Hyracotheridae. 


Pliolophus vulpiceps, Owen. Eocän von England. 
Owen, Quarterly Journal of the Geological Society. Vol. 
XIV. 
Owen, Paleontology. Edinburg, 1860. pg. 325. fig. 44—%. 
Hyracoterium leporinum, Owen. FEocän von England. 


Owen, A history of British fossil Mammals and Birds. Lon- 
don, 1846, pg. 419. fig. 165—167. 
Hyr. cuniculus, Owen. Eocän von England. 
Owen, A history ete. fig. 170 und 171. 
Hyr. sider olithicum, Pietet. Eoeän des Schweizer Jura. 
Pictet, Materiaux pour la pal&ontologie Suisse. Memmoire 
sur les Animaux Vertebres dans le terrain sid@rolitique 
du Canton de Vaud. Genf. 1855—57. Pl. IV. fig. 1—4. Supp!. 
1869. Pl. XXV. fig. 1-4, 
Hyr. sp. Pietet. Eocän des Schweizer Jura. 
Pietet, ]l. c. Suppl. Pl. XXV. fig. 5 u, 6. 
Helohyus plicodon, Marsh. Bridger Eocän von Wyoming. 
Marsh, Preliminary description of new tertiary mammals. 
Amer. Journ. Sc. and Arts. Vol. IV. 1872. pg. 10. 


(Fortsetzung folgt.) 


10% 


As 


Literatur. 


Mineralogische Tafeln. Anleitung zur Bestim- 
mung der Mineralien von F. Leypold, k. w. Re- 
gierungsrath a. D. Stuttgart. Verlag von Julius 
Maier. 1878. 


Obige Tafeln haben den Zweck, bei Bestimmung der Minera- 
lien als Beihilfe zu gelten. Dieselben sind in 7 Tafeln zunächst 
nach ihrem specifischen Gewichte und in diesen nach ihrer Lös- 
lichkeit in Wasser und Säuren, beziehungsweise ihrer Unlöslieh- 
keit geordnet; dann ist bei jedem Minerale noch die Härte, die 
chemische Zusammensetzung, das Verhalten vor dem Löthrohr, 
die Farbe, der Glanz, die Durchsichtigkeit, Strich, Bruch, sowie 
Magnetismus, Electrieität und Phosphorescenz angegeben. 

Wenn nun ein Mineral bestimmt werden soll, so ermittelt 
man nach der im Buche angegebenen Methode zuerst das speci- 
fische Gewicht und dann, wenn jenes nicht schon im Wasser 
löslich war, ob es in Salzsäure, wenn nicht, ob es in Schwefel- 
säure oder in Salpeter- oder Salz-Salpetersäure löslich ist. Hiemit 
ist Tafel und Unterabtheilung in dieser gefunden. 

Hierauf schreitet man zur Prüfung mit dem Löthrohr, unter- 
sucht dann die Härte des Minerals. seine Farbe, Glanz, Durch- 
sichtigkeit u. s. f. und vergleicht das Resultat mit den Angaben 
der betreffenden Tafel. Die Zahl der in Frage kommenden Minera- 
lien wird meistens schon nach den ersten Untersuchungen eine 
geringe werden und es unterliegt dann die definitive, genaue Be- 
stimmung keiner Schwierigkeit mehr. 

Wir müssen den Fleiss, mit welchem die Tafeln zusammen- 
gestellt sind, besonders anerkennen und die grosse Übersichtlich- 
keit in denselben hervorheben. Und so können wir die vorlie- 
gende Schrift, die — ohne eine Recensenten-Phrase gebrauchen 
zu wollen — einem wirklichen Bedürfnisse abgeholfen hat, jedem 
Freunde der Mineralogie dringend empfehlen; er füllt mit deren 
Anschaffung sicherlich eine Lücke in seiner Bibliothek aus. — 

W. 


119 


Die Geologie der Gegenwart. — Dargestellt 
und beleuchtet von Bernhard von Cotta. 
Fünfte umgearbeitete Auflage. Leipzig. Verlag von 
Weber. 1878. 


Wir haben die fünfte Auflage eines nicht nur für den Geo- 
logen von Fach höchst werthvollen, sondern auch den Laien in 
hohem Grade anziehenden Werkes vor uns, — genügt ja schon der 
Name des Verfassers allein zum vollen Anspruch auf Beachtung 
von Seite aller Freunde der Wissenschaft. 

Wie namentlich die dritte und vierte Auflage, so ist auch 
die gegenwärtige eine in allen Theilen und Abschnitten vielfach 
vermehrte und den Fortschritten auf dem weiten Gebiete der 
Geologie in vollster Weise Reehnung tragende. 

Das durch grosse Übersichtlichkeit und klare Darstellung 
sich auszeichnende Werk ist ausser einer trefilichen, hauptsächlich 
die Geschichte der Geologie behandelnden Einleitung in 15 Kapi- 
tel oder Abschnitte abgetheilt. — 

Kapitel I behandelt den pefrographischen Theil und macht 
uns mit der Eintheilung der Gesteine in zwei Hauptgruppen, 
Erstarrungsgesteine und Sedimentär-Gesteine, welchen dann als 
dritte Gruppe die der metamorphischen Gesteine sich beigesellt, 
dann mit der Zusammensetzung derselben, ihrer Textnr und 
Struktur, endlich mit ihrer wahrscheinlichen Entstehungsweise 
bekannt. 

Kapitel II handelt von den sedömentären Formationen und 
beginnt nach allgemeinen Bemerkungen über das Wesen dieser 
Formationen mit deren Eintheilung; zur besseren Erklärung wird 
uns als Beispiel die Reihenfolge der Formationen von drei grös- 
seren bekannten Gebieten in einer recht anschaulichen, vergleichen- 
den Tabelle vor Augen geführt, hieran reicht sich eine Über- 
sicht der Entwicklung des organischen Lebens auf der Erde und 
eine kurze Besprechung der Verbreitung der Species nach Raum 
und Zeit (dabei geschieht auch der Ergebnisse Erwähnung, welche 
durch die in neuerer Zeit, namentlich im Atlant. Ocean, angestellten 
Tiefseeuntersuchungen gewonnen wurden, als deren wichtigstes die 
Thatsache gelten dürfte, dass das Meer bisin viel grössere Tiefen 
hinab als man bisher glaubte, ja selbst bis zu 20000 und 24000 
Fuss von lebenden Wesen bewohnt ist, welche, je mit der Tiefe 
mehr und mehr, gewissen längst ausgestorbenen Geschlechtern 


150 


sich nähern). Schliesslich spricht der Verfasser über die Abgrenz- 
ung, das gegenseitige Ineinandergreifen der Formationen, dann 
in sehr ausführlicher Weise über die Lücken, welche noch zwischen 
einzelnen derselben bestehen und wendet sich hierauf gegen die 
früher so vielfach verbreitete, jetzt jedoch wohl nur mehr spora- 
disch vorkommende Ansicht des Vorhandenseins abgeschlossener, 
geologischer Perioden, der sogenannten Schöpfungsperioden. 


Von den sedimentären Ablageruugen ‚kommen wir im IH. 
Kapitel zum Vu/kanismus und den erupliven Formationen. 


Verfasser gibt zuerst eine kurze Schilderung der vulkani- 
schen Thätigkeit auf der Erde, ihrer Wirkungen und Ursachen, 
wobei er sich zu der Ansicht neigt, dass der ganze Vulkanismus, 
sohin alle vulkanischen Eruptionen und Erdbeben, mit Fluctua- 
tionen des heissflüssigen Erdinnern in Beziehung stehen, welche, 
wie die Fluthwellen des Meeres, durch die Gravitationswirkungen 
von Mond und Sonne veranlasst werden. 


Hierauf wendet sich der Verfasser zu den eruptiven Forma- 
tionen und bespricht, nachdem er eine kurze, durch Abbildung 
versinnlichte Definition derselben gegeben hat, die” Verschieden- 
heit ihrer Lagerungsverhältnisse von jenen der Sedimentärforma- 
tionen, die Schwierigkeit, dieselben ihrer Entstehungszeit gemäss 
in die Sedimentärformätion einzuordneu, die Thatsache, dass alle 
Eruptivgesteine von heissflüssiger oder auch heisswässerigflüssiger 
Entstehung sind, also auch der Granit aus einem heisstlüssigen 
Zustande erhoben wurde, und dann die Frage, welchen Einfluss 
und welche Wirkung das Emporsteigen der Eruptivmassen auf 
die von ihnen durchbrochenen Gesteine habe. 


Die namentlich früher herrschende Ansicht, dass die ursprüng- 
lichen Lagerungsverhältnisse der von den Eruptivmassen durch- 
brochenen Gesteine meistentheils und erheblich gestört worden 
seien, dass fast alle Verwerfungen und Biegungen, überhaupt 
fast alle Dislocationen der Schichten, fast alle Veränderungen 
der gewöhnlichen Beschaffenheit der Sedimentärgesteine, ja selbst 
fast alle Gebirgserhebungen Beweise gewaltsamer mechanischer 
oder chemischer Einwirkungen der eruptiven Gesteine sind, ist 
falsch. 

Es finden sich wohl die älteren Schichten in der Nähe der 
Eruptivgesteine gestört; aber einerseits lassen sich diese Störungen 
nur selten in einen bestimmten Zusammenhang mit jenen bringen, 


151 


. andererseits kommen ja viele solche Störungen auch an Orten 
vor, wo eruptive Gesteine gar nicht vorhanden sind. 


Weiters sind Verglasungen und Verschlackungen neben tief- 
plutonischen Gesteinen überhaupt nicht denkbar, nicht blos in 
Anbetracht des Druckes, sondern auch, weil sehr langsame Ab- 
kühlung nie solehe Produkte hinterlässt, selbst wenn Schmelzung 
vorhanden war ; es scheint sohin für weit greifende chemische 
Aenderung in der Regel die Wirkungszeit bis zur Erstarrung zu 
kurz gewesen zu sein. 

Auch die meisten Gebirgserhebungen lassen sich nicht mit 
dem Empordringen eruptiver ‘Gesteine in Verbindung bringen; 
denn manche sehr bedeutende Gebirge, wie der Jura, haben gar 
keine Eruptivgesteine; andere enthalten zwar solche, aber darunter 
keine, deren Entstehungszeit nachweisbar mit der Erhebungszeit 
zusammenfällt, wie der Harz, der Thüringerwald, der Schwarz- 
wald. 

Das IV. Kapitel bringt die geologischen Verhältnisse der 
Alpen als belehrendes Beispiel; die Wahl des Beispieles ist sehr 
treffend, die Darstellung der geologischen Verhältnisse streng 
wissenschaftlich, jedoch leider zu wenig ausführlich und zu eur- 
sorisch und entspricht sohin dem oben angegebenen Zwecke nicht 
im erforderlichen Grade, umsomehr als der Verfasser, wie er im 
Vorworte zu seiner 1. Auflage selbst sagt, auch den blossen 
Freund der Wissenschaft gerne zu seinen Lesern zählt; auch die 
Beigabe einer Skizze oder eines Kärtchens wäre hier sehr er- 
wünscht. 

Das V. Kapitel handelt von den besonderen Zagerstälten, 
nämlich den Äohlen-, Steinsals- und Erzablagerungen, deren 
Vorkommen und Entstehung. 


Die Kohlen gehören entschieden zu den sedimentären Ge- 
steinen, nur ist ihr Ursprung insofern von diesen verschieden 
als er zum Theil auch aus der Atmosphäre abzuleiten ist. Alle 
Kohlenlager bestehen aus Pflanzen-Anhäufungen irgend einer 
früberen localen Vegetation, sei es, dass sie an Ort und Stelle, in 
Sümpfen oder Torfmooren gewachsen oder durch Wasserström- 
ungen zusammengeschwemmt oder in Form von Fucoideen am 
Meeresboden abgelagert worden sind; auch durch animalische 
Reste sind wahrscheinlich Kohlen in kleineren Quantitäten ent- 
standen, Torf ist nichts, als eine werdende unvollendete Stein- 


152 


kohle; aus Torf sind Braunkohlen geworden, aus diesen bildeten 
sich im Laufe der Zeit Schwarzkohlen, dann zuletzt Graphit. 

Kohlenablagerungen kommen in allen geologischen Perioden 
vor, was in einer recht anschaulichen Tabelle uns vor Augen 
geführt wird. 

Nächst den Kohlenlagern haben auch einige Kohlenwasser- 
stoffverbindungen, wie Erdöl,  Erdpech, Erdwachs, eine grosse 
Bedeutung gewonnen. 

Von grossem Interesse ist, was Verfasser über das Entstehen 
und Vorkommen des Erdöls sagt; dasselbe gehört keiner be- 
stimmten Formation oder irgend einem Gesteine ausschlisslich an; 
denn wo es sich findet, da scheint sein Ursprung gewöhnlich in 
anderen Schichten zu liegen, als in denjenigen, aus welchen es 
hervortritt,; der ganze Vorgang seiner Entstehung aus organischen, 
meist wohl vegetabilischen Resten lässt sich einem grossartigeu 
Destillationsprocesse vergleichen, bei weichem untere Schichten 
die Retorte, obere die Vorlage vertreten, die Erdwärme aber die 
Rolle des Ofens übernimmt. 

Es eniweichen zunächst gasförmige Kohlenwasserstoffver- 
bindungen; diese werden in oberen kälteren Regionen zu Oel 
(Naphta) dann durch Oxydation zu Pech oder unter besonderen 
Umständen durch ‚Verlust eines Theiles Wasserstoff zu Erdpech. 

Auch die Steinsalzablagerungen, welche ihren Ursprung der 
Mehrzahl nach entschieden aus dem Meere und folglich auch 
aus der Auflösung älterer Salzablagerungen ableiten, gehören 
wie die Kohlen, nicht einer einzelnen bestimmten Periode, sondern 
mehreren an;eine tabellarische Zusammenstellung veranschaulicht 
auch deren Vorkommen und Auftreten nach Perioden. 

Besonders eingehend und ausführlich werden die Erzlager- 
stätten, ihre Eintheilung nach Form und Zusammensetzung, ihre 
Bildung, ihr Vorkommen, die geologische und geographische 
Verbreitung und ihr geologisches Alter besprochen. 

Die Erzlagerstätten sind als chemische Niederschläge aus 
wässerigen Solutionen anzusehen und zwar erfolgt der Nieder- 
schlag der meisten derselben : 

a) an der Erdoberfläche z. B. durch Quellenabsätze; 

b) in Wasserbeeken — die Erzlager, diein derselben Periode 
mit den sie einschliessenden Schichten abgelagert wurden, 

c) in Spalten — Erz-oder Mineralgänge oder Ausfüllungen 
solcher Spalten ; 


153 


d) in unregelmässigen Hohlräumen — Erzstöcke oder un- 
regelmässig gestaltete Lagerstätten, die zwar weder Gänge noch 
Lager sind, aber doch einen bestimmt umgrenzten Raum aus- 
füllen, 

e) innerhalb eines durchdringbaren Gesteines — Erzimpräg- 
nationen ohne scharfe Grenzen. 

Eine sehr anschauliche Skizze erläutert diese Eintheilung. 

Weit schwieriger alsdie Eintheilung der Erzlagerstätten nach 
ihrer Form ist diejenige nach ihrer Zusammensetzung, da die 
Zahl und Art der als Bestandtheile auftretenden Mineralien ur- 
endlich gross und mannigfaltig ist und fast in jedem einzelnen 
Falle variirt. 

Trotzdem lassen sich bestimmte natürliche Gruppen von 
solchen. Lagerstätten feststelleu, wie durch mehrere sehr be- 
lehrende Beispiele ausführlich gezeigt und erläutert wird. 

Wir bedauern nur, dass der beschränkte Raum es nicht ge- 
stattet, noch näher auf den trefflichen Inhalt dieses V. Abscehnittes 
einzugehen; wir können nur noch erwähnen, dass derselbe um 
so höheres Interesse hat, als der Herr Verfasser seine eigenen 
Erfahrungen, gegründet auf mehrjähriges Studium der Erzlager- 
stätten in den Alpen, den Karpathen, dem Altai und den klei- 
neren Gebirgen Deutschlands in demselben niedergelegt hat und 
uns vor Augen führt. 

Das VI. Kapitel ist dem Znfwicklungsgeselze der Erde 
gewidmet; eine spannende Abhandlung, in welcher der geistreiche 
und wissenschaftlich so hervorragende Verfasser das schwierige 
Problem der Entwickluug unseres Planeten zu lösen sucht. Der- 
selbe wählt als Ausgangspunkt dieser Entwicklung deu gas- 
förmigen Zustand und nimmt sieben Stadien an, die wir des 
hohen Interesses halber, welches dieser Gegenstand für die ganze 
gebildete und denkende Weit hat, kurz betrachten wollen. 

Erstes Stadium — Gaszustand. Alle Stoffe waren gas- 
förmig; chemische Einwirkungen derselben auf einander waren 
noch nieht möglich; die Dichtigkeit der Materie war nur eine 
geringe. 

Zweites Stadium — zum Theil flüssiger Zustand, 
Dureliı Wärmeabnahme trat eine Aenderung des Aggregatzustandes 
eines Theiles der Stoffe ein ; chemische Verbindungen konnten ein- 
gegangen werden. Aber nicht alle Stoffe zugleich, nur einzelne 
verbanden sich, nur nach und nach konnte ein anderer Zustand, 


154 


der flüssige, angebahnt werden. Mit der Abkühlung wirkte auch 
die Schwere; da aber alle Körper im flüssigen Zustande schwerer 
sind, als im gasförmigen, so ist es natürlich, dass die zuerst flüssig 
gewordenen sich nm das Centrum, den Schwerpunkt, anhäuften 
und ein flüssiger Kern sich bildete, während die gasförmig ge- 
bliebenen diesen Kern umhüllten; durch fortschreitende Ab- 
kühlung musste aber der flüssige Kern grösser, die gasförmige 
Dunsthülle kleiner werden. 

Drittes Stadium — Erstarrungskruste. In Folge 
dieser fortwährenden Wärmeabnahme musste der flüssige Kern 
endlich eine Temperatur erreichen, welche dessen Erstarrung von 
der Oberfläche aus bedingte. Wie sich Wasser auf einer Eisdecke 
bildet, sagt v. Cotta, so entstand nur bei weit höherer Tem. 
peratur auf der flüssigen Erde eine feste Gesteinskruste. Diese 
Kruste blieb aber nicht immer gleichförmig, sie erlitt Berstungen 
und die glühenden Massen aus dem Inneren ergossen sich über 
dieselbe. Diese hervorgequollenen Massen — Eruptivgesteine — 
dienten, indem sie nach und nach erkalteten, nur dazu, die Kruste 
immer mehr zu verdicken; zu den bereits vorhandenen zwei Ag- 
gregatzuständen kam ein dritter, der feste, hiezu. 


Viertes Stadium — Wasserbildung. Als die Erstar- 
rungskruste ein gewisse Consistenz erreicht hatte, trat auch der Mo- 
ment der Wasserbildung auf der Erde ein. Mit dem Wasser 
kam ein ganz neuer, höchst wichtiger Faktor in Thätigkeit, trat 
eine ganz neue Periode der Entwicklung ein. Es begann der so 
einflussreiche Process der sedimentären Ablagerungen, sowohl 
durch chemische Auflösung und Niederschlag, als durch me- 
chanische Ab- und Anschwemmung. 


Fünftes Stadium — Organisches Leben. 


Sechstes Stadium — Klimazonen. Die fortschrei- 
tende Abkühlung der Erde musste stetige klimatische Aenderungen 
zur Folge haben. Bei der Voraussetzung einer hohen Gesammt- 
temperatur musste selbst in der Periode, in welcher das organische 
Leben sich zu entwickeln begann, noch eine so grosse Erdwärme 
vorhanden sein, dass dagegen die Unterschiede ungleicher Sonnen- 
bestrahlung ‚verschwindend klein waren; mit immer weiterer 
Abnahme dieser Eigenwärme der Erde mussten aber jene Unter- 
schiede sich mehr und mehr geltend machen und so, traten nach: 
und nach Klima-Zonen immer deutlicher hervor, bis endlich in 


155 


den von der Sonne am wenigsten erwärmten oder sehr hoheu 
Regionen auch Eisbildung möglich war. 


Siebentes Stadium — der Mensch tritt auf; der 
Mensch ist der Ausgangspunkt eines besonderen organischen 
Reiches geworden, welches sich ähnlich über dem Tierreiche er- 
hebt, wie dieses über dem Pflanzenreieh; die Fähigkeiten ‘des 
Körpers werden beim Menschen ergänzt und theilweise ersetzt 
durch die des Geistes, als einer deutlich hervortretenden Function 
des Gehirns; neue Formenspeeies werden daher unnöthig. 


Der folgende VII. Abscehnit „die Geologie und Darwin“, 
der dem Leser die Lehre Darwins und deren Einfluss auf die 
Naturwissenschaften und im Speeiellen auf die Geologie vor Augen 
führt und der auch die gegnerischen Einwürfe nicht unerwähnt 
lässt, ist gleich dem vorhergehenden trefflieh geschrieben und kann 
nicht verfehlen, die grösste Aufmerksamkeit zu erregen. 


Das VIII. Kapitel „Geologie und Geschichte“ gibt einen Ver- 
gleich des Studiums der Erdgeschichte mit dem der Menschen- 
geschichte, bespricht zuerst die Pfahlbauten, die Stein-, Bronce- und 
Eisenperiode, geht dann zu den Forschungen über das Alter des 
Menschengeschlechtes über und zeigt überall, wie innig Geologie 
und Geschichte miteirander verbunden sind und zwar nicht nur 
hinsichtlich des Gegenstandes, sondern auch bezüglich der Ar- 
und Weise der Forschung. Beide suchen, sagt v. Cotta, aus 
der Gegenwart die Vergangenheit, aus dem Sein das Werden zu 
erklären und greffen von 'Thatsache zu Thatsache immer weiter 
zurück, wobei sie mehr und mehr genöthigt sind, dieselbe durch 
Hypothesen zu verbinden, je mehr sie sich von der Gegenwart 
entfernen. 

Der IX. Abschnitt „Geologie und Astronomie“, der zum 
Theile eine vollständige Umarbeitung erfahren und mehrere 
wichtige Zusätze erhalten hat, zieht Vergleiche zwischen anderen 
Weltkörpern und unserer Erde, sprieht über die Einheit sowohl 
der Zusammensetzung des Sonnensystems, als auch der Phäno- 
mene in diesem Systeme. 

Kapitel X bespricht die Aälteperiode und &Gletscherwirkungen 
auf der Erde und die verschiedenen berücksichtigungswerthen 
Ansichten über die Eiszeit, unter welchen jene von James Üroll, 
der das schwierige Problem auf astronomischem Wege zu lösen 
suchte, besonders hervorgehoben wird, 


156 


Die beiden nächstfolgenden Abschnitte „Genlogie und Poesie“, 
dann „Geologie und Philosophie“ sind besonders anziehend ge- 
schrieben. 

Auch die Geologie trat, wie beinahe alle übrigen Wissen- 
schaften, zuerst in poetischer Form, im Gewande der Dichtung 
auf, aber auch jetzt, wo die nüchterne Wahrheit fast überall Platz 
gegriffen hat und vorherrschend ist, ist die Poesie noch nicht aus 
der Geologie entschwunden, wie Cotta in lebendiger Sprache 
schildert. 


Im Weiteren wendet er sich gegen die Naturphilosophen, 
welche alle Naturgesetze aus Denkgesetzen ableiten ‘wollten, die 
aber, abgekommen von der eigentlichen Aufgabe der Philosophie 
als Theorie der Wissenschaften und in Verkennung des ihr ei- 
gentlich innewohnenden Strebens nach Herstellung eines Gleich- 
gewichtes der Welt und der Vorstellungen, in denen sich das 
Ganze des Daseins spiegelt, der Naturforschung mehr geschadet 
als genützt haben. 


Wir machen auf diesen Abschnitt besonders aufmerksam, er 
ist in hohem Grade geistreich geschrieben; die dem Autor eigene 
schöne Darstellungsweise zeigt sich hier in vollem Masse. 

Im XII. Abschnitte spricht Verfasser über System nnd Ter- 
minologie, im folgenden über den Einfluss der Chemie auf die 
Geologie; was nun den letzteren betrifft, so können wir die Be. 
merkung nicht unterdrücken, dass dieseshoch interessante Thema 
einer eingehenderen Abhandlung würdig gewesen wäre; erfreulich 
ist, dass die in den früheren Auflagen mitunter heftig geführte 
Polemik gegen Bischofs Lehrbuch der chemischen und physi- 
kalischen Geologie in der vorliegenden abgemildert und abge- 
kürzt ist. 

Der XV. ‘und letzte Abschnitt bespricht den Eintluss des 
Erdbaues auf das Leben der Menschen; eine vortreffliche, v. Cotta 
eigenthümliche Darstellung und Bekraähbung; die vor nu in dieser 
Art noch nicht versucht worden Äst. 

Der Einiluss des Bodens auf das Leben des Menschen und 
auf das, was hiemit in Verbindung steht, ist unverkennbar und 
nachweisbar; unmittelbar wirken die verschiedenen Gesteine 
durch ihre ungleiche Qualität, verschiedenartige Zusammensetzung, 
Festigkeit u. s. £., mittelbar durch die Form der Obertläche der 
von ihnen zusammengesetzten Erdkruste. 


137 


Systematisirt man den Einfluss des geologischen Baues, so 
kann man unterscheiden: 

1) Einfluss auf Menge, Vertheilung und Art der Quellen; 

2) auf die Vegetation, grössere oder geringere Frucht- 
barkeit und Art der Benutzung ‘der vegetabilischen 
Produetionskraft, 

3) Einfluss auf Stärke der Bevölkerung, Vertheilung und 
Form der Wolıinorte, 

4) Einfluss auf Beschäftigungsart und Wohlstand der Be- 
völkerung, 

5) Einfluss auf den Verkehr zu Wasser und Land, 

6) Einiluss auf die Kriegführung, 

7) Einfluss auf Gesundheit und Lebensdauer, 

8) Einfluss auf soeiale Zustände, Nationaleharakter, geistige 
Entwicklung in Kunst und Wissenschaft. 

Wereshier unternimmt, dem Ideengange des Verfassers zu folgen, 
wird zufrieden gestellt sein dureh die Art und Weise, wie richtig alle 
Consequenzen gezogen sind, überrascht sein durch die aufge- 
stellten überzeugenden Behauptungen. 

Wir schliessen hiemit unsere Besprechung und können nur 
jedem Freunde der Geologie das Studium des vortreffllichen Buches 
dringend empfehlen; es ist eines der hervorragendsten geologischen 
Werke der Neuzeit, ein Werk, das schon durch seine Anordnung 
einnimmt, in dem Klarheit und Logik vorherrschend sind, das, 
um es kurz zu sagen, mit grossem Aufwande von Geist und 
Wissen geschrieben ist. W. 


158 


Gelehrte Gesellschaften. 
Revue 1879. 


Zoologie. 


Hr. Magretti gibt (Soe. ital. di se. nat. Milano) eine Ueber- 
sicht der Fauna von Sardinien — er erwälnt des Vorkom- 
mens von Dama platyceros, Vulpes meianogastra, 
Fulica atra, Vultur fulvus, Podiceps eristatus (dessen 
Balg zu hohen Preisen verkauft wird), gibt Liste der Fische, Rep- 
tilien, Insekten, Mollusken etc. 

Dr. Forsyth Majo!r gibt (Soc. di sc. nat. Pisa) Beschreib- 
ung einiger in verschiedenen Museen vorfindlichen Schädel vom 
Steinbock behufs Zusammenstellung einer Monographie, besonders 
Italiens, die um so mehr nöthig erscheint, da, wenn zufälligerweise 
einstens der Schutz des Königs aufhören sollte, der Steinbock 
wohl baldigst unter die ausgestorbenen Thiere zu zählen sein 
dürfte. Forsyth beschreibt Capra pyrenaica, hispanica, 
sibirica, welche mit den anderen und Capra ibex- eine 
eigene natürliche Gruppe bildet. Zur Gruppe Aegagrus zählt 
Forsyth Capra ägagrus, welche am Berge Ida und am weis- 
sen Berge auf Creta von 4090 bis zu einer Höhe von 8000 Fuss 
- lebt und zwar an unzugänglichen Stellen, an welchen sie fast 
unerreichbar ist; dann E. Beden, C. Palasii (der Capra der 
Pyreneen nahestehend) aus dem Caucasus ete, darauf folgen 
Messungen der Schädel der verschiedenen Arten. 

Dr. Regalia gibt (Soe, di se. nat. Pisa) Bemerkungen über 
italienische Chiropteren, über die Saldatur der Vorderbackzähne 
mit den Backzähnen im Rhinolynchus equinum, über die 
Zahl der Phalangien in den vordern Extremitäten der italieni- 
sehen Gimnoriden, welche alle — ausser Mini SPEER am 
Mittelfinger drei Phalangien haben. 

Dr. Newald bespricht (zool. bot. Ges. Wien) "den Unter- 
schied des Elchs und Schelch nach einer Urkunde vom 26. Nov. 
943 von Kaiser Otto I., worauf von Pelzeln bemerkt, dass selbe 
nicht zwei Thierarten seien, sondern Synonime. 

Hr. Hermann gibt (Term. füz. Naturh. Hefte Budapest) 
Nachricht über das interessante Vorkommen von Xema S$a- 
tinii Leach. bei Losonez in Ungarn, mit der Bemerkung, dass 


159 


in den Beschreibungen unter diesem Namen mehrere Arten ver- 
standen sein dürften. Die schwarze Endbinde des Schwanzes 
ist gewöhnlich Character der vollkommenen Entwicklung und 
es wird unerklärbar erachtet, wie diese noch so rein sich vor- 
finden kann, wenn die Färbung des Rückens schon ein Alter an- 
deutet, mit welchem ein rein weisser Schwanz verknüpft ist. 

- Hr. v. Belta gibt in seinen ‚Note erpetologiche“ (Istit. ven. 
di sc. Venezia) kritische Bemerkungen über einige Reptilien und 
Amphibien Italiens mit dem Zwecke, etwaige Zweifel und irrige 
Diagnosen richtig zu stellen, um nach und nach zu einer genauen 
vollständigen Erpetologie dieses Landes zu gelangen. U. a. 
finden wir Verzeichniss der verschiedenen Formen und Varietäten 
der Podareis muralis, und der in seiner Sammlung vorfind- 
lichen Arten von Euprochus, dann Bemerkungen über Gy m- 
nodactylus Kotschii, Phyllodactylus Doriae, Lyeo- 
gnathus cucullatusu,a.; ferners besprichtv. Belta die geo- 
graphische Verbreitung der Vipera ammodytes, erwähnt der 
Vipera Latastei aus Spanien, die ein Mittelglied bildet 
zwischen Aspis und Ammodytes ete. 

Dr. Parotta gibt (Soe. ital. di se. nat. Milano) Erläuterung 
über den Albinismus der Reptilien, beschreibt einen Tropino- 
dotustessellatus, einen Trop. natrix, und eine Coro- 
nella austriaca — der erste von gelblicht weisser Farbe.in 
schwach rosa übergehend, am Kopfe zwei blasse braune Flecke, 
so auch an den Abdominal-Schuppen längs dem vordern Dritt- 
theile des Körpers und an den kleinen Schwanz-Schuppen (ein 
vollkommener Albino, wirklicher Leucocroismus): — Trop. na- 
trix fast vollkommen weiss und Coronella blass graulich, 
Schuppen der hinteren Körperhälfte mit feinen schwärzlichten 
Punkten. Diese beide letzteren biethen ein Bild von Clorocrois- 
mus). 

Direktor Dr. Steindachner gibt (Akad. d. Wiss. Wien) 
Beschreibung mehrerer neuen Arten von Fischen aus eini- 
gen Flüssen Südamerica’s, und auch zweier neuer Gattungen 
von Gobiniden, wie; Typhlogobina (schuppenlos, dicke 
schlaffe Haut, erste Dorsale mit nur zwei zarten Strahlen, win- 
zige Augen etc.,, und Adelogobina (ebenfalls schuppenlos, 
erste Dorsale fehlt, Kopf deprimirt etc. | 

Hr. Cavana gibt (Soc. entomol, Firenze) Unterscheidungs- 


160 


Charaktere des Orycetes nasicornis L. und Or. grypus Ill. 
und bemerkt, dass diese nicht zwei verschiedene Arten bilden, 
sondern als synonyme zu betrachten seien. 


Hr. Moesay beschreibt (Term. füz. Budapest) einige neue 
Hyımenoptera aus Ungarn, wie Schizocera vittata, der Sch, 
scutellaris annähernd, Emphytus temesiensis, dem E. 
serotino nahestehend, Allantus Frivaldsky, dem Al. 
serophuluriae und auch dem Al. anulata gleichend etc. 

Dr. Batelligibt (Soc. entom. Firenze) anatomische und phy- 
siologische Beschreibung der Larve von Cristalis tenax. 


Prof. Bondani gibt (l. ce.) descriptive Uebersicht der ita- 
lienischen Hippoboseiten.°) 

Hr. Spagnolini und Ragazzi geben (l. ce.) ein Ver- 
zeichniss der in den Umgebungen von Livorno und Pisa vor- 
kommenden Libellulinen. 


Prof. Stefanelli beschreibt (l. e.) die von ihm seit längerer 
Zeit mit grösstem Erfolge angewendete Methode, die Libellulinen 
derart zu präpariren, dass sie ihre natürlichen schönen schillern- 
den Farben erhalten, keinen schlechten Geruch annehmen und 
von schädlichen Inseeten nicht angegriffen werden. Diese Me- 
thode besteht darin, diese Thierchen, nachdem ihre Flügel auf 
Brettchen ausgespannt, und unter ihnen ein Schüsselehen mit 
concentrirter Schwefelsäure gebracht wurde, unter eine pneuma- 
tische Maschine zu bringen. 


*) Soeben kommt uns die traurige Nachricht, dass dieser 
distinguirte Dipterologe uns durch Tod entrissen wurde. 


(Fortsetzung folgt.) 


.. 4 


Verantwortlicher Redakteur Br. Herrich-Schäffler. 
In Commission bei G. J. Manz. 
Druck der F. Neubau er’schen Buchdruckerei (F. Huber.) 


Correspondenz - Blatt 


des 


zoologisch-mineralogischen Vereines 


1 


Bkegensburg. 


Nr. 11—12. 33. Jahrgang. 1879. 


Inhalt. Vereinsangelegenheiten. — Dr. Kriechbaumer: Bei- 
trag zur Kenntniss der Schlupfwespen-Gattung Ischnocerus. — 
Gelehrte Gesellschaften. — Kittel: Systematische Uebersicht 
der Käfer, welche in Baiern und der nächsten Umgebung vor- 
kommen. (Forts.) 


Vereins-Angelegenheiten. 
Einläufe zur Bibliothek. 


116. Verhandlungen des naturhist. Vereines der preussischen 
Rheinlande und Westphalens. XXXV. Jahrg. Bonn 1878. 

117. Verhandlungen des naturwissenschaftl. Vereins von Ham- 
burg-Altona im Jahre 1878. 

118. Mittheilungen der kk. geographischen Gesellschaft in Wien 
XXI. B. 1878, 

119. Verhandlungen der physik.-medicin. Gesellschaft in Würz- 
burg. Xil. B.1, 2. 1879. 

120. Sitzungsberichte der naturwissenschaftl. Gesellschaft Isis in 
Dresden. 1878. II. 1879, 1. 

121. Annales de la societe geologique de Belgique. Tome V. 
1877—78. Liege. 

122. Zeitschrift der deutschen geologischen Gesellschaft XXXI. B. 
2. Heft. Berlin: 1879, 

123. Bericht über die Thätigkeit der St. Gallischen naturwiss. 
Gesellschaft für 1877/78. 

1879. 11 


124. 
123. 


126. 


127. 
« 128. 
129. 
130. 
131. 
132. 
133. 
134. 
135. 
136. 
137. 
138. 
139. 


140. 


162 


m 


Sitzungsberichte der naturforsch. Gesellschaft zu Lei pzig. 
V. Jahrg. 1878. 

Jahresbericht des naturhistorischen Vereins Lotos in Prag 
für 1878. 

XXXIUI— XAXV. Jahresbericht der Pollichia, eines natur- 
wissenschaftlichen Vereins der Rheinpfalz. Dürkheim 
1875—77. 

Vierteljahrsschrift der naturforsch. Gesellschaft in Zürich 
1878. 

Mineralogische Tafeln. Anleitung zur Bestimmung der Mi- 
neralien von F. Leypold. Stuttgart 1878. 

Die Geologie der Gegenwart. Dargestellt und erläutert von 
Bernhard von Cotta. 5. umgeänderte Aufl. Leipzig1878. 
Bericht der Wetterauischen Gesellschaft für‘ die gesammte 
Naturkunde zu Hanau für 1873—9. 

V. Jahresbericht der Gewerbsschule zu Bistritz in Sieben- 
bürgen 1879. 

Publieations de l’institut royal grand-ducal de Luxem- 
bourg. T. XVII 18%. 

Atti della societä italiana di scienze naturali Vol XIX. fasc. 
IV-XX. fase. 1-4. — XXI. — Milano 1877 —19. 
Bolletino della societä adriatica di seienze naturali in Trieste. 
VolıV.1.. 1819. 

Giornale della soc. di letture e conversazioni seientif. di 
Genova. Anno Ill. Fase. VII—IX. 

Annuario della soeietä dei naturalisti inModena. Anno. X1l. 
disp. 4. XIII. disp. 1, 2. — 

Bulletino di paletnologia italiana. Anno IV. No.9—12, Anno 
V. No. 1-8. 

Atti della societä Veneto-Trentina di scienze natur. residente 
in Padova. Vol. Vl.1. 

Annuario del ceircolo di scienze mediche e naturali di 
Sassari. Anno Il 1979. 

Mittheilungen der schweizerischen entomologischen Gesell: 
schaft. » Vol. V, No. 7-9. Schafhausen. 


163 


Beitrag zur Kenntniss der Schlupfwespen- 
Gattung Aschmorerus. 


Von Dr. Kriechbaumer. 


Gravenhorst gründete diese Gattung auf den /chneumon 
rusticus Fourer. (Ent. Paris. 1785. p. 426. n. 95). Betrachten wir 
die Diagnose des letztgenannten Autors: „Niger, pedibus rufis, 
setis ani corpore duplo brevioribus, tibiis postieis nigris“, so gibt 
diese nicht einmal einen Anhaltspunkt, ob wir die Art unter 
den Familien mit gestieltem oder unter denen mit ungestieltem 
Hinterleibe, in diesem Falle unter den Cryptiden, Pimpliden oder 
Xorididen suchen müssen. Im ersten Falle würde die Diagnose 
sich wohl am besten auf den Cryptus moschator beziehen lassen, 
im zweiten anf Pimpla illecebrator, welch letztere Art aber um 
Paris und nach dem Catalog von Dours in Frankreich überhaupt 
nielit vorkommt;*) von den mit einem abdomen sırbpetiolatum 
oder subsessile versehenen Xorididen würden Xorides nitens und 
collaris Anspruch machen können, unter diesem /. rusticus ver- 
standen zu werden. Mag auch angenommen werden, dass Four- 
croy ebenso wie Gravenhorst die Stirnplatte übersah, so konnte 
er doch die weisse Basis der Hinterschienen kaum übersehen und 
letztere deshalb nicht wohl einfach als schwarz bezeichnet haben. 

Villers hat seinen /. rxstöicus (Linnaei Ent. III. p- 190. n. 176) 
aus Foureroy aufgenommen und gilt daher das bei diesem Ge- 
sagte für jenen ebenfalls. 

Da aleo diese Art von Fonreroy und Villers schon der Gattung 
nach zweifelhaft ist, kann selbe jedenfalls nur mit? zu dem Gra- 
venhorst'schen /schnocerus rusticus gestellt werden. Nun ist 
aber diese Gravenhorst’sche Art, wie iclh sogleich zeigen werde, 
höchst wahrscheinlich eine aus 2 speeifisch verschiedenen Formen 
zusammengesetzte Mischart. 

Unter den wesentlichen Merkmalen der Gattung Ischnocerus 
gibt Gravenhorst (J.E. II. p.949) an „antennis gracillimis“ 
in der näheren Schilderung derselben (p. 950) sagt er wieder 
„Antennae gracillimae, longitudine medioeri, apice ineur- 
vatae.‘“‘ Berücksichtigen wir dann noch, dass schon der Gattungs- 


*) In Südfrankreich dürfte aber selbe doch noch gefunden 
werden. 


11% 


164 


name auf eine auffallend schlanke Form der Fühler deutet, wie 
ja Gravenh. selbst die etymologische Ableitung des Gattungs- 
namens durch die Erklärung ergänzt „qui cornua gerit gracilia“, 
so muss die Modification und Abschwächung jenes Superlativs 
in der Beschreibung der beiden von ihm angegebenen Arten 
etwas auffallen. Bei rusticus nennt er nämlich die Fühler „gra- 
ciles subfiliformes“, bei microcephalus einfach „filiformes.“ Die 
wenigen hieher gehörigen Exemplare, die ich vor mir habe, 
zeigen nun gerade in der Fühlerbildung so auffallende Unter- 
schiede, dass ich sie unmöglich als zu ein und derselben Art 
gehörig betrachten kann, und da hiezu auch noch 'andere, nicht 
minder auffallende Verschiedenheiten kommen, halte ich mich 
um so mehr berechtigt, sie als 2 verschiedene Arten bildend zu 
trennen. Gravenh. gibt ferner nicht weniger als 13 Fundorte 
an, von denen er Exemplare zur Ansicht hatte; es ist daher 
anch aus diesem Grunde wahrscheinlich, dass er Exemplare beider 
Arten vor sich hatte; dazu kommen noch die Angaben über 
verschiedene Färbung der Fühler und verschiedene Länge der 
Legröhre (ganz von der Länge des Hinterleibes dürfte selbe doch 
wohl kaum vorkommen), welche theils auf die eine, theils auf 
die andere der von mir unterschiedenen beiden Arten passen. 

I. microcephalus kann ich als mir gänzlich unbekannt 
nicht weiter berücksichtigen, selbe würde aber schon wegen des 
theilweise rothen Hinterleibes und der ganz rothen Hinterschienen 
hier ausser Betracht bleiben. Wahrscheinlich gehört diese Art 
gar nicht zu unserer Gattung in ihrer gegenwärtigen Auffassung. 

Da also der /chn. rusticus Fourcroy’s überhaupt unsicher 
ist, in dem gleichnamigen Ischnocerus Gravenhorst’s und der 
späteren Autoren entweder beide Arten enthalten sind oder aus 
deren Beschreibungen sich nicht mit Sicherheit ermitteln lässt, 
welche der beiden Arten gemeint ist, bin ich genöthigt, den 
Namen rusticus ganz fallen zu lassen und jeder der beiden 
Arten einen neuen Namen zu geben. Ich glaube selbe durch die 
folgenden Diagnosen hinlänglich unter sich, sowie auch von der 
dritten, mir nur aus Gravenhorst bekannten Art unterscheiden 
zu können: 

1. Zsehnocerus filieornis m. 

Niger, pedibus rufis, posticorum tarsis tibiisque nigricanti- 
bus, his basi pallida, capite transverso, fortiter punetato, pone 
oculos utrinque rotundato-angustato, lamina frontali lata, apice 


165 


triangulariter exeisa, antennis filiformibus, apicem versus subatte- 
nuatis, plus minus ferrugineis, $ terebra abdomine vix breviore, 
subparallela. 

2. Ischnocerus seticornis m. 

Niger, pedibus rufis, posticorum tarsis tibiisque nigricantibus, 
his basi pallida, capite transverso, levius punctato, pone oculos 
utrinque rotundato-subdilatato, lamina frontali angusta, apice 
excisa, antennis setaceis, Q terebra dimidio abdomine longiore, 
sublanceolata. 

Die auffallend gleichartige Färbung der beiden Arten ist 
wohl die Hauptursache, dass selbe bisher mit einander vermengt 
wurden. Meine Exemplare zeigen zwar auch darin einen Unter- 
schied. indem das Braun der Hinterschienen und ihrer Tarsen 
bei seticornis ein viel dunkleres ist und auch die Spitze der 
Hinterschenkel einnimmt; doch möchte ich darauf keinen zu 
grossen Werth legen. Die Hauptunterschiede sind jedenfalls die in 
. der Diagnose angegebenen. Bei filicornis ist nämlich der Kopf 
oben ziemlich grob und tief punktirt, hinter den Augen beider- 
seits regelmässig gerundet und dabei gegen das Ende etwas 
verschmälert, die Stirnplatte ist breit, so dass sie von oben be- 
trachtet den Raum zwischen den Fühlern fast ausfüllt, am Ende 
breit dreieckig ausgeschnitten, die Fühler sind fast fadenförmig, 
also dicker als bei der folgenden Art, gegen das Ende wenig 
und nicht scharf zugespitzt; die Glieder deutlich abgesetzf und 
daher leicht zu unterscheiden, ihre Farbe ist grösstentheils roth- 
braun, an der Basis und Spitze mehr oder weniger verdunkelt. 
Die Legröhre des 9 ist sehr allmählig und kaum merklich gegen 
die Mitte hin verschmälert,. daher fast parallel verlaufend, ihre 
Länge (resp. Hervorragung über die äusserste Hinterleibsspitze) 
beträgt bei meinem grössten Ex. 6 mm. bei8!/,;,mm. Hinterleibslänge. 
Bei seticornis ist der Kopf feiner, weniger tief und dicht 
punktirt, hinter den Augen beiderseits mehr nach hinten verlän- 
gert, dabei etwas erweitert und erst im hintersten Drittel deut- 
lich abgerundet, die Stirnplatte schmal, so dass zwischen ihr und 
den Fühlern jederseits ein leerer Raum von der Breite der Platte 
selbst übrig bleibt, die Ausrandung am Ende weniger tief und 
deutlich; die Fühler sind ganz dunkelbraun, fast borstenförmig, 
also viel dünner und ihrer ganzen Länge nach mehr verschmälert, 
auch etwas länger, daher auch die einzelnen Glieder länger und 
dünner, undeutlich abgesetzt und namentlich gegen das Ende 


166 


sehr schwer von einander zu unterscheiden. Die Legröhre ist 
etwas kürzer als bei der vorigen Art (4 mm. bei 7 mm. Hinter- 
leibslänge), gegen die Mitte mehr verschmälert, daher mehr lan- 
zettlich erscheinend. Der hintere Gabelast am Ende der Disko- 
kubitalader ist im Verhältniss zum vorderen etwas länger als 
bei filicornis, und auch die Tarsen, besonders die vordersten, 
sind etwas länger und dünner als bei letztgenannter Art. 


Von I. flicornis fing mein Sohn ein 9 am 10. 6. 65 im Som- 
merhaus von Hessellohe, ich selbst ein solches am 21. 8. 73 nm 
Aschau im bayr. Gebirge. 


Von /. seticornis fing ich ein @ am 24. 8. 58 bei Kreuth an 
Fiehtenholz, ein kleineres am 11. 7. 64 im Sommerhaus von 
Hessellohe und 1 & schon am 19. 4. 65 um Hochstätt bei Rosen- 
heim; ein @ wurde ebenda von meinem Sohne am 9. 8. 64 ge- 
fangen und ein am 4. 5. 48 im Zimmer gefangenes Q besitze ich 
aus Chur. Diese Art scheint also häufiger vorzukommen als die 
vorige. 


Bemerkungen. Gravenh. eitirt auch noch, allerdings mit 
?, den /chn. compuncior Panz. ad Schaeff. Icon. t. 224. fig. 10. 
Die ganz rothen Hinterschienen, der langgestreckte Hinterleib 
und die weissen Augenringe der Schäffer'schen Figur lassen eher 
einen Cryptus tarsoleucus vermuthen, obwohl die rothen Hinter- 
hüften nicht dazu passen. Eine sichere Deutung lässt übrigens 
eine derartige ungenaue Abbildung niemals zu, da sich nicht 
beurtheilen lässt, was ausser dem gänzlich vernachlässigten Flü- 
gelgeäder sonst noch auf oberflächlicher Anschauung oder un- 
riehtiger Nachbildung des Zeichners oder Malers beruht: 


Auffallend bleibt immer das gänzliche Uebersehen der Stirn- 
platte trotz der vielen vorgelegenen Exemplare von Seite Gra- 
venhorst’s. Aus diesem Grunde, wozu noch der Umstand kommt, - 
dass Gravenh. die Gattung Ischnocerus mit Cryptus verband und 
deshalb weit von Xorides und Xylonomus entfernte, ist es nicht 
zu verwundern, dass Ratzeburg in seinem Odortomerns cornutus 
den Gravenhorst’schen Ischnocerus nieht erkannte. In Ratzeburg’s 
Beschreibung der genannten Art ist Jedoch nicht ein einziges 
Merkmal angegeben, aus dem sich bestimmen liesse, welche von _ 
meinen beiden Arten er vor sieh gehabt, und könnte das nur 
durch die Type, wenn sie noch vorhanden ist, entschieden wer- 
den. Der /schnocerus Marchicus Hig. (s. Rtzbg. 1. c. I, p. 149, 


167 


II. p. 122 und Ill, p. 133) gehört jedenfalls nicht in diese Gattung, 
ist mir aber nicht näher bekannt. 

Holmgren hat in seiner Monogr. Pimp]. Suec. p. 72 die oben- 
genannte Art Ratzeburg’s, und zwar gewiss mit Recht, von der 
Gattung Odontomerus ausgeschlossen, hat aber, da auch er die 
Identität derselben mit dem Gravenhorst’schen Ischnocerus rusti- 
cus nicht ahnte, eine neue Gattung, Mitroborus, darauf gegründet, 
welcher Name nun dem älteren Gravenhorst’schen weichen muss. 
Wenn auch die Charakteristik derselben genauer und vollstän- 
diger ist, bedarf selbe doch auch noch einer Verbesserung. Selbe 
ist zu eng gehalten und lässt deutlich erkennen, dass Holmgren 
nur den /. Aliformis oder eine mit diesem verwandte dritte Art, 
nicht aber den seticornis kannte. Das beweisen die Worte ‚‚fronte 
cornieulo l1at0.. instructa“, „Antennae filiformes“, „Terebra 
abdominis longitudine,“ Dafür wäre zu setzen: .‚fronte 
lamina canalieulata, apice excisa instrueta“, „Antennae subfhili- 
formes aut subsetaceae“, „Terebra abdominis longitudine aut eo 
brevior.‘ Der Charakteristik der Beine wäre noch beizufügen 
„tibiis intermediis in 9 spiraliter carinatis, quasi tortis.“ Dass 
Holmgren eine von meinen beiden verschiedene dritte Art be- 
schrieben haben konnte, wäre man deshalb anzunehmen berech- 
tigt, weil die Hinterschienen nur an der Spitze als schwärzlich 
angegeben sind und die blasse Färbung an der obersten Basis 
gar nicht erwähnt ist. Ob nun diese Annahme begründet ist, 
sowie ob dann meine beiden Arten richt auch in Schweden ein- 
heimisch sind, darüber werden uns die schwedischen Entomologen 
wohl noch Aufklärung verschaffen. 


Ein neuer Xylonosmus nebst Bemerkung 
über den X. securicornis Hlimg. 


Von demselben. 


Bei Vergleichung und Bestimmung der Xylonomusarten un- 
serer Staatssammlung stiess ich auf eine aus meiner Triestiner- 
Ausbeute von 1871 herstammende Art, die ich nirgends beschrie- 
ben finde und daher als neu anzunehmen und zu beschreiben 
mich veranlasst sehe: 


168 


Xylonomus olavicornis m. 

Niger, abdomine pedibusque rufis, illias apice, tibiis tarsisque 
posticis aut posterioribus fuseis, antennis elongato-subelavatis, 
annulo earum alarumque stigmate basi albis, tibiis anterioribus 
sub-eylindricis, summa basi valde coarctatis, abdominis segmento 
basali medio constricto, terebra abdomine paulo breviore. 9 

Long. 9—10 mm., terebr. 5—6 mm. 

5 @ vom 19. 4—18.5 in Triest am Wege zum Jäger gefangen. 

Diese Art reiht sich an irrigator und pilicornis an und hat 
namentlich das erste weisse Drittel des Flügelmals mit jenem 
gemein, während die Form der Schienen mehr mit.der von pili- 
cornis übereinstimmt. Sie unterscheidet sich aber von beiden 
besonders durch die etwas kürzeren, aber deutlich keulenförmigen 
Fühler und das stärker ausgebreitete Roth des Hinterleibes und 
der Beine. Jenes verdunkelt sich oft erst am letzten Ringe, doch 
auch zuweilen schon am Ende des vierten. An den Beinen sind 
die Schenkel und vorderen Schienen nebst deren Tarsen mit Aus- 
nahme des letzten Gliedes, meistens auch die Hinterhüften wenig- 
stens oben, seltner die Mitte der Hinterschienen braunroth. Der 
erste Hinterleibsring, der bald mehr langgestreckt, bald mehr 
kurz und gedrungen ist und auf dem Rücken 2 schwach ent- 
wickelte Kiele trägt, wird durch eine ziemlich starke Einschnürung 
in 2 fast gleich lange Hälften getheilt, deren hintere gegen das 
Ende in flachem Bogen sich etwas erweitert. Die Klappen der 
Legröhre krümmen sich nach dem Tode gerne unter den Hinter- 
leib zurück, während der Bohrer in seiner natürlichen schwach 
nach unten gekrümmten Lage bleibt. 

Das 3 ist mir noch unbekannt. 

Bemerkung. Holmgren beschreibt in seiner Monogr. Pimpl. 
Suec. (p. 69. no. 5.) ebenfalls eine Art, die sich durch verlängert 
keulenförmige Fühler („antennis extrorsum inerassatis“) auszeich- 
‘ net, die er aber sonderbar genug „securicornis“ nennt, wonach 
die Fühler beilförmig sein müssten. Da nun eine solche Form 
der Fühler bei dieser Gattung überhaupt kaum vorkommt, in der 
Diagnose ausser dem oben angeführten Merkmale über die Form 
derselben nichts weiter angegeben ist und auch in der kurzen 
Bemerkung am Ende nur gesagt wird, dass diese Art ausser der 
Farbe des Hinterleibes und anderen Merkmalen durch den Bau 
der Fühler hinlänglich unterschieden sei, so beruht wohl jener 


Name auf einer Verwechslung der Bedeutung des Wortes securis 
) 


169 


mit clava. Kann nun ein solcher Name beibehalten werden? 
Das wäre Umwandlung eines Irrthums in bewussten Unsinn. Ich 
glaube jedoch in Aenderung desselben dem Autor nicht vorgrei- 
fen, den für meine Art so gut passenden Namen clavicornis aber 
für diese in Beschlag nehmen zu dürfen. Die geringe Grösse von 
nur 2% die beiden Metathoraxflecken, der ganz rothe Hinterleib, 
die den letzteren an Länge etwas übertreffende Legeröhre, wo- 
durch jene Art von meinem clavicornis sich unterscheidet, viel- 
leicht auch das vermuthlich auf den Norden beschränkte Vor- 
kommen geben hinlängliche Gelegenheit zu einem passenden 


anderen Namen. 


Gelehrte Gesellschaften. 
Revue 1879, 


Zoologie. 
(Fortsetzung und Schluss.) 


Dr. Pirotta gibt (Soc. ital. di se. nat. Mailand.) Aufzählung 
der in den Umgebungen von Varese vorkommenden Orthopteren, 
worunter mehrere für die Fauna Italiens neue Arten bezeichnet 
sind; bemerkenswerth eine südliche Varietät von Calopteryx virgo 
mit blauen Flügeln von Bruillö: Agrion festiva), dann Arten- 
varietäten von Diplax striolata und vulgata ete. 

Prof. Pavesi gibt (l. c.) eine Liste der ebenfalls um Varese 
vorkommenden Spinnen, unter welchen ebenfalls einige für die 
Fauna Italiens neue Species sich vorfinden. 

Hr. Para beschreibt (Revue des sc. nat. Montpellier.)*) den 
Thomisus Foka Vins., eine sehr giftige Spinne von St. Maurice, 
derselbe bespricht auch den Lutrodectus menvodus aus Mada- 
gascar (von den Einwohnern Mena-voudi benannt), welcher zu 
L. malmignatus von der Insel Elba und zu /L. assassius von 

*) Diese Revue bringt Original - Abhandlungen über alle 
Zweige der Naturwissenschaften von der Feder bewährter Natur- 
forscher, und eine Uebersicht der in verschiedenen Journalen 
Frankreichs u. a. besprochenen Verhandlungen. 


170 


Martinique zu zählen ist. Als Mittel gegen die Wirkungen des 
Bisses dieser Spinne wird von den Einwohnern starke Transpira- 
tion angeordnet durch eigenen Kräutertrank bei heftigem Feuer. 

Hr, Pirotta bespricht (Soc. ital. di sc. nat. Mailand.) auch 
die um Varese von ihm beobachteten Myriapoden, unter welchen 
auch manch neue Art für die Fauna Italiens. 

Hr. Pini gibt (l..e.) Beiträge zur Kenntniss der Malaeologi- 
schen Fauna Italiens, worunter manch neue Species, wie Zesia- 
cella Stabilei (der. Test. Pecchöolii nahestehend) aus dem Friaul, 
Clausilia tenuistriata (der. C/. densestriata nahe) aus Toscana, 
Cl. furvana aus Sondrio u. m. a.; Pini beschreibt auch Varietä- 
ten von Limnea frigida, L. glacialis, Heliz carthusiana ete. 

Dr. v. Marenzeller gibt (Akad. der Wiss. Wien.) deserip- 
tives Verzeichniss von südjapanischen Anneliden — unter den 30 
aufgeführteu Arten sind 24 neue; es wird hiebei bemerkt, dass 
die mit den:europäischen ‘Arten vereinigten Formen alle gewisse 
Abweichungen bieten,aber augenscheinlich zu denselben gehören ; 
die besagte Fauna ist’ ein Gemenge ‚speeifischer, tropischer und 


nordischer Formen; — als neue Arten finden wir u. a. Hesione 
reticulata, eine grosse Form mit eigenthümlich netzartiger Zeich- 
‚nung am Rücken, — Chaetopterus cantus, mit Röhren, deren 


Enden durch ein kleineres Röhrchen ausgehen etc. 

Dr. Parona gibt (Soc. ital. di sc. nat. Mailand.) beschrei- 
bende Aufzählung der bis jetzt in Italien aufgefundenen Poduri- 
den. Zur Erleichterung dieser in Italien noch wenig bekannten 
Studien gitt Parona eine Liste aller in dieses Fach einschla- 
genden Werke. 

Prof. Maggi gibt (l. c.) eine Uebersicht der Süsswasser- 
Rhizopoden der Lombardei, der Jtofatoria von Valeuvia und der 
freilebenden Plastiduli; — Prof. Maggi gibt auch Bericht über 
über seine Studien, bezüglich auf die regelmässige Vertheilung 
des Protoplasma vor der Bildung der Mieroorganismen. 

Dr. Cattaneo bespricht (l. ec.) die Arcella vulyaris, welche 
mit andern Protozoen und Nematoden in einer braunen schlei- 
migen Masse auf den Blättern der Nymphaea alba in den Ge- 
wässern der Lombardei lebt. Cattaneo gibt auch die Resultate 
seiner Studien über die Entwicklung der Arcellen mit bezüglichen 

Abbildungen. 


171 


Mimernfoglie, Geologie, Pnlaeentolozie. 


Hr. Hofrath v. Hauer beschreibt (Geol. Rehs.-Anst. Wien) 
einen Cölestin aus dem Banate, welcher in prismatischen Kry- 
stallen auf neocomem Mergelkalk vorkommt. 

Prof. v. Zepharovich beschreibt (l. e.) einen Enargit aus 
Tirol, dann den Miemit aus Bosnien und Slavonien. 

Hr. Becke gibt (Ak. d. Wiss. Wien) die Resultate der im mi- 
neralogischen Universitäts-Institute vorgenommenen Untersuchung 
über die Zwillingsbildung und die optischen Eigensel:aften des 
Chabasits, aus welcher sich u a. ergab, dass die scheinbar 
einfachen Krystalle aus je sechs Individuen bestellen, die dem 
triklinen Krystallsystem angeliören. 

Prof. Rumpf bemerkt (l. c.), dass nach seinen Untersweh- 
ungen die Krystalle des Apophyllites monosyınmetrische Indivi- 
duen sind, welche sich nach zwei verschiedenen Zwillingsgesetzen 
zusammenfügen, die auf drei Zwillingsebenen führen. 

Prof. Grattarola gibt (Soe. die. nat. Pisa.) Resultate seiner 
krystallographischen, chemischen und optischen Studien über 
Heulandit, Stilbit, Zircon etr. 

Hr. Schuster übergab der kais. Akademie der Wissenschaf- 
ten in Wien eine Arbeit über die optische Orientirung der Pla- 
gioclase, ans welcher hervorgeht, dass die als Plagioclase be- 
zeichneten Feldspathe in optischer Beziehung eine eben so stetige 
Reihe bilden, wie in chemischer Hinsicht; die Lage der Elastici- 
tätsaxen ändert sich vom Albit angefangen durch die Reihen 
Oligoclas, Andesin, Labradorit, Bytownit bis zum An- 
orthit in stetiger Weise, und diesem Gesetze entsprechen auch 
die Aenderungen der Dispersion und des Winkels der optischen 
Axen. 

Nach den Untersuchungen des Dr. Berwerth ergibt sich 
(l. e.), dass der Nephrit (neuseeländischer Grünstein, Punamn 
Kawa, Kawader Maoris) identisch mit dem Strahlstein sei, die 
Krystallchen erreichen eine Länge bis zu 5 Millim. und sind 
einzeln in den dichten Nephrit eingebettet; anch «die chemische 
Zusammensetzung stimmt überein, so wie es auch mehrere Ana- 
lysen von Pfahlbau Nephroten ergeben; — die Analyse einer als 
Tangivai beschriebenen Punamu- Varietät ergibt die Identität 
mit Bavenit. 


172 


Prof. Roth gibt (Geol. Rchs.-Anst. Wien) Mittheilung über 
eine eigenthümliche Varietät von Grünstein aus Ungarn, welcher 
aus Feldspath, Amphibal und Kalkspath besteht mit etwas 
Augit, Diallage und secundärem Quarze. 


Von Prof. Frie, welchem schon sehr viele wichtige Beiträge 
zur Kenntniss der Geologie und Palaeontologie, namentlich Böh- 
mens, zu verdanken sind — ist nun die erste Lieferung seiner 
„Fauna der Gaskohle und der Kalksteine der Permformation 
Böhmens“ erschienen, in welcher die geologischen Verhältnisse 
des Pilsner Beckens mit den Detail-Protilen der in diesem Becken 
kohlenführenden Ablagerungen, mit Aufzählung der Pflanzen, 
der Tiierreste führenden Spherosideritknollen, gegeben sind, 
darauf tolgt eine vorläufige Uebersicht der vorgefundenen Thier- 
reste (Labyrinthodonten, Fische, Insecten, Myriapoden, Crusta- 
ceen etc.), ferners ein Ueberblik der Geschichte der Systematik 
der Labyrinthodonten mit den Berichten der British Association 
(1873 u. 1874) über die besagten Thierarten der Kohlenformation 
mit deseriptiver Aufzählung ihrer Genera und Species mit bezüg- 
lichen schematischen Abbildungen, und schliesslich gibt Frie 
die Beschreibung derBranchisauriden (mit vielen im Text und 
auf zwölf Tafeln gegebenen Abbildungen), deren Studien über 
die Stammesgeschichte der Amphibien und Reptilien manche 
Aufklärung geben werden. — Fric bemerkt hiebei, dass die in 
der Nyroner Gaskohle vorfindlichen Saurier und Fische bis in 
die Braunauerkalke der Permformation alle einem Typus mit 
anschliessenden Uebergängen angehören, in Folge dessen daher 
auch die Fauna der echten Permformation in die Arbeit aufge- 
nommen werden müsste. — In der Einleitung gibt nun der Verf. 
eine Skizze der von ihm in England und Schottland besuchten 
Museen und Besprechung der in diesen vorgefundenen Fossilien. — 
Die ganze Arbeit dürfte bei dem riesig angehäuften und pracht- 
voll erhaltenen Materiale wohl 8—10 Jahre in Anspruch nehmen 
und wir wünschen dem um die Fauna Böhmens hochverdienten 
Verfasser die hiezu nöthige kräftige Ausdauer. 


Von Dr. Liebe wurde der kais. Akademie der Wissenschaf- 
ten in Wien eine Abhandlung über die fossile Fauna der Vipu- 
steker Höhle in Mähren vorgelegt, welche nach den vom Verf. 
vorgenommenen Untersuchungen ein Räubernest war, in welchem 
durch längere Zeit bald Hyänen, bald Bären wohnten, bisweilen 


173 


auch, aber auf kürzere Zeit, Höhlenlöwen, Wölfe und Luchse, 
und in den Seitengalerien auch Iltise, Marder; viele dieser Thiere 
verendeten hier und andere wurden als Beutethiere von den 
Raubthieren dahin geschleppt. Die Fauna dieser Höhle wird von 
Liebe als eine Waldfauna erklärt, und während der jingeren 
Diluvialzeit, zu welcher Nord- und Mitteldeutschland eine Steppe 
mit Steppenklima war — herrschte hier eine Waldlandschaft mit 
_ Waldklima. — Die in dieser Höhle aufgefundenen Knochen ge- 
hören dem Lynx vulgaris, Felis catus, Vulpes vulgaris 
und lagopus,Foetorius putorius und erminia, Arvicola 
amphibius u. a., auch Elephas primigenius, Rhinoceros 
tichorrhinus, Cervus tarandus, Felis spelaea, Ursus, 
Hyaena etc. waren vertreten. 

Hr. Fuchs fand in den Museen zu Budapest und Klausen- 
burg manch Repräsentanten der pliocenen Fauna der Säugethiere 
in Ungarn und gibt (Geol. Rchs.-Anst.) Mittheilung über dasselbe, 
so über das Vorkommen von Mastodon arvernensis in Ge- 
sellschaft mit Unio Wetzleri, Vivipara Sadleri? u.a. im 
gelben Sande bei Devocztö, welcher den untersten Paludinen- 
schichten oder richtiger den oberen Congerienschichten zuzuzäh- 
len ist; über Reste von Elephas meridionalis, welche in 
einem fluviatilen Schotter an der Basis des Löss bei Varos Hidvey 
aufgefunden wurden; derartige Reste von Elephas wurden auch 
im fluviatilen Schotter bei Aszod aufgefunden; in Folge dieser - 
Funde bestätigt sich die vonFuchs schon früher ausgesprochene 
Ansicht, dass Mastodon arvernensis und Elephas meridio- 
nalis zweien verschiedenen Säugethierfaunen angehören, dass 
die Schichte von Mastodon-arvernensis sich an die Con- 
gerienschichte und diejenige mit Elephas meridiondlis an die 
quaternäre Bildungen auf das innigste anschliessen. — Hr. Fuchs 
gibt (l. e.) auch Mittheilung über die von Dr. Tietze von Persien 
mitgebrachten Tertiärversteinerungen, unter welchen die Pecten 
und die Östreen am meisten vertreten sind; sie gehören zum 
Theile dem Oligocen an, in Folge dessen diese Schichten als ein 
Aequivalent der Schioschichten festgestellt werden; — Korallen- 
kalk von Ereivan mit Natica erassatina (Gomberts-Schichten) 
ist älter als der Kalkstein von Siokuh, der 3. g Supranummuliten- 
kalk Armeniens jünger (erste Mediterranstufe); die Schioschichten 
sind dem Miocän zuzuzählen und als dessen tiefste Stufe aufzu- 
fassen; — ferners bespricht Fuchs auch das Vorkommen von 
h 


174 


Anthracotherium im Basalttuff des Saazer Kreises in 
Böhmen. 

Prof. Neumayr bespricht (l. e.) das Vorkommen von Resten 
von Mastodon arvernensis in den Paludinenschichten West- 
slavoOniens. 

Dr. Forsyth Major gibt (Soc. di sc. nat. Pisa) Andeutungen 
iiber den fossilen Steinbock in Italien, aus welchen hervorgeht, 
dass dieser schon zur quaternären Zeit hier gelebt habe, dass 
dieser nicht völlig identisch mit dem jetzt lebenden sei; dass 
Capra sich weniger von dem Urstamm der Antilopen entfernt, 
dass Capra eaucasica nur eine Jugendform von ’'C. Pallasii 
sei ete. — Forsyth sprach (l. ec.) auch über pliocene Hirsche 
aus dem oberen Arnothale (Cer. Sedgwickii, Nestii, ste- 
noides, Perrieri u. a.\, welche zur Gruppe der jetzt lebenden 
Arten Axis, Rusa, C. taevanus, ©. Mantschuricusin der 
orientalischen Region von Wallace angehören. 

Prof. Hörnes übergab der Kais. Akad. d. Wiss. in Wien 
eine Monographie der Gattung Megalodus mit besonderer Be- 
rücksichtigung der mesozoischen Formen — im 1. Theile finden 
wir eine kritische Uebersicht der bis jetzt beschriebenen Arten, 
von welchen 15 als charakteristische Formen zu- betrachten sind 
(1 aus dem Jura, 2 aus dem Lias, und 12 aus dem Trias und 
den rhätischen Schichten). Im 2. Theile werden 6 Arten beschrie- 
ben, von welchen Megal. Haueri aus dem dolomitischen Kalk- 
steine von Bleiberg und Meg. Ampezzanus, Carrianus 
Mojsvari, Damesi und Tofanae von Cortina d’Ampezzo 
stammen. 

Von Lefevre und Watelet wurden (Soc. malac. Bruxelles) 
zwei neue Salmarten aus dem Pariser Becken beschrieben. 

Hr. Mascarini gibt in einer kleinen Brochure Aufzählung 
der im blauen Mergel von Grottamare aufgefundenen Fossilien 
(48 Arten.), diese Mergel liegen in mächtigen Massen unter dem 
gelben pliocenen Sande, in getrocknetem Zustande einen wahren 
Felsen bildend. Unter diesen Fossilien finden sich Arten, deren 
Repräsentanten noch in ungeren Meeren leben; bei Natica be- 
merkt Mascarini, dass Nat. Josephina und Guillemini 
zu Neverila Risso zuzuzählen seien, da der betreffende Oper- 
kel hornig und nicht kalkig sei. 

Hr. Fontanes beschreibt (Rev. des. sc. nat. Montpellier) 
einige Conchylien aus dem Lymneen-Mergel bei Montpellier, wie 


” 


175 


Pupa bacillus, Vertigo Paladilhei (der Pupa antiver- 
tigo nahestehend), Caryehium tetrodon (mit Car. pachy- 
chilus leicht zu verwechseln), LimneaDubrueilli (mit keiner 
in Frankreich lebenden Art ähnlich) .ete., nach welchen Funden 
die Tertiärformation dieses Mergels bewiesen ist. 

Prof. Meneghini beschreibt (Soe. di se. nat. Pisa) einige 
neue titonische Cephalopoden von Monte Primo. und von Sanvi- 
lino, wie Phylloceras Canavari zur Serie des Ph.tatrieum 
gehörig, SimocerasLudovicii,AspidocerasMontis Primi, 
Rhynehotenthis titonica und denticulata ete. — Auch 
einige titonische Fossilien aus der Lombardie beschreibt Prof. 
Meneghini, wieu, a. Perisphinctes Airoldii, Aspidoceras 
longispinum etc. 

Dr. Uhlig gibt (Ak. d. Wiss. Wien) Mittheilung über die 
Fauna der liasischen Prachiopodenkalke von Belluno, weiche in 
der Facies-Entwicklung den nordalpinischen Hierlatzerschichten 
entsprechend, jünger als diese ist. 

Dr. Rajuocka gibt (l. e.) Bemerkungen über die Brachiopo- 
den-Fauna der Oolithe von Bilin bei Krakau, welche wegen ihrer 
Aehnlichkeit mit jener der Normandie bemerkenswerth ist. 

Prof. Heer hat in seiner Schrift „die Aufgaben der Phyto- 
paleontologie“ die Resultate philogenetischer Forschungen als 
vorgefasste Meinung bezeichnet und nur das Sammeln, Präpariren 
und Bestimmen der fossilen Pilanzen als Aufgaben des Phyto- 
paleontologen angegeben. Dieser Vorwurf gilt einer von Prof. 
v. Ettingshausen veröffentlichten Schrift „Phytogenie der Pilan- 
zenarten“ (Denkschr. d. k. Akad. d. Wiss. Bd. 38.), in welcher 
Prof. Stur auch noch manch anderen Vorwurf zu machen findet, 
dass nelımlich die Stammarten der jetztweltlichen Arten in der 
Tertiärflora gesucht und das Vorkommen nicht in anderen Lager- 
stellen beobachtet worden, ferners dass schlechte Species aufge- 
stellt, zu wenig ausführlich beschrieben ete. — Auf diese Vor- 
würfe entgegnet Bar. Ettingshausen (K. Akad. d. Wiss. Wien), 
dass jedenfalls die Stammarten der jetzt lebenden Pilanzen eine 
Aufgabe der Phytopaleontologen sei, dass diese nur in dem Nach- 
weise des Ueberganges der Fossilreste zu den entsprechenden 
Theilen der recenten Pflanzen bestehen könne, dass nur hieraus 
es möglich sei den Zusammenhang dieser Arten zu finden; ferners 
dass die Stammarten der jetzt lebenden Pflanzen für jetzt nur 
in der Tertiärflora zu suchen seien und dann erst nachzuforschen 


176 


sei, welche die Stammarten der tertiären Stammarten seien, wenn 
in letzterer Periode ein beträchtlicher Theil von Stammarten 
aufgefunden worden sei, 

In Bezug auf Zusammengehörigkeit einzelner Bruchstücke 
von Pilanzenresten aus dem Kreise der Calamarien sind die 
Meinungen auch sehr verschieden; so z. B. wird Asterophyl- 
lites von Einigen als vollständige Gattung, von Anderen zu den 
Calamarien gehörig betrachtet ete. 

Hr. Carl Feistmantel beschreibt (Geol- Rehs.-Anst. Wien) 
Rindenstücke von Cyelocladia major Lind]. et Hutt. aus dem 
Radnitzer Steinkohlen-Becken mit der Bemerkung, dass eine zu- 
verlässige Bestimmung noch weiter zu erforschen sei. 


Bei der ausserordentlichen Versammlung der Mailänder Na- 
turforschenden Gesellschaft zu Varese vom J. 1878 wurden auch 
Beiträge zur Kenntniss geologischer Verhältnisse einiger Gebiethe 
der Lombardei und Venetiens geliefert, deren nähere Details wir 
in den Schriften (1879) der besagten Gesellschaft vorfinden, so 
von Dr. Parona über das Pliocen des transpadanischen Gebiethes 
von Pavia; — von Pinni über die postpliocene Fauna der Lom- 
bardei; — Prof. Taramelli über geologische Verhältnisse der 
Provinz Belluno; von Prof. Marinoni über geologische Studien 
von Friaul; — von Pfarrer Ferretti über miocene Fauna und 
Flora von Montebabbio; — von Sordelli über fossile Flora von 
Folla d’Juduno bei Varese u. 8. w. 


Ueber vulcanische Erscheinungen, wie über die Eruption des 
Aetna im Mai 1. J.; des Stomboli im Juni d. J. und über die 
Gasausströmungen des Vulcan von Grecchia in Toscana im April 
d. J. finden wir Mittheilungen im Bullettino del vulcanismo 
italiano in Rom. 


Praehlistorik, Anthropologie &e. 


Ueber praehistorische Ansiedlungen und Begräbnissstätten 
in Krain und über die Skelette aus den Gräbern von Roje bei 
Morentsch übergeben Hr. Deschmann und Szombathy der 
kais. Akademie der Wissenschaften ausführlicher. Bericht mit 
22 Taf. — In den Gräbern von Klenik fanden sich broncene 
u. a. Fundobjecte, die mit jenen von Hallstatt übereinstimmen 
und die auf eine praerömische Zeit u. z. den keltischen Stamm 


177 


der Tauriker schliessen lassen, da sich keine römischen Reste 
vorfanden; auf ein jüngeres Alter deuten die Skeletgräber von 
Roje, auf die Merovingische Zeit (4—T. Jahrhundert.) 

In den Mittheilungen der Wiener Anthropologischen Gesell- 
schaft finden wir manche Abhandlung von besonderem Interesse, 
wie u. a. von Dr. Much ‚über Baugen und Ringe als Studien 
über das Ringgold und seinen Gebrauch bei den Germanen“ und 
über die Nubier, welche ein Mittelglied zwischen Arabern und 
Negern bilden dürften; dann über die Lage desParadieses ete.; — 
von Assistent Heger über einige im Hof-Museum vorfindliche 
Gegenstände (Nephritäxte, Steingeräthe u. a.) aus Guadeloupe 
und Westafrica; — von Custos Fuchs „über die Bedeutung des 
Rigs Mal," wobei über Vernachlässigung der einheimischen Hel- 
den und Göttersage an den deutschen Schulen geklagt wird ; dann 
Geschichte derUebereinstimmung der altdeutschen Gesetzbücher mit 
der Erzählung der Edda Erwähnung geschieht; — v. Prof. W old- 
rich über „den Unterschied zwischen Benagung und Besehneid- 
ung an Thierknochen aus der Diluvialzeit“* — (erstere kommt 
vor von Menschen und Thieren, jedoch ist die Art und Weise 
verschieden, — in Bezug auf Bearbeitung der Knochen aus dem 
Löss sind Einschnitte mit Feuersteinsplittern und solche von Me- 
tallivstrumenten zu unterscheiden, so auch entstehen Ritze und 
Einschnitte beim Ausgraben ete.) — Dieser Gegenstand wurde von 
vielen Anthropologen sehon besprochen, u.a. in sehr klarer Weise 
von Prof. Strobel; — von Dr. Rzehak über Begräbnissstellen 
bei Monitz in Mähren, — von Baron Alten über den Fund einer 
Fensterurne im Grossherzogthume Oldenburg u... f. u. 8. f. 

Im Bulletino di paletnologia italiana (Reggio-Emilia) finden 
sich ebenfalls sehr wichtige Mittheilungen, so u. a. von Cafiei 
über die Funde in den Umgebungen von Cagliari, welche aus 
Artefacten aus Obsidian, Basalt, Kiesel ete. bestehen, aus welchen 
zu ersehen, dass der Mensch in der Bearbeitung von Steinen 
noch nicht vollkommen geübt war, da alle besagten Artefacte 
roh bearbeitet sind; — Cafici gibt auch Mittheilung über die 
Funde in der prähistorischen Station San Cono-Catania, worun- 
ter Steingeräthe, ein Zahn von Carcharodon megalodon 
‚ als Pfeilspitze, ein kleiner durehlöcherter Pectuneulus pilo- 
sus8 als Ornament etc. ; in den praehistorischen Studien von Ca- 
gliari bemerkt Orsoni, dass in Sardinien ein Volk vom Beginne 
der neolitischen Zeit bis über die Broncezeit gelebt, dass dieses 


12 


178 


nicht gleichzeitig mit der quaternären Fortation, sondern gegen 
Ende der Alluvialformation, erst nach-allen Erhebungs-Erschein- 
ungen, sich dort ansässig gemacht ‘habe; — Prof. Desor gibt 
Mittheilung über einen 4 Met. grossen Stein bei Pieve di Teco 
im Gebirge von Ligurien, mit Zeichen des Kreuzes, welches nicht: 
als ein hier aufgestelltes megalitisches Monument zu. betrachten 
sei, sondern als ein von den Glestchern hieher transportirtes 
Felsenstück; — von Prof. Pigorini über Pfahlbauten bei Ascoli 
Piceno; — von Mellini über alte Bauten auf Eisen auf der 
Insel Elba u. m. a. Kleine Notizen, unter welchen über Pfahlbau- 
ten in den Seen von Monate und Varano, über Ferguson's 
„Rude , Stone monuments of all Countries,‘ über Chantre's 
„Observations sur les series praehistoriques de quelques Mu- 
sees d’ Autriche“ u. s, f. 

In der ausserordentlichen Versammlung der Societ& italiana 
di scienze naturali von Mailand im Herbste 1878 zu Varese wur- 
den ebenfalls die Resultate praehistorischer Studien mitgetheilt, 
so gab Prof. Maggi Beschreibung. eines Menschenschädels aus 
der Tufhöhle bei Valgana, welcher sich namentlich durch die ge: 
zähnte Suture auch am Punecte der Pfeilnath, dem Obelion ent- 
sprechend, auszeichnete, durch die sehr entwickelte Koronalnath 
und durch seine grosse Doligocephalie; — derselbe sprach auch 
über die Gräber bei Malgesso nächst Gavirate, in welchen Töpfe 
mit Knochen und symbolischen Bronceobjecten vorgefunden wur- 
den, diese Funde gehören nach Maggi der ersten Eisenperiode an, 
so wie jene von Golasecea, so z. B. findet sich auch in Malgesso. 
ein Topf mit dem Zeichen eines Kreuzes, gebildet von zwei 
unter sich senkrechten Linien, welches nach Mortillet ein reli- 
giöses Symbol bedeutet, und schon vor dem Christenthum sehr 
verbreitet war. Die hier vorgefundenen Bronce sind wegen ihres 
Metallgehaltes von Interesse, sie bestehen nehmlich . aus 70,00 
Kupfer, 19,52 Zinn, 1,50 Zink mit Spuren von Eisen, 0,07 Blei, 
— Prof, Maggi beschrieb auch die zur Eisenzeit gehörigen: Grä- 
ber von Valcuvia, in: welchen Menschenskelete, Töpfe von ver- 
schiedenen Formen und Farbe, ein Schwert von Eisen u. m. a. 
aufgefunden wurde; — Prof. Ragazzoni gab in seinem eigenen 
und im Namen des Abb. Kanchet Bericht über die von Foster 
aus London auf der Insel Camilla (Isolino) im See von Varese 
vorgenommenen Grabungen. Aus den verschiedenen Funden 
(Knochen, Pfähle, Stein- und Broncegeräthe) ergab sich, dass 


3179 


hier Pfahlbauten existirten, dass diese Insel eine künstliche sei, 
nehmlich gebildet durch Herbeischwemmung von Geröllen, durch 
Anschüttung von Gesteinen, Küchen- u. a. Resten ete. Die Be- 
wohner dieser Pfahlbauten lebten hier von der neolitischen Pe- 
riode in die Broncezeit hinein und enfwickelten nach der Ent- 
deckung der Metalle eine industrielle Thätigkeit, namentlich in 
Töpfen — von welchen sich grosse Mengen vorfanden, von der 
rohesten bis zur feinsten Form. — Ueber die Pfahlbauten in den 
Seen von Monate und Varano gab Castelfranco genaue Be- 
schreibung mit Aufzählung der Funde (Töpfe, Stein- und Bron- 
cegeräthe, Pflanzensaamen ete.), welebe alle mehr weniger Aehn- 
lichkeit haben mit jenen im See von Varese aufgefundenen — 
Castelfranco bemerkt hiebei, dass die Pfahlbaubewohner die 
Bronceceultur nach Ober-Italien gebracht haben, dass dieselben 
sich an Seen angesiedelt oder wo deren keine waren (wie in der 
Emilia) sie künstliche Becken gebildet haben. — Ueber in Friaul 
entdeckte prähistorische Gegenstände sprach Prof. Marinoni, 
u. 2. über eine vollständige Niederlage von Broncegegenständen 
bei Gradiscutta, über Paalstab, Pfeilspitzen u. a. und bemerkte 
hiebei, dass die Bronce-Industrie von den Ländern der unteren 
Donau eingeführt worden sei, hier aber in Folge des Einflusses 
dernachbarlichen Völker der Terramare sich vervollkommnet habe 
u.2sf,wsf 


Nachtrag zur Revıre 1879, 


Schon vor vielen’ Jahren. hatte Hr, Baron v. Zigno in dem 
grauen Marmor, der in mächtigen Bänken im Veronesischen, Vi- 
centinischen und im südl. Tirol vorkommt, in den diesen Mar- 
mor durchziehenden Kalkspathadern ein Fossil erkannt, welches 
er als eine Pllanze, andere Geologen jedoch als Reste einer Per- 
na, einer Ostrea etc. erkannten; — zweifelhaft blieb dem Freilı 
v. Zigno jedoch, zu welcher Familie er diese Pflanze zählen 
sollte, da ihrem gestreiften Stamme nach sie zu Calamites, der 
Anordnung.der Blätter nach zu Cordaites, der Längsstreifung 
dieser Blätter ohne Mittelnerve zu Nüggerathia u. s. w. gehören 
könnte. 

In Folge gestellter Anfrage bei verschiedenen Autoritäten 
dieses Faches, erklärten Brongniart,Schimper und Saporta 
diese Pilanze als eine Monoeotilidone, Ettingshausen als eine 
Cicadinee, G ümbel als ‚eine Alge, die dieser Lithiotis proble- 

12." 


180 


matica Gümb. benannt hatte. Nach reichhaltigem Materiale und 
mehrmaligen genauen Untersuchungen finden wir die Resultate 
dieser in der „Memorie del R. Istit. Ven. di se. 1. ed arti* (XXI, 
1879) — aus welchen wir entnehmen, dass Bar. Zigno in keiner 
Richtung der Ansicht Gümbel’s beitreten könne, da die Struc- 
tur dieser Pllanze keineswegs auf eine Alge schliessen lasse, da 
selbe aus einem starken eylindrischen Stamm bestehe, mit grossen 
längsgestreiften Blättern, deren jedes den ganzen hinteren Theil 
des Stammes umfasst, und den vorderen frei lässt, aus- 
serdem sie auch die compaete Struetur mit holzigen Fasern 

und die Umwandlung dieser Pflanze in Kohle, wie sie in einigen 
Orten vorkommt, genügende Beweise, dass Gümbel’s Lithiotis 
keine Alge sein könne. -— Hiebei sei zu bemerken, dass schon 
Spada (1740) und Schlottheim (1822) die Kalkspathadern als 
Pflanze erkannten, jedoch ohne nähere Bestimmung. — Somit 
also bleibt diese Pflanze, ohngeachtet der vielseitigen Untersuch 

ungen, noch immer Gegenstand weiterer Studien und Freih. 
v. Zigno ist der Ansicht, Güm bel’s Name — Lithiotis proble- 
matica — noch fernerhin aufrecht zu halten. 


In der Sitzung vom 21. Dezbr. 1879 der. Accad. pont. dei 
nuovi Lincei in Röm wurde von Hrn. Dr. Terrigi eine ‚Ab- 
handlung unter dem Titel: „Fauna vaticana a foraminiferi della 
sabbia gialle nel plioceng subapennino superiore‘ vorgelegt. In 
dieser gibt der Verf. 1. eine Uebersicht aller von 1781 bis jetzt 
vorgenommenen Studien über die in marin. Sedimenten Italiens 
aufgefundenen Foramineferen; darauf folgt 2. der geologische 
Theil, in welchem der Verf. die verschiedenen Etagen der Ma- 
rin-Sedimente erläutert, die er dem Ober-Pliocen zuzählt, zu 
welchen die gelben Sande des Vaticans und des Monte Mario ge- 
hören ; — Verf. bemerkt, dass diese Sande sehr reichhaltig an 
Foraminiferen seien und auch an Arten, inı Mergel seien vorherr- 
schend die Globigerinen mit reichlicher Menge von Entemostra- : 
ceen, im Thone seien die Lageniden, Globigerinen, Nummulini- 
den reichlich vertreten, im Sande seien wohl auch diese Fami- 
lien vorhanden, aber in kleiner Menge; — aus der Umwandlung 
des Mergels in feinsandigen Thon und hierauf in reinen Sand 
könne man auf eine langsame ruhige Erhebung des subapenninen 
Meeres-Bodens schliessen. Schliesslich folgt Beschreibung und 
Abbildung der aufgefundenen Foraminiferen Arten. 


‚181 


Annali del Museo eivieo di storia naturale di Genöva pubblieati 
per cura di G. Doria e R. Gestro. Vol. XIV. 1879. 


Wir müssen die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf diese 
Annali lenken, welehe höchst werthvolle Beiträge zur Kenntniss 
verschiedener Zweige der Naturwissenschaften Italiens und beson. 
ders aus fernen Ländern geben. — Das hiezu reichlich zu Ge- 
_ bote stehende Materiale wurde von den bekannten berühmten 
Reisenden Doria, Beecari, d’Albertis u. a, gesammelt und 
in die Sammlungen dieses Museums eingereiht. 


Die Reichhaltigkeit der in diesem 14. Bande vorliegenden 
Studien ist der Art, dass es wegen Mangels an nöthigem Raum 
nicht andera möglich, sie mit wenigen Worten zu berühren. 


Prof. Gasco gibt Beschreibung (p. 509) der im Museum von 
Paris vorhandenen Balaena maclaeayius mit der Bemerkung, dass 
diese Art, dann Bal. ausiralis, und Bal. antipodum in eine ein- 
zige Art zusammenzuziehen sei; — Dr. Gasco gibt auch (p- 
572) Beschreibung der bei St. Sebastian in Spanien gefangenen 
Bal. biscayensis etc. 


Unter den von d’Albertis und Salvadori beschriebenen 
(pag. 21) Vogelarten, die ersterer bei Gelegenheit der Exploration 
des Fly-Flusses gesammelt hatte, verdient Erwähnung der Mega- 
erex inepta n. g. et n. sp., welche der americanischen Aramides 
nahestehend, zum Fluge unfähig ist und in Gefahr steht auszu- 
sterben, wie es bei Notornis alba und Mantelli der Fall ist, ferners 
sind Hybriden von Paradises apeda und raggiana sehr reichlich 
vertreten, — ferners folgen Beschreibungen der von Beccari 
in Sumatra und auf den Inseln Kei gesammelten Vögel (pag. 169 
und 628.) n 


Ueber in Sumatra ebenfalls von Beccari gesammelte Fische 
gibt (pag. 334) Hr. Vineiguera Beschreibung, so wie dieser 
auch Beschreibung und Abbildung (p. 619. Taf. II) gibt des im 
Golfe von Genua gefangenen Macrurus sclororhynchus Val. u. 
m. a. 

In Bezug auf Coleopteren finden wir (p. 5) deseriptive Auf- 
zählung der von d’Albertis in Neu-Guinea und von Beccari 
in Sumatra gesammelten Cetoniden von Dr. Gestro — Mar- 
seul (p. 254) beschreibt die in Australien, Neuguines von 
den eben erwähnten zwei heisenden gesammelten Histeriden; — 


Ü) 


182 


Hr. Herthur (p. 566 Taf. 1.) die durch Bruijm auf den Sang- 
hir-Inseln gesammelten, und Hr. Kirsch (p. 18) zwei neue von 
d’Albertis auf Neu-Guinea gesammelte Käfer. 

Unter dem Titel ‚‚Appunti immenotterologiei (p. 321)' gibt Hr. 
Grisodo Beschreibung mehrer neuer Chrysiden Arten: 

Dr. Pirotta gibt Aufzählung (p. 401) von Libellulinen Ita 
liens, mit Angabe ihrer geographischen Verbreitung etc. — Se- 
Iys Longchamps beschreibt einige von Laglaize in Neu-Guinea ge- 
sammelte Odonaten ete. (pg. 287.) 

Orthopteren von Doria, Beccaria u. Albertis in Indien und 
Austral Malesien gesammelt, beschreibt (pg. 348) Hr. Dubrony. 

Eine neue Ephemeride-Palingenia papuana — von d’Albertis 
am Fly-Flusse gefangen, beschreibt (p. 398) Hr. Eaton. 

Und schliesslich gibt Prof. Issel unter dem Titel „appunti 
geologiei“ Beschreibung und Abbildung zweier fossiler Zähne von 
Elephas primigenius, mit der Bemerkung, dass Lartet’s Ansicht, 
dieser Elephant, so wie Rhinoceros tichorrhinus hätten die Alpen 
nicht überstiegen, irrig sei, indem Reste beider Thiere in Pie- 
mont, in Toscana und im Gebiete von Rom entdeckt worden 
seien. 

Im Jahre 1878 sind 2 Bände XII und XIII ebenso reichhaltig, 
wie der XIV. erschienen — woraus die rastlose Thätigkeit der 
Herausgeber zu erkennen. Sn: 


183 


Systematische Uebersicht der Käfer 
welche in Baiern und der’ nächsten Umgebung 
vorkommen. (Fortsetzung.) 


3) cup eess Fuber. . 2443. 


castaneus Secopol. — humeralis Duf. — Zusmarshausen; Augs- 
burg; Miinchen, in der Kaiserklause, Mai, auf der Gründelalpe 
bei Tegernsee, wo sie besonders auf jungen Fichten, die noch 
kaum einen Fuss hoch waren, sich aufhielten, Juni, Dr. Ar.; 
Freising; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Arber, Molendo; 
Regensburg ’s.; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg s. h., Prof. 
Hoffınann; Aschaffenburg s.; Vogelsberg einzeln, Decan Ser. 
— var. aeruginosus Fabr. — Augsburg; München; Freising; 
Moosburg, Notar von Sonn.; Passau, Regensburg s.; Nürnberg; 
Erlangen; Weiden n. s. auf Espen und Linden, Schmidt; Baireuth, 
Richter, Fichtelgebirg, Professor Ho/fmann ; Vogelsberg s. h., 
Decan ser. 


4) Raemaleodes Fahr. 2414. 


purpurens Schrank. — Poda. — chrysomelinus Müller. — san- 
guineus Sulz. — suleatus Razumovsky. — istriacus Scopoli. — 
Seopoli Fuessl. — Zusmarshausen; Augsburg; München, 'Thal- 
kirchen an einem Hause, Mai, Pullach, Juni, Maria Einsiedl. Juni 
Geiselgasteig, Mai, Dr. Är.; Freising n. s., Wald bei Wippenhau- 
sen; Weihenstephan, Juni, von Bäumen abgeklopft; Moosburg, 
Notar von Sonn.; Regensburg n. s.; Eichstädt; Nürnberg n. s. 
Schmausenbuck, von Fichten abgeklopft,; Erlangen ; Fichtelge- 
birg,; Weiden n. s., Schmidt, Bamberg, Professor Hoffmann; 
Windsheim, Pfarrer Jäckel; Steigerwald n._s.; Würzburg; Aschaf- 
fenburg n. s. 


5) eusltanerss Linne. 2415. 


flavopeetinicornis De Geer. — Zusmarshausen ; Augsburg ; 
‘München; Regensburg n. g.; Dinkelsbübl, Pfarrer IVo//f; Ingol- 
stadt; Burghausen, Schrank; Nürnberg; Erlangen; Weiden, 
Schmidt; Fichtelgebirg; Steigerwald n. s. an jungen Birken; 
Aschaffenburg n. s ; Hegsen n. h., Decan Ser. 


6) sulphuripennis Germ. 2116. 
apicalis Dej. — affinis Casteln. — Gastein aufOenothera bien- 

nis, Dr. Geraud. 

7) virens Schrank. 2447. 
virescens Linne. — signatus Panz — castaneus Scopoli. — 


aeneicollis Oliv. — München, Thalkirchen, bei der Sägmühle in 
der Au, wo sie besonders die Buchen umschwärmten, Mai, Dr. 


184 


Kr.; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Arber, Molendo; Re- 
gensburg; Burghausen, Schrank. — var. aulicus Panz. — cupreus 
var. Herbst. — München. 


8) gerraticornis Payk 2448. 


serricornis Herbst. — parvulus Herbst. — 9 longus Gylih. — 
Frankfurt zwei Stück, Oberl, von Heyden. 


9) gesselatus Fabr. 2449. 


själandicus Linne. — nubilus Schrank. — Zusmarshansen; 
“Augsburg n. s.; Deuringen, Mai; München, bei Harlaching, Juni, 
in der Au, Mai, bei Maisach, Mai, Tegernsee, Juni, Dr. Xr., Frei- 
sing h., im Isargenist, April; Weihenstephan, Juni; Moosburg, 
Notar von Sonn., Passau; Regensburg n. 8. ;eEichstädt; Gern 
und Steingaden, Schrank, Nürnberg ; Erlangen, Windsheim, Pf. 
Jäckel; Steigerwald g.; Aschaffenburg n. s.; Hessen h., Decan 
Scr. — var. assimilis Gyllenb. — München, am Saume des Wal- 
des auf der Anhöhe oberhalb Harlaching durch Schütteln, Juni, 
Tegernsee, Mai, Dr. Är.; Freising; Moosburg, Notar von Sonn.; 
Regensburg s.; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; Steigerwald 
h.; Hessen einzeln, Decan Ser, 


10) Quercus Oliv. 2450. 


Gyllenhali Reiche. — incanus Gylih. — pallipes Payk. — ru- 
fipes Steph. — Augsburg; München, bei den Kalköfen, oberhalb 
Thalkirchen gestreift, Mai, Grünwald dureh Abklopfen, Juni, Dr. 
KÄr., Nürnberg; Erlangen; Vogelsberg einzeln, Decan Ser. 


11) effinis Payk. 2451. 


erythropus Fisch. — sibiricus Germ. — ovierensis Ziegl. in 
litt. — München, in der Au, Mai, Dr. Är.; Allgäu, Dr. alt; 
Nürnberg. 


12) nmelancholicus Fabr. 2452. 
dauricus Mannerh. in litt. — München; Erlangen. 

13) Aolosericeus Dliv. 2453. 

tesselatus Linne. (Diacanthus.) — undulatus Herbst. — rufi- 

es var. De Geer. — Zusmarshausen ; Augsburg ; München, unter- 


alb der Georgenschwaige, Juni, Harlaching, Mai, Pullach, Juni, 

Grünwald, durch Schütteln der Föhren, ‚August, Tegernsee, Juni, 
Dr, Är.; Freising, Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regens- 
burg g.; Eichstädt; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; Winds- 
heim, Pfarrer Jäckel;, Steigerwald g.; Aschaffenburg s. h 


14) geneus Linne. 2454. 


impressus Marsh, — Ueberall h., Mai bis Oktober. — var. 
germanus Linne. — coeruleus Herbst. — eyaneus Marsh. — Mün- 
chen; Passau, Gscheidtlen, Aschaffenburg n. h., Weidenanlage. 
° — var, nitidissimus Ziegl. — München, — var. chalybaeus Ge£n£. 
— München. 


183 


15) metallicus Payk. 2455« 


nigricornis Panz. (Diacanthus). -— Moosburg, Notar von Sonn.; 
Regensburg s.; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo//’; Nürnberg ; Erlangen; 
Steigerwald n. s., an jungen Buchen; Aschaffenburg s. s.; Seli- 
genstadt, Decan Scr.; Darmstadt, Dr. Nebel. 


16) dengressws Fabr. 2456. 
Augsburg; München, im Walde zwischen Pullach und Birn- 

baum, durch Schütteln der Fichten, Juni, Dr. Ar,; Moosburg, 

Notar von Sonn.; Regensburg s.; Nürnberg s.; Erlangen. 

17) Testless Fubr. 2457. 
Augsburg; München, am Wege nach Bogenhausen, Juni, Dr. 


Är.; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regensburg n.s.; Din- 
kelsbühl, Pfarrer Wolf; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; 


Aschaffenburg n. s. — var gravidus Germ. — germanus Oliv. 
— Augsburg; München; Hessen s., Decan Scr. — var. milo Germ. 
— pulverulentus Knoch in litt. — d pasticus Mendtr. — 9 sagi- 


natus Men6etr. — Augsburg; München ; Aschaffenburg s. 
Die Larve dieses Käfers ist dem Getreide schädlich. (Nörd- 
linger,) 


18) Döpseusluelestaes Linne. 2458. 


 bimaeulatus Fourer. (Limonius.) — punctatus Voet. — Zus- 
marshausen; Augsburg; München; Freising; Moosburg, Notar v. 
Sonn., Regensburg n. g.; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo/7,; Nürnberg 
ziemlich s.; Erlangen; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Aschbach n. 
8.; Aschaffenburg n. s. s.; Hessen n. h., Decan Scr. 


19) eincteuss Payk. 2459. 


inunetus Lacord. — München, Dinkelsbühl, Pfarrer WoZ,7; 
Aschaffenburg s. s.; Hessen n. h., Decan Scr.; Frankfurt n. 8., 
an alten Weiden, von Heyden. 


20) erweiatus Linne. 2460. 


pulcher Lacord. (Diacanthus.) — München; a Notar 
von Sonn.; Dinkelsbühl, Hesselberg, Pfarrer Wo//f, Nürnberg 
s., Erlangen; Fränkische Schweiz; Amberg s.; Aschaffenburg s. 
s.;, Babenhauser und Stockauer Wald; Frankfurt, Senator von 
Heyden; Darmstadt, Dr. Nebel und Oberstl. Alingelhöffer. 


21) amgustasless Kiesenw. 2461. 


Nürnberg, ein Stück; Vogelsberg, einzeln, Decan Scr. — pu- 
bescens Koch. Ein Stück bei Aschach. 


186 


470. Dima Eschscholtz. 
deima Schreckbild. 


1) elateroides Charp. 2462. 


Nürnberg, Dr. Sturm. (Bedarf noch der Bestättigung,) Die 
Larve soll in Pteris aquilina leben. 


471. Lisdiwes Latreille. 
Ludius Spieler. 


Sceatoderus, Eschscholtz. 


1) ferrugöineus Linne. 2463. 


Larve Muls. Ann. Soc. Linn. Lyon. 1856. p. 190. — München, 
an Lindenstämmen bei Schleissheim; Freising s., die Larve lebt 
in morschen Buchen, der Käfer wurde Abends im Fluge gefang- 
en; Passau; Regensburg s. s.; Nürnberg; Erlangen, Wolts- 
schluchtkeller, Pfarrer Jäckel; Amberg s. s., Hahn; Aschaffen- 
burg, in einer morschen Buche, einige Dutzend; Darmstadt; 
Crumstadt und in der Bergstrasse n. s. in alten Weiden; Seligen- 
stadt in alten Buchen, Decan Scr.,; Frankfurt, Senator von Hey- 
den; Ortenberg, Dr. Bose. 


„472. Aymiotes Eschscholtz. 


agriotos auf dem Lande lebend. 


1) piloseus Pans. 2464. 


pilosellus Schoenh. — elongatus Marsh. — vilis Illig. — 
Zusmarshausen; Augsburg n, s.; München, bei Harlaching durch 
Schütteln der Gesträuche, Juni, bei Hessellohe, Juni, Dr. Är.; 
Freising h., Weihenstephar, Juni, Juli, Moosburg, Notar v. Sonn. ; 
Regensburg g.; Nürnberg n. s.; Erlangen; Windsheim, Pfarrer 
Jäckel; Fichtelgebirg; Steigerwald h., Bamberg, Professor Yo/f- 
mann; Würzburg ; Aschaffenburg s.; Hessen n. s., Decan Ser. 


2) uslulaluss Schaller. 2465. 


blandus Germ. — sputator Redtenb. — flavicornis Redtenb. 
— gilvellas Lacord. — variabilis Herbst. — ustulus Schönh. — 
confusus Bach. — dimidiatus Sturm in litt. — testaceus Sturm 
in litt. — piceus Megerle in litt. — Zusmarshausen ; Augsburg 
n. s.; München; Freising n. s.; Weihenstephan, Juli; Moosburg 
Notar von Sonn.,; Passau; Regensburg; Nürnberg ; Erlangen; 
Bamberg, Professor Hofmann; Würzburg; Aschaffenburg s.h.; 
Hessen auf Schirmblumen h., Decan Ser. 


187 


3) spwelatonr Linne. 2466. 


brunnieornis Geb[. — fusculus Illig. — graminicola Redtenb. 
— Larve Kollar. Nat. schädl. Ins. 1837. p. 149. — Ueberall n. 
8., Mai. 


Nach Kollar frisst die Larve die Wurzeln der Salatpflanzen 
bis an den Knoten ab, woraus sich die Blätter entwickeln, in 
Folge dessen die Pflanze natürlich stirbt. Herr Schöffer in Möd- 
ling hat durch sie den vierten Theil seiner Salatpfanzen ver- 
loren. 


4) dinersdees Linne. 2467. 


segetis Bjerkant. — striatus Fabr. — striolatus Fabr. — Lar- 
ve Bjerkant. Vet. Ac. Nya. Handl, 1779 p. 285. t. 10. f. 1-3. — 
Uebera:l h., April bis Herbst. 


5) obscesress Linne. 2168. 
variabilis Fabr. — Dbadius Latr. — hirtellus Herbst. — ob- 
tusus De Geer; — Ueberall n. s., April bis Juni. 
Die Larve lebt nach Kirby an den Wurzeln verschiedener 
Gartengewächse, und wird zuweilen sehr schädlich. 


6) eferresmus Linne. 2469. 


atratus lllig. (Eetinus.) — niger De Geer. — nigrinus Herbst. 
— 7Zusmarshausen; Augsburg; München, Grünwald im Mulın al- 
ter Eschen, Mai; Freising; Passau; Regensburg n. s.; Nürnberg ; 
Erlangen; Fichtelgebirg ; Bamberg, Professor Hofmann; Würz- 
burg; Aschaffenburg s. h.; Hessen h., Decan Ser. 


7) sobrönass Kiesenw. 2470. 


p«llidulus Redtenb. — graminicola Redtenb. — gilrellus 
Ziegl. — Augsburg; München, zwischen Thalkirchen und Pul- 
lach auf Blüthen, Juni, durch Abklopfen, besonders der Weiden 
zwischen den Kalköfen ‘und der Teichenbeize, Juli, Dr. Är.; 
Moosburg, Notar von Sonn.,; Passau; Regensburg g.; Ober-Lais 
n. 8., Decan Ser. 5 


8) gerallödaelaes 1llig. 2471. 


umbrinus Germ. (Sericosomus.) — rufulus Lacord. — Mün- 
chen; Passau; Regensburg s.; Dinkelsbühl, Pfarrer Vo; Bam- 
berg, Professor Hoffmann; Hessen h., Decan Ser. 


9) galliorss Lucord. 2472. 


Freising; Weihenstephan, ein Stück, Juli; Moosburg, Notar 
von Sonn.; Regensburg 8.; Steigerwald n. s., Hessen n...h., 
Decan Ser. | 

Die Larve des Saatspringkäfers, Agriotes lineatus, der Draht- 
wurm, ist sechs Linien lang, mehlwurmäbnlich, langgestreckt, bei- 


188 

nahe walzig, von harter Substanz. Der Kopf ist oben und unten 
breitgedrückt und spitzt sich nach vorne zu; er trägt dreigliede- 
rige Fühler, er besitzt keine nachweisbare Augen, vorn zweizäh- 
nige Kinnbacken, und sehr verlängerte Kinnladen. Der Stamm 
einer jeden bildet mit dem ebenso langen Kinne in der Mitte 
drei Hornplatten, welche in einem, fast bis an die Wurzel des 
Kopfes liegenden Ausschnitte neben einander liegen, und trägt 
viergliedrige Taster. Die Unterlippe ist dreieckig, mit zweiglie- 
derigen Tastern, ohne Spur der Zunge. Sie besitzt drei Paar 
kurzer Beine, eine kleine Endspitze, der After (vorletzter Ring) 
dient als kleiner Ansatz zum Nachschieben. Ihre Farbe ist gelb. 
Ueber die Rückenmitte zieht sich vom ersten bis vorletzten Gliede 
eine seichte Längsfurche, die äussersten Enden der Glieder sind 
wie mit einer Nadel fein geritzt, jedoch so, dass die Gränze dieser 
Risschen nach der glatten Seite hin scharf abschneidet. Der Bauch 
ist etwas eingedrückt und durch die Seitenleisten begränzt, die 
sich im letzten Gliede mit einer querstehenden halbkreisförmigen 
Erhöhung vereinigen. Das letzte Glied endigt mit einem kurzen 
braunen Spitzchen, auf der Oberseite desselben stehen nahe an 
der Wurzel, seitwärts gerückt, zwei schwarze elliptische 
Eindrücke. Der Drahtwurm nagt besonders im Frühjahre und 
im Herbste an den Wurzeln der Getreidearten, die Blätter wer- 
den in Folge dessen gelb, und die Pilanzen sterben ab. Nach 
Westwood frisst er auch die Wurzeln der Stoppelrüben, Kartof- 
feln, Möhren, Salat und Kohlarten, und bohrt sich in den Stengel 
der Salatpflanze. In der Gefangenschaft frisst er auch andere In- 
sektenlarven. Nach Bierkanter soll er fünf Jahre zur Entwick- 
lung brauchen. Er verpuppt sich im Juli, die Puppe ‘ist sieben 
Millimeter lang, weiss mit schwarzen Augen, mit zwei kleinen 
braunen Hörnern, und zwei Spitzen am Schwanze. Der Käfer 
erscheint im August, er überwintert. 


473. Sericosomus Redienb. 
serikos seidenartig. 
Dolopius Eschschollz, Sericus Eschscholtz. 
1) Drunneus Linne. 2473. 


& tibialis Redtenb. — & fulvipennis Dej, — 3 vulgaris 
Herbst. — 8 nigromaeulatus De Geer. — & maculosus Gmel. — 
9 rubidus Ziegl. in litt. — Larve Assus Stett. Ztg. 1863. p. 3%. 


189 


— Zusmarshausen; Augsburg; München; Harlaching, Juni, Te- 
gernsee, Mai, Schäftlarn, Juni, Dr. Är.; Freising n. s., Weihen- 
stephan, von Bäumen geklopft, Juni; Mogebur, Notar v. Sonn.; 
Passau; Regensburg; Nürnberg; Erlangen; Windsheim, Pfarrer 
Jäckel;, Fichtelgebirg; Steigerwald n. s.; Bamberg, Prof. Hof- 
mann, Würzburg; Aschaffenburg 8.; Hessen h.. Decan Ser. — 
var. & fugax Gyllenh. — Zusmarshausen ; bei Schäftlarn durch 
Schütteln der Gesträuche, Juni, auf dem Pflügeleck in Tegern- 
see, Mai, Dr. Är.; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regens- 
burg g.; Erlangen ;Fichtelgebirg ; Steigerwald h.; Bamberg, Prof. 
Hoffmann, Windsheim, Pfarrer Säckel, Aschafenburg n. s.; 
Hessen h., Decan Scr. 


2) marginatus Linne. 2474. 
sutularis Marsh. (Dolopius.) — fulvus Marsh. — sticticus 
Panz. — lateralis Oliv. — lineatus De Geer. — Zusmarshausen ; 


Augsburg h.; München, bei Harlaching, durch Schütteln der Ge- 
sträuche, Juni, bei Pullach, Juni, bei Schäftlarn, Juni, in Te- 
gernsee, Mai, Dr. Är.; Freising h.; Wiesenwald, Juni, Juli, Moos- 
burg, Notar v. Sonn.; Passau; Regensburg g.;, Nürnberg ; Erlan- 
gen; Steigerwald g; Windsheim, Pfarrer Jäckel; Aschaffenburg 
h., Hessen h., Decan Scr, 


3) subueneus Redtenl. 2475. 


& jueundus Märk. (Agriotes.) — @ xanthodon Märk. — 9 mi- 
cans Muls. — Allgäu, Obergeom. Stark; München, zwischen Har- 
laching und Grünwald durch Abklopfen, Juni, Dr. Ar.,; Passau. 


Eine wahrscheinlich noch unbeschriebene Art fand Herr No- 
tar von Sonn. bei Moosburg in einem Exemplare. 


474. Synaptus Eschschöllz. 


synaptos verbunden, 
Ctenonychus Stephens. 


1) filifor mis Fabr. 2476. 
einereus Mllig. — unguliserris Gyllenh. — incola Herbst. — 
hirsutus Steph. — Augsburg; München, bei Geiselgasteig, Juli, 


bei Thalkirchen gestreift. Juni, bei der Bogenhauser Brücke durch 
Abklopfen, Juni, Dr. Är., Freising n. s., Wiesenwald, Juli, in 
Isargenist, April ; Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regens- 
burg; Nürnberg; Erlangen; Fichtelgebirg; Aschbach n. 8.; 
Aschaffenburg n, s ; Hessen h., Decan Scr. 


475. Adrasteus Eschscholtz. 


Adrastus ein Eigenname. 


1) Kimmıbutıs Fabr. 2477. 


nitidulus Marsh. — rugifer Fourer. — Augsburg h., Spickel, 
Juli; München, zwischen Bogenhausen und Föhring durch Strei- 


190 


fen, Juni, Pullach durch Streifen h., Juli, Thalkirchen, Juni, Ma- 
ria-Einsied!, Juni, Dr. Är.; Freising n. s, Pförrer Au, Juli, 
Moosburg, Notar von Sonn.; Passau; Regensburg g.; Nürnberg; 
Erlangen ; Windsheim, Pfarrer Jäckel;, Fichtelgebirg; Steigerwald 
h.; Aschaffenburg n. s.; Seligerstadt, DecansSer.; Ortenberg ein- 
zeln, Dr. Bose. 


2) exilleeris Erichs. 2478. 
Augsburg, @scheidtlen; München, 
3) wellens Fabr. 2179. 


Augsburg h., Spickel, auf niederen Pilanzen gekötschert, -All- 
gäu, Obergeoin. Stark, München, Freising; Weihenstephan, von 
Bäumen geklopft, Juni, Juli, Moosburg, Notar von Sonn.; Stei- 
gerwald s.; Aschaflenburg n. s.; Hessen n h., Deean Ser. — 
var. limbatus Payk. — Augsburg. — var. pusillus Herbst. — 
München. 


4) Zadererlös Erichs. 2480, 
Augsburg; Nürnberg; Darmstadt, Dr. Nebel. 


5) duacerdosess Erichs. 2481. 
Allgäu, Obergeom, Stark; Nürnberg, | 
6) Bersöildess Fubr. 2482. 


nanus Herbst. — .Q luteipennis Erichs. — Augsburg ; München; 
Freising n. s., Isarufer, September ; Moosburg, Notar von Sonn.; 
Aschaffenburg 8.; Hessen n. s., Decan Ser. 


7) Aaesssadläs Erichs. 2183. 

rudis Küst. (Dolopius.) — München ; Dinkelsbühl, Pfarrer 
Wo//ff, Aschaffenburg 3.; Ortenberg, Dr. Bose; Wimpfen, Decan 
Scr. — umnbrinus Germ. — Steigerwald s. 


D. Campylini. 
476. Campyleas Fischer. 


kampylos gekämmt. 


Lepturoides. Herbst. 


l)) saubenes Pall. et Mitierp. 2184. 
denticollis Fabr. — pyrrhopterus Oliv. — München, Grün- 


wald, unter geborstenen Eichenrinden, Dr. gemminyger, aufeinem 
Stock bei der Teichenbeize, Mai, Dr. Xr., Freising s. .8.; Regens- 
burg s. s.: Aschaffenburg s. s.; Holzmagazine der Stadt, Hessen, 
einmal gefunden, Decan Scr.; Staufenstein im Vogelsberg, Stern, 
auf dem Altkönig im Taunus von Heyden. 


191 


2) Zineaunis Linne. 2485. 


cantharoides Oliv. — dispar Payk. — 9 mesomelas Linne, — 
9 variabilis De Geer. — Zusmarshausen ; Augsburg n. s., Leiters- 
bofen, Juni; München, bei Pullach, Juni, Kaiserklause bei Te- 
gernsee, Mai, Königsalpe bei Kreuth, Juni, Dr. Är.; Freising n. 
8., Weihenstephan, Mai. Juni; Moosburg, Notar von Sonn.; Pas- 
sau; Regensburg, das Männchen n. s., das Weibchen e. s.: Kö- 
sching, Schrank, Nürnberg, Gritz; Erlangen n. s.; Fichtelgebirg; 
Windsheim, Pfarrer Jäckel,; Aschbach und Ebrach n. s.; Aschaf- 
fenburg n. s.; Hessen n. s., Decan Scr.; Staufenstein im Vogels- 
berg, Stern. 


3) Borealis Payk. 2486. 


München. (?) 


477. Campyloenerphus Duval. 
Campylus, morphe Form. 
1) Aomslssöness llliy. 2487. 
sutura nigra Chevrol. — Kissingen s. s., Röseh. (?) 


In Baiern finden sich 120 Arten und 12 Varietäten; 2693 Ar- 
ten sind bis jetzt beschrieben. 


Familie XXXII DASCILLIDAE. 
A. Daseillini. 
478. Dascellas. Latreille. 
daskyllos, Name eines unbekannten Fisches. 
Atopa Paykull. 
I) cerwinus Linne. 2188. 


& einereus Fabr. — testaceovillosus De Geer. — Larve Erichs. 
Wiegm. Arch. 1841 p. 88. — Augsburg n. s., auf Weiden, Lech- 
feld bei Mering, Juni; München, bei Pullach, Juni, Tegernsee, 
Schäftlarn, Juni, Dr. Är.; Schleissheim, Notar von Sonn.; Kauf- 
beuren, Rector Buchner; Freising n. s., Weihenstephan, Juni; 
Passau; Regensburg g.; Nürnberg h.; Erlangen, Windsheim, 
Pfarrer Jäckel; Fichtelgebirg; Frankfurt n. s,, an Salix_caprea, 
Oberlieutenant von“ Heyden; Ortenberg, Dr. Bose ; Riedenkopf, 
Öberstl, Alingelhöffer. 


192 


B. Cyphoninl. 
479. Helodes Latreille. 
helodes, im Sumpfe lebend. | 
1) sminsustus Linne. | 2189, 


pallidus Fabr. — melanurus Fabr. — Larve Tourn. Dase. p. 
12. t. 1. f£. 1—1c. — Augsburg n. s., Leitershofen, Juni; München, 
im Sendlinger Walde, durch Abklopfen, Juni, Kalköfen bei Thal- 
kirchen gestreift, Mai, Dr. Är,; Freising n. s.,, Attachinger Au; 
Weihenstephan, Mai: Regensburg g.; Nürnberg; Erlangen ; 
Windsheim, Pfarrer Jäckel,; Steigerwald h.; Aschaffenburg h., 


Hessen n. s., Decan Scr. — var. latus Panz. — Darmstadt, Dr. 

Nedel. 

2) anurginuless Fubdr.. | 24%, 
nimbatus Panz. — eircumfusus Marsh. — trilineatus Cherr. 


— pallidus var y Payk. — Larve Tourn. Dase. p. 13. 1. 1.1.2. 
— München, auf Acer Pseudoplatanus bei der Teichenbeize, Mai, 
Dr. Är.; Passau; Regensburg s.; Erlangen; Fichtelgebirg ; Aschaf- 
fenburg, Professor. Dr. Dödner; Taunus (Altkönig), Senator von 
Heyden; Darmstadt, Dr. Nebe/; Ortenberg, Dr. Bose. 


A. Microcara Thomson. 


3) testaceuss Linne. 2491. 
lividus Fabr. — pallidus Panz. — assimilis Steph. — obseu- 
rus Steph. — mollis Marsh. — tenellus Oliv. — München zwi- 


schen Hessellohe und Pullach gestreift, Juli, Dr. Ar. ; Regensburg 
g.; Dinkelsbühl, Pfarrer Wo/f’; Nürnberg ; Erlangen; Aschaffen- 
burg n. 8.; Seligenstadt an Schilf, Decan Scr.; Frankfurt, von 
Heyden ; Darmstadt, Dr. Nebel. 


(Fortsetzung folgt.) 


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Verantwortlicher Redakteur Dr. HMerrick-Schäffer. 
In Commission bei G. J. Manz. 

Druck der F. Neubauer’schen Buchdruckerei (F, Huber.) 


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Originalartikel. 
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! Entdeckungen und Fortschritten, pe 


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— 


Kittel, Prof.: Systematische Uebersicht der Käfer Bayerns. |} 
pg. 39, 47, 93, 110, 115, 183. 
Kriechbaumer Dr.: Beitrag zur Schlupfwespengattung 
Ischnocerus. pg. 163. 
2 Ein neuer Xylonomus. ypg. 167. 
Roger Dr. O.: Liste der bis jetzt bekannten fossilen Säuge- 


thiere. pg. 45, 70, 131. | 


Rosenhauer, Prof. Dr.: Ueber Ditylus laevis Fabr. (2: 
pg.37. 9 


I 
Gelehrte Gesellschaften. pg. 99, 158, 169, A . 2 
Literatur: vg. 67, 148. 4 
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Vereinsangelegenheiten: Y 
Mitgliederverzeichniss pg. 2. Rechnungsabschluss pg. 8. PR 5 
Einläufe zur Bibliothek. pg. 41, 65, 97, 113,199, 11. PP 
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