Albert Deibele (Pseudonym „Albert Gmünder“): Oktobertrost, in: Bolter, Ernst (Hg.), Ferienstunden. Gedichte schwäbischer Lehrer und Lehrerinnen, Horb a.N. 1926, S. 24

Dftobertroit,

Was ihlägit du, Herz, jo bang und voller Bagen,
jo heimmwehtrant, jo wınd und lebensjatt?

Wohl finkft ja fterbensmatt in diefen Tagen

vom Baum das jonnenmüde Blatt —

DoH blühen Blumen dir noh allerwegen.
Die Aiter glüht, die Herbitzeitlofe hlakt,
und duch den dichten, grauen Nebelregen
bricht endlich Doch der Sonne Glaft.

Drum ftill mein Herz, vergiß die bangen Qualen,
freu dich der Blumen, die dir noch erhlühn,
und trinf die lebten goldnen Sonnenftrahlen,

eh fie verglüh’n!
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