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Full text of "Das Wetter und seine Bedeutung für das praktische Leben"

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GliT 
Dr . Hcrac e üray 



IDiffcnfd^aft unb 3iI6ung 

(Einjelbarftellungen aus allen ©eWeten 6es IDtjfens 

Qecausgegeben von pnt)aibo3eni Dr. paul Qerre 



25 



Das IDetter 

unb fdm 3c6eutung für 6as 



Don 



Prof, Dr. Carl JCagncr 

(Dbferoator beim KönlgL prcuft. ITteteoroIogifc^en 3nfHtut 
pripotbosent an bcr Kdnisl. tEedjnifdjen ^odjfdjulc Berlin 







* j <» j * i 



t » » ^ ■ » I 



1908 
N3^ 



-** »-IT. 



1^' '0^4f*' ^"**M *^^ 0uMKf^ 4> Cripiia. 






3ttfoIge ber €inridjtung bes Sffentlidjen IDetterbienjies im 
Deutfdjen Heidje entjianb in ben n>eitejien Kreifen ber IDunfdj 
nadj Belcl^rung über bic (ßrunblagen ber IDelterDorl^erfage. 
Diefem Verlangen tourbc pon berufener unb unberufener Seite 
burdj Vorträge nnb nantentlidj burdj Südjer in fajl altsureidjem 
ZlTage entfprodjen; aber nur wenige ber Sdjriften fSnnen por 
ber Kritif bejlel^en. €in weiteres H)erf ijl nur bann beredjtigt, 
wenn es entn>eber Sefferes ober »efentlidj 2lnberes, b. I|. Zteues 
bietet. (Db bos porliegenbe H)erf, bos teils aus Dorlefungen 
an ber Cedjnifdjen J^odjfdjule Serlin, teils aus swei int 2tuf- 
trage bes ^Dereins für polfstüntlidje Kurfe von Serliner ^odj- 
fdjullel^rem'' gel^altenen Dortragsreil^en entjlanb, beffer ijl als 
anbere, muß bent Urteil bes Cefers überlaffen bleiben, n>oI^I 
aber n>ill es, n>enigflens teiln>eife, Zteues bringen. 

Zteu ijl ber erjle (Eeil infofem, als er sunt erften 2JTaIe auf 
(ßrunb ber jüngjlen 5orfdjungen, nantentlidj (5. «Weltmanns, eine 
fursgefagte (ßefd?id?te ber H)ettert)orI|erfage gibt Zteu ift aaii 
ber wegen Raummangel nad^trSglid^ flarf geförste britte (Eeil, 
ber seigen will, weldj groge Bebeutung bas IDetter für bos 
Sffenllidje unb prioate tcben ies 2TIenfd?en, für feine 2lrbeit, 
feine €I|re uub feine (Befunbl^eit liat Ztur ber sweite (Eeil ijl 
5umeifl nid^t neu; er midite bem gebilbeten Cef er einerfeits bie 
(ßrunblagen ber mobernen IDettert)orIierfage porfül^ren, fowie 
il|n anberfeits barüber auf Hären, weld^e 5<i\\»\ÄX\^<!ß\«^ "^ 



«• • 



IV Portxjort. 

nodi cntgcgenjieljcn rxrib n>ie &ic 2TIeteoroIogen oerfudjcn, bercn 
J^etr 5U toetbcn« überaD tourbe iabA, fotoeit es übert^aupt 
iefet fdjon mSglidj Iji, auf &ic Urfadjen surücfgcgangcn, öamit 
jtd? ber bcntcnbe Cefer über bie Suoerläfftgfeit &er feieren felbjl 
ein Urteil 5U bil&en oermag. 

Serlin, SYfeejier ^907. 



Seite 

€inleitttng ♦ • • \ 

V X)te geit o!jne fyjiematifc^e Beobac^tttttgen . ♦ . , ^ 
2((tertitm (5. 4); DtittelalteY (8); 2(fhrometeorologte (8); gmdlf 
Hackte (10). 

2. ineteorologifc^e Poüsbüd^er .......... \2 

Cttctbarms (^2): Bttc^ ber Hatur (\3); ^Sauernprafti! U3); 
prognoftüen (;6); IDetterbfic^Iein (\6); Kalenbw (^7); ^«nbert- 
jäljriger Kdenber (\8). 

3. 53anernre0eln . 2^ 

Stebenfc^Iäfer (2O; IHatfröfle (22). 

•; 4^. IHonb tinb IPetter 26 

Coalbo (27); ^olb (29). 

5. ^(nfange fvftemattf(^et IPetterbeobac^titngen. €rftn- 

bnng ber meteorologtfc^en 3^1iJ^Ämente 30 

^ItefteslPetteriotimaI(30; IPmbfaIjne(33); He$enmeffer(35); 
Barometer (35); Ct|ermometer (37); %grometer (^0); Ücca* 
bemta bei <£tmento (^O? Societas Xtleteorologica palatina (^2); 
2(nfänge ber IDetterfarten (^3) nnb ber XPettertelegrapF^ie ('^'^). 

II. 9ie <0tunbta0en &et mobetnen tPeiietDot^evfa^e . . ^6 

\. 0rgantfatton ber XPetlerbeobac^tttugen . ..... ^6 

Beobac^tangsjiattonen (-^7); ^rforfc^tttig ber tjötjeren Cuft- 
fd^ic^ten (50); 5d^tffsbeobad?tungen (53). 

2. tüettertelegrapljie. (öffentlich er IPetterbienji im 

Deutfc^en Heic^ . 5^ 

* XPetterbienftfteUen (5^); Weti^vhtpe^ditn (56). 

3. IDetterfarten 60 

^. Cttftbrnrf nnb IDinb 6^ 

(Srabient (62); barometrifd^e £JöJienftufe (63); ^Iblenfung bes 
XPinbes bnrd? bie (Erbbreljnng (65). 

5. ?iodf' nnb Ciefbrnrfgebtete im allgemeinen .... 68 
IDinbbaljnen (70); Hegel oon Buys Bailot (70); 2)ooefd?es 
lOinbbrel^ttngsgefefe (7^); IPinb nnb Klima (7^^); (Entftel|ungs« 
tt|eorie (77). 



VI 3nt|alt. 

Seite 

6t Ctefbru^gebtete unb ilit tVtiizx 78 

IPinbtxjege (78): IPetter (79); gng^agen {s\); fJod^iDaffer 
(83); <5efc^n)tnbtg!ett (85); Ceti- nn't> V-Depreffionen (87). 

7. Biodfhtuä^thitit unb tJ^r XPetter 89 

0rtsoeränberung (89); 2(ntt3v!Ionen im XPinter (90) unb im 
Sommer (90* 

8. XX>etteroort|erfage für bte näc^jie gett 93 

XX>etterfd?eiben(93); eigene Beobad^tungen (9^); Had^tfroji (96)« 

9* (Ertjaltungstenbens utUr IP^tjfrtfoIge \oo 

^0. IDettertypen. prognofen auf längere gett . . ♦ . \o^ 
2l!tions3entren 8er 2ltmofpF^äre (\o^); IPettertypen (^05); 
(Solfftrom (^ö7); Sonnenflerfeh (uö). 

U. XX>etteran3etgen pot^ Cterenuno pflanzen . !' , / * {{{ 

III. 3>ie ^cbtntnng^' bts IPeüers für ^as piatti^äfc t^hcn . u^ 

\, Porbemerfungen . . u^ 

2. Canb- unb f orjirotrtfc^aft ; . . . » . ; . * . . US 

3. Oerfel^r unb '^anbel • . . . . . ; . ^ . . . ,; . U9 

Sturmwarnungen (U9); 5c^tffat|ft (U9); (Eifenbatjn (^20); 
Stragenbaljn (^22); ^iutomobil (^220; HtiötOTballon (^23); 
IPagen (\23); Celegrapi^te u. CeIep(;ome (\23);.QanbeI (\8^); 
XPetterreüame (^26). 

^. 3nbujirte nnh Ced^ntf t . . . . . ^27 

Houc^ (\27); Stabtnebel (^28); XPafferfraft (129); XPmbfraft 
(^30); 3autec^tf, (^30; ^rubenfgafe (is;); BUftf^äben (^35). 

5. Hed^lspflege ; . ; . . . v ;. .' ♦ .. ^' . . . . . ^33 

Dergetien unbPerbrec^en: (^33); pt05effe'(l5%); Unfälle (tJS); 
Cransportfc^äben (^36). • * 

6. Per €tnflu§ bes tPeiters auf ben^lITeitfii^eit titib auf 

bas öffentltd^e ithtu . . . . . ; . '. . . '. . ^37 
IPetter!ranfl|etten ,(i37k llimatifAe Kttr.octe (\5S); gonen- 
flima (V39); offentItä?es iteben '(\^o); iPelt^efc^rc^te (ÜO- 

7. Per (Etnflug bis tlTenfc^en auf ba^ ipett,er .... * \^x 

^nixoalbun^ unb ^rufforftuna {w); €hI' unb Bewäfferung 
U^2); Hegenerjeugung (\4i5); Qdgelabieiter (n^); XPetter- 
fd?te|en {w^). - • 

2(nl|ang. Ctteratumac^weis 3ttr IPetterbilbung . ..• . ... . . . ^^^5 

Sac^regijier \^6 



€itt(citutt0^ 

Unter XDetterfunbe ober im rid^tigeren unb umfaffenberen 
Sinn: unter 2TteteoroIogie perfteB|t man im allgemeinen bie Cel|re 
von ^en (Erfd^einungen ber ^tmofpl|äre; bod? genügt biefe £r^ 
Härung nid^t gans, ^a [xdt ber ZTIeteorologe andi mit ber ^ben«* 
unb XDaffertemperatur ufu>. befd^äftigen muß. <£s ijl baB^er beffer 
3U fagen: 2>ie 2Tteteorologie ift bie Cel|re pon ^en 
(Erfd^einungsf ormen ber meteorologifd^en (Ele«* 
mente, pon il|ren Deränberungen unb tped^felfei*» 
tigen 23e3ieB|ungen. 

2>er ZTame ZTIeteorologie finbet fid^ im Altertum fd^?n .bei 
ptato, ptutard? u. 21., f:t<^t aber feinen befonberen Sinn erft 
feit ^(riftoteles. 7>as Woxt ift gebilbet ans fierä = mitten, 
icoQa = txxs Sdjtpeben nn^ Xöyog == bie CeB|re. ^Tleteorologie 
ifl alfo ,,bie CeB^re bon bem, tpas mitten fd^ebt", b. B|. 3tpifdjen 
^immet unb Crbe, alfo in ber Cuft. 2>e5l|alb red^nete man ent*» 
fpredjenb bem ZTamen 3ur ^Tleteorologie audj bie 2Tteteore unb 
ebenfo bie Sterufd^nuppen. ^efonbers gefd|al| bas, feit ^rifto*» 
tetes in feinen pier 3üd?ern ZITeteorologica teuere Fimmels* 
erfdjeinungen ausfülirlid? be}:ian^dte; gemäß bem großen (Ein«» 
fluß, ^en gerabe ^riftotetes im gan3en ^Tlittelalter bis in bie 
neuere geit B|inein i(atte, l|iett man lange an biefer Umgrensung 
ber 2Tteteorotogie fefl. ^n ber lteu3eit bearbeitet allerbings 
biefe XX)iffenfd|aft bie ZITeteorbeobad^tungen nid|t mel|r, aber 
burd? il^r ausgebel^ntes Syftem Pon 3eobad|tung5ftationen er*» 
l^alten bie meteorologifd^n S^ntralftellen über 2tIeteore nnb äl|n^ 
lid]e (Erfd^einungen eine große §a^ von ZITelbungen, bie meifi; 
^en SterniParten übermittelt werben. 2l\x(it i^abcn jene ^ntral^ 
flellen infofern ein 3ntereffe an berartigen ^ilelbungen, als nur 
baraus allein oftmals entfd^ieben toerben fann, ob es ^vi\ \s^ 

. "Ha^ntx, Das Wettex, \ 



2 €tnleitnng. 

einem 3end|t über I0etterleud?ten tatfää^Iid^ um eine eleftrifd^e 
Crfdjeinung ober um eine 5^uerfugel geEjanbelt f:tat 

Will man n\xn ben begriff ber ^Tleteorologie, n>ie er oben 
befiniert toarb, genauer per(let|en, fo fragt fid^ 3unäd|ft: was 
finb meteorologifd^e demente? <£s ftnb ^as bie ^Seftimmungs*« 
(lücfe ^es piiy[iial\\(iicn ^n^ian^cs ber 2(tmofpi|äre, nämüd? ber 
Sonnenfdiein, bie Cemperatur ber Cuft, ^cs Crbbobens unb 
^cs XDaffers, bie Cuftfeud^tigfeit, bie 3en?ölfung, bie Itieber*« 
[daläge, bie (ßeroitter, ber Cuftbrucf unb ber lOinb. ^He biefe 
Elemente finb aber nid^t fonflant, fonbern meF|r ober toeniger 
peränberlid], unb biefe Deränberungen oon einem guftanb ber 
^tmofpB|äre 3um anbern erseugen ^as XDetter. Sobalb es fid^ 
um foldje €rfd^einungen inneri|alb furser S^itt^^wme, 3. 3.: in 
einem ober einigen Cagen, i|anbelt, fpred^en «>ir pom XPett er, 
Sei einem etwas größeren Zeitraum, ettpa einem^^^Wtonat, ge*» 
braudjen toir beffer ^as Wort I gitteruna ,->-^nbIid?, ben burd^*« 
fd^nittiid^en XDitterungsdjarafter^ eines ^j^eren geitabfd^nittes 
(minbeftens einiger 3aB|re) nennen roir Kn^ng. 

2>amit gelangt man 3ur Einteilung ber ZTIeteoroIogie inf Jbie 
ZHeteoroIogie im engern Sinne unb inibie Klimatologie. 

1 . 3>ie 2TteteoroIogie im engern Sinne bedient fid? por3ug5ix>eif e 
pB|Vn'^fif<^^^/ V^^ ^^W ^"^^^ <^^^ ftatiftifdjer 2Ttett|oben, ix>äl|renb 
% bie Klimatologie, bie £eF|re Pom Klima, im toefenttidjen ftatiftifd^e 
Znetl^oben auf geograpF|ifd^r (ßrunbfage pertpenbet. 

l - 3>ie ZTIeteoroIogie im engern Sinne gliebert fid^ roieber in 
bie £eB|re a) pon ben meteorologifd^en dementen (tl|eoretifd|er 
Ceil), b) pom XDetter (praftifd^r Ceil). ZTTan fieEJt alfo, ba% 
bie eigentlid^ IDetterfunbe nur ein Ceil ber 2TteteoroIogie ift, 
tpäB^renb fie im großen publifum getPÖtinlidj für ibentifd] mit 
lefeterer get|alten toirb. Sie ift aöerbings berjenige Ceil ber 2Tte-» 
teorologie, ber in »eiteren Kreifen faft ausfd|Iie§Iid? 3ntereffe 
finbet unb nid^t mit Unred^t; bod? barf babei nid^t überfeinen 
toerben, ^ajß bie IDetterfunbe für fid^ aHein gar nid^t beftel^en 
unb fid^ allein audj nid^t fortenttpicfeln tann, fonbern burd^us 
ber JEjilfe ber tI|eoretifd^en ZTIeteoroIogie bebarf. 

7-.®ie Klimatologie anbrerfeits umfaßt a) bie allgemeine unb 
b) bie fpe3ielle Klimatologie. Crftere unterfud^t bie Himatifdien 
Unterfd^iebe nriö Cinflüffe Pon ian^ unb Xbaffer, Pon (5ebirge 
unb €bene n\w,, lefetere bas Klima ber einseinen Cänber unb 0rte. 



(Einleitung. 3 

Wit crB|aIten alfo nunmet|r folgenbe Einteilung ber ZTIeteoro* 
logie : 

{. 2TteteoroIog}e im engern Sinne. 

a) CeB^re von ben meteoftologifdjen €Iementen. 

b) CeEjre pom IPetter, W«ttX4A---*-^ - 
2. Klimatologie. 

a) ^lUgemeine Klimatologie. 

b) Spesielle Klimatologie. 

IDenn fid^ andi porliegenbes ^ucf^ lebtglid^ mit bem IDetter 
befd^äftigen xoxvb, fo muß gelegenttid^ bodj audy auf avibete 
Steige ber ZTTeteoroIogie Hürffidjt genommen werben. 

Vflan fagt fo oft: „7>as IDetter fommt, »ie es u>iH, unb 
man fann es bod^ nid^t änbern. IDo5tt alfo fidj mit ber ZlTeteoro^ 
logie bef äffen?" ober toie es im 5prid|tPort t^eigt: „7>a5 IDetter 
u>itt feinen IDiUen I|an; bucf bid^ unb ta§ es oorübergal^n." 
(ßerabe fo fönnte man aber 3. S. audy t>on ^en (ßefleinen unb 
ber (ßeologie fpred^en, bie uns 2luffdilüffe gibt über nu^are 
2Ttineratien, aud^ wenn fie tief im (£rbenfd^)6 perborgen finb. 
3>ie 2Tteteorofogie erft fefet ^cn ZlTenfdicn in ben Stanb, XX)inb 
unb XDetter fidj für piete gw^ecfe bes praftifd^en Cebens Untertan 
3U madjen. T>as ju seigen, »irb eine fjauptaufgabe biefes Sud^es 
fein. 2)er beriten'be Zllcnfd^ aber begnügt fid^ nidjt mit ber 
Kenntnis bes gegenipartigen guflanbes eines ZXnges, fonbern 
er toill aud^ ipiffen, tpie es geworben ijl; erjl bann ijl er bod^ 
imftanbe, fid^ ein ridjtiges Urteil felbjl 5U bilben unb es andi 
abjugeben. 3m täglidien Ceben, in ber politif unb in ber IDiffen* 
fd^aft toürbe piel geit unb Streit erfpart werben unb fo mandies 
abfällige, ober in ^n fjimmet erl^ebenbe Urteil ungefprod]^n 
bleiben, toenn aUentlialben nad^ bem IDerbegang geforfd^t würbe, 
©esl^alb foH andt uad^flelienb sunädjfl ein furjer gefdjid^tlid^r 
Hüdblid gegeben werben. 



L 

2luf aßen (ßebietcn B^at man bic IDaF|rneF|mung gemadjt, 
tag gerate Mejenigen Crfdieinungen am fpäteften erforfd^t tour*« 
ben, Me aDtägüdi an ben ^Tlenf djen i|erantreten ; benn juerft F|at 
immer bas IDunberbare Me pEjantafie erregt. ZTadi ben Ur^ 
fadjen irgendeines Dorfommniffes forfdjen, lag nid^t im Sinn ber 
atten Pölfer, unb es toar 3ubem piel bequemer, bafür irgenb** 
eine (ßottEjeit ansunel^men. 2>iefer (ßlaube tourbe ^ann von ^en 
prieftern im eignen Öntereffe nod^ gefd^ürt, b^nn je geipaltiger 
il|re (Sottlieit erfdjien, um fo toid^tiger unb einflußreidjer tourbe 
bas priefterlid^ 2TRttieramt stpifd^en ber (&ottB|eit unb b(^n ZlTen* 
[djen. (Es fonnte iF|nen baB^er nid^ts an ber 2luf!lärung liegen 
— im (ßegenteil bei|ielten fie Crfatirungstatfadjen für fid] unb 
miisiten fie 3U iB|rem Porteil aus, inbem fie 3. 3. Slife unb X>onner 
nadjaBimten ober bie (BottB^eit geB|eimnispofI in 2)ampfn?o(fen 
geB^üHt erf deinen liegen, «>ie u)aB|rfdieinIidi beim KyffB^äufer 
püftridi, ber fid? jefet in 5onbersB|aufen befinbet. 

7>a% gemiffe (ErfaBirungstatfad^en über bas XDetter gewonnen 
würben, ift o^ne »weiteres an3uneB|men unb perftänblid], fobalb 
man nur bes Cebens ber Pölfer in ben ältejlen Seiten gebenft. 
3agb, 2(rferbau unb PieB|3ud^t »ar iB^re JEjauptbefd^äftigung unb 
3u>ang fie 3U faft ftänbigem ^fentB^att im 5i^^icn, u>o fie allen 
Unbilben bes tOetters ausgefefet waren. 3Xx erlangten fie mand^e 
Cinblicfe in bas IDetter unb in feine Deränberungen, bie bei pie^ 
fältiger IDieberB|oIung fdilieglid^ aud^ für bas fommenbe IDetter 
Hegeln ab3uteiten gematteten. 3>iefe Hegeln finb aller XX)aB|r*« 
^d^einlid^feit nad? bie Uranfänge ber Bauernregeln gewefen. 7>as 



Die §ett ofyxc fvfiemattfc^e ^eohadiitin^tn. 5 

ergibt fidj \dion Laxans, baß piele ber lefetcren fidj in gan^ ana^' 
toger 5orm bei ben perfd|iebenflen Pölfern finben, 3U)ifd]en bcnen 
niemals irgenbipeldjer Perfel^r be^tariöcn liat 2>ie Urpölfer felbft 
roaren gegen XDettereinflüffe fidjerlid^ Ejinreid^enb abgeljärtet, 
fo bag es it^nen für fidt f^I&P ini allgemeinen u>oB^I siemlid? 
gleid^gültig toar, ix>elcf^es lOetter beporj^anb, nidjt aber meEjr, 
fobalb fie 3U ^rferbau unb l>ieB|3ud?t übergegangen waren; benn 
ba F|ing ber (Ertrag pom IDetter ab, nnb bcsiialb wat es ii|nen 
tpidjtig, (£rfai|rungen über bie fommenbe XDitterung 3U fammeln. 
3n gan3 gleid^er IDeife ift ja audj, toie nodi ge3eigt tperben foH, 
por nodi nidjt 300 3aEiren ber B|unbertjäF|rige Kalenber ent^ 
(lanben. 

Unb t>ann barf man aud^ nid^t überfeinen, ^% es ein gwg 
bes menfd|Iidjen £B|arafters pon jeEjer getpefen ift, einen 3Urf 
in bie Sutnnft 3U »erfen — xdt erinnere nur an bie 0rafel, 
bas Kartenlegen unb ^cn Spiritismus — warum alfo nid|t aud? 
beim IDetter? 3eim XDetter, bas täglxdi an uns l|erantritt unb 
fd]on oftmals gerabe3U beftimmenb nid^t blo§ in bas Ceben ber 
Dölfer, fonbem audj in unfer eignes eingriff?! 

3nbeffen blieb bie Port|erfage 3al|rtaufenbe l|inburdi Stücf* 
tperf unb mußte es aud^ fotange bleiben, als man nodj nid^t 
bie (ßrunblagen bes IDetters unb feiner Peränberungen meffenb 
3U perfolgen gelernt unb erforfdjt Blatte. „3cil|rtaufenbe" ift 
nid^t 3upiel gefagt, bcnn bie älteren befannten Itotisen über 
IDetterbeobad^tungen finb Contäfeldjen im 3ritifl| ZlTufeum ju 
Conbon, bi^ ber Urseit Sabyloniens entflammen, b. l^. ettpa 
bem ^aiive ^000 p. £I|r. Pon bem 2^tl<^lt geben nadiflel^enbe 
proben eine Porjlellung : 

„IDenn ein J^alo bie Sonne umgibt (alfo ein Sonnenring), 
fo wirb Hegen fatten." 

„XDenn ein Sturm über bas €anb fommt, wirb bie (Ernte 
größer werben unb ber 2tlarft fejl." 

„Wenn es bonnert im ZITonat Sebat, fo werben ^eufd|re(fen 
einbringen. XDenn es bonnert im Sebat, fo werben Steine (wotjl 
J^agel) pom ^immel fallen." 

Soldie Sä^e fonnten nur auf (ßrunb langjät|riger Crfal^rung 
aufgejlellt werben, fo baß man für ben Uranfang ein nod^ weit 
Blöi^eres ^tter annel^men muß. ^Herbings würben biefe Hegeln 
3ur XPetterprognofe in unferm I|eutigen Sinne faum pei:«5<xv3^^. 



6 6efc^tc^tltc^e €nttPt(!Ittng ber IPettertJorlierfagc. 

wollt aber, wie fpäter bei (ßried^en unb Hörnern, unt) aud] bei 
ben £l^inefen, 3ur Porl^erfage günftiger ober ungünftiger Cage 
für irgenbtpeldje UnterneEjmungen. IDir l|aben i|ier woiil andi 
Sie 2(nfänge ^x Sternbeuterei 3U fudjen; 3. S. l^eigt es in einem 
jener Contäfeld^n von S^ka, bem J^auptftem t>e5 Sternbildes 
ber 3ungfrau: 

,,lDenn Spica innerl^Ib bes ZHonbrings ftei|t, fo toerben 
gefefelofe ZlTenfd^n toüten, unb oiel Häuberei »irb im 
Canbe fein." 

Znand^e ber uralten babylonifdien IDetterregeln laffen [idi 
wie (5, ^eHmann ge3eigt liat, wenn andt nidit in berfelben 5cif* 
fung, fo bodj mit analogem ÖnEjalt bis in unfere S^it perfolgen. 
So tpar oben eine Hegel über bie Sebentung bes Donners 
3itiert iporben, unb biefer C&etpitteraberglauben ij! über 23v3an3 
bis nadj Horbeuropa oorgebrungen. Zlodi jefet ^ei§t es in ber 
fd^webifd^en ^^Sonbe^^praltifa": 

,,J^drt man Donner im ©ttober, fo bebeatet bas Sturm, 
teures Korn nnb wenig 5nictjt." 

3nbeffen, wenn ma|f audj I|eute nodj biefelbe HTeinung 
I|ört wie oor 3öl|rt<>wfenbe,n, fo wirb fie baburdj allein nodj 
nid^t wal|r, benn bas ijl feine Seweisfütirung. Cbenfowenig wirb 
eine Sel^auptung baburdj waEjr, ba^ fie pon Pielen nad^gefprod^en 
wirb, ober pon einigen immer wleber aufgehellt wirb, hierfür 
bietet ja bas täglid^ Cehen ber Seifpiele 3ur (ßenüge. — 

IDie bei ben Babyloniern finbet man aixdi bei ben 3srae*« 
Uten mandjerlei Kenntniffe pom XDetter, bie uns 3um Ceil nod^ 
in ber Sibel überliefert finb. Bei ber pielfad^n friegerifd^en 
Serüt|rung ber ^staeiiten unb Sabylonier fann man mit groger 
H>al|rfdieinlidifeit einen £influ§ biefer auf jene anneB^men. ^e^ 
bodi barf man nid^t pergeffen, bajß bie Sibel nur ein Hefigions* 
budj ij! unb fein witt, ba^ man baiiev Pon il|r weber eine ejafte 
nodi eine pollftänbige XWebergabe ber IDetterregeln erwarten 
nnb forbem barf. Pon biefen foHen ^ler nur 3wei angefüt^rt 
werben: 

ZlTattBi. \ß, 2—3: „Des 2lbenbs fpredjt it|r: Cs wirb 

ein fd^öner Cag werben, b^nn ber ^immel ift rot. Des 

Ztlorgens fpredjt iEjr: €s wirb liente Ungewitter fein, benn 

ber ^immel ift rot unb trübe." 



2)ie geit ofjne fvftematlfd^e Beobad^hingen. 7 

Cuf. ^2, 5^: ,,XX)enn iF|r eine IDoffe aufge!|en feilet 
pom Tlben^, fo fpredjt ii|r halb: Cs fommt ein Hegen; unb 
es gefd^iel^t alfo." 

^U5 Babytonien unb Sgypten l^atten bie Osraeliten audj 
bie IDaF^rfagerei aus bem Swge ber IDolfen unb ans fonjHgen 
J^immeUjeidjen mitgebrad|t, unb es iji fel|r bemerfensmert, bag 
bie l|ebräifd|en VOovte für IDoIfe (anän) unb für geid^enbeuter 
(on^hn) benfelben Btamm liahen. ünb wenn ias (ßewerbe ber 
Seid^enbeuter andt t|auptfäcf^tid^ bafür beftimmt u>ar, ben^Tlenfdien 
(ßlürf unb Unglücf porBierjufagen, fo F|ing bod? beibes, 3. 3. 
bei bem Crtrage ber Crnte, mit bem Wettet pielfad^ jufammen. 
Die XDetterregeln, bie babei benufet ipurben, braudjten \xdi freilidj 
nidjt immer ju bej^ätigen, ^nn bamafs galt in nodj E|öi|erem 
Xtla%e als ju feiner S^it Keplers Wovt: „T>as Creffen be^ 
ilält man nadj ber IDeiber 2lrt, bas 5^¥^ti aber pergiffet man, 
u)eil es nid^t Sefunbers i% unb bamit bleibt ber ^ftrologus in 
CBiren." Crofe biefer Se\d\en^entete\, bie mit toirflid^er XOetter«* 
funbe fo gut »ie nid^ts gemeinfam Ejat, fennt man gerabe aus 
paläjHna bie aöerälteften meteorologifdjen 2Tteffungen, nämlid^ 
bie bes Segens, »ie bie jum tLalnmb geB^örenbe ZTIifdjnaBi aus 
^en erflen ^xx>ei d^riftlidien O^^^^^^^^tberten mitteilt. Seitbem 
mußten anbertl^alb 3^^^^<Äwfenbe pergeF|en, bis man wieber in 
betpugter ^bfid^t ^cn Hegen ma§ unb bann balb aud| be* 
fonbere 2lpparate basu fonftruierte. 3ebenfalls Iä§t aber bie 
Eingabe ber HTifdinaI| porausfefeen, ba§ fd^?n piele 3at|re l^in* 
burd^ fold^e HTeffungen in paläjlina angefteöt fein muffen. 

Die gteidje Porausfe^ng ergibt fid^ audj für bie Stecf* 
falenber (naQaivi/JYfiata) ber (ßried^en. 2ludj biefes Volt fyit 
feit ben Urseiten ias n:>ettcr beobad^tet unb Hegeln barüber 
in pielen 5d|riften (^omcr, JEjefiob, 2lratos uftp.) nieber*» 
gelegt. 3efonb!ers beadjtenstpert finb aber bie fdpn genannten 
Kalenber, bie nid^t ajhronomifdier, fonbern Himatologifdier Itatur 
finb. Sie famen ju HTetons Seiten (um ^30 p. £B|r.) auf 
unb tpurb^n auf HTarftpIäfeen ober anbcrn öffentlid^n 0rten 
an Säulen befcfligt. Had^m man ^alite Iiinburd? bas XDetter 
tCag für Cag notiert Blatte, fonnte man barous ben burdifd^nitt* 
lidjen XX)itterungsd|arafter jebes Cages ableiten unb i^n auf 
Steintafeln einmeißeln. Bei jeber Cagesseile wat ein Codi, in 
bas man jur Kennseid^nung bes jeweiligen ^aqes einen B$^^v 



8 6e(c^tc^tltc^e (SnitDicflun^ ber VÖciUwotiict\a^t 

pflocf {nagdnriYiia oort naQani/jyvvfit , bancBcn (Iccfcn) ftccf^rt 
fonitte. 3m Oaljre \^05 grub man 3U 2nilct yvei fold^cr Kalcnöcr 
aus, oon Serien einer für öas 3al|r \0^ n. (EI|r. bcftimmt n?ar 
unb bic Cicrfrcisbiföcr, fon?ic We Zlam^n ber aftrologifd^cn 
2(utoritätcn <£uftemon, (Eubo^os, pI|iIippo5 uftt>. mcIMc. 
2>ic IPittcrungsangabcn entl|ielten wie gcfagt ben burd]fd]nitt^ 
Iid]cn (EI|araftcr bes (Eages, wie er aus oergangenen Jal^rcn 
abgeleitet tpurbe; fie Ratten alfo Himatologifd^e ^ebeutung. 
2>as tpurbe aber balb oergeffen, unb man faE| barin IPetter^ 
oorl^erfagen; bal^er tt>ar aud^ bei ben Kaienbern aus ZHilet 
angegeben, für tt>eld^es Oal^r fie gelten follten. 2Xian begnügte 
\idl aber bamit nidit, fonbern begann fd^on früE^seitig, bie ^tuf^» 
unb Untergänge oon Sternen, fotpie anbere fjimmelserfd^einungen 
mit bem jett>eiligen IPetter in Perbinbung 3U bringen nn^ es 
fd^Iieglid] aus il^nen oorlier3ufagen. (Dbxooiil ficfi gegen biefe 
Jrrlel^ren einfid^tspoöe ZHänner erl^oben, oor altem (ßeminus 
in feinem Cel|rbud^ ber 2(ftronomie (um 70 o. <£I|r.)/ perbreite«* 
ten fie fid^ immer mel|r unb tt>urben burd^ ^en großen 2(ftronomen 
ptolemäus 3U 2(Iejanbrien in feinem Cetrabiblos in ein 
aftrologifd^es Syftem gebrad^t. !}n biefer 5orm erl|ielten fie 
fid^ mel|r als an^evtlialb 3aE|rtaufenbe unb tpurben feit bem 
\5. 3aE|rI|unbert gett>öl|nndi in 3üd]ern mit bem ©tel prog^ 
noftifon ober praftifa oeröffentlidit, tpooon tpeiter unten ge** 
fprod^en toerben tt>irb. 

Su ^en lefeten Vertretern biefer (ßeftirnstpetterfunbe ober 
2(ftrometeorologie geE^ören 5nebrid^ 5lboIf Sd^neiber nn^ 
3. C aud^ H. S<iib. Von lefeterem foll fpäter bie Hebe fein, 
batjer I|ier nur einige H>orte über erfteren. Sd^neiber (geb. 
\% 2IpriI ^787, geft. 27. 2tpril ^869 3U Berlin) ipar im preugi^ 
fd]en Kultusminijlerium Hed^tungsrat unb nebenamtlid^ 5dia^=^ 
meijler ^es Pereins 3ur ^eförberung ^es <5artenbaus in ^en 
preugifd^en Staaten, 3ei einer Pereinsfi^ng I^örte er einmal, 
ha^ ein beftimmter Samen nur bei 3uneE|menbem Zllonbe gefät 
tperben barf — ein aud^ l:ievite nodt wei^ verbreiteter ^tber*« 
glaube; Sd^neiber befd^Iog fofort, bas 3U prüfen, nnb fd^affte 
fid^ allerlei 3nftrumente, pie Barometer, C^ermometer uftt>. 
an, bod) fanb er balb, ^a^ er feine günftige Beobad^tungsftelle 
l^atte. S^v felben ^eit nal^m er mit feinem Bruber ein patent 
auf einen ^abefd^ranf, faufte aus ^en erften (Einnal^men ein 
Coos unb gett>ann \85^ ^en ^auptgett>inn. Hun ertparb er in 



Die Seit oljne fvftemattfc^e Seobac^tttttgert. 9 

bct potsbamcrjlragc ein (ßrunbjlücf nriö baute ein J^aus, öas 
nodi jefet fteE|t (Hr. \20); bis ctto<x \88^ ftanb auf liimmaU 
blauem (5runbe mit .goldenen Cettern Baratt 

Astrometeorologisches Institut 
cf D O 

2>ie Seiden bct>enien: IXtarms in Quabratur mit ber Sonne 
(b. I|. 900 oon iE|r entfernt). ,,5ür bie neue XDiffenfd^aft/' fagt 
Sd^neiber ^86^, //^cibe idi feit 27 Oal^ren gearbeitet uiib ge«^ 
fd^affen. Sel^r forgfältige ^eobad^tungen am Barometer, d^ermo* 
meter unb ber XPinbfal^ne bei 5onnen*'2tuf«« nri^ ^'Untergang, 
ZHonb^'^luf*^ unb ^Untergang finb gefammelt nnb in fo oiele Ciften 
übertragen, als idi bebarf, um bie Zniteinunrhing ber planeten^ 
ftellungen auf bie atmofpI|ärifd^n Peränberungen 3U erforfd^en." 
Um Cemperatur, Cuftbrucf unb IPinbrid^tung für bie Seiten 
bes 2tuf* unb Unterganges von Sonne unb ZTlonb nur für 
ein 3al|r 3U beredjnen, tparen ^9^28 Cijlen nottpenbig! Dabei 
fagt er: „iAe betedtneten Cemperaturen muffen gefeiten tperben! 
Darauf fann man fid^ oerlaffen, jebod^ fann burd^ bas 2Iuf* 
treten ber IPirfung nod^ anberer planetenjlellungen bie be«* 
red^nete Cemperatur um tt>enige Cage oerfrüI|t ober oersögert 
tt>erben." (£r entu>itfelte aadi eine CI|eorie ber IDoIfen unb 
Hieberfdiläge auf (ßrunb oon „Hid^tfen" unb ^^Hied^fubjtansen", 
tt>obei er bie <£rbe oon einer eiförmigen <5las* unb einer blauen 
2ttmpfpl|äre umgeben badete. ,S^v 5o^^^ning feiner 2trbeiten 
Ilinterüeg er ^^m König ein 'Kapital, ^as aber auf ein (3nU 
ad]ten ber 2(fabemie ber IPiffeufd^aften, bie jefet in feinen Häumen 
tt>oI^nt, abgelel^nt tt>urb«. 

IPäl^renb bie bisE^r gef d^Uberten PerfaE^ren immerE^in nodi 
.an tatfdd^Iid^e ^eobad^tungen antnixp^tcn nn^ man stpifdjen 
biefen unb ^^n baraus gesogenen Sd^Iüffen meift aud^ einen 
urfäd]Ud]en gufammenliang I^erfteöen fann, fo ift t>a5 bei ber 
jefet 3U erörternben 2trt ber IPetterporE^erfage faum nod^ ber 
Sau, obmol^l es fid^ gerab« bei ify: mel^r als bei ber oorigen 
um eine (Erfunbung pes fommenben IPetters I^anbelt. 2>iefe 
Tltt fnüpft an bie angeblid^n ^esiel^ungen bes IPetters oon 
IPeiE^nad^ten unb Zt^ujal^r 3U bem im folgenben 3al^re an, 
<£ine fold^e Porjleöung ijl uralt unb lägt fid) bei 3nbern 
unb CE|inefen 3^^^^^^ufenbe roeit surücfoerfolgen; natürlid) fam 
bamals nid^t ^as IDeil^nad^tsfeft, b. E|. ^as <5eburtsfe(t Cb»3:\<^\, 



10 ißefc^ic^tUd^e ^niwxdlun^ ber IPetterporljerfagc. 

In ^cttadii, fonl)crn bic Seit t>es ticfftcn Stanbcs t)cr Sonne 
im IPinter unl) bamit ber ^tusblicf in bas XDiebcrern?ad^n ber 
Xlatiw, 

2n ber Äegel get|t man Bei biefer 5lrt ber prognofe von 
ben / ^StPölf ZtTdjten' ^ bie mit ber IPinterfonnentoenbe be* 
ginnen aus unb nimmt <xn, ^ai, wie t>as IDetter in ber erften 
TXadii i% es fo andi im erften ZTIonat ^es nmen 3aE|res fein 
tpirb, tpie in ber stoeiten itad^t, fo <mdt im stoeiten ZTIonat 
u. f. f. 2^ (EI|ind oerf äE|rt man nadt be (ßroot folgenbermagen : 
„Sobalb t>as Siloefierabenbeffen oorbei unb i^wertoerf ahge^* 
brannt toorben ift, lixn^ei man etwas 0pferpapier an, erfefet 
bie alten Campen auf bem f|ausaltar burd^ neue unb roirft 
bie Sambusfüge ber alten ins 5^u^t^. Dann I|oIt man mit 
Sangen yoblf glimmenbe ^ambusjtücfen I|eraus, legt fie runb 
l|erum auf ien Sob^n nn^ gibt iE^nen in ber Hei^enfolge^ 
tpie man fie E|erausnaE|m, bie Ztamen ber Zllonate; ^ann pagt 
man genau auf, tpeld^e fogleid^ auslöfd^en unb tt>eld^ if^re 
(ßlut nodj beE^alten. 2)ie erfteren fagen für iE^ren Zllonat Hegen 
nn^ trübes IPetter ooraus, biejenigen, bie nur etwas glimmen, 
l|eiteres, fonniges IPetter, unb biejenigen, bie nodi weitet bvennen, 
oeränberlidi^s IPetter." 

XDäferenb in (Cb ina alfo nur eine Xladit eine gett>id]tige 
HoUe fpielt unb bei ^em fonferoatioen (EI|arafter ^es Polfes 
fidjerüdj feit oielen 3aE|rI|unberten fd^5n gefpielt ^at, finb es 
bei anbern Pölfern, tt>ie fd^5n etwälint, meift \2 Xiädite unb 
alle liegen in ber gleid^en 3aE|re53eit. 3ebodj befteE^t über ^en 
beginn ber Sä^lnnq biefer Xlädite feine <£inl|eitlicf^feit. Die 
2neferjsat[I ber Pötfer fing mit XX>eit?nad |ten 3U säE^len an unb 
l|örte 3U ^piplianias (6. 3<^"tt<*'^)/ bemutteren (ßeburtsfeft 
(tt^rifti, auf; einige beginnen am \. !}anaav unb mand^e, 3. ?. 
bie Canbleute in 0beritaßen, neE^men fogar bie boppelte Salil 
foldjer Costage, ncimlidj ^en \, unb 2^. 3<*"war für ^en ^anaav, 
ben 2. unb 23. für 'ben 5^Bt^ucxr n\w,, bod^ galt il^nen ber 
25. 3^"ii^J^ (pauIi ^efeE^rung) als befonbers tt>idjtig für bie 
^(usfid^t auf ^as IPetter ^es gan3en 2<^l(xes. kluger ^en I|ier 
eru:>äE{nten S^E|Iung5tt>eifen gibt es nod^ oerfd^iebene anbere, 
3. ^. in 5i3ifien 00m ^3. bis 2% 2>e3ember, in 2öbanien oom 
\, bis \2, ituguft uftt>. — es tt>ürbe I|ier 3U toeit fül|ren, fie 
alle 3U befpredjen. 



Die Seit oljne fyftematifc^e Bcobac^tuttcjen, 



11 



2^ 2übanien fcfiliegt man von l)er IPinbrid^tung in bcr 
Siloefternad^t auf IDinb (unb IPcttcr) im fommcnben 3ö^tr; 
äf^nlicfi bcobad^tcte man in mandi^n (5^gent>en 2>eutfdjlanl)5 
^cn Wirxö am (Ballustagc (\6. (Dttobet) von 6 IX^v früE| bis 
6 Utjr abenbs unb fd^Iog oon ber erften Stunde (6 — 7 UE|r) 
auf Den XPinb im näd^ften 3anuar, von ber 3tpeiten auf ben 
im 5^bruar ufto. Xiodi bequemer ift ^as folgende gleid^falls 
in oielen Cänbern (Europas geübte nnb an bas djinefifd^e er* 
innembe Perfal|ren: am (El^riftabenb legt man in \2 lio^U 
Stoiebelfd^alen je ettpas Sali, benennt fie ber Heilte nacfj mit 
2nonat5namen unb fielet am näd^ften 2norgen roieber nadi; 
gefd^molsenes Sali beutet auf ^äffe, trocfnes auf Sdi^n^ 
roetter uftt>. 

Unter obigen „3tt>ölf Zläiit^n" finb nietet immer nur Ztäd^te 
oerjlanben rporben, fonbern audb bie gamen Caqe pon 2^ Standen, 
bod^ fing jeber biefer Cag nn tjo Übt abends bes bürgerlid^en 
Portages an nn^ ^wax ber erfle ixm 6 UE|r am (El^njlabenb. 
Dann entfpradj t>as IPetter oon 6 — \2 U^v ab^nt>s ^em erjlen 
Piertel bes betreffenben 2Tlonats (am Ct|ri|labenb alfo bem 
3anuar), oon \2 — 6 UE|r morgens bem 3tt>eiten Piertel, oou 
6 — \2 iXfyc oormittogs ^em britten iinb oon \2 — 6 UE|r nadi^ 
mittags bem lefeten.^n einseinen (ßegenben Seutfd^Ianbs tpenben 
bie Sauern I|ierfur ein einfad^es grapt^ifd^es Verfahren an: 
fie seidenen mit Kreibe 3tt>ölf Kreife an bie Stubentür, numme* 
rieren fi^ »nit {, 2, 5—\2 nn^ teilen fie in ^ Quabranten. 






IPar in ^en «rjlen fedjs Stunben ^as IDetter fd^ön, fo 
bleibt ber entfpred^nbe Quabrant (a) frei, bei oercinberlidjem 
IPetter in ^en nädj|len \2 Stunben tt>erben bie Quabranten (b, c) 
leidet fd^raffiert, bei fd^Iedjtem IPetter bicf mit Kreibe sugeberf t (d). 
2)iefelbe 2netf^obe etwäiint eigentümfid^ertt>eife fd|on 01aus IPorm 
\6^5 ans 7>änematt, wo fie „3ulemer!e" ^eigt, tt>eil fie am 
3ulf^|l (IPeiEinad^ten) beginnt. 



12 6efd/td/tltd/e ^niwidhxn^ bet tDeiteroorlierfade. 

2)ie meiftcn öer bistier gefcfyilöertcn (ßcbräud^c, bic jum 
Ccil nocfi iefet in iXbnnQ \in^, laffen ficf^ bis in felir früE^e 
Seiten oerfolgen; ^as \ptidit, tpie es andi bie (5efd)id]tsforfd]ung 
beftätigt I|at, bafur, l)a§ in ber gipifdjenseit, alfo im 2iTitte^ 
alter, tpenig Heues baju gefommen ift. Sdtqn bei ben Hörnern 
tpar es fo, bie oortoiegenb als Sdpiler ber (5ried]en beren 
Cel^ren fommentierten. Ztur beiCucretius (£arus (96— 55 o.CI^r., 
er fd^rieb De rerum natura) unb befonbers bei Seneca 
(^ o. (EI|ir. — 65 n. CE|r.) in feinen Naturales quaestiones f inben 
tpir merflid^e 5ortfd]ritte in ber <£r!enntnis ^es IPetters unb 
[einer Urfad^en. I>esgleidien Pergil (70 — \^ v. £I|r.) in ^en 
,,(5eorgica" nrib Columella (um 60 o. Ct^r.) im €anö'= 
tpirtf d^aftsbud) De re rustica qeben treffenbe n:)etter3eicfien. 
J5o fagt jerfterer von ber Sonne: 

„Witt fie eben ertoad^enb ^en (Slani mit 5fecfen befprenfeln, 
,,<£inget)üllt in bie WoW unb I|alb mit ber Sd^eibe 3urücffliel|n, 
„Sef^r iann ^aV auf Hegen Perbadjt. 

3u ertDäf^nenfinbaud^Higibius jigulus (98 — ^d. £{^r.) 
unb 2toienus {% 3af^rl|. n. £^r.). Z>agegen ^at plinius 
ber ältere in feiner betannten Historia naturalis alles ol^ne 
Kritif aufgenommen rxnb ^a^nvdi fidjerlidj mand^al el|er ge^ 
fd^abet als genügt. 

Diefe unb bie gried^ifd^en Sd^riften tparen es Iiauptfäd^^ 
lidl, bie im ZTlittelalter bie (Srunblage ber IPetterfenntnis bilbeten. 
IPefentlid^e iortfd^ritte aber perbanfen toir ans biefer S^tt nur 
^en 2trabem unb 3wben Spaniens, bie fidj nodj baburd^ oer^ 
bient madiienf ^ajß fie bie Sd^riften bes Rittertums bett>at|rten, 
überfefeten unb fommentierten. 

€rft im fpäteren ZTlittetalter befd^äftigte man fid^ tpieber 
met^r mit ber 2tbfaffung meteorologifdjer Sdjriften unb 3n>ar 
gab 2tnftog ^a^n ber IPunfd^ ^es fjersögs Qeinrid) b^s 
Cörpen, in einem Keinen 23ud^ <5lauben unb IPiffen feiner 
Seit fo sufammengefagt 3U fetjen, ^a^ baraus ber gemeine TXiann 
fid) belet^ren fönnte. 5lus tateinifd^en Sd^riften religiöfen unb 
naturfunblid^en 3n^<Jlt5, befonbers aus bem Elucidarium unb 
ber Imago mundi oon ^onorius 2tuguftobunenfis nn'ö 
aus ber Philosophia mundi oon 2X)itt|eIm oon Cond^es, 



tlTeteoroIogtfc^e Polfsbüc^er. 13 

übcrfcfetcn bic ^offapläne bes fjcrsogs bie itjncn geeignet er=» 
fd^einenben ^(bfd^nitte ; ein Hebaftor (ber ,,2TI!aijler") ftellte daraus 
ein ^ndi um U90 i" 3raunfd)tDeig jufammen unb nannte es 
^^Cucibarius", ba es ein (£rieud]ter fein foUte. Später tourbe 
baraus ,,<£Iucibariu5" — in einer ^lusgabe um ^550 Iieigt es 

//2>i6 3üd]lin E^eigt <£Iucibarlus, bas ift im teutfd^en 

,,(£rleud2ter tvcs man in anbern 3üd]ern buncfels 

„vnnt> onoerftänbtIid)5 gefd^rieben finbet, t>as erHärt vnns 
„7X1, €Iucibarius . . . 

^ier ift aus ^m Cucibarius fd^jn ein ZU. b. I|. 2nagifter 
<£Iucibarius geiporb^n, inbem man bas Citeltport für ^en Per«* 
faffernamen f^ielt. Das 3ud) entl^ält je mel^rere Kapitel religi«^ 
Öfen, geograpI|ifd]en, aftronomifd^en, meteorologifd^en unb natur*» 
funblid^en 2^fyxlis unb jn^ar in S^<^Q^ iinb 2tntu>ort. 2üs probe 
fei bie €ntfteE|ung ber ilieberf daläge mitgeteilt: 

,,2>er junger fraget, wo von fompt ber fd^nee? 2)er 
,,maifter fpradj, fo ber xandi auff geet in be lufft, fo beleibet 
,,er in be lufft big er bicf tt>irt vn mag body nitt 3U fteineti 
„gefriem mann ^a ift nit nebeis onber fo er ^ann 3U tal 
,,f eilet fo ifl bye erb alfo falt ba3 ber fd^nee nit sergeen mag, 
alfo fompt es aud^ umib ^en regen, wann \idt bas tan?e 
mifd^ett onber ben nebel vn'b onber ^en vandt, ^as mag 
„nymmer sefamen gefrieren." 

Diefes ^ud^ ift t>on ^^79—^500 etwa 30 mal gebrucft iporb^n, 
außerbem erfd^ienen Öberfe^ngen ins Dänifd^e, Hieberlänbifd^e 
unb ^öl|mifd^e — in 3>änemar! fogar nod^ ^892! 

2(nbertl)alb 3a{^r{^unberte fpäter (^350) fd^rieb Konrab 
oon 2negenberg, b^. I^. 2nainberg (^309 — \37^) fein „3ud^ 
ber Ztatur", ^as bie ältejte in beutfd^er Sprad^e gefd^riebene 
Haturgefd^id^te ift, unb 3tt>ar überfe^e er es aus einem latei** 
nifd^en 2TIanuffript „Liber de natura rerum", beffen Derfaffer 
il^m nnbdannt war, <£r meinte, es fei oon ^Ilbertus 2nagnus, 
bem ausge3eid^neten, feiner geit weit oorauseilenben (5«IeI|rten; 
inbeffen ergab fid) oiel fpäter, ^a% ber Derf affer Cl^omas 
£antimpratenfis (be Cantimpr^) aus Belgien n?ar. Pon 
biefem 3ud] ber itatur gibt es jefet nod^ oiele fjanbfd^riften (in 
2nünd|en allein (^7) unb 2>rucfe, fo t>a% es bamals 3U ben gelefenft^n 
beutfd^en Sd^riften gel^ört ^abcn muß. Konrab I^at (id\ <xfc^x. 



fr 

//l 






14 iSefd^tc^tltc^e ^nifpicflung ber lPettert)ort{erfage. 

nidii auf eine einfädle Öbcrfc^ng bcfd^ränft, fonbern alles be^ 
ridjtigt, roas nad^ feiner 2neinung falfd^ toar, ober er fyü tDcnig^ 
flens 5tpeife(nbe ^ufa^ gemadit, ein für bie damalige ^eit 
feltenes unb ({ocf^ansuerfennenbes Porgetjen. 2tudj fd^eint er (ober 
frfjon Ctjomas) eine Sdjrift alinüd^en 3ntjalt5 bes arobifd^n 
©rbens ber Cauteren trüber gefannt 3U liaben, 2bi5 ^em ^ndi 
ber Ztatur tpiU td^ als probe ben 5d}Iug bes 2tbfd{ntttes über 
„ber funnen tjof" (jefet meteorologifd) ,,5onnenring") roieber* 
geben, tpobei bemerfenstoert ijl, bag t^ier sunt erjlen ZTlale ber 
^sbrucf „Sonnenljof" oorfommt: 

ii3% ^^5 ^^^ ^^^»3 (Kreis) ie (enger ie bicfer »irb unb 
,,ie fiperser, fo bebaut er ainen funftigen regen, bar umb, 
,,ba5 fid} ber bunfl bicfet unb in n>o(fen perfert, btu fid} in 
regen entfliesent. ifl aber, bai er ie (änger ie lie^ter n>irt 
unb ^ai er fid^ tai(t unb {ucfen getoint oben ober befeits, 
„fo bebaut ber fy>\ mint. 

2>as ^ud^ entE{ä(t oon meteorologifd^en Dingen eine Hei({e 
^{bfdinitte über XOxnb, Hegen, Cau, Sd^nee, Heif, J^agel, Z>onner, 
^fife, Ztebel, Sonnenljof, Hebenfonnen, XX>affer5ie({en ber Sonne 
unb Hegenbogen; aud^ finbet fid} barin bie erjle £rtpöf{nung bes 
<5ebraud|S ber IHagnetnabel für bie Sd^iffalirt. 

XX>aE{renb bie beiben eben befprod^enen ^üd^er neben meteo^ 
rologifd^en 2{bfd?nitten nod^ me(}r anbere 2Xnge ertpdl{nen unb 
felbjl in jenen nid^t bie PorI|erfage ber IDitterung, fonbem bie 
Crf(arung ber XPettererfd^einungen 5um ^ie(e E^aben, finb bie 
folgenben ^üd^er ausfdilieglid] ber JP^etterporf^erfage genoibmet. 
Sie tnüpfen 5. C an ^en alten ^{berglauben pon t>em €tnflu§ 
ber (SefHrne auf ^as 2X)etter an, ben n>ir toeiter oben \d^n im 
^ntertum gefunben traben, ^n ber tCat (äffen ftd^ oiele ber 
CeE^ren biefer ^üd^er auf bie (Sried^en surücffüE^ren. ISds ZTItttels^ 
mann Ijat babei sunäd^jl Ofiborus iii^palen\is (570 — 636), 
3ifd?of oon SeoiUa, bann ber englifd^e Kird)eniHitet Beba 
Denerabilis (672—733) unb Habanus JTIaurus (78^ hxs 
856), €r3bifd?of oon 2nain3, gebleut, benn in ifjren Sd{riften De 
natura rerum unb De universo finbet man Sammlungen ber 
IDetterfenntniffe ber Otiten, bie an ben alten <5(auben oon ben 
„Stpolf Itäd^ten" anfnüpfen. bereits aus bem \2, 3<^^nbcrt 
liegt ein 2TTanuffript oor — nod^ meE^rere aus fpäterer ^it — 
iporin ber gleich Jnljalt, oft mit benfelben IDorten ja ftnben ift. 



IHcteoroIogifc^c Polfsbüc^cr. 15 

2(uf (3tnnb \oldiet ZlTanuffripte crfd^ien ^508 von einem 
imbdannt gebKebenen Perfaffer ein ^ud)» mit bem Oel: 

//3" bifem 6ied|Iein tpirt gefunden ber pauren prac»« 
„tid vnrt'^ regel bamuff fy ^<xs ganfe iat ain auffmercfen 
„\:iäben pnnb ({alten. 

Diefe 3auern*praftif gibt 2lntpeifung, n>ie man aus 
bem Derf^alten bes (Cl^riptags (b. tj. auf toeldien IDocf^entag er 
fällt) unb ber stoölf Iieiligen Cage bis (EpipBianias t>as IPetter 
t>c5 gansen fommenben Oatjres exUnnen tann. So tjeigt es oom 
Ctjrifttag 3. ^.: 

,,(ßefelt (5ättt) er an ber mittujod^, So tPirt ber »innter 
,,f^art unb fd^arpft onnb marm. 3>er glenfe (Cens) ipirt 
,,ftarcf vrx^ übel tpetter. 3>er fommer vnnb ber tjerbjt tperben 
,,gut, vn^ Witt ^as xat tjeüu) (t)eu), tx>ein5 vnb forns g^nug 
„vriö gut. Das E^nig tt>irt tE^eür ^as iat, äpffel tt>erben 
,,tt>enig vn vxl itoyfel; bauiüleüt onb fauffieüt leiben groffe 
„arbait. 3ung leut vrxb finber jlerben vxl vnb anber fidj 
f,{Vkll) ftirbt audj vxU 

ISxs jefet finb von biefer Bauern«»praftif nid^t tt>eniger als 
6^ oerfdiiebene TUxsgabcn befannt, bie fidy allerbings teitoeife 
nur burdj fetjr geringe Änberungen unterfd^eiben; anbere tpieberum 
ent\:ialUn pielerlei ^ufä^e, bie mit ^em IPetter nidjts 3U tun 
\:iaben, fonbern mel|r b^m jefet üblid^en Kalenberinl^alt entfpred^n. 
ferner gibt es eine HeiE^e ausgaben, bie nur 2tus3Üge aus ber 
praftif barjieöen. Diefe ift aud^ in bie meiften Spradjen 2nittel«' 
unb Horbeuropas überfefet tt>orben unb tt>irb in einigen Cänbern 
(3. 3. 5(iiwet>m) nodt jefet gebrudt. ©anadj muß man alfo bie 
Öauern^prajtif als bas perbreitetfte meteorolo* 



gif^lguar anfeilen; in 3>eutfdHanb erfd^ienen nur tt>äqrenl 
bes ^ö.'Öa^rtjunberts nid^t roeniger als 500 oerfd^iebene praf* 
tüa, bie meift nidjt fo altgemein gültig n>aren, n>ie obenjtel^enbe, 
fonbern für je ein bejKmmtes 3atir l^erausgegeben tt>urben — 
fo i:iat ber Pfarrer Cäfius pon feinem \% Cebensjal^r an (b. l|. 
\56\) oier3ig 3atjre tjinburd)' iät^rlid^ eine pra!ti! oeröffentlid^. 
5ür Deutfdjlanb altein fann man im gansen etwa 750 fold^er 
2Iusgaben anmfynen. 

Wie in alten Seiten neben ^em (Stauben an bie „3tt>ölf 
Xtädite^' bie 2neinung 00m €influg ber (BefKme auf bas IDetter 
l|erging, fo neben ^en praftüen bie auf lefetere Cel^re gegrünt 



// 






16 (Scfc^ic^tlic^c €ntn)icfluii9 ber lPetterporl|crfage. 

Meiert prognofttfen. Einfangs (baß) nadi WO) crf d^icncn 
fold]c prognoftif cn in Iateinifd]cr Sptadie, bodi fd^on faum nteBir 
als ein 3aE|r5cE|nt fpätcr in ^cütfd^r un^ sioar mcift gleidjfalls 
unter l)em Citel ptaftifa. ^\xdi bicfe Sdjriften erlangten eine 
ungetjeure Verbreitung, tourben aber, ba fie meift nur für ein 
3aE|r galten, nad^B|er geujöl^nlicfi ipeggeioorfen; trofebem ift uns 
nodi eine große §al|l von (Exemplaren in oerfdjiebenen ^iblio^ 
ttjefen ertjalten. 

Ums 3al|r ^505 erfdjien ferner ein ^adi, bas gleid^fatts 
tt>eit verbreitet tt>urbe {benn in 3^ 3^^^^^^ erlebte es \7 2tuf^ 
lagen), je^ aber feiten getporben ift : Dortjanben finb nur 38 €jem'» 
plare, baoon 7 in 2nünd]en unb \0 in Berlin, g^erft begann ber 
Citel fo: 

„Von roarer erfantnus t>e5 n?etters etc. 
bocfy rourbe er von \5\0 an burd^ ben Porfafe 

„IDetterbied^ün 

oermet|rt, n>esl|alb es feitbem fürs bas „IDetterbüd^Iein 
l^eigt. (£s gibt fnapp unb allgemeinoerftänblid) bie ^auptregeln 
für bie PorE^erfage ^s IPetters. 3n bem gereimten Portport fagt 
ber Perf affer: 

„2Iuff oil gefinnen vnb begeren 
„bes molgebornen eblen l|erren 
„^errn IPoIffgang (Sraoen ju öting 
„groß liebE^abers Jünftlid^er 2>ing 
„Biab idi CeonE^arbus Hynman 
„feiner genauen onnbertl^an 
„Znit allem oleig sufamenbrad^t 
,fias bie Stemmaifter E^onb gemad^t 

^IPie man an gar oil bingen mag 

,fel|en vnb erfennen alle tag 
„Das tt>etter lied^t fdjön ober na^ 
„wavüdt gipiffer vnb oil ha% 
„Dann paum nadi bcs mons lieffen etc. 

Ceont^arb ^e'^nman erffärt fid^ t^ierin alfo gegen bie 
2neinung ber Sauern, bas IPetter nad^ bem 2nonb DorI^er3U** 
fagen, unb wenn er audy felbft Dom aftrologifd^en ^(berglauben 
nid^t gan3 frei ift, fo beUnni er fid) bod] entfd^eben als 5i^^iinb 
ber Ztaturbeobac^tung gegenüber bem fonft meift beliebten Spe^' 
fulieren. So" propl^eseit er ganj rid^tig: 



fr 



tt. 

»1 



Hteteorologifc^c PoÜsbüc^cr, 17 

3tcTn wenn nebd von ben pergen ab^teyg^n / 0bcr 
,oon bem Iivwi^l fallert / 0ber in ben tälern Itgen / 6ebeut 
pfctjön tpetkr. 

Sunt 5d]Iu§ gibt er gereimte ,,pauren regeln", tporauf 
fpäter nodi 5urücfgefommen tpirb. 

5ragen tpir naii bem Urfprung aller Cet)ren bes IPetter^ 
büdjieins, fo iji nad^geipiefen roorben, bag Hevnman ben größten 
Ceil bem Liber astronomicus bes italienifd^en 2(jhroIogen (5uibo 
3onatti (XIII. 3<Jf^r{iunbert, gebrurft ^^90 ^^^ ^^^ Opus- 
culum repertorii pronosticon in mutationes aeris von 5itmin 
be ^elleoal (gebrucft fd^n ^^85 unb baE^er ^as ältefte me* 
teorologifd^e 2>rucfix>erf) entnommen unb bie Bauernregeln 
unter Benufeung alter (Erfatirungsfäfee xx>o^ felbft in Heime ge«» 
hvadit ^at 

Siefes IPetterbüd^lein liat nidit bloß eine große Heilte felb^ 
ftänbiger 2tuflagen erlebt, fonbern ijl aud^ gans ober ftücfipeife 
Bauernpraftif en ober äl^nlid^en IPerf en beigebrucft rr>orben (3. ^. 
bem in (Englanb fetjr perbreiteten Voltsbndi The book of 
knowledge). 

©bgleidj im IPetterbüd^lein fdyon red^t oernünftige ^nfid^ten 
vertreten ix>erben unb es bei feiner außerorbentlid^en Verbreitung 
burd^ gute Itaturbeobad^tung bis 3U einem geiciffen (Srabe liätte 
aufflärenb »irfen fönnen, madit fid) bod] immer lüieber ber 
fraffejte ajhrologifd^ 2tberglaube geltenb, üor allem burd) bie 
prognojtifen unb praftüen, aber andt burd^ bie feit (Erfinbung 
ber Budjbrucferfunjl auffommenben Kalenber. (5en?öB|nKd^ be* 
flanben fie anfangs nur aus einem einfeitig bebrucften Blatt, 
^s meiji "an ber Cur befeftigt tt>urbe; bie Cage ber ^eiligen 
tt>aren rot, bas Übrige fdyu>ar3 gebrucft. Später famen nod^ 
allerlei Symbole ^a5U, nämlidy für ZTIonbtt>ed^feI, 2tberlagtage, 
befonb^re Wirten bes TOettets (3. B. 6 = toarm, fliV^ = falt) ufn>. 
Ceils tt>eil man ^en 3nl^alt oermeBiren tt>oUte, oielteid^t aud^ um 
bem Kalenber eine bequemere So^xn für Heifen ufu>. 3U geben, 
u)urben balb fleine Büdjer baraus, bie mit geringen anberungen 
genau fo nod? jefet (3. B. in Steiermarf) erfd^einen. 

3ebod^ nid^t bloß in 2>eutfd^lanb, fonbern audj in antreten 
Cän^etn tourben fold^e ajlrologifd^n Kalenber gebrucft, oon 
t>enen nur tt>enige erujäl^nt tt>erben follen. gunäd^ft ift ^a ber 
Almanacco perpetuo oon Hutilio Benincafa (^550 — 1625\ 

Ka§ner, Das IDetter. '2> 



18 ißefc^ic^tlic^c €ntipicflttng bcr IPettcrportjcrfagc. 

aus bcm 3atir^ ^593 3U nennen, ein ^ndi, ^as in Otalien etwa 
^0 2tuflagen erlebte nn^ oiele f^unbert Seiten ftarf voav. 3n 
5ranfreid] ^rfd^ien feit ^636 ein „Almanach pour Tan . . .** 
par 2nati|ieu Caensbergf^ {anfangs tansbevt), ber andi jefet 
nodi in oielen ^tusgoben gebrucft wiv^. Von bem unbefannten 
Perfaffer wivb folgenbe tjübfd^ (Sefd^id^te ersäl^It: 2U5 taens^ 
bergli fd^n in I|öE|erem 2Hter ftanb, biftierte er meift feine pro^ 
pf^eseiungen einer €nfelin; als fie nan einft mehrmals nadi 
Sern IPetter für ein beftimmtes Datum fragte, rief er gans 
ärgerlid]: I|eftiger Wmb, Unroetter, Donner. 2tber lieber (Brog** 
papa, ^as ifl ja mein (5eburt5tag. Hid^tig, fd^reib alfo: fd^önes 
IDetter. ^ei "ber großen ^eliebtEieit ber Caensbergl^fd^en Ua^ 
lenber ift es begreiflid^, ^a§ iE|m Diele Konfurrenten ertt>ud]fen, 
oor allem 2natl|ieu be la Dröme feit ^86^ unb Hafpail 
^865. 2iadi (England, Spanien (Cunario von Cortes feit ^59^ 
bis jefet), Ztorbamerifa ufu>. l^aben äl^nlid^e 2nad]rr>erfe l^eroor* 
gebrad^t. 

Sie alle aber fönnen es l|infid^tlid^ ber Verbreitung in feiner 
IDeife mit bem nun 3U b^fpred^nben t)unbertjätjrigen Ua^ 
lenber aufnel^m^n. tDol^l jeber l)at il|n fd^n irgenbiDo ge* 
feilen unb oielleid^t andt gelefen, inbeffen ijl bas, toas jefet als 
l|unbertjäl|riger Kalenber beseid^net n?irb, gar nid]t ^as Wert 
^cs erften Perfaffers, fonbern rül^rt von einem fpäteren 3e^ 
arbeiter l|er, ber nody basu ^en Ztamen t>es 2lutors unterbrürft l|at. 

Der 2lbt bes Klofters Cangl^eim bei Kulmbady, Dr. 2nau* 
ritius Unayxev, ging als 5reunb ber 2lftrologie von ber 
3bee aus, ^a% bie fieben Planeten, — wie fie im frül^er er* 
tt>äl|nten Syftem bes ptolemöus geujöl^nlid^ aufgefül|rt »erben, 
nämlid) Saturn, 3^pitev, TXiaxs, Sonne, Penus, ZlTerfur nnb 
2Honb — ^as IPetter je eines 3al|res regieren; fo gilt Denus 
als „feud^t unb tt>arm, bod^ minber ^ann 3upiter", mö 2nerfur 
als oon „einer oeränberlid^n unb unbeflänbigen Hatur, falt 
unb trocfen", unb entfpredjcnb bie 2<^kte, beren Hegenten fie 
finb. 3. 3. regiert Saturn t>a5 3al|r ^902, 3upiter ^903, 
2nars ^90^, Sonne ^905, Penus ^906, ZTIerfur ^907 unb ber 
2Honb \908. Stjnlid) bel|errfd]en fie aud| bas IPetter ber IPod^en^* 
tage unb ber 2<^il^^sieiten n\w, ^m 3öl|re \65^ iiatte Knauer 
feinen (Entu)urf t>ollenbet; tyas ZHanuffript, bas fid] nod] jefet 
in ber ^mberger ^ibliottjef befinbet, tjat t>en Citel: 



Hteteorologifc^c PoÜsbüc^er. 19 

„Calendarium Oeconomicum Practicum Perpetuum, 
,,ba6 i|l ^eftänbiger ^augfalenber. 2tu§ lüdd^em jaB|rficfi 
,,l)ie IPittcrung 3U crfcnncn un^ nacfy bero geflalt l)er U^cin 
„unb Pelbtbau mit 5nid)t unb nufeen ansuorbncn, Me ZHiß** 
,,iat|r 5U erfennen, un^ l)cr beoorjlclienbcn notI| tt>ci§Iid) 
,,oor3ufommen. 2tuf i!>a5 it^^nfenlan^ unb fonberlid^ auf 
,,ba5 Stift Bamberg gerid^tet. 

^ead^tenstpert finb ]t|ier bie 5d)Iugtt>orte. Knauer tpill aus*» 
brücHid^ fein Wevf nur für eine beftimmte (Scgen^ gelten laffen, 
^a er es auf feine bortigen ^eobad^tungen über IPilterung unb 
5elbarbeiten grünbete. 3nbeffen u>urbe er balb von anbetn, 
bie ^cn Ztufeen biefer ^tufseid^nungen erfannten, um Überlaffung 
von 2tbfd^riften gebeten — aud^ nadi (ßegenben I|in, bie oom 
5ranfenlanb gans abn>eid]enbe IPitterungsoerEiältniffe Blatten. So 
u>aren in furser S^it gegen ^000 2tbfd^iften 3U iipiien preifen 
abgefefet. 3^ einem fold^n ed^ten 'Knanet\(it^n Kaienbarium 
pilt : l bie Porrebe, 2. bie planetentafel für ^600—^9^2, 3. bie 
Cf^arafterijiif ber einsetnen p{anetenu>itterungen, ^. bie (Eigen* 
fd^aften ber ^wolf Cierfreisseid^en, 5. bie Cänge jebes Cages. 
ZTIan fielet alfo, ^ai ^as, xvas man jefet unter ^em I|unb«rt*» 
jät)rigen Kalenber oerfletjt, gar nidyt in obigem entE^alten mar. 
<£rfl oon \70^ batiert ber öltejle oorl^anbene Drucf bes Calen^ 
bariums; oon itjm finb 90 ausgaben nad^u^eisbar. 

(Eine fold^e Knauer^^^tbfd^rift fam fd)on früE^er in bie ^än^e 
bes 2tr3te5 (£t|riflopl| oon Vi^llwx^, ber, of^ne Knauer 3U 
nennen, bereits \70\ eine Bearbeitung erfd^einen lieg, bie ^0 
2lusgaben erlebte. Ztur auf einigen oon iB|nen ift ber Derfaffer 
burd] bie fed^s Bud]jlab«n {J>, 2TT. Kl 2t. K. C.) angebeutet, 
bie entftanben finb ans: 

Dr. Mauritius Knauer, Abt des Klosters Langheim. 

^n fein (Ealenbarium l^atte Knauer aud^ wivtiidie IPetter*» 
beobad^tungen eingetragen, bie ^ellu>ig für Dortjerfagen I|ielt 
unb nunjn feinen Kalenber aufnat^m. (ßerabe besu>egen fanb 
biefer beim publifum fo ungetjeuren 2tnHang unb finbet iB|n 
I|eute nodi; wa5 alfo Hebenfad^e u>ar, ipurbe 3ur fjauptfad^e 
gemad]t. 2)a3U fam nod^, ^^ ^elltt>ig bem Kalenber folgen*» 
bcn Oe( gab: 

„(Euriöfer £alenber, IDetd^er auf bas jefeige Seculum, 
„nadi (El^rifti (ßebul^rt, nemlid? oon ^70^. bis V^SOV* <ijt%^^\. 



20 (Sefc^tc^tltc^e ^nttpicflung bcr IPctterüorljerfage. 

2ll\o t>ct Kalcnbcr galt für ^ixnöctt 3at|rc, mithin crfd]ien 
er bcm falenbcrbcbürfttgcn Käufer fel^r tpof^lfeil, ^a er ja fürs 
ganse C^h^n genügen toürbe. Später ift infolge Znißoerftänb^ 
niffes l)er 2(berglaube aufgefommen, bag t>a5 IPetter [idt ^<^<^ 
\00 3^^^^" tpiebertjole, unb bafe bal|er ber Kalender ,,I|unl)ert* 
jätjriger" I^eiße. 

Sd^on fjetttDig felbji geriet mit bem 3enaer profeffor 
pofner jun. in Streit, unb aud^ fpäter (3. 3. oon prof. 
2naYer (756 in (Sreifstpalb) ift gegen ben tiunbertjäl^rigen 
Kalenber angefämpft tporben, aber immer ol^ne nennensioerten 
€rfo{g. Selbjl 5t^i^^t:id^ ber (Sroge nnf> bie berliner 
2lfabemie ber IX>iffenfd]aften mußten oor ber Untpiffenl|eit 
t>ev 2nenge unb ber ^eliebtf^eit bes ,,fjunbertjäB|rigen" fapitu* 
lieren. 2>ie 2(fabemie I|atte nämlid^ ^s prioilegium ber fjeraus* 
gäbe von Kaienbern in preußen nnb roar auf bie «Einnal^men 
baraus fel|r angetpiefen. ^is ^778 brucfte fie bie Dorl^erfagen 
bes „f|unbertjäl|rigen" audj ah, unterlieg es aber auf 2In* 
regung b^s Königs, um nid^t fernerl|in, „bcn gemeinen, nn^ 
u)iffenben Zfiann burd^ ungegrünbete IPetter^profesevungen uftt>. 
I|inters Cidjt 3U fütjren", im folgenben 2<^live, Der 2tbfafe mat 
aber fo gering unb bie (Empörung ber Käufer, bie fidj be«» 
nad^teiligt füE|Iten, fo groß, ^ajß bie 2l!abemie, tPoUte fie nidit 
auf einen merflid^en Ceil iE^rer (EinnaE^men oersid^ten, im 3^^^^ 
^780 notgebrungen bie „ungegrünbeten IPetterpropIieseiungen" 
tpieb^r abbrurfte. Ztod^ einmal oerfud^te ein ^tnonymus (oermut«^ 
lidi \80\) ^en Kampf, inbem er im Knauerfd^en Stil aud^ nodj 
bie instpifd^n entbedten planeten Uranus unb £eres bel|anbelte 
unb fo burdj ^logftellung t>^s planetenfyftems eine l^eilfame 
(Einroirf ung erf^off te — er felbjt nannte f idj ilTagifter Ciel^rtjau)^ 
nu (rürfwärts = Untt>af^rl|eit) — aber oergebens. 

7>a% bie proptjeseiungen ^^s I|unbertjäE^rigen Kalenbers 
tpertlos finb, baoon fann fid^ jeber burd] Pergleid^ mit ber 
tpirHidjen XDitterung leidjt f^Ibft überseugen. ^ertl^olb, ber 
bibliograpf^ifdje (Erforfd^r ^5 fjunbertjäl^rigen, fanb aus ^9 
3ötiren (nämlid^ für jeben planeten 7 yi^te), ^^ bie DorBier*» 
fagen nur in 39^/0 alfer 5ätte 3utrafen, in ^^0/0 aber fc^U 
fd^tugen nri^ in \7o/o unentfd^ieben blieben! itur aUmäE^Iid^e 
^lufflärung burd^ bie Sd^ule, burdj populäre Sd^riften unb burdj 
bie jlaatlid] organifierte rOetteroorE^erfage n?irb f|offentIid| fd^Iteg* 
lidj ben ,,^ttnbertiäl|rigen" befiegen. 



Bauernregeln, 21 

Sd^n eben waun bei Hcvnmans XPettcrBüd^Iein We 
Bauernregeln fürs ertoälint tPorl)en, öie fid) 5um erj^en Zllale 
tjier 3um leid^teren Zllerfen in gereimter 5orm finden. Sie ent*» 
galten wie andt '^fy^^ Ztad^folger eine allgemeine ober befonbere 
(Erfat^rung über ias IPetter, teils in profa, teiU in Perfen. 
2n ber Hegel entjianben fie aus einseinen Beobadjtungen an 
einem irgenbu>ie auffälligen Cage, 3. B. an bem eines (Sottes 
im ^(Itertum, fpäter an bem eines Zeitigen. Crat ^ann in^ 
fällig ein ober bod^ nur toenige Oatjre fpäter tt>ieber fold^es 
IPetter ein, fo fonntc in ben bamaligen unfritifctjen Seiten leidet 
ber (5laube auffommen, ^a^ an biefem Cage immer berartiges 
IPetter I^rrfd^, nnb^ bamit tt>ar eine Bauernregel fertig, bie 
fid^ in gereimter 5orm befonbers leidet einprägte unb fort^ 
pflanste. Pon fold^en an bejHmmte Cage (Costage) anfnüpfen«» 
hen Hegeln ijl befonbers bie 00m Siebenfd^läfer (27. 3uni) 
befannt, ujonad) es bei Hegen an biefem Cage fieben IPod^en 
lang regnen folt. Bei uns pa^t bie Cet^re infofem, als um 
^en \, 3uli unb \, 2tugujl Hegenseiten einsutreten pflegen, 
tt>ät|renb es ba5tt>ifd^n allerbings t^äufig troden ijl. Stimmt 
man als Einfang ber erjlen Hegensett ben 25. 3uni unb als 
^nbe ber 3tt>eiten t>en \0. ^gufl, fo l|at man 7 IPodien ^u^ifd^en«» 
seit. Ztur in biefem Sinne alfo tt>ürbe bie Hegel vom Sieben^ 
fdjläfer paffen, bie übrigens äl|nlid| audj in anbetn Cänbern 
(s. B. in Ztorbruglanb) oorfommt, nid^ aber fo tt>ie fie meijl 
oerjtanben tt>irb, bag es näthüdi fieben IPod^en lang täglid? 
regnen foH. 'X>a5 waten ^9 aufeinanberfolgenbe Cage mit Hegen, 
wäiivenb es 3. B. in Berlin (unb ebenfo in ber prooins ^tanben* 
bürg) nodj nie länger als an \S Cagen l^intereinanber geregnet 
iiat unb andt bann nidjt ot^ne Unterbredjung ; fommt es bod^ 
äugerjl feiten oor, ba^ es andt nur 2^ Stunben ol^ne paufe 
regnet. TXadt ben Beobad^tungen 3U Kaffel ijl in 26 3al|ren 
nur an 9 Siebenfd^läfertagen Hegen gefallen, an \7 alfo nidit; 
nadi erjieren Cagen gab es in ben folgenben fieben IPod^en 
im ©urd^fd^nitt 25,^^, nadt lefeteren 25,52 Hegentage, mit* 
fjin nad} ben trocfenen Siebenfd^läfertagen nod^ ettoas mefjr 
als nad^ ben naffen! 

So tt>ie bei bem Siebenfdrfäfer gel^t es nod^ bei oielen 
anbeten Cagen, benen man eine befonbere Besiet^ung sum IPetter 



22 ißcfc^tc^tlic^c €ntn)icflun9 ber lPetteroorl|crfage, 

Sufd^rcibt, oor allem Bei l)cn brci (EisE^cingcn ober (5eftrengen 
fjerren mit il|ren 2naifröften. 5i^cigt man sunäd^ft: voeidie 
Cage finb bie gefät^rlid^en, fo erl|ält man oerfd^iebene 2(nt* 
tt)ort, nämfidi in 

ttotbbeutfc^Ianb Sftbbeutfc^Ianb 

\\. TXlai ZHamertus — 

\2, „ panfratius panfratius 

^3. „ Seroatius Serpatius 

^^. ;, — Sonifatius 

2Hfo fd^n I|ierin l|errfd|t feine (Einigfeit. (Ebenforoenig ge^ 
nau nimmt man es aBer aud^ mit bem (ßeltungsbereid^ ber 
(ßeflrengen f|erren, \>^xm ^bfütjlung \xx(t> 5toft Brandet nur rxn^ 
gefätjr in biefer Seit \>^s 2nonat5 ZHai eintreten, um ber IPirfung 
jener sugef d^rieBen 3U röerben ; ift t>as nun gerabe am \\. — \% IXiax 
ber 5citt/ fo fann nur ein tEor nod^ 3U>eifeIn — fommt bie 
KüI|Ie aBer oor ober naii biefen Cagen, fo ijl fie ^hzn Dor* 
aus* ober nadjgelief ert ! 

Setrad^tet man bie burd^fdjnittlid^e 3atire5furDe ber Cempe* 
ratur in X>^x{ 5tüE|Iing5*» unb^ Sommermonaten, fo finbet man 
n>obil einen oorüBergeI|enben flarfen Hütfgang (Kälterücffall) um 
t>zn 20. 3uni, nidjt aBer um t^^n \2. VCLax, l>ana<ii muß man 
alfo annel^men, "^a^ erjlerer naE^esu regelmäßig n?ieberfeB|rt, benn 
fonjl fönnte er fid^ in ber aus oieIjäE|rigen 3eoBad)tungen ge* 
tt>onnenen mittleren 3aI^re5furDe nid^t ausprägen, ipogegen bie 
2Tlaifröfte oiel feltener auftreten \xvif> fid^ batjer in ber Kurpe 
nid^t BemerfBar mad^en. So ift es in ber Cat, unb bod^ fennt 
jeber bie 2Tlaifröjle, nid^t aBer 't^^n Kätterücffall im 3uni — 
u)ie ijl X>as ju erflären? Cemperaturerniebrigungen roerben im 
allgemeinen nur ^axm Beadjtet, wzxm fie irgenbu>ie SAt<x\>^n 
Bringen, toenn alfo 3. S. bie pflan3en erfrieren, '^m '^xm 
liegt nun bie Durdjfdntittstemperatur fo l^od^, '^a% ein Hücf* 
gang um meE^rere (Srabe nodj nid^t Bis 3um (5efrierpunft I^inaB* 
reidjt; <iVi\>^ts aBer im ZlTai, tt>o Bereits bas Cagesmittel um 
5® tiefer liegt unb baE^er leidjt eine fd^abenBringenbe Cemperatur 
eintreten fann. fjierBei fietjt man bie IPirfungen, unb erlittener 
Si^X>^n prägt fid^ bem (Särtner unb Can^^>irt leidet ein. So 
famen bie (5ejh:engen Ferren 3U itjrem fd^Ied^ten Huf! 

Crofe eingetjenber Unterfud^ungen fennt man aBer bie Ur^ 
fad^ ber ZHaifröfte nodj nidjt. VOo^ oermag man ansugeBen, 



Bauernregeln. 23 

ipcldie XDetterlage für fie d^arafteriftifd? ifl, nämlidj niedriger 
Cuftbrucf über bem Süboften, l|oI|er über bem Horbipeften oon 
€uropa un^ t)aburd| bedingte falte nörMidie Cuftftrömungen. 
XDarum [xdi aber biefe XDetterlage gerabe im ZTIai ausbiföet, 
permögen wir nod? nid|t 3U fagen; feine bcr oielen €rflärungen 
permag 3U befriedigen, por altem <ms ^em (ßrunbe nid|t, weil 
man baraus nid|t entnel|men fann, n>arum ber ZTIaifrojl in 
einem 3af|r einfe^ unb im an^^tn ausbleibt. Pielteid^t bringt 
uns bie €rforfd|ung ber f|öf|eren £uftfd|id|ten 2(ufflärung. Übri«* 
gens mu§ nod^mals barauf I|ingerpiefen werben, ba§ bie ZTIai^ 
fröfte gans unregelmäßig eintreten, jebody }:(aben es einige Untere 
fud^ungen ipal|rfd?einlid| gemad^t, Sag es perioben pon 3aB|ren 
gibt, in Serien fie befonbers B|äufig, unb fold^, in ^enm fie 
feiten finb. 

Soldier Beifpiek, wo ber XDetteraberglaube an beflimmte 
Cage anfnüpft, fann man nody fel^r piele anfül^ren; fie laffen 
fidy in äl|nlid|er XDeife wib^rlegen nnb finb aud^ fd^on meijl 
widerlegt, bodi würbe es ju weit fül^ren, I)ier barauf einsu^» 
gelten. Pielf ad| IoI|nt es aud^ gar nid^t; man barf fidj 3. B. 
bloß einmal genauer überlegen, wie fonberbar es wäre, wenn 
wirflid] ^as XDetter an einem ein3igen beftimmten Cage mag^ 
gebenb fein foU für bie gan3e folgende geit. 3>er XDib^rfinn, 
ber barin liegt, wirb fofort flar, wenn nian nadjfi^efienb^s Bei*« 
fpiel betrad|tet: regnet es nämlidy, wie es fel|r leidet porfommen 
ifann, am Siebenfd^läfer in einer Stabt nid^t, woI)l aber im 
Porort, fo mügte eigentlidy ber Porort fieben XPod^en B|inburdy 
Hegenwetter iiaben, bk Stabt aber nidyt, unb man fönnte ^en 
BewoI|nern ^es Pororts nur raten, 3ur Sommerfrifd^e in bie 
Stabt 3U 3iel)en. 

XPas I|ier Pon ein3elnen Cagen gefagt war, gilt natura 
gemäg aud? Pon ZTIonaten unb ^a^ves^eiten, inbeffen nid|t in 
gleidiem ZTIage, t>enn es leud|tet oI|ne weiteres ein, t>a% man 
von einem fef|r naffen ob^r fel^r trocfenen 5rül)ling mit 3iem* 
lidier (5ewi§I)eit auf eine fd^led^te ober gute €rnte fd^liegen 
fann. 5J^^ilid| gibt es aud^ E^ier gan3 merf würbige 2lusnal)men: 
ber fel|r trocfene Sommer (9^^ beifpielsweife bvadite eine por«« 
3Üglid|e (ßetreibeernte. 

Ziehen fold^en 2lnfnüpfungen an beftimmte Cage entl|alten 
bie Bauernregeln aud| altgemeinere Säfee über bas IPetter; 



24 <5efc^ic^tlic^e (E|tttpi(flttng t>tt tDetterootl^etfage. 

befonbers Beliebt [mb babei fold^e Hegeln, bie gereimt finb, 
weil man fie l^ann leidster beE^alten fann. 5t^^ilicf? bejleE^t ba«« 
bei bie (5efal)r — unb fo ift iPof|l andt teiltoeife iB|r falfd^er 
3nl|alt 3U erflären — ^a^ jemiinb ^as Heimroort petgag nn^ 
felbjl ein anberes nur ^cm Klange nadt paffenbes anfügte. 
Ztlandie Sauemregeln iiat man j^eltentoeife als fatfdy ettannt 
unb bamt umgereimt; fo u>urbe ans 

Ztlai füB|l unb nag 

5üIIt bem Bauern ^d^un' unb Sa^, 

ber fetbftperftänblidie Spottoers: 

ZHai tniil nn^ nag 

5üIIt bem Bauern bas Hegenfag. 

2lnbere Bauernregeln bringen ^Ittagsipeislieit, ipie: 

Cönt im 2^lx Ku(fucf5gefd?rei, 
3ft bie fjätfte bes 3aB)re5 porbei. 
ober gar: 

;5onnen fid^ ein paar Uai^en im ZTIai, 
So finb es il|rer allemal 3ipei. 

€nblid| I|ält es andi nid|t fd^er, einanber ipiberfpred^enbe 
Bauernregeln 3U finben, pie 

Diel (ßeipitter im .2Tlai 
I>ann fingt ber Bauer jud|l|ei! 
nnb bagegen: 

Diel J>onner im ZTIai 

ZTIad^t ein unfrudrfbares 3at|r. 

Sold^ IDiberfprüdie finb bann oerftänblidj, wenn bie 
einjelnen Hegeln in oerfdiiebenen (ßegenben gebrandet werben, 
nid|t aber, wenn man fie in berfelben propinj antreffen fann, 
3. B. in XPejtfalen: 

Crocfner 2lpril 
3jt bes Canbmamts IDill'. 
nnb 

€in naffer ^pril 
Derfpridjt ber 5tüd^te oiet. 

J>ie Bauernregeln finb 3. B. fd^^n uralt; bie erften in 

beutfdjer Spradje unb 3ugleid| bie erften gereimten gab, wie 

erwät|nt, Hevnmann in feinem XDetterbüdjlein tjeraus. ZXxrin 
tjeigt es 3. B.: 



ober: 



Battemregeln. 25 

Wenn in ber fonnen ny^ergeen (Untergang) 

rot ipolcfen an bem f\ymd fteen 
Der tag barnady pirt geiponlid^ fd^ön. 

Wenn fidr We fettt (Kälte) jm IWnter linbet 

alsbalb man fd^nees empfindet 
€5 [eyen ^ann buncfel toolcfen babey 
fo fag bas es ein Hegen fey. 

Die alten Hegeln Ejaben ficf^ nid^t felo§ t>on (5efd^led|t su 
(5efd)led^t fortgeerbt, fonbern Jinb aud^ in anbere propinsen 
un^ Cänber übertragen iporben, too fie nody nid]t erprobt finb, 
ober wo ein anberes ju ben Bauernregeln gar nid|t paffenbes 
Klima tjerrfdjt; befonbers ijl bas burdy ^lustoanberer gefdjel|en. 
So fennt man 3. S. an ber Hlittelmeerfüjle 5tanfreid|5 einen 
t>on Horben fommenben XDinb, HTifhral, ber jüirmifd^ nnb falt 
auftritt; bei ber (Eroberung ^geriens iiaben bie Sübfransofen 
ben Hamen HTiftral aud^ bortl^in oerpflanst unb beseid^nen ^a^ 
mit einen oon Horben melienien Winb, 2^ Sübfranfreidy ijl 
ber HTiftral ein pon ben fjod|fläd|en tjerabjKirsenber trocfner 
Canbipinb, in Algerien aber ein regenbringenber Seetoinb; mit^ 
I|in finb Hegeln für erfteren bei lefeterem ooUjtänbig perfel|rt. 
^n einer Sammlung oon tOetterfprid^wörtern ber Pereinigten 
Staaten finbet man 3. 73. allein für ben TXlai beutfd^e, fpanifd^e, 
portugiefifdie unb fdjottifd^e Bauernregeln. 3[I)nlidy ge^t es, wenn 
2lu5tt)anberer nadi Cänbern ber Sübl^albfugel gelten, u>o ber 
Sommer unferm Wxntet entfpridjt nnb umgefel|rt; bann iiaben 
naturgemäß bie meijlen Hegeln nidjt mel|r tOert unb Bej^anb, 
befonbers nidjt biej«nigen, meldte 3U einem bejlimmten Datum 
gel|ören. 

Sorgfältige Unterfudjungen pon 93 ber oerbreitetflen Bauern«* 
regeln I|aben ergeben: es waren 

9 ridjtig \7 unfid^er ^^ wertlos 

\\ 3iemlid| rid|tig \2 -falfd^ 

Dabei befanben fidj unter ben rid^tigen nod^ fold^, bie 
eigentlidi aud| 3iemlid^ felbftperftänblidi finb, 3. B. t>om HTebarbus« 
tag (8. 3uni). 

, HTebarb bringt feinen 5tojl meB)r, 
Der bem IDeinftocf gefäl^rlid^ toät\ 



i 



26 (5efc^tc^tlic^e (EnttPicflung btt tDettcrootlierfage. 

TXlan fielet alfo, ba§ Me 21T^F|r3aB)l ber Bauernregeln eljer 
fd^äblid) als nüfelidi ift. Bbweilen finb aixdt Bei if|rer ^uf* 
fteltung grobe 3rrtümer porgefommen, wie folgendes ruffifd^s 
Spxidiwott t>om U. IHai beipeift: 

^m tEage bes Kaifers ^agel arbeite nidjt; 
Damit ber ^agel bie S^l'^^^ "icf|t t>ernid)te. 

Der U- 2Tlai ift in Hu§Ianb ber (ßebetrftag ber IDieber* 
Ijerfleltung von Konftantinopel ober ruffifcf^ t>on gargrab 
(gar = Kaifer, (ßrab = Stabt); nun E^ei§t aber (5rab por 
altem ^agel unb nur wenig gebrdud|lid? aud? Stabt, nnb 
fo entjlanb mit Hücffid|t auf bie groge (5ea>alt bes ^agels 
bie Porfteltung oom „Kaifer" fjagel. gum Sdjlug mögen 3u>ei 
anbere ruffifdje 5pridju>örter pom IDetter angefül)rt werben: 

„IDer na.d^ bem Kalenber fäet, ber worfelt (b. tj. (ße«* 
,,treibe bei bcr (Ernte in bie Cuft werfen 3um Spreuent*« 
„fernen burdj bcn tOinb) feiten, 
unb 

,,Pon Kalenberl|ifee wirb man nid)t warm. 



Sdion oben war oon bem €influ§ bes IHonbes auf ^as 
IDetter fürs bie Hebe; f|ier foll etwas näl|er barauf eingegangen 
werben. 

„Der ZTIonb ift ^es Sauern Kalenber. 
„XDill ^as XDetter burd^aus nid|t ftel|en, 
„tOirb's am Heu*» ober PoHmonb gefd|ef|en. 

Der (ßlaube biefes €influffes ift uralt, fdjon in ^en frül|er 
erwäl^nten Contäfeld^n ber <£I|albäer (um ^000 v, £f|r.) 
l^eigt es: 

„VOcnn es bonnert an bem Cage, wo ber ZTIonb t>er^ 

„fd^winbet (Heumonb), wirb bie €rnte gut unb ber ZHarft 

„feft; wenn es regnet an biefem Cage, gebeult bie €rnte 

„unb ber 2Tlarft wirb fejl. 

Diefer (ßlaube tjat fid^ bann fortgeerbt unb fd^ließlid] ein 
fdieinbar wiffenfd|aftlid|es (Sewant:> baburd] erl|alten, baß man 
il|n mit ber Ce^re t>on €bbe nnb 5lut in Perbinbung brad^te. 
Z>a5 gefdjali burdi ben beutfd^en plivfifer unb 2Hatl|ematifer 



nionb nnb Weitet. 21 

3oB|. 2(nbr. von Segner im 3aB|re (733, inbem er annaB|m, 
ba§ ber TXlonb ebenfo n>ie beim XDaffer audy bei ber Cuft. 
<£bbc unb 5Iut erseugen muffe, unb^ bered^nete als grö§t^ 
möglidifte ^ifferen3 t)er IDirfung t>on Sonne unb ZHonb auf 
bas Cuftmeer nid|t weniger ab 286 mm Quecffilberbrucf. Da 
bereits in 20 km einer Cuftbrucfänberung t>on ( mm eine 
J^öf|enänberung von minbeftens (00 m entfprid|t, fo würben 
biefe 286 mm einer Sd|ipanfung ber 20 km^Sdiidit ber 2(t=» 
mofpF|äre von runb 30000 m ober oon 30 km entfpred^en! 
3ei 3ernouüi ((700— (782) betrug bie Sd^toanfung nod| 
\67 mm, aber bei b'2(lembert ((7(7—83) nur 6,8 mm, un^ 
Cambert ((728 — 77) fam fd)on 3U feinem beftimmten Hefultat. 
Ceiber trat (77^ ber pabuaner profeffor Coalbo ((7(9—97) 
mit einer CeE^re t>om ZlTonbeinflug i|erPor, bie fid^ rafdj t>er^ 
breitete unb fd^wer befämpft werben mugte. ^Is befonbers 
wirffam nal|m er in jebem ZlTonbmonat oon 29 auf 30 Cagen 
H Zllonbpunfte (bie t>ier Viertel, ^po^ unb perigäum ufw.) an; 
andt fonnten Perfrüljungen unb Derfpätungen eintreten, fo ba% 
es in jebem ZlTonat etwa ^0 fritifd^e Reiten gab. Damit fonnte 
man natürlidi jeber Kritif geredet werben, ba man mit Per«* 
früljungen ober Perfpätungen jeben 21Ti§erfoIg ju befeitigen im*» 
\tan^c war. Z>urdj biefe ZlIetE^obe empfaE^l fie fid^ aber ber 
bamaligen geit gerabe fo, wie in ber (ßegenwart bie „friti^ 
fd)en Cage" t>on S^lb, 3mmerf|in f|at Coalbo bas eine Per** 
bienft, bag er überall 3U Prüfungen feiner CE|eorie 2(nla§ gab. 
€5 würbe t>iel 5U weit fül|ren, alte berartigen Perfudje 3U er*» 
örtern, 3umal oiele nid^t fritifd^ genug ausgefüE^rt würben. €r*« 
wäl|nung oerbient nur Ca place ((7^9 — (827), ber aus ^752 
3eobad|tungen nadi ber <£bbe'' • un6 5luttI)eorie ^es tOaffers 
eine atmofpl|ärifd|e ZlTonbflut t>on Vis "^"^ erred^nete; 21. ^ou*« 
t>arb fanb aus nod? größerem ^eobad^tungsmaterial fogar nur 
0,0(8 mm. 3" neuerer geit l:iai fidy um bie porliegenbe 5rage 
ber pliYfifer €ifenlol^r ((799— (873) burdr fel|r forgfältige 
Unterfud^ungen Perbienfte erworben ; obgleid) er jebod^ ein auger*» 
orbentlid) großes ZTIaterial benufete, fam er 3U feinem ^nt^ 
fdieibenben Hefultat. Cel^rreid? ift befonbers feine Prüfung oon 
22jäl^rigen parifer 23eobad)tungen, bei ^emn fdjon ein burd) eine 
3weite Zfietfy>t>e bebingtes 2luslaffen pon nur 2 0/0 aller 23e* 
obad|tungen ein Perfd]ieben t>es IHinimums ^es Cuftbrucfs pom 
legten ZTIonbpiertel auf ^en Heumonb bewirft. 



28 (Sefc^tc^tlic^e (Entipicflttng ber lDetteroorI|erfage. 

Heuejle Unterfud|ungen von ^örnflein im 3af|re ^9^0^ 
&«r Scobad]tungen t>on elf ©rten ber nörblid^en unb von einem 
ber fübüdien J^albfugel (barunter 75 ^abtxe für Berlin) jugrunbe 
gelegt I|at, ergaben, ba§ „von einer bauernben unb gleid?* 
mägig ouftretenben Sejiel^ung jipifdien Cuftbrucf unb (fiberi^ 
fd^em) ZlTonbumlauf nidjt gefproctjen werben fann." 

2)agegen ijl es nic^t ausgefd^loffen, ^a^ einmal ein €in^ 
flug bes ZlTonbes auf (Servitut, Hieberfd|läge ufu). gefunben 
wirb, aber — iinb ^as barf nie oergeffen werben — biefer 
€influg ift fidjer fo Hein, ba§ er für bie gwecfe ber IDetter*^ 
portjerfage ifeine berwenbung finben wirb. IDäre er gro§, fo 
würbe er fd^^n entbecft worben fein, t>0nn bie gal|l ber 5or*' 
fd)ungen in biefen 5ragen ij^ bereits fajl unüberfel^bar, aber 
bie Hefultate wiberfpred^n fidy meijl nodt, ober fie lauten fo, 
bd% man nid|t fagen fann, ob bie aufgeberften Sd^wanfungen 
wirHidj bem 2Tlonb ober pielleid|t einer anbem Urfadje 3U3U«» 
[einreiben finb. Klan l|at neuerbings gefunben, t>a^ ^wat bei 
oerfd^iebenen 21TonbpI)afen ^as Barometer bis 3U ^ mm fd^wanft, 
jebodi f eineswegs regelmäßig 2^iit für 3<»^^^ J ^ "^"^ Sinberung 
bebeutet eine ^ebung ber Cuftfd^idrt um runb ^ m. Damit aber 
fann feine irgenbwie nennensxvevte €inwirfung auf t>a5 XDetter 
oerbunben fein, benn um 3. 53. Cuft oon 20 ^ bie I|albfeud?t 
(mit 50 0/0 relativer 5^ud|tigf eit) ijl, foweit ab3utüB|len, bag Hegen 
entfielet, mug fie \200 m geI|oben werben, alfo 30 mal fopiel, 
als fie ber 2Honb im aUergünfHgflen 5<»ff I|eben fann! kluger*« 
bem mug man I)infid|tlid| ber 5IuttI|eorie bebenfen, ^a^ bie 
Cuft eine 770 mal Heinere ZTIaffe als ^as IDaffer B|at unb ^a^ 
iB|re Ceildjen gegeneinanber unenblidi leidjt perfd^iebbar finb im 
(ßegenfafe 3U benen bes IDaffers. 

Der lefete namB|afte Vertreter ber Cel|re 00m Ztlonbeinflug 
auf ^s IDetter war Hubolf 5a Ib (^838—^903) mit feinen 
fritifdienCagen. <Er liebte gan3 befonbers ^en 2(u5fprud| 
bes pliilofopt^en Cid|tenberg (\7^2-~99): „Der IHonb foll 
3war feinen (Einflug auf t>a9 IDetter l{aben, er B|at il|n aber 
bod)." Darum aber, weil es Cid^tenberg gefagt iiat, wirb es 
nod^ nid^t wdl|r. IDer etwas bel^auptet, mug es audj beweifen 
fönnen unb nid|t pon ben anbevn ben Beweis oertangen; fo ift's 
in ber lDiffenfd]aft, fo ift's audy por (5erid|t, wo nid|t ber Per*» 
leumbete feine Unfd^ulb beweifen mu§, fonbern ber Perleumber 
bie Hid|tigfeit feiner BeE^auptung. Cid^tetiberg f|at feinen Sa^ 



monb unb VOtiitt. 29 

xiidit beriefen unÖ trofebem fd|rieb unb fprad? iljn 5<»lb bei 
ict)cr (5elcgenl|eit unt mit fold^em patE^os, als ^abe er baburdi 
allein fd)on feine (ßegnei: oernid|tet. Selbft taufenbfältiges 
IDieber^olen madit aber allein ben Safe nodj nid^t 5ur IDal|rl|eit. 
Xladi Soih finb alle tEage mit Heu*« unb DoIImonb „fritifd]", 
aber mit grabuelten Unterfd^ieben; je nad^bem nämlidi 5onne unb 
ZTIonb ber €rbe näF|er ober ferner finb ober menn biefe (ße** 
ftirne in ber Squatorebene ber €rbe ftel|en, wirb bie ^tmo*» 
fpE^äre oerfd^ieben jlarf beeinflußt. Z>anad| werben brei Orb* 
nungen fritifd^er Cage unterfd^ieben — befonbers ftarfe finb 
erjter 0rbnung — wobei aber einjelne Cage nodj um eine 
0rbnung aufrücfen fönnen; ferner fann bas erwartete tOetter 
fidj aud^ bis 3U 2 Cage t>erfrül|en ober bis 5U 3 Cage oer«» 
fpäten. Da im 3aE^re etwa 25 mal Heu*» ober Dollmonb ein*» 
tritt, fo gibt es famt biefen Perfd^iebungsmöglid^feiten nidit 
weniger als \50 fritifd^e Cage, an ^cmn irgenbwo in Central*» 
europa (lofale Dort^erfagen leBinte 5<Jl6 ab) irgenb eines ber 
nad)(lel|enben fed|S meteorologifd^en €reigniffe eintreten fann: 
\, Häufung ber Ciefbrucfgebiete, IDirbeljlürme, oermeI|rte Hieber«' 
fd|läge; 2. (ßewitter im XDinter, nad^ts, morgens; 3. Sd^neefälle 
im Sommer im fjodjgebirge ober in füblidien (ßegenben; % (5e* 
witter mit Sd^neegeftöber; 5. bie erften (ßewitter im ST^üiiiafyc, 
ber erfle Sd^nee im ^erbjl; 6. <£inbrudi eines mit IDafferbampf 
gefättigten Sttbjhromes unb Kampf mit bem Horbjhom (pöltig 
veraltete PorfteHung), Hegenbogen, Strid^regen. 3ei fo weit*» 
gefaßtem Programm foHte es bodj eigentlidi feE^r leidet fein, 
gute Crfolge mit ^en XDetteroort^erfagen 3U ersielen, nnb trofe* 
bem erreid^te 5<Jlb mit feiner Cljeorie nid|t meljr als 63 0/0 
Creffer, wäl|renb ^ermann Klein nad|wies, ^a% man min*» 
bejtens 65 0/0 Creff er E^at, wenn man nur bie prognofe „mor*« 
gen fo wie tjeute" aufjlellt! ^ätte ber 2Tlonb wirHidj ^^n 
x>on Solh angenommenen €influg auf bie Ciefbrucfgebiete, 
fo müßten biefe bodj wie ber 2Honb t>on 0flen nadi IDeften 
SieE^en; tatfäd|lid| aber gelten fie gerabe t>on XDeflen nad? 
0(len (f. fpäter)! Wie fdjwadr audr 5albs p^vfifalifd^es XPif- 
fen war, seigt folgenber, t>on xtim nodi ^898 niebergefd^ieb^ner 
Sai^: „Die fd^wadjen Hieberf daläge, weld^ bas IDetter feud^t 
erljalten, finb meifl mir Konbenfationen bes Hebels, weld^er oon 
ber allgemeinen CrocfenI|eit ber Cuft B|errüB|rt." ^Ifo ans ttot^ 
Jener £uft entftel|t Hebel unb baraus Hieberfd^lag ! (Es lÄ^^J^l 



30 (ßefc^tc^tltc^e (EiituJtcfIttng ber IDetteroorlierfage. 

mdit toeiter barauf cinjugeBien, ba, toie DormisjufeBien n>ar, mit 
feinem Cobe aud| t)ic Porl^erfagen nady feinem Syftem an 2ln* 
fef|en oöltig Pierloren B|aben unb nur nody aus (Sefd^äftsintereffe 
gebrucft n>erben. Sciü> ^clUc ja nur besE^lb fo groge Crfolge^ 
toeil feine CeF|re an ben uralten, im Volte feft eingewurselten 
Aberglauben pom €influ§ ^s ZTIonbes auf bas XDetter an^^ 
fnüpfte unb ba!burdi bem allgemeinen Perftänbnis entgegenfam^ 
n>äl)renb bie wiff-enfdidftlidie Porl^erfage ein grünblid^s Stubium 
ber IDett-erfunbe erforbert, unb u>eil er ferner bem IDunfd^e 
ber ZTIenge narf^ Dorl^erfagen auf lange Seit entfpradi, toogegen 
bie 5öci]leut'e gea>iffenl|aft fagten, ba% man nadi bem l|eutigen 
Staube ber lOiffenfdKift bas nodi nid^t teiften fann. 

Der 2lberglaube t>om Ztlonbeinflug fprid^t fidi befonbers in 
3u>ei Seliouptungen aus: ,,©er 2Honb vertreibt bie IDolfen" unb 
,,ber ZHonb fd^ibet ben pflansen". 23eibe Säfee finb ^as €r* 
gebnis von Crugfd^tüffen. Wenn IPolfen am J^immel finb unb 
fid^ infolge Slnberung bes IDetters auflöfen, fo fommt fd^lieglid^ 
ber 2Honb l|erPor unb fann fd^inen; befonbers bemerfbar toirb 
t>a5 natürlidy beim Pollmonb. 2luf bie XDolfen liat er feinen 
€influg, bas l|aben langjäl|rige Seobad^tungen in (5reenn>id^ 
unb potsbam mit 5id)erl|eit ergeben; u>ol|l aber I|aben bie IDolfen 
auf it)n €influ§, benn nur wenn fie nid|t ba finb, fann er fd^einen^ 
unb wenn fie ^a finb, ift es gleidjgültig, ob Heu* ober PoUmonb 
ift — er fann ja bod? nid|t fd^einen. (Ebenfo falfdy ift, ^% er 
ben pflansen fd^abet, inbem er fie burd^ Kälte tötet. Cr fenbet 
ja gar feine Kälte ans, fonbern ei|er, toenn audy minimal, XDärme. 
Der Crugfdilug entftanb fo: finb feine IDolfen ba, fo fann bie 
IDärme ^er (Erbe in ben XDeltenraum aus|irat)len; bie Cuft fül|lt 
fidy ab nnb mand^al foa>eit, ba% 5roft unb bamit pflansen*» 
fd|äbigung eintritt. Hur bei flarem lÖetter aber fann ber ZTIonb 
fdjeinen unb jufelien, toie bie pflanejn erfrieren, aber er felbft 
tut gar nid^ts "babei. H>ie oft jebody bie pflanjen erfroren finb, 
wemt Heumonb mar, 'Öas iiat man nxdit bead^tet. 

(Erfindung 6er meieoi^olo0if^en ^nfitrumente« 

3« ^^Ti ältejlen Seiten l|anbelte es fid^ junäd^ft um (5e* 
legenl|eitsbeobad]tungen bes IDetters, b. l|. um ^eobad^tungen, 
bie nidjt regelmäßig angeftellt würben^ fonbern entweber gan3 



Jlnfängc fvflcmattfc^er XPetterbeobac^ttinöen. 31 

rpiUfürlidi ober nur oorübergel)enb ju einem beflimmten §voed, 
wie 5ur PorF|erfage gBicflid^er ober unglücfltd^er Cage. €rft bei 
ben (ßried^n finben wir in ben Stecffalenbern (f. 5. ^0) Per* 
ipertung ijorongegangener au5füF|rlid|er 3eobad]tungen, oI|ne ba§ 
toir aber aud| bei iF|nen Hegelmä§igfeit anneljmen muffen. Cbenfo 
finb n>ir für bie ^olgeseit nur auf bie gelegentlidKn notiseit in 
ben 2(nnaien, toie fie bei ben Hömem fdjon feit etn>a bem % 3<J^^* 
t|unbert o. <£F|r. gebräud|lidj waren, angetoiefen; babei würben 
naturgemäß nur ungewöl|n(id|e fireigniffe wie ftrenge XDinter, 
E^ei§e Sommer, Dürre, Überfdjwemmung, Stürme ufw. aufge*« 
3eid|net, gans äF|nUdy, wie es nodt bis in bie Heuseit I^inein bie 
norbamerifanifdien 3nbianer in il|ren IDinterberidjten (winter 
counts) madjten. XX>äI|renb fid| bie ^nnalen auf bie 2(uf5äF|lung 
ber €reigniffe je eines 2<'^iives befd^ränften, fd^ilberten bie fpäter 
auffommenben <£I)ronifen attes, was innerE^alb ber Hegierungs« 
5eit eines 5ürflen, Sifd^^f5 ufw. gefd^i^. 3^ biefen Canbes**, 
StabU unb Klofterdjronifen finbet man nod^ ein fel|r großes ZTIa* 
terial jur XDitterungsgefd^id^te ; nur ijl es oft fd|wer 3U entfdieiben, 
wo bie betreff enben tOitterungserfd^einungen waB|rgenommen 
würben, ba bisweilen mand^e Hotis fritiflos nur nadt ^örenfagen 
2tufnaB|me" fanb. 

^d| in Cagebüd^em nnb fpäter namentlidj in Kalenbem 
würben berartige (Eintragungen gemad^t, el|e man baranging, 
befonbere XDetterjoumale 3U füljren, sumal ber itoi\e preis bes 
papiers 3efd)ränfung gebot. Pereinselt 50g man wot|I audj 
baraus bann bie IDetternotisen aus, um fie für praftifd^ 3»?ecfe 
überfid|tüd) 5ur ^anb 5U l:taben. So ifl waE|rfd|einIid^ bas älteste 
uns erE^altene XDetterjournal entjlanben, bas in lateinifd^er Spvadie 
3eobad)tungen 3U 0jforb unb 2>ribY (CincolnfI|ire) pon tOiltiam 
Zllerle aus ben ^^fyc^n \557 — (3^^ entl|ält. <£s beginnt mit 
folgenber Dotierung: 

„2(nno bomini \337 im 3önuar war IDärme mit mäßiger 
„CrocfenF|eit, aud| war im porB|ergeI)enben IDinter weber 
„bemerfenswerte Kälte nod^ 5^iid)tigfeit, fonbem el|er Crof*i 
„fenl|eit nnb (ßelinbigfeit. 

Später werben bie Seobad|tungen ausfül)rlidjer, unb im 
Sd]tußjaF|r ^3^3 (genauer frören fie erj^ im 3anuar \5^^ auf) 
finben fid^ meijl fd?on für bie etn3elnen Cage XDetteraufseidj^ 
nungen. 



32 (Sefc^ic^tUc^e €ntu)t(flniig ber IDetterporlierfage. 

2tbgefeljen von gelegentlidjen Hant)noti3en in einem IDolffen»« 
bütteler Kalenber oom 3al|re yiQ\ ftammen bie älteften berartigen 
Dotierungen in beutfd^er Sptadie aus bem 3al|re (5^3 nnb finb 
ipal|rfd|einlidi in TXlatni ausgefüBirt worben; fie geben täglid^ fürs 
^as IDetter an, werben aber erft oom Hooember ^5^7 an regeU 
mä§ig. 3>er Desember \5\7 beginnt: 

,, \, watm vnb brucfen 

„2, buncfel, bie nadjt regen 

„3. Hegen onb neblid|t 

,fy. buncfel neblid|t 

„5. ib. (= ibem, ebenfo) 

„6. ib., bradi b' ryn (©sgang bes Hl^eins). 

Soldie Stufseidinungen finb uns aus fpäteren 3öB|ren in 
3al|lreid^en Kaienbern unb aftronomifd^en (£pE|emeriben (3aE|r^ 
büdiern) erl|alten unb iiab^n aixdi jefet nodj IDert. Sefonbers be** 
merfensipert finb unter il^nen bie Cagebüd^er ber 5cimilie Kirdj 
von \6^7 — ^77^, bie meift ju Serlin, oereinselt audj in (5uben 
ober 3>an5ig angelegt würben; teiber befinben fie fidj jefet auf 
nidit ganj aufgef tärte XDeife auf ber Sternwarte in Cbinburg, wo 
nur bie eingefhreuten ajhronomifdien Hotisen über Zlleteore ufw. 
bead^tet werben, ^ts probe fei bie (Eintragung pon ^^m I|i(lo«» 
rif dien \S. 2<^^^<^^ V0\ mitgeteilt: 

„Den ^8. 3^^^örii, war ber Cag ber Krönung, bcs 

,,<£I|ur*»5ürjlen5 ju ^ranbenburg, jum Könige in preugen. 

,,lDeld|er Cag mit großen Solennitaeten ift gefeiert worben. 

,,Por ZlTittage war ber ^immel nod^ trübe unb ber 5t^ofl be«» 

„(länbig. Das IDetterglas l^ing in einer siemlidi offnen Kam«» 

,,mer unb war \6 nn^ einl|alb (ßrab [etwa — 7^ C]. (5egen 

„\0 Ittit begunte ^as (5ewölf etwas 3U bred^en, unb wie bie 

,,5tücfen auf ^cn XDäHen gelaffen [b. I|. bie Kanonen ah^ 

,,gefdioffen] worben, teilten fid] bie ibolfen siemlid?, alfo ^a^ 

„bie Sonne anfing 3U fd^einen. Um 2 Ul|r nad^ ZTIittage l|atte 

„fie einen fd^wadjen Kreis. Des ^benbs war feiner IHonb^ 

rfd^ein, unb berfelbe I|atte gleid^falls einen ^of. XDetterglas 

,um 9 ^<*<ij Znittage wieber \6V2 (5r. 

IDenn aud? an ber 2Hel|r5al|l ber Cage bie 2(uf3eid|nungen 

fiirser waren, fo laffen fie bod^ eine fel^r gewiffenl^afte unb inter»^ 

effierte Beobad^tung erfemten. Sie seigen aber audy bie Se** 

nufeung ber 3"ft^"^^nte. 






€cfJiii)uiig her meteorologtfc^en 3n^amente. 33 

Die <£infü[]ntng öer 3n(imtnente in bis EDetterbeotaditungen 
i[t ber roidiligfte Znarfftein in öer <ßefd)id!te ber Jllcleotologie, 
öenn bamit trat an &ie StcQe &es bislierigen fubjeftioen fimp» 
finbens bas objeftbe ^tXeffen, unb bamit enbetc bas mcteocologif d)c 
jnittetolter. ^m 5oIgenbeu foH nun !wrj eine i£tfinbungsge(d)tc(}te 
bct fjauptinflcumentc gegeben ic erben, oljne ober bereu Derbcffe" 




Cutm iet IDiiiBe ju 2lil)en. 

cuiigen ju fdiilbevn, ba bas von bec Sefdiidife ber lüetterfunbe 
ju nieit abfüfjcen mürbe. 

Sas ältefie mcteorologifdic 3"P™ni^"* if* bie IDinbfatjne, 
unb bas ifi aud) nidjt »erupunberlidj, ba ja jebcr Haucf), jeöe 
faftne ein Dorbilb basu lieferte. IDann otlerbings bie erpe lüinb- 
fal]ne fonj^iert inorben iji, werben i»ir nie etfaEjren, rooE^I aber 
roiffen »ir Don einer fe^r atten, bie bereits ard;iteftonifdien tt>crt 
befa^ unb fcf^jn batum eine (ängere Heilje oon Dcrgängern ge« 
Ijabt littben mu§. fis i(i bie IDinbfaI;ne auf bem oom ZTTaje» 
bonier Jlnbronifus KyrrEiefics ums 3fE>r (00 u. Cljr. erbauten 
(Curm ber lüinbe ju mittlen; ber Curm ftel]! tjeutc norfi, ab« *ivt 

■ Vatnci. Tai lOtlut. ^ 



34 <5ef(^(^tli(^e ^nttmcflung ber rDetteroorl^erfage. 

VOinbfafyi^ ift (dngfl oerfdiumnbcn. Sie war aus St^ unb {teilte 
einen Critonen bar, b. Ij. einen ZTIenfdjen mit fd^Iangenartigen 
Beinen^ ber je nadi bem IWnbe mit einem Stabe auf eine unter 
xf\m Befinblid^e plaftifd>e Darfleitung bes Betreffenben lt>inbe5 
I{inn>ies; fo UHir 3. B. ber Boreas, ber ZTorbwinb, burdj einen 
alten bartigen IHann in marmer IPinterfleibung unb geptivros, 
ber IDejhoinb, burdj einen fd|önen 3üngling in locfigem fjaar 
mit reid^em Blütenflor im nxillenben ZTIantel gefennseid^net. Die 
lDinbfaI|ne jlanb etn>a {5^2 m über bem Stragenpflafler, ober 
nur 200 m füblid? überragt il|n bie ^fropoßs um 90 m; oudj 
anbere ^öEjen finb nid^t fem^ fo ba% bie XX>inbfaB|ne feines* 
n>eg5 bie malere XDinbrid^tung, fonbern eine feljr gehörte angab. 
lDäI|renb anfangs bie (ßegenb, aus ber ber ibinb fam, nur nadi 
einer t>on ^ Hidjtungen gemerft ipurbe, nennt bereits ^trijlo*' 
teles (38^—322 o. (£B|r.) beren adtt als längjl befannt; bei 
mandien gried^ifd^n unb aud^ römifd^en Sd^riftfiellem fommen 
aud) \2 IDinbe oor, nämlid^ je 2 ZTebenu>inbe 3U ^en ^ J^aupt* 
u>inbrid?tungen. €rjl Karl bem (5rogen felbfl^ wenn nxdii 
€ginl|art, oerbanft man bie fel|r finnreidje Seseid^nung ber 
SJ^ifdienridjtungen burd) ^ufammenfefeung ber oier ^uptridi» 
tungen. 

Pon Cerentius Darro {\\6 — 27 t>. (£Ijr.) wiffen mir, ba^ 
er auf feinem CanbE^aus eine IDinbfaE|ne fo anbradjte, ^a% man 
il^ren Stctnb im 2^mtn bcB Kaufes beobad^ten fonnte. Dann 
Bierrfd^t oöHiges Dunfel über ben »eiteren (ßebraud^ pon XDinb** 
faB)nen, bis erft ber Botognefer profeffor Cgnatio 'T>anti um 
](578 eine oon il|m fonfhruierte IDinbfa^ne befd^rieb, bie gleid^*« 
falls im 3nnern absulefen u>ar. £in 2(pparat jur OTeffung ber 
XDinbftärfe u>irb juerft (667 in einer t>on bem englifd^en pl^vfifer 
Hobert ^oofe ©erfaßten Seemannsinftruftion ber Hoyal Society 
3U Conbon befd^rieben unb ift fel^r möglid?eru>eife audj von 
fjoofe erfunben. €r befleißt aus einer um eine B|ori3ontaIe ^d^fe 
brel)baren Cafel, bie fid^ je nad| ber tOinbftärfe meB|r ober 
u)entger I)ebt; il^re jerpeilige Zteigung liefl man an einem (ßrab*« 
bogen ab. — 2tudy fpäter iiat man iE|n in oerfd^iebenen Cänbem 
offenbar oE^ne Kenntnis ber Porgänger u>ieber erfunben, ba bie 
jugrunbe liegenbe 2t>ee feB)r einfad^ ijl unb in ber Hatur piele 
Porbilber finbet (3. B. bei tOäfd^e, bie im 5teien getrocfnet wirb, 
hei Blattern ufu).)- 

ZTid^t ganj fo alt wie bie ^P\n^^eo^a<i\\^xw(J \\V 'tyv^ <2Ä!i^^^ uus 



€rfhibnng ber meteorologtfc^en 3nftnimente. 



86 



befannte ZTIeffun^ bes ZXieberfd^Iages, ijon ber wir aus 
bem Calmub erfaE|ren; ba ber in St^^ö^ fommenbe Ceil biefes 
jübifd^en Heligionsbud^es ^89 n. <£f|r. abgefd^loffen porlag, finb 
bie Zlleffungen felbft alter lX)aI)rfd)einlid?feit nadi bereits im 
erflen nad|d|rifMid]en 3aIjrE|unbert angefleltt n>orben unb stoar 
fd^^n fo forgfältig, ba§ fie mit ^en I|eutigen ^eobad^tungsiperten 
ndtteiu übereinjtimmen. IDir tonnen baraus fd^lie§en, ^a% fid? 
^as Klima von paläfHna feit <£E|rijli (5eburt nid^t merflid] ge* 
änbert I|at. 





3m fjaufe ablesbare XX)tnbfaI|ne» XPinbmeffer von fjoofe. 

^ann E^ört man dwa anbertf|alb 3^^^^taufenbe E|inburd| von 
feinerlei ZXieberfdilagsmeffungen, unb audj bie pereinjelte pon 
Castelli (^577 — \6^'{) im 3<»^r^ 1639 gef d^a^i nid^t im meteo* 
roIogifd]en, fonbern im u>afferbaulid|en 3"tereffe. Um fo be^ 
merfen5u>erter ij^ es barum, ^a% \662 ber berüf|mte englifd^e 
^aumeifter XDren (^632—^723), ber €rbauer ber 5t. pauls^ 
KatB^ebrale in Conbon, t>en plan 3U einem meteorologifd^en Uni*» 
perfalapparat entwarf, ber IDinb, Hieberfd^lag unb Cemperatur 
felbfttätig aufjeid^nen feilte. 0b ber 2(pparat in Cätigfeit ge*« 
n>efen ift, n>urbe nid|t befannt, tooB^l aber tann man aus u>ieber* 
E^oltem Umfonftruieren auf praftifd^es (Erproben fd^liegen. 2>ie 
älteften regelmäßigen IHeffungen ber Hieberfd^Iäge, bie n>ir fennen, 
B|at K. CoipnleY ^678 — ^2 ju Cownley (CancafB^ire) ausq»<t^^^^. 

IDeit widitiger für bie bamaü^e S^W \x>at oJö^x "tix^ ^x'v:sv55>öcw^ 
t>e5 73avometexs, bie burd^ e\m^e •ö<tcÄ>a^N»xvq>^^ "^^"^ ^'"'^ 



36 <5efc^ic^tli(^e (Enttpicflung bec XPetten>ori{erfage. 

SougtDtrfting von pumpen peranlagt fein foK. Seit Tln^oteles 
naE{m man an, ba§ bös IDaffer bem pumpenfotten besI^oIB 
folge^ weil ber leere Houm barunter eine ^nsieEjung auf bos 
IDaffer ousüfee^ ober u>eil bie Zlatur einen ^tbfdjeu oor bem 
Ceeren (horror vacui) IjaBe. (Salilei (\56^ — 16^2) fefete äiin>^ 
iidt t)ei ber Zllaterie einen tpiberflanb gegen bm leeren Haum 
ooraus; besFialb (leige bas IDaffer im pumpenroF|r. 3nbeffen 
E^abe biefer XDiberftanb nur eine BefHmmte (ßrö§e unb tonne 
besljalb andi nur eine beftimmte IDafferfdule tragen; anbevn*' 
falls reige biefe ab. Sein Sdjüler Corricelli {\60S—^7) ging 
inbeffen von ber burd^ 3aliani bciiavipteten unb von (ßalilei 
beipiefenen Catfadje, 'bd% bie Cuft eine getoiffe Sd^toere fyxt, 
aas unb meinte, ^a% bie IDafferfäuIe burd^ bie auf bem IDaffer 
im ^rumtenfeffel laftenbe Cuft im (5leid^geu>id|t geE^alten toerbe; 
er empfahlt {6^5 feinem 5teunbe Pioiani ((622 — (703), ber 
ein gefd|idPter €jperimentator u>ar, ^en Perfudj mit Quedfilber 
an3uftellen, n>03u rpegen ber (3 1/2 mal größeren Sd^rpere bes le^ 
teren nur ein ebenfopielmal fürseres Hol^r (alfo nur runb 80 cm 
lang) erforberlid) fei. €in fotd^es an einem <£nöe 5ugefd)mol5ene5 
(ßlasroB^r foHe mit Quecffilber gefüllt, mit bem 5in9^r gefd]loffen, 
umgefel^rt unb nadi €intaud|en biefes (£n'^es in eine Quecffilber«« 
u>anne n>ieber geöffnet ujerben; bie 5lüffigfeit werbe bann foweit 
finfen, bis fie von bem Drucf ber Cuft getragen werbe. Z)er 
Perfud] gelang fd^on am folgenben Cage, unb ber 3um erften 
21Tate erseugte luftleere Haum l|ei§t feitbem bie Corricellifd^e 
£eere. ^u einem meteorologifd^en 3n(lrument würbe ber ^ppatai 
aber erft, als ber IHagbeburger 3ürgermeifter 0tto von (5ue* 
riefe ((602 — 86) bei einem tOafferbarometer ^as Steigen unb 
5allen ber 5lüffigfeit5fäule mit Slnberungen ^(^s IDetters in Per«* 
binbung bringen fonnte urib auf (ßrunb fel|r jlarfen 5ötl^n5 fogar 
für ben 6. Desember (660 einen Sturm oorl)erfagte. Z)as H>ort 
„Barometer" für ^as neue 3njh:ument rül^rt von bem englifdjen 
p\:iy\iUv Hobert ^oyle l^er, ber es juerj^ fürs oor bem 5^6ruar 
(663 brandete. 

3m ftrengen plivfi^^üfd^en Sinne war freilidj burd? Pipianis 
(Experiment nod? nid]t bewiefen, ^a^ bie Sd|were ober ber 2>rucf 
ber Cuft bie 5lüffigfeitsfäule im (5leid?gewid]t l|ält unb nidjt ber 
2lbfd|eu por bem Ceeren, aber Corricelli weifi (6^^ felbfl fd|on 
barauf l^in, ^a% bie Cuft „um fo leidster werbe, je me^r man 
fidj auf bie I|öd|ften Spieen ber Serge erljebt." (Ein foldjer Per* 



(Erfinbung bcr meteorologift^cn 3njhtimente. 87 

fudj mu§tc fofort t)ic Streitfrage entfdieiben, unb beslialb Be^ 

oBadjtete perrier \6^S cruf 2tnregung ik)it Descartes ben 

Sarometerflanb auf bem \^65 m IjoI|en puY*'be*'2>6me; er fanb 

iiin oBen 8 cm niedriger als unten in Clermont (^70 m Itodi) 

unb I|atte bamit Bewiefen, ba§ ber Drucf ber Cuft genüge, um 

eine entfpredjenbe QuecffilBerfäuIe im (5leid?geix)id|t 3U Ijalten. 

Das Barometer ijl ^ann in ^en (ßrunbsügen fo geBlieBen, »ie 

es erfunben ipurbe, bagegen I|at ^as Sditoejlerinfhrument, bas 

Cliermometer, erEieBlid^e IDanblungen burd^madien muffen, 

Bis es bie uns pertraute 5orm annaE^m. H>cil|renb erfteres immer 

aus einem mit QuecffilBer gefüllten oertifalen (Slasvofyc neBjl 

einer oon unten nad^ oben säl^Ienben Sfale (aBgefel^en von ben 

^eBerBarometern) Bejtanb, würbe bas Ct^ermometer in ber oer* 

fd)iebenjlen IDeife gefialtet txnO gefüllt (QuerffilBer, XDeingeift, 

£uft ufu>.), fott)ie bie Sfale oon nnten ober pon oBen ober von 

ber 2Hitte anB geteilt. Thxdt infofern unterfd^eiben fid^ Beibe 

3nfhrumente, als ^as Barometer auf firfenntniffen ber neueren 

Seit Berul|t, baB Ct^ermometer aBer auf foldjen ^es 2lltertums. 

3n ber jmeiten fjälfte ^es \6. O^^^^^nberts ipurbe nämlidj Pon 

^en alten Sd^riften Befonbers ^as tOerf „pneumatifa" bes ^eron 

pon ^lejanbrien ftebiert, bas bamals piele iXeubrucfe nn<^ ÜBer*» 

fefeungen erleBte. Sarin werben mand^erlei Derfud^e üBer bie 

^usbel^nung ber Cuft burd^ IDärme Befd^rieBen, bie Pon ben 

pity\iUxn Ijäufig »)ieberl|olt würben, fo andi von porta nn^ 

2>reBBel. (ßalilei aBer war es porBel^alten, baraus bie Tln" 

regung'sur Konfhruftion eines wärmemeffenben 3"f^wmentes ju 

fd]öpfen; P ip i an i tjat (£n^c ^592 ein fold^s pon (ßalilei por** 

fül^ren gefel|en. Siefes 3"!^^^^"* Bejlanb aus einer (ßlasfugel 

mit einer langen feinen angefd^molsenen (ßlasröl|re, bie nad? €r*« 

wärmung ber Kugel in XDaffer getaud|t würbe; Beim Sufammen** 

sielten ber ftd^ aBfüI|lenben Cuft würbe IDaffer eingefaugt. 3^ 

nadt ^^^ Snberung ber äußeren Cemperatur (lieg unb fiel bie 

IDafferfäute ifttb gaB fo ein IHaft für beren Sdivoanhxngen. Das 

3nftrument t|ie§ Cl^ermoffop, l^ätte inbeffen CE|ermo*3aroffop 

ober Saro^CIjermoffop genannt werben folten, '^a ja audj ber 

Cuftbrucf wirffam war; ber ZTame Cl^ermometer ijl jwifd^en ^622 

unb it62^ in (ßeBraudi gefommen. gu einem wirfit d?en Cl^ermo«» 

meter, b. Ij. IDärmemeffer, würbe ^as ^n^ttnment erft baburdy, 

ia^ ber t^ermometrifd^e Stoff pöllig Pon ber äußeren Cuft aB*^ 

gefdjioffen würbe; biefe notwenbige PerBefferung i(t (ajäfei^^TÄ 



38 (5efc^tc^iltc^e (£ntn)t^htng ber tt)ettert)ori}erfage. 

\6^\ oom (SrogEjerjog 5^t:binan^ IL von Cosfana felbft anS'* 
gefüE|rt roorben nnb jroar an einem mit IDeingeift ftatt mit €uft 
gefüllten CEjermometer. djuerffilber ift feit \657 fdion gelegent*« 
lid^ angeroenbet roorben, möglidierroeife aud^ fdjon ettpas früt|er; 
2ttEianafiu5 Kird^er benufete bereits oor ^6^\ ein Ct|ermoftop 
mit einem Quecffilberpfropfen, ber bie £uft im 3nftrument oom 
IPaffer trennte unb mit biefem ftieg unb fiel. 

Von ber roeiteren (£ntroicfIung bes Ctiermometers ju Be*' 
rid^ten, mug Ejier größtenteils abgefet^en roerben^ bodj foH roenig* 
ftens derjenigen 2Tlänner gebadet roerben, nadi ^cnen bie vcv^ 
breitetften StaUn benannt finb. Die ältefte Stala rüt|rt von bem 
Danjiger 5ö^t:ent|eit (\686 — ^736) Ejer, ber meift in ^mj^er*« 
bam lebenb ^ier fet|r genaue CEiermometer E|erfteIIte unb por 
allem leB^rte, sroei fefte punfte ber Sfala 3U beftimmen; als foldj« 
naE|m er anfangs bie Cemperatur einer ZÜifd^ung von (Eis, 
IPaffer unb Salmiaf (0^ F.), foroie bie 3Iutroärme bes ZUeufd^en 
(960), fpäter ^en Sd^melspunft ^cs (£ifes (32 o) unb ^cn Siebe** 
punft t)e5 aPaffers (2\2o). Diefe Sfala t|at fid^ in (Englanb 
best|alb nodi erB|alten, roeil entfpred^enb bem bortigen Klima 
feiten Temperaturen unter 0^ F oorfommen, man alfo faft aus* 
fd]lieglidi mit pofitipen (5raben 3U tun Ejat; audj für bie ZHelir'* 
3aE|l ber englifdjen Kolonien gilt ^as (SUidte, rDesl^alb bie 3e*« 
feitigung biefer Sfala unb il|r (Erfafe burdj bie in ber IDiffeufd^ift 
unb präzis fonft allgemein üblidje l|unbertteilige bis jefet auf ben 
3äl|eften IPiberftanb ftögt. ^m el^eften ift nod^ bie 3efel|rung 
ber Dereinigten Staaten pon Xtorbamerifa 3U eru?arten, nnb 
bann u?irb aud^ (5ro§britannien nidjt 3urücfbleiben fönnen. 

guerft benufete 5öll^^nl|eit nodj ^lfoE|ol, pon ^720 an aber 
(ßuerffilber, ^as er fe^r rein Ejerftellte. Demgegenüber he^en'^ 
teten bie t^ermometrif d^^n Derbefferungen pon Heaumur (\683 
bis ^757), abgefeljen Pon ber burdj il|n eingefül^rten Kalibrierung 
(Prüfung ber inneren IPeite) bes Ho^res^ einen erEieblidjen Hürf* 
fd^ritt. (Er peru?anbte ^733 ftatt Quedfilber eine 2nifd^ung Pon 
^ Ceilen IPeingeift unb \ Ceil IDaffer. Da er glaubte gefunben 
3U l|aben, ^a% \\di ^000 Ceile ^Ifo^ol bei (Erl|ifeung pom (5e* 
frierpunft bis 3um Siebepunft um 80 Ceile ausbel|nen, beseid?* 
nete er erfteren punft mit \000^ lefeteren mit \080^ fpäter mit 
unb 80. (Er naEjm audj ftatt ^es leidet 3U beftimmenben Sd?mel3* 
punftes ^es (Eifes ^en fdjipierigeren (ßefrierpunft ^es IPaffers 
a/j^ ZZuffpuntt un^ tonnte audj ^zn Sie'bepuxxlt, X)a "SJÄciV^cA. ^d^c^u 



(Erflnbttitg bcr meteorolögifc^en 2^^^mmtt* 39 

cB|cr als IDaffer ficbct nnb ©erbampft, nur auf Umwegen fejl* 
legen, ipobet er nod^ ben fd^5n burcij 5ö^i^^nE|ett befannten 
(Einfluß X>e5 Cuftbrurfs auf ^as Sieben außer adit lieg. €rft ber 
(ßenfer ^eluc (\727— \8(7) füE^rte \772 bei ben Heaumurfd^en 
CB|ermometern bas Quecffilber ein unb beftimmte ben Siebepunft 
rid]tig, fo bag man mit Unredjt von Heaumurfdjer ftatt ^elucfdjer 
Sfala fprid]t; von Heaumur ftammt jefet nid^ts roeiter, als t>ie 
Sfalenbegrensung auf 80 (ßrabe. 

5ap gleid^seitig mit Heaumur, nämlidi \756, befdjäftigte 
\idl ber 5dixvet>e Cclfius (\70\ — ^^) mit tB|ermometrif djen 5tu^ 
bien un^ benufete babei Quecffilber; um eindeutige Sfalenteilc 
5U Ejaben, fefete er 3um Siebepunft 0®, 3um (Eispunft \00<^. Wo^ 
unter bcm (Einfluß £inn65, bcr \733 in einem Briefe por^ 
gefd^Iagen unb \H5 praftifd^ ausgefüEirt Ejatte, ben (Eispunft mit 
0° unb ^en Siebepunft mit ^00° 5U beseid^nen, permenbete bie 
fd]u?ebifd?e 2(fabemie feit \750 CEjermometer mit ebenfol(iier 
Sfala, möglidierrpeife auf Peranlaffung oon profeffor Strömer 
(\707 — 70). Demnadj I^eigt andi bie E|unbertteilige Sfala mit 
iXnxedit bie Celfiusfdje, unb es ift baE^er beffer unb 5utreffenber, 
eingaben roie \3o C. nxdit „\5^ Celfius", fönbern „\3 Centi* 
grabe" 3U lefen. Übrigens E|atte audj (tE^riftin in £yon feit \7^5 
Que(ffiIbertB|ermometer mit ber rid^tigen E|unbertteiligen Sfala 
Ejergeftellt. 

vom man nun bie perfd^iebenen Sfalen mit einanber per* 
gleid^en, fo mug man roiffen, ba% 

\80o F. = 800 R. = ^000 C. 

finb unb ^a% ber (ßefrierpunft bei 

320 F. = 00 R. = 00 C. 

ift. Die Umred^nung pon Angaben nadt ber 80 teiligen Sfale 
in foId]e nadi ber \00 teiligen ifl ja leidet im Kopfe aus3ufüE|ren, 
jebodj, u?ie nodj u>enig befannt ift, aixdi bie ber 5ciB!renE|eitfd]en 
(ßrabe in bie ber anbern Sfalen. Die Hed^nregel lautet: Pon 
^en (ßraben F. 3ieE|t man 32 ab, nimmt Pon bem ^eft bie 
^älfte unb abbiert 3U biefer ^älfte Vio^ Vioo «fto. it^res IDertes, 
um Centigrabe ober fubtraB^iert ebenfopiel, um Heaumurgrabe 
3U erE^alten, alfo 

^000 F = ^00 — '52 = <ö^, 
7,68 = 7>% 



40 6efd^id^tfi4|e ^jüandba^ het VOttkxocd^aiaqß. 

+ 3,^ — 3,^ 

-- 0,3^ — 0,54 

-- 0,03^ — 0,05^ 



37,777 . . .* C 50,222 . . .® R 

Zlocft IDbibfo^ne, Hcgenmeffer, Barometer nnb tC^ermo* 
meter muffen mit nodj eines jjnfhmmentes ge^enfen, bos ju 
Beginn ber neueren geit erfanden tüurbe, namlid^ öes'^ygro* 
meter 5. 3n feinem Dialogus de staticis experimentis fprid^t 
ber Karbinol ilicotans be (Cufa (^^^ — 63) eingei^enb über 
bie Vevwenbnng ber Xüage nnb seigt caxdt, wie man fie, xpenn 
ein trocfner WoUbaüen onf ber einen tOac^\diale ^nxdi <5e^ 
widfte onf ber andern onsgegtid^n xptrb, jur BefHmmung bcr 
Cuftfeud^tigfeit gebroud^en (5nne; ba Woüe, wenn fie S^adjtig^ 
Jeit aufnimmt, fdjtperer n>irb, fo gibt ^as (Seividit, bos man 
}ur IPieberf^erftednng bes (Steid^getpid^tes auflegen mug, ein 
Ztlag für bie SunaE^me ber i^w^tigfeit ber Cuft. 7>ex Karbinal 
meinte fogar, ba% man ans foldjen IDogungen audj „Per* 
mutungen über bie Snberung bes IPetters" grünben tonne; 
bas bürfte bie erfle Spur edjt roiffenfdjaftüdier Porl^erfage auf 
(ßrunb meffenber Seobadjtung bes ibetters fein, im (5egenfa$ 
3tt ^en bamals nn^ fpäter nod^ üblidjen prognoftifen aus aftro«* 
(ogifd^en unb fpefulatipen £npägungen. Woi(l unabEjdngig baoon 
Jonftruierte Sattifta ft^O^— 72) eine ebenfoldje Seud^tigfeits* 
wage, bod^ naEjm er ftatt ber Woüe einen trodnen Sd^nximm. 

Pon fpäteren Hygrometern fommt als erftes 3U genaueren 
ZlTeffungen btandibates nur bas 00m fdjon enpät|nten (ßro§* 
Ijersog 5^tbinanb II. pon Cosf ana por ^65^ erfunbene Kon^ 
benfationslivgrometer in Betradjt. €in 2>reifug trug einen nadj 
unten fidj perjüngenben Korfsytinber, beffen untere (Öffnung 
burd] einen an ber Spifee gefdjioffenen (ßlastrid^ter perfdjloffen 
itoar; tat man (Eis in t)en Korfjvlinber unb (ßlastridjter, fo 
perbid^tete fid] je nad^ bem cSrabe t>e5 5^udjtigfeitsgeE|aIts ber 
Cuft meiit ober weniger IDafferbampf auf bem (ßlafe unb fIo§ 
in ein Znegglas. Da bas 3nfhrument allerbings etwas fdjwierig 
ju bebienen war, fo finb bamit nur wenige regelmäßige 2neffungen 
au5gefül)rt worben. 



€rftnbitng ber meteocologlfc^en 3n^tnente. %<_ 

3nt fie&jelinten Otitlfftunöert traten fomit fdjon feie i»idittg|len 
3n{hnimeiite jui: SeobaditanQ öes fDetters und jur ZHeffun^ 
feiner Snöeningen Dorlinnöen. 2lbei: aadi fd]on Damals ecfannte 
man, Dag man nur bann einen ^ortfcfjritt m öer <£r(enntnis 
erjielen (onnte, wenn Vie Jnihrumentc fo DoHfommen wie mSg« 
lidt [)ecge|teQt, unter einanber vetglidien un& nadt miffenfdiaft' 
lidjen (Sninbfäfeen feeobaditet müröen, (otoie »enn anberjcils 
mit foldjcn ^n^tmtnenten an möglidjP nieten fflrtcn bas lüetter 
im ungemeinen unb feine Elemente (tCempctafur, Cuftönicf uft»,) 
im £injelnen cjenou notiert mürben, ^efe burdtaus mobemen 



£^9ionieler bes «Srog- 
Iterjogs ^ecbinanii II. 




(Srunbfätse nid]t f>Iog ecfannt, fonbem oud; angeuHtnbt ju fyiben 
i(i bas Derbienfi bcr ^657 »on Ceopolb, öem Bruber bes 
(^rogEjerjogs jerbinanb II. non tCosfana, ju jlorenj gegrünbeten 
31ccabemia bei Cimento (Zttabemie bes Perfud;s), bie 
meifl aus Sdiütem bes fünfie^n Ja^re jupor oerjlorbcnen Galilei 
be|tanb. 3tir Iüal]lfprudi Provando e riprovando (prüfenb 
unb ipieberprüfcnb) ber oudj auf bem iCitelblatt ^et non üpc 
herausgegebenen unb oielfad; abgebrucften Saggi di naturali 
esperienze (ie^t, beäeidjnet iljre lEenbenj; obwoljl fie fdjoit (667 
roieber einging, tjat fie bodj bas miffenfdjaftlidie Ceben unb 
^Irbeiten in anbeten Eänbem jtarf beeinflußt. Jludj baburd} 
Ijat fie fid] gro§e Derbten^e etnwtben, ba% fie gleidijeitige Be» 
obaditungen an oetfdjiebenen Orten anregte unb baju Jnflru» 
mente abgab; von 165^ an beobad|teten K«rte(ponben(en b« 
SlFabemie an fedjs itatienifdjen (Drten, fo»ie in 3nnsbcu.d!, <Dsww 



42 



(Sefc^tc^iltc^e €ntn)t^htng ber tDettetoort^erfage. 



btvid unb IParfd^iu, bod^ ijl leibcr bie ZlTeEirsaEil ber meteoros* 
logifd^en Cagebüd^er nodj nid^t roicber aufgefunden. 

3ntmert|m E|at feitbem bas 3ntereffe an genaueren IPetter* 
beobad^tungen nid]t meB^r nad^gelaffen, unb aus ptelen Orten 
liegen für bte 5oIge3ett fürsere ober längere ^eobadjtungsreiE^en 
oor, bte auf3ufüt|ren B|ter aus plafemangel nid^t angängig ift. 
3ebod] blieben alle biefe Untemel|mungen ifoliert unb ermanget 
ten andi oft ber 2(nforberungen, bie allein ber 5orfd]ung ge*» 
nügen. (5ute 3eobad]tungen liaben immer IDert, aber fd^tedjte 
finb fd]limmer als gar feine, ^a fie nur irrefüE|ren unb fdhaben; 
faft rx)ertlos finb aud| 3eobad]tungen, bie nid^t täglid^ 3U bcn** 
felben Stunben, fonbern 3U roed^felnben Seiten angeftellt roerben. 

(ßerabe lefeteren punft gegenüber ber Cäffigfeit unb Xtad?* 
fid^tigfeit ber geitgenoffen ftarf betont 3U E|aben ift ein befonbers 
roid^tiges unter t>en pielen Derbienften, bie fid^ eine \780 3U 
ZHannlieim gegrünbete pfäl3ifd^ meteorologifd^e (ßefeHfd^aft, bie 
Societas 2neteorologica palatina, erroorben I|at. Sie 
rief ber Kurfürft Karl Clieobor oon Bayern unb ber pfal3 
auf 2(nregung feines pl|yfifalifdj burd^gebilbeten unb fel^r um* 
fid^tigen ^of faplans 3ol|ann 3^'<^& ^emmer (\733 — ^0) ins 
£eben unb perfolgte il^re Beftrebungen mit lebl^aftem 2^texe\\c 
unb ftets offner ^anb. Sorgfältig geprüfte 3"Pnxmente unb 
eine eingel) enbe 3"f^wftion rpurben nadi n>ol|lüberlegter ^us* 
wdbil ber Stationen an biefe perfanbt. J>ie eingelaufenen Se*« 
obad^tungsrefultate rpurben fritifd? gefid^tet unb ausfüi|rlid? per* 
öffentlid]t; es erfd^ienen \5 :Sän'^(i für ^780— 92 pon 39 Statt* 
onen, bie fid^ »ie folgt perteilten: 



Deutfd^tanb \^ Stationen 

(öj^erreid]*Ungarn 2 

Sd7ipei3 2 

3talien ^ 

^ranfreid? 3 



n 



n 



ff 



Belgien u. ^oHanb ^ Stationen 

Sfanbinapien . . . . ^ „ 

Huglanb 3 „ 

(Srönlanb \ „ 

Ztorbamerifa .... 2 



(ßrogbritannien ift auffälligerupeife nidit pertreten, ^mmev» 
l|in 3eigt biefe £ifte, u?ie ^emmer bemül|t u>ar, bie gan3e siptli* 
fierte IDelt 3U 2X)etterbeobad]tungen l|eran3U3iel|en. 3>er fran* 
3Öfifd]en Hepolution mußte freilid] bie (ßefellfdiaft u?eidjen, aber 
in il|ren ^3 73än^en Ijat fie \id\ ein unpergänglid^es Denfmal 
gefefet, benn fie n>aren es, bie 2TI!ännern »ie ^lejanber Pon 
^umBolt>t, Stan'^es, Sdiön, "Kämi^, Camont nn^ 



2Infdnge ber mobemen IDetteroörfierfage. 43 

2)0 pe bas burd^aus nottoenbige ZHaterial ju iiodiwxditiQenStnbien 
lieferten unb bamit eine neue Cpod^e in ber IDetterfunbe ein^ 
leiteten. 

7l\x\ (ßrunb ber in biefen Bänben entEjaltenen Beobacf^tungen, 
nebft anderer von it|m ©eranlaßter entwarf ^umbolbt (^769 
bis ^859) 3U Stubien über pflansengeograpEjie \8\7 bie erfte 
Karte ber Cemperaturoerteilung auf ber (Erboberflädje (Des 
lignes isothermes et de la distribution de la chaleur sur le 
globe, paris \8\7). (Er bered^hete für eine ^nsatil von 0rten 
pieljäE|rige 2nittetoerte ber Cufttemperatur, trug fie in eine 
Karte ein unb vetbant> alle 0rte mit gleid^r Cemperatur burd? 
Cinien, bie er 3fott|ermen {laog = gleid^, d^SQfiög = iparm) 
nannte, Soldte 3fotE|ermenfarten, bie jefet aud^ in pielen geo*» 
graptiifdjen 2(tlanten 3U finben finb, geftatten auf ^en erften 
^üd unb beffer als 5ormeIn ober Sefdjreibungen eine Öberfid^t 
über bie Verteilung ber Wävme auf ber (£rbe. 

(Sani analog unb unabEjängig bapon t|at \S\6 — ^820 ber 
gerabe in ber (ßegenipart immer met|r gefdjäfete Sreslauer 
pl^Vfif^*^ 3ranbes (^777 — ^83^) Karten geseidjnet, in benen 
er alle 0rte, an ^nen ber Sarometerftanb 3U einer beftimmten 
geit um 'bin gleidjen Betrag pon bem mittleren Barometer^ 
ftanbe biefer 0rte abtt>idj, burd^ eine Cinie perban^ nnb fo 
einen Überblicf über bie Perteilung t>es €uftbru<fs auf ber Crb«* 
oberfldd^ gen>ann. ^Herbings t|at er biefe Karten nxdit peröffent* 
üdlt, u>oE|I aber iE|re^ ^erftellung genau befdjrieben unb 3ur 
lt>itterung5gefd]id]te Ibes OaEjres ^783 auf (ßrunb ber Vilann^ 
Ejeimer publifation benufet; bei biefer Sdjilberung ipanbte er 
einen fd]ier unglaublidjen Si^x% an, benn allein 3ur Darflellung 
ber mittleren Temperatur jebes ^ages permanbte er im gansen 
\80000 3eobad]tungen, Pon benen er 70000 felbjt beredjnete, 
unb 3eid]nete für alle 365 Cage bes 3aE|res ^783 IDetterf arten! 
Später Ejat man ftatt ber Cinien gleidjer 2tbn?eidiungen tneift 
Cinien gleid^r 3arometerftänbe ge3eid?net unb fie feit ^. VO. Serg^ 
I^aus \838 2\obaven {laog = gkxdi, ßdqog = Sdjipere) ge*» 
nannt. 2(udi bie Cinien gleidjer Ben^ölfungsgröge finbet man 
bei 'Btanb^s fd^5n angebeutet, b^nn er I|ält es ,,u?oEiI ber Znüt]e 
ipert, bie (5ren3en b^s Ijeitem unb b^s bemölften ^immels 3U 
fennen." (£benfo u?ar es Sranbes, ber bie erj^en fynoptifdxett 
Karten {a^vomog == überfeljbar, nämUdi m\. ^vcv^xcv. *^\^ -»^x&e 
nete, b. ^. Karten, bie bie rDitterux\ss\>ex\\oi\xv\\\<i \\5c «vxväx ^^* 



44 (Sefc^ic^tltc^e Cntmitflung bet IPetieroocl^erfade. 

ftimmtcn Staube auf «inem größeren (ßebiet 5U überfein qe^» 
\atteUn, (Er 50g audi toiditige Sdilüffe baraus, mit benen er 
einer g^it n>eit vorauseilte, bod^ u)urben fie bamals nictjt ge* 
nügenb geipürbigt unb gerieten fpäter namentlid^ burd^ feie be* 
beutenden, aber burd^ einfeitige Verfolgung ber 2been \idi fd?(teg^ 
lidl oon ber Hatur entfemenben 5orfdittngen Dooes faji oöQtg 
in Dergeffenl^eit unb rourbcn barm von anbexn unabl|ängig tPtefeer 
neu entbecft. 

3m 3aEire ^8^ oeroffentlidjten bie ^merifaner Coomts 
unb (Efpv fajt gleidjseitig anläpdj ber Unterfudjung oon Stürmen 
IDetterfarten, pon bcnen aber nur bie Coomisfdjen einen 5ort* 
fdjritt seigten. 

^He biefe erjlen Derfudje I|atten bas gemein, ba% it^nen 
Seobad{tungen ans (dngft »ergangenen Cagen 5ugrunbe gelegt 
würben. So roiditig aud? foldje arbeiten für bas Stubium ber 
Urfad^en ber IDetteroeränberungen u>aren, — unb man irirb 
aud? in Sufunft oielfadj nid^t anbets ©orgeJ^en fönnen, ba man 
für eingel|enbe Unterfud^ungen immer ein umfangreidjes ZHaterioI 
brandet unb baEjer oft lange auf beffen Deröffentlid^ung warten 
muß — fo erfannte man bod^ anberfeits audj, n>ie oorteilljaft 
IDetterfarten für bie (5egenu>art ober bod^ für eine nur wenige 
Stunben I^inter uns liegenbe PergangenBjeit fein würben. Zlur 
fo burfte man ja troffen, eine lt>etterPorI|erfage geben su fönnen. 
So lange aber bie Öbermittelung ber Hadjrid^ten oon Soten 
unb poft abl|ing, war bie Erfüllung biefer Hoffnung ausgef djiof fen. 

Kaum aber war ber optifdje geigertelegrapEj oon €.liappe 
^792 fonfhruiert, fo mad^te fd^?n wenige 3al|re nadiJjer ber S^an^ 
3ofe Homme bcn Porfd^Iag, bamit bas Italien oon Stürmen 
ben ^äfen unb ben Canbwirten ansufünbigen. hierbei bUeb es 
aber, unb bie Sadte geriet gans in Pergeffenl|eit, 5umal in ben 
folgenben Kriegs jal|ren bie langfam arbeitenbenS^igertelegrapI^en 
für militärifd^e §wede oottauf in ^nfprudi genommen würben. 
Datier war es etwas gans Heues, als im 3aE|re ^8^2 ber 
2lffiftent ber prager Sternwarte Kreil, ber fpätere I|od|berüJ|mte 
Direftor ber Zneteorologifdien gentralanjlalt in IDien, gut formu* 
lierte Dorfdilöge 3ur Benufeung bes neuen eleftrifdien Cete« 
grapl|en mad|te unb an einem Sturm seigte, wie biefer red|t«» 
seitig gemelbet unb wie baburd] mandier Sdtaben oerf{ütet 
I|dtte werben fönnen. 2tber audj biefer Porfdjlag war nodj 
oerfrüI|t, ebenfo ein äl|nlid|er oon 3^^" Ball ^8^8 auf ber 



2Infänge btt mobttntn IDettetoort^etfage* 45 

Sritifd^en Xtaturforfd^eroerfammlung 5U 5xoan\ea, unb ^cnvy, 
Sefretär ber 5mitI|fonian ÖnfKtution, erretdjtc nur burdj pvivaU 
Übereinfunft mit ben CeIegrapI|enfompagnten, ba§ jebcm crj^en 
CagesteUgramm flets eine fiirse Tingabc über bas IDetter bei* 
gefügt toerbe. 

(£5 roürbe I|ier 3U ipeit füEjren, bie fpätere €ntix>i<flung ber 
XüetterteIegrapE|ie eingeE|enb 3U erörtern, sumal fie in bieten 
neueren £eB|rbüdjern ber Xüetterfunbe mitgeteilt ijl; baJjer fotten 
B|ier nur tabellarifd^ einige befonbers loiditige 'l>aten angegeben 
werben: 
\8^8, 3^. 2luguj^. (Erfter teIegrapB|ifdrer IPetterberidit, in "bm 

Daily Heu?5 5U £onbon. 
^85\, 8. 2lugufl. (Erfte Xüetterfarte auf (ßrunb telegrapl|ifd^en 

ZlTaterials von 22 Stationen, oon 3ame5 (ßlaifd^er ent* 

UK>rfen, erfd^ien bis \\. 0ftober täglid^ auf ber Conboner 

IDeltausftellung ; litE^grapIiifd^e Kopien fofteten \ penny. 
^85^, H. Hopember. Sturm 3U Salaflama (Krim); ber bab'ei 

erfolgenbe Untergang bes fransöfifd^n Kriegsfd^iffes 

^enry IV. gab 2tnla§ 5ur (Einridjtung eines IDetterbienfies 

in 5wnfreid|. 
^855, ^9- 5^bruar. (Erjle nn^ vorläufig einsige . IDetterfarte für 

5»^anh:eid?, burdj £e Derrier, jlettte um ^0 UE|r frül^ 

fä^?n ^as IDetter am ZHorgen in gans 5^anfreidi bar. 
^860, \. 3uni. (Erfles 5turmn?amungsf yftem, burdj SnysSallot 

in ^oHanb eingefüEjrt. 
\S65, \\. September. (Erfte fransöfifd^ probe ber neuen Cages«» 

roetterf arten, bie oom \6, September ab burd| ZHari^- 

Daoy täglid? E|erausgegeben rourben. 
^873, \. September. ' (Erfle IDetterfarten für t>as (ßebiet oon 

Horbamerifa bis Ural, oon ^offmeyer unb Hung in 

KopenE|agen. 
^875, 9- 3önuar. €rrid|tung ber beutfd^en Seemarte. 
^876, \6, 5^bruar. <Erjle betttfd^e Xüetterfarte, burd? bie See* 

»arte E|erausgegeben. 
^900, \, 3uli. (Erfter internationaler Defabenberid^t, burdj oon 

Sesolb nn^ Heumaycr angeregt. 
190^, 6. 2luguft. (Erfte braEjtlofe U>etterbepefd^e, oon einem 

Sdjiff aus an ben Daily CelegrapEj. 
1906, \, 3uni. beginn bcs öffentlid^en IDetterbienfles im 

Deutfdjen Heidj. 



IL 
Die (SrnnWaöcn 6ctr mo^etnen ZOctUv^ 

Xladfiem wxt in bcn oorfteEjenben Kapiteln bie Dcrgangen*»' 
B|cit ber lOetterporE|erfage fennen gelernt E|aben, foU nun iE^r 
gegenroärtiger Stanb erörtert rperben. 

'X>as IDetter eines Ortes E|at allgemeine unb örtlid^e IXv^ 
fad^en, oon ^enen lefetere in ben meiften 5ällen nur geringe 
Abänderungen ber erfteren beroirfcn. (Es ift baEier oor allem 
roid^tig^ t>ie allgemeinen Urfad^en 3U erforfd^en. Um aber ju^ 
näd^ft ben allgemeinen lOitterungsd^arafter feftsufteHen, braud^en 
roir 8eobad]tungen aus einem großen (ßebiet, bie möglid^ft 3U 
gleid^er S^it (Simultanseit) unb an guten^ mit Normalen per* 
glid^enen 3nßrumenten ausgefüB^rt finb. 3>as IPetter fefet fid) 
aus einer gansen Heitre pon Elementen sufammen^ ipas fd^on 
daraus t|erporgeB|t, ba§ roir Pon trocfnem unb naffem IDetter 
fpred^en, alfo pom Hegen, ober Pon E|eiterm ixnb trübem IDetter, 
b. B|. Pon t>^n IDoIfen ufro. Wiü man alfo b^n augenblicflid^en 
Suftanb ^es lOetters genau fd^ilbem, fo muß man angeben, rpie 
^od| bie Cemperatur ift, ipie groß ber Ztieberfd^Iag (Hegen, 
Sd^nee, ^agel ufrp.), ipie jlarf ber IDinb, ipie ausgebeEjnt bie 
lOoIfenberfe ufrp. n>ir felbft fönnen nur an unferm jerpeiligen 
^lufentEjaltsort beobad^ten, unb 'bas genügt feinesroegs für eine 
Überfid^t über ben IDitterungssuftanb, ipie fo E|äufig permeint 
wirb, benn baraus allein fann man nidjt erfeE|en, roarum 3. 3. 
ber IPeftrpinb I|eute iparm, unb morgen füE^I ijl. Uns barüber 
Aufflärung 3U perfd^affen, tjt bie 2lufgabe ber XÖettertelegrapI^ie, 
jpie fpäter gefdjilbert tperben roirb. 



(Drgantfaiton ber IDetterbeobac^tnngen* 47 

IDie frül|er (5. ^\) geseigt u>ar^ E|atte bie ^Iccabcmia bei 
Cimcnto bereits 3nftrumente an oerfd^tebene perfonen 3U meteoros 
logifd^en Beobaditungen verteilen la\\en, ebenfo fpäter bie ZHann*» 
E|etmer (ßefellfd^oft (5. ^2) ; jebod^ formten biefe unb piele anbete 
Derfud^e ntd^t pon ?>auer fein, roeil fie nur prioatunterneBjmungen 
unb bamit auf t>cn guten lOitten 3aE|Ireidjcr perfonen angen?iefen 
rparen. (Es ifi aber eine ftets rpieberfeB)renbe (Erfalirungstatfad^e, 
^a^ groge 0rganifationen biefer ^rt nidjt lebiglidj auf freitoidige 
3eobad^er aufgebaut rx)erben bürfen, rx)eil an bie 0pfenpittigfeit 
biefer Ceute allsu große ^nforberungen geftellt rperben muffen, 
als ba^ fie nid]t balb erlal|men follen. 7>cnn mit bem ^eobaditen 
allein ijl es ja nid^t getan; iper foH bie 3nftrumente besaB^Ien, 
u?er bie 5ormutare ufu?., unb iper foH bie Beobad^tungen fid^ten 
unb auf u?effen Koften brucFen? Beobad^tungen nur fammeln 
unb nid)t peröffentlid^en genügt allein fd^?n, um eine HeiE|e Pon 
^eobaditexn abtrünnig 3U mad^en. ZHan ging baE|er im \9- 3ö^t*- 
E|unbert pielfad] ^a^n über, ^as meteorologifd^e ^eobadjtungs* 
u?efen 3U einer j^aatlid^en €inridjtung 3U madjen; befonbers liat 
^Heyanber pon ^umbolbt in biefer Hid^tung mit großem (£r== 
folg geu?irft, fo in (Englanb, in Hußlanb unb in preußen (\8^7). 
Um bie innere 0rganifation biefer jlaatlid^en ^eobad^tungsnefee 
liahen fid] befonbere Derbienfte ern>orben: in Deutfd^Ianb Xülalii'' 
mann, Dope, £amont, BruB^ns, Xteumay^r, Pon Be*« 
3oIb, ^ellmann; in Öj^erreid^^Ungarn Kreil, 3elinef unb 
^ann; in 5tanfreid| €e Perrier, 2Trari6-DaPY/ 2(ngot; 
in ^en Ztiebertanben Buys ^allot; in (Englanb 5ifetOY, 
Scott, Symons; in Hußtanb Kupffer, Kämfe, ibilb; 
in Dänemarf ^offmeyer; in Ztorrpegen ZHoBjn; in ^en Der* 
einigten Staaten Ziflanty, 2Lbbe, Blasen, ZTToore. 

^lußerbem tpurben auf rpieberE|oIten meteorologifd^en Konfe*» 
ren3en internationale (ßrunbfäfee pereinbart, benen bie meij^en 
Staaten bis auf (ßrogbritannien nad)3ufommen fhreben; t>enn ba 
^as lOetter international ift unb feine politifd^n (Stengen xe^ 
fpeftiert, fönnen 5ortfdiritte in ber Crfenntnis nur burd^ Der* 
einE|eitIid^ung ber Seobad^tungsmetB^oben ersielt werben. 

Klan unterfd^eibet banadj: 

a) gentralinj^itute ober S^^tralanflalten, bie 
oberfle, mit ber Ceitung, Sammlung unb Peröffentlid^ung ber 
meteoroIogifd)en 33eobad]tungen eines Canbes pom Staate be* 
auftragte ^nftatt (3. ^. Berlin, Hamburg, lO\<ixv.V 



48 (Srunblagen btt tnobemen IDeiierporlterfage. 

b) gentralflationen, ein ^weites untcrgeorbnetes ^cn^ 
hrum für bie Cettung nri^ Sammlung ber Seobaditungen aus 
einem Heineren £anb^ o^er einem Canbesteil (3. 3. Znündjcn, 
Stuttgart, Karlsrulie). 

c) Stationen erfter 0rbnung, ©bferoatorien, in 
b^n^n oJjne Sammlung von Beobad^tungen anbrer 0rte meteoro«» 
logifd^e Seobad^tungen in größerem Umfange, b. I|. entweder 
jÜinblid] ober mit felbftregiftrierenben Apparaten angeftellt »erben 
(3. 73, potsbam, Sdjneefoppe, Sugfpifee). 

d) Stationen 3«>eiter 0rbnung, mit oollftänbigen unb 
regelmäßigen 8eobad]tungen über bie getoöE|nlid]en meteoros 
logifd^en Elemente, nämlidi Cuftbrurf, Cemperatur unb 5^udjttg«' 
feit ber Cuft, IPinb, ^emölfung, Hieberfdjläge ufu>. (3. S. -Qelgo* 
lanb, Kaffel, KlaustEjal). 

e) Stationen britter ©rbnung, mit regelmäßigen Se* 
obad^tungen nur eines CeiU ber meteorologifd^en (Elemente, ge^ 
iPöEinlidj Cemperatur, IPinb, Seupölfung, Hieberfd^Iäge (3. 73, 
(ßrauben3, ZteuEiaus am Hennj^eig, Sdjneegrubenbaube im Hiefen^ 
gebirge). 

f) Stationen vierter 0rbnung, täglid^ einmalige 
ZHeffung ber Ztieberfdjläge, Dotierung oon berem 2(uftreten nnö 
ber (ßeupittererfd^einungen (3. 73, (ßroß*£id]terfelbe, Bergen auf 
Hügen). 

g) Stationen fünfter ©rbnung, oB^ne 3njhnxmente, 
Hotierung ber (ßeü?ittererfd]einungen. 

Die Beobad^ter ber Stationen IV. unb V. ©rbnung befommen 
feine (Entfd^äbigung, bie anbern an Stationen II. nriö III. ©rb* 
nung, eine nadj bem Umfang ber Beobadjtungen unb mit ben 
DienftjaB)ren fteigenbe Hemuneration, bie aber audj feine ooKe 
<£ntfd)äbigung für iE|re ZHüBie ift, fonbern 3ntereffe an biefer 
Cätigfeit unb bamit eine geuptffe ©pfertoidigfeit porausfefet. 2tIIer* 
bings E|at xoohil bie ZneB)r3aB)I biefer Beobadjter burdj ZlTitteilung 
iE|rer Beobadjtungsrefultate an pripate, 3eB|örben, Leitungen uf». 
eine nidjt 3U unterfd^äfeenbe €innaE|me, neuerbings namentlid^ 
burd] bie Beteiligung am öffentlid^en lOetterbienjl (f. u.). 5tußer 
in ben Dereinigten Staaten pon Horbamerifa unb in 3apan E|aben 
biefe Seobad]ter nid^t Beamtend^arafter, fönnen baE|er 3. 73. vov 
(ßeridjt nur als Saugen ober Sadjperjlänbige gegen bie üblid^en 
(ßebü^ren pernommen iperben — ein in ber pray is B)äufig u?ieber^ 
fel^renber 5^^. ^uf ^^u Sergfiationen, bie nadi it^ren Beobad^* 



Organtfatton ber IDetterbeobac^ttingen. 49 

langen ben Umfang von 0bferpatorien hiaben, »erben bie 3e«» 
obad^ter sroar ausfömmltdi befolbet unb u>ibmen [idi lebtglidj 
t>cn (ßefd^äften bet Station, bodj f:taben andi fie feine Beamten* 
eigenfd^aft; nur bie 2(ngeBjörtgen ber g^^^^I^^^Ö^^ ^^^ Central* 
ftationen finb StaatsbeamU. 

7>as 3nj^rumentarium ber Stationen IV. 0rbnung 
J>efteB|t meift nur ans einem Hegenmeffer nnb einem Sd^neepegel 
5ur ZHeffung ber ^öl\e ber Sdjneebecfe, bismeilen geE|ört audi 
nodt ein Sdineeausftedjer basu 5ur 5^ftftßßung b^s H)affergeE|aIt5 
ber 5d]neebecfe. 3ei b^n Stationen III. 0rbnung fommen E|ier3U 
nodi ein 2Tüafimum* unb ein 2TfinimumtE|ermometer, fou?ie ein 
KontrolItE|ermometer, oft aud^ nodi eine H)inbfaB|ne. J>ie Sta^ 
tionen II. 0rbnung E|aben außerbem ein Barometer unb ein 3U 
befeud^tenbes Ct|ermometer, ^as mit oorfleBjenbem Kontroll* 
tEjermometer ein pfvd^rometer 3ur 2Tüeffung ber Cuftfeudjtigfeit 
bilbet; meB^rf ad| bient basu, aber nur als ^ilfsinftrument, andt 
nodi ^in ^aartivgrometer. Die Stationen I. (Drbnung finb neben 
^en bisB^er aufgefüE|rten 3nftrumenten nodi mit Hegiftrierappa* 
raten ausgerüftet, bie entmeber fortlaufenb ober in gan^ fursen 
gtoifd^enseiten bie Snberungen ber meteorologifd^en (Elemente 
auf seidenen; foldje Tlppatate gibt es 3. 3. für <öen CuftbrucF 
(Barographen), öie Cemperatur (d]ermograpEien), ,ben IPinb 
(2(nemograpE|en), Hegen (plupiograpt^en ober <2)mbrograpE|en), 
Sonnenfdjein (Sonnenfd]ein*2(utograpE|en) ufu>., nid^t aber für bie 
Betoölfung, bie ^eslialb nodi birefte 2lugenbeobad]tung erforbert. 

Die 2(blefungen ber 3nftrumente finben 3U beftimmten 3e* 
obadjtungsftunben jlatt, bie fo feftgelegt rourben, ba% bie 
an xttnen ert|altenen lOerte foipoE|I möglidjfl alle midjtigen Der* 
änberungen ber (Elemente an normalen Cagen u?iberfpiegeln, 
als andi einen Sur(iifd]nittsu>ert ergeben, ber bem ans 2^ftün* 
tid^en ^Iblefungen bered^neten «>at|ren Cagesmittel möglid^jt 
gleidjt, unb baj^ biefe Standen b^n Seobad^ter in feinem fjaupt* 
beruf nidit ober bod] nxdit merflid^ ftören. So ifl man für 
2TlitteIeuropa 3U t)en Beobad^tungsterminen um 7 Ittiv früEj, 2 Uiiv 
unb 9 ^^^ nad^mittags gefommen, rpäB|renb man in (Englanb 
leiber entfpred^nb ben jCeben5ge«>pEinEieiten nur um 9 ^^^^ pot* 
unb nad^mittags beobadjtet, baraus aber (aud^ unter \EJeran* 
3ieE|ung ber €f tremtemperaturen) feine guten Cage^burdjfdinitte 
ab3uleiten vermag. 

Die 3eobad]tung53eiten »erben inbef fen nidiji uad\ ^<tx, ^^ 

ICa^ner, Das IPetter.: . . . , "^ 



50 (SntnMagen btt mobemen IDettetoort^erfage. 

^em \, ^ptU ^893 im öffentlid^cn £eben geltenden mittdeutro«» 
päifd^n (£ml|cit53ett, fonbem nadt bcr fdiJ^er üblid]en ©rts** 
seit feflgelegt, benn bie ©rtsseit jlel|t in enger BesieEiung jum 
Sonnenlauf unb 5U biefem iweber bet täglidj« (5ang ber mcte* 
orologifd^en (Elemente, 3umal ber tEjeoretifd? unb praftifd? bc^ 
fonbers u>id]tigen Cemperatur." 5ür 2)eutfd^Ianb ift bie (Dtts^ 
3eit ber €in^eit53eit in ©ftpreugen um 30 Zninuten vovans, 
an ber belgifdien (5ren3e aber um 36 ZTRnuten nadi, fo ba§ 
ber oflpreugifdie Seobacf^ter eine Stnriöe frül^er 3U ^^n 3n* 
fhrumenten getreu mu§, als ber rJjeinifd^e. 

IDeiteres über bie <£inrid]tung ber meteorologifdj^n Stationen 
unb beren IPartung, fotoie über bie Pem>ertung ber Seob^ 
ad^tungen «ntl^alten bie burd^ jebe 3ucf^I|anbIung fäuflidj 3U 
enrerbenbcn Einleitungen, u>eldje bie oerfd^iebenen g^ntrol* 
anflalten i^erausgegeben iidben, ^m empfeEiIenstoerteflen bürfte 
bie preu^ifd^, öflerreid^ifd^ unb fran3Öfifctie Anleitung fein; für 
bie Cropen ifl eine englifd^ 3^finxftion erfd^ienen. 

IDäEirenb bisEjer fafl nur ©on Stationen in b^r (Ebene nrit> 
geringen ^öl^en bie Hebe roar, alfo pon ber 5I^d^nmeteoroIogie, 
ifl biefe in ber le^en geit burd)- i^n Seginn ber (Erforfd^ung 
ber I|öl|«ren Cuftfdjidjten 3ur Haummeteorologie erweitert 
u>orben. EUIerbings gab es ja fd^?n feit mel|reren 3al|r3el|nten 
Sergjlationen, bi« für bie €rfenntnis ber Vorgänge in ber 2tt* 
mofpEjäre bort oben f^I^r »idjtige Seiträge geliefert E|aben, in^ 
beffen 3eigte fidj balb, t>a% fie bie Derl|ältniffe ber freien 
Eltmofp^äre nid|t rein n>iebergaben, fonbem fie immer meEjr 
ober weniger burd^ ^as Bergmaffip gejlört 3eigten. Die ^ilfs^ 
mittel, bie man nun in ben le^en 3ix>ei 3a^r3eE|nten anu>anbt« 
unb pielfadj perbefferte: SaHon nnb Drad^en finb audj nidjt 
neu, unb felbfl iE^re Pem>enbung in ber ZlTeteorologie ijl an 
fidj gleid^faHs nidjt neu, benn fdjon brei 3^^*^^ beoor S^cmtlin 
feine berüJjmten Dradjenoerfudje in be3ug auf bie eleftrifdjc 
ZTatur ^es Blifees madjte, I|atte Dr. IDilfon in (Slasgow \7^ 
Cl^ermometer mittels ©radjen in bie Cuft gefd^icft nnb babei 
fd^Dn 3ur (ErJjöIiung ber CragfdE|tgfeit mel|rere Dradjen an 
berfelben Ceine befefHgt. €r ©erfuhr alfo gan3 nait mob^mer 
tCedinif. 

3nbeffen beburfte es bod)- no6:t wefentlidier DerPoHfomm*« 

nun^en^ bis ber Dradjen aas bem früljeren Spiel3eug ein ^ilfs* 

mt//e/ für gelehrte jrbrf^ng rourbe, t»o^ \\\xv ^^x^ laxöx^w.^^ 






(Drganifatton ber IDetterbeobac^tungen. 51 

Hotdj, bann Ceifferchc be Sort, ^ffmann unb Koppen 
maditen, 3efet fiei|t biefer Ikadi^n gar nid^t meBjr roie ein 
Z>tadicn ans, fonbern u>ie ein flad^er Kaften, bem meE|rere 
Seitcnroänb^ gan5 ober teilix>eife feEjIen. IDäEirenb ^as Spiet 
seug bequem «in Znenfd^ nodt bänbigen fann, felbft bei er* 
Iieblid^en Dimenfionen, bebarf man bei bem toiffenfdKiftlidjen 
'btadtcn mafd]ineller Porridjtungen 3um ^b** unb ^luftoirfeln 
bes ^attebraEites, 3U bem KIapierfeitenbral|t genommen n>irb. 
J>ie ooHfommenjlen (Einrid^tungen biefer 2lrt befi^ ^as preugifd^e 
^eronautifd^e ©bferoatorium 5U Cinbenberg bei Beesforo. 2)ort 
ipurbe am 25. 2Xopember ^9^5 ber Jjödifle bisJjer je erreid^te 
©rad^enaufftieg ousgefülirt, ndmlid^ bis 3U 6^0 m ^öl|e, bie 
einem Cuftbrucf oon nur 330 mm entfpridjt; bie Cemperatur 
betrug oben — 25,0 ^ miö unten +^^9^ naE^m alfo im 2>urd|* 
fd^nitt auf je 2^5 m um \^ ab. Sie Ü>inbgefdiipinbigfeit 
xoixdis oon 8 m in ber Sefunbe unten bis auf 25 m oben, 
E|atte mitE|in oben Sturmesflärfe. 3>a ber DraB^t befanntlidj 
nid^t fenfred]t aufzeigt, fonbern in einer nahie ber firbober*» 
fläd]e gans fdjipad] gefrümmten Kuroe, fo ifl es perftänblidj, 
ha% bei biefem ^ufjlieg ^^500 m DraEjt ausgegeben u)urben; 
3um Cragen biefer £ajl unb ber 3nftrumente u?aren fed^s 'Z>tadien 
mit jufammen 27 qm 5Wd|e erforberlid]. 

Kann ber Ikadten aixs 2TüangeI an Winb ^rxvdiaas nidit 
fteigen, toie öfter an Eiodifommerlidjen Cagen, fo benufet man 
wolil ben 2h:ad]enbaIIon pon Sigsfelb unb parfepal, ber per* 
möge feiner eigenartigen Konfhruftion aud| im Xbinbe ftill jlel|t 
im (5egenfafe 3U ben geu?öB|nlid]en 5^ff^iba(Ions, bie penbel* 
artige 5d^u?ingungen ausfüE^ren unb fid^ um fid] felbjl breE^en. 

finblidi ifl für eine HeiE|e Pon Seobadjtungen nottpenbig, 
ba% fid] andt ZHenfdjen mit TlppataUn in bie freie 5ttmofpE|äre 
begeben, unb bas gefdjieEit befanntlid^ mittels \>es CnftbaUons, 
^bgefeE|en Pon einigen ted^nifdjen Derbefferungen bes Cuftfdjiffs 
3ur 5idj«rung ber Canbung, galt es ^ier meE|r ber Derpolt* 
fommnung ber 3"j^nxmente unb ber itletlioben, um bie fidj 
^ffmann unb ^ergefeH befonbere Perbienfte ernnirben; bie 
Battontedinif förberte namentlid^ ^. (5rog. Von b^n n>iffen* 
fd^iftlid^en £uftfal|rem finb por allem aus frül|erer g^it 
(ßIaifE|er unb aus neuerer Serfon nnb Süvinq ^u xviwx<t^, 
bie am 3\. 3uli \^0\ in bie ^xc>^V<i \t x>c>xv tXl«v\^«^ ^txix^'^ 
^S^e tK>n ca. 10800 m TOrbtaTWi<in \XTfc \>Ä XJi'Ä^ tsv ^wt^«^ 



52 (Srunblagcn ber mobemen XPetterDortjerfage. 

peratur von — 39,7 » feftfleHten. Übrigens ift t>as Mneswegs 
bte tieffte Cemperatur, bie man in größeren ^öE|en gefnnöen 
liat, ^enn geraSe bie firforfc^ung ber oberen Cuftfdiiditcn iiat 
ju bem überrafdjenben Hefultat gefüB|rt, bag audj bort oben 
große Cemperaturfd^roanfungen je* nad^ ber lOetterlage üor* 
fommen; 3. ^. fanb man in 8000 m ^öB|e am 2. ZHärs ^905 
— 78,70 unb am ^. Tlpxxl — ^8,9°, alfo innerE|aIb eines 2tIonat5 
30 roeniger! 

J>ie übert|aupt tiefften Temperaturen in I)oBjen Cuftfdjiditcn 
i|at man jebod^ nid^t burdj bie bisE|er ertoäB)nten Hilfsmittel 
feftgeftettt, fonbern mittels unbemannter Ballons, biemitHegiftrier^ 
inftrumenten aufgelaffen u?erben unb nadi bem plafeen in ber 
^öEje toieber E|erabfommen ; ba jeber 5iTtber eines foId^?n Ballons 
eine BeIoB|nung erB|äIt, fo geraten nur rx)enige in Derluft, ob«« 
xoolil fie oft in entlegene (ßegenben perf dalagen u?erben: einer 
5. B. pon Berlin nadi ber bosnifd^^ferbifd^en (ßrense. X>iefe 
Ballons erreid^n bisu?eiten außerorbentlidi große ^öBien (über 
25 km), u>oE|in ZlTeufd^en rx)egen ber allsu bünnen £uft nie* 
mals porbringen fönnen. 2tuf biefe IPeife ift burdj Ceifferenc 
be Bort unb 21 ff mann eine Sdiidit in ettoa \\ — {5 km fjöE^e 
feftgeftellt n>orben, in ber bie Cemperatur nid^t roie bis baEjin 
abnimmt, fonbern fid^ rpenig ober gar nid^t änbert; erft in 
größeren ^öEien tritt rpieber 2tbnaE|me ein. XüäB^renb nun bis* 
E|er als tieffte Cemperatur — 73,8 ^ galt, bie im 2>e3ember \^0\ 
über ber DerfaiHer (5egenb pom Tlppavat aufgeseid^net u)orben 
roar, fanb man im 3aB)re ^9^5 

am 25. 3anuar bei St. Couis in ^^800 m — 85,6® 
„ 2. ZHdrs „ Wim „ 97)17 m - 85,^<> 
„ 4. :^pril , , „ UOAOm -79,6® 

5ragt man nun, was mit jebem biefer perfd^iebenen 
5orfd]ungsu?erf3euge erreid^t roerben fann, fo fieE|t man leidet 
ein, ^a% bie Bergobferpatorien für piele g^ecfe nid]t 3U ent^ 
beE|ren finb. 2)enn roemt es andi, atterbings nur in preußen 
burd^ 2( ff mann feit ^9^2 unb fpäter faft tdglid^ in Hamburg 
burd^ Koppen, gelungen ift, täglidi ©rad^en* ober Ballon* 
aufftiege aus3ufüE|ren, fb xvüv 'öüs bod^ eben nur an biefen 
3tpei 0rten unb aud^ nur 3U gemiffen Cagesjhinben möglid), 
^a bie Hilfsmittel nod^ redjt foftfpieKg finb, ipogegen Berg^ 
obferpatorien nad^. bem Bau nur geringere UnterEjaltung^pßen 



örganifatton ber IX)eiierbeoBac^tun^en. 53 

crforbcm unb nrmntctbtodten ^ufscidrnungcn liefern. 5töißclt 
finb fte auf geringere f|öB|en befdjränft (bie I|öd|ften finb am 
ZTTont Blanc in ^59 m unb am ZHonte Hofa in ^560 m) 
nnt> nur in (ßebirgsgegenben möglid^, u>o bie Berge fou>iefo 
fd^?n bie Suftänbe ber 2ttmofpI|äre ftören, u>äl|renb bie Tlixs* 
bilbung ber meiften meteorologifd^n (JErfd^einungen gerabe über 
u>eiten &>cncn am leidjtefien In normaler unb bal^er für ^as 
Stubium befonbers geeigneter 5orm erfolgt. 5^rner ip su er^ 
u>ägen, ^a% man auf einem Bergobferoatorium aud^ mitten im 
(5en)itter unb Sturm hcohaditen tann, fidj aber iiixUn u>irb, ^ann 
eine 3aIIonfaI|rt 3U unternel|men, oI|ne fein €cb^n 5U gefäE^rben, 
unb felbft einen 2>radjenaufftieg meift nidjt u>agen barf. ^nt>'> 
ixdi hUiben bie Bergobferoatorien unoeränbert an berfelben Stelle, 
u>äB|renb bie arib^tn fjilfsmittel burcfjaus oon ber jeu>eiligen 
lDinbrid]tung abl^ängig finb unb bal^er faft niemals gerabe über 
bem 2tufftieg5ort; fonbem nur in ben oerfdiiebenPen Hidjtungen 
Don il|m ju beobadjten geflatten. 

2II5 bie (Erforfdjung ber E^öl^eren 2ttmofpI|ärenfdjid^ten burdj 
Drad^en unb Ballon in bem legten 3<*^^3^^"t bes porigen 3^^^^ 
E^unberts befonbers fräftig einfefete, fal| man in ber Begeifterung 
bafür ftellenu>eife in t>en Bergobferoatorien ein oeraltetes IDerf* 
5eug ber ieoba(tit^nt>en UTeteoroIogie — t>enn audj bie IDiffen^ 
fd^aften iidbcn il^re ZHoben — ; bod] jefet in ber Seit ber Klärung 
finb bie Sergobferoatorien u>ieber in it^re bebeutungsoolle Stelle 
eingerü(ft; unb man I|at eingefeB|en, ba^ bie beiben So^\<il^^Q^'^ 
mittel an cinanber eine u>efentlid^ Stufee Bfaben, un^ t>a% es 
burd^aus notioenbig i% beibe nadj 2Tlöglidifeit ju oerbeffem 
unb au53ubilben., 

^Ue biefe oerfdjiebenen ^rten oon Beobad^tungsftationen 
f inben in b^n Sd^iffsbeobad^tungen eine u>idjtige (Ergänsung, 
beren Bebeutung ber amerifanifd^ ^Vbrograpl^ JHaurv feit 
]18^2 flarlegte. 3)urd^ bie Cdtigfeit ber nautifd^en 3»^pi^t^ 
(Deutfd^e Seeu>arte in Hamburg, fJYbrograpI|ic 0ffice in £onbon . 
unb IX)afI|ington ufu>.) leud^tete ben Kapitänen ber Ztufeen mete^* 
orologifd^er Beobad^tungen für bie SdjiffaB|rt allmäE^lid^ ein, 
unb jefet u>erb«n fotd]« auf aücn Sd|iffen in groger 5aE|rt an^' 
geftellt, bie meteorotogifdjen Cagebüd^er aber jenen 3nftit^ten 
3ur u>eiteren Bearbeitung überliefen. (5ro§en bireften Ztufeen 
l|at baraus bie maritime UTeteorologie gewonnen, bie IDetter^ 
porl^erfage aber nur inbireften, ba für bie unmittelbare Vev^ 



54 (SrunMagen ber mobemen n)etten?ort{erfage. 

»cnbung bie ^Tlclbungcn 5U fpät eintreffen. 3nbeffen ift oudj 
I|ier batb ein toefentltdier 5ortfd^ritt 3U ertparten, ba, n>ie fdion 
frülier ^vwabint, bte CelegrapB|ie oE^ne 2>raE|t feit \90^ Bjelfenb 
eingreift unb Sd^iffsbeobad^tungen, u>enn arxdi nodi in geringem 
Umfange, bereits ben Canbfiationen übermittelt. 

im ^euifc^en Heic^. 

IPas gefd^i«I|t nun mit alt ben 3aI|llofen Beobaditungen^i 
bie Cag für Cag auf ber qan^en (Erbe angefteltt u>erben, fo 
fragt untpiHfürlid? ber 5^tnerpel^enb^. Ztun, bie Peripenbung 
ift fel|r mannigfaltig unb jtpar in fo u>eitem Umfange, n>ie felbfl 
oiete ber ^eobad^ter fid^ nidjt porftellen. (5eu>öl^nlidj benfen 
bie meiften nur an bie XüetterDorE^erfage unb »erben fid^erlictj 
erftaunt fein, ju l^ören, ^a^ baju nod^ nidjt ein 2>rittel oller 
^eobad^tungen gebraud^t ipirb. Was fonft bamit gefd^ietit, loirb 
fpäter geseigt iperben, ipäl|renb sunädjft il^re ^nufeung für bie 
U)etterDorI|erfage gefdjilbert iperben fott. 

3nnerl|alb ber einseinen Cdnber iperben bie Beobad^tungen 
für bie Su>e(fe ber IDetteroorBierfage, abtpeidjenb von ^^n fonfl 
allein üblid^en Cerminen nadi (Drtsseit, gleid^seitig, alfo nadt 
Simultanseit angefteltt; ein gemeinfamer Seitpunft für alle Cdnber 
I|at fid^ leiber nid|t erreid^en laffen, Dor allem nidjt tx>egen 
bes IDiberftanbes von (5ro§britannien. 

ZkL es nun oiel 3U n>eit fül^ren würbe, alle ©nridjtungen 
3U fd]ilbem, bie bei ber U)etteroorl|erfage in ben einseinen Cänbem 
benufet werben, folt l|ier nur ber feit bem \, 3uni 1^06 be* 
jlel^enbe öffentlid^e XDetterbienft im Deutfd^en Heidi 
genauer befd^rieben werben, nnb jwar fo, wie er im Sommer 
^907 U\tant>. 

5rül|er I|atte bie 3>eutfd]e Seewarte IDetterfarten \xnt> X)or* 
I^erfagen für gans 2>eutf d^lanb ausgegeben; ferner würben fold^e 
amtlidj verbreitet, oon Cliemnife aus für 5adi\^n, von Znünd^en 
für Kavent ufw. 3e^ (JS06) aber würbe ^s 2>eutfd^ Heid^ 
in \5 prognofenbesirfe geteilt, oon t>enen bie norbbeutfd^en, ba 
il|re (ßrensen fidj meift nidjt mit ben politifd^n becfen, in bei* 
folgenber Karte bargeftellt finb. Die IDetterbienftft eilen,, 
wie fie amtlidi I:|ei6en, finb folgenbe : Königsberg i. pr., i3romberg, 
Breslau, Berlin, 3ttnenau, ZHagbeburg, fjamburg, 2tad^n, XDeil* 



IDettetteUgiraplile. ffljfentlit^er IDetteriietifr 





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BBBWW SHTTT TT'T'RR MMmm \'[ YZZVV. 



56 (SmnMagen ber mobemen IDettetüorf^erfag^* 

Burg, 5tanffurt a. 2n., 2>rc5bcn, Strasburg i. (Elf., KarlstuB^e, 
Stuttgart, Zllünd^cn; außerdem BcftcE^cn ZTcbcnftellcn, We aber 
nur Me il|ncn tclept^onifd^ übermittelten, nidit felbftänbig auf^ 
gefteltten prognofen, fou>ie oon il^nen entworfene IDetterfartcn 
ju oerbreiten I|aben, vorläufig in 53onn unb (Biegen, bodj it>irb 
il|re 5^I|l iPoI|l nod^ oermelirt toerben. Don ben erflen jeEjn 
Dienftftelten unterftel^en neun (fjamburg nid^t) bem preugifd^en 
CanbiPtrtfdjaftsmintfterium unter toiffenfd^aftlid^er ^uffidjt X>^s 
preu§tfd]en tneteorologifd^en 3»^ftitut5; bie übrigen geJ^ören 3U 
ben betreffenden meteorologifdien gentralftationen. 

2tlle i>ienftftellen besiel^en einen Ceil il^res ipettertetegrapEji* 
fd^en ZHaterials aus fjamburg, ben anbern Ceil aus iE|rem 
Sesirf unb aus Ztad^barbesirfen. 

Die 2)epefd|en I|aben sur (Erfpamis oon geit unb (5elt> 
eine d^iffrierte 5orm erl|alten nad] folgendem 5d|ema 

{ol 

X)on biefen fünf (5ruppen iperben inbeffen nid|t immer aKe 
benufet, fonbern je nad^ bem Umfange ber ^eobad^tungen einer 
Station, ober x\ßLi\ ber U>id^igfeit il^rer Cage ufu>. ein Ceil 
ober alle; für bie 2>epefd^n ber 2lbenbbeobad^tungen genügen 
meift bie beiben erften (5ruppen. Die lefete (ßruppe gilt nur 
für bie beutfd^en Stationen. Diefes international angenommene 
S<5c[<im(x geftattet eine augerorbentlidie 5ülle oon Beobadjtungss« 
material in fnappfter 5orm unb unabl^ängig oon ber jeweiligen 
Canbesfpradie 5U übermitteln, u>ie x[a(}c[S(i^\\(iv^z (Erläuterung seigt. 
0bige ^udjftaben bebeuten meift S^l^len, oereinselt audj IPorte. 

BEB ift bie (ßruppe für ^^n ^arometerftanb ; 

WW bebeutet bie XWnbridjtung ; 

S ift bie IPinbftärfe. 

H = ^i^xom^i^ot^f gibt ^(^xi ^immelssuftanb unb etwaige 
Ztieberfd]läge an":, 

TTT U'tizviUi bie Temperatur ber Cuft, T'T'T' ben Stanb 
^^s befeud^teten Cl^ermometers beim pfyd^rometer 3ur ^eftimmung 
ber Cuftfeud^tigfeit vcci^ ixx>ox in 3^l|ntelgraben. 

RR ift bie 2(6\\z bes in ^zn legten 2\ Stunben gefallenen 
Ztieberfd^lags in gansen ZHillimetern. 

MM ftellt *t>(xs 2Tla^imum, mm bas ZHinimum ber Cem* 
peratur wäl^renb ber legten 2\ Stunben unb swar in gansen 
ßräben vor. 



IDettertelegrapIiie. (öffentlicher öJetterbtenfr 57 

F gilt nur für Stationen im Sinncnlanbe unb bebeutet bie ein^ 
seinen IDolfenarten. 

Stationen am ZTTeere melden bafür G = Seegang. 

X>ie lefete Sal^lengruppe ift bie beütfd^e Cirrusgruppe, bie 
^lusfunft über ettoa oorEianbene obere IDolfen gibt, ipobei F 
beren 5orm bebeutet. 

ZZ fagt ans über bie Htd^tung, aus b^r bie IDoIfen fommen, 
unb 

Z'Z' über bie Hid^tung, in ber fie geftreift erfd^einen. 

Danadi ift alfo ^as Cetegramm: 

63906 36672 688\9 51173^ UOO^ 
3unäd]ft fo 3U sertegen: 

639 06 3 6 672 688 \9 5H 73 ^ ^ ^0 0^ 
unb lautet überfe^: 

Cuftbru(f 763.9 mm, fd^u>ad^er IPinb aus 0fhiorboft, Sdin^^'' 
fall, Temperatur —\72^, befeud^tetes Cl^ermometer — HS.S», 
\^ mm ZTieberfd^Iag, I|ödjfte Cemperatur feit geftern morgen — \^, 
tieffte — 23 <^, oerfdjiebene IPolfenf d]id]ten (bei einer Küftenftation: 
mäßig beu>egte See), 5^bern)oIfen 3iel|en aus 0ftfüboft unb finb 
Don Ztorboft nad^ Sübu>eft geftreift. 

2)epefdjen biefer ^rt aus fjamburg bilben bie (ßrunbtage für 
bie IDetterf arten ; fie übermitteln bie XDetterbeobad^tungen von 
runb 70 0rten ans t>cn meiften europäifd^en Staaten (einfd]tie§* 
lid> 2^lant>), u>ie Karte 2 bartut. ^e erfte umfangreidifte 2)e* 
pefd^e t)erlä§t fjamburg um 9V4 Ul|r früi|, bie sn^eite, bie eine 
hirse Öberfid|t ber IDitterung unb eine allgemeine prognofe ent^ 
bält, etu>a eine Diertelftunbe fpäter; bie britte mit (£rgän5ungen 
burd^ bie ^eobad^tungen ber I|infid^tlidj il|rer telegrapl|ifd]en Der^ 
binbungen ferner gelegenen Stationen um 9% UI|r unb bie (Er* 
gänsungsbepefd^e 3U allen Dorl|erigen stoifd^en \\ unb \2 UI|r, 
bisujeilen aber fällt fie aus. 

J>iefe Depefd^en befommen alle 2)ienftftellen gleid^mä§ig, 
au§erbem laufen bort aber nod^ Depefd^en aus bem eignen 'Be^ 
sirf unb von einigen Stationen benad^barter Sejirfe ein. 2luf 
ber Karte \ finb biefe telegrapl^ifdj (ober tetepE|onifd^) berid^ten** 
^cn 0rte burdj ein fteE|enbes Kreu5 gefennseid^net, bagegen nur 
burd^ einen fd^toarsen 0rtspünft biejenigen Stationen, u)eldie 
il^re ^eobad^tungen tägtid^ auf po^ttatUxv \o ^«v^ixq, ci5o\^'3L<rc^,^<3&^ 
fie am nädiften ZTTorgen bei ber T>\ew\%\i<t w5ctA\«^. <3LXNSi\\^ 



68 firanWogen ^er mobemen IPetteroorlierfage. 

betommen nodj öic füölidjen wnb roejlUdjen IHenftpeffen, nämlid] 
Srestau, Seclin, ZITagbe&urg, Eianibucg, Zladten, IPeil&urg un& 
5ranlfurt a.Z(l. je nad) Dorfommnis ItTelbungen auf Pofifarten 
über ougerocbenllid}« IVitterungsetfdieinungen, j. B. jcoßr flarfe 
SegenfSUe, <SetDttter, Sturm uf». 




Katie 3. tfeg fcet IPetter!iepef(^en nac^ Ejotnbnrg, 



Sa (einer bei Be}ir(e eine tlimatifd]« £ini]eit tf), fonöem 
in eine Seit;« pon (ßebieten (Untectejirten, aus Karte ( erfiditlidt) 
jetfäUt, öic geicö{]n(ict) gleid}jeitig petf^iieöencs IPetter Ejoken, 
fo fann aad) ttieifl leine einl]ettlict)e prognofe für &en ganjen Se« 
jhrf aufgefteOt roetöen, fonbem es muß für jeben Unterbejirf eine 
Son&erporberfoge gegeben roeröen. 3)a&ucdi erfd)a>ect ficfi fo» 
tcoE]! bie Zlufgobe bes IPetterbien^teilers, icie oud] die ber 
tCelegraptiencimter. Um lefetere möglirfifü ju entlaften un& um 
aud; 3'^<^^''i^ ^^'t^ tCelegropIiiecen mÖglid||t ;u rermeiben, iß 



IDetterteleöropIiie. (öffentlicher rDetterbtenji. 69 

em befonbcrcr X)ort|crfagefdiIüffet emgefüE^rt toorb^n, ber in 
feinem «rften Ceil stpeiftellige 3aE|Ien entljält; 3. S.: 

0^ = Xladi »orübergelienben Hegenfätten morgen 
28 = »eränberlid^, meB|rfad^ Sdineefätte 

^6 = böige norbipeftlid]« XDinbe 

1(7 = Ztadjtfroft, aixdi am tCage tauii 
05 = 5ortbauer bes jefeigen IDitterungscfiarafters walir* 
fdjeinlidj. 

Danadj lautete bie ganse Sepefd^e: 

0^ 28 \6 \7 05. 

IDeil jebodi t|ierbei leidet ein X)erfet|en paffieren tann, t|at man 
nod^ be^immte Sd^lüffeliport« in einer ttabette 5ufammengefteHt; 
fo bag 3. 8. porjieB|enbc Depefdje fo geänbert ipirb: 

0^ 28 \6 \7 05 

5orfl Cid^t papier. 

8erüF|rt eine tEeIegrapE|enIeitung meE^rere 8e3irfe, bcn^n per^ 
fd]tebene Porl^erfagen übermittelt u>erben muffen, fo »erben bie 
entfprecl]«nben IPortgruppen (jebe prognofe befielet ft^ts nur 
au5 3 IPorten) ftets in b^rfetben fejien HeiE|enfotge ber Unter*« 
be3trfe gegeben, fo ^a% jebc ein3elne Celegrapl^enflation ot|ne 
tpeiteres bie für fie geltenben IDorte erf ennen fann; lautet bie 
DorE^erfage für alle 8e3irfe ber Ceitung gleid^, fo ipirb fie nur 
einmal gegeben. ZHe CelegrapE|enanftaIt I^t fogleid^ nadt (£mp^ 
fang ber Depefdje aus ^n brei Sd^Iüffelroorten mittels ^^s Vov^ 
Iierfagefd^Iüffels bie prognofe in allgemein oerf^änblid^e H>orte 
3U überfefeen unb burdi öffentlid^n ^tnfdjlag fpätefiens um \2 Uiit 
mittags befannt 3U mad^n. 

2tudj bie XDetterfarte, bie hen guftanb ber XWtterung am 
ZTTorgen in (Europa barflettt, muß fo rafd^ angefertigt werben, ^a% 
mit il^rem Perfanb um \\ lüiv oormittags begonnen u>erben fann. 

gur Prüfung ber borl^erfagen finb feitens ber Canbu>irt* 
fd^aftsfammem ober ber fonft 3uflänbigen Ianbu>irtfd]aftlid^en On«* 
tereffenoertretung Vertrauensmänner eingefe^ unb 3U>ar für jeben 
politifd^en Kreis minbeflens einer, bie nadt befonberm Sd^ema 
feft3uftetten iidb^n, ob bie X)orB|erfage pottfommen ober oortpiegenb 
eintraf, ober ob fie Doru>iegenb ober pottfommen perfeB|It u>ar. 
Tlndi fonji t|erportretenbe ZHängel in ber Verbreitung ber Vor** 
I^erfagen unb XDetterfarten ufu>. fotten gemelbet werben. 



60 ^mnbta^tn ber mobemen lt)etten>orl}erfage. 

Die (Eintragungen ber burd^ Celegramme unb poftfarten 
übermittelten IX)etterbeobad]tungen in befonbere Karten erfolgt 
teiU in §iff^vn, teils in geid^n fo, mie fie gleid^fatts burdj 
internationale äbereinfunft feftgefefet finb (ogt. bie Karte ^ rpeiter 
unten). 

Swnäd^ft n>irb 5U jebem Stationsort ber Barometerftanb in 
gansen unb sel^ntel Znillimetem gefcf^rieben, jebod] bie 7 vom 
ipteber u>eggelaffen, ^a fie nur bie Öberfidjtlid^feit ftören mürbe. 
Dann tpirb bie Hid^tung unb Stärfe t>es IPinbes eingetragen 
unb 3n>ar erftere als pfeil, b^r mit bem XPinbe fliegt nnb bem 
Stationspunft fo angefefet u>irb, ^a^ biefer an bie Stelle ber 
pfeilfpifee tritt. 2tm anbern pfeilenbe fefet man S'i^t>exn an, bie 
ber IDinbftärfe entfpred^n, unb 3U>ar ganse 5i^^^^»^ für gerabe 
Stufen, F|albe für ungerabe Stufen ber \3teUigen IDinbffala 
(0 = IPinbftiHe bis \2 = 0rfan). (gs bebeutet alfo 

\^^^ einen Sübweftminb, Stärfe % 

einen ZTorbtt>inb, Stärfe 7. 

tOat IPinbftitte, fo umgibt man ^^n 0rtspunft mit einem 
Kreife ({g;). 

5^rner u>irb bie ^immelsbebedFung fo eingetragen, ba% 
(3 ^inm 3U einem Viertel bebecften ^immel, 
(J einen I^alb bebedten fjimmel, 
^ einen 3U brei Dierteln bebecften fjimmel, 
einen gans bebecften -^immel 




bebeutet. 2lugerbem fefet man, tpenn es bei ber ^obad^tung 

regnete^ fd^neite ufu>., eins ber nad^flel^enben Seidjen n^ben ben 

0rtspunft: 

• Hegen jx Cau "P (ßemitter 

^ Sctinee i_i Heif T Donner 

A fjagel V HauBjreif ^ IDetterleudjten 

A (ßraupeln f>^ (ßlatteis ^ Ztorblidjt 

. = ZTebel cx) |Dunft 

Da u>ö neben ber Cuftbru(Äarte eine befonbere Cemperaturfarte 
gejeid^net wivb, wie bei ber beut^d\en 5^<iXDaxV^, \^1^ mati in 



IDetterfarten. 61 

Unterer mb^n ben (Dvtstt^is einen ober met|rere punfte, fatts 
Ztteberfd^Iag in ben lefeten 2^ Stunben gefallen ip: unb 5ipar 
in folgenber IPeife: 

• = \ — 5 mm, /^ = \ \— 20 mm 

l = 6 — HO mm II = über 20 mm 

2tu§erbem ipirb in biefer Karte bei t>iix Küftenflationen burd^ 
römifd^e Ziffern (I bis IX) bie ^öF|e ^^s Seeganges ausgebrücft; 
bei \diiiditet, b. t|. glatter, See tritt an beren Stelle ein S. 

(Enblid] bebeutet ein geftrid^etter pfeil ( >) bie gug:^ 

rid]tung ber oberen (5cb«r*«) IDolfen. 

Sinb fo bie meiften Angaben ber IDettertelegramme einge^ 
tragen, fo oerbinbet man alte 0rte mit gleidj t|oE^em CuftbrucB 
burd^ Cinien, bie3fobaren (meip: oon 5 3U 5 mm fortfd^eitenb), 
tpobei bie ^^obave 760 mm, als bem normalen Cuftbrucf im 
ZTTeeresfpiegel nal^esu entfpred^nb, ftarf geseid^net n>irb; bie 
3fobaren über 760 mm irerben gan5 ausgesogen, bie unter 
760 mm geftridjelt. Die (5egenben befonbers I|oE|en 2>rucfes 
tperben burd^ ^as Wort „HOCH" ober nur „H", bie tiefen 
Dru(fes burd? „TIEF" ober ^,T" Iieroorgel^oben. 2^ ^en 5ur 
Deröffentlid^ung gelangenben Karten Iä§t man übrigens, um bie 
Überfid]t nid^t 5U ftören, bie Cuftbru(froerte fort unb gibt nur 
bie 3fobaren mit IPertsiffem an ^^n (Enben. 

(3an^ analog sielet man bie Derbinbungslinien aller 0rte mit 
gleid^er Cemperatur (aud? pon 5 3U 5^), bie 3fotI|ermen, 
mad^t bie 0^ 3fott|erme als 5J^oflgren3e befonbers fenntlid^ unb 
flrid^elt bie 3f<>tIi^^"Ten unter 0^. 

kluger biefen Cuftbrucf* unb Cemperaturfarten u>erben für 
bie 3tt>e(fe ber IDetteroortierfage meijl nod^ Karten ber Snberung 
^es Cuftbrucfs unb ber Cemperatur, u>ie aud^ befonbere Ztieber* 
fd^lagsjarten entnx)rfen; I|ier u>erben ebenfo Cinien gleid^er 2lb* 
«)eid]ung (3fanomalen) unb gleid^er Ztieberfd^lagst|öl|e (3fO'' 
IlV^ten) gesogen. 

Um eine nod^ beffere Porfleltung t>on ber 3ebeutung ber 
Cuftbru(Äarten 5U erhalten, t>cnU man fid^ einmal au.^ ^^xc^ 
gansen (ßebiet, bas bie Karte um^a%V, \a\x\.^x '38>oxoxcväXäx ^>&^ 
neben emanöer /le^en unb lege m (Sebavi^xv'^^x^^ "^^^ «Jo«t.'cc>w 



62 <5ntnblagen ber mobemen IDetterportjetfage. 

Svib^n aller Qucdffilberfäulen «ine 5Wcf?c, fo ert|ält man ba, 
tDO TIEF fict|t, eine «infenfung, bei HOCH einen JEjügel. Bcnft 
man fidj nun bie 3fobaren pon 5 3U 5 mm gejogen, fo gleicf^en 
fie offenbar ben fjöt^enfd^tditenfuroen bei (ßebirgsfarten. 3'i^^ni 
man fo bie Segriffe bes (ßelänbes auf bie 2>ru(ffläd^ über* 
trögt, fprid^t man oon einem barometrifdjen (Befalle ober Cuf t* 
brucFgefälle, ^as nadi bem niebrigeren ©rucf Ijin gerid^tet tft. 





Qnerfc^nttt burc^ ein Ciefbnicfgebiei* 

Die 5t9ur ftette einen feirfred^ten Sd^nitt burd^ bie 2Umof pBjäre 
t)or; unten an ber €rbe im ZHeeresnioeau t|errfd^ bei a ber 
2>rud Pon 755 mm, bei b ber Pon 760 mm, fo muß man 
fidj in b, ^a ber ©rucf nadt oben t|in wegen ber immer ge* 
ringer iperbenben Selaftung abnimmt, eine getPtffe Stredfe er*» 
lieben, um ^^n gldd^n ©rucf ipie in a anjutreffen. 7>as fei 
ber 5<iö tn c. Somit E|at bie 5Wd?e mit bem 2>rucf Pon 755 mm 
eine Steigung Pon c nadt a I|in. (Ein Cuftteild^en in c Ejat nadt 
b Ejin t|öF|eren, nadt a t|in gleid^en 2>ru(f, wirb alfo unter bem 
(Einfluß ber 5d)tpere nadt a t|in abwärts gleiten. (Es t|at bort*» 
I|in ein (Befalle, ^as man nadi ^^^ X?orfd]Iag ^^s fcijottifd^en 
3ngenieurs tEt|omas Stepenfon (H867) t)cn (ßräbienten (pon 
gradi = fortfd^reiten) nennt. Der (ßrabient wirb fo bejKmmt, 
^a^ man an ber in S^<^Q^ fommenben Stelle ben fenfredyten 
2tbftanb sweier cmfeinanber folgenber 5 mm*»3fobaren in km 
mißt unb ^ann beredjnet, wiepiel ZHittimeter CuftbrudFunterfdjieb 
bei qUidt^m (ßefäHe auf ber Cdnge eines ZHeribiangrabes, b. Ij. 
auf \\\ km, porl^anben fein würbe. 2tuf ber IDetterfarte pom 
21 maxi \907 (f. S. 72—73) 3. ö. flnb bie auf 5. 63 folgenben 
3fobaren 3U fetten. 

Die £inie Sreslau — XDarfd^xu jlel|t fenfred^t auf ^en 3fo* 

Baren 755 unb 760 mm; es befielet mitl^in ein (Befalle Pon 

5 mm pon Breslau nadt XDarfdjau t|in, b. l\. auf 300 km, 

3 * n I 
alfo auf \\\ km ein (ßrabient Pon =1/8 mm. '^ ^ 
• 300 



Cttftbntrf nnb Wirib. 63 

3e Ttäi|cr bie 3fobarcn an^inanber liegen, um fo größer ift 
bas (ßcfälle unb bcr (ßrabient. (Ein (ßrabient pon 3 mm, wie 
er bei Stürmen porfommt, t|at biefelbe Sebeutung, wie (Befalle 
unferer Ströme in ber ZtäE^e ber ZHünbung von 0,3 m auf 
\ km, ^enn 3 mm (ßuecffilberbrucf entfpridjt 33 m Cuftbru(f, 
unb 33 m (ßef äße auf \\\ km ijl gleidj - 0,3 m auf \ km. 

N 
\ 
\ 
\ 

liYikrtrha» 






%t <5rabieni 

fjierbei ift atterbings fdjon etn^as porgegriffen, benn es 

fet|It nodi ber Ztadiu>ei5, ia^ 3 mm (ßuecffilberbrucf 33 m 

Cuftbrucf entfpridit. T>a \ Citer Cuft (bei 0» unb 760 mm 

Drucf) ^,293 g unb \ Citer Quecf filber H3 596 g u>iegt, ober ba 

0,773 1 Cuft \ g unb 0,733 1 Quecffilber HO 5^5 g fdjmer iji, 

13596 
fo mu§ eine Cuftfdule , _;;_ ober ^05^5 mal fo t|od^ fein, als 

1293 

eine auf einer gleidj großen (ßrunbfläd^e ftet|enbe (ßuecffilber* 

föuIe, bamit fie bas gleidje (Sewidf/t t|at unb auf iE|re Unterlage 

^en gleid^en 2>rucf ausüben fann; alfo entfprid^t einem Quecf«» 

filberbrucf oon \ mm fjöE|e eine Cuftfäule pon \05\5 mm 

gleidj ^0,5 m. ZHit anbern XDorten: man muß fid^ um H0,5 m 

erB|eben, bamit ber Cuftbrud um \ mm abnimmt. ZHefe ^öEien*» 

fhife nennt matt bie barometrifd^e J^öt|enfiufe. Sie iji 

aber nid]t immer gleid^, fonbem t|ängt Pon ber Cemperatur 

unb pon ber J^öt|e, in ber man fid? über bem ZHeeresfpiegel 

befinbet, ab, benn einerfeits betont bie Cemperatur bie Cuft*» 

maffe aus, anberfeits ift mit ipadjfenber fjöE^e bie Cuft immer 

ipeniger belafiet unb weniger sufammengebrüdft. So ergibt fid^ 

folgenbe Heine ^dbeüe für bie barometrifdje J^ötienfhif e : 

Cttftbnwf Seeljölje Cufttemperatur 

—20« 0« +20<> 

760 mm m 9,7 m ^0,5 m ^,3 m 

660 „ ^200 „ \\,\ „ ^2,0 „ \3,0 „ 
250 „ 9000 „ 29,2 „ 3^,5 ^ . — 



64 (Smnblagen ber mobemen IDetterDortjetfa^e. 

Da in Deutfd]tanb <t>urd^fd]rtittlid^ bic Cemperatur im 3a£jre5=* 
mittel runb \0^ beträgt, fo mu§ man bemgemä§ bi« lüerte 
für 0<^ um ^o/o pergrögern unb erE^ält im ZTIeeresnioeau ober 
für 760 mm 2>ru(f H0,5 + \0,5 X 0,0^ = H0,5 + 0,^ = \0S m; 
besEialb nimmt man getDÖF|nüdj runb U m eis barometrifdje 
J^öl^enftufe an. ZHefen IPert 3U merfen ift feE^r nüfelidj, benn 
er fann in stpiefad^r lOeife benu^ toerbcn, por allem für bie 
lDetterbeobad]tung. ^at man nämlid] an einem 0rte bas Baro^ 
meter abgelefen unb fennt beffen fjöE^e über bem Zneeresfpiegel, 
fo bioibiert man mit \\ m in biefe £}öl|e unb u>ei§ ^ann: um 
fooiel u>ürbe ber Cuftbrucf im ZTIeeresfpiegel größer fein; ifi 
3. 3. an einem 69,3 m E^oE^en 0rt um 8 ÜB)r frül| ein Sarometer*« 
ftanb Don 75^,8 mm abgelefen ujorben, fo mu§ er um 
69.3 :U = 6,3 mm, alfo auf 76\,\ mm oergrößert u)^rb«n, um 
iE^n auf t>en ZHeeresfpiegel 3U rebu3ieren. Dergleidjt man nnn 
biefen IPert mit ber Angabe ber XDetterfarte für ^en 5u6* 
punft bes betreffenben 0rte5, fo I|at man barin eine Kontrolle 
für t>^n ridjtigen Stan^ feines Barometers. Uennt man anber* 
feits bie ^öl|e bes i3eobad]tung5orte5 nid^t (3. B. auf einer 
Heife), fo fieB|t man in ber XX)ietterfarte nadj, um u>iepiel in 
i{|r ber Sarometerftanb an bem betreffenben 0rt größer ifi 
als ber abgelefene unb multipli3iert bie Z>ifferen3 mit \\, toorouf 
man bie SeeE^öt^e erE^ält; 3. 3. abgelefen 730 mm, ber Wettev 
faxte entnommen 757 mm, Z>ifferen3 alfo 27, mitE|in ijl 
27XU = 297 m bie 5eeB|öE|e. XHefes Hefuttat ift nidjt gan3 
fidjer, ^a man für genaue (Ergebniffe 3aB|treid^e Seobadjtungen 
^es Cuftbru(f5, ber Cufttemperatur unb ber Cuftfeud?tigfeit be^ 
nrx^en muß, bodj genügt obiges PerfaE^ren für oiele praltifd^e 
Sn>e(fe. 

Xladi biefer notn?enbigen 2lbfd|u>eifung feE^ren mir »ieber 
3um (ßrabienten 3urü(f. (Er fann burdj bie Hebuftion oon 
u>enigen Kilometern auf \\\ km ausnaE|msu)eife unnatürtid^ groß 
werben. So wav bei bem 0rfan 3U (Ebinburg \868 auf 32 km 
ein (ßefäHe von 6,9 mm porE^anben, alfo ein (ßrabient pon 
23,8 mm. IDottte man iE^n für alte \\\ km als ebenfo groß 
anneE^men, fo mürbe man ben gleid^en 5^E|ler begeben, als tpenn 
man bas (ßefäHe eines IDafferfalles auf t>en gan3en 5tu§ an^' 
n>enben ipollte; ein Si^i: t>on HQO km Cänge, be]r an einet 
Stelle auf ^0 m ein (gefalle pon \0 m i\atf mürbe feine Quelle 
m JIOO km £jöiie iiaben. 



£nftbnic! unb Winb. 66 

Wo ein (Stabient, alfo ein (ßefätte i% findet arxdi Setpegung 
ftatt, ba bic Cuftteild^en bem niedrigeren 2>rucfe suflreben. IDürbe 
feine Heibung oorl^anben fein, fo ipürben bie Cuftteildjen folgende 
(ßefd^tDinbigfeiten je nadi bem (ßefäHe annetjmen: 

(ßrabient ^ 2 3 ^ 9 ^6 25 mm 

(Sefd^tDinbigfeit H^ 20 25 29 ^3 57 72 m in ber Sefunbe. 

gur Peranfcfjaulid^ung biefer IDerte fei barauf E|ingen>iefen, 
^ajß bei t>en Vev\nd^n auf ber eleftrifd^en Sdimübaitn bie grö§te 
erreidjte (ßefdjipinbigfeit 56 m in ber Sefunbe betrug. Ztur 
bei gan3 naiven 0rten unb auf engbegrenstem (ßebiet würbe biefe 
Cabelle anipenbbar fein, 3. S. bei b^n tpafferfaüartig i|erab«* 
ftürsenben 5öött>inben, wie bei ber Sora. 5ttr größere (ßebiete 
fommt aber erfiens bie Heibung ber bewegten Cuft unb jweitens 
bie 2tblen!ung bes XDinbes aus feiner Hidjtung burdj bie €rb* 
breE^ung in Setrad^t. 

J>ie Heibung wirb im gleid^en Sinne, wie bie (ßefdjwinbig* 
feit 5u* unb abnimmt, größer unb f leiner; fie ifl über bem £anb 
etwa oiermal größer als über bem ^Tleere anh erreidjt an ber 
raui^en (Erboberfläd^ iE^ren größten Setrag. (Ein IDinb, ber 
vom ZHeere I|er fommt, erfäE|rt an ber Küfle burd^ Heibung 
Pcriangfamung unb fomit arxdi Stauung, felbfi wenn feine Steil* 
füfte Dorl|anben ijl. 2)aB|er ijl ber Sturm auf bem ZHeere, auf 
3nfeln nnb an ber Küjle I^eftiger als im ^inmnlan'b^, unb fdjon 
bie mittlere IDinbgefdjwinbigfeit iji bort größer als E|ier, 3. S. 
in 5d]Ie5wig^J^oIfiein größer als in ber ^Tlarf Sranbenburg. 

J)ie 2(blenfung bes VOinb^s burdi bie €rbbrel|ung 
bebarf einer genaueren 2tuseinanberfefeung. IPürbe bie €rbe 
ftillfteE^en, fo würbe an ber pon ber Sonne befdjienenen Seite 
bie erwärmte Cuft auffteigen, nad^ ben Seiten ju oben abfließen, 
allmäljlidj erfalten, auf ber Hücffeite jur (Erboberflädje finfen 
unb unten nad^ ber Porberfeite als €rfafe für bie bort auf«* 
geftiegene Cuft t|injh:ömen. Störungen würben in biefem reget 
mäßigen Kreislauf nur baburd^ eintreten, baß fidj bie ©er* 
fd]iebenen 5ormen ber Crboberflädje wie £ant> anb xbaffer per* 
fd]ieben fiarf erwärmen. Catfäd^Iid^ brel|t fidj bod^ aber bie 
€rbe \ini> nodj basu fo, baß iljre 2tdjfe anf^ bet Cvnä ^b^^^* 
Sonne nid|t fenfred^t, fonbem \d\ta9 ^Ä^., xöcJ^^x^ «v^nä ^«sä. 
der Jal/vesseit wed?felnbe 5\x\oi(c i>oxv Soxvxväwoö^xcv^ \>^xxv*- 

Hai n er, ^as Wetter. ^ 



66 



(ßrunblagen ber mobttnen IDettenjorljerfagc. 



ifl. l>aiiet ftnb bic lDmbPcri|äItniffc nid^t fo exnfadt als Bei 
einer rul|enben (Erbe. 

(Ein punft ber (Erboberfläd^e ipirb eine um fo grd§ere 
(8efd^u>inbigfeit itaben, je ipeiter er von ber 2>ret|adjfe entfernt 
ift, benn jeber punft oottenbet in 2^ Stunben einen Umlauf, 
gleid]piel; ob feine Kreisbalin gro§ ober Mein ift. £s Beträgt 
5. 8. bie J)rei|ung5gefd]tt)inbig!eit eines punftes ber £rbober« 
fläd^e in ber Hidjtung pon IDeft nadi 0ft: 

Brette in ber Sttnnbt in ber Stunbe 

0® (Squator) ^65 m 

52^2^ (Serlin) 282 ,, 
60^ 232 „ 

90« (pol) „ 



\67^ km 
835 



n 








»Ost 




irB' 



TlhhntnnQ eines SnbiPtnbes. 2(blenhtng eines ttorbtotnbes* 

ZteB|men toir nun an, bag ein Cuftteild^en am ^Stquator burdi 
eine Kraft ober burdj t>as Cuftbru(fgefäHe nadi bem pol ge^ 
bvadit u>erben foll, fo toirb es, ha es am Squator bie grögte 
u>eftöftnd^e (ßef(i]tpinbigfeit I^at, Pon Sreitengrab ju Sreiten^ 
grab in (ßegenben fommen, bie immer langfamer Pon Weft 
nadi (D\t fid] breE^en als jenes Cuftteildjen. (gelangt es 3. 8. 
pom Äquator mit ^65 m (5efd]tt)inbigfeit nad^ hem 30. Breiten^ 
grab mit nur ^03 m, fo befifet es bort nod^ einen Überfd^g 
pon 62 m an u>eftöftlid^er (ßefd^tpinbigfeit; u>dl|renb es alfo 
am Squator auf ber [xdi gleidj fd^nell brelienben £rbo&erfIäc^ 
ftill rul|te, i|at es unter 30° Breite eine (Eigengefd^rpinbigfeit 
pon 62 m pon IDeft nad^ 0ft, has entfpri(ijt bei großer be- 
ipegter Cuftmaffe einem 0rfan aus IDeften. JMefer ftberfd^ß 
an (ßefd^tt)inbigfeit ftrebt t>as Cuftteild^en alfo nadi 0flen ju 
beu>egen, u>ogegen es bas (ßefälle norbtpärts treibt; ba bos 
Ceildjen nid]t sugleidj nadi 0fien unb nad? Ztorben gelten taxm, 
tpirb es eine met^r mittlere, aber nad^ ber größeren (BefdiCDlnbig^ 
/^Äf hingeneigte Saiin einfd^lagen. 



2rblenhing bes Wiribts bnrd? bie €rbbretjttng. 67 

©n Scifpiel roirb Mefc ^tusfüturun^en flarcr madicn: ein 
HubcrBoot foH von A nad] B fal^ren unb u>irb in btcfcr Htd^tung 
burdi Huberfd]Iägc fortbetocgt; es t^errfd^t aber ein jlarfer nad^ 
C gerid]teter Strom, ber ^as^ Soot pon feiner Hid^tung AB 
abtreibt in Hidjtung AD, alfo nadj redjts. 

Kommt umgefelirt ber IDinb pon Ztorben, fo trifft er immer 
fd^neller rotierenbe (SeQ^nb^n, bleibt jurücf unb ipürbe auf ber 
(£rboberfIäd]e als ©fitpinb erfd^einen, ipenn er nid^t gleid^seitig 
nad| Six^cn getrieben tpürbe unb baburdj tpeber nadi IDeft (C), 
nodi nadiSixö (B'), fonbern nad^ einer mel^r mittleren Hidjtung(D') 
gelangt, b. I|. auc^ pon feiner urfprünglid^en Ztorbfübriditung 
nad^ red^ts. 

2lnalog finbet auf ber füblidjen J^albfiigel bie 2tblenfung nadi 
ünts Patt. 

J)iefe CeBire Pon ber Hed^tsablenfung beipegter Cuft pon 
il^rer ^nfangsrid^tung burd^ bie (Erbrotation ifl bereits H735 
pon (ßeorge J^ a b I e v auf geflellt, bie SeiPeisfüBirung jebod^ fpäter 
(suerft burd^ Cracy H8^3) nodj bal|in erweitert iporben, ba§ 
bie 2lblenfung nid^t nur in norbfüblid^er unb fübnörblid^erHid^tung 
erfolgt, fonbern in jeber beliebigen Hid?tung. 

^p i 




(ßrabtent nxC^ 2(bIen!ungsipin!eL 

J)ie Cuft tpürbe fidj mitt|in unter X>^m (£influ§ bes (ße* 
f altes in Hidjtung bes (ßrabienten ben?egen; fie tt>irb aber I|ieraus 
burd^ bie (Erbbrel^ung nadi red^ts abgelenft. ^at man alfo 
3ipei 3fobaren 750 unb 755 mm, fo perläuft ber (ßrabient 
pon a nad) b; ber XDinb wirb nad? redjts abgelenft unb roet^t 
X>^si[a{h nidjt Pon a nadi b, fonbern pon a nadi c. Den IDinfel a 
mxiwi man "b^n ^blenfungswinf et; wegen ber Heibung ift 
er über bem iax\t>t Heiner als über bem OTeere, nämlid^ über 
jenem im Durd^fdinitt ^0 — 60 <* unb über b^r See 80°. 



68 (Srunblagen ber mobemen lX)etterporI|erfa0e. 

Wie fdjon geseigt roar, roerben auf ben XDetterfarten burd} 

bic 3fobaren bic (ßebietc Ijolien unb niebrigen Drucfcs ge- 

fonbert. Sei genauerer Prüfung ber IDetterfarten fann man 

kben 5otmen ber 3fo6aren ober ber von il^nen um- 

d]Ioffenen (ßebilbe unterfdjeiben, beren jebe 3um IDetter cme 

befonbere Sesieljung Ijat, nämüd}: 

X, J^ocf^btucfgebiete 5. V-Depreffion 

2. tCiefbrucfgeblete 6. tCeilbepreffion 

3. Sattel unb 5urd^e 7. gerablinige 3fobaren. 
% Keil 

Die beifolgenbe XDetterfarte oom 21 TXlävi ^907 ifl (5. 72 
bis 73) beigegeben n>orben, roeil fie alle Zypen ber 3fo&<»«^«»i 
Seigt, bie nodj burdj ll>orte in iljr leidet fenntlidj gemadjt finb; 
fie ift baE^er für ^as 5o(genbe einsufeE^en. 2lud} (ägt fie ftd^ 
mit Ztufeen bei ^en fpäteren (Erörterungen über ^as XDetter 
in ^en fjod^» unb (Ciefbrucfgebieten Dern>enben. 

2>ie 3fobaren über 760 mm umfdjlie§en bie (ßebiete Iiotjen, 
bie unter 760 bie nieberen Drucfes. firftere nennt man auc^ 
2tnti3vnonen, lefetere gv'Io"«"- ^^ Sv'Ion^ (2Ti!eEjr3aEjI 
Sytionen) ift 3U unterfdjeiben von bem §y^iion, (Vflel^vidtil 
SvHone) bem Kreisjhirm ober tt>irbel|hirm ber (Cropen^ benn 
eine ^y^Ione ifl ein meE^r ober tpeniger ausgebeE^ntes (Sebiet 
niebrigen Cuftbrucfes^ ein Syf^on aber ein Meiner, feljr fWrmi- 
fd^er unb fd^abenbringenber IDirbel. 2>ie bei beiben auftretenbe 
2>reliben>egung Ejat Sl^nlid^feit unb t>es\:iaib fül^rte pibbington 
für lefeteren tt>irbel ^cn äljnlidjen ZXamen Sytlon ein. Um bie 
entgegengefefete DreEjung bei bem ^odjbrudgebiet ju fennseidjnen^ 
I|at 5t. (ßalton \863 für Unteres ^en Flamen ^IntisyHone 
porgefd^lagen. 

Sinb nun stoei £;od|brucfgebiete einanber benad^bart, fo 
tpirb an iEjrer (ßrensjlette eine (Einfenfung oorEjanben fein, oon 
ber red]t5 unb lints niebriger 2>rucf liegt, als ob ba 3tt>ei 
tCäler Ejerauffommen unb sroifd^n sroei Sergen {<Oen £;od}brucf«> 
gebieten) einen papbergang Ejoben; biefe pagjlelle Ijeißt oom 
Ejol^en 2)rucf aus betrad^tet eine „5urdie niebrigen Drucfes" 
ober vom niebrigen 7>tnd ans ein Sattel ober Hüd en E{oI)en 



^oc^- nnb Ctefbnirfgebiete im allgemetnett. 



69 



artig oor, fo fpricf^t man von einem Keil IjoEjen Drurfes. 
Dringt von einem (Cief^rucfgebiet eine Hinne talartig gegen 
öen I^ol^en 2)rucP oor^ fo nennt man ^as wegen ber einem 
V äEjnelnben 5orm ber 3fobaren eine V*Depreffion. (Es gibt 
nämüd^ für ^as tCiefbrucfgebiet nodi öie Seseidjnung De«* 
preffion, unb man perfteljt barunter ein (ßebiet mit niedrigerem 
Cuftbrucf als in ber Umgebung, fo tpie man audj geograpEjifdj 
eine ausgebeljnte (£infen!ung als eine Z>epreffion beseidjnet. 5^19^ 
\idi innerE{a(b bes grogen (Ciefbrucfgebietes unb 5tDar an feinem 
Hanbe ein Meines, roeniger tiefes (ßebiet, fo tpirb es tCeil«* 
bepreffion, feltener ^,Hanbtief" genannt, finblicf? bie gerab- 
linigen 3fobaren erlangen bei beflänbiger IPitterung im 
^od]fommer ober im fjod^rointer befonbere Sebeutung. 





Ti^ 



Bemegung eines £nftteilc^ens 
im Ctefbmcfgebiet. im ^o^bntcfgebtei 

Die innerjlen, alfo tiödjflen unb tiefflen Stellen ber ^odj*» 
unb tCiefbrucfgebiete finb bie 2Ti!ajima unb ZHinima ^es 
Cuftbrucfs. 3n^^ff^n ijl es aßmäE^Iidi übüdi gen>orben, bie gansen 
(5ebiete fo 5U benennen, unb man gebrandet i^dufig unterfd^iebs^ 
los bie IDorte: 

fjodjbrucfgebiet^ ^tntisyHone, ZHa^imum, 
ebenfo 

(Ciefbrucfgebiet, Sytlone, Zllinimum, Depreffion, 

obn>oI|I ^as fhreng genommen nidjt rid^tig ifl unb man audj 
in eine getpiffe Sd^toierigfeit gerät, wenn man einbeutig eben 
von ^en I^ödiflen unb tiefflen Stellen fpredjen tt>ill; in foldjen 
5äIIen peripenbet man oft ^en 2lusbrvxd\ *K.^xxv. X^^s N^s^^ 
ober tiefen £uftbmds. 



70 (Sntnblagen ber mobenxen lüetten)orl|erfa0e. 

XXimmt man nun in einem (ßebiet niedrigen Cuftbrurfes 
g(etd]mögige5 (ßefdfie nadi innen an, fo toir^ eine Cuftmaffe a 
am Hanbe beftrebt fein, unter ber €intt>irfung öer 5djix>erfraft 
geraden IDegs nadj Sem ZHinimum, ber Stelle niebrigften Xhrucfes, 
3U eilen, b. Ej. sunädjft nadj b (5. 69); fenhredjt ju ab roirft aber 
bie ^Iblenfungsfraft ber €rbbreljung nad] c, alfo E|ier nad? 
XDeften, ^a bie Cuftmaffe a einen nad^ Snö (b) geridjteten IDeg 
I|at, babei in immer fdinetter rotierenbe Breiten !ommt unb 
5urüc(b(eibenb als XDefttoinb auftritt. Deshalb gelangt bie Cuft^» 
maffe tatfädjUd] nadj d, von bort gans entfpredjenb nadi d' 
u. f. f. ; bie ^d:in a d d' ift mitE^in nidjt gerabünig, fonbem 
näl^ert fid^ fpiralig ber Stelle ^es geringften Drucfes. Strömt 
bagegen Cuft von ber Stelle Ijöd^ften Z>rucfe5 nadi äugen, fo 
fommt fie nörblidj oon biefer Stelle in Breiten, bie langfamer 
rotieren, Ijat alfo einen nadt 0ft geridjteten (ßef d]n>inbig!eit5^ 
überfd]u6 unb ben>ir!t, ^a^ bie Cuftmaffe a flatt nadj b nadi d 
gelangt, ebenfo nad? d' u. f. f. ; bemnad] nimmt aud] Ijier bie 
^af:in a d d' Spiralform an, bie aber nßdi außen gerid]tet ift. 

Was Ejier für eine Seite geseigt ift, gilt naturgemäß rings 
um bie Kerne ^oE^en unb niebrigen CuftbrucPs Ijerum, unb man 
erljält folgenbes 3ilb oon ^^n Cuftftrömungen in §ytloncn nnb 
^ntisvHonen auf ber nörblid^en ^albfugel. 




Cttftjhömung in (Eief- unb ^oc^brucfgebieten (nörbL fjalbfngel). 

5ür bie füblid^ fjalbfugel ergibt fidj unter Serücffid^tigung 
ber Pertaufdjung oon Horb unb SuH> bie 5igur auf S. 7\. 

Sei ber ^^tlone ftrömt alfo bie Cuft fpiralig ein, bei ber 
^tntisyflone fpiralig aus. Stellt man fidj fo in ^en XDinb, 
ba% er in ^^n Hücfen bläft, fo liegt auf ber nörb«* 
Itd^en fjalbfuget ^as Cief linfs porn, ^as fjodj 
reditsl|inten. 2>iefe einf adje, aber »idjtige Hegel i\aben yvav 



d^odf' nrib Ctefbrucfgebtete im oH^emetnen. 



71 



idfon Zettel, £offin unb Cloy^ grfannt/obcr crft Suys 
3aIlot (\8\7— \890) It^t ffe \860 in iEjrem waitven Wett er^ 
fannt, fvjiematifdi geprüft nnt> als (ßrunblagc für roeitcre 
5orfdjungen bcnufet; baE^er Ejeißt es oud? bas öuys Sallotfdje 




Cttftjirömnng in Ctef- unb ^oc^bmcfgebieten (fübL ^albfagel). 

(5efefe obet? ZHerfregel. 2>ie beifolgenbe IDetterfarte seigt biefe 
IDinboerliältmffe ber fjocfj*» unb ©efbrucfgebiete in ausgeseidj*' 
neter tt>eife. 

Da bie SyMonen unb 2tnti3vMonen tpanbem unb ^wav in 
(Europa oonx>iegenb in rpejiöjHidjer Sidjtung, fo tt>irb ein 0rt 




I. II. 

XDtnbbreiittng beim Porübergang eines Ctef- nnb fjoc^bnicfgebietes. 

nadj unb nadi in oerfdjiebene (Ceile biefer Drucfgebiete 3U liegen 
fommen unb bemnad^ aud? oerfdiiebene iPinbrid]tung hiahen. 
Da es nun für bie Darftellung I^ier fdjn>ierig ijl, fidj eine 
Depreffion üfcer einen beftimmten 0rt5punft sieE^enb 3U benfen, 
fo foll angenommen werben, bie 3>epreffion rulje nnö ber Orts^ 
punft P betpege fidj. 

(Seilt bie Depreffion (I) tat(äd\Udi x>ouM\xäs wa.^x^^'bA^ 
rm^ P von tedits nadi Unis tx>anbetx\t> q><^t^a4v^. xo^^^^voc. "S)^^"^^ 




TiMN* T,, -SOWäSs*- 



74 (^rnnblagen ber mobemen IDettetPorf^erfage. 

trifft er IDinl) aus 5ül), ^ann atxs Snbweft, XDefl unb fdjlieglidi 
aus Horbrpcji; b. Ej. ber IDinb brel^t fldj beim Porübergang bes 
iPirbeU mit ber Sonne. Das ift bas Dooefdje XDinb^ 
brel^ungsgefefe, bas inbeffen nur gültig i% n>enn bas 3en* 
trum ^es niebrigen Drucfes im Ztorben oom Seobadjtungsort oor^ 
übersiel^t. (ßel^t es aber im Sn^en oorüber, fo oerfolgt ber 
0rtspunft bie ^alin P' unb trifft juerfl iPinb aus Sübojl, ^ann 
(D% XXorboft, Horb unb XXorbmeft, alfo IDinb, ber fidj entgegen 
ber Sonne brel^t. €ntfpredjenb ift es bei fjodibrucfgebieten (11)^ 
roo bie Dreljung bes IDinbes auf ber, norbbeutfdjen PerEjältniffen 
entfpred^nben Cinie Q bem <5efefee Sooes folgt, nidit aber bei Q'. 
Da bei feiner iPetterlage nur ^odjbrucfgebiete ober nur 
Ciefbrucfgebiete oorfommen, fonbern ftets beibe Wirten, fo ergibt 
\idl fofort bie Permutung, ^a^ ber ber ^Intisyflone entjhrömenbe 




Cttftfhomung vom Qoc^« 5ttm Ciefbrucfgebiet. 

iPinb nad^ ber §ytione geEjt, unb ^as gefd^ieB^t fo, tt>ie es bie 
5igur anbeutet, fjier n>irb audj ^as (ßefefe oon Suys Sallot über 
bie Sesief^ung bes IPinbes 3u ben fjodi*« unb tCiefbrucfgebieten 
nodj oerftänblid^er. 

TXlan fieE^t aber aud^ aus ben btsB^erigen Überlegungen, ba% 
man einem IPinbe, wenn man iljn lebiglidj an einem 0rte be*« 
obadjtet, feinen Urfprungsort nidjt anfeilen fann, n>ie fd^on bie 
3ibel fagt: „7>ix Ijörejl fein Saufen wol\l, aber bu ujeißt nidjt, 
Don rpannen er fommt unb n>oIiin er geljt." Der IPinb legt nur 
furse Strecfen in gleidjer Hid^tung surücf, feine gan$e ^al:(n aber 
ift gefrümmt, baB^er tann eine bei uns als 0ftn>inb auftretenbe 
Cuftftrömung tatfäd|Iidj aus Ztorboft ober Süboft, ein lbeftit>inb 
aus Ztorbtt)eft ober Sübmeft ftammen. (Ein 0fttt>inb, ber in Snb^' 
oft entfprang, bringt im Sommer I|eige, im IDinter falte Cuft 
aus ben fübruffifd^u Steppen; ein IPefttoinb aus Ztorbmeft ift 
*m Sommer tüljl nht> regnerifdi, im IDiwter mllb unb <5teidifatts 



fyd^* unb (Etefbrurfgebtete im allgemeinen. 7ö 

feud^t. 2Ti!an \ptidit ba von einer flimatifdjen 3ebeutung 
beriPinbrid^tungen. (Eine €ntfd)eibung f ann in fold^en fällen 
nur bie IDetterfarte liefern, ba fie bie 3alinrid]tung ber Cuft^ 
betpegung fofort 3U entneE|men geflattet. 2ludj baraus folgt bie 
lDid]tigfeit, ja Unentbelirlid]feit ber IDetterfarte für bie IDetter*« 
oorl^erfage. 

^lußer ber eben enpät|nten öesiel^ung ber ^odj^ unb Cief*» 
brucfgebiete sueinanber burdj ^cn von bem einen sunt anbern nal^e 
ber (Erboberflöd^e rpel^enben iPinb befielet nodi eine streite in 
ber ^ölie, bie ^lufMärung barüber gibt/tPoB|er bie Cuft bes ^odj«« 
brucfgebietes fommt unb rool^in bie bes Ciefbrucfgebietes gel^t. 

2)en!t man ficf^ ooHfornmen ruBjige Cuft, fo n>irb fie fid| 
unter bem Cinflug ber 5d?u>ere fo lagern, ^a^ fie l^orisontate 
Sdixditen gleidjer 2>ictjte bitbet, tx>obei bie bidjteften, n>eil fd|n>er* 
ften, unten liegen. tt>irb nun burdj 5onnenftraE|tung eine Stelle 
ber (Erboberfläd^ flärfcr erwärmt, als iljre Umgebung, fo ^elint 
[xdl bort bie Cuft jiärfer aus als rings uml|er; baburdj hritt eine 
JEJebung ber Cuftfdjidjten über ber erwärmten Stelle ein unb 
fomit nadi außen Ijin ein (Befalle. Die Cuft wirb bal^er oben 
nadi außen I|in abfhrömen unb burd? an ber erwärmten Stelle auf^ 
ftrömenbe erfe^; als beren (Erfafe wieberum mu§ unten aHfeitig 
Cuft 3uflie§en. Durd^ bas ^tbjlrömen oben wirb unten ber 2)rucf 
oerminbert unb äugen ringsl^erum Dermel^rt, fo ^a^ allmäl|lidj 
ein (ßefäHe nadi innen entjielit, jebodj nur in ben unteren Sd^idi* 
ten, ba in einer gewiffen fjö^e ber Ihnd innen unb außen 
gleidj wirb. Z>er (ßefamtoorgang ijl alfo fdilieglid? fo, ^% ber 
erwärmten Stelle in ^^n untern Sdixditen Cuft 3uftrömt, bie 
über il|r aufjieigt unb oben nadi außen abfließt; innen t^errfd^t 
niebrigerer, außen Ijöl^erer Drucf. €s t^anbelt fid^ fonadj t|ier 
um ein (Ciefbrucfgebiet. 2luf bie S^c^Q^ ^c^di bem ^e^tatibe ober 
ber Dauer biefer Bewegung foll fpätei: eingegangen werben. 

tCritt bei tiorisontal tagernben Cuftfd^idjten jiatt ber suerjl 
angenommenen (Erwärmung (Erfaltung ein, fo werben fie fidj 
jufammensielien unb einfinfen — am meiften oben infolge ber 
Summation bes §ufammen3iel|ens aller Sdixditen; l^ier wirb fidj 
ein (5efälle nadj innen I^erausbilben unb ein €injlrömen ber 
Cuft ftattfinben. Daburdj aber wirb unten ber Drucf innen 
vergrößert, unb es entjlel|t Ijier ein (Sefäüe nadt außen; alfo 
oben ftrömt bie Cuft ein, unten aus, innen B\ert^d\t. K^^^^x, q^öS^^^j^ 
niebriger Drucf. 



68 (Srunblagen ber mobemen IDetterporlierfage. 

Wk fdjon geseigt rpar, n>erben auf bcn XDetterfartcn burd^ 

bie 3fobarcn öle (ßebiete B^ol^en unb niedrigen Drucfcs gc«* 

onbert. 3ci genauerer Prüfung ber tt>etterf arten fann man 

ieben 5oJ^nten ber 3fobaren ober ber von U^nen um*» 

fd]Ioffenen (5ebilbe unterfd]eiben, beren jebe sunt tt>etter eine 

befonbere Se5teE{ung E{at, nämüd}: 

^. J^od^btucfgebiete 5. V^sZyepreffion 

2. Ciefbrucfgebiete 6. tCeilbepreffion 

3. SatUl unb 5urd^e 7. gerablinige 3fobaren. 
^. Keil 

Die beifolgenbe IDetterfarte oom 2\. ZlTdrs \907 ifl (5. 72 
bis 73) beigegeben tx>orben, n>eil fie alle ^ypen ber 3fobaren 
Seigt, bie nodj burdj IDorte in iljr leidet fenntüd^ gemad]t finb; 
fie ift baljer für ^as Sol^^nöc einsufeljen. 2tudi läßt fie fidj 
mit Ztufeen bei ben fpäteren (Erörterungen über bas XDetter 
in ^^n £jod^« unb Ciefbrucfgebieten Dern>enben. 

2>ie 2\obat^n über 760 mm umfdjiießen bie (ßebiete I|oB|cn, 
bie unter 760 bie nieberen 2>rucfe5. Crftere nennt man andf 
^Intisvflonen, lefetere Sytlonen, 2>ie Sy^Io^^ (2Ti!eljr3aEjI 
Sytlonen) ift 3U unterfd^eiben von bem Syfion, (IHeE^rsaEjI 
Sytlone) bem Kreisjhirm ober tt>irbelfturm ber tCropen, benn 
eine §ytlonc ijl ein meEjr ober tpeniger ausgebel^ntes (ßebiet 
niebrigen Cuftbrucfes, ein §yilon aber ein fleiner, feEjr jHirmi*» 
fd^er unb fd^abenbringenber XPirbel. 2>ie bei beiben auftretenbe 
2>reE|bett>egung I^at aBjnlidjfeit unb besljalb füljrte pibbington 
für lefeteren tt>irbel ^en äB|nIidjen ZXamen ^ytlon ein. Um bie 
entgegengefefete Dreljung bei bem ^od^brucfgebiet ju fennseidjnen, 
I^at 5t. (ßalton \863 für lefeteres t>^n Flamen ^IntisvHone 
porgefd]Iagen. 

Sinb nun 3U>ei ^od^brudgebiete einanber benadtbaxt, fo 
tt>irb an il^rer (ßrensftette eine fiinfenfung oorB^anben fein, pon 
ber red]t5 unb linfs niebriger 2>rucf liegt, als ob t)a stoei 
Cäler tierauffommen unb smifd^en smei 3ergen {t>cn fjodjbrucf* 
gebieten) einen papbergang \:(ahen; biefe paßfteße Ejeißt 00m 
Ejol^en 2)rucf aus betradjtet eine „Snvdte niebrigen Drudes" 
ober pom niebrigen Drud aus ein Sattel ober ^nd^n E{oE{en 
2)ru des. Sdikbt ^as ^odjbrudgebiet eine 2\obate I)albinfel^ 



^oc^- nnb Ctefbnicfgebiete im aßgentetnett. 



69 



artig por, fo fprid^t man von einem Keil EjoEjen Drurfes. 
bringt pon einem tCiefbrucfgebiet eine Hinne ta(artig gegen 
ben Ijoi^en ZhrucP por, fo nennt man ^as tpegen ber einem 
V äl^nelnben 5onn ber 3fobaren eine V*Depreffion. (Es gibt 
nämlidj für ^as (Ciefbrucfgebiet nodj bie Seseidjnung 3>e«* 
pref fion, unb man perfteljt barunter ein (ßebiet mit niebrigerem 
Cuftbrucf als in ber Umgebung, fo u>ie man aud^ geograpE^ifd} 
eine ans^^behinU (Einfenfung als eine Z>epreffion beseid^net. geigt 
ficf? innert^alb ^es großen (Ciefbrucfgebietes unb 3n>ar an feinem 
Hanbe ein Heines, n>eniger tiefes (ßebiet, fo tpirb es Ceil* 
bepreffion, feltener „Äanbtief" genannt. (Enblidj bie gerab- 
linigen 3fobaren erlangen bei befldnbiger IPitterung im 
fjodjfommer ober im fjod^rointer befonbere Sebeutung. 





Ti^ 



Bemegung eines £nfttetlc^ens 
im Ciefbmcfgebiet. im ^oc^bntcfgebiei 

Die inner jlen, alfo tjödiflen un^ tiefflen Stellen ber ^odj* 
unb Ciefbrucfgebiete finb bie Ulajima unb minima bcs 
Cuftbrucfs. Onbeffen iji es aßmäB|Udi üblidj geworben, bie gansen 
(ßebiete fo 3U benennen^ unb man gebrandet ijäufig unterfd]iebs^ 
los bie XDorte: 

fjodjbrucfgebiet, ^tntisyflone, Zllafimum, 
ebenfo 

(Ciefbrucfgebiet, §ytlone, ZHinimum, Depreffion, 

obn>oI|l ^as fhreng genommen nid^t rid^tig ifl unb man audj 
in eine gemiffe SdjiPierigfeit gerät, wenn man einbeutig eben 
von t>en Ijödijlen unb tiefften Stellen fpredjen n>ill; in foldjen 
5ällen oenpenbet man oft ^en ^lusbrucf: Kern ^es Ejoijen 
ober tiefen Cuftbrurfs. 



78 (&mnb{aqtn btx mobemen XX)etteroorI|erfage. 

Unter tCieförurfgebieten merben im 5oIgenben, tt>ie üBcr* 
Ejaupt in ber tt>etterfunbe, (5cbietc mit gefdjloffenen 3fobaren 
unb mit niedrigerem Cuftbrucf als in öer Umgebung perjianben; 
öabei tann "Oas 2Ti!inimum feljr XDO^ über 760 mm betragen, 
ebenfo mie es fjod^brucfgebiete mit einem ZTIajimum oon tpeniger 
als 760 mm gibt. (Es !ommt ^hi^n nur barauf aw, bag ber 
Drucf in ber ^V'^one geringer unb in ber ^Intisyttone I{dE{er 
als in ber Umgebung ifl. 

Die (ßeftalt ber SyHonen, bie burd? bie 5orm ber 3fo^ 
baren gegeben ift, ijl meift ^Iliptifd^ unb 3u>ar in ber (Segenb 
pon (Europa fo, "Oa^ bie große 2ldjfe nadi <2)ftnorbojl ober Horb* 
oft gerid^tet ift unb mit ber £;aupt5ugri(i)tung gans ober noljesu 
3ufammen fällt; über lefetere foll fpäter no(i\ ausfüEjrlidj ge* 
fprocf^en n>erben. 

Bei 'i^^xi Svfionen ber nörblid^n ^albfugel B^errfd^en an 
ber Porberfeite, ber öjMidjen Seite, IDinbe aus Süboft bis Svi^, 
bie meift marme Cuft t^erbeifüB^ren, wäEjrenb auf ber Hücf^ 
feite Dortpiegenb IPinbe aus Ztorbmeft bis Horb tt>et|en unb 
^IbfüB^Iung bringen; bemsufolge n>irb srnif d^n Porber*« unb Hücf** 
feite ein größerer Cemperaturunterfdjieb fein, ber fidj in "b^n 
Karten fd^jn burdj bie auf ber Porberfeite piel weiter nadj 
Ztorben als auf ber Hüdfeite tjinaufgeEienben 3fotB|ermen fofort 
erfennen lägt. So ift auf ber beifolgenben IPetterfarte (Karte 3) 
bie 0° 3fotI]erme, bie als 5»^ofi9ren3e burdj eine ^idsacfKnie 
gefennjeidinet ift, im Süboften merflicii na&i Horben t|in aus*' 
gebogen. 

3m 3nnern ber SyHone muß bie sujlrömenbe Cuft ouffteigen, 
unb 3u>ar gefd^ieB^t bas im großen (Sani^n in fdjräg aufwärts 
gerid^teter 'Qoiin um t>as S^ntrum B^erum; jebodj barf man \\<jci 
baoon !ein all5u fdjematifd^es Bilb madjen, 'ba bie Cuft ein 
oiel 3U feiner unb ciel 3U wenig 3ufammenBjängenber Stoff Vjt, 
als ^a% fie gteicij einem UXxfferftrom einen bejKmmten U>eg 
©erfolgen fönnte. Tbx&i mu'ß man h^b^nUn, ba^ eine 7>e^ 
preffion in ber Ztatur eine gan3 ftad^ Sdjeibe ift, beren Surd^» 
meffer im ZTIittel runb 2500 km unb beren Dicfe etwa 5 km 
beträgt (ober im PerBjältnis pon 500 :\ fielet). XPidjtig für bie 
weitere Setradjtung ijl aber, '^% bie Cuft im 3»inem infolge 
t>es burd^ (T^m/^eraturunterfdiiebe bebln^Un U\x\Vt\^\>^s o»S^^\qjL; 



d^odf' nnb Ctefbrucfgebiete im oögemetnen. 



71 



\dton ^etxel, £offin unb Cloy^ gefannt, aber crft Suys 
^allot (\8\7--\890) lt<^t fU \860 in iEjrem waitvan Wevt er^ 
fannt, [vfiematifdi geprüft unb als (Srunblage für weitere 
5orf drangen benufet; öaE^er t|ei§t es aadt t>as Suys öaHotfd^e 




Cnftjkömung in (Tief' nnb ^oc^bmcf^ebieten (fübL Qalbfugel)* 

(ßefefe obet? ZUerfregel. 2>ie beifolgenbe tt>etterfarte seigt öiefe 
IPinÖpert^ältniffe ber ^ocfj*» unb tCiefbrucfgebiete in ausgeseidj^ 
neter tt>eife. 

Da feie gyMonen unfe ^tntisvMonen tpanbem unb 3n>ar in 
(Europa ponx>iegenfe in roejiöftlidier Hid^tung, fo tpirfe ein Ort 




I. n. 

XPinbbret|ttn0 beim Poräbergang eines Ctef- nnb ^oc^bntrfgebietes. 

nadj unb nadi in perfdjiebene (Ceile biefer Drucfgebiete 3U liegen 
fommen unb bemnad^ andi oerfcf^iebene XPinbrid^tung l:iah^n. 
Da es nun für bie Darftellung Bjier fdjn>ierig ift, fid^ eine 
Depreffion über einen beftimmten 0rt5pun!t sieE^enb 3U benfen, 
fo foll angenommen n>erben, bie Depreffion ruB^e unb ber Orts*« 
pun!t P ben>ege fidj. 

(ßeljt bie Depreffion (I) tatfäd\Ud\ x>ou\\xis woÄ\,x^^'b,\^ 
mug P von tedits nadi linfs roanbet\\t> (j^j^'tia^äc^ xö^x^vc^« 'feoÄ^ 



82 (StnitMagen ier mo&ernen IDetttiiiorfjerfage. 

bitigungen, &. t). menigei: Heikuti^ als ienad[h<xtte (BeQenbtn 
bieten, Dorjugstt>eife gctjören tiicrj», wie beifolgen&e Kactc cc- 
fennen [ägt, gtoge IDaffccfläd]«! ober ausgcbelintc i£benen. 

Die oetfdiiebene Breite itt Satinen in bec Karte gibt feie 
^äufigleit öcr Bepreffioncn, fo ba^ banadi bie ^ugpragc I am 



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Kalte 4' ^ngfiiageit ber SeprefficiTien. 

meiften eingefdilasen micb. Diefe ^gjlrage bringt für ^eutfcl)> 
tanb genjölinlid) tvarmes, ji^tiilidl tf^itetes unb oft frocfenes 
tDetter. ©e}ire(fiorten bec ^wgftrage II unb Hl perurfadjen 
meiji leb^ften bb ftfirmifdien ibinb, Crübung arA Siegen, bte 
ber Strafe IV rafdfen IDedjfet »on njarmcm, Weiterem IDetter 
ju Sturm, 3Ibfü^lung unb Hegen. Pon bcr Suglteoge V tommen 
für ^eutfdilanb nur bic Slceden Va iinb Vb in Setradit unb 
yoat erflere mei|l im tDinter bucd^ falte, öjilidte IX?tnbe, iefitere 



ßoc^woffer. 83 

im Sommer bnvdt ^oditoa\\cv, bas audj öurdj eine Depreffion 
ber 5ugftra§e Illa I|croorgerufcn tperben !ann. Sei öen großen 
Sdjäöigungen, bie fold^e ^od^maffer oft perurfadjen, foll I|ier 
ein tpenig barauf eingegangen tperben. 

^odjtpaffer entjleEjen einerfeits bei plöllidjer Sdinee*» 
fcf^melse im 5tüying, befonbers tpenn «in »armer 5übn>inl) 
einfefet^ tpie es Sürger in feinem ,,Cieb oom braoen ZTIann" 
fo äugerft treffend fdjilfcert. 

Die 3n>eite Urfadje finfc Hegengüffe unb 3n>ar entn>eber 
fel^r flarfe (IPottenbrüdje) ober lang anEjaltenfee, feie fd^on naffen 
3ofeen porfinben. 

Die erfte Urfacf^, bie Sd^neefd^melje, fommt für Horb*« 
beutfd]Ianb feltener in Setradjt, ba oon ^en (ßebirgen meifl 
nur bie bem Sübroinbe tpenig sugänglidie Ztorbfeite Ejierl^er ge^ 
llött; n>idjtig aber i|l bie sroeite Urfadje — idi erinnere nur an 
bie berEjeerungen ^es ^od^u>affer5 im 3uli ^89?/ bie meE^r als 
20 2Ti!iIIionen ZTIarf Sd^iben allein in ZTorbbeutfdjIanb anxxdiMen. 
Pergegempärtigen mir uns bas tt>inbfvPem im Ciefbrucfgebiet 
mit feinen fpiraUg nadi innen gerid^teten ^Safyxm, fo perftel^en 
xviv fofort^ ia% ein foldjes (ßebiet auf ber Sugjirage Illa, fo* 
lange fein Kern jmifdjen (£Ibe unb 0ber liegt, in ^en Subeten 
3unäd^ji füblidje tt>inbe tjeroorrufen roirb. 3e weiter es nadj 
0ften rücft, um fo meljr geBjt ber tt>inb nad^ IDeften unb 
fd^ließlid] nadi Ztorbtt>eften. 2Tun jireidjt ber tt>inb im größten 
Ceil ber Subeten bem Kamme parallel unb wirb fid^ bort 
nid^t fonberlidj bemerkbar mad^en. 2lnbers aber beim 3U^^ 
gebirge, n>o ber IDinb nadt bem paffieren ber ebenen Caufi| 
fid) flaut unb sum 2(uf|ietgen gestpungen wirb; ^a \\di nun 
jebe aufjleigenbe Cuftmaffe wegen ^es in ber ^öt|e geringeren 
Drudes oben aixst>elint, tüiilt fie fid^ audj ab, bis Konbenfation 
t>es IPafferbampfs unb 2{egen eintritt. Die Depreffionen biefer 
Sugftraße Illa iiab^n, fobalb fie nadi polen fommen, bie Zteigung, 
bort 3U perweilen (flationär 3U werben), wesl^alb bann bie 
Hegenfälle im 3f^t^9^birge lange anbauern unb Überfd^wemmun* 
gen oerurfadjen. 

(Sani ent\ptedtenb ijl audj ber Porgang bei einer De«* 
preffion ber Swgfhraße Vb. ^at eine foldje bie Donau über«* 
fdjritten unb befinbet fidj über ben Sesfiben unb ber Catta, ^ 
wellt auf ber fdjiefifdjen Seite bet SvC^^V^w. XVä^Cc^^'^x^, ^sc^ 
alfo öie -^ou/^Z/hreicf^ungsriditung bes ©ävcq^^s» xv.Äyjt^ \ccäx^^^ 



84 (Sntnblagen ber mobemen IDetteroorl^erfage. 

Tlndt ^ier wirb ber Cuftjhrom 5um ^ufPeigen gesumngcn, unb 
^icr fommt es 3U Hicbcrfd^Iägcn, bie, sumol roegen ber gcgen^ 
über bem 3fergebirge größeren ^öEje bes (ßebirges unb ba 
fidj I|ier bie ganse Cdnge b^s Kammes bem Cuftjteom entgegen^ 
jlellt, piel reid^Iidjer fein u>erben als im oorigen 5<3iH- ^tn 
meijlen leibet babei flets bas ^irfd^berger Cal, tpeil alle IDaffer 
bes gansen Hiefengebirges lebiglid^ auf bie fdjmale 2(usgangs^ 
Pforte angerpiefen finb, bie fid^ ber ^ber unterl^alb ^irfd^ergs 
burdj bas 3obergebirge genagt E)at. 3jl bas Zllinimum ettoas 
ix>eiter norbmärts gerurft, fo rpirb ber lÖinb jipar nad^ Sorben 
breB^en, jebod^ immer nodj Hegen bringen, roenn audj in alt 
mäl^Iidi geringer n>erbenber 2Tlenge. HunmeB^r befommen aber 
bie iPeflfarpatB|en norbrpeftlid^e IDinbe, bie roegen bfs (ßebirgs** 
perlaufs oon WSW nadj ONO gleid^fatts Ztieberfd^Iäge be^ 
tpirfen unb jefet bie redeten Quettflüffe ber 0ber (01fa unb 
0fhran>ifea) anfdjrpellen laffen. 

TXian fiet|t /baraus, n>eldje Sebeutung bie Sugfteage Vb 
für Sdjiefien fiat, ba xfyce Sepreffionen für bas QueQgebiet 
ber 0ber nnb il^re Hebenflüffe Hegen unb ^od^rpaffer 5U bringen 
pflegen. tt>eil es aber nid^t immer gefd^ieB^t, fo fann man oor* 
läufig nod^ feine prognofe auf ^djnxiffer jlellen, n>enn eine 
Depreffion auf biefer gugftrage nalit, (Es ift fogar oon ge* 
rpid^tiger Seite bel^auptet n>orben, t>a% biefe Sugjlraße gar nidjt 
eyifliere unb ba% es fid^ bei bem großen ^od^maffer \897 um 
bie Pereinigung mel^rerer Meiner meift oon IPeflbeutfd^Ianb 
B^erangejogener Depreffionen geBianbelt Ejabe ; rpäre biefe 2Ti!einung 
rid^tig, fo müßte man auf unabfeB|bare S^it B^inaus auf bte 
J^offnung persid^ten, jemals ^odjmaffermarnungen auf (5runb 
ber iPetterlage geben 3U fönnen. t)em ifl aber sum XDoBjIe 
Sd^Iefiens glücflid?eru>eife nidjt fo, n>ie Kagner nadi einer 
3n>ar feB^r müB|famen, aber einn>anbsfreien 2TletB^be nadjtoies. 
3efet rperben aud^ bie anbern ^od|tx>affer oon ^880 an amtBid} 
unterfud^t, bie atte auf Depreffionen ber gwgfhrage Vb ober 
pereinjelt ber Straße Illa jurürfjufüBiren finb, fo ba% man 
tDoB|I in naB^er §nt\xnft ^od?n>affern>amungen n>irb oerbreiten 
Knnen. 

5ür bie 2lBpen B^aben bie bisB^erigen Stubien ettpas anbere 

Per^ältniffe infofem »ergeben, als B^ier nid^t bloß tCiefbrucf* 

gehtete^ joribetn anii f^odjbrudtgebiete eine t»id\tige Holle fpielen, 

fo :f/par, ^a^ von feieren ein ,,Ue\l lto%x\ T^tud^s*' \w >iOÄ 



^octfi^retien ber Ctefbru^gebiete* 85 

©efbtucfgebiet einbringt unb babei bie Wiitetnnq [el^r jlarf 
mib [eE^r oingünftig beeinflußt, befonbers in ber . <5egenb bes 
Salsfammerguts. 

Dag bie Sepreffionen bie Swgjhragen befonbers gern ein** 
fd|Iagen, ^at, toie fd^>n erwäEint, feine Urfad^e barin, t>a^ lEjnen 
i^ier 3um Äortfdjreiten bie gunftigften 3ebingungen, oor allem 
geringe Heibung, geboten werben. (Es B^at \idi ferner ergeben, 
^a^ bie 3ugftra§en II, III nnb Va im IDinter, bie anbern 
im Sommer häufiger oon Sepreffionen begangen werben; oer^ 
gegenipärtigt man fidj bie Cuftbrucf^ unb Cemperaturoerliält^ 
niffe in ben beiben OaE^resI^älften, fo gelangt man 3U bem Sai^, 
t)aiß bie Sepreffionen beim iortfdjreiten im allgemeinen Ejolien 
Srucf nnb ^Eje Cemperatur red^ts liegen laffen. (Es Ejaben 
fid) ferner folgenbe Hegeln ergeben: 

\. Ciegen t^ol^er Drucf nnb ^ol{e Cemperatur in gleidjer 
Hidjtung t>on ber Sepreffion, fo gel^t biefe naljesu fen!re(i|t 3u 
biefer Hidjtung weiter. 

2. Ciegen jene entgegengefe^t unb finb siemlid} glei(j)n>ertig, 
fo wirb bie Bewegung ber Sepreffion gel^emmt ober gans auf*» 
gel^>ben (ftationäre 2>epreffion). 

3. Überwiegt entweber ber 7>tnd ober bie Cemperatur, fo 
beftimmt bas mädjtigere (Element bie iortbewegung im Sinne 
ber erften Hegel. §. 3. fdjreitet eine Sepreffion auf ber Sug* 
ftrage Vb weiter, wenn l|oE^er Srucf im ibeften, aber fel|r 
I^t|e Cemperatur im 0flen ^errfdjt. 

Sa I^ol^er Srucf unb aud^ IjoE^e Cemperatur meifl, wie 
nod| fpäter geseigt wirb, fel^r lange anljalten, fo befleißen audj 
für bie Sepreffionen bie gleidjen 3ebingungen ebenfo lange fort, 
unb fie werben bcslialb in biefer Seit meift biefelbe Sugftrage 
einf(i|lagen; fo erflärt es fidj, t)ai mandjmal bas gleid^e fd^led^te 
IPetter lange geit Iiinbur(ii ^errfd^t. 

Sas XPanbern ber Sepreffionen gefdjieljt mit feljr oer*» 
fd^iebener (ßefd^winbigfeit; mand^e sielten augerorbentlid^ 
f(i|nell oorüber unb anbere wieber feljr langfam. 3m ZlXittel 
beträgt bie <5efdjwinbig!eit in einer Stunbe für 

bie Pereinigten Staaten ... ^2 km 
^en ^lantifdjen 03ean .... 29 /, 

lOefteuropa . 27 „ 

^s (iEttropäifdie Hufelanb • . . '^\ „ 
Japan . '^'^ „ 



^ (Srunbla^en ber mobenten nPetteroorl^erfage. 

Die größten brfannten (ßefdjrpinbigfeiten erreid^te eine 2)e* 
preffion am ^3. Züäti \876 bei fjamburg mit ^20 — ^25 km 
nnö eine nor^amerifanifdie Depreffion am 8. bis 9. 5ebruar \8&k 
mit ^30 km, alfo weit über SdjneHsugsgefdjrpinbigfeit. 3ei 
erjlerem S^ü toel^te [ogar ber VOiriö in ber 2Xäl\e bes 2)e*» 
preffionssentrums nidjt [0 flarf als bie gefamte 5ortben>egung 
toar, ein öerpeis bafür, ba% es fidj bei t>cn Depreffionen nidit 
um ein It>irbeln ober Kreifen berfelben Cuftmaffe um bas ^ntrum 
Ijanbelt, [onbern um ein immer neues (Einflrömen oon Cuft 
an ber Porberfeite unb ein gurucfbleiben an ber Hücf feite. 

3ei bem 5ortfdjreiten beEjalten bie 3)epre[fionen nid^t bie 
gleidie Ciefe, b. Ij. ^^n gleid^en niebrigen Cuftbrucf im Zentrum, 
[onbern füllen fidj aus (perfladjen fidi) ober oertiefen fidj; erßeres 
ift meift mit Perlangfamung, lefeteres mit ^efd^teunigung ber ^ug^ 
gefdiwinbigfeit perbunben. <5eljt eine Depreffion pom Züeere auf 
^as Canb über, fo verliert fie infolge größerer Heibung gen>öE{n^ 
lidl an <5efd)n>inbigfeit, u>ie audj an Ciefe. So ergab fidj für 
Bepreffionen über Huglanb bie <5efdjn>inbigfeit am \, Cage 3U 39/ 
am 2. 3U 32, am 3. 3u 29 unb am % 3U 2^ km in ber Stunbe. 
Daljer !ommt es audj, ^i bie ^al:imn meijl nidjt att3U lang finb, 
obn>oy man in ein3elnen 5cinen Bepreffionen oon ben füböft^ 
lidien 2tntillen an längs ber norbamerifanifdjen Küjle unb über 
ben 2ttlantifdjen (D^ean Ijinweg bis ins 3nnere Hußlanbs oer* 
folgen fonnte. 

It>äljrenb ferner bie Ijeftigen IDirbel Japans bei 2000 m 
fyyiien <5ebirgen serfallen, überfd^reiten anbre bie wePamerifa* 
nifd^en <5ebirgsfetten nnb fjod^flädjen, oE^ne audj nur eine Per*» 
3Ögerung 3U erleiben; erjlere finb offenbar nur <5ebilbe ber un- 
teren Sdjidjten, wälttenb lefetere über 3 km E^odi ^inaufreid^e^ 
muffen unb .^rt ben Sife il^rer (Energie l^aben — möglictier*« 
weife geljören fie bem frül^er ermähnten großen polanoirbel an, 
«wogegen jene iljre (Energie aus unteren l^eißen Sdjidjten fdjöpfen. 
2indi in <£uropa gibt es Bepreffionen, bie bie 2llpen über- 
fdjreiten, wäljrenb anbre burdj fie aufgeljalten werben, nnb andi 
ijier gelten bie eben genannten Urfadien. 

bisweilen entftel|en Depreffionen aber nodi auf eine anbre 

IPeife^ als auf bie jefet unb früljer (5. 75) erwäljnten ^rten. 

Ciegt 3. 3. eine ausgebeljnte Depreffion mit iljrem Kern etxoa 

in ber (Segenb pon (Englanb unb erjlrecft il^ren (Einfluß bis 3U 

^en 2Upen, fo wirb oon il^r bie £>x\t iSCbet '^^m ^^Vvt^^t <xxv.* 



Hanbbeprefjtönen, 87 

gelangt unb bort ein füMid^er tDinb erseugt; biefer wieber be^ 
bingt über ©beritaüen ober arxdt über bem ligurifdien Züeer*» 
bufen (Hioiera) Drucfperminberung unb 2tuffteigen ber Cuft. 
Diefer Porgang madjt [idj in ben IDetterfarten burd] eine lofale 
Depreffion an ^cn genannten Stellen fenntlid^; oft ifl es bann 
Dorgefommen, ba§ ibiefe Depreffion auf ber 3^\^<^i^ V fort«» 
rpanberte unb nid^t feiten ab Sepreffion ber gefürd^teten Sixg^^ 
ftrage Vb mit flarfen Hegengüffen in Sdjiefien unb (Balisien 
erfd^ien. 

Derartig entjlanbene Sepreffionen unb alle fonftigen fefun«* 
baren ^Übungen Heiner Sepreffionen am Hanbe großer nennt 
man besljalb Hanbbepreffionen ober Hanbtiefs ober 
tEeilbepreffionen. Sie seigen fidj bei ben europäif djen unb 
norbameri!anifd|en Sepreffionen nid|t auf beren Ztorbfeite, fon*« 
bern auf ber Sübojl^ unb Sübmejl* bis IDeftfeite, unb smar ^at 
jebe biefer beiben Hanbbilbungen iEjre befonbere 3ebeutung. 
Creten fie nämlidj an ber Sübipejl^ ober XDeftfeite auf, fo ent^ 
rpicfeln fie fidj fet|r häufig 3U felbflänbigen Sepreffionen unb 
geE^en parallel iEjrer 2JIutterbepreffion weiter ober umfreifen fie 
an il|rer redeten Seite. Sie bringen bas unbejldnbige unb regen* 
reid]e IPetter, bas fidj oft Piele Cage Ejinburdj in unangeneljmfter 
lüeife bemerkbar mad|t. Siefe 2lrt pon Ceilbepreffionen ijl faft 
ftets auf bie unteren Sdjid]ten ber 2ltmofpIjäre befdjränft. (£nt* 
fteljen bie Hanbbepreffionen bagegen auf ber n>armen Süboftfeite 
ber fjauptbepreffion, fo t|aben fie im ibinter 3n>ar nidjt oiel 3U 
bebeuten, «wogegen fie im Sommer ber Sife pon (ßerpittern finb, 
in ZXorbamerifa pon Cornabos (fdjabenbringenben Bjeftigen Meinen 
lOirbeln). Sie Crfaljrung ^at geseigt, ba^ eine foldje fleine Ceil*» 
bepreffion über bem Kanal jrpifdien (Englanb unb 5i^cxnfreidj ein 
meift sutreffenbes ^nseidjen oon <5e«)ittern in Ztorbbeutfd^Ianb ift. 

2lIIe Hanbbepreffionen perraten fidj auf b^n IPetterfarten 
anfangs faft nur burdj eine 2tu5baudjung einselner 3fobaren, bie 
man in Ztotbbeutfdjianb, xo^nn fie fidj an ber Süboftfeite ber 
fjauptbepreffion seigt, <xns Porftet|enbem <5runbe einen ,,(5e«^ 
ipitterfacf" nennt. 

(EtUHxs perfdjieben pon biefen (ßebilben finb bie V-'Se*' 
preffionen, bie u)ie früljer (S. 69) ern>äl|nt, \idt sungen* 
förmig 3«)ifd]en swei BiodibtndgM^te einfd]ieben unb ivoat 
poripiegenb mit ber Spifee nad\ Süjbexv, <Ä\o oä.<&v ^»v^ >s\fc 
Banbt^epveffhnen nad} ber rodtmet^xi S^\^.^. <S^o^<S^SxiW^ ^ 



88 dSranlilagen t>cr modernen tPettemarliecfage. 

bec fetjr fiarfe IDetteni>edtfeI beim VoxübevQcmQ t'mev foldien 
V-J)<preffion: auf 6er Pocberfeife (ber ÖfiUdjen) matme iDinbe 
aus 5ü&o|l bis Säötoefl, beöecftet ^immel, llatfec Hegen, auf 




V-Deptxfpon. 



i>et Hücffette fäl;[e IDinbe aus ZTorbicefl unb ^ocb, üuffieitemn^ 
bis fjimmels, Kad]la(fen bes Segens un& Ijefttge Söeti, bie »icl» 
fadi Sd}abert anctditen; fe(;r oft entla&en fidi audt fdiiDece (Se* 
»iftet mit Qagel. 3>ie V-Bcpteffion etfd]eint, »enn man bic 




£iiftiinuf^fe {(gen>tlternafe). 

in ber Stunbe fePgc|ie2f motben), fo finft bas Saromcter etil 
3fobaren nidjt nur oon 5 311 5 mm, fonbern in engem §a>i\iiim' 
räumen etura oon 2 ju 2 mm ober ^ ju ( nun }iel]t, I]äuftg 
als eine }ienifid) ausgebel]nte Cuftbrucfrinne, beren tiefjten 
(Ceti man oucf) Croglinie nennt. i£ilt eine foldje 21tnne über 
einen (Ott ^imoiQ (miebertiolt finb (Sefdltpinbijjfetten Don 90 l^m 



^od^brutfgebtete nnb üit IDetter. 89 

langfam unb bann fdjnetter, um nadj bem pafficren ber Crog^ 
link infolge bes ^ereinbrediens ber falten unb fd^meren Cuft 
plöfelidj emporsufdjnellen (nidjt feiten um meljrere ZTKUimeter) 
nnö ^nn n>ieber etrpas 3U falten. 3ei felbftfdireibenben öaro** 
metern (ben. Barograpljen) erljält man bann eine Kuroe, toxe 
pe bas oorjielienbe Seifpiel seigt. 

Xladi il|rer Sotm Ijeigt eine fotdje 2>mcfftufe eine (ße^ 
toitternafe. (Ein befonberes Kennseidjen für bie <ßen>itter ber 
V^'Depreffionen, bie audj ööengetoitter l|ei§en, ift bas herauf«» 
sielten einer f)ogen^ ober toulftförmigen fdjwarsbtauen It>olfe, 
bie auf bcn öefdjauer meifl einen unt|eimlid)en, beängfligenben 
€inbrucf madjt; unter il\t Ijinweg fielet man in ber Hegel bie 
nadjfolgenbe gellere Hegerapolfe. 



7. ^^dibtua^chicic unb tt^v Weitet* 

Die Unterfudjung ber ^djbrucfgebiete ober ^Intisvftonen ijl 
im allgemeinen fdju>ieriger als bie ber Ciefbrucfgebiete, ^a fie 
naturgemäß jiidjt fo gefdjloffene 5ormen seigen n>ie biefe; oft 
ift es avidi tanm möglidj 3U fagen, nx) ber Kern ^^s ^odjbrucf* 
gebietes liegt, sumal es nidjt feiten ftatt eines punftes mit be*« 
fonbers Ijol^em Srucf beren mehrere gibt. 5^t:ner ift ber (ßrabient 
meift Heiner unb bementfpredjenb bie IX>inbgefd|ipinbigfeit ge^ 
ringer, als bei ^n Sepreffionen. ©aburdj u)irb es erHärtid], 
^<ii lefetere mxgUxdi Ijöufiger (ßegenftanb pon Unterfudjungen 
u>aren .unb man iljr It>efen beffer fennt, als bas ber £}od|brucf* 
gebiete. 

So Ijat man bei biefen im allgemeinen nod^ feine Sug*» 
jiragen feftftellen fönnen, benn pielfadj ifl es gar nid|t möglidi, 
ein 5ortfd|reiten ber ^Intisvflonen walirsuneljmen, ba burdj ein 
Perlagern b^s Kerns nadj irgenbeiner Seite ober, bei mel^reren 
Kernen, burdj ^s 2JIädjtiger«>erben eines Kernes ein regellofes 
Derfdiieben eintritt. 2lnberfeits ^aben bie fjodjbrucfgebiete als 
(ßanses genommen eine piel größere ZTeigung 3um Cagern über 
berfelben (ßegenb als $um XDanbern, unb ba^er befifeen piele 
Don iljnen einen länger bouemben (Einfluß auf t>as IPetter als 
bie eiligen Sepreffionen. ®a enblidj bie ^tntisvflonen gewöhn* 
lidj fonniges ruljiges IPetter bringen unb \dUxv. — V^^^Jc^^^nn.^'^n«,^ 
ixbergvo^e ,£ji^e ober Kälte — Sciiafcexv x>^xvct\a4\jt\v, \<i V^^^ ^«^^ 



90 (Sninblagen 5er möbernen JPetteroortierfage. 

iE^nen aud| aus biefem (ßrunbe tpenigcr 2lufmerffamfeit gefdienft 
als ben unangenehmen S^tlonen, Das <5ute pflegt ber ZHenfdi 
ruljig I|in3unel|men, bos 5d|Iedjte aber fudjt er su ergrünben. 

5on>eit banadj überl|aupt oon einem IDanbern ber ^odi*» 
brucfgebtete gefprocfjen werben tann, gefdjieEit es langfamer 
als bas ber Depreffionen, nämlidj in (Europa burdjfcfjnittlidi 
26 km in ber Stunbe (74 m in ber Sefunbe) unb in ^en Per^* 
einigten Staaten, xvo überhaupt bie IDitterung unbej^änbiger ift, 
^\ km (\\.^ m); bie größte in Unteren befannt geworbene 
Scfjnelligfeit betrug \07 km. 

Die fjodjbrucfgebiete im IPinter unb Sommer iiaben nur bas 
miteinanber gemein, ba% in beiben 5äß«n Breiteres lüetter E|errfdjt; 
bagegen ift bie IDirfung baoon burdjaus oerfd^ieben. ^etrad^ten 
mit suerft eine ^tntisYflone im IDinter. 3f* ^i^ ^^\^ iit>er 
einer grogen Canbflädie aus irgenbeinem (5runbe, 3. 3. burdj 
eine Sdjneebecfe, ftarf abgefüEjIt, fo sief^en fidj bie Cuftfd|id^ten 
Sufammen unb seigen in ber £}öl|e eine (Einfenfung, in weld^e bie 
umgebenbe Cuft gemäß b^s nadj innen geridjteten (5efättes ((ßra* 
bienten) pon allen Seiten einftrömt unb nadj unten l|in einen 
belaftenben Srucf ausübt, ber fidj im 2lnfteigen b^s ^rometers 
fenntlidj mad^en wirb, ^lllmäljlidj fefet fidj bann unten bie Cuft 
nadj außen Ejin in Bewegung unb erl|ält oon oben l|er <£rfafe — 
fürs, es entwjcfelt [xdi, wie früljer (S. 75) gefcfjilbert, eine anti^ 
SVHonale Bewegung. 3ei bem ^(bwärtsfinfen ber Cuft erwärmt 
fie \idi etwas burcfj Sufammenpreffen, ba [ie ja nadj unten E^in 
unter immer wadjfenben Srucf gerät, unb entfernt \idi oon ber 
Sättigungsgrense (Caupunf t) ; bamit ift lOolf enbilbung nid|t mög*» 
üdi, nnb es wirb Har. 2ln ben fursen lOintertagen tann bie 
Sonne, nodj ba^n bei it|rem Ciefflanbe, nid^t fel^r wirffam werben 
unb bie Cag unb Xladit tätige ilusftral^Iung in ben It>eltenraum 
nid]t aufwiegen. 3^ b^^ langen IDintemädjten gel^t aber weit 
me^r lüärme verloren, fo ba^ bie Cemperatur anbauernb finft 
nnb 3war am ftärfften nalte bem gleidjfatts erfaltenben (Erbboben, 
über bem fidj bie eifige fdjwere Cuft fammelt. Einfangs, roo 
nod) met|r 5^uditigfeit in ber Cuft porf^anben i|l, fann burdj 
^füt|lung 3obennebeI unb i^oftnebel entfteE^en, fpäter aber bleibt 
es bei IPinbftUIe meift Har. Da bei biefer IPetterlage bie fdjwere 
Cuft unten ruE^t unb bie oft fel^r milbe leidjtere in einiger ^öE^e, 
fo fann fidj biefer guftanb lange erJ^alten. öefonbers aus«» 
i>auetmö ift tiefer 3^ftanb über einer ^iditeu S4ijjcve^^^d<i ober 



HJödjbmrfgebtete nnb tljr tDettet. 91 

über fiisBoben, 3. 3. in Sibirien; bestjalb liegt audj l|ier im 
IDinter ein ausgebel^ntes ^odjbrucfgebiet mit met^r als 780 mm 
im Kern (fibirifcfjes ZHajimum). liefen ibitterungstypus 
nennt man ans oorfteljenben (5rünben ben StraE^Iungstypus. 

Zhircfjaus anbers gejlalten fid| aber bie PerEjältniffe bei 
einer ^IntisvHone im Sommer. 2tudj I^ier gelten wir von 
Breiterem IDetter aus. Die langen Cage finb ber ©nftra£)Iung 
ber Sonnenipärme feE^r gänftig, unb bie Cuft toirb fidj ftarf er»* 
rpärmen. Das gefdjieljt fo, ba§ bie leud^tenben IPärmeftraE^Ien 
ber Sonne burd) bie 2ttmofpI|äre 3um größten Ceil l^inburdigeljen 
— nur ein Heiner Ceil pon biefer StraEjIenart wirb abforbiert 
ober an ber oberen (ßrense surücfgeworfen — nnb ben <£rb^ 
boben ert|ifeen; biefer fenbet als nidjtleudjtenber Körper bunHe 
IDärmejh:al|Ien aus, bie pon ber ^ItmofpEjäre faft oöHig abfor*» 
biert werben. So erwärmen fidj bie Cuftfdjidjten pon unten Ijer, 
obwol^l bie Sonne pon oben [djeint. Unten wirb es alfo immer 
wärmer, wäE^renb oben falte fdjwerere Cuft lagert: ein §w 
ftanb, ber nidjts Sauernbes fytt 

Damit aber bie leidjtere erijifete Cuft bei ru£)enber 2ttmofpE^äre 
emporftrömen farni, mu§ bie Cemperaturabnaljme minbejtens 
3.^® auf ^00 m betragen; fonft permag jene ben Drucf ber über 
iE^r laftenben Cuft nid|t $u überwinben, benn bie erijifete Cuft ijl 
fo 3ufammengepre§t, ba^ bann erfl iEjr fpesififd^es <5ewidjt ge* 
ringer wirb als bas ber überlagernben Cuftmaffe. ^at bie 
warme Cuft aber ben Drucf überwunben, fo fommt fie in jeber 
Sdiidit wärmer an, als biefe Sdixdit felbjt x% ^at alfo überalt 
2tuftrieb unb fann fomit in feE^r große ^öljen gelangen, wie man 
bas an bem gewaltigen (Emporquellen ber Cürme ber Raufen*» 
unb <5ewitterwoIfen beobad|tet. <5ewöljnlid? finb mit biefem 
Umfturs in ber 2ttmofpI|äre enorme Perbidjtungen pon IPaffer»» 
bampf, XDoIfenbrüd^e, <5ewitter unb ^agel perbunben. 3nfolge 
ber plöfeüdien ^Ibnal^me bes Drucfes unb ber bann burdj bie 
E^erabftür3enben It>affermaffen bewirften Snna^me entfielet an 
ber ^arograpEjenfurpe bie fdjon erwäEjnte „(5ewitternafe". 
Dabei werben in ber Umgebung immer neue überE|ifete Cuft^ 
maffen jnit emporgeriffen, unb fo fdjreitet bas (5ewitter fort. 

2lus biefer DarfteHung über bas IDefen ber winterlidien unb 
fommerlidien ^odjbrucfgebiete ergibt fidj, ba^ es bapon 3wei 
2trten geben mu§, benn bie winterUd\en Uxv\.\v^\S.ci\vftxv. \\xN5i 'V^^ 
burd^ ftdi felbft unb f önnen \idi laxi^e et\\AV<t^, xöc^q^tcj,«^ ^nä 



92 (Srnnblo^en ber mobemett IDeiteroorl^erfage. 

fommerlicf^en ^cigentlid) mit bem eben gefd)i(betten Umfhirs 5U 
ejiftieren oufl^ören foBten, bodj ciber bistpeilen unter m^fycmaligev 
IOieberI^>lung oon <5eiPittem n>etter befleEjen bleiben. Tlndi im 
lOinter fommt es por, bag ein ^odjbrucfgebiet nicfjt über bem 
falten, fdjneebebecften, alfo günfltgen 5^ftlcinbe, fonbem über bem 
tpärmeren Züeere lagert. 3n bem einen 5<iß B^anbelt es fidj näm^ 
üdt um tl^ermifcfje ^odjbrucfgebiete, b. Bj. fold^e, bie burdj bie 
Cemperatur (Kälte) Ijerporgerufen finb, im anbern um ^yna'^ 
mi[dje> b. ^. foldje, bie iljren Urfprung in ber allgemeinen Be^ 
n>egung ber 2ttmo[p^äre Ijaben. IPäBjrenb 3. 3. t>as erwäl^nte 
fibirifdje .ZTIa^imum 3ur erfteren (ßattung geljört, mug man bie 
^d^brucf gebiete .in b^n Subtropen (über bm ^tjoren ufu>.) jur 
5tx)eiten säl^len. 

Bei lederen Unrtt man bie Urfad^e feit langem fel^r gut. 
3n bm Cropen jleigt bie Cuft infolge ber 5onnenu>irfung auf 
unb fließt in ber £}ö^e als ilntipaffat nadi ben polen E^in 
ob ; in bief er Hidjtung wirb aber wegen ber Kugelgeftalt ber <£rbe 
bie ^Satin immer fd^maler, fo ba^ 5taun>irfungen unb 3n>ar in 
itwa 350 Breite eintreten muffen, bie fidj an ber (Erboberfläd^e 
in ^ol|en Borometerftänben, ^ben in jenem (ßürtel Ijoljen Drucfes 
in ben Subtropen, funbtun. ZlTan ift fogor auf <5runb neuefter 
Stubien 3U ber 2(nnal{me bered^tigt, bag bie fjodibrucf gebiete 
00 r ben Ciefbrucfgebieten entflel^en nnb fie fogar bireft I^erpor^ 
rufen, ^at fidj aus ben gefd^ilberten tljermifd^en ober bvnamifdjen 
Urfad^en ein £}od|brucfgebiet gebilbet, fo wirb iljm oben bie 
Cuft jujlrömen unb baljer ringsum ber Drucf abnel^men, bas 
Barometer finfen unb bie Cuft auffleigen; auf biefe ibeife ent* 
jlel^en am Zianbe Bepreffionen, bie jenes jhrecfenweife fo um*« 
freifen, ba% es 3ur Hed^ten bleibt, unb bann felbjlänbig weiter 
wanbern. — 

Sielit ein ^od^brucfgebiet über ben Beobadjtungsort, fo wirb 
bas Barometer fteigen, ber IDinb nadjlaffen unb ber ^immel auf*« 
flaren; ob es nun warm ober falt wirb, l|ängt t>on ber 3aljres* 
3eit ab. Ciegt aber ber 0rt etwas weiter 00m Zentrum ab, fo 
mug man für bie Porl^erfage bie 3U erwartenbe IPinbridjtung 
beadjten, ba fie einerfeits Kälte ober IPärme unb anbrerfeits bas 
£}eranna^en einer Depreffion an3eigt. 



rDetterportierfage für bte n&dfit gett 93 

IDer Me vorangegangenen 2lbfdjnilte aufmerffam gelefen 
itat, tann fidj an bex £ianb ber IDetterf arten leidet ein Bilb 
oon ber augenblicflid^en tt>etterlage mad^en unb baraus in Der« 
binbung mit ber Karte bes Dortages, fotoie ber Jlnberungen 
von Cuftbrucf unb lüinb Sdjlüffe auf ias fommenbe IPetter 
sielten. Venn bie lüetterf arten seigen bie (EnltoicHung ber äugen« 
blidP lidjen Cuftbrucf« vmb IDinboerleilung unb vov allem ben bis- 
cherigen lüeg ber Port|anbenen J^od?« unb tEiefbrucfgebiete; l^ier* 
aus tt)ieber entnimmt man bie Hid^tung, bie fte in ber nädjj!en 
Seit permutlidj einfdjiagen werben. Vas Zläd^flliegenbe iji bie 
gerabe 5ortfefeung bes frul^eren lüeges, bod? iji babei 3u be« 
adjten, ob biefer etwa Dom ZHeere aufs £anb l|inüberfüt|rt, 
u)ofür oben fdjon (Erlduterungen gegeben u)urben, ober ob bie 
Cuftbru* unb tEemperatun>erl|dItnijfe ber Umgebung t)on (Ein- 
fluß fein fönnen (5. 85). 

2tus ber einsufdjiagenben Hidjtung erfiel|t man bann, auf 
uield^e Seite bes ^odj* ober tEiefbrucfgebietes ber Seobad^tungs* 
ort 3U liegen Fommt, »eil ja baoon bie Jlnberung ^^ UDinbes 
unb bapon u)ieber bie ^nfviix »armer ober falter, trocfner ober 
feud^ter £uft, ebenfo IDolfen ober Zlieberfd^läge abl^ängen. 2tnb' 
rerfeits gibt bas Steigen unb fallen bes Sarometers, xok audj 
bie Snberung bes IDinbes • »ertPoHe 5i"g^r3^ig^ für ben IDeg, 
ben bie ZlTa^ima ober ZTRnima feit bem tEermin, für ben bie 
IDetterfarte gilt, bis 3um 2lugenblicf ber Seobad^tung oerfolgt 
I^aben. Sabei iji aud? auf bas Dorl^anbenfein ober bie SU« 
bung oon Hanbbeprefponen 3u adjten, ba fie, xvk fdjon ge* 
fd^ilbert (S. 87), fet|r jiörenb in ben IDetterperlauf eingreifen 
fönnen. 

(genauere 2lntt>eifungen für bie (£in3elfälle 3U geben, »ürbe 
u)eit metjr Haum erforbem, als I^ier 3ur Verfügung jiel^t, unb 
aud? nid^t an3UoieI nüi^en, ba allein bie präzis in ber Dorther« 
fage letjren fann, »ie bas lüetter am näd^jlen tEage fein xoixb. 
Tindi erleibet es burd? örtlid^e Pertjältniffe mandjerlei Der* 
änberungen, bie gleid^faHs nur bie (Erfat^rung fejijleHen unb 
pern>erten fann. ^Herbings barf man ben (2inf[u§ ber £age 
unb Umgebung bes ©rtes nidjt überf d?ä^en, xok es oielf ad? 
gefd^ietjt. 

^efonbevs giit bas von ben \o^exiawwl<txv. "ßö ^VV^x\^<t>^ ve^. 



94 (Sntnblagen ber mobenten IPeüerooirt^erfage. 

Stagt man bie £mu>ot{Tter xxQcnb eines Ortes, abgefet^en natür* 
lid? von ben 23eiPoIjnem ber (ßrogjlabt, bie feiten bos IDetter 
beobad^ten unb es infolge ber l|oIjen Käufer meifi audj nid^t 
fönnen, [o »irb man fafi ausnat^mslos I^ören, bag es bort eine 
XDetterfd^eibe gibt. Ztamentlidj n>irb bas com §nge ber (Se* 
»itler bel|auptet, bie angeblich enticeber um ben (Dxt I^erum- 
gelten, ober pdi bei irgenb einem IDalbe, ^ügel ober See ufn?. 
teilen. €5 l|at ftdj aber bei jtrengeren Unterfud^ungen geseigt, 
bag nur groge topograpt^ifdje (Eigenl^iten ber Umgebung eines 
©rtes, tt>ie (ßebirge ober bodj größere Serge, 2Tleere unb 2TTeer« 
bufen, [el|r groge Seen unb Sümpfe, fotoie fel^r ausgebet^nte 
XDalbungen bie allgemeine ZDitterung örtlid^ in merkbarer XDeife 
beeinffuffen fönnen unb 3tt>ar namcnilidj Cemperatur unb Ztieber* 
fd^Iäge. S^n, IDälber unb fjügel ber gemSl^nlid^en (ßröge ba-- 
gegen seigen nur in bcn feltenfien 5Men unb nur auf gans be* 
fdjränften (ßebieten eine geringe ©nwirfung. Den lüinb frei- 
lief? fann auf furse Strecfen l^in jeber Saum unb jebes J^aus 
etwas ablenfen. Sei bem ^ug ber IDotfen unb (ßeu)itler iiarx' 
belt es fxdi oft um perfpeftiDifdje Cäufd^ungen. Die preugifd^e 
;,2(nleitung 5ur Seobadjtung unb inetbung ber (5ett>ftter«£rfdtei< 
nungen'' fagt t^ierüber fetjr Flar: „Va namentlid? bie fommer« 
lid^en (ßeu>itter meifl in mel^rfadj unterbrodjener breiter 5ront 
mit getrennten fleinen gerben eleltrifd^ £nUabung auftreten, 
fo getpimtt man nidjt feiten ben fiinbrurf, ba§ ein (ßemitter ftdj 
por ber Station teilt unb nun su beiben Seiten porübersiel^i 
X>iefes serfhreute 2tuftreten ber £ntlabungen in ber eigentlid^en 
(5eu>ittermafre erfidrt aud? bie Cdufd^ung, ba% ein (5eu>itter 
n>ieber ^urüdfommt, ober gar, ba% 5u>ei (5en>itter in entgegen« 
gefegter Hidytung übereinanber I^inwegsiel^.'' 

tErofebem pnb eigene Seobad^tungen für bie IDetter* 
porl^erfage oon Sebeutung, benn wenn bie amtlidje prognofe 
uns erreidjt, ftnb feit iljrer 2tuf Peilung fd^on Stunben ©ergangen, 
Slunben, in benen mid^tige iinberungen in ber 2ltmofpl?äre ein« 
getreten fein Fönnen. 3n ber Cat gefdjieljt bas l|äupg in ben 
I^ier in Setradjt fommenben UTittagsjiunben. Wenn nun audj 
piele Seeleute unb mandje Canbu>irte einen guten IDetterinjtinft 
traben, ber es il^nen geflattet, oft mit groger Sidjerl^eit ol|ne 
jnjlrümente unb IDetterf arten bas VOettev poriger 3U erf ennen, 
/o t>arf t>oAi nic^t überfeinen »erben, ba% es pd? babei um bie 
fm aügemeinen viel ieid?tere Porliet\aae \4M^i«i 10O<dUxs ^ als 



XPettcroorljerfage für bte näc^flc gett. 95 

bte guten lüetters tjanbcit. firjlercm gct^en fooid ^tnscidjen unb 
fo geraume Seit Doraus, ba§ fd^on baburd^ bie ibalirfd^ein* 
iid^feit bes Creffens t)iel größer ift als bei gutem XPetter. IPie 
oft fid? aber bie See* unb Canbleute babei geirrt traben, iji nod? 
niemals safelenmägig feflgefteHt roorben unb xAi glaube, jte er« 
3ielen ftd^erlid? nid^t 80 -90^/0 ^r^ff^t: toie bie amtlid^en IHe* 
teorologen. Sobann aber ift itjre (Erfal^rung über '^(xs Drel^en 
bes lüinbes \a bod? basfelbe, toie bie nur anbers ausgebrüdte 
anberung ber HDinbriditung beim Dorübergang eines ^od]* VivX> 
tEiefbrucfgebietes. ferner E^aben foId?e Ceute t>^n großen Dorteil 
^^5 jidnbigen ^tufenttjaltes in freier £uft unb X)^s ungetjinberten 
^tusblicfs in bie 2lunbe gegenüber bem meifl an bie Stabt ge* 
feffelten amtlidjen Dorl^erfager. (Enblid^ barf nid^t überfeinen 
toerben, ^a^ bie See« unb Canbleute in ber übertoiegenben Znei^r» 
1<A({ aller 5aIIe il^re Dorl^erfagen nur für t>zn näd]ften oiertel 
ober tialben tEag geben, nid)t aber, toie es amtlidj gefd^iel^t, für 
bie näd?j!en anberttialb Cage; toürben pe bas aud^ einmal regel- 
mäßig Derfudien, fo würben il:|nen bod? »oi^I ernftl^afte ^xo^V^A 
an il^rer Unfetjlbarfeit aufflogen. 

3u ben örtlid?en Seobad^tungen benufet man 3um Ceil 3n« 
flrumente, 3um Ceil nid^t. Pon ^zn 3nftrumenten fommt suerji 
^as Barometer in Setrad^t, bas besl^alb aud) IDelterglas ge« 
nannt u)irb. J^ier muß aber ber lanbläupgen 2tnfd)auung roiber» 
fprod^en toerben, ^a% '^as Sarometer '^as fommenbe IDelter an* 
Seige. Kein 3^P'^wment fann ettoas oortjer angeben, 
\>a es ^z\s nur burd^ ^zn gegenroärtigen ^\x^an^ ber 2tlmo« 
fpt|äre betätigt toirb, tiäufig aud) nadiliinft; erfi roenn man 
feine äugen blidlid^en eingaben mit frül^eren t)ergleid)t, fann man 
auf (ßrunb geroiffer (grfal^rungsfäfee einen 5d?Iuß auf bepor» 
jiel^enbe 3nberungen madjen. (2s muß bal^er als burd^aus falfc^j 
unb unbered)ligt beseid^net roerben, toenn 5abrifanten beljaupten, 
^0,% Veit 3nPrument ^as VOziizt oorl^er anseige; fold^e Heflame 
ifi nur auf tEäufd^ung ^zs publifums beredinet unb bal|er en« 
ergifd? 3urücftt>eifen» 

H>ot|l permag man aus ben Snberungcn '^zs Barometer« 
flanbes, toie frül^er (5. 79) geseigt xoat, einen Hürffd]Iuß auf 
bie Umgejialtung ber Cuftbrucfoerteilung 3u sielten, nid^t aber, 
vo^nn man nur 'bzn augenblicflid^en Sian^ berücfitd^tigt. ®b 
bas Barometer l|od? ober tief fiet^t, befacjt wd\ts ^\xt ^qä 1^\^.* 
mmbe Wetter; es tann bei liol^em u\Ä \^i\ Vu^^xw. 'v>x>5Ä x^cs^KCc 



96 (5mnblagen ber mobemen nPetterooriierfage. 

ober faß ober »arm fein, &a I^terbei ja nodt bie H)inbrid?tung 
t)on Se&eutung ifi. Seslialb iji bie Pielfad^ nod? angebrad^te 
Sfala: Sd^ön, Perän&erlid), Hegen, Stumt ufn?. ganj toertlos 
unb foHte übert|aupt toeggelaffen toerben. lüer bos Saronteter 
benufeen xoxü, muß por ädern toiffen, In roeld^er ^ötje es über 
bem ZHeeresfpiegel t^ängt (5. 6^), banad) ben normalen £uft* 
brurf befiimmen unb itjn an ber ZHiHimeterffala burd? einen 
Strid) fenntlid? mad)cn; bie runben 2ineroibbarometer fmb burd] 
eine Sd^raube an ber Hürffeite bireft auf bie Seel^öi^e einjieH* 
bar. (grj! bann tann man bie Sarometerftänbe in tjot^c unb 
liefe unterfd^eiben unb beren SesieB^ung 3ur IDetterlage fejipeUen. 
Vas oielf ad? beliebte Klopfen am 2tneroibbarometer, um 3u feigen 
ob es Peigt ober fäHt, unb bas baburd? meifl oeranIa§te Springen 
bes Seigers ift für bie Dorl^erfage nidit perujertbar, ba burd? 
bas Klopfen nur Heibungswiberjlänbe ausgelöfl unb überu>unben 
»erben, fo ba% 3. S. bas tatfädjlid? fteigenbe Sarometer nod? 
3U fallen fd^eint. 

Die d)emifd?en Sarometer (paroffope), bie man gelegentlidi 
bei ©ptifern fieE^t, l|aben gar feinen lüert, ba pe nur aus einer 
gefd^Ioffenen <5Iasröijre mit einer £öfung oon Salmiaf, Salpeter 
unb Kampfer in 2UfoI|oI bejlet^en; bie £öfung trübt fid? 3eit« 
u)eife bei Snberungen ber Cufttemperatur unb 3U)ar nid^t por* 
t|er, fonbern erft etn>as nadjtierl 

Dagegen lägt bas CI:|ermometer aus feinem Steigen unb 
fallen in Oerbinbung mit ber JInberung bes ibinbes einen guten 
Sd?Iu§ auf bas beoorjiet^enbe IDetter 3u, u)obei auf bas, was 
oben (5. 75) über bie fümatifd^e Sebeutung bes IX>in^es gefagt 
u)urbe, permiefen merben fann. £ine anbere »id^tige 5rage ijl 
bie, mann Zlad^tfrofi 3U befürdjtcn iji, benn baburd? fann an 
3^ufept!an3en piel Sdtaben anqendiUi »erben. Der Ztad)tfrojl 
fann auf 3U)eierIei IPeife t|erporgerufen »erben: burd? 2lus« 
jiral^lung (5tral?lfroft) unb burd? falten XPinb (XPinbfroft). 
Sd^on gelegentlidj ber (Erörterung über bie (Entftel^ung »inter* 
lid^er ^od?brucfgebiete (5. 90) »ar pon b^r ^usftral^Iung bie 
Hebe, ^errfdjt I^eiterer J^immel bei »inbjiiüem lüetter, fo fann 
bie ber (Erbe unb £uft 3ugefüB?rte lüärme in ben falten IDelten* 
räum ausflratilen, unb 3»ar gefd?iet?t bas fo, ba% 3undd)fl 
l^auptfddiKdj ber (Erbboben erfaltet; er »ieber ent3iel:?t ber über« 
/agernöen £uft bie IDärme, »oburdj ^xii eine fogenannte (Eem* 
peraturumtel(v — unten falte, obw w&tm^x<t l.\x\\. — ^vcv.* 



IDetterPörljerfage für bte näd^jie geit. 97 

flelli Diefe Umfet^r Dcrmag je nadj &en tnel^r ober tocniger 
günßigett Be^mgungen größere unb Heinere Qot|en su erreidien. 
3fl bos (5eldn^e uneben, fo fammelt fid) bte fatte fd^toerere 
Cuft in &en Ztieberungen, tool^in fie audj ©on bcn Rängen fliegt, 
feenartig an; &abei fönnen ganj erjiaunlid^e Cemperaturunter- 
fd)iebe auftreten, n>ie folgende ^at^Ienreit^en aus Zteulird^en im 
oberen pinsgau seigen: 

Februar ^887: ^5. \6. \7. \S. \^. 

am 5diutt|au5 . . —^A — ^3.0 — ^7.2 — 19.5 —6.6 

20 Sdjritt abwärts — U.3 — 1^.7 ~\%2 —20.2 —7.2 
Calfol|Ie (50 m tiefer 

als bas Sdjulljaus) — ^7.5 —22.^ —27,8 —28.5 —7.5 

flar trübe 

©at^er fommt es, ba% in (ßebirgstälern bisweilen bie J^änge 
fdjon grüne IDiefen traben, w&hivenb unten &ie pflansenmelt 
nodj gans winterlidj ausfielt, unb ba§ man in ben ©ftalpen 
^as 5pridjtt>ort l|at: 

Steigt man im IDinter um einen Stocf, 
So xDXxb es u>drmer um einen Hocf. 

Da taue Cuft nid^t fooiel lüafferbampf I^alten fann wie 
warme, fo fdjeibet pd? bei ber 2ibfüE^Iung ein Ceil ber S^ndi' 
tigfeit ber unteren Cuftfd^id^ten als C au ober Heif aus. 

J^errfdjt bagegen trübes ober winbiges lüetter, fo fann 
bie 2lu5jtral|lung unb Caubilbung nidjt eintreten, benn eine 
IDoIfenbilbung fd^üfet bie (Erbe gegen einen Cemperaturausgleid] 
mit bem IDeltenraum — man oergleid^e ^as frütjer <5efagte 
über ben ZlTonbeinflug (5. 30) — unb lüinb DerE^inbert bie 
Cagerung falter Cuft am (grbboben. (Eine ^tusnaE^me bilbet nur 
ber IDinbfroj!, wenn nämlidj ber lüinb felbft fo falt ij!, ^a% 
er 5roj}fd|aben anxiditet, ein Sau, ber im ^rütiling l^in unb 
wieber oorfommt. 

5ür ben (ß&rtner unb mand^e anbere Serufe ijl es äugerjt 
mxdiixq 3U wiffen, ob ttad^tfrojl eintreten wirb ober nid^t. Dabei 
ijl 3u bead^ten, t>a% [xdi bie Cuft 3unäd?ji nur bis 3um tZan* 
punft abfüMen tann, b. t|. bis 3U berjenigen Cemperatur, bei 
meldtet ber in ber Cuft ftets oorl^anbene IPafferbampf fi(i? in 
flüfjiger 5orm, als IDaffertröpfd^en, aus3ufdjeiben beginnt, bei 
ber es olfo ju tauen auf dn^t. '5)\xt4\ Xi\Ä X)«coöaxsöNÄ2^<^ "^^"^ 

Kaßner, Das Weiter. "^ 



98 (Srunblagen ber möbecnen IDetterüor^ei^fage. 

IDaffcrs in IDajfcrbampf iji IDärmc rcrbraud^t toor&cn, bie bei 
bis 3um tEaupunft ab un& gct^t ber HDajferbcnnpf in DDaffer 
bem umgefet^rten Oorgang »ieber frei »irb; füt^It ftdj alfo £uft 
über, 3. S. tpenn es taut, fo toirb IDämte frei unb ert?öl|t bie 
Cemperatur. £iegt ber Caupunft nun nid^t unter bem (ßefrier* 
punft, fo tann infolge ber freimerbenben Konbenfationsroärme 
weitere 2tbfütjlung ober gar 5«^oft nid^t eintreten. ZHitl^in ijt 
Xtad)tfroj! nur bann 3U befürditen, toenn ber Caupunft unter 
0^ pnft. Vemnadt fommt es bar auf an, ben jeweiligen Cau* 
punl?t am 2lbenb 3U beftimmen, toof ür es * vielerlei IHetlioben 
gibt; am bequemjien finb J^aart^vö^ömeter (nur ein foldies iji 
aud| bas Polymeter) unb pfydjrometer, b. I|. ein paar 
(Ei^ermometer, beren eins eine blanfe, bas anbere eine in ZHuffelin 
gelaunte unb befeuditete Kugel I|at. jtätjere (ßebraud^sanweifung 
geben bie oon ©erfd^iebenen meteorologifdjen 3"Pituten, befon« 
bers oon benen 3U Serlin unb IDien, ^herausgegebenen 2tn» 
leitungen für meteorologifdie Seobad^tungen; I|ier toürbe es 3U 
weit füE^ren. 2lus ad^tiäl:^rigen Seobad^tungen in Sayern fanb 
£ang, ^a^ bas befeudjtete Cljermometer bei einer Cufttemperatur 

Don H^ um minbejiens 5.8^ 



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0.7« 



tiefer jieE^en muffe als t>as trorfene, w^nn Xtad^tf ro ji 3U bef ürd^ten 
wäre, unb t>a^ nur in 3^/o aller ^^He biefe llTet^obe oerfagt 
Iciiau. TXlan barf alfo nid]t, wie es nod? oielfad? geleiert wirb, 
eine unb biefelbe Differens 3wifd]en beiben Cl^ermometem für 
X>as gan3e '^a\\x annetjmen, fonbem mu§ pe je nadj ber I|err« 
fd^enben Cufttemperatur oeränbern. 

Das pfvd^rometer unb diyqxom^Ux feieren uns ferner 
burd? 2tn3eige flarfer ^nnalim^ ber ^cud^tigfeit ber £uft in Der* 
binbung mit ber Cemperatur unb ber IDinbridjlung, ob Hegen 
ober felbj! (ßewitter beoorfletjt; festeres ift um fo wai^rfdiein^ 
lidjer, je l:^ot^er gleid^seitig (Temperatur unb £uftfeud?tigfeit ftnb. 

Seljr widjtig ifi für bie Srtlid^e prognofe pon Hegen unb 
fd?önem Wettet aaii bie .fd|on wubextiolt ertodi^nte XPiitb« 



: • "rcretteröxJrlierf age ^ir- ^ic iväc^fie ^^\U - ^ 99 

'iftdftu'frg. ' 5^ dllöemefnctt fStb in JUittefeuropa IDinbe aus 
tSüÖtbcft "bis Zt<j>rbtt)cfl feudjt nrib baii^t ^qmbxinq^x, aus 
aSförböft' iis' Süböfl trödln. ' - 

>^v (glefc^s^önt fürbie m#^ cm* für 

paia^nö 5(5; 7). €s tfl ab^t nidtit txditx^,' i^t>en vom Xneexc 
i(<kxrx>ettei^n 'Wxwb^ öIs Segcnbrin^et ansufelien, ^cnn bas 
Küjlcnlanb fann im Sommer fo ftarf crroärmt »erben, ba§ 
ber feud^te IPinb beim 2)arüberl|inftreicften andi erujärmt unb 
bamit trocfner toirb. iPinb nadt bem (ßebirge t^in gibt meijl 
Hegen, t)om (ßebirge ijer aber fdjönes -IDetter. (Eine nament« 
lidl für Couriften im S^adilaribe lüid^tige Hegel über Ztieber* 
fci|Wg« ifl^bie folgwbe: regnets im Sotnmer Qan^ frül|, fo I|ört 
^^ Hegen gert>5I:|n{id^ fd^on oormittags (gegen 9 — \OUf?r) auf; 
brnn >nitfteigenb^ Sotine f^^^ Cemjjetatur, We luft 

ti^^ryrt^ig. bchin tneljt 5i?ud]ti9feit äufsurtet^men,^^^^ alfo trocfner 
ufÄ öntfi^nt fic^ -bom Sdttigungsputtft, - u>oburd)' bie Konben« 
fation aufi^ört Kleine tiefe Depreffionen bringen in- ber Hegel 
furjbauernbe Hegenfäüe, gro§e fladje aber Canbregen (pergl. 

2lud) bie IDpIfen fönnen uns über bas fommenbe VOdiev 
bielfdd} '5fuff(^lü&^ gebe^^^ barf i!jre Jüicf^ligfeit riiäjt über* 

fcf|dfe^t tdeVben, tt>ie es ftifens ber Canbtoirte I^Sufiger' als feitens 
i^i2T? 5eereute'^gefd)iet^t. leitete finb fldfgans War barüber, ^0^ 
^c ber ' ' ber ' tt)etf erDötljerf age n id] t tlog ' bte BDoIf en unb ^en 
XOinb, fonbWn aud[;f ben güfldnb ber ^tmofpl^äre/tljre größere 
öbrt'genrtöereSid^tigfcit/bead^t^ muffen; auf bem fcanbe mad)t 
''ftmTt "es jnftinftiD t^ aber man glaubt bbd] bielfadj, 

*W| Snött niir bie'X&olhh in Hed)nuhg gesogen I^abe. Hafd^ 
qÜ5 Sflbi %is Xto'rbtöefi foimttenbe Cirren — ^as prtb bie it^od^* 
-fäftrebenberi feinen Jebertbolfen — f äffen Hegen Binnen 2^ Stün* 
bc»2«rß>drfcen; (tirreh aus Süb(^: bis ttorbpft bringen fd^önes 
HJietteK,. '5inb am- ^immel'Cirren^ bre pd^ t>erfd]leiern ober ein 
vevxoa^di^rws 2tnsfet^n atthej)wen unb große Hinge um Sonne ober 
Hlohbseigen, foiff.Higen-5ubermuten,'iw Sommer aud? (ßemilter. 
ParaÖele IDotfenftteifm ipie bie Sd]aumMmme ber IPogert (bes* 
iiaih löo gen Wolfen- ^genartnt) finb ^(nseidien üon Hegen, wtrm 
fie-We fd^irfe Creftnung D^rlier^tt tinb .inelnanber übergei^en; 
werben fie aber nod? ungefäl^r fenfred^t 3U il^rer Streid^ungs* 
ri>ä?f mtg '^efeitt^ fo . eirtflel^^n • bU Sd^äf d\en« <^^<it '€§cc^xv\wä^^^xv. 



100 (totnMa^en ^ mobemeii IPettcnwc^effa^e. 

in ge^enfen, auf bte Cey snerfl anfmerffam mod^ als «htes 
guten Poi^etd^ens pon <ßen>ittem^ das aber nal^epi unbrfonnt 
geblieben ift lllon fielet bisn>eilen frfil{ morgens ober \pät 
abends, feltener um bie inittagsjeit, eine IDolfe oon der (5c* 
fialt einer feinen Säfidt^olte, bie mit sierlid^en Ormd^en be* 
fet(t ifl; gen>di^id{ seigt fie ftd} nur furje Seit unb oerfd^minbet 

Poi^etc^ von iSemütenu 

balb n>ieber. Tibet felbfl, n>enn bcmn ber gon^ Qimmel n>o({en« 
(os n>irb, tann man mit großer Sid^erl^eit binnen tpentgen 
Stnnben ein (ßen>Uter enparten. Perfaffer l^at biefe Porl^erfage 
in perfd)iebenen Ceilen Europas flets beßdtigt gefunben, einmal 
fogar ixoi^ gegenteiliger Set^auptungen ortseingefeffener, n>ctter* 
beobad^cnber tanilcuic. 

Die oben (5. 89) befprod^ene geringe 5ortben>egung unb 
ber I]äufige StiQßanb ber ^od^brudgebiete füt{rt 5U ber 5rage, 
n>ie lange n>o{{t ein ZPitterungssufianb ober ein befiimmtes 
ZPetter antialten lann; icnn bie Scfldnbigfeit ber IDittcrung 
ober, n>ie man andt fagt, il]re frl^altungstenbens, fann ein 
Hilfsmittel fär bie ZPetterporl^erfage fein unb if) es bis su einem 
gemiffen (ßrabe aud} getporben. £s I^at {td? in ber Cat ge^ 
Seigt, bag, n>enn ein beflimmtes IDetter fd}on mel^rere Cage liin» 
burd} gel^errfd^t t|at, eine groge XPat^rfd^einlidifeit bafür x>or< 
t^anben iß, ia% biefes ZPetter nod? einige ^eit anbauern u>irb, 

Z)ie £r^a(tungstenben3 bes . XPetters bilbet ^en fibergang 
3a prognofen auf längere Seit, 'benn man fann ja aus einer 
periobe gleid^en XDetters anii auf bie ndd^fien (Cage, wenn 
anii freilidt mit abne^menber Xt)af{rfd)etnlid)feit X)es Erfolges, 
fd^liegen. ZITan ifl aber nod] meiter gegangen unb I^at sundd^ft bie 
Sesietiungen smifd^en ber lOitterung aufeinander^ 
folgenber ZHonate nn^ ^ann audi 3aE{res5eiten unter«* 
fud}t. 

Sät 28 (Dttc Europas beredjnete K 8 p p e n (\870 bie VOa^^t^ 
fä^eintiditeit eines (Cemperatttrtoedt\eVs looxi Äxv^m IXlowol \am 



(Srf{altttn9stenben5 nnb IDetterfoIge. 101 

folgenden. £r fanb,.bag im aKgemeinen bie 2Ttonat5paarc TXläty 
Tlpxil unb 3uli*'2tuguji (5ettempettcr), am I|äufigjlen gleidi$eitig 
5U tpurm unb gletcftsetttg 5a fa(t finb. ^m unbefidnbigftcn ifl 
biefc Cempcraturbc5iel|ung pom 3örtuat sum 5«bruar, Dom 2lpril 
jum ZHat unb befonSers pom 0ftobcr sum Ztopember; I|tcr 
tpürbe alfo eine ptognofe siemlid^ fcf^lecftt ausfallen. 2(us Sen 
Temperaturen einanberfolgenber ^diitesieiUn ergab fidj, ba§ man 
am el|eflen Don einem 3U warmen (füt^len) Sommer auf einen 3u 
tparmen (füljlen) ^erbji unb am unfidierflen 00m XDinter auf 
ben 5tüI|Iing [daliegen fann. Dom Sommer aas tann man fo 
gut n>ie nicf^ts über ^cn fommenben XDinter ausfagen, oiel el)er 
nodi i)om HOinter tjer etnxis über ben Sommer. 

(ßerabe ^le lefete 2JTögIidifeit I|at ^ eil mann (\885) ein^ 
geE{enb unterfudjt unb 3»ar an ber ^anb ber Cemperaturbeob^ 
adjtungen $tt Serlin pon ^7^9—^88^; ^nadi folgt am u>al|r- 
fdjeinlidiflen einem 

fel|r milben IDinter ein »armer Sommer 

mäßig milben H>inter „ fül^ler Sommer 

mäßig falten IDinter „ fütjler Sommer 

fel|r falten IDinter „ fel|r füljler Sommer 

mäßig warmen Sommer „ mäßig milber H>inter 

fe^r warmen Sommer „ falter H>inter 

^näd^fl überrafd^t biefes Hefultat ^txvas, ^a es ntd^t ber 
lanbläufigen 2neinung entfprid^t, wonad^ einem jlrengen IDinter 
ein Reißer Sommer ober umgefel^rt folgen foH. lOar inbeffen ber 
tDinter feljr flreng, fo ijl (Erbe unb XDaffer fo flarf abgefü^t, 
baß es im Sommer großer XDärmemengen bebarf/ um einen 
Jlusgleidi $u fdiaffen: ber Sommer wirb alfo füljl fein; ebenfo 
begreiflidi wirb es banadi, ^a^ einem fe^r milben IPinter ein 
warmer Sommer folgen fann. 

2Ute biefe Unterfudiungen finb I0al|rfd)einlid]feit5fd]lüffe unb 
wollen avidi mdits anberes fein, cor allem feine fidjeren pro^ 
gnofenI|ilfsmittel; bie wirfenben Urfacfjen finb uns aber nod^ 
meifl perbecft. 

XO* XOciicvttfctu pt^ognofen auf längere ^eii* 

Wk in bm porßef^enben 2(bfdtnitten geseigt würbe, l^ängt 
bas IDetter eines ©rtes in erjier Cinle tjon ^^xv. E^^^* \«^ 
Ziefbrudgebieten ab, wäljrenb 6ttU4ie \5^tV\^Vc«C\S5v^ V^o5^^^x^ä\xä 



(SmnMasentwt.mobeimen iüettei-uotl^agc. 




iDttUrtfpm. prognofen auf (änjtre §cit. 




104 <5mnblaQtn ber mobemen lDetten)orl{erfa$e. 

Cage, Wätbet unb Seen bcr Umgebung uf».) meijl nur in ge- 
ringem (5rabe von €infl[ug jtnb, 

€5 fragt ftd? nun, ob es ntd^t für bie trofe ber »anbern» 
ben Ciefbrucf- ober 5d?led?tu?ettergebiete Dielfad? beobad^tete 
Seftänbigfeit bes lOetters beftimmte Urfad^en gibt, gum Ceil 
ifl bie 5rage fd^on beantwortet worben, namentlid? bei ^en 
^od^brucf gebieten; inbeffen Ijanbelte es fld? babei nur um ein- 
seine über ZHitteleuropa I^inwegsiel^enbe ZHafima. Will man 
in ber €rfenntnis fortfdjreiten, fo mug man aud? bie »eitere 
Umgebung €uropas berücf(td}tigen. Das Ijaben ^offmeyer in 
Kopenl^agen (\878) unb Ceifferenc be Sort in paris (1883), 
getan, inbem fie seigten, ^a% es meljrere (ßebiete jiänbig I:^dljen 
unb tiefen Cuftbrucfs gibt, ujeld^e bie Salinen ber »anbemben 
©epreffionen unb ^tntisyHonen beeinfiuffen. ©iefe jiänbigen (Sc* 
biete liat besljalb Ceifferenc be Sort 2tftions,3entren ber 
2ttmofpIjdre genannt Um aber il^re Bebeutung 3U perftel^en, 
ijl es notwenbig, an ber J^anb ber beifolgenben Karten eine 
PorfteHung oon ber normalen Cuftbrucfoerteilung auf ber €rbe 
3u gen)innen. 3« biefen Karten jxnb bie Cuftbrucfwerte auf 
hos UTeeresnipeau rebusiert. 

2luf ber 3anuarfarte fällt x)or allem bas £jod?brudgebiet 

über Sibirien unb bem 2^nc^^ 2lpens (f ibirif d^es ZlTay imum) 

auf; oiel fd^n>äd?er ausgeprägt finb bie fjod^brudgebiete über 

ben 2t3oren (a3orifdjes UTa^imum) unb über Xtorbamerifa 

(amerifanifd?es ZlTafimum). Sie füblidje fjalbfugel Ijat 

Diel weniger Canbmaffen unb bai)er gleid^mägigere Perl^dltniffc, 

nämlid? brei ^od^brucf gebiete, bie faft aneinanber grensen: ^as 

fübinbifdje UTa^imum über bem fübinbifd^en ®3ean, bos 

übatlantifd^e 3u?ifd?en 2lfrifa unb Sübamerifa unb ^as 

übpa3ififd?e 3u>if d?en Sübamerifa unb 2luftralien. 2)ie 

jiänbigen iiefbrudgebiete auf ber Sübljalbfugel finb nodj feljr 

wenig erforfd?t wegen ber I^ol^en füblid^en Sreite, in hcnen fxe 

auftreten; bod? fann man jefet auf (5runb ber Beobad^tungen 

bei ^cn Sübpolare^ebitionen mit großer Sid^erl^eit anneljmen, 

ba^ ein (5ürtel niebrigen Cuftbrucfs etwa swifd^en 60 unb 70® 

füblid^er Breite bie €rbe rings umfdjiingt, unb ba^ ber Drucf 

polwärts wieber anzeigt, ©iefe Cuftbrudoerteilung bebingt 

nörblid? ber Sinne tiefen Drudes jiänbige IDePwinbe, bie ben 

Seglern in i>iefen Sreiten (^0 — 60®) fel^r nüfelid? jtnb unb 

öesijalb bie braven lüejitoxnbe Vte%xi- 'Dow. Xi^^^ \\&cvfc\q,«^ 



IDettertypett. J)rognofen anf längere gett. 103 

Ciefbmtfgebictcn ber nörblidicn ^albfugel jxnb sroci ju nennen, 
bas eine bei 35lan5 (islänbifdjes ZTlinimum), bos anbere 
3n>ifd|en 2ljxen unb Ztorbamertf a (norbpasififd^esZninimum). 

3nt Sommer ber nörblid^en ^albfugel Qulifarte) liegt ber 
Itolie Vxud über bem füljleren ZlTeere, ber niebrige über bem 
tDdrmeren Canbe; auf ber Sübl^albfugel ijl es umgefel^rt. ©as 
asorifdje ZHafimum xft jefet jiarf ausgebilbet; an ber Stelle ^^s 
jtbirifdjen Znayimums liegt nun bas afiatifd^e ZHinimum, 
umgefeljrt n>irb ^as norbpasiftfd^e ZTRnimum burdj ein TXlajcu 
mum erfe^t. 

Ceifferenc be Bort iiai nun eingel^enb unterfudjt, meldte 
Bestellung smifd^en hen ^od^brucfgebieten unb bem IDetter im 
ZPinter Europas befleißt, inbem er pon ber 2(nfd7auung aus« 
ging, ba% biefe (ßebiete als bie trdgeren aud? Idnger einfiug' 
reidjer fein »erben. €r jiellte an ber ^anb ber IDetterfarten 
fünf IDintertYpen auf. 

3nt Sommer traben biefe tZypen feine (ßeltung, ^nn bann 
jxnb bie Cuftbrurfoerl^ältniffe, n>ie fd?on geseigt, »efentüd? per» 
dnbert, unb audi bie J^od|bruJgebiete gans anbevs aufgebaut, 
foweit jte ttjermifdjen Ürfprung I^aben: im IDinter fel^r falt 
unb bejiänbig, im Sommer feljr warm nn^ unbejiänbig. 

3(Qgemeiner unb an größerem ZHaterial (20 3ö^re: ^876 
bis ^895) liat ^899 Dan Seber bie Wettcxty^en unterfudjt 
unb ip gleidjfaDs t>on hm bejlänbigeren ^odjbrurfgebieten 
ausgegangen. 2ludj er flellte fünf tOettertypen auf, bie aber 
für alle 3aljre53eiten gelten, nämlid?: 

Cypus I. £jod?brucfgebiet über bem lOeflen (Europas 
(etwa in ber (ßegenb (Brojjbritanniens), ©epreffionen im ®ften. 

^YPiis II- ^od^brurfgebiet über gentraleuropa (fpesiell 
Deutfdilanb), Deprefjxonen erft in größerer (Entfernung (Stral:^* 
lungstYpus). 

^ypvis III. -Qodjbrucfgebiet über Horb» ober Ztorbojl» 
europa, Deprefjtonen über bem ZlTittelmeer ober ber Biscayafee. 

(Typus IV. ^odjbrurfgebiet über ©jleuropa, ©epreffionen 
im IDejten hes firbteils. 

^Ypus V. -Qodjbrurfgebiet über Sübeuropa, ©eprefjionen 
über nörblid^er gelegenen (ßegenben. 

©OS ZPetter gehaltet pd? für ©eut^dtt<wA 6^v ^v^ vo^> 
seinen (Typen wie folgt: 



106 (5tunbla$eit 5er moberneti lDetteroor({erfci9C. 

(Cypus L S5ige, feudjte, falte lOin&e aus nörblid^er 
Hidjtung; Derregneter Spmmcr. 

(Cvpus IL Sdiwadie £uftbe«>cgung, oicifad? Ijcitcr, im 
Sommer tDarm, im ZPinter nebelig, im 5niljling unö %rbfl 
Zladjtfröjjie; 2tÜix>eiberfommer. 

iypns III, Crprfene ©Ji- bis 3^orbojl»inbe, im Sommer 
»arm nnb Ijeitei:, im XDinter falt unb oft trübe. 

Cypu5 IV, Crorfene Süboft- bis 5üb»in6e, bie im 
Sommer »arm, im iOinter falt jtnb. 

Cypus V. 5^udjte, füblid^e bis bejHidie XDinbe, bte öfter 
jHirmifd? »erben unb im.IDinter milb, im Sommer füljl jxnb. 

©er lefete tTypus fommt am Ijdujtgjien oor. 3m allge« 
meinen ftnb biefenigen Ctpen, bei betten bas J^od^brucfgebiet im 
SiSiben bis Zlorb»eflen liegt, Ijdujtger, namentürf^ im Sommer, 
als bie mit öfUidjer ^odjbru(fIage. 3nt ©urdjfd^nitt bleibt 
ein Cypus brei Cage befleißen, feiten 3»ei IDodjen, gans per- 
einjelt einen 2Ilonat Ijinburd? (3. S. Cypus I x)om 50. 2tpril 
bis 3^ mai ^896). 

ZlTan iji bann nod^ »eiter gegangen unb I|at unterfudjt, 
ob Sejleliungen 3»ifd^en ^^n 2tftions3entren unter* 
einanber befleißen unb ifl babet 3U einer Seilte gan3 merf< 
ȟrbiger Hefultate gefommen, pon benen I^ier nur. einige er* 
mätint »erben fömten, 3ttmal manAe firgebniffe nodi ber Ztadi* 
Prüfung an anberem Beobad^tungsmaterial bebürfen. Slud? l^at 
ftd} fd^on ntet^rfad} geseigt, bai, wmn aud) eine Sesiet^ung 
3»ifdjen IDitterungselementen eine Idngere Sei^e von 3aljren 
I:^inburdj immer »ieber 3utage trat, jtdj bod? in einer anbern, 
poraufgeljenben ober folgenben periobe b.iefe S^ieljung nid^t 
erfennen lieg ober gar ins (ßegenteil umfd^Iug. 

^m nädijien liegt es »oW, b^n Cuftbrurf in biefer Htd^tung 
3U unterfud^en, benn ba bie 2ttmofpI|äre im gansen immer ben 
gleid^en Drurf <msnb^n nm%, fo iji 3tt er»arten, ba% geringer 
Drucf über einer SteUe ber frboberfUidie bntdi größeren an 
einer anbren Stelle ausgeglidjen »irb. 3n ber Cat fanb 31 an* 
forb fold^e Kompenfation 3»tfdien bem Cuftbrutf über 3»^bten 
nnb Sibirien, ferner »urbe fejigejlellt, ba§ einer ^naiime bes 
asorifdien ZlTajimums eine ^una^me über Sibirien unb eine 
^bnafyne bei35lanb entfprad^ Sobann becftefjilbebranbsfon 
{'{Sp8) viele gteid^finnige ober entgegenge\e\i^e 54ip;>a\vt\xxi<ien b^s 



U?ett«rtvj>eu. prognofcrt auf längere gelt. 107 

C,uft&i^ft<f5 «smiifciicn bm ^Iftionssentrert öer ganscit €r5c auf. So 
B^Ot fidi <«u^ geseilt, öa§ bte Ztieberf daläge im Sommer auf XCeu^ 
f^nM(;nfe . ben <^eid?en C^rafter tragen u>ie öie bes folgenden 
iPiif|ter5. auf bert S<^^öev unb bes bann fommenben Sommers 
SU-iPerUn;- ä^nli^ }le^t es -mit ben lOinterregen in öritifd^*€o* 
lumibla, wnb ben ilieberf<jjlägen bes folgenben ^erbfles auf ben 
^Ijoren. ; (ßanj räjtfelfyxft ift ein (Ergebnis oon XPalfer {{906),, 
txiiß Vfe^ Cuftbrucföbtoeidiung im ^erbft (Ztlärs, 2tpril, 2Tlai) 5u 
(l^boba in Argentinien bem Sinne nad^ mit ber ^bweid^ung bes 
HegenfaHes über.3n^i^n übereinftimmt; 3. 3. ging bem bejlen 
Hcgenjatjr in 3nbien ein B^oB^er, bem fd?Ied)tejien Oaf^r ein tiefer 
niittlerer ^arometerftanb Im ^erbfte 5U Corboba poran! 

, ::^ie Catfad^e, ba§ in 70 — 80 prosent aller 5äIIe fet^r I^oB^em 
J>£udP über ben ^tjoren tiefer bei 3slanb entfprid^t, lägt einen ur^ 
adllic^^n Sufaminen^ang oermuten, „XPenn ber ZTorboftpaffat", 
agt ^artn, >,piel fräftiger u^eljt als burdjfd^nittlid^, fo wirb er bas 
(ajprifdje) itla^imum ftärfer q;ufftauen. Daburdj mirb aber aud] 
ber atmofptKirifdie lOirbet über bem norbatlantifd^en 05ean oer^ 
jlärft unb b«mit aud] in feinem S^^trum (bei 3slanb) bas Cuft*» 
brudmmlmum oertreft". 

; JfOenn man f idj eine Karte ber Cemperaturoerteilung auf ber 
€rbe anfieE)t, bie in.ben.meiften Mitlauten uf«>. entE^alten ift, fo 
fällt befonbers bie DerE^ältnismäßig Ijolie lOärme ber noru>egifd)en 
Küfte auf< unb man bringt fie untoillfürlidi mit bem I^ier fließenben 
warmen (Solfftrom in Derbinbung. S^^k^^ naB|m .man an, 
ba| bie bem iPdffer entftrömenbe XPärme in ben Küftengegenben 
rCorroegeijs ber Cuft eine IjöEjere (Temperatur erteile, unb nannte 
bialjer ben (ßolf ftrom oft bie lX>armu>aff erB^eisung ITorwegens. 
Catfäd^lid^ ift aber bie ipirhing bes (5olfftroms eine inbirefte. 

: v-3m IPinter i^ ^s.2Tteer infolge ber langfamen Abgabe ber 
ijn Sommer eingeftrai|lten XPärmemenge wärmer als bas yvat 
iniSotnmer.eine B|öl|ere Cemperatur <xnne}:t^enbe, aber im IDinter 
rafdjer erfaltenbe i^ftl^nb; baE^er wirb 5U biefer yxttvesieit (im 
Sommer treten btefe (ßegenfäfee nid^t fo fd^roff I|eroor) Im norb*» 
atlajttifdien 03ean ein Ciefbrudgebiet jtänbig porB|anben fein, eben 
baß isiänbifdie ZlTinimum. (£s bilbet jwar äußerlid] eine einf^eit* 
lid^c S^preffion, aber es 3^igt im 3Tinern mel^rere Pertief ungen, 
|p' bafeman brei Ce4lbepreffionen unterfd^eiben fann: eine norb* 
Qtljlixdt vm ^slanb, bie sweite fübwej^lid] baoon unb bie britte ixhex, 
b^T^: T>amsftraße jwifcf^en SübgrSnlan^ \xtä> tci5öxcj5i<:ix. "^v^v^ 



108 (SrttnMagen ber mobernen tt)ettcroorIjerfage. 

großen Dcprcffionsgcbiet wirb nun t>uvdi ben (ßolf jhom seitireife 
Wävme, alfo Setoegungsenergie sugefülirt, fo bag ber auffletgenbc 
Cuftflrom Derjlärfungen erfäBirt. ^Is €rfafe jirömt unten We Cuft 
^etbet nriö iwav nadi ben frül|er erläuterten (ßefefeen an ber 0P* 
unb Süboftfeite aus Sübmejl, an ber IDefl^ unb Ztorbfeite aus 
ZTorbmefl bis ZTorboft. Die 5übn>efltt>inbe befd^leunigen, ^a fie in 
gleid^er Hid^tung toeljen, ben (ßolfflrom unb beförbern fein nnirmes 
IDaffer nodi weiter nadj Horboften, u?oburdi fld] bte Depreffion 
bortI|in ausbelint uvib infolge ber 3ugefüB|rtcn XPärme geftärft, 
b. l(. tiefer mirb. 3n gleid^er IDeife werben aber audi bie ZTorb- 
n>eflu>inbe an ber IDeftfeite lebl|after, bie nun ^as fatte lOaffer 
mit (Eisbergen ans ber Daoisftrage treiben unb felbft falte Cuft 
bringen. Diefe falte Cuft unb \>as an ber 0berflädie fdiwimmenbc, 
füge Sd^melswaffer oerminbern jum Ceil bie tt>ärme ies (Solf" 
ftromes, fdimäd^en ^i^rburdi fein« fiinmirfung auf bie Depreffion 
unb bamit biefe felbfi; äugerb^m brel|t bie falte Strömung ^en 
(ßolfftrom etwas nadi Snben, fo ^a^ er weniger weit nait Ztorben 
gelangt. Dann werben burd^ bie Sd^wäd^ung ber Depreffion bie 
5nbwe^w\n\>e in 2nitleibenfdKift gesogen, perlieren an (Energie nn'b 
an lOirfung auf ^^n (ßolffhrom; 3ur felben S^t fangen bie Ztorb*« 
weftwinbe an absuflauen, wobur(i{ bie £is{lromung aus b«r Dapis^ 
jhragc gleid^faHs nadjlägt. ZTunmel^r fann wieber ber (ßolfjirom 
mel|r 5ur (ßeltung fommen unb ^as Spiel ber gefd^ilberten IPed^fcl*» 
wirfungen Don (ßolfjlrom, Depreffionen unb XDinben beginnt 
oon neuem. 

IDas Ijier für ^s ganse Depreffionsgebiet geseigt i% gilt 
aucfj für bie brei Ceitbepreffionen, oon benen balb bie eine, balb 
bie anbere geflärft ober gefdiwäd^t wirb, unb banadi änbern fidj 
bie €isoerI|ältniffe in ^^n oerfd^iebenen Ceilen ^es norbatlantifdjen 
03eans. 'X>a burd^ €isberge unb Cisfelber bie Sd^iffal^rt nament*» 
lid] bei Zteufunblanb feljr gefäl|rbet ober 3um minbejlen feB^r 

, geftört werben fann, fo ift bas Stubium ber bargelegten Derl|ält* 
niffe pon groger praftifd^er XDid^tigfeit. 

€s fragt fidj nun, ob nidit biefe lOed^felwirfungen pon ißolf^ 
(irom, Depreffionen unb XDinben einen €influ§ auf ^as 
IDetter in (Europa B|aben unb ob man bejatjenbenfaHs baraus 
etwa Sd^lüffe auf bie fommenbe IDitterung ber nädiflen 2JTonate 
5iel^n fann. £s ijl bei ber Setradjtung ber beigegebenen Cuft^ 
i>rud^ ainb IDInbfarten (Karte 5 unb 6)) o^ne weiteres flar, ^i 

tatfädiüdt bie Peranberungen bes t5lanV\\4i^xi TTCmTcwcwvs \xo3^ 



IDettertypeit. pcognofett auf längere §ett. 109 

feiner Cuftflrpmungen ftd^ aadi in ZTotbeuropa fe^r geltenb mad]cn 
muffen; benn to^nn ber Submeflioinb jlärfer toirb, fo füB^rt er für 
Ztorbeuropa miföe, aber aadi feudale Cuft lietbci, unb bie 5oige 
tPirb trübes, regnerifdjes XDetter fein, andernfalls fann, wenn 
ber Sübtoeflminb nad^lägt ober gans aufl|ört, bei Marerem ^immel 
burd) 2Ius{fa:al)lung bie Cuft fid) flarf abfüllen unb ^as fibirifd^e 
21Ia^imum nadi XDeflen porbringen; bann gibt es fd^önes, aber 
firenges IDintertoetter. 

pettersfon gelang es \Q^6 3U seigen, ^^ bie Cufttempe^ 
ratur über ber ffanbinaoifd^n JEjalbinfel ebenfo fd)n>anfe, wie bie 
(Cemperatur ^es (ßolfftroms an ber normegifd^en Küfte, nn^ iwat 
befonbers im 3anuar unb 5^bruar, nidjt aber im 0ftober bis 
Besember, fowie im OTai nnb 2^m, Cbenfo fanb er, ^a^ bie 
Dauer ber Sd^neebecfe in Upfala einen parallelen (5ang mit ber 
(ßolfjiromtemperatur im 5ebruar B|at, unb ^a^ bort entfpredjenb 
bie Slderarbeit früher ober fpäter im 2tpril begonnen werbe. Da 
naturgemäß bie Cemperaturfd^wanfungen ^cs (ßolf jbroms fid] nidjt 
fofort bei ber Cufttemperatur bemerfbar mad^en fönnen, fo liegt 
in biefem pettersfonfd^en €rgebniffe ein oerljeißungsijoller ^us^ 
blicf für Xt)etteroorI|erfagen auf längere S^xt, toenigjlens fotoeit 
es fid) nur um Eingabe ^es allgemeinen XDitterungsd^arafters 
für bie nädijie S^it lK»«belt. Diefe Hoffnungen Ijaben fidj aller«* 
btn^s für ZTRtteleuropa nod^ nidjt oerwirflid^en laffen, benn 
u>enn audi ZlTeinarbus ft898) oerfd^iebene Sejietiungen stoifd^en 
ber Cufttemperatur in ZTRtteleuropa einerfeits unb ^en Cuftbrucf«» 
un^ Cemperaturoertiältniffen ^s Horbmeeres anberfeits fefl«» 
gebellt I|at, fo »ar es bodj nidjt möglid^, barauf eine Dorlier«» 
foge auf5ubauen. 2tudj gelangen biefe 5^ftftellungen in ZlTittel- 
europa nur für bie 2JTonate 5^bruar bis ^pril, bie für ^as praf«* 
tifdje Ceben Ijier, oor allem für ^n 2tcferbau nur fet^r geringe 
Bebeutung liaben, sumal Ijinfidjtlidi ber Cemperatur. 

Ä>ieberI^?lt moÖte man aud^, befonbers JEjabenid^t, ans ^en 
Sendeten ber Sd^iffe über große ober geringe Cismaffen, bie fie 
auf bier ftberfal|rt nadi 2lmerifa — vcv allem öftlid^ von Zteu«» 
funblanb — getroffen I^ben, auf bie (Temperatur in 2TTitteleuropa 
fd]liegen, unb man fann oft in ben Leitungen lefen, ^a% wegen 
groger £isberge ein fül^ler Sommer beoorfteI|e. Diefe 2neinung 
liat aber nod) niemanb bewiefen unb wirb es aud^ nid^t. ^Uer** 
bings wirb bann ^s 0berflädienwaffer bes (ßomjtcotas ^>3x4\ 
^QS 7ü>fdimel$en ber Cismaf Jen \tatl ob^etv&^iV, c)5ö^x ^s Vcqä&^ 



110 (gainblagen ber mobemcn IDeiterüoct^erfagc. 

bis att &i« britifd^en Hüften getDÖt^nlid? fed^s, oofi ^fotföct bi$ 
3rlanb 3ix>oIf Zhonate; mitlim wäre meip fd^ort bcr Sonwt«r 
t>ergang«n, cf|e fiisbcrge, bie im 5rüI|Kng gefet?cn »urbew, bäs 
IDcttcr in (Europa 3U bceinfiuffen imftanbe voäxen, -— 

(Ban^ neuerbings E|at man Unterfucf)ungert- tPiebcr auf* 
genommen, bie 3. C an bie älteften Perfuc^ jur DotFjetfage t>es 
lüetters anfnüpfen, nämlid^ bie 5tage nadE^ oieljäl^rtBen 
lOttterungspertoben, mte fie fd^^n ootf^er (5.\0Ö) ertt>äl^ 
tt>urben, in tfjrem urfäd^lid^en SwfammenFjang mit bem ©hflug ber 
^immetsförper. Dabei fud^en bie mcifien 2lrbeiten bie 53e3ieB|Ung^n 
meteorologifd^er <grf d^einungen 3U ^en S n n e n f I e cf ^ n 3U eii' 
mittein. Dag man gerabe bie Sonnenflerfen iietanixe^t, li<xi feinen 
(ßrunb barin, ^a% fie ber ein3ige bis jefet siffernmägig oerfolgbaire 
2lu5bru(f ber Sonnentätigfeit finb^ obmoBnI man immer nod^ nid)t 
meig, was bie Sonnenfleden eigentlid) finb, ob Vertiefungen ber 
5onnenatmofpB|äre ober Sd^tacfenmaffen ufto. XPir u>ären tPoB^I 
fd^^n oiel weiter in biefer Hid^tung, wenn wir ebenfo wie i>on t>«n 
Sonnenflecfen aud^ t>on ben Sonnenf adeln. (Eruptionen glüF^enber 
(5afe) lange öeobad^tungsreit^en Ijötten. Da ^a^ aber leiber nid^t 
ber S<^U ift unb wir aud> bie 5<iixx>antrxng^en ber SonnenftraB^fung 
an ber (ßrense ber ^tmofpI|äre — in biefer erleibet jene afisüotel 
Störungen — nodj nid^t meffenb ©erfolgen fönnen, fo bleibt fein 
anbrer 2lnE|aIt als bie SonnenfledenB^äufigfeit. ^ei biefen Uttter*' 
fud)iungen fyib^n fidj aber bodj fo wiberfpred^nbe H^fultate ^r^^ 
geben, ^^ man B|ierauf nod? feine Dorl)^erfage' ftü^ett lanu; 
^ill fanb 3. 8. für 3nbien, ba^ bie Sommermonf unregen nad} 
bem ZlTaf imatjal|r ber 5onnenfIecfenB|äufigfeit am reid]Hd)ften finb> 
bie lOintermonf unregen aber oor bem 2ninimalja%. Kagn^r 
3eigte ^9^3, t>a% in t>^n 3aB^ren um t>as ^ITajimum ber^ SUcfeh*» 
fjäufigf eit. bie Depreffionen ber gefürd^teten gugftrage V b feltenet, 
aber nieberf d^Iagsreid^er als bie um bas ZlTinimum finb, M^ aber 
insgefamt (b. F). im gan3en 3atjr,^ nidjt bieg bei foldjen De^ 
preffionen) bie 3^^^*^^ ^"^ ^<^5 ZlTa^imum weniger Ztieberfdjtag 
B|aben, als bie um bas ^Tlinimum. Koppen jlefite fefl, ba% b«s 
Itlajimum ber Cemperatur in ben ZHinimalja^ren eintritt, ujäi^f 
renb bie OTinimaljatire füljl finb. Die umfangreid^fien OlvbAt^i^ 
tfciben bie beiben Cocfyer unternommen, aber aud^ iE^re Hefult<xle 
gejlatten, wie bie ber anbem 5orfd^/nod) feine fidE^eren 5d)Iüffi 
auf bie XPitteritng längerer periobi?n. ;' 



U)etteran3ei9cn von (Eieren unb pffonjen, 111 

Weit Detbrdtet unb ^toar namerrtlid^ auf bem Cartbc ip ber 
(ßlaube, ba§ Ptrfe Ciere unb pf lansen bas Wettet vcvltet er* 
fennen »nb anjeigen. Zteuerbtngs I^t man für fcl^r oiele Ciere 
feftjiellen'Jöitn^n, tparum . f ie bei tDtttenntgsön^erun^en ein bc*» 
ftimmtes, üom gen>öl|nßcl^en abipeid^nbes Derl^Iten seigert;. nvib 
ferner, ba§ blefes Derljalten.nidit auf ^as IDetter, fpnbem auf ben 
junger als unmittelbare Urfad^e 3urftcf3ufüE|ren ift. So Mettert 
ber Caubfrofdi, menn er junger t^at, bie Creppenjhifen in 
feinem gläfernen (ßefängnis nad^ oben, u>o fid? t^k ju feiner Ztaf^^ 
rung befllmmten 3nfeften auffyxlten; fo fliegen bie Sd^malben 
bei fd^nem IDetter Ii<)di.unb bei fd)led]tem itiebrig, ipeil fidj jeweils 
in biefen 5d^id|ten bie iljnen 3ur Beute werbenben 3nfeften auf^ 
Bjalten; fo fpringen bie 5ifd|e bei fd|led]tem Ä>^tter aus t)em 
IPaffer,. weil fie nadi ^en bann bidjt über bem IPaffer fd^irren=* 
ben 3nfeften fd^nappen; fo wirft ber ZHaulwurf bei fd]led^tem 
XDetter fy^Ije Raufen auf, weil fidi bann bie Kerbtiere, bie er 
bcandit, oon ber €rboberfläd]e- in ben Boben flüd^ten; fo ruBjt 
bk Spinne bei fdjled^tem IPetter, weil il|r bann fein H>ilb 
ins Ztefe gelten will. Söldner Beifpiele liegen fid] nod^ mel^r an* 
füB^ren, bodj bürften oorfleB|enbe fd^on genügen, um bie Crug«» 
fd^lüffe aufjubecfen, bie bei ber £rl|ebung ber Ciere 3u XPetter*» 
propljeten begangen worben finb. 

^ie beim ZlTonb fyxnbeltes [xdi andi Ijinfid^tlid) ber Oere meift 
nur um gelegentlid^e, oereinselte XDal^rnelimungen, bie bann per*= 
üllgemeinert unb 3U Hegeln geformt würben, Bei ben eben q,e^ 
nannten Beifpielen finb alfo garnidrf bie erwäB|nten Ciere bie 
H>etterpropB|eten, fonbern ^ie 3nfeften, nnb bei biefen ift ber 
3niKnft für bie IDetteroeränberungen a^xs ben (£rfal|rungen über 
ben Ztu^n ober S<i[aben^ ben it^nen ein . beftimmtes IPetter 
oerurfadjen f anh, entftanben. Sdiiedites, b, % Hegenwetter, ift 
ben Ileinen 'ya,\etten gefät^rlidi, ba Hegentropfen fie nieber* 
f dalagen fönnen; besbiaih B|alten fie fid^ bei feud]ter werbenber 
Xuft nidjt in ber JEjöt^e, fonbern in ber Xiälie bes (Erbbobens auf, 
wo x^nen ein Stur3 ans geringer ^ölje nid^t merflidi fd^aben 
fann, ober 'fie oerfriedien fidi audi im (febboben ober unter 
Blättern. 

IDie bei ben 3*tf rften, fo ^at fid^ aud^ bei anbetn Ciet<ix^ 
f icfeerlicft M :gewilfet 3njimf t für (5c\aict^w 'ti^is ^^VV^t,«» ^^x.qää* 



112 (Sntnbla^ett ber mobemen IX)ettetoori{erfa$e. 

gebilbet; unb nur in biefem Sinne fann von bcn Ciercn als Ä>ettcr* 
propFietert gcfprod^cn merben. 

Sd)dfer f äffen audj n>o^I 3ur IDctteroorlierfage b«n Sdjaf cn 
ins ipollige 5^ß/ bcnn JEjaare finb t^ygroffopifdi, b. Ij. fangen bic 
^eudjtigfeit auf unb n>crben n>eid?; be5l:^alb ii&lt jtc^ aud? bic 
Sarttrad^t „€s ijl erreidit" bei feuditem XDettet fet|r fd^led?t. 
5ülilt fidi t>as Sd^xffea feudit an, fo fprid^t r>as für 2Ö)^ 
füBjlunö ober für gunalime ber Cuftfeuditigfcit, »oraus in Per^ 
binbung mit IDiubbeobad^tungen 3d{lüffe auf ^as fommenbe 
lOetter naljeliegen. 

S^nlidi perB^ält es fidj mit ben XOetterpropt^eten in ber 
pflansenwelt; benn andi bei il|nen I^anbelt es fidj meijl um 
bie lOirfung ber 5^uditigfeit, Ijäufig audj ber Cemperatur unb ^es 
Sonnenfdjeins. Burd^ grögere i^udjtigfeit fdjmellen bie Kapittar«» 
räume an, Velinen fid^ nn^ bewirfen fo Semegungen oon blättern, 
(ßrannen ufm., bie man als Dorboten fdjled^ten IDetters aufsu*» 
f äffen pflegt; jebodj Dergeljt meift geraume Seit, bis bie pflanse 
bie (£intt>irfung ber 5^ud]tigfeit seigt. fjierlier geB^ören Strotifäben, 
bie (ßrannen ber (ßerfle nn^ ^^s ^afers, Stordif d^nabcl, 
Hofe oon 3eridio (Anastatica hierochontica), IHirabilis 
3alapa, Cannensapfen ufn>. Derfd^iebene biefer pflansen 
n>erben bireft als Hygrometer pem>anbt, oB^ne aber auf genaue 
Angaben ^nfprudi erE|eben 5U (önnen. 2(ud) ^as Cdnger^ unb 
Kürserwerben ber Seile ijl I|ier 3U nennen, ^enn bei feud]tem 
IDetter quellen bie Kapillarräume, bie einseinen 5dben bes Seiles 
erl^alten baburdi flad^ere IDinbungen, bas ganse Seil »ill fidj auf^ 
breiten unb fürst fidi; biefe ©genfd^aft Ijat man bei ber XDetter* 
Jungfrau in Rotenburg 0. (C. benu^t: an einem Seil l^ängt 
eine gefd^nifete 3ungfrau fo, ^ai bei fdjönem IDetter il^r (ßefidjt 
bem S^^\tev sugewenbet, bei fd^ledjtem burd^ Drel|ung ^es Seiles 
aber abgetoenbet ifl. 2tuf gleid^em prinsip berul^t belanntlid? andi 
ias XOetterljäusd^en, bei bem an einet gleid^f aHs I|YÖ^offo^ 
pifd^en Darmfeite 5iguren (ZlTann unb S^<^^) fo I|ängen, ba§ bei 
trocfener £uft bie S^^an, bei feud^ter ber lHann Ijerausfommt. 

Cnblid] mu§ nod^ einer pflanse c^e^adit werben, bie in ben 
Leitungen feit \880 aUjälirlic^ menigfiens einmal ermäljnt wirb : 
3. 5. ^owacfs IDetterpflanse. €s Iianbelt fid^ babei um 
bie fogenannte „paternojlererbfe" (Abrus precatorius), bie it^ren 
Xtamen bapon Ijat, bai itjr feljr giftiger Samen $u Kugeln für 
^o/enfränje vevwenbet wirb. Xlowad toWl a\xs 'b^x B^oil^Uttunq 



Wtttttan^tx^m von Ctecen unb pfian^tn. 113 

^8 — 72 Stnnb^n oorljer öemölfung, Hegen, ZTebel, lOinb, (ße** 
iDitter, fdjlagenbc IPetter, (febbeben, Pulfanausbrüd^e ufß>. im 
Umiretfe bis 5U \5 geogropE^tfcfteit ZHeilen unb bis auf 28 Cage 
ijorausfagcn. Die ölattftellungen b^r pflanse merben lebigüdi 
burdj augenblicflidj (jerrfd^enbe 5^ud?ttgfett unb Sonnenfdjein be* 
tDtrft. Diefe pflanse iji als tDetterpropIjet wertlos nn^ ber bafür 
geforberte abnorm fy>lie preis (einem regierenben 5ttr(len rettete 
Perf affer 20000 5rc5) pollfommen unbered^ligt; wegen ber (ßif* 
tigfett bes Samens follte fogar baoor getparnt u?erben. 



2(aßner, Vas Wetter, ^ 



in. 

Wenn über bic Seb^utung bes IDcttcrs für bas praftifdjc 
£eben gefprod^en mürben foH, fo benfcn ble meiften kbigltdj an 
^en Ztufeen bcr DorF|erfagc t)es XPetters. Dief« ^nnafime ift gcmig 
bcred]tigt, benn mcnn it>ir bas Wettet im Doraus fcnnen, fo ftnb 
iPtr tmjlanbe, unfcr Cßben banadj ein3urid^cn nnb tonnen uns 
oicl ärger unb felbft Sd^xbcn crfparcn. 3nbeffcn gibt es norf) 
oielc anberc 5rag«n, bie alle (Sebiete bes öffentlid^cn Cebens 
berüFiren unb babci ber IDetterangabcn bewürfen, aber nid]t für 
bie S^hinft, fonbern für bie Dergangenl|eit. (ßerabe t^ierbei 3ctgt 
fidi ber Ztufeen ber XPetterfunbe in bebeutenb i|öB^erem ZlTage, als 
bei ber I0etteroorl|erfage, ^enn er lägt fid] B^äufig nid^t blog 
bireft in (5elbit>ert ousbrücfen, fonbern fommt aud? bem (Einjelnen 
3ugute für (5efunbl|eit, CE^re unb 5r^ifieit. 

^uf (Srunb langjäEiriger (£rfaB|rung am preugifd^en ZUeteoro* 
logifd^en 3nftitut, ^as fetbfl oom iluslanbe B|äufig um ^tusfünfte 
angegangen u>irb, nn^ einer umfangreidjen Sammlung paffenber 
Seifpiele ans ber Citeratur unb bem praftifd^en £eben foll I|ier, 
oB|ne ^as Ct^ema erfd^öpfen 3U sollen unb 3U 
fönnen, einerfeits bem Cef er bie oielfeitige ^ebeutung bes 
IDetters für bas €eben bargetan, anbrerfeits er aber in t>en Stanö 
gefefet merben, im ^ebarfsfaHe fid] in fad^gemäger IDeife ^at 
bei ben meteorologifd^en 3nftituten unb ben öffentlid^en ibetter* 
bienjljieHen 3U Ifclen. 

8raud|t jemanb für irgenb einen §wed eine XDitterungs»» 
anc^abe ans ©ergangener §ext, fo frage er niemals allgemein, was 



Dorbemerfungen. 115 

für WetUt getpefen fei, fonbern nur, ob es geregnet ober gefd^neit 
iiat, wie B^ig es war ober ob bie Sonne fd>ien ufn?., alfo eine 
i[u5f unf t über ein IDitterungselement. 2>ann tohrb bem 5tagefteßer 
burdi eine präsifere ^ntwoxt unb burd^ geringere (ßebüljren genügt. 
Kommen met|rer^ lOitterungselemente in 3etrad|t, fo gebe man 
fur5 an, um n>eld^ ^tngelegenljeit es fid^ Ijanbelt; bie gentra^ 
ftelle n>itb banad^ fd^n bie 2tusfunft abf äffen. €5 ift freilid? 
mand^mal nid^t Ieid|t, bie 5tage fürs 3U ftelfen; fommt es bod^ 
felbfl por, ^% Heditsanu^älte berartige 5'^ögen in juriftifd^ nid^t 
Bjaltbarer 5orm oorlegen. ^nbrerfeits barf aud| ^en gentralftellen 
nid^t sugenmtet »erben, fid^ bie 3U beantrx)ortenben 5tagen aus 
bidleibigen projegaften t|eraus3ttfud^en. 

Pon ber (Erörterung ^^s (Sinfluffes ^^s lOetters auf bie Ztatur 
im allgemeinen, 3. 3. auf bie 0berfIcld^ngeftaItung ber (£rbe, auf 
bas Klima, auf ©er=* unb pflan3emx)elt (pgl. audj 5. \\\) ufu>. 
foll unb mu§ abgefet|en iperben, weil txxs 3U ix>eit füBjren würbe. 



2« C(in6^ nn^ ^otfht^itif^dfi. 

£5 beftet^t wo^I fein ^weifet, txx^ bie red^t3eitige Kenntnis 
b^s lOetters pom näd^ften Ca^e bcn Canbwirt in ben Stanb fefet, 
feine 2trbeiten banadj ein3UteUen unb 3. 23. bei angefünbigtem 
Hegen rafdj nodj b<xs ^eu in Sid^erl^eit 3U bringen. 3^beffen 
gilt ^as bodi nur in befdjränftem UTage, t>^nn wenn 3. 3. bem 
Hegentage met|rtägiges Sdiönwetter folgt, fo ift es oft beffer, 
bas ^eu rut|ig liegen tmlb grünbüd? abtrocfnen 3U laffen, als 
es oielleid^t E^albfeud^t ein3ufa^ren. ©ne Dorl)erfage auf mef^rere 
Cage würbe ba^er einen ungleidi t|öi)eren lOert befi^en, unb 
t>csltaib fd^äfet man in Canbwirtfreifen bie eintägigen prognofen 
nid^t fo ^odi ein, als ber 5^tnerftet|enbe wol)I permeint. 

(ßroßer IDert wirb aber auf prognofen für längere Seit 
gelegt, felbft wenn fie nur fo allgemein geljalten wären, t>a^ 
3. S. gefagt werbe, es ftet|e ein trocfner ober naffer Sommer 
bepor. 7>anadi fönnte man bann bie Süngung unb Heftel* 
lungberScfer einrid|ten, benn bei trocfner Degetations3eit wirb 
ber ttätirjloff im Dünger nur 3um Ceil. ausgelaugt unb ^cn 
pflan3enwur3eln 3ugefülirt. So fagt 5. ^rnbt (H896): „3d^ I^abe 
t>en Ö^ert ber in Deutfd^Ianb jätirlid^ perbraud^ten fün(ttid\<itx 
Düngemittel 511 ungef^I^r ^70 aiittion^w XfUcÄ <ix\w»Ä\V. ^'ee5CCÄX\ 



116 Die Bebeutnng bes XPettevs für bos praftifc^e £eben. 

n>ir nun einmal [djäfeungsioeife gans niebrig an, ba§ baoon \893 
(mit bem fe^r trocf nen 5tü^jat!t) nur 20 o/o nietet 3ur XWrfungi 
gefommen \% fo gibt bies bic Hiefenfummc oon 3^ 2TRIIionen 
TXlaxf, bie mir uns me^r ober toeniger Ratten erfparen fönnen." 
Tlndi bie 2trt ber pflansen, bie man am Be|len anbaut, fönnte 
man in gleidjer IDeife feflfteffen unb fidj, falls 5uttermangel 3U 
gewärtigen »äre, red^tseitig oorfetien, um fo Diel^perlufte 3U 
permeiben. 

ZTeuetbings i|i bie (£nt* nn^ Sewäfferung ber Sicfer 
(ßegenflanb 3a£)Ireidjer Portrdge nn^ Sd^riften gemorben. Heg^ 
net es in einem 3a^re 3upiel, fo wirb frifdi baraus los brai«» 
niert, um in trocfnen 3al^ren Klagelieber an3u|Kmmen. So er«* 
Ijebt fidj in 3ayreid?en 2JrtifeIn balb bie Streitfrage ber Drainage 
unb balb bie ber fünftlid^en Sewäfferung, roobei man in lefeterer 
^infid^t namentlid? auf bie €rfoIge in bem IDeften ber Dereinig* 
ten Staaten ^inweift. 2nan überfielt aber gan3, ^^ bort bie 
Verteilung ber Ztieberfd^Iäge über bas 2^fyc piel ungleid^mägiger 
ift als bei uns unb ba^er bort «>o£)I rentabel fein fann, oljne es 
Ijier fein 3U muffen, ^enn bei uns fe^tt nodj jebe (Erfaf^rung 
barüber. 5ür Seiten ber Ztot foBten Stauteid^e angelegt werben, 
bie 3ur ^eriefelung bienen unb bas (ßtunbwaffer oermel^ren. Die 
(5rö§e ber Stauteid^e mug nid^t bloß nadt ber 3U beriefeinben 5Iäd^e 
bemeffen werben, fonbem audi nadi ben 3ur Perfügung flei^enben 
Hegenmengen; ba3U aber finb met|r jährige ZITeffungen b^s Ztieber** 
fd^tages erforberlid^. 

£angjät|rige Seobad^tungen bes IDetters in Sesieljung 3u 
b^m 2Jnbau nnb (Ertrage ber 5^Ibfrüd)te 3U flellen, ift 
eine nod? fajl gar nid^t in 2Jngriff genommene unb bodi fel^r 
widitige 2Jufgabe. 7>eslialb fagt Cngelbredjt (1905) mit Hedjt: 
„(ßerabe auf ben weiteren 2Jusbau ber Klimafunbe mit befonberer 
Hüdfid^t auf ben lanbwirtfd^aftlid^en pflan3enbau mod^te id^ bas 
allergrößte (ßewid^t legen. Der 5ufammen£)ang 3wifd)en Klima 
unb ^obenbau in b^n einseinen (ßegenben Deutfdjtanbs ift bistjer 
nur in gans affgemeinen Umriffen bargejlefft, aber nid^t in ben 
£in3elt|citen. Unb bodj fommt es praftifd^ gerabe auf biefe an, 
auf bie genaue ^egrensung ber größeren unb fleineren Kliman 
gebiete." Sotdje 5tagen würben bisher nodi faum unterfud^t, 
weit es fidi £)ier um (ßrensgebiete 3weier XDiffenfdjaften t|anbelt> 
bie 3U erfolgreid^er 2lrbeit Kenntniffe auf beiben <5ebieten ober 
Sufammenatbeiten pon ZUeteorologen un^ taxv^\»\tt^xi ecforbern. 



ian\>' un\> Jorjhptrtfd^aft. 117 

SU lefeUrcm Swcd ifl neuerbings ein Sonberausfctjug für Klima 
unb lÖettcrfunbe feitens ber Beutfdjen Canbtüittfdiaftsgefeßfd^aft 
gcgriinbct »orben. 

H>ie ix>crtiK)II flimatifdic Stubien für bie gvo^d^ 
bcrißärtnerei finb, geE^t 3. ^. aus ben pielen 2Jnfragcn Ijcr^ 
Dor, bie pon ^anbelsgärtnem an meteoroIogifdK 3"ftitute gcrid^tct 
iperbcn. 23älb n>tö ber (£ine eine §weiQqävtnevci in einer anbern 
(5egenb anlegen unb erfunbigt \idi porljer nad^ berem fpesiellen 
Ktima, balb roill ber 2Jnbre in feiner (5ärtnerei eine neue Sorte 
ober eine gans neue pflanse aus fernen (5egenben cinfüB^ren 
unb bittet um einen Pergleid^ ^es Klimas feiner (5ärtnerei mit 
bem bes bisE^erigen Stanbortes ber pflanse uftp. Das (RUidie 
gefd^ietit aud^ ipoE^I bei 2tnfauf eines (Butes in einer anbern 
prooins ober einem anbern €anbe unb bei (Einführungen neuer 
DieE^forten. ^TTandie 5d)u?eineforte 3. 3. gebeit|t in feud^ten Kü«^ 
maten »ie (Englanb fe^r gut, fdjledit aber im trorfnen lPeid^feI=» 
gebiet; ebenfo geben Kül^e aus feudjteren (5egenben in trocfneren 
roegen ber großem Derbunfhxng bes getrunfenen HXxffers weniger 
Znitd). Weisen entljält im trorfneren Canbflima (3. 8. Ungarn, 
Sübrußlanb) meE^r protein als im feud^teren KüftenHima (3. 8. 
€nglanb), ^esfyxib eignet fid^ erfteres beffer 3um ^aden als 
lefeteres. ©bjlbäume g^beit|en fd^n auf flad^en (£rB|ebungen im 
weiten Cieflanbe nid^t, weil fie bort bem IPinbe 3U fel^r aus=» 
gefegt finb. 

3n einem neueren 2Juffafe E^tte Koppen eine Klaffififa«* 
tion ber oerfd^iebenen Klimagebiete ber (Erbe ge^* 
geben nnb fie audj in 8e3ieB|ung 3U d^arafteriflifdien pflan3en 
gefegt. 2(Is nun für3lid? ein amerifanifd^er ^TTeteoroIoge biefe 
Klaffififation einem großen ^anbelsgärtner erftärte, meinte biefer, 
ba^ er fidj burd^ biefe Klaffififation bei feinen pflan3enperfudien 
oiele tjunbert Doßars ^ätte erfparen fönnen. 3f^nlid| B^at man 
in ^n testen 3aI|r3eE|nten bie IDaf^melimung gemad^t, ba^ mand^e 
pflan3en feljr gut in (5egenben gebeit|en, in bcnen man es frül^er 
nie für möglidi gehalten Blatte. 2)er S^^^^ I^g barin, baß man 
bas 2JHIimatifationspermögen nid^t in Hed^nung gefleöt, fonbern 
ein bejlimmtes Klima für jebe pflanse aus Temperatur«* 
beobad^tungen fonjteuiert Blatte, (ßerabe unfere befhinterfud^te 
2JcferpfIan3e, bie gucferrübe, B^at ge3eigt, wie falfdj ein berartig 
wifffürüdj fonjhruiertes HübenKima i^; benn \\^ q^^^«&^ \oä^ \««. 
in mittelbi^utfditanb, wo bief es KübcnUVxwx \a\\^4^\4\ xx^x^jscnSä^ 



118 Die Bebentnng \>ts WetUxs foc \>as praftifc^e £ebett. 

1% fonbern bi ooi^üglicfter H>ei[e andi im ID^idifettanbe, ja [elbft 
im {ü^Ien Süb^djio^en nnb im E{eigen Kalifotnicn. 

3n 3nbien Ijängen bie (Erträge ber Canbmirtfdiaft 
unb bamit bie Stage, ob fjungersnot entfle^n »irb ober 
nidjt, ipefentlidi oon bem Hegen abj ben ber ZITonfurapinb bringt. 
Die bortige meteorologifd^ gentralflelle gibt bafür feit 3aEjren 
prognofen unb iwac nadi bem Perljalten bes £n\tt>vvides in Sixb^ 
amerifa unb über ^m 3nbi[dyen ©sean, foroie nadk bem Sdinee^ 
fall im ^imolaya, bem Hegen bei ZITauritius unb ber IDaffer* 
füEjrung be5 TXils {vgl 5. \07). 

äE{nIid{ u>ie ber 2(nbau ber ^cferpflansen ^ängt aucf{ bas 
(Bebeil^en ber IPälber feljr roefentlidi oom IDetter ab. Sd^on 
rein äu§erlid? fielet man fold^e £inf(üffe 3. ö. in ber UXnb*» 
u?irhing auf einselfteljenbe Bäume; ^errfdjt nämUd; in einer 
(5egenb eine IDinbrid^tung im Caufe bcs 3<^^t^^^ Ö^^S befpnbers 
por, fo fann man fie an ber Steigung ber Bäume fofort erfennen. 
Bei uns in Ztorbbeutfd^Ianb finb bie Bäume bes^alb gewö^nlid^ 
nad? 0ften geneigt, ^n Humänien u?erben aus ä^nlid^em Einlaß 
bie <5arben fo aufgefdjid^tet, t>ai ber ganse Raufen nadi 0pen 
E^in fdiräg anfteigt, bamit ber IDefttpinb möglid^ft u?enige Eingriffs* 
ftäd^en finbet. 2in Bergljängen fomie in Cätern mit ftarf aus* 
geprägtem Bergminb neigen fidi bie Bäume immer bem (Cief* 
lanbe 3U. 

^at ein Baum eine ungleid^ entmicfelte Krone, fo fann il^n 
ber ibinb an ^cn längern 3|ien pacfen unb abbre^en; baljer 
finbet man nadi I^eftigen Stürmen bie Bäume nad? perfd^iebenen 
Hid^tungen I^in liegen unb i)at pielfadi gemeint, barin bie XDirf ung 
pon IDirbelwinben 311 feigen. Sold^e IDirbel mit per£)eerenber 
Kraft treten aber bei uns feltener auf, als man nadj ben »irbelig 
liegenben Bäumen fdiließen foUte ; in ber Heget t|anbett es fid] bei 
IDinbbrud^ um tieftige ^6^n. 

Bei groger 2)ürre, n?ie fie im Sommer ^9^^ t^errfdjte, fann 
in IDälbern burd? unporfid^tiges Umgel^en mit 5«uer unb burd^ 
Cofomotipfunfen IDalbbranb entfielen. So perurf adjte ein ein* 
3iger Cofomotipfunfen am \5i 2Juguft (9^^ ^^^ primfenau in ber 
Caufife einen XOaÜhvan^, für b^n bie €ifenba£)nperipaltung 
290000 2Trarf Sdjabenerfafe 3ayen mußte. 

2lud) ber mit ber £anb* unb 5orftn?irtfdiaft in BejieEjung 
ße^enbe Raubet unterftel^t bem IDetter, tporüber im näc^jlen 
^^pfcf^nitt gefpvcdien wirb- 



Vtxhl\v. 119 

Wäfyc^nb bcm Canbmann nur pefuniärcr Sdiab^n ^ntdi bas 
H>ettcr sugcfügt »itb, etteibet bcr Seemann andi Sdiaben am 
eignen £eibe. Desfyxib ftnbet man unter i^nen bie beften XPinb*» 
unb IPetterfunMgen, aber aud^ fie fönnen ber ^ilfe bes Itleteoro* 
logen nid^t entbel^ren. ^at ii|nen bodi ber Itleteorologe erfl ge«« 
3eigt, n?ie fie aus bem Dert^alten bes Barometers auf bas fommenbe 
IDetter fd)tie§en fönnen. 

Solang]? bie Sd^iffe an ber Küfte finb, fönnen i£)re 5üi|rer fid? 
nadj '^en Sturmn?arnungen rid^ten, bie feitens ber maritim** 
meteorologifd^en 3nftitute burd^ befonbere Signale perbreitet 
toerben. 3^^ ^^n Dereinigten Staaten iiat in fedjs 2<'^ii^^n fein 
fd)n>erer Sturm bas flan'b betreten, ber nidjt oor^er gemerft 
rpurbe; bort n>irb ber Ztufeen biefer IDarnungen fo I|od^ g^f d?äfet, 
^% ber Derlufl an ZTTenfdjen unb bemeglidien (5ütern t^ödiftens 
250/0 üon bem beträgt, als er ot^ne fold^e XDarnungen fein mürbe. 
Da b^r IDert ber bort täglid? auf Sd^iffen befinblid^en IDare auf 
über 30 ZHillionen 3)oIIar tariert n>irb, fo mad|en fid^ bie jät^r*» 
lidien Koften ^s IDetterbureaus oon etwas über \ 2TlilIion 2)oIIar 
reid^Iid) besal^lt; ja Derfid^erungsfad^oerftänbige bemeffen ben 
Hufeen bes lÖetterbienfles für 2lrferbau, ^anbel nnb jnbuftrie 
jäiirtidi auf met|r als 20 itTillionen 3)oIIar. 

€benfo widjtig ift aber audj ber Ztufeen, ben bie Segel«» 
fd]iffa^rt feit 2TraurY (f. S. 53) aus ber (£rforfd^ung ber 
H>inbperi|ältniffe über ben 05eanen 30g. Ihird^ bie oon ben 
(5rogfd|iffaE|rt betreibenben Stationen I^erausgegebenen SegeU 
antpeifungen ijl es gelungen, bie 5<»i|t3eit bis um 25o/o unb met^r 
ab3ufür3en. 

3)er regelmäßige IDedifel ^s Sübn>eft=^ unb ZTorbojlmonfuns 
in ben inbifd^^frifanifd^n (5en?äffern liat fd^?n früt^ ba3U gefüt|rt, 
^§ fidi 3U}if d^en 3nbien, ^trabien unb 0flafrifa ein regelmäßiger 
Segelfdiiffsperfeljr t^erausbilbete ; er beft«B|t 3. C nod? I^eute unb 
3eigt fidj in unenpünf d^ter IDeife in bem großen (Einfluß ber 
3nber unb 2lraber auf ben ^anbel 0ftafrifas, befonbers in 
Sanfibar unb 2)eutfdi'»0ftafrifa. 

3)ie Dampf fd^iffa^rt ift 3n?ar im (5roßenunb <5an3en pom 
IDetter unabhängig, infofern fie pon ber treibenben Kraft bes 
lOinbes feinen (ßebraud) mad^t, aber felbft bie mobetneu HU(^<iv? 
t>ampfer, ^ie „2X>rnb^nbe bes (D^eaxxs** , to^Ä^xv xwcv. "^«^ ^<3n5^ 



120 Die Bebentung bes VOettevs für bos prafttfc^^ £cben. 

bes Sturmes qcxxxAtxQ gefdjüttelt unb bisweilen fo arg geljemmt, 
baß fie nidit bloß um Stunben, fonbern um Cage fpäter eintreffen. 
3nbeffen fönnen audj ftetig loeljenbe, mäßigere IDinbe ben Sd^iffs*» 
perfet^r t|inbern, befonbers burdi bas ^eranfut|ren von €15^ 
bergen an bie Sdjiffsrouten (pgl. 5. ^08), 

3ei ber ^inneufdiiffaE^rt fommt neben bem IDinbe als 
Ztlotov gans befonbers ber Ztieberfdilag unb bie Cemperatur in 
^etrad^t. IPenn es 3tt oiel regnet, ifl bie 5d^iffat|rt ebenfo 
bef^tnbert, als wenn es 3U wenig regnet; im erftern S<^ü tann 
bie Strömung 5U jlarf ober bie freie ^rücfenöffnung ju niebrig 
werben, im anbern 5^11 gerät ber Ka^n aufs Crodfne, wie es 
bei ber 2>ürre ^90^^! ©i^lföcfi gefd^lE|. 2Jber es genügt audi idton, 
ba^ ber IDafferftanb etwas finh unb bie Cabefä^igfeit abnimmt, 
um red^t fü^bare Störungen im Perfeljr unb ^anbel i^eroorju»* 
rufen. Wenn ^nn im IDinter (£is ben Sin% unb See bebecft, 
E^ört ber Derfet^r gans auf unb bie Sd^iffe ge^en in IDinter^äfen, 
5um Sd^ufe üor Eisgang. 3)odj felb|i bort fann burdj bas €i5 
nod? Sdiaben angerid^tet werben. So würbe im ^afen t>on Cö^en 
am Cöwentiner See in ZHafuren burd^ wieberljottes (ßefrieten 
bes Sees unb ^tusbe^nen ber <£i5becfe im IDinter 1S06/07 ber eine 
Itlolenfopf aus fd^weten mit gement perbunbenen (5ranitfteinen 
get|oben unb serbrücft. 

^ndi bie (gifenbat|n fann in pielfadjer ^infid^t seigen, 
wie fie oon meteorologifd^n £reigniffen beeinflußt wirb. 7>a% bie 
3ai)nbämme burdj flarfe Hegenfälle leiben ober gar fortgeriffen 
werben tonnen, brandet nur flüd^tig erwähnt 3U werben; weniger 
befannt bürfte es aber fein, ^a^ ber Kies, wenn er feud^t ifl unb 
bann gefriert, bie Sdiweüen unb bamit bie Sdiienen ^ebt nnb 
oerfd^iebt. 

(glatteis tann bas ^efa^ren pon Steigungen unmöglid) mad^en, 
ja fetbft 5^Wrieren bes gansen guges ifl bei Sd^neewetter fdjon 
porgefommen. gu XDeiljnad^ten \^06 mußte auf bem 2tn^altet 
^afyitio^ 3U Berlin ein gug mit 5<xcfetn losgetaut werben, ba man 
bamats auf fo ftrengen S^o^t nidtt gefaßt war nnb für bie Häber 
|iatt ber nid|t gefrierenben IDinterfd^miere nodj Sommerfdjmtere 
perwanbte. 5äIIt piel Sd^nee, ober wirb er pom IDinbe in 3al)n^ 
einfdjnitte getrieben, fo fönnen ernjle Derfeljrsflocfungen eintreten; 
blieb bodj bei bem Sd^neefhirm im 2tpril \905 ein gug brei Cage 
/a/i0 auf freier Stxede liegen, deswegen liat man aUerlei Sdjufe* 
"utßvegetn getroffen, pom einfadien Sl^wv V\s v>»^ S^^^Voccccvä^, 



Vtvhliv. 121 

beffen Eioiibadi burdi £awinen ober Sdineewet^en bcfonbers ge* 
fäljrbete Stellen überbecft. 2Jud^ 3U anbern Hilfsmitteln ^toan^en 
bie 3arten unb. bod) fo |iarfen Sdjneeflorf en, ix>ie 3ur Konjhruf tion 
ber Sdjneepflüge, bte befonbers in ZTorbamerifa oerbreitet finb, 
voo ber eifige ^lissarb in fürsefler 5rift Sd^neemaffen auft^äuft. 
Ceid^t fefet fid^ ber Sdime stüifd^en bie XPeid^en unb gibt Einlaß 
3U (Entgleifungen; gleidj fdilimme 5oIgen fönnen audj burd? ^as 
5eflfrieren ber IDeid^en entfteEjen. 

^n nörblid^en Cänbern (Sibirien) muffen Dorfid^tsmaßregeln 
gegen txis (Einfrieren bes XDaffers für bie Cofomotioen in b^n 
Heferpoirs getroffen toerben. I)a anbrerfeits wegen ber großen 
Crocfent|eit in ber Sal^ara 5peifea?affer überl^aupt nidjt 3U Ijaben 
ipare, t|i an eine J)ampfbat|n oon 2Hgerien nad| bem S\xi>an nidjt 
3U benfen. 

5ür bas ^etriebsmaterial felbfl fommt 3unddijl ber Cufttüiber* 
flanb an ber Stirnfeite ber Cofomotioen in S^<^Q^f voesiiaib man 
ben Derfudismafd^inen bei ben SdinellfaB^rten eine fpifee 5tont 
gegeben unb alle ^eroorragenben Ceile permieben t^at. 

lOirb ber Sturm fel^r ftarf, fo fann er IP.agen aufeinanber 
treiben unb baburdj fd^tpere gufammenllöße t|erbeifül|ren ober 
fie fogar aus bcn Sd^ienen iperfen. Druden tonnen burd? Stürme 
pon i^rem Cager abgeEjoben unb perfd^?beh »erben; besE^alb 
iiat man fie auf ber beutfdjen Sdiantungeifenbal^n mit Sol3en 
peranfern muffen. Der Umftur3 ber riefigen Caybrüde bei (Ebin* 
bürg ^879/ gerabe als ein S^g fie paffierte, ijl nodj in Dieler 
(ßebdditnis. 

Die Sdinellfatirten werben, abgefel^en pon tedjnifdien 
aud| aus meteorologifdjen (ßrünben eine gewiffe (ßefd^winbigfeit 
tPoE^l faum überfdjreiten, benn fdjon bei leidjtem Ztebel fann 
ber Cofomotipfüljrer bei H20 km (ßefd^unnbigfeit bie Signale 
nidjt red|t3eitig erfennen. t}n £onbon barf jefet fd^on im XWnter 
tpegen t^äufigen XleMs nidjt auf pünftlidjes (Eintreffen ber l^or»» 
ort3Üge gered^net iperben, »esB^Ib piele Derfäufer unb Der* 
föuferinnen im (5efdiäftsB^fe felb|i xooiinm, 

2^ (Eifenba^ntunnels fann bie Dentilation bei günjHgen 
Dertiältniffen aßein burd^ IDitterungsgegenfä^e Ijerporgerufen 
werben, ^eim St (ßott^arbttunnel, beipirfen bie Cuftbrudunter* 
fd^iebe nörblidj unb füblidj ber 2llpen einen fräftigen Cuft3ug, 
wät^renb beim ^rlbergtunnel bie tCempetatax^i^^^x^x^^w. '^kcsö *^vt 
baburd^ verfdfiebem -^bung ber tu^t\4{\4t^^xv \m <2öV >xcvö \D^* 



122 Die ^ebeutnng bes IPettets fnr bos prafttfd^e £eben. 

iaU in betn Cunnel nad^ts unb fru^ 0fhi>inb, nad^mittagd IPefi« 
tpinb Deranlaffen. 

Bei ber eUftrifd? betriebenen Untergrunbbai^n in Conbon 
ftürste gerabe por ber €roffmtng bei fei^r fkirfem liegen fopiel 
IDaffer in ben Cumtel, bag baburcf? Knrsfd^tug entflanb unb in* 
folge ber ^erflorungen bobei ^le Croffnung um mehrere XPod^n 
x>er3ogert umrbe. Sdjon bie Befeitigung bes gemöi^nltd^n Hegen*= 
u)affer5 in foldjer Ciefe madii befonbere Porriditungen notig. 

Sowoiil bei ben (£ifenbat|nfd)ienen, n>ie bei benen ber 
Stta^enbaiin muß auf bie ^tusbeljnung burd^ bie fommerlid^e 
^ifee Hücffidjt genommen n>erben, benn bei 7 m taugen Sdixenen 
beträgt fie fd^>n Smm. 3ei ben Straßenbatingleifen fönnen bie 
IPdrmelücfen auf größeren Strecfen fortbleiben, u>eil n>egen ber 
(Einbettung bie Cemperaturfd^nxxnfungen bort nid>t fo ert^eblid] finb 
als bei ben freiliegenben (gifenbat|nfdiienen. Dennodi aber blieben 
3U 2Jnfang 3uli ^9^5 burd| bie abnorme ^ifee in Öerlin bei ben 
(5Ieifen mit unterirbifd^er 5trom5ufüf^rung bie Stromabnet^mer 
ber IDagen ftecfen, »eil bie Hillen, in benen fie gleiten, burd^ bie 
^usbeE^nung unb Derbiegung ber Sdjienen oon 30 mm auf 20 mm 
lidite IPeite perengt würben; an anbern Stellen perbogen \\di bie 
Sdjienen nadj äugen unb fdjoben bas ^Jfpt^altpflafter faltig ^\x^ 
fammen. 2indi wutbe biefes pflafter fletterm>eife fo u?eid^, ba^ 
Caftnxxgen feftflebten nnb nur burdj fedjs porgefpannte pferbe 
bewegt werben fonnten. (Ebenfo fü£)rt man bie (£ntgleifung eines 
(£ifenbaE|n5uges in (£nglanb am 26. Xüäti ^9^7 barauf surüd, bag 
[xdl bie in einem oftweftlidjen firbeinfdjnitt. liegenben nadi Svo\t 
am Itlorgen burdj Sonnenfdjein bis 3um 2nittag erwärmten 
Sdiienen ausgebaudit Blatten. Bei Kälte bagegen wirb bas €ifen 
fpröber, besfyxlb fommen im XX>inter unb 5tüt|jat|r Ijäufiger 
Sdiienenbrüd^e por. 

T>as neuefte Derfe^rsmittel, bas 2Jttto mobil, iiat ein 
boppeltes 3ntereffe am IDetter. Bei porausfid^tlid^ gutem lOetter 
wirb bas läftige Derbecf fortgelaffen; tritt nun wäl^renb ber 
Salixt plöfetic^er Hegen ein, fo wirb oft ber 5al?rgaft bie 5afirt 
unterbred^en, woburd? bem ilutomobtiperleitier Sd^aben entftet^t. 
Bei 2lutomobilen, bie ats (Eilgut perfar^t werben, wirb, um fie 
in betriebsfertigem Sttfl<i»b su erhalten, bas IDaffer ans ben 
Syi'jnbern nid?t abgelaffen, unbebingt aber bei jkrfem 5roji, 
C>a öas gefvierenbe IPaffer b\e 5>^Un^w \Tpx^x\.(i^xv. \xxCö S^Je^w. 



Detfeljr, 123 

toarc er ju permei^en. 

2(ud? ^er Cuftbmcf fpicit beim 2(utomobU unb eBenfo beim 
2Tlotorba([on eine n>td)tige HoKe, ^enn je gr^get er i% um fo 
bidjter ifl ^as (Bas im Cjptofionsmotor unb um fo größer ijl 
bie Ceiftung. Tkv ZTTotor perliert in 800 m ^ot^e fdjon \0o/o 
feiner Ceifhxng, in \750 m 20o/o, in 2800 m 30o/o ufu).; fotc^e 
Beträge finb beim Befat|ren ber 2Kpenpäffe (5. 3. Stitffer ^odi 
2760 m ^ölje) von groger Bedeutung. 

Die gen?ot|nIid)en, oon pf erben bewegten IDagen leiben 
naturgemäß toeit mel)r unter ben Unbilben bes IDetters ats bie 
burd] Itlafdiinen betriebenen Derfetirsmittel. Bei Sturm »erben 
Wagen bisweilen umgetporfen, tpest^alb es t>en Drofdjfen in 
ZUarfeiHe bei OTifhral (5. 25) unb in Crieft bei Bora perboten 
ift, am ^fen ober in Straßen mit Kanälen 3U faE^ren; es ijl 
bort fdjon porgefommen, ^a% Drofd^fen mit 3nfaffen in bas IPaffer 
geftürst würben. 

(5roße Hegen^ unb Sdjneemaffen f önnen arge l>erfet|rs*» 
ftörungen E^erporrufen. TXcdi in aÖer Äebäditnis bürfte ber ein=» 
Sigartige SdineefatI suBerlin pom 3^ 3<»nuar ^9^7 fein, 
ber eine 30 cm fy>ite Sd^neebecfe i^erporrief, woburdi jeber Per«» 
fel|r seitweife auft|örte. ttur ^as ältefte Perfetirsmittel, ber 5uß=* 
ganger, nnb bas neuefte, bas 2Iutomobit, überwanben, wenn aud? 
fdjwierig, alle ^inberniffe. 3m IDinter ^9^6/07 mußte Berlin nid^t 
weniger als \ 23^000 ZTTarf für SdjneeabfuE^r be5aE|len unb 
263 000 ZRarr für außerorbenttidje f}ilf sfräf te ; niemals feit \879, 
wo eine genaue Statiftif barüber beginnt, waren foldje Summen 
nötig; bagegen betrugen im IDinter ^893/9^ bie Koften nur 
^0600 IHar! für 2lbfut|r unb 3600 mar! für fjilfsfräfte. Der 
Durdjfdinitt ber lefeten 25 3at|re war 3^000 ZlTarf (oljne ^906/07 
nur 273 000 Vflaxt) für »bfut^r nnb 86800 matt (entfpredjenb 
79500 maxt) für ^itfs!räfte. :3ci Sdtneexoetiev unb «latteis 
werben in Bertin bie poftfaflen in b«r Hegel \0 bis ^5 ^TTinuten 
früf^er als fonfl geteert, um ^en 2lnfd^tuß an bie pojlsüge 3u er* 
reid^en. 

Die inbireften IJerfeEirsmittel, Cetegrapt|ie unb Cele*«; 
p Ironie, flehen gleidffaUs in erljeblid^em 21Taße unter bem €in*' 
f tuß ^es ibetters. Hein äußerlidj leib^u \<i\^xv Vx^ X>x<a5c^^ *^>ök.^ 
Stürme unb noc^ meF^r burdi 5d\\iee» *ÄcwJcvt«v\ vccvö ^vboxJcy^s^^. 



124 Die Bebenhitig bes Wtiitts für bas praftifc^e £eben, 

Durd^ Sdjnce tp^röen, bie Dräl^te fd^mcr belajlct, anbrerfelts ipirb 
ii|te 5Iödje unb bamit ber tOinbbrudf oergrögert; bas (ßUid^c er^ 
folgt, wenn fidj Haut^reif anfefet ober überfaltcter Hegen an il|nen 
5U ©5 erfiarrt. So toudis in .Mttelfranfreid? im 3anuar ^879 
ein Celegrap^enbra^t burd? fold^en ©sanf^ang oon ^ auf 38 mm 
2)irf e an. ZTIeift tritt in foldjen 5<itt^tt Bral^tbrudi auf toeiten 
Strecfen ein. (Ebenfo beeinflußt bie IPärme bie frei^ängenben 
2)rät|te fe£)r flarf; ein CelepE^onbral^t aus ^ronse oon 3 mm 
Dicfe unb 2^00 m freier Spannweite über einem Si^% iiatte 
einen fenfred^ten J)urdi^ang pon ^0 m im lOinter unb pon 50 m 
im Sommer, fo bag \0 m auf Cemperäturfdiwanfungen fdmen. 

^efonbers gefäl^rbet finb bie Brat^tleitungen burd| eleftrifd^e 
€ntlabungen bei (gewittern. Ceils besljalb, befonbers aber um 
publifum unb Beamte 3U fd^üfeen, n>irb, fowie ein (Sewittev brot|t, 
^s 5«nifpred)en gans eingeftellt. 3m allgemeinen fallen aller* 
bings auf ^en 3lifefd^lben im 2lmt nur runb \0o/o, auf bie 
äußeren Einlagen etnxx 90®/o ^^'^ bapon fa|i bie Stallte auf 
Celegrap^enftangen. 2>as Celepljon felbft gibt fdjon burdj fein 
Kniftern eine IDarnung aus, ^enn je größer bie (ßeipittergefat^r, 
um fo ftärfer ift ^s Kni^ergeräufdj im 5^tnfpredier, fo ^a% man 
es meterweit t^ören nnb nid^t met^r burdjfpredjen fann. Sei 
fd|önem IDetter pernimmt man leifes Summen, bei regnerif d]em 
bumpfes Sraufen, bei t^eftigen Itieberfdilägen 3if d^enbes pfeifen. 

€ine anbre nodj nidjt gefldrte 5ra9^ if^ bie, ob bie ober*» 
irbifd^en Celept^onleitungen ^en Stäbten Sdjufe gegen Stifefd^läge 
gewä£)ren ober nid^t. IDa^rfd^einlid? ifl et immerl^in, benn bie 
Leitungen forgen fid^erlid? für Perteilung unb ^bna^me ber 
eleftrif d^en Spannung, ebenfo u>ie bie Slifeableiter ber Celep^on*» 
geftänge. 2Tüan wirb, worauf Derfaffer por 3at^ren suerjl tyn^ 
wies, £)ierüber fidj ein Urteil bilbcn fönnen, fobalb alle Cei=* 
tungen in bie (Erbe perlegt fein werben. 

3nwieweit bie bra^tlofe Celegrapt|ie unb CelepB|onie burdj 
bas IDettet beeinflußt werben ober nid^t, ijl nodj nldjt genügenb 
erforfd^t, 

Don ber IDirfung bes lÖetters auf Derfet|r unb Der* 

fe^rsmittel wirb in er|ier Cinie ber ^ anbei beeinflußt. 2lußer 

ber 5tage aber, ob ber Cransport fdineBer ober langfamer et^ 

folgt oöet ob et gan^ gel^inbert \% tomnit ebenso in Setradjt, 

me die Wate auf bem Cransport ^utii >xxs tD<i\!i^x \<i^^\.. 



ßanbeL 126 

XDiditig finb namentlidi alle Scf^mat^ngen bet CCempera« 
tur unb iwax fo n>id^ttg, bag für vuU temperaturempfinMid^e 
(ßüter IDorme^ unb Kdltefd^^mittcl fracf{tfrei mitbefotbett toet« 
ben. ^ifee ocrbirbt 5t^ifdi, ©er, (Db\t, Slumen; 5^tt unb Butter 
läuft aus bcn 55ffern; oiele diemif djen nnb fonfHgen 5lüffig* 
feiten (3. B. Cinten) serfefeen [idj. 3|i bie ^i^ nodj mit 
groger S^rocFen^eit gepaart, fo n>irb £}o(5 nnh Ceber gefct^abigt, 
burdi groge 5djn>üle 0b|l, namentltd} pflaumen. Zlodi beträd^t* 
lid^ren Sdidb^n rid^tet aber 5ro(l unb ttamoetter an. (ßefrorne 
5elbfrudite, bie fd^nell auftauen, finb mei|i wertlos, n>a{)renb 
langfames 2luftauen nodj mand^en Perlufl oer{)üten fann. Sei 
Dielen Waten (ommt es ba{)er fe{)r barauf an, 5U n>iffen, ob 
5roft beoorfteljt ober nid^t; ^enn ^anadi n>irb man einerfeits bcn 
Cransport ausführen ober untertaffen, anbrerfeits geeignete Sdivify' 
magregeln treffen. (Es bebarf babei aber oft nidjt einmal einer 
Dorl^erfage, fonbern üielfad^ genügt [djon telegrapt^ifdje Itad^rid^t 
feitens ^es (Empfängers über bie augenblicflid^e XPitterung bei 
iljm an ^en 2lbfenber. Das gilt 3. B. für ^cn Slumen^anbel 
ber Hioiera mit Deutfd?tanb, jumal bie ^Ipen eine redjt wid^tige 
lüetterfdjeibe bilben. 

Wenn man im IDinter ^9^5/06 3U Serlin nur brei Cage 
ooriier geu?u§t Blatte, ^% auf ^en flaren 5tojl fd^neK Hegen 
unb Caun:>etter folgen mürbe, fo {{ätte man, flatt ias (Eis fefter 
»erben 3U laffen, fofort mit ber (Eisernte begonnen. Dann wäre 
bem beutfd^en (Eist^anbel ein X>er(u{l pon über \ 2TrtIIion TXiavt 
erfpart n?orben. 

Don ber 5^»djtigfeit ber Cuft ^ängt in ^ot^em ZITage 
ber guflanb ber IDare ab, Cabaf leibet feljr bei großer Croden* 
t^eit, papier, 5al3 bei 5«udjtigfeit, Tbxdi für bie ^Jufbeujat^rungs** 
räume finb 21Teffungen ber Cuftfeudjtigfeit u^id^tig, 3. B. er*« 
forbern Büdner, gucferwaren trodne, ^ülfenfrüd^te feud^te Cager^ 
ftätten. 2tudi IDoUe bebarf nidjt 3U trodner Cuft; als einmal 
ein Sd^uppen mit 0berlid^t 3um Cagern oon XDoIIe benufet u?urbe, 
fdiien bie Sonne jlarf hinein nn^ trodnete bie Cuft barin fo 
aus, ^^ eine befonbere Sefeudjtungsporriiä^tung notu>enbig rpurbe. 
Xlodi me^r finb bie IDaren aber ben €inflüffen ber Ztieber*» 
f dl läge ju ent3ietien, oor altem Kleiberfloffe, Silber, TXleiii, 
5arben, pappe, ^13, 0bfl ufu), 

(ßroße Sebeutung Ijat ^as lüetter audj für ^en (ßafji»^ 
toirtsbetrieb, benrt hei f(ijön«m XD^tUx Vveto 'ii\^ <5>oxV^x^^^^, 



128 Die Bebeutung hts U)ettecs für has prafttfc^c ithzn. 

2tug«r ben Haud^teild^en gelangen audj anbre fd^äblid^e Sab«» 
jlansen in bie Cuft^ befonbers fditpefligc Säure (^,5 — 2mg 
in { cbm Cuft 5U Berlin) unb Sdjmefelfäure. Sie serfreffen 
aßes, was mit i^nen in Seirü^rung fommt, toie ^ausanftricfi, 
IPanbgemätbe, Denfmälec (felbft innerE^alb ber 2nufeen) ufip. 
lüäl^enb 3. ^. bie IDanbgemälbe am iSerliner Tüten ZITufeum 
oft aufgefrifd^t werben muffen, seigen oiersig 3aEjre alte Bilber 
an ben Kird^en ber 23alfant|albinfel n>egen ausfd^Iießlid^er fjols* 
feuerung in ber Umgebung nodi ein gans reines lt)ei§. ^efonbers 
aber fd^aben biefe Säuren im XWnter, toenn fie fid) bem Sd^nee 
beimifdjen, auf ^TTarmorbenfmälern unb ben Steinoersierungen 
ber (gebäube Hegen bleiben nnt> bann langfam nnb nadjbrücHid? 
nagen fönnen. 2>er fo am Kölner Dom entftanbene Sdiaben er* 
forbert jefet (\90^) jatirelange 2Ju5befferungen. 

2tffe foldje Seimengungen, wobei audj bie Dulfane t|elfen, 
t|aben oft eine birefte meteorologifdje IDirfung, inbem fie bie 
tt e b e I bilbung begunftigen. Damit fidj nämlid^ ber IPafferbampf 
ber Cuft bei ^Jbfüt^Iung 5U Cröpfdjen üerbidjten fann, braudjt er 
feine ^nfafeferne, bie mifroffopifd^ jwar nid^t ftdjtbar, aber beren 
(gjiften5 burdj ben Staubsä^Ier oon 2Jitfen nadjjuiDeifen ifl. 
3e met^r Staube unb Haud^teild^en, um fo meE^r Hebel, unb fo 
erf tärte f idj bie große ga^I ber Itebeltage ; 3. 3. in Conbon betrug 
fie iäf^rlidi: 

^87^—^875 5\ 

^ 876— ^ 880 58 

^88^— ^885 62 

^ 886— ^890 7^ 

na^m alfo mit ber wadjfenben Stabt beftänbig 3U. Dabei tiefern 
nid^t fo fe^r bie 5cxbrifen, als bie ^ausöfen ben meiften Haudj, 
benn an Sonntagen, u?o bie i^brifen feiern, aber me^r Simmer* 
Öfen brennen, treten im lOinter bie bid^teften Hebel auf. Hament* 
lidi gilt bas für englifd^e Stäbte mit iE^rer Kaminfeuerung, bei 
ber oiete unperbrannte Ko^eteildjen in bie Cuft gefüi|rt werben. 
Der Conboner Stabtnebei befteljt jebod? nid^t bloß aus perbid^tetem 
IDafferbampf, benn bann würbe er bas Sonnenlid^t nid^t fo jlarf 
trüben, fonbem bie IDaffertröpfdien bebeden fidj mit ölljaltigen 
Kotilenwaffcrjloffoerbinbungen, unb biefe Umi)üIIung entsiet^t fie 
bem perbampfenben €influg ber Sonnenftra^en, fo ba^ fold^er 
2ZeM audj ncdj befteiien lanu, toenw ^U l>x'\\ xC\<H xcv^^t nöüxq 



3nbuflrte unh (Ced^nt!. 129 

^ef ättiöt tjl. 3n biefem 5öK ^«t man nidjt ble Cmpfinbung f «uäjtcr 
Cttft unb fpridjt bann oon trorfcnem Hebel. 

Hebel erforbett am Cage nteE^r Seleuditung, alfo t{öE)eten 
(ßasDetbraucE) unb bamit met{r Ko^tenoerbrennung unb grögere 
Haudjentoicflung. 3m Oanuar \885 toutbe in Conbon an einem 
emsigen ZTebeltag 9900OO cbm (Ras 3U 5250 pf. Sterl. me^r 
als fonjl oerbraudjt, n>05U 9^00 (Connen Ko{{(e nötig mac^n, 
©ort erfreuen fldj bie n>e|ttidjen Pororte oft bcs Sonnenfdjeins, 
tod^renb man im ®jlen nidjt einmal oninQ^ben oermag, voo bie 
Sonne jle^t; gleidjes l|i aud? in Berlin fdjon oorgefommen. Die 
Urfad^e iji ber lÖinb. 7>a in ZTTittel* nnb Hprbeuropa H>inbe 
(Horbioeft bis Sübroeft) oortjerrfcfjen (f. 5. 80), fo u>erben 
naturgemdg bie n>efi(icE)en Stabtteile reinere £uft l^ab^n als bie 
ö|ttidien; ^xnm »erben 5<xbrifen möglidi|i rwidt bem 0flen ^es 
XDeidibilbes gelegt unb barum finb bie u>efllid)en (Segenben 5um 
XtXjtjnen gefudjter unb bemgemäg teurer. Diefer gug nad^ 
bem lt)e|ien tjat mitljln feine Urfad)e in ber ^ouptwinbrid^tung 
unb ift ein gug nadi ber reineren €uft; ba^er wadjfen bie Stäbte 
in biefer Hici^tung räumlici^ fcinteUer, sumal Ianb{{ausartige ^e^ 
bauung mit (Sorten im XÖeflen met^r piaf^ braud^t ais i^olie 
2nietst|äufer im (Dflen. (ßärten entipidfeln fidj überbies im ®|ien 
burd? bie Haud{n>irfung auf Pftansen nid^t fo gut als im 2t>ejien. 
lOeldE^r ^rt freilidj lefetere i% Id§t fidj nidjt fagen; Sorauer 
fonnte burdj anatomifd^e 2JnalYfe raud^gefdjwärster Pflansen nur 
feftfletten, ^% ^as ab|ierben me^r burdj zfTaffenu)irhing als burdj 
äu§er(id} ober innerlidi er!ennbare Deränberungen ber Cinsel* 
pftanse fidjtbar wirb. 

eine »eitere meteoroIogifd?e XOirfung ^es Haudjes I^at Der** 
faffer oor seFjn Oat^ren als möglidi nadigetoiefen, bie ^^s (Ein^ 
ftuffes auf bie (ßewitter: Stäbte mit Onbujlrie seigen eine 
5unat|me ber <ßen>itter^äufigfeit oom 5teitag jum Sonnabend 
nnb eine 2tbna^me 5um Sonntag, Ȋt^renb bei inbujhrielofen 
Siaöt^n biefe 2lbna^me nidjt eintritt, n>eil bei erfteren Sonntags 
bie 2trbeit unb bamit bie Haud^entmidlung ru^t, wäl^renb in 
tefeteren Sonntags wot^I fajl nodj me^r get^eist nni gefod^t u)irb 
als VOoiientaqs, 

€ine anbre Kraft, bie ^es fließenben IPaffers, ^ängt 
ganj pon Hegen unb Sdjnee, Cemperatur unb 5ettdjtigfeit ber 
Cuft ab. bleibt Hegen unb Sdjnee aus, \o ^^x\u^vcv.>^& ^^^«^ 
und die Sammelbeden (tCatfpextexC) w^x^^xv \^«t, t>^x^Ö«i^x* 

Kainer, Das Weitn, ^ 



130 Die 3ebeuhtn$ h^s VOeütts für bas prafttfc^e £^htn. 

fyxtz mit [«inen großen Hegenmengen ijl eins ^er älteflen (ßebiete, 
in henen bie lOafferfraft für 8ergbau5i»ecfe benufet wirb; l|ier 
liegt ber ^632 m lange 0berteidi (^7^3—^722) unb füljrt fein 
IDaffer ben ^ütten unb (Stuben oon St. ^nbreasberg iix, beren 
2nafd|inen es fajl ein Ijatbes 3al^r I^inburd^ oljne fonftigen gu^ 
flu§ 3U treiben oermag. 2lber \822 mar ber Ceidj infolge groger 
Dürre teer. 2>ie Sebeutung ber Stauteid^e ober Calfpetren als 
Kraftfammler n?ie als ^odin>afferfdjufe bebarf moiti gegentDärtig 
feiner Erörterung. 3efet wirb feine Calfperre angelegt, elje nidjt 
forgfältig bie Hieberfd^läge ^es guflußgebietes erforfd^t finb; 
basfelbe gefdjieljt bei ber projeftierung oon Kanälen, IPaffer* 
leitungen ufip., fürs eine geregelte, b. ^. öfonomifd^e IPaffertDirt*' 
fdjaft ift otjne IHitiüirfung ber IHeteorologie nid^t me^r benfbar. 

Ztid^t bloß it^t aber bie lt)affer5ufu£)r Sebeutung, fonbern 
audi ber I>erlu|i burdj Derbunjhmg unb ©nfidPern; erjlere fpeijl 
bie Cuft mit IDafferbampf, Unteres bie Quellen mit IDaffer. 
5rüt|er na^m man gewöl^ntidi an, t>ai t>om Hegen je ein Drittel 
abfliegt, üerficfert unb oerbunftet, unb man beftimmte baraufl)in 
bie lOeite ber 2lbflu§fandle. IDiepiel aber abfliegt, ^ängt t>on 
ber 2lrt ^es Sobens (in Stäbten mit pftajler wirb fajl alles ab^ 
fliegen), oon feiner i^eigung (in (ßebirgen n>irb tpenig jurücf^ 
getrauen) unb bacon ab, ob et nodi trodPen ober fd^on burdj 
üorangegangenen Hegen feud^t war. Desl^alb mug man ja je^t 
in ^en Stäbten mit Kanalifation oft nod) teure Ztotfanäle bauen. 
5reilidi wäre es gans unöfonomifdi, rooHte man bie Kanäle fd|on 
für bie abfolut grögtmöglid^en Hegengüffe, atfo für IDoIfenbrüd^e 
ausreid^enb anlegen, aber . fie muffen bodj wenig|iens für bie 
burdjfdjnittlid? jlärfften Ztieberfdjläge weit genug fein. 

(£benfo wie bas XDaffer wirb jefet audj ber IDinb in feigen* 
bem IHage nu^ar gemadjt. Pon allen OTafdjinen im Deutfdien 
Heidj würben 38o/o burd? Dampf, 36o/o burdi IDaffer nnh ^2o/o 
burd] IDinb angetrieben. 2lllerbings leiben alle XDinbmafdjinen 
burdj bie Unfletigfeit fowie burdj ^s gelegentlid^e paufieren ^es 
Wint>cs unb bie IWnbmüt^len nodj befonbers burdj 5^u«r* nnb 
Blifegefa^r (3. B. burdj ^eiglaufen ber IDetle bei heftigem 
lOinbe), bod? leijlen fie immert|in nadi Krümmel etwa 25000 
pferbefräfte. Die grögte gat^l oon XWnbmüyen finbet man im 
fübwe|Ui^n pofen, nämlidj bei Hawitfd? ^\ unb bei Sd^miegel ^! 
Jm wlriötgeten Dänemarf t|at man (ogar ^u ^sfoo bei Pejen 
eine Befonbeve Perfudismul^le etridtUt, \>i\ ^^x v^ ^«oX \<x ^vx 



3nbtt^e unb Ztdinif. 131 

geluTtgen t|i, bie un|iettge Kraft einem Cteftromotor gleidjmägig 
3U3ufuliren. 

Statt ber emfad^en lt>inbmü^(f(uge( benu^t tnan je^ tneijl 
für Kraft5tx)ecfe IWnbräber; bodj mug it|re (ßröge nad^ ber oor* 
I|anbenen IWnbfraft forgfältig bemeffen iperben, bamit fie öfo* 
nomifdi arbeiten. 

Dag ber ZDInb audj oB^ne Zilctox bireft IDaffer Bieten 
htm, nämiidi burdi Stauung, Iet|rt jeber fteomauftoelienbe Sturm, 
befonbers an ben fid? in biefer Hid^tung oerengenben 51^6*» 
münbungen ((Elbe). Ztufebar u?irb biefe Stauung bei ber Cnt*» 
ipäfferung ber ^albinfel ^ffanb nörblidj oon 2lmjlerbam: bei 
lt)e|toinb ftaut fid? t>as lüaffer an ber lt)e|lfüjte unb fällt burdj 
2Jbfog an ber Öftfüjie, umgefetjrt bei 0(h»inb; bementfpredienb 
u?erben bie Sd^teufen ber (Enttüäfferungsfanäle balb im IPeflen 
gefd^loffen unb im 0|len geöffnet, balb im ®flen gefd^Ioffen 
unb im IPejlen gedffnet. 

€ine loiditige Hoffe fpielt bie IDinbfraft oudj bei ber Staub* 
fefligfeit ber Bauten. Stets toirb ben Beredjnungen ein 
geu?iffer 2nayimatbrucf sugrunbe gelegt, ber in preußen nadj amt* 
Iid?er Dorfdjrift \25 kg auf \ qm beträgt. (Ebenfo n>le bie 
Bauten muffen aud^ bie Baugerüfle fhirmfejl fein, n>ie ber im 
5ebruar ^89^ erfolgte Umfhirs bes (ßetü|ies am Curm ber 3afobi* 
f ird^e 3U Stettin einbringlidi lehrte. 2Cuf bie Eingriffe bes IDinbes 
finb bie Sdjufejleine auf ^en Dädjem in (Sebirgsgegenben 3urürf* 
3ufü^ren nnh auf bie lt)inb|iöge im Sd^5rn|iein iin^ bie baburd^ 
bebingte ^^uersgefaE^r bei S^fyt nrib Sora bas itbberfen ber 
oberen Sd^5rn|ieinöffnungen. 

H>inb I^at, ix>ie früt|er ge3eigt n>urbe, feine Urfadje in €uf t*» 
brudunterfd{ieben, bie fidj nodj burd? Cuftjhrömungen anbrer 
2(rt äugern fonnen. Hamentlidt finb ^ier bie (5rubengafe ju 
erwähnen; n>irb nämlidj ber Cuftbrurf geringer, fo fonnen bie 
.(ßafe aus bm ©efleinen, befonbers ^en Kotjlen, entweidjen unb 
Dermetiren bie (BefaE^r oon Sd?Iagu>etterejplofionen, n>ät^renb 
I^t^er Drurf fie oerminbert. €benfo gibt es Brunnenfeffel unb 
ijötilen, bie bis auf gan3 f leine (Öffnungen oerfdjloffen finb; 
finf t ber CuftbrudP, fo tritt bie €uft mit pfeif enbem ober fingenbem 
tEone aus. Bei einem fold^n €rb(od) in €nglanb {{at man 
3«>ei pfeifen eingefefet, oon i^mn bie eine bei einjhrömenber, bie 
anbre bei ausjhrSmenber €uft anfprldit, ^o ^a% \Vft «ccv. s^src^^s^vb 
^arcmetet bifben. Ikirauf iex:u\\t ^U aVi^ "Bä^A xxs^^^^^^nä^äx* 



132 Die ^ebeutung bts IDetters fäc bas prafttfd^e £eben. 

irbifdücn TlbiugsfanäUn in Stä^Un : wenn bic Kanäle ftinf en, 
änbert fidj ^as XDetter. 

' 3ei I^^Ijem Cuftbrurf Brennen (Öfen gewötinüd? fcl?led^ter 
als bei niebrigem, tt>eil bei erflerem b.ie abfteigenbe Cuft bem 
Sage im Sdjornjiein entgegentpirfi; bei lefeterem bie auffteigenbe 
il|n begünftigt. 3ei 3ergbejleigungen ober in t|od^geIegenen Serg*« 
itoMs »ftt>. mu§ bem geringeren Cuftbrurf beim Zubereiten ber 
Speifen Hed^nung getragen tperben. 3n größeren f}öl|en fiebet 
besroegen IDaffer nicl?t erjl bei \00<^, fonbern fd^on früB^er, unb 
barum braucl?en ZtaB^rungsmittel längere Seit sum Kodjen als in 
^^n Kodibüd^ern fteljt. Dort verlieren rpegen ber großen Crorfen* 
^eit ber Cuft mei^Iige ZTat^rungsmittel, rpie Bovinen, (ßetreibe ufo). 
fopiel 5^uct?tigfeit, ^% man fie erft längere geit im IPaffer eln^ 
n>ei<t^n mu§. 

2^X1 ^en ZlTälsereien t|ängt ^as (Seiingen ber 2lrbeit 3U einem 
nidjt uniPefentUdien Ceil pon ber 5^ud^tigfeit ber Cuft in 
ben ^trbeitsräumen ab; ju trorfne Cuft fd^ibet ebenfo n>ie 3u 
feudjte. Ceber fd^immelt leicfjt bei I^B^er Cemperatur unb 3U*» 
gleicf) fy>iiev 5^uctjtigfeit, 3. S. bei Seifen in ^m Cropen, nament*» 
ixdi 3ur Hegen3eit; aber aud^ in ben fonft fo trocfnen Subtropen l^at 
Derfaffer es por ber algerifdjen Küfte beim SdjiroHo beobad^tet. 
IDidjtig i|i ferner bi« Hegulierung ber Cuftfeud^tigfeit in (ßemälbe*= 
galerien tx>egen b^s Spröbewerbens Pon <&l unb 5irnis, in Siblio* 
tliefen nnb öudierläben 3ur PerB^utung ber (£nttx>icflung fd^aben*« 
bringenber pilse ufn>. 

IDirb ber It>afferbampfget|alt ber Cuft 3U gro§, fo bitben fid^ 
Ztebel nn^ IDoIfen, rpeldje bie fjeUigfeit in itrbeits«» nxib 
IDot|nräumen jiarf beeinträd^tigen. Käufer an größeren IDaffer^ 
flädjen leiben unter ^^m ZTebelanfafe, befonbers rpenn bie Cuft 
uiel Haudi*» unb Hugteildjen enthält; gerabe bie Ztebeltröpfd^en 
ffnb gute Cräger bafur unb fdjwärsen unb 3erftören ^en ^Injirid), 
nament(idi aber bie raupen Half* unb Sanbfteinfaffaben, bie 
besl^alb balb redjt unfauber ausfeilen — man ^enU nur an 
Conbon nn^ audj an Tkcs^en, 

Hegen I^at «inen ungünftigen €influ§ in ber papierinbuftrie 
auf bie QerfteQung oerfdjiebener papierforten, bie bei einer 
Crubung ^es 5Iugrpaffers iXbetiianpt nldjt ober nur mit größeren 
Koflen ^ergeftettt werben fönnen. ^n ^ot|em ZlTaße mu§ audi bie 
^auted^nit auf bie ©nunrfung bes Hegens Sebadjt nei^men. 
Ztorben unb Säben pergleidienb ^a^t pto^ ^ax\».w<i ^^^^\C\\ 



Hed^tspflege. 133 

„2)er füblänbifcf)e ^trdjiteft t^at von je meinen XTeib erregt. Den 
fd^äblidien €inix>irfungen anbauernber Hegenseiten tx>ie bei nns 
braudjt er bei feinen Sauten feine Hedjnung 3U tragen; er fann 
überalt mit toagered^ten ^bbecfungen ausfommen. 2)emgegen* 
über finb rpir 3U [teilen Sad^flädjen gesrpungen, muffen bas Steine 
gerpöibe unter öen Sdfa^ ^es Dad^es ftellen unb geben ben Stein*» 
abbedungen bei ZITauerabfä^en fteile XDafferfd^Iäge, bamit bas 
barauf treffenbe Cagerpaffer fd^nell t^erunter gefül^rt rpirb." 2tudi 
bes Sdinc^s rpegen baut man Steitbäd^er, auf ^emn er \xdi nidit 
lagern fann; ^^nn fonji mürbe er bas fjaus aff3ujlarf belaften. 

Sefet fid) Hegenn>affer in feine Spalten ^cs pufees unb ber 
(ßlafur^ fo fprengt es bei S^oft ^läitdi^n nadi ölättdien ab; bes^ 
t|alb fudjt bie Keramif burd? porenlofe ©berfläd]e nJetterfefles 
ZTTaterial t^ersufieffen. 

Sd^Iieglid? muffen fjod^bauten, namentlid? Cürme unb einsein 
ftet^enbe (ßebäube gegen 3Iifefd^äben burd) einen gut leitenben 
ölifeableiter gefd^üfet merben, sumal bie gefleigerte Pertvenbung 
von fiifen unb fonftigen ZTTetaffen in (ßebäuben, Crägern, Crans^ 
miffionen, Kronleuditern, ZTTafdiinen, eleftrifdjen Leitungen, 
eifernen (Öfen uftD. eine guna^me ber ^lii^cfaitt perurfad^en. 
3nbeffen ift ein wefentlid^er Anteil biefer S^ncLt(me ber rpadjfenben 
Sorgfalt in ber Statiftif, ber größeren Kulans ber i^tterperfid^** 
rungen unb ben baburd^ angefpornten ^nf prüden bes publifums 
3U3ufd^reiben. ^u§erbem ijl bei ber 5tage ber Süfegefal^r bie 
Siebelungsrpeife mid^tig: bie serjlreute IDo^nart in Ztorbrx>efl* 
beutfd]Ianb fe^t bie (ße^öfte größerer (ßefat^r aus als ^s gu* 
fammenn>oI|nen in Dörfern, Die Derfid^erungsgefeüfdiaften 
net^men besl^alb pon alleinftet^enben (Sel^öften mit Blifeableiter 
eine geringere prämie als oB^ne Blifeableiter. 

Die Kriminalftatij^if let^rt, ^i gerpiffe Derbred^en in ber 
einen, anbre in ber anbern 3at^re53eit t|äufiger finb, unb es liegt 
nat^e, ^a an einen SufammenE|ang mit bem IDetter 3U benfen. 
Die t^öl^ere Cemperatur im Sommer erregt ben ZlTenfdjen unb 
reist il|n leidjt 3U (ßemalttätigfeiten; basu fommt ber größere Durfl 
unb ber permel^rte Sier* unb Sdjnapsperbraud) — altes Ur^ 
fad]en 3U Sd]tägereien, ZTTorb unb Un(itttid\Jelt5Pet:b^^<i\^Vy. Is^ 
Wlntev dagegen tritt rcgelrnd^i^ m maxv4\<ixv S>^'«>«^w.'3kfi^i^^* 



134 Die Bebentnn^ bes VOtütts fftc hos proftifc^e itbtru 

loftgfeit ein — fö bei bcn ZTIcmrem, Steinträgent, Sttttmerlenten 
unb ungelernten Tlvbeüetn; redit^eitige Sparfantfett im Sommer 
ifl leiber bei i>ie(en nidjt ju fivibin, \mb fo treibt mandi^n bie Ztot 
5um 2)iebjlal|l.- 3« Sommer ^ott nodj ^ie 5ri^örbeit ©tele pon 
ben StäbUn fem, ebenfo bie Vfloglidfeit, im 5reien 5U nädjtigen; 
5um IDinter gel^t's aber bamt in bie tx>arme Stabt, xoo o^ne^in 
%rbeit5mange( befielt; nnb aadi ^ier mad^t Ztot ben Z>ieb. Der^ 
fcfilimmemb wirft, ba§ im ^erbfl Caufenbe Pon Soldaten in ben 
(Samifonflobten entlaffen tx>erben, um bort nacf; %rbeit 5U fud^en, 
a(fo gerabe 3U einer ^eit, tx>o jene am menigflen oor^anben ifi; 
fönnte bie £nt(affung auf ba^ 5rül|ja^r oerlegt tx>erben, ix>o bie 
arbeitsreid^e Sommei^eit bei>orjie^t nnC> bie IDitterung e^er auf 
bas Cavib ^inauslocft, fo n>ürbe mand^s Dorffinb bem ^orfe 
ipiebergeiponnen unb por bem Derfommen in ber 5iat>t bewahrt 
«werben. 3efet aber seigen bie 5<iI^Ien ber Stati|Kf beutüdj genug 
tien £inf(ug ber O^^t^^^seiten auf Pergei^en unb Perbredjen: im 
IDinter finb bie poliseilid^en Siftierungen n?eit gröger als im 
Sommer nvib pomnegenb I^anbelt es fidj babei um Bettler. 

Sinb nun Pergel|en irgenbn?etd^er 2lrt begangen, fo fommt es 
häufig 5U geridjtüd^en Per^anblungen unb babei 3U (Erörterungen 
über ^s ftattge^abte IDetter. SeB^r oft »iberfpredjen fidj babei 
bie beugen, unb es mu§ bann bie nädjjle meteorologifdje 3^ntral=* 
anftalt um amtlid^e 2tusfunft erfud^t n>erben. 3^ ber Hegel fann 
fie audi ^e(fen, t>enn in it)ren 2(rd}ioen n>erben forgfditig aQe 
^cobadittxnqzn, oiele ^'^fyciehtnte jurücfreidienb, gefammelt; <xndi 
finb bie (Selet^rten bort burdj »iffenfd^ftlidje unb praftifdje €r* 
fat^rung felbft ^nn, wenn ber ©rt ber t£at fern t>on einer Se^ 
obadjtungsftation liegt, Imjlanbe, me^r ober weniger fidjere 
Sdilüffe auf bas IDetter an jenem ©rt 3U sieben. Kann anbrer* 
feits ber befragte- ZlTeteoroIoge feine beftimmte ^nfidjt über bas 
IDetter am Catort gewinnen, fo wirb er fid^ woI|Iweislidj liiXten, 
etwas aus3ufagen, fonbern bie Beantwortung als unmöglidj ab^ 
ielimn, €r fte^t ja immer unter bem fd^wer laftenben Bewußtfein, 
ba% von feiner 2lusfage unter Umflänben bas Ccben bes Be* 
Hagten abfängt. 

€in foldjes 2tble^nen ift aber bodj fel^r feiten; faft immer fann 

entweber eine genaue 2tusfunft gegeben ober ein beftimmtes IDetter 

als fo wa^rfdieinlid^ fefigefieüt werben, ba^ babnvdi gegenteilige 

^lus/agen nid}t met^r in 5^age {ommen unb bie Bed^tslage wefent^ 

ndj: getlavt erfd^cint. So lam em i\%l\'ix«x ft^xWc^s\>^<w«^^x^ 



. " Hed^tspfliege. 136 

^en VetbcLdit, im Spät^erBjl frülj um 3 Uitt einen HauBanfatt 
begangen 5» itabcn, u>ei( tt)n eine alte 5tau su biefer Seit beim 
tCatort gefe^en t^ben tPoHte; es {onnte aber trfibes lOetter ot|ne 
Znönbfcf)ein als äußerjl roalirfcfieinlid^ ^ingeflellt rperben, tpobei 
es ausgefdjioffen roar/ einen ZlTenfcf)en in ber fragüdjen €nt* 
fernung ju erfennen; — ^r Derbäcfitigte tpurbe fofort freigelaffen. 
Sei einem ZtTorbe behauptete (Sngetre Seit nad^^er ein S^uge, 
<xn ben 5u§fpuren im Sdinee eine befKmmte perfon erfannt ju 
ijaben; es erfolgte sunäd^fl Verurteilung. Tlns bem S^diiiians 
ijeraus bat ber (5efangene eine meteorologifd^e S^ntralfleüe nm 
Sefdjeinigung, ^% um bie Seit ^es ZHorbes gar feine Sdim^^ 
becfe ooriianben nnir — »as in ber t£at beftätigt werben f onnte; 
^s Derfal^ren tpurbe »ieber aufgenommen, ^n einem €I|e«» 
fd^eibungsproseg beiiaapieie bie (ßattin, um Sefud^e bei i^rem 
(Seliebten 5U oer^eimlid^en, ba§ fie an beftimmten tCagen bas 
Kinb im offenen XDagen fpasieren gefahren ^abe; ber (Satte 
u>ies aber nadi, ba§ es an aüen biefen Cagen geregnet I^atte. 
€in l|errfcf)aftlid^es 5u^r«>erf überfui^r eine 5«^öu nn'ö ber Sefifeer 
beB^auptete, ba§ ^as pferb auf bem burdj Hegen fdjlüpfrigen 
Soben nicfft 3uräc!gel^a(ten u>erben {onnte; oon meteorologifd^er 
Seite u?urbe trocfnes IDetter feflgeflellt unb ber Sefifeer oerurteiß. 

Sei Unfä((en ^anbelt es fldi in ber Hegel nm Sd^ben* 
erfafeanfprüdje gegen prioäte ober Derfid^erungsgefellfd^äften unb 
Serufsgenoffenfd^ften. Unter t)cn Klagen gegen prioate finb 
fet)r {{auf ig Perle^ngen burd} £|inf allen, mobei fiets bel^auptet 
n?irb, es fei an ber betreffenben Stelle (Slatteis gewefen imb 
entgegen ber poliseilid^en Porfdirift fein 5an^ gejhreut tporben. 
Dabei ifi jwifdjen (ßlatteis unb Älätte ju unterfdjeiben. (Watteis 
entjiel|t erjlens, rpenn überfalteter Hegen beim 2luffdjlagen auf 
fejle (Begenflänbe (firbboben, (ßelänber ufw.) gefriert, jweitens 
tpenn Hegen (ober fe^r naffer Ztebel) auf gefrorenen Soben fättt 
unb bort gefriert, unb brittens, wenn Sd^nee getaut roar nn^ burdj 
2tusjlrayung ober eifigen XDinb »ieber gefror; (Blatte entftet^t, 
erjlens, wenn Sdjnee burdj 5^fltreten glatt wirb, jweitens, xoenn 
t|ingegoffenes ober pom Dadj getropftes IDaffer auf faltem Soben 
gefriert (äl^nlidi ber sweiten (ßlatteisurfad^e), brittens, wenn na^^ 
geworbenes pflajler burdj eifigen IDinb mit einer ©sljaut über^ 
3ogen wirb. 

Serufsgenof fenfdjaften werben ganj befonbers bei fjifef d^Wgen 
\mt>. andj bei €rf5Itungen Infolge XVoi%ow;i^w& .c)<i^x AäJö^^^ 



136 Die Bebeutung bts VOtittts fdc bos prafttfc^e tthtn. 

Winkes für Kranfengeföer nvib Hent^n in 2tnfpifu^ genomnwn- 
Die 2tu5funft I^at ^nn nidjt bIo§ bie tCcmperatur/ fpnb^tn atxdi, 
bie Xeudjtfcuditigfeit unb IDinbflarfe 3U berücffidjtigen. 

€ine fel^r gro§e (ßruppe oon Streitfällen bilben Sdjaben ber 
IDaren auf bem tCransport, bodj iftborüber fdjon (5. \25) 
gefprodjen n?orben. (Einige eigenartige S^üc inbeffen oerbienen 
ncdi £m>äi|nung. €in mit halfen belabener €ifenbal|nn>agen 
bradj unterwegs 5ufammen; ber Si^fus perlangte au§er Sd^aben*« 
erfafe nodi einen SufdEju§ jur 5t^adjtgebül|r, »eil er annahm, 
^i ber iPagen überlaben f^i. 3)er Derflagte legte aber eine 
meteorologifdje 2tu5funft por, n?onadt e5 unterwegs geregnet 
t|abe unb ^as ^ols burdj Ztäffe fcfjwerer geworben fei. Bei 
einem grogen Cransport Xt>olle fiimmte swar ^as (Sewxdit bei 
ber 2lnfunft, bod) fe^te von ^^n 80 SaQen einer; tatfädjlidj 
«Hxr er geflol^len worben, aber bie Xl>oIIe ^atte fünfllidi ober 
natürlid« untertoegs gerabe foDiel 5^ud2tigfeit aufgenommen, ^a% 
b<is (ßewidit wieber. ausgeglidjen würbe. Diefes Betrugsper«* 
fahren ifl bei gurfer*», Sals* ^"^ ZTTel|ltransporten, namentlidj 
auf b«m IDafferwege, beliebt; umgefelirt wirb gern ein 5«^* 
betrag bei ^u^er ober Sals burd} 2(u5laugen ber Sdcfe infolge 
BegeTts unb JTlinbergewid^t bei Kol^len burd| 3U troctnes IPetter 
erflärt. ©ne Senbung Spfel, bie Kläger auf bem Saume getauft 
l|atte VLxi^ bie Seflagter pf lüden follte, Jam fdjledjt an. Kläger 
meinte, jener t^abe fie einfadj gefdjüttelt, wät^renb nadj bem 
Seflagten ber Sturm oiele I^erabgeworfen unb befdjäbigt fyibe. 
2)ie meteorologifd^e Tlnstnnjt lautete auf nur mägigen 2t>inb. 

®ft entfielen Streitigfeiten über bie nidtt r^djtseitige 
5ertigftellung ©on 2trbeiten/3. S. (Erbarbeiten, Siansban 
ufw. ; in lefeterem 5öll l^inbelt es fic^ meifl um Hegen (5. S. bei 
Dadjbecferarbeiten) ober um S^o% Da bas €rl|ärten b^s ZlTörtels 
burd» S^oft geftört wirb, fo perbieten polijeilidje Perorbnungen 
^üs ZITauern bei — ^'^ C (mandje bei — 2^ R) unb barunter. 
yils einem Saut^errn ^s (5elb ausging, bel^auptete er, um pom 
Kontraft mit bem 2JTaurermeifter lossuforhmen, ba§ biefer oljne 
(Srunb öfter nidjt t|abe mauern laffen, bod) fonnte lefeterer burd? 
eine meteorologifdje 2tusfunft nadjweifen, ^^ an ^cn betreffenben 
Cagen» ftrenges 5t^ojhp^.tter gel^errfdjt I^t, €in €rbbamm würbe 
in ber pereinbarten S^it nid^t fertig, ber 3ejletter betjauptete: 
wegen Ztad^läffigfeit ^es Unternel{mers; legerer seigte aber, ^a% 
Infolge jpk^erj^oltev llotfer Äeg«n^ft\\^ I)amw^vit(d![ttn^en erfolgt 



9er <Bm$a% Ws tMtus osf bot Ulmf^ciL 137 

nxireii. 6it Schiffer erfiode fein fpoits Gntceffen am Be^ 
^immiuigsoit Mborc^ ba§ er wt^m ^oufigfn Segens mdbl 
fcfjneOer kabe UnSben fönnen; bie meteoiobgifc^ CobeOen (ehrten 
aber, ^a§ 4mbdneni6 Ikis fd{$njk IDdkr loor. 

6. 9er ^iifliij^ 6es IDeÜet» auf 6eti 2Retif(^eti tmfr 

auf tos Sffentf ic^ Cebetu 

Da% hos XDetier einen €inf(ng auf ^n IHenfc^n kok, s^igt 
fic^ fd^on ^orin, ba§ es eine goi^e Heif^e von KtQirff^etien 
0i6t, Me mit htm IDetter in urfcu^idietn ^fommenf^ing ßel{en# 
Dot isOem ^ie groge Gruppe bec CrfcKtungsetfc^inungen un^ 
6es 2t^matismns, foiDie hts Qi%fd)(ags. ^e bcei ^ef^en in 
Besie^ung ptr (Cem]>erainr, ptr Cnftfend}Hgfeit nn^ ^m lOin^, 
benn je ^^ ^te Cemperatnr unb II>int>gefcf{ipinbi^it unb ]e 
Heiner bie 5^nc^ti^eit, um fo groger im allgemeinen bie Per« 
bunfhtng unb nm fo leic^er €rf ottung unb H^nmotismns. ^f^ 
Cent]>eratnr unb 5enc^ti^eit Bei geringer HXnbgefcE^tpinbigteit 
finb bem ^|fd}(age gnn^; fie erzeugen Sc^n>&le unb gehalten 
ifeine fui{Ienbe Derbnnffatng. ^erbings borf (entere auc^ feinen 
3U ^^en Setrag erreic^n, n>ei( fie bann loieber fcf{äb(ic^ n>irb; 
besmegen nvtb nid(t Blog bes i^aubes megen mäffen fic^ bie 
2(utomobitfa^er, <m ^nen bie Cuft rafcff Dorüberfireid^t, bic^t 
em^uQen. 

So. ^^n IDetterfranl^eiten gehört aud) bie 3i^f^^^<^f beren 
Verbreitung burd; ^en XDinb nic^t unnKt^rfd^einlid) i(i; in oie( 
B^o^erem ZITage tfl fie aber Dom Sonnenfd^in abt^öngig: ein 
fonntger XDintermonat tötet offenbar bie Slnfle^ungsfeime, wäl^ 
renb einer pertobe trüber Cage fofort oiele £rfratdungen an 
Oliflu^nsa folgern Cräbes IPetter mvttt caxdk fiarf auf bie <5e^ 
mütsfttmmung ein ui(b tann pfvd^ifd} fenfibte Ztaturcn gans un^ 
leiblid? mad}en, tpogegen 5onnenfd)ein fie in frö^tid^e (BefeU« 
fdjaftcr ©eruHinbelt. Sei bem fdjon befprodjenen Conboher Ztebel 
tritt 5U btefer tPirftmg noc^ ber Hei} ber 2(tmungsorgane burc^ 
Haudi' unb Staubteild^en. XPä^renb ber großen Ztebe( pon ^880 
ftieg bie Sterblic^feitsjiffer in Conbon i>on 27A (auf \000 fiin* 
xvolinev) in ber XPod^ oom ^7. — 2^. 3<»ntt<^^ <»»f ^^A i» ^^^ 
XPod^e pom \. — 7, 5^bruar, b. ^. berjenigen bcs birfflen Hebels, 
tpä^renb fie gleid^seitig in \9 prooiniflabten 26,3 betrug. 3n 
ben brei H>pd?en p^m 2^. I3anuax Vss V\. Sööt>xox '^^xöci^^ x^ 



138 Die ^ebetttttng bes IDetters für bas prafitfd^e £tht\u 

Conbon 3000 me^r als fonfl; in ber crflen S^^T^viatvoodi^ tarnen 
allein an Kcudj^ujicn 2^8 unb an Srond^itis \223 Znenfcl?en um. 

3ntereffante Hefultate erl|ielten \90^ Cel^mann unb pcberfen 
in Kopenl^agen über ben £infltt§ ber meteorologifd^en 5<x'toren 
auf bie ^rbeitsfäiiigfeit. 2i^ 2<'^rmav beginnt bie 21Tu5feHraft, 
trofe bcr ni^brigen tCemperatur, mit bet Stärfe ber diemifdj tx>irf* 
[amen 5trat)Ien ^es Sonnenlidjtes ju fleigen, bis bie ^oB^e Cempe*« 
ratur ber Sommermonate einen Stilljlanb oerurfadjt. ZTTit bem 
Cemperaturfinfen im September fängt ^s Steigen ber VHnsUU 
fraft tpieber an; 2tnfang Ztooember tritt bann, n>egen ber geringen 
JCidjtjlärfe imb tCemperatur Stißftanb ober ^bna^me ein. 5nr 
(CB^riftiania fanben bie beiben 5orfcIjer, ba^ bie Sterblidjfeit bei 
Sdtaxladi um fo größer ifl, je milber bie ©orange^enben IPinter 
rparen. i 

3wi Sommer finb fintsünbungen aKerart, audj fiebrige Kranf* 
I^eiten unb Darmleiben fd^n>erer ju E^etlen unb barum langwieriger 
aU im IWnter. €benfo xft Sd^Iaflofigfeit im Sommer fd^n>erer $u 
ertragen als im IDinter, ^a fjifee andi ^^i gefunben ZlTenfd^en ^cn 
Sdjiaf unruhiger unb weniger erquirfenb madjt als Kälte, bie 
felbf! ettpas finfd^Iäfembes E{at; man beule nur an bie pielen 
auf Canbjhrecfen Erfrorenen, bie oon 2JTübigfeit überwältigt, fidj 
an ^en IDeg festen unb nid^t wieber erwadjten. 3ei Pielen Kranf* 
Reiten tann man ein regelmäßiges gu* unb ^bnel^men mit bem 
Ä)ed?fel ber 3al|res3eiten roalirnetimen; aud^ l|at fid) geseigt, ba§ 
im allgemeinen bie Sterblidjfeit am größten bei Kinbem im 
Sommer unb bei alten Ceuten im IWnter xft : bei erfleren wirf en 
namentlicf) afute Darmfranfl^eiten, burdj (Dbfteffen, unoorfid^tiges 
(Crinfen ufw., bei (enteren €rfältungen tötlidi. Dasu fommt aber 
nodj bie lOo^nungst^ygiene als widjtiger 5aftor. wärmere 
Ceute, bie ot^ne^in fd)on im ZDoI^nraum befdjränft [inb, traben oft 
eine roal^re S^xdit por frifdjer Cuft in ^^n glmmern, unb bes^a(b 
entwidelt fidj bort burd) bie 2tusatmungen nri^ 2lusbünftungen ber 
bidjt beieinanber t|aufenben 2JTenfd^en nnb burdj bie oft feudjten 
lOänbe bie berüdjtigte mobrige „^rmeleuteluft". Sasu finb ©iele 
€rwad?fene burdi il^ren Beruf (Sd^neiber, Sdjufler, IPäfdierimten 
ufw.), ber bie Cuft nodj ©erfd^ledjtert, 5tt unousgefefetem ^f* 
ent^ah barin geswungen. 

(ßerabe bie frifdje, flaubfreie Cuft ijl es ja, bie aßjälirfidi 

^unberftanfenbe aufs Canb unb in bie (Sebirge nnb an bie 

Ä^ treiit S^eiüdi wirb mit ^«tv tV\maV\\4v^xv. 'V^>xx<^tteui 



Der €inflttg bes U?etters auf ben ITtenfc^en. 189 

unb il^rer ,,03onreid^cn" Cuft vkl Sdiwxn^^l getrieben. Sie ^yö^^'' 
nifdie ^ebeutung bes 050 ns tpirb ^eute nodi vxelfadi ü6erfdE)ä^; 
reines ®3on i,jl fogar gefunblieitsfd^äbßd?. IDie xoeniq man oft 
ben eingaben ber Kuroerwaltungen über bas Klima il|res ©rtes 
trauen barf, gel^t fdjon baraus B^erpor, ^a^ mele Kurorte feine 
amtlid^e meteorologifdje Station traben tpoßen, »eil blefe burcf) 
fadjoerjiänbige Seobarf^tungssa^Ien iB^rem ©rt ^en Ztimbus be*» 
fonberer Himatifdjer Segünftigungen nel^men rpürbe. 3^ einem 
toeltberül^mten Kurort mit ^eilfamen Quellen l)at ber Kuroerein 
fogar trofe Befleliens einer amtlidjen Station nodj eine prioate 
fo erridjtet, ^i [xdi aus beren Ct|ermometerangaben eine ^öt^ere, 
b. li. für bcn ©rt günfHgere tCemperatur ergibt ! 3" Heu^Sd^mef s 
in ber Catra Bringen bie tC^ermometer in einem fjolsfaflen an ber 
Sübfeite eines fjaufes unb lieferten ^a natürlidi eingaben, nadi 
b^nen ber ©rt nidjt ^000 m fyxii im (ßebirge, fonbern unten in 
ber [onnigen ungarifd^en €bene 3U liegen fdjien. 

^xi pielen fold^en 5ällen l^anbelt es [xdi meifl nur um fo 
geringe Himatifd^e Unterfd^iebe gegen ^^rx li>ot|nort ber Sefucl?er, 
ba§ fie faum lieitoirfehb finb. XOolil aber fommt bei großen 
Entfernungen ober großen Erhebungen (fjodjgebirge) bas je* 
tpeilige Klima fet^r in Betrad^t, u>ie fid} bas fd?on an ben €xn* 
tvolimtn felbfl jeigt. Sübeuropäer finb oiel lebhafter, aber andi 
Diel äußerlidjer als bie fdjmerfäHigeren nnb innerlidjeren ^orb* 
europäer; fo fpielt fid^ oudj bas ganje Ceben ber Süblänber me^r 
im 5i^^i«n/ bas ber Ztorblänber mel^r im ^aufe ab, 

Das Cropenflima »irft auf bie J>amv erfdjlaffenb nnb 
•madit unluftig jur 2trbeit; ZlTalaria, Cl^^lera, pejl, Syfenterie 
unb Anämie finb fein« totbringenben (ßcnoffen, unb Kinberlofigfeit 
ober bodi große Kinberperblidifeit I^inbert bie flarfere ^unaE^me 
ber Europäer. Z)ie Xt>ol2nungen muffen Sd^u^ gegen bie £{i^e 
nnb gegen bie «normen Hegengüffe geu>ät|ren, aber gegen bie 
SdixonU gibt's faum ein ZHittet; balb »irb ber Europäer fo 
empfinblidj gegen gan3 geringe 5d^n?anfungen ber fo fel^r gleid]*« 
mäßigen Cemperatur, ba% fd^?n eine 2tbfü^lung um 2 — 3*^ it|m 
5rdfteln oerurfad^t. 2tlle Perfe^rsmittel, namentlidi Eifenbal^nen 
unb Dampffdjiffe muffen für bi« Cropen befonbers gebaut fein, 
utfi Seamten unb paff agieren ben 2(uf enthalt einigermaßen er* 
träglid} 5U mad^en. 7>xe ^trbeiterperl^ältniffe finb bort ax>efentlidt 
anbers; braud^bar ijl nur ber Zteger unb aud^ it^m mtt% be* 
jd^äntte Tltbeitsieit betpUligt xpet^xi. 



140 Die ^StbtntnnQ hts Wtttets fnr bas pt<ä^dft ithen. 

Kalte (iPte bie Wäxme) wixtt innädifl allerbtngs anregend 
utib fteigert bie Cattgfeit; l^cdt fie dagegen lange an, fo vexlcmq^ 
fatnt fie aQe otgamfcfie Cdtigf ett. £in ffarenger, anhaltender IDinter 
ersieht getPtffermagen jur 5<tul^^it; bcis ftetjt man nid^ Bieg am 
2t>intetrfci{(af ber Ciere, fonbem audi im teben ber fslimos nvib 
anderer norbifcf^er Dötfer; ebenfo Bildet biefe etnfdilafembe IDir^ 
(ung eines langen IPintetrs eine groge (Sefa^r für ben (Semüts^ 
3uftanb bev ZUannfd^aft Bei polare^pebitionen. 

2lm Beften ift bas Klima ber gemäßigten ^one. 2>enn 
gerade ber 2t>ecftfe( fommer(id{er IDorme unb tPtntertid^en jnerens 
ift bem Ztlenfdten fe^r sutroglid), nid}t oBer ber 2(ufentE{aIt im 
Süben n>ä^renb bes XDinters unb im E{o^en Ztorben tpaE^renb 
bes Sommers, b. ^. bauernbe Permeibung von S^o^ unb fji^. 
3n ben §e\ien bes 2((tertums, n>o bie Kultur nodj einfadi nxir 
unb bas CeBen (angfam baIjinfIo§, ba lagen bie Zentren ber 
Kultur in ben \u!bli(iten SuBtropen, in £^ina, 3"bien, Sgvpten; 
aBer je fomplisierter fie n>urbe, fud^te nnb fanb fie iljre pflege 
\tätten mel^r unb meFjr in ber gemäßigten ^ne: Tltiten, Hom, 
Konftantinopel ; paris, Conbon, Serlin. 

Tlndi bas öf fentlidje CeBen wirb i>om IDetter nnb Klima 
ftarf Beeinflußt. ZTTan pergleid^e nur bie Bewegung in ben Straßen 
Bei fdjönem unb fdjled^tem Xl>etter. 3a felBft bie Sreite unb Hid^? 
tung ber Straßen I^ängt bapon aB: im Ztorben Breite Straßen 
unb i>oIi3eiIidje Begrenzung ber ^ausEjöfe, bamit jeber moglidjft 
piel tidit unb SonnenfdEjein eri^ält, im Sixben gans enge Straßen 
mit \^iiv itok^n fjäufern, um Küt{Iung nnb Sdjatten 3U t^aBen. 
(Serabe Straßen [inb u>inbiger als frumme; besB^alB Belctmpft. 
fd^n PitruDius poUio (um \S p. <£I|r.) bas Hedjtedffd^ema ber 
Straßen 2Heyanbriens unb empf iei^lt bie Straßen in ber ^<xU 
Bierungslinie jwifdjen swei ortsüBüdjen IDinbriditungen ansu* 
legen. Straßen, bie fidj nadi ber fjauptwinbrid^tung B^in erweitern, 
finb Böfe 3uglöd]er. Von bem „Swg nadj bem XDeften" unirb 
fd^on (5. ^29) ousfülirlid) gefprod^en. 

3e ^^ißcr unb je fälter es im Caufe b^s 2<^k'^^^ toxtb, um 
fo me^r 2JTenfdien gelten in bie ZITufeen, wo es im Sommer 
l|üBfdj fül|l nnb im IDinter warm ijl. paraben, 5^flciuf3Üge nnb 
ät^nlid^e Peranflaltungen, andt ^lusfteßungen, pferberennen ufw. 
locfen Bei fdjönem IPetter bie ZTTenf djen in unsäliligen Siiaxen 
an^ wä^renb Bei fd]led)tem IDetter leidjt ©rbnung 3U I|atten ift, 
Ztland^e UnBotmä^ißteiten unb \^ih^ maxv4\|i \(iw>VÄ!C\c)\^öx^ B<i* 



Der Anflug bes menfd^en auf has IDetter. 141 

mcgung ifl burd? einen fräftigen Hegenf djauer fdK>n im Keime 
erftirft rporben ober bodj wel I^armlofer perlcmfen als anbete 
bei I^eigem XDefter. 

Pen gani befonberer XOithxng roar aber wieber^olt ber fiin- 
griff ^es IDetters in ben <Sanq ber lOeltgefdjidjte. Strömen- 
ber Hegen unb fjodycDaffer I^alfen Studier bie 5t^an5ofen an ber 
Ka^bad? [dalagen. Den Huffen n>arb ber grimmige IWnter 
\8\2 5um Perbünbeten, tpäl^renb er i^nen ^877/78 am Sdjipfapag 
nidjt I^lf, fonbern fjunberte im loeidjen Sdtme für immer bettete. 
5ro{i E{at aud} eine feltfame Kriegstat ermög(id)t: bie Eroberung 
ber I^Uänbifdjen 5Iotte ^795 burdj fransöfifdje Heiter, bie b^n 
im €ife por ber Kufle tiegenben Sd^iffen ju pferbe na^en fonnten. 
lOiepiet Seefriege tjaben fd)on burdi Stürme eine unernxirtete 
Wenbnng genommen; man benfe nur an ^en Untergang ber 5totte 
bes 7>axbxs am 2(tl)03berge/ an ^en ber fpanifd^en 2(rmaba, an 
bas oersogerte 2tuslaufen ber fransöfifdjen 5Iotte ^805 gegen 
€nglanb unb an bie Sdiä^en ber 5lotte Por Sebajlopol. Ce^eres 
Ereignis n>ar aüerbings infofern fegen5i>o((, als es, ax>te oben 
(S. ^5) gefdjilbert, ^cn einfloß 3ur mobernen IPetterporl^erfage 
gab. Sold^e Beifpiele pom ©nflu§ ^s Wett^vs auf bie (5efd?idjte 
laffen fidj faft aus jebem Kriege cinfüEjren, fo befonbers aus bem 
Kriege ^870/7^ unb ganj neuerbings nodj aus i^n Kämpfen in 
Seutfdi^'Sübweflafrifa. 



7. Der (Einftug 6es tltenf^en auf bM tOUUt. 

Sdton ans b^n £rörterungen über b^n Haud) ging l^erpor, 
^i ber ZTTenfdj nid^t blog ^en £annm bes XDetters untetiporfen 
\% fonbern es audj beeinf luf f en fann. 2^ ber Hege( n>irb aDer*» 
bings biefer ©nflug nur gelegentlidj ftattfinben Knnen; in«» 
beffen gibt es bodj eine Heii^e pon 5ööen, n>o tatfäd^lidj ber 
ZITenfd] aud^ mit bauernber lOirfung, alfo flimaänbernb, ein«' 
greifen fann, freilid) jlets nur auf einem befd^ränftem (ßebiet. 

Dor altem fommt babei bie ^ntvoalbnng unb bie 2tuf^ 
forflung in 5tage. J)a§ bas ^tbliotjen »eiter Cänbjheden für 
eine (Segenb pertiängnispoK fein' fann, UE{rt ^as 3eifpiel 'S>aU 
matiens unb (ßried^enlanbs; bort gab es früher ausgebe^nte 
IDdlber mit ausgejeidjnetem Sd^iff sbauB\ol^, uxv^ \i^ ^oxtS. ^^^:wl 
Seis ben Seefafycev an. Jluffor^ng \^ ^otV \xxv<i^V>x^'^ X^^"^^"^^^' 



142 Die Bibetttttng bes tDeüers ffit bos praftifd^e Ceben. 

unb es fcebarf groger £nergte, bie man woltl in 3jlrien unb 
3)a(matien findet, nici^t aber bei ben (5rieci}en. 

3m 51öcljlanbe fefet fintwaföung ben Soben bem IDinbe aas, 
ber ben Hegen barüber ^mmegpeitfd^t nrib burd} ^ufu^r groger 
Cuftmaffen bie Perbunfkmg oerme^rt; (entere tPtrb aucE^ burd) 
bie grögere SefonnungsmögHci^feit ^^s Bobens gefletgert unb 
beibes füt^rt 5U feiner 2(u5troc!nung. 2(nbrerfeits fann nun ber 
Hegen unget^inbert einbringen unb bie (5s(id)en ^eftanbteile in 
bie Ciefe fütiren, n>o fie fidj anfammeln unb ^^n ©rtftein (Hafem 
eifeners) bilben. 7>ixxii iitn bringt feine IDursel I^inburd^, unb 
um berartigen Soben nufebar su madjen, mug er mit Dampf*» 
pflügen tief aufgeriffen n?erben; es fragt fid? aber, ob fidj ^ann 
nidjt n>ieber ©rtftein bilbet unb foldje 2tufforftungsoerfud^e, tx>ie 
in ber Cuneburger fjeibe, Pergebens finb. (gerabe bie Hegen«» 
meffungen in biefer fjeibe fül^rt man Ejäufig als Seifpiel bafür 
an, bag mit 5unel)menber Sen>a(bung aud^ ber Ztieber[d?(ag grdger 
n>irb; bodj x\i ^s ein Crugfdjlug. Sei fel^r ausgebel^nten XDal* 
bungen fann man vx>itl annehmen, ba§ nad^ flarfem Hegen burdj 
Perbampfung ^es IDaffers auf ^en blättern unb am Soben ber 
Cuft »ieber oiel 5^»ditigfeit sttgefül^rt tx>irb; jebod) fommt fie 
bem XDalbe felbfl als Hegen feiten mieber sugute, fonbern n>irb 
00m IPinbe fortgefül^rt. 2tnbrerfeits «>irb mit bem ^öI^errDadifen 
ber Saume ein bort aufgehellter Hegenmeffer mel^r nnb me^r 
oor bem H>inbe gefdjüfet, fo ba§ me^r Hegen in il^n t^inein*» 
gelangt als poriger, txri^ nur ^as war ber (Srunb für bie gu" 
nai^me ber Ztieberfdjläge im aufgeforjleten (ßebiet ber Cuneburger 
^eibe, nidjt aber eine Derme^rung ber Ztieberfd^läge felbjl. 

2n gleid^r Xl>eife fann man oon einer Snberung bes IDetters 
bei ber Crodenlegung ©on Seen ober Sümpfen nur 
bann fpredjen, toenn es fidj um fel^r große entn)äfferte 5Iödien 
tianbelt. ©b 3. S. bie Crodenlegung bes einen ZlTansfelber Sees 
andi nur auf bie ndd^fte Umgebung Himatifd^en £inf(ug getrabt 
iiat, xfl nidit fefeüflellen unb erfdjeint fel|r fraglidj. 

Umgefel^rt fann Sen)äfferung groger 5Iödien, toie 
fie beim Ztilfltau, bei Calfperren, burdi Seriefelung ausgebe^nter 
©bfltanlagen in Horbamerifa ufn?. jiattfinbet, burd^ er^öl|te Der* 
bunftung sur H;ebelbi(bung nn^ bamit sum Sdini^ gegen Ztad^tfrofl, 
5ur Caubilbung nnb jur £rI{oE{ung ber Cuftfeud^tigfeit beitragen. 
^äeröings witb fidi bie XDirlun^ nur in ber iemeiligen IDinb- 
ricfftung gettenb macf?en. (ßanj neuwViu^s t»\x'^ ^s VoIwt^Wox^Si VtVcj. 



Det €inflttg bes XTIeufd^en auf bos lOettet. 143 

jtt Bcobadjtcn^ »i« bcr im fintflc^cn Begriffene Saltonfee in Süb«» 
falifomien flimatifdj bie Umgebung beeinfluffen tplrb; im ZlTai \90^ 
tt>ar «r 72 km lang, ^5 — 25 km breit unb bis $u 25 m tief. 
Cä%t fid] ber i^n ei^eugenbe £otorabof(ug bauernb bänbigen, fo 
t^^fft man oHerbings, bag ber See bei bem augerorbentlid] trocfnen 
Klima in ^0 — ^5 3a^ren loieber oerbunfict fein »irb. 

fjanbelt es fidj bisE^er um Z>auermir{ungen, fo foHen im 
5oIgenben ge(egent(id)e 3eeinf(uf[ungen bes XDetters ge[c(?i(bert 
tperben, unb 5n>ar gilt es babei immer ber 2(bme^r fdidb«' 
lidjen IDetters. ^n erfier Cinie ijl bes Slifeabteiters 
3U gebenfen, ber, feit 5tanflin \7^^ bie erjien PorfdjWge jur 
€rric(?tung pon ^(i||ableitern mad^te, eine immer fieigenbere 3e^ 
beutung getpinnt. 

2(nbre arbeiten, bie je^ befonbers lebE^aft oerfolgt tperben, 
ipotten empfinblidjere (ßeioädjfe »ie (Db% (ßemüfe, Slumen unb 
namentlidj ben XDein oor ^^n (ßefal^ren ^^s Ztadjtfrofles 
(f. 5. 90) fd^ufeen, inbem man fünfttidje XDoKen erseugt nn^ 
bamit bie 2(usftra^(ung ber IDarme ^es £rbbobens. unb ber 
unteren £uftfd)idjten in ^^n lOeltenraum ©erl^inbert. Ceiber «Hiren 
bie bischerigen Perfud^e immer nod; 5U teuer im Der^ä(tnis 5U 
bem IDert b^s 3U fdjüfeenben ©bjef tes. 

£ine britte (Sruppe von Derfud^en 5ur 2tbu>e^r ungünfliger 
IDitterung bllben bie' Derfa^ren gegen Bürrc burdj fünfllidie 
Hegenerseugung. &n Hegenmad^er in C^ilago xvoüte f lüf f ige 
Ko^(enfäure oerbampfen laffen, n>obei fooie( lOarme oerbraud^t 
u?irb, ^a% fidj bie umgebenbe Cuft flarf abfül|It; ber plan u?urbe 
aber aufgegeben, als bk 3ered)nung ergab, bag bie 5ur Tlb* 
fül|Iung einer englifdjen Kubifmeile Cuft um 6® nötige KoI^Ien* 
fäure meB^r als ^ 000 000 2JTarf fopen unb ^öd^flens 7 mm 
Hegen ergeben tpürbe. fiin sweites Perfa^ren n?oIIte bie Cuft 
5um 2(uffteigen, 2(usbe^nen unb Tlbtiüiien burd| große Bränbe 
bringen; babei fleUten fidj bie Kojlen aber nodj Ijö^er. ^Is 
2titfen ge5eigt ^atte, ba% gefdttigt feud^te Cuft burd| plo^id^e 
£rfdiütterung 5ur Hegenbilbung gebrad^t n>erben tonne, übertrug 
man ^s fofort auf bie Ztatur unb ^oUe bie alte, aber nie 
beu^iefene JTleinung E^erbei, n>onad2 (Sefd^ü^bonner in großen 
Sd^Iaditen Hegen oerurfad^t iiäbe. Z>vrenfortI) in Ce^as lieg 
\8% unb 1(892 burdi SaSons unb ^eitsünber puber in ber fjotie 
ber Xt>oHen 5ur €ypIofion bringen; tcol^ ^uxÄtet 'ösÄQftxwy:}^^. 
unö tvo^ ber Per«>«nbung t)on B BaSLoxvs, 'S?^^ ^Q\^^x^ ^02^ ^ 



144 Die Bebettttttt^ bts Wtütts fdr hos praftifc^ iL^tn. 

^000 pfun^ fiofeUit^ fiel ebenfo ii>cntg Hegen, als bei 510er«« 
maliger tPieber^Iung bes Derfucf)s mit nod{ größeren ZHitteln. 
2(nbre Porfdi(dge moren einfadi als unfinnig su beseid^nen un^ 
fdiliegßd} E{drte aud} biefe ZHobe, Hegen tünfUidi einengen 5U 
tPoOen, gans auf. 

2)a§ (Sefd^ü^bonner eine IDitfung auf bas Wettet, nament* 
üdt auf ZTebe(, %ibe, ifl oft belianptet, aber fo aOgemein nie 
ben>iefen n>orben, {{ödiflens ^anbelte es fid{ um ein ^ufammen^ 
treiben ber ZTebeltröpfdien burd) ben oon ben Kanonen erseugten 
Cuftbru^ 3U größeren Cropfen, bie E^erunterfielen nnb bamit 
bie Cuft burdjfidjtiger erfdjeinen Hegen. 

Sei bem £}age(fd2iegen n>o((te man aber n>eitab von 
^en (Sefd^ü^n ^ine XX>trfung ei^ielen. Sdion in alter geit (in 
0berfdiiefien oudj jefet nodj) sogen bie priejler beim ^eran* 
na^en eines fd^toeren <Sen>itters aufs 5^tb unb befd^n^oren bie 
Cuftgeifter, ^% fie feinen fjagel E^erobf allen laffen mögen; audj 
errid^tete man ibetterhreuse mit brei Querbaßen, 3. S. in ^en 
2Hpen, ober fudjte burdj (Slodeniänten bie (Sefafy absuroenben. 
^t)((ofe 5tauen tpurben als ^ejcen oerbramtt, n>enn fie bie ^eu 
l|ilfe bei ber 5öbrifation bes ^agels auf ber 5olter jugejlanben. 
ituf (5runb eines migoerfianbenen Derfudjes empfaE{( CapofloKe 
in 2tmiens \820, Stangen ©on 5 — 6 m mit JTleffingfpi^ unb 
Eierab^dngenbem 5trot)fei( als Sd^u^mittel 5U oermenben; biefe 
^agelab(eiter f anben unget^eure Verbreitung/ oerf d^nxinben 
aber nadi lefyi 3a^ren n>ieber, ba fie fid{ naturßd; als nu|)(o« 
erliefen. 

€igentümtid^m>eife ^ät ^^ \890 n>ieber angen^anbte IDetter» 
fd^iegen gegen Qage(n>o(fen audi gerabe nur sel^n 3a{{re erlebt. 
Z)ie erften Derfud^e mad^te ber Bürgermeifier Stiger in IDinbifd?* 
5eiftrife in Unter*»5teiermarf; aQmä^ßdi u>urbe ^as Perfal^ren 
tedjnifdj fel^r pen>ottfommnet unb ©erbreitete fidj fo rafdi, bag 
man XDetterfdjiegfanonen oon SöB^men bis 2^alien unb oon 
Serbien bis ST^anttexdt auf ^en 5^tbern ftel|en fall. 2lus ben 
Kanonen fam xiadi ^^ ^bfdiiegen ein Haud^ring heraus, ber 
fidi enoeiterte unb mit fjeftigfeit bis ^0 m Ijodj JHeg, mitl|in 
alfo bie £JageI«)offen gar nidjt erreidjte; ber Knaö erseugte nur 
minimale Sd^uDingungen ber Cuft, aber feine Cuftjirömungen. 
3^fet ft90^) ^t ber Ceiter bes amttidjen Perfudjsfdiiegfelbes in 
0h^tatien bt einer ©enffdyrift bas ^agetfd^iegen enblid? für 
ß wedlos evtlävt. 



I. Sur (ßefdjidjte bcr ÖJettcrPorljerfage. 

(5. £^ el Im ann« Heubmde von Sd^nften ttnb Karten ühzt ITteteoroIogie 
unb €rbmagnettsmjis. Berlin* 21, Alfter & Co. ^5 23änbe. 1893— 
1(90^. Die Einleitungen enti^alten eine jüUe gefci^id^tlid^er nnb bi- 
bltogropitifc^er Had^weife* 

(ß* £JelImann. UTeteoroIogifd^c Polfsbäc^er, 2.2rttfL Berlin, ^. paetel, 
^895. IDtc^tige (Erg&njung 5tt btn Heubmcfen. 

XP* 3. van Beb b er. f^anbbnd^ ber ausübenben XPitternngsfnnbe. \» Ceti, 
(ßefd^ic^te ber XPetterprognofe. Stuttgart, ^. (Enfe, ^885. Derfd^ie- 
bene eingaben finb bnrd^ Bettmanns Henbrucfe bericbtigt. 

€. (Serlanb nnb (f. Cranmfiller. <Sefd?id^te ber pljvpfalifc^en (Ejpert- 
mentierfunft. £eip5ig, XP. (Engelmann, 11899* 

H. Hildebrandsson et L. Teisserenc de Bort. Les bases de la 
meteorologie dynamique historiqae — etat de nos connaissances. 
Paris, Gauthiers-Villars et fils, 1907. (fttnbamentales XPer! für bie 
gefd^ic^tlid^e €ntn>ic!Iung ber DTeteoroIogie. 3 Bbe., bauon 2 erfd^tenen. 

II. Su ben (Srunbtagen ber ZPetteroorl^erfage. 

3. ^ann. £ei{rbud^ ber XHeteoroIogie. 2. ^Tufl. Ceipjig, <L ^« Cand^nt^. 

;906. Diefe ^Inflage enti{&lt piele literarifc^e Had^meife, nodi mel^r 

aber bie erjpte. 
€. Kagner. XlTeteoroIogifd^e (Sloben fär 3ö«ttör unb 3ttli (3^ cm Dnrc^- 

meffer). Berlin. D. Heimer, ^907. überjtd?tlid?e, von t>tn projeftions» 
• fel{iern freie Darfiettnng ber Cnftbmcf-, Cemperatnr- nnb IPinb- 

perljältniffe ber €rbe. 
H. 2(bercrombY* Das XPetter. überfe^t pon pemtcr. (freiburg t.Br., 

^erber, ^89^^. (Enthält piele (f einleiten ber XPetteroorjeid^en. 
XP. 3. an Beb ber. Die XPetteroorljerfage. 2. 2lttfl. Stuttgart, ;f. (Enfe, 

^898. praftifd^e Einleitung 5ur XPetteroorl^erfage. 
H. Bö ruft ein. £eitf aben ber XPettcrfunbe. 2. 2lufL Braunfc^meig, 

^riebr. Pieweg 6c Soi)n, 11906. <5ibt aud^ eine attgemeine überftd^t 

über bie £ei)ren ber Xlteteorologie. 
^. Klein. IPetterporfjerfage für jebermann. Stuttgart, Strecfer & Sc^rö- 

ber. Befonbers für lofate prognofen beachtenswert. 
3* Benbel. XPetterpropi^eten. Hegensbnrg, Xnan5, 1(90^. f^auptfäc^Iid; 

Sd^ilberung bts Per^altens ber Ciere nnb pflanjen je nad^ bem 

XPetter. 



Rainer, Dos Wtttn. ^ 



Sa^regiftetr. 



3Iccabcniiti bei Cimento ^i, ^t. 

^teronoutil st. 

Ua^pten ;. 

Stnionsjentien beir 3Itmofp[}äte io\. 

üneroibbaiometer 96. 

Jlntipaffat 92. 

3(nti5Yf(cinen 66, 69, B9. 

a^omeleocologie e. 

anffot^ng t^t. 

Kutontobil ;2z. 

Sobrlonien 5. 
Saliern 5). 
Sarotneter. 35, 95. 
Sonempirattif {i. 
Santmxtgtln 17, 21. 
aantedftiil |3i. 
Bfobadjtnnseit. eigne 3-^, 
7Stoiad)tunqspu\i>tn 1^9. 
Secgobferoatocinm 5Z. 
Seroaffernng \\6, i^^z.. 
Stnnenfd;ifFiii{it (20. 
Sli^fd^äben (33, (^3. 

Bays Bollotfdff Kegel 7|. 

i»ampff(^iffalfrt U9. 

Xlepreffioii 69- 

Donefi^es tPinbbrefiiin^sgefeg 74. 

2lrad)en 50. 

jlrädjenbdllon si. 

Mitgnng l\5. 

^isberst {08, \2Q. 
difenbattifizo. 



j (Elncibarins \i. 

< £mn>iilbuiig wx. 

I fntmäffei'ung U^i 143- - - ! 

I fii&brc^ung Sä. 

Sctjctlttingsteniicnj (00. 
I finahfdie Ülitiimd %\, 

I ^albs Seiiie 29. 
I rfiWe U(. 

iroft96. 

Jarcpe 68. 

fiärtnerei \\7. 

tS^en^e Ejttten 22. 

«Setoittei 68, 89, ^\, 9^, 124, (29. 

(Semittemafe 89, 9J. 

Senrittcirrad ei. 

(Siatte, iSIatleis (35. 

ißolfptom (07, 

(Srabient 62, %%. 

<ßrie(trcn 7. 

ißmbengafe (3(. 

I QagelabUHer (44. 
I ^agelfdjKÖen («. 

BaitSel (24. 

§04 «t- 
' Bod!ltnidge6iete 68, «9, B9. 

got^iottfiet 83. 

ß9f|en|htfe, btirometttftite 63. 
; Bunseisnot in 3nbttn ((S. 



I Jnfeften (((. 

\ 3iobaitTv ivs, fe\, *.&- 



Sadjxe^tt 



U? 



3fol|Y^ten 6^ 
3fotl|ermett ^3, 6^ 
3sraeltten 6. 

Kalender ^7, l{unbierijdl}tt^er \s. 
Keil 68, 69. . 
Kern 69, 89. 
Klima 2, ;39. 
Konoefttonstljeom 77» 
Kritifd?e (Tage 39. 
Kurorte, fUmottfd?e ^59» 

Cämmeripolfett 99. 
£anbregen 8^ 
£anbipirtfd?aft U5« 

£aiibfrof4 \\X* 
fucibdrin^ 1(2. . 
Cuftbrticf 6^. 
inftbrucfgefda^ 6^ 
£uft5mcmnne 88. 
£uftbru(foerteiIung auf ber €rbe 
£uftfd?ic^ten, l|öljere 50. [\02. 

£uftfd?iffat^i^ 5X. 
Cuftfhömung in ^od^ urtb Ctef- 
brurfgebietw 70. 

matfröjie 22. 

UTannJjeimer (Sefeßfc^aft ^2, ^7. ' 

maritime IReteoroIogie 53. 

UTauImurf {\{. 

IHajimum 69. 

UTeteore {. 

Meteorologie, ZTame {, Bebeutung \, 

Einteilung 2. 
IITeteoroIogifd^e Elemente 2. 
UTinimum 69, erratifd^es 8^. 
Klifttal 25, ^23. 
IHonb nnb IPetter 26. 
ITIotorbaüon ^23. 

nad?tfroft 96, ^3. 
ttatur, 23ud^ ber ^3. 
Hebel ^28. 

öffentlid^es ithen 1(^0. 
0rganifation ber Beobachtungen 

^7. 

f>arapegmata 7, 3^. 
paroffop 96, 



pflanjen \\\. 
pflanjenflima U7. 
polartptrbel 77. 
Polymeter 98. 
praftif ^5. 
prognofenbe^trfe $7. 
prognojH! ](6. 
Pfyd^rometer 98. 

Hanbbeprefjton, Hanbtief 69, 87, 93. 

Haud^plage \22i 

Hed^tspflege 1(33. 

Hebuftion auf bos HTeeresnioeau 

Hegengüffe 8^ 
Hegen, funftlic^er ](^3. 
Hegenmeffer 35. 
Heibung izs VOmHs 65. 
Heif 97. 
Heflame ^26. 
Hürffeitenwetter 79» 

Sattel 68. 
Schafe U2. 
Sd?äf(^enu)oIfen 99. 
Sd^iffsbeobac^tungen 53. 
5(^neeabful)it J123. 
Sc^neefd^melse 83. 
Sd?neUfatjrten ^2^. 
Sdjmalben ui« , 
Seemarte, beutfc^e ^b* 
Segelfd^iflfaljrt U9> 
Seil U2. . 
Siebenfdjiäfer 2^. 
Societas XReteoroIogica palatina 

^2, ^7. 
Sonnenflecfen uo. 
Sonnen jirat^Iung ^27. 
Spinne \\\. 
Stabtnebel ^28. 

Stationäre £uftbruc!gebiete 83, 85. 
Stationen <(8. 
Staub ^27. 
Stecffalenber 7, 3^. 
Stratjlfroft 96. 
Strat^Iungsgebtete 8^ 
Stral)IungstYpus 911, \Qb. 
Stragenbal^n 1^22. 



148 



Sac^re^tßer. 



S^alfperren 1^29* 

Zan, tLanpnnfi 97* 

Ceilbepreffton 68, 69, 87, 93* 

(Telegrap^ie X25. 

(Telept^onie X25* 

Cemperaturum!el{r 90, 96* 

Cljermometer 37, 96» 

dtef 6U 

(Tiefbracfgebtete 62, 68, 69, 78, 92* 

(Tiere \{\. 

Cransportfd^äben 1125, \36. 

(Trogltnie 88* 

(türm ber IPtnbe 33* 

Unfälle 1135* 
Unter^runbbaitn ;22* 

y.Peprefflon 68, 69, 87. 
X?erfel|r \{% 
Poüsbüd^er \2. 

XOaqm \25* 

IDälber \X8. 

IDafferfraft ^29. 

rDeltgefd^id^te x^\. 

IPeftotnbe, brape xo^* 

IPetter in f^od^brudPgebteten 90, in 

Ctefbmcfgebieten 79. 
IPetterbejirfe 57» 
tDetterbüd^lein ;6, 2\. 
IPetterbepefd^en 55. 
IPetterbtenft ^5, 5^* 



IPetterfoI^e ;oo. 
lPetterl)äasd;en \X2. 
XPetterjournal, älteftes 3^ 
IPetterjungfran U2. 
IDetterfarten 4;3, ^5, 60, 68. 
IPetter Pranft^etten ^37. 
IPetterpflanje U2. 
IDetterregeln 6. 
IPetterfdjetben 93. . 
IPetterfdjiegen ;^^. 
IDettertelegraplfte^^, 5^* 
IPetterportferfage 93. 
IPtnbablenhtng 65* 
rDtnbfaline 33. 
IPtnbfroji 96. 
IPmbfraft ;30. 
lX>inbrid>tnngen, Hamen 3^, flhna- 

tifd^e oebeutttng 75, 96. 
XPinboerteilung auf ber €rbe \02. 
IPtnterberidjte ber 3nbtaner 3\» 
IPintertypen \05. 
IPitterung 2. 
IPittemngspenoben uo* 
IPogeniPoIfen ^9. 

IDoIfen 99. 

Sugfhragen 8^, 89. 
gtpölf nackte \o. 

Svflonen 68, 69* 



ERWIN NAGELE • QUELLE & MEYER 
LEIPZIG 



Geologisdie Streifzüge 

in Heidelberg und Umgegend 

Eine EinfQhrung in die Hauptfragen der Geologie auf Grund 

der Bildungsgeschidite des oberrheinisdien Geblrgssi^stems. 

Von Prof. Dr. Julius Buska in Heidelberg 

219S. 139 Abbild. 4 Karten. Brosrh. M. 3.80. In Original] eine nbd. M. 4.40 
Me Naturfreunde, die durdi ihre Wanderungen in die 
Berge einen Einblidc in den geologischen Aufbau unserer 
Heimat wQnsdien, werden zu diesem in Methode und Hufbau 
gieidi originellen reidi iliustrlerten Bänddien greifen mQssen, 
das durdi die geoiogisdie Vielseitiglieit des oberrheinischen 
Gebirg ssij Sterns eine trefflidie Einführung in die allgemeine 
Geologie Deutsdilands bietet. 

Lötrohrpraktikum 

ÄnlcitungzurUntersudiungderMinerale mit dem Lötrohre 
Von E. Haase. 

8. 89 Selten mit zahlrBichen Abbildungen. Kart, ca. itt. L20 
Dies Büdilsin Ist FDl den AnfSnger bestinunl. der sldi durdi Selbst- 
unterrldil in ollen wldillgen Lötrobrualersucfauagea einarbeiten will. 

Konrad Höllcr 



Die 
sexuelle Frage 
und die Sdiule 

S6 Seiten. Preis 16.. 1.- 
Eine interessante Sdirlft, die neben 
einer wissensdiaftlldi gehauenen 
BesrDndung der Notwendigkeit 
sexueller Belehrungen zugleldi zeigt, 
wie solihe angemessen vorbereilet 
und In den Letirplan Für Natur- 
gesciiläite der aditstuflgen Vollis- 
sdiule eingegliedert werden können. 
OberelsBsslsdie Lehrerzeitung 



Das Bild im 

naturgesdiichtlidien 

Untcrritbt 

78 S. mit 28 Abbildungen, M. 1.-. 
Die vorliegende Sdirlft crficiett 
die Bedingungen, unter denen dal 
Bild seine Verwendung im iiatur- 
gesdilditlldien Unterrldite linden darf 
und stellt die Forderungen zu- 
sammen, die vom padagoglsdien 
Standpunkte aus an Inhalt und Aua- 
fütirung des Bildes zu erheben sind. 
Zugleldi bringt die Sdirlft eüie ein- 
oetiende Besprediung von reldiMdi 
30 Bilderwelken, so daß sie zugleldi 
einen zuverlässigen Ifatgeber bei diu. 



a a a Q Prospekte unentgemd^ uni ^lo^t^-A- ^'O-^^ 



ERWIN NAGELE - QUELLE & MEYER 
LEIPZIG 

Dr. E. Zernedces Leitfaden 
für Aquarien- und 
Terrarienfreunde 

Für die zweite Auflage bearbeitet 

von Max HesdÖrffer, Berlin 

Dritte vermehrte Auflage besorgt von E. E. Leontisrdt 

Mit 2 Taftln und 185 Rbbildungen im Text. 15ü7. ■ 

455 Seiten. Brusdiletl ÜA. 6.—, gebunden ÜA. 7.— 

DaBbel der großen Verbreitung der Aquarien- und TerrsrlenllebbabtüCl 
der Mangel eines pralttlsdien und auf der Hülie der Zell stehenden Hand' 
budies längst fühlbnr war, bewies die begeislerte Hufnahme und die groHe 
Verbreitung, weldie die beiden ersten Auflagen van Dr. Zernedies Leit' 
faden gelunden haben. Das Budi zeldinel sidi vor allen anderen ähn- 
lichen Werken dadurdt aus. datl es in knapper und Dbersiditlidier Form 
alles das bringt, was jedem Besitzer eines SüH- oder Seewasseraquarlums 
und eines Terrariums zu wissen nötig ist. um ihn vor Verlusten zu be- 
wahren, indem es In allen Fragen iwedimBBigsle und tatsidilldi erprobte 
Anweisungen gibt. Wissenscüafllldi bolsnisdie oder zoologische ISetalls 
sind sowEll vermieden worden. Bis es fflr das Versljindnis einer Ersdiei- 
nung nicht dringend nQtIg war. Die praktisdie Seite fQr die Behandlung 
der einzelnen Abscjinltte ist In erster Llaie maBgebend gewesen, 

Exkursionsbuch zum 
Studium der Vogelstimmen 

Praktisdic Anleitung zum Bestimmen der Vögel 
nadi ihrem Gesänge von Dr. Alwin Voigt 

4. vermehrte und verbesserte Auftage. 1906, 
312 Seilen, in biegsamem Lelnenband «. 3.— 

Das vorliegende Budi soll den Natuifreund befähigen, au^ dem Ge- 
sänge auf die gefiederten Slinger unserer WBIder und Fluren, die teils 
hoch In den Larlen. In den Wipfeln der BBume. oder dem Dlckidil und 
den BUsctaen ihr Lied ersäialien lassen, ohne dem Lausciier zu Gesidil zu 
kommen zu sdilleRen und ihn vertraul madien mit den diataliterlstlsdien 
Weisendes Vogelgesanges. Der Verfasser hat ildi auf die bisher abliche 
D s rstel tu ngs weise nur im Notfalle besdirSnlil. Um sdineii nadifolgen zu 
kSnnen, findet der Leser zu Anfang des Budies ehie Übersldil der verbrel- 
telercn Vögel, geordnet nadi der Zelt der Ankunft, am Schlüsse aber eine 
S Selten umfassende Tabelle zur Bestimmung unserer WatdvQ gel nach 
den Stimmen. Auf den sijsteaiatlsdien Teil folgt ein Absdinltt ,Rat- 
sdiUge filr Anfänger', dann ein .FUhrer zu ornithoiaglsiher 

nustrag ■ ' - - -"■ " -"- "-" 



/ Äasflügen und zum SchluB ein alphabetisches Sadireglsler. 
/ gg gg? Prospekte unentgeUlidi und posVUci. ■a'S'a 



m 



ERWIN NAGELE • QUELLE & fflEYER 
LEIPZIG 

Flora von Deutsdiland 

Ein Hilfsbudi zum Bestimmen der in dem Gebiete 
wildwachsenden und angebauten Pflanzen 

bearbeitet von 

Professor Dr. Otto Sdimeil und J. Fitsdien 

1907. 4. Hüft. ^38 Abbild. 394 S. In Leinwand gebunden ca. m. 3.80 

Das Buch Ist auf dünnes, aber festes Panier im Tasöienfotmal 

gedrud(t, so daü es Buf Exkurs innen leiilil mllgefuhrt werden kann 

Durdi ihre Vollständigkeit und Überslditlidikeit, 
sowie durdi die vortrefflitiien Abbildungen verdient 
die Flora zweifellos als eine der braudibarsten und 
besten Hnleitungen zum Bestimmen der heimatlidien 
Pflanzen bezeidinet zu werden. Bot. centmibi. i906, Nr. US. 

Das sehr praktisdi angelegte Werkdien ist audi durdi 
deutüdien Drudt und haltbares Papier ausgezddinct und durdi 
ein handJidies Format zum Mitnehmen auf Exkursionen ge- 
eignet. Es dürfte sidi daher redit gut bewähren. 

Pädagogisdier Inbrcsberiiiit 1905. 

Botanisdier Tasdienatlas 

für Touristen und Pflanzenfreunde 

von Dr. HL. Fünfstüek 

Do/eni der Botanik a. d. kgl. ledinlsdien Hodiadinle In Stuttgart 
3. Äun. flVIt 128 kolorierten und 23 stbwarzen 
Tafeln. 198 Seiten. Preis gebunden tA. 5.40 



Wegen seines tiandlldien FormatES bildet der Tasäienatias 



behrlldien Begleiter bei Ausflügen und botanlsdien Exkursionen fUr jeden 
Naturfreund. Die klaren , naturgetreuen Abbildungen ermSglldien das 
sofortige Bestimmen einer unbekannten Pflanze, weshalb das Werk nament- 
lidi Budi für SdiUlcr von grSHter Widttigkelt ist. 

Blütenbiologie der Heimat 

Eine klare Darsteiluiig einer großen Anzahl charak- 
teristischer Blütenformen und ihrer Fortpflanzung 
von Prof. Dr. H. Franck 

8». 3^ Selten. GescllmBili.vo\\ b\osÄ\\et\ ftfi ■»\- 



/ 


a a O O Prospekte uneiit9e«Uiii und ^oaSiÄ. 'O. >I» ^ "=■ Sm 





ERWIN NAGELE • QUELLE & MEYER 
LEIPZIG 



AUS DER NATUR 

Zeitschrift ffir alle Naturfreunde 

Unter Mitwirkung von Prof. Dr. R. BRÄUNS-Bonn, Prof. Dr. 
F. G. KOHL -Marburg, Prof. Dr. E. KOKEN -StraBburg, Prof. 
Dr. Ä. LÄNG -Zürich, Prof. Dr. LÄSSÄR-COHN- Königsberg, 
Prof. Dr. C. MEZ-HaUc, Prof. Dr. PFURTSCHELLER-Wicn, 
Prof. Dr. K. SÄPPER-Tübingcn, Prof. Dr. H. SCHINZ-Züridi, 
Prof. Dr. OTTO SCHMEIL-Wiesbadcn, Prof. Dr. STÄNDFUSS- 
Züridi, Prof. Dr. G. TORNIER-Charlottenburg 

herausgegeben von 

Dr. W. Sdioenidieii 

Monatlidi 2 Hefte zu je 32 Seiten, mit zahlreidien Textbildern und melir- 
farbigen oder sdiwarzen Tafeln. — Halbjfihrlidi (12 Hefte) Marie 4.— 

Ffir den geringen Preis leistet «Aus der Natur" wirklidi 
Hervorragendes. Sie berfidcsiditigt alle Gebiete der Natur- 
wissenschaften mit Aufsätzen aus der Feder unserer best 
bekannten Gelehrten. Eine besondere Aufmerksamkeit wird 
erfreulidierweise den biologisdien Fächern geschenkt. Mit dem 
gediegenen Inhalt verbindet die Zeitschrift ein vornehmes 
Äußere. Sie ist äußerst reichhaltig illustriert. So machen Aus^ 
stattung und Inhalt »Aus der Natur** zu einer anf das wärmste 

sn empfehlenden Zeitsdirift. Brest. Akad. MitteU. 1906, Nr. 10. 

Eine Zeitschrift wie die uns vorliegende gehört in jede 
Lehrerbibliothek, sei dieselbe groß oder klein. Vor allem 
kann diese schöne, durchaus moderne Zeitsdirift aber auch allen 
Naturfreunden, Zoologen, Botanikern und Mineralogen sowie 
wissenschaftlichen Vereinigungen auf das angelegentlichste em- 
pfohlen werden. Wir sehen dem Ersdieinen weiterer Hefte mit 
lebhaftestem Interesse entgegen. 

Chr. S±, (Bayr. Lehrerztg. 1905, Nr. 20.) 

Idi kenne keine andere Zeitschrift, welche bd aller 
Wissensdiaftlidikeit und Gründlidikeit den wahrhaft voll»- 
tfimlidien Ton so zu treffen weiB, welche siidi — trotz 
unserer Zeit — vor spekulativen Naturbetrachtungen so zu 
hfiten versteht, weldie zudem so prächtig und reichhaltig 
(13 farbige Tafeln!) ausgestattet, hi Umschlag, Papier und Drucx 
so vormglidi ausgerastet ist, wie gerade diese, von der ich 
nur wfinsdien kann, daß sie namentlich in Lehrerkreisen recht 
weite Verbreitung finden möchte. 

^ Bartod. <fiVe He\m^ \qgl. Ht. t.l 

O a a a Probeheft unentgeltUdi und posidt<A> ^ ^ ^ ^ \ 



Perlagsbiidjl^Qnbrting "Eripin ttägelc, teip^ig, <iebig|h:. 6 

W 4t /K V\ *t t\ t-t /i\ mit32CafeInu.über50oabbil6uitacit. assS. 
' «. t i^ r P U U/ 22. anfL 3n ®ciginalban& .... Hl. S.- 

£^* f ( ,^ S /> vt n'itMn^aiiS!BetIltenfd!,miH6C(ifeInii.382 
1 1 1 I U V ^ 1 1 Mbbiw. äJ5 5. 22. yuft. 3n ffiti^bii. in. s.'io 

0lnie3tn^ati9,l6CnfcInii.328ll&biI6. sioS. 2l.21ufl. 3rt(ötigt)&.ai.2.*0 

(Brunbrt§f„! 



r- nnb lllenfi^enfnnbe) mit |0 Safein unb 
202lU>l)ilfeunsen. us^. s.Uufl. Hiut.:n.X.2S 



T^rt»• yfiiSvtiA^ (nie«f*e''rtt"l'6 »■ CSefnnbiicitsIelire) mit 51 Mb- ■ 
<V^i ^1 It^llfU-^ biiaunseit. G^S. 9.»up:. Kartoniert »I. 0.80 fl 

i'l t/>t*fl1 VI ^/> ^"■'^ '"'" "ä'"'^n''fft''fdTaf' li^=" llntcmdjfsiotrfe 
^if It^iiUllVv Don jJrofeffot Dr. O. S^tiieil auf «rnnö ber 
neuen preugifdjcn Eefjrpläiie bearbeitet oon ^rofeffot Dr. 3. ITonent>etg, 

Käl.proB..Sd!nlratjiillIün(teri.ro. Husgabefür acolanflalten. l.lTeil. 
mit 9 mel)rfüTbigen unb 3 einfarbigen Cafein foiiDie jab'teidjeu Ce^tbilbetn nad) 
(Driginaljeidinungert. Hatfonierl Sejla HI. 0.70, CDainta JII. )(.— , UJuarto 

. Jtt. (.30. in einen Sanb gebunben llt. 2.80 

n. Ceil. mit 10 metirfairbigcn ttafeln, foiuie jalilwidjcn ttejlMIbein na^ 
©tiginaljeii^nungen. llntetlerKa Ht. l.^O, (Dbccietlia JTI. T.60, Unter- 

(efnnba in. ^.— . 3" einen 'Sani gebunbm HI. ß.80 

ausgäbe fHr igymnafien . Se^ta, fact. MI. — ,Z0, OJninto, lart, in. \.—, 
(Quorta, tart. III. \,—. 3n einen Sanb geb IH. 2.80 

., unter IlIitmirFung tjec' 
T tjerausgegeb., ca. U5x(eocm 
ober ea, U0x|30 cm je in. '(.SO, auf feinmanb gejegcn tM. 6.80, anf 
feinmanb mit Stäben, £)od;fotmat llt. 7.50, Querformat . . . . Itl. 8.— 

Prof. Dr. ^einiJe fdjreibt: 3"^ ^'" übcräcugt, i>a^ mit Ifier 
öas i)cfte aßcc SdjulIc^r&Uc^ev free Zoologie cor uns traben. 
Die Sdjmeilfdje Zoologie bc&cutet Mc crftc grÖfecEe Scformittt 
ttUf 3«Ot«äif^cm<ßcbictcfdt3unöe. Eeipjigerfieljreräeitung. 
Hube bejeii^net öie IDerfc in | Sas Suc^ ift eine tttleS* 
feiner ITtcttjoöiF als &ic de« li(^e Zlluflevleiftung. 
fielt Itlevte &CV (Segeitmast. | pabagogifdje illonatsiiefle. 
Die scMegenfte tttci^oMfc^e Str&elt/ öie uns 6er Büdictmo-ty. 
in öcn legten ^abrjefentcn auf nj^^m^dia^Wäqiw. ^*j\0ä "oti- 



TT^iltlhfl^fofri liS"P'eifl«nieid;n«ngen, i 
*A/ U 1 1 V lU. ) V 1 1 1 Borragenb. «ünftlcr lierau; 



Derlgjfbucliljgritiltmg €riDiiT llagele, tcip^tg, ttebigftr.^ 

t t^ l U U Li^ ig. Mnfl. [<m. > (Dri9ina!l>on& . »1. «.« 

£^ • ^ C ,^ S /W% mit 28 Cnfeln nll^ 559 IlbHIAungeti. 555 3 
tfllj UvIPll c- ynfl. 1507. 3ii fflriginalbanli . in, S.» 

(P^ t»11MSrtfe {PffansEnfunSe) mit (0 Ctifelii unb W? Mi 
MJ iUllVilp bil^Ull9elI. 150 Seiten, g. Jlnflage . BT. {Jt 

-Cl/M*.^ *'°'< ^'""' ®- ^(^nieil nni) 3, ^tfcbeii) mit 338 31 

JIUIU Deutft^lani bilt.. 39^ 5. 5,aufL 3n ©rigina[b&. m. 5 • 

V)i\rtmiyrt^Mn^t> ^""^ ''^'" nainrmiffcnff^aftlicten Utlt 

auf iSrnnb Her nentn pteugifdjen leljtpUne beorbeilet pon j^tofeH^' T 
J. IIoi:retit)ers, Hgl. ptoo..5d;ulrat 311 mfinflct i. ED. STnsgabt fiM 
Hcalanftallert. I. Heil, lllil 29 melirfarliigcn €aftln fowie jatiltcidii 
{EcftbilOecn nad; (Originaljcic^tmnden. KaTtoniett 5c;la }1t. O.BO, (Quitll 

HI. t*-~j> (Quaitii m. 1.~- ^rt ^in^tt Sanb gebunden ttt, 2*4 

IX. ffeiL mit 5 mefjrfatbigen ant 3 einfarbigen Cafein, fomie jatilniifi 
Hertbilberti narfj ©rigmalieidftinngeii. Untertertia Itt. MO, iDbertfri 
in. X.—, lliUerfcFunlia m. H.— . 3ii einen Banö gebnn&en . . . m. S.^ 
:iiisgabe far «Syinnafien. Sejta, fort. m. \.—, (Quinta, fart. Hl, H 
(Qnatta, fact. III. \.—. 2n einen^Sanl» gebanften 

|T)(^tint'/^T(>IVl ■KiinRIetfteinäcitbtinngen, n. nTitroirfg.b«oöwi 
44^U.UVlUItm Hünftlet fj erausgegeben, ca. us^UO an e' 
110x150 cm je in. 1.80, anf Eeiiitoaiib gebogen III. 6.80, anf feinm 

mit Stäben, ijo(^fornial ;it. 7.5«, ajuerfotmat »1.8.^ 

Prof. Dr. luerffen fi^reibt: Das „Keiirbuf^ »er Bölaiil!" ift ba» b^ 
^a» miv bis Jc^l ««rgelcgcn trat, 
mit einem Wort: bat ^ix^ ift eine &er ^crrtic^Ftcn Crfc^einunsi^ 
auf Dem (gebiete ber neuen Sdjnüitcraliir. ji^ (aiin Bein Dcrfafler w *"" 
31iee bicSotani( in biefer ITeife jn beijanbein, nur meinen (Bliitfwunfq 

fpredjen. piaf. Dr. J. CaftDl« tn ^tittdir. f. tlotnrir. ». TV : 

Sie ^«tanir^ ift ein nicifterivcvt. Huf bem iSebiet ber pftanjenfu 

Iiat nodt ^^i" nTetljobiCer mit foldjem iSIücf an ber ^Infgabe gearbeitet, ' 
ber Sd^ule Die parallele jnr Ifi^eufd^aft ju fonftniieren, als säfOlM . 
S« i|t bat t>«tlicgcnbe Sut^ «in« Cati fein Qlrompelenftog, es iß 1 
Ddrmarfdf fcfbji. i2s i)i ein Doruiärtsl in berHrbeit, inbem es oos biologifS 
ptinjip im pfTonjcnf unb litten Unterrit^te bis ins einjelne bnrdjfüljrt. 

ift — neue* Ccben. «ontoii »obt im Si 

<£s ift eine ganj ausgejcie^itctc unb &btta\xt pctbitnftuAlIc Sfrfri 
ä/e wie l/ieimJt anzeigen (Annen — eine ec^tc, wa^r< Üatur« 

tf/w/ mlerUt^ eped /cmadfenbi Ccijtnwft . sv&utx\.\.<iv 



:: itt tcipjig :: 



aii$$en$cbaft und Bildung 

iftn^elöarllcUiitigcti aus allen tSebicten bes iriffi: 

3iii Umfang« ooti (30 bis (80 Seiler 

^er.iiJ3e9.ben JJ. ,.25 Illnrl 

Doii ptipal-Hojeiit Dr. p a u 1 f) e t c 

Sammlung btiiigt ans ^er jebec unferet bftufcnfl 

leljtUii in anreaeiiScr DdrpcÜuiig uni fyjieinütifdici: Doüjlaii&igfcit 

b'it firgcbnijfe nJi|fenfd;ofl liefet jocff^ung aus aiien IDiHensgelie!en_ 

Sie niiU Scn £eftr fi^nell miS mälielos, öltiie Jat^fenninifff por- 

ausjufe^en, in bas DnlUiubnis attueütz roiJTcnfdjaftüt^cr fragen tin> 

i fii[;ri:n, ilin in ßdiibiger ^nl^liing mit im ^artf^rilicn in IDijfcnfi^aft 

] purliaii&tnc Henntnijfe 511 verliefen, foroie neue Jlnremingcn fUt bie 
' Tuflidje CäfigPeit jn geiuinnen. 

Öie Sammlung „IDiffeiifcljaft unb Silbung" will nic^t nur 
I btm faleii eine bele^renbe nnb unlettjallenbe Stttnce, itm jadjmaim 
I eine bequeme äufammenfaffnug, fonbern auäj bein (Selelitten ein gc 
] eignetes Ocienlierungsmiltel fein, b« gern ju einer gcmeineecliänb- 
, It^en Dai-pellntig greift, um [xA) in Kürje über ein feiner focfcJii 
. ferner licacnbes Sebicl ju untcrriditen. 



I 



IPertDoUc ©efiijöiifiDerri!: 

Unfeve ViÜQlS^Cn tSrjiel^er £ine öefc^ic^te bes £>;i{|1>Mttiims 
in febensbilb<rii. üen profcijoc Sic. Sefi unter Illitujirfuiig pon 

»auina.irnn, Kaut, änbbtnflM, C. £l(nicn, O.SIcmtn, Deur|cl|, rornn, «[Dnlieca, 
I^enn.ann, XIrn. »Ditt, Incrl<^Drb. ihnelt Ol'iti. ptruldjcn, IDcnd , ^eltt le 

Sic bübetiie ^tm(t itv ßcQenwavt v^n ßofrat prof. 

Dr. 3. Sttjvtorosfi ', . stir. 19 

SilfertfvKrt €ine Sanbes-, Polfs. unb IDirlfcijaflsEunbe. Von pi'öf- 

Dr. S.pafforge s,i» ;o 

91« neueren jet-lr^ungen nuf bcm tfle^lete Scr <t(ftt'l}itat 

unb il}re Ilnnjciibungeu. Uon pi'of. Dr. ;i. KüUHline . f „h :i 



PLo Kldgcii 



t &Et 3"''^"- '■ 



David und s<»n Zeitalter Vm Prof. Dr. S, Bac^ 

.8. \76 5. «clj. I m. 3ii ©rläuialleineitbaitö (^| 

Der Deifdffet ^eUt feinen {gelben mtltcn t]inein in die s^fif'tjf 
;efil[id)tlirf|eu gnfammenti fingt bcs alten ©timts unb Ü*^ 
St&iiigitngen flat, Me bos auffammen &fs Paoibfc^cn 1(8I^ 

tcmöglitiilen, öaoibs Ecben imb IDirfeii aber tritt uns um [o tu . 

in feinec ganjeti «ligiSfen nnb palitifc^fti , lueit fiber ftlitc ^ 

Iflimusragenben !3ebeuimig entgC9eii. 

Di« babylonische ecisteshultur Don prof, Dr. £^. tDiH*i| 

(vgl. öefdjit^te). 

He Poesie des Hlten Cestamcnts Pon ptof, l 

[■^, König 8. Iß'^S.fSctf, \ lll. 3n ©rK^inaliancnbaiil» (,25^ 
Unter oergltif^eriöcr Ejcrauiieljiiiig ber avübifdjcn imb babflwitt 
titcrolur roitb l)iec bie ollliebiäifdic Ili(f[iung iiüdf^orm nirf "''^ 
an Piani ^al^keiäieT preben eiugcpeiib unterrndfii p^yd^elffg 
äpijelifrf! atulvficrl unb nad; ben ÄeiTlftsp mitten bet aUQ 
poetif batgeftellt. Das mit fcintni (EmpflTibcn gcfd;r(e&(iw 3 
mirb uirifri bic Ilngcii öffnen für bie erljabene Sctjantieit a 
inentliiljer Züchtung unb jiigleift; eine £infiil|rnTig fein in bit <! 
tullac its al(m Osrod. 



m 



■ I tPifffflfdfgft uii6 Bilbiiitg | 



Christus Von Prof. Dr. ©. £?ol^iiiann 8. (52 S. 
.J 211. 3« 'Drt^lrialleineiiban& (.25 IK 

tiiutil>etbiii;en Sul]e, Klutljelt unt> äbcrjeiigungsCraft 
it Stoffe jn tlnem abgerniibclen, emlieitlidjeit Bilfie 
pifammen, Sie füt Sie ^efusforfiffiing bcbenifam roaren nnS als 
'r Hcinwlrag bqeidfnet utctSen tüiiiien." m, Ko*.(«. si.j.p». 313,01.) 
115 äem 3nlialt: Das Clttifienhim in Btc (Setdjirfjte. — Dorf 
!> E;»imQt ^ef"- — (Ouctfen 6e5 tebens Jtf"- — ÄlaubiDiirbiaMf 
t irei erfteu i2oangelifl«i, — (Sefdiidjte 3efn. — Bas fiuan- 
[mm 3etu. — Ber SBiiSecljclianb. — Die ^laiibenslalfadjen its 
f itbttts 3eftt. - lErläfct, DcrfSliner, meines. 

plhsUbcn im Cande der Btb«l Don Prof. Dr. 

■ Söljr 8. \58 S. mit saljlt. 5ta6te' unö Canbfdjafts. 
n. fite^. l liX. 3n ©cigmaUeineTibanb (.25 JIT. 

. . . Dfcfafffr gibt auf ßtunb eigener Seifen imbgenanerKennHus 
T tileratnc eine diarüfletipil oon £artb unb teuten, fdiilbett bai 
Kitdtisliit^e £eben, bie Stednng nnii bas Eeben bes tPeibes, bns 
[Canblebcn, has Seft^äfts leben, bas geifiige Sebeii, anS |d)liegl mit 
im «Sang Buri^ bos mobettw 3*rufalein. Überall jietit rr bte 
:idjte ber Sibel cergleiffjenb (leran, nnterfndjt, mos nad; non alten 
ten erhalten ift nnb octfolgl bie feitljertge iSutmiifelnng. Daneben 
ibet er feine JlufmcrffamPeit aurfj ben moberncn §iif(änb(n ju, 
''''t (Eigenatl nnb Sebeuhing bes tieiligen taubes fcnnen ler- 
I, roirb gern ju biefem empfelilensroetleni flptt gefdj rieben eil 
fSn greifen." <«i. «imtinHtbott. 6. 3«.) 



I 





Die ^«ltansd>auungen der Gegenwart in Gegens 

Satj UndHusgleicb Pünprof. Dr.C.ireiijia 8. 158 S. 

(Sslj. \ m. 3ii (DrK3inalIdnenbanö (.25 2R 

Dctfaftet nnterfudjt bie <Segeii(d^e bec frfennliiisrldilunseii, iuet|l t1* 
als %h\(ifbtt:täf\iqle, {id) fcsünjentie V[ltt\^oien na<b uiid ^itl doiii 
Sian&piitifie öcc moSeciieii llnffiiffiiiig eine (Eiiifiiliriing lil ble 
pljilofDp tilgen Probleme. 

3lus hem 3iil?i": Iier <Se&anfe 6es UJeltprmjips, — Cie eoehh 
tioiiiftifiije lEliBonc. — 31)" Ubenttinbiiiig. — Her Segriffsvealisnn», 
— Ocr molhcmatiffhe Hcalisimis. — Die naliitrolffeiiftliafllidieii. 
formen &CS innteriiilismns. — Der pfytfiologismus. — 2rgebni|te. 

6tnführung in die ßstbetiN der Gegenwart 

Pon Prof. Dr. €. Jllcumann 8. lö-^ S. (Sdj. ( ZH. 

jn 0i-iQinaIIemen[-'an6 ^.25 lU. 

ITad; tiner Purjeri €iiileifung in bie (Se(d(i(^te btt 3{il)eti( eitt- 
ivirfclt HT. bie iiev(cbie^eiien in bcr (Segenipact Doc1ieErld;eii(tll 
(Bcgenfätie unb Sid,>hingcn. Diellnfli^len iltccr niimliaftcfitn mobcriren 
Dcrtreter rcctfieu bargeflellt unJ Pritifd) gewütbigt uiilet Miisfrtjeibimij 
bec roertooUen imb bleibenben aiifi*ten, bie jur £5(uiTg bet (()?»& 
benbcu iifli)tlif(l|eii Jcagen bie tSciinblage bilbeii. 

Rousseau Pon Prof. f. ©eiset 8. (60 Seiten mit einem 
poi-tmt. ©elj. \ IXl. 3n ©tiginalteincnbdnö (.25 211. 

UJic rerfolgen bie ipcdjfel rollen Silfidfale (eines febens, übcrbüifai 
im giifnmiuciiliniig fein PerljSItnis j" &«'i Jianen, jiini lH(eot«r, 
jiit Eiteratut, jiir llliifit ic. iinb lernen bie roictjlijpen fein« lüettt 
riiigciieni in ifjtec »eltgefd;iil;tlid|cn Webenhing fciintti, fö „Di* 
l'efcmitniflc", „Pie Eiscoiirs", „Die neue r;eloifc", ftcii „i£mil", '"" 
g^efeHldjüft&mitvai" foiuie (eine ^pSt««« Sdirideu. 





■ I IPiiTgnftfaqfl uiife gitbuiig [■ 



>c\diiä)k ♦ (5gograpt?tc • Polf^iuii'tfdTaft 

ßU babylonische Getsteshultur in itiven SejUljunscn 
- Ifulltirentiüitfluiiv) öcr JUeiifdjtieit Don Prof, Dr. ß. 
^tncller 8. (56 S. (ßetj. \ m., geb. (.25 m, _ 

[ IDit feljeii, mie We babylonildje Hullut im inittelpiinttc orUntaüft^w 
I Kulturell Inii (flu Mg nai; allen Seiten aus^TaI)lle uitti jiic Silburu 
I tinn eitil|eitlid)en Uleltanfdjauting utift Il^iffenff^aft lieigetcagm t) 
I Zfftionoiiiie, IHage uiib Oeiuid)tt, gcitredjnuiig, lllytlrologle u 
1 niytliiis, Killt ist (SStIct i][u>. inrrbcii i]e[it)il&ect uii& bie £iitn>i(fliiiij 
I bn bibl. Heligioii in it|t:eii 15e]iei)Liiigen jum Ku Uli trieben I 
I (Ufieiits bargelegt. 

ilivid und sein Zeitalter vm Prof, 
lentfd,. (pgl. Heligion). 

jQfobammed und die Seinen 

bn prof.Dr, t). Kccfciiöorf 8. (585. 
fe^. Un. 3n ©riginatleiiimbfe. (.25 JU, 

„H. gibt uns einen flaren £tiiblid in t>ie 

Decl[aitiii((e, aitlet beuen f"*? *'« Begrün- 

6uiia bes ^slom oolljog, lägt nToljamniebs 

fi^ifffalsceidies £ebe>i an uns Dorüberjictien, 

jeigt nns fein Wirfeii als Keli^ionsßifter, 
, £)eei:fiiltrer utib Stnatsinaim uiib erfdrlifgl 

uns fo ias Dtcftanbnis fßr biefe pfydjob- 

glfdf metfntiitBige OerfStiliiteit.'' 

lS*;.lbL f. e^.li. UOT. Kt. u.) 

js^it und Urgeschichte des 

ßensthen Ton prof.Dr.j.poijU.i 

(-^9 5. mit jaljlt. 3tbb. ©clj,'( III. 

I iDriginallcineitbanb (,23 lU. 

3Inf (Sniub bcr neiiejlcn (Ert|cl>iii([e ötr 

I0i(fent*aft ei:f;ält ber Scftc ein onjiliaii. 

lidjes ai* reu ben iaiibt.liaftlid^eii iUiv- 
l fniigtti bes «ifcs, b« üilbuun fl« fluß. 

nilri unb fJöIiEcn, bem Srbrii bcs Ikmeic- 
I iäjtn. reiner ticri[d;en unb pftfinjli.tjen Vt- 
^ gleiler. Stets seljt poljlin ans- pon bcm 

aegenroartigen geologifdjen Bilfte unlertc 

einmal, leltrt ben Sefct biefcs ju beobaitj- 

IfU unb felbftänbig nicitci: ju forf^en. 




a. Jfeuevflein-incfftttliugea 
aus niaijboleiiiiim t 
ta niabtleine. 

b. KiiodjenboEdf aus berl 
Kulnoliötilc iu inähreiufl 




m 



\i 



m\ WiiUnicboit mi> Silftuiu; 



Die Hlpen Von pnr.=I)oj. Dr. J. lUadjaßet 8. , 

mit jafjlreidjen Propkii unö lypijdjen San&fcfjaftäbil&i 
(Sei). 1 1VL. 3n ©ciginalletnenbant» 1^5 3 

(Ein Bcgifitcc fnr 6ie ftäiiSig roartifeiibe äal;! bcc 21lp«nfreanl>e^ 
jidr ni(t[t mit einem melti' obez ininbci; scbaiifenlofen ^unit 
be^nägcn, fonbctn aus iem (5c|d;auleit anib^ Sdeiicuiig nnb 1 
^oltn niollen. ffis loer&en gcfdjil&trt bic ©reriäen «Ti& C" ' 
bec JCIpen, bie geologifdie ätltoiif lung£ger^i<^'^ i ^'^ P^' 
üerfjältniffe Öes IDaffets (als Jlaß, Ste. (Slcifdiei- ir.) bie fl 
Detliälltiiffe, basfiebcn bet Eier. «tibp|liiti3Cii»el(, Di« jira^fcjtorti 
fieaelungen , Mc fpdlere Kdlonifalioii, bie lieiitige ZlatlonaltH 
pcttcÜHng, bie Sicbluiigsformfii nnb EtmetbsoerlfSÜuiUe ^"~ 
völtecung. 
I VolNsleben im Cande der Bibd l>on pccf. Dr. m.£jSS 
(.131, Hcligionj. 




■ I IPiffenfdjgfl ünt» Bildung |« 




Politik Von Prof. Dr. Jr. Stieu^Somlo 8 

Öflj, \ 3n. 3n (&rigma[Iei^c^tla^^ 

Sic tScunbp tobleine ber für jehe politift^e SilSnns nn 
Ulirlii^en Slaalslelire sictjen am £efer oorübeir: IPefen 
©med, Herfjtffttignng un& lypift^ec lOauDlnngsptojel its Staates;^ 
(eine ttallirtitiien un& filtlidjen iSrunMagtn mit ^inblirf Quf geogro^a 
pllifc^e tas<, jaiiiilie, £l}f, jcaiienfrage uitb DolfevFunbe. Staat9<<l 
gcbitf, Staatsrolf unb SlaatsgttDalt mit it;rem reid;en ^nljalt, Staats« 1 
fotmen un!> StaaUcerfaifungert meibtn geprüft nnb gemeitet. UTonaidiie 
Uti6 Dolfsoerttetuitg, parleimeffn unD 3'"Pfci''Iisma9, fucj alle 
unfett @eit bemegeiiben polttifd;en ^tic^ii famnien jnr Sprad^e, um 
hcn £e(cc — nntetjiööt bntdf rcidjc Eitetaturangaben ■— anjnregen jB 
eigenem Benfen fifaet bie Ba(U unferes polilifd;«« £eben» nni iljm 
ben IDeg frei ju mad)en jn reifer ^rfenntnis unb befannener Cat. 
„£i>it juiibgrnbe con uncntbe[)tlii^en,allgem(in-pa(itif({;en Kenntnijfen, 
bie baburdi an IDert geminnen, bog alle feine Carltgunucn ebenfo 
leif^tDerftLliiblid; gefagtpnb, niie flenjifenfcfiafllidj tief begiiinbct flitbl" 

H._l «na«ol p.oM(.c D.. JI. iot (l?..u6.0«aiürmtigsl.r.39.2Snr.41) 

JU Deutsdie Reid>5verras9una Pon (ßci;. Hai prof. 

1r. pl). äotii 8. 12't S. ©elj. ( 211. 5n (Dtiginaridncnbani» 

(,25 211. 
€iii ötunbri^ bes bfutfdjtn Heid|snaatsre(l)tes. Pit beiitf(t|t 
StantsEnloiidlunB bet nenjeit roirb unter petgleit^enber (icraif- 
äicljuiig bcc Staatsentmirfhing bcr anbereii eiirepaifdfen KullurDälftt 
bcljatiöelt iinb bn Slaaisdiaidftcc bcs Hcidjcs (oiuie feine ! 
Ocganifation in Knifertiim, Sunbesral, Keidjstag niib Bciis- .] 



■ I U>iiffiifd;af) anb BÜ&ang | 



Die moderne 0rofi5tadt mb Oik foiiaim Protu 

Von prip-.Itoi- Dr. 21. VOiber s. (5* SeÜtn ©e^. \i 
3n ©rtginailetnenbantt 1.25 T 

tOiibigt ixt tSrogüabt als fitltorcUen uii> lojialcn ^Flot, slU j 
Bilb bn 9CogflSI)ti)d)en^amilienlttiens uai ier XOoiituiagsnttt^äUl 
btitanbdi iias ^log-fiäMijc^c Peirebrspcoblem, iiie |)2btifÄe}Irmtl|9 
Slrmcnfurforge an} fliegt mti einem Kapiltl über D0[fstiftini<|ifl 
l^olfsgeftlligNit. Eid^t unt 5(4 attnt Feiten ber <&to^aM iP(f!Ml| 
gleitete Ifeifc aufjcjfigl unt Bidfllinten föt Me BefSrnpfnitgifl 
legttcfn gegeben. 

Die Frauenbewegung in ihren modernen p^ 

blemen Donfjelcne Eaiiäc 8. (50 S. ©clj. (iR Ju T 
Qiimlleiiieiibanb t^jj 

£in« Cinfül^nins in ben (Seil anFcngcl) alt bet franenbeme^ 
&(r Je&et einet iljrer berufcnflen nnb oecbienlejlen Jil& 
3ii jmei gninblegen>eii Kapiteln niccbcn bie tDiTtf^aftlii^eii £ 
eineifeit». bie geifligen aiibererfeils in tlitet Bebculang fiBf 

ifraueiibeioegung gegeneiiiber obgeipogen. Darauf aufbancnbD' 
bie nicr ^aiiplproblenie b« Semegnng erÖTtert, bie f taitenbilb 
frage, bie Slellnnj bee Jrauenbcmcgnng jn jumilie nnb SSi^ 
Koiiflift; Beruf nnb ITIiitterfdiaFt nnb frtjlieglid! bie ^rag* *"j£~ 
«IIb pdlitifdjeuStelluiig ber jtan. Der fefer etliäll fo «neu lli^. 
über btu ganjen Homplcf ber ^nfi^aniingen, bie fidj in iin,-4 
tifdfCii Ui'ftrcbiiiigcn ber Jcaiicnbeia.'gung burdjfc^en tPöüen, B 
ii;'Ci- ^f■l J:!^lLlIl.I[,■FI^^li■II ?l.ii.5 ^cr mdiTiiiuifii mO Hi>i;tungtiL'S 





m 



SdjiUn Uli» iSoellje, Budjidjx 



Spvad}c * ^ttgratur * Kunft 

■ Deutsch "Eiufüljrung in bie llTuttetfpradje Von<Sti}. 

'. Prof. 5i-ie&riclj liLuge 8, (50 5. ©elj. t JIT. 3n 

tßinaHäneiibaiiö (.25 IH. 

, Professor Kluge in Jrcibnrg, ein Ijetoottaacniiet ^Di:fi:^ei: 

iuf fcem (Sübiete in beutfdfen Sptälijmiflenfc^aft, gibt uns in j*l]ii 

Eflays einen Überblif übet bie gefamte entnntflunit itnrecei; Sptad/e 

i ucrmerttt Sobci bic Crgebniffc fein« balinbrcrfjcnöen Jorffffuiigcn 

et Sie bcntftl>en Stnnbes- unb Bcrufsfptodjen . , 3Jiic^ foldje, mcldje 

iSIjttn „Bdiagel" o&ec iijren „lüeifc" aber bie ^eulfd!e Spraibe 

r pllbitrt tjabtn, roerben pici neues batin finbeii," »ob.s*uiiig.a, i»!, 

'jijtt jtbtm ber jeljn Cffafs erfennen mir ben lieroortagcnben ©«■ 

' 'rttii, ber l\o<ij ibtt bec Sat^e fiel)!, ber &baaS aus bein Dolicn 

öfthift unb mit uoüenbeter pQr|icUungsrnn(i bie Sigebniffe ernjier 

tfif^nfdjflfllidjer Jerfdfuitg in einer Jorm bietet, bie jebcin iSebilbetcn 

--■p £tltiire Bes Saijts ju einer fflneüc bes öenuffes macijt.'' 

SüBbi. Sidurbl. ür. z, IS0T_ 

JySinc anüerp merloolle arbeit bielet Kluge, Da (pruBelf lebenbiges 
l^jpiffeii, voit es ber »aliten Bilbung bient; alles (yjiematift^e ifl 
I jiKinicbdi." sa*t. s*a]jij, nr, a, i»6. 

Dos Cl;tlllenium unii Mi bcntldif Soroi^t. — 2. Spto*t[i" 
lliügung. — 3. Die errajen bfi Spcad)ieint|tll, — f, Sit enillibjni 
iM^e. — S.Sran6is-BnBSnii|*IiJradi(n. — «.iS(l|clni(iiraiIj[n. — ?. SiaSsnlm- 
— B. SHmann«l|irDd|t. — % IDdeniaiinsfpiailii. — 10. Cln atU9^w " 
«^ad,p>i!y(nf*ofl. 



wm 



■ I IPiffenfdjjfl mi6 SilJmng"] 



Der Sa^etihreis dir nibelansen Pon pcof. Dr. 

& fjols 8. 152 5. (Sei). \ ZU. 3ii ©riginaüt'i. (.25 JIT. 

■ iDecfaffM teljatittelt Sie über Sie 90113« germanifiite IVelt Scs mittel- 
VaUets, befonSers übet Dculfriilanli unö Sfaubinaoii'n otrbreileten, oi«i- 
jbefniigtiien&jältlungeiTPon SicgfricBs tjelöentuinunb Co&, (onjic neu 
Tem rulinirciii)en Uiiteroangc &es öutguti&etipotfes tucdj 6ie fjuimeii. 
ftnilieljuiig «n& lP«itErbilbung Der Sage ictröen gcfttfildcrl, 
tili fiinblirf in bic Quellen gemälirt unbi>icnorEiifdje wie getmaniftte 
fab erlief erun 9 auf ^ojm 11. Sulialt «nltcfm^t. Ducc^ Srgeniibttpellung 
nUfec Dnfd|iebenen Uberliefecutigen insbefanbere in ben fiebern bei 
KCbba imb im £pos con „ber nibelungen not" ipirb bi« 5(ige auf 
¥ Wuc ältejle Scflall jucndgefätirt unb iljrc gefdjii^tlidjinfliiif^e 
r^öSrnnblage gcjcigt. 

f „Ss ift ein iSciittg, bie bemeisfräftigen unb (diarffinnigen llnsfiHir- 
nngen ju lefen," m. u. ton. sätuuiiukum. «. 39- «t. s. 

nricb von Kleist Don prof. Dr. t}. Hoeftefen 

! Seiten. lUit einem Porträt fccs Diditets. «Belj. ( lU. 

©eb. (.25 in. 

Initi DfTipertuitg bcr ncucfüen jorfcf^ttngen gibt bies J3ud) eine 

Bucje Siogtapltie, bt^onbm aber eine fetiifmnige dft[)elif(be 

JktA pfY^oIogifdje atialYfe (eitiec IDctfe. Siets HlSet Kleift's 

Ifojfrn ben ausgaiigspuntt bct SorftElIung anb in ilim feljen wir 

Tie fcbensfdiirffnle fid; fpiegcln. !tls pfvdjologifdjes (gclebnis irilt 

s fo feine Sidjtnng cr|t rcäft nalje unb mir geminnen ein anfd;au» 

ßld|ts Bilb bes lITeiifi^en unb Siciilers. 

^bOVCn Von Prof. Dr. fjctiii. ^n:il)err won i>et 
fefclen 8. I5t S. JTTit einem porlcät bes Künfllers Don 
7iStucf. (Sc!j, ( ilT. 3n ©riginalletncnbani» (.25 IR 
Sin lUtgiueifet jn Bcelljopeus fiiiipicrtf(i;er unb rncnfc^Iidjer Scäge 
>S(^le biefes f leine IDerf fein, fis i(i uon einem geft^tieben, btm 
k tm\t iji mit ber Kunft unb ber es oerftanben, Seetljopens titaniftlfe 
fcrBß* JM alinen. Sesl)all> fulte jeber 311 bem Suc^e greifen, ber 
ien bemfelben Stttben erfüllt ift. (Er finbct Ijier nidit nur eine 
fCfjai-afleripif Biefer gemaltigcn Perfönlid/Ecit, fomte eine hicä« fir- 

Sljlung feines febens, fonbern nur alleni eine Ciiifilijrung in feine 
(tte. Die Sonaten unb bie ■Hanimtrmiirif, bie Symphonien, ins- 
l^tfonbece bie nennte, ber ^fibtlio, bie Hiiffa Solemnis fooiie bie 
■llctitcn ITerEe^ bes lüeifiers gilben eine eingcljetibe UJfitbignng unb 
E^irfläcung. llberall merben uns bie ]X)ege gcuiiefen, um in " 
■'triefe Setffiopen'fdjer lllufif cinjubtingen unb ben ihenft^en 1 
^ItünlUer in feinem innetjien IDefen ju etfaffen. 




^ 



iwrr 



■ I HXfaifi&afl mib PiagnT 



ZTatunPtffgnfdraftgn • Sci^n 




Das Schmarotzertum im Cw 
und s«in« Bedeutung för <ti< 

bildung Vvn Prof. Dr 1 dod 6|| 

136 5. mil 24 Icrin^croi ®t^ (1 

3n <Dn§n)aIimwnban6 l^§| 

«brn fr» Amndld^jt fi[ KU : ' 
rnn^rn i6« Iwn €ini!uB ^*j 5' 

B Ad«. ( Sm». im pdrajim in jorni uuii ^ 

^^'fc' '"* MitjUtBiifEn, IDanftttan^en . 

"^ ,, t>< Sitljiftfitng &CT linttigett ^ 

»«" fcoji« fcie ttm iimtnijttntii^t " 

S*ii-i'J9"mm. befoiiÖtt«Setäit!i4tigang h« p.;:.i":;ti Jfi ntoifdH 

Befruchtung und Vererbung im pflan^enn 

Tcm Prof. Dr, (ßicfenijiiscn 8. I,36 5.m. 5t31bb. "" * 
3n (DriöiiiflUctncTibaH& 12S<3 

Oie fiiijelncn Kapitel bcfrantiein h\t nngcfdjleibllii^* jottpflanui 
Mt Ubcriiaguii^ cctiKdift fii^enfilräftcn üutd; ve^etatiot Stae 
l.Irfnit'ltundSDOidans ioiDot!l bri bcit blnUitl^^fen, ii>ie ^c^ StS 
pftanjtn. Der ©«Scutung bct Dccerbnng für ^ie £nffltl|niig t"" 
Jormcn t|) ein btfonbtni: llbfi^iiit) ^«luiamet. 



^■. 



|<l|iiCtni Cnin>liflungiflaCI(n in Spoitn < 




Bahterien und ij^rc Bedeutung im pratt- 

tisd)Cn Ceben Ton pnp.'Poj. Dr. f). SlTietjc 8. ^6 5. 
mit jaljlr. 3U'l>. (ßetj. \ IM. ^ii 0rii}itut[ldueitl)fliib 1-25 IM. 

^iiiibtll unb in ilftet Srtculiing für beii llTeiift^eii z-*»* 

betradjlel, (omol![ als Ijclfct in öer Haliir unS in 
bei 3"^>ii^i^''i 1^'' 3'^ jciitile biird; Oerdecbiiii ict^ 
tialiriiiigsmilltli Kcantlicitf erreget iifro. (Kiii Sdilug- 
Pofitel 3eigl Sic mittel ilirer Bcfaiiipfuuj. 

DU 61«lttri;ität als Cldit- und 

Kraftquelle Don Prip.-Poj. Dr. p. Erers- 
Ifeim 8. 125 S. mit jaEjIt. Sltb. ©cl;. l ZH. 
311 (Dri3triaHenienbaTi& (.25 lU. 

Ciiu ^emeiiit<cr{)Liiibl<(!|e finfütirun^ in bie mid;- 
Itgficn eleFtrifdjcn finiiditnnijeti unb Uoigang'c 
unter £rfläning it|rcr roiffenr^aftlidicn (Scunb- 
lagen. <&s B»irb bclintibclt: idefen, IDirtiingen iinb 
praflifdjs anmenbimgen bes eKtfcifdjcn Stromes 
bei ben 3i'^"^'i">sDot9dn3en O'ibiirtlonsappacnt 
unb B^niimomofdjiiie), jur Kraflii&ertrngiing unb 
ttuä^ljiiotStn in ber Si^mai^ftromlcdjnif (Ccleiirapt^ie -aJ^''^, 
Jiiib EcIepI(o»re, fopie CelegtapV^ie o^ine TJtota.'C^ ii\to. ts*«»' 




I mii(jiijjij(l un^ SUton^T^ 



,^"*^ <^ 



kM 



,1 



6infuhruns in utt ^iKktrotb«mM Pen Prof. Dr^l 
" nbai) 8. (50 £. m. jaljlr. Slbb. ©eli. ( lU. afK P5 IR 1 

fiirt Überblid übet Sie iSrnn&begtiffe Scr inoBcrnm <£i(ftrod;einEi | 

IPcrte. Hie nndjligftcn in ber SlEfttoc^tmie ofl potlommeiiben ©runlK | 
bfgrijfe un& "SriinÖgeffSs loct&cn tcfproi^cii. 

CtUgrapbt« und CeUpbonie V<:n trdesrapij.-Dir. 

im6 Dojcnl J. l^ainadjer S. (^^ 5. niif iobU. 2U'I>iI^ 

<5il). \ IM. 3ii (Driginalkmentaii^ (.25 ITl. 

Ilu((( Ceilfaien loili olfne JadjfcnnlnifTe uorousjufrttn i:t juin Der- 

lianbms unb jur l)aiibi!iibuii<} bei mid;ligfltn (cdinifi^tn {iiut^tungcn 

auf bem Scbiele bcs (lEttrifd(en lladfri^'fcnictfetts (tfotbeilidiiii 

Kcnnlnijfe Mtmittdn. itisbefonStre übet in ben Bttricb bes SfMjS- 

ttlcgrüpijen- imb Etltpljonnieftns emfüliren. 

Das ^etttr unb fein fiinpug auf tas ptaftifdjc feben 

Pon Prof. Dr. £. Kaffner 8. (60 5. mit joljlt. Hbb. 

unb Ifiirlcn. <5elj. ( l\i. 3^' ©rismallcüiejibani' (.25 2n. 

tXiiii einer fucjeri <5e(i^ri^le bcr irett«cocl;ct|'age (bct «ooiSbc's* 

Kolenber etc), ettlLirl bei Deifaffcr ctngf[)eitb bie mdeciologifAcn 

firniibtagcn hex mobeiiien IVelteiDorlinfagc, fowie it^iti (DTg<iiiif<l< 

tion, itiib Ifgi ben Cinflug bes UVtters auf ^rall^el, ^n^ujtTir, Ot> 

fet^r afm. anb auf Seit lUenldieu (rtb^ ^at. 



lt)iffenfd?aft uii& BU^uns [■ 




bensfragen Her 

fe>ffiBed;fel in öerlT alur 
"^ I Prof. Dr. S- i^- 
g^sens 8. (59 5. ni. 

3''3' *'""*'''""''! ^''' 
lii**r[(l)feSenen SeOaitJ^ ', 
lleile iiurctes Kürpi'L; 

►Oatirnngsfieffc jrnii £r- 

t Ctbensfniiflioiien. I>a- 
^iei Wfcötit nnfer« miitj- 

9p(n natiitliclien uiiS 

in|)lli^eii naltruiig9-Hflifciiinar(^qu>-if>iFitiil. iiiu:»d|u|iiT :Xfvt 
|(linä iStriugmiitel auf iliicn IlLibnitcrt uitb Scbeiiluitg geprüft. 

■ ncrXiens>)St«m unö bie Sdja&lic^teitm 6c5 täglicher 
hns I?on ptiü.'IIoj. Dr. Sci?»fteu 8. ca. t38 S. mit jal^lr. 
(Sc^. l 311. 3n (Dttcsiiialleincnbanb 1.25 Jtl. 

,feu Sau, i)ie rerfdgi ebenen neruiifcii Deraiila^uiigcii niift Sela|^iiii^eii, 
OoDie bie midftig|)eti ITert)cnfiraiifl;dlcn nnb it^re ^ct[mctI|o!)en ipecScit 
E|ie^[}d;en, insbefonbete bie Cntiiticiings fragen, bic €iniuirlungen Don 
E3I"<iIio1i Habaf, lITorpljiii.Kofiiin, bie äefaljren bcr owfdiicbenMi Be- 
Srnfsnrten, iit folgen ton fätperüt^et Hnb geifliget Ubcranfirenguitg ic. 

! moderne Chirurgie für %tbilh«ie £aien Von <5e- 
trat pcof.Dr. £j. Cillmanns 8. 160 5. mit ca. (00 !lbb. 
. \ XXI. 3« ^Drigi^a[teinc^I)a^^ (.25 IXl. 

PüBeaiätirt einen <£in&lirf in iU moScrne djirutgifi^e n'if[eii(d?aft, 
VHt allgemeine (Operations- iinb Dcrbatibsicdini!, in bie Cntftetjiing J 
r'nnb Derliiitimg oen ^nfeftionsfronPlitifeii a\w., will Deticö'en vni 1 
X'HMnIen ein 5ucer(äf[iaer Beratet fein, insbefonberc and; mit H3if» ij 
tf (^1 anf bie erfte fjilfe' bei Unfällen. 




ftft^iebene illifro Organismen bei soofailier DccgrSgfrnnii iw ein eb««-- 
«500 mal Dergrögcrtes tlTcufdjintiaat e\w4t-it\Äii\e'i, -aas-. ■w.\«v."*"^''*-'**" 




€ine (Befctjidjte öes iHljrifteiiliims in Ect'ensbUöern 
Ijeraus^eijeben poit ptof. £ic. B. Bess 



Z SSii&e ju ja 280 S. mit Bui^((^mnif i 



gefriimatfuölt biofdiiert j« HI, s.si 
San6 I 

I HotlDOll pIBf. tu. S. 8(6 

I OTol» a. ». pceph, piDf. D. 3. >II(litt»l6 
fe3rl" .... Prof. D, Urne» HHt" 
V gaulM . . . -Piof. £lc. Dr. C lltintn 
r-Oitdiiui .... piaf. D. e. pTtuIdidi 

t augnfHiiiis prnf. D. Ü. SeriiH 

EjBt[nb.ii.CIaliDnD[KR.pTcf.D.9.VtBlf4 

* "^ni 1MB atnn- - .pmf. Dr.a. »m* 

rlntid; Stafi (Snfd) . (It. Di. O. Clontn 

'-"' u. ^u* Si^urrat D, Dt. «uettnflta 



I Origiiiallciiifitbänii je HT. ^.q 
San^ U 



cmbit 



. ®*ii. am 



, D((an D, a,Ä 
talDlr ptor-«c:».j| 

5plnlt . . , . pfüccn D. |p, StB 
£d)iD(I>S«tl!E .Kaiiflll.piBf.Di.«,^ 
5Al>l«nia4ii «t!|. l^ni piD(. De. ~ ~ 
Slsmatif . . piof. D. «. IT 
S<f,[u6»oil . . Prof. D.W 



2lus öem Porroort 

tDas mit IDOEIcn ^" »ölle" eine Samtnluna lo\t (ii^ «lufM 

rciljeuiKBiograpliieiihcriietDotragenSitaiw 

d)Tifi1i(bcr Jrämmi.jfcit bacbieleu — eine Sammluiig, bU in i^iCT j 

fnmmtnfoffung eiii Silb ber Jriltiiirfliiiig bts Üjripentums giH, iK !f" 

elii3eliieiiltciltti aber btti Süd fdjatfcii foU fiir öas in allen lOatiMlUl 

I toDfionIt Wejen jener ^römititufeit. tüir molltn öcn celigiöfm UsM 

f tf'^i' trgänjett unb vecUfftn, inöetii roti 6w atu^tiv ulviilä^en T"^ 



[ oaQPaQQCXKKiQap I gi-fci^eiifipeite | paa;jppac?aQpaaQ | 




b« d)ti|lli(f[Eii ITImfiljItdl von lltofes bis 
Sbtnacd in il)!:» ieitgeft^ldjUii^en St- 
fon&ctljeit iinb ju^Uidj in iljrd: blcilicii- 
Ott! Stbrutuiig für iit iSc^eniuact tat 
Ungeti fül^ren. Wit l]ab(u, im iitrigeii 
Don vct\^\tientt Hidilnng, ien jleid) 
flKngen iciff(nf(f;aftlii^eii niagflab an nif 
t«e ätbeittn gelegt Unter Uetmetlimg 
dOet bis VutB ]n iSebote flc[iciiiitn ^c>r> 
fi^iinstn Ijiiben loir nii^l darauf Decsid^tct, 
aui^>en3ell3efd;id;tlid]ciit^iiilccgrunbuiili 
itn augercn Lebenslauf ier einjclncn 
lliaiiner ju f(((ilbern. Mbet immer wai; 
unfci Uugeitmerf bfirauf secid^tct, bic 
l^tifönlictFcit als foldje Iieransjiubiinacn, 

bentlidjen. 5tnb mit iod) bei; Überjengiing, bag, um teligtSre Ctfenntnis all' 
^tegen unb reügiäfes £ebcn ju färtetii, ni(l|(s fo geeiijnet ip ab 6ie 
Sctülirung mit gicidjgearteten marfjtpolicn perfanlid(feiten. 

3>it ücligion ift ias f crtüiili^ifte in uns. Wenn fic nii^U 
Jlngelernles, nid^ts iSema!;nl)citsmä|;iges i|), Zxinn tjängt fie mit ben ur- 
fprünglidjPen Hegimgen unfcrcs Bewugifeins sufamnicn, iatm ift (ie 
tedit eigcnllidi in Iliislnicf Öejieri, roorin wh uns als felb)Hn&igts 
Jnöiplbiinm fiitilvn. 

Un& im tfjriftenlnm lial biefer petfönlicltc llfarafler ber Hellgiori 
feine DoUenbnng eifofi«"' So (jat ffii? ant^ eine iSeft^ii^le Ses iljriflcii- 
lums Dor allem mit itn perfönlid) feilen 3U befa^'n- 

nie Jlufgabe wac biefelb«; aber Sie ntellfobe mugle medffeln je uac^ 
bem Cliaraflct ber Seilen, «üb bas Kefultat fJellt fidj oetfc^ieSen bat je 
na<t) Urt bec <Que[len, iie uns ilberlicfetl flnb. 

VOit Eonntcti nidjt Darauf ptrjic^tcn, aud; bie Dorbereituiig bes 
CllBifleMtums butd; bie großen pcopfiettn Israels in unfeten Saljmen 
einmfdfliegen, unb in bie gtfdjiditli^e Seilie muglen mit aad? ben liinein- 
ficUen, ber tigctillii^ übet il;! fiel|t nnb ber ^tnfangtr unb Dollrnber 
unfetes ölanbens mit Sti^l fiei§L 

llvd; fiit Sen iKntroucf feines Bilbcs funnten in erper finie mit 
midenfdjflfllidje niaßflübe in yclracfjl (ommen, ani es gall bie ed)! 
menfdjlid;« petfflnüi^fctt f]ecaus3n((^SIen ans bem, nn^mit bet (ßlonb« 
ergangener äeitcn [le rnnmoben Ijat. 

Unfern (Slanben jnin ^usbruff }u bringen, mai tjiei nid;t ber ®tf. 
Denn ger>ibe bas nallten wir mdjt, eine befliminte Hit ber (ßlaubens- 
liberjeiigung imferen Ecfern naliejnlcgen. IDic nJOllen nut anregen jn 
felbfianbigct (Erroerhing fold|et Öberjcngnng, Jlber mir woöen " ' 
ie6i finglterjigfeit ferntialtcn, iiibcm wit ititen Blid liditen anf bi« 
fd; leben artigen SluEpr^gangen bes einen djciftlidten (Seines. 

~ 3alt* eottl 'S« ^«•'».■y^w«. 




Der Sinn und ^crt des Cebe 
für den fl)ensd)en der Gegenwj 

I?on <Se!)eiinrat profcffoc Dr. Jl. »Etlrfcn in ^ma. ca.J 
3" Siitteuumfdjla^ ca. lÜ. 2.20, in (Driiäinar 



Seiten. 



ca. zn... 



Die neue Sdjcifl &es grogeii ^eita« pljilofopljeii men&el fii^j 

frflgeii meiifiljlid^cii Seins riii.jt. S\e (iellt un(«r Stbm in" 
. nerfi-tifbenpeii ÜuSi^c 11119*11 '" ^i" ^urdfinis ticum £idii, eitii 

ju iieueit pafitiuen fc^cbiiiffcn 3U gelangen unb ntne ' 
Milien für eine finiigemäge £cbensfü Irrung aiif}u|l(llen. 

prahtisd^e fragen des mode 

Christentums ^ünf rcriräge üou prip.^ 

D. ^övftet.Jranffurt a. IM. . pfavrer 3afifo4{öIii . 

■ Dr. 2IrnoIÖ Zlleyer-^ütic^ • Piicatöosciit Hc. Vtiebtt^ 

Ißeibelberg • Pfarrer Sic. Crauli-Dortniunb. ^etausgefl 

f pwfeffor Dr. £j. ©effPeii-HöIn. 8.(^2 5. ÖFofd). Ot j 

in (Driginalkinenbanö 7X1. 

Dies ^uf^ toin allen beueii Jlnregungen iiub £)i[fe Het«n, 1 

eine iüeltaiifrtjauung gewinndi ober in (It^ feftigen mSt^letth M. 

iinbefangenera ll'alitljcitsflim getragen, Äloiiben nnb S'lifl 

perfäijnen fud;! iiiib (ii^ baff« gleti^jeilig etbt d^tißlii^ wiT 

mobern nennen barf. Da bie Derfaffet jldj jeroeils twfpi^ 

(jel)en& mit Bet religiSfen lErjieljiing unfereir 3x3^n!* I 

ilier aus iEjcec »ic^cn, praftifdien Scfaliniitg f^ecaus .. 

mecte Kiütfc^iage eiteilen, witi bits Sürt^Ieiii allen Cltf. 

Sel}retn eine niiUfornmcne fiiiifüfinmg in biefe jutjclt ftil 

bergrmibe bes ^nUte^ts pefjciiben fragen fcin- 

„3cS« tel)«c nnb jebec iSeipiiAe mügle bie Dottrflge Ief«t~ntt^tfl 

litimer wiebei: lefen. IHÖgen bicfe £)ei:oIb9Cufe bie rerbreitiing fEnbtn, 

Sie pc petbienen." pf.if«, (.tpj. (l^,„^,\,a,^s■ H-3fl- nt^Ji 

„Säintli(^e DactrSge fiiib ^eruoi'riifieitbe üeugntffe itt Tritifi^ 

tlilienbeii nnb jugteic^ pc{itiD baii«nben pioniecarbeil inebttntt 

Cfieologeil." Silfiotn. |„ri. il^rlfiridrf WtJt-. ITr. 2fl, aot] 

Mus beni ^nljall: IDas lialteii mit oon ö« laufe (IuMti) — 
njcldje Bebentung Ijal füc uns bas ItbeiiSmatil (3all;oi — tot 
erjielien mir iinfete ^ugenb ju walltet JrSmmigfeit (Uri(«l$ 
nteyet) — HcnfitmolicinsiiBte (Hiebecgall) — Was finb im» H( 
tiri^lii^en SfreniKnijfe (iärftet). 



I QCTXJgOPOggPQQ I Geschfiikwerke | OOPQQPaaQCQaa j 




Ije bildende Kunst der Gegenwart 

Josef Strzyg^wski, ord. Prof. a. d. Universität 
fXaz. 300 Seiten mit 68 Abbildungen. In Bütten um schlag 
— .In Originalleinenband M. 4.80. 

w au aciui:! temperamentToUen, rasch uod fest zupackenden Art hat 
I'-Stnygowaki eine Reihe von Erscheinongen berausgegiifTen, an deiiea 
r (äiaraktetistische Züge der modernen Konslbeitrebungen klarlegen 
WtJl können glaubt. Beriicksichtigt stand alle Zweige der bildenden 
:: Architektur, Kunstgewerbe, Omament, Bildhauerei, Griffel- 
, Malerei. ... Es geht ein frischer, stark persönlicher Zug 
RlUreb das Bncb, eine sympathisch e, begeistenings fähige Wörnii 

1 der VerTasaer über die gegenwärtigen Kunstziistände keincsweijs 
lÖCttmiBtigch denkt." 

FiDf. Dr. Rii:hard Sbeitei (BeUiLgs der AllEemelnr: Zeitung N> 
, Nach so vielen Dithyramben und Pamphleten ist es wahrhaft 
[ erftisehend, ein Buch über die moderne Kunst m lesen, dos weaenl- 
'Om Standpunkte des Historikers aus gescbtieben ist. Strzygowski 
i und liebt diese Kunst, ei glaubt nnerschülterltch an ihre Zu- 
, und er bewundert aufrichtig die Energie und Selbstrerleugnungi 
ter sie ihren Zielen nachstrebt. Aber er ba,t auch einen scharfen 
RBlielc für das viele Ungesunde und Verkehrte, das überall im modernen 
■" ' ~ 1 hervortritt . , ." Piot. Semisu in Htcilau. 

fi ^^ie künstlerische Erziehung bi so eingehend gewürdigt worden, dnB 
I ttlion dieses Kapitel genügen würde, die Blicke der Lehrerschaft auf 
l'du Werk in richten," tP'iist. l.Äw.a^. i»."iÄiiv ■*«. 



1 
i 





Der Tatülbcrg bei Kapstadt. 

Südafrika 

Eine Landes-, Volks- und "Wirts chafokun de 
von Professor Dr. SiEGFRIKD PASSAtLGE 

. 8. 362 S. mit über 50 Abbild., zahlreichen Ptofilco und 33 1 
gescbmnclivotl broschiert M. 7.30, ia OH^inallcinenband M. ,{ 
Gestätzt auf johietange Studien usd c\g,tBe Beobachtungen i^ 
selbst E'''* ^^' Verfasser eine großjsngige Gesamtd 
Südafriknfl and seiner henligen Verhältnisse, Nach e 
blick über die Entdecknogsgeschicbtc de9 Landes Ectiilde)<3 

)ro- and hydro-graphiscben Verhältnis 
geologischen Aufbau, Tier- und Pflanzenwelt 
erhalten einonachaulicbee Bild von den natürli ch CD Lan 
den Wirtschaft liehen Grundlagen der einbeimiacben ) 
kerung, von ihrer heutigen Kultur, von den so intereBSüDlelX f 
gesehichtlicben Kulturen, sowie von den verschiedenen Oig 
päischen Kolonien. Besonders eingehend bebaudelt Verfassnr ^ 
die Gebiete der Goldbergwerke und Diamantfelder, Füi 
ErschlieQuQg unserer Kolonien gibt er beachtenswerte Richffi 
und lehrt uns dieses eigenartige Land verstehen. 

Nicht nur für den Gelehrten, sondern in erster tinje.J 
deaFraktiker, den Wirtscha.t\.sgeoata-^\itQii,Natiog 




I Geschenkwerke [ 0000000000000 1 



len, den Kaufmann und Offizier, sowie den 
Kolonialpolitiker ist das Werk bestimmt Insbesondere 
J aber für jeden Gebildeten, der die Zukunft unseres 
i /■Kolonialbesitzes mit Anteil verfolgt Aus dem lohalt: 

T^SSdafrika, seine Abgrenzuag und Weltstell iing. — Die Entdeckimgs- 
l^^säcllichtc Südarrikas. — Die orographisehea und bydrogrsphiacbcn 
' yerhiltnissE. — Die klimatiäclicii Verhältnisse. -^ Die geologisthea 
I Formalioneo. — Übersicht über die geologische Gefichichle Südafrikas. 
- Die VegetalionsverhällnissB. — Die Tierwelt, — Das Aiigofa- 
l ^llochland. — Das Siidwestafrikamsche Hochland. — Das ßureu- 
Kliocblond. ■'- D:\s südafrikanische Küstenvorlaad. — Dos Matabele- 
I i'iioclitaiid. — D:is NDrdrhodesische HochLiml und die Siidliqualorictle 
I WasserHcheide. — Das Südafrikanische Becken (Knlahaiitegiöu). 
Die Entstellung der Kalahari und das Probleni der Klima- 
t lAdcinDg in Südaftika. — Die Kullurbe dingungen. — Kunot Ah- 
^r Geschichte Südafrikas. — Die Verbreitung der Rassen und 
Iket. — Körperliche und geistige Eigenschaftea. — Die südafri- 
liaslea Sprachen. — Allgemeiner Überblick über die Kultilr- 
lisse Afrikas. — Der lirs|irüug!iche Kulturbesilz der Einge- 
I Südafiikas. — Vorgeschith fliehe Kultureu. — Die euiu- 
l ^gche Kultur. — Die portugiesischen und deutschen Kolonien. — 
l Britisch Siidaftika. — Die lukiicfiige Kutwickelung Südafrikas. 



I 




^"P 



I QCgJagaOPPCiOOQ | Geschenkwerke 



r Die neueren Forschungen auf dem 
der Elektrizität und ihre Anwendung 

Gemeinverständlich darg^estellt von Prof. Dr. Kala 
326 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, BrQ{ 
I M. 4.40, In Originalleinenband 

Ein knappes, allgcmcmvcrständlicbes , keine iiiathemati«(Am-.'X 
uiasB vorau^^elzeDdcs Haadbuch der neuesten Forschangs 
und P~ort5clirHte der Elektriiitälslelire- Alle withtigen T 
elcklTJEcbea uuä tu agti etlichen Erscheiaungcn iverdcu besprodal 
soQdere dieElcktronentheorie, die eleklrUchen Schwing 
und Wellen, die Telegraphie ohne Draht nebst deren a 
Fortschritten, die e 
die EiBchemuugeu ilcr Raiiioaklivilal usw. 

I Die moderne Physik, ihre Entwicklung. 

[ Poincare. Übertragen und mit Anmerkungen vei 

i von Privat-Dozent Dr. Brahn. 8. 234. S. Geh. Mii^ 

[ In Originalleinenband M. ■- 

Das Buch gibt cineu kUren und iulercssanten Überblick ülier d]n| 

widdoBg der modernen Physik in den letzten Jahriehnten. 

bekknntc französische Physiker fallt in Kiirze die Aibeiten 1 

zeigt die groDea Veraaderimgoli, 



französische 
JCaJtarnalioaen 
weldcm alle Probleme 




laiiAi und &.aÜa£ä^ui^ 



, dea letsten 



3 [ Geschenkwerke [ PCKXmoQQQOCiPO [ j, 



. der 1 



den KalhoJei 



strahlcj 



(pidiOaktivcD ICÖrpera, der Telcgraphie ohne Draht, g!iii<" 

i sugEQblicklii^h so &tarh disliitticrt werden. Doch werden außcr- 
~ die theotelisch wichtigeu Greuzgebiele von Chemie und Physik 
JDimdcr^eselzl, die Eonst den Physikern Weiler abliegen. Disg 
DTUcbe und theoretisch- [lüilosophische Behandlung der physikaj 
1 Mcssungeu und der Gruadprinzipe bildet den gläazcnUstollf 
i des Werkes. Der Stil ist eiufi.ch und klar, d.is Wuik 
P^udole für Nntutforscher auä anderen Gebieten . 
ißliysfk und für Laien geschriebca. 

pführung in das Wesen und die Bildung 

r Tone in der Instrumentalmusik ujid im Gesang. 
ilftof Dr H Starke c '34 S Geh M ^ üo geb M 4 

die natur Wissenschaft! I he unJ dsthoj 
1 Musikicbti. emem -illgemeiueTCU iCreiae zugänglich z 
& euer phyi,ik ihscheu Bc thrcibuiig der verlieh icdL neu Suhwuigungti 
gongen deren Foitplliumng im Räume sowie der Auweudiun 
jt^&gebni sc auf die aknsliicheii Schwingimgcu und die Sohollwellcia 
1: die musiknlisclie Verwertung der Toni- ihre Vereiaigunj za 
terden uud die Eutwickiung der verschiedenen Tonleiteni bn 
ihen Hicriuf lernflu wjr die charaktBristisebeo Eigenarten defl 
taluchen Klajige und ihre ph}siol □fische Begrunduag ketiiici^ 



den^^H 

Icr- 

ka^^H 



lOges finden 



itrumcnic die Insltunii.ntc niil iinbtrmoaisch'>d 
icnsditiche Stiiiime insbesondere 
■ ihre Behaudinng 





PädagOgisdiCS Htdi'vo lltonotsfdjtift füt (Erjieljmtg mi> 

Uiilcrridjt ^ernus^e^ebeii von (Dbetteljrer Dr. <ß. ^riif in 
Italic rt. S. 50. 3aljr3. 56 — ^0 Sg. Oaljrcsprcis [2 IXl. 
Das „päbagogifi^e Iltdiiu", iiiil bein so. ^aljtgaiia uicfetillid) um* 
gefallet unb eriuEiicrt, ftdl! ftd; auf Seit Bobcu ScrButt^ Sie jüngftc 
Stijulteform gefdjaffeneu äupänbc uni iviU in inner« poritiocr ar. 
beit an it^rem Jlusbau unb itjrec rechten Durii^fü Irrung arbeiten; fo- 
nanienttict; fSr eine planmügige Oertniipfiing bcc einzelnen 
Untettidjtsfädjer, fär tie Sit^hing bes jebtsmaligen £ebtftoffM 
fär bie Pffege eirtec 3leibeani§teii Illelfiobif einfreten unb jiim 
^tusjoufil! päbagogtj'djei: unb bibafltfr^et firfal^rungen als bein midf- 

ligllen nritlel füc 6ie Jorlbißung bcs im prafti^en JImte jletien&eil 

Seljrcrs .anregen. (Es untccljäH enge ^iililung mil bcn VttitH 
(lelciitlct Jorfi^nng, um bie iErgel)nif[e iiiret Ilrbeit in ff^nlmiffnija, 
Ud;e ITIünjen nrnjuprägen iinb wirb in rr^clniägigen oeiiAtofn 
bas auslflnbifdje Sdjulu'efen jnm Decglei^ uniever l;eiinlf4«t*8 
IjSImiife Iicranäielieii. ©efHiöt auf bie IHitarbeit fiilivenbec {da 
gifd^cr n>it roiffeufi^afllidjer ITulorltUten fleill es ein grog u^f 
tiei)in angelegtes jf^djorgan bar, bos dou 1;a1;ei: Ifairte aus bi»^ 
fad;cii Sivomungeii uufcres IjÖiicren Srifulaiefeiis pcrfolgin »nS 
ibi'fr Klärung wie grünblidien iUürbiguug beitragen roilf 
inilurbeiter bes no. ^nl'rgdnas: Prof. Dr. paulTen, Pir, 
bauer, Dir. Dr. Kn»be, prop.-Sdjiilrat prof. Dr. Cauer, I^ofral pri 
Dr. OliltmAnn, Slabtcal Dr. Ziehen, Prof. Dr. Dürr, iScli.Sat ptt 
Dr. endten, prof. fr. Kuhlmann, Sir. prof. Dr. XavA^nm, 9fl 
ptof.Dr.n*tb. Cit.Baltjer. prof. Dr. «letidt. iSeft. Heg.-Hat# 
^tussntr, .pofraiPcof, Dr. Stnygowshi, Prof. Dr. R, CcbmM 
iJofrutHir.Dr.Chum^M \Aib. 



^m 



— I pä^flgogif I 

rief« Hdolf D'xtsUrwtQS 31» Iluftravje bcs Dor- 
lindes bts Dcatfdjen Sdjutnuifeums mit ytinictTunscii 
iOBsacg. P011 ilöolf Kebljuijn. 8. (60 5. in. 2 JaffmitlC' 
JJn. Ö" Bütlmuiiifc^l. 2 lll, in ©rigiiiüKeineiitt). 2.60 211. 

pSiefc for^fältig ausgcn)al;lie Scieffmutiilung gibt iiic^l mir ein ob- 
Lgnun^etes 8il6 i>on DitOeriuc^s eigenartiger pcrfflnlii^feil, fonbcm 
ft^r gtntjihrt aud} einen £ini>lift in Das ijerDorragcn&e päAagogifdje 
I unt polilifi^e WirFen biefes nm iit gefamle Eel]rcrtd;aft oetDienleit 
b Don ilir cecelirten lITannfS. 3Ils ein Dornrntiit btittfdier Kultur 
} ber §eil Ö(r Keoolulipii unb Heaflion loitö 6ns (rfjSn ausge- 
I Pafle« Bnd; bei 6et gonjen £el)rec[djaft freunblirf;e IJuftioltme 
Ulli) grtgte Perbieilung flnbcn. 

£ebre von d«r Hufm«rk$aniheU Don prof. 

i€. Dflrt gr. S. 203 S. ©el?. 3.80 m. geb. 9:^0 Jn. 
V^tle {Inb bie iiiteref|anlen .fragen tnenfcblLi^eTi Seelenlebens, geijtige 
WpubuftMn, PetiF- iinb roiUenstSügfcit.bie berDetfafler Ijier in florer, 
kfrjfclnber i>aii^clluitg beljanbclt. Hie geuioniienen lErgebniffe ßnb 
Viilti^ HUT iDiffcnfdjdftEid; mertDcD, fonbern and; füc bäs prattird^e 
1 Selwn tuirfjlig. Pfvdjologen, pabngogeii unb pl^ilofoplien 
■ vttitn f'd) in glcidjer IDeifc mit Sem Wnh btf.ipn müffni. 

iifUbrutid in di« 
f^dagogih r>on prof. 
■, <£. Dürr 

fc220S. (ßilj.c.3.80in., 
Itiginaneiiieiil). c. ^.^0 2TT. 
■"hfM XOttt mm nidit nur 
n Ijllioirif^et Überblicf über 
btertrti^iebenenpkiba^i'gilrtieii 
ItiAtungen fein, DJcltnclfr 
via l]ier coraliem bas IDcfen 
, itü bie Aufgabe bes Srjie- 
^tttMsiverfcs ot;ne icbe bog' 
Tliattfdf e Do rei n g e n n 1 ni tn 1| e i 1 
^ftimml, bie lllclffobcn Btr 
r.WcFlmilTeHfdiafl unb ber pfv- 
*'~'»gic, ipie [ie in See ciii' 
■^tn Jorfrtjutig ber Ic^lrn 
"3rl)nle lI(rausfleHl^ct 
en flnb. jnt täfunn cid. 

516090 gif djer ©riinb- 
crongesogcn unb ge- 
j auf ipeirfien Junbamenti 
,f .pff^ologifdjcc (Smnblnge a 




Q}«ihod\9thes I)andbud) tu Sprachübungcn 

Dr. K. lllidjel utiö Dr. (S. Stcpljan, SdjuMFeforen 9 
\65 S. (Sei). 2 211, öet. 2.^0 4 

Stoff »ammtuns ju Sprachübungen ^Uii einem 3 

Ifjtig aUöcnieiiier Sitlreselii doii £d]i!lin(v>eflor Dr.H. lllid 
gr. 8". 39 S. Srofdjierl — .2C 

„fiin töditigts Sut^, bas, auf ^em BoScn &«r «rfafjrung utib I 
fijaftlidj btgriinSetcr Ciufld;! in »tc Dotierungen 6« beutft^ E . 
riiljts «roaifeii uiib ooti marm« ^ctaic an in ITtullerfptaf^ej 
iiaijrr, fidf fut &ic 2Itbeit fltn beutft^cn Sprartjgut ^e^ S4r'"' 
irfjflidies ijilfsmiUd erwcifcn fann. . . . £s Öatf jcScm f et) 
Hciitfdren mit eintm ITimm unS liesl in »ie Ijanö gcgcbfn art 
Jliid) mitglieSern pSbigoijifdjer Seitiitiote fann «s jum Stntium 9 
für mÜTiSlii^* uii& fd)rift[idfe Bctid^lt cmp|i>l(lcn wetten." 

iFft;. m^.'Sal Ur. 3af. Bifi^mann. mpnal>fd)c.f. W- ^'If'""'' )- ■' l< 

„5o bietet >os Bud; eine iiltlE üon !Iiir*guu9tn, iinS es ifi bat ü 
munfdi bcte.-i,'li;jl, Saß «s in allen Sdjiilen (Eingang ftnben n 
nMs Bic ^aiipiiadi« ifi — eifrig bciiuQt ii>cr&e'i mSd?!*. l>r - 
fid-cr &ct llmciTiift iu bcr Beiilfdjcu 5|'cJd;e Biiri^ fcejlen 
tdoliiit wetiitn, als es bis jetil leiBer icr jall <jeiucfcti \%' 




fiübg^ogif I 



Hnlettung jur HufsatibUdung Cel^iplan ini6 Zn- 

fc^auunäskijfidc Von Stijüibmtior Dr. 31. yar^juicinn in 

JUeiteii gt. S. ^85 S. mit einem itbbtl&uii^jäaiiljjnü. <5el}. 

3.60 lU. 3ti (Driäinalletneiibaui» S.f^O lU. 

Hein iifiiec Seitra^ ju Sern gciiü.jfna befiaiihelKii „gefdjritiiciieii" 

Iluffaß acs Pcutft^uuKrridjts. Ejier roccötii in hurdians neu« IDeifc 

bie Uorjüge bcc Jluffof^bißuiig als tntieces £i'lcbnis bec Kiitbcrfcci« 

bctruditet Dtib auf bie biblifdie <S(f(f;id;te, SibeiFunbc, profangcld^id^tt, 

naliirgffdjidftp, Haüiclelirt, (Eibfunbe angcroaiiSt. So wirb bus 

Slubium bfs i^iKties ben £efec befäljigen, bcu äu{ammeiil|aiig b« 

tirijeliien Jädfcr unÖ üjren Uetrieb ju iibcrfdiaiitii mib eine ^illlc 

rori Anregungen füc itn Untcrridjl jn empfangen. 

Hnweisung jom Unterriebt in d«T I)tnimels- 

hunde und KltmallUnde Cel^rplaii unö Ei-fHonen Von I 

5(i)ul^iccf!o^ Dr- 31, i^avöiiiaiin gr. 8. 208 5. intf üb« | 

huiii>ect Jlbbilbiiiigeii uiiö JlTuflirfotmiilarcn. &il}. 2,^0 311, ■ 

jti tDri^tnalleineribanö 3. — 2IT. 

Xladf jdlirelangen £rfa[)tnngen im llnterridjt jeigt bcr Derfaffer 

in biefem aas bec pca;is i^ecrcr^cgangenen Bud)e, w\t and) 9er 

^djiilet Ber Dolfsfdiule an ^onb eigen« Beobodftnngen nnbmit£ji[fe 

ganj einfadjer fei bftg (fertig ier IDerfjenge beii Bimmel über fem« 

^eitnal nnb 6as Klima feines ©rtes beobad;len lernt, 

aus itm 3nl|alt: Scobadtlungen nnb firfaljcnngen, — Itftionen 

bes 6. Sdjuijalires: tSepalt her CErbe, geogrQpIjifdie Sreite, Cog nnb 

nad;t nnb geogropliifi^c £3nge, mäcmeqnelle, Unletfdiieb jmifdicn 

Cag unb nadft. Die lüenbc. Die titebecf erläge. — Seftionen bes 

T,5d)uljalires: Her monb. Die IPanbetpcrne, — £eftionen ' 

B. Sd|nljültres afni. 

Von sdiömn Redienstunden Zlnregungen mb Vor : 

fct)lä§e füt eine Keform bes Kedjemmlerridjts »on £e[?rcv 1 

21, ©etlactf in Bremen 8. c. (50 S. ©clj. c. a.'^O 311, 

3" ffinginaUeinenbanft c 2.80 3H. 

iolfdje giclfe^ung foroie bie l)ecrfdrenbe I)riIlme1!)obc im Ijenfe üblirtfcn 

,.He<iienmiletrii^t neljmen bie Kräfte ber Sijiiler in nnDeranlmertlif^er 

ijJDBiff in Jlnfpruc^ nnb bceinlcüi^tigen nad^ bcni Uittil nnfrrer 

(tiifenflen Sdjulmänner bie Hefnüate BesUnteccid)ls. Jm tSencnfaft 

__jan lagl ber befannte Sremei: mdbobifec bas KiiiS nur am'bcflcn 

pftienrei^en, lebcnbigeu Stoffe Sit für bas £ebcn nötige tcdjnifdje 

l(Een)anbll;eit, fiimie ein gutes llTag an DenFfäbigreit crnietben nnb 

nmeifi neue Wege, bie pon innerer froI|Ii(l;er Ccilnalime ber sifiCer 

FS» «H^nen Ket^enftunben" ^ül^rtn. 



I 




pä^actogit I 



Hus der Werkstatt der $d>ule StuMcn über t 

inneveii (ürganismiis btx Ijöljci'cn Schulen Vm Slaftfl 

Tir.^üüus Sieljen in ^ruiirfutta.llT. 8. 2\6S.®tt}.i 

3n fflnginalleirienb(in6 $.äO| 

Decfaf^ci- teljaiibelt in bie[en ^uffSgen itnt jentialen Jräseitg 

llritf [tldjtsiiielliobeii , ih eintt^tiis iit äid)tung, aii!)»crfeilsuf 

Ccroeiterung iiiiS Üertiefuiig her Sefjrftojfe belrcffen, uni gilitT 

reirfjet fiifalicmiij Ijecaus Sie Derfdfie&enjlcii Ilnceguitgeii fit i 

beUbe\tie unb innerlid; bilbeiibe Ecltrmeifc. 

„So blirffc Sie Setlian bicfes IDerfes jebeii pfiSaso^en, bcc es i 

mit feilten) Bcrnfc nimm), jum nac^bcitfcn intb lUeitcrarbeiteT^.] 

regen ntib i[;Mi mevivoüt jin^erjcige fili feinen llnlcrtidjt g 

Sa». Srljuljlg. ISST, a 

Hu5 der antiken 6ei5teswelt £in Sr^änjuitj 

bti* für ^cll lliitcrricijt «n HcalanfKiltcn von Dr. 
Knabe, Direflor öer (Dbcrrealfdfulc ju ITtarburj [2t^ 
3n ©ciginallcinenbani 1.60 21T. (Üon bem ©roflj. BaWfS 
©bcffdftilrat enipfoljlen) 

„9oId)e l^üd?» täitiitit iiQjn btenen, itn beutfd;eii Unlcmt^f 1 
feiiiEtn ä|ll;elifil;eii unS pf[i[o(opt)if(i(cu SebiMt unb ben [--'•*' 
lln(errid)t träftig ]n unlecfiugen, audi fönneii fie in in 
ivirfcn, in peldjtr bic Uunfierjiettangsiage Scfdiliiffc gtfofit I{ 



" P"f-,' 



Hlila< 



i. I, 3s. 11. i 

ocn ganjem fjerjen, Öttg 6asfi 

lusgejlaltete Biid! balb jitm elf 

' utib Sdrtilerbtbliotfieftn gt 

bie meilefte Dcirroenbung ftnbeii mfl 

SefTui^Inng unb Belebung itt vttSm 

rli^tsfät^pr tt-iri ber fidjere f oljn fein,*!! 



3.iir*rtf. fär I 



.. 3<i^s. i 



I)ausauf9aben und höhere Schulen l?on 

lei?rer Karl üoIK'r 8. (^3 5. ©el). 2.80 l\X. 3n (Drl^ 
Ietnsiibiin6 3.20 !1T. (l)on bem iSrogi;. Saöifdjen 
fdftilrttt mib t-cni iSro|lf. fjeffifdfen 2Tlinif!eriuin ermp\ 
„3ebcm, ber bie fjansaufgabenfirage in beit l)Ö!;«rm Sifrulen'j 
niilil fclbp cingeljenb Pnbierf l)al, i^ SoUets Budi M^ " 
fiiipfcillen, bn es bas Cfiema na(^ feinen oerfrtiicSencit ; 

MianMt" pcof. Dr. (to SmgtrlltlM, tDIdF^j 



ISSingS LaokOOn in gekürzter Fassung herausgeg-. I 
iDr, AUGUST SCHMARSOW, Geh. Rat, ord. Prof.j 

j. Universität Leipzig. 8. Textausgabe: IV u. 66 S.,, 
j^ch. M. — .40. Kommentar für die Hand des Lehrers;' 

OS., geh. M. 1.60. 
piese gekürzte Textnusgabe will allen Lesern dienen, 
B dai'auf ankommt, ilsn Gedtm kenin halt der Schrift möglichst I 
■.nin zu ert'tvssen nnd Jeesen meisterhafte Darstellung frei von ■ 
Bgelehrtem Beiwerk zu genießen, So dürfte dies Büchlein 
K.flOwohl für die private Lelitüre wie iosbesondere für den 
t'Oebrauch in der Schule besonders geeignet sein. 

e Anmerkungen der Textausgabe beschränken sich auf das ] 
t tlnenlbehrlichste, nm dem „Kommentar" und den „Erlftu- 
L^rungen'' für die Hund des Lehrers, die in einem eigenen 
I Eändchen folgen, nicht vorzugreifen. 

r Fortbildung der Schülerinnen der höheren 

dchenSChuIe Von Schulrat Prof. Dr. GAUDIÜ, 
iktOT der städtischen Höheren Schule für Mädchen ] 
ist Lehreriiinensetninar in Leipzig. 8®. 60S. Geschmack- 
I broschiert M. —.80. 
FpEiner der geistvollsten Mädchenschulpädagogen legt in I 
Bdiesem Aufsatz seine, von anderen wesentlich abweichcn- 
■ den Ansichten dar. Er ist Gegner des Lateinunterrichts für ' 
• Mädchen. Befürworter eines der weiblichen Art angepaßten 
besonderen Dildungsgan(;es. " Neue Bahnen, ISKtfi. Nr. 23. 

^^enelehrtafel für Schüler Der deutschen Jugend 

"idniet vom Berliner Verein für Scliulgesundhoitspflege. 
} cm 50 Pf.. ÖO Exempl, ä 40 Pf., lOü Eitempl. ä 30 Pf.. ' 
• Exempl. Ä 25 Pf., 1000 Exempl. a 20 PC Aufziehen ] 
« Exempl. 60 Pf. 
I 'Diese Tafel, die in ihrer sorgfaltigen Aussl.ittung jedem Seh nlzimmer 
■nncke dienen wirJ, führt den Schalem die wichligslen Ge- 
^lunilheilstegeln in prägnanten, noch Fonn und luh.ilt dem Vcr- 
Estandoia der Kliulct angepaßten Sätzen dauernd vor Augen. Neben ' 
VBelehrungen nll gemeinen Inhalts werden Bpezielle VerbnltungsmaQ- 
■fcgeln über Ordnung. Reinlichkeit uud MäGiakclt gegeben, iiod 
pftst nlle brenaenilen Fmgen der modcraeu Hygiene gestreift. Dem 
ind Schulnnt werden auf diese Weise Anktiiipfungsp 
um bei pasKEuder Gelegenheit die Kinder im wei' 
Uinr»nge aber die belreffondcn Fta5,eiv aalittViaitii. 



I Pädagogik F 

Schule Uml Haus. Von Oberlehrer E. BERG, gt,"! 

'}S. Broschiert 80 Pf. 

Eine Neubegrenzung der Rechte und Pöichtea von E 
und Haus und ein Wegweiser für den lebendigen Ves 
zwischcD Kltern und Lehrern. 

Das Ehrgefühl und die Schule, von Oberiehretl 

I-IPPOLD. 8". 50 S. GeschmackvoU brosch. 80 Pf. 

Line Siclitiing und Zusammensteüting der 

Kragen sowie Richtlinien iiirer Lösung für die Schulen 

Die Bedeutung der Farbenblindheit. VonPrott 

HOFFMANN. 1,". 32 S. GeschmackvoU broscb. " 
Ratschläge füi die Untersuchung des Farbenemplin^ 
der Kinder und für die dazu dienenden Hilfsmittel, 
reiche Buisfiiele. 

Philosophische Propädeutik. Beiträge zu i 

haiidlung in Prima. Von Prof. Dr. K. TROOST. £ 
42 S. Brosdi. yo Pf. 

Anleitung zur Behandlung der wichtigsten plülo: 
Fragen unter historischen Gesichtspunkten an den Oberkt 
humanistischer Anstalten, 

Künstlerische Heimatkunde von Hamburg on^l 

gebung. Von Obiirlehrer Dr. R. MAACK. 8», 

Geschmack voll brosrh, 80 Pf. 

Kin Beitrag zur Belebung der heimatlichen Kunst U 
Obiuig des Geschm.ickes. Verfasser zeigt an deafl 
s]>iclcn der Stadt Hamburg, wie das Interesse der Jm 
lür die engere Heimat geweckt werden kann. 

Das Schulkonzert. Ein Beitrag zur Frage der Kflj 
crzichung an Gymnasien. Von Dir. Dr. WEISWElIj 
B^ 48 S. GeschmackvoU brosch. 80 Pf. 

Erörtert die Bedeutung der Musik für die Schule, Ata 
xieherisclien Wert des Gesangunterrichtes, insbesoiu" 
Schulkotiierts. Ka ergeben sich daraus wichtige Folgt 
für die Gestaltung des Gesaugunterrichtes und ili6>j 
biidung ihrer Vertteter. 



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\ Pädago^k p 



Unsere heutigen Lehrmittel besonders für die Natur- 

wissenscliaftpn, Kindermuseen, Schulgärten. Von Prof, 
Dr. M. DÜHLER. gr. 8". 41 S. GeschmackvoU brosch. ' 
80 Pf. 

„Die Ausführungen des Verfassers ... verdienen zweifellos \ 

tatkräftige Beachtung, namentlich in Kreisen der Scliul- 
leitcr und derjeniycn Bt!hörden, welche die nicht beträcht- 
lichen Mittel ?:ur Diirchführunj,' sokherPl^ine bereitzustellen ' 
haben werden." N;ilur\vis5eri5ch,Wochenärhr, Nr. 18. 1907. ' 

Rlütenbiologie der Heimat. VonProf.Dr.H.FRANCK:. 

^^ 34 S. GeschmackvoU brosch. 80 Pf. 

^^B Eine klare DarstollunR einer grossen Anzahl charakteristische 
^^F Blutenformen und ihrer Fortpflanzung. 

■fektische Sctiülerarbeiteii in der Pliysik. Von 

^Etrlehrer Dr. W. LEICK. tj". 47 S. Geschmackvoll | 
^^ch. 80 Pf 

^^K Eine Darstellung von Zweck und Betrieb der physikalischen 1 
^^H Schul er Übungen und eine Zusammenstellung der wichtigsten I 
^^V Gesichtspunkte in zahlreichen Beispielen. 

■wsikalisclie SchÜlerÜbungen in den oberen Klassetu 
^pt OberL Dr. W. KAISER. 8». 47 S. GeschmackvoU 
^Ksch. 80 Pf 

^^H Diese Zusammenstellunu erprobter, mit den einfachsten ] 
^^K Mitteln auszuführender Übungen enthält Aufgaben 
^^V allen Gebieten und von allen Grundformen. 

^Rronomie in der Schule. Von Prof. Dr. gnau, 

^V 47 S. Geschmackvoll brosch. 80 Pf. 

^^K Verfasser zeigt, welche Stellung der Unterricht in der 

^^R Astronomie, d. h, der sogenannten mathematischen Geo- 

^^^ graphie zu den übrigen Fächern einnehmen sollte, erörtert 

^^H die Frage nach den speziellen Erfolgen sowie den Formen 

^^H und materielien Zielen jener Disziplin und entwirft dem- 

^^B entsprechend einen Lehrgang uwi l.tfM^\a.t\. 




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Burf[l;ün&[uiig i;i 

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QutUc&llUTtV in (<iVJid [}UT mfld;)]; 

Iliife« v«UQii\tn <EvsUi}(x. 2 iJätilie ä IlT. 3,80 brafi^., 

III. f. so grb. 
-.-■ prttttlfc^e trugen ^^.•s nio^enieii C^tlfteiitmiiä. Brnf^- 

ni. (.80, gell. HI, 2.;o. 
iCurtnt, Sinn nni Wert 6es «eteiis. Srofi^. 1. 111. 3 so, 

geb. in. 2.80. 
. SltjVÖOWsE*» 2iic Hl^e^^e Kiinjl tcc Sfgtnieorl. 8rö(ii(. 

in. *.—, geb, in. ii.so. 
... jJiiffnrge, äiiöjfrlfa. Broft^. Ht. J.3o, geb. ITI, 8.—. 
-Kamme, «lefltiiität. 8rof<^. iTI. 4.^0, ^eb. 111.5 20. 

statte, HJefeii unS Silbimg &(r fföne, Brofi^. lU. s,80, 

gcb, Jll. i.\o. 
--- 1?eliteati, Sie moderne pfit^t. Srofdf. 01. 3.B0, geb. 

III, '^.^a. 

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Sie Itoiiiantit von ptioalboient Dr. ^. »ectjcn in Ejannoü«, 






'^elnric^ pon Wlcift Don ptof. Dr. fl. Soetlefeii in IDütät»"* 












(J. 5djuie in Bonn. 








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Ij. Ilbect in fjofle. 






'»cet^open con prof, Dr. Jreiljerr v. 6. ^IlorMen in män*tn. 


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Tas nicitrxtt Baue un^ (eine 3nnenbeIäcatton ooti Prof. Dr. 


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