Das rem] der Name od vor über 1100 Jahren
"Welche Schrift enthält zum len den Na-
men unserer Stadt? Esisteine Pergsamenturkunde
aus dem Jahre 782, die heute in den franzö-
..Sischen Staatsarchiven zu Paris liegt und dort die
Nummer K 7 Nr. 7T A führt. Sie ist am 16. Dep-
tember 782 zu Düren bei Aachen ausgefertigt und
enthält gekürzt folgenden Inhalt in. eur
Uebers Senne.
Karl Koenig T Franken! Alle ı mögen wissen.
daß Abt Follerad von Saint Denis... von uns er-
fient hat... wir sollen ihm eine Dean
urkunde darüber ausstellen,.. daß sein Kloster...
ur immerwährende Zeiten diese Besitzungen als
unser und sein Geschenk ... besitzen dürfe, wie
siein den Aufzeichnungen des Follerad ausführ-
lich niedergeschrieben sind und zwar „..im Her-
zogtum Alemannien ... die. Zelle Eßlingen und
Adalungecella und auch Gamundias mit allem,
was sichtlich und anerkanntermaßen zu den Zel-
len gehört.
Datum: 16. September im 13. J ahre der Regie-
rung des glorreichen Königs Karl.
Geschehen öffentlich im Palast zu Düren im
Namen Gottes. Amen! Amen! Gezeichnet ist die
Urkunde mit dem Monogramm Karls.
Diese Urkunde bezieht sich auf das Testament
‚des Abts Fulrad vom Jahre 777. Sie ist als Fäl-
schung erkannt; ‚aber trotzdem für unsere Stadt
von ‚großer Bedeutung; denn sie beweist, daß
Gmünd 777 schon bestanden hat. Umstritten ist
nur, ob unsere Stadt damals Eigentum des Klo-
sters“St. Denis war, oder ob dies eine Fälschung
des Schreibers oder seines Auftraggebers ist.
Die Urkunde ist 39,5 cm breit und 20,5 cm hoch.
Ich füge hier den kleinen Ausschnitt an, auf wel-
chem das Wort „Gamundias“ steht. Beachten Sie
‚den Pfeil! Die betreffende Zeile lautet:
„(Ez)ilingas et Adelungocellam similiter et Ga-
mundias cum“, also Eßlinsen und Adelungscella
(heute Buch, Pfarrei Islingen bei Schaffhausen)
und auch Gamundias mit .
Diese kleine Schriftprobe zeit, wie ungeheuer
schwierig es m solch alte Urkunden zu lesen.
A. D.
Zwei Sagen vom Haldenhof, Gemeinde Bargau
Karl Fis cher
=Í.. Die ‚Rote Frau“
Aeltere Leute kannten in meiner Jugend noch
gut den alten, vermutlich schon vorgeschicht-
lichen Weg von der Donau über Heidenheim, das
Albuch, das Bargauer Kreuz, Knälle, Lix und Hal-
'denhof gegen Gmünd und weiter nach Westen. Ich
-selbst kannte diesen Weg auch und bin ihn öfters
gegangen. Und so lange es weder Postnoch Eisen-
bahn gab, ging ihn allwöchentlich ı ein Bote von
Syn nach Gmünd.
. Wo dieser Weg, vom Haldenhof kommend, der
Weiler Bach abashe iei, geht nach alter Sage
eine „Rote Frau“ still und traurig in sich ver-
“sunken. Früher will man sie öfters gesehen ha-
ben, Der alte Haldenbauer der 90er- Jahre, der
mir dieses mitteilte, hat ae Frau selber So
"nicht mehr gesehen.
2 Es hackt einer
` Derselbe alte Haldenhofbauer, der mir von der
oiin Frau“ erzählte, teilte mir eine andere, an-
geblich selbst erlebte merkwürdige Sache mit.
wie ich mel a er, nen an dem Sträßlein
| Weiler—Bargau, da, wo der Wegweiser steht, be-
schäftigt war, sehe ich einen Unbekannten im
Felde hacken. Da der Mann währenddem niest,
sage ich, wie es so Brauch ist: „Helf Dir Gott!“
Aber der Mann antwortet nicht, sondern hackt
weiter. Als er gleich darauf wieder niest, tue ich
ihm abermals Bescheid, erhalte aber auch für
den neuen Wunsch keinen Dank. Da denke ich:
„Der Fremde ist ein Rüpel, der nicht weiß, was
‘sich gehört;
Gleich darnach niest der Mann zum drittenmal;
aber diesmal sage ich nichts, sondern arbeite wei-
er verdient einen Gruß nicht!“
ter. Was geschieht aber? Auf einmal: wird der
Mann lebhaft und ruft mir zu: „Hättest Du mir
nicht noch einmal ein „elf Gott! wünschen kön-
nen; dann wäre ich erlöst gewesen!“ Weberrascht
und verwundert schaue ich auf, sehe den Mann
aber nicht mehr, höre auch kein Hacken mehr.
Was war das? — Ich war doch bei wachen Sin-
nen! So erzählte der Te ZA