Cornell University
Library
OF THE
Mew Work State College of Agriculture
Ay OIF. . + nlf OE Bae
1633,
AT
66/7 5/2
Cornell University
The original of this book is in
the Cornell University Library.
There are no known copyright restrictions in
the United States on the use of the text.
http://www.archive.org/details/cu31924081667572
FLORE DE BUITENZORG
PUBLIEE PAR LE
JARDIN BOTANIQUE DE VETAT.
teme PARTIE.
LES HEPATIQUES
PAR
Dr. VICTOR SCHIFFNER
——+8 8 £03§:33394-—_$
LIBRAIRIE evr IMPRIMERIE
ci-dovant
K. J. BRILL
LEIDE — 1900.
DIK HEPATICAE
DER
FLORA VON BUITENZORG
BEARBEITET VON
Ds. VICTOR SCHIFFNER
a. o. Prof. an der K.K. Deutschen Universitat zu Prag.
ERSTER BAND.
Enthaltend die Beschreibung aller bisher aus Java bekannt gewordenen
RICCIACEAE, MARCHANTIACEAE, JUNGERMANIACEAE
ANAKROGYNAE und JUNGERMANIACEAE AKROGYNAE
Unterfam. EPIGONIANTHEAE.
BUCHHANDLUNG wunp DRUCKEREL
yormals
EK. J. BRILL
LEIDEN — 1900.
Ne
DRUCKEREI vormals §£. J. BRILL — LEIDEN,
EINLEITUNG,
Die Anregung die grosse und schwierige Gruppe der Hepa-
ticae fir die , Flora von Buitenzorg” zu bearbeiten erhielt
ich durch Herrn Dr. M. Trrvs wihrend meines Aufenthaltes
auf Java in den Jahren 1893/94. Erst jetzt ist es mir méglich
den ersten Band dieses Werkes der Offentlichkeit zu tibergeben,
da diese Schrift das Resultat einer monographischen Durch-
arbeitung der reichen Materialien, die friihere Reisende auf
Java aufgesammelt haben, sowie der ungeheuren Massen
von Lebermoosen ist, die ich selbst an Ort und Stelle gesam-
melt habe.
Schon zu Beginn der Arbeit stellte sich heraus, dass der
ursprtingliche Plan der Schrift bedeutend erweitert werden
musste. Fast alle Exemplare dlterer Reisender tragen nur die
Angabe: ,Java’? und daher war nicht zu entscheiden, ob diese
Pflanzen der engeren Flora von Buitenzorg angehoren. Hs
mussten daher alle diese Arten der Vollstandigkeit wegen mit
aufgenommen werden.
Andererseits war es néthig bei dem vorwiegend practischen
Zwecke, den die ,Flora von Buitenzorg” verfolgt, naémlich den
Besuchern der Buitenzorger Institute eine rasche und sichere
Orientirung in der dortigen Flora zu ermdglichen, auch die
entfernteren Punkte (wie Tjibodas, Salak, Garut etc.) mit zu
berticksichtigen, die dfters von den fremden Gelehrten von
Buitenzorg aus besucht werden. Es bedurfte dann nur noch
eines geringen Mehraufwandes an Raum und Arbeit, um diesem
Flora von Buitenzorg, III. 1
2
Werke neben seinem practischen Zwecke ein weiteres wissen-
schaftliches Interesse zu sichern.
Die Schrift ist also weit tiber die in ihrem Titel gezogenen
Grenzen hinausgewachsen zu einer ausfiihrlichen und vollstan-
digen Lebermoosfora von Java geworden.
Die Beschreibungen der Gattungen und Arten habe ich
absichtlich recht vollstindig gestaltet um Botanikern, die
die verschiedensten Ziele verfolgen, willkommene Anhalts-
punkte zu bieten; so werden z. B. Gelehrte, welche orga-
nographische oder biologische Studien tiber Javanische Hepa-
ticae anstellen wollen, sehr viele interessante Daten in den
Beschreibungen vorfinden. In den Gattungs-Beschreibun-
gen konnte ich mich abgesehen von geringen Verbesse-
rungen an meine Bearbeitung der Hepaticae in , Natitr-
liche Pflanzenfamilien” herausg. von Eneter und Pranti
anlehnen.
Die Beschreibungen der Arten, welche von mir selbst ent-
deckt und neu beschrieben wurden, sind gearbeitet im engen
Anschluss an mein Werk: Expositio Plantarum in Iti-
nere Indico annis 1893/94 suscepto collectarum
speciminibusque exsiccatis distributarum, adjec-
tis descriptionibus novarum (Denkschriften der Kais.
Akad. d. Wiss. in Wien)’).
Was die Beschreibungen alterer Arten und Formen betrifft
so habe ich mich nicht an die in der Literatur vorfindlichen
Diagnosen gehalten, da diese meist véllig ungenau und febler-
haft sind, sondern ich habe diese fast simmtlich nach der
eigenen sehr mtthevollen Untersuchung der Original-
Exemplare neu hergestellt. Dadurch diirfte das vorlie-
gende Werk einen nicht zu unterschitzenden wisschenschaft-
lichen Werth erhalten, da hier eine ganze Masse bisher dunkler
Formen aufgeklirt werden.
Zum Zwecke rascher Bestimmung der Gattungen und Arten
1) >Series prima” ist erschienen im LXVII. Bande der Denkschr. 1898; die Series
secunda wird gleichzeitig mit vorliegendem Werke in Druck gelegt.
3
habe ich analytische Tabellen mit grosser Sorgfalt aus-
gearbeitet , die durchwegs auf leicht wahrnehmbaren und sicheren
Merkmalen aufgebaut sind. Zu sehr schwierigen, grossen Gat-
tungen wird aber immer noch behufs Erzielung einer unanfecht-
baren Bestimmung die ausfiihrliche Beschreibung sorgfiltig zu
vergleichen sein und diirften die diagnostischen Bemerkungen,
die jeder Beschreibung angeh&ngt sind, und welche die wesent-
lichen Unterschiede der betreffenden Art von dhnlichen oder
verwandten Arten zusammenfassen zur Controle ungemein
werthvoll sein.
Fiir die Besucher der Buitenzorger Institute, welche sich
dort mit dem Studium der Hepaticae beschiftigen wollen, will
ich mittheilen, das das Buitenzorger Herbar ein thunlichst
vollstandiges Exemplar meines ftir die Lebermoose des Indischen
Archipels fundamentalen Exsiccatenwerkes: ,Iter Indicum
1893/94” besitzt, welches fast alle bisher bekannt gewordenen
Hepaticae Java’s in vorztiglichen Herbarexemplaren enthilt,
die in besonders kritischen Fallen zum directen Vergleiche
herangezogen werden kénnen.
Was die Synonymie und die Literaturcitate bei
den einzelnen Arten anlangt, konnte ich solche mit Ausnahme
weniger Falle, wo neuerliche Untersuchungen der Original-
Exemplare Anderungen néthig gemacht haben, ganz weglassen ,
weil man alle diese Angaben in jeder nur wiinschenswerthen
Vollstandigkeit vorfindet in meiner Schrift: ,Conspectus
Hepaticarum Archipelagi Indici. Batavia 1898, auf
die ich in dieser Beziehung verweise.
Schliesslich muss ich noch einige Mittheilnngen tber die fiir
die Diagnostik der Lebermoose so ungemein wichtigen Grdés-
senangaben machen, um etwaigen Misversténdnissen vor-
zubeugen. 1) Die Breite der Pflanze bei beblatterten Formen
ist immer gedacht vom Hauptstengel kraftiger Pflanzen bei
vollkommen flach zweizeilig ausgebreiteten Blattern. 2) Die
Blattgréssen sind folgendermassen gemessen: Die Linge an der
langsten Stelle, wobei Lappen und Zahne der Blattspitze,
sowie Erweiterungen der Ventralbasis tiber die Anheftungsstelle
4
hinaus mit eingerechnet sind. Die Breite ist gemessen an
der breitesten Stelle des Blattes u. zw. senkrecht auf den
hinteren Blattrand bei vollstandiger, flacher Ausbreitung
des abgetrennten Blattes unter dem Deckglase. 3) Zell grés-
sen der Blatter sind immer (wo nicht ausdriicklich anders
angegeben) den submarginalen Zellen der Blattspitze entnom-
men und zwar sind bei variabler Zellgrésse zur Messung solche
Zellen ausgewihlt, die ungefiihr die mittlere Grésse repraesen-
tiren. Die Grésse bezieht sich immer auf den Querdurchmesser
des Zell-Lumens. 4) Bei Sporen und Elateren wurden nur
solehe gemessen, die durch ihre Grésse und Beschaffenheit als
vollig entwickelt erkennbar waren.
Die Angaben tiber das Vorkommen, Substrat und
Hoéhenverbreitung sind bisher ftir nahezu alle Arten véllig
unbekannt gewesen, ja oft direct unrichtig angegeben worden.
Ich kann mir schmeicheln durch meine sorgfaltigen Beobach-
tungen auf meinen Reisen ftir die meisten Arten in dieser
Beziehung sichere Daten eruirt zu haben, die ich in dieser
Schrift nur in gedringter Form anfiihren konnte. Wer sich dafiir
interessirt zu erfahren, an welchen speciellen Standorten die
einzelnen Arten und Formen von mir gesammelt wurden,
sel auf meine oben erwd&hnte Schrift: ,Expositio Pl.
Itineris Indici” verwiesen.
Die Herausgabe des IJ. Bandes dieses Werkes diirfte sich
noch langere Zeit verzdgern, da die monographische Durch-
arbeitung der Materialien eine grosse Arbeitsleistung und einen
bedeutenden Zeitaufwand erfordern wird.
Prag, am 14. Juli 1899. Prof. Dr. VICTOR SCHIFFNER.
THEPATICAE.
Chlorophyllgrtine Archegoniaten ohne wirkliche Gefissbindel,
mit gesetzmassigem Generationswechsel. Aus der Spore entsteht
bei der Keimung ein sehr kleiner oft rudimentérer Vorkeim
(Protonema), der durch vegetative Sprossung das neue Pflinz-
chen bildet, u.zw. entsteht an jedem Vorkeim, wie es scheint
ausnahmslos, nur ein einziges Pflanzchen. Dieses ist ein
blattloser Thallus oder ein thallusartiges, flaches, bilaterales
Stimmchen (Frons), welches Haarwurzeln (Rhizoiden) und
schuppenférmige Blattorgane (Ventralschuppen) entwickelt und
oft eine hochgradige Gewebsdifferenzirung aufweist, oder ein
mehr weniger verzweigtes fadenférmiges, bilaterales
Stammchen mit Rhizoiden und zwei Reihen einzellschichti-
ger, rippenloser Blattgebilde (Oberblatter) und einer ventralen
Reihe meist schuppenférmiger Unterblatter (Amphigastrien), die
nicht selten ganz obliterirt sind (héchst ausnahmeweise ist das
Stammechen rhizoidenlos und mehrreihig beblattert, also multi-
lateral gebaut). Zwischen thallusartigen und beblatterten For-
men finden sich Ubergangsformen. Alle bisher besprochenen
Gebilde stellen die erste (geschlechtliche oder proem-
bryonale) Generation, den Vegetationskérper der Pflanze
dar, welcher die Geschlechtsorgane (co Antheridien und
© Archegonien) entwickelt.
Durch die Befruchtung der Eizelle des Archegoniums durch
die in den Antheridien gebildeten beweglichen Spermatozoiden
6
entsteht aus dieser die zweite (ungeschlechtliche oder
embryonale) Generation: das Sporogon (die ,Frucht”).
Letzteres ist eine zumeist gestielte Kapsel, in deren Innerem
sich auf ungeschlechtlichem Wege Sporenmutterzellen, aus denen
sich gewodhnlich je vier Sporen (Sporentetrade) bilden, und
gewohnlich ausserdem sterile spindelférmige, mit Spiralverdick-
ungen versehene Zellen (Elateren) differenziren. In einigen
Gruppen fehlen die Elateren oder sind rudimentar. Selten be-
sitzt das Sporogon ein centrales nicht zur Sporenbildung ver-
wendetes Gewebe (Columella, Mittelsiulchen) und ein Assi-
milationsgewebe (bei den Aunthocerotales). Das Sporogen ist mit
der ersten Generation nur lose verbunden, wird aber von dieser
ernibrt. Wahrend seines Heranreifens ist das Sporogon von
dem mit heranwachsenden Bauche des Archegons (Calyptra)
umschlossen, zu deren Aufbau nicht selten ausser dem Arche-
gonbauche auch noch benachbarte Partieen des Vegetations-
kérpers herangezogen werden (Calyptra thalamogena).
Bei der Streckung des Sporogonstieles wird die Calyptra durch-
brochen und bleibt an der Basis des zarten und bleichen Spo-
rogonstieles (Seta) zurtick '). Die Kapsel Offnet sich durch un-
regelmissiges oder regelmissiges Aufreissen der Wand von der
Spitze her oder durch einen Ringspalt, seltener zerfillt sie
durch Verfaulen der Kapselwand (ist cleistocarp). Ein Deckel,
Kapselring und Peristom, wie bei den Laubmoosen ist nicht
entwickelt.
Ausser der Fortpflanzung durch Sporen ist vegetative
Vermehrung sehr verbreitet theils durch Zerfall der Spross-
Systeme, theils durch besondere Organe, wie Brutzellen (, Brut-
kérner, Keimkérner, Gonidien”), Brutkérper (,Brutknospen”)
und Brutsprosse.
1) Diese Verhiiltnisse begriinden einen wesentlichen Unterschied von den Laub-
moosen, wo die Streckung des zihen Sporogonstieles (Seta) der weiteren Entwicke-
lung der Kapsel vorangeht und bei der Streckung der grisste Theil der Calyptra
mit emporgehoben wird und als Haube die Kapsel bis zur Sporenreife deckt.
UBERSICHT DER REIHEN UND FAMILIEN DER HEPATICAE:
J. RETHE: MARCHANTIALES.
Vegetationskirper eine meist verzweigte, bilaterale Frons mit
ventraler Epidermis, der sich ein chlorophyllarmes, aber stérke-
reiches, ltickenloses Gewebe auflagert (Basalgewebe); diesem
auflagernd ein aus sehr chrorophyllreichen Zellen gebildetes
Gewebe (Chlorophyllgewebe, Luftkammerschicht)
von Luftcanilen durchzogen oder in Luftkammern getheilt, wel-
che oben von einer chlorophyllarmen Epidermis bedeckt werden,
die in der Mitte jeder Luftkammer von einer bestimmt be-
grenzten Offnung (Atheméffnung, Spaltéffnung, Porus)
durchbrochen ist. Auf der Unterseite der Frons finden sich
schuppenartige, oft sehr unauffallige Blattgebilde (Ventral-
schuppen) und in der Mittellinie Rhizoiden von zweierlei
Gestalt, solche mit glatten Wanden und solche mit zapf-
chenartigen Wandverdickungen (Zipfchenrhizoiden). Ge-
schlechtsorgane bei den niederen Formen auf der Fronsoberseite
zerstreut und dieser eingesenkt, das cleistocarpe Sporogon un-
gestielt im Inneren ohne Elateren; bei den héheren Formen
sind die Geschlechtsorgane meist zu bestimmt begrenzten Grup
pen vereinigt oder an bestimmt geformten oft gestielten Recep-
takeln, die Sporogone von Hillen umgeben, kurz gestielt und
stets ausser Sporen auch noch Elateren enthaltend; Columella
stets fehlend.
I. Fam. Ricciaceae. Chlorophyllgewebe der Frons mit engen
Luftkanélen oder grésseren Lufthéhlen, die aber nie ein be-
sonderes Assimilationsgewebe enthalten. Atheméffnungen fehlend
oder rudimentir. Ventralschuppen nicht in regelmassiger An-
ordnung. Antheridien und Archegonien nicht in Standen, ein-
zeln in offene Hohlungen der Dorsalseite eingesenkt. Sporogon
ohne Stiel, stets im Archegonbauche, der mit dem Fronsge-
webe verwachst, eingeschlossen; seine zarte Wand spiter resor-
birt, so dass die reifen Sporen direct im Archegonbauche liegen.
Elateren fehlen.
8
I. Fam. Marchantiaceae. Frons mit hoch entwickelter Luft-
kammerschichte; die Luftkammern selten leer, meist durch
secundire Wiinde innen gefichert oder mit chlorophyllreichen
verzweigten Zellfiden (Assimilationsfiden) erfillt. Athemdfi-
nungen stets gut entwickelt, entweder von einem einzellschich-
tigen Ringe, verflachter Zellen begrenzt (einfache Athem-
Sff.) oder die Miindung besteht aus in mehreren Stockwerken
liber einander gelagerten Zellringen, einen kurzréhrigen oder
tonnchenférmigen Kérper darstellend (tonnenférmige Athemoff.).
Ventralschuppen in regelmissigen Reihen. Geschlechtsorgane in
Stainde vereinigt. Die o in Héhlungen polsterférmiger gestielter
oder sitzender Scheiben (selten auf der Oberflache zerstreut),
die @ meist an der Unterseits képfchenformiger oder sternfor-
miger gestielter Receptakeln (Fruchtképfchen, Carpoce-
phalum), einzeln oder zu mehreren von einer Htille umgeben
(Frachthtlle, Involucrum), die von den Réandern der
Lappen des Fruchtképfchens gebildet wird. Das mehr weniger
deutlich gestielte Sporogon durchbricht bei der Reife die
Calyptra und springt vom Scheitel her (klappig, gewéhnlich
nuregelmissig) oder durch einen Ringspalt auf. Bei einigen
Formen entwickelt sich nach der Befruchtung um jedes sich
entwickelnde Sporogon von der Basis des Archegoniums her
eine besondere sackartige Hille (Pseudoperianthium,
Calyx, falschlich auch Perianthium genannt). Elateren stets
vorhanden (sehr selten rudimentiir).
II. RETHE: JUNGERMANIALES.
Vegetationskérper eine thallusartige, bilaterale, meist vdllig
blattlose Frons mit oder ohne Mittelrippe, ohne Differen-
zirung in verschiedene Gewebsschichten, oder be-
blaitterte Stimmchen. Zwischen beiden Typen sind alle mégli-
chen Ubergangsformen vorhanden. Rhizoiden stets von einerlei
Form, glatt. Atheméffnungen nie vorhanden. Geschlechtsorgane
meist in Gruppeu aber nie auf gestielten Receptakeln, selten
sind sie eingesenkt. Sporogon auf einem mehr weniger langen
9
zarten, bleichen Stiele, dessen Basis, soweit sie in das Gewebe
des Vegetationskérpers eingekeilt ist, zu einem kegelférmigen
oder knolligen Fusse anschwillt. Kapsel fast immer regelmassig
vierklappig aufspringend, ohne Columella. Elateren vor-
handen (sehr selten rudimentir).
Il, Fam. Jungermaniaceae anakrogynae. Meist frondose For-
men, nur wenige bebkitterte und Ubergangsformen. Das Spo-
rogon steht rtickenstaindig an den Hauptsprossen oder auf ver-
ktirzten Asten oder nur scheinbar endstindig (der Spross-Scheitel
wird nicht mit in die Sporogonbildung einbezogen). Die Hiillen
der Geschlechtsorgane werden nie durch Blattgebilde dargestellt.
Hierher gehéren auch die wenigen Formen mit multilateral
gebauten, beblatterten Stengeln.
IV. Fam. Jungermaniaceae akrogynae. Durchwegs bilaterale ,
beblatterte Formen (auch bei den wenigen Ausnahmen mit
thallésem Vegetationskérper sind doch die Geschlechtsiste be-
blattert). Sporogon stets endstaindig an den Sprossen. Die Hiillen
der Geschlechtsorgane werden stets durch Blattgebilde dargestellt.
Ill, RETHE: ANTHOCEROTALES.
V. Fam. Antbocerotaceae. Vegetationskérper ein gelappter,
blattloser Thallus mit wirklichen Spaltéffnungen von der
Gestalt, wie sie sich bei Laubmoossporogonen und bei den
héheren Pflanzen finden, auf der mit glatten Rhizoiden be-
setzten Ventralseite und dfters auch auf der Dorsalseite. Ge-
schlechtsorgane nicht zu Standen vereinigt. Archegonien der
Thallusoberfliche eingesenkt; die Antheridien entstehen endo-
gen in geschlossenen Hohlriumen des Thallus. Sporogon scho-
tenférmig mit knolligem Fusse aber ohne Stiel, an der
Basis von einer fleischigen Scheide umgeben (Hille, Involu-
crum, Caulocalyx), die sich aus dem Thallusgewebe, mit dem
die Archegonwand innig verwachsen ist, aufbaut. Sporogon
von der Spitze her allma&hlich reifend und ebenso mit zwei
schmalen Langsklappen aufspringend; Wand chlorophyllreich
und oft mit Spalt6ffnungen (also selbstandig assimilirend),
10
im Inneren meistens eine Columella, deren Spitze von dem
sporenbildenden Gewebe (Archispor) kuppelférmig tberwélbt
wird. Letzteres sondert sich in Sporen und sterile fadenformige
Zellen ohne oder mit Spiralbindern im Inneren, die anfinglich
zu einem Netzwerk verbunden sind (Pseudoélateren).
Bemerkung: Die grosse Gruppe der Hepaticae gliedert sich phylogenetisch in
drei parallel verlaufende Entwickelungsreihen: in der ersten (Marchantiales) spricht
sich die Tendenz nach innerer Differenzirung des Vegetationskérpers in ver-
schiedene Gewebsschichten mit verschiedener Function, in der zweiten (Jungerma-
niales) die Tendenz nach iusserer Ausgliederung des Vegetationskérpers, in
der dritten (Anthocerotales) finden wir weitgehende Reduction des Vegetationskér-
pers (der geschlechtlichen Generation) daftir aber héhere Organisation der Sporo-
gongeneration, die sich nicht nur in hodherer Differenzirung, sondern auch in grés-
serer Selbstindigkeit (eigene Assimilations- und Athmungsorgane) dussert. Dadurch,
sowie durch zahlreiche andere Analogieen, weist gerade die Reihe der Anthocero-
tales, die frilher allgemein als die niederst organisirte aufgefast wurde, die meisten
und unverkennbare verwandtschaftliche Beziehungen zu den Pteridophyten auf.
I, FAM. RICCIACEAE.
(Vgl. die Charaktere dieser Fam. p. 7).
1. Riecia L.
Frons dichotom getheilt (selten ausserdem Ventralsprésschen
bildend), fleischig, an den Astspitzen abgerundet oder herzférmig
ausgerandet, bei den meisten Arten auf dem Substrat ange-
drtickt und an der Unterseite reichlich mit Rhizoiden versehen,
seltener im Wasser schwimmend und rhizoidenlos. Basalgewebe 3)
parenchymatisch, diesem aufgelagert ein Strang prosenchyma-
tischer Zellen; das Chlorophyllgewebe besteht aus in senkrech-
ten, gegen die Fronsréinder bogig nach aussen gekriimmten
Reihen von chlorophyllreichen Zellen; je 4 Reihen schliessen
elven engen Luftcanal ein, der oben durch die blasig aufgetrie-
benen, hyalinen Epidermiszellen geschlossen wird (es sind also
keine wirklichen Atheméffnungen vorhanden). Auf der Ventral-
1) Stephani, Spec. Hep. (1898) bezeichnet dasselbe als »costa’’. Ich bezeichne,
wie alle anderen Botaniker mit »Rippe (costa) den mittleren, verdickten Theil
der Frons im Gegensatze zu den beiderseitigen Abflachungen (alae, Fligel) und
nicht ein bestimmtes Gewebssystem, fiir welches iibrigens bereits ein allgemein
angenommener Name vorliegt.
11
seite der Frons finden sich ausser den Rhizoiden meist zwei
Reihen von Ventralschuppen, die meist als niedrige Leisten von
der Rippe gegen den Rand verlaufen. Diess ist der Bau der
Frons bei der Untergattung Euriccia. Bei den Arten der Unterg.
Ricciella enthilt die Chlorophyllschichte weite polyedrische Luft-
kammern, die von einer von rudimentiren Athemdffnungen
durchbrochenen Epidermis tiberwélbt sind, die Ventralschuppen
fehlen meist ginzlich. Die Geschlechtsorgane stehen auf der
Oberfliche der Frons zerstreut, spiter in Hodhlungen der
Frons versenkt. Die Antheridienhéhlen mtinden nach aussen in
einem mehr weniger verlangerten kegeligen Zellkérper, der oft
hoch wtber die Fronsoberflache hervorragt (Antheridien-
stifte). Die im Inneren der Frons eingebetteten Sporogone
geben sich als blasige Auftreibungen auf der Dorsalseite der
Frons (bei einigen Ricciellen auf der Ventralseite) zu erkennen,
das Gewebe ober denselben wird endlich zerstért und die Sporen
treten als schwarze oder braune Haufchen zu Tage. Sporen
gross, meist deutlich tetraédrisch, an der gewélbten Aussen-
flache mit meistens netzférmiger Sculptur, die Tetraéderflachen
sind ebenfalls, aber meistens anders sculpturirt.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Frons mit grossen Lufthéhlen im Inneren (Sect. Riccied/a) 2.
Frons mit engen Luftcandilen in der chlorophyllftihrenden
Schichte, die von je vier Zellreihen begrenzt werden (Sect.
Huricca). . . 4,
2. Lufthohlen auf dai Misshenethnithe: von 9-13 Bellen be-
grenzt, polyedrisch. cae auf der Unterseite der Frons
vorgewolbt. . . . . 3
Lufthéhlen eng, von je 6 Zellen anil fern Wiachadedicittie
begrenzt. Ubergang von Ricciella 2u Euriccia.
R. Jungbuhniana.
3, Auf feuchter Erde Rosetten bildend. Sporen mit -- 8 kleinen
Netzfeldern im Querdurchmesser der Aussenfliche.
Rk. Hasskarliana.
12
Verlingert ,. nicht Rosetten bildend. Sporen mit + 4 gros-
sen, unvollstindig getheilten Netzfeldern im Querdurch-
messer. . . . . . & aes . . RB. canaliculata.
4, Frons dick. Sporen mit 5—7 miassig grossen Netzfeldern
auf dem Querdurchmesser der Aussenfliche. R. Billardieri.
Frons diinn, sehr gross und breit. Sporen mit 4 doppelt
so grossen Netzfeldern auf dem Querdurchmesser.
R. Treubiana.
1. Riceia canaliculata Hoffm. = R. fuitans L.') — Didcisch.
In dichten verworrenen Rasen, oft fast aufrecht,
blassgriin, unterseits blasser. Frons schmal lineal, mehr-
fach gabelig, die Gabelaste divergirend, unterseits schwach
bewurzelt, an 2cm. lang, bis 1 mm. breit, iberall gleich-
breit, dick, doppelt so breit als dick, oberseits gegen die
Astspitzen rinnig sonst flach, Rander verflacht, stumpf.
Basalgewebe (Rippe) so hoch auf dem Querschuitte wie das
Chlorophyllgewebe aber doppelt schmiler, Lufthéhlen weit,
etwa 8 auf dem Querdurchmesser der Frons, die Oberfliche
erweitert. Sporogon auf der Ventralseite der Frons sich kugelig
vorwolbend. Sporen bei der Javapflanze 0.068 mm. (bei der
europ. grésser: 0.077—0.08 mm., sonst ganz gleich) gelbbraun,
durchscheinend, Saum breit, ziemlich glatt, deutlich tetraé-
drisch (mit scharfen Tetraéderkanten), auf den Tetraéderflichen
mit wurmférmigen Leisten sculpturirt; auf der convexen Aus-
senfliche mit grossen (0.012 mm.) sechseckigen Netzfeldchen,
4 im Querdurchmesser der Flache, einzelne durch ein
kurzes Leistchen unvollstandig getheilt.
Am Siidabhange des Pangerango an einer Quelle am Wege
zwischen Tjipanas und Tyibodas, ziemlich reichlich und e. fr.
Regenzone + 1300m (Schffn.). — Ist cosmopolitisch !
Die sterile Var. fluitans unterscheidet sich durch bedeu-
1) Linné kannte nur die sterile Wasserform unsere Pflanze, erst Hoffmann
beschrieb die normale, fruchtende Pfl, Die Argumente, die Stephani neuerdings
(Spec. Hep. p. 41) fiir den Linné'schen Namen geltend macht, sind nicht tiber-
zeugend.
13
tendere Linge, reichere Verzweigung, dtimnere Frons und
fehlende Rhizoiden; lebt untergetaucht in Gewassern. Sie diirfte
noch in Java aufzufinden sein.
2. Riccia Hasskarliana Steph. — Didcisch. Klein, Roset-
ten bildend auf feuchter Erde von 10—12 mm. Durchmes-
ser; Frons doppelt gagabelt, die Aste nicht spreizend, die
Endverzweigungen sich fast seitlich berthrend,
blassgrtin, schmal linear + 0.75 mm breit, 3 mal so
breit als dick, dorsal mit breiter scharfer Mittelfurche,
die alteren Fronstheile flach, die Rander planconvex etwas
aufsteigend, am Rande stumpflich (nach Stephani scharf).
Basalschichte grosszellig , in der Mitte + 6 Zellen hoch, nur wenig
schmaler als die Chlorophyllgewebe. Lufthéhlen gross, etwa
12 im Querdurchmesser, auf dem Flachenschnitte jede von
9—13 Zellen ringsum eingefasst. Antheridienstifte wenig hervor-
ragend. Sporogon auf der Ventralseite kugelig vorgewdlbt.
Sporen 0.0715 mm im Durchmesser, gelb braun, ziemlich breit
gesiumt, Saum fein ausgefressen gezaihnelt (nach Ste-
phani ganzrandig) und etwas papillés, auf der convexen
Aussenfliche mit kleinen (+ 0.008 mm) sechseckigen Netz-
feldchen , solche + 8 im Querdurchmesser der Spore.
Durch Kleinheit, den rosettenférmigen Wuchs, die Sporen
etc. sofort von &. canaliculata zu unterscheiden. R. Junghuhniana
ist grésser und durch die sehr engen Lufthdhlen leicht zu
unterscheiden.
Java (Hasskarl).
3. Riccia Junghuhniana N. ab E. et Ludnb. — Monécisch.
Blassgrtin, gegen die Basis oft gebraunt, meist lockere
Rosetten von 15—30 mm Durchmesser bildend, seltener
unregelmassig durcheinander wachsend. Frons kriechend, ventral
dicht bewurzelt, meist doppelt gegabelt etwa 38 mal so
breit als dick, die Aste etwas spreizend sich nicht
seitlich bertihrend, linear -- 1 mm (bis 2 mm) breit, ziem-
lich tiberall gleichbreit (nach Stephani an den Enden
zugespitzt, stumpf, was ich am lebenden Materiale nicht
bestiittigen konnte), dorsal mit deutlicher Mittelfurche; Frons-
14
rinder verflacht planconvex, dick, stumflich. Basalschicht
diinn, beiderseits an den Fronsrindern sich hinaufziehend
Chlorophyllgewebe mit engen, sehr zahlreichen Luft-
kammern, die auf dem Flachenschnitte von + sechs Zel-
len umgeben sind. Ventralschuppen ansehnlich, hyalin, nicht
vortretend. Sporogon nicht stark ventral vorgewélbt. Sporen
0.068 mm (bisweilen etwas grésser), rauchbraun, Tetraéder-
kanten deutlich, Tetraéderflachen sehr klein und unregelmassig
netzig, Saum schmal etwas fein papillés; convexe Aussen-
fliche mit kleinen (+ 0.008 mm) Netzfeldchen, solche auf
dem (uerdurchmesser 7—8; Netzleisten in den Ecken etwas
verdickt. Aussenfliche im Profil gesehen etwas uneben
(nicht warzig oder stachelig).
Kine merkwiirdige Pflanze, welche nach dem anatomischen
Bau der Luftkammerschichte die Mitte halt zwischen Ricczella
und uriccia. Stephani, der den Bau der Frons nicht richtig
erkannt hatte ist also im Unrecht, wenn er die Auffassung
der Syn. Hep., welche die Pfl. zu Micciella stellt, direct als
unrichtig erklart.
In Java von Junghuhn entdeckt. — Im botan. Garten zu
Buitenzorg auf feuchter Erde nicht sehr hiufig, oft mit 2.
Treubiana gemischt. — Kampong Mandarena bei Buitenzorg.
Im Culturgarten zu Tjikeumeuh besonders in den Kaffee-Cul-
turen reichlich (Schffn.).
Var. simplex Schffn. n. var. — Hdéchst auffallende Form!
Nicht Rosetten bildend, sondern locker durcheinander kriechend,
einfach, verlingert nicht verzweigt, am Rande und un-
terseits intensiv roth gefarbt. Habituell an sehr kleine
Formen der &. Billardiert erinnernd, im anatom. Bau und in
den Sporen aber ganz mit A. Juaghuhniana tibereinstimmend.
Im botan. Garten zu Buitenzorg, auf feuchter Erde nicht
hiufig (Schffn.).
4. Riccia Billardieri Mont. et N. — Mondcisch. Nicht Ro-
setten bildend, in lockeren, flachen Rasen, ziemlich gross ,
unten dicht bewurzelt, fest angeheftet, 10--14 mm lang, bis
25 mm. breit, wenig gabelistig, oberseits dunkelgrtn,
15
an den Raindern und unterseits intensiv dunkelroth,
dick, gegen die Basis etwas mehr als doppelt so breit als dick
im Querschnitte fast halbkreisférmig, schwach rinnig bis fast
flach, gegen die Spitzen etwas breiter, 3—4 mal so breit als
dick, deutlich rinnig. Rander verdtinnt, scharf. Basalgewebe
ventral stark vorgewoélbt, allmahlich gegen die Rander auslau-
fend, dick, fast gleichdick wie das Chlorophyllgewebe. Dieses
sehr dicht mit sehr engen Luftcandlen. Ventralschuppen gross,
roth, etwas vortretend. Sporen gross, bis0.112 mm, im
Umriss etwas oval, dunkel rothbraun, mit breitem, welligem
Saum; Netzfelder gross (-+ 0.017 mm), im Querdurchmesser der
Spore 6—7 (nach Stephani 10, was ich nie gefunden habe),
von hohen, etwas welligen Wanden eingefasst.
In Java zuerst von La Billardiére gesammelt. — Im
botan. Garten zu Buitenzorg, auf der Erde an Wegen nicht
reichlich (Schffn., Graf Solms). — In grosser Menge am
,Grossen Weg” in Buitenzorg auf dem Platze vor dem botan.
Museum (Schffn.) — Auch aus Vorder-Indien von der Insel
Elephanta (Schffn.) und aus Tonkin (Bon) bekannt.
5. Riccia Treubiana Steph. — Mondcisch. In ausgedehnten,
Rasen, nicht Rosetten bildend, eine der gréssten
Arten, bis tiber 20mm. lang + 4mm breit, intensiv gras-
ertin etwas sammtglinzend, am Rande bisweilen mit sehr
schmalem rothem Saum, unterseits bewurzelt, bleich griin.
Fronslappen etwas keilformig, vorn kurz gabelig, dtinn aber
oberseits convex und daher robuster erscheinend, +6 mal
so breit als dick, die Astspitzen breit gerundet und oberseits
schmal gefurcht, die alteren Fronstheile nicht gefurcht, Rander
lang und schmal verdtnnt, scharf, etwas herabgebo-
gen. Basalschichte +8 Zellen dick in der Mitte, ventral nur
flach vorgewélbt; Chlorophyllschichte wenig dicker, dicht. Ven-
tralschuppen bleich, klein, nicht hervortretend. Sporen sehr
gross, etwa 0.121 mm im Durchmesser (nach Stephani 93 yw,
was ich nie bestattigt finde) kaum tetraedrisch, dunkel roth-
braun, sehr breit wellig blattartig gesiumt, mit sehr gros-
sen sechseckigen, von hohen, diinnen, etwas welligen Wanden
16
umsiumten Netzfeldern (0.025 mm, nach Stephani 20, was
sicher zu gering angegeben ist), von denen 4—6 im Querdurch-
messer (je nach der Lage der Spore) zu finden sind.
Durch die bedeutende (irésse, die diinne oberseits convexe
viel breitere Frons etc. sofort von R. Billardiert zu unterscheiden.
Buitenzorg (Treub). — Massenhaft an manchen Stellen im
botan. Garten an Wegen, an Wasserliufen und Graben, sel-
tener an erdbedeckten Baumwurzeln (Schffn.). Zuweilen in
einer habituell etwas abweichenden mehr gerétheten Form
(Var. subrubescens Schffn.).
II. FAM. MARCHANTIACEAE.
(Vgl. die Charaktere dieser Fam. p. 8).
UBERSICHT DER UNTERFAMILIEN:
I. Sporogone in Hillen, welche einzeln (nicht auf gestiel-
ten Receptakeln!) unter der Spitzenbucht gewohnlicher
Fronslappen stehen. . . . . Targionioideae (p. 16).
II. Sporogone auf gestielten Receptakeln, einzeln in den
Hiillen (ohne sterile Archegonien neben ihnen), Kapsel
durch einen Ringspalt aufspringend, oder der obere Theil
zerfallend, der untere als Urne bleibend. Antheridien-
stinde nie gestielt. Marchantioideae-Operculatae (p. 18).
II. Sporogone auf gestielten Receptakeln, zu mehreren in
den Hiillen oder einzeln, dann aber stets daneben einige
sterile Archegonien. Kapsel von der Spitze her (mit
Klappen) aufspringend. Antheridienstiinde (bei den Javan.
Gattungen) kurz oder lang gestielt.
Marchantioideae-Compositae (p. 24).
I, Unterfam. Targionigideae.
Sporogone einzeln oder zu zwei an der Ventralscite unter
der Spitzenbucht gewéhnlicher Fronslappen (nicht an beson-
deren gestielten Receptakeln), von einer muschelformig
zweiklappigen oder taschenformig nach vorn offenen Hille um-
schlossen. Frons entweder lederartig mit hoch entwickelten von
17
Assimilationsfiiden erftillten Luftkammern oder sehr zart mit
grossen leeren Luftkammern. Atheméffnungen einfach (nicht
tonnenférmig).
I. Frons lederartig, Fruchthtille muschelférmig zweiklappig.
Targionia.
II. Frons sehr zart, Fruchthille taschenférmig.
Cyathodium.
1. Targionia L.
Frons wenig verzweigt, lederartig, oben dunkelgriin, unten
gewohnlich schwarzroth. Basalgewebe mehrschichtig, Luftkam-
mern mit zahlreichen confervenartigen, verzweigten Assimila-
tionsfiden. Athemdffnungen gross, einfach. Ventralschuppen
gross, dreieckig, dunkelroth. Fruchthille zweiklappig, perga-
mentartig. Kapsel kurz gestielt, ohne Andeutung eines Deckel-
chens, unregelmissig aufreissend, die Wandzellen alle gleichartig.
1. Targionia dioica Schffn. — Didcisch; & und @ Pf. im selben
Rasen. Frons fast ungetheilt, verlangert linear, bis 28 mm lang
+5mm breit oben dunkelgriin (dfters schwarzroth gerandet)
unten schwarzroth, selten grin. Ventralschuppen den Rand nicht
erreichend, dreieckig, allmahlich in ein lang zugespitztes, am
Rande bisweilen mit einigen Cilien versehenes Anhangsel aus-
laufend. Involucrum und Sporogon wie bei 7. hypophylla. Sporen
gross (0.073—0.085 mm), schwarzbraun undurchsichtig, am
Rande wellig héckerig. Antheridienschreibe dick, oval, auf
der Oberseite einer gewéhnlichen Frons nahe der
Spitze gelegen, vom Riicken her von einem hautigen wel-
ligen Rande und ringsum von rothen Spreuschuppen umgeben;
manchmal treten ausserdem noch & ventrale Zwergsprésschen
auf, wie bei 7’. Aypophylla.
Am Gunung Guntur oberhalb Tjipanas in den schattigen
Kliften zwischen den Lava-Blécken, + 800 m (Schffn.).
2. Cyathedium Kunze.
Frons sehr zart, durchscheinend, ohne verdickte Mittelrippe,
keilformig, am Rande dichotom gelappt, grossnetzig geadert
Flora von Buitenzorg, LII. 2
18
erscheinend durch die durchscheinenden Seitenwande der gros-
sen, flachen, leeren Luftkammern. Athemédffnungen klein, fast
rudimentir. Ventralschuppen klein und bleich oder rudimentar.
Fruchthille nach vorn gedfinet, taschenf6rmig, zarthautig. Spo-
rogon kurz gestielt; Wand im Basaltheile aus glatten im Spi-
tzentheile aus ringfaserigen Zellen gebildet und ausserdem an
der Spitze mit einer Andeutung eines Deckelchens, im oberen
Theile mit mehreren fast regelmassigen Zaihnen aufspringend.
1, Cyathodium foetidissimum Sch ffn. — Autécisch. Im frisschen
Zustande sehr stark nach Creosot riechend. Frons keilfér-
mig, dichotom bis 20 mm lang und vorn bei 7 mm breit, sehr
zart, blass smaragdgriin, silberglinzend. Ventralschuppen ziem-
lich gross, tiberall vorhanden. Involucrum oft zweifriichtig, am
Rande nicht gefarbt. Sporen rothbraun fast undurchrichtig,
grobwarzig (im Umrisse 15—16 Warzen). Antheridienscheibe
(f Astchen) kurz gestielt halbmondférmig, in der Mit-
tellinie der Ventralseite der Frons unmittelbar
hinter der Fruchthille.
Waldpflanze; in dunklen Héhlungen am Grunde alter Baume,
in Erdléchern, an tiefschattigen Bachufern und in Felsspalten,
auch auf Steinen im tiefen Waldesschatten. Nordabhang des
Salak, + 1000 m (Schffn.) In der Tjiapus-Schlucht, 600—800 m
(Schffn., Massart). — Am Ufer des Kratersees Telaga
Warna (Schffn.) — Am Wege nach Sindanglaija unterhalb
Tjibodas in einer feuchten Felshéhle, + 1400 m (Schffn.)
Geogr. Verbr.: Java, Sumatra.
IL Unterfam. Marchantioideae-Operculatae.
Frons dichotom und durch Ventralsprosse fortgesetzt, mit ver-
dickter Mittelrippe. Basalgewebe mehrschichtig, Luftkammer-
schichte stark entwickelt, ein spongidses Gewebe darstellend;
die einzelnen Luftkammern undeutlich, durch chlorophyll-
reiche Secundirwinde vielfach gefichert. Atheméffnungen wenig
in die Augen fallend, einfach. Ventralschuppen wohl entwickelt.
Sporogone auf gestielten Receptakeln; Fruchtképfehen nicht aus
einem strahlentérmigen Spross-System gebildet. Sporogone ein-
19
zeln in den Fruchthtillen (neben ihnen auch keine abortirten
Archegonien). Besondere Hille (Pseudoperianthium) fehlend oder
vorhanden. Kapsel kurz gestielt, durch einen Ringspalt auf-
springend, so dass der obere Theil als Deckel abfallt oder der
obere Theil der Wand zerfallt in Stiicke, immer aber bleibt der
basale als Urne erhalten. Antheridienstande ungestielt, polster-
t6rmig auf der Oberseite der Frons.
I. Fruchtképfchen 1—6-lappig, Fruchthtillen zweiklappig-
muschelf6rmig. Pseudoperianthium 0. . Reboulia (p. 19.)
If. Fruchthille nicht zweiklappig, ringférmig. Pseudoperi-
anthien, sackartig-kegelf6rmig in 3— lancettliche Lap-
pen zerschlitzt. Sa ‘ Hypenantron (p. 20.)
1. Reboulia Raddi.
Frons lederartig, dichotom und durch ventrale Spitzenspros-
sung verzweigt, oberseits ohne deutliche Felderung. Ventral-
schuppen gross, dreieckig. Trager des Fruchtképfchens lang, nahe
dem Fronsscheitel entspringend, mit einer Bauchrinne. Frucht-
k6épfchen kegelig oder halbkugelig, oberseits mit Luftkammer-
schichte und Atheméffnungen, am Rande in 1—6 Lappen stern-
formig getheilt, die Lappen setzen sich unterseits direct in die
zweiklappig-muschelférmige Hille fort. Pseudoperianthium fehlt.
1. Reboulia hemisphaerica (L.) Raddi. — Didcisch und monécisch.
Frons ansehnlich, bis 60 mm lang, 4—8 mm breit, meist durch
herzférmige, bisweilen sich wiederholende Spitzensprossen fort-
gesetzt, seltener dichotom, breit bandférmig mit etwas aufge-
richteten, crenulirten Randern, oberseits schén grasgrim am
Rande meist schwarzroth, nicht gefeldert, glatt, unterseits schwarz-
roth mit blauem Stahlglanz. Ventralschuppen gross, dreieckig,
schwarzroth. Trager des Fruchtképfchens 15—35 mm lang, am
Grunde und am der Spitze durch lange weissliche Spreuschup-
pen gebirtet. Fruchtképfchen flach kegelformig oder mehr ab-
geflacht, vom Rande bis zur Mitte in 1—6 Lappen getheilt.
Sporogon die Hille nicht ausfiillend. Sporen gross, gelbbraun,
tetraédrisch, am Rande mit breitem durchscheinendem Saume,
auf der Aussenflache durch dicke Netzleisten in wenige poly-
20
gonale Felder getheilt. Antheridienscheiben meist halbmond-
formig.
Var. Javanica (N. ab E. p. sp.) Schffn. — Von der typischen
Form nur wenig abweichend und sicher nicht specifisch ver-
schieden. Frons meist mehr verlingert, hiufiger bandformig und
dichotom getheilt (doch kommt auch Spitzensprossung vor),
Fruchttrager off zu zwei aus zwei nahe gelegenen Buchten der
Spross-Spitze, die Antheridienscheibe meist am selben Spross,
entweder direct hinter der Ursprungsstelle des Tragers oder
nahe einer seitlichen Bucht. Die Var. angustior N. ab E. ist
eine ganz unbedeutende Schattenform.
Die Var. Javanica wachst zwischen Lavablécken am Gunung
Guntur oberhalb Tjipanas, + 800 m und in der China-Plantage
Daradjat an Wegbéschungen, + 1730 m (Schffn.) — Ausserdem
an mehreren Punkten in Mittel-Java und in West-Sumatra.
R. hemisphaerica ist verbreitet durch ganz Europa, Die At-
lantischen Inseln, Nordamerika, Brasilien und ganz Asien.
2. Hypenantron Corda.
Synon. Fimbriaria N. ab E.
Frons zumeist dichotom verzweigt im anatomischen Baue
mit der von Reboulia im Wesentlichen tibereinstimmend. Luft-
kammerschicht dicht oder locker spongids. Ventralschuppen
breit dreieckig mit lancettlichem Spitzenanhang. Fruchtkopf
auf langem Trager mit einer Bauchrinne, kegelférmig oder ab-
geflacht, nicht tief gelappt. Die Hillen haben ringférmigen Rand.
Pseudoperianthium gross, hiutig, kegelférmig an der Spitze mit
enger, rdhriger Offnung, spiter in 3—8 lancettliche Zipfel zer-
schlitzt, die sich trennen und oft sternférmig ausbreiten oder
an der Spitze verbunden bleiben. Kapsel kurz gestielt mit Deckel
(durch Ringspalt) sich dffnend. Antheridienscheiben auf der Ober-
seite der Frons, polsterformig, scharf begrenzt, seltener die An-
theridien streckenweise auf der Fronsobersvite zerstreut unter
zizenférmigen Héckerchen.
21
SCHLUSSEL ZUM BESTIMMEN DER ARTEN:
1. Pseudoperianthien kurz, nicht oder wenig tiber den Rand
des flachen Receptaculums hervorragend. Frons zart etwas
durchscheinend . . . . . . . . EH. Zollinger.
Pseudoper. weit eT Resende hoch gewolbt
bis fast kegelformig. Frons mehr weniger lederig . . 2.
Pseudoper. vom Fruchtkopfe schief oder wagrecht abste-
hend. . . . . . . HL. Javanicum.
Pseudoper. dem ‘Trager ‘esilél herebhiaaesal ae
3. Ventralschuppen allmahlich in die lang zugespitzten, stumpf
gezibnten Spitzenanhange verschmilert. H. Blumeanum.
Spitzenanhinge gut abgesetzt, ganzrandig, stumpf oder
stumpflich. . . < & 'S . . + HL valeanicum.
bo
1. Hypenantron Javanicum Schfin. n. sp. (Synon. Fimbriaria
Blumeana forma rec. Q subtus breviter barbato Schftn., Ub. exot.
Hep. p. 275.) — Didcisch. Frons bis 17 mm lang, etwa 3 mm
bieit, ungetheilt oder dichotom, in der Mittelrippe dick, Fligel
sehr verflacht bis hautig, oben blassgrtin, am Rande und unter-
warts carminroth, Luftkammerschichte sehr locker spongiés.
Ventralschuppen roth mit wenig abgesetztem, kleinem, meist
lang zugespitztem und nahezu ganzrandigem Spitzenanhange.
Fruchtképfchen kurz gestielt, auf an der Spitze gebirtetem Tra-
ger, convex etwas warzig. Htillen gewodhnlich nur 1—2 ent-
wickelt. Pseudoperianthien lang, schief bis fast horizontal
abstehend, oft gerdéthet, die Lacinien lange an der Spitze
vereinigt bleibend. Sporen gross, héckerig, fast undurchsichtig.
Elateren sehr kurz, stumpflich, bleichgelb, nur in der Mitte mit
doppelter, gegen die Enden mit einfacher Spire. 7 Pfl. im selben Ra-
sen; Antheridien nicht zu einem scharf umschriebenen
Stande vereinigt, sondern gehauft in der Mitte oder gegen
die Basis der Frons, jedes unterhalb einer kegelf6rmigen Warze.
Anm. Ist dem H. Wallichianum und H. sanguineum nahe verwandt, aber u. a.
durch die Anordnung der Antheridien unterschieden.
Java; Tjibodas, ohne naihere Angabe des Standortes von Prof.
Goebel 1889 erhalten,
22
2. Hypenantron Blumeanum (N. ab E.) Trevis. — Didcisch.
Frons klein, bis 13 mm lang, vorn kaum 2 mm breit,
lederartig dick, nahezu flach oder in der Mitte etwas concav,
oben dunkelgriin, an den wenig welligen Randern und unter-
seits tief schwarzroth, mit dicker, einschichtiger Dorsal-Epider-
mis und dicht spongidser Luftkammerschichte; Basalgewebe nur
in der Mittelrippe deutlich und auch hier nur dtinn. Ven-
tralschuppen schwarzroth, allmahlich in einen lang zuvge-
spitzten, entfernt stumpf gezibhnten Anhang auslaufend.
Fruchtképfehen auf schwarzem, langem Triiger, etwa halbku-
gelig, bis 3 mm breit, oben mit zerstreuten, groben Warzen;
Rand der 3—4 entwickelten Hiillen crenulirt. Pseudoperianthien
weit herabhangend in 6(—8) Zipfel zerschlitzt, die sich bald von
einander trennen. Spreuschuppen an der Spitze des Tragers
zwar vorhanden aber nicht zahlreich, nur 2 Zellen breit und
kurz, so dass sie zwischen den Pseudoperianthien verborgen sind
und daher zu fehlen scheinen. Sporen gross, netzleistiz, am Rande
durchscheinend. Elateren lang, zweispirig. 0 Pfl. nicht gesehen.
Anm. Die obige Beschreibung ist nach den Original-Exemplaren im Herb. Nees
und Lindenberg angefertigt. Die Beschreibung in Syn. Hep. stimmt in manchen
Punkten nicht damit tiberein. — Was Stephani als Fimbriaria Blumeana be-
schreibt ist eine ganz andere Pflanze, die meiner Meinung nach vou Fimbr. Zollin-
geri Steph. nicht verschieden ist.
Java; ohne nihere Standortsangabe (Rein wardt). Auch aus
Ost-Java vom Gunung Idjeng bekannt (Zollinger).
3. Hypenantron valeanicum Schffn — Didcisch. Der vorigen
Art nahe verwandt und von dieser durch folgende Merkmale
verschieden: Pfl. bedeutend grésser, Frons nach vorn verbreitert
und daselbst + 5 mm breit, gegen die Rinder mehr verflacht,
Basalgewebe in der Mittelrippe starker entwickelt (bis 14 Zellen
hoch). Ventralschuppen mit gut abgesetzem, eilancettlichem,
fast stets stumpfem, ganzrandigem Anhange. Fruchtkopf héher
gewolbt, oben dicht warzig. Pseudoperianthien mit 8 an der
Spitze vereinigt bleibenden Lacinien. Triger mit einzelnen Npreu-
schuppen und an der Spitze durch zahlreiche lange Spreuschup-
pen, welche die Pseudoperianthien tiberragen, gebiirtet.
Java; Spirlich in Rasen von Reboulia und Targionia zwischen
Lavablécken am Gunung Guntur, + 800 m (Schtfn.)
23
4. Hypenantron Zollingeri (Steph.) Schtfn. = Minbriaria ve-
nosa Lehm. et Ludnb. p.p. = Aypenantron venosum (Lehm. et
Lndnb.) Trevis. p.p. — Autécisch. Frons bis 30 mm lang und
4—5 mm breit, oft aber kleiner, bisweilen nur 6—8 mm lang,
dichotom getheilt (oft mehrmals), bleichgriin und sehr zart,
durchscheinend, an lichteren Standorten mehr weniger
geréthet und minder zart, Oberfliche geadert und durch die
erhabenen Mtindungen der grossen Athemédffnungen warzig ,
am Rande grob crenulirt und wellig; Mittelrippe sehr dtinn.
Basalgewebe sehr wenig entwickelt; Luftkammern ober der
Mittelrippe reich durch secundire Wande gefiichert, in den
Fligeln sehr gross fast ohne secundire Wande. Ventralschuppen
klein, sehr zart bleich oder geréthet, mit verhailtnissmissig
grossem eilancettlichem, zugespitztem und gut abgesetztem
Anhange. Fruchtképfchen flach oder wenig convex, am Rande
grob crenulirt kaum gelappt, oberseits durch die aufgeblasenen
Luftkammern radiar schwielig. Hitllen sehr weit, ihr oberer
Rand (Rand des Fruchtképfchens) weit dachig vorgezogen, der
untere Rand fast taschenférmig, weit nach innen gertickt.
Pseudoperianthium bleich, den Rand des Képfchens nur
wenig tiberragend, in 8 sich trennende Lacinien getheilt.
Traiger aus einer sehr tiefen Spitzenbucht der Frons entsprin-
gend 10—30 mm lang, bleich oder gebraunt, mit kaum wahr-
nehmbaren Spreuschuppen. Sporen sehr gross, tetriiedrisch , fast
undurchsichtig mit breitem Saume, aufgehellt aussen mit
hohen, wenige grosse Felder umschliessenden Netzleisten und
tiberdiess tiberall sehr fein netzig sculpturirt. Elateren lang, stum-
pflich zweispirig, gelblich. Antheridien zu wenigen in einem
nicht scharf begrenzten, schwieligen Hécker mit langen kegeli-
gen Warzen direct hinter der Ursprungsstelle des
Fruchtképfchentragers (selten weiter tiber die Frons zerstreut).
An schattigen Béschungen und an Giessbachen in der Wol-
kenzone selten. Pangerango; unterhalb Lebak-Saait, 2199 m
(Schffn.). — Am Pangerango (Massart). — Gedé (Graf
Solms). — Auch in Ostjava am Gunung Idjeng (Zollinger)
und in West-Sumatra am Singalang [var. macrosporum]| (Schf fn.)
24
Sehr wahrscheinlich gehéren auch Octoscepos Khasianum Griff.
und Fimbriaria leptophylla Mont. aus Ost-Indien hierher.
II. Unterfam. Marchantioideae-Compositae.
Frons hoch entwickelt, dichotom bisweilen auch durch ven-
trale Sprossung fortgesetzt. Luftkammern nicht durch secundare
Wande gefichert, mit confervenartigen Assimilationsfaiden er-
fiillt; Athemdffnungen einfach oder tonnenférmig (bei Dumor-
tieraist die Luftkammerschichte nicht entwickelt). Fruchtkopfchen
ein gestieltes sternférmiges Spross-System darstellend , die Htillen
auf dessen Unterseite enthalten mehrere Archegonien, von
denen sich mehrere oder nur je eins zu Sporogonen entwickeln.
Pseudoperianthien vorhanden oder fehlend. Kapsel mit Klappen
aufspringend. Trager (bei den Javanischen Gattungen) mit zwei
Bauchrinnen. Antheridienstainde (bei den Jav. Gatt.) gestielt.
UBERSICHT DER GATTUNGEN:
I. Frons ohne entwickelte Luftkammerschichte, obere Epi-
dermis mit Atheméffnungen fehlend.
Dumortiera (p. 24).
Il. Frons mit normal entwickelter Luftkammerschichte.
Athemédffnungen einfache. Brutkérperbehalter fehlen.
Wiesnerella (p. 27).
If. Luftkammerschichte normal. Atheméffnungen tonnenfér-
mig. Napffdrmige Brutkérperbehalter auf der Oberseite
der Frons : - + + . + « Marchantia (p. 27).
1. Dumortiera N. ab E. in Reinw. BI. et N. ab E.
Frons dichotom und ventral sprossend, diinn, flach, ohne
Luftkammerschichte (ohne Epidermis und Athemétfnungen), diese
nur angedeutet durch spinnwebige Netzadern an den jtingeren
Fronstheilen (Rudimente der Seitenwiinde der Luftkammern)
uud bisweilen durch kugelige, griine Papillen auf der Frons-
oberflache (Rudimente der Assimilationsfiiden). Ventralschuppen
rudimentir, als bogig von der Rippe zum Rand verlaufende
25
niedrige Leisten entwickelt. Brutkérperbehilter fehlen. Frucht-
képfchen hutférmig, flach oder convex, vom Rande her gelappt,
unter jedem Lappen eine sackartige, vorn durch einen Spalt
offene Hille, in der sich nur ein Archegon zum Sporogon ent-
wickelt. Pseudoperianthium fehlend. Kapsel auf langerem Stiele
aus der Hille hervorgehoben, mit 4—6 unregelmidssigen Klappen
sich 6ffmend. Antheridienstand eine kurz gestielte polsterformige
Scheibe.
1. Frons oberseits ohne oder nur mit zerstreuten Papillen.
Fruchtképfchen tief gelappt, die Lappen schmialer als die
darunter liegenden Hitllen, daher diese nicht ganz be-
deckend . . . . . . D. trichocephala ').
2. Frons dicht mit eaten aibersiit, Fruchtképfchen seicht
gelappt, die breiten Lappen bedecken die Hiillen voll-
stindig. . : . . WD. velutina.
1. Dumortiera ecloeeghalh (Hook.) N. ‘i EK. — [Synon. D.
Airsuta Auct. quaod plantas plurimas ex Asia tropica]. — Dié-
cisch (und autécisch?). Oft weit ausgedehnte, dunkelgrtne,
flache Rasen bildend. Frons sehr gross, oft tiber 15cm lang
und tiber 20mm breit, flach, dichotom und haufig reichlich
ventral sprossend mit herzférmigen oder verlangerten Sprossen,
ganzrandig, oberseits schén dunkelgriin mit mattem Fett-
glauze, kugelige Papillen auf der Oberflache ganz fehlend oder
zerstreut (besonders an jtingeren Sprosstheilen) nie die ganze
Flache dicht bedeckend. Unterseite blass, nicht gerédthet.
Ventralschuppen sehr rudimentér, Rhizoiden bleich, sehr reich-
lich. Fruchtképfchen auf dickem erst kurzem, spaiter sehr ver-
langertem (bis 6 cm), oben durch Spreuschuppen gebirtetem
Traiger, bis 8 mm. breit, anfangs oben gewodlbt, spiter abge-
flacht, in der Mitte etwas gebuckelt und dicht mit steifen
1) Wahrend der Drucklegung erschien die Bearbeitung der Gattung Dumortiera
in Stephani's, Species Hepaticarum p. 148 ff. — Daselbst werden D. trichocephala
und D. hirsuta (= D. irrigua und D. Nepalensis) diagnosticirt. Letztere soll eben-
falls, allerdings viel seltener in Java vorkommen (Stahl, Herb. Univ. Lips.). —
Beztiglich der Unterschiede beider Arten muss ich anf die citirte Schrift Stephani’s
verweisen.
26
Borsten besetzt, am Rande bis fast zur Halfte in5—12
aiemlich schmale, oft ungleich lange Lappen getheilt, die
oberwarts rinnig sind. Unter jedem Lappen eine sackartige,
eiférmige, dicht steifborstige Hille, die breiter ist als der
Lappen des Receptaculums und daher diesen tberragt. Reife
Kapsel auf ziemlich langem Stiele weit aus der Hiille hervor-
ragend, dunkelbraun, Sporen und Elateren rothbraun. Sporen
klein, warzig. Elateren mit breiter, bandférmiger, doppelter
Spire. Antheridienscheibe sehr kurz gestielt, etwa 5 mm breit,
oberseits meist etwas borstig.
Ist sehr formenreich: Frons sehr gross und breit (@ /atior
Syn. Hep.) oder schmialer (f angustior Syn. Hep.), bald mehr
dichotom, bald vorwiegend sprossend, bald oberseits ganz kahl,
bald mit mehr weniger zahlreichen Papillen, Fruchtképfchen
sehr borstig bis fast kahl. — Malayischer Name: Lumut hah.
In den Wildern Westjavas sehr verbreitet an feuchten Stei-
nen, an Bachutern und Béschungen und auf modernden Baum-
stammen, scheint nicht ausserhalb der Walder zu gedeihen,
steigt aber bis in die heisse Region herab (z. B. Gunung Burung
200—300 m) und steigt an den Gebirgen bis in die Wolken-
zone hinauf (reichlich z. B. im Urwalde von Tjibodas bis 1600 m).
2. Dumortiera velutina Schffn. — Didcisch. Mit D. trichoce-
phala nahe verwandt und mit dieser in Grésse und Tracht
tibereinstimmend, unterscheidet sich aber durch folgende Merk-
male: Frons oberseits sammtartig matt, gleichmassig dicht mit
kugeligen Papillen besit. Fruchtképfchen mehr regelmissig,
flach kegelf6rmig, spirlich borstig oder kahl, am Rande nur
seicht eingeschnitten; Lappen breit, an der Spitze ausgerandet
und oberwirts nur gegen die Spitze etwas rinnig. Htillen ganz
unter den Lappen verborgen, sehr spirlich borstig.
Ist ebenso formenreich, wie D. ¢richocephala und in West-
Java fast hautiger als diese, steigt aber nicht in die Wolken-
zone empor, hingegen reichlich in der heissen Revion auch aus-
serhalb der Wilder, so z.B. im bot. Garten zu Buitenzorg ,
daselbst besonders schén einen alten Brunnen beim Fremden-
laboratorium auskleidend (Schffn.) — Auch in West-Sumatra.
27
2. Wiesnerella Schfin.
Frons mit entwickelter Luftkammerschichte, Kammern mit
verzweigten Assimilationsfiden, Epidermis mit einfachen Athem-
6ffaungen, Brutkérperbehalter fehlend, Ventralschuppen klein ,
mit grossem, rundlichem Anhange. Fruchtképfchen lang gestielt,
convex, sternférmig gelappt, unter jedem Strahl eine Hille.
Hiillen, Sporogon und Antheridienstand wie bei Dumortiera,
Pseudoperanthium auch hier fehlend. Sporen gross, fitigelig-
netzleistig. Hlateren lang, zweispirig.
1. Wiesnerella Javanica Schffn. — Autécisch (oder scheinbar
didcisch). Weit ausgedehnte hellgrtine, flache Rasen bildend.
Frons sehr gross, bis 10cm lang, 10—16 mm breit, dichotom
von monopodialem Habitus, flach, am Rande geschweift-wellig ,
oben hell gelbgriin, nicht gefeldert, durch die Atheméffnungen
fein punktirt, unterseits bleich. Ventralschuppen bleich, schief
dreieckig-halbmondférmig mit grossem rundlichem, crenulirtem
Anhange. Fruchtképfchen auf 25—50 mm langen Trager ohne
Spreuschuppen, der aus der tiefen Spitzenbucht eines Frons-
lappens entspringt, halbkugelig-convex, am Rande bis zur Hilfte
in 6—8 dreieckige, spitze, nicht rinnige Lappen getheilt, ober-
seits kahl, glatt. Htillen wie bei Dumortiera, aber kahl und
zwischen denselben keine Spreuschuppen. Kapsel dunkelbraun ,
auf ziemlich langem Stiele tiber die Miindung der Hiille empor-
gehoben, mit 4 unregelmassigen Klappen aufspringend. Sporen
sehr gross (0.06 mm), undurchsichtig, braun, mit fltigeligen ge-
wellten und fein papillésen Netzfalten, die am Umrisse einen
durchscheinenden Saum darstellen. Elateren lang, braun. Anthe-
ridienstaénde ahunlich wie bei Dumortiera, sehr kurz gestielt
oberseits warzig, nicht borstig, 30—50 Antheridien einschlies-
send, unterseits mit Ventralschuppen und Rhizoiden.
In den Urwaldern oberhalb Tyibodas (Massart) und im Ur-
walde ober Kandang-Badak gegen den Krater des Gedeh (Schffn.).
3. Marchantia (L.) Raddi.
Frons reichlich dichotom verzweigt, mit breiter Mittelrippe ,
28
oberseits mit napflormigen Brutkérperbehaltern , Luftkammern
im Inneren mit verzweigten Assimilationsfiden, obere Epider-
mis von tonnenférmigen Atheméffnungen durchbrochen. Ventral-
schuppen mit deutlich abgesetztem, grossem Anhange. Frucht-
képfchen lang gestielt, sternférmig strahlig (actinomorph) oder
handférmig strahlig (zygomorph), unterseits zwischen je zwei
Strahlen (selten unter jedem Strahl) eine fast zweiklappige,
hautige Hille, deren Rander gewéhnlich gezihnt oder gefranst
sind. In jeder Hille mehrere Sporogone, von denen jedes von
einem Pseudoperianthium umgeben ist. Kapsel ziemlich lang
gestielt, etwas emporgehoben, von der Spitze her mit mehreren
Klappen aufreissend. Sporen klein, glatt; Elateren lang, mehr-
spirig, mit dtinnen, fadenférmigen Spiren. Antheridienstande
lang gestielt, scheibenférmig und gelappt (fast actionomorph)
oder handformig getheilt, auf der Oberseite die Antheridien
eingesenkt, auf der Unterseite Ventralschuppen und Rhizoiden
tragend.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Atheméffnungen abnorm gross (‘ussere Miindung 0.2 mm),
grosse nur steril bekannte Art . . M. cataractarum,
Athemoff. von gewohnlicher Grosse, oft sehr klein . 2.
Fruchtképfchen actinomorph, central gestielt . . . 3.
Fruchtk. zygomorph, handférmig getheilt . . - a
3. Fruchtk. tief getheilt, Strahlen drehrund, o Receptaculum
fast actinomorph, seicht gelappt . . M. polymorpha.
Frochtk. kurz strahlig, & Ree. tief handformig getheilt.
M. Miqueliana.
4. Fruchtk. vielstrahlig, Strahlen an der Spitze verbreitert ,
oft ausgerandet , oberseits nicht mit Langsfurche, sondern
bo
convex. Hiillen zwischen je zwei Strahlen. . . . 5,
Fruchtk. normal 4-strahlig, Strahlen oberseits mit scharfer
Mittelfurche. Hiillen unter den Strahlen . . . . 6,
Or
- Anhang der Ventralschuppen sehr gross, herzférmig, am
Rande unregelmassig, entfernt geziihnelt. Pf. gross, ober-
seits lichtgrtin. . 2... 2. 2, . M. nitida.
29
Anhang viel kleiner, eiférmig-lancettlich, am Rande dicht
dornig gezihnt. Kleinere, obers. grasgriine Pfl.
M. emarginata.
6. Fruchtk6épfchen verflacht, durch seichte Buchten in 4 breite
oberseits tief gefurchte Strahlen getheilt, von denen jeder
an der Spitze tief eingeschnitten ist, so dass das Fruchtk.
8 lappig erscheint. Ventralschuppenanhang klein, lancett-
lich, sehr lang zugespitzt. . . . .. ML sciaphila.
Fruchtk. hoch gewélbt in 4 (selten abnormer Weise 5—6)
schrig nach abwarts gerichtete Lappen getheilt; diese an
der Spitze mit schmaler, weniger tiefen Bucht . . . 7.
7. Fruchtk. tief (bis tiber die Mitte) in 4 ziemlich schmale
Lappen getheilt. Ventralschuppenanhang eifdrmig, spitz,
am Rande gezihnt . . : . M. geminata.
Fruchtk. seicht in 4(—6) kurze, Tait Lappen getheilt,
Ventralschuppenanhang, lancettlich, sehr lang zugespitzt.
nahezu ganzrandig. .. . . . . . . . M. Treubii.
1. Marchantia polymorpha. L. — Diécisch. In flachen oder auf-
rechten Rasen, seltener Rosetten bildend. Frons gross, etwa 10 cm
lang, 8—20 mm breit, mehrfach dichotom, flach mit meist welli-
gem Rande,oberseits dunkelgriin oft mit schwarzem Mittelstreifen,
gefeldert und punktirt, unterseits blass oder gerdéthet. Ventral-
schuppen gross, mit scharfabgesetztem breit herzformigen
bis rundem, stumpt abgerundetem, am Rande klein
und scharf gezihneltem Anhange. Fruchtképfchen auf lan-
gem (bis 100 mm) Trager, sternférmig, tief getheilt mit 8—
12 drehrunden Strahlen; Hitillen mit den Strahlen alterni-
rend, am Rande eingeschnitten und die spitzen Lappen ge-
franst. Kapsel gelbbraun; Sporen klein glatt, sowie die Ela-
teren goldgelb. & Receptaculum lang gestielt, fast actinomorph,
am hautigen Rande seicht gelappt.
Von Aalteren Autoren von Java und auch bei Buitenzorg
(Blume, Reinwardt, Junghuhn) angegeben. Ich habe die-
selbe nicht auffinden kénnen.
Anmerkung: Ueber das Vorkommen der nahe verwandten, aber schon im
30
sterilen Zustande durch die lederige, dorsal sehr dicht und fein punktirte Frons
leicht unterscheidbare Marchantia Berteroana Lehm. et Ludnb. (= U. tabularis N.
ab E.) liegen nur ganz unsichere Angaben vor, die sich aber miglicherweise auf
M. nitida beziehen, welche im sterilen Zustande ziemlich dhnlich ist.
2. Marchantia Miqueliana Lehm.— Frons diinn, fast hautig
mit dicker, starrer Rippe, oben olivengriin mit zahlreichen gros-
sen erhabenen Poren und vertiefter Mittellinie, unterseits blass
purpurroth, ohne Schuppen (!2), breit lineal, verlangert, hie
und da buchtig und eingeschniirt, 2 Zoll lang und 2'/,—3 Linien
breit. Brutknospenbecher am buchtigen und welligen Rande klein
und entfernt gezihnelt. Fruchtképfchen niedergedriickt halbku-
gelig, genabelt, kurz 10-strahlig, die Strahlen abge-
rundet oder gestutzt, herabgebogen, Trager kaum ex-
centrisch eingefiigt, an der Hinftigungsstelle und zwischen
den Hiillen mit kurzen Spreuschuppen. Hiillen am Rande zer-
rissen-gelappt, 1—2 frtichtig. Kapsel braun, Sporen rundlich-
eckig, olivbraun, mit schmalem etwas crenulirtem Saum. 0
Receptaculum halbirt, im Umriss halbkreistérmig, tief hand-
formig 4—6-theiliy; Strahlen dick , beiderseits schmal hautig
gesiumt.
In Java von F. A. G. Miquel gesammelt.
Bemerkung: Die obige Beschreibung ist nach Lehmann’s Original-Diagnose an-
gefertigt, da ich die Pflanze nicht gesehen habe; ich vermuthe aber, dass einige
Beobachtungsfehler unterlaufen sind, und dass diese Pflanze mit MM. nitida identisch
sein wird, deren reichstrablige Fruchtképfchen bei oberflichlicher Betrachtung fir
actinomorph gehalten werden kénnen.
3. Marchantia nitida Lehm. et Lndnb. — Diécisch. Frons gross
und etwas lederartig, 7—8 cm lang, etwa 10 mm breit, reich
dichotom mit meist verkiirzten Asten, oft von fast monopo-
dialem Habitus, Astspitzen gewohnlich mit zwei Vegetations-
punkten, die als dunkelrothe Punkte am Vorderrande erschei-
nen, fast flach, am Rande etwas wellig, oberseits hellgrtin,
etwas blaulichgrtin, ohne Mittelfurche, kaum gefeldert und
dicht und sehr fein punktirt; unterseits meist gerdthet. Athem-
6ffaungen gross, dussere Mtindung bis 0,1 mm. Ventralschup-
pen mit grossem, breit herzformigem, kurz zuvespitztem, am
Rande unregelmissig und sehr entfernt gezihneltem Anhange.
Fruchtkopfchen ausgebreitet, im Umrisse fast kreisférmig,
31
rickwarts durch eine tiefe, rundliche Bucht getheilt (nicht ge-
radlinig abgestutzt), auf der Scheibe im Centrum genabelt und
mit convexen Rippen in der Zahl der Strahlen, vom Rande
her nicht bis zur Halfte durch sehr schmale, am Grunde
gerundete Buchten in 8—9 breit spathelférmige, vorn verbrei-
terte gestutzte oder ausgerandete fast flache Strahlen getheilt,
die sich an der Spitze mit ihren Randern meist bertihren. Hiillen
am Rande gefranst. Sporen klein, rothbraun mit undeutlichen
wurmf6rmigen Rillen und am Rande flachwarzig. o Recepta-
culum in der Jugend seicht gelappt, spater tief handtheilig,
mit schmalen, linealen, schmal hautig gerandeten Strahlen.
In Westjava in der Regen- und Wolkenzone an Béschungen
und auf Steinen sehr verbreitet, doch meistens steril, aber auch
dann an der grossen Frons und der hellgriinen Farbe sofort
von anderen Arten zu unterscheiden. Zuerst von Teysmann
auf Java gefunden. Von mir gesammelt: in der Tjiapusschlucht
am Salak; haufig am Megamendong von 11—1350 m, sehr
reichlich im Garten des Sanatoriums Sindanglaija und ebenso
im Berggarten Tjibodas (1420 m), in der Chinaplantage Daradjat
bei Garut (+ 1780 m), im Urwalde unter dem Kratersee Telaga
bodas, sparlich fr. (+ 1250 m).
Geogr. Verbr.: Durch das tropische Asien bis Japan und
tiber die oceanischen Inseln und Neu-Seeland.
Var. Hillebrandii. Schffn. n. var. — Unterscheidet sich von der
Normalform durch gréssere Frons, langeren Trager des Frucht-
kopfes, dessen Strahlen vorn sehr tief zweitheilig sind.
Sonst tibereinstimmend.
Ich sah diese Form aus Java unbestimmt unter den Reliquiae
Hillebrandianae im Herbar des Berliner Museums.
Bemerkung: Die Original-Pflanze aus Nepal weicht von der Javapflanze unbe-
deutend ab durch breit eiférmige, weniger spitze und kaum gezihnte Ventral-
schuppenanhingsel. — Ich vermuthe, dass M. paleacea Bertol. (Siideuropa, Caucasus,
Madeira) von MM. nitida nicht verschieden ist. Sicher identisch ist nach einem in
meinem Herbar befindlichen Original-Ex. M. calcarata Steph. aus Japan.
4. Marchantia emarginata Reinw. Bl. et N. ab E. (= M. pal-
mata Reinw. Bl. et N. ab E.) — Didcisch. Frons kleiner, 25—
45 mm lang, etwa 3—4 mm breit, mehrfach dichotom mit ver-
32
langerten Asten, meist derb lederartig , etwas convex, oberseits
mit etwas eingedriicktem Mittelstreifen, triib grtin bis olivgrin ,
am Rande bisweilen schwach gerdthet, nicht gefeldert und
schwach punktirt. Atheméffnungen klein (aussere Miindung
0.08—0.1 mm), Epidermis fast wberall zweischichtig, aussen
mit zerstreuten den Epidermiszellen aufgesetzten, kleinen, flach
kegeligen Mamillenzellen. Unterseite etwas geréthet; Ventral-
schuppen roth, ausbleichend, schief halbkreisformig mit ziemlich
kleinem, spitz eiférmigem, am Rande dicht und dornig ge-
zihntem Anhange. Fruchtképfchen im Umrisse halbkreisférmig ,
mit fast geradlinig oder als schwach einspringender Bogen
verlaufendem Hinterrande, hoch genabelt, ziemlich tief in
normal 8 schmal oder etwas breiter keilférmige, oberseits auf
der Scheibe stark erhaben vortretende Strahlen getheilt, die
durch schwimmhautartige Mittelstiicke verbunden sind, an den
verbreiterten Enden sich nicht oder kaum bertihrend, vorn
mehr weniger tief ausgerandet. Htllen am Rande eingerissen
gelappt, die Lappen nahezu ganzrandig. Trager des Frucht-
képfehens einzeln aus der Vorderbucht der Fronsiste, etwa
20—30 mm lang, schlank, durch Spreuschuppen oben massig
stark gebartet. Kapsel gelbbraun, Sporen (bis 0.03 mm) braéun-
lich gelb, feinwarzig. & Receptaculum lang gestielt, tief hand-
formig 4—8theilig, mit schmalen Strahlen.
In Westjava die hiufigste MMarchantia, an Wegbéschungen ,
Grabenrandern und etwas feuchtem Mauerwerk. Ist sehr for-
menreich: Forma typica mit derber, kleinerer Frons, ohne
dunklen Mittelstreifen oberseits, Triger des Fruchtkopfes +
20 mm lang, dessen Strahlen 8 (7—9), schmal, mit den Ran-
dern mehr nach abwirts gerollt.
Ist die Form massig feuchter Standorte und findet sich
besonders reichlich in der heissen Region, so tiberall in
und um Buitenzorg. Ubergangsformen zu den anderen Var.
kommen vor.
Var. mulliradia Schftn. mit etwas grésserer Frons und reich-
strahligen (9—18) 9 und do’ Receptakeln. — lm Kampong Tanah-
Sereal bei Buitenzorg und im Berggarten von Tjibodas (Sch ffn.).
33
Var. longepedunculata Schffn. mit 30—45 mm langem Trager
des Fruchtkopfes, sonst wie die typ. Form. — Papandayan,
1750 m und Telaga bodas, + 1250 m (Schffn.).
Var. major Schffn. — Frons grésser, flacher und dtinner
(nicht lederig), oberseits mit schwarzlichem Mittelstreif. Ventral-
schuppen meist blasser. Fruchtk. 8 (7—9) strahlig, Strahlen
vorn sehr verbreitert und abgeflacht. Ist die Form feuchterer
Standorte. Hierher gehért nach den Orig. Ex. M. palmata Reimw.
Bl. et N. ab E.
Findet sich besonders in den héheren Lagen und scheint
mehr den Waldern anzugehdren. Ist mir in Java nicht aus
der heissen Region bekannt (wohl aber aus Sumatra); niederster
Standort in den Urwaldern am Salak, + 1000 m; steigt bis
in die Wolkenzone empor: Im Berggarten Tjibodas 1420 m,
Chinaplantage Daradjat -- 1730 m, Telaga bodas 1560 m etc.
Hine bemerkenswerthe Form dieser Var. ist: forma therma-
rum Schffn. mit grésserer, dtinner, mehrfach dichotomer Frons
mit spreizenden Asten, oberseits mit schwarzem Mittelstreif
und sehr kleinen Ventralschuppenanhéingen. — In der Nihe
der heissen Quellen oberhalb Tjiburrum am _ Pangerango,
2140 m (Schffn.).
5. Marchantia cataractarum Schffn. — Steril. Frons gross, bis
6 cm lang, 7—9 mm breit, mehrfach dichotom, die Aste hie
und da verkiirzt, vorn mit seichter Spitzenbucht, nicht selten
mit zwei als dunkelrothe Punkte erscheinenden Vegetations-
punkten , lederartig, etwas convex, oberseits ohne Mittelfurche,
dunkelgrtin, Poren mit freiem Augen als erhdéhte weisse
Punkte sichtbar, sehr gross (dussere Miindung + 0.2 mm)
also doppelt so gross als bei allen anderen Javani-
schen Arten. Brutkérperbehilter sparlich, am Rande gezih-
nelt. Frons unterseits geréthet. Ventralschuppen roth mit ver-
haltnissmassig kleinem, breit eiférmigem, scharf zugespitztem ,
am Rande entfernt dornig gezihntem Anhange. — Die Pflanze
ihnelt habituell etwas dem Conocephalus conicus. Die Beschaffen-
heit des Ventralschuppenanhanges deutet auf eine Verwandt-
schaft mit MZ. emarginata.
Flora von Buitenzorg, III. %
34
Pangerango; an tiberrieselten und feuchten Felsen an den
Wasserfallen von Tjiburrum, 1575 m (Schffn.).
6. Marchantia geminata Reinw. Bl. et N. ab E. — Didcisch.
Frons in Grésse und Tracht der von M/. emarginata ahnlich
doch oberseits dunkler grtin und durch die erhabenen Poren
deutlich punktirt. Epidermis fast tiberall einschichtig, ohne
Mamillenzellen. Ventralschuppen mit eilinglichem, spit-
zen, unregelmiassig grob gezihntem Anhange. Trager
der Fruchtképfchen gewohnlich zu zwei nahe neben einander
an der Spitze eines Fronslappens, am Grunde und besonders
unter dem Receptaculum von langen rothen Spreuschuppen
dicht gebirtet. Fruchtképfchen klein, halbirt, mit fast ge-
radlinigem oder seicht eingebuchtetem Hinterrande in der
Mitte breit gebuckelt, tief (oft tiber die Halfte)in 4 schmale
anfangs herabgekrtimmte, dann ausgebreitete Strahlen getheilt ,
diese oberseits mit tiefer Mittelfurche und von der Spitze
her durch eine sehr schmale, nicht klaffende Bucht einge-
schnitten. Hiillen 4, unter den Strahlen (nicht alternirend),
am Rande gelappt, bleich oder wenig geréthet, die Lappen
fein gezihmelt bis fast ganzrandig. Sporen klein, gelbbraun.
S Receptacula, handformig 4-mehrtheilig, Strahlen schmal,
schmal haiutig gerandet, bisweilen breiter (breiter und flach
gerandet).
In Westjava, besonders in der heissen Region sehr hiufig, an
dhnlichen Orten wie MM. emarginata, oft mit dieser gemeinsam
oder selbst im Rasen gemischt. Sehr reichlich z. B. in und bei
Buitenzorg, steigt in die Regenzone (Megamendong 1300—1400 m,
am Salak bei Sukamantri 500—700 m, am Tjiapus 750 m)
und bis in die Wolkenzone empor (Berggarten Tjibodas 1550 m,
Chinaplantage Daradjat bei Garut -- 1730 m, Papandayan
1550 m, Telaga bodas 1560 m). — Kommt auch auf Sumatra
und in Japan vor.
Var. major Schffn. — Frons grésser, dinner, oberseits mit
schwachem, dunklem Mittelstreif. Fruchtképtchen etwas grosser.
¢ Receptaculum 4—8 theilig mit schmalen Strahlen. — Beim
Kratersee Telaga-Warna am Megamendong, tiber 1400 m und
35
in der Chinaplantage Daradjat -- 1730 m (Schffn.). — Von
dieser Var. eine forma divaricata Schffn. mit mehrfach dichotom
getheilter Frons und spreizenden Asten fand ich im Urwalde
ober Tjibodas . 1500 m.
7. Marchantia 'Treubii Schffn. — Mit A. geminata sehr nahe
verwandt und von dieser durch folgende Merkmale verschieden :
Frons grésser, 5(—7) cm lang und 5—7 mm breit, meistens
weniger lederartig. Epidermis an den meisten Stellen 2—3-
schichtig, auf der Oberflache zahlreiche kleine, aufgesetzte
Mamillenzellen. Anhang der Ventralschuppen lancettlich,
sehr lang zugespitzt, an Rande etwas gezihnt bis fast
ganzrandig. Fruchtképfchen viel grésser, dick, Hinterrand
bogig nach aussen gewolbt, weniger tief in 4 (sehr
oft 5) breite Strahlen getheilt, unterseits und an der Spitze
des Trigers sehr dicht roth gebirtet. Rand der Hillen stark
roth gefarbt, sehr wellig, nahezu ganzrandig.
In schén typischer Entwickelung und reichlich fand ich diese
Pflanze an der Strasse tiber den Megamendong und in der
Chinaplantage Daradjat bei Garut + 1730 m. Sie ist auch
anderwarts in Westjava (und Sumatra) verbreitet, doch meist
in Formen, die durch sparlichere Mamillenzellen der Epidermis,
tiefer getheilte Fruchtképfchen und mehr gezaihnelten Rand der
Hiillen sich mehr weniger an 4/. geminata annihern (Vay. inter-
cedens Schffn.) so z. B. am Megamendong 1090 m, im Garten
des Sanatoriums Sindanglaijja und bis hinauf nach Tjibodas
1420 m, in der Chinaplantage Daradjat + 1730 m, am Pa-
pandayan + 1800 m, Telaga bodas 1250 m. In der heissen
Region West-Javas habe ich die Pflanze nirgends gefunden.
8. Marchantia sciaphila Schffn. — Didcisch. Frons gross,
5—10 cm lang, 7—8 mm breit, mehrfach dichotom, din,
oben hellgriin schwach punktirt, mit schwarzlichem Mit-
telstreifen, am Rande und unterseits réthlich; Epidermis
tiberall einschichtig ohne Mamillenzellen, Atheméffnungen klein,
Luftkammerschichte diinn. Ventralschuppen mit mittelgrossem ,
lancettlichem, sehr langspitzigem, kaum gezihntem An-
hange. Fruchtképfchen gross, abgeflacht, im Umrisse
36
halbkreisformig mit fast geradlienigen Hinterrande, vom Rande
1/, der Breite durch fast stumpfwinkelige Buchten in 4 breite,
oben gefurchte Strahlen getheilt, von denen jeder durch eine
etwas klaffende Bucht vorn zweitheilig ist, so dass
das Fruchtképfchen fast gleichmassig 8-lappig erscheint.
Hillen 4, unter den Strahlen gelegen, am bleichen oder
gerdtheten Rande wellig, fast ganzrandig. Kapsel ziemlich
lang gestielt. f Pf. bisher unbekannt. — Ist nit M. Treubir
und M. geminata verwandt, aber durch die hervorgehobenen
Merkmale leicht zu unterscheiden.
An schattigen Ufern des Tjiapus am Salak, 720m (Schffn.).
Ill. FAM. JUNGERMANIACEAE ANAKROGYNAE,
(Vgl. die Charaktere dieser Fam. p. 9).
UBERSICHT DER UNTERFAMILIEN:
1. Geslechtsorgane auf sehr verkirzten Sprossen. Kapsel
vierklappig. Elateren z. Th. als pinselférmige Biischel auf
den Spitzen der Klappen stehen bleibend. Durchwegs
frondose Formen . . . . . . Metzgerioideae (p. 37).
Geschlechtsorgane am Riicken oder an der Spitze gew6hn-
licher Sprosse. Elateren am Grunde der Kapsel angeheftet
oder abfalig. . . . . bs oi a ee
2. Frondose oder zweizeilig heblistterte coe stets mit
Rhizoiden. . . . : 24 i. ie. ce oR, ee
Die mehr weniger euch Aveiveilite beblatierten Stéamm-
chen entspringen aus rhizomartigem Basaltheile. Rhizoi-
denles « < x « . . . « Hfaplomitrioideae (p. 71).
3. Kapsel cylindrisch adler eiférmig, diinnwandig (1—2 Zell-
schichten), die Wandzellen ohne Ringfasern.
Leptotheceae (p. 64).
Kapsel mehr weniger kugelig. Kapselwand mehrschichtig ,
die innerste Schichte mit Ringfasern.
Codonioideae (p. 68).
37
I. Unterfam. Metzgerioideae.
Frons fleischig mit breiter Mittelrippe, die den gréssten
Theil der Frons bildet oder hiutig, mit dinner Mittelrippe
und breiten einzellschichtigen Fligeln. Geschlechtsorgane auf
der Dorsalseite sehr verktirzter, oft schuppenformiger Aste,
meistens zweireihig angeordnet. Sporogonhtillen bei den hier
in Betracht kommenden Formen fehlend, das Sporogon bis zur
Sporenreife von der fleischigen Calyptra umschlossen. Kapsel
gestielt, vierklappig mit mehrzellschichtiger Wand, deren Innen-
zellen Ringfasern besitzen. Elateren theils normal, mit einem
breiten Spiralbande, theils kurz und stumpf (,,Elaterentriger’)
und im Inneren an der Spitze der Klappen fest angeheftet
und nach dem <Aufspringen der Kapsel an den Spitzen der
Klappen untermischt mit normalen Elateren vier pinselférmige
Btischel bildend.
I. Frons meist fleischig mit breiter den gréssten Theil der
Frons ausftillender Mittelrippe. Geschlechtsistchen seitlich,
nahe am Rande der Frons entspringend. . . Riceardia.
II. Frons hautig mit dinner Mittelrippe und breiten einzell-
schichtigen Fligeln. Geschlechtsistchen ventral aus der
RVCeIIOPe: = 4. we Bw S Ae es Metzgeria.
1. Riceardia 8. F. Gray.
Frons fleischig, dem Substrat angedrtickt und unterseits mit
Rhizoiden oder aufsteigend und kaum bewurzelt, dann gewéhn-
lich aus niederliegendem, rhizoidentragendem Basaltheile. Mit-
telrippe zumeist den gréssten Theil der Frons ausfiillend, all-
mihlich in schmale oder breitere einzellschichtige Fligelsiume
tibergehend, der Hauptstamm oft ohne solche. Meistens fiederig
verzweigt, Ventralsprossen fehlend. Die kleinen Geschlechtsiist-
chen sind umgewandelte Fiederaste; die Q bisweilen durch dor-
sale Gewebswucherung etwas gegen die Ventralseite geriickt,
als ein napfiérmiges, oft am Rande getranstes Organ entwickelt,
welches endlich die dickfleischige (thalamogene) Calyptra an der
Basis umgiebt. Die © langlich, mit haiutigem Saume; die An-
38
theridien sind ihrer Oberseite eingesenkt und jede warzenartig
vorragende Antheridien-Kammer 6ffnet sich endlich am Scheitel
durch ein rundliches Loch.
UBERSICHT DER ARTEN’):
1. Fronsoberflichenzellen papillés oder rauh. . ee
Fronsoberflichenzellen vollig glatt . . . . 2 de ae
2. Unregelmissig, entfernt fiederastig. Zellen querrunzelig
papillés . + « « ‘ . . BR. seabra (p. 41).
Regelmassig und dicht derivell gefiedert. Zellen fein pa-
pHIGs. ae 8) x . . . . BR. tamariscina (p. 51).
3. Frons nicht age: unterseits nicht wurzelnd. Reich
astig, gefiedert oder handférmig getheilt. . . . . 4
Frons kriechend, fast der ganzen Linge nach wurzelnd.
Nicht reich astig .. . ‘ » &. « 5 O.
4. Hauptstamm mit sphuieaduep: panteallices Aussenrinde
und scharf abgesetztem Holzkérper. Astchen mit sehr
schmaler Rippe und vielmals breiterem , einzellschichtigem ,
welligem Saume ... . itis. Sait abl ay
Hauptstamm nicht mit spiaatees diaaencinlls 5.
5. Hauptstamm starr, ungesiumt, Frons sehr dicht und regel-
missig, 3 fach gefiedert . KR. hymenophylloides (p. 54).
Hauptstamm weich, schmal gesiumt. Frons doppelt gefie-
dert, oft fast handférmig getheilt . KR. decipiens (p. 55).
6. Aste auffallend dimorph: ausser den gewéhnlichen, dem
Hauptstamme ahnlichen Asten noch mit btischelig ange-
ordneten, zarten, hyalinen Astchen mit dtimner Rippe
und sehr breiten, grobwelligen Fligeln . . . . . 7%.
1) Wie bei allen anderen grossen und polymorphen Artengruppen, kann von
einem analytischen Schliissel nicht mehr gefordert werden, als ein Anhalspunkt
bei der ersten Orientirung. Eine in jeder Hinsicht unanfechtbare Bestimmung darf
man aus ihm allein nicht 2u gewinnen hoffen; dazu wird ein genaues Studium der
Diagnosen unerlisslich sein und in besonders kritischen Fallen der Vergleich authen-
tischer Herbar-Exemplare, welche durch die Ausgabe meines Exsiccatenwerkes: »Iter
Indicum 1893—94" in viele gréssere Herbarien iibergegangen sind (u.a. auch im
Herbar des botan. Museums zu Buitenzorg).
10.
Li.
12.
13.
14.
39
Ohne auffillige Dimorphie der Aste . . . . . . 8.
Regelmiissig 2—3 fach gefiedert, der schmale Saum des
Hauptstammes und der normalen Aste fein gesiigt.
R. serrulata (p. 53).
Unregelmissig gefiedert. Saum schmal, nicht gesigt.
R. heteroclada (p. 54).
Deutlich federishe . «2 « «© 4 » « « @ « «
Mehr weniger handférmig getheilt. . . . . 18.
a) Sehr regelmassig soul doppelt oder 3 ih ge-
MPCUR a? e.g oe: A % Ge, a, &) A
6) Unregelmissig einfach ‘bis diowpalt fadiben bis 3 fach)
gefiedert; Fiederaste genahert. Pfl. nicht sehr verlingert. 14.
c) Einfach gefiedert; Aste entfernt. Pfl. verlingert . 17.
Pfl. gross (40—120 mm), 3 fach gefiedert . . . . II.
Pfl. kleiner (20—40 mm), doppelt gefiedert. . . . 12.
Frons im Umrisse breit lancettlich (federartig); die Fiedern
im Umrisse breit dreieckig, sehr dicht, z. Th. sich deckend.
Fiederchen verlaingert, parallel; die untersten am langsten
und abermals getheilt. Saum nicht wellig. R. elata (p. 49).
Frons im Umrisse nicht lancettlich; untere Fiedern klein ,
die oberen lang, fast fastigiat, im Umrisse langlich (nicht
dreieckig. Fiederchen fast gleichlang mit verktirzten End-
verzweigungen. . . . . . . KR. Tyibodensis (p. 44).
Fiedern sehr dicht sich z. Th. deckend, im Umrisse
dreieckig (Habitus von &. elata aber kleiner und nur
doppelt gefiedert) . . , Gee ABs
Pfl. sehr schmachtig ; Fedora nbhiennt site nicht bertih-
rend, im Umrisse dreieckig . . . . R. tenuis (p. 52).
Saum der Fiederchen scharf abgesetzt, 4—6 Zellen breit.
Calyptra glatt. (Die Pfl. gleicht einer 3—4 mal verklei-
nerten #. elata) . . . . . . . KR. diminuta (p. 50).
Saum nicht scharf abgesetzt, etwa 3 Zellen breit. Calyptra
durch Schlauchzellen aussen sehrrauh. KR. Jackii (p. 45).
Randsaum deutlich wellig, 1—3 Zellen breit , aus grésseren
ringsum mehr weniger verdickten Zellen. Unregelmassig
1—8 fach fiederig. Calyptra glatt. KR. Wettsteinii (p. 41).
15.
16.
ibe
18.
19.
21.
40
Randsaum nicht wellig, aus gleichgrossen , dtinnwandigen
Zellen , bisweilen kaum entwickelt. . . . . . . Ib.
Pfl. ziemlich robust. Randsaum sehr schmal, kaum in die
Augen fallend. Zellen klein. Calyptra etwas aufgerauht.
Diécisch. . . . . BR. subexalata (p. 48),
PA. schlaff, Biselonnrd ier eit 3 Zellen), Zellen gross, Zart 16.
Grdssere , 2(—38) fach gefiederte Pfl. Randzellen des Saumes
nicht vorgewélbt. Parécisch (Geschlechtsaste an der Spitze ?,
an der Basis o’) Calyptra glatt . WR. androgyna (p. 44).
Kleinere, 1—2 fach gefiederte Pfl. Randzellen des Sanmes
etwas vorgewolbt. Autéc. (selten scheinbar diéc.). Calyptra
durch sparrige Schlauchzellen rauh.
R. multifidoides (p. 46).
Pfl. schlaff, mittelgross (+ 24 mm lang). Hauptstamm
flach, auf dem Querschnitte 4—5 Zellen dick, deutlich
gesiumt. . . 5 .« KR flacctiliastisa (p. 46).
Pfl. starr, novella; gross (bis 75 mm). Hauptstamm
hoch biconvex, + 8 Zellen dick, ungesiumt.
R. elongata (p. 48).
Mittelgrosse Pfl. Aus kriechender Basis handférmig ge-
theilte Fiedern oder reihenweise Fiederchen (einseitig
kammférmig). Fiederchen breit gestiumt, Zellen gross.
R. platyclada (p. 47).
Kleinste Arten. Saum kleinzellig . . . . . . . 19,
Saum schmal (etwa 2 Zellen breit), nicht scharf abgesetzt ,
am Rande nicht crenulirt . . . . R. parvula (p. 52),
Saum breiter (2—4 Zellen), scharf abgesetzt; am Rande
deutlich crenulirt. . . . . . . RB. erenulata (p. 53).
Pfl. klein, wenig bewurzelt, mit aus sehr grossen Zellen
gebildetem , hyalinem Saume. Calyptra schuppig.
R. canaliculata (p. 55).
Pfl. gross, reichlich bewurzelt; Saum nicht aus sehr grossen
Zellen gebildet. . 2. . 2... SO we we. we, Ve
Sehr unregelmassig und spiirlich aeaeieh Rhizoiden nur
in der Mittellinie der Ventralseite. Calyptra glatt oder
mit wenigen Schuppen. . . . . . ... . , (29,
41
Regelmiissig kurz fiederlappig. Rhizoidenbischel auf der
ganzen Ventralseite. Calyptra borstig. IR. lobata (p. 57).
22. Erdbewohnend. Bis 5 cm lang, 5—8 mm breit. ? Infloresc.
von kurzfransigen Schuppen umgeben.
R. viridissima (p. 56).
Auf faulenden Baumstiimmen. Bis 10 cm lang, 10—15
mm breit. 2 Inflor. von sehr langen Cilien umgeben.
R. maxima (p. 57).
1. Riceardia seabra Schffn. — Didcisch. Bis 2 cm lang, + 1:3
mm bhreit, regellos fiederig, Fiedern bisweilen etwas getheilt,
stumpf. Am Grunde Stolonen treibend, oberseits flach, unter-
seits etwas convex, in der Mitte 6—7 Zellen dick, die Innen-
zellen bedeutend grdésser , die Oberflachenzellen querrunzelig-
rauh. Saum nicht auffallend, 1—2 Zellen breit. — Fruchtast
eiférmig, am Rande mit cilienartigen Schuppen. Calyptra aussen
mit langen querrunzelig-rauhen Schlauchzellen bedeckt, die an
der Spitze dichter stehen und ein dickes Krénchen bilden. @ Pfl.
kleiner, © Aste gegen die Basis oder an den Stolonen, dtnn,
gekrimmt mit zusammenneigenden, gezihnten Siumen.
An der Nordseite des Salak, auf feuchter Erde im Urwalde,
800—-1000 m. Am Nordabhange des Pangerango im Urwalde
ober Artja auf blosser Erde, 1040 m. Im Urwalde ober Lebak-
Sait am Pangerango, mit A. elata var. flaccida, 2200 m.
(Schffn.) — Auch in Sumatra von mir gefunden u. zw. auch
auf Steinen und faulen Baumstammen.
Var. Tjiburrumensis Schffn. — Grdsser, bis 3 cm lang, 1-5—2
mm breit, mehr regelmassig gefiedert, Saumzellen verlangert ,
oft theilweise wie aus dem Verbande geldst.
An den senkrechten, feuchten Felswinden bei den Wasser-
fallen von Tjiburrum in Polstern von Sphagnum und Lsotachis ,
1600 m. (Schffn.).
2. Riccardia Wettsteinii Schffn. — Didcisch. Bis 2 cm lang,
+ 1 mm breit, regellos fiederig, Fiedern einfach oder etwas
getheilt, stumpf, nicht selten an der Spitze verbreitert, oben
flach, unten convex. Haupstamm 8—12 Zellen dick, die Innen-
42
zellen gleichgross. Fiedern viel flacher. Saum auffillig wellig,
blass, 1—3 Zellen breit, aus grésseren, ringsum etwas
verdickten Zellen. @ Aste am Hauptstamm, napffsrmig.
Calyptra ganz glatt, mit glattem breitem Krénchen. & Aste
an der Basis der Fiedern (selten am Hauptstamme), mit aus-
gebreitetem , welligem, breitem Saume, oberwarts zwischen den
Antheridien glatt. — Ist der europaeischen &. sizuata habituell
ahnlich, aber von dieser verschieden durch etwas geringere
Grosse und den Saum.
In den Waldern West-Java’s sehr verbreitet auf blosser Erde, an
feuchten Steinen und auf faulenden Stiimmen von der Regenzone
bis in die alpine Region: Urwalder von Tjibodas und bis in die alpine
Region des Pangerango, noch bei 2920 m. Am Papandayan auf blos-
ser Erde, + 1600 m (Schffn.). — Auch in Sumatra (Schffn.). —
Hierher gehoren z. Th. auch die Pfl., welche von Alteren Autoren
als Aneura multifida (Java, lgt Blume in Leidener Herbar! und
Herb. Lindenb. N°. 7935!) angegeben wurden.
Var. procera Schffn. -— Ansehnlich, bis 5 cm lang, doppelt
fiederig; die Aste gleichen in Verzweigung, Bau und Grosse
sozusagen einer ganzen Pfl. der typ. Form. & Pfl. kleiner und
regelmassiger verzweigt.
In der alpinen Region des Pangerango auf blosser Erde,
2890 m (Schffn.) — Hierher gehdrt auch , Anewra pinnatifida®”
Herb. Lindenb. N°. 7940, aus Java.
Var. tenuiretis Schffn. — Von der typ. Form verschieden
durch breiteren Saum aus 2—3reihigen sehr grossen, fast
diimnwandigen Zellen.
Am Megamendong, an Steinen an der Strasse oberhalb Tugu,
+ 1800 m. In der Tjiapus-Schlucht am Salak an Steinen , + 800 m.
An einer Quelle zwischen Tjipanas und Tjibodas, 1200 m, An
beiden letzteren Orten auch eine forma propagulifera. — Auch
in Sumatra (Schffn.).
Var. angustilimbia Schffn. — Hauptstamm dicker (l11—12
Zellschichten), Saum schmal, 1—2 Zellreihen, seine Zellen
kleiner, verdickt, oft mit Chlorophyll erfiillt und daher wenig
in die Augen fallend.
43
Nordabhang des Pangerango im Urwalde ober Artja auf
blosser Erde, 1040-1120 m, daselbst auch an Baiumen, 1170 m.
In der Gipfelregion des Gedeh, + 2500 m. Im Berggarten
Tjibodas an Baumstimmen (Schffn.). — Eine forma propa-
gulifera am Wege von Tjibodas nach Tjiburrum auf. blosser
Erde, 1540 m (Schffn.).
Var. crassa Schffn. — Mehr regelmissig fiederistig. Haupt-
stamm planconvex, an robusteren Pf. bis 17 Zellen dick, die
Fiedern noch 8—12 Zellen dick; ihr Saum aus nur einer Reihe
grésserer, verdickter Zellen.
An faulen Stimmen im Urwalde von Tjibodas, + 1500 m. —
Auch auf dem Gipfel des Singalang in Sumatra (Schffn.).
3. Riceardia subexalata Schffn. — Didcisch. In Grésse und
Habitus von FR. Wettsteinit Var. angustilimbia kaum verschieden
und steril mit dieser leicht zu verwechseln, Zellen aber klei-
ner, Saum sehr undeutlich, schmal, nicht wellig, seine
Zellen den tibrigen gleich, chlorophyllreich, sehr dtinnwan-
dig. Calyptra auch schon im Jugendstadium aufgerauht (aber
nicht mit schlauchformigen Zellen bedeckt); Krénchen als kleine ,
zizenfrémige Spitze entwickelt.
Eine haufige Waldpflanze an Baumrinden und faulen Stam-
men, selten auf blosser Erde von der Regenzone bis in die
alpine Region: Beim Kratersee Telaga-Warna am Megamen-
dong, 1450 m (Schffn.). Urwald von Tjibodas und Tjiburrum ,
auch die forma propagulifera (Schffn., Massart). Ober Kan-
dang-Badak und in der alpinen Region des Pangerango, 2750 m
(Schffn.).
Var. procera Schffn. — Eine Parallelform der gleichnami-
gen Var. von &. Wettsteinii; bis 6 cm lang, fast regelmassig
bis doppelt gefiedert mit entfernten Asten. Im Bau wie die
typ. Form. Off mit Keimkérnern.
Reichlich in der alpinen Region des Pangerango auf blosser
Erde, an Baumen und faulen Stimmen (Schffn.).
4, Riccardia elongata Schffn. — Didécisch. Gross, aufrecht
lockerrasig, im Leben blassgriin unten gebraunt, starr knor-
pelig, trocken schlaff und schwirzlich werdend. Bis 7-5 cm
44
lang, + 1 mm breit, verlangert, entfernt einfach
gefiedert, Fiederdste zumeist verlingert, lineal-lancettlich
etwas zugespitzt. Hauptstamm hoch biconvex, ungesiumt,
8 Zellen dick, die Innenzellen sehr gross, Rindenzellen klein,
alle diinnwandig. Fiedern viel flacher, 4 Zellen dick, sehr
schmal gesiumt, Saumzellen nicht grésser. #7 Astchen am
Hauptstamme, klein, crenulirt gesiumt, auf der Oberseite
ohne Schuppen (nackt). Q@ Pf. unbekannt.
Auf nassem Erdboden in der Tjiapus-Schlucht, + 1000 m. —
Auch in der Aneh-Schlucht bei Padang auf Sumatra, 5380 m
(Schffn.) — Hierher gehoért , Aneura pinnatifida” det. Gottsche.
Java, Igt. Kurz!
5. Riccardia androgyna Schffn. — Pardcisch. Ziemlich gross,
aufsteigend, im Leben blassgrtin, unten gebraunt, fast schlaff,
trocken schwirzlich. Frons + 4 cm lang, + 1 mm breit, ver-
lingert, unregelmassig doppelt gefiedert; Hauptstamm
dick, fast biconvex, nahezu ungesiumt, 8 Zellen dick, die
Innenzellen sehr gross, Rindenzellen klein , dtinnwandig. Fiedern
weniger entfernt, theils ktirzer und einfach, theils linger und
abermals gefiedert (selten fast doppelt gefiedert), flach. Die
Fiederchen 4 Zellen dick, mit 3 (oder 2) Zellen breitem
Saume, Saumzellen fast gleichgross. Geschlechtsastchen am
Hauptstamme zahlreich, an der etwas gefransten Spitze 9,
gegen die Basis &@ mit 2—4paarigen Antheridien, oberseits
nackt. Selten rein df’ Aste. Calyptra glatt, ganz wie bei BR.
Wettsteini. — Von der im Bau ahnlichen R. elongata durch die
Verzweigung, geringere Grésse und die Infloresc. hinreichend
verschieden.
Bei den heissen Quellen oberhalb Tjiburrum am Pangerango,
2140 m (Schffn.).
6. Riceardia Tjibodensis Schfin. — Steril. Ziemlich gross,
aufsteigend, im Leben lebhaft griin nnten gebriunt,
trocken schwirzlich. Frons bis 5 cm lang, 0-5—1 mm breit,
verlingert, fast regelmissig und dicht dreifach geftie-
dert (selten nur doppelt), die unteren Fiedern kirzer, die
oberen verlingert nahezu fastigiat, an der Spitze verbrei-
45
tert mit kurzen, gleichlangen Fiederchen. Hauptstamm, Fie-
dern und Fiederchen planconvex, alle ausgezeichnet wellig
gesiumt, 9—10 Zellen dick, Innen- und Rindenzellen
kaum verschieden. Saum dreireihig, aus etwas grésseren ,
durchsichtigen, dimnwandigen Zellen, am Rande durch die
etwas vorgewolbten Zellen schwach crenulirt. — Grésse und
Habitus fast von R. androgyna, Farbe aber intensiver, Ver-
zweigung dichter, 3fach, Fiederchen dick und Saum_ wellig.
R. Wettsteinu Var. procera ist viel robuster und weniger regel-
miissig gefiedert.
Bei den heissen Quellen oberhalb Tjiburrum am) Pangerango,
2400 m (Schffn., Hochstetter in Exp. Novara N°. 50 als
Aneura pinnatifida).
7. Riceardia Jackii Schffn. — Didcisch. Mittelgross, dicht
niedergedrtickt rasig, im Leben lebhaft grin, trocken schwarz-
lichgrtin. Frons im Umriss eilinglich, regelmassig und
dicht doppelt gefiedert, die Fiederchen meist gespalten.
Fiedern im Umriss breit dreieckig, d. h. die untersten Fieder-
chen am langsten. Hauptstamm an der Spitze verbreitert, 7
Zellen dick, gesiumt, Fiedern und Fiederchen flach, deut-
lich gesiumt, Saum (von der Flache gesehen) nicht scharf
abgesetzt, 3 Zellen breit, aus durchsichtigen , dimnwandigen
Zellen. o Aste am Hauptstamme, nicht hervorragend, napf-
formig, am Rande dicht fransig gelappt. Calyptra durch grosse,
hervorragende Zellen warzig; Krénchen von langeren
Schlauchzellen umringt. o’ Pfl. kleiner, lockerer gefiedert. & Aste
an der Basis der Fiedern, mit ausgebreitetem Saume, oberseits
nackt, Antheridien bis l2paarig. — Mit &. multifidoides ver-
wandt aber etwa doppelt so gross, dicht und ausgesprochen
2fach gefiedert, Saumzellen kleiner; Inflor. immer diécisch.
Von den gréssten Formen der ahnlich verzweigten FR. diminuta
leicht durch das Zellnetz und die warzige Calyptra zu unter-
scheiden.
Am Nordabhange des Salak an faulen Stammen, 1200—1350 m
(Schffn.).
Var. densa Schffn. — Kleiner, sehr dicht gefiedert, Fieder-
46
chen zumeist verktirzt, Saumzellen grésser. o Astchen sehr
zahlreich an den Fiedern. Nur o bekannt.
Am Wege von Tjibodas nach Tjiburrum an faulen Stammen,
1685 m (Schffn.).
Var. crassior Schffn. n. var. — Verzweigung ahnlich wie bei Var.
densa, aber grésser, dicker und mehr starr. Saum des Haupt-
stammes schmiler.
Im Urwalde von Tjibodas (Massart).
8. Riccardia multifidoides Schffn. — Autécisch (oder durch
Fehlschlagen eines Geschlechtes scheinbar diécisch). Kleinere
Art, flachrasig, im Leben blassgrtin, trocken braungrtin. Frons
bis 15 mm lang, + 1 mm breit, fast regelmissig gefiedert,
die meisten Fiedern 3theilig (seltener dichotom oder einfach).
Hauptstamm und Fiedern 5 Zellen dick, Innenzellen grésser
als die aussen etwas vorgewdlbten Aussenzellen; Fiederchen 3
Zellen dick. Saum tiberall auffallig, 2(—-3) Zellen breit aus
durchsichtigen, dtinnwandigen, convex-vorgewdlbten Zellen.
cd und 2 Aste am Hauptstamme; @ napffdrmig, am Rande
ciliirt; o ausgebreitet, schmal crenulirt gesiumt. Calyptra
aussen mit mehrzelligen Schuppen und Schlauchzellen, Krén-
chen von Schlauchzellen umringt. Stolonen und Keimkérner
nicht selten. — Der &. multifida verwandt, welche aber durch
doppelt gefiederte Frons, breiteren Saum, und nur mamillds-
warzige Calyptra etc. abweicht.
In der alpinen Region des Pangerango an faulen StAammen
und auf blosser Erde (Schffn.). — Haufig kommen Formen
mit verktirzter Frons und langeren Fiedern vor, so dass sie
fast handférmig getheilt erscheinen (forma subpalmata), der
Saum ist breiter (8 Zellen) und bisweilen finden sich androgyne
Geschlechtsaste. — Reichlich in den Urwaldern ober Tjibodas
von etwa 1500—1750 m (Schffn.).
9. Riceardia flaccidissima Schffn. -— Didcisch. Mittelgross,
lockerrasig, sehr schlaff, im Leben lebhaft grin, trocken
braungrin, Frons bis 24 mm lang, kaum 1 mm breit, sehr
verlangert und entfernt fiederig; Fiedern theils ver-
kurzt, theils verlingert, einfach (selten nochmals getheilt).
47
Hauptstamm 4(—5) Zellen dick, Innenzellen gross , Rindenzellen
kleiner, nicht vorgewélbt, alle dtinnwandig. Fiedern 3 Zellen
dick, Innenzellen sehr gross. Saum aus 3 Reihen durchsichtiger,
kaum grésserer Zellen gebildet. # Aste am Hauptstamme und
an den Fiedern, wie bei &. mudlifidoides. Q Pil. unbekannt. —
Im Zellnetz der &. multifidoides ahnlich, aber viel grésser,
didcisch und in der Verzweigung verschieden. Letztere ahnelt
der von &. elegonia, welche aber knorpelig starr und mehr als
dreimal grdésser ist.
In der Tyjiapus-Schlucht am Salak an Steinen, + 830 m.
(Schffn.).
10. Riceardia platyclada Schffn. — Polydécisch (didcisch , auté-
cisch oder mit einzelnen androgynen Asten). Kleinere Pfl.,
lockerrasig, im Leben und meist auch trocken blassgrtin. Frons
bis 14 mm lang, + 1 mm breit. Hauptstamm kriechend,
einerseits mit aufsteigenden Fiedern, andererseits mit rhizoiden-
tragenden Stolonen am Substrat befestigt. Fiedern gendhert,
flach, handtheilig, mit 2—4 an der Spitze und Basis
verschmalerten Fiederchen. Hauptstamm 6 Zellen dick,
schmal gesiumt, Innenzellen doppelt grésser als die Rinden-
zellen. Fiedern flach, durchscheinend, 3(—4) Zellen dick, die
einschichtigen Innenzellen sehr gross; Saum sehr breit, nicht
scharf abgesetzt, aus 3—6 Reihen sehr grosser dtinnwandiger
Zellen. o& Aste mit breitem, crenulirten Saume, oberseits nackt;
Q sehr verktrzt, am eingekrimmten Rande gefranst; % Aste
an der Basis ¢ und gesiumt, an der Spitze Q und getranst.
Calyptra meist nur an der Spitze und um das Krénchen mit
langen Schlauchzellen, seltener auf der ganzen Oberfliche, oder
ganz kahl. — Ist in der Verzweigung der &. Jatifrons abnlich
aber durch die Geschlechtsverhaltnisse und den sehr breiten
Saum zu unterscheiden.
An Baumstiéimmen, faulen Stémmen und auf blosser Erde
haufig, besonders in der heissen Region und von da bis in die
Urwilder der Wolkenzone aufsteigend. Kommt auch in West-
Sumatra vor. Ist sehr formenreich.
Forma typica. Kriechend, Fiedern handtheilig. Saum 3(—4)
48
Zellen breit. Zellen gross, ringsum ein wenig verdickt. Ge-
schlechtsiste fast alle androgyn (parécisch). Calyptra nur an
der Spitze mit Schlauchzellen.
An Grabenrindern im bot. Garten zu Buitenzorg und im
Culturgarten. An Biumen im Kampong-Baru. Im Urwalde ober
Artja am Nordabhange des Pangerango an Baumen. An Baumen
unterhalb Tjibodas am Wege nach Sindanglaija. Im Urwalde
von Tjibodas + 1500 m. An Baumen im Urwalde unter dem
Krater Kawah-Manuk bei Garut, -- 1750 —1860m (Schffn.). —
Im Buitenzorger Garten auf der Erde beim grossen Teiche. In
der Tjiapus-Schlucht am Salak (Massart).
Var. leiomitra Schffn. -- Wie die typ. Form, Saumzellen aber
etwas kleiner, Geschlechtsiste oft Q (Pfl. fast immer diécisch,
seltener autécisch), Calyptra ganz glatt oder nur mit wenigen
rudimentiren Schlauchzellen.
In der Tjiapus-Schlucht am Salak an Steinen, + 700 m
(Schffn.).
Var. grandiretis Schffn. — Etwas robuster, wohl immer diécisch.
Frons kriechend oder fast regelmassig doppeltfiederig , Fiederchen
dichter, 4 Zellen dick. Saumzellen grésser, gleichmassig etwas
verdickt, -+ 3 reihig. Calyptra fast tiberall mit sparrigen Schlauch-
zellen. Vielleicht eigene Art!
An einer Quelle am Gunung Pasir-Angin bei Gadok , + 500 m.
Im Urwalde ober Tjibodas an faulen Stimmen. — Eine forma
crenulata mit am Rande convex vorgewélbten Saumzellen an
faulen Stémmen am Wege von Tjibodas nach Tjiburrum,
1540 m (Schffn.).
Var. repens Schffn. — Form glatter Baumrinden, nicht rasig
mit einseitig entwickelten fast gleichgrossen, einfachen
Fiederchen; daher von eigenthtimlichem, kammférmigem
Habitus. Saum sehr breit 5—6 Zellen, aus sehr grossen
(fast doppelt so gross, wie bei /. ¢ypica), dinnwandigen Zellen,
die am Rande etwas convex hervorragen. Calyptra wie bei der
typ. Form.
An Baiumen am Gunung Pasir-Angin selten, + 500 m
(Schffn.). — Hierher gehért auch: , Aneura pinnatifida et pal-
49
mata: Java; auf Nipastiimmen in Tjiliwongthale bei Buitenzorg ,
860°. XI. 1860 let. Kurz N® 289!
11. Riceardia elata (Steph.) Schifn. — Dideisch. Sehr stattliche
Pflanze von 8(—12) cm Linge und mit den Fiedern +- 15 mm
Breite, dunkelgriin, trocken schwérzlich. Frons sehr dicht
regelmassig (federartig) dreifach gefiedert, Fiedern geni-
hert sich theilweise deckend, im Umrisse dreieckig, die Fie-
derchen schief abstehend, parallel, die untersten am lingsten
und fast alle abermals fiederig. Hauptstamm und Basis der
Fiedern starr fast drehrund, ungesiumt; Fiederchen flach, nur
3 Zellen dick, die Innenzellen mehrmals grésser, mit 3—4
reihigem , scharf abgesetztem, ganzrandigem Saume aus gegen
den Rand an Grésse abnehmenden, ringsum etwas verdickten
Zellen. 2 Astchen am Hauptstamme, am Rande mit fransig
zerschlitzten Schuppen. Calyptra nahezu glatt, in der Jugend
bisweilen an der Spitze mit einigen kurzen Schlauchzellen, im
Alter an der Oberflaiche etwas aufgerauht. co’ Aste an den
Fiedern und an den Fiederchen, meist gehauft, sichelférmig
gekrimmt, crenulirt gesiumt, oberseits nackt. — Diese Be-
schreibung bezieht sich auf die typische Form.
In den Urwéldern von der Regenzone bis in die alpine
Region vorbreitet an Biumen, faulen Stammen und an Steinen.
Die typische Form in den Waldern am Nordabhange des Salak
von 1000—1350 m (Schffn.). Im Urwalde von Tjibodas
(Massart).
Var. angustior Schffn. — Starr, bis 8 cm lang aber im
Umrisse nur 6—8 mm breit, breit lineal; nur habituell etwas
von der typ. Form verschieden.
Am Nordabhange des Salak an Steinen, 900 m. [Im Urwalde
ober Artja am Nordabhange des Pangerango auf blosser Erde
(Schffn.).
Var. Goebelii Schffn. (4neura Goebehi Schffn. olim). — Von
der typ. Form abweichend durch minder regelmassige Verzwei-
gung, indem ein oder die andere Fieder sehr verlingert ist.
Stolonen nicht selten.
West-Java (Goebel).
Flora von Buitenzorg, III. i
50
Var. Zollingeri (Steph.) Schffn. (Anewra Zollingeri Steph.). —
Sehr starr, von eigenthtimlich knotigem Ausgehen, indem das
Wachstum des Hauptstammes bald erlischt und die nachste
Fieder sich in &hnlicher Weise entwickelt, und so das Lingen-
wachstum der Frons fortsetzt; dieser Vorgang wiederholt sich
mehrmals, so dass ein monopodiales Zweigsystem entsteht.
Java (Zollinger). -- Im Herb. Lindenberg (N* 8166)
als ,Metzgeria fucoides” Java, lgt. Zollinger!
Var. Stephanii Schffn. — Schlaffer und entfernter gefiedert.
Java (Prof. Stahl). In der Tjiapus-Schlucht am Salak an
Steinen, + 800 m (Schffn.).
Var. flaccida Schffn. — Verzweigung ahnlich wie bei Var.
Goebelit, aber laxer. Unterscheidet sich durch gréssere Schlaff-
keit , durch deutlich gesiumten Hauptstamm und breiteren Saum
der Fiederchen, der aus grésseren Zellen gebildet ist.
Pangerango, oberhalb Lebak-Saaét mit &. scabra 2200 m. In
der alpinen Region des Pangerango an Stimmen, 2670 m
(Schffn.).
Var. intercedens Schffn. — In allen Theilen viel kleiner als
die typische Form, nur 2—3 cm lang, fast doppelt gefiedert,
indem nur einige Fiederchen nochmals getheilt sind. — Ist
vielleicht besser zu &. diminuta zu stellen. Die Fiedern stehen
bald dichter, bald entfernter.
Am Nordabhange des Gedeh an Baumen, + 1000 m. Urwalder
an der Nordseite des Salak auf blosser Erde und an faulen
Stimmen, + 1200 m. — Hine forma propagulifera im Urwalde
oberhalb Tjibodas an faulen Stimmen (Schffn.).
12. Riceardia diminuta Schffn. — Didcisch. Mittelgross, die
typische Form gleicht ganz und gar einer mehr als viermal
verkleinerten &. e/ata, mit der diese Art auch im Zellbau, im
Bau des Saumes, der Geschlechtsiiste und der Calyptra voll-
kommen tibereinstimmt. Frons meist nur 183—15 mm (selten
bis 22 mm) lang, nur doppelt gefiedert (sehr selten die
Fiederchen hie und da dichotom), Hauptstamm 8—9 Zellen dick
(bei 4. elata bis 20 Zellen). Stolonen stets vorhanden.
In West-Java tberall hiufig in den Urwiildern bis in die
a]
alpine Region an Steinen, auf blosser Erde, an Baumen und
faulen Stimmen (ebenso auch in West-Sumatra). Nach den
Exemplaren im Herb. Lindenberg ist diess die Pfl., welche
Nees in En. pl. Jav. als Jungerm. multifida anfiihrt. — Ist sehr
formenreich: forma subpalmata. — Kleiner, kriechend, die dem
Substrat zugekehrten Fiedern als verzweigte Stolonen ausge-
bildet, Saumzellen grésser'); — forma propagulifera. Subpalmate
Formen, mit reichlichen, 2 zelligen Keimkérnern auf der Ober-
seite der Fiederchen; — forma longispica. Der typischen Form
ahnlich, zarter; ¢ Aste sehr verlingert, dtinn, mit vielpaarigen
Antheridien.
Var. thermarum Schffh. — Verlangert, lax und schlaff,
bis 835 mm lang, Fiedern entfernt; Saum breiter (4—5 Zellen);
Saumzellen grésser und zarter, am Rande etwas vorgewdlbt.
¢ Aste zahlreich am Hauptstamme und an der Basis der Fiedern.
Mit anderen Riccardien bei den heissen Quellen oberhalb
Tjiburrum am Pangerango, 2140 m (Schffn.).
13. Riceardia tamariscina (Steph.) Schffn. (Aneura tamar. Steph.
in Hedw. 1893, p. 27). — Didcisch, Habitus und Verzweigung
vollig von &. diminuta f. typica, anatom. Bau, Saum und Zell-
grésse ganz wie bei R. diminuta var. thermarum, unterscheidet
sich nur dadurch, dass die Cuticula der Aussenzellen nicht glatt
ist, sondern fein gekérnelt erscheint. Auch der Hauptstamm
besitzt einen deutlichen, 3 Zellen breiten Saum und die Mittel-
rippe der Fiederchen ist verhaltnissmassig sehr schmal. Die @
Aste stehen am Hauptstamme und stimmen mit denen von
R. diminuta tiberein. # Pfl. und Calyptra unbekannt.
Java (Prof. Stahl).
Bemerkung: Es ist sehr wahrscheinlich, dass diese Pfl. nichts ist als eine der
zahlreichen Formen der R. diminuta, und dass die Kérnelung der Cuticula darauf
zuriickzuftihren ist, dass das Material in Spiritus conservirt war, wodurch die Chlo-
rophyllkérner fixirt aber gebleicht werden, so dass sie scheinbar eine Kérnelung
der Zellhaut darstellen, eine Erscheinung die man an allen ehemals in Weingeist
gelegenen Lebermoosen wahrnehmen kann. Fiir diese Deutung der Pflanze spricht
auch die gebleichte Farbung der Original-Exemplare.
1) Hierher gehért nach dem Orig. Ex. im Herb. Lindenberg die von Nees in
Hep. Jav. p. 9 als J. muliifida angefiiurte Pflanze.
52
14. Riceardia tenuis (Steph.) Schfin. (Anewra tenuis Steph. in
Hedw. 1893 p. 28). — Didcisch. In ziemlich tiefen, aufrechten
Rasen oder zwischen Moosen; im Leben und getrocknet bass-
ert. Frons sehr diinn, im Umrisse breit lineal (vom Habitus
der kleinblitterigen Lepidozien) 4—5 cm lang, nur bis 0.4 mm
breit, regelmiassig doppelt gefiedert, Fiedern sehr
entfernt in regelméssigen Abstinden. Hauptstamm nicht
gesiumt, fast drehrund, Fiedern schmal gestumt; Fiederchen
gleichbreit, schief abstehend, sehr breit gesiumt, Saum scharf
abgesetzt; Saumzellen 3—4 reihig, ein wenig verdickt, kaum
grésser. 9 Aste am Hauptstamme, wie bei &. diminuta, am
Rande mit schmalen Schuppen. Calyptra und ¢% Pf. unbe-
kannt. — Ist mit &. diminuta verwandt und im Zellnetz der
Fiederchen mit dieser tibereinstimmend, aber noch dtinner und
noch laxer beistet als deren Var. thermarum.
Java (Prof. Stahl). — In der alpinen Region des Pange-
rango auf blosser Erde sehr reichlich bis 2920 m (Schffn.). —
Pangerango; zwischen Lebak-Sadt und Kandang-Badak (Massart).
15. Riceardia parvula Schffn, — Didcisch. Klein, flachrassig;
im Leben blassgrtin, trocken gebréiunt. Frons 5—10 mm lang,
bis 0.7 mm breit, doppelt gefiedert, aber nur mit sehr wenigen
Fiedern und daher nahezu handférmig getheilt erscheinend,
biconvex, dicklich. Hauptstamm kaum gesiumt, 7 Zellen dick,
Innen- und Rindenzellen nahezu gleich gross, Fiederchen 5
Zellen dick mit 2(—8)reihigem, nicht scharf abgesetztem
Saume aus kaum grésseren, diinnwandigen Zellen. 2 Aste
hervorragend, verkehrt eiférmig, am Rande eingeschnitten ge-
franst. Calyptra mit reichlichen, squarrdésen Schlauch-
zellen und grossem Krénchen. o Aste wie bei R. diminuta
und Verwandten. Stolonen kommen meistens vor, Keimkérner-
bildung bisweilen. — Von den subpalmaten Formen der R. mui-
tifidoides durch geringere Grésse, Bliithenstand, Zellnetz und die
doppelt kleineren Saumzellen verschieden. Auch die subpalmaten
Formen von &. diminuta sind grésser, haben diinne (3 Zellschich-
ten) Fiederchen, scharf abgesetzten Saum und glatte Calyptra.
In den Waldern der Wolkenzone und der alpinen Region an
53
faulen Stimmen: In der Chinaplantage Daradjat bei Garut,
+ 1780 m. Im Urwalde gegen Tjiburrum, 1430 m. In der alp.
Reg. des Gedeh und Pangerango bis 2960 m (Schffn.).
16. Riceardia erenulata Schffn. — Didcisch. Kleinste Art,
dichtrasig, im Leben und trocken bleichgriin. Frons kaum 5 mm
lang, 0.2—0.38 mm breit, fast handférmig, 2—5 theilig. Fie-
derchen 3(—-4) schichtig, mit + 3 reihigem, sehr scharf
abgesetztem Saume aus missig verdickten Zellen. Randzellen
des Saumes keiner, querbreit, stark vorgewdlbt, daher der
Saum auffallend crenulirt. 9 Astchen verkehrt eiférmig, her-
vorragend, oft an der Basis verschmilert, eingeschnitten ge-
franst; Calyptra mit squarrésen Schlauchzellen und
grossem Krénchen. o& Aste oft gepaart, lang, mit crenulirtem
Saume, oben nackt, Antheridien bis 20paarig. Keimkérner-
bildung und Stolonen hiufig. — &. parvula ist weniger exact
handtheilig, grésser, mit dickeren (5 Zellen) Fiedern mit wenig
distinctem Saume. Der wohl abgesetzte Saum erinnert an die
subpalmaten Formen von #. diminata, welche aber viel grésser,
ganzrandig gesiumt sind und glatte Calyptra besitzen.
Kine Waldpflanze, auf blosser Erde und faulen Stémmen:
Nordabhang des Pangerango bei Artja. Urwalder von Tjibodas,
1760 m und bei den heissen Quellen oberhalb Tjiburrum, 2140 m.—
Auch auf dem Bukit-Timah in Singapore, 100—150 m.
17. Riccardia serrulata Schffn. — Didcisch. Locker flachrasig
oder zwischen Moosen, dick und starr, im Leben lebhaft grin,
fettglanzend, trocken braungrtin. Frons bis 3.5 cm lang, tiber
1 mm breit, im Umriss eilanglich, fast regelmassig dop-
pelt gefiedert, oberwirts convex, Fiedern zweigestal-
tig, die normalen dem Hauptstamme ihnlich gebaut, ausser-
dem dichte Biischel von sehr zarten, durchsichtigen Asten mit
sehr dtinner Rippe und breitem, wellig-krausem Saume aus
sehr zarten hyalinen Zellen. Hauptstamm 7 Zellen dick, die
Innenzellen viel grésser, die ventralen Rindenzellen mamillés
vorgewolbt, die dorsalen flach, Saum (da er nach abwirts
umgebogen ist stellenweise weniger deutlich wahrnehmbar) scharf
abgesetzt, aus 3—4 Reihen etwas verdickter Zellen, am Rande
54
durch einzelne spitz vorragende Zellen deutlich gezaéhnelt.
Normale Fiedern und Fiederchen flacher aber ahnlich gebaut.
© Astchen am Hauptstamme, sehr verktirzt, am Rande fransig-
schuppig. Calyptra mit hohem Krénchen und mit spitzen,
sparrigen, mehrzelligen Schupypen bekleidet. & Aste
gehauft an den hyalinen Astbiischeln, gekrtimmt, breit ge-
siumt, crenulirt gezihnelt, oberseits nackt. Antheridien 5—-12
paarig.
In den Urwiildern der Wolkenzone an faulen St&immen, sel-
tener an Steinen verbreitet. An der Nordseite des Salak, +
1200 m. Reichlich in den Urwildern von Tjibodas, 1500—1700
m. Am Wege nach Tjiburrum bei Tjibodas an Steimen, 1540 m.
Oberhalb Tjiburrum am Pangerango, 1910 bis 2025 m.— Auch
am Singalang in Sumatra (Schffn.).
18. Riceardia heteroclada Schffn. — Mit R. serrulata nahe
verwandt, aber durch folgende Merkmale leicht zu unterschei-
den: Etwas robuster, weniger regelmissig verzweigt; Haupt-
stamm bis 2 mm breit, dicker (10—14 Zellen dick), Saum
einzellreihig (—2zellr.) nicht scharf abgesetzt, ganzrandig.
Rand der @ Aste linger gefranst, Calyptra mit sehr langem
Krénchen und sehr dicht schuppig.
In den Urwaldern oberhalb Tjibodas an faulen Stammen,
1600 m. — Reichlich am Vulkan Merapi in Sumatra (Schffn.).
19. Rieeardia hymenophylloides Schffn. — Didcisch. Ziemlich
gross, niedergedrtickt oder aufsteigend, im Leben lebhaft erin,
die unteren Theile des Hauptstammes und der Fiedern gebraunt,
trocken rothbraun. Frons aus kriechendem Basaltheile, bis 3.5
cm lang, im Umrisse eilinglich oder breit lineal, oft von der
Basis zweitheilig, ungemein dicht und regelmissig dreifach
gefiedert. Fiedern gegenstindig, sich deckend, etwas nach
abwirts geneigt, die Frons daher in der Mitte dachformig
erhaben. Hauptstamm starr, dick, im Querschnitte elliptisch ,
mit grosszelliger, sphagnéser Aussenrinde, aus dtnn-
wandigen, blasig convexen Zellen, Innenzellen der niichsten
Schichten sehr dickwandig, gebriunt, nach dem Cen-
trum zu allmihlich zarter. Fiedern dicht und regelmissig dop-
55
pelt gefiedert, im Umrisse breit dreieckig, breit gesiumt. Fie-
derchen sehr zart, von Metzgeria-ihnlichem Bau, Rippe
von der Mitte aufwirts nur 2 Zellen breit mit zwei kleineren
Innenzellen auf dem Querschnitte, Saum sehr breit (6—8 Zel-
len) wellig-kraus, aus zarten, convex vorgewolbten Zellen.
Q Astchen am Hauptstamme, sehr verktirzt, am Rande dicht
eingeschnitten schuppig. Calyptra fast glatt, etwas aufgerauht.
3 Aste zahlreich an den Fiedern, nach der Ventralseite geneigt,
gekrimmt, mit breitem crenulirtem Saume, oberseits nackt.
Antheridien 5—10 paarig. — Eine prachtvolle Art aus der
Verwandtschaft der R. prehensilis und R. ertocaula, durch die
angegebenen Merkmale auf den ersten Blick zu unterscheiden.
Als ,Metzgeria fucoides”; auf alten Baumstimmen auf dem
Berge gegentiber Pamabula bei Tugu am Megamendong (Kurz
N°. 478, eine zartere kleine Form). — Eine Var. flaccida
(weniger starr, blasser, trocken graugriin) fand ich am Nord-
abhange des Salak an faulen Stémmen, 1200—1350 m. Die
typische Form wachst reichlich in den Urwialdern am Singalang
in Sumatra, 2020—2500 m (Schffn.).
20. Riccardia decipiens Schffn. — Didcisch. Mit R. hymenophyl-
loides verwandt und moglicherweise eine weit abweichende
Form derselben. Rasen weich, auch trocken griin. Frons weich,
zart fast fleischig. In der Verzweigung stellt die ganze Pfl.
sozusagen eine mehr entwickelte Fieder der R. hymenoph. dar;
bis 1.5 cm lang, doppelt gefiedert, haufig fast handtheilig,
meist mit Stolonen. Hauptstamm weich, nicht gebraunt,
gesiumt, + 8 Zellen dick; Innenzellen weniger verdickt,
gelblich (nicht braun). Bau der Fiederchen ganz wie bei &.
hymenoph. Calyptra fast glatt, aufgerauht, aber oft noch wber-
diess mit einzelnen Schlauchzellen und Schuppen.
In den Urwaldern ober Tjibodas an faulen Stammen, 1500—
1560 m (Schffn.).
21, Riceardia canaliculata (N. ab E.) Schffn. (Jungermania ca-
naliculata N. ab E., Hep. Jav. p. 10). — Autécisch. Lockerrasig
auf Baumrinden oder zwischen anderen Moosen, lebhaft grin,
trocken braungrtin. Frons kriechend bis 10 mm lang und bis
56
1.7 mm breit, oberseits rinnig vertieft, wenig verzweigt,
die Aste dem Hauptstamme dbnlich, unterseits hie und
da mit sparlichen Rhizoiden. Frons 5 Zellen dick, obere
Rindenzellen etwas kleiner als die Innenzellen, untere grésser
und gebriunt. Saum breit, hyalin, etwas wellig, 2reihig,
scharf abgesetzt, aus sehr grossen (mehr als doppelt so
erossen Zellen mit verdickten Aussenwénden aber diinnen Seiten-
wiinden). Q Aste nicht gefranst, verkiirzt, bisweilen an der
Spitze vegetativ weiterwachsend. Calyptra kaum mit einem
deutlichen Krénchen, auf der Oberfliche mit zahlreichen spar-
rigen Schuppen. o& Aste kurz, breit und fast ganzrandig
gesiumt, oberseits nackt; Antheridien meist 3paarig. Kapsel
kurz gestielt, klein. Elateren rothbraun , Sporen rothbraun , fein
stachelwarzig. -— Zweifellos nahe verwandt mit R. albomarginata
(Steph.) Schffn. aus Amboina welche aber etwas grdésser ist und
noch gréssere Saumzellen besitzt ').
Java, zwischen Macromitrium Reinwardtti (Blume). — Am
Nordabhange des Pangerango im Urwalde oberhalb Artja, an
Biumen, 1120 m. Im Berggarten von Tjibodas, an Baumen,
+ 1420 m. Im Urwalde oberhalb Tjibodas, an faulen Stam-
men, + 1500 m (Schffn.). Am Gipfel des Pangerango (Mas-
sart). — Auch auf dem Merapi in Sumatra (Schffn.).
22. Riccardia viridissima Schffn. — Didcisch. Gross, erdbe-
wohnend, lockerrasig, im Leben intensiv grtin, fettglanzend,
trocken gebréunt. Frons kriechend, wenig astig bis einfach,
bis 5 cm lang, 5—8 mm breit, oben etwas rinnig mit unre-
gelmassig gewellten Raindern, unterseits in der Mittellinie
unterbrochen wurzelnd. Frons in der Mitte 9—10 Zellen
dick, gegen die breiten 2schichtigen Rander allmahlich verflacht ;
Saum schmal + 2 Zellen breit, wenig aufiallend, seine Zellen
nicht verschieden. Q Aste fast ventral in einer tiefen Seiten-
bucht, unterseits wurzelnd, am Rande mit wenigen fransig
zertheilten Schuppen. Calyptra ohne Krénchen, genabelt, ganz
1) In der Original-Diagnose dieser Art (Hedw. 1893 p. 18) ist die Linge mit
5—6 cm und die Breite mit 2 cm angegeben, was wohl auf einen Druckfehler
zurickzufiihren ist.
54
glatt oder mit einigen Schuppen. o* Astchen aus einer seitlichen
Laubbucht, oft dichotom, mit breitem, crenulirtem Saume,
unterseits wurzelnd oberseits zwischen den Mtindungen der
Antheridienkammern oft warzig oder schuppig. Antheridien in
3—4 Reihen (nicht paarig). — Ist mit R. pinguis zu vergleichen.
Auf feuchter Erde, bes. an lehmigen Boéschungen von der
heissen Region bis in die Wolkenzone. Im Culturgarten bei
Buitenzorg an Grabenrindern. Am Megamendong an Steinen
an der Strasse und an einer Hohlwegbéschung im Urwalde
unter dem See Telaga-Warna, + 1400 m. Unterhalb Tjibodas
am Wege gegen Sindanglaija, 13805 m. In der Chinaplantage
Daradjat bei Garut, + 1730 m (Schffn.). — Im Urwalde von
Tjibodas (Massart).
23. Riccardia maxima Schfin. -— Didcisch. Wohl die grésste
Art der Gattung. Holzbewohnend (selten an Steinen),
flachrasig oder zwischen Moosen, lebend dunkelgriin. Frons
kriechend, bis 10 cm lang, 10—12 (selten 15) mm breit, flach
wenig astig, Aste dem Hauptstamme ganz dhnlich, am Rande
flach , etwas buchtig, sonst ganzrandig, unterseits in der Mit-
tellinie unterbrochen wurzelnd; in der Mitte 12—13 (selten
bis 17) Zellen dick, gegen die Réander sehr verflacht, Saum
wenig auffallend, 2—4 Zellen breit. 9 Infl. in einer tiefen,
seitlichen Laubbucht, von oben und unten von langen, oft
verzweigten Cilien umgeben. Calyptra sehr gross, gena-
belt, ganz glatt oder mit sterilen Archegonien und einigen
hinaufgertickten Cilien besetzt. o Pfl. unbekannt.
Vorziiglich an faulenden Stéammen in den Urwaldern der
Wolkenzone: Urwéalder von Tjibodas (Schffn. Massart). —
Am Wege nach Tjiburrum, 1460 m und in den Urwaldern
oberhalb Tjiburrum am Pangerango, 1715 m. - Bei den heissen
Quellen oberhalb Tjiburrum (Massart). — An Baumstimmen
bei Gedogan, ca. 1500! (Kurz N°. 466, als dneura pinguis). —
Auch am Singalang in Sumatra (Schffn.).
24. Riccardia lobata Schffh. (= R. pinguis var. pinnatiloba
Schffn. 1893). — Didcisch. Angedriickt rasig, im Leben lebhaft
grin, trocken schwarzlich. Frons 5—7 cm lang, 5—7 mm breit,
58
dick , fleischig , wegen der schmal herabgebogenen Rinder noch
dicker erscheinend, regelmassig fiederartig, die Aste aber sehr
verktrzt, so dass die Frons grob gelappt erscheint, auf
der ganzen Unterseite mit biischeligen, rothgelben Rhi-
zoiden bedeckt, in der Mitte 10 Zellen dick, mit grossen Innen-
zellen , gegen die Rainder verflacht , aber noch bis nahe am Saume
4 Zellen dick; Saum fast immer herabgebogen, wenig wahr-
nehmbar, 2—3 Zellen breit. 2 Infl. an den Fiedern scheinbar
ganz ventral, von unten her umgeben von steifen Haaren
(Rhizoiden) und fleischigen Schuppen, die auf der Oberflache
Borsten tragen. Calyptra dick, scheinbar der Ventralseite der
Frons angeheftet, tief genabelt und von einigen vielzelligen
Warzen gekrént tibrigens auf der ganzen Oberflache von stei-
fen rothgelben Haaren (Rhizoiden) bedeckt. o Pfl. unbe-
kannt. — Durch den eigenthtimlichen Habitus und die borstige
Calyptra leicht von R. pinguis, viridissima und verwandten
Arten zu unterscheiden.
Auf Steinen, auf blosser Erde, seltener an faulen Stammen
in den Urwildern der Regen- und Wolkenzone: Stidseite des
Pangerango (Dr. G. Karsten). -— Nordabhang des Salak,
+ 1000 m auf der Erde und an Steinen. In der Tjiapus-Schlucht
am Salak, + 600 m. Urwald oberhalb Artja am Nordabhange
des Pangerango, + 1120 m (Schffn.). -- Auch am Singalang
in Sumatra (Schffn.).
2. Metzgeria Raddi.
Frons diinn, hiutig, mit sehr dinner, scharf begrenzter Rippe
und breiten, einzellschichtigen Fligeln, normal dichotom ver-
zweigt, bisweilen auch Sprosse aus der Ventralseite der Mittel-
rippe und nicht selten wachsen einzelne Randzellen der Fligel
zu Sprossen aus, die leicht abfallen und zur vegetativen Fort-
pflanzung dienen. Rippe aus englumigen, langgestreckten Innen-
zellen, denen dorsal und ventral mehrreihige, grosse Aussen-
zellen (,,Deckzellen”) aufgelagert sind. Unterseite der Rippe und
Fligelrand meist mit borstenformigen Haaren, die biswcilen als
59
Rhizoiden ausgebildet sind (bisweilen auch die Unterseite, sel-
tener auch die Oberseite der Fliigel). Geslechtsorgane zweizeilig
auf der Dorsalseite verktirzter Sprosse, die aus der Ventralseite
der Mittelrippe entspringen; ° Sprosse herzformig, borstig, rip-
penlos. Das junge Sporogon ist von der fleischigen, keulenfér-
migen, borstigen Calyptra umschlossen. Kapsel regelmissig
vierklappig, Elateren in pinself6rmigen Gruppen an den Spitzen
der Klappen, einspirig. Kapselwand zweischichtig, Innenschicht
mit undeutlichen Halbringfasern. J Sprosse fast kugelférmig
eingerollt, mit Mittelrippe, meist unbehaart; Antheridien auf
kurzem Stiele, nicht in das Gewebe versenkt.
UBERSICHT DER ARTEN:
1, DIGeiSGhin eg we Oe we WO ee
AOUOCIE Sg we a we ae wee ee we a
2. Deckzellen der Rippe dorsal und ventral zweireihig . 3.
Deckzellen dorsal zweireihig, ventral vierreihig (strecken-
weise dreireihig) . . . . . . . M. Sandei (p. 62).
3. Enden der Aste nicht flagellenartig verdtinnt . . . 4.
Enden der Aste flagellenartig verdtinnt.
M. consanguinea (p. 61).
4, Randhaare lang, gepaart, gekriimmt. Nicht auf lebenden
Blattern eng angeschmiegt lebend. M. hamata (p. 59).
Randhaare einzeln, oft als Rhizoiden entwickelt. Auf leben-
den Blattern eng angepresst lebend. M. foliicola (p. 61).
5. Deckzellen dorsal und ventral zweireihig . . . . . 6.
Deckzellen dorsal zweireihig, ventral vierreihig.
M. conjugata (p. 62).
6. Fligelrand unbehaart oder mit spérlichen , einfachen kurzen
Haaren. . . . . . M. Lindbergii (p. 68).
Fligelrand ict cat, lament, gepaarten, hakigen Borsten.
M. hamatiformis (p. 63),
1, Metzgeria hamata 8. O. Lindb. — Diécisch. Flachrasig oder
zwischen Moosen, bleichgriin oder gelblich. Frons verlangert,
60
bis 5 cm lang, + 1 mm breit, tberall gleich breit, mehrfach
dichotom, selten ventral sprossend, lineal oberseits convex
mit abwarts gerollten Randern. Rippe dorsal und
ventral mit zwei Reihen von Deckzellen, Innenzellen klein,
auf dem Querschnitte 10—14, nicht verdickt. Fltigel 12—15
Zellen breit , Zellen gross, hexagonal, dtinnwandig. Rippe unter-
seits mit zahlreichen Borsten, Fligel unterseits mehr weniger
dicht behaart bis kahl. Randborsten dicht, gepaart, sehr lang
und etwas gekriimmt. 2° Sprosse herzférmig aussen borstig,
Calyptra bis zur Basis dicht borstig. Seta bis 8 mm. & Sprosse
kahl, fast kugelig oder etwas aufgerollt.
In den Waldern der oberen Regenzone und besonders in der
Wolkenzone allenthalben sehr hiufig an Baumstimmen und
Zweigen, an Lianen und sehr selten auch auf lebenden Blattern,
bis tiber 2000 m aufsteigend. — Hierher gehoéren fast alle von
alteren Autoren als I. furcata aus Java angegebenen Pflanzen.
Var. saxicola Schffn. — Fltigelzellen viel grosser, sehr dtinn-
wandig und durchsichtig.
Auf Steimen in den Urwildern der Regenzone, nicht in die
Wolkenzone aufsteigend. Am Nordabhange des Salak bis 1000 m,
reichlich in der Tjiapus-Schlucht, schon bei 600 m (Schffn.,
Massart). — In der Aneh-Schlucht bei Padang in Sumatra
schon bei 450 m in der heissen Region (Schffn.).
Var. subplana Schffn. — Fronsrander fast flach, Randborsten
kiirzer, gerade, Fliigel unterseits dicht borstig.
An Baiumen im Berggarten Tjibodas und am Wege von
Tjibodas gegen Sindanglaija, 1350 m (Schffn.). — Auch am
Singalang in Sumatra. — Von dieser Var. kommen Ubergangs-
formen zu M. folicola vor. Am Nordabhange des Salak, auf
lebenden Blattern, 1200—1350 m und an Str&uchern eines
lebenden Zaunes am Puntjak, 1450 m (Schffn.). — Diesen
Formen steht nahe eine forma propagulifera von zarterer Structur
mit rippenlosen Randsprésschen und oft einfachen Randborsten, —
In den Urwaldern ober Tjibodas an Baumstiémmen, 1710 m
und ebenso am Wege gegen Tjiburrum, 1635 m (Schffn.).
Var. angustior Schffn. — Frons sehr verlingert, viel schmaler
61
als bei der typ. Form, Rander zurtickgerollt, mit kurzen, nicht
gekriimmten Borsten.
Nicht selten mit der typ. Form in den Urwiildern ober Tji-
bodas, 1500—1800 m; gegen Tjiburrum; am Papandayan
(Schffn.) — Am Gedeh (Lefébre). — Auch am Vulkan
Merapi in Sumatra (Schffn.).
2. Metzgeria foliicela Schffn. — Didcisch. Lebenden Blattern
eng angepresst wachsend, sehr zart, bleich und durch-
sichtig, mehrfach dichotom oder ventral sprossend, véllig
flach, 380 mm lang, 0.7 mm breit. Rippe dtinn ventral mit
fast zweireihigen weichen Haaren, beiderseits mit zweireihigen
Deckzellen , lnnenzellen auf dem Querschnitte nur 6—10, sehr
zartwandig. Fligel 13—14 Zellen breit, unterseits kahl,
am flachen Rande mit meist nicht paarigen oft haft-
scheibig verbreiterten Borsten. Fligelzellen verlingert hexa-
gonal, am Rande fast doppelt langer als breit, sehr dtinn-
wandig. @ Sprosse herzf6rmig, nicht selten verlingert,
Archegonien zweireihig, bis 20. Calyptra birnférmig, borstig. —
Ist vielleicht eine weit abweichende Furm der . hamata, von der
sie durch die angeftthrten Merkmale sofort zu unterscheiden ist.
In den Urwaldern ober Tjibodas bis 1640 m verbreitet, bei
Tjiburrum bis + 1900 m. — Auch in West-Sumatra (Schffn.).
3. Metzgeria consanguinea Schffn. — Didcisch. Rasen gelbgriin,
Pfl. aufstrebend, 1.5 cm lang, 1.3 mm breit, dichotom, die
Endverzweignngen sehr verdinnt, so dass die Fligel
gegen die Spitze zu fast g&inzlich verschwinden, hornartig tiber
den Rasen hervorragend. Rippe dtinn, ventral mehr weniger
behaart, beiderseits mit zweireihigen Deckzellen, Innen-
zellen zartwandig. Fligel flach, nur in den Endverzweigungen
stark zurtickgerollt, am Rande mit meist paarigen Borsten.
Calyptra an der Spitze dicht borstig, an der Basis fast kahl, —
An den verdtinnten Endverzweigungen habituell sofort kenntlich.
Am Gipfel des Pangerango, an Asten der Alpenstraucher,
2985 m (Dr. G. Karsten, Schffn.). — In Berggarten von
Tjibodas an Baumstammen selten (Schffn.). — Bei Kandang-
Badak (Massart). — Gehdrt zu den seltenen Pflanzen.
62
4. Metzgeria Sandei Schffn. — Didécisch. Habituell von den
schmaleren Formen der M. hamata nicht verschieden. Rippe
kraftig, dorsal mit zwei-, ventral mit vierreihigen
(stellenweise 3-reihigen) Deckzellen; Innenzellen auf dem Quer-
schnitte 14—17 mit etwas verdickten Zellwanden.
Fliigel +: 18 Zellen breit, unterseits ziemlich dicht behaart,
am ‘Rande paarig-borstig mit ktirzeren, wenig gekrimm-
ten, bisweilen saugscheibig erweiterten Borsten. Saumzellen
kleiner, dtinnwandig in den Ecken aber deutlich dreieckig
verdickt. 2 Spross verkehrt herzférmig. Calyptra keulig-
birnformig, nicht reichlich aber langborstig. -- Mit M. myrio-
poda verwandt, aber bei dieser die Rippe ventral viel dichter
borstig und daselbst mit normal 6 Reihen Deckzellen, Rand-
borsten sehr dicht.
Seltenere Art, an Baumstimmen bisweilen mit IM. hamata
gemeinsam: In den Urwaldern oberhalb Tjibodas, bis 1760 m,
am Wege gegen Tjiburrm, 1720 m (Schffn.). — Auch am
Singlang in Sumatra, bis in die alpine Region , 2390 m (Schffn.).
5. Metzgeria conjugata S. O. Lindb. — Autécisch. Griin oder
gelblich, flachrasig. Frons mehrfach, dichotom, seltener aus der
Rippe ventral sprossend, flach. Rippe ventral borstig, ober-
seits mit zweireihigen, unterseits vierreihigen
Deckzellen, Innenzellen auf dem Querschnitte + 12, dtinn-
wandig. Fligel breit, am Rande flach mit zerstreuten,
kurzen meist einfachen Randborsten, auf der Fliche ventral
oft mit eimigen zerstreuten, kurzen Haaren. 2 Astchen herz-
férmig, borstig; Calyptra auf der ganzen Oberfliche mit kurzen
Borsten. & Astchen kahl oder mit einzelnen Borsten. Rippen-
lose Sprésschen am Rande und der Oberfliche der Frons bei
der Javan. Pfl. nicht selten.
Bemerkung: Es ist nicht ganz zweifellos, ob die Pf. des Ind. Archipels mit
der europiischen identisch ist. Sie stimmt mit letzterer sonst sehr gut iiberein,
scheint aber didcisch zu sein. Auch eine von 8S. 0. Lindberg selbst als Af.
conjugata bestimmte Pf. aus Celebes in meinem Herbar zeigt nur # Sprésschen.
In Java sehr selten an Biumen und Strauchern in der
Regenzone. Unterhalb des Sees Telaga-bodas, am Wege ober-
halb Wanaradja, steril, kaum 1000 m. Am Vulkan Papandayan,
63
in einer Kaffee-Plantage oberhalb Tjisarupan, ? Pf., 1330 m
(Schffn.).
6. Metzgeria Lindbergii Schffn. (= J/. conjugata Var. minor
Schffn. Ub. exot. Hep. p. 271). — Autécisch. Flachrasig, gr tin.
Habitus von M. conjugata aber etwas kleiner, dichotom, seltener
ventral sprossend; Rippe unterseits spirlich borstig, dorsal mit
zweireihigen, ventral normal mit zweireihigen (stel-
lenweise dreireihigen) Deckzellen. Fliigel bis 15 Zellen
breit, flach, am Rande nackt oder mit wenigen, kurzen,
nicht paarigen, oft saugscheibig verbreiterten Borsten, Zellen
hexagonal, dtinnwandig, in den Ecken bisweilen schwach drei-
eckig verdickt, chlorophyllreich. Calyptra dicht mit kurzen
Borsten bekleidet. o Sprésschen kahl.
Reichlich an Baumen in der heissen Region, meist reich
fruchtend. Im bot. Garten zu Buitenzorg an verschiedenen
Stellen, besonders reichlich in der Giartnerei. Dessa Dramaga
bei Buitenzorg. Auf dem Htigel Gunung Pasir-Angin bei Gadok,
+ 500 m (Schffn.). — Auf dem Vulkan Merapi in Sumatra
noch bei 1680 m in der Wolkenzone (Schffn.).
7. Metzgeria hamatiformis Schffn. — Autécisch. Grésse und
Habitus ganz von M. damata, mit der diese Art auch in den
herabgebogenen mit langen, hakigen Doppelbaaren dicht be-
setzten Randern und durch die beiderseits zweireihigen Deck-
zellen der Rippe tibereinstimmt. Die Unterseite der Fligel ist
ziemlich dicht behaart und die Cuticula der Zellen ist fein-
warzig. Uberdiess durch den Bliithenstand von M. hamata
sicher verschieden.
An Baumen in der Regen- und Wolkenzone verbreitet, doch
viel seltener als M. amata, mit der sie bisweilen gemeinsam
vorkommt. Im Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna, + 1400 m.
Im Urwalde oberhalb Artja am Nordabhange des Pangerango,
1120 m. In den Urwaldern ober Tjibodas, von 1500—1640 m.
Am Wege gegen Tjiburrum, 1555 m und oberhalb Tjiburrum
am Pangerango, 1860 m (Schffn.). — Auch am Vulkan Merapi
in Sumatra (Schffn.).
64
IL. Unterfam. Leptotheceae.
Frons hautig, von einer meist scharf abgesetzten Mittelrippe
durchzogen. Geschlechtsorgane auf der Dorsalseite gewéhnlicher
Sprosse, Antheridien bisweilen, Archegonien nie in regelmas-
sigen Lingsreihen. Fruchthiille doppelt (oder einfach). Kapsel
sehr lang gestielt, cylindrisch oder eiférmig, nie kugelig, un-
vollstaindig vierklappig aufspringend, dtinnwandig, meist nur
zweischichtig , Innenschichte meistens ohne MHalbringfasern.
Elateren abfallig, zweispirig.
Pallavicinia (5S. F. Gray) Steph. ampl.
Synon. Dilaena und Diplolaena Dum., Blyttia N. ab E.,
Steetzia Lehm.
Frons kriechend oder aufsteigend, unterseits an der Mittel-
rippe bewurzelt (ohne rhizomartigen Basaltheil, einfach, wenig
dichotom oder ventral sprossend (Untergattung: Aupadllavicinia)
oder aus rhizomartiger Basis aufrecht mehrfach dichotom,
regelmassig ficherformig verzweigt (Unterg. Mittenia), mit diin-
ner Mittelrippe, die bei den hier in Betracht kommenden Arten
von einem engzelligen Centralstrange zurchzogen ist, und breiten
einzellschichtigen Fliigeln. Archegongruppen auf der Dorsalseite
der Mittelrippe, von einer aus gezihnten Schuppen verwach-
senen, napfldrmigen Hille (aussere Hille) umgeben. Beim Her-
anreifen des Sporogones bildet sich innerhalb der dusseren Hille,
eine lang cylindrische, am Rande gezihnte innere Hille (,Pe-
rianthium” mancher Autoren). Calyptra an der Basis mehr-
schichtig (thalamogen). Antheridien auf der Mittelrippe, von
gezihnten Schuppen bedeckt, nicht der Frons eigesenkt.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Frons nicht aus rhizomartiger Basis, einfach oder nur
wenlg yerzweigb. 5 < « «© # » Boe Sam Go Sy
Frons aus rhizomartiger Basis arate, wile und regel-
missig facherférmig getheilt . . P. ‘Zollhagen (p. 67).
65
2. Grosse mehr weniger aufrechte Pf, nicht am Substrat
der Linge nach angeheftet; Rippe ventral mit dichten,
kurzen Haaren bedeckt . . . . P- radiculosa (p. 66).
Kriechend, mit Rhizoiden am Substrat angeheftet. . 3.
3. Antheridien in zwei Lingsreihen neben der Rippe, diese
selbst oberseits nackt. Kleinere, erdbewohnende Pf.
P. Indica (p. 65).
Anther. die ganze Rippe dicht bedeckend, von zerschlitz-
ten Schuppen gedeckt. Grdssere, fast stets Rinden oder
faules Holz bewohnende Pf. . . P. Levieri (p. 66).
A. Subgen. Eupallavicinia.
‘J. Pallavicinia Indica Schfin. (= Blyttia Lyellit auct. quoad
pl. Javanicam!) — Didécisch. Flachrasig , kriechend , lebhaft griin.
Frons 20—35 mm lang, + 4 mm breit, breitlancettlich oder
linearlancettlich, einfach oder sparlich dichotom, bisweilen
ventral sprossend, unterseits an der Rippe streckenweise wur-
zelnd, Rippe dorsal etwas convex, Centralstrang gut begrenzt.
Fliigel am Rande entfernt und undeutlich gezihnt oder ganz-
randig, Zellen glatt. Aussere ¢ Hille napfférmig, gefranst;
innere schmal cylindrisch, an der Miindung fransig gezahnt.
Calyptra */,—‘/, der Lange der inneren Hille, diese nie tiber-
ragend, bis zur Spitze mit sterilen Archegonien besetzt.
Kapsel fast cylindrisch, Stiel bis 23 mm lang. Sporen gelblich,
durchscheinend, undeutlich netzig. Hlateren sehr lang, mit
doppelter Spira, rothbraun mit rauher Cuticula. ¢ Pfl. kleiner
und schmaler. # Htillschuppen neben der Rippe (nie auf
derselben), zu einer am Rande gezihnten oder fast fransig ge-
zihnten Liangsleiste zusammenfliessend, die Rippe selbst am
Riicken nackt.
Auf feuchtem Lehmboden in der heissen Region und Regen-
zone sehr verbreitet und meistens fruchtend. Im Culturgarten
bei Buitenzorg, reichlich an den Graben. In den Kampongs bei
Buitenzorg: Batu-Tulis ketjil, Kotta-Batu, Tjikeumeuh (Sch ffn.),
Harriang, Pulan, Kali-bata (Massart). An Steinen der Bache
Flora von Buitenzorg, LV. 5
66
bei Buitenzorg (Kurz). Hohlweg im Urwalde am Nordabhange
des Salak, 680—800 m (Schffn.}. — Auch in Sumatra (K ort-
hals, Schffn.) und Singapore (Ridley), Malacca (Griffith),
Borneo (Korthals).
Var. major Schffn. — Grésser, bis 6 cm lang, 4—5 mm breit.
Durch Uberginge mit der typ. Form verbunden. — Hierher
gehért die als ,Blyttia Phyllanthus’ (Hymenophyton Phyllanthus)
aus Java im Herb. Sande Lacoste liegende Pflanze. An
einer Quelle am Gunung Pasir-Angin bei Gadok. In der Tjiapus-
Schlucht am Salak an Steinen, + 800 m (Schffn.).
2. Pallavicinia radiculosa (Sande Lac.) Schffn. — Didcisch. In
tiefen, aufrechten Rasen, blassgriin, bisweilen etwas gerdthet.
Frons sehr verlingert, bis 20 cm lang, 5—7 mm breit, mehr-
fach dichotom, bisweilen ventral sprossend. Rippe unterseits
dicht mit kurzen, réthlichen, nicht wurzelnden
Rhizoiden bedeckt; Centralstrang gut begrenzt, diinn. Fligel
schwach wellig, ganzrandig. Aussere ¢ Hille napfidrmig, ge-
franst , innere lang cylindrisch, an der Spitze verengt und etwas
gekrtimmt, 10—14 mm lang. Kapsel cylindridrich, Klappen
paarweise und an der Spitze vereinigt bleibend; Stiel nur
15—20 mm. ¢ Pfl. im selben Rasen, der 2 ganz dhnlich. An-
theridien zweireihig zu beiden Seiten der Rippe, diese selbst
nackt, die o Hillschuppen zu grob eingeschnitten gezihnten
Leisten vereinigt.
Bei den heissen Quellen (Tjikundul, Tjipanas, Ajer panas der
Eingeborenen) oberhalb Tjiburrum am Pangerango sehr reichlich
in machtigen Rasen, 2140 m (Kurz, Graf Solms, Schffn,
Massart). — Auch in Borneo (Korthals).
3. Pallavicinia Levieri Schftm. — Didcisch. Lockere, flache
Rasen an Baumrinden, Wurzeln und faulenden
Stimmen bildend, schén hellgriin, durchscheinend, krie-
chend. Frons bis 7 cm lang, 5—8 mm breit, dichotom und
seitlich aus der Ventralseite der Mittelrippe sprossend. Rippe
kraftig, oberseits flach, mit dtmnem, gut begrenztem
Centralstrang, unterseits streckenweise mit kurzen, braunen
Rhizoiden. Fltigel am Rande sehr entfernt und undeutlich ge-
67
zihnt, aus grossen, dimnwandigen, glatten Zellen. Aussere 9
Hille napfldrmig, eingeschnitten, die Lappen dicht veradstelt-
gefranst, die innere Hiille lang cylindrisch, bis 10 mm lang,
an der gekriimmten Mtindung verflacht und fransig einge-
schnitten. Calyptra kaum %/, der Linge der inneren Hille, bis
zur Spitze mit sterilen Archegonien besetzt. Kapsel cylindrisch
mit zwei an der Spitze verbundenen Klappen aufsprin-
gend. Sporen braunroth, gekérnelt. Elateren mit glatter Cuti-
cula. ¢@ Pfl. im selben oder in eigenen Rasen, kleiner. ¢ Hull-
schuppen tief zerschlitzt, mit sterilen Schuppen vermischt,
unregelmassig mehrreihig streckenweise die Ober-
seite der Rippe bedeckend.
in den Urwaldern der Regen- und Wolkenzone. Oberhalb
Artja am Nordabhange des Pangerango, 1120 m. Megamen-
dong, in den Waldern langs der Strasse, + 1000 m und beim
Kratersee Telaga-Warna, 1450 m. Urwalder oberhalb Tjibodas ,
nicht selten von 1590—1710 m (Schffn., Massart). — Walder
gegen Tyiburrum, 1645 m (Schffn.). — Auch am Merapi in
Sumatra (Schffn.).
Var. imperfecta Schffn. — Kleiner, halb so breit, Fligel
stellenweise schlecht entwickelt, Centralstrang nicht gebraunt.
Ist eine weniger gut entwickelte Form.
Urwalder oberhalb Tjibodas, + 1500 m (Schffn., Massart).
B. Subgen. Mittenia.
4, Pallavicinia Zollingeri (Gott.) Schffn. (Ahtienta Zollingeri
Gott., Symphyogyna podophylla Auct. quoad pl. Javanicam), —
Didcisch. Lockerrasig, aus rhizomartiger Basis aufrecht,
gelbgrtin, die aufrechten Sprosse rhizoidenlos, bis 6 cm
hoch, verflacht stielf6rmig, an der Spitze regelmassig facher-
artig verzweigt, die Endverzweigungen + 3 mm breit, mit
dinner von einem Centralstrange durchzogener Rippe. am
Rande gezihnt. 2 Infl. auf der Dorsalseite der Rippe gegen die
Basis der Facheraste. Aussere Hille klein, zerschlitzt; innere
cylindrisch-eiformig an der gezihnten Miindung verengt. Calyptra
68
ktwzer als die innere Hille. Kapsel cylindrisch-eiformig, lang
gestielt, unvollstindig vierklappig aufspringend. Antheridien in
zwei Reihen neben der Mittelrippe der Facheraste (nicht
auf der Rippe selbst), die Hiillschuppen zu zwei seitlichen, g e-
zihnten Langsleisten verschmolzen.
Eine prachtvolle Pflanze der oberen Wolkenzone und der
alpinen Region, auf lehmigem Boden an Béschungen. Wurde
schon von Zollinger und auf der Novara-Expedition gesam-
melt. Am Pangerango oberhalb Lebak-Sait, 2200 m. In der
alpinen Region des Pangerango sehr reichlich und oft fruchtend ,
von 2620 m bis auf den Gipfel (Schffn., Massart). — Auch
am Singalang und Merapi in Sumatra (Schffn.).
Anhang: Es underliegt keinem Zweifel, dass die Angabe von Symphyogyna
Brasiliensis N. ab E. et Mont. (vide N. ab E., Hep. Jav. p. 11) auf einer Ver-
wechselung beruht. — Eine rithselbafte Pflanze bleibt mir bisher Symphyogyna (?)
ulvoides (Reinw. Bl. et N. ab E.) Syn. Hep. — Dieselbe wird folgendermassen be-
schrieben: »S. fronde parva lineari dichotoma pellucida costata marginata, spino-
sodentata purpurea, fructu..... — In Mastigobryo loricato Javae’. Ich vermuthe,
dass diess eine Hymenophyllacee ist; das Orig. Ex. ist leider im Herb. Nees nicht
vorfindlich.
Ill. Unterfam. Codonioideae.
Frondose und beblatterte Formen; bei ersteren die Mittel-
rippe nicht scharf begrenzt, in die nur gegen die Rander zu
einzellschichtigen Fltigel allmahlich abgeflacht, ohne Central-
strang. Rhizoiden stets vorhanden. Geschlechtsorgane auf der
Dorsalseite zerstreut oder in Gruppen. Q Hille fehlend oder
kelchférmig, bisweilen an der Basis mit Deckschuppen. Kapsel
mehr weniger kugelig, dickwandig (mehrschichtig, die Innen-
schichte mit Ringfasern), vierklappig oder unregelmissig auf-
springend; Hlateren in der Basis der Kapsel angeheftet oder
abfiillig, 2-mehrspirig.
I. Frondos, Fronsrand ungetheilt. 2 Hille kelchformig, mit
zerschlitzten Deckschuppen auf der Mittellinie der Dorsal-
seite der Mittelrippe. Habitus von Padlavicinia Levieri.
Calycularia.
Il. Fast folios, Fronsrand in grosse, rundliche blattartige
69
Lappen getheilt. Geschlechtsorgane im Winkel von zwei-
zeilig angeordneten Schuppen auf der Dorsalseite der
Rippe, die durch eine zickzackformig verlaufende Lings-
leiste verbunden sind. . . 2... 2)... Treubia.
I. Calyeularia Mitt.
Frons kriechend, einfach (oder dichotom) unterseits wurzelnd ,
Mittelrippe kraftig, ohne Centralstrang, allmahlich in die gegen
den Rand einzellschichtigen , ganzrandigen Fronsfltigel verflacht.
Unterseits (und bisweilen auch oberseits) mit zerschlitzten
Schuppenblattchen, (oder diese einzellreihig, haarartig, sehr un-
scheinbar). Archegonien anf der Dorsalseite der Rippe in Gruppen
oder zerstreut. Fruchthtlle kelchférmig, aussen mit eimigen
zerschlitzten Blattschuppen an der Basis. Kapsel kugelig oder
eiformig, lang gestielt, dickwandig, mit 4—7 unregelmassigen
Klappen aufspringend. Elateren am Grunde der Kapsel ange-
heftet und kurz, oder lang und abfallig, zweispirig. o” Pfl. der
Q ahnlich; Antheridien auf der Dorsalseite einzeln oder zu
2—3, auf einzelligem Stiele, von einer gezihnten Htllschuppe
gedeckt.
Calycularia radicalosa Steph. — Didcisch. Frons meist einfach ,
+ 3 cm lang, bis 1 em breit, unterseits an der Rippe mit
langen, dichten, dunkel violettrothen Rhizoiden, ganzrandig ,
etwas wellig, vorn mit tiefer, spitzer Scheitelbucht. Rippe
unterseits stark vorgew6lbt, oberseits etwas rinnig, etwa 10
Zellschichten dick, allmahlich gegen die Fliigel verflacht. Fligel
bis zur Halfte 4—2-schichtig, gegen die Rander einschichtig.
Zellen gross, dtinnwandig. Schuppenblattchen der Unterseite
sehr schwer wahrnehmbar, als einzellreihige, etwas gekrimmte,
haarartige Organe entwickelt, mit keuliger Endzelle. ¢ Htillen
oft mehrere hinter einander auf der Dorsalseite der Rippe,
becherformig, an der Miindung etwas faltig und gefranst, aussen
an der Basis mit einer ziemlich grossen, zerschlitzten und ge-
fransten Blattschuppe. Calyptra eif6rmig, nackt, nur an der
Basis von sterilen Archegonien umringt. Kapsel gross, eiformig,
70
dunkelbraun, auf 7—10 mm. langem Stiele mit kreiselférmi-
gem, am Rande manchettenartigem Fusse. Kapselwand 5-schich-
tig, die 4 Aussenschichten aus glatten, plattenformigen Zellen ,
Innenschichte aus sehr grossen Zellen mit Halbringfasern. Elate-
ren lang, mit zwei fadenformigen, braunen Spiralbindern. Sporen
dunkelbraun, grobwarzig. @ PA. mir unbekannt. — Habituell
der Pallavicinia Leviert Ahnilich, aber schon steril leicht durch
geringere Grésse und die langen dunkelrothen Rhizoiden sofort
zu unterscheiden.
Scheint eine ausserordentlich seltene Pflanze zu sein, die
augenscheinlich auf faulenden Stémmen in den Urwaldern
wichst. Java (Stahl). — Urwald von Tjibodas (Massart).
2. Treubia Goebel.
St’mmchen einfach oder dichotom mit monopodialem Habi-
tns, flach; Rippe unterseits convex mit Haftscheiben—Rhizoiden ,
bis 20 Zellen dick und sehr allmahlich gegen den Rand abgeflacht.
Am Rande sehr tief in blattartige, zungenformige, abgerundete
Lappen (,Blatter”?) getheilt, die sich an ihren Basen etwas
unterschlachtig decken; nur die Spitzen der Lappen sind ein-
zellschichtig, gegen die Basis sind sie mehrschichtig. In der
Mittellinie der Dorsalseite stehen zwei Reihen kleiner, nach
vorn geneigter Schuppen (,,Dorsalschuppen”), die in ihrer Zahl
den blattartigen Lappen entsprechen und durch eine niedrige,
im Zickzack verlaufende Kammleiste verbunden sind. Geschlechts-
organe in dichten Gruppen in den Winkeln der Dorsalschuppen ;
Archegonien untermischt mit schleimabsondernden Zellfiden ,
und verzweigten Zellkérpern. Antheridien bis 20 in einer Gruppe,
lang gestielt. Sporogonhiillen fehlen. Calyptra gross, keulen-
formig, mehrschichtig, aussen schuppig rauh, weit aus dem Winkel
der Dorsalschuppen hervorragend. Kapsel lang gestielt, gross,
rundlich-eiférmig, mit mehrschichtiger Wand. Elateren und Spo-
ren nur im Jugendzustande gesehen. Brutkérper 2—4-zellig,
gestielt, frei auf der Oberfliche der Pflanze.
Treubia insignis Goebel. — Didcisch. In flachen ausgedehnten
Rasen oder zwischen anderen Moosen; im Leben intensiv grin,
V1
bis 16 cm lang und bis 2 cm breit. Im Ubrigen vergl. die
Merkmale der Gattung.
Auf faulenden Baumstimmen in der Wolkenzone selten: Am
Waldrande in einer Schlucht rechts vom Wege, der von Tjibodas
nach Sindanglaija herabfithrt (Goebel). Urwilder ober Tji-
bodas, 1710—1760 m (Karsten, Stahl, Treub, Schffn.,
Fleischer).
IV. Unterfam. Haplomitrioideae.
Véllig rhizoidenlos; Staémmechen aufrecht aus fleischigem,
rhizomartigem Basaltheile, multilateral gebaut, dreireihig be-
blattert. Archegoniengruppe terminal. Fruchthtille fehlend; junge
Frucht lange von der lang cylindrischen Calyptra umschlossen.
Kapsel lang gestielt cylindrisch, unvollstindig vierklappig auf-
springend; Wand einschichtig ohne Ringfasern. Elateren zwei-
spirig. Antheridien in dichter Gruppe auf verbreitertem Spross-
Scheitel oder regellos rings um den Stengel zerstreut.
I. Calobryum N. ab E.
Blatter rundlich, deutlich dreireihig. Archegonien- sowie An-
theridiengruppe am Sprossscheitel, der verbreitert oder etwas
concav ist. Die drei die Geschlechtsorgane umgebenden Bl. roset-
tenartig, grésser als die twbrigen.
Calobryum Blumei N. ab E. (= Scaha carnosula Mitt.) —
Didcisch. Rhizomtheil fleischig, verzweigt, mit abwarts wach-
senden, wurzelartigen Asten. Aufrechte Staimmchen 3—5 cm
hoch. Untere Bl. entfernt, kleiner; obere dicht gedrangt, grés-
ser, rundlich, bis 5 mm im Durchmesser, blassgrtin, ganzrandig,
an der Basis 2—3-schichtig. Calyptra bis 10 mm lang, fleischig
mit einzelnen sterilen Archegonien bedeckt. Kapselstiel 25—30
mm lang, Kapsel + 4 mm lang, cylindrisch, dunkelbraun.
Auf faulenden Staémmen in den Urwildern sehr selten und
stets nur in geringen Massen (Blume). — An der Buitenzorger
Seite des Salak an zwei Stellen (Goebel). — Am Salak an
faulem Holze (nach Mitten). — Nordseite des Salak , + 1300 m
(Schffn.). —- Am Pangerango (Karsten). — Kandang-Badak
72
(Karsten). — Urwald oberhalb Tjiburrum zwischen Riccardien
ete., c. fr. und o&%, 2025 m (Schffn.). — Urwalder von Tjibo-
das (Massart). — Auch am Singalang in Sumatra (Schffn.).
IV. FAM. JUNGERMANIACEAE AKROGYNAE.
(Vgl. die Charaktere dieser Fam. p. 9).
UBERSICHT DER UNTERFAMILIEN:
I. Epigoniantheae. Blatter zumeist unterschlachtig, seltener
quer-inserirt und rinnig, oft ungetheilt. Amphigastrien fehlend
oder klein. ° Inflorescenz acrogen, selten cladogen. Perianthium
(wo solches vorhanden) von der Seite her zusammengedriickt
oder cylindrisch und mehrfaltig, selten dreikantig mit zwei
seitlichen und einer dorsalen Kante. Einige Formen mit Frucht-
sack (Perigynium). Kapsel bis zur Basis vierklappig. Elateren
abfallig, beiderseits spitz, normal zweispirig.
II. Trigonantheae. Bl. oft oberschlachtig, sehr selten ganz,
meist 2—4-zihnig oder 2—6-theilig. Amph. meistens deutlich ,
oft ziemlich gross, den Blattern unahnlich. © Infl. zumeist
cladogen auf ventralen, kurzen Sprossen. Perianthium schmal,
dreikantig mit zwei seitlichen und einer ventralen Kante, sel-
tener mehrfaltig. Wenige Gattungen mit Fruchtsack. Kapsel
und Elateren wie bei I.
III. Ptilidioideae. Bl. unterschlachtig , quer inserirt oder ober-
schlachtig; 2—mehrspaltig, oft haarfein zerschlitzt. Amph
den Bl. gleich oder ahnlich. 9 Infl. acrogen oder auf lateralen
(nie ventralen) Asten. Perianthium kaum zusammengedrickt ,
3.—10-faltig, dfters mit dem Involucrum verwachsen oder ganz
fehlend. Kapsel und Elateren wie bei I.
IV. Scapanioideae. Bl. unterschlichtig, gefaltet zweilappig,
der Oberlappen kleiner. Amph. den Bl. unihnlich oder fehlend,
2 Infl. acrogen. Perianthium vom Rticken her flachgedriickt oder
drehrund und 4—mehrfaltig oder scheinbar ganz fehlend (mit der
Calyptra und dem Involucrum verwachsen). Kapsel und Elateren
wie bei I.
73
V. Raduloideac. Bl. oberschlichtig, gefaltet, zweilappig, der
Unterlappen (Lobulus) kleiner. Rhizoiden biischelweise aus der
Flache des Blattunterlappens. Amph. fehlend. 9 Infl. acrogen
oder seltener cladogen. Perianthium vom Ricken her flachge-
driickt, breit gestutzt. Kapsel und Elateren wie bei I.
VI. Pleurozioideae. Bl. oberschlachtig, gefaltet zweilappig,
Unterlappen (Lobulus) kleiner, sackartig, selten fehlend. Amph.
fehlend. Q Infl. cladogen auf kurzen, lateralen Asten. Perian-
thium lang und schmal zugespitzt , oben 4—10-faltig. Ausserdem
kommen oft sogen. ,R6hrenorgane” oder ,sterile Perianthien”
vor, die eiférmig, ungefaltet und weitmtindig sind. Kapsel und
Hlateren wie bei I.
VII. Madothecoideae. Bl. oberschlachtig, gefaltet zweilappig ,
Unterlappen (Lobulus) kleiner, flach oder zurtickgerollt. Amph.
ansehnlich. Rhizoiden aus der Basis der Amph., sparlich. 2 Infl.
cladogen, auf lateralen Astchen. Perianthium vom Rticken her
etwas zusammengedrtickt mit ventralem Kiel, oder 3—-10-faltig ,
an der Miindung verengt, spaiter (meist zweilippig) klaffend.
Kapsel vierklappig, die Klappen oft nicht bis zur Basis getrennt.
Elateren wie bei I.
VIL. Jubuloideae. Bl. oberschlachtig, gefaltet zweilappig,
Unterlappen meist klein, in verschiedenster Weise ausgebildet ,
cylindrisch eingerollt, aufgeblasen, helmformig, sackartig etc.
Amph. fast stets vorhanden, ganz oder zweitheilig. Rhizoiden
btischelig aus der Basis oder Flache der Amph. 9 Infl. cladogen
oder acrogen, nur ein einziges oder wenige Archegonien ent-
haltend. Perianthium vom Ricken her flachgedriickt, meist
verschiedentlich gekielt, oft mit gefltigelten oder gezihnten
Kielen, an der Mtindung plétzlich in ein réhriges Spitzchen
verengt. Kapsel kurz gestielt, von der Spitze bis zu %/, vier-
klappig. Elateren an den Spitzen der Klappen angeheftet blei-
bend, am freien Ende gestutzt bis trompetenartig erweitert ,
stets einspirig.
74
I. Unterfam. Epigoniantheae.
Pfl. mittelgross bis sehr gross, selten klein. Stengel kriechend
und bewurzelt, oder aus rhizomartiger, bewurzelter Basis auf-
recht und mehr weniger rhizoidenlos. Verzweigung fast immer
lateral, unregelmissig oder dichotom, sehr selten ausgesprochen
fiederig. Bl. unterschlichtig oder quer inserirt (nie ausgesprochen
oberschlachtig), ganz, oder verschieden getheilt (nie in haarfor-
mige Zipfel), oft zweitheilig. Amph. fehlend oder klein, sehr
selten ansehnlich. 9 Inflor. meistens acrogen. Perianthium
drehrund, gefaltet, oder von der Seite her flachgedriickt, sel-
tener ganz fehlend. Einige Gattungen sind beuteltragend. Kapsel
bis zum Grunde vierklappig, kugelig oder eiférmig. Elateren
abfallig, beiderseits zugespitzt, normal zweispirig. Andrdécien
meist intercalar an gewéhnlichen Asten, selten auf besonderen
Astchen.
UBERSICHT DER GATTUNGEN:
1. Perianthium vorhanden. . . . fi aie Br Ge
Per. fehlend (zumeist hauidibaoende ee ao ies dyke
2. Involucrum mehr weniger mit dem Perianthium ver-
wachsen . . ‘ < we we 2 ee aS BOO
Perianthium bis zur Buss i 1 a i ae cr a:
3. Bl. quer inserirt, rinnig hohl. Perianthium zwischen dem
Involucrum mehr weniger verborgen. . . . Marsupella.
Bl. unterschlachtig. Perianthium mehr weniger hervor-
ragend (bisweilen unterhalb mit fleischigem Bulbus.
Nardia.
4. 9 Inflor. acrogen (endstaindig am Stengel und verlingerten
Asten, manchmal durch subflorale Innovationen pseudo-
lateral oder pseudodorsal, oder in viner Astgabel. . 5.
Q Inflor. cladogen auf sehr verktirzten Astchen , scheinbar
ventral. Bl. ganz oder 2—mehrspitzig. Amph. deutlich.
Chiloseyphus.
5. a) Perianthium drehrund, oberwirts gefaltet, mit zusam-
mengezogener Miindung. . ....... ~. 6,
10.
11.
12.
13.
75
6) Per. von der Seite her zusammengedrtickt, mit breiter,
zweilippiger Miindung . . . . . . . Plagiochila.
c) Per. dreikantig, oft gefltigelt, meistens mit erweiterter
Mimdung. . . 2... . 2... . ~Lophocolea.
. BL gegenstindig, meist paarweise verwachsen; Amph.
fehlend. Habitus von Plagiochila. . . . . Syzygiella.
Bl. wechselstindig, nicht verwachsen . . . . . . 7,
Involucrum zu einem Kelche verwachsen; Amph. gross
(Habitus von Chiloscyphus) . . - . « Conoscyphus.
Involucralblitter mehr weniger frei . Oe oe Ge Oe
Bl. ganz, rundlich bis kreisformig . . . . . « O
Bl. 2—mehrtheilig, selten einspitzig, . . . . . . 10.
. Stengel kriechend, stark bewurzelt, lateral verzweigt.
Involucralbl. den Stengelbl. gleich. Zellecken nicht stark
knotig verdickt . . . . . . . . . . Aplozia.
Stengel kaum bewurzelt, seheinbar ventral verzweigt ,
Involucralbl. meist mehrtheilig, den Stengelbl. undhnlich.
Zellecken fast stets stark knotig verdickt. Jamesoniella.
Stengel kriechend, bewurzelt. Zellecken nicht stark knotig.
Lophozia.
Stengel aufsteigend, nur an der Basis bewurzelt. Zellecken
knotig . . yi .o. . . . Anastrophyllum.
Formen mit normaler SIntior. , jedoch mit kleiner, fleischiger
Anschwellung (Bulbus) unter derselben. Bl. unterschlachtig ,
ungetheilt, Amphig. deutlich . . . . . Notoseyphus.
Beuteltragende Formen. . . — ~ ee oe BR
Fruchtsack acrogen, Calyptra int der Theat mehr
weniger hoch verwachsen (Habitus von Ap/lozia).
Symphyomitra.
Fruchtsack cladogen , wie eine Ameisenpuppe an der Unter-
seite angeheftet . . . . dp eh-% 13.
Amphigastrien deutlich , rset (Habitus von Chilo-
scyphus). . . . . . Saccogyna,
Amph. fehlend wilee winzig. Hlebthan-» von WVardia).
Jackiella
76
1. Marsupella (Dum.) em. S. 0. Lindb.
Meistens dunkle, wie verbrannt aussehende Rasen bildende
Pfl., aufrecht, nur an der Basis Rhizoiden entwickelnd, mit
wurzelnden Stolonen. Bl. zweireihig abstehend, quer inserirt,
rinnig gefaltet. Amphigastrien fehlend. Involucralblatter ahnlich ,
aber grésser, unter sich und mit dem Perianthium verwachsen.
Letzteres kaum tiber das Involucrum hervorragend; an der kegel-
formig verengten Mtindung gefaltet. Kapsel kugelig , ziemlich lang
gestielt , vierklappig.
1. Marsupella vuleanica Schffn. — Didcisch. In sehr niedrigen,
tiefschwarzen Rasen, bis 2—3 mm hoch, die sterilen Pf. kaum
15 mm, aus rhizomartiger, Stolonen entwickelnder Basis, dicht
beblattert. Blatter -- 0:02 mm lang und ebenso breit, '/,; der
Lange durch eine rechtwinkelige spitze Bucht getheilt , Lappen
abgerundet. o und 9 Sprosse dicht beblaittert, keulenférmig,
@ Infl. képfchenfibrmig, Involucralbl. spreitzend,
grésser, zu '/, oder ?/, von stumpfer, sehr breiter Bucht
getheilt, Lappen fast spitz. Perianthium breit kegelférmig, an
der Spitze gebraunt, das Involucrum an Lange erreichend
oder etwas hervorragend. Perigonialblitter den sterilen
Stengelbl. ahnlich, an der Basis etwas gehéhlt, mit je 1—2
Antheridien. — Ahnlich der europaischen 1. Fuachti aber noch
kleiner und durch die hervorgehobenen Merkmale sicher ver-
schieden.
In den Kratern thitiger Vulkane auf Lava-Detritus: Im Krater
des Papandayan, 2000 m. Im Wasserkrater Kawah-Manuk,
-++ 1860 m. Im Krater des Gedeh (Schffn.). — Auch am Vulkan
Merapi in Sumatra (Schffn.).
2. Nardia (S. F. Gray) em. 8. 0. Lindb.
Erdbewohnend, seltener auf Steinen. Stengel kriechend bis
aufsteigennd, bewurzelt, wenig verzweigt. Stolonen meist feh-
lend. Blitter alternirend, schrig inserirt, unterschlichtig, fast
stets ungetheilt, rundlich, selten etwas ausverandet. Amphi-
gastrien vorhanden, klein oder ganz fehlend. Involucralbl. den
V7
Stengelbl. ganz ahnlich aber etwas grésser. Perianthium gegen
die verengte Spitze gefaltet, an der Basis mehr weniger hoch
mit dem Involucrum verwachsen und zwischen demselben
verborgen oder weit hervorragend; bisweilen unterhalb des
Perianth. ein fleischiger, kugeliger Bulbus. Kapsel kugelig,
lang gestielt. Andrécium intercalar oder terminal. Perigonial-
blitter den Stengelbl. 4hnlich, an der Basis hohl mit je 2—4
Antheridien.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Amphigastrien vorhanden, bis zur Mitte zweitheilig. Peri-
anthium zwischen den Involucralbl. verborgen, mit kuge-
ligem hypogynem Bulbus. Habitus und Zellnetz von
Notoscyphus: (Unterg. Gongylothalamus).
N. notoscyphoides.
Amph. fehlend. Per. weit hervorragend nur an der Basis
mit den Involucralbl. verwachsen, ohne Bulbus: (Unterg.
Eucalyt. . . . ‘ ae ae
2. Blatter finglich-canaeniinia: Ties. ind Ventralrand
schmal zurtickgerollt. Cuticula tiberall stark papillés.
N. comata.
Bl. rundlich. Rander kaum zurtckgerollt. Cuticula glatt
oder nur an der Blattspitze etwas rauh . . . . . 3.
3. Rhizoiden auch aus der Blattunterseite und einzelne aus
der Oberfliche des Perianthiums. Pfl. geréthet bis carmin-
HON te ge ce i Sh hs Sat wea ah, ee
Rhizoiden nur am Stengel, saltenor sind aus der Ventral-
basis der Blatter. Pfl. griin bis gelbbraun. pst OO
4, Perianthium oben gleichbreit mit hohen gerundeten Falten,
Zellen sehr gross. . . . . . . N, Ariadne.
Per. kegelig zugespitzt. Zellen weiter: N. Hasskarliana.
5. Pfl. klein (0°5—1-5 cm lang). Blatter etwa ] mm im Durch-
messer. . . : . . . « N, truncata.
Pfl. gross (bis 4 ‘aay BL. a6 mm im Durchmesser. 6.
6. Pfl. dunkelgriin. Bl. nicht sclilatt Rhizoiden intensiv violett-
Ps ee Pow we eA Se ee So Dteteagonn
718
Pi. bleichgriin, oft etwas gebraunt. Bl. schlaff. Rhizoiden
Glee» .« 2 * « 2 © «© « » « » » IMs voleanicola.
A. Subgen. Gongylothalamus Schffn.
Aste ventral aus den Winkeln der Amphigastrien, diese tief
zweitheilig. Hypogyner Bulbus sehr entwickelt. Perianthium
eingesenkt.
1. Nardia notoscyphoides Schffn. (Akcularia scalaris a* rigens
Syn. Hep. p.p. quoad pl. Javanicam). — Didcisch. Habitus von
Notoscyphus; intensiv gelbgriin bis gelbbraun, lockerrasig.
Pfl. + 1 cm lang, kriechend, Rhizoiden bleich. Blatter auf-
steigend, breit oval, 1-2 mm lang, | mm breit, mit breiter Basis
angeheftet. Zellen gross, mit starken etwas knotigen Ecken-
verdickungen. Amphigastrien ansehnlich, breit lancett-
lich, bis zur Mitte zweispaltig. Q Pfl. ktrzer, unter der
Spitze in einen grossen, fast kugeligen, soliden Bulbus
erweitert. Involucralbl. zungenférmig, ganzrandig, seitlich
dem Bulbus ansitzend; Involucralamph. gleichgross, an der Spitze
kurz und spitz eingeschnitten, einerseits mit dem Involucralbl.
verwachsen, der Vorderseite des Bulbus angewachsen. Perian-
thium kegelig, etwas gefaltet, halb so lang als das Involucrum ,
zur Halfte mit demselben verwachsen. Calyptra dem Grunde des
Bulbus angewachsen, dicklich, mit einzelnen sterilen Archego-
nien besetzt. Reife Sporogone unbekannt. < Pfl. der sterilen
ahnlich; Perigonialbl. am Hauptstamme, bis 10-paarig, kleiner,
an der Basis gehdhlt, mit rundlichem, kleinerem Dor-
sallappen. — Von WNardia scalaris sofort durch den Bulbus
und die zweispaltigen Amph. zu unterscheiden; von Notoscyphus
paroicus auch steril durch die breiteren Blatter.
Auf feuchter Erde, selten. — Am Berge Megamendong zwischen
Polytrichen (Junghuhn im Herb. N. ab E.). — Thonwande an
der Strasse tiber den Megamendong bei Tugu, 4500’, c. fr. et
(Kurz N°. 4576; von Gottsche als Gymnomitrium Belangeria-
aum bestimmt). — An der Strasse tiber den Megamendong ober-
halb Tugu, 1250 m, o& Pfl. zwischen Nardia truncata; ebenda
79
1350m, @ und ¢. per. (Schffn.). — Pangerango, 1000; c. fl. o
(Kurz N°. 787; von Gottsche als Gymnom. Belangerianum
bestimmt).
B. Subgen. Eucalyx S. 0. Lindb.
Amphigastrien und Bulbus fehlend. Perianthium das Invo-
lucrum tiberragend, nur am Grunde mit diesem verwachsen.
Aste aus den ventralen Blattwinkeln.
2. Nardia Hasskarliana (N. ab E.) 8. 0. Lindb. — Didcisch.
Ziemlich dichtrasig, meist geréthet bis carminroth, auf-
steigend oder aufrecht, bis 3 em lang, schlank. Rhizoiden
bleich, am Stengel und aus der Ventralseite der Bl,
einzelne auch am Perianthium. Blatter von der Seite her
dem Stengel angedriickt, fast kreisférmig, dorsal herab-
laufend; Zellen + 0-035 mm, an der Basis viel grésser, diinn-
wandig und in den Kcken knotig verdickt, Cuticula glatt.
Involucralbl. ahnlich, etwas grdésser. Perianthium zugespitzt,
mehr weniger deutlich dreikantig, weit hervorragend. Kapsel
klein auf + | cm langem Stiele. o’ Pfl. oft in eigenen Rasen ,
gewohnlich intensiv carminroth, Perigonialbl. etwas kleiner als
die Stengelbl. an der Basis gehdhlt mit je 3—5 Antheridien.
Auf feuchtem Lehmboden, besonders an Wegbédschungen
allenthalben verbreitet von der heissen Region aufsteigend bis in
die Wolkenzone z. B. noch im Berggarten Tjibodas bei 1420 m und
Chinaplantage Daradjat bei Garut, bis + 1730 m (Schffn.),
ferner: Urwald von Tjibodas (Massart). Pangerango, 7000’
(Kurz). — Ausserdem bekannt von Vorder-Indien, Perak,
Sumatra, Philippinen.
Var. virens Schffn. — Schlanker und héher, dicht beblattert,
triibgriin, nicht oder kaum gerdthet.
Am Fusse des Salak an Hohlwegen, 610 m und am Giessbache
Tjiapus am Salak, 800 m (Schffn.).
3. Nardia Ariadne (Tayl.) Schffn. — Didcisch. Nahe verwandt
mit WV. Hasskarliana, aber durch folgende Merkmale sofort zu
unterscheiden. Pfl. ktirzer und robuster, Blatter mehr abstehend.
Zellen viel grésser, +- 0:05 mm. Perianthium prismatisch, gegen
80
die Spitze wenig verengt, mit 83—6 bauchigen Kielen , Miindung
nabelartig vertieft, oft durch subflorale Innovation psendolateral.
An Abnlichen Orten wie WV. Hassharliana, doch weit seltener;
nur bis in die untere Regenzone aufsteigend. Kampong Man-
darena bei Buitenzorg, + 250m (Schffn.). Am Fusse des Salak
auf feuchter Erde (Zollinger). Dasselbst an Hohlwegen,
+ 500 m bis 610 m (Schffn.). — Gunung Pasir-Angin bei
Gadok, + 500 m und zwischen Gadok und Pasir-Muntjang,
460 m (Schffn.). — Ausserdem in Vorder-Indien, Birma, Penang,
Singapore, Sumatra, Borneo und Amboina.
4. Nardia comata (N. ab E.) Schffo. (= Jungermania comata,
N. ab E., Plagiochila comata N. ab K., Jung. Junghuhniana N.
ab E.). — Didcisch. In ziemlich dichten Rasen ; wenig verzweigt,
oder einfach, etwa 25 mm lang, sammtartig matt, gelbertin,
seltener hie und da gelbbraéunlich (nie geréthet), kriechend ,
Rhizoiden am Stengel, purpurroth. Blatter dicht, ausgebrei-
tet, zungenférmig, etwas sichelférmig gekrimmt, etwa
1-4 mm lang, 0°9 mm breit; Dorsalrand und Ventral-
rand bis fast zur Spitze schmal und kraftig zurtiickgerollt.
Zellen klein, + 0°02 mm, stark verdickt; Cuticula tiberall
warzig rauh. Involucralbl. grésser, aus aufrechter Basis ab-
stehend, etwas wellig, mit dem Perianthium nur an der Basis
verwachsen. Perianthium zur Hialfte hervorragend, sehr schmal
zugespitzt, gefaltet, oft mit subfloraler Innovation. Kapsel klein
auf etwa 1 cm langem Stiele. ¢ Pfl. der sterilen ganz ahnlich,
Perigonialbl. gegen die Stammspitze, 4—8-paarig, In Grésse und
Form von den Stengelbl. nicht verschieden, jedoch an der Basis
sackartig hohl.
Auf lehmigem Boden und tiber Steinen stellenweise reichlich ,
doch meist steril; in der heissen Region und Regenzone. — In
der 'Tjiapus-Schlucht am Salak, + 600—800 m, c. fr. et co
(Kurz, Schffn.). — Thonige Abhinge im Tjiliwongthale bei
Tugu, + 3000’, # et 9 (Kurz). — Im Tjiliwongthale bei Bui-
tenzorg, 800° (Kurz). — Nordabhang des Pangerango, an
Hohlwegen bei Artja reichlich, 860 m (Schfin.). — Ausserdem
in Sumatra, Banca, Ternate.
81
5. Nardia truncata (N. ab E.) Schffn. (= Jungermania polyrhiza
Sande Lac. nec alior!) — Didcisch. Rasen ausgedehnt, flach ,
blassgritin bis gelblichbraun. Pflanzen klein 0°5—1°5
em lang, kriechend oder aufsteigend, nicht selten mit Stolonen;
Rhizoiden lang, bleich oder geréthet, bisweilen auch aus der
Ventralbasis der Blatter. Bl. dicht, breit eiférmig bis
rundlich, an der Dorsalbasis etwas herablaufend, meistens aus-
gebreitet, flachrandig. Zellnetz sehr variabel selbst bei den BI.
desselben Stengels, Zellen + 0:03 mm, bald grisser, bald
kleiner, schwach verdickt ohne Eckenverdickungen bis sehr stark
knotig verdickt. (Var. crassiretis Schffn.), gegen die Basis bedeu-
tend grésser, Cuticula an der Blattspitze etwas rauh. Involu-
cralblatter ahnlich, grésser, oft etwas wellig. Perianthium zur
Halfte hervorragend, zugespitzt, vierkantig. Kapsel kugelig,
lang gestielt. Sporen und Elateren rothbraun. ¢ Pfl. im selben
Rasen, schlanker; Perigoniaibl, den Stengelbl. abnlich, an der
Basis sackartig hohl.
Sehr haufig auf feuchter Erde von der heissen Region bis in die
obere Wolkenzone: in den Kampongs bei Buitenzorg; im Cultur-
garten zu Tjikeumeuh; Gunung Pasir-Angin bei Gadok , + 500 m;
am Fusse des Salak; an der Strasse am Megamendong, 1300 m;
unterhalb Tjibodas, 1805 m; am Wege von Tjibodas nach Tji-
burrum, 1430 m; etc. (Schffn.) Kampong Pulan bei Buiten-
zorg; Walder am Papandayan, 1500 m (Massart). — Auch
in Sumatra verbreitet und daselbst noch auf dem Gipfel des
Singalang bei 2800 m.
Var. crassiretis Schffn. — Zellen sehr stark verdickt mit gros-
sen, knotigen Ecken. Dieser Form sehr nahestehend und viel-
leicht demselben Formenkreise angehdérig ist die echte WV. poly-
rhiza (Hook.) Steph.
In der Chinaplantage Daradjat bei Garut, + 1730 m. Am
Vulkan Papandayan, + 1600 m. An beiden Orten kommen
auch Ubergangsformen zur gewdhnlichen Form reichlich vor;
ebensolche auch beim Kratersee Telaga-Warna am Megamen-
dong an einem Hohlwege, + 1400 m und am Wege durch den
Urwald unter dem See Telaga-bodas, 1610 m (Schffn.).
Flora von Buitenzorg, IV. 6
82
6. Nardia tetragona (Lndnb.) Schfin. (= Jungerm. flexicaulis
var. decipiens N. ab E.) — Diécisch. Rasen ansehnlich, dunkel-
grin. Pfl. mehr weniger aufrecht, etwas schlaff, gross, 2—-3
cm lang, mit intensiv rothen Rhizoiden. Blatter minder
dicht, die mittleren und oberen fast quer inserirt mit
schmaler Basis ansitzend, vom Stengel abstehend, flach-
randig, rundlich eiférmig bis nahezu kreisférmig. Zellen
rundlich bis langlich, etwa 0°03 x 0-024 mm, gegen die Basis
viel grésser, alle ringsum schach verdickt ohne Ecken-
verdickungen. Involucralbl. grésser, nur das eine deutlich
an das Perianthium angewachsen. Perianthium weit hervorra-
gend, schmal, scharf 4-kielig, mit sehr fein gezihnelter
Miindung. Kapsel rundlich, lang gestielt. ¢# Pfl. im selben
Rasen; Perigonialbl. an der Basis sehr sackartig hohl.
Haufig auf feuchter Erde in der heissen Region bis in die
Wolkenzone: Buitenzorg, besonders haufig im bot. Garten
(Kurz N*. 886, Zollinger, Schffn.) — In den Kampongs
bei Buitenzorg tberall, ebenso reichlich im Culturgarten zu
Tjikeumeuh. — Am Fusse des Salak bis 610 m (Zollinger,
Schffn.). — Bis in die Urwialder an der Nordseite des Salak
und am Tjiapus, 800 m. Gunung Pasir-Angin bei Gadok,
+ 500 m (Schffn.). — Auch in Sumatra (Schffn.).
7. Nardia vuleanicola Schffn. — Didcisch. Eine der gréssten
Arten der Gattung. Rasen tief, schwellend, bleich oder etwas
gebriunt, von heissen schwefelhaltigen Wassern der Vulkane
durchtrinkt oder untergetaucht. Pflanzen meist aufrecht,
bis 4 cm hoch, mit ausgebreiteten Blaittern etwa 4 mm breit,
wenig verzweigt, schlaff und etwas fleischig; Rhizoiden
bleich oder schwach réthlich, spérlich. Blatter schlaff, mit
breiter Basis dem Stengel schief angeheftet, schief abstehend,
fast kreisférmig, am Riicken des Stengels herablaufend,
etwas wellig. Zellnetz lax und durchsichtig. Zellen gross, dtinn-
wandig, fast ohne Eckenverdickungen, die basalen viel grisser
und rectangulir. Cuticula fein gestrichelt. Amphigastrien fehlend.
Involucralbl. ahnlich, aber viel grésser und sehr wellig.
Perianthium weniger hervorragend, bisweilen etwas ge-
83
rothet, gegen die verengte Spitze vierkantig. Kapsel klein,
kugehg, braun, auf 10—20 mm langer Seta. @ Pfl. unbe-
kannt. — Hierher gehért nach dem sehr schlechten Original-
Exemplare mit ziemlicher Sicherheit CAiloscyphus stygius N. ab E.
Am Ufer des Kratersees Telaga-bodas, 1660 m stellenweise
reichlich und ec fr. (Schffn.).
Var. tenuiretis Schffn. (= Jungermania succulenta Sande Lac.
nec Lehm. et Lndnb., fide specim. orig.!) — Ausserordentlich
schlaff. Bl. breiter als lang, mit sehr breiter Basis angeheftet.
Zellen grésser, ungemein dinuwandig. Bisher nur steril
bekannt.
Am Kratersee Telaga-bodas mit der typ. Form, doch haufiger
als diese (Schffu.). — An den heissen Quellen im Krater des
Papandayan reichlich, 2080 m (Junghuhn, Schffn,, Flei-
scher, Warburg, Massart). — An letzterem Standorte
fand ich auch eine Form mit mehr concaven Bl. (forma
cavifolia).
3. Notoscyphus Mitt.
Kriechend, bewurzelt, sparlich ventral verzweigt. Blatter sehr
schrig inserirt, unterschlachtig, ungetheilt oder an der Spitze
sanft ausgerandet. Amphigastrien vorhanden, klein, tief zwei-
spaltig. Perianthium fehlend. ? Inflor. acrogen am Hauptstamme
oder an (bisweilen etwas verkiirzten) Asten , dorsal geriickt durch
bulbése Verdickung der Ventralseite der Spitze. Involucrum aus
drei Blattkreisen , die dem Bulbus angewachsen sind; die innersten
Involucralbl. sehr variabel, oft sehr klein, eingeschnitten gelappt
und unter sich oder mit dem Amph. in verschiedentlicher Weise
verwachsen oder frei. Calyptra 2-mehrschichtig. Kapsel lang
gestielt , eiférmig, Klappen nicht gedreht. EKlateren zweispirig.
Andrécium mehrpaarig; Perigonialbl. gefaltet zweilappig mit
kleinem Dorsallappen; Antheridien einzeln, gross.
Notoscyphus paroicus Schffn. — (= Gymnomitrium lutescens et
G. Belangerianum aut. quoad plantas Javan. solum!) — Paré-
cisch. Flachrasig, selten zerstreut wachsend, intensiv gelb-
84
ertin, gelb bis gelbbraun. Pfl. bis 17 mm lang, mit ausgebrei-
teten Bl. etwa 2 mm breit, unterseits dicht bleich bewurzelt.
Bl. meist ausgebreitet seltener aufgerichtet , eifdrmig-recht-
eckig, 1:2 mm lang, 0-7 mm breit, vorn schief abgestutz
bis ausgerandet zweilappig, seltener vorn breit abge-
rundet. Zellen gross, langlich, stark verdickt mit knotigen
Ecken. Amphigastrien eilancettlich, bis 0°35 mm lang, bis zur
Mitte zweitheilig. Bulbus der ¢ Infl. stark entwickelt , bewurzelt.
Involucral- und Subinvolucralblatter, sehr variabel, eilan-
cettlich, verschieden eingeschnitten gelappt, die innersten bis-
weilen sehr klein und leicht zu tibersehen; Zellen doppelt so
gross, fast rechteckig, zarter. Calyptra birnformig, unten zwei-
schichtig, bis zur Mitte mit sterilen Archegonien bedeckt.
Kapsel klein, auf + 1 cm langer Seta. Sporen rothbraun, 0:02 mm,
glatt. Perigonialblitter unmittelbar unter der ¢ Infl.,
wenigpaarig, an der Spitze tiefer ausgerandet mit rhom-
boidischem Dorsallappen.
Auf feuchtem Lehmboden, besonders an Hohlwegen und an
den Wasserliufen in der heissen Region und Regenzone sehr
haufig, besonders im cultivirten Lande, aber auch in den Ur-
wildern. Héchste Standorte am Nordabhange des Salak im
Urwalde bei + 1000 m und oberhalb Artja am Nordabhange
des Pangerango bei 1100 m. — Ausserdem bekannt von Tonkin ,
Banca und Sumatra.
4. Symphyomitra Spruce.
Stengel kriechend, dicht bewurzelt. Blatter ungetheilt, mit
breiter Basis schrig inserirt, unterschlichtig, alternirend (nicht
paarsweise verwachsen). Amphigastrien fehlend. Fruchtsack
(Perigynium) von der Stengelspitze nach abwirts steigend,
cylindrisch. Calyptra zu */, oder */, der Lange mit der Innen-
wand des Perigyniums verwachsen. Sterile Archegonien am
Grunde des Perigyn. oder auf dem freien Theile der Calyptra.
Kapsel cylindrisch, lang gestielt. Elateren nur im mittleren
Theile mit Spiralbindern.
85
Symphyomitra Javanica Schffn. — Didcisch. Flachrasig , im
Leben lebhaft griin, trocken yelbbraun, robust, 10—19 mm
lang, Rhizoiden dicht und lang, bleich und an der Basis bis-
weilen geréthet. Blatter sehr dicht, aufrecht zusammenneigend
oder fast ausgebreitet, gross, sehr schief breit-eifdrmig, dorsal
herablaufend. Zellen gross, schwach verdickt ohne Ecken, gegen
die Basis grésser; Cuticula glatt. Involucralblatter grésser, sonst
dhnlich. Perigynium + 1 em lang, réhrig, Fruchtanlage am
Grunde des Perig. Calyptra zu */, der Linge mit dem Perigy-
nium verwachsen, sterile Archegonien rings um den freien
Theil der Calyptra. Reifes Sporogon und ¢ Pfl. unbekannt. —
Im sterilen Zustande der Aplozia Stephanii sehr ahnlich , jedoch
schon durch das Zellnetz leicht zu unterscheiden.
In der Chinaplantage Daradjat an lehmigen Wegboschungen ,
1730 m (Schffn.).
5. Aplozia Dum.
Kriechend oder aufrecht,, ventral bewurzelt , einfach oder wenig
verzweigt; Aste lateral aus dem ventralen Blattwinkel, éfters
subflorale Innovationen. Blatter unterschlachtig , schrag inserirt ,
ganz und ganzrandig; Zellen méassig verdickt. Amphigastrien
0 oder sehr klein. Involucralbl. den Stengelbl. gleich. Perian-
thium bis zur Basis frei, eiférmig oder cylindrisch, mit zusam-
mengezogener, gefalteter Spitze. Calyptra dtinn, nackt. Kapsel
lang gestielt, kugelig bis eiférmig, 4-klappig. Andrécien inter-
calar oder endstindig; Perigonialbl. mit gehdhlter Basis, ohne
Dorsallappchen.
UBERSICHT DER ARTEN:
1, Pfl. gerdéthet bis dunkel karminroth, klein, Bl. kaum 1 mm,
kreisformig. . . . . . . . . . . . A. Javanica.
Pfl. griin oder gebraunt, grésser . . . . 1. . . . 2.
2. Bl. breit eif6rmig, tiber 1 mm; Perianthium cylindrisch-
keulenf6rmig, nur an der Spitze 3—4-faltig. A. stricta.
86
Bl. mehr weniger kreisrund oder etwas breiter als lang,
eraser. «4 2 b 4 ew es Sm we 2 ee we
3. Bl. meist etwas breiter als lang, etwa 2 mm. Perianth.
weit herab 5—mehrfaltig =. % <@ we Ay Bove.
Bl. nahezu kreisrund, bis 3 mm. Perianth. normal bis zur
Basis scharf dreikantig. Sehr robuste Pllanze. A. Stephanii.
1. Aplozia Javanica Schffn. — Didcisch. Kleinste unter den
Javanischen Arten, fertile Pfl. 3—4 mm lang, purpurbraun
bis karminroth, kriechend oder aufsteigend, bleich bewur-
zelt, wenig oder nicht verzweigt, selten mit einzelnen Stolonen.
Bl. dicht, von der Basis allmahlich grésser, kreisférmig,
bis 1 mm, aufrecht abstehend. Zellen elliptisch klein, dtinn-
wandig aber meist mit ziemlich grossen Eckenverdickungen ;
Cuticula glatt. Amphig. fehlend. Perianthium eiférmig-cylin-
drisch, oberwiérts drei- oder vierfaltig, an der zusamm-
gezogenen Miindung gezaihnelt. Kapsel kurz austretend , eiférmig
oder fast kugelig, braun. ¢ Pfl. zarter, dicht und gleichmassig
beblattert; Perigonialbl. kleiner an der Basis etwas bauchig. —
Sehr variable Pflanze, in deren Formenkreis auch die Junger-
mania retusa Gott. gehdrt.
Auf vulkanischem Boden, selten an faulenden St’ammen von
der Regenzone bis in die Krater der Vulkane. Am Kratersee
Telaga-bodas, 1660 m. Im Krater Kawah-Manuk, + 1800 m.
An Wegbéschungen am Papandayan, 1760 m. Im Krater des
Gedeh (Schffn.). — Auch in Sumatra am Singalang und
Merapi (Schffn.).
Var. laxa Schffn. — Grésser und schlanker, bis 10 mm lang,
fast aufrecht, laxer beblattert, weniger geréthet. Zellen etwas
erésser, meist in den HEcken weniger verdickt. Per. verkehrt
eiférmig, nur an der Spitze gefaltet.
An feuchteren und schattigeren Orten. In der Tjiapus-Schlucht
am Salak an Steinen und auf blosser Erde, 750—S00 m. Im Ur-
walde beim Krater Kawah-Manuk auf faulenden Stimmen, 1750—
1860 m und am Krater auf blosser Erde. An Wegrindern am
Papandayan, 1760 m und im Krater daselbst, -1100m (Schffn.).
87
2. Aplozia stricta Schffn. — Didcisch. Grosser, bis 18 mm
lang, mit dem Bhittern etwa 2 mm breit, grim bis gebréunt
(nicht geréthet). Stengel aufrecht, dick, starr, nur gegen
die Basis mit sparlichen bleichen oder gebriunten Rhizoiden,
gleichmi&ssig beblittert. Bl. fast quer inserirt, abstehend,
breit eiférmig, die der sterilen Pfl. etwa 1 mm breit, bei
der @ Pfl. grésser. Zellen rundlich mit gerundeten Eckenver-
dickungen; Cuticula an der Blattspitze etwas warzig. Amphig.
fehlend. Involucralb]l. nicht grésser. Perianth. weit her vor-
ragend, cylindrisch keulig, nur an der verengten Spitze
3—4-faltig. Kapsel eiférmig, braun. o’ Pfl. schlanker; Perigo-
nialbl. mehrpaarig, intercalar, quer abstehend, an der Basis
bauchig, am Dorsalrande zurtickgerollt. — Von 4. Javanica
durch bedeutendere Grésse, Farbe, gleichmissige Beblitterung
etc. verschieden, von 4. Bauert und A. Stephani durch schlanken
Wuchs, Blattform, Gestalt des Per. und bedeutend kleinere
Zellen.
Auf blosser Erde in der Wolkenzone und in der alpinen
Region selten. Unterhalb des Kraters des Gedeh, + 2500 m.
In der Gipfelregion des Pangerango, 2955 m (Schffn.). —
Auch am Singalang und Merapi in Sumatra (Schffn.).
Var. radicellifera Schffn. — Unterscheidet sich durch ktirzeren
Stengel, der hoch hinauf dicht bewurzelt ist, durch haufige
subflorale Innovationen, die oft abermals fruchten, und die
deutlich warzige Cuticula der Blattzetlen.
Im Urwalde oberhalb Lebak-Sadt am Pangerango zwischen
Nardia truncata, 2200 m (Schffn.).
3. Aplozia Baueri Schffn. — Didcisch. Dichtrasig, kurz aber
robust, 6—9 mm lang, olivgriin oder gebraunt, kriechend
mit reichlichen blassen oder etwas réthlichen Rhizoiden. BI.
dicht, etwa 2 mm, kreisférmig oder etwas breiter als
lang, mit breiter Basis schief angeheftet, bei der 9 Pfl. gegen
die Spitze allméhlich an Grésse zunehmend. Zellen gross
rundlich, mit deutlichen Ecken, Cuticula glatt. Amphigastrien
fehlend. Involucralbl. grésser, oft wellig und gestutzt. Perianth
gur Halfte eingesenkt, meist bis zur Basis tief 5faltig oder
88
mehrfaltig (selten nur 3—4faltig), an der etwas gestutzten,
weniger verengten Miindung fein crenulirt. Kapsel
oval; Elateren kurz, mit rothbraunen, engen Spiren. o Pf.
abnlich; Perigonialbl. wenig verandert, an der Basis gehdhlt
mit je 3 Antheridien. — 4. Stephani unterscheidet sich sofort
durch doppelte Grésse und scharf dreikantiges Perianth.
Auf feuchter Erde am Kratersee Telaga-bodas, 1660 m. Im
Krater Kawah-Manuk bei Garut, 1860 m; daselbst auch eine
Form mit weniger verdickten Zellen (Schffn.).
4, Aplozia Stephanii Schffn. — Didcisch. Sehr robust, in
durch lange bleiche Rhizoiden verwebten Rasen, im Leben
lebhaft griin oder rothbraéunlich (nicht roth) und wie 4. ¢ersa
aromatisch riechend; etwa 15 mm lang, mit den BI.
5—6°3 mm breit, dicht und gleichmassig beblattert. Bl.
schrag inserirt, fast kreisf6rmig, dorsal etwas herablaufend,
concay und aufgerichtet oder ausgebreitet, am Rande meist
schmal zurtickgerollt, bis 3 mm breit. Zellen gross (etwas
kleiner als bei 4. Bawer’) mit rundlichen Eckenverdickungen ,
gegen die Mitte und Basis viel grésser. Amphigastrien fehlend.
Involucralbl. wenig grésser, mit kriftiger zurtickgerollten Ran-
dern. Perianthium zur Hilfte hervorragend, bis fast zur Basis
scharf dreikantig-prismatisch, an der Spitze fast
réhrig verengt. Seltener finden sich (abnormale) kiirzere,
4—b5faltige, weniger verengte Perianthien. Kapsel oval, tiber
1 mm lang; Seta ziemlich kurz. ¢ Pfl. oft in eigenen Rasen,
linger, schlanker; Perigonialbl. wenig verindert, mit je 2—3
Antheridien.
Auf feuchter Erde an Béschungen und an Steinen in der
oberen Wolkenzone und alpinen Region. In der Hochregion des
Gedeh unterhalb des Kraters reichlich ++ 2700 m. In der alpinen
Region des Pangerango von 2700 m bis zum Gipfel sehr reichlich.
Unter dem Kratersee Telaga-bodas, 1650 m. Am Vulkan Papan-
dayan, 1760 m (Schffn.). — Auch am Vulkan Merapi in
Sumatra (Schffn.).
89
6. Jamesoniella Spruce.
Meist sehr robust, oft stark geréthet oder gebraunt. Stengel
aufsteigend bis aufrecht, nur an der Basis bewurzelt, im
oberen Theile meist véllig ohne Rhizoiden, unter der
Spitze durch scheinbar ventrale Aste wiederholt und un-
begrenzt sprossend oder einfach; kleinblitterige Stolonen
kommen meistens vor. Bl. fast quer angeheftet mit stengel-
umfassender Basis, ganz, kreisférmig oder herzférmig, oft sehr
concav, bisweilen seitlich dem Stengel anliegend. Zellen klein
mit meist sehr stark knotig verdickten Ecken. Amphi-
gastrien in der 2 Floralregion vorhanden, am Stengel fehlend.
Involucralbl. meist den Stengelbl. undhnlich, unregelmissig zer-
schlitzt oder gezihnt, oft viel kleiner und verborgen. Perianth.
terminal, oft mit subfloraler Innovation, eiférmig, 6—10-(sel-
tener 4—5-)faltig, oder cylindrisch und nur an der verengten
Spitze gefaltet. Andrécien terminal oder intercalar ; Perigonialbl.
an der Basis gehdhlt und oft mit angesetztem, schuppenférmi-
gem Dorsallappchen, mit mehreren Antheridien.
UBERSICHT DER ARTEN:
1, Blatter ei- oder herzférmig, langer als breit. Involucralbl.
gezihnt oder zerschlitzt. Perianthium eiférmig, weit herab
gefaltet. 2... a : a ee ee ee
Bl. breit havin, even als ise. Toc olaonall ganz-
randig. Per. cylindrisch , nur an der Spitze gefaltet. Pfl. mehr
weniger karminroth, klein und schlank J. micropbylla.
2. Pfl. mehr minder gerdthet (wenigstens das Perianth), bis
dunkel karminroth . . ‘ be Bie ole
PA. gebraunt bis echemibobenntt: shat hain: Blattzellen
mit sehr grossen rundlichen Eckenknoten, daher das Zell-
Lumen sternformig. Pfl. meist sehr gross. . J. ovifolia.
3. Pfl. sehr gross und robust, gerdéthet, etwas glanzend.
Zellecken dreieckig oder convex dreieckig, Lumen daher
nicht deutlich sternférmig . . . . . . J. flexicaulis.
90
Pfl. kaum halb so gross, glanzlos. Zellen mit runden
Kckeuknoten (diese kleiner als bei J. ovifolia), Lumen
daher sternf0rmig, . » . «+ * » « » « » wk alfinig,
1. Jamesoniella flexicaulis (N. ab E.) Schffn. -— Didcisch.
Hochrasig, meist aufrecht, robust und gross, bis 6 cm
lang, wenig verzweigt oder einfach, am Stengel nicht bewur-
zelt, gerothet bis tief karminroth, etwas glinzend, sehr
dicht drehrund beblattert. Bl. fast quer inserirt, concav nach
der Dorsalseite aufgerichtet, eiférmig, an der Spitze bisweilen
etwas abgestumpft, bis 25 mm lang und 2 mm breit. Zellen
rundlich elliptisch, + 0:03, am Rande kleiner, mit dreiecki-
gen oder convex-dreieckigen Eckenverdickungen
ohne deutliche Sculptur, das Lumen etwas buchtig aber
nicht sternférmig. Involucralbl. viel grésser, im Umrisse
fast kreisrund, wellig, ganz oder hie und da eingelappt bis
tief eingeschnitten und ausserdem bisweilen (besonders gegen
die Basis) entfernt gezihnt. Involucralamphigastrium klein oder
sehr oft ganz fehlend. Perianthium oft mit subfloraler, scheinbar
ventraler Innovation, fast zur Halfte eingesenkt, cylindrisch
eiformig, an der kurzgefransten Miindung verengt, weit
herab stumpf 6—10faltig. Kapsel gross, eiférmig, lang gestielt.
o Pfl. schlanker; Andrécien intercalar, oft mehrfach wiederholt
am selben Stengel; Perigonialbl. kleiner, an der Basis gehéhlt
und gefaltet, zweilappig mit viel kleinerem rhombisch eiférmi-
gem, spitzem oder stumpfem Dorsallappen oder noch hau-
figer ist der Dorsallappen der Flache etwas innerhalb des Dorsal-
randes angewachsen; Antheridien gross (einzeln 2).
An Baumstiimmen in der Wolkenzone und in der alpinen
Region verbreitet. Wurde schon von Blume, Reinwardt,
Junghuhn, Teysmann, Goebel u.a. in Java gesammelt. —
An alten Baumstimmen am Salak, 4—6000 (Kurz). — Am
Gedeh (Korthals, Zippelius). — In den Urwiildern ober-
halb Tjiburrum, 2090 m, daselbst auch Ubergiinge zu forma
virescens, 2120 m. In der alpinen Region des Pangerango,
+ 2950 m. In der Hochregion des Gedeh oberhalb Kandang-
91
Badak, 4- 2500 m. In der Chinaplantage Daradjat bei Garut,
+ 1730 m. Ubergangsformen zu forma virescens bei den heissen
Quellen oberhalb Tjiburrum bei Tjibodas, 2140 m (Schffn.).
Forma virescens. — Den grossen Formen der typischen Pf.
dbnlich aber olivgriin oder gelblich-olivgrin wenig oder nicht
geréthet. Die meisten Zellen nicht buchtig aber kraftig ver-
dickt. Stengelbl. oft an der Spitze abgestumpft oder selbst ein
wenig ausgerandet.
Mit der Normalform. Urwalder oberhalb Tjiburrum, 2125—
2140 m. Bei den heissen Quellen ober Tjiburrum, 2140 m.
2. Jamesoniella ovifolia Schffn. — (= Axastrophyllum Graeffei
Jack et Steph.). — Didcisch. Hochrasig, kastanienbraun
bis schwarzbraun, in den jtingeren Theilen heller, seltener
olivgrtin, ohne Glanz; meistens aufrecht, in der Grdsse
variabel, meistens sehr gross und robust, 5—12 cm lang,
sehr starr, mit wenigen scheinbar ventralen Sprossen oder
einfach, oft mit kleinblatterigen Flagellen. Bl. sehr dicht,
langlich eiférmig, gegen die breit gerundete Spitze schmaler,
bis 3-1 mm lang und 2-4 mm breit, mit etwas scheidiger Basis
den Stengel umfassend, sehr hohl, fast quer inserirt, ausge-
breitet oder nach der Dorsalseite aufstrebend. Zellen 0:03 mm,
diinnwandig mit sehr grossen rundlichen Eckenkno-
ten, die eine sehr deutliche Sculptur wie eine
scheinbar aufgesetzte dreikantige Pyramide zei-
gen; das Lumen sternférmig. Involucralbl. grésser, gegen
die Basis (oder auch vorn) unregelmassig zerschlitzt gezihnt;
Amphigastrium gross eiférmig-lancettlich oder 2—3theilig, ein-
| geschnitten gezihnt. Perianthium cylindrisch-eiférmig, bis 6 mm
lang, oben nur 4—5-faltig, an der verengten Miindung
gefranst gezihnt. o Pfl. schlanker; Andrécien terminal oder
intercalar; Perigonialbl. am Grunde sackartig hohl aber der
dorsale Lappen nicht scharf abgesetzt, allmahlich in den
Blattrand auslaufend; Antheridien einzeln.
An Baumst&mmen in der Wolkenzone und in der alpinen
Region. Die sehr robuste typische Form ist mir aus Sumatra,
Celebes und Amboina bekannt und ausserdem sah ich einzelne
92
Pflanzen aus Java ohne nihere Angabe des Fundortes unter Jung.
squamata (= J. flewicaulis) in den Herb. Nees und Linden-
berg. Die meisten Javapflanzen (sowie die Pfl. von den Viti-
Inseln) gehéren kleineren Formen an:
Forma virescens. — Weniger robust, + olivgriin, BI. fast
ausgebreitet. Ist durch Uberginge mit der typischen Form
verbunden, die kleineren Pfl. nahern sich der folgenden Varietat.
In der Chinaplantage Daradjat bei Garut, 1730 m. Im Berg-
garten Tjibodas, + 1420 m (Schffn.).
Var. minor Schffn. — Pfl. viel kleiner, olivgriin, gebraunt
oder rothbraun. Zelleckenverdickungen etwas kleiner. Vielleicht
kénnen diese Formen als Uberginge zu J. affnis aufgefasst
werden; einzelne zeigen eine schwache Réthung.
Urwalder oberhalb Tjibodas, 1500—1700 m. Am Wege nach
Tjiburrum bei Tjibodas, 1575 m. Am Pangerango oberhalb
Tjiburrum, 1740 m (Schffn.). — Gedogan bei Tugu, 4000
(Kurz N° 4675). — Hierher gehért auch ein Theil der Pf.
unter dem Namen Jungermania squamata (resp. J. fleaicaulis) aus
Java in den Herb. Nees und Lindenberg.
Var. latifolia Schffm. — Sehr kleine Form, etwa 2 cm
lang. BI. breit eiférmig, an der Spitze gestutzt bis eingedriickt.
Involucralbl. breiter, bis fast kreisférmig. Andrécien terminal,
geréthet. — Ist vielleicht besser zu J. afinis zu stellen!
Am Papandayan, an der oberen Baumgrenze bei + 1500 m,
an Baéumen (Schffn.).
3. Jamesoniella aflinis Schffn. — Didcisch, o& Pfl. im selben
Rasen mit der @. Ist der J. ovifolia sehr nahe verwandt, mit
der sie durch den Mangel eines Glanzes, die Blattform, Form
der Involucral- und Perigonialbl. tbereinstimmt, unterscheidet
sich aber durch folgende Merkmale: Meistens erdbewoh-
nend. Mehrmals kleiner, etwa 25cm lang aber schlank,
braun und mehr weniger geréthet, besonders das Perian-
thium schén karminroth. Bl. nur 1-3 mm lang, 1:1 mm breit.
Eckenknoten der Blattzellen etwas kleiner und die pyramiden-
formige Sculptur zwar vorhanden, aber weniger deutlich.
TInvolucralamphigastrium mit dem einen Bl. meist + hoch
93
verwachsen. Perianthium eiférmig, etwa 3 mm lang und
17 mm breit, bis fast zur Basis tief 5—6-faltig.
Am Papandayan, an der oberen Grenze der Baumvegetation,
an Baumrinden, + 1800 m. Am Kratersee Telaga-bodas, auf
blosser Erde, 1660 m (Schffn,).
4. Jamesoniella microphylla (N. ab E.) Schffn. — (= Junger-
mania fleaicaulis Var. microphylla N. ab E.). — Didcisch. Kleine
Art; aufrecht, meistens intensiv karminroth, kaum
glanzend. Pflanze 10—15 mm lang (seltener linger), schlank,
mit spirlichen Stolonen. Bl. dicht, fast quer inserirt, sehr hohl,
sehr breit herzférmig, breiter als lang (1:2 mm lang,
15 mm breit). Zellen wie bei /. afinis, aber etwas kleiner,
Kckenknoten kleiner mit undeutlicher Sculptur. Involucralbl.
kaum grésser, breit eifé6rmig, sehr hohl, véllig ganz-
randig; Amphigastrium fehlend. Perianthium lang rohrig,
drehrund, nur an der Spitze gefaltet. Kapsel eiformig-
cylindrisch auf etwa 10 mm langer Seta. co PAl. im selben
Rasen mit der Q; Perigonialbl. intercalar, von den Stengelbl.
wenig verschieden aber an der Basis mehr gehohlt, mit
je 2—3 grossen Antheridien.
Zumeist auf blosser Erde (selten an Steinen oder an Baum-
rinden) in der Wolkenzone und alpinen Region, sehr selten in
die Regenzone herabsteigend. Am Pangerango (Kurz N°. 789"). —
Megamendong, an Hohlwegen (Junghuhn in Herb. Nees). —
An Trachytfelsen an der Strasse am Megamendong, 3—4600’
(Kurz). — In der Hochregion des Gedeh unter dem Krater,
+ 2700 m. In der China-plantage Daradjat bei Garut , +- 1730 m.
Unter dem Kratersee Telaga-bodas am Wege, 1650 m. Am Pa-
pandayan am Wege, 1550—1760 m (Schffn.). — Auch in
Sumatra, Ceram, Ternate, Celebes.
Var. gracilis Schffn. — Grésser, 2°5—3cm lang, nicht selten
innovirend, Die Innovationen oft wiederum fertil; Bl. breiter.
Aus Java im Herb. Nees. — An Steinen an der Strasse
am Megamendong reichlich, 1160-1350 m. Am Pangerango auf
der Waldblésse Lebak-Sadt an Felsblécken, 2190 m (Schffn.).
Var. minuta Schffn. — In allen Theilen viel kleiner, zwergig,
94
Pfl. mit dem Perianth kaum 5 mm lang, grtin und nur wenig
gerdéthet. Bl. halb so gross, sonst wie die typische Form.
In der Chinaplantage Daradjat bei Garut, + 1730 m (Schffn).
7. Anastrophyllam (Spruce p. subg.) Steph.
Pfl. aufsteigend bis aufrecht (nicht kriechend), nur an der
Basis bewurzelt, mit Stolonen, geréthet oder gebréunt. Aste
aus der ventralen Blattachsel oder ventral. Bl. fast quer in-
serirt, mehr weniger deutlich unterschlichtig und rinnig ge-
faltet, zweitheilig (selten einspitzig). Zellen klein, meistens
sehr stark knotig verdickt. Amphig. in der 9 Inflor. vorhanden,
sonst fehlend. Involucralbl. grésser, meist gezihnt oder ge-
franst. Perianthium gross, réhbrenformig oder keulig, tief mehr-
faltig, an der verengten Miindung bleich und gefranst. Kapsel
langlich oder kugelig, bis zur Basis vierklappig. Andrécien
intercalar; Pergonialbl. an der Basis sackartig gehdhlt, bis-
weilen mit abgesetztem Dorsallappen; Antheridien einzeln (sel-
ten 2—4).
Ubersicht der Arten:
l. Bl. ungetheilt, eiformig und scharf zugespitzt.
A. contractum.
Bl. zweitheilig . . . . bee Sy gt,
2. Grosse, robuste PA. — BI. im eine , Hele, sehr spitze
Bucht zweilappig, rinnig gefaltet. . . . 3.
Kleine Pfl.; Blattbucht stumpflich oder sehr sunt Bl.
kaum rinnig gefaltet . . . . a rr
3. Glanzlos. Beide Blattlappen fast ‘welen gross, meist mit
einigen Zihnchen am Rande. om of . A. piligerum.
Firnissglinzend. Dorsaler Blattlappen auffallend kleiner:
beide vollig ganzrandig. . . . . . A. vernicosum.
4. Stengelbl. stumpf eingebuchtet- srmeilanple und am Rande
ausserdem gezihnt. . . . . . . . A. recurvifolium.
Stengelbl. zweilappig, ganzrandig. . . . . . . . 5,
95
5. Sterile Pfl. haarfein (Habitus von Cephaloziella). Bl. ent-
fernt stehend, tief zweitheilig mit spreizenden Lappen.
A. cephalozioides.
Pfl. Klein, aber nicht haardtinn (Habitus kleinerer Arten
von Lophozia). Bl. dichter . . . . i ae we & SS:
6. Bl. bis ungefihr zur Mitte durch eine fast rechtwinkelige
Bucht getheilt. Stengel fleischig, bleich. A. Sundaicum.
Bl. durch eine sehr stumpfe, flache, oft halbmondformige
Bucht kurz zweilappig. Stengel zih, gebraunt.
A. puniceum.
1. Anastrophyllum contractum (Reinw. Bl. et N. ab E.) Steph. —-
Didcisch. Tiefrasig, aufrecht oder aufsteigend, gross, starr
und robust, bis 5 cm lang, meistens mehr weniger kar-
minroth, wenig verzweigt, Aste scheinbar ventral. Bl. dicht,
derb, fast quer inserirt, ausgebreitet oder aufrecht einseits-
wendig, aus etwas stengelumfassender Basis eiférmig, un ge-
theilt, in em scharfes und kurzes Spitzchen zusam-
mengezogen, seltener stumpflich, etwas hohl, Ventralrand in
der Mitte schmal eingerollt, 26 mm lang, 2 mm breit. Zellen
klein, alle rundlich-elliptisch, stark verdickt mit meist
etwas knotigen Ecken, gegen die Basis etwas grésser, Lumen
wenig oder nicht ausgebuchtet. Involucralbl. viel grésser, bis
tiber die Mitte 2—4-theilig, die Lappen oft mit geschlingelter
Haarspitze und am Rande gefranst-gezihnt; Amph. viel kleiner,
sehr tief oder hie und da bis zur Basis 2—4-theilig mit schmalen
langspitzigen Lappen. Perianthium sehr gross, cylindrisch-eifor-
mig, bis tiber die Mitte herab 6—mehrfaltig, an der verengten
Miindung bleich und gefranst. Kapsel gross, eiformig, massig
lang gestielt. o Pfl. schmachtiger ; Andrécien intercalar; Peri-
gonialbl. viel kleiner, an der Basis sackartig hohl, der Dorsal-
lappen allmihlich in den Rand auslaufend oder mit einem
spitzen Zahne. — Hierher gehort nach dem Original-Ex. auch
A. Vitiense Jack et Steph.
An Baumen in der Wolkenzone, selten bis in die Regenzone
herabsteigend und daselbst in kleineren , ktimmerlichen Formen ,
96
so z. B. am Nordabhange des Pangerango im Urwalde ober
Artja bei 1170m (Schffn.) — Im Urwalde von Tjibodas gegen
Tjiburrum, 1575 m und oberhalb Tjiburrum am Pangerango,
1780 m. In der Chinaplantage Daradjat bei Garut reichlich,
1730 m (Schffn.) — Am Gedeh (Zippelius) — Wurde schon
von Blume und Junghuhn in Java gesammelt und ist
ausserdem aus Sumatra, Amboina, den Viti-Inseln und Samoa
bekannt.
Var. virescens Schffn. — Sehr grosse Form; bleich olivgriin ,
oft scheinbar dichotom verzweigt; Bl. ausgebreitet , linger, Zellen
weniger verdickt, nicht knotig, Lumen nicht buchtig, Rhizoi-
den reichlich, Perianthmiidung mit langen, oft verzweigten
Cilien.
An Baumstémmen im Berggarten Tjibodas nicht haufig, +
1420 m (Schffn.).
2. Anastrophyllum piligerum (N. ab E.) Spruce. — Didcisch.
Hochrasig, aufrecht oder aufsteigend, robust und sehr
starr, 3—10 cm lang, mit wenigen ventralen Asten, gelb-
braun bis graubraun, glanzlos. Bl. sehr dicht, quer inserirt
mit etwas stengelumfassender Basis, starr und fragil, rinnig
gefaltet, sehr hohl, meist einseitswendig aufgerichtet, bis 3 mm
lang und 2-4 mm breit, breit eiformig, bis zur Mitte durch
eine sehr scharfe Bucht zweitheilig; Lappen nahezu
gleich (der ventrale nur unmerklich grésser), scharf zuge-
spitzt und in ein kurzes Haarspitzchen auslaufend, am
Rande oft mit einigen spitzen Zihnchen. Zellen der
Blattspitze rundlich, gegen die Mitte und Basis langgestreckt
mit sehr buchtigem Lumen, die Verdickungen fast grésser
als das Lumen. Involucralbl. ahnlich, bisweilen dreilappig ,
etwas grésser, Bucht an der Basis stumpflich, Lappen stets
gezihnt; Amph. fehlend. Perianthium lang cylindrisch, etwa
5mm lang, weit herab tief vierfaltig, an der massig ver-
engten Miindung gefranst. Kapsel klein, linglich; Seta kurz,
etwa 10 mm lang. 97 Pfl. etwas schwacher; Perigonialbl. an der
Basis gehéhlt, Dorsallappen viel kleiner, spitz.
Bemerkung: Anast. imbricatum (Wils.) Steph. wird von Sande Lacoste aus
97
Java von Junghuhn gesammelt angegeben. Diese Art soll nach Mitten’s Ver-
muthung mit A. piligerum indentisch sein. Was De Notaris in Epat. d. Borneo
als Jung. imbricata abbildet und beschreibt ist allerdings wohl sicher A. piligerum.
In Java schon von Blume, Junghuhn, Teysmann ua.
gesammelt. — An Biumen (sehr selten auf blosser Erde) in der
Wolkenzone und alpinen Region: Am Gedeh und Salak (Teys-
mann). — Urwalder von Tjibodas, 1540m. Am Pangerango
oberhalb Tjiburrum, 1740—2140 m (Schffn.) — Weit haufiger
ist die forma tencrior, in allen Theilen kleiner und zarter, oft
doppelt kleiner als die typische Pflanze: Steigt ausnahmsweise
bis in die heisse Region herab. [m Dessa-Walde von Kotta-
Batu bei Buitenzorg, + 300 m. Am Salak in der Tjiapus-
Schlucht, 790m. Am Nordabhange des Pangerango im Urwalde
bei Artja, auf blosser Erde zwischen Gestrauch, 1040m. An
der Strasse tiber den Megamendong an Steinen, 1250m. Im
Berggarten Tjibodas und in der alpinen Region des Pangerango,
2880 m (Schffn.) — Diese Form deckt sich kaum ganz mit
Var. minor N. ab E., deren Orig. Ex. zum Theile zu A. vernico-
sum gehdren. Die geogr. Verbreitung von A. piligerum ist folgende:
Mascarenen, Vorder-Indien, Ceylon, Sumatra, Banca, Java,
Borneo, Philippinen, Sandwich-Jns., Ascension, Brasilien, Peru.
3. Anastrophyllum vernicosum Schffn. — Didcisch. Tiefrasig,
weich, aufrecht oder niederliegend, sehr gross, bis 10 cm
lang, oft kleiner, kastanienbraun, trocken deutlich fir-
nissglanzend, drehrund und sehr dicht beblattert. BI.
aufrecht einseitswendig, sehr hohl, aus stengelumfassender
breit herzférmiger Basis rundlich, 3mm lang und 2°8 mm breit,
tiber die Mitte (bis ?/:) ungleich zweitheilig, Bucht sehr
spitz, am Grunde eine kurze Strecke gekielt; ventraler Lap-
pen doppelt breiter, breit dreieckig, der dorsale kleiner und
schmaler, beide rinnig hohl, spitz aber nicht haarspitzig,
Rander immer ungezaihnt, alle (besonders der halbkreis-
formig vorgewdlbte Ventralrand) kraftig eingerollt. Zellen
der Blattspitzen sternférmig buchtig, gegen die Mitte und
Basis 2—3 mal linger, Verdickungen so gross oder grésser als
das Lumen. Involucralbl. den Stengelbl. gleich, ungezahnt,
Flora von Buitenzorg, IV. 7
98
Amphigastrium fehlend. Perianthium langlich eiformig, im
oberen Theile tief sechsfaltig, an der verengten Miindung
mit spitz dreieckigen, dornig gezahnten Lappen
(nicht gefranst). Kapsel kiein, oval; Seta 7 mm lang. o Pfl. im
selben Rasen, kleiner und schlanker; Perigonialbl. kleiner, an
der Basis gehohlt, Dorsallappen viel kleiner, oft zurickgekriimmt ;
Antheridien 1—2.
Wurde schon von Blume u.a. in Java gesammelt, von Nees
und den alteren Autoren aber mit 4. piligerum confundirt. An
Baumen und zwischen Gestrauch in der alpinen Region, stellen-
weise reichlich. In der Hochregion des Gedeh oberhalb Kandang-
Badak, + 2500 m. In der alpinen Region des Pangerango an
Baumen, 2975 m und zwischen Strauchern am Gipfel, 2300 m
(Schffn.). — Auch am Gipfel des Singalang in Sumatra (Schffn.).
4. Anastrophyllum cephalozioides Schifn. — (Jungermania pili-
gera Var. minor N. ab E. [p.p. = pl. 9] et var. denerrima N. ab
E. [= pl. &]. — Didcisch. Sehr zart, kaum Rasen bildend,
sondern zwischen anderen Moosen, olivgrtin, gebraunt. Sterile und
o Pf. fast einfach, haardtinn vom Habitus einer Cephalozielia ,
bis 25 mm lang, rhizoidenlos, entfernt beblattert. BL.
sehr klein, 033 mm lang, 0:29 mm breit (oder etwas grésser),
fast quer inserirt, bis tiber die Mitte durch eine rechtwin-
kelige, stumpfliche Bucht zweitheilig mit spitz dreieckigen,
spreizenden Lappen, Rander flach. Zellen klein, rundlich,
gegen die Basis etwas verlangert, etwas buchtig und fast
ringsum gleichmassig und stark verdickt. @ Pf.
robuster, mit mehrfachen, abermals fertilen Innovationen.
Untere Bl. wie bei der sterilen Pfl., gegen die 9 Inflorescenz
aber allmahlich 2—3mal grésser uud denen von 4. piligerum
in der Form und im Zellnetz ahnlich , ebenso die etwas gezihnten
Involucralbl. Perianthium eiformig, mehrfach gefaltet, an der
verengten Mtindung gefranst. o Pfl., wie es scheint, nicht
mit der 2 gemeinsam; Perigonialbl. intercalar, an der Basis
gehohlt; Antheridien einzeln.
Schon im Herbarium Nees, Lindenberg etc. aus Java
und vom Gipfel des Kamoon-Gebirges. — Sehr sparlich zwischen
99
Moosen an Wegrindern im Urwalde am Papandayan, 1550—
1650 m. An Baiumen in der Chinaplantage Daradjat bei Garut
zwischen 4. contractum, + 1730 m (Schffn.).
5. Anastrophyllum Sundaicum Schffn. — Didécisch. Klein, zart
und schlaff, lockerrasig oder zwischen anderen Moosen, bleich-
grtin, hie und da (besonders die Perianthien) gerdthet, trocken
gelbraun. Pfl. fast wurzellos, aus bleichem, kriechendem
Rhizomtheile, reichliche Stolonen entwickelnd; Sten-
gel zart, fast fleischig, bleich, 10—15 mm lang und
mit den Bl + 2mm breit, lax beblattert. Bl. schief inserirt ,
schlaff, abstehend bis zurtickgekrimmt, kaum rin-
nig, breit eiférmig, bis ungefihr zur Mitte durch eine recht-
winkelige, scharfe Bucht zweitheilig mit spitz dreieckigen
etwas spreizenden Lappen, sonst ganzrandig. Zellen rund-
lich, kaum buchtig, fast gleichmassig und wenig ver-
dickt. @ Inflor. oft mit 1—2 subfloralen Innovationen. In-
volucralbl. viel grésser, ausgebreitet, breiter als lang, bis zu
1/, der Linge zerrissen 3—5-theilig, am Rande hie und
da gezihnt; Amphigastrium sehr gross, einerseits mit dem
Involucralbl. verwachsen, eiférmig, durch eine stumpfe Bucht
zweispitzig und hie und da mit emem Zahne. Perianthium
verhaltnissmissig gross, + 2 mm lang, eiférmig, tief 6-faltig,
an der verengten Mtindung gefranst. 9” Pfl. bisher unbekannt. —
Von A. puniceum durch bedeutendere Grosse, tiefer gespaltene
Bl., Schlaffheit, bleichen Stengel etc. sofort zu unterscheiden.
Am Gipfel des Pangerango zwischen Gestriuch, + 3000 m
(Schffn.). — Hine Form (Var. Siagalanganum Schffn.) kommt
am Singalang in Sumatra vor.
6. Anastrophyllum recurvifolium (N.ab E.) Steph. — Didcisch.
Klein, bleichgrtin, aus rhizomartiger oder beblatterter
Basis aufrecht, sparlich bewurzelt. Stengel fleischig, ver-
haltnissmissig dick, Aste lateral aus den Blattwinkeln.
BL. ziemlich dicht, fast quer inserirt, schlaff, meist zurtick-
gebogen, klein, etwa 0°7 mm lang, eiférmig-quadratisch ,
durch eine seichte, stumpfe Bucht zweispitzig und
ausserdem mit einigen groben, unregelmassigen,
100
stumpflichen Zahnen. Zellen klein, rundlich, entweder
fast ringsum gleichmassig verdickt, oder mit etwas knotig
verdickten Zellecken, dann das Lumen etwas buchtig. Involu-
cralbl. wenig grésser, viel breiter, reicher gezihnt; Amph.
klein, zweispitzig frei oder einerseits an der Basis mit dem
Involucralbl. verschmolzen. Perianthium verhaltnissmassig gross ,
tiber 2 mm lang, langlich eiférmig, gegen die weniger ver-
engte Miindung mehrfaltig, an der Miindung gefranst. 0 Pf.
nnobekannt.
In Java von Blume gesammelt (sehr spirliche Fragmente
in den Herb. Nees und Lindenberg)!, angeblich auf der
Erde in dichten Rasen wachsend.
7. Anastrophyllum puniceum (N. ab E.) Spruce. — Didcisch.
Dunkle, schwarzrothe oder braunliche, niedrige Rasen bil-
dend. Klein, kaum 10 mm hoch, aus stolonentreibender Basis
aufrecht; Stengel gebraunt, zah, Aste lateral aus den
Blattwinkeln, oft subfloral. Bl. dicht, etwas schrag inserirt
meist mehr weniger abstehend, wenig hohl, derb, gerédthet,
bis 1 mm lang, eiférmig oder rundlich, durch eine seichte
halbmondférmige Bucht kurz zweispitzig. Zellen klein,
rundlich, wenig verdickt mit kleinen Zellecken und_ nicht
buchtigem Lumen oder mit kleinen, knotigen Ecken und daher
das Lumen etwas buchtig. Involucralbl. grésser, oft breiter als
lang, 2—4theilig, mit spitzen Lappen, meist gezihnt; Amph.
von wechselnder Grésse, oft klein, eif6rmig, frei oder einerseits
verwachsen. Perianthium eiférmig, bis 2 mm lang, 6-faltig,
an der verengten Miindung gefranst. o Pfl. kleiner; Perigo-
nialbl. vielpaarig, dicht, rinnig und an der Basis gehéhlt, an
der Dorsalbasis oft mit einem spitzen Zahne; Antheridien einzeln.
Zuerst von Blume und Junghuhn in Java gesammelt,
angeblich auf torfiger Erde. Auf blosser Erde und an Steinen,
selten an Baumstimmen, von der Regenzone bis in die alpine
Region. Auf Steinen und blosser Erde an der Strasse tiber den
Megamendong reichlich, 1250—1400 m (Schffn.). — Am Gipfel
des Salak an Baumstimmen (Kurz). — Pangerango, 5200
(Kurz N°. 647). — Oberhalb Kandang-Badak an faulen Stim-
101
men (Massart) — Am Krater des Gedeh (Zippelius,
Schffn., Massart). — Auch in Celebes und den Auckland-
Inseln.
8. Lophozia Dum. (= Jungermania Aut. recent. non L.).
Stengel kriechend oder aufsteigend, bewurzelt, late-
ral (sehr selten ventral) verzweigt, Zweigsystem meist von
dichotomem Habitus. Bl. schrig inserirt, unterschlachtig oder
quer inserirt und rinnig gefaltet, nie ungetheilt, zwei-
spitzig oder mehrspitzig. Blattzellen dtinnwandig oder miassig
verdickt. Amphigastrien fehlend oder klein. Involucralbl. fast
immer den Stengelbl. unaéhnlich, mehrlappig und oft tberdiess
gezihnt. Perianthium eiférmig, mehr weniger gefaltet, an der
Miindung verengt und kurz gefranst. Calyptra nackt. Kapsel
lang gestielt, bis zur Basis vierklappig. Andrdécien intercalar
oder endstaindig; Perigonialbl. den Stengelbl. ahnlich, an der
Basis gehohlt.
1. Bl. zweitheilig. Amphig. fehlend. . . . . . TW. dubia.
2. Bl. mehrtheilig. Amphig. vorhanden . L. lycopodioides.
1. Lophozia dubia Schffn. — Steril. Einzela zwischen erdbe-
wohnenden Lebermoosen (4plozia Stephani, Scapania etc.), blass-
grin, kriechend, stark bewurzelt, mit bleichen Rhizoiden,
Stengel gebraunt, bis 2 cm lang, mit ausgebreiteten Bl. bis
2°8 mm breit, lateral verzweigt aus den Blattwinkeln , scheinbar
dichotom. Bl. dicht, schrag inserirt , fast ausgebreitet oder rinnig,
breit eiférmig, 1:6 mm lang, 1°3 mm breit, zweilappig
(oder sehr selten dreilappig), mit stumpfer etwa '/, der Linge
erreichender Bucht; Lappen etwas ungleich, der ventrale etwas
grosser , breit dreieckig , spitzlich. Zellen elliptisch , kaum buchtig,
mit deutlichen Ecken, 0°03 < 0-023 mm. Die Blatter der Sten-
gelspitze an den Lappen mit einzelligen, bleichen Keim-
kérnern. Amphigastrien fehlend. — Ist vielleicht von Z. ven-
tricosa nicht specifisch verschieden.
In der alpinen Region des Gedeh unter dem Krater sehr
102
spirlich in Rasen von Aplozia Stephani, + 200m (Schffn.). —
Auch auf dem Vulkan Merapi in Sumatra (Schffn.).
2. Lophozia lyeopodioides (Wallr.) Schffn. — Didcisch. Ziem-
lich dichtrasig, gelbgriin bis dunkelgriin, robust, wenig Aastig,
kriechend, dicht bewurzelt, Rhizoiden lang, weisslich. Stengel
+ 4 cm lang, mit ausgebreiteten Bl. + 4 mm breit. Bl. sehr
dicht sich deckend, kraus, schrag inserirt, fast doppelt
so breit als lang, etwa 1:5 mm lang, 2°75 mm breit, am
Rande sehr wellig, in vier breite kurze Lappen getheilt, die
meist alle in ein cilienartiges, 2—4 Zellen langes Spitz-
chen auslaufen, an der Ventralbasis mit einigen langen,
geschlingelten Cilien. Zellen der Blattmitte rundlich quadratisch ,
+ 0-022 mm, chlorophyllreich, schwach verdickt, in den Ecken
stiirker aber nicht knotig verdickt, die Randzellen meistens
in 1—2 Reihen erheblich grésser, ringsum sehr stark
verdickt und durchsichtig. Amphigastrien gross, bis 1°5
mm lang, bis fast zur Basis in zwei lancettliche, in eine unge-
mein lange Cilie auslaufende, an den Randern dicht und Jang
ciliirte Lappen getheilt. Perianthium terminal (bisweilen mit
Innovation), eifé6rmig, von der Mitte an mehrfaltig, an der
verengten Mtindung kurz ciliirt. Kapsel fast kugelig, lang ge-
stielt, mit eilancettlichen Klappen. Involucralbl. den Stengelbl.
éhnlich , etwas tiefer (oft in 5 Lappen) getheilt, die Lappen mehr
spitz. Andrécium intercalar, vielpaarig; Perigonialbl. am Grunde
bauchig, vorn tief 4(—5)theilig, die beiden dorsalen Zahne nach
vorwiirts gerichtet. Antheridien gross, kugelig, kurz gestielt.
Die Beschreibung der Fructification und des Andréciums
bezieht sich auf die europaeische Pflanze, da die Javanische
nur steril vorhegt. Letztere stimmt aber auch in den vegetativen
Organen vodllig mit der europaeischen tiberein.
Ich fand eine Anzahl von Pflanzen unter Lebermoosen (Frad-
lania migricaulis, F. reflexistipula, Radula etc.), die Dr. G. Karsten
in Java, vermuthlich am Megamendong, gesammelt hatte. Eine
gufillige Beimengung dieser europ. Art unter die Javanischen
Lebermoose ist sehr unwahrscheinlich; mir selbst gelang es
nicht diese Pfl. in Java autzufinden.
103
9. Syzygiella Spruce.
Habitus von Playiochila. Pil. ziemlich gross, gelbgriin oft
geréthet. Stengel aufsteigend, bewurzelt, ohne Flagellen.
Bl. unterschlichtig, mehr weniger gegenstindig, mit den
Basen paarweise genihert oder verwachsen, ungetheilt, ganz-
randig oder gezihnt. Amphigastrien am Stengel fehlend. 2 Inflor.
terminal. Involucralbl. bei manchen Arten zu einem Kelche
verwachsen. Perianthium gross, cylindrisch oder eiférmig,
drehrund, an der verengten Mtindung gefaltet und
gefranst. Kapsel eiférmig, bis zur Basis vierklappig , lang gestielt.
Andrécium 4hrenférmig (wie bei Plagiochila), intercalar;
Perigonialbl. mit sackartig gehdhlter Basis, am abstehenden
Rande meist gezihnt. — Syzygiella vereinigt Merkmale von
Plagiochila und Aplozia.
1. Bl. langlich eif6rmig, fast stets ganzrandig. S. variegata.
2. Bl. lineal zungenformig, kurz 1—2zihnig. . S. variabilis.
1. Syzygiella variegata (Ludnb.) Spruce. -—— Didcisch. Locker-
rasig oder anderen Moosen untermischt, bis 8 cm lang, wenig
astig, gelbgriin oft gerédthet. Bl. ziemlich dicht, schrag
inserirt, dorsal meist paarweise genihert und etwas herablau-
fend, ventral bisweilen fast verwachsen, sehr convex, an der
Ventralbasis zuriickgekrimmt, langlich eiférmig, ganz-
randig. Amphigastrien fehlend. Blattzellen rundlich mit ver-
dickten Ecken; Cuticula etwas rauh. Involucralbl. sehr variabel ,
ganzrandig oder mehr weniger eingeschnitten gezihnt. Perian-
thium im vollig entwickelten Zustande weit hervorragend,
eiformig cylindrisch, an der Mtindung zusammengezogen , mehr-
faltig und gefranst. Kapsel auf tiber 1 cm langem Stiel, eiformig.
Perigonialbl. mit sackartiger Basis, am Rande ungezihnt oder
ausgerandet 2zihnig, meistens steht nahe der Dorsalbasis
oder mit dem Dorsalrande verwachsen ein paraphyllienartiges
Blattchen.
In den Urwialdern der Wolkenzone von 1400 m bis gegen
2000 m an Baumstimmen verbreitet und oft fruchtend, nicht
104
in die alpine Region aufsteigend. Wurde in Java schon von
Junghuhn, Hasskarl, Korthals, Teysmann u. a. ge-
sammelt. — Salak, 6—%000' (Kurz) — Patuha (Korthals) —
Pangerango (Kurz, De Vriese). — In den Urwildern ober
Tjibodas und bei Tjiburrum reichlich an vielen Stellen (Schffn.).
Bei Garut unter dem See Telaga-bodas, beim Geysir Kawah-
Manuk, in der Chinaplantage Daradjat [daselbst eine rothbraune
bis karminrothe Form: f. rudescens Schffn.], eine forma /acior
Schffn., zarter mit kleineren, entfernter stehenden Blattern fand
ich beim Kratersee Telaga-Warna am Megamendong und in den
Urwildern von Tjibodas und Tjiburrum, eine forma J/atifolha
Schffn. mit sehr breit eiformigen Blattern fand ich am Vulkan
Papandayan bei Garut'). 8. variegata ist bisher bekannt aus
Ceylon, Java, Sumatra, Borneo und Halmaheira.
2. Syzygiella yariabilis (Sande Lac.) Schffn. — Didcisch.
Lockerrasig, sparsam bewurzelt, olivgriin wenig gebraunt, fast
einfach, oft unter dem Perianthium sprossend, 4—5 cm lang,
bis tiber 3 mm breit. Bl. locker, schief abstehend, paarweise
genahrt, nicht verwachsen, nahezu abwechselnd, lang und
schmal zungenfoérmig, fast gleichbreit , fast flach, Ventral-
rand gegen die Basis etwas umgerollt, Spitze gerundet,
gestutzt oder 1—2 zaihnelig, Zahnchen spitz. Zellen etwas
kleiner als bei 8. variegata, + 0°022 mm im Durchmesser, rund-
lich, Ecken wenig verdickt, daher das Lumen nicht buchtig.
Perianthium langlich eiférmig bis keulenf., drehrund, gegen die
kurz gefranste Miindung verengt und gefaltet. Involucralbl. den
Stengelbl. ahnlich, oft mehrzihnig. o Inflorescenz intercalar,
ihrenformig; Perigonialbl. aus sackartiger Basis abstehend (wie
bei Plagischila), dorsal mit einem langen Zahne (nach Sande
Lacoste) oder ohne solchen, an der Spitze ausgerandet zwei-
zibnelig.
1) Bei Sande Lacoste und im Leidener Rijksherbar findet sich bei sehr vielen
typischen Pflanzen der hdher gelegenen Urwiilder die Angabe: »Buitenzorg-Herb.
Miquel”. Diess beruht ganz sicher auf einem Irrthume und werde ich diese
Angabe, wo mir ihre Unrichtigkeit aus eigener Anschauung sicher bekanot ist hier
sowle in Zukunft nicht beriicksichtigen.
105
Durch Schlankheit, lockere, schmale Bl. und variable Zah-
nung der Blattspitze sofort von 8. variegata zu unterscheiden.
An Baumstiéimmen in den Urwildern der Wolkenzone ziem-
lich selten. Wurde schon von Blume, Junghuhn, Teys-
mann u. a. gesammelt. — Tjihunang (Hasskarl) — Patuha
(Blume, Junghuhn). — Urwald oberhalb Artja am Nord-
abhange des Pangerango. Urwalder ober Tjibodas und gegen
Tjiburrum. Bei den heissen Quellen ober Tjiburrum (Schffn.).
10. Plagiochila Dum.
Pfl. gross, oft sehr stattlich, selten klein, verschieden ge-
farbt; grin, bleich, gelbbraun, schwarzlichbraun, sehr selten
etwas geréthet. Stengel aufsteigend bis aufrecht, meist wurzellos,
aus einem kriechenden kleinblitterigen spater blattlosen bewur-
zelten rhizomartigen Basaltheile entspringend, selten fast unver-
zweigt meist reich dichotom, fiederig oder biumchenartig ver-
zweigt. Bl. gross unterschlachtig, ausgebreitet oder einseits-
wendig zurtickgekrimmt, alternirend, selten paarweise oder an
den Dorsalbasen verwachsen (dann dem Stengel seitlich anlie-
gend), schief oft wie halbirt, meistens gezihnelt, gezihnt oder
ciliirt. Dorsalrand zuriickgekriimmt oder zuriickgerollt, oft lang
herablaufend. Ventralbasis oft erweitert und zurtickgekriimmt ,
selten in ein sackartiges Ohrchen verwandelt. Amphigastrien
meistens fehlend, selten vorhanden und ansehnlich. Alle be-
kannten Arten sind didcisch. 2 Inflor. terminal am Stengel oder
den Asten bisweilen mit einfacher Innovation oder in der Ast-
gabelung. Involucralbl. 1—4paarig, grésser als die Stengelbl.
meist etwas anders geformt und reicher gezihnt. Perianthium
cylindrisch oder becherférmig, von den Seiten her stark zusam-
mengedriickt, mit breiter etwas zweilippiger, gezihnter oder
gefranster Miindung, oft dorsal (selten auch ventral) mit ge-
zihbntem, breitem Kiel. Calyptra frei. Kapsel eiformig-kugelig ,
bis zur Basis 4klappig, mit 3—8schichtiger Wand; Seta fast
bei allen Arten kurz, das Perianth nur wenig tiberragend.
Elateren abfallig, zweispirig. Andrécien ahrenfoérmig, meistens
106
in der Mitte der Zweige (intercalar). Perigonialbl. den Stengelbl.
unihnlich, klein, krugformig gehdhlt, mit der Spitze nach
aussen gebogen; Antheridien 1—10.
UBERSICHT DER SECTIONEN '):
Sectio I: Dentatae. — Bl. abwechselnd, mehr weniger aus-
gebreitet, gezaihunt sehr selten mehr weniger ganzrandig;
Zihne nicht sehr dicht und ungleichmissig, an der Spitze oft
zwei viel grésser als die tibrigen, meist kraftig. Zellstructur
oft derb, Zellen chlorophyllreich (nicht hyalin); an der Blatt-
basis ist kein deutlicher Streifen von auffallend grossen durch-
sichtigeren Zellen (eine ,vitta basalis’”) abgegrenzt. Amphi-
gastrien fehlend , selten vorhanden aber rudimentar. Verzweigung
reich: zumeist dichotom (oft sehr regelmassig), seltener fiederig
oder biumchenformig. Perianthium fast immer gefltigelt. Farbe
zumeist griin in verschiedensten Nuangen.
Sectio II: Oppositae. — Bl. dem Stengel seitlich anliegend,
gegenstindig, paarweise verwachsen. Amphigastrien 0.
Sectio III: Abictinae. — Regelmissig fiederastig. Bl. einseitig
zurtickgebogen gezihnt oder gegen die Ventralbasis ciliirt, von
derber Structur mit vitta basalis (mit der folgenden Section
ahnlich). Perianthien terminal an den Zweigen, ohne deutlichen
Fligelkiel.
Sectio IV. Denticulatae. — Wenig astig (bis fast dichotom).
Bl. zumeist einseitswendig rtickwiarts gerichtet, dicht gezah-
nelt oder ciliirt-gezihnelt , von derber Structur mit deutlicher
vitta basalis. Amphigastrien O. Perianthium terminal (oder pseu-
1) Alle bisher versuchten Gliederungen der riesigen Gattung Plagiochila, wie die
durch die Synopsis Hep. bekannt gewordene und die von R. Spruce (Hep. Ama-
zou. et Andivae) entsprechen weder im Entferntesten den natiirlichen Verwandt-
schaften, noch besitzen sie besonderen praktischen Werth; so sind z. B. die meisten
palaeotropischen Arten in dem System von Spruce fast nicht mit einiger Sicherheit
unterzubringen. Ich habe daher eine andere Gliederung vorgeschlagen, die es auch
gestattet sterile Arten leicht unterzubringen und eine recht natiirliche zu sein scheint.
Dieses System lisst sich ohne Schwierigkeit auch auf die neuweltlichen Formen
wusdehnen, eventuell unter Hinzufiigung einiger weniger neuer Sectionen.
107
dolateral), oft verlingert, ohne oder mit sehr rudimentirem
Fligel. Farbe meist gelbbraun; Stengel oft mit Rhizoiden.
Sectio V. Peculiares. -- Von der vorigen Section verschieden
durch die ciliirten Bl. und die sehr langgestreckten, wurmfér-
migen Zellen.
Sectio VI. Ciliatae. — Fast unverzweigt oder wenig Astig.
Bl. ciliirt, mit langen dtinnen Cilien, seltener an der Spitze ge-
zihnelt und gegen die Ventralbasis ciliirt , daselbst ohne Ohrchen.
Zellen durchsichtig, zart. Amphigastrien @ oder rudimentar.
Sectio VII. Cucullatae. — Von den Cihatae verschieden durch
die in ein cylindrisches oder sackartiges Ohrchen verwandelte
Ventralbasis und die meist stark entwickelten Amphigastrien.
Sectio I. Dentatae.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Bl.+) nur an der Spitze (héchstens bis zur Mitte der Veutral-
randes) gezihut oder ganzrandig. . . . ... . = 2.
Bl. bis tiber die Mitte des Ventralrandes oder bis zur Basis
gezihnt. . . . . i Seg i gi dd;
2. Bl. ganzrandig, lang sia cchied ranimbat enti,
P. repanda.
Bl. an der Spitze mehr weniger gezihnt . . . . . 3.
3. Bl. an der Spitze mit 1—4 sehr kurzen Zahnchen. . 4.
Zihne kraftig. . . . e. & aah he ag. LG
4. Pfl. zart, mehrfach eacteaey dichotom.
P. Ungarangana.
Pfl. kraftig, weniger und unregelmadssiger verzweigt . 5.
5. Bl. schief eilanglich; Pfl. sehr robust.
P. subintegerrima.
Bl. lang und schmal zungenformig, fast gleichbreit; Pfl.
weniger robust. . . . .. . . . . BP. commutata.
1) Wo nicht ausdrticklich anders angegeben, sind stets die Stengelblitter
gemeint.
10.
Ty,
13.
14,
108
. Zihne der Blattspitze zwei; Pfl. klein, fast baumchenartig.
P. dendroides.
Zahne der Blattspitze mehrere (zwei gewohnlich grésser) 7.
. Cuticula der Blattzellen gekérnelt rauh.
P. stenophylla.
Cuticula glatt . . 1. . . > 35 OR. oe On Se, ES,
. Bl. im Umrisse keilférmig, nur vorn mit mehreren grossen
Zahnen . . . . . . « BP. spathulaefolia.
Bl. schmal, endlidh: 7 on gleichbreit oder gegen die
Basis ein wenig verbreitert . . . . a ae
. a) Pfl. sehr reich biumchenformig er Zellen etwas
verlangert. (sehr variable Art!) . . . P. frondescens.
6) Pfl. nahezu unverzweigt. Bl. sehr schmal, entfernt.
P. laxissima.
c) Pfl. mehr weniger dichotom. : . . =. dO,
Pfl. zart, reich und mehrfach regelmissig Athiotot, Per.
glockenfoérmig, Mtindung sehr grob gezaéhnt (vgl. auch
P. Junghuhniana) . . . . « « . BP. Massalongoana.
Pf. kraftiger, tief gebraunt, weniger und unregelmassig
verzweigt. Per. langlich eiférmig, Mtiindung feiner gezihnt.
P. propinqua.
a) Stengel deutlich fiederastig . . . . . . .. 12.
6) Stengel sehr reich baiumchenfdrmig verzweigt, gross
und dichtblatterig, letzte Verzweigungen sehr zart, mit
viel kleineren, schmalen Bl. — Sehr grosse Pflanze.
P. Belangeriana.
c) Stengel deutlich gabeliastig oder fast einfach . . 16.
. Bl. dorsal abnorm lang herablaufend, halbherzférmig mit
weit vorgezogenen, zu einem hohen Kamme (,Crista”)
zusammenneigenden Ventralbasen, Spitze gestutzt, mit
wenigen kleinen Zihnchen (der P. 7reudii nahe stehend).
P. Javanica.
Bl. dorsal nicht abnorm lang herablaufend. . . . 13.
Blattspitze gerundet, Zibuchen zahlreich, sehr klein. 14.
Blattspitze mehr weniger gestutzt (zwei Zahne grésser). 15.
Bl. ventral lang und breit herablaufend, kammartig zu-
16.
ive
18.
19.
20.
ae
109
sammenneigend , i» So {ae op PS Galva.
Bl. ventral nicht abnorm eanaaiee und nicht erwei-
tert; Ventralkamm 0.. . . . . . . . . P. opaca
. Ventralbasis der Bl. etwas erweitert, den Stengel deckend.
P. Tyibodensis.
Ventralbasis nicht erweitert und ausserdem zurtckgerollt,
den Stengel nicht deckend . . . . P. pinnatiramosa.
Ventrale Blattbasis stark erweitert. Crista (auch an den
Asten) deutlich . 2... i oe e? lge cae ide:
Ventrale Blattbasis nicht ee nur aatoesieh erweitert.
Crista fehlend oder nur schwach angedeutet (an den
Asten stets fehlend). . . . . . i 2 « » BL
Bl. halbherzférmig, sehr fragil, Apel —— lang hera-
blaufend. Amphigastrien sehr klein. Kleinere Pf.
P. Treubii.
Bl. dorsal nicht abnorm lang herablaufend. . . . 18.
Blattspitze gestutzt (2 Zahne langer als die anderen),
Crista niedrig. Perianthmtindung dicht und fein ciliirt-
gezihnt. Mittelgrosse Pf. . . . . . . . P. Jackii.
Blattspitze gerundet, gleichmassig gezihnt. Perianthmiin-
dung sehr lang gezihnt. Grosse Pflanzen . . . . 19.
Ventralbasis gegen die Ansatzstelle hin zahnlos. Amphi-
gastrien @ . . . . ‘ * 8 « « 20,
Ventralbasis gegen Ais haritetait hin cikivt. Amphi-
gastrien (klein) und Paraphyllien vorhanden, ciliirt.
P. obtusa.
Blattzihne klein und kurz; Ventralbasis sehr hoch ge-
WOUST. 4. oes de . . . « P. Gottschei,
Blattzihne grésser, am spine Ventralbasis etwas we-
niger hoch gewolbt. (Der vorigen sehr nahe stehend).
P. Teysmanni,
Ventralbasen der Stengelbl. (nicht auch der Astbl.!)
schwach erweitert, den Stengel deckend oder ein wenig
zusammenneigend, Crista aber nicht deutlich. . . 22.
Ventralbasen mehr weniger schief vom Stengel abste-
hend, diesen nicht deckend . . . ..... ~. 26,
22.
23.
24.
27.
28.
29.
110
Perianth eilinelich, ungefltigelt, Mtindung fein und dicht
geziihnt. (Die sehr grossen Blattzellen sind sehr charac-
teristisch) . . « . ‘ » » BP, fusea,
Perianth glockig (Mindung sin arwotterth, mit gezihnter
Ala, nur ausnahmsweise diese fehlend. Miindung grob
gezibnt . . . . » Se aie 2B
Perianthmtindung doputltt ear oa Sele,
Periantmiindung mit langen einfachen Zihnen . . 25.
Aste haufig in fadenférmige, blattlose Sprosse auslaufend
Dorsalrand der Bl. zahnlos. . . . . P. gymnoclada.
Fadenférmige Sprosse fehlen. Dorsalrand der Stengelbl.
gezihnt. Ist der Vorigen verwandt. . . . P- latiflora.
. Bl. verlingert deltoidisch. Blattzihne ziemlich kurz. Dor-
salrand ungezihnt. (Scheint der P. Jacki verwandt).
P. oblongata,
Bl. schief eif6rmig. Blattzihne etwas kraftiger. Dorsal-
rand bis fast zur Mitte wenigzihnig. Pfl. regelmassig
widerholt gabelig . ; . . . . P-. semialata.
. Bl. schief breiteiférmig aus fast keilf6rmiger Basis, vorn
grob gezihnt, 2 Zaibhne der Blattspitze viel grésser. Pf.
Jelein UM SEHIA. 2-2 a a we & 4 P. gracilis.
Bl. halbeif6rmig oder schmal halbeiférmig, an der Spitze
gestutzt, oft zweizihnig : : gM
Bl. schmal halbeiférmig; sehr sptielich pert: am Ven-
tralrande nur mit 2—4 Zahnen, Spitze eingeschnitten
2-zihnig, Zahne sehr robust. Pfl. mehrfach regelmassig
gabehg@ . . =< . +. 4 BP. Junghuhniana.
Bl. reicher gezahut, Zahne der Spitze weniger robust. 28.
Perianthmtindung mit sehr grossen, groben, einfachen
Zihnen; Pfl. mittelmassig stark. (Mit P. semialata ver-
wandt, aber Blattzellen viel kleiner) . . . P. infirma.
Perianthmtindung fein, meist doppelt gezihnt . . 29.
Bl. halbeiférmig, gestutzt. Ventralbasis gerundet, biswei-
len etwas zurtickgeschlagen, nie aber zurtickgerollt. Pf.
mittelmassig kraftig . . . . . . . BP. subtruncata.
Bl. nahezu gleichbreit, ventral weiter herablaufend und
111
zurtickgerollt, wodurch das Bl. noch schmiler erscheint.
Pfl. zart, vielfach regelmassig dichotom. (Mit der vorigen
verwandt) .. woe we we ee) 6B revolutifolia.
1. Plagiochila dendroides (N. ab E.) Lndnb. — _ Didécisch.
Lockerrasig, klein, olivgriin bis blass braunlich, etwas starr.
Stengel dicht baumchenartig verzweiet, bis 5 cm hoch,
Aste zart und verdiinnt, gegen die Stengelbasis einzelne als
Stolonen entwickelt. Bl. am Stengel entfernt und klein, an den
Asten etwas dichter, kaum bis 1 mm lang, 0-7 mm breit, zwei-
zeilig ausgebreitet, sehr schief abstehend, convex, langlich
elliptisch, an der Spitze ungleich zweizahnig sonst ganz-
randig, Zihne gross spitz, Bucht tief gerundet. Zellen langlich,
sehr unregelmiassig, +- 0024 0-017"), polygonal, dickwandig ,
ohne starkere Eckenverdickungen, Basalzellen grdésser, linger,
diinnwandig mit deutlichen Ecken. Perianthien terminal an den
Asten, bisweilen mit einer subfloralen Innovation, tiber 2 mm
lang, etwas aufgeblasen, eiférmig, dorsal meist nicht gekielt,
an der Mtindung dornig doppelt gezihnt. Kapsel kugelig, braun;
Seta das Perianth nur 1—2 mm tberragend. Involucralbl. viel
ktirzer als das Per., grésser und breiter als die Stengelbl., vorn
grob 2—wenigzihnig. J Ahren lang und diinn, zahlreich, oft den
ganzen Ast einnehmend, seltener intercalar; Perigonialbl. sehr
vielpaarig, spitz zweizihnig.
Wenig variable, leicht kenntliche Art. Schon von Blume,
Junghuhn, Teysmann u.a. in Java gesammelt. — Wachst
an Baéumen in den Urwaldern der Regen- und Wolkenzone nicht
sehr haufig. — Salak (Kurz); daselbst an der Nordseite von
900—1300 m (Schffn.) — Simpai (Korthals). — Gedeh und Salak
(Teysmann). — Megamendong und Pangerango 5—6000’
(Kurz). — In den Waldern gegen und oberhalb Tjiburrum ,
fr. und & (Schffn.). — Unter dem Kratersee Telaga-bodas
bei Garut bei 1560 m, & (Schffn.). — Geogr. Verbr.: Java,
Sumatra, Borneo, Philippinen.
1) Die Gréssenangaben beziehen sich tiberall auf die Zellen nachst der Blattspitze.
112
Var. subtridentata Schffn. — Bl. (besonders an der fruchtenden
Pfl.) haiufig an der Spitze dreizihnig; Zihne ungleich.
Im Urwalde am Vulkan Papandayan bei Garut, 1550 m;
m. Perianth. (Schffn.).
2. Plagiochila frondescens (N. ab E.) Lndnb. — Didcisch. In
miichtigen lockeren Rasen, triibgriin bis gebraunt, starr, sehr
stattlich. Stengel bis tiber 12 cm hoch (bei den Varietiten viel
kleiner) starr und dick, reich baumchenférmig verzweigt,
Aste zarter und verdtinnt. Bl. ausgebreitet, entfernt, etwas
schief abstehend , etwas glinzend. Stengelbl. schmal langlich,
fast gleichbreit, tiber 3 mm lang, tiber 1 mm breit, dorsal
herablaufend, Rand zuriickgekrimmt ungezihnt, die fast gestutzte
Spitze und der vordere Theil des Ventralrandes mit wenigen
groben ungleichen Zihnen, der vorderste Zahn der Spitze sehr gross
etwas nach vorn gekriimmt; Ventralbasis nicht erweitert , wenig
bogig, ganzrandig. Astbl. kleiner, die der Endverzweigungen viel
klemer, etwa 1 mm lang, viel schméler, sonst ahnlich in der
Form und Zaihnung. Zellen etwas langgestreckt, besonders
in der Blattmitte und gegen die Basis, -- 00138 mm breit und
'/,—2mal linger, ringsum etwas verdickt, Ecken nicht stark
hervortretend. Perianth terminal an den Asten, ohne (seltener
mit einfacher bisweilen abermals fruchtender) Innovation, oft
tiber 4 mm lang, glockig, basal etwas aufgeblasen, mit) hoch
gerundeten bis dreieckig vorgezogenen, ungleich grob-
gezihnten Lippen; Dorsalfltigel 6 '). Kapsel nur wenig empor-
gehoben, eiférmig, + 1 mm lang, dunkelbraun. Involucalbl.
ktirzer als das Per., aus breit keiliger Basis schief eiférmig, vorn
und im vorderen Theile des Ventralrandes sehr grob und ungleich
gezihnt. o’ Ahren zahlreich an den dtinnen Endverzweigungen,
intercalar, schlank; Perigonialbl. vielpaarig, vorn mit einigen
spitzen Zihnen.
Verzweigung und Blattform unterscheiden diese prachtvolle
Art von allen anderen. Sie ist bisher aus Ost-Afrika, Java,
Sumatra, Celebes, Amboina, Philippinen, Hawaii und Tahiti
1) In Species Hep. ist auf Tab. X ein solcher abgebildet , was ich nie beobachtet habe.
113
bekannt. Variirt ungemein in der Grosse; die obige Beschreibung
bezieht sich auf die typische Form (== Var. y. rigida N. ab E.).
Wurde schon von Blume, Reinwardt u. a. in Java gesam-
melt. — Haufig und meist mit Perianthien in der Wolkenzone
und in der alpinen Region an Baumstimmen in den Urwaldern ;
sehr selten an Steinen. Am Krater Tjiwidei (Junghuhn). —
Burangrang (Teysmann). — Tjikorai (Korthals). — Pan-
gerango (Kuhl et van Hasselt, Kurz, Karsten etc.). —
Urwalder ober Tjibodas und bei Tjiburrum von 1430 m bis zum
Gipfel des Pangerango und zum Krater des Gedeh, reichlich
(Schffn., Massart).
Var. diffusa N. ab E. — In allen Theilen erheblich klei-
ner, meist nur 5—6 cm hoch und nicht robust; Stengel
viel dtinner und weniger starr. Verzweigung weit lockerer.
Zaihne der Blattspitze, der Involucralbl. und der Perianthmtin-
dung minder kraftig. Blattzellen schwacher verdickt und minder
langgestreckt.
Uberall mit der typischen Form aber noch weit hiufiger und
meist mit Perianthien. — Am Salak (Kurz); daselbst in den
Waldern am Nordabhange schon bei + 1000 m in der Regenzone
(Schffn.). — Sehr reichlich am Pangerango ober Tjibodas und
gegen Tjiburrum, aber nicht bis in die alpine Region aufstei-
gend (Schffn.). — Am Papandayan (Schffn.).
Var. tenerrima N.ab KE. — Sehr zart, nicht rigid; ganze Pflanze
etwa wie die dussersten Verzweigungen der Var. diffusa; weit
weniger und nicht baumartig verastelt. — Ist habituell der
P. spathulaefoha etwas abnlich, aber schon durch die Blattform
und das Zellnetz zu unterscheiden.
Wurde in Java von Blume und Korthals (ohne ndhere
Standortsangabe) gefunden. Ich selbst sammelte diese Form
nur in Sumatra und besitze sie auch aus Amboina (Karsten).
3. Plagiochila propinqua Sande Lac. — Didcisch. Ziemlich gross
5—8 cm und dartiber, etwas starr, trocken tief sepiabraun,
nicht glanzend, Stengel mit den Blattern etwa 5 mm breit,
aus kriechendem Basaltheile aufrecht, im oberen Theile spar-
lich und unregelmassig gabelastig, Aste verlingert,
Flora von Buitenzorg, IV. 8
114
nicht spreizend. Stengelbl. sich bertihrend, schief verlangert
eiférmig, gegen die Basis verschmalert, fast 3 mm lang, 1-7 mm
breit, ausgebreitet etwas schief abstehend; Dorsalrand gerade,
schmal umgerollt, ungezihnt, wenig herablaufend, die breite
Spitze und vorderer Theil des schwach bogigen Ventralrandes
erob gezihnt. Astblatter schmaler, fast gleichbreit, an der Basis
etwas verschmalert, weniger gezihnt, an der Spitze ein Zahn
viel grésser (in der Form und Zabnung den Stengelbl. von
P. frondescens sehr ihnlich, aber dorsal weniger herablaufend).
Zellen + 0°027 mm, rundlich mit buchtigem, fast undurch-
sichtigem Lumen und kraftigen , knotigen Ecken. Perianthien
an den Asten terminal, seitlich oder in der Astgabel, verkehrt
eilanglich, ungekielt, gestutzt, fein dornig fast doppelt
gezihnt (zwischen den langeren Zihnen und an deren Basis oft
1—mehrere kleine). Involucralbl. langer oder so lang als das
Per. den Stengelbl. abnlich, wie diese an der Ventralbasis nicht
erweitert, sondern fast keilig verschmélert, Ventralrand und
Spitze entfernt grobzihnig. co Pfl. etwas reicher, fast ficher-
formig verzweigt; & Ahren schlank, intercalar, zahlreich; Peri-
gonialbl. vorn wenigzihnig.
Durch die dunkelbraune Farbe und Verzweigung von P. fron-
descens und P. Belangeriana leicht zu unterscheiden.
An Baumstéimmen in den Urwaldern der Regen- und Wol-
kenzone ') stellenweise ziemlich reichlich, doch nicht allgemein
verbreitet, und nicht immer fruchtend. In Java zuerst von
Teysmann gesammelt. — Salak (Zollinger, Kurz). — Am
Nordabhange des Salak, + 1000 m, c. per.u. & (Schffn.). —
Am Megamendong im Urwalde beim See Telaga- Warna (Schffn.).
— Am Pangerango (Kuhl et van Hasselt). — Urwald ober
Tjibodas, bei 1590 m; o& Pfl. (Schffn.). — Geogr. Verbr.:
Java, Sumatra, Borneo, Neu-Guinea.
4. Plagiochila spathulaefolia Mitt. — Didcisch. Klein, ziem-
lich dichtrasig, gebriiunt, etwas starr, bis 5 cm lang oft kleiner.
1) In Sumatra fand ich sie auch in der alpinen Region auf dem Gipfel des Sin-
galang + 2800 m.
115
Stengel wenig verzweigt (nicht regelmissig dichotom). Bl. ent-
fernt, gleichgross, dfters etwas riickwarts gerichtet, schief ab-
stehend, rinnig convex, kaum 2 mm lang, aus keilférmiger
Basis spathelf6rmig, nur an der Spitze mit wenigen groben
Zaihnen. Zellen rundlich, + 0:027 mm, mit stark buchtigem
Lumen, Zellecken stark knotig verdickt mit deutlichen
Tetraederlinien. Perianthien terminal mit Innovation, 2°5 mm
lang, glockig mit breit gerundeter Miindung, ohne Fligel (oder
ein solcher ganz schwach angedeutet), oft einerseits geschlitzt,
an der Miindung nicht sehr dicht grob gezaéhnt. Involucralbl.
kirzer, verkehrt eiférmig, vorn sehr entfernt und sehr grob
gezihnt. oc’ Ahren intercalar, diinn; Perigonialbl. an der Spitze
gerundet mit 1(—2) winzigen Zahnchen.
Ahnlich P. frondescens Var. tenerrima aber etwas mehr starr
und durch die anders geformten BI., das Zellnetz und die sehr
grob gezihnte Perianthmiindung sofort zu unterscheiden.
In der oberen Wolkenzone von 1950 m aufwarts und beson-
ders in der alpinen Region stellenweise reichlich an Baumen
und faulenden Stammen und oft fr. — Java (Teysmann). —
Urwalder ober Tjiburrum, Lebak-Saat, Kandang-Badak bis hoch
in die alpine Region des Pangerango und Gedeh (Schffn). —
Auch in Sumatra am Singalang (Schffn.).
5. Plagiochila laxissima Schffn. — Lockerrasig, réthlichbraun.
Stengel bis 8 cm lang, einfach oder einmal dichotom. Bl.
sehr entfernt, zweizeilig fast rechtwinkelig abstehend, flach,
langlich-linear, an der Spitze wenig verschmalert, 2-5 mm lang,
0-75 mm breit, dorsal wenig herablaufend, Ventralbasis nicht
erweitert und nur sehr wenig herablaufend; nur an der Spitze
grob und ungleich gezéhnt, zwei Zahne grésser. Zellen rundlich
oder elliptisch, 0°032 mm, die basalen fast doppelt so lang,
Zellecken ein wenig knotig.
Nach der Blattform ahnlich P. frondescens Var. diffusa, die
aber sofort durch die Verzweigung und das Zellnetz unterscheid-
bar ist. P. Massalongoana ist regelmassig mehrfach dichotom,
die Bl. sind viel dichter, an der Ventralbasis kurz zurickge-
krimmt und die Zellen viel kleiner und minder verdickt.
116
In der Wolkenzone von 1560—1760 m in den Urwaldern
oberkalb Tjibodas an Baumstimmen an mehreren Stellen selten
und steril (Schffn.). |
6. Plagiochila Belangeriana Lndnb. — Didcisch. Prachtvolle,
sehr stattliche Pfl. von 10—20 cm Linge, wegen der schlaffen
verdtinnten Endverzweigungen nicht sehr robust erscheinend,
oft von Zweigen und Asten herabhingend in machtigen, lockeren
Rasen von dunkelgrtiner oder braungrtiner Farbe. Stengel aus
starrem Rhizomtheile, starr, grossblatterig, oben sehr reich
baumchenartig verzweigt (das Zweigsystem ist dichotom
aufgebaut, aber von mehr fiederigem Habitus, facherig ausge-
breitet), die Aste schwacher als der Stengel, die Endverzwei-
gungen sehr verdtinnt, zart, schlaff, oft verlangert. Stengelbl.
gross, bis 4 mm lang, tiber 2 mm breit, breit halbherzférmig;
Dorsalrand wenig eingebuchtet, fast gerade, miassig herablaufend,
zurickgerollt, nur gegen die Spitze gezihnt, Spitze gerundet, sehr
erob ungleichmassig gezihnt, Ventralrand gegen die erweiterte
und wiber den Stengel etwas vorgezogene Basis zu hoch gewolbt.
Astbl. viel kleiner, schmaler, nicht halbherzférmig, indem die
Basis nicht erweitert ist, weniger gezihnt. Bl. der dinnen Endver-
zweigungen nur 1‘5 mm lang, schmal, schrig abstehend, nur vorn
gezihnt und éfters noch mit 1—3 Zihnen gegen die Ventralbasis.
Zellen linglich, + 0-024 0-017 mm, etwas verdickt. Ecken nicht
knotig. Perianthien terminal an den Atsten, meistens pseudo-
lateral, selten in der Dichotomie, verkehrt eiformig, an der dicht
und langgezihnten Mindung nicht erweitert und gerundet,
ungefliigelt. Involucralbl. breit halbeiférmig, mit sehr grossen
aber ziemlich entfernten Zihnen. o Pfl. etwas weniger reich
fast fiederig verzweigt; ¢& Ahren schlank 10—15 mm lang, inter-
calar; Perigoniabl. an der Spitze scharf geziihnt.
Wurde zuerst von Belanger in Java gesammelt und seit-
dem von fast allen Sammlern mitgebracht. Sie ist eine wahre
Zierde der Urwalder der Regenzone und unteren Wolkenzone
(héchster mir bekannter Fundort 1670 m), wo sie reichlich an
Baumstimmen, Asten und Zweigen, zuweilen auch an Lianen
wichst, so z.B. am Salak, schon von + 800 m (Zollinger,
117
Schffn). — Megamendong, schon bei + 1000 m bis zum Puntjak
(Kurz, Schffn.). — Gedeh und Pangerango, bes. am Wege
nach Tjiburrum und im Urwalde oberhalb Tjibodas sehr ver-
breitet von 1500 m bis 1670 m (Kurz, Schffn). — Gadogan
bei Tugu (Kurz) ete.
Ist ziemlich variabel; mit besonderer Vorsicht sind die Formen
zu beurtheilen, welche nicht véllig ausgebildete Verzweigung
aufweisen und daher einen etwas fremdartigen Eindruck ge-
wihren (z.B. die Pfl. aus der niederen Region am Salak -= forma
stmplicior).
Var. rufescens Schffn. — Unterscheidet sich durch hellere, oft
rothlichbraune Farbe und die mehr weniger deutlich bis sehr
verdickten Zellecken.
In den Waldern an der Strasse tiber den Megamendong
= 1000 m und unter dem See Telaga-Warna, tiber 1400 m
(Schtfn.).
Var. brevifolia Schffn. — BI. viel kiirzer, daher scheinbar breiter.
Sonst mit Var. rufescens tibereinstimmend.
Aus Java im Leidener Rijksherbar. —- Urwald beim See Telaga-
Warna am Megamendong und oberhalb Tjibodas bei 1560 m
(Schffn.).
Var. brevidentata Schffn. n. var. — Stengelbl. etwas schméaler
und an der Ventralbasis kaum vorgezogen; Zihne viel kleiner
aber nicht zahlreicher. Zellnetz wie bei der typischen Pflanze.
Perianthium breiter, am Rande viel gréber und weniger dicht
gezihnt (durch das Per. sehr weit vom Typus abweichend und
méglicherweise nicht in diesen Formenkreis gehdérig).
Ich fand diese Form im Herb. des Wiener Hofmuseums (mit-
geth. aus dem Leidener Rijksherbar) aus Java, lgt. Korthals.
7. Plagiochila fusea Sande Lac. — Didcisch. In grossen lockeren
Rasen, robust, bis 10 cm lang, mit den BI. bis 7 mm breit,
trocken tief gebraunt. Stengel rigid aus rhizomartigem Basal-
theil, wenig und unregelmissig (dichotom) verzweigt,
Aste nicht spreizend. Bl. dicht, ausgebreitet oder etwas zurtick-
geneigt, schief eiférmig, tiber 4 mm lang, 3 mm breit, dorsal
ziemlich lang herablaufend, Dorsalrand von der Basis bis zur
118
oder tiber die Mitte ganzrandig und zurtickgekrtiimmt, vordere
Halfte, die gerundete Spitze und der gewdlbte Ventralrand
erob und ziemlich dicht gezihnt, Ventralbasis nicht stark
tiber den Stengel vorgezogen. Astbl. etwas kleiner. Zellen gross,
+ 0034 mm, mit sehr dicken, knotigen Wanden und
Zellecken und auffallend deutlichen Zellgrenzen. Perianthien
endstindig und oft mehrere hinter einander pseudolateral, langlich
eiformig, ungefligelt, Mtndung sehr fein und dicht
dornig gezihnelt (Zahne nur 4—6 Zellen lang). Involucralbl.
langlich eiférmig, grob gezihnt. o’ Ahren gegen die Spitze des
Stengels gehéuft, ziemlich kraftig, meist sehr lang (oft tiber
2°5 cm), zumeist nicht intercalar; Perigonialbl. mit schart
gezihnter, abstehender Spitze. Die Blattzellen der o& Pfl. sind
etwas kleiner.
Durch die Verzweigung, die grossen Blattzellen, die Beschaffen-
heit des Perianths und die feine Zihnung seiner Miindung leicht
von abnlichen Arten, wie P. Jatiflora, P. semialata, P. Teysmanni
etc. zu unterscheiden.
Von Junghuhn in Java gesammelt +). An Baumen in den
Urwaldern der Wolkenzone von etwa 1600 m bis 1850 m stellen-
weise reichlich und meist c. per. und 0, so in den Urwaldern
ober Tjibodas, gegen Tjiburrum und am Pangerango oberhalb
Tjiburrum an vielen Stellen (Schffn., Massarty).
8. Plagiochila gymnoclada Sande Lac. — Didcisch. In grossen,
lockeren, bréunlichgrinen bis schwach réthlichbraunen Rasen
oder mit anderen Lebermoosen gemischt. Stengel minder robust,
aus rhizomartiger Basis, 5—10 cm lang, wenig und unregel-
massig verzweigt, Aste nicht spreizend. Die Endverzwei-
gungen sehr haufig fadenfirmig und blattlos
verlangert. Bl. ausgebreitet oder etwas zuriickstrebend,
minder dicht, convex, schief eiformig etwas zugespitzt,
mit schmaler Basis ('/; der Blattbreite) dem Stengel ansitzend,
gegen 3 mm lang, 2 mm breit; Dorsalrand kaum herablaufend,
1) Da P. fusca eine echte Urwaldpflanze ist, so ist die Angabe »Bei Buitenzorg”
(Novara-Exped.) gewiss ungenau.
119
ganzrandig oder nur gegen die Spitze wenig gezihnt. Spitze
nicht breit gerundet mit wenigen grésseren Zahnen.
Ventralrand hoch gewoélbt und dann plétzlich gegen die Basis
herabsteigend (nicht tiber den Stengel vorgezogen), nicht sehr
dicht und ziemlich kurz aber scharf gezaihnt. Astblatter
kleiner, sonst abhnlich. Zellen -— 0:028 mm., stark buchtig, Zell-
ecken sehr stark knotig (die Knoten oft fast zusam-
menstossend) mit deutlichen Zellgrenzen. Perianthien meist
pseudolateral, selten endstandig oder gabelstandig, becherférmig
mit breiter, schwach gerundeter Miindung; Fltigel bald breit
und gezihnt, bald kurz oder ganz fehlend, Mtindung dicht
doppelt-gezahnt (Zihne lang, am Rande und an der
Basis dornig gezahnelt). Involucrabl. den Stengelbl. sehr
abnlich, etwas grésser und breiter. Ahren schlank, + 12 mm.
lang, meist intercalar oder sehr oft fadig und blattlos fort-
gesetzt; Perigonialbl. vielpaarig, dicht, mit stark abstehender,
scharf gezaihnelter Spitze.
An den fadeligen Astverlangerungen, der Blattform und der
doppelzahnigen Perianthmtindung leicht kenntlich. Mit P. latifora
zu vergleichen.
Schon von Blume, Junghuhn und Teysmann, in Java
gesammelt. — In den Urwildern der oberen Regenzone und
Wolkenzone an Baumen hiufig, selten an Steinen und oft mit
Per. und o. — Gedeh und Simpai (Korthals). — Pangerango
an Berberis-Asten (Kuhl und van Hasselt). — Megamen-
dong, an Steinen an der Strasse, 1350—1400 und im Urwalde
beim See Telaga-Warna an Baumen (Schffn.). — In den Ur-
waldern oberhalb Tjibodas, gegen und oberhalb Tjiburrun bis
2140 m sehr haufig (Schffn.). — Geogr. Verbr. Java, Su-
matra, Tidore, Ternate.
Var. longifolia Schffn. — Habitus, Grosse und Fadendstchen
wie bei der typischen Form, Bl. aber +/, langer, schmaler, mit
dichteren, kleineren Zahnen.
Urwalder oberhalb Tjiburrum bei 1690 m an Baumen (Schffn.).
9. Plagicchila semialata Sande Lac. — Didcisch. In grossen,
herabhingenden, éfters bis 20 cm langen Rasen; trtibgriin bis
120
gebriunt (nicht réthlichbraun!) glanzlos. Pfl. nicht auffallend
starr, mehrfach ziemlich regelmissig dichotom. Aste verlin-
gert, etwas schlaff, etwas spreizend. Bl. dicht ausgebreitet, ziem-
lich schmal angewachsen ('/, der Breite des Bl.), bis tiber 4mm
lang, 3 mm breit, schief eiformig mit gerundeter sehr
breiter Spitze; Dorsalrand wenig und nicht ausgebuchtet
herablaufend, zurtickgeschlagen, von der Mitte an spérlich ge-
zihnt, Blattspitze und der gewélbte Ventralrand grob und nicht
sehr dicht gezihnt, Ventralbasis hoch gewoélbt aber kaum (bei
den Astbl. nicht) tiber den Stengel vorgezogen. Astbl. kleiner
und etwas schmaler, sonst ahnlich. Zellen ziemlich gross,
+ 0.03 mm, rundlich mit etwas buchtigem Lumen und massig
knotigen Zellecken. Perianthien meist pseudolateral, seltener
in der Astgabel oder endstindig; breit glockenférmig, dorsal
mit breitem, mehr weniger gezihntem Fltgel von halber
bis voller Seitenlinge, Mtindung mit sehr breit gerundeten,
sehr lang, dicht und grob gezihnten Lippen (die gréss-
ten Zihne bis nahezu 1 mm lang). Involucralbl. etwa gleich-
lang, breit eiférmig gegen die Spitze nur wenig verschmalert
daher fast viereckig, an der Ventralbasis nur wenig vorge-
zogen, Dorsalrand entfernt gezihnt, stark eingerollt, Ventral-
rand dicht und sehr grob gezaibnt, Spitze fast einge-
schnitten gezihnt mit sehr robusten Ziahnen. Kapsel
kaum hervorragend; Sporenmasse fast mennigroth. & Pfl. kleiner,
Bl. meist entfernter geziihnt; o Ahren schlank, etwa 1 cm,
intercalar; Perigonialbl. an der stark abgebogenen Spitze mit
wenigen scharfen Zihnchen.
Die plump geformten Stengelbl., die Beschaffenheit des Peri-
anths und die dichotome Verzweiging characterisiren diese Art,
welche héchstens mit P. imfirma und P. Teysmanni verwechselt
werden kénnte, letztere hat aber an der Ventralbasis stark
vorgewolbte, zu einer Crista zusammenneigende BI., viel dichter
gezihnte Perianthmtindung und Involucralbl. (bei letzteren ist
die Ventralbasis sehr stark erweitert) etc. — P. oblongata,
P. truncatella und P. Jacki entfernen sich viel weiter durch
die Blattform und viel feiner geziihnte Perianthmindung.
121
Von Junghuhn und Korthals in Java ohne nihere
Angabe des Fundortes gesammelt. — Gedeh und Salak
(Teysmann). — In den Urwildern am Wege von Tjibodas
gegen Tyiburrum an Baiumen in der Wolkenzone bei 1550 m
[beides sind o Pfl., die aber doch wohl hierher gehéren]
(Schffn.). — Sehr reichlich fand ich diese Art in Sumatra
am Singalang und Merapi (noch in der alpinen Region bei
2400 m), woher sie schon frither durch Andrée Wiltens
bekannt wurde }).
10. Plagiochila infirma Sande Lac. — Didcisch. In lockeren,
olivgriinen oder schwach gebraéunten, glanzlosen, bis 15 cm
langen Rasen. Stengel mehrfach dichotom verzweigt, zwar
ziemlich grossblitterig und kraftig, die Aste aber zart, etwas
laxblatterig und ziemlich schlaff, was die Pfl. fiir ihre Grésse
auffallend schwach erscheinen ldsst. Bl. ausgebreitet, nicht
sehr dicht, 2.75 mm lang, 1.8 mm breit, breit halbeifér-
mig, gegen die Spitze viel schmaler, Anheftungsstelle '/, der
Blattbreite, Dorsalrand et was ausgebuchtet herablaufend, ganz-
randig oder von der Mitte an mit 1—2 Zahnen, an der
schmal gerundeten Spitze nicht selten 1 oder 2 Zahne
grosser, grob; Ventralrand sanft bogig aufsteigend mit + 10
groben, spitzen Zahnen, dann plotzlich gegen die Anheftungs-
stelle herabsteigend und daselbst ungezihnt, Ventralbasis also
nicht vorgezogen, sondern (besonders bei den Astbl.) mehr
nach aussen aufsteigend und oft etwas zuriickgekriimmt. Astbl.
viel kleiner und weniger gezihnt, die der Endverzweigungen
sehr klein, nur + 1 mm lang und nur gegen die Spitze mit
+ 4 Zahnen. Zellen klein, + 0.022 mm, rundlich, schwach ge-
buchtet, mit kraftigen schwach knotigen Zellecken. Perianthien
an den Asten meist terminal, seltener mit Innovation oder in
der Gabelung, breit glockig mit schwach gerundeter grob-
und langzaihniger Mtndung, dorsal gefligelt, Fliigel ziem-
1) Die friher (Ub. exot. Hep” p. 265) von mir zu P. semial. gestellte oO’ Pa.
aus Amboina lgt. Dr. G. Karsten ist wohl eine eigene Art, sehr nahe mit P. fusca
verwandt, oder Var. derselben.
122
lich breit, nur schwach gezahnt bis fast ganzrandig. Kapsel fast
kugelig, kaum emporgehoben; Sporenmasse rothbraun. o& Pf.
etwas schlanker; & Ahren schlank, intercalar, an verling-
erten Asten oft mehrmals hinter einander; Perigonialbl. an
den auswarts gebogenen Spitzen mit wenigen scharfen Zahnchen.
Nahe verwandt mit P. semialata aber viel zarter, Bl. viel
kleiner, gegen die Spitze mehr verschmilert und Zahne weniger
zahlreich, Zellen erheblich kleiner. In der Blattform und
Statur etwas A4hnlich P. Leviert, die sich aber u. a. sofort un-
terscheidet durch den deutlichen Basalstreifen, gréssere Zellen
und das ungefltigelte, langlich-eiférmige, an der Mindung fein
gezihnte Perianth.
Von Junghuhn am Ungarang bei 3—5000' Hohe entdeckt.
— In den Urwildern der oberen Regenzone und in der Wol-
kenzone an Baumstimmen und Baumfarnen stellenweise reich-
lich. Ich fand sie auch am Singalang in Sumatra, wo sie bis
in die alpine Region (24380 m) aufsteigt. — Am Nordabhange
des Salak, + 1000 m. Urwald beim See Telaga-Warna am
Megamendong. Urwalder oberhalb Tjibodas, reichlich an vielen
Stellen von + 1500m bis tiber 1700m. Am Wege gegen Tji-
burrum und am Pangerango oberhalb Tjiburrum an mehreren
Stellen bis 1740 m. (Schffn).
Var. robusta Schffn. — Grdésser und robuster, fast von der
Statur der P. semialata, von der sie sich aber u.a. sofort durch
die Blattform und die viel kleineren Zellen unterscheidet. Ast-
blatter grésser.
Im Urwalde ober Tjibodas an Baumstimmen, + 1500 m, ec.
per. (Schffn.)
11. Plagiochila Ungarangana Sande Lac. — Didécisch. In glanz-
losen, grossen, dunkelgriinen Rasen. Pfl. sehr zart und ziemlich
schlaff, 5—8 cm lang, fast regelmassig mehrfach dichotom
verzweigt mit etwas spreizenden Asten'); Stengel mit den
Bl. + 3 mm breit, Aste viel zarter. Bl. flach ausgebreitet, nicht
1) Von Sande Lacoste (Syn. Hep. Jav.) ist die Verzweigung (wahrscheinlich
nach einer nicht vollig entwickelten Pflanze) unrichtig beschrieben und abgebildet.
123
sehr dicht, fast rechtwinkelig abstehend, halbeiférmig bis
fast schief(zungenformig, 1.4 mm lang, 0.75 mm breit,
breit angeheftet (iiber */, der Blattbreite), Dorsalrand kaum
zuriickgekrimmt etwas herablaufend, fast. gerade nur unter
der Spitze etwas bogig, zahnlos; Spitze breitgerundet mit 2-6
sehr kleinen Zahnchen; Ventralrand fast gerade, nur an
der kleinen, ziemlich weit herablaufenden, nicht erweiterten
Ventralbasis bogig, ungezihnt. Zellen langlich polygonal,
klein, + 0.022 mm, chlorophyllreich, ringsum gleichmassig
schwach verdickt, ohne Zellecken. Perianthien meist terminal
an den Zweigen, bisweilen innovirend oder in der Gabelung,
breit glockig (nur sehr jugendliche gesehen!) in diesem Sta-
dium ohne Fligel, an den breit gerundeten Lippen grob und
lang gezahnt. Involucralbl. schief lainglich eif$rmig mit
bogigem, umgerolltem, ungezihntem Dorsalrande; Ventralrand
und Spitze grob gezaihnt, Ventralbasis nicht erweitert. o Pfl.
einfacher verzweigt; (7 Ahren intercalar, schlank; Perigonialbl.
an der Spitze schwach gezéhnelt.
Habituell ahnlich der P. Junghuhniana und P. revolutifolia,
von beiden aber u. a. sofort zu unterscheiden durch die nur
an der Spitze mit wenigen sehr kleinen Zahnchen bewehrten Bl.
Am Ungarang bei 83—5000° Junghuhn) — Am Gunung
Pantjar an feuchten Felsen sehr reichlich, mit jungen Perian-
thien; heisse Region + 300m (Schffn.) — Auch auf Sumatra
im Padangschen Hochlande von A. Wiltens gesammelt.
12. Plagiochila repanda (Schwegr.) Dum. — Didcisch. Gelb-
grin, aus rbizomartiger Basis, + 5 cm. lang, mit den Bl. bis
3mm breit, wenig verzweigt und an der Spitze oft auslaufer-
artig verdtinnt und daselbst wurzelnd. Bl. sehr dicht, zweizeilg
ausgebreitet, etwas schief abstehend, halb-eiformig zungenformig
verlingert, 18 mm lang, nicht ganz 1 mm breit, gegen die
Spitze nur etwa 0.5 mm. Dorsalrand zurtickgeschlagen, fast ge-
rade, schief aufsteigend, etwas herablaufend; Spitze schmal
zungenférmig gerundet; Ventralrand mit dem Stengel einen
rechten Winkel bildend, fast gerade, an der Basis etwas vor-
gezogen gew6lbt und daselbst zuritickgekriimmt und etwas
124
wellig, so dass eine niedrige Crista an der Ventralseite des
Stengels entsteht; Anheftungsstelle breit (etwa ?/, der Blatt-
breite); Bl. ringsum ganzrandig (sehr selten gegen die
Ventralbasis mit .einem minimalen Zahnchen). Zellen oval;
+ 0-024 mm, schwach buchtig, Ecken stark verdickt, etwas
knotig. Perianthium peudolateral, linglich, an der gerundeten
Miindung ziemlich grob gezaihnt. Alles tibrige unbekannt ’).
Java, ohne naihere Fundortangabe (Teysmann).
13. Plagiochila commutata Schffn. n. sp. (= P. securtfolia
Sande Lac. non N. ab E.!) — Steril. Stengel fast unverzweigt ,
an 4 cm lang, schlank, mit den Bl. tiber 3 mm breit. Bl. sich
nicht bertihrend, zweizeilig ausgebreitet, etwas schief vom Stengel
abstehend, nahezu gegenstindig, doch weder dorsal noch
ventral verwachsen, etwas convex, lang und schmal zun-
genférmig fast gleichbreit, etwa 2 mm lang, 0°83 mm breit,
dorsal kaum herablaufend; Dorsalrand fast gerade, kaum
zurtickgekrimmt, ganzrandig; an der gerundeten oder ausge-
randeten Spitze mit 2—3 kleinen unregelmissigen Zaihnchen;
Ventralrand ganzrandig, nur gegen die etwas verschmilerte Basis
schwach bogig und daselbst zuriickgekriimmt, wenig herab-
laufend. Zellen rundlich eif6rmig, ziemlich gross, + 0:034mm
im Langsdurchmesser, sch wach buchtig, Ecken deutlich und
schwach knotig verdickt. Alles ttbrige unbekannt.
Diese Pflanze wurde von Sande Lacoste fir P. securifoha
gehalten, welche sich aber (nach dem Orig. Ex. aus Ceylon) auf
den ersten Blick unterscheidet durch ganz andere Blattform und
etwa nur halb so grosse Blattzellen. Sie ahnelt ausserordentlich
der Syzygiella variabilis in der Stellung und Form der Bl und
in Grésse und Tracht, unterscheidet sich aber durch auffallend
gréssere etwas buchtige Blattzellen. Es ist kaum zweifelhaft,
dass diese Pflanze zur Gattung Syzygiella gehort. Leider ist das
1) Die obige Beschreibung (mit Ausnahme des Per.) bezieht sich auf die Pf. aus
Java. Das Exemplar im Leidener Riyksherbar besteht aus einer einzigen sterilen
Pfl., welche von den Orig. Ex. aus Manritius im Herb. Lindenberg nur unwe-
sentlich durch weniger wellige Ventralbasis und stiirkere, etwas knotige Zellecken
abweicht.
125
Orig. Ex. im Rijksherbar zu Leiden so dtrftig, dass eine sichere
Entscheidung unméglich ist.
Java, ohne nihere Standortsangabe (Teysmann).
14. Plagiochila subintegerrima (Reinw., Bl. et N. ab E.) Dum. —
Didcisch. Gross nnd robust, gelbgriin etwas gebraunt. Stengel bis
10 cm lang, mit den Bl. etwa 6 mm breit, wenig gabelig
verzweigt, starr. Bl. ausgebreitet, schief abstehend, ziemlich
dicht , abwechselnd, convex, schief langlich eiférmig, gegen die
Spitze ziemlich stark, gegen die Basis etwas weniger verschma-
lert, tiber 3 mm lang, 2 mm breit; Dorsalrand etwas herab-
laufend sonst fast gerade, umgerollt ungezihnt; Blattspitze mit
2—4 kleinen unregelmissigen Zihnen; Ventralrand bogenférmig
gewolbt, ganzrandig, gegen die schwach herablaufende Basis
allméhlich herabsteigend und daselbst etwas zurtickgebogen.
Zellen rundlich, glattwandig, + 0:024 mm, ringsum schwach
verdickt ohne deutliche Zellecken. Perianthium pseudolateral
»verkehrt-eiférmig keulig an der Basis eingekriimmt, an der
gestutzten Mtindung gefranst” '). Involucralbl. fast symmetrisch
(nur dorsal etwas linger herablaufend), breit elliptisch , rmgsum
entfernt und grob gezihnt, Zihne gegen die Basis sehr gross.
Die & Pfl. unbekannt.
Bemerkung: Ich habe bereits friiher nachgewiesen, dass von den beiden von
Nees unterschiedenen Varietiiten nur die eine (@ major) unsere Species darstellt,
die andere (e oblongifolia) ist nach den Orig. Exempl. Syzygiella variabilis, auch
Syz. variegata findet sich im Herb. Nees als P. subinteg. (z. B. die in Syn. Hep.
citirte Pfl. vom Berge Patuha). Vgl. Schffn., Conspectus Hep. Arch. Ind. p. 115.
Wurde zuerst von Blume in Java gesammelt (ohne nadhere
Standortsangabe). — Am Malabargebirge in den Preanger
Regentschaften (Rein wardt).
15, Plagiochila obtusa Ludnb. — Didcisch. Gross und robust,
bis 13 cm lang, mit den Blattern + 6 mm breit; in verflachten
Rasen, bréunlichgrtin, glanzlos, we nig (dichotom) verzweigt,
meist fast einfach. Bl. sehr dicht, ausgebreitet, schief ling-
lich eiférmig, tiber 3 mm lang und 2 mm breit. Ansatzstelle
‘ig der Blattbreite; Dorsalrand gegen die ziemlich herablaufende
1) Leider kann ich die Beschreibung des Per. nicht aus eigener Anschauung
geben, da dasselbe an dem Orig. Ex. im Herb. Nees stark beschidigt ist.
126
Basis schwach ausgebuchtet, sodann fast gerade, zurtickgerollt ,
von der Mitte an oder fast bis zur Basis gezéhnt; Spitze
gerundet, dicht und klein gezihnt (Zahne etwa 3 Zellen
lang); Ventralrand hoch bogig gegen die stark halbkreis-
formig vorgezogene Basis aufsteigend, die Zihne an Lange
etwas zunehmend und an der weit herablaufenden, um-
gebogenen ventralenAnheftungsstelle fast cilienartig. Erwei-
terte Ventralbasen zu einer hohen Crista zusammenneigend.
Zellen rundlich und oval, + 0-025 mm, etwas buchtig mit massig
grossen, etwas knotigen Eckenverdickungen. An der Ventralseite
des Stengels findet man zwischen den Blattbasen kleine, reich
gefranste Paraphyllien (Amphigastrien?). Astblatter nur
wenig kleiner und den Stengelbl. fast gleich. Perianthien
pseudolateral oder gabelstaindig, breit glockig mit breitem, stark
gezihntem Dorsalkiel; Mindung gerundet lang und
grob gezahnt. Involucralbl. sehr gross, breit schief eiférmig;
Ventralbasis sehr stark halbkreisf6rmig vorgezogen; Rand etwas
wellig, ahnlich gezihnt wie die Stengelbl. 0 PA. unbekannt. —
Aus den Blattzellen entspringen nicht selten zahlreiche diinne,
kleinblatterige Brutsprésschen.
Von P. Teysmanni, P. Gottscher u. a. abnlichen Arten sofort
zu unterscheiden durch sparliche Verzweigung, die an der
Ventralbasis ciliirt-herablaufenden Bl. und das Vorhandensein
der Paraphyllien.
Zuerst von Blume und Junghuhn in Java gesammelt. —
Diese prachtige Art findet sich zumeist an Baumen, seltener
aber auch an Steinen und auf blosser Erde in der Regenzone
und Wolkenzone (bis 2140 m) und liebt nicht den tiefen Schatten
der Walder, sondern findet sich an lichteren Stellen, bisweilen
auch ausserhalb des Urwaldes. Sie ist durchaus nicht haufig und
nirgends sehr reichlich. Ich fand sie: an Steinen an der Strasse
tiber den Megamendong und an Baiumen im Urwalde beim See
Telaga-Warna. In Kaffeeplantagen oberhalb Artja bei 950 m.
Am Wege von Tjibodas gegen Sindanglaija. An mehreren Stellen
im Berggarten Tjibodas, ebenso im Urwalde ober Tjibodas. Im
Urwalde am Wege gegen Tjiburrum an Baumen (hier eine forma
127
foliis longioribus). Oberhalb Tjiburrum im Urwalde nicht hiufig bis
2140 m. An Wegbéschungen am Vulkan Papandayan bei 1550 m.
— Ich fand sie auch im Padangschen Hochlande in Sumatra,
wo sie schon frtiher von A. Wiltens gesammelt worden ist.
16. Plagiochila Teysmanni Sande Lac. — Didédcisch. Gross,
ziemlich robust, gelblichbraun, an 10cm lang, mit den BI. an
6 mm breit, doppelt gabelig verzweigt, Aste etwas sprei-
zend; Aste etwas schwaicher und kleiner beblattert als der
Stengel. Bl. dicht, zweizeilig ausgebreitet, deltoidisch-eifér-
mig, 3mm lang, ttber 2 mm breit; Ansatzstelle kaum '/, der
Blattbreite; Dorsalrand stark umgeschlagen, ziemlich stark herab-
laufend, mit Ausnahme der Basis geziihnt, fast gerade verlaufend ;
Spitze sehr breit gerundet, kraftig und dicht gezahnt;
Ventralrand fast gerade aufsteigend, kraftig und dicht ge-
zihnt; Ventralbasis hoch gewoélbt und ziemlich stark vorge-
zogen (zu einer deutlichen Crista zusammenneigend), an der
Ansatzstelle kaum herablaufend und daselbst eine Strecke
weit ungezahnt. Astbl. etwas kleiner, ktirzer, sonst ahnlich.
Zellen etwas oval, + 0:027 mm, buchtig; Zellecken miassig gross,
knotig. Perianthium pseudolateral oder in der Astgabel, sehr
breit glockig; Dorsalkiel breit, lang gezihnt; Mtndung sehr
breit gestutzt, sehr dicht und ungemein lang gezahnt
(die langsten Zahne fast 1 mm, bis 16 Zellen lang, schmal).
Involucralbl. gross, breit schief eiformig mit halbkreisformig
stark vorgezogener Ventralbasis, ringsum sehr dicht und lang
gezihnt. o' Pfl. nicht bekannt.
P. Gottschei ist verschieden durch reichere Verzweigung, bedeu-
tendere Grésse, den noch hdher gewélbten Ventralrand und die
weit halbkreisférmig vorgezogene Ventralbasis, sowie durch die
sehr kleinen Zihne des Blattes und etwas kleineren Zihne der
Perianthmiindung.
In Java ohne nahere Angabe gesammelt von Blume, Teys-
mann, Zippelius. Ist jedenfalls ausserordentlich selten; ich
fand sie nur einmal (mit jungen Perianthien) in den Urwildern
am Nordabhange des Gedeh an Baumstimmen in der Regenzone
bei + 1000 m.
128
17. Plagiechila Gottschei Schffn. (= P. Zollingeri Gott. non
Mont.) — Didcisch. Gross, kréftig, an 20 cm lang, mit den
Bl. 7—7.5 mm breit, olivgriin bis réthlichbraun, mehrfach
dichotom. Bl. dicht, zweizeilig ausgebreitet, gross, an 4 mm
lang und etwa 3 mm breit, sehr breit halbherzformig (oder
vielmehr schief herzférmig); Ansatzstelle weniger als 1/, der
Blattbreite; Dorsalrand ziemlich herablaufend, fast gerade,
zuriickgekrimmt, in der vorderen Halfte gegen die breit ge-
rundete Spitze wie diese dicht und klein gezahnt,
Zaibnchen spitz, nur 3—4 Zellen lang; Dorsalrand sehr hoch
gewolbt aufsteigend, in gleicher Weise gezihnt; Ventral-
basis sehr weit halbkreisférmig vorgezogen, eine
Strecke weit ungezihnt, kaum herablaufend. Ventralbasen zu
einer hohen Crista zusammenneigend. Astbl. kleiner und schméler.
Zellen oval, + 0.03 0.02 mm, schwach buchtig, Ecken etwas
knotig. Perianthien an den Asten terminal oder noch 6fter pseu-
dolateral oder in der Gabelung, an 4 mm lang und an der
breit gestutzten, etwas gerundeten Mitindung ebenso breit;
Dorsalkiel sehr breit, oben gefranst-gezihut; Miimdung dicht
und grob fransig gezihnt, langste Zihne an 0.5 mm lang, oft
mit kleinen untermischt. Involucralbl. sehr gross, an 5 mm lang,
schief eif6rmig, Ventralbasis halbkreisférmig sehr stark er-
weitert, am Rande wellig und dicht fransig gezihnt wie die
Perianthmtindung, aber die Zaihne etwas kleiner. o Pfl. etwas
schlanker; o& Ahren im Verhaltniss zur Grésse der Pfl. klein,
walzig, intercalar; Perigonialbl. 6—mehrpaarig, an der Spitze
wenigzihnig. — Ans den Blattzellen entstehen oft sehr zahl-
reiche kleinblatterige Brutsprésschen, so dass die Bl. mitunter
wie von Algenrasen tiberkleidet erscheinen.
Uber die Unterschiede von P. obtusa und P. Teysmanni siehe
bei diesen. P. Jackw ist viel kleiner und durch die gestutzt
zweizihnige Blattspitze etc. weit verschieden.
Im Herb. Lindenberg N*. 710 unter dem Manuscriptnamen
P. Zollingert*) Gott. aus Java, lgt. Zollinger. — In der Regen-
1) Dieser Name ist schon von Montagne einer anderen Art beigelegt worden,
die vielleicht mit P. dendroides identisch ist.
129
zone an Baumen; eine seltene Pflanze! Ich fand sie: in den
Urwaldern lings der Strasse am Megamendong, + 1000 m
(daselbst auch eine kleinere Form mit kleineren Bl.); im Urwalde
beim Kratersee Telaga-Warna, + 1400 m und am Nordabhange
des Pangerango in Kaffeeplantagen oberhalb Artja, 940 m.
Var. brachyphylla Schffn. — Bl. ganz anders geformt, um
1/, ktirzer daher fast breiter als lang, an der Spitze sehr
breit gerundet. Sonst aber in allen Punkten mit der typischen
Form tibereinstimmend; auch die Brutsprésschen sind vorhanden.
In den Urwaldern am Nordabhange des Salak bei + 1000 m,
c. per. (Schffn.). — Ich fand diese Form auch an Steinen in
der Aneh-Schlucht bei Padang auf Sumatra bei 560 m in der
heissen Region.
18. Plagiochila Jackii Schffn. — Didcisch. Mittelgross, oliv-
griin, gelbbraunlich bis gebraunt, fast aufrecht, 5-9 cm lang,
starr, dichotom verzweigt mit etwas spreizenden Asten. Bl.
zweizeilig ausgebreitet, an 2°5 mm lang, 1-7 mm breit, halb-
herzférmig; Ansatzstelle héchstens 7/, der Blattbreite; Dor-
salrand ziemlich herablaufend, zurtickgerollt, vom Stengel schief
aufsteigend, fast gerade, ungezihnt; Spitze verschmialert, ge-
stutzt-zweizaihnig (zwei Zaihne sehr gross); Ventralrand
allmahlich bogig aufsteigend mit wenigen (5—12) kraftigen
ungleichen Zihnen, an der Basis gerundet etwas vorgezogen , so
dass eine niedrige aber deutliche Crista entsteht. Astbl.
etwas kleiner, weniger reich gezihnt. Zellen oval, + 0:03 X 0:02
mm, etwas buchtig, Ecken massig stark knotig mit deutlichen
Tetraéderlinien. Perianthien an den Asten endstandig meist ohne
Innovation, seltener gabelstaindig, gross, glockig, bis 4 mm lang
und vorn fast gleich breit mit breitem vorn gezihntem Dor-
salfluigel, an der breit gestutzten Miindung dicht fransig-
gezahnt, grosse Zihne an der Basis nur 2—3 Zellen breit
und bis 16 lang. mit diesen viel kleinere abwechselnd. In-
volucralbl. kirzer aus breit schief eiférmiger Basis zu-
gespitzt, am Dorsalrande gezihnelt, sonst wie die Perianth-
mitindung aber kraftiger gezihnt. o Ahren intercalar schlank;
Perigonialbl. an der Spitze mit einigen scharfen Zahnchen.
Flora von Buitenzorg, IV. 9
130
Sehr vielgestaltig; mit P. ¢runcatella Sande Lac. verwandt ,
welche sich u. a. unterscheidet durch sehr schlanke zarte Aste,
die weniger vorgezogene Ventralbasis, kleinere Zellen etc. —
P. oblongata und P. subtuncata sind durch die Blattform und die
Involucralbl. gut unterschieden.
Verbreitet an Baumen in der heissen Region und Regenzone,
selten bis in die Wolkenzone aufsteigend und die tiefen schat-
tigen Urwalder meidend. Ich fand sie: im Orte Gadok an
Baumen, + 400 m. — Gunung Pasir-Angin bei Gadok, + 500 m. —
Um Artja am Nordabhange des Pangerango, auch in Kaffee-
plantagen und bis in den benachbarten Urwald, woselbst eine
der Var. Salacensis ahnliche Form vorkommt. — Im Garten
des Sanatoriums Sindanglaija. — Im Berggarten Tjibodas, +
1420 m. — In der Chinaplantage Daradjat bei Garut bei +
1730 m eine zartere Form.
Var. longifolia Schffn. — Bl. langer, an der Spitze weniger
verschmilert breit gerundet mit mehr gleichmassigen Zihnen;
Ventralbasis viel weniger vorgezogen, nicht zu einer Crista
zusammenneigend. — Sehr wahrscheinlich ist diese Form iden-
tisch mit P. oblongata Sande Lac., aber letztere besitzt deutlich
knotige Zellecken. Leider ist unsere PA. steril, daher eine
Entscheidung nicht ganz sicher.
Am Gunung Pantjar an faulenden Stammen im Urwalde
+ 330 m (Schffn.).
Var. brevidentata Schffn. — Weniger robust; Blattzihne
spirlicher und kiirzer, Ventralbasis minder vorgezogen, Zellen
weniger verdickt. — Vielleicht mit der folgenden Var. zu ver-
einigen.
Bei Artja in den Kaffeeplantagen mit der typischen Form. —
Am Vulkan Papandayan in einer Kaffeeplantage ober Tjisarupan,
bei 1360 m (Schffn.).
Var. virens Schffn. — Etwas schlaff. Blattzellen kaum oder
nicht verdickt.
An Baumen im botan. Garten zu Buitenzorg. Kotta-Batu
bei Buitenzorg an Baumen, + 300 m. Am Nordabhange des
Salak im Urwalde, + 1000 m. In der Tjiapus-Schlucht am
131
Salak an Steinen, + 800 m. Bei Artja am Nordabhange des
Pangerango im Urwalde, 1100 m. Im Berggarten Tjibodas an
Baumen, + 1425 m (Schffn.).
Var. Salacensis (Gott.) Schffin. (= P/. Salacensis Gott.) — PA.
schlanker, mit wenigen verlingerten Asten. Bl. kleiner, ktirzer
und daher verhaltnissmassig breiter, an der Ventralbasis weniger
vorgezogen und zu einer niedrigen Crista zusammenneigend.
Blattzithne kleiner. Zellen etwas kleiner mit weniger stark
verdickten Ecken. Perianth. und Involucrum genau wie bei der
typischen Form.
An Baumen am Salak mit P. Belangeriana, P. frondescens var.
diffusa, P. opposita, P. dendroides (Zollinger).
Bemerkung: P. Zollingeri Mont. dtirfte nach der Beschreibung identisch sein
mit P. Jackit var. Salacensis oder vielleicht gar mit P. dendroides.
19. Plagiochila revolutifolia Schffn. (= P. tenuis Sande Lac.
non Lndnb. et P. terebrans Sande Lac. non N. ab E. et Mont.
fide spec. orig.!) — Didcisch. Sehr lockerrasig, ungemein zart ,
bis réthlichbraun. Stengel dtinn aber etwas starr, bis 10 cm
lang, regelmassig dichotom verzweigt. Bl. zweizeilig abstehend ,
entfernt, klein, bis 2 mm lang und + 1! mm breit, schmal
halbeiférmig oder fast langlich rechteckig; Dorsalrand stark und
breit zurtickgerollt , gerade, wenig herablaufend , gegen die Basis
ganzrandig; an der schief gestutzten Spitze wenigzihnig; Ven-
tralrand nur schwach bogig, von der nicht erweiterten , sondern
schief abstehenden Basis bis gegen die Blattmitte sehr stark
zurtickgerollt, mit einigen kleinen Zaihnen, ventral lang
herablaufend. Astblatter viel kleiner, entfernter gestellt, langlich
rechteckig, sonst ahnlich. Zellen klein, oval, 0:02°>x 0-014 mm,
in den Ecken etwas verdickt. Perianthien terminal, seltener
innovirend oder in der Astgabel, langlich eiformig, gestutzt,
doppelt gezahnt, die langsten Zahne bis 10 Zellen lang; dorsal
lang gefliigelt mit oben gezihntem Fltgel. Kapsel kugelig,
wenig emporgehoben. Involucralbl. schief eiférmig, am Ventral-
rande grob doppelt gezihnt, Dorsalrand mit Ausnahme der Basis
gezahnt. o’ Ahren schlank intercalar; Perigonialbl. an der Spitze
gezahnt.
132
Diese sehr zierliche Art ist an der Blattform und den gegen
die Basis rinnig zurtickgerollten BI. leicht kenntlich. P. sud-
truncata ist nahe verwandt unterscheidet sich aber durch das
robustere Aussehen, die weniger zurtickgerollten und ventral
wenig herablaufenden Bl.
In den Waldern der Regen- und Wolkenzone an Baumen,
selten in die heisse Region herabsteigend. Am Papandayan und
Simpai (Korthals). — Ungarang (Junghuhn). — Walder
am Nordabhange des Salak, 12—1800 m. Gunung Pasir-Angin
bei Gadok, + 500 m. Urwald ober Artja, 1120 m. Am Mega-
mendong, im Urwalde beim See Telaga-Warna, + 1400 m. In
Urwalde oberhalb Tjibodas an mehreren Stellen von 1500 bis
tiber 1700 m (Schffn.).
20. Plagiochila subtruncata Schffn. -— Didcisch. Lockerrasig ,
olivgrtin, schlank. Stengel 4—5 cm lang, dichotom verzweigt
mit wenig spreizenden Asten. Bl. genihert, zweizeilig ausgebrei-
tet, breit halbeiférmig, tiber 2 mm lang, an 1:4 mm breit;
Dorsalrand fast gerade, zurtickgerollt, von der Mitte an kurz
und entfernt gezihnt, massig herablaufend; Blattspitze breit
gestutzt (seltener fast abgerundet), vielzihnig; Ventralrand
gezihnt gegen die Basis gerundet, nicht vorgezogen, son-
dern aus etwas herablaufendem, fast ungezihntem Grunde
schief vom Stengel abstehend, daher keine ventrale Crista
bildend. Astbl. kleiner, sonst ahnlich. Zellen rundlich-sechseckig ,
+ 0°02 mm, dtinnwandig ohne Eckenverdickungen. Pe-
rianthien terminal an den Asten, seltener mit Innovation oder
in der Astgabel, verkehrt eiférmig, breit gefltigelt mit mehr
weniger gezihntem Fltigel, vorn breit gestutzt, dicht doppelt
gezihnt (die grésseren Zahne an der Basis mit kleineren).
Kapsel kugelig, kurz austretend. Involucralbl. ktirzer als das
Per., ahnlich den Stengelbl. aber am Ventralrande dichter und
kraftiger doppelt-geziihnt; Dorsalrand geziihnt oder gegen die
Basis ganzrandig. o Ahren schlank, intercalar; Perigonialbl. an
der Spitze gezihnt.
Verwandt mit P. revolutifolia, welche viel zarter und linger
ist und schmilere, an den Rindern sehr stark zuriickgerollte
133
und ventral lang herablaufende BI. besitzt. P. ¢runcatella hat
etwas andere Blattform, kleinere Zellen und an der Miindung
grob einfach dornig gezihntes Perianth. Auch mit P. Jachu
var. virens zu vergleichen, welche aber gestutzt-zweispitzige BL.,
deutliche Crista und an der Miindung fransig gezihnte Perian-
thien besitzt.
Nicht selten an Baumen in der Regenzone bis an die untere
Grenze der Wolkenzone, selten bis in die heisse Region herab-
steigend (in Sumatra fand ich sie auch in der heissen Region
und auch noch bei 2050 m am Singalang in der Wolkenzone). —
Urwalder am Nordabhange des Salak, + 1300 m. Gunung Pasir-
Angin bei Gadok + 500 m. An der Strasse tiber den Mega-
mendong und an Straéuchern eines lebenden Zaunes am Puntjak,
sowie im Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna. In Kaffee-
plantagen bei Artja am Nordabhange des Pangerango, 940 m.
Unterhalb Tjibodas gegen Sindanglaija, 1305 m und mehrfach
im Berggarten Tjibodas, + 1420 m (Schffn.).
Var. firmior Schffn. — Robuster und starrer, olivertin unten
rothbraun. Bl. grésser und breiter, mehr gezaihnt. Zellen mit
deutlich verdickten Ecken.
Am Nordabhange des Salak im Urwalde, + 1000 m und im
Berggarten Tjibodas (Schffn.). — Auch am Singalang in Su-
matra (Schffn.).
Var. longifolia Schffn. —- Bl. viel linger, 2-6 mm lang, 1:5
mm breit.
Mit der typischen Form im selben Rasen im Berggarten
Tjibodas (Schffn.).
Var. brevifolia Schffn. -- Bl. '/, ktrzer als bei der Normal-
form, fast wie bei Var. frmior, von welcher sie sich aber durch
schwachere Statur und unverdickte Zellecken unterscheidet. Oft
kommen am selben Stengel auch normal gestaltete Bl. vor.
Im Berggarten Tjibodas (Schffn.).
21. Plagiochila oblongata Sande Lac. — Didcisch. Gross und
kraftig, bis 8 cm lang, olivgrtin. Stengel aus rhizomartiger
Basis unregelmissig dichotom ziemlich reich verzweigt. BI.
dicht zweizeilig ausgebreitet, verlingert-deltoidisch, an 3 mm
134
lang, 2 mm breit; Anheftungsstelle fast ?/, der Blattbreite;
Dorsalrand ziemlich weit herablaufend, schief aufsteigend , etwas
ausgebuchtet, zurtickgeschlagen, ganzrandig; Blattspitze sehr
breit und plump, fast abgestutzt, etwas gerundet,
vielzihnig , Zihne ziemlich klein, gleichmassig; Ventralrand
erst fast gerade, mit dem Stengel einen rechten Winkel bildend
bis fast zur gerundeten schwach vorgezogenen Basis gezihnt,
Zaihne ziemlich klein. Astblatter kleiner mit nicht vorgezogener
Ventralbasis; Bl. der Endsprosse vielmals kleiner. Zellen rund-
lich, + 0-024 mm, deutlich buchtig, Zellecken ziemlich stark
knotig mit deutlichen Tetraéderlinien. Perianthien pseudolateral
und in den Astgabeln, glockig mit ziemlich breitem, kaum
gezihntem Fliigel, an der Mtindung hoch abgerundet, grob
einfach gezahnt. Involucralbl. den Stengelbl. ahnlich doch
dichter und viel linger gezihut. o& Pflanze unbekannt.
Steht der P Jackwz nahe, unterscheidet sich aber durch be-
deutendere Grésse, die breite nicht zweispitzige Blattspitze,
weniger (bei den Astbl. nicht) vorgezogene Ventralbasis und die
grobe einfache Zihnung der Perianthmiindung. Noch naher
steht sie der P. ¢runcatella Sande Lac. aus Sumatra und Borneo.
Java, am Berge Simpai (Korthals).
22. Plagiochila gracilis Lndnb. et Gott. -— Didcisch. Klein
und schlank, gebréunt; Stengel aus rhizomartiger Basis fast
aufrecht, 2-—3 cm lang, spirlich dichotom verzweigt. Bl. locker
gestellt schief abstehend, oft etwas zuriickgeneigt, klein , schief
verkehrt-eiférmig mit fast keiliger Basis schmal
ansitzend, 1:2 mm lang, 0°75 mm breit; Dorsalrand kaum
herablaufend, ungezihnt, wenig zurtckgekriimmt; Blattspitze
grob und sehr ungleichmassig gezihnt, zwei Zahne gewohnulich
viel grésser als die anderen; Ventralrand hoch gewoélbt bis zur
Mitte oder dartiber grob gezihnt, gegen die keilférmige Basis
zuriickgerollt, wenig herablaufend. Astbl. kleiner und schméler.
Zellen klein, + 0:°022 mm, rundlich, buchtig mit starken, kno-
tigen Zellecken. ,Perianthien ') an den Asten terminal oder in
1) Das Orig. Ex. im Herb. Lindenberg N°, 564 zeigt keine Fructification, ich gebe
daher die Beschreibung derselben nach der Synopsis Hep.
135
der Astgabel, das Involucrum tiberragend, verkehrt-eiférmig, an
der gerundeten Miindung gefranst, dorsal gefliigelt mit unge-
zihntem Fligel. Involucralbl. linger, aufrecht, im tbrigen den
Stengelbl. ahnlich”. o” Pfl. nicht bekannt.
Ist durch die Kleinheit und die Blattform von den verwandten
Arten leicht zu unterscheiden. P spathulaefolia ist habituell
etwas ahnlich, besitzt aber langlich keilformige Bl., die nur an
der Spitze wenige grobe Zaihne und keine Zweispitzigkeit zeigen.
In Java zwischen Moosen (im Herb. Miquel).
23. Plagiochila Jnnghuhniana Sande Lac. — Didcisch. Locker-
rasig, gelbgrtin, mittelgross, bis 8 cm lang aber schlank, reg el-
massig mehrfach dichotom mit spreizenden Asten. BI.
dicht, zweizeilig ausgebreitet, wenig schief abstehend, linglich
halbeiférmig, fast langlich dreieckig, 2°2 mm lang, 1:2 mm breit;
Anheftungsstelle kaum ',, der Blattbreite; Dorsalrand gerade,
wenig herablaufend, zuriickgerollt, ganzrandig; Spitze fast ein-
geschnitten zweispitzig (mit zwei ungemein grossen
Zihnen, von denen der obere grésser ist als der untere; Ven-
tralrand rechtwinkelig vom Stengel abstehend fast gerade, bis
zur Mitte (seltener dartiber) mit sparlichen ungleichen Zahnen;
Basis bogig herabsteigend, nicht vorgewodlbt, wenig herablau-
fend. Astbl. nicht viel ktirzer, aber viel schmaler. Zellen
rundlich sechseckig, chlorophyllreich, + 0:022 mm, ziemlich
dtinnwandig, ohne Eckenverdickungen. Perianthien an den Asten
terminal, dfters mit Innovation oder in der Astgabel, glockig,
mit breitem, gezihntem Dorsalfliigel; Mtndung gerundet, dicht
fransig-gezahnt, der einzellreihige Spitzentheil der Zihne
bis 10 Zellen lang. Involucralbl. grésser als die Stengelbl., breiter,
an der Spitze und am Ventralrande sehr grob gezahnt, Zahne
der Spitze sehr gross, Basis kaum vorgezogen; Dorsalrand
stark umgerollt, ungezihnt oder mit kleineren entfernteren
Zahbnen. & Pfl. nicht gesehen.
Habituell der P. Ungarangana iahnlich, die aber durch die
Form und Zahnung der BI. weit abweicht. P. revolutifolia ist
viel zarter, die Bl. sind vorn nicht kriftig zweispitzig von
anderer Form und zurtickgerollt. P. Jackii hat eine abnliche
136
Gestalt. der Blattspitze ist aber robuster, nicht spreizend dicho-
tom, die Bl. sind ganz anders geformt und ihre Ventralbasis
weit vorgezogen, auch Involucrum und Perianthmiindung sind
ganz verschieden.
In der Wolkenzone an Baumstimmen nicht haufig. Zuerst in
Java von Junghuhn und Teysmann gesammelt. — Am
Gedeh und Salak (Teysm.) — Nordseite des Salak, 1200’
(Kurz). — Urwald oberhalb Tjibodas, 1500—1710 m (Schffn.,
Massart) — Auch in Sumatra (Teysm., Schffn.) und
Celebes (De Vriese).
24, Plagiochila Massalongoana Schffn. — Didcisch. Olivgriin
oder réthlichbraun, 10—15 cm lang aber ditnn und zart,
mehrfach dichotom mit spreizenden Asten. Bl. zwei-
zeilig ausgebreitet, entfernt, schief abstehend, langlich recht-
eckig, an der Basis und an der gestutzten Spitze nahezu gleich-
breit, 25 mm lang, 0°6 breit; Dorsalrand gerade, zurtickge-
krtimmt, ungezihnt; an der Spitze durch zwei sehr grosse
Zaihne eingeschnitten zweispitzig; Ventralrand kaum gekrimmt,
nur gegen die Spitze entfernt 3—4-zihnig, an der Basis nicht
erweitert, schmal umgerollt, wenig herablaufend. Astbl. viel
kleiner. Zellen etwas elliptisch , 0-022 X 0-018 mm, in den Ecken
wenig und nicht knotig verdickt. Perianthien an den Asten
terminal, pseudolateral oder in der Astgabel, klein verkehrt-
kegelig-glockig, ohne Fltigel, an der hoch gerundeten Mtin-
dung grob dornig gezihnt, Zihne bis 15 Zellen lang, an der
Basis 83—4 Zellen breit. Involucralbl. langer als das Per., viel
grésser als die Stengelbl., halbeif6rmig gegen die Ventralbasis
hoch gew6lbt (aber nicht vorgezogen), wie die gestutzte Spitze
sehr grob und entfernt gezihnt; Dorsalrand gerade, zurtick-
gerollt, ungeziihnt. o& PA. nicht gesehen.
Habituell der P. revolutifolia sehy iihnlich, welche sich aber
durch Blattform , gefltigeltes, anders gezihntes Perianth und die
Tnvolucralbl. leicht unterscheidet. Die Blattform ist ahnlich wie bei
P. frondescens var. diffusa, die Verzweigung ist aber ganz anders.
Nachst verwandt ist P. Junghuhniana, die aber minder zart ist,
ein gefltigeltes Perianth und andere Zihnung der Mitndung besitzt.
137
In den Wildern der Regenzone an Baiumen nicht hiufig.
Am Nordabhange des Salak, + 1000 m. Am Megamendong in
den Wiildern lings der Strasse, + 1000 m. Bei Artja am Nord-
abhange des Pangerango, 1100 m (Schffn.).
25, Plagiochila stenophylla Schffn. — Didcisch. Lockerrasig ,
olivgriin. Stengel aus rhizomartiger Basis aufrecht, an 5 cm
lang, fast einfach, selten an der Spitze gegabelt. Bl. zwei-
zeilig, fast rechtwinkelig abstehend, etwas entfernt, schmal
langlich, mit breiter Basis ansitzend, an 2-3 mm lang, 1 mm
breit, gegen die Spitze wenig verschmalert; Dorsalrand schwach
herablaufend, fast gerade, wenig zurtickgerollt, ungezihnt; an
der Spitze mit 2—3 sehr grossen, langgespitzten und 6fters noch
2—3 kleineren Zihnen; Ventralrand fast gerade, ungezahnt.
Zellen rundlich, + 0:03 mm, mit kleinen etwas knotigen Kcken ,
Cuticula deutlich kérnelig papillés. > Infloresc. terminal
in der Astgabel (ob immer?). Die (sehr jungen!) Involucralbl.
(vielleicht sind es die Subinvolucralbl.?) den Stengelbl. ganz
thnlich, am Ventralrande aber mit einigen kleinen, fransigen
Zahnen; Dorsalrand ungezibnt. Alles tibrige unbekannt.
Gehort vielleicht zu P. siagularis, mit der sie die gekdrnelte
Cuticula gemeinsam hat, weicht aber davon ab durch gegen
die Spitze etwas mehr verschmalerte Bl., die kaum fransigen
Blattzihne (Haarspitze 2—3 Zellen, bei P. simg. 5 Zellen lang).
Von P. Massalongoana und P. Junghuhniana durch die Verzwei-
gung und die Involucralbl., sowie durch die Cuticula verschie-
den. P. /axissina weicht durch das Zellnetz und andere Merk-
male weit ab.
In der Wolkenzone in den Urwaldern ober Tjiburrum am
Pangerango, 1580 m (Schffn.). — Hine etwas abweichende
Form am Gipfel des Singalang in Sumatra (Schffn.).
26. Plagiochila opaca Schffn. — Didcisch. Lebhaft grin,
glanzlos, 4—6 em hoch, nicht starr. Stengel fiederastig,
Aste ungleich, bisweilen gegabelt. Bl. dicht halbeiférmig, 2-4
mm lang, 1°35 mm breit; Dorsalrand fast gerade; Spitze breit
gerundet; Ventralrand aus schief aufsteigender (nicht vorgezo-
gener) Basis fast gerade, fast ringsum (mit Ausnahme der
138
Dorsalbasis) kurz und stumpflich gezthnelt. Zellen etwas ellip-
tisch, t+ 0-022 X 0-016 mm, sehr chlorophyllreich, in den Ecken
etwas verdickt aber nicht knotig. Perianthium an den Asten
terminal, bisweilen mit Innovation, tiber 2 mm lang, breiter
als lang, ventral bisweilen gespalten, dorsal breit gefitigelt,
Fliigel gezthnt; die sehr breite Mtindung dicht und sehr grob
dornig gezihnt, zwischen den grossen Zihnen hie und da kleinere.
Involucralbl. schief eiférmig, an der Ventralbasis sehr stark
vorgezogen, ringsum ungleichmassig gezihnt. Die o Pfl. nicht
bekannt.
Verwandt mit P. calva, aber durch die griine Farbe, robustere
Statur und dichtere Verzweigung, die ventral nicht breit und
lang herablaufenden, ventral nicht zu einer Crista zusammen-
neigenden Bl. u. s. w. wohl unterschieden. In der Blattform
etwas ahnlich der P. subtruncata, aber durch die Verzweigung
und das Perianth. weit verschieden.
Am Vulkan Papandayan, in Kaffeeplantagen oberhalb Tjisa-
rupan bei 1330 m (Schffn.).
27. Plagiochila calva N. ab E. — Didcisch. Lockerrasig , oliv-
egrtin bis gelbbraunlch. Stengel schlank, bis 7cm lang, fieder-
aistig, Aste entfernt, ungleich, selten abermals mit einigen
kurzen Astchen. Bl. dicht, schief langlich eiférmig, 1-7 mm lang,
1:18 mm breit; Ansatzstelle kaum '/, der Blattbreite; Dorsal-
rand gerade schief abstehend, wenig herablaufend, zurtickge-
krimmt, vor der Mitte mit einigen sehr kleinen Zahnen; Spitze
sehr breit gerundet, sehr kurz und stumpflich gezihnt; Ventral-
rand erst gerade verlaufend und bis tiber die Mitte klein und
entfernt gezihnt, dann in weitem Bogen gegen die breit und
lang herablaufende Basis herabsteigend und dasellst ungezihnt.
Ventrale Crista hoch. Astblatter klemer. Zellen langlich,
unregelmassig, t- 0°022 0-016 mm, ringsam etwas verdickt,
Zellecken nicht deutlich. Perianth. an den Asten terminal, oft
mit Innovation, verkehrt eiférmig mit schmalem. undeutlich
gezihntem Fltgel, an der Miindung dicht dérnelig gezaihnt;
Zihne 5--7 Zellen lang, an der Basis 2—3 Zellen breit, sehr
spitz, Spitze aus 1—2 Zellen gebildet. Involucralbl. langer als
139
das Perianth, den Stengelbl. ahnlich aber gegen die Spitze
schmiler, linger gezihnt, Ventralbasis kaum vorgezogen , Dorsal-
rand entfernt und kurz gezihnt, stark umegerollt. o' Pil. un-
bekannt.
Durch Verzweigung und Blattform sehr ausgezeichnete Art.
Uber die Unterschiede von P. opaca siehe oben.
Kine sehr seltene Pflanze der oberen Regenzone. Auf den
stidlichen und déstlichen Gebirgen von Bantam durch Blume
entdeckt. — Am Megamendong an Baumen langs der Strasse
oberhalb Tugu, 1350 m und an den Straéuchern eines lebenden
Zaunes am Puntjak (Schffn.). — Soll auch am Kilimandscharo
und auf Neu-Guinea vorkommen. Die Stidamerikanischen Stand-
orte der Synopsis Hep. gehéren nicht hierher.
28. Plagiochila Tyibodensis Schffn. — Steril. Réthlichbraun ,
lockerrasig, 4—5 cm lang, unregelmissig und entfernt fie-
derastig, die Aste bisweilen verlangert, einfach. Bl. dicht
gedrangt, breit halbeiférmig, 2 mm lang und 15 mm breit;
Ansatzstelle tiber 1 der Blattbreite; Dorsalrand ziemlich her-
ablaufend, zurtickgerollt, gerade, von der Mitte ab sparlich
gezihut; Spitze ziemlich verschmilert, schief gestutzt, ungleich
und scharf 4—5zahnig; Ventralrand bogig gewélbt, an der Basis
ein wenig vorgewolbt, klein aber scharf gezihnt, ventral wenig
herablaufend. Astbl. wesentlich kleiner. Zellen etwas elliptisch ,
+ 0:024 mm, die der unteren Blatter fast dtinnwandig, die der
oberen mit deutlich knotig verdickten Kcken.
Tn der Blattform etwa zwischen P. Jackw und P. subtruncata
aber an der Spitze etwas mehr verschmilert und die Verzwei-
gung anders; von letzterer auch noch durch die viel dichte-
ren Bl. verschieden.
An Baumen im Berggarten Tjibodas, + 1420 m; selten (Schftin.).
29. Plagiochila Javanica (Sw.) Dum.:— Didcisch. Gross und
kraftig, an 8 cm lang, starr, dunkelgrtin, unregelmissig fie-
deristig; Aste ziemlich dicht, schief abstehend, ungleich lang ,
bisweilen abermals verzweigt. Bl. dicht , rechtwinkelig zweizeilig
abstehend , halbherzférmig aber mit der Dorsalbasis sehr lang
und breit herablaufend, 23 mm lang, 13 mm breit;
140
Anheftungsstelle wegen der lang herablaufenden Dorsalbasis
sehr breit; Dorsalrand ausgebuchtet aufsteigend, zurtickgerollt ,
ganzrandig, nur gegen die Spitze sparlich gezihnt; Spitze quer-
gestutzt mit wenigen kleinen stumpflichen Zahnen; Ventral-
rand wenig gekriimmt, nur vorn sparlich und klein gezahnt,
gegen die Basis bogig gerundet, etwas vorgezogen und ziemlich
weit und breit herablaufend und daselbst bisweilen wellig.
Astbl. kleiner. Paraphyllien (Amphigastrien) vorhanden,
kaum 0:5 mm lang, zerschlitzt, gefranst. Blattzellen langlich ,
+ 0:027 X 0:02 mm, etwas buchtig, Zellecken kraftig, deutlich
knotig. Perianthien terminal an den Asten, meist ohne Inno-
vation, breit glockig, breiter als lang, dorsal mit ziemlich
breitem, etwas gezihntem Fliigel, ventral nicht aufgeschlitzt,
an der breit gerundeten Miindung dicht und sehr grob dornig
geziithnt. Involucralbl. langlich eiférmig, Ventralbasis nicht vor-
gezogen , Dorsalrand zuriickgerollt, ringsum ungleichmissig grob
gezihnt *).
Die eigenttimliche Blattform zeichnet diese Art vor allen
anderen aus, nur bei P. 7reubi ist der Umriss des BI. ahnlich,
jedoch die Zihnung ganz anders und die Ventralbasis viel stirker,
halbkreisfé6rmig vorgezogen. Habituell unterscheiden xich beide
Pfl. auf den ersten Blick, da P. Vreudia viel kleiner ist und
dichotome Verzweigung besitzt.
Das Original-Ex. von Swartz dtirfte wohl sicher aus Java
stammen (Thunberg). — Neuerer Zeit wurde diese gewiss
sehr seltene Pflanze von Jelineck (Novara-Exped.) gesammelt
mit der Bezeichnung: ,Java, Buitenzorg’. — Ausserdem be-
kannt aus Stidafrika, vom Kilimandscharo, Insel Bourbon,
Ost-Indien (und angebl. auf den Canarischen Inseln). Die tibrigen
frither dazu gerechneten Pflanzen gehéren nicht hierher.
30. Plagiochila Teeubii Schffn. — Didcisch. Niedergedriickt
rasig, olivgrtin. Stengel aus rhizomartiger Basis, bis 5 cm lang,
1) Die & Inflor. habe ich selbst nicht gesehen; ich gebe die Beschreibung aus
Spec. Hep. wieder: »Die Bliithen bilden eine ovale ans 6—8 Paaren von Perigo-
nialbl. zusammengesetzte Ahre. Diese Bl. sind schief herzférmig, 2ugespitzt, an der
unteren Basis gezihnelt,”
14]
spirlich dichotom verzweigt, ventral oft mit zahlreichen
Rhizoiden. Bl. zweizeilig ausgebreitet, sehr brichig,
16 mm von der Insertion zur Spitze und fast gleich breit,
halbherzférmig aber mit sehr lang und breit herablau-
fender Dorsalbasis; Dorsalrand ausgebuchtet aufsteigend, zuriick-
gekrtimmt, ganzrandig, nur gegen die Spitze etwas gezihnt;
Spitze gestutzt mit 3—5 scharfen Zihnen; Ventralrand wenig
bogig, an der Basis sehr stark halbkreisférmig vorge-
zogen, entfernt und spitzt gezihnt. Ventrale Crista sehr hoch.
Zellen rundlich, + 0:023 mm, mit knotig verdickten Ecken.
Paraphyllien (Amphigastrien) klein, zweitheilig. fransig ge-
zihnt, oft rudimentar. Perianthien terminal oder in der Gabe-
lung, breit glockig, dorsal mit breitem fransig-gezihntem
Fligel, an der Mtindung sehr grob gezaihnt, die grésseren Zahne
bis 15 Zellen lang und an der Basis bis 6 breit, dazwischen
kleinere mehr cilienartige. Involucralbl. gross, sehr breit halb-
herzformig, an der Ventralbasis ungemein stark fast kreisformig
yorgezogen, an der Spitze abgestutzt und zuriickgekrimmt,
ringsum dicht dornig gezihnt. Involucral-Amphigastrium fast
kreisrund, klein, etwa 1 mm im Durchmesser, die Ventralbasis
des Perianthiums kielig umfassend, fransig gezihnt. 0 PA.
unbekannt.
In der Blattform ahnlich P. Javanica aber reicher gezihnt,
Ventralbasis sehr vorgewolbt; Verzweigung dichotom; Pfl. viel
kleiner.
In der heissen Region bis in die Wolkenzone an Baumen
(selten an Steinen). Im botan. Garten zu Buitenzorg an meh-
reren Orten z. B. in der Waringinallee, im Kletterpflanzen-
quartier etc. Im Culturgarten zu Tjikeumeuh. An der Strasse
tiber den Megamendong an Steinen, 1250 m—1310 m und im
Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna an Baumen (Schffn.). —
Im Urwalde ober Tjibodas (Massart).
Var. Megamendongensis Schffn. — Viel robuster. Bl. mehr
als doppelt so gross, etwa 3 mm lang, an der Ventralbasis
noch mehr vorgewdlbt. Zellen sehr dtinnwandig. Ist vielleicht
eigene Art (P. Megamendongensis Schtfn.).
142
An Baumen an der Strasse tiber den Megamendong, 1250 m
(Schffn.).
31. Plagiochila pinnatiramosa Schffn. — Steril. Olivgrtin bis
rothlichbraun , schlank. Stengel bis 6 cm lang, fast regelmassig
fiederastig; Aste entfernt, einzelne verlangert und wieder ver-
zweigt. Bl. genihert, zweizeilig ausgebreitet, tiber 1 mm lang,
0-7 mm breit, trapezoidisch; Dorsalrand aus breit und ziem-
lich stark herablaufender Basis schief aufsteigend, fast gerade,
zurickgekrimmt, ungezihnt; Spitze gestutzt, wenigzihnig mit
kraftigen Zihnen; Ventralrand fast rechtwinkelig vom Stengel
abstehend, wenigzihnig, an der Basis nicht erweitert und unge-
zihnt, breit zurtickgeschlagen. Zellen + 0:°024 mm, mit buchtigem
Lumen, Eckenverdickungen stark, fast zusammenfliessend. Pe-
rianthium (nur eines gesehen!) terminal an einem Aste aber
mit einer kleinen Innovation; breit glockig, an 1:5 mm lang,
sehr breit gestutzt, mit breitem, vorn fransig gezihntem Fli-
gel, an der Miindung dornig gezihnt, Zibne an 12 Zellen lang,
an der Basis an 5 Zellen breit. Involucralbl. langer als das
Perianth, breit halbeifé6rmig, an der Spitze und am Ventralrande
dornig gezihnt. Am Dorsalrande zurtickgerollt und an der aus-
sersten Basis ungezihnt. o Pflanze habe ich nicht gesehen.
Von der etwas dhnlichen P. 7yibodensis verschieden durch schlan-
keren Wuchs, regelmissigere Verzweigung und die Blattform.
In letzterer Beziehung etwas dhnlich der P. revolutifolia, aber
durch Verzweigung, Blattform, Perianthium etc. wohl unter-
schieden.
Am Urwaldsaume unterhalb des Kratersees Telaga-bodas an
Baumen in der Wolkenzone, 1540 m (Schffn.).
Ssotio IT. Oppositae.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Stengelbl. grob gezthnt. . . . . . . . BP. opposita.
2. Stengelbl. ganzrandig, nur die Involucral- und Subinvo-
lucralbl. gezihnt . 2. 2. 2. . 2. 2). ) .)) OP. Brauniana,
143
32. Plagiochila opposita (Reinw., Bl. et N. ab E.) Dum. —
Didcisch. Lockerrasig, olivgrtin bis gelblichbraun, aufrecht. Sten-
gel meist einfach, diimn, an der Spitze zurtickgekrimmt, 2—8 cm
lang. Die unteren BI. entfernt, klein, an der fruchtenden Pfl.
nach oben an Grosse zunehmend und dichter, allméhlich in die
Grésse und Form der Involucralbl. tibergehend, paarweise
gegenstandig und sowohl dorsal als ventral an den
Basen verwachsen, dem Stengel seitlich angedritickt,
seltener abstehend, aus breit keilférmiger Basis fast kreisformig,
ttber 1 mm. im Durchmesser; Dorsalrand ziemlich weit herab-
laufend, bogig aufsteigend, wenig zurickgekriimmt, ganzrandig
oder an der Spitze gezihnt; Spitze und Ventralrand mit wenigen
sehr groben, gekritimmten Zaihnen, zwischen denen sich hie und
da kleinere finden; Ventralbasis etwas ausgebuchtet, nicht her-
ablaufend, ganzrandig. Zellen + 0°024 mm, langlich sechseckig,
nicht verdickt, ohne Zellecken. Perianthien terminal, meistens
mit Innovation, die oft wieder fruchtet, verkehrt eikegelformig,
4 mm lang, 15 mm breit, bisweilen mit Andeutung eines
rudimentaren Fligels, vorn quer gestutzt, sehr grob doppelt-
gezihnt (die sehr grossen, langgespitzten Zahne gegen die breite
Basis mit kleinen Zaihnchen). Involucralbl. den Stengelbl. ahnlich
aber doppelt so gross, auch am Dorsalrande gezihnt. o Ahren
dtinn meist intercalar, oft in einen flagellenahnlichen, klein-
blatterigen Spross verlingert; Perigonialbl. vielpaarig, am Vor-
derrande mit 1—3 kleinen stumpflichen Zahnchen; Antheridien
einzeln, sehr gross, lang gestielt.
Sehr gut characterisirte Species; mit keiner anderen zu ver-
wechseln. Wechselt etwas in der Grésse, ist bald gedrangter
bald schlank und verlangert, jedoch brauchen keine besonde-
ren Varietéten unterschieden werden.
Eine sehr haufige ganz allgemein verbreitete Urwaldpflanze
der Regen- und Wolkenzone, selten bis in die alpine Region
aufsteigend. Am Salak schon bei etwa 800 m, héchster Standort
oberhalb Kandang-Badak am Gedeh bei etwa 2500 m (in Sumatra
noch auf dem Gipfel des Singalang bei -+ 2800 m). Findet sich
fast stets an Baumstimmen, sehr selten auch auf Steinen und
144
auf blosser Erde. — Geographische Verbreitung: von Ceylon
durch den ganzen Indischen Archipel bis auf die Viti-Inseln
und Samoa.
34. Plagiochila Brauniana (N. ab E.) Lndnb. — Didcisch. In
Tracht, Grésse und Farbe ganz dholich der P opposita; Bl. aber
meist dichter gedréngt, tibrigens von ahnlichem Umriss, aber
vollkommen ganzrandig, dorsal und ventral mit den
Basen ziemlich breit paarweise verwachsen. Zellen - 0-034 mm,
rundlich dtinnwandig, mit grossen, schwach knotigen Ecken-
verdickungen. Perianthien terminal, oft mit Innovation, langlich
eiférmig, ungefltigelt, an der quer gestutzten Mtindung klein
gezaihnelt. Involucralbl. mehr als doppelt so gross als die
Stengelbl., bis 25 mm im Durchmesser, fast kreisrund mit breit
keiliger Basis, ringsum mit Ausnahme der Basis ungleichmassig
ziemlich grob gezahnt; Subinvolucralbl. etwas kleiner,
am Vorder- und Ventralrande gezihnt, Dorsalrand ganzrandig.
& Ahren lang, diinn, abnlich wie bei P. opposita, Perigonialbl.
aber vorn ganzrandig oder schwach ausgerandet am Dorsal-
rande seitlich mit einem Zahne und einem | —2 zahnigen Dorsal-
lappchen; Antheridien einzeln '). Von P. opposita durch die in
der Beschreibung hervorgehobenen Merkmale sofort zu unter-
scheiden.
Zuerst von Blume und Junghuhn auf den Gebirgen Java’s
gesammelt. Eine ziemlich seltene Pflanze der Urwalder der
Wolkenzone, wo sie an Baumstiimmen wichst. Im Urwalde am
Wege nach Tjiburrum bei Tjibodas, 1645 m. Am Pangerango
oberhalb Tjiburrum, 1730 m. Unter dem Kratersee Telaga-bodas,
1610 m. Am Vulkan Papandayan, 1550—1750 m. (Schffn.). —
Ich fand sie auch am Singalang in Sumatra, ferner ist sie
bekannt aus dem Himalaya, Ceylon und Halmahira.
1) Vgl. mit der obigen nach reichen Materialien angefertigten Beschreibung die in
Lindenb. et Gott., Species Hep., die in manchen Punkten ungenau und unrichtig ist.
145
Sectio II. Abietinae.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Bl. fransig gezihnt, gegen die Ventralbasis allmihlich sehr
lee CUE. es a ee ae ee ee « By oleh,
Bl. scharf gezihnelt, nur an der dussersten Ventralbasis
bisweilen einig wenige fransige Zihne . . . . . . 2.
2. Ventralbasis der Bl. vom Stengel schief auswirts abstehend
(nicht vorgezogen). . . . . . . . . . P. Gedeana.
Ventralbasis (besonders der Stengelbl.) gerundet vorge-
zogen, eine hohe Crista bildend . . . . P. monticola.
34. Plagiochila abietina (N. ab E.). — Didcisch. In stattlichen
Rasen, gebriunt. Stengel bis tiber 10 cm lang, ziemlich starr, fast
regelmassig fiederastig. Aste verdtinnt, bisweilen kleinblitterig
verlingert, einzelne abermals fiederistig; Stengel und Aste bei
der typischen Form mit zahlreichen kurz haarférmigen
Paraphyllien. Bl. dem Stengel seitlich angeheftet, diesem
etwas angedriickt, und nach rickwarts gekrtimmt. Stengelbl.
eiférmig-trapezoidisch mit sehr lang herablaufender Dorsalbasis ;
Dorsalrand sehr stark und breit zuriickgeschlagen, im ausge-
breiteten Zustande erst lang gebuchtet aufsteigend und klein
gezihnelt, sodann schwach bogig bis fast gerade und eine Strecke
ungezihnt und endlich bogig gegen die Spitze aufsteigend und
fransig gezihnt, an der Spitze ein Zahn viel grésser und etwas
nach aufwarts gekrimmt (daher das Blatt zugespitzt); Ventral-
rand fast halbkreisférmig bogig, an der Basis nicht oder nur
wenig vorgezogen, vorn fransig gezihnt, die Zihne allmahlich
langer werdend und an der Basis sehr lang fransig und flexuos.
Astbl. mehr ausgebreitet viel kleiner, schmaler, halb herzférmig,
dorsal viel weniger herablaufend, ungezihnt, vorn etwas quer-
gestutzt, Ventralbasis zurtickgekrimmt und minder lang ciliirt.
Zellen elliptisch, + 0-034 X 0.024 mm, ziemlich dtnnwandig
aber mit deutlichen, miassig grossen, etwas knotigen Ecken.
Perianthien terminal an den Asten, meist ohne Innovation,
Flora von Buitenzorg, 1V. 10
146
verkelrt-eiformig, ohne Fliigel, an der gerundeten Miindung
dicht und ziemlich lang fransig geziéhnt. Involucralbl.
ktirzer, den Stengelbl. ganz ahnlich aber grésser und dorsal
nicht so lang herablaufend. & Pfl. nicht gesehen.
An waldigen Stellen zwischen Moosen in Java hie und da
(Blume, Junghuhn, Teysmann). — Gehért zu den selte-
neren Urwaldpflanzen der Regenzone und unteren Wolkenzone,
wo sie an Baumen, an Steinen und auf blosser Erde wachst.
Am Nordabbange des Salak, + 800-—1000 m an Baumen. In der
Tjiapusschlucht am Salak, an Steinen, + 800 m. Im Urwalde
oberhalb Artja am Nordabhange des Pangerango auf der Erde
zwischen Gestriuch, bei 1040 und 1120 m. Im Berggarten Tji-
bodas an Baiumen (Schffn.). — Am Pangerango 7—9000' (De
Vriese). — Am Tangkuban-Prau (Korthals). — Auch in
West-Sumatra (Teysmann, Wiltens).
Var. Hampeana (Gott. p. sp.) Schffn. — Paraphyllien fehlend.
Dorsalrand der Stengelbl. weniger gezaihnt oder ganzrandig,
Zihne der Blattspitze etwas kleiner. Zellen, besonders die
basalen, in den Ecken viel stairker knotig verdickt.
Java (Zippelius). —- Am Ungarang (Junghuhn). — Am
Salak, 6—7000' (Kurz). — Von mir am Singalang in Sumatra von
2240 m aufwirts bis in die alpine Region, 2380 m_ beobachtet.
35. Plagiochila Gedeana Schffn. -— Didcisch. Grésse und Tracht
von P. abietina, die Bl. aber ganz anders. Die Stengelbl. halb-
eiférmig-deltoidisch, ausgebreitet mit fast geradem, bei stirkeren
Pflanzen sogar etwas bogigem, ungezihntem oder nur wenig-
zihnigem Dorsalrande (nicht aus lang herablaufender Basis aus-
gebuchtet aufsteigend!). Ventralbasis nicht vorgezogen,
sondern schief vom Stengel abstehend, zahnlos oder
nur an der Insertion mit 2—4 cilienférmigen Zahnen. Ventral-
rand und Spitze dicht gezihnelt (nicht ciliirt). Astbl. in der
Form denen von P. adbietina ahniich, aber viel ktirzer gezaihut.
Paraphyllien nahezu ganz fehlend. Zellen kleiner, stirker knotig
verdickt; die basalen mit sehr starken, zusammenfliessenden
Verdickungen. < Ahren kurz, eifé6rmig, dick, an den Asten
terminal oder intercalar oder an Seitenastchen; Perigonialbl.
147
an der Spitze kurz geziihnelt. Antheridien meist zu zwei. 9 Pfl.
nicht gesehen.
In der alpinen Region des Gedeh ziemlich reichlich , + 2500 m
(Schffn.).
36. Plagiochila monticola Schffn. — Didcisch. Aufrechtrasig ,
réthlich gelbbraun, gross und robust, an 15 cm lang, sonst
in der Verzweigung wie P. adietina. Stengelbl. zurtickstrebend ,
rundlich-deltoidisch, 2mm lang und gleich breit mit lang
und breit herablaufender unten 2—3zihneliger Dorsalbasis;
Dorsalrand breit zurickgeschlagen, von der Spitze bis zur Mitte
kurz gezihnt, gegen die Basis ungezihnt; die etwas gestutzte
oder gerundete Blattspitze kurz gezéhnt; Ventralrand sehr
hoch halbkreisférmig bogig, mit der Basis vorgezogen,
kurz aber scharf und dicht gezaihnt, Ventralbasis schmal
und lang herablaufend und mit einigeu lingeren Zahnen. Astbl.
kleiner, halbherzférmig-deltoidisch ; Dorsalrand fast gerade nicht
so stark herablaufend gezihnt; Spitze und Ventralrand scharf
gezihut; Ventralrand etwas vorgezogen, fast ganzrandig.
Paraphyllien fehlend. Zellen rundlich, + 0:022 mm, mit
buchtigem Lumen und grossen knotigen Ecken, Basalzellen
viel linger, einen helleren Streifen bildend. Perianthien an den
Asten terminal, verkehrt eiférmig, an 3 mm lang, oft mit
schmalem, ungezihntem Rudiment eines Fltigels, ventral bis-
weilen eine Strecke aufgeschlitzt, an der gerundeten Miindung
dicht und klein gesagt. Kapsel kugelig, 1 mm im Durchm.
kurz austretend. Involucralbl. ktrzer, an 2 mm lang, 1:6 mm
breit, breit halbherzférmig , am zurtickgerollten Dorsalrande fast
ungezaihnt, an der Spitze und am Ventralrande, mit Ausnahme
der etwas erweiterten Ventralbasis saigezihnig. 3 Ahren inter-
calar an den Asten, kurz und ziemlich dick; Perigonialbl. an
der Spitze und oft bis zur Mitte des Ventralrandes gezihnelt.
Antheridien meist zu zwei.
Von P. abietina und P. Gedeana durch robustere Statur und
die Blattform, von ersterer auch durch die Zihnung der BI.
und des Perianths sofort zu unterscheiden.
Kine prachtvolle Pflanze der alpinen Region, wo sie auf Baum-
148
stimmen bisweilen Massenvegetation bildet. Kine weniger gut
entwickelte Form oberhalb Kandang-Badak, + 2500 m. In der
alpinen Region des Pangerango von 2600 m bis auf den Gipfel ,
wo sie zwischen Gestriuch auch auf blosser Erde wachst sehr
reichlich (Schffn.). — Von wir auch am Singalang in Sumatra
entdeckt.
iP
Sectio IV. Denticulatae.
UBERSICHT DER ARTEN:
Ventralbasis der Stengelbl. nicht vorgezogen fast keilig
verschmalert, keine Crista bildend. Bl. meist zweizeilig
ausgebreitet . . ; . gia B13 2.
Ventralbasis der Siermelbt. ae weniger vorgezogen , meist
eine deutliche Crista bildend. Bl. fast stets einseitswendig
zurickgekrimmt . . . . ‘ 2 se ea &
a) Ventralbasis nicht oder sah wenig hardblantend: 3.
6) Ventralbasis sehr lang und breit herablaufend , daselbst
ungezihnt. Dorsalbasis nicht abnorm lang herablaufend.
Bl. der sterilen und fruchtenden Stengel gleich gestaltet.
Kleine Pflanze . 2) 4 . . . . P Rorthalsiana.
c. Bl. der sterilen und Peadntenien Stengel ungleich;
erstere wie bei P. Korthalsiana, letztere breiter, an der
Ventralbasis fast etwas bogig vorgezogen und daselbst
bis herab gezahnt. Dorsalbasis sehr lang und schmal
herablaufend, am aussersten Grunde oft mit einigen
Zihnchen (also ahnlich wie bei P. ¢rapezoidea). Grdssere
Pian. 4 4 op a we Bw & J, talerealens,
Pfl. sehr gross. Bl. lang, vorn breit schief gestutzt.
P. nobilis.
Pfl. kleiner. Bl. linglich-elliptisch vorn gerundet.
P. Beceariana,
Bl. dorsal ausserordentlich lang, schmal und gezahnt her-
ablaufend. Pfl. gross und robust. . . . P trapezoidea.
Bl. dorsil missig und breit herablaufend. . . « By
149
5. Bl. fast zweizeilig ausgebreitet. Stengelbl. halbherzformig ;
Dorsalrand nur an der Spitze gezihnt. Stengel ventral
olme Riigoidem . «© . « « 2 « +» » » « BP, Levieri.
Bl. sehr dicht, stark zuriickgekriimmt, breit; Dorsalrand
bis zur Basis dicht gezihnelt. Stengel ventral mit reich-
lichen Rhizoiden. . . . . . . . « « «© P. renitens,
37. Plagiochila nobilis Gott. — Didcisch. Aufrecht in mach-
tigen lockeren Rasen, aus blattloser Basis sehr kraftig und
ziemlich starr, dunkelgrtin, kaum verzweigt, 10—20 cm
lang, mit den Bl. bis 10 mm breit. Bl. entfernt, meist zwei-
zeilig ausgebreitet, fast rechtwinkelig abstehend, schmal
halbeiférmig vorn schrag gestutzt, gegen die Spitze und Basis
fast gleichmassig verschmalert, an 5 mm lang, tiber 2 mm breit.
Dorsalrand fast gerade nur gegen die schwach herablaufende
Basis ein wenig ausgebuchtet, zurtickgekriimmt, ganzrandig
nur gegen die Spitze gezihnt; Blattspitze nnd der schwach
bogige Ventralrand dicht und scharf gezihnelt (der oberste
Zahn der Spitze grésser, als die anderen), Ventralbasis lang
keilig verschmalert, ungezahnt, etwas zurtickgerollt. Zellen
sechseckig, + 0°02 mm, ziemlich dtinnwandig, ohne Eckenver-
dickungen, chlorophyllreich. Perianthien terminal, bisweilen
durch eine Innovation pseudolateral, cylindrisch-keilférmig, an
6 mm lang, 2:5 mm breit, ungefligelt, an der etwas gerundeten
Mindung dicht und ziemlich kraftig dérnelig gezihnt. Involu-
cralbl. ktirzer als das Per. den Stengelbl. ganz ahnlich aber
dorsal langer herablaufend und die Zaihne der Spitze etwas
kraftiger. o Ahren meist zu mehreren an der Spitze der Stengel
(nicht intercalar), lang und schmal; Perigonialbl. an der Spitze
gezihnelt, mitunter auch am Dorsalrande mit einigen Zahnchen.
Eines der prachtvollsten Lebermoose; mit keiner anderen Art
zu verwechseln.
Zuerst von Junghuhn in Java gesammelt, dann angeblich
an Zweigen der Baume von Zippelius. — Am Gedeh und
Salak, bei Tjipanas (Hasskarl). — Am Gipfel des Salak, 7100’
und an Baumstémmen am Pangerango bei Tugu, 5000’ (Kurz).
150
— Am Pangerango in den Urwiildern oberhalb Tjibodas auf
blosser Erde stellenweise sehr reichlich, in der Wolkenzone von
1760 m bis 2130 m (Schffn., Massart). — In der alpinen
Region des Gedeh, oberhalb Kandang-Badak + 2500 m (Schffn.).
38. Plagiochila Beceariana Schffn. -— Didcisch. Dichtrasig,
gebraiunt. Stengel starr, aus kriechender Basis fast aufrecht, an
4cm lang, unregelmassig entfernt fiederastig. Bl. genaihert oder
etwas entfernt, ein wenig zurtickgebogen, 2°5 mm lang, 15 mm
breit, aus verschmalerter Basis langlich elliptisch, dorsal
und ventral nur wenig herablaufend; Dorsalrand
zuriickgeschlagen, ungezihnt; die breit gerundete Blattspitze
und der Ventralrand geziihnelt. Astbl. kleiner und schmialer.
Zellen rundlich, mit glattem Lumen, in den Ecken kaum ver-
dickt, -- 0-024 mm. Perianthien terminal an den Asten, sehr oft
mit Innovation, linglich verkehrt-eiférmig, gestutzt, an 3mm
lang, ungefligelt, an der Miéndung klein gezihnelt. Involu-
cralb]l. den Stengelbl. ahnlich, etwas grésser; Ventralrand kriaf-
tiger geziihnt. o Ahren (nur von der Var. /aza bekannt) ziemlich
lang, Perigonialbl. an der Spitze schwach gezihnelt.
Im Habitus an P. Levierd erinnernd, durch die Blattform aber
von allen verwandten Arten verschieden. Nach den Original-Ex.
sind P. dichotoma var. /?. Sande Lac. (Java, lgt. Junghuhn)
und P. Korthalsiana robustior Sande Lac. mit unserer Pf.
identisch.
In der oberen Wolkenzone oberhalb Tjiburrum an Baiumen,
2100 m und in der alpinen Region des Gedeh, +. 2500 mm oberhalb
Kandang-Badak an Biumen (Schffn.) — Java (Junghuhn).
Var. laxa Schffn. — Weniger starr, viel linger, verlingert,
weniger dstig, Bl. entfernter.
In der alpinen Region am Pangerango auf blosser Erde mit P.
intercedens, 2880 m, ziemlich reichlich mit Per. und #(Schffn.).
39. Plagiochila Korthalsiana Sande Lac. — Didécisch. Klein,
sehr starr und brichig, schwirzlichbraun. Stengel aus
einem reich verzweigten, rhizomartigen sehr rigiden Basaltheile,
etwa 2cm lang, wenig verzweigt. Bl. etwas riickwirts gebogen,
schief eiférmig, etwas zugespitzt bis fast schrag gestutzt, 1S mm
15]
lang, 13 mm breit; Dorsalbasis ziemlich herablaufend, Dorsal-
rand fast gerade, zurtickgerollt, ganzrandig nur vorn gezihnt,
Blattspitze und der fast halbkreisférmig gewélbte Ventralrand
dicht und klein gesiigt; Ventralbasis breit und lang herab-
laufend ungezihnt. Astl. ahnlich, etwas kleiner und schméaler.
Die Bl. der sterilen und fertilen Pflanze sind nicht verschieden.
Zellen etwas oval, + 0:025 mm, ringsum etwas verdickt, Ecken
kaum knotig; Basalzellen viel linger. Perianthien, terminal,
bisweilen auch pseudolateral, schmal und lang, fast gestielt,
3mm lang, | mm breit, ungefligelt, Mindung gerundet, scharf
und ungleich gezihnelt. Involucralbl. kirzer, schief eiformig,
etwas gestutzt; Dorsalrand stark zurtickgeschlagen, ganzrandig ;
Ventralrand und Spitze scharf und ziemlich kraftig gezihnelt,
Ventralbasis nicht erweitert. o Pfl. nicht gesehen.
In Java (ohne nihere Standortsangabe) von Junghuhn und
Teysmann gesammelt. Am Gedeh (Korthals).
40. Plagiochila intercedens Schffn. — Didcisch. Ungefahr die
Mitte haltend zwischen P. ¢rapezoidea und P. Korthalsiana, der
ersteren aber n&éher verwandt und vielleicht eine sehr abwei-
chende Varietét derselben. Viel weniger robust, kleiner und
laxer als P. trapezoidea, + 4 cm lang, einfach oder wenigistig.
Die oberen Bl. der fruchtenden Pflanze denen der P. trapezoidea
ganz ahnlich aber kleiner und entfernter, die unteren und die
der sterilen und 7 Pfl. denen der P. Korthalsiana Ahulich,
namlich langlich schief-eiformig, an 3 mm lang, nur 16 mm
breit; an den viel weniger herablaufenden Dorsal- und Ventral-
basen ungezihnt. Perianthien terminal, bisweilen mit Inno-
vation, sehr lang hervorragend , schén rothbraun, linear-réhrig,
etwas fllachgedriickt, ungefligelt, an der rundlich-gestutzten
Mindung dornig gesagt. Involucralbl. gross, abstehend, schief
eilanglich, am zurtickgeschlagenen Dorsalrande ungezahnt,
Ventralrand gegen die Basis dornig gefranst, an der Spitze
dicht gezihnelt. o Pflanze im selben Rasen, schlanker, & Ahren
gross dicklich; Perigonialbl. an der Spitze klein gezahnelt.
Man kénnte diese Pfl. fiir eine schlecht entwickelte oder
jugendliche P. ¢trapezoidea halten, wenn sie nicht gut entwickelte
152
Fructification aufwiese. P. Korthalsiana ist eine viel kleinere,
sehr rigide Pflanze.
In der alpinen Region des Pangerango auf blosser Erde
zwischen P. Beccariana Var. lava. Reichlicher in der Wolken-
zone am Singalang in Sumatra (Schffn.). — Bei Tugu am
Pangerango, 4—7500’'; & (Kurz; im Leidener Herbar als P.
homomalla Sande Lac.). — Zwischen baumbewohnenden Moosen
am Patuha, 4000’ (Junghuhn, im Herb. Nees als P. ¢rape-
zoidea). — Schon von Junghuhn auf Java gesammelt (im
Herb. Nees als P. gigantea).
41. Plagiochila Levieri Schffn. — Didcisch. Aufrechtrasig ,
etwas starr, dunkelegrtin bis gebra’unt. Stengel aus rhizomartiger
Basis, bis 10 cm lang, unregelmassig fast dichotom oder nahezu
biuschelig verzweigt; Aste nicht spreizend. Bl. zweizeilig aus-
gebreitet, kaum zurickgekrimmt, dicht, halbherz-
formig, tiber 3 mm lang, 2 mm breit, dem Stengel kurz
angewachsen; Dorsalrand fast gerade, ungezihnt nur gegen die
Spitze wenigzihnig; die schmal gerundete oder schief ge-
stutzte Spitze sowie der bogig aufsteigende Ventralrand kurz
dornig-gezihnt (Zaihne 3—4 Zellen lang); Ventralbasis etwas
tiber den Stengel vorgezogen, fast ungezihnt. Astbl. viel kleiner,
halbeiférmig, Ventralbasis schief aufsteigand (nicht vor-
gezogen). Zellen rundlich, + 0027 mm, gebuchtet, mit
kraftigen knotigen Ecken; Basalzellen viel linger, einen helle-
ren Basalstreif bildend. Perianthien meist mit Innovation oder
in der Astgabel, langlich-verkehrt eiférmig, ungefligelt (oder
mit rudimentirem Fliigel), an der Miindung dicht und kurz
ciliirt (Cilien aus einer Zellreihe von 3—5 Zellen). Involucralbl.
ktirzer, halbeiférmig, den Stengelbl. etwas ahnlich aber an der
Ventralbasis nicht erweitert, sondern fast keilig verschmialert
und am Ventralrande kraftig fransig-gezihnt. o Ahren ziemlich
lang an der Stengelspitze zu mehreren; Perigonialbl. an der
Spitze wenig gezihnt.
Nach Blattform und Zihnung kinnte man diese Pf. ftir
verwandt mit P. gymaoclada oder P. semialata halten, aber
wegen des Basalstreifens und der Beschaffenheit des Perian-
153
thiums ist es zweifellos, dass sie in die Section: Denticulatae
zu stellen ist.
An Baumstéimmen und faulenden St’immen in den WaAldern
der Regen- und Wolkenzone ziemlich verbreitet. Am Mega-
mendong oberhalb Tugu an morschen Stimmen, 1350 m. An
Baumen im Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna. Urwalder
oberhalb Tjibodas an sehr vielen Stellen, 1570—1760 m. Walder
am Wege von Tjibodas nach Tjiburrum und oberhalb Tjiburrum
am Pangerango bis 1560 m (Schffn.).
Var. brevidens Schffn. — Kirzer und rigid; Bl. briichig , Zahne
ktirzer nur 2—3 Zellen lang.
Ziemlich reichlich an verschiedenen Stellen am Pangerango
in den Waldern am Wege nach Tjiburrum und oberhalb Tji-
burrum bis 1800 m und in den Urwildern oberhalb Tjibodas
bis 1750 m (Schffn.).
Var. longissima Schffn. — An 20 cm lang, biegsam, von den
Zweigen der Biume lang herabhangend, lockerer. Astbl. etwas
breiter und wie die Involucralbl. reicher gezihnt. Zellecken
weniger verdickt.
Am Salak (Zollinger, wurde von Sande Lacoste in
Syn. Hep. Jav. falschlich zu P. propingua gestellt). — Am Me-
gamendong in den Waldern langs der Strasse oberhalb Tugu ,
+ 1000 m; mit Per. (Schffn.).
42, Plagiochila trapezoidea Lndnb. — Didcisch. In grossen
aufrechten Rasen, gelbbraun, schwach glinzend, robust und
gross, an 10 cm lang, wenig gabelig verzweigt mit gleich-
starken etwas gekrtimmten Asten. Bl. dicht, rtickwirts gerich-
tet, breit trapezoidisch-eifé6rmig mit sehr lang und
schmal herablaufender unten gezahnelter Dorsalbasis, neben
welcher parallel eine gezihnte Lamelle verlauft; 3°3 mm lang,
fast 3 mm breit; Dorsalrand stark zurtickgekrtiimmt, bei der
Normalform ober der Mitte gegen die sehr breit gerundete
Spitze gezihnelt; Spitze und der hoch gewdélbte Ventralrand
dicht und fein gezihnelt; Ventralbasis etwas breitbogig vor-
gewolbt, gegen den herablaufenden Grund meist ganzrandig.
Astbl. ganz ahnlich. Zellen rundlich polygonal, schwach buchtig,
154
+ 0-024 mm, stark verdickt, Mcken wenig hervortretend.
Perianthien terminal, bisweilen pseudolateral, lang und schmal,
fast gleichbreit, 7 mm und linger, 1-5 mm breit, fast gestielt,
schon lebhaft braungelb, glinzend, ungefltigelt, an der gerun-
deten Miindung scharf dérnelig gesigt, kleine und grdéssere
Zahne gemischt. Kapsel gross , schwarzbraun, eiformig, auf sehr
langer Seta weit austretend. &% Ahren sehr lang und dick,
oft intercalar und bisweilen wiederholt; Perigonialbl. sehr viel-
paarig, an der gerundeten Spitze sehr schwach geziihnelt.
Kaum mit einer anderen Art, als héchstens mit P. znterce-
dens zu verwechseln, aber auch von dieser durch die dort ange-
gebenen Merkmale gut unterscheidbar. Dass P. homomalla Sande
Lac. als Synonym hierher gehért ist nach den ,authentischen”
Exemplaren zweifellos. Im Leidener Rijksherbar liegen unter
diesem Namen noch einige andere Pflanzen, die zu P. renitens
und P. intercedens gehoren.
Kine prachtvolle Pflanze der alpinen Region, wo sie reichlich
und oft fruchtend vorkommt. Wurde schon von Blume,
Hasskarl, Korthals, Jelinek (Novara Exped.) u. a. ge-
sammelt. — Am Salak, 6—7000' (Kurz). — Am Pangerango
an faulenden Stéimmen, c. fr. u. ¢ (Wichura). — In der
alpinen Region des Pangerango an Biumen reichlich, selten
auf blosser Erde, von 2670 m bis auf den Gipfel (Schffn.).
Kommt ausserdem in Vorder-Indien, Ternate, Tidore und
Japan vor.
Variirt in der Grésse, Richtung der Blitter, in der star-
keren oder schwacheren Zahnung derselben etc. Die Var. tenera
N. ab E. ist zu streichen, da sie nach dem sehr schlechten
Orig.-Ex. eine Form der Var. diffusa der P. frondescens und
einige schlechte Fragmente der P. sixgudaris darstellt.
Var. major Lndnb. — Sehr auffallende Form mit breiteren
Bl., sehr dicht und gegen die weit herablaufende Ventralbasis
und bis zur Basis derselben viel kriftiger, dicht und ungleich
gezihnten Bl. Dorsalbasis durchaus gezihnt.
Hierher gehért das Exemplar aus Java im Herb. Nees und
die identische N°. 849 im Herb. Lindenberg: ,P/. giyantea 3
155
lava, t Pl. trapezoidea y lava’ c. tr. und o; beigemischt ist
P. nobilis. — Kommt auch in Ternate vor.
43. Plagiochila renitens (N. ab E.) Lndnb. — Didcisch. In
dichten aufrechten Rasen, gelbbraun bis dunkelbraun, seltener
bréunlichgriin. Stengel 4—10 cm lang, fast einfach, gegabelt
oder sprossend, an der Ventralseite mit weisslichen
Rhizoiden, dicht beblittert. Bl. mehr weniger stark riick-
warts gekrimmt, in Form und Grdésse bei den Varietaiten
ziemlich verschieden, breit schief-eiférmig bis rundlich
dreieckig, 1-7 mm lang, 15 mm breit bis 2°5 mm lang,
2-2 mm breit; Dorsalrand fast gerade bis etwas bogig vorge-
wolbt, dorsal lang und sehr breit herablaufend, stark zurtick-
gerollt, bis fast zur Basis dicht und scharf gezihnelt; Spitze
schmal gerundet; Ventralrand fast ha)bkreisférmig hoch gewolbt,
bis zur wenig herablaufenden Basis sehr dicht und spitz gezah-
nelt, Zaihne ungleich lang, die gegen die wenig vorgezogene
Ventralbasis nach riickwarts gekrimmt. Zellen rundlich oder
langlich, im etwas gebuchteten Lumen 0-015—0:022 mm,
ringsum stark und etwas knotig verdickt mit deutlichen Grenz-
linien; Basalzellen viel grésser und linger, einen helleren Basal-
streifen bildend. Perianthien terminal, oft pseudolateral, ver-
kehrt eif6rmig, ungefltigelt, an der breit gestutzten Miindung
sehr dicht und spitz gezihnelt. Kapsel kurz austretend. Invo-
lucralbl. so lang oder linger als das Perianth, breit schief-
eiférmig, linger und dichter gezihnt als die Stengelbl., am
Ventralrande stellenweise doppelt gezihnt. { Ahren ziemlich dick,
interealar; Perigonialbl. an der Spitze klein und dicht gezihnelt.
Kine ausserordentlich variable Pfl., deren kleine, zarte For-
men habituell der P. Korthalsiana etwas abneln, die gréssten
geben sur wenig der P. ¢rapezoidea nach. Von beiden durch
Blattform, Zihnung, die Form des Perianthiums ete. leicht zu
unterscheiden, ebenso von P. intercedens.
Ziemlich verbreitet an Baumstémmen in der oberen Wolken-
zone und in der alpinen Region. Von Blume bereits in den
Hochgebirgen Java’s gesammelt. Auch aus Ost-Indien, Sumatra
und Halmahira bekannt.
156
Forma typica. -- Mittelgross, 4—5 cm lang. Stengelbl. breit schief-
eiférmig (oder vielmehr deltoidisch-eif6rmig), mit fast geradem
Dorsalrande, ringsum (mit Ausnahme der dussersten Dorsal- und
Ventralbasis) sehr dicht und scharf gezibnelt. Zellen kleiner,
+ 0015 mm. Perianth gegen die Mtindung etwas verbreitert.
Involucralbl. breit-eif6rmig mit bogig vorgewélbtem Dorsalrande.
Hierher gehdrt das eigentliche Orig.-Ex. im Herb. Nees. —
Pangerango, bei Tugu 4—%7500' (Kurz). — Urwiilder oberhalb
Tjiburrum, 1965 m. Am Gedeh oberhalb Kandang-Badak, +
2500 m (Schffn.).
Forma intermedia Schffn. — Bl. an der Spitze mehr ver-
schmilert, spitzlich. Perianth an der Miindung gleichbreit.
Nahert sich der Var. aéerrans.
Urwalder oberhalb Tjiburrum, | 2400 m (Schffn.). —
Pangerango, bei Tugu 4—7500° (Kurz).
Var. spectabilis Schftn. — In Blattform und Zaihnelung mit
der typischen Form tibereinstimmend, aber in allen Theilen
mehr als '/, mal grésser, bis 12 cm lang, robust. Zellen etwas
erésser. Perianth an der Mtindung mehr erweitert ; Involucralbl.
sehr breit fast kreisformig.
Im Herb. Sande Lacoste aus Java als P. homomalla, -—
Pangerango, bei Tugu, 4—7500' (Kurz). — In der alpinen
Region des Pangerango, 2920—60 m reichlich (Schffn.).
Var. brevidentata Schffn. — Grdsse und Blattform der typischen
Form aber Beblatterung weniger dicht, Bl. am Rande sehr kurz
und klein gezihnelt.
Pangerango, Urwialder oberhalb Tjiburrum, 2025 m (Schffn.).
Var. aberrans Schffn. — Habitus der typischen Form, aber
etwas schlanker. Bl. schmiler deltoidisch oder fast dreieckig,
gegen die Spitze allmahlich verschmalert und fast
spitz. Dorsalrand gerade gegen die Basis ungezihnt; Ventral-
rand fast gerade gegen die Basis beinahe plotzlich zur Insertion
herabsteigend, nicht vorgezogen. Zellnetz der Normalform.
Perianth an der Mtindung nicht erweitert, linger dérnelig
gezihnelt. Involucralbl. deltoidisch, Dorsalrand verade
oder kaum bogig. Ist vielleicht eine eigene Art.
157
In der alpinen Region des Pangerango an faulen Stimmen,
2965 m, mit Per. — Auch am Singalang auf Sumatra (Schffn.).
Var. suborbicularis Schffn. — Bl. sehr breit, fast kreis-
formig, an der Spitze breit gerundet, Dorsalrand bogig
vorgewolbt, Zihnchen sehr klein, dicht.
Im Berggarten Tjibodas an Baiumen, + 1420 m, &% —
Urwalder am Pangerango oberhalb Tjiburrum , 2140 m (Schffn.).
Seotio V. Pecaliares.
44. Plagiochila peculiaris Schffn. -— Didcisch. Hochrasig , sehr
ansehnlich, an 15 cm lang, starr, réthlichbraun, etwas glan-
zend, wenigistig oder einfach. Bl. dicht, etwas zurtickgeneigt,
briichig, 375 mm lang, 2°75 mm breit, fast dreieckig,
ziemlich spitz. Dorsalrand zurtickgekrtiimmt, gerade, dicht und
scharf gezihnelt; Blattspitze wenigzihnig; Ventralrand erst
lange gerade, dann gegen die Basis hoch gewdlbt und stark
gerundet vorgezogen, lang ciliirt, Cilien aus 5—6 sehr langen
Zellen. Astbl. kleiner, kiirzer. Zellen alle sehr verlangert,
wurmférmig gekrimmt, + 0:05 x 0:014 mm, basale 0:08
bis 0-1 mm lang, alle mit sehr buchtigem Lumen, mit sehr
knotigen Verdickungen, die das Lumen an Grésse beinahe
erreichen. Rhizoiden am Stengel und besonders an den Ast-
basen hie und da vorhanden. Perianthien terminal, meist mit
Innovation, lang eiformig, an 5 mm lang, 2°5 mm breit,
ungefltigelt, an der gestutzten Miindung fransig gezihnt. Invo-
lucralbl. sehr breit eiférmig bis fast kreisrund; Dorsalrand sehr
zurtickgeschlagen, gezihnelt; Ventralrand ciliirt. & Pf. un-
bekannt.
Diese prachtvolle Art ist von allen anderen durch das eigen-
thiimliche Zellnetz leicht zu unterscheiden. Ich fand sie am
Gipfel des Singalang auf Sumatra. Im Herbar von Leiden liegt
sie als P. renitens vom Berge Sakumbang auf Borneo. Sie dirfte
noch in den Hochgebirgen Westjava’s aufgefunden werden.
158
Sectio VI. Ciliatae.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Zwei Zahne an der Blattspitze viel grésser als die tibrigen. 2.
Blattspitze nicht zweispitzig, fast gleichmissig gezahnt. 3.
2. Cuticula der Blattzellen fein papillés. . . P. singularis.
Cuticula glatt. Zaihne sehr kraftig . . P. acanthophylla.
3. Bl. nur an der Spitze ciliirt; Ventralrand héchstens bis zur
Mitte ciliirt. Pfl. sehr schmachtig . . . . . P. ciliata.
Ventralrand mit Ausnahme der zurtickgerollten Ventral-
basis ciliirt. Gréssere Pflanzen. . . ... . « &
4. Bl. schmal langlich . . . - _P_ blepharophora,
Bl. gross, breit dreieckig-deltoidisch. . . BP. Rubliana,
45. Plagiochila singularis Schffn. — Didcisch. Lockerrasig oder
einzeln zwischen Moosen, réthlichgelb. Stengel diinn, fragil,
an 9 em lang (meist ktirzer), wenigastig, mit verlangerten,
spreizenden Asten. Bl. sehr fragil, entfernt oder etwas genahert ,
schief abstehend, linglich, an der Spitze und Basis fast gleich-
breit, kaum 2mm lang, 0°7 mm breit; Dorsalrand fast gerade ,
schmal umgerollt, ungeziihnt; Spitze grob zerrissen 2—3-zahnig ,
Zahne sehr gross, aus breiter Basis lang cilienférmig; Ventral-
rand fast gerade mit 1—4 cilienférmigen Zahnen, gegen die
nicht erweiterte Basis ungezihnt. Zellen + 0°03 mm, mit
kleinen, etwas knotigen Ecken und fein papillés-rauher
Cuticula. Perianthien terminal, oft mit Innovation oder in der
Gabelung, breit, ungefltigelt oder mit schmalem, unvollstiin-
digem, ganzrandigem Kiel, an der Miindung sehr lang einge-
schnitten und fransig gezihnt, Zihne bis 50 Zellen lang. Invo-
lucralbl. eilinglich, an der Ventralbasis nicht erweitert, an
den Randern nnd an der Spitze sehr lang zerrissen gezihnt,
an der Dorsalbasis oft mit einem langen zerschlitzten Anhange.
3S Pfl. etwas kleiner, 2—3 fach dichotom, & Ahren intercalar;
Perigonialbl. an der Spitze mit 2—8 langen Zahnen. — Von der
159
nichstverwandten P. acanthophylla schon durch die Blattform
verschieden. Die papillis-rauhe Cuticula findet sich nur noch
bei P. stenophylla, bei der aber die Blattzihne nicht in eine
lange Cilienspitze auslaufen; auch die Involucralbl. sind anders.
In der Regen- und Wolkenzone an Baumen (selten an Stei-
nen) nicht haufig, — Am Nordabhange des Salak, + 1000—
1300 m, o&. In der Tjiapusschlucht an Steinen, 750 m. Nord-
abhang des Gedeh an Baiumen, + 1000 m. Bei Artja im Urwalde
an Baumfarnen, 1170 m. Urwald oberhalb Tjibodas, bis 1710 m
(Schffn.).
46. Plagiochila acanthophylla Gott. — Didcisch. Lockerrasig ,
ziemlich zart aber grossblitterig, braunlichgelb. Pfl. aus rhizom-
artiger Basis etwa 5 cm lang, mit den Bl. bis 5 mm breit;
Aste wenige, oft schmachtig, bisweilen fast entblattert. Bl. am
Stengel dicht, ausgebreitet, meistens ventral stark zurtickge-
schlagen oder zurtickgerollt, halbeiformig, tiber 2°5 mm lang,
1:6 mm breit, mit breiter Basis angehettet; Dorsalrand etwas
herablaufend, wenig ausgebuchtet, vor der Mitte mit einigen
cilienférmigen Zaihnen; Spitze sehr tief ausgebuchtet, indem
2 Zihne ungemein gross und lang sind (etwa 12 Zellen lang),
dazwischen einige kleinere Zihne; Ventralrand etwas aufstei-
gend bis tiber die Mitte mit wenigen cilienartigen grossen
Zahnen , gegen die umgerollte, schrag absteigende (nicht erwei-
terte) Basis ganzrandig. Zellen -+- 0-032 mm, ziemlich dtinn-
wandig, Ecken nicht verdickt. Astbl. viel kleiner, entfernter,
sehr brtichig. Perianthien terminal mit Innovation oder in der
Gabelung, fast kreiself6rmig, wenig flachgedriickt, an der Miin-
dung sehr erweitert, ungemein grosszihnig, die langsten Zaihne
aus breiter Basis lang zugespitzt, tiber 1mm lang, dazwischen
schmalere fast cilienférmige; Dorsalfltigel fehlend. Involucralbl.
breit eiformig, ventral nicht erweitert, sehr lang ciliirt gezihnt ,
an der Spitze zwei Zahne viel grésser und breiter. ~ Pf.
schwicher; o Ahren schlank, intercalar an den Asten, oft sehr
lang. Perigonialbl. an der aufrechten Spitze mit 2—4 ziemlich
langen, spitzen Zaihnen.
Durch die vorn gross zweispitzigen Bl. von den Javanischen
160
Arten nur mit P. singularis zu vergleichen , die aber viel schlanker
und zarter ist und ausserdem durch die granuldése Cuticula sofort
unterscheidbar ist. Am nachsten steht sie der Vorderindischen
P. sciophila, mit der sie friher verwechselt wurde.
In Java zuerst von Teysmann und Korthals gesammelt,
auch im Herb. Miquel angeblich aus Buitenzorg, was sicher
unrichtig ist. — In den Waldern der Regen- und Wolkenzone
zumeist an Baumstimmen und Zweigen, selten an Steinen
oder auf lebenden Bladttern. Am Megamendong im Urwalde
beim Kratersee Telaga-Warna, + 1400 m. An vielen Stellen
in den Urwildern oberhalb Tjibodas, 1540—1800 m. Am Wege
von Tjibodas nach Tjiburrum an mehreren Stellen. — Auch
am Singalang und Merapi in Sumatra (Schffn.).
47. Plagiochila ciliata Gott. — Didcisch. Sehr lockerrasig,
zart und schlaff, bleich, aus kriechender Basis fast auf-
recht, einfach oder sprossend, etwa 5 cm lang, mit den BI.
15—2 mm breit. Bl. gendihert, zart, flach ausgebreitet, mit
breiter Basis angeheftet, fast rechteckig, fast 1 mm lang,
+ 05 mm breit, flach; Dorsalrand nahezu gerade, kaum
umgerollt, ungezihnt; Spitze fast quer gestutzt mit + 4 lan-
gen, cilienférmigen Zaihnen; Ventralrand sehr schwach
gekriimmt, vor der Mitte oft mit 1—2 Cilien, gegen die schwach
zurickgebogene Basis ganzrandig. Zellen rundlich-elliptisch,
+ 0:03 mm, sehr durchsichtig, schwach buchtig mit massig
grossen etwas knotigen Ecken, Cilien aus 4—5 langgestreckten
Zellen. < Ahren diinn, intercalar, oft mehrmals wiederholt;
mittlere Perigonialbl. an der gerundeten Spitze véllig ganz-
randig, die obersten schwach gezihnelt. Q Pfl. unbekannt.
Habituell den kleinblitterigen Sprossen der P. blepharophora
ahnlich, in der Blattform und Zihnung aber verschieden.
Am Salak mit P. dendroides gemeinsam (Zollinger). — Am
Nordabhange des Gedeh an Biumen, ¢, + 1000 m (Schffn.), —
Auch in West-Sumatra am Singalang, 1570 m (Schffn.).
Var. aberrans Schffn. — Habituell der typischen Form ahnlich,
die Cilien des Bl. aber langer und dtinner, zahlreicher und auch
am ganzen Ventralrande vorhanden. Zellen kleiner und in den
161
Ecken stiirker verdickt. Perigonialbl. wie bei der typischen
Form. -— Gehért vielleicht nicht hierher.
An Baiumen am Nordabhange des Gedeh mit der typischen
P. ciliata, + 1000 m (Schffn.).
48. Plagiochila blepharophora (N. ab E.) Lndnb. — Didcisch.
Lockerrasig, bleichgrim, trocken blass gelblichbraun, etwas
starr, ziemlich gross. Stengel aus rhizomartigem Basaltheile,
oft tber 5 cm lang, mit den Bl. tiber 5 mm breit, entweder
fast einfach oder gegen die Spitze mehrfach dichotom bis fast
facherformig verzweigt, Zweige oft schlaff und zart, kleinblat-
terig, von ganz anderem Aussehen als der Stengel. Bl. kaum
fragil, zweizeilig ausgebreitet , schief vom Stengel abstehend,
genaihert, aus halbeiférmigem Grunde verlangert,
gegen die kaum merklich nach vorn gekriimmte Spitze etwa
halb so breit als gegen die Basis, + 2°7 mm lang, wenig tiber
1 mm breit; Dorsalrand gerade oder sehr schwach bogig,
umgerollt, mit einigen Cilien im vorderen Theile oder fast
ganzrandig; die etwas gestutzte Spitze mit 3—4 sehr langen
Cilien; der sanft eingebuchtete und gegen die Basis
schwach bogig vorgewélbte Ventralrand mit entfernten sehr
langen Cilien, die nicht vorgezogene Ventralbasis zahnlos, stark
fast cylindrisch zurtickgerollt. Astbl. kleiner weniger gezahnt;
Bl. der kleinblitterigen Innovationen kaum 1 mm lang, recht-
eckig-eiférmig, zart. Zellen durchsichtig, oval, kaum buchtig,
+ 0:033 mm, in den Ecken miassig dreieckig verdickt. Cilien
aus 5—6 langen Zellen gebildet. Perianthien am Stengel ter-
minal, in der Astgabel und an den Asten in den Gabelungen
oder pseudolateral, obovat, an 5 mm lang, ungefliigelt (bis-
weilen mit einem schwachen Rudiment einer Ala), vorn
gestutzt, dicht ciliirt. Involucralbl. etwas breiter als die Sten-
gelbl. mit mehr gerundeter aber kaum vorgewolbter Basis,
etwas dichter cilirt. ¢ Pfl. weniger verzweigt. @ Ahren meist
gehaiuft an der Stengelspitze, gewohnlich nicht intercalar, oft
sehr lang; Perigonialbl. fast ganzrandig (bisweilen mit 1—3
winzigen Zahnchen).
Durch die schmalen langen Bl. von allen anderen Arten der
Flora von Buitenzorg, IV. 11
162
Section leicht unterscheidbar; die Innovationen und Jugend-
stadien ahneln sehr der P. ciliata.
Wurde schon von Blume, Junghuhn, Teysmann u. a.
in Java gesammelt. — An Baumen, faulen Stammen und Steinen
in der heissen Region und Regenzone ziemlich verbreitet. —
Am Salak (Zollinger). — Am Nordabhange des Salak, 2000’
(Kurz). — Kotta-Batu bei Buitenzorg an drenga. Am Gunung
Pantjar, im Urwalde an Baumen, faulen Stammen und Steinen
+ 350 m. Am Nordabhange des Salak, in einem Hohlwege auf
blosser Erde und an Baumen, bis + 1000 m. In der Tjiapus-
Schlucht am Salak an Steinen an mehreren Stellen. Am Mega-
mendong oberhalb Tugu im Urwalde lings der Strasse, + 1000 m.
Nordabhang des Gedeh, + 1000 m. Bei Artja am Nordabhange
des Pangerango, 840 m (Schffn.). — Auch von Sumatra,
Ternate, Borneo und Japan bekannt.
Var. exilis Schffn. — Viel zarter, als die typische Form, mit
der sie gemeinsam wiichst. In Grésse, Blattform etc. ganz an
die kleinblatterigen Innovationen der letzteren erinnernd. Peri-
anthien viel kleiner, im Ubrigen aber ahnlich. Gehdrt wohl
sicher als weniger entwickelte Form hierher.
Am Gunung Pantjar an Baumen im Urwalde, + 350 m. Am
Fusse des Salak an Hohlwegen, 610 m. Am Nordabhange des
Salak an Baumen im Urwalde, + 1000 m. In der Tjiapus-
Schlucht am Salak an Steinen, + 800 m (Schffn.).
49. Plagioehila Rubliana Sande Lac. — Didcisch. Lockerrasig,
gross und grossblitterig aber zart und schlaff, bleichgriin,
trocken oft gelblichbraun oder braunlichgrtin. Stengel aus rhi-
zomartiger Basis, aufrecht, 4—8 cm lang, mit den Bl. + 6mm
breit; oben mit wenigen unregelmiassigen Asten oder fast ein-
fach. Bl. dicht, gross, etwa 3mm lang, + 2-4mm breit, sehr
diinn und zart, briichig, sehr breit dreieckig-eiférmig,
Ansatzstelle etwa ’/, der Blattbreite; Dorsalrand etwas bogig
vorgewolbt mit wenigen entfernten Cilien; Spitze gerundet mit
5—6 langen Cilien; Ventralrand hoch aufsteigend und lang
ciliirt, mit plotzlich fast gerade absteigender (nicht vorgezogener),
schwach zurtickgerollter und ganzrandiger Basis. Astbl. ahnlich
163
aber viel kleiner, sehr breit; Dorsalrand wenig oder nicht ciliirt.
Zellen sechseckig, dinnwandig, in den Ecken nicht ver-
dickt, sehr durchsichtig, gross, + 0°042 mm; Cilien mit 7—8
Zellen langer Haarspitze. Perianthien terminal am Stengel mit
eintacher Innovation oder in der Astgabel, breit glockig,
ungefliigelt, an der sehr breiten Mtindung mit ungemein langen
(etwa 1 mm) Cilien. Involucralbl. sehr gross, idnglich schief
eif6rmig, vorn fast gestutzt, an der Ventralbasis nicht vorge-
wolbt, ringsum mit sehr langen Cilien (diese bis 20 Zellen
lang, wovon 11 Zellen auf die Haarspitze kommen). o PA.
kleiner; # Ahren meist zu mehreren an der Stengelspitze, nicht
intercalar, sehr lang; Perigonialbl. mit abstehender, breiter,
kraftig ciliirter Spitze; auch am Ventralrande noch oft
einige Cilien.
Von P. blepharophora durch gréssere Schlaffheit und die fast
doppelt so breiten, ganz anders geformten Bl. sofort zu unter-
scheiden.
In Java ohne Angabe des Fundortes (Kuhl und van Has-
selt, Zippelius, Korthals). — Auf trachytischem Detritus
in den Thalchen am Salak bei Bodjong, 2000' (Kurz). — Am
Nordabhange des Salak in der Tjiapus-Schlucht an Steinen,
+ 800 m. Im Urwalde am Nordabhange des Salak an einem
Bache an Steimen, + 1000 m. Am Megamendong in den Wal-
dern langs der Strasse oberhalb Tugu an Steinen , 1000—1370 m.
Im Urwalde oberhalb Tjibodas, + 1500 m (Schffn.). — Auch
aus Sumatra und Ceram bekannt.
Var. Miqueliana Schffn. — Weniger schlaff; Bl. etwas anders
geformt, schmaler, mit etwas ktirzeren Cilien. Zellen kleiner,
etwas derber, mehr gerundet. Habitus und Grésse sonst wie bei
der Normalform.
Mit der Scheda: ,Java, Buitenzorg. Misit Miquel” zwischen
Moosen, Pl. blepharophora etc.im Herb. Lindenberg N°.688, —
In der Tjiapus-Schlucht am Salak an Steinen, 755 m und 800 m,
gemeinsam mit P. blepharophora und Metzgeria hamata vay.
saxicola (Schffn.).
164
Srcrio VII. Cucullatae.
UBERSICHT DER ARTEN:
. Amphigastrien unansehnlich bis fehlend . . . . . 2.
Amph. gross... ‘ : Stet es
. Bl. ringsum dicht east. Sehr erosse , satan Pflanzen
Lobulus mehr weniger cylindrisch . . Be ee
Bl. an der Spitze gezihnt oder gévitimalt nur gegen die
Ventralbasis ciliirt. Lobulus aufgeblasen, halbeiférmig bis
elférmig . . . 4,
. Bl. langlich hreit balekenstonntp, venbatent lige ge-
kriimmt. Stattlichste Art. . . . . . . . BP. Sandei.
Bl. langlich deltoidisch; Ventralrand gerade. P. Stephanii.
. Bl. eiférmig-deltoidisch (gegen die Basis doppelt so breit
als an, der Spitze) . 4 « « « < a re
Bl. langlich, an der Basis wenig Gretien Pp. parvistipula.
. Lobulus sehr entwickelt, meist mehr weniger ciliirt. Pf.
mittelgross . . . . . BP. Goethartiana var. Gadokana.
Lobulus vollig cilienlos, weniger gut entwickelt. Kleinere
Pflanze . . . . . + « P. integrilobula.
. Blattspitze aii sane, ‘etwas nach vorn ge-
ePUOMEG 3. Ge. hn Go ewe. “We
Bl. langlich duitsidiceh, Spices weniger A gersthmalent Dor-
salrand und Ventralrand nahezu gerade. . . P. media.
. Auch die Blattspitze mit langen Cilien. Blattzellen gross.
P. Bantamensis.
Blattspitze ktivzer oder linger gezihnt. Zellen kleiner.
P. lobulata.
50. Plagiochila Sandei Dozy. — Didcisch. In grossen, lockeren
Rasen an Biumen und an diinnen Zweigen, gelbertin bis briun-
lichgrtin, trocken oft gebriunt, sehr robust und grossblitterig.
Stengel aus langhin kriechender rhizomartiger, kraftiger Basis,
aufrecht, entfernt, bis 10 em lang, mit den Blattern
8—ll mm breit, starr und robust, an der Spitze gegabelt
165
oder fast ficherférmig verzweigt. Bl. gleichmassig, zweizeilig
ausgebreitet, dicht, ziemlich derb und nicht brtchig,
ventral eine hohe Crista bildend, breit halbherzférmig
(fast langlich schief eitérmig) etwas sichelférmig, bis tiber
5 mm lang, 4 mm breit; Anheftungsstelle schmal, kaum '/,
der Blattbreite; Dorsalrand stark zurtickgerollt, massig herab-
laufend, ausgebreitet etwas ausgebuchtet, vorn ciliirt mit ein-
fachen Cilien, gegen die Basis sehr dicht mit langen , verzweigten
Cilien; Spitze breit gerundet mit gleichlangen, kraftigen
Cilien; Ventralrand bogig gekrimmt, gegen die Basis sehr
stark vorgezogen, tberall lang und gleichmassig ciliirt,
gegen die ventrale Ansatzstelle in einen grossen cylindrischen ,
etwas halbmondférmig gekriimmten, aufgeblasenen,innen ciliirten
Lobulus zusammengerollt. Zellen ziemlich derb, rundlich-
sechseckig, + 00382 mm, ringsum gleichmassig ziemlich
stark verdickt; Cilien der Blattspitze bis 9 Zellen lang, deren
Spitzentheil aus 5—6 langen Zellen gebildet, Cilien der Blatt-
basis viel langer. Amphigastrien normal ganz fehlend:
Periantien terminal am Stengel und pseudolateral an den
Asten, gross, bis 6 mm lang, schmal obconisch etwas
gekriimmt, ungefliigelt, vorn quer gestutzt, dicht und ziem-
lich kraftig ciliirt, die langsten Cilien bis 14 Zellen lang.
Involucralbl. den Stengelbl. vollkommen dhnlich aber wellig
verbogen, Cilien etwas linger, an der Blattspitze fast doppelt
so lang, Lobulus stets vorhanden aber weniger entwickelt,
ciliirt. Kapsel kastanienbraun, linglich eiférmig, bis 3 mm lang,
bisweilen kaum emporgehoben, bisweilen ziemlich lang austre-
tend. o& Pfl. der Q ganz ahnlich, o& Ahren lang und dick, zu
mehreren von der Spitze des Stengels entspringend, oft ver-
zweigt, nicht intercalar. Perigonialbl. mit gerundeter, weit
abstehender Spitze, die mittleren ganzrandig, die unteren
ofters vorn etwas gezihnelt.
Kines der prachtvollsten Lebermoose, mit keiner anderen Art
zu verwechseln. Nahe verwandt ist P. Stephanii, diese ist aber
viel weniger robust, besitzt ganz anders geformte Blatter und
Involucralbl. und anderes Zellnetz. P. Bantamensis ist durch
166
Form der sehr brtichigen Bl. und des Lobulus und durch das
erdssere Zellnetz weit verschieden.
In den Urwildern der Regenzone und der unteren Wolkenzone ,
nicht sehr hiufig, meistens diinne Zweige und Lianen ringsum
bekleidend. — In Java zuerst gesammelt von Junghuhn, Kuh]
und van Hasselt, Zippelius. — Bei Gadok (van Hall).
— Am Gedeh und Salak (Hasskarl). — Am Gedeh (Kort-
hals). — Am Salak an Baumstimmen, 6500’ und am Mega-
mendong bei Pamatukan um Tugu, 4000° (Kurz). — Am
Tjikorai (Kuhl u. van Hasselt). — Am Nordabhange des
Salak + 800—1000 m. Am Megamendong in den Waldern an
der Strasse oberhalb Tugu, + 1000 m. Bei Artja am Nord-
abhange des Pangerango im Urwalde an Baumen, 1170 m. Im
Urwalde oberhalb Tjibodas, + 1500 m und am Wege von
Tjibodas nach Tjiburrum an Baumen, 1575 m. Im Urwalde
unter dem Kratersee Telaga-bodas, 1560 m (Schffn.). — Ist
auch aus Sumatra, Borneo, Ceram und Saparua bekannt.
51. Plagiochila Stephanii Schffn. — Didcisch. Gross, grtin bis
rothlichbraun, unten gebréunt. Stengel aus lang kriechender
rhizomartiger Basis aufrecht, an 8 cm lang, mit den Blattern
bis 9 mm breit, die sterilen fast einfach, die fertilen an der
Spitze mehrmals dichotom, die Endverzweigungen bisweilen
fast flagellenformig verlangert. Bl. dicht, zweizeilig ausgebreitet,
4mm lang, 2:5 mm breit, langlich deltoidisch fast drei-
eckig; Dorsalrand schief vom Stengel abstehend zuriickgerollt,
gerade, durchaus und gleichmassig ciliirt; Spitze
schmal gerundet, langer ciliirt; Ventralrand gerade fast
rechtwinkelig vom Stengel abstehend, gleichmassig ciliirt, mit
der erweiterten Ventralbasis in einen langen cylindrischen
etwas aufgeblasenen, nicht ciliirten Lobulus zusammen-
gerollt, wodurch der Stengel zwischen den Ventralbasen
freigelegt wird. Zellen gross, + 0:046 mm, etwas derb,
rundlich, dinnwandig mit deutlichen knotigen Ecken-
verdickungen. Amphigastrien sehr klein bis fehlend,
zweitheilig, wenig ciliirt. Perianthien an den Asten pseudo-
lateral und in den Gabelungen , obovat gestutzt, an 6 mm lang,
167
3 mm breit, ungefltigelt, flachgedrtickt, an der Miindung dicht
und kraftig ciliirt, Cilien 0°6 mm lang. Involucralbl. kirzer,
eiférmig, ringsum lang ciliirt. o’ Pfl. etwas niedriger; 0 Ahren
sehr lang, einzeln oder gehiuft an der Stengelspitze, meist
nicht intercalar; Perigonialbl. an der abstehenden Spitze un-
gezaihnt.
Eine sehr schéne, sehr seltene Pflanze der Urwilder der
Regenzone; nahe verwandt mit P. Sandei aber durch geringere
Grésse und andere Blattform sofort zu unterscheiden.
In den Urwaldern am Nordabhange des Salak an Biumen ,
+ 1000—1200 m (Schffn.).
52. Plagiochila Bantamensis (Reinw., Bl. et N. ab E.) Dum. —
Didcisch. Starr und robust, lockerrasig, bleichgriin bis braunlich.
Stengel aus lang kriechendem Rhizomtheile aufrecht, 5—9 cm
lang, an der Spitze fast facherférmig verzweigt. Bl. ausser-
ordentlich fragil, fast stets zum grossen Theile abge-
brochen, dicht, zweizeilig ausgebreitet, 3°3—5 mm lang,
1:75—2:'7 mm breit, aus deltoidischer Basis lang ver-
schmalert mit schwach nach vorn gekrimmter
Spitze; Ventralrand zuriickgekriimmt, der ganzen Lange nach
lang ciliirt; Spitze ziemlich schmal gerundet, lang ciliirt;
Ventralrand mit sehr langen, gegen die stairker bogige
Basis sehr dichten, gekriimmten Cilien; basalter Lobulus gross
etwa eiférmig, am Rande und aussen reichlich ciliirt. Zellen
gross, durchsichtig, oval sechseckig, + 0-044 < 0:036 mm,
ringsum schwach verdickt, ohne Eckenverdickungen. Cilien
der Blattspitze mit aus 9—12 langen Zellen bestehender Haar-
spitze, die der Ventralbasis viel langer. Amphigastrien gross,
rundlich, zerschlitzt, rmgsum sehr dicht und lang ciliirt , Cilien
oft verzweigt, auch auf der Flache mit ciliirten Lacinien uud
einzelnen Cilien. Perianthien an den Asten pseudolateral und
in den Astgabeln, tber 4 mm lang, obovat, ungefliigelt, an
der schwach gerundeten Mindung lang ciliirt. Involucralbl.
den Stengelbl. in der Form ahnlich, grésser, dichter und linger
ciliirt, gegen die Basis oft wellig-kraus, Lobulus meistens ganz
fehlend oder nur schwach entwickelt. o& Pil. weniger verzweigt ;
168
& Ahren meist gehiuft an der Spitze des Stengels, sehr lang
und kraftig, nicht intercalar, bisweilen gegabelt. Perigonialbl.
mit abstehendem, ungezihntem Vorderrande.
In der Blattform der P. Jobulata ihniich; durch die sehr
langen Cilien der Blattspitze von den anderen nahe verwandten
Arten zu unterscheiden, mit denen sie von fast allen Autoren
confundirt wurde.
In den Gebirgen der Prov. Bantam von Blume entdeckt,
spiter auf Java von Junghuhn, Holle, Korthals, Kar-
sten u. a. gesammelt. — Eine ziemlich seltene Pflanze der
Urwilder der Regen- und unteren Wolkenzone; an Baumen-
stimmen und Zweigen. Am Nordabhange des Gedeh, + 1000 m.
Am Megamendong im Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna ,
+ 1400 m. Am Nordabhange des Salak, + 1000 m. Urwald
oberhalb Tyibodas, 1500—1560 m. Im Urwalde am Wege von
Tjibodas gegen Tjiburrum, 1420—1540 m') (Schffn.).
Var. minor Syn. Hep. — Mit der Normalform von Blume
in Bantam gesammelt; ist eine kleinere kaum erwaihnenswerthe
Form. Was Sande Lacoste als Var. mizor und Var. denti-
culata Sande Lac. bezeichnet gehdrt zu acht anderen verwandten
Arten (nach den Original-Ex.).
53. Plagiochila lebulata Schffn. — Der P. Bantamensis sehr
nahe verwandt und vielleicht nur Varietit derselben, deren
kleineren Formen sie gleicht. Bl. etwas kleiner, mehr verschmilert
und mit etwas mehr nach vorn gekriimmter Spitze, die nicht
lang ciliirt ist, sondern kurz gezaihnt. Die Zellen sind
erheblich kleiner. In allen anderen Punkten tibereinstimmend.
Java (Zippelius, von Sande Lacoste als P. Bantamensis
var. minor angegeben). In den Urwildern am Nordabhange des
Gedeh mit P. Bantamensis, + 1000 m. Am Nordabhange des
Salak, + 1200 m (Schffn.).
Var. longidens Schffn. — Vom Typus unterschieden durch
bisweilen vorn etwas breitere Bl. und die cilienartigen Zaihne
1) Einzelne dieser Pflanzen gehdren einer kleineren Form an, andere niihern sich
durch kiirzere Cilien der Blattspitze der P. lobulata Var. longidens.
169
der Blattspitze (diese aber viel ktirzer als bei P. Bantamensis)
etwa 5 Zellen lang. Zellen kleiner als bei P. Bantamensis, 7
welcher diese Form vielleicht einen Ubergang bildet.
Aus Java (ohne Sammler, als P. Bant. im Herb. Leiden) —
Java (Zippelius, als P. Bant. var. minor im Herb. Leiden) —
Java, am Salak, 2500’ (Kurz) und am Megamendong bei Tugu,
4500 (Kurz, beide PA. als P. Bant. var. minor im Herb.
Leiden) — Am Nordabhange des Salak im Urwalde, + 1000 m—
1300 m. In der Tjiapus-Schlucht am Salak an Steinen, + 800 m.
Im Urwalde oberhalb Tjibodas an Baumen, 1540 m (Schffn.) —
Auch aus Sumatra und Borneo bekannt (Korthals, als P.
Bant. var. mimor im Herb. Leiden).
54, Plagiochila media Schffn. — Didcisch. In Grésse und
Habitus der P. Bantamensis ihnlich. Bl. 4 mm lang, 2 mm breit,
halbeiférmig-deltoidisch, an der Basis kaum doppelt
so breit als an der Spitze. Dorsalrand gerade, mit ktirzeren ,
steifen (nicht gekriimmten) Cilien. An der etwas gestutzten
oder breit gerundeten Spitze langer ciliirt; Ventral-
rand gerade (in der Mitte nicht eingebuchtet), lang ciliirt.
Lobulus ventralis aufgeblasen, dicht cilurt. Amphigastrien gross,
sehr dicht und sehr lang ciliirt. Zellen ungleich, an 0-044 mm,
ringsum wenig verdickt, ohne Eckenverdickungen. Cilien der
Blattspitze aus einer Zellreihe von 4—7 wenig verlanger-
ten ZGellen. Perianthien langlich-obovat, ungefliigelt, an der
Miindung ciliirt. Involucralbl. den Stengelbl. ahnlich, etwas
langer ciliirt, das eine an der Basis meist mit einem Lobulus.
& Ahren wie bei P. Bantamensis.
Von P. Bantamensis durch die plumperen Bl. und die anderen
hervorgehobenen Merkmale verschieden. Der P. Goethartiana in
der Blattform ahnlich, aber grésser, die Bl. am ganzen Dorsal-
rande und an der Spitze ciliirt (nicht gezihnt); Amphigastrien
viel grésser, mehr ciliirt.
In der Tjiapus-Schlucht am Salak an Steinen, = 700m. Am
Megamendong in den Waldern an der Strasse oberhalb Tugu,
+ 1000 m, eine Form mit schmaleren BI. (Schffn.). Auch in
Sumatra (Schffn.).
170
Var. pauciciliata Schffn. — Bl. ein wenig schmaler, Cilien
spérlicher, am Dorsalrande entfernt stehend. Amphigastrien
minder dicht, aber sehr lang ciliirt. Zellen etwas grdésser.
Java (Korthals, als P. Bantamensis var. minor im Herb.
Leiden). — In den Urwéldern am Nordabhange des Salak,
+ 1000 m. Im botan. Garten zu Buitenzorg, im Farnquartier
an Angiopteris, heisse Region + 260 m, in einer viel zarteren,
wenig entwickelten Form (Schffn.).
55. Plagiochila Goethartiana Schffn. — Didcisch. Der P. media
sehr nahe verwandt und in Grdésse, Habitus und Blattform
sehr 4hnlich, Dorsalrand aber ungezahnt (oder gegen die
Spitze wenigzihnig), an der Spitze kurz gezahnt (nicht
ciliirt), Zihne 1—3 Zellen lang; Amphigastrien kleiner, weniger
lang ciliirt; Zellen etwas kleiner. — Auch mit P. ctegrilobula
zu vergleichen.
Ich sah diese Art aus Borneo von Korthals gesammelt
im Leidener Herbar. Ich selbst sammelte eine etwas ab-
weichende Form:
Var. Gadokana Schtfn. — Der Normalform dhnlich in Grésse
und Habitus aber abweichend durch etwas langere Zaihne der
Blattspitze; Dorsalrand von der Mitte bis zur Spitze gezaihnt;
Lobulus meist sehr gut entwickelt aber ganz ungefranst,
oder nur mit wenigen Cilien besetzt; Amphigastrien sehr
klein oder fehlend.
Im Flecken Gadok an Biumen, + 400 m. Am Gunung Pasir-
Angin bei Gadok an Baumen; Heisse Region, + 500 m (Schffn.).
56. Plagiochila integrilobula Schffn. — Didcisch. Der P. Goet-
hartiana sehr nahe verwandt aber viel kleiner, zarter, kaum
tiber 3--4 cm lang. Bl. breit halbeif6rmig, ktrzer und kleiner,
25 mm lang, 13 mm breit; Dorsalrand gerade, ganzrandig;
Spitze fast ciliirt-gezihnt; Zihne bis 6 Zellen lang, Cilien des
Ventralrandes gegen die Basis linger. Lobulus minder gut ent-
wickelt, ganz unciliirt. Zellen kleiner, an 0-034 mm,
dtinnwandig ohne Kckenverdickungen. Amphigastrien sehr
rudimentar oder fehlend. &# Ahren dinner, lang; Peri-
gonialbl. ganzrandig. Das tbrige unbekannt.
171
Gleicht einer schlecht entwickelten Form der P. Goethartiana
deren Var. Gadokana sie nahe kommt. Unterscheidet sich aber
durch zarteren Wuchs, kleinere Bl., wenig entwickelten Lobulus
und erheblich kleinere Zellen. ;
Im Kampong Kotta-Batu bei Buitenzorg an Baumen. Heisse
Region, + 300 m (Schffn.).
57. Plagiochila parvistipula Schffn. n. sp. — Didcisch. Etwa
5—6 cm lang, aus rhizomartiger Basis, wenig verzweigt, dicht
beblattert. Bl. ausgebreitet zweizeilig, schief vom Stengel ab-
stehend langlich-zungenfé6rmig an der Basis wenig
breiter als an der breit gerundeten Spitze, etwa
2°5 mm lang, 1:2 mm breit; Dorsalrand gerade, zurtickgebogen,
ganzrandig (bei der Normalform), nur gegen die Spitze bogig
und daselbst, wie die Spitze ziemlich dicht kurzzahnig
(Zibne nur 2—3 Zellen lang); Ventralrand fast gerade (nur in
der Mitte bisweilen schwach eingebuchtet, mit wenigen Cilien.
Lobulus eiférmig, etwas aufgeblasen, am Rande wenig ciliirt.
Zellen. sechseckig, + 0:03 mm, ziemlich dtinnwandig, ohne
Eckenverdickungen. Amphigastrien sehr schwach entwickelt
bis fast fehlend. Perianthien meist pseudolateral an den
Asten, langlich obovat, 35 mm lang, 1:3 mm breit, ungeflii-
gelt, vorn quergestutzt und dicht kurz ciliirt , Cilien 4—7 Zellen
lang. Involucralbl. viel kleiner als das Perianth, aus schief-
eiformiger Basis gekriimmt-verlangert; Dorsalrand und Spitze
kurz ciliirt, Ventralrand mit sehr langen oft gekrimmten
Cilien , Lobulus fehlend.
Ist sehr variabel und vielleicht von P. mutabiis De Not. nicht
specifisch verschieden, mit welcher sie in der Blattform sehr
gut tibereinstimmt, letztere besitzt aber zumeist sehr gut ent-
wickelte, ziemlich grosse Amphigastrien und rundliche, in den
Ecken verdickte Zellen.
Die typische Form wurde von Korthals in Sumatra ge-
sammelt und findet sich im Leidener Reichs-Herbar als P. Ban-
tamensis Var. minor, Kine andere Form (Var. pauciciliata Schffn.)
findet sich in demselben Herbar als P. Bantam. Vay. denticulata:
Pfl. grésser, robuster; Bl. bis 3-4 mm lang, 1:3 breit, Cilien
172
des Ventralrandes spérlich, kurz. Lobulus klein, kaum oder
nicht ciliirt. Zellen viel grésser. o’ Ahren kraftig, bisweilen in
kleinblatterige Sprosse verlingert. Perigonialbl. ganzrandig.
Var. multiciliata Schffn. — Grédsse (bis 9 em) und Zellnetz
wie bei Var. pauciciliata, Dorsalrand der Bl. der ganzen
Lange nach entfernt kurz ciliirt. Zihne der Blattspitze lan-
ger, am Ventralrande mit kurzen gegen die Basis langen, ver-
bogenen Cilien. Lobulus gut entwickelt, am Rande mehr weniger
ciliirt. Amphigastrien klein, lang ciliirt.
Java (Zippelius, im Leidener Herbar als P. Bantamensis
Var. minor, @ Pflanzen mit noch nicht entwickelten Perianthien).
11. Lophocolea Dum.
Pfl. ziemlich gross, selten klein, meist weich und schlaff,
egrtin, bleichgrtin oder gebraunt, nie gerdthet, oft stark riechend
oder moschusduftend. Stengel kriechend, bewurzelt, zerstreut-
oder fast fiederistig, gleichmissig beblaittert. Bl. alternirend
oder gegenstindig, fast lings inserirt, dorsal herablaufend mit
zuriickgekrtimmtem Rande, ungetheilt, gestutzt oder zweilappig,
gezihnt oder ganzrandig, ventral frei oder mit den Ampbhi-
gastrien verwachsen. Amphigastrien stets gut entwickelt, bis-
weilen gross, von verschiedener Form und Zihnung. 9 Inflo-
rescenz am Stengel oder gleichwerthigen (xehr selten
verktirzten) Asten terminal. Involucralbl. und Amph. denen
des Stengels ahnlich, gew6dhnlich grésser und reicher gezahnt.
Perianthien dreikantig prismatisch, mit oft gefltigelten
Kanten, Mindung weit, dreilippig, mit gezihnten oder ge-
fransten Lippen. Kapsel eiformig, auf zarter, meist sehr langer
Seta mehr weniger emporgehoben, bis zur Basis +-klappig;
Elateren abfilliig. Andrécien ahrenférmig, terminal oder inter-
calar an den Asten, seltener kleine Aste ganz einnehmend.
Perigonialbl. den Stngelbl. undihnlich, mit bauchig hohler Basis
und abstehender Spitze. Antheridien einzeln.
bo
173
UBERSICHT DER ARTEN:
. Zellen der Blattfliche in lange Papillen verlingert; Blatt-
flache und Perianth daher dicht kurzborstig. ‘4. muricata.
Blattzellen gew6dhnlich (nicht in lange Papillen ausgezo-
en Se lee Site? Sle de Oe. ee ele oe Se
. Bl. normal vorn zweispitzig, sonst ganzrandig (ausnahms-
weise ein accessorischer Zahn am Ventralrande). Perianth-
kanten schmal oder nicht gefltigelt, Fliige]l kaum gezihnt. 3.
Bl. oft vorn zweispitzig aber ausserdem an den Randern
+ gezihnt. Involucral- und Subinvol. Bl. und Amph. stets
reich gezihnt. Perianthkanten breit gefliigelt, Fligel dicht
GUT: es Zoe 44 Si ho GS, we ae Me, Sl
. Bl. ventral schmal aber deutlich Bee eee TInvolucrum
reich gezihnt . . . . . . . . . . L,. Javanica.
Amph. frei oder einerseits andeutbel verschmolzen. Invo-
lucralbl. den Stengelbl. mehr weniger dbnlich . . . 4.
. Blattspitzen in lange Cilien ausgezogen. . . . . . 5.
Blattspitzen kurz, stumpflich oder gerundet . LL, Rurzii.
. Didcisch. Wenig verzweigt . . . . . . L. bidentata.
Normal autécisch. Etwas kleiner, reicher verzweigt. L.mollis.
. Amph. der sterilen Pfl. héchstens bis doppelt so breit, als
der Stengel, vorn mit wenigen (2—8) Zahnen . . . 1%.
Amph. grésser, rings reich = Pf. kraftig , sehr dicht-
blatterig . . . 10.
. Pfl. sehr zart, eres vanenngelt schlaff BL klein,
entfernt, vorn mehrzihnig, nicht deutlich zweispitzig.
L thermarum.
Wenig verlingerte, kraftigere Pfl. mit dichteren, vorn
durch zwei gréssere Zihne zweispitzige BL . . . . 8.
. Autécisch (od. scheinbar didcisch). Bl. der sterilen Pf. am
Ventralrande mit sehr wenigen (1—4) zerstreuten Zahnen. 9.
Normal parécisch (selten rein Q). Bl. der ster. Pl. am Ven-
tralrande stets deutlich gezihnt, Zaihne 3-—8. Ist der Z.
ciliolata sehr fhnlich . . . . . . . . ) . «6 Levieri.
174
9. Pfl. ziemlich zart. Bl. der sterilen Pfl. = 1:5 mm lang,
stark rinnig convex. . . . . L, ciliolata.
Pfl. doppelt so gross, kraftig, “BL -- 3 mm lang, fast
flach. Zellen viel grésser. . . . . . . L. Stephanii.
10. Amphigastrien des sterilen Stengels viel kleiner als die Bl.
Zellen sehr gross . . . . . . . UL. Massalongoana.,
Amph. des ster. Stengels nahezu so gross als die Bl. Zellen
kleiner, 6 a 6s 6 we * » « wv = J costata.
1. Lophocolea bidentata (L.) Dum. — Didcisch. Vereinzelt
unter anderen Moosen oder in lockeren Rasen, bleichgrtn.
Pfl. bis 4 cm lang, wenig astig. Bl. meist ziemlich dicht,
fast langs inserirt, eiférmig-deltoidisch, an 2 mm lang (mit
den Spitzen), an der Basis 15 mm breit, schwach convex, vorn
durch eine rundliche, tiefe, etwas schiefe Bucht in zwei etwas
ungleiche cilienartige Spitzen getheilt, sonst ganzrandig. Zellen
sechseckig, + 0°036 mm, dtinnwandig, in den Ecken nicht
verdickt. Amphigastrien bisweilen einerseits undeutlich mit der
Ventralbasis des nachsten Blattes verbunden, etwa doppelt so
breit als der Stengel, in 4 lange cilienartige Lappen getheilt,
die beiden vorderen linger, oft spreizend, die seitlichen etwas
einwarts gebogen. Perianthien gross, bis 6 mm lang, gewéhnlich
ohne Innovation, dreikantig prismatisch, an der Mindung
etwas erweitert, die Kanten scharf, meist schmal und ganzran-
dig gefltigelt. Die Lippen der Miindung zerrissen gezihnt mit
sehr groben, gekrimmten, spitzen Zihnen. Involucrum '/, der
Linge des Per., etwas sparrig; Bl. sehr convex den Stengelbl.
ahnlich, grésser, mit 3—4 cilienartigen Lappen; Amphigastrium
in Grésse und Form den BI. ahniich, bis zur Basis frei, vorn
vierlappig, die vorderen Lappen grésser, in eine lange Cilien-
spitze ausgezogen, die seitlichen kleiner und schmaler. Kapsel
oval, gegen 13mm lang, braun, auf sehr langer Seta empor-
gehoben. ¢ Pfl. meist im selben Rasen; # Ahren terminal oder
noch 6fter intercalar. Perigonialbl. kleiner mit kugelig sackiger
Basis, mit aufgebogenem und nach einwirts geschlagenem,
gezihntem Dorsallaippchen, sonst den Stengelbl. ahnlich.
175
In Java von Blume’) und Junghuhn ohne niahere Stand-
ortsangabe gesammelt. — In einem Bachlein bei Bantar-Peteh
bei Buitenzorg (Zollinger Exs. N°. 1855), diese Pfl. habe ich
leider nicht gesehen, vermuthe aber, dass sie zu LZ. Kurzw
gehért). — In der alpinen Region des Pangerango an faulen
Stimmen zwischen Riccardien, sparlich aber mit Perianthien ,
2965 m (Schffn.).
2. Lophocolea mollis N. ab E. — Normal autécisch, seltener
durch Fehlschlagen eines Geschlechtes rein 9 (rein o Pfl. nicht
gesehen!). Ist der Z. didentata nahe verwandt und 4bnlich,
unterscheidet sich aber ausser durch die autécische Inflorescenz
durch folgende Merkmale von dieser: Pfl. kleiner und reicher
verzweigt. Bl. nach vorn zu weniger verschmélert mit zwei
langen, meist spreizenden, fast gleichen Cilienspitzen; Bucht
zwischen denselben minder tief. Amphigastrien meist einerseits
mit dem Blatte schmal verwachsen. Perianthien an verlangerten
Asten, kleiner, schmal gefliigelt, der Fltigelsaum hie und da
mit einem Zahne, Lippen der Mtndung noch gréber lappig
gezihnt. Involucralbl. meist nur zweispitzig, ebenso wie das
Involucral-Amphigastrium, letzteres schmaler. Zellen viel klei-
ner, + 0-028 mm. & Ahren an verlangerten Asten derselben
Pfl. sonst denen der Z. dedentata ahnlich. — NB. Die Beschrei-
bung von Nees von Esenbeck ist sehr ungenau, die
obige Diagnose ist nach dem Orig. Ex. aus dem Herb. Nees
angefertigt.
In den Gebirgen Java's zwischen Moosen sehr selten (Blume?).
— In der alpinen Region des Vulkans Gedeh unterhalb des Kraters
auf blosser Erde zwischen anderen Lebermoosen, + 2700 m
(Schffn.). — Auch am Vulkan Merapi in Sumatra (Schffn.).
3. Lophocolea Rurzii Sande Lac. — Pardcisch. Dicht- und
flachrasig, blass gelbgriin, reich bewurzelt, zart, etwas schlaff.
Stengel bis 2 cm lang, bis 1°75 mm breit, kriechend, reich
unregelmassig fiederdstig. Bl. dicht, zweizeilig ausgebreitet ,
1) Davou liegen im Herb. Nees nur zwei sterile Stengelfragmente, die einer
kleinen, zarten Form angehéren (Var. minor Sande Lac.).
176
etwas convex, eiférmig-quadratisch, 0°8 mm lang, 0°75 mm
breit, an der Spitze durch eine seichte etwas schiefe Bucht
ausgerandet, die Lappen stumpflich bis gerundet,
seltener einer oder beide etwas spitz, sonst ganzrandig, gegen
die Spitze durch die etwas vorgewélbten Zellen etwas crenulirt.
Zellen klein, + 0:022 mm, sechseckig, sehr dtinnwandig, in
den Ecken nicht verdickt. Amphigastrien klein, einerseits un-
deutlich mit der Blattbasis verbunden, bis nahe zur Basis
durch eine breite Bucht in zwei cilienartige Lappen getheilt
und beiderseits mit einer kleineren Cilie. Perianthien an den
Asten (oft nur missig verlangerten) terminal, ohne Innovation ,
becherférmig dreikantig, an den Kanten meist schmal geflt-
gelt, Fligelsaum mitunter mit einem Zahne, tief (oft bis unter
die Mitte) in drei Lippen gespalten, welche grob eingeschnitten
gezihnt sind, die Zihne wellig und mehr weniger crenulirt bis
gezihnt. Kapsel klein, auf etwa 4—5 mm langer Seta empor-
gehoben; Klappen lancettlich stumpf, 0-75 mm lang. Involucrum
sparrig; Bl. grésser und langer als die Stengelbl. vorn ausge-
randet, kurz zweizihnig, am Rande wellig, bisweilen mit einigen
stumpflichen Zihnen, an der Dorsalbasis mit einem gezihnten
spitzen Lappchen, an der Basis oft mit einer kleinen Auftrei-
bung fir das Antheridium; Amphig. + 1 mm lang, frei, bis
nahe zur Basis durch eine spitze, schmale Bucht in zwei lan-
cettliche, wellige Zipfel getheilt, die aussen noch je 1—2
kiirzere Zihne tragen. Perigonialbl. den Stengelbl. ahnlich aber
aus sackartiger Basis sparrig-convex, dorsal meist mit einem
nach innen geschlagenen, gezihnten Lappchen.
Ist der L. heterophylla nahe verwandt, aber durch viel kleinere
Zellen und andere Merkmale wohl unterschieden.
In der heissen Region sehr verbreitet zumeist an Biumen
(auch Palmen) in den Kampong-Waldchen, seltener an Steinen .
bis in die Regenzone aufsteigend. — Im Tjiliwong-Thale bei
Buitenzorg an Palmenstimmen (Kurz). — Im botan. Garten
zu Buitenzorg an Palmen und Baumfarnen. Kampong Djabaru
an Arenga; Dessa Dramaga an Biumen; Kampong Mandarena
an Steinen; Batu-Tulis-Ketjil zwischen Steinen an der Strasse :
177
Kotta-Batu an Steinen; Tanah-Sereal an Arenga; im Urwalde
am Gunung Burung und am Gunung Pantjar an faulen Stam-
men; Gunung Pasir-Angin bei Gadok an Baiumen und im Orte
Gadok an Steinen; Pasir-Muntjang an Cocospalmen, 660 m;
am Salak oberhalb Sukamantri an A/ézzia, 500—700 m; Telaga-
bodas oberhalb Wanaradja, in der Regenzone kaum 1000 m
(Schffn.).
4. Lophocolea muricata (Lehm. et Lndnb.) N. ab E. = ZL. horri-
dula Sande Lac. — Autécisch. Meist einzeln zwischen anderen
Moosen. Kriechend, bewurzelt. Klein, bis 1-5 cm lang, bis |
mm breit, hellgriin, wenig verzweigt. Bl. gendhert bis ziemlich
dicht, an schwachen Sprossen entfernt, mit der Spitze meist
zurtickgeschlagen , convex, rechteckig-eif6érmig, ungetheilt oder
haufiger durch eine spitze Bucht zweilappig mit spitzen Lappen,
ringsum kurz ciliirt gezaihnt, auf der Dorsalflache dicht
kurzhaarig, mit 1—2zelligen Haaren, unterseits glatt.
Zellen klein, + 0:022 X 0:016 mm, dtinnwandig, in den Ecken
nicht verdickt. Amphigastrien frei, klein, kaum breiter als der
Stengel, bis zur Mitte zweitheilig, Lappen spitz, ciliirt. Perian-
thien terminal am Stengel und an gleichwerthigen Asten, etwa
2mm lang, cylindrisch, schwach dreikantig, nicht gefliigelt,
aussen dicht kurzhaarig, an der etwas erweiterten Mtindung 5—
6lappig, Lappen lancettlich, spitz, cilirt-gezihnt. Involucralbl.
den Stengelbl. ahnlich, etwas grésser und langer; Involucralamph.
ziewmlich gross, eiférmig, vorn durch stumpfe Bucht kurz zwei-
theilig, rings kurz-ciliirt. Kapsel klein, oval, auf massig langer
Seta emporgehoben. * Aste schlanker; & Ahre bisweilen inter-
calar; Perigonialbl. mit sackartiger Basis, Spitze abstehend,
meist nicht zweilappig, rings kurz ciliirt-gezaihnt.
Durch die Kleinheit und die oberseits wie sammtartig be-
haarten Blattflachen mit keiner anderen Art zu verwechseln.
In den Urwaldern der Regen- und Wolkenzone stellenweise
an Baumstémmen und faulem Holze, doch nirgends reichlich.
In Java zuerst von Junghuhn und Teysmann gesammelt. —
In den Urwaldern am Nordabhange des Salak, + 1200m. Am
Nordabhange des Pangerango bei Artja am Fruchtkérper eines
Flora von Buitenzorg, IV. 12
178
grossen Polyporus, + 1000 m. In den Urwialdern oberhalb
Tjibodas, an Baumen und faulen Stémmen an vielen Stellen,
1500—1760 m (Schffn.). — Diese vielgestaltige Art ist aus
fast allen Tropenlandern bekannt, von mir u. a. auch in
Sumatra am Singalang gefunden.
5. Lophocolea Javauica Schffn. — Pardécisch (auch autécisch
und diécisch). Ziemlich gross, 4—10 cm lang, schlaff, bleich-
ertin, einfach oder wenig astig, schwach bewurzelt. Bl. dicht
zweizeilig, convex, sehr breit angewachsen, schief deltoidisch ,
an 15 mm lang und etwas breiter, an der Spitze mit zwei
kraftigen, durch eine schmale rundliche Bucht getrennten
Zahnen (bisweilen findet sich noch ein dritter Zahn am Ven-
tralrande). Zellen rundlich, durchsichtig, 0°04 mm, diinnwandig
mit kleinen, knotigen Eckenverdickungen. Amphig. beiderseits
mit den Bl. schmal verwachsen, viel kleiner als die Bl., vorn
mit zwei sehr langen nach vorn gerichteten, durch eine rund-
liche breite Bucht getrennten Cilien, seitlich zwei etwas kleinere
Cilien. Perianthien terminal, oft mit Innovation, an 4 mm lang,
dreikantig, fast geflugelt, Lippen der Miindung gerundet, ge-
zihnelt (ausnahmsweise ganzrandig) oder gestutzt zweizihnig
und an den Seiten mit mehreren kleineren Zihnen. Calyptra
gross, diimn. Kapsel oval, 1 mm lang; Klappen eilancettlich,
13 mm lang; Seta 6—8 mm. Involucralbl. sparrig, etwas
sichelférmig linglich, entfernt dornig-gezihnt, die zwei Zaihne
der Spitze etwas grésser; Amphigastrium etwas kleiner, eilan-
cettlich, kurz zweispaltig und an den Randern etwas geziihnt.
Subinvolucralbl. mehrpaarig, allmahlich in die Form der Sten-
geibl. tbergehend. # Ahre intercalar am fruchtenden (oder
sterilen) Stengei; Perigonialbl. aus sackartiger Basis sparrig
zuriickgebogen, an der Spitze ungetheilt oder 1—2-zahnig.
Von 4. bidentata und den verwandten Arten wohl unter-
schieden durch die deutlich verwachsenen Amph., das gezihnte
Involucrum, die nicht eingeschnitten-ceziihnte Perianthmtindung.
Von ZL. ciliolata und deren Verwandten durch das nicht breit
gefliigelte Perianth, den Habitus ete.
Seltene Pflanze der alpinen Region des Pangerango, wo sie
179
auf blosser Erde und an Baumen zwischen anderen Moosen
wachst, 2780—-2965 m. Oberhalb Kandang-Badak im Urwalde,
2880 m (Schffn.). Auch in Sumatra am Vulkan Merapi in
der Wolkenzone, 2050 m (Schffn.).
6. Lophocolea ciliolata (N. ab E.) Gott. — Autdcisch oder
pseudo-didc. Lockerrasig, aufsteigend dunkelgriin, wenig wur-
zelnd, oberwirts unbewurzelt, ziemlich zart, 2—2°5 cm lang,
+ 2mm breit. Bl. schief aufrecht abstehend, gegenstindig ,
sehr convex bis rinnig zuriickgerollt, am sterilen Stengel nicht
sehr dicht, schmal deltoidisch-dreieckig, an der Spitze gestutzt
schief zweizihnig , Dorsalrand ungezihnt, am Ventralrande mit
einigen spiarlichen Zihnen bis ganzrandig, gegen die Basis
stark zurtickgerollt und breit mit dem Amphigastrium ver-
wachsen. Zellen durchscheinend, + 0:036 mm, rundlich, dtinn-
wandig mit kleinen, knotigen Zellecken. Amph. des ster. Sten-
gels entfernt, wenig breiter als der Stengel, eiférmig, an den
Randern unten etwas zurtckgerollt, vorn mit zwei gendherten
spitzen Zahnen, dfters seitlich mit zwei kleineren; gegen die
Q Inflorescenz grésser, sich deckend, reicher gezihnt. Perianthien
terminal, oft ohne Innovation, verhdltnissmassig sehr gross,
an 4 mm lang, dreiseitig prismatisch, an den Kanten sehr
breit gefliigelt, Fligel in der Mitte 0°5 mm breit, nach auf-
warts und abwarts allmahlich verschmalert (daher das Perianth
im Umrisse elliptisch) ziemlich dicht ciliirt-gezihut, die gerun-
deten Lippen der Miindung lang und dicht ciliirt. Kapsel klein,
eiférmig, auf ziemlich langer Seta emporgehoben. Involucralbl.
grosser als die Stengelbl., starker zurtickgerollt, Dorsal- und
Ventralrand entfernt ciliirt-gezihnt. Amphigastrium mit den
Involucralbl. beiderseits breit verwachsen, langlich eifér-
mig, etwas kleiner als die Bl., ringsum ciliirt-gezihnt. 0’ Ahren
an den Asten intercalar; Perigonialbl. den Stengelbl. abnlich
aber kleiner, mit kleiner, sackformiger Basis.
Der L. thermarum, L. Stephani und L. Leviert nahe verwandt,
von diesen aber durch die dort hervorgehobenen Merkmale zu
unterscheiden. Ich vermuthe, dass L. Hasskarliana Gott. (Java,
lgt Hasskarl) hierher gehédrt; die Diagnose der Syn. Hep.
180
p- 153 passt vollkommen zu JZ. ciliolata'). Das Orig. Ex. habe
ich leider nicht untersuchen kénnen. Vom Rijks-Herbar in
Leiden erhielt ich zwei Javanische Pflanzen als L. Hasskarliana
zur Ansicht: die eine ist CArloscyphus coaltus, die andere die
gewoébnliche Form der L. ciliolata.
In den Urwaldern der Regenzone bis in die alpine Region
an Biumen und faulen Stammen nicht haufig. In Java von
Blume, Junghuhn, Teysmann, Miquel, Zippelius
gesammelt. Am Gedeh (Korthals). — In den Urwaldern am
Nordabhange des Salak, 900— 1000 m. Am Megamendong, beim
Kratersee Telaga-Warna an Farnstéumen, + 1400 m. Urwald
oberhalb Tjibodas an mehreren Stellen, + 1500— 1560 m. Gegen
Tjiburrum, 1420—1500 m. In der alpinen Region des Pange-
rango, 2780 m. In der alpinen Region am Gedeh oberhalb
Kandang-Badak, + 2500 m (Schffn.). — Auch aus Sumatra,
Celebes und Ceylon bekannt.
Var. spinulosa Schffn. — Schlanker und zarter, + 2 cm lang.
Bl. dicht, linger und viel schmaler, an der Spitze und am
Ventralrande dichter dornig-gezihnt. Kapsel sehr klein, lang
gestielt.
Auffallende Form die ich am Nordabhange des Pangerango
im Urwalde bei Artja an Baumen in sparlicher Quantitat mit
Per. und o fand, bei 1170 m.
7. Lopbocolea thermarum Schffn.— Didcisch (ob immer ?).
Zwischen Moosen und Lebermoosen, sehr zart, fadendiinn,
olivgrtin , fast einfach. Stengel 5—6 cm lang, sehr schlaff,
kaum bewurzelt. Bl. entfernt, sehr klein, an 0-75 mm lang,
deltoidisch, fast flach, an der Spitze mit wenigen kurzen Zah-
nen, nicht deutlich zweizaihnig. Zellnetz, Amphigastrien
und Perianth wie bei JZ. ciliolata, letzteres kleiner, oft mit
Innovation. Involucralbl. eilancettlich , etwas sichelformig , rings
dornig-gezihnt, fast flach, mit dem langlich-eiférmigen ,
dornig-gezihnten Amphigastrium kaum verwachsen. Alles
ubrige unbekannt.
1) Vielleicht Z. ciliolata Var. spinulosa Schffa. siehe unten.
181
Ist vielleicht nur eine weit abweichende Localform der ZL.
ciliolata, von der sie sich durch die hervorgehobenen Merkmale
unterscheidet.
Bei den heissen Quellen oberhalb Tjiburrum am Pangerango,
in der Wolkenzone bei 2140 m (Schffn.).
8. Lophocolea Stephanii Schffn. — Auticisch (selten durch
Obliteration eines Geschlechtes pseudodiéc.). Gross, lockerrasig
oder zwischen Moosen, blass gelbgrtin, +4 cm lang, oft tiber
6 mm breit, etwas dstig, schwach bewurzelt. Bl. dicht, aus-
gebreitet, schief abstehend lang und schmal deltoidisch, + 3
mm lang und 1:25 mm breit, nahezu flach, am gera-
den Dorsalrande ungezihnt, an der Spitze schief gestutzt mit
zwei kraftigen, etwas spreizenden, durch eine schief halbmond-
formige Bucht getrennten Zaihnen, Ventralrand fast gerade mit
1—3 kraftigen Zahnen. Zellen bei den einzelnen Pflanzen etwas
in der Grosse schwankend, sehr gross, + 005 mm, durchsichtig,
diinnwandig, mit kleinen knotigen Ecken. Amphigastrien ge-
nahert, fast doppelt breiter als der Stengel, rund-
lich quadratisch, beiderseits mit den Bl. breit verwachsen,
ringsum mit wenigen (4—8) cilienartigen Zaihnen, die 2—4
Zaibne der Spitze einander sehr gendhert und kleiner als die
seitlichen. Subinvolucralbl. und Amph. grésser und reicher
gezihut. Perianthien terminal am Stengel und gleichwerthigen
Asten, meist ohne Innovation, sehr gross, an 6 mm lang, drei-
kantig, sehr breit gefltigelt, Fltigel dornig gezihnt, ober der
Mitte am breitesten (0°7 mm), daber der Umriss obovat.
Miindung kurzeciliirt. Involucralbl. mit dem Amph. an der
Basis verwachsen, schmal, etwas sichelférmig, an 5 mm lang,
am zurtickgekrimmten Dorsalrande fast ungezihnt, an der
Spitze zweizihnig, am Ventralrande mit 4—6 entfernten kraf-
tigen Dornzihnen; Amphigastrium viel kleiner (nur tiber 2mm
lang), schmal langlich eif6rmig, fast flach, entfernt aber kraftig
dornig gezihnt, die Zaihne der Spitze viel kleiner. Kapsel
ziemlich gross, die Klappen lancettlich stumpf, tiber 2 mm
lang, auf ziemlich kurzer Seta nicht lang austre-
tend. ¢ Aste kleiner, aihrenformig ; die Perigonialbl. viel kleiner
182
mit sackartiger Basis (das Dorsallappchen 6fters mit einem
Zahne), an der Spitze kraftig zweizihnig, sonst ganzrandig.
Von ZL. ciliolata ausser durch die stattliche Grésse verschie-
den durch die langeren, fast flachen Bl., die viel grésseren
Zellen ete.
In den Urwaldern oberhalb Tjibodas an Baumen und an
faulen St&émmen an sehr vielen Stellen sehr reichlich und
meistens fruchtend, in der Wolkenzone von + 1500—1500 m.
Ebenso am Abhange des Pangerango oberhalb Tjiburrum, 1780 m
(Schffn.).
9. Lophocolea Levieri Schffn. — Parécisch (doch 6fters
mit einigen sterilen Blattpaaren zwischen der 9 und ¢ Inflor.,
selten rein 2). Rasig oder einzeln zwischen Moosen, blass grin,
etwas starr, 1—2 cm lang, wenigistig, dichtblatterig.
Bl. convex bis rinnig zuriickgerollt, deltoidisch fast dreieckig ,
an 175 mm lang, 1 mm breit; Dorsalrand gerade ganzrandig
oder gegen die Spitze mit 1—2 Zahnen; Spitze gestutzt und
grob zweizihnig oder dreizihnig; Ventralrand gekriimmt, auch
bei der sterilen Pfl. stets gezahnt (mit 3—6 spitzen Zahnen).
Zellen gross, an 0-044 mm, diinnwandig mit deutlichen knotigen
Ecken. Amphigastrien beiderseits mit den Ventral basen der Bl.ver-
wachsen, auch bei der sterilen Pfl. dicht, sich deckend,
mehr als 3 mal so breit als der Stengel, eiformig, 6—m ehr-
zihnig, die beiden Zihne der Spitze sehr genihert. Perianthien
terminal, selten in der Gabelung, + + mm lang, oft etwas
gedreht, dreikantig breit gefltigelt , Fligel und Mitindung ziem-
lich kurz gez&hnt (nicht ciliirt). Kapsel klein, lang
emporgehoben. Involucralbl. grésser als die Stengelbl., reicher
gezihnt, dorsal zurtickgerollt; Amphig. gross, eiférmig, reich
gezihnt. Perigonialbl. aus sackartiger Basis (das Dorsallappchen
meist mit einem Zahne) sparrig, mit zurtickgeschlagenen Ran-
dern, wenigzihnig.
Leicht mit Z. ciliolata zu verwechseln, aber durch die normal
parécische Inflor. die starrere und festere Structur und die anderen
oben hervorgehobenen Merkmale unterschieden.
Eine ziemlich seltene Pflanze der Urwalder der Wolkenzone,
183
an faulen Stimmen. (In Sumatra fand ich sie am Merapi in
der alpinen Region an Baumen und auf blosser Erde!). — Im
Urwalde oberhalb Tjibodas spérlich unter Chiloscyphus coalitus ,
1600 m. Im Urwalde von Tjibodas gegen Tjiburrum, 1575 m
und am Abhange des Pangerango ober Tjiburrum, 2025 m
(Schffn.).
10. Lophocolea Massalongoana Schffn. — Autécisch. Rasig,
blassgrtin, gross und robust, an 5 cm lang, etwas starr, wenig
aistig, dicht beblattert. Bl. kammférmig zweizeilig , etwas sichel-
formig sparrig, sehr rinnig-convex, langlich dreieckig, an 2°6
mm lang und 1:3 mm breit, dorsal lang herablaufend; Dorsal-
rand gegen die Basis und gegen die Spitze wenigzihnig, in der
Mitte ganzrandig, an der Spitze und am Ventralrande fast
regelmissig, kraftig und dicht dornig-gezaihnt. Zellen gross,
+ 0-058 mm, rundlich, diinnwandig, aber mit deutlichen etwas
knotigen Ecken. Amphigastrien (am sterilen Stengel) sich
deckend, dreimal kleiner als die BIL. beiderseits mit den
Bl. verwachsen, rundlich, etwa 1 mm im Durchmesser, rings
dicht und spitz dornig gezihnt, rinnig zurtickgerollt. Perian-
thien terminal oder pseudolateral oder in der Gabelung, sehr
gross, tiber 5 mm lang, dreiseitig-prismatisch, sehr breitgefliigelt,
an der Miindung und an den Fltigeln sehr dicht dornig
gezihnt, die seitlichen Fligel 6fters zurtickgekriimmt. Kapsel
oval, mit lancettlichen, stumpfen, 2 mm langen Klappen, auf
+ 15 mm langer Seta emporgehoben. Involucralbl. eilan-
cettlich, viel grésser als die Stengelbl. ringsum dicht und
kraftig dornig gezihnt (oder vielmehr ciliirt-gezihnt); Amphig.
fast gleichyross, an der Basis beiderseits verwachsen, langlich
eiformig, 2°7 mm lang, 16 mm breit, dicht und kraftig,
dornig-gezihnt. Subinvolucral-Bl. und Amph. allmablich in die
Stengelbl. tibergehend. o” Aste fast ahrchenformig, meist nicht
intercalar; Perigonialbl. viel kleiner, aus sackartiger Basis
sparrig, gezaihnt.
Wurde bisher mit JZ. costata confundirt, von der sie sich
aber durch meist geringere Grésse , weniger stark zurtickgerollte ,
schmialere Blatter, viel kleinere Amph., gréssere Zellen und
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anders geformte Involucralbl. und Amphigastrium, viel dichter
gezihnte Perianthfliigel etc. unterscheidet.
An Baumen und morschen Stémmen zumeist in der Wolken-
zone; bisweilen in die alpine Region hinauf- und in die Regen-
zone herabsteigend; zumeist fruchtend. — Im Urwalde am Wege
von Tjibodas gegen Tjiburrum an Baumen, 1575 m. In der
alpinen Region des Gedeh unter dem Krater auf blosser Erde ,
+ 2700 m; beide Pflanzen néhern sich der Var. pumila (Schffn.).
— Sehr reichlich findet sich die Pflanze in West-Sumatra.
Var. pumila Schffn. — Viel kleiner. Bl. convex aber nicht
wirklich zurtickgerollt, am Ventralrande minder dicht gezahnt.
Fliigel des Perianthiums schmaler, wie die Miindung kurz ge-
zihnt. Mit Vorsicht mit ZL Leviert zu vergl.
Oberhalb Lebak-Saét am Pangerango an faulen Staémmen im
Urwalde, 2200 m. In der alpinen Region des Gedeh oberhalb
Kandang-Badak, + 2500 m. In der alpinen Region des Pange-
rango an Baumen, 2955 m (Schffn.).
11. Lophocvlea costata (N. ab E.) Gott. — Autécisch (seltener
pseudo-didcisch). Lockerrasig, aufsteigend, kaum bewurzelt,
starr, bleichgrtin, trocken gewdhnlich grau oder brdunlich,
gross und robust, 4—6 cm lang, wenig dstig, ungemein
dicht beblattert. Bl. kammartig zweizeilig, sparrig, gegen-
stindig, so stark zurtickgerollt, dass von oben besehen der
Ventralrand unterhalb des Dorsalrandes sichtbar wird, tber
3 mm lang, tiber 2 mm breit, ausgebreitet langlich drei-
eckig, sehr breit angeheftet, Dorsalrand fast gerade, unter-
brochen dornig gezihnt, Spitze schmal gestutzt, zweizdhnig bis
3-zihnig, Ventralrand erst fast gerade dann kurz bogig zu der
breit mit dem Amphig. verwachsenen Basis herabsteigend, der
ganzen Linge nach dicht dornig-ciliirt. Zellen rundlich, gross
+ 0:042 mm, dtinnwandig mit deutlichen, knotigen Ecken.
Amphigastrien sich dicht deckend, fast so gross als
die Bl. eiformig, oft zurtickgerollt, rings dicht dornig ciliirt ,
die beiden Zihne der Spitze kleiner, sehr genihert. Perianthien
terminal, oft mit Innovation oder in der Gabelung, + 5 mm
lang, dreiseitig prismatisch mit sehr breiten Kantenfltigeln, die
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unterhalb der Mitte am breitesten (bis 0°75 mm) und am Rande
entfernt und kurz dornig gezihnt sind; Mindung quer ge-
stutzt, dicht kurz dornig-ciliirt. Kapsel gross, eiformig , massig
lang austretend. Involucralbl. grésser, langlich herzférmig mit
dem gleichgrossen und dhnlichen Amphig. an der Basis ver-
wachsen, etwas kriftiger gezihnt. ¢ Aste meist klein dhren-
formig, dann die Perigonialbl. sehr klein mit tiber die Mitte
sackartig eingerolltem Dorsalrande, wenigzihnig; oder die ¢
Ahren sind kraftig, dann gewdhnlich intercalar und die Peri-
gonialbl. den Stengelbl. ahnlich aber etwas kleiner und mit
sackartiger Dorsalbasis.
Nur mit ZL. Massalongoana zu verwechseln, von der sie sich
aber durch die sehr grossen Amphig. und die dort hervorge-
hobenen Merkmale leicht unterscheidet.
In den Gebirgen Javas zwischen Moosen (Blume). -— Am
Gipfel des Salak an morschen Stémmen, 7100 (Kurz). — In
der alpinen Region des Gedeh oberhalb Kandang Badak, +
2500 m (Schffn.). — Auch in Sumatra von mir aufgefunden,
wo in der Hochregion des Singalang und Merapi eine pracht-
volle grosse Form (Var. speciocissima Schffn.) vorkommt.
12. Conoscyphus Mitt.
Pfl. wenig verzweigt. Bl. alternirend, wie halbirt, mit mehr
weniger geradem Dorsalrande und hochbogigem Ventralrande;
nur an der Ventralbasis mit einigen dornigen Zahnen. Amphi-
gastrien gross, rundlich, ringsum mehrzahnig, einerseits mit der
Ventralbasis des nachsten Bl. verwachsen. Blattzellen verdickt.
Q Inflorescenz terminal am Stengel oder an gleichwerthi-
gen Asten. Involucralbl. grésser und mehr gezihnt; das Amphig.
den Bl. gleichgross; alle drei zu einem urnenférmigen Involu-
crum zusammengerollt, in welchem das Perianth verborgen ist.
Dieses dem Involucrum ganz ahnlich, aus 3 Bl. bestehend, die
an der Basis bis 1/, der Lange verwachsen sind, so weit als
im Inneren die dicke Calyptra angewachsen ist,
die in 3—4 Lappen aufreisst und auf ihrer freien Oberflache
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mit den sterilen Archegonien besetzt ist. Kapselstiel kurz,
Kapsel rundlich, mit derben, lederartigen Klappen. Elateren
(nach De Nolaris) einspirig.
1. Conoscyphus trapezioides (Sande Lac.) Mitt. — Didcisch?.
Etwas starr, rothlich-braun, fast drehrund, 4°5 cm lang, mit
den Bl. 2:5 mm breit; mit aus dem Ricken der Amphigastrien
hervorsprossenden einfachen oder gebtischelten, kurzen Rhizoi-
den kriechend. Aste zerstreut oder gebtischelt, aufsteigend,
zurtickgekrimmt. Bl. dicht, halbvertikal, etwas convex, zusam-
menneigend oder die gegentiberstehenden Bl. sich mit den Spitzen
deckend (daher das drehrunde Aussehen). Dorsalrand fast ge-
rade, ungezihnt, gegen die Basis wellig; Ventralrand
hochbogig, an der Basis ungezahnt oder 1—2zahnig; Spitze
stumpf, ungezihnt. Amphigastrien gross, angedrtickt, genahert
oder sich deckend, oval-rundlich, mit gewéhnlich 6 Ecken oder
Zihnen, die durch durchaus gleiche Buchten getrennt
sind; an der Basis herablaufend und einerseits mit dem nachsten
Blatte verbunden. Bl. briichig, Zellen klein, rundlich, stark
verdickt. Involucrum fast sitzend; Involucralbl. langlich qua-
dratisch, am Scheitel zweilappig.
Die obige Beschreibung ist nach Sande Lacoste (Syn.
Hep. Javan. p. 33) abgefasst, der diese und die folgende Art
zu Chiloscyphus stellt. Erst die gentigende Kenntniss der Fructi-
fication wird erweisen, ob Mittens Vermuthung richtig ist,
der beide PA. zu Conoscyphus stellt; der etwas unklare
Passus der Diagnose: ,Involucrum subsessile” scheint freilich
dagegen zu sprechen.
In Java von Junghuhn und Teysmann gesammelt. —
Am Salak, 6—7000 (Kurz).
2. Conoscyphus Tjiwideiensis (Sande Lac.) Mitt. — Steril.
Stengel ungefihr 4 cm lang, geschlingelt, fast einfach oder
wenig astig, mit langen Rhizoidenbtischeln, die vom Stengel
entspringen, kriechend. Bl. fast flach, sich etwas deckend,
horizontal, eif6rmig, stumpf, zusammenneigend; Dorsalrand
ausgebuchtet, lang am Stengel herablaufend, ganz-
randig; Ventralrand gerundet, ganzrandig oder an der Basis
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etwas geziihnelt. Amphigastrien gendhert, etwas abstehend,
eiférmig, beiderseits etwa dreizihnig, an der Spitze durch
eine stumpfwinkelige Bucht zweizihnig, mit spitzlichen,
eingekrimmten Zihnen; Basis herablaufend, an einer Seite
mit der Blattbasis verwachsen. Zellnetz aus ziemlich grossen
runden Zellen, mit dtinnen Zellwinden.
Durch schmachtigeren Wuchs, dorsal lang herablaufende BL.,
das Zellnetz und die Beschaffenheit der Amphigastrien von der
vorigen Art gentigend verschieden.
Am Vulkan Tjiwidei (Junghuhn). — Am Salak an alten
Baumstiammen, 6000° (Kurz).
13. Chiloseyphus Corda.
In den Vegetationsorganen der Gattung Zoyhocolea ahniich.
Stengel kriechend, aus der Basis der Amph. bewurzelt. Bl.
ganzrandig oder verschiedentlich gezihnt, abwechselnd oder
gegenstandig, in diesem Falle oft mit den Dorsalbasen ver-
wachsen. Ventralbasen oft mit den stets vorhandenen, oft sehr
grossen Amphig. verwachsen. © Inflor. auf sehr verktrz-
ten ventralen Asten. Involucralbl. klein, den Stengelbl.
meist undhnlich, bisweilen becherférmig verwachsen. Perian-
thium klein, glockig oder becherférmig, nur oben bisweilen
etwas gefaltet, an der Mtindung gelappt oder gezihnt. Calyptra
frei, unten 4—8schichtig, vom Perianth eingeschlossen oder
hervortretend. Kapsel eiférmig, gewdhnlich lang gestielt. ¢ In-
florescenz (bei den ieonreled Arten) kleine ventrale Ahrchen
darstellend.
UBERSICHT DER ARTEN:
1. Blattzellen durchsichtig; Cuticula glatt . . . . 2.
Zellen undurchsichtig; Cuticula dicht gekérnelt. Blatter
kreideweiss bis blaulich. . . . 2. . .. . . 1d.
2. Blattzellen ohne deutlichen Eckenverdickungen , Riga:
dig oder ringsum etwas verdickt . ...... 3,
Eckenverdickungen deutlich, oft gross und knotig . 9.
10.
188
. Blattzellen gross, stark vorgewélbt, Blattrand daher cre-
nulirt. Bl. ganzrandig oder einzelne mit I—2 kleinen
Zibnchen. Amph. gross, vorn sehr breit ausgeschnitten ,
an den Seiten mit je 3—4 gekritimmten Cilien.
Ch. succulentus.
Blattzeen flach . . . . P ‘ a oe ae:
Bl. constant an der Spitze breit eee: oder flach aus-
gerandet, die Ecken in zwei lange (oft cilienartige) Zihne
eUSseZUCEN . gy bb Roe es kb we ee ee
Bl. ganzrandig oder mehrzihnig. . . . , 6.
. Bl. rechtwinkelig vom Stengel abstehend; Spitzencilien
lat af wwe Sw oa . . . . Ch. coalitus.
Bl. spitzwinkelig _ vorn vcneigt; Spitzenzithne kurz.
Ch. porrigens,
Bl. + quadratisch-zungenférmig; an der breit gerundeten
Spitze ganzrandig oder mit 1 bis vielen kurzen, spitzen
Zibnchen. Amph. klein, ticf viertheilig, sehr schmal bis
undeutlich mit den Blatthasen verwachsen. . . . 7.
B]. deltoidisch, vorn durch tiefe Buchten grob dreizihnig
(selten noch 1 —2 accessorische Ziihne). Amph. eross, deutlich
verwachsen, mit 6—8 langen, cilienf6rmigen Zihnen. —
(Ist vorsichtig von Cé. Meltsteimt za unterscheiden).
. Bl. an der Spitze mit meist zahlreichen Zihnchen yon
unbestimmter Anzahl, selten nur 3—6 . . Ch. argutus.
Bl. mit meist nur 1--2 (selten 83—4) Zihnchen oder ganz-
PACS 2 gg: A. oo ; F Se ie. Bo 2h
. Ziemlich grosse, schlaffe Pal cat 1—2 pikalien bis 4) Blatt-
zihnchen. Zellen diinnwandig, ' 0:025 mm. Ch. Zollingeri.
PH. klein, halb so breit, Bl. ganzrandiz, selten vinzelne
mit einem kleinen Zihnchen. Zellen klein ' 0-015 mm,
ringsum schwach verdickt . . 2). 2 Ch. inteperrimus.
9. BL ganzrandig, an der Spitze gerundet oder eingedrtickt
ce Gis ha & we 6 e ge, ee TD
Bl. 2-, 3- oder mehrzihnig . .. se eo UBD
Pil. gross, sehr stattlich, tiber 4 mm bei Amph, ringsum
subahcie Zellecken gross, knotig. . . Ch. decurrens.
SY
Pil. klein, kaum 2 mim bret, Amph. mit 6-7 Zihnen.
Zcllecken klein, nicht knotig ; . Ch. parvulus.
H]. Amph. cif6rmig, rondlich oder breitrund, vorn zweizdhnig
und off ain Rande mit mehreren kleineren Zilnen (nicht
ciliirl !), We OR ee Oe ae we ae og
Amph. nierenformig, am Rande ciliirt. Ls 14,
2. Robusteste Art. Bho fast kreisf6rmiv, an der Spitze mit
1 So osehr dangen und off, noch ciniven klemneren Zdihnen.
Dorsalrand sehr breil rinnig anfeekrtimmt, entlernt cilirt
oder vanzrandig. (Sehr formenreich) 2. Ch. asetliformis.
Kloinere Arten. Bhoan der Spitze durch cine tiefe, meist
etwas spitze Bueht grob zweizithnig. Am Ventralrande
hisweilen 1-2 aecessorische klemere Zithne. Dorsalrand
sChinal aufgekrtimmt oder flach . gach Sepce_(a
13. Blo rundlich-eifGrmig. Dorsalrand ' zarickeckrtimmet. (Steht
den kleinen Mormen von Ch. aseli forms schyr nahe),
Ch. acutangulus,
Bl. Janglich-deltoidisch. Dorsalrand flach.. 2 Ch. bifidus.
HM. Bl. gestutzt-zweizihnig. Amph. mit cinfachen Cilien.
Ch. Baduinus,
Bl. normal dreispitzig Quitunter T= 2 aceessorische, viel
kleinere Zihne). Cilien der Aimph. theilweise veeubelt,
Ch. Wettsteinii.
15. PA. bis domo bret. Bo Tingheh gungenfOrmig, aan der
Spitze durch cine scichte Bucht gerundet-,weilappig. Keim-
korner feblen. Amph. + 3 mal so brett als der Stengel.
Ch. caesius.
Pil. varh, -e 2oamm breil. Bl schimdler, vorn kurz zwei-
spitvig aber daselbst durch reiehliche Keimkdémerbildung
meist. zerstort. Amph. cilancetthch, wemge breiter als der
Stengel . 2 3 3 . Ch propaguliferus,
1. Chiloseyphus eoalitus (Hlook.) Dam, - — Didcisch, Mlachrasig,
kriechend, bewurzelt, blassertin. Stengel wenig verzweiet ,
3—6 cm dane, 3—4 mim breit. Bl dicht, gevenstiindie , Dorsal-
basen nicht verwachsen, zweizctlig Mach ausgebreitet, rechteckig
190
bis deltoidisch , schwach convex, rechtwinkelig vom Sten-
gel abstehend, vorn breit gestutzt oder mit breiter,
schwach halbmondférmiger Bucht, die Ecken in zwei oft sebr
lange, etwas spreizende Cilien ausgezogen, sonst ganzrandig,
die Ventralbasen beiderseits durch eine mehr weniger breite
Commissur mit dem Amphigastrium verschmolzen. Zellen sech-
seckig, + 0°04 mm (bei einzelnen Formen bedeutend grésser),
diinnwandig, durchsichtig. Amphigastrien gewohnlich etwa dop-
pelt so breit als der Stengel, entfernt, rundlich, viereckig mit
4—6 (selten mehr) Cilien. Fruchtast sehr verktrzt, oft nur
den Involucralcyclus und das Perianth tragend. Letzteres klein,
tiber 2 mm lang, eiférmig-becherformig, kaum gefaltet, an der
weiten Mtindung in mehrere spitze, ciliirt-gezihnte Zipfel ge-
theilt. Calyptra gross, dtinn, nicht hervortretend. Kapsel mit
breit-lancettlichen , stumpfen, tiber 1 mm langen, rothbraunen
Klappen, meist auf langer Seta emporgehoben. Hlateren + 0:15
mm lang, gewunden mit doppelter, dinner, brauner Spira.
Sporen glatt, rothbraun, 0°0125 mm. Involucralbl. klein, fast
quadratisch , vorn bis zu '/, oder '/, unregelmiassig eingeschnitten-
gezihnt. o Ahren kiirzer als die BI. seitlich aus den Winkeln
der Amph. entspringend, walzlich; Perigonialbl. halbkugelig
hohl, sehr klein, vorn in zwei cilienartige Zihne ausgezogen;
Antheridien einzeln, kugelig, kurz gestielt.
Mit keiner anderen Art als mit CZ. porrigens zu verwechseln.
Ist eines der gemeinsten waldbewohnenden Lebermoose des
Indischen Archipels, findet sich tiberall reichlich in der Regen-
und Wolkenzone, nur selten in die heisse Region herabsteigend ;
in der alpinen Region fand ich ihn auf Java nie (wohl aber in
Sumatra). Sehr selten findet er sich in den Kampongwildchen
und sonst in der Nahe menschlicher Wohnungen. Er bewohnt
am haufigsten faulende Stimme in den Urwialdern, findet sich
aber sehr oft anch auf Baumwurzeln und Baumrinden, an
Steinen (auch Kalk), auf blosser Erde und ausnahmsweise sogar
auf lebenden Blittern. Friichte sind seltener. Von den frtiher
beschriebenen Formen ist Var. y. texer N. ab E. einzuzichen,
da das Orig. Ex. nur eine zarte Form von Lophocolea ciliolata
19]
aufweist. Von den zahllosen Formen dieser héchst polymorphen
Species sind die auffallendsten :
Forma typica. — Gross, dichtblatterig. Bl. fast doppelt so
lang als breit, fast rechteckig d. h. an der Spitze wenig ver-
schmilert, breit gestutzt, mit langen (5—8 Zellen) Cilien.
Amph. beiderseits mit 2—3 Cilien; Commissuren breit, nicht
sehr lang herablaufend. Zellen + 0°04 mm. Geht vielfach in
andere Formen tiber und findet sich mit solchen nicht selten
im selben Rasen gemischt. Hine auffallende Form des Typus
ist f. wusella Schffn. — Viel kleiner, Habitus ganz der Var.
angustus, die kurzen Bl. aber an der Basis viel weniger ver-
breitert, mehr rechteckig, Cilien lang, Commissur + 4 Zellen
breit. So z. B. an Salak an Baumstémmen und an Steinen,
auch auf Bl. von 7richomanes und an Farnstimmen. Am Mega-
mendong an Steinen, auf blosser Erde und an Biumen (Schffn.).
Var. angustus Schffo. — Kleiner, viel schmaler (nur an 2°5
mm breit). Bl. dicht, kurz aber breit deltoidisch, aus
sehr breiter Basis gegen die Spitze verschmalert, diese fast
3mal schmaler als die Basis. Cilien massig lang. Amph. mit 4
Cilien; Commissur breit.
Bei den heissen Quellen am Pangerango oberhalb Tjiburrum und
im Urwalde oberhalb Tjibodas an faulen Stammen (Schffn.).
Var. grandiretis Schffn. — Der typischen Form ahnlich aber
erdsser; Bl. etwas breiter, gegen die Basis etwas mehr ver-
breitert; Cilien sehr lang. Amph. lang 4—5 fransig; Commissur
breit, kurz. Zellen viel grésser, etwas langlich, + 0-046 < 0-03
mm, etwas verdickt.
Unterhalb des See’s Telaga-bodas bei Garut, 1560 m (Schffn.).
Var. affinis (R. BI. et N. ab E.) N. ab E. — Von der typi-
schen Form verschieden durch die gegen die Spitzen bogig
verschmilerten Bl., die fast halbmondférmige Bucht, die viel
ktirzeren Cilien (aus 3—4 Zellen, die wenig verlangert
sind). Zellen dinnwandig, etwas kleiner.
Sehr haufige Form, hauptsachlich in niederen Lagen z. B.
Kampong Mandarena bei Bnitenzorg auf blosser Erde. Gunung
Pasir-Angin bei Gadok an Steinen etc. Nirgends massenhafter-
192
als auf Steinen im Walde am Gunung Burung (Schffn.).
Eine entferntblitterige Form mit kleinen Amph. und lang und
schmal herablaufender Commissur ist f. remotifolia Schffn.
Ch. coalitus ist weit verbreitet von Vorder-Indien durch den
Ind. Archipel, die Stidsee-Inseln, Neu-Seeland, Australien,
Tasmanien bis Patagonien und ndérdlich bis Japan.
2. Chiloscyphus porrigens Schffn. — Didcisch. Nahe verwandt
mit Ch. coalitus und dessen grésseren Formen ganz ahnilich.
Bl. dicht, zweizeilig ausgebreitet aber nicht rechtwinkelig vom
Stengel abstebend, sondern schief nach vorn gerichtet;
langlich rechteckig, tiber 2 mm lang, kaum 1 mm breit,
an der Basis kaum breiter als an der schwach verengten
Spitze, diese vorn breit halbmondf. avsgerandet; die beiden
Zihne kurz, nur 3—4 Zellen lang. Zellen grésser, + 0:046
mm, dtinnwandig. Amph. doppelt so breit als der Stengel, mit
vier kurzen Cilien; Commissuren breit.
In den Waldern der Regenzone stellenweise reichlich an
Steinen und an Baumen, doch nicht so allgemein verbreitet
wie Ch. coalitus. — Am Nordabhange des Salak an Baumen,
800-1300 m. In der Tjiapus-Schlucht an Steinen reichlich,
700—800 m. Am Megamendong in den Waldern lings der
Strasse, - 1000. Am Nordabhange des Gedeh an Baumen
+ 800 m (Schffn.).
3. Chiloscyphus tridentatus (Sande Lac.) Schtfn. -= Lophocolea
tridentata Sande Lac.?). — Didcisch. Pf. zart, schlaff, bleich-
erin (2), trocken gelbbréaunlich, kaum verzweigt, kriechend, bis
4 cm lang, gegen 3 mm breit. Bl. zweizeilig ausgebreitet,
dicht, deltoidisch-eiférmig, gegenstindig, an den Dorsal-
basen nicht verwachsen, an der Spitze durch ziemlich tiefe
Buchten in drei grosse, spitze Zaihne getheilt (bis-
weilen kommen noch 1—2 accessorische Zihne am Ventralrande
1) Ich war eo gliicklich unter den Original-Ex. im Herb. Leiden zwei ziemlich
defecte Stengelfragmente mit je drei wohl entwickelten, vollkommen gut erhaltenen
Fruchtisten zu entdecken; dieser Fund stellt ausser Frage, dass die Pfl. zu Chilo-
scyphus u. zw. in die Verwandtschaft von Ch. coalitns gehdrt. Die obige Beschrei-
bung ist nach dem Orig. Ex. angefertigt.
193
vor). Zellen etwas langlich sechseckig, + 003 mm, dtinn-
wandig, ohne Kckenverdickuugen, durchsichtig. Am-
phig. ziemlich gross, mehr weniger dreimal so breit als der
Stengel, beiderseits durch eine breite Commissur mit den Ven-
tralbasen der Bl. verwachsen, etwas querbreit, mit 6—8 un-
gleichen, cilienartigen, langen Zaihnen. Fruchtast sehr kurz,
seitlich ans dem Winkel der Amph., bewurzelt; meist lasst sich
nur der Involucralcyclus deutlich constatiren. Perianthium klein,
etwas tiber 2mm lang, eif6rmig-becherig, kaum gefaltet , dorsal
bis zum Grunde aufgeschlitzt (ob immer ?), der aufliegende freie
Rand entfernt gezihnt; an der weiten Miindung '/, der Lange
in 5 zweitheilige und fransig gezihnte Lappen getheilt. lnvo-
lucralbl. frei, sehr klein, tief in zwei ungleich breite lancett-
liche gezihnte Lappen getheilt; Amph. fast quadratisch bis zur
Halfte in 83—4 ungleiche etwas gezihnte schmale spitze Lappen
getheilt. o& Pf. unbekannt.
Durch die dreizihnigen Bl. nur mit Cr. Wettsteinu zu ver-
gleichen, jedoch durch die dorsal nicht verwachsenen B1.,
anders ciliirte Amph., diinnwandige Zellen , ganz anderes Perianth
etc. sofort zu unterscheiden.
Am Vulkan Gedeh (Korthals).
4. Chiloscyphus argutus (Reinw. Bl. et N. ab E.) N. ab E. —
Didcisch. Flachrasig, dunkelgritin, kriechend, bewurzelt.
Stengel etwas schlaff, 3—4 cm lang, bis 5 mm breit (meistens
aber betrachtlich schmiler), fast unverzweigt. Bl. ziemlich dicht ,
zweizeilig ausgebreitet, flach, rechtwinkelig vom Stengel ab-
stehend, mehr weniger deutlich alternirend bis nahezu gegen-
standig, sich bertihrend, dorsal nicht verwachsen, deltoidisch-
zungenférmig (gegen die Spitze nur wenig verschmalert) bald
langer, mehr rechteckig, bald kurz, nahezu quadratisch bis-
weilen sogar etwas breiter als lang; an der sehr breit gerun-
deten Spitze entweder gleichmassig dicht kurz ciliolirt
(mit 8—11 Zahnen) oder bei einzelnen Varietaten mit weniger
(6—2 Zabnen). Zellen klein, + 0022 mm, ziemlich derb,
ringsum gleichmassig etwas verdickt, chlorophyllreich;
Cilien der Spitze aus 5—7 kaum verlangerten Zellen. Amphi-
Flora von Buitenzorg, IV. 13
194
gastrien klein, sehr entfernt, tief in 4 weit spreizende,
cilienformig auslaufende Zihne getheilt; die beiden vorderen
grésser als die seitlichen und bisweilen am Rande mit einigen
dtinnen accessorischen Cilien, an einer Seite an der Basis sehr
schmal, an der anderen undeutlich oder nicht mit der Blatt-
basis verbunden. Fruchtastchen kurz, mit drei Blattcyclen,
von denen die beiden unteren nur schwach entwickelt sind.
Perianthium becherférmig, kaum’ dreikantig, dorsal bisweilen
aufgeschlitzt oder schwach gefltigelt, an der weiten Mtindung
‘/; der Lange dreilappig, die Lappen in spitze, lancettliche, am
Rande abstehend dornig-gezihnte Zipfel zerspalten. Kapsel
klein, braun, lang gestielt. Involucralbl. sehr variabel, frei,
halb so lang als das Per., eilancettlich, mehr weniger tief 2--3-
spaltig, am Rande mit wenigen bis zahlreichen Zihnen; Amph.
frei, ahnlich, etwas kleiner. o Ahrchen klein, walzlich; Peri-
gonialbl. halbkugelig hohl, vorn mit zwei spitzen Zahnen.
Eine sehr hiufige und weit verbreitete Pflanze, die in Grosse,
Blattform, Zibnung, Zellnetz etc. ungemein variirt. Die extre-
men Formen sind durch alle méglichen Zwischenformen ver-
bunden. Ch. Audlicherianus gehdrt sicher auch in diesen Formen-
kreis und ist wohl mit unserer Var. pauwcidentalus 2 vereinigen.
Ch. cubans diirfte sicher anch hierher gehéren. Auch finden
sich Ubergange zu Ch. Zollingeri, der nur eine sehr extreme
Form dieses Formenkreises zu sein scheint. Var. swd/ilis Syn.
Hep. ist nach dem Orig. Ex. nur eine schlecht entwickelte
Jugendform, daher als Varietat zu streichen.
Ein sehr haufiges Lebermoos auf blosser Erde, an Steinen,
an Wurzeln und Stémmen (auch von Palmen), seltener auf
faulen Stimmen und ausnahmsweise auch auf lebenden BI.
Besonders massenhaft in der heissen Region und mit Vorliebe
in der Nahe der Hiitten in den Kampong-Wiildchen (sehr
reichlich z. B. im botan. Garten und im Culturgarten); steigt
in die Urwiilder der Regenzone und Wolkenzone empor. In der
alpinen Region beobachtete ich die Pf. nirgends. Erwahnens-
werthe Formen sind folgende:
Forma typica. — Bl. kurz rechteckig, an der breit gerundeten
195
Spitze fast regelmissig vielzihnig, Zihne 6—11. Amph. vier-
theilig ohne accessorische Cilien. Zu dieser Form gehdrt das
Orig. Ex. des Ch. argutus im Herb. Lindenberg, weshalb
ich sie als die typische anftihre, obwohl eigentlich dieser Rang
der Var. ciliatistiyus gebtihren wide, welche die best entwickelte
und hiufigste Form ist.
Haufig in und um Buitenzorg, am Salak, Megamendong bis
in die Urwalder ober Tjibodas und Tjiburrum, bis 2130 m
(Schffn.).
Var. subquadratus Schffn. — Pfl. schlanker, verlangert. BI.
kurz, fast quadratisch oder selbst breiter als lang mit zahl-
reichen (+ 7%) Zaihnen. Amph. der typischen Form.
Am Gunung Pantjar an Felsen. Bei Artja an Baumen.
Oberhalb Tjibodas an modernden Staimmen Ebenso in der
China-Plantage Daradjat bei Garut (Schffn.).
Var. ciliatistipns Schffn. — Meist gross und robust. Bl. grésser,
langer, an 2°5 mm lang, an der Basis etwas breiter als an
der mit 6—10 langeren Zihnen bewehrten Spitze. Amph.
erésser, mit accessorischen Cilien, die seitlichen Zaihne
sehr lang, cilienartig, gekriimmt.
In der heissen Region, besonders im botan. Garten zu Bui-
tenzorg und in der Umgebung sehr reichlich.
Var. excisus Schffn. — Bl. schmaler, Zahne 3—4 sehr
unregelmassig, kraftig, durch rundliche Buchten
getrennt. Amph. wie bei der typ. Form. Zellen grdésser,
dtinnwandig. Steht der Var. paucidentatus nahe.
Im botan. Garten zu Buitenzorg an Steinen, auch an feuchten
Ziegelsteinen in der Girtnerei daselbst (Schffn.).
Var. minor. SchffM. — Viel kleiner, 25—3 cm _ lang,
wenig tiber 15 mm breit. Blattform, Amph. und Zellnetz
wie bei der typischen Form. Blattzihne 5—6, kurz, 2—3
Zellen lang.
Am Gunung-Burung im Urwalde an Baiumen (Schffn.).
Var. brevidens Schffn. — Von Var. minor, der sie in der Grésse
ahnelt, verschieden durch etwas breitere, 2—4-zihnelige BL,
Zibuchen sehr kurz, nur 1—2 Zellen lang. Farbe dunkelertin.
196
Am Gunung-Pantjar an faulen Stammen im Urwalde, + 400 m
(Schffn.).
Var. paucidentatus Schffn. — Etwas kleiner als die typische
Form. Bl. an der Spitze etwas zusammengezogen, 2—5zahnig.
Zellnetz der typischen Form. Amph. kleiner, 4-theilig. Diese
Form leitet hintiber zu Ch. Zollingeri, von dem sie aber durch
geringere Grésse und Schlaffheit, intensivere Farbung und
kraftigere Zellwande zu unterscheiden ist. Ch. Hudhcherianus
gehért wohl sicher hierher.
Im botan. Garten zu Buitenzorg an Wegen. Kotta-Batu, an
Baumen. Gunung-Burung, an Kalksteinen. Gunung-Pantjar, an
modernden Stammen (Schffn.).
Ch. argutus ist verbreitet von Mauritius, durch Vorder-Indien ,
Hinter-Indien, den Archipel, Philippinen, Japan, Neu-Guinea,
Inseln des Stillen Oceans, Ost-Australien und angeblich Brasilien.
5. Chiloseyphus Zollingeri Gott. — Didcisch. Sehr nahe mit
Ch. argutus verwandt und von diesem durch folgende Merkmale
unterschieden: Pf. grésser, bis 7 cm lang, bis 4 mm breit,
sehr schlaff, bleichgrtin. Bl. gross, breiter und mehr ge-
rundet, an der gerundeten Spitze mit sehr wenigen 1—3
kleinen Zihnchen einzelne bisweilen véllig ganzrandig (sel-
tener mit 4—5 Zahnchen). Amphigastrien ganz wie bei CA.
argutus, sehr undeutlich oder nicht mit der Blattbasis ver-
schmolzen. Zellen grésser + 0-034 mm, sehr dinnwandig.
Perianth und Involucrum ahnlich wie bei Ch. argutus. Von Ch.
argutus Var. paucidentatus finden sich Uberginge zu Ch. Zollinger.
An Felsen am Flusse Tjidurian bei Tjikoya von Zollinger
entdeckt. — Im botan. Garten zu Buitenzorg an den Wurzeln
von Oreodora acuminata mit Ch. argulus Var. ciliatistipus im
selben Rasen. Batu-Tulis-Ketjil bei Buitenzorg zwischen Steinen
an der Strasse. Kampong Tjibogea an Steinen. Kampong Bodjong-
Djenko und Djabaru. Im Orte Gadok an Steinen (Schffn.).
Var. pluridentatus Schffn. — Von der typischen Form ver-
schieden durch zahlreichere (4—6) Blattzihne, von CA. argutus
Var. paucidentatus durch bedeutendere Grdsse, Schlaffheit ,
bleichere Farbe, gréssere und zartere BI.
197
Am Nordabhange des Salak im Urwalde, in der Regenzone
+ 1000 m (Schffn.).
Var. fissistipulus Schffn. — Lacinien der Amph. mit accesso-
rischen Cilien (genau wie bei Cz. argutus Var. ciliatistipus).
Amph. nicht verbunden mit den Bl. Sonst mit der typischen
Form wbereinstimmend.
Kampong Mandarena bei Buitenzorg auf feuchter Erde,
200--250 m (Schffn.).
Var. rotundifolius Schffn. — Oft gross, an 7 cm lang, gross-
blatterig; Bl. fast kreisrund, bisweilen breiter als lang, 2—3-
(selten bis 5-)zéihnelig. Amph. der typischen Form.
Im botan. Garten zu Buitenzorg auf blosser Erde. Gunung
Pasir-Angin bei Gadok in einer Theeplantage an den Schatten-
baumen, 500 m (Scbffn.).
Var. subintegerrimus Schffn. — Einige Bl. véllig ganzrandig,
einzelne mit 1—2 Zaihnchen. Ubrigens wie die typische Form.
Im botan. Garten zu Buitenzorg auf blosser Erde und an den
Wurzeln von Mpa fruticans. Dessa Dramaga bei Buitenzorg auf
der Erde, + 200 m (Schffn.).
6. Chiloscyphus integerrimus Schffn. — Steril. Sehr klein,
+ 1 cm lang, 1:75 mm breit, einfach, kaum bewurzelt,
olivgrtin. Bl. dicht, fast rechtwinkelig abstehend, recht-
eckig-zungenformig, 08 mm lang, 05° mm breit, zumeist
vollig ganzrandig oder an der breit gerundeten Spitze sehr
selten mit einem winzigen Zahnchen. Zellen klein, fast
quadratisch, -+- 0017 mm, ringsum ein wenig verdickt.
Amphigastrien klein, kaum breiter als der Stengel, vier-
zihvig, an einer Seite (oder beiderseits) sehr schmal mit den
Bl. verbunden.
Von dem verwandten Ch. argutus sofort zu unterscheiden
durch die geringe Grésse, die ungezihnten Bl. und die sehr
kleinen Zellen.
Sparlich mit anderen Lebermoosen oder in kleinen Rasen an
Baumstimmen. Am Megamendong, im Urwalde beim Kratersee
Telaga-Warna, in der oberen Regenzone , + 1400 m. Im Urwalde
oberhalb Tjibodas, 1580 m.
198
7. Chiloseyphus aselliformis (Reinw., Bl. et N. ab KE.) N. ab E. —
Sehr gross und robust, selten zusammenhingende Rasen
bildend, kriechend, bewurzelt, wenig verzweigt, weisslichgrtin ,
selten etwas gebraiunt, 4—8 cm lang, bei den gréssten Formen
mit ausgebreiteten L]. etwa 9 mm breit. Bl. sehr dicht, gegen-
stindig, meistens aufgerichtet, gegen den Dorsalrand
convex, die ventrale Halfte sehr concav, dorsal schmal
paarweise verwachsen, fast kreisrund; Dorsalrand breit rinnig
zuriickgebogen, ganzrandig oder entfernt ciliirt; an der Spitze
(niher dem Dorsalrande mit mehreren grossen Zahnen, von
denen 1—2 viel grésser als die tbrigen (bis 17 Zellen lang,
mit + 10 Zellen langer Cilievspitze); Ventralrand habkreis-
formig, ganzrandig oder entfernt kurzzihnig. Zellen fast stern-
formig, + 0-042 mm, mit sehr grossen knotigen Ecken und
deutlichen Zellgronzen. Amphigastrien sehr gross, rundlich
oder querbreit, bis nahezu 3 mm breit, beiderseits durch breite
Commissuren mit den Ventralbasen der Bl]. verwachsen, vorn
durch eine schmale, meist rundliche Bucht spitz zweizihnig
und meistens daneben noch mit 2 oder mehreren kleineren
Zahnen, die Seitenrander ungezihnt oder entfernt gezaihnelt.
Fruchtast mit 3—4 Blattcyclen; Perianthium gross, becher-
formig, bis fast zur Basis tief mehrfaltig, an der weiten
Miindung dicht und lang ciliirt-gezihnt. Kapsel gross, kurz empor-
gehoben. Involucralcyclus meistens bis zur Halfte der Linge zu
einem Becher verwachsen, seltener ein oder das andere BI. einer-
seits oder beiderseits frei; Bl. und Amph. breit eif6rmig, kurz
zweitheilig und reich unregelmassig gezihnt. & Astchen klein,
sichelf6rmig; Perigonialbl. bauchig-halbkugelig vorn gezihnt.
Hine ausserordentlich variable Pfl. je nach der Grésse, Form
der Amph., Zihnung der Bl. und Amph., Beschaffenheit des
Involucrums etc., aber alle extremen, oft ganz unidhnlichen
Formen sind durch Uberg’inge verbunden und bisweilen finden
sich mehrere im selben Rasen. Von den friiher beschriebenen
Var. sind y foltis subdentatis und 0 amphigastriis integerrimis N.
ab KE. als auf Beobachtungsfehlern basirend, wie die Orig. Ex.
lehren, einzuziehen.
199
Findet sich nicht selten in den Urwildern der Wolkenzone
und besonders schén in der alpinen Region zumeist an Baum-
stimmen, sehr selten an Steinen.
Forma typica. — Gross bis sehr gross, robust. Bl. nur an
der Spitze mit 2 bis mehreren Zaihnen, zwei davon auffallend
grésser, cilienartig, sehr lang. Amph. sehr gross, querbreit,
vorn normal vierziihnig, die mittleren Zihne grosser.
Zuerst von Blume und seither fast von allen anderen
Reisenden in Java gesammelt. — Niedrigster mir bekannter
Standort am Megamendong an Steinen an der Strasse, in der
Regenzone bei 1160 m. — Im Urwalde oberhalb Tjibodas bis
auf den Gipfel des Pangerango und gegen den Krater des
Gedeh (Schffn., Graf Solms, Massart, etc.). — Findet
sich auch in Sumatra, Borneo, Sumbava.
Var. diversidens Schffn. — Gewdhnlich etwas kleiner als die
typische Form. Bl]. an der Spitze lang zweizibnig und am Dorsal-
und Ventralrande kurz gezihnelt. Amph. fast kreisrund,
vorn lang zweizihnig mit schmaler, etwas spitzer Bucht und
an den Randern mit zahlreichen kleinen Zahnchen.
Im Urwalde von Tjibodas, 1710 m. Reichlicher in Sumatra
(Schffn.).
Var. multiciliatus Schffn. -- Ist identisch mit der Var. @ der
Synops. Hep. — Unterscheidet sich von der typischen Form,
mit der sie in Grésse und Blattform tibereinstimmt durch den
nicht zabnlosen, sondern mit einigen langen Cilien besetzten
Dorsalrand der BI.
Im Berggarten Tjibodas. Im Urwalde oberhalb Tjibodas,
1700 m und gegen Tjiburrum und von da bis in die alpine
Region des Pangerango, + 2920 m. Auch in Sumatra (Schffn.).
Var. Neesiti Schffa. — In allen Theilen viel kleiner. BI.
an der Spitze zweizihnig oder zweifransig (selten mit einem
dritten Zahne). Amph. viel kleiner, kreisrund oder etwas ling-
lich, vorn zweizihnig oder mit sehr kleinen, durch eine seichte
breite Bucht getrennten Zaihnchen, sonst zahulos (forma mutica
Schffn. = Var. 0 Syn. Hep.) oder langer zweizihnig, mit vor-
gestreckten , durch schmale Bucht getrennten Zihnen und tiber-
200
diess am Rande gezihnelt (forma subdentata Schffn. = Vav. 7.
Syn. Hep.). Beide Formen sind durch Uberginge verbunden.
Im Urwalde bei Artja, 1120 m. Am Megamendong, an
Steinen an der Strasse, 1350 m. Im Berggarten von Tjibodas,
am Wege nach Tyiburrum und am Abhange des Pangerango
bis 1900 m (Schffn.).
8. Chiloseypbus acutangulus Schffn. — Didcisch. Habituell den
kleinsten Formen des nahe verwandten CA. aselliformis débnlich;
an 25 mm lang, bis + mm breit, fast einfach, blass gelbgrtin,
glanzend. Bl. breit dreieckig-eiférmig, dorsal verwachsen,
am Dorsalrande schmal zurtickgekrtiimmt bis flach,
ganzrandig; Spitze grob und spitz zweizihnig, die Zihne
durch eine tiefe, meist spitze Bucht getrennt; Ventialrand
ganzrandig oder mit 1—2 Za&hnchen. Zellen rundlich, etwas
buchtig, — 0:03 mm, dtinnwandig aber mit grossen, knotigen
Eckenverdickungen; Zellgrenzlinien deutlich. Amphigastrien
rundlich-quadratisch, ! 5 mal so breit als der Stengel, beider-
seits breit mit den Bl. verwachsen, vorn bis fast zur Mitte
mit meist spitzer Bucht zweizihnig, an den Randern 2—4
zihnelig. Perianthium becherformig, an 4 mm lang, tief mehr-
faltig, an der weit gedffneten Mtindung lang ciliirt. Involucrum
ktrzer; Bl. und Amph. breit eiférmig, eingeschnitten und
dornig-gefranst , in verschiedener Weise verwachsen. o’ \hrchen
wie bei CA. aselliformis, aber kleiner.
Ist vielleicht eine sehr extreme Varietiit des CA. asselliformis ,
von dem unsere Pfl. abweicht durch geringe Grésse, schmélere,
anders geformte Bl., die meist spitze tiefe Bucht zwischen den
Zihnen, kleinere etwas andere Amph. und viel kleinere Zellen.
An Biumen im Kampongwalde von Kotta-Batu bei Buiten-
zorg, ~ 300 m. Gunung Pasir-Angin bei Gadok, + 500 m.
In den Urwialdern oberhalb Tjiburrum, 1740 m. Unterhalb des
Kratersee’s Telaga-bodas, 1560 m (Schffn.).
9. Chiloseyphus bifidus Schffn, — Steril. Kleiner, tiber 30 mm
lang, + 3 mm breit, fast unverzweigt, dicht kriechend. Bl.
dicht, zweizeilig ausgebreitet, dorsal schmal verwach-
sen, langlich deltoidisch, mit den Zihnen 1-5 mm lang,
201
an der Basis 1 mm, an der Spitze 0-5 mm breit; Dorsal- und
Ventralrand fast gerade, ungezihnt; Spitze durch eine tiefe
spitzliche Bucht zweizihnig, Zihne lang mit + 3 Zellen langer
Cilienspitze. Zellen etwas buchtig, + 0:046 mm diinnwandig
aber mit grossen, etwas knotigen Dreiecken uud deutlichen
Zellgrenzlinien. Amphigastrien nicht dachziegelig sich deckend ,
kaum 3 mal so breit als der Stengel, eif6rmig, vorn
durch eine tiefe, spitze Bucht lang zweiz&hnig, an
den Raindern mit 1—3 Zahnchen, beiderseits breit mit den
Blattbasen verwachsen.
Verwandt mit Ch. aselliformis aber durch den schlanken
Wuchs, die ganz andere Form der Bl. und Amph. gut unter-
schieden.
Im Urwalde oberhalb Tjibodas an Baumstémmen sehr selten ,
+ 1500 m (Schffn.).
10. Chiloscyphus Baduiuns N. ab E. — Didcisch? PA. 5—6 cm
lang, 3-5 mm breit, unverzweigt, kriechend, bewurzelt, ge-
braunt, kaum glanzend. Bl. sehr dicht sich deckend, dorsal
deutlich verwachsen, dreieckig eiférmig, fast 2 mm lang,
+ 15 mm breit; Dorsal- und Ventralrand etwas bogig; Spitze
schmal ausgerandet zweizahnig, Zahne kurz, spitz,
am Ventralrande bisweilen ein accessorisches Zahnchen. Zellen
+0:036 mm, etwas buchtig, dinnwandig mit grossen, knotigen
Ecken. Amphigastrien beiderseits durch eine + 38 Zellen breite
Commissur mit den Blattbasen verwachsen, sich dicht deckend ,
convex, gross, an 2 mm breit, nierenférmig, mehr als
doppelt so breit als lang, ringsum mit zahlreichen
einfachen, gekrimmten, cilienartigen Zaihnen die beiden
vordern meist grésser. Fructification unbekannt ’).
Eine ausgezeichnete Art, die mit kleiner anderen zu ver-
1) In Syn. Hep. p. 174 findet sich das Andréceum ausftihrlich beschrieben.
Méglicherweise liegt aber hier doch ein Beobachtungsfehler vor, da nach meiner
Erfabrong sich bei allen Arten aus diesem Verwandtschaftskreise das Andréceum
nicht am Hauptstengel findet, sondern an kleinen, Sbrenférmigen Asten, die seitlich
aus dem Wiokel des Ampbigastriums oder vielmehr aus dem Winkel der Com-
missar zwischen Amph. und Ventralbasis des Bl. entspringen.
202
wechseln ist. Nees von Esenbeck unterscheidet in Hep. Jav.
eine Var. (2. foliis subintegerrimis, die in Syn. Hep. als 2 folis
integerrimis bezeichnet wird; ich habe diese Form nicht gesehen.
Die obige Beschreibung ist nach dem Orig. Ex. im Herb. Lin-
denberg N°. 4320 angefertigt.
Wurde von Blume auf den heiligen Grabhtigeln der Baduer
in der Prov. Bantam entdeckt und seither nicht wieder ge-
sam melt.
11. Chiloseyphus Wettsteinii Schffn (= Ch. combinatus quoad
pl. Javan.). — Didcisch. Lockerrasig oder zwischen Moosen,
ziemlich gross, schwach bewurzelt, gebraunt, wenig 4stig oder
einfach, 4—5 cm lang, 4—5 mm breit. Bl. dicht, zweizeilig
ausgebreitet, rechtwinkelig vom Stengel abstehend, dorsal
paarweise schmal verwachsen, lang deltoidisch, 25 mm
lang, an der Basis 16 mm breit, an der Spitze mehr als dop-
pelt schmaler, vorn grob dreizaihnig (bisweilen mit einem
accessorischen Zahne). Zellen rundlich, + 0:036 mm, diinn-
wandig mit grossen knotigen Ecken und deutlichen Zellgrenz-
linien; Cuticula glatt. Amphigastrien gross, sich bertihrend,
beiderseits ziemlich breit mit den Bl. verwachsen, mehr als
doppelt so breit als lang, dicht ciliirt, die Cilien sehr
oft gegabelt. Q Ast kurz mit 3 Blattcyclen, Involucralbl.
nicht verwachsen, eilancettlich ebenso wie das freie Am-
phig. tiber die Mitte zweitheilig und dicht lappig ciliirt, die
Lacinien sehr lang, einige verzweigt. Perianthium (nur Jugend-
stadien gesehen) an der Mindung zerschlitzt, die Lacinien
sehr lang ciliirt, die Cilien einfach oder verzweigt. & Pf.
unbekannt.
Von Ch. combinatus sicher verschieden durch die réthlich
gelbbraune Farbe, die langeren und schmaleren, dorsal stets
deutlich verwachsenen BI., die grossen Zellecken, die viel lin-
geren Cilien des Perianths und Invol. und besonders durch die
didcische Inflor. (CA. combinatus ist autécisch!).
Eine schéne, seltene Pfl. die von Blume und Junghuhn
zuerst in Java gesammelt und von Nees und Sande Lacoste
fir Ch. combinatus gehalten wurde. Am Nordabhange des Salak
203
im Urwalde, + 1000 m. In der Tjiapus-Schlucht an Steinen ,
a: 800 m (Schftn.).
12. Chiloseyphus sueculentus Gott. — Didcisch. Locker- und
flachrasig oder zwisclaen anderen Moosen, gross aber schlaff,
kriechend, schwach bewurzelt, blassgrtin. Stengel 7 cm lang
und linger, wenig verzweigt, an 5 mm breit. Bl. zweizeilig
ausgebreitet, sehr dicht, rechtwinkelig abstehend, etwas
convex, nahezu gegenstindig, Dorsalbasen genihert aber nicht
verwachsen, langlich zungenférmig-dreieckig,
gegen die Spitze verschmélert; Dorsal- und Ventralrand nur
wenig bogig, ganzrandig; Spitze gerundet, ganzrandig ')
oder mit einem kleinen Zahnchen oder quergestutzt-
zweizihnelig (alle Formen oft am selben Stengel!) Zellen
cross, + 0-048 mm, sechseckig, blasig vorgewélbt, wo-
durch die Blattrinder fein crenulirt erscheinen, sehr dinn-
wandig, ohne KEckenverdickungen; Cuticula glatt. Amphigastrien
gross, sich bertihrend oder sich theilweise deckend, beiderseits
ziemlich breit mit den Blattbasen verwachsen, meh1 als
doppelt so breit als lang, vorn durch eine seichte, sehr
breit halbmondférmige Bucht getheilt, beiderseits mit
je 3—4 hakig nach aussen gekrimmten langen, cilienartigen
Zabnen. Fruchtast kurz, mit drei Blattcyclen, von denen der
unterste auf ein umpaariges tief zweispaltiges Blattchen reducirt
ist. Perianthium scharf dreikantig-prismatisch, die
dorsale und die beiden seitlichen Kanten mit schmalem,
etwas gezaihneltem Saum, 2°5 mm lang, 1 mm breit,
Miindung kaum verengt, fast dreilippig, fransig gezihnt. In-
volucralbl. frei, sehr variabel, eilancettlich, vorn gestutzt zwei-
zihnig oder tief ungleich getheilt; am Dorsalrande mit 2—3
entfernten Zihnen, am Ventralrande mit 2—3 Cilien; Amphig.
frei, rundlich, bis tiber */, in zwei langspitzige schmale Lappen
getheilt, die hie und da ein Zihnchen tragen, Aussenrander
mit je zwei sehr langen gekriimmten Cilienzihnen. Subinvolu-
1) PA. an denen nur solche Bl. vorkommen bezeichnete ich frither als Var. inte-
grifolius.
204
cralcyclus ahnlich aber kleiner. Sporogon unbekannt. o Astchen
klein, ahrenformig, meist sichelf. gekriimmt, seitlich aus dem
Winkel des Amphigastriums entspringend; Perigonialbl. dicht,
hohl, an der schwach abstehenden Spitze gerundet oder gestutzt-
zweizihnig sonst ganzrandig , Dorsallappchen eiformig, oft nach
innen geschlagen; Amph. des Astchens klein, langlich, tief
zweitheilig, sonst ganzrandig, frei. Antheridien einzeln.
Schon durch die blasig aufgetriebenen, grossen Blattzellen
von allen anderen Arten zu unterscheiden. Chiloscyphus obtusus
Steph. (Hedw. 1593, p. 325) ist nach dem Orig. Ex. und der
Beschreibung identisch mit Ch. succulentus u. zw. ist es eine
Form, bei der die meistens Bl. gestutzt-zweizihnig sind. Die
Dorsalbasen sind auch bei dieser Pfl. sehr genadhert, nicht
wirklich verwachsen, wie in der Diagnose angegeben ist.
An faulen Stammen am Prabakti, + 3000’ (Zollinger). —
In Java ohne nadhere Angabe von Miquel, Teysmann,
Paterson. — Stidseite des Pangerango (Karsten). — In
den Urwaldern am Nordabhange des Salak auf faulenden
Stammen, an Steinen und auf der Erde ziemlich verbreitet
und stellenweise reichlich, + 900—1200 m (Schffn.). — Ist
auch aus Sumatra, Borneo und Penang bekannt.
13. Chiloseyphus decurrens (Reinw. Bl. et N. ab E.) N. ab
E. — In lockeren niedergedriickten, selten aufrechten Rasen,
sehr wenig oder nicht bewurzelt, blass olivgrtin bis blass gelb-
braun, sehr glinzend. Stengel wenig verzweigt, sehr lang aber
schlank, + 10 cm (bei Var. speciosus bis 830 cm) lang und tiber
4mm breit. Bl. dicht, meist etwas aufgerichtet, gegenstindig,
dorsal paarweise verwachsen, tiber 2 mm lang, 1-75 mm breit
(oder linger), schief eiférmig, ungezaihnt; Dorsalrand
fast gerade oder schwach bogig , mehr weniger zurtickgekriimmt;
Spitze breit gerundet oder ausgerandet mit zwei kurzen, breit
gerundeten Lappen; Ventralrand hoch bogig. Zellen rundlich ,
etwas buchtig, + 0:04 mm, diinnwandig mit grossen knotigen
Keken und deutlichen Zellgrenzlinien; Cuticula glatt. A mphi-
gastrien gross, sich etwas deckend, beiderseits ziemlich breit
mit den Ventralbasen der Bl. verwachsen, rundlich oder ein
205
wenig breiter als lang, ringsum mit zahlreichen spitzen Zahnen,
die beiden vorderen Zaihne etwas oder bedeutend grésser und
entfernter. Fruchtast kurz mit 2 Blattcyclen. Perianthium
eiformig, stumpf 38—5faltig, gegen die Mindung etwas verengt
und daselbst in zahlreiche ungleiche, schmale Lappen gespalten,
die in sehr lange Cilienspitzen auslaufen und am Rande einige
lange Cilien tragen. Kapsel fast kugelig, braun, klein, auf
etwa 7 mm Janger Seta. Involucralbl. frei, viel kiirzer als das
Perianth, schmal eiférmig, mehr weniger tief in 2 bis mehr
ungleiche , spitze Lappen zerschlitzt (der dorsale ist der grésste)
die am Rande dicht und sehr unregelmissig ciliirt oder gezihnt
sind; Amphig. frei, mehr weniger tief 2spaltig, Rander ahnlich
wie bei den Involucralbl. gezihnt. & Pfl. oft im selben Rasen
mit der Q, dieser ganz ahnlich; Ahrchen klein, seitlich aus
dem Winkel der Amph. entspringend, ktirzer als die Stengelbl.,
sichelformig gekriimmt; Perigonialbl. sehr dicht , hohl mit etwas
abstehender oft zweizihniger Spitze, Dorsalrand entfernt gezihnt,
oft etwas zuriickgeschlagen, Ventvralrand mit einigen Keulen-
papillen. Amphig. klein, frei, eiférmig, vorn zweizihnig, an
den Randern mit wenigen kleineren Zihnen; Antheridien gross,
einzeln.
Beschaffenheit der Bl. und Amphig. lassen diese Species mit
keiner anderen verwechseln.
Wurde zuerst von Blume, dann von Hasskarl, Jung-
huhn, Teysmann, Zippelius, Goebel, Massart u. a.
in Java gesammelt. Findet sich sehr verbreitet an Baumen,
selten an Steinen in den Urwildern der Regenzone und Wol-
kenzone, steigt bisweilen in die alpine Region auf, sehr selten
bis in die heisse Region herab. Ist ziemlich formenreich 1); die
auffallendsten sind folgende:
Forma typica. —- Pfl. bis 10 cm lang, bewurzelt, kriechend
bis aufsteigend. Bl. breit schief eifé6rmig, + 2 mm lang,
1°75 mm breit; Involucralbl. und Amph. minder tief getheilt.
1) Die Var. @ foliis sursum conniventibus N. ab E. ist nichts als eine unbedeutende
Localform.
206
Ist die verbreiteste Form, zu der die Orig. Ex. in den Herb.
Nees und Lindenberg gehoren.
Am Salak, 6—7000° (Kurz). An der Nordseite des Salak in
den Urwaldern, + 800—900 m. In der Tjiapus-Schlucht am
Salak an Steinen, + 800 m. Gunung Pasir-Angin bei Gadok
an Baumen, heisse Region + 500 m. Urwalder oberhalb Tji-
bodas und am Wege nach Tjiburrum an Baiumen an mehreren
Stellen. In der alpinen Region des Pangerango, 2780 m (Schffn.).
Var. latifolius Schffn. — Meist etwas kleiner. Bl. sehr breit,
etwas breiter als lang, Amph. meist weniger gezahnt.
Gunung Pasir-Angin bei Gadok an Baumen sparlich , + 500 m.
Am Nordabhange des Salak in der Tjiapus-Schlucht an Baumen,
790 m. Am Megamendong an Steinen an der Strasse, 1250 m
(Sehiin.
Var. bilobus Schffo. — Kleiner und zarter. Bl. schmaler,
an der Spitze ausgerandet zweilappig oder mit tieferer, bisweilen
etwas scharfer Bucht, Lappen gerundet. Amphig. langer gezahnt.
Im Urwalde oberhalb Tjibodas an Baumstimmen, + 1500 m,. —
Auch in Sumatra (Schffn.).
Var. speciosus Schffn. — Sehr stattlich, nicht selten tiber
30 cm lang, schlaffer, kaum bewurzelt, michtige Rasen bildend.
Bl. viel linger und schmaler, langlich zungenférmig,
2°5 mm lang, an der Basis 2 mm breit, gegen die Spitze ver-
schmilert, daselbst gerundet oder kurz zweilappig. Bl. und
Amph. des Involucrums tiefer getheilt , mehr und linger gezahnt.
Zellen grésser, + 0048 mm.
Am Nordabhange des Pangerango im Urwalde bei Artja auf
der Erde zwischen Gestriuch, 1040 m. An abgestorbenen
Stammen bei den heissen Quellen oberhalb Tjiburrum in Menge ,
2140 m. — Auch in Sumatra (Schffn.).
Ch. decurrens ist verbreitet von Vorder-Indien durch Hinter-
Indien und den ganzen Archipel bis Neu-Guinea, Sandwich-
Inseln und Samoa.
14. Chiloseyphus parvulus Schffh. — Didcisch. Kaum rasen-
bildend. Sehr klein, 10—15 mm lang, ther 15 mm breit,
kriechend, wenig bewurzelt, einfach, briunlich, die jtingeren
207
Partieen blass gelbgrtin, etwas glanzend. BI. zweizeilig ausge-
breitet, dorsal paarweise gendhert oder fast verwachsen ,
el-zungenférmig, ganzrandig. Zellen rund, + 0:03 mm,
nicht buchtig, Ecken klein, nicht knotig; Cuticula
glatt. Amphigastrien kaum 3 mal so breit als der Stengel,
breit mit den Blattbasen verwachsen , 6—mebhrzihnig , die beiden
vorderen Zihne groésser. 9 Ast sehr klein, nur in sehr unent-
wickeltem Zustande gesehen.
Mit C/. decurrens nahe verwandt, aber schon durch die Klein-
heit sofort zu unterscheiden.
Sehr selten; am Gunung Pantjar im Urwalde an Baumen;
heisse Region, + 400 m (Schffn.).
15. Chiloscyphus caesius Schffn. — Didcisch. Locker- und
flachrasig mit anderen Moosen untermischt, kriechend, dicht
bewurzelt, an 2°5 cm lang, an 4 mm breit, fast unverzweigt ,
kreideweiss bis blass blaulich, dicht beblattert. Bl.
ausgebreitet oder aufstrebend, langlich zungenférmig,
1-7 mm lang, kaum 1 mm breit, dorsal paarsweise schmal
verwachsen, an der Spitze ausgerandet mit gerun-
deten Lappen. Zellen rundlich + 0:04 mm, undurch-
sichtig, buchtig mit grossen, knotigen Ecken und deutlichen
Zellgrenzlinien. Cuticula von einer granulésen (wachs-
artigen’?) Masse wtberzogen, die in Aether léslich ist,
wodurch die Farbe dunkel braungriin wird, aber die granuldése
Structur der Cuticula bleibt zuriick. Amphigastrien genahert ,
fast dreimal so breit als der Stengel, rundlich, vorn zweizéh-
nig, Zihne lang, spitz, durch eine schmale Bucht getrennt,
an den Seiten mit wenigen kurzen Zahnen, beiderseits breit
verwachsen. @ Aste kurz mit drei Blattcyclen; die Involucralbl.
und Amph. frei, abnlich, oval, lang und dicht fransig gezihnt ,
die zwei Spitzenzahne langer. o Pil. unbekannt.
Mit CA. decurrens verwandt, aber durch die hervorgehobenen
Merkmale weit abweichend.
Eine sehr seltene, héchst auffallende Pflanze. Am Gunung
Pantjar an Baumen im Urwalde, sparlich mit CA. parvulus,
+ 400 m. An Steinen an der Strasse am Megamendong,
208
1300 m. Auch in der Aneh-Schlacht bei Padang in Sumatra
(Schffn.).
16. Chiloseyphus propaguliferus Schffn. — Steril. Sehr locker-
rasig, weisslich bis blaugritn, einfach, kaum bewurzelt,
klein, 10—15 mm lang, + 2 mm breit. Bl. an der Basis
sich bertihrend, fast rechtwinkelig abstehend, ausgebreitet ,
zungenformig-lancettlich, + 1 mm lang, an der Basis
0-5 mm breit, dorsal paarweise genahert aber nicht ver-
wachsen, an der Spitze schméler und normal ungleich
zweizaihnig aber fast immer durch Keimkérnerbildung
zerstort. Zellen rundlich 0:03 mm, undurchsichtig, wie
bei C/. caesius; Cuticula mit einer granulésen Masse bedeckt,
selbst aber glatt; Zellecken gross, knotig. Amphigastrien sich
bertthrend, nur wenig breiter als der Stengel, beiderseits
mit den Blattbasen verwachsen, eilancettlich, an der
Spitze sehr kurz zweispaltig, beiderseits mit je einem (—2)
kurzen Zihnen. Keimkérner auf den vorstehenden Rand-
zellen der Blattspitze, glatt, 2—4zellig.
Farbe und Beschaffenheit der Blattzellen, wie bei C/. caesius,
aber durch die Keimkoérner, die sonst bei keiner zweiten Art
von Chiloscyphus beobachtet sind und die tibrigen Merkmale
sofort zu unterscheiden. [In Farbe und Tracht der Bazzania
vittata nicht unihnlich.
Sehr selten im Urwalde beim Kratersee Telaga-Warna an
Baumen, + 1600 m (Schffn.).
14. Saccegyna (Dum.) 8. 0. Lindb.
Habitus von Chiloscyphus. Stengel kriechend, schwach bewur-
zelt. Bl. unterschlachtig, alternirend oder gegenstandig und
dann an den Dorsalbasen paarweise schmal verwachsen, ganz,
2- oder mehrzihnig. Amphigastrien meist zweitheilig, bei einigen
Arten einerseits oder beiderseits mit den Blattbasen verwachsen.
Fruchtast ventral aus dem Winkel des Amphigasiriums, als
fleischiger Sack (Perigynium) ausgebildet, der an der Spitze
die kleinen Involucralbl. tragt. Perianthium fehlend. Calyptra
209
zu */, oder mehr mit dem Fruchtsacke verwachsen, sterile
Archegonien in den Bauch des Fruchtsackes eingesenkt. Kapsel
lang gestielt, eiférmig cylindrisch, mit vier nicht gedrehten
Klappen. Andrécium kleine ventrale Ahrchen aus den Winkeln
der Amphigastrien.
Saccogyna rigidula (N. ab E.) Schffh. = Cliloscyphus rigidulus
N. ab E., Chil. muricellus De Not. — Didcisch. Flachrasig oder
zwischen Moosen kriechend, massig bewurzelt, olivgrtin, nicht
glanzend sondern fast sammtartig matt, an 4 cm lang, an
35 mm breit (oft aber kleiner), wenig astig, alle Aste (auch
die Geschlechtsistchen) ventral aus dem Winkel der Amphi-
gastrien. Dicht beblattert; Bl. zweizeilig ausgebreitet, seltener
aufgerichtet , schief vom Stengel abstehend, gegenstindig,
dorsal mit den Basen sehr gendhert oder wirklich schmal ver-
wachsen, in der Form variabel: schmal zungenférmig
oder (bei den Var.) mehr weniger eiférmig, an der Spitze
ganzrandig oder 1—2zahnelig. Zellen rundlich, = 0-036 mm,
dtinnwandig mit kleinen, nicht oder kaum knotigen Ecken;
Cuticula fein papillés (seltener fast glatt). Amphigastrien
beiderseits sehr schmal mit den Blattbasen verwachsen, bis
fast zur Basis in zwei lancettliche, vorgestreckte oder divergi-
rende Lappen getheilt, kaum breiter als der Stengel. 9 Astchen
knospenférmig. Perigynium der Ventralseite des Stengels an-
hangend, 3 mm lang, 1 mm dick, aussen bewurzelt, an der
Spitze die zweireihigen, kleinen, dreieckigen, oft zweitheiligen
und etwas gezihnten Involucralbl. tragend. Sterile Archegonien
in den Bauch des Perigyn. versenkt aber nicht tief unter der
Mindung stehend, da die Calyptra tiber 3, der Lange
mit der Innenwand des Perigyn. verwachsen ist.
Kapsel ei-cylindrisch, oben etwas spitz, 15 mm lang, 0'7 mm
breit, schwarzbraun. Basis der Seta von einem hohen cylin-
drischen Involucellum umgeben, dessen Rand aus quergelager-
ten, wurmférmigen Zellen gebildet wird. Gedéffnete Kapsel
nicht gesehen. o' Astchen entweder sehr kurz eiférmig oder
langer sichelférmig; Perigonialbl. 4—8-paarig, halbkugelig hohl,
an der Spitze undeutlich zweizihnig, am Rande crenulirt;
Flora von Buitenzorg, IV. 14
210
Antherid. einzeln, kugelig; Amph. des o Astes denen des
Stengels &hnlich aber sehr klein.
Diese Pfl. ist durch die rein ventrale Verzweigung auch im
sterilen Zustande leicht als zur Gattung Saccogyna gehérig zu
erkennen und von Chiloscyphus und Lophocolea zu unterscheiden.
Es ist h6échst wahrscheinlich, dass die PHanze, welche von
Nees von Esenbeck als Chiloscyphus pallescens aus Java
angegeben wurde zu Sace. rigidula gehort und zwar mit der
Var. datifolia identisch ist. Belegsexemplare finden sich in den
Herbarien Nees’ und Lindenberg’s leider nicht.
Wurde zuerst in Java (auf faulem Holze, steril) von Blume
und spiter von Junghuhn und Teysmann ohne nahere
Standortsangabe gesammelt. Ist sehr formenreich:
Forma typica. —Gréssere Form. Bl. schmal zungenférmig,
an 15 mm lang und in der Mitte 08 mm breit, an der Spitze
gerundet ganzrandig oder mit 1 oder 2 Zahnchen oder etwas
ausgerandet. Amphig. klein, kaum breiter als der Stengel, mit
spitzen, kaum divergirenden Lappen. Cuticula deutlich papillés.
In den Urwildern der Regen- und Wolkenzone bis in die
alpine Region an Baumen, faulenden St&immen und auf blosser
Erde ziemlich verbreitet: Am Nordabhange des Salak im
Urwalde an Biumen, + 800—1300 m. Am Nordabhange des
Pangerango im Urwalde bei Artja, 1120 m. In den Urwaldern
oberhalb Tjibodas und gegen Tjiburrum mehrfach an Baumen
und faulen Stéimmen, bis 1710 m. In der Chinaplantage Dara-
djat bei Garut, + 1730 m (eine Form, die genau dem Chil.
muricellus De Not. entspricht, d). Am Papandayan, bis in die
alpine Region unter dem Krater. Unterhalb des Kratersee’s
Telaga-bodas auf feuchter Erde am Wege zwischen Polytrichum
und an Baumen im Urwalde, bis an den Rand des Sees bei
1660 m. — Auch am Gipfel des Singalang und am Merapi in
Sumatra (Schffn.).
Var. latifolia Schffn. — Bl. eiférmig bis fast breit-
eiférmig, ganzrandig oder 1—2ziihnelig, fast immer aufye-
richtet. Ist durch Zwischenformen mit der typischen Form
verbunden. — Wie bei letzterer so kommen auch von dieser
211
Var. zwei Formeu vor: f. major. — Bl. sehr breit, gross, meist
ganzrandig, Amph. breiter mit divergirenden Lappen. Zellen
weniger papillés; und f. minor. — Kleiner, starr, erdbewohnend;
Bl. aufgerichtet, kleiner, nicht so breit, an der Spitze oft aus-
gerandet-zweizihnig. Amph. schmal, etwas abstehend. Zellen
sehr papillds.
Beide Formen dieser Var. wachsen auf feuchter Erde am
Ufer des Kratersee’s Telaga-bodas, 1660 m (Schffn.).
Var. latistipula Schffn. — Grdésser; Bl. zweizihnig , sehr papillés.
Amph. grésser, oberhalb der Basis mehr als doppelt so breit als
der Stengel, spitz-eitérmig, tief getheilt mit spitzen nach vorn
gerichteten Lappen. Ist vielleicht besser zu Saccogyna granulata
Schffn. (= Céilose. granulatus Schffn. olim) zu stellen.
An Baumen am Ufer des Kratersees Telaga-Warna, + 1460 m
(Schffn.).
Var. laevifolia Schffn. — Der Var. Jatifolia sehr ahnlich;
mehr verzweigt; Bl. fast immer zweizihnig, etwas ausgerandet.
Zellen dtinnwandig ohne Eckenverdickungen, Cuticula
scheinbar ganz glatt, bei starker Vergrésserung aber mit
Spuren von Papillen. Es kommen }gréssere und kleinere Formen
vor. — Eine so auffallende Form, dass man sie ftir eine eigene
Species halten kénnte, wenn sie nicht durch Zwischenformen
mit der typ. Form verbunden ware. Im sterilen Zustande sehr
ahnlich Lophocolea Kurzit, von der sie aber durch die ventrale
Verzweigung sofort zu unterscheiden ist.
In den Urwaldern oberhalb Tjibodas an Baumen und fau-
lenden Stammen, 1540—1700 m (Schffn.).
15. Jackiella Schffn.
Habitus von Nardia oder Aplozia; bewurzelt, kriechend oder
fast aufrecht, wenig verzweigt, Aste ventral. Bl. abwech-
selnd, rundlich, ungetheilt und ganzrandig. Amphigastrien
nur gegen die Stengelspitzen vorhanden, rudimentar, im
tibrigen ganz fehlend. Q Astchen ventral, knospenférmig;
Involucralbl. in zwei Cyclen, eiformig-dreieckig, ungezahnt.
212
Perigynium fleischig, cylindrisch-eiférmig, bewurzelt, der Ven-
tralseite des Stengels anhingend. Sterile Archegonien
zwischen den Involucralbl. an der Mindung des
Perigyniums verbleibend (nicht versenkt). Calyptra
ganz mit dem Perigynium verwachsen, nur der Hals des
befruchteten Archegoniums frei. Fuss des Sporogons klein; das
Involucellnm nach Art eines Pappus ausgebildet,
aus zahllosen sehr diinnen langen verbogenen Haaren beste-
hend. Seta lang, innen hohl. Kapsel eicylindrisch braun, bis
zur Basis zweiklappig aufspringend, die Klappen '/, der
Lange zweispaltig. Elateren frei, lang, nur an den Spitzen
verdiinnt, zweispirig, mit rothbraunen, flachen, eng gewun-
denen Spiralbandern. Sporen klein, glatt. oc Astchen ventral,
ahrenformig, gekrtimmt, dtinn; Perigonialbl. vielpaarig; Anthe-
ridien einzeln. Keimkérner an den Randern der oberen Bl.
éfters vorhanden, einzellig.
Kine ausgezeichnete Gattung, welche mit Saccogyna zunachst
verwandt ist, sich aber habituell und durch die oben hervor-
gehobenen Merkmale sicher unterscheidet. Von den vier bekannt
gewordenen Arten ist bisher nur eine aus Java nachgewiesen.
Jackiella Javanica Schffn. — Didcisch. Rasenbildend auf
feuchter lehmiger Erde (seltener an Steinen). Habitus von
Nardia scalaris, olivgrin unten gebréunt, niemals gerédthet,
10—15 mm lang, kriechend mit aufsteigender Spitze oder fast
aufrecht, weisslich bewurzeit. Bl. dicht, sehr concav, oft auf-
steigend oder nach oben zusammenneigend, sehr breit herz-
formig, mit breiter Basis fast lings angewachsen, tber ] mm
lang, fast gleichbreit oder etwas breiter, ganzrandig.
Zellen derb, + 0-027 mm, mit etwas buchtigem Lumen, Ecken-
verdickungen ansehnlich, etwas knotig; Cuticula glatt. Amphi-
gastrien, nur an den jiingsten Stengeltheilen, ser klein, nur aus
wenigen Zellen bestehend. Perigynium 3:3 mm lang, kaum 1 mm
breit. Kapsel eicylindrisch, 13 mm lang, 0-75 mm dick, braun.
Seta 8—10 mm lang, im Querschnitt aus 8 peripherischen
Zellen, innen hohl. Elateren an 0:3 mm lang, etwas tber
0-01 mm breit, Spiralbander rothbraun. Sporen kugelig, 0-007
213
mm, glatt. ~ Astchen diinn, oft linger als die Stengelbl.; Peri-
gonialbl. sehr hohl ganzrandig, mit je einem Antheridium.
Im sterilen Zustande mit Vorsicht von Mardia truncata zu
unterscheiden , die bisweilen untermischt im selben Rasen wiichst.
KEtwas variabel im Wuchs und in der Blattform; die Varie-
taten sind durch Zwischenformen verbunden.
Forma typica. — Grin, wenig gebraiunt, kriechend. BI. fast
ausgebreitet und minder concav, kaum breiter als lang, mehr
rundlich. — Nach meiner Ansicht die Form schattiger, feuchter
Standorte; in der heissen Region haufig, seltener in der Regen-
und unteren Wolkenzone.
Im Culturgarten zu Tjikeumeuh an Grabenrandern und in
den Culturen reichlichst und meist fruchtend und o&. Kampong
Babakan bei Buitenzorg. Am Nordabhange des Salak im Urwalde,
12--1350 m. Im Berggarten Tjibodas; daselbst auch eine kleine
Form, die sich der Var. cavifolia nahert (Schffn.).
Ubergangsformen zu Var. cordifolia sind sehr haufig, oft mit
der typischen Form: Im Garten von Buitenzorg an den Wegen.
Im Culturgarten reichlich (Schffn.).
Var. cordifolia Schffn. — Gebréaunt, mehr verlangert, auf-
steigend bis fast aufrecht. Bl. aufgerichtet, linger als breit.
Zellen in den Ecken méassig verdickt. — Scheint die Form
weniger feuchter und minder schattiger Standorte zu sein.
Im Culturgarten von Tjikeumeuh an Grabenrandern reichlich.
Kotta-Batu bei Buitenzorg im Dessa-Walde an Steinen. Gunung
Pasir-Angin bei Gadok unter Gestriuch am Wege, + 500 m;
daselbst auch eine sehr verlingerte an 4 cm lange Form, die
aufrecht zwischen Polytrichen wachst (Schffn.).
Var. cavifolia Schffn. — Kleiner, gebriunt, kriechend. B).
kirzer, breiter als lang, aufgerichtet, sehr concav. Zellen mit
grésseren, knotigen Ecken. — Wie es scheint eine Form héherer
Lagen; in der Wolkenzone.
In der Chinaplantage Daradjat bei Garut auf feuchter Erde,
+ 1730 m. Am Vulkan Papandayan, an Wegrindern im Walde,
1550—1760 m. Auch am Singalang im Sumatra, = 2000 m
(Schffn.).
REGISTER.
Die Namen der grésseren systematischen Gruppen und der
giltigen Gattungen und Untergattungen sind fett gedruckt; die
giltigen Speciesnamen in gewohnlicher Antiqua, die Synonyme
und Namen von vergleichsweise erwahnten Pflanzen cursiv.
Seite.
Alicularia scalaris d* rigensSyn.Hep. 78
Anastrophyllum (Spruce p.
subg.) Steph.. 15, O4
— cephalozioides Schffn. . 95, 98
— contractum (Reinw. Bl.et N.ab
E) Steph.. 94, 96
_ » War. virescens Schffn.. . 96
— Graefei Jack et Steph. . 91
— imbricatum (Wils.) Steph... . . 96
— piligerum (N. ab E.) Spruce. 94,96
— » f. tenerior Schffn. . . 97
— » War. minor N.ab E.. . 97
— puniceum (N. ab E.) Spruce. 95,100
— recurvifolium (N. ab E.) Steph, 94, 99
— Sundaicum Schffn. 95, 99
— » Var. Sixgalanganum Schffn. 99
— vernicosum Schffn. . 94, 97
— Vitiense Jack et Steph. . . 95
Aneura multifida 42, 51
5 palmata . ack. ee 48
5 pinguis, 2 1 6 ve ee 57
a pinnatifida. . 42, 45, 48
‘5 tamariscina Steph. . s bE
i tenuis Steph. 3 «dg. se
‘ Zollingeri Steph.. . « 50
Anthocerotaceae ‘ 9
Anthocerotales. . ..... 9
Aplozia Dum. . 75, 87
— Baueri Schffn.. 86, 87
— Javanica Schffn.. é 85, 86
— , Var. laxa Schffn.. . . . 86}
— Stephanii Schffn.. . 86,88
— stricta Schffn.. 85, 87
—_ ,, War. radicellifera Schffn.. 87
Seite.
Blyitia N.ab BE. 2. . 1. we 64
>» Lyeliti Aut. 2. . . . 65
4 Phyllanthus . . 66
Calobryum N.ab Ek... . 71
— Blumei N. ab BE. neo betes, ein See
Calycularia Mitt.. 68, 69
— radiculosa Steph.. a 69
Chiloseyphus Corda. . 74, 187
— acutangulus Schffn. . 189, 200
— argutus (Reinw. Bl. et N.ab E)
» Nab E.. 188, 193
— » £ typica Schffn. . 194
— » Var. brevidens Schffn. . 195
= » Var. ciliatistipuys Schffn. . 195
— » Var. excisus Schffn. . 195
_ » Var. minor Schffn. . 195
_— » Var. paucidentatus Schffn. 196
— » Var. subquadratus Schffn.. 195
— » subtilis Syu. Hep. . 194
— aselliformis (Reinw. Bl. et N.
ab EH) N. ab E.. 189, 198
— » f£. typica Schffn. . . . 199
— » Var. diversidens Schffn. 199
— » Var. multiciliatus Schffn.. 199
= » Var. Neesii Schffn.. . 199
— Oe oy » £ mutica Schffn.
(= Var. 3 Syn.
Hepes a: ar a. 1 108
— S97 es » subdentata Schffn.
(= Var. y Syn.
Hep.).
— Baduinus N. ab E.
— bifidus Schffn..
— caesius Schffn.
200
189, 201
189, 200
189, 207
216
Seite.
Chiloscyphus coalitus (Hook.)
Dum. . : 188, 189
— coalitus f. typica Schffn. > AOI
_— » Var. affinis (Reinw. Bl. et
N.ab KE.) N. ab E. 191
— » £. remotifolia Schffn. 192
” ”
= » » angustus Schffn.. 191
— » » grandiretis Schffn. . 191
— » » y tener N. ab EL. . 190
— combinatus. ; . 202
— cubans . : ‘ . 194
— decurrens (Retnw, Bl. et N. ab
E) N. ab &. 188, 204
— » £ typica Schffn. 205
— » Var. bilobus Schffn. . . 206
_— » », Jatifolius Schffn. . . 206
— » 5 speciosus Schffn. 206
— Endlicherianus 194, 196
— granulatus Schffn. 211
— integerrimus Schffn.. 188, 197
— muricellus De Not. . 209
— obtusus Steph.. 204
— pallescens . 3 210
— parvulus Schffn. 189, 206
— porrigens Schffn.. 188, 192
— propaguliferus Schffn. . 189, 208
— rigidulus N. ab E.. . 209
— stygius N. ab E. as 83
— succulentus Gott... 188, 203
— » Var. integrifolius Schffn. 203
— tridentatus (Sande Lac.) Schffn. 192
— Wettsteinii Schffn. 189, 202
— Zollingeri Gott. 188, 196
— » Var. fissistipulus Schffn. 197
— » » Pluridentatus Schffn. 196
= » », rotundifolius Schffn. . 197
—_ » » subintegerrimus Schffn. 197
Codonioideae. . 36, 68
Conoscyphus Mitt. . 75, 185
— Tyiwideiensis (Sande Lac.) Mitt. 186
— trapezioides (Sande Lac.) Mitt. 186
Cyathodium Kunze. . « o AF
— foetidissimum Schffn. . . . . 18
Dilana Dum... . 2. 1. 2. ww. 64
Diplolaena Dum... 2 ee. 64
Dumortiera N. ab E. i tot SG cacy ek
— hirsuta Aut. . 2. 1. 1... . 8
— wwrigua. . 1. ow » oo 25
— Nepalensis. ‘ 25
— trichocephala (Hoo k ) N. a b E. 25
— » % latior Syn. Hop.. 26
— » 6 angustior Syn. Hep. . 26
Seite.
Dumortiera velutina Schffn.. 25, 26
Epigoniantheae 72,73
Bucalyx S. 0. Lindb. (Subgen.
Nardiae) . . 79
Eupallavicinia Gubeen, Pallavi-
viciniae) <4 64
Euriccia @ubgon Ricciae). iW
Fimbriaria Nw ab BE... be my 20
» BlumeanaSteph.(nonN.abE.). 22
» leptophylla Mont. . . . Oh
» venosa lichm. et Lndnb. . . 28
Gongylothalamus Schffn. (Sub-
gen. Nardiae) . 77, 78
Gymnomitriun Belangerianum Aut. 78, 79, 83
sy lutescens Aut. “8 83
Haplomitrioideae. 36, 71
Hymenophyton Phyllanthus. . . 66
Hypenantron Corda. 19, 20
— Blumeanum (N. ab E.) Trevis. 21, 22
— Javanicum Schffn...... Qi
— venosum (Lehm. et Lndnb.) Tre-
ViSia 4 Bide oth, 8,0 8
— vulcanicum Schffn. 4 4s “21,29
— Zollingeri (Steph.) Schffn. . 21, 93
= » Var. macrosporum Schffn. 23
Jachiella Schffn. . 75,211
— Javanica Schffn. . 212
_— » f. typica Schffn. . . 213
_ » Var. cavifolia Sch ffn. 213
— » 5, cordifolia Schffn. 213
VJamesoniella Spruce. . . 15, 89
— affinis Schffn.. . 90, 92
— flexicaulis (N. ab E.) Schiff. 89, 90
— » f. virescens Sehffn.. . . 91
— microphylila(N.abE.)Schffn. 89,93
— » War. gracilis Schffn. . 93
_— » minuta Schffn. . ee 98
— ovifolia Schffn. ‘ 89, 91
— » f. virescens Schffn. . . . 92
— , Var. latifolia Schffn. » 92
_ » » Minor Schffn. . . . 92
Jubuloideae. . . es . 8
Jungermania Aut. recent. non L. . 101
» canaliculata N.abE.. . 2.) 55
» comata N.abE. . . . 80
» flevicaulis Var. decipiens N, ah E. 82
» microphyllaN.abE. 93
” ”
» imbricata Wils.. 2. 2 2 2. 9
» Junghuhaiana N. ab BE... 80
» multifida . . a bl,
» ptligera Var. minor rN, ab E.. . 98
» tenerrima N. ab . 98
” ”
21
Seite.
Jungermania polrhiza Sande lac.
(nec. alior.). &]
» retusa Gott. . 86
» sguamata N. ab E.. 92
», succulenta Sande Lac. (nec.
alior.). & 2 a 83
Jungermaniaceae akrogy-
nae Seat Oh oe ak ee oe DGD
Jungermaniaceae anakrogy-
nae a ae 9, 36
Jungermaniales : eo 8
Leptotheceae. . 36, 64
Lophocolea Dum. . . 15,172
— bidentata (L.) Dum. . 173, 174
— » Var. minor Sande Lac. . 174
— ciliolata (N. ab E.) Gott.. 174,179
—_— » Var. spinulosa Schffn. . 180
— costata (N. ab HE.) Gott. . 174, 184
— » War. speciosissima Schffn. . 185
— Hasskarliana Gott. 2 9
— horridula Sande Lac. . 177
— Javanica Schffn. . 173, 178
— Kurzii Sande Lac. . 178,175
— Levieri Schffn. 1738, 182
— Massalongoana Schffn. . 174, 183
_ » Var. pumila Schffu. 184:
— mollis N. ab E.. ae 173, 175
— muricata (Lehm. et tindukyN.
ab E. eS 173, 177
— Stephanii Beh ifn. 174, 181
— thermarum Schffn. 173, 180
— tridentata Sande Lac. . 192
Lophozia Dum. . . 75, 101
— dubia Schffn. . . 101
— lycopodioides (Wallr.) Schffn. 101, 102
Madothecoideae. . = ee he
Marchantia L. . 24,27
— Berteroana ehm. ‘et Lndnb. 30
— calcarata Steph. . oe Ol
— cataractarum Schffn. . 28,33
emarginata Reinw. Bl. et N. ab
i. ce a we ¢, BOSE
_ iar fs trios Schffn. . 32
_— » Var. longepedunculata
Schffn.. . 33
_ » » major Schffn. 33
— » » » thermarum Schffn. 33
nee, multiradia Schffn. . 32
” ”
geminata Reinw. Bl. et N. ab H. 29, 34
— , Var. major Schffn. 34
_ » » »f- divaricataSehffn. 35
— Migueliana Lehm. . 28, 30
w
d
Seite.
Marchantia nitida Lehm. et
Lndnb. . . 28,30
— uitida Var. Hilldhrandil Schffn.
nov. var. A 31
— paleacea Bertol. . . » 3
— palmata Reinw. Bl.et N.ab E. 31
— polymorpha L. . 28, 29
— sciaphila Schffn. . . 29,35
— talularis N. ab E, 30
— Treubii Schffn. 29, 35
—_ » War. intercedens Schffn. 35
Marchantiaceae .... . 8,16
Marchantiales Bd
ai eeendiiitene- Coin piste
tae. my We a - Gh, ce . 16, 24
MWarchaniielicne-Uperdulie
tae. 16, 18
MWaraupella, (Dum.) em. 8. O.
Lindb. ; F 74, 76
— vuleanica Schffn.. 2 716
Metzgeria Raddi. . 37, 58
— conjugata 8. O. Lindb.. 59, 62
— » Var. minor Scbhffn. 63
— consanguinea Schffn. . 59,61
— foliicola Schffn. . 59,61
— fucoides. . 50, 55
— furcata. 60
— hamata 8. O. indh. 59
— », Var. angustior Schffn. 60
— » saxicola Schffu. 60
— » »» Subplana Schffn, 60
—_ ee “a 53 f. ae
Schffn. : . . 60
— hamatiformis Sch fen, . 59, 63
— lLindbergii Schffn. . 59, 63
— Sandei Schffn.. . 59,62
Metzgerioideae . 36, 37
Mittenia (Subgen. Pal llaatehitans 64, 67
— Zollingert Gott. : 67
Nardia (S. F. Gray) em. 8S. O.
Lindb. ‘ aoe 2 EG
— Ariadne (Tayl.) Schffn. . . 77,79
— comata (N. ab E.) Schffn. . 77,80
— Hasskarliana (N. ab EH.) 8. O.
Lindb.. . . 71,79
= » Var. virens Schffn. 79
— notoscyphoides Schffn. . 77, 78
— polyrhiza (Hook.) Steph. . 2 i SL
— tetragona (Lndnb.) Schffn.. 77, 82
— truncata (N. ab E.) Schffn. 77,81
— » War. crassiretis Schffn. . 81
— vuleanicola Schffn. . 77, 82
218
Seite.
Nardia vulcanicola Var. tenuiretis
Schffn. 83
_ Ps er » cavifolia
Schffn. 83
Notoscyphus Mitt. . 15,83
— paroicus Schffn. 83
Octoscepos Khasianum Griff. . 24
Pallavicinia (S. F. Gray) Steph. 64
— Indica Schffn. a, . 65
— » Var. major Sehffn. . 66
— Levieri Schffn. 65, 66
— » imperfecta Schffn. 67
radiculosa (Sande Lac.) Schffn. 65, 66
— Zollingeri (Gott.) Schffn. 64, 67
Plagiochila Dum.. . 14, 105
— Sectio: Abietinae 106, 145
— Sectio: Ciliatae. 107, 158
— Sectio: Cucullatae 107, 164
— Sectio: Dentatae 106, 107
— Sectio: Denticulatae. 106, 148
— Sectio: Oppositae . 106, 142
— Sectio: Peculiares. 107, 157
— ahbietina (N. ab E) Lndnb. . 145
» Var. Hampeana eke p- and
Schffo. : . « 146
acanthophylla Cott 158, 159
Bantamensis (Reinw. Bl. et N. ab
EH.) Dum. 164, 167
» Var. denticulata Sande
Lac. . 168,171
» », Minor Syn. Hep. 168
» mnor Sande Lac. 168,
”
169, 171,172
— Beccariana Schffn. 148, 150
— » laxa Schffn. . « 150
— Belangeriana Lndnb. 108, 116
» f£ simplicior Schffn. , Al?
» Var. brevidentata Schffn. 117
— » » brevifolia Schffn.. . 117
= » 9 rufescens Schffn. . 117
— blepharophora (N. ab FE.)
Lndnb. 158, 161
— » Var. exilis Schffn. . 162
Brauniana (N. ab EH.) Ludub. 142, 144
— calva N. ab E.. 109, 138
— ciliata Gott. 158, 160
— ,, Var. aberrans Schffn.. 160
— comata N. ab E. . . 80
— commutata Schffn. n. sp.. 107,124
dendroides (N. ab E.) Lndnb. 108,111
» Var, subtridentata Schffn.. 112
dichotoma Var. @ Sande Lac.. 150
Seite,
Plagiochila frondescens (N. ab EL.)
Lundnb. 108,112
frondescens Var. diffusa N. ab E. 113
— » Var tenerrima N.abE.. 113
— fusca Sande Lac. 110, 117
— Gedeana Schffn. 145, 146
— gigantea. . 152
_— 5 PB date we «x . 154
— Goethartiana Schffn. Whe Galo.
kana Schffn. . 164, 170
— Gottschei Schffn.. 109, 128
— » Var. brachyphylla Schffn.. 129
— gracilis Lndnb. et Gott.. 110,134
— gymnoclada Sande Lac. . 110,118
= » War. longifolia Schffn. . 119
— homomalla Sande Lac. 152,154
— infirma Sande Lace. . 110, 121
~ » Var. robusta Schffn. . . 122
— integrilobula Schffn.. 164, 170
— intercedens Schffn. . 148,151
— Jacki Schffn. . 109,129
_ » Var. brevidentata Schffn. . 130
— » » longifolia Schffn. . 130
» » Salacensis (Gott.) Schffn. 131
—_ » » Virens Schffn. . . 130
— Javanica (Sw.) Dum. 108, 139
— Junghuhniana Sande Lac. 110,135
— Korthalsiana Sande Lac 148, 150
= » B robustior Sande Lac. . 150
— Kuhliana Sande Lae. . 158, 162
— » War. Miqueliana Schffn.. 163
— Massalongoana Schffn. . 108, 136
— latiflora Schffn. 110, 119
— laxissima Schffn. 108, 115
— Levieri Schffn. 149, 152
— » Var. brevidens Schffn. . 153
= » »» longissima Schffa. . 153
— lobulata Schffn. . 164,168
— », War. longidens Schffn. . . 168
— media Sahfts. ‘ 164, 169
— _,, Var. pauciciliata Sehffn. » » LTO
— monticola Schffn.. . . . 145,147
— nutabilis De Not. . 171
— nobilis Gott. 148, 149
— oblongata Sande Lac. 110, 133
— obtusa Lndnb.. 109, 125
— opaca Schffn. 109, 137
opposita (Reinw. BI. et N. ab E)
Dum. 142, 143
— parvistipula Bahithn, n. sp.. 164,171
— » Var. multiciliata Schffn.
n. var. . . 172
Seite.
Plagiochila parvistipula Var. pauci-
ciliata Schffn. n. var. 171
peculiaris Schffn.. . 157
pinuatiramosa Sch ffn. 109, 142
propinqua Sande Lac. . 108, 113
renitens (N. ab E.) Lndnb. 149, 155
» f. typica Schffn. . 156
£ intermedia Schffn. . . 156
» Var. aberrans Schffn. 156
» >, brevidentata Schffn.. . 156
» 95 Spectabilis Schffn. . 156
» 5 suborbicularis Schffn. . 157
repanda (Schwer.) Dum. 107, 123
revolutifolia Schffn. . 111, 131
Salacensis Gott. . 131
Sandel Dozy. . . . 164
sciophila N. ab E.. . 160
securifolia Sande Lac. (non N.
ab #.).. : ; 124
semialata Sande Lac. 110, 119
singularis Sehffn.. 158
spathulaefolia Mitt. 108, 114
stenophylla Schffu. . 108, 137
Stephanii Schffn. . 164, 166
subintegerrima (Reinw. Bl. et N.
ab E.) Dum. 107, 125
» % oblongifolia . . 125
» B major. . 195
subtruncata Schffn. . 110, 132
» Var. brevifolia Schffn, . 133
» », firminor Schffn. 133
» » longifolia Schffn. . 133
tenuis Sande Lac. (non Ludnb.). 131
terebrans Sande Lac. (non N,
ab E. et Mont.) . . 131
— ‘Teysmanni Sande Lac. 109, 127
— Tiibodensis Schffn. 109, 139
— trapezoidea Ludnb. 148, 153
—_ » Y lara 155
— , Var. major Lndaths . 154
_ » 9 tenera N. ab E. . 154
— Treubii Schffn.. 109, 140
— , Var. Meganendonesnals
Se a fn. : : 141
— Ungarangana Sande artis 107, 122
— Zollingeri Gott . 128
— oilingeri Mont. . 131
Pleurozioideae. 73
Ptilidioideae. 72
Raduloideae. 73
Reboulia Raddi. do -8 19
— hemisphaerica (L.) Raddi.. 19
9
a
19
Seite.
Reboulia hemisphaerica Var. angus-
tior N. ab H. . 20
— hemisphaerica Var. Javanica (N. er
E, p. sp.) Schffn. 20
Riceardia 8. F. Gray. 37
— albomarginata (Steph.) Schftn.. 56
— androgyna Schffn. é 40, 4.4
— canaliculata (N. ab H.) Sohtin: 40, 55
— crenulata Schffn.. 40, 53
decipiens Schffn.. . 2 88
, 5
— diminuta Schffn.. . 39, 50
— » £ longispica Schffn.. 51
— » f. propagulifera Schffu.. 51
= » f£ subpalmata Sch ffn. 51
— » War. thermarum Schffn. . 51
— elata (Steph.) Schffn. . . 39,49
— ,, Var. angustior Schffn.. 49
— 4 5 flaccida Schffn.. 50
— 4 4 Goebelii Schffn. 49
— , 4, Stephani Schffn. 50
— 4 , Zollingeri (Steph. .
Schf Ei : A 50
— elongata Schffu. . . 40, 43
— flaccidissima Schffn. . 40, 46
— heteroclada Schffn. . 39,54
— hymenophylloides Schffn.. . 38,54
_— 4 Var. flaccida
Schffn. . 55
— Jackii Schffn. . . 89,45
— ,, Var. crassior Schffn. . 46
— , , densa Schffn. 45
— lobata Schffn.. 41,57
— maxima Schffn. 41,57
— multifidoides Schffn.. . 40, 46
— , f. subpalmata Schffn. . 46
— parva Sehffn. 40, 52
— pinguis Var. pinnatiloba Se h ffn. . 57
— platyclada Schffn. . 40,57
—_ » £ typica Schffn. . AT
= » War. grandiretis Schffn. 48
_ » 9 lelomitra Schffn.. 48
ae » » repens Schffn. 48
— scabra Schffn.. . 38,41
= » Var. Tjiburrumensis Schffn.. 41
— serrulata Schffn. . . 39,53
— subexalata Schffn. . 40, 43
— » f. propagulifera Sch ffn. 43
— tamariscina (Steph.) Sohffn. 38, 51
— tenuis (Steph.) Schffn. 39, 52
— Tyibodensis Sch ffn. . 89, 44,
— viridissima Schffn. . 41, 56
— Wettsteinii Schffn. . . 89,41
Riccardia Wettstcinii Var. angusti-
limbia Schffn. . 42
angustilimbia f.
propagulifera Schffn. .
— Wettsteinii Var.
» Var. crassa Schffn.
» procera Schffn.
”
2”
”
Riccia L. . .
— Billardieri Mont. et N..
—- canaliculata Hoffm. .
» War. fluitans il
,» tenuiretis Schffn. .
» f. propagulifera
Schffn. 42
”
— fluitans L.
— Hasskarliana Steph.
— Treubiana Steph. .
Ricciaceae. . ‘
Ricciella (Subgen. Hiei:
Saccogyna (Dum.)5. 0. Lindb. 75, 208.
— granulata Schffn..
— rigidula (N. ab E.) Schffn. .
. 0,138
— Junghuniana N. ab E. et Ludnb. 11,13
» War. simplex Schffn. .
aw @ ABTS
_ » War. subrubescensSchffn.. 16
220
Seite.
43
43
42
42
. 10
12, 14
12
12
12
14
. 7,10
11
2k
. 209
Seite.
Saccogyna rigidula f. typica Schffn. 210
— » War. laevifolia Schffn.
— » latifolia Schffn. .
= » f. major Schffu.
” ”
a » £. minor Schffn.
” ”
_ » latistipula Schffn.
Scalia carnosula Mitt. .
Scapanioideae.
Steetzia Lehm.
Symphyogyna Brasiliensis N. ab E
Mont. ;
i siete Aut..
. 211
210
211
. 211
. 211
71
72
64
68
67
» ulwoides (Reinw. Bl. et N. ab
E.) Syn. Hep...
Sympyomitra Spruce. .
— Javanica Schffn.
Targionia L.
— dioica Schffn. .
VTargionioideae..
Treubia Goebel.
— insignis Goebel.
Trigonantheae..
Wiesnerella Schffn..
— Javanica Schffn. .
DRUCKFEHLER-VERZEICHNIS.
Pag. 2 Zeile 4 von oben
=» 9
» 12
isy LD.
ae SLO
« 20
» 21
» 2d
» 22
9 22
9
18
6
10
10
13
20
18
13
»hinausgewachsen und zu
»Asten” fi
»gegen die Oberflache”
ir ,,Asten’’.
»Urne” fiir ,,Orne’’.
»crenulirten” fiir ,,creunlirten”
yangustior?
»stumpflic
»kleinem”
fiir ,,augustior”.
h” fiir ,,stumflich’’.
fiir ,,kleinen’”.
»2lumeana?-
»herzform
Boi Ig ee ee
igem” fir ,,herzformigen
. 15, 84
69, 70
fiir ,,die Oberflache”
68
85
17
17
16
70
72
. 24,97
27