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Full text of "Das Jahr der Seele"

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SCEF/1N  GEORGE 


mssaißäL 


HYMNEN 
PILGERF/^HRCEN 


SE0R&B°ND1 
CS  BERLIN  Kl 


Digitized  by  the  Internet  Archive 

in  2010  with  funding  from 

University  of  Toronto 


http://www.archive.org/details/dasjahrderseele02geor 


SCEF/IN  GEORGE 

DER  HERKE 
ENDGÜLCIGE  F/1S5UNG 


ERSCHIENEN  BEI  GEORG  BONDI  BERLIN 


HYMNEN 
PILGERF/IHRCEN 


ERSCHIENEN  BEI  GEORG  BONDI  BERLIN 


STEFAN  GEORGE 


HYMNEN 


BERLIN 

1890 


UMSCHLAG  UND  TITEL  DES  ERSTDRUCKES 
ETWAS  VERKLEINERT 


VORREDE   DER   ZWEITEN   AUSGABE 


Den  ersien  drucK  seiner  dichiungen  die  vor 
einem  jahrzeheni  zu  erscheinen  begannen 
reichie  der  Verfasser  freunden  und  gönnern 
als  geschenK»  so  blieb  er  bis  in  einzelheiien 
der  rücKsichi  auf  die  lesende  menge  enxhoben 
diedamalsbesondersuienigujillens  oder  fähig 
ujar  ein  dichiujerK  als  gebilde  zu  begrUssen 
und  zu  geniessen.  Heuieda  mix  dem  freudigen 
aufschiüunge  von  maierei  und  Verzierung  bei 
uns  vielerorien  ein  neues  schönheiiverlangen 
eriüachi  glaubi  er  den  wachsenden  wünschen 


nachgeben  und  auf  den  schuiz  seiner  ab- 
geschlossenheii verzichien  zu  dürfen.  Hymnen 
Pilgerfahrien  und  Algabal  führen  die  reihe 
seiner  veröffenilichungen.  Fasx  ganz  in  der 
form  worin  man  sie  früher  liebgewann  — 
mix  Kleinen  hersiellungen  (änderungen  oder 
beigaben)  und  mix  den  manchmal  erbexenen 
ujieiüol  ofx  enxbehrlichen  lesezeichen:  so 
möge  sich  an  diesen  büchern  ein  weniges  von 
dem  erfüllen  was  ihnen  geweissogx  wurde. 


HYMNEN 


AN 

CARL  AUGUST  KLEIN 
DEN  TRAUTEN   UND  TREUEN  SEIT  DER   JUGEND 


BERLIN 
MDCCCXC 


AUFSCHRIFT 

KURZ  EH  ES  FRÜHLING  HARD  BEGANN  DIES  LIED 

BEI  NEISSEN  MAUERN  UND  IM  UFERRIED 

ALL  UNSRES  VOLKES  NEUEN  SÖHNEN  HOLD 

SPIELT  DURCH  EIN  JAHR  DER  TRAUM  IN  BLAU  UND  GOLD. 


WEIHE 


Hinaus  zum  sirom!  wo  siolz  die  hohen  röhre 
Im  linden  winde  ihre  fahnen  schwingen 
Und  wehren  junger  wellen  schmeichelchore 
Zum  uFermoose  Kosend  vorzudringen. 

Im  rasen  rasiend  sollsx  du  dich  betäuben 
ßn  siarKem  urduFi«  ohne  denKersiörung« 
So  dass  die  fremden  hauche  all  zersiäuben. 
Das  äuge  schauend  harre  der  erhörung. 


12 


Siehsi  du  im  iokt  des  sirauches  laub  schon  ziiiern 
Und  auf  der  glaiien  fluien  dunKelglanz 
Die  dünne  nebelmauer  sich  zerspliiiern? 
Hörsi  du  das  eifenlied  zum  eifenianz? 

Schon  scheinen  durch  der  zweige  zacKenrohmen 

Mix  siernensiädien  selige  gefildei 

Der  zeiien  Flug  verlieri  die  alien  nomen 

Und  roum  und  dasein  bleiben  nur  im  bilde. 

Nun  bisT  du  reifi  nun  schiuebT  die  herrin  nieder« 
Mondfarbne  gazeschleier  sie  umschiingent 
Halboffen  ihre  iraumesschiueren  lider 
Zu  dir  geneigi  die  segnung  zu  vollbringen: 

Indem  ihr  mund  auf  deinem  aniliiz  bebie 
Und  sie  dich  rein  und  so  geheiligi  sah 
Dass  sie  im  kuss  nichi  auszuweichen  strebie 
Dem  Finger  siüTzend  deiner  lippe  nah. 


13 


IM  PARK 


Rubinen  perlen  schmücKen  die  foniänen- 
Zu  boden  sireui  sie  fürsilich  jeder  sirahl 
In  eines  leppichs  seidengrünen  sirähnen 


14 


Uerbirgi  sich  ihre  unbegrenzie  zahl. 

Der  dichier  dem  die  vögel  angsilos  nahen 

Cräumi  einsam  in  dem  lueiien  schanensaal . . 


Die  jenen  luonneiag  erwachen  sahen 
Empfinden  heiss  von  weichem  Klang  berauschi» 
Es  schmachiei  leib  und  leib  sich  zu  umfahen. 


Der  dichier  auch  der  löne  locKung  Jauschi. 
Doch  heui  darf  ihre  weise  nichi  ihn  rühren 
Weil  er  mix  seinen  geisiern  rede  lauschi: 


Er  hai  den  griffel  der  sich  siräubi  zu  führen 


15 


EINLADUNG 


Lassen  lüir  mauern  und  siaub 
-  Sprach  ladend  deine  güie  - 
Fern  luo  leichier  und  freier 
Sinn  und  ödem  sich  glaubi 
Begehen  wir  die  blüien- 
Die  aufersiehungsfeier. 


16 


-  DariKvoll  rauhem  geiobe 
Quälendem  irren  eniflohn! 
Wenn  auch  neu  nur  von  oben 
Einziger  liebe  lohe 
Endliche  reiiung  mir  däuchie 
Und  dauernde  leuchTe. 


Es  tuar  dein  Kindlich  behagen 
Gebunden  an  deiner  seiie 
In  Frohsinn  mich  zu  eriragen  - 
Ist  nichi  enizücKend  die  weiie 
Nichi  labend  der  morgenglanz 
ßuf  lueisser  villen  Kranz? 


Schau!  bis  hinan  zum  gipfel 
Wo  auf  rissigem  steine 
Kleine  Kiefern  luipFeln 
Sieigi  der  obsibäume  bau» 
Drunien  luellen  scheinen 
ßn  blumenreicher  au. 


17 


ErKÜmmen  Im  lauf  lüir  den  hügel! 
Folge  doch  -  höhnische  rufe 
Bis  ich  cm  ziele  mich  zeige  - 
Nun  wieder  cbiüäris  ans  uFer 
Schnell!  florprangende  zweige 
Leihen  uns  weisse  flügel. 


Rasien  wir!  nur  eine  welle! 
Feuchi  isT  das  gras  nochi  in  eile 
Weiler  arm  in  arm! 
-  Du  hobsi  mir  nagende  plagen 
Ob  liefer  gefühle  auch  arm 
In  sieghaften  musseiagen. 


18 


NACHMITTAG 


Sengende  strahlen  senKen  sich  nieder 
Nieder  vom  tüokenfreien  Firmamenie« 
Sengende  strahlen  von  blitzender  Kraft 


20 


Die  südenKlare  lufi  in  miiiagsiille. 

Längs  den  paläsien  siarb  der  menge  luimmeln 

ßul  der  fliesen  Feuer-bergender  fläche. 

Mix  siummen  zinnen  und  loien  bakonen 

Die  langen  mauertüälle  siarr  dasiehn 

Heisshauchend  uiie  wirKende  opferöfen. 

In  den  höfen  umragi  von  Säulengängen 

Der  versiegien  brunnen  KunsT  versagi« 

ßul  beeien  luo  der  büsche  bläiier  sich  Krümmen 

Halbverdorrter  blumen  ödem  logen. 


Sengende  sirohlen  senKen  sich  nieder 
Nieder  vom  ujokenfreien  firmomenie. 


Und  dem  Einsamen  der  mix  enxzücKen  sie  fühlx 
Der  des  gemaches  duFxender  Kühle  enxfioh 
Gegengjux  für  zersxörende  gluxen  suchend 
Sxexig  sie  auf  scheixel  und  nocKen  scheinen 
Bis  er  rexxender  schwäche  erliegen  darf 
Hingleixend  bei  eines  pfeilers  fuss. 

Sengende  sxrohlen  senKen  sich  nieder. 


21 


VON  EINER  BEGEGNUNG 


Nun  rufen  lange  schonen  mildre  gluien 
Und  luallen  nach  den  iippen  Kühler  luelie 
Die  glieder  die  im  minag  müde  ruhien  - 
Da  Kreuzesi  unier  säuien  Du  die  schiuelie. 

Die  blicKe  mein  so  mich  dem  pfod  enTroFfien 
/luf  weisser  wange  weisser  schlafe  sommx 
Wie  Korg  und  scheu  nur  wogien  sie  zu  hofien 
Der  oniwori  bor  zur  Kehrung  jo  verdommi! 


22 


ßn  süssem  leib  im  gang  den  schlanKen  bogen 
Sie  zur  umarmung  zauberioll  erschauTeni 
Dann  sind  sie  feuchi  vor  sehnen  forigezogen 
Eh  sie  in  deine  sich  zu  lauchen  irauien. 

O  dass  die  laune  dich  zurüCK  mir  brächte! 
Dass  neue  nichi  die  fernen  formen  stören! 
Wie  ward  es  mir  gebot  für  lange  nachte 
Creu  zug  um  zug  dein  bildnis  zu  beschtuören! 

Umsonst!  ein  steter  regen  binrer  lauge 
Benezt  und  bleicht  was  mühevoll  ich  male. 
Es  geht. . .  wie  war  dein  haar  und  wie  dein  äuge? 
Es  geht  und  stirbt  in  bebendem  finale. 


23 


NEULÄNDISCHE  LIEBESMAHLE 


I 


Die  Kohle  glühi«  mix  dem  erKornen  rauche 
BeiräuFle  sie!  der  guss  verfliegi  und  zischi. 
Dass  er  uns  in  die  dichien  lüoken  lauche 
No  frommer  luunsch  mix  süsser  gier  sich  mischx 

Lass  auf  dem  iüsxer  viele  Kerzen  flammen 
Mix  schwerem  qualme  wie  in  heiigem  dem« 
Die  hände  legen  schweigsam  wir  zusammen 
Zu  iräumen  einen  melodiensxrom! 

Kein  zarxer  anhauch!  nein  in  jenen  chören 
Wird  jungfräulicher  flaum  den  einKlang  sxören 
Wie  Künsxen  -  aber  falsch  -  ergeben  haar. 

Wirf  neue  Körner  auf  die  opferschale! 
Dass  blonder  wirbel  unsern  sinnen  male 
Die  Wissensvolle  müd  und  wunderbar. 


26 


II 


Den  blauen  ailas  in  dem  lagerzeli 
BedecKen  goldne  mond-  und  siernenzüge» 
ßuf  einen  socKel  sind  am  säum  gesielli 
Die  maiachii-  und  alabasierKrüge. 

Drei  Kenen  eine  KupFerampel  haiien 

Die  unsrer  siirnen  Falben  schein  verhehli« 

Uns  hüllen  eines  uüeiien  burnus  Fallen 

Und  -  dass  uns  nichi  ein  myrienbüschel  Fehli! 

Bald  hören  wir  des  iranKS  oraKellaui 

/luF  Teppichen  aus  tueichem  haar  gesponnen. 

Der  Knabe  wohl  mix  jedem  winK  veriraui 

Uerbeugi  sich  würdig  vor  dem  hospodar . . 
Mir  dämmerT  wie  in  einem  zauberbronnen 
Die  Frühe  zeii  wo  ich  noch  König  war. 


27 


VERWANDLUNGEN 


/abendlich  auf  schaiienbeglelieien  uiegen 

Über  brüCKen  den  Türmen  und  mauern  entgegen 

Wenn  leise  Klänge  sich  regen: 

Ruf  einem  goldenen  luagen 
IaIo  perlgraue  flügel  dich  Tragen 
Und  lindenbüsche  dich  fächeln 
HerniederTauche 
Mix  mildem  lächeln 
Und  linderndem  hauche! 


28 


Unier  den  masien  auf  rüsiig  furchendem  Kiele 
Über  der  luasser  und  sirahlen  schimmerndem  spiele 
In  glücKlicher  ferne  vom  ziele: 

Ruf  einem  silbernen  luagen 

No  lichigrüne  spiegel  dich  iragen 

Und  schaumgeiüinde  dich  fächeln 

Herniederiauche 

Mix  frohem  lächeln 

Und  Kosendem  hauche! 

Lang  isi  nach  jauchzendem  lode  die  sonne  verschollen. 
Mix  den  planKen  die  brausenden  wogen  grollen 
Und  dumpfe  geujixxer  rollen: 

ßu[  einem  sxähjernen  wagen 

No  lavaschollen  dich  xragen 

Und  grell  lohe  tuoken  dich  fächeln 

Herniederxauche 

Mix  wildem  lächeln 

Und  sengendem  hauche! 


29 


EIN  HINGANG 


Die  grauen  buchen  sich  die  hände  reichen 
Den  sirand  enilangi  vom  Lueliendrang  belecKi 
Dem  gelben  saaifeld  grüne  wiesen  weichen  • 
Das  iandhaus  unier  gänen  sich  verdecKi. 


30 


Den  jungen  dulder  vor  der  luindenlaube 
l/sloliäiig  milde  STrahlenhand  besireifti 
ßn  neues  lied  noch  dämmen  ihm  ein  glaube« 
Sein  blicK  ins  blaue  grenzenlose  schweifi 

Wo  schiffe  gleiten  mii  erhobnen  Schilden  ■ 
Wo  andre  schlafen  luehrlosi  froh  der  buchi« 
Und  lueiT  luo  tuoken  lichte  berge  bilden 
Er  seiner  tuünsche  ujunderlande  sucht.. 

Der  lieben  äuge  starr  in  tränen  schaut: 
Schon  nahm  er  scheu  das  göttliche  geschenK 
Uon  leiser  trennungsiuehmut  nur  betaut« 
Der  Klage  bar«  des  ruhmes  ungedenK. 


31 


NACHTHYMNE 


Dein  äuge  blau«  ein  lürKis»  leuchiei  lange 
Zu  reich  dem  Einen«  ich  verharre  bange. 
Den  Kiesel  Trösiei  deines  Kleides  säum. 
Kaum  irösTei  mich  ein  iraum. 


32 


Die  allen  göiier  luaren  nichi  so  sirenge. 

Nenn  aus  der  schönen  muiberauschien  menge 

Ein  Jüngling  angeglühi  von  Frommem  Feuer 

Zu  ihrem  lobe  Hess  des  lichies  pFade: 

So  ujor  das  reine  opFer  ihnen  leuer 

So  lächelien  und  luinKTen  sie  mit  gnade. 


Bin  ich  so  Ferne  schon  von  opFerjahren? 
Eniujeihi  mich  süsses  lüsien  nach  dem  lode 
Und  sang  ich  nichi  zu  dröhnenden  FanFaren 
Der  Freudenliebe  sonnen-ode? 


Geruhe  du  nur  dass  ein  Kurzer  Schimmer 
/lus  deiner  lüimper  brechend  mich  versehre: 
Des  glücKes  hoFFnung  missi  ich  gern  Für  immer« 
Nach  deinem  preise  schlöss  ich  meinen  psalier 
Und  spoiieie  dem  schauen  einer  ehre 
Und  siürbe  luerilos  wie  ein  abendFalier. 


33 


STRAND 


O  lenKen  lüir  hintueg  von  luellenauen! 

Die*  ujenn  auch  lüild  im  tüollen  und  mix  düsierm  rollen 

Nur  dulden  scheuer  möiuen  schiulngenschJag 

Und  siei  des  Keuschen  himmels  färben  schauen. 

Wir  heuchelten  zu  lang  schon  vor  dem  lag. 


34 


Zu  lüeihern  grün  mk  moor  und  blumenspuren 

Wo  gras  und  laub  und  ranKen  wirr  und  üppig  schwanKen 

Und  eujger  abend  einen  aiiar  lueihi! 

Die  schiüäne  die  da  aus  der  buchiung  Fuhreni 

Geheimnisreich«  sind  unser  brauigeleii. 


Die  lusi  eniführi  uns  aus  dem  Fahlen  norden: 
No  deine  lippen  glühen  Fremde  Kelche  blühen  - 
Und  Fliessi  dein  leib  dahin  wie  blüienschnee 
Dann  rauschen  alle  siauden  in  OKKorden 
Und  werden  lorbeer  lee  und  aloe. 


35 


HOCHSOMMER 


Con  verKlang  auf  den  alianen« 
/lus  den  gärien  Klänge  lönen« 
Unier  prangenden  plaianen 
Wiegen  sich  die  sToizen  Schönen« 
KecK  in  eieganien  zieren 
Sie  am  arm  den  Kavalieren 
Milder  lauschen  und  mii  süssen 
lAJinKen  grüssen. 


36 


Ja  die  reifen  die  sich  rühmen 
Feiner  Kinder  NinK  im  spiel 
Huldigen  dem  leichien  siil« 
Ruf  den  lippen  eiile  Fragen • 
Won  verlocKenden  parfümen 
HIngeiragen. 

PauKen  schiuelgeni  sachie  geigen. 
Ferner  iriii'  es  nahen  reiier« 
Leises  iraben«  langsam  luelTer. . 
Zwanglos  darf  ein  flüchiig  raunen 
Sie  bestaunen. 

Fröhliche  galanie  leere 
Feindlich  irübem  laienmeere« 
Weise  schlaffheil  nur  im  bade 
Wahre  gnade. 

ßul  dem  Wasser  ruderKÜrren« 
Gondel  die  vorüberfuhr^ 
Sanfie  lOKie  sanfiem  Kirren 
Sich  vereinen  einer  Kleinen 
Pompadur. 


37 


RÜCKBLICK 


Noch  einmal  ahn  ich  hinterm  Vorhang  -  nachigewirKie 

nebelfahne  - 

Und  den  plaianenäsien  -  seiisam  ins  geiueb  geprägte 

plane  - 


38 


Das  ziel  vor  Kurzer  zeii  ireu  meinem  zepieri  nun  schon 

zGuber-ou« 

Die  Cyrus  leich  und  gorienreich  geiauchi  in  leer  und 

blumeniGu. 


IaIo  an  der  Küsie  buchenKronen  dorf  und  KecKe  viila 

Trennen 

Und  surrend  leichter  rehe  rudel  durch  die  waldes- 

lichiung   rennen. 


O  schiffe«  siolzer  schiuäne  schaugepräng  das  färben 

mir  besehene« 

O  meer  das  mütierlich  an  meine  lieder  mir  den  glauben 

mehne. 


39 


AUF  DER  TERRASSE 


Die  hügel  vor  die  breiie  brüsiung  schünen 
Den  giaiien  guss  von  himmelgrünem  glase 
Die  luirren  loipfel  und  des  glüCKes  hünen. 
Der  gönin  schonen  rasiei  auf  der  vose. 


40 


Enigegen  eil  ich  einem  heissen  rade. 
Ein  bliiz:  für  uns  ein  zug  von  ujundersiaben 
Sogleich  ergriffen  durch  erhöhie  gnade« 
Dann  aber  ach  in  sieie  nachi  begraben.. 


Ich  suche  wieder  die  veruiischien  gleise. 
Der  gönin  schonen  rosiei  auf  der  vose. 
O  Luäresi  LuirKlich  du  so  gross  und  weise? 
Ich  quäle  mich  in  lörichier  eKsiose. 


Criumph!  du  bisi  esi  aus  dem  abendroie 
Geiouschier  blicKe  los  ich  meine  irauer^ 
Doch  Treu  beKennend  Komsi  du  selber  boxe 
Und  siolz  Lüor  unsres  bundes  Kleine  dauer. 


41 


GESPRÄCH 


Nie  sei  mir  Freude  an  den  Kalten  ehren: 
JAlenn  Königlich  du  deinen  leib  verbieiesi 
Den  niedren  mägden  die  ihn  dreisi  ergehren 
Und  deren  du  mix  seufzen  nur  enirieiesi. 


42 


Uergebens  mussi  du  ja  die  hände  ringen 
Nach  einem  labeirunK  aus  hoher  sfäre« 
O  dass  um  selber  ihn  herabzubringen 
Dass  einer  mutier  ich  geboren  wäre! 


Herr  oder  flehend  mögesi  du  mich  laden« 
Es  sollie  mir  Kein  doppel-roi  enTquillen« 
Ich  würde  dich  in  seidentuellen  baden 
Ruf  schwerem  purpur  Freudig  dir  zu  willen 


Doch  so  Kann  ich  mix  schaiienKUss  nur  irösien 
Ich  leichier  woke  Kind  und  üchier  plane: 
Im  chaos  Fragen«  jubeln  dem  Erlösien 
Und  dulden  wie  ich  deine  duldung  ahne. 


43 


BILDER 


DER  INFANT 


Bei  Schild  und  degen  unier  fahlem  Friese 
Mix  lueissem  aniliiz  lächeli  der  infam 
In  dunKlem  goldumgüneiem  oval. 
Nichi  lang  im  damals  unberührien  saal 
Ein  zLüillingsbruder:  Kühle  bergesbrise 
Sie  luar  ein  allzu  rauher  spielirabani. 

Doch  lüird  er  selber  nimmermehr  bedauern 
Dass  er  zum  finsiern  mann  nichi  aufgeschossen 
Nie  der  und  jener  an  den  nachbarmauern« 
Denn  seligKeiien  wurden  ihm  beschlossen: 

Wenn  vor  dem  mond  die  glasgranoTen  blühn 

Dass  eine  lichie  elfenmaid  ihn  hole« 

Er  folgen  dürfe  oft  in  flug  und  fall 

Mix  ihr  dem  xreubeiuahrxen  seidenball 

Der  rosenfarben  und  olivengrün 

Noch  schimmerx  auf  der  eichenen  Konsole. 


46 


EIN  ANGELICO 


/luf  zierliche  Kopiiel  der  legende 
-  Den  erdensireii  bewachi  von  eüjgem  raii 
Des  Sirengen  ahnen  luirKungsvolle  sende  - 
Errichiei  er  die  glorreich  grosse  lai: 

Er  nahm  das  gold  von  heiligen  poKolen- 
Zu  hellem  haar  das  reife  lueizensiroht 
Das  rosa  Kindern  die  mix  schiefer  malen« 
Der  lüäscherin  am  bach  den  indigo. 

Der  herr  im  glänze  reinen  Königiumes 
Zur  seile  sanfie  sänger  seines  ruhmes 
Und  Sieger  der  Chariien  und  Medusen. 

Die  braui  mii  immersiillem  Kindesbusen 
Uoll  demui  aber  froh  mit  ihrem  lohne 
Empfängi  aus  seiner  hand  die  ersie  Krone. 


47 


DIE  GÄRTEN  SCHLIESSEN 


Frühe  nachi  veriuirn  die  ebnen  bahnen« 
Kake  iraufe  irübi  die  tueiher« 

GlüCKÜche  /Ipolle  und  Dianen 
Hüllen  sich  in  nebelschleier. 

Graue  blauer  wirbeln  nach  den  gruFren 

Dahlien  levKOJen  rosen 
In  erzLüungenem  orchesier  duften« 

lAJollen  schlaf  bei  weichen  moosen 

Heisse  monde  flohen  aus  der  pfone. 

Ward  dein  hoffen  deine  habe? 
Bausi  du  immer  noch  auf  ihre  tuorie 

Pilger  mix  der  hand  am  siabe? 


48 


PILGERFAHRTEN 


AUFSCHRIFT 

ALSO  BRACH  ICH  AUF 
UND  EIN  FREMDLING  WARD  ICH 
UND  ICH  SUCHTE  EINEN 
DER  MIT  MIR  TRAUERTE 
UND  KEINER  WAR. 


DEM  DICHTER 

HUGO  VON  HOFMANNSTHAL 

IM  GEDENKEN 

AN  DIE  TAGE  SCHÖNER  BEGEISTERUNG 


NIEN 
MDCCCXCI 


SIEDLERGANG 


So  hai  ihn  nichi  ein  sirahlenpFeil  beirogen: 
Die  mix  der  geissei  eng  aus  eis  geflochien 
Uon  jedem  pfad  zu  bannen  ihn  vermochien 
Die  winde  lau  nun  um  die  siirn  ihm  bogen. 

>Du  Klause  manche  siunden  sei  gemieden. 
In  deinen  schachien  lohnesi  du  mich  nimmer 
Wie  blau  und  roi  auf  lueisser  saai  ein  Schimmer. 
O  wie  mein  sinn  enTschlöFi  in  ihrem  frieden < 


54 


Ihn  lüirren  leis  die  bunien  sonnenmale« 
Den  hellen  bäumen  folgi  er  ohne  tuende 
Und  ohne  Luissen  um  ein  sirenges  ende. 
Da  siand  er  wieder  in  dem  alien  lale. 

>Da  lanzen  sie  mix  grellen  purpurschleiFen. 
Ein  Fuss  im  rain!  und  schwer  isi  nur  das  wählen ■ 
Den  Kolien  zunder  brachten  sie  zum  schiuälen« 
Ich  hasse  sie  und  brenne  sie  zu  greifen. 

Was  aber  schau  ich  nach  des  hügels  Kimme! 
Der  ireppenbogen  mix  den  lichxgesxalxen 
Die  edlen  schrixxes  nichx  im  wege  haixen. 
Uor  ihrer  Keine  dränge  meine  sximme. 

Ich  Formxe  früher  (emsig  lieF  die  räche) 

Nach  meinem  hange  wuchs  und  aug  und  lippe- 

Im  höhne  rieF  ich  unxer  Froher  sippe: 

Isx  alle  schöne  so  gering?  ich  lache. 

Nun  gehrx  mein  gram  nach  jeder  bleichen  miene« 
Um  eine  braue  sxeh  ich  nun  geblendex« 
Um  eine  wimper  isx  mein  geisx  gewendex» 
Um  einen  arm  im  schmucK  der  Turmallne< 


55 


Wie  wird  er  heui  des  leides  ori  verlassen 
Sobald  die  äiherblumen  siqh  beiauen? 
Uerschlungen  in  den  lanz  der  roien  Frauen 
Mix  unbedachi  in  lauiem  jubel  prassen? 

Nill  er  noch  einmal  missend  ihre  gäbe 
ZurücK  lüovon  er  sich  am  xage  irennie: 
Ins  leben  seiner  ireuen  pergamenie 
Bis  auf  dem  siillen  lager  Traum  ihn  labe? 


56 


Mühle  lass  die  arme  siill 
Da  die  haide  ruhen  will. 
Ceiche  auf  den  lauiuind  harren« 
Ihrer  pflegen  lichie  lanzen 
Und  die  Kleinen  bäume  siarren 
Nie  geiünchie  ginsierpflanzen. 

Weisse  Kinder  schleifen  leis 
Überm  see  auf  blindem  eis 
Nach  dem  segeniag^  sie  Kehren 
Heim  zum  dorf  in  siillgebeten« 
Die  beim  fernen  goii  der  lehren« 
Die  schon  bei  dem  naherflehien. 

Kam  ein  pfiff  am  grund  enilang? 
Zilie  lampen  flacKern  bang. 
Nar  es  nichi  als  ob  es  riefe? 
Es  empfingen  ihre  bräuie 
Schwarze  Knaben  aus  der  liefe.. 
GlocKe  läuie  glocKe  läute! 


57 


LauschesT  du  des  feuers  gesange: 
Lagen  sich  neben  dein  Knie  meine  luange« 
Mix  zagen  geniessi  sie  dein  zanes  Luarm« 


Ihre  Kühne  flammende  röie 
Fürderhin  mir  deine  nähe  verböie« 
Ich  bin  in  dem  himmel  ein  skIov  dem  härm 


Legsi  in  miiieid  du  mir  die  haare: 
Einzige  lohnung!  und  ofi  noch  in  fahre 
Uerharr  ich  vor  deinem  erhabnen  siolz? 


Frommen  gleich  die  iroiz  ihrem  grauen 
Wieder  und  wieder  beim  angelus  schauen 
Zu  einer  madonna  von  ebenholz. 


59 


n 


Lass  deine  Tränen 
Um  ein  weib« 
Falsch  isi  dein  wähnen 
Ruh  und  bleib! 


MerK  ob  am  boden 
Schnee  schon  Taut' 
Wärmender  ödem 
BeeTe  bauT! 


V/or  seine  Feier 
Juni  schliessT 
Ob  ohne  schleier 
Du  sie  sieh  ST? 


Lass  deine  Tränen 
Um  ein  lueibi 
Falsch  isT  dein  wähnen 
Ruh  und  bleib! 


60 


Die  Jugend 

(So  bedäuchi  es  dich) 

Heischei  ein  heisses  band« 

Doch  lag  um  lag  verblich 

IaIo  ich  gelassen  bei  dir  ging  und  siand. 

Du  sprachesx! 

Ich  erschrecKC  Fasi« 

Wie!  -  Kann  eniFachen 

So  viele  glui  und  hasi 

Der  leere  sang«  das  Kindesfrohe  lachen! 

Und  danach 

(Glaube  mir  ich  lin) 

Sanfi  noch  dein  Finger  ujob- 

Dein  Fuss  so  sanFr  noch  schrin« 

Ersi  der  verschmähien  ward  mein  volles  lob 

O  schiuesier! 

Dir  missFälli  der  ruF? 

Sei  wenn  ich  scheide 

/luF  nie  gewandtem  huF 

Das  räisel  ein  Verlöbnis  Für  uns  beide. 


61 


V 


In  alle  lande  laden  bogenhallen 

SchlanKe  Kolonne 

Und  lichi  in  dem  gexragne  sirofen  schallen« 

Don  sog  ich  sonne 

Nach  einer  fluchi  aus  feuchier  drachen  Krallen 


ßn\  rand  der  gärten  riss  mich  eine  nadeh 

Ceerose«  gelbe  rose! 

MIt  sanem  schmelz  und  ohne  weissen  ladel« 

Mächiige  mildelose« 

Schon  Tropfen  lau  beKlömmen  ihren  adel. 


Zu  Früh  noch  .  .  .  luill  ich  mich  am  luolgeruche 

Ersxer  Veilchen  beleben: 

In  heissen  häusern  ich  sie  spärlich  suche» 

Ihr  in  die  nähe  zu  schweben 

Erlös  ich  freunden  dufi  aus  meinem  luche. 


62 


GESICHTE 


I 


Wenn  aus  der  gondel  sie  zur  ireppe  sxieg 
So  Hess  sie  lässig  die  geiuande  luallen 
Und  luie  nach  grollend  anerKanniem  sieg 
Des  greisen  Edlen  siüize  sich  gefallen. 

Kein  sanfter  lon  verfing  in  ihrem  ohr« 
Bei  fesien  sass  sie  eisig  in  den  sälen> 
Nur  an  den  decKen  brauner  engel  chor 
UersTond  es  ihr  von  freuden  zu  erzählen. 

In  schweren  sammei  hai  sie  sich  gebauschi^ 
Den  ersien  hub  aus  unerhörten  frachten 
Und  an  dem  reichen  öle  sich  berauscht 
Das  neulings  ihr  die  Inderschiffe  brachten. 

Nun  hat  sie  in  verhangenem  gemach 
Zu  einem  ruhmeslosen  fant  gesprochen: 
Uermelde  man  am  marKte  meine  schmach» 
Ich  liege  vor  dir  niedrig  und  gebrochen. 


64 


II 


Ich  darf  so  lange  nichi  am  lore  lehnen « 
Zum  garien  durch  das  giiier  schaun  • 
Ich  höre  einer  flöie  Fernes  sehnen« 
Im  schwarzen  lorbeer  lachi  ein  Faun. 

So  oFi  ich  dir  am  roien  lurm  begegne 
Du  lohnesi  nie  mich  mix  gelindrem  iriii« 
Du  ujeissi  nichi  wie  ich  diese  siunde  segne 
Und  iraurig  bin  da  sie  enigüiT. 

Ich  leugne  was  ich  selber  mir  verheissen  . . 
/luch  wir  besitzen  einen  alten  rühm« 
Kann  ich  mein  luch  von  haar  und  busen  reissen 
Und  büssen  mix  verfrühiem  wiiwenium? 

O  mög  er  ahnen  meiner  lippe  gaben 

-  Ich  ahme  sie  seil  er  als  iraum  erschien  - 

Die  Oleander  die  in  duFt  begraben 

Und  andre  leise  schmeichelnd  wie  schasmin. 

Ich  darF  so  lange  nichi  am  lore  lehnen« 
Zum  garien  durch  das  giiier  schaun« 
Ich  höre  einer  Flöie  Fernes  sehnen« 
Im  schwarzen  lorbeer  lachi  ein  Faun. 


65 


MAHNUNG 


Du  Folgsi  der  horde  die  dich  Tosend  lud 
Zum  ihron  aus  grellem  gelbem  seidensioff 
Und  rohem  gold  das  oFi  von  bluie  iroff 
Inminen  irümmersee  und  Flammensud. 

Nun  lueihe  jede  lusi  und  jeden  mord! 
Dein  luille  rasend  wie  der  gischi  am  fels 
Erfreui  sich  am  verheererischen  nord 
Und  spoiiei  Klarer  lufi  und  Klaren  quells. 


66 


Uor  deinen  schuhen  siammeli  man  den  eid« 
EmFührie  weiber  lueinen  ihren  gram 
Und  eine«  wirr  im  schrecKen-  ohne  schäm 
Zerreissi  vor  deinem  herrenblicK  ihr  Kleid. 

Wie  Feile  Kiese  bieien  sich  dir  dar 
Koralle  perle  demani  und  smaragd« 
Die  priesierin  in  züchiigem  lalar 
Uerneigi  sich  grüssend:  siehe  deine  magd. 

Und  einsam  gibsi  du  dir  ein  wildes  spiel: 
Wann  sich  dein  haar  in  niedrer  lache  nässi« 
Dein  siolz  mit  wonne  in  die  Furchen  Fiel 
Die  der  gemeinen  liere  Klaue  lässi . . 

War  so  denn  luirKlich  dein  ersiriiien  land? 
O  überhöre  jenen  locKungschrei 
Und  sag  nichi  dass  dein  leid  dein  Führer  sei 
Und  Wechsel  nichi  ein  würdiges  gewand. 


67 


Die  märKie  sind  öder  und  saiten  und  singende  schweigen. 

Wie  hab  ich  heiss  gespähi 
In  Kirchen  paläsien  bei  Fesilichem  spiel  oder  reigen 

Und  Tränen  ausgesät 

Da  sie  mir  sTeis  entfloh ! 
/luch  hier  nicht!  und  doch  ich  Kann  mich  genau  noch  entsinnen: 
Wie  luinKten  mir  schon  auf  der  tuandrung  so  lang  diese  zinnen 

Und  so  verheissungsfroh! 

Ich  muss  aus  der  statte  wo  Keinerlei  gnaden  mir  luarden 

Durch  lüüsten  lüeiterfliehn« 
Hinan  und  hinunter  verletzen  mich  härene  Karden 
Und  schiuellende  blätter  wie  schlangen  am  boden  ziehn. 

Rn  dieser  höhe  säum 
EntdecK  ich  auf  ihrem  haupt  eine  grünende  insel« 

Da  steht  ein  thujabaum^ 

Gebüsche  ranKen  am  rande« 
Uon  droben  wie  aus  der  Kindlichen  meister  pinsel 
ErstrecKen  sich  türme  und  brüCKen  und  Städte  und  lande^ 

Wie  manches  neue  ziel! 
Der  abend  in  ocKerfarbenem  leuchten  verfloss« 
Der  Kelch  einer  zeitlose  duftete  vor  er  sich  schloss 

Und  weisses  manna  fiel. 


68 


Mächiiger  iraum  dem  ich  zugeiraui 
Dass  seine  töchier  zu  ireuen  gespielen 
Mehr  denn  der  irdischen  eine  gefielen: 

Lange  hab  ich  ihnen  zugeschaui. 

Nächiig  verlocKende  gleissende  pfauen« 
Spender  von  gierig  erujarTeiem  grauen- 
Morgens  lerchen  mix  hefiigem  schlag 

/Iber  lüürdig  wie  der  Klare  lag« 

Lag  im  vergnügen  an  fasslichen  lönen 
Die  mir  seil  monden  im  munde  dröhnen 
Zu  neuer  erscheinung  ein  Keim? 

Kehr  ich  nun  zu  wahren  auen  heim? 


69 


Schiüeige  die  Klage! 
Nas  auch  der  neid 
Zu  den  güiern  beschied 
Suche  und  trage 
Und  über  das  leid 
Siege  das  Med! 


So  lüill  es  die  lehre. 
Er  laT  es  in  ehre 
Schon  wieder  ein  jähr. 
Der  OST  wie  der  süd 
Ein  läuscher  ihm  war 
Und  nun  isT  er  müd. 


70 


ßm  fuss  einer  eiche 
Da  schuf  er  ein  grab 
Für  maniel  und  siab« 
Sie  wurden  zur  ieiche: 
Nun  rüsi  ich  zur  Fahrt 
Won  fröhlicher  an. 


Dann  brach  der  dämm 
Uerhalienen  quellen« 
Sein  äuge  ward  Feuchi 
Er  sTöhnie  ...  mir  deuchi 
Ich  soll  auch  am  siamm 
Meine  leier  zerschellen. 


71 


Lass  der  irauer  Kleid  und  miene 
Wenn  ich  neuen  irosi  auch  meide: 
So  versanKesi  du  im  leide 
Dass  er  halb  ein  höhn  erschiene. 

/Iber  mix  dem  grimme  ringen 
Wann  die  menschen  froh  sich  einen 
Dieni  es?  wann  die  bronnen  springen 
Eiüig  mix  dem  mond  zu  weinen? 

Ob  ein  sxurm  auch  eben  xose 
Und  ein  lied  vom  luinxer  pfeife: 
Sieh  es  Keimx  noch  manche  rose 
Noch  bedarf  das  Korn  der  reife. 

Spenden  nichx  die  Kühlen  finger 

Leise  lusx  mix  ihrem  frosxe?.. 

Sei  verjährxer  fahrxen  singer 

Dass  der  Klangdrahx  uns  nichx  rosxe! 


72 


Ihr  allen  bilder  schlummeri  mix  den  lOTen« 
Euch  zu  eriuecKen  mangeli  mir  die  machi- 
Die  wahren  auen  wurden  mir  verboien« 
Nun  KOST  ich  an  verderbnisvoiler  prachi. 

Geiroffen  von  berauschenden  gerüchien 
ErblicK  ich  in  dem  blauen  wiesenial 
Die  reiher  lueiss  und  rosafarben  Flüchien 
Zum  nahen  see  der  schläfi  und  glänzi  wie  siahl 

Da  schrill  sie  wie  im  ebenmass  der  Klänge» 
Ihr  hochgesirecKier  finger  hieli  und  hob 
Der  bergenden  gewänder  seidensiränge 
Die  sie  bei  nachx  aus  weidenflocKen  wob. 

O  weises  spiel  durch  diese  hüllen  ahnen! 
In  meinen  sinnen  blieben  wir  ein  paar 
Bevor  sie  hinier  blumigen  lianen 
Zum  nahen  see  hinabgegliiien  war. 


73 


NEUER  AUSFAHRTSEGEN 


f{\s  noch  verheissung  mich  ins  Ferne  schicKie« 
In  lichien  schlafen  ich  die  braui  ersanni 
Da  laiesi  du  mich  einen  lag  in  bann 
ßn  dem  ich  dich  als  ihren  boxen  blicKie. 

Da  langsam  heisse  gier  nach  ihr  ersiicKie« 
Ich  in  enisagung  frieden  fasi  gewann ■ 
Sprich  ob  es  guie  fügung  heissen  Kann 
Wenn  nochmal  mir  dein  äuge  nieder  nicKte  . . 

Ich  schreiie  durch  den  dom  zum  minelihroni 
/luF  goldnen  füssen  qualmen  harz  und  saniel« 
Mein  sang  Ist  schallend  wie  zu  orgelion« 

Zur  Salbung  Fliessi  mein  eigen  siedend  blui! 
No  find  ich  wieder  meinen  pilgermaniel? 
IaIo  find  ich  wieder  meinen  pilgerhui? 


74 


Dass  er  auf  Fernem  FelsenpFade 
Sich  einsam  in  dem  lichie  bade- 
Dass  er  dem  laub  dem  luasser  lausche 
Und  dass  der  Klage  Klang  verrausche« 
Dass  er  in  siurmes  irieb  sich  siähle 
Und  heiter  sich  die  heimai  luähle! 

/^ber  durch  luessen  verujünschung  und  tuelche 
CücKe  gelangi  er  bei  nachi  an  ein  moor? 
/luF  dem  leise  sich  neigenden  siengel 
Ragt  aus  dem  ried  eine  lilje  hervor« 
Flügel  wiegen  im  miichiueissen  Kelche. 
Böser  engel«  verführender  engel! 

Der  Luandrer  LuanKi  im  guien  luege« 
Im  schilFe  ward  ein  raunen  rege« 
Den  langen  schaiienzug  der  rüsTern 
UerFolgi  er  jeder  heilung  bar« 
Sein  äuge  FlacKeri  irr  im  düsiern« 
Die  winde  wirren  ihm  das  haar. 


75 


Die  frühe  sonne  küsst  noch  ohne  feuer 
Den  Kies  der  langsam  seine  feuchie  gibi 
Im  heim  das  seiner  herrin  immer  leuer 
Sobald  sie  Kühlung  und  den  frieden  liebi. 


Sie  luandeli  aus  der  blau  beranKien  lür 
Durch  ihre  neken  asiern  und  reseden 
-  Ihr  hauchi  auch  noch  wie  vormals  für  und  für; 
Du  bisi  die  Königin  im  blumeneden?  - 


Ihr  fliegend  band  verscheuchi  die  schmenerlinge» 
Die  beiden  palmen  zucKen  vor  dem  tuind« 
Uerdrossen  lüinerT  sie  den  siolz  der  dinge 
Die  nur  zum  blühen  aufgesprossen  sind. 


76 


VERJÄHRTE   FAHRTEN 


I 


Ztüischen  luälder  über  läler 
lAlallxen  wir  mix  ernsiem  lüori« 
Mehrien  Kindlich  mix  erröxen 
Unsrer  sünden  leichxe  mäler 
Wollxen  uns  aus  unsren  nöxen 
Rexxen  an  dem  gnadenorx. 


Sxille  Hoffnung  hehre  führung 
Uns  der  luege  müh  versüssxen 
Bis  Lüir  o  mix  welcher  rührung 
Die  geweihxen  xürme  grüssxen! 


Und  lüir  sanKen  Keines  spoxxes 
/Ichxend  als  der  abend  mild 
In  den  farbenfensxern  glomm 
ßuf  die  fliesen  sxreng  und  fromm 
Noch  vor  Keinem  muxxergoxxes- 
Sondern  vorm  erlöserbild. 


78 


II 


Kein  irlii  Kein  laui  belebx  den  inselgarien- 
Er  liegi  luie  der  paiasi  im  zauberschlaf« 
Kein  luächier  hissi  die  ehrenden  siandarien 
Es  floh  der  fürsi  der  priesier  und  der  graf. 


Denn  aus  dem  flusse  blasen  fieberdünsie« 
Ein  feuer  Fällii  ein  feuer  sieigx  empor 
Und  um  der  ziergeiuächse  welKe  KünsTe« 
Um  alle  färben  spinni  ein  grauer  flor. 


Jedoch  der  Fremde  bangi  erLüariungsvoller» 
Er  gehl  den  pfad  am  laxushag  hinan  . . 
Kein  schein  von  einem  blauen  sammetKoller 
Uon  einem  Kinderschuh  aus  saffian? 


79 


III 


Wir  jagen  über  weisse  sieppen« 
Der  Trennung  lueh  verschuiand  im  nu« 
Die  raschen  räder  die  uns  schleppen 
Führen  ja  dem  frühling  zu. 


Die  nachi  voll  rollender  gedanKen« 
Ich  iueiss...und  wie  nach  spätem  schlaf 
ß\s  vor  dem  lichi  die  nebel  sanKen 
Mauer  schein  die  Scheiben  irafi 


Wo  Farren  gräser  junge  palmen 
Ganz  aus  Krisiall  sich  auFgesielli 
Mix  Öhren  moosen  schachielhalmen 
Wundersame  pflanzentüeli! 


80 


BeiräuFeli  an  bäum  und  zäun 
Ein  baisam  das  sprocKe  holz? 
V/erspäieTer  sonnen  erglühn 
Die  herbsilichen  Farben  verschmolz 
Roigelb«  gesprenKelies  braun 
Scharlach  und  selisames  grün. 


Wer  nahi  sich  dem  namenlosen 
Der  Fern  von  der  menge  sich  härmt? 
In  maiiblauen  Kleidern  ein  Kind. . 
So  raschelt  ein  schüchierner  wind 
So  duFren  sterbende  rosen 
Vion  scheidenden  strahlen  eriuärmt. 


Rn  schillernder  hecKen  rand 
Bei  dorrenden  laubes  geKnister 
Und  lichter  wipFel  sang 
Führen  Luir  uns  bei  der  hand 
Wie  märchenhaFte  geschtuister 
UerzücKt  und  mit  zagendem  gang. 


82 


DIE  SPANGE 


Ich  lüollxe  sie  aus  Kühlem  eisen 
Und  lüie  ein  glaiier  fester  streif« 
Doch  war  im  schacht  auf  allen  gleisen 
So  Kein  metall  zum  gusse  reif. 


Nun  aber  soll  sie  also  sein: 
Nie  eine  grosse  fremde  dolde 
Geformt  aus  feuerrotem  golde 
Und  reichem  blitzendem  gestein. 


83 


ALGABAL 


ALBERT  SAINT- PAUL 


DEM  DICHTER  UND  DEM  FREUND 


IN  LANGEN  ERLEBNISSEN 


UND  GENIESSENDEM  KUNSTLERTUM 


PARIS 

MDCCCXCII 


AUFSCHRIFT 

DEM  GEDÄCHTNIS  LUDWIGS  DES  ZWEITEN 

ALS  MEINE  JUGEND  MEIN  LEBEN  HOB  IN  SOLCH  EIN  LICHT 
KAM  SIE  ERSTAUNEND  DEINEM  NAH  UND  LIEBTE  DICH. 
NUN  RUFT  EIN  HEIL  DIR  ÜBERS  GRAB  HINAUS  ALGABAL 
DEIN  JÜNGRER  BRUDER  O  VERHÖHNTER  DULDERKÖNIG 


IM  UNTERREICH 


Ihr  hallen  prahlend  in  reichem  geiuande 
JAlissT  nichi  was  unier  dem  fuss  euch  ruhi  - 
Den  meisier  Iocki  nichi  die  landschafi  am  sirande 
Wie  jene  blendend  im  schoosse  der  flui. 


Die  häuser  und  höfe  Luie  er  sie  ersonnen 
Und  unier  den  Trinen  der  luesen  beschiüoren 
Ohne  beispiel  die  hügel  die  brennen 
Und  gronen  in  sirahlendem  rausche  geboren. 


90 


Die  einen  blinKen  in  ewigen  ujiniern» 

Jene  von  hundenfarbigen  erzen 

ßus  denen  Juwelen  als  Tropfen  siniern 

Und  flimmern  und  glimmen  vor  tuährenden  Kerzen 


Die  siröme  die  in  den  höheren  siollen 
Wie  Scharlach  granai  und  rubinen  sprühien 
Uerfärben  sich  blässer  im  niederrollen 
Und  fliessen  von  nun  ab  wie  rosenblüien. 


/luf  seeen  liefgrün  in  häfen  verloren 
SchauKeln  die  ruderenibehrenden  nachen« 
Sie  wissen  auch  in  die  wellen  zu  bohren 
Bei  armige  riffe  und  gähnende  drachen. 


Der  Schöpfung  wo  er  nur  gewecKi  und  verwaliei 
Erhabene  neuheii  ihn  manchmal  erfreuii 
Wo  ausser  dem  seinen  Kein  wille  schaliei 
Und  wo  er  dem  lichi  und  dem  wener  gebeuT. 


91 


Der  saal  des  gelben  gleisses  und  der  sonne 
Sie  herrsch!  auf  flacher  Kuppel  unier  siernen- 
In  bliizen  schnellen  aus  dem  feuerbronne 
Copase  uniermengi  mix  bernsTein-Kernen. 


ßn  allen  seilen  aufgereiht  als  spiegel 
-  Gesamter  siädie  ganzer  siaaien  beute  - 
Die  ungeschmüCKten  platten  goldnen  ziegel 
Und  an  der  erde  breiten  löiuenhäute. 


Nur  nicht  des  Einen  scharfen  blicK  zu  blenden 
Uermag  die  stechend  grelle  lueltenKrone 
Und  dreimal  tausend  schwere  urnen  spenden 
Den  geist  von  amber  lueihrauch  und  zitrone. 


93 


Daneben  war  der  räum  der  blassen  helle 
Der  weisses  lichi  und  weissen  glänz  vereini« 
Das  dach  isT  glas«  die  sireu  gebleichier  feile 
ßm  boden  schnee  und  oben  woke  scheini. 


Der  wände  mane  Täfelung  aus  zedern« 
Die  dreissig  pfauen  sieben  dran  im  Kreis- 
Sie  Tragen  daunen  blanK  wie  schwanenfedern 
Und  ihre  schleppen  schimmern  wie  das  eis. 


94 


Für  jede  zier  die  Freunden  farbensirahlen: 
Rus  bliizendem  und  blinderem  meiall« 
/lus  elfenbein  und  milchigen  opalen« 
/lus  demani  alabasier  und  Krisiall« 


Und  perlen!  Klare  gaben  dumpfer  siäiie 
Die  ihr  luie  menschliche  gebilde  rolli 
Und  doch  an  einer  wange  warmer  gläiie 
Das  nasse  Kühl  beharrlich  wahren  solli. 


Da  lag  die,  Kugel  auch  von  murra-siein 
Mix  der  in  früher  Jugend  er  gespieli« 
Des  Kaisers  finger  war  am  lage  rein 
Wo  Tränend  er  sie  vor  das  äuge  hieli. 


95 


Mein  ganen  bedarf  nlchx  luFi  und  nichi  ujärmei 
Der  ganen  den  Ich  mir  selber  erbaui 
Und  seiner  vögel  leblose  schiuärme 
Haben  noch  nie  einen  Frühling  geschaui. 


Uon  Kohle  die  siämme«  von  Kohle  die  äsie 
Und  düsiere  Felder  am  düsieren  rain« 
Der  Früchie  nimmer  gebrochene  läsie 
Glänzen  luie  lava  im  pinien-hain. 


Ein  grauer  schein  aus  verborgener  höhle 
UerröT  nichi  wann  morgen  wann  abend  nahi 
Und  siaubige  dünsie  der  mandel-öle 
Schweben  auF  beeien  und  anger  und  saai. 


lAJie  zeug  ich  dich  aber  Im  heiligiume 
-  So  Fragi  ich  wenn  ich  es  sinnend  durchmass 
In  Kühnen  gespinsien  der  sorge  vergass  - 
DunKle  grosse  schwarze  blume? 


96 


TAGE 


Wenn  um  der  zinnen  KupFerglühe  hauben 
Um  alle  giebel  ersi  die  sonne  lualli 
Und  Kühlung  noch  in  höfen  von  basali 
Dann  tuarien  auf  den  Kaiser  seine  Tauben 


Er  Tragi  ein  Kleid  aus  blauer  Serer-seide 
Mii  sardern  und  saffiren  übersöT 
In  silberhülsen  säumend  aufgenähTi 
Doch  an  den  armen  hoT  er  Kein  geschmeide 


98 


Er  lächelie«  sein  lueisser  finger  scheriKie 
Die  hirseKörner  aus  dem  goldnen  irogi 
f\\s  leis  ein  Lyder  aus  den  säulen  bog 
Und  an  des  Herren  Fuss  die  siirne  senKie. 


Die  lauben  Flauem  ängsiig  nach  dem  dache 
>Ich  sierbe  gern  Lueii  mein  gebieier  schraK< 
Ein  breiier  dolch  ihm  schon  im  busen  siok« 
MiT  grünem  Flure  spieli  die  rote  lache. 


Der  Kaiser  luich  mit  höhnender  gebärde . . 
WorauF  er  doch  am  selben  lag  beFahl 
Dass  in  den  abendlichen  LueinpoKol 
Des  Knechies  name  eingegraben  werde. 


99 


Gegen  osien  ragx  der  bau 
Wo  dem  grossen  Zeus  zu  frönen 
Coller  ujunder  Fremde  schau 
Und  die  würde  sich  versöhnen. 


Ganzer  öffnen  das  geleii 
In  verführenden  gewändern. 
Knaben  die  ein  opfer  feix 
In  den  sonnenschlaffen  ländern« 
Machi  aus  öl-  und  palmenlaub 
Uor  des  priesiers  fuss  ein  Kissen« 
Sireuei  sand  und  siibersToub 
Coie  liljen  und  narzissen! 


100 


ßn  der  schujelle  haliet  rasi 
No  das  heilige  bild  enischleieri 
Nur  sich  gibi  dem  einen  gasi 
Der  es  oft  und  innig  Feien« 
Nur  sein  mund  gebeie  lalle« 
/luch  Kein  bruder  sei  zugegen: 
Sprichi  des  gones  zLuiegesiali 
Seinen  immergleichen  segen . 


Junge  stimmen«  Ferner  hall. 
Narden  die  verFlüchiei  irren 
Durch  der  rauche  sirengen  quoll 
Zu  dem  kuss  der  süssen  mirren. 


101 


O  muiier  meiner  muner  und  Erlauchie 
Nie  mich  so  ernsier  Lüorte  folge  siörT: 
Dein  icdel  ujeii  mein  geisi  nichi  dir  gehöri 
Dass  ich  ihn  ochilos  ohne  igt  verhcuchie. 


GedenKi  es  dir  luie  viele  speere  pfiffen 
ß\s  ich  im  OsTen  um  die  Krone  rang 
Und  lob  und  Vorwurf  dem  Uerujegnen  Klang 
Der  damals  noch  die  erde  nichi  begriffen? 


NichT  ohnmachi  räi  mir  ab  von  eurem  handeln« 
Ich  habe  euren  handeis  luahn  erfassi« 
O  lass  mich  ungerühmi  und  ungehassi 
Und  frei  in  den  bedingten  bahnen  wandeln. 


102 


Und  ujolle  nichi  den  bruder  mir  enifremden 

-  ErKonni  ich  doch  im  schlaf  dein  augenmerK? 

Du  fesselsi  eifrig  ihn  an  blödes  werK» 

Dein  zwang  verKleidei  ihn  mix  sKlavenhemden. 


Sieh  ich  bin  zari  wie  eine  apfelblüie 
Und  friedenfroher  denn  ein  neues  lamm« 
Doch  liegen  eisen  siein  und  feuerschwamm 
Gefährlich  in  erschüneriem  gemüTe. 


Hernieder  sieig  ich  eine  marmorireppe« 
Ein  leichnam  ohne  haupi  inmiiien  ruhi- 
Don  sicKeri  meines  Teuren  bruders  bluT« 
Ich  raffe  leise  nur  die  purpurschleppe. 


103 


Becher  am  boden« 
Lose  geschmeide« 
Frauen  dirnen 
SchlanKe  schenKen 
Müde  sich  seriKen- 
Ledig  die  lende 
Busen  und  hüfre- 
Um  die  siirnen 
Der  Kränze  resi. 


Schläfernder  broden 
Craufender  düfie- 
NeinKönig  scheide! 
/liier  ende 
Ende  das  Fesi! 


104 


Rosen  regnen • 
Purpurne  sane 
Die  liebKOsen? 
Weisse  maxie 
Euch  zu  laben? 
Malvenroiei 
Gelbe  tote: 
Manen- Küsse 
Euch  zu  segnen. 


Rul  die  schleusen! 
Und  aus  reusen 
Regnen  rosen- 
Güsse  Flüsse 
Die  begraben. 


105 


Da  auf  dem  seidenen  lager 
Neidisch  der  schlummer  mich  mied 
So  bringi  Keine  loundersager 
So  Luill  ich  Kein  lullendes  lied 
Der  mädchen  aiiischer  lande 
Was  mir  vor  monden  gefiel. 
Nun  schlingi  mich  in  eure  bände 
Flöienspieler  vom  Nil. 


Ich  lag  in  äihergezeken 
Ich  ass  von  himmlischem  broii 
Ihr  sangei  die  fluchi  aus  den  wehen 
Ihr  sangei  vom  glorreichen  Tod 
Bevor  die  brennenden  lider 
Endlicher  schlummer  befiel. 
EnirücKi  und  löieT  mich  wieder 
Flöienspieler  vom  Nil. 


106 


So  sprach  ich  nur  in  meinen  schiuersien  lagen 
Ich  will  dass  man  im  voke  siirbi  und  siöhni 
Und  jeder  lacher  sei  ans  Kreuz  geschlagen. 
Es  isT  ein  groll  der  für  mich  selber  dröhnT. 


Ich  bin  als  einer  so  wie  sie  als  vielem 
Ich  lue  was  das  leben  mix  mir  lui 
Und  iräf  ich  sie  mix  ruxen  bis  aufs  blux: 
Sie  haben  Korn  und  haben  fechxerspiele. 


Wenn  ich  in^Jhrer  xrachx  und  mich  vergessend 
Geheim  in  ihren  leeren  lärm  gepassx 
-  Ich  fürchxe  -  hob  ich  nie  sie  xief  gehassxi 
Der  eignen  arxung  härxe  rechx  ermessend. 


Dann  schloss  ich  hinxer  aller  schar  die  Hegel» 
Ich  ruhxe  ohne  wünsch  und  mild  und  lichx 
Und  beinah  einer  schwesxer  angesichx 
Erwiderxe  dem  schauenden  ein  spiegel. 


107 


Graue  rosse  muss  ich  schirren 
Und  durch  grause  fluren  jagen 
Bis  lüir  uns  im  moor  verirren 
Oder  blitze  mich  erschlagen. 


ßul  dem  samenlosen  acKer 
Uieie  helden  siumm  verbleichen 
Nur  das  russende  geflacKer 
Loher  fichien  ehn  die  leichen. 


Schmal  in  regelgraden  Keiien 
Rinnen  ziegelrote  bäche^ 
Seufzen  singt  aus  ihren  betten  • 
Hohler  wind  umKreist  die  Fläche 


/aufgelöst  im  sande  wühlend 
Frouenhoorei  dichte  strähnen  . . 
Frauentränen  wunden  Kühlendi 
Reiche  tränen  -  wahre  tränen? 


108 


Agaihon  Knieend  vor  meinem  pFühlei 
Deine  uiimper  sprichi  da  dein  mund  sich  schloss, 
Dass  ich  von  ihr  den  Feuchien  schleier  spüle 
Was  soll  ich  o  mein  bruder  mein  genoss? 


Wenn  es  den  über-leuchienden  ädern 
Uor  siaub  und  den  rauhen  winden  graui 
So  sollsi  du  mix  dem  himmel  nichi  hadern 
Der  an  dem  hehren  spiel  sich  erbauT. 


Nimm  als  lohn  dass  vor  dir  nur  KranKen 
Die  stolzen  glieder  zur  urne  gar^ 
Es  ziemt  nicht  in  irdischer  Klage  zu  wanKen 
Uns  die  das  los  für  den  purpur  gebar. 


109 


Lärmen  hör  ich  im  schläfrigen  Frieden: 
Horde  die  zu  gehorchen  vergissT. 


>5chrecKi  dich  das  schlimme  sierniüon  der  lden?< 
Widriges  melden  die  schlangen  ■  doch  luissi: 


Euer  gebieTer  isi  von  euch  geschieden 
Ehe  die  siadi  sich  zu  murren  vermissi. 


110 


Schall  von  oben! 

Sind  es  hörneri  sind  es  harfen 

Die  mich  hoben 

Und  in  grüFie  niederwarfen? 


Wie  bexreien 

Und  als  ob  ein  goii  mich  zwänge 

Muss  ich  beien 

Syrer  während  eurer  sänge. 


Leise  Triller^  verjüngen  gesunden. 
Lauie  siössei  mix  lachen  vergeuden. 
Gelle  siriche>  die  bohrenden  wunden 
Helle  schlage«  die  brennenden  freuden 


Weise  Syrer 

Werd  ich  danKend  euch  vertreiben? 

Ihr  Verführer 

Noch  im  leben  zu  verbleiben! 


111 


DIE  ANDENKEN 


Grosse  Tage  wo  im  geisi  ich  nur  der  herr  der  luelien  hiess» 
/Irger  icg  luo  in  der  heimoi  meine  lempel  ich  verliess! 


Don  beriei  ich  mii  den  göiiern  über  ihren  höchsien  plan 
Ihre  Kinder  siiegen  nieder  mir  zu  iusi  und  unierian. 


O  so  luerde  wieder  Knabe  der  im  haine  ruhe  sucht« 
Inne  häJT  er  eben  bang  vor  eigener  gedanKen  wuchi. 


Mix  der  feinen  Kühnen  blässei  schweren  wechseljahres  spur» 
Cräiesi  du  an  meine  seiie  mix  mir  und  Kein  schaxxen  nur! 


114 


Fern  Isi  mir  das  blumenalier 
Wo  die  zähre  noch  genuss. 
Sicrb  im  reif  der  sommerfalier 
Dem  ein  aiem  schon  ein  kuss? 


Der  auf  gras  und  Klee  und  garbe 
Und  in  reiche  gärien  flog- 
Einen  hauch  von  dufi  und  färbe 
Rasch  aus  allen  blüien  sog? 


Dem  die  nachi  ein  gui  erieilie 
Das  er  lags  umsonsi  erspähi« 
Den  sie  mix  der  hoffnung  heilie 
Dass  ihn  doch  die  Tulpe  lädi. 


Kommi  er  wieder  mix  der  meisen 
Mix  der  lerchen  ersxem  xon? 
Wird  er  neu  den  juni  preisen 
Schläfx  er  oder  sxarb  er  schon? 


115 


Jahre  und  vermeinte  schulden  . . 
Nisch  die  zeichen  ihrer  hiebe« 
Kind  erKoren  von  den  Hulden 
Zu  der  vöker  heil  und  liebe. 


HeimgeKehrxer  sieger  roiie 
Beugien  sich  vor  deiner  schöne 
Ihrem  jugendlichen  goiie 
Jubelien  die  erdensöhne 


116 


Die  der  ehre  dariK  erwiesen 
Neben  solchem  hon  zu  wohnen 
Wenn  du  auf  den  jaspis-fliesen 
Weihiesi  vor  beKränzien  ihronen. 


Männer  lueinien  Frauen  siöhnien 
Unter  deines  Tempels  lürei 
Glühend  baien  die  gehöhnien 
Dass  dein  Kleid  ihr  haar  berühre 


Eh  dein  grössier  rühm  ersierbe 
SchmüCKe  dich  im  weissen  bade 
Dass  er  noch  zum  tüeiibeiuerbe 
Zilie  hermen  vor  sich  lade. 


117 


Am  marKie  sah  ich  ersi  die  würdevolle 
Die  schönsie  aus  der  weissen  schiuesiern  zug- 
Nie  fürsienmaniel  hing  die  schlichie  luolle 
Um  ihres  nacKens  ihrer  schulier  bug. 


Im  Schauspiel  dann  als  sich  die  opfer  mehrien 

Und  zügellos  die  menge  beifall  riefi 

Die  lodberuFenen  den  cäsar  ebnen: 

Ihr  äuge  blieb  gelassen  sireng  und  lief. 


Wenn  ich  der  Kurzen  Werbung  rausch  bedenKe! 
Ich  riss  die  priesierin  von  dem  aliar« 
Und  alle  länder  brachien  brauTgeschenKe« 
Ich  box  In  bächen  gold  und  baisam  dar.. 


Und  zweifelnd  ob  das  neue  glücK  mir  werde 
Erfand  ich  nur  den  quell  der  neuen  quäl  . . 
Ich  sandte  sie  zurücK  zu  ihrem  herde« 
Sie  haue  wie  die  anderen  ein  mal. 


118 


Ich  lüill  mir  jener  siunden  lauf  erzählen: 
Die  Kinder  unierm  feigenbaum  enischlafen 
Nach  unbedachiem  seligem  vermählen. 
Mich  Kümmerien  der  Kolien  väier  sirafen. 


IaIoI!  da  ich  euch  den  siarKen  iropfen  gönnie 
/lus  meinem  ireuen  ringe  der  mir  diene 
Wenn  es  bei  einer  dämmerung  mir  schiene 
Dass  ich  die  sierne  nichi  mehr  schauen  Könnie, 


Begnadeie!  da  ich  euch  güiig  nahie 
Und  Kein  erwachen  euch  ein  glüCK  ermaixei 
Das  nur  der  iraum  so  herrlich  euch  gesianei 
M\s  ich  es  jezi  aus  euren  zügen  raie. 


119 


Fühl  ich  noch  dies  ersie  ungemachi 

Sündig  eilie  Fremden  siapFen  nach 

Der  um  sie  den  schönsien  iraum  zerbrach: 


Wenn  mir  neulich  vor  die  sinne  irin 
Wie  ich  Früh  vom  gram  am  lieFsien  lin 
Bei  den  gräbern  pochend  > führe  mich  mii<: 


DeuchT  er  heui  mir  Fast  geschwind  und  sachi» 
Halt  ich  dich  sogar  in  milder  achii 
Crübsier  irösieri  söhn  der  nachi! 


120 


Ob  denn  der  tuoken-deuier  mich  belüge 
Und  ich  durch  opfer  und  durch  adlerflüge? 


Dass  niemals  dieser  Knospe  Keusche  lippe 
Uom  luindgeführien  seim  der  Freundin  nippei 


Dass  sie  im  schiuall  der  salben  und  geiuürze 
Des  schujülen  KerKers  lueile  sich  verKürzei 


Besprengi  vom  sah  des  hanfes  und  der  rebe 
Die  Trägen  ädern  zu  beleben  sirebe 


Und  flehend  bis  sie  Lueke  sieben  bleibe 
Uor  einer  säule  sprödem  marmorleibe. 


121 


VOGELSCHAU 


Weisse  schtualben  sah  ich  Fliegen- 
Schuialben  schnee-  und  silberweissi 
Sah  sie  sich  im  luinde  wiegen« 
In  dem  winde  heil  und  heiss. 


Bunie  höher  sah  ich  hüpfen« 
Papagei  und  Kolibri 
Durch  die  tuunder-bäume  schlüpfen 
In  dem  wald  der  CusFeri. 


Grosse  raben  sah  ich  flauem« 
Dohlen  schwarz  und  dunKelgrau 
Nah  am  gründe  über  naiiern 
Im  verzauberten  gehau. 


Schwalben  seh  ich  wieder  fliegen« 
Schnee-  und  silberwelsse  schar« 
Nie  sie  sich  im  winde  wiegen 
In  dem  winde  koIi  und  Klar! 


123 


ANHANG 


Die  drei  abieilungen  dieses  bandes  wurden  anfangs  für  den 
Verfasser  als  einzelne  hefte  (je  hundert)  gedrucKx:  Hymnen 
Berlin  1890i  wobei  sein  name  zum  erstenmal  hervortritt t 
Pilgerfahrten  Nien  1891«  /ligabal  Paris  1892  — alle  in  gleicher 
ausstattung  von  der  das  beigegebene  vorblatt  einen  begriff 
gibt.  Hymnen  auf  graugeibemi  Pilgerfahrten  auf  rötlichem i 
/llgabal  auf  weissem  büttenähnlichem  papier.  Weiteres  über 
die  besonderheit  der  ausstanung  wird  an  anderer  stelle  ge- 
sagt werden .  Einige  wenige  stüCKe  erhielten  später  den  auf- 
drucK:  Im  Uerlag  der  Blätter  für  die  Kunst  und  Kamen  in  den 
buchhandel ,  Uon/llgabal  bestand  auf  etwas  stärKerem  papier 
eine  vorausgabe  in  zehn  stüCKen  die  eine  reihe  von  drucK- 
fehlern  enthielt  und  Kaum  mehr  aufzufinden  ist.  /Auszüge 
brachten  Bl.  f.  d.  K.  I.  F.  i.  B.  und  die  Münchener  /allgemeine 
KunstchroniKl894  Nr. 23.  Die  erste  öffentliche  ausgäbe  der 
drei  werKe  in  einem  band  erschien  bei  Georg  Bondi  1899. 

In  den  ersten  ausgaben  fehlten  alle  Widmungen  und  auf- 
schriften  sowie  die  gedichte:  Beträufelt  an  bäum  und  zäun. 
(S.  82  zuerst  Bl.  f.  d.  K.  I.  F.  I.  B.)  Lärmen  hör  ich..  (S.110) 
Fühl  ich  noch  dies  erste.. (5.120) .  Diezweiteund  dritte  strofe 
desgedichtes:  Jahreundvermeinteschulden.. (5. 116) standen 
in  umgeKehrter  folge. 

Noch  seien  hier  die  früheren  fassungen  von  drei  stärKer  um- 
gebildeten gedichten  angereiht  die  von  manchen  freunden 
vorgezogen  wurden.  Uon  einer  vollständigen  aufzählung  der 
abweichungen  musste  wiederum  abgesehen  werden. 


Dass  er  auf  fernem  felsenpfade 
Sich  einsam  in  dem  lichte  bade 
Dass  er  dem  laub  dem  wasser  lausche 
Und  dass  der  Klage  Klang  verrausche 
Dass  er  in  siurmes  trieb  sich  stähle 
Und  heiter  sich  die  heimat  wähle 

/Iber  durch  wessen  Verwünschung  und  welche 

CücKe  gelangt  er  bei  nacht  an  ein  moor? 

/luf  dem  leise  sich  neigenden  Stengel 

Ragt  aus  dem  ried  eine  lilje  hervor 

Flügel  wiegen  im  milchweissen  Kelche« 

Böser  engel  verführender  engel 

Deines  armes  bläulicher  schein 

Lädt  er  zum  tod  in  der  tiefe  nicht  ein! 

Der  Wandrer  wanKt  im  guten  wege 
Im  schüfe  ward  ein  raunen  rege 
Den  langen  schattenzug  der  rUstern 
Uerfolgt  er  jeder  heilung  bar 
Sein  äuge  flacKert  irr  im  düstern 
Die  winde  wirren  ihm  das  haar 


FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  7& 


IM  PARK 


Rubinen  perlen  schmücKen  die  foniänen 
Zu  boden  streui  sie  fürstlich  jeder  strahl 
In  eines  teppichs  seidengrünen  strähnen 


Uerbirgi  sich  ihre  unbegrenzte  zahl  • 

Der  dichter  dem  die  vögel  angstlos  nahen 

Cräumt  einsam  in  dem  weiten  schattensaal 

Die  jenen  wonnetag  eriuachen  sahen 
Empfinden  heiss  von  weichem  Klang  berauscht 
Es  schmachtet  leib  und  leib  sich  zu  umfahen 

Der  dichter  auch  der  töne  locKung  lauscht 
Doch  heut  darf  ihre  weise  nicht  ihn  rühren 
Mit  seiner  geisterweit  er  rede  tauscht 

Er  hat  den  griffe!  der  sich  sträubt  zu  führen 


FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  14  u.  16. 


Der  saal  des  gelben  gleisses  und  der  sonne: 
Sie  herrscht  auf  flacher  Kuppel  unier  siernen 
Nach  Ohmen  schnellen  aus  dem  feuerbronne 
Copase  untermengt  mit  bernstein-Kernen 

ßn  allen  selten  aufgereiht  zu  spiegeln  — 
Gesamter  stödte  ganzer  Staaten  beute  — 
Die  ungeschmüCKten  platten  goldnen  ziegeln 
Und  an  der  erde  breiten  iöiuenhäute 

Nur  nicht  des  Einen  scharfen  blicK  zu  blenden 
Uermag  die  stechend  grelle  lueltenKrone 
Und  dreimal  tausend  schwere  urnen  spenden 
Den  geist  von  amber  tueihrauch  und  zitrone 


FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  93 


HANDSCHRIFTPROBEN 


CJERJNfAVT) 


3hii  jrfvUd  und.  ^atvt/un4«  ^oKUm  pru4c> 

U  ^^CA\  (lu)l/6  <^  ^  f^  *^^  |<^ 


HYMNEN  S.  46 


DIE  GÄRTEN  S&1UE5SEN 


Jtauc  IcflcUUn.  aru6<ln.  nouficUAv  Ofuxtii^ 
StciAi  'w^fyd^  jLokcn.  cu^  dii/i  joU^ 


HYMNEN  S.48 


tun  tiAU  LcrCyyvpz^  iM  ^r^uOn^  acC^  atuK^ndU 


\yv\^  Atfcitv  ^vC^UfL  hjuioyv^  h(APj(XA^'\i^yvU- 


PILGERFAHRTEN  S.  54  u.  55 
(ERSTE  REINSCHRIFT) 


lud  cLa  Kkvvu/a  iiuvwu  5iÄ,^^fi/n 
TVtw^x  KvnoU^  oXi.^^  iUo 

ie^<<^  uxvOt  c^i^  \ci^ 


PILGERFAHRTEN   S.  57 


j^t;:  out Ouvv  ^uMiA^  ^^  o^ä^c^O^ 


ALGABAL  S.  109 


^e^cufCffAU 


S^walien  fc^fißßidnA  jLlh^f^^cifS 
^o^ne  iCdjiM  WLhdi'  h'^ej'iH^ 


^f^km  Mxld  dir  fl^U'Sfch 


ALGABAL  S.  123 


INHALT 

CICELBL/1CC  DES  ER5CDRUCK5  DER  HYMNEN 

UORREDE    5 

HYMNEN 

NIDMUNG 9 

/lUFSCHRIFC 10 

NEIHE 12 

IM  P/IRK 14 

EINL/RDUNG 16 

N/1CHMICC/1G 20 

UON  EINER  BEGEGNUNG       22 

NEULyqNDISCHE  LIEBESM/IHLE 25 

I.  Die  Kohle  glühi«  mli  dem  erKornen     ....  26 

II.  Den  blauen  atlas  in  dem  lagerzelt     ....  27 

UERN/INDLUNGEN 28 

EIN  HINGyRNG 30 

N^CHCHYMNE 32 

SCR/IND 34 

HOCHSOMMER 36 

RÜCKBLICK 38 

/lUF  DER  CERR^SSE 40 

GESPR/iCH 42 

BILDER 45 

DER  INFANT 46 

EIN  ANGELICO 47 

DIE  GÄRCEN  SCHLIES5EN 48 


138 


PILGERFAHRTEN 

/lUFSCHRIFC 52 

WIDMUNG Sa 

SIEDLERG/ING 54 

Mühle  iass  die  arme  still 57 

Lauschest  du  des  feuers  gesange 59 

Lass  deine  tränen 60 

Die  Jugend 61 

In  alte  lande  laden  bogenhallen 62 

GESICHCE 63 

I.  Wenn  aus  der  gondel  sie  zur  treppe  stieg      .  64 

iL  Ich  darf  so  lange  nicht  am  tore  lehnen     .    .  65- 

M/1HNUNG 66 

Die  mörKte  sind  öder 68 

Mächtiger  träum  dem  Ich  zugetraut 69 

Schweige  die  Klage 7Q 

Lass  der  irauer  Kleid  und  miene 72 

Ihr  alten  bilder  schlummert  mit  den  toten      ....  73 

NEUER  yqUSFyRHRTSEGEN 74 

Dass  er  auf  fernem  felsenpfade 75 

Die  frühe  sonne  küssi  noch  ohne  feuer 7S 

UERJ/JHRCE  FyqHRCEN 77 

L  Zwischen  tuälder  über  täler 78 

IL  Kein  tritt  Kein  laut  belebt  den  inselgarten    .  79 

IIL  Wir  jagen  über  weisse  steppen 80 

Beträufelt  an  bäum  und  zäun 82 

DIE  SP/1NGE 83 


139 


ALGABAL 

WIDMUNG 87 

/qUFSCHRIFC 88 

IM  UNCERREICH 89 

Ihr  hallen  prahlend  in  reichem  gewande  ....  90 

Der  saal  des  gelben  gleisses  und  der  sonne  .    .  93 

Daneben  war  der  räum  der  blassen  helle    ...  94 

Mein  garten  bedarf  nichi  luft  und  nicht  wärme  .  96 

C/^GE 97 

Wenn  um  der  zinnen  Kupferglühe  hauben     ...  98 

Gegen  osten  ragt  der  bau 100 

O  mutter  meiner  mutter  und  Erlauchte     ....  102 

Becher  am  boden 104 

Da  auf  dem  seidenen  lager 106 

So  sprach  ich  nur 107 

Graue  rosse  muss  ich  schirren 108 

/Igaihon  Kniend  vor  meinem  pFUhle 109 

Lärmen  hör  ich  im  schläfrigen  frieden      ....  110 

Schall  von  oben 111 

DIE  /INDENKEN 113 

Grosse  tage 114 

Fern  Ist  mir  das  blumenalter 115 

Jahre  und  vermeinte  schulden 116 

ßm  marKte  sah  ich  erst  die  luUrdevolle  .    .    .    .  118 

Ich  will  mir  jener  stunden  lauf 119 

Fühl  ich  noch  dies  erste  ungemach 120 

Ob  denn  der  woken-deuter  mich  belüge     ...  121 

UOGELSCH/IU 123 


140 


>qNH/lNG 

1.  FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  75       ....  127 

2.  FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  14       ....  128 

3.  FRÜHERE  FASSUNG  DES  GEDICHTES  S.  93      ....  130 

H/1ND5CHRIFCPR0BEN 

4.  HYMNEN  S.  46 132 

5.  HYMNEN  S.  48 133 

6.  PILGERFAHRTEN  S.  54  u.  55 134 

7.  PILGERFAHRTEN  S.  57 135 

8.  ALGABAL  S.  109 136 

8.  ALGABAL  S.  123 137 


141 


PLAN    DER   GESAMT-AUSGABE 

t.  B/IND:  Die  Fibel:  die  ersie  ausgäbe  vermehri  um  einige 
Kleinere  gedicinie.  ß\5  /Inhang  wiedergäbe 
einiger  liandscliriften.  Bild:  Medaillon-Jugend- 
bildnis in  KupferdrucK.  (Erschienen  Dezember 
1927.) 

2.  B^ND:    Hymnen.   PilgerFahrien.    /Ilgabal:  vermehrt  um 

die  lesarien  aus  der  ersten  ausgäbe.  Rls 
/Anhang  wiedergäbe  einiger  handschriften.  ß\s 
V/orblatt  probeseite  des  titeis  der  Hymnen. 
(Erschienen  Juli  1928.) 

3.  B^ND:    Die  Bücher  der  Hirten  und  Preisgedichtei  der 

Sagen  und  Sänge  und  der  Hängenden  Gärten: 
in  derselben  weise  wie  2.  Band. 

4.  B/1ND:    Das  Jahr   der  Seele:    gleichfalls  mit   den   les- 

arten.  /?Is  /Inhang  einige  Probeseiten  der  hand- 
schrift  und  erste  Fassung  von  gedichten.  Mit 
Bild.    (Erschienen  Februar  1928.) 

5.  B/1ND:    Der  Ceppich   des  Lebens    und   die    Lieder   von 

Craum  und  Cod  mit  einem  Uorspiel.  ß\s  /Anhang 
einige  probeseiien  der  handschrift.  Bild:  Zeicfi- 
nung  von  Melchior  Lechter. 


6/7.  B/IND  (Doppelband):  Der  Siebente  Ring:  luie  beim 
5.  Band  mii  den  lesarten  aus  den  >Blättern 
für  die  Kunsi<  und  dem  >GedenKbuch<.  R\s 
/Anhang  proben  aus  der  handschrift. 

8.  B/IND:    Der  Stern  des  Bundes:    mit  den   lesarten   aus 

den  >B!ätt€rn  für  die  Kunst<.  /RIs  Anhang  einige 
Seiten  der  handschrift. 

9.  B/^ND:    Die  neue  Gedicht-sammlung.    (Für  1928.) 
10/11.  BRNO  (Doppelband):  Dante-Übertragungen  mit  wieder- 
gaben   aus   der  autographierten  ausgäbe  und 
der  handschrift. 

12.  B/IND:  ShoKespeare- Sonette:  vermehrt  um  einige 
Sonette  aus  dem  Passionate  Pilgrim. 

13/14. B/IND (Doppelband):  Baudelaire -Umdichtungen:  Die 
Blumen  des  Bösen.  Uermehrt  um  drei  neue 
gedichte.  f\\s  /Inhang:  Niedergabe  der  ersten 
(autographierten)  ausgäbe. 

15.  B/IND:    Zeitgenössische  Dichter  I:  vermehrt  um  einige 

Rossetti  -  gedichte. 

16.  B/IND:    Zeitgenössische  Dichter  II:  vermehrt  um  einige 

neue  stücKe  von  Uerlaine  und  Mallarme. 

17.  B/IND:    Cage  und  Caten :  vermehrt  um  einige  neue  stücKe. 

18.  B/IND:    Szenen  aus  Manuel  und  anderes  meist  in  dra- 

matischer form. 


DIESES  NERK  WURDE  RLS  DER 
ZWEICE  B/INO  DER  GESAIMC- 
/lUSG/lBE  IM  JUNI  1928  BEI 
OCCO  UON  HOLCEN  BERLIN 
IN    SC-G-SCHRIFC   GEDRUCKC 


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