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Full text of "Denkschriften der Medicinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft zu Jena"

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DENKSCHRIFTEN 


DER 


MEDICINISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT 


ZU 


JENA. 


DREIZEHNTER BAND. 


LEONHARD SCHULTZE, ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE 
ERGEBNISSE EINER FORSCHUNGSREISE | 


IM WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA. 
ERSTER BAND: 


SYSIEMATIK UND TIERGEOGRAPHIE. 
MIT 26 TAFELN, 82 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


JENA, 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 
1908. 


ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE ERGEBNISSE 


EINER 
LORSOHIUNGSREISE 
WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA 


IN DEN JAHREN 1903—1905 


MIT UNTERSTÜTZUNG DER KGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
ZU BERLIN 


VON 
DR- LEONHARD SCHULTZE 


PROFESSOR DFR ERDKUNDE AN DER UNIVERSITÄT JENA 


ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND TIERGEOGRAPHIE 


MIT 26 TAFELN, 82 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


F 
JENA 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER 
1908. 


Inhaltsverzeichnis. 


Schultze, L., Einleitung. Mit Karte 

Schubotz, H., I. Protozoa. Pycnothrix monocystoides, nov. gen., nov. spec., ein neues ciliates 
Infusor aus dem Darm von Pracavia (Hyrax) capensis (ParLas). Mit Tafel I—III. 

Linstow, O. von, II. Helminthes. Nematoden und Acanthocephalen. Mit Tafel IV 


Michaelsen, W., III. Annelida. A. Oligochäten aus dem westlichen Kapland. Mit Tafel V und 
1 Karte im Text 


Ehlers, E., B. Polychäte Anneliden der che, 


Börner, Carl, IV. Insecta (erste Serie) A. Apterygota (1). Collembolen aus Südafrika, nebst 
einer Studie über die I. Maxille der Collembolen. Mit Tafel VI und VII und 15 Figuren 
im Text 


Silvestri, F., B. an a ) Termitidae. Con tavole VIII—X 

Obst, P., C. Coleoptera (I) ı. Carabidae. Mit 2 Figuren im Text . 

Horn, Walther, 2. Cicindelinae . 

Bernhauer, Max, 3. Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika . 

Grouvelle, A., 4. Nitidulidae, Lathridiidae, Cryptophagidae und Parnidae 

Kolbe, H., 5. Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae 

Kerremans, Ch., 6. Buprestidae . 

Schilsky, J., 7. Mordellidae . er ; 

Pic, N., 8. Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae . 

Weise J., 9. Chrysomelidae und Coccinellidae EL RAR RR 

Kieffer, J. J., D. Diptera (I) ı. Chironomidae. Mit 15 Figuren im Text . 

Hermann, Fr., 2. Asilidae . 

Lichtwardt, B., 3. Dolichopodidae . 

Stein, P., 4. Anthomyidae Se . Eee 

Speiser, Pr. 5. Diptera pupipara (Hippoboscidae). Mit 1 Figur im Text ä BR 38, ey > 

Bezzi, Mario, 6. Simuliidae, Bombyliidae, Empididae, Syrphidae, Tachinidae, Muscidae, Phy- 
codromidae, Borboridae, Trypetidae, Ephydridae, Drosophilidae, Geomyzidae, Agromyzidae, 
Conopidae. Mit 6 Figuren im Text . SEEN 

Purcell, W. F., V. Arachnoidea. Araneae (I) With Plate VI 

Kraepelin, K., Skorpione und Solifugen. Mit 10 Figuren im Text . 

Tullgren, Albert, Pseudoscorpionina (Chelomethi). Mit 6 Figuren im Text BD u 

Silvestri, J., VI. Insecta (zweite Serie) A. Apterygota (2). Thysanura. Mit Tafel XII—XVIII 

Ris, F., B. Archiptera II. ı. Odonata. (Zugleich Katalog der Odonaten von Südafrika.) Mit 
17 Figuren im Text . 


Seite 
V 
1—z18 
19— 28 
29— 42 
43— 50 
51— 68 
69— 82 
83— 92 
93— 100 
101 —118 
119—120 
121—132 
133— 136 
137—138 
139—142 
143—152 
153—162 
163—169 
170 
171—174 
175—178 
179—201 
205—246 
247—282 
283 —288 
289— 300 
301— 346 


VI Inhaltsverzeichnis. 


Enderlein, Günther, 2. Embiidae. (Eine neue Embiide aus Südafrika.) Mit 2 Figuren im 
Text - - 

Enderlein, Günther, 3. Copeognatha. (Hexacyrtoma, eine neue Copeognathengattung vom 
Kapland.) Mit 2 Figuren im Text und Figur 1 auf Tafel XIX . ..... 

Karny, H., C. Orthoptera (I) Blattaeformia Oothecaria. Mit Tafel XX—XXII 

Peringuey, L., D. Coleoptera (II) Tenebrionidae und Curculionidae . 

Lesne, P., Bostrychidae de l’Afrique allemande du Sud-Ouest 

Aurivillius, Ch., Cerambycidae Sn 

Arrow, G. J., Ruteliden und Melolenthiden 

Kleskiauz: Rd. Elateridae . .- “ a nm a 

Wasmann, E., Termitophilen. (Ein neues termitophiles Staphylinidengenus nebst anderen Be- 
merkungen über die Gäste von Hodotermes.) Mit Tafel XXIIa. BER - 

Rübsaamen, Ew. H., E. Diptera. ı. Sciariden und Zoocecidien. Mit Tafel XXIII—-XXIV und 
1 Figur im Text . i 

Enderlein, Günther, 2. Ceratopogoninae. (Neue Ceratopogoninen aus Südafrika.) Mit 4 Figuren 
im Text und’ Figur 2—4 auf Tafel XIX . ee a Eee 

Pax, Ferdinand, VII. Anthozoa. (Die Aktinienfauna Westafrikas.) Mit Tafel XXV und 4 Karten 


im Text 


VI 
Seite 


347—348 


349—351 
353 —3%0 
391 —424 
425—428 
429—434 
435—438 
439 — 440 


441—445 


441—458 


459—461 


462—504 


Jun 14 1909 


un 


ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE ERGEBNISSE 
EINER 


FORSCHUNGSREISE 


IM 


WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA 


AUSGEFÜHRT 


IN DEN JAHREN 1903—1905 
MIT UNTERSTT""ZUNG DER KGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
* ZU BERLIN 


VON 
DR. LEONHARD SCHULTZE 


A. O. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT JENA 


ERSTER BAND: 
SYSITEMATIK UND THIERGEOGRAPHIE 
ERSTE LIEFERUNG 


MIT 10 TAFELN UND 40 ABBILDUNGEN IM TEXT. 


"JENA 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER 
1908 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Soeben erschien: 


Aus Namaland und Kalahari 


Bericht an die Kel. Preuss. Akademie der Wissenschaften zu Berlin über eine 
Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika, ausgeführt in den 
Jahren 1903— 1905 


von 


Dr. Leonhard Schultze 


a. o. Professor der Zoologie an der Universität Jena. 
Mit 25 Tafeln in Heliogravüre und Lichtdruck, ı Karte und 286 Abbildungen im Text. 


— Preis: 60 Mark. 


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Inhalt: 


I. Teil. Die Küste und die Inseln. I. Kapitel. Die Faktoren der Küstengliederung. — 
II. Kapitel. Die Besiedelung der südwestafrikanischen Küste. — II. Kapitel. Die Tierwelt. 

II. Teil. Die Namib. IV. Kapitel. Die bestimmenden klimatischen Kräfte. — V. Kapitel. Die 
Namib-Landschaft. — VI. Kapite. Das Wasser und die Lebewesen der Namib. 

II. Teil. Das kleine Namaland. VII. Kapitel. Der Wechsel der Existenzbedingungen gegen 
die nördlichen Gebiete. — VII. Kapitel. Die Bastards. 


IV. Teil. Das innere Gross-Namaland. IX. Kapitel. Relief und Landschaft. — X. Kapitel. 
Das Klima des Gross-Namalandes. — XI. Kapitel. Namaländische Ortsnamen. — XI. Kapitel. 


Die Hottentotten. 
V. Teil. Die südliche Kalahari. XII. Kapite. Das Klima. — XIV. Kapitel. Die Landschaft, 
Tier- und Pfl Die Eingeborenen der Süd-Kalahari. 


Anhang. 


Die Fauna Südwest-Australiens. 


Ergebnisse der Hamburger südwest-australischen Forschungsreise 1905 


herausgegeben von 


Prof. W. Michaelsen und Dr. R. Hartmayer. 


Band I, Lieferung 1: Reisebericht von Prof. W. Michaelsen, Hamburg und Dr. R. Hartmayer, Berlin. 1907. 
Preis: 4 Mark. 

# 2: Oligochaeta von Prof. W. Michaelsen, Hamburg. Mit 2 lithographischen Tafeln, einer 
Kartenskizze und 34 Abbildungen im Text. 1907. Preis: 5 Mark. 

er F- 3: Copeognatha von Dr. Günther Enderlein, Stettin. Mit 6 Abbildungen im Text. 

eh; £ la: Ophiuroidea par Prof. R. Koehler, Lyon. Avec ıo Figures dans le texte. | Preis: 

a | B- Re, Panorpata und Planipennia von Dr. H. W. van der Weele, Leiden. Mit oO RLHE 

ı Abbildung im Text. i 


\issensehallliche Ereebnisse. der Deutschen. Trelsen-Expeditin 


auf dem Dampfer „Valdivia“ 1898-1899 


Im Auftrage des Reichsamts des Innern 
herausgegeben von 


Carl Chun 


Professor der Zoologie in Leipzig, Leiter der Expedition. 


MEZ Bisher erschienene zoologische Beiträge: |) 


Band III. Vollständig. 
Lfg. 1. Prof. Dr. Ernst Vanhöffen, Die acraspeden Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit 
Tafel I—-VIII. — Die craspedoten Medusen der deutschen Tiefsee-Expedition 1898-1899. I. Trachymedusen. 
Mit Tafel IX—XII. Einzelpreis: 32,— M., Vorzugspreis: 25,— M. 
„2. Dr. phil. L. S. Schultze, Die Antipatharien der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. Mit Tafel XIII 
und XIV und 4 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 5,— M., Vorzugspreis: 4,— M. 


Fortsetzung auf Seite 8 des Umschlags: 


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DENKSCHRIFITEN 


DER 


MEDICINISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT 


JENA. 


DREIZEHNTER BAND. 


LEONHARD SCHULTZE, ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE 
ERGEBNISSE EINER FORSCHUNGSREISE 


IM WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA. 
ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND TIERGEOGRAPHIR. 


ERSTE LIEFERUNG. 


MIT 10 TAFELN UND 40 ABBILDUNGEN IM TEXT. 


JENA, 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 
1908. 


ZOOLOGISCHE UND ANTHRÖPOLOGISCHE ERGEBNISSE 
EINER 


BO EHWUNGSREISE 


IM 


WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA 


AUSGEFÜHRT 


IN DEN JAHREN 1905—1905 


MIT UNTERSTÜTZUNG DER KGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
ZU BERLIN 


VON 
DR. LEONHARD SCHULTZE 


A. ©. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT JENA 


ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND TIERGEOGRAPHIE 
ERSTE LIEFERUNG 


MIT 10 TAFELN UND 40 ABBILDUNGEN IM TEXT. 


JENA 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER 
1908 


Einleitung. 


Die Gründe, die ALFRED RusSsEL WALLACE!) bewogen haben, von der südlichsten Provinz seiner 
großen „äthiopischen“ Tierregion zu sagen, sie sei „der eigentümlichste und interessanteste Teil von Afrika“, 
sind den Fachgenossen bekannt. Es bedarf keiner näheren Begründung, daß auf erweiterter Grundlage 
mit einer neuen zusammenfassenden Darstellung der südafrikanischen Tierwelt und ihrer Beziehungen zu 
Nachbarfaunen der Tiergeographie über die Grenzen der südafrikanischen Provinz selbst hinaus ein guter 
Dienst erwiesen sein würde. Aber mit welcher Tiergruppe man auch den Anfang versuchen mag, überall 
treten einer Synthese Lücken im Tatsachenmaterial entgegen. Sie ausfüllen zu helfen war der Zweck einer 
Reise, die ich im Februar 1903 nach Südafrika antrat, im November 1905 abschloß. 

Den Reiseweg zeigt die beigeheftete Karte. Sie stellt eine Skizze des westlichen Südafrika dar 
und soll, von der zusammenhängenden Darstellung der Reiseroute abgesehen, in erster Linie den Bearbeitern 
des mitgebrachten zoologischen und botanischen Materials eine Uebersicht der Fundorte (von denen nicht 
wenige auf den gebräuchlichen Atlanten fehlen) und ihrer Topographie geben. Zu diesem Zweck wurde 
„BARTHOLOMEW’s reduced survey map of South-Africa, coloured to show height of land (the Edinburgh 
Geographical Institute, 1903. Juta and Co., Cape Town)“ vereinfacht reproduziert. Im Gebiet der Kap- 
kolonie sind nur die Hauptorte der Verwaltungsbezirke, von Flüssen oder Rivierketten nur die nördlich 
des Oranje, vom Gebirgsbau nur die notwendigsten Umrisse und Flächen eingetragen. Im Groß-Namalande 
beeinträchtigte die Darstellung der vielfach empfundene Mangel einer Uebersicht über die zerstreuten und 
zum großen Teil überhaupt noch nicht veröffentlichten Bereicherungen unserer Kenntnisse, die seit 
LANnGHAans’?) Darstellung unseres Wissens vom Jahre 1896 zu verzeichnen sind. Die vorliegende Skizze 
des Groß-Namalandes schließt sich eng an BARTHOLOMEW an; nur die Rivierläufe sind schärfer ausgezogen, 
um die Wasserscheiden so deutlich hervortreten zu lassen wie es für tiergeographische Zwecke wünschens- 
wert sein kann. Der Darstellung meiner Reiseroute in der Kalahari legte ich GouLp Apams’ „rough 
sketch map of the Bechuanaland-Protectorate, 1899“ zugrunde, entworfen im Anschluß an Wege, die 
Händler von Mafeking nach Lehututu gegangen waren. Diese Karte, die im Handel nicht aufzutreiben 
war, verdanke ich der Freundlichkeit eines englischen Offiziers, der mir in Kang begegnete und mit 
dessen Hilfe ich die Erkundungen ergänzte, die ich von den eingeborenen Betschuanen und von meinem 
Führer, einem englisch-australischen Kriegsfreiwilligen aus den Burenkämpfen, über die Pfannen und die 


Wasserverhältnisse zwischen Kang-Lehututu-Kgokong eingezogen hatte. Da ich in der Kalahari der 


1) A. R. WALLACE, Die geographische Verbreitung der Tiere. Deutsche Augabe von A. B. MEYER, 1876, p. 313. 
2) P. LANGHANS, Südwestafrikanisches Schutzgebiet in 4 Blättern (Deutscher Kolonialatlas, 1896). 


VI Einleitung. 


Schonung der Trekkochsen wegen vorwiegend nachts reiste, für astronomische Ortsbestimmungen nicht 
ausgerüstet war (Kompaß und Taschenuhr waren meine einzigen Instrumente, die Aneroide erwiesen sich 
als unzuverlässig), da endlich wenigstens einige Stunden Nachtschlaf zum Kräftesammeln für die Tagesarbeit 
unentbehrlich waren, so konnte ich die Entfernungen und Lagebeziehungen der Pfannen, die ich passierte, 
nur innerhalb der Fehlergrenzen grober Schätzungen beurteilen. 

Da die Ausbeute in den Breiten, die ich bereiste, in hohem Grade von den Jahreszeiten abhängt, 
sei hier kurz zusammengestellt, wie sich die Wanderungen auf jedes der 3 Reisejahre verteilen. Mein 
Aufenthalt im Jahre 1903 war von April bis August das Meer und die Küstenwüste Südwestafrikas 
zwischen den Inseln Pomona und Possession im Süden und dem Cap Cross im Norden, mit Angra Pequena 
(Lüderitzbucht) und Swakopmund als Hauptstützpunkten. 

Im September und Oktober wanderte ich durch das südliche Hereroland (Damaraland) von Swakop- 
mund über Salem und Tsaobis nach Karibib, dann über das Komashochland nach Windhuk und über 
Okahandja zurück zur Küste. 

Den November und Dezember brachte ich in Angra Pequena und auf der Insel Itschabo zu. 

Im Jahre 1904 war der Januar und Februar der herrlichen Halbinsel gewidmet, die im Kap der 
guten Hoffnung endet und im Tafelberg über IO00 m ansteigt. 

Im März und Mai suchte ich im südlichen Groß-Namaland zwischen Angra Pequena und Kubub 
festen Fuß zu fassen, wurde aber bald in das kleine Namaland, südlich des Oranjeflusses, vertrieben, und 
arbeitete hier, mit Steinkopf als Stützpunkt, bis zum August zwischen Port Nolloth, Henkries und Kamaggas. 

Von Oktober 1904 bis Februar des Jahres 1905 bereiste ich, in Kapstadt neu ausgerüstet, die 
zentralsüdafrikanische Hochebene zwischen Mafeking im Osten und Lehututu-Hokontsi im Westen, also das 
Sandfeld der südlichen Kalahari in der ersten Regenzeit. 

Der März gab mir in Kapstadt gute Erholung, so daß ich mit frischem Mut in das Groß-Namaland 
zurückkehrte. 

Von April bis Juli weilte ich im Gebiet der Topnaar-Hottentotten, hinter der Walfisch-Bai. 

Von Juli bis Oktober durchzog ich, zeitweise dem Hauptquartier des Generals von Trotha ange- 
schlossen, das Grofß-Namaland zwischen Angra Pequena im Westen und Hasür im Osten. In der Süd- 
westecke der Kalahari bei Vilanders Rietfontein überschritt ich die deutsche Grenze, zog mit Buren nach 
Upington und gelangte über Prieska zum Kap zurück. 

Man sieht, daß, vom Küstenmeer und der Region der Kap-Halbinsel abgesehen, die Trockengebiete 
Südafrikas mein Hauptarbeitsfeld waren. Wie hier Klima, Vegetation, Bodenbeschaffenheit und Relief der 
Landschaft unmittelbar den Daseinsbedingungen der Tierwelt den Stempel aufdrücken, habe ich, vielfach 
den eingeborenen Menschen in den Mittelpunkt stellend, in einem gesonderten Bericht ausführlich zu 
schildern versucht !). Das ist wohl der einzige Weg, auf dem der Reisende schon im Arbeitsgebiet selbst 
zur Ergänzung der nachfolgenden Spezialstudien des Systematikers dem tiergeographischen Verständnis 
vorarbeiten kann. 

I. Wo die Systematik der Tierpruppen, die in diesem I. Bande vereinigt sind, von der rein 
diagnostischen Verwertung bestimmter Erkennungszeichen noch nicht zu einer Eingliederung der Arten in 
vergleichend-anatomische Reihen vertieft ist, wird der tiergeographischen Forschung zunächst ein rein 
statistisches Material geliefert, wie sie sich dessen in Gattungs- und Artenlisten von jeher bedient hat. Der 


Plan, an die spezielle Untersuchung des mitgebrachten Materials (auch wenn es selbst naturgemäß beschänkt 


1) L. SCHULTZE, Aus Namaland und Kalahari. Bericht an die Kgl. Preuß. Akademie der Wissenschaften zu Berlin 
über eine Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika, Jena 1907. 


Einleitung. VII 


war) eine zusammenfassende tiergeographische Darstellung der betreffenden Gruppe für Südafrika oder für 
die Provinzen im Bereich der Reiseroute zu schließen, erwies sich in den meisten Gruppen als zur Zeit 
unausführbar. Wo unsere Kenntnisse hier zu einem übersichtlichen Faunenbild noch nicht ausreichten, 
wurde wenigstens anhangsweise eine Aufzählung aller zusammengehörigen Formen und Literaturdaten an- 
gestrebt. Aber auch hier zog die ungeheure Menge von bereits bekannten, aber vielfach ungenau beschriebenen, 
in aller Welt zerstreuten und damit einer Revision einstweilen entzogenen Formen den Bearbeitern engere 
Grenzen. Wo es im Interesse einer einheitlichen Darstellyng wünschenswert erschien und der Rahmen 
des Reiseberichts nicht merklich überschritten zu werden brauchte, wurde gelegentlich auch Material ver- 
arbeitet, das von anderer Seite aus unserem Gebiet dem zoologischen Museum zu Berlin (dem meine Samm- 
lungen gehören) zugeschickt worden war; am Namen des Sammlers sind diese Stücke kenntlich. 

Die nicht unbeträchtliche Zahl von neuen Arten, die ich erbeuten konnte, zeigt, wie ergänzungs- 
bedürftig die analytische Grundlage des tiergeographischen Bildes West- und Zentralafrikas war. Sie wird 
es noch lange bleiben, denn der Lücken meiner Ausbeute bin ich mir wohl bewußt; zu ihrer Erklärung 
seien hier einige persönliche Bemerkungen erlaubt: An der Küste war meine Hauptaufmerksamkeit einem 
Auftrag der damaligen Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes gewidmet, der Aufgabe, die Grundlagen 
der Fischereiverhältnisse an der südwestafrikanischen Küste und am Kap der guten Hoffnung zu unter- 
suchen; die Berichterstattung darüber!) mußte rein wissenschaftlicher Betrachtung vielfach vorantreten. 

An einer Küste, die den Sommer über von zeitweilig zu Sturm anwachsenden Südwinden gefegt, 
im Winter von ungehemmt anrollender Dünung bebrandet wird, ist, wer kein eigenes Dampfboot zur Ver- 
fügung hat, in erster Linie auf den Strand beim Sammeln angewiesen. Da die mittlere Fluthöhe an der 
südwestafrikanischen Küste nur ca. I m beträgt, so legt das Meer an den wenigen geschützten Stellen, die 
begangen werden können, am Steilufer nur wenig Fels, am Sandstrand nur einen schmalen, hart geschlagenen 
Streifen bei Ebbe frei. So war ich auf Gelegenheiten angewiesen, auf Küstenfahrten mit Passagierdampfern 
oder von Landungspinassen und kleineren Guano-Segelschiffen aus das Planktonnetz zu werfen. In der 
ruhigen Bucht von Angra Pequena konnte ich in bescheidenem Maße dredschen, auch in False-Bay bei 
Simonstown am Kap von einem Fischdampfer aus. Das Kaiserliche Reichsmarineamt hatte mir die Erlaubnis 
gegeben, an Bord S.M.S. „Wolf“ zu arbeiten, und dank dem kameradschaftlichen Entgegenkommen des 
Kommandanten und der Offiziere konnte ich trotz des strengen Vermessungsdienstes, der das Deck mit 
peilenden, lothenden und kartierenden Mannschaften füllte, einige Züge in wenigen Meilen Küstenabstand 
machen. Aber auf diese Weise ist selbst bei Ausnutzung aller Chancen eine planmäßige Durchforschung 
des Küstenmeeres nicht möglich; was ich bringen kann, sind Stichproben, willkommene vielleicht, da wir 
von den Bewohnern des deutsch-südwestafrikanischen Meeres bisher fast nichts wissen. 

II. Von dem Wunsch ausgehend, die systematischen Resultate so weit als möglich mit Material aus 
der vergleichenden Anatomie und Entwickelungsgeschichte der betreffenden Tiergruppe zu 
vervollständigen, hatte ich in verschiedenen Teilen des Nama- und Hererolandes kleine Vorräte mit ver- 
schiedenen Konservierungsflüssigkeiten gefüllter Gläser deponiert. 

Nirgends hat mir der Aufstand der Herero und Hottentotten einen dickeren Strich durch die 
Rechnung gemacht, als mit der Zerstörung dieser Stützpunkte, mit der zugleich alle nach Ort, Zeit und 
Personalien ins einzelne ausgearbeiteten Pläne zum Fang trächtiger Oryeteropus-Weibchen zu Schanden 
wurden. Ueberhaupt stand meine Arbeit im Binnenlande innerhalb der deutschen Grenze unter dem 


Zeichen des Krieges: Um das bereits Erreichte zu sichern, war ich mehrfach gezwungen, einen Ort gerade 


I) L. SCHULTZE, Die Fischerei an der Westküste Südafrikas. Bericht an die Kolonialabteilung des Auswärtigen Amtes. 
(Abhandlungen des Deutschen Fischereivereins, Bd. IX, Berlin 1907.) 


VIi Einleitung. 


dann zu verlassen, als die ersten Resultate langwieriger Vorarbeiten zu lohnen anfingen; auch wo ich feld- 
marschmäßig einer Soldatenkolonne mich anschließen mußte, um überhaupt weiterzukommen, litt notwendiger- 
weise die Sammelausrüstung und -ausbeute. Daß ich aus Mangel an Hilfskräften, die das Elend des Krieges 
auseinandertrieb, beim Jagen und Sammeln fast ausschließlich auf mich allein angewiesen war, daß es in 
der Kalahari nicht besser wurde, da die Verhältnisse mich zwangen, sie zu Beginn der heißen Zeit zu 
bereisen, als nach beendeter Jagdsaison an der Indolenz der Betschuanen alle Werbungen zu Diensten im 
freien Felde scheiterten, sei nicht verschwiegen, damit man an die Ergebnisse, wo ihre Bescheidenheit auf- 
fällt, den Maßstab lege, an dem Arbeiten jenseits des Kulturbereichs zu messen sind. 

Andererseits konnte ich mir die Opfer des Krieges zu nutze machen und frischen Leichen von Ein- 
geborenen Teile entnehmen, die das Studium des lebenden Körpers (gefangene Hottentotten standen mir 
häufig zu Gebote) willkommen ergänzten. Wer dem Menschen im System des Tierreiches den Ort anweist, 
den Lınn£ ihm gab, sieht in den gelbhäutigen Urbewohnern Südafrikas nicht allein ein Problem ur- und 
kulturgeschichtlicher Forschung, sondern sieht in ihnen nicht zum geringsten auch einen Angriffspunkt für 
dieselbe Methode vergleichender Zergliederung, die wir auf den engeren Kreis zoologischer Objekte 
anwenden, die uns mit derselben Hoffnung einer formalen zunächst und weiter einer historischen Erkenntnis, 
wie beim Studium einer alten relikten Tiergruppe so auch bei einer aussterbenden Species unseres eigenen 
Geschlechts leiten soll. 

Die Ergebnisse der embryologischen und vergleichend-anatomischen Untersuchungen mit Einschluß 
derer am Menschen werden im Il. Bande dieser Reiseergebnisse vereinigt. 

Für die Bereitwilligkeit, die Ergebnisse der Bearbeitung meiner Sammlungen in diesen Denkschriften 
erscheinen zu lassen, bin ich der Medizinisch-Naturwissenschaftlichen Gesellschaft in Jena zu großem Dank 
verpflichtet. Dem Verleger, Herrn Dr. Gustav FiscHER, dessen opferfreudiges Entgegenkommen alle 


finanzielle Besorgnis der Herausgabe zerstreute, spreche ich hier noch einmal meinen wärmsten Dank aus. 
Jena, im Oktober 1907. 


122 S-SCHULTZE} 


I. Protozoa. 


Pyenothrix monoeystoides, nov. gen. noV. spec. 


ein neues ciliates Infusor aus dem Darm von Procavia (Hyrax) capensis (Pallas). 


Dr. H. Schubotz, 


Assistent am zoologischen Institut der Universität Berlin. 


Mit Tafel I-Ill. 


Jenaische Denkschriften. XIII. 1 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I, 


D:: dieser Untersuchung zu Grunde liegende Material überließ mir, durch freundliche Vermittelung 
des Herrn Geheimrat F. E. SCHULZE, Prof. LEONHARD SCHULTZE gütigst zur Bearbeitung. Beiden Herren 
sage ich hiermit meinen verbindlichsten Dank. 

Das Material wurde vom Reisenden aus dem Dünndarm eines frisch erlegten Klippdachses ge- 
sammelt, zum größeren Teil in Formol, zum kleineren in Sublimat konserviert und in Alkohol aufgehoben. 
Es war ziemlich reichlich, drei kleine Reagenzröhrchen zur Hälfte gefüllt, aber, wie sich später heraus- 
stellte, leider doch noch nicht reichlich genug, um alle Geheimnisse dieser hochinteressanten Infusorien auf- 
decken zu können. 

Es ist bemerkenswert, daß die Erhaltung der mit Formol konservierten Tiere wider Erwarten gut 
war, denn Formol ist gemeinhin in der Protozoenforschung verpönt. Nur die feinsten Strukturverhältnisse 
des Protoplasmas sowohl wie der Kerne hatten offenbar durch die allzugroße Härtung gelitten. Dagegen 
war das mit Sublimat fixierte Material so gut wie nicht verwendbar. Die Tiere strotzten von Sublimat- 
kristallen und konnten nur durch längere Einwirkung von starker Jodjodkaliumlösung davon befreit werden, 
wodurch wiederum die Färbbarkeit sehr stark beeinträchtigt wurde. Ich benutzte zur Färbung der ganzen 
Tiere nach einigem Probieren ausschließlich mit Salzsäure angesäuerten Boraxkarmin. Je nach der Kon- 
zentration der Lösung blieben die Tiere hierin 3—24 Stunden, wurden dann 24 Stunden mit Salzsäure- 
Alkohol differenziert, entwässert, mit Nelken- oder Cedernholzöl aufgehellt und in letzterem oder in Dammar- 
harz unter einem gestützten Deckglase untersucht. 

Schnittpräparate in Dicke von I—5 u färbte ich mittels DELAFIELDschem Hämatoxylin, Eisenhämato- 
xylin mit und ohne Kombination mit Van GiEson-Färbung, Safranin-Gentianaviolett-Orange nach 
FLEMMInG und Holzessig-Safranin nach v. MAEHRENTHAL. Alle diese Methoden gaben gute Resultate, die 
besten freilich die HEIDEnHAıInsche. Die nicht genügende Menge des Materials und die natürlich nicht 
erstklassige Konservierungsmethode, welche aber durch die besonderen Verhältnisse, unter denen die Tiere 
gesammelt wurden, mehr als entschuldigt wird, setzten den Resultaten meiner Untersuchung Grenzen, in- 
sofern es mir nicht gelang, den ganzen Ablauf der Teilung wie die geschlechtlichen Vorgänge zu ermitteln. 
Andere Grenzen setzte mir meine nahe bevorstehende Abreise nach Zentralafrika als Mitglied der wissen- 
schaftlichen Expedition des Herzogs ADOLF FRIEDRICH VON MECKLENBURG. Infolgedessen mußte ich es 
mir versagen, die Rolle des Nebenkernes bei der Teilung eingehend zu verfolgen, was nur durch sorgfältige 
und zeitraubende Schnittserien durch die in Teilung befindlichen Objekte möglich gewesen wäre. Anderer- 
seits gibt mir dieses augenblickliche Hindernis einer noch gründlicheren Untersuchung aber die Hoffnung, 
vielleicht durch Beobachtung der lebenden Tiere und Beschaffung neuen konservierten Materiales selber 


zur Ausfüllung der noch bestehenden großen Lücken beitragen zu können. 
1.* 
1* 


H. SCHUBOTZ, A 


Pyenothrix monocystoides nov. gen. nov. Spee. 


Allgemeiner Bau. 


Der Habitus dieses Tieres stimmt so auffallend mit dem kleiner Nematoden überein, daß selbst Herr 
Dr. L. SCHULTZE es auf den ersten Blick hin zu diesen Parasiten rechnete. Pyenothriz monocystoides hat 
eine ausgesprochen spindelförmige Gestalt. Ihr größter Umfang liegt in der Nähe des cylindrischen Vorder- 
endes, während das Hinterende sich gleichmäßig verjüngt und abflacht (vergl. die Querschnittbilder 
Figg. 44a—c). Die Form erinnert, bei schwacher Vergrößerung betrachtet, auffällig an die der mono- 
cystiden Gregarinen. Das Tier ist eins der größten Protozoen und übertrifft alle bekannten ciliaten In- 
fusorien bei weitem. Die Länge der von mir gemessenen Exemplare schwankt zwischen ca. 2,2 und 3,2 mm, 
ihr größter Dickendurchmesser zwischen ca. 0,25 und 0,5 mm. Der ganze Körper ist gleichmäßig mit überall 
annähernd gleich langen, ca. 15 « messenden Cilien bedeckt, so dicht, daß die Körperoberfläche bei höherer 
Einstellung einen gleichsam pelzartigen Anblick gewährt. Die Trennung von Ecto- und Endosark ist un- 
gewöhnlich scharf und auffallend. 

Das Ectosark umgibt als eine mächtige, ca. 50 « dicke Hülle das ganze Tier und wird nur nach 
dem Hinterende hin ein wenig dünner. Es macht einen dichteren Eindruck als das Endosark und läßt 
schon bei schwächerer Vergrößerung eine feine, quergerichtete Strichelung erkennen. Ueber das ganze 
Ectosark ziemlich gleichmäßig verteilt sind ferner kleine, ca. 8 u große, helle, rundliche Bläschen. Bei 
günstiger Lage des Tieres kann man fast über seine ganze Länge hin zwei deutliche Linien verlaufen 
sehen, die „Wimperfurchen“. Sie beginnen in etwas ungleicher Entfernung vom Vorderende, ca. !/;, der 
Gesamtlänge vom vorderen Pole entfernt, an zwei entgegengesetzten Punkten eines queren Durchmessers, und 
verlaufen schwach spiralig gewunden bis zum hinteren Pol. Sie gehören in ihrer ganzen Ausdehnung dem 
Ectosark an. Vom Endosark scheidet das Ectosark eine ebenfalls schon bei schwacher Vergrößerung sicht- 
bare feine Linie. 

Das Endosark erscheint weniger dicht als das Ectosark. Es enthält außer dem Kern und dem 
gleich zu besprechenden Kanalsystem normalerweise keinen größeren Inhaltskörper, wohl aber schmarotzen 
in ihm häufig kleine Nematoden. Das von mir wegen der in ihm enthaltenen gelben Körnchen vor- 
wiegend als excretorisches Organulum aufgefaßte Kanalsystem mündet mit einem stets vorhandenen und 
stets an derselben Stelle liegenden Porus (Fig. ı Exp.) nach außen. Diese Stelle liegt etwa auf der Grenze 
zwischen dem zweiten und letzten Drittel des Körpers. Von dem Porus aus erstreckt sich ein Kanal 
anfangs dünn, bald aber weiter werdend, nach vorn und gibt nach kurzem Verlauf, vorwiegend nach einer 
Richtung hin, Verästelungen ab. Das Lumen dieser Röhren wird bald enger, bald weiter. Zuweilen kann 
man Anastomosen beobachten. Die Kanäle enden an verschiedenen Stellen, die am weitesten sich nach 
vorn erstreckenden in der Regel kurz vor dem Kern, blind im Endoplasma, ohne sich vorher wieder er- 
heblich verengert zu haben. Nach hinten von dem Excretionsporus sah ich nur ganz ausnahmsweise einen 
kurzen, sich wenig verzweigenden Kanal vom Hauptkanal abbiegen. Das Kanalsystem dringt, abgesehen 
vom ausführenden Kanal, welcher das Ectosark durchsetzt, nirgends in dasselbe ein. 

Der Kern imponiert durch seine bedeutende Größe und starke Färbbarkeit mit Boraxkarmin. Er 
ist in ruhendem Zustande kugelförmig und mißt ca. IOO u im Durchmesser. Sein Bau ist sehr kompakt. 
Eine Membran ist nicht deutlich. Seiner Oberfläche ist ein etwa linsenförmiges Körperchen eingelagert, 


das sich mit Boraxkarmin nicht färbt und daher stets weiß aussieht. Der Längsdurchmesser dieses Körperchens 


5 Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 5 


beträgt ca. 20, der Dickendurchmesser ca. 6 u. Das regelmäßige Auftreten, die Lage dicht an der Ober- 
fläche des Kernes und die schwache Färbbarkeit hat dieses Körperchen mit den Nebenkernen der Ciliaten 
gemeinsam, weshalb seine Deutung in diesem Sinne berechtigt erscheinen wird, wenn ich auch die Rolle, 
welche es bei der Teilung und Conjugation spielt, nicht feststellen konnte. Außer diesem Nebenkern ent- 
hält der Macronucleus noch Binnenkörperchen in verschiedener Form und Anzahl. Meistens sind zwei vor- 
handen. Es kommen aber auch zehn und mehr vor. Gemeinsam ist diesen Binnenkörpern — den Aus- 
druck Nucleolen vermeide ich aus bestimmten, später zu erörternden Gründen — ein bläschenförmiger Bau. 
Innerhalb dieser Bläschen, die keine eigene Membran zu besitzen scheinen, erkennt man ein körnig zu- 
sammengesetztes Körperchen, das in einer Flüssigkeit schwimmt. 

Ich möchte gleich an dieser Stelle auf das verschiedene Verhältnis hinweisen, welches bei ver- 
schiedenen Tieren zwischen der Masse des Kerns und Plasmas besteht, und das mir im Laufe meiner 
Untersuchung öfter auffiel. Um dies zu erläutern, habe ich in den Figg. ı und 2 bei derselben Vergrößerung 
zwei Tiere wiedergegeben, welche eine offenbar ganz verschiedene „Kernplasmaspannung“ im HERTWwIG- 
schen!) Sinne besitzen. Der absolut größere Kern des kleineren Tieres ist offenbar durch Flüssigkeits- 
aufnahme stark aufgequollen, ein Vorgang, auf den ich später näher eingehen werde. Ich war anfangs 
geneigt, diese verschiedenen Formen in Beziehung zur geschlechtlichen Fortpflanzung zu bringen, fand 


dafür aber keine sicheren Belege. 


Feinerer Bau. 


Ectosark. Das überaus stark entwickelte Ectosark, welches auf Querschnitten etwa 48 u dick ist, 
läßt schon bei mittleren Vergrößerungen, abgesehen von den Cilien, drei verschiedene Schichten erkennen: 
die äußerste, dünnste und anscheinend homogene, am intensivsten färbbare Schicht, eine mittlere, etwas 
dickere, scheinbar fein gekörnelte, in Wirklichkeit aber von feinen Fibrillen radiär durchsetzte, und eine 
innere, viel breitere, in der zahlreiche nach innen an Dicke zunehmende Myoneme verlaufen. Das ganze 
Ectosark ist durch einen ungewöhnlichen Reichtum an Fibrillen charakterisiert, was sich sehr hübsch darin 
äußert, daß es auf Schnitten, die nach VAn GIEsoN gefärbt sind, auffallend gelb im Gegensatz zu den 
rötlich gefärbten Cilien und dem Endosark erscheint. Die äußerste, in Fig. 35, Taf. III mit 1 bezeichnete 
ca. 2 u dicke Schicht löst sich bei starker Vergrößerung auf I—2 u dünnen Schnitten in zwei verschiedene 
auf: die peripher gelegene, dunkel tingierbare, dünne Membran und eine unter dieser gelegene dickere, 
homogen erscheinende Schicht. Mit den besten Systemen konnte ich erkennen, daß die äußerste Membran 
aus den verdickten Basalstücken der Cilien zusammengesetzt ist. Die außerordentlich dichte Insertion der 
Cilien bringt es mit sich, daß selbst auf den 2 u dicken Schnitten die dicht aneinandergelagerten Fuß- 
stücke, Basalkörperchen, eine Membran vortäuschen. Ob diese Membran nur aus den Basalkörperchen 
oder aber noch aus einer plasmatischen Grundsubstanz, der sie eingelagert sind, besteht, muß ich dahin- 
gestellt sein lassen. Für die letztere Annahme spricht die Tatsache, daß sich die Basalkörperschicht zu- 
weilen von der unter ihr liegenden homogenen Lamelle streckenweise abhebt. Diese ca. 2 u dicke, homogene 
und schwächer färbbare Lamelle erweist sich bei starker Vergrößerung in radiärer Richtung äußerst zart 
gestrichelt, und zwar entspricht die Anzahl dieser sehr zarten Fibrillen der Anzahl der Cilien. Das Vor- 
handensein dieser Streifung ist schwer nachzuweisen. Ich konnte mich dennoch mit Sicherheit davon über- 


zeugen an Schnitten, auf denen sich die Basalkörperschicht abgehoben hatte. Außer dieser radiären 


ı) R. HERTWIG, Ueber das Problem der sexuellen Differenzierung. Verhandl. d. Deutschen Zoolog. Gesellschaft, 1905 
und 1906. 


6 H. SCHUBOTZ, 6 


Streifung ist keine Struktur an der Lamelle wahrnehmbar. Auf sie folgt nach innen die auf Fig. 35, Taf. III 
mit 2 bezeichnete, ca. 9 u breite Schicht, welche die oberflächlichen Vacuolen enthält. Sie erscheint heller 
und feiner strukturiert als der unter ihr liegende mit 3 bezeichnete Teil des Ectosarks. In radiärer Richtung 
wird sie ebenfalls von feinen Fibrillen durchsetzt, die aber im Vergleich mit denen der äußeren Lamelle 
weit gröber sind. Jede Fibrille dieses mittleren Teiles des Ectosarks schwillt an der Grenze gegen die 
äußere Lamelle in ein mit Eisenhämatoxylin scharf und dunkel tingierbares Körnchen an. Auch diese 
Körnchen scheinen der Anzahl der Cilien zu entsprechen. Nach innen setzen sich die Fibrillen in die 
proximale, ca. 37 u breite Schicht (3 Fig. 35, Taf. III) des Ectosarks hinein fort und treten oft in Verbindung 
mit den hier vorhandenen derberen Myonemen. Die mittlere Partie des Ectosarks enthält stets die über 
die ganze Oberfläche des Tieres annähernd gleichmäßig verteilten Vacuolen. Dieselben sind etwa kugelig, 
ungefähr 8 u groß und besitzen keine eigene Wand. Zwar konnte ich an ihnen bei Eisenhämatoxylin- 
Van Gıeson-Färbung gelegentlich eine rotgefärbte, zarte, innere Kontur wahrnehmen, doch schien mir 
dieselbe aus dicht aneinander gelagerten plasmatischen Körnchen gebildet zu sein. Eine Oeffnung nach 
außen habe ich an den kleinen Vacuolen niemals gesehen. Sie wurden immer durch die äußere Lamelle 
von der Körperoberfläche geschieden. Die Vacuolen waren auf meinen Präparaten meistens leer. Nur 
wenige enthielten ein körnig zusammengesetztes, gelbes Gebilde, wie es in den kleineren, tiefer gelegenen 
Vacuolen häufig zu finden ist (Taf. III, Fig. 35 Or.). 

Die innerste, ca. 37 u messende Schicht des Ectosarks (3 Fig. 35, Taf. III) ist charakterisiert durch 
ihren außerordentlich großen Reichtum an Myonemen. Dieselben sind proximal, an der Grenze gegen das 
Endoplasma am mächtigsten entwickelt, verzweigen sich, kreuz und quer verlaufend, im Ectosark und 
werden peripher dünner. Ins Endoplasma hinein erstrecken sich die Myoneme niemals. Auf Querschnitten 
sieht man sogar eine ebenso wie die Myonemen tingierte feine Linie, die sich an der in Fig. 35 wieder- 
gegebenen Stelle ein wenig von den Myonemen abgehoben hat, eine scharfe Grenze gegen das Endoplasma 
bilden. Auf geeigneten Längsschnitten erkennt man, daf3 die Myonemschicht aus zweierlei verschieden 
gerichteten Elementen besteht, circulär verlaufenden, tiefer gelegenen und höher, d. h. distal liegenden, 
längsgerichteten. Erstere sind annähernd parallel und gerade verlaufend, letztere schwach gewellt, so daß 
häufig Kreuzungen und wohl auch Anastomosen zu stande kommen. Ueber die feinere Struktur dieser Gebilde 
vermag ich nicht viel zu sagen. Sie erschienen mir meistens homogen, seltener schwach gekörnelt, scheinbar 
varikös. Es ist möglich, daf bessere Konservierungsmethoden uns hierin noch einen tieferen Einblick ge- 
währen. Dasselbe ist auch bezüglich der feineren Struktur der Grundsubstanz des Ectosarks zu erwarten. 
Eine deutliche Organisation konnte ich hierin nicht wahrnehmen. In seiner ganzen Ausdehnung war es von 
mehr oder weniger dicht gelagerten Körnchen durchsetzt. Ferner enthielt es, und zwar hauptsächlich die 
proximale, dickste Partie, zahleiche in kleinen Vacuolen liegende, kristallinische, gelbe Einschlüsse. 

Dieses sehr komplizierte Ectosark verursacht einer Einteilung in dem bei ciliaten Infusorien fast 
allgemein zutreffenden Sinne in Pellicula, Alveolarschicht und Corticalplasma einige Schwierig- 
keiten. Zunächst gibt es kein bekanntes Infusor, dessen Ectoplasma in Bezug auf Mächtigkeit auch nur 
annähernd mit dem von Pyenothrixz monocystoides zu vergleichen wäre. Bei keiner Form ist ferner die Grenze 
zwischen Ecto- und Endosark ähnlich scharf wie bei unserem Tier. Das sogenannte Corticalplasma, der 
innerste Teil des Ectosarks der Ciliaten, ist vom Endoplasma hauptsächlich durch seine dichtere Struktur 
unterschieden, geht aber im übrigen direkt in dasselbe über. Dagegen kommt bei Pyenothrix durch die 
außerordentliche Ausbildung der Myoneme und ihre Verlagerung in die Tiefe eine förmliche Scheidewand 
zwischen Endo- und Ectosark zu stande. Die Eigentümlichkeit der Myoneme, sich nur in das Ectosark 


hineinzuerstrecken, das Endosark aber durchaus zu meiden, verleiht ersterem eine viel derbere Beschaffenheit, 


a Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 7 


die sich dem Auge ohne weiteres auf Schnitten sowohl wie am ganzen Tiere dokumentiert. Das Ectosark 
umgibt hier gleichsam als ein derber Schlauch das weichflüssige Endoplasma. 

Zu einer Homologie der 3 Ectoplasmaschichten von Pyenothrix mit denen als Pellicula, Alveolar- 
schicht und Corticalplasma unterschiedenen Teilen des Ciliatenectosarks kommen wir dann, wenn wir die 
Schicht 7 der Fig. 35, Taf. III, als Pellicula + Alveolarschicht, die Schichten 2 +.3 aber als Corticalplasma 
auffassen. Nach den schönen Untersuchungen H. N. MAIErRS!) wird die Pellicula der Infusorien ebenso wie 
die Alveolarschicht von den im Corticalplasma liegenden, aus Basalkörperchen entspringenden Cilien 
durchsetzt. Ein Fortsatz der Cilien über die Basalkörperchen ins Endoplasma hinein besteht aber nur bei 
Membranellen und Cirren. Es fragt sich nun, ob wir bei Pyenothrix die zu äußerst liegenden, eine Schicht 
bildenden Fußstücke der Cilien als Basalkörperchen auffassen sollen oder die auf der Grenze zwischen 
1 und 2 (Fig. 35) befindlichen, sich ebenfalls mit Eisenhämatoxylin stark tingierenden Körnchen. Ich konnte 
die feinen Fibrillen, welche die unter der Fußstückchenlage liegende homogene Ectoplasmaschicht durch- 
setzen, nicht mit aller Sicherheit als Verbindungen der Fußstückchen der Cilien mit den angeschwollenen 
Enden der Fibrillen der mittleren Ectosarkschicht nachweisen. Dennoch scheint mir ein solcher Zustand 
wahrscheinlich, weil nämlich die Zahl der Fibrillen in 7 und die der dunklen Körnchen auf der Grenze 
von 1 und 2 anscheinend der Anzahl der Cilien entsprechen. Eine weitere Stütze findet diese Auffassung 
darin, daß an Stellen, wo die Cilien nicht radiär zur Körperoberfläche gerichtet sind, sondern mehr tan- 
gential, auch die Fibrillen der mittleren Ectosarkschicht diese Richtung besitzen. Wir hätten hier also den 
interessanten Fall eines direkten Zusammenhanges der Cilien mit den Myonemen. Ferner hätten die Cilien 
von Pyenothrix zwei Basalkörperchen; es bestünden mithin hier ähnliche Verhältnisse wie beispielsweise bei 
den Darmzellen der Muscheln und den Epidermiszellen der Turbellarien. Indessen muß ich zugeben, daß 
für die Begründung dieser Auffassung noch eine erneute Untersuchung besser konservierten Materials 
erwünscht ist. Die Form der Basalkörperchen bei Pyenothriz ist übrigens keine so scharf umgrenzte, 
eiförmige oder kuglige, wie für Ciliaten und Metazoen beschrieben worden ist. Sie sind zwar sehr deutlich, 
wegen ihrer starken Färbbarkeit mit Eisenhämatoxylin, aber meist von mehr länglicher Form und stellen 
meiner Meinung nach einfach Verdickungen der Cilien resp. ihrer Wurzeln dar. 

Verlängerung der Wimperorgane ins Endoplasma hinein, sogenannte Basalfibrillen, sind bei Ciliaten 
bereits früher beschrieben worden |[ENGELMANN?), MAIER?®), THon®) u. a.]. Jedoch finden sie sich nur bei 
Membranellen und Cirren. 

Es drängt sich nun die Frage auf, ob die Myoneme funktionell in Beziehung treten zu den Cilien. 
Dies scheint mir a priori unwahrscheinlich, weil ich nach den Untersuchungen SCHUBERGS?°) über den 
feineren Bau der Cilien seine Auffassung der Wimperbewegung als eine autonome für genügend begründet 
halte, zumal sie einer oft gemachten Beobachtung entspricht. Ich möchte daher auch für Pycnothrix an- 
nehmen, die Funktion der Wimperwurzeln sei eine stützende, welche durch den Zusammenhang mit den 
Myonemen noch eine Erhöhung erfährt. 

Die aus den äußeren Fußstücken der Cilien gebildete Schicht glaube ich mit Recht als Pellicula 
bezeichnen zu dürfen. Ebenso dürfte die unter ihr liegende radiär gestrichelte, 2 « dicke Schicht dem 
Alveolarsaum homolog sein. Ob sie in der Tat alveolär gebaut ist, wäre allerdings noch zu beweisen. 


Die sehr zarten Fibrillen, „Wimperwurzeln“, sind zweifellos differenzierte Gebilde, die vielleicht in den 


ı) H. N. MAIER, Ueber den feineren Bau der Wimperapparate der Infusorien. Arch. f. Protistenkunde, Bd. II, 1903. 

2) TH. W. ENGELMANN, Zur Anatomie und Physiologie der Flimmerzellen. PFLÜGERS Arch. f. die ges. Physiol., Bd. XXIII, 1880. 
3) MAIER, 1. c. p. Io. 

4) KAREL THon, Ueber den feineren Bau von Didinium nasutum. Arch. f. Protistenkunde, Bd. V, 1905. 

5) A. SCHUBERG, Ueber Cilien und Trichocysten einiger Infusorien. Arch. f. Protistenkunde, Bd. VI, 1905. 


8 H. SCHUBOTZ, g 


Alveolenkanten liegen. Die beiden inneren Schichten des Ectosarks, die wir danach notgedrungen zusammen 
als Corticalplasma auffassen müssen, weichen, abgesehen von ihrer ungewöhnlichen Verdickung, noch in 
einigen anderen Punkten von der BürschLischen Definition dieses Teiles des Ectosarks ab. BÜTSCHLI!) 
schreibt p. 1277 seines großen Protozoenwerkes: 

„Was gewöhnlich als Corticalplasma bei vielen Holo-, Hetero- und Peritrichen bezeichnet wird, ist 
eben eine mäßig dicke Schicht homogenen und durchsichtiger erscheinenden Plasmas, in welches Nahrungs- 
körper nicht eintreten, worin keine vacuolären Bildungen sich finden, das ferner seine festere Beschaffenheit 
dadurch dokumentiert, daß es an den Verschiebungen und Strömungen des Endoplasmas keinen Anteil 
nimmt und endlich zuweilen durch Einlagerungen besonderer Gebilde, wie Trichocysten und vielleicht auch 
Pigmente, ausgezeichnet ist. Gegen das Endoplasma setzt es sich durch eine mehr oder weniger scharfe 
Grenze ab, geht aber natürlich direkt in dieselbe über.“ 

Wie ich oben bereits ausführte, ist die scharfe Trennung von Endoplasma und Corticalschicht durch 
die hier sehr in die Tiefe verlagerten, gleichsam eine Ringfaserschicht bildenden Myoneme, die nach 
BÜTSCHLIS?) und SCHEWIAKOFFS Untersuchungen ursprünglich Differenzierungen der Alveolarschicht sind, 
ein Unterschied von den Verhältnissen anderer Ciliaten. Weitere Unterschiede sind die Scheidung der 
Corticalschicht der Pycenothrix in zwei Partien, in eine periphere, feiner strukturierte, von radiär angeordneten 
Fibrillen durchsetzte und in eine breitere, innere, die eine gröbere Struktur besitzt und die Hauptmasse der 
regellos durcheinander verlaufenden Myoneme enthält. Hierzu kommt das Vorhandensein von Vacuolen, 
und zwar größeren, meist leeren, peripheren und kleineren, mehr einwärts gelegenen mit kristallinischem 
Inhalt von vermutlich excretorischem Ursprung. 

Die Wimperfurchen, deren Lage oben schon beschrieben wurde, stellen, mit stärkeren Ver- 
größerungen betrachtet, bei hoher Einstellung (Taf. I, Fig. 3) im Totopräparat etwa 38 u breite, scharf kon- 
turierte Bänder dar, in deren Mitte ein ca. 5 u. breiter Spalt verläuft. Die Bänder sind, wie das ganze Tier, 
bewimpert, erscheinen aber etwas stärker lichtbrechend als ihre Umgebung. Bei tieferer Einstellung (Fig. 4) 
buchtet sich die eine Hälfte des Bandes in unregelmäßigen Abständen stark ein und bildet auf diese 
Weise eine Wellenlinie. Es entstehen so gleichsam Taschen seitlich von dem hellen Spalt. Ueber jeden 
Wellenberg der Linie verlaufen zahlreiche sich kreuzende Myoneme, die größtenteils an den äußeren 
Konturen der Wimperfurche inserieren, zum kleineren Teil sich aber auch ins umgebende Plasma ver- 
folgen lassen. Die sich kreuzenden Myoneme dienen offenbar dem Verschluß der Rinne und sind etwa 
Sphincteren vergleichbar (Taf. I, Fig. 4; Taf. III, Fig. 36). 

Auf Querschnitten sieht die Furche klammerförmig aus (Figg. 39, 40). Die beiden Arme der Klammer 
werden von stark fasrig strukturiertem Plasma gebildet, dessen Elemente teilweise weit in das Endoplasma 
hineinragen und hier frei endigen. Man überzeugt sich ohne weiteres, daß die Furche durch eine Ein- 
buchtung des Ectoplasmas gebildet wird. Pellicula und Alveolarschicht und demgemäß auch die Be- 
wimperung sind auf jedem Querschnitt annähernd gleich weit, etwa bis zur Grenze von Ecto- und Endosark 
hinein zu verfolgen. Die in regelmäßigen Abständen erfolgenden tieferen Ausbuchtungen betreffen das 
Endoplasma. Die von Pellicula und Alveolarschicht gebildete äußere Wandung der Tasche, die in der 
Regel an der einen Seite etwas tiefer in den Zellleib sich erstreckt als an der anderen (Figg. 39, 40), setzt 
sich, durch eine kleine Ringfurche unterbrochen, ebenfalls doppelt konturiert, aber nicht bewimpert, von 
Strecke zu Strecke ins Endoplasma hinein fort. Die tiefer gelegene Taschenwandung ist also als ein 
Produkt des Endoplasmas aufzufassen. Nach dem äußersten Zipfel jeder Tasche hin hört die Wandung 


ı) ©. BÜTSCHLI, Protozoa, 1889. 
2) ©. BÜTSCHLI, 1. c. p. 1293. 


9 Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 9 


auf und hier besteht offenbar eine Kommunikation mit dem Endoplasma. Nur auf wenigen Schnitten fand 
ich die Tasche so weitlumig und deshalb die Verhältnisse so klar wie in Fig. 39. Meist waren die Wände 
der Tasche im Endoplasma komprimiert, wie es die Fig. 40 darstellt. Auf Schnitten durch die flachen, 
nicht taschenförmig ausgebuchteten Stellen der Rinne sieht man, daß sie die circuläre Myonemschicht hier 
nicht erreicht (Fig. 44 a—c). Häufig ist auf einem solchen Schnitte, der einem Querschnitt durch einen 
Wellenberg der Fig. 4, Taf. I, entspricht, die tiefste Stelle der Rinne von mehreren sich kreuzenden 
Myonemen umgeben. Seitlich von den sich in das Endoplasma hinein erstreckenden bündelförmigen Faser- 
zügen, welche am ectoplasmatischen Teil der Furchenwand inserieren, sieht man noch ein gleichgerichtetes 
Myonem verlaufen, das in die circuläre, Ecto- und Endosark trennende Myonemschicht übergeht. Es ist 
mit Eisenhämatoxylin dunkler färbbar als die Faserbündel und steht ferner durch nahezu senkrecht zu ihm 
gerichtete, feinere Fibrillen mit der äußeren Körperwand in Verbindung (Figg. 39, 40). Auf Fig. 36 gebe 
ich einen mit Eisenhämatoxylin gefärbten Längsschnitt durch die Wimperfurche wieder. In der linken 
Hälfte des Bildes ist nur das Ectosark getroffen. Rechts verläuft der Schnitt tiefer ins Endoplasma hinein. 
Demgemäß sieht man links die netzförmigen Myonemstrukturen im Ectosark, rechts nur die Grenzlinie 
zwischen Endo- und Ectosark. Zwischen beiden Teilen spannen sich, sphincterförmig je eine Tasche um- 
gebend, die in Fig. 4, Taf. I, dargestellten Faserbündel aus. 

Ich hege keine Zweifel, daß die Wimperfurchen der Nahrungsaufnahme dienen, denn andere prä- 
formierte Kommunikationen der Außenwelt mit dem Endoplasma als die Taschen im Grunde der Furchen 
gibt es, abgesehen von dem später zu beschreibenden After, nicht. Wir können mithin in den Furchen 
Bildungen sehen, die den Peristomfeldern der Ciliaten analog sind. Die taschenförmige Ausbuchtung wäre 
dann mit dem Cytopharynx resp. Cytostom vergleichbar. Pycnothrixz unterscheidet sich aber von allen be- 
kannten Ciliaten durch den Besitz zahlreicher derartiger Mundöffnungen. Ferner ist die Einstülpung nicht 
nur ein Produkt des Ectosarks, sondern der tiefer gelegene Teil ihrer Wand geht aus dem Endo- 
sark hervor. 

Die sehr reichliche Ausstattung der Wimperfurchen mit Myonemen findet bei Ciliaten nichts Ent- 
sprechendes, es sei denn, dafß man auf den sogenannten mittleren Strang bei Didinium hinwiese, dessen 


Fibrillenreichtum THon!) beschrieb. 


Das Endosark. 


Bezüglich des Endosarks kann ich mich kurz fassen. Es ist bedeutend einförmiger als das stark 
differenzierte Ectosark. Seine Struktur ist eine deutlich schaumige und erscheint dadurch viel lockerer als 
die des Ectotarks. Die Größe der Vacuolen schwankt zwischen I und 4 u, noch größere Lücken dürften 
auf mangelhafte Konservierung zurückzuführen sein. Zahlreiche Körnchen sind dem Gerüstwerk ein- 
gelagert. Ob dasselbe noch eine feinere eigentliche Plasmastruktur besitzt, konnte ich nicht erkennen. 
Faserige Bildungen fehlen im Endosark vollständig, mit Ausnahme der hier frei endenden, welche aus den 
Wandungen der Wimperfurche kommen. Demgemäß färbt sich das Endosark stets anders als das Ectosark: 
bei Van GIEson-Färbung rot, im Gegensatz zum gelb erscheinenden Ectosark, bei Hämatoxylin-Eosinfärbung 
dagegen blau, während dann das Ectosark rot wird. An Tieren, deren Ectosarkumhüllung geplatzt und deren 
Endosark herausgequollen war, konnte man erkennen, daß letzteres zähflüssig ist. Es besitzt dann ein 
deutlich streifenförmiges Aussehen. Nahrungspartikelchen und krystallinische Körper nahm ich nicht in ihm 


wahr. Desgleichen beobachtete ich keine Vacuolen. 


I) KAREL THon, |. c. p. II. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 2 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 


10 H. SCHUBOTZ, Io 


Das Kanalsystem. 


Der völlige Mangel von Vacuolen wird anscheinend aufgehoben durch ein eigentümliches, meistens 
sehr deutliches Kanalsystem (Fig. ı). Nur in selteneren Fällen habe ich es vermißt, bei Tieren, die in 
Teilung begriffen waren, sonst war es, mehr oder weniger entwickelt, stets vorhanden. Seine präformierte 
Oeffnung, der „Excretionsporus“, liegt etwa auf der Grenze des zweiten und letzten Körperdrittels. Von 
hier aus erstreckt es sich anfangs einheitlich, dann sich verzweigend, nach vorn. Oft bleibt dabei ein Haupt- 
stamm erhalten. Die Verzweigungen enden, ohne sich erheblich zu verjüngen, blind im Endosark. Das 
Lumen der Kanäle nimmt nicht stetig in distaler Richtung vom Excretionsporus ab, sondern wird bald 
enger, bald schwillt es zu ansehnlicher Ausdehnung an. Nach hinten vom Porus sah ich nur ganz selten 
einen kurzen Kanal vom Hauptstamm abbiegen. 

Der Inhalt dieses Kanalsystems war meist spärlich und erschien auf Längsschnitten körnelig und 
schwach plasmatisch gefärbt. Häufig sind gelbe Excremente in ihm erkennbar. Ich halte sie für excretorische 
Produkte und schließe daraus auf die Funktion des Systems. Auf Längsschnitten sowohl wie auf Quer- 
schnitten (Taf. III, Fig. 35) überzeugt man sich, daß die Kanäle eine eigene, doppelt konturierte Wand 
besitzen. Auf kurze Strecken vermisse ich sie allerdings, doch schien mir dies auf nachträgliche Schädi- 
gungen zurückgeführt werden zu müssen. Eine weitere Eigentümlichkeit des Kanalsystems ist seine Be- 
wimperung, die wenigstens in dem Hauptkanal, der „Afterröhre‘“, mit Bestimmtheit erkennbar ist (Taf. III, 
Fig. 38). Mehr nach vorn nahm ich ebenfalls feine, faserige Bildungen im Lumen der Kanäle wahr, doch 
könnten diese vielleicht auch durch teilweisen faserigen Zerfall der Wandung entstanden sein. Diese Elemente 
(Taf. III, Fig. 35) standen viel weniger dicht als die Cilien im Hauptast des Systems und erfordern jeden- 
falls eine erneute Untersuchung an besser konserviertem Material. Bemerkenswert ist, daß das Kanalsystem 
sich in seiner ganzen Ausdehnung auf das Endoplasma beschränkt. 

Dieses Kanalsystem scheint mir die excretorischen Funktionen der contractilen Vacuolen und die 
der Cytopyge der Ciliaten zu vereinen. Letztere fanden BÜTSCHLI!) und SCHEWIAKOFF bei Nyctotherus zu 
einer ansehnlichen Röhre ausgebildet und bewimpert, und H. N. MAIER?) entdeckte später die zu den Cilien 
gehörigen Basalkörperchen. Contractile Vacuolen, die in Zusammenhang stehen mit einem oder mehreren 
zuführenden Kanälen, sind bei ciliaten Infusorien nicht selten. Bei einigen Opalinen (Diskophrya und 
Hoplitophrya) findet sich sogar ein pulsierender Längskanal. Auch Vacuolen mit eigenen Wandungen sind 
neuerdings durch FAURE FREMIET ) bei Vorticellen gefunden worden. Während diese aber, wie alle contractilen 
Vacuolen dem Corticalplasma angehören, ist das Kanalsystem der Pyenothrix durchaus auf das Endoplasma 


beschränkt. 


Die Kerne. 


Macronucleus. Entsprechend der Größe des Tieres ist der Macronucleus von Pyenothrixz monocystoides 
ein sehr ansehnliches Gebilde. Er ist im ruhenden Zustande fast immer kugelig, selten oval und besitzt 
einen Durchmesser von ca. 100 u. Seine Struktur ist sehr dicht. Er färbt sich daher sehr intensiv mit 
Kernfarbstoffen, und zwar die centrale Partie etwas stärker als die periphere. Eine ausgeprägte, doppelt 
konturierte Membran fehlt dem Macronucleus. Nur auf mit Safranin-Holzessig oder FLEMMInGs Gemisch 


gefärbten Schnitten tritt eine wenig dunkler tingierte Begrenzungslinie der Kernperipherie hervor, die aber 


DIONBUESCHELELEC. 

2) H. N. MAIER, 1. c. 

3) E. FAURE-FREMIET, Les membranes pe£rivacuolaires chez les infusoires cilies.. C. rend. de seanc. d. 1. Soc. d. 
Biologie, T. LVIU. j 


II Pycenothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. II 


nur eine Verdichtung der äußersten Kernsubstanz darzustellen scheint, denn nach innen ist sie nicht scharf 
abgesetzt. 

Nucleolen, oder besser Binnenkörper scheinen niemals im Macronucleus zu fehlen. Sie sind meist 
in geringer Anzahl vorhanden, können aber auch sehr zahlreich sein. Ihr Bau ist ausgesprochen bläschen- 
förmig. In ihrem Innern befindet sich stets ein kompakter, körnig zusammengesetzter Körper, offenbar im 
Kernsaft suspendiert (Figg. 5, 42). Ich nehme an, daß sich diese Binnenkörper durch Teilung vermehren, 
da sie mit wachsender Größe an Zahl abnehmen. 2 

Auf Schnitten durch den Macronucleus überzeugt man sich von der überaus dichten Beschaffenheit 
seiner Struktur. Ein Kerngerüst ist nicht erkennbar. Der ganze Körper erscheint fein gekörnelt; nach 
dem Mittelpunkt zu noch dichter als an der Peripherie. Der Mangel eines Gerüstes ist wohl nur ein schein- 
barer, durch die Konservierungsflüssigkeit (Formol) bedingter. Diese ist offenbar gerade für die Kerne 
wegen ihrer starken Härtung ungeeignet, denn häufig sieht man die Kernmasse durch Faltung zerklüftet. 
Bei Eisenhämatoxylin- und FremminGscher Färbung treten in der Grundsubstanz (Nucleolarsubstanz) des 
Kerns noch besonders dunkel tingierte, kleine, sehr distinkte Körnchen (Chromatin) hervor, die über den 
ganzen Kernkörper weit zerstreut liegen. Die gleichen Körnchen findet man auch in den Binnenkörpern 
und außerdem zuweilen größere, sich ebenfalls mit Chromatinfarbstoffen stark färbende (Figg. 42 und 43, 
Taf. III). Die Binnenkörper sind also keine echten Nucleolen, d. h. nicht nur aus Nucleolarsubstanz ge- 
bildete Körper, sondern eher Caryosomen vergleichbar. 

Micronucleus. Der stets in Einzahl vorhandene Micronucleus hat die für viele Ciliaten charak- 
teristische Lage in einer dellenförmigen Vertiefung des Macronucleus. Er ist linsenförmig, ca. 20 u lang, 
6 u dick und größtenteils achromatisch. In mit Boraxkarmin überfärbten und mit Salzsäure-Alkohol dif- 
ferenzierten Präparaten, in denen der Macronucleus dunkelrot blieb, fiel der Micronucleus durch seine Farb- 
losigkeit geradezu auf. Schnittpräparate zeigen, daß der Micronucleus aus einem dem Macronucleus un- 
mittelbar aufliegenden lockeren Teil und einem dichten und stark lichtbrechenden Teil besteht. Ersterer 
enthält mehrere ziemlich große Vacuolen. Mit Eisenhämatoxylin kann man die äußere Partie in einen 
centralen chromatischen und einen peripheren achromatischen Teil differenzieren (Taf. III, Fig. 43). Auch 
in dem chromatischen Teil lassen sich noch hellere, vacuolenähnliche Gebilde wahrnehmen. 

Die Regel ist, daß die Kerne stets in Einzahl bei Pyenothrix monocystoides vorkommen, die wenigen 
zweikernigen Exemplare (höchstens Io), die ich unter den Tausenden von mir angesehenen Tieren fand, 
durften wohl als Individuen aufzufassen sein, deren Plasmateilung aus irgend einem unbekannten Grunde 


nicht zustandekam, trotz Vollendung der Kernteilung. 


Kernveränderungen. 


Auffällige Abweichungen von dem eben geschilderten Bau des ruhenden Kerns sind bei Pyenothrix 
keine Seltenheit. Sie äußern sich in dem Auftreten mehr oder weniger zahlreicher, offenbar mit Flüssigkeit 
gefüllter, schwach färbbarer Bläschen, wie sie die Figg. 6-10, Taf. I, zur Anschauung bringen. Ausnahms- 
weise bleiben die Bläschen so klein wie in Fig. 6. Sie liegen hier regelmäßig peripher um das kompakte 
Kernzentrum verteilt. Sie scheinen sich durch Zusammenfließen zu vergrößern und können große, weit hervor- 
tretende Blasen bilden. Den ganzen Vorgang fasse ich als einen rein vegetativen auf, der mit der Kern- 
vermehrung oder Kernreduktion nichts zu tun hat. Darauf weist auch die Beobachtung hin, daf der Neben- 
kern von diesen Veränderungen anscheinend nicht beeinflußt wird. Wenigstens fand ich ihn in einem so 
stark degenerierten Macronucleus, wie ihn Fig. 9 darstellt, völlig intakt. Namentlich durch R. HERTwIG und 


seine Schüler sind derartige Kernveränderungen, wie sie offenbar hier vorliegen, öfter beschrieben worden. 
2% 
2* 


I2 } H. SCHUBOTZ, 12 


In einem anderen Sinne scheint mir dagegen der Kernzerfall gedeutet werden zu müssen, den die 
Fig. ıı darstellt. Hier war der stark und ziemlich gleichmäßig gefärbte, mithin nicht mit Flüssigkeit 
imbibierte formlose Kern regellos und strangförmig gewunden. Einige kleine und unregelmäßige Stücke 
hatten sich bereits von ihm losgelöst und lagen in dem sonst normalen, nur etwas verkürzten Zelleib zer- 
streut. Dieses Stadium fand ich ein einziges Mal und glaube es nur als einen Zerfall des Macronucleus 
nach erfolgter Conjugation und Loslösung der Gameten deuten zu dürfen. Leider konnte ich trotz eifrigen 
Suchens den Micronucleus unter den Zerfallsprodukten nicht herausfinden. 

Einer sehr bemerkenswerten Erscheinung will ich an dieser Stelle gedenken, die sich unter dem 
mir zur Bearbeitung überwiesenen Material oft beobachten ließ, der Tatsache nämlich, daß die Kerne voll- 
ständig ausgestoßen werden. Die Häufigkeit kernloser Individuen fiel mir von vornherein auf. Sie zeigten 
stets eine Ruptur im Ectosark, durch die die Kerne ausgetreten waren, und zwar vollständig, denn das 
Plasma enthielt keine Kernreste und färbte sich in demselben Ton wie das mit Kernen versehener Tiere. 
Diese Tatsache des gleichen Verhaltens in Bezug auf Färbbarkeit und Gestalt bei Tieren mit und ohne 
Kern war beachtenswert, denn sie scheint mir zu beweisen, daß die Tiere im Moment der Fixation noch 
am Leben waren. Sie mußten also entweder ohne Kern gelebt haben, oder der Kernaustritt ist nach 
der Fixation infolge von Schädigungen auf dem Transport eingetreten. Auf das letztere schienen mir Bilder 
hinzuweisen, die dem in der Fig. 22, Taf. II, dargestellten, häufig beobachteten entsprechen. Ebenso oft 
fand ich aber auch Individuen, deren Ectosark an einer Stelle in der Gegend des Kerns stark verdünnt 
war, die gleichsam einen für den Kernaustritt prädestinierten Punkt, einen „locus minoris resistentiae‘“, be- 
saßen (Taf. II, Fig. 23). Ohne Zweifel sprach dieser nicht vereinzelte Befund dafür, daß der Kernaustritt 
schon vor der Fixation einzutreten pflegt. In dieser Vorstellung bestärkte mich die Beobachtung von 
Nematoden im Endosark der Tiere. Diese Parasiten waren zweifellos in ihre Wirte durch die Ruptur 
des Ectosarks gedrungen, durch welche vorher der Kern ausgestoßen worden war. Auch scheint mir der 
Austritt des Kerns aus den mit Formol konservierten Tieren bei der schnellen und bedeutenden Erhärtung 
der äußeren Körperschicht kaum möglich. Ich versuchte wiederholt, durch starkes Quetschen des Tieres 
den Kern in ähnlicher Weise zu entfernen, wie es auf der Fig. 22 geschieht, erreichte aber stets nur ein 
förmliches Zersplittern des spröden Zelleibes. Daß aber der Kernaustritt während der Fixation als eine 
Folge davon eingetreten sein soll, ist deshalb unwahrscheinlich, weil wohl sonst, wenn auch nicht sämtliche, 
so doch eine bei weitem größere Zahl der Tiere ihn verloren haben müßte. Alle diese Beobachtungen, 
vor allem aber die Tatsache, daß sich in kernlosen Individuen parasitische, durch die Lücke des Ectosarks 
eingewanderte Nematoden befinden, zwingt uns zu der Annahme, die Tiere hätten in kernlosem Zustande 
noch vegetiert. Einen sicheren Aufschluß wird bezüglich dieser merkwürdigen Erscheinung, wie in Bezug 
auf viele andere, aber erst eine Lebendbeobachtung dieser Infusorien bringen können. Ein Analogon für 
dies Verhalten der Pyenothrix finden wir bei den Ciliaten nicht. Ohne sie zum Zerfließen zu bringen, läßt 
sich ihr Kern nicht entfernen; dagegen beobachtete HorErR!) tagelange Bewegungen ihrer Kerne be- 


raubter Amöben. 


Parasitische Nematoden. 


Pyenothrix monocystoides weist zu seinen vielen anderen Eigentümlichkeiten auch noch die auf, daß 


in ihm ein parasitisches Metazoon, ein Nematode, schmarotzt. Ich habe die mit dem Parasiten be- 


I) B. HOFER, Experimentelle Untersuchungen über den Einfluß des Kerns auf das Protoplasma. Jenaische Zeitschr., 
Bd. XXIV, 1889. 


13 Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 13 


hafteten Individuen nicht gezählt, glaube aber, daß wohl jede zehnte Pycenothrix den Wurm enthält. Ich 
fand die Würmer bis zu dreien im Endoplasma liegen. Zu ihrem Eindringen in das Infusor benutzen sie 
Lücken des Ectosarks oder bei unversehrten Tieren den Excretionsporus, wie es Fig. ı2, Taf. I, wiedergibt. 
Man findet sie demgemäß meistens ganz oder teilweise im Kanalsystem liegen, dessen Wandung sie zuweilen 
durchbrechen. Ueber die Bauverhältnisse dieses Nematoden vermag ich vorläufig noch nichts zu sagen, da 
ich ihm nur nebenbei meine Aufmerksamkeit schenken konnte. 

Bei Infusorien sind, so viel mir bekannt wurde, bisher noch keine parasitischen Metazoen angetroffen 
worden. Wohl aber führt BürTscHLı!) unter den Flagellaten Volvox an, bei dem, wie schon EHRENBERG 
beobachtete, Rotatorien schmarotzen, und Noctiluca, die nach PoucHET von einem Distomum heimgesucht 
werden soll. Durch mündliche Mitteilung erfahre ich von Herrn Dr. HARTMANN, daß er auch bei VoWwox 


Nematoden auffand. 


Teilung. 


Die Teilung von Pycnothrix monocystoides wird durch einen sehr merkwürdigen Vorgang eingeleitet, 
der bei keinem anderen Protozoon ein Analogon hat, nämlich die Abschnürung und Abstoßung eines kern- 
losen Teiles des Zelleibes. Sämtliche von mir gefundenen Teilungsstadien ließen den Vorgang selber oder 
die Spur davon einwandfrei erkennen. Er geht so vor sich, daß sich das dünne Hinterende des Tieres in 
der Gegend des Excretionsporus stark gegen das Vorderteil einbiegt. Dadurch bilden sich tiefe Furchen 
in der konvexen Seite des Tieres (Fig. 24, Taf. II). Solche Anfangsstadien der Teilung fand ich in ver- 
hältnismäßig großer Anzahl. Sie waren überdies durch Veränderungen des Kerns charakterisiert, derselbe 
pflegt sich auch nach Beginn der Teilung eigentümlich zipfelförmig in die Länge zu ziehen. Die Ab- 
schnürung des Schwanzendes selber findet zu verschiedenen Zeiten der Kernteilung statt. Auf den in den 
Figg. 25, 26 dargestellten frühen Stadien, die häufig vorkommen, war sie bereits vollendet und die Ab- 
schnürungsstelle nicht mehr erkennbar. 

In den vorgerückteren Phasen der Teilung (Figg. 27, 29, 30a) stand das Hinterende aber noch im 
lockeren Zusammenhang mit dem Tier, so zwar, daß es bei der Präparation des in Fig. 30a abgebildeten 
Individuums abbrach. Bemerkenswert ist, daß es an der Oberfläche des Tieres gleichsam nach vorn zu 
rücken scheint. Denn anders kann ich mir die Verhältnisse der Figg. 27, 30a nicht erklären, in denen das 
Hinterende nicht mehr terminal liegt, sondern mehr nach vorn, sogar bis etwa zur Mitte vorgerückt ist. 
Infolge dieses Vorganges ist die Größe aller in Teilung begriffenen Tiere im Vergleich mit den ungeteilten 
reduziert, was durch Betrachtung der gleich stark vergrößerten Abbildungen auf Taf. II sich ergibt. 
Hier scheint also die Veränderung der Kernplasmarelation, welche nach R. HERTwıG?) die Zellteilung aus- 
löst, durch den Teilungsvorgang allein noch nicht aufgehoben werden zu können, sondern es müßte noch ein 
ganz erheblicher Teil des Zelleibes zu diesem Zweck zugrunde gehen. Bisher war es nur von Kernsubstanzen 
bekannt, daß sie einer Degeneration zum Zwecke der Aufrechterhaltung dieses Verhältnisses erlagen. 

Wie bereits erwähnt, zieht sich der Macronucleus zu Beginn der Teilung zipfelförmig aus und die 
Differenzierungen verschwinden in ihm, werden also wohl zurückgebildet. Später nimmt er Hantelform an, 
auf welchem Wege, kann ich wegen Mangels der hier fehlenden Stadien nicht sagen. Seine Struktur wird 
dann, wenigstens im Verbindungsstück, feinfädig, vermutlich durch reihenweise Anordnung der Microsomen 
(Figg. 28, 29). Die Hantel kann zu einem langen, mit verdickten Enden versehenen Gebilde heranwachsen, 


wie Fig. 30a darstellt. Eine spätere Phase der Teilung fand ich nicht. 


ı) ©. BÜTSCHLI, ]. c. 
2) R. HERTwIG, Ueber das Problem der sexuellen Differenzierung. Verh. d. Deutschen Zoolog. Gesellschaft, 1905. 


14 H. SCHUBOTZ, 14 


Ueber die Verhältnisse des Zelleibes während der Teilung bin ich mir bei der kleinen Zahl der von 
mir gefundenen vorgerückten Phasen, die sämtlich in den Figg. 27—30a abgebildet sind, nicht ganz klar 
geworden. Eine geringe Veränderung tritt schon in den einleitenden Stadien im Endoplasma ein, das sich 
seiner Excrete entledigt und auch das excretorische Kanalsystem mehr oder weniger rückbildet. Wie sich 
dieses in den Teilsprößlingen neubildet, war in meinen Präparaten nicht erkennbar. Während der Kern 
hantelförmig wird, legt sich im Ectosark des hinteren Teilsprößlings eine neue Wimperfurche an, welche 
etwa in der Mitte des reduzierten Zelleibes in querer Richtung bogenförmig abbiegt (Figg. 29, 30a). Einen 
ebensolchen queren Bogen sieht man in der gleichen Höhe von der diametral gelegenen alten Wimper- 
furche der gegenüberliegenden Seite verlaufen, aber nicht in demselben Sinne wie der erste, sondern ihm 
entgegengesetzt. Das hintere Tochterteil besitzt also auf diesem Teilungsstadium drei Wimperfurchen: die 
beiden des Muttertiers und eine neuangelegte, von denen eine später rückgebildet werden muß. Der vordere 
Teilsprößling weist nur die beiden des Muttertiers auf. Die durch die quergerichteten Bogen hervor- 
gerufene Ringfurche umgibt das Tier mithin nicht in seinem ganzen Umfange, sondern gleichsam nur zwei 
gegenüberliegende Quadranten, während die beiden anderen noch ungefurcht sind. Ein weiteres Stadium, 
das diese komplizierten Verhältnisse klarer erkennen und verfolgen ließe, suchte ich vergebens in meinem 
Material. 

Auf frühen Teilungsstadien beobachtete ich gelegentlich, daß die beiden alten Wimperfurchen, 
welche für gewöhnlich den vorderen Pol nicht erreichen, sich hier bis zu demselben erstreckten, und zwar 
waren die Furchen in diesem Falle etwas erweitert und an ihren Rändern mit flachen Einbuchtungen ver- 
sehen (Fig. 26). In den meisten Anfangsstadien waren die Furchen jedoch normal, so dass mir die Be- 


deutung dieser merkwürdigen Erscheinung unaufgeklärt blieb. 


Conjugation. 

Ob Paare, wie die in den Figg. 33, 34, Taf. II, abgebildeten, conjugierte sind, will ich selber noch 
dahingestellt sein lassen. Es waren die einzigen Exemplare, die ich in einem sehr innigen Zusammenhange 
miteinander fand. Beide Male gehörte das eine Individuum des Paares zu dem kleineren, das andere zum 
größeren Typus der Pyenothrix. Die Vereinigung war, wie die Figuren zeigen, in verschiedener, entgegen- 
gesetzter Richtung erfolgt. 

Schnitte durch das in Fig. 34 abgebildete Paar boten höchst merkwürdige Verhältnisse dar. Das 
kleinere Tier war in die vordere Hälfte des großen bis an die äußerste Grenze des Endoplasmas vor- 
gedrungen und lag nun hier allseitig vom Ectosark umgeben (Taf. III, Fig. 45a—c). Die hintere Hälfte: 
des kleinen Tieres ragte indessen aus dem großen heraus. Die Vereinigung hatte dazu geführt, daß die 
Kerne beider Tiere auf gleiche Höhe zu liegen kamen, und der des großen Tieres hatte’sich, beeinflußt 
durch den Körper des kleinen, stark abgeflacht. Die Schnittpräparate bewiesen jedoch, daß keine innigeren 
Beziehungen zwischen den Kernen bestanden. Sie zeigten ferner, daß die Vereinigung durch eine außer- 
ordentlich große Verletzung des einen bei vollständiger Erhaltung des anderen Tieres zustande gekommen 
war. Durch Quetschung des anderen, scheinbar conjugierten Paares stellte ich analoge Verhältnisse fest. 

Mit Rücksicht auf die Spärlichkeit dieser höchst rätselvollen Befunde wage ich keine Schlüsse be- 


züglich ihrer Bedeutung zu ziehen. 


Systematische Stellung. 


Der Besitz von Cilien mit Basalkörperchen, die Kernverhältnisse und die Querteilung weisen 


Pyenothrix monocysioides ohne Frage den Ciliaten zu. Dagegen gestatten die mannigfachen Besonderheiten 


15 Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 15 


ihres Baues, das übermäßig entwickelte Ectosark, die Wimperrinnen mit den zahlreichen Cytostomen, das 
kanalartig verzweigte Excretionssystem, ganz abgesehen von den Unterschieden in der feineren Struktur, 
nicht, diese Form in eine der bestehenden Ciliatenordnungen einzureihen. Am meisten Aehnlichkeit, 
wenigstens äußerlich, finden wir noch mit den holotrichen Infusorien wegen der bis auf die Furchen gleich- 
mäßigen Bewimperung. Andererseits entfernt die viel höhere Organisation Pyenothrix gerade wieder am 
weitesten von den Holotrichen, in denen wir wohl die primitivsten Ciliaten zu sehen haben. Es dürfte 
daher das Empfehlenswerteste sein, Pycnothrix als eine hoch differenzierte Form vorläufig den ciliaten In- 


fusorien anhangsweise anzugliedern. 


Andere Infusorien aus dem Darm von Hyrax capensis. 


Außer dem beschriebenen, alle bekannten Ciliaten an Größe weit übertreffenden Tiere fand ich in 
meinem Material noch andere kleinere Infusorien in großer Menge. Unter ihnen ließen sich zweierlei Typen 
unterscheiden, von denen ich aber, da ich nur auf konserviertes Material angewiesen war, nicht mit Sicher- 
heit sagen kann, ob es zwei verschiedene Arten sind oder Entwickelungsstadien einer und derselben. Ersteres 
scheint mir nach meinen Beobachtungen das Wahrscheinlichere zu sein. Die größeren in den Figg. I5S—ı17 
abgebildeten Formen erreichen eine ansehnliche Größe: 460 u Länge bei ca. 85 u Breite. Die Mehrzahl 
war über 300 u lang, die kleinsten Exemplare dieses Typus maßen ca. go u in der Länge und 50 « in der 
Breite. Ihre Gestalt erinnert etwas an eine Sichel. Ihre abgerundeten Enden sind schwach verjüngt. Die 
eine der Längsseiten ist ein wenig stärker gewölbt als die andere, häufig gerade, wodurch die schwach ge- 
bogene Form resultiert. Auf Querschnitten ergibt sich, daß sie drehrund sind (Fig. 46, Taf. III, ist nach 
einem schräg geführten Schnitt gezeichnet). Ihr größter Dickendurchmesser liegt, ähnlich wie bei Pycnothrix, 
mehr nach dem vorderen Pole hin. 

Ihre sehr feine Pellicula ist, bei starker Vergrößerung betrachtet, deutlich längsgestreift. Die 
Längsstreifung entsteht, wie Schnitte erweisen, durch regelmäßigen Wechsel von breiteren, hellen und 
schmaleren, dunklen Streifen. Die hellen sind rippenartig vorgewölbt. Dicht neben den dunkleren Streifen 
verläuft eine Längsreihe feinster, mit Eisenhämatoxylin färbbarer Körnchen, welche vermutlich die Basal- 
körperchen der Wimpern sind (Fig. 47, Taf. III). Unter der Pellicula liegt das sehr ansehnliche Cortical- 
plasma. Es ist ungleich ausgebildet, an der geraderen Längsseite sehr reichlich, an der gebogenen da- 
gegen spärlich. Es ist dichter strukturiert und dunkler färbbar als das Endoplasma. An der geraden Seite 
des Tieres, wie mir schien, nahe dem Vorderende beginnend und bis zum Hinterpole reichend, also ähnlich 
wie bei Pycnothrix, verläuft eine Wimperfurche, die besonders in ihrer hinteren Hälfte schwach wellenförmig 
erscheinen kann (Fig. 16, Taf. Il). Auf Oxerschnitten überzeugt man sich, daß sie tief eingebuchtet ist in 
ganz derselben Weise, wie wir es bei Pyenothrix kennen lernten. Das Corticalplasma in ihrer Umgebung 
färbt sich zwar etwas stärker und schien auch schwach faserig strukturiert zu sein, liefß aber den kom- 
plizierten Myonemapparat der Pycnothrix nicht erkennen. Trotz dieses Mangels an Myonemen fiel mir auf, 
daß sich auch hier bei Van Gieson-Färbung das Ectosark gelb, das Endosark dagegen rot tingierte. In 
das Endoplasma hinein konnte ich die Einbuchtungen der Furche nicht verfolgen und ebensowenig offene 
Cytostome an ihrem Grunde sehen, die aber wohl dennoch hier zu erwarten sind. Auf Schnitten wird das 
Ectosark gegen das Endoplasma durch eine scharfe, mit Eisenhämatoxylin dunkel färbbare Linie abgesetzt, 


die an der gefurchten Seite deutlicher ist als an der gewölbten. 


16 H. SCHUBOTZ, 16 


Das Endoplasma ist lockerer strukturiert und infolgedessen schwächer färbbar als das Ectosark. 
Es ist reich an mannigfachen Einlagerungen plasmatischer und krystallinischer Natur. Zu ersterem möchte 
ich besonders schollenförmige Elemente rechnen, die sich mit Säurefuchsin rot färben und an Dotterplättchen 
erinnern. Unter den krystallinischen Gebilden fielen mir farblose Rhomben auf. Vacuolen, vor allem aber 
dem Röhrensystem von Pyenothriz ähnliche Einrichtungen vermißte ich im Endosark, jedoch bedarf gerade 
dieser Punkt sehr einer erneuten Untersuchung, weil das Endoplasma der kleineren Infusorien schlecht er- 
halten war. Dagegen waren Vacuolen von ganz ähnlichem Habitus wie Pycnothrix dem Corticalplasma ein- 


gelagert und oft sehr deutlich in einer Längsreihe angeordnet. 


Der Macronucleus liegt meistens in der vorderen Hälfte des Tieres, seltener mehr nach dem Hinter- 
ende zu. Er ist fast ausnahmslos oblong mit einer größeren Achse von 36 und einer kürzeren von ca. I2 u 
Länge. Die Längsachse verläuft in der Regel mit der des Tieres annähernd parallel. Quer zum Tiere ge- 
richtete Kerne bilden seltene Ausnahmen. Der Macronucleus färbt sich sehr intensiv mit Boraxkarmin und 
enthält hin und wieder einige wenige, etwas blasser färbbare Nucleolen. Eine Kernmembran entdeckte ich 
nicht. Seine Oberfläche war oft eigentümlich eingekerbt (Fig. 15, Taf. I). Diese Kerben können tief in den 
Kernkörper hineinragen und ihn sogar ganz durchsetzen, so daf durch diese bruchartige direkte Teilung 
eine Vielkernigkeit resultiert. Demgemäß findet man auch öfter Tiere mit mehreren (bis 4 zählte ich) 


Kernen (Fig. 17, Taf. ]). 


Der Micronucleus ist ein 6 u großes, schwach färbbares Körperchen, das in einer Vertiefung 
der Kernoberfläche ruht. Wegen seiner geringen Affinität zu Kernfarbstoffen ist mir über seine Struktur 


Näheres nicht bekannt geworden. 


Außer den Kernen enthielten die meisten der von mir untersuchten Tiere noch kleine, 2—4 u im 
Durchmesser messende Körperchen, die durch ihre starke Färbbarkeit mit Boraxkarmin auffallen. Sie sind 
von runder oder unregelmäßiger Form und sehen entweder gleichmäßig rot aus oder enthalten größere und 
kleinere rote Körnchen in einer schwach färbbaren Grundsubstanz (Fig. 18, Taf. I). Ueber die Bedeutung 
dieser Körperchen, speziell über ihre eventuellen Beziehungen zum Kern, vermag ich nichts zu sagen, da 


letztere stets vollkommen intakt erschienen. 


Von den eben beschriebenen Infusorien weichen die des zweiten, kleineren Typus in mehreren Be- 
ziehungen ab (Figg. I9—2I, Taf. I). Zunächst durch ihre Größe, die niemals die ansehnlichen Maße der 
vorigen erreicht. Der Längsdurchmesser schwankt zwischen 30 und 12 «, der Querdurchmesser zwischen I6 
und 36 u. Die Tiere besitzen meistens ein gedrungenes, ovales bis fast kugeliges Aussehen. Die Oberfläche 
ist ebenso fein längsgestreift wie die der vorigen. Sie wird von einer sehr feinen Pellicula gebildet, unter der 
ich aber kein Corticalplasma wahrnehmen konnte. Das Studium der Bewimperung wurde durch den Mangel 
von Lebendbeobachtungen bei diesen kleinen Objekten sehr erschwert. Eine den Wimperfurchen der vorigen 
vergleichbare Einrichtung nahm ich wohl wahr, aber sie schienen mir nicht parallel zur Längsachse, sondern 
mehr schräg dazu zu verlaufen und auch nicht die Ausdehnung zu besitzen, die wir bei den oben be- 
schriebenen Infusorien fanden (Fig. 19, Taf. I). Das Endoplasma dieser kleinen Form enthielt viel weniger 


Körnchen als das der sichelförmigen und erschien deshalb gleichförmiger. 

Vacuolen von ansehnlichem Umfange waren zu einer oder zu mehreren vorhanden, jedoch ver- 
mißste ich dann die einreihige Anordnung, die für die sichelförmigen Infusorien charakteristisch ist. 

Einen nicht unerheblichen Unterschied fand ich auch im Bau des Kerns. Er war stets rundlicher 
und dabei grobkörniger strukturiert als der Macronucleus der vorher beschriebenen Form, und seine Ober- 


fläche war glatt und nicht eingekerbt. Die Länge seiner Achsen beträgt ca. I4 resp. ca. 9 u. Ein Micro- 


17 Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 17 


nucleus fehlte auch hier nie. Er lag als ein winziges, ca. 2 u großes, schwach rot gefärbtes Körperchen 
dem Macronucleus dicht an. 

Wie gesagt, will ich späteren Forschungen, wenn möglich an lebendem Material, den Entscheid über- 
lassen, ob wir es bei diesen kleinen Infusorien mit zwei Entwickelungsstadien ein und derselben Species 


oder mit zwei verschiedenen Arten zu tun haben. 


Eine weit wichtigere Frage tritt uns bei der Besprechung der Beziehungen der kleinen Infusorien 
von sichelförmigem Bau zu der riesigen Pyenothrix monocystoides entgegen. In ihrem Bau ähneln sich die 
Formen in mehreren Punkten. Vor allem in dem Besitze einer Wimperfurche, die allerdings bei den kleinen 
nur in Einzahl auftritt, aber sonst ähnlich, nur anscheinend weniger kompliziert gebaut ist als bei Pyenothrix 
monocystoide.. Ferner finden sich auch bei den kleinen Infusorien die zahlreichen Vacuolen des Cortical- 
plasmas, aber in einer Reihe angeordnet, so daß man vermuten könnte, beide Charaktere, die Wimperfurche 
sowohl wie die Vacuolen, wären bei den kleinen Formen erst in der Ausbildung begriffen. 

Nun fand ich — im ganzen waren es Ig Fälle — die sichelförmigen Infusorien vollkommen ausge- 
bildet, d. h. sogar mit Cilien versehen, im Endoplasma der Pycnothrix eingeschlossen (Figg. 13, 14, Taf. 1). 
Ihre Zahl betrug ı—5. Sie unterschieden sich in keiner Beziehung von den sonst im Material zahlreich 
vorhandenen Tieren. Anfangs vermutete ich, sie seien auf schizogonischem Wege in ähnlicher Weise, wie 
es DoGIEL!) kürzlich von einer monocystiden Gregarine beschrieb, im Endoplasma von Pyenothrix entstanden, 
zumal da die zuerst gefundenen Individuen dieser Art nichts von einem Kern enthielten. Bald aber fand 
ich auch die kleinen Infusorien in kernhaltigen Individuen von Pycnothrix, und zwar stimmte der Kern mit 
dem oben beschriebenen Bau des in ruhendem Zustand befindlichen völlig überein. Diese Beobachtung 
machte ich 6-mal, so daß also von Ig Tieren 13 kernlos und 6 kernhaltig waren. In allen diesen Fällen 
ließ sich ferner im Ectosark von Pyenothrix eine Bruchstelle nachweisen, durch die etwas Endoplasma nach 
außen getreten war. Diese Umstände machten es wiederum wahrscheinlich, daf die kleinen Infusorien, 
ähnlich wie die Nematoden, die man übrigens zuweilen neben ihnen im Endoplasma von Pyenothrix findet, 
die Lücke im Ectosark benutzt hatten, um in das Innere ihrer Wirte zu gelangen. Hierauf wies ferner die 
gelegentlich auf Schnittpräparaten gemachte Beobachtung kleiner Infusorien hin, die anscheinend im Be- 
griff waren, in die Pycnothrix durch eine klaffende Lücke des Ectosarks einzudringen (Fig. 41, Taf. III). 
Jedoch erscheint mir dieser Befund noch nicht beweiskräftig, weil er die Möglichkeit nicht ausschließt, daß 
die kleinen Tiere gerade ausgestoßen werden. 

Für die Annahme eines Parasitismus sprechen, um es kurz zu wiederholen, folgende Punkte: 

ı) Die Tatsache, daß die kleinen Infusorien sich sowohl in kernlosen Pyenothrix finden, wie in solchen 
mit ganz unveränderten Kernen, und daß sie stets in Bezug auf Größe und Bau durchaus den außerhalb 
befindlichen Tieren gleichen. 

2) Das bei infizierten Pycnothrix ausnahmslose Vorhandensein einer Lücke im Ectosark, wodurch die 
kleinen Infusorien eingedrungen sein können. 

Für die Entstehung der kleinen Infusorien durch Schizogonie würde dagegen folgendes sprechen: 

1) Die Aehnlichkeit in den Bauverhältnissen beider Formen, die sich im Besitz einer sonst bei 


Infusorien in dieser Weise nicht vorhandenen Wimperfurche und zahlreicher Vacuolen im Cortical- 


plasma äußert. 


ı) V. DoGIEL, Beiträge zur Kenntnis der Gregarinen. II. Schizoeystis sipuneuli nov. spec. Archiv f. Protistenkunde, 


Bd. VIII, 1907. 
Jenaische Denkschriften. XII. 3 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 


18 H. SCHUBOTZ, Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 18 


2) Die auffällige Erscheinung, daß auch die im Endoplasma ruhenden kleinen Infusorien bewimpert 
sind. In Zellen schmarotzende Infusorien sind überhaupt noch nicht bekannt; wenn sie aber vorkämen, so 
wäre wohl anzunehmen, daß sie ihre Cilien verlören. 

Schließlich will ich noch die, wie mir scheint, nicht unwesentliche Tatsache anführen, daß ich in 
meinem reichlichen Material keine allmählichen Uebergänge in Bau und Größe von den kleinen zu den 
riesigen Infusorien fand. Die kleinsten Individuen von Pyenothrix monocystoides besaßen 2 mm, die größten 
unter den kleinen Infusorien noch nicht ganz 1); mm Länge. 

Wenn wir es also hier wirklich mit Entwickelungsstadien ein und derselben Species zu tun hätten, 
dann wäre wohl das Vorhandensein eines komplizierten Zeugungskreises, wie wir ihn bei Infusorien nicht 
kennen — ÖOpalina ranarum wird neuerdings den Plasmodromen zugerechnet (NERESHEIMER) — Erfordernis. 

Nach alledem neige ich mehr der Ansicht zu, daß die kleinen sichelförmigen Infusorien zuweilen 
in das Endoplasma von Pyenothrix eindringen, und zwar dann, wenn das Ectosark dieser Form durch irgend- 
welche äußeren Gründe Schädigungen erlitten hat. Der Wirt und sein gelegentlicher Parasit scheinen mir 
zwar verwandt, aber nicht identisch zu sein und wohl sogar verschiedenen Gattungen eingereiht werden zu 
müssen. Der endgültige Beweis für diese Auffassung ist allerdings, namentlich in Anbetracht der Ueber- 
raschungen, welche uns die Protozoenforschung in den letzten Jahren beschert hat, erst durch Unter- 


suchungen über die geschlechtlichen Vorgänge dieser neuen Formen zu erbringen. 


Berlin, 27. April 1907. 


II. Helminthes. 


Nematoden und Acanthocephalen. 


Dr. von Linstow 


Generaloberarzt in Göttingen. 


Mit Tafel IV. 


A. Nematoden. 


a) Parasitische Nematoden. 


Ascaris quadrilobata n. Sp. 
Pig. T. 


Aus Vipera arietans MERR. (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest., und Pseudaspis 
ana (L.) (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Ventric. 

Cuticula quergeringelt; Lippen ohne Zahnleisten, Löffelbildung und Zwischenlippen ; Dorsallippe 
0,22 mm lang und 0,26 mm breit; vorn mit zwei rundlichen Vorbuchtungen, an der Basis jederseits nach außen 
erweitert; Papillen nach vorn gerückt; innere Pulpa vorn jederseits mit zwei größeren äußeren und zwei 
inneren kleineren Vorsprüngen; Schwanzende bei beiden Geschlechtern kurz und abgerundet. 

Männchen 68 mm lang und 1,67 mm breit; der Oesophagus nimmt !/,, das Schwanzende 1/,, der 
ganzen Länge ein; letzteres ist konisch verjüngt und trägt am Ende eine kleine, 0,0052 mm lange, griffel- 
förmige Verlängerung; präanal stehen jederseits 20 Papillen in einer Reihe; Spicula 1,58 mm lang; 
Spermatozoen kugelförmig, granuliert und 0,018 mm groß. 

Das Weibchen hat eine Länge von I12I und eine Breite von 1,78 mm, der Oesophagus mißt !/, 
das Schwanzende 1/,,, der Gesamtlänge; die Vulva liegt an der Grenze von I. und 2. Drittel des Körpers; 
die Eier sind kugelförmig, dickschalig und 0,078 mm groß; die Schale ist mit sehr feinen, dicht gedrängten 
Grübchen besetzt. 


Ascaris thyrsitis n. SP. 
Aus Thyrsites atun EuUPHR. (Fundort: Küstenmeer bei der Insel Possession, Mai 1903), Cav. abdom. 
Tellerförmig aufgerollte, von Bindegewebe fest umwachsene Larven von durchschnittlich 22 mm 
Länge und 0,67 mm Breite; am Kopfende ein kegelförmiger Bohrzahn; der Oesophagus nimmt !/,, der 
Gesamtlänge ein, das Schwanzende !|,;; dieses ist breit abgerundet und trägt keinen fingerförmigen Anhang, 
wie die in Seefischen so häufige Ascaris capsularia Run. ihn hat; die vorderen *, des Oesophagus sind 


muskulös, das hintere !/, ist drüsig und breiter als der vordere Teil. 


Ascaris ferox EHRBG. u. HEMPR. 
Aus dem Dünndarmsack von Procavia (Hyrax) capensis (ParL.) (Fundort: Chamis, Grofß-Namaland, 
September 1905). 
Ascaris sparoidum DIES. 


Aus Pagellus lithognathus Cuv. et Var. (Fundort: Lüderitzbucht, April 1903), Intest. Eine Larve. 


v. LINSTOW, 22 


[7 
7 


Physaloptera incurva n. Sp. 
Fig. 2. 

Aus Erinaceus frontalis SmıtH (Fundort: Kooa, Khakhea, Kalahari, November 1904), Ventric., Intest. 

Cuticula in Abständen von 0,04 mm quergeringelt; am Kopfende treten aus einer praeputium-artig 
ringförmigen Cuticularverdickung 2 dorsal und ventral gestellte Lippen hervor, die an den einander 
zugekehrten Seiten am Scheitel je 3 Zähne tragen; Oesophagus und Darm sind gleich breit, Schwanzende 
bei beiden Geschlechtern abgerundet. 

Das Männchen erreicht eine Länge von 20 mm und eine Breite von 0,75 mm, der Oesophagus ist 
1/,., der Schwanz !/,, der ganzen Länge groß; die Spicula sind ungleich; das rechte ist breit und 0,36 mm 
lang, das linke schmal und 0,57 mm lang; am Schwanzende stehen neben der Cloakenöffnung jederseits 
4 gestielte Papillen, vor ihr I unpaare, postanale jederseits 3; das Schwanzende ist hakenförmig nach der 
Bauchfläche gekrümmt. 

Bei dem 47 mm langen und 1,58 mm breiten Weibchen nimmt der Oesophagus 1/,, der Schwanz 
1/,,; der Gesamtlänge ein; die Vulva liegt vor der Mitte und teilt den Körper von vorn nach hinten im 


Verhältnis von 34:59; die dickschaligen Eier sind 0,057 mm lang und 0,039 mm breit. 


Physaloptera paradoxa n. Sp. 
Fig. 3—4. 

Aus Varanus albigularis (Daun.) (Fundort: zwischen Kooa und Khakhea, Kalahari, November 1904), 
Ventric., und Varanus spec. (Fundort: Okombahe [Otjiteiti], unweit Okahandja, Hereroland, Oktober 1903). 
Instest. 

Cuticula in Abständen von 0,018—0,044 mm quergeringelt; am Kopfende praeputium-artig verdickt, 
am Scheitel der beiden aus der Verdickung hervorsehenden Lippen steht je ı Zahn; dahinter dorsal und 
ventral je ı Papille und in den 4 Submedianlinien ı kleines, kegelförmiges Zähnchen im Kreise; Ende des 
Darmes durch eine tiefe Einschnürung vom Rectum getrennt; die Seitenfelder wurzeln mit schmaler Basis 
und verbreitern sich stark nach innen; eine Scheidewand trennt sie in eine dorsale und eine ventrale Hälfte, 
und an der Innenseite der Scheidewand verläuft das Gefäß. 

Das Männchen, welches bis I9 mm lang und 0,72 mm breit ist, hat einen Oesophagus von !/, und 
ein Schwanzende von !/,, Körperlänge; das Schwanzende ist hakenförmig eingekrümmt und weicht darin 
von allen Physaloptera-Männchen ab, daf eine Bursa ganz fehlt; das Vas deferens endigt mit einer I,I8 mm 
langen Samenblase. Die Spicula sind auffallend ungleich; das rechte ist spindelförmig, vorn gerade 
abgeschnitten, hinten spitz auslaufend, die Länge beträgt 0,21 mm und die Breite in der Mitte 0,044 mm; 
das linke dagegen ist lang und schlank gestreckt, seine Länge beträgt I,76 mm und die Breite 0,0078 mm; 
neben der Cloakenöffnung stehen jederseits 4 kolbenförmige Papillen, vor ihr 3, hinter ihr jederseits 6, 
davon 3 dicht hinter der Cloakenöffnung, 2 in der Mitte des Schwanzes und I am Hinterende. 

Das Weibchen wird 33 mm lang und 0,82 mm breit; die relative Oesophaguslänge beträgt !/,, die 
des Schwanzes !/,,; die Vulva liegt etwa an der Grenze von I. und 2. Viertel des Körpers; sie teilt den- 


selben im Verhältnis von 4:11; die dickschaligen Eier sind 0,039 mm lang und 0,031 mm breit. 


Physaloptera spec.? 
Aus Varanus spec., Intest. (Fundort: s. oben.) 


Nur 2 Weibchen, 48—55 mm lang und 1,62 mm breit, Eier 0,058 mm lang und 0,042 mm breit, 
dickschalig, zusammen mit Physaloptera paradoxa;, da das Männchen fehlt, unbestimmbar. 


23 Parasitische Nematoden. 23 


Kalicephalus rotundatus n. Sp. 
Fig. 5—6. 
Aus Pseudaspis cana (L.) (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Oesoph. 


Cuticula glatt, Oesophagus sehr kurz, beim Männchen !/,,, beim Weibchen !/,,, der Gesamtlänge 
groß; die hinteren °/, sind kolbenförmig angeschwollen; der Nervenring umgibt den Oesophagus etwa in 
seiner Mitte, der Porus excretorius liegt ventral an der Grenze von Oesophagus und Darm; die Mund- 
kapsel wird lateral von je 3 Leisten gestützt; der Darm ist vorn schwarz pigmentiert. 

Das Männchen ist 7—8,8 mm lang und 0,29 mm breit; die breite Bursa hat 2 seitliche und einen 
dorsalen, mittleren Lappen; erstere sind von je 4 Rippen gestützt, letzterer von 6; der Hoden läßt das 
vordere Drittel des Körpers frei; das kurze, gerade Spiculum ist 0,40 mm lang. 

Das Weibchen, welches 13,6—16 mm lang und 0,40 mm breit ist, hat einen am Ende abgerundeten 
Schwanz von !/,, Körperlänge; die Vulva ist von einem verdickten Cuticularring umgeben und liegt hinter 
der Mitte, sie teilt den Körper im Verhältnis von 12:7; die Eier haben eine Länge von 0,065 mm bei 


einer Breite von 0,042 mm. 
Spiroptera spec.? 


Aus der Leibeshöhle von Motacilla capensis L. (Fundort: Bethanien, Groß-Namaland, August 1905.) 


Ein unbestimmbares Weibchen. 


Oxyuris flagellum HEMmPR. u. EHRENB. 


Hig?722: 


Aus dem hinteren Dünndarm von Procavia (Hyrax) capensis (PaLL.) (Fundort: Chamis, Groß-Namaland, 

August 1905). 

SCHNEIDER, Monographie der Nematoden, Berlin 1866, p. 121—122. 

Nassonow (Endoparasiten aus Procavia syriaca. Arbeit. d. zoolog. Laborat. d. Univers. Warschau, 1897, p. 213—215, 
tab. II, fig. 4—5). [Russisch.] 

— (Zur Anatomie und Biologie der Rundwürmer. Berichte der Univers. Warschau, 1897, p. 1—12, tab. I). [Russisch.] 

Cuticula in Abständen von 0,0052 mm quergeringelt. Der Oesophagus ist sehr kurz, beim Männchen 
nimmt er !/,,, beim jungen Weibchen !/,,, beim erwachsenen !/,; der ganzen Länge ein; er ist in der Mitte 
sanduhrförmig verdünnt. 

Das Männchen ist II,3 mm lang und 0,7 mm breit; das Schwanzende mißt 0,26 mm und ist breit 
abgerundet; der Cirrus ist 0,62 mm lang und am Ende gerundet; die 0,5 mm lange Bursa besteht jeder- 
seits aus 2 und hinten aus einem unpaaren Lappen; in den letzteren ragt das spitze Schwanzende hinein; die 
Cuticula der 3 hinteren Lappen trägt nahe dem Rande parallele, außen gerundete Leisten; jederseits 
stehen 3 postanale Papillen, die vordere im hinteren Seiten-, die 2. und 3. im unpaaren mittleren 
Hinterlappen. 

Das junge Weibchen ist 9,ı mm lang und vorn 0,38, in der Mitte 0,87, hinten 0,09 mm breit; der 
Schwanz nimmt !/, der ganzen Länge ein, die Vulva liegt etwa an der Grenze von I. und 2. Drittel und 
teilt den Körper im Verhältnis von 8:15; Schwanz kegelförmig. 

Das erwachsene Weibchen erreicht eine Länge von 49 mm; die Breite beträgt am Kopfende 0,59, 
in der Mitte 2,40, hinten 0,20 mm; die Gestalt ist spindelförmig, das Schwanzende ist besonders stark ver- 
dünnt; der Schwanz mißt 1/, der ganzen Länge; die Vulva mündet an der Grenze vom I. und 2. Fünftel 
des Körpers oder teilt die Länge im Verhältnis von 1:4. Die Eier sind 0,13 mm lang und 0,049 mm 


breit; sie sind kahnförmig, an der einen Seite geradlinig, an der anderen konvex begrenzt. Ein Vergleich 


24 v. LINSTOW, 24 


der Maße von dem jungen und dem erwachsenen Weibchen zeigt, daß das Wachstum vorwiegend auf die 
hinteren ®/, beschränkt ist. 

SCHNEIDER gibt eine kurze und unvollständige Schilderung des Weibchens; in der zweiten Arbeit 
Nassonows aber ist eine eingehende anatomisch-histologische Darstellung desselben enthalten; ob Nassonow 
auch das Männchen gesehen und beschrieben hat, vermag ich nicht zu sagen, denn der russische Text ist 
mir nicht verständlich; eine Abbildung des Schwanzendes des Männchens aber kenne ich nicht und gebe 
daher eine solche. 

Im Dickdarm von Testudo smithi BouL. waren massenhaft Oxyuren gefunden, 2 Arten mit einem 


sehr langen, 2 mit einem kurzen Oesophagus. 


Oxyuris lunata n. Sp. 
Fig. 7. 

Aus Testudo smithi BouL. (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest. crass. 

Körper schlank gestreckt, Kopfende mit 3 vorn gerade abgeschnittenen Lippen, Cuticula in Ab- 
ständen von 0,0058 mm quergeringelt, Konturen wellig; in den Seitenlinien eine erhabene Leiste; Oesophagus 
sehr lang und dünn, am Ende mit einem kugelförmigen Bulbus; er nimmt beim Männchen !;,, beim 
Weibchen !/,, der Gesamtlänge ein; der Darm ist anfangs breiter als der Oesophagus; der Porus excretorius 
liegt ventral vom Oesophagusbulbus; das Rectum ohne Epithel ist beim Weibchen 0,34 mm lang. 

Männchen 6,00 mm lang und 0,37 mm breit; das Schwanzende mißt Y,, der ganzen Länge; das 
dolchförmige Spiculum ist 0,13 mm lang; am Schwanzende stehen 2 prä- und 2 postanale Papillen auf 
ovalen Polstern; zwischen den präanalen sieht man eine rundliche Scheibe mit einem nach hinten geöffneten, 
winkelförmigen Chitinkörper; unter den postanalen Papillen liegt jederseits eine halbmondförmige Platte; 
der dorsale Schwanzanhang trägt hinten 3 Papillen. 

Das Weibchen ist 7,9 mm lang und 0,48 mm breit; das spitze Schwanzende mißt !/, der ganzen 
Tierlänge; die Vulva liegt genau in der Körpermitte; die Vagina verläuft nach vorn und ist 0,88 mm lang, 


es sind 2 Uteri und 2 Ovarien vorhanden; die großen Eier messen 0,130 und 0,09I mm. 


Oxyuris lobata n. Sp. 
Kiez. 


Aus Testudo smithi BouL. (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest. crass. 

Körper kurz, breit und spindelförmig; Cuticula in Abständen von 0,012 mm quergeringelt; Kopf- 
ende mit 3 wenig prominenten Lippen; in den Seitenlinien verlaufen Leisten, die dicht vor dem Anus auf- 
hören; Oesophagus sehr lang und dünn, fast so lang wie der halbe Körper, mit einem halbkugelförmigen 
Bulbus endigend; beim Männchen !/,,,, beim Weibchen !/,, der ganzen Länge messend; der Porus excretorius 
steht ventral vom Bulbus; der Anfang des Darmes ist breiter als letzterer. 

Das Männchen ist 2,0 mm lang und 0,22 mm breit; das Schwanzende mißt !/, der ganzen Länge; 
letzteres ist abgerundet mit einer Einbuchtung in der Mitte und trägt eine hinten ebenfalls abgerundete 
dorsale Verlängerung; postanal stehen jederseits 2 eiförmige Papillen und auf der Verlängerung sieht man 
eine hantelförmige Scheibe mit 4 Papillen; das langgestreckte, gebogene Spiculum mißt 0,24 mm. 

Das 5,1 mm lange und 0,8 mm breite Weibchen hat ein zugespitztes Schwanzende von !/,, Körper- 
länge; die Vulva mit sehr prominenten Lippen liegt hinter der Mitte und teilt den Körper im Verhältnis 


von 18:11; die Eier sind 0,158 mm lang und 0,077 mm breit. 


25 Parasitische Nematoden. 25 


Oxyuris perarmata n. sp. 
Fig. 9. 

Aus Testudo smithi BouL. (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest crass. 

Körper spindelförmig, kurz und breit; Cuticula in Abständen von 0,0037 mm quergeringelt; Kopf- 
ende abgerundet, ohne Lippen; Oesophagus kurz, mit einem kugelförmigeu Bulbus endigend; der Anfang 
des Darmes so breit wie letzterer; Länge des Oesophagus beim Männchen !/,, beim Weibchen !/, der 
ganzen Tierlänge; der Porus excretorius liegt weit hinter dem Oesophagus, an der Grenze zwischen dem 
ı. und 2. Viertel der Körperlänge. 

Männchen 2,8 mm lang und 0,25 mm breit; der Schwanz hat !/;; Körperlänge; präanal steht jeder- 
seits eine große, eiförmige Papille, postanal finden sich jederseits 2 zapfenförmige, an der Basis nach außen 
erweiterte; ganz hinten auf dem abgerundeten Schwanzende steht eine quere, jederseits erweiterte rund- 
liche Platte mit 2 Papillen; der Cirrus ist von ungeheurer Länge; er mißt 1,89 mm, was etwa 2, der 
ganzen Tierlänge entspricht; die Breite beträgt vorn 0,021 mm. 

Das Weibchen hat eine Länge von 3,9 mm und eine Breite von 0,44 mm; die Vulva liegt vor der 
Mitte und teilt den Körper im Verhältnis von 4:5; das Lumen der Vagina, die erst eine kurze Strecke 
nach vorn verläuft, um dann nach hinten umzuwenden, ist an der Mündung durch nierenförmige Chitin- 
ablagerungen verstärkt; davor und dahinter stehen drüsenförmige Körper, das zugespitzte Schwanzende 
mißt 1/,; der Körperlänge; der Anus ist klaffend, die äußere Lippe der Mündung ist kürzer als die innere; 


dahinter ist das Schwanzende verdünnt; die Eier sind 0,13 mm lang und 0,079 mm breit. 


Oxyuris opisthogonima n. Sp. 


Bio: 10, 


Aus Testudo smithi BourL. (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest. crass. 

Unter den außerordentlich zahlreichen Exemplaren der 3 vorhergehenden Arten fanden sich nur 
4 Weibchen dieser Species; der Körper ist dick und spindelförmig; die Cuticula ist in Abständen von 
0,0078 mm quergeringelt; das Kopfende ist abgerundet und ohne Lippen; der Oesophagus ist kurz und 
endigt mit einem kugelförmigen Bulbus, er mifst Y,, der ganzen Länge; der Anfang des Darmes ist schmäler 
als der Bulbus; der Porus excretorius liegt weit hinter dem Oesophagusende, an der Grenze zwischen dem 
I. und 2. Fünftel des Körpers. 

Die Länge beträgt 3,8 mm bei einer Breite von 0,43 mm; das zugespitzte Schwanzende mißst !/, der 
Gesamtlänge; der Darm ist schwarz pigmentiert, hinten geht er in ein 0,22 mm langes epithelloses Rectum 
über; an der Grenze liegen mehrere drüsenförmige Körper; die Vulva liegt ganz hinten, dicht vor dem 
Anus; vor ihr ist der Körper rundlich verdickt; sie teilt die Länge im Verhältnis von 40:3. Die Eier 


sind 0,IIg mm lang und 0,078 mm breit. 


Oxyuris parallela n. sp. 


Aus Xerus capensis KERR (Fundort: Sekgoma, Kalahari, November 1904), Coecum. 

Es sind nur Weibchen vorhanden. Die Länge beträgt 6,5 mm, die Breite 0,43 mm; die Cuticula 
ist in Abständen von 0,0065 mm quergeringelt; Kopfende mit 3 Lippen, Cuticula dahinter blasig verdickt; 
der Oesophagus nimmt Y,, der Gesamtlänge ein; am Ende ist er tief eingeschnürt und dahinter zu einem 
kugelförmigen Bulbus erweitert; der Anfang des Darmes ist so breit wie letzterer; der Porus excretorius 
findet sich ventral von der Oesophaguseinschnürung; die Vulva liegt vor der Mitte, etwa an der Grenze 


vom I. und 2. Viertel des Körpers; die Vagina verläuft nach hinten, die Enden der beiden parallel neben- 
Jenaische Denkschriften. XIII. 4 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
4 


26 v. LINSTOW, 26 


einander liegenden Ovarien endigen in der Mitte zwischen der Vulva und dem Anfang des Darmes; das 


zugespitzte Schwanzende ist !/,, der Gesamtlänge eroß; die Eier sind 0,13 mm lang und 0,081 mm breit. 


Oxyuris caudata n. Sp. 
Fig. 11. 

Aus Pteroclurus namaqua (GmEL.) (Fundort: Pfanne Mookane, Kalahari, October 1904), Coecum. 

Cuticula in Abständen von 0,012 mm quergeringelt; Kopfende mit 3 rundlichen, wenig hervor- 
tretenden Lippen; der Oesophagus nimmt beim Männchen !/,, beim Weibchen '! der Gesamtlänge ein und 
trägt am Ende einen kugelförmigen Bulbus; der Nervenring liegt 0,15 mm vom Kopfende und der Porus 
excretorius ventral vom Bulbus; der Anfang des Darmes ist breiter als letzterer. 

Das Männchen hat eine Länge von 4,3 mm bei einer Breite von 0,26 mm; eine 0,25 mm breite 
Bursa reicht 0,62 mm weit nach vorn; das zugespitzte Schwanzende hat eine relative Länge von !J,; das 
kurze, vorn verbreiterte Spiculum mißt 0,068 mm; Papillen fehlen ganz. 

Das Weibchen wird 5,8 mm und 0,32 mm breit; das lang und fein zugespitzte Schwanzende mißt 
1/, der ganzen Länge; die Vulva mit breitem, vortretendem Cuticularsaum liegt vorn und teilt den Körper 
im Verhältnis von 3:10; die Eier sind 0,12 mm lang und 0,06 mm breit; der Dotter steht weit von der 
Schale entfernt. 

Filaria scalprum n. Sp. 
Fig. 12—13. 

Aus Raphicerus campestris (Tunß.) (Fundort: zwischen Kooa und Sekgoma, Kalahari, November 1904), 
Cav. abdom. 

Körper sehr langgestreckt und dünn, Cuticula in Abständen von 0,021 mm tief quergeringelt, Mitte 
der Ringel in den Konturen rundlich vortretend; Kopfende abgerundet mit 2 großen, viereckigen, außen 
erweiterten Zähnen; Schwanzende verschmälert, am Ende abgerundet, beim Männchen immer, oft auch beim 
Weibchen korkzieherartig eingerollt; Oesophagus beim Männchen !,, beim Weibchen !/, der ganzen 
Länge groß. 

Männchen 35 mm lang und 0,25 mm breit; Schwanz !k,, der Gesamtlänge groß; Spicula säbelförmig 
gebogen, 0,088 und 0,10 mm lang, am Schwanzende jederseits 4 prä- und 3 postanale Papillen. 

Weibchen 78—85 mm lang und 0,53 mm breit, das Schwanzende nimmt 1/,; der ganzen Länge ein; 
Vulva ganz vorn, I,22 mm vom Kopfende entfernt; Eier 0,039 mm lang und 0,021 mm breit. 

Filarien mit 2 eckigen Zähnen am Kopfende kommen mehrfach in der Leibeshöhle der Ruminantia 
vor, schon durch die Form der Zähne sind sie leicht zu unterscheiden: 

Filaria bidentata MoLIN aus Cervus nambi, Brasilien, 
„ cornuta v. LinsT. aus Antilope sp., Kamerun, 
» bicoronata v. LinsT. aus Adenota sp., Südafrika, 
„  digitata v. LinsT. aus Dos indicus, Ceylon, 


T caelum v. LinST. aus Cephalobus sylvieultor, Kamerun. 


Spiroptera stylosa n. Sp. 
Aus einem weibl. Frosch (Fundort: Quelltümpel von Moshaneng, Kalahari, October 1904), Cav. abdom. 
Eine Larvenform; Cuticula glatt, ohne Querringelung, Kopfende abgerundet, dorsal und ventral 
eine flache Papille, 0,039 mm dahinter je eine zweite ebensolche; der Schwanz, welcher !/,. der Gesamt- 
länge grof3 ist, endigt mit einer kleinen kegelförmigen Verlängerung. Länge bis 35 mm, Breite 0,66 mm; 


der Oesophagus, welcher !/,, der ganzen Länge einnimmt, endigt mit einer ringförmigen Verdickung. 


27 Freilebende Nematoden. 27 


Strongylus spec. 
Aus Xerus capensis KERR (Fundort: Kgokong, Kalahari, Dezember 1904), Ventric. 


Physaloptera spec. 
Aus Xerus capensis KERR (Fundort: Kgokong, Kalahari, Dezember 1904), Intest. 


b) Freilebende Meeresnematoden aus der Lüderitzbucht (Angra Pequena), Dezember 1903. 


Enoplus bisetosus n. Sp. 
Fig. 14—15. 

Länge des Männchens 5,1 mm, Breite 0,17 mm, der Oesophagus ist !/,,,, der Schwanz !/,, der ganzen 
Länge groß; Cuticula fein quergeringelt; Kopfende abgerundet, in den Seiten- und den 4 Submedianlinien 
je 2 Borsten nebeneinander; Ocellen fehlen; Schwanzende verjüngt, am Ende mit eiförmiger Anschwellung;; 
hinten münden 3 Leimdrüsen; Spicula gebogen mit zurückgekrümmter Wurzel, 0,18 mm lang; in !/, der 
Körperlänge vom Schwanzende gelegen ein dolchförmiges Hilfsorgan mit 3 Buckeln an der Wurzel, am 
Schwanzende schräg von außen und vorn nach innen und hinten ziehende Muskeln. 

Weibchen fehlen. 


Enoplus macrolaimus n. Sp. 


Fig. 18 und 19. 


Cuticula glatt, nur am männlichen Schwanzende in Abständen von 0,0078—0,0I04 mm quergeringelt; 
0,052 mm vom Kopfende stehen 2 braunrote Ocellenflecke; das Kopfende ist gerade abgeschnitten und in 
den verdünnten Vorsprung ragen 3 cylindrische, vorn gerundete Verlängerungen des Oesophagus hinein; 
dahinter stehen im Kreise 6 Borsten; 0,078 mm vom Kopfende mündet die Halsdrüse in einen Porus, die 
weit nach hinten reicht, bis ans Ende des Oesophagus; der Oesophagus ist lang und nimmt !/, der Gesamt- 
länge ein; er ist mit Drüsen umgeben, die ihn in quer zur Längsachse gestellten Strängen umlagern. 

Das Männchen ist 3,54 mm lang und 0,18 mm breit; der Schwanz hat eine Länge von Y,, der 
ganzen Größe; die säbelförmig gebogenen Spicula messen 0,21 mm; nicht weit hinter der Wurzel des- 
selben mündet das gebogene, 0,078 mm lange Rohr des Hilfsorgans, das eine Wurzel hat, die an den Hut 
eines Pilzes erinnert; am Schwanzende stehen einzelne Borsten. 

Das Weibchen hat eine Länge von 5,47 mm und eine Breite von 0,18 mm; die Vulva liegt wenig 


hinter der Mitte, sie teilt den Körper im Verhältnis von 53:51; die fast kugelrunden Eier sind 0,10 mm groß 


Oncholaimus spiralis n. Sp. 
Fig. 16 und 17. 


Körperform des Weibchens schlank, spiralig gebogen; Länge 4,3 mm, Breite 0,097 mm; Cuticula 
glatt; am Kopfende dorsal und ventral eine größere Borste, dahinter mehrere kleinere, die bald aufhören; 
Oesophagus 1/4, Schwanzende rundlich, !/,, der Gesamtlänge groß; am Kopfende ein 0,035 mm langer 
Mundbecher, in dem dorsoventral hintereinander 3 Zähne stehen, von denen der mittelste der längste ist; 
die Spitzen der beiden anderen sind ihm zugewandt; 0,084 mm vom Kopfende mündet eine Ventraldrüse; 
Vulva hinten gelegen, sie teilt den Körper im Verhältnis von 25:6; die großen Eier haben eine Länge 
von 0,088 mm und eine Breite von 0,070 mm. 

Männchen 2,73 mm lang und 0,044 mm breit; der Oesophagus nimmt !/,,, der Schwanz '/;, der 
ganzen Länge ein, die kurzen, schwach gebogenen Spicula messen 0,031 mm, das Schwanzende ist hinter 


der Mitte spindelförmig aufgetrieben, die Leimdrüsenmündung ist in ein Rohr ausgezogen. 
4* 
4* 


v. LinsTow, Freilebende Nematoden-Acanthocephalen. 28 


Euchromadora africana n. Sp. 


Fig. 20 und 21. 


Es sind nur Weibchen vorhanden; die Cuticula ist in Abständen von 0,0052 mm quergeringelt, und 
die Ringel sind in der für das Genus Euchromadora charakteristischen Weise mit kleinen, vorn und hinten 
abgerundeten Längsleisten besetzt; Kopfende abgerundet, dorsal und ventral mit je 4 Spitzen, die auf 
kleinen, rundlichen Vorragungen stehen; die eigentümliche Cuticulabildung reicht bis an das Schwanzende. 

Die Länge des Weibchens beträgt 2,52 mm, die Breite 0,I0O mm, der Oesophagus nimmt 1/,, der 
Schwanz !/,, der ganzen Länge ein; letzterer ist hinten abgerundet und trägt am Ende ein kleines Rohr, 
in das die Leimdrüsen münden; die Vulva liegt dicht hinter der Mitte und teilt den Körper im Verhältnis 
von 25:24; die Eier sind 0,062 mm lang und 0,044 mm breit. 

Das Genus Euchromadora wurde von DE Man in seinen klassischen Untersuchungen über die 
Nordsee-Nematoden aufgestellt; bis jetzt war erst eine einzige Art, Euchromadora vulgaris BASTIAN. aus der 
Nordsee und dem englischen Kanal bekannt, und so ist unsere afrikanische Art ein bemerkenswerter Beweis 


für die kosmopolitische Verbreitung der meisten Helminthen-Genera. 


Thoracostoma spec. 


Es ist nur ein einziges Weibchen vorhanden, das nicht genug Charakteristisches zur Aufstellung 


einer neuen Art bietet; die Ocellenflecke sind schwarz. 


Leptosomatum spee.? 


Unbestimmbar. 
Leptosomatum spee.? 

Unbestimmbar. 
Oyatholaimus spee.? 

Unbestimmbar. 


Die Genera Ascaris, Physaloptera, Spiroptera, Oxyuris, Filaria, Enoplus, Oncholaimus, Leptosomatum 
Cyatholaimus sind Kosmopoliten, sie kommen in allen 5 Weltteilen vor; Kalicephalus lebt nur in Schlangen 
in tropischen Breiten und ist gefunden in Südamerika, Ostindien und auf Ceylon, die hier beschriebene 


Art ist die erste afrikanische. 


B. Acanthocephalen. 


Echinorhynchus cestodiformis v. LinsT. 


Aus Erinaceus frontalis SmitH (Fundort: Kooa, Kalahari, November 1904), Intest. Früher in Erinaceus 


albiventris gefunden. 


Echinorhynchus? taeniatus v. LinstT. 


Aus Pteroclurus namaqua (Fundort: Gmer.), (Pfanne Mookane, Kalahari, Oktober 1904), Intest. 
Eine eingehende Untersuchung ist nicht möglich, da nur ein Exemplar vorhanden ist. 


Echinorhynchus taeniatus stammt aus Numida Rikvae. 


III. Annelida. 


A. Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 


Von 


Prof. Dr. W. Michaelsen 


(Hamburg). 


Mit Tafel V und I Karte im Text. 


D).: von Herrn Prof. L. SCHULTZE im westlichen Kapland, in der Umgegend von Kapstadt, sowie 
bei Kamaggas in Klein-Namaland, gesammelte Oligochätenmaterial enthält, abgesehen von zahlreichen 
eingeschleppten, peregrinen Formen, die Vertreter von 5 neuen Arten, von je 2 Chilota- und Microchaetus- 


Arten und von einer Art, die dem früher von mir beschriebenen Pelodrilus africanus verwandt ist. 


Da die Umgegend Kapstadts bereits gut durchforscht ist — die beiden von hier stammenden neuen 
Ohilota-Arten und der neue Pelodrilus verändern nicht das bisher gewonnene Bild vom Charakter der kap- 
städtischen Oligochätenfauna — so beschränkt sich das geographische Interesse auf die Ausbeute von Klein- 
Namaland. Wir kannten bisher keine Oligochäten aus diesem Gebiet. Die nächst bekannten Distrikte waren 
einerseits die Umgegend von Kapstadt sowie andere sich hieran anschließende Gebiete von der Südküste Kap- 
lands, andererseits einige weit nördlicher liegende Punkte in Lunda und im Kongostaat. Klein-Namaland schließt 
sich, nach den vorliegenden Funden (2 neuen Microchaetus-Arten) zu urteilen, mit seiner Fauna endemischer 
terricoler Oligochäten durchaus an die übrigen bekannten kapländischen Distrikte an. Es gehört zum 
„südafrikanischen Terricolengebiet‘‘!). Das war vorauszusehen; ist es doch kaum zweifelhaft, daß im Westen 
des 'südlicheren Afrikas die regenarmen Gebiete Deutsch-Südwest-Afrikas und der Kalahari eine scharfe 
Scheidung zwischen dem „südafrikanischen“ und dem „tropisch-afrikanischen“ Terricolengebiet bilden. 


Gegen Osten wird diese Scheidung unsicher. 


Aus diesem östlichen Gebiet sind neuerdings zwei Funde gemeldet worden, die ich hier nicht uner- 
örtert lassen kann: Das sind Holoscolex Reichei UDE (n. gen. n. sp.)?) und Tritogenia morosa COGNETTI (n. sp.)?). 
Beide. Arten sind, wie die Autoren angeben, nahe verwandt gewissen zwei Arten, die ich vor einigen 
Jahren nach der Revision der KınBErsschen Oligochäten beschrieb, nämlich der Yagansia Kinbergi MiCHLSsN. 
(n. sp.)*) bezw. der Tritogenia sulcata KınBErG?°). Meine Beschreibung dieser beiden Arten beruhte auf 
einem Material, dessen Erhaltungszustand sehr ungünstig war. Sie stammten beide aus der alten WAHL- 
BERGSchen Sammlung im Museum zu Stockholm und sind mindestens vor dem Jahre 1855 gesammelt. (Die 
älteste von mir aufgefundene Veröffentlichung über einige WAHLBERGsche Sachen ist auf dieses Jahr 


datiert.) Wie mir ein schwedischer Fachgenosse erklärte, sind diese Objekte wahrscheinlich — genau konnte 


I) Vergl. MICHAELSEN, Die geographische Verbreitung der Oligochäten, Berlin 1903, p. 160. 
2) H. Upe, Terricole Oligochäten von den Inseln der Südsee und verschiedenen anderen Gebieten der Erde; in Zeitschr. 
wiss. Zool., Bd. LXXXII, p. 421, Taf. XVII, Fig. 9. 
3) L. CoGnETTI, Nuove specie dei generi „Pheretima“ e „Iritogenia“; in Atti Acc. Torino, Vol. XLI, p. 13, Taf., 
Fig. 14—17. 
>“ 4) W. MICHAELSEN, Revision der KINBERGschen Oligochäten-Typen; in Öfv. Vet. Förh., 1899, p. 443- 
5) J- G. H. KinBERG, Annulata nova, ibid. 1866, p. 98, und W. MICHAELSEN, 1. c. p. 415. 


32 W. MICHAELSEN, 32 


auch er es nicht angeben — im Anfange der 4oer Jahre des vorigen Jahrhunderts gesammelt worden. 
Dazu kommt, daß wenigstens die eine (Tritogenia sulcata) sich schon einmal der Strapaze einer Sektion 
unterwerfen mußte, vielleicht beide. Was kann man von solch altem Material erwarten? Ich gab in 
meiner Revision gewissenhaft an, wie es beschaffen sei. In Bezug auf die Dissepimentverhältnisse von 
Tritogenia sulcata, die CoGnETTı den einzigen wesentlichen Anhalt zur Aufstellung einer gesonderten Art 
geben, sagte ich ausdrücklich: „Bei der starken Erweichung des Tieres sind diese Angaben über die 
Dissepimentstärke sehr unzuverlässig“ (l. c. p. 419). Vorsichtiger kann ich doch bei meinen Feststellungen 
nicht sein! Es ist mir — um zunächst die Erörterung über die Tritogenia-Objekte abzuschließen — durchaus 
nicht zweifelhaft, daß das von mir gesehene stark verdickte Dissepiment 3/4 nur eine postmortale, auf 
starker Erweichung beruhende Bildung ist. Es handelte sich hier zweifellos um teilweise abgeblätterte, in 
der Zone der Intersegmentalfurche 3/4 noch festhaftende Partien der Leibeswand. Ich vereine deshalb 
CoGnETTIs T.morosa mit der von demselben Fundort (Port Natal bezw. Durban, Natal) stammenden KınBErGschen 
T. sulcata. Auch die Unpesche Art Holoscolex Reichei kann meiner Ansicht nach nicht aufrecht erhalten werden. 
Was zunächst die anscheinende Abweichung meiner Beschreibung von der Ups anbetrifft, nämlich Angabe 
über die Lage der Prostataporen, so kann es bei einiger Ueberlegung nicht zweifelhaft sein, daß sie auf 
einem Irrtum, hervorgerufen durch den schlechten Zustand des Untersuchungsobjektes, beruht: Die mit 
einem Fragezeichen versehene Angabe über die Lage der Samentaschenporen entspricht der Unpes. Daß 
ich diese Lage auf Intersegmentalfurche 7/8 in Zweifel zog, liegt hauptsächlich daran, daß alle anderen 
Yagansia-Arten — zu dieser Gattung glaubte ich die Art stellen zu müssen — die Samentaschenporen auf 
Intersegmentalfurche 8/9 tragen. Ich konnte eine so auffallende Abweichung nicht auf Grund des schlechten 
Materials als sicher hinstellen. Nun, da diese Lage durch Upes Material bestätigt ist, können wir als 
sicher annehmen, daß mein Untersuchungsobjekt, wie das ÜUpeEs, auch in der Lage der Prostataporen von 
dem Yagansia-Typus abweicht; denn Prostataporen und Samentaschenporen stehen in Korrelation. Bei 
Ohilota, der acanthodrilinen Stammgattung der Chilota-Gruppe (Chilota, Yagansia, Holoscolex), finden sich 
2 Paar Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, 2 Paar Prostataporen am 17. und 
19. Segment. Yagansia repräsentiert die microscolecine Reduktion von Chilola, insofern die vorderen 
Samentaschen und die hinteren Prostaten geschwunden sind (Samentaschenporen in 8/9, Prostaten auf 17). 
Bei Holoscolee nun sind umgekehrt die hinteren Samentaschen und die vorderen Prostaten geschwunden. 
Diese Gattung zeigt also die in der Familie Megascolecidae so seltene balantine Reduktion des Geschlechts- 
apparates, allerdings mit einer kleinen Unregelmäßigkeit. Die hinteren Prostaten haben bei Holoscolex nicht 
unter Annäherung der g Poren ihre ursprüngliche Lage am 19. Segment beibehalten, sondern haben sich, 
um eines Segmentes Länge nach vorn rückend, ihrerseits den d Poren am 18. Segment genähert. Bei 
vielen Gruppen der Megascoleciden mußten die microscolecinen bezw. die microscolecinen und balantinen 
Reduktionsformen generisch mit der acanthodrilinen Stammgruppe vereint werden, sei es aus geographischen 
Rücksichten, oder weil sich eine innigere Verwandtschaft zwischen zwei Arten verschiedener Reduktions- 
zustände erkennen ließ (so z. B. Microscolexe mit Notiodrilus, sowie Dichogaster und Balanta mit Benhamia). 
Bei der Chilota-Gruppe spricht die geographische Verbreitung dafür, daß die verschiedenen Reduktions- 
formen als besondere Gattungen von der Stammform zu sondern sind. Während die acanthodriline Stamm- 
form Chilota in vielen Arten sowohl im südafrikanischen wie im chilenisch-magalhaensischen Terricolen- 
gebiet auftritt, kennen wir die microscolecine Reduktionsform Yagansia bisher nur in vielen Arten aus dem 
chilenisch-magalhaensischen Terricolengebiet, die balantine Reduktionsform Holoscolex dagegen nur in der 
einen oben erörterten Art H. Kinbergi (MıcHLsn.) aus dem südafrikanischen Terricolengebiet. Diese Fest- 


stellung zeigt außerdem, daß die beiden durch gemeinsame Besiedelung mit Vertretern der Chilota-Gruppe 


33 Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 33 


in nähere Beziehung gesetzten Terricolengebiete in den Südspitzen der Kontinente Afrika und Südamerika !) 
doch auch in Bezug auf diese Terricolengruppe nicht ganz gleichartig sind. Die Verschiedenheit zwischen 
diesen beiden Terricolengebieten wird dann noch verstärkt durch das Auftreten der Glossoscolecidengruppe 
Microchaetus lediglich in dem einen, dem südafrikanischen. 

Die beifolgende Karte mag einen Ueberblick über den jetzigen Stand unserer Kenntnisse von 
den verschiedenen afrikanischen Terricolengebieten südlich vom Aequator geben. Sie bringt vor allem 


den scharfen Unterschied zwischen den drei 


m. 


hier eng aneinander kommenden Gebieten 
zur Anschauung: tropisch-afrikanisches Terri- 
colengebiet mit Eudrilinen (—) und der Tri- 
gastrinengattung Dichogaster (|), südafrikani- 
sches Terricolengebiet mit der Glossoscole- 
cidengruppe Microchaetus (@) und der Acantho- 
drilinengruppe Chilota (©), madagassisches 
Terricolengebiet mit der Glossoscoleciden- 
gruppe Kynotus (—) und der Acanthodrilinen- 
gattung Howascolex (x). Die Reliktengattung 
Eodrilus (Notiodrilus) [e], die in vielen ver- 
schiedenen Gebieten auftritt, muß bei der 
Charakterisierung der Terricolengebiete un- 
berücksichtigt bleiben, ebenso die in der 


Karte nicht miteingezeichneten peregrinen 


und zweifelhaften Vorkommnisse. Diese Karte 


mag zugleich zeigen, welch enorme Lücke © Microchaetus-Gruppe { 
; { ’ © Chilota-Gruppe Südafrikanisches Terricolengebiet 
noch zwischen den verhältnismäßig gut durch- ernanilus 
forschten Gebieten des Kaplandes und des ZN |tdagassische Tersicolenze Diet 
x 
tropischen Afrikas klafft. Von der genaueren = ee \ Tropisch-afrikanisches Terricolengebiet 
vchogaster 


Feststellung der Grenze zwischen diesen 
beiden Gebieten kann zur Zeit noch nicht 


die Rede sein. 


Pelodrilus monticola n. Sp. 


Vorliegend zahlreiche geschlechtsreife Exemplare einer Pelodrilus-Form, die dem P. africanus MICHLSN. 
nahesteht. 

Aeußeres. Dimensionen geschlechtsreifer Stücke: Länge 48—-70 mm, maximale Dicke 1,2 bis 
1,45 mm, Segmentzahl 105—128 (also beträchtlich größer als die von P. africanus). 

Färbung bräunlichgrau mit sehr starkem lrisglanz. 

Kopf prolobisch. Kopflappen einfach kuppelförmig, wenig breiter als lang. Segmente einfach. 
Intersegmentalfurchen scharf. 

Borsten ungefähr 0,2 mm lang und II u dick (gegen eine Länge von 0,12 mm und eine Dicke 


von 7 u bei P. africanus), eng gepaart; ventralmediane Borstendistanz um ein Viertel größer als die 


ı) Abgesehen von dem zweifellos verschleppten Chilota exul (Rosa) von den Cap Verdeschen Inseln, kommen Arten 
dieser Gruppe anderswo nicht vor. 
Jenaische Denkschriften. X1II. 5 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 


34 W. MICHAELSEN, 34 


lateralen (aa—/, ab); dorsalmediane Borstendistanz ungefähr um ein Drittel größer als die ventralmedianen, 
ungefähr gleich einem Drittel des Körperumfanges (dd—=),; aa='j,u); demnach ungefähr aa:be:dd = 
15:12:20. (Borsten lateral nicht so eng zusammengerückt wie bei P. africanus, und dorsalmediane Borsten- 
distanz geringer.) 

Gürtel ungefähr von der Borstenzone des II. Segments bis zu der des 13. Segments. 

Männliche Poren 2 Paar lateral von den Linien der ventralen Borstenpaare, die des vorderen 
Paares hinter der Borstenzone des II. Segments, die des hinteren Paares vor der Borstenzone des 12. Segments 

Weibliche Poren ı Paar, auf Intersegmentalfurche 12/13 in den Linien der ventralen Borstenpaare. 

Samentaschenporen I Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 in den Seitenlinien, d. i. etwas ventral 
von den Borstenlinien ce. 

Pubertätsorgane: Variable, unregelmäßig gestellte, augenförmige Organe auf einem Teil der 
Intersegmentalfurchen 5/6—9/10; diese Organe sind zum Teil paarig, zum Teil unpaarig, die letzteren ventral- 
median oder ventral-lateral. 

Innere Organisation. Dissepimente von 4/5 an deutlich ausgebildet, sämtlich zart, 5/6—7/8 kaum 
merklich stärker als die übrigen. 

Darm ohne Muskelmagen. Speicheldrüsen im 5.—7. Segment. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß mit einem dicken Herzkörper. 

Männliche Geschlechtsorgane: 2 Paar Hoden und Samentrichter im Io. und II. Seg- 
ment, eingebettet in freie Samenmassen. 2 Paar dicke Samensäcke von Dissepiment 9/10 in das 9. Seg- 
ment, von Dissepiment ıı/I2 in das 12. und 13. bezw. in das 12.—14. Segment hineinragend. Samenleiter 
lang, geknäuelt, im allgemeinen etwa 22 u dick, gegen das distale Ende dünner werdend, äußerstes distales 
Ende wieder etwas dicker, einfach ausmündend, ohne Drüsenbesatz. 

Weibliche Geschlechtsorgane: I Paar Ovarien und Eitrichter im I2. Segment. Ei- 
leiter dünnwandig, schlauchförmig, ziemlich weit, geradegestreckt. Oberhalb der Eitrichter zeigt das 
Dissepiment !?|,, jederseits eine Aussackung nach hinten in das I3. Segment hinein. Diese Aussackungen 
stellen wahrscheinlich ein paar noch nicht vollständig ausgebildeter Eiersäcke dar. Dieselben enthielten 
ein vielfach geschlängeltes Blutgefäß, aber keine Eizellen. Es hatten sich anscheinend überhaupt noch keine 
Eizellen vom Ovarium abgelöst. Die noch am Ovarium sitzenden weitest vorgeschrittenen Eizellen waren 
etwa 0,09 mm dick, zart granuliert. 

Samentaschen dick-schlauchförmig, distal kurz und dünn gestielt. 

Fundnotiz: Kapland, Tafelberg bei Kapstadt; Februar 1904. 

Bemerkungen: Pelodrilus monticola ist dem P. africanus nahe verwandt. Er unterscheidet sich von 
letzterem nicht nur durch die beträchtlichere Größe, sondern hauptsächlich auch durch die Borsten- 
anordnung. Ich habe ein Bruchstück von P. africanus nachuntersucht und kann jetzt eine genauere Angabe 
über die Borstenanordnung bei demselben machen. Bei P. africanus ist die ventralmediane Borstendistanz 
um die Hälfte größer als die mittleren lateralen (aa = °/, be), bei P. monticola nur um ein Drittel. Bei P. afri- 
canus ist die dorsalmediane Borstendistanz gleich dem halben Körperumfang (dd=!/, u), bei P. monticola 
nur gleich einem Drittel des Körperumfanges. Die stärkere Annäherung der lateralen Borstenpaare bei 
P. africanus kommt am besten zur Anschauung, wenn man ihr Verhältnis zum ganzen Körperumfang ins 
Auge faßst. Bei P. africanus ist eine mittlere laterale Borstendistanz nur etwa gleich dem siebenten Teil des 
Körperumfanges (be=!/, u), bei P. monticola gleich dem fünften Teil desselben (be=1!j,u). Ob auch ein 
Unterschied in der Lage der männlichen Poren besteht, muß dahingestellt bleiben, da dieselben bei 


P. africanus nicht ganz sicher erkannt werden konnten. 


35 Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 35 


Microscolex dubius (FLETCH.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 


1907. M. d., MicuArusen, Oligochaeta; in: Die Fauna Südwest-Australiens, Erg. hamburg. südwest-austr. Forschr., 1905, 
Bd. I, p. 146. 


Fundnotiz: Kapland, Cape flats, Farm Bergvliet; 4. und 5. September 1904. 


Microscolex phosphoreus (Ant. Duc.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1907. M. ph., MıcHazusen, Oligochaeta: 1. c., p. 148. 


Fundnotizen: Klein-Namaland, Kamaggas; Juli 1904 und 1905. 
Bemerkungen: Vorliegend viele Exemplare. Die Etiketten von zweien der vier Gläser mit Exem- 


plaren dieser Art trugen die Notiz „phosphoreszierend“. 


Chilota Schultzei n. sp. 
Taf. V, Fig. I—4. 

Vorliegend 2 geschlechtsreife Exemplare und ein halbreifes. 

Aeußeres. Dimensionen der geschlechtsreifen Stücke: Länge 80 bezw. go mm, maximale Dicke 
2 mm, Segmentzahl 116 bezw. 122. 

Körperform schlank. 

Färbung mehr oder weniger dunkel rauchbraun (normale Färbung?). 

Kopf tanylobisch; dorsaler Kopflappenfortsatz am hinteren Ende spitzbogenförmig verschmälert. 

Borsten mehr oder weniger weit gepaart bis getrennt. Am Vorderkörper (anteclitellial) ventral mäßig 
weit, dorsal weit gepaart; ventralmediane Borstendistanz ungefähr gleich der Weite der dorsalen Paare, um 
die Hälfte größer als die Weite der ventralen Paare, ?/;, so groß wie die mittleren lateralen Borstendistanzen, 
dorsalmediane Borstendistanz etwas kleiner als ein Drittel des Körperumfanges (am 8. Segment: aa — I!), ab, 
be = ?/; aa, cd— aa, dd =?) w). Gegen die männlichen Poren, etwa vom 15. Segment ab, verringert sich 
die Weite der ventralen Paare, während die ventralmediane Borstendistanz stark zunimmt; hinter den männ- 
lichen Poren kehrt die Anordnung ebenso schnell wieder auf den vorhergehenden Stand zurück. Gegen 
den Hinterkörper gleicht sich der Unterschied zwischen den lateralen Borstendistanzen fast ganz aus, und 
zugleich wird die dorsalmediane Borstendistanz geringer (am Hinterkörper annähernd: ?/; aa —= ab — be — cd 
— 1. dd, oder aa:ab:be:icd:.dd—= 4:3:3:3:6). 

Rückenporen fehlen. 

Gürtel ringförmig, am 14. bis 17. Segment (= 4). 

Prostataporen am 17. und Ig. Segment in den Borstenlinien 5b, auf kleinen Papillen, die den 
Platz der fehlenden Borsten ab einnehmen. Borsten a und b des 18. Segments normal ausgebildet. 
Samenrinnen bogenförmig, lateral konvex, dicht lateral von den Borsten b des 18. Segments verlaufend. 
Männliche Poren auf der Borstenzone des 18. Segments in den Samenrinnen, also etwas lateral von 
den Borsten b. 

Weibliche Poren gerade vor den Borsten a des 14. Segments, ungefähr in der Mitte zwischen 
diesen und der Intersegmentalfurche 13/14. 

Samentaschenporen auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9, etwas lateral von den Borsten- 


linien b, im Grunde von Querschlitzen. 
5* 
br 


36 W. MICHAELSEN, 36 


Innere Organisation. Dissepiment 5/6 sehr zart, die folgenden stufenweise an Stärke zu- 


nehmend, 9/10— 12/13 ziemlich stark verdickt, die folgenden wieder abnehmend. 


Darm: Ein mäßig großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus einfach, ohne Kalk- 
drüsen, segmental etwas angeschwollen, mit blutreicher, zart gefältelter Wandung. Mitteldarm ohne 


Typhlosolis. 


Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im 12. Segment. 


Nephridialsystem meganephridisch. 


Vordere männliche Geschlechtsorgane: Ein Paar Hoden und Samentrichter frei im 
10. Segment. Zwei Paar große, gedrängt traubige Samensäcke von Dissepiment g/Io und Io/II in das 


9. und II. Segment hineinragend. 


Prostaten sehr lang, schlauchförmig, stark gewunden bezw. locker geknäuelt, einige Segmente ein- 
nehmend, ohne weit nach hinten zu reichen. Drüsenteil nicht sehr dick, äußerlich uneben infolge stärkeren 
Vortretens einzelner Drüsen. Ausführgang verhältnismäßig kurz, etwas dünner als der Drüsenteil, etwas 


verbogen. 


Penialborsten (Fig. I—3) groß, ca. 1,8 mm lang und proximal 40 u dick, gegen das distale 
Ende allmählich dünner werdend, vor dem modifizierten äußersten distalen Ende noch etwa 20 u dick; 
sehr stark, aber einfach gebogen ; äußerstes distales Ende stark abgeplattet und etwas verbreitert, mit ein- 
gebogenen, etwas verdickten Seitenrändern, im ganzen von der Gestalt eines Hohlkehlmeißels; Seitenkanten 
des distalen Endes in je einen kräftigen, etwas hochgezogenen Zahn auslaufend; Abstutzungskante zwischen 
diesen beiden Zähnen etwas zurückweichend; distales Ende der Borste auf den Flächen der Abplattung 
sowie weiter proximal im ganzen Umfange mit mäßig großen, schlank dreiseitigen, etwas abstehenden, 


zerstreuten Spitzen besetzt; diese Ornamentierung verliert sich etwas vor der distalen Abstutzungskante. 


Weibliche Geschlechtsorgane in normaler Lagerung. 


Samentaschen (Fig. 4): Haupttasche mit sackförmiger Ampulle (Fig. A ap) und ziemlich scharf 
abgesetztem, ungefähr halb so langem, halb so dickem Ausführgang (Fig. 4 ag). Am proximalen Teil des 
Ausführganges sitzt, den Ausführgang etwa halb umfassend, eine dicke, unregelmäßig gestaltete, vielfach 
gebuckelte Divertikelmasse (Fig. 4 dv), die der Ampulle in der Größe annähernd gleichkommt. Diese 
Divertikelmasse ist nach den Seiten hin meist etwas stärker entwickelt, so daß es den Anschein haben 
kann, als trüge der Ausführgang zwei gesonderte, an der Basis verschmolzene Divertikelmassen. Diese 
Divertikelmasse besitzt ein ziemlich weites, einheitliches Lumen, das mit ziemlich breiter Oeffnung in das 
distale Ende der Ampulle einmündet. Den äußerlich sichtbaren Buckeln und Wölbungen entsprechen 
Ausbuchtungen, deren Lumen meist nicht deutlich vom Hauptlumen gesondert, zum Teil aber schärfer 


abgesetzt ist, und die fast wie unvollständig gesonderte Samenkämmerchen in der Wandung aussehen. 


Fundnotiz: Kapland, Tafelberg bei Kapstadt; Februar 1904. 


Bemerkungen: Chilota Schultzei steht wie die folgende neue Art dem Ch. algoensis MicHLsn. nahe. 
Er unterscheidet sich von beiden durch die sehr charakteristische Gestalt der Penialborsten. Die nahe 
Verwandtschaft zwischen den 3 in Rede stehenden Arten ist aus der Uebereinstimmung im Bau der 
Samentaschen ersichtlich. Bei Ch. Schultzei sind jedoch die Divertikelwucherungen am Ausführgang 
der Sameniaschen viel größer und stärker vorragend als bei Ch. algoensis und Ch. bergvlietanus, bei denen 


sie nur einen einreihigen Säckchenbesatz darstellen. 


a7 Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 37 


Chilota bergvlietanus n. sp. 
Taf. V, Fig. 5—0. 

Vorliegend 4 geschlechtsreife Stücke. 

Aeußeres. Dimensionen: Länge IIO—120 mm, maximale Dicke 6-7 mm, Segmentzahl 180— 192. 

Färbung dorsal, besonders am Vorderkörper, mehr oder weniger dunkel grauviolett, nach hinten 
und seitlich heller werdend; Bauchseite gelblichgrau. 

Kopf tanylobisch. Segmente des Vorderkörpers mehr oder weniger deutlich dreiringelig. 

Borsten am Vorderkörper weit gepaart, am Hinterkörper sehr weit gepaart. Am Vorderkörper 
ventrale Paare ungefähr halb so weit wie die ventralmediane Borstendistanz und die mittleren lateralen 
kaum merklich enger als die dorsalen Paare; dorsalmediane Borstendistanz ungefähr gleich einem Drittel des 
Körperumfanges (vorn aa=2ab=bce= ca. 21); cd; dd—!/; u). Am Hinterende ventrale und dorsale Paare 
erweitert auf Kosten der übrigen Borstendistanzen (hinten a=°, aa=be—=°J, cd; dd—=!, u). Gegen die 
männlichen Poren verringert sich die Weite der ventralen Paare beträchtlich zu Gunsten der ventralmedianen 
Borstendistanz (am 20. Segment ab = !/, aa). 

Rückenporen scheinen zu fehlen. 

Gürtel dorsal am !/, 13. bis !/, 17. Segment (= 4), am !/, 14. bis I6. Segment ringförmig. 

Prostataporen am 17. und 19. Segment zwischen den hier nahe aneinander gerückten Borsten- 
linien a und 5b, auf stark erhabenen quer-ovalen Papillen, die die Borstenlinien a and b medial und lateral 
überragen. Samenrinnen stark gebogen, lateral konvex, dicht lateral an den Borsten b des 18. Segments, 
die ebenso wie die dazu gehörenden Borsten «a normal ausgebildet sind, entlang streichend. Männliche 
Poren in der Mittelzone des I8. Segments in den Samenrinnen, etwas lateral von den Borsten b. 

Samentaschenporen: 2 Paar, auf Intersegmentalfurche 7/8 und 8/9 in den Borstenlinien b. 

Pubertätsorgane: Bei einem Stück sehr undeutliche paarige Papillen am 20. bis 24. Segment 


in den Borstenlinien a, die Borsten «a tragend. 


Innere Organisation. Dissepiment 5/6 zart, die folgenden an Stärke zunehmend, 8/9—11/12 
stark verdickt, die folgenden stufenweise wieder abnehmend, 15/16 noch schwach verdickt. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 5. Segment. Oesophagus einfach, ohne Kalkdrüsen, 
aber im 11.—14. Segment segmental kalkdrüsenartig angeschwollen; Mitteldarm im 16. Segment 
beginnend, ohne Typhlosolis. 

Nephridialsystem meganephridisch. 

Vordere männliche Geschlechtsorgane: Ein Paar Samentrichter frei im Io. Segment. 
Zwei Paar Samensäcke von Dissepiment g/Io und Io/Iı in das 9. und II. Segment hineinragend, die des 
vorderen Paares im 9. Segment klein, einfach, unregelmäßig sackförmig, die des hinteren Paares im 
II. Segment groß, gedrängt traubig. 

Prostaten mit sehr langem, schlauchförmigem, geknäueltem, mäßig dickem Drüsenteil, der distal 
ohne scharfen Absatz in einen verhältnismäßig sehr kurzen, engen Ausführgang übergeht. 

Penialborsten (Fig. 5—7) groß, etwa 1,7 mm lang (nach Geradestreckung) und im Maximum, 
nämlich am proximalen Ende, 40 u dick, gegen das distale Ende gleichmäßig dünner werdend, vor dem 
differenzierten distalen Ende noch ca. I6 u dick; besonders das distale Drittel stark gebogen, mit Ausnahme 
des zurückgebogenen äußersten distalen Endes nach einer Richtung hin, im ganzen krummstabförmig; 
distales Ende senkrecht zur Krümmungsrichtung abgeplattet und verbreitert, an den Flanken kantig (zwei- 


kantig); anfangs zunächst (proximal-distal fortschreitend) sowohl an der konvexen wie an der konkaven 


38 W. MICHAELSEN, 38 


Krümmungsseite gewölbt, distal an der Konkavseite des äußersten zurückgebogenen Endes ausgehöhlt; 
Abstutzungskante des distalen Borstenendes etwas ausgeschnitten, eine Reihe verhältnismäßig großer Zähne 
tragend; die beiden an den Flanken stehenden Zähne besonders groß, hauerförmig; Seitenkanten des 
äußersten distalen Endes mit ebensolchen Zähnen besetzt, wie die distale Abstutzungskante; außerdem 
schlanke, gerade abstehende, am proximalen Ende schmaler, scharfer Narben stehende kleine Zähne an 
den Flächen des verbreiterten Borstenendes, und zwar anscheinend nur auf den konvexen; gegen das 


proximale Ende des ersten distalen Viertels verliert sich diese Ornamentierung. 


Samentaschen (Fig. 8, 9): Ampulle (Fig. 8, 9 ap) plattgedrückt, sackförmig, distal in einen scharf 
abgesetzten, ziemlich kurzen Ausführgang übergehend. Der Ausführgang im eigentlichen Sinne (Fig. 9 ag) 
ist nur eng; doch gehen seitlich, sowie vorn-oben eine Anzahl Aussackungen (Fig. 8, 9 dv) von ihm aus, 
die ihn eng umgeben. Diese breiten, gedrängt stehenden Aussackungen, etwa 7, fungieren als Samen- 
kämmerchen (Fig. 9 sk); sie enthalten Spermamassen. Diese Samenkämmerchen, die vom Ausführgang nach 
den Seiten hin und von der Oberseite seines distalen Endes nach vorn hin ragen, sind im Innern weder 


voneinander noch vom eigentlichen Ausführgang scharf gesondert. 


Fundnotiz: Kapland, Cape flats, Farm Bergvliet; 4.5. September 1904. 
Bemerkungen: Chilota bergvlietanus steht dem Ch. algoensis MıcHLsn. nahe, zumal wegen der 
Gestalt der Samentaschen, dann auch wegen der Anordnung der Borsten, der Kopfform und anderer 


Charaktere. Die Gestalt der Penialborsten gestattet eine sichere und leichte Unterscheidung beider Arten. 


Microchaetus Rosai n. Sp.. 
a) 


Vorliegend mehrere halbreife und unreife Stücke, sowie ein vielleicht vollkommen reifes Exemplar. 


Aeußeres. Dimensionen des größten, reifen Stückes: Länge 105 mm, Dicke 2—3 mm, 


Segmentzahl ca. 425. 
Körperform: Vorderkörper dick, Mittel- und Hinterkörper verhältnismäßig dünn und schlank. 
Färbung grau, mit schwach rötlichem Ton; pigmentlos. 


Kopflappen oder Kopflappen und Kopfring eingezogen. Kopfring (I. Segment) mit Längs- 
furchen, nicht scharf vom 2. Segment abgesetzt; 2. Segment und folgende glatt. Die 6 Segmente 4—9 
sind durch je eine scharfe, Intersegmentalfurchen-artige Ringelfurche in zwei Segment-ähnliche Ringel 
geteilt, deren vorderer stets die Borsten und Nephridialporen trägt. Die beiden Ringel der Segmente 4—7 


gleich groß; 8. Segment mit etwas kürzerem, 9. Segment mit deutlich kürzerem hinteren Ringel. 


Borsten im allgemeinen sehr zart und sehr eng gepaart, vom 3. Segment an erkennbar. Ventral- 
mediane Borstendistanz deutlich kleiner als die mittleren lateralen (aa=°/, be); dorsalmediane Borsten- 
distanz größer als die mittleren lateralen, ungefähr gleich einem Drittel des Körperumfanges (be =), dd 
—= ca. Y, u; aa:be:dd=5:7:ungefähr 9). 

Nephridialporen zwischen den Borstenlinien b und c, den letzteren genähert (ungefähr b.-nephr.: 
nephr.-c—=3:1). 

Gürtel undeutlich begrenzt (noch nicht vollständig ausgebildet?), etwa am 15.—24. Segment (oder 


umfangreicher?) (=1Io oder mehr?). 


39 Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 39 


Männliche Poren äußerlich nicht erkennbar (auf Intersegmentalfurche 19/20?). 
Samentaschenporen 4 Paar, auf Intersegmentalfurche 12/13—ı15/16 dicht vor den Nephri- 


dialporen. - 


Pubertätsorgane: Undeutlich begrenzte, ziemlich breite Wälle vom 17.—20. Segment zwischen 
den Borstenlinien b und ce. Die ventralen Borstenpaare (Geschlechtsborsten! siehe unten) der Segmente 
10—23 stehen auf kleinen Papillen und sind zum Teil aus den normalen Linien der ventralen Borsten 
herausgerückt. Die ventralen Borstenpaare des 16. Segments sind etwas lateralwärts verschoben, die der 


Segmente 17—20 medialwärts; diese letzteren sind der ventralen Medianlinie genähert. 


Innere Organisation. Die 3 vor dem Muskelmagen liegenden Dissepimente 4/5, 5/6 und 6/7 
sind sehr stark verdickt, die folgenden sehr schwach bis kaum merklich verdickt. 

Darm: Ein großer Muskelmagen im 7. Segment. Oesophagus mit einer fast kugeligen, 
kalkdrüsenartigen Anschwellung, die sich durch die beiden Segmente Io und II erstreckt. Mittel- 
darm wenigstens im Anfangsteil (nur bis zum 25. Segment untersucht!) mit einer umfangreichen, an der 
dorsalen Anheftungslinie schmalen, in der freien, ventralen Partie breiten, zweikantigen, medial etwas ein- 
gesenkten Typhlosolis, die eine zarte und dichte Querfurchung aufweist. Querschnitt der Typhlosolis 
ein an der Symmetriespitze hängendes gleichschenkliges Dreieck, dessen breite Basis in der Mitte etwas 
eingesenkt ist. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Herzen rosenkranzförmig, letztes Paar im 
II. Segment. 

Nephridialsystem meganephridisch. 


Männliche Geschlechtsorgane: Die Hoden- und Samentrichter (zweifellos 2 Paar im 
Io. und II. Segment) wurden nicht untersucht, um das einzige geschlechtsreife Stück nicht zu zerstören. 
2 Paar Samensäcke von Dissepiment ıo/ıı und I1/I2 nach hinten ragend. Samensäcke des vorderen 
Paares klein, ganz im II. Segment liegend, aus mehreren verschieden großen sackförmigen Teilstücken bestehend. 
Samensäcke des hinteren Paares sehr groß, durch mehrere Segmente nach hinten ragend, aus vielen zum 
Teil kleinen, einfach sackförmigen, zum Teil großen und zusammengesetzten Teilstücken bestehend; 
besonders ein Teilstück die übrigen an Größe und Kompliziertheit übertreffend.. Samenleiter an der 
Innenseite der Leibeswand gerade nach hinten gehend, an der Hinterkante des 19. Segments in die Leibes- 
wand eintretend. 


Samentaschen einfach, gestielt birnförimg. 


Pubertätsorgane: Die ventralen Borsten der Segmente I0—23 sind zu Geschlechtsborsten 
(Fig. II) umgewandelt, stark vergrößert, ca. 0,6 mm lang und proximal ca. 20 u dick, distal etwas dünner 
werdend, nur proximal deutlich gebogen, im übrigen fast gerade gestreckt; distale Spitze einfach, ziemlich stumpf, 
sehr schwach gebogen. Distales Viertel, mit Ausnahme der äußersten, glatten Spitze, mit unregelmäßig 
gerandeten blattnarbenartigen Absätzen, die sich proximalwärts in schmale, proximal bogenförmig umrandete 
Narben auflösen. Geschlechtsborsten mit großen, frei an ihrer Medialseite stehenden Borstendrüsen. 
Dieselben bestehen aus einem an den Enden gerundeten, walzenförmigen Drüsenteil und einem etwa halb 


so langen, sehr dünnen, scharf abgesetzten Ausführgang. 
Fundnotiz: Klein-Namaland, Kamaggas; Juli 1904. 


Bemerkungen: Microchaetus Rosai ist dem M. Benhami Rosa sehr nahe verwandt. Er gleicht 


dieser Art zumal in der Gestaltung der Borstendrüsen. Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden 


40 W. MICHAELSEN, 40 


Arten liegt in der Zahl der Geschlechtsborsten mit Borstendrüsen, in der Zahl der Samen- 


taschen und in einigen äußeren Charakteren. 


Microchaetus namaensis n. Sp. 


Fig. 10: 


Vorliegend 3 Exemplare, ein geschlechtsreifes, mit Gürtel ausgestattetes, ein halbreifes und ein 


jugendliches. 


Aeußeres. Dimensionen des geschlechtsreifen Stückes: Länge II5s mm, Dicke 5—6!/, mm, 
Segmentzahl ca. 180. 


Färbung grau mit schwachem rötlichen Ton. 


Kopf bei allen vorliegenden Stücken bis auf das 2. Segment eingezogen. 2. Segment ziemlich 
lang, eng und fast regelmäßig längsgefurcht. Folgende Segmente glatt. Die 6 Segmente 4—9 sind scharf 
zweiringlig, so zwar, daß die Ringelfurchen ebenso scharf ausgeprägt sind wie die Intersegmentalfurchen. 
Da zugleich die Ringel ebenso lang sind wie das vorhergehende und folgende Segment, so haben diese 
Ringel ganz das Aussehen von Segmenten. An der Borstenanordnung und den Nephridialporen sind 
die Ringelungsverhältnisse sofort auch äußerlich erkennbar. Die Borsten stehen an dem vorderen Ringel 
jedes dieser Segmente, die Nephridialporen dicht hinter den Intersegmentalfurchen, nicht hinter den 
Ringelfurchen. Außer dieser der Segmentierung ähnlich sehenden Ringelung weisen die Segmente bezw. 


die Ringel der zweiringligen Segmente noch eine feinere Ringelung auf; sie sind zwei- oder dreiringlig. 


Borsten im allgemeinen zart, vom 3. Segment an vorhanden, eng gepaart. Ventralmediane 
Borstendistanz ein sehr geringes kleiner als die mittleren lateralen (aa < be); dorsalmediane Borstendistanz 


etwas kleiner als der halbe Körperumfang (dd = ca. ?/; u). 


Nephridialporen etwas unterhalb der Borstenlinien c. 

Gürtel rötlich, ringförmig, vorn undeutlich begrenzt, vom Io.,, wenn nicht vom 9. bis zum 
26. Segment (= 17, wenn nicht 18). 

Geschlechtsporen sind äußerlich nicht erkennbar. Männliche Poren auf Intersegmental- 
furche 18/19 (hier scheinen die an der Innenseite der Leibeswand nach hinten verlaufenden Samenleiter 
in der Leibeswand zu verschwinden), wenn nicht weiter hinten, wahrscheinlich zwischen den Borstenlinien 


b und c, den letzteren genähert. Samentaschenporen scheinen zu fehlen. 


Pubertätsorgane: Breite, vorn und hinten gerundet umrandete Pubertätsfelder zwischen den 
Borstenlinien b und ce am 17.— 23. Segment; bei dem vollständig geschlechtsreifen Stück bilden die first- 
artig erhabenen oberen Kanten dieser Pubertätsfelder die bogenförmig vorragenden Seitenränder des in 
dieser Region etwas abgeplatteten und verbreiterten Körpers. Die ventralen Borstenpaare der Gürtel- 


region stehen am Grunde kleiner quer-ovaler Vertiefungen. 


Innere Organisation. Dissepiment 4/5, 5/6 und 6/7 sehr stark verdickt, 7/8 sehr schwach 


verdickt, die folgenden graduell noch zarter. Dissepiment 9/Io dorsal nach hinten verschoben. 


Darm: Ein großer Muskelmagen im 7. Segment. Oesophagus im 9. und Io. Segment mit 
kalkdrüsenartiger kugeliger Anschwellung, an der der Ansatz des Dissepiments 9 Io als seichte 
Furche erkennbar ist, im übrigen einfach, im I4. Segment in den weiten, segmental seitlich ausgesackten 
Mitteldarm übergehend. Mitteldarm wenigstens im Anfangsteil (nur im 14.—25. Segment untersucht!) 


mit dicker, intersegmental zart oder stärker eingeschnürter, zweiblättriger Typhlosolis; die beiden dick- 


4I Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 4I 


bandförmigen, an der freien Kante gerundeten Blätter legen sich bei einem Exemplar (bei Streckung?) 
median ziemlich eng aneinander; bei einem anderen Exemplar sind sie regelmäßig segmental gefältelt. 

Blutgefäßsystem: Rückengefäß einfach. Letzte Herzen im II. Segment; Herzen rosen- 
kranzförmig eingeschnürt und angeschwollen, die des 9. Segments in der dorsalen Partie schräg nach 
hinten gehend, dem dorsal nach hinten verschobenen Dissepiment 9/10 folgend. 

Nephridialsystem meganephridisch. 

Männliche Geschlechtsorgane: Zwei Paar gefältelte Samentrichter im Io. und IT. Seg- 
ment, anscheinend frei. Es waren keine Testikelblasen zu erkennen. Zwei Paar dicke, unregelmäßig 
eingeschnittene Samensäcke von Dissepiment Iolıı und I1/12 in die Segmente II und 12 hineinragend. 
Die Samenleiter einer Seite treten im I4. Segment aneinander heran und verlaufen von hier dicht neben 
einander, aber ohne zu verschmelzen, gerade nach hinten. Am Ende des 18. Segments scheinen sie in die 
Leibeswand einzutreten. 

Weder bei dem halbreifen noch bei dem vollständig geschlechtsreifen, mit einem Gürtel ausgestatteten 
Stück war eine Spur von Samentaschen auffindbar. 

Pubertätsorgane: Die Borsten der ventralen Paare der Gürtelregion sind Geschlechtsborsten 
(Fig. 10); sie sind vergrößert, besonders die medialen (Borsten a), schlank S-förmig, etwa 0,8 mm lang und 
im Maximum 30 u dick, am distalen Ende, mit Ausnahme der äußersten Spitze, mit zerstreuten, länglichen, 
proximal scharf gerandeten, distal flach auslaufenden Narben versehen; äußerste distale Spitze finken- 
schnabelförmig. Diese Geschlechtsborsten stehen inmitten kreisrunder, polsterförmiger, locker gefügter Drüsen- 
gruppen: Borstendrüsen. 

Fundnotiz: Klein-Namaland, Kamaggas; I8o5. 

Bemerkungen: Diese Art gehört zu der M. microchaetus-Gruppe mit 2 Paar Hoden. Sie scheint 
dem M. Benhami Rosa (von unbekannter Herkunft) nahezustehen, doch weicht sie in der Struktur der 
Borstendrüsen stark von dieser Art ab. Das Fehlen von Samentaschen bei M. namaensis würde dieser 
Art eine Sonderstellung innerhalb ihrer Gattung verleihen, doch bedarf es zur Sicherstellung dieses Charakter 


wohl noch der Untersuchung an sicherem Material. 


Eisenia foetida (SAVv.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. E. f., Micnarısen, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 475. 


Fundnotiz: Kapland, Cape flats, Farm Bergvliet; 4.5. September 1904. 


Helodrilus (Allolobophora) caliginosus (SAVv.). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. A.(A.)e., MıcHaerusen, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 482. 


Fundnotiz: Klein-Namaland, Kamaggas; Juli 1904. Kapland, Cape flats, Farm Berg- 
vliet; 4./5. September 1904. 


Helodrilus (Bimastus) constrictus (Rosa). 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. H.(B.)c., Mıcnarusen, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 503. 


Fundnotiz: Kapland, Cape flats, Farm Bergvliet; 4./5. September 1904. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 6 Schultze, Forschungsreise. I. 
6 


Lumbricus rubellus HorrM. 


Synonymie und Literatur siehe unter: 
1900. L. r., MıcHaeısen, Oligochaeta; in Tierreich, Lief. 10, p. 509. 


42 Oligochäten aus dem westlichen Kapland. 42 
\ 
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Fundnotiz: Kapland, Cape flats, Farm Bergvliet; 4./5. September 1904. 
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III. Annelida. 


B. Polychaete Anneliden der Angra Pequena-Bucht. 


E. Ehlers 


(Göttingen). 


- E: 3 


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D- Reisende sendete mir eine kleine Sammlung von polychäten Anneliden, die er in der Lüderitz- 
Bucht (Angra Pequena) gemacht hatte, mit der Aufforderung, deren Bearbeitung zu übernehmen. Dem 


habe ich gern entsprochen. 


Das nachstehende Verzeichnis dieser Anneliden bringt eine Ergänzung zu der Bearbeitung der 
Anneliden, die von MARENZELLER!) nach der Sammlung gegeben hat, die auf Veranlassung von Herrn 
LÜDERITZ von ]J. STEINGRÖVER in der Angra Pequena-Bucht gemacht und dem städtischen Museum in 


Bremen übergeben war. 


In der Zusammenstellung habe ich die bereits von v. MARENZELLER gefundenen Arten mit einem 
* bezeichnet, in der Sammlung fehlende nach v. MARENZELLERS Angabe aufgenommen und ihre Namen in 


Klammern gesetzt. Von zwei Arten, die ich für bislang unbekannt halte, gebe ich eine Beschreibung. 


Amphinomidae. 


* Euphrosyne capensis Kıne. 


Aphroditidae. 
* Lepidonotus semitectus ST. 
(Hemilepidia erythrotaenia v. MAR.) 


Nephthyidae. 
Nephthys hombergi (Aunp. et M.-Epw.). 


Phyllodocidae. 


(Eulalia capensis SCHM.) 


Syllidae. 


Syllis closterobranchia ScHM. 


ı) v. MARENZELLER, Polychäten der Angra Pequena-Bucht. Zool. Jahrbücher, Abt. f. Systematik, Bd. III, p. 1. 


46 E. EHLERS, 46 


Autolytus afer n. Sp. 


Eine kleine Anzahl von Tieren eines Autolytus, die mit einer Ösmiumlösung konserviert und dadurch 
schwarz gefärbt sind, muß ich als zu einer bislang nicht beschriebenen Art gehörig ansehen. Sie stellen un- 
gleiche Entwickelungszustände dar; teils tragen sie eine Knospenanlage, teils ein ungegliedertes Hinterende, 
im letzteren Falle ist es wohl nicht mit Sicherheit zu entscheiden, ob dies ein Jugendzustand ist oder auf 


eine Regeneration zurückgeht. 


Damit fällt zusammen, daß die Länge des Körpers und seine Segmentzahl erheblich schwankt. Ein 
Tier von 29 Segmenten und ungegliederter Endstrecke war 2,5 mm lang, ein anderes von 40 Segmenten 
mit ungegliederter Endstrecke war 4 mm lang. Ein in Knospung begriffenes Tier von 4 mm Länge und 
nicht ganz 0,5 mm Breite hatte die Anlage des Knospenkopfes hinter dem 14. Segment, und dann weitere 
14 Segmente ohne Afterende, während bei einem etwa 8 mm langen, ebenso breiten Wurme die Kopfanlage 


der aus 22 Segmenten bestehenden Knospe hinter dem 5I. Segment lag. 


Der Kopflappen, der wenig breiter als lang ist, trägt auf der hinteren Hälfte der Rückenfläche vier 
im Trapez stehende rotbraune Augen, die vorderen weiter voneinander entfernt als die hinteren; diese 
Hälfte ist höher als die vordere nach vorn abfallende Strecke, deren Vorderrand in der Mitte schwach ein- 
geschnitten ist. Die drei auf der hinteren Hälfte des Kopflappens entspringenden Fühler sind fast gleich 
lang; zurückgelegt reichen sie etwa bis an das 6. Segment; sie sind am Ursprung eingezogen, in der Regel 
ungegliedert, aber je nach der Kontraktion quer gerunzelt, selten war die Endstrecke in wenige lange Glieder 
zerlegt. — Auf der Unterfläche des Kopflappens liegen die nach hinten gerichteten Palpen, vorn zusammen- 
stoßend, bringen sie den Einschnitt am Vorderrande des Kopflappens hervor; ihre hinteren Hälften weichen 


stark auseinander. 


Das erste ruderlose Segment, wenig schmäler als die folgenden, aber gleich lang, trägt jederseits 
einen längeren dorsalen und einen kürzeren ventralen Fühlercirrus, der ungegliedert und wie die Fühler 


gestaltet ist. 


Die rudertragenden Segmente sind in der mittleren Körperstrecke durchschnittlich fünf- bis sechs- 
mal breiter als lang, in der Endstrecke verkürzt; die Segmentfurchen schneiden an den Flanken ziemlich 
tief ein, so daß diese mit ihren Rudern getrennt vorragen. Die Ruder sind ganz kurze, stumpfe, an der 
Spitze schwach zweilippige Höcker mit einem kurzen, fächerförmigen Bündel von bis zu 8 kurzen Borsten; 
ihre kleinen Endglieder fehlen oft; sie haben außer der stark vorspringenden Basalecke einen doppelten 
Endzahn; in den vorderen Borsten habe ich sie doppelt so lang (0,006 mm) wie an den hinteren (0,003 mm) 
gefunden. — Die Rückencirren stehen auf niedrigen kegelförmigen Höckern. Sie zeigen mannigfaltige Ver- 
hältnisse, unter denen als Regel anzusehen ist, daß die Cirren der drei ersten Segmente, den Fühlercirren 
ähnlich, länger als die der folgenden Segmente sind und daß in der vorderen Körperhälfte längere und 
kürzere Cirren alternierend auftreten; so ist auch unter den drei längeren vorderen Rückencirren der des 
3. Segmentes kürzer als der des 2. und 4. Segmentes; an den folgenden Segmenten sind die längeren länger 
als die Segmentbreite, die dazwischen stehenden um ein Drittel kürzer und kürzer als die Segmentbreite. An 
den hinteren Segmenten fehlt das Alternieren, und alle Rückencirren sind gleich lang und nur so lang wie 
die halbe Breite des Segmentes; sie erscheinen dann als kurze, an der Basis eingeschnürte Zapfen. Anders 


ist das Verhältnis, wenn vor der hinteren Körperstrecke die Kopfanlage die Bildung einer Knospe eingeleitet 


47 Polychäte Anneliden der Angra Pequena-Bucht. 47 


hat, dann sind an allen oder an den vorderen dieser Segmente die Rückencirren verlängert und alternieren 


in der Größe. Alle Rückencirren sind am Ursprunge eingezogen und ungegliedert. — Bauchcirren fehlen. 
Das Afterende trägt zwei lange ungegliederte Aftercirren, kein Schwänzchen. 


Im aufgehellten Tiere fand ich die mit starker Cuticula ausgekleidete Rüsselröhre, eine doppelte 
Schlinge bildend und dorsal mit der hinteren Schlinge über das Vorderende des Magens verschoben, im 
3.—6. Segment, an ihrem Eingang einen mit 10 gleich großen, spitzen Zähnen besetzten Rand. Der „Magen“ 
lag im 5.—10. Segment. In einem anderen Tiere lag die in gleicher Weise gewundene Rüsselröhre im 2. bis 
4., der „Magen“ im 3.—6. Segment. Diese Unterschiede gehen wohl auf Verlagerungszustände zurück, die 


mit dem Vortreiben des Rüssels verbunden sind. 


Die an einigen Tieren auftretenden Kopfknospen ließen bei dem geringen Grade ihrer Entwicklung 
keinen Rückschluß auf die Gestaltung des frei werdenden Tieres zu. Pubertätsborsten waren nicht 


entwickelt. 


Einige im Plankton an der gleichen Lokalität gefundene Sacconereis-Zustände mögen mit dieser Art 


zusammenfallen, ihr Erhaltungszustand gestattete keine genauere Darstellung. 
Fundort: Lüderitz-Bucht, Südwestafrika. 


Für die Abgrenzung der Autolytus-Arten ist das Alternieren von kurzen und langen Cirren von Be- 
deutung; so gestaltet sind Autolytus (Proceraea) luxurians (v. MAR.), brachycephala (v. MAR.), paradoxus DE ST. JOS., 
longeferiens DE ST. JOS., ornatus MAR. et BOBR., inermis DE ST. JoS.; zu diesen gehört also Autolytus afer n. sp., 
unterscheidet sich aber von ihnen durch den Besitz von nur Io gleich großen Zähnen im Eingang der 
Rüsselröhre. Solche fehlen ganz dem Autolytus inermis DE ST. JOS.; Aut. luxurians (v. Mar.) hat 20, 
Aut. brachycephalus (v. Mar.) 30 Zähne; von den mit viel längerer Rüsselröhre versehenen Aut. para- 
dozus DE ST. Jos. und longeferiens DE St. Jos. hat die erste Art sehr kleine Zähne, die zweite Io große 
Zähne mit alternierenden kleineren ; Aut. ornatus Mar. et BoB., bei dem die Palpen weit vorragen, hat lange 


und dünne Zähne. 


Lycoridae. 
* Nereis vallata GR. 

Eunicidae. 
Diopatra cuprea Bosc. 
* Eunice kinbergi EHL. 
* Marphysa sanguinea Monr. 

Glyceridae. 
Glycera alba H.R. 

Telethusae. 


(Arenicola marina L.) 


48 E. EHLERS, 48 


Chloraemidae. 


* Flabelligera luctator ST. 
Flabelligera xanthotricha SCHM. 


Cirratulidae. 


*Cirratulus capensis SCHM. 


(Cirratulus tentaculatus MonT.) 


Maldanidae. 


(Nicomache m’intoshi v. Mar.) 


* Axiothea lyrocephala SCHM. 


Hermellidae. 


* Sabellaria capensis SCHM. 


Terebellidae. 


Nieolea venustula MonT. 


* Leprea pterochaeta ScHM. 


Sabellidae. 


* Dasychone violacea SCHM. 


Jasmineira analis n. Sp. 


Von dieser Art liegt eine kleine Anzahl von Stücken vor, die alle durch Osmiumbehandlung tief- 
schwarz gefärbt sind; für die Untersuchung wurde ihre Entfärbung durch Chlor mit Erfolg in Anwendung 
gebracht. 


Die Gesamtgröße und die Zahl der abdominalen Segmente wechselte, erstere von 5 mm zu 3 mm, 
letztere von I5 zu 7 abdominalen Segmenten. Bei einem 5 mm langen Tiere entfielen an Länge auf die 
Kieme I,; mm, auf den Thorax 2 mm, auf das Abdomen I,5; mm, bei einem 3 mm langen Tiere auf die 
Kieme ı mm, auf den Thorax 1,5 mm, auf das Abdomen 0,5 mm; der Körper war mit Ausnahme der letzten 
rasch verschmälerten Segmente gleichmäßig breit, im allgemeinen etwas abgeplattet, stärker im Abdomen 


als im Thorax. 


Die thoracalen Segmente waren etwa 4mal so breit wie lang, die abdominalen 6mal breiter als 
lang. Auf den abdominalen Segmenten läuft eine Kotrinne. Die thoracalen Segmente haben ungeteilte 


Bauchpolster. 


Die Kieme hat jederseits 3 Strahlen, die nicht mit einer Membran zusammenhängen; jeder Strahl, im 
Schaft mit einer Säule von Stützzellen, läuft mit einem nackten Endfaden aus und trägt eine Doppelreihe 


von Kiemenfäden. Von diesen sind die am Grunde des Strahles stehenden am längsten: sie reichen so 


49 Polychäte Anneliden der Angra Pequena-Bucht. 49 


weit wie die an der Endstrecke stehenden kürzeren, alle bis an die Spitze des Endfadens. Am dorsalen 
Kiemenstrahl war der basale Kiemenfaden dicker als die folgenden. 


Größere Buccalzipfel fehlen. 


Im aufgehellten Tiere zeigten sich 2 Augen als dunkle Pigmentflecke und im I. Segment 2 Stato- 
cysten mit je einem Statolithen. 


Der vom I. Segmente ausgehende Kragen klafft weit auf der Rückenfläche, ist am Seitenrande 
jederseits tief eingeschnitten und trägt auf der Bauchfläche zwei in der Medianebene zusammenstoßende, 


dreieckige, bisweilen zurückgebogene Lappen. 


Die dorsalen Borstenbündel der thoracalen Segmente stehen in kegelförmigen Höckern; im 
1. Segment steht jederseits nur ein Bündel einfacher, fast capillarer Borsten. An den folgenden Segmenten 
stehen neben den Capillarborsten Haken, an den thoracalen Segmenten ventral, an den abdominalen dorsal 
von den capillaren Borsten. Die lang vorragenden, einfachen thoracalen Borsten sind in der spitz aus- 
laufenden Endstrecke jederseits auf einer kurzen Strecke breit gesäumt; der Saum ist, besonders deutlich 
nach Behandlung mit Kalilösung, schräg schraffiert. Die Länge dieser doppelt gesäumten, danach lanzett- 
förmig erscheinenden Endstrecke ist an den Borsten ein und desselben Bündels und bei verschiedenen 
Tieren sehr ungleich, doch geht der Unterschied nicht bis zur Bildung einer Paleenform. — Die einreihig 
stehenden ventralen Borsten haben die Form der Sabellidenhaken; die Endspitze trägt eine fein feilkerbige 
Scheitelkappe, steht auf einem langen Halse, an den ein langes Manubrium sich rechtwinklig anschließt. 
Alle Haken wenden die Spitze nach vorn. Ich fand in den ersten Segmenten bis zu I2 in einer Reihe; diese 
nehmen von der dorsalen Ecke bis zur ventralen sehr erheblich an Größe ab; die am meisten ventral 


stehenden sind kaum ein Drittel so hoch wie die dorsalen. — Gleitborsten fehlen. 


An den abdominalen Segmenten stehen ventral in der Endstrecke schwach gesäumte oder einfache 
Capillarborsten ohne prominenten Borstenhöcker; ihre Zahl ist überall gering, in den letzten Segmenten 
meist nur je eine. — Die dorsal stehenden Haken haben die Form der thoracalen, nur ist ihr Hals und 
Manubrium sehr viel kürzer. Die Zahl in jeder Reihe ist gering, in den vorderen Reihen je 5, sie sinkt 


in den letzten Segmenten auf 2 oder eins. 


Das borstenlose Analsegment trägt zwei große gerundete Lappen, die anscheinend reich an Haut- 


drüsen sind. 


Auf der Oberfläche eines der Tiere fand sich eine dünne glashelle Membran, eine mit Röhrenbildung 


zusammenhängende Ausscheidung. 
Fundort: Lüderitz-Bucht, Südwestafrika. 


Kiemen, Kragen, Augen und Statocysten verweisen das Tier in die Verwandtschaft der Gattung 
Oria OTrcs., mit der es den Habitus gemein hat; der Besitz von Sabellidenhaken an den abdominalen 
Segmenten unterscheidet das Tier von dieser Gattung und weist es in die Gattung Jasmineira LGHs., wie sie 
anfänglich von LANGERHANS!) charakterisiert wurde. Der Art fehlt in den dorsalen Borsten der Unter- 
schied von gesäumten Haarborsten und „Paleen“; ihre Formen sind weniger scharf voneinander gesondert. 
Ich sehe darin kein Charakteristikum der Gattung, wohl aber weicht die Art damit von Jasmineira caudata 


LeHs. und Jasmineira elegans DE ST. Jos. ab. 


1) LANGERHANS, Die Wurmfauna von Madeira. III. Ztschr. f. wiss. Zool., Bd. XXXIV, 1880, p. I14. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 7 Schultze, Forschungsreise. I. 
7 


50 E. EHLERS, Polychäte Anneliden der Angra Pequena-Bucht. 50 


Die Bildung des Kragens, zumal dessen rückwärts gebogene ventrale Zipfel geben ein Artmerkmal, 
zu dem ein anderes in der Ausrüstung des Analsegmentes mit zwei gerundeten Lappen hinzutritt; bei 
Jasmineira caudata LcHs. läuft das Analende des Wurmes als lange Endspitze aus. 

Jasmineira elegans DE ST. Jos. hat wohl ein einfaches Analsegment; DE SAINT JOSEPH!) hat jedenfalls 
von ihr nicht eine so auffällige Bildung angegeben, wie sie Jasmineira analis in den lappenförmigen An- 
hängen dieses Segmentes besitzt. 


Der Charakter der littoralen Anneliden-Fauna der Angra Pequena-Bucht ist nach dieser Zusammen- 
stellung als ein südafrikanischer zu bezeichnen. Von den darin enthaltenen 26 Arten sind 4 bislang nur 
von hier bekannt: Hemilepidia erythrotaenia von MARr., Autolytus afer n. sp., Aziothea lyrocephala (SCHM.), 
Jasmineira analis n. sp. — Von den übrigen sind weit verbreitet, zum Teil circummundan: Marphysa 
sanguinea (MoNT.), Arenicola marina (L.), Nicolea venustula (MonT.) — atlantisch mediterran: Nephthys hombergi 
(Aup. u. M. Epw.), Diopatra cuprea (Bosc), Glycera alba (H. RtHk.). Alle übrigen aufgezählten Arten sind bis- 
lang nur von der Südspitze Afrikas bekannt, und danach sind sie es besonders, die der Küstenfauna das 
südafrikanische Gepräge geben. Zweifelsohne ist diese Fauna reicher, als sie nach den bis jetzt daraus ge- 
machten Sammlungen erscheint; ihr Charakter dürfte aber durch diese schon festgelegt sein. 


I) DE ST. JOSEPH, Annelides polych. des cötes de Dinard. Annal. Sc. nat., Ser. VII, Zool., T. XVII, 1894, p. 316. 


Göttingen, März 1907. 


IV. Insecta 


(Erste Serie) 


A. Apterygota (1.) 


Gollembolen aus Südafrika 


nebst einer Studie über die I. Maxille der Collembolen. 


Dr. Carl Börner 


(St. Julien-Metz). 


Mit Tafel VI und VII und 15 Figuren im Text. 


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D:. 6 Arten der von Herrn Prof. L. SCHULTZE aus Südafrika heimgebrachten Collembolen 
verteilen sich auf die 3 Hauptfamilien dieser Insektenordnung. Ob die 5 neuen Formen der inter- 
essanten Sammlung auf jenes Gebiet beschränkt sind, läßt sich bei unseren mangelhaften Kenntnissen 
der afrikanischen Springschwänze zur Zeit noch nicht feststellen. Anurida maritima (GuUER.), eins der 
wenigen echt-marinen Collembolen, das auf der Nordhemisphäre an den Küsten des Atlantischen Ozeans 
bis zum hohen Norden hinauf nicht selten ist, auch an den italienischen Küsten und an der Ostsee wieder- 
holt aufgefunden ist, wird durch den SCHULTZEschen Fund an der Lüderitz-Bucht zum ersten Mal für die 
Südhemisphäre, und zwar wieder an einer atlantischen Küste, nachgewiesen. Zur echt-afrikanischen Collem- 
bolenfauna wird man sie schwerlich rechnen können. — Pseudosira nyassica CB. var. pallens n. v. ist nächst- 
verwandt mit der in Deutsch-Ostafrika heimischen Hauptform; beide sind spezifisch nur schwer von Pseudo- 
sira variabilis (SCHFFR.) zu trennen, die an der Ostküste von Mittel- und Südamerika weit verbreitet ist und 
sich ihrerseits in mehrere Varietäten gegliedert hat. Auch von der afrikanischen Art wird man eine weitere 
Verbreitung voraussetzen dürfen. — Mesira laeta n. sp. steht unter den afrikanisch-madagassischen Arten 
der Untergattung ganz isoliert da, und es befremdet zunächst, daß ihre nächste Verwandte (M. squamoornata 
STSCHERB.) in Rußland zu Hause ist; künftige Funde werden aber diese eigenartige Tatsache wohl ebenso 
einfach erklären, wie es für die Verbreitung anderer Collembolen bereits wiederholt geschehen ist, sie 
werden die mehr oder weniger lückenlose Verbreitung dieser Artengruppe von Westafrika bis Rußland er- 
weisen. — Cyphoderus colurus n. sp. ist die zweite bis jetzt bekannte termitophile Art der Gattung; sie be- 
kundet die weite Verbreitung der wohl kosmopolitischen Gattung auch innerhalb Afrikas, als fünfte sich 
den von WAHLGREN und mir beschriebenen Arten anreihend. — Die afrikanischen Sminthuriden bereichert 
die SchuLtzesche Sammlung um 2 interessante Arten aus den Untergattungen Stenacidie CB. und 
Bourletiella (Banks) CB. s. str.: Stenacidia serroseta n. sp. verdient ihres relativ dicken Integumentes wegen 
besonderes Interesse, während Bourletiella schultzei n. sp. als Vertreter der über Europa in zahlreichen Formen 


verbreiteten Sulphurea-novemlineata-Gruppe!) der zierlichen ostafrikanischen Bourletiella spathacea CB. zur 


Seite tritt. 

ı) Im „Formenkreis des Sminthurus novemlineatus TULLB.“ vereinigte ich 1900 und 1901 die vordem als 
Arten bekannten Sminthurus novemlineatus TBG., bilineatus BOURL., bieinetus KOCH, pallipes BOURL., indem ich sie auf die beiden 
Unterarten S. oblongus Nıc., CB., major CB. (mit novemlineatus und bilineatus) und minor CB. (mit bieinetus und pallipes) verteilte. 
Die nahe Verwandtschaft dieser Arten schien mir ihre Zusammenfassung unter eine einzige Art um so nachdrücklicher zu fordern, 
als die anderen mir damals bekannten Arten der Deuterosminthurus (Bourletiella)-Gruppe ihnen allen fernstehen, und ich keine 
morphologischen Artunterschiede zwischen ihnen selbst finden konnte. 1902 beschrieb alsdann ÄGREN seinen Sminthurus repandus, 
der sich als die von mir für eine Jugendform des S. novemlineatus var. insignis (REUTER) gehaltene Art herausstellte. Der an allen 
3 Beinpaaren ziemlich gleichartig gebildete Empodialanhang charakterisierte die Art vortrefflich, zugleich bewies er die Einheit 
der von mir als subsp. minor zusammengefaßten Formen, denen sich ÄGRENs repandus als unpigmentierte Abart hinzugesellte. Auch 


54 CARL BÖRNER, 54 


Ich gebe im folgenden zunächst eine Beschreibung der neuen Formen, um im Anschluß daran einige 
Mitteilungen über die Maxille der Collembolen zu machen, deren einzelnen Abschnitten bis in die jüngste 
Zeit hinein (cf. CARPENTER, FoLsom, Imms) immer noch unzutreffende Deutungen gegeben werden, obschon 


sie bereits 1887 von Nassonow morphologisch richtig interpretiert worden sind. 


I. Collembolen aus Südafrika. 
Poduridae — Achorutinae — Pseudachorutini. 


Gattung Anwrida LABOULB. 
Anurida maritima (GUERIN). 


Zahlreiche Exemplare, von der Lüderitz-Bucht (Angra Pequena), Juli 1903. Auf der Meeresoberfläche 
in einer geschützten Seitenbucht dicht am Ufer gefunden. 

Die Tiere glichen in jeder Hinsicht anderen Exemplaren dieser Art, die ich im April I900 an der 
Ostküste Siciliens bei Aci Castello, nördlich von Catania, erbeutet habe. Es war mir nicht möglich, irgend 
welche Unterschiede, auch nicht im feineren Bau der Mundteile, nachzuweisen, die nicht in die Variations- 


grenze der Art fallen, so daß an der Richtigkeit der gegebenen Bestimmung kaum zu zweifeln ist. 


AXELSON (1905) wird dies gefunden haben, wenn ich seine Anmerkung I auf p. 42 seiner Arbeit über Apterygoten aus Tvärminne 
recht deute. Aus seiner erst nach Abschluß dieser Arbeit erschienenen „Apterygotenfauna Finlands (1907) geht dies unzweifelhaft hervor. 
Seitdem habe ich eine Reihe neuer Formen dieser Artengruppe studieren und eine Aufteilung der zur Gattung 
erhobenen Deuterosminthurus-Gruppe (= Bourletiella BAnKs, CB.) in Bourletiella s. str. und Rastriopes CB. durchführen können. 
Die Kenntnis der speziellen Morphologie der in Betracht kommenden Arten hat sich dementsprechend verfeinert, so daß ich meine 
Beobachtungen von 190I wieder abändern muß, indem ich gleichzeitig im wesentlichen der Auffassung ÄGRENSs von 1902 zustimmen 
kann. Im folgenden gebe ich eine knappe Bestimmungstabelle unserer mitteleuropäischen Arten der novemlineatus-Gruppe. 
Leider muß in diesem an sich schon schwierigen Kapitel auch die Nomenklatur ein Wort mitsprechen, da Kochs Arten, 
soweit sie in Frage kommen können, noch nicht richtig interpretiert worden sind. Die Resultate meiner nomenklatorischen Studien 
sind folgende: 
1. S. lupulinae BOURLET 1841 (!) = Bourletiella repanda (AÄGREN) 1902. 
? = Sminthurus luteus LBK. 1867. 
Vielleicht meint KocH I840 mit seinem Sminthurus ochraceus dieselbe Form, doch könnte diese möglicherweise 
auch Sminthurinus aureus (LBK.) gewesen sein. ‚Dagegen wird man KocHs Sminthurus sulphureus (1840): „Blaßgelb, 
auf dem Rücken gemeiniglich ein Längsstreif graulich, die Augen schwarz; eine Seitenborste vor der Spitze lang. — 
Auf niederen Pflanzen in Gärten, gemein“ mit S. lwpulinae BOURL. identifizieren müssen. Der „grauliche Längsstreif“ 
wird durch den Darminhalt vorgetäuscht; die „Seitenborste vor der Spitze“ ist die Sinnesborste des Genitalsegmentes, 
die bei diesen kleinen Sminthuriden allerdings sonderlich auffällig ist; und die Fundortsangabe mit der Notiz „gemein“ 
trifft durchaus für S. lupulinae = repandus zu. 
Auch könnten S. baulastinus HARVEY 1848 und S. solani CURTIS 1860 hierher gehören, obgleich ich sie lieber zu 
Bourletiella lutea (LBK.) CB., letztere Art wohl gar zu Sminthurus viridis (L.) stellen möchte. 
So werden mithin: S. Iupulinae BOURLET, ? S. luteus LBK., S. repandus ÄGREN synonym mit Bourletiella sulphurea 


(KocH) CB. 
2. Es wird wohl fraglich bleiben müssen, ob $. echii KocH 1840 mit S. pallipes BOURLET 1841 identisch ist, so 
daß einstweilen der letzte Name bestehen bleibt. — Die übrigen Namen sind bereits richtig geordnet. 


Uebersicht über die mitteleuropäischen Arten der Bourletiella novemlineata-Gruppe: 

I. Empodialanhänge aller 3 Beinpaare mit nur undeutlichen Lamellen, kaum bis gut halb so lang wie die Klauen- 
ventralkante, gleichwohl den Empodialanhängen bei ıa im Prinzip ähnlich, nur zierlicher gebaut. Dentes dorsal, 
mehr weniger vollständig glatt, seitlich gesehen mithin nicht gekerbt erscheinend. Behaarung der Dentes fein. 
Tängesbisa1tmmehn a Ba er ee ee . Bourletiella sulphurea (Koch). 2. 

ıa. Empodialanhänge des I. Paares mit kurzem Lamellenabschnitt, Lamellen schmal, Endborste der Klaue zugekrümmt 
und diese überragend. Empodialanhänge des 2. und 3. Paares mit breiter Innen- und 2 schmalflügeligen Außen- 
lamellen, Lamellen am 2. Paar meist kürzer, am 3. Paar meist etwas länger als die Endborste, welche die Klauenspitze 
stets überragt; ' \.. Dar le le ve nen Hi ae erh a Bl re Fa a a Se er aa EauR BE u A 

2. Violettes oder schwarzes Pigment kommt nur den Augen zu, während Kopf und Leib sonst oberseitig schwefel- bis 
orangegelb gefärbt sind; die Hinterhälfte des großen Rumpfabschnittes ist nicht selten intensiv ockerfarben, seltener 
auch dessen Vorderhälfte. Die Beine sind etwas struppig behaart (im Vergleich zu 2a), besonders lang pflegen 
4 mittlere Rückenborsten der Tibiotarsen zu sein. Die & sind über dem Anus mit 2 spießartigen kräftigen Borsten 
bewehrt: nn 2 Subspecies sulphunea (KoCH)sastn menanda ÄGREN. 


55 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 55 


Entomobryidae — Entomobryinae — Entomobryini. 
Gattung Pseudosira ScHTT. 
Untergattung Pseudosira s. str. 
Pseudosira nyassica CB. var. pallens n. v. 

Fundort: Steinkopf und Kamaggas (Klein-Namaland), Frühjahr 1904. Etwa 20 junge und erwachsene 
Exemplare. 

Morphologische Unterschiede habe ich zwischen den Tieren aus Südwest- und Ostafrika nicht auf- 
finden können, doch weichen sie in der Färbung durch die Beschränkung der Pigmentierung auf Frontal- 
auge und die Seitenaugen ab. Bisweilen ist auch das Frontalauge durch einen feinen schwarzen Strich mit 
den tiefschwarzen Seitenaugen verbunden. Die Grundfarbe des Körpers und seiner Anhänge ist blaß-gelb- 
lichweiß; Haare und Schuppen sind hellbraun gefärbt, bisweilen ist auch die Fühlerspitze von der Farbe 
der Schuppen, jedoch nicht etwa violett pigmentiert. Die Länge der größten Tiere beträgt 1,7 mm. Die 
Länge der Fühlerglieder schwankte zwischen 1:2:2,:31;, 1:2:21/,,:31/; und I!/,:2:21/,:35).. Es übertraf 
also das 4. Fühlerglied das 3. stets um etwa 1?/,, während bei der Hauptform beide Fühlerglieder gleich 
lang oder das 4. Glied nur I!/,, länger als das 3. ist. Vielleicht liegt hierin gar ein Subspeciesmerkmal 


begründet. 
Untergattung Mesira (STSCHERR.). 
(= Lepidocyrtinus CB.). 
Pseudosira (Mesira) laeta n. sp. 


Fundort: Port Nolloth (Klein-Namaland), April 1905. 3 Exemplare. 


2a. Violettes oder schwarzes Pıgment außer an den Augen auch auf Kopf und Leib oder nur hier. Die Beine sind 
gleichmäßig, durchweg, zumal an den Tibiotarsen, etwas kürzer behaart, auch sind an den Tibiotarsen keine auf- 


fallend längeren Rückenborsten wahrzunehmen . . » . . Subspecies böcineta (Koch). 23. 
3. Weiß-, schwefel- oder se mit 2 mehr eluge Eugen en Querflecken auf dem großen Rumpf- 
abschnitt . - . .  Varietas breineta (Koch) s. str. 


Sind diese Onerkeeke in re Punkte mal Seacneienen aufgelöst, so Fendt: es sich um Varietas puneteola CB. 
3a. Kopf und Hinterleib mit Ausnahme der Ventralfläche mehr weniger intensiv bis schwarzviolett pig- 


mentiert . . . »  . Varietas pallipes (BOURLET). 
Ist das Besen: nicht Sea eh, ea an den Een tuadl zumal auf dem Rücken durch helle 
Flecke unterbrochen, so daß das Tier wie gesprenkelt erscheint, so liegt vor de. . . .  Varietas propallipes CB. 


4. Dentes ähnlich wie bei I, nur etwas länger behaart, selten dorsal unregelmäßig gekerbt erscheinend. Appendices 
anales gerade. Die längsten Dentalborsten der entodorsalen Reihe etwa '/, so lang wie die Mucrones. Länge ca. 
ımm . . . Bourletiella bilineata (BOURLET). 5. 

4a. Dentes Eos Te rahıe ea Art en rent er Irkemelrsrelnilaren flach gekerbt. Dentalborsten der ento- 
dorsalen Reihe sehr lang und kräftig, ihre längsten etwas kürzer bis etwas länger als die Mucrones. Appendices 
anales an der Basis gebogen. Länge ca. I,5 mm . . 2... Bourletiella novemlineata (TBc.). 6. 

5. Großer Rumpfabschnitt mit I+ I mehr weniger dunkler Bekenbiade in seiner ganzen Ausdehnung, zu denen seitlich 
über dem Manubrium I+ ı kurze Nebenbinden hinzutreten. Die obere Binde setzt sich nicht selten über die Augen 
hinaus auf den Kopf fort. Genitalsegment mit dunklem Be Analtergit mit 2 blasseren Längsflecken. Grund- 
farbe gelblichweiß bis sattgellb . . . . . . Varietas bzlineata (BOURL.) s. str. 

5a.Ein dunkles, wohl meist schwarzes Tanecband, verläuft vom Hals über aan Leibesrücken bis fast zum After; der 
Kopf ist auf Stirn, Scheitel, Wangen und um den Mund herum schwarz; Extremitäten und Ventralflächen des es 
gelblichweiß . . .  .  Varietas nigriceps SCHILLE. 

6. Färbung der von Bau eelle Erlen S. 55 ähnlich, me über Kopf al einesnteen intensiv ockergelb; schwarzes 
Pigment meist auf Frontal- und Lateralaugen beschränkt, bisweilen die Fühlergeißel violett. Varietas @nsignis (REUTER). 

6a. Eine mehr weniger tiefschwarze, schmale Mittelbinde in der vorderen Hälfte des großen Rumpfabschnittes; seitlich 
davon jederseits eine Längsbinde vom Hinterende des großen Rumpfabschnittes bis über die Augen an den Clypeus- 
rand, unter dieser Längsbinde jederseits eine zweite Längsbinde, die an den Wangen des Kopfes abwärts biegt und 
sich am Clypeusrand mit der erstgenannten Binde vereinigt. Zwischen beide Binden schiebt sich in der Hinterhälfte 
des großen Rumpfabschnittes eine dritte, zu denen als vierte die unterste, ebenfalls nur halblange Längsbinde hinzutritt. 
Anogenitalsegmente sind durch eine kurze Längsbinde jederseits geziert. Extremitäten oft braun gefleckt, Fühler 
bräunlich, Geißel oft violett . . . Nr Varietas noremlimeala (TBG.) s- str. 

6b. Das ganze Tier braunschwarz bis eehwarzmolett re Varletası DrlosteaudarRr.): 


56 CARL BÖRNER, 56 


Diese Art schließt sich in den morphologischen Charakteren eng an M. squamoornata (STSCHERB.) an. 
Wie M. voeltzkowi CB. nur durch schwer wahrnehmbare Unterschiede von M. annulicornis (CB.) zu trennen 
ist, so haben sich bis jetzt zwischen M. squamoornata und der neuen afrikanischen Art nur ganz geringfügige 
Unterschiede auffinden lassen, deren Konstanz erst durch Unter- 
suchung einer größeren Anzahl von Vergleichstieren verschiedener 
Fundorte ermittelt werden kann. Es scheint, als ob sich die Arten 
der Untergattungen Mesira und Pseudosira zueinander ähnlich ver- 
halten, wie die Entomobrya-Arten, die zum Teil nur durch Farben- 
merkmale bisher haben diagnostiziert werden können, obgleich ihre 
biologische Eigenart ganz außer Zweifel steht. 


Beide in Vergleich stehende Mesiren ähneln sich in ihrem 


Haar- und Schuppenkleide sehr. Vielleicht liegt ein bemerkenswerter 


Fig. 1. Fig. 2. 
Fig. 1. Pseudosira (Mesira) laeta n. sp. 
Endabschnitt eines Vorderbeines. ca. 330/1. sSeitig gewimperten, steifen, schlank-keulenförmigen Borste dorsal an 
Fig. 2. Pseudosira (Mesira) laeta n. sp. 
a Einzeln stehendes Keulenhaar des Dens- 
rückens; b Wimperborste des Analsegmentes. cornis und M. voeltzkowi anzutreffen sind. Bei M. squamornata habe 
ca. 330/I. 


Unterschied in einer M. laeta n. sp. zukommenden, kräftigen, all- 
der Wurzel der Dentes (Textfig. 2), deren mehrere bei M. annuli- 


ich sie bisher vergeblich gesucht. 


Bei der Messung verschiedener Körperteile fand ich folgende geringfügigen Längenunterschiede: 
bei M. squamoornata | bei M. laeta 
Antennenglieder I—IV: 
2!/,:4:51,:0 | 2:3:4°%6:4"ı2 
4. Fühlerglied zum Hinterschienenfuß: 
6:59, | 1:1, 
3. zum 4. Abdominaltergit: 
Car 25 | car 12A 
Tibiotarsales Spürhaar zur Klauendiagonale: 


AB | c3.23 


Der Empodialanhang trägt bei laeta außer einigen undeutlichen Zahneinschnitten einen deutlichen 
zahnartigen Vorsprung an der einen Aufßenlamelle, ganz nahe seiner Wurzel, den ich bei sguamoornata 
bisher vermißt habe; auch ist er deutlich spitzer als bei der russischen Art, bei der seine sogenannten 


„Randverdickungen“ distal nicht konvergieren (cf. Textfig. T). 


Von den Klauen sei übrigens noch bemerkt, daß ihr hinterer Lateralzahn bei beiden Arten beträcht- 
lich größer ist als der vordere, und daf außer den beiden Proximalzähnen stets 2 Distalzähne ent- 
wickelt sind. 

Das tibiotarsale Spürhaar ist fast streifenförmig, bisweilen etwas gedreht und am Ende verbreitert, 
aber nicht wie bei Tomocerus trichterförmig endend, wie es STSCHERBAKOW für seine Art beschrieben hat; 
seine ventrale Kante ist wie bei den anderen Mesira-Arten etwas verbreitert (geflügelt). 

Die Ringelung der beiden Fühlerendglieder ist im Gegensatz zu den ostafrikanischen Arten bei 
M. laeta und squamoornata ziemlich undeutlich, auch nicht streng regelmäßig durchgeführt, indem die 
Ringspangen bisweilen das Glied nicht ganz umspannen. Die Ringel stehen bei der russischen Art etwas 
dichter als bei der afrikanischen, lassen in beiden Fällen aber etwa das Grunddrittel des 3. Gliedes un- 
segmentiert. 


57 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die 1. Maxille der Collembolen. 57 


Die Grundfarbe von M. laeta ist gelbweiß (in Alkohol), nur der Kopf ist oberseits etwas ge- 
bräunt. Die Fühler sind rotbraun, ebenso sind die Borsten, besonders dunkel die Keulenborsten des Hals- 
schopfes, gebräunt. Dunkel-graubraun sind auch die Schuppen, deren Gestalt und Größe ziemlich beträcht- 
lichen Schwankungen unterliegt. Die Augen sind tiefschwarz. 

Schwärzliches Pigment findet sich ferner oben und außen an den Hüften, an der Subcoxa des 
I. Beinpaares, an den Mittel- und Hintertrochanteren, sowie ein Schatten am Schenkel aller 3 Beinpaare. 
Die Spitze des 2. Fühlergliedes ist auch ein wenig pigmentiert. 

Vielleicht schillern die Tiere im Leben nach Tomocerus-Art (?). 


Die Länge des größten Exemplares beträgt 2,5 mm. 


Entomobryidae — Entomobryinae — Cyphoderini. 


Gattung Oyphoderus Niıc., Tec. 


Cyphoderus colurus n. sp. 


Fundort: Als Termitengast bei Hodotermes viator (LATR.) gefunden. Steinkopf (Klein-Namaland), 
Juli 1904. 3 Exemplare. 

Behaarung normal, nicht sonderlich lang, an den Beinen und Fühlern halbanliegend. Die 3 ersten Fühler- 
glieder tragen außer kurzen, leicht gekrümmten Wimperborsten einige 
längere, kräftigere, das 2. unterseits ferner 4 gerade, abstehende Borsten 
(Textfig. 3b); feine Sinneshaare sind natürlich über die 3 Fühlerendglieder 
auch hier in Anzahl verteilt. Die Länge der Fühlerglieder schwankt zwischen 
1:2:12/,:3%, und 1:22/,:12,:42/. — Die Klauen sind zierlicher als bei 
anderen Arten der Gattung; sie tragen einen kaum die Hälfte der Ventral- 
kante erreichenden schlanken, spitzen vorderen Proximalzahn, dem an- 
scheinend ein weit kleinerer hinterer gegenübersteht; Lateralzähne und 
Distalzähne vermißte ich bei meinen Tieren. Der Empodialanhang ist ziem- 
lich schmal, am ı. Beinpaar fast ?/; so lang wie die Klauendiagonale; der 
Flügelzahn ist ziemlich schmal und kurz. Das tibiotarsale Spürhaar ist 
schwach geknöpft, am ı. Paar ein wenig länger als die Klauendiagonale 
(Textfig. 3a). Das Längenverhältnis von Dens: Manubrium beträgt 


3:41/a—4?Js. Dorsal trägt das Manubrium, außer einigen halbanliegenden, 


kurzen, 12 lange, abstehende Wimperborsten, die in 2 Reihen angeordnet 
sind. Die dorsalen Dentalschuppen sind in typischer Zahl vorhanden, 6 außen a gen 


und 5 innen, ihre Rippen erreichen nicht ganz die Schuppenspitze. Mit a Endabschnitt eines Vorderbeines, 
: 5 ; : : ! vonhinten gesehen. ca.800/1.b Fühler 
Ausnahme der beiden Endschuppen sind sie relativ klein, schmal-lanzettlichh unter Fortlassung der Behaarung 


spitz oder auch abgerundet; die äußere Endschuppe erreicht Y,, die innere des letzten Gliedes. ca. 180/I. 

etwas über ?/, der Denslänge; letztere ist durch ihre längsgespaltene Rippe ausgezeichnet, eine Eigenschaft, 
die mir bisher von Oyphoderus-Arten nicht bekannt geworden ist (Taf. VI, Fig. 6a—c); die untere Rippen- 
spange erreicht nicht ganz die Schuppenlänge und ist schwach gewimpert. Außer diesen und den 
bekannten lateralen und ventralen Schuppen zählte ich an den Dentes 5 kleine dorsale Haare und eine 
sehr lange, grob gewimperte Borste, die dicht an der Basis des Gliedes steht (Taf. VI, Fig. 6b). Ein 


eigentlicher Mucro fehlt, vielleicht ist eine kleine Hakenspitze am Ende der Dentes als Mucrorest zu deuten 
Jenaische Denkschriften. XIII. 8 Schultze, Forschungsreise. I 
8 


58 CARL BÖRNER, 58 


(Taf. VI, Fig. 6c). Das Verhältnis des Hinterschienenfußes zum Dens beträgt ca. 2:1. — Die Tiere sind 
strohweiß, völlig pigmentlos. Länge ca. I mm. 

Durch das Fehlen des Mucro erinnert die Art an Cyph. heymonsi CB. aus Transkaukasien, deren 
Mucro nur klein ist. Die Spaltung der Rippe der inneren dorsalen Endschuppe stellt sie allen bis jetzt 


bekannten Cyphoderus-Arten gegenüber. 


Sminthuridae — Sminthuridinae. 


Gattung Sminthurides CB. 
Untergattung Stenacidia CB. 
Sminthurides (Stenacidia) serroseta n. Sp. 
Fundort: Kalahari, zwischen den Pfannen Sekgoma und Khakhea, November 1904. Sehr zahl- 
reiche 9, I d, in dicken Haufen zusammengedrängt gefunden. 
9. — Gestalt typisch Stenacidia-artig. Kopf relativ groß und breit. Behaarung spärlich und ziem- 


lich kurz, nur an Beinen und Fühlern teilweise recht kräftig; diese dickeren Borsten haben eine rauhe 


Fig. 4. Fig. 5. 
Fig. 4—5. Sminthurides (Stenacidia) serroseta n. Sp. 
Fig. 4. Fühler eines 9. a von vorn, b von hinten gesehen. ca. 250/I. 
Fig. 5. a Vorder- und b Hinterbein eines 9, beide von vorn gesehen. ca. I40/1. 


Oberfläche und erscheinen bisweilen schwach kurzbewimpert. Derart rauh ist auch die Mehrzahl der Leibes- 
borsten. Zarte, kurze Haare finden sich ferner auf der Kopfvorderseite und an den Seiten des Furcal- 
segmentes. Die Granulation des Integumentes ist an Kopf und Leibesrücken und -seiten gleichmäßig, aber 
nicht sehr kräftig. Die Fühler sind sehr kurz, nur wenig länger als die halbe Kopfdiagonale, während bei 
allen anderen bis jetzt bekannten Sminthuriden die Fühler wenigstens von der Länge der Kopfdiagonale 
sind; ihre Grundglieder sind deutlich dicker als die beiden schmächtigen, ungeringelten Endglieder. 
Während Glied I cylindrisch geformt ist, erhält Glied II durch einen basalen, eine Macrochaete tragenden 


Wulst eine ganz abweichende Gestalt (Textfig. 4); beide Glieder sind mit 4 Macrochaeten bewehrt. 4 ganz 


EEE EEE 


59 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 59 


kurze, dicke Borsten umstellen das Ende des 2. Gliedes auf der Vorderseite, während hinten noch eine feine 
Sinnesborste hinzutritt. Glied III ist schmal-cylindrisch, mit wenigen, verschiedenartigen Haaren besetzt. 
Das Endglied trägt eine Anzahl feiner, gebogener, verschieden großer, außerdem auf der Hinterfläche 5 
besonders lange abstehende Spitzborsten. Die kleinen, schwer sichtbaren Sinneskegel sind nur in geringer 
Zahl entwickelt, 4 vorn-oben, 3—4 hinten-oben und 2 unten (distal). Das Längenverhältnis der Glieder 
gleicht etwa 1:1:*,:12/, oder 12/,:11/,:1:2. 

Scheitel und Stirn sind zwischen den Augen und Fühlern in charakteristischer Weise mit kurzen 
kräftigen Borsten geschmückt, deren 9 Paare an Länge und Dicke sich nicht gleichen (Taf. VI, Fig. 4). 
Die äußeren Mundteile sind struppig bebärtet. Außenlade der Maxille und Labium sind in den Textfiguren 
7 und 8 dargestellt. Der Maxillenkopf erinnert in seiner Gestalt an Sminthurinus, sein Mittelanhang ist 
zweireihig gewimpert, etwa von der Höhe des 3. Krallenzahnes (Taf. VI, Fig, 5). 

Die Beine haben kräftige Hüften, Trochantere und Schenkel, während die Tibiotarsen dünner bleiben. 
Ihre Beborstung ist spärlich und kurz; der Schenkel ist auf der Vorderfläche mit einigen Dickborsten 


besetzt, auch zeichnen sich am Tibiotarsus, namentlich des 3. Beinpaares, einige Borsten am Unterrande 


Fig. 7. Fig. 8. Fig. 9. 
Fig. 6-9. Sminthurides (Stenacidia) serroseta n. sp. 

Fig. 6. Hinterbein des d, in der Vorderansicht. ca. 250/I1. 

Fig. 7. Außenlade der rechten Maxille eines 9, ihr bei geschlossenem Munde 
äußerlich sichtbarer Teil. ca. 500/1. !p Rest des Labialpalpus; l!e Labialhüfte (= Mentum); 

Fig. 6. co, „Außenlade“ des Maxillarpalpus; !bv Labrum; elr verdickter Endrand des mit der Stirn 
verschmolzenen Clypeus. 

Fig. 8. Labium eines 9, von der Seite gesehen. ca. 500/I. Man erkennt sein Hüftstück (le), in der Literatur meist als 
„Mentum“ bekannt; die in ihrer ganzen Ausdehnung hohlkörperartige Außenlade (le), die ähnlich wie bei Machilis mehrgelappt 
ist und hier im Bilde die lamellöse Innenlade ganz verdeckt; endlich den Rest des Labialpalpus (lp), der zwischen Labrum und 
Labialcoxa wie eingeklemmt erscheint und bisher gänzlich übersehen worden ist. Bei allen Collembolen mit normal beißenden 
Mundwerkzeugen finden sich diese Hauptteile des Labiums wieder. 

Fig. 9. Hinterklaue eines 9. ca. 450/1. 


durch besondere Dicke aus. Zahl und Anordnung der Haare wechselt an den einzelnen Beinpaaren, scheint 
im übrigen aber, wie auch sonst bei Sminthuriden, sehr konstant zu sein (vergl. Textfig. 5a, b). Am 
Oberrande (außen) der Schienenfüße sind die Borsten stets (bei d und 9) in 5 Halbringen angeordnet, und 
endwärts vom 3. Ringe finden sich stets zwei winzige Höckerchen, deren jedes ein kleines Härchen trägt. 
Die Taschen des Ventraltubus bleiben kürzer als das Basalstück. 
Das Tenaculum weicht durch die Kürze seines Mittelstückes, an dessen Pars anterior ein Borstenpaar 
sitzt, von dem aller anderen Sminthuriden ab (Textfig. 10). 
Die Furca ist schlank, kurz behaart, die Dentes an der Wurzel nur wenig verdickt (Textfig. 12). Dens 
: Mucro : hinterem Schienenfuß verhalten sich zueinander etwa wie 2—21,:1:1°?,—2. 3 lange dorsale, 
abstehende, feine Haare und eine innenseitliche Reihe von 5—8 am Grunde verdickten, halb abstehenden 


Borsten sind besonders hervorzuheben. Die Mucrones haben einen feingezähnten, dorsalen Innenrand, eine 
8*+ 
8*r 


60 CARL BÖRNER, 60 


sehr schmale dorsale Außenlamelle, die kurz vor der Spitze aufhört und etwa an der Grenze des Enddrittels 
zweimal eingeschnürt ist, endlich eine kaum zur Lamelle differenzierte Ventralkante (Textfig. 13a und b). 
Mucronalborste ist vorhanden. 

Die Klauen sind derb, ziemlich kurz und an allen 3 Beinpaaren sehr ähnlich gebaut. Hinter der 
Mitte sind sie undeutlich eingeschnürt, ein Ventralzahn ist deutlich ausgeprägt, und nahe ihrer Wurzel kann 
man bei sorgfältiger Beobachtung eine mehrfache Zahnbildung konstatieren, die an den Beginn einer 
Pseudonychienbildung gemahnt. Die Empodialanhänge sind schmal, an der Basis nur wenig verbreitert, mit 
kurzem, am Ende kaum verdicktem, die Klauenspitze nicht erreichendem Subapicalanhang (Textfig. 9). 

Besonders charakteristisch ist die Borste des Tibiotarsalorgans. Die Textfigg. IITa—e geben einige 
der beobachteten Formen wieder; die Zahl der Sägezähne wechselt demnach ziemlich beträchtlich. Die 
Zäpfchen des Organs fehlen. 

Die Tiere sind total schwarzviolett. Der Bauch ist zwischen Tenaculum und Manubrium heller, des- 
gleichen die Tibiotarsen, Mucrones und die Kopfhinterseite, hell ist auch der Mund, etwas chitinfarben;; auf 


dem Gesicht erkennt man unter der Fühlerbasis oftmals 2 (1 + I) hellere Flecken. 


Länge bis I,ı mm. 


Fig. 10. Fig. 11. 


Fig. 10—13. Sminthurides (Stenacidia) serroseta n. Sp. 


Fig. 10. Vorderansicht des Tenaculums eines 9. ca. 260/1. 

Fig. ıı. Borsten des Tibiotarsalorgans, a—e des 9, f-g des d. 
ca. 500/I. 

Fig. 12. Furca eines 9, außenseitlich gesehen. ca. 140/1. 

Fig. 13. Mucro eines erwachsenen 9. a von innen gesehen, b sein 
Endstück, von außen gesehen. ca. 450/1. 


Fig. 12. Fig. 13a. Fig. 13b. 

d. — Auch hier handelt es sich wie bei den meisten Arten der Gattung um Zwergmännchen; die 
Größe des mir vorliegenden Tieres beträgt nur 0,45 mm. Seine Pigmentierung war wenig intensiv. Sein 
Leib ist, wie bei allen seither untersuchten Männchen dieser Gruppe, schlanker als der des reifen Weibchens, 
das Anogenitalsegment relativ größer. Das Metanotum trägt seitlich ein Paar ganz flacher Wülste, jeder Wulst 
mit einer kleinen Borste, auch lateral von einer solchen begrenzt. Sie sind dem eigenartigen Anhangspaar 
homolog, das ich bei dem Männchen von Sminthurides melanotus CB. aus Argentinien aufgefunden habe. Die 
Behaarung des Körpers und der Beine ist recht ähnlich der des Weibchens, wenn auch kleine Differenzen 
nachzuweisen sind. Die Klauen scheinen des Ventralzahnes zu entbehren, während andererseits der Empodial- 
anhang am I. und 2. Paar einen die Lamellen an Länge übertreffenden, feingeknöpften, am 3. Paar einen 
erheblich kürzeren, ungeknöpften Subapicalanhang trägt. Die Borste des Tibiotarsalorgans ist einfach oder 
doch nur mit einem kleinen Sägezähnchen links und rechts versehen; auch hier fehlen die Zäpfchen des 
Organs (Textfig. ıı f-g). An der innersten Reihe der dorsalen Dentalborsten zähle ich nur 4, deren 
Basis verdickt ist. Auch ist die Zahl der Mucronalzähne geringer. 


61 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 61 


Die Fühler sind nicht nur in bekannter Weise umgewandelt, sondern im Verhältnis zur Kopfgröße 
erheblich größer als beim Weibchen. Auch ist die Behaarung des Scheitels und der Stirn zwischen Augen 
und Fühlern abweichend, was aus einem Vergleich der Tafelfiguren 3 und 4 hervorgeht. Die Kopfdiagonale 
verhält sich zur Fühlerlänge wie 40:43, die einzelnen Fühlerglieder zueinander wie 5:7: 4:51. Glied I trägt 
die 5 Macrochäten, zu denen am Unterrande vorn ein kleines Haar hinzukommt. Glied IV ist gestielt- 
birnförmig, kaum dichter behaart als beim $, mit im ganzen 6 Riechkegeln dorsal und je 2 längeren, ganz 
anliegenden hinten und ventral, alle in der Endhälfte des Gliedes stehend. Die beiden Mittelglieder bilden 
die Klammer, deren Gestalt aus den Figg. ı und 2, Taf. VI, hervorgeht. Glied II trägt in der Grundhälfte 
oben 3 Grobborsten, ferner vorn 8, hinten 2, oben eine und unten noch eine feinere Borste, außerdem hinten 
2 sehr lange, glatte Sinneshaare. An der Wurzel des in der Gliedmitte etwa stehenden Haupthakenpaares 
stehen 2 kleine Nebenzapfen; die Borstenhaken sind zart bewimpert. Die Endpapille endigt in einen 
langen, dünnhäutigen Anhang. Glied III ist am Ende in einen sehr großen, kräftigen, an der haarförmigen 


Spitze etwas gebogenen Dorn ausgezogen, an dessen Basis oben 2 kleine Nebenzäpfchen stehen, die beider- 


Fig. 14. Fig. 15. 
Fig. 14—I5. Bourletiella schultzei n. sp. 
Fig. 14. Fühler, von vorn gesehen. ca. 260/1. ss Bothriotriche an der Basis der Fühlergeißel. 
Fig. 15. Hinterbein, von innen (hinten) gesehen. a ganzes Bein. ca. 260/1. b dessen Endabschnitt. ca. 800/1. 


seits von einem kleinen Haar begleitet werden; in der Gliedmitte befindet sich ferner ein Doppelzapfen, 
dessen basale Hälfte einen ebenfalls dünnhäutigen, schmal-löffelförmigen Anhang trägt. Von Borsten inserieren 
am 3. Gliede, außer den Sinnesstäbchen und einem nicht besonders langen Sinneshaar hinten, im ganzen noch IO. 
Das Klammergelenk ist sehr kräftig entwickelt, die Chitinstärke der Haken und Zapfen ganz ungewöhnlich. 

Durch wichtige Merkmale nimmt Stenacidia serroseta n. sp. unter den Arten dieses Subgenus eine ganz 
isolierte Stellung ein; als besonders nennenswert hebe ich deshalb nochmals die Kürze der 2 Antennen, die 


Form des Tibiotarsalorgans, des Tenaculums und der Klauen hervor. 


Sminthuridae — Sminthurinae. 
Gattung Bowurletiella Banks, CB. 
Bourletiella schultzei n. sp. 
Fundort: Steinkopf und Kamaggas (Klein-Namaland), Frühjahr 1904. 
Von Gestalt an B. spathacea CB. aus Deutsch-Ostafrika erinnernd; Kopf oblong, mit gerundeten 
Wangen, Scheitel zwischen den Augen eben, mäßig erhöht. Integument zart punktiert. Körper- und Kopf- 


behaarung sehr zart, aber dicht und mittelkurz. Appendices anales klein, stark gekrümmt (haarförmig?). 


62 CARL BÖRNER, 62 


Fühler schmächtig, zur Kopfdiagonale sich wie 15:11 verhaltend. Die relative Größe der Glieder 
geht aus Textfig. I4]hervor. Die Behaarung ist durchaus zart, mittellang, am Endglied etwas länger und 
steifer. Glied II trägt unten am Ende ein Sinneshaar, das Endglied an der Basis die bekannten beiden 
kurzen Bothriotriche. Von Sinneskegeln stehen am Endgliede oberseits eine Vorderreihe von 7, eine Hinter- 
reihe von nur 5, während unterseits anscheinend ihrer nur 2 im Endviertel vorhanden sind (Textfig. 14); 
keinem der Teilgliedchen fehlt ein Sinneskegel, wie es bei anderen Sminthuriden wohl bisweilen der Fall ist. 

Die Beine sind sehr zierlich, weitläufig und unauffällig behaart. Die Art der Behaarung ist aus 
Textfig. 15 für das Hinterbein zu ersehen; einige Haare sind am Unter- bezw. Innenrand dornartig verdickt. 
Die Klauen sind sehr klein, anscheinend ohne Ventralzahn, auch ohne Lateralzähne. Der Empodialanhang 
ist an allen 3 Beinpaaren gleichartig nadelförmig mit schmalen, nur kurzen Lamellen; er erreicht die Klauen- 
spitze; es scheint, als sei die Endborste am 2. und 3. Paar subapical, am ı. Paar apical. 

Das Tenaculum ist von typischer Gestalt, Pars anterior corporis an der Spitze mit einem winzigen 
Borstenpaar. Ebenso ist die Furca ohne besondere Kennzeichen; Mucro : Dens : Tibiotarsus III etwa = 
1:22/,:31/;. Behaarung der Dentes spärlich; dorsal tragen sie die bekannten 3 längeren abstehenden Haare, 
zwischen denen distal eine, proximal noch 2 kürzere stehen; außerdem eine ektolaterale Reihe 6 kurzer, halb- 
anliegender Haare, 4 ziemlich lange, anliegende ventrale, einen Endkranz kurzer Haare, endlich noch 
proximal 2, distal I innenseitiges Haar; das einzeln stehende ventrolaterale Haar des proximalen Drittels fehlt 
natürlich auch hier nicht. 

Kopf und Leib dunkel-schwarzblau, heller zwischen den Augen, heller desgleichen 4 große, zwei kleine 
helle Punkte in die Mitte nehmende, Flecken auf dem „großen Leibessegment“, ein schmaler Querstrich 
auf dem Genitaltergit und ein größerer Querfleck auf dem Analtergit. Bauchseite des Leibes ist blasser. 
Eine flache helle Papille liegt jederseits innen neben den Augen, ein heller Querflleck zwischen den Fühlern. 
Alle Extremitäten sind blaßviolett. 


Länge des einzigen weiblichen Tieres ca. I mm. 


Il. Die erste Maxille der Collembolen. 


Seit langem werden die drei Hauptteile des Unterkiefers der Collembolen von der Basis ab als Cardo, 
Stipes und Palpus gedeutet, und das Kopfstück (die „Kralle“) des Stipes soll sich nach FoLsom u. a. des 
weiteren in Aufen- und Innenlade (Galea und Lacinia) gliedern. Nur Nassonow hat, so viel mir bekannt 
ist, den Palpus als Außenlade aufgefaßt, und v. STUMMER-TRAUNFELS, der die Nassonowsche, leider russisch 
geschriebene Arbeit nicht kannte, glaubt in diesem Palpus die Außenlade mit dem Taster verschmolzen 


annehmen zu sollen. 


Es ist meine Aufgabe, die Richtigkeit der „Palpus“-Deutung als Außenlade resp. Außenlade + Taster 
durch einen Vergleich der Unterkiefer von Machilis, Iupyx und Tetrodontophora zu beweisen. 

So eigenartig die Gliederung des Maxillartasters bei Machilis ist, in mehrfacher Hinsicht ab- 
weichend von jener aller anderen Insekten (und Chilopoden), so ursprünglich ist die Bildung des Hüftkörpers 
ihrer Maxille, deren Zusammensetzung aus zwei selbständigen Gliedern ich 1903 (im Anschluß an Hansen, 
1893) näher begründen konnte. Diese beiden Coxalia (I und II) entsprechen den beiden Coxalgliedern, die wir 
bei Amphi-Isopoden ziemlich allgemein antreffen. Diese ihrerseits entwickeln am Labium der genannten Kruster 


je einen, im Ganzen also 4 Kaufortsätze, die den Innen- und Außenladen der Insektenunterlippe homolog sind. 


63 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 63 


Das phylogenetische Band, das nach meiner und der Ansicht anderer Forscher zwischen den genannten 
Crustaceen und den Ahnen der Hexa-Chilopoden besteht, bürgt für die Richtigkeit der angenommenen 
Homologie, um so nachdrücklicher, als an der (1.) Maxille von Machilis jedes dieser beiden Hüftglieder für 
sich selbständig geblieben ist, während bei anderen Insekten günstigenfalls Außen- und Innenlade die ehe- 
malige Doppelnatur des Maxillarstipes verraten, und abgesehen von dem 2. Coxale der Laufbeine vieler 
Diplopoden die ganze Reihe der Insekten-Tausendfüßler nur eingliedrige Hüften kennt. Der Taster der 
I. Maxille geht als Telopodit naturgemäß vom 2. Coxale, der Außenlade, aus, dessen Basis bei den 
Pterygoten und ihren Vorläufern, den Zygentoma (Lepisma), mit dem Hauptstück des I. Coxale zum 
Stipes verschmilzt, indem sie nicht selten als sogenannter „Palpiger“ für sich erkennbar bleibt. 

Die Verbindungsfläche der beiden Hüftglieder ist an der Maxille von Zapyx& (Taf. VII, Fig. 15) 
schon sehr vergrößert, doch läßt sich das 2. Coxale mit seiner zweiteiligen Lade (Lobus externus) noch gegen 
das I. Coxale bewegen. Beide erscheinen eher als ein Ganzes denn als zwei verschmolzene Einzelglieder. 
Das oberseitig mit Chitinleisten verstärkte Außenglied geht mit einer feinen Membran ventral in das kräftige, 
in einen starken Hakenzahn endende Innenglied über, dessen Lade (Lobus internus) in ganz besonderer Art 
differenziert ist. Der Taster ist klein und geht vom Außengliede der Maxille ab, wo dessen Ladenabschnitt 
beginnt; ein Extensor bewirkt seine seitwärts gerichtete Streckung. Entfernt man bei der Präparation von 
unten her das Innenglied der Maxille, an dem proximal der Cardo (Subcoxa) artikuliert, so kann man un- 
schwer feststellen, daß das Außenglied innenseitlich in einen Chitinstab ausläuft, mit dem die sich in Lobus 
internus und externus gliedernden Maxillulen der Länge nach verwachsen sind, indem diese ihrerseits einen 
(ventralen) Chitinstab tragen, der an einem vielleicht ein Gelenk darstellenden kreisförmigen Gebilde (x) 
mit dem erstgenannten Stab des Außengliedes der Maxille verbunden ist. Maxillulen und Maxillenaußen- 
glied sind bei Iapyx enger verschmolzen als bei den Collembolen. Zieht man ferner die einzigartige Ver- 
wachsung der beiderseitigen Maxillulen oberhalb der Zunge (Hypopharynx, Lingua) in Betracht, so ist 
die Annahme unabweislich, daß die Mundbildung der Dicellura (lapyx) als Vorstufe für jene 
der Collembolen nicht in Frage kommen kann, dass vielmehr beide auf denselben Grund- 
typus zurückzuführen sind,der sich von dem der Archäognathen (Machilis) im wesentlichen 
nur durch die Entotrophie unterscheidet. Gleichwohl bleibt der Bau des Maxillen-Außengliedes 
und -Palpus von Iapyx für die Phylogenie derselben Maxillenabschnitte der Collembolen von hohem 
theoretischen Interesse. 

Campodea steht in der Bildung der Maxillulen den Collembolen sehr viel näher, schließt sich aber 
im Bau der Maxillen eng an Japyx an, obschon deren Taster bereits weiter reduziert worden ist. Es ist 
demnach die Trennung von Campodea und Iapyx in zwei Unterordnungen (Dicellura HaLıpay und Rhabdura 
SILVESTRI) schon mit Rücksicht auf diese Tatsache durchaus gerechtfertigt. Wie so oft unter den Arthro- 
poden dokumentiert die Mundbildung auch hier die divergente Spezialisierung der 
fraglichen Typen, ihre Konvergenz auf eine gemeinsame hypothetische Stammform. 

Dem für die Mundbildung der Archinsekten (Dipluren) und Collembolen geforderten Grundtypus 
geht die von Machilis voraus, während ihm andererseits die der Oollembola näher geblieben sein dürfte 
als jene der Archinsekten. Das beweist unter anderem auch die Gestaltung der Maxillen und des „Maxillen- 
kopfes‘‘ der Collembolen, die in den ursprünglichen Fällen lebhaft an Machilis erinnert. Eine Verschmelzung 
von Außen- und Innenglied der Maxille hat ebensowenig wie bei Machilis stattgefunden, die Form des Innen- 
gliedes (meist als Stipes bezeichnet) ist in beiden Fällen die gleiche (Taf. VII, Fig. 13), und dessen Spitze 
(Lobus internus der Maxille, „Maxillenkopf“) läßt bei Machilis wie bei Tetrodontophora überaus ähn- 


liche Zahnbildungen erkennen. Nur fehlt der stattliche Maxillartaster, der bei Tetrodontophora und den 


64 CARL BÖRNER, 64 


meisten anderen Collembolen zu einer kleinen, mit einer langen Borste bewehrten Papille des Außengliedes 
(Taf. VI, Fig. 7) zusammengeschrumpft ist. Dies Außenglied aber täuscht seiner Gestalt nach einen Palpus 
vor, eine Maske, die ihm erst Nassonow abgenommen hat, ohne freilich den Tasterrest aufzufinden. Es ist 
nicht allein die gleiche oberseitliche Lagerung des Außengliedes, die Gestalt des Innengliedes, das dem Ver- 
gleich mit Machilis zufolge kein Außenglied in sich aufgenommen hat, und die Annahme, daß ein Taster 
nicht vom Innenglied ausgehen kann, wenn das Außenglied fehlt; auch die Verbindungsart dieses fraglichen 
Gebildes mit den Maxillulen und dem Tentorium spricht entschieden für seine Natur als „Außenglied“ 
(Lobus externus) der Maxille. Es wird nämlich dies Außenglied durch einen Chitinstab versteift, der an der 
Wurzel der Maxillulen schwächer wird, aber bis zu einer Stelle zurückzuverfolgen ist, die eine große Aehn- 
lichkeit mit dem oben bei /apyx erwähnten vermeintlichen Gelenk hat, diesem wahrscheinlich auch homolog 
ist. An diesem Gebilde endet ferner ein Chitinstab, der von der Innenecke der Maxillulenbasis ausgeht: 
desgleichen findet sich hier die Verbindungsstelle mit den unteren Bögen des dorsalen Tentoriumabschnittes, 
die bei Iapyx und Campodea durch die oben bezeichnete Spange der Maxillulen vermittelt wird. 

Diese Tatsachen zeugen gegen die Tasternatur des „Außengliedes“ um so klarer, als der 
Maxillentaster von Japy& und Campodea mit den Maxillulen und indirekt auch mit dem Tentorium in gar 
keine nähere Berührung tritt. Dessen Reduktion vollzieht sich ohne wesentliche Beeinflussung des Außen- 
gliedes, das ihm allerdings selbständig darin zu folgen vermag. 

Die morphologische Bedeutung der Maxillenteile der Collembolen ist damit festgelegt. Auf die 
Muskulatur und die anderen Mundteile werde ich eingehend erst in meiner Monographie zu sprechen kommen, 
zumal die letzteren mit Ausnahme der Labialabschnitte in ihren Grundzügen bereits gut bekannt sind. Nur 
dem Maxillenkopf möchte ich noch eine speziellere Untersuchung widmen. 

Wir gehen am besten wieder von Machilis aus. Hier unterscheiden wir einen Kranz von Zähnen, 
die einen gestielten Bürstenanhang in ihre Mitte nehmen. Die außenseitlichen Zähne sind kompakt, 
kräftig, bedeutend stärker chitinisiert als die innenseitlichen Anhänge, die auf der Ventralseite des Maxillen- 
kopfes durch einen tiefen Einschnitt, der die Basis des zentralen Bürstenanhanges freilegt, von den Außen- 
zähnen getrennt sind. Diese 3 Außenzähne sind gewissermaßen die 3 Spitzen des stark chitinisierten Außen- 
teiles des „Kopfes“, entsprechen somit der einfachen Außenkralle, mit der der Maxillenkopf von Iapyx be- 
waffnet ist. Ich nenne sie im Anschluß an v. STUMMER-TRAUNFELS die Kralle (Ungulum) der Maxille 
(Lobus internus), die bei den Collembolen wie bei Machilis in der Regel dreispitzig resp. dreizähnig ist. Von 
dieser Kralle unterscheiden sich die median gelegenen Zähne durch einen mehr lamellösen Bau, auch scheint 
in sie hinein sich die Hypodermis nicht fortzusetzen, wie es bei der Kralle der Fall ist. v. STUMMER- 
TRAUNFELS bezeichnet sie mit Rücksicht auf Iapyx als „Fiedern“‘, doch wird man sie wohl besser die 
Lamellen der Maxille nennen, da sie durchaus nicht immer fiederartig gebaut sind. Machilis besitzt 
4 dieser Lamellen, 2 ventrale und 2 dorsale; von den dorsalen ist die laterale (l,) gedrungener, breiter ge- 
baut als die ventralen, deren innere besonders lang und schmal entwickelt ist (l,, Taf. VI, Fig. ıı). Die 
Gestalt des Bürstenanhanges ist aus den Figg. ıIa, b auf Taf. VI zu ersehen, besonderer Lappen, Wimpern 
u. dgl. entbehrt er an seiner Wurzel. Für ihn schlage ich die Bezeichnung Mittelanhang vor. 

Die dreispitzige Kralle, die 2 ventralen und 2 dorsalen Lamellen, sowie den Mittelanhang finden 
wir in ähnlichster Gestaltung bei Tetrodontophora wieder (Taf. VII, Fig. 12). Die dorsalen Lamellen 
(h-,) erscheinen in der Seitenansicht als flache Zähne, deren äußere Fläche (Kante) fein gewimpert ist, so 
daß sie im Aufsichtsbilde an eine Raspel erinnert. Die innere der ventralen Lamellen erreicht etwa die 
Krallenspitze und trägt außenseitlich zwei Reihen von Wimperzähnen, die an der unteren Reihe teilweise 


von der Länge der größten Lamellenbreite selbst sind (l,). Die äußere ventrale Lamelle ist nur kurz, aber 


65 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 65 


gleichfalls zweireihig gefiedert (l,). Der Mittelanhang (ma) ist an seiner Spitze eigenartig zerschlitzt. Die 
Figg. 12a—c zeigen seine Form in drei verschiedenen Ansichten. Er überragt wie bei Machilis die Krallen- 
spitze, ist aber zum Unterschiede von dieser Form in seiner Grundhälfte auf der dorsalen und median ge- 
richteten Fläche teils geraspelt, teils lang gefiedert und trägt zwischen den beiden äußeren Lamellen einen 
gesonderten, feingeraspelten, flachen Lappen (ma,), den wir bei Machilis noch vermissen. 

Ich muß gestehen, daß es mich einigermaßen frappiert hat,wie sich diese scheinbar so unwesentlichen 
Gebilde des Maxillenkopfes im Laufe der Stammesgeschichte einer Tetrodontophora so streng Machilis-artig 
haben behaupten können. All die Mutationen, die das Urcollembol aus der Ahnenform der 
Archinsekten (= Dipluren) und Archäognathen haben entstehen lassen, müssen gerade 
dies Organ am wenigsten betroffen haben, und erst als seine Haupteigenschaften der 
Körpersegmentierung, Bein- und Fühlergliederung, Verlust der Cerci und MarrıcHischen Gefäße, Reduktion 
der abdominalen Ganglien und der Tracheen, sowie der Ventraltubus und Sprungapparat fixiert waren, 
fielauch der Maxillenkopf, schließlich sogar der ganze Kauapparat einer tiefgreifen- 
den Mutation anheim, die die ursprünglichen Verhältnisse vielfach mehr oder minder 
vollständig verwischt hat. 

Die Bildung des Maxillenkopfes einer Teirodontophora ist nicht nur für die 
Phylogenie der Collembolen hochbedeutsam, sie beweist uns auch die monophyletische 
Herkunft der Archäognathen und Collembolen und folglich auf Grund anderer Ueberein- 
stimmungen der gesamten Apterygoten. Es möchte überflüssig erscheinen, dies hervorzuheben. 
Wenn man aber berücksichtigt, mit welcher Sicherheit HAanDLirscH (Zool. Anz., Bd. XXVII, 1904, No. 23/24) 
seine Zweifel an der Einheitlichkeit der Apterygoten als einer Unterklasse (oder, wie er sagt, Klasse) 
vorgetragen hat, wird man mir wohl gestatten, bei dieser Gelegenheit seinen Ausführungen gegenüber 
Stellung zu nehmen. 

HANDLIRSCH sagt: „Als Klasse möchte ich nur eine Tiergruppe bezeichnen, welche sicher nach- 
weisbar einen einheitlichen Ursprung hat, welche sich von anderen Gruppen durch wesentliche Merk- 
male der Organisation, Biologie und Entwicklung unterscheidet und nicht durch lebende Zwischenformen 
mit anderen Gruppen verbunden ist.“ So will er die drei Ordnungen der Apterygoten, die ich 1904 im 
Manuskript aufgestellt und in Druck gegeben hatte, ehe mir der Aufsatz von HAnDLIRSCH: „Zur Phylogenie 
der Hexapoden [vorläufige Mitteilung]!)“ bekannt geworden war, als Klassen aufgefaßt wissen. Er fügt 
dann einige Absätze später hinzu: „Gelingt einmal der sichere Beweis ihrer gemeinsamen Abstammung, 
so mag man dann den Rang der Gruppen entsprechend herabsetzen.“ 

Die Maxillenköpfe von Machilis und Tetrodontophora sind unmöglich als das Produkt 
einer Konvergenz erklärbar, um so weniger, als die Lebensweise beider Tierformen dieser Anschauung 
keine Anhaltspunkte zu bieten vermag. Wer sich einmal, wie ich (8, 9), die Mühe genommen hat, die 
feinere Morphologie der Insektenmundteile vergleichend zu studieren, wird mir gewiß beistimmen, wenn 
ich hier nur eine phylogenetische Homologie zu erkennen vermag. Ich muß es HANDLIRSCH 
freistellen, auch hierin eine Konvergenz anzunehmen, wie ähnlich mit Rücksicht auf die von mir entdeckten 
Uebereinstimmungen in der Mundbildung meiner Acercarien gegenüber meinen Diplomeraten. Wenn 
HANDLIRSCH speziell im Hinblick auf mein System sagt, daß „der rein spekulativ-morphologischen Richtung 
das fossile Beweismaterial freilich unbequem sein mag“, so kann ich mit demselben Recht diesen Ausspruch 


umgekehrt gegen ihn anwenden. Ich habe jedenfalls auf Grund scharf hervorgehobener Eigentümlichkeiten, 


ı) Sitzungsber. d. k. k. Akad. d. Wiss. Wien., Math.-naturw. Klasse, Bd. CXII, Abt. I, 22. Okt. 1903; das Separatum 
gibt nicht Tag und Monat der Drucklegung und Herausgabe der Arbeit an. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 9 Schultze, Forschungsreise, I. 
9 


66 CARL BÖRNER, 66 


vor allem der Mundbildung, von dem Hanprirschschen System ganz unbeeinflußt, mein System der 
niederen Insekten aufgestellt (von den Holometabolen will ich ganz absehen, da mir persönlich deren 
Gliederung nicht so durchsichtig ist, wie die der Apterygoten und der alten Hemimetabolen) und konnte 
damals leider die Ansichten meines Hauptgegners nur noch „in einer Fußnote‘ berücksichtigen. Und 
da mein System wesentlich von dem HanptirscHschen abweicht, hatte ich keine Veranlassung, dasselbe 
etwa nachträglich zu unterdrücken oder auch nur nomenklatorisch abzuändern. Aber es hat mich 
doch überrascht, wie HAanpLirsch kaum einen halben Monat später, also wahrscheinlich ohne Nach- 
prüfung, ganz subjektiv meine Funde ausnahmslos als Konvergenzerscheinungen zurückweisen konnte. 

Es ist hier nicht die Gelegenheit, näher darauf einzugehen, was mir in extenso nachzuholen hoffentlich 
in nächster Zeit vergönnt sein wird. Für die Apterygoten lehne ich ganz entschieden die Be- 
rechtigung der von HaAnDLIRSCH ausgesprochenen Zweifel an der Monophyletie der 
genannten Gruppe, wie ihrer Geschwisterschaft mit den pterygoten Insekten ab. Die 
Paläontologie ist ein überaus wichtiger Faktor bei phylogenetischen Forschungen, aber nicht über den 
Rahmen einer vergleichenden Morphologie hinaus. Denn wir Menschen können nur auf 
dieser Basis die Phylogenie einer Organismengruppe konstruieren, ganz besonders auch 
in der Paläontologie. Ist doch auch die vergleichende Embryologie nur ein Zweig der ver- 
gleichenden Morphologie. An dieser Wahrheit vermag auch HAnDLIRSCH nicht zu rütteln. Nur fragt es 
sich, ob uns die Paläontologie mit ihrem schlechten Material, das uns nur einige und selten die 
wichtigsten Organe der Insekten für phylogenetische Zwecke übermittelt hat, auch dort bessere 
Resultate liefert, wo die vergleichende Morphologie der rezenten Formen zu völlig abweichenden Schlüssen 
führt. Ich negiere diese Annahme durchaus. Seither haben sich alle paläontologischen Beweise 
für die Stammesgeschichte irgend einer Tiergruppe auch durch eine vergleichende Morphologie der be- 
treffenden rezenten Formen mehr oder weniger weitgehend stützen lassen, und gerade das trifft für das 


System von HANDLIRSCH nur in beschränktem Maße und am wenigsten bei den niederen Hexapoden zu. 


Ich kehre nach dieser Abschweifung zu meinem eigentlichen Thema zurück. 

Nicht selten ist eine weitere Zergliederung der Lamellen und des Mittelanhanges (cf. auch Taf. VI, 
Fig. 8, 9), wie sie uns in ihrer vollkommensten Form bei den Tomocerinen, speziell bei Pogonognathus plumbeus 
(L.)!) entgegentritt. Den helmbuschartigen Mittelanhang (ma) erkennen wir ja unschwer wieder, auch die 
dreispitzige Kralle, aber die höchst zierlichen, bildlich leider ungemein schwer darzustellenden Lamellen mit 
ihren Kämmen und Wimpern mit den einfacheren 4 Lamellen von Machilis-Tetrodontophora zu homologi- 
sieren, dürfte schwerlich streng durchzuführen sein. Am ehesten wird noch die mit dem Ziegenbart ge- 
schmückte laterale dorsale Lamelle (l,) als solche angesprochen werden dürfen (Taf. VII, Fig. 14a, b). 

Ganz im entgegengesetzten Sinne ist der Maxillenkopf bei den Achorutinen im Anschluß an die 


Umbildungen der Mandibel gestaltlich vereinfacht worden. Ich wähle absichtlich wieder Anurida maritima 


ı) Das Vorhandensein oder Fehlen des Ziegenbartes am Maxillenkopf gibt ein treftliches Merkmal zur Aufteilung der in 
anderen Merkmalen der äußeren Morphologie so monomorphen Gattung Tomocerus Nıc. Es sind demnach bei den Tomocerini 
CB. zu unterscheiden: 

I. Tibiotarsen endwärts mit muskellosem Tarsalring, sowie mit einer on am Ende tütenförmig verbreiterten Spür- 

Dorsteerser se RR 
1a. Tibiotarsen ine Kisalen Tram Also) En eledzen ah ale : Spürborste Ban Be een wie ne 2°. 
Gattung Tritomwrus FRAUENFELD. 

Typus: T. seutellatus FRAUENFELD. 


2. Maxillenkopf ohne ziegenbärtigen Basalanhang. . . 2 2 2 2 2.2.2.2... Gattung Tomocerus Nıc., CB. 
Typus: T. niger (BOURL.). 
2a. Maxillenkopf mit ziegenbärtigem Basalanhang . . . . . . . Gattung Pogonognathus nov. gen. 


nase Tunmocennis plumbeus (L.) = longicornis (MÜLLER). 


67 Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 67 


(GUER.) als Beispiel, um einmal die den einzelnen Teilen ihres Maxillenkopfes gegebenen Deutungen 
(ef. Lit.-Verz. 12—14, 16) zu widerlegen, dann aber auch die Spezialforscher zu einem weit sorgfältigeren 
Zeichnen ihrer Objekte anzuregen, wie es auch WILLEMm nachdrücklich angestrebt hat. Die drei Ansichten 
des Maxillenkopfes in Fig. 8, Taf. VI, lassen keine Unklarheit über seinen Bau mehr zu. Das Mittelstück 
ist die hier mit 3 größeren distalen und mehreren proximalen Zähnen ausgerüstete Kralle, welcher der 
Mittelanhang als eine basale, in der Seitenansicht als Zahn erscheinende Lamelle ansitzt. Dorsal und ventral 
gehen von der Basis der Kralle zwei Lamellen ab, die mit Wimperzähnen bewaffnet sind. Hier sind 
anscheinend die dorsalen und ventralen Lamellenpaare je zu einer Lamelle verschmolzen. Von Palpus, 
Lobusinternus und externus der Maxille kann natürlich nicht die Rede sein. 

Bei Actaletes neptuni GıArD bleibt die Kralle dreizähnig, ist jedoch langgestreckt und ziemlich flach, 
während die gleichfalls langgestreckten, wimperzähnigen Lamellen sich längs nebeneinander ordnen, den 
ähnlich gestalteten, mit einem langen, feingewimperten Spitzbart gezierten Mittelanhang zwischen sich nehmend. 
Die laterale Ventrallamelle hat sich allerdings der inneren derart angeschlossen, daß sie deren Basis zu 
sein scheint (cf. Tafel VII, Fig. ıı in No. ıı des Lit.-Verz.). 

Gänzlich unvermittelt steht Lophognathella choreutes n. g. n. sp.!) mit ihrem Maxillenkopf da. An- 
scheinend ist hier die Kralle ganz rückgebildet, während Lamellen und Mittelanhang die Bildung des 
Helmbusches übernommen haben (Taf. VII, Fig. 16). 

Wie wichtig der feinere Bau der Mundteile und namentlich auch des Maxillenkopfes für die Charak- 
terisierung der Unterfamilien und Tribus der Collembolen, oftmals auch für die Gattungen und Artengruppen 
ist, werde ich in meiner Monographie der Collembolen im Zusammenhange ausführen. Hier mögen die an- 
geführten Beispiele als Beweis für die Mannigfaltigkeit der Gestaltung des Maxillenkopfes der Collembolen 
genügen, zugleich die begrenzte Möglichkeit einer Homologisierung seiner Anhänge innerhalb der Ordnung, 


sowie mit den Archäognathen (Machilis) und den Archinsekten (lapyx) dartun. 


Zitierte Literatur. 


. Äcren, H., Zur Kenntnis der Apterygoten-Fauna Süd-Schwedens. Stettin. Entom. Zeitschr., 1903. 

. Axeuson, W. M., Zur Kenntnis der Apterygotenfauna von Tvärminne. Festschr. f. Paumkn, No. 15, 1905. 

—, Die Apterygotenfauna Finlands. I. Allgemeiner Teil. Akadem. Abhandl. Helsingfors, 1907. 

. BourLer, Vorläufige Mitteilung über sein „M&emoire sur les Sminthurides“. Ann. Soc. Ent. France, T. X. Bull. 
Entomol., Seance du 3 XI. 1841, p. XL—XLI. 

5. Börner, C., Vorläufige Mitteilung zur Systematik der Sminthuridae Turre., insbesondere des Genus Sminthurus LArr. 

Zool. Anz., Bd. XXIII, No. 630, 1900. 


Povm 


ı) Die neue Gattung Lophognathella nov. gen. ist eine echte Onychiuren-Gattung mit Pseudocellen, Postantennalorgan, 
fehlenden Augen, mit Antennalorgan III (aus Sinnesstäbchen, Sinneskegeln, Papillen und Schutzborsten bestehend), subapicaler 
Sinnesgrube am Fühlerendglied, mit Furca und Tenaculum und sechsgliedrigem Abdomen. Besonders charakteristisch ist aber der 
Maxillenkopf mit seinem ganz eigenartigen Bau, der einen Vergleich mit den Maxillenköpfen anderer Collembolen nur schwer 
zuläßt; ich möchte als sein wesentliches Merkmal das Fehlen der Krallenzähne ansehen. Die Mandibeln sind normal beißend. 
Empodialanhang vorhanden. 

Die Art choreutes n. sp. ist I‘/, mm lang, ca. 0,6 mm breit, in der Färbung an Anurophorus larieis oder Xenylla maritima 
erinnernd, mit in Alkohol weiß erscheinenden Haarbasen, Pseudocellen, Muskelinsertionen, Furca, Ventraltubus und Fühlerspitzen. 
Das Antennalorgan IiI besteht aus 5 Schutzborsten, 4 schlanken Papillen, 2 (äußeren) langgestreckten, kurz gestielten, anscheinend 
glatten Sinneskegeln und 2 (inneren) zwischen der 2. und 3., und 3. und 4. Papille (von oben ab gezählt) stehenden Sinnesstäbchen. 
Behaarung mäßig, dicht und kurz. 

2 Exemplare sammelte Herr HAnS SAUTER in Japan bei Yamanaka (Suruga) in einem Laubwalde 1800 Fuß s. m. am 
22. März 1905. 

Eine ausführliche Diagnose nebst weiteren Abbildungen werde ich in meiner Collembolenmonographie und in einer 
Spezialstudie über japanische Collembolen geben. 

g9* 
9* 


68 


CARL BÖRNER, Collembolen aus Südafrika nebst einer Studie über die ı. Maxille der Collembolen. 68 


;. Börner, C., Zur Kenntnis der Apterygoten-Fauna von Bremen und der Nachbardistrikte. Abh. Nat. Ver. Bremen, 


Bd. XVII, 1901, Heft 1. 


. —, Neue altweltliche Collembolen, nebst Bemerkungen zur Systematik der Isotominen und Entomobryinen. Sitzber. 


Ges. nat. Fr. Berlin, 1903, No. 3. 


. —, Mundgliedmaßen der Opisthogoneata. Sitzber. Ges. nat. Fr. Berlin, 1903, No. 2. 
9. —, Zur Systematik der Hexapoden. Zool. Anz., Bd. XXVII, 1904, No. 16/17. 
. —, Das System der Collembolen nebst Beschreibung neuer Collembolen des Hamburger Naturhistorischen Museums,, 


Mitteil. a. d. Naturhist. Museum Hamburg, Bd. XXIII, 1906. 


. —, Collembolen aus Ostafrika, Madagaskar und Südamerika. In: Voruızkow, Reise in Ostafrika 1903—1905, 


Bd. II, 1907. 


. CARPENTER, G. H., Collembola. In: Fauna Hawaiiensis, Vol. III, 1904, p. 299—303. (Of. Pl. IX, Fig. 25.) 
. Fousom, J. W., The anatomy and physiology of the mouth-parts of the Collembolan, Orchesella cincta L. Bull. Museum 


of Comparat. Zoology, Vol. XXXV, 1899, No. 2. 


. —, The development of the mouth-parts of Anurida Gusr. Ibidem, Vol. XXXVI, 1900, No. 5. 
. Hansen, H. J., Zur Morphologie der Gliedmaßen und Mundteile bei Crustaceen und Insekten. Zool. Anz., Bd. XVI, 


No. 420/421, 1893. 


. Iums, A. D., Anurida. In: L. M. B. C. Memoirs on typical British Marine plants and animals, edited by W. A. Herman, 


No. 13, 1906. 


. Koc#, K. L., Poduridae, in: A. ©. FÜRNRoHR, Naturhistorische Topographie von Regensburg, Bd. III: Fauna Ratis- 


bonensis, 1840, p. 352—359. 


. LuBBock, J., Notes on the Thysanura, Pars III, Trans. Linn. Soc., Vol. XXVI, 1867, p. 296, Tab. 21, Fig. 4—7. 
. Nassoxnow, N. W., Zur Morphologie der niederen Insekten: Lepisma, Campodea und Lipura. Arb. Labor. Zool. Mus. 


d. Univ. Moskau, T. 3, 1887 (Text russisch). 


. STSCHERBAKOW, A., Einige Bemerkungen über Apterygogenea, die bei Kiew 1896—1897 gefunden wurden. Zool. Anz,, 


Bd. XXI, No. 550, 1898, 


. STUMMER-TRAUNFELS, v., Vergleichende Untersuchungen über die Mundwerkzeuge der Thysanuren und Collembolen. Sitz- 


ber. Kais. Akad. Wissensch. Wien, Math.-nat. Klasse, Bd. C, 1891. 


. Waureren, E., Apterygoten aus Aegypten und dem Sudan nebst Bemerkungen zur Verbreitung und Systematik der 


Collembolen. Results Swed. Zool. Exp. to Egypt and the White Nile 1901, No. 15, 1906. 


. Wırrem, V., Recherches sur les Collemboles et les Thysanoures. M&m. couronn., publ. p. l’Acad. Royale d. Sciences etc. 


de Belgique, T. LVIII, 1900. 


Steglitz-Berlin, im Januar 1907. 


B. Archiptera (1.) 


Termitidae 


Prof. F. Silvestri 


in Portici. 


Con tavole VIII—-X. 


IR: collezione dei Termitidae fatta nella regione del Kalahari e del Namaland dal Prof. Dr. 
L. SCHULTZE comprende 12 specie, oltre esemplari di altre tre specie, che o per essere in cattivo stato o 
per appartenere soltanto ad una casta non mi & stato possibile determinare con sicurezza. 

Delle 12 specie da me studiate 5 sono giä conosciute, 7 sono nuove par la scienza. 

Le 5 specie gia conosciute sono le seguenti: Hodotermes mossambicus HaGEn, Hodot. viator (LATR.), 
Termes badius Havır., Termes natalensis HavıL., Eutermes irinervius (RamB.). Di queste il Termes natalensis 
Havır. e l’Eutermes trinervius (RAMB.) hanno una larghissima distribuzione in tutta l’Africa tropicale e l’Eut. 
trinervius si estende anzi fino alla regione mediterranea dell’ Africa; il Termes badius HavıL. era stato indicato 
del Natal, Transvaal e Africa occidentale tedesca; l’Hodotermes mossambicus HaG. & pure largamente distribuito 
nell’ Africa meridionale dal Mossambico al Damaraland e al Capo; l’Hodotermes viator (LATR.) era conosciuto 
solo della Colonia del Capo. 

Le 7 specie di Termitidae, che in questa nota vengono descritte come nuove, sono: Psammotermes 
allocerus, Termes schultzei, Mirotermes frontalis, Mirotermes rotundifrons, Eutermes (sensu lat.) seminotus, Eutermes 
(s. 1.) paucinervius. 1 generi Termes, Mirotermes ed Eutermes sono rappresentati in tutte le regioni tropicali; 
il genere Psammotermes DEsn. era stato indicato fino ad ora dell’ Africa settentrionale (Sahara) e Arabia 
(Mascate), mentre il Dr. SCHULTZE raccolse un grandissimo numero di esemplari di Psammotermes allocerus 
sp. n. a Lüderitzbucht nel Namaland, regione cosi distante dal Sahara e dall’ Arabia. 

La collezione del Dr. SCHULTZE porta un buon contributo alla conoscenza dei Termitidae dell’ Africa 
meridionale accrescendo il numero delle specie note di questa regione di altre 7 specie, tra le quali molto 


interessante & il Psammotermes allocerus. 


Termitidae. 


1. Hodotermes mossambicus HaGen. 


Individui di varie caste e di varie localit@ come appresso & indicato: 

ı) Kalahari: Severelela presso Kooa. Ott.—Nov. 1904. 

ı ? alata e varii operai grandi e piccoli. La £ ha una lunghezza del corpo senza ali di mm 16, 
antenne di 30 articoli. 

Operaio grande lungo mm 9, larghezza del capo 2,7; antenne di 29—30 articoli. 

Operaio piccolo lungo mm 7, larghezza del capo 2; antenne di 27 articoli. 

2) Kalahari: Kang-Lehututu. Dic. 1904. 


8 alati ?: lunghezza del corpo con le ali mm 35, senza le ali 18; antenne con 29—32 articoli. 


72 F. SILVESTRI, 72 


3) Kalahari: Kgokong-Khakhea. Dic. 1904. 

2 2 senza ali. 

4) Kalahari: Lehututu-Kgokong. Genn. 1905. 

5 soldati grandi ed I operaio grande. 

Soldato: lunghezza del corpo senza mandibole mm 14,5; lunghezza del capo senza mandibole 5,2, 
larghezza 4,6; antenne con 25—28 articoli con gli ultimi articoli evidentemente caduti. 

Operaio: lunghezza del corpo mm 10, larghezza del capo 3,7; antenne di 33 articoli col 3° e 4° 
fra di loro poco distinti. 

5) Kalahari: Kanya. Ott. 1904. 

6 operai grandi e mediani. 

6) Kalahari: Kgokong-Kang. Dic. 1904. 

I operaio grande. 

7) Kalahari: Severelela-Khakhea. 

9 adulti con le ali strappate. 

8) Kalahari: Kooa. Nov. 1904. 

26 operai, 8 soldati. 

Operai grandi con antenne di 32 articoli e capo largo mm 3,8. 

Operai piccoli con antenne di 30 articoli e capo largo mm 2,5. 

Soldati con gli ultimi articoli caduti, lunghezza del capo senza mandibole mm 5,5, larghezza 5. 

9) Kalahari: Lookaneng-Severelela. Ott. 1904. 

3 operai con antenne di 31 articoli fra di loro poco distinti. 

10) Damaraland: Salem. Sett. 1903. 

4 soldati, molti operai di varie dimensioni. 

Soldato: lunghezza del capo mm 10, lunghezza del capo 4 e larghezza 3,2; antenne con articoli 
mancanti. 

Operaio grande: lunghezza del corpo mm 8,5, larghezza del capo 3; antenne con 29 articoli. 

Operaio medio: antenne di 26—27 articoli. 

Operaio piccolo: lunghezza del corpo 5, larghezza del capo 2; antenne di 25 articoli. 

ıı) Damaraland: Windhuk. Sett. 1903. 

ı soldato, operai grandi e piccoli. 


12) Damaraland: Otjimbingve. Sett. 1903. 


2. Hodotermes viator (LATR.). 

Syn. Hodotermes aurivillei Ssöstept, Monogr. Term. Afrikas, p. 28. 

ı) Klein-Namaland: Steinkopf. 

Uova, larve, operai grandi e piccoli, soldati, moltissime ninfe, 6 alati immaturi, 3 regine. 

Uovo lungo circa I mm e largo 0,45. 

Larva 1a bianca, senza occhi, antenne di II articoli con gli articoli 3 a5 e specialmente 3—4 fra di 
loro poco distinti. Lunghezza del corpo mm 1,8. 

Larva 2a bianca con piccoli occhi nerastri, antenne di I2 articoli con gli articoli 3—4 poco distinti. 
Lunghezza del corpo mm 2,5. 


Larva 3a bianca con piccoli occhi neri, antenne di 13 articoli con gli articoli 3—4 poco distinti fra 
loro. Lunghezza del corpo mm 3. 


73 Termitidae. 73 


Larva 4a biancastra con addome variamente macchiato a secondo del colore del cibo contenuto 
nell’intestino; antenne di 15 articoli con il 3° ed il 4° poco distinti. 

Tra questa larva e gli operai adulti si trovano tutte le forme intermedie. 

Operaio grande: lunghezza del corpo mm 10, larghezza del capo 3; antenne di 29 articoli. 

Operaio intermedio: lunghezza del corpo mm 7, larghezza del capo 2,7; antenne di 27 articoli. 

Operaio piccolo: lunghezza del corpo mm 6, larghezza del capo 2; antenne di 27 articoli. 

Soldato grande: lunghezza del corpo mm 12, lunghezza del capo con le mandibole 6, larghezza 3,9. 

Soldato intermedio: lunghezza del corpo mm Io, lunghezza del capo con le mandibole 4,6, 
larghezza 2,95. 

Soldato piccolo: lunghezza del corpo mm 8,5, lunghezza del capo con le mandibole 4, larghezza 2,5. 

In tutti gli esemplari di soldati esaminati mancano alle antenne gli ultimi articoli. 

Ninfa bianca con gli accenni delle ali di color crema, occhi neri; antenne di 26 articoli, con gli 
articoli 3—7 oppure 3—8 poco distinti fra loro. Lunghezza del corpo ? mm 12, larghezza del capo 2, 
lunghezza dell’accenno delle ali 3. 

Alato immaturo bianco, occhi neri, antenne di 27 articoli; lunghezza del corpo senza ali mm Io,5, 
con le ali 20. 

Regina: lunghezza del corpo 24 mm, larghezza 5. 

2) Namaland: Lüderitzbucht. Genn.—Febbr. 1904. 

Molti operai, I soldato. 

Osservazione. Il SJÖSTEDT !) descrisse l’Hodotermes aurivillei dando per esso differenze molto leggere 
dall’Hod. viator LATR. e nella tavola analitica come nella descrizione appare che la distinzione tra le due 
specie sia nella grandezza. Tra gli esemplari di soldati raccolti dal Dr. SCHULTZE a Steinkopf i piü grandi 
concordano abbastanza con quelli dell’ Hod. aurivillei anche nelle dimensioni, perciö io credo che quest’ ultima 
specie sia fondata sopra grandi esemplari di Hodotermes viator (LATR.) e debba pertanto essere considerata 


sinonima di questa. 


3. Psammotermes allocerus sp. n. 

Miles major. Cremeus capite ochroleuco, labro, maxima mandibularum parte et antennis fulvo- 
ferrugineis, mandibularum parte apicali nigrescente. 

Caput (Tav. VIII, Fig. 1—2) subquadratum, parum longius quam latius (2: 1,9), depressum, fenestra 
minima rotunda instructum. Antennae (Tav. VIII, Fig. 3—4) antrorsum directae, subrigidae, articulis 9-13 
mandibularum apicem superantes, apicem versus gradatim magis attenuatae, articulis 13 compositae, articulo 
primo longo et apice quam basis latiore, articulo secundo brevi quam tertius duplo breviore, articulo tertio 
quam quartus 1), longiore, articulis ceteris gradatim magis attenuatis et brevioribus. In exemplis nonnullis 
antennae I2-articulatae, articulo tertio longiore et divisionem incompletam monstrante. 

Labrum (Tav. VIII, Fig. 5) magnum longitudine dimidiam partem mandibularum subaequans, latitudine 
majore quam mandibulae serratae parum minus latum, parte antica mediana triangulari angusta in apice 
setis nonnullis aucta, pone partem anticam angustam valde dilatatum lateribus rotundatis basim versus 
gradatim angustius. 

Mandibulae (Tav. VIII, Fig. 6) quam capitis longitudo fere !/, breviores, robustae, apice attenuato, 
acuto aliquantum arcuato, margine interno in mandibula dextra dentibus tribus armatae, quorum primus 
ab apice major triangularis est, tertius perparvus, secundus magnitudine intermedius, in mandibula sinistra 


dentibus quatuor sat magnis, basi in superficie supera interna aliquantum excavata. 


ı) Monographie d. Termiten Afrikas K. Sv. Vet. Ak. Handl., Bd. XXXIV, 1900, No. 4, p. 23, 24, 28. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 10 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
10 


74 F. SILVESTRI, 74 


Pronotum (Tav. VIII, Fig. I) magnum, paullulum convexum, parum minus quam !/, latius quam 
longius (11,5:8,5) antice quam postice parum latius, margine antico medio aliguantum sinuato, angulis anticis 
late rotundatis, margine postico medio paullulum sinuato, angulis posticis rotundatis. 

Mesonotum et metanotum lata, depressa, angulis posticis late rotundatis et setis paucioribus sub- 
lateralibus aucta ut pronotum. 

Abdomen longitudine quam thorax et caput simul sumpta parum brevius, supra paullulum convexum, 
setis brevibus parum raris praesertim postice auctum. Cerci breves, biarticulati. Styli breves, cylindrici. 

Pedes (Tav. VIII, Fig. 7) breves, robusti, primi paris femore parum inflato et quam tibia parum 
longiore, tibia spinis tribus apicalibus armata, paris 2i et 3i femore crassiore supra convexo et tibiae 
longitudine subaequali, tibia spinis duabus brevibus, robustioribus apicalibus armata. 

Long. corp. mm Io, long. capit. sine mandibulis 2, lat. capitis 1,9; long. mandibularum 1,7; long. 


antennarum 2,80; long. tibiae 3i paris 0,88. 


Miles minor. Caput (Tav. VIII, Fig. 8) parum magis quam !/‚, longius quam latius. Labrum 
(Tav. VIII, Fig. 9) antice ad apicem quam postice paullulum latius, apice ipso triangulari vertice vix rotundato. 
Mandibulae (Tav. VIII, Fig. IO) quam capitis longitudo ?/,, breviores, minores quam in milite majore sed 
forma subsimiles. Antennae (Tav. VIII, Fig. 1I—ı2) moniliformes apicem versus non attenuatae, I3-articulatae, 
articulo tertio quam ceteri longiore et crassiore, articulo secundo quam tertius !/; breviore, articulo tertio 
quam quartus paullulum longiore, articulis ceteris gradatim paullulum brevioribus, articulo ultimo parvo, 
subcylindrico !/; longiore quam latiore; in exemplis nonnullis antennae 14-articulatae, articulo tertio quam 


secundus paullulum longiore, articulo quarto quam tertius paullulum breviore. 


Pronotum (Tav. VIII, Fig. 8) parum minus quam duplo latius quam longius (5,8: 3,4), forma ut in 
milite majore. 

Pedes femoribus haud multo incrassatis. 

Long. corp. mm 5; long. capitis sine mandibulis 1,45, lat. 1,22; long. mandibularum 1,14; long. 
antennarum 1,35; long. tibiae 3i paris 0,72. 

Larva. Straminea tota. 

Caput (Tav. VIII, Fig. 13) aeque longum atque latum; epistoma inflatum. Antennae (Tav. VIII, 
Fig. 14—15) I4-articulatae, apicem versus paullulum incrassatae, articulo tertio quam secundus paullulum 
subtiliore et eodem longitudine subaequali, quam quartus parum longiore, articulo quinto quam quartus 
parum breviore, articulis ceteris gradatim paullulum longioribus, in exemplis aliis antennae Is-articulatae, 
articulo tertio ceteris breviore et crassiore. Mandibulae (Tav. VIII, Fig. 16—17) dens primus quam secundus 
paullulum longior. Pronotum paullulum convexum parum minus quam duplo latius quam longius, posticam 
partem versus gradatim parum angustius, antice posticeque vix sinuatum, setis brevibus et brevioribus sat 
numerosis auctum. 

Mesonotum quam pronotum aliquantum latius, angulis anticis rotundatis; metanotum quam mesonotum 
parum latius. 

Abdomen elongatum, sat depressum, setis brevibus et brevioribus parum raris instructum. Cerci et 
styli elongati. 

Pedes sat breves et sat attenuati, femore parum incrassato, primi paris tibia spinis tribus apicalibus, 
secundi et tertii paris spinis duabus armata. 

Long. corp. 4,5; lat. capit. 1,14, long. antennarum 1,59, long. tibiae 3i paris 0,84. 

Habitat: Namaland: Salsola-Dünen am Nordende der Lüderitzbucht. Genn. 1904 e Luglio 1903. 


75 Termitidae. 75 


Il Dr. SCHULTZE raccolse di questa interessante specie larve in piccolo numero e soldati invece in 
grandissimo numero; a Kamaggas (Klein-Namaland) (Luglio 1904, No. 676) un soldato. 

Osservazione. Questa specie &€ ben distinta dal Psammotermes hybostoma Desn. per le antenne, 
che sono fornite nei soldati grandi al massimo di 13 articoli e per le dimensioni inferiori, che gli stessi 
soldati raggiungono. Merita di essere particolarmente notato che la forma attenuata ‘delle antenne & propria 
dei grandi soldati, perch® nei piccoli sono moniliformi, e che il numero degli articoli di esse diventa di 13 
mentre nella grande larva del soldato sono di 14, succede cioe nel Psammotermes una fusione degli articoli 
3—4 della larva per formare il 3° del soldato grande adulto. 


4. Termes natalensis HavıL. 

Esemplari delle seguenti localita. 

ı) Kalahari: Kooa. Nov. 1904. 

Alati, soldati piccoli e grandi, operai. 

® alata: lunghezza del corpo con le ali mm 42, senza ali 18,5; antenne di Ig articoli. 

Soldato grande: lunghezza del corpo 11,5, lunghezza del capo 15, larghezza 4; antenne di 
17 articoli. 

Soldato piccolo: lunghezza del corpo 7, lunghezza del capo 3, larghezza 2,2; antenne di 17 articoli. 

Operaio: lunghezza del corpo 6,5, larghezza del capo 2,2, antenne di 17 articoli. 

2) Kalahari: Kang. Dic. 1904. 

Operai e soldati piccoli. 

3) Kalahari: Kang-Khakhea. Dic. 1904. 

3 operai. 

4) Kalahari: Kooa-Sekuma (No. 884). 


ı soldato piccolo. 


5. Termes badius HavıL. 
Kalahari: circa 20 miglia a nord di Phitshane. 
Operai e soldati. 
Operaio grande: lunghezza del corpo mm 4, larghezza del capo 1,5, antenne di 17 articoli. 
Operaio piccolo: lunghezza del corpo mm 3,5, larghezza del capo I, antenne di 17 articoli. 
Soldato: lunghezza del corpo con le mandibole 6,8, lunghezza del capo con le mandibole 3,8, 


larghezza del capo 2, antenne di 17 articoli. 


6. Termes schultzei sp. n. 

9 alata. Ochraceo-fulva, capite parum obscuriore, ventre parum pallidiore, alis hyalinis, squamis, 
costa, subcosta venis basalibus submedianae ochraceo-fulvis. Caput (Tav. VIII, Fig. 18) paullulum longius 
quam latius !), satis brevioribus sat numerosis instructum. Oculi magni, sat prominentes. Ocelli ovales. Fenestra 
minima, circularis. Antennae (Tav. VII, Fig. 19) 1g-articulatae, articulo tertio quam secundus paullulum 
breviore et quarto longitudine subaequali, articulo quinto quam quartus paullulum breviore. Mandibulae 
(Tav. VIII, Fig. 20) dente primo quam secundus longiore. 

Pronotum (Tav. VIII, Fig. 18) fere duplo latius (antice) quam longius, lateribus partem posticam 
versus gradatim parum angustioribus, angulis posticis rotundatis, margine postico medio parum inciso, 


ı) Capitis latitudo inter marginem internum oculorum sumpta est, ejusdem longitudo inter occipitis marginem posticum 
et labii basim. 


105 
10* 


76 F. SILVESTRI, 76 


superficie setis brevibus numerosis instructa. Mesonotum et metanotum (Tav. VIII, Fig. 21) margine postico 
late et parum profunde inciso. 

Alae superficie lineis brevissimis parum elevatis, inter sese paullulum remotis instructa, mediana et 
submediana inter sese separatis orientibus, venis in ala anteriore et posteriore ut Fig. 22, 23, Tav. VIII; 
Fig. 24, Tav. IX demonstrant, 

Abdomen setis pluribus brevibus auctum. 

Pedes sat longi, primi paris tibia setis sat numerosis et sat robustis praesertim infra et spinis tribus 
apicalibus instructa. 

Long. corp. cum alis mm 22, sine alis IO; long. alae anterioris Ig; lat. capitis 1,40. 

Operarius major. Caput ochraceum cetero corpore stramineo cibi contenti causa variegato. 

Caput paullulum latius quam longius usque ad mandibularum basim; epistoma sat inflatum. Antennae 
17-articulatae (Tav. IX, Fig. 25) apicem versus parum incrassatae, articulo tertio ceteris breviore et subtiliore 
quam secundus magis quam duplo breviore quam tertius paullulum breviore, articulis 4° et 5° inter sese 
longitudine subaequalibus. 

Corpus setis brevioribus, sat robustis sat sparsis instructum, praeter pleuras setis minimis omnino 
vestitas. 

Pronotum margine antico parum profunde medio inciso et utrinque rotundato. 

Pedes sat longi et attenuati, setis longis et brevibus sparsis instructi. 

Abdomen ovale, stylis brevibus attenuatis setosis. 

Long. corp. mm 3,5; lat. capit. I,3; long. antenn. 1,75; long. tibiae tertii paris 1,00. 

Operarius minor. Caput ochroleucum, abdomen cremeum. Antennae 17-articulatae. 

Long. corp. 2,2; lat. capit. 0,9; long. antenn. 1,6; long. tibiae tertii paris 0,9. 

Miles. Caput ochraceum cetero corpore stramineo vel cremeo, cibi contenti causa variegato. 
Corpus setis brevibus sat robustis et setis brevioribus Sparsis instructum. 

Caput (Tav. IX, Fig. 26) subrectangulare angulis anticis et posticis paullulum angustatis, !/; longius 
(ad basim labii) quam latius, supra paullulum convexum, laeve. Labrum latum quam dimidia pars mandi- 
bularum parum longius, antice subrectangulare, apice obtuso, lateribus convexis, supra setis 8 instructum. 
Mandibulae (Tav. IX, Fig. 26) parte basali excepta nigrae, quam capitis longitudo duplo breviores latae, 
subrectae, parte apicali aliquantum recurva apice ipso acuto, mandibula dextra ante dimidiam partem dente 
magno, ut magna incisura partis apicalis mandibulae manifesto, armata, sinistra dente sat magno triangulari 
fere ad libellam dentis mandibulae dextrae et ante nec non post dentem dictum dente minori armata. 

Antennae (Tav. IX, Fig. 27) antrorsum porrectae mandibulas aliquantum superantes apicem versus 
parum incrassatae, 17-articulatae, articulo tertio ceteris breviore et subtiliore, quam secundus parum magis 
quam duplo breviore, quam tertius paullulum breviore. 

Pronotum (Tav. IX, Fig. 26) Y, latius quam longius margine antico in parte mediana parum profunde 
exciso et utrinque late rotundato, marginibus lateralibus rotundatis, margine postico in parte mediana minus 
profunde exciso et utrinque rotundato. Mesothorax quam metathorax minor, lateribus rotundatis, postice 
late et minus profunde excisus. Pedes longi, sat attenuati et sat setosi, tibia in margine supero interno 
etiam spinis nonnullis brevibus instructa. 

Long. corp. 4,2; long. capit 1,75, lat. 1,18; long. mandib. 0,86; long. tibiae 3° paris I. 

Habitat. Kalahari: Severelela. Ott. I904 Kang-Kgokong. Dic. 1904. 

Observatio. Species haec Term. vulgari Havır. valde affinis, sed capitis et mandibularum forma 


praesertim distincta. 


TEE 


77 Termitidae. rim 


‘. Hamitermes runconifer sp. n. 

? alata. Castanea, capite et pronoto nigrescentibus, segmentis abdominalibus I—5 subtus maxima 
pro parte umbrinis. 

Caput (Tav. IX, Fig. 28) paullulum longius quam latius, setis brevibus et brevioribus parum raris 
instructum. Oculi sat prominentes. Ocelli ab oculorum margine fere diametro transversali suo distantes. 
Fenestra parva, subovalis. 

Mandibulae (Tav. IX, Fig. 29) dente primo quam secundus longiore. 

Antennae (Tav. IX, Fig. 30—31) I5-articulatae, articulo tertioquam secundus duplo breviore et quam 
quartus parum breviore. 

Pronotum (Tav. IX, Fig. 28) fere duplo latius quam longius (6,2 : 3,5), partem posticam versus gradatim 
angustius, margine postico subrecto, angulis posticis late rotundatis, superficie setis brevibus et breviori- 
bus aucta. 

Mesonotum (Tav. IX, Fig. 28) postice parum angustatum, margine postico medio parum profunde 
sinuato utrimque late rotundato. 

Metanotum (Tav. IX, Fig. 28) forma mesonoto simile. 

Alae tuberculis minimis costulatis superficie tota vestita et setis brevibus sparsis. 

Ala anterior (Tav. IX, Fig. 32, 34) mediana venas duas integras vel quatuor, quarum duo bifurcatae 
sunt, emittente, submediana venas 7—8 integras emittente. Ala posterior (Tav. IX, Fig. 33, 35) mediana 
venas duas integras vel venas duas, quarum altera bifurcata, emittente, submediana venas 9—IO integras 
emittente. 

Abdomen setis brevibus parum raris in tergitis et sternitis auctum. 

Pedes sat robusti et sat longi, parce setosi, spinis apicalibus tibiae robustis. 

Long. corp. cum alis mm II, sine alis 5,00; lat. capit. 0,92; long. antennarum 1,58; long. tibiae 
3i paris 1,20; long. alae anterioris 9. 

Regina. Castanea, pleuris ceterisque partibus mollibus ut in alato. 

Long. corp. mm 14, lat. 4,2. 

Miles. Caput ochroleucum cetero corpore stramineo, abdomine cibi contenti causa variegato. 

Caput (Tav. IX, Fig. 36) parum longius quam latius (13 : 10), partem anticam versus gradatim paullulum 
angustius, sparse et breviter setoso, fronte laevi. Antennae articulis quatuor ultimis mandibularum apicem 
superantes, I4-articulatae articulo tertio (Tav. IX, Fig. 37), quam secundus parum breviore et quam quartus 
duplo longiore, articulo quarto quam quintus aliquantum breviore, interdum antennae Is5-articulatae (Tav. IX, 
Fig. 38), articulis 3—4 inter sese parum distinctis et articulo tertio perparvo, articulo quarto et quinto inter 
sese longitudine subaequalibus. 

Labrum semiovale dentem mandibularum spatio parvo non attingens. 

Mandibulae (Tav. IX, Fig. 36 et 39) quam caput parum minus quam duplo breviores, runconiformes, 
sat attenuatae, in apice acutae bene arcuate, ad dimidiam partem incisura sat profunda dentem acutum sat 
magnum formante affectae, margine interno partis arcuatae tenuissime crenulato. 

Pronotum lobi antici sursum vergentis margine antico medio parum sinuato, utrimque rotundato, 
setis brevibus. 

Abdomen ovale. 

Pedes sat longi et tenues. 

Long. corp. mm 4; long. capitis sine mandibulis 1,30, cum mandibulis 2,30; lat. capit. 1,07; long. 


mandibularum 0,74; long. antennarum 1,40; long. tibiae 3i paris 1,08. 


78 F. SILVESTRI, 78 


Operarius. Stramineus capite cremeo, abdomine cibi contenti causa variegato. 

Caput paullulum latius quam longius (7,5:7) setis brevibus sparsis instructum. Epistoma inflatum. 
Antennae 14 articulatae (Tav. IX, Fig. 40), articulo tertio quam secundus parum breviore, articulo quarto 
quam tertius parum breviore, interdum I5-articulatae, articulo tertio perparvo, articulis quarto et quinto 
inter sese longitudine subaequalibus. 

Pronotum lobi antici margine antico medio parum sinuato utrimque rotundato, lateribus rotundatis, 
superficie setis brevibus nonnullis auctum. 

Abdomen ovale setis brevioribus parum raris et seta sat longa sublaterali in tergitis et sternitis auctum. 

Pedes sat breves. 

Long. corp. mm 4; lat. capit. 1,07; long. antennarum 1,30; long. tibiae 3i paris 0,94. 

Habitat. Kalahari: Kooa-Sekgoma. Nov. 1904. 

Observatio. Species haec Hamiter. hastato Havır. proxima sed forma militis mandibularum (cfr. 


Tav. IX, Fig. 41—42) praesertim bene distincta. 


8. Mirotermes frontalis sp. n. 


Miles. Stramineus capite ochroleuco, mandibulis nigris. 

Caput (Tav. IX, Fig. 43—44) subquadratum, !/, longius quam latius, angulis posticis rotundatis angulis 
frontalibus subrectis, media fronte in processum latum, parum longum, subconicum, setis nonnullis instruc- 
tum, producta. 

Antennae (Tav. IX, Fig. 43 et 45) tenues I4-articulatae, antrorsum extensae mandibularum apicem 
aliquantum superantes, articulis secundo et tertio inter sese longitudine subaequalibus, articulo quarto quam 
tertius parum breviore. 

Labrum (Tav. IX, Fig. 43) mandibularum tertiam partem basalem longitudine aequans, margine 
antico late et sat profunde sinuato, utrinque acuto. 

Mandibulae (Tav. IX, Fig. 43—44) longae, quam capitis longitudo parum longiores, tenues, baculi- 
formes, aliquantum arcuatae convexitate supera, parum ante apicem in margine interno parum dilatatae, 
deinde attenuatae et in apice ipso parum recurvae mandibula dextra quam sinistra parum breviore. 

Pronotum parte antica gradatim parum angustiore, sursum vergente, margine antico medio parum 
inciso, utrimque rotundato, setis brevioribus crassis instructo. 

Thorax et abdomen setis nonnullis posticis in segmento singulo sat longis et setis brevissimis sat 
numerosis instructa. 

Abdomen elongatum, subcylindricum, stylis brevibus ovalibus, setis nonnullis longis auctis. 

Long. corp. sine mandibulis mm 3; long. capit. sine mandibulis 1,25; lat. capit. 1; long. antennarum 
1,85; long. labii 0,43; long. mandibularum 1,40; long. tibiae tertii paris I. 


Habitat. Kalahari: Kooa. Nov. 1904; milites 4 tantum legit Prof. Dr. SCHULTZE. 


9. Mirotermes rotundifrons sp. n. 


d alatus. Castaneus partibus intersegmentalibus pleurisque stramineis, alis pallide fuligineis. 

Caput (Tav. IX, Fig. 46) parum longius quam latius (5,1:4,6) setis parum longis sparsis et setis 
brevibus numerosis auctum. Oculi magni sat prominentes. Ocelli minus quam diametros longitudinalis 
ocelli singuli ab oculis remoti. Fenestra elongata, subrectangulari. Epistoma paullulum inflatum. Antennae 
(Tav. IX, Fig. 47, Tav. X, Fig. 48) 15-articulatae, articulo tertio quam secundus 1, breviore et quarto 
longitudine subaequali. 


n 
( 
ö 
| 
| 


79 Termitidae. 79 


Pronotum (Tav. IX, Fig. 46) subsemicirculare parum minus quam duplo latius quam longius, setis 
brevibus et brevioribus numerosis auctum angulis posticis aliquantum excisis, latissime rotundatis. 

Mesonotum (Tav. IX, Fig. 46) partem posticam versus gradatim sat angustatum, margine postico 
medio parum profunde inciso et utrimque triangulariter parum producto; metanotum mesonoto simile. 

Alae superficie tuberculis minimis 4—6 costatis inter sese paullulum remotis et setis brevibus 
sparsissimis auctae; ala anterior (Tav. X, Fig. 49) area inter subcostam et medianam venis spuriis trans- 
versalibus nonnullis instructa, mediana venas duas ad marginem internum apicalem emittente, submediana 
venas 8; ala posterior (Tav. X, Fig. 50) anteriori similis. 

Pedes sat longi breviter setosi, tibia Ii paris apice spinis tribus brevibus. 

Abdomen tergitis et sternitis setis brevioribus et brevibus numerosis instructis, pleuris setis brevibus 
parum armatis. 

Long. corp. cum alis mm 10,5, sine alis 6; lat. capit. 0,8; long. alae ant. 9, lat. 2,3; long. antennarum 1,6; 
long. tibiae paris tertii 1,15. 

Miles. Stramineus capite ochroleuco, mandibulis nigris. 

Caput (Tav. X, Fig. 51—52) '/, longius quam latius sparsissime setosum angulis anticis frontalibus 
vix rotundatim productis, media fronte in processum latum, brevem, apice fere ad libellam labri pertinentem, 
antice rotundatum et in parte antica inferiore setis brevibus instructum, producta. 

Antennae (Tav. X, Fig. 51—52) tenues, I4-articulatae, antrorsum extensae mandibularum apicem 
parum superantes, articulo primo longo quam secundus ?/, longiore, articulo tertio quam secundus parum 
breviore et quam quartus parum longiore. 

Labrum (Tav. X, Fig. 51) mandibularum longitudinis quartam partem paullulum superans, margine 
antico profunde inciso utrimque acute producto. 

Mandibulae longae quam capitis longitudo parum (!/,) longiores, tenues, baculiformes, aliquantum 
arcuatae, convexitate supera, parum ante apicem in margine interno parum dilatatae, deinde attenuatae et 
in apice ipso parum recurvae, mandibula dextra quam sinistra parum breviore. 

Pronotum ephippiforme, lobo antico quam posticus aliquantum angustiore, margine antico superiore 
sat late rotundato, medio non inciso setis nonnullis brevibus aucto, lobo postico late rotundato, margine 
postico medio vix inciso, utrimque setis nonnullis instructum. 

Mesothorax et metathorax setis nonnullis brevibus. 

Abdomen longo-ovale, tergitis setis nonnullis brevibus biseriatis et setis sparsis brevissimis, sternitis 
setis parum magis numerosis quam in tergitis. Pedes sat longi et sat tenues, setis parum numerosis, tibia 
Ii paris apice spinis tribus. 

Long. corp. sine mandibulis mm 3,5; long. capitis sine mandib. 1,36, lat. 1,08; long. labii 0,45; long. 
mandib. 1,7; long. antenn. 0,64 ; long. tibiae 3i paris 0,94. 

Operarius. Stramineus abdomine cibi contenti causa plus minusve cinereo, capite cremeo. 

Caput aeque latum quam longum, setis brevibus sparsis instructum. Epistoma valde inflatum. 
Antennae 14-articulatae, articulo tertio quam secundus aliquantum breviore et quam quartus paullulum 
longiore vel longitudine quarto subaequali. 

Mandibulae (Tav. X. Fig. 53) dente primo quam secundus longiore. 

Pronotum lobo antico margine rotundato medio non inciso setis brevissimis aucto, et pone marginem 
setis duabus submedianis brevibus, lobo postico margine medio paullulum inciso, setis nonnullis brevibus aucto. 

Abdomen in tergitis et sternitis setis brevibus et brevioribus, sat numerosis pluriseriatis instructum 


in pleuris setis brevioribus sparsis et setis minimis numerosis. 


so F. SILVESTRI, 80 


Pedes sat breves, parce setosi. 
Long. corp. 4,5; lat. capit. 0,93; long. anten. 1,45; long. tibiae 3i paris 0,86. 
Habitat. Kalahari: Kooa. Nov. 1904. 


10. Eutermes |s. latiore!)] seminotus sp. n. 


9 alata. Badia pedibus testaceis infra pallidioribus, abdominis ventre parte infera laterali badia, 
parte caetera in segmentis I—4 cremea, in segmentis 5—6 ochracea. Alae fumoso-fuligineae. 

Caput (Tav. X, Fig. 54) aeque latum atque longum, setis numerosis brevibus et brevioribus auctum. 
Oculi prominentes; ocelli ab oculis parum minus quam diametron longitudinale ocelli ejusdem remoti. 
Fenestra ovalis, sat magna. Mandibulae (Tav. X, Fig. 55, 56) dente primo quam secundus aliquantum longiore. 

Antennae (Tav. X, Fig. 57) I5-articulatae, articulo secundo quam tertius magis quam duplo longiore, 
articulo tertio ceteris breviore et subtiliore, articulo quarto quam tertius parum longiore. 

Pronotum fere duplo latius quam longius (5,5:3), margine postico paullulum sinuatum, lateribus 
partem posticam versus gradatim angustioribus, rotundatis, superficie setis brevibus et brevioribus numerosis 
instructa. 

Mesonotum (Tav. X, Fig. 54) postice parum angustatum, latum, margine postico sat profunde et 
late sinuato, utrimque parum et parum acute producto; metanotum (Tav. X, Fig. 54) angulis posticis sat 
rotundatis. 

Alae superficie tuberculis minimis costatis tota instructa et setis brevibus sparsis. Ala anterior 
(Tav. X, Fig. 58, 60) mediana venas tres, quarum prima et secunda bifurcatae sunt, emittente, submediana 
venas 7 emittente. Ala posterior (Tav. X, Fig. 59) mediana venam bifurcatam, submediana venas 9 emit- 
tente, quarum septima (a basi) bifurcata est. 

Abdomen setis numerosis brevibus et brevioribus in tereitis et sternitis auctum. 

Pedes sat longi, parce setosi, tibiae Ii paris apice spinis tribus. 

Long. corp. cum alis mm 12, sine alis 5,5; lat. capitis 0,92; long. antennarum I,56; long. alae anter. 
9,5, lat. 2,3; long. tibiae 3i paris 1,00. 

Nympha. Long. corp. mm 5; long. app. alar. 1. 


Operarius. Stramineus, abdomine pallidiore, cibi contenti causa variegato. 

Caput paullulum latius quam longius, setis nonnullis brevibus et brevioribus instructum. Epistoma 
sat inflatum. 

Antennae Ig-articulatae, articulo secundo quam tertius aligquantum longiore, articulo tertio quam 
quartus parum longiore, articulo quinto quam quartus parum longiore. Mandibulae dente primo quam 
secundus longiore. 

Pronotum margine antico medio parum sinuato utrimque rotundato, lateribus sat rotundatis, super- 
ficie setis brevibus sat numerosis instructa. 

Abdomen elongatum, ovale, in tergitis et sternitis setis brevibus pluriseriatis sat numerosis, in 
pleuris setis minimis numerosis et setis brevioribus sparsis auctum. 

Pedes sat longi et sat tenues. 

Long. corp. mm 4,8; lat. capitis 1,6; long. antennarum 1,5; long. tibiae 3i paris 1,00. 

Habitat. Kalahari: Kooa. Genn. 1905. Operarios et alatos nonnullos legit Prof. Dr. SCHULTZE 
et annotavit «hohe Hügel bildend». 


Observatio. Militum absentia incerta est sedes huius speciei et etiam sequentis. 


I) Sensu Sjöstedti! 


EA 


8ı Termitidae. 81 


11. Eutermes (s. 1.) paucinervius sp. n. 


gd alatus. Umbrinus antennis pedibusque pallide avellaneis, partibus mollibus albis. 

Caput (Tav. X, Fig. 61) fere !/, longius quam latius, setis brevibus et brevioribus numerosis instructum. 
Fenestra perparva circularis. Oculi magni prominentes; ocelli ad oculos valde approximati, minus quam 
dimidia pars diametri transversalis ocelli ab oculis remoti. Epistoma sat inflatum. Antennae (Tav. X, 
Fig. 62—63) 15-articulatae, articulo tertio ceteris breviore et subtiliore, articulo quarto quam tertius parum 
longiore. 

Pronotum (Taf. X, Fig. 61) semicirculare, parum minus quam duplo latius quam longius (38:23), 
setis brevibus et brevioribus numerosis auctum. 

Mesonotum (Tav. X, Fig. 61) elongatum, trapezoideum, margine postico medio profunde inciso, 
utrimque triangulariter aliquantum producto. 

Metanotum (Tav. X, Fig. 61) mesonoto simile. 

Alae superficie tuberculis minimis costatis tota aucta et setis brevibus sparsissimis. Ala anterior 
(Tav. X, Fig. 64) mediana integra, simplici, submediana alae apicem haud attingente, venas 6 ad marginem 
internum emittente; ala posterior (Tav. X, Fig. 65) mediana integra, submediana venas 5, quarum quarta 
a basi bifurcata, emittente. 

Pedes sat longi et sat tenues, setis brevibus instructi, tibia 3i paris apice infra spinis duabus instructa. 

Abdomen setis brevibus et brevioribus numerosis instructum. 

Long. corp. sine alis mm 6; lat. capitis 0,57; long. alae anterioris 9, lat. 2,4; long. antennarum 1,75; 
long. tibiae paris tertii 0,68. 

Habitat. Kalahari: Khakhea. Dic. 1904. Exemplum unum. 


Observativ. Species haec Euterm. pallidipedi SJÖsT. proxima, sed alarum venis praesertim distincta. 


12. Eutermes (s. str.) trinervius (RAMB.). 
Syn. Eutermes dispar Ssösteot, Mon. Termiten Afrikas, Nachtrag, p. 107. 

ı) Kalahari: Kooa. Nov. 1904. 

Nasuto grande: lunghezza del corpo mm 5, lunghezza del capo (Tav. X, Fig. 66) 2,7, larghezza 
dello stesso 1,4. Antenne di 13 o 14 articoli, in quelle di 13 articoli (Tav. X, Fig. 68) l’articolo terzo & il 
doppio piü lungo tanto del secondo articolo che del quarto, in quelle di 14 articoli (Tav. X, Fig. 69) 
Particolo terzo & poco piü lungo del secondo e quasi uguale al quarto. Il margine posteriore della fossa 
antennale € situato poco piü in dietro della parte mediana della lunghezza del capo. 

Nasuto piccolo: lunghezza del corpo mm 4, lunghezza del capo 1,80, larghezza dello stesso 0,7. 
Antenne di ı2 o 13 articoli: in quelle di 12 articoli (Tav. X, Fig. 67) il terzo & il doppio piü lungo del 
secondo e poco piü lungo del quarto, il quarto ed il quinto quasi della stessa lunghezza. Nelle antenne di 
13 articoli il terzo & il doppio piü lungo del secondo ed anche del quarto, il quarto ed il quinto quasi della 
stessa lunghezza. La distanza dal margine posteriore della fossa antennale all’apice del naso poco minore 
della meta della lunghezza del capo. 

Operaio grande: lunghezza del corpo mm 5,5, larghezza del capo 1,6. Antenne di 15 articoli col 
terzo poco piü lurgo o piü breve del secondo. 

Dall’esame dei nasuti sopra descritti € risultato che in essi il numero degli articoli delle antenne & 
variabile da 12 a 14 e che quando si hanno 12 articoli, il 3° ed il 4° sono uguali fra di loro e il doppio 
piü lunghi del secondo; quando sono di 13 articoli, il 3° & il doppio piü lungo del 2° e del 4° essendosi 


formati i due articoli 4° e 5° per divisione del 4° delle antenne di 12 articoli; infine quando sono di 14 
Jenaische Denkschriften. XIII. 11 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
11 


82 F. SILVESTRI, Termitidae. 82 


articoli, il 3° ed il 4° sono uguali fra di loro e pochissimo piü lunghi del secondo, essendo tali articoli 
derivati dalla divisione del 3° articolo delle antenne di 13 articoli. Perciö nel descrivere le specie del genere 
Eutermes (s. str.) bisogna tener sempre presente la variazione della grandezza dei soldati e la rispettiva 
variazione del numero e lunghezza degli articoli delle antenne e della forma del capo: un carattere, che 
sembra abbastanza fisso & quello della lunghezza del naso rispetto a quella del resto del capo perö anche 
in questo caso & necessario comparare individui, che hanno grandezza uguale, cio@ nasuti grandi di una 
specie, con nasuti grandi di un altra etc, altrimenti si cade in errore. 

L’Eutermes dispar SJÖSTEDT descritto su esemplari di Zomba (Africa centrale inglese) credo che si 
debbono riferire all’ Eutermes trinervius e che gli individui di nasuti esaminati dal SJÖSTEDT rappresentino i 
nasuti piccoli e mediani di quest’ ultima specie. 

2) Kalahari: Sekgoma-Khakhea. Nov. 1904. 

ı d alato, larve a varii stadii, nasuti piccoli con antenne di I2 articoli, nasuti grandi con antenne 
di I3—14 articoli e operai grandi. 

3) Namaland: Steinkopf. 

Nasuti grandi e mediani tutti con antenne di 14 articoli, il 3° dei quali quasi uguale al 4° e 
pochissimo piü lungo del secondo. 

Il nasuto maggiore ha le seguenti dimensioni: lunghezza del corpo mm 5, lunghezza del capo 2,7, 
larghezza dello stesso 1,70; il nasuto minore: lunghezza del corpo mm 4, lunghezza del capo 2,2, larghezza 
dello stesso 0,94. 

Questi esemplari differiscono da quelli di Kalahari per avere un capo maggiore rispetto alla lunghezza 
del corpo ed anche una larghezza del capo un poco maggiore alla sua lunghezza. Essi hanno tutti antenne 


della forma di quelle dei nasuti grandi piü sviluppati di Kalahari. 


C. Coleoptera (1.) 


l. Carabidae 


Von 


Dr2P- Obst: 


Berlin. 


Mit 2 Figuren im Text. 


Pheropsophus sp. dub. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 


Crepidogaster posticalis PER. 
Deutsch-Südwestafrika: Okahandja (Hereroland), am 14. Mai 1903. 


Long. 7 mm; lat. 2!/), mm. 


Crepidogaster rufescens MOTScH. 


Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 
Die Färbung der Naht ist wenig von derjenigen der Flügeldecken verschieden. 
Orepidogaster nama n. sp. 

Minor, ferrugineus, capite atque pronoto rugoso-punctatis, prothorace limbato, cordiformi, angulis 
anticis sat acutis atque projectis, declivibus, linea in medio longitudinali impressa, apicem et basim versus 
evanescente, elytris truncatis, subtilissime pubescentibus, margine apicali angustissime infuscato, striis 
nonnullis obscuris propius suturam sitis, apicem et basim versus evanescentibus, duobus ultimis segmentis 
ventralibus totis nigris, segmento praecedenti nigro, in medio baseos ferrugineo, femoribus in parte basali 
ferrugineis, a medio apicem versus nigris, tibiis tarsisque ferrugineis. 

Long. 4 mm; lat. 1!/, mm. 

Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 

Das einzige vorliegende Exemplar hat eine gewisse Aehnlichkeit mit ovicollis CHauD., ist aber von 
dieser Art durch folgende Merkmale deutlich zu unterscheiden: 

Das Pronotum ist nicht oval, sondern herzförmig; es ist auf demselben keine Mittelgrube, sondern 
eine feine, aber deutliche Mittellinie zu bemerken. Die Elytren sind mit einigen nicht ganz deutlichen 
Längsstrichen versehen, welche den Apex nicht erreichen. Die beiden letzten (sichtbaren) ventralen Segmente 
des Abdomens sind gänzlich schwarz; das drittletzte Ventralsegment ist in der Mitte des Vorderrandes 
— und zwar ungefähr in der halben Länge des Segmentes — rötlich-gelb, der übrige Teil schwärzlich 
gefärbt. Das vorhergehende Ventralsegment hat eine rötlich-gelbe Farbe bis auf die schmal dunkel ge- 
säumten Seiten des Hinterrandes. Hierin unterscheidet sich also die neue Art ebenfalls von ovicollis 


CHaAuD., von welcher PERINGUEY!) sagt: „abdomen infuscated laterally underneath“. 


ı) Trans. South. Afr. Phil. Soc., Vol. VII, 1896, p. 190. 


86 P. OBST, 86 


Etwa die basale Hälfte der Schenkel ist rötlich-gelb, wie die Tibien und Tarsen, die andere Hälfte 


schwärzlich gefärbt. 


Callida elongata Bon. 
Betschuanaland-Protektorat: Kooa-Sekgoma (Kalahari). 
Die Bonemansche Beschreibung paßt recht gut auf dieses Exemplar; der Prothorax ist zwar breiter, 


jedoch nicht länger, als der von angusiata DEj., was ich nicht unerwähnt lassen möchte. 


Callida amoenula Bon. 
Deutsch-Südwestafrika: Keetmanshoop, 1905. 
Der Prothorax des einzigen Exemplares ist auf der Unterseite nicht grünlich-bläulich, sondern ebenso 


rötlich gefärbt wie auf der Oberseite. 


Hystrichopus vigilans STURM 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Kl.-Namaland), im August 1904. 


Dromius spec. 


Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Kl.-Namaland), im August 1904. 


Dromius plagiatus BoH. 

Betschuanaland-Protektorat: Khakhea-Kang (Kalahari), im Dezember 1904. 

PERINGUEY!) stellt diese Art zur Gattung Xenitenus, welche sich nach ihm von Dromius dadurch 
unterscheidet, daß das Mentum in seiner Mitte einen Zahn besitzt. Da bei den beiden vorliegenden Ex- 
emplaren dieser Zahn des Kinnes nicht zu bemerken ist, und die PERINGUEYsche Beschreibung nicht recht 
auf dieselben paßt, so möchte ich die beiden Stücke, da mir leider die Art zum Vergleich nicht zur Ver- 
fügung steht, vorläufig nach der Originalbeschreibung von BOHEMAN’?), welche mit den beiden 
Exemplaren in den Hauptpunkten übereinstimmt, für Dromius plagiatus BoH. halten. BOoHEMAN hat übrigens 
das Vorhandensein eines medianen Zahnes des Kinnes in seiner Beschreibung nicht erwähnt. Mir scheint 
daher, daß nur ein Vergleich der Type mit den von P£RINGUEY beschriebenen Exemplaren Aufschluß über 
ihre Identität geben kann, und ob plagiatus Bon. tatsächlich zu Xenitenus PER. gehört. 


Dromiin. genus ignotum. 


Betschuanaland-Protektorat: Khakhea-Kang (Kalahari), im Dezember 1904. 


Graphipterus frontalis Bon. 
Deutsch-Südwestafrika: Okahandja. 


Graphipterus canescens CHAUD. 
Deutsch-Südwestafrika: Kubub (Groß-Namaland), im März und April 1904. 
Die Behaarung der Eiytren scheint mir nicht feiner als bei den anderen Arten zu sein, leider ist 


sie bei dem einzigen Exemplare stark abgerieben. 


Graphipterus mouffleti CuauD. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 
13 mm lang, also nicht kleiner als frontalis Bon. Trotzdem die beiden Haarbänder des Kopfes bei 
den 2 vorhandenen Exemplaren fast gänzlich abgerieben sind, möchte ich dieselben für moufflei CHAuD. 


ansprechen. 


ı) Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. VII, 1896, p. 228. 
2) BOHEMAN, Ins. Caffr., Vol. I, p. 48. 


us 


87 Carabidae. 87 


Graphipterus lateralis Bon. 
Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904. 
Die Beine und die Unterseite des Abdomens sind gänzlich schwarz. 
2 bisher unbenannte Exemplare des Königl. Zoologischen Museums, welche vom Ngamisee 


stammen und ebenfalls = lateralis BoH. sind, möchte ich bei dieser Gelegenheit erwähnen. 


Graphipterus westwoodi DE BREME 


Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904. 


Graphipterus cordiger (Kı.) DE]. 
Britisch-Betschuanaland: Mafeking, im Februar 1905. 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Kl.-Namaland), im August 1904. 


Graphipterus limbatus CAasT. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 


Graphipterus amabilis Bon. (= suturalis Bon. = andersoni CHAUD.). 

Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904; :Severelela- 
Khakhea (Kalahari), im Oktober und November 1904; Khakhea-Kang (Kalahari), im Dezember 1904; Kooa 
(Kalahari), im Oktober und November 1904. 

Unter den ıo Exemplaren der Ausbeute befinden sich einige mit deutlichem, weißen Haarband an 
der Naht und dem Außenrande, bei anderen sind die weißen Haarbänder weniger deutlich, und bei 2 In- 
dividuen sind diese Bänder kaum angedeutet. Aus diesem Grunde möchte ich suturalis BoH. mit amabils 
Bon. identifizieren, zumal da die Originalbeschreibungen beide Arten wohl kaum unterscheiden lassen. Ich 
nehme mit CHAUDOIR !) an, daß bei amabilis die Nahtbinde, wie bei suiuralis, ebenfalls schwarz, nicht 
zimmetfarben ist, und daß von BOHEMAN in der Originalbeschreibung von amabilis dies infolge eines 
Versehens nicht besonders erwähnt wurde. 

Interessant wäre es, die Typen, welche mir nicht vorlagen, daraufhin anzusehen. 


Ein Exemplar war nur I2 mm lang (= andersoni CHAUD.). 


Graphipterus fritschi CHAUD. 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Kl.-Namaland), im August 1904. 


Graphipterus atrimedius CHAUD. var. ovatulus PER. 
Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904. 


Graphipterus calcaratus n. sp. 

Similis frontali BoH., capitis atque prothoracis lateribus albido-vittatis, capite atque in medio longi- 
tudinaliter late denudatis, nitidissimis, pronoto valde convexo, elytris squamulis vel pilis pallidis obsitis, 
vitta pilifera sat lata, suturali, brunnea, ad apicem ipsum evanescente, limbo anguste albido-pubescente, 
pedibus nigris, tibiis posticis calcaratis, calcare permagno, rufo, unguibus rufis. 

Long. 13 mm; lat. 5!/); mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Gr.-Omaruru (Mündung), 1903. 

Das einzige Exemplar der Ausbeute hat große Aehnlichkeit mit frontalis Bom. Die Antennen sind 
gänzlich schwarz. Die beiden hellen Haarbinden, welche zu beiden Seiten des Kopfes verlaufen, sind vorn, 
wie bei frontalis, zu einer deutlichen Makel vereinigt. Die Mitte des Kopfes und des Pronotums dagegen 


ist völlig unbehaart, glänzend und glatt; dies gilt besonders vom Pronotum, welches auch im Gegensatz zu 


ı) Bull. Mosc., 1870, p. 317. 


88 P. OBST, 88 


frontalis stark konvex ist. Der Prothorax ist herzförmig und in seiner Gestalt dem von frontalis recht 
ähnlich, nur im apikalen Teile nicht so breit. Die seitliche, gelbliche Binde des Prothorax wird von deut- 
lichen Haaren gebildet. Die Haare des äußersten, schmalen Saumes sind etwas undeutlich weiß gefärbt. 

Die Elytren erinnern ebenfalls in ihrer Form sehr an frontalis, nur im basalen Teile sind sie noch 
stärker verschmälert, da die Schultern noch mehr abgerundet sind als bei frontalis. Die Elytren sind dicht 
behaart oder, richtiger gesagt, beschuppt. Der äußerste, schmale Saum derselben ist deutlich von weißen 
Schuppen gebildet. Die Schuppen längs der Naht — ungefähr in einem Drittel der Breite der Flügel- 
decken — haben eine rostbraune Farbe, so daß die Elytren also mit einer breiten, suturalen, rostbraunen 
Längsbinde geschmückt sind, deren Außenrand gerade verläuft und scharf von der hell-strohgelben Be- 
schuppung des anderen Teiles der Elytren abgesetzt ist. Diese suturale Binde wird ganz kurz vor dem 
Apex undeutlich. 

Die größte Endborste und der Sporn der Hintertibien sind deutlich rot gefärbt. Der Sporn ist von 
der gleichen Länge wie das I. Tarsenglied. Die Klauen sind im basalen Teile schwarz, nach der Spitze zu 
deutlich rot gefärbt. 

Baeoglossa melanaria Bon. 
Betschuanaland-Protektorat: Severelela-Kooa (Kalahari), im November 1904. 
Deutsch-Südwestafrika: südliches Hereroland, im September und Oktober 1903; Okahandja. 


Das Pronotum des Exemplares aus der Wüste Kalahari zeigt einige Querrunzeln. 


Piezia axillaris BRULLE 
Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904; Severelela- 
Kooa (Kalahari), im November 1904; Kooa-Sekgoma (Kalahari). 
Bei einem Exemplare fehlt der apikale, helle Haarfleck. 


Microlestia oxygona CHAUD. 

Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Klein-Namaland), im Juli 1904. 

Deutsch-Südwestafrika: Okahandja, am 14. Februar I903; Kubub, im März und April. 

Bei 2 Exemplaren aus dem südlichen Hereroland ist das Pronotum nicht ganz so breit wie bei den 
übrigen. Da sonstige wesentliche Unterschiede sich nicht auffinden ließen, möchte ich diese Stücke ebenfalls 
für oxygona CHAun. halten. 

Anthia maxillosa F. 

Südafrika, im August Igo4. 


Ein £2 hat am Rande zwischen Schultern und Mitte der Elytren einige vereinzelte weiße Härchen. 


Anthia dissimilis OBST 
Betschuanaland-Protektorat: Kooa (Kalahari), im November 1904; Kang-Kgokong, im 
Dezember 1904; Lehututu-Kgokong (Kalahari), im Januar 1905; Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 
1904; Severelela-Kooa (Kalahari), im November 1904. 
Deutsch-Südwestafrika: Kubub (Groß-Namaland), im März und April I904; Keetmanshoop, 
1905; Okahandja, am 15. Dezember 1902. 


Anthia circeumscripta Kı. 
Betschuanaland-Protektorat: Lehututu-Kang (Kalahari), im Januar 1905. 
Deutsch-Südwestafrika: südliches Hereroland, im September und Oktober 1903. 


Anthia thoracica F. 


Betschuanaland-Protektorat: Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904. 


I) Ann. Soc. Ent. Belgique, T. L, 1906, p. 164. 


89 , Carabidae. 89 


Anthia burchelli Hope 
Betschuanaland-Protektorat: Khakhea-Kgokong (Kalahari), im November 1905. 


Anthia andersoni CHAUD. 
Betschuanaland-Protektorat: Severelela-Khakhea (Kalahari), im Oktober und November 1904 ; 
Kanya (Kalahari), im Oktober 1904; Lookaneng-Severelela (Kalahari), im Oktober 1904. 


Anthia parallela Ogst 
Südafrika, im August 1904. 


Anthia kolbei OBst 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Klein-Namaland), im August 1904. 
Bei dem einzigen Exemplare ist der weiße Haarfleck der Elytren leider abgerieben, aber die Punkte, 


aus denen die weißsen Härchen entspringen, sind deutlich zu sehen. 


Anthia cesikii OBST 

Deutsch-Südwestafrika: Kubub (Groß-Namaland), im März und April 1904. 

Der weiße Haarfleck der Elytren liegt bei allen 3 Exemplaren genau an derselben Stelle wie bei 
der Type, nämlich im 6. und 7. Zwischenraum. Die 6. Rippe ist an der Stelle, an welcher sich 
dieser weiße Haarfleck befindet, genau so schmal und hoch wie die anderen Rippen, 
also nicht unterbrochen. Auf dieses Merkmal, welches ich bereits in der Originalbeschreibung !) 


hervorhob, möchte ich an dieser Stelle nochmals hinweisen. 


Anthia capillata OBst 
Deutsch-Südwestafrika: Okahandja. 


Anthia cephalotes GUER. 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Klein-Namaland), im August 1904. 
Bei 2 kleineren Exemplaren sind die Flügeldecken etwas mehr zugespitzt, als es bei den bereits im 


Besitze des Königl. Zoologischen Museums befindlichen Stücken der Fall ist. 


Anthia homoplata Leouv. 2. 


Betschuanaland-Protektorat: Severelela-Kooa (Kalahari), im November 1904. 


Anthia homoplata Leouv. var. mellyi BREME 
Britisch-Betschuanaland: Mafeking, im Februar 1905. 
Britisch-Südwestafrika: Steinkopf (Klein-Namaland), im August 1904. 


Anthia homoplata LEov. var. modesta OBST 

Betschuanaland-Protektorat: Mookane (Kalahari); Kanya (Kalahari), im Oktober 1904; Kooa 
(Kalahari), im November 1904. 

Bei einigen Exemplaren sind die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punktstreifen auf den 
Elytren — besonders nach der Basis zu — deutlich konvex. Der humerale, helle Haarfleck, welcher bei 
den typischen Stücken vom Ngamisee und Hereroland länglich und nur von der Breite des hellen 
Haarsaumes ist, ist bei den vorliegenden Exemplaren mehr oder weniger rundlich und doppelt so breit wie 


der helle Haarsaum. 


Anthia 10-guttata L. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Klein-Namaland), im Juli 1904. 


Südafrika, im August 1904. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 12 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
12 


90 P. OBST, 90 


Anthia 10-guttata L. var. knysna Per. 
Britisch-Südafrika: Cape flats (Kapland), im September 1904. 


Anthia 10-guttata L. var. nigrita GOoRY. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Klein-Namaland), im Juli 1904. 


Anthia betschuana n. sp. 

Capite et prothorace simillima marginatae DEj., prothorace laevi, vitta laterali alba nulla, elytris ovatis, 
lateribus sat rotundato-ampliatis, striato-punctatis, interstitiis leviter convexis, vitta marginali albo-tomentosa, 
basim non attingente, striis duabus elongatis, albo-tomentosis, altera subhumerali, supramarginali, altera 
basali, breviore, prope supramarginalem sita. 

Long. 34 mm; lat. ı1!, mm. 

Betschuanaland-Protektorat: Mookane (Kalahari), 1904; Lookaneng-Severelela (Kalahari), im 
Oktober 1904; Khakhea-Kgokong (Kalahari), im November 1905. 

Die neue Art gehört ohne Zweifel in die Gruppe von marginata DeEj., von welcher sie sich durch 
folgende Merkmale unterscheidet: 

Der Rand des Pronotums ist haarlos und unpunktiert, also ohne die für diese Gruppe charakteristische 
helle Haarbinde. 

Die Elytren sind fein gestreift-punktiert. Die Zwischenräume zwischen den einzelnen Punktstreifen 
sind schwach konvex, unmittelbar an der Basis jedoch eine ganz kurze Strecke nach Art von Rippen 
ziemlich stark erhaben. Es liegt hier also insofern eine Aehnlichkeit mit marginata Dj. vor, als die Rippen 
bei letzterer ebenfalls im basalen Teile der Elytren vorhanden sind, sie erstrecken sich jedoch bis über 
2 die Mitte derselben hinaus, während sie bei der neuen Art nur un- 

mittelbar an der Basis ausgebildet sind. 

Der Rand der Flügeldecken ist schmal mit einem hellen Haarbande ge- 
säumt; dasselbe erreicht die Basis der Elytren nicht und erleidet kurz vor 
dem Apex eine äußerst schmale Unterbrechung, welche bei oberflächlicher Be- 


trachtung wohl kaum zu bemerken ist und in Fig. I und 2 bei x abgebildet ist. 


2 x 


Fig. 1. Fig. a In der Nähe der Schultern, dicht vor der Stelle, an welcher der 
Anthia beischuana n. SP. marginale, helle Haarsaum seinen Anfang in der Richtung auf den Apex zu 
nimmt, befindet sich supramarginal ein langer, heller Haarstreifen; über diesem ist ein zweiter, 
gewöhnlich etwas kürzerer Haarstreifen vorhanden, welcher von dem ersteren durch einen Zwischen- 
raum getrennt ist und sich bis zur Basis der Flügeldecken erstreckt, wie dies in Fig. 2 bei y angedeutet ist. 


Die neue Art ist aus tiergeographischen Gründen höchst interessant. 


Atractonotus mulsanti PERROUD 


Betschuanaland-Protektorat: Lehututu-Kang (Kalahari), im Januar 1905. 


Netrodera formicaria ER. 
Deutsch-Südwestafrika: Okahandja, am I4. Februar 1903. 
Das einzige Exemplar ist 15!J, mm lang, also etwas größer als die im Königl. Zoologischen Museum 


vorhandenen Typen; außerdem scheint mir das Pronotum etwas kürzer zu sein als bei den letzteren. 


Acanthoscelis ruficornis FE. 


Deutsch-Südwestafrika: Lüderitzbucht (Angra Pequena), am 24. Juni 1903. 


Berichtigung 


Anthia betschuana n. sp. 


Coleoptera, Carabidae, I, p. 90. 


Von 


Dr. Pi Obst, 


Berlin. 


Durch einen Zufall geriet mir, nachdem meine Bearbeitung der von Herrn Dr. L. ScHuLTze in 
Afrika gesammelten Carabiden leider bereits gedruckt war, ein Exemplar von Anthia aemiliana DoHRN 
in die Hände. Ein Vergleich dieser Art mit meiner neu aufgestellten beischuana ergab nun, daß betschuana 
n. sp. = aemiliana DoHRNn ist. 

Aus verschiedenen Gründen war es mir zuvor bei der Bearbeitung nicht möglich gewesen, sogleich 
die Identität der SCHULTZEschen Exemplare mit aemiliana DoHrn nach der Beschreibung zu erkennen. 
DoHrn verglich nämlich seine Art in der Originalbeschreibung !) einerseits mit Baeoglossa melanaria BoH,., 
andererseits mit Anthia mellyi BREME. Nach dieser unbestimmten Aeußerung über die näheren verwandt- 
schaftlichen Beziehungen erschien mir die Zugehörigkeit von aemiliana DoHrRN zur Gattung 
Anthia WEBER sogar so zweifelhaft, daß ich die Art in meiner Synopsis?) der Gattung Anthia WEBER 
nicht mitanführte. 

Leider konnte ich damals diese Verhältnisse behufs Klarlegung nicht untersuchen, da mir aemiliana 
nicht zur Verfügung stand. 

Uebrigens hat RoussEAuU später?) die nähere Verwandtschaft der genannten Art ebenfalls nicht 
feststellen können, denn er erwähnt dieselbe nicht im verwandtschaftlichen Zusammenhange, sondern zählt 
sie unter den „Species incertae sedis“ auf. 

Eine Untersuchung der SCHULTZEschen Exemplare ergab nun, daß dieselben mit großer Wahr- 
scheinlichkeit der marginata-Gruppe zu unterstellen seien. Für die Richtigkeit dieser Annahme 
sprach besonders auf den Elytren die Anwesenheit der humeralen, fleckenartigen, aus weißen Härchen 
gebildeten Haarstreifen, welche in ähnlicher Anlage bei der marginata-Gruppe, jedoch bei der letzteren in 
der Form von breiten Makeln vorhanden sind, ferner der Verlauf des marginalen, hellen Haarsaumes 
der Elytren, welcher kurz vor dem Apex eine schmale, aber sehr deutliche Unterbrechung 

I) Stett. Ent. Zeit., Jahrg. 42, 1881, p. 323. 


2) Arch. f. Naturgesch., Jahrg. 1901, Beiheft (Festschr. f. Ep. v. MARTENS), p. 265. 
3) P. WYTsman, Gen, Ins., Fasc. 38, 1905, p. 9. 


P. OBsT, Berichtigung zu Anthia betschuana n. sp. 


erleidet. Dieselbe fällt jedoch beı den vorliegenden Exemplaren deshalb weniger ins Auge, weil der apicale 
Teil des marginalen Haarsaumes hier bedeutend schmäler ist als bei der marginata-Gruppe, bei welcher 
dieser Teil (meist) makelförmig verbreitert ist (cf. p. go Text, sowie Fig. I u. 2). 

Als mir nun ein Exemplar von A. aemiliana DoHRN kürzlich durch Zufall übersandt wurde, konnte 
ich zunächst feststellen, daß die SCHULTZEschen Stücke (= beischuana n. sp.) zweifellos mit 
aemiliana identisch sind!) ferner daß die Aehnlichkeit der A. aemiliana mit Baeoglossa melanaria, 
welche DoHRN in seiner Originalbeschreibung erwähnt, allerdings tatsächlich vorhanden ist, sie 
ist jedoch nur eine äußerliche. Ohne Zweifel gehört aemiliana bestimmt zur Gattung Anthia WEB. und 
nicht zu Baeoglossa CHaup., und ihre nahen verwandtschaftlichen Beziehungen zur marginata-Gruppe der 
ersteren sind aus den oben angeführten Gründen sehr wahrscheinlich. 

Der Uebersicht wegen über die geographische Verbreitung dieser Art möchte ich bei dieser 
Gelegenheit noch erwähnen, daß die typischen Stücke von der nördlichen Grenze der Horuschen 
Exploration, also aus der Nähe des Flußgebietes des Zambesi?’) stammen, später wurde ein d von 
Dr. BrapsHaw ®) ebenfalls am Zambesi gefunden. Die jetzt gesammelten Stücke wurden in der Wüste 
Kalahari erbeutet. 

Uebrigens spricht die Tatsache, daf aemiliana DoHrn der erste Vertreter der marginata-Gruppe 
im Süden Afrikas ist, während marginata DEj., 6-maculata F. und 12-guttata Bon. — die anderen Ver- 
treter dieser Gruppe — sämtlich nur in Nordafrika vorkommen, für die Richtigkeit der Ansicht KoLßes‘), 
welcher zuerst darauf aufmerksam machte, daß „Südafrika von manchen Coleopteren-Gattungen bewohnt 
wird, die sich in gleichen oder nahe verwandten Formen erst in Nordafrika wiederfinden, also durch 
den breiten Gürtel des intertropicalen Afrika von dem mediterranen Verbreitungsgebiet getrennt sind“. 
Als Beispiele für diese Behauptung zählt er folgende Gattungen auf: Julodis, Adesmia, Asida, Pterostichus, 
Harpalus, Scaurus bezw. Herpiscius, Platyscelis bezw. Oncotus, Pentodon bezw. Pentodonschema, Trichostetha bezw. 
Aethiessa und Pachysoma bezw. Mnematium. In einer anderen Abhandlung) läßt sich KoLBE nochmals aus- 
führlich über die sogenannte „Wüstengürteltheorie“ aus, deren Wahrscheinlichkeit er neuerdings 
durch PassarGes‘) Untersuchungen bestätigt fand. 

Jedenfalls ist auch die Gattung Anthia den oben von KoLBE angeführten Gattungen bezüglich dieses 
ihres Verhaltens anzuschließen. 


I) Stett. Ent. Zeit., Jahrg. 44, 1883, p. 358. 

2) Ibid., Jahrg. 42, 1881, p. 322. 

3) Ibid., Jahrg. 44, 1883, p. 358. 

4) Ueber die Entstehung der zoogeographischen Regionen auf dem Kontinent Afrika. Naturwissenschaftl. Wochenschr., 
N. F. Bd. I, 1901. — Separat, Jena, G. Fischer, 1901, p. 4—5. 

5) Hamburger Magalhaensische Sammelreise, Coleoptera, Hamburg 1907, p. 7. 

6) Die Inselberglandschaften im tropischen Afrika. Naturwissenschaftl. Wochenschr., N. F. Bd. III, 1904, p. 657—665. 


gI Carabidae. gI 


Passalidius fortipes Bon. 


Deutsch-Südwestafrika: Kubub (Groß-Namaland), in März und April 1904. 


Chlaenius perspieillaris ER. 


Betschuanaland-Protektorat: Severelela-Kooa (Kalahari), im November 1904. 


Chlaenius laetus CHAUD. 
Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 


Chlaenius (Dinodes) fulvipes CHAUD. 
Britisch-Südafrika: Cape flats (Kapland), im September 1904. 


Ohlaenius limbatus WIEDEM. 
Deutsch-Südwestafrika: Warmbad, im Juni I904 (Schlechter legit.). 


Chlaenius coeruleipennis Bon. 
Deutsch-Südwestafrika: Keetmanshoop, 1905; Chamis (Gr.-Namaland), im August 1905; 
Warmbad, im Juni 1904 (Schlechter legit.).. Das letzte Exemplar ist etwas kleiner als die anderen. 


Ikhembus capensis PER. 


Britisch-Südafrika: Cape flats (Kapland), im September 1904. 


Pseudoselenophorus venator BonH.!). 

In den Hauptmerkmalen stimmen die vorliegenden Exemplare mit der von PERINGUEY?) gegebenen 
Beschreibung dieser Art überein. Folgende unwesentliche Abweichungen möchte ich nicht unerwähnt lassen: 

Labrum und Antennen mehr gelblich als rötlich gefärbt, ebenso der Seitenrand der Elytren mehr 
gelblich als rötlich-braun. Die Farbe der Ventralseite ist nicht schwarz, sondern bräunlich zu nennen. 
Bei allen Exemplaren sind auf den Elytren die Punkte im 3., 5. und 7. Zwischenraume sehr deutlich zu erkennen. 

Es ist schwer, zu sagen, ob die feine Struktur an der Basis des Pronotums zutreffend als nadelrissig 
[ef. BomEman ?) und PERINGUEY ?)] zu bezeichnen ist. Mir scheint es, als ob die einzelnen Linien nicht 
quer (cf. BOHEMAN |. c.), sondern vielmehr — wenn auch nicht immer ganz deutlich! — radiär nach Hinter- 
und Seitenrändern verlaufen. 


Betschuanaland-Protektorat: Khakhea-Kang (Kalahari), im Dezember 1904. 


Harpalus betschuanus n. Sp. 

9. Niger, alatus, affinis H. rufocincto CHauD., antennis, palpis pedibusque ochraceis, subtus fuscus, 
capite atque pronoto nitidis, prothorace lateribus antice sat rotundato-ampliatis, basi atque lateribus anguste 
limbatis, limbo prothoracis atque elytrorum, margine suturaque ochraceis, opacis (nec pellucidis atque in 
rufocineto CHAun.!), elytris striatis, intervallis leviter convexis, subtilissime coriaceis. 

Long. I4 mm; lat. 4'/, mm. 

Betschuanaland-Protektorat: Severelela-Khakhea (Kalahari), Oktober und November 1904. 

Die neue Art, welche in der Ausbeute nur in einem weiblichen Exemplar vorhanden ist, würde nach 


der von P&RINGUEY) aufgestellten Tabelle in die Gruppe rufocinetus CHauD. (= rufomarginatus BoH.) zu 


stellen sein. 


1) Bei dieser Gelegenheit nehme ich gern Veranlassung, Herrn Prof. H. J. KOLBE für seine mir jederzeit freundlichst 
gewährten Ratschläge, durch welche mir die Bestimmung der unbekannten Arten wesentlich erleichtert wurde, hiermit meinen 
verbindlichsten Dank auszusprechen! 

2) Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. VII, 1896, p. 429. 

3) BOHEMANn, Ins. Caffr., Vol. I, p. 211. 

4) Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. VII, 1896, p. 443. 

12* 
12* 


92 P. OgBsT, Carabidae. 92 


Die Oberseite des geflügelten Tieres ist schwarz. Kopf und Pronotum sind glänzend, die Elytren 
matt. Die Unterseite ist dunkelbraun, die Antennen, Palpen und Beine sind gelblich-bräunlich. Prothorax 
an den Seiten nach vorn erweitert. Der Prothorax ist scharf und schmal gerandet. Dieser Rand, sowie 
die feine Naht und der schmale Außenrand der Flügeldecken sind gelblich gefärbt. Diese gelben Ränder 
des Prothorax und der Elytren sind bei dieser Art nicht durchsichtig, wie dies von BOHEMAN bei rufo- 
marginatus angegeben wird. 

Die Elytren sind gestreift, die Zwischenräume sind deutlich etwas konvex und äußerst fein chagriniert. 


Im 3. Zwischenraum hinter der Mitte befindet sich jederseits ein Punkt. 


Harpalus nama n. sp. 

9. Ater, alatus, capite atque prothorace nitidissimis, prothorace quadrato, limbo angusto, obscure 
piceo, margine laterali ante medium paulo dilatato, apicem et basim versus angustato, basi paulo latiore 
atque apice, angulis posticis obtusis, subrotundatis, elytris striatis, interstitiis valde convexis, intervallo tertio 
post medium puncto impresso, pedibus rufescentibus. 

Long. 9!/, mm, lat. 3'/, mm. 

Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 

Diese Art dürfte nach der Tabelle von P£ERINGUEY ') in die Nähe von parvulus Dj. zu stellen sein; 
sie unterscheidet sich von der letzteren — abgesehen von der tief schwarzen Farbe ihrer Oberseite — da- 
durch, daß die Hinterwinkel des Pronotums nicht rechtwinklig, sondern stumpf sind. Ferner sind die 
Zwischenräume zwischen den einzelnen Streifen auf den Elytren (ziemlich) stark konvex, endlich ist hinter 
der Mitte im 3. Zwischenraume ein deutlicher eingedrückter Punkt vorhanden. Der Kopf und das Pronotum 
sind stark glänzend, die Flügeldecken mit schwachem Glanze. Der Prothorax ist viereckig und hat einen 
feinen und scharfen pechbraunen Rand; seine größte Breite liegt kurz vor der Mitte. Nach hinten und 
vorn verschmälert er sich, ist jedoch im basalen Teile etwas breiter als im apicalen. Die Hinterwinkel sind 
stumpf und etwas abgerundet. 

Die Elytren sind etwas breiter als der Prothorax und ziemlich stark längsgestreift. 


Harpalus xanthoraphus WIEDEM. 


Britisch-Südwestafrika: Kamaggas (Kl.-Namaland), im Juli 1904. 


Harpabıs ? miles PER. 


Betschuanaland-Protektorat: Lehututu-Kgokong (Kalahari), im Januar 19035. 
Es ist möglich, daß das einzige vorhandene Exemplar mit miles P£r. identisch ist. Die Seitenränder 
des Pronotums sollen jedoch an der Basis deutlich weniger geschweift sein als bei zanthoraphus WIEDEM., 


wie PERINGUEY angibt. Bei dem fraglichen Stück sind nun die Seitenränder deutlich mehr gebuchtet. 


Harpalin. genus ignotum. 


Deutsch-Südwestafrika: Aar bei Kubub (Groß-Namaland), im April 1904. 


Feronin.? genus ignotum. 


Betschuanaland-Protektorat: Sekgoma-Khakhea (Kalahari), im November 1904. 


1) Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. VII, 1896, p. 443. 


2. Cicindelinae 
Von 


Dr. Walther Horn, 


Berlin. 


Die Ausbeute von Herrn Dr. L. SCHULTZE gibt mir Veranlassung, die gesamte Cicindeliden-Fauna 
vom deutschen Schutzgebiet zu revidieren und ihre Beziehungen zu den übrigen Arten klarzulegen. Außer- 
halb des deutschen Gebietes hat der genannte Forscher nur 2 Arten und eine Unterart gesammelt, von 
denen die letztere und eine der beiden Arten gleichzeitig auch in unserer Kolonie vorkommen. Es bliebe 
nur die andere Species zu erwähnen übrig: es ist Cicindela intricata DEJ. (natalensis PER.), die in 4 Exem- 
plaren am Wasser von Diphofu im Zentrum der Kalahari (Betschuanaland-Protektorat) erbeutet wurde. 


Es ist dies der westlichste Punkt, der bisher für die Verbreitung dieser Art festgestellt werden konnte. 


I. Katalog der Cieindeliden von Deutsch-Südwestafrika. 


1. Cicindela nilotica DE]. 
Spec., I, 1825, p. 119. 
Die einzige Angabe für Deutsch-Südwestafrika stammt von PERINGUEY, Tr. S. Afr. Phil. Soc., 1893, 
p- 36 „Sandfisch-Hafen“. Im übrigen ist diese Art sehr weit verbreitet: Nordküste von Afrika bis zum 


Kongo hinab auf der Westseite und bis zur Delagoa-Bai auf der Ostseite. 


2. Cicindela brevicollis Wpm. intermedia Kue. 
Monatsbl. Berl. Akad., 1853, p. 245. 
Gemein im ganzen tropischen Afrika; der südöstlichste mir bekannt gewordene Punkt ist die Delagoa- 
Bai. Ihr Vorkommen in Deutsch-Südwestafrika ist noch unsicher; ich vermute, daß die von BOHEMAN mit 


dem Fundorte „Svakop-Kuisip“ erwähnte Cieindela clathrata DEJ. eine intermedia Kıc. sein dürfte. 


3. Cicindela brevicollis Won. neglecta DE]. 
Spec., I, 1825, p. 114. 
ı Exemplar Rooibank (Hinterland der Walfischbai, Juni 1905, L. SCHULTZE), Porto d’Ilheo (coll. Horn). 


Nach Norden bis zum Senegal verbreitet. Im Osten von Natal, Transvaal und Orange bekannt. 


4. Cicindela brevicollis Won. neglecta DEj. aberr. damara Per. 
Tr. S. Afr. Phil. Soc., 1893, p. 35 tab. 1, Fig. 3. 
Sandfisch-Hafen (Porto d’Ilheo). 


94 W. Horn, 94 


5. Cicindela candida Dj. herero PER. 
l. c. p. 34. 


Damaraland (DE VYLDER), Salem (v. BEnNIGSEn), I Exemplar Okahandja (3. Febr. 1903, L. SCHULTZE). 


6. Cicindela lurida FapRr namaqua Per. 
l. ec. p. 39. 


Von Klein-Namaland beschrieben, vermutlich auch im Süden unserer Kolonie vorkommend. 


7. Cicindela reducta MOTSscH. 
Etud. Ent., 1859, p. 25. 
— pudibund« Bon., Öfvers. Vet. Ac. Förh., 1860, p. 5. 


BOHEMANns ÖOriginalexemplar vom Swakop! Mehrfach in Transvaal gefangen. 


8. Cicindela vieina DE]. 
Spec., V, 1831, p. 244. 
— jucunda Pür., Tr. S. Afr. Phil. Soc., 1892, p. 4. 
PERINGUEys Typus vom Amboland. Weit verbreitet im tropischen Afrika: Angola, Senegal, 
Bahr-el-Ghazal, Zomba. 


9. Cicindela melancholica FABr. 
Ent. Syst. Suppl., 1798, p. 63. 
— tantilla Bon., Öfvers. Vet. Ac. Förh., 1860, p. 6. 
BOHEMANs Originalexemplar vom Swakop. Eine der weitverbreitetsten Cicindelen: Spanien, Turkestan 


und Indien, das gesamte Afrika, Fernando Po, S. Thome, Cap Verden. 


10. Cicindela (Ophryodera) rufomarginata Bon. 
Ins. Caffr., I, 1848, p. 3. 
— bradshawi Pür., Ann. Mag. Nat. Hist., 1888, p. 220. 


Amboland (P£RINGUEy). Sonst von Transvaal, Rhodesia, Manika bekannt. 


11. Oicindela (Ophryodera) rufomarginata Bon. aberr. erikssoni PER. 
Tr. S. Afr. Phil. Soc., 1892, p. 4. 


Amboland (PERINGUEY). 


12. Eurymorpha ceyanipes Hope. 

Col. Man. II, 1838, p. 160. 
— mouffleti Faırm., Ann. Fr., 1856, p. 94. 
— bohemani Bon., Ofvers. Vet. Ac. Förh., 1860, p. 4. 

cyanipes ist als grün, mouffleti (— bohemani) als kupfrig beschrieben. Lüderitzbucht (Angra Pequena) 
(Dezember 1903, L. SCHULTZE: schmutzig-grüne Exemplare), Gr.-Anichab, nördlich von Lüderitzbucht 
(14. April 1903, L. SCHULTZE: dunkle Exemplare, ins Grüne, Schwärzliche oder Erzfarbene spielend), Hotten- 
tottenbai (5. April 1903, L. SCHULTZE: schwärzliche Exemplare). Nordwärts bis Cap Negro (Mossamedes) 
verbreitet. Es kommen alle Nuancen von grün zu blau, zu schwarz und zu kupfrig-erzfarben vor; jedoch 


scheint es, als ob oft nur Exemplare derselben Farbe untereinander fliegen. 
13. Dromica (Myrmecoptera) erikssoni P&r. 
1. c. 1892, p. 5. 
Nord-Amboland (ERIKSON). 


95 Cicindelinae. 95 


14. Dromica (Cosmema) ramigera Pür. 
Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1893, p. 93. 


Damalaland (DE VYLDEr), Outjo (Kliefoth: coll. Horn). 


15. Megacephala regalis Bon. 


Ins. Caffr., I, 1848, p. 2. 
— herero Pür., Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1893, p. 22. 


Ziemlich verbreitet im deutschen Gebiet. Grüne Exemplare mit längeren paralleleren Flügeldecken 
und flacheren Tuberkeln kommen bis Mashonaland und Angola vor: sie gehen ohne Grenze in die kürzere, 


bauchigere etc. Form von Transvaal etc. über, welch letztere auch noch am Ngami-See vorherrscht. 


16. Platychila pallida suturata P&Er. 


Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1888, p. 67. 
— suturalis P&r., 1. c. 1893, p. 19, tab. 2, fig. 1. 
— plagiata Pür., 1. c. p. 19, tab. 2, fig. 2. 


Walfisch-Bai, Sandfisch-Hafen (Porto d’Ilheo). 


17. Mantichora tuberculata Dec. 
Mem. Ins., VII, 1778, p. 623, tab. 46, fig. 14. 
Kubub (Groß-Namaland, März—April 1904, L. SCHULTZE, v. BENNIGSEN). Im ganzen Südwesten der 


Kap-Kolonie weit verbreitet. 


18. Mantichora latipennis Wan. 


Mag. Nat. Hist., I, 1837, p. 503, tab. 62. 
— latipennis Kuuc., Linn. Ent., IV, 1849, p. 421, tab. 2, fig. 6. 
— mygaloides Tunms., Mon. Ciec., 1857, p. 66. 


Amboland, Damaraland (Outjo). Weit verbreitet bis Transvaal und Oranje. Dr. SCHULTZE hat sie 


in der inneren Kalahari bei Khakhea-Kgokong November 1904, Lookaneng-Severelela Oktober 1904 gefangen. 


19. Mantichora latipennis WAar. livingstoni CasT. 


Rev. Zool., 1863, p. 71. 
— damarensis Pür., Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1893, p. 13. 


—= pseudoscabra Pür., 1. ce. p. 16. 

PeERINGuUEys Typus von »seudoscabra stammt vom Kunene-Fluß (Amboland), ein identisches 
Exemplar besitze ich von Otjikango (Neu-Barmen in Damaraland, v. BENNIGSEn), an welch letzterem Fund- 
ort die hinten etwas flacher abfallenden Exemplare (damarensis PER.) vorherrschend sind. Die Rasse Kving- 


stoni reicht bis zum Ngami-See und „Sambesi“. — I Exemplar ohne genaueren Fundort hat Herr Dr. SCHULTZE 


im Betschuana-Protektorat gefangen. 


20. Mantichora grouti Bouc. 


The Humming Bird, 1892, p. 45. 
— ferox Pür., Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1893, p. 17, tab. 1, fig. 1 (sub nomine „Ludoviei Cası.“!). 


Kubub (März— April 1904, L. SCHULTZE), Goagas (Gr.-Namaland), Ganab (Damaraland), Omaruru, 
Spitzkoppe, Otjimbingwe. 


21. Mantica horni KoLße. 


Ent. Nachr., 96, p. 5—". 
Nur einmal auf dem Han-ami-Plateau (Februar 1885) in Gr.-Namaland gefunden. 


96 W. Horn, 96 


II. Die Beziehungen zwischen der Cieindelidenfauna von 
Deutsch-Südwestafrika und der des übrigen Afrika. 
A. Südost- und Deutsch-Südwestafrika. 


Von den 7 Gattungen und 17 Arten der vorstehenden Liste kommen 4 Genera und 9 Species resp. 


Subspecies gleichzeitig auf der Ost- und Westseite von Südafrika vor. 


I. Genera: II. Species und Subspecies: 
I) Cicindela 1) Cicindela nilotica DE]. 
2) Dromica 2) „ brevicollis Wpm. intermedia Kıc. 
3) Megacephala 3) ” ; »„  neglecta DE]. 
4) Mantichora. 4) ” reducta MOTSCH. 
5) 55 vieina DEJ. 
6) 5 melancholica FABR. 
7) e (Ophryodera) rufomarginata BoH. 


8) Megacephala regalis Bon. 
9) Mantichora latipennis WAT. 


Der Wert dieser an und für sich nicht unerheblichen Zahlen wird dadurch unbedeutender, daß den 
3 zuerst genannten Gattungen, sowie den unter I—3, 5 und 6 aufgeführten Arten eine sehr weite Verbreitung 
zukommt, weshalb sie für die Entscheidung der vorliegenden Frage am besten ganz auszuschalten sind. 

Cicindela ist Kosmopolit und fehlt nur im hohen Norden resp. Süden der Erde. Dromica reicht 
vom Kap bis zum Fuß des abyssinischen Hochplateaus. Megacephala ist circumzonal zwischen dem 40° N. 
und S. Br. fast in allen Erdteilen vertreten: sie fehlt im wesentlichen nur im indo-malayischen Gebiet. — 
Auch die Gattung Mantichora reicht vom Kap bis zum Tanganjika-See. 

Was die 9 zitierten Arten resp. Unterarten betrifft, so verweise ich vorn unter I—3, 7—IO, I5 und 18. 
Ganz besonders möchte ich außerdem darauf hinweisen, daß mir das Vorkommen von Üicindela nilotica DEJ. 
und (ic. reducta in Deutsch-Südwestafrika zwar nicht unmöglich, aber nicht über jeden Zweifel erhaben 
vorkommt. Wenn wir also von (. reducta BoH. absehen, blieben von den im wesentlichen auf 
Südost- und Südwestafrika beschränkten Formen nur 3 als charakteristisch und identisch 
übrig: Cicindela (Ophryodera) rufomarginala BoH., Megacephala regalis BoH. und Mantichora latipennis WAT. 


Anmerkung: Diese Zahl würde sich um 3 weitere Formen vergrößern, wenn wir uns nicht nur auf 
die identischen Tiere beschränkten, sondern vikariierende Unterarten derselben Species einander entsprechen 
ließen. Die in Frage kommenden Formen wären: 


Südostküste: Deutsch-Südwestafrika: 
Cicindela candida DE]. candida herero PER. 
m lurida FABR. lurida namaqua PER. 
Mantichora tuberculata tibielis BOH. tuberculata DEG. (typica sec. PER.). 


Da ich aber der Anschauung zuneige, daß ausgesprochene geographische Rassen (subspecies) im zoogeo- 
graphischen Sinne den „species“ als vollwertig zur Seite zu stellen sind, sehe ich von diesen 3 letzten Fällen ab. 


Das Ergebnis ist, daß die gemeinschaftlichen Beziehungen zwischen Südost- und Südwestafrika nicht 


als erheblich (in Cicindelinae!) zu bezeichnen sind. 


B. Südspitze von Afrika und Deutsch-Südwestafrika. 
Die Zahl der identischen Formen ist auffallend gering; es sind nur Cicindela melancholica FABR. und 
Mantichora tuberculata Dej. zu nennen. Bei der geradezu riesigen Verbreitung der ersteren bleibt die letztere 


allein als wichtiger übrig. 


- 


97 Cicindelinae. 97 


Anmerkung. Bei Berücksichtigung der vikariierenden Formen kämen 4 hinzu: 


Südspitze von Afrika: Deutsch-Südwestafrika: 
Oieindela brevicollis Wpm. brevicollis neglecta DE]. 
= candida DE]. candida herero PER. 

n lurida FABR. lurida namaqua PER. 
Platychila pallida FABR. pallida suturata PER. . 


C. Angola sowie das übrige nördliche tropische Afrika und Deutsch-Südwestafrika. 


Die Liste der identischen Formen ist: 


I) Cicindela nilotica DE]. 5) Oicindela melancholica FABR. 
2) „, brevicollis WDm. intermedia Kıc. 6) Eurymorpha cyanipes HOPE. 
3) » » »  neglecta DE]. 7) Megacephala regalis DE]. 

4) 55 vicina DE]. 


I—5 hiervon kommen jedoch wegen ihrer großen allgemeinen Verbreitung in Afrika (und zum Teil 
darüber hinaus) für die Entscheidung der spezifischeren Formen kaum in Betracht. Es blieben also nur als 
spezifisch identisch Eurymorpha cyanipes HopE und Megacephala regalis‘) übrig, von denen die letztere auch 
(conf. supra) noch vielleicht zu streichen ist. 


Anmerkung. Von vikariierenden Rassen kämen nur Cicindela (Ophryodera) rufomarginata hinzu, welche 
in Angola und dem Kongogebiet durch die Abänderungen bohemani PER., distanti HEATH, poggei HAR. und 
Richteri m. vertreten ist. 

D. Das paläarktische Nordafrika und Deutsch-Südwestafrika. 


Cieindela nilotica DEJ. und melancholica FABR. sind beiden Faunen gemeinsam (vide supra). 


Das Ergebnis dieser faunistischen Betrachtungen ist recht bemerkenswert. Die Cicindeliden-Fauna 


von Deutsch-Südwestafrika hat ein ganz spezifisches Gepräge, da nur ihr folgende Arten?) eigentümlich sind: 


I) Cicindela candida DEJ. herero PER. 4) Platychila pallida FABR. suturata PER. 
2) Dromica (Myrmecoptera) erikssoni PER. 5) Mantichora gruti Bonc. 
3) = (Cosmema) ramigera°) PER. 6) Mantica horni KOLBE. 


Die Beziehungen zwischen Deutsch-Südwestafrika und dem tropischen resp. Südostafrika beschränken 
sich im wesentlichen auf auch sonst weitverbreitete Arten. Am bemerkenswertesten aber bleibt, daß die 
Verwandtschaft mit der Südspitze der Kapkolonie so auffallend gering ist, kaum erheblicher als die mit dem 


Nordrand von Afrika! 


Anmerkung. Wenn wir von den faunistischen Beziehungen ganz absehen, so bleiben als Haupt- 
charakteristika in der Cicindeliden-Fauna von Deutsch-Südwestafrika die 3 Gattungen Eurymorpha, Platychila 
und Mantica übrig, welche zwar nicht alle auf dieses Land beschränkt sind, aber doch zum erheblichen Teil 
ihr Verbreitungsgebiet in ihm haben. 


III. Die Beziehungen der Cieindeliden-Fauna von Deutsch- 
Südwestafrika zu den Cieindeliden der Welt. 


Die Cicindeliden-Fauna von Deutsch-Südwestafrika umfaßt, wie wir gesehen haben, nur 17 Arten; 


sie scheint also auf den ersten Blick (die Zahl der Cicindeliden der Welt beträgt ca. 1170 Species) außer- 


ı) Obendrein sind die Angola-Exemplare noch länger, schmäler, paralleler als die Stücke von Deutsch-Südwestafrika, die 
Flügeldeckentuberkeln kleiner und dichter gestellt. 

2) Oieindela lurida namaqua PER. lasse ich hier ohne Betracht (vide supra). 

3) PkRINGUEYs Angabe eines fraglichen zweiten Exemplars in CHAUDOIRS Sammlung (mit dem fraglichen Fundort 
N’Gami) beruht auf einer Verwechslung mit ramigera CHD. i. 1. — furcata BOH. 

Jenaische Denkschriften. XIII. 13 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 


13 


98 W. Horn, 98 


ordentlich unbedeutend zu sein. Wenn man jedoch eingehender prüft, ist man überrascht, das Gegenteil 
zu finden. Ob eine Gattung durch eine oder durch Hunderte von Arten repräsentiert ist, macht sie 
zoologisch nicht wichtiger, falls nicht Besonderheiten auftreten. Hunderte von monoton nahe miteinander 
verwandten Arten, die alle analoge Erscheinungen bieten, haben selbst für den Systematiker (auch wenn er 
Spezialist ist) etwas Gleichgültig-Ermüdendes. Wichtiger ist die Zahl der verschiedenen Typen, die sich 
nach außen meist als „Genera‘“ repräsentieren. Zum leichteren Verständnis gebe ich zunächst zwei kurze 
Uebersichtstabellen der Cicindeliden-Systematik auf Grund meiner neuesten Arbeiten, welche zu einem von 
dem Resultat meiner Vorgänger ganz verschiedenen Ergebnis geführt haben. Die in Klammern angegebenen 


Zahlen bedeuten die Anzahl der Species jeder Gruppe. 


System der Cicindelinae. 


Phyle A. Alocosternaliae (207). 
I. Ctenostomini (76). II. Collyrini (131). 
Phyle B. Platysternaliae (958). 
III. Cicindelini (854). 
ı) subtribus Theratites (34). 2) Prothymites (85). 
3) 2 Odontochilites (92). 4) Cicindelites (565). 
5) Dromicites (78). 
IV. Megacephalini (98). 
I) subtribus Megacephalites (90). 
2) a Omites (7). 
3) > Platychilites (1). 
V. Mantichorini (6). 


Genera der Cicindelinae. 


I) Pogonostoma (31). 2) Otenostoma (45). 


3) Collyris (105). 4) Tricondyla (26). 


5) Therates (34). 


6) Iresia (11). 7) Langea (1). 

8) Euprosopus (2). 9) Eucallia (1). 

10) Caledonica (9). 11) Distypsidera (9). 
12) Rhysopleura (1). 13) Nickerlea (1). 

14) Caledonomorpha (1). 15) Prothyma (45). 

16) Beckerium (1). 17) Eurytarsa (3). 

18) Heptodonta (10). 19) Opisthencentrus (1). 
20) Oxygonia (16). 21) Odontochila (63) 


22) Prepusa (3). 


23) Pentacomia (6). 24) Cicindela (557). 


25) Eurymorpha (1). 26) Apteroessa (1). 


27) Dromica (78). 


99 Cicindelinae. 99 


28) Pseudoxychila (1). 29) Ozxychila (25). 
30) Chiloxia (1). 31) Megacephala (62). 
32) Aniaria (1). 


33) Pycnochila (1). 34) Omus (3). 
35) Amblychila (3). 


36) Platychila (1). 


37) Mantichora (5). 38) Mantıca (1). 


Wenn wir nun die einzelnen Genera auf die zoogeographischen Regionen verteilen, so ergeben sich 
folgende Tabellen: 


Neogäisches Reich (neotropische Region). 


I) Otenostoma. 7) Opisthencentrus. 13) Pseudozychila. 

2) Iresia. 8) Oxygonia. 14) Oxychila. 

3) Langea. 9) Odontochila. 15) Ohiloxia. 

4) Euprosopus. 10) Prepusa. 16) Megacephala. 

5) Eucallia. 11) Pentacomia. 17) Aniaria. 

6) Beckerium. 12) Cicindela. 18) Pycnochila. 
Aethiopische Region (inkl. Madagaskar). 

1) Pogonostoma. 5) Eurymorpha. 8) Platychila. 

2) Prothyma. 6) Dromica. 9) Mantichora. 

3) Odontochila. 7) Megacephala. 10) Mantica. 


4) Cicindela. 


Orientalische Region. 


I) Collyris. 5) Eurytarsa. 8) Oicindela. 
2) Tricondyla. 6) Heptodonta. 9) Apteroessa. 
3) Therates. &7) Odontochila. 10) Megacephala. 


4) Prothyma. 


Holarktische Region (paläarktisches und kanadisches Gebiet). 
I) Oicindela. 2) Megacephala. 3) Omus. 


Sonorische Region (neoboreales Gebiet). 


I) Oicindela. 2) Megacephala. 3) Omus. 4) Amblychila. 
Notogäisches Reich (austro-papuanische-polynesische Region). 
1) Tricondyla. 4) Distypsidera. 7) Caledonomorpha. 
2) Therates. 5) Rhysopleura. 8) Prothyma (Vata). 
3) Caledonica. 6) Nickerlea. 9) Cicindela. 


10) Megacephala. 
Wenn wir demnach nach der Anzahl der Gattungstypen die Cicindeliden-Fauna von Deutsch-Südwest- 


afrika betrachten, erhalten wir für dieses beschränkte Gebiet 7 Genera: 


1) Oicindela (und subgenus Ophryodera). 5) Platychila. 
2) Eurymorpha. 6) Mantichora. 
3) Dromica. 7) Mantica. 


4) Megacephala. 
13* 
13% 


IOoo W. Horn, Cicindelinae. 100 


Von besonderer Wichtigkeit ist hierbei noch, daß in diesen Gattungen nicht weniger als 5 Tribus 
resp. Subtribus (von ıı) aller Cicindeliden repräsentiert werden. Im gesamten neogäischen oder orien- 
talischen Reich sind nur je 6, im notogäischen nur 5 solcher Gruppen vertreten! Wenn wir uns weiterhin 
die in dieser Hinsicht reichsten Untergebiete der Welt — denen aber immerhin zoogeographisch ein weit 
größerer Wert an Selbständigkeit zukäme als dem von Deutsch-Südwestafrika — betrachten, so hätten wir 
z. B. im australischen Gebiet nur 4 entsprechende Gruppen (Oollyrini, Prothymites, Oicindelites, Megacephalini), 
im brasilianischen auch nur 5 (Ütenostomini, Prothymites, Odontochilites, Cicindelites, Megacephalini), im palä- 
arktischen nur 2 (Cicindelites und Megacephalini) vertreten. 

Zu alledem kommt noch, daß wir unter den deutsch-südwestafrikanischen Genera 3 finden (Platychila, 
Mantichora, Mantica), denen phylogenetisch eine besonders niedrige Stellung zukommt: sie erklären uns die 
Entstehungsgeschichte des einen (platysternalen) Astes des Cicindeliden-Stammes, welch letzterer sich als 
Nebenstamm der Carabiden entwickelt hat. 

Was nun die absolute Anzahl der Cicindeliden-Genera von Deutsch-Südwestafrika betrifft, so wird 
sie in der ganzen Welt nur von einem einzigen relativ gleichwertigen Gebiet — wenn man überhaupt bei 
solch wenig scharf begrenzten Gebieten von Analogieen sprechen darf — übertroffen, d. i. den Cicindeliden- 
Gattungen im Bereiche der tropischen Anden. Diese Tatsache allein, daß man den Reichtum an Genera 
im öden Steppengebiete Deutsch-Südwestafrikas mit der üppigen Fauna eines neotropischen Bezirkes ver- 
gleichen kann, spricht mehr als Zahlen. In dem viel größeren Australien mit seinen enormen klimatischen 
Schwankungen, mit seinen gewaltigen Gegensätzen von tropischem Urwald und öder Buschsteppe, kommen 
nur 6 Gattungen vor (Tricondyla, Distypsidera, Nickerlea, Ryssopleura, Cieindela und Megacephala). Im palä- 
arktischen Gebiet gibt es deren nur 2 (Cicindela und Megacephala), in der an echten Cicindela-Arten so 
reichen sonorischen Region nur 4 (vide supra!). 

Den wenigen Cicindeliden von Deutsch-Südwestafrika kommt also eine ganz ungewöhnliche Be- 


deutung zu. 


Nachtrag. 
Nachträglich sind mir noch 2 Oicindela-Arten vom Caprivi-Zipfel (SEINER) zugegangen: 


Cieindela nilotica DE]. 


deren Vorkommen in unserem Gebiete somit sichergestellt ist, und 


Cicindela dongalensis KLuc ümperatrix SRNKA. 
Deutsche Ent. Zeitschr., 1891, p. 13. 
Da diese Rasse bis zur Delagoa-Bay in der einen Richtung und Britisch-Ostafrika in der anderen 
vorkommt (die Prioritätsform dongalensis typica findet sich vom Senegal bis Nubien), so ändert sich durch 


ihr Auffinden in Deutsch-Südwestafrika nichts an den obigen Ergebnissen. 


3. Neue Staphylinidae 
aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 


Von 


Dr. Max Bernhauer, 
Grünburg O. OÖ. 


Herr Prof. Dr. L. ScHULTZE an der Universität in Jena war so freundlich, mir die Bearbeitung 
seiner im südlichen Afrika gesammelten Staphyliniden zu übertragen. 

Wenn die Anzahl der gefangenen Arten auch nur eine relativ kleine ist, so unterzog ich mich doch 
gern dieser Aufgabe, um so mehr, als Herr Professor KoLBe eine Anzahl weiterer in dem Königl. Zoologischen 
Museum in Berlin befindlicher Arten mitsandte und ich überdies von anderen Seiten, insbesondere durch 
Herrn Assessor METHNER und Herrn Direktor ERTL, in den Besitz einer Anzahl afrikanischer Staphyliniden 
gelangt war, die allerdings in Deutsch-Ostafrika gefangen wurden. Die west- und ostafrikanischen Faunen- 
gebiete greifen jedoch so vielfach ineinander über, daß eine tiergeographische Scheidung beider Länder- 
komplexe nicht gut durchzuführen sein wird. 

Indem ich den genannten Herren und insbesondere, wie fast immer, meinem verehrten Freunde 
Direktor GANGLBAUER vom Wiener k. k. Hofmuseum für sein liebenswürdiges Entgegenkommen den ge- 


bührenden Dank abstatte, lasse ich im Nachfolgenden eine Aufzählung der Arten folgen: 


1. Lispinus nitidiventris nov. spec. 

Nigropiceus, nitidus, ore pedibusque ferrugineis, subnitidus; L. acupuncto Epp. proximus, differt ab 
eo abdomine subtilissime punctato, nitidissimo. Long. 6 mm (abdomine extenso). 

Deutsch-Ostafrika: Usaromo. 

In der Färbung, Größe und Gestalt dem Lispinus acupunctus Epp. ungemein ähnlich und vielleicht 
nur eine ostafrikanische Rasse desselben. 

Die beiden Tiere sind nur in Nachfolgendem verschieden: 

Der Kopf ist bei L. nitidiventris etwas kürzer, die Stirnfurchen länger, schärfer und tiefer ausgeprägt. 

Der Halsschild und die Flügeldecken sind etwas weniger matt. Der auffallendste Unterschied ist 
jedoch am Hinterleibe in die Augen fallend. 

Während derselbe bei acupunctus Epp. ziemlich matt und mit strichförmigen Punkten ziemlich dicht 


besetzt ist, ist er bei der vorliegenden Art sehr stark glänzend und nur mit sehr feinen, kaum strichförmigen 


Punkten sehr weitläufig besetzt. 


102 M. BERNHAUER, 102 


Ein einziges Exemplar dieser Art wurde von Herrn Assessor METHNER am Puguberg bei Usaromo 


unter Baumrinden im Juli 1906 erbeutet. 


2. Lispinus impressicollis Kr. 
Von dieser indo-malayischen Art liegen mir 2 Stücke vom vorigen Fundorte vor, welche sich in 


nichts von den indischen Stücken unterscheiden. 


3. Lispinus externepunctatus FAUVEL. 


Vom selben Fundorte, bisher nur von Westafrika bekannt (METHNER). 


4. Holosus singularis GERST. 


Vom selben Fundorte. 


5. Phloeonomus philanthus ER. 
Britisch-Südafrika: Tafelberg bei Kapstadt (L. SCHULTZE, Februar 1904). 


6. Phloeonomus rufotestaceus nov. spec. 

Totus rufotestaceus, subnitidus, depressus, minus subtiliter punctatus, thorace subtilissime alutaceo 
crebrius, elytris nitidis fortius dense punctatis. Long. 3—3,5 mm. 

Britisch-Südafrika, Kapland: Cape flats (L. SCHULTZE, September 1904). 

Einfärbig rötlichgelb, die Flügeldecken etwas heller, Kopf, Halsschild und Abdomen äußerst fein 
chagriniert, aber doch ziemlich glänzend, Flügeldecken nicht chagriniert, glänzend. Im Habitus und der 
Gestalt der Körperteile mit philanthus Er. ganz übereinstimmend. Auch die Fühler sind ganz ähnlich ge- 
baut, aber die vorderen Glieder etwas länger. 

Kopf deutlich und weitläufig punktiert, zwischen den Fühlerwurzeln mit je einem Grübchen, am 
Scheitel mit 2 sehr kurzen Längsstrichelchen, Halsschild vor den Hinterecken schräg niedergedrückt, bis 
auf die schmale, unpunktierte Mittellinie ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert. Flügeldecken noch 
kräftiger und sehr dicht punktiert. Abdomen unpunktiert. 

Ich war ursprünglich gewillt, die Art für das mir nicht bekannte Omalium rufum SACHSE zu halten, 
aber dieses soll ein auf der Scheibe schwach eingedrücktes, an den Seiten nach vorn kaum schmäleres und 
spärlich punktiertes Halsschild und sehr fein punktierte Flügeldecken besitzen, lauter Merkmale, die auf 


das in 7 Exemplaren vorliegende Tier nicht passen. 


7. Phloeonomus nitidus nov. spec. 

Minimus, piceus, nitidus, thorace dilutiore, antennarum basi palpis pedibusque testaceis, thorace glabro, 
fere impunctato, elytris fortius subseriatim punctatis. Long. 2,2 mm. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland (L. SCHULTZE, August 1904). 

In der Körperform dem Phl. sumatrensis m. ziemlich ähnlich, aber etwas schlanker und gewölbter, 
durch die Skulptur der Flügeldecken und den glänzend glatten, fast unpunktierten Halsschild sehr aus- 
gezeichnet und leicht kenntlich. 

Pechschwarz, der Vorderkörper glänzend, der Hinterleib matt, der Halsschild mehr rötlich, die 5 
ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelb. 

Kopf klein, oberhalb der Fühlerwurzel mit je einem kleinen Grübchen, welches sich rückwärts in 
eine bis zur Halseinschnürung reichende tiefe Längsfurche fortsetzt, fein und einzeln punktiert. 

Fühler mäßig kurz, ihr 3. Glied kürzer und viel schmäler als das 2., das 4. und 5. knopfförmig, die 


folgenden plötzlich stark erweitert, einander gleich, etwa um die Hälfte breiter als lang. 


103 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 103 


Halsschild so breit wie die Basis der Flügeldecken, vor dem Schildchen und jederseits in der Mitte 
des Seitenrandes mit einem undeutlichen Grübchen, sonst ohne Eindrücke, mit einigen wenigen feinen 
Punkten besetzt. 

Flügeldecken doppelt so lang wie der Halsschild, nach rückwärts etwas erweitert, kräftig und ziemlich 
regelmäßig gereiht punktiert. 

Hinterleib matt chagriniert, kaum punktiert. 


Ein einziges Stück in der Sammlung des Königl. Zoologischen Museums in Berlin. 


8. Bledius pilicollis nov. spec. 


Niger, subopacus, elytris praeter maculam mediam nigricantem, abdominis segmentorum marginibus 
pedibusque albidis, antennis ferrugineis, basi palpisque rufotestaceis. Capite supra antennarum basi fortiter 
laminato, thorace 3 anterius unispinoso,  unidentato. Long. 5,5; mm. 

Angola (Ambrizette) Walfisch-Bai. 

Schwarz, ziemlich matt, mit Ausnahme der Flügeldecken chagriniert, die Flügeldecken, die Seiten- 
und Hinterränder der einzelnen Abdominalsegmente und die Beine weißgelb, die Schienen etwas dunkler, 
die Basis der rostroten Fühler und der Mund rötlichgelb, eine ausgedehnte Discalmakel auf den Flügel- 
decken schwärzlich. 

Kopf mit den Augen schmäler als der Halsschild, grob chagriniert, unpunktiert, der Seitenrand neben 
den Augen beim d in eine größere, beim $ in eine etwas kleinere Lamelle ausgezogen. 

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, fast so lang wie breit, an den Seiten geradlinig, nach hinten 
sehr wenig verengt, mit verrundeten Hinterwinkeln und scharf nach vorn vorspringenden Vorderecken, in 
der Mittellinie scharf gefurcht, kräftig und ziemlich weitläufig punktiert, beim d vorn in der Mitte in einen 
mehr oder weniger langen, oben scharf gefurchten Dorn, beim 2 in einen kurzen Zahn ausgezogen, daselbst 
körnig punktiert. 

Flügeldecken länger als der Halsschild, ebenso kräftig, aber dicht punktiert. 

Hinterleib deutlich, namentlich an den Hinterrändern der Segmente punktiert. 

Die Art steht dem Bl. capra Fauv. nahe, ist jedoch schon durch die andere Geschlechtsauszeichnung 


des & und 2 von ihm leicht zu unterscheiden. 


9. Bledius ganglbaueri nov. spec. 


Rufotestaceus, nitidissimus, capite thoraceque nigris, elytris apice fuscescentibus; capite anterius 
bidentato, thorace profunde canaliculato, fortiter profunde, elytris paulo subtilius dense punctatis, abdomine 
fere impunctato. Long. 4—4,5 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 

Infolge des vorn mit 2 Zähnchen versehenen Clypeus in die verres-Gruppe (subg. Pucerus) gehörig, 
durch den starken Glanz und die kräftige Punktierung des Vorderkörpers sehr ausgezeichnet und mit keiner 
anderen Art zu verwechseln. 

Rötlichgelb, stark glänzend, der Kopf und der Halsschild pechrot bis tiefschwarz, die Flügeldecken 
meist gegen die Spitze bräunlich. 

Kopf mit den großen vorgequollenen Augen fast so breit wie der Halsschild, in der Mitte der Länge 
nach geglättet, nur hinten mit einzelnen Punkten, an den Seiten stark und ziemlich dicht punktiert. Fühler 


lang, ihr ı. Glied sehr gestreckt, gegen die Spitze stark keulig verdickt, die vorletzten Glieder nur wenig 


breiter als lang. 


104 M. BERNHAUER, 104 


Halsschild so breit wie die Flügeldecken, an den Seiten gerundet verengt, hinten vollständig ver- 
rundet mit breiter, tief eingegrabener Mittelfurche, grob und tief, dicht punktiert. 

Flügeldecken länger als der Halsschild, weniger grob, aber viel dichter punktiert. 

Hinterleib äußerst fein quergestrichelt, aber doch ziemlich glänzend, außer einigen Porenpunkten 
fast unpunktiert. 


Von Assessor METHNER im Mai 1906 an der Lampe in einigen Exemplaren erbeutet. 


10. Bledius subopacus nov. spec. 

Niger, subopacus, elytrorum macula laterali saepius albida, elytrorum basi, palpis pedibusque testaceis, 
femoribus albidis; capite opaco, obsolete punctato, thorace sat transverso, canaliculato, angulis posticis 
obtusis, alutaceo, subtiliter densius punctato, elytris densissime ruguloso punctatis, Long. 3,8—4 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Gr.-Namaland, Chamis, nördlich von Bethanien am Koankip (Juli 1905 
L. SCHULTZE), Okahandja (CAsPER). 

Schwarz, eine Seitenmakel am hinteren Teil der Flügeldecken meist weißlich, Fühlerwurzel, Taster 
und Beine gelb, die Schenkel weißlich. 

Kopf ganz matt, sehr flach und undeutlich punktiert, mit den vorgequollenen Augen etwas schmäler 
als der Halsschild; die Fühler lang, ihr I. Glied sehr gestreckt, fast so lang wie die folgenden 6 Glieder 
zusammen, in der Apialhälfte stark keulig erweitert, die vorletzten Glieder schwach quer. 

Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten zuerst 
fast parallel, dann unter einem stumpfen Winkel stark verengt mit stumpf verrundeten Hinterecken, in der 
Mittellinie scharf gefurcht, mäßig stark und ziemlich dicht punktiert, im Grunde chagriniert, ziemlich matt. 

Flügeldecken viel länger als der Halsschild, sehr dicht runzelig punktiert. Hinterleib nur an den 
Seiten der Segmente spärlich punktiert, sonst unpunktiert, sehr fein chagriniert, aber doch ziemlich glänzend. 

Die Art gehört in die verres-Gruppe und besitzt denselben matten Kopf wie verres und distans FvL., 
welch letzterer dem verres ungemein nahesteht, hat aber viel breitere, plumpere Gestalt, andere Färbung 
und namentlich viel kürzeren Halsschild, durch welchen sich die Art auch von den anderen Verwandten 


leicht trennen läßt. 


11. Bledius petzi nov. spec. 

Niger, nitidus, capite opaco, subtiliter bispinoso, elytris pedibusque albidis, tibiis anterioribus, antennis 
oreque rufotestaceis, thorace sat transverso, obscure rufo-piceo, posterius valde arrondato, canaliculato, nitido. 
Long. 4 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam (METHNER). 

Schwarz, die Flügeldecken im Gegensatz dazu weißgelb, der Halsschild dunkel-pechrot, die Fühler, 
der Mund und die Vorderschienen rötlichgelb, die Beine sonst weißgelb. 

Kopf ähnlich wie bei der vorigen Art, mattschwarz, aber vorn glänzend, der Vorderrand der Stirn 
und nicht der Clypeus mit 2 kleinen, voneinander ziemlich abstehenden Dörnchen besetzt. Die Fühler schlank, 
ihr ı. Glied sehr gestreckt, die vorletzten kaum quer. 

Halsschild etwas breiter als der Kopf und etwas schmäler als die Flügeldecken, viel breiter als 
lang, hinten fast halbkreisförmig gerundet, gefurcht, ziemlich kräftig und dicht punktiert, stark glänzend. 

Flügeldecken länger als der Halsschild, mäßig fein und dicht punktiert, an der Basis und am 
Schildchen schmal bräunlich, glänzend. 

Hinterleib sehr weitläufig punktiert, chagriniert, aber ziemlich glänzend. 


Ob die Dörnchen am Kopfe nur dem d eigen sind, wage ich vorläufig nicht zu behaupten. 


105 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 105 


In der Körperform, namentlich der Kopfbildung und dem Vorhandensein starker, oben ausgerandeter 
Fühlerhöcker der Pucerus-Gruppe ähnlich, der Clypeus besitzt jedoch keine Zähnchen, sondern ist in der 
Mitte einfach gefurcht, die Seiten der Furche sind wulstartig erhoben. 


3 übereinstimmende Stücke an der Lampe gefangen. 


Ich widme diese Art meinem lieben Freunde und Sammelgefährten Herrn JosEr PETZ in Steyr. 


12. Paederus usagarae nov. spec. 
Alatus, nitidus, rufus, elytris cyaneis; capite orbiculato, thorace oblongo, elytris hoc non longioribus, 
fortiter crebre punctatis. Long. 7 mm. 
Deutsch-OÖstafrika: Usagara (Kilossa Dezember 1905 leg. METHNER). 
Durch die rote Färbung des Kopfes und der Hinterleibsspitze von den übrigen verwandten afri- 


kanischen Arten leicht zu trennen. 


Der ganze Körper einschließlich der Fühler und Beine mit einziger Ausnahme der blauen Flügel- 
decken gelbrot. 

Kopf etwas breiter als der Halsschild, rundlich, so lang wie breit, hinten breit verrundet, zwischen 
den Augen einzeln, hinter denselben ziemlich dicht punktiert, in der Mitte unpunktiert. Fühler schlank, 
ihr 3. Glied mehr als doppelt so lang wie breit, die vorletzten etwas länger als breit. 

Halsschild vorn etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Drittel länger als breit, nach 
rückwärts stark verengt, außer den deutlich eingestochenen Dorsalreihen ganz vereinzelt fein punktiert. 

Flügeldecken so lang wie der Halsschild, grob und dicht punktiert, vollkommen parallel. 

Hinterleib ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert. 

Von dieser schönen Art wurde nur ein einziges Exemplar südlich von Kilossa von Herrn METHNER 
erbeutet. 


13. Paederus cerebrepunctatus Epe. 
Betschuanaland (Kalahari). 


14. Paederus opacus nov. spec. 

Nigerrimus, totus opacus, thorace obscure rufo, palparum basi rufotestacea; capite orbiculato, thorace 
sub-oblongo fortius densius punctatis, elytris abdomineque densissime ruguloso-alutaceis; antennis sat brevibus, 
articulis penultimls latitudine non longioribus. Long. 8,5—9,5 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Gr.-Namaland, Chamis (August 1905 L. SCHULTZE). 

Eine durch den vollständig matten, glanzlosen Körper sehr ausgezeichnete Art. 

Von der Gestalt des P. luetuosus KLuc., etwas größer, von demselben außer in der Färbung noch in 
nachfolgenden Punkten verschieden: 

Kopf etwas länger, fast länger als breit, mit längeren Schläfen, kräftiger und etwas dichter punktiert. 
Die Fühler ziemlich gleich. Halsschild länger und dabei breiter, etwas stärker, aber fast weitläufiger punktiert. 

Flügeldecken und Abdomen äußerst dicht und nur mäßig fein gerunzelt, ineinander fließend punktiert- 
chagriniert ohne deutliche Punktierung. 


Von dieser Art liegt eine Anzahl von Exemplaren vor. 


15. Paederus opacipennis nov. spec. 


Niger, thorace rufo, capite elytrisque cyaneis, palporum basi rufotestacea, capite subnitido, thorace 
nitido, elytris abdomineque alutaceis. Long. 5,5 mm. 


Kapland. Ohne nähere Angabe. 


Jenaische Denkschriften. XIII. 14 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
& 14 


ro6 M. BERNHAUER, 106 


Ganz von der Färbung und der Gestalt des gemellus Kr., aber sonst sehr verschieden: Der Kopf ist 
viel kürzer, gröber und dichter punktiert. Die Fühler sind etwas kürzer, der Halsschild ist ebenfalls kürzer 
und kräftiger und dichter punktiert, die Flügeldecken und das Abdomen äußerst dicht und fein runzelig 
punktiert-chagriniert, matt, der Hinterleib hinten sehr dicht und fein, einfach punktiert. 


Ein von DonckiIeEr erhaltenes Exemplar in meiner Sammlung. 


16. Oryptobium ertli nov. spec. 

Nigrum, thorace obscure rufulo, antennis rufo-piceis, palpis anoque ferrugineis, pedibus rufotestaceis; 
fere opacum, subtilissime alutaceum, capite posterius ampliato, elytris thorace haud longioribus. Long. 14 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Nyassaland (Peramiho). 

In der Körpergestalt und Punktierung dem Cryptobium opacum m. außerordentlich nahe verwandt 
und nur in folgenden Punkten verschieden: 

Der Kopf ist kürzer, an den Seiten ziemlich stark gerundet und deutlich erweitert, während die 
Seiten bei opacum fast geradlinig und parallel verlaufen, die Schläfen sind deutlich kürzer, die Chagrinierung 
namentlich vorn schwächer, die Oberseite daher etwas weniger matt. 

Der Halsschild ist kürzer, nur wenig länger als breit, an den Seiten in der Mitte deutlich stumpf 
erweitert, während dieselben bei opacum fast geradlinig verlaufen, die feine Punktierung des Halsschildes im 
Grunde ist viel weitläufiger, die Oberfläche daher deutlich glänzender. 

Die Flügeldecken sind auch etwas kürzer. 

Das einzige bisher bekannte Exemplar dieser Art wurde mir von Herrn Kreisschulinspektor ERTL in 
München in liebenswürdigster Weise für meine Sammlung überlassen, und sei demselben hierfür an dieser 


Stelle bestens gedankt. 


17. Dolicaon lathrobioides CAST. 
Kapland (Cape flats). 


18. Dolicaon indicus Kr. 
Deutsch-Ostafrika (Dar es Salam). 


19. Scopaeus major Epr. 
Deutsch-Ostafrika (Süd-Usaromo). 


20. Scimbalium longicollis nov. spec. 

Rufus, subnitidus, depressus, antennis valde elongatis, thorace elongato, subtiliter densissime punctato, 
elytris hoc haud longioribus, abdomine subasperatim densius punctato. Long. 5.5 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Usagara (Kilossa Dezember 1905 leg. METHNER). 

Einfärbig rotgelb, ziemlich glänzend, flachgedrückt. 

Kopf etwas schmäler als der Halsschild, länger als breit, fein und ziemlich dicht punktiert, in der 
Mitte und vorn ausgedehnt geglättet, außer der feinen Punktierung noch mit vereinzelten größeren Punkten 
besetzt. Fühler sehr lang und schlank, das 2. Glied das kürzeste, mäßig länger als breit, das 3. und die 
folgenden ziemlich gleich gebildet, mehr als dreimal so lang wie breit, die späteren an Länge abnehmend. 

Halsschild vorn so breit wie die Flügeldecken, um ein Drittel länger als breit, nach rückwärts stark 
verengt, außerhalb der glatten schmalen Mittellinie sehr fein und dicht punktiert, glänzend. 

Flügeldecken so lang wie der Halsschild, zusammen um ein Drittel länger als breit, stärker und noch 
viel dichter als der Halsschild punktiert, die Seiten parallel, ziemlich glänzend. 


Abdomen rauh und mäßig dicht, hinten viel weitläufiger punktiert. 


107 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 107 


Beim g ist das 6. Ventralsegment stumpfwinklig ausgeschnitten. 
Ein einzelnes Exemplar. 
Die neue Art ist durch die Punktierung des Halsschildes und des Abdomens von allen übrigen 


afrikanischen und paläarktischen Arten leicht zu trennen. 


21. Scimbalium lathrobioides nov. spec. 

Rufotestaceus, depressiusculus, capite piceo thoraceque oblongo, posterius parum angustato nitidis, 
elytris abdomineque densissime subtilissime punctatis, opacis. Long. 4,5 mm. 

Deutsch-Östafrika: Vom selben Fundorte. 

Von Seimbalium pallidum REıTT, mit welchem die neue Art eine ähnliche Punktierung und Färbung 
gemein hat, durch kleineren Kopf, nach hinten nur sehr schwach verengten Halsschild und etwas kürzere 
Fühler leicht zu unterscheiden. 

Durch die mehr gleichbreite Gestalt, den kleineren Kopf und den fast parallelen Halsschild gewissen 
Lathrobium-Arten (dividuum und Verwandten) sehr ähnlich, aber wegen des stark verlängerten ı. Hinter- 
tarsengliedes zu Scimbalium gehörig. 

Dunkel-rötlichgelb, der Kopf pechschwarz, der Hinterleib bisweilen in der Mitte pechrot, Vorder- 
körper glänzend, Flügeldecken und Abdomen matt. 

Kopf deutlich schmäler als der Halsschild, länger als breit, hinten mit parallelen Seiten, neben den 
Augen und vorn spärlich, hinten viel feiner und ziemlich dicht punktiert, in der Mitte geglättet. Fühler 
mäßig lang, ihr 3. Glied fast doppelt so lang wie das 2., das 4.—ı0. ziemlich gleichgebildet, oblong, viel 
kürzer als das 3. 

Halsschild nur unmerklich schmäler als die Flügeldecken, nach rückwärts äußerst schwach verengt, 
außerhalb der glatten Mittellinie äußerst fein, kaum wahrnehmbar, ziemlich dicht punktiert, fast spiegel- 
glänzend. 

Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, äußerst dicht, etwas rauh punkiert, matt. 

Hinterleib ebenso dicht wie die Flügeldecken punktiert, matt. 

2 2 Exemplare. 

Von Seimbalium nitidiventre Epp., bei welchem die Halsschildbildung ähnlich ist, durch den matten 


Hinterleib leicht zu unterscheiden. 


22. Leptolinus usagarae nov. spec. 

Rufotestaceus, capite obscuriore, elytris basi late nigris; capite opaco, subtilissime confertissime, 
thorace dense punctatis, elytris thorace non brevioribus. Long. 5,5 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Usagara (Kilossa, Dezember 1905 leg. METHNER). 

Dem Leptolinus cephalotes Kr. sehr ähnlich und nur in nachfolgenden Punkten verschieden. 

Der Körper ist etwas größer, rötlichgelb, nur die Basis der Flügeldecken breit schwarz, der Kopf 
dunkelrötlich; der Kopf ist noch matter, feiner und noch viel dichter punktiert, vollständig matt, nach hinten 
etwas erweitert; die Fühler etwas kürzer, die vorletzten Glieder stärker quer. Halsschild bei gleicher Länge 
etwas kürzer, deutlich dichter punktiert; endlich sind die Flügeldecken länger, fast länger als der Hals- 


schild, während sie bei cephalotes deutlich kürzer als dieser sind. 


23. Gauropterus methneri nov. spec. 
Nigerrimus, nitidissimus, elytris anoque rufis, capite punctulato-striolato, fronte medio valde carinato- 
producto, thorace anterius sulculo sublaterali profundo impresso. Länge II mm. 


Deutsch-Ostafrika: Usaromo. 
14 * 
14 * 


108 M. BERNHAUER, 108 


Aus der nächsten Verwandtschaft des Gauropterus fulgidus F., von demselben in Nachfolgendem 
verschieden: 

Die Analspitze ist hellrot, der Körper etwas größer, der Kopf ist vorn in der Mitte in einen sehr 
langen, bis zur Kreuzungsstelle der Mandibeln reichenden stumpf-kielförmigen, schmalen Fortsatz ausgezogen, 
auf der ganzen Oberfläche mit tiefen Längsfurchen besetzt, welche im Grunde Nabelpunkte besitzen, während 
die Punkte bei fulgidus F. nur hie und da in viel kürzere Längsfurchen zusammenfließen, die Stirnfurchen 
länger und tiefer; die Fühler sind deutlich kräftiger. Der Halsschild vorn neben den Vorderecken mit einer 
viel kürzeren, tieferen, zum Seitenrande parallelen und bis zum Vorderrande reichenden Längsfurche; Flügel- 
decken und namentlich der Hinterleib stärker punktiert. 

Das einzige bisher bekannte Stück fing Herr Assessor METHNER bei der Mafinfähre in Usaromo 
unter dürrem Laube. 

Von den in der Rev. Ent. 1905 beschriebenen Fauverschen Arten unterscheidet sich vorstehende 
Art sicher durch die Skulptur des Kopfes und Halsschildes. 


24. Staphylinus ertli nov. spec. 


Niger, subopacus, capite thoraceque coeruleis subopacis, fortiter densissime umbilicato-punctatis, hoc 
medio laevigato-subcarinato, elytris purpureis, subtiliter densissime rugosopunctatis, abdomine dense atro- 
tomentoso, segmentibus 3. et 7. griseo-argenteo-maculatis. Long. IQ mm. 


Deutsch-Ostafrika: Uhehe (Luiba). 


Eine stattliche, durch die Färbung allein hinlänglich charakterisierte Art, die auch in der Skulptur 
des Vorderkörpers von den meisten übrigen Arten abweicht, systematisch zu erythrocnemus Nom. zu stellen. 

Schwarz, mit Ausnahme der glänzenden Mittellinie des Halsschildes matt, Kopf und Halsschild 
dunkelblau, die Flügeldecken dunkel-purpurfarbig, der Vorderkörper bis auf das dicht schwarz tomentierte 
Schildchen spärlich behaart, der Hinterleib dicht schwarz tomentiert, das 3. (erste freiliegende) Dorsal- 
segment mit einer breiten silbergrauen Querbinde, welche das mediane Drittel freiläßt, das 7. Dorsalsegment 
an der Basis, die Seitenränder des Hinterleibes silbergrau behaart. 

Kopf hinten so breit wie der Halsschild, nach vorn deutlich verengt, grob und äußerst dicht ge- 
nabelt punktiert, die Augen ziemlich klein, die Schläfen länger als deren Längsdurchmesser. Fühler schwarz, 
die 2 letzten Glieder rötlich, ihr 3. Glied länger als das 2., das 4. nicht, die folgenden deutlich, die vor- 
letzten ziemlich stark quer, ungefähr um die Hälfte breiter als lang. 

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, fast so lang wie breit, nach rückwärts schwach verengt; 


ebenso wie der Kopf punktiert, die Mittellinie breit geglättet und stark, fast kielförmig erhoben. 
Flügeldecken so lang wie der Halsschild, fein und außerordentlich dicht punktiert gerunzelt. 


Hinterleib unter dem Toment sehr fein und dicht punktiert, unten glänzend. Beim g sind die Vorder- 
tarsen stark erweitert, das letzte Bauchsegment ist tief gerundet ausgeschnitten, vor dem Ausschnitte schmal 
geglättet. 

Ich besitze nur ein einziges Stück dieser schönen Art, welche ich Herrn Inspektor ERTL freund- 


lichst widme. 


25. Staphylinus procerus GAHAN. 


Deutsch-Ostafrika: Nyassaland (Kigonsera, ERTL). 


109 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 109 


26. Hesperus depressus nov. spec. 

Rufotestaceus, capite thoraceque nigris, nitidissimis, aureo-irideo-micantibus, valde depressus, antennis 
piceis, basi rufis, elytris abdomineque dense punctatis, parum nitidus, thorace seriebus dorsalibus irregulariter 
multipunctato, antennarum articulis penultimis vix transversis. Long. Io,5 mm. 

Kamerun. 

Durch die stark niedergedrückte Gestalt manchen Belonuchus-Arten sehr ähnlich, aber infolge der 
unbedornten Schenkel des 8 und der Bildung der Mittelbrust gewiß ein echter Hesperus, mit kraatzi Epp., 
laniger FvL., cafioides Fvr. eine eigene Gruppe bildend. 

Die Beschreibung des Belonuchus semitestaceus ScuuB. (Deutsche Ent. Zeitschr., 1906, p. 374) stimmt 
bezüglich der Körperform mit der neuen Art ziemlich überein; sie läßt sich aber infolge der Angaben über 
die Fühlerbildung und Halsschildpunktierung absolut nicht auf vorstehende Art beziehen. 

Rötlichgelb, Kopf und Halsschild schwarz, glänzend, stark goldig irisierend, die Fühler pechschwarz 
mit rötlicher Basis, die Taster und Beine gelb. 

Kopf quadratisch, nur sehr wenig breiter als lang, viel breiter als der Halsschild, mit langen Schläfen, 
mit zahlreichen kräftigen Nabelpunkten besetzt, welche die Mittellinie und einen größeren viereckigen Fleck 
auf der Stirn freilassen. Fühler schlank, ihr 3. Glied länger als das 2., die folgenden nicht, die vorletzten 
kaum quer. 

Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang wie breit, nach rückwärts geradlinig stark ver- 
engt, in den Dorsalreihen mit je I0—ıI Punkten, an den Seiten mit zahlreichen Punkten, von welchen 
4—5 in einer mehr weniger unregelmäßigen, zur Dorsalreihe ziemlich parallelen Linie stehen. 

Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich stark und dicht, der Hinterleib etwas weniger 
stark und weniger dicht, auf der Apicalhälfte des 7. und am 8. Dorsalsegmente weitläufig punktiert. 

Beim Z ist der Hinterrand des 6. Bauchringes sanft ausgebuchtet. 

2 Exemplare aus einer von Herrn Professor Dr. KRAATZ erworbenen Ausbeute von Kamerun, ohne 


nähere Fundortangabe. 


27. Philonthus biguttulus nov. spec. 


Nigerrimus, nitidissimus, elytrorum macula magna laterali utrinque testacea, antennarum basi apiceque, 
mandibulis tarsisque piceo-testaceis, capite orbiculato, thorace seriebus dorsalibus sexpunctato. Long. 6 mm. 

Kamerun: Ohne nähere Fundortangabe. 

Eine durch die Färbung leicht kenntliche Art. 

Tiefschwarz, stark glänzend, eine große Makel auf den Flügeldecken, welche sich von den Schultern 
bis zum zweiten Drittel der Flügeldecken erstreckt und die Seiten und die Naht freiläßt, lebhaft gelb, die 
ersten Fühlerglieder und das letzte, die Mandibeln und Tarsen schmutzig-gelb. 

Kopf schmäler als der Halsschild, nicht oder nur wenig breiter als lang, mit großen Augen, deren 
Längsdurchmesser länger als die Schläfen sind, hinter den Augen mit einigen ungleichen Punkten, zwischen 
den Augen mit 6 großen Borstenpunkten, von welchen die 4 mittleren voneinander ziemlich gleich weit 
entfernt sind. Fühler ziemlich kurz, das 3. Glied etwas länger als das 2., die vorletzten stark quer, mehr 
als um die Hälfte breiter wie lang. 

Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, von hinten nach vorne geradlinig 
verengt, in den Dorsalreihen mit 6 starken Punkten, außerhalb derselben mit einer Anzahl von Punkten, 
von welchen 3 in einer zur Dorsalreihe schrägen, gebrochenen Linie stehen. 

Flügeldecken länger als der Halsschild, ziemlich fein und wenig dicht punktiert. 


1Io M. BERNHAUER, 1Io 


Hinterleib fein und weitläufig punktiert. 
Ich besitze von dieser schönen Art 3 Exemplare aus einer von Herrn Professor Dr. KRAATZ er- 


haltenen Kamerun-ÄAusbeute. 


28. Philonthus densipennis nov. spec. 

Niger, nitidus, elytris, palpis pedibusque rufotestaceis, antennarum basi piceis, thorace seriebus 
dorsalibus 6-punctatis, elytris abdomineque dense punctatis. Long. 7,5 mm. 

Kamerun (KRAATZ). 

In der Körpergestalt der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben in nachfolgendem verschieden: 

Kopf etwas breiter, die Fühler viel länger und schlanker, die vorletzten Glieder kaum quer, der 
Halsschild etwas kürzer und breiter, die Flügeldecken und der Hinterteil sehr dicht punktiert, ziemlich matt, 
dicht behaart. 

Die Flügeldecken sind einfarbig rotgelb, die Hinterränder der Abdominalsegmente schmal rötlich, 
die Beine und Taster rötlichgelb, die Basis der Fühler pechschwarz. 

Von Phil. mocquerisi Fauv. durch viel dichtere Punktierung der Flügeldecken und des Hinterleibes 


leicht zu unterscheiden. 


29. Philonthus kraatzi nov. spec. 

Rufotestaceus, nitidissimus, capite, thorace antennisque nigris, his basi testaceis, palpis tibiisque piceis, 
thorace seriebus dorsalibus 6-punctatis, elytris abdomineque parce punctatis. Long. 5,5 mm (abdomine 
contracto). 

Kamerun (KRAATZ). 

In der Körperform dem biguttulus noch ähnlicher als der vorige, aber außer der markanten Färbung 
noch durch nachfolgende Merkmale verschieden: 

Die Fühler sind viel länger und schlanker, ungefähr so wie bei der vorigen Art gebildet, das 3. Glied 
viel länger als das 2., die folgenden länger als breit, die vorletzten nicht quer. In der Punktierung des 
Kopfes, Halsschildes und Hinterleibes kann ich keinen Unterschied bemerken, doch scheint mir die Punk- 


tierung der Flügeldecken ein wenig stärker zu sein. 


30. Philonthus cafjer Bon. 


Deutsch-Südwestafrika: Gr.-Namaland, Chamis (August 1905 leg. L. SCHULTZE), Okahandja (leg. CAspER). 


31. Philonthus longicornis STEPH. 


Deutsch-Südwestafrika: Otjimbingwe. — Kosmopolit. 


32. Philonthus serraticornis nov. spec. 

Rufotestaceus, nitidus, capite nigro, parvo, transverse orbiculato; antennis longiusculis, serratis, arti- 
culis intermediis introrsum productis, thorace seriebus dorsalibus 5—6-punctatis, elytris abdomineque subtiliter 
densissime punctatis. Long. IO,5 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Otjosondu (leg. CASPER). 

Durch die Färbung und die Fühlerbildung sehr ausgezeichnet und vielleicht mit dem folgenden in- 
folge des Verlaufes der Seitenrandlinien des Halsschildes eine neue Gattung bildend. 

Mit Ausnahme des schwarzen Kopfes ganz rötlichgelb, glänzend. 

Kopf verhältnismäßig klein, viel schmäler als der Halsschild, quer-rundlich, mit großen Augen und sehr 


kleinen Schläfen, neben den Augen vereinzelt, hinter denselben ziemlich dicht punktiert und behaart. Fühler 


Ill Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. TT 


‘ziemlich schlank, gegen die Spitze verschmälert, das 3. Glied viel länger als das 2., die folgenden bis zum 
IO. innen einseitig erweitert, sägeförmig, gegen die Spitze an Breite abnehmend, alle länger als breit. 
Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken und kürzer als diese, nach vorn verengt, in den 
Dorsalreihen mit 5—6 Punkten, außerhalb derselben mit einer Anzahl feinerer Punkte, von welchen 4—5 in 
einer zur Dorsalreihe schrägen Linie stehen. 
Flügeldecken, Schildchen und Abdomen fein und sehr dicht punktiert und dicht goldgelb behaart. 
Ein einziges Exemplar in der Sammlung des Königl. Preußischen Museums. 
Ich benutze diese Gelegenheit, um eine zweite nahe verwandte Art derselben Gruppe aus Gabun zu 


beschreiben. 


33. Philonthus lucanicornis nov. spec. 


Praecedenti valde affınis, colore simillimus, antennis pectinicornibus, elytris parcius punctatis bene 
distinctus. Long. 9,5 mm. 

Gabun. 

Phil. lucanicornis Fauv. i. 1. 

Von der vorigen Art, mit welcher dieselbe die Färbung und Gestalt gleich hat, in nachfolgenden 
Punkten leicht zu trennen: Der Kopf ist hinten in weniger flachem Bogen verrundet, die Fühler viel kürzer, 
innen fast kammförmig erweitert, die Mittelglieder viel breiter als lang. Halsschild in den Dorsalreihen mit 
6—7, in den schrägen Seitenreihen mit 3 Punkten, zwischen beiden Reihen hinten noch mit I—2 Punkten. 


Die Flügeldecken sind viermal weitläufiger punktiert als bei serraticornis. 


34. Gyrophaena flavicornis SCHUB. 


Deutsche Ent. Zeitschr., I906, p. 373, ändere ich wegen @. flavicornis MELSH, Proc. Ac. Phil., Vol. II, p. 31, 


in Gyr. usambarae ab. 


35. Zyras antilope nov. spec. 


Niger, opacus, abdomine subnitido, thorace rufo, antennarum basi, palpis tarsisque rufotestaceis, 
abdominis segmentorum marginibus rufescentibus, pedibus testaceo-piceis; thorace vix transverso, medio 
deplanato, elytris creberrime profunde punctatis, abdomine fortiter rugosopunctato. Long. 5,5 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 

Eine durch die Skulptur und die Geschlechtsauszeichnung des g einzig dastehende Art. 

&: Kopf deutlich schmäler als der Halsschild, quer, in der Mitte breit flachgedrückt, mattschwarz, 
sehr fein und zerstreut punktiert, die Schläfen ungefähr ein Viertel so lang wie der Längsdurchmesser der 
Augen, unten glänzend, kräftig punktiert, nur vorn gerandet. Fühler lang und kräftig, das 3. Glied fast 
doppelt so lang wie das 2., das 4.10. stark quer, die vorletzten fast doppelt so breit wie lang, das Endglied 
länger als die 2 vorhergehenden zusammengenommen. 

Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, herzförmig, nach hinten stark, deutlich ausgeschweift 
verengt, fast so lang wie breit, mit stumpf verrundeten Hinterecken, auf der Scheibe flachgedrückt, daselbst 
vollkommen matt, an den Seiten glänzender, am matten Teil sehr fein und spärlich, am glänzenden kräftig 
und dicht punktiert. 

Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, mit vorstehenden Schultern, am Hinterrande nicht 
ausgebuchtet, grob und äußerst dicht, etwas runzelig punktiert, matt. 

Abdomen auf dem 3.—5. (1.3. freiliegenden) Dorsalsegmente grob und dicht, auf den folgenden 


fein und weitläufig punktiert, in der Mitte des 7. Segmentes unpunktiert. 


112 M. BERNHAUER, 112 


Beim & ist das 3. (1. freiliegende) Dorsalsegment der ganzen Breite nach in zwei breite, sich allmählich 
verschmälernde, an der Spitze in scharfe Dorne ausgezogene Lamellen ausgezogen, zwischen denselben tief 
eingedrückt, im Eindruck glänzend glatt, hinten zwischen den Dornen halbkreisförmig ausgeschnitten. Das 
6. Segment besitzt in der Mitte eine Querreihe von 4 Körnchen, das 7. eine Anzahl kleinerer und größerer, 
kreisförmig angeordneter Höckerchen, das 8. ist hinten in 6 kleine Zähnchen ausgezogen und auf der Scheibe 
mit einer Anzahl ungleicher Höckerchen bewaffnet. 

Das einzige Stück des schönen Tieres fing Herr Assessor METHNER am 22. Juni 1906 unter faulenden 


Vogelfedern. 


36. Zyras dentispinosus nov. spec. 

Rufotestaceus, capite thoraceque opacis, elytris abdomineque nitidis, capite, elytrorum angulis posticis 
late abdomineque ante apicem nigris; thorace vix, elytris minus subtiliter densius punctatis, abdomine 
glaberrimo, impunctato. Long. 6 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Okahandja. 

Rötlichgelb, der Kopf, eine breite Makel in den Hinterecken der Flügeldecken, das 6. und die an- 
stoßenden Teile des 5. und 7. Abdominalsegmentes schwarz, die ganzen Fühler rostrot. 

Kopf schmäler als der Halsschild quer, matt, fein und ziemlich dicht punktiert, mit großen Augen 
und hinter denselben mit kurzen Schläfen, welche nur vorn unter den Augen gerandet sind. Fühler kurz 
und kräftig, das 3. Glied viel länger als das 2., das 4. stark, die folgenden sehr stark quer, die vorletzten 
wohl dreimal so breit wie lang, das Endglied lang, fast so lang wie die 3 vorhergehenden zusammengenommen. 

Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, nur mäßig breiter als lang, an den Seiten und am 
Hinterrande gerundet, nach hinten verengt, ohne Eindrücke, in der Mittellinie mit deutlicher, vorn und 
hinten erloschener feiner Mittelfurche, äußerst fein, schwer sichtbar und zerstreut punktiert, matt chagriniert. 

Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, am Hinterrande vor den Hinterecken nicht ausgebuchtet, 
ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert, glänzend. 

Hinterleib glänzend glatt, unpunktiert. 

Beim 4 ist das 3. (1. vollkommen freiliegende) Dorsalsegment jederseits in einen breiten, dornförmigen, 
geraden Zahn ausgezogen, welcher an der Unterseite ein kleines, kurzes, aber scharfes Zähnchen besitzt. 
Der Hinterrand des Segmentes ist bogenförmig ausgeschnitten, in der Mitte etwas erhoben. Das 4. Segment 
besitzt an der Basis eine kräftige, breite, das 5. eine kleinere, schmälere Beule, das 6. vor dem Hinterrande 
jederseits der Mitte ein kleines Körnchen, das 7. auf der Scheibe einen kräftigen, zahnförmigen Höcker, 
das 8. vor dem abgestutzten Hinterrande 2 kleine Höckerchen. 

Durch den matten Halsschild, glänzende Flügeldecken, unpunktierten Hinterleib und die Geschlechts- 
auszeichnung des d von allen übrigen Arten sofort zu trennen. 

Ein einziges von Herrn CASPER gesammeltes g in der Sammlung des Königl. Zoologischen Museums 


in Berlin. 


37. Zyras schultzei nov. spec. 
Rufotestaceus, nitidus, abdomine ante apicem nigricante, antennis praeter basin rufis; thorace vix 
transverso, minus subtiliter parcius punctato, elytris dense, abdomine parce punctatis. Long. 5,5 mm. 
Deutsch-Südwestafrika: Otjosonda; Betschuanaland: Kalahari (Khakhea-Kang;). 
Mit Zyras satelles ER. nahe verwandt, aber sofort durch kleinere, schmälere Gestalt, viel längeren 
Halsschild, dichter punktierte Flügeldecken und etwas andere Geschlechtsauszeichnung des d zu unter- 


scheiden. 


113 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 113 


Rötlichgelb, vor der Spitze unbestimmt schwärzlich, der ganze Körper glänzend, gleich breit, die 
Fühler rostrot, an der Wurzel gelb. 

Kopf wenig schmäler als der Halsschild, quer ohne Eindrücke, ziemlich kräftig und ziemlich dicht 
punktiert, die Schläfen hinter den Augen kurz, unten nur vorn gerandet. Fühler ähnlich wie bei Zyras 
dentispinosa, das 3. Glied aber länger, das Endglied kürzer. 

Halsschild vorn fast so breit wie die Flügeldecken, nur sehr wenig breiter als lang, hinten gerundet, 
an den Seiten nach rückwärts etwas verschmälert, oben ohne Eindrücke und ohne Mittelfurche, gleichmäßig 
gewölbt, wenig fein und ziemlich weitläufig punktiert. 

Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, hinten nicht ausgebuchtet, ebenso stark wie der Hals- 
schild, aber viel dichter punktiert. 

Hinterleib gleich breit, fein und ziemlich weitläufig punktiert, am 7. Dorsalsegment fast glatt. 

Beim 3 ist das 3. Dorsalsegment in der Mitte in eine breite, hinten abgestutzte Lamelle mit scharf- 
zähnigen Seiten vorgezogen, auf jeder Seite mit einem von der Lamelle durch einen halbkreisförmigen Aus- 
schnitt getrennten, ziemlich geraden und nicht sehr langen Dorn ausgezogen, welcher nach hinten nicht 
viel weiter als die Lamelle reicht. Das 7. Dorsalsegment besitzt vor dem Hinterrande jederseits neben der 
Mitte, das 8. auf der Scheibe einige unregelmäßige Höckerchen und Körnchen, letzteres ist am Hinterrande 
in einige kurze Zähnchen ausgezogen. 


Je ein Stück von Deutsch-Südwestafrika (leg. CAspER) und Betschuanaland (leg. L. SCHULTZE). 


38. Zyras seminitens nov. spec. 

Rufotestaceus, fere impunctatus, capite antennisgne parum obscurioribus, capite, thorace elytrisque 
alutaceis, opacis, abdomine glabro, nitidissimo. Long. 3,5—4 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Otjokondu (leg. CAsPER). 

Einfärbig rötlichgelb, der Kopf und die Fühler mit Ausnahme der Basis mehr rötlich. Kopf, Hals- 
schild und Flügeldecken äußerst fein chagriniert, tnatt, letztere mit etwas Glanz, der Hinterleib sehr 
glänzend. 

Kopf fast so breit wie der Halsschild, quer, ohne Eindrücke, kaum erkennbar punktiert, mit etwas 
vortretenden Augen, die Schläfen hinter denselben fast halb so lang wie der von oben sichtbare Augen- 
durchmesser, unten nur vorn gerandet; der Kopf ist hinten deutlich eingeschnürt. Fühler mäßig kurz, ihr 
3. Glied fast doppelt so lang wie das 2., die folgenden stark quer, alle ungefähr um die Hälfte breiter als 
lang, das Endglied länger als die 2 vorhergehenden zusammengenommen. 

Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang, nach rückwärts stark, 
ziemlich geradlinig verengt, mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken, ohne Eindrücke, kaum punktiert, 
matt, mit äußerst kurzen goldgelben Härchen dünn besetzt. 

Flügeldecken so lang wie der Halsschild, fast nicht erkennbar punktiert, mit ebensolchen Härchen 
wie letzterer besetzt, am Hinterrande nicht ausgebuchtet. 

Hinterleib glatt, fast unpunktiert. 

Beim & das 3. Dorsalsegment jederseits neben dem Seitenrande mit einem spitzigen, ziemlich kurzen 
Dorn, das 6. mit einem schwächeren, das 7. mit einem stärkeren, kielförmigen Höckerchen, das 8. hinten 


gezähnelt. 
39. Zyras fawveli SCHUB,., 


Deutsche Ent. Zeitschr., 1906, p. 372, aus Deutsch-Ostafrika, benenne ich, da dieser Name bereits durch 


SHARP, Biol. Centr. Am., Vol. XXIV, p. 199, vergeben ist, als Zyras schuberti. Desgleichen muß der Name 
Jenaische Denkschriften. XII. 15 Schultze, Forschungsreise. I. 
15 


II4 M. BERNHAUER, II4 


Zyras suleicollis Fauv., Mitteil. Naturhistor. Museum Hamburg, 1905, p. 85, wegen Zyras suleicollis FAauv., 
Ark. f. Zool., 1903, p. 243, geändert werden, und schlage ich hierfür den Namen Zyras javanus vor. 


40. Zyras microphthalmus nov. spec. 

Piceus, nitidissimus, parallelus, thorace obscure rufo, antennis longiusculis, palpis pedibusque rufo- 
testaceis, thorace parum transverso subtiliter parce punctato, linea media late glaberrima; elytris thorace 
longioribus, fortius densius punctatis, abdomine singulariter punctato, segmento dorsali septimo utrinque 
longitudinaliter sulcato. Long. vix 5 mm. 

Kap der guten Hoffnung. 

Jedenfalls mit dem mir nicht bekannten Zyras marginicollis ER. nahe verwandt, das Halsschild weniger 
quer, die Flügeldecken länger, stärker punktiert. 

Pechschwarz, sehr stark glänzend, das Halsschild düsterrot, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb, 
ziemlich parallel. 

Kopf schmäler als der Halsschild, querrundlich, sehr fein und weitläufig punktiert, längs der Mittel- 
linie breit unpunktiert, mit mäßig großen Augen und ziemlich großen, fast den Augendurchmesser an Länge 
erreichenden, unten nur unvollständig gerandeten Schläfen. Fühler ziemlich lang und schlank, ihr 3. Glied 
kaum länger als das 2., die folgenden länger als breit, die vorletzten sehr schwach quer, das Endglied so 
lang wie die 2 vorhergehenden zusammen. 

Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Viertel breiter als lang, an den 
Seiten gerundet, nach hinten wenig verengt, vor dem Schildchen mit einem tiefen Quergrübchen, an den 
Seiten der ganzen Länge nach breit schräg niedergedrückt, fein und weitläufig punktiert, auf der Scheibe 
mit 2 größeren, tieferen Punkten, in der Mittellinie breit geglättet, unpunktiert. 

Flügeldecken länger als der Halsschild, am Hinterrande vor den Hinterecken kräftig und dicht 
punktiert. 

Hinterleib fast unpunktiert, gleichbreit, das 7. Segment jederseits mit einer tiefen Längsfurche. 

Die einzelnen Segmente besitzen vor dem Hinterrande 2 kleine Körnchen, das 5.—7. überdies noch 
auf der Scheibe 2 größere Körnchen, welche auf den 2 ersten freiliegenden Dorsalsegmenten auf 2 ein- 
gestochene Punkte reduziert sind. 

Von dieser dunklen Art besitze ich ein einziges Exemplar (3?), vom Kap der guten Hoffnung ohne 


nähere Fundortangabe, welches ich unter dem Namen Myrmedonia microphthalma Fauv. erhielt. 


41. Zyras lucens nov. spec. 


Rufotestaceus, nitidus, capite, elytris praeter basin, abdominis segmentis 5—7 nigris; thorace trans- 
verso, posterius angustato subtiliter parce punctato, elytris fortius dense punctatis, abdomine glabro. 
Long. 3 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 

Eine wenig auffallende Art, von ähnlicher Gestalt wie seminitens m., rötlichgelb, der ganze Körper 
stark glänzend, der Kopf, die größere hintere Hälfte der Flügeldecken und der Hinterleib, vom 5. Dorsal- 
segmente angefangen, schwarz. 

Kopf fast so breit wie der Halsschild, quer, nach rückwärts schwach verengt, ohne Eindrücke, in 
der Mittellinie breit unpunktiert, an den Seiten mäßig fein und weitläufig punktiert. Augen groß, vor- 
stehend, die Schläfen hinter denselben sehr klein, unten vom Hinterrande bis gegen die Mitte der Augen 


zu gerandet. Fühler mäßig kurz, das 3. Glied wenig länger als das 2., das 4. nicht, die folgenden schwach, 


115 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 115 


die vorletzten mäßig quer, kaum um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang wie die 2 vorher- 
gehenden zusammen. 

Halsschild schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach rückwärts stark, 
ziemlich geradlinig, hinten etwas ausgeschweift verengt, vor dem Schildchen mit einem kleinen Grübchen, 
an den Seiten breit, etwas schräg niedergedrückt, fein und weitläufig punktiert. 

Flügeldecken viel breiter, aber kaum länger als der Halsschild, am Hinterrande nicht ausgebuchtet, 
viel stärker und dreimal so dicht wie der Halsschild punktiert. 

Hinterleib nach rückwärts schwach verengt, an der Basis der 2 ersten freiliegenden Dorsalsegmente 
quer eingedrückt, glatt, unpunktiert. 

Herr METHNER fing das einzige Exemplar dieser Art, welches keine Geschlechtsauszeichnungen be- 
sitzt, im Mai 1906 an der Lampe. 


42. Zyras oxcyteloides nov. spec. 


Niger, subnitidus, thorace rufo, elytrorum apice late, antennarum basi, palpis pedibusque testaceis, 
thorace transverso-cordato elytrisque densissime fortissime granulato-punctatis, abdomine parcius subtilius 
strigosopunctatis. Long. 4,2 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 

Durch die grobkörnige Punktierung des Vorderkörpers und die Gestalt des Halsschildes mit Zyras 
marginatus Epp. am nächsten verwandt, von demselben aber durch intensivere Färbung, größere Gestalt, viel 
gröbere und dichtere Punktierung des Vorderkörpers, die glatte Mittelpartie des Kopfes und dichtere 
Punktierung des Abdomens auf den ersten Blick zu unterscheiden. 

Schwarz, der Halsschild rot, das apicale Drittel der Flügeldecken scharf abgegrenzt, weißlichgelb, 
die Färbung ist am Seitenrande am breitesten und verschmälert sich gegen die Naht zu, die Wurzel der 
bräunlichen Fühler, die Taster rötlichgelb, die Beine noch lichter, die Hinterränder der vorderen Dorsal- 
segmente rötlich. 

Kopf viel schmäler als der Halsschild, stark quer, hinten schwach eingeschnürt, nach vorn 
schnabelartig verlängert, in der Mittellinie breit eingedrückt, der Eindruck glänzend glatt, unpunktiert, die 
Seiten dicht und grob nabelig punktiert, die Augen groß, die Schläfen hinter denselben sehr klein, unten 
scharf und vollständig gerandet. Fühler mäßig lang, gegen die Spitze verdickt, das 3. Glied deutlich länger 
als das 2., das 4. kaum, die folgenden deutlicher quer, gegen die Spitze allmählich breiter und kürzer 
werdend, die vorletzten ungefähr um die Hälfte breiter als lang. Das Endglied so lang wie die 2 vorher- 


gehenden zusammen. 


Halsschild schmäler als die Flügeldecken, fast um die Hälfte breiter als lang, am Hinterrande ge- 
rundet vorgezogen, an den Seiten vor den Hinterecken stark ausgebuchtet und herzförmig verengt, mit 
scharf-spitzigen Hinterecken, vor dem Schildchen mit einem Quergrübchen, in der Mittellinie kaum gefurcht, 
neben dem scharf und breit aufgeworfenen Seitenrande der ganzen Länge nach breit eingedrückt, überall 


dicht und sehr grobkörnig punktiert, wenig glänzend. 


Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, zusammen stark quer, nach rückwärts etwas erweitert, 
am Hinterrande vor den Hinterecken sehr sanft gebuchtet, ebenso grobkörnig und dicht punktiert wie der 
Halsschild. 

Abdomen hinter der Basis deutlich bauchig erweitert, an der Basis des I. und 2. vollkommen frei- 


liegenden Dorsalsegmentes deutlich, am 3. schwächer quer eingedrückt, fein und mäßig dicht, am 7. und 
15 * 
15* 


116 M. BERNHAUER, 116 


8. Dorsalsegmente dicht gestrichelt punktiert, der Hinterrand der einzelnen Segmente bis auf das 8. un- 
punktiert, die Oberfläche stark glänzend. 

Bei dem einzigen bisher vorliegenden, vermutlich männlichen Stücke befinden sich am 7. (5. voll- 
kommen freiliegenden) Dorsalsegmente in der Mitte der Scheibe 2 voneinander ebensoweit wie vom 
Seitenrande abstehende größere, vor dem Hinterrande des 8. Segmentes eine Anzahl kleinerer Körnchen. 

Das sehr interessante, im Vorderkörper an gewisse Oxytelus-Arten erinnernde Tier wurde von Herrn 


Assessor METHNER im Mai 1906 am Abend an der Lampe gefangen. 


45. Zyras methneri nov. spec. 

Totus rufotestaceus, opacus, thorace valde transverso, corpore antico densissime subtiliter punctato, 
abdominis segmentis 6—7 dense fortiterque strigosis. Long. vix 4 mm. 

Deutsch-Ostafrika: Usagara. 

In der Körperform mit der vorigen Art ziemlich übereinstimmend und mit derselben verwandt, unter 
allen mir bekannten Zyras- (= Myrmedonia-) Arten durch die eigenartige Skulptur des 6. und 7. Dorsal- 
segmentes ausgezeichnet. 

Einfärbig rötlichgelb, das Abdomen vor der Spitze etwas mehr rötlich, der Vorderkörper kaum, der 
Hinterleib schwach glänzend. 

Kopf viel schmäler als der Halsschild, stark quer, ohne Eindrücke, wenig fein und sehr dicht 
punktiert und behaart, die Schläfen hinter den Augen sehr klein, unten vollständig gerandet. Fühler länger 
und schlanker als bei der vorigen Art, das 3. Glied wenig länger als das 2., die folgenden länger als breit, 
die vorletzten kaum breiter als lang. 

Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so breit wie lang, nach rückwärts etwas 
mehr als nach vorn verengt, mit gerundeten Seiten und deutlich stumpfwinkligen Hinterecken, vor dem 
Schildchen mit einem schwachen Grübchen, an den Seiten von vorn bis gegen die Hinterecken zu breit und 
flach niedergedrückt, sehr fein und dicht punktiert und behaart. 

Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, zusammen stark quer, am Hinterrande vor den 
Hinterecken sehr schwach gebuchtet, mäßig fein und sehr dicht, etwas rauh punktiert. 

Hinterleib nach rückwärts schwach verengt, an der Basis der 4 ersten freiliegenden Dorsalsegmente 
quer eingedrückt, das 3., 4. und 5. (1.—3. vollkommen freiliegende) mäßig fein und dicht punktiert, die 
Spitze des letzteren fein gestrichelt, das ganze 6. und die größere Basalhälfte des 7. Segmentes sehr dicht 
mit kräftigen schmalen Längskielen und zwischen den Kielchen mit länglichen Augenpunkten besetzt, welch 
letztere sich bis auf die Apicalhälfte des 7. Segmentes erstrecken. Das 5., 6. und 7. Segment besitzen außer- 
dem in der Mitte je eine Querreihe von 4 Körnchen, das 6. überdies eine solche vor dem Spitzenrande. 

Ob diese Merkmale nur dem & eigen sind, wage ich bei dem einzigen bisher vorliegenden Exemplare, 
dessen 8. Dorsalsegment mehr weiblichen Charakter besitzt, nicht zu entscheiden. 

Das einzige Stück wurde von Herrn METHNER in Usagara südlich von Kilossa im Dezember 1905 


erbeutet und sei dem Entdecker freundlichst gewidmet. 


44. Zyras terminatus Bon. 


Deutsch-Südwestafrika: Okahandja (leg. CAsPERr). 


45. Zyras lathrimaeoides nov. spec. 


Rufotestaceus, nitidus, capite atro; thorace brevissimo, longitudine triplo fere latiore elytrisque fortius 


densiusque asperato-punctatis, abdomine nitidissimo, glabro, basi segmentorum subtiliter punctato. Long. 4 mm. 


B17 Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 117 


Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 

Durch den außerordentlich breiten Halsschild und die kurzen Fühler sehr ausgezeichnet. 

Rötlichgelb, stark glänzend, der Kopf schwarz, der Hinterleib mehr rötlich. 

Kopf sehr kurz, fast dreimal so breit wie lang, aber dabei viel schmäler als der Halsschild, ohne 
Eindrücke, mit glatter, unpunktierter Mittellinie, sonst ziemlich kräftig und mäßig dicht punktiert, mit ziemlich 
großen Augen und kurzen Schläfen hinter denselben, letztere unten vollständig gerandet. Fühler kurz, das 
3. Glied etwas länger als das 2., das 4. schwach, die folgenden stark quer, an Breite zunehmend, die vor- 
letzten mehr als zweimal so breit wie lang, das Endglied länger als die 2 vorhergehenden zusammen. 

Halsschild so breit wie die Flügeldecken, fast dreimal so breit wie lang, hinten gerundet vorgezogen, 
gegen die Ecken jederseits gebuchtet, an den Seiten gleichmäßig gerundet, nach vorn etwas mehr verengt 
als nach rückwärts, mit verrundeten Vorder- und Hinterecken, ziemlich flach gewölbt, vor dem Schildchen 
mit undeutlichen Grübchen, die Seiten der ganzen Länge nach niedergedrückt, flach ausgebreitet, stark und 
ziemlich dicht körnig punktiert. 

Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, innerhalb der Hinterecken schwach gebuchtet, ebenso 
kräftig, aber etwas weitläufiger punktiert als der Halsschild. 

Abdomen nach rückwärts schwach verengt, an der Basis des 3. und 4. Dorsalsegmentes quer ein- 
gedrückt, glänzend glatt, nur an der Basis der einzelnen Segmente fein und ziemlich weitläufig, der hinteren 
etwas dichter punktiert. 

Ein einziges an die Lampe geflogenes Exemplar dieser Art wurde von Herrn METHNER im Mai 1906 


in Dar es Salam gefangen. 


46. Zyras piciceps Ep. 


Deutsch-Südwestafrika: Okahandja (leg. CAsPER). 


47. Tetrallus capensis nov. spec. 


Totus nigerrimus, nitidissimus, elytris densius, corpore reliquo parce punctatis. Long. 2—3 mm. 

Britisch-Südafrika: Tafelberg bei Kapstadt (Februar 1904 leg. L. SCHULTZE). 

Die erste afrikanische Art dieses von mir auf 2 nordamerikanische Arten aufgestellten Genus. 

In der Gestalt ist die neue Art mit den übrigen Arten übereinstimmend; die mikroskopische Unter- 
suchung der Mundteile und der Tarsen hat die Zugehörigkeit zu dieser Gattung ergeben, wenn auch die 
Maxillarladen viel schlanker und das Kinn stark ausgerandet ist. 

Tiefschwarz, stark glänzend, Taster, Fühler und Beine ebenfalls tiefschwarz. 

Kopf viel schmäler als der Halsschild, quer, sehr fein und weitläufig punktiert; Fühler mäßig kurz, 
ihr 2. und 3. Glied gleichgebildet, das 4. länger als breit, die folgenden allmählich kürzer und breiter 
werdend, die vorletzten um die Hälfte breiter als lang, das Endglied fast so lang wie die 2 vorhergehenden 
zusammen. j 

Halsschild hinten so breit wie die Flügeldecken, an diese eng anschließend, vor den verrundeten 
Hinterecken am breitesten, daselbst um ein Drittel breiter als lang, nach vorn stark verengt, fein und weit- 
läufig punktiert. 

Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, innerhalb der Hinterecken sehr stark ausgerandet, 
fein und ziemlich dicht punktiert, im Grunde äußerst fein chagriniert, aber stark glänzend. 


Hinterleib nach rückwärts verengt, mäßig fein, deutlich rauh und weitläufig punktiert. 


118 M. BBRNHAUER, Neue Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. 118 


Beim & ist das 8. Dorsalsegment in der Mitte ausgerandet, das 6. Bauchsegment jederseits der zahn- 
förmig vorgezogenen Mitte breit und sehr tief ausgeschnitten, das 7. bis zur Basis geteilt, die Seitenteile 
ähnlich wie bei gewissen Paederinen nach hinten vorragend. 

Durch diese bei Aleocharinen einzig dastehende Geschlechtsauszeichnung und die weitläufige 


Punktierung sofort von den nordamerikanischen Arten zu trennen. 


48. Aleochara clavicornis REDTB. 
Deutsch-Ostafrika: Dar es Salam. 
Das von Herrn METHNER gesammelte Stück unterscheidet sich in nichts von zahlreichen im Mittel- 
meergebiete vorkommenden Exemplaren, bei welchen die Flügeldecken viel lichter als bei der Normalform 
sind und das Höckerchen am 7. Dorsalsegmente des & auf ein kleines Körnchen, ähnlich wie bei bonnairei, 


reduziert ist. 


4. Nitidulidae, Lathridiidae, Cryptophagidae und Parnidae 


Von 


A. Grouvelle. 


a) Nitidulidae. 


Europs tricolor WOLL. 


Kapland: Cape flats, September 1904. Aus den Blüten einer großen Proteacee gesammelt. 


Europs pallida WoLL. 
Kapland: Cape flats, September 1904. Fundort wie oben. 


Meligethes arcuatus REITT. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August I904. Aus den gelben Blüten der „Paardebosch“ genannten 
Komposite. 


Meligethes atratus REıITT. 
Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. Fundort wie oben. 


Meligethes variabilis REITT. 
Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. Fundort wie oben. 
Meligethes rimulosus REITT. 

Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


Meligethes nebulosus REITT. 


Groß-Namaland: Douglasbai, der Insel Itschabo gegenüber, Dezember 1903. Aus den Blüten von 
Statice scabra THUNBG. gesammelt. 


Pria einerascens ER. 
Klein-Namaland: Steinkopf, Herbst 1904. 


Kapstadt: Tafelberg, Februar 1904. 


Soronia distinceta GROUV. 
Klein-Namaland: Port Nolloth, April 1905. 


b) Lathridiidae. 


Corticaria (Melanophthalma) capicola Ber. 
Klein-Namaland: Steinkopf, Herbst 1904. 


120 A. GROUVELLE, Nitidulidae, Lathridiidae, Cryptophagidae und Parnidae. 120 


c) Cryptophagidae. 


Oryptophagus (Micrambe) plagiatus PERING. 
Klein-Namaland: Steinkopf, Herbst 1904. 


Cryptophagus (Micrambe) tenwicornis n. sp. GROUV. 

Kapstadt: Cape flats, Dezember 1904. Aus den Blüten einer großen Proteacee. 

Oblongo-elongatus, convexus, nitidulus, fulvo-testaceus, flavo-cinereo- 
pubescens, pilis sat brevibus, tenuibus, haud densatis vestitus; antennis elongatis, 
3° articulo fere ter longiore quam lato, clava tam elongata quam quarta parte in totum 
antennae; capite dense punctato; prothorace transverso, basin versus angustato, dense 
punctato, margine antico modice rotundato, angulis anticis obtusis, lateribus antice 
in longitudinis quartam partem callosis, dein sinuatis et arcuato-convergentibus, 
angulis posticis obtusis, basi arcuata, stricte marginata; elytris oblongis minus dense 
fortiterque quam capite punctatis, punctisad apicem obsoletioribus. Long. 1,5 mm. 

Oblong, allonge, convexe, un peu brillant, fauve-testac&, couvert d’une pubescence jaune-blanchätre, 
courte, fine, tres inclinee, un peu espac&e, entrem&@l&e de quelques poils un peu plus longs, rares sur le 
disque, plus nombreux au sommet et sur les cötes. Antennes relativement gr&les, 3me article presque trois 
fois aussi long que large, 6me presque carre, plus court que les 5me et 7me; massue sensiblement de la 
longueur du quart de l’antenne entiere; articles I et 2 presque aussi longs que larges. T&te densement 
ponctuee. Prothorax pres de deux fois plus large en avant que long, retr&ci a la base, densement ponctu&; 
bord anterieur legerement arqu& en avant; angles anterieurs obtus; cötes pr&esentant en avant une callosite 
occupant environ le quart de la longueur, continue en arriere par une partie arquee qui fait bien ressortir 
langle inferieur de la callosite, puis par une partie rectiligne peu inclinee vers l’interieur et enfin par une 
partie subrectiligne, denticul&e, fortement inflechie vers l’interieur; dans l’ensemble le bord lateral donne 
’impression d’un profil droit partant de l’angle inferieur de la callosite, tres nettement incline vers l’inte- 
rieur et echancr& ä la base de la callosite; angles posterieurs obtus; base arque&e, finement rebordee. Elytres 
environ deux fois aussi longs que larges ensemble, moins densement, mais presqu’aussi fortement ponctu6s 
a la base que le prothorax, plus obsoletement vers le sommet. 

Voisin du C. vini Panz, mais distinct de cette espece par sa pubescence plus fine, la callosite des 
angles anterieurs du prothorax moins longue et la longueur relative moins grande de la massue des antennes. 
Le CO. capensis REDTENB., Reise Novara, II, p. 21I, a les antennes beaucoup plus Epaisses; le type de 


cette espece m’a &t& obligamment communiqu& par Mr L. GANGLBAUER de Vienne. 


d) Parnidae. 


Helmis incerta GROUV. 


Kapstadt: Tafelberg, Februar 1904, in Süßwasser. 


Strina aurichalcea REDTB. (= Rapnus Raffrayi GRoUV. sec. typ.) 


Kapstadt: Tafelberg, Februar 1904, in Süßwasser. 


9. Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae 


Von 


Prof. H. Kolbe, 


Berlin. 


Deutsch-Südwestafrika gehört zu der eigenartigen südafrikanischen Subregion, welche von dem 
übrigen Afrika durch den Reichtum an eigenen Gattungen und Arten unterschieden ist. Die nördlichen 
Provinzen der südafrikanischen Subregion, zu denen auch das nördliche Deutsch-Südwestafrika gehört, sind 
jedoch schon viel mit tropisch-afrikanischen Gattungen und Arten besetzt, deren Zahl nach dem Kaplande 
zu stark abnimmt und großenteils im Kaplande selbst verlischt. 

Die Differenzierung Südafrikas gegenüber dem übrigen Afrika kommt aber nicht nur durch seine 
zahlreichen endemischen Gattungen und Arten zum Ausdruck, sondern auch dadurch, daß auch natürliche 
Gruppen von Gattungen und sogar Unterfamilien in Südafrika als charakteristische Elemente hervortreten, 
welche im übrigen Afrika nicht vorkommen oder nur vereinzelt vertreten sind. 

Aber das Merkwürdigste ist, daß diese endemischen Elemente Südafrikas ihre nächsten Verwandten 
in Australien, Neuseeland und im südlichen Südamerika aufweisen. (Vergl. H. KoLBE, Ueber die Lebens- 
weise und die geographische Verbreitung der koprophagen Lamellicornier [Coleoptera]. Mit 3 Karten. Zool. 
Jahrbücher, Suppl. VIII: Festschr. z. 80. Geburtstage des Herrn Geh. Reg.-Rats Prof. Dr. K. MöBıus, 1905, 
SIEOLT.) 

Die Ursachen dieses Zusammenhanges der Faunen Südafrikas, Madagassiens, Neuhollands, Neusee- 
lands und Archiplatas habe ich in einer zweiten Abhandlung, welche jetzt im Erscheinen begriffen ist, auf 
tellurische, geologische und klimatische Verhältnisse in der geologischen Vergangenheit der Erde zurück- 
zuführen versucht. (Vergl. H. KoLgE, Hamburger Magalhaensische Sammelreise: Coleoptera; mit 3 Karten, 
Hamburg, L. Friederichsen & Co., S. 4—8, II4— 118.) 

Nach dieser Hypothese kommen die folgenden Thesen in Betracht: 

ı) daß die südlichen Kontinente und Kontinentalteile lange Zeit und nacheinander zu verschiedenen 
Zeiten durch den antarktischen Kontinent verbunden gewesen sind und dadurch viele Formen ihrer Lebe- 
welt austauschten, infolgedessen die Tier- und Pflanzenwelt, welche während geologischer Perioden den 
nachweislich warmen antarktischen Kontinent bevölkerte, gleiche und ähnliche Gattungen sowohl an Süd- 
afrika und Madagaskar, als auch an Neuholland, Neuseeland und Südamerika abgab; 

2) daß die Kontinental- uud Inselfaunen der Südhemisphäre durch eine äquatoriale Wüstenzone, 
welche höchstens auf ihren etwaigen gebirgigen Erhebungen bewohnbar sein konnte, von den terrestrischen 


Faunengebieten der Nordhemisphäre getrennt waren; 
Jenaische Denkschriften. XIII. 16 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I 
16 


122 H. KOLBE, 122 


3) daß infolgedessen sowohl die Faunenmitglieder der Nordhemisphäre als auch der Südhemisphäre 
sich unabhängig voneinander entwickeln und zu besonderen Gattungs- und Gruppentypen ausbilden konnten. 

Diese vorstehenden kurzen Darlegungen mögen hier für die allgemeine Erörterung der faunistischen 
Verhältnisse Südafrikas dienen und genügen. Im speciellen mache ich noch folgende kurze Bemerkungen. 

Die Fauna Deutsch-Südwestafrikas ist in ihren Teilen ungleich. Es lassen sich hier mindestens zwei 
Provinzen unterscheiden, eine nördliche und eine südliche. 

Die nördliche Provinz, welche namentlich Damaraland und Amboland (Ovampoland) umfaßt, enthält 
viele Formen, welche in der südlichen Provinz nicht mehr gefunden sind. 

Dagegen finden sich in der südlichen Provinz (Groß-Namaland) typische Gattungen des Kaplandes, 
welche nordwärts nur bis zur Walfisch-Bai verbreitet sind, z. B. Arten der für die Kapkolonie äußerst 
charakteristischen Gattung Pachysoma (Scarabaeus-ähnliche Mistkäfer) und Chaetocanthus. 

Andererseits gibt es viele Arten in Damaraland, welche durch die Kalahari, das Betschuanaland, 
Rhodesien und Nyassaland bis Südost- und Ostafrika sich verbreitet haben, aus dem größeren Bereiche von 
Groß-Namaland und Kapland aber unbekannt sind, z. B. von Scarabäiden Scarabaeus isidis CAST., 8. cupreus 
Casrt., L. prodigiosus ER., 8. lamarcki M’Leay, Pachylomera femoralis KırBy, Catharsius opacus WTRH. u. a., 
von Cetoniiden Vertreter von Dicranorrhina, Eudicella und Chirolasia, Pachnoda picturata BoH., Leucocelis 


amethystina M’LEAy u. s. w. 


Auch zwischen Damaraland und Angola (mit Benguela) sind nähere Beziehungen zu bemerken durch 


Gymnopleurus sericatus ER., Phalops prasinus ER., Onitis obscurus LANSB. u. S. w. 


a. Xylophile Lamellicornier (Dynastidae). 


Syrichthus verus BuURrM. 
Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober bis November 1904; Kooa, November I904; Mookane, 1904. 
Groß-Namaland: Keetmanshoop, 19035. 


Temnorrhynchus faunus PERING. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Groß-Namaland: Bersaba, 1905. 


Temnorrhynchus tridentatus LanspB. (— bubalus PERING.). 
Südliches Damaraland, August 1903. 
Die Beschreibung des T. bubalus Prrıng. (Damaraland) stimmt vollkommen auf die nordwärts über 


Westafrika verbreitete Species tridentatus LANnSe. 


b. Melitophile Lamellieornier (Cetoniidae). 


Xeloma maura FE. 


Kalaharı: Mookane, 1904. 


Elaphinis nigritula Bon. 
Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober bis November 1904. 


Aplasta napaea Bon. 
Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober bis November 1904; Severelela-Kooa, November 1904. 


123 Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 123 


Pseudoprotaetia puncticollis KRAATZ. 
Damaraland: Okahandja. 
Dicranorrhina derbyana WESTw. 
Damaraland: Okahandja. 


Irhabdotis semipunctata F. (chalcea GoRY, PERCcCH.). 

Groß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 

Pachnoda calceata Har. 
Damaraland: Okahandja. 

Pachnoda cincta GEER. 
Damaraland: Okahandja. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober Igo4; Severelela-Khakhea, Oktober bis November 1904; 

Sekgoma-Khakhea, November 1904; Lehututu-Kgokong, Januar 1905. 


Pachnoda picturata Bon. 
Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904. 


Leucocelis amethystina M’LEaAy (= dysenterica Bon.). 
Kalahari: Severelela-Kooa, November 1904. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 
Homalothyrea kybele n. sp. 


Mediocris nec gracilis, H. franki LansB. forma simillima, supra tota nigro-cyanea, capite tantum atro 
antennisque brunneis partim nigrescentibus, necnon elytris parce albo-stictis, prothorace autem immaculato, 
corpore inferiore toto pygidioque nigerrimis nitidis, pectore abdomineque rare breviter albido-pilosis; 
epistomate parum sinuato; prothorace large nec confertim conspicue et aequaliter punctato, lateraliter ante 
angulos posticos rotundate obtusos leviter sinuato; elytris fere ut in H. franki punctatis; pedibus, praesertim 
tarsis tertii paris, parum gracilibus; pygidio ocellato-punctato. Lorg. corp. IO mm. 

Diese Form ist vielleicht nur eine chromatische Varietät der H. franki. 

Groß-Namaland: Aar bei Kubub, April 1904, I Exemplar. Ein zweites Exemplar (ebenfalls im 
Königl. Zool. Museum Berlin) fand Herr Zeugleutnant Lınpr in Südwestafrika (Hereroland). 


Trichoplus aepytus n. sp. 

Trichoplo schaumi proxime cognatus, elongatus, niger, subnitidus, brevissime et parce (parum conspicue) 
flavo-pilosus; capite convexiusculo, squamiformi sculpto, epistomate simplice utrinque depresso, antice 
emarginato; prothorace quinquies angulato (nec rotundato), confertim exsculpto-punctato, antice ampliato, 
parte ampliata lateraliter magis rotundate angulata, postice valde attenuato; dorso in foveam magnam, latam, 
suborbicularem excavato, fovea antice marginata, postice effusa, necnon dimidio anteriore in semicirculum 
strigilata, dimidio posteriore plane exsculpto-punctata; scutello curvilineatim striolato, medio indistincte 
carinato; elytris parallelis, humeris magis obliquatis, pone humeros sinuatis, in dorso oblique strigilatis, ad 
marginem et apicem punctatis, longitudinaliter unicostatis, costa e basi fere usque ad apicem ducta, suturae 
propiore quam margini exteriori; pedibus simplicibus, apice tibiarum exteriore in spinam acuminato; 
abdominis spatio intersegmentali transverso inter propygidium et pygidium aureo et fusco densissime 
spongioso-piloso; mesosterno inter coxas leviter carinato; metasterno aream mediam obcordatam, levissime 
oblique striolatam et punctulatam necnon lateraliter haud carinatam exhibente. Long. corp. 8°?,—9 mm. 

Fundort: In den unterirdischen Nestern von Hodotermes viator (LATR.). Steinkopf (Klein-Namaland), 


Juli und August 1904. 
16* 
16* 


124 H. KOLBE, 124 


Trichoplus agis n. sp. 

Praecedenti similis, paulo major, niger, subnitidus, epistomate longitudinaliter bicarinato, carinis 
inter se approximatis postice divergentibus; prothorace quinquies angulato, ubique large exsculpto-punctato, 
antice ampliato, parte ampliata lateraliter latius rotundata, retrorsum sinuato; fovea magna lata dorsali ovata, 
confertim exsculpto-punctata, antice profunde excavata, postice effusa;scutello striolato medio longitudinaliter 
carinato; elytris cum scapulis distincetius humerosis, ubique oblique et longitudinaliter striolatis, lateraliter 
et apice paulo subseriatim punctulatis, longitudinaliter unicostatis (similiter ac in specie praecedente); pedibus 
quoque similibus, tibiis autem brevioribus; mesosterno alte carinato; metasterno aream mediam octangu- 
latam, antice attenuatam, oblique et longitudinaliter lineatim costulatam, lateraliter carinatam, exhibente; 
segmento abdominali paenultimo dorsali (propygidio) medio longitudinaliter carinulato; interstitio inter 
propygidium et pygidium simplice (nec spongioso-piloso), hoc oblique subter deverso, insuper inviso, sat 
magno, glabro. Long. corp. 10!/; mm. 

Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. L. SCHULTZE fand ein Exemplar zusammen mit Trichoplus 


aepytus (p. 123) in den unterirdischen Nestern von Hodotermes viator (LATR.). 


Spilophorus plagosus Bon. 
Kalahari. 


c. Goprophage Lamellieornier (Searabaeidae). 


Gruppe Hybosorinae. 
Hybosorus illigeri REICHE. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Grofß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 


Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904; Lehututu-Kang, Januar 1905. 


Gruppe Ochodaeinae. 
Chaetocanthus suspectus n. Sp. 

Oh. insuelo PERING. similis, rufoferrugineus, large pilosus, creberrime supra totus subtiliter granulosus; 
granulis pronoti minus minutis quam capitis, elytrorum nonnihil majoribus quam pronoti; mento convexo 
(nec concavo) antice rotundato, crebre setoso, labro perparum emarginato; prothorace fere duplo latiore 
quam longiore; elytris substriatis; tibiis pedum primi paris extus evidenter bidentatis (dentis tertii vestigio 
nullo); tibiis tertii paris incrassatis, robustis, basin versus angustatis; calcaribus tibiarum secundi et tertü 
parium magnopere elongatis, angustis, deplanatis, apicem versus leviter ampliatis, apice rotundatis. Long. 
corp. 7,5—8,5 mm. 

Damaraland: Rooibank (im Hinterlande der Walfischbai), Mai 1905, 2 Exemplare. 


Gruppe Troginae. 
Trox asperulatus Har. 
Groß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904; Severelela-Khakhea, Oktober bis November 1904 ; 
Severelela-Kooa, November 1904; Kooa, November 1904; Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Trox luwridus FE. 


Klein-Namaland, August 1904. 


125 Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 125 


Trox nama n. sp. 

Trogi lurido proximus, sed differt corpore minus gracili necnon prothorace elytrisque breviter 
fulvo-ciliatis, illo autem vix tuberoso nec costato, inaequali, ante basin binodoso, ubique confertissime punctato 
granulisque discoidalibus et rugis raris hic et illic obsito, lateribus recto fere angulo longitudinaliter 
depressis, limbo toto planato; marginibus lateralibus arcuatis, crenatis, antrorsum convergentibus, angulis 
posticis acutis; elytro utroque ordinibus catenariis 4 primariis, 5 secundariis, alternatis, incostatis, illis 
paulo crassioribus, his tenuioribus, exstructo; tuberculis catenarum angustis, subelongatis, catenis totis singulis 
utrinque costula tenui acuta, foveolis seriatis numerosis interrupta, vicinatis; tuberculis catenarum breviter 
fulvo-fasciculatis, serie abbreviata granulorum debilium fasciculatorum juxtamarginali valde pone medium 
parum conspicua, anteapicali; tibiis pedum primi paris extus parumdentatis, dentibus duobus apicalibus 
approximatis, sinu separatis, majoribus, denticulis lateralibus quinque minoribus, ultimis minutissimis. Long. 
corp. I0,5—I2 mm. 

Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904. 


Glaresis frivaldszkyi WESTW. 

Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 

Es ist auffallend, daf$ diese nur aus Ungarn bekannte Art jetzt unvermutet aus Südwestafrika ge- 
sandt wird. Herr Assistenzarzt CASPER fand sie merkwürdigerweise auch in Okahandja im Damaralande. 
Die Exemplare aus der Kalahari und dem Damaralande (dem Berliner Zoologischen Museum in geringer 
Anzahl überwiesen) unterscheiden sich nicht von der typischen Art Ungarns: die Form und Farbe des 
Körpers, die Kopfbildung, die Grübchen und die Mittelfurche des Prothorax, die Rippen mit der einfachen 
Borstenreihe auf den Flügeldecken und die Beschaffenheit der Beine sind genau ebenso. 

Die Gattung Glaresis umfaßt nur wenige Arten in Turkestan, in Nordafrika, eine in Ungarn und 2 in 
Nordamerika. 

Es ist wahrscheinlich, daß Exemplare der @. frialdszkyi mit Gebrauchsgegenständen oder sonstigen 
aus Ungarn stammenden Materialien nach Südwestafrika verschleppt sind. Bekanntlich kommt auch der in 
Deutschland und überhaupt in Europa heimische Trox scaber L. in anderen Erdteilen, z. B. in Nord- und 
Südamerika und in Australien, vor. Bezeichnenderweise findet sich dieser Trox bei uns auch zuweilen in 
Häusern. Dann ist ein Transport nach außerhalb schon leicht. Ich finde in der Literatur keine Mitteilung 


über die Lebensweise der Glaresis frivaldszkyi. 


Gruppe Aphodiinae. 


Oxyomaus pusio.n. Sp. 

Minutus, testaceo-ferrugineus, subnitidus, prothorace nitidiore, capite posteriore fusco-brunneo, palpis, 
antennis pedibusque totis testaceis, pronoti limbo anteriore anguste infuscato vel nigrescente, elytrorum 
sutura fusca; capite conspicue nec dense punctato, epistomatis limbo subreflexo, planato, margine anteriore 
leviter sinuato; pronoto distincte punctato, angulis posticis obtuse rotundatis; elytris sat alte carinatis, carinis 
glabris, striis intermissis profundis et punctulatis. Long. corp. 2! —®/, mm. 


Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Harmogaster opacula Har. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


126 H. KOLBE, 126 


Rhyssemus capensis CLOußrt. 
Damaraland: Rooibank (im Hinterlande der Walfischbai), Mai 1905. 
Kalahari: Kooa-Sekgoma. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 


Aphodius (Subg. Esimus Murs.) effetus n. sp. 

Oblongus, testaceus, nitidus, capite pronotoque brunneo-ferrugineis, illo antrorsum, hoc lateraliter 
laetioribus, sutura elytrorum brunnea; capite nitido subtiliter confertim nec dense punctato; epistomate 
antice medio subobtuso, minime emarginato, utrinque rotundato; pronoto parce crassius, latera versus 
paulo densius punctato, margine posteriore subtiliter costulato, angulis posticis rotundatis; scutello 
elongato antice parallelo; elytris subtiliter striatis, striis tenuiter punctatis, interstitiis laevibus subplanatis, 
paulo convexis, minutissime et laxe punctulatis; tibiis pedum primi paris extus tridentatis, basin versus 
integris; tibiis secundi et tertii parium setis brevibus alternisque longioribus vestitis. Long. corp. 3 mm. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop. 


Aphodius (Subg. Esimus Mus.) probes PERING. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop. 


Aphodius (Subg. Melinopterus Mus.) discoidalis Bon. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 


Aphodius (Subg. Orodalus Murs.) nama n. sp. 

Parvus, niger, robustulus, modice elongatus, sat convexus, supra glaber, nitidus, palpis nigro-fuscis, 
antennis ferrugineis, clava harum opaca atra; pronoto macula obscure rubro-castanea elytrisque margine 
posteriore ejusdem coloris pedibusque femoribus castaneis subornatis, tarsis ferrugineis; epistomate 
ruguloso postice opaco, antice medio leviter sinuato, utringue rotundato; fronte transversim subcarinata, 
carina utrinque leviter elevata, media tuberculata, fronte posteriore punctulata et laevigata; scutello parvo 
impresso nec punctato, antice parallelo; prothorace latitudine elytrorum, parce et passim profunde 
punctato, punctis autem minutis illis parce intermissis, margine posteriore toto cum marginibus lateralibus 
continuo costulato, angulis postieis rotundatis; elytris subtiliter striatis, striis leviter punctatis, striis 4. et 
6. cum 5., stria 8. cum 7. postice connexis, stria 9. abbreviata ; interstitiis e basi usque ad apicem totis planis, 
impunctatis, interstitio suturali apicem versus convexiusculo; tibiis pedum primi paris extus pone dentem 
superiorem crenulatis, tibiis secundi et tertii parium margine apicali setulis brevibus alternisque longioribus 
coronatis. Long. corp. 4-5!/,; mm. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


Aphodius (Subg. Orodalus Mus.) ambigwus Bon. 

Ab A. nama distincte differens, minor, gracilior, nigro-piceus, capite brunneo-limbato pedibusque 
rufo-brunneis; fronte anteriore subacute tumido (nec tuberculato); epistomate simili ac in specie praecedente, 
antice medio sinuato utrinque rotundato, genis magis exstantibus, rotundatis; prothorace ubique fere 
aequo modo et large et confertim et perspicue nec autem densissime punctato, latera et marginem an- 
teriorem versus subtilius punctato, angulis posticis rotundatis; elytris profundius striatis, striis distinctius 
punctatis, interstitiis planatis subtiliter punctulatis; striis I., 2., 3., 5., 7. apice liberis, integris, striis 4., 6., 
8., 9. ante apicem abbreviatis et partim striae appositae annexis; tibiis pedum primi paris paulo graci- 


lioribus, pone dentem superiorem integris ibique setis singulis distantibus obsitis; tibiis secundi et tertii 


127 Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 127 


paris apice setulis brevioribus et longioribus coronatis; tarsorum tertii paris articulo basali graciliore quam 
in A. nama, longioribus quam ejusdem paris articulis 2. et 3. junctis; calcare tibiarum primi paris leviter 
curvato, acuto. Long. corp. 3°/,—4!/, mm. 

Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


Var. accola n. elytrorum interstitiis partim convexiusculis. Ebenda, August 1904. 


Aphodius (Subg. Nialus Mus.) lividus OL. 
Damaraland: Otjimbingwe, September 1903; Rooibank, Mai 1903. 
Kalahari: Kooa, Oktober bis November 1904; Khakhea bis Kang, Dezember 1904. 


Aphodius (Subg. Bodilus Mus.) kububanus n. sp. 

Subelongatus, sat convexus, fuscus, nitidus, pronoto castaneo-fusco, lateribus lutario-brunneo; elytris 
testaceis ad suturam nigro-fuscis; pectore fusco, abdomine ferrugineo, pygidio testaceo; femoribus flavido- 
testaceis, tibiis castaneo-brunneis, tarsis ferrugineis; capite trituberculato; epistomate rude ruguloso et 
punctato, margine antico medio subobtuso, minime sinuato, utrinque obtuso-rotundato et reflexo, margine 
cum genis utrinque fere recta linea continuo; fronte transversim subcarinata, in media carina tuberculata, 
utrinque subtuberculata, pone carinam large punctulata, tum laevigata; prothorace antrorsum leviter 
attenuato, elytris nonnihil conspicue angustiore, margine posteriore toto cum marginibus lateralibus continuo 
costulato; dorso toto inaequaliter confertim punctulato, punctis grossis punctulis minutis intermissis, medio 
longitudinaliter laevigato; scutello modice minuto, trigonali; elytris prothorace paulo latioribus, subti- 
liter striatis, striis punctulatis usque ad apicem pertinentibus, interstitiis e basi usque ad apicem planis, 
distincte punctulatis; tibiis pedum primi paris extus tridentatis, pone dentem superiorem 2- vel 4-denti- 
culatis; tibiis secundi et tertii paris margine apicali breviter setosis. Long. corp. 5°/; mm. 

Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904. 


Aphodius (Subg. Bodilus Mus.) damarinus n. sp. 

Speciei praecedenti propinque cognatus, minor, eodem modo coloratus, pedibus testaceis, tibiis plus 
minusve obscurioribus; fronte trituberculata, tuberculis alteris medio majore; epistomate parum reflexo, 
sublaevigato, confertim subtiliter punctulato, margine medio subsinuato, margini laterali utringue cum gena 
sinum efficiente; pronoto minus large punctato, margine postico subtilius costulato; elytris eodem modo 
striatis, interstitiis autem subtilius (fere inconspicue) punctulatis. Long. corp. 4—4,5 mm. 


Damaraland: Otjimbingwe, September 1903. 


Aphodius (Subg. Bodilus Mus.) lwetus WIEDEM. (productus BOH.). 
Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 
Der von BoHEMmAN (Insecta Caffrariae, Vol. II. p. 329) nach Exemplaren aus Caffrarien und dem 
Kaplande beschriebene und von PERINGUEY in seinem Descript. Cat. of the Col. of S. Africa, Lucanidae 
and Scarabaeidae, p. 404 noch unter diesem Namen aufgeführte A. productus ist mit laetus WIEDEM. vom 


Kap der guten Hoffnung identisch. 


Aphodius (Sub. Pharaphodius RTT.) rubricosus Bon. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop. 


Aphodius (Subg. Pharaphodius RTT.) dubiosus PERING. 


Kalahari: Kooa-Sekgoma. 


Aphodius (Subg. Pharaphodius RTT.?) intercalaris PERING. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop, I905. 


128 H. KOLBE, 128 


Aphodius (Subg. Nialaphodius m.) nigrita F, 
Damaraland: Otjimbingwe, September 1903. 
Dieser Aphodius gehört in ein neues Subgenus, welches dem Subgenus Pharaphodius ähnlich ist, 
namentlich dadurch, daß die meisten Streifen der Elytren in den Apicalrand ausmünden. Nialaphodius ist, 


wie folgt, charakterisiert: 
Caput medium tuberculatum. Epistoma glabrum. Prothorax basi immarginatus. Scutellum mediocre. 


Elytrorum striae 1.—6. usque ad apicem totae integrae, liberae; striae 7. et 8. ante apicem abbreviatae, 


separatae. Tibiae pedum secundi et tertii paris apice aequo modo breviter setosae. 


Gruppe Onitinae. 
Onitis sphin& F. 
Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904. 
Ostrand der Kalaharı: Kanya, Oktober 1904. 
Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 
Chironitis scabrosus F. 


Groß-Namaland: Keetmanshoop ? 


Gruppe Oniticellinae. 
Oniticellus intermedius REICHE. 


Groß-Namaland: Aar bei Kubub, April 1904. 


Gruppe Onthophaginae. 
Phalops wittei Har. 
Groß-Namaland: Aar bei Kubub, April 1904. 
Onthophagus impressicollis Bon. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. 
Onthophagus lamelliger GERST. 
Damaraland: Otjimbingwe, September 1903. 
Onthophagus saphirinus FÄHR. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904 ; Kooa, Oktober bis November I904 ; Severelela-Khakhea, 


Oktober bis November 1904; Kooa, November 1904; Lehututu-Kokong, Januar 1905; Lehututu-Kang, Januar 
1905; in großen Mengen um die blühenden Narzissen (Brunswigia) in der Pfanne Bonche (Kalahari) 


geschart, Januar 1905. — Von H. p’ORBIGNY determiniert. 


Onthophagus quadraticeps Har. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober Igo4. — Von H. D’ORBIGNY determiniert. 


Onthophagus gazella F. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Groß-Namaland: Keetmanshoop, 1905. 
Onthophagus obtusicornis FÄHR. 


Kalahari: Lookaneng-Severela, Oktober I904. — Von H. D’ORBIGNY determiniert. 


129 Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 129 


Onthophagus acutus ORB. 
Damaraland: Rooibank (im Hinterland der Walfisch-Bai), Mai 1905. — Von H. D’OrBIGNY determiniert. 


Onthophagus signatus FÄhHR. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. 


Onthophagus stellio ER. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. 


Onthophagus kalaharicus n. sp. d. 

Minutus, O. exiguo PERING. similis, nitidus, elytris nigro- et rubro-plagiatis, pygidio chalceo-nigro; 
capite nitido bicornuto, cornubus e vertice natis, erectis, parallelis, apice obtusatis, intus medio subdentatis, 
basi carina haud junctis; fronte cum vertice parcissime exsculpto-punctato, haud carinato; epistomate 
bidentato, dentibus subreflexis, inter se sinu separatis; prothorace valde convexo, ad recipienda illa 
duo cornua capitis antice biimpresso, ubique large (nec dense) granulato et exsculpto-punctato, ante 
scutellum longitudinaliter indistincte impresso, basi tota marginato; marginibus lateralibus ante angulos 
anteriores acutos breviter sinuatis, ante angulos posteriores obtuse rotundatos fere rectis; elytris impresso- 


striatis, striis punctatis, interstitiis convexis serie punctorum grandium impressis; pygidio parce impresso- 


punctato; tibiis pedum primi paris tridentatis, margine inter et pone dentes large crenulatis, apice interiore 
cute dentiformi, calcare valde curvato. Long. corp. 4 mm. 


Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. Id. 


Gruppe Coprinae. 


Catharsius opacus WTRH. 
Damaraland: Okahandja, 1903; Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904. 


| Catharsius inermis CAST. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Groß-Namaland: Keetmanshoop. 


Catharsius troglodytes BoH. 


Damaraland: Okahandja, 1903. 


Catharsius pumilionis WALLENGREEN. 


Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904. 


Catharsius pusio n. Sp. 

Speciei praecedenti similis, capite latiore subtilius et largius et densius granulato, fronte media 
leviter tumida;, prothorace antice latiore, ampliato, in disco confertim et densius aequaliter punctato; elytris 
subtiliter striatis, striis plus minusve distincte punctatis, interstitiis planis large subtiliter obsolete punctulatis. 
Long. corp. 7—7,5 mm. 

Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904; Khakhea-Kang, Dezember 1904. 

BORCHMANN fand diese Art in einigen Exemplaren in Rietfontein, März bis April 1897 (Groß5-Namaland). 


Copris subsidens PERING. 


Damaraland: Okahandja, 1903. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 17 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 


17 


130 H. KOLBE, 130 


Copris elphenor Kı. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 


Copris evanidus Kı. (puncticollis BOH.). 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Diese Art ist verschieden von Copris orphanus GUER. (gegen PERINGUEY, der evanidus KL., puncti- 


collis u. a. für identisch mit orphanus GuEr. hält; vergl. Trans. South Afric. Philos. Soc., Vol. XI, 
I90I, p. 350). 


Gruppe Pinotinae. 
Macroderes mutilatus n. Sp. 

Alte convexus, ater, subnitidus, capite mediocriter punctato, margine antico subsinuato fere obtuso 
nec dentato, ad genas versus subsinuato; carina frontali integra, leviter angulate arcuato, medio altiore; 
prothorace dense modice punctato, medio antice simplice nec impresso, postice medio longitudinaliter 
depresso, marginibus lateralibus tenuibus, leviter reflexis (nec crenulatis), fere totis rotundatis, ante apicem 
subsinuatis, angulis posticis obtuse rotundatis; elytris subtiliter striatis, striis indistincte punctatis, inter- 
stitiis convexis subcostatis et subtiliter punctulatis; limbo reflexo (epipleuro falso) sublaevi, partim punctulato, 
serie punctorum in apice extremo mox abbreviata. Long. corp. IO mm. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


Gruppe Canthoninae. 
Elassocanthon n. g. 

Corpus ovatum, alte convexum. Caput mediocre; epistoma antice breviter nec acerbe quinqueden- 
tatum, dentibus duobus submedianis distinctis, subacutis, denticulo autem intermedio denticuloque utriusque 
lateris extero brevibus, mutilatis. Prothorax transversus, antice profunde emarginatus, ante medium 
lateraliter paulo ampliatus, angulatus, plica juxtalaterali curvata, antice et postice lateribus approximata. 
Elytra prothoraci adaptata, humeris rectangularibus, octostriata, stria octava septimae approximata et 
postice annexa, prope humeros autem abbreviata; epipleura modice dilatata, costa superiore prope medium 
late sinuata. Tibiae pedum primi paris latiusculae, apice late obtusatae, basin versus attenuatae, extus 
leviter serratae ibique apicem versus bidentatae, apice breviter calcaratae; tarsi ejusdem paris tenues, 
brevissimi, fere breviores quam apice latiores, quinquearticulati, biunguiculati. Tibiae posteriores parum 
longiores, tertii paris femoribus breviores, paulo arcuatae, graciles, apicem versus leviter ampliatae; tarsi sat 
breves, articulo primo quam secundo fere breviore. Metasternum amplum, cum mesosterno complanatum, 
inter coxas medias late separatum. Hae coxae longitudinales, leviter obliquatae. Abdomen breve, con- 


tractum; pygidium inflexum, in circuitu linea impressa, margini basin versus approximata, marginatum. 


Elassocanthon brevipes n. sp. 

Ater, subopacus, palpis tarsisque brunneis, femoribus pedum primi paris area subbasali interiore 
rufovillosa praeditis, coxis anticis et capite inferiore rufo-setosis; capite prothoraceque confertim punctatis, 
sutura inter genas et epistoma distincta, verticis area mediana minuta laevi; prothorace elytris nonnihil 
angustiore, punctis latera versus densioribus, angulis anticis et posticis obtusis, intra plicam leviter depresso ; 
elytris striatis, striis indistincete punctatis, interstitiis planis subglabris, plurimis serie punctorum leviter 
exsculptis, exterioribus praeterea leviter oblique rugosis; epipleuris planis, pone humeros paulo coarctatis, 
ante apicem ipsam terminatis. Long. corp. 11,5 mm. 


Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 


131 Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 131 


Gruppe Gymnopleurinae. 


Gymnopleurus cupreus FäÄHr. 


Kalahari: nördlich von Phitshane, bei Mafeking, unweit der Grenze von Transvaal. 


Gymnopleurus chloris Kr. 
Kalahari: Mookane, 1904. 


Gruppe $carabaeinae. 
Pachylomera femoralis KırBy. 


Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904; Severelela-Kooa, November 1904; Kooa, No- 
vember 1904 !). 


Scarabaeus cupreus Cast. (aeruginosus Kı.). 
Damaraland: Okahandja, 1903. 


Scarabaeus ambiguus BoH. 


Kalahari: Mookane zwischen Severelela und Kooa, November 1904. 


Scarabaeus lamarcki M’LEaY (infernalis Kr.). 


Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. 


Scarabaeus satyrus BOoH. 
Damaraland: Okahandja, 1903. 
Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904; Warmbad, Juni 1904 (SCHLECHTER leg.); Keetmans- 
hoop, 1905. 


Scarabaeus lueidulus Bon. 
Kalahari: Severelela- Khakhea, Oktober bis November 1904. 


Scarabaeus morbillosus F. (cicatricosus BOoH.). 
Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. 
Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 
Ich finde, daß Sec. cicatricosus BoH. (Kaffrarien, Natal) mit morbillosus F. identisch ist. Dagegen ver- 
einigt PERINGUEY (Trans. South African Philos. Soc., Vol. XII, p. 33) irrtümlich den Se. cicatricosus BoH. 


mit intricatus F., der eine besondere und ganz verschiedene Art ist. 


Sebasteos galenus WESTW. 


Kalahari: Severelela, November 1904. 


Sebasteos procles n. sp. 

Ater, nitidus, latera versus opacus, capite mediocri, striato et punctato, vertice simplice parce punctato, 
margine anteriore fere breviter sexdentato, medio haud prolongato, dentibus duobus mediis parallelis, infra 
breviter denticulatis, exterioribus divergentibus, sinu medio infra dentes medianos vix dentato; prothorace 
elytris latiore, disco utrinque sparsim disseminate punctato, lateraliter crenulato, angulis anticis acute dentatis; 
serie punctorum dense positorum per basin recta linea exsculpta; elytris opacis suturam versus nitidis, 
striatis, interstitiis planis disseminate punctatis; tibiis pedum primi paris extus quadridentatis et serrulatis, 


Ueber die Lebensweise dieses Tieres siehe L. SCHULTZE, Aus Namaland und Kalahari, Jena 1907, p- 584f. 
17* 
17.% 


132 H. KOLBE, Dynastidae, Cetoniidae und Scarabaeidae. 132 


intus serrulatis apiceque mucronatis, tibiis secundi et tertii paris nigropilosis, hirtis; coxis posticis integris 
(nec spinosis); mesosterno tuberoso, metasterno medio longitudinaliter sulcato, basi haud foveato; pygidio 
glabro.. Long. corp. 26 mm. 


Klein-Namaland, August 1904. 


Pachysoma schinzi FAIRM. 
Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904. 
Ein Paar. Das Epistom des Männchens ist mit vier Zähnen versehen, von denen die beiden 
inneren verlängert, nach vorn gerichtet und am Ende gegabelt sind. Die Tibien des ersten Beinpaares 
sind etwas länger und stärker als beim Weibchen und gerade. Das Epistom des Weibchens ist mit 


sechs Zähnen bewehrt; alle diese Zähne sind kurz, die beiden inneren an der Spitze gekerbt. 


Pachysoma bennigseni FELSCHE. 

Nigrum, leviter nitidum, subtus nitidius, capite, prothorace pedibusque longe fusco-ciliatis, pilis 
tibiarum tarsorumque pedum secundi et tertii paris visu obliquo aureo-micantibus; capite subtiliter rugoso 
et scabroso, medio convexo; epistomate acute quadridentato, dentibus duobus intermediis multo longioribus 
magisque inter se distantibus, duobus alteris brevibus; prothorace transverso elytris paulo angustiore, 
antice et postice aequaliter attenuato, lateraliter toto acute denticulato, medio laterum rotundate angulato, 
margine postico subtiliter et dense crenulato, angulis anticis acutis, posticis late rotundatis, dorso coriaceo 
subtiliter granulato; elytris conjunctis suborbiculatis, brevioribus quam latioribus, leviter rugosis, subcostatis, 
costis serie granulorum obsitis; tibiis anticis subrectis, prope apicem leviter curvatis, extus acute quadri- 
dentatis, tum crenato-denticulatis necnon intus denticulatis; tarsis pedum posteriorum gracilibus, unguiculis 
elongatis. Long. corp. 20 mm. 

Groß-Namaland: Anichab, in der Nähe der Lüderitzbucht. 

Vor einigen Jahren wurde diese Art auch von Herrn v. BENNIGSEn in Deutsch-Südwestafrika gefunden 


und von Herrn FELSCHE 1907 (Deutsche Ent. Zeitschr. p. 274) dem Entdecker der Art gewidmet. 


6. Buprestidae 


Par 


Ch. Kerremans, 


Bruxelles. 


La region parcourue par le Dr. LEONHARD SCHUTZE au cours des annees 1903 A 1905 comprend 
un vaste territoire de l’Afrique meridionale situ& a l’ouest du 24° degr& de longitude est de Greenwich et 
compris entre le 22° parallele sud environ et le cap de Bonne-Esperance. C’est, apres le Congo, la region 
la moins connue de l’Afrique, du moins au point de vue entomologique. 

Les Buprestides recueillis pendant ce voyage ont Et& trouves dans trois centres d’exploration, l’un 
situ& dans le pays des Herero (Damaraland), le deuxieme dans le Kalahari, au cceur de l’Afrique m£ridionale 
et le troisieme, plus au sud du premier, pres de la cöte, dans le Namaland, ä environ deux degres au nord 
du fleuve Orange. 

Ces trois centres d’exploration appartiennent sans conteste a la faune du cap de Bonne-Esperance, 
distincte de celles de Natal et de l’Afrique intertropicale. 

La faune du Cap appartient a une sous-region distincte de celle de Natal, limitee au nord par le 
Zambese et le Cumene, laissant le Benguela dans la zone orientale de la sous-region de l’Afrique centrale. 

La faune africaine presente une grande homog£neite et un grand nombre de ses especes se repandent, 
de l’est ä l’ouest et du nord au sud, suivant un habitat excessivement &tendu. Peu d’especes se localisent 
dans des centres distincts; beaucoup d’entre elles pr&sentent des variations multiples qui peuvent ätre con- 
sideres les unes comme des races, les autres comme des varietes, si ’on admet comme races les formes 
qui, tout en ne pouvant pas &tre envisag&es comme espe&ces, ne presentent pas de passages entre elles, et 
comme varietes celles qui presentent, d’individu a individu, des passages bien indiques. 

L’etude des Sternocera est aA cet &gard excessivement interessante, de mäme que celle des Julodis et 
des Acmaeodera. Les nouvelles decouvertes, loin de multiplier le nombre des especes, viennent au contraire 
les reduire en apportant des &l&ments qui permettent de trouver des passages, parfois pressentis, mais souvent 
aussi inattendus et deconcertants, entre deux especes qui, envisagees isol&ment, presentaient des caracteres 


tellement tranches qu’il eüt paru presomptueux de les reunir. 


134 CH. KERREMANS, 134 


1. Sternocera Wahlbergi Bon. 
Öfv. Vet. Ak. Förh., 1860, p. 14. 
Quatre exemplaires d’Okahandja (Herero). Espece de la Zambesie, des environs de lac Ngami et 


du Damaraland. 


2. Sternocera orissa Buo. 
Bull. Soc. Ent. Fr., 1837, p. 79. 

Quatre exemplaires de la variet&e liturata WHITE, proviennent de Kanya et Lehututu (Kalahari); six 
autres exemplaires, que je rapporte ä la variete funeraria KERREM., ont &te recueillis a Okahandja (Herero). 
Tandis que la coloration fonciere des premiers est d’un vert bleuätre obscur, celle des seconds est d’un noir 
brillant. Il est interessant de constater que tous les exemplaires Hereros sont noirs, tandis que tous ceux du 


Kalahari sont de vrais Kturata. 


3. Julodis caffra Cast. 
Silb. Rev. Ent., T. III, 1835, p. 162. 
Six exemplaires d’Okahandja (Herero), et un seul de Kang-Kgokong (Kalahari). Bien qu’ils varient 
entre eux, je pense que tous appartiennent a l’espece dans laquelle je les range. L’un d’eux a les Elytres 
d’un bronze& dor& clair tournant au vert sur les bords externes, la plupart ont la pubescence frontale orange&e; 


mais tous presentent bien le facies et les caracteres du caffra. 


4. Julodis Chevrolati Cast. 
Silb. Rev. Ent., T. III, 1835, p. 159. 
Un seul exemplaire appartenant aA la forme hottentota Cast. et GoRy et provenant de Kubub 
(Groß-Namaland). 


5. Julodis gariepina PERING. 
Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1885, p. 82, pl. 1, Fig. 8. 
Un seul exemplaire de cette belle et remarquable espece, de Warmbad (Groß-Namaland). Elle &tend 
donc son habitat au nord du fleuve Orange (Gariep) d’oü elle a regu son nom par M. PERINGUEY. Recon- 
naissable a ses bandes longitudinales jaune vif sur les Elytres, qui sont bordes lateralement d’une serie 


de taches arrondies et pulverulentes de rouge vif. 


6. Acmaeodera Bohemani (= aureolimbata BoH.) 
Öfv. Vet. Ak. Förh., 1860, p. 18. 
Un seul exemplaire ? d’Okahandja (Herero). Distinct de Paurolimbata FAHREUS, qui n’est autre que 
le posticalis, par sa taille plus grande, depassant celle du fraierna BoH., et par l’absence de fines costules 


au tiers posterieur des Elytres. 


7. Acmaeodera fraterna Bon. 
Öfv. Vet. Ak. Förh., 1860, p. 19. 


Six exemplaires dont deux Jg et quatre 99, provenant tous d’Okahandja (Herero). 


8. Agelia Peteli GoRY 
Monogr. Supp., T. IV, 1840, COhrysochroa, p. 51, pl. 10, fig. 51. 
Quatre exemplaires d’Okahandja (Herero). L’espece s’etend ä travers toute l’Afrique, au sud 
du Sahara. 


135 Buprestidae. 135 


9. Steraspis umbigua FAHREUS 
ine Cat, DT, 1851, p. 312. 
Deux exemplaires de Lehututu (Kalahari). 


10. Psiloptera (Damarsila) placida Bon. 
Öfv. Vet. Ak. Förh., 1860, p. 17. 
Un seul exemplaire d’Okahandja (Herero). — Decrit par la suite, sous ne nom de confluens, par 


HAROLD. 


11. Psiloptera (Damarsila) quadrioculata KERREM. 
Ann. Soc. Ent. Belg., T. XXXVII, 1893, p. 507. 


Un seul exemplaire de Mafeking (Betschuanaland). 


12. Psiloptera (Damarsila) foveicollis GoRY 
Monogr. Supp., T. IV, 1840, p. 95, pl. 17, fig. 93. 


Six exemplaires d’Okahandja (Herero). 


13. Oedisterna namaqua PErRING. 
Trans. S. Afr. Phil. Soc., 1892, p. 117. 
Un seul exemplaire de Lüderitz-Bucht (Angra Pequena, Groß-Namaland). 


14. Sphenoptera Schultzei n. sp. 

Long. 10; larg. 2,6 mill. — ÖOblong ovale, attenu& en arriere; t@te et pronotum bronz& obscur, &lytres 
noirs; dessous bronz& brillant, leEgerement cuivreux pourpre. Tete large; pronotum grand, plus long que 
large, a peine plus £troit en avant qu’en arriere; la marge anterieure bisinuee avec un lobe median arque, 
ne depassant pas les angles anterieurs; les cötEs presque paralleles, legerement arqu&s; la car&ne marginale 
fine, lisse, droite et interrompue en avant; les angles posterieurs abaisses et aigus; la base bisinuee avec le 
lobe median tronque&; le milieu du disque sillonn& depuis la base jusqu’au sommet; une fossette assez grande, 
a fond cuivreux et finement pointillee comme celle du sillon, situ&e pr&s de chacun des angles posterieurs, 
a egale distance du bord lateral et du sillon median; la surface couverte d’une fine ponctuation inegale 
assez espacee sur le disque, plus rapproch&e et plus Epaisse sur les cötes. Ecusson plus large que long, 
legerement convexe, subcordiforme, tronqu& en avant. Elytres deux fois a peine aussi longs que le pro- 
notum, de la largeur de celui-ci a la base, mais paraissant, vus en dessus, plus larges que celui-ci a cause 
de la forte saillie du calus humeral; les cötes finement rebordes, le sommet tridente de part et d’autre, les 
dents formant le prolongement de trois cötes bien marquees jusque vers le tiers anterieur; une quatrieme 
cöte, premarginale, longe le bord sans atteindre le calus hum£ral; les espaces intercostaux presentent deux 
series longitudinales de points tres legerement transversaux, surtout sur les cötes. Prosternum non sillonne 
au milieu, ä stries marginales distinctes mais non prolongees autour du sommet; milieu du premier et du 
deuxieme segment abdominal uni, sans traces de sillon; pattes greles; tibias anterieurs et medians droits; 
les posterieurs sinues; tarses posterieurs un peu plus courts que les tibias. — Un seul exemplaire d’Okahandja 


(Herero). 


15. Chalcogenia sulcipennis GOoRY 
Monogr. Supp., T. IV, 1840, p. 299, pl. 50, fig. 294. 


Un seul exemplaire d’Okahandja (Herero). 


136 CH. KERREMANS, Buprestidae. 136 


16. Anthaxia Duvivieri KERREM. 


Ann. Soc. Ent. Belg., T. XLII, 1898, p. 300. 
Je rapporte ä cette espece, dont le type provient des bords du lac Moero, un exemplaire unique 


recueilli par M. SCHULTZE a Okahandja (Herero). 


17. Pseudagrilus inornatus HAROLD 


Mon. Akad. Wiss. Berl., 1878, p. 218. 
Cing exemplaires d’Okahandja (Herero). 


18. Anadora Mechovi QUEDENEF. 
Berl. Ent. Zeitschr., Bd. III, 1886, p. 22, tab. 1, fig. 12. 
Un seul exemplaire de Lehututu (Kalahari). 


19. Agrilus sexguttatus THune. 


Nov. Spec. Ins. Diss., 1789, pl. 5, £. 11. 
Un seul exemplaire entre Letlake et Lehututu (Kalahari). 


7. Mordellidae 


Von 


J. Schilsky, 


Berlin. 


1. Pentaria pictipennis RTTR. d 


Deutsch-Südwestafrika: Rooibank (im Hinterland der Walfischbai), Mai 1905; L. SCHULTZE leg. 


ı Exemplar. 


2. Mordella fasciata F. 


Deutsch-Südwestafrika: Otjosonde-Kub; CAsPpEr leg. I Exemplar. 


3. Mordellistena micans GERM. 


Deutsch-Südwestafrika: Okahandja; CAspErR leg. I Exemplar. 


4. Mordellistena (Mordellina) gracilis n. sp. 


Elongata, nigra, nitida, subtilissime punctata, fusco-pubescens, pube brevi, subsericea, antennis 
brevibus, articulis 5°—ı10° subquadratis, latitudine perparum longioribus, thorace longitudine latiore, sub- 
attenuato, vix rotundato, angulis posticis obtusis, elytris valde elongatis, dorso parum convexis, apice 
singulatim rotundatis, pygidio hypopygio duplo longiore, acuto, femoribus posticis unicalcaratis, calcare 
ferrugineo vel piceo, tibiis posticis tribus strigis obliquis impressis, tarsorum articulo 1° elongato, bistrigoso. 
Long. 3,5—4,0 mm. 

Mas: femoribus anticis subtus longius tarsisque breviter ciliatis, tibiis anticis subcurvatis. 

In der Körperform einer M. micans etwas ähnlich, aber noch mehr gestreckt, auf dem Rücken nur 
schwach gewölbt, von derselben Färbung und Behaarung; die Kerbung an den Hintertibien gleicht der von 
M. parvula fast vollkommen. Von allen Arten unserer paläarktischen Zone leicht durch den fehlenden 
Außendorn der Hintertibie zu trennen. 

Körper sehr langgestreckt, schmal, schwarz, glänzend, bräunlich behaart; Behaarung kurz, etwas 
seidenglänzend; Oberseite sehr fein punktiert; die Behaarung auf dem Kopf ist gescheitelt. Die Augen 
haben am Hinterrand noch eine sehr feine Randlinie. Fühler kurz, dicht behaart, matt, die 4 Basalglieder 
kahl, glänzend; 2: I. und 2. Glied gleich lang, ziemlich dick, oval, 3. und. 4. verkehrt-kegelförmig, schmäler 


als die folgenden, wenig länger als breit; 5.— Io. mehr viereckig, breiter, flach gedrückt, gleich breit, reich- 
Jenaische Denkschriften. XII. 18 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
18 


138 J. SCHILSKy, Mordellidae. 138 


lich so lang wie breit; g: Fühler etwas kräftiger, zusammengedrückt, unten sehr kurz und dicht bewimpert, 
5.—1o. Glied wie beim 9, aber deutlich länger als breit. Halsschild breiter als lang, nach vorn sehr wenig 
verschmälert, seitlich sehr leicht gerundet (von oben gesehen); die Hinterecken deutlich abgerundet; der 
Mittellappen groß, hinten flach verrundet; die Basis beiderseits nicht ausgebuchtet; seitlich gesehen, , er- 
scheint der Seitenrand hinter der Mitte leicht ausgebuchtet; die feine Randlinie vorn endet schon in der 
Mitte des Seitenrandes; Vorderecken deutlich. Flügeldecken auffallend lang (3,0 mm), parallelseitig, auf 
dem Rücken bis hinter die Mitte gerade, dann zur Spitze sehr flach abfallend, an der Spitze wenig klaffend, 
die Spitzen selbst einzeln abgerundet. Pygidium verhältnismäßig kurz, dünn, scharf zugespitzt; es ist nur 
doppelt so lang wie das letzte Bauchsegment. Tibien schmal; die Hintertibien haben außer dem Apicalkerb 
nur noch 2 sehr schrägstehende Kerbe; der I. von ihnen erreicht nicht die Mitte der Tibienbreite, der 2. 
überschreitet dieselbe ein wenig; der Außendorn fehlt gänzlich; der Innendorn ist rostrot oder dunkelbraun 
und etwa ein Drittel so lang wie das I., sehr lange Tarsenglied; dieses hat die Länge der Tibien und 
trägt 2 schräge Kerbe; das 2. ist erheblich kürzer und hat nur einen undeutlichen Kerb. 

Beim 8 sind die Vorderschenkel unten ziemlich lang, die Vordertarsen dagegen viel kürzer be- 
wimpert; die Vordertibien sind leicht gekrümmt. 

Das Fehlen des äußeren Enddorns giebt mir Veranlassung, auf diese Art die Untergattung Mordellina m. 
zu gründen. 

5 Exemplare; 2 Exemplare davon aus dem Betschuanaland; Prof. KALAcARI. 3 Exemplare: Deutsch- 


Südwestafrika: Okahandja; CASPER. 


8. Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae 


Von 


Mr Bie: 


a) Melyridae. 
Zygia viridis F. 
Groß-Namaland: Angra Pequena (Lüderitzbucht), Dezember 1903. L. SCHULTZE notiert, daß er diese 
Art hier „in großer Zahl, aber nur auf den Blüten des Mesembrianthemum junceum Haw.“ fand. 


Klein-Namaland: Port Nolloth, Juni 1904. „Zu Hunderten in den gelben Blüten der Othonna flori- 
bunda SCHTR.“ 


Dasytes schultzei. 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904; Orange-Fluß bei Henkries, August 1904. 


b) Ptinidae. 


Von den 4 gesammelten Arten sind 2 neu, und es freut mich, eine von diesen dem glück- 
lichen Wanderer, der sie entdeckte, widmen zu können, Die 2 anderen Arten wurden vor kurzem von 
PERINGUEY beschrieben, es sind folgende: Mezium notiale P£rınG., bei Port Nolloth, Klein-Namaland 
(Britisch-Südwestafrika), und Damarus singularis PERING., bei Cap Cross unweit Swakopmund im Küstengebiet 


(Deutsch-Südwestafrika) gesammelt. 


Ptinus sgqamulosus n. spec. 


Elongatus, opacus, nigropiceus, squamulis griseis dense et omnino vestitus, oculis nigris, magnis; 
capite grandi, sulcatulo; antennis validis, apice attenuatis; thorace satis brevi, lateraliter sinuato et stran- 
gulato, in disco quadridentato,; scutello elongato; elytris elongatis, subparallelis, apice attenuatis, paululum 
striatis; pedibus gracilibus. Deutsch-Südwestfrika. 

Allonge, opaque, noir de poix, entierement et dens&ment revetu de petites squamules grises, yeux 
noirs et gros. T&te grande, subsillonn&e au milieu du vertex et entre les yeux; antennes inserees pres du 
devant des yeux, dans une profonde fossette (les fossettes antennaires sont separ&es l’une de l’autre par une 
petite carene qui se dilate en forme de triangle anterieurement) atteignant presque le sommet des Elytres, 


robustes A la base, attenues A l’extr&mite, premier article Epais, 2° fortement Echancre en avant, 3° Epais, 
18* 
18* 


140 M. Pıc, 140 


plus court que 4°, dernier plus long que le pr&c&dent. Prothorax assez court, sinu& sur les cötes, un peu 
elargi vers les parties anterieure et posterieure dont les bords sont releves, orn& sur le milieu du disque de 
quatre dents transversalement disposees, celles-ci non pileuses. Ecusson allonge. Elytres allonges, sub- 
paralleles, obliquement attenues au sommet, plus larges que le prothorax A la base, faiblement stries, les stries 
ecartees Etant cachees par le rev&tement Ecailleux dense, ornes de quelques petites soies blanches peu 
distinctes. Pattes longues et greles, squamuleuses. Dessous du corps comme le dessus dens&ment revetu 
de squamules grises. Long. 4,5 mm. 
Britisch-Südwestafrika: Rooibank im Hinterland der Walfischbai, Mai 1905). 


Espece des plus distinctes dans le genre par son rev@tement squamuleux et le prothorax quadridente. 


Pseudomezium schultzei n. spec. 

Oblongo-ovatus, nitidus, rufus, elytris pro majore parte nigris ad basin et post medium albido- 
maculatis; capite ruguloso, oculis minutis, antennis grandibus; thorace singulari, lateraliter dentato piloso, 
aureo-pubescente, in disco postice sulcato, ante basin transverse impresso aut foveolato et tuberculato (tuber- 
culis plus minusve elevatis, acutis, pilosisque); scutello indistincti; elytris oblongo-ovatis, apice sub- 
acuminatis, in disco pro majore parte nigris, longe et sparse pilosis, ad basin albo-notatis, post medium 
2 maculis albidis subrotundatis prope suturam sitis ornatis; pedibus satis gracilibus. Britisch-Südwestafrika. 

Oblong-ovale, brillant, rougeätre avec les Elytres largement obscurcis sur leur milieu, celles-ci a la 
base et apres le milieu ornes de macules blanches faites de poils Epais et rapproches. Tete longue, rugu- 
leuse, antennes inserees assez loin l’une de l’autre, longues et filiformes, poilues, les articles &tant a peu 
pres tous egaux entre eux sauf le dernier qui est distinctement plus long et un peu £paissi. Prothorax 
particulier, orne d’une pubescence doree, soit longue et espac&e anterieurement, soit courte et condensee 
dans des fossettes ou sillons posterieurs, pas plus long qu’il est large dans sa partie anterieure qui est bien 
plus large que la base, fortement et peu densement ponctue, sillonn& sur le milieu du disque et impressionne 
de chaque cötE en arriere, impressionn& et fossul& transversalement devant la base qui est munie de gibbo- 
sites dentees et pileuses plus ou moins saillantes en dessus, celle du milieu (vue de profil) tres Elevee au- 
dessus des autres, sur les cötes une sorte de dent pileuse situ&e pres du milieu. Ecusson invisible. Elytres 
en ovale allong&, subacumines au sommet, noirs sur la majeure partie du disque, longuement rougeätres A 
la base, &troitement de cette m&me coloration ä l’extremite, ornes de macules pileuses blanches dispos&es 
sous forme de bande transversale pres de la base et sur chacun, pres de la suture et apres le milieu, d’une 
petite macule subarrondie de m&me pubescence; ces organes ont des rangees de points forts, sans stries 
distinctes, ces rangees &loignees entre elles et herissees de longs poils clairs espaces. Dessous du corps assez 
dens&ement revetu de poils squamuliformes grisätres. Pattes pileuses, longues, et assez greles avec les 
cuisses lEgerement £paissies. Long. 2 mm. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf. 

Espece tres distincte par la sculpture de son prothorax et ne pouvant &tre confondue avec Ps. 


Cocquereli Frm., soit par la forme particuliere de cet organe, soit par sa coloration. 


c) Mylabridae. 


Mylabris haemacta FaıRM. 


Groß-Namaland: Aar bei Kubub, März 1904; Kubub, März bis April 1904. 


Mylabris oculata Tuungc. (= bifasciala GAER. sec. VOIGTS). 


Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 


141 Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae. 141 


Mylabris oculata Tuungc. var. oder spec. nov. 
Groß-Namaland: Kubub, März bis April 1904; Namib-Wüste, zwischen Kuikop und Tsirub, 


April 1904. 


Mylabris transversalis Mars. var.? 


Damaraland: Okahandja. 


Mylabris scalaris Mars. 


Damaraland: Okahandja. 


Mylabris distineta BERTOL. var. 


Damaraland: Okahandja. 


Mylabris zigzaga Mars. 
Sandfischhafen, südlich von Swakopmund, Oktober 1903 an Acanthosicyos horrida WELw.; (über das 
Gebaren der Tiere s. L. SCHULTZE, Aus Namaland und Kalahari, Jena 1907, S. 148). 


Mylabris (Ceroctis) capensis L. 
Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 
Kapland: Cape Flats, Farm Bergvliet, September 1904. 


Mylabris phalerata ER. var. 


Kalahari: Kooa, November 1904. 


Mylabris. 
Damaraland: Okahandja. 


Mylabris tincta ER. var. 


Damaraland: Okahandja. 


Mylabris dentata OLiv. 
Damaraland: Okahandja. 


Actenodia schultzei n. spec. 

Satis brevis et latus, nitidissimus, fere glaber, sparse nigro-hirsutus, niger, elytris testaceis, nigro 
notatis, antennis testaceis, articulis 2 basalibus nigris exceptis; capite thoraceque crebre sat sparse punctatis; 
antennis brevibus; elytris testaceis, nigro-notatis, ante et post medium fasciatis (fascia prima interrupta) 
postice et apice nigro-maculatis. Africa australis. 

Assez court et large, tres brillant, presque glabre, orn& de poils fonces courts, redresses, ceux-ci 
espaces sur les Elytres qui sont testaces, macules et fascies de noir, antennes testacees avec les 2 articles de 
la base noirs, le reste du corps noir avec les tibias vaguement roussätres. T&te et prothorax noirs, A 
ponctuation profonde mais assez espac&e, la premiere large, le second assez court, un peu impressionne sur 
le disque en arriere. Antennes courtes, testacees A 2 premiers articles noirs, premier allong&, dernier tres 
dilate en dessous. Elytres plus larges que le prothorax, un peu retrecis au sommet, assez finement et 
irregulierement ponctues, testaces, ornes des dessins noirs suivants: avant le milieu une fascie interrompue 
faite d’une grande macule suturale et de petites macules discales, apres le milieu une fascie sinude 
n’atteignant pas le bord externe, avant le sommet une petite macule discale subarrondie et au sommet une 


macule transversale Elargie lateralement; suture A la base et au sommet &troitement foncee, base pres de 


142 M. Pıc, Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae. 142 


l’ecusson &galement fonc&ee. Dessous du corps noir. Pattes noires avec les tibias vaguement roussätres. 
Long. II mm. 

Betschuanaland-Protektorat: Kalahari, Lehututu-Kang, Januar 1905. 

Differe de chrysomelina ER. par le dessin des &lytres et, sans doute aussi, par les antennes; pourrait 


&tre une variete de l’espece d’ERIKSON. 


d) Bruchidae. 


Spermophagus natalensis FÄHR. var. 


Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904. 


Bruchnus. 
Groß-Namaland. 
Aus dem Innern der Schotenfrüchte der Acacia hebeclada DC. 


9. Chrysomelidae und Coccinellidae 


Von 
J. Weise, 


Berlin, Niederschönhausen. 


Im letzten Jahrzehnt ist die Kenntnis der Insektenwelt von Deutsch-Ostafrika, Natal und dem Kap- 
lande, sowie der Küstenländer von Guinea außerordentlich gefördert worden, weil sich dort eine Menge 
tüchtiger Männer fand, die mit Eifer und wirklicher Hingebung die Insekten jener Gegenden nicht 
nur sammelten, sondern auch teilweise ihre Lebensweise beobachteten. Eine ungeahnte Menge neuer 
Formen wurde entdeckt und damit die frühere Meinung, Afrika sei ein insektenarmer Erdteil, gründlich 
widerlegt. 

Von Deutsch-Südwestafrika und seiner nächsten Umgebung wissen wir dagegen auch heute noch 
recht wenig, da eine nennenswerte Sammeltätigkeit daselbst fehlte, um so dankbarer müssen wir daher 
für jeden Beitrag zur dortigen Fauna sein, um so wertvoller ist deshalb auch die Ausbeute, die Herr Dr. 
LEONHARD SCHULTZE von seiner Reise durch das südwestliche Afrika heimbrachte. Die bereisten Gegenden 
haben größtentheils einen steppenartigen Charakter, mit einer ziemlich einförmigen Flora und so werden 
auch die dort lebenden Chrysomeliden und Coccinelliden, die von der Flora völlig abhängen, wenn auch 
nicht an Individuen, so doch an Artenzahl wahrscheinlich weit hinter denen von Kamerun oder Togo 
zurückbleiben. Die mitgebrachten Tiere gehören der Mehrzahl nach zur spezifisch südafrikanischen Fauna, 
nur Sphondylia afra Kıuc, Euryope terminalis BaLY und Syagrus morio HArR. breiten sich nördlich bis an die 
Sahara und nach Abyssinien aus, während von den Coccinelliden der Exochomus flavipes Tuung. noch bis 


in das südliche Mitteleuropa hin vorkommt. 


a) Chrysomeliden. 
1. Sphondylia afra KLuc 


Ent. Monogr. 1824, p. 67, tab. 6, fig, 7, 8 — Lac. Mon. 726. 
Damaraland: Okahandja. 


144 J: WEISE, 144 


2. Atelechira aulica FE. 


Spec. Ins., T. I, 1781, p. 154. — Lac. Mon. 85. 


Britisch-Südwestafrika; Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 


3. Orabronites equestris DaLM. 


SCHÖNH. Synon. Ins., Bd. II, 1808, p. 348. — Lac. Mon. 111. 


Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 


4. Gynandrophthalma desertorum n. sp. 


2. Subcylindrica, parum elongata, nigra, subtus tenuiter griseo-pubescens, supra nitida, antennis basi 
obscure testaceis, tibiis tarsisque piceis, elytris flavis, sat dense et fortiter punctatis, puncto obscuro antico 
fasciaque communi pone medium nigra. Long. 4 mm. 

Betschuanaland-Protektorat, Kalahari: Bonche (Pfanne), Januar IgoS. 

Mäßig gestreckt, kaum 2!/J,mal so lang wie breit, schwarz, die Spitze des ı. Fühlergliedes, die 
beiden folgenden Glieder ganz, sowie die 2 nächsten mit Ausnahme der nach innen gerichteten Spitze, 
dunkel rötlich-gelbbraun. Schienen und Tarsen pechbraun, Flügeldecken hellgelb, eine ziemlich ver- 
loschene punktförmige Makel in !/, der Länge, vom Schildchen und dem Schulterhöcker etwa gleich weit 
entfernt, schwärzlich, eine gemeinschaftliche Querbinde hinter der Mitte tief schwarz. Diese Binde ist 
hinten fast geradlinig begrenzt, der Vorderrand hat einige kleine Ausbuchtungen und läuft auf der inneren 
Hälfte schräg nach hinten, so daß die Binde nach der Naht hin etwas verschmälert ist. Scheitel glatt und 
kahl, die Stirn darunter wenig dicht, verloschen punktiert, behaart, zwischen den Augen mit einer Grube. 
Von dieser zieht sich ein leichter Schrägeindruck jederseits nach der Fühlerbasis hin. Kopfschild am 
Vorderrande schmal, mit einer kleinen winkligen Ausrandung. Fühler kurz, vom 4. Gliede ab erweitert. 
Thorax mehr als doppelt so breit wie lang, mit verrundeten Hinterecken, etwas vor der hinteren Borstenpore 
am breitesten und von hier nach vorn allmählich verengt. Die Scheibe fast glatt, unter stärkerer Ver- 
größerung sind ziemlich dichtstehende Pünktchen zu bemerken. Jederseits über dem Seitenrande liegen 
zwei kurze Quereindrücke (einer in der Mitte, der andere dahinter), die außen bogenförmig verbunden sind. 
Schildchen lang-dreieckig, glatt. Flügeldecken wenig breiter als der Thorax, verhältnismäßig kräftig und 


schwach runzelig punktiert, die Punkte teilweise gereiht. 


5. Colasposoma fulvipes Ler. 
Ann. Fr., 1877, p. 313. 
Betschuanaland-Protektorat, Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Das einzige Exemplar, welches erbeutet wurde, weicht nach der Beschreibung durch die Färbung 


der Fühler ab, die vom 5. Gliede ab angedunkelt sind. 


6. Syagrus morio HAROLD 
Mitteil. München, 1877, p. 101. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


145 Chrysomelidae und Coccinellidae. 145 


7. Eurydemus depressus Ler. 
Transact. South Afr. Soc’, 1892, p. 42. 


Lebte mit den beiden vorigen zusammen. 


8. Euryope minuta Jac. 
Proceed. Lond., 1880, p. 69. 
Deutsch-Südwestafrika, Namib Wüste: Kovisberge, November 1903. 


Diese Art wurde nach einem Exemplare vom Kaplande beschrieben und 2?/, lin. = 6,2 mm lang 
angegeben, sie ist aber 7—7,5; mm lang, oben matt seidenschimmernd, metallisch grün, häufig mit einem 
messingfarbigen oder selbst kupferigen Anfluge, unterseits dunkler gefärbt, der dicke Teil aller Schenkel 
und eine Quermakel der Stirn zwischen dem Oberrande der Augen lebhaft gelblichrot, oft auch die Unter- 
seite der beiden ersten Fühlerglieder und die Spitze des 3. Gliedes rot, die 5 erweiterten Endglieder nebst 
dem Munde schwarz, die Spitze der Mandibeln rötlich. Borstenporen des Thorax groß, die vordere liegt 


in den etwas vorgezogenen Vorderecken. 


9. Euryope terminalis BaLy 
Journ. of Ent., Vol. I, 1860, p. 34. 


Betschuanaland-Protektorat; Ostrand der Kalahari: Kanya, Oktober 1904. 


10. Chrysomela revestita \OGEL. 
Nungqu. ot., 1871, p. 98. 
Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 


Da der Autor keine eingehende Beschreibung, sondern nur die Diagnose gegeben hat, bin ich 
ungewiß, ob die beiden vorliegenden Stücke wirklich zu dieser Art gehören. Sie haben einen blaßgelben 
Thorax, mit einem feinen, schwarzen Saume in dem ausgeschnittenen Teile des Vorderrandes und sieben 
Makeln: 4 in einer Querreihe unmittelbar vor der Mitte (die beiden inneren größer, quer, die äußeren punkt- 
förmig) und 3 am Basalrande (die innere kurz, strichförmig, vor dem Schildchen und jederseits davon eine 
große, halbkreisförmige, die zuweilen noch ein oder mehrere helle Fleckchen einschließt). Schildchen 
schwarz, fast glatt. Flügeldecken regelmäßig gereiht punktiert, die Zwischenstreifen breit, kaum gewölbt, 
dicht und äußerst fein gewirkt und sehr zart punktuliert; schwarz, ein Seitensaum, einige kleine Makeln 
auf der Scheibe und die Spitze rötlich-gelbbraun. Der Seitensaum nimmt nicht ganz den letzten Zwischen- 
streifen ein, läßt auch die Kante des Seitenrandes frei und erweitert sich nahe der Basis bis auf die höchste 
Stelle der Schulterbeule.e Wenn Scheibenmakeln vorhanden sind, findet man sie besonders auf dem 
6. Zwischenstreifen. Die helle Farbe der Spitze bedeckt meist das letzte Drittel oder Viertel mit Ausnahme 


des Nahtsaumes und schließt eine schwarze Makel ein, die auch quer, bindenförmig werden kann. 


Der Körperbau des Tieres stimmt nicht mit den Angaben VocGeıs überein: „oblonga“ und „durch 
längliche Gestalt ausgezeichnet“, sondern ähnelt dem von Chrys. 12-gutiata THunB., oder von Centroscelis 


laevigata CLARK. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 19 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
19 


146 J. WEISE, 146 


Ageniosa n. gen. 


Corpus apterum, ovatum, convexum, vel subhemisphaericum, aeneum. Acetabula antica semiocclusa. 
Frons saepe utrinque bisulcata, antennae sat elongatae et tenues, articulis 2—6 gracilibus. Prothorax trans- 
versus, basi utrinque leviter sinuatus et uniseriatim punctatus. Elytra irregulariter punctata, seriebus duabus 
vel tribus ultimis regularibus, dorso interdum seriebus nonnullis per paria approximatis instructo, epipleuris 
latis, deplanatis, apicem attingentibus, margine interno postice haud ciliatis sed glabris. Prosternum bi- 
carinatum processu postico evidenter instructo. Tarsi articulo 3:0 apice obsolete sinuato, unguiculi simplici. 

Diese Gattung ist auf Südafrika beschränkt und umfaßt wahrscheinlich alle Chrysomelen, welche in 
der Arbeit von VoGEL, Nunqu. ot., 187I, p. 87—95 unter No. 12—30 angeführt sind. Leider war VOGEL 
entomologisch ungeschult und besaß auch nicht die Gabe, seine Arten geschickt zu beschreiben oder ihr 
Wiedererkennen durch Hervorhebung der wesentlichsten Punkte zu erleichtern, so daß seine Beiträge kaum 
zur Beschäftigung mit diesen hübschen Tieren angeregt, sondern eher davon abgeschreckt haben dürften, 
und alle seine einfarbig-metallischen Arten erst ihrer Deutung entgegensehen. Von Typen sind auf dem 
Königl. Museum in Berlin 4—5 vorhanden, die zahlreichen Typen aus der Haac’schen Sammlung (soweit 
sie sich im Besitze des deutschen Ent. Nat.-Museums in Berlin befindet) fehlen sämtlich, ich kann daher 
als Gattungsrepräsentanten nur wenige zweifellos richtig bestimmte Arten anführen: electoralis [die durch 
Jacoßy, Proceed., 1898, p. 240, unter dem falschen Namen natalensis!) festgestellt ist], perlustrata und 
alutacea VOGEL. Sie sind mit der Gattung Chrysomela höchst weitläufig verwandt, was sich ja schon aus 
den unbewimperten Epipleuren der Flügeldecken ergibt, und unterscheiden sich außerdem durch schlanke 
Fühler, an denen die Glieder 2—6 sehr dünn, die folgenden mäßig erweitert sind, sowie durch schlanke 
Maxillartaster, an denen das letzte Glied bedeutend schmaler als das vorletzte und nach seiner stumpfen 
Spitze hin allmählich verengt ist. Auf der Stirn läuft jederseits vom Kopfschilde aus eine leicht gebogene 
Rinne nach oben, welche sich zuletzt noch ein Stück neben der Augenrinne hinzieht. Der Thorax ist an 
der Basis jederseits in einem weiten, sehr schwachen Bogen ausgerandet, unmittelbar vor diesem Bogen 
oft etwas quer vertieft und mit einer dichten Reihe grober, in die Länge gezogener Punkte versehen, die 
aber bei ein und derselben Art auch ziemlich verschwinden und deshalb zur Artunterscheidung nicht benutzt 
werden können. Die Punktierung der Flügeldecken ist verworren, reicht jedoch nicht bis an die Seiten, 
sondern wird außen stets von einer ziemlich oder völlig regelmäßigen, vorn im Bogen bis an den Basalrand 
ziehenden Punktreihe begrenzt, welche von der letzten Reihe, in oder neben der Furche des Seitenrandes, 
durch einen breiten Zwischenstreifen getrennt ist. Dieser Seitenstreifen verengt sich nahe der Schulterecke 
nicht (wie bei Chrysomela) und ist neben derselben oft wulstig erhöht, so daß man hıer den Rest der ur- 
sprünglichen Schulterbeule vermuten darf. Zuweilen sind auf der Scheibe auch einige paarig genäherte 
Punktreihen bemerkbar, die ebene oder leicht gewölbte Zwischenstreifen besitzen. Die Epipleuren sind 
wagerecht, eben, auffällig breit, verengen sich hinter der Mitte allmählich und erlöschen in der Spitze. 
Schienen vierkantig, die Rückenfläche schwach muldenförmig, Tarsen in beiden Geschlechtern mit ganzer 
Filzsohle. 

Das 3 ist in der Regel kleiner als das $, mit weniger bauchigen Flügeldecken, die Tarsen sind 
mehr oder weniger stark erweitert und der Hinterrand der letzten Bauchplatte abgestutzt oder in der Mitte 


ausgerandet, beim 2 dagegen bogenförmig abgerundet. 


1) Das typische Exemplar von Agen. natalensis VOGEL ist auf den Flügeldecken verhältnismäßig fein punktiert, während 
electoralis VOGEL durch ihre ziemlich kräftigen und ähnlich wie in Ohrysomela beeolor F. violett-schwarz gefärbten Punkte 
der Elytren von allen anderen Arten abweicht. 


147 Chrysomelidae und Coccinellidae. 147 


Von den typischen Arten weicht Ag. badeni VoGEL, mit der livingstoni Jac. (Proceed., 1900, p. 240) 
identisch ist, durch den halbkugeligen Körper, die Stirnbildung und die Skulptur der Flügeldecken etwas 
ab. Die bogenförmige Rinne, die das Kopfschild begrenzt, und die beiden Längsrinnen jederseits auf der 
Stirn sind flach, schlecht begrenzt, und die innere derselben liegt nicht dicht neben der Augenrinne, sondern 
von ihr abgerückt. Auf den Flügeldecken stehen die Punkte nicht dicht bis ziemlich weitläufig, sind bald 
nur mäßig stark, bald stark, und auf dem Seitenstreifen liegt eine überzählige Punktreihe, welche in der 
Mitte unterbrochen ist. Bisweilen ist nur der vordere Teil dieser Reihe vor der Mitte vorhanden, und es 


fehlt dann das Ende, einige Punkte vor der Spitze. 


Bei der folgenden Art fehlt die innere Stirnrinne gänzlich: 


11. Ageniosa frontalis n. sp. 


Breviter-ovalis, convexa, subtus picea, supra obscure aenea, brunneo- vel aurichalceo-micans, alutacea, 
subopaca, fronte utrinque sulco oculari instructa, prothorace disco punctulato et obsolete latera versus 
evidentius punctato, elytris sat crebre et fortiter subrugoso-punctatis, punctis nonnullis dorsi biseriatim 
dispositis, lineis vix convexis includentibus, callo laterali impunctato. Long. 5,8—8,3 mm. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 

Auf den ersten Anblick kleinen Stücken von Chrysomela affinis F. aus Südspanien und dem nord- 
westlichen Afrika ähnlich, aber viel weniger glänzend; unten pechschwarz, die 4 Vorderbeine und die 
Hintertarsen oft rötlich pechbraun, die beiden ersten Fühlerglieder größtenteils, die 4 folgenden wenigstens 
an der Spitze rostrot, oben sehr dunkel erzfarbig, auf Kopf und Thorax grünlich, auf den Flügeldecken 
bräunlich oder messinggelb schimmernd. Auf der Stirn befindet sich neben jedem Auge nur eine feine, 
schräge Längsrinne, welche unten nie den Clypeus erreicht. Letzterer ist kurz und sehr breit, oben durch 
einen tiefen, schwach bogenförmigen Eindruck begrenzt. Thorax fast dreimal so breit wie lang, der Quere 
nach gewölbt, sehr fein punktiert und in der Mitte zerstreut und flach, über dem Seitenrande dichter, stärker 
und tiefer punktiert, an den Seiten bis vor die Mitte ziemlich parallel, davor in starker Rundung verengt, 
oder die Seiten stärker gerundet und dann auch nach hinten etwas verschmälert, mit abgerundeten Ecken. 
Flügeldecken stark gewölbt, an der Basis so breit, oder wenig breiter als der Thorax, dahinter im Bogen 
etwas erweitert, dann ähnlich verengt und am Ende ziemlich schmal gemeinschaftlich abgerundet; kräftig 
punktiert. Die Punkte sind verworren und haben auf der Scheibe 3 mehr oder weniger deutliche, ziemlich 
regelmäßige Doppelreihen, die je einen kaum merklich gewölbten Zwischenstreifen einschließen. Außerdem 
liegt eine Punktreihe neben der Naht und eine über dem etwas gewölbten Seitenstreifen. Die letztere 
besteht aus starken Punkten und ist vertieft. Die letzte (10. normale) Punktreihe liegt in der abgesetzten 
Kante des Seitenrandes und besteht aus nicht regelmäßig hinter- und nebeneinander gestellten Punkten. 

Mit dieser Art stimmt Ag. natalensis VOGEL in der Stirnbildung völlig überein, ist jedoch weniger 
gewölbt, auf den Flügeldecken fein punktiert, und der Seitenstreifen wird vor der Mitte durch einen tiefen, 
furchenartigen Eindruck emporgehoben und von der Scheibe abgesetzt. Ueber dieser Furche ist die 
Scheibe anfangs etwas abgeflacht, ähnlich wie bei alutacea VoGEL. Die Ag. immaculata OL., heptas und 
achillis VOGEL, die noch zum Vergleich heranzuziehen wären, haben nach der Diagnose zwei Punktreihen 
über dem Seitenstreifen der Flügeldecken, und so bliebe allein die Möglichkeit, daß VoGEL das $ der vor- 
liegenden Art unter dem Namen praestans beschrieben haben könnte, was sich nur nach Vergleich eines 


typischen Stückes entscheiden läßt. 
19* 
19 


148 J- WEISE, 148 


12. Porphytoma dives KARSCH. 


Berl. Ent. Zeit., 1881, p. 226. 

Betschuanaland-Protektorat, Kalahari: Lehututu-Kang, Bonche, Januar 1905. 

Dieses hübsche Tier, von dem Herr Dr. SCHULTZE 17 Exemplare mitbrachte, wurde aus Natal von 
KarscH als Mesodonta, sodann von Jacopy (Transact., 1888, p. 200, tab. 7, fig. I0) aus N’Gami, Zambesi als 
Mesodonta submetallica beschrieben, jetzt endlich durch Jacopy, Stett. Z., 1903, p. 319, zur Gattung Por- 
phytoma erhoben. 


13. Luperus capensis n. sp. 


Elongatus, subparallelus, convexiusculus, flavo-testaceus, nitidus, prothorace elytrisque sublaevibus, 
albido-flavis, palpis picies, metasterno nigro, lateribus prothoracis ciliatis, elytris parce seriatim pilosis, sutura 
anguste nigro-marginata. Long. 3,5 mm. 

Tafelberg bei Kapstadt, Februar 1904. 

Von dem ähnlich, jedoch dunkler gelb gefärbten /lavus RosH. durch kurze Fühler, vom ähnlich 
behaarten setulosus Ws. durch glatte Stirn, kürzere Fühler und schwarze Hinterbrust abweichend. 

Schlank gebaut und ziemlich parallel, blaß-rötlichgelb, Thorax und Flügeldecken weißlich, ziemlich 
stark glänzend, Taster pechbraun, Oberlippe, Stirn über den Fühlern, Schildchen und Klauenglied hell- 
rotbraun, Prosternum angedunkelt, Hinterbrust und die Nahtkante der Flügeldecken schwarz. Die Fühler 
erreichen kaum die Mitte der Flügeldecken, ihr 3. Glied ist wenig, aber deutlich länger als das 2., das 4. 
ist das längste, die äußerste Spitze der einzelnen Glieder vom 4. ab ist gebräunt. Stirn glatt, mit einigen 
Härchen tragenden Punkten in dem Eindrucke, der sich neben den Augen und über den Höckerchen 
hinzieht. Thorax deutlich länger als breit, fast glatt, unter stärkerer Vergrößerung mäßig dicht, verloschen 
und zart punktuliert, die Seiten bewimpert, in der Mitte schwach gerundet-erweitert. Flügeldecken ähnlich 
wie der Thorax punktuliert, die Punkte eine Spur stärker und zum Teil dunkel durchschimmernd und da- 
durch deutlicher; die Seiten bewimpert und die Scheibe mit Reihen aufstehender weißlicher Härchen nicht 
dicht besetzt. Diese Härchen haben dieselbe Länge wie die an den Seiten des Thorax und der Flügel- 
decken, ähnliche stehen auch am Vorderrande des Prosternum. Die Beine sind nicht besonders lang, die 


Schenkel ziemlich dick, der Metartarsus kaum so lang wie die beiden folgenden Glieder zusammen. 


14. Laetana schultzei n. sp. 


Oblonga, subparallela, convexiuscula, laete rufo-flava, nitida, antennis (basi excepta) infuscatis, macula 
scutellari, plus quam dimidio postico elytrorum, pectore pedibusque nigris; prothorace sublaevi juxta angulos 
anticos punctato, elytris subtiliter punctatis. Long. 6,5—7,3 mm. 

Betschuanaland-Protektorat: Kalahari, Khakhea-Kang, Dezember 1904. 

Mas: antennis articulis 3—8 parum ditatatis, subserratis, prothoracis basi in medio parum producto, 
segmento ultimo abdominali apice utrinque inciso, medio fovea magna instructo. 

Femina: antennis simplicibus, prothoracis basi in medio leviter emarginato, segmento ultimo abdominali 


integro, medio plus minusve longitudinaliter impresso. 


149 Chrysomelidae und Coccinellidae. 149 


Etwas größer und schlanker als Spilonota sagaw Ws., sonst derselben täuschend ähnlich, aber alle 
Schienen mit einem ziemlich langen Enddorne bewehrt und die Fühlerbildung ganz abweichend. Letztere 
erinnert beim d nur entfernt an die von Laetana histrio BaLy und pallida Duvıv. Jedes der Glieder 3—8 
ist von der Basis bis zur Spitze erweitert, am stärksten Glied 3, die folgenden allmählich weniger, so daß 
Glied 8 an der Spitze nur noch eine Spur breiter ist als die 3 Endglieder, welche gestreckt, ziemlich dünn 
und an den Seiten fast parallel sind. Das 3. Glied ist an der Spitze kaum um , breiter als das 
1. Glied. 


Lebhaft und glänzend rötlichgelb, die Fühler vom 3. Gliede ab und die Spitze der Mandibeln mehr 
oder weniger stark angedunkelt, Beine, Prosternum, Mittel- und Hinterbrust, eine Längsmakel an der Naht 
hinter dem Schildchen und mehr als die hintere Hälfte der Flügeldecken schwarz. Letztere Färbung ist 
vorn nicht geradlinig begrenzt, sondern an der Naht und in der Mitte der Scheibe jeder Decke schwach 
winklig vorgezogen. Stirnhöcker dreieckig, oben von einer fast geraden Furche begrenzt, und nebst dem 
Kopfschilde glatt. Stirn sparsam und fein punktiert, nahe den Augen mit einigen schrägen Längsrunzeln. 
Thorax etwas breiter als lang, hinter den Vorderecken am breitesten, dahinter allmählich verengt, die Scheibe 
zerstreut und sehr fein-, in der Nähe der Vorderecken stärker punktiert, mit einem weiten, flachen, zuweilen 
unterbrochenen Quereindrucke unmittelbar hinter der Mitte und einem anderen Eindrucke vor dem Schildchen. 
Der Basalrand ist in der Mitte erhöht und dreieckig über einen großen Teil des Schildchens vorgezogen 
(9) oder eben und im Bogen oder auch in einem sehr stumpfen Winkel ausgerandet (2), der sichtbare Teil 
des Schildchens daher beim g klein, beim 2 groß. Flügeldecken in den fast geradlinig heraustretenden 
Schultern breiter als der Thorax, sodann fast parallel, im letzten Viertel allmählich etwas verengt und hinten 
gemeinschaftlich ziemlich breit gerundet-abgestutzt (3) oder einzeln abgerundet (2), auf der Scheibe nicht 


dicht, aber fein und flach punktiert. 


Im Anschlusse hieran möchte ich noch erwähnen, daß das d von Laetana histrio BaLy in der Mitte 


der ersten Bauchplatte einen großen, dicht aufstehend behaarten Bürstenfleck trägt. 


15. Monolepta tabida n. sp. 


Oblonga, flavo-albida, mandibulis apice nigricantibus, prothorace elytrisque creberrime subtiliterque 


ruguloso-punctatis, subopacis, illo impressione transversa undulata instructo. Long. 4,2 mm. 
Kalahari: Kooa-Sekgoma. 


Durch die blasse, verschossen gelblich-weiße Farbe des Körpers ausgezeichnet. Die Oberlippe und 
die Unterseite sind etwas glänzend, Stirn, Thorax und Flügeldecken ziemlich matt. Stirn dicht und zart 
gewirkt, der Quereindruck über der Fühlerwurzel ist geradlinig, tief, nach der Mitte hin erweitert, die kleinen 
Stirnhöcker und der Nasenkiel schlecht begrenzt. Fühlerglied 3 etwas schlanker und länger als 2. Thorax 
nicht ganz doppelt so breit wie lang, an den Seiten leicht gerundet, nach vorn und hinten ziemlich gleich- 
mäßig schwach verengt, die Oberseite nur mäßig querüber gewölbt, sehr dicht, fein runzelig punktiert, mit 
einem schwachen, klammerförmigen (——) Quereindrucke in der Mitte. Schildchen glatt, glänzend. Flügel- 
decken in den Schultern etwas breiter als der Thorax, dahinter fast parallel, am Ende kurz gemeinschaftlich 
abgerundet, oben etwas stärker als der Thorax, sehr dicht runzelig punktiert. Metatarsus sehr lang, doppelt 


so lang wie die folgenden Glieder zusammen, seine äußerste Basis nebst den Klauen gebräunt. 


150 J. Weıse, 150 


16. Aphthona decens n. sp. 


Oblonga, convexiuscula, pallide ferruginea, antennis apicem versus infuscatis, elytris testaceo-flavis, 
sutura infuscata; tuberculis frontalibus sat obsoletis, vertice convexo, laevi, prothorace dense punctulato, 
elytris paullo fortius punctulatis, praeterea punctulis seriatim dispositis instructis. Long. 3—3,3 mm. 

Kapland: Cape flats, September 1904. 

In der Größe und Färbung der Oberseite noch am meisten mit durbanensis Jac. aus Natal überein- 
stimmend, die Unterseite und Hinterschenkel aber viel heller gefärbt, von der kleineren ovatipennis Jac. aus 
Maschonaland ebenfalls durch helle Unterseite, aber auch durch den breiten, flachen Nasenkiel abweichend. 

Blaß-bräunlichrot, die Flügeldecken gelblich, mit dunkler Nahtkante, die einzelnen Fühlerglieder vom 
5. oder 6. Gliede ab an der Spitze mehr oder weniger weit schwärzlich, das Schildchen bräunlichgelb, selten 
angedunkelt. Die Stirnhöcker sind groß, dreieckig, flach, glatt, kaum über die übrige Stirnfläche erhaben, 
durch die schlecht begrenzte Spitze des Nasenkiels geschieden, welcher bald breit und ziemlich flach (bei 
ıo Exemplaren), bald schmal und keilförmig ist (bei 5 Exemplaren). Oben werden die Höcker durch eine 
weite Quervertiefung von dem gewölbten, glatten oberen Teile der Stirn getrennt. Thorax breiter als lang, 
von den Hinterecken bis zur Mitte ziemlich von gleicher Breite oder unbedeutend verschmälert, davor stärker 
gerundet-verengt, wenig gewölbt und dicht und fein punktiert. Die Punkte der Flügeldecken sind wenig 
weitläufiger und stärker als die des Thorax und erscheinen auf den ersten Blick ganz verworren, aber bei 
genauer Ansicht, und besonders bei abstehenden Decken, bemerkt man die normalen 9 Punktreihen, die 
mehr oder weniger paarig genähert sind und aus Punkten bestehen, die kaum stärker als die der breiten 


Zwischenstreifen sind. 


17. Aphthona bohemani Jac. 
Proceed., 1899, p. 345. 


Ein im Betschuana-Protektorat, in der Kalahari zwischen Khakhea und Kang (Dezember 1904), 
gefangenes, nicht gut erhaltenes Stück, dem die Hinterbeine fehlen, die zur Bestimmung der Gattung sehr 
wichtig sind, könnte zu dieser Art gehören, obwohl es nur 2,5 mm lang ist und sehr dunkel-metallisch-grüne 
Flügeldecken besitzt. 


18. Phyliotreta spec. 


Es wurde in Klein-Namaland bei Steinkopf (Juli 1904) ein ganz frisches Exemplar erbeutet, welches 


unregelmäßig zusammengetrocknet ist, so daß die Art nicht erkennbar ist. 


19. Eutheca parvula n. sp. 


Oblongo-ovalis, fulva, femoribus posticis abdomineque ferrugineis, elytris stramineis, dense fortiterque 
punctato-striatis, punctis striarum ferrugineis, interstitiis angustis, interstitio ultimo sat lato, rufo-maculato. 
Long. 4,5—5 mm. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 

Kleiner als die beiden bis jetzt bekannten Arten und von diesen abweichend gefärbt und punktiert, 
die Klauen einfach. 

Gelblichrot, Hinterschenkel und Bauch dunkel-rostrot. Kopf glatt, Stirnfurchen schmal und wenig 


tief, ein breiter Längsstreifen neben ihnen dicht und kräftig punktiert und sehr kurz weiß behaart. Auf 


151 Chyronomelidae und Coccinellidae. 151 


dem Thorax befindet sich jederseits vor der Mitte ein winkliger, nach außen offener Bogen, der von groben 
Punkten gebildet wird, sowie ein kurzer, tiefer Längsstrich hinter der Mitte bis dicht an die Kante des 
Hinterrandes. Dieser Strich und der vordere Teil des Bogens liegen in einer Linie, wenig voneinander 
getrennt. Die Grundfläche der Flügeldecken ist blaß-strohgelb, aber diese Farbe wird durch die groben, 
rostroten Punkte der regelmäßigen Reihen stark beeinträchtigt, da sie nur auf die feinen Zwischenräume 
der Punkte und die schmalen, ebenen Zwischenstreifen beschränkt ist. Der breite letzte Zwischenstreifen 


ist mit roten und gelben Flecken gewürfelt, zuweilen liegt auch auf der Schulterbeule ein rotbrauner Fleck. 


20. Aspidomorpha tigrina OLiv. 
Bon. Mon., Vol. II, p. 336. 


Deutsch-Südwestafrika, Damaraland: Okahandja. 


21. Cassida aridella n. sp. 


Oblongo-ovalis, convexa, straminea (viridis), subopaca prothorace crebre haud profunde punctato, 
angulis rotundatis, elytris creberrime subruguloso-punctatis, protecto deflexo. Long. 4 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Keetmanshoop in Groß-Namaland. 

Mit ©. kitigiosa BoH. verwandt, ähnlich gefärbt und punktiert, jedoch kleiner als diese, bedeutend 
schlanker gebaut, da das Seitendach der Flügeldecken fast senkrecht abfällt. 

Länglich-eiförmig, nach hinten verschmälert, strohgelb (im Leben grünlich, nur Brust und Bauch 
gelb), matt, oder die Flügeldecken eine Spur glänzend. Thorax quer-elliptisch, der Vorderrand aber stärker 
gerundet als der Hinterrand und nach der Mitte hin etwas vorgezogen, so daß man die vordere Hälfte auch 
als gerundet dreieckig bezeichnen kann, Ecken breit abgerundet, der Mittelzipfel des Hinterrandes in 
schwachem Bogen ausgeschnitten; die Scheibe mäßig gewölbt und seitlich mit dem Dache in einer Flucht 
abfallend, dicht, sehr flach punktiert, die Punkte schimmern etwas dunkel durch und werden dadurch 
deutlicher. Flügeldecken an der Basis unbedeutend breiter als der Thorax, bis zu 1/, der Länge leicht 
verbreitert, dann verengt und hinten schmal gemeinschaftlich abgerundet, die Schulterecke vorgezogen, 
kleiner als rechtwinklig, mit verrundeter Spitze. Die Scheibe ist ziemlich hoch gewölbt, sehr dicht punktiert, 
mit ganz schmalen Zwischenräumen, die nahe der Schulter flach, nach hinten zu höher werden, so daß dort 
die Punktierung runzelig erscheint. Das Seitendach ist vorn breit, hinten schmal, und wird durch eine 
stärkere Punktreihe von der Scheibe abgesetzt; dicht darüber befindet sich eine zweite feinere Reihe. Die 
Epipleuren liegen vorn, wo sie breit sind, sehr tief, verengen sich vom Ende der Brust ab und sind im letzten 
Viertel schmal und fast so hoch wie der Seitenrand des Daches. 

Mir liegt außerdem ein von Herrn K. HARTMANN gesammeltes Stück aus Transvaal vor, welches 


zwar etwas kürzer gebaut ist, sonst aber nicht wesentlich abweicht. 


b) Coceinelliden. 
1. Exochomus flavipes Tuuneg. 


Ins. spec. nov., 1781, p. 281. 
Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 


152 J- WEISE, Chrysomelidae und Coceinellidae. 152 


%. Midus 4-stillatus MULS. 


Spee., p. 950. 


Mit der vorigen Art zusammen gefangen. ı Exemplar. 

Das Stück gehört vielleicht einer anderen Art an, es ist 3 mm lang, 2 mm breit, die Oberlippe 
gelblich, ebenso ein feiner Saum jederseits am Vorderrande des Thorax. Die erste gelbe Makel jeder Flügel- 
decke liegt etwas hinter der Schulterbeule nach innen, der Naht etwas näher als dem Seitenrande. Die 
zweite Makel ist etwas kleiner. Beine schwarz oder die Schienen pechbraun, Tarsen (ausgenommen das 
dunkle Klauenglied) rötlich-gelbbraun. Der Bauch ist breit rötlich gesäumt. 

Die Gattung Midus hat eine vollständige Bauchlinie wie Pullus, gehört aber nicht zu den Scymnen 
neben Pharus, was MULSANT angibt, sondern wegen der langen Fühler und der grob facettierten Augen zu 


den Rhizobien. 


D. Diptera (1. 


Jenaische Denkschriften. XIII. 20 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I, 
20 


l. Chironomidae 


Von 


Prof. Dr. J. J. Kieffer, 
Bitsch. 


Mit ı5 Figuren im Text. 


Hiermit werden die ersten südafrikanischen Vertreter der Familie der Chironomiden bekannt gemacht. 
Dieselben wurden in Rooibank, im Hinterland der Walfisch-Bai, und in Klein-Namaland, in den Jahren 1904 
und 1905 von Dr. LEONHARD SCHULTZE erbeutet und mir von der Direktion des Zoologischen 
Museums in Berlin zur Bestimmung zugesandt. Aus Ostafrika sind bisher nur 2 Arten bekannt, nämlich 
Chironomus albitibia WALK. und Ceratopogon castaneus WALK.; aus Nordafrika wurden 7 Arten beschrieben, 
nämlich Ohironomus flavicans Maco., Chironomus pedisequus KIEFF. (pedestris WOLLAST. nec MEIG.), aus Madeira, 
Chironomus variotarsatus BECK., aus Aegypten, wie die folgenden, Macroptilum nudum BEck., Ceratopogon 


*uteicollis BECK., Ceratopogon flavitarsatus BECK. und Ceratolophus imparunguis BECK. 


Knepperia n. g. 

Ich widme diese Gattung meinem leider allzufrüh verstorbenen Kollegen, dem durch seine historischen 
Arbeiten rühmlichst bekannten Dr. JosEPH KnEPPER aus Oelde (Westfalen). Die Merkmale dieser neuen 
Gattung sind folgende: Augen kahl, am Scheitel um mehr als ihre Länge voneinander getrennt, oben nur 
wenig verschmälert; Taster lang und viergliedrig; Fühler, Form des Kopfes und Thorax wie bei Chironomus. 
Flügelfläche unbehaart, sehr fein und dicht punktiert; Hilfsader weit vor dem Ursprung des Cubitus in den 
Vorderrand mündend; Cubitus an seiner Mündung von der Flügelspitze etwa so weit wie die obere Zinke 
der Posticalader entfernt; 4. Längsader einfach; 5. oder Posticalader gegabelt; gewöhnliche Querader sehr 
schief, scheinbar die Basis des Cubitus darstellend; keine andere Querader. Mittlere und hintere Tibien an 
der Spitze mit einer in der Mitte unterbrochenen Querreihe von schwarzbraunen Stacheln; vordere Tarsen 
abgebrochen; die mittleren und hinteren vom ersten Glied bis zum letzten an Länge abnehmend; Krallen 
einfach; ohne deutliche Pulvillen noch Empodium. Zange wie bei Ohironomus, jedoch haben die Basalglieder 


apical auf der Innenseite nicht nur einen, sondern zwei unbehaarte Fortsätze. Hierzu gehört folgende Art: 


Knepperia gracilis n. sp. d. 
Gelblichweiß; ı. Fühlerglied, 3 breite Binden auf dem Mesonotum, Metanotum und Sternum 


schwarz; Fühler mit Ausnahme des großen basalen Gliedes, und Beine bräunlich oder hellbraun; schmaler 
20* 
20* 


156 J- J- KIEFFER, 156 


Hinterrand der Hinterleibsringe, die 2 Endsegmente oberseits und die Zange hellbraun. Tasterglieder 
walzenförmig, allmählich länger werdend; I. Glied zweimal so lang wie dick; 2. doppelt so lang wie das 1.; 
3. dreimal; 4. etwas mehr als viermal, wenig schmäler als die vorigen. Fühler des g 14-gliedrig; 3.—ı3. Glied 
deutlich länger als dick; 14. so lang wie alle vorigen zusammen, apical spindelförmig; Federbusch braun. 
Mittlere Längsbinde des Thorax hinten, die seitlichen vorn abgekürzt. Flügel glashell; 2. Längsader an 
ihrer Mündung der I. etwas näher als der 3.; Gabelung der 5. deutlich hinter der Querader liegend. Beine 
mit langen abstehenden Haaren, diese 2—3mal so lang wie die Dicke der Beine. Endglied der mittleren 
Tarsen fast viermal so lang wie dick. 
Obere Decke der Zange kahl, in der 
Mitte kurz zugespitzt; basale Glieder fein 
behaart, aussen mit langen abstehenden 


Haaren, apical auf der Innenseite, mit zwei 


Fig. 1. : : 
r E übereinander liegenden und fast recht- 
Fig. ı. Flügel. 


Fig. 2. Spitze der mittleren Tibia. 
Fig. 3. Hälfte der Zange mit Decke. Fig. 3. 


winklig abstehenden linealen unbehaarten 

Fortsätzen; Endglieder mit derselben 

Behaarung wie die basalen Glieder, gerade, an beiden Enden kaum schmäler als in der Mitte, am oberen 

Ende kahl, innen mit 5 gleichweit voneinander abstehenden Stacheln, von denen die 2 unteren kleiner sind; 

die zwei inneren Lappen stumpf, fein pubesziert und mit zerstreuten langen zurückgekrümmten Haaren. 

Körperlänge g: 2,5 mm. 

Rooibank, Mai 1905. (9 Exemplare.) 

Von den übrigen Gattungen der Chironominae unterscheidet sich das Genus Knepperia, wie folgt: 

I. Cubitus die Mitte des Flügelvorderrandes nicht oder kaum erreichend, apical stark verdickt; 4. Längs- 

ader gegabelt, ihre obere Zinke basal mit dem Cubitus verschmolzen und scheinbar aus diesem ent- 

springend; Spitze der hinteren Tibien erweitert, ausgeschnitten und mit einer Querreihe von Stacheln 


bewaffnet; 4. Tarsenglied an allen Beinen viel kürzer als das 5.; ohne deutliche Pulvillen und 


Empodium; Augen kahl . ... fe ne 5 en rn een. GOorynoneura WINN. 
— Cubitus die Mitte des Flügelrandes en nicht verdickt; 4. Längsader ungegabelt . 2. 
2. Krallen’ zweispaltig‘; Antennen dP 7-glieduig . .. 2... 2 Er Telmatogeion, SCHIN: 
== ‚Krallen ’einfach 11.0.7 2 nl rn a ae Ir her een ee He Re ee Ba 


3. Mesonotum von einer tiefen Mittellängsfurche durchzogen; Antennen bei d? 7-gliedrig. 
Chasmatonotus H. LoEw. 
— [;Mesonotum ohnejeine tiefe ‚Mittellängsfurche .. . 1. Er 
4. Flügel verkürzt, die Mitte des Hinterleibes nicht erreichend oder kaum überragend; Geäder wie bei 
Chironomus; Antennen bei 3? 7-gliedrig. (Ungenügend gekennzeichnete Gattung) . sSmittia HoLMGR. 
— Flügel normal entwickelt, wenigstens die Hälfte des Hinterleibes erreichend u EN ef 
5. Endglied der Antennen bei g? verdickt, verlängert, eiförmig, ein wenig länger als das vorletzte; Taster 
kurz : hit en MEN ei la DR Br eee Re EE EENG Re RE 
— Endglied der Antennen nicht verdickt, beim d wenigstens so lang wie die 8 vorigen zusammen . 6, 
6. Das 4. Tarsenglied wenigstens an den mittleren und hinteren Beinen kürzer als das 5.; vorderer 
Metatarsus kürzer.alsdie Tibien 2 u... men 
—. 4. Tarsenglied aller "Beine Jlängersalsi/dastg. nv. Er BR a a 
7. Taster 3-gliedrig; 4. Tarsenglied walzenrund; Empodium gut entwickelt; Augen kahl; Antennen beim & 


14-gliedrig; Endglied so lang wie die 8 oder 9 vorigen zusammen . . . . . .  Psilocerus RUTHE. 


157 


Io. 


11. 


I2. 


13. 


Chironomidae. 157 
Hasterga-eliednies; 4er Rarsenglied' herzförmien nal an. nn een 
Antennen beim d 7-gliedrig, ohne Federbusch; Augen kahl; Taster 4-gliedrig; Empodium lang und 
dinnseulvallen‘ tehlend 202000 0 Ve re a a Scopelodromus. CHEVREIL. 
Antennen beim & 14-gliedrig, mit Federbusch . . . . 2. 2 .2.2.2..2..2.. Thalassomyia (ScHin.) JoH. 
Deeilzcherunbehaart oder femöpunkterte a I nn en nun nn 2. 
Bluseltläche mit deutlicher anliegender' Behaaruna. 2... .. an w .n En sn 2.0. 2 
Antennen des 8 8-gliedrig, ohne Federbusch . . . . 2 2 2 2 22.220202. Doloplastus SKUSE. 
Antennen beim & 13- oder 14-gliedrig, mit langem Federbusch . . . » » 2 22 2 2 22... 


Mittlere und hintere Tibien an der Spitze mit einem unvollständigen gezähnelten Ring oder mit einer 
Querreihe von Stacheln; Taster lang, 4-gliedrig; Augen kahl; Endglied der Zangenklaue apical schwach 
verschmälert, innen mit mehreren gereihten Stacheln bewaffnet, basales Glied in der Nähe der Spitze 
innen mit I oder 2 kahlen Fortsätzen,; Zange mit 2 langen stumpfen, mit langen und zurückgekrümmten 
Haaren versehenen inneren Fortsätzen; Zangendecke kahl, mitten in eine Spitze auslaufend . . . 12. 
Mittlere Tibien ohne andere Bewaffnung als die 2 Sporen; hintere Tibien mit quergereihten Stacheln an 
demsspitze-ivorderer Metatarsus kürzerzalsadie Tibien ©. 2. nn m ae en nenne. 
Empodium und Pulvillen groß und sehr deutlich, wenigstens an den 4 hinteren Beinen; mittlere und 
hintere Tibien an der Spitze mit einem unvollständigen am distalen Rande gezähnelten schwarzen Quer- 
ring; vorderer Metatarsus länger als die Tibien; basales Zangenglied in der Nähe der Spitze innen mit 
I kahlen Fortsatz; Cubitus fast in die Flügelspitze mündend . . . 2 2 22.2020... Ohironomus. 
Empodium und Pulvillen nicht entwickelt; mittlere und hintere Tibien mit einer unterbrochenen Quer- 
reihe von Stacheln; basales Zangenglied in der Nähe der Spitze innen mit 2 kahlen Fortsätzen; Mündung 
dess@ubitus weit vor der Flügelspitze lesend . . . 2. 2. 2. nun en 2.0. „. Änepperian. 2: 
Untere Zinke der Posticalader seicht S-förmig gekrümmt; Endglied der Zange dreieckig, apical abgestutzt 


und so breit oder breiter als lang; Augen kahl; Taster lang, 4-gliedrig; Empodium gut entwickelt. 
Camptocladius V.D. WULP. 


UntererZinke der-Postiealadersserade, oder kaum bogig u. 2 Su 0 a sun nen 1A 
. Pulvillen groß und sehr deutlich, wie auch das Empodium „Laster. 4-gliedeis, . 2 22 2.2.0202 85. 
alvilengtenlend u ee ee re 
Augen dicht undskurz behaat a ee tara . .. Crieotopus V.D. WULP. 
AneensUunbebaantigr en ea. a), Psectrocladius KIEFF. 
Sue eng dient undkikurzubehaane a ee ra ee Ze 
ARUSENBUNDE Na Ak a a ee ey ee en un LG: 
Taster 3-gliedrig; Endglied der Zange doppelt, d. h. aus 2 nebeneinander liegenden Fortsätzen bestehend; 
Empodiumfsutsentwickeltene a ee nr sehe 1 Diplocladius n..&: 
Hasterr4 oliedrie; EndpledidenZange enfacht n . DE na een ae ee 
. Empodium gut entwickelt, lang und schmal . . . . 2.2 2 2 220.00... Trichocladius KıErF. 
Empodium verkummertwundräußerst kurz Far en nat Mierocladius n:\. 
. Taster 3-gliedrig . Trissocladius n. g. 
Taster 4-gliedrig i u, - 20. 
» Empodium deutlich, lang und schmal. . . „ . v2 u no 2 a 0.2.2.0... Daciylocladius KıErr: 
Emmpodiumtzichtentwiekelti rn ne ee ea Orthocladius V. D. WULP. 


. Thorax kegelig über den Kopf verlängert; hintere Tibien erweitert . . . . Eurycnemus V.D. WULP. 


158 J- J- KIEFFER, 158 


— Thorax nicht kegelig über den Kopf verlängert; hintere Tibien nicht erweitert; Augen kahl; Taster 


+gliedrig 0 1220 0 De ae ee, 3 
22. Vorderer Metatarsus länger als die Tibien een er ee ee Tann larsus"N ps ar 
— Vorderer Metatarsus kürzer als die Tibien ee ee Menmornemtus. No myMaTEE 


Genus Chironomus. 


Hierzu gehören die 8 folgenden neuen Arten: 


I. Flügel gefleckt . 7. 5 ua al u se an ae en EEE ee, a 
— Flügel ungefleckt ....: u uns, ee.m. ae u ee ee 
2. Abdomen dorsal ohne Rlecken 2. u u a ee re 1. ©. calipterus n. sp. 
— Abdomen dorsal mit einem dunklen Fleck am Hinterrande der Segmente 2—5 oder 2-6 . . .. 3 


3. Nur ein Fleck zwischen der 4. Längsader und der oberen Zinke der 5. Längsader; Endglied der Antennen 
des @ walzenförmig, ohne lange Borsten, nicht dreimal so lang wie das vorletzte 2. C. formosipennis n. sp. 
— Hinter dem Spitzenfleck noch ein Längsstreifen zwischen der 4. Längsader und der oberen Zinke der 5.; 
Endglied der Antennen des 2 viermal so lang wie das vorletzte, basal eiförmig aufgetrieben und daselbst 
mit einem langen Borstenwirtel . . ... 2 nn ano 


4. Abdomen grün, mit einem schwarzbraunen Fleck hinter dem Vorderrande der Segmente 2—4; Querader 


bräunlich . “u . eu 2 0a m ae Re en ee I RUnCHER SEE 
— Abdomen dorsal braun, ungefleckt oder mit breiten Querbinden . . 2. x. 2 2 2 2.2... DB 
5. Querader gelb wie diesübrigen Adern . „m. re 5: 
—  Querader' schwarz; Abdomen mit’breiten dunklen? OQuerbinden Er 


6. Größe I2 mm; Englied der Antennen des 2 dreimal so lang wie das vorletzte; Abdomen dorsal hellbraun, 
ventral schmutzigweiß *. 22.0 a schalter 
— Größe 4,5—5,5 mm; Englied der Antennen des 9 zweimal so lang wie das vorletzte; Abdomen braun, 
dorsal im apiealen Drittel dunkler . . „u 2 nn re E60 en San: 
7. Beine gelb, Spitze der Femora und alle Gelenke braun; Gabelung der Posticalader genau unter der 
Mündung der Querader in die 4. Längsader liegend; Abdomen ventral hellbraun 7. C. apicalis n. sp. 


— Beine schmutzigweiß; Gabelung der Posticalader etwas hinter der Querader liegend 8. C. apricus n. sp. 


1. Chironomus calipterus n. sp. 82. 


Schmutzigweiß; Grundglied der Antennen bei d2 dottergelb, die folgenden Glieder rostfarbig, End- 
glied beim 2 schwärzlich; drei Längsbinden auf dem Rückenschild, Metanotum, je zwei Flecken auf den 
Pleuren, und Mesosternum rostrot; die lateralen Binden des Rückenschildes vorn verkürzt und nur durch 
eine Linie verlängert, hinten mit einer schwarzbraunen Spitze das Scutellum berührend, die mittlere hinten 
verkürzt; Halteren weiß; alle Femora dicht vor der Spitze mit je einem schwarzbraunen Punkt; alle Tarsen 
apical schwarz, 5. Glied meist ganz schwarzbraun; Abdomen bräunlichgelb, seitlich und auf den 3 letzten 
Segmenten dorsal dunkler; oftmals zeigen alle Segmente oberseits, hinter dem Vorderrande, je einen dunklen 
Punkt. Augen kahl, nierenförmig, oben stark verengt und nur um ein Drittel ihrer größten Breite von- 
einander getrennt. Antennen beim d& 12-gliedrig; 2. Glied umgekehrt keglig; 3. bis II. quer, doppelt so 
breit wie lang; I2. zweimal so lang wie die IO vorigen mitsammen; Federbusch braun. Antennen beim 2 
6-gliedrig; 2. Glied fast doppelt so lang wie das 3., in der Mitte seicht eingeschnürt, mit 2 Haarwirteln ; 
die 3 folgenden fast eirund, und mit einem sehr langen Haarwirtel, dieser doppelt so lang wie das Glied; 


2. bis 5. Glied am oberen Ende halsartig verlängert und beiderseits am Grunde dieser Verlängerung mit je 


159 Chironomidae. 159 


einer langen hyalinen pfriemenförmigen Lamelle; am 2. Glied ist die halsartige Einschnürung so lang wie das 
Glied, am 3. und 4. länger als das Glied und am 5. so lang wie dasselbe; Endglied fast walzenrund, apical nur 
wenig schmäler, 1'/,mal so lang wie das vorhergehende. Die 4 Tasterglieder verhalten sich untereinander wie 
2:4:6:10'). Flügel weißlich, fein punktiert, mit bläulichen Streifen längs der Discoidalader (im apicalen 
Drittel), der beiden Zinken der Posticalader und längs der Endhälfte der 6. und 7. Längsader; außerdem 


liegen zwei längliche blaue Flecken zwischen der 3. und 4. Längsader; Querader sehr schief, schwarz, wie 


Fig. 4. Endglieder der Antenne 9. Fig. 5. Flügel 9. 


die Basis der ı. und 3. Längsader; alle übrigen Adern gelb; Costa an der Mündung des Cubitus aufhörend;; 
Verlauf der Adern wie in Fig. 5. Vorderer Metatarsus beim £ 1!/;mal so lang wie die Tibien, zweimal so 
lang wie das 2.; dieses um !/;, länger als das 3., das dem 4. gleich ist; Endglied halb so lang wie das 4., 
7-&mal so lang wie dick; Krallen einfach, Pulvillen groß und breit, kürzer als das dünne Empodium; 
Behaarung der mittleren und hinteren Beine beim d 2—3mal so lang wie die Dicke der Beine. Zange des 


& gestaltet wie bei C. schultzei (Fig. ı1), aber nur mit 4 Borsten am Ende. Körperlänge: 5—6,5 mm. 


Rooibank, Mai 1905 (13 d, I8 2). 


2%. Chironomus formosipennmis n. sp. 8?. 


Schmutzigweiß; Taster braun; alle Antennenglieder beim g gelb, mit braunem Federbusch; die 5 
ersten beim 2 bräunlichgelb, das letzte schwarz; Thorax mit den rostroten Zeichnungen wie bei voriger 
Art; Halteren weiß; Beine hellgelb; nur der unterbrochene, am distalen Rande gezähnte apicale Ring der 
mittleren und hinteren Tibien, die Spitze der 4 ersten Tarsenglieder und das ganze 5. Glied schwarz- 


braun; Abdomen schmutziggelb, ventral hellbraun; 


2. bis 6. Segment dorsal hinter dem Vorderrande mit 
einem schwarzen eirunden Fleck. Augen und Taster 


wie bei voriger Art. Antennen beim Z& 13-gliedrig; 


3. bis 12. Glied 3—4mal so breit wie lang; 13. 3—4mal 


Fig. 7. 


Fig. 6. Antenne 9. 


so lang wie die II vorigen mitsammen. Antennen 
Fig. 7. Flügel 29. 


des 2 6-gliedrig, gestaltet wie bei voriger Art. Flügel 
weißlich, mit bläulichen Zeichnungen, wie Fig. 7; Stelle zwischen Costa und Cubitus gelb; Querader und 
die äußerste Basis der I. und 3. Längsader schwarz, die anderen Adern gelb; beim 2 reichen die Flügel 


bis zum Endviertel des Hinterleibes. Vorderer Metatarsus beim g I\,mal so lang wie die Tibien, die 


ı) Das ı. Glied ist also zweimal so lang wie dick, das schmälere 4. aber zehnmal. 


160 J- J- KIEFFER, 160 


3 ersten Glieder lang bebartet, Haare 4—5mal so lang wie die Dicke der Tarsen; 5. Glied fünfmal so lang 
wie dick, halb so lang wie das 4.; Krallen, Empodium, Pulvillen und Zange wie bei voriger Art. Körper- 
länge: ? 9 mm, d 7—8 mm. 

Rooibank, Mai 1905 (4 d, I ?®). 


3. Chironomus longicornis n. sp. 9. 


Voriger Art in Gestalt und Färbung sehr ähnlich und von ihr nur durch folgende Merkmale zu 
unterscheiden: 5. Tasterglied kaum länger als das 4.; an dem 2. bis 5. Antennenglied ist die halsartige 
Einschnürung viel kürzer als der dicke basale Teil, und die hyalinen pfriemlichen Lamellen erreichen nicht 
oder kaum die größte Breite der Glieder; das Endglied ist aber durch seine Gestalt und durch die langen 

v Borsten im basalen Drittel besonders ausgezeichnet 


a 


und genügt allein, um diese Art von allen anderen 


hier beschriebenen zu unterscheiden; dasselbe ist 
nämlich im basalen Viertel eiförmig verdickt und 
im basalen Drittel mit Borsten versehen, deren 
Länge die der Borstenwirtel der übrigen Glieder 
erreicht; dieses Endglied bräunlichgelb, während 
die 5 übrigen gelb sind. Die Flügel haben außer 


den Zeichnungen, wie bei genannter Art, noch 


Fig. 8. Antenne 9. 


einen bläulichen Längsstreifen zwischen der 4. 
Längsader und der oberen Zinke der 5.; derselbe beginnt hinter dem Fleck an der Spitze, lehnt sich dann 
an den Rand der Zinke und verschwindet wenig proximal von der Gabelung der 5. Längsader. (Tarsen ab- 
gebrochen.) Das 2. bis 4. Hinterleibssegment dorsal hinter dem Vorderrand, mit einem rundlichen, fast 
queren, dunkleren Fleck, der auch noch am 5. Segment als Spur zu erkennen ist. Körperlänge: 7 mm. 
Rooibank, Mai 1905 (I 2). 


4. Chironomus tripunctatus n. Sp. d. 


Schmutzigweiß; Taster dunkel; I. Antennenglied schwarz, die folgenden bräunlichgelb, mit braunem 
Federbusch; Zeichnungen des Thorax wie bei C. calipterus; Halteren weiß; Beine bräunlichgelb; vordere 
Tarsen abgebrochen; an den übrigen ist das 5. Glied und die Spitze der 4 ersten braun; Abdomen grün; 
2. bis 4. Segment dorsal mit einem braunen eirunden Fleck hinter dem Vorderrande; die 2 letzten 
Segmente dorsal und die Zange bräunlich. Augen kahl, stark nierenförmig, oben verschmälert und nur um 
ein Drittel ihrer größten Breite abstehend; die Tasterglieder verhalten sich untereinander wie 2:6:7:17; 
Endglied etwas schmäler als die vorigen, alle wie gewöhnlich gestaltet, nämlich walzenrund, mit sehr feinen 
und quergereihten Härchen und zerstreuten längeren Haaren. Antennen 12-gliedrig; 3. bis II. Glied viermal 
so breit wie lang, 12. mehr als doppelt so lang wie die IO vorigen mitsammen. Flügel glashell, ungefleckt 
und fein punktiert; Querader bräunlich, die übrigen Adern gelb; Gestalt der Flügel und Verlauf der Adern 
wie bei C. calipterus. Femora und Tibien der mittleren und hinteren Beine mit langer Behaarung, dieselbe 
viermal so lang wie die Dicke der Beine; Krallen, Empodium und Pulvillen wie bei den vorigen Arten. 
Zange wie bei C. schultzei, jedoch haben die Endglieder auf der Innenseite apical nur 3 Borsten oder 
Stacheln, auch ist die apicale unbehaarte Hälfte dieser Endglieder noch stärker verengt. Körperlänge: 
6,5-—7 mm. 

Rooibank, Mai Igos (5 8). 


161 Chironomidae. 161 


5. Chironomus schultzei n. sp. 32. 


Bräunlichgelb; die 5 ersten Antennenglieder des 2 gelb, das 6. schwarzbraun; alle Antennenglieder 
des d gelb, Federbusch braun; Taster schwarzbraun; drei Binden des Rückenschildes, Mesosternum und 
zwei kleine Fleckchen auf den Pleuren rotbraun; die mittlere Binde durch eine Längslinie geteilt, hinten 
abgekürzt und nur linienförmig bis zum Scutellum verlängert, die seitlichen vorn verkürzt; zwischen den 
Binden erscheint der Rücken weiß bereift; Halteren weiß; Beine gelb, nur der unterbrochene apicale Ring 
der mittleren und hinteren Tibien schwarz; Abdomen des $ dorsal hellbraun, ventral schmutzigweiß; die 
Lamellen gelb; beim unreifen 3 ist das ganze Abdomen mit Einschluß der Zange gelb. Kopf und Augen 
wie bei den vorigen Arten; die Tasterglieder verhalten sich untereinander wie 2:4:5:7. Antennen beim 
2 6-gliedrig; die Glieder gestaltet wie bei C. calipterus, Endglied aber dreimal so lang wie das vorletzte, 
auch ist die halsartige Verengung des 4. und 5. Gliedes etwas kürzer als der verdickte basale Teil; beim 
g ist das 3. bis vorletzte Glied quer. Flügel glashell, fein punktiert, ungefleckt; alle Adern mit Einschluß 
der Querader gelb; Mündung der 2. Längsader zweimal so weit von der Mündung der 3. wie von der 1. 
entfernt; Geäder wie in Fig. IO angegeben; beim 2 reichen die Flügel nur bis zur Mitte des Hinterleibes. 
Vorderer Metatarsus beim d fast zweimal so lang wie die Tibien; Vordertarsen bebartet, Haare 3—4mal so 
lang wie die Dicke der Tarsenglieder; beim 2 ist der vordere Metatarsus nur wenig länger als die Tibien, 


4. Glied doppelt so lang wie das 5., welches dreimal so lang wie dick ist; Behaarung der mittleren und 


Fig. 9. Antenne 9. Fig. ıo. Flügel 9. Fig. ıı. Hälfte der Zange. 


hinteren Beine I!/,;mal so lang wie die Dicke der Beine; Krallen, Empodium und Pulvillen wie bei 
C. calipterus. Abdomen des ? dreimal so lang wie der Kopf und der Thorax mitsammen. Zange des d 
gestaltet wie gewöhnlich, d. h.: Decke unbehaart, in der Mitte des distalen Randes in eine stumpfe Spitze 
ausgezogen; basale Zangenglieder und basale Hälfte der Endglieder fein anliegend behaart und außen mit 
sehr langen zerstreuten und abstehenden Haaren; Innenrand der basalen Glieder apical mit einem schief 
abstehenden, fast linealen unbehaarten Fortsatz; apicale Hälfte der Endglieder etwas verschmälert, unbehaart, 
innen an der Spitze mit 6 gereihten Stacheln; die zwei großen inneren Fortsätze der Zange bis zur Mitte 
der Endglieder reichend, breit abgestumpft, fein behaart und dazu mit längeren, zerstreuten und zurück- 
gekrümmten Haaren. Körperlänge 2: I2 mm; g: 8 mm. 

Nymphe. Basis der Antennenscheiden mit einem kurzen spitzen Zahn; der Ausschnitt zwischen 
den beiden Zähnen bogig; Stigmen des Thorax weiß und sehr fein verzweigt, wie dies bei Chironomus 
üblich ist. 

Larve. 12 mm lang, gestaltet wie gewöhnlich; Kopf mit je 2 runden Augenflecken; Taster zwei- 
gliedrig, Grundglied 2—3mal so lang wie dick, an seinem distalen Ende einen griffelartigen Fortsatz und 
das Endglied tragend, letzteres ebenfalls mit einem kurzen griffelartigen Fortsatz endigend. Die 2 Pseudo- 
podien des ı. Brustringes, die 4 fadenartigen Fortsätze an der ventralen Seite des letzten Bauchringes, die 
2 mit braunen Haken versehenen Pseudopodien des Analringes, sowie die 4 Analläppchen wie gewöhnlich. 


Rooibank, Mai 1905. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 21 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
21 


162 J- J. KIEFFER, Chironomidae. 162 


6. Chironomus africanus n. sp. 2 

Schmutzigweiß; Taster und Endglied der Antennen schwarzbraun; die 5 ersten Antennenglieder 
gelb; Thorax mit den rostroten Zeichnungen wie bei C. calipterus; Halteren weiß; Beine hellgelb, nur der 
unterbrochene, am distalen Rande gezähnte apicale Ring der mittleren und hinteren Tibien, die Spitze der 
4 ersten Tarsenglieder und das ganze 5. Glied schwarzbraun; Abdomen braun, oberseits im Enddrittel 
dunkler. Kopf und Augen wie bei den übrigen Arten. Die Tasterglieder verhalten sich anscheinend wie 
2:4:5:10, das Endglied schmäler als die 3 ersten. Antennen 
6-gliedrig, gestaltet wie bei C©. calipterus; die hyalinen Lamellen 
jedoch nicht oder kaum länger als die halsartige Einschnürung; 
Endglied doppelt so lang wie das vor- 
\ (en. letzte. Flügel glashell, fein punktiert; 
® en Be > die Mündung der 2. Längsader ist der 


Fig. 12. Antenne 9. Fig. 13. Flügel 2. I. Längsader näher als bei allen anderen 


hier beschriebenen Arten, und von derselben nur sehr wenig getrennt; Gabelung der 5. Längsader unter 
dem Ursprung des Cubitus liegend; Adernverlauf wie in Fig. 13 angegeben; alle Adern gelb, Querader 
kaum dunkler gelb. Vordere Tarsen abgebrochen; die Tarsenglieder der mittleren und hinteren Beine 
allmählich kürzer werdend; Krallen, Empodium und Pulvillen wie gewöhnlich. Körperlänge 4,5—5 mm. 


Rooibank, Mai 1905 (5 9). 


7. Chironomus apicalis n. sp. d. 

Färbung der vorigen Art; jedoch auch die Spitze der Femora und alle Gelenke braun; Abdomen 
bräunlichgelb, dorsal mit wenig breiten schwarzbraunen Querbinden. Kopf, Taster, Beine und Zange wie 
bei C. calipterus. Von den Antennen war nur das basale Glied noch vorhanden. Flügel glashell, nicht 
weißlich und ohne Flecken; Adern gelb, Querader schwarz; Verlauf der Adern wie bei (. calipterus, jedoch 
liegt die Gabelung der 5. Längsader genau unter der Mündung der Querader in die 4. Längsader, während 
dieselbe bei calipterus unter der Basis des Cubitus liegt. Körperlänge: d 5,5 mm. 

Rooibank, Mai 1905. 


8. Chironomus apricus n. sp. 9. 
Schmutzigweiß; Taster, Endglied der Antennen, 3 Rückenbinden, Metanotum, 2 kleine Flecken auf 
den Pleuren, Mesosternum und breite dorsale Querbinden auf dem Abdomen braun ; Halteren 
weiß; Gelenke der Beine dunkel; der apicale gezähnelte Ring der mittleren und hinteren 
Tibien schwarz; Abdomen ventral mit dunklen Querbinden; Lamellen bräunlichgelb ; mitt- 
lere Längsbinde des Thorax hinten abgekürzt, durch eine feine Längslinie geteilt; die seit- 
lichen vorn abgekürzt. Kopf und Augen gestaltet wie bei allen vorigen Arten (Fig. 14); 
Verhältnis der Tasterglieder wie 2:4:5:9; Antennen 6-gliedrig, gestaltet wie bei (©. calipterus, 
Endglied doppelt so lang wie das vorletzte. Flügel bis in die Nähe der Abdomenspitze 
reichend, glashell, gelblich in der Nähe des Vorderrandes, fein punktiert; Adern gelb, 


Querader schwarz, mit dunkelbraunem Saum; Verlauf der 


Adern wie in Fig. I5 angegeben. Vordere Tarsen abge- 


brochen ; mittlere Tibien doppelt so lang wie der Metatarsus, 
Fig. 14. Kopf 9. Fig. ı5. Flügel 9. 4. Tarsenglied ı!/; so lang wie das 5.; dieses 3—4mal so 
lang wie dick; Krallen, Empodium und Pulvillen wie bei den vorigen Arten. Körperlänge: 5,5—6 mm. 


Klein-Namaland: Steinkopf und Kamaggas, im Frühjahr 1904; Enklave der Walfischbai: Rooibank, 
Mai 1905 (3 9). 


2. Asilidae 


Von 


Prof. Dr. Fr. Hermann, 


Erlangen. 


Die Ausbeute an Asiliden (Raubfliegen), die Herr Dr. LEONHARD SCHULTZE von seiner Reise mit- 
gebracht hat, war nur eine relativ kleine, es waren im ganzen nur ca. 25 Stück, die mir zur Bearbeitung über- 
geben wurden. Manche davon waren zu stark lädiert, um eine bestimmte Determination zuzulassen, und wie 
eben der Zufall fügt, waren gerade unter den lädierten Stücken, soweit dies aus den Resten entnommen es 
werden konnte, einige Formen, die in hohem Grade interessant gewesen wären. Irgend welche tier- 
geographische Schlüsse zu ziehen, ist selbstverständlich bei der geringen Ausdehnung des vorliegenden 
Materials unmöglich, vielleicht dürfte auch eine solche Untersuchung überhaupt nicht eben dringend not- 
wendig sein, da wir gerade über die südafrikanische Dipterenfauna teils durch die klassische Arbeit Löws 
(Dipterenfauna von Südafrika, Berlin 1860), teils durch eine vor nicht langer Zeit erschienene Zusammen- 
stellung von Bezzı (Ditteri Eritrei, Bulletino della Societä entom. italiana, Vol. XXXVII, Firenze 1905) 
relativ gut unterrichtet sind. Auch sonst ist da und dort manches über südafrikanische Dipteren' publiziert 
worden, dessen spezielle Anführung sich an dieser Stelle wohl erübrigen dürfte. 

So klein aber auch das mir vorliegende Material war, so enthielt es doch einige interessante 
neue Formen, Beweis genug, daß trotz der erwähnten Arbeiten eine immer mehr ausgedehnte Durch- 
forschung der südafrikanischen Landstrische unsere dipterologischen Kenntnisse noch in vielen Punkten 
erweitern würde. 

Ich gebe in folgendem eine Zusammenstellung, sowie die Beschreibungen der Asiliden, die Herr 


Dr. L. SCHULTZE auf seinen Exkursionen erbeutete. 


I. Dasypogoninae. 
Laparus pulchriventris Löw. 
Ein $ aus der südlichen Kalahari: Severelela-Kooa, Oktober—November 1904. 
Das vorliegende Exemplar stimmt gut mit der Löwschen Beschreibung überein; die geringen Ab- 
weichungen dürften wohl als individuelle oder als Geschlechtsdifferenzen — Löw kennt nur das gd — auf- 


zufassen sein. 
21* 
21* 


164 FR. HERMANN, 164 


Laparus sp.? 
Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober— November 1904. 


Eine nähere Determinierung ist des mangelhaften Erhaltungszustandes wegen ausgeschlossen. 


Lagodias inermis n. sp. d9. 


In der „Dipterenfauna Südafrikas‘ beschreibt Löw in einer Anmerkung zu Lagodias albidipennis Lw. 
ein Weibchen, von dem ihm zweifelhaft war, ob es der genannten Species zuzurechnen sei. Es liegt mir 
ein Lagodias-Weibchen vor, auf welches die Löwsche Beschreibung vollständig paßt, und ich besitze von 
der gleichen Fundstelle stammend auch das dazu gehörige Männchen. Es handelt sich dabei um eine neue 
Lagodias-Species, die sich von den bis jetzt in der Literatur bekannten beiden Arten des Genus Lagodias, 
albidipennis Lw. und teratodes HERMANN, durch den vollkommenen Mangel jener eigentümlichen Befiederung 
der Hinterschienen auszeichnet. 

Facie polline silacea, macula mellea, nitida, supraorali signata; mystace griseo; fronte grisea, albido- 
hirsuta; antennis fulvis; thorace albido, vittis cervinis trisignato; abdomine piceo, polline griseo obtecto; 
segmentis posterioribus ferrugineis; pedibus melleis, apice femorum tibiarumque infuscato, nigro-hirsutis et 


flavido-setosis; alarum apice leviter infumato. Long. c. I3 mm. 
Ein Pärchen aus der südlichen Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


d. Gesicht durch Bestäubung matt, kiesgelb, neben dem Mundrande eine unbestäubte, honiggelbe, 
glänzende Stelle. Knebelbart gelblichweiß, auf die Gegend des Mundrandes beschränkt, über ihm 2 gleich- 
gefärbte Borsten. Stirn matt, mehr weißlichgrau und an den Seiten sowie auf und neben dem Ocellen- 
höcker mit feinen kurzen weißen Härchen. Die Fühler besitzen vollständig deu gleichen Bau wie bei 
Lagodias teratodes; sie sind gelb, das 3. Glied leicht weißlich bereift; die Behaarung der Basalglieder ist 
weißlich; das 2. Glied trägt an seiner Oberecke einige kurze schwarze Borsten; ebenso sind die kurzen 
Börstchen an dem oberen Rande des 3. Gliedes schwarz. Hinterhaupt weiß bestäubt, mit gelbem Borsten- 
kranze; der dichte Backenbart rein weiß. Rüssel braun, weißlich behaart, Taster gelbbraun, an der Spitze 
mit einem Büschel langer brauner Borsten. — Thorax durch Bestäubung weißgrau, fast rein weiß; eine 
rehbraune Mittelstrieme erreicht das Schildchen nicht ganz und wird durch eine feine, mehr durch eine 
Reihe kurzer weißer Borstenhaare markierte Mittellinie der Länge nach halbiert; auch seitlich von der 
Mittelstrieme steht eine Reihe weißlicher Borsten; die Seitenstrieme wird durch zwei, ebenfalls rehbraune, 
jedoch schwächer konturierte Längsflecken angedeutet. Die stark vorspringenden Schulterbeulen sind weiß 
bestäubt, mit einem kleinen dunkelbraunen glänzenden Punktflecken auf ihrer Spitze. Weiße spärliche 
Behaarung findet sich an dem vorderen und seitlichen Rande des Thorax; im übrigen ist dieser völlig 
nackt; von der Flügelwurzel bis zu den eigentümlich aufgekrempelten Hinterecken finden sich jederseits 
3 starke ockerbräunliche Borsten. Das stark gewölbte, grau bereifte Schildchen nackt. Brustseiten gleich- 
mäßig weiß bestäubt, völlig nackt; nur vor der Basis der Schwinger finden sich einige feine lange weiße 
Haare. Die Schwinger selbst sind weifsgelb und besitzen auf dem Knopfe eine braune Makel. — Abdomen: 
Die Grundfarbe ist der Hauptsache nach dunkelbraun, verschwindet jedoch völlig unter grauweißer Be- 
stäubung, so daß die Allgemeinfarbe wie bei den Leptogaster-Arten leingrau erscheint; nur der Höcker an 
der Basis des 2. Segmentes trägt rehbraune Bestäubung. Auf dem 5. Segmente macht die dunkle Grund- 
farbe seitlich und am Hinterrande einem ziemlich lebhaften Rotbraun Platz, welche Farbe dann an den 


folgenden Segmenten zur vorherrschenden wird. Die großen Genitalien rotbraun, deren Unterstücke mehr 


165 Asilidae. 165 


gelbbraun. Bei der Profilbetrachtung des Abdomens erkennt man, daß die rotgelbe Grundfarbe als Seiten- 
strieme sich weit nach vorn erstreckt; auch der Bauch scheint unter der grauen Bestäubung im wesent- 
lichen rotbraun zu sein. Die Behaarung des ganzen Hinterleibes besteht aus äußerst kurzen, aber doch 
ziemlich dichtstehenden weißen Härchen; am I. Segment ist sie etwas länger, und hier finden sich auch 
einige gelbliche steifere Borsten; die Genitalien besitzen teilweise auch schwarze Behaarung. — Beine: 
Hüften weiß bestäubt, die beiden vorderen Hüftenpaare mit zarter weißer Behaarung. Beine hellgelb, un- 
bestäubt; die Spitze der Schenkel und Schienen sowie sämtliche Tarsen in wechselnder Ausdehnung ge- 
bräunt. Die kurze Behaarung ist allenthalben schwarz, nur an der Spitze der Hinterschienen und an der 
Unterseite der sämtlichen Tarsen stehen auch gelbe Härchen; die Borsten sind ausnahmslos gelblich. 


Klauen dunkelbraun, Pulvillen gelb. 


9. Bezüglich des Weibchens kann ich auf die oben zitierte Beschreibung von Löw zurückgreifen; es 
sei hier nur erwähnt, daß die Behaarung des Abdomens bei dem 2 eine noch kürzere und weit weniger 
dichte ist, und daß die Beine heller sind; namentlich findet sich auf dem Oberschenkel keine Bräunung. — 
Die Flügel sind bei beiden Geschlechtern in der Art mikroskopisch behaart, wie es von Löw geschildert 
wird; die Flügelspitze bekommt dadurch ein etwas matteres Ansehen. Die Hinterrandzellen sind sämtlich 


breit offen; die Analzelle ist am Flügelrande selbst geschlossen. 


Sporadothrix n. g. 


Das einzelne, im übrigen gut konservierte Tier ist leider an den Flügeln so lädiert, daß über diese 
nichts auszusagen ist. Wenn ich trotzdem ein neues Genus zu errichten wage, so geschieht dies ledig- 
lich in der Absicht, durch die Beschreibung eventuell von anderer Seite eine Identifizierung des inter- 
essanten Tierchens zu bekommen, welches in jene relativ wenig ausgedehnte Gruppe der Dasypogoninen 
gehört, die durch den vollkommenen Mangel der Pulvillen sattsam charakterisiert ist. Lassen wir die ver- 
schiedenen hierher gehörenden Formen Revue passieren, so scheiden die beiden Genera Acnephalum und 
Sisyrnodites mit ihrem breiten bienenartigen Gesamthabitus ohne weiteres aus, ebenso wie die überschlanken 
Leptogaster-Arten mit den verwandten Formen von Lasiocnemus und Euscelidia. Das amerikanische Genus 
Dieranus kommt überhaupt nicht in Frage, gerade so wenig wie die paläarktische Anarolius-Form, die durch 
die mähnenartige Behaarung des Thoraxrückens und die weit auseinanderstehenden Fühler genugsam 
charakterisiert ist. Daspletis Löw besitzt Pulvillen, die nur ungewöhnlich klein sind, und gehört überdies 
in die nächste Verwandtschaft des artenreichen Genus Microstylum. Was endlich noch das amerikanische 
Genus Ablautus Löw betrifft, so genügt die ausführliche Beschreibung, die wir OSTEN-SACKEN (Western 
Diptera, p. 290) verdanken, um schon durch den Fühlerbau allein jede Identität mit Sporadothrix aus- 
zuschließen. So bleiben denn für eine engere Konkurrenz lediglich die beiden Genera Rhadinus Löw und 
Psilinus v. D. WuLp übrig; ich kenne beide Formen durch Autopsie leider nicht, allein die von den beiden 
Autoren gegebenen Beschreibungen sind so ausführlich und erschöpfend, daß sie unbesorgt für die Ver- 
gleichung verwertet werden können. Gewifß nähert sich Rhadinus (Löw, Neue Beiträge zur Kenntnis der 
Dipteren, Bd. IV, p. 38) in manchen Stücken, z. B. im Bau des Gesichtes, der Fühler und deren Endgriffel, 
des Abdomens u. s. w., dem neuen Genus, scheidet sich aber anderseits von ihm bestimmt durch die Kahl- 
heit von Thorax und Abdomen, sowie den Umstand, daß das I. Fußglied kaum länger ist als das 2. 
Und aach Psilinus kommt sicher, wie ich der Beschreibung und den Zeichnungen v. D. Wurps (Asilidae 
rom Aden and its neighbourhood, Tr. Ent. Soc. London, 1899, p. 86) entnehme, dem Genus Sporadothrix 


in vielen Punkten nahe, entfernt sich aber wieder durch die schon im Namen (wıAog = nackt) zum Aus- 


166 FR. HERMANN, 166 


druck kommende Kahlheit des ganzen Körpers und die Beschränkung des Knebelbartes auf das untere 
Drittel des Gesichtes so erheblich, daß jede Identifizierung ausgeschlossen erscheint. So möchte ich denn 


nach dieser kritischen Prüfung das Genus Sporadothrix in folgender Weise charakterisieren: 


Gesamthabitus schlank; der ganze Körper, mit Ausnahme der Brustseiten, mit weitläufiger, zer- 
streuter, fast borstenförmiger Behaarung. Wenn gleichwohl das ganze Tierchen stark behaart er- 
scheint, so beruht dies mehr auf der Länge und Dicke der einzelnen Haare, als auf deren dichter An- 
ordnung. Das sich nach der Stirn zu etwas verengende Gesicht ist so breit wie der Querdurchmesser der 
vorgequollenen Augen, deren mittlere Facetten größer sind als die äußeren. Die Breite des Gesichtes 
läfßft den ganzen Kopf breit, fast doppelt so breit wie hoch erscheinen. Scheitel nur in mäßiger Weise ein- 
gesattelt; Ocellenhöcker relativ schwach. Das ganze Untergesicht in geringem Grade gleichmäßig vor- 
gewölbt, ohne eigentlichen Gesichtshöcker. Der Knebelbart reicht bis zu der Fühlerwurzel empor, läßt 
aber unten dieser eine mediale, oblonge Stelle des Gesichtes frei. Rüssel gerade, stumpf; die cylindrischen 
Taster stark beborstet. Das I. Fühlerglied sehr kurz, das 2. doppelt so lang wie dieses, beide ziemlich 
stark behaart; das 3. Fühlerglied ist ca. Iı!/),mal so lang wie die beiden Basalglieder zusammengenommen, 
relativ schlank, jedenfalls dünner als jene. An seiner Basis ist das 3. Fühlerglied kugelig gerundet, geht 
aber nach vorn in einen dünnen Stab über, dem ein relativ langer Endgriffel angegliedert ist. Das Basal- 
glied desselben ist kurz; dagegen besitzt das vorn abgestutzte Endglied bedeutende Länge. Der Thorax 
mäßig gewölbt; das Abdomen ungefähr viermal so lang als der Thorax, schlank, nach hinten etwas 
verschmächtigt. Genitalien (3) kugelig, ohne weitere Eigentümlichkeiten. Beine ziemlich robust, die 
hintersten stärker, aber ohne irgendwelche partielle Verdickungen. An sämtlichen Beinen ist der Metatarsus 
so lang wie die 3 folgenden Tarsenglieder zusammengenommen; das letzte Fußglied von der Länge des 
Metatarsus, die Klauen kräftig, ohne Pulvillen. 


Als typische Art betrachte ich: 


Sporadothrix graecilis n. sp. d. 


Totus piceus, femorum radice et apice, tibiarum dimidio basali et tarsis ochraceis exceptis; capite, 
thoracis dorso polline ochraceo, pleuris, scutello, metanoto, abdominis segmentis primis et ultimis, his 


leviter, exalbido obtectis. Pilis setisque totius corporis albids. Alarum venis basalibus ochraceis. 
Long. 8 mm. 


Aus der südlichen Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Die Grundfarbe des ganzen Tieres ist ein düsteres, teilweise glänzendes Pechbraun. Auf dem Kopf 
und Thoraxrücken wird die Grundfarbe durch zarte gelbe, an den Brustseiten, dem Hinterrücken, dem 
Schildchen und den beiden ersten Hinterleibssegmenten, an diesen freilich nur in sehr geringer Aus- 
dehnung, durch mehr weißliche Bestäubung bedeckt. Die Behaarung von Kopf, Thorax und Abdomen 
besteht aus im allgemeinen wenig dichten, langen, am Hinterleibe anliegenden Haaren von durchaus fahl- 
gelber Farbe. Der ebenfalls fahlgelbe Knebelbart erstreckt sich bis zu der ebenfalls fahlgelb behaarten 
Fühlerwurzel. Die Fühler sind schwarz, das I. Glied weiß, die übrigen gelblich bestäubt. Backenbart 
mehr weißlich. Rüssel und Taster pechbraun mit langer heller Behaarung. Schwinger weiß. An den 
glänzend pechbraunen Beinen sind die Schenkelwurzeln mit den Trochanteren, die Knie, die Schienenwurzeln 


licht-gelbbraun, die Tarsen mehr rotbraun. Die ganze zerstreute Behaarung und Beborstung ist fahlgelb; 


167 Asilidae. 167 


nur die Tarsen tragen schwarze Borsten; auch finden sich an der Unterseite sämtlicher Schienenspitzen 
einige Borsten von schwarzer Farbe. Die Flügeladern sind an der Flügelwurzel und am Vorderrande 


lehmgelb, im übrigen dunkelbraun. 


Il. Laphrinae. 
Anypodetus n. g. 


Das neue Genus läßt sich mit wenigen Worten mühelos charakterisieren. Das Verhalten des 
Flügelgeäders — die die Discoidalzelle und die 4. Hinterrandszelle distal schließenden Adern verlaufen in 
einer Richtung und nahezu in einer Linie — verweist es zu den Atomosien und den diesen attachierten 
Genera. Die punktförmige Reliefierung des Abdomens fehlt oder ist wenigstens nur ganz schwach ange- 
deutet, wie dies ja bei den zu den Atomosien gehörenden Genera Eumecosoma und Lamprozona auch der 
Fall ist. Was aber das Genus Anypodetus vor allen Atomosien auszeichnet, ist der völlige Mangel der 
Pulvillen, ein Umstand, der dem neuen Genus eine Sonderstellung unter allen bisher bekannt gewordenen 
Laphriinen verleihen dürfte. Auch der Fühlerbau wird sich leicht für eine Charakteristik des neuen Genus 
verwenden lassen. Eigentümlicherweise trägt nämlich das 3. Fühlerglied einen wohlentwickelten Endgriffel, 
der aus einem ziemlich langen cylindrischen Basalgliede besteht, dessen ausgehöhltem Vorderende ein 


kurzer Stift entragt. 


Als typische Art betrachte ich: 


Anypodetus fasciatus n. sp. d. 


Fronte facieque polline griseo obtectis; antennis ferrugineis, mystace griseo; thorace fusco vel 
testaceo-fusco, fascia mediana obsolete signato, griseo-setosulo; abdomine fusco, segmentorum 2.—5. mar- 


ginibus posterioribus albido-pollinosis; pedibus fuscis; alis paullo infumatis. Long. 6 mm. 
I d aus der Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober—November 1904. 


Kopf: Stirn von grauer oder gelblicher Bestäubung, matt, mit ganz kurzer zerstreuter Behaarung 
von weißlicher Farbe. Etwas über der Fühlerwurzel steht jederseits neben dem Orbitalrande eine einzelne 
lange Borste von gelber oder auch schwarzer Farbe. Der wenig vorragende Ocellenhöcker trägt 2 lange 
schwarze Borsten. Auch das gelb bestäubte Hinterhaupt trägt in der Scheitelgegend jederseits 2 gelbe 
Borsten von auffallender Länge. Der gewöhnliche Borstenkranz gelb. Das gelblich bestäubte Untergesicht 
ist am seitlichen Mundrande glänzend schwarzbraun. Der bis zu den Fühlern hinaufragende Knebelbart 
besteht aus groben Borsten, denen feinere kürzere lichte Härchen beigemengt sind; oben und seitlich sind 
diese Borsten hellgelblich, unten und in der Mitte aber schwarz. Der Backenbart besteht aus weißen, 
kurzen, fast borstigen Haaren. Der schwarze Rüssel ist an seiner Wurzel und Spitze zart bräunlich behaart; 
die Taster hell bräunlich und hell behaart. Fühler gelbrot, nur die Spitze des 3. Gliedes samt dem Endgriffel 
geschwärzt. Das I. Segment ist an seiner Unterseite mit langen, derben, gelben Borsten besetzt, die am 
2. Glied schwächer werden; an der dorsalen Fläche tragen beide Basalglieder nur vereinzelte kurze Härchen 
von schwarzer Farbe. — Thorax braunrot bis dunkelbraun, durch weißliche oder gelbliche Bestäubung 
matt. Eine medial geteilte Mittelstrieme sowie vordere Reste einer Seitenstrieme machen sich nur wenig 
bemerkbar. Die äußerst kurze, anliegende Behaarung des Thoraxrückens besteht aus gelben, nach hinten 


zu mehr aus schwarzen steifen Härchen; auf den heller bereiften Schulterbeulen steht eine gelbe Borste, 


168 FR. HERMANN, 168 


während der seitliche Thoraxrand von der Flügelwurzel nach rückwärts mit einer Reihe vorwiegend 
schwarzer Borsten besetzt ist. Schildchen wie der Thoraxrücken bestäubt und behaart ohne Randborsten. 
Brustseiten hell bestäubt und kahl. Vor den gelben Schwingern steht ein Fächer langer dunkler Borsten. 
— Abdomen dunkelbraun; das 2.—6. Segment mit durch weiße Bestäubung gebildeten, nach den Seiten 
sich verbreiternden Hinterrandsbinden. Die aus kurzen, anliegenden steifen Börstchen bestehende Behaarung 
ist auf der Hinterleibsmitte und auf dem ganzen 6. Segmente schwarz, im Bereich der Hinterrandsbinden 
und an den Seiten des Abdomens weiß. Das 2. Segment trägt seitlich 3 schwarze oder auch helle 
Borsten; die vier folgenden Segmente sind seitlich mit einer einzelnen schwarzen Borste bewehrt. Bauch 
gelbbraun, matt, mit schwarzen, nach vorn zu weißlichen kurzen Börstchen. Genitalien gelb- bis dunkel- 
braun mit dichter, aber kurzer Behaarung von heller oder dunklerer Farbe. — Beine mehr oder minder 
dunkelbraun mit kurzer anliegender, je nach der Grundfarbe hellerer oder dunklerer Behaarung; Hüften braun 
mit gelblicher Bestäubung; Vorder- und Mittelhüften mit einigen längeren Borsten, im übrigen kurz behaart; 


Flügel bräunlich getrübt, irisierend und fein mikroskopisch behaart. Die Adern an der Wurzel heller, 
im übrigen dunkelbraun. 


Laphria diaxantha n. sp. 


9. Facie rubida, polline albido obtecta; mystace albido ; antennis fuscis, albido hirsutis; thorace fusco- 
cinereo, dorso striis rubris et macula triangulari brunnea picto; abdominis segmentorum marginibus fasciis, 
saffraneis postice dilatatis ornatis; pedibus fuscis, albido-hirsutis; genubus, femoribus tibiisque anterioribus 
ferrugineis; alis hyalinis. Long. 14 mm. 

I 2 aus Deutsch-Südwestafrika: Küste der Prinzenbai (Prince of Wales Bay), Mai 1903. 

Kopf: Stirn dunkelbraun, grob weifs behaart. Der mäßig vorspringende Ocellenhöcker trägt einige 
gelbe starke Borsten. Das grau bestäubte Hinterhaupt dicht weißlich behaart und gelb beborstet. Die 
Grundfarbe des Untergesichtes ist seitlich lebhaft rotbraun, am Mundrande aber und einer von diesem zur 
Fühlerwurzel emporziehenden medialen Strieme schwarz. Die Grundfarbe verschwindet fast unter der 
dichten weißen Behaarung, die sich nach abwärts unmittelbar in den kräftigen weißen Knebelbart fortsetzt, 
dem nur am seitlichen Mundrande einige derbe gelbbraune Borsten beigemengt sind. Backenbart weiß. 
Die schwarzen Taster unten mit weißer Behaarung, an der Spitze und oben mit derben schwarzen Borsten. 
Rüssel ebenfalls schwarz, Spitze mit feiner honiggelber Behaarung, oben vor der Spitze ein zweizeiliges 
Büschel langer weifser Borstenhaare. Fühler dunkelbraun, Basis des 2. und 3. Gliedes schmal hell-rotgelb 
gebändert. Behaarung des Wurzelgliedes weißlich; das I. Glied trägt an seiner Unterseite einige grobe 
gelbbraune Borsten. — Thorax düster-braungrau mit aschgrauer Bestäubung. Die Seitenstrieme läuft 
als dünne rotbraune Linie bis fast zur Wurzel des Schildchens. Schulterbeulen ebenfalls gelbrot; eine 
ebenso gefärbte Schulterstrieme verliert sich in der Gegend der Flügelwurzel. Hinter der Quernaht liegt 
neben der Seitenstrieme eine sehr in die Augen fallende dreieckige, sammetige Quermakel von brauner 
Farbe. Die kurze, fast borstenartige Behaarung des Thoraxrückens ist schwarz und weiß gemischt; die 
Schulterbeulen tragen einige kurze honiggelbe Borsten; die langen Borsten an dem Seiten- und Hinterrande 
des Thorax sind ausschließlich schwarz. Brustseiten düster-graubraun mit einigen nicht scharf abgegrenzten 
braunroten Makeln. Die dünne, aber lange Behaarung weißlich, der Borstenfächer vor den hellbraunen 
Schwingern honiggelb. Schildchen düster-graubraun und weißlich behaart. Die Randborsten sind schwarz; 
außerdem stehen an der Basis des Schildchens auch einige anliegende honiggelbe Haare. — Abdomen 
von schwarzbrauner Grundfarbe. Die beiden ersten Segmente besitzen schmale saffrangelbe Hinterrands- 


binden, die sich auf den folgenden Segmenten allmählich verbreitern und auf dem 5. und 6. Segmente zu 


169 Asilidae. 169 


großen, die Länge der Ringe einnehmenden Mittelflecken verwandeln. Seitlich trägt jedes Segment wenig 
scharf abgegrenzte, weiß bestäubte Hinterrandsflecken. Das 7. und 8. Segment sowie die Genitalien sind 
braunschwarz mit lichter Bestäubung. Die kurze Behaarung des Hinterleibsrückens ist im wesentlichen 
saffrangelb; nur seitlich finden sich auch schwarze, auf den weiß bestäubten Hinterecken auch anliegende 
weiße Haare. Die längere Behaarung an den Seiten des I. Segmentes ist gelblich; die 3 ersten Segmente 
besitzen außerdem seitliche Gruppen stärkerer schwarzer Borsten. Die Behaarung der beiden letzten 
Segmente und des Genitalsegmentes weißlich; außerdem trägt dieses noch an seiner Unterseite einige starke 
gelbe Borsten. Bauch grau mit lederfarbenen Hinterrandsbinden und weißlicher Behaarung. — Beine: 
Die Grundfarbe ist ein mehr oder minder dunkles Braun, das nur an den Knien sämtlicher Beine, außerdem 
an der Außenfläche der Vorderschenkel sowie an der Vorderfläche der Vorderschienen eine hellere, mehr 
gelbrote Färbung annimmt. Die lange und dichte Behaarung weißlich ; die Borsten sind gelb und nur an 
den Hinterbeinen etwas dunkler. Klauen schwarz, Pulvillen fahlgelb. — Flügel glasartig mit braunen 


Adern, die durch mikroskopische Behaarung schmal gesäumt erscheinen. 


Hoplistomera cribrata Lw. 


ı g aus der Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Hoplistomera auriventris Lw. 


Ein Pärchen aus der Kalahari: Lehututu-Kgokong, Januar 1905. 


Ill. Asilinae. 
Promachus fulvipes Lw. 


ı 2 aus der Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober—November 1904. 


Promachus sp.? 


Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904. Der mangelhafte Erhaltungszustand schließt die 


Bestimmung der Species aus. 


Lophonotus setiventris Lw. 


Südwestafrika: Rooibank im Hinterland der Walfischbai, Mai 1905. 


Lophonotus sp.? 
Südwestafrika: Küste der Prinzenbai, Mai 1903. Die Determinierung ist wegen mangelhafter Erhaltung 


nicht mit Sicherheit möglich. 


Ommatius fallax Bıc. 
ı $ aus Südwestafrika: Rooibank im Hinterland der Walfischbai, Mai 1905. 
Das vorliegende Exemplar stimmt mit der von Bıcor (Ann. Soc. Ent. France, 1875) nach einem & 
gegebenen Beschreibung so gut überein, daß ich die relativ geringen sich ergebenden Unterschiede als 


sexuelle Differenzen auffassen möchte. 


Jenaische Denkschriften. XIII. 22 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. L 
22 


3. Dolichopodidae 


Von 


B. Lichtwardt, 


Charlottenburg. 


In der „Dipterenfauna Südafrikas“ hat LoEw eine Zusammenstellung der bis zum Jahre 1860 be- 
kannten Arten gegeben. Zu diesen 25 Arten konnte er I3 neue Arten hinzufügen. Seit dieser Arbeit sind 
von BIGoOT Seiapus zephyrus und saphyrus aus Gabun und fulvocinctus und laevis aus Assinie beschrieben. 
Hierzu kommen 14 neue Arten mit 3 neuen Gattungen, welche TH. BECKER-Liegnitz in Aegypten ge- 
sammelt hat und in meisterlicher Weise in den Mitteil. Zool. Museum Berlin, I902, bekannt macht. 

Von den mir übergebenen einigen 70 Exemplaren scheint ein Stück, Mookane, Kalahari, Oktober 
1904 (ohne Kopf), ein Mieromorphus zu sein. 

Ein zweites Stück ist ein gut erhaltenes $ eines Hercostomus. — Körper hellgrün, weiß bestäubt. Kopf 
breit, Untergesicht gelblichgrau. Postocularcilien weiß, nur die obersten am Scheitel schwarz. Die beiden 
ı. Fühlerglieder gelbrot, das 3. schwarz. Acrosticalbörstchen deutlich zweizeilig. Schildchen obenauf kahl. 
Tegularcilien schwarz. Alle Hüften graugrün. Schenkel und Schienen gelbrot, nur die äußersten Enden 
der Hinterschienen und alle Tarsen gebräunt. Flügel wasserklar. Die 4. Längsader, welche in einem 
flachen Bogen zur 3. ansteigt, trifft den Flügelvorderrand ein ziemliches Stück vor der Flügelspitze. Größe 
5 mm. Riet Tinkas im Hererolande südlich von Salem, 7. September 1903. 

Vielleicht wäre die Art nach dieser Beschreibung zu erkennen; dieselbe benennen, hieße aber die 
Fehler eines BıGoT oder WALKER vermehren helfen. 

Alle anderen Exemplare der Sammlung sind Hydrophorus praecox LEHM. — inaequalipes MacaQ., 
wie ihn LoEw anführt. — Kap Cross (nördlich von Swakopmund), August 1903. — Riet Tinkas (südliches 
Hereroland), 7. September 1903 (auf Wasser laufend). — Steinkopf (Klein-Namaland). — Henkries (Klein- 
Namaland). — Mookane (Kalahari), Oktober 1904 (auf dem Wasserspiegel). — Auf dem Wasser von Kanyane 
(Kalahari), Dezember 1904. — Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. — Bersaba (Groß-Nama- 
land), August 1905. 


4. Anthomyidae 


Von 


Prof. P. Stein. 


Die von LEONHARD SCHULTZE in Südafrika gefangenen Anthomyiden verteilen sich auf folgende 
Arten: 


1. Anthomyia tempestatum WieED. 


2 9, Steinkopf, Klein-Namaland, August 1904. 


2. Atherigona sp.? 


ı 2, Kalahari, zwischen Khakhea und Lehututu, Dezember 1904. Wie die meisten Atherigona-Weibchen 


ohne zugehöriges Männchen nicht zu bestimmen. 


3. Limnophora sp.? 


ı ? ohne Flügel und auch sonst nicht gut erhalten. Durch die gelbe Färbung der Beine nähert sie 
sich der von mir aus Aegypten beschriebenen L. flavescens. (Mitteil. Zool. Museum Berlin, Bd. II, 1903, 
p- 106, 150.) Kang-Khakhea, Kalahari, Dezember 1904. 


4. Lispa barbipes n. sp. 42 


Albido-caesia; antennis nigris, seta haud longe pilosa, apice nuda dimidio basali distincte incrassata, 
palpis flavis; thoracis dorso cinereo, indistincte striato; abdomine satis robusto, subcylindrico, nudo, albido- 
caesio, duabus-maculis rotundis segmenti primi, binis maculis fasciformibus segmentorum 2 et 3 et duabus 
maculis segmenti 4 antice cohaerentibus nigris nitidis; pedibus cinereis, tibiis posterioribus rufis, femoribus 
intermediis subtus spinis duabus validis armatis, tibiis posticis intus triente apicali longe setosis, metatarso 
postico valde elongato, paullo curvato, intus per totam longitudinem basi brevius, apice longius barbato; 
alis subhyalinis, venis long. 3 et 4 apice approximatis, squamis albis, halteribus flavidis. — Femina a mare 


pedibus simplicibus differt. Long. 7 mm. 
22 + 
22 * 


172 P. STEIN, 172 


Grundfärbung des Körpers weiß, mit einem Stich ins Bläuliche. Die breite schwarzbraune Stirn- 
mittelstrieme ist hinten bis zur Fühlerbasis eingeschnitten, die Orbiten nebst den Wangen ockergelblich be- 
stäubt; Fühler schwarz, Basis grau, Borste nicht sehr lang gefiedert, an der Spitze nackt, in der Basalhälfte 
deutlich verdickt, Taster hellgelb. Thorax auf dem Rücken schiefergrau, ohne deutliche Striemung, 
Schulterbeulen und Brustseiten hellgrau; dc 4, die beiden vorderen kleiner, a nur vor dem Schildchen ein 
Paar längerer, im übrigen zwischen den Dorsozentralborsten zahlreiche kurze Börstchen. Hinterleib ziemlich 
kräftig, annähernd walzenförmig, fast nackt und nur am Hinterrand des letzten Ringes mit längeren Borsten ; 
er ist weißlichblau gefärbt und zeigt auf dem ı. Ring 2 ziemlich große, runde, sich fast berührende 
schwarze Flecke, auf Ring 2 und 3 je ein Paar großer, bindenartiger, glänzendschwarzer Flecke, die nur 
durch eine feine Linie getrennt sind, in der Mitte fast die ganze Breite des Ringes einnehmen und sich, 
allmählich schmäler werdend, bis auf die Seiten des Hinterleibes erstrecken; der letzte Ring endlich trägt 
einen großen schwarzen Mittelfleck, der hinten ausgerandet ist, so daßß man seine Entstehung aus 2 Flecken 
erkennen kann. Das etwas vorragende Hypopyg ist einfarbig hell-blaugrau. Beine schwarz, grau bestäubt, 
Mittelschienen ganz, Hinterschienen mit Ausnahme des Spitzendrittels rötlich; Vorderschienen mit I Borste, 
Mittelschenkel unterseits auf der Mitte mit 2 senkrecht nach unten gerichteten kräftigen Dornen, Mittel- 
schienen nur mit kurzen Börstchen, Hinterschenkel unterseits auf der Mitte mit I Borste, Hinterschienen 
außen, außen abgewandt und innen abgewandt, mit je I Borste etwa auf der Mitte, außerdem im Spitzen- 
drittel innen mit zahlreichen, mehrreihig angeordneten langen Borsten; Hintermetatarsus lang, schwach ge- 
krümmt, in der Basalhälfte etwas dünner, in der Endhälfte verdickt, innen der ganzen Länge nach, an der 
Basis kürzer, gegen die Spitze zu länger bebartet. Flügel glashell, ohne Randdorn, 3. und 4. Längsader 
an der Spitze genähert, indem jene sich etwas abwärts, diese ein wenig mehr aufwärts biegt, hintere Quer- 
ader etwas schief und gerade, Schüppchen schneeweiß, Schwinger gelblich. — Das Weibchen gleicht bis 
auf die einfachen Beine fast vollständig dem Männchen. Die Hinterleibsflecke sind noch etwas mehr aus- 
gebreitet, die Vorderschienen an der Basis in größerer Ausdehnung rot, was beim Männchen nur angedeutet 
ist, und die Mittelschienen tragen auf der Mitte 2 Borsten, eine längere innen und eine kürzere hinten; die 


Hinterschienen tragen nur die gewöhnlichen 3 Borsten, und der Hintermetatarsus ist einfach. 


I d, 2 9, Ostrand der Kalahari zwischen Kanya und Mookane, Oktober 1904. 


5. Fucellia setulosa n. sp. 2. 


Simillima F. maritimae Har., differt palpis et pedibus totis obscuris et setis acrostichalibus minoribus 


setulis intermixtis. 


Die Art, die in zahlreichen Stücken beiderlei Geschlechts vorliegt, gleicht namentlich in dem Bau 
des Borstenbüschels an der Basis der Hinterschenkel vollständig der F. maritima HaL., die in den meisten 
Sammlungen als F. fucorum Fax. sich findet, unterscheidet sich aber durch ganz dunkle Taster und Beine 
und vor allem dadurch, daß die Acrostichalborsten zwischen sich noch kurze Börstchen tragen, während 
der Thorax bei den übrigen Arten zwischen den Acrostichalborsten ganz nackt ist. Bei diesem charakte- 
ristischen Kennzeichen der Art ist eine genauere Beschreibung überflüssig. Eine ausführliche Auseinander- 


setzung der mir bekannten Fwucellia-Arten werde ich an anderer Stelle geben. 


Die Stücke sind auf der Itschabo-Insel im Dezember 1903 gesammelt. 


173 Anthomyidae. 


173 


Zum Schluß erscheint es mir nicht unangemessen, eine Zusammenstellung der bisher aus Südafrika 


und den benachbarten Inseln beschriebenen Anthomyiden zu geben. Es sind folgende: 
I. Aricia annulipes STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. LI, 33, ı (1906). Kaffrarien. 
2. Spilogaster bivittata Maco., Dipt. exot. II, 3, 162, ı (1843). Isle de France. 


8. „ costalis STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. a. a. O. 55, 26. Kaffrarien. 

4. ss cyanea STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 60, 32. Madagaskar. 

Be - flavicornis Maco., Dipt. exot. II, 3, 156, I (Curtoneura). Isle de France. 
6. n, hirtipes Maco., Dipt. exot., Suppl. I, 202, 3 (1846). Kaffrarien. 

7: „ lativittata BıG., Ann. Soc. ent. France, 286, 3 (1885). Port Natal. 

8. » latifrons ADams, Kansas Univ. Sci. Bull. 204 (1905). Salisbury, Rhodesia. 
9. 5 latipennis Macao., Dipt. exot. II, 3, 162, 2 (1843). Kap. 

IO. E lineata STEIN, Tijdschr. v. Ent. XLVII, 102, 3 (1904). Nyassasee. 

Im R mirabilis STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 56, 27. Nyassasee. 

12. en mollis STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 55, 25. Kaffrarien, 

13. ® paradoxalis STEIN, Mitteil. Zool. Museum Berlin II, 102, 144 (1903). Madagaskar. 
14. „ pectoralis STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 44, 10. Nyassasee. 

15. n pilifemur STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 54, 24. Nyassasee. 

16. 5 quadriseta ADAMS, a. a. O. 203. Salisbury, Rhodesia. 

17. 5 quadrivittata Maco., Dipt. exot. II, 3, 163, I (1843). Bourbon. 

18. 5; serena STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 53, 22. Nyassasee. 


19. ” subpunctata WALK., Ins. Saund. 353 (1856). Kap. 


20. R translucens STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 48, 16. Madagaskar. 

21. n trimaculata STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 58, 28. Nyassasee. 

22. an tripunctata WıED., Außereur. zweifl. Ins. II, 422, 2 (1830). Kap. 

23. R% tristis WIED., Außereur. zweifl. Ins. II, 423, 3 (1830). Kap. 

24. e varians BıG., Ann. Soc. ent. France, 287, 5 (1885). Port Natal. 

25. Limnophora osten-sackeni JAENN., Abh. Senckenb. Ges. VI, 371, 77 (1866). Kapland, Madagaskar. 
26. er versicolor STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 63, 2. Madagaskar. 

27. Hydrotaca fumosa WALk., Ins. Saund. 358 (1856). Kap. 

28. Lispa hirtibasis BıG., Ann. Soc. ent. France, 292, 2 (1885). Kap. = hottentotta 293, 4. 

29. ,  desjardinsi Macao., Dipt. exot., Suppl. IV, 264, 6 (1850). Isle de France. 


30. , sexnotata Maco., Dipt. exot. Il, 3, 167, 3 (1843). Bourbon. 

31. ,„  niwalis WıED., Außereur. zweifl. Ins. II, 659, 23 (1830). Kap, Bourbon. 

32. , niveimaculata STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 68, 1. Nyassasee. 

33.  „  pectinipes BEcK., Mitteil. Zool. Museum Berlin II, 113, 161 (1903). Delagoa-Bai. 
34. Hylemyia ornata BıG., Ann. Soc. ent. France, 300, 3 (1885). Port Natal. 


35. ” fasciata WALK., Trans. Ent. Soc. London IV, 217 (1857). Delagoa-Bai, Nyassasee. 


36. Atherigona laevigata Lw., Ber. Berl. Akad. 1852, 660 (Coenosia). Mozambique. 
37. er lineata ADams, a. a. OÖ. 208. Salisbury, Rhodesia. 

38. " valida Apams, a. a. OÖ. 207. Salisbury, Rhodesia. 

39. Hydrophoria tarsata ADAMS, a. a. OÖ. 306. Salisbury, Rhodesia. 

40. Anthomyia amoena Maco., Dipt. exot., Suppl. IV, 261, 4 (1850). Madagaskar. 


174 


P. STEIN, Anthomyidae. 174 


41. Anthomyia capensis WIED., Außereur. zweifl. Ins. 426, Io (1830). Kap. Wahrscheinlich eine Lonchaea. 


42. 


43- 
. Allognota nova STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 75, 1. Madagaskar. 


44 


” 


desjardinsi Maco., Dipt. exot. II, 3, 17I, 3 (1843). Isle de France. 
rufofasciata Maco., Dipt. exot., Suppl. IV, 266, 8 (1850). Bourbon. 


45. Coenosia flavipes ADams, a. a. O. 206. Salisbury, Rhodesia. 


46. 
47. 
48. 
49. 
50. 
Sr 
52. 


guttata WıED., Außereur. zweifl. Ins. II, 442, ıı (1830). Kap. Ist schwerlich eine Coenosia. 
humeralis STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 77, 2. Nyassasee. 

humilis Meıc., S. B. V, 220, 23 (1826). Madagaskar. 

multomaculata ADAMS, a. a. O. 205. Salisbury, Rhodesia. 

nitidiventris STEIN, Berl. Ent. Zeitschr. 79, 4, Madagaskar. 

sexnotala ADAMS, a. a. OÖ. 205. Salisbury, Rhodesia. 

vittata WıED., Außereur. zweifl. Ins. II, 439, 4 (1830). Kap. 


5. Diptera pupipara (Hippoboscidae) 


Von 
Dr. med. P. Speiser. 


Mit ı Figur im Text. 


Aus dieser Familie, deren sämtliche, wenig zahlreichen Arten als blutsaugende Parasiten auf warm- 
blütigen Tieren leben, enthält die Sammlung von Prof. L. SCHULTZE 2 Arten, von denen die eine, noch 


nicht beschriebene, die Vertreterin einer hervorragend interessanten neuen Gattung ist. 


1. Hippobosca rufipes OLr. 1815. 


Orig.: 1815 Hippobosca rufipes v. OLrers, De vegetativis et animatis corporibus in corporibus animatis reperiundis, 
Göttingen 1815, p. 101. 
Synon.: 1835 H. maculata Macauvarr (non Leacu 1817!), Hist. nat. Ins. Dipt., Vol. IH, p. 638. 
1854 H. albomaculata MacauArt, in: Mem. Soc. Lille, p. 148, 
1864 H. albonotata Ronvanı, in: Arch. Zool. Anat. Fisiol., Vol. III, p. 92. 
1867 H. wahlenbergiana JAENNIcKE, in: Abh. Senckenb. Ges., Bd. VI, p. 408, tab. 44, fig. 13. 


Neue Fundorte (L. SCHULTZE): Zwischen Kang und Lehututu in der Kalahari 23 Stück, De- 
zember 1904; Lüderitzbucht (Angra Pequena) I Stück; Kubub im Groß-Namalande 2 Stück. 

Sonstige Verbreitung und Biologie: Die Art ist im ganzen festländischen Südafrika ver- 
breitet, und zwar etwa vom Kongobecken südwärts. Sie ist ein Parasit des Pferdes und Hausrindes, früher 
des Quagga, und vielleicht auch des Straußes, fliegt von den Haustieren bisweilen auch auf den Menschen 
über. Durch ihren Stich wird mutmaßlich das Trypanosoma theileri Lav. übertragen !). 

Bemerkungen: Unter den Kalahari-Exemplaren ist eines, das ich noch besonders erwähnen 
möchte, da ich schon mehrfach unter dieser Art solche Stücke gesehen habe und befürchte, sie könnten 
zur Aufstellung noch eines neuen Namens unnötig Veranlassung geben. Es handelt sich aber — meiner 
Ueberzeugung nach — nur um noch nicht völlig ausgefärbte Tiere, die noch nicht lange aus der Puppe 
entschlüpft waren, als sie getötet wurden. Bei ihnen hat der Thorax und insbesondere das Scutellum noch 
nicht jene satt kastanienbraune Grundfarbe erlangt, die das voll ausgefärbte Tier auszeichnet. Die Grund- 
farbe ist vielmehr ein Scherbengelb, von dem sich die weißen Zeichnungen, die ihrerseits noch sehr matt 
erscheinen, nur wenig abheben. Ganz besonders ist auch der später leuchtend-mahagonibraune Mittelfleck 
des Scutellum noch matt-scherbengelb, wodurch man leicht von einer richtigen Deutung der Art abgebracht 


werden könnte. 


ı) Vgl. A. LAVERAN, Sur deux Hippobosques du Transvaal susceptibles de propager le Trypanosoma theileri, in: C. R. 
Soc. Biol. Paris, 1903, p. 242. 


176 P. SPEISER, 176 


2. Echestypus binoculus nov. gen. nov. spec. 

Die neue Gattung charakterisiert sich folgendermaßen: Hippobosciden ohne Stirnaugen, mit ein- 
fachen Krallen, mit fetzenartigen Rudimenten von Flügeln wie Lipoptena, in den Rudimenten aber kaum 
mehr Spuren von Längsadern zu erkennen. Schwinger vollkommen ausgebildet. Im übrigen hat die 
Gattung ganz die Merkmale von Lipoptena Nırzsch. Der Name ist abgeleitet von z0 orörog der Stumpf, im 


Hinblick auf die Flügelstümpfe. 


Von der einzigen Art, auf welche diese Gattung errichtet ist, hat Prof. L. SCHULTZE 2 d, 5 9 als 


Parasiten des „Steenbock“, Raphiceros campestris Tungc., in der Kalahari gesammelt. 


Länge 3,5—4,5 mm, Mundrand—Hinterrand des Scutellum 2 mm. Kastanienbraun mit einigen helleren 
Teilen am Kopf, an der Basis der Schenkel und den Schulterecken, die weichhäutigen Teile des Abdomens 
hell-umberbraun. Kopf rundlich, mit nur wenig verschmälerten Augen, die etwa I'/),mal so hoch wie breit 
sind. Orbiten sehr breit, fast so breit wie die Augen. Stirnstrieme etwas länger als breit, Lunula ohne 
Grübchen. Clypeus heller als der übrige Kopf, mit einzelnen braunen Querlinien und einer noch etwas 
helleren vertieften Mittellinie, die hinten, mitten zwischen den Fühlern, in einem Grübchen endet. Maxillar- 
palpen, die die Rüsselscheide bilden, kurz. Thorax dorsal wie ventral in Bau und Beborstung sich fast 
ganz an Lipoptena anschließend, vgl. Figur. Scutellum mit einem 
Paar Borsten. An den Beinen fallen die Knie durch etwas 
dunkleres Braun auf. Ueber Flügelstummel und Halteren siehe 
die Gattungsbeschreibung. Abdomen bei g und 2 fast ganz gleich 
konfiguriert, nur daß beim g die Segmentgrenzen auch ventral 
ziemlich deutlich sind, während sie beim 9 hier verwischt sind. 
Das ı. Tergit ist nur durch 2 derbere Chitinplatten in dem 2. Tergit 
markiert. Dieses 2. Tergit ist nicht so derb wie bei Lipoptena, der 
Hinterand bogenförmig, median aber ist er noch bis fast auf seine 
halbe Länge von hinten her durch eine schmale Kerbe gespalten. 
Dahinter folgen, den Hinterrändern der Tergite 3—6 entsprechend, 
4 unter sich nach Länge und Breite fast ganz gleich gestaltete 
Chitinplatten; bei den 3 ersten davon ist der vordere Rand nicht 
gerade, sondern in der Mitte zipfel- oder zahnartig nach vorn 


vorgezogen. Diese 3 Platten tragen nahe ihrem Hinterrande jeder- 


seits eine Borste, die 4., vorn geradrandige bisweilen jederseits 2. 


Fpumhl 


Hinter ihr folgt ein Paar am Hinterrande mit vielen Borsten 
besetzter, fast quadratischer Platten, die zusammen das 7. Tergit repräsentieren; dahinter das weiche 
Analsegment. Ventral ist außer dem Basalsegment keinerlei derbere Chitinisierung zu bemerken. Das 
Basalsternit ist schmal, besteht, ähnlich wie bei Echestypus sepiaceus m.!), fast nur aus 2 schmalen, 
zungenförmigen divergierenden Lappen, die median an ihrer Vereinigungsstelle sich so weit ver- 
breitern, daß das Segment median beim 9 etwa 1I!/,mal, beim & fast zweimal so breit (recte lang!) ist wie 
an den Seiten. Die übrigen Sternite kennzeichnen sich durch etwas dunkleres Chitin und die Stellung 
der Borsten. Beim d steht jederseits der Genitalöffnung eine kleine, kaum erhabene, mit dünnen Borsten 


besetzte Warze. 


I) Beschrieben in: Zeitschr. f. Hymenopt. u. Dipterol., Bd. V, 1905, p. 353 als Lipoptena, gehört aber zu der hier neu 
begründeten Gattung. 


177 Diptera pupipara (Hippoboscidaet 177, 


Raymondia alulata n. sp. 

Ich benutze diese Gelegenheit, um eine neue südafrikanische Streblidenart aus dem Besitze des 
k. k. Naturhistorischen Hofmuseums in Wien zu beschreiben. Sie ist von Dr. Brauns bei Port Elisabeth 
in Natal in 4 Exemplaren auf Nyeteris capensis SMITH gesammelt. 

Länge 1,5—1,75 mm. Farbe durchweg ein helleres oder dunkleres Ockergelb, die Flügel blasser. 
Der Kopf mit den Merkmalen der Gattung, an seinem Hinterrande sowohl dorsal wie vertikal mit besonders 
langen Borsten besetzt. Der Thorax bietet in seiner Dorsalseite keine besonderen Eigentümlichkeiten; das 
Scutum mesonoti ist halb so lang wie das Praescutum, letzteres nur mit kurzen Borsten besetzt, das 
Scutum trägt auf der Fläche 4 und jederseits am Rande 2 gröbere Borsten. Auch das Scutellum ist gleich- 
mäßig kurzbeborstet und trägt nur ein Paar langer Borsten. Ventral tritt das Mesosternum nur schmal 
zwischen die Vorderhüften, so daß es sich nach rückwärts beträchtlich verbreitert; es ist ferner vorn winklig 
ausgeschnitten, so daß es auch als vorn in 2 breiten stumpfen Zacken endigend beschrieben werden könnte. 
Das Metasternum ist noch nicht ganz halb so lang wie das Mesosternum, die Grenze nach vorn winklig. 
Das Mesosternum ist auf der ganzen Fläche gleichmäßig beborstet, so daß die bei R. lobulata m. beschriebene 
Reihenbildung der Borsten nicht vorkommt. Beine ohne Bemerkenswertes. Flügel im Umriß wie bei 
R. lobulata m., d. h. mit deutlichem Anallappen (alula, daher der Speciesname). Das Flügelgeäder unter- 
scheidet sich von dem bei R. lobulata m. dadurch, daß die Discoidalis an der hinteren Querader nicht so 
geknickt verläuft; ihr Verlauf ähnelt vielmehr durchaus dem bei R. pagodarum m. Von dieser Art wiederum 
ist die vorliegende neue bequem durch die Stellung der kleinen Querader geschieden, die bei ihr fast ganz 
senkrecht zum Wurzelteil der Discoidalis steht, während sie bei R. pagodarum m. damit einen sehr stumpfen 
Winkel bildet. Die erste Hinterrandzelle ist an ihrer Wurzel schmal und öffnet sich nach dem Flügelrande 
hin ganz allmählich, so daß sie am Rande am breitesten ist. Abdomen dorsal außer der glatten, kurz- 
borstigen Mittelrinne mit langen Borsten, auch die riegelartigen Haken am I. Segment sind vorhanden, 
ventral ist alles gleichmäßig kurzborstig. 

Es wäre nun immerhin möglich, daßß WALKERS Strebla africana doch keine Nycteribosca, und daß die 
hier als neu beschriebene Art die von WALKER so ungenau beschriebene wäre. Indessen ist doch die 
Schilderung des Flügelgeäders bei WALKER das einzig einigermaßen positiv Greifbare in der Beschreibung, 
nicht derart, daß ich mich veranlaßt fühlen müßte, die vorliegenden Exemplare als R. africana zu bezeichnen. 
Namentlich trifft die Angabe, die hintere Querader sei länger als das Reststück der Posticalis, auf meine 


neue Art nicht zu. 


Anhang: Aufzählung der übrigen bisher aus Südafrika bekannten Diptera pupipara. 


I. Hippoboscidae. 
Hippobosca L. 
I. H. capensis OLr. — Kapland etc. (bis Mitteleuropa und Japan verbreitet). 
2. H. maculata LEAcCH — Madagaskar, Transvaal (Indien und Ceylon). 


Anmerkung. LAVvERAN gibt in der oben zitierten Arbeit auf Grund brieflicher Mitteilung 
meinerseits an, daf) diese Species vielleicht aus Indien mit Kavalleriepferden gelegentlich des 
Burenkrieges dorthin eingeschleppt sei. Als Ursprung der Einschleppung — solche scheint 
tatsächlich bei der genannten Gelegenheit erfolgt zu sein — muf man aber wohl eher Madagaskar 
annehmen, wo die Art auch sonst schon längst vorkam. 


. A. struthionis ORMEROD. — ‚Südafrika‘ (auch Deutsch-Ostafrika). 


[097 


4. H. camelina (LEACH) SPEISER (= bactriana RonpD.) — habe ich aus Deutsch-Südwestafrika gesehen. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 23 Schultze, Forschungsreise in Südafrika 1. 
23 


178 P. SPEISER, Diptera pupipara (Hippoboscidae). 178 


Allobosca SPEISER. 

5. A. crassipes SPEISER — Madagaskar. 
Lipoptena NITZScH. 

6. L. capensis WLK. incerta spec. — Natal. 


Anmerkung. AUSTEn erwähnt 1903!) auch eine L. cervi L. von Modderfontein Factory in 
Transvaal, die ein Herr STAmMmwITz auf sich selber fing, als er, mit einem erlegten „Duiker- 
bock“ beladen nach Hause ritt. Damals war noch keine südafrikanische Lipoptena überhaupt 
bekannt; ich vermute, daß es sich wohl eher als um die rein europäische L. cervi L. um eine 
der beiden von mir benannten Echestypus-Species gehandelt haben mag. 


Echestypus SPEISER. 

7. E. sepiaceus SPEISER — Caffraria (und Ostafrika). 
Ornithomyia LATR. 

8. 0. fur ScHin. — Kap der guten Hoffnung. 

9. O. variegata BıG. — Madagaskar (und Neuseeland). 
Ornithoctona SPEISER. 

10. O. platycera Maco. — Kapland. 

11. O. plicata OLr, -—— Madagaskar, Mauritius, Comoren. 

? O, laticornis Macao. — „Cuba oder Kapland‘“ (im Original). 
Pseudolfersia CooulILL. 

12. P. spinifera LEAcCH — Kapland etc. (sonst im ganzen Tropengürtel). 
Olfersia LEAcCH. 

13. O. minor BıG. — Kapland, Gabun (und Kleinasien). 

14. O. testacea Macao. — Mascarenen (Reunion). 

15. O. pilosa Maco. — „aus Afrika“ (im Original; in Ostafrika aufgefunden). 
Lynchia (WEYENB.) SPEISER. 

16. L. capensis Bıc. — Kapland, Natal etc. (Somaliland, Teneriffa). 

17. L. rufipes Maco. — Mascarenen (Reunion). 


II. Streblidae. 
Nycteribosca SPEISER. 


18. N. africana WLK. incerta spec. — Kapland. 


III. Nycteribiidae. 
Penicillidia Koı. 
19. P. fuwida Bıc. — Kapland, Madagaskar. 
Nyceteribia LATR. 
20. N. (Acrocholidia) scissa SPEISER — Südafrika („Gnadental“). 
21. N. (A.) blainvillei LeacHu — Mauritius (und Aegypten). 
Cycelopodia Kor. 
22. ©. dubia (WESTw.) SPEISER — Mauritius, Madagaskar. 


I) Notes on the Hippoboscidae (Diptera pupipara) in the Collection of the British Museum. Ann. Nat. Hist., Ser. 7, 
Vol. XI, p. 255—266. 


6. Simuliidae, Bombyliidae, Empididae, Syrphidae, Tachinidae, 
Muscidae, Phycodromidae, Borboridae, Trypetidae, Ephydridae, Droso- 
philidae, Geomyzidae, Agromyzidae, Conopidae 


Von 


Prof. Mario Bezzi 


Torino, 


Mit 6 Figuren im Text. 


Alle im folgenden beschriebenen, von Prof. Dr. L. SCHULTZE in Südafrika gesammelten Dipteren 


waren in Alkohol aufbewahrt und verteilen sich auf folgende Familien: 


Familie Simuliidae. 


1. Simulium ? nigritarse COQUILLETT 
Proc. U. S. Nat. Museum, XXIV, 27 (1901). Kap. 

Ein schlecht erhaltenes Männchen, daher ist die Bestimmung zweifelhaft. 

Südafrika, I904, Halbinsel des Kap der guten Hoffnung, Cape flats, Bergvliet, 4.—5. September, aus 
den Blüten einer großen Proteacee. 

Das einzige Exemplar stimmt mit der Beschreibung CooQuUILLETTs ziemlich gut; der Metatarsus der 
hinteren Beine ist fast gänzlich hellgefärbt, nur an der Spitze schwarz. 

Bis jetzt sind aus Afrika nur 6 Simulium-Arten beschrieben, wie aus meinem Kataloge (Bull. Soc. 
entom. ital., XXX VII, (1906), 213) zu ersehen ist; siehe auch GRÜNBERG, Die blutsaugenden Dipteren, Jena 
1907, p. 1I6. Ganz kürzlich hat Dr. E. RouBAauD einige Arten beigefügt. 

Das $. damnosum 'THEOBALD (Rep. sleep. Comm., III, (1903), 40), aus Ostafrika und Uganda ist 
ganz verschieden; diese Art scheint in Afrika weit verbreitet zu sein, da sie auch im Sudan vorkommt; 
siehe darüber AUSTENn bei BALFOUR, Sec. Report Wellc. Res. Labor., 52 (1906), und ROUBAUD 1907. 

S. nigritarse CoQUILL. ist wahrscheinlich identisch mit der unbenannten Art, deren Metamorphose 
von C. FuULLER (A new Poultry Pest, Agric. Journal of Cape of Good Hope, January 1899, with fig.) be- 


schrieben ist. 


Familie Bombyliidae. 


Es ist recht bemerklich, daß die 2 mir vorliegenden Arten dieser Familie in den Gläsern mit Arten 
ganz verschiedener Familien vermischt waren. Sie haben in der Tat in ihrem Aussehen gar nichts Bom- 
23* 

23* 


180 M. BEzZI, 180 


bylidenartiges; eine Art scheint zu den Empididen zu gehören, und die andere steht einer Chloropide ganz 


nahe. Beide sind ganz kleine Tiere. 


2. Empidideicus beckeri n. sp. 9. 

Niger, nitidissimus, antennis concoloribus, maculis lateralibus thoracis, pleuris, scutello, ventre, 
abdominis segmentorum margine postico pedibusque luteis, alis elongatis hyalinis immaculatis. Long. corp. 
mm. 1!/),, alar. mm. 2. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 

Ein einziges gut erhaltenes Exemplar. Es gehört zu der höchst eigentümlichen und interessanten 
Gattung Empidideicus, welche von Herrn BECKER im Heft 2 des VII. Jahrganges 1907 der Zeitschrift für 
systematische Hymenopterologie und Dipterologie, p. 97, beschrieben und abgebildet ist. Aussehen einer 
Ocydromia, mit hochgewölbtem Thorax. Von den anderen Bombylidengattungen ohne Discoidalzelle unter- 
scheidet sich Empidideicus besonders durch die nicht gegabelte 3. Längsader und durch den fehlenden 
Flügellappen. Ganz besonders und einzig bei den Bombyliden ist die Stellung des Rüssels; auch bei dem 
mir vorliegenden Stücke steht der Rüssel steil etwas nach hinten gerichtet, wie bei dem von Herrn 
BECKER untersuchten Exemplare; daher scheint diese Rüsselstellung eine natürliche und für die Gattung 
charakteristisch zu sein. 

Die Art habe ich nach dem Namen des Stifters der Gattung, des unermüdlichen Forschers 
TH. BECKER aus Liegnitz, benannt. 

Von buckeligem Aussehen. Kopf rundlich, mit stark entwickeltem und konvexem Hinterkopfe; Hinter- 
kopf glänzend schwarz, mit sehr kurzen gelblichen Härchen;; Augen klein, nackt, breit getrennt; Stirn glänzend 
schwarz, vorn an den Fühlern gelb; Untergesicht kurz, gelb. Mundöffnung groß; Taster klein, gelb; Rüssel 
schwärzlich, nach hinten gerichtet, so lang wie Kopf und Brust zusammen, mit schwarzen horizontal stehenden 
Lippen. Fühler schwarz, nackt, kurz, mit undeutlichen Basalgliedern; das 3. Glied oval, mit einem kurzen 
dicken mikroskopisch behaarten Endgriffel. Rückenschild hochgewölbt, nackt, stark glänzend, oben schwarz 
mit gelben Flecken; ein dreieckiger Fleck an der vorderen Ecke, ein von gleicher Gestalt an den Schultern, 
mit dem ersteren verbunden, und ein länglicher Fleck nach der Quernaht an -der hinteren Ecke; die Pleuren 
sind gelb, unten mit dreieckigen schwarzen Flecken. Schildchen?groß, rundlich, gelb, nur an der äußersten 
Basis etwas geschwärzt. Schwinger sehr groß, lichtgelb; Hinterleib ziemlich groß, walzenförmig, gewölbt, 
am Ende stumpf, glänzend schwarz, mit kurzen weißlichen Härchen; die Hinterrandsäume der Ringe sind 
weißgelblich, die letzteren immer schmäler. Beine ziemlich lang, schwach, nackt, nur an den Schienen mit 
sehr kurzen Härchen; sie sind ganz gelb mit verdunkelten Tarsen. Flügel lang, keulenförmig, ohne 
Stigmaticalfleck, irisierend, mit nackter Costa. Aderverlauf ganz wie bei BECKERs Abbildung. 

Von Empidideicus carthaginiensis BECK. unterscheidet sich meine Art durch etwas stärkere Größe, 


glänzend schwarzen Thoraxrücken, gelbe Pleuren und Schenkel. 


3. Glabellula mellea n. sp. G. 


Omnino lutea oculis tantum nigris, glabra, opaca, proboscide brevi horizontali, palpis elongatis, 
antennarum stylo apicali crasso minutissimo, pedum unguiculis nullis, nervo alarum quarto spurio bifurcato, 
secundo prorsus nullo. Long. corp. mm. 1?/, alar. mm. 1!),. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1904. 

Eine eigentümliche Art, von dem höchsten Interesse, weil sie die Charaktere der Gattungen 


Empidideicus und Glabellula vereinigt, und vielleicht später als Vertreter einer neuen Gattung zu betrachten 


181 Bombyliidae, Empididae. 181 


sein wird. Die Charakteristik der mir in natura unbekannten Gattung Glabellula habe ich aus der Be- 
schreibung und Abbildung BEckERs (Acta Soc. sci. Fenn., XXVI, 1900, 15, tab. ı, fig. 4-5) hervor- 
gehoben. 

Nach dem Flügelgeäder ist meine Art ein Empidideicus; Fühlerbau und Rüsselstellung sind jedoch 
wie bei Glabellula, sowie der gesamte Habitus. Von den beiden bis jetzt bekannten Arten dieser letzten 
Gattung unterscheidet sich die neue Art durch die ganz gelbe Farbe des Körpers, den wenig gewölbten 
Thoraxrücken, die verlängerten Taster, den kurzen Verlauf der ı. Flügellängsader und den vollständigen 
Mangel der 2. 

Das Tier ist ganz klein, mit walzenförmig verlängertem Körper, gewissen Chlorops-Arten nicht 
unähnlich, mit welchen es nach oberflächlicher Prüfung zu verwechseln wäre; es erinnert auch an die 
Chiromyia-(Scyphella-) Arten. 

Ganz gelb, nur die kleinen Augen sind schwarz; auf dem Thoraxrücken sind kaum zu bemerken 
die Spuren von drei breiten Längsstriemen von 
etwas dunkelgelber Farbe. Die Taster sind so 
lang wie der Rüssel. 3 ziemlich große Ocellen 
vorhanden; Augen viel kleiner als bei BECKERS 
Abbildung. Basalglieder der Fühler wenig deut- 
lich; 3. Glied länglich, mit sehr kurzem, mikro- 
skopisch behaarten Griffel (Fig. ı B). Hinterleib 
siebenringelig, walzenförmig, am Ende stumpf: 


daher glaube ich, dafs das einzige vorhandene 


Exemplar ein Männchen sei. Die Flügel (Fig. ı A) 


Fig. 1. Glabellula mellea n. sp. A Flügelgeäder. B Fühler. 


sind zart, mikroskopisch behaart; nur die Rand- 
ader, die 1., 2. und 5. Längsader und die Queradern sind dick, gelb gefärbt; die anderen Adern sind 
fein, ganz ungefärbt, besonders die 4. Von der 2. Längsader ist keine Spur zu finden; die I. ist sehr 


kurz; die Randader ragt etwas über die Mündung der 3. Längsader hinaus. 


Familie Empididae. 
4. Tachista vitripennis n. sp. d. 

Nigra, punctulata, nitidiuscula, nigro-setosa, pleuris concoloribus, pedibus quatuor anterioribus cum 
coxis luteis, posticis infuscatis, ventre lurido, alis cinereo-hyalinis immaculatis. 

& genitalibus nigris magnis, crassis, nigropilosis, subtus appendicibus duabus convergentibus prae- 
ditis. Long. corp. mm, 3, alar. mm. 2. 

Halbinsel des Kap der guten Hoffnung, Cape flats bei der Farm Bergvliet, 4—5. September 1904. 
Aus den Blüten einer großen Proteacee. 

Diese und die folgende sind die ersten afrikanischen Arten der Gattung Tachista. Die hier zu 
beschreibende Art hat das Aussehen einer Tachypeza, zeigt aber keine Spur der Axillarquerader; die mittleren 
Schenkel sind gar nicht verdickt. 

Kopf schwarz, glänzend; Augen groß, nackt, mit gleich großen Feldern; die kurzen, aber ziemlich 
starken Ocellar-, Vertikal- und Postvertikalborsten sind schwarz, sowie die kürzeren Börstchen am Hinter- 
rande des Kopfes. Rüssel schwarz, von gewöhnlicher Länge; Taster groß, weißlich schimmernd. Fühler 


kurz, schwarz; 3. Glied etwas grau schimmernd, kurz-eiförmig, unten bauchig, mit langer, sehr dünner 


182 M. Bezzi, 182 


grauer Borste; unten an der Basis zeigt sich eine deutliche Haarborste. Thorax ganz schwarz, etwas grau- 
gelblich bereift, ziemlich dicht punktiert und deswegen weniger glänzend; die Pleuren sind ganz kahl, 
unten glatt und stark glänzend, ohne weiße Flecken; die Borsten sind schwarz, wenig auffallend, nur an 
den Seiten und hinten vorhanden. Schildchen schwarz, klein, rund, punktiert, mit 2 schwarzen Borsten am 
Hinterrande. Schwinger schmutzig-weißlich. Hinterleib groß, fast kahl, nur gegen das Ende mit kurzen 
dunklen Haaren, oben schwarz und glänzend, unten am Bauche weißlich; die Ringe zeigen schmale hintere 
weißliche Säume. Genitalien groß, horizontal abstehend, glänzend schwarz, hinten dicht schwarz behaart, 
unten mit zwei langen gekreuzten schwarz behaarten Anhängen. Die 4 vorderen Beine sind gelb, mit ver- 
dunkelten Tarsen; Vorderhüften ziemlich verlängert, Vorderschenkel größer als die mittleren, Vorder- 
schienen ziemlich keulenförmig; Hinterbeine verdunkelt, besonders die Schienen, mit schwarzen Tarsen, 
doch sind die Schenkel unten gelb. Die Beine sind kahl, nur die hinteren zeigen etwas längere Börstchen. 
Flügel etwas länger als der Hinterleib, graulich, ganz ungefleckt, mit schwarzen, nur am Grunde etwas 
gelblichen Adern, die 4. Längsader an ihrem Ursprung unscheinbar; 3. und 4. Längsader ziemlich parallel; 
hintere Wurzelzelle viel länger als die vordere; keine Spur der 6. Längsader und der Axillarquerader; Rand- 


ader bis ans Ende der 2. Längsader ziemlich lang bewimpert. 


5. Tachista dichroa n. sp. ?. 

Nigra, nitidiuscula, luteo-setosa, pleuris concoloribus, antennarum articulis basalibus pedibusque totis 
luteis, alis immaculatis. Long. corp. mm. I!/),, alar. mm. 1!),. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, Juli 1094. 

Mit der vorhergehenden nahe verwandt, aber verschieden durch mindere Größe, undeutliche Punk- 
tierung, gelbe Borsten und verschiedene Farbe der Fühler und der Beine. 

Kopf schwarz; Rüssel kräftig, steil, schwarz; Taster glänzend und weiß; Ocellar- und Vertikal- 
borsten, sowie die kleinen anderen, gegen das Licht deutlich gelb; 3. Fühlerglied ganz schwarz, ziemlich kurz, 
kegelförmig, mit schwarzer, ziemlich dicker Borste, welche so lang ist wie die Fühler. Thorax schwarz, 
ziemlich glänzend, kaum grau bereift, mit gelben Haaren und Borsten; Dorsocentralborsten schwach vor- 
handen, die seitlichen dagegen stark; Pleuren ohne weißen Flecken; Schildchen ähnlich gefärbt wie das 
Rückenschild, mit 4 langen gelben Borsten. Schwinger schmutzig-weiß, mit großer eiförmiger Keule. 
Hinterleib mit kurzen bleichen Haaren, schwarz und wenig glänzend, am Bauche schmutzigbraun und auch 
auf dem Rücken etwas bräunlich; Endlamellchen ziemlich lang, braun, behaart. Beine samt den Hüften 
ganz gelb, nur die hinteren Knie gebräunt; sie sind ganz ohne Borsten oder längere Haare, nur kurz und 
hell behaart; die vorderen Schenkel sind nur wenig verdickt und die hinteren noch weniger, die mittleren 
sind sehr dünn; die Tarsen etwas gegen die Spitze verdunkelt. Flügel kaum grau, ungefleckt, mit hellen 
Längsadern, mit ganz normalem Geäder. 


Familie $yrphidae. 
6. Paragus substitutus Löw 
Öfv. Vet.-Akad. Förhandl., XIV, 376, 6 (1857), und Dipterenfauna Südafrikas, 294 (366), 1 (1860). Caffreria. 
Klein-Namaland, Juni-August 1904. 
Ein Männchen. Ich bin überzeugt, daß diese Art nur die var. haemorrhous MEıG. der tibialis FALL. 


darstellt; die von Löw angegebenen Verschiedenheiten in der Beschaffenheit der mikroskopischen Flügel- 


behaarung scheinen mir ganz ungenügend. 


183 Syrphidae. 183 


7. Syrphus schultzianus n. sp. d 


Niger, nitidus, oculis nudis, thoracis dorso aeneo nitidissimo, facie scutelloque luteis, antennis pedi- 
busque rufolutescentibus, tarsorum anticorum articulis tribus mediis, posticorum apice femorumque posticorum 
annulo lato praeapicali nigris, abdomine angusto elongato fasciis tribus luteis quarum prima in medio inter- 
rupta, genitalibus magnis rufescentibus, alis hyalinis macula stigmatica dilute lutea. Long. corp. mm. 10, 


alar. mm. 8. 
Klein-Namaland, Juni—August 1904 


Diese Art scheint mit Zrisectus Löw verwandt zu sein, ist aber verschieden von allen bis jetzt 
bekannten 22 afrikanischen Arten. Sie gehört in den Verwandtschaftskreis unserer europäischen cinetus 


FALL. und einctellus ZETT., zeigt aber eine eigentümliche Färbung der Beine. 


Ocellendreieck schwarz, nackt; das Gesicht und der untere Teil des Kopfes ganz und gar gelb, 
ohne jeden dunklen Flecken; Hinterkopf braun, mit weißglänzendem Orbitalrande, unten mit weißen, oben 
mit goldenen Haaren; Fühler gelb, mit eiförmigem, oben verdunkeltem 3. Gliede; Fühlerborste gelb, kürzer 
als das 3. Fühlerglied; Rüssel schmutzig-braun; Augen nackt, mit den oberen Feldern deutlich größer als 
die unteren, längs ein Strichelchen sich berührend, welches kürzer als das Ocellendreieck ist. Rückenschild 
stark glänzend, an den Seiten etwas gelblich, aber ohne bestimmten gelben Seitenstreifen, mit ziemlich 
langen hellen Haaren bedeckt; Pleuren glänzend schwarz und dicht hellgelb behaart. Schildchen gelb, 
mit deutlichem braunen, mittleren, breiten Querbande, lang und hell behaart. Schwinger und Schüppchen weiß, 
diese groß, kurz, weiß befranst. Hinterleib schwarz, der hintere Teil jedes Ringes glänzend, der breitere 
vordere, wo die gelben Zeichnungen stehen, dunkel-sammetschwarz; die glänzenden Teile zeigen auch 
schwachen bläulichen Schimmer; die zwei vollständigen gelben Querbinden berühren die Seitenränder, sind 
in der Mitte deutlich ausgeschnitten und stehen etwas nach hinten schief; Bauch weiß, mit zwei runden 
schwarzen Flecken in der Mitte des 2. und 3. Ringes. Die Hinterleibshaare sind ganz kurz und hell, nur 
an den Seiten des 2. Ringes sind sie lang und weiß. Genitalien ziemlich groß, vorstehend, abgerundet, un- 
symmetrisch, mit einer halbmondförmigen Lamelle jederseits an der Spitze. Beine ganz gelbrötlich, mit 
schwarzen Hüften und Schenkelringen; an Vorder- und Mitteltarsen sind das 2., 3. und 4. Glied, an den 
hinteren die Spitze des 2., das 3., 4. und 5. schwarz; der schwarze Ring der hinteren Schenkel ist so breit 
wie ein Drittel des Schenkels; die hinteren Schienen sind gebogen, mit Spuren eines mittleren dunklen 
Ringes. Die Beine sind nur wenig und zart hell behaart. Flügel wasserklar, nackt, stark irisierend, mit den 


vorderen Längsadern an der Basis gelb; Geäder ganz normal. & 


8. Eristalis (Simoides) erassipes FABRICIUS 


Syst. Antl., 137, 22 (1805); Wınp., Auß. Zweifl, II, 157, 8 (1830); Macq., Dipt. exot., I, (2) 31, (89) 1, tab. 8, 
fie. 1 (1842); Ware, List Dipt. Brit. Mus., III, 609 [Helophilus] (1849); Löw, Ofv. Vet.-Acad. Förhandl., 
XIV, 380, 36 (1857), Dipterenf. Südafr., 319 (321), 14 u. 322 (394), 6 (1860) u. Prrurs Reis. Moss, V, 16 
(1862); Verr., Trans. Entom. Soc., 416, 10 (1898); Rıc., Ann. Mag. N. Hist., (7) VII, 106 (1901). — pachymerus 
Wınp., Zool. Mag., III, 17, 24 (1819). — Süd- und Zentralafrika, Aden. 


Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland: Steinkopf, August 1904. 
Ein Weibchen ohne Kopf und ein Pärchen mit den Nummern 6 und 7 dieses Verzeichnisses. 


Eine gut bekannte Art, im mittleren und südlichen Afrika sehr verbreitet. 


184 M. Bezziı, 184 


9. Eristalis (Lathyrophthalmus) nigricans WIEDEMANN 


Auf. Zweifl, II, 189, 52 (1830); Wauk., List Dipt. Brit. Mus., III, 624 (1849); Löw, Dipterenf. Südafr., 319 (391), 
10 et 326 (398), 11 (1860). — nigricornis Löw, Öfv. Vet.-Acad. Förhandl., XIV, 383, 43 (1857). — Kap, 


Walfisch-Bai. 
Kap Cross (nördlich der Swakopmündung), August 1903, ein Männchen. 
Die bekannte südafrikanische Art. 


10. Eristalis (Eristalomyia) tenax Lınn& 


Syst. Nat., X, 591 [Musca] (1758); Bezzı, Kat. pal. Dipt., III, 101 (1907). — Macg., Dipt. exot., II, (2) 30, (1842), und 
Luc. Explor. Alg., Zool., III, 464, 151 (1849); Löw, Dipterenf. Südafr.,. 318 (390), [1860]; Jarnn., Abhandl. 
Senckenb. Ges., VI, 312 (4) [1867]; Scuın., Novara Dipt., 360, 70 (1868); Wauk., Entom., V, 474 (1871); 
A. Costa, Atti Accad. Napoli, VII, 39 (1875); v. Romp., Wien. entom. Zeit., II, 94 (1883); En«er, Entom, 
Nachricht., XI, 177 (1885); Bıcor, Bull. Soc. zool. France, XVI, 275 (1891); Becker, Mitteil. Zool. Mus. Berlin, 
II, 82, 114 (1903). — Aegypten, Tunis, Algier, Canaren, Madeira, Madagaskar, Bourbon. 


Tafelberg bei Kapstadt, ein Männchen. 
Die Auffindung dieser gemeinen weltverbreiteten Art an der Spitze Südafrikas ist nicht ohne Interesse, 
wie wir aus folgenden Worten OSTEN-SACKENS [On the so-called Bugonia etc., Bull. Soc. entom. ital., 


XXX, 212 (1893)] erfahren können: „The occurrence of this fly is reported from all parts of the Old World, 
with the exception of South-Africa and the East Indies, about which I have no certain data.“ 


11. Eumerus? erythrocerus Löw 
Öfv. Vet.-Acad. Förhandl., XIV, 377, 10 (1857), und Dipterenf. Südafr., 298 (370), 3 (1860); Scum., Novara Dipt., 368, 

97 (1868). — Caffreria, Kap. 

Kalahari: Kooa bis Sekgoma, November 1904. 

Ein Weibchen ohne Kopf, nicht sicher zu bestimmen. Stimmt ziemlich gut mit der Beschreibung, 
besonders in der Färbung der Beine und in der Hinterleibszeichnung, welche viel auffallender ist als bei 
obliquus FABR.; der letzte Hinterleibsring hat gar keine Bereifung, so daf3 die weißen Mondchen sehr auf- 
fallend sind. Nur Löw sagt, daß diese Art in dem Aussehen Aehnlichkeit mit den Merodon-Arten der 
Gruppe der albifrons haben solle; meine Art ist dagegen ganz ähnlich obliguus, ist sogar verhältnismäßig 


länger und mehr gedrängt. Die Grundfarbe des Hinterleibes ist etwas metallisch-blau. 


12. Eumerus lugens WIEDEMANN 


Auß. Zweifl., IL, 113, 5 (1830); Löw, Dipterenf. Südafr., 297 (369), 6 (1860). — St. Helena. 


Klein-Namaland, Juni—August I904. Ein Pärchen mit den Nummern 6, 7 und 8 dieses Verzeich- 
nisses. Entspricht der Beschreibung, besonders in der Hinterleibszeichnung und in der Färbung der Stirn, 
welche unten mit weißen Haaren dicht bestäubt ist. 

Fühler am Grunde rot, besonders beim Weibchen, bei welchem das 3. Glied deutlich breiter ist; 
beim Männchen stehen die Augen auf der Stirn mit der inneren Ecke sehr nahe, berühren sich aber nicht; 
beim Weibchen ist die Stirn breit, parallelseitig, glänzend schwarz, mit dunklen Haaren gegen die Ocellen, 
ohne eine Spur der Bereifung, welche bei obliguus zu sehen ist. Der Thoraxrücken zeigt 3 graue Längs- 
streifen. Das Schildchen ist sehr auffallend durch seine erzartige Färbung und die dichten goldenen 
Haare. Die weißen Hinterleibsmondchen sind sehr genähert, die zwei ersten kaum getrennt, die letzten 
in einer einzigen Querbinde verschmolzen. Die Hintertarsen des Männchens sind einfach. — Obgleich bei 


WIEDEMANN keine Erwähnung der eigentümlichen Färbung des Schildchens zu finden ist, glaube ich 


185 Syrphidae, Tachinidae. 185 


richtiger die hier besprochene Art, anstatt der folgenden, für lugens zu erklären, da WIEDEMANN von ver- 
schmolzenen Hinterleibsmondchen spricht, während dieselben bei der folgenden Art getrennt sind. 


Bei obliquus sind die Stirnhaare dunkel. 


13. Eumerus argyropsis n. sp. d. 

Nigro-aenescens, fronte et facie argenteis, thoracis dorso vittis tribus longitudinalibus suturaque 
cinereis, scutello cum thorace concolore parce nigropiloso, abdomine bis lunulis tribus albis, antennis 
pedibusque nigris geniculis luteis, alis cinereis immaculatis. 

g tarsis posticis latis non ciliatis.. Long. corp. mm. 61/),—7, alar. mm. 5—5!),. 

Klein-Namaland, Juni— August Igo4. Zwei Männchen mit der vorigen und mit den Nummern 6, 7 und 8. 

Mit der vorigen nahe verwandt durch Gesichts- und Stirnfärbung und einfache hintere Tarsen, 
aber kleiner und verschieden durch andere Schildchenfärbung und getrennte Hinterleibsmondchen. Von 
erythrocerus verschieden durch kleinere Statur und schwarze Fühler und Schienen. 

Augen weif3 behaart, 1, mm voneinander entfernt; Ocellendreieck glänzend schwarz und schwarz 
behaart; Stirn weiß bestäubt und schwarz behaart; Gesicht weiß bestäubt und weif behaart; das 3. Fühler- 
glied innen am Grunde etwas rötlich. Thoraxzeichnung wie bei der vorigen; ganz auffallend die schwarze 
Behaarung des Schildchens. Hinterleib dicht punktiert, mit 3 Paaren getrennter schiefstehender weißer 
Mondchen, alle von gleicher Gestalt; der letzte Ring zeigt in der hinteren Hälfte 2 weiß bestäubte 
Flecken. Schwinger und Schüppchen weiß. Knie ziemlich breit gelb; Hinterschenkel sehr verdickt, mit 
einem Kranz starker und dicker Dornen an dem zahnartigen Anhange der Unterseite; Hintertarsen 
erweitert, aber nicht bewimpert. Die kurze Behaarung der Beine ist weiß. Flügel schwarzaderig; die 


3. Längsader kaum gebogen; Stigmaticalfleck braun. 


Familie Tachinidae. 
A. Tachininae. 
14. Pales rubriventris n. sp. 2. 


Nigra, cinereo-tomentosa, palpis tibiisque lutescentibus, scutello, abdominis lateribus ventreque rufis, 
setis dorsocentralibus utrinque septem quarum quatuor ponesuturalibus, setis acrostichalibus intraalaribusque 
pone suturam tribus tantum. Long. corp. mm. 12!/,, alar. 
mm. IO. 

Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904. 

Ein Weibchen. Die Art gehört zu der Gattung 
Phorocera B. B. (nec R. D.), für welche ich in Kat. pal. 
Dipt., Ill, 311, den Namen Pales Rop. Desv. (nec 
MEıc.) zurzeit gebraucht habe. Wenn keine Discoidal- 
macrochäten am Hinterleibe vorhanden wären, könnte 
die Art vielleicht besser in die Gattung Ütenophorocera 


B. B. in die Nähe von sarcophagaeformis, gebracht 


i . Fig. 2. Pales rubriventris n. sp. A Thoraxbeborstung. 
Augen dicht und lang weiß behaart. Fühler  Hinterleibsbeborstung. 


lang, jedoch den Mundrand nicht berührend, 3. Glied 


werden. 


3\/,mal so lang wie das 2.; Borste von Fühlerlänge, in der Basalhälfte allmählich verdickt. Rüssel grau, 


kurz; Taster kurz, ziemlich verdunkelt, behaart. Der ganze Kopf ist grau bestäubt; Stirnstrieme schwarz, 
Jenaische Denkschriften. XIII. 24 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
24 


186 M. Bezzi, 186 


schmäler als die Orbiten; diese und die Backen sind behaart, die Wangen nackt. 2 starke vorwärts 
gerichtete Ocellarborsten; 2 Orbitalborsten; die Frontoorbitalborsten reichen bis über die Spitze des 
2. Fühlergliedes herab; 9— Io sehr starke Gesichtsborsten bis an die Spitze des 2. Fühlergliedes aufsteigend; 
2 starke gekreuzte Vibrissen knapp am Mundrande. Thoraxrücken mit 4 schmalen schwarzen Längsstreifen, 
die mittleren schmäler und entfernt stehend; Acrostichalborsten so stark wie die Dorsocentralborsten, 3 vor 
und 3 hinter der Naht; Dorsocentralborsten 3 vor und 4 hinter der Naht; 2 Posthumeral-, ı Präsutural-, 
4 Intraalar- (eine vor der Naht) und 3 Supraalarborsten (Fig. 2 A). Mesopleuren behaart; 3 Sternopleural- 
borsten. Schildchen ganz rot, wie die hinteren Schwielen des Thoraxrückens; ı Paar Basal-, 2 Paar Sub- 
apical-, I Paar Präapical- und ı Paar gekreuzte Apicalborsten (Fig. 2 A). Schüppchen schmutzig-weiß, 
Schwinger weiß. Hinterleib dicht grau bestäubt und, wie das Rückenschild, etwas erzfarbig; Bauch rot, 
grau bestäubt, nur die 2 Basalringe breit schwarz in der vorderen Hälfte; ein breiter roter Fleck an den 
Seiten des 2. und 3. Ringes. I. Ring mit 2 Borsten; 2. Ring mit 2 Discal- und 2 Randborsten; 3. mit 
2 Discal- und einer ganzen Reihe von Randborsten, die mittleren etwas vor die anderen; 4. ganz borstig, 
mit schmaler Geschlechtsöffnung; Bauch kurz beborstet (Fig. 2 B). Beine wie gewöhnlich, grau bestäubt, 
mit langen schwarzen Borsten, besonders an der Unterseite der hinteren Schenkel; hintere Schienen am 
äußeren Rande kammartig beborstet, aber in der Mitte mit 2 längeren Borsten. Flügel normal; 3. Längs- 
ader mit nur 2 Borsten am Grunde; Beugung winklig, ohne Anhang; ı. Hinterrandzelle weit vor der 


Flügelspitze schmal geöffnet; Flügeladern gelb. 


B. Sarcophaginae. 
15. Sarcophaga haemorrhoidalis FALLEN 


Vet.-Acad. Handl., 236 [Musca] (1816); Bezzı, Kat. pal. Dipt., III, 483 (1907). — Macg., Dipt. exot., III, 95 (1843), 
et Luc. Explor. Alg. Zool., III, 485, 211 (1849); Warx., Entom., V, 343, 70 (1871); Karsca, Entom. Nachr., 
XII, 263, 16 (1886), und Berl. entom. Zeitschr, XXXI, 377, 29 (1887); A. Costa, Atti Accad. Napoli, (2) V, 
25 (62) [1893]; Rıc,, Ann. Mag. N. Hist., (7) VII, 108 (1901); Sack, Verh. Zool.-bot. Ges, LVI, 471 (1906). 
— nurus (Ronn.) BerToL., Atti Accad. Bologna, XII, 4, 2 (1862). — Aegypten, Tunis, Algier, Bondei, Pungo 
Andongo, Mozambic, Pretoria, Bourbon. 


Ein Pärchen aus Steinkopf, Klein-Namaland, Juli 1904, ein Weibchen aus Rooibank (Hinterland der 
Walfischbai), Mai 1905. 

Die Exemplare aus Steinkopf zeigen ein rötliches 3. Fühlerglied. — Alle gehören zu der Form nurus 
Ronp., welche über ganz Afrika verbreitet zu sein scheint. 

Es ist auch ein unbestimmbares Sarcophaga-Weibchen mit rotem After vorhanden, welches vielleicht 


mit No. 17 übereinstimmt. 


16. Sarcophaga gymnocnemis n. sp. &. 

Grisea, cinereo-tessellata, palpis pedibusque nigris, thoracis vittis longitudinalibus parum perspicuis, 
setis dorsocentralibus quinque (2+-3), fronte tertiam capitis partem latitudine aequante, abdominis segmento 
secundo macrochaetis mediis marginalibus nullis, protuberantiae analis segmento primo griseo secundo 
nigro nitido punctulato, nervo alarum primo inermi, tibiis posticis intus nudis. Long. corp. mm. 9—ıI. 

Viele männliche Exemplare von der Possession-Insel, Mai 1903. 

Von dem gewöhnlichen Aussehen, aber mit keinem anderen übereinstimmend; sie scheint der 
regularis WIED. nahezustehen. 

Kopf grau, an den Seiten weiß schimmernd, mit hellen Borsten; bei unausgefärbten Stücken sind 


die Backen und die Stirnstriemen etwas rötlich; Stirnstrieme schwarz; Fühler schwarz mit langer Borste, 


187 Tachinidae. 187 


welche in der Basalhälfte kurz behaart ist. Taster schwarz; Frontalborsten bis an die Spitze des 2. Fühler- 
gliedes hinabreichend; Wangen haarig, deren untere Borsten nur haarförmig sind. Thorax dunkel, mit 
wenig deutlicher Zeichnung; Schildchen von derselben Farbe, mit 4 größeren Borsten an den Seiten, an 
der Spitze mit 4—6 etwas kleineren Borsten, von denen einige etwas entfernt von dem Rande stehen. 
Schüppchen und Schwinger weiß. Hinterleib mit wenig entwickelten Schillerflecken, I. und 2. Ring nur 
mit einer Seitenborste, 3. mit 3—4 seitlichen und einem Paar mittlerer Borsten, 4. mit einer ganzen Borsten- 
reihe. After groß, weit vorstehend, ı. Ring schwarz, dicht grau bestäubt, in der Mitte vertieft, 2. glänzend 
schwarz, dicht schwarz behaart, weitläufig punktiert; Analspalte mit gelbem Rande. Beine ganz normal, 
schwarz, nur die Gelenke der Schenkelringe und der Knie sind schmal gelb. Flügel normal, ungefleckt; 
die Flügeladern am Grunde gelblich; 3. Längsader am Grunde mit 5—7 Borstchen; ı. Längsader bis über 


die kleine Querader laufend; Beugung V-förmig, mit wenig entwickeltem unscheinbaren Anhange. 


17. Disjunetio brunnipalpis MACQUART 


Dipt. exot., Suppl. IV (2), 79 (208), 5 (1851). — Afrika, ohne weitere Fundorte. 


Ein Weibchen vom Strande der Prinzenbai (Prince of Wales-Bay), Mai Igo3, und ein anderes aus 
Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 

Stimmt gut mit der Beschreibung dieser Art, welche ich in der Sammlung von Herrn J. EsCHER- 
Künpıg-Zürich, von Prof. ScHinz in Südwestafrika gesammelt, in beiden Geschlechtern schon gesehen hatte. 
Sie gehört in die Gattung Agria Macao. und B. B. (nec Rop.-Desv.) für welche ich in der Zeitschrift 
Hymenopt. Dipterolog., VI, 50 (1906), den unglücklichen Namen Disjunectio PannD. 1894 gebraucht habe. Sie 
ist sehr auffallend durch den roten After; bei dem Weibchen ist auch das 5. Hinterleibsglied rot. 

Gesicht und Stirn silberglänzend mit schwarzem Schiller; Stirnstrieme schwarz, so breit wie die 
Orbiten, mit großem silbergrauen Ocellendreiecke. Thoraxrücken mit 3 breiten schwarzen Längsstreifen, der 
mittlere auf das Schildchen fortgesetzt. Hinterleib weiß bestäubt, mit kleinen, gleich entfernten schwarzen 
Börstchen bedeckt, mit runden, sehr auffallenden schwarzen Flecken; Bauch schwarz. Rückenschild nur 
mit Seiten- und Hinterborsten, ohne Dorsocentralen; Schildchen mit 4 Marginal- und 2 starken Discoidal- 
borsten. Auf dem Hinterleibe sind die Macrochäten nur auf den 2 letzten Ringen vorhanden; der vorletzte 
zeigt 6 kurze starke Borsten, nur auf den schwarzen Flecken, und zwar ein Paar in den mittleren und je ein 
Paar in den seitlichen kleineren Flecken; auf dem letzten Ringe sind auch 6 ganz gleich geordnete Borsten 
vorhanden. Auf dem roten (5.) Ringe stehen die Borsten in einer ganzen Reihe längs des hinteren Randes. 
Die Hinterschenkel zeigen auf der Oberseite eine Reihe von schwarzen starken Borsten; die 4 hinteren 


Tarsen sind unten stark beborstet. 


18. Hoplisa xanthocephala n. sp. 32. 


Nigra, cinereo-tomentosa, capite flavo vitta frontali rufa, palpis luteis, thoracis dorso vitta lata 
longitudinali mediana nigricante, abdominis fasciis tribus cinereo-albis, antennarum seta usque ad apicem 
breviter pubescente, alarum costa spinulosa. Long. corp. mm 3, alar. mm 3. 

4 Männchen und 2 Weibchen aus Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 

Eine kleine schöne Art, welche alle die Gattungsmerkmale zeigt, besonders die breite, mit einer 
Orbitalborste versehene Stirn des Männchens. Die Medoria spinicosta Tuomson, Eugenia Dipt. 522, dürfte 
eine verwandte Art sein. 

Hinterkopf grau; Stirn bei beiden Geschlechtern breit und mit einer starken Orbitalborste, mit auf- 


fallender rotgelber, breiter Mittelstrieme; Orbiten grau, schmal; Gesicht, Wangen und Backen gelb, zart 
24* 
2u* 


188 M. Bezzı, 188 


grau bestäubt. Augen eiförmig, Ba Backen von der Augenbreite; Unterrand des Kopfes kurz. Fühler 
schwarz, so lang wie 2 Drittel des Gesichtes; Basalglieder oben schwarz beborstet; 3. Glied etwas kürzer 
als zweimal das 2., vorn ziemlich ausgehöhlt und daher mit einer deutlichen Spitze; Fühlerborste länger 
als die Fühler, am Grunde verdickt, der ganzen Länge nach kurz behaart. Rüssel schwarz, ziemlich lang; 
Taster lang, an der Spitze etwas verdickt, gelb mit verdunkelter Spitze. Vibrissen stark, lang, gekreuzt, 
und nach diesen einige andere schwarze lange Borsten am Mundrande; Backen nackt, nur mit einigen 
kleinen Borstchen neben den Vibrissen; Wangen unten nackt, oben mit kurzen schwarzen Börstchen; 
Randborsten des Hinterkopfes schwarz; Ocellarborsten lang, vorn gebogen; 2 Paar genäherter Vertikal- 
borsten, die inneren kurz, die äußeren sehr lang, nach hinten gebogen: Frontoorbitalborsten lang, die erste 
nach hinten, die andere nach innen gekrümmt; die sehr starke Orbitalborste steht ein wenig vor der Mitte der 
Stirn und ist nach vorn gerichtet. Thoraxrücken schwarz, grau bestäubt, mit breiten schwärzlichen Längs- 
striemen ; außer den sehr starken Macrochäten ist er fast kahl, mit wenigen kürzeren Borstchen; 5 Paar langer 
Dorsocentralborsten, von denen 2 vor der Naht liegen. Schildchen schwarzgrau, auf der Mitte mit 
wenigen kurzen schwarzen Borstchen; 4 Macrochäten, 2 schmälere gekreuzte apicale, 2 sehr starke und 
lange an den Seiten, vor denen eine sehr kleine zu bemerken ist. Schüppchen breit, weißgelb; Schwinger 
gelb. Hinterleib schwarz, etwas glänzend, mit 3 schmalen weißen Binden am vorderen Teile der Ringe; 
die langen Macrochäten sind nur marginal; viele schwarze Borsten stehen an der Spitze des Hinterleibes, 
und längs der Mittellinie des Bauches. Männliche Genitalien verborgen. Beine ganz schwarz, stark, borstig, 
ziemlich kurz, mit sehr kleinen Klauen und Haftläppchen. Flügel graulich durchsichtig, ein wenig gelblich 
am Grunde; Randader gedornt bis an das Ende der 2. Längsader, die Dörnchen gleich entfernt und 
immer kleiner werdend; Flügeldorn stark; 3. Längsader mit einer langen Borste am Grunde; Beugung 
rundlich, hintere Querader in der Mitte zwischen der vorderen und der Beugung. 

Das Weibchen gleicht im ganzen dem Männchen; der Hinterleib ist zugespitzt; die weißen Binden 


des 2. und 3. Hinterleibsringes sind in der Mitte breiter getrennt. 


19. Miltogramma sp. ind. d. 
Ein schlecht erhaltenes Männchen aus der Kalahari, Letlake-Lehututu, Januar 1905, No. 1081. 
Es können die Arten caffrum und helvum von ROBINEAU-DESvoIpy in Betracht kommen ; das einzige 
Exemplar ist leider zu schlecht erhalten, um etwas Sicheres zu sagen. 
Das Stück ist 7), mm lang, von walzenförmiger Gestalt. Es stimmt gut mit der Beschreibung von 


M. contarinii RonD., von welcher es sich nur durch die auffallende Zeichnung des Thorax abzusondern scheint; 


diese besteht nämlich aus 3 breiten schwarzen Längsstreifen, wie bei M. pilimanum RoNnD. 


C. Calliphorinae. 
20. Rhynchomyia fovealis n. sp. & (P?). 

Griseo-aenescens, nigro-punctulata, facie lutea, fovea puncto parvo utrinque ad marginem inferum 
oculorum vittaque genali nigris, antennis palpisque nigris his basi luteis, abdomine basi utringue macula 
lata lutea, tibiis ferrugineis, alis hyalinis basi luteis. Long. corp. mm. 7!/,, alar. mm. 61). 

Ein Männchen aus Klein-Namaland, Port Nolloth, Juni 1904, von den Blüten der Komposite Othonna 
floribunda SCHTR.; das zweifelhafte Weibchen stammt von Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 

Durch die schwarze Gesichtsgrube scheint sie mit pietifacies BIGOT verwandt zu sein; ist aber ver- 
schieden durch Taster- und Gesichtsfärbung; es gibt keine anderen äthiopischen Rhynchomyia-Arten mit 


schwarzer Gesichtsgrube. 


189 Tachinidae. 189 


Augen mit den oberen Feldern kaum größer als die unteren, getrennt; Stirn von der Breite des 
Ocellendreieckes, dieses dunkelgrau, die Orbiten dagegen silbergrau und stark genähert, die Stirnstrieme gelb- 
streifenförmig. Gesicht gelb, Wangen mit perlmutterartigem Glanze; die ganze Gesichtsgrube, auch unter 
den Vibrissen bis an dem Mundrand, glänzend schwarz; das schwarze Fleckchen steht ganz nahe dem Auge 
an der unteren Ecke der Wange; der schwarze Streifen der Backen ist schief nach vorn gelegen; Hinter- 
kopf oben schwarzgrau, unten gelb. Fühler schwarz, grau bereift, das 2. Glied oben kaum etwas rötlich, 
das 3. doppelt so lang wie das 2.; Fühlerborste länger als die Fühler, nackt, mit deutlichem Basalgliede. 
Taster stark verbreitert, in dem schwarzen Teile mit starken Borsten. Rüssel lang, schwarz glänzend, am 
Grunde gelb. Frontoorbitalborsten 7, nach innen gerichtet, immer stärker werdend, bis an den Grund des 
2. Fühlergliedes reichend; Vibrissen stark, gekreuzt; Wangen und Backen nackt; Mundrand mit kurzen 
Borsten am Rande; Ocellarborsten kurz, nach vorn gerichtet, Vertikalborsten lang, Außenrand des Hinter- 
kopfes beborstet. Thoraxrücken erzfarbig, ohne deutliche Längsstrieme, grau bereift und mit dichten 
schwarzen Pünktchen bestreut, an den Seiten mit langer, wollenartiger, weißer Behaarung; Dorsocentral- 
borsten 6, 2 vor der Sutur; 3 Paare langer Acrostichalborsten, davon ein Paar vor der Sutur; Schildchen 
groß, mit dem Thorax gleichfarbig, mit 4 langen Apicalborsten und einem Paar Basalborsten. Schüppchen 
groß, weiß; Schwinger weiß. Flügel ganz normal, 3. Flügellängsader mit nur einer Borste am Grunde, 
Randdorn kurz. Hinterleib kurz, mit kurzen schwarzen Haaren, welche am hinteren Rande der letzten 
Ringe borstenförmig sind; der breite gelbe Seitenfleck ist bis am 3. Ringe verbreitert; Genitalien hervor” 
ragend, dreiarmig; Bauch gelb, nur mit dem letzten Ringe metallisch. Beine kurz und stark; Schenkel 
schwarz, etwas metallfarbig, mit starken Borsten; Schienen roströtlich, die vorderen an der Spitze schwarz; 
Vordertarsen schwarz, die hinteren am Grunde rötlich; Haftläppchen klein und kurz. 

Das vermeintliche Weibchen ist mit dem hier beschriebenen Männchen ganz übereinstimmend, ist 
aber bedeutend größer (91, mm) und am Kopfe etwas verschieden gefärbt. Stirn breiter als die Augenbreite, 
grau, mit schmalen gelben Striemen und grauen Ocellendreieck; es fehlen gänzlich die schwarzen 
Seitenflecken des Gesichts und die schiefen Backenstriemen ; die Gesichtsgrube zeigt nur 2 schwarze 
Flecken, welche sich unten berühren. Die Fühler sind am Grunde mehr rötlich; die breiten Taster zeigen 
nur das letzte Drittel schwarz. Der Hinterleib ist mehr gelb, die 2 ersten Ringe zeigen nur eine Mittel- 


strieme und 2 Seitenflecke schwarz. 


21. Chrysomyia marginalis WIEDEMANN 


Auß. Zweifl., II, 395, 18 [Musca] (1850); Maca., Dipt. exot., III, 300 (143), 18 [Lucilia) (1843); Wark., List. Dipt. 
Brit. Mus., IV, 869 [Musca] (1849); BerroL., Mem. Accad. Sci. Bologna, XII, 6, 4 [Somomyia] (1862); Bıcor, 
Ann. Soc. ent. France, (3) VII, 541 [Lucilia] (1859) et (5) VII, 255 [Somomyia] (1877); Lorw, Pet. Reise Moss., 
5, 22 [Calliphora] (1862); KarscHh, Entom. Nachr., XII, 257, 2 [Somomyia] (1886) u. Berl. entom. Zeitschr., 
XXXI, 378, 33 [Somomyia] (1887); B. B., Denkschr. Akad. Wien, LVIII, 420 [Calliphora] (1891) u. LXI, 621 
[Pyenosoma] (1894); Bezzı, Bull. Soc. entom. ital, XXXIII, 23, 27 [Pyenosoma] (1901); Rıc., Ann. Mag. N. 
Hist., (7) VII, 109 [Calliphora] (1901); Austen, Journ. R. Arıny Med. Corps, 1904, 13. t. II. f. 4. [Pycnosoma] 
(1904), Ann. Mag. N. Hist., (7) XVII, 307 [Pycnosoma] (1906), u. Sec. Rep. Gordon College, 66, f. 29 [| Pycnosoma] 
(1906); Brzzı, Kat. pal. Dipt., III, 544 (1907). — arabica R. D., Myod., 424, 3 [Cosmina] (1830). — nigripennis 
Hovcs, Proc. Acad. Philad., 1898, 184, f. III [Paracompsomyia] (1898); Avams, Kans. Univ. Sci. Bull., III, 
201 (1905). — regalis R. D., Myod., 449, 14 (1830). — tessellata Bısor, Ann. Soc. ent. France, (5) VIII, 31, 1 
[Phumosia] (1878); Brauer, Sitzgsber. Akad. Wien CVIII, 520, 143 [Pycnosoma) (1899). — Arabien, Aegypten, 
Nubien, Erythraea, Abessinien, Massaua, Dongola, Somaliland, Sudan, Senegal, Kongo, Pungo-Andongo, Durban, 
Pretoria, Salisbury, Caffrerien, Zanzibar, Inhambane, Mozambique, Kap, Madagaskar. 


Ein Männchen aus Klein-Namaland, Kamaggas, 5. Juli 1904. 


Eine schöne, aus ganz Afrika gut bekannte Art. 


190 M. Bezziı, 190 


22. Calliphora sp. ind. 9. 
Ein schlecht erhaltenes Weibchen aus dem Klein-Namalande, Juni— August 1904. 
Die Art scheint mit der Call. croceipalpis JAENNICKE nahe verwandt zu sein; leider ist diese Art nach 
BRAUER und BERGENSTAMM (III, 210) nur eine Varietät der vomitoria L., und zwar dieselbe Form, welche 


SCHINER antarctica benannt hat. 


Familie Muscidae (= Anthomyidae GIRSCHNER). 


A. Muscinae. 
23. Musca alpesa \WALKER 
List Dipt. Brit. Mus., IV, 901 (1849); Kaxrscn, Entom. Nachr., XII, 259, 6 (1886). — Sierra Leone, Pungo-Andongo. 


Ein Weibchen aus der Kalahari, Khakhea-Kang, Dezember Ig04, und ein anderes aus Rooibank 
(Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 

Ich habe diese Art in dem Sinne von KARsSCH angenommen; vielleicht ist sie nichts anderes als eine 
kleinere und hellere Varietät der corvina. Hinterleib auch oben gelb, mit schwarzen hinteren Rändern 


der Ringer. 


24. Musca corvina FABRICIUS 


Spec. int., II, 440, 21 (1781); Stein, Kat. pal. Dipt., III, 602 (1907). — Maca., Hist. nat. Can. Webb, 115 (1838) u. 
Luc. Explor. Alg. Zool., III, 488, 223 (1849); Wark., Entom., V, 344, 77 (1871); Bıcort, Ann. Soc. entom. 
France, LX, 366 (1891); Bezzı, Ann. Mus. civ. Genova, (2), XII, 190, 10 [var. somalorum]) (1892) et Bull. Soc. 
entom. ital. XXXIII, 22, 31 (1901); E. Corrı, Ann. Mus. civ. Genova, (2) XV, 140, 14 (1895); Houca, Proc. 
Acad. Philad., 1898, 173 (1898); Becker, Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II, 100, 138 (1903). — Aegypten, Algerien, 
Canarische Inseln, Assinie, Erythraea, Galla, Somaliland. 

Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 
3 große Weibchen mit unten gelbem Hinterleib. 
Unter dieser und der folgenden Art sind gewiß verschiedene Formen gemischt; eine Revision der 


Arten wird sehr dankenswert sein. 


25. Musca domestica Linn& 


Syst. Nat., X, 596 (1758); Ste, Kat. pal. Dipt., III, 603 (1907). — Jaunn., Abhandl. Senckenb. Ges., VI, 312 (1867); 
ScHINER, Novara-Dipt., 306, 39 (1868); WaArk., Entom., V, 344, 78 (1871); Ronp., Ann. Mus. civ. Genova, IV, 
286, 9 (1873); Bıcor, Explor. Tunisie, 6 (1888); Brzzı, Ann. Mus. civ. Genova, (2) XII, 189, 9 (1897) u. Bull. 
Soc. entom. ital., XXXIII, 21, 30 (1901); Gıezio-Tos, Ann. Soc. entom. France, LXIV, 362, 10 (1905); E. Corrı, 
Ann. Mus. civ. Genova, (2) XV, 140, 13 (1895); Houcn, Proc. Acad. Philad., 1898, 172 (1898); Rıc., Ann. 
Mag. N. Hist., (7) VII, 108 (1901); Sack ap. GrÄrre, Verh. Zool.-bot. Ges, LVI, 471 (1906). — Aegypten, 
Tunis, Madeira, Erythraea, Massaua, Abyssinien, Galla, Somaliland, Nyassaland, Kap, Seychellen-Inseln. 
I d aus der Prinzenbai (Prince of Wales-Bay), Mai 1903; ı d aus Lüderitz-Bucht (Angra Pequena) ; 
2 2 aus Klein-Namaland, Steinkopf, Juli 1904. 
Die meisten Exemplare gehören zur kleineren Form, mit breiten gelbdurchsichtigen Seiten des Hinter- 


leibes und silberglänzenden Wangen, welche vielleicht mit angustifrons Tmoms. identisch ist. 


26. ? Placomyia lasiophthalma THoMsoN 
Eugenia Dipt., 548, 179 [Musca] (1868). — Kap. 
Ein Weibchen aus Port Nolloth, Klein-Namaland, Juni 1904, von den Blüten der Othonna floribunda 


SCHTR. und ein anderes aus der Kalahari, Severelela-Kooa, Oktober bis November 1904. 


191 Muscidae, Phycodromidae. IgI 


Diese wenig gut erhaltenen Exemplare sind mit Zweifel dieser Art zuzuziehen. STEIN in Kat. pal. 
Dipt., III, 604 (1907), bringt die Art unter die Synonymen von Musca vitripennis MeEıc.; ich besitze aber gut 
erhaltene Männchen aus der Erythraea, welche durch die fehlenden Dorsocentralborsten sehr ausge- 


zeichnet sind. 


27. Pyrellia boersiana BiıGoT 


Ann. Soc. entom. France, (5) VII, 37, 2 [Somomyia] (1877); Brauer, Sitzgsber. Akad. Wien, CVIII, 523, 190 (1899). 
— Natal. 


Ein Pärchen aus Klein-Namaland, Kamaggas, 5. Juli 1904; I d aus Port Nolloth, Klein-Namaland, 
Juni 1904, von den Blüten der Othonna floribunda SCHTR.; I $ aus Kubub und Aar, Groß-Namaland, April 
1904; I $ aus Steinkopf, Klein-Namaland, Juli 1904. 

Diese Art scheint in Afrika weit verbreitet zu sein; beim Männchen sind die Augen breiter getrennt 
als bei den verwandten Arten. Nach BRAUER soll vielleicht die Art mit der ostindischen lauta WIED. 
identisch sein. 


Das Weibchen aus Kubub und Aar ist viel größer (I0o!, mm) als gewöhnlich. 


28. Stomoxys korogwensis GRÜNBERG 


Zool. Anz, XXX, 88 (1906), und Blutsaug. Dipt., 157 (1907); Brzzı, Rendic. Istit. lomb., (2) XII, 443, 7 (1907). — 
Deutsch-Ostafrika. 


Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905, 1 d und 7 9. 
Scheint mit sitiens RonD. verwandt zu sein, hat aber etwas breitere Stirn beim Männchen und ver- 


schiedene Zeichnung. 
29. Muscina stabulans FALLEN 
Dipt. mec. Musc., 52, 32 [Musca] (1823); Sreın, Kat. pal. Dipt., III, 614 (1907). — Nordafrika, Canarische Inseln. 
Ein Weibchen aus Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 


Diese weltverbreitete Art war bis jetzt aus Südafrika noch nicht bekannt geworden. 


30. Atherigona trilineata STEIN 


Termesz. Füzet., XXIII, 157, 4 (1900), Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II, 112 (1903), Berl. ent. Zeitschr., LI, 67, 3 (1906), 
und Kat. pal. Dipt., III, 676 (1907). — Aegypten, Canarische Inseln, Togo. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 
Ein schlecht erhaltenes Weibchen, ohne Flügel, welches sicher zu dieser Art gehört. Die Art wurde 
zuerst aus Neu-Guinea beschrieben; leider halte ich für wahrscheinlicher, daß die afrikanischen Exemplare 


einer anderen Art angehören. 


Familie Phycodromidae. 


31. Coelopa dasypoda n. sp. & 9. 
Nigro-cinerea opaca, lunula frontali, antennis, palpis, genis pedibusque rufis, thoracis dorso vittis 
tribus longitudinalibus aequidistantibus fuscis distinctis, scutello plano quadrisetoso. 
d abdominis dorso praesertim in parte postica testaceo et longe nigro-piloso, pedibus omnibus longe 
nigro-villosis, metatarso antico lamella apicali semilunari integra praedito. 2 abdomine nigro, fere nudo, 


pedibus breviter pilosis. Long. corp. mm. 51/,—6!/,, alar. mm. 5—6. 


192 M. Bezziı, 192 


Viele Exemplare beider Geschlechter von der Insel Itschabo, Südwestafrika, Dezember 1903, ein 
Fxemplar ganz frisch aus der Puppe herausgekommen, mit ausgezogener Stirnblase und zusammengerollten 
Flügeln; Port Nolloth, Klein-Namaland, Juni 1904, von den Blüten der Othonna floribunda SCHTR., 3 d; 
Lüderitz-Bucht (Angra Pequena), Dezember 1903, 4 $ und 4 d, die Männchen bedeutend kleiner als die 
Weibchen; I 2 von der Insel Possession, Mai 1903, tief in die Blüten der Solanacee Lycium teirandrum THgc. 
hineinkriechend. 

Diese Art scheint auf den Seeküsten Südwestafrikas nicht selten zu sein. Sie ist mit meiner 
aequatorialis ? aus Somaliland [Ann. Mus. civ. Genova, (2) XII, 194, 15 (1892)] verwandt; ist aber im weib- 
lichen Geschlecht verschieden durch die schwarzen Thoraxseiten, die deutlichen Striemen des Thorax- 
rückens, den schwarzen Hinterleib und die nur vierborstigem Schildchen. Sie erinnert auch stark an 
pilipes HaLıpay aus Nordeuropa [Ann. Nat. Hist., II, 186 (1839)], besonders durch die dicht behaarten Beine 
des Männchens, ist aber ganz verschieden. 

Kopf klein, flach, der Hinterkopf horizontal abstehend; Gesicht rund ausgehöhlt, Mundrand etwas 
aufgeworfen; Oberlippe groß, schwarz. Die Farbe des Kopfes ist schwarz, mit grauem Toment, welches 
unten und hinten dichter ist; das Gesicht unten und die ganzen Backen sind rot. Deutliche Vibrissen sind 
nicht vorhanden, der Mundrand ist aber behaart, beim Männchen viel länger und dichter; 2 Vertikalborsten, 
2 starke Ocellarborsten, nach außen divergierend, zwei Reihen von Orbitalborsten mit 3 äußeren und 
2inneren Paaren. Lunula sehr groß, gelb; Fühler äufserst kurz, entfernt, beim Männchen am Grunde stark behaart, 
mit linsenförmigen 3. Gliede, welches eine lange nackte feine gelbliche Fühlerborste gegen die Mitte des Obeı 
randes trägt. Taster groß, behaart; Rüssel dick, weißgelblich. Thorax flach, mit kurzen Härchen, mit schärferen 
Seitenrändern, an den Pleuren ausgehöhlt, schwarz, grau bereift, mit roten Schulterschwielen, Seitenkielen und 
einigen Schwielen an der Flügelwurzel; eine Humeralborste, 2 Supraalar- und Postalarborsten, Dorsocentral- 
borsten rudimentär; Pleuren nackt, Sternopleuren behaart. Schwinger weiß; Schüppchen weiß und weiß gefranst. 
Hinterleib etwas glänzend; beim Männchen ist auch der Bauch weißgelblich; Genitalien von mittlerer Größe, 
hervorragend. Beine mit den Hüften ganz gelb; beim Weibchen sind die Schenkel manchmal in der Mitte 
sehr verdunkelt oder sogar schwarz; die vorderen Schenkel sind ziemlich verdickt; das letzte Tarsenglied 
ist flach und deutlich verbreitert; hintere Schienen an der Spitze bei beiden Geschlechtern mit starken 
schwarzen Borsten. Beim Männchen zeigt der vordere Metatarsus unten an der Spitze ein schwarzes 
Lamellchen von halbmondförmiger Gestalt, welches aus vielen kurzen anhängenden, schwarzen, flachen 
Borstchen besteht. Flügel grau, am Grunde gelblich, ungefleckt, mit hellen Längsadern; 6. Längsader mit 


der unscheinbaren Spitze den Hinterrand der Flügel berührend. 


Bei C. pilipes HaLıpay sind die Haare der Beine kürzer und dichter; die Beine sind kürzer und 


dicker, besonders die Schienen; das apicale Lamellchen des vorderen Metatarsus ist in der Mitte gebrochen. 


Familie Borboridae. 
32. Limosina ?pusio ZETTERSTEDT 
Dipt. Scand., VI, 2496, 4 (1847); Broker, Kat. pal. Dipt., IV, 34 (1905). 


Viele, aber nicht gut erhaltene Exemplare von der Insel Itschabo, Dezember 1903. 
Von dem Typus verschieden durch hellere Beine; einige Exemplare zeigen sogar gelbe Schenkel, 


ich glaube, aber durch Unreifung. Herr BECKER hat diese Art in Aegypten gesammelt. 


193 Borboridae, Trypetidae. 193 


Familie Trypetidae. 
35. Dacus bistrigulatus n. sp. 2. 

Rufo-ferrugineus, albo-pubescens, scutello maculis pleurarum femorumque posteriorum basi luteis, 
facie strigulis duabus elongatis angustis nigris, orbitis immaculatis, terebrae segmento basali cylindrico, alis 
hyalinis vitta angusta marginis antici strigula anali maculaque apicis fuscis. Long. corp. (sine terebra) 
mm. 7, alar. mm. 5; terebrae mm. 2!},. 

Ein Weibchen aus Kamaggas, Klein-Namaland, Juli 1904. 

Unter den 23 bis jetzt beschriebenen afrikanischen Dacus-Arten scheint diese Art mit bistrigatus 
LoEw (Ber. Akad. Wiss. Berlin, 1852, 661, 31) aus Mossambique Aehnlichkeit zu haben. Das Fehlen des 
Männchens macht die Bestimmung sehr schwierig, denn es gibt eine Gruppe südafrikanischer Arten, bei 
welcher der 3. Ring des Hinterleibes beim 3 deutliche Seitenborsten trägt, welche dem 2 fehlen. Zu dieser 
Gruppe gehören: africanus ADams, lounsburyi COQUILLETT, brevis COQUILLETT, sigmoides COQUILLETT, 
immaculatus COQUILLETT, binotatus LOEw und vielleicht auch ciliatus LoEw. Die vorstehende Art scheint 
von allen anderen durch den schmalen schwarzen Gesichtsflecken verschieden zu sein. 

Stirn ohne Flecken, auch der Ocellarfleck wenig deutlich, nur an der ‚Lunula ist eine Spur des 
braunen Frontalfleckes zu sehen; Augenränder hell, gelblich; die 2 schwarzen Flecken der Gesichtsgrube 
sind nicht rund, wie gewöhnlich, sondern streifenförmig und bis an den Mundrand verlängert; Wangen und 
Backen ungefleckt; Fühler lang, Rüssel kurz, Taster verbreitert und rot; die Borsten wie gewöhnlich. 
Thorax mit sehr kurzer, anliegender, weißer Behaarung und den gewöhnlichen kurzen schwarzen Borsten ; 
auf der grauen Bereifung des Thoraxrückens erscheinen viele kleine Fleckchen der Grundfarbe frei; 
Humeralfleck breit, gelb; der gelbe senkrechte Fleck an der Naht geht unten bis an die Sternopleuren und 
ist oben auch etwas auf den Rücken längs der Naht fortgesetzt; ein gelber Fleck unter der Flügelwurzel, 
Schildchen gelb, am Grunde schmal braun; Metanotum dicht weiß bereift. Schwinger weiß; Schüppchen 
weiß und weiß bewimpert. Hinterleib beinahe kugelförmig, mit der weißen anliegenden Behaarung länger 
als auf dem Thoraxrücken, aber weniger bereift außer am Grunde und am Bauch; keine gelbe Zeichnung 
vorhanden. Basalstück der Legeröhre groß, walzenförmig, I mm lang, ausgezogen; Endstück flach, zuge- 
spitzt, zweigliedrig. Beine rot, nackt, mit kurzer weißer Behaarung; die Schenkelringe und die Schenkel 
am Grunde etwas gelblich, aber nur die hintere etwas breit; Metatarsen hell gefärbt, die anderen Glieder 
gebräunt. Flügel glasartig mit schwarzem Stigmaticalfleck; die vordere braune Binde ist sehr schmal und 
steht ganz am Rande zwischen den Enden der I. und 2. Längsader und berührt oben die Costa; der Anal- 


streifen erstreckt sich durch die ganze Analzelle und ihre Verlängerung, wo er dunkler ist. 


34. Acidia melania n. sp. ?. 

Omnino nigra nitida, capite flavo, palpis antennarum basi tibiis tarsisque luteis, alis nigro-fuscis basi 
macula triangulari media marginis antici maculisque quatuor elongatis marginis postici quarum secunda 
minori albo-hyalinis. Long. corp. mm. 3, alar. mm. 3!),. 

Ein Weibchen aus Mafeking (Britisch-Betschuanaland), Februar 1905. 

Mit unserem europäischen heraclei nahe verwandt, aber verschieden durch Flügel- und Beinfärbung; 
auch die Art capensis Ron. [Arch. zool., III, 39 (1863)] scheint eine verwandte Form darzustellen, zeigt 
aber 2 helle Flecken am Flügelvorderrande, während vorstehende Art nur einen solchen besitzt. 

Kopf gelb, das Untergesicht in der Mitte verdunkelt und der Hinterkopf schwarz; Fühler kurz, das 


3. Glied I!/),mal so lang wie das 2., braun; das 2. Glied ist gelb mit kleinen schwarzen Flecken; Fühlerborste 
Jenaische Denkschriften. XIII. 25 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
25 


194 M. Bezziı, 194 


deutlich haarig; Rüssel kurz, dick, mit weißen Saugflächen. Thorax glänzend schwarz ohne die gelben 
Seitenstriemen der heraclei, konvex, mit kurzen und dürftigen anliegenden gelben Haaren; 2 Paare von 
langen und starken Dorsocentralborsten, sowie die Supra- und Postalarborsten; Schildchen glänzend schwarz, 
mit 4 schwarzen Borsten. Die großen Schüppchen und die Schwinger sind weiß. Hinterleib glänzend 
schwarz, fast kahl, mit schwarzen Haaren; Legeröhre breit, stumpf, kürzer als die 3 letzten Hinterleibsringe 


zusammen. Bauch schwarz. Beine mit schwarzen Hüften 


N. und schwarz glänzenden Schenkeln, die vorderen unten 
—N 


vi ER 
zZ an 


» Längsader etwas bogig, aber minder als bei toxoneura. 
Fig, 3. . Aoidia melania n. sp: Der glasartige Teil der Flügel, besonders am Grunde, 


mit einigen schwarzen Borsten; Schienen und Tarsen 


gelb; die 4 hinteren Beine fehlen. Flügel wie bei heraclei; 


die kleine Querader steht der größeren sehr nahe gerückt, 


3'/,;mal entfernt von der Basis der Discoidalzelle; Stigma 


ganz schwarz; Randdorn deutlich; letzter Teil der 4. 


ist weißlich gefärbt, der braune ist schwärzlich, besonders am Vorderrande. Der Basalteil ist weiß, bis an die 
scharfe Binde, welche an dem Stigma beginnt; der dreieckige Fleck des Vorderrandes berührt mit der Spitze 
die 3. Längsader. Von den 4 weißen Flecken des Hinterrandes, liegt der erste unter den Stigma und geht 
mit ihrer Spitze bis über die 4. Längsader hinauf; der zweite ist der kleinste und schmälste von allen, nur 
bis an die 5. Längsader ausgedehnt, der dritte kommt, längs der hinteren Querader, bis an die 4. Längsader 
heran; der vierte liegt schief nach innen, bis an die 3. Längsader verlängert. Der dunkle Bogen der Spitze 


des Flügels übertrifft ein wenig das Ende der 4. Längsader nach unten. (Fig. 3). 


35. Sphenella melanostigma n. sp. 9. 

A marginata FALL., cui simillima, differt alarum pictura fusciori maculis hyalinis vix variegata, macula 
stigmatica nigra immaculata, arculo apicali unico integro et nubecula rotundata unica post venam quintam. 
Long. corp. mm. 31), alar. mm. 4. 

Ein Weibchen aus Steinkopf, Klein-Namaland, August 1904. 

In Gestalt und Färbung der marginata FaLr., welche auch in Nordafrika vorkommt, ganz ähnlich, 
aber sogleich zu unterscheiden durch die dunklere Färbung der Flügelzeichnung, welche nur eine Spur von 
helleren Fleckchen zeigt. Die Vorderrandzelle ist ganz braun, und ein braunes Strichelchen ist auch ganz 
unten am Stigma zu bemerken; die apicale Randbinde ist nicht geteilt; endlich von den bräunlichen 
Fleckchen, welche bei marginata hinter der 4. Längsader stehen, ist nur ein kleines, rundliches, gegen die 


Längsader selbst gerückt, zu finden. 


Familie Ephydridae. 
36. Dryxo ornata MACOUART 
Dipt. exot., III, 254 (411), tab. 34, fig. 5 [Blepharitarsis] (1843). — Shubar. 
Ein Weibchen aus Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905. 


Diese wichtige Gattung von ROBINEAU-DESvoIDY ist in der Monographie der Ephydriden von BECKER 
(Berl. ent. Zeitschr., XLI, 91, 1896) gar nicht zu finden!). Leider hat OsTEn-SACKEN in der Berl. ent. 


ı) Trotz aller Bemühungen war es mir unmöglich, den Katalog der Ephydriden von B. J. JONES (University of Calif. 
Public., I, 1906) zu sehen. Jetzt habe ich die Arbeit sehen können, und gefunden, daß die Gattung Dryxo auch in derselben ganz 
vergessen worden ist. 


195 Trypetidae, Ephydridae. 195 


Zeitschr., XXVI, 238—242, 1882, wichtige Bemerkungen darüber mitgeteilt und die Synonymie mit der 
Gattung CÜyphops JAENN. erklärt. Er kannte 4 ostindische Arten: lispoidea R.-D. und fasciata JaENnN. aus 
Sumatra, digna O.-S. und spreta O.-S. von den Philippinen-Inseln. 

Die Gattung ist auch in Afrika heimisch, da Corythophora LoEw und Blepharitarsis Maco. nur als 
Synonyma von Dryxo zu betrachten sind. Sie stimmen nämlich in allen Merkmalen mit der ostindischen 
Gattung überein und sind wie diese durch große kahle Arten ausgezeichnet. Außer Dryxo ornata Macao. 
und longipes LoEw aus Südafrika ist auch eine unbenannte Art aus Sudan und Uganda von Austen bei 
BALFOUR, Sec. Rep. Wellcome Res. Labor, 203, 4 (1906) erwähnt. 

Das vorstehende einzige Exemplar stimmt gut mit der Beschreibung und den Figuren MAcQUaRrTS, 
nur trägt der 2. Hinterleibsring keine Flecken. Ganz auffallend ist die Aehnlichkeit, welche diese Art mit 
einer Actora (z. B. mediterranea LOEW) zeigt. 

Die Haare der Fühlerborste sind weiß. Die Rinne zwischen den Wangen und dem Untergesicht 
zeigt eine Reihe von 4—5 kleinen schwarzen Borstchen. Thorax ohne Dorsocentralborsten, mit einer 
Humeral-, einer Sutural-, einer Supraalar- und einer Präscutellarborste. Eine starke Sternopleuralborste an 
der hinteren Oberecke und über dieser am Rande eine Reihe von 8—ıo stärkeren Haaren. Die eigentüm- 
lichen Hinterleibszeichnungen sind rostfarbig und ganz wie von MACQUART angegeben. Die hinteren Meta- 
tarsen tragen an der oberen Seite lange schwarze Wimpern, an der unteren kurze und dichte rötliche Haare. 


Schüppchen weiß und weiß gewimpert. 


Poeeilostenia nov. gen.!). 

Cum genere Actoecetor BECKER notis omnibus chaetotaxiae, capitis formae atque alarum picturae 
convenit, differt latitudine minore genarum et alis valde angustis, nervo costali usque ad finem nervi tertii 
longitudinalis tantum producto, nervis denique transversis valde remotis. 

Der Flügelvorderrand vor der Mündung der ı. Längsader ist viel tiefer eingeschnitten, auf dem 
lappenförmigen Schlitze mit einer starken Borste. Körpergestalt mehr verlängert, etwas Sepsis-artig. 

Von Scatophila BECKER unterscheidet sich vorstehende Gattung durch die Notiphilinen-Merkmale, 
resp. besitzt sie ein oben gedorntes 2. Fühlerglied und verschiedenen Kopfbau. 

Bei den 2 anderen schmalflügeligen Ephydriden-Gattungen Apetaenus EATON und Chamaebosca 
SPEISER ist die Reduktion der Flügel sehr weit vorwärtsgegangen, wie besonders aus der Reduktion der 


Längsadern zu ersehen ist. 


37. Poecilostenia decemguttata n. sp. & 2. 


Capite thoraceque rufo-flavis (2) vel fuscis (4), antennis pedibusque rufis, abdomine nigro nitidissimo 
basi rufo, halteribus nigris, alis omnino fuscis guttulis decem albo-hyalinis in singula. Long. corp. 
mm. 2—2!/,, alar. mm. 1°,—2, latitud. alae mm. 0,5. 

Ein gut erhaltenes Pärchen aus der Kalahari: Kang-Khakhea, Dezember 1904, No. 968. 

Diese Art steht in Schönheit der Acioecetor margaritata WIED. nicht nach. Beide Geschlechter zeigen 
eine verschiedene Färbung, das Weibchen mehr ins Rötliche gehend als das Männchen; leider kann ich 
nicht angeben, ob diese Verschiedenheit konstant oder nur zufällig ist. 

Kopf- und Augenform, hohe Einstellung der Fühler, und Borsten sind ganz, wie von BECKER be- 
schrieben; die Backen sind viel schmäler, beinahe linear, und mit einer einzigen Borste versehen. Fühler 


beim Männchen oben verdunkelt; das 2. Glied ist vorn sehr hervorragend, mit starkem Dorne; die Fühler- 


I) Von noızı/ös bunt, und orevos schmal, in Beziehung auf die Flügel. 
25* 
25* 


196 M. Bezzi, 196 


borste trägt oben 6—7 lange Strahlen. Rüssel kurz; Taster gelb, groß, beim Weibchen sehr verdickt. Die 
Thoraxborsten sind ganz wie bei Actoecetor, der Thoraxrücken zeigt kurze schwarze regelmäßige Haare und 
hat keinen Glanz; beim Weibchen ist die Grundfarbe rötlich, mit 
grauer Bereifung, das Männchen ist dunkel gefärbt. Schildchen mit 


4 Randborsten und kurzen Haaren in der Mitte; beim Männchen 


ist die hintere Hälfte deutlich verdunkelt; Metanotum beim Weibchen 
rot, beim Männchen verdunkelt. Schwinger ganz tiefschwarz. Hinter- 
leib am Grunde etwas verschmälert, schwarz, glänzend, mit weit- 
läufigen schwarzen Haaren und kurzen, aber starken Borsten am 
hinteren Rande der Ringe; am Grunde ist beim Weibchen viel breiter 


rot als beim Männchen, da bei demselben die 2 ersten Ringe ganz 


B. 


rot sind. Genitalien ziemlich groß, kugelig. Beine und Hüften ganz 

Fig. 4. Pooetlostenia decemguttata n. gen. gelb, nur die Spitze der Tarsen verdunkelt; sie zeigen kurze Borsten, 
n.sp. A Flügelzeichnung. B Flügelgeäder. ) j 

darunter auffallend eine Reihe an der unteren Seite der vorderen 

Schenkel. Die Flügel sind sehr schmal, ganz schwärzlich, mit den weißen Augenflecken sehr auffallend. 


Randdorn stark. (Fig. 4A und B.) 


38. Ochthera angustitarsis BECKER 
Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II, 181, 307, tab. 4c, fig. 44 (1903), und Kat. pal. Dipt., IV, 205 (1905). — Aegypten. 


Ein Weibchen aus der Kalahari, Mookane, Oktober 1904, und ein Männchen ebendaher, zwischen 
Thopane und Sekgoma, November 1904. 

Bei BECKER ist das Weibchen dieser Art nicht beschrieben, jedoch er tut desselben Erwähnung, 
und hat mir auch Exemplare davon mitgeteilt. Die No. 5 der Bestimmungstabelle von BECKER (p. 182) ist 


daher, wie folgt, zu vervollständigen: 


5. Die Seiten des 2. Hinterleibsringes nur mit wenigen feinen gelben Haaren besetzt; Metatarsus der 
Vorderbeine nicht behaart . . 2 re Ins Pr 
— Die Seiten des 2. Hinterleibsringes mit aufrecht stehenden schwarzen Haaren besetzt . . . ... 6. 
6. Metatarsus der Vorderbeine gelb behaart, ohne schwarzen Fleck; Untergesicht oben ganz weißgrau 
pilimana BECK. 2. 

— Metatarsus der Vorderbeine nicht gelb behaart, mit äußeren schwarzen Flecken an der Spitze; Unter- 


gesicht oben an der Fühlerwurzel verdunkelt . 2 re rzangushiarsis Bror 


39. Brachydeutera argentata WALKER 


Dipt. Saunders., IV, 407 [Notiphila] (1856); Becx., Berl. entom. Zeitschr, XLI, 201, tab. 4, fig. 28, tab. 7, fig. 29 
(1896), Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II, 178, 301 (1903), und Kat. pal. Dipt., IV, 207 (1905); Wıruıst., Kans. 
Univ. Quart., VI, 4 (1897); Howarn, Proc. Wash. Acad. Sci., II, 592 (1900); Auprıca, Cat. Dipt. N. Amer., 
628 (1905). — dimidiata Löw, Mon. N. A. Dipt., I, 163 (1862). — Aegypten, Canarien. 


3 Weibchen aus Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai 1905, auf dem Wasser laufend. 
Diese bekannte, in ganz Amerika weitverbreitete Art scheint auch in ganz Afrika zu leben. 


Nur ein Exemplar zeigt deutlich die vollständige Thoraxzeichnung, wie von Löw beschrieben; bei 


einem anderen sind die Schienen nur an der äußersten Spitze schwarz. 


197 Ephydridae, Drosophilidae, Geomyzidae. 197 


Familie Drosophilidae. 
40. Drosophila plagiata n. sp. 32. 

Nigra, antennis ventre pedibusque luteis, fronte rufa triangulo ocellari vittisque lateralibus setigeris antice 
interruptis nigris, alis plaga lata fusca apicali, in femina minus distincta. Long. corp. mm. 1?/,—2, alar. mm. 11/,—2. 

Viele Exemplare aus der Ebene der Halbinsel des Kap der guten Hoffnung, 5. September 1904. 
Aus den Blüten einer großen Proteacee. 

Diese Art scheint mit vittatifrons WıLLıst. (Trans. Entom. Soc. London, 1896, 408, 2, tab. 13, fig. 152) 
aus Westindien sehr verwandt zu sein, unterscheidet sich aber durch die ganz gleiche schwarze Thorax- 
färbung und das Fehlen des schwarzen Fleckes am Grunde des Flügels, wie aus WILLISTons Figuren zu 
ersehen ist. Sie stimmt mit keiner der von C. F. Apams (Kans. Univ. Sci. Bull., III, 1905, 182— 188) 
beschriebenen südafrikanischen Arten und auch mit keiner der vielen von GRIMSHAw [Fauna Hawaiiensis, 
III (1), 55—73 (I901)] beschriebenen Arten von Hawai. Die Flügelfärbung scheint etwas veränderlich zu 
sein, da bei einigen Weibchen der dunkle Apicalfleck beinahe gänzlich fehlt, während bei einigen Männchen 
derselbe sehr groß und schwarz ist. 

Gesicht und unterer Teil des Kopfes hellgelb; die nasenartige Erhebung des Clypeus ist groß, 
abgerundet und stark hervorragend; das 3. Fühlerglied ist sehr kurz, stark verdunkelt, manchmal ganz 
schwarz; die Fühlerborste zeigt oben 2—3 Strahlen und unten einen einzigen nahe der Spitze (Fig. 5C). Sehr 
charakteristisch ist die schwarze Zeichnung der Stirn auf roter 
Grundfarbe (Fig. 53B); 3 Paar Frontoorbitalborsten, das vordere 
Paar nach vorn gerichtet. Taster und Rüssel weißgelblich. 


Thorax gleich schwarz, ohne Zeichnung, etwas glänzend ; 2 wenig 


entwickelte Paare von Dorsocentralborsten ; Schildchen schwarz, 


mit 4 langen Borsten. Seiten des Thorax hellbraun; Sterno- 


pleuren unten gelb; Schwinger weißgelblich. Hinterleib schwarz a 
z : 6 [% 

wie der Thoraxrücken und glänzender, am Bauche weißgelblich, B 

undeutlich rötlich am Grunde, mit schwarzen Haaren und Borsten; Fig. 5. Drosophila plagiata n. sp. A Flügel. 


es ist keine Hinterleibszeichnung vorhanden, aber wenn der Daum OEUBIssbente: 


Hinterleib geschwollen ist, erscheinen die weißen Membranen zwischen den schwarzen dorsalen Chitin 
leisten. Genitalien groß, rundlich. Beine ganz gleich gelb. Flügel ohne jede andere Zeichnung, außer 
den breiten schwärzlichen Spitzenfleck; dieser erstreckt sich unten bis zu der 4. Längsader, geht aber gewöhn- 
lich nur bis zur 3., und beim Weibchen ist oft nur ein wenig deutlicher Schatten angedeutet. Dieser Fleck 
ist viel breiter als bei der Art vittatifrons, da er bei vorstehender Art noch über die 2. Längsader aus- 


gebreitet ist, während bei WırLıstons Figur dort keine Verdunklung zu sehen ist. (Fig. 5 A.) 


Familie Geomyzidae. 
Selidacantha nov. gen.'). 
Cum genere Diastata MEIGEN notis nonnullis convenit, at longe distinctum genis latissimis, vitta 
frontali in medio pilosula, vibrissis longe ab ore insertis, arista vix pubescente, proboscide geniculata, setis 
dorsocentralibus quatuor tantum utrinque, alarum nervis secundo et tertio approximatis, tertio et quarto 


divergentibus, venis transversis parum inter se remotis. 


1) Von oeitc, töos, Rand, und &xavSe, Dorn; diese Gattung fällt mit der inzwischen von HENDEL (Wien. entom. Zeit., XXVI 
9107. p. 238) errichteten Gattung Horaismoptera zusammen. 


198 M. Bezzi, 198 


Durch den gesamten Habitus, die Kopfform, die doppelte Verbrechung des Vorderrandes der Flügel 
und den geknieten Rüssel nähert sich diese Gattung den Milichiiden sehr; des gedornten Flügelvorder- 


randes wegen steht sie aber besser bei den Geomyziden. Typus die folgende Art. 


41. Selidacantha mierophthalma n. sp. 89. 


Griseo-canescens, nigro-pilosa et setosa, vitta frontali vittisque duobus facialibus rufo-luteis, anten- 
narum basi tibiis tarsisque lutescentibus, alis immaculatis basi albescentibus. Long. corp. mm. 3—3!/,, alar. 
mm. 3— 31/5. 

Ein Pärchen aus der Umgebung der Lüderitzbucht (Angra Pequena), Dezember 1903. 

Kopf groß, mit geschwollenem flachen Hinterkopf; Augen klein, rund, nackt; Backen außerordent- 
lich breit, so lang wie der Augendurchmesser; bei Profilansicht ist die Stirn vorn rundlich, hervorragend, 
und das Gesicht ist etwas zurückweichend. Fühler sehr kurz, am Grunde mit schwarzen langen Haaren 
besetzt, mit linsenförmigem nackten 3. Gliede; Fühlerborste basal, kurz pubescent. Taster kurz, gelb, mit 
verdunkelter, etwas keulenförmiger Spitze, mit kurzen, aber starken schwarzen Borsten. Rüssel schmutzig- 
gelb, dick, kurz, deutlich gekniet, da die Saugflächen zurückgezogen und so lang wie das Basalstück sind. 
Kopffarbe schwarz, mit grauer Bereifung; die breite, viereckige, hinten durch die Spitze des Ocellendreiecks 
ausgeschnittene Stirnstriemen ist gelbrötlich, wie auch die Wangen von der Lunula bis zum Mundrande; 
die Stirnorbiten und der Clypeus sind dagegen von der grauschwarzen Grundfarbe des Kopfes. Die 
3 Ocellen stehen in einem gleichseitigen Dreiecke. Ocellarborsten stark, am Grunde genähert, nach außen 
divergierend; Vertikalborsten nach innen zusammenlaufend; 4—5 größere 
Frontoorbitalborsten, die 2 vorderen Paare nach außen und vorn, die 
übrigen nach innen gerichtet; die Stirnstrieme, sowie die Stirnorbiten 


sind mit vielen schwarzen nach vorn gerichteten Haaren bedeckt, die gelben 


Wangen sind dagegen nackt; die Vibrissen sind stark, gekreuzt, vom Mund- 
ed, Sole en rande sehr entfernt, in der Mitte des Gesichts liegend, und unter diesen findet 
n. gen. n. sp. sich eine Reihe von 4-—5 gleich starken, aber nach außen gerichteten Borsten ; 
Backen am Vorderrande mit einer Reihe von 3—4 ziemlich starken, nach vorn gerichteten und auf schwarzen 
Pünktchen eingesteckten Borsten und mit regelmäßigen kurzen, schwarzen, starken Haaren bedeckt. Thorax- 
rücken leicht konvex, ohne deutliche Zeichnung, schwarzgrau, mit Schulter- und Schildchenschwielen 
schmal rötlich, mit kurzen schwarzen regelmäßig gleichentfernten Haaren (zwischen den Dorsocentralen 
ungefähr 8 Reihen vorhanden) bedeckt; 4 Paare von kurzen, aber starken, gleichentfernten Dorsocentralen, 
nur ein Paar vor der Naht; eine große Prothoracal-, eine Schulter-, eine Präsuturalborste; eine Reihe von 
4 Borsten zwischen den letzten Dorsocentralen vor dem Schildchen; Mesopleuren behaart, mit 2—3 stärkeren 
Borsten an der Oberecke; eine ziemlich kurze Sternopleuralborste. Metanotum wenig entwickelt. Schildchen 
groß, dreieckig, nackt, mit 4 Borsten. Schwinger weißgelb; Schüppchen klein, weiß, kurz weiß gewimpert. 
Hinterleib sechsringlig, wie der Thorax gefärbt, ohne jede Zeichnung, beim Männchen stumpf, beim 
Weibchen zugespitzt, mit kurzen schwarzen Haaren, regelmäßig gestellt wie diejenigen des Thoraxrückens; 
gegen die Spitze, besonders beim Weibchen, sind auch einige Borsten zu bemerken; Genitalien beim g 
ziemlich groß, rötlich, hervorragend, unten mit verwickeltem Zugehör; Legeröhre des Weibchens ver- 
borgen, mit hellen Endlamellchen. Beine ziemlich kurz, stark, beim Männchen die Schenkel deutlich dicker 
als beim Weibchen, mit schwarzen Haaren und Borsten; Hüften graulich, Schenkelringe gelblich, Schenkel 
braungrau bereift, Schienen und Tarsen gelb, beim Männchen die Schienen gegen die Spitze verdunkelt; 


letztes Tarsenglied breit und flach. Die hinteren Schenkel zeigen an der Außenseite gegen die Spitze 


199 Geomyzidae, 199 


einige längere Borsten; auch die Schienen sind an der Außenkante borstig; die hinteren Schienen zeigen 
an der Spitze 2—3 spornartige Borsten, besitzen aber keine Präapicalborsten. Flügel graulich glasartig, 
beim Männchen am Grunde milchig, besonders die Afterlappen; bemerklich ist die Annäherung der 2. und 
3. Längsader; die Wurzelzellen sind undeutlich; die Randader bis zu den 2 langen Randdornen ist sehr 
dicht gedornt, nach diesen mehr weitläufig, so daß nur 6—7 gleichweit entfernte Dörnchen zu finden sind. 
Die Randader ist am Grunde 2mal gebrochen, wie bei den Milichiinen, und auch an der ersten Verbrechung 
sind 2 längere Dörnchen zu bemerken. Die Flügellängsadern sind gelblich; die 6. ist durchsichtig, aber 
lang und vollständig; Analzelle rudimentär; die Randader geht an das Ende der 4. Längsader (Fig. 6). 


42. Geomyza nigrifemorata n. sp. Ö. 


Cinerea, vitta frontali rufa, antennis, coxis femoribusque nigris, metatarso postico luteo simplici, alis 
immaculatis, nervis transversis distantibus. Long. corp. mm. 2°/,, alar. mm. 3. 

Ein schlecht erhaltenes Männchen aus dem Klein-Namalande, Steinkopf, Juli 1904. 

Diese und die folgende Art, beide schlecht erhalten, sind mit frontalis FALL. und pedestris LoEw sehr 


nahe verwandt, aber verschieden durch Fühler- und Beinfärbung. 


Chätotaxie ganz und gar wie bei den typischen Arten der Gattung, wie von CZERNY (Wien. entom. 
Zent., XXII, 1903, 123—125) festgestellt wurde. Ocellardreieck und Orbiten grau; Stirnstrieme rot, an den 
Seiten und hinten verdunkelt, die Stirn daher in der Ocellengegend ganz dunkel. Fühler schwarz, das 
3. Glied am Grunde ganz schmal rötlich; Fühlerborste nackt; 3. Fühlerglied hell behaart, fast viereckig, an 
der Spitze abgerundet. Taster gelb, keulenförmig, beborstet. Gesicht, Wangen und Backen gelb, grau 
bereift. Thoraxrücken ganz grau, mit 2 wenig deutlichen braunen Längsstriemen in Uebereinstimmung 
mit den Dorsocentralen; Acrostichalborstchen zweireihig; Schildchen mit 4 starken Borsten. Schüppchen 
und Schwinger weiß. Hinterleib grau, ohne jede Zeichnung, mit längeren Borsten und kurzen schwarzen 
Haaren. Die Beine zeigen ziemlich lange schwarze Haare und Borsten; sie sind ganz einfach und mit 
gelben Schenkelspitzen, Schienen und Metatarsen. Flügel graulich, am Grunde gelblich, ungefleckt; 2., 3. 
und 4. Längsader parallel laufend; die Dornen der Corsa sind gut entwickelt; der Abstand der beiden 
Queradern voneinander 1?/,mal so lang wie die Länge der hinteren Querader, welche länger ist als ihre 


Entfernung vom Flügelrande, längs der 5. Längsader gemessen. 


43. Geomyza punctifera n. sp. 2. 


Cinerea, vitta frontali fusca, antennis subtus et pedibus luteis coxis femoribusque anticis infuscatis, 
thoracis dorso fusco punctulato, alis immaculatis nervis transversis approximatis. Long. corp. mm. 2, 
alar. mm. 2. 


Mit der vorhergehenden, ein einziges Weibchen, schlecht erhalten. 


Der nigrifermorata sehr nahestehend, aber verschieden, besonders durch die Flügeladerung, und gar 


nicht als Weibchen derselben zu betrachten. 


Die Stirnstrieme ist nicht gut zu sehen, sie scheint aber dunkel; die Fühler zeigen dagegen das 
3. Glied breit gelb an der unteren Seite und verhältnismäßig kürzer; die Fühlerborste ist nackt. Taster 
gelb». Der Thoraxrücken hat keine Längsstriemen und zeigt dagegen zwei Reihen von dunklen runden 
Fleckchen, auf welchen die größeren Dorsocentralborsten stehen; auch die kleineren Borsten sind auf dunklen 
Pünktchen eingesteckt. Schüppchen und Schwinger weiß. Hinterleib grau, ungefleckt. Die Beine sind 
heller gefärbt, nur die vorderen Schenkel verdunkelt. Flügel verhältnismäßig kürzer und breiter als bei der 


200 M. Bezzı, 200 


vorhergehenden Art, mit helleren Adern; die Queradern sind viel näher gerückt, da ihr Abstand voneinander 
genau so lang ist wie die Länge der hinteren Querader, und diese letzte ist so lang wie ihr Abstand vom 


Flügelrande. Der Vorderrand ist ziemlich stark gedörnelt. 


Familie Agromyzidae. 
44. Rhicnoessa minutissima n. sp. 9. 

Cinerea, setis pilisque omnibus alboluteis, capite antennis pedibusque luteis, femoribus et tibiarum 
annulo infuscatis, tarsorum articulo ultimo nigro, segmentorum abdominalium limbo postico alboluteo, alis 
albicantibus. Long. corp. mm. I—I!/,. 

2 Weibchen aus dem Klein-Namalande: Steinkopf, Juli 1904. 

Nahe verwandt mit albosetulosa STROBL, Wien. ent. Zeitschr., XIX, 7, 303 (Igoo), aber kleiner, mit 
ganz gelben Macrochäten und breiteren Backen; es ist ganz wahrscheinlich, daß die Exemplare BECKER’s 
aus Aegypten [Mitteil. Zool. Mus. Berlin, II, 184, 316 (1903)] zu vorstehender Art gehören. 

Ocellarfleck schwarz und Kopfgipfel verdunkelt; Fühler ganz gelb; Backen ungefähr von Augen- 
höhe. Auch die Dorsocentralborsten und die 4 Scutellarborsten sind ganz hell; Schwinger weiß. Thorax- 
rücken hellgrau, Hinterleib dunkler, manchmal fast schwarz. Die Schenkel sind nicht verdickt. Die Flügel- 


adern sind dunkel und ganz normal. Siehe übrigens die Beschreibung von STROBL. 


Familie Gonopidae. 
45. Myiopa schultzei n. sp. £. 

Fusca, luteo-pilosa, thoracis dorso nigro-nitido, vittis duabus longitudinalibus albis, scutello pallido 
maculis duobus lateralibus nigris et dense nigro-villosis, abdomine albo-variegato, fronte rufa, luteo-fusco- 
variegata, facie genisque albo-luteis cano-micantibus barba nulla maculis lateralibus fuscis 5—6 utrinque, 
pedibus rufis albo-variegatis femoribus tibiisque nigro biannulatis, alis cinereo-hyalinis basi luteis, nervi 
tertii longitudinalis basi et transversali minori leviter nigro-maculatis, nervo longitudinali secundo ad apicem 
fracto costam non attingente. Long. corp. mm. 9, alar. mm. 5, 

Ein Männchen aus dem Klein-Namalande: Steinkopf, Juli 1904. 

Von oestracea Low [Wien. entom. Monatsschr., VII, 15, 38, & (1863), aus Bloemfontein, Orangestaat, 
verschieden durch die Färbung des ganzen Körpers, den glänzenden Thoraxrücken und die kleinere Statur; 
im übrigen ziemlich gut mit der kurzen Beschreibung übereinstimmend. Von insignis JAENNICKE |Abhandl. 
Senckenb. Ges., VI, 404 (96), 130, ? (1867)] aus Simen, Abyssinien, verschieden durch den nicht gerinnelten 
Thoraxrücken, den Kopfgipfel ohne lange schwarze Haare, das nicht tiefschwarze 3. Fühlerglied, den nicht 
rostbraun glänzenden Hinterleib und die Schenkel mit 2 braunen Ringen; ist aber durch Schildchen- und 
Flügelfärbung nahe verwandt. Auch die M. arabica MACQUART [Dipt. exot., Suppl. IV (2), 9 (138), 2 (1851)], 
aus Dijdda, Arabien, scheint eine verwandte Art zu sein. — Ein wichtiges Merkmal ist die Verbrechung der 
2. Flügellängsader vor der Randader; bei keinem Schriftsteller ist von dieser Sache Erwähnung zu finden, 
und vielleicht haben wir es nur mit einer zufälligen Abnormität zu tun. Bei dem einzigen vorhandenen 
Exemplar ist jedoch die Verbrechung bei beiden Flügeln regelmäßig vorhanden. 

Kopf groß, geschwollen, ganz kahl, außer an der Stirn und in der Mitte des hinteren Teiles; ist 
ganz von weißgelblicher Farbe, die Stirn ausgenommen, mit starkem weißen Glanze. Die Wangen zeigen 
an den Seiten 5—6 dunkle, nicht sehr bestimmte Flecken, welche in 2 Reihen geordnet sind, 3 kleinere 


oben und 2—3 größere unten; der Hinterrand der Augen ist oben braun. Augen klein, nackt, mit bläulichen 


er A 


201 M. BEzzı, Agromyzidae, Conopidae. 201 


Reflexen und mit kleinen, ganz gleichen Feldern. Stirn breit, hervorragend, rechtwinklig vorn kaum etwas 
schmäler, gelb, mit unbestimmten dunklen Seitenflecken; Ocellarfleck klein und schwarz, mit kurzen, gelb- 
lichen Haaren, an der Wurzel eines größeren durchsichtigen dreieckigen Fleckens gelegen; 2 deutliche 
divergierende, schwarze Ocellarborsten, nach vorn und außen gerichtet; die Haare gegen den Gipfel immer 
länger werdend. Mundöffnung klein, schmal; Rüssel wie gewöhnlich, im Grundteile schwarz, nach der 
Knieung graugelb; Taster dünn, lang, keulenförmig, haarig, schwarz, am Grunde gelblich. Fühler kurz, 
braunrot, mit kurzen schwarzen Haaren, das 2. Glied so lang wie zweimal das 3., das 3. Glied rund-eiförmig, 
braun, grau bereift, mit deutlichen weißen Grundflecken; Fühlerborste kurz, dunkel, mit verlängertem 
Wurzelgliede. Thorax viereckig, mit gelblichen, an den Seiten gegen hinten längeren Haaren; glänzend 
schwarz, die Seiten des Rückens auch vor dem Schildchen und den Pleuren rot; die 2 weißen Längsstriemen 
sind sehr deutlich, entfernt und parallel, bis hinter die Naht verlängert. Auf der Brust sind schwarze 
Flecken zwischen den vorderen und den mittleren Hüften zu bemerken. Das Schildchen ist in der Mitte 
vertieft, fast zweilappig, am hinteren Rande mit langen, borstenförmigen, gelben Haaren, von gelber, grau 
bereifter Farbe; die 2 schwarzen Flecken sind sehr deutlich und wegen der dichten schwarzen Haare wie 
zwei Beulen hervorragend. Hinterleib kurz, gekrümmt, ohne Glanz, mit ziemlich langen und dichten gelben 
Haaren, dunkelbraun, mit rotgelben Hinterrändern der Ringe, an den Seiten und am Bauche rot und über- 
dies mit unregelmäßigen Flecken von silbernem Toment; Genitalien vergrößert, rot. Schwinger mit dunkler, 
weißlich bereifter Keule und gelbem Stiele. Beine stark, mit langen gelben Haaren, rot, mit Flecken von 
silbernem Toment und mit den 2 erwähnten schwarzen Ringen, welche an den Schenkeln minder regel- 
mäßig sind; Tarsen gelb, mit dem hinteren Metatarsus am Grunde verdunkelt; Klauen gelb, gegen die 
Spitze schwarz. Flügel ungefleckt, mit dunklen verlängerten Flecke am Grunde der 3. Längsader (d. h. 
die erste Basalzelle ist vom Grunde bis an die Wurzel der 3. Längsader verdunkelt); die dunkle Säumung 
der kleinen Querader ist kaum vorhanden. Die Flügeladern sind abwechselnd gelb und braun und er- 


scheinen daher bunt. 


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6 vE 


Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3246 


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A 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Fortsetzung von Seite 2 des Umschlags. 


Dr. phil. Paul Schacht, Beiträge zur Kenntnis der auf den Seychellen lebenden Elefanten-Schildkröten. 
Mit Tafel XV--XXI. Einzelpreis: 16,— M., Vorzugspreis: 13,— M. 

Dr. W. Michaelsen, Die Oligochäten der deutschen Tiefsee-Expedition nebst Erörterung der Terricolenfauna 
oceanischer Inseln, insbesondere der Inseln des subantarktischen Meeres. Mit Tafel XXII und ı geo- 
graphischen Skizze. Einzelpreis: 4,— M., Vorzugspreis: 3,50 M. 

Joh. Thiele, Proneomenia Valdiviae n. sp. Mit Tafel XXIII. Einzelpreis: 3, — M., Vorzugspreis: 2,50 M. 

K. Möbius, Die Pantopoden der deutschen Tiefsee - Expedition 1898—1899. Mit Tafel XXIV—XXX. 
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Dr. Günther Enderlein, Die Landarthropoden der von der Tiefsee-Expedition besuchten antarktischen 


Inseln. 1. Die Insekten und Arachnoideen der Kerguelen. Il. Die Landarthropoden der antarktischen Inseln St. Paul 
und Neu-Amsterdam. Mit 10 Tafeln und 6 Abbildungen im Text. Einzelpreis: ı7 M., Vorzugspreis: ı5 M. 


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Hexactinellidae. Bearbeitet von Fr. E. Schulze, Professor in Berlin. Mit einem Atlas von 52 Tafeln. Preis: 


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Johannes Wagner, Anatomie des Palaeopneustes niasicus. Mit 8 Tafeln und 8 Abbildungen im Text. 
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preis: ı2 M., Vorzugspreis: ıo M. 


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Brachyura. Bearbeitet von Dr. Franz Doflein, Privatdozent an der Universität München, II. Konservator 


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der zoologischen Staatssammlung. Mit 58 Tafeln, einer Texttafel und 68 Figuren und Karten im Text. 
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Band VII. Vollständig. 

v. Martens und Thiele, Die beschalten Gastropoden der deutschen Tiefsee-Expedition 1898—1899. 
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einiger Gastropoden. Von Joh. Thiele. Mit g Tafeln und ı Abbildung im Text. Einzelpreis: 32 M., 
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Dr. W. Michaelsen, Die stolidobranchiaten Ascidien der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 4 Tafeln. 
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Dr. Emil von Marenzeller, Steinkorallen. Mit 5 Tafeln. Einzelpreis: 16 M., Vorzugspreis: ı2 M. 

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Ant. Reichenow, Uebersicht der auf der deutschen Tiefsee-Expedition gesammelten Vögel. Mit > Tafeln. 
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Aus Band VIII: 


Joh. Thiele, Die Leptostraken. Mit 4 Tafeln. Preis: 8 M. 5o Pf. 

C. W. Müller, Ostracoda. Mit 3ı Tafeln. Einzelpreis: 75 M., Vorzugspreis: 60 M. 

Aus Band IX: 

Johannes Meisenheimer, Pteropoda. Mit 27 Tafeln, 9 Karten und 35 Abbildungen im Text. Einzel- 
preis: ı2o M., Vorzugspreis: 100 M. 

Joh. Thiele, Archaeomenia prisca n. g., n. sp. Mit ı Tafel. Ueber die Chitonen der deutschen Tiefsee- 
Expedition. Mit ı Tafel. Einzelpreis: 6 M., Vorzugspreis: 5 M. 

Aus Band XI: 

Franz Eilhard Schulze, Die Xenophyophoren, eine besondere Gruppe der Rhizopoden. Mit 3 Tafeln. 
Einzelpreis: 2o M., Vorzugspreis: 16 M. 50 Pf. 

Robert von Lendenfeld, Die Tetraxonia. Mit 38 Tafeln. Einzelpreis: 100 M., Vorzugspreis: 80 M. 

Aus Band XU: 

Richard Goldschmidt, Amphioxides. Mit ıo Tafeln u. 9 Abbild. Einzelpreis: 30 M., Vorzugspreis: 
25 M. 50 Pf. 

Dr. Günther Neumann, Doliolum. Mit ı5 Tafeln und 20 Abbildungen im Text. Einzelpreis: 40o M. 
Vorzugspreis: 32 M. 50 Pk — 

Dr. C. Apstein, Salpen der deutschen Tiefsee-Expedition. Mit 7 Tafeln und ı5 Abbildungen im Text. 
Einzelpreis: ı8 M., Vorzugspreis: ı4 M. 

Aus Band XII: 

W. Kükenthal, Alcyonacea. Mit ı2 Tafeln. Einzelpreis: 30 M., Vorzugspreis: 25 M. 

ANRSLE N ID. 

Prof. Dr. August Brauer, Die Tiefsee-Fische. I. Systematischer Teil. Mit ı6 Tafeln, 2 Karten 
und 20 Abbildungen im Text. Einzelpreis: ı40 M., Vorzugspreis: ı2o M. 

Da die Anschaffung des ganzen umfangreichen Unternehmens in manchen Fällen wohl nur Bibliotheken 


möglich sein wird, so ist eine jede Abteilung einzeln käuflich, um auf diese Weise jedem Forscher zu ermöglichen, 
diejenigen Teile des Unternehmens zu erwerben, deren Besitz ihm erwünscht ist. Der Preis der einzelnen Hefte ist 
indessen ein höherer als der Vorzugspreis, welcher den Käufern des ganzen Unternehmens eingeräumt wird. 


DENKSCHRIFTEN 


(4 
PR 


DER 


\IEDICINISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT 


ZU 


JENA. 


DREIZEHNTER BAND. 


LEONHARD SCHULTZE, ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE 
ERGEBNISSE EINER FORSCHUNGSREISE 


IM WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA. 
ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND THIERGEOGRAPHIE. 
ERSTE LIEFERUNG. 


MIT 10 TAFELN UND 40 ABBILDUNGEN IM TEXT. 


JENA, 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 
1908. 


Frommannsche Buchdruckerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3246 


ZOÖLÖGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE ERGEBNISSE 


EINER 
FORSCHUNGSREISE 
WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA 


IN DEN JAHREN 19051905 
MIT UNTERSTÜTZUNG DER KGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
ZU BERLIN 


VON 
DR. LEONHARD SCHULTZE 


A. 0. PROFESSOR AN DER UNIVERSITÄT JENA 


ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND TIERGEOGRAPHIE 
ZWEITE LIEFERUNG 


MIT 16 TAFELN, 42 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


"JENA 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER 
1908 


Verlag von &ustav Fiseher in Jena. 


Zoologische und anthropologische Ergebnisse einer Forschungs- 
reise im westlichen und zentralen Südafrika, 


ausgeführt in den Jahren 19053—1905 mit Unterstützung der Kegl. 
Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 
von 


Dr. Leonhard Schultze, 


a. 0, Prof. an der Universität Jena. 
Erster Band. Erste Lieferung. 
Systematik und Tiergeographie. 
Mit 10 Tafeln und 40 Abbildungen im Text. 
——— Preis: 35 Mark. —— 


Inhalt der ersten Lieferung: 

I. Protozoa. Pycnothrix monocystoides, nov. gen. noy.spec., ein neues ciliates 
Infusor aus dem Darm von Procavia (Hyrax) capensis (Pallas). Von Dr. H. Schubotz. 
Assistent am zoologischen Institut der Universität Berlin. Mit Tafel I—-IIl. 

II. Helminthes. Nematoden und Acanthocephalen. Von Dr. von Linstow, 
Generaloberarzt in Göttingen. Mit Tafel IV. 

Ill. Annelida. A. Oligochäten aus dem westlichen Kapland. Von 
Prof. Dr. W. Michaelsen, Hamburg. Mit Tafel V und 1 Karte im Text. — B. 
eine Anneliden der Angra Pequena-Bucht. Von E. Ehlers (Göt- 
tingen). 

IV. Insecta. (Erste Serie). A. Apterygota (I.) Collembolen aus Süd- 
afrika nebst einer Studie über die I. Maxille der Collembolen. Von Dr. Carl 
Börner (St. Julien-Metz). Mit Tafel VI und VII und 15 Figuren in Text. — B. 
Archiptera (l.). Termitidae per il Prof. F. Silvestri in Portiei. Con tavole 
VIH—X. — C. Coleoptera (I). 1. Carabidae. Von Dr. P. Obst in Berlin. Mit 
2 Figuren im Text. 2. Cieindelinae. Von Dr. Walther Horn, Berlin. 3. Neue 
Staphylinidae aus dem subtropischen und tropischen Afrika. Von Dr. Max Bern- 
hauer, Grünburg, 0.0. 4. Nitidulidae, Lathridiidae, Cryptophagidae und Parnidae. 
Von A. Gronvelle. 5. Dynastidae, Cetoniidae und Scarabacidae. Von Prof. H. Kolbe, 
Berlin. 6. Buprestidae. Par Ch. Kerremanns, Bruxelles. 7. Mordellidae. Von 
J. Schilsky, Berlin. 8. Melyridae, Ptinidae, Mylabridae und Bruchidae. Von M. Pie. 
9. Chrysomelidae und Coceinellidae. Von J. Weise, Berlin-Niederschönhausen. — 
D. Diptera (I.). 1. Chironomidae. Von Prof. Dr. J. Kieffer, Bitsch. Mit 15 Figuren 
im Text. 2. Asilidae Von Prof. Dr. Fr. Hermann, Erlangen. 3. Dolichopodidae. 
Von B. Liehtwardt, Charlottenburg. 4. Anthomyidae. Von Prof. P. Stein. 5. 
Diptera pupipara (Hippoboseidae). Von Dr. med. P. Speiser. Mit 1 Figur im Text. 
6. Simuliidae, Bombyliidae, Empididae, Syrphidae, Tachinidae, Muscidae, Phyco- 
dromidae, Borboridae, Trypetidae, Ephydridae, Drosphilidae, Geomyzidae, Agromy- 
zidae, Conopidae. Von Prof. Mario Bezzi, Torino. Mit 6 kigureu im Text. 


Aus Namaland und Kalahari. 


Bericht an die Kgl. Preuss. Akademie der Wissenschaft zu Berlin 
über eine Forschungsreise im westlichen und zentralen Südafrika, 
ausgeführt in den Jahren 1903—1905. 

Von 


Dr. Leonhard Schultze, 


a. 0. Professor der Zoologie an der Universität Jena. 
Mıt 25 Tafeln in Heliogravüre und Lichtdruck, 1 Karte und 286 Abbildungen im Text. 
— Preis: 60 Mark. 


Inhalt: 

I. Teil. Die Küste und die Inseln. I. Kapitel. Die Faktoren der Küsten- 
gliederung. — II. Kapitel. Die Besiedelung der südwestafrikanischen Küste. — 
III. Kapitel. Die Tierwelt. 

U. Teil. Die Namib. IV. Kapitel. Die bestimmenden klimatischen Kräfte. 
— V. Kapitel. Die Namib-Landschaft. — VI. Kapitel. Das Wasser und die Lebe- 
wesen der Namib. 

II. Teil. Das kleine Namaland. VII. Kapitel. Der Wechsel der Existenz- 
bedingungen gegen die nördlichen Gebiete. — VIII. Kapitel. Die Bastards. 

IV. Teil. Das innere Gross-Namaland. IX. Kapitel. Relief und Landschaft. 
— X. Kapitel. Das Klima des Gross-Namalandes. — XI. Kapitel. Namaländische, 
Ortsnamen. — XII. Kapitel. Die Hottentotten. 

V. Teil. Die südliche Kalahari. XII. Kapitel. Das Klima. — XIV. Kapitel. 
Die Landschaft, Tier- und Pflanzenwelt. — XV. Kapitel. Die Eingeborenen der 
Süd-Kalahari. 


Anhang. 

Tägliche Rundschau, 3. 12. 07: 

Das „Standard-Work‘“ der diesjährigen Publikationen über afrikanische wissen- 
schaftliche Reisen ist das vorgenannte Buch von Leonh. Schultze.... Ein geographi- 
sches Werk von erstaunlicher Vielseitigkeit und Tiefe ist es, das Leonh. Schultze der 
wissenschaftlichen Erdkunde in seinem vorliegenden Buch beschert hat. Zum 
Reichtum der Beobachtungen und der kausalen Erkenntnis kommt aber noch die 
Meisterschaft der Schilderung. Ich stehe nicht an, die Naturbilder, die Leonh. 
Schultze von den einzelnen grossen natürlichen Landschaften Südwestafrikas und 
von dem lebendigen Wechselspiel der sie gestaltenden Kräfte entwirft, für die fesselnd- 
sten und anschaulichsten zu erklären, die es in der neueren Südwestafrika-Literatur 
gibt. Zuweilen erhebt sich seine Diktion zu wahrhaft poetischer Höhe, aber niemals 
auf Kosten der Naturwahrheit. Es ist Naturschilderung, wie sie Friedr. Ratzel in 
seinem nachgelassenen herrlichen Buch „Ueber Naturschilderung‘‘ postuliert hat. . . . 
Des höchsten Lobes wert ist derillustrative Teil des Werkes. Alle Bilder sind 
nach vorzüglichen Photographien oder Skizzen des Verfassers hergestellt oder, so- 
weit sie ethnographische Dinge anbetreffen, direkt nach dem Objekt aufgenommen. 
Deutsche Kolonialzeitung, 24. Jahrg., Nr. 43, 26. 10. 07: 


Wir zählen es zu den weitaus besten Werken über Südwestafrika und möchten 
es allen Lesern kolonialer Literatur angelegentlichst empfehlen. Dr. Graf v. Pfeil. 
Frankfurter Zeitung, 8. 3. 08: 

Das Werk ist auf das Beste und reichhaltigste mit 25 Tafeln in Heliogravüre 
nnd Lichtdruck, einer grossen Karte in 1:2°/, Million und 286 Abbildungen im Text 
vom Verlag ausgestattet... Es ist für das tiefere Verständnis der gesamten Natur- 
verhältnisse Südafrikas von sehr grosser Bedeutung. In allen fünf Hauptabschnitten 
zeigt sich Schultze als vielseitiger und feinsinniger Beobachter und Forscher auf 
dem Gesamtgebiet naturwissenschaftlicher Erkenntnis. 


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DENKSCHRIFTEN 


DER 


MEDICINISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT 


ZU 


DREIZEHNTER BAND. 


LEONHARD SCHULTZE, ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE 
ERGEBNISSE EINER FORSCHUNGSREISE 


IM WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA, 
ERSTER BAND: 
SYSIEMATIK UND THIERGEOGRAPHIE. 
ZWEITE LIEFERUNG. 


MIT 16 TAFELN, 42 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


JENA, 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 
1908. 


ZOÖLOGISCHE UND ANTHROPOLÖGISCHE ERGEBNISSE 


EINER 
EORSEEERTGSKEISE 
WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA 


IN DEN JAHREN 1905—1905 


MIT UNTERSTÜTZUNG DER KGL. PREUSSISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN 
ZU BERLIN 


VON 


DR. LEONHARD SCHULTZE 


A. O0. PROFESSOR AN DER UNIVERSITAT JENA 


ERSTER BAND: 
SYSIEMATIK UND TIERGEOGRAPHIE 
ZWEITE LIEFERUNG 


MIT 16 TAFELN, 42 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


JENA 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER 
1908 


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vv. E, Pureel Ph. D, 


Custodian of Arachnida at the South African Museum, Cape Town. 


With Plate XI, 


Jenaische Denkschriften. XIII. 1 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
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Ar: present paper contains an account of that portion ofthe Araneae collected by Dr. L. SCHULTZE 
in South Africa, which falls into the families given in the following list, the numbers in the list being the 


total number of examples collected of each family and the number of species identified or described in 


this paper: 

Fam. Aviculariidae 66 examples II species (IO new) 
vw Dichyrnndae 14 ” 3 (ET) 
„ Eresidae IO57 N) 
„ Siearirdae 46 » Me A) 
n Dysderidae I44 en 6 55 ) 

wrE@aponnidare 26 = I 5 

„ Prodidomidae I example I e 
„ Drassidae 557 examples 27 8 (One) 
Totals: ıgıI examples 66 species (46 new) 


Dr. SCHULTZE is to be congratulated on the large number of specimens obtained by him. The most 
extensive collections were made in Little Namaqualand, but a considerable number of specimens were also 
obtained in Great Namaqualand (including Possession Island) and in the Kalahari (in the Bechuanaland 
Protectorate), while a small number came from Southern Hereroland (S. Damaraland) and from the Cape 
Peninsula. With the exception of the last, all these localities represent practically new fields for the collector 
of Araneae, for, so far as I am aware, no extensive collections have ever been made in any of them before, 
and only a few odd species have been recorded from time to time. Accordingly more than two-thirds of 
the total number of species described or identified in this paper are new to science, although the genera 
to which they belong are in all cases identical with those of the other and better known dry portions of 


the interior of Cape Colony. 


If the gregarious Eresidae (Stegodyphus) be excluded from the above list, it will be seen that the 
Drassidae are by far the most numerous both in individuals and species, being followed in number by 


the non-gregarious Eresidae and the Dysderidae. But it must be borne in mind that the underground 


1) Of these 834 are gregarious and 223 not gregarious. 
1* 
26* 


206 W. F. PURCELL, A 


Aviculariidae, particularly the Trap-door forms, were probably not collected as thoroughly as the other 
spiders, owing to the extreme difficulty generally experienced in discovering their retreats. Nevertheless 
Dr. SCHULTZE obtained at least 7 species, which may with confidence be placed among the trap-door 


building forms, belonging to the genera Idiops, Stasimopus, Pelmatorycier and Ancylotrypa. 


The two largest spiders obtained were a large Harpactira from Great and Little Namaqualand, and 
a new Üeratogyrus from the Kalahari, the latter having a peculiar horn in the middle of the cephalo- 


thorax above. 


Fam. Aviculariidae. 


Genus Idiops PERTY. 
1. Idiops striatipes n. sp. 

ı 2 from Sekgoma, Kalahari Desert, Bechuanaland Protectorate, November 1904. 

Colour ochraceous, the abdomen pale-yellowish. Cephalothorax with some radiating infuscated 
marks above, the ocular area also infuscated, the soft skin narrowly blackened all round the edges of the 
cephalothorax. Pedipalps and the two anterior pairs of legs with the tarsi infuscated, reddish-yellow at the 
apex, and provided below with a narrow ochraceous line, those of the pedipalps with a large cuneate yellow 
mark at base above; metatarsi of the two anterior pairs of legs strongly blackened, marked at base above 
like the tarsi of the pedipalps; tibiae of these legs and of the pedipalps also strongly blackened, the upper 
surface with 2 lerge yellow bands extending along whole length, the dark band separating them bifid and 
diverging at base, underside paler below in the second pair of legs; the patellae blackened at the sides in 
the pedipalps and the two anterior pairs of legs; femora of anterior limbs with some feebly infuscated stripes. 


Abdomen broadly infuscated above anteriorly. 


Cephalothorax (measured along the lateral eyes) as long as the patella, tibia and half the 
metatarsus of first leg, but a little shorter than the tibia and metatarsus of fourth leg. Ocular area 
broader than long, its width about ’/; of the length of the metatarsus of first leg. Area formed by the 
frontal eyes and the anterior median eyes of the posterior group parallel-sided, its length exceeding its width 
by a diameter of one of its posterior eyes; the frontal eyes oval, rather large, very close together, the 
common tubercle deeply and angularly grooved above. Posterior lateral eyes long, reniform, their anterior 
margins in a line with the centres of the anterior median eyes, their posterior margins being only just 
anterior to a line touching the hind margins of the posterior median eyes, but distinctly posterior to a line 
joining the centres of these eyes; their distance from the anterior margin of the cephalothorax subequal to 
their distance from the anterior median eye of the other side but less than their distance from the 
corresponding posterior median eye; the four median eyes forming an area which is a little broader behind 
than in front and very much broader than long (but not twice as broad behind as long), the anterior 
medians about an eye’s diameter apart, decidedly larger than the small posterior medians, which are sub- 


rotund and distant from each other about one-half further than from the lateral eyes. 


Legs. Tibia of first leg as long as the metatarsus and ?/, of the tarsus. Tibia of second leg with 
a single row of 4 long spines on outer side, the distal spine being slenderer than the other three. Patella 
of third leg with only a pair of short stout spines (overhanging the distal edge of the posterior upper 
surface) in addition to the band on the anterior side, the spiniform setae on the upperside long. All the 


tarsi spined below. 


5 Araneae. 207 


Sternal sagilla small, submarginal, the posterior pair scarcely a diameter from the edge. 

Chelicera with 2 well-developed rows of teeth below, the inner row composed of ı small and 
4 large teeth, the outer row of I small and 3 large teeth and shorter than the inner row. 

Labium with only 2 apical teeth. 

Coxae of pedipalps with the teeth extending to about the middle of the lower surface in places 
at least, the other coxae muticous. 

Total length [including chelicera!)] 13%, mm; length of cephalothorax 4 mm; length of ocular area 


ı mm; length of tibia of first leg 1°/, mm. 


2. Idiops pallidipes n. sp. 

ı 2 from Southern Hereroland, September or October 1903. 

Colour pale-yellow, the abdomen quite pallid, the legs concolourous, the cephalothorax infuscated 
in the median fovea and between the eyes. 

Cephalothorax (measured along a posterior lateral eye) as long as the patella, tibia, and /, of 
the metatarsus of first leg and as the tibia, metatarsus and !/, of the tarsus of fourth leg. Ocular area 
short, much broader than long, its width a little less than the length of the metatarsus of first leg. Area 
formed by the frontal eyes and the anterior median eyes of the posterior group parallel-sided, its length 
exceeding its width by only half a diameter of one of its posterior eyes; the frontal eyes oval, rather large, 
about !/, of a long diameter apart, the tubercle deeply grooved above. Posterior lateral eyes rather short, 
not reniform, lines touching their anterior and posterior margins passing respectively just behind the centres 
of the anterior median eyes and just in front of the hind edges of the posterior median eyes; their distance 
from the anterior margin of the cephalothorax distinctly less than their distance from the anterior median 
eye of the other side, their distance from this latter eye being also slightly less than their distance from the 
corresponding posterior median eye; the four median eyes forming an area which is distinctly broader behind 
than in front and very much (nearly twice) broader than long, the anterior medians about an eye’s diameter 
apart, the posterior medians rotund, only slightly smaller than the anterior medians and very far apart, 
their distance apart being about 3 times their distance from the lateral eyes. 

Legs. Tibia of first leg as long as the metatarsus and ?/; of the tarsus. Spines on the legs as 
in I. striatipes n. sp.; the patella of the third leg with 2—3 distal spines posteriorly above. 

Posterior sternal sagilla a little more than a diameter from the edge. 

Chelicera and coxae of pedipalps much as in 1. striatipes n. sp., but the inner row in one 
jaw with all 5 teeth large. 

Labium with 5 apical teeth. 

Total length (including chelicera) I2 mm; length of cephalothorax 3°/, mm. 


Genus Stasimopus E. Sım. 
1. Stasimopus schultzei n. sp. 
2 93? from Steinkopf, Little Namaqualand, August 1904. (Specimens with contracted abdomens, 


evidently taken after deposition of eggs.) 
Closely allied to $. leipoldti Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 348, 1902) from Clanwilliam 


and S. schreineri Purc. (Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 19, 1903) from Hanover. 


ı) Throughout this paper the spinners are never included in the length. 


208 W. F. PURCELL, 6 


Colour as in leipoldti. 

Cephalothorax as long as the patella, tibia, and */,—/; of the metatarsus of first leg and slightly 
exceeding the tibia, metatarsus and half the tarsus of fourth leg. Ocular area wide, its width behind equal 
to the length of the metatarsus together with 1/,—®/, of the tarsus of first leg but distinctly (about !/,) less 
than that of the fourth metatarsus. Eyes much closer together than in leipoldti and schreineri; the anterior 
laterals!) large and oval, placed close to the anterior margin, the small medians remote from the margin and 
nearer to the laterals than to one another, their hind margins in a line with those of the laterals, when 
viewed from above; posterior row of eyes recurved, the posterior eyes larger than in leipoldti and schreineri, 
the medians strongly oval, very close to the laterals and almost touching them, larger than these and very 
much larger than the anterior medians; the area formed by the posterior: median and anterior lateral eyes 
slightly narrower behind than in front; distance between the posterior and anterior lateral eyes considerably 
less than the long diameter of the latter, the distance between the former pair of eyes only very slightly 
less than the width of the anterior row of eyes. 

Pedipalps with a band of about 8 or 9 shortish spines extending along the greater part of the 
innerside of the tarsus, and a large distal and small proximal spine on innerside of the tibia; the upper- 
side of the tarsus with a long band of minute red spinules, extending from the base to slightly beyond the 
middle of the segment, the distal spinules very obtuse and granuliform, the tibia with a large distal group 
of spinules above extending over one-third of the length of the segment at least. 

Legs. Length of tibia of first leg equal to that of the metatarsus and very slightly exceeding 
the width of the anterior row of eyes but much less than the width of the posterior row of eyes; tibia with 
an internal band of II—I5 spines occupying the distal third at least, the upper surface with a tiny apical 
patch of minute spinules; metatarsus with a long band of minute spinules above extending from base to 
beyond the middle of the segment. Second leg with the band of spines on outer surface of the tarsus 
broad, the inner surface of the tibia with 6—8 spines, the band of spinules on the upperside of the meta- 
tarsus only slightly shorter than that of first leg and almost reaching to the middle of the segment. Third 
leg spined as in schreineri?), except that the posterior surface of the tarsus has 5 or more spines, the anterior 
surface of the metatarsus only 10—ı2 spines and its posterior surface I4—22 spines. Fourth leg as in 
schreineri. 

Labium with 5 apical teeth in two rows. 

Total length (including chelicera) IS mm; length of cephalothorax 8 mm, width 6, mm; length of 
metatarsus of first leg 2°/, mm; width of ocular area 3!/, mm. 

A very well-marked species and easily distinguished from leipoldti and schreineri by the length of 
the patch of spinules on the upper surface of the tarsus of the pedipalps and of the metatarsi of the first 


two pairs of legs. 


2. Stasimopus obscurus n. Sp. 
ı 2 from Little Namaqualand. (Dr. SCHULTZE states that he is not absolutely certain thatthe locality 
here given for this 2 is quite correct.) 
Colour of carapace and limbs brown, the two posterior pairs of legs being lighter; abdomen black, 


paler below. 


1) In one specimen one of these eyes is abnormal and the remarks on the anterior lateral eyes do not refer to those of 
this specimen. 

2) In the original description of schreineri the metatarsus of the third leg is stated to be “with an apical patch of spines 
or setae below”. This is a misprint and should of course read “without an apical patch of spines or setae below”, as may be 
seen from the synoptic table in Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 85, 1903. 


7 Araneae. 209 


Cephalothorax as long as the patella, tibia and metatarsus of first leg and as the tibia, metatarsus 
and tarsus of fourth leg. Width of ocular area distinctly less than the length of the metatarsus of first 
leg and about ?/, of the length of the fourth metatarsus; anterior row of eyes only slightly "procurved along 
hind margin but more so along front margin (viewed from above), the lateral eyes strongly transverse, the 
medians nearer to the laterals than to one another; posterior row of eyes slightly recurved, the median eyes 
oval and rather large, a little larger than the laterals and distant about half a long diameter from the latter, 
distinctly further apart than the anterior lateral eyes; posterior lateral eyes oval, their distance apart scarcely 
exceeding the width of the anterior row of eyes; distance between the posterior and anterior lateral eyes a 
little less than the long diameter of the latter eyes. 

Pedipalps spined much as in $. erythrognathus Purc. (Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 73, 1903), the 
tibla with 8 or 9 minute apical spinules above. 

Legs. Length of tibia of first leg equal to that of the metatarsus but considerably exceeding 
(by at least the length of a posterior lateral eye) the width of the ocular area; inner surface of tibia with 
20—23 spines, the upper surface with a tiny patch of spinules at apex, the basal patch on the metatarsus 
long, extending over quite ?/, of the length of the dorsal surface. Third leg with 22—24 spines in the 
band on anterior and posterior surfaces of the metatarsus, the patella with a few stout spines on anterior 
surface and a distal patch of short spinules (more than a dozen) on upper surface; metatarsus without 
apical tuft of setae below. Fourth leg with the patch of red spinules on the patella large, occupying 
over °/, of the length of the anterior surface; the infero-posterior apical tuft on the metatarsus composed 
of 5 subequal spiniform setae regularly arranged in a transverse row. 

Labium with 8 teeth. 

Total length (including chelicera) 24 mm; length of cephalothorax 8!/, mm, width 71/;, mm; length 
of metatarsus of first leg 3 mm; width of ocular area 2°/, mm. 

Closely allied especially to $. guadratimaculatus Purc. (Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 78, 1903), in which 
the length of the tibia of first leg exceeds the width of the posterior row of eyes by usually not more than 
half the length (rarely by as much as the whole length) of a posterior lateral eye. In quadratimaculatus, 
moreover, the posterior median eyes are always much smaller than the posterior laterals. In the other 
closely allied species, 8. brevipalpis, bimaculatus and erythrognathus Purc. (Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 73—8o, 
1903), the length of the tibia of the first leg is less than or at most equal to the width of the ocular area. 


Genus Pelmatoryeter Poc. 
1. Pelmatoryeter namaquensis n. sp. 

2 dd from Steinkopf, Little Namaqualand, August 1904. (One specimen with the cephalothorax 
smashed.) 

Colour. Cephalothorax reddish- yellow, the region of the fovea and the lateral grooves of the 
cephalic portion darker; chelicera red; legs and pedipalps reddish-ochraceous above, pale-ochraceous below; 
sternum and abdomen pale-ochraceous, the latter broadly blackened on dorsal surface. 

Cephalothorax as long as the tibia and about ?/, of the metatarsus or the metatarsus and half 
the tarsus of first ieg and as the metatarsus and ?/, of the tarsus of fourth leg; posterior part with a group 
of spines above and between the coxae of fourth pair of legs. Eyes very much as in P. pallidipes Purc. 
(Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 120, 1904), except that the posterior row is scarcely wider than the 


anterior row, and the posterior lateral eyes are broader and more rounded oval and about twice as long as 


the posterior median eyes. 


210 W. F. PURCELL, 8 


Pedipalps as in P. pallidipes and P. nigriceps (Purc.) (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 358, 
1902), but with the process of the bulb considerably longer than the bulb. 

Legs. Tarsus I straight, cylindrical, scopulate below in the anterior half only, without spines; 
Il to IV slightly inflated below and more densely scopulate to the base, II and III unspined or III with 
I—4 spines on anterior side, IV with 0—ı on inner and 3—4 on outer surfaces. Metatarsi without 
scopular hairs, I slightly concave along both inner and undersides, with two spines only (along lower outer 
edge). Tibia I decidedly shorter than the metatarsus, the underside with a double row composed of 
1—2 inner and 3—4 outer spines, the inner and outersides besides with 2—3 other spines each. All the 
claws with a double row of teeth below, the anterior legs with 6-9, the posterior with 5—8 teeth in 
each row. 

Abdomen with some long spines at base above. Posterior spinners with the apical segment 
considerably longer than the middle segment, these two segments together slightly longer than the basal 
segment. 

Sternal sagilla very characteristic, the posterior pair being very large, pear-shaped, confluent in 
the median line, but with the outer pointed ends nearer to the lateral border of the sternum than to the 
median line. 

Total length (including chelicera) 15'!/;, mm; length of cephalothorax 6°/, mm; length of metatarsus 
of first leg 51/;, mm. 

Except in the formation of the sternal sagilla and some minor characters this species closely 


resembles the two species mentioned above. 


2. Pelmatoryceter schultzei n. sp. 

ı 2 from Kubub, Great Namaqualand, March or April 1904. 

Colour pale-ochraceous, the cephalic portion of the cephalothorax slightly infuscated posteriorly 
and along the sides and the median line, the chelicera reddish-yellow, the abdomen pallid, faintly infuscated 
along the median line above. 

Cephalothorax one-third longer than wide, as long as the tibia and metatarsus of fourth leg and 
as the tibia, metatarsus and tarsus of first leg. Ocular area decidedly more than twice as wide as long 
and parallel-sided; the anterior eyes equidistant, their hind margins (seen from above) in a straight line, 
the lateral eyes large, oval; posterior row of eyes with the anterior margin very slightly and the posterior 
margin strongly recurved, the median eyes very small and round, distant slightly less than their own 
diameter from the laterals, which are small, longish-oval (not reniform), hardly twice as long as the medians, 
and separated by almost their own length from the very much larger anterior lateral eyes. 

Legs. Tarsus I with 2, II with 3 outer spines, III with ı posterior dorsal spine, 3 anterior 
dorsal spines and several other anterior spines below these, IV with several spines on lower part of anterior 
and posterior sides. Metatarsi I and II with 3 apical, 2—3 mesial and 2 basal spines below, III with a 
band of spines along upper part of anterior surface, a row along the postero-dorsal edge and several long 
spines below, at least at the apex, IV with many spines below but only one or none along the upper inner 
edge. Tibiae I and II with an outer inferior row of five spines of which the apical one at least and, in 
the first leg, the third and fifth as well (or all) are strong and not setiform, III with no spines below but 
with 6—9 upper anterior, 3 dorsal and 2—3 posterior spines, IV without any spines or stout setae. Patella 
III covered with short spines on anterior surface and with 2 spines along postero-dorsal edge, IV with a 


number of short sharp spinules on anterior surface, especially at the base. Femur IV with a dense group of 


9 Araneae., 2II 


short stout apical spines above and externally. Tarsi of first and second legs thickly scopulate, metatarsus 
of first leg scopulate to the base on both sides, that of second leg nearly to the base on anterior side, the 
posterior side with scarcely any scopular hairs. Claws of first pair of legs with two rows, each of 6—9 
teeth, inner claw of fourth pair of legs with a pair of very minute teeth, the outer claw of these legs 
apparently muticous. 

Posterior sternal sagilla about !/, of their length apart and a little more than this distance 
from the lateral margin of the sternum, each produced laterally into a slender process. 

Posterior spinners with the apical segment about one-half longer than the penultimate segment 
(measured along underside). 


Total length (including chelicera) 14 mm; length of cephalothorax 5?/, mm, width 4!/, mm. 


Genus Ancylotrypa E. Sım. 
Ancylotrypa elongata n. sp. 

ı 2 from Kooa, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 

Colour pale-yellowish, the cephalothorax with the thoracic portion as well as the sides and 
median part of the cephalic portion lightly browned, the chelicera reddish distally; abdomen with a blackish 
median basal stripe above reaching to the middle. 

Body elongate and narrow. 

Cephalothorax about 1?/, times as long as wide, as long as the patella, tibia, metatarsus and 
about ?/, of the tarsus of first leg, and a little longer than the tibia, metatarsus and tarsus of fourth leg. 
Ocular area nearly 2!/, times as wide as long, parallel-sided; anterior row of eyes (seen from above) 
with the posterior margin in a straight line, the anterior margin being in a strongly procurved line, the 
lateral eyes large, oval, the medians small, slightly less than half as long as a lateral eye and nearer to 
the latter than to one another ; posterior row of eyes strongly recurved, the lateral eyes oval or subreniform, 
scarcely more than half as long as an anterior lateral eye and distant from the latter about half their own 
length, the median eyes appearing slightly smaller than the anterior medians (examined dry) and distant 
1/,—?/, of their diameter from the posterior lateral eyes. 

Legs. Tarsi I and II strongly laterally compressed, thinly scopulate distally on the innerside 
only (like that of the pedipalps), I—III not spined, IV with a number of spines along lower part of outer 
surface besides some distal spines on under and inner surfaces. Metatarsi not scopulate, I with 2 distal 
spines and I mesial and ı basal spine or spiniform seta below, II with ı basal, 2 mesial and 3 distal spines 
and spiniform setae below, III with a pair of apical spines below and a spiniform seta near the base, the 
anterior upper edge also with 3, the posterior upper edge with 2—3 strong spines, the outer surface 
sometimes with a weaker distal spine in addition, IV with a broad band of IO—I2 spines arranged in about 
3 rows along the lower outer edge, the inner upper edge with 2—3 spines distally. Tibia I with a row 
of very slender spiniform setae below, II with a row of 4 or 5 stouter spines or spiniform setae below, 
III with a pair of long apical spines below, the outer surface besides with I apical (inferior), 3—4 mesial 
(in a transverse row) and I or 2 basal spines, the inner surface with a curved row of 4 stout spines 
commencing near base above and ending below distally, IV with a band of long spines and spiniform setae 
arranged in 2—3 rows below. Patella Ill with a group of numerous stout spinules occupying the anterior 
and upper surfaces, the posterior surface with an additional stout apical spine above, IV without spinules. 


Femur IV with a number of stout, mostly setiform spines overhanging the distal edge. Claws of 
Jenaische Denkschriften. XIII. 2 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
27 


212 W. F. PURCELL, 10 


anterior legs with 2 rows of numerous, minute, closely-set teeth, those of the posterior pair of legs 
muticous. 

Chelicera long, their length, taken below to distal edge of base of claw, scarcely less than the 
length of the sternum and labium together; rastellum strong, one tooth at inner angle much stouter than 
the others; the inner row of 7—8 stout teeth flanked quite posteriorly by a few very minute denticles. 

Coxae of pedipalps with the anterior edge lightly convex from base to apex and armed at the 
base with 2 large and I—3 minute teeth. 

Labium much broader than long. 

Posterior sternal sagilla small and oval, about their own length from the lateral borders, 
their distance apart exceeding the width of the labium. | 

Posterior spinners with the apical segment stout and about °/, as long as the penultimate 
segment (seen from below). 

Total length (including chelicera) 12 mm; length of cephalothorax 3'/), mm, width nearly 2 mm. 

This spider differs from the females of Aneylotrypa in the South African Museum (from Port 
Elizabeth and Hanover) in being more elongate, with relatively longer chelicera and slightly broader labium 
the sagilla of the sternum also slightly smaller and further apart, the apical segment of the spinners relatively 
much shorter, the anterior legs much less scopulate and somewhat more compressed and with the claws 


more numerously and minutely toothed. 


Genus Hermacha E. Sım. 


Specimens. a) I $ of this genus from Kammaggas, Little Namaqualand, July 1904, closely 
resembling H. lanata Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 373, 1902) from Clanwilliam Division, Cape 
Colony, but differing slightly in the structure of the eyes. As this character is variable it is difficult to decide 
whether this $ belongs to this species or not. 

b) ı juv. from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand (January 1904), too immature to 


describe. 


Genus Harpactira Auss. 
Harpactira namaquensis Purc. 
1902, Purceıt, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 324. 

This species has already been recorded from Steinkopf, Kraaifontein, Ookiep and Concordia in 
Little Namaqualand and from Touws River in Worcester Division (Cape Colony) (Trans. S. Afr. Phil. Soc., 
Vol. XI, p. 324—325, 1902). Dr. SCHULTZE found the following specimens: 

a) I d, 3 9? and 18 juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 

b) ı 2 and 8 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July (2) and August 1904. 

c) Id, I 2 and 3 juv. from Kubub, Great Namaqualand, March and April 1904. These 
specimens do not appear to differ structurally from the typical form from Little Namaqualand, but the 
colouration is somewhat different, the coat of shorter hairs on the limbs and cephalothorax being blackish- 
olivaceous, the longer pallid hairs of the latter, however, forming the usual pale radiating stripes and pale 
foxy-reddish marginal fringe. 

d) 2 juv. from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand, January and February 1904. 


e) 1 juv. (no. 132) from Prince of Wales Bay, Great Namaqualand. 


II Araneae., 213 


Although it is not possible to establish with certainty the identity of immature specimens like the 
two last, there can be little doubt but that these belong to this species. 

The young specimens from Steinkopf and Kammaggas so closely resemble the females and young of 
the two species of Harpactirella described above and found in the same localities, that they are distinguishable 
with certainty only by means of the setae on the sides of the chelicera, as already explained in Trans. S. 
Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 341, 1902. 


Genus Ceratogyrus Poc. 
Ceratogyrus schultzei n. sp. 

4 2? from Kgokong to Kang, Kalahari, Bechuanaland Protectorate, December 1904. 

Colour brown, the abdomen sometimes nearly black. Hairs covering cephalothorax silky, pale- 
greyish, often tinged with yellowish, those alongside and in front of the ocular tubercle and on the foveal 
horn olivaceous, those on the ocular tubercle of a deeper yellow; short hairs on the legs for the most part 
greyish, the long hairs pale-foxy; hair-covering on abdomen grey or pale brownish- yellow, forming 
numerous pale spots on the dark skin, the longer hairs often pale-foxy; underside of abdomen clothed with 
pale salmon-tinted hairs on the segment bearing the anterior pair of lungs, except quite anteriorly, where 
the hairs are black, the rest of the abdomen, including the second pair of lungs, clothed with black hairs 
below; coxae, sternum, and innerside of pedipalps and of 2 anterior pairs of legs clothed with black hairs; 
chelicera clothed with pale-greyish hairs, which are often slightly foxy. 

Cephalothorax subequal to (only very slightly longer or shorter than) the metatarsus and tarsus 
of fourth leg, but longer than the tibia and metatarsus of first leg (from very slightly to '/, longer). Foveal 
horn very large and long, becoming very gradually and slightly narrower towards the apex, which is rounded 
and very obtuse; its length along the upperside about 1!J, times its width at the base; seen from the side 
the horn appears inclined backwards at about half a right angle to the horizontal, its anterior (or upper) 
edge appearing feebly convex, its posterior edge feebly concave or almost straight and standing up some 
distance off from the surface of the cephalothorax. 

Legs. Tibia of first leg 3—3!/, times as long as high in the middle, its length exceeding that 
of the metatarsus (by up to !/, of the tarsus) and equal to the distance from the fovea to some point be- 
tween the anterior margin of the ocular tubercle and that of the cephalothorax and also subequal to or 
slightly less than the length of the fourth tibia. 

Apical segment of posterior spinners much longer than the penultimate segment and than the 
ocular tubercle. 

Total length (including chelicera) of a ? 4o mm; length of cephalothorax 16'/, mm, width 13°/, mm; 
length of foveal horn 6 mm, width at base 4 mm, height of highest part above the thorax 3°; mm; distance 
of fovea from anterior margin of cephalothorax gmm; length of tibia of first leg 8mm, of metatarsus 7 mm. 

These females are certainly specifically distinct from (©. darlingi Poc. (Proc. Zool. Soc. London, 1897, 
p- 754), the only other species of which the females have been described. In the latter the foveal horn is 
much more conical and tapering and more erect, and the second pair of lung-opercula is pale- yellowish 
and not black below. The colouring of C. schultzei n. sp., on the other hand, substantially agrees with that 
of CO. bechuanicus Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc, Vol. XI, p. 339, 1902), also from Bechuanaland, of which 
only the male is known. In the latter, however, the foveal horn is much more strongly inclined, its posterior 
surface being actually in contact with the thorax, except quite distally, and there is no reason for believing 


that these differences are sexual ones. 
Y* 
Pi 


214 W. F. PURCELL, 12 


Genus Harpactirella Purc. 


1. Harpactirella spinosa n. sp. 
BL XT, Rot 


Specimens. a) 4 dd from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904. 

dd (types). Colour. Cephalothorax and limbs dark-brown, the whole body covered with pale- 
vellowish or yellow hairs, the longer ones on the legs generally tipped with white; abdomen covered with 
similar hairs, the skin pale-yellowish, marked above with a black median stripe, which expands anteriorly 
often over the whole width of the dorsal surface and is flanked on each side by oblique black stripes; 
underside of abdomen with small black mark on inner edge of each posterior lung-operculum, often continued 
posteriorly in two converging lines or rows of markings. 

Cephalothorax (measured laterally to the ocular tubercle) as long as the tibia and Y/,—?/, of the 
metatarsus of first leg but decidedly shorter than the metatarsus of fourth leg. 

Tibia of first leg 5--6 times as long above as high in the middle, its length slightly less than, equal 
to, or even slightly exceeding that of the metatarsus and, like the latter, always considerably exceeding 
the distance from the fovea to the anterior margin of the cephalothorax, the apical spur rather short, much 
shorter than its spine. Metatarsus distinctly curved. Tibiae I-III with 2 apical, ı (rarely 0) mesial and 
I—2 basal spines below, I and II also with 0—ı spine on upper inner edge, Ill with 0—ı spine on posterior 
and I—2 spines on anterior surfaces as well and with the inferior basal spine sometimes absent; IV with 
2 spines below at apex, besides I (rarely 2) on external and ı (rarely 0) on internal surfaces. Metatarsi 
I and Il sometimes with a basal spine below, III and IV with a number of spines. 

Palpal organ with the spine about as long as the bulb and somewhat flattened (appearing rather 
stoutish when seen from the flat side, as in Pl. XI, Fig. ı), strongly, evenly and somewhat spirally curved 
from the base (the basal curvature not visible in the figure). 

Apical segment of posterior spinners subfusiform, long, twice as long as the penultimate segment 
and /,—!), longer than the ocular tubercle. 

Labium with I9—31 apical teeth in 2—3 rows. 

Total length (including chelicera) 14—16 mm; length of cephalothorax in largest d 7 mm, width 52/, mm, 
length of tibia of first leg 5 mm, of first metatarsus 51/; mm, of fourth metatarsus 7\/),; mm. 

b) ı smaller J (length 12 mm) and ı small and 2 large £? (no. 673) from Kammaggas, Little Namaqua- 
land, July 1904, the d resembling the types in the formation of the palpal organ and spinners but with only 
a second and a fourth leg left. The second leg has no trace of mesial or basal spines, which shews that 
this character is variable. 

Large 29. Coloured like the males but with a number of short blackish hairs on the cephalo- 
thorax, the longer yellowish hairs forming radiating stripes, the sides of the abdomen with numerous pale 
spots on a dark ground and the underside with very distinct median black stripe between the lateral pair. 

Cephalothorax equal in length to the metatarsus together with at least ?/, of the tarsus (but less 
than these 2 segments together) of fourth leg and to the tibia and metatarsus together of first leg. Ocular 
tubercle !/, of its length or less from the anterior margin. 

Rastellum composed of long spiniform setae. 

Legs. Tibia of first leg slightly more than 3 times as long as high in the middle, its length a 
little exceeding that of the metatarsus and just equal to or a little less than the distance from the fovea to. 


the hind margin of the ocular tubercle. First leg (including coxa) shorter than the fourth (by Y, the fourth 


13 Araneae. 215 


tarsus). Tibiae I-IV with 1—2 apical spines below but without other spines, the spines of the two anterior 
pairs very small. Metatarsi III and IV spined. Scopula of third metatarsus and of fourth tarsus practically 
entire (with some fine setae in basal half). 

Apical segment of posterior spinnersa little longer than the ocular tubercle and at least twice 
as long as the penultimate segment. 

Labium with 29—37 teeth in 3—4 rows. 

Total length (including chelicera) 191/,—21'/), mm; length of cephalothorax in largest ? 8!/, mm, 
width 6!/, mm, length of tibia of first leg 41, mm, distance from fovea to posterior margin of ocular 
tubercle 4'"/;, mm. 

This species is closely allied to A. longipes Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XI, p. 343, 1902) 
from Clanwilliam and Piquetberg Divisions, Cape Colony, but differs very distinctly in the shape of the 
palpal organ, whose spine is much straighter proximally and slenderer distally in longipes (Pl. XI, Fig. 2). 
In the 3 of longipes, too, the legs are relatively shorter and the tibiae spined at the apex only. 

The females closely resemble H. magna Purc. (Ann. S. Afr. Mus., Vol. Ill, p. 102, 1903) from Uitenhage 


Division, Cape Colony. 


2. Harpactirella lapidaria n. sp. 
BISXTaRieN2. 

Specimens. I d and 2 %2 from Steinkopf, Little Namaqualand, August 1904. Also I juv. from 
the same locality. 

a (type). Colour. Cephalothorax and limbs brown to yellowish-brown, the former clothed with 
shorter blackish hairs and longer pallid hairs, without pale radiating stripes, and fringed at the borders with 
long pale-yellowish hairs, the longer hairs on the legs pallid, black at base; abdomen with pale-yellowish 
skin, marked above with the usual black median stripe, which is enlarged anteriorly and flanked on each 
side by a row of oblique marks; the hairs on the abdomen pale-yellowish, with a few black ones inter- 
mixed, a group of the latter being on the anterior black area, the underside of the abdomen blackened on 
the inner edges of the posterior opercula and between these but otherwise without markings. 

Cephalothorax very slightly shorter than the fourth metatarsus and as long as the tibia together 
with about !/, of the metatarsus of first leg. 

Tibia of first leg 6 times as long as high in the middle, its length equal to that of the metatarsus 
and '/, of the tarsus and to the distance from the fovea to the middle of the chelicera, the apical spur rather 
short, much shorter than its spine. Metatarsus I distinctly curved, its length much exceeding the distance 
from the fovea to the anterior margin of cephalothorax. Tibiae I-IV with a pair of apical spines but 
without other spines. Metatarsus I unspined, II with short apical spine, III and IV with several spines. 

Palpal organ (Pl. XI, Fig. 3) with the spine about as long as the bulb, rather strongly curved 
but straighter and more turbinate in the basal part than in the preceding species, the apical portion slightly 
stouter than in H. longipes Purc. but slenderer than in H. spinosa n. sp. 

Spinners as in the preceding species. 

Labium with 12 apical teeth in one row. 

22. Colour of cephalothorax and legs yellow, the former with some longer yellowish hairs besides 


the black ones, especially on the cephalic portion; otherwise much as in the &. 


216 W. F. PURCELL, 14 


Cephalothorax equal in length to the metatarsus and °/;—*/, of the tarsus of fourth leg and to 
the tibia and metatarsus together of first leg. Ocular tubercle !/, of its length or less from the anterior 
margin of cephalothorax. 

Rastellum composed of long spiniform setae or slender spines. 

Legs. Tibia of first leg almost 3 times as long above as high in the middle, its length a little 
exceeding that of the metatarsus and slightly less than or equal to the distance from the fovea to the hind 
margin of the ocular tubercle. First leg (including coxa) shorter than the fourth (by at least !/, of the fourth 
tarsus). Tibiae I—IlI with 2, IV with 2—3 apical spines. Metatarsus I unspined, Il with small apical spine, 
III and IV with several spines. Scopulae as in 2 of the foregoing species. 

Spinnersasind. ö 

Labium with 9—20 apical teeth in 2—3 rows. 

Total length (including chelicera), d I3 mm, 2 I6 mm; length of cephalothorax d 5!/,;, mm, 2 5°, mm; 
length of tibia of first leg & 4!/); mm, 2 3!/, mm; distance from fovea to posterior margin of ocular tubercle 
& 27), mm, SsEmm: 

This little species is very closely related to F. longipes Purc., but it differs sufficiently in the structure 
of its palpal organ, which although very similar to that of longipes in general shape, has the spermatic duct 
differently proportioned. The difference is shown in Pl. XI, Figs. 2 and 3, from which it may be seen that the 
mesial loop of the spermatic duct is much slenderer in longipes (Fig. 2) than it is in lapidaria (Fig. 3). 

In longipes, too, the legs are relatively shorter and the labium much more numerously denticulated. 


One of the two females of H. lapidaria has the abdomen curiously duplicated in the upper part. 


Fam. Dictynidae. 


Genus Ausxinmvus E. Sın. 
1. Ausimus capensis Poc. 
1900, Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. VI, p. 323 (22 from Port Elizabeth and Cape Peninsula). 


Specimens. 2 $2 and 3 juv. from the Cape Flats, Cape Peninsula, in September 1904. 


2. Auximus hottentottus Poc. 
1900, Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. VI, p. 323 (2 from Garies, Little Namaqualand). 

Specimens. a) 5 22 and ı & from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904, and ı juv. from the 
same locality, August I904. The d, which has not yet been described, has the following characters: 

d. Legs longer than in the ?; metatarsus I considerably longer than the tibia, the outer upper 
side with a short but well-marked concavity just proximal to the middle, the outerside being also produced 
at the proximal end of the concavity into a large strong spur bearing a powerful spine and directed outwards. 

Pedipalps with the patella much longer than high, its distal end very obliquely truncated on each 
side, the upperside thus acutely pointed at apex. Tibia longer than high, the distal edge of outerside 
oblique but entire and nearly straight, the upperside strongly laterally compressed, forming an obtuse ridge 
along the middle and produced at the distal end into a peculiar mattock (or —)-shaped rostrum, the lower 
branch of this rostrum being flattened before and behind and with a broad truncated apex, the upper branch 
shorter and claw-like, curving slightly inwards and backwards; the innerside of the tibia with the distal 
edge oblique and entire, except just below the rostrum, where it is emarginate. Tarsus shorter than the 


femur and than the patella and tibia together, strongly convex above, its outer and inner edges not lobed. 


| 
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| 


15 Araneae. 217 


Palpal organ large, its exposed portion composed for the most part of a strongly inflated, subspherical, 
white, membranous bulb, which is wider than the tarsus and bears on its distal side a large separate claw- 
shaped piece of brown chitin, the basal part of this claw being large and broad and in contact with the apex 
of the tarsus or almost so, the apical portion curving backwards, downwards and outwards and rather blunt. 


b) ı $ from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 


Genus Pseudauximus E. Sım. 
Pseudauximus annulatus n. sp. 
Bl. XTSR19294. 

I 8 from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 

Colour and markings very much as in P. reticulatus E. Sım. (Bull. Soc. Ent. Fr., 1902, p. 243) from 
the Cape Peninsula, but with the legs much more strongly banded with black below on the femora, patellae, 
and tibiae, the metatarsi only indistinctly banded. 

Ocular area broader than in reticulatus, the posterior row of eyes being much straighter and only 
slightly procurved, the median eyes very slightly nearer to the laterals than to one another, the anterior 
row of eyes lightly procurved, a little narrower than the posterior row; all the eyes subequal. 

Legs normal; metatarsus I a little shorter than the tibia. 

Pedipalps with 2 spines on upperside of femur and I setiform spine at apex of patella above, as 
in P. reticulatus'); femur and patella as in P. reticulatus; the tibia, however, much shorter and broader, its 
length along its axis (apart from the spur) being slightly less than that of the patella, its upper and inner 
surfaces lightly convex, its outer surface much distended laterally commencing gradually from the base, the 
segment being widest in the distal third where its width is subequal to its length along the axis, the 
distended portion produced outwards and forwards beyond the level of the point of insertion of the tarsus 
and terminating in a pair of spurs with a J-shaped narrow sinus between them, the inner spur being longer 
than the outer one, sharp and curved; patella and tibia together shorter than the femur; tarsus slightly 
longer than the patella and tibia (exclusive of the spur) together; palpal organ composed of a convex bulb 
occupying the greater portion of the underside of the tarsus and provided at its distal end with 2 small, 
curved, black, spinous processes, just above which the apex of a slender style protrudes (Pl. XI, Fig. 4). 

Chelicera with 4—5 denticles in the lower row. 

Length 4!/, mm. 

Although the posterior row of eyes is much less strongly procurved than in the typical species, 
P. reticulatus, this new species is nevertheless closely related to the latter and has the same broadly 


truncated sternum and similarly shaped mouth-parts, the short labium not reaching beyond the middle of the 


coxae of the pedipalps. 


Fam. Eresidae. 
Genus Stegodyphus E. Sım. 
1. Stegodyphus deserticola n. sp. 
BLXT Bier. 
Specimens. 142 92 and juv. and 7 dd from near Khakhea in the Kalahari Desert, Bechuanaland 


Protectorate, January 1905. 


I) The spine on the upper inner edge of the tibia, present in P. refieulatus, is absent, but it has probably been broken 
off, as its position is marked on each tibia by a scar. 


218 W. F. PURCELL, 16 


2? Colour. Cephalothorax reddish, the cephalic portion blackened on the sides and behind (except 
on the 2 posterior red areas), the thoracic portion also more or less infuscated in the middle but broadly 
yellowish or reddish-yellow at the sides and behind, the margins not at all or only partially blackened. 
Surface covered with white hairs, except on the ocular area, which is covered with yellow hairs, those on 
the face forming a large triangular patch bisected down the middle and bordered all round by narrow stripes 
of white hairs, those behind forming an oblique area on each side separated by a broad median band of 
white hairs, each again partially divided by a narrow band of white hairs running longitudinally from a 
posterior lateral eye to meet the transverse white stripe in front of it. Chelicera reddish at the base, black 
distally, the basal part covered with white hairs, the distal part with black ones. Sternum broadly blackened 
on each side, except quite behind, the median yellow area widening considerably behind, the hair-covering 
wbite, with a few small lateral spots of yellow hairs. Legs pale-yellowish, the two anterior pairs reddish at 
the distal ends only, all feebly banded with black, the bands like those of 8. tentoriicola Purc. (Trans. S. 
Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 135, 1904) but much paler, the hairs white, those on some of the black bands 
black. Abdomen pale-yellow, the long lanceolate median area on the dorsal surface without or with only 
a few minute black spots but bordered on each side by the row of blackened stigmata and other black 
markings, the sides of the abdomen, the anterior surface and often, also, the anterior part of the upper 
surface spotted and marked with black (except along the median area); under surface blackened (except on 
the opercula) on a pair of broad longitudinal bands (diverging posteriorly) behind the opercula and on a 
few other tiny spots, which are yellowish. Hair-covering of abdomen composed of yellow and white hairs, 
the yellow predominating in the posterior parts, the white in the anterior parts and along the median dorsal 
area, the posterior portion of which is provided with 4—6 pairs of short transverse branchlets, composed ot 
white hairs; under surface with some dark hairs on the black patches, especially round the anterior edge of 
the vulva, the anterior part of the black area between the opercula, and the 4 large yellow areas covered 
with white hairs, as well as several small dots on the posterior black patch. Spinners with black hairs. 

Cephalothorax and eyes as in 8. tentorücola Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc. Vol. XV, 
p- 135, 1904). 

Vulva (Pl. XI, Fig. 5) very like that of 8. tentorücola (loc. cit., pl. 10, fig. 6), but the median keel 
is continued to the end of the tongue-like projection and is enlarged in the middle and flanked posteriorly 
by a pair of short oblique keels. The shape of the enlarged part varies but is more or less distinctly 
cruciform, while the 2 posterior keels also vary somewhat in direction, being sometimes more longitudinal, 
sometimes more transverse than in the figure, and sometimes even uniting with the posterior end of the 
median keel to form a semicircular crest. 

dd Colour. Cephalothorax red at the sides and posterior part of thoracic portion as well. First 
leg with the coxa, trochanter and femur yellowish-red, the patella and tibia and the 3 other pairs of legs 
also more reddish-yellow than in the 9, especially on the darker bands. Abdomen with the area of yellow 
hairs on each side of the lanceolate median area reaching forwards right to anterior end of the dorsal 
surface. Sternum redder. 

Cephalothorax much more abruptly defined in the cephalic region; its length!) equal to that of 
the tibia and about !/, of the metatarsus of first leg. 

Legs. The two anterior pairs relatively a little longer than in the 2; tibia of first pair neither 


fringed below nor minutely spinulose on the black bands. 


ı) Taken laterally across a posterior lateral eye. 


| 


17 Araneae. 219 


Pedipalps as in $. tentoriicola Purc., except that the hairs on the two distal segments are infuscated 
and those on the remaining proximal segments white. 

Length of 2? about IO mm, of dd 5°/,—6°/, mm. 

This species is very near $. tentoriicola Purc., but in the latter the vulva of the 2 is slightly different 
and the anterior legs of the d are longer and minutely spinulose on the tibia below. Moreover $. deserticola 
is evidently gregarious, judging from the number of specimens’ collected, whereas 5. Zentorüicola is solitary 


in its habits. 


2. Stegodyphus dumicola Poc. 


1893, Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. II, p. 201, pl. 8, fig. 7; also P.Z.S., 1902, Vol. II, p. 144. (From 
Esteourt in Natal and Vredefort Road in Orange River Colony.) 


Specimens. 209 immature examples from the Cape Flats, Cape Peninsula, Cape Colony, 
September 1904; also 4 others from the same locality but from another nest. As none of these specimens 
are mature their identification cannot be considered certain. 


Description of the web sea L. SCHULTZE „Aus Namaland und Kalahari“ Jena, 1907, p. 578 £. 


3. Stegodyphus gregarius OÖ. P. CAMBR. 


1889, O0. P. Camsrınge, Proc. Zool. Soc. London for 1889, p. 42, pl. 2, figs. 4 and 5. (From Durban, Natal.) 
Also, Pocock in Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. I, p. 312, 1898 (Ex. recorded from Barberton, Rhodesia). 


Specimens. 30 immature examples from Severelela, Kalahari (north-west of Lobatsi), Bechuana- 
land Protectorate, October 1904, having the same peculiar colour-markings and ocular characters as 


S. gregarius, very probably belong to this species, which is widely distributed from Natal to Rhodesia. 


The following specimens of Stegodyphus could not be identified at all: 

a) Ig juv. from Lobatsi in Bechuanaland, October 1904. 

b) ı juv. from Kooa, Kalahari, Bechuanaland Protectorate, November 1904. 

c) 74 juv. from Kooa to Sekgoma, Kalahari, Bechuanaland Protectorate, November 1904. 
d) 189 juv. from Bonche, Kalahari, Bechuanaland Protectorate, January 1905. 

e) 14I juv. from Kang to Kgokong, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 


f) 18 juv. from Little Namaqualand. 


Genus Adonea E. Sım. 
Adonea variegata Purc. 


1904, Purcrır, Trans. S. Afr. Phil. Soc, Vol. XV, p. 137 (from Naroep, Namies and Kykgat, in Great Bushmanland, 
and from the Calvinia and Worcester Divisions, all in Cape Colony). 


Specimens. a) 27 $? and 32 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 
b) 16 2? and 68 juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 
The adult 2? vary much in size, Dr. SCHULTZE’s specimens from the same locality measuring from 


Io—15 mm in length. 


Genus Dresserus E. Sım. 
l. Dresserus namaquensis n. Sp. 
ErZXT], Bier 6. 
Specimens. a) 2 22 (types) and 6 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July (22) and 


August 1904. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 3 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
28 


220 W. F. PURCELL, 18 


Colour. Head red or reddish-black, darker than the reddish-yellow thoracic portion and clothed 
with olive-black hairs and an undercoat of short white ones, giving the whole a speckled appearance, espe- 
cially on the anterior half. Abdomen pale-yellowish or faintly smoky, clothed with black hairs and uniform 
in colour. Chelicera with some basal white hairs. 

Cephalothorax as long!) as the patella, tibia, metatarsus and '/, or slightly less of the tarsus of 
first leg, very high and rather broad, rising abruptly behind far above the fovea, its highest part lying 
behind its middle, the posterior part of the upper surface appearing convex, when seen from the side, the 
anterior part being flattened and sloping forwards; width of head equal to the length of the patella, tibia 
and !/, of the metatarsus and to the tibia, metatarsus and !/, of the tarsus of first leg and to the distance 
from the anterior surface of the ocular tubercle to the posterior margin of the fovea. 

Posterior median eyes large, about 1!J, diameters apart and nearly 3 diameters from the anterior 
lateral eyes, a line touching the lower edges of the posterior median eyes passing below the centres of the 
anterior medians. 

Vulva as in Pl. XI, Fig. 6. 

Total length I5 mm; length of cephalothorax (including ocular tubercle) 6 mm, width 4°), mm; distance 
from centre of fovea to anterior surface of ocular tubercle 4'/, mm. 

b) Io juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 

Allied to D. laticeps Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 140, pl. Io, fig. Io, 1904) from 


Namaqualand Division, Cape Colony, but with narrower head and somewhat different vulva. 


2. Dresserus schultzei n. sp. 
PLEXLSRIeN 7 

ı 2 from Kubub, Great Namaqualand, March or April 1904. 

Colour. Cephalothorax reddish-black, covered with olive-black hairs, the thoracic portion paler, 
reddish-yellow. Abdomen pale-yellow, with black hairs. 

Cephalothorax as long as the patella, tibia, metatarsus and !/, of the tarsus of first leg, shaped 
much as in D. namaquensis n. sp.; width of cephalic portion equal to the length of the patella, tibia and ?/, 
of the metatarsus and to the tibia, metatarsus and !/, the tarsus of first leg and to the distance from the 
anterior surface of the ocular tubercle to the hind margin of the fovea. 

Posterior median eyes large, slightly more than 1!/, diameters apart, and at least 3 diameters from 
the anterior lateral eyes; viewed from the front the centres of the anterior median eyes lie in (but not 
below) the line joining the lower edges of the posterior median eyes. 

Nılly arasım BI. XI Riel7. 

Total length 16!/, mm; length of cephalothorax 7 mm, width 5'/, mm; distance from anterior margin 
of ocular tubercle to centre of fovea 5!/, mm. 


Very near D. laticeps Purc. and D. namaquensis n. sp. 


3. Dreserus rostratus n. sp. 
Bl. XT, Fiese: 
I from Southern Hereroland, September or October 1903. 
Colour. Cephalothorax blackish-red, covered with white hairs, except on the posterior slope of 
the cephalic portion, where the hairs are black; legs dark reddish-brown, the distal segments dark-reddish, 


I) Length of cephalothorax is measured here between two parallel lines touching the anterior and posterior margins 
and including the ocular tubercle. 


|: 
[ 
I 
| 
| 
i 
| 


19 Araneae. 221 


the hairs pallid to olive-black ; chelicera blackish-red, clothed with dark hairs and with some white ones at 
the base; abdomen pale-yellow, contrasting strongly with the dark cephalothorax and clothed with whitish 
hairs intermixed with a smaller number of black ones. 

Cephalothorax shorter than the tibia, metatarsus and tarsus of first leg (by nearly half the tarsus). 
Cephalic portion densely punctate, very high and broad, resembling that of the $ of D. namaquensis n. sp. 
in shape, when viewed from the side or from in front, but when viewed from above it appears not parallel- 
sided but somewhat narrowed towards the front, the widest portion being some little distance behind the 
region of the posterior lateral eyes; width at broadest part exceeding that of the thoracic region and equal 
to the length of the patella, tibia and !/, of the metatarsus and to the tibia and ’/, of the metatarsus of first 
leg, and exceeding the distance from the bottom of the fovea to the anterior surface of the ocular tubercle 
(by about °/, of the length of the tubercle). 

Ocular tubercle strongly produced in the middle in the form of a cone; the posterior median 
eyes at the base of the tubercle on each side large, about I!/;, of a diameter apart and nearly 3 diameters 
from the anterior lateral eyes; the anterior median eyes with their centres just above the level of the lower 
edges of the posterior medians, situated below the cone, from the apex of which a blunt ridge or keel runs 
vertically downwards to between the two anterior eyes; anterior lateral eyes each placed on the outer under 
side of a prominent tubercle, the apex of which forms a short pointed cone projecting beyond the upper 
part of the eye. 

Legs with the metatarsi of the two anterior pairs lightly curved. 

Pedipalps with the tibia simple, transverse, much shorter than the patella, these two segments 
together shorter than the femur or tarsus, the latter broadly ovate, shortly and rather suddenly attenuated 
at apex, shorter than the femur. Palpal organ large, sublenticular in shape, bearing on its lower surface 
anteriorly a pallid oval capsule, to the mesial end of which is attached a large stout lunate blade as long 
as the palpal organ, while from the lateral end of the capsule the very long stylus arises and curving 
circularly nearly 1?/, times round the rim of the palpal organ ends in a very fine point near the anterior 
end of the lunate blade (Pl. XI, Fig. 8). 

Total length (including chelicera) 9 mm; length of cephalothorax (including ocular tubercle) 4°/, mm; 
width of cephalic region in widest part 3°%/, mm, of thoracic region across the fovea 3 mm; distance from 


centre of fovea to apex of ocular tubercle 3?/,;, mm. 


Genus Eresus WALCcK. 
1. Eresus namaquensis n. Sp. 
PISXTL>ERig. O9: 

Specimens. a) 5 99, I2 juv. 22 and I juv. d from Steinkopf, Little Namaqualand. Adults in July 
and August 1904. 

22. Colour of cephalothorax and legs blackish-red to nearly black, the ‚posterior legs and the 
underside of the anterior legs paler, the hairs blackish-olivaceous; abdomen sooty-black, with dark hair- 
covering, numerously speckled with small groups of white hairs, much as in E. fumosus C. K., the dorsal 
stigmata also ringed with white hairs. 

Cephalothorax shorter than the tibia, metatarsus and tarsus of first leg by '/;—"/, of the tarsus!), 


its surface granular but without spinules on the sides of the head; cephalic portion strongly depressed and 


ı) In a sixth female from Steinkopf the cephalothorax is slightly longer than these 3 segments in one leg and considerably 
longer in the other leg, but probably the legs of the first pair in this case are abnormal. 
3* 
28* 


222 W. F. PURCELL, 20 


flattened, not at all or only slightly raised above the level of the region of the fovea, its width always con- 
siderably less than that of the thoracic region and equal to the patella and °/,—*/, of the tibia and to the 
tibia and ?/; to nearly !/; of the metatarsus of first leg, and to the distance from the bottom of the fovea 
to some point in front of a transverse line passing midway between the posterior median and the posterior 
lateral eyes but posterior to a line touching the hind margins of the posterior median eyes. 

Posterior median eyes large, distant 1!/),—ı'/, of a diameter from each other and less than 2 diameters 
from the anterior lateral eyes (about a diameter of the latter eye less); centres of the anterior median eyes 
lying, if anything, a trifle below the level of the lower edges of the posterior medians (viewed from in front). 

Legs. All the femora densely clothed below with long fine hairs forming a mane; no short spinules 
on underside of femora nor on anterior or undersides of trochanters or coxae. 

Pedipalps with some long spines amongst the hairs on innerside of the tibia and a number on 
inner and undersides of the tarsus; femur and patella without spinules. 

Chelicera and sternum without short sharp spinules on the surface. 


Vulva generally as in Pl. XI, Fig. 9, the median septum between the emarginations somewhat 
variable, being sometimes slightly narrower and more rounded and sometimes more rectangular at the apex 
than in the figure, the lateral emarginations large but generally a little narrower than the median septum. 

Total length 14'/,—ı8 mm; length of cephalothorax in largest ? (including ocular tubercle) 8'/, mm, 
width of head 4°/, mm, of thorax 5'/, mm, distance from bottom of fovea to anterior surface of ocular 
tubercle 51/, mm. 

b) ı juv. 2 from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 

The absence of spinules from the legs and sternum distinguishes this species at once from most 


other South African species. 


2. Eresus fumosus C. Kocn. 


1837—1839 E. fumosus ©. Koch, Arach., Bd. IV, p. 100, fig. 314 (2 from „Africa“). 
1865 E. bubo L. Koch, Verh. Zool.-bot. Gesellsch. Wien, Bd. XV, p. 878. (From Algoa Bay.) 


Specimens. I adult $? and 2 juv. from Port Nolloth, Little Namaqualand, April 1905. 

In this species the distance between the posterior median eyes varies considerably even in specimens 
from the same locality, being sometimes more and sometimes less than 2 eye-diameters apart. In this adult 
2 of Dr. SCHULTZE’sS these eyes are rather nearer together than is usually the case, being scarcely more 
than ı!), diameters apart, but the shape of the vulva and the proportions of the cephalothorax agree with 
those of the numerous specimens of E. fumosus in the South African Museum from many other places in 
Cape Colony. 

E. Sımon (Araign., 2nd ed., Vol. I, p. 252 and 253) states that E. bubo L.' Koch is the only 
Australian Eresid known and that its generic position, judging from Koch#’s figure, should be in Stegodyphus. 
L. Koch, however, states in his description that the posterior lateral eyes are as far apart as the anterior 
lateral eyes, therefore it cannot be a Stegodyphus and moreover the locality, Algoa Bay, is in South Africa 
and not in Australia. There are several adult females of E. fumosus from Port Elizabeth (Algoa Bay) in the 
South African Museum, which entirely agree with L. Koch#’s description of E. bubo. It may be mentioned 
that several South African species of Myriapods of the genus Spirostreptus are also described from Algoa Bay 


in the same paper along with Eresus bubo, which fact should dispel any douht as to the locality of the latter. 


a 


21 Araneae. 223 


3. Eresus echinatus n. sp. 

Specimens. 2 adult 9%, ı nearly mature @ and 30 very young specimens (mostly from one nest) 
from Rooibank, south-west of Walfish Bay in Southern Hereroland, May 19053. 

Colour as in E. fumosus C. Koch. 

Cephalothorax a little longer than the tibia, metatarsus and tarsus of first leg, its surface, 
especially on the cephalic region, densely covered with granules, the sides of the head with numerous, short, 
stout, pointed spinules, which are longest in the lower part. Cephalic portion shaped as in E. fumosus, high, 
raised considerably above the level of the foveal region, its width subequal to or slightly exceeding the 
width of the thorax, subequal to or exceeding the length of the patella and tibia but less than the length 
of the tibia and metatarsus (by about 1/,—!/; of the metatarsus) of first leg and equal to the distance from 
the bottom of the fovea to the upper margins of the posterior median eyes. 

Posterior median eyes not very large, less than 2 but more than 1!/, diameters apart and about (or 
nearly) 3 diameters from the anterior lateral eyes; the anterior median eyes a trifle below the level of the 
lower margins of the posterior median eyes. 

Legs. Femora III and IV with a mane of long hairs below, I and II with few or hardly any hairs 
on underside but thickly covered instead with short stout pointed spinules, like a flat brush, III with a 
smaller number of similar spinules scattered amongst the long hairs, IV without any spinules; the bases of 
the femora, at least in I and II, with some very small spinules on the sides as well. Trochanters I and II 
with only a very few minute spinules between the hairs. Coxae I and Il with a few minute appressed spinules 
on posterior and anterior surfaces but none on underside, III practically without spinules. Patellae without 
spinules. 

Pedipalps densely spined on inner surface of tibia and on inner and under surfaces of tarsus; 
patella with a number of small spinules on inner surface (much fewer than in E. fumosus), only a few of 
the distal ones overhanging the edge; femur with a few spinules below. 

Chelicera with some sharp spinules scattered amongst the hairs of the anterior surface. 

Sternum clothed with fine hairs only on the posterior half; the hairs on the anterior half thickened 
at the base, with a few sharp and rather slender spinules between them. 

Vulva as in E. fumosus, the emarginations and septum very like that of E. namaquensis n. Sp- 

Total length 16 mm; length of cephalothorax 7°/, mm; width of head 5!/, mm, of thorax across 
foveal region 5 mm. 

This species is very closely allied to E. fumosus, the only differences of importance being the spinous 
characters of the sternum and parts of the legs. In E. fumosus the sternum is thickly covered with minute 
sharp spinules distributed between the hairs, the two anterior coxae of the legs and to a lesser extent the 
third coxa are also more densely spinulose, and the patellae of the two anterior pairs of legs are densely 


but very shortly spinulose on the anterior side. 


The following specimens of Eresus were too young to be identified: 

a) I juv. 2 from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, perhaps identical with E. namaquensis n. sp. 
b) ı juv. d from Kubub, Great Namaqualand. 

c) 2 nearly mature ?2 from the Kalahari (Lehututu to Kang), Bechuanaland Protectorate. 


d) I juv. from near Severelela, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 


W. F. PURCELL, 22 


[07 
N 
4 


Fam. Sicariidae. 


Genus Sicarius WALCK. 
1. Sicarius testaceus n. sp. 

Specimens. 3 99 and I juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 

Colour testaceous, the abdomen paler. 

Cephalothorax broader than long, its width equal to the tibia and Y,—/, of the patella and to 
the metatarsus and ?/,—®/, of the tarsus of first leg, and only slightly shorter than the patella and tibia of 
fourth leg. Upper surface beset with a number of swollen infuscate or black hairs of various shapes and 
symmetrically arranged, each leaving a circular scar when removed; the lateral borders of the thoracic 
portion with a row of these hairs, which are here slightly curved forwards, obtusely pointed at the apex but 
for the most part not clavate, those at the hind angles several deep and about twice as long as the more 
anterior ones; anterior margin of head with a row of similar but straighter and often subclavate hairs; rest 
of the upper surface with a number of short, stumpy, mostly clavate and blacker hairs arranged in sym- 
metrical groups as follows: On the posterior convexity of the head 2 longitudinal groups of 6—8 hairs each, 
on the anterior part of the head behind the ocular area 4 longitudinal rows of several hairs each, and on 
the thoracic portion on each side 4 or 5 groups of hairs; between the larger hairs a number of minute 
swollen hairs are thickly scattered over the upper surface. 

Median eyes slightly less than a diameter apart, the lateral eyes about a diameter apart. 

Abdomen with a number of erect, strongly curved, clavate, infuscate hairs with their curved ends 
for the most part directed towards the median line, these hairs arranged in symmetrical bands and groups, 
the spaces between them evenly studded with minute swollen hairs; on the dorsal surface 6 such rounded 
spaces surrounded by clavate hairs are evident, 3 on each side in a longitudinal row, with a narrow longi- 
tudinal space down the median line connected with each of the rounded spaces by 3 narrow transverse 
spaces; behind these spaces are several transverse spaces lying between the transverse bands of clavate hairs 
at the hind end of the abdomen. 

Legs thickly covered with minute spinules and with numerous larger swollen dark hairs and spines; 
femora with 2 rows of short rod-like hairs or spines below, the dorsal edge of each femur with a row of 
4 large, narrow, oblanceolate, pointed, white hairs placed at equal distances apart on black tubercles and 
strongly contrasting with the other dark hairs, etc.; the more distal segments of the legs strongly and 
sharply spined below. 

Length 74, mm. 


The hairs on these specimens are remarkably well-preserved. 


2. Sicarius albospinosus n. Sp. 

Specimens. a) 5 ex. from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand, April I9go3 and 
January 1904. 

Colour pale-yellow, the cephalothorax of a darker yellow than the legs and abdomen. 

Cephalothorax broader than long, its width equal to the length of the tibia and from Y, to 
slightly over Y/, the patella and to that of the metatarsus and °/,—/,; of the tarsus of first leg, and equal to 
or less than the length of the patella and tibia of fourth leg. Upper surface beset with numerous minute 
spinules and a smaller number of short, rod-like, mostly curved, obtuse spines, which do not for the most 


part form such distinct groups as in the previous species, but are more evenly scattered about; on the head, 


23 Araneae. 225 


however, 2 long bands or rows converging backwards from each group of lateral eyes are noticeable; lateral 
margins of thorax with a row of longer spines slightly curving forwards, those at the posterior angles several 
deep, slender and twice as long as the more anterior ones. 

Median eyes close together, half a diameter apart; laterals a little less than a diameter apart. 

Abdomen with a number of erect, strongly curved, cylindrical (not clavate), pale-yellowish, obtuse 
hairs, these hairs arranged in the posterior part in the usual transverse rows but more anteriorly they are 
more evenly scattered than in the previous species, so that the 3 pairs of spaces are scarcely traceable. 

Legs much spined; the femora with 2 rows of longish pallid spines below, the upper edge of each 
with a row of about 8 long, slightly curved and rather slender spines, each of these spines alternating with 
a shorter and slenderer whitish spine, all the spines arising from black granules. 

Length 8 mm. 

b) ı 2 and I juv. from Angra Pequena, Great Namaqualand. The 2 is evidently an adult of 
this species, but its spines are not so well-preserved as in some of the smaller typical specimens and 
the cephalic portion of the cephalothorax is of a deep red colour. Total length of @ Iı mm, width of 
cephalothorax 5°/, mm, this width equal to the length of the tibia and half the patella and nearly equal to 


the metatarsus and tarsus of first leg. 


3. Sicarius hahni, KarscH?. 


1878 Hexomma hahnii Kırsch, Z. Ges. Naturw., Bd. LI, p. 325, pl. 9, figs. 2—2c. (Adult & from „Hereroland 
[Mission Hahn |“.) 


Specimens. 12 from Otjimbingwe in Southern Hereroland, September 1903, and 3 others from 
„Southern Hereroland“, September and October 1903. 

In all these the cephalothorax, the abdomen and most of the leg-segments are entirely denuded of 
hairs and spines, but judging from the well-marked groups left by the scars, the patterns of which closely 
agree with Karsch’s figure, it seems very probable that these specimens are females of S. hahni, which 


appears to have come from the same area. 


Genus Loxosceles Lowe. 
Loxosceles pilosa n. sp. 

Specimens. a) 2 $2 from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour pale-yellowish, the cephalothorax broadly infuscated on the sides and posterior part of head 
(except on a patch behind the ocular area) and on the sides of the thorax, and with a narrow median in- 
fuscate stripe down the thorax and several radiating stripes from the fovea, the extreme margin of the 
cephalothorax finely yellowish; legs with a greenish or blackish tinge on the yellow ground; skin of ab- 
domen pallid. 

Cephalothorax broad, with deep fovea, its length a little exceeding half the first metatarsus; its 
surface with a number of long curved spines arranged as in L. spinulosa Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., 
Vol. XV, p. 140, 1904) and a number of appressed black hairs scattered about (partially rubbed off). Eyes 
arranged much as in L. spinulosa, but the anterior lateral eyes distinctly slightly larger than the others and 
only slightly nearer to the posterior lateral eyes than to the medians. 

Abdomen clothed above with black and red hairs arranged in groups forming a mottled pattern 
(many rubbed off) and with a small number of curved spiniform setae scattered about. Genital opening 
bordered posteriorly by a narrow transverse yellow plate extending from lung to lung, and anteriorly by a 


large 3-lobed yellow area, the lateral lobes being the lung-opercula. 


226 W. F. PURCELL, 24 


Legs very long and slender, clothed with numerous hairs and spiniform setae (mostly rubbed off), 
fourth leg longer than the first. 

Sternum with numerous curved setae. 

Length 7 mm, length of first leg (to base of femur) I8 mm, of fourth leg ı9 mm. 

b) 2 nearly mature $9 (nos. 345 and 406) from Southern Hereroland (I from Otjimbingwe), September 
and October 1903. In these specimens the first metatarsus is at least twice as long as the cephalothorax, 
and the body is almost entirely denuded of hairs and spines; suflicient, however, remains to show that the 


colour of the hairs was similar to that of the types. 


Genus Seytodes LATR. 


1. Scytodes broomi Poc. 


1902, Pocock, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. X, p. 321 (2 from Garies in Little Namaqualand), with text-figure 
of vulva. 


Specimens. a) I adult $? and I immature specimen from Kamaggas, Little Namaqualand, 
July 1904. Length over Io mm. 

The female of this species would fall together with 8. flagellata Purc. under section b’ in the synoptic 
table given on p. I5I in Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, 1904. It differs, however, from that species 


as follows: 
Median black stripe on carapace absent (except before the eyes) . . . 2 2 2 m mn nn... 8. broomi Poc. 
Median black stripe on’ carapace .distinet „ .ı Er. Nm SS agellataek Re 


In Dr. SCHULTZE’s specimens the horny ridges of the abdomen are distinctly curved outwards at 


the anterior end and not straight as in Pocock’s figure. 


b) ı adult 2 from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, January 1904. Smaller than the typical form 


(length 7°/, mm) and almost unpigmented on the under surface. The length of the cephalothorax, also, is 
greater than that of the tibia of the third leg (but less than this tibia in the type). 

c) ı adult 2? and 3 juv. from Kubub, Great Namaqualand, March and April 1904, resembling the 
specimens from Lüderitz Bay. 

d) 2 juv. 22 from Angra Pequena, Great Namaqualand, resembling the other specimens from Great 


Namaqualand. 


2. Scytodes schultzei n. sp. 
BIS XT, BRieraro: 

Specimens. 3 92 and I juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour almost exactly as in 8. leipoldtii Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 143, 1904), 
except that there are only I—3 pairs of marginal black marks on the sternum or even none at all. In one 
specimen, also, the medial pair of black stripes are united posteriorly with the more lateral pair on the 
highest part of the cephalothorax, but in the other specimens they end free. 

Horny plates on underside of abdomen different from those of the other species known to me, 
being very large, longitudinally oval, and bordered on the inner and anterior margins by a pair of very 
long ridges, the anterior portions of which are boldly outcurved and reach as far as the lateral ends of the 
genital opening, the posterior ends of the ridges only very slightly, if at all, outcurved (Pl. XI, Fig. Io). 

Length of 2? 5—6 mm. 


En nn. 


25 Araneae. 227 


In the synoptic table on p. 151 in Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, 1904, this species would fall 
under section b° and may be distinguished from the other species in this section by having no median black 


stripe behind the ocular tubercle. 


3. Seytodes arenacea Purc. 
1904, Purcrzr, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 145 (2 from Great Bushmanland, Cape Colony). 


Specimens. I d, 2 9? and 7 juv. from Rooibank near Walfishbay, Southern Hereroland, 
May 1905. 

The black markings of the type-specimen in the South African Museum appear to be very fugaceous, 
for at the present time (three years after the original description was made) these markings are only just 
traceable with the assistance of the original description on the cephalothorax, while those on the legs have 
almost entirely disappeared. As the specimen had been in the Collection for more than four years pre- 
viously, it is evident that it must have been considerably bleached already at the time the description was 
made and that the markıngs must originally have been much stronger and more extensive. In Dr. SCHULTZE’s 
specimens the markings are well-preserved and agree exactly in the pattern with those of the typical form, 


excepting that additional ones are present as well, as may have been expected. 


Colour of Dr. SCHULTZE’s specimens. Cephalothorax with the median stripe well-developed, 
reaching to highest point of cephalothorax and bordered on each side by an equally narrow yellow stripe, 
which is widened at anterior end behind the median eyes; on each side of this again, is a narrow black 
stripe, which runs in well-marked specimens from the innerside of the lateral eyes backwards to just beyond 
the highest part of the cephalothorax, but usually this line is interrupted posteriorly just before the highest 
part and disconnected anteriorly from the lateral eyes; outside of this line and at some distance from it is 
a narrow black stripe which, starting from the lateral angles of the clypeus, runs backwards over the lateral 
eyes and some distance beyond, then curving outwards and then inwards again ends somewhere on the 
posterior slope of the thorax; this line and the one just before mentioned enclose between them on each 
side a long broad yellow area, which is divided in well-marked specimens by a transverse black bridge into 
a small anterior and a large posterior yellow area; sides of the- cephalothorax each with two well-marked 
rows of large yellow areas, defined by a network of black stripes. Femora with well-marked basal, sub- 
mesial and apical black bands below and black spots in between; patellae blackened at apex; tibiae with 
3 black bands; metatarsi blackened at apex. Sternum with some small marginal but no mesial spots. 


Abdomen well-marked with black spots and stripes. 


d (not previously described), Palpal organ much longer than the tarsus, intermediate in shape 
between that of 8. flagellata and testudo Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, pl. 10, figs. ı5 and 17, 1904), 
the proximal portion of the process slightly thicker distally and pointed, the slender distal portion dark, 
slightly curved, about °/; or ®/, as long as the proximal portion and provided at its base with a small slender 
wing or keel (visible from the side). The palpal organ of $. subulata Purc. is very like that of arenacea 
Purc., except that in subulata the distal part of the process is a trifle longer and its basal keel is less distinct. 

Length 3 3°/, mm, 22 3/,—4'/, mm. 


\ 
Dr. ScHULTZE also collected 4 young Seytodes from Prince of Wales Bay and Angra Pequena. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 4 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I 
29 


228 W. F. PURCELL, 26 


Fam. Dysderidae. 


Genus Ariadna Aunp. 
1. Ariadna hottentotta n. sp. 


Specimens. 66 adult and immature ?? from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 


Colour in adult reddish - yellow, the cephalothorax darkened on the sides of the head anteriorly, 
the two posterior pairs of legs somewhat paler, the two distal segments of the first pair more reddish; 
tibia I often with a dark spot above and another on each side at apex; metatarsus I darkened at apex and 
often on the sides at the base as well; abdomen pale-yellowish (or more or less discoloured), with a broad 
dorsal band of purplish-black extending from end to end; chelicera dark-red to reddish-black. 

Cephalothorax as long as the tibia and !/,—!/, of the metatarsus of first leg, narrowed in front, 
its width just behind the eyes ?/, or less of the length of the first tibia. Ocular area narrow, the 
distance between the median and posterior lateral eyes scarcely or only sligthly exceeding the width of a 
median eye. 

Legs longish; fourth femur thicker than the first; anterior pair of legs rather densely clothed with 
long brownish hairs, those below the femur forming a loose mane, those on the tibia fairly evenly distributed 
all round the segment, the lower ones somewhat longer, the pubescence, however, less dense and ruddy 
than in A. jubata Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 156, I904) from the same district; first tibia 
at least as wide as the distance between the posterior lateral eyes. Metatarsus I equal to or only very 
slightly shorter than the tibia; I and II with a single series of stout spines on each side below, III with 
2 anterior and 2 posterior rows of 2—3 spines each, IV with I apical spine below and about 4 setae in the 
apical comb. Tibia I with 5—6 (rarely 4 or 7) spines in each inferior row, besides 3 (rarely 4) others on 
each side, II with 3 spines on each side above the inferior row, III with 2 posterior rows of spines and 
o—I anterior spine, IV unspined. Patellae unspined. Femora I—IIl with dorsal and inner distal spines, 
III sometimes also with an outer distal spine, the inner distal spines 2—3 in number on first femur, 
IV unspined. 

Chelicera with 2 small superior teeth; the inferior tooth obsolete. 

Length up to 8!/, mm. 


In all the other South African species of Ariadna the cephalothorax is longer than the tibia and 


half the metatarsus of the first leg and this is also the case in immature examples of hottentotta n. Sp. 


2. Ariadna lightfooti Purc. var. 
1904, Purcerr, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 155 (2 from Caledon Division, Cape Colony). 

Specimens. I adult ? and I juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, 1904. 

The adult ? differs considerably in colour from the type, being of a deep reddish-black to quite 
black, with the cephalothorax faintly reddish posteriorly, the two posterior pairs of legs paler distally, the 
abdomen purplish-black, the lung-opercula pale-yellow, and a triangular spot just behind the genital cleft 
also pale-yellowish. In spite of the difference in locality I could find no essential structural differences, 


which would warrant the establishment of a new species. 


The cephalothorax is as long as the tibia and /, ("/, in the type) of the metatarsus of first leg. The 


ocular area and the tibia of first leg are slightly wider than in the type. The first metatarsus is exactly 


27 Araneae. 229 


equal to the tibia in length and the third has a pair of spines along the middle of the posterior (outer) 
surface, which are absent in the type. Length of cephalothorax + abdomen 13 mm. 

The nest consists of a long silken tube with pieces of wood, etc., attached. It was evidently removed 
from some dead wood or bark in which it had been hidden. 


3. Ariadna jubata Purc. 
1904, Purceı, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol., XV, p. 156 (2 from Tsabis, Little Namaqualand). 


Specimens. 2 $Q and 3 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 


A minute inferior lower tooth is sometimes present on the chelicera. 


4. Ariadna insularis n. Sp. 

Specimens. a) 62 examples, including many adult 99, from Possession Island off the coast 
of Great Namaqualand, May 1903. 

Colour in adult. Cephalothorax dark mahogany-brown, the head blackish at the sides; legs 
reddish-yellow, the two anterior pairs more reddish distally, all of them more or less infuscated in 
places, especially on the anterior sides of the femora, patellae and tibiae, the outer (anterior) side of the 
fourth pair appearing thus more strongly blackened than the outer (posterior) sides of the three anterior 
pairs; abdomen pale-yellowish, the posterior region all round, a broad mesial dorsal area and the area 
between the first pair of lung-opercula purplish-black ; sternum more or less infuscated, darker than the coxae. 

Cephalothorax as long as the tibia and °/,—?/; of the metatarsus of first leg, its width in front 
just behind the eyes about °/, (more or less) of the length of the first tibia. Ocular area moderately wide, 
the two median eyes together a little wider, however, than the distance between them and a posterior 
lateral eye. 

Legs clothed with blackish hairs, those of the anterior tibiae denser than elsewhere but not very 
long; fourth femur thicker than the first, the first tibia not much thickened, its width distinctly less than the 
distance between the posterior lateral eyes. Metatarsuslalways decidedly and generally very considerably 
shorter than the tibia; I and II with a single outer and inner row of stout spines below; III with two 
„inferior rows, besides an outer and inner row of 2—3 spines each; IV with ı subbasal and ı—2 distal spines 
below, the apical comb rarely composed of 3 setae and then distinct but generally reduced to 2 slightly 
separated spines and then not forming a distinct comb. Tibia I with an outer and inner row of 4—6 stout 
spines each below, and in addition an inner row or band of 3 (sometimes 4—6) and an outer of 4—7 (some- 
times only 3) spines on the sides; II as in I, but the outerside usually with fewer spines above the inferior 
row; III with several rows of spines, including a row of I—3 on the innerside; IV with 0o—2 spines below. 
Patellae unspined (in one specimen with an external spine on one leg of the first pair. Femora 
a with a medio-dorsal row of several spines and an outer distal row of 2 spines (often absent in III), 
I also with an inner distal group of 3 spines; Il and Ill with ı—2 inner distal spines; IV sometimes with 
I—2 spines. 

Chelicera with 3 small superior teeth and a small but distinct apical inferior tooth on inner margin. 

Length of cephalothorax + abdomen up to I4 mm. 

b) 2 examples from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand, January 1904. 

This very distinct species differs from all the other South African forms in having the apical comb 


of the fourth metatarsus rudimentary and generally not recognizable as a comb. 
4* 
29 * 


230 W. F. PURCELL, 28 


5. Ariadna pulchripes n. Sp. 

ı 2 from Rooibank near Walfishbay, Southern Hereroland, May 1905. 

Allied to A. bilineata and karrooica Purc. (Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 159, 1904). 

Colour. Cephalothorax almost black; abdomen black above the lateral line, paler below it, the 
lung-opercula pale-yellow; femora and tibiae deeply blackened and without yellow stripes in the two anterior 
pairs of legs, less deeply blackened and with the usual yellowish stripes in the two posterior pairs; patellae 
pale-yellow, lightly infuscated on the sides, the two anterior pairs more deeply blackened on the inner 
side; metatarsi I and II blackened above, paler below, III and IV pale-yellowish, only slightly infuscated 
and much lighter than the tibiae; anterior tarsi infuscated, posterior tarsi pale-yellowish ; anterior coxae more 
infuscated than the posterior ones, all much paler than the blackened sternum. Whole body covered with 
black hairs. 

Cephalothorax as long as the tibia and ?”/, of the metatarsus of first leg, considerably narrowed 
in front, its width just behind the ocular area scarcely ?/; of the length of the first tibia. Ocular area 
tolerably wide, the distance between the posterior lateral eyes and the medians only very slightly less than 
the united width of the latter. 

Legs clothed with intensely black hairs, the hairs on the first leg numerous and fairly long. Tibia 
of first leg wide, wider than the distance between the posterior lateral eyes. Metatarsus la little shorter 
than the tibia; II with an inner basal spine above the inner inferior row; III with 3 superior spines on 
inner surface, none on outer surface and two rows on the under surface, the outer inferior row consisting ot 
an apical spine and a group of 3—5 spines close together but remote from the apical spine; IV with 4 
inferior spines and with 6—7 setae in the apical comb. Tibia I with 5—6 spines in each inferior row, the 
outer surface besides with 5 and the inner surface with 3—4 other spines; II with 3 spines on each side 
above the inferior rows; IIl with an inferior row of 3 and a superior inner row of 2 spines; IV unspined. 
Patellae not spined. Femora II and Ill with no outer distal spine, IV with an inner distal spine and 
several stout upper setiform spines near base, the femur otherwise as in A. bilineata Purc. 

Chelicera with 3 small superior teeth and a minute apical inferior tooth. 


Length of cephalothorax + abdomen I2 mm. 


6. Ariadna similis n. sp. 

ı 2 from Mafeking, Bechuanaland, February 1905. 

Closely allied to A. bilineata Purc. but larger, coloured as in the darker specimens of bilineata, except 
that the superior yellow stripes on the posterior tibia are coalesced to a broad band and the sternum is 
infuscated. 

Cephalothorax as long as the tibia together with over !/, but less than ”/, (about ”/,,) of the 
metatarsus of first leg, its width just behind the eyes about %, of the length of the first tibia, the latter 
scarcely wider than the distance between the posterior lateral eyes. 

Legs. Metatarsus Il with an inner basal spine above the inner inferior row, III with 2 inferior 
rows of spines and I anterior upper spine (but none on posterior surface). Tibia I with 5—6 spines in 
each inferior row, III with a single (inferior) row of spines only. 


Length of cephalothorax + abdomen II!/, mm. 


Dr. SCHULTZE also collected 4 very young examples of Ariadna from Steinkopf, Little Namaqualand, 


and on the road between Khakhea and Kang, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 


Araneae. 231 


Synopsis ofthe South African species (adult 29) of Ariadna. 


a. Metatarsi I and II with 2—3 rows of spines on each side. Head very broad in front, its width behind 


the ocular area almost equalling the length of the first tibia. Chelicera with the apical tooth of inferior 
margin of inner surface strong and well-developed and as large as the 3 strong teeth of superior margin. 


BEE eLunS U ee een he... A. dentigera Purc. 


b. Metatarsi I and II with only ı row of spines on each side below (sometimes with I—2 superior spines 


in addition). Head narrowed in front, its width just behind the eyes rarely as much as /,, generally ‘/, 
or less of the length of the first tibia. Chelicera with the inferior tooth small or obsolete, rarely as large 


as the superior tooth. 


al. Cephalothorax as long as the tibia and !/,—!/, of the metatarsus of first leg. Little Namaqualand 
A. hottentotta n. Sp. 
b!. Cephalothorax distinctly longer than the tibia and !/, the metatarsus of first leg. 
a?. Metatarsus of first leg subequal to the tibia. 
a?. Tibia I with 5—8 spines above the inferior row on each side. Anterior patella not spined. 
Caledon and Namaqualand Divs. (Cape Colony) . . . 2 ..2..2.2.2..2.. 4. lighifooti Purc. 
b?. Tibia I with 3—4 spines on each side above the inferior row. Anterior patella spined. 
a‘. Width of both median eyes together much greater than their distance from posterior lateral 
eyes. ‚Bittle”Namaqualand 2, a ent a. A. Jubata PuRc. 
b*. Width of both median eyes together subequal to their distance from posterior lateral eyes. 
Kentani District . - an or. 9 BA KolbeinPURE. 
b?. Metatarsus of first leg distinctly shorter than the tibia. 
a’. Metatarsus IV with the apical comb generally rudimentary and reduced to 2 spines, rarely 
composed of 3 setae. Great Namaqualand . >» . . » 22. 2 2.0. A. insularis n. sp. 
b?. Metatarsus IV with well-developed apical comb. 
as. Legs short, the length of the first metatarsus being subequal to the width of the head just 
behind the eyes, and the fourth femur only about 2!/, times as long above as high. 
@oloursyellow- Llanover en 2. 2 A. scabripes PURE. 
b®. Legs longer. 
a’. Tibia I with 5—6 superior spines on outerside. 
a®. Patella I spined internally. Hanover and Port Elizabeth . . A. karrooica Purc. 
b: Patella I not spined, Hereroland . . ... » 2 2 2 .2.... 4A. pulchripes n. sp. 
b’. Tibia I with only 3—4 superior spines on each side. Patella not spined internally. 
a°. Patella I not spined at all. 
a!°, Metatarsus IV with 1—2 spines below. Tibia IV unspined. 
all. Carapace as long as the tibia and ?/, or less of the metatarsus of first leg. 
al? Cephalothorax as long as the tibia and ?/, of the metatarsus of first 
leg, its width just behind the eyes about °/, of the length of the first 
tibia. Cape, Caledon, Stellenbosch, Paarl and Malmesbury Divs. 
A. bilineata Purc. 
b!?2, Cephalothorax less than the tibia and ?/, of the metatarsus of first leg 
in length, its width behind the eyes only ?/, of the length of the first 


blass Bechvanaland nn... a A a ealmnı sun sd. simibs n. Sp. 


1) 
10 
197 


W. F. PURCELL, 30 


b!!, Carapace only a little shorter than the tibia and metatarsus of first leg. 

Cape. Peninsula. 7. 22 2. Bi nn. A. capensis Purc. 

b!‘, Metatarsus IV with 4 stout spines below. Tibia IV spined below. Uitenhage 
Div, „2 000 oc a dan en en ee a ARE ER LEE 

b®. Patella I spined externally. Mashonaland and Bechuanaland . A. umtalica Purc. 


Genus Segestria LATR. 


I mutilated example from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 


Fam. Caponiidae. 


Genus Caponia E. Sım. 
Caponia capensis Purc. 


1904, Purceuı, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 168, pl. 11, fig. 33 (dd and 92 from Cape Peninsula and St. 
Helena Bay, Cape Colony). 


Specimens. a) 5 dd and I5 9? and juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July 1904. 
b) ı g and 4 22 from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 


Genus Diploglena Purc. 
I example from Port Nolloth, Little Namaqualand, April 1905. Too young for description. 


Fam. Prodidomidae. 


Genus Prodidomus HeEnTz. 
Prodidomus purpurascens Purc. 
1904, Purcerz, Trans. S. Afr. Phil. Soc., Vol. XV, p. 171, pl. 11, fig. 40 (2 from Cape Peninsula). 


Dr. SCHULTZE obtained a female of this species from Steinkopf, Little Namaqualand, in July 1904. 


Fam. Drassidae. 


Genus Theuma E. Sım. 
1. Theuma capensis Purc. 


1907, Purceır, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 299 (99 and &g from Cape, Ceres, Tulbagh and Caledon Divisions, 
Cape Colony). 


Specimens. a) I 2 from between Khakhea and Kang in the Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 

b) Iı d from between Severelela and Kooa in the Kalahariı, Bechuanaland Protectorate, October 
or November 1904. 

This specimen differs from the typical form only in having the posterior lateral eyes not quite so 
distinctly further from the posterior medians than from the anterior laterals, as is usually the case as in the 


examples from Cape Colony. 


2. Theuma pusilla n. sp. 
BlSXTL Bien. 
Specimens. a) I 2 (type) from Kamaggas, Little Namaqualand, July or August 1904. 


31 Araneae. 233 


Very near T. capensis Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 299, 1907), but differing 
as follows: 

Colour darker, pale-testaceous; a double median line on anterior part of head just behind the eyes, 
the groove on each side of the head, and some radiating lines on the thorax lightly infuscated; underside 
of abdomen with a pair of longitudinal dark stripes; silky hairs on body and legs pale, but the tuft at the 
end of each tarsus black; the spines mostly darker or black. 

Chelicera with 4 or 5 superior and 3 inferior teeth on the inner margin. 

Legs. Metatarsus I with ı subbasal spine on outerside only, but without other spines, the 
2scopular bands broad and well-developed on each side and below, leaving only a very narrow strip along 
the middle of the underside free. Tibia I with 3—4 outer and 2—3 inner spines below, the distal spine 
of each row remote from the apex, each side with a narrow but distinct scopular band below alongside the 
row of spines, the scopulae reaching almost to the base. 

Vulva with the triangular fovea suddenly circularly enlarged at anterior end (Pl. XI, Fig. 11). 

Length of cephalothorax + abdomen 5!/, mm. 

b) ı 2 from Kubub, Great Namaqualand, March or April 1904. Colour pale-yellowish, as in 
T. capensis Purc. Metatarsus I with 2 inner and 2 outer subbasal spines below. Tibia I with 5 inner 
and 6—7 outer spines below, several of these on each side being much smaller than the others and out of 
line with them. 

In this species the posterior median eyes are obliquely oval and are the largest of the eight, being 
slightly larger than the anterior lateral eyes. The numerous cylindrical but pointed setae (resembling 


slender spines), which are present, particularly on the uppersides of the 3 distal segments of the anterior 


_ pair of legs, are longer than in T. capensis Purc. 


3. Theuma velox n. sp. 
BISXT SEIEN 12. 

Specimens. 3 2 from Kubub, Great Namaqualand, March and April 1904. 

Very close to T. pusilla n. sp. and T. capensis Purc. 

Colour as in T. capensis Purc. 

Anterior row of eyes scarcely or only slightly procurved, the medians a little smaller than the 
laterals; posterior row of eyes wide, only slightly recurved, the medians not small, obliquely oval, subequal 
to the lateral eyes of both rows, slightly less than a diameter apart and about ı!/, diameters from the 
posterior lateral eyes, the latter eyes a little nearer to the anterior laterals than to the posterior medians but 
not as distinctly so as is usual in the species of this section. 

Chelicera with ı smaller and 3 larger superior teeth and 3 smaller inferior teeth. 

Legs. Metatarsus I unspined, or with 2 outer subbasal spines below, densely scopulate, except 
along a very narrow strip along the middle of the underside Tibia I with 4—5 inner and 3 outer spines 
below, the distal spine of each row always remote from the apex, the lower edge of the innerside with a 
narrow but distinct scopula in distal half of segment along the row of spines, the outer scopula obsolete or 
present and very narrow. 

Vulva very like that of T. pusilla n. sp., except that the passage connecting the triangular fovea 


with its anterior enlargement is much wider, as in Pl. XI, Fig. 12. 


234 W. F. PURCELL, 32 


Inferior spinners short, the length of the basal segment subequal to or even a little less than the 
width of the ocular area. 


Length of cephalothorax -+ abdomen 7!/, mm. 


4. Theuma fusca Purc. 


1907, Purcerr, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 300 (22 and Jg from Robertson and Cape Divisions, 
Cape Colony). 


Specimens. Id, 4 $% and I juv. from Southern Hereroland (3 and juv. from Otjimbingwe), 
September and October 1903. 

The females agree in their characters with the Cape Colony form, excepting that the posterior median 
eyes are slightly closer together than is usually the case in the types. The male differs slightly in the 
position of the free portion of the stylus, which arises opposite to the origin of the coiled tube, whereas in 
the specimens from Cape Colony the free portion of the stylus arises on the same side as the origin of the 
coiled tube. As the females do not otherwise appear to differ in any essential point, I do not venture to 
make a distinct species on this character alone, and, moreover, I have noticed exactly the same variation 
in the position of the free portion of the stylus among the males of T. capensis Purc. from the Cape 


Peninsula. 


5. Theuma schultzei n. sp. 

Specimens. a) 2 99 and 4 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Very similar to T. fusca Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 300, 1907), but differing 
in the following characters: 

Posterior row of eyes wider, with the eyes further apart, the medians almost or quite 2 diameters 
from the laterals and distinctly much further from them than from the anterior lateral eyes. (The posterior 
median eyes small, distinctly smaller than the anterior lateral eyes.) 

Legs. Metatarsus I with 2 subbasal spines only (I on each side below). Tibia I with 4 pairs 
of inferior spines (including an apical pair) but with none on the lateral surfaces. 

Inferior spinners (in adult) considerably smaller, their length scarcely or not at all exceeding 
the width of the posterior row of eyes. 

Length of cephalothorax + abdomen 8 mm. 

b) 19 juv. from Kammaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

c) 3 subadult specimens from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, January and February 1904, prob- 
ably belonging to this species. 

It is noticeable that in the immature examples the spinners are longer relatively to the width of the 


ocular area than in the adult. 


6. Theuma maculata Purc. 
1907, Purcer, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 302 (99 and J from Beaufort West, Cape Colony). 
Specimens. a) 19, 2dd and 22 juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 
b) 24 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 


Dr. SCHULTZE also collected 3 young specimens (no. 525) of Theuma from Kubub, Great Namaqua- 


land, and ı from Steinkopf, Little Namaqualand, which I have not been able to determine. 


— 


33 Araneae, 235 


Genus Drassodes WESTR. 
Drassodes sesqwidentatus n. sp. 
Pl. XI, Figs. 13 and 14. 

Specimens. a)I599, 18 dd and 3 juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Very near D. lophognathus Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 305, 1907) but differing 
principally as follows: 

22. Colour of abdomen more uniform above, especially anteriorly, the posterior stripes less distinct. 

Vulva-plate larger, shaped as in Pl. XI, Fig. 13, the distance from the anterior edge of the horse- 
shoe rim to the hind edge of the vulva generally as long as the coxae of the pedipalps; the median T-shaped 
keel brown. 

dd. Abdomen pigmented above, as in D. lophognathus PURC. 

Pedipalps with the tibia a trifle longer and broader and the teeth on the innerside of the large 
sigmoid process of the palpal organ differently shaped (Pl. XI, Fig. 14), the proximal tooth being minute 
and stumpy and placed at some little distance from the much longer distal tooth. 

Length of cephalothorax + abdomen, 92 5—7'/, mm, dd 51/,—6t/, mm. 

b) 7 292, 2 dd and 3 juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. Median keel 


of vulva sometimes pale-yellowish. 


Dr. ScHuLTzE also collected 4 specimens of Drassodes from Kubub, Great Namaqualand, and ı 


from Rooibank, Southern Hereroland, which were, however, to immature for description. 


Genus Scotophaeus E. Sım. 
Scotophaeus relegatus Purc. 


1907, Purcert, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 312, pl. 13, figs. 18 and 18a (Sg from Cape Peninsula and 
Table Bay). 


Specimens. Id, 9 $2 and I juv. from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand, 
February 1904. 


Genus Xerophaeus Purc. 
Seetion!I 
(see Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 314, 1907). 


1. Xerophaeus longispina n. sp. 
Pl. XI, Figs. 15 and 16. 

Specimens. a) 134 9%, I d and several young from Kamaggas, Little Namaqualand, July and 
August 1904. 

Closely allied to X. capensis Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 314, 1907). 

20%. Colour pale. yellowish-testaceous, the head and chelicera generally coppery-red, abdomen 
fulvous. 

Cephalothorax much narrowed in front. Ocular area rather narrow; anterior row of eyes 
strongly procurved, ihe median eyes large, almost touching the laterals; posterior row less strongly procurved, 
the oval medians rather large, about '/, to nearly !/, a long diameter apart and a long diameter or slightly 
more from the smaller lateral eyes. 

Legs. Metatarsus I with ı—2 basal spines. Tibia I with I—3 spines in the inferior row and a 


narrow scopula on each side in the distal half. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 5 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
30 


236 W. F. PURCELL, 34 


Chelicera with 3 superior but no inferior teeth. 

Vulva as in Pl. XI, Fig. 15, the central portion smooth, grooved along the median line, the lateral 
portions finely and densely granular; anterior depression smooth, with sharp anterior edge, which is generally 
some little distance from the brown oval bodies, as in the figure, but sometimes quite close to them. 

d. Pedipalps and palpal organ almost exactly as in X. capensis Purc., differing solely in the shape 


of the outer tibial spine, which is longer, reaching almost to the apex of the palpal organ, and is quite 


straight at the apex and simply pointed (Pl. XI, Fig. 16). 
Length of cephalothorax + abdomen, 9? 8—ı1!/, mm, d 9gmm. 
b) 28 9? and several juv. from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 


2. Xerophaeus hottentottus n. sp. 
PEST eier 
3 92 from Steinkopf, Little Namaqualand, July and August 1904. 


Colour as in X. /longispina n. Sp. 
Ocular area rather wide, the anterior median eyes moderately large, 1/),—®/, of a diameter apart, 


and not touching the smaller laterals; posterior median eyes moderately large, about half a long diameter 
or more apart and little more than a diameter from the small lateral eyes; area formed by the 4 median 
eyes distinctly broader in front than behind. 


Chelicera with ı large and 2 small superior teeth but with none on inferior margin. 


Legs. Metatarsus I with 2 basal spines. Tibia 1 with 2—3 spines in the inferior row, the distal 


half with a narrow weak scopular band on innerside. 
Vulva as in Pl. XI, Fig. 17, the central area of the ovate plate strongly convexly raised, the anterior 


edge of the raised portion falling suddenly perpendicularly and provided with a cavity just posterior to the 
edge; posterior part of the raised portion with a pair of black deep pits from which a pair of shallow black 


grooves converge posteriorly to the edge of the genital cleft, the grooves separated by a narrow keel; sides 


of the plate densely granular. 
Length of cephalothorax + abdomen 81, — 10!/, mm. 


3. Xerophaeus aridus Purc. 
Pl XI, Big, Ts. 
1907, Purceır, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 319, pl. 14, fig. 26 (2 from Great Bushmanland). 
Specimens. a) 4 9, I d and 2 juv. from Kubub, Great Namaqualand, March and April 1904. 
99. Tibia I with 2—3 spines in the inferior row. Posterior row of eyes not so strongly procurved 
as in the type, a line joining the posterior margins of the lateral eyes cutting off about !/, at least of the 


Chelicera with a minute inferior tooth, which is rarely absent. 


median eyes. 
Both rows of eyes even less procurved than in the females. 


d (not previously described). 
Chelicera without inferior tooth. 


Tibia I with 3 spines in the inferior row. 
Pedipalps with the tibia about as long as the patella, the outer spine of tibia short, arising from 


the lower outer edge, slenderer distally and curving upwards and inwards; tarsus quite small; palpal organ 
small, as in Pl. XI, Fig. 18, terminating distally in a short spine. 


Length 2? 9—ı2 mm, & 6°/, mm. 


35 Araneae. 237 


b) ı d from Cape Cross, Southern Hereroland, varying slightly from the d from Kubub; tibia I 
with 3 inner and I—2 outer spines below; tibia of pedipalp with the outer spur stouter and straighter along 
the upper edge. Length 81, mm. 


Se ctllon, 2 
(see Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 322, 1907). 


4. Xerophaeus ahenus n. sp. 
P1.XT, Eig. 19. 

ı ? from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904. 

Colour. Cephalothorax coppery-red, legs testaceous, abdomen pale fulvous-yellow, chelicera and 
sternum red. 

Cephalothorax longish (4?/; by 31/;, mm). Ocular area narrow; anterior median eyes large 
touching the laterals, their lower margins about on a level with the centres of the lateral eyes, which are 
at least a diameter from the anterior margin of the cephalothorax; second row of eyes also strongly pro- 
curved, the medians obliquely oval, larger than the laterals, about '/, of a long diameter apart and about 
or nearly a long diameter from the laterals; area formed by the 4 median eyes distinctly wider in front 
than behind. 

Chelicera with ı large and 2 small superior teeth and ı small inferior tooth. 

Legs. Metatarsus I with 2 basal spines. Tibia I with an inferior row of 2 spines, but with no 
scopula. 

Sternum and coxae of pedipalps somewhat longer and narrower than in the more typical 
forms of the genus. 

Vulva as in Pl. XI, Fig. 19, with a short, median, flexible, tongue-like appendage lying some little 
distance in front in a cavity, from the hind edge of which a narrow flat median keel extends backwards 
to the edge of the genital cleft; on each side of the keel are 2 dark bodies below the cuticula. 


Length of cephalothorax + abdomen 10!/), mm. 


Genus Melanophora C. KochH. 
1. Melanophora aculeata n. sp. 
BI.PXT, N Eie,. 20. 

Specimens. a) 4 9, 2 dd and 3 juv. from Possession Island, off the coast of Great Namaqua- 
land, May 1903. 

Very near M. invida Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 328, 1907), but differing as 
follows: 

22. Colour of cephalothorax dark-brown, veined with black; abdomen black, covered with black 
hairs (sometimes yellowish and infuscated), pallid below; legs testaceous; sternum and mouth-parts testaceous 
to brownish. 

Posterior median eyes distinctly nearer to the lateral eyes than to one another. 

Vulvaas in Pl. XI, Fig. 20, being relatively smaller and especially narrower than in M. invida PuURC 
and not by any means filling up the area between the lung-opercula, but otherwise presenting almost 
exactly the appearance of the vulva of the latter species. 

dd. Pedipalps and palpal organ as in the g of M. fuliginea Purc. (Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, 
Vol. XX, p. 327, pl. 15, figs. 45 and 46, 1907). 


30 * 


S W. F. PURCELL, 36 


D 
in 
n 


Other characters as in the female. 

Length 92 6—7!/), mm, dd 51/,—5°/, mm. 

b) ı g and 15 juv. from Port Nolloth, Namaqualand Division, Cape Colony, April 1905. Colour 
blacker, as in M. fuliginea Purc. Apparently specifically identical with the specimens from Possession 
Island, but in the absence of the female it is not possible to be certain. 

Except for the characters of the eyes, the male of this species appears to be indistinguishable from 


that of M. fuliginea Purc. 


2. Melanophora flavitarsis n. Sp. 
PISXTNRIET 27: 

Specimens. 4 3% and 5 juv. from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour black; sides of the femora of the first pair of legs (except quite at apex) and the tarsi of 
all the legs and pedipalps pale-yellowish, the base of the coxae of the legs, the underside of the trochanters 
and pedipalps and the apex and base of the coxae of the pedipalps yellowish, the metatarsi often more or 
less yellowish but sometimes quite black; abdomen more or less pale below, clothed with olivaceous hairs; 
sternum darker than the coxae. 

Anterior row of eyes strongly procurved, the median eyes slightly smaller than the laterals and 
close to them; posterior row of eyes straight, not wider than the anterior row, the medians smaller than 
the laterals and nearer to them than to one another. 

Chelicera with 4—5 superior teeth but no distinct inferior one. 

Legs. Anterior tarsi and metatarsi scopulate below, the metatarsus and tibia of the first pair 
unspined. 

Vulyaras2ın BLEI], Eies272 

Length 22 41,—7!/; mm. 


3. Melanophora pulchripes n. sp. 
Pl. X], Ries. 22"and'23, 

Specimens. I gand ı ? from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904. 

g (type). Colour. Cephalothorax testaceous, the margins narrowly blackened; abdomen deep 
black, slightly irridescent, the underside slightly paler in the middle, the lung-opercula and the area between 
them pale-yellowish; sternum, coxae of pedipalps and the chelicera testaceous; legs pale-ochraceous, the 
2 anterior pairs much blackened on the femora, patellae and tibiae, third and fourth pair with a black 
distal patch on each side of the femora, fourth pair also with a distal black spot on each side of the 
patella and a long black patch on each side of the tibia extending over more "than the distal half of the 
segment; tibiae and metatarsi pale-ochraceous. 

Anterior row of eyes strongly procurved, the laterals larger than the medians; posterior row straight, 
distinctly wider than the anterior row, the eyes equidistant, the laterals a trifle larger than the medians. 

Chelicera with I large and 3 small teeth on superior margin but none on inferior margin. 

Legs. Metatarsus I with a row of 2 spines below but without scopula; tibia I unspined. 

Pedipalps. Femur sinuated on the outerside at distal end, the sinus with a short stout spine at 
its proximal end; patella a little longer than the tibia; tibia short, without the usual outer spur at apex but 


with a short apical spine above; palpal organ as in Pl. XI, Fig. 22, the distal end with a small horizontal 


37 Araneae. 239 


plate projecting forwards and outwards and provided on the medial side with a small tooth directed down- 
wards and a slender spine projecting forwards and outwards. 

9. Abdomen paler, the legs much less blackened, the posterior pairs almost entirely pale-ochraceous. 

Anterior pair of legs spined as in the male. 

Chelicera with a distinct inferior tooth in addition to the superior ones. 

Naulva as: in Pl. XT, Fie. 23. 

Length 3 3!/, mm, $? 5 mm. 

This little species is prettily coloured and is well characterised by the structure of the femur and 


tibia of the pedipalps of the male. In the 2 specimen the anterior row of eyes are abortive. 


4. Melanophora procurva n. sp. 
BI XI, Bies. 24rand 22. 

Specimens. 2 PP? and 2 dd from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour. Cephalothorax pale-testaceous; legs ochraceous or pale-testaceous; abdomen pale-yellowish, 
more or less infuscated above, pallid below; sternum pale-testaceous. 

Anterior row of eyes strongly procurved, the medians smaller than the laterals and close to them, 
the laterals rather large and quite close to the anterior margin of the cephalothorax; posterior row of eyes 
slightly wider than the anterior row, the anterior margins in a slightly, the posterior margins in a strongly 
procurved line, the median eyes very large, obliquely oval and contiguous to one another but slightly 
separated from the smaller lateral eyes. 

Chelicera with I large and 3—4 small superior teeth and a couple of minute inferior teeth. 

Legs. Metatarsus I with several outer and inner spines below in the 2, the d with fewer spines; 
tibia I unspined. 

Vanllvasof, uasiımBL.2XT, Bie222: 

Pedipalps of g with the patella a little longer than the tibia (exclusive of the spur); the latter 
with a simple, stout, lateral, apical spur, which is slightly up-turned and is shorter than the rest of the 
segment; tarsus slightly shorter than the patella and tibia together with the process; palpal organ as in 
EI XT, Fig, 25. 

Length 22 6—-61/), mm, dd 4°/,—6'/, mm. 


5. Melanophora corrugata Purc. 
1907, PurceLt, Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 7, Vol. XX, p. 332, pl. 15, figs. 63 and 64 (99 and dd from Hanover and 
Kuruman, Cape Colony). 
Specimens. a) I g and 6 22 from Rooibank, Southern Hereroland, May 1905, and 2 dd and ı 9 
from “Southern Hereroland”, September and October 1903. 
Tibia of second leg often wıth a spine below in the female. 


b) I & (no. 813) from near Severelela, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 


Dr. SCHULTZE also collected 3 other specimens of Melanophora from Southern Hereroland, ı from 
Kubub in Great Namaqualand, 5 from between Khakhea and Kang, Kalahari, and I from Kamaggas 


in Little Namaqualand, all of them too immature for identification. 


240 W. E.BURCELEE, 38 


Genus Setaphis E. Sım. 


1. Setaphis bechuanica n. sp. 
PL=XT Rig:726. 


Specimens. a) I 2 from between Khakhea and Kang, Kalahari, Bechuanaland Protectorate. 

Colour of cephalothorax brown, the margins black, the surface sparsely clothed with prone white 
hairs, finely reticulated with black towards the sides, especially on the head, a longitudinal median band on 
the head and a broader stellate area on the thorax without black reticulation; chelicera brown, with infuscate 
stripes; femora, patellae and tibiae of legs (except tibia III) broadiy blackened but otherwise yellowish, 
fourth metatarsus also infuscated, the other metatarsi, the tarsi and tibia III, as well as the coxae and 
trochanters, pale-yellowish; abdomen white on the anterior ®/, of the upper surface and on the anterior °/, at 
least of the lower surface, black posteriorly, the upper surface also with a median black band which divides 
the white part and expands laterally on the vertical anterior surface, the arms being continued backwards 
on each side over ?/, of the length of the abdomen and terminating in a triangular dilation, the whole 
forming an anchor-shaped design; the white area on each side of the median dorsal band of abdomen 
forming a large longitudinal oval patch, which is connected posteriorly with the white ventral area; hind 
end of abdomen with a pair of small angular white spots above near the median line. 

Cephalothorax broad in front. Anterior row of eyes procurved, the lateral eyes large, much 
larger than the medians and close to them, and almost their own length from the anterior margin; posterior 
row of eyes slightly procurved (a trifle wider than the anterior row on one side of the head), the lateral 
eyes larger than the medians but smaller than the anterior laterals, the medians small, elongate, much nearer 
to the laterals than to each other. 

Chelicera robust, the inner margin with 3 strong superior teeth, of which the middle one is a 
little larger than the other two; no inferior teeth. 

Legs. First pair of legs without spines, the tarsus and metatarsus scopulate; second pair with 
I inner and 2 strong outer spines on the metatarsus below. 

Vulva as in Pl. XI, Fig. 26, the fovea longitudinal and very close to the 2 posterior spherical 
brown bodies. 

Length of cephalothorax + abdomen 5°/, mm. 

b) ı 2 from Bonche in the Kalahari, Bechuanaland Protectorate, January 1905. Legs and cephalo- 
thorax more extensively blackened than in the type. Posterior row of eyes straight. Metatarsus II with 2 
outer but no inner spines below. 


Only one other South African species of this genus has been described. 


2. Setaphis anchoralis n. sp. 
P1:XL, Rie227, 

ı 2? from Lüderitz Bay (Angra Pequena), Great Namaqualand, January 1904. 

Colour. Cephalothorax brown, sparsely clothed with black hairs, densely covered with fine infuscated 
dots, the head with a fine, double, median, black stripe; the femora of all the legs, the patellae and 
trochanters of the 2 anterior pairs and the tibia of the first pair more or less deeply infuscated, the remaining 
segments pale-yellow; chelicera reddish -brown, with infuscate lines; sternum ochraceous in the middle, 
infuscated at the sides; abdomen coloured as in $. bechuanica n. sp., except that the 2 posterior white spots 


are absent. 


39 Araneae. 241 


Cephalothorax broad in front, the cephalic region considerably elevated. Ocular area remote 
from anterior margin, the clypeus being more than twice the width of an anterior lateral eye; anterior row 
of eyes procurved, the lateral eyes rather small but larger than the medians and quite close to them; 
posterior row of eyes distinctly a little wider than the anterior row, slightly procurved, the lateral eyes 
slightly smaller than the anterior laterals, the medians very small, subrotund, much nearer to the laterals 
than to one another. 

Chelicera robust, with I large and 2 smaller teeth on superior margin but no inferior tooth; the 
claw very stout and strong. 

Legs. First pair not spined, the tarsus and metatarsus scopulate below, second pair with an outer 
row of 2 long spines below; metatarsus III with a dense distal tuft of black hairs, IV with a small tuft at 
apex below. 

Abdomen rather broad posteriorly, with deep median groove in front, the anterior end appearing 
emarginate. 

Vulva as in PI. XI, Fig. 27, very like that of S. bechuanica n. sp.; the fovea longitudinal and close 
to the 2 spherical brown bodies. 

Length of cephalothorax + abdomen 6 mm. 


This species is very abnormal and may perhaps form a different genus. 


Dr. SCHULTZE also found an immature specimen of a species of Setaphis at Keetmanshoop, Great 


Namaqualand, with 6 white spots on the abdomen, like $. sexmaculata E. Sım., but too young to describe. 


Genus Callilepis WESTR. 
1. Callilepis frenata n. sp. 
Pl. XI, Fig. 28. 

Specimens. a) 3 92 from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour. Cephalothorax brown, with black margins, the surface with infuscate reticulation and 
lines, the head with a broad oblique black band on each side converging behind to form a \/, the posterior 
part of the band often paler in the middle; abdomen infuscated, sometimes paler below; legs pale-yellowish, 
more or less faintly infuscated, the ends of the segments often finely blackened, the distal segments reddish. 

Both rows of eyes, seen from above, parallel, with the eyes large; anterior row, seen from the 
front, strongly procurved, the lateral eyes very close to the medians, slightly smaller than these and slightly 
more than a diameter from the anterior margin of the cephalothorax; posterior row of eyes straight, scar- 
cely wider than the anterior row, the median eyes larger than the lateral eyes and nearer to each other 
than to the laterals. 

Keel on inner margin of chelicera large, deeply sinuated, the inner angle strongly prominent and 
forming a large triangular tooth. 

Legs. Femur I with internal spine and 2 long dorsal spiniform setae; tibia I with apical and often 
also a pair of mesial spines below ; metatarsus I with I inner and 2 outer spines below; tarsi and 3 anterior 


pairs of metatarsi scopulate below, the metatarsal scopulae not reaching base, tarsi densely fasciculate at apex. 


Vınlvarasiin. Bl. XI. EFig. 28; 


242 W. F. PURCELL, 40 


Inferior spinners short, each with 4 large fusules and a small inferior tooth at apex; median 
spinner raised on a tuberculate base. 
Length of cephalothorax + abdomen 6!/,—7 mm. 


b) ı 2 from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904. Lighter in colour than the types. 


2. Callilepis lineatipes n. sp. 
Pl. XT, Eig. 29. 

ı ? from between Kang and Khakhea, Kalahari, Bechuanaland Protectorate, December 1904. 

Colour brown; densely reticulated and spotted with infuscate lines and dots, the head bordered 
on each side posteriorly by a black band; the surface sparsely clothed with fine white and black hairs; 
abdomen black, paler below, the hairs fine and dark; legs black, with pale-yellowish longitudinal stripes 
and bands, the tarsi pale-yellowish; sternum yellowish, the margins narrowly blackened, the surface faintly 
infuscated; coxae also yellowish, with faint infuscation. 

Cephalothorax much narrowed in front and low. Anterior row of eyes strongly procurved, 
the lateral eyes rather large, distant almost a diameter from the anterior margin, much larger than the 
small median eyes and placed quite close to them; posterior row of eyes considerably wider than the anterior 
row and slightly recurved, the median eyes small, oblique, a little nearer to each other than to the lateral 


eyes, the latter a little larger than the medians but smaller than the anterior laterals. 

Legs short and robust, only the tarsi slender, the anterior pairs scopulate below on the tarsi and 
metatarsi; metatarsi short and robust, I with a stout spine near base; tibia I stout, unspined. 

Inferior spinners with only 2 large fusules at apex. 

VulwvazasinsPpl XTRie229: 

Length 3 mm. 


Dr. SCHULTZE also collected IO immature specimens of a third species of Callilepis from between 


Kang and Khakhea, Kalahari, which were too young for description. 


Genus Asemesthes E. SIM. 
l. Asemesthes aureus n. Sp. 
Specimens. a) 14 subadult dd and 22 from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 
Colour of integument brown to dark-brown, the 2 distal segments of the legs pale-yellowish to 
pale-testaceous, the abdomen also generally paler and then pale-brownish or brownish-yellow, its upper 
surface and upper portion of its lateral surfaces entirely covered by a dense coat of golden-yellow or 
somewhat orange-yellow, prone, feathery hairs, intermingled with sparsely scattered long black setae; 
cephalothorax similarly covered with white hairs, amongst which some yellow ones may be intermingled; legs 
more sparsely clothed with fine white hairs and numerous coarser black hairs and setae; soft skin on sides 


of cephalothorax and between the segments of the legs black. 
Anterior row of eyes strongly procurved, the small medians close to but not touching the very 
much larger lateral eyes; posterior row of eyes a little narrower than the anterior row and very strongly 


recurved, much more so than the anterior row viewed from above, the median eyes smaller than the anterior 


41 Araneae. 243 


medians, nearer to each other than to the very large laterals and placed some distance in front of a line 
joining the anterior margins of the laterals; area formed by the 4 lateral eyes a trifle broader in front 
than long. 

Legs. Tarsus and distal part of metatarsus of first leg very sparingly scopulate below, both segments 
with a number of slender spiniform setae below arranged in 2 rows, the metatarsus also with 2 outer and 
3 inner inferior spines and the tibia with 3 inferior spines on each side. 

Inferior spinners with 3 large apical fusules. 

Length of largest $ 6!/, mm. 

b) 2 subadult specimens from Steinkopf, Little Namaqualand, July 1904. 


2. Asemesthes decoratus n. sp. 
Pl. XI, 2Eig: 30: 

Specimens. a) 3 92 from Kamaggas, Little Namaqualand, July and August 1904. 

Colour pale-yellow; the cephalothorax slightly more testaceous-yellow, finely bordered with black, 
and marked with 2 broad splashy black bands (clothed with black hairs), which, starting on the head from 
the posterior lateral eyes, take an outward and then backward course to the hind margin; ocular area black, 
except in the middle behind; rest of the surface of cephalothorax clothed with prone yellowish hairs; abdomen 
with a medio-dorsal and 2 lateral bands formed of black patches more or less confluent longitudinally, the 
surface in between with scattered black dots, the underside not black-spotted; legs (except on the 2 distal 
segments) banded and spotted with black above and on the sides, the femora with apical and mesial black 
band and subbasal black spot above (the mesial band sometimes reduced to a black spot on the fourth 
femur); sternum bordered with black. 

Anterior row of eyes (when viewed from the front) with the hind margins of the eyes in a slightly 
procurved line, the lateral eyes smaller than usual, being scarcely twice as wide as the medians, which are 
nearer to the laterals than to one another; posterior row of eyes narrower than the anterior row and 
lightly recurved, the median eyes smaller than the anterior medians and much nearer to the laterals than 
to one another, their centres in a line with the anterior margins of the large lateral eyes, the latter subequal 
to the anterior lateral eyes; area formed by the 4 lateral eyes considerably wider than long. 

Anterior legs scopulate below on the tarsi and distal part of metatarsi,; metatarsus I with 3 pairs 
of spines below; tibia I with 2 inner and 3 outer spines below, besides 2 other spines on the inner surface; 
femur I wıth an inner spine and 3 dorsal setiform spines. 

Inferior spinners with 3 apical fusules. 

Vulva asin Pl. XI, Eig. 30. 

Length of cephalothorax + abdomen 6 mm. 

b) 3 immature specimens from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, April 1903, apparently belonging 


to this species. 


3. Asemesthes pallidus n. sp. 
PIXT, Eie731. 
1 2 from Kamaggas, Little Namaqualand, July or August 1904. 
Colour as in A. decoratus n. sp., except that the femora of the legs are only lightly infuscated 
at the apex, the first pair being not distinctly banded, the bands being represented by faint infuscate 


marks only. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 6 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
3l 


244 W. F. PURCELL, 42 


Anterior row of eyes nearly straight, the centres of the four eyes forming only a slightly procurved 
line, the upper margins of these eyes (seen from above) in a recurved line, the lateral eyes very large, much 
larger than the small medians and almost in contact with them; posterior row of eyes narrower than the 
anterior row and strongly recurved, the curvature only a little greater than that of the anterior row (viewed 
from above), the median eyes smaller than the anterior medians, nearer to one another than to the laterals 
and placed just in front of a line joining the anterior margins of the lateral eyes, the latter eyes slightly 
smaller than the anterior laterals; area formed by the four lateral eyes very slightly wider in front than long. 

Legs. Metatarsus I with 3 inner and 2 outer spines below, tibia I with 3 inferior pairs of spines, 
femur I with ı inner and 3 dorsal spines or spiniform setae, the tibia and distal end of the metatarsus 
sparingly scopulate. 

Vulvaas in Pl. XI, Fig. 31. 

Inferior spinners with 3 apical fusules. 


Length of cephalothorax + abdomen 6 mm. 


4. Asemesthes flavipes n. sp. 
Pl. XL, Rio 32. 

Specimens. a) 3 $2 from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, January 1904. 

Colour. Cephalothorax pale brownish-yellow, marbled and splashed with black, the ocular area 
black, except in the middle behind, face broadly blackened from below the eyes downwards and outwards; 
abdomen much as in A. decoratus n. sp.; legs clear-yellow, not banded, some of the segments very finely 
edged with black at the apex, the coxae above and especially the trochanters blackened; sternum blackened, 
strongly contrasting with the yellow under surface of the coxae; chelicera blackened distally and on 
innerside. 

Anterior row of eyes with the upper margins in a slightly procurved line (viewed from in front), 
the lateral eyes scarcely twice as wide as the medians and close to them; posterior row of eyes strongly 
recurved, the curvature equal to that of the anterior row (viewed from above), the eyes practically equi- 
distant, the medians smaller than the anterior medians, their hind margins just cutting a line joining the 
anterior margins of the lateral eyes, the latter perhaps a trifle smaller than the anterior laterals; area formed 
by the four lateral eyes considerably wider than long. 

Legs. Metatarsus I with 3 inner and 2 outer spines below, the inner surface sometimes with an 
upper spine besides; tibia I with 3 inferior pairs of spines, besides 2-—4 others on the inner surface; 
femur I with ı inner and 3 dorsal spines and spiniform setae. 

Inferior spinners with 3 apical fusules. 

Vulva asımrBl2XxT, Big732. 

Length 5!1/,—6 mm. 


b) 3 young specimens from Prince of Wales Bay, Great Namaqualand, 1903. 


5. Asemesthes lineatus n. sp. 
Pl. XI, Figs. 33 and 34. 
Specimens. a) 2 99, ı & and 2 juv. from Rooibank, Southern Hereroland, May 1905. 


43 Araneae. 245 


Colour pale-yellow, the markings as in A. pallidus n. sp., except that the underside is entirely 
without black (except sometimes between the lung-opercula) and the legs are less strongly banded, the 


femora often with scarcely any infuscate markings. 


Anterior row of eyes strongly procurved, the laterals about twice as wide as a median eye; 
posterior row of eyes very slightly narrower than the anterior row, strongly procurved, the curvature 
subequal to (3) or greater than (2) that of the anterior row, the median eyes elongate or subreniform, 
scarcely further from each other than from the laterals, their hind margins touching or just cutting a line 


joining the anterior margins of the lateral eyes; area formed by the four lateral eyes a little wider than long. 


Legs. Metatarsus I with 3 inner and 2 outer spines below, the inner surface in the & sometimes 


with an upper spine besides; tibia I and femur I spined as in A. flavipes n. sp. 
Inferior spinners with 3 large apical fusules. 
Vulva of 2 asin Pl. XI, Eig. 33. 


Pedipalps of 3 rather short, the patella short, the tibia with very short transverse body and a 
very long and stout superior (not outer) process, which is strongly curved and appressed to the tarsus, the 
distal part descending on the outerside of the latter and ending in a curved point, as in Pl. XI, Fig. 34; 
tarsus large, deeply sinuate distally on outer margin, the basal part with a peculiar forked brown thickening 
on its outer surface within the curvature of the tibial process; palpal organ very large, with a slender 
curved spine ending anteriorly under the tip of the tarsus, and a flattened black spine more proximally 
(both visible in the figure). 


Length 2 4°, mm, 3 4!|, mm. 
b) 1 g from Otjimbingwe, Southern Hereroland, September 1903, with the epigastric area of abdomen 
considerably blackened. 


6. Asemesthes albovittatus n. sp. 
E21. x], Pie. 35. 


ı ? from Lüderitz Bay, Great Namaqualand, April 1903. 


Colour. Cephalothorax infuscated with a very broad band of prone snow-white hairs on each 
side along the margin, the space between the bands only a little broader than one of the bands; abdomen 
closely covered with black and white hairs forming a pattern, the sides and a broad median band extending 
from the anterior margin to a short distance from the hind end black, the rest of the upper surface white 
(in the form of a large U occupying the entire length and breadth of the dorsal surface); underside of 
abdomen pale-yellowish, more sparsely clothed with fine blackish hairs; legs pale-yellowish, sparsely clothed 
with snow-white hairs and with black hairs and setae, the femora for the greater part infuscated, some of 
the other segments also faintly infuscated in places, especially the distal ends of the tarsi; sternum blackened 


round the margins, paler in the middle. 


Anterior row of eyes strongly procurved, the median eyes with their centres, if anything, a trifle 
above the level of the superior margins of the very large lateral eyes; posterior row of eyes narrower, very 
strongly recurved, the curvature much stronger than that of the anterior row viewed from above, the eyes 
smaller than the corresponding eyes of the anterior row, the medians round, much nearer to one another 
than to the laterals and placed at some distance in front of the latter ; area formed by the four lateral eyes 


noly very slightly wider in front than long. 
6* 
31* 


246 W. F. PURCELL, Araneae. 44 


Legs very spiny; metatarsus I with 2 inferior pairs of spines; tibia I with 3 outer and 2 inner 
inferior spines, besides 2 on the anterior and I on the dorsal surface; femur with I anterior and several 
dorsal spines and spiniform setae; legs besides these with a number of setae, which much resemble the 
slender spines. 

V ulvaas in Pl. XI, Fig. 35. 

Length 21, mm. 

This tiny species has the outward appearance of a Caesetius. 


Dr. ScCHULTZE also collected at various localities 37 other specimens of Asemesthes, which I have 
not been able to identify, nearly all of them being immature. 
In addition to the specimens already mentioned some 72 immature examples of various Drassidae 


were found in the collection, which could not be identified and are of little value for systematic purposes. 


Skorpione und Solifugen. 


Von 


Prof. Dr. K. Kraepelin, 


Hamburg. 


Mit ı0 Figuren im Text. 


Das mir zur Bearbeitung anvertraute Material von Skorpionen und Solifugen der Ausbeute des 
Herrn Prof. L. SCHULTZE auf seiner Forschungsreise nach Südwestafrika darf als außergewöhnlich reich 
bezeichnet werden. Es gibt nicht nur eine recht gute Vorstellung von dem spezifischen Charakter der 
dortigen Fauna, sondern bietet auch eine nicht unwesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse in systema- 
tischer und geographischer Hinsicht. Im ganzen wurden 42 verschiedene Formen beider Gruppen — 
28 Skorpionenspecies und 14 Solifugenspecies — erbeutet, von denen nicht weniger als I2 sich als für die 
Wissenschaft neu erwiesen. Von besonderem Interesse ist die Auffindung einer neuen Solifugengattung 
(Pseudoblossia) aus der Subfamilie der Daesiinae, welche als einzige von allen altweltlichen Solifugengattungen 


vollständig eines spezifischen Flagellums im männlichen Geschlechte entbehrt. 


I. Scorpiones. 


Von den 6 Familien der Skorpione sind in Südafrika nur 2 heimisch, die Buthiden und die 
Scorpioniden. Erstere Familie ist ausschließlich durch die Subfamilie Buthinae vertreten, als deren 
Hauptrepräsentanten im Gebiet die Gattungen Parabuthus und Uroplectes zu gelten haben, neben denen 
nur noch das Genus Buthus in 2 versprengten Formen beobachtet ist. Aus der Familie der Scorpio- 
niden kommen die beiden Subfamilien der Scorpioninae und der Ischnurinae in Betracht, erstere 
allein durch die Gattung Opisthophthalmus, letztere durch die Gattungen Hadogenes, Opisthacanthus und 
Cheloctonus vertreten. Parabuthus, Uroplectes, Opisthophthalmus und Hadogenes haben das Zentrum ihrer Ver- 
breitung nachweislich in der Südspitze des Kontinents; sie sind auch noch ausschließlich bestimmend für 
den Faunencharakter des bereisten Gebietes, da nord- und zentralafrikanische Typen nicht so weit nach 
Süden vordringen. Immerhin bedingt die nicht unbeträchtliche Entfernung vom eigentlichen Zentrum der 
Verbreitung bei manchen Gattungen (Uroplectes, Opisthophthalmus) bereits eine gegen das südliche Kapland 


deutlich hervortretende Abnahme des Formenreichtums. 


248 K. KRAEPELIN, 46 


1. Gattung: Parabuthus Poc. 


1890 Parabuthus Pocock in: P. Zool. Soc. London, p. 124. 
1891 Heterobuthus Krarreuin in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. VIII, p. 63. 

Die Gattung Parabuthus ist auf Afrika und das benachbarte Arabien beschränkt. Im ganzen sind 
etwa 30 Arten und Varietäten beschrieben worden, von denen der bei weitem größte Teil — etwa 22 Formen — 
in Südafrika bis ungefähr zum 22° S. Br. heimisch ist, während der Rest auf Deutsch-Ostafrika (I Art) und 
den Nordosten (Somaliland bis Aegypten) einschließlich Arabien entfällt. 

Da unter den beschriebenen Formen sich nachweisbar eine Anzahl von Synonymen befindet, so dürfte 
die Zahl der wirklich unterscheidbaren Arten und Varietäten auf etwa I8—20 zu reduzieren sein. Die süd- 
afrikanischen Arten, 12 an der Zahl, sind in der nachfolgenden Tabelle nach ihren Merkmalen zusammen- 
gestellt, wobei die von Herrn Prof. SCHULTZE gesammelten Arten durch einen Stern kenntlich gemacht 


wurden. 


A. 4. Caudalsegment ohne deutliche, gekörnte Kiele, entweder völlig glatt oder gleichmäßig gekörnt. 
I. Alle Caudalflächen und Kiele, auch die des 4. und 5. Segments, glatt und ungekörnt; ebenso Cephalo- 
thorax und Terga (bis auf das letzte) fast völlig glatt, Finger 2!/;,mal so lang wie die Hinterhand. 
*P. calvus Purc. 


II. 4. Caudalfläche gleichmäßig und ziemlich dicht gekörnt. Caudalkiele im 2. und 3. Caudalsegment 
dicht grob-perlkörnig, nach dem Ende an Stärke zunehmend; die unteren Lateralkiele am Hinter- 
rande U-förmig ineinander übergehend. Finger nur wenig länger als die Hinterhand. 

*P. brevimanus (THoR.) 
B. 4. Caudalsegment mit 8 oder Io deutlichen, perlkörnigen Kielen. 

I. Stirnteil des Cephalothorax vor dem Augenhügel völlig glatt und ungekörnt. Dorsale Nebencrista 
im 5. Caudalsegment obsolet . 22200 00 u nn 2. pP Taeotwns (ES 

II. Stirnteil des Cephalothorax dicht perlkörnig. 

a) Die Körnelung auf der mulden- oder rinnenförmigen Dorsalfläche des 2. Caudalsegments reicht 
nicht bis zum Hinterrande des Segments. 

I) Seitlicher Nebenkiel des 4. Caudalsegments nur durch einige Körnchen am proximalen Ende 

angedeutet; 4. Caudalsegment demnach nur achtkielig. Truncus und Cauda dunkel-rotbraun. 

*P. granulatus (H. E.) 


2) Seitlicher Nebenkiel des 4. Caudalsegments fast oder ganz bis zum distalen Ende entwickelt; 

4. Caudalsegment daher zehnkielig. 

a) Die seitlichen Flächen des I. und 2. Caudalsegments fast glatt, nur mit einzelnen Körnchen 
zerstreut besetzt. Der die Dorsalfläche des 5. Caudalsegments begrenzende Dorsalkiel bildet 
eine ununterbrochene, wenn auch nicht immer ganz regelmäßige Reihe von Perlkörnchen; 
die nach innen von ihm in der Mitte des Segments sich erhebende kurze Nebencrista besteht 
aus 2—4 spitz-kegelförmigen Zacken, deren letzter meist viel höher ist als breit. Gesamt- 
färbung oft dunkelbraun bis schwarzgrün. Große, bis über IOo mm lange Arten. 
+) Truncus und Cauda dunkelbraun bis schwarzgrün, selten graugrün. Cauda im 4. Segment 

nicht breiter als im I., meist stark zottig behaart. Die gekörnte Area auf der Dorsalfläche 
des 2. Caudalsegments nimmt etwa ?/; der Länge der Oberfläche ein; der hintere glatte 
Teil der Fläche flach . 1. 2.2 0 nt Re 


—— 


47 
0 


Skorpione und Solifugen. 249 


Truncus und Cauda oft gelb, seltener braun bis dunkel-schwarzgrün. Cauda im 4. Segment 
dicker als im I., sparsam behaart. Die gekörnte Area auf der Dorsalfläche des 2. Caudal- 
segments nimmt nur die vordere Hälfte der Oberfläche ein; der hintere glatte Teil der 


Fläche rinnenförmig vertieft . -. . . 2 2 2 22 2.22.20. P schlechteri Purc. 


ß) Die Caudalflächen des I. und 2. Segments, auch die seitlichen, sind dicht und gleichmäßig 


gekörnt. Dorsalkiel des 5. Caudalsegments in der Mitte des Segments unterbrochen und 


undeutlich; die kurze Nebencrista besteht aus stumpfen Buckeln oder kurzen Zacken, die 


nicht höher als breit sind. Gesamtfärbung meist gelb bis gelbrot. Kleinere, bis 70 mm 


lange Arten. 


1», 


t) 


Letztes Bauchsegment mit glatten, durch eine Längsvertiefung getrennten Medialkielen. 
Letztes Rückensegment auf der Mittelfläche fein chagriniert, nicht perlkörnig wie die 
Seitenfläche; ebenso die dorsale Area im I. Caudalsegment, die in der Profilansicht als 
scharfer Absturz über die sich senkenden Dorsalkiele hinausragt. Blase mit den übrigen 


Segmenten der Cauda ziemlich gleichfarbig . . P. planicauda var. frenchi Purc. 


Letztes Bauchsegment ohne Spur von Medialkielen, in der Mitte eine völlig ebene, 
glänzende, fein punktierte Fläche bildend. Letzte Rückenplatte in der Mitte feiner und 
dichter perlkörnig als an den Seiten, aber nicht chagriniert; ebenso die dorsale Area 
des I. Caudalsegments, deren vorderer Absturz in der Profilansicht nicht oder kaum 


über die Dorsalkiele vorspringt. Blase meist dunkelbraun . . . *P. raudus (E. Sım.) 


b) Die Körnelung der Dorsalfläche des 2. Caudalsegments reicht bis zum Hinterrande des Segments 


(bisweilen reicht nur eine Reihe Körnchen in der Mittelrinne bis zum Ende). 


I) Der Hinterrand des 2. Caudalsegments ist dorsal nach vorn zungenförmig aufgebogen. 


*P, capensis (H. E.) 


2) Der Hinterrand des 2. Caudalsegments ist gerade abgeschnitten. 


«) Die Körnchen der dorsalen Area im I. und 2. Caudalsegment sind zu durchgehenden 


Querleisten verschmolzen, so daß die Area querriefig erscheint (vgl. Fig. 1a, S. 256). 


Dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment völlig obsolet *P. mosambicensis (PET.) 


ß) Die Körnchen der Area im I. und 2. Caudalsegment rundlich oder oval, jedenfalls nicht zu 


durchgehenden Querleisten verschmolzen (wo dies in geringem Maße der Fall, wie bei 


manchen Exemplaren des P. flavidus, ist die dorsale Nebencrista des 5. Caudalsegments nicht 


obsolet, sondern spitzzackig). 


“) 


Das Mittelfeld der letzten Dorsalplatte des Truncus fein chagriniert, so daß die äußerst 
dichtstehenden, winzigen Körnchen nicht zählbar sind. Ebenso auf der völlig flachen 
Area des I. Caudalsegments, welche in der Profilansicht als steiler Absturz über die sich 
senkenden Dorsalkiele hervorragt. Dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment aus stumpfen 


Buckeln bestehend. Cauda einfarbig. Hände des J nicht verdickt. P. planicauda Poc. 


**) Mittelfeld der letzten Dorsalplatte perlkörnig; die rundlichen Körnchen nur etwas kleiner 


als auf den Seitenfeldern, zählbar. Ebenso auf der mehr oder weniger vertieften Area 
des ı. Caudalsegments, deren vorderer Absturz nur selten in der Profilansicht ganz wenig 
über die Dorsalkiele hervorragt. Hände beim Z verdickt. 

+) Truncus und Cauda einfarbig rotbraun. Die kurze dorsale Nebencrista im 5. Caudal- 


segment besteht aus 2—4 spitzen Zacken, die meist höher sind als am Grunde breit; 


vw 
(in 
[o) 


K. KRAEPELIN, 48 


der Dorsalkiel selbst in ganzer Länge des Segments als ununterbrochene Reihe von 

Perlkörnchen entwickelt . . . 2 22 2 0 2.2.2.2. P. transvaalicus Purc. 

Tr) Truncus und Cauda einfarbig lehmgelb. Die dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment 

ist obsolet oder stumpfhöckerig, selten der letzte Höcker dreieckig zugespitzt; Dorsal- 
kiel selbst in der Mitte unterbrochen oder gegen das Ende zu obsolet. 

$) Die dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment besteht aus spitzen, nach hinten an 

Größe zunehmenden Dreieckszacken. Dorsale Area im I. Caudalsegment nur ganz 

flach muldenförmig eingesenkt, ihr vorderer steiler Absturz in der Profilansicht 


meist deutlich über die Dorsalkiele hervorragend . . . . . *P. flavidus Poc. 


$$) Dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment völlig obsolet oder aus winzigen, stumpfen 
Höckerchen bestehend. Dorsale Area des I. Caudalsegment mehr rinnenförmig 
vertieft, ihr vorderer Absturz in der Profilansicht nicht über die Dorsalkiele hervor- 


ragend le ee a er Bol 


1. Parabuthus calvus Purc. 


1898 P. calvus Purceıu in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 28. 
oo „  ibid. Vol. IL, p. 148. 

Die Kollektion enthält nur ı 2 von Kamaggas im Kl.-Namaland (Kapkolonie), etwa unter dem 30° 
S. Br. Die bisherigen Fundorte der 2 allein bekannten d liegen etwa unter dem 32° S. Br. (Calvinia und 
Clan William). 

Das vorliegende 2 entspricht im allgemeinen der Beschreibung des g bei PURCELL, ist aber augen- 
scheinlich viel weniger gekörnelt als jenes. So ist der Cephalothorax fast völlig glatt und zeigt nur eine 
Reihe flacher Körnchen am Stirnrande; ebenso sind die Terga glatt (nicht fein gekörnt, wie beim J), mit 
Ausnahme des medianen Feldes des letzten Segments, das feinkörnig chagriniert ist. Die 4 Kiele des letzten 
Dorsalsegments erscheinen als stumpfe, mit wenigen Höckern besetzte Kanten. Sterna sämtlich glatt 
und glänzend. Cauda kräftig, das 4. Segment kaum schmäler als das ı. (5,4:5,5 mm), ganz dem des dg 
entsprechend, alle Kiele und Flächen glatt; gekörnte Area der Dorsalfläche im I. und 2. Caudalsegment 
bis zum Hinterrand reichend, im I. etwas muldenförmig vertieft, nach vorn steil abfallend. Oberarm nicht 
rauh, wie beim d, sondern fein punktiert, matt. Länge des Fingers zur Hinterhand wie 7,8:3,1. Zahl der 


Kammzähne 24 (beim d 25 oder 26). Länge des Truncus zur Cauda wie 21:35 mm. 


2. P. brevimanus (THoR.). 


1877 Buthus brevimanus TuoreLL in: Atti Soc. ital., Vol. XIX, p. 110. 

1899 Parabuthus brevimanus KrArreLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip., p. 36. 
1901 cristatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. VII, p. 284. 
1901 > brevimanus PurcELL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 149, 

1902 n cristatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. X, p. 367, 9. 

Die Streitfrage, ob P. eristatus mit P. brevimanus identisch sei, glaube ich nach erneuter Prüfung des 
THorELLschen Originals (9) bejahen zu sollen. Dasselbe entspricht in jeder Hinsicht der Beschreibung 
Pococks von P. cristimanus und den mir aus Deutsch-Südwestafrika vorliegenden Exemplaren, mit alleiniger 
Ausnahme der Körnelung der Seitenflächen in den beiden ersten Caudalsegmenten, die bei dem THORELLSschen 
Original in der Tat merklich stärker hervortritt, als bei den mir sonst vorliegenden Exemplaren. Da aber, 


wie aus dem SCHULTZEschen Material hervorgeht, diese stärkere Körnelung in gleicher Weise den g zu- 


49 Skorpione und Solifugen. 251 


kommt, außerdem die unteren Caudalflächen der beiden ersten Segmente auch beim Originalexemplar unge- 
körnt sind, so glaube ich jene stärkere Körnelung der Seitenflächen als Altersmerkmal oder individuelle 
Variation auffassen zu sollen, zumal in allen übrigen Charakteren, so namentlich in der höchst eigenartigen 
Ausbildung der unteren Caudalkiele, völlige Uebereinstimmung herrscht. — Die var. segnis THoR. hingegen 
gehört sicher nicht zu P. brevimanus, sondern aller Wahrscheinlichkeit nach zu P. capensis (oder granulatus). 
Die fehlende Cauda läßt eine genaue Bestimmung nicht zu, doch beweisen schon die verdickten Hände, die 
gekörnten Seitenkiele des letzten Bauchsegments, die Zahl von 36 Kammzähnen, die Zahl von 12 Außen- 
körnchen an der Fingerschneide, daß nur die beiden letztgenannten Arten in Frage kommen können. 

Die Heimat des P. brevimanus erstreckt sich an der Westseite Südafrikas vom Kongo (Pococks 
P. eristatus) bis zum Groß-Buschmannlande in der Kapkolonie, umfaßt demnach dasselbe Gebiet wie der 
Wohnbezirk des P. villosus. 

Die Kollektion enthält 6 g und 3 2 aus dem südlichen Hererolande. Die Weibchen sind außer durch 
den Basallobus der Kämme und die etwas geringere Kammzahl (23—25 gegen 27—29 beim d) durch erheblich 
geringere Körnelung der Caudalflächen in den ersten Segmenten ausgezeichnet. Auch die Dorsalflächen der 
Cauda sind beim 9, abgesehen von der gekörnten Area im I. und 2. Segment, glatt, beim d hingegen 
ziemlich dicht feinkörnig. 

Durch die gleichmäßige Körnelung des kiellosen 4. Caudalsegments, die nach hinten mächtig an- 
steigenden unteren Kiele des 2. und 3. Caudalsegments, von denen die unteren Lateralkiele am Ende 
U-förmig zusammenfließen, wie durch die kurzen, nur 9 Schrägreihen tragenden Finger ist diese Art auf den 


ersten Blick kenntlich. 


3. P. laevifrons (E. Sım.) 


1887 Buthus laevifrons E. Sımox in: Ann. Soc. ent. France, (6) T. VII, p. 339, 9. 
1899 Parabuthus laevifrons Krarpeuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip., p. 30. 
1901 : er PurceLL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 151, & u. 2. 

Der Verbreitungsbezirk dieser Art erstreckt sich vom Gr.-Namalande in Deutsch-Südwestafrika bis 
in das Kl. Namaland etwa bis zum 20° s. Br. 

Die Kollektion enthält nur 3 d von Lüderitzbucht und Kubub im Gr.-Namalande. 

In bezug auf das Verhältnis von Finger zur Hinterhand schließt sich diese Art eng an die vorige 
an, ist aber durch die glatte Stirn und die deutlich gekörnten Kiele des 4. Caudalsegments (von denen 
die 2 seitlichen Nebenkiele schwächer entwickelt sind) scharf von ihr geschieden. Die gekörnten Areen 
auf der Dorsalfläche des I. und 2. Caudalsegments reichen bis zum Hinterrande. Die dorsale Nebencrista 


im 5. Caudalsegment ist obsolet. Die Hände des d sind verdickt. 


4. P. granulatus (H. u. E.). 


1828 Androctonus granulatus Hzmrrıca u. EHRENBERG in: Symb. phys. Scorp., No. 10. 

1887 Buthus fulvipes E. Sımox in: Ann. Soc. ent. France, (6) T. VII, p. 378. 

1899 Parabuthus granulatus Krarreuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip., p. 30. 

1901 a a + subsp. fuscus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. VII, p. 285. 
1901 er ; Purceıun in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 168. 


Das Verbreitungsgebiet dieser Art umfaßt, wie das der vorigen Art, das Gr.-Namaland und das 
Gr.-Buschmannland, geht aber einerseits weiter nach Norden bis in die Kalahari, andererseits nach Süden 


bis etwa zum 33° S. Br. 


Die Kollektion enthält 2 & und ı 2 von Kamaggas und Steinkopf im Kl.-Namalande. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 7 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
32 


252 K. KRAEPELIN, 50 


Die Färbung dieser, durch das Fehlen der seitlichen Nebencristen im 4. Caudalsegment wohl- 
charakterisierten Art ist sehr variabel. Während das vorliegende 2 von Steinkopf gleich dem von Kamaggas 
einfarbig lehmgelb erscheint, zeigt das d von Steinkopf eine ausgesprochen gelbrote Farbe. Braune und 
grünbraune bis schwarzgrüne Exemplare mit entweder noch fast gelben Beinen (P. fulvipes E. Sım.) oder 
auch mit gebräunten Schenkeln und Schienen der Beine (subsp. fuscus Poc.) scheinen mehr in den nördlichen 
und nordöstlichen Distrikten des Verbreitungsgebietes vorzukommen. Das Hamburger Museum besitzt die 
Farbenvarietät fuscus von Gibeon (von wo aber auch lehmgelbe und gelbrote Exemplare vorliegen), das 
Pocock’sche Original stammt aus der Kalahari. — Wenn PurcetL (l. c. p. 170) sagt, daß bei dieser Art 
die 2 und d durch die Kammform nicht oder kaum zu unterscheiden seien, so kann ich dem nicht ganz 
beistimmen: bei den mir zu Gebote stehenden Exemplaren sind die 2 durchaus deutlich durch den auf eine 
längere Strecke der Zähne entbehrenden und dann zunächst mit einigen ganz winzigen Zähnen besetzten 


Kammgrund charakterisiert. 


5. P. villosus (PTRs.). 


1863 Prionurus villosus Perrers in: Monatsber. Ak. Berlin, 1862, p. 26. 

1877 Buthus villosus THuoreur in: Atti Soc. ital., Vol. XIX, p. 103. 

1899 Parabuthus villosus KrAEPELIN in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip, p. 31. 
1901 & 5 PURcELL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 158. 

Diese Art besitzt genau denselben Verbreitungsbezirk wie P. brevimanus THoR., d. h. sie findet sich 
vom Kongo entlang der Westseite Südafrikas durch Benguela und Deutsch-Südwestafrika bis zum Gr.-Busch- 
mannlande der Kapkolonie. 

Die Sammlung enthält zahlreiche Exemplare von Kubub und aus dem südlichen Hererolande 
(Okahandja). 

Auch diese Art ist zweifellos in der Färbung sehr variabel, obwohl PurcELL (l. c. p. 159) nur die 
ganz braunschwarze bis grünschwarze Farbenvarietät zu kennen scheint, die demnach wohl im Süden aus- 
schließlich vertreten sein dürfte. Das vorliegende Material enthält aber aus denselben Gebieten neben ganz 
schwarzgrünen Formen auch solche, welche bei dunkelbraunen Maxillarpalpen lehmgelbe Beine haben, sowie 
solche, bei denen außer den Beinen auch die Maxillarpalpen gelb sind. Ich zweifle daher nicht, daß auch 
die var. dilutus THoR. mit graugelbem Truncus, am Ende etwas gebräunter Cauda und gelben Gliedmaßen 
in den Formenkreis dieser Art gehört. 

Die gegen das Ende auffallend spitzzackig sich entwickelnden Dorsalkiele der nach hinten ver- 
jüngten Cauda, die spitzzackige dorsale Nebencrista des 5. Caudalsegments nebst der starken, zottigen 
Behaarung und der dunklen Färbung lassen diese Art verhältnismäßig leicht von den übrigen Formen mit 


1o-kieligem 4. Caudalsegment und verkürzter Körnchenarea auf der Dorsalfläche des 2. Caudalsegments 


unterscheiden. 
6. Parabuthus raudus (E. Sım.). 


1887 Buthus raudus E. Sımon in: Ann. Soc. ent. France, (6) T. VII, p. 377. 
1899 Farabuthus raudus KrazreLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip., p. 32. 

Die Beschreibung des B. raudus bei Sımon ist leider so wenig eindeutig, daß bisher kein späterer 
Autor die Art zu identifizieren bezw. von verwandten Formen abzugrenzen vermochte, was um so bedauer- 
licher, als nach brieflichen Mitteilungen der Herren Sımon und ScHinz das Originalexemplar wahrscheinlich 
verloren gegangen ist. Wenn ich trotzdem eine von Prof. SCHULTZE gesammelte Art mit diesem Namen 


belege, so bestimmt mich hierzu nicht nur der wahrscheinlich gleiche Fundort, sondern zwei Angaben Sımons, 


52 Skorpione und Solifugen. 253 


die unter allen südafrikanischen Formen nur auf die vorliegende Art passen, nämlich daß das letzte Bauch- 
segment des Truncus kiellos und die Blase abgesetzt kastanienbraun sei. Kleine Abweichungen in der Be- 
schreibung, auf die ich später noch zurückkommen werde, scheinen mir demgegenüber nicht in Betracht 
zu kommen. 

Das Originalexemplar von P. raudus ist wahrscheinlich von ScHinz in der Kalahari gesammelt. 

Das vorliegende Material umfaßt zahlreiche Exemplare aus der Kalahari (Betschuanaland-Protektorat), 
welche auf den von Westen nach Osten geordneten Stationen der Marschroute Lehututu, Letlake, Kgokong, 
Mookane und Severelela gesammelt wurden. Das Hamburger Museum besitzt auch ein Exemplar von Gibeon 


im Gr.-Namalande. 


Im folgenden gebe ich die wichtigsten Daten, durch welche die Art von den verwandten Formen 
unterschieden ist. 

Grundton der Färbung gelblich, Truncus aber oft schmutzig-grau bis graugrün oder, mit Ausnahme 
des helleren Endsegments, schmutzig-bräunlich, oft mit dunklerem Rückenstreif. Cauda gelb, nach hinten 
oft etwas mehr gelbrot, die Blase meist abgesetzt schön kastanienbraun, bei ganz jungen Individuen auch 
das 5. Caudalsegment. Arme und Beine hellgelb bis rötlichgelb, im Farbenton der Cauda. 

Stirn, Cephalothorax und Rückenplatten gleichmäßig dicht gekörnt; das Mittelfeld der letzten Rücken- 
platte dicht perlkörnig (nicht chagriniert wie bei P. planicauda), in der Körnelung nur wenig von den Seiten- 
feldern verschieden. Bauchplatten glatt, nur an den Seiten feinkörnig; letzte Bauchplatte fast völlig unge- 
kielt, insofern die Seitenkiele nur als schwache glatte Wülste angedeutet sind, die Medialkiele aber gänzlich 
fehlen, so daß das Mittelfeld des Segments eine völlig ebene, also nicht durch Längsdepression in der Mitte 


unterbrochene glatte Fläche bildet (Gegensatz zu allen übrigen verwandten Formen). 


Die Cauda mäßig stark, nach hinten etwas verbreitert. Caudalkiele vom I. und 2. Segment ab 
deutlich gekörnt, 4. Segment Io-kielig. Die Ventralkiele des 2. und 3. Caudalsegments nehmen gegen 
das Ende kaum an Stärke zu; der Hinterrand des Segments von niedriger Krenelierung begrenzt. Flächen 
zwischen den Kielen sämtlich dicht gekörnt (Gegensatz zu P. schlechteri, dessen Flächen im 2. und 3. Segment 
fast glatt sind), selten beim 2 die unteren Flächen des I. Caudalsegments zerstreuter gekörnt (wie SIMON 
angibt). Dorsale Körnchenarea im ı. Caudalsegment sehr breit, grob-perlkörnig, vorn steil abfallend, so 
daß der vordere Absturz in der Profilansicht eben über die Dorsalkiele herüberragt. Körnchenarea im 
2. Segment etwa ?/; der Vorderfläche einnehmend, nach vorn sich meist dreieckig verbreiternd, wenig länger 
als breit. Aehnlich die Area im 3. Segment, nur schwächer, angedeutet auch im 4. Segment. Der Dorsal- 
kiel im 4. Segment in der Regel nur in der Grundhälfte entwickelt, um dann von der nur ganz wenig 
nach innen gerückten und in gleicher Weise körnig entwickelten Nebencrista abgelöst zu werden. Nur 
selten laufen die Körnchen des echten Dorsalkiels an dieser Nebencrista noch eine Weile entlang, so daf 
man dann von einer „Verdoppelung“ der Dorsalkiele, wie sie Sımon-bei B. raudus erwähnt, sprechen kann. 
Im 5. Caudalsegment ist der Dorsalkiel sowohl am Grunde wie am distalen Ende entwickelt, in der Regel 
aber in der Mitte, zur Seite der Nebencrista, unterbrochen und unregelmäßig. Die Nebencrista selbst besteht 


aus 3—4 Zacken, von denen namentlich der letzte meist kegelförmig spitz ist. 


Hände beim d kaum dicker als die Tibia. Finger mit etwa 12 äußeren Seitenkörnchen (ausschließlich 


der 2 Endkörnchen), beim 2 etwa 2?/),mal, beim d etwa ı!,mal so lang wie die Hinterhand. 


Körperlänge bis 75 mm. Zahl der Kammzähne beim 2 34—36, beim d 41—48. SIımon gibt für das 
2 26, für das d 38—40 Kammzähne an, doch ist es ziemlich unwahrscheinlich, daß zwischen Z und 2 eine 


so große Differenz in der Zahl der Kammzähne obwalten sollte. 
TH 
32* 


254 K. KRAEPELIN, 52 


Von P., schlechteri Purc. ist die Art außer durch die braune Blase und die glatte letzte Abdominal- 
platte auch durch geringere Größe und geringere Zahl der Kammzähne unterschieden. P. planicauda var. 
frenchi dürfte gleich der Hauptform von P. planicauda ein fein chagriniertes Mittelfeld der letzten-Dorsalplatte, 
eine nicht eingesenkte chagrinierte Dorsalarea des ı. Caudalsegments und stumpfkörnige dorsale Neben- 


crista im 5. Caudalsegment besitzen. 


7. Parabuthus capensis (H. u. E.). 


1828 _Androctonus capensis Henmpricn u. EHRENBERG in: Symb. phys. Scorp., No. 10, 
1839 n iros C. L. Koca in: Arachn., Bd. V, p. 93, £. 101. 

1844 r kochi Gervaıs in: Ins. Apt., T. III, p. 45. 

1899 Parabuthus capensis Krarreuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 31 part. 


1899 2 neglectus PurceuL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 433. 
1901 s > rn ibd. Vol. II, p. 155. 
1902 5 capensis Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. X, p. 365. 


Eine erneute Untersuchung des Originalexemplars von Androctonus capensis H. u. E. hat in der Tat 
die Vermutung Pocock’s (1902) bestätigt, daß nicht sein P. planicauda, sondern der von PURCELL neu be- 
schriebene P. neglectus mit dieser durch die zungenförmige Aufbiegung des Hinterrandes des 2. Caudal- 
segments so ‘gut charakterisierten Art identisch ist. 

Der Verbreitungsbezirk des P. capensis hat große Aehnlichkeit mit dem von P. brevimanus und villosus, 
insofern er ebenfalls auf die Westseite Südafrikas beschränkt ist und wie jene etwa bis zum 33° S. Br. 
(Clanwilliam, Calvinia, Tulbagh) nach Süden in die Kapkolonie hineinreicht, wo er mit dem ganz auf den 
Süden beschränkten, hier aber im Osten bis an die Küste (Port Elizabeth, Grahamstown) reichenden P. plani- 
cauda zusammentrifft. Die Verbreitung nach Norden scheint allerdings weit beschränkter zu sein, als die 
der beiden genannten, bis zum Kongo vordringenden Arten, da bisher Exemplare nur bis in das Gr.-Nama- 
land hinein, also etwa bis zum 25° S. Br. gefunden sind. 

Die zahlreichen Exemplare der SCHULTZEschen Sammlung stammen sämtlich aus dem Kl.-Nama- 
lande (Steinkopf, Kamaggas), also zwischen dem 29 und 30° S. Br. 

Der genauen Beschreibung PurceELr’s habe ich wenig hinzufügen. Das Mittelfeld der letzten Dorsal- 
platte ist feinkörnig chagriniert, wie bei P. planicauda, die Flächenkörnelung der vorderen Caudalsegmente 
aber sehr spärlich. Die Ventralkiele des 2. und 3. Caudalsegments wachsen gegen das Ende zu mächtigen, 


wachsgelben Buckeln aus, so daß die Krenelierung am Hinterende daneben fast verschwindet. 


8. Parabuthus flavidus Poc. 


1899 Parabuthus flavidus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist. (7), Vol. III, p. 419. 
1902 5 kraepelini Werner in: Verh. k. k. Zool.-bot. Ges., Wien, p. 599. 

Das Pococksche Originalexemplar ($) stammt aus dem Betschuanaland (Tangs), das WERNERSche 
von Gr.-Windhuk im südlichen Hererolande, so daß der Verbreitungsbezirk sich etwa vom 22° bis zum 
28° S. Br. erstrecken dürfte. 

Auch die mir vorliegenden 2 Exemplare der ScHuLTZEschen Kollektion sind bei Gr.-Windhuk ge- 
sammelt. Sie stimmen durchaus mit der Beschreibung Pococks von P. flavidus, während sie andererseits 
auch dem mir vorliegenden Originalexemplar des P. kraepelini WERNER gleichen, einem verletzten jugend- 
lichen Individuum, durch dessen Studium allein man wohl schwerlich zu einer artlichen Abgrenzung vom 


P. planicauda gelangen könnte. 


53 Skorpione und Solifugen. 255 


Da die Form vom echten P. capensis schon genügend durch den gerade abgeschnittenen dorsalen 
Hinterrand des 2. Caudalsegments unterschieden ist, so wird es genügen, hier vornehmlich die Unterschiede 
von dem nächst verwandten P. planicauda hervorzuheben. Als solche sind zu nennen: I) Das Mittelfeld der 
letzten Dorsalplatte des Truncus ist nicht fein chagriniert, sondern perlkörnig (Körnchen zählbar), so daß 
sich die Körnelung nur durch etwas größere Dichtigkeit und Feinheit von derjenigen der Seitenfelder unter- 
scheidet. 2) Die gekörnte dorsale Area im I. und 2. Caudalsegment ist ebenfalls perlkörnig, die Fläche 
selbst auch im I. Segment nicht völlig eben, wie bei P. planicauda, sondern flach muldenförmig eingesenkt. 
Noch mehr gilt dies von der Dorsalfläche des 2. Caudalsegments. 3) Die unteren und seitlichen Flächen 
im I. und 2. Caudalsegment sind sehr viel sparsamer gekörnt, als bei P. planicauda. 4) Die dorsale Neben- 
cerista im 5. Caudalsegment besteht fast stets aus spitz-dreieckigen Körnchen, während diese Körnchen bei 
P. planicauda in der Regel stumpf und rundlich sind. 5) Die Hand des erwachsenen £ ist deutlich dicker als 
die Tibia (bei P. planicauda ist die Hand bei 4 und 2 gleich und nicht dicker als die Tibia). 

Die Grundfarbe der nur bis gegen 70 mm großen Individuen ist ledergelb, doch kann der Truncus 
auch eine gelbrote bis bräunliche Färbung annehmen. Ebenso ist die Cauda in der Regel gegen das Ende 
nebst der Blase etwas gelbrot. Die letzte Bauchplatte des Truncus zeigt 4 deutliche glatte Kiele; die 
Flächen zwischen ihnen sind mehr oder weniger gekörnt (Gegensatz zu P. raudus, abgesehen von der bis 
zum Hinterrand reichenden Körnelung auf der Dorsalfläche des 2. Caudalsegments). Die Ventralkiele im 
2. und 3. Caudalsegment nehmen nach hinten deutlich an Stärke zu und endigen am Hinterrande mit stark 
vorspringenden gelben Zacken. Die Zahl der Kammzähne beträgt beim 2 29-33, beim d 35—36. Der 
in Form und Größe dem P. /lavidus ähnelnde P. pallidus Poc. von Ostafrika ist ziemlich leicht an der 
völlig obsoleten Nebencrista auf der Dorsalfläche des 5. Caudalsegments, und den weniger steilen, in der 
Profilansicht nicht über die Dorsalkiele hervorragenden, von einer Rinne durchzogenen vorderen Absturz 
des I. Caudalsegments zu unterscheiden. Noch näher vielleicht steht der P. flavidus der folgenden Art, dem 
P. mosambicensis PET., von dem er sich nur in zwei, bei diesem zu erwähnenden Merkmalen unterscheidet. 
Der P. transvaalicus endlich, der etwa als verwandt noch in Betracht kommen könnte, ist, abgesehen von 
seiner weit bedeutenderen Größe und der robusten, nach hinten breiteren Cauda, schon durch seine rot- 
braune Färbung, die starke Körnelung der Caudalflächen, wie vor allem durch den völlig ununterbrochenen 


Dorsalkiel des 5. Caudalsegments mit seiner spitzzackigen Nebencrista auf den ersten Blick kenntlich. 


S. Parabuthus mosambicensis (PTRS.). 


1862 Buthus mosambicensis Perers in: Monatsber. Ak. Berlin, 1861, p. 516. 
1899 Parabuthus capensis part. KrarpeLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Pedip., p. 31. 

Auch diese Art ist lange verkannt worden, da sie mit dem P. planicauda Poc. und noch mehr mit 
dem P. flavidus Poc. große Aehnlichkeit besitzt. Erst ein erneutes Studium des Originalexemplars in Berlin 
in Verbindung mit dem von Prof. SCHULTZE gesammelten Exemplar ließ mich die Ueberzeugung gewinnen, 
daß es sich hier in der Tat um eine wohlcharakterisierte Art handelt, die nach einer Bemerkung Pococks 
(Proc. Zool. Soc., 1902, Vol. I, p. 223) auch im Londoner Museum zu finden sein dürfte (als P. lavidus). Zum 
wenigsten beschreibt hier Pocock an einem „P. flavidus“ eine Schrillvorrichtung, wie sie eben bisher nur 
beim P. mosambicensis beobachtet worden ist. 

Der Fundort des PETERSschen Originalexemplars ist Tete am Zambesi, der des von Prof. SCHULTZE 
gesammelten Severelela im Betschuanaland, so daß sich für die Art ein Verbreitungsbezirk vom 16° bis 25° 


S. Br. im Zentrum und im östlichen Teile Südafrikas ergeben würde. 


N 
in 
ON 


K. KRAEPELIN, 54 


Die Art entspricht in Größe (bis 72mm), Färbung (gelbrot mit dunklerem Truncus) und allen skulptu- 
rellen Merkmalen durchaus dem P. flavidus, so namentlich auch in Bezug auf die Form des in der Profil- 
ansicht ein wenig über den Dorsalkiel herausragenden vorderen Absturzes der dorsalen Area im I. Caudal- 
segment. Die Area dieses Caudalsegments selbst aber, und noch mehr die des 2. Caudalsegments besteht 
in ihrem medialen Teile nicht aus isolierten Körnchen, sondern aus deutlichen, aus der Verschmelzung von 
Körnchenreihen hervorgegangenen Querleisten, die auf dem I. Segment nur das Mittelfeld, im 2. aber die 
ganze Breite der Area einnehmen (Fig. Ia) und somit die höchste Ausbildung des durch die Stachelspitze 
zum Tönen gebrachten Schrillapparates darstellen. Bei P. flavidus scheinen ebenfalls Verschmelzungen von 
Körnchen in der Querrichtung vorzukommen, doch führt dies wohl schwerlich je zur Ausbildung durch- 
gehender Querleisten (Fig. ıb). Als zweiten, kaum minder auffallenden Unterschied von P. flavidus möchte 
ich hervorheben, daß die dorsale Nebencrista im 5. Caudalsegment so gut wie völlig obsolet, bezw. nur 
durch einige ganz flache Buckel angedeutet ist, während der Dorsalkiel selbst in der Mitte kaum eine 
Unterbrechung zeigt, sondern eine vom Grunde bis zum Hinterrande zusammenhängend verlaufende 
Körnchenlinie bildet. Auch ist eine Verstärkung der Ventralkiele im 2. und 3. Caudalsegment nach dem 
Ende zu nicht erkennbar. Die Zahl der Kammzähne beträgt beim ? (Severelela) 34,35, beim d (Tete) 40,41. 
Das Verhältnis des Fingers zur Hinterhand ist beim $ wie 8:4; die Zahl 
der äußeren Seitenkörnchen am beweglichen Finger beträgt 12 (außer 


den 2 Endkörnchen). 


Von den I2 in Südafrika zur Zeit unterscheidbaren Arten sind 


also 9 von Herrn Prof. SCHULTZE erbeutet worden. Von den restierenden 


en Fig. ıb 3 Arten wird zunächst der P. planicauda Poc. mit seiner var. frenchi Purc. 


Fig. 1a. 1. und 2. Caudalsegment Wohl schwerlich je in dem bereisten Gebiete gefunden werden, da er, 
RR NER. 


von Parabuthus mosambicensis (PTRS.) wie bereits bemerkt, bisher nur im südlichen Kaplande etwa bis zum 
von oben. (Doppelte nat. Gr.) 


Fig. ıb. 1. und 2. Caudalsegment 33° S. Br. beobachtet wurde. Der P. transvaalicus von Transvaal und der 
von Parabuthus flavidus Poc. von oben. 


(reitsene naı Cr) Delagoa-Bay gehört allerdings wohl vornehmlich dem Osten an, da aber 


die von PENTHER beschriebenen P. pachysoba und obscurus, die, wie ich 
mich durch das Studium der Originalexemplare überzeugte, mit dieser Art identisch sind, in Britisch 
Betschuanaland gesammelt wurden, so erscheint sein Vorkommen noch weiter westlich nicht ausgeschlossen. 
Der P. schlechteri Purc. endlich bewohnt das Kl.-Nama- und Buschmannland südlich des Oranjeflusses und 


dürfte daher noch am ehesten im Süden des deutschen Gebietes zu finden sein. 


2. Gattung: Uroplectes PTrs. 


1845 Tityus (part.) ©. L. Koch in: Arachn., Bd. XI. 
1861 Uroplectes Prrers in: Monatsber. Ak. Berlin, p. 512. 
1876 Lepreus + Tityus Tuoreır in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 4, Vol. XVII, p. 7 ff. 


Auch die zahlreichen Vertreter der Gattung Uroplectes bewohnen zum größten Teil das südliche 
Afrika, doch ist augenscheinlich die Zahl der in dem bereisten Gebiete vorkommenden Arten eine sehr be- 
schränkte. Im ganzen wurden nur 7 Formen erbeutet und auch diese — bis auf eine Art — nur in wenigen 


Exemplaren. 


1. Uroplectes carinatus Poc. und Verwandte. 


Aus der Gruppe der Uroplectes-Arten mit dreikieligem Truncus kannte man bis zum Jahre 1901 nur 


2 Arten mit entwickelten Caudalkielen und ohne Dorn unter dem Stachel, nämlich U. carinatus Poc. und 


55 Skorpione und Solifugen. 257 


U. planimanus KarscH. Zu ersterer Art hat dann PurcELL im Jahre 1901 (Ann. South Afr. Mus., Vol. II, 
p- 175 ff.) 3 nahe verwandte Formen beschrieben, die überdies zum Teil auch die bisherige Kluft zum 
U. planimanus überbrücken. Ob es sich hierbei um wirklich selbständige Arten handelt oder nur um Unter- 
arten, wage ich bei dem geringen, mir zu Gebote stehenden Material nicht zu entscheiden. Tatsächlich ist 
es mir indes nicht in allen Fällen möglich gewesen, die vorliegenden Formen mit voller Sicherheit zu 
klassifizieren, weshalb ich bei der Geringfügigkeit der Unterschiede und deren Variabilität, namentlich in 
der Färbung, vorderhand nur von Varietäten sprechen möchte, denen ich dann noch eine neue hinzu- 


zufügen habe. 


a) U. carinatus typicus (Poc.). 


1890 Lepreus carinatus Pocock in: P. Zool. Soc. London, p. 129. 
1896 Uroplectes carinatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVII, p. 380. 
1901 . 5 PurceıL in: Ann. 8. Afr. Mus., Vol, II, p. 175. 

Der typische TU. carineatus wurde bisher nur im Westen der Kapkolonie beobachtet, nördlich etwa 
DS zum 31° S. Br. 

Die mir vorliegenden, sehr zahlreichen Exemplare stammen sämtlich aus dem Kl.-Namalande 
(Steinkopf, Kamaggas), erweitern also den Verbreitungsbezirk um etwa 2° nach Norden. 

Die Form ist im allgemeinen leicht kenntlich an der Kurzgliedrigkeit der Cauda und deren aus- 
geprägter Cristenkörnelung in allen Segmenten, wie durch die starke Pigmentierung, welche sich auch auf 
den Tergiten durch 2 Reihen dunkler Flecke geltend macht. Das 2. Glied der Cauda ist nur wenig länger 
als dick, das 4. Glied beim Weibchen nur etwa I!/;mal so lang wie dick, beim Männchen nur selten bis 
doppelt so lang. In Bezug auf die Färbung ist hervorzuheben, daß der dunkle Fleck vor den Augen sich 
nicht jenseits des Augenhügels als Medianstreif fortsetzt, und dafs auch die Dorsalflächen der Cauda keine 
schwarze Medianlinie zeigen. Der Basalkamm des Weibchens ist nicht verbreitert, sondern von gewöhn- 
licher Form. Die Männchen erkennt man, außer an den Styli, noch daran, daß die Innenkante des beweg- 


lichen Fingers keine gerade Linie bildet, sondern in der Grundhälfte bogig vorgezogen ist. 


b) U. carinatus mediostriatus.n. var. 


Von dieser neuen Form liegen mir ziemlich viele Exemplare vor, die sämtlich aus der Kalahari 
stammen (Severelela, Sekgoma Khakhea, Lehututu), also etwa vom 24° S. Br. In der Färbung unterscheidet 
sich die Form vom typischen U. carinatus zunächst dadurch, daß die Pigmentierung der Stirn sich mehr 
oder minder deutlich als schwarzer Medianstreif ununterbrochen bis zum Ende des Truncus fortsetzt, ja als 
feine schwarze Medianlinie auch noch auf den Dorsalflächen der Caudalsegmente zu verfolgen ist. Die 
Flecke der Rückensegmente und die Dunkelfärbung des 5. Caudalsegments sind meist schwächer entwickelt, 
als bei der Hauptform. Einzelne Exemplare erscheinen einfarbig lehmgelb. Die Cauda ist merklich 
gestreckter, als bei U. carinatus, das 2. Caudalglied erheblich länger als dick, der 4. Segment beim 2 durch- 
schnittlich 1,7mal länger als dick, beim & über doppelt so lang wie dick. Die unteren Medialkiele des 
1. Caudalsegments sind, im Gegensatz zur Hauptform, bei Erwachsenen fast völlig glatt und ungekörnt; 
ebenso die des 2. Segments, die höchstens eine schwache Zähnelung zeigen. Der Kammgrundzahn ist beim 
9 verbreitert. Die Zahl der Kammzähne beträgt 22—23. 

Die Form steht jedenfalls dem aus dem Kaplande bis zum Gr.-Buschmannlande (Kenhart) beschriebenen 
U. alstoni sehr nahe, mit dem sie die Länge der Caudalglieder und das Verhältnis vom Finger zur Hinter- 


hand gemeinsam hat. Was mich verhindert, sie mit dieser Art oder Form zu identifizieren ist: 1) daß die 


258 K. KRAEPELIN, 56 


unteren Kiele des ı. Caudalsegments nicht oder kaum gekörnt sind; 2) daß die Hand beraucht ist, selbst 
oft in dem Falle, dafß der Körper sonst fast einfarbig lehmgelb erscheint; 3) daß der basale Kammzahn 
beim ? verbreitert ist; 4) dafs die bisher beschriebenen 5 Exemplare von U. alstoni keine Spur des so oft 


charakteristischen dunklen Medianstreifs zeigen. 


c) U. carinatus karrooicus Purc. 
1901 T. karrooicus Purckın in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 182. 


Diese Form ist bisher nur aus dem Süden des Kaplandes (Beaufort, Prince Albert Division) bekannt. 

Mir liegen 2 2 und I & von Lüderitzbucht und Prince of Wales Bay vor, die ich ‘mit dieser Form 
identifiziere. 

Die Färbung ist namentlich durch ein breites dunkles Stirndreieck vor dem Augenhügel charakterisiert, 
wie durch schwarze Rückenkiele, während die 2 seitlichen Fleckenreihen auf den Tergiten nur schwach ent- 
wickelt sind. Die Cauda zeigt unterseits schwarze Kiele, und das 5. Segment ist fast bis zum Ende stark 
beraucht, die Hand gelb, die Beine sind längs ihrer Ober- und Unterkante schwärzlich, wie dies auch meist bei 
den verwandten Arten auftritt. Die Cauda ist noch gestreckter als bei U. alstoni, namentlich beim 9, wo das 
Verhältnis der Dicke des 4. Caudalsegments zu dessen Länge im Durchschnitt wie 1:2,25 ist, während ich 
beim 4 das Verhältnis 1:2,7 fand. Noch charakteristischer jedoch erscheint mir die schmale, gestreckte 
Hand, welche dünner ist als die Tibia und vor allem Finger hat, die bei & und 2% die Hinterhand meist 
um etwa das Doppelte an Länge übertreffen (bis 1:2,5). Der basale Kammzahn ist bei dem mir vorliegenden 
? verbreitert. Die Seiten des 4. Caudalsegments sind körnig; der Nebenkiel im 3. Segment reicht fast bis 
zum Vorderende. Die unteren Kiele im 1. Caudalsegment sind fast glatt, im 2. nur wenig und unregelmäßig 
körnelig. Die unteren Flächen des 5. Caudalsegments sind auf der ganzen Länge feinkörnig chagriniert, 


ein Nebenkiel ist vornehmlich nur durch einen schwarzen Streif angedeutet. 


d) U. cartnatus schlechteri Purc. 
1901 U. schlechteri Purceun in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 184. 


Die bisher bekannten Exemplare dieser Form stammen sämtlich aus Gr.-Buschmannland. 

Prof. SCHULTZE hat nur I Exemplar (4) gesammelt, das ich mit dieser Form übereinstimmend finde, 
und zwar im südlichen Herorolande, also bedeutend nördlicher, als die bisherigen Fundpunkte. 

Die Form zeigt nicht den dunklen Dreiecksfleck vor dem Augenhügel, dagegen eine schwarze Rand- 
linie an Thorax und Tergiten. Die Rückenkiele sind gelb, das 5. Caudalsegment ist bis auf das Hinterende 
schwach beraucht; die Unterkante der Beinglieder (weniger die Oberkante) ist schwarz. Auch die unteren 
Kiele der Cauda sind geschwärzt, wie bei der vorigen Form. Die Hände sind gelb. Die Cauda erreicht bei 
dieser Form ihre größte Länge, indem das 4. Segment beim 2 etwa 21,, beim d über 3mal so lang wie 
dick ist. Die Hand hingegen ist dicker als der Unterarm; die Finger erreichen beim $ nach PurceLL fast 
die doppelte Länge der Hinterhand, während ich beim g das Verhältnis von Hinterhand zu Fingerlänge 
gleich 1:1,46 fand. Der basale Kammzahn soll beim 2 kurz und verbreitert sein, wie bei der vorigen Form. 
Die Seiten des 4. Caudalsegments sind glatt, der Nebenkiel im 3. Segment reicht nur etwa bis zur Hälfte 
des Segments, im 2. bis zu ?/, (beim 2 sind beide Nebenkiele noch erheblich kürzer). Die unteren Kiele im 
I. und 2. Caudalsegment sind fast glatt, auch die in den folgenden Segmenten keineswegs perlkörnig, 
sondern entfernt gesägt. Die unteren Flächen des 5. Caudalsegments sind glatt und tragen nur eine einzelne 


Reihe sparsamer, schwarzer Körnchen. 


57 Skorpione und Solifugen. 259 


2. U. planimanus (KarschH). 


1879 Lepreus planimanus Karscn in: Mt. Münch. ent. Ver., Bd. III, p. 125. 


? 1887 5 lunulifer Sımon in: Ann. Soc. ent. France, Ser. 6 T. VII, p. 375. 
1896 Uroplectes planimanus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6 Vol. XVII, p. 379. 
1899 a 4 Kraerpeuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 56. 


Diese Art scheint sich im breiten Gürtel nördlich des Kaplandes von Deutsch-Südwestafrika bis zum 
Maschonalande im Osten auszudehnen. 

Aus der Sammlung SCHULTZE liegt mir nur ein einziges jugendliches d von Kubub, sowie ein 
Pärchen von Keetmanshoop im Gr.-Namalande vor. 

Es ist mir nach Untersuchung der unter der vorigen Art geschilderten Formen fast zweifelhaft ge- 
worden, ob sie nicht in letzter Instanz ebenfalls zum Formenkreise des U. planimanus zu rechnen sind. Das 
einzige schwerwiegende Unterscheidungsmerkmal liegt meines Erachtens im basalen Kammzahn des 9, der 
bei U. planimanus auffallend halbmondförmig verlängert ist, während er bei der carinatus-Gruppe entweder 
normal ist oder nur eine Verbreiterung zeigt. Selbstverständlich kann man nun für U. planimanus noch einige 
Merkmale ins Feld führen, wie die geringe Körnelung der Caudalkiele, namentlich auch in den Endsegmenten, 
die glatte Blase, das Fehlen eines Nebenkiels im 4. Caudalsegment etc.; aber alle diese Charaktere treten 
gelegentlich auch bei den Formen der U. carinatus-Gruppe auf, so daß ich in der Tat nicht anzugeben 
wüßte, wie man ein d von U. planimanus mit Sicherheit von ihr abgrenzen könnte. — Es kommt hinzu, daß 
bei den mir vorliegenden $ die unteren Caudalkiele im 4. und 5. Segmente sehr schön perlkörnig entwickelt 
sind (namentlich die lateralen), daß die Blase 2 Reihen zerstreuter Körnchen zeigt, und die Zahl der 
Kammzähne nur 19—22 beträgt, gegen 23—24 bei U. lunulifer Sımon und 27—30 bei den typischen 
Exemplaren von KarscH. Auch die Färbung von U. planimanus mit seiner oft den Thorax umziehenden 
schwarzen Randlinie und der dunkleren Färbung am Unter- und Oberrande der Beinsegmente weist auf 


die nahe Verwandtschaft mit der carinatus-Gruppe hin. 


3. Uroplectes variegatus (C. L. Koch). 


1845 Tityus variegatus C. L. Koch in: Arachn., Bd. XI, p. 9. 
1896 Uroplectes variegatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVII, p. 380. 
1899 Kraepeuin in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 56. 


” ” 


Die Art ist bisher nur aus dem südlichen Kaplande (Kapstadt, Simonstown) bekannt. — Auch das 


einzige, von Herrn Prof. SCHULTZE gesammelte, sehr jugendliche Individuum stammt von dort (Cape flats). 


4. Uroplectes vittatus (THOR.). 


1877 Lepreus vittatus Tuoreuu in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 121. 

1896 Uroplectes vittatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVII, p. 386. 
1899 = „ Krarpeuix in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 57. 

1900 jutrzenkai Pentuer in: Ann. Naturh. Hofmus. Wien, Bd. XV, p. 157. 


” 


Diese Art scheint, ähnlich wie U. planimanus, das südliche Afrika in einem breiten Gürtel nördlich 
des Kaplandes zu durchziehen, von der Delagoa-Bai im Osten durch Transvaal bis zu den westlichen Ge- 
bieten der Kalahari. 

Die 3 mir vorliegenden Exemplare (9) stammen von Lehututu und Severelela (Kalahari). 

Die Vergleichung der Originalexemplare von U. jutrzenkai mit U. vittatus führt mich zu dem Schluß, 


daß eine artliche Trennung hier nicht gerechtfertigt ist. Die Zahl der Schrägreihen des beweglichen Fingers 
Jenaische Denkschriften. XIII. 8 Schultze, Forschungsreise in Südafrika I. 
33 


260 K. KRAEPELIN, 58 


ist kein unterscheidendes Merkmal, wenn man beachtet, daß die 2 Grundreihen oft zu einer verschmelzen, 
wie dann meist noch durch das Auftreten eines äußeren Seitenkörnchens erkennbar ist. Ebenso ist die 
großgrubige Punktierung der Caudalsegmente auch bei U. vittatus stets nachzuweisen, namentlich an den 
Endsegmenten und bei älteren Exemplaren. Kleine, vereinzelte Höckerchen auf der Unterhand treten auch 
schon bei den 2 des normalen U. vittatus auf; ihre etwas stärkere Entwickelung dürfte lediglich als das 


Kennzeichen älterer d zu gelten haben. 


5. Uroplectes lineatus (C._L. Koch). 


1845 Tityus lineatus C. L. Kock in: Arachn., Bd. VII, p. 7f. 854. 

1896 Uroplectes lineatus Pocock in: Ann. Mae Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVII, p. 382. 
1899 R . Krarreuin in: Das Tierreich, Bode. u. Ped., p. 60. 

1901 r 5 PurcerL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 188. 


Diese Art ist nur aus dem südlichen Teil der Kapkolonie bekannt, östlich bis Mossel Bay, nördlich 


bis Worcester. 
Die 6 von Prof. SCHULTZE gesammelten Exemplare (meist juv.) stammen aus der Nähe der Kapstadt 


(Cape flats). 
3. Gattung: Opisthophthalmus C. L. Koch. 


1838 Opisthophthalmus ©. L. Koca# in: Arachn., Bd. IV, 
1899 = Kraepenın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 125. 

Wie die Gattung Uroplectes, so hat augh die Gattung Opisthophthalmus ihr Hauptverbreitungsgebiet 
im Kaplande und nimmt, gleich jener, nach Norden zu erheblich an Artenzahl ab. Während PURCELL aus 
dem Kaplande mit Einschluß Transvaals nicht weniger als 26 Arten aufführt, beträgt die von Prof. SCHULTZE 
gesammelte Zahl der Species nur Io, denen sich allerdings vielleicht noch fast ebenso viele aus den süd- 
licheren Teilen des bereisten Gebietes (Kl.-Namaland, Gr.-Buschmannland etc.) anreihen, die nicht erbeutet 
wurden. 

Unter den Io mir vorliegenden Arten muß ich 3 als neu ansprechen. Sie gehören alle 3 der Gruppe 
an, welche durch verhältnismäßig weit nach vorn gerückte Mittelaugen (wenig hinter der Mitte des Cephalo- 
thorax, nicht in dessen Enddrittel) von der Mehrzahl der Opisthophthalmus-Arten recht scharf unterschieden 
ist. Es wird zur vorläufigen Charakterisierung dieser 3 neuen Arten genügen, wenn ich hier ihre Stellung 
in jener Gruppe in Tabellenform kurz skizziere. 

A. Mittelaugen weit nach hinten gerückt, ihre Entfernung vom Hinterrande höchstens Y, der Länge des 

ganzen Cephalothorax . . . » 2. 2 2 2 = =. 02... Mehrzahlder Opischophihalmus- Arten: 

B. Mittelaugen wenig hinter der Mitte des Cephalothorax gelegen; ihre Entfernung vom Hinterrande nur 
etwa so groß, wie ihre Entfernung vom Grunde des Stirndreiecks. 

I. Vorletztes Tarsenglied des I. und 2. Beinpaares außenseits mit einer Reihe steifer Borsten kammförmig 

besetzt. Tarsenendglied des 3. und 4. Beinpaares an der äußeren Unterkante ohne Dornen (ab- 


gesehen von den Lobendornen). Kein Stirndreieck . . . . 2 2.2... 0. wahlbergi (THoRr.)'!) 


I) Ich benutze die Gelegenheit, um hier eine neue Art kurz zu beschreiben, welche dem Naturhistorischen Museum zu 
Hamburg kürzlich aus Deutsch-Südwestafrika zugegangen ist, leider ohne genaueren Fundort: 

Opisthophthalmus adustus n. sp. Dem O. wahlbergi nahestehend (Augenhügel wenig hinter der Mitte, Metatarsen des 
2. und 3. Beinpaares dorsal ohne Dornen, aber mit Borstenkamm, Tarsus des 3. und 4. Beinpaares an der äußeren Unterkante 
unbedornt), aber durch glatte Blase, flachbuckelige Pusteln aller (4) oder doch der letzten Bauchplatten (?), andere Handform, 
gekörnte Dorsalcrista des Unterarms, geringere Zahl der Kammzähne von ihm unterschieden. 

Die Färbung des Cephalothorax und der Maxillarpalpen beim (wohl frisch gehäuteten) J lehmgelb, beim 2 gelbrot, 
aber Finger des Maxillarpalpus und Mandibeln dunkler rotbraun. Abdomen dunkel beraucht, mit gelben Hinterrändern der 


ww 


59 Skorpione und Solifugen. 261 


Il. Vorletztes Tarsenglied des ı. und 2. Beinpaares außenseits mit (meist) 3 starken Dornen bewehrt, 
zwischen denen zarte, ungleich lange Borsten stehen. Tarsenendglied des 3. (und meist auch des 4) 
Beinpaares an der äußeren Unterkante mit I—2 Dornen. Stirndreieck meist durch zwei rudimentäre 
Furchen um den Stirnausschnitt angedeutet oder deutlich entwickelt. 

a) 4. Caudalsegment unterseits ohne Spur von Medialkielen, völlig gerundet, wie die Unterseite der 
vorhergehenden Segmente. 

I) dund 2: Alle Bauchplatten nebst Unterseite der Cauda glatt, glänzend, fein nadelstichig. Hand 
und Cauda nur sparsam rot beborstet. Vorderhand gewölbt, dicht mit meist isolierten, groben, 
wenn auch flachen Buckeln besetzt; ihr Innenrand vom Grunde bis zum Ansatz des unbeweg- 
lichen Fingers fast eine Halbkreislinie bildend. Cephalothorax meist auch seitlich und hinter dem 
Augenhügel mit glatten oder fast glatten Stellen. Cauda nur etwa so lang wie der Truncus. 

O. schultzei n. sp. 

2) (Nur d bekannt!).) Alle Bauchplatten und ebenso die Unterseite des I.—4. Caudalsegments stark 
und äußerst dicht wellig quergerunzelt. Hand- und Caudalende dicht mit langen, weichen, 
rotbraunen Haaren besetzt. Vorderhand fast völlig eben, auf der Fläche nur schwach mit ganz 
flachen Buckeln und roten Borsten besetzt; der Innenrand von der Mitte bis zum Grunde des 
unbeweglichen Fingers fast geradlinig. Cephalothorax mit Ausnahme eines Spiegels vor dem 
Mittelauge gleichmäßig gekörnt. Cauda um !/; länger als der Truncus . O. undulatus n. sp. 

b) 4. Caudalsegment unterseits mit deutlichen, körnigen oder glatten Medialkielen oder doch gekörnt. 

I) Stirndreieck groß und deutlich, von 2 nicht unterbrochenen weißen Furchenlinien begrenzt. 

Blase fast glatt, nur ganz am Grunde mit einigen Körnchen. Untere Medialkiele der Cauda 


meist schon im 2. Segment als deutliche Längswülste entwickelt. . . ©. carinatus (PTas.) 


Segmente. Cauda in den 3 ersten Segmenten gelb bis gelbrot, das 4. unterseits, das 5. nebst der Blase ganz schwarz. Beine 
gelb, am Ende von Femur, Tibia und Protarsus außenseits mit rotbraunem Fleck (wie auch bei anderen Arten). 

Metatarsus des 2. und 3. Beinpaares dorsal mit einer Reihe kammartig gestellter Borsten, aber ohne Dornen. Tarsus 
des 3. und 4. Beinpaares aufßenseits ohne Dornen, innenseits mit 3—4 Dornen; Lobendornen außenseits meist 4, innenseits 5. 

Männchen. Augen nur wenig hinter der Mitte des Cephalothorax. Stirndreieck durch schwache Linien ange- 
deutet, aber obsolet. Der glatte Spiegel unmerklich in die nur zerstreut feinkörnigen Seiten- und Mittelflächen übergehend; nur 
die Hinterecken etwas stärker gekörnt. 

Dorsalfläche des Abdomens matt, fein und fast obsolet gekörnt. Bauchplatten sämtlich dicht mit rundlichen, aber in 
der Quere vielfach ineinanderfließenden Buckeln oder Pusteln besetzt. 

Cauda in den ersten 3 Segmenten ohne Andeutung von unteren Lateral- und Medialkielen, im I. und ganz wenig auch 
2. Segment rugulös, im 3. glatt, im 4. mit durch flache Leisten und Haargrübchen angedeuteten Kielen (besonders lateral); Dorsal- 
kiele im ı. Segment fast glatt, nur mit spitzem Endzahn, im 2. und 3. etwas mehr höckerig mit 2 Endzacken, im 4. gegen das 
Ende spitzzackig, mit langem, spitzem Enddorn. 5. Segment mit spitzzackigen unteren und oberen Kielen, wie gewöhnlich. Blase 
völlig glatt, grubig punktiert, mit sehr langem, gestrecktem Stachel. 

Unterarm dorsal mit deutlicher, dornzackiger Crista. 

Hand schmäler als die Länge der Hinterhand (9'/,:13). Oberhand mit obsoletem Finger- und Nebenkiel, dazwischen 
noch eine nach vorn verschwindende Kielandeutung. Aufßenhand daher wenig scharf von der Innenhand abgesetzt. Handballen 
durch flache, ineinander fließende Pusteln rugulös. Außenhand mehr isoliert körnig. Finger so lang wie die Hinterhand (13:13). 

Zahl der Kammzähne 21. Kammgrund stumpfwinklig. 

Länge der Truncus zur Cauda = 43:42 mm. 

Weibchen. Cephalothorax wie beim d; Abdomen oberseits glatt und glänzend, nur der Hinterrand der Segmente 
mit Körnchenreihe. I. und 2. Bauchplatte glatt; 3. und 4. in der Mitte, 5. ganz mit obsoleten Pusteln besetzt. 

Cauda wie beim 4, aber die Kiele noch weniger hervortretend und glatter; die Dorsalkiele auch im 4. Segment fast 
nur mit spitzem Enddorn. 

Dorsalcrista des Unterarms ebenfalls körnig. Handbreite so groß wie die Länge der Hinterhand (12:12). Finger- 
kiel flach, nur vorn etwas reihenkörnig. Nebenkiel wenig hervortretend. Handballen wie beim & mit flachen, ineinander 
fließenden Buckeln besetzt, die auf der Außenhand zu isolierten Körnchen werden. Finger wenig länger als die Hinterhand (13 :12). 

Zahl der Kammzähne 13. Kammgrund mit parallelen Rändern, wenig kürzer als der mit Zähnen besetzte Teil. 

Länge des Truncus zur Cauda — 44:37 mm. 

I d und ı ? aus Deutsch-Südwestafrika (Prof. FÜLLEBORN ded.). 

I) Vgl. Anm. auf S. 263. 

8+ 
33* 


262 K. KRAEPELIN, 60 


2) Stirndreieck fehlend oder undeutlich (dann nur durch 2 unterbrochene Furchen unmittelbar um 
den Stirnausschnitt angedeutet). Blase in ganzer Länge körnig oder doch am Grunde mit einigen 
kurzen Körnchenreihen. 

«) 4. und 3. Beinpaar am Tarsenendglied außenseits mit 2 Dornen (ohne die Lobendornen). 
Kammzähne beim 2 I9—2I, beim d 26—27. Blase bis zum Stachel reihenkörnig. Cephalothorax 
dunkel-rotbraun, ebenso die Cauda. Stirnloben oft etwas körnig . P. opinatus (E. Sım.) 

8) Tarsenendglied des 4. Beinpaares außenseits ohne Dornen, des 3. Beinpaares mit 2 Dornen. 
Kammzähne beim (allein bekannten) $ I0—ı2. Blase nur am Grunde mit kurzen Körnchen- 
reihen. Cephalothorax gelbrot, Cauda ebenfalls, in den Endgliedern mehr oder weniger 


schwarz beraucht. Stirnloben völlig glatt . . ». . 2 2.2.2.2....0. intercedens n. sp. 


1. Opisthophthalmus wahlbergi (THoR.). 


1877 Miaephonus wahlbergi Tnoreıu in: Atti Soc. Ital, Vol. XIX, p. 222. 
1899 Opisthophthalmus wahlbergi Krazpruın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 131. 
1899 5 a Purceıu in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 139. 


Als Verbreitungsbezirk dieser Art gibt PuURCELL außer dem kleinen und großen Buschmannlande 
im Nordwesten der Kapkolonie noch Deutsch-Südwestafrika an. 

Mir liegen 2 Exemplare vor, von denen das eine, der Rasse mit dunkler Blase angehörig, bei 
Warmbad im südlichsten Teile unseres Schutzgebietes gesammelt wurde, während das andere, mit gelber 
Blase, den Verbreitungsbezirk bedeutend nach Nordosten erweitert, da es der Kalahari, also jedenfalls der 


Route Lehututu bis Severelela, entstammt. 


2. Opisthophthalmus schultzei n. sp. 


Von dieser neuen Art liegen mir zahlreiche Exemplare (d, 2 und juv.) vor, die sämtlich von Kubub 
im Groß-Namalande stammen. 

Die Färbung ist im allgemeinen gelbrot, die Terga meist fast schwarz mit breiten gelben Hinter- 
rändern; Cauda und Maxillarpalpen sind einfarbig gelbrot, nur die Finger meist dunkler rotbraun. 

Das Stirndreieck am Cephalothorax ist mehr oder weniger obsolet. Zuweilen sind die Be- 
grenzungsfurchen ziemlich deutlich, aber das Dreieck ist dann ganz kurz und begleitet nur fast parallel den 
spitzen Mitteleinschnitt der Stirn. Der Augenhügel liegt nur wenig hinter der Mitte; die ihn durchziehende 
Medianfurche verflacht sich deutlich auf seiner Höhe und verschwindet zuweilen hier fast ganz (Gegensatz 
zu OÖ. opinatus). Die Fläche des Cephalothorax ist beim $ nur an den Seiten feinkörnig, sonst fast glatt; 
beim g ist diese Körnelung weiter ausgedehnt und begreift meist auch die Gegend seitlich und hinter dem 
Augenhügel; auch wird die Medianfurche des glatten, fein nadelstichigen Spiegels bei ihnen nicht selten 
jederseits von einer mehr oder weniger deutlichen Körnchenreihe flankiert. j 

Die Terga sind beim 2 glatt und glänzend, bis auf das letzte, welches an den Seiten feinkörnig ist; 
beim d dagegen sind alle äußerst fein gekörnt. Die Bauchplatten des Truncus sind bei & und 2 glatt, 
glänzend und fein nadelstichig. Bei stärkerer Vergrößerung glaubt man auch wohl ganz zarte Wellen- 
linien zu sehen, die aber keinesfalls mit der schon mit bloßem Auge sichtbaren, runzeligen Undulierung 
des 3 der folgenden Art verwechselt werden können. Auch die letzte Bauchplatte ist bei beiden Ge- 
schlechtern völlig glatt. 

Die unteren Caudalflächen sind im 1.—4. Segment völlig glatt und glänzend bei beiden Ge- 


schlechtern; sie entbehren völlig der unteren Medialkiele, und auch die unteren Lateralkiele sind nur im 


u 


61 Skorpione und Solifugen, 263 


4. Segment als ganz schwache Kanten erkennbar. Die ersten 4 Glieder der Cauda besitzen daher im 
wesentlichen nur Dorsal- und obere Lateralkiele, die mehr oder weniger körnig sind. Auch die oberen 
Seitenflächen lassen eine mäflige Körnelung erkennen, Der Enddorn des Dorsalkiels im 2.—4. Segment 
tritt etwas durch Größe hervor. Das 5. Caudalsegment besitzt Dorsalkiele, die allerdings nur wenig ent- 
wickelt und unregelmäßig reihenkörnig sind, vor allem aber sehr ausgeprägte untere Lateralkiele und einen 
fast ebenso ausgeprägten, fast sägezähnigen Mediankiel. Die Flächen zwischen Median- und unteren Lateral- 
kielen sind grob spitzkörnig, während auf den Seitenflächen ein reihenkörniger Nebenkiel bis etwas jenseits 
der Mitte entwickelt ist. Die Blase ist glatt und zeigt nur jederseits am Grunde einige Körnchen. 

Femur und Tibia der Maxillarpalpen von gewöhnlicher Gestalt; der Dorsalkiel der Tibia deut- 
lich perlkörnig. Die Hand bei beiden Geschlechtern ziemlich gleich gestaltet, breit, mit gerundetem Ballen. 
Die Vorderhand gewölbt mit meist isolierten, beim $ flacheren, beim g gewölbteren Buckeln besetzt. Der 
Fingerkiel grobkörnig, nach vorn zu mehr verschmelzend. Ein Nebenkiel nur am Grunde des Fingers 
beim 2 angedeutet. Hinterhand grobkörnig, ohne Nebenkiel. Verhältnis der Hinterhand zur Handbreite 
bei beiden Geschlechtern etwa 1:1,2 bis 1:1,4, bei juv. wie I:ı bis I:ı,ı. Verhältnis der Hinterhand 
zum Finger ebenfalls bei beiden Geschlechtern annähernd gleich, nämlich 1: 1,1 bis I: 1,4. 

Kammpgrund beim g trapezförmig, das ungezähnte Stück noch nicht !/, so lang, wie der gezähnte 
Teil (ohne Mitrechnung des letzten Kammzahnes); Zahl der Kammzähne zwischen 15 und Ig, meist 17. 
Kammgrund beim 2 mit parallelen Rändern, das ungezähnte Stück Y, oder fast 1/, so lang wie der bezahnte 
Teil (ohne den Endzahn); Zahl der Kammzähne II—I4, meist 12. 

Schenkel der Beine außenseits bei beiden Geschlechtern feinkörnig. Tarsenendloben der 2 Hinter- 
beinpaare innenseits mit 5, außenseits mit 4 Dornen, die Innenkante des Tarsus außerdem mit (4—)5, die 
Außenkante mit 2 Dornen besetzt, von denen aber der distale den Lobendornen oft sehr nahe gerückt ist 
und dann fast ebensogut zu diesen gezählt werden kann. Cauda bei beiden Geschlechtern nicht oder kaum 


länger als der Truncus. Größte Maße von Truncus und Cauda beim d 34:32 mm, beim ? 39:39 mm. 


3. Opisthophthalmus undulatus n. Sp. 


Auch diese Art liegt mir in zahlreichen Exemplaren vor, die sämtlich mit der vorigen Art zusammen 
bei Kubub im Groß-Namalande erbeutet wurden. In hohem Grade auffallend ist es dabei, daf sämtliche 
vorliegende Exemplare männlichen Geschlechts sind, und daß es mir nicht gelang, in dem gesamten Material 
auch nur ein einziges Tier zu finden, das ich mit einiger Sicherheit als das 2 dieser Art hätte in Anspruch 
nehmen können. Als Erklärung hierfür bieten sich drei Möglichkeiten: Entweder sind die $ dieser Art außer- 
ordentlich viel seltener, als die d, was aber den sonst bei dieser Gattung gemachten Erfahrungen keineswegs 
entspricht, oder zweitens, die 2 dieser Art sind denen von O. schultzei so ähnlich, daß ich sie nicht von- 
einander zu unterscheiden vermochte, oder drittens der O. schultzei ist in seinen männlichen Individuen dimorph, 
so daß beiden Formen nur eine Weibchenform entspricht. Da ich zurzeit nicht entscheiden kann, welche 
Annahme die richtige, so bleibt nichts übrig, als die hier in Rede stehenden, sehr deutlich von den g des 


O. schultzei unterschiedenen d als besondere Art zu beschreiben !). 


I) Kurz vor Eingang der Korrektur dieses Aufsatzes erhielt ich, leider ohne nähere Fundortsangabe, 4 Skorpione aus 
Deutsch-Südwestafrika, von denen die 3 & ohne weiteres als O. undulatus erkennbar waren, während das weibliche Exemplar in 
Hinblick auf die Gemeinsamkeit des Fundortes mit großer Wahrscheinlichkeit als das 2 dieser Art anzusprechen ist. Dennoch 
ist es mir auch jetzt nicht gelungen, irgend welche greifbaren Unterschiede zwischen diesem Individuum und den 9 von ©. schultzer 
aufzufinden, höchstens, daß die Bauchflächen unter der Lupe etwas mehr wellig und hier und da selbst etwas quer-nadelrissig 
erscheinen. Es liegt also hier augenscheinlich ein Parallelfall zu dem durch Pocock in Bezug auf Heterometrus longimanus und 
oatesi bekannt gewordenen vor, daß nämlich 2 im weiblichen Geschlecht kaum unterscheidbare Arten im männlichen Geschlecht 
recht erheblich dadurch voneinander abweichen, daß bei der einen Art die sekundären männlichen Geschlechtscharaktere nur 


schwach, bei der anderen Art aber auffallend stark entwickelt sind. 


264 K. KRAEPELIN, 62 


Die Färbung entspricht völlig derjenigen der vorigen Art. Ebenso das Stirndreieck und die 
Stellung der Mittelaugen, wie das Verhalten der Medianfurche. Die Körnelung des Cephalothorax zeigt 
deutlich eine gewisse Steigerung, auch gegenüber den g von O. schultzei, insofern in allen Fällen nur der 
Spiegel glatt bleibt, die Seiten aber schon unmittelbar neben dem Augenhügel und ebenso die ganze Fläche 
hinter dem Augenhügel dicht gekörnt sind. Ebenso erscheint die feine Körnelung der Tergiten dichter und 
gröber als beim d der vorigen Art. 

Sehr auffallend ist die stark wellige Skulpierung aller Bauchsegmente nebst der Unterseite der 
4 ersten Caudalsegmente, die durchaus nicht den Eindruck einer krankhaften Runzelung macht, wie man 
sie sonst wohl bei einzelnen Opisthophthalmus-Individuen findet, auch genau in derselben Weise bei sämtlichen 
ı8 vorliegenden Exemplaren zu beobachten ist. Irgendwelche Körnelung oder Cristenbildung neben dieser 
Wellenskulptur tritt weder am letzten Bauchsegment, noch auch an der Unterseite der 4 ersten Caudal- 
segmente hervor. Die oberen Dorsal- und Lateralkiele der Cauda ganz wie bei der vorigen Art; ebenso 
die Andeutung des unteren Lateralkiels im 4. Segment, das 5. Caudalsegment und die Blase. 

Femur und Tibia der Maxillarpalpen wie bei der vorigen Art. Die Hand ist augenscheinlich 
schlanker, als bei O. schultzei, der Ballen zwar auch gerundet, aber dann bald in einen fast geradlinig bis 
zum Grunde des unbeweglichen Fingers verlaufenden Rand übergehend. Die Vorderhand ist flach, auf der 
Fläche sehr schwach obsolet buckelkörnig, ziemlich dicht mit langen rotbraunen Borsten besetzt, die am 
Innenrande eine zottige Behaarung darstellen. Fingerkiel wie bei der vorigen Art, Nebenkiel fehlend. Das 
Verhältnis der Hinterhand zur Handbreite schwankt zwischen 1:1,06 und I:1,1; das Verhältnis der Hinter- 
hand zum beweglichen Finger von 1:1,35 bis 1:17. Kammpgrund trapezförmig; Zahl der Kamm- 
zähne 16—18. 

Schenkel und Tarsen der Endbeine ganz wie bei O. schultzei. 

Cauda etwa um !/, länger als der Truncus. Verhältnis des Truncus zur Cauda beim größten Exem- 
plar wie 35:47 mm. 

Die vorstehende Schilderung läßt erkennen, daß die Art tatsächlich nur durch gewisse, spezifisch 
männliche Charaktere (Runzelung, Form der Hand und Behaarung, stärkere Granulierung des Thorax) von 
der vorigen Art, allerdings auch von deren d, sich unterscheidet. Es ist daher von vornherein anzunehmen, 
daß die 2 beim Wegfall aller dieser Charaktere sich nicht oder kaum von den ® der vorigen Art unter- 
scheiden werden. Bei einigen Exemplaren dieses letzteren erscheint allerdings die Bauchfläche unter der 
Lupe etwas mehr wellig, als bei anderen Exemplaren, doch wage ich nicht, sie dieserhalb als die 2 des 


O. undulatus anzusprechen. 


4. Opisthophthalmus carinatus (PTrs.). 


1861 Heterometrus carinatus Prrers in: Monatsber. Ak. Berlin, p. 515. 

1879  Petroicus carinatus KarscH in: Mt. Münch. Ent. Ver., Bd. III, p. 109. 

1877  Opisthophthalmus anderssonii TmoreLu in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 239 (2). 
? 1877 5 histrio TuoreıL in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 243 (8). 
1887 Petroicus fwrcatus E. Sımox in: Ann. Soc. ent. France, Ser. 6, T. VII, p. 380. 
1893  ÖOecopetrus carinatus Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XI, p. 307. 
1894  Opisthophthalmus carinatus Krarrpeuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XI, p. 85. 
1899  Opisthophthalmus carinatus KraepkLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 133. 
1899 e " PurcEuL in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 141. 


Diese Art hat einen sehr großen Verbreitungsbezirk in Südafrika; sie reicht etwa vom 34° S. Br. 
(Oudtshoorn im Kaplande nach PENTHER) nördlich bis vielleicht zum 20° S. Br., von Deutsch-Südwestafrika 


im Westen bis weit nach Osten in die Kalahari. 


63 Skorpione und Solifugen. 265 


Die mir vorliegenden Exemplare, weit über 100, stammen teils aus der Kalahari (Lehututu, Khakhea, 


Sekgoma, Mookane, Severelela), teils aus dem südlichen Hererolande und von Okahandja. 


5. Opisthophthalmus intercedens n. sp. 

Von dieser neuen Art liegen mir leider nur 2 ganz junge und I halb erwachsenes 2 vor, welche 
mit O. schultzei und undulatus zusammen bei Kubub erbeutet wurden. 

Die Färbung ist gelbrot, die Terga sind schwarz mit gelben Hinterrändern der Segmente; die 
Canda zeigt im 3. Segment breite schwarze Längsstreifen, das 4. und 5. Segment sind unterseits auch auf 
der Fläche beraucht; die Finger sind etwas dunkler als die gelbroten Hände, die Beine lehmgelb. 

Ein kurzes, fast rechtwinkliges Stirndreieck um den Stirneinschnitt durch verloschene Furchenstriche 
angedeutet. Der Augenhügel liegt wenig hinter der Mitte des Cephalothorax; die ihn durchziehende Median- 
furche auf dem Hügel etwas seichter, nach hinten bald verschwindend. Die Fläche des Cephalothorax nur 
an den Seiten mäßig gekörnt, vor und hinter dem Augenhügel glatt (9), fein nadelstichig. Terga glatt, nur 
in den Hinterecken seitlich mit wenigen Körnchen; letzte Rückenplatte nach hinten zu ziemlich grobkörnig. 
Bauchplatten sämtlich glatt und glänzend, fein nadelstichig. 

Untere Caudalflächen im I. und 2. Segment glatt, glänzend, ohne Medial- und untere Lateralkiele, 
im 3. Segment zerstreut gekörnt, im 4. mit deutlichen, durch gröbere Körnchen zwischen der Flächenkörnelung 
ausgezeichneten unteren Lateral- und Medialcristen; obere Lateral- und die Dorsalcristen im I.—4. Segment 
entwickelt, die dorsalen mit stärkerem Enddorn, die Flächen zerstreut, aber deutlich gekörnt; 5. Caudalsegment 
unterseits mit 3 starken, fast sägezähnigen Kielen, auch die Dorsalkiele als unregelmäßige Körnchenreihe 
entwickelt, ebenso ein seitlicher Nebenkiel in der Grundhälfte des Segments. Blase nur seitlich am Grunde 
mit je einigen Körnchen. 

Femur und Tibia der Maxillarpalpen von gewöhnlicher Gestalt; dorsale Crista der Tibia gekörnt. 
Hand ziemlieh schlank, mit wenig geschweiftem Innenrande. Der Fingerkiel vorn glatt. Die Vorderhand 
mit isolierten, nadelstichigen Buckeln, ohne Nebenkiel; Hinterhand grobkörnig. Verhältnis der Hinterhand 
zur Handbreite wie 1:ı, der Hinterhand zum beweglichen Finger wie 1:12. 

Genitalplatten beim halberwachsenen 2 nach hinten spitz ausgezogen, so lang wie breit. 

Kammpgrund beim 2 mit parallelen Rändern, fast so lang wie der mit Zähnen besetzte Teil. Zahl 
der Kammzähne beim $ II—12. 

Schenkel der Beine außen fein gekörnt. Tarsenloben des 3. und 4. Beinpaares außen mit 5, innen 
mit 4 Dornen; Außenkante des Tarsus am 3. und 4. Beinpaar mit je 4 Dornen, Innenkante des Tarsus am 
3. Beinpaar mit 2, am 4. Beinpaar ohne Dornen. Länge des Truncus zur Cauda — 28:35. 

Die Unterschiede dieser Art von O0. schultzei liegen vornehmlich in der abweichenden Ausbildung 
des 3. und 4. Caudalsegments und in dem Fehlen der Dornen an der Innenkante des Tarsus des 4. Bein- 
paares. Durch die schwache Körnelung der Blase und die geringe Kammzahl hinwiederum weicht sie von 


0. opinatus ab, so daß wir sie als intermediäre Form zwischen beiden Arten auffassen können. 


6. Opisthophthalmus ater Purc. 


1898 Opisthophthalmus ater Purczuu in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 16. 
1899 
1901 


KraerpeLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 132. 
Purcsnt ın: Ann. S. Afr. Mus., Vol. II, p. 197. 


” ” 


Nur 1 und 12 sind bisher von dieser Art bekannt, beide aus dem Namalande (Steinkopf und Port 
Nolloth). 


266 K. KRAEPELIN, 64 


Auch Prof. SCHULTZE hat nur I Exemplar (2) erbeutet und zwar bei Steinkopf. 
Der Beschreibung des 2 durch PurcELL habe ich kaum etwas hinzuzufügen. Die Zahl der Kamm- 
zähne bei unserem Exemplar beträgt 9, IO; das Verhältnis von Hinterhand, Handbreite und Fingerlänge ist 


gleich 5,6:6,6:7. Länge des Truncus 27, der Cauda 23 mm. 


7. Opisthophthalmus granifrons Poc. 


1896 Opisthophthalmus granifrons Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVII, p. 240. 
1899 PurceLu in: Ann. S. Afr. Mus,, Vol. I, p. 144. 
1899 n KrarreLın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 136. 


n ” 


Diese Art ist bisher nur aus dem nordwestlichen Gebiet des Kaplandes, hauptsächlich dem Nama- 
lande bekannt. PURCELL unterscheidet eine nördliche und eine südliche Rasse, die durch ziemlich konstante 
Merkmale voneinander unterschieden sind. 

Auch das vorliegende, recht reiche Material läßt die 2 Rassen deutlich erkennen, und zwar gehören 


die Exemplare von Steinkopf der nördlichen, die bei Kamaggas gesammelten der südlichen Rasse an. 


8. Opisthophthalmus pallipes C._L. Koch. 


1843 Opisthophthalmus pallipes C. L. Koch in: Arachn., Vol. X, p. 3. 


1877 2 pallidipes TsorerL in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 227. 
1899 5 n Purceı in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 151. 
1899 n pallipes Kraereuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 133. 


Auch die Verbreitung dieser Art ist auf den Westen des Kaplandes beschränkt, wo sie aber vom 
Namalande (Steinkopf etc.) augenscheinlich erheblich weiter nach dem Süden sich erstreckt, und zwar etwa 
bis zum 31° S. Br. 

Die zahlreichen Exemplare der SCHULTZEschen Ausbeute stammen sämtlich aus dem Kl.-Namalande 
(Steinkopf, Kamaggas). 

Zu bemerken habe ich bei dieser Art, daß bei jungen Exemplaren, wie sie mir zahlreich vorliegen, 
das Stirndreieck nicht oder doch nur sehr undeutlich erkennbar ist, so daß alsdann die schon von PURCELL 
hervorgehobene Aehnlichkeit mit O. karrooensis noch größer wird. Auch wird man leicht verführt, derartige 


Jugendliche Exemplare bei der Bestimmung in eine falsche Gruppe einzureihen. 


9. Opisthophthalmus glabrifrons PTars. 


1861 Opisthophthalmus glabrifrons Prrers in: Monatsber. Ak. Berlin, p. 514. 


1877 5 laeviceps Tuorern in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 228. 

1877 ” praedo TuoreuL ibid. p. 230. 

1899 7 glabrifrons + praedo Krarreuin in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 140. 
1899 5 .; PurcerL in: Ann. $. Afr. Mus., Bd. I, p. 161. 


1900 n, betschuanicus PENTHER in: Ann, Naturhist. Hofmus. Wien, Vol. XV, p. 160. 


Der O. glabrifrons gehört vornehmlich dem Osten Afrikas an, wo er von Deutsch-Östafrika (Kilwa) 
im Norden bis nach Port Elizabeth im Süden gefunden ist. Er dringt aber auch weit durch Transvaal, Griqua- 
land, Betschuanaland etc. nach Westen vor, so daß er auch noch weiter in der Kalahari verbreitet sein dürfte. 


Das einzige in der SCHULTZEschen Ausbeute vorhandene Exemplar ist ohne genaueren Fundort (No. 597). 


Daß der O. beischuanicus PENTHER nichts ist als ein typischer 0. glabrifrons, konnte ich durch Ver- 


gleichung des Originalexemplares nachweisen. 


65 Skorpione und Solifugen, 267 


10. Opisthophthalmus flavescens Purc. 
1898 Opisthophthalmus flavescens Purcrıu in: Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, p. 7. 


Von dieser Art ist bisher nur ein 2 von Walfisch-Bai bekannt. 

Auch in der vorliegenden Sammlung findet sich ein @ und ein kleineres d, beide ebenfalls von 
Walfisch-Bai. 

Das $ entspricht in allem Wesentlichen der Beschreibung PurcELrs, nur sind die Terga nicht hell- 
gelb, sondern schwarz mit breitem gelben Hinterrande, wie auch beim 4. 

Beim Jg zeigt der Cephalothorax keine Abweichungen von dem des 9, die Terga aber sind äußerst 
fein gekörnt. Die Hand ist noch schmäler als die des ?; das Verhältnis von Hinterhand zu Handbreite zu 
Fingerlänge wie 8,5:6,5:12. Die ineinander fließenden Wulste und Buckel der Innenhand sind etwas höher 
als beim 2, gegen den Innenrand in grobe isolierte Körnchen übergehend. Ein Nebenkiel ist sowohl auf 
der Innenhand wie auf der Außenhand deutlich entwickelt. Das Operculum ist oval, etwas breiter als lang. 
Der Kammgrund ist völlig rechtwinklig, die Zahnreihe beginnt unmittelbar am Scheitelpunkt des rechten 
Winkels. Zahl der Kammzähne beim g 33, während das 2, gleich dem Exemplar von PURCELL, deren nur 
20,21 besitzt. An der Aufßenkante der Endtarsen des 3. und 4. Beinpaares fand sich bei dem untersuchten 
g nur je I Dorn, nicht 2, wie beim $, doch handelt es sich hierbei zweifellos nur um individuelle Variation. 

Die merkwürdig großen und dicken Dorsalloben der Endtarsen mit ihrem Borstenbesatz, auf welche 


PURCELL hinweist, sind auch bei den vorliegenden Exemplaren in gleicher Weise entwickelt. 


4. Gattung: Hadogenes Krprn. 


1894 Hadogenes Krarpeuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XI, p. 113. 
1899 5 Kraepeuın in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped,, p. 143. 

Die Artenzahl der Gattung Hadogenes ist zur Zeit auf etwa I5 angewachsen, ohne daß sich mit 
Sicherheit sagen ließe, wie viele von diesen tatsächlich einer genaueren Prüfung standhalten würden. Das 
Material ist im allgemeinen in den Sammlungen recht spärlich, so daß über die Variationsweite der Einzel- 
art wenig bekannt ist. Es kommt hinzu, daf irgendwie verwertbare Unterschiede in der Armatur der Finger, 
der Tarsenendloben etc. nicht auftreten, und daß demgemäß die zur Trennung der Arten verwerteten 
Merkmale sich, abgesehen von dem mehr oder weniger tiefen Stirnausschnitt und den Trichobothrien des 
Unterarms, vornehmlich auf die sehr variable Zahl der Kammzähne, die schon bei d und 2 verschiedene 
Art der Truncus-Körnelung und das Längenverhältnis der Cauda zum Truncus beziehen, alles Merkmale, 
die nur einen bedingten Wert besitzen. 

Die Gattung hat ihre Hauptverbreitung in Südafrika, wo sie im Westen bis zum Kongo, im Osten 
nur bis zum Zambesi nachgewiesen wurde. Eine Art findet sich auch im Nordwesten Madagaskars. Die 


SCHULTZEsche Ausbeute enthält nur 2 Arten. 


1. Hadogenes taeniurus (THoR.). 


1877 Ischnurus taeniurus Tuoreun in: Atti Soc. Ital., Vol. XIX, p. 254. 
1899 Hadogenes troglodytes Krarrenın (+ taeniurus Tor.) in: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 145. 

Da es mir wieder zweifelhaft geworden, ob der H. taeniurus wirklich mit H. troglodytes PTRs. identisch 
ist, so ziehe ich es vor, den obigen Namen voranzustellen, da die mir vorliegenden Exemplare jedenfalls 


mit der THoRELLschen Beschreibung durchaus übereinstimmen. 
Jenaische Denkschriften. XII. 9 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
34 


268 K. KRAEPELIN, 66 


Als Vaterland des H. taeniurus wird von THORELL nur ganz allgemein Südafrika angegeben. Die 
Exemplare der Sammlung SCHULTZE stammen fast sämtlich aus dem Kl.-Namalande (Steinkopf, Kamaggas), 
doch ist ein durch hellere Färbung ausgezeichnetes Weibchen auch in der Kalahari (Kanya) erbeutet. 

Die Zahl der Kammzähne beträgt bei den untersuchten $ meist 15 (zuweilen nur I2—13), bei den d 
meist 18 (seltener 17— 20). Die Jungen sind durch noch fast völlig glatten Cephalothorax ausgezeichnet 
wie durch die geringe Zahl der Cristenzähne (bis zu 5 herab) der unteren Lateralkiele des 5. Caudal- 
segments. Da dies die Hauptcharaktermerkmale des mir im Original vorliegenden, ebenfalls noch völlig 
unerwachsenen H. austro-africanus PENTHER sind, so bleibt als einziges Unterscheidungsmerkmal der beiden 
in Rede stehenden Arten nur die etwas größere Kammzahl bei H. austro-africanus (17, 18 beim 9; 22, 23 
beim 4). Ob dieses Mehr von 2 Kammzähnen zur Aufstellung einer besonderen Art hinreicht, ist mir zum 
mindesten zweifelhaft. Aehnliches gilt von dem H. betschuanicus PENTHER, dessen Originalexemplar (@) 


jedoch sogar 25, 28 Kammzähne besitzt. 


2. Hadogenes tityrus (E. Sım.). 


1887 Ischnurus tityrus Sımox in: Ann. Soc. ent. France, Ser. 6, T. VII, p. 383. 
1894 Hadogenes tityrus KraereLın in: Mt. Mus. Hamburg, "Bd. XI, p. 118. 
1899 Krarreuin: Das Tierreich, Scorp. u. Ped., p. 145. 


„ ” 


Das Originalexemplar ist entweder im Namalande oder im Lande von Mossamedes gesammelt. 

Die zahlreichen mir vorliegenden Exemplare stammen von Kubub im Süden des Gr.-Namalandes. 
Die Art ist leicht durch die bis zum Grunde fast einfach bleibende Reihe der Trichobothrien an der unteren 
Hinterkante des Unterarms zu erkennen. Das (im „Tierreich“ noch nicht beschriebene) 3 besitzt in der 
Regel 13—15 Kammzähne; der Thorax und auch das Abdomen werden namentlich im Alter fein chagriniert. 
Bei ganz alten J erscheinen die Arme beträchtlich verlängert, und der bewegliche Finger der langen, 
schmalen Hand bekommt einen Lobus. Die Cauda bleibt auch hier stets erheblich kürzer als der Truncus 
(z.B. Ir:@d 32:26): 


ll. Solifugae. 


Von den 3 Familien der Solifugen scheinen die Galeodiden in Südafrika gänzlich zu fehlen, 
während die Hexisopodiden so selten sind, daß von Herrn Prof. SCHULTZE kein Exemplar derselben 
erbeutet wurde. Es ist somit in der Ausbeute nur die Familie der Solpugiden vertreten, und zwar mit 
den Gattungen Solpuga, Daesia, Blossia, Hemiblossia und Pseudoblossia (n. g.). Die Zahl der erbeuteten Arten 
(14) ist eine recht bescheidene gegenüber den durch PuRCELL bekannt gewordenen 44 Solifugenspecies aus 
dem Kaplande, ein deutlicher Beweis, wie diese gegen den Aequator hin fast ganz verschwindende Tier- 


gruppe bereits in den Gegenden des südlichen Wendekreises erheblich in ihrem Formenreichtum zurücktritt. 


I. Gattung: Solpuga LicHT. em. C. L. Koch. 


1796 Solpuga (part.) A. Lichtenstein in: Cat. Auction. Hamburgi, Vol. III, p. 216. 
1842 2 C. L. Koc# in: Arch. Naturg., Bd. VIII, p. 351. 
1901 „ KRrAEPELIN in: Das Tierreich, Lief. 12, Palpigradi und Solifugae. 
Die Gattung Solpuga mit ihren etwa 50 Arten ist auf Afrika beschränkt. Das Zentrum der Ver- 
breitung liegt augenscheinlich im Kaplande, von wo nicht weniger als einige 20 Arten bekannt geworden 


sind. Weiter im Norden ist es dann namentlich die afrikanische Ostküste, welche noch einen verhältnis- 


67 Skorpione und Solifugen. 269 


mäßig größeren Formenreichtum zeigt, während im Westen nur ganz vereinzelte Formen bis zum Kongo 
und über denselben hinausgehen. 


Die Ausbeute umfaßt nur 5 Arten, von denen 4 bereits bekannt sind. 


1. Solpuga lethalis C. L. KocH. 


1842 Solpuga lethalis C. L. Kock in: Arch. Naturg., Bd. VIII, p. 352. 
1901 h 5 Krarpeuin in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 56. 

Der Verbreitungsbezirk dieser Art scheint sich durchaus auf den äußersten Westen der Kapkolonie 
und des nördlich davon gelegenen Küstengebietes zu beschränken, d. h., wie PuURCELL (Ann. S. Afr. Mus. I, 
p- 409, 1899) meint, auf die schmale Küstenzone, in der noch Winterregen fallen. Nach PurceLL tritt die 
Form nur im Gr.-Buschmannlande (z. B. bei Naroep) mit der folgenden zusammen auf, doch dürfte dasselbe 
auch in Deutsch-Südwestafrika der Fall sein. 

Das mir vorliegende 2 ist bei Kamaggas im Kl.-Namalande gesammelt, also durchaus innerhalb des 


oben geschilderten Verbreitungsbezirks. 


2. Solpuga venator Poc. 


1897 Solpuga venator Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XX, p. 258. 
1901 En „ Krazpeuin in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 57. 

Diese Art ist bekanntlich nur in ihren g sicher von der vorigen zu unterscheiden (durch das Fehlen 
des Seitendorns am Ende des Flagellum), da beim ? von S$. lethalis gerade so, wie bei dem von $. venator 
zuweilen auch nur I Zwischenzahn im Oberkiefer vorkommt. Da auch sonst die 2 der verschiedenen Arten 
sich ungemein ähneln, so sollte man Angaben über geographische Verbreitung der Formen der Hauptsache 
nach nur auf männliche Exemplare gründen, um die sonst unausbleiblichen Irrtümer zu vermeiden. 

Zweifellos besitzt $. venator einen recht großen Verbreitungsbezirk, der im allgemeinen sich östlich 
an den von S. lethalis anschließt, einen großen Teil des mittleren Kaplandes, aber auch des Gr.-Namalandes 
umfaßt und hier sicher bis an die Küste heranreicht (z. B. Lüderitzbucht). Ob die Art aber wirklich nach 
Osten bis zur Delagoa-Bai sich erstreckt, wie ich im ‚Tierreich‘ auf Grund zweier mir von dort vorliegender 
Weibchen angegeben, wage ich aus den oben angeführten Gründen doch nicht mehr mit Sicherheit zu 
behaupten. 

Die Ausbeute enthält ı & von Lüderitzbucht, sowie ein Pärchen von Keetmanshoop unter dem 
182 'W..L. 


3. S. monteiroi Poc. 


1895 Solpuga Monteiri (corr. monteiroi) Pocock in: Ann. Mag. Nat. Hist., Ser. 6, Vol. XVI, p. 87. 
1901 »  monteiroi Kranpruın in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 67. 

Das & dieser Art ist leicht durch die gerade, am Ende nicht S-förmig gebogene Flagellumspitze von 
den beiden vorhergehenden Arten zu unterscheiden. Schwierig dagegen ist es, die 2 eindeutig zu charak- 
terisieren. Das von mir im „Tierreich“ (Bestimmungstabelle S. 55 unter No. 65) als Unterschied von 8. lethalis 
hervorgehobene Fehlen oder Seltensein der Cylinderborsten an der Unterseite des Metatarsus der Maxillar- 
palpen ist nach den mir vorliegenden Exemplaren doch nicht so ausgeprägt, daß man immer mit Sicherheit 
hierdurch die beiden Formen auseinanderhalten könnte. Soweit das geringe mir vorliegende Material 
Schlüsse erlaubt, glaube ich indes $. monteiroi des weiteren durch folgende Merkmale von 8. lethalis unter- 


scheiden zu können: Der Vorderränd des Cephalothorax ist völlig gerade, nicht wie bei 8. lethalis gegen den 
9* 
34* 


270 K. KRAEPELIN, 68 


Augenhügel etwas vorgezogen, und stark gebräunt (bei 8. lethalis gelb); die Augen schließen ziemlich eng 
aneinander, während sie bei S$. lethalis durch eine breite gelbe Area voneinander getrennt sind. 

Mit Sicherheit war diese Art bisher nur von der Delagoa-Bai und Rhodesia (vergl. PuURCELL in 
Ann. S. Afr. Mus., Vol. I, 1899, p. 402) bekannt. 

Die Ausbeute Prof. SCHULTZEs enthält außer 2 & und 2 ? aus der Kalahari (Route Khakhea-Kgokong) 
noch 8 2 bezw. juv. aus derselben Gegend, die ich alle dieser Art zurechnen zu sollen glaube. Das Ver- 
breitungsgebiet wird also durch diese Funde weit nach Westen vorgeschoben und reicht möglicherweise bis 
zum Ätlantischen Ocean, da mir bereits früher Exemplare von der Walfisch-Bai vorlagen, die ich mit dieser 


Art identifizierte. 


4. Solpuga fureifera KrPpLn. 


1899 Solpuga fureifera Kraereuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XVI, p. 218, t. 1f. 7. 
1901 5 z; r in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 79. 
Diese Art scheint auf das Damaraland in Südwestafrika beschränkt zu sein. Auch die mir vor- 


liegenden Exemplare (9 & und 3 $) stammen von daher, und zwar aus dem südlichen Hererolande. 


Die Männchen gleichen durchaus der von mir ]. c. gegebenen Beschreibung; sie sind durch das 
am Ende zweiblättrig gespaltene Flagellum ohne weiteres erkennbar. Erwähnt mag nur werden, daß die 
Scopula an der Unterseite des Metatarsus des Maxillarpalpus bei den untersuchten Exemplaren nicht nur 
das distale Ende einnimmt, sondern sich fast über die ganze Unterseite erstreckt, nur das distale und pro- 
ximale Ende freilassend. 

Das Weibchen dieser Art war bisher noch nicht bekannt. Es hat in Färbung, Habitus und 
Charaktermerkmalen große Aehnlichkeit mit dem von $. cervina, so daß man in der von mir gegebenen 
Bestimmungstabelle der 2 (Tierreich, p. 5I—56) auf diese Art kommen würde. Charakteristisch für unsere 
Art scheint mir indes einmal, daß der I. Zwischenzahn im dorsalen Mandibularfinger meist etwa !l, so groß 
ist wie der 2. (bei 8. cervina nur ein winziges Höckerchen), sowie ferner, daß der Metatarsus des Maxillar- 
palpus unterseits außer mit langen Haaren auch noch mit kürzeren, nach vorn gerichteten, weichen, bogigen, 
am Ende in eine Spitze verjüngten, also nur wenig gestutzten Borstenhaaren besetzt ist, während bei $. cervina 
neben den langen Haaren nur kürzere, gerade, wagerecht abstehende oder gar rückwärts gerichtete, nach 
dem Ende nur wenig verjüngte Zylinderborsten zu beobachten sind. — Die Färbung ist, wie beim g, hell- 
zimmetbraun, das Abdomen aber oft nur mit schwach gelblichem Anfluge oberseits. Bei 2 jüngeren 9, die ich 
hierher rechne, ist der I. Zwischenzahn im dorsalen Mandibularfinger kaum erkennbar, und die Rückenplatten 


des Abdomens sind tief gebräunt. Die Länge des Truncus beträgt etwa 23 mm. 


5. Solpuga schultzei n. sp. 


Im Jahre 1899 beschrieb ich als $. pieta eine Solpugide aus dem Damaralande, die durch höchst eigen- 
artige, kammartig angeordnete, lange, keulenförmige Gebilde am Metatrasus des 2. Beinpaares ausgezeichnet 
war. Leider lag nur das 2 vor, so daß nicht mit Sicherheit entschieden werden konnte, ob die seltsame 
Form wirklich der Gattung Solpuga einzureihen ist. 

Eine ganz ähnliche Form, leider ebenfalls nur ein vielleicht noch nicht einmal erwachsenes 9, ist von 
Prof. SCHULTZE erbeutet worden, und zwar in Rooibank nahe der Walfisch-Bai. Auch hier ist der Metatarsus 
des 2. Beinpaares außenseits mit einer Reihe langer, distal keulig verdickter, stielartiger Gebilde besetzt, die 


sich in etwas veränderter Form distal auf den Tarsus, proximal auch auf das Ende der Tibia fortsetzt. 


69 Skorpione und Solifugen. 271 


Im übrigen ist die Art von S. pieta deutlich unterschieden. Was zunächst die Färbung anlangt, so 
ist die Grundfarbe lehmgelb. Scharf hiervon hebt sich eine schwarze Berandung des Cephalothorax ab, die 
nach vorn in Gestalt eines Längsstreifs auf den oberen Mandibularfinger sich fortsetzt bis zu dessen ver- 
jüngtem Abschnitt, nach hinten aber in Form zweier paralleler Längsstreifen über Thorax und Abdomen 
hinzieht (Fig. 2). In der Mitte des Abdomens verläuft außerdem ein rostfarbener medianer Längsstreif, der 
auch auf dem Cephalothorax (nicht aber auf den freien Thoraxringen) deutlich hervortritt. Der obere 
Mandibularfinger zeigt da, wo die schwarze Längslinie aufhört, medial einen schwarzen, verwaschenen Fleck. 
Die Maxillarpalpen sind gelb, ihr Tarsus aber ist rostrot, wie auch 
der des I. Beinpaares. Die gelben Beine tragen an den distalen 
Enden der Abschnitte, nahe dem Gelenk, je ein dunkles Flecken- 
paar, das 4. Beinpaar aber ist einfarbig gelb. 

Cephalothorax und Rückenseite des Abdomens sind 
kurz borstig behaart, die Bauchseite des Abdomens ist am proxi- 


malen Teile fast kahl, bekommt aber gegen das Ende eine dichte, 


weiche Behaarung. Die Seiten des Abdomens sind dicht mit ee 
weichen, langen Haaren bedeckt, die jederseits fast büschelartig Fig. 2. 


über die Endplatte hinausragen. Fig. 2. Solpuga schultzei n.sp. 9. Zeichnung 
des Körpers. 


Die Mandibularfinger sind lang und schlank. Die ES en 2 Meadibeln 


Bezahnung des dorsalen Fingers gleicht ziemlich derjenigen von 

8. picta, doch fehlt der winzige Zahnhöcker vorn am Grunde des 2. Vorderzahns (Fig. 3). Wie dort, so 
ist aber auch hier nur 1 Zwischenzahn vorhanden. Der ventrale Finger besitzt, wie bei S$. picta, 2 Haupt- 
zähne und I winzigen Zwischenzahn. 

Femur, Tibia und Metatarsus des Maxillarpalpus sind unterseits dicht mit langen, weißen Gabel- 
borsten besetzt, die mindestens so lang sind wie der Durchmesser des Metatarsus. Letzterer trägt, gleich 
dem Tarsus und der Tibia, in den distalen zwei Dritteln an den Kanten lange, weiße Seidenhaare. Dorsal 
finden sich weit kürzere, dicht gestellte Gabelhaare zwischen zerstreuten, längeren. 

Die Beine sind am Grunde lang seidenhaarig, dann mit Gabelborsten besetzt. Die Endklauen sind 
so lang wie die Summe der Tarsenglieder; besonders auffallend ist die im Verhältnis zu anderen Arten 
exzessive Länge des distalen Tarsengliedes, die der des Grundgliedes gleichkommt. Das 4. Beinpaar ist 
sehr gestreckt. 

Die Genitalplatten sind von gewöhnlicher Form, medial nicht zugerundet. 

Die Truncuslänge beträgt 10,5; mm, die Thoraxbreite 2 mm. Die Tibia des Maxillarpalpus ist 3,5, 


der Metatarsus 2,5 mm lang. 


2. Gattung: Daesia KarschH. 


1842 Gluvia (part.) ©. L. Koch in: Arch. Naturg., Bd. VIII, 1, p. 355. 
1880 Daesia + Biton Karsch ibid. Bd. XLVI, p. 234. 

1899 Krarperın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XVI, p. 227. 

1901 in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 88. 


” 


Von der Gattung Daesia sind zurzeit bereits über 2 Dutzend Arten bekannt, die sich auf zwei anscheinend 
getrennte Verbreitungsgebiete verteilen, deren eines den nördlichen und nordöstlichen Teil von Afrika, 
Arabien und größere Gebiete des südwestlichen Asiens, einschließlich Persiens, umfafst, während das andere 
auf das Kapland und die ihm benachbarten Länder beschränkt erscheint. Ob beide Gebiete an der Ostküste 


des afrikanischen Kontinents lückenlos aneinander schließen, ist sehr zweifelhaft. Von den bisher bekannt 


272 K. KRAEPELIN, 70 


&ewordenen 8 südafrikanischen Arten gehören 4 mehr dem südlichen und zentralen Kaplande, die anderen 
4 aber den von Prof. SCHULTZE bereisten Gebieten (Gr.-Namaland und Gr.-Buschmannland) an. Nördlich 
von der Walfisch-Bai sind Daesia-Arten im Südwesten des afrikanischen Kontinents bisher nicht bekannt. 
Die Ausbeute umfaßt im ganzen 4 Arten, von denen 2 dem Gr.-Namalande und dem Hererogebiet 
entstammende mit bereits bekannten Arten identisch sein dürften, wohingegen 2 andere aus Betschuanaland 


und der Kalahari sich als neu erwiesen. 


1. Daesia hottentotta KRPLn. 


1899 Daesia holtentotta KraEreuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XVI, p. 229. 
1901 » u; n in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 95. 

Die bisher nur in männlichen Exemplaren bekannte Art ist zuerst im Gr.-Namalande und dann auch 
bei der Walfisch-Bai aufgefunden worden. Die Sammlung SCHULTZE enthält 6 d und I ? aus dem südlichen 
Hereroland (3. Okt. 1903). 

Die Männchen entsprechen in jeder Beziehung der Originalbeschreibung. Zu bemerken ist nur, 
daß bei einigen Exemplaren das Flagellum gegen das Ende eine zarte Aufbiegung zeigt (also nicht völlig 
geradlinig verläuft), sowie daf auf die 3 Dornen an den zentralen Rändern des Metatarsus der Maxillarpalpen 
proximal nicht immer 2 schlanke Borsten zu folgen brauchen, sondern daß die distale von diesen auch einen 
dornartigen Charakter annehmen kann, so daf} also dann die Ränder mit je 4 Dornen und nur einer basalen 
(oft ganz feinen) Borste besetzt sind. 

Das Weibchen zeigt in der Färbung keine Unterschiede vom d. Auch hier trägt der rostgelbe 
obere Mandibularfinger oberseits 2 breite braune Streifen; der Cephalothorax ist in der Mitte gelb, an den 
Seiten tiefbraun; das Abdomen oberseits braun beraucht, mit deutlichem schwarzen Mittelstreifen und je 
einem dunkleren Seitenstreif. Seiten und Bauch des Abdomens sind lehmgelb. Die Maxillarpalpen sind mit 
Ausnahme des hellen Schenkelgrundes braun beraucht, ähnlich das I., 3. und 4. Beinpaar, während das 
2. Beinpaar nur wenig beraucht erscheint. 

Die Bezahnung der Mandibeln entspricht im wesentlichen derjenigen von D. namagqua, d.h. es ist nur 
ein Zwischenzahn zwischen den beiden Vorderzähnen und dem Hauptzahn im dorsalen Finger vorhanden, 
ebenso nur ein Zwischenzahn zwischen den beiden Hauptzähnen des ventralen Fingers. 

Der distale Dorn am Ende der Ventralkante des Metatarsus des Maxillarpalpus ist hell und mindestens 
so lang wie der Durchmesser des Metatarsus. Auf der hinteren ventralen Kante folgen proximal dann noch 
2 ähnliche Dornen, denen sich 2 basale Borsten anschließen, wohingegen die dorsale Kante proximal vom 
(distalen) Enddorn nur mit 4 mäßjig langen Borsten bis zum Grunde besetzt ist. Die Tibia zeigt jederseits 
auf der ventralen Kante 3 lange, stark hervortretende Borsten, das Femur nur verhältnismäßig schwache 
Borsten. — Länge des Truncus I5 mm. 

Von D. namaqua 2% ist die Art, abgesehen von der beträchtlicheren Größe, vor allem durch die weit 


intensivere Färbung auf Mandibeln, Cephalothorax und Rücken des Abdomens unterschieden. 


2. Daesia namaqua Krprn. 


1899 Daesia namaqua Krarreuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XVI, p. 228, 
1901 5; ns in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 94. 


Diese im männlichen Geschlecht durch das fast fadenförmig ausgezogene Flagellum und den spitz- 


pfriemenförmig vorgestreckten dorsalen Mandibularfinger ausgezeichnete Art ist im Gr.-Namalande heimisch. 


71 Skorpione und Solifugen. 273 


Von Prof. SCHULTZE sind nur 2 noch dazu ziemlich schlecht erhaltene 2 erbeutet worden, und zwar bei 
Steinkopf im Gr.-Namalande (August 1904). Der Truncus der Exemplare ist nur 9 mm lang. 

Ich glaube, die vorliegenden Exemplare dieser Art einordnen zu sollen, da sie tatsächlich in ihren 
Hauptmerkmalen durchaus mit der Originalbeschreibung übereinstimmen. Immerhin ist es, da mir das 
Originalexemplar selbst zur Vergleichung nicht vorliegt, bei der weitgehenden Aehnlichkeit der Solifugen- 
weibchen möglich, daß ich mich in der Identifizierung irre. Der dorsale Mandibularfinger zeigt nur eine 
schwache Andeutung von dunklerer Streifung, der Cephalothorax ist gelbrot, im Mittelfelde etwas heller, 
das Abdomen bleigrau, die Rückenplatten etwas gelblich-bräunlich, aber ohne schwarze Längsstreifen. Be- 


zahnung der Mandibeln und Bedornung der Maxillarpalpen wie beim ? von D. hottentotta. 


3. Daesia betschuanica n. sp. 


Diese neue Art, von der leider nur 2 & erbeutet wurden, gleicht in ihrer Färbung auffallend der 
D. hottentotta. Auch hier sind die Mandibeln gelb mit 2 braunen Längsstreifen; der Cephalothorax ist fast 
ganz tiefbraun, nur in der Mitte etwas heller, der Thorax bräunlich, das Abdomen oberseits braun beraucht, 
mit 3 sich ziemlich scharf markierenden schwarzen Längsstreifen, die Hinterleibsspitze schwarz, die Unter- 
seite des Abdomens gelb. Der Augenhügel ist einfarbig schwarz. An den Maxillarpalpen ist das Femur 
mit Ausnahme des distalen Endes gelb, das Ende selbst und die übrigen Glieder sind braun beraucht (Tibia 
mehr rotbraun, Metatarsus und Tarsus braun). Die Beine sind am Grunde gelb, im übrigen braun beraucht. 

Die gelbe Behaarung der Oberseite des Abdomens ist ziemlich dicht. Charakteristisch und sehr 
abweichend von D. hottentotta ist zunächst die Bezahnung der Mandibularfinger, wie sie in Fig. 4 
wiedergegeben ist. Das Vorderende des dorsalen Mandibularfingers ist fast wie eine 
Gänsekielfeder gestaltet, d. h. vorn mit schwach gebogener Spitze und dahinter mit Ze 
einem großen, vorsprungartigen Zahnhöcker, dessen hintere Randlinie geradlinig schräg Ku 2 
nach hinten und oben verläuft, wo ein kleines Zwischenzähnchen den Beginn der nr \ 


schräg nach vorn gerichteten, ziemlich schlanken und spitzen Wangenzähnchen n ne 
3 3 € F 1, Als aesia 
markiert. Namentlich der erste Wangenzahn ist durch Größe ausgezeichnet. Der peischuanica n. sp. &. 


Mandibula und Fla- 


ventrale Mandibularfinger trägt die gewöhnlichen 2 Hauptzähne mit winzigem Zwischen- sehn 


zahn dazwischen. Charakteristisch aber ist, daß der hintere Hauptzahn nicht spitz, 
sondern geradlinig abgestutzt ist, so daf3 er fast quadratisch erscheint. Auch der vordere Hauptzahn ist 
etwas gestutzt und nur wenig nach vorn geneigt. 

Das Flagellum hat große Aehnlichkeit mit dem von D. hottentotta, doch ist es vielleicht gegen das 
Ende nicht ganz so spitz und nicht mit der Spitze aufwärts gebogen. Als charakteristischen Unterschied 
zwischen beiden Flagellen konnte ich nur feststellen, daß die untere Begrenzungslinie des oberen Umschlages 
bei D. beischuanica fast eine gerade Linie darstellt (Fig. 4), während sie bei D. hottentotta deutlich bogig 
geschweift erscheint. 

Der Metatarsus des Maxillarpalpus trägt an seiner oberen Ventralkante 3 helle Dornen, die 
länger sind, als der Durchmesser des Metatarsus, dazu basal eine längere Borste. An der unteren Ventral- 
kante finden sich 4 gelbe Dornen, die ebenfalls mindestens so lang sind, wie der Durchmesser des Meta- 
tarsus; der proximale von diesen Dornen ist dünner und schlanker als die übrigen; ganz am Grunde der 
Kante steht dann noch eine zarte Borste. Tibia und Femur sind ventral ebenfalls mit einer Anzahl zarter, 
langer Borsten besetzt. — Im wesentlichen schließen sich diese Befunde an diejenigen bei D. hottentotta g an. 

Die Länge des Truncus beträgt 17 mm. 


Als Fundort ist Lobatsi bei Mafeking, Britisch-Betschuanaland, angegeben. 


K. KRAEPELIN, 2 


4. Daesia schultzei n. sp. 


Aus dem Gebiet der Kalahari hat Prof. SCHULTZE Männchen, Weibchen und Pulli einer Daesia-Art 
heimgebracht, die ich, obwohl an verschiedenen Fundpunkten gesammelt, doch als zusammengehörig be- 
trachten möchte, da sie zum wenigsten in der Färbung volle Uebereinstimmung zeigen. Scharf charakte- 
risiert ist von diesen Exemplaren natürlich nur das g, das von den bisher bekannten Daesia-Arten sich 


recht auffallend unterscheidet. 


Die Färbung ist bei beiden Geschlechtern auffallend hell. Mandibeln, Cephalothorax und Thorax- 
ringe sind rein lehmgelb. Das Abdomen zeigt im feuchten Zustande eine schmutzig-bleigraue Färbung, 
wird aber beim Abtrocknen auf den Rückenplatten schmutzig-gelblich mit dunklerer Marmorierung. Das 
Femur des Maxillarpalpus ist gelb und nur gegen das Ende gelbrot, auch Tibia, Metatarsus und Tarsus 


sind gelbrot, die Beine lehmgelb. Der Augenhügel ist schwarz mit schmalem gelben Mittelstreif. 


Männchen. Das Männchen stellt zunächst in Bezug auf die Bezahnung der Mandibularfinger 
einen ganz eigenen Typus dar. Der dorsale Finger erscheint in seiner distalen Hälfte (Fig. 5) völlig zahnlos 
und dabei doch etwas gebogen. Erst am Beginn der Hinterhälfte treten 2 unpaare, ziemlich spitz und 
schräg nach vorn gerichtete Zähne auf, denen dann 2 kurze Reihen von Wangenzähnen (außen 3, innen 4) 
folgen, von denen aber in der Außenreihe der I., in der Innenreihe der 
2. kaum sichtbar ist. Ebenso eigenartig ist die Bezahnung des ventralen 
Mandibularfingers, insofern hier der vordere Hauptzahn völlig fehlt, die Schneide 


vielmehr, bis auf den schräg nach vorn gerichteten Grundzahn und ein winziges 


Höckerchen unmittelbar vor ihm, eine nur schwach geschweifte Linie bildet. 
Fig. 5. Daesia schultxei 


n. sp. d. Mandibula und Fla- Nicht minder eigenartig ist das Flagellum. Es hat, wie bei den 
Sn meisten übrigen Arten, die allgemeine Form eines geschlitzten Getreidekorns, 
läuft dann aber hinten in eine ventrale längere und eine dorsale kurze Spitze aus, derart, daß die kurze 
zapfenartige Dorsalspitze unter Verschließung des Längsschlitzes mittels einer schrägen Falte mit der 


ventralen Spitze sich verbindet (Fig. 5). Der obere Schlitzrand selbst bildet einen flachen Bogen. 


Am Maxillarpalpus ist nicht nur die ungewöhnliche Länge der Tarsus bemerkenswert, sondern 
auch, daß er in der Mitte der Unterkante zwischen der schwachen, kurzen Behaarung einen deutlich hervor- 
tretenden kurzen Dorn trägt. Metatarsus und Tibia sind ebenfalls nur sparsam kurzhaarig mit dazwischen- 
stehenden einzelnen längeren Haaren. Der Metarsus trägt an seiner oberen Ventralkante 4 lange, den 
Durchmesser des Metatarsus an Länge übertreffende Dornen, zwischen denen je ein um die Hälfte kürzerer 
Dorn (im ganzen also 3) erkennbar wird; proximal vom 4. Hauptdorn, also am Grunde des Metatarsus, 
sind die Dornen durch 2 längere Borsten ersetzt. Aehnlich ist die Bedornung der unteren Ventralkante. 


Die Tibia an jeder Unterkante mit 4 langen Borstenhaaren, das Femur mit zerstreuten Borstenhaaren. 


Der Metatarsus des 4. Beinpaares trägt außer dem Enddornenpaar in der Mitte außenseits noch einen 


langen Dorn. Der proximale Tarsus ist auffallend lang, in der Mitte jederseits mit abstehendem Dorn besetzt. 


Am 2. Abdominalring unterseits je ein Büschel von 4 wurstförmigen, roten Tubenhaaren. 
Länge des Truncus I5 mm, der Tibia des Maxillarpalpus Iı,5; mm, des Metatarsus + Tarsus 11,5 mm, 


des Tarsus allein 1,5 mm. 


Weibchen. Die Färbung ist noch bleicher als die des d; die Maxillarpalpen erscheinen nur gegen 
das Ende etwas schmutziger und dunkler gelb. Der Augenhügel zeigt ebenfalls eine gelbe Medianlinie im 


Gegensatz zu D. namaqua, pallida etc. 


73 Skorpione und Solifugen. 275 


Die Bezahnung der Mandibeln gleicht der von D. hottentotta, namaqua, kolbei und pallida, d.h. der 
dorsale Finger besitzt nur I Zwischenzahn, der ventrale 2 Hauptzähne und I Zwischenzahn (Fig. 6). Bei 
den vorliegenden alten Weibchen erscheinen die Zähne alle auffallend stumpf (wohl Altersmerkmal). 

Der Tarsus des Maxillarpalpus trägt unterseits keinen Dorn; der Metatarsus ist auf der oberen 
Ventralkante mit 2 mäßig langen Dornen und mit 2 Borsten besetzt, auf der unteren Ventralkante mit 
3 Dornen (kürzer als der Durchmesser des Metatarsus) und 2 Borsten. Die Tibia zeigt auf jeder der beiden 
Ventralkanten 4 lange Borsten, das Femur nicht gereihte lange Borsten. 

Das 4. Beinpaar ist wie beim 3 gestaltet. 

Länge des Truncus I5 mm. 2 ganz junge Individuen, die ich hierher rechne, obwohl der Metatarsus 
der Maxillarpalpen nur erst Borsten und keine Dornen zeigt, besitzen nur eine Truncuslänge von 5 mm. 


In erster Linie ist es die Färbung des Körpers, welche mich veranlaßt, das 


soeben beschriebene $% der D. schultzei & zuzuordnen, obwohl die Fundpunkte aus- N EN 
einanderliegen, sodann die Körpergröße und die Bedornung des 4. Beinpaares. LI 
Ä 5 . e R / 
D. leipoldti hat 2 Zwischenzähne im dorsalen Mandibularfinger; D. hottentotta und An 
beischuanica sind durch ihre intensiv braune Färbung unterschieden; D. namaqua ist Fig. 6. Daesia 
e B 5 5 : : hultzei n. sp. 9. 
kleiner, ohne gelben Mittelstrich zwischen den Augen; D. pallida soll ebenfalls einen en re 


tiefschwarzen Augenhügel und gebräunte Endglieder des Maxillarpalpus (mit Ausnahme 
der Unterseite) besitzen, auch ist die Bedornung des Metatarsus des Maxillarpalpus durchaus abweichend. 
D. schreineri endlich ist größer, intensiver gefärbt und besitzt nur einen endständigen Dorn an der vorderen 
Ventralkante des Metatarsus des Maxillarpalpus. 

Die Exemplare stammen sämtlich aus der Kalahari, und zwar das erwachsene Männchen und 2 Pulli 
von Khakhea, das Weibchen von Kooa. 


3. Gattung: Blossia E. Sım. 
1880 Blossia E. Sımox in: Ann. Soc. ent. France, Ser. 5, T. X, p. 390. 
1900 n KRrAEPELIn in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 101. 

Von der Gattung Blossia war lange Zeit nur eine Art (Bl. spinosa) bekannt, und zwar aus Nordafrika. 
Erst durch Pocock wurde im Jahre I900 eine Art aus Südafrika beschrieben, der dann kurz darauf PURCELL 
noch 6 weitere Arten aus dem Kaplande hinzufügte, so daß wir heute, ähnlich wie bei den vorhergehenden 
Gattungen, das südliche Afrika als das eigentliche Zentrum der Gattung bezeichnen müssen. 

Das von Prof. SCHULTZE gesammelte Material erweitert die Grenzen des Verbreitungsbezirks der 
Gattung im Südwesten erheblich nach Norden, nämlich bis zum südlichen Hereroland und östlich davon bis 
Khakhea und Sekgoma in der Kalahari. Leider sind die von letzterem Fundort stammenden Exemplare nur 
2 Weibchen. Dagegen wurde sowohl im Namalande wie im südlichen Hererolande je I neue Form erbeutet, 


die in beiden Geschlechtern vorliegt und daher eine weit schärfere Abgrenzung von den verwandten 
Formen gestattet. 


1. Blossia elunigera n. sp. 


Die Art, welche der Bl. crepidulifera Purc. nahesteht, liegt mir in mehreren männlichen und weib- 
lichen Exemplaren von verschiedenen Fundstellen des Klein-Namalandes (Steinkopf, Kamaggas) vor. 

Die Färbung des Cephalothorax, der Mandibeln, Palpen, Beine ist beim 3 einfarbig gelbrot (rost- 
farben), beim 2 etwas mehr lehmgelb, mit Ausnahme der mehr gelbroten Maxillarpalpen. Das Abdomen 


erscheint in feuchtem Zustande zuweilen fast ganz schwarz; in anderen Fällen zeigt es rostfarbene oder 
Jenaisclie Denkschriften. XIII. 10 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
35 


276 K. KRAEPELIN, 74 


ledergelbe Hinterränder der Segmente oder erscheint sogar vorwiegend schmutzig-gelbrot mit dunkleren 


Schattenflecken oder lehmgelb. 


Männchen. Die Bezahnung der -Mandibeln erinnert durchaus an diejenige der Bl. spinosa Sım. 
Der normal gebogene dorsale Mandibularfinger trägt 2 große spitze Vorderzähne, darauf einen mäßig großen 
spitzen Zwischenzahn und dann einen Hauptzahn von der Größer des I. und 2. Vorderzahns, worauf noch 
3—4 kleinere, gleich große Wangenzähne folgen (Fig. 7). Der ventrale Finger ist mit 3 spitzen, schräg vor- 
wärts gerichteten Zähnen besetzt, von denen der mittlere nur wenig kleiner ist, als die beiden anderen. 

Das Flagellum, mit seiner Basis oberhalb des Hauptzahnes eingelenkt, gleicht einer nach vorn 
stark erweiterten Keule, deren Stiel geschlossen ist, deren verbreitertes Ende eine weite, trompetenmündungs- 
artige Oeffnung zeigt (Fig. 7). Innenseits trägt der dorsale Mandibularfinger hier eine Anzahl nach vorn 


sich verjüngender, gefiederter Borsten (bei Bl. erepidulifera sollen diese Borsten 


e , J bis zur Spitze gleich dick und nur fein stachelig gesägt sein). 
EP Der Metatarsus der Maxillarpalpen ist dicht mit einseitig fein ge- 
EN 4 zähnten, an der Spitze gestutzten oder kurzgabeligen Zylinderborsten besetzt, 
ISIS D-> zwischen denen zerstreut längere Borsten stehen. Unterseits trägt der Metatarsus 


a etwas vor der Mitte einen kurzen, wenig hervortretenden Dorn, seltener 2 Dornen. 
n. sp. d. Mandibeln und Aehnlich ist die Tibia mit gesägten Gabelborsten und längeren Borsten besetzt; 
er die Unterseite trägt 2 oder auch 3 Dornen (bei der leichten Ablösbarkeit der 
Dornen ist es oft schwer zu entscheiden, ob es sich bei geringerer Dornenzahl um ein wirkliches Fehlen 
oder um einen Defekt handelt). 
Mandibeln und Thorax sind dicht mit kurzen Dornspitzchen besetzt, letzterer namentlich an den 
Seiten. Dazwischen stehen an den Seiten des Cephalothorax, wie an dessen Hinterrande und den freien 
Thoraxringen lange Dornborsten, die auch die Seiten der Abdominalringe bekleiden (wie bei allen Blossia- 
Arten). Das 2. Bauchsegment des Abdomens trägt 2 Büschel von je 2 oder 3 rötlichen, zylindrischen, 
einwärts gekrümmten Tubenhaaren. 


Die Truncuslänge beträgt bis 9 mm. 


Weibchen. Abgesehen von dem Fehlen des Flagellum und der Tubenhaare des 2. Bauchsegments, 
unterscheiden sich die 2 von den @ vornehmlich durch die Bekleidung der Maxillarpalpen. Sie sind nicht 
mit gesägten Zylinderborsten besetzt, sondern zeigen zwischen den langen Borstenhaaren nur vereinzelte 
glatte Zylinderborsten. Die Unterseite des Metatarsus trägt vor der Mitte nur I schwachen Dorn, die 
Tibia ebenfalls nur I Dorn in der Mitte (an einem Palpus aber 3). Die Bezahnung der Mandibularfinger 
gleicht im wesentlichen derjenigen der d, doch ist der Zwischenzahn im ventralen Finger entweder nur ein 
winziger Höcker oder gar nicht nachweisbar. Die Bedornung von Cephalothorax, Abdomen etc. ist merk- 
lich schwächer entwickelt als beim d. Truncuslänge bis 9 mm. 

Wie schon erwähnt, steht die Art der Bl. crepidulifera Purc. von Robertson in der Kapkolonie am 
nächsten, der sie namentlich in der Form des Flagellum zu gleichen scheint. Als Unterschiede sind haupt- 
sächlich hervorzuheben: I) die Färbung ist nicht bleichgelb; 2) die Borsten an der Innenseite des dorsalen 
Mandibularfingers sind deutlich gefiedert und nach vorn allmählich verjüngt, während sie bei Bl. crepidulifera 
bis zur Spitze gleich dick und nur fein stachelig sein sollen; 3) der dorsale Mandibularfinger ist normal 
gebogen, nicht gerade vorgestreckt; der 3. Zahn ist ein deutlicher Zwischenzahn und nicht mit den 2 vorderen 
von gleicher Größe; auf ihr folgt bei BI. clunigera der Hauptzahn, bei Bl. crepidulifera hingegen nach langem 


geraden Intervall I Zwischenzahn und dann erst der Hauptzahn. 


75 Skorpione und Solifugen. 277 


2. Blossia falcifera n. sp. 


Aus dem südlichen Hererolande liegen mir eine Anzahl ? und ı 3 einer Blossia-Art vor, die zwar 
mit Bl. setigera Poc. augenscheinlich sehr nahe verwandt ist, aber doch wohl als eigene Art angesprochen 


werden muß. 


Die Färbung des Truncus ist fast einfarbig lehmgelb, nur der Vorderrand des Cephalothorax ist 
zuweilen schmal bräunlich beraucht. Das Femur des Maxillarpalpus ist in der Grundhälfte ebenfalls fahl- 
gelb, wird aber gegen das Ende mehr gelbrot bis bräunlich; die Tibia ist ganz gelbrot (2) oder bräunlich (4), 
und beim Metatarsus wird die Färbung noch dunkler (beim 2 in der Endhälfte nebst dem Tarsus gebräunt, 
beim d ganz braun). Die Beine sind gelb, in den distalen Abschnitten etwas beraucht, namentlich am 


4. Beinpaar, dessen Femur am Grunde bleich, gegen das Ende mehr gelbrot gefärbt ist. 


Männchen. Die Bezahnung des normal gebogenen dorsalen Mandibularfingers entspricht im 
wesentlichen derjenigen von Bl. setigera, doch erscheinen die beiden Vorderzähne weit schlanker und spitzer, 
als auf der Pocockschen Zeichnung (Fig. 8). Es folgt ein mäßig großer Zwischenzahn und ein Hauptzahn, 
der kürzer, aber breiter ist als die Vorderzähne. Die 3 äußeren Wangenzähne sind gleichmäßig groß. Der 
ventrale Finger besitzt bei dem vorliegenden Exemplar einerseits lediglich 
die üblichen 2 Hauptzähne und dazwischen einem winzigen Zwischenzahn; 
auf der anderen Seite aber erscheint der vordere Hauptzahn noch wieder 
dreizackig (Fig. 8), so dafs die Zeichnung Pococks von Bl. setigera mit zwei- 


gezacktem Vorderzahn nicht wohl als spezifisches Unterscheidungsmerkmal 


aufgefafft werden kann. 


A 2ER u 


Das Flagellum entspricht, soweit sich dies nach der Zeichnung Fig. 8. Blossia faleifera n. sp. 
d. Mandibeln und Flagellum. 

beurteilen läßt, durchaus demjenigen von Bl. setigera. Es ist ein langes, 
sensenartig geformtes Gebilde, das über dem 2. Hauptzahn des dorsalen Mandibularfingers entspringt und, 
sich allmählich verjüngend, fast bis zur Basis des Fingers reicht. Unter dem stärker chitinisierten oberen 
Rande tritt in der basalen Hälfte noch die sich schnell verjüngende membranöse Innenfläche hervor (Fig 8). 
Der dorsale Grat selbst ist an der Basis breit und verjüngt sich allmählich bis zum Ende, an dem ein 
kaum wahrnehmbares Spitzchen plötzlich nach vorn umbiegt. Bemerkenswert ist noch außer den gefiederten 
Innenborsten des dorsalen Mandibularfingers eine starke, über dem Wangenteil auf der Firste des Fingers 
entspringende, gebräunte Chitinborste, welche zunächst bogig nach oben steigt, um dann, nach vorn 


und abwärts ziehend, in den Fiederborsten der Innenseite sich zu verlieren. 


Der Metatarsus des Maxillarpalpus trägt an seiner Ventralseite 3 mäßig große Dornen (leicht 
abbrechend) und ist außerdem ziemlich dicht mit einerseits scharf gesägten Zylinderborsten besetzt, welche 
vor einzelnen langen Borstenhaaren überragt werden. Aechnlich ist auch die Tıbia mit 3 Dornen, gesägten 
Zylinderborsten und Haaren besetzt, doch stehen die Zylinderborsten zerstreuter. 

Mandibeln, Cephalothorax, freie Thoraxringe und Abdomen sind, wie gewöhnlich, mit langen und 
kurzen Gabelhaaren bekleidet. Die fleischigen Tubenhaare des 2. Bauchsegments stehen in 2 Büscheln zu 


je 2-3 und sind rötlich. Länge des Truncus Io mm. 


Weibchen. Es entspricht bis auf das Fehlen des Flagellum im wesentlichen dem g. Der ventrale 
Mandibularfinger ist aber in seiner distalen Hälfte infolge des kürzeren Vorderzahns normaler verjüngt, 
als beim dg. Die Cylinderborsten des Maxillarpalpus sind nicht an der einen Randkante scharf gesägt und 


viel kürzer, als beim g, auch reichlich mit zugespitzten, kürzeren oder längeren Borsten untermischt. Die 
10* 
35* 


278 K. KRAEPELIN, | 76 


3 Ventraldornen der Tibia sind stark, distal von ihnen oft noch ein schwaches Dörnchen, proximal am 


Grunde der Tibia eine lange Fadenborste. Truncuslänge bis 13,5 mm. 


Als wesentlichsten Unterschied von Bl. setigera aus dem Mashonalande im Osten vermag ich bei der 
kurzen Beschreibung Pococks zunächst nur die Färbung anzuführen, die bei Bl. setigera einfarbig dunkel- 
grau- bis rotbraun angegeben wird. Auch soll der Schenkel des 4. Beinpaares in der Grundhälfte rötlich 
sein, die übrigen Gliedmaßen mit Ausnahme ihres helleren Grundes ebenfalls dunkel wie der Truncus. 
Vielleicht ist auch die Bezahnung des dorsalen Mandibularfingers, wie oben schon angedeutet, etwas anders, 


und die braune Dorsalborste dieses Fingers der Zeichnung nach in viel flacherem Bogen gekrümmt. 


Verwandt erscheint auch Bl. karrooica Purc. von Prince Albert in der Kap-Kolonie, doch läßt hier 


das Flagellum und die Bezahnung der Mandibularfinger ohne weiteres spezifische Unterschiede erkennen. 


3. Blossia obscura n. Sp. 


Von Khakhea in der Kalahari hat Herr Prof. SCHULTZE zwei anscheinend erwachsene £ einer Blossia- 
Art heimgebracht, die sich von allen bekannten Blossia-Arten durch ihre dunkelbraune Färbung unter- 
scheiden, also nach PurceELL gleich den Melanoblossien den „Tag-Typus‘“ repräsentieren, während die 
übrigen Blossia-Arten mit ihrer mehr lehmgelben Färbung eine nächtliche Lebensweise führen sollen. Wegen 
dieser abweichenden Färbung glaube ich diese weiblichen Exemplare als neu hier beschreiben zu sollen, 
obwohl — beim Fehlen des d — sonstige morphologische Unterschiede von den verwandten Formen kaum 


nachzuweisen sind. 


Der Cephalothorax und die Mandibeln sind einfarbig dunkelbraun, ebenso die Rückenplatten des 
Abdomens. Die Bindehaut des Abdomens ist hellgrau, wie die Bauchseite, die aber, namentlich gegen das 
Ende, eine Andeutung zweier dunkler Längsstreifen zeigt. Die Maxillarpalpen sind der Hauptsache nach 
lehmgelb und in den Grundgliedern nur schwach beraucht; die Spitze des Metatarsus aber und der Tarsus 
selbst sind dunkelbraun. Von den Beinpaaren ist namentlich das 4. durch auffällige Färbung ausgezeichnet: 
das Femur ist in der Grundhälfte hellgelb, in der Endhälfte scharf abgesetzt dunkelbraun; die Tibia ist am 
Grunde wie an der Spitze dunkel gefleckt, sonst nur wenig beraucht, wie die Tarsen. Aehnliche Färbung, 
wenn auch weniger scharf ausgeprägt, zeigt auch das 3. Beinpaar, während die beiden vorderen Beinpaare 


nur schwach beraucht erscheinen. 


Der dorsale Mandibularfinger ist normal gebogen, mit 2 gleich großen Vorderzähnen, kleinem 
Zwischenzahn und großem Hauptzahn, dem noch 3 fast ebenso große Wangenzähne folgen. Der ventrale 
Mandibularfinger besitzt 2 Hauptzähne und einen winzigen, dem basalen Hauptzahn dicht ansitzenden 


Zwischenzahn. 


Der Metatarsus der Maxillarpalpen ist ziemlich dicht mit anliegenden, zugespitzten Borsten be- 
kleidet, zwischen denen vereinzelt wagerecht abstehende, nur wenig gestutzte Zylinderborsten stehen. Unter- 
seits trägt der Metatarsus in regelmäßigen Abständen 3 auffallend kurze Dornen. Aehnlich ist die Bekleidung 
der Tibia, doch finden sich hier unterseits 4, wenn nicht gar 5 kurze Dornen, von denen der mittelständige 
etwas länger als die übrigen. 

Die Mandibeln sind oberseits dicht mit kurzen Dörnchen besetzt, am Innenrande aber mit langen, 
kammförmig gestellten Borsten. Der Cephalothorax ist ebenfalls auf der Fläche mit kurzen Dörnchen besetzt, 


die an den Seiten an Länge zunehmen. Die Rückenplatten des Abdomens sind mit langen, geraden, weißen 
Borsten zerstreut besetzt. 


77 Skorpione und Solifugen. 279 


Der Tarsus des 4. Beinpaares besteht aus 2 deutlichen, langgestreckten Tarsengliedern (Unterschied 
von Hemiblossia); die Krallen sind fast so lang wie beide Tarsenglieder zusammen. 

Länge des Truncus 6 mm. 

Außer der auffallenden Färbung ergibt die vorstehende Beschreibung in der Tat kaum irgend ein 
die Art von den Verwandten abgliederndes Merkmal, es sei denn die größere Dornenzahl an den Maxillar- 
tibien und die geringe Zahl der Zylinderborsten. Die Gattung Melanoblossia, mit welcher die Art in der 
dunklen Färbung übereinstimmt, ist durch sehr abweichende Bezahnung des oberen Mandibularfingers (auch 


im weiblichen Geschlecht) unterschieden. 


4. Gattung: Hemiblossia KrPLn. 


1899 Hemiblossia Krarreuın in: Mt. Mus. Hamburg, Bd. XVI, p. 233. 
1901 & v in: Das Tierreich, Palpigradi und Solifugae, p. 103. 

Die durch auffallende Kürze des eingliedrigen oder undeutlich zweigliedrigen Tarsus des 4. Bein- 
paares charakterisierte Gattung Hemiblossia ist auf Südafrika beschränkt, von wo bisher 2 Arten beschrieben 
sind. Die eine — H. bowvieri KRPLn. -—, vom Oberlauf des Zambesi, ist bisher nur in einem weiblichen 
Exemplar bekannt, die anderen — H. o’'neili Purc. —, aus dem südlichen Kaplande (Sunday River im Uiten- 
hage District), in beiden Geschlechtern. 

Die Sammlung SCHULTZE enthält zunächst ein defektes jugendliches J dieser Gattung von Steinkopf 
im Klein-Namalande, das wegen der fehlenden Tarsen des 4. Beinpaares nicht sicher zu bestimmen ist, wegen 
der berandeten Malleoli, der einfarbig braunen Maxillarpalpen und Beine aber vielleicht zu einer der beiden 
bereits beschriebenen Arten gehört. Anders steht es mit einer Form aus der Kalahari, die mir wegen ihrer 


abweichenden Färbung als neu erscheint und daher im folgenden beschrieben werden soll. 


1. Hemiblossia kalaharica n. sp. 


Die bei Khakhea in der Kalahari erbeutete Art liegt leider nur in einem einzigen weiblichen Exemplar 
und einem Pullus vor. 

Färbung der Mandibeln, des Cephalothorax und der seitlichen Bindehaut des Abdomens einfarbig 
braun, wie bei den anderen Arten. Die Mandibeln ohne erkennbare dunklere Längsstreifen. Thoraxringe 
und Rückenplatten des Abdomens hell-gelblichweiß. Bauchplatten grauweiß, nicht sehr scharf von der 
nach unten violett verblassenden Bindehaut abgesetzt. Hüftglied und Trochanter des Maxillarpalpus bräunlich 
beraucht; Femur und Grundhälfte der Tibia fast einfarbig lehmgelb, Endhälfte der Tibia, des Metatarsus und 
Tarsus braun. Beine sämtlich einfarbig lehmgelb. Malleoli einfarbig gelb, nicht schwarz berandet. 

Dorsaler Mandibularfinger normal gebogen, mit 2 Vorderzähnen, von denen der erste kleiner 
ist, als der zweite (Gegensatz zu H. bowvieri); es folgt I kleiner Zwischenzahn, ı Hauptzahn und 3 Wangen- 
zähne. Ventraler Mandibularfinger mit 2 Hauptzähnen und I winzigen Zwischenzahn. 

Metatarsus des Maxillarpalpus dicht mit kurzen Zylinderborsten besetzt, dazwischen lange Gabel- 
borsten und einzelne lange Haare, unterseits ohne Dornen. Aehnlich die Tibia, doch tragen die langen 
Haare namentlich unterseits borstenförmigen Charakter. 

Der Cephalothorax ist dicht mit kurzen Borsten besetzt, dazwischen zerstreut längere Borsten. 
Thoraxringe und dorsale Abdominalplatten zerstreut mit hellen Borsten besetzt, Unterseite des Abdomens 


dicht weißborstig. 


J 


D 
ie) 


K. KRAEPELIN, 78 


Der Tarsus des 4. Beinpaares entspricht dem von H. bowvieri, d. h. er ist nur etwa dreimal so lang 


wie hoch und zeigt keine Spur einer rudimentären Zweiteilung (Gegensatz zu H. o’neili). 
Länge des Truncus I1!/, mm. 


Ist die Art von H o’neili schon durch die abweichende Form des Tarsus des 4. Beinpaares unter- 
schieden, so weicht sie des weiteren von beiden bisher beschriebenen Arten durch die einfarbigen, nicht 
schwarz berandeten Malleoli, die hellen Grundglieder der Maxillarpalpen und die hellgelben (nicht rotbraunen) 
Rückenplatten des Abdomens ab. 


5. Gattung: Pseudoblossia n. g. 


Die von PuURCELL im Jahre 1903 (Ann. S. Afr. Mus., Vol. III, p. 6) neu aufgestellte Gattung Melano- 
blossia ist vor allen Gattungen der Familie der Daesiinae dadurch ausgezeichnet, daß das nicht drehbare, 
der Innenfläche des oberen Mandibularfingers angelagerte Flagellum ganz die Form eines dicht fiederig be- 
haarten Stabes oder einer gefiederten Borste angenommen hat und dadurch große Aehnlichkeit mit den auch 


sonst die Zahnreihe innenseits flankierenden Fiederborsten besitzt. 


Die hier zu besprechende, neu von Prof. SCHULTZE im Klein-Namalande entdeckte Gattung Pseudo- 
blossia geht in dieser Hinsicht noch einen Schritt weiter, insofern ein dem Flagellum der übrigen Däsiinen 
vergleichbares Gebilde überhaupt nicht mehr vorhanden ist und an Stelle desselben nur eine Anzahl langer, 
starker, bogig gekrümmter Fiederborsten auftritt, die beim d an der inneren Oberkante des dorsalen 
Mandibularfingers entlang laufen, sich sonst aber in nichts von den dann folgenden, aber kürzeren Fieder- 


borsten des eigentlichen, auch beim 2 auftretenden Mundbesatzes unterscheiden (vergl. Fig. gb). 


Man könnte daran denken, dieses Bündel von Fiederborsten einfach als Spezialfall der einfachen 
Fiederborste bei Melanoblossia unterzuordnen; allein eine Reihe anderer nicht unwesentlicher Unterschiede, 
wie das Fehlen der Tubenhaare am 2. Bauchsegmente des d, die Eintarsigkeit des 4. Beinpaares, die ab- 
weichende Bezahnung und der andersartige Färbungstypus, lassen doch die Aufstellung einer besonderen, 
von Melanoblossia wohl unterschiedenen Gattung als unabweisbar erscheinen. Dieselbe wäre etwa folgender- 


maßen zu charakterisieren: 


Gattung aus der Subfamilie der Daesiinae (I. Bein ohne Endkrallen, Innenfläche der Mandibeln 
mit deutlichen, fast bis zur Mitte reichenden Stridulationsriefen, Metatarsus der Maxillarpalpen mit aus- 
geprägten Zylinderborsten) mit an allen Beinpaaren eingliedrigen Tarsen. Der Tarsus des 4. Beinpaares 
gestreckt, mindestens 6mal so lang wie hoch. Augenhügel wie bei Blossia vorn mit 2 stark hervortretenden 
Borsten. Metatarsus des Maxillarpalpus mit zahlreichen Zylinderborsten, aber ohne Dornen (wie bei Melano- 
blossia). Metatarsus des 2. und 3. Beinpaares dorsal mit starken Dornen. g ohne echtes Flagellum, an 
Stelle dessen mit einer Anzahl langer, der Oberkante des dorsalen Mandibularfingers folgender Fiederborsten;; 
ohne fleischige Tubenhaare am 2. Bauchsegment des Abdomens; Mandibularfinger lang und schlank, ge- 
bogen; der dorsale erst nach dem vorderen Drittel bezahnt, der ventrale mit 2 Hauptzähnen und einem sehr 
großen Zwischenzahn. Das 2 durch die Bezahnung des dorsalen Mandibularfingers an Melanoblossia sich 
anschließend, sonst von der aller südafrikanischen Formen der Familie abweichend, insofern auf den ı. Vorder- 


zahn ein kleiner Zwischenzahn folgt, dann erst der 2. große Vorderzahn (vgl. Fig Io). 


Anscheinend nächtliche (dunkel-rostgelb bis rostbraun gefärbte) Tiere von der Größe der Daesia- 
oder @lwvia-Arten. — Ueber die phylogenetische Verwandtschaft mit den übrigen Gattungen der Familie 
wage ich zurzeit kein Urteil abzugeben. 


79 Skorpione und Solifugen, 281 


1. Pseudoblossia schultzei n. sp. 


Das Material, welches mir bei Aufstellung dieser Gattung und Art zur Verfügung stand, ist ein sehr 
reiches und umfaßt von jedem der beiden Geschlechter über ein Dutzend Exemplare. Sie wurden sämtlich 


bei Kamaggas im Klein-Namalande erbeutet. 


Färbung der Mandibeln und des Cephalothorax schmutzig-rostfarben, dorsaler Oberkiefer oft mit 
2 dunkleren Längsstreifen. Rückenplatten des Abdomens dunkler braun, die seitliche Bindehaut bleigrau, 
die Bauchplatten graugelb oder auch wohl dunkler mit gelben Hinterrändern der Segmente. Malleoli ein- 
farbig lehmgelb. Maxillarpalpen einfarbig lehmgelb bis rostbraun, gegen das Ende nicht dunkler, nur der 
Grund und namentlich die Unterseite des Femur etwas heller. Beine unterseits lehmfarben, dorsal und an 


den Seiten von Tibia und Femur mehr oder weniger braun beraucht. 


Fig. 9a. Fig. gb. Fig. 10. 


Fig. ga. Pseudoblossia schultxei n. sp. d. Mandibeln von der Außenseite. 
Fig. 9b. Pseudoblossia schultxei n. sp. d. Dorsaler Mandibularfinger von der Innenfläche. 
Fig. 10. Pseudoblossia schultzei n. sp. 9. Mandibeln von der Außenseite. 


Männchen. Dorsaler Mandibularfinger schlank und mäßig gebogen, im vorderen Drittel 
zahnlos. Von den 3 vordersten Zähnen ist der mittlere ein winziger Zwischenzahn, der 3. größer und 
massiger als der erste (Fig. ga). Der dann folgende Zwischenzahn von mäßiger Größe, darauf der dem 
3. Vorderzahn an Größe gleichkommende Hauptzahn und eine weitere Reihe von 4 verschieden großen 
Wangenzähnen. — Riefen des Schrillapparates etwa 16. Ventraler Mandibularfinger mit 3 an Größe von vorn 


nach hinten zunehmenden Zähnen. 


Das Flagellum völlig fehlend, durch ein Bündel von 4 oder 5 bis zur Oberkieferspitze reichenden, 
in ihrer Endhälfte dicht fiederig gefransten Borsten ersetzt, welche der inneren Oberkante der Mandibeln 
anliegen (Fig. gb). Ventral von diesen Borsten folgen die ähnlich gebauten, aber kürzeren Borsten des 


Mundbesatzes. 


Metatarsus und Tibia des Maxillarpalpus dicht mit feinen, kurzen Dornspitzchen besetzt, zwischen 
denen ventral lange, mächtige, kaum gestutzte und an der Tibia fast dornenartige Zylinderborsten, dorsal 


gerade, zugespitzte Borsten stehen. Daneben finden sich noch einzelne lange Grannenhaare bezw. -borsten. 


Thorax und Abdomen ebenfalls auf der Fläche fein kurz dornspitzig, dazwischen, namentlich an 
den Rändern, längere Dörnchen. Zweite Bauchplatte des Abdomens ohne fleischige Tubenhaare, alle Platten 


nur mäßig dicht fein gelbhaarig. 


Weibchen. Die Finger der Mandibeln erscheinen erheblich kürzer als beim g und stärker ge- 
bogen. Die Zähne des dorsalen Fingers beginnen daher näher der Spitze und sind auch schärfer ausgeprägt. 
Von den 3 Vorderzähnen ist der 3. der größte, der mittlere noch deutlich kleiner als der ı. (Fig. Io). 


Eigentlicher Zwischenzahn, Hauptzahn und Wangenzähne ähnlich wie beim d. 


282 K. KRAEPELIN, Skorpione und Solifugen. 8o 


Das dem Flagellum entsprechende Bündel gefiederter, bis zur Mandibelspitze reichender Borsten fehlt 
dem 9; nur die gefiederten Borsten des Mundbesatzes sind vorhanden. 

Metatarsus und Tibia des Maxillarpalpus entbehren des feinen Besatzes kurzer Dornspitzchen ; 
dafür treten zerstreuter gestellte, längere Börstchen auf. Zylinderborsten und Grannenborsten wie beim d. 

Aehnlich sind auch Oberkiefer, Thorax und Dorsalplatten des Abdomens nicht dicht und fein mit 
Dornspitzchen, sondern zerstreut mit kurzen Borstenhaaren besetzt. Bauchplatten des Abdomens wie beim 
g mäßig dicht gelbhaarig. 

Truncuslänge des größten 17 mm, des größten ? 22 mm. Die Melanoblossia-Arten haben nur eine 
Truncuslänge von 7, bezw. II mm. 


Pseudoscorpionina (Chelonethi). 


Von 
Albert Tullgren. 


Experimentalfältet (Schweden). 


Mit 6 Figuren im Text. 


Das kleine Material von Chelonethiden, das von Herrn Prof. Dr. LEONHARD SCHULTZE heimgebracht 
und mir von ihm zur Bearbeitung gütigst überlassen worden war, bietet in zwei Hinsichten Tatsachen von 
Interesse. Erstens waren bisher aus dem durchforschten Gebiete keine Chelonethiden bekannt und 
zweitens habe ich 5 von den 6 bestimmbaren Arten als neu konstatieren können. Von diesen 5 
neuen gehören 3 Arten einer im ganzen südafrikanischen Faunengebiete noch nicht angetroffenen 
Gattung an, ich meine Olpium schultzei n. sp., nitens n. sp. und subgrande n. sp. Die übrigen Arten sind 
Repräsentanten der artreichen Gattung Chelifer (s. 1.). Diese Arten bieten jedoch nur wenig von systematischem 
oder zoogeographischem Interesse. Nur die Art Chelifer tumuliferus n. sp. erregt unsere Aufmerksamkeit 


durch ein ungewöhnliches und charakteristisch geformtes Femur. 


Chelonethi. 


Fam. Gheliferidae. 


Chelifer GEOFFR. (8. ].). 
Chelifer tumuliferus n. Sp. 
(lie r.) 

Männchen (). Farbe. Der Cephalothorax ist tabaksbraun, am Hinterrande lehmgelb. Die 
Pedipalpen sind dunkel-rotbraun. Die Rückenplatten des Abdomens hellbraun, je mit einem dunklen Punkte. 
Die Beine gelb und der Bauch blaß-gelbbraun. 

Morphologische Merkmale. Der Cephalothorax ist ein klein wenig länger als am Hinter- 
rande breit, mit fast parallelen Seitenrändern, und vorn breit abgerundet. Das Integument ist glänzend, sehr 
fein und gleichmäßig granuliert und mit einfachen, sehr kurzen Haaren spärlich besetzt. Die erste Quer- 


furche ist sehr deutlich, stark nach hinten (procurva) gebogen. Die zweite Querfurche ist fast unmerklich. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 11 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
36 


84 ALBERT TULLGREN, 82 


vw 


Zwei wirkliche Augen. 

Das Abdomen ist wenigstens I,5mal so lang wie der Cephalothorax. Die Rückenplatten I—X sind 
alle longitudinal geteilt, sehr fein chagriniert. Alle Haare sind sehr kurz und einfach, nur am Hinterende 
finden sich 4 sehr lange, „taktile‘“ Haare. 

Die Cheliceren. Die Terminalborste des beweglichen Fingers reicht bis zur Spitze der Galea, 
die ziemlich kurz und in der distalen Hälfte mit einigen verhältnismäßig langen Zähnen versehen ist. Die 

Serrula ist von ca. 15 Lamellen gebildet. Die basale Lamelle ist etwas ver- 

längert und am Ende blattförmig erweitert. Das Flagellum besteht aus 4 Borsten, 

von welchen die erste Borste am Vorderrande der distalen Hälfte fein gezähnt ist. 

Die Pedipalpen sind bedeutend länger als der Körper. Das Integument 

5 ist überall vollkommen glatt und glänzend. Die Haare sind kurz und einfach, 

SS ( kürzer als die Breite des Femoralstielchens, nur die Finger tragen längere, 
„taktile“‘ Haare. 

Der Trochanter ist ca. 2mal so lang wie breit, vorn fast stärker als hinten 

konvex, oben in der distalen Hälfte mäßig blasenförmig erweitert. Das Femur 


Fig. 1. Chelifer tumuliferus i S } ß j 2 
n.sp. & Pedipalpund Cephalo- hat ein kurzes, schwach markiertes Stielchen und ist ca. 3,7 so lang wie breit. 


Ihorazı a(Vere, 130) Am Außenrande ist es schwach konvex, am Innenrande hat es nahe am 
Stielchen einen charakteristischen, kleinen Knollen. Vor diesem Knollen ist das Glied sehr 
schwach konvex. Das Femur ist ca. I,2mal so lang wie die Tibia, die kaum oder nicht kürzer als die Finger 
ist. Die Tibia ist ca. I,amal so breit wie das Femur, schmal gestielt, am Hinterrande in der proximalen Hälfte 
gerade oder äußerst schwach konkav, in der distalen Hälfte ziemlich stark konvex. Am Innenrande ist sie 
im distalen Drittel schwach konkav. Die Hand ist schmal und etwas schräg eiförmig. Die Finger sind 


auffallend stark gebogen und klaffen ziemlich stark. 

Die Beine. Die Haare sind einfach oder fein gezähnt. Die Krallen sind einfach, wie die termino- 
lateralen Haare. Das „taktile“ Haar des vierten Tarsus vor der Mitte inseriert. 

Maße. Länge des Cephalothorax 0,66, die des Abdomen ca. I mm. 

Länge der Pedipalpenglieder: II. 0,34; III. 0,7; IV. 0,58; Va 0,47; Vb 0,45 mm. 

Fundort: Südafrika, Klein-Namaland, Port Nolloth (April 1905). 

Durch die eigentümliche Form des Pedipalpenfemur weicht diese Art von allen übrigen bisher 


bekannten Chelifer-Arten ab. 


Chelifer segregatus n. Sp. 
(Fig. 2.) 

Weibchen. Farbe. Der Cephalothorax ist hellbraun, etwas dunkler vor der ersten Querfurche. 
Die Pedipalpen sind rotbraun, distalwärts rötlicher. Die Rückenplatten des Abdomens sind fast olivenbraun, 
und die Beine sind gelbbraun. 

Morphologische Merkmale. Der Cephalothorax ist ca. I!/;mal so lang wie am Hinterrande 
breit. Das Integument ist fein und regelmäßig granuliert, mit sehr kurzen, einfachen oder gezähnten Haaren 
spärlich besetzt. Die erste Querfurche ist sehr deutlich, schwach nach hinten („procurva“) gebogen. Die 
zweite Querfurche ist nur schwach angedeutet. 

Zwei wirkliche Augen. 

Das Abdomen ist ca. 3mal so lang wie der Cephalothorax. Die Rückenplatten sind alle longitudinal 


geteilt, und das Integument derselben ist fein netzförmig skulpturiert. Die Haare sind kurz, einfach oder 


83 Pseudoscorpionina (Chelonethi). 285 


fein gezähnt. Die beiden letzten Rückenplatten tragen je 2 lange, „taktile‘‘ Haare. Der Bauch ist mit 
feineren und zahlreicheren Haaren besetzt. Die letzte Bauchplatte hat 2 „taktile‘‘ Haare. 

Die Cheliceren. Die Galea ist kurz, an der distalen Hälfte mit einigen sehr kurzen Zähnen ver- 
sehen und wird von der Terminalborste fast überragt. Die Serrula ist aus 23 Lamellen gebaut. Die basale 
derselben ist stark verlängert. Das Flagellum besteht aus 4 Borsten, von welchen die erste Borste am 
Vorderrande der distalen Hälfte fein und kurz gezähnt ist. Die Lamina interior hat 4 gezähnte Loben. 

Die Pedipalpen sind kaum so lang wie der Körper. Das Integument ist 
überall fein granuliert, am stärksten an der Innenseite des Femur. Das Integument 
der Hand ist äußerst schwach granuliert, fast glatt und glänzend. Die Glieder sind N 
mit kurzen, einfachen bis fein gezähnten Haaren spärlich besetzt. 

Der langgestielte Trochanter ist am Vorderrande sehr schwach konvex, am 
Außenrande stärker knollig konvex und oben am Femoralstielchen knollenförmig 
erweitert. Das Femur ist reichlich 2,5mal so lang wie breit, ungefähr so lang wie 


die Tibia und ein klein wenig kürzer als die Hand. Am Außenrande ist das Femur 
Fig. 2. Chelifer segre- 


äußerst schwach könvex, am Innenrande im distalen Drittel schwach konkav. Die galus n. sp. 2 Pedipalp. 


Tibia ist nur wenig breiter als das Femur, am Innenrande am Ende etwas konkav, (Vergr. 30.) 
am Außenrande am stärksten konvex im distalen Drittel. Die Hand ist ca. I,8mal so breit wie das Femur 
und ca. I,6mal so lang wie die schwach gebogenen Finger. 

Die Beine. Das ‚„taktile“ Haar des vierten Tarsus ist basal. Die Krallen sind einfach. 

Maße. Länge des Cephalothorax 0,85, die des Abdomen ca. 2,5 mm. 

Länge der Pedipalpenglieder: II. 0,39; III. 0,72; IV. 0,72; Va 0,76; Vb 0,47 mm. 

Fundort: Südafrika, südliches Hereroland, Rooibank (Mai 1905). 


Chelifer insubidus TULLGR. 
(Fig. 3). 


Turreren, Zur Kenntnis außereuropäischer Chelonethiden, in: Mitteilungen aus dem Naturhistorischen Museum Hamburg, 
Bd. XXIV, 1907, p. 58, Fig. 17a und b. 


Im oben zitierten Aufsatze habe ich jüngst diese Art beschrieben. Zu meiner Verfügung stand 
damals nur ein unreifes Weibchen aus dem Kaplande, Port Elisabeth. Jetzt habe ich Gelegenheit gehabt, 
noch 2 Exemplare zu untersuchen, die von Herrn Prof. SCHULTZE aus 
Südwestafrika erbeutet sind, und zwar ein Weibchen und ein Männchen, 
deren äußere Geschlechtsöffnungen völlig ausgebildet sind. 

Von der früher veröffentlichten Beschreibung weichen diese Individuen 
nur wenig ab. Die Proportionen der Pedipalpenglieder sind fast genau 
dieselben. Das Integument der Pedipalpen ist aber im weiteren Maße 
granuliert und dunkler gefärbt. Desgleichen scheint die Form der Hand und 
des Trochanter etwas verschieden zu sein. Die Basis der Hand scheint bei 


den vorliegenden Exemplaren etwas querer abgerundet zu sein, und der 
Fig. 3. ‚Chelifer insubidus TULLGR. 


Trochanter ist oben mit einem ziemlich hohen, konischen und spitzen 
® Pedipalp (Vergr. 30). 


Knollen versehen. 

Die Genitalöffnung des Männchens ist nach dem Chel. birmanicus- Typus gebaut. Die Galea 
des Männchens ist kurz, nadelförmig, ungezähnt und wird von der Terminalborste reichlich überragt. Die 
Serrula hat beim 2 26 und beim & 27 (?) Lamellen. Das Flagellum besteht aus 4 Borsten, von welchen die 


erste bei den vorliegenden Exemplaren am Vorderrande langgezähnt ist. 
118 
36* 


286 ALBERT TULLGREN, 84 


Daß Chelifer braunsi TULLGR. eine gut getrennte Art ist, bin ich jetzt überzeugt. 

Maße. Länge des Cephalothorax beim 2 1,17, beim d 1,15, die des Abdomen beim 2 5, beim & 3,8 mm. 

Länge der Pedipalpenglieder: 9 II. 0,57; III. 0,95; IV. 0,95; Va 1,06; Vb 0,57; 2 II. 0,57; III. 0,95; 
IV. 0,95; Va 0,98; Vb 0,57 mm. 

Fundort: Südafrika, Südliches Hereroland, Uitdraai (September 1903). 


Fam. Garypidae. 


Olpium L.K. 


Olpium schultzei n. sp. 
(Fig. 4). 

Männchen (). Farbe!). Der Cephalothorax ist hellbraun () mit 3, nach vorn verwischten 
Längsstreifen von dunkelbrauner Farbe. Die Vorderaugen sind schwarz umrandet. Die Rückenplatten 
des Abdomen sind dunkelbraun. Die Pedipalpen sind hellbraun mit fast schwarzer Hand und dunkel- 
braunem Hüftglied. Die hellgelben Beine haben dunkelbraune Schenkel III und IV. 

Morphologische Merkmale. Der Cephalothorax ist ca. I,5mal so lang wie breit, vor der 
Mitte auffallend stark nach vorn verjüngt und bildet einen ziemlich langen Cucullus, der am Vorderrand 
schwach ausgerandet ist. Das Integument ist sehr fein chagriniert, kaum glänzend. Behaarung äußerst 
spärlich. Keine Andeutung von Querfurchen. 

Augen 4. Die Vorderaugen sind vom Vorderrande des Cucullus fast um 3mal ihren Durch- 
messer entfernt. Unter sich sind die Lateralaugen um ihren Durchmesser entfernt. Vorderaugen ein klein 


wenig größer als Hinteraugen. 


— Das Abdomen ist kurz, circa doppelt so lang'wie der Cephalo- 
MN thorax, hinten etwas erweitert. Die Rückenplatten sind ungeteilt, mit 
y fein chagriniertem Integument. Behaarung äußerst kurz und spärlich 
\ & h Die Cheliceren. Der unbewegliche Finger am Innenrande 
mit 5 ziemlich groben Zähnen. Der bewegliche Finger mit einer 
—n Galea, die am Ende mit einigen sehr kurzen, fast aufrechten Zähnen 
FEN 


versehen ist. Die Terminalborste reicht wenigstens bis zur Spitze der 

Fig. 4. Olpium schultzei n. sp. a Pedipalp Galea hinaus. Die Serrula besteht aus ca. I9 Lamellen, von welchen 
und 5 Cephalothorax (Vergr. 30). die 2 (?) terminalen Lamellen frei sind. Die basalen derselben sind 
kaum verlängert. Das Flagellum ist von 3 ziemlich breiten Borsten zusammengesetzt. Die erste Borste hat 
Andeutung von einigen winzigen Zähnen. Die Pedipalpen sind bedeutend länger als der Körper. Das 
Integument ist glänzend, auf der Tibia und dem Femur äußerst fein granuliert (besonders oben). Die Hand 
scheint vollständig glatt zu sein. Die Behaarung ist äußerst kurz und spärlich, nur die Finger tragen 
lange Haare. Die Haare sind einfach. 

Der Trochanter ist fast doppelt so lang wie breit, vorn sehr schwach konvex, hinten und oben 
schwach blasenförmig angeschwollen. Das Femur ist reichlich 5mal so lang wie breit, vom Stielchen 
schwach distalwärts verdickt. Die Tibia ist kaum oder wenig kürzer und nur ein klein wenig breiter als 
das Femur. Die Hand ist bedeutend kürzer und ca. I,7mal so breit wie die Tibia. Am Außenrande ist die 
Hand sehr schwach konvex, fast gerade, am Innenrande stärker konvex. Die Finger sind ca. I,2mal so lang 


wie die Hand. 


ı) In Alkohol (!). 


85 Pseudoscorpionina (Chelonethi). 287 


Die Beine sind mit einfachen, sehr kurzen Haaren bekleidet und haben einfache Krallen. 
Maße. Länge des Cephalothorax 0,85, die des Abdomens 1,6 mm. 

Länge der Pedipalpenglieder: II. 0,36; III. 1; IV 0,95; Va 0,72; Vb 0,85. mm. 

Fundort: Südafrika, Groß-Namaland, Prince of Wales Bay (Mai 1903, ı Ex.). 


Olpium nitens n. sp. 


Weibchen (?). Farbe. Der Cephalothorax ist dunkelbraun. Die Hand der Pedipalpen fast ähnlich 
gefärbt, die Finger gelbrot und übrige Glieder der Pedipalpen hellgelb oder weißgelb. Das Abdomen und 
die Beine sind fast weiß. 

Morphologische Merkmale. Der Cephalothorax ist nur ein klein wenig länger als am 
Hinterrande breit. Die fast parallelen Seiten sind an der Mitte schwach eingedrückt. Vor den Augen bildet 
der Cephalothorax einen kurzen, an der Mitte schwach ausgerandeten Cucullus. Das glatte und glänzende 
Integument ist sehr spärlich behaart. 

Augen 4, fast gleich groß, unter sich um ihren Radius und vom Vorderrande des Cucullus um 
ihren längsten Querdurchmesser entfernt. 

Das Abdomen ist ca. 2,5 mal so lang wie der Cephalothorax, am breitesten in der Mitte. Das glatte 
Integument ist äußerst spärlich und kurz behaart. 

Die Cheliceren sind verhältnismäßig klein. Unterscheiden sich von der vorigen Art durch 
folgende Merkmale: die Terminalborste reicht nur ein wenig über die Mitte der Galea, und die basalen 
Lamellen der Serrula sind deutlich länger (Serrula von ca. 18 Lamellen). 

Die Pedipalpen sind beträchtlich länger als der Körper. Das Inte- 
gument ist glatt und glänzend, mit Ausnahme der Finger mit äußerst kurzen, 
einfachen Haaren bekleidet. a b 

Der Trochanter wie bei O. subgrande geformt. Das Femur ist ca. 4mal 
so lang wie breit, am Innenrande in der Mitte ein wenig konvexer als an dem 
fast geraden Außenrande. Die Tibia ist bedeutend kürzer als das Femur, aber 
ein klein wenig länger als die Hand oder die Finger, welche fast gleich lang a one uereps 
sind. Die Hand ist ca. I,5mal so breit wie die Tibia, innen und außen fast a Pedipalp (Vergr. 30), b Galea 
gleich konvex. Verse 

Die Beine sind fast wie bei Olpium subgrande gebaut. Ein taktiles Haar des vierten Tarsus scheint 
zu fehlen. 

Maße. Länge des Cephalothorax 0,57, die des Abdomens 1,4 mm. 

Länge der Pedipalpenglieder: II. 0,24; III. 0,64; IV. 0,51; Va 0,47; Vb 0,45 mm. 

Fundort: Südafrika, Groß-Namaland, Lüderitzbucht (28. April 1903, I Ex.). 


Olpium subgrande n. sp. 
(Fig. 6). 
Obwohl diese Art sich von den Olpium-Arten besonders durch den Bau der Cheliceren beträchtlich 
unterscheidet, muß ich aber bis auf weiteres dieselbe unter dieser Gattung aufführen. 
Weibchen. Farbe. Der Cephalothorax ist sehr hell weißgelb; das Abdomen fast weiß mit Aus- 
nahme der beiden letzten Rückenplatten, die dunkel, fast schwärzlich gefärbt sind. Die hellgelben Pedi- 


palpen haben eine dunkelbraune Hand und gelbrote Finger. 


288 ALBERT TULLGREN, Pseudoskorpionina (Chelonethi). 86 


Miorphologische Merkmale. Der Cephalothorax ist ca. 1,25mal so lang wie am Hinter- 
rande breit, mit fast parallelen Seiten. Vor den Augen ist der Chephalothorax zu einem kurzen und breiten 
Cucullus verjüngt, der an der Mitte schwach ausgerandet ist. Das glatte und glänzende Integument ist sehr 
spärlich behaart. 

Augen 4, die Vorderaugen vielleicht ein klein wenig größer als die Hinteraugen. Unter sich 
sind die Augen kaum um ihren halben Radius entfernt. Vom Vorderrande des Cephalothorax sind sie 
aber reichlich um ihren längsten Querdurchmesser entfernt. 

Das Abdomen ist ca. 3mal so lang wie der Cephalothorax, nach hinten breiter. Das glatte 
Integument ist äußerst spärlich und kurz behaart. 

Die Cheliceren. Der unbewegliche Finger hat am Innenrande an der Spitze 3 winzige Zähne 
oderi Körnchen und unter diesen noch 5 Zähne, die ziemlich groß sind. Die Lamina exterior ist gut 
entwickelt. Der bewegliche Finger hat eine lange, gebogene 
Spitze mit einem Subapikalzahn (?). Die Galea ist ziemlich 
lang, am Ende in 3 feine Spitzen zerspalten. Die Terminal- 
borste ragt kaum zur Spitze der Galea hinaus. Die Serrula 
besteht aus ca. 20 Lamellen, von welchen die 2 terminalen 
Lamellen frei sind. Die basalen Lamellen sind nur wenig 
länger als die terminalen. Das Flagellum besteht aus 3 Borsten, 
von welchen die erste und längste Borste am Vorderrande 


fein gezähnt ist. Die Cheliceren sind sehr groß. Der Ab- 


stand zwischen der äußeren basalen Ecke ist fast ?/, so lang 
Fig. 6. Olpiwm subgrande n.sp. a Pedipalp (Vergr. 30), 


: H 
BICaee Ver eo) wie der Hinterrand des Cephalothorax }). 


Die Pedipalpen sind ungefähr so lang wie der 

Körper. Das Integument ist glatt und mit Ausnahme der Finger mit äußerst kurzen Haaren bekleidet. 

Der Trochanter ist fast birnförmig, am Ende fast gerade iund schräg abgeschnitten. Das Femur 
ist ca. 4,5mal so lang wie breit, etwas länger als die Tibia. Es ist in der proximalen Hälfte etwas gebogen, 
nach dem distalen Ende verdickt. Die Tibia ist ca. 3mal so lang wie breit, am Innenrande fast gerade oder 
sehr schwach konvex, distalwärts schwach konkav, am Außenrande distalwärts schwach konvex. Die Hand 
ist ungefähr so lang wie die Finger, kürzer als die Tibia und am Innenrande konvexer als am Außenrande. 

Die Beine. Betreffs der Längenverhältnisse siehe die Maße. Das glatte Integument ist mit feinen 
Haaren besetzt, die an der Unterseite der Tarsen fast stachelförmig und paarig oder rechenförmig geordnet 
sind. Die Klauen sind sehr klein und einfach. Ein taktiles Haar am vierten Tarsus scheint zu fehlen. 

Maße. Der Cephalothorax 0,79 und das Abdomen 2,37 mm lang, 

Länge der Pedipalpenglieder: II. 0,28; III. 0,91; IV. 0,76; Va 0,66; V b 0,66 mm. 

Länge des ersten Beinpaares: Femur I 0,38; Femur II 0,22; Tibia 0,28; Tarsus I 0,22; Tarsus II 
0,17 mm. 

Länge des vierten Beinpaares: Trochanter: 0,2; Femur 0,64; Tibia 0,66; Tarsus I 0,3; Tarsus II 
0,22 mm. 


Fundort: Südafrika, Kalahari, zwischen Kang und Khakhea (Dezember 1904, I Ex.). 


I) Die Cheliceren dieser Art ähneln vielleicht denjenigen des Olp. erassimanum BaLz. Vergl. A. TULLGREN, Zur Kenntnis 
außereuropäischer Chelonethiden, in: Mitt. Naturhist. Museum Hamburg, Bd. XXIV, 1907, p. 67. 


Insecta. 


A. Apterygota (2). 


Thysanura, 


Per 
F. Silvestri. 


Con Tavola XII—-XVII. 


Il Prof. Dr. L. SCHULTZE raccolse durante il suo viaggio nell’ Africa meridionale dodici specie di Tisanuri 
appartenenti tutti alla famiglia Lepismatidae. Tra essi ho trovato ben otto specie nove e due generi novi, 
dei quali uno (Dinatelura) merita speciale menzione per essere di struttura assai particolare e simile al genere 
Assmuthia EscH. delle Indie. 


Fam. Lepismatidae. 


1. Lepisma elegans EscH. 


Un esemplare di & Kalahari: Kang. 


2. Lepisma braunsi EscH. 


Ho visto di questa specie soltanto un & giovane concordante per i suoi caratteri abbastanza bene 
colla descrizione data dall’ EscHERICH. . 


3. Otenolepisma longicaudata EscH. 


Per localita & indicato soltanto: S. Africa. 
Di questa specie il Dr. SCHULTZE raccolse esemplari nelle seguenti localitä: Klein-Namaland: 
Kamaggas, Steinkopf; Kalahari: Kang-Khakhea, Severelela; Groß-Namaland: Rooibank, Kubub. 


4. Otenolepisma terebrans sp. n. 


9. Corpus squamis denudatum pallidum, squamis dorsalibus (in alcol) fulvis, thorace quam abdomen 
parum latiore. Squamae (Fig. I—2) forma varia, majores longiores quam latiores sunt (u 260 X 156), omnes 
radiis pervalde approximatis instructae. 

Caput quam thorax parum minus latum, antice fasciculis setarum divergentium instructum. 

Oculi bene evoluti, parum prominuli. 

Antennae in exemplis typicis haud integrae, certe longae, attenuatae, articulo primo quam secundus 
duplo breviore. 


‘ Palpi maxillares (Fig. 3) longi, tenues, vix attenuati. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 12 Schultze, Forschungsreise in Südafrika I. 
37 


292 F. SILVESTRI, 90 


Palpi labiales (Fig. 4) articulo ultimo introrsum valde dilatato, duplo, vel magis, in apice latiore, 
quam longiore. 

Thorax (Fig. 5) quam abdomen parum latior, lateribus parallelis, tergitorum marginibus lateralibus 
sat convexis, setarum pectinibus instructis et margine postico setarum pectine sublaterali instructo. 

Metasterni pars mediana (Fig. 6) magna, parum ad basim latior quam longior, partem posticam 
versus gradatim parum angustata, in margine postico non vel vix sinuata, utrimque setarum pectinum 
duobus aucta. 

Pedes cfr. Fig. 7. 

Abdomen partem posticam versus gradatim parum angustatum, tergito primo tantum setarum pectine 
laterali instructo, tergitis 2—5 praeter setarum pectinem lateralem utrimque setarum pectinibus duobus, tergitis 
6—8, praeter setarum pectinem lateralem, pectine dorsali auctis. 

Urotergitum decimum (Fig. 8) magnum, trapezoideum, magis quam !/; ad basim latius quam longius 
angulis posticis rotundatis, et utrimque setarum pectine instructum. 

Urosterna 2—7 postice setarum pectine parvo mediano et pectine laterali instructa. 

Stili in segmentis 8—9 sistentes, longi. 

Urosternum octavum (Fig. 9) ad stili latus internum setarum pectine instructum. 

Subcoxae segmenti noni (Fig. 9) parte postica interna triangulari, brevi, quam stilus ejusdem seg- 
menti magis quam duplo breviore, setosa. Ovopositor (Fig. 9) sat tenuis, attenuatus, apicem stilorum seg- 
menti noni attingens, valvulis superis/quam inferae magis elongatae, in apice acutis, spiniformibus, ovopositor 
totus pseudo-articulatus et setis pluribus subtilibus antrorsum aliquantum directis instructus est. 

Cerci certe longi, sed in exemplis typicis plus minusve mutilatis. 

d. Stilorum etiam paria duo. 

Subcoxae segmenti noni (Fig. Io) ut in femina conformati. 

Penis (Fig. 10) brevis, crassus; paramera nulla. 

Long. corp. 13,5; lat. thoracis 3,1; long. antennarum?, palpi maxillaris 1,80, pedum paris tertii 6, 
cercorum?. 

Habitat. Kalahari: Khakhea-Kang et Severelela-Kooa. 

Observatio. Species haec ten. targionianae SILv. proxima, sed urosternis setarum pectine mediano 
instructis et urotergiti decimi forma mas distinctus est. Femina Üten. targionianae ignota est. 


Ovopositor speciei hic descriptae apice acuminato, spiniformi multo peculiaris est. 


Ctenolepisma terebrans var. pluriseta nov. 


Exempla ex Kalahari: Kang-Khakhea et ex Lüderitzbucht notis omnibus, numero setarum pectinum 
dorsalium abdominalium excepto, cum exemplis typicis speciei bene congruunt (cfr. Fig. II—14). 

Nota differentialis varietatis est: Urotergita 2—7 setarum pectinibus dorsalibus utrimque duobus et 
setarum pectine etiam laterali ventrali instructa. 

g. Ex regionibus dictis mares vidi stilorum paribus duobus instructos, et alios (ex Severelela et 


Lüderitzbucht) stilorum pare uno (Fig. 15) gerentes. 


5. Ctenolepisma parcespinata sp. n. 


d. Corporis color, forma et setarum dorsalium dispositio ut in specie praecedenti. 


Antennae longae, attenuatae, quam corporis longitudo aliquantum longiores. 


gI Thysanura. 293 


Palpi maxillares longi, tenues et aliquantum attenuati. 

Palpi labiales (Fig. 16) articulo ultimo introrsum aliquantum producto, c. !/, latiore quam longiore. 

Thorax quam abdomen parum latior. 

Metasterni pars mediana (Fig. 17) magna, parum ad basim latior quam longior, partem posticam 
versus gradatim angustata, postice sat rotundata et setarum pectinibus duobus latis instructa. 

Pedes cfr. Fig. 18. Tibia interne tantum setis robustis sat longis 2+2--2 instructa. 

Urotergitum decimum (Fig. I9) trapezoideum, duplo ad basim latius quam longius, postice recte 
truncatum, utrimque setarum pectine instructum. 

Urosterna 2—7 setarum pectine mediano et pectine laterali instructa. 

Stilorum paria duo. 

Subcoxae segmenti noni (Fig. 20) parte postica interna triangulari quam stilus ejusdem segmenti 
magis quam duplo breviore. 

Penis (Fig. 20) brevis; paramera nulla. 

Cerci longi, in exemplo typico haud integri, quam corporis longitudo parum breviores. 

Long. corp. mm 11,5; lat. thoracis 3; long. antennarum 13, palpi maxillaris 2,1, pedum paris 
tertii 6,5, cercorum (7 —?). 

Habitat. Exemplum descriptum ad Steinkopf (Klein-Namaland) collectum est. 

Observatio. Species haec speciei praecedenti proxima, sed palpi labialis et urotergiti decimi forma 


et praesertim pedum armatura bene distincta. 


6. Otenolepisma corvina sp. n. 


2. Corpus supra nigrum, subtus fuscum, setis et antennis fulvo-ferrugineis, cercis fuscis, fulvo-ferrugineo- 
annulatis, partem posticam versus gradatim parum magis angustatum. 

Squamae forma varia consueta, radiis pluribus approximatis instructae. 

Caput fasciculis setarum divergentium, quorum duo submediani frontales sunt, instructum, 

Oculi sat parvi. 

Antennae in exemplo typico haud integrae, quam corporis longitudo magis quam duplo breviores, 
multo attenuatae. 

Palpi maxillares sat breves et tenues. 

Palpi labiales (Fig. 21) articulo ultimo introrsum dilatato, c. '/, latiore quam longiore. 

Thorax (Fig. 22) quam caput parum latior et partem posticam versus parum angustatus, quam 
abdomen paullulum latior, tergitis lateraliter setis marginalibus et setarum pectinibus submarginalibus, et 
postice seta sublaterali longa, robusta auctis. 

Metasterni pars mediana (Fig. 23) subtriangularis, parum ad basim latior quam longior, setis margi- 
nalibus et setarum pectinibus duobus aucta. 

Pedes cfr. Fig. 24. 

Abdomen partem posticam versus gradatim parum magis angustatum, tergitis 2—5 (Fig. 25) praeter 
setarum pectinem laterali-ventralem, pectine setis tribus sublaterali et pectine setis duobus submediano instructis, 
tergitis 6—8 pectine sublaterali destitutis. 

Urotergitum decimum (Fig. 26) sat longum et latum, parum magis quam \/);, ad basim latius quam 
longius, partem posticam versus gradatim parum angustatum, postice late rotundatum, setis marginalibus 


et utrimque setarum longarum, robustarum pectine submarginali instructum. 
12* 
37* 


294 F. SILVESTRI, 92 


Urosterna 2—7 setarum pectine mediano et pectine laterali instructa. 
Stilorum paria duo. 
Subcoxae segmenti noni (Fig. 27) parte postica interna triangulari sat acuta, setosa, quam stilus 


ejusdem segmenti magis quam duplo breviore. 


Ovopositor (Fig. 27) tenuis, perlongus, apicem stilorum segmenti noni spatio perlongo superans. 

Cerci in exemplo typico mutilati, sat longi, attenuati. 

Long. corp. mm 6; lat. thoracis 1,5; long. antennarum 2,4, palpi maxillaris 0,9, pedum paris 
tertii 3,2, cerci mediani? 

Habitat. Exemplum descriptum ad Steinkopf (Klein-Namaland).collectum est. 

Observatio. Species haec inter species sectionis Cten. targionü colore, urotergiti decimi forma et notis 


ceteris distinctissima est. 


7. Otenolepisma schultzei sp. n. 


?. Corpus squamis denudatum pallide terreum, squamis fulvescentibus, lateribus subparallelis, thorace 
quam abdomen paullulum latiore. 
Squamae forma consueta. 


Caput quam thorax parum minus latum, setis consuetis instructum. Oculi sat magni et sat prominuli. 


Antennae in exemplis omnibus plus minusve mutilatae, attenuatae, quam corporis longitudo breviores, 
articulo primo quam secundus magis quam duplo longiore. 


Palpi maxillares (Fig. 28) sat breves et tenues. 


Palpi labiales (Fig. 29) articulo ultimo subovali, elongato, magis quam Y, longiore quam latiore. 


Thorax (Fig. 30) quam abdomen paullulum latior, pronoto antice parum angustato, tergitis omnibus 
postice setis duobus sublateralibus et setis lateralibus et setarum pectinibus submarginalibus lateralibus in- 
structis. Metasterni pars mediana (Fig. 3I) subtriangularis, vix ad basim latior quam longior, postice setarum 
pectinibus duobus aucta. 

Pedes cfr. Fig. 32. 

Abdomen partem posticam versus vix angustatum, tergitis 2—6 praeter setarum pectinem laterali- 
ventralem, utrimque setarum pectinibus duobus instructis, tergita 7—8 setarum pectine dorsali submediano 
praeter ventralem et tergitum primum tantum pectine ventrali aucto. Urotergitum decimum (Fig. 33) per- 
breve, latiusculum, fere ?/;, ad basim latius quam longius, transverse subsemiellipticum, praeter setas marginales 
postice utrimque setarum (2—3) pectine instructum. Urosterna 2—7 (Fig. 34) setarum pectine mediano et 


pectine laterali instructo; urosternum octavum (Fig. 34) tantum setarum pectine laterali, stilis destitutum. 
Urosternum nonum (Fig. 34) subcoxarum parte postica interna triangulari quam stilus ejusdem 
segmenti magis quam duplo breviore. 
Ovopositor (Fig. 34) tenuis quam stilorum segmenti noni apex aliquantum longior. 
Cerci in exemplis typicis plus minusve mutilati, attenuati; cerci laterales basi aliquantum crassa, 


crassiore quam basis cerci mediani. 


Penis 3 (Fig. 35) brevis, paramera nulla. 


Long. corp. mm 5; lat. thoracis 1,1; long. antennarum (2,5—)? palpi maxillaris 0,91; pedum paris 


tertii 2,9; cercorum (2,5 —)?. 


93 Thysanura, 295 


Habitat. Exempla nonnulla ad Steinkopf (Klein-Namaland) collecta sunt. 


Observatio. Species haec sectioni Cten. ciliatae Dur. pertinet et stilorum numero, urotergiti decimi 


forma nec non notis aliis bene distinita est. 


8. Thermobia aegyptiaca (Lucas). 


Klein-Namaland: Kamaggas, Steinkopf. 
Questa specie fino ad ora era conosciuta solo dell’ Africa settentrionale-orientale. 


Gen. Monachina nov. 


Corpus squamis et setis nonnullis in segmentorum parte postica dispositis instructum. 
Squamae pluriradiatae; setae breves, plumatae vel serratae. 

Caput (Fig. 42 et 50—5I) omnino vel fere a pronoto obtectum. 

Oculi adsunt. 

Antennae breviores, articulis a septimo in articulinis divisis. 

Palpi maxillares (Fig. 40 et 55) tenues, 5-articulati. 

Palpi labiales (Fig. 41 et 56) 4-articulati, articulo ultimo quam ceteri latiore. 
Thorax quam abdomen parum latior et cum eodem gradatim conjunctus. 
Prosternum medium in processum brevem setigerum productum. 

Pedes praetarso simplici instructi. 

Urotergitum decimum latum et longum. 

Cerci nulli vel in segmento nono tantum sistentes. 

Ovopositor tenuis. 

d. Penis brevis; paramera nulla. 


Observatio.. Genus hoc generi Lepismina GERV. proximum, sed capite obtecto vel fere praesertim 


distinctum est. 


9. Monachina stilifera sp. n. 


9. Corpus, squamarum maxima parte denudatum, subterreum vel squamis (in alcool) fulvis, thorace 
cum abdomine gradatim bene coniuncto, antice rotundatum, postice gradatim paullulum angustius. Squamae 
forma varia, pluriradiatae, marginis posticis tergitorum (Fig. 36) duplo longiores quam latiores, postice recte 
truncatae, 260 X 130/u. 

Caput brevi spatio supra manifestum, in parte postica a pronoto obtectum, in parte antica frontis 
setis brevissimis et in frontis margine ad antennas setis brevibus auctum, mandibularum facie supera externa 
setis nonnullis sat brevibus, robustis, plumatis aucta. 

Oculi sat magni, capite retracto a pronoti lateribus obtecti. 

Antennae (Fig. 37) breviores, quam corporis longitudo multo (in exemplis typicis) quintuplo breviores, 
tenues et attenuatae, I5-articulatae, articulo primo quam secundus aliquantum longiore, articulis ceteris a 
septimo in articulinis divisis et setis et sensillis, ut fig. demonstrat, instructis, sed certe partim abruptis; 


articulus in exemplis typicis ultimus sistens, mihi haud ultimus verus videtur. 


296 F. SILVESTRI, 94 


Mandibulae cfr. Fig. 38—39. 

Palpi maxillares (Fig. 40) breves, tenues, articulo ultimo quam penultimus parum longiore. 

Palpi labiales (Fig. 41) articulo penultimo in apice tam lato quam articuli ultimi basis, articulo ultimo 
latiore, fere duplo latiore quam longiore, in apice rotundato et sensillis numerosis (c. 12) seta brevi, robusta 


externe constitutis aucto. 


Thorax (Fig. 42) quam abdomen parum latior sed cum eodem gradatim conjunctus et quam idem 
magis quam duplo brevior. Pronotum partem anticam versus parum angustatum, margine antico late 


rotundato, capitis partem posticam obtegens. 


Prosternum (Fig. 43) medium in processum brevem subtriangularem, setis nonnullis plumatis instruc- 
tum, productum. Metasterni pars mediana (Fig. 44) sat magna, subtriangularis, parum magis quam 1/, ad 
basim latior quam longior, in apice setis nonnullis sat longis, robustis, plumatis instructa. 

Pedes cfr. Fig. 45. 

Abdomen partem posticanı versus gradatim parum magis angustatum, tergitis (Fig. 46) praeter 
squamas setis 2—3 lateralibus et seta sublaterali posticis (in exemplis typicis abruptis, sed certe longis, 


robustis et serratis) instructis. 


Urotergitum decimum (Fig. 47) longum, latum, fere tam longum quam ad basim latum, tantum postice 
paullulum angustatum et in angulis late rotundatum, marginibus lateralibus et posticis lateralibus setis longis 
robustis, brevissime serratis auctis nec non squamis latis et longis. 

Urosterna 2—8 utrimque setis 3—4 longis robustis instructa. 

Urosternum nonum (Fig. 48) stilis sat longis instructum, subcoxarum parte postica interna triangulari 
quam stilus fere duplo breviore, setis longis robustis aucta. 

Stilorum apex setis 2—3 brevibus, robustis, breviter serratis instructus. 


Ovopositor (Fig. 48) tenuis, apicem partis posticae internae subcoxarum parvo spatio superans. 


Cerci (Fig. 42) breves, attenuati; cerci laterales apicem urotergiti decimi parvo spatio superantes, 
cercus medianus quam laterales aliquantum minus quam duplo longior, articulorum basi multo 
angustata. 

d. Subcoxarum segmenti noni pars postica interna (Fig. 49) triangularis, quam stilus duplo 
brevior. 

Paramera nulla (saltem in exemplis typicis indistincta). 

Long. corp. mm 6; lat. thoracis 1,7, long. antennarum 1,3, palpi maxillaris 0,59, pedum paris tertii 2,6, 


cercorum lateralium 0,78, cerci mediani 1,3. 


Habitat. Lüderitzbucht (Angra Pequena) et Prince of Wales Bay. 


10. Monachina schultzei sp. n. 


9. Corpus squamis denudatum ochroleucum vel ochraceum, elongatum, antice rotundatum, postice 
angustatum, thorace quam abdomen aliquantum latiore sed cum eodem gradatim coniuncto. 


Caput a dorso (Fig. 50—51) non vel vix distinctum, a pronoto obtectum. 


Antennae breviores, tenues et attenuatae, quam corporis longitudo magis quam triplo breviores, 
18-articulatae, articulo primo quam secundus parum breviore, articulis ceteris a septimo in articulinis divisis, 


articulo ultimo (Fig. 52) fovea centrali et setis 5—6 marginalibus apicalibus instructo. 


95 Thysanura. 297 


Mandibulae cfr. Fig. 53—354. 

Palpi maxillares (Fig. 55) breves et tenues. 

Palpus labialis (Fig. 56) articulo ultimo aliquantum latiore quam longiore, sensillis numerosis apicalibus 
instructo. 

Thorax (Fig. 50) quam abdomen aliquantum latior et magis quam duplo brevior et cum eodem 


gradatim conjunctus. Pronotum antice rotundatum, caput omnino vel fere obtegens. 


Prosternum (Fig. 57) medium in processum brevem, subtriangularem, setis numerosis, robustis, serratis 
instructum, productum. 

Metasterni pars mediana (Fig. 58) sat magna, triangularis, aliquantum ad basim latior quam longior, 
in apice setis (in exemplis typicis abruptis) instructa. 

Pedes cfr. Fig. 59 (setis majoribus certe longis, robustis, serratis, in exemplis typicis abruptis). 

Abdomen partem posticam versus gradatim magis angustatum, in tergitis setis dorsalibus ut in specie 
praecedenti dispositis auctum. 

Urotergitum decimum (Fig. 60) magnum, tam longum quam latum, postice paullulum angustatum et 
latissime rotundatum. 

Urosterna 2—8 postice utrinque setis tribus (certe robustis) instructa. 

Urosternum nonum (Fig. 61) stilis destitutum, subcoxarum parte postica interna ab externa sinu 
perparvo distincta, paullulum elongata et angustata. 

Ovopositor (Fig. 61) tenuis apicem subcoxarum segmenti noni haud superans. 

Cerci in exemplis typicis plus minusve abrupti sed eisdem speciei praecedentis similes sunt, breves, 
attenuati; cerci laterales quam medianus aliquantum breviores. 

d. Subcoxae segmenti noni (Fig. 62) stilis destitutae, postice subtriangulares. 

Penis brevis crassus; paramera nulla. 

Long. corp. mm 5,5; lat. thoracis 1,8; long. antennarum 1,7, palpi maxillaris 0,65, pedum paris! tertii 3, 
cercorum lateralium 1,05. 

Habitat. Exempla nonnulla ad Lüderitzbucht collecta sunt. 


Observatio. Species haec corporis forma et colore et magnitudine, praesertim stilorum absentia a 


specie praecedenti distinctissima est. 


Gen. Dinatelura nov. 


Corpus in dorso valde vel bene convexum setis et saltem in parte antica segmentorum abdominalium 


etiam squamis instructum. 


Caput supra inspectum (Fig. 68) c. !/; ad basim latius quam longius, fronte in parte mediana ali- 
quantum concava. 

Oculi nulli. 

Antennae sat longae, attenuatae, articulis a nono in articulinis divisis, articulo tertio (Fig. 67) sensillis 
unisetis 8 instructo, quorum 5—6 infera sunt. 

Labrum latum, breve. 


Mandibulae (Fig. 69—70) dente externo spatio magno, profundo remoto, mola parva. 


298 F. SILVESTRI, 96 


Maxillae cfr. Fig. 7I, palpo 5-articulato. 
Labium (Fig. 72) palpo 4-articulato, articulo ultimo longo, subcylindraceo vel parum magis ad apicem 


quam ad basim latiore. 


Pedes praetarso (Fig. 74) simplici instructi, unguibus duobus lateralibus et ungue mediano 
composito. 

Urotergitum decimum (Fig. 77—78) plus minusve a nono obtectum. 

Urosterna 2—7 (Fig. 79—80) vesiculis instructa et 7—9 etiam stilis. 

Stili segmenti noni deplanati, subtriangulares. 

Ovopositor (Fig. 79—80) brevis, crassus. 

Cerci (Fig. 77—78) breves. 


Observatio. Genus hoc generi Assmuthia ESCHERICH proximum est, sed ovopositoris forma et praetarsi 


fabrica (cfr. Fig. 75) praesertim bene distinctum. 


11. Dinatelura afra sp. n. 


2 Dorsum (Fig. 63) valde convexum. 
Squamae (Fig. 64—65) parvae, parum longiores quam latiores, radiis parum distinctis, sat approximatis 
instructae, majores 52 X 39 u. 


Subferruginea, thoracis marginibus et pedum coxis substramineis. 


Caput setis brevissimis supra instructum. 


Antennae (Fig. 66) quam corporis longitudo breviores, in exemplis typicis haud integrae, 22-articulatae, 


attenuatae, sensillis et setis ut Fig. 67 demonstrat, instructae. 


Palpus maxillaris (Fig. 71) sat longus, crassiusculus, vix attenuatus, articulo ultimo quam penultimus 


parum longiore. 


Palpus labialis (Fig. 72) articulo ultimo apicem versus paullulum crassiore quam ad basim et quam 


articulus praecedens fere duplo longiore. 


Thorax quam abdomen parum minus quam duplo brevior et haud latior, supra setis brevissimis 
numerosis instructus, pronoto in lateribus anticis paullulum angustato et in margine antico parum 
sinuato. 


Bedes_ctr. Fie..73. 


Abdomen partem posticam versus gradatim parum angustatum, tergitorum (Fig. 76) parte antica, quae 
a segmento praecedenti, in contractione, obtecta est, squamis 4—5 seriatis brevioribus (Fig. 64—65), parte 


cetera laevi setis brevioribus et brevissimis instructa. 


Urotergitum decimum (Fig. 77—78) fere totum ab urotergito nono, quod postice recte truncatum 
est, obtectum, breve, magis quam duplo ad basim latius quam longius, partem posticam versus gradatim 
paullulum angustatum, postice sat late, sat profunde et triangulariter incisum, utrimque sat rotundatum, setis 
brevissimis instructum. 

Urosterna (Fig. 79—80) etiam antice squamis, cetera superficie setis brevissimis instructa. 

Urosternum sextum postice rotundatim parum productum. Urosternum octavum parte mediana lata 


brevi, postice aliquantum angulata. 


97 Thysanura. 299 


Stili segmentorum 7i et 8i breviores, segmenti noni c. triplo longiores quam ad basim latiores, depressi, 


subtriangulares, setis pluribus, brevissimis instructi. 


Ovopositor (Fig. 79—80) crassus, pseudoarticulatus, setis pluribus brevissimis instructus et quam 


apex stilorum segmenti noni parum brevior. 


Cerci (Fig. 77—78) crassi, breves, breviter setosi; cerci laterales quam cercus medianus parum minus 
quam duplo breviores et aliquantum crassiores, apicem urotergiti decimi aligquantum superantes; cercus 


medianus gradatim magis attenuatus. 


Long. corp. mm. 7; lat. thoracis 2,8; long. antennarum (3,5—)?, palpi maxillaris 1,25, pedum paris 


tertii 3,9, cercorum lateralium 0,65, cerci mediani 1,17. 


Habitat. Exempla quatuor ? ad Steinkopf collecta sunt in nitibus Hodotermis viatoris (LATR.). 


12. Dinatelura primitiva sp. n. 


2. Corpus ochraceum, elongatum-subellipticum, dorso bene convexo, setis et squamis instructum. 


Squamae (Fig. 81—82) magis quam duplo longiores quam latiores, radiis valde approximatis instructae, 


majores 117X52 u. 


Caput setis brevissimis instructum, in parte antica-supera vix depressum. Antennae quam corporis 
longitudo c. duplo breviores, 17-articulatae, articulo ultimo (Fig. 83) articulinis quatuor composito et sensillo 


consueto terminato. 
Palpi maxillares (Fig. 84) paullulum attenuati. 


Palpi labiales (Fig. 83) articulo ultimo apicem versus gradatim parum latiore, quam articulus praecedens 
fere duplo longiore. 


Thorax (Fig. 86) quam abdomen parum brevior et parum latior, pronoto partem anticam versus 
gradatim aliquantum magis angustatus, in margine antico bene sinuato ita ut capitis dimidiam partem 
complectere possit, pronoto toto squamis destituto, setis brevissimis sat numerosis instructo, meso- et meta- 


noto squamis et setis brevibus ut abdomen instructis. 


Pedes cfr. Fig. 87. 


Abdomen partem posticam versus gradatim magis angustatum, tergitis (Fig. 88) squamis et setis 


brevibus sat numerosis, praesertim in parte postica squamis destituta, instructis. 


Urotergitum decimum (Fig. 89) ab urotergito nono spatio haud magno obtectum, c. duplo ad basim 
latius quam longius, partem posticam versus gradatim parum magis angustatum, in margine postico late et 


paullulum sinuatum, utrimque sat rotundatum, setis brevibus sat numerosis instructum. 


Urosterna 2—7 (Fig. 90) vesiculis instructa et praeter squamas setis nonnullis brevibus, nec non seta 
longa ad vesicularum latera aucta. Stili in segmentis 7—9 sistentes, segmentorum 7—8 sat longi, segmenti 
noni (Fig. 91) elongati, quadruplo longiores quam ad basim latiores, quam cercus medianus parum 


breviores. 


Ovopositor (Fig. 91) crassiusculus, pseudoarticulatus, breviter setosus apice dimidiam partem stili 


segmenti noni parum superans. 
Jenaische Denkschriften. XII. 13 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
33 


300 F. SILVESTRI, Thysanura. 98 


Cerci (Fig. 89) breves, breviter setosi; cerci laterales apicem urotergiti decimi parvo spatio superantes, 
quam cercus medianus fere duplo breviores. 

Long. corp. mm. 6; lat. thoracis 2,1; long. antennarum 2,8. 

Habitat. Steinkopf, in nitibus Hodotermis viatoris (LATR.). 

Observatio. Species haec a praecedenti corporis forma et praesertim pronoti, urotergiti decimi forma, 


squamarum numero et forma, stilorum segmenti noni longitudine distinctissima est. 


B. Archiptera II. 


1. Odonata. 


Nach den Sammlungen L. SchuLTze’s und Katalog der Odonaten von Südafrika. 


Von 


DroE. Rıs, 


Rheinau, Schweiz. 


Mit 17 Figuren im Text. 


Auf die freundliche Einladung von Herrn Prof. Dr. LEONHARD SCHULTZE zur Mitarbeit an der Publi- 
kation seiner Reiseergebnisse übernahm ich das Studium der Odonaten. 

Die Ausbeute umfaßt folgende II Arten: Lestes icterieus, Ischnura senegalensis, Enallagma schultzei nov. 
spec., Pseudagrion kersteni, Anax imperator mauricianus, Orthetrum caffrum, Orthetrum stemmale capense, Croco- 
themis erythraea, Trithemis arteriosa, Sympetrum fonscolombei, Pantala flavescens. Die Exemplare sind in Alkohol 
und im allgemeinen recht gut erhalten. 

Diese Sammlung ist nicht groß genug, um ein befriedigendes Bild vom Stande der südafrikanischen 
Fauna zu geben. Um dieses besser abzurunden, vereinigte ich hier alles, was ich in der Literatur, soweit 
sie mir zugänglich war, über südafrikanische Odonaten auffinden konnte, und ferner, was mir an Beobachtungen 
sonst zugänglich war. Dieser letztere Teil ist für die Gruppen von Calopteryginae bis und mit Cordu- 
linae sehr bescheiden, trotzdem mir M. Ren& Marrın in Le Blanc, sowie die Museen in Hamburg (Prof. Dr. 
v. Brunn) und Leyden (Dr. H. W. van DER WEELE) alles südafrikanische Material ihrer Sammlungen zur 
Verfügung stellten. Ziemlich gut, wenn auch nicht überreich, war ich mit Material versehen für die Libel- 
lulinen, da mir hier zu den andern noch die Sammlung DE SELYS-LONGCHAMPS (jetzt im Museum zu Brüssel) 
zur Verfügung stand. Immerhin war ich in der Benutzung meines Materials aus dieser Sammlung gebunden 
durch die nahe bevorstehende Publikation einer Synopsis der Libellulinen auf Grund eben dieser Sammlung. 
Alle vorbereiteten Illustrationen zu der Gruppe der Libellulinen mußten dieser Publikation vorbehalten 
bleiben, für alles, was die Diskussion der Genera, die Begründung der systematischen Anordnung betrifft, 
endlich für die vollständigen Literaturverzeichnisse muß ich auf diese größere Arbeit verweisen. 

Aus allen Gruppen außer den Libellulinen war vieles aufzunehmen, was ich nicht selbst gesehen 
habe. Ich habe mich in diesen Fällen fast immer auf die einfache Katalogisierung beschränkt und mich der 
Diskussion enthalten, auch wo sie manchmal recht nahelag. Zitiert habe ich alles, was über Südafrika auf- 


zufinden war, im übrigen nur die Stellen, die nötig waren zum Nachweis der Beschreibungen und Ab- 


304 F. Rıs, 1o2 


bildungen, zur Begründung der Nomenklatur und zur Umgrenzung des Wohnbezirkes der einzelnen Arten. 
Aus der europäischen und amerikanischen Literatur sollte kaum etwas von Belang übersehen sein; dagegen 
ist mir gar nicht bekannt, ob im Kaplande selbst Publikationen über die dortige Odonatenfauna bestehen, 
was fast zu vermuten ist. 

Als Grenze für die Fauna ist der Wendekreis angenommen. Die Begrenzung ist eine künstliche; 
besser wäre es gewesen, in zwei Teilen einerseits die Fauna Natals und der Delagoa-Bai zu behandeln, 
andererseits die sicher etwas verschiedene des eigentlichen Kaplandes und des Innern von Transvaal und 
Oranje. Doch ist heute die gesamte Kenntnis noch zu gering, um zu fruchtbaren Diskussionen zu führen. 
Das muß der Zukunft vorbehalten bleiben. — Wir können zwar die ziemlich ansehnliche Zahl von 83 Odo- 
natenspecies aus Südafrika aufzählen, müssen aber zu bedenken geben, daf darunter einige zweifelhafte 
Arten und zweifelhafte Bürger sind, sowie ganz besonders, daf ein unverhältnismäßig großer Teil des ge- 
samten Materials nur nach vereinzelten Exemplaren bekannt ist. Das Material ist also für eine detaillierte 
Betrachtung seiner geographischen Verhältnisse innerhalb des großen Gebietes ganz unreif. 

Die Angaben über die Libellen Südafrikas finden sich über die Odonatenliteratur weit verstreut; 
das meiste ist in den SELvsschen „Synopsis“ zu finden, die aber für die Aeschninen und die Libellulinen 
fehlen. Wichtig ist BURMEISTER und die CALVERTsche Bearbeitung der BURMEISTERschen Libellen von 1808. 
Vom gleichen Jahre datiert die einzige größere Zusammenstellung, die speziell unserem Gebiete gilt, KırBys 
interessante Bearbeitung von Mr. Dıstants Ausbeuten. Alles andere sind kleinere] Beiträge und verstreute 
Notizen, die hier vereinigt zu finden doch wohl nicht ohne Interesse sein wird. 

In der Namenfrage habe ich mich strikt nach den Internationalen Nomenklaturregeln gerichtet. Wer 
es aber versucht hat, weiß, daß trotz der klaren Fassung der Regeln doch immer wieder Fälle vorkommen, 
wo der;Naturforscher seinen Beruf verlassen und sich auf spitzfindige Tüfteleien einlassen muß, die zwar in 
gewissem Sinne ganz unterhaltend, aber doch auch ein wenig lächerlich sind. Immerhin ist die Stabilität 
der Nomenklatur ein so ernsthaftes Ziel, daß ihm einige Opfer gebracht werden dürfen. — Sehr angenehm 
empfand ich die Möglichkeit, nach ‘den Regeln zur trinominalen Nomenklatur überzugehen; ich glaube, 
wenn man an der Definierbarkeit der Subspecies aus wirklichen Merkmalen und nicht nur aus ihrer geo- 
graphischen Herkunft festhält, so kann die trinominale Bezeichnung viel Nützliches erreichen. Die Benennung 
der individuellen Varietäten finde ich hübsch, wenn sie die Rosen „Gloire de Dijon“, „Marechal Niel“ oder 
ähnliches angeht; für die zoologische Systematik halte ich sie für ein zu bekämpfendes Uebel. 

Unser Verzeichnis bringt eine einzige neu benannte Form. Dies scheint mir eher ein Verdienst als 
ein Mangel. Die zoologische Systematik verlangt heute weniger nach Mehrung ihres Reiches als nach 
Ordnung ihrer Verfassung. 

In der Terminologie habe ich für die Flügeladerung die CoMSTOCK-NEEDHAMsche Bezeichnung an- 
genommen, mit einigen öfter wiederkehrenden Abkürzungen, die sich von selbst erklären. 

Die Südafrika-Fauna ist als ganzes rein äthiopisch. Es ist kein einziges Tier darunter (außer der 
als Bürger zweifelhaften Argia coneinna), das einer nicht im übrigen Afrika vorkommenden Gruppe angehörte. 
An Südamerika oder Australien bestehen nicht die geringsten Anklänge. Einen antarktischen Anteil gibt 
es in der Fauna nicht. Von den aufgezählten 83 Arten sind 36 auf das südafrikanische Gebiet beschränkt, 
wobei ich 4 Arten (Lestes virgatus, obscurus; Disparoneura glauca; Helothemis dorsalis) miteinbegreife, die das 
Gebiet entweder nur zweifelhaft überschreiten, oder nur noch in Mashonaland gefunden sind. — Wir wollen 
uns aber über die ziemlich bedeutende Zahl dieser eingeborenen Südafrikaner nicht täuschen. Darunter be- 
finden sich eine beträchtliche Zahl von Arten, die nur nach einzelnen Exemplaren bekannt, und einige, die 


überhaupt zweifelhaft sind. Diese 36 Arten seien hier noch besonders genannt: 


103 Odonata. 305 


Lestes plagiatus, ochraceus, virgatus, obscurus, tridens — Chlorolestes conspicua, longicauda, tessellata. fasciata, 


umbrata — Metacnemis valida, angusta — Allocnemis leucosticta — Argia coneinna — Enallagma obliteratum, 
schultzei — Pseudagrion caffrum, fureigerum, acaciae, hageni — Disparoneura glauca, fraenulata — Onychogomphus 
supinus — Ceratogomphus pietus — Crenigomphus hartmanni — Podogomphus praetorius — Anaz dorsalis, speratus, 
georgius — Aeschna''minuscula, subpupillata, dolabrata — Macromia picta — Helothemis dorsalis — Pseudomacromia 


natalensis, komatina. 

Die zur Legion Podagrion gehörende Gattung Chlorolestes ist bisher nur aus Südafrika bekannt, hat 
aber nahe Verwandte im äquatorialen Afrika. — Üeratogomphus besteht nur aus der einen Art pietus. Die 
Gattung ist mit dem über die ganze alte Welt verbreiteten Onychogomphus nahe verwandt. — Sehr merk- 
würdig wären 3 eigene Anax-Arten für das enge Gebiet; doch sind alle 3 zweifelhaft. 

17 aus unsern 83 Arten verbreiten sich über das äthiopische Afrika hinaus: Ischnura senegalensis, 
Ana imperator, Hemianax ephippiger, Orthetrum farinosum, chrysostigma, Diplacodes lefebvrei,‘ Crocothemis erythraea, 
Brachythemis leucosticta, Trithemis arteriosa, annulata, kirbyi, Sympetrum fonscolombei, Pantala flavescens, Rhyo- 
themis semihyalina, Tramea basilarıs und limbata, Urothemis edwardsi. 

Die Mehrzahl dieser Arten überschreitet das äthiopische Gebiet nach Norden und geht nach dem 
mediterranen Afrika oder weiter: von diesen ist Orthetrum farinosum nur in Aegypten gefunden, Urothemis 
edwardsiı nur in Algerien. — Diplacodes lefebvrei, Brachythemis leucosticta, Trithemis arteriosa, Rhyothemis 
semihyalina erreichen Algerien, Aegypten und die asiatischen Gestade des Mittelmeeres in Syrien oder Klein- 
asien. — Trithemis annulata hat die gleiche Verbreitung, erreicht aber noch Europa auf Sizilien und im Osten 
den persischen Golf. Aehnlich ist die Verbreitung von 0, chrysostigma, das aber, in einer von der südafrika- 
nischen verschiedenen Form statt Sizilien Spanien erreicht und ostwärts wieder in einer anderen Form bis 
Luzon und Java gelangt. — Anax imperator ist über ganz Europa außer dem hohen Norden verbreitet; nach 
Osten geht er wahrscheinlich nicht weit, doch kennt man seine Grenzen dort nicht befriedigend; er erscheint 
als ein afrikanischer Typus, während der zweite Anax der europäischen Fauna, parthenope, deutlich auf asiatische 
Heimat weist. — Crocothemis erythraea bewohnt Südeuropa, das mediterrane Gebiet nur wenig nach Norden 
überschreitend; im Osten geht sie bis Kashmir und chinesisch Turkestan in ziemlich unveränderter Form; 
südlich vom Himalaya wird sie von der etwas mehr zum Polymorphismus neigenden (. servilia abgelöst, die 
dann bis nach Japan und Queensland reicht. — Sympetrum fonscolombei hat ziemlich genau die Verbreitung 
der typischen (. erythraea, geht jedoch in Europa wenigstens als Wanderer etwas weiter nach Norden und 
ist aus dem chinesischen Teil von Turkestan noch nicht bekannt; fonscolombei ist Ausstrahlung eines palä- 
arktischen Typus in das äthiopische Gebiet, erythraea wahrscheinlich das umgekehrte. — Wiederum fast das 
gleiche Areal wie eryihraea und fonscolombei bewohnt Hemianaz ephippiger, doch ist er in Europa nur Wanderer 
und ist noch in Südindien und Ceylon gefunden; er scheint ebenfalls äthiopischen Ursprunges zu sein. — 
Ischnura senegalensis erreicht das Mittelmeer in Aegypten, bewohnt das ganze tropische und subtropische 
Asien und hat nahe Verwandte in Europa, Australien und Amerika. — Trithemis kirbyi bewohnt in der Sub- 
species ardens Ostafrika, in der Subspecies kirbyi Nordindien (und sehr wahrscheinlich zwischenliegende 
Gebiete); es gibt noch eine kleine Reihe von Arten mit entsprechendem Verbreitungskreis, von denen aber 
keine andere bisher aus dem südafrikanischen Gebiet bekannt ist. — Zu dieser Gruppe könnten wir auch 
Palpopleura jucunda zuziehen, zu der ein sehr nahe verwandter Typus, P. sexmaculata, in Nordindien und bis 
nach Südchina existiert. — Tramea basilaris erscheint in sehr wenig veränderter Form in Indien wieder (T. 
burmeisteri), und T. limbata continentalis ist ein Zweig einer Species, die durch die ganzen Tropen der alten 
Welt geht und nahe Verwandte in Amerika besitzt. — Ihr schließt sich zuletzt der Weltwanderer Pantala 


flavescens an, eine Art, die in ganz unveränderter Form den Erdball umkreist. 


306 F. Rıs, 104 


Sehr arm ist unsere Fauna an Calopteryginen. Die äthiopische Fauna ist daran überhaupt nicht 
besonders reich und hatte also an den vorgeschobenen Posten nicht viel abzugeben. An Cordulinen figuriert 
eine einzige Macromia; es ist sehr zu bezweifeln ob dies dem wahren Stande der Fauna entspricht. — Die 
Gomphinen und Aeschninen kennen wir sicher ganz ungenügend. — Als ziemlich gut bekannt können die 
Libellulinen gelten. Die Agrioninen sind in recht beträchtlicher Artenzahl vertreten, doch handelt es sich 
bei manchen um einzelne Individuen, und müssen wir die gesamte Kenntnis dieser Gruppe als eine ganz 
unbefriedigende bezeichnen. 

Wir wiederholen also: die Libellenfauna von Südafrika ist äthiopisch, genau so wie die 
Fauna von Argentina brasilianisch ist. In Südafrika gibt es nichts, was den Relikten uralter Formenkreise 
in Chile oder Australien an die Seite gestellt werden könnte. Ein nicht unbeträchtlicher Formenaustausch 
hat zwischen der äthiopischen und der indischen Region stattgefunden, wobei die äthiopische mehr als der 
gebende Teil erscheint. Mehrere äthiopische Arten reichen von Südafrika bis in die mediterrane Region 


oder noch weiter nordwärts. Eine paläarktische Art geht durch ganz Afrika bis ans Kap der guten Hoffnung. 


Calopteryginae. 
1. Phaon iridipennis. 


Caloptery& iridipennis Burm., Handb. Ent., Bd. II, p. 827 (1839)— Port Natal (d, Drxce). — CALverr, Trans. Amer, 
Ent. Soc., Vol. XXV, p. 49 (1898) — Burmeısters Type. 

Euphaea iridipennis Rams., Nevr., p. 232 (1842)— ex BuxMmkIsTer. 

Phaon iridipennis Serxs, Synops. Calopteryg., p. 24 (1853) — Congo, Natal. — Serys-Hacen, Monographie Calopteryg,, 
p. 70, pl. 3, fig. 3, 4 (1854) — Caffrerie, Port Natal, Cöte de Guinee, Congo. — Serys, Quatriemes 
Additions au Synopsis des Oalopt., p. 13 (1879) — Zanzibar, Cameroons, Majila. — Kırpy, Cat., p. 101 (1890). — 
GERSTÄCKER, Jahrb. Hamb. wiss. Anst., Bd. IX [p. 7 sep.] (1891) — Mbusini. — Karscu, Ent. Nachr., Bd. XVII, 
p. 69 (1891) — Barombi, Stat. — Berlin. Ent. Ztschr., Bd. XXXVIIL, p. 31 (1893) — Adeli. — Ibid., Bd. XXIX, 
p. 16 (1894) — Yaunde Stat. — CALvert, Proc. U. S. National Mus., Vol. XVIII, p. 140, fig. 14 (1895) — 
Zanzibar. — Karsch, Ent. Nachr., Bd. XXIV, p. 345 (1898) — Togo. — GRÜNBERG, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, 
p- 695 (1903) — Nyassaland. 

Sapho iridipennis Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 328f. (1906). 3 Subspecies. 

a) 8. i. occidentalis Bipindi-Kamerun, 
b) 8. i. iridipennis Delagoa, Ukami, Usambara, Webbi, Ganale, 
c) 8. i. fuliginosa Madagascar. 

var. fuliginosus Seuys-Hacen, Monogr. Calopt., p. 71 (1854). — Serys, Quatriemes Add. Syn. Calopt., p. 13 (1879) — 

Port Natal, Kap, Kongo, Gabon, Angola, Majila, Madagaskar. 


Die Unterscheidung der 3 Subspecies durch FÖRSTER gründet sich auf reichlicheres Material, als wir 
vergleichen können, benutzt aber allerdings Merkmale, die ziemlich starken individuellen Schwankungen 
unterworfen sind. Fraglich erscheint die Zulässigkeit des Varietätnamens fuliginosus für eine madegassische 
Subspecies. Der Name sollte ursprünglich die „Varietät“ ohne Pterostigma bezeichnen, die sich ganz regellos 
unter den d aller Provenienzen findet, während die 2 regelmäßig kein Pterostigma zu haben scheinen. Nur 
aus Madagaskar scheinen auch die g regelmäßig pterostigmalos zu sein. Der ursprüngliche Name fuliginosus 
(1854) ist indessen nicht für madegassische Exemplare, sondern für d von Westafrika und ein 2 von Natal 
aufgestellt. Am besten wäre es wohl, den Namen ganz fallen zu lassen. 

Eine zweite Art beschreiben SJÖSTEDT (Phaon camerunensis, Bih. t. k. Svenska Vet.-Akad. Hadlg., 
Bd. XXV, 4, 2, p. 48, 1899) und FÖRSTER (l. c., p. 328, 1906, Sapho camerunensis SJÖST.), von Kamerun. 

Ich habe aus unserem Faunengebiet nur 2 d gesehen — Port Natal, 23. April 1893, Dr. H. Brauns leg., 
Museum Hamburg. Diese stammen also aus der Heimat von BURMEISTERsS Typen. Das eine hat ein Ptero- 


stigma, das andere, sonst ganz gleiche, nicht. Unterlippe weißlich, Oberlippe trübgelb. Epistom rötlichgelb. 


h 


105 Odonata. 307 


bei dem einen Exemplar mit grünmetallischem Schimmer. Clypeus rötlichgelb. Stirn in der Mitte um die 
dunkeln Ocellen rötlichgelb, ringsum ein schmaler, glänzend grüner Saum, der seitlich am breitesten, vorn 
zweimal unterbrochen ist. Prothorax rötlich mit vier etwas diffusen metallgrünen Fleckchen. Thorax rötlich- 
braun, vorn zwei breite metallgrüne Binden, die ringsum von heller Farbe umsäumt sind, der mediane 
helle Streif durch die fein schwarze Naht geteilt. Seitlich drei successiv schmalere metallgrüne Binden, 
die vorderste dorsal, die beiden hinteren schmaleren ventral keilförmig verschmälert; die Nähte nur ganz 
fein verdunkelt. Abdomen rotbraun, Dorsalseite kupfrig bis grün-metallglänzend, Sgm. 2 mit feiner gelber 
Dorsallinie. Beine außer den schwärzlichen Tarsen ganz hell. Vfl. hyalin mit blaßgelbem Costalstreif, stark, 
vorwiegend blau irisierend. Hfl. gleichmäßig hellgelb, der blaue Glanz viel geringer. Abd. 60; Hfi. 41; 
Pt. 1,5 mm (an der Costa), 1,8 mm (am Radius). 


2. Libellago caligata. 


Libellago caligata Serys, Synops. Calopt., p. 57 (1853) -— Port Natal, le Sömen. — Serrs-Hacen, Monogr. Oalopt., 
p- 231 (1854)— Port Natal, Caffrerie, Kap, Schoa. — Kırey, Cat., p. 112 (1890). — GERSTÄCKER, Jahrb. 
Hamburg, Bd. IX (p. 7 sep.) (1891)— Mbusini. — KarscH, Ent. Nachr., Bd. XVII, p. 70 (1891). — Kıresy, 
Ann. Mag. Nat. Hist. (7) Vol. XV, p. 243 (1898) — Pretoria, Pienaars River, Natal. — GRrÜNBERG, 
Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 695 (1903) — Nyassaland. — Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 331 
(1906) — Webbi. 

L. ambigua GerstÄäcker, Archiv f. Naturgesch., Bd. XXXV, 1, p. 221 (1869) — Mbaramu. — Von DER Deckens Reisen 
in Ostafrika, Bd. III, 2, p. 51 (1873) — (teste Karscn 1891). 

L. hartmanni Förster, Ent. Nachr, Bd. XXIII, p. 216 (1897)— Waterval Onder, Krokodilfluß — (teste 
Förster 1906). 


2 d, 1 9, Natal (coll. R. MArTın). — Alle Exemplare subjuv. Die verbreiterten Schienen der g außen 
lebhaft, innen trübgelb (bei völlig adulten Exemplaren sind sie außen scharlachrot, innen weiß). 8 Abd. 19, 
Eile2r Pt. 2 mm; 2 18, 26, 2. 


Agrioninae. 


Lestes. 


Unsere Kenntnis der afrikanischen Arten dieser kosmopolitischen Gattung ist eine ganz unbefriedigende. 
Ein Teil der Beschreibungen ist nach unzureichendem Material entworfen, und vor allem fehlt es an Ab- 
bildungen. Mir sind davon nur die zwei Abbildungen der Appendices BURMEISTERscher Typen durch 
CALVERT bekannt. Prof. SCHULTZEs Ausbeute enthielt eine Art in großer Anzahl. Sonst fehlt uns alles 
Vergleichsmaterial, so daß wir uns begnügen mußten, die Arten des Faunengebietes nach der Literatur zu- 


sammenzustellen. 
3. L. virgatus. 


Agrion virgatum Busu., Handb. Ent., Bd. II, p. 824 (1839)— Port Natal (d, 2, Drxcr). — CALveErt, Trans. Amer. 
Ent. Soc., Vol. XXV, p. 46, pl. 1, fig. 9 (1898) — Burm. Typen. 

Lestes virgata Szuys, Synops. Agrion., Leg. Lestes, p. 39 (1862) — Kap, Port Natal. 

L. virgatus Kırev, Cat., p. 163 (1890) — Grünserg, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 695 (1903) — Nyassaland. 


4. L. plagiatus. 


Agrion plagiatum Burm., Handb. Ent., Bd. II, p. 824 (1839) — Port Natal (d, 9, Dr&er). — CALvERT, Trans. Amer. 
Ent. Soc., Vol. XXV, p. 46, pl.1, fig. 1 (1898) — Burm. Typen. 
Lestes plagiata Seuys, Synops., p. 40 (1862) — Port Natal, Kap. 
L. plagiatus Kırsv, Cat., p. 163 (1890). 
L. forceps Ram»., Nevr., p. 245 (1842) — (teste SeLys). 
Jenaische Denkschriften. XIIL 14 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
39 


308 F. Rıs, 106 


[L. pallidus. 


Lestes pallida Ram»., Növr., p. 252 (1842)— Kap (9). — Seuys, Synops., p. 41 (1862) — „Le Senegal, d’aprös le type 2 
de la collection Ramsur, bien que cet auteur l’indique du Cap de B.-E.“ 
L. pallidus Kırsy, Cat., p. 163 (1890).] 


5. L. ochraceus. 


Lestes ochracea Srıys, Synops., p. 41 (1862)—(g) „Afrique, probablement du Cap de B.-E.“. 
L. ochraceus Kırsy, Cat., p. 163 (1890). 


6. L. tridens. 
Lestes tridens Mac Lacntan, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XVI, p. 24 (1895) — (4) Delagoa-Bai. 


7. L. obscurus. 


Lestes obscurus Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 245 (1898) — (unvollständiges d) Barberton. — Ann. Mag,, 
(7) Vol. XV, p. 191 (1905) — Mashonaland. 


8. L. ictericeus. 


Lestes icterica GERSTÄCKER, Archiv f. Naturgesch., Bd. XXXV, 1, p. 221 (1869). — Von DEr Deckens Reisen in Ost- 
afrika, Bd. III, 2, p. 52 (1873) — (unvollständiges 9) Mombas. 
L. ictericus Kırev, Cat., p. 163 (1890). 


Prof. SCHULTZE: 14 d, 8 2. Kalahari zwischen Severelela und Khakhea — 2 d. Severelela-Kooa 
xX.—Xl. 04. 

Keine der vorhandenen Lestes-Beschreibungen stimmt vollständig auf diese Exemplare, doch kommen 
ihnen wenigstens zwei Beschreibungen so nahe, daf3 ich nicht wünsche, einen neuen Namen aufzustellen, und 
den älteren der vorhandenen anwende. 

Die GERSTÄCKERsche Beschreibung von L. icterica paßt ganz gut auf unsere Exemplare, soweit sie 
geht. Seiner Type fehlen aber die Endsegmente und damit das sicherste Mittel, ihre Identität festzustellen. 

Sehr nahe kommt ihr jedenfalls auch L. somalicus FÖRSTER (Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 339, 1906 — 
d, 2, Somalia). Die Beschreibung der Appendices des 3 paßt recht gut auf unsere Serie. Da aber 
FÖRSTER seinen Exemplaren in ausdrücklichem Gegensatz zur GERSTÄCKERschen Beschreibung dunkle Längs- 
adern zuschreibt, unsere Exemplare aber trotz völliger Ausfärbung helle Längsadern haben, greife ich 
dennoch auf den GERSTÄCKERSchen Namen. 

Unsere Alkoholexemplare sind in den Farben offenbar sehr gut erhalten. 


d. Unterlippe weißlich. Die ganze Oberseite des Kopfes hell-olivgrün mit fein rostroten Nähten, 
zwei dunklen Punkten auf dem Epistom, dunklen Endsegmenten der Fühler. Occiput trüb-weißlichgelb. 


Prothorax oben olivgrün, in den Vertiefungen rostfarben. Thorax vorne völlig zeichnungslos, von ° 
einer eigentümlichen, graulich-olivgrünen Sandfarbe, die Nähte nur durch feinste dunkle Linien ausgezeichnet. 
Diese Farbe reicht über die Schulternaht hinaus bis an die I. Seitennaht; das Feld zwischen dieser und der 
2. Seitennaht ist eingenommen von einer trüb-rostroten, ringsum weißlich gesäumten Binde; das Feld 
zwischen der 2. Seitennaht und dem hintern Thoraxrand (Metepimeron) ist in der vordern Hälfte oliv, in 
der hintern von einer ähnlichen rostroten, weißlich gesäumten Binde eingenommen, die aber schmaler und 


etwas weniger konstant ist als die vordere. Unterseite weißlich mit einigen diffusen rostroten Punkten. 


107 Odonata. 309 


Abdomen seitlich weißlich-grünblau. Die Farbe geht nach dem Dorsum allmählich in trübes Rostrot 
über; am apicalen Ende der Segmente 3—6 ein etwas diffuses Doppelfleckchen; Segment 7 ganz hell, 8-10 
mit einer schmalen schwärzlichen Längslinie. Bauchplatten schwarz. 

Beine völlig weißlichgelb mit dunklen Klauen und Dornen. 

App. sup. (Fig. I) am innern Rande mit einem starken Basalzahn, dem eine 
dünne Platte folgt, deren apicaler Teil am Rande fein und unregelmäßig gezähnt 
ist. Am lateralen Rande der App. sup. im letzten Drittel einige unregelmäßig ge- 
stellte Dornen. App. inf. sehr kurz, am Ende etwas knopfförmig, das Niveau des 
Basalzahnes der App. sup. nicht völlig erreichend, weißlich, dicht kurzbehaart. 

Flügeladerung bis zum Viereck völlig rötlichbraun, Costa, Subcosta und 
Radius so bis zur Flügelspitze. Pterostigma in den proximalen zwei Dritteln hell- 
graubraun, der distale Teil schräg abgeschnitten weißlich. 

9. In der Färbung von Kopf und Thorax dem 4 völlig gleich, nur die 


rostfarbenen Seitenbinden bei einem Teil der Exemplare reduziert. Abdomen an 


den Seiten etwas mehr weißlich, die dorsale Verdunkelung geringer und noch 


Fig. 1. 


diffuser, zum Teil sehr schmal. App. weißlich, kurz. Flügel wie beim (£. 
Fig. I. Lestes ücterieus &, 


EeApd.32, Hill. 21, Pt. I,5. — 2. 28, 23, L;5. dorsal. 


Chlorolestes. 


SeLys, Synops. Agrion., Leg. Podagrion, p. 31 (1862) — Revision du Synopsis des Agrion., p. 32, 72 (1886). 


9. Ch. conspicua. 


Agrion longicaudum Buru., Hdb. Entom., Bd. II, p. 823 (1839)— Port Natal (g, 9, Dr&ee) pars. — CAuvert, Trans. 
Amer. Ent. Soc., Vol. XXV, p. 43 (1898) — „The d agrees with pm Senys’ description of conspieua.“ 
Chlorolestes conspicua Seuys, Synops., p. 32 (1862) — Cap de B.-E. — R£vis. Synops., p. 73 (1886). — Kırzy, Cat. 

p. 125 (1890). 


10. Ch. longicauda. 


Agrion longicaudum Burm., Hdb. Entom., Bd. II, p. 823 (1839). — Cauverr, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XXV, p. 45 
(1898) — „The 9 agrees with om Serys’ description of longicauda.“ 

Chlorolestes longicauda Seuys, Synops., p. 33 (1862) —(d,2) Cap de B.-E.— R£vis. Synops., p. 73 (1886) — Afrique 
australe (coll. Mac LacaLan). — Kırpy, Cat., p. 125 (1890) — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 243 (1898) 
— Barberton, Zoutpansberg. 


Es wäre zweifellos korrekter, den BURMEISTERsSchen Namen auf das d der BURMEISTERschen Be- 
schreibung anzuwenden, nachdem CALVERT nachgewiesen hat, dafß BURMEISTERS Typen zwei verschiedenen 


Species angehören. Dennoch scheint mir eine Abänderung der SELysschen Nomenklatur nicht notwendig. 


11. Oh. tessellata. 


Agrion tessellatum Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 822 (1839)— Port Natal (d, Druce). — Carverr, Trans. Amer. Ent. 
Soc., Vol. XXV, p. 44 (1898) — Burueisters T. 

Chlorolestes tessellata Seuys, Synops., p. 33 (1862) — Cap de B.-E.— Re£vis. Synops. Agr., p. 74 (1886). — Kırzy, Cat., 
p. 125 (1890). 


12. Ch. fasciata. 


Agrion fasciatum Buru., Hdb. Ent., Bd. II, p. 822 (1839) — Port Natal (d, Drter). — Cauvert, Trans. Amer. Ent. 
Soc., Vol. XXV, p. 44 (1898) — Burmkısters T. 
Chlorolestes fasciata Seuvs, Synops., p. 85 (1862)— Port Natal. — R£vis. Synops. Agr., p. 74 (1886). — Kırey, Cat. 
p. 125 (1890). 
14* 


39* 


310 F. Rıs, 108 


13. Ch. umbrata. 


Chlorolestes umbrata Serys, Synops., p. 35 (1862)— Cap de B.-E. (& coll. Hasen, Serys). — Rövis. Synops. Agr., p. 74 
(1886). — Kıry, Cat., p. 125 (1890). | 


Metacnemis. 


Serys, Synops. Agrion., Leg. Platycnemis, p. 17 (1863) — Revision du Synops. Agrion., p. 134 (1886). 


14. M. valida. 


Metacnemis valida Seuys, Synops., p. 17 (1863)— Cap de B.-E. (@ coll. Hacen). — Revis. Synops. Agr., p. 136 (1886) 
— Cap de B.-E, (coll. Hasen, Mac Lacatan, Mus. Berolin). — Kırsy, Cat., p. 131 (1890). j 


15. M. angusta. 


Metacnemis angusta Senys, Synops., p. 18 (1863) — Cap de B.-E. (9, ancienne coll. LATREILLE) — Re&vis. Synops., p. 135 
(1886). — Kırey, Cat., p. 131 (1890). 


Allocnemis. 
Seys, Synops., p. 29 (1863). — Revis. Synops. Agr., p. 137 (1886). 


16. A. leucosticta. 


Alloenemis leucosticta Szuvs, Synops., p. 30 (1863) — Cap de B.-E. (d, 9). — Rövis. Synops. Agr., p. 140 (1886) — 
Transvaal. — Kırgy, Cat., p. 131 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol.II, p. 244 (1898) — Barberton, 
Zoutpansberg. 


17. Argia concinna. 


Agrion concinnum Rams., Nevr., p. 270 (1842) — du Cap (Q). 

Argia concinna Serys, Synops. Agrion., Leg. Agrion, Genre Argia, p. 19 (1865) — (d, 2) Cap de B.-E, Types de 
Ranugur. — Kırpy, Cat., p. 138 (1890). — CALverrt, Bull. Mus. Comp. Zool., Vol. XXXIX, p. 107, pl. 2 fig. 16, 16a 
(1902) — Hacens Figuren der Appendices — „No one appears yet to have confirmed or disproven this 
anomalous habitat.“ 


18. Ischnura senegalensis. 


Agrion senegalense Raue., Nevr., p. 276 (1842) — Senegal etc. le Cap? 

Ischnura senegalensis Seuys-Hasen, Revue des Odonates etc, p. 186, 190, pl. 7, fig. 4 (1850). — Serys, Synops. 
Agrion., Leg. Agrion, p. 29 (1876) — Senegal, Egypte, Angola, Cap de B.-E., Reunion, Bombay, Java. 
Micronympha senegalensis Kırsy, Cat., p. 141 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 244 (1898) — Barberton, 

Pretoria, Zoutpansberg. 
Agrion hastulatum Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 820 (1839) (pars, Kap der g. H., teste Seuys). 


Prof. SCHULTZE: 8 d, 4 9. Rooibank, Hinterland der Walfischbai, Juni 1905. 
Die Art bewohnt ganz Afrika außer, wie es scheint, Algerien, ferner das tropische und subtropische 
Asien. In Europa und dem mediterranen Afrika ist sie ersetzt durch die nahe verwandte Gruppe I. elegans- 


graellsi-genei, in Australien durch I. heterosticta, in Amerika durch I. ramburi. 


Enallagma. 
SELYs, Synopsis Agrion., Leg. Agrion, p. 7, 79 (1876). — CAuverr, Biologia Centrali Americana, Neuropt., p. 101 (1902). 
Die Aufstellung der Gattung (oder Subgenus, eine Kategorie, die wir als überflüssige Komplikation 
für die Systematik der Odonaten nicht mehr übernehmen) Enallagma ist auf die zitierte Stelle bei DE SELYS 
zurückzuführen und nicht, wie es DE SELYs selbst, der Katalog Kırgy und CALVERT tun, auf CHARPENTIER. 
CHARPENTIER (Lib. Eur., p. 2I, 1840) gibt den Namen nur als zweiten, nicht acceptierten für das gleiche 


„Subgenus“, das er dann Agrion sens. str. heißt. „Omnes species permagnam quod ad colorem et picturam 


109 Odonata. 311 


attinet, inter se habent similitudinem (qua de causa prius hoc subgenus Enallagma vocavi) etc.“ Die einzige 
seiner Arten, die zu Enallagma im Sinne von SELYS (1876) gehört, cyathigerum, steht mitten in der Reihe. 
Das „Subgenus“ und der Name überhaupt fehlen in der Revue des Odonates (1850) und in HAGEns Synopsis 
Neur. North Amer. (1862). 


Es ist die Frage, ob eine ganz rigorose Anwendung der Nomenklaturregeln (Art. 34) die Ueber- 
tragung des Namens auf die SeLyssche Gattung anerkennen kann. Jedenfalls hat die früher von manchen 
der besten Autoren, so BRAUER, HAGEN, SELYS, geübte Uebertragung alter Namen auf neue Gruppen (aus 
Pietät und höchst annerkennenswerter Achtung vor der Arbeitsleistung der Fachgenossen) nicht zur Stabi- 


lisierung der Nomenklatur beigetragen. 


Die Charakterisierung des Genus Enallagma ist heute noch die SELYssche, mit einer wichtigen und 
auf beide Geschlechter anwendbaren Erweiterung durch CALVERT. Dieser Autor gibt als weiteren Unter- 
schied gegen Ischnura das Adermerkmal: bei Ischnura entspringt der Nodalsektor (M2) im Hfl. vom Niveau 
der 3., bei Enallagma von dem der 4. oder 5. postnodalen Querader. Im Vfl. liegt dieser Ursprung bei 
beiden Gruppen meist um eine Querader weiter distalwärts. Leider ist der Unterschied nicht völlig konstant; 
es gibt in Amerika eine kleine Enallagma-Gruppe, die das Ischnura-Merkmal trägt; das gleiche gilt für 
E. malayanum; ebenso existieren individuelle Abweichungen, wenn auch in beschränkter Zahl. Gleichwohl 
ist das Merkmal ein sehr wertvolles, versagt z. B. nicht bei den hier zu besprechenden afrikanischen Enallagma, 
die sich zum Teil in der Bildung des 10. Sgm. der d an Ischnura nähern, aber durch das in beiden Flügel- 
paaren gleichfarbige Pterostigma der d, die Bildung der Appendices und die außordentlich enge Verwandt- 
schaft mit Formen, deren Io. Sgm. nicht Ischnura-ähnlich gebildet ist, ihre Zugehörigkeit zu Enallagma 


dokumentieren. 


Der Schwerpunkt der Gattung liegt im gemäßigten Nordamerika. Die kleine afrikanisch- 
indische Gruppe ist charakterisiert durch: beim g auf dem 2. Sgm. eine von Ende zu Ende durchlaufende 
dunkle Zeichnung und Sgm. 8—10 größtenteils hellblau. Zur besseren Uebersicht verflechte ich mit der 


folgenden kleinen Tabelle noch zwei nicht dem südafrikanischen Faunengebiet angehörige Arten. 


A. Postcostale Querader dem Niveau der I. Antenodalquerader näher als dem Niveau der 2. Ang. — 3 App. 


sup. viel kürzer als das 10. Sgm. 


a. M2 im Vfl. an der 4., im Hfl. an der 3. postnodalen Querader entspringend. d Io. Sgm. am Ende 
dreieckig ausgeschnitten, nach der Spitze des Ausschnittes etwas dachförmig auslaufend. Epistom 
hellblau, höchstens mit ganz feiner dunkler Basislinie; Postocularflecken isoliert, schmal keilförmig. 
App. sup. ein wenig größer als bei der folgenden Art, in der Dorsalansicht mehr dreieckig zuge- 
'spitzt. Pterostigma sehr hell weißlichgelb. Dunkle Zeichnung von Sgm. 2—7 wie bei der folgenden 
Art; Sgm. 8-9 völlig hellblau, 10 mit sehr feiner dunkler Dorsallinie oder auch an der Basis schmal 


schwarz. d Abd. 20, Hfl. 13 mm ($ unbekannt) . . . 2 22.2.2... BE. malayanum SELYS. 


aa. M2 im Vfl. an der 5., im Hfl. an der 4. postnodalen Querader. 8 Io. Sgm. gleichmäßig gewölbt, 
ein wenig ausgerandet in einem Bogen, dessen Scheitel nur ganz wenig gehoben ist. Epistom schwarz 
mit schmalem hellen Saum. Postocularflecken zu einer regelmäßigen schmalen geraden Binde ver- 
einigt. App. sup. sehr klein, von oben gesehen stumpf, fast viereckig. Pterostigma graugelb. Die 
dunkle Zeichnung von Sgm. 2—7 sehr breit, auf der dorsalen Seite nur ganz geringe basale 
Fleckchen frei lassend. & Basis des 8. Sgm. mit rechteckigem schwarzen Dorsalfleck, 9 ganz hellblau, 

Io mit breiter, nach hinten erweiterter schwarzer Dorsalbinde. & Abd. 21; Hfl. 14 mm. 2% 20; 16. 
E. nigridorsum SELYS. 


312 


F. Rıs, 1Io 


B. Postcostale Querader in der Mitte zwischen den beiden Antenodalqueradern oder (meistens) näher der 2. 


App. sup. der d nur wenig kürzer als das IO. Sgm. 


b. M2 im Vfl. an der 5., im Hfl. an der 4. postnodalen Querader entspringend. Das Io. Sgm. des d 


gleichmäßig gewölbt, oder im medial-apicalen Teil zu einem sehr stumpfen Kiel etwas erhoben; mit 


einer sehr kleinen Kerbe am apicalen Rand. 


8. Keine Postocularflecken. (Wahrscheinlich var. der folgenden) . . . E. obliteratum SELNS. 


Br. 


Br 


Die Postocularflecken durch eine helle Linie verbunden, von der weißlichen Farbe des Hinter- 
hauptes durch eine schwarze Linie abgegrenzt, so daß sie eine schmale gerade, durchlaufende 
Binde bilden. g die dunkle Zeichnung läßt auf Sgm. 2—4 ziemlich beträchtliche hellblaue Seiten 
frei, die von oben zu sehen sind; Sgm. 5—7, von oben gesehen, schwarz bis auf eine ganz kleine 
helle Zeichnung an der Basis; 8—g völlig hellblau mit ziemlich breiter schwarzer Dorsalbinde. 
10. Sgm. in der Mitte zu einem stumpfen, nach dem apicalen Ende etwas deutlicheren Kiel erhoben 
und in der Mitte mit einem sehr kleinen dreieckigen Ausschnitt. App. sup. schwarz, etwas kürzer 
als das Io. Sgm., etwas divergente Blättchen mit stumpfdreieckiger oder (in anders gedrehter 
Stellung) fast gerade abgeschnittener Spitze und dreieckigem ventralen Fortsatz. App. inf. mit 
breiter Basis und einem schlanken kurzen, nach oben-außen gerichteten Dornfortsatz. Aderung 
schwarz. Pterostigma des g dunkel-graugelb bis schwarz, des 9 gelblich; bei beiden Geschlechtern 
im Vfl. ein wenig größer als im Hfl. d Abd. 22; Hfl. 17 mm (Natal) — 23; 17 (Kap) — 21,5; 155 
(Reunion); 2 24,5; 18 (Kap) — 21; 16 (Reunion) . . . ». 2... 2...  E glaucum Burn. 


Die großen Postocularflecken mit der himmelblauen Färbung des Occiput vereinigt. Die dunkle 
Zeichnung der Sgm. 2—4 ist auf eine feine dorsale Linie reduziert, die sich nahe dem Ende des 
Sgm. viereckig erweitert; auf Sgm. 5—7 etwas breitere Dorsalzeichnung; 8—ıIo völlig himmelblau. 
10. Sgm. fast völlig gleichmäßig gewölbt mit einem sehr kleinen dreieckigen Ausschnitt. App. sup. 
der vorigen Art sehr ähnlich, doch völlig weißlichblau, ebenso die inf. bis auf die dunkle Spitze 
des Dornfortsatzes. Aderung im basalen Teil des Flügels bis etwas über den Nodus hell-rötlich- 
gelb. Außenseite der Femora und Tibien mit sehr reduzierter dunkler Linie. 

Oberlippe hellblau. Epistom an der Basis schwarz, breit hellblau gesäumt. Das Schwarz 
der Stirn beginnt etwas hinter den Antennen, deren basale Glieder hellblau sind, nahe dem vorderen 
Ocellus und endet in gerader Linie unmittelbar hinter dem hinteren Ocellus. Prothorax hellblau, 
in der Mitte ein quadratischer schwarzer Fleck, der nochmals ein hellblaues Fleckchen umschließt; 
der freie Rand ist gerade, ein wenig aufgerichtet, in der Mitte eine Spur eingebuchtet. Thorax 
himmelblau; schwarz eine durch die hellblaue Naht geteilte Mittelbinde und eine feine Linie auf 
der Schulternaht, sowie eine Spur auf der hinteren Seitennaht; die blaue Antehumeralbinde ist ein 
wenig breiter als der gleichseitige Anteil der schwarzen Mittelbinde. Pterostigma graugelb. 
Abd. 22; Hfl. 16. mm. (2 unbekannt.) . ...».0 0 ce walk nn Rn schulizen 


bb. M2 im Vfl. an der 6., im Hfl. an der 5. postnodalen Querader entspringend. Das Io. Sgm. des d 


zu einem ziemlich kräftig modellierten Kiel erhoben, dessen Ende durch einen kleinen scharf drei- 


eckigen Einschnitt ausgebuchtet ist. 


Oberlippe hellblau mit schmal schwarzer Basis. Epistom tief-schwarz. Postocularflecken 


dreieckig, nach hinten durch einen schmalen dunklen Streif begrenzt, bei einem Teil der Exemplare 


(alle 2? und die Minderzahl der 3) durch eine helle Linie über das Occiput verbunden; bei anderen 
Exemplaren (die Mehrzahl der 3) diese Linie fehlend. 


11 Odonata. 313 


g. Sehr schmale blaue Antehumeralbinde; Thoraxseiten blau mit schwärzlichen Spuren am 
dorsalen Ende der Nähte. Abdomen Sgm. I—2 blau; I mit kleinem viereckigen schwarzen Dorsalfleck, 
2 mit durchlaufender Binde, die im apicalen Drittel seitlich beträchtlich erweitert ist; 3—7 dorsal 
bronzeschwarz, seitlich und unten gelblich, die dunkle Farbe sehr weit auf die Seiten übergreifend 
(ähnlich nigridorsum); 8—9 blau; Io der größte Teil der Dorsalfläche schwarz. App. sup. zwei 
Drittel der Länge des Io. Sgm., schwarz mit rötlicher Spitze, von oben gesehen fast parallel, seitlich 
mit ein wenig gegabelter Spitze, ohne ventralen Fortsatz; App. inf. bläulich. Pterostigma schwarz, 
im Hfl. etwas kleiner. Abd. 24; Hfl. 17 mm — 23,5; 16,5. 

9. I Exemplar grünlich, ı bläulich, ı trüb-gelblich. Die Postocularflecken etwas größer, die 
Schulterbinden etwas breiter als beim g, die helle Medianlinie des Thorax deutlicher. Im übrigen 
die Zeichnung der des g gleich. Die Mitte des 10. Sgm. ebenfalls zu einem (schmalern) Kiel erhoben. 
Sehr starker Vulvardorn. Pterostigma graugelb, größer als beim 9. Abd. 24; Hfl. 17,5—25; 18. 


E. subfurcatum SELYS. 


[E. malayanıum. 
Enallagma (?) malayanum Seuys, Synops. Agrion., p. 119 (1876) — Java. — Kırsy, Cat., p. 147 (1890). 


Vorliegend 5 d von Colombo-Ceylon (4. April 1891, leg. Rıs). — Noch ist von dieser Art das 2 un- 
bekannt, so daß ihre Stellung bei Enallagma etwas unsicher bleibt; doch ist ihre Aehnlichkeit mit den 
afrikanischen Formen, deren 2 bekannt sind, so groß, daß 
an der richtigen Unterbringung kaum zu zweifeln ist. SELYS’ 
Beschreibung nach einem Exemplar von Java stimmt ganz 


genau auf unsere ceylonischen Exemplare.] 


19. E. nigridorsum. 


Enallagma nigridorsum Serys, Synops. Agrion, p. 114 (1876) — 
(&, 2) Zanzibar. — Kırpy, Cat., p. 147 (1890). 


Vorliegend 3 d, 3 ? von Delagoa-Bai, durch Herrn Fig. 2a. Fig. 2b. 
Missionar Junop an Dr. A. v. SCHULTHESS- RECHBERG ein- Fig. 2a. Enallagma nigridorsum (Delagoa-Bai) 
: b dorsal. 
3 B erysschen Typen von ® 
zıı 2 Bediolu 2 => yP Fig. 2b. Enallagma nigridorsum (Delagoa-Bai) 
Zanzibar völlig übereinstimmend. (Fig. 2.) & lateral. 


20. E. glaucum. 


Agrion glaucum Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 821 (1839)— Kap der g. H. (d, Drxer). 
Enallagma glaucum Cauverr, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XXV, p. 40 (1898) — BurMmkIsTeErs Typen. „These males 
agree with pr Serys’ description of his Enall. gabonense.“ Coll. Canverr S, ? Kap durch R. Marrın. 
E. gabonense Seuys, Synops. Agrion., p. 116 (1876) (9) le Gabon. — Kızsy, Cat., p. 147 (1890). 
Pseudagrion sikorae Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 59 sep.) (1906) — (d) Reunion. 
Vorliegend: 2 & Natal (Av. Kruckaur), Mus. Hamburg — 2d, 22 juv. Kap, coll. R. MARTIN — Id, 
ı 2 Reunion, Plaine des Palmistes (SIKORA). 
Die Exemplare gehören zweifellos alle zur gleichen Art, trotz geringer Differenzen in der Form der 
Appendices zwischen den drei kleinen Gruppen. Diese Differenzen scheinen übrigens teilweise nur auf 
Stellungsunterschieden zu beruhen. Die Exemplare von Reunion sind ein wenig kleiner als die kontinentalen, 


im übrigen gleich. (Fig. 3.) 


314 F. Rıs, 112 


Für die Nomenklatur ist CALVERTs Untersuchung der BURMEISTERschen Typen maßgebend. Daß 
DE SELYS E. gabonense der gleichen Art angehört, ist kaum zu bezweifeln. Ebenso ist ihre Uebereinstimmung 
mit FÖRSTERS Pseudagriou sikorae sehr wahrscheinlich ; die 
Beschreibung stimmt gut überein, und außerdem spricht 
dafür das Pärchen aus offenbar gleicher Quelle wie das 
FÖRSTERSche d; die SiKORAschen Exemplare erhielt ich 


von dem verstorbenen Dr. PETER KEMPNY. 


21. E. obliteratum. 


Enallagma obliteratum Serys, Synops. Agrion., p. 116 (1876) 
— Le Cap — wahrscheinlich nicht mehr als var. von 
E. glaucum. — Kırey, Cat., p. 147 (1890). 


Fig. 3a. 


Fig. 3a. Bnallagma glaucum (Natal, Mus. Hamburg) 22. E. schultzei. 


& dorsal. 3 
Fig. 3b. Enallagma glaueum (Natal, Mus. Hamburg) Prof. SCHULTZE: I d, Severelela-Kooa (Kalahari), 


d lateral. Oktober-November 1904. 


Das einzige Exemplar ist in den Farben prachtvoll erhalten. Trotzdem das 2 fehlt, ist, bei der sehr 
nahen Verwandtschaft der Art mit E. glaucum, nicht daran zu zweifeln, daß sie bei dieser Gattung richtig 


steht. (Fig. 4.) 


Fig. 4a. Fig. 4b. Fig. 5a. Fig. 5b. 


Fig. 4a. Enallagma schultxei (No. 835) d dorsal. Fig. 5a. Enallagma subfurcatum (Asmara) & dorsal, 
Fig. 4b. Enallagma schultxei (No. 835) & lateral. Fig. 5b. Enallagma subfurcatum (Asmara) & lateral, 


[E. subfurcatum. 


Enallagma (2) subfurcatum Sruys, Synopsis Agrion., p. 117 (1876) — (g) Abyssinie (Mus. Paris). — Annal. Mus. civ, 
Genova, Vol. XVI, p. 222 (1881) — (&) Mahal-Uonz, Schoa. — Kırsy, Cat., p. 147 (1890). 
Micronympha bilobata GrÜNBERG, Sitzgsber. Ges. N. F. Berlin, 1902, p. 32. — Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 701, 
fig. C, D (1903) — (d) Nyassaland. 
Vorliegend: 4 d, 3 2 Eritrea; 2 d Asmara (leg. KRISTENSEN 1907), coll. E. PETERSEN-Silkeborg. 
DE SELYS beschreibt nur das d; die 2 beweisen, daß die Art bei Enallagma richtig steht. Die Be- 
schreibung des d stimmt so vollständig mit unseren Exemplaren überein, daß ich an der Richtigkeit der 


Bestimmung kaum zweifle. Die Art gehört offenbar in die nächste Verwandtschaft des E. glaucum, das be- 


1.53; Odonata. 315 


reits einen Beginn der Ischnura-ähnlichen Bildung des Io. Sgm. zeigt. Der Ursprung von M2 im Vfl. an 
der 6., im Hfl. in der 5. postnodalen Querader entfernt sie von Ischnura, trotz der Habitusähnlichkeit und 
der Bildung des ıo. Sgm. (Fig. 5.) 

GRÜNBERGS Beschreibung und Abbildungen der Micronympha bilobata passen vollkommen auf unsere 
eritreischen Exemplare. Diese zeigen auch die eigentümliche Struktur am vorderen Rande des Thorax, nach 
der der Name von GRÜNBERG gewählt wurde. Es handelt sich um 2 aufrecht gestellte schwarze Läppchen, 
die nicht völlig den „mesostigmal laminae‘“‘ der Argia $ entsprechen (s. CALVERT, Biol. C.-A., Neur., p. 68, 
pl. 4, 1901); sie liegen bei E. subfurcatum mehr median, hart an der Bifurkation der medianen Thoraxnaht; an 
der Stelle der „mesostigmal lamina“, mehr lateral, findet sich ein kleineres hellblaues Höckerchen. Die 
ganze Struktur ist hier nur dem g eigen, findet sich bei den 2 kaum angedeutet, im Gegensatz zu Argia, wo 
die differenzierte „mesostigmal lamina“ ein weibliches Geschlechtsmerkmal ist. Bei unseren d von E. glaucum 
ist nur eine geringe Andeutung der Bildung vorhanden. 

Auch die Ischnura schoana FÖRSTER (Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 332, 1906) dürfte nach der Beschreibung 
in die allernächste Verwandtschaft des E. subfurcatum gehören; endlich auch noch die Ischnura granti Mac 
LAcHLAN (Nat. Hist. Sokotra, p. 402, pl. 24 A, figs. I—2, 1903), diese wenigstens, wenn die Figuren richtig 


sind, die den Ursprung von M2 im Vfl. an der 6., im Hfl. an der 5. postnodalen Querader zeigen.] 


Pseudagrion. 

Serys, Synopsis Agrion., p. 200 (1876). — Karscn, Berlin. Entom. Zeitschr., Bd. XXXVIII, p. 38 (1893). 
Unser Material ist leider viel zu gering, um irgend etwas wesentliches zur Lösung der nicht leichten 

Frage der südafrikanischen Pseudagrion-Arten beizutragen. Es ist nicht sicher, daß alle die nominellen Arten 
wirklich verschieden sind. Die sehr nützlichen KarscHschen Figuren (l. c.) tragen einiges zur Lösung der 
Fragen bei, aber nicht genug. 

23. P. caffrum. 
Agrion caffrum Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 821 (1839) — (4) Port Natal und Sta. Johanna. 
Pseudagrion caffrum Cauverr, Trans. Amer. Ent. Soc, Vol. XXV, p. 42, pl. 1, fig. 2, 3 (App. 3) (1898). Die Be- 


schreibung nach 1 & in Halle; die Abbildungen nach 1 g in Mus. Comp. Zool. Cambridge. Neben diesen Typen 
noch 1 d P. praetextatum Serys und 1 d Pseudagrion spec.? 


24. P. punctum. 
Agrion punctum Ranz., Nevr., p. 260 (1842) — (d) sine patria, Gunrin. 
Agrion (2) punctum Seuys, Synopsis Agrion., p. 182 (1876) — (d, incompletes, types de Rauzur) Maurice; (3) Natal 
(coll. Sruys). — GerstÄcker, Jahrb. Hamburg, Bd. IX, (p. 8 sep.) (1891) — (, 2) Mbusini. 
Caenagrion punetum Kırev, Cat., p. 150 (1890). 
Pseudagrion punctum Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 59 sep.) (1906) — (8) Komatipoort. 


25. P. fureigerum. 


Agrion furcigerum Rans., Nevropt., p. 261 (1842) — (3) „patrie inconnue“. 

Pseudagrion fureigerum Seuys, Synopsis Agrion., p. 206 (1876) — (4, type de Rausur) Cap de B.-E.; (?, douteuse) 
Kap. — Kırey, Cat, p. 153 (1890). — Karscon, Berlin. Entom. Ztschr, Bd. XXXVIII, p. 38, fig. 10 (App. 
sup. 8) (1893). 


26. P. kersteni. 


Agrion kersteni Gwrstäcker, Arch. f. Naturgesch., Bd. XXXV, 1, p. 222 (1869). — von per Deckens Reisen in Ost- 
afrika, Bd. III, 2, p. 53 (1873) — (9) Mbaramu; (d) Kap d. g. H. (leg. Kress, Mus. Berolin.). 

Caenagrion kersteni Kırzy, Cat., p. 151 (1890). 

Pseudagrion spernatum Szuys, Ann. Mus. civ. Genova, Vol. XVI, p. 223 (1881) — (d, 2) Mahal-Uonz, Schoa, „Un gran 
numero di esemplari raccolti dal marchese Anrınorı in aprile e in giugno. Due femmine di Natal, collezione 
Serys. I tipi del dott. Hagen al Museo di Berlino provengono dal Capo di Buona Speranza.“ 
Jenaische Denkschriften. XIII. 15 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 

40 


316 F. Rıs, 114 


Ich bin nicht sicher, daß diese Synonymie richtig ist, halte sie aber für wahrscheinlich. KARSCH 
erwähnt (l. c. 1893) auffallenderweise weder die GERSTÄCKERschen noch die Hagenschen Exemplare des 


Berliner Museums (spernatum SELYS ist ein Hacenscher Kollektionsname). Ich wurde zu der Zusammen- 


stellung geführt durch die Vergleichung der wenigen Exemplare, die mir vorlagen, mit der ziemlich aus- 
führlichen GERSTÄCKERschen und der sehr genauen SELYSschen Beschreibung. 

Vorliegend: 

a) I @ juv., ı 2, Mahal-Uonz, April 1877, Antinori, SELyYs’ Kotypen P. spernatum aus coll. R. Marrın. 
Das 3 hat zwei schwarze Streifen auf den Thoraxseitennähten, die etwas mehr als die dorsale Hälfte ein- 
nehmen, links mehr als rechts; beim 2 sind die 
Streifchen auf etwa ein Fünftel der Nahtlänge ver- 
kürzt, das vordere in ein Strichel und einen Punkt 
geteilt. Das ? stimmt durchaus mit dem SCHULTZE- 
schen 2 von Kapstadt überein. (Fig. 6.) 

b) ı 2, Kikuyu-Escarpement, Brit.-Ostafrika, 
aus coll. VAN DER WEELE. Zweifellos zur gleichen 
Art gehörend, doch die helle Farbe von Kopf und 
Thorax umfangreicher, auf diesem das Schwarz zu 


4 schmalen Linien an der Mittel- und Schulternaht 


reduziert. Io. Sgm. des 2 dachförmig, ziemlich tief 


Fig. 6a. Fig. 6b. 


Fig. 6a. Pseudagrion kersteni (Mahal Uonz, coll. MARTIN) & dorsal. eingeschnitten "(mehr züsammengeneiggbeigeien 
Fig. 6b. Pseudagrion kersteni (Mahal Uonz, coll. MARTIN) g lateral. trockenen Exemplaren als bei dem Alkoholexemplar 
von Kapstadt). 

c) 1 $, Tafelberg bei Kapstadt, Februar 1904, Prof. SCHULTZE. 

Kopf oben rötlich, eine dunkle Binde über die Ocellen von einem Auge zum anderen. Die Post- 
ocularflecken hinten durch zwei halbmondförmige dunkle Streifen nur unvollständig abgegrenzt, in der Mitte 
zusammenhängend. Prothorax rötlichbraun, eine dunkle Linie umschließt jederseits unvollständig einen 
Kreis und in der Mitte einen Doppelpunkt. Thorax vorn mit rötlichbraunen Antehumeralbinden, die, sehr 
breit, die dunkeln Streifen an Breite erheblich übertreffen. Seiten rötlichbraun, ein winziges schwarzes 
Komma auf dem dorsalsten Teil der Naht. Abd. oben schwarz von I—7, seitlich rötlichbraun, von Sgm. 5 
an hellblau; auf dem Dorsum von Sgm. 7 ein apicaler blauer Punkt; eine breite blaue Dorsalbinde über 
die ganze Länge von Sgm. 8—9, Io ganz blau. Beine rötlich mit einer schwarzen Linie auf der Außenseite 
der Femora. Pterostigma hellgelb, Aderung dunkel. Abd. 26; Hfl. 22 mm. 

d) ı d, Lobatsi bei Mafeking, Oktober Igo4 Prof. SCHULTZE. 

Das g ist in der Färbung nicht gut erhalten, und die Abdominalsegmente 7—1o fehlen. In den 
hellen Zeichnungen von Kopf und Thorax stimmt es völlig mit dem 2 vom Tafelberg überein. Immerhin 
ist nicht völlig sicher, dafs die Exemplare zusammengehören, da bei dem 2 die costale Seite des Vierecks 
relativ länger ist als beim d. Doch scheint dies auch bei anderen Arten wenigstens zum Teil ein Geschlechts- 
unterschied zu sein. Völlig sicher kann ein Pseudagrion ohne die terminalen Segmente nicht bestimmt werden. 


Hfl. 20 mm. 


27. P. deckeni. 


Agrion deckeni GersTÄckerR, Archiv f. Naturgesch., Bd. XXXV, 1, p. 222 (1869) — von DER Deckens Reisen in Ost- 
afrika, Bd. III, 2, p. 54 (1873) — (d) Mbaramu. 
Oaenagrion deckeni Kırzv, Cat., p. 150 (1890). 


I I5 Odonata. 317 


Pseudagrion deckeni KarscH, Berl. Zeitschr., Bd. XXXVIII, p. 38, 39, fig. 9 (App. sup.) (1893) — Togo. — Kırsy, Ann. 
Mag. Hist., (7) Bd. II, p. 244 (1898) — Pretoria, Fort Johnston. — GRÜNBERG, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, 
p- 699 (1903) — Nyassaland. — Dıxey and Longstarr, Trans. Ent. Soc, London, 1907, p. 356 — Victoria Falls. 
P. praetextatum Seuys, Synops. Agrion., p. 204 (1876)— (d, 9, pars) — Zanzibar (teste Karscn 1893). 


KarscH hat zweifellos SeLyssche Kotypen mit dem GERSTÄCKERschen Exemplar verglichen. Mir ist 


die Art nicht bekannt, die der vorigen sehr ähnlich sein muß. 


28. P. hageni,. 


Pseudagrion praetextatum Seuxs, Synops. Agrion., p. 204 (1876) —(pars) Kap (teste KarscH 1893). 
P. hageni Kazsch, Berl. Zeitschr., Bd. XXXVIII, p. 38, fig. 8 (App. sup. &)—(d) Kap, Mus. Berolin.— ohne weitere 
Beschreibung. 


Ich hatte zunächst den Gedanken, dies könnte das von KARscH sonst nicht weiter erwähnte A. kersteni 
GERSTÄCKER sein, verlief® diese Ansicht aber, nachdem mir aus den Beschreibungen die Identität von 
kersteni und spernatum SELYS hervorzugehen schien. Die KarscHsche Abbildung gibt eine von unserer 
Figur für kersteni-spernatum sehr verschiedene Form der App. sup. des 4, dagegen ist KarscHs Figur für 


P. deckeni unserer Fig. 6 recht ähnlich. 


29. P. acaciae. 


Pseudagrion acaciae Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 56 sep.) (1906) — (4,2) Komatipoort. 


30. Ceriagrion glabrum. 


Agrion glabrum Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 821 (1839)—Vorgebirge der g.H. (Drüce). — CALverr, Trans. Amer. 
Ent. Soc., Vol. XXV, p. 41 (1898). Burmeısters Typen. 

Brachybasis glabra Serxs, Ann. Soc. ent. Belg., T. XII, p. 95 (1869) — Seychelles. 

Ceriagrion glabrum Seuys, Synops. Agrion., p. 237 (1876) — Camaroons, Senegal, Dakar, Loanda, Kap, Natal, Mada- 
gaskar, Maurice, Seychelles, Niam-Niam. (? Shanghai, Queensland). — Kırgy, Cat., p. 154 (1890). 

Agrion cerinum Rans., Nevr., p. 279 (1842) — (pars) Senegal. 

Agrion ferrugineum Rans., ]. c. p. 280 — Madagaskar. 

Brachybasis rhomboidalis (Pauısor pe Brauvaıs) Kırsy, Oat., p. 187 (1890) — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 245 
(1898)— Delagoa Bai, Durban. — Dixey and Lonsstarr, 'Trans. Ent. Soc. London 1907, p. 330 — Congella- 
Natal; p. 360 — Victoria Falls. 


Ich habe den Namen der Synopsis beibehalten. — Das Genus Brachybasis kann nicht angenommen 
werden. An der ersten Stelle, die Kırby zitiert (die zweite kann ich nicht vergleichen, glaube aber zu 
wissen, daß es sich nur um eine englische Uebersetzung der kleinen französischen Arbeit handelt), ist dem 
Namen keinerlei Definition beigegeben; er hat also nach den Nomenklaturregeln (Art. 25a) keine Prioritäts- 
berechtigung. Den Speciesnamen rhomboidalis BEAuvaAıs habe ich nicht übernommen, da es mir zur Zeit an 
der Möglichkeit fehlt, mich zu orientieren, ob diese Bestimmung genügende Wahrscheinlichkeit hat, um den 
Namen an die Stelle des BURMEISTERschen zu setzen. 

Die Ceriagrion-Arten verdienen eine genauere Untersuchung. Nach dem was ich selbst gesehen 
habe, sind die afrikanischen Exemplare sehr uniform in ihrer fast einfarbig gelbroten Erscheinung. In 
Ceylon und Vorderindien erscheint dann ein in der Struktur ganz übereinstimmendes Ceriagrion, das mit 
seinem zitronengelben Abdomen und lebhaft grünen Thorax besonders im Leben sehr merkwürdig aussieht — 
coromandelianum FABR. Weiter im Osten, von Shanghai und Queensland, sind dann wieder dem glabrum 
ähnliche, in rötliche Farbentöne gekleidete Formen erwähnt. Ich habe solche von Neu-Guinea gesehen; 
doch schien es mir, daß der Ton des Rot doch ein anderer, etwas mehr nach Rosa gehender sei, als der 
der Afrikaner. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß sich diese Formen am besten als 3 oder 4 Subspecies 


einer Art auffassen lassen. — Spezifisch verschieden dürfte dagegen C. cerinorubellum BRAUER sein, mit 
15* 
40* 


318 F. Rıs, 116 


seiner Farbenzusammenstellung aus grün, scharlachrot und im Leben himmelblauen Augen ebenfalls ein 


sehr auffallendes Geschöpf. 


Disparoneura. 


Serys, Synopsis des Agrionines, Derniere L&gion Protoneura, p. 15 (1860). — Revision Syn. Agrion., p. 160 (1886). 


31. D. glauca. 


Disparoneura glauca Seuys, Synops. Agrion., Leg. Protoneura, p. 15 (1860), Port Natal (coll. Serys, HAgEn) — 
Revis. Synops., p. 163 (1886). — Kırey, Cat., p. 133 (1890) — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. XV, p. 191 (1905) — 
Salisbury-Mashonaland. 


Der Name dieser Art kann nicht beibehalten werden, da Agrion glaucum Burm. nach CALVERT nicht 
diese, sondern ein Enallagma ist (s. oben, p. 313—III). Doch wünsche ich sie hier nicht neu zu benennen, 
da sie mir nicht vorliegt und es nicht ausgeschlossen ist, daß sie mit einer anderen beschriebenen Art 


identisch und somit ein neuer Name unnötig ist. 


32. D. fraenulata. 


Disparoneura fraenulata Senys, Synops. Agrion., Leg. Protoneura, p. 17 (1860) —Cap de B.-E. par Torrı (coll. Hagen) 
(8). — Revis. Syn., p. 165 (1886) — (2) Transvaal (coll. Mac LacaLan). — Kırgy, Cat., p. 133 (1890). 


[D. mutata. 


Disparoneura mutata Seuys, Revision Synops., p. 164 (1886) — (d, 9) Magila, cöte orientale de l’Afrique (coll. Mac 
Lacatan) — „Peut-&tre n’est-ce qu’une race de la glauca“. — Kırzx, Cat., p. 133 (1890). — Cauverr, Proc. U. 
S. Nat. Museum, Vol. XVIII, p. 141, fig. 15 (App. 4) (1895) — Zanzibar. — Grüngere, Zoolog. Jahrb. Syst., 
Bd. XVII, p. 703 (1904) — Nyassaland.] 


Gomphinae. 


KarscH, Entom. Nachr., Bd. XVI, p. 370—382 (1890). — Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXVI, Les Gomphines 
d’Afrique (1892). 


Unsere Kenntnisse von den Gomphinen des australen Afrika sind äußerst spärliche. Die wenigen 


Arten, von denen zudem nur ganz wenige Individuen erwähnt sind, entsprechen fast sicher nicht dem wirk- 


lichen Stande der Fauna. 


Onychogomphuus. 


33. O. supinus. 


Onychogomphus supinus (Hasen) Seuvs, Synops. Gomphin., p. 15 (1854) — (8, Mus. Stockholm) — Cafr&rie. — SELYS- 
Hasen, Monogr. Gomphin., p. 301, pl. 1, fig. 5 (1857). — Serys, Ann. Soc. ent. Belg, T.XXXVI (p. 3 sep.) 
(1892). 

Lindenia supina Kırey, Cat., p. 59 (1890). 


34. O. cognatus. 


Gomphus cognatus Rame., Nevr., p. 167 (1842) — (4, Mus. Paris, sine patria). 

Onychogomphus cognatus Szuys, Synopsis Gomphin., p. 19 (1854) — (d, 9, coll. Paris, Stockholm, Saunpers, SELYs) 
Cafr&rie. — Srrvs-Hasen, Monogr. Gomphin., p. 316, pl. 4, fig. 1 (1857) — Cap de B.-E, Cafrerie. — 
Karscn, Ent. Nachr., Bd. XVI, p. 377 (1890) — 0, socialis Kouse aus Algier soll diese Art sein. — SeLYs, 
Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXVI (p. 3 sep.) (1892) — bezweifelt das Vorkommen in Algier und hält Korses 
O. soeialis für O. uncatus. — Ibid. (p. 9 sep.). — Cauverr, Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XVIII, p. 136 (1895) 
— Kilimanjaro. 

Lindenia cognata Kırzv, Cat., p. 59 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. I, p. 242 (1898) — Pretoria, „a fairly 
common species in South Africa“. 


117 Odonata. 319 


Crenigomphus. 
Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXVI (p. 12 sep.) (1892). 


35. ©. hartmanni. 


Onychogomphus hartmanni Förster, Ent. Nachr., Bd. XXIV, p. 166 (1898) — (4) Komatipoort. 
Orenigomphus hartmanni Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 343 (1906). 


Ceratogomphus. 


36. ©. pictus. 


Ceratogomphus pictus (Hasen) Seys, Synops. Gomphin., p. 23 (1854) — (d, 2, Mus. Berol.) Cap de B.-E. — Seuys- 
Hasen, Monogr. Gomphin., p. 325, pl. 4, fig. 3 (1857). — Kırsv, Cat., p. 62 (1890). — Karscn, Ent. Nachr., 


Bd. XVI, p. 379 (1890), (3, 2? — die Typen) Kap, () Transvaal. — Seuys, Ann. Soc, ent. Belg., T. XXXVI 
(p. 15 sep.) (1892). 


Vorliegend: ı 9, Natal (An. KruckAur), Museum Hamburg. Etwas größer als das 2 der „Monographie 


des Gomphines“ (Abd. 35, Hfl. 29), nämlich Abd. 38, Hfl. 31, Pt. 3,55. Im übrigen mit der Beschreibung 
völlig übereinstimmend. Die eigenartige Zeichnung 


des Abdomens läßt auch das 2 mit Sicherheit be- 
stimmen. 

Die Bildung des Analfeldes der Hfl. ist 
analog derjenigen bei Onychogomphus, d. h. es be- 


: . f [171 
steht eine geschlossene Analschleife, die durch BEN 
TR Der! 


Annäherung des ersten (proximalen) Gabelastes 


5 
SSH 
NE r] 


OSTSEITE — 

BIEOVIDER. 

Der REDE DD san. 
[Se] = 

Euer a en ana > 
Buume in — 

LI=2 


LATE NN IT Bauer, a 
Bere esse anna N 
[7 
Y 


von Cu2 (AL) und A2 aneinander und Entwicklung 


einer geraden Queraderserie zwischen den Punkten 


größter Annäherung dieser Aeste zustande kommt. 


Dieses außerordentlich wichtige und für die Syste- 


©, 
a 


GAIEE = 
ERTL BIcHY 


matik und Bestimmung der Gomphinen sehr förder- 
liche Merkmal wurde meines Wissens zum ersten 
Mal von NEEDHAMm aufgestellt: Canadian Entomo- Fig. 7. Ceratogomphus pietus 2 (Natal, Mus. Hamburg). 

logist, Vol. XXXI, p. 234 (Sept. 1899), fig. 31 

(Ophiogomphus), 32 (Onychogomphus), 33 (Erpetogomphus). Eine Reihe von Gomphinen der alten Welt sind 
noch auf dieses Merkmal zu revidieren. FÖRSTER hat auf sein Fehlen das Genus Mesogomphus gegründet 
(Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 323), zu dem ein Teil der jetzt bei Onychogomphus stehenden Arten, vielleicht 
auch cognatus, gehört. Das Hamburger $2 von C. pictus stellt unsere Fig. 7 dar. 


Podogomphus. 
Karscn, Ent. Nachr., Bd. XVI, p. 374, 381 (1890). 


37. P. praetorius. 


Gomphus praetorius Seuys, Quatriömes Addit. Synops. Gomphin., p. 42 (1878) — (3,9, Mac Lachzan) Transvaal. 
Anisogomphus praetorius Kırzv, Cat., p. 69 (1890). 
Podogomphus praetorius Seys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXVI (p. 17 sep.) (1892). 


Vorliegend: ı 2 juv., Natal (?), coll. R. MARTIN. 
Das Exemplar ist beträchtlich kleiner als die SEeLysschen Originale (& Abd. 37, Hfl. 33 — 2 40, 34 
— 16-17 Ang), nämlich Abd. 31, Hfl. 29, Pt. 4; im Vfl. ı2. 13 Ang. Da aber die Beschreibung sonst in 


320 F. Rıs 118 


allen wesentlichen Punkten stimmt, nehme ich doch an, daß das Exemplar der gleichen Art angehört. Die 
einzigen Differenzen sind noch im Pterostigma, das hellgelb (brun-jaunätre) ist, was bei dem unausgefärbten 
Exemplare nicht auffällt, und in den ganz kompletten schwarzen Längsbinden des Abdomens (,„commengant 
un peu apres chaque articulation basale‘“). Die basale 
Subcostalquerader ist in allen vier Flügeln vorhanden. 
Das Analfeld der Hfl. zeigt primitiven Bau ohne 
Bildung einer Schleife. (Fig. 8.) 


Ietinus. 


38. I. pugnax. 


er T s : Ictinus pugnax Seuys, Synops. Gomphin., p. 76 (1854) — 
ze = Sog > (3, 2, coll. DauLe, SAUNDERS, SCHNEIDER) Port 

Ba 1 re} 3 
ar Natal, Cap de B.-E. — Seuys-Hacen, Monogr. 


Gomphin., p. 550, fig. 5 (1857). — Kırsry, Cat,, 
p. 78 (1890). — KarscH, Ent. Nachr., Bd. XVI, 


SH 
p: 382 (1890) — Sansibar. — Serys, Ann. Soc. 


Podogomphus praetorius Q (? Natal, coll. MARTIN). ent. Belg., T. XXXVI (p. 21 sep.) (1892). 


[Z. ferox. 


Ictinus ferox Ramz., Nevr., p. 173 (1842) — Senegal. — SELYs, Synopsis Gomph., p. 75 (1854) — Senegal (coll. SeLys), 
„Bahr el Abiad, Afrique australe“ (Mus. Stockholm). — Serys-Hacen, Monogr. Gomph., p. 548, pl. 15, 
fig. 4 (1857). — Kırzy, Cat, p. 77 (1890), — Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXVI (p. 21 sep.) (1892). 
— Kırpy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7), Vol. II, p. 242 (1898) — Fort Johnston, Nyassaland, 


Die Aufnahme der Art in unsere Fauna bedarf der Bestätigung. Ich kann den von SELYS unter 
„Afrique australe“ angeführten Ort Bahr el Abiad in meinen Atlanten nicht finden und bezweifle sehr, daß 
er nach der Bildung des Namens in Südafrika liegen kann. Immerhin ist es sehr möglich, daß die Art in 
Südafrika doch existiert.] 


Aeschninae. 


Anax. 
Braver, Novara, p. 59—68 (1866). — Hasen, Zool.-bot. Wien, Bd. XVII, p. 31—48 (1867). 


39. A. imperator mauriciamns. 


Anax mauricianus Raumz., Nevr., p. 184 (1842) (8, ®, par M. MaArcHAr). Ile de France. — Brauer, Novara, p. 60 
(1866). — Hacen, Zool.-bot. Wien Bd. XVII, p. 44 (1867) — Madeira, Angola, Kap (als Anax azillaris, Mus. 


Berol.), Mauritius. — Serys, Poren u. Van Dam, Madagascar, Ins., p. 23 (1869) — Madagaskar, Maurice, 
Bourbon. — Mac Lachzan, Linn. Soc. Journ. Zool., Vol. XVI, p. 182 (1883) -— ? Madeira. — Kırsy, Üat., 
p. 85 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 243 (1898) — Fort Johnston, Pretoria — „a common 
species in South Africa, Madagascar, Mauritius ete.“ — Mac Lacatan, Nat. Hist. Sokotra, p. 401 (1903) — 


Sokotra. — Dixey and Lonestarr, Trans. Ent. Soc. London, 1907, p. 377 — Port Elizabeth. 
Anax imperator Grüngerg, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 708 (1903) — Langenburg, Nyassaland. 


Mir liegen zur Zeit zum Vergleiche vor: 
a) ı d von Lobatsi bei Mafeking, Prof. SCHULTZE, Oktober Ig04 — 2 d, Delagoa-Bai, durch 
Herrn Missionar Junop an Dr. v. SCHULTHESS-Rechberg. 


b) 1 d, 12 von Asmara-Eritrea (leg. KRISTENSEN 1907) coll. PETERSEN-Silkeborg. 
c) Eine Serie typischer Anax imperator von Zürich. 


“u 


119 Odonata. 321 


Das Material ist somit sehr bescheiden; doch erlaubt es, die gleichen Schlüsse zu ziehen, zu denen 
HAGEN und MAc LaAcHLan schon gekommen sind. Die Differenz zwischen europäischen imperator und süd- 
afrikanischen mauricianus ist recht gering, aber doch vielleicht genügend, um die Aufstellung des maurieianus 
als einer geographischen Subspecies zu rechtfertigen. Viel unbestimmter werden die Unterschiede zwischen 
den Formen, wenn wir nicht südafrikanische, sondern z. B. die Exemplare von Asmara mit den Europäern 
vergleichen. Die Exemplare vom mediterranen Afrika hat bereits die „Revue des Odonates“ (p. III, 1850) 
dem europäischen A. formosus zugeteilt, und Mac LAcHLANn reklamiert 1903 auch das früher mauricianus zu- 
geteilte Exemplar von Madeira für diese Form. „What I now understand by mauricianus consists of all 
those examples, very closely allied to imperator (formosus) found in tropical and Southern Africa, Madagascar 
and the smaller South African islands ... These tropical and southern African specimens are always more 
slender than the more northern imperator, and there appears to be a decided difference in the superior 
appendages of the d, which in mauricianus are more deeply excised on the inner edge before the apex. 
RAMBUR calls attention to these characters and adds others as regards colour, which are problematical, and 
with regard to the length of the pterostigma, which is variable. I have never yet seen an example of 
mauricianus in which the abdomen was not discoloured, and it is very desirable to prepare some when fresh, 
so that the markings can be compared“ (l. c., 1903). 

Die hier von Mac LacHLan hervorgehobenen Unterschiede scheinen in der Tat die einzigen, die 
aus RAumBurs Definition greifbar übrig bleiben. Wir haben an unseren Exemplaren die folgenden Ver- 
gleichungen angestellt: 

Maße: Ouerdurchmesser des Gelenkes zwischen Abd. Sgm. ı und 2 (Lobatsi) 6 mm — (Delagoa) 
6,1 — (Asmara) 6,8 — (Zürich) 6,8. — Querdurchmesser der schmalsten Stelle von Sgm. 3: (L) 2 — (D) 
2,4 — (A) 2,9 — (Z) 3. — Querdurchmesser der Basis von Sgm. 4: (L) 2,8 — (D) 3 — (A) 3,3 — (Z) 3,9. 
— Querdurchmesser am Gelenk der Sgm. 5—6: (L) 3,5 — (D) 3,8 — (A) 3,8 — (Z) 4. — Größte Breite des 
Abd., über die Mitte von Sgm. 7: (L) 4 — (D)4 — (A) 4,I — (Z) 4,3. — Länge des Abd. (der verglichenen 
Exemplare) von der Querkante der Sgm. I—2 bis zum Ende des Io. Sgm.: (L) 48 — (D) 49,5 — (A) 50 — 
(Z) 48,5. — Hinterflügellänge: (L) 48 — (D) 50 — (A) 47 — (Z) 48,5. — Länge des Pterostigma: (L) Vf. 4,5. 
Bass — (D) 254,5 — (A) 43—4,8 — (Z) 4,55. 

Daraus geht deutlich die schlankere Gestalt der & von Lobatsi und Delagoa hervor, die besonders 
auch noch dadurch ausgezeichnet ist, daß das Abdomen seine größte Breite viel allmählicher erreicht, während 
bei der europäischen Form die Breite schon gleich nach der Einschnürung am 3. Sgm. erreicht wird und 
dann das Abdomen nahezu parallelrandig erscheint. Das d von Asmara ist in Beziehung auf die Maße 
eine Mittelform. 

Die Differenz in den Appendices des d wird am besten illustriert durch unsere Fig. 9—11. Dabei 
fällt auf, daß die Form der Appendices bei dem & von Asmara derjenigen des zürcherischen Exemplares 
viel näher steht als der des & von Lobatsi. Es ist außerdem zu berücksichtigen, daß geringe Stellungs- 
differenzen der Organe schon beträchtliche Unterschiede in den Umrissen der Camera-lucida-Zeichnung 
bedingen können. Es wurde ein europäisches & ausgewählt, das in der Stellung der Appendices möglichst 
dem südafrikanischen entsprach. Endlich sind die Appendices auch tatsächlich variabel; es liegen 
zürcherische Exemplare vor, die dem südafrikanischen näher kommen würden als das abgebildete. 

Die Farbendifferenzen, die RAMmBUR angibt, halte ich für illusorisch. Höchstens würde das Fehlen 
des Schwarz an den latero-ventralen Thoraxnähten der Südafrikaner übrig bleiben, das auch HAGEN erwähnt. 
Die Binde des vorderen Stirnrandes ist bei den Europäern meist hellblau, bei den Südafrikanern trüb-bläulich 


bis grauviolett; doch gibt es auch Europäer mit grauvioletter Stirnbinde, das d von Asmara hat sie graublau. 


322 F. Rıs, I20 


Der schwarze Basisfleck der Stirn ist äußerst variabel und unverwertbar; den weitaus größten unseres 
Materials hat ein gd von Zürich. Leider ist das SCHULTZEsche Exemplar trotz Alkohol in den Farben nur 
unzulänglich erhalten, danach würde immerhin der Thorax vielleicht nicht rein grün sein, sondern eine 
gelbrötliche Nuance beigemischt enthalten; bei dem & von Asmara ist der Thorax sehr lebhaft und rein 
grün. Das Abdomen des g von Lobatsi hat vom 7.—12. Sgm. die Farbe erhalten; danach wäre sie düster 
ultramarinblau, also erheblich dunkler als bei den Europäern. In den schwarzen Zeichnungen des Abdomen 
finde ich gar keinen Unterschied, 

Das Pterostigma ist äußerst variabel und unverwertbar. Die Costa ist bei allen Exemplaren, die ich 
gesehen habe, breit hellgelb. 

Die Skulpturunterschiede des 10. Sgm., die RAMBUR angibt, kann ich so wenig, wie HAGEn bestätigen. 


Den von HAGEN angegebenen Skulpturunterschied: „bei den europäischen Stücken haben die 4 fast gar 


>>> 
I 
De> 


Fig. 9. Anax imperator Fig. 10. Anax imperator Fig. ıI. Anax imperator 
mauricianus (Lobatsi) & dorsal. maurieianus (Asmara) & dorsal. imperator (Zürich) & dorsal. 


keinen Mittelwinkel an der Quergräte des 2. Sgm., während selber bei den Stücken aus Madeira, Angola 
und vom Kap scharf markiert und halbkreisförmig ist“, kann ich ebenfalls nicht bestätigt finden. Die Bildung 
dieser Querkante ist bei den Europäern so variabel, daß keine zwei Exemplare völlig gleich sind, und bei 


den Afrikanern scheint mir die Variabilität die gleiche zu sein. 


Die Flügel sind bei allen zürcherischen und südafrikanischen g hyalin (ich erinnere mich auch nicht, 
hier d mit gefärbten Flügeln gesehen zu haben); die adulten 2 werden bei der europäischen Form oft in 
großer Ausdehnung gelb bis graubraun (südafrikanische 2 kenne ich nicht). Von Asmara ist das d vom 
Ende des Dreiecks bis zum Pterostigma lebhaft gelb, das 2? vom Anfang des Dreiecks bis zum Ende des 
Pterostigma tief goldgelb (was zur Beschreibung des A. dorsalis passen würde!). 

Es bleibt somit, ganz wie Mac LACHLAN sagt, bei der schlankeren Gestalt, den etwas verschieden 
gebildeten App. sup. und vielleicht bei einigen noch problematischen Farbendifferenzen als einzigen greif- 


baren Merkmalen für die Form maurieianus. 


Die Art scheint nach Asien hin die mediterrane Zone nicht zu überschreiten. 


121 Odonata. 323 


40. A. dorsalis. 


Aeschna dorsalis Burm., Hdb. Entom., Bd. II, p. 840 (1839) — Vorgebirge der g.H. (9). — Carvert, Trans. Amer. 
Ent. Soc., Vol. XXV, p. 56 (1898) — „I have not found the type“. 

Anax dorsalis Hasen, Zool.-bot. Wien, Bd. XVII, p. 37 (1867) — (9, Burmeisters Type). — Kırsy, Cat., p. 84 (1890). — 
Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 243 (1898) — (8,2) Pretoria, Zoutpansberg— „the sexes differ little 
in this very handsome species“. 


Nach BURMEISTERS kurzer Diagnose und HAGeEns sorgfältiger Beschreibung des einen BURMEISTER- 
schen Exemplares wäre man sehr geneigt, die Ae. dorsalis einfach für A. imperator (also wohl dann der Form 
mauricianus angehörend) ? zu halten. Doch steht dem die Kırzysche Bemerkung entgegen. Leider be- 
schreibt dieser Autor das im übrigen noch unbekannte & nicht. 


41. A. speratus. 


 Anax speratus Hasen, Zool. bot.-Wien, Bd. XVII, p. 41 (1867)— Kap der g. H. (d Dkxcz, coll. Hagen). — Mac 
Lacatan, Ent. Monthly Mag., Vol. XX, p. 128 (1883) ex Hasen. — Kırey, Cat., p. 85 (1890). 


Mac LAacHLaAn beschreibt (l. cc.) den neuen A. rutherfordi von Sierra Leone und vergleicht mit seinen 
Exemplaren die HageEnsche Beschreibung des speratus. Diese Vergleichung ist für mich nicht völlig über- 
zeugend, daß rutherfordi wirklich etwas anderes ist, als die HaGEnsche Species. Es wäre sehr erwünscht, 
daß dies durch eine neue Vergleichung des Hacenschen Typus festgestellt würde. Rutherfordi liegt mir 


vor von Harrar (durch R. MarTIın) und Asmara (leg. KRISTENSEN 1907) I 9, coll. PETERSEN-Silkeborg. 


42. A. georgüus. 
Anaz georgius Szuxs, Revue zool., 1872 (p. 5 sep.) — de Natal? (4). — Kırsy, Cat., p. 84 (1890). 

Alles, was über diesen Anar bekannt ist, ist eine kurze Note, die DE SELys an die Beschreibung des 
Anax goliath (tristiis HAGEN 1867) anschließt und die lautet: 

„L’Anax georgius, DE SELYS (de Natal?), y ressemble un peu par la stature et son long abdomen; 
mais sa taille est beaucoup moindre, il a sur le front une tache en T noire, comme le gibbosulus RAamB., et 
n’a pas de tache opaque ä la base des ailes inferieures; enfin, son appendice anal inferieur est plus 
long et le bout des superieurs est arrondi, sans l’angle externe du golath et sans la pointe en &pine du 
gibbosulus.“ 

Ich habe den Verdacht, daß dieser Anaz nicht aus Natal stammen und die später als A. mac lachlani 
FÖRSTER beschriebene Art der Region von Neu-Guinea sein könnte. 

Es bleibt also über die schöne Gattung Anax aus der Südafrika-Fauna recht wenig sicher Bekanntes 


und vieles aufzuklären. 


Hemianax. 
Serys, Synopsis des Aeschnines, p. 15 (1883). — KarschH, Ent. Nachr., Bd. XVII, p. 278 (1891). 


43. H. ephippiger. 


Aeschna ephippigera Buru., Hdb. Ent., Bd. II, p. 840 (1839) () Madras. — Caverr, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XXV, 
p. 55 (1898) — Burmeisters Type. 

Anax ephippigera Brauer, Novara, p. 63 (1866) — ex BURMEISTER. 

Cyrtosoma ephippigera Serxs, Ann. Soc. ent. Belg., Vol. XIV, p. 16 (1871) — Böne-Algerie. 

Anaz ephippiger Hasen, Zool.-bot. Wien, Bd. XVII, p. 31 (1867) — Kairo, Nubien, Dongola, Zanzibar, Senegal, Kongo 
— Arabien, Trankebar, Bengal. Meerbusen, Madras (Burw.), Himalaya (Sewys) — auf See bei Marseille und bei 
den canarischen Inseln — Dalmatien. 

Hemianax ephippiger Kırzv, Cat., p. 85 (1890). — Karscn, Ent. Nachr., Bd. XVII, p. 278 (1891). — Kırev, Linn. Soc. 
Journ. Zool., Vol. XXIV, p. 558 (1894) — Ceylon. — Proc. Zool. Soc. London, 1896, p. 523 — Somaliland. — 
Jenaische Denkschriften. XIII. 16 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 

41 


324 F. Rıs, 122 


Mac Lachtan, Ent. Monthly Mag., (2) Vol. IX, p. 249 (1898) — Montenegro. — CALVERT, Proc. Acad. Nat. Sc. 
Philad., 1899, p. 233 — Berbera. — NerpHam, Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XXVI, p. 736, pl. 36, fig. 3 (1903). — 
GrünserG, Zool. Jahrb. Syst, Bd. XVIII, p. 707 (1903) — Nyassaland. — Mac Lacaran, Nat. Hist. Sokotra, 
p. 402, pl. 24, fig. 3 (1903) — Sokotra. — Kırpy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. XV, p. 191 (1905) — Mashona- 
land. — Morron, Trans. Ent. Soc. London 1907, p. 305 — Quetta. 

Cyrtosoma ephippigerum Mac Lachtan, Linn. Soc. Journ, Vol. XVI, p. 183 (1883) — Canaries. 

Oyrtosoma ephyppigerus Pırorra, Atti della Soc. Ital. di Scienze nat., Vol. XXI (p. 9 sep.) (1878) — Pavia. 

Oyrthosoma ephippigerus Pırorra, Ann. Mus. civ. Genova, Vol. XIV, p. 56 (1879) — Torino ed altre localitä del Piemonte, 
Pavia, Rovereto, laghetti di Marco e Loppio nel Trentino, Peschiera, Sardegna. 

Cyrtosoma ephippigerus Garsını, Libellulidi del Veronese, p. 21 (1897) — Peschiera, Tomba. 

Hemianazx ephippigerus Serys, Synops. Aeschnin., p. 15 (1883). — Kousz, Berl. ent. Zeitschr, Bd. XXVII, p. 132 
(1884) — Marocco. — Seuvs, Ann. Soc. ent. Belg, T. XXXI, p. 36, 79 (1887) — Algerie, Egypte, Maroe, 
Senegal, Congo—Syrie et Asie mineure, Beyrout, Libanon, Amasia, .Anatolie, Turkestan, Arabie, Himalaya — 
Moldavie, Piemont, Zürich, Bruxelles, Marseille. — Ibid., T. XXXII, p. 139 (1888) — Bruxelles. 

Anazx ephippigerus Rıs, Fauna helvet. Neur., p. 62, 66 (1886) — Zürich. 

Aeschna mediterranea Seıys, Bull. Acad. Belg., T. VI, 2, p. 391 (1839). 

Anax mediterranea Serys, Monogr. Lib. Eur., p. 120, pl. 3, fig. 25 (1840) — Provence. — Hagen, Synon. Lib. Eur., 
p- 60 (1840). 

Anax mediterraneus Servs-Hacen, Revue des Odon., p. 329 (1850). — Brauer, Novara, p. 63 (1866). 

Anax senegalensis Ramzur, Nevr., p. 190 (1842) — Senegal. 


Aus dem südafrikanischen Faunengebiete liegt I d von Delagoa-Bai vor (leg. W. JoosT, 1893) Mus. 
Hamburg. 

Da über die Benennung dieser Art lange Zeit beträchtliche Konfusion herrschte, habe ich es nicht 
für ganz überflüssig gehalten, alle mir erreichbaren Notizen über sie zusammenzustellen. Zweifellos ist die 
von HaGen resp. KırBy zuerst gebrauchte Benennung H. ephippiger die sprachlich allein richtige, wenn das 


Genus Hemianax beibehalten werden soll. 


KARSCH weist (l. c. 1891) die Begründung der Gattung Hemianax auf die SeLysschen Merkmale 
(Fehlen der Supplementärkiele an den basalen Abdominalsegmenten und dreieckigen App. inf. der d) zurück, 
beide Merkmale sind mehr Art- als Gattungsmerkmale. KARSCH schlägt dann ein Adermerkmal zur Be- 
gründung der Gattung Hemianax vor, das von bekannten Arten einzig ephippiger in dieser Gattung läßt, 


während er papuensis zu Anax stellt. Ich halte diese Ansicht für gut begründet. 


KarscHs Merkmal ist der eigentümliche Verlauf des distalen Gabelastes von Cu2 im Hfl., d. h. der 
eigentlichen Fortsetzung von Cu2 (KArscH spricht von „der langgestielten Gabel des unteren Dreieck- 
sektors“). Dieser distale Ast von Cu2 verläuft bei den Anax-Arten annähernd parallel zur Costa, biegt dann 
analwärts um in fast parallele Richtung zu Cu I, so daß zwischen Cu ı und Cu2 auf eine Strecke zwei Zell- 
reihen (nur ganz ausnahmsweise Varietäten mit 3 Reihen), dann eine Reihe Zellen liegen. Bei ephippiger 
biegt Cu2 costalwärts um, mit der Basis von CuI ein rundliches, 3 Zellen breites Feld umschließend, und 
löst sich dann anscheinend in 2—3 Aeste auf. Diese Verhältnisse sind sehr gut aus NEEDHAMS Figuren zu 
sehen (l. c. pl. 36, fig. 3 ephippiger, pl. 40, fig. 3 junius). Annäherungen an dieses eigentümliche Verhalten 
fehlen allerdings auch bei anderen Anaz-Arten nicht ganz, doch scheint mir, es sei zur Begründung einer 
generischen Abtrennung des ephippiger genügend. Dessen Aderung ist überhaupt sehr interessant, indem sie 
das Anazx-Prinzip, die Anordnung von Queraderreihen zu eigentlichen Sektoren, besonders zwischen Rs und 
Rspl, sowie M4 und Mspl auf die Spitze getrieben zeigt. 

Die Art ist überhaupt in mehrfacher Beziehung interessant genug. Sie trägt ein ausgesprochenes 
bleich-sandfarbenes Wüstenkleid, von dem nur das kobaltblaue 2. Sgm. der d grell absticht, und dabei ist 
sie ein notorischer Wanderer. Die versprengt in Mitteleuropa gefangenen Stücke sind nur als Flüchtlinge 


zu erklären, nach Art gewisser großer afrikanischer Sphingiden. Außerdem ist sie wiederholt auf See 


123 Odonata. 325 


beobachtet und sind auch Wanderzüge direkt gesehen worden (GHILIANI, s. bei DE SELYS und PIROTTA). 
MoRrTOoN (l. c.) berichtet nach Colonel NursE: „This species was in thousands at Quetta in June 1903. 
I never saw so many dragonflies anywhere.“ Mein verstorbener Freund HEINRICH SPÖRRY traf sie einst in 
großen Massen in den Esbekieh-Gärten von Kairo und sandte mir eine Serie. Ich selbst fing sie einmal 
am Mettmenhasler See bei Zürich (14. Juni 1885) und im Februar 189I bei Las Palmas auf Gran Canaria. 
Aus den tropischen Waldgebieten Afrikas ist sie bisher nicht erwähnt. 


Anaciaeschna. 
44. A. triangulifera. 


Anaciaeschna triangulifera Mac Lacutan, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. XVII, p. 409 (1895) — (8) Delagoa-Bai. — 
Kırgy, ibid. (7) Vol. VI, p. 78 (1900) — Sierra Leone. 


4eschna. 
45. Ae. minuseula. 


Aeschna minuscula Mac Lacuzan, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XVII, p. 421 (1895) — Cape of G.H. (d, 9), 
Knysna (P). 


46. Ae. subpupillata. 


Aeschna subpupillata Mac Lacutan, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XVII, p. 422 (1895) — (d) British Caffraria, 
(2) Transvaal. 


47. Ae. dolabrata. 
Karscn, Ent. Nachr., Bd. XXV, p. 374 (1899) — (d) Kap der g. H. (Kress, Mus. Berol.). 


Gynacantha. 

48. @. bispina. 
Gynacantha bispina Rans., Neyr., p. 211 (1842) — (4, 2) Mauritius. — GERSTÄCKER, Jahrb. Hamburg, Bd. IX (p. 7 sep.) 
(1891) — (d, 2) Sansibar. — Grüngere, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 708 (1903) — (2 Mus. Berolin.) Lindi, 


(3 Mus. Wien) Sansibar. 
Acanthagyna bispina Kırzy, Oat., p. 95 (1890). 


Vorliegend: ı d, I 2, Delagoa-Bai; von Herrn Missionar Junop an Dr. A. v. SCHULTHESS-RECHBERG 
gesandt. 

Ranmsgurs Beschreibung paßt, soweit sie geht, sehr gut auf dieses Paar. Auftreibung des 1.—2. Sgm. 
sehr gering, mäßige Einschnürung des 3. Sgm., beim d etwas mehr als beim 9. Trüber, etwas diffuser 
T-Fleck der Stirn; sehr lange Augennaht; sehr kleines, hellgelbes Occiput. An der gleichmäßig rotbraunen 
Färbung grünliche Nuancen im Gesicht, am Thorax vorn und oben sowie seitlich dorsal (die Färbung 
nicht besonders gut erhalten). Beine gleichmäßig hell-rötlichbraun. Flügelbasen eine leichte Spur gelb 
im Subcostal- und Cubitoanalraum; das sehr adulte d über die ganzen Flügel diffus und etwas fleckig 
graubraun. Append. des d Fig. ı2, Aderung sehr dicht, Fig. 13. Analdreieck des d vierzellig. Die basale 
Querader geht von der Costa zum Radius durch, ist aber der Flügelbasis so nahe gerückt, daß sie schwer 
zu erkennen ist und in unserer Figur nicht erscheint. 

ö Abd. (inkl. App.) 62 mm; Hfl. 51; Pt. 4; App. sup. 7 — 2 60; 55; 4,5; ©. 

Die vorhandenen Darstellungen afrikanischer Gynacantha sind wenig befriedigend [KarscH, Ent. 
Nachr., Bd. XVII, p. 282, 306f. (1891). — Mac LachHran, Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XVII, p. 413. 
(1895). — GRÜNBERG, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVII, p. 708f. (1903). Es sind zwar ganz sorgfältige Be- 


schreibungen der einzelnen nominellen Arten, doch nach sehr wenig Material, und es ist mir z. B. nicht 
16* 
4l* 


326 F. Rıs, 124 


recht erfindlich, worin sich die Westafrikaner @. vesiculata KARSCH und quadrina Mac LACHLAN sicher 
unterscheiden; ebenso vermisse ich eine greifbare Differenzierung der Östafrikaner @. bispina RamB. und 
@. villosa GRÜNBERG; endlich bleibt nicht viel Positives übrig, um diese beiden Ostafrikaner von jenen beiden 
Westafrikanern zu trennen. Unter diesen Umständen hatte ich besonders guten Grund, für unsere Exemplare 


auf den ältesten der in Frage kommenden Namen zu greifen. 


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LLOREN 
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LIT] 
Do TI sul age; 7 
aa 7 ES SICHT EN LIESS ER IR 
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BU0SS0S5c 
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7} 


Fig. 12. Fig. 13. 


Fig. 12. Gynacantha bispina (Delagoa-Bai, coll. Rıs) 4 lateral und dorsal. 
Fig. 13. G@ynacantha bispina 9 (Delagoa-Bai, coll. Rıs). 


Cordulinae. 


49. Macromia picta. 


Macromia pieta (Hasen) SeLys, Synops. Cordulin., p. 115 (1871) — (8,2) Cap deB.-E. (Drxek, coll. HAGeEn), interieur 
de ’Afrique australe, Cafr&rie (Mus. Stockholm). — Kırsy, Cat., p. 55 (1890). — Marrın, Coll. Serys, 
Cordulines, p. 74 (1906). 

? Macromia africana Seıys, Addit. Syn. Cordul., p. 13 (1874) — (pars! d) Afrique australe (Mus. Britann.). 

? Macromia tropicalis Seuys, Deux. Addit. Syn. Cord., p. 22 (1878) — (pars!) Afrique australe (Mus. Brit.). 

? Phyllomacromia tropicalis, ibid. p. 56. 

? Phyllomacromia flavieineta Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist,, (7) Vol. II, p. 241 (1898) — (d, 2) Rustenburg, 
Pienaars River. — Marrın, C. Serys, Cord., p. 76 (1906). 

Vorliegend ı d Bothaville Orange (8. November 1898 Dr. H. Brauns), Mus. Hamburg. Auf dieses 
Exemplar stimmen bis auf ganz untergeordnete Kleinigkeiten sowohl die Beschreibungen der Maeromia pieta 
als die der Phyllomacromia flavieinta. Ich habe aber die Identität der Kırzyschen Art gleichwohl nur mit 
Vorbehalt angenommen, da Kırsy die eigentümliche (und der picta mit einer Reihe anderer afrikanischer 
Arten gemeinsame) Verlängerung des Io. Sgm. in eine scharfe Spitze nicht erwähnt. Das im British 
Museum befindliche Paar, das SELYS erst unter africana, dann unter Zropicalis einreihte, aber offenbar nie 
gleichzeitig mit picta zur Hand hatte, stelle ich aus Wahrscheinlichkeitsgründen ebenfalls zu pieta (womit 
dann allerdings seine Wanderungen möglicherweise noch nicht abgeschlossen sind!). Der Typus der tropicalis 


(ein 2 aus Zanzibar, MARTIN, ]. c., p. 76, fig. 89, pl. 3, fig. 16) gehört ziemlich wahrscheinlich einer anderen 


u 


125 Odonata. 327 


Art an, wenn auch einer sehr nahestehenden. Die typische africana (2 Nubia 1874, d Khartum 1878) ist ganz 
sicher verschieden. 

Die Gattung Phyllomacromia SELYS (1878, als Subgenus) zu übernehmen, konnte ich mich nicht ent- 
schließen ; sie scheint mir keine natürliche Abtrennung einer Gruppe vom Gesamtkomplex der Macromia 
zu bedeuten. MARTIN verwickelt sich denn auch bei der Unterbringung verschiedener Arten (funicularia, 
onerata z. B.) in Widersprüche mit der Definition seiner Genera Macromia und Phyllomacromia. Etwa auf die 
eigenartige Spitzenbildung des Io. Sgm. der 3 eine Einteilung zu begründen, würde wohl ebenso illusorisch 
herauskommen, wie die auf die Verbreiterung der terminalen Segmente begründete; eine solche Einteilung 
würde z. B. pieta und africana, die sicher ganz nahe Verwandte sind, voneinander trennen. So müssen wir 
wohl noch auf reichlicheres Material der in den Sammlungen immer noch sehr spärlich vertretenen Tiere 
warten, bis sich eine Unterteilung von Macromia befriedigend motivieren läßt. 

Von unserem Exemplar geben die Figg. 14 u. I5 die Genitalorgane des 2. Sgm. und das Abdominal- 


12,12 
9.8 


’ 


ende. Lamina anterior und Lobus sind größtenteils hellgelb, der robuste Hamulus tiefschwarz. Anq 


Cuq = Abd. 38, Hfl. 34, Pt. 2. Pterostigma hellgelb. Membranula weiß. 


Zum Vergleich geben wir die Fig. 16 u. 17 von einem d der M.africana aus Aegypten (leg. 
KRISTENSEN 27. Januar I907, coll. PETERSEN-Silkeborg). Das d ist dem Exemplar von Bothaville sehr 


Fig. 16. 


Fig. 17. 


Fig. 14. Macromia pieta (Bothaville) & lateral. (Vergr. 11.) 

Fig. 15. Macromia pieta (Bothaville) d 2. Sgm. Abd. lateral. (Vergr. 19.) 
Fig. 16. Macromia afrieana (Aegypten) d lateral. (Vergr. 11.) 

Fig. 17. Maeromia africana (Aegypten) & 2. Sgm. Abd. lateral. (Vergr. 19.) 


ähnlich, doch sind die gelben Zeichnungen ausgedehnter, die ganze Statur kleiner, und besonders fehlt die 


IO. IO 


Dornspitze des Io. Sgm. gänzlich. Abd. 32, Hfl. 29, Pt. 1,8 — Anq . Ein Qaus gleicher Quelle ist zu wenig 


b 


gut erhalten, um die Form des Abd. gut zu sehen. Doch scheint dieses nicht so stark erweitert wie beim d. 


328 F. Rıs, 126 


Libellulinae. 


Dieser letzte Teil unserer Fauna kann sich auf etwas reichlicheres Material stützen, als die vorher- 
eehenden. Ich habe dafür alles mitbenutzt, was ich in den Sammlungen SELYS, RENE MARTIN und des 
Hamburger Museums, sowie des British Museum studiert habe, um eine Synopsis der Libellulinen vorzu- 
bereiten, die in nicht ferner Zeit als ein Teil der „Collections SELYS“ zu erscheinen beginnen soll. Auch 
dieses Material ist freilich nicht überreich, da ganz überwiegend die Delagoa-Bai, schon weniger Natal und 
sehr wenig das innere Gebiet und das eigentliche Kapland vertreten ist. 

Die Anordnung der Gattungen folgt keinem der bestehenden Systeme ganz (selbstverständlich allen 
ein wenig), weder BRAUER (Zool.-bot. Wien, 1868) noch KARScH (Berliner Ztschr., 1890), noch Kırßy (Trans. 
Zool. Soc. London, 1889, und Cat., 1890) noch der auf Afrika beschränkten Studie FÖRSTERs (Mannheim 1906). 
Meine eigene Anordnung zu begründen, würde an diesem Fragment nicht gelingen; die folgerichtige 
Gruppierung der Libellulinengattungen ist sehr schwierig, und in sehr vielen Fällen reißt ein zur mechanischen 
Bestimmung und äußerlichen Klassifikation geeignetes Merkmal nahe Verwandte auseinander und bringt 
völlig Heterogenes zusammen. Dieser Fehler ist besonders zu fürchten, wo der Ueberblick über das Ganze 
fehlt. Somit behalte ich die Begründung der schwierigen Materie der größeren Arbeit vor, wo sie durch 
reiche Illustration sehr verdeutlicht werden kann. 

Die Literaturangaben habe ich in diesem Teil mehr als in den anderen auf das zur Begründung der 
Nomenklatur, Begrenzung des Vorkommens der Arten und insbesondere Nachweis des Vorkommens in Süd- 
afrika Notwendige reduziert. Mir bekannte Abbildungen habe ich ausnahmslos zitiert. Einzelnes davon 
kann mir allerdings entgangen sein. Die vollständigen Literaturnachweise soll ebenfalls die größere Arbeit 
bringen. 

Die paar Bestimmungsschlüssel, die einzelnen Gattungen beigefügt sind, sind nur auf das Südafrika- 
Material anwendbar. Es ist wohl bekannt, daß solche Schlüssel sehr viel leichter für eine kleine Fauna zu 
machen sind, als für die Gesamtheit des Bekannten. Die kleinen Auszüge aus den großen Tabellen sind 
somit oft schärfer gefaßt, als diese selbst sein können. Andererseits weiß jeder, der es versucht hat, daß 
man sie nur nach den wirklichen Objekten machen kann und nicht nach Beschreibungen. Sie fehlen darum 
fast ganz in den vorhergehenden Teilen dieser Fauna, wo ich es ganz überwiegend nur mit den Beschreibungen 


zu tun hatte. 


Orthetrum. 
Die für Südafrika nachgewiesenen Orthetrum der äthiopischen Gruppe lassen sich, wie folgt, zu- 
sammenstellen: 
A. Abdomen an der Basis seitlich und besonders dorso-ventral stark erweitert, am 3. Sgm. eingeschnürt und 
alsdann dünn, bis zum Ende gleich breit oder etwas spindelförmig. 
a. Queradern im Subcostalraum (sc) bis zum Nodus hellgelb oder weißlich. 

«. Nicht bereifte d und $2 auf den Abdominalsegmenten mit gelblichen Flecken quer über die Segment- 
mitte, die sich nach dem Rande zu ausbreiten. Fast ganz regelmäßig zwei Zellreihen zwischen 
dem Radialsektor (Rs) und dem radialen Supplementärsektor (Rspl). Cuı im Hfl. an der analen 
Ecke des Dreiecks entspringend. Pterostigma hellgelb, 2,5—3 mm, meist die vordere schwarze 
Randader verdickt. Thorax nicht bereifter d und 2 vorwiegend hellgelblich oder grünlich, die 
Zeichnung schmale schwarze Linien. Hamulus (Ham.) des d mit spitzem, nach hinten gewandtem 
Innenast (la) und wenig niedrigerem, durch einen ziemlich tiefen Bogenausschnitt getrenntem Außen- 
at (AA) 000 


- 


127 Odonata. 329 


ao. Nicht bereifte d und ? mit in der Mitte hell gefärbtem Abdomen, das an den Rändern mit breiten 

zusammenhängenden schwarzen Binden eingefaßt ist (die nur bei einem Teil der ? reduziert und 
teilweise unterbrochen sind). 

a‘, Pterostigma rötlichbraun, meist kleiner als 3 mm. Regelmäßig 2 Zellreihen Rs—Rspl. Cu im 

Hfl. an der analen Dreieckspitze, selten etwas getrennt. Auf den Thoraxseiten eine gerade, weiß- 

liche oder grünliche, dunkel eingefaßte Binde vor dem Stigma und meist eine etwas breitere 

und diffusere zweite Binde auf dem Metepimeron. Seitenrandbinden des $ häufig schmal und 

stark unterbrochen. Ham. la steil, durch horizontale Auswärtswendung der Spitze von der Seite 

gesehen stumpf erscheinend, vom sehr niedrigen und breiten Aa kaum merkbar durch einen 

Ber em eetreunteee ee EN AN NO Cafrum. 

a". Pterostigma gelb, selten unter 3 mm, öfter 3 mm und darüber, (bei der Südafrikaform) regel- 

mäßig nur eine Zellreihe Rs—Rspl; Cuı im Hfl. vorwiegend von der analen Dreieckspitze ge- 

trennt. d subjuv. mit gröfstenteils dunkeln Thoraxseiten, darauf die Zeichnung aus 4--5 ge- 

getrennten, gelblichen oder grünlichen Flecken; zwei, ein dorsaler und ein ventraler, an der 

Schulternaht; einer oder zwei an der hinteren Seitennaht; der letzte auf dem Metepimeron. Die 

Zeichnung meist bei adulten d sichtbar, selten durch die hellblaue Bereifung verhüllt. 2 mit 

fast gleichmäßig gelblichen oder grünlichen Thoraxseiten und meist kompletten schwarzen Rand- 

binden des Abdomens. Ham. la etwas stumpf stark nach hinten gewandt, von dem etwas 

niedrigeren Aa durch einen kleinen Bogenausschnitt getrennt . . O. chrysostigma abbotti. 

aa. Queradern in sc bis zum Nodus schwarz. Pterostigma dunkelbraun mit dicken schwarzen Randadern, 

besonders die vordere oft stark verdickt. Stirn vorne gelblich oder grünlich, oder blaugrau, an der 

Basis mit mehr oder weniger breiter schwarzer Binde, die auf die Seite, aber nicht nach vorn über- 

greift, so dafs kein geschlossener heller Stirnhöckerfleck entsteht. Etwa gleich häufig eine wie zwei 

Zellreihen Rs—Rspl. Zeichnung des Thorax und Abdomen ähnlich wie bei O. brachiale, doch besonders 

die d vorwiegend mit starker Ausbreitung der schwarzen gegen die hellen, grünlichen Zeichnungs- 

elemente. Ham. (vorwiegend) mit Ia und Aa in die gleiche Längsachse des Körpers gestellt, gleich 

hoch, der Ia etwas stumpf gerade, der Aa breiter abgerundet und durch einen ziemlich tiefen und 

breiten Bogenausschnitt getrennt . . » 2» 2 2 2 2 nn 2 nn nn... O0. stemmale capense. 

B. Abdomen an der Basis seitlich minimal, dorso-ventral sehr mäßig erweitert, am 3. Sgm. nicht eingeschnürt, 

depreß, zum Ende allmählich verschmälert. Schwarze Queradern in sc. Zwei Zellreihen Rs—Rspl. 

Hypertrigonalraum (ht) der Vfl. frei. Flügelbasis beider Geschlechter völlig hyalin. Membranula weiß- 

lich bis grau. Stirn des ausgefärbten d schwarzblau, der Thoraxrücken und das Abdomen sehr dicht 

weißlichblau bereift. Ham. mit feinem, spitzem, gekrümmtem la und grofem, breitem Aa. — 2 Thoraxrücken 

eine weißlichgelbe Längsbinde vom Prothorax bis zum Ende des Zwischenflügelraumes, jederseits gesäumt 

von einer dunkeln Linie, der bei einem Teil der Exemplare nach außen noch eine zweite abgekürzte 

Linie folgt; Seiten gleichmäßig hellgelb. Abdomen gelbbraun mit buchtigen, seitlichen schwarzen oder 


dunkelbraunen Längsbinden, die helle Randmonde frei lassen. Flügelspitzen gebräunt. O. farinosum. 


50. O. brachiale. 


Libellula brachialis Pauısor pe Brauvaıs, Ins. Afr. Amer., p. 171, pl. 2, fig. 3 (1805) — Oware. — Serys, Ann. Soc. 
ent. Belg., T. XXXI, p. 21 (1887) — Camaroons, Loanda, Niam-Niam, Zanzibar, Delagoa-Bai, Maurice. 

Orthetrum brachiale Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p 302 (1889) — Cat., p. 36 (1890). — CaLvertr, Trans. 
Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 95, 97 (1898). 


Delagoa-Bai (coll. SEeLys), Natal (coll. MARTIN). 


330 BORIS, 128 


5l. O. cafrum. 


Libellula caffra Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 856 (1839) — (d, 2) Port Natal. 

Thermorthemis caffra Kırey, Cat., p. 29 (1890). 

Orthetrum caffrum Cauvert, Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 79, 96, 99 (1898) — Burmeisters Typen. — Kırey, 
Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 237 (1898) — Pretoria, Rustenburg. 

Libellula fasciolata Ramur, Nevr., p. 69 (1842) — Kap. 

Orthetrum fasciolatum Kırzy, Cat., p. 36 (1890). — Dıxry and LonGstarr, Trans. Ent. Soc. London, 1907, p. 321, 324 
Durban, p. 330 Congella. 

Libellula subfasciolata Brauer, Zool. bot. Wien, Bd. XV, p. 506 (1865) — (2) Kap. — Novara, p. 97, 104 (1866). 

Orthetrum truncatum Carverr, Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XIX, p. 162 (1892). — Proc. U. S. Nat. Mus, Vol. XVIII, 
p. 128, fig. 6 (Gen. d) (1895) — Kilimanjaro. 


Kap, Delagoa-Bai (coll. SELys); Natal (coll. MArTın). Außerdem durch ganz Östafrıka nordwärts 
bis Eritrea; Benguella (coll. Rıs, leg. Dr. CREIGHTON WELLMANN); etwas zweifelhafte Exemplare aus Kamerun 


und Togo. 


52. O. chrysostigma abbotti. 


Orthetrum abbotti CaLvert, Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XIX, p. 162 (1892) — (d, 2) Kilimanjaro. — Proc. U. S. Nat, 
Mus., Vol. XVIII, p. 133, fig. 11 (Gen. d) (1895). — Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 96, 100 (1898). 

Orthetrum flavidulum Kırev, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 238 (1898) — (9) Pretoria, Rustenburg, 
Pienaars River. 

? Orthetrum chrysostigma Kırsy, ibid. p. 237 — Pretoria, Zoutpansberg, Fort Johnston. 


Delagoa-Bai (coll. SELYS, Mus. Hamburg). 

Die Frage der Formen des 0. chrysostigma und seiner Abgrenzung gegen die benachbarten Arten 
gehört zu den schwierigsten, die mir unter den Libellulinen begegnet sind. Sie kann nur in größerem Zu- 
sammenhang mit Vorteil diskutiert werden. Unsere kurze Beschreibung bezieht sich nur auf das Material 
von Delagoa-Bai. Es ist sehr wohl möglich, daß im inneren Teil des Landes noch andere Chrysostigma- 
Formen vorkommen, worauf KırBys Angaben bestimmt hindeuten. Die Typen flavidulum schienen mir aller- 


dings, als ich sie in London studierte, zwanglos mit der Delagoa-Form zusammenzugehen. 


53. O. stemmale capense. 


Orthetrum brachiale Cauvert, Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XIX, p. 162 (1892) — Kilimanjaro, Cape Town. — Proc. 
U. S. Nat. Mus., Vol. XVIII, p. 130, fig. 7—10 (Gen. d, 2) (1895). 

Libellula (Orthetrum) capensis CAuLverr, Proc. U. S. Nat. Mus., Vol. XVI, p. 584, fig. 3 (Gen. d) (1893) — Cape Town. 

Orthetrum contractum Cauvert, Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 82, 95, 96 (1898) — (pars). 


Prof. SCHULTZE: I d Kamaggas, Juli 1904. 

Delagoa-Bai (coll. SELYS); Natal (coll. MARTIN). 

Die Auseinandersetzung der Formen des O. stemmale würde wiederum über den Rahmen dieser Arbeit 
weit hinausführen. Meine Auffassung deckt sich übrigens sachlich vollständig mit der CALVERTschen; die 
Differenz liegt allein in der Nomenklaturfrage. CALVERT bezeichnet die Kontinentalformen mit dem 
RAamBUrRSschen Namen OÖ. contractum (Type von Mauritius) in der Voraussetzung, daß stemmale BURM. einer 
anderen Art angehöre (Type ebenfalls von ‚Mauritius). Ich glaube aber nachweisen zu können, daß die 
BURMEISTERSche und die RAamBursche Art die gleiche sind. Somit fällt der Name contractum und muß für 
die Kontinentalformen ersetzt werden. 

Der älteste Name für eine Kontinentalform ist capensis CaLv. Ich glaube nicht, daß er fallen muß 
als Homonym mit der „Libellula capensis“ des Linn& und FaABrıcıus (die eine Myrmeleonide sein muß), da 
CALVERT, trotz der Bildung des Namens als Femininum sie immerhin als Orthetrum beschrieben hat. Weitere 


Namen für Kontinentalformen des 0. stemmale sind: 


129 Odonata. 331 


O. julia Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. VI, p. 75, pl. 2, fig. 3 (1900) — Sierra Leone, Accra, Lagos, und 
O. contractum nigrescens Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 46 sep.) (1906) — Kamerun, 

Diese beiden Namen bezeichnen die gleiche Form und der ältere Kırzysche würde dieser West- 
afrika-Form zu verbleiben haben, falls es überhaupt gelingt, sie definierbar abzugrenzen, was mir bis dahin 
nicht möglich war. O, stemmale julia würde für die Kontinentalform überhaupt bleiben, wenn capense wegen 


Homonymie verworfen werden muß. 


54. O. farinosum. 


Orthetrum farinosum Förster, Entom. Nachr., Bd. XXIV, p. 169 (1898)— (8) Komatipoort. 
Orthetrum pollinosum Kaxsch, Entom. Nachr., Bd. XXV, p. 372 (1899) — Usaramo, Zanzibar. 


Natal (coll. MArTIn und Mus. Hamburg). 


Außerdem (in verschiedenen Sammlungen) von Zanzibar, Britisch Ostafrika, Harrar, Abyssinia, 


Aegypten (Kairo), Nigeria, Kamerun, Kongo. 


Palpopleura. 


55. P. lucia,. 


Libellula lweia Drury, Ill. exot. Ins., Vol. II, p. 82, pl. 45, fig. 1 (1773) — (9) Sierra Leone, 

Palpopleura lucia Kırey, Cat., p. 9 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 232 (1898) — Pretoria, Zout- 
pansberg, Durban, Delagoa-Bai. 

Libellula marginata Fazr., Spec. Insect., Vol. I, p. 523 (1781) — (&) Africa aequinoct. — Burmeister, Hdb. Ent,, Bd. II, 

p- 861 (1839) — Port Natal. 

Palpopleura marginata Raus., Nevr., p. 131 (1842) — Benin. — Serys, PorLLen and Van Dam, Madagascar, Ins., p. 15, 

21 (1869) — Niger, Vieux Calabar, Damara, Madagaskar. 

var. d portia. 
Libellula portia Drury, Ill. exot. Ins., Vol. II, p. 86, pl. 47, fig. 3 (1773) — (d) Africa near Sierra Leone. 
Palpopleura portia Rams., Nevr., p. 130 (1842). 

Nach Untersuchung großer Serien aus West- und Ostafrika bin ich zu der Ueberzeugung gelangt, 
daß die portia-Formen keine besondere Art sein können. Die vorhandenen Berichte und Daten geben auch 
keine Berechtigung, sie etwa als Jahreszeitform aufzufassen; auch geographisch lassen sie sich nicht ab- 
grenzen, wenn auch wahrscheinlich eine gewisse Prädilektion einzelner Distrikte für die eine oder andere 
Form besteht. Daß portia durchweg kleiner sei, wie behauptet wurde, stimmt auch nicht. Ich halte sie 
somit für eine Varietät des d, die mit der lucia (marginata)-Form durch alle möglichen Uebergänge ver- 
bunden ist. 

lueia: Natal (coll. SeLys), Delagoa-Bai (coll. SELys und Mus. Hamburg). 


portia: Natal (coll. SELys und Marrın), Delagoa-Bai (coll. SELYS). 


56. P. jucunda. 


Palpopleura jucunda Ramz., Nevr., p. 134 (1842) — (8,2) Kap. — Seuys, Poren and Van Daum, Madagaskar, Ins. 
p- 15 (1869). — Kırsy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 273, pl. 56, fig. 6 (1889). — Cat., p. 9 (1890). 
— Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 232 (1898) — Knysna, Pretoria, Delagoa-Bai. 

Palpopleura callista Grünzere, Sitz.-Ber. Ges. naturf. Fr. Berlin, 1902, p. 36. — Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 722, 
fig. E, F (1903) — Nyassaland, Sambesi, Delagoa-Bai. 


Kap (coll. SeLys, Ramsurs Typen); Natal (coll. MarTın); Delagoa-Bai (Mus. Hamburg). 
Serys hatte (l. c. 1869) Zweifel geäußert, daß Ramsurs Lokalität richtig sei, und vermutet, die 


Ramgurschen Typen könnten aus Indien stammen und somit zu P, sexmaculata FABR. gehören — zu damaliger 


Zeit, als weiteres Material nicht bekannt war, ein bei der großen Aehnlichkeit begreiflicher Irrtum. GRÜN- 
Jenaische Denkschriften. XIII. 17 Schultze, Forschungsreise in Südafrika, I. 
42 


332 F. Rıs, 130 


BERG wurde dadurch veranlaßt, die jucunda als neu nochmals zu beschreiben. Tatsächlich sind aber die 
noch vorhandenen Typen richtige Afrikaner. 

Wir haben folgende Unterschiede der beiden Arten aufgestellt, die im wesentlichen mit den von 
GRÜNBERG gegebenen übereinstimmen: 

a) jueunda. Postnodaler Costalfleck im Vfl. beider Geschlechter klein, nur ein Adersaum, ganz aus- 
nahmsweise bis 11), Zellen, alsdann den Nodus etwas proximalwärts überschreitend. Pterostigma 2 bis 2,5 mm, 
die helle Zeichnung seines basalen Teiles trüb und verwischt. — $. Im apicalen Teil des Vfl. ein großer 
schwarzer Fleck, der gleich distal vom Nodus beginnt, 3—4 Zellbreiten und etwa ein Drittel der Flügelbreite 
einnimmt. Im Hfl. liegt der entsprechende Fleck halbwegs vom Nodus zum Pterostigma, reicht in der 
Längsrichtung 3—4 Zellen weit und in der Breite etwa über den halben Flügel; die gelbe Färbung ist nicht 
diffus, sondern bildet breite Säume um die schwärzlichen Flecken. 

b) sexmaculata. Postnodaler Fleck im Vfl. beider Geschlechter groß, ı!/), bis 21), Zellen lang, ohne 
Korrelation mit der Größe der sehr variablen basalen Flecken. Pterostigma 2,5 bis 3 mm, die basale Hälfte 
oder etwas mehr lebhaft weißlichgelb. — 2. Im Vfl. kein apicaler Fleck, oder ein solcher sehr klein, 1—2 Zellen 
einnehmend; im Hfl. ein dunkler Fleck von sehr verschiedener Größe (o bis 4 Zellen lang und ebenso breit) 
direkt unter dem Pterostigma; die Flügelbasis bis zur Mitte des Pterostigma diffus goldgelb mit einer Auf- 
hellung in der Mitte des Hinterrandes. 

Jucunda ist aus Südafrika bis zur Nyassa- und Tanganika-Region bekannt, sexmaculata aus Nordindien, 
Sikkim, Tonkin und Südchina. Es klafft also zwischen den beiden Arealen eine gewaltige Lücke. Unter 
diesen Umständen erscheint es richtiger, trotz großer Aehnlichkeit die beiden Formen als heute getrennte Arten 
aufzufassen. — Palpopleura dürfte ein sehr alter Typus sein. Dafür spricht diese Verbreitung und noch mehr 


die amerikanische Verwandtschaft der Zenithoptera und Diastatops (die wahrscheinlich nicht bloß Korrelation ist). 


57. P. deceptor. 


Hemistigmoides deceptor CALverr, Proc. Acad. Philad., 1899, p. 241, pl. 10, fig. 4 (3) Somalia. — Förster, Jahrb. Nassau, 
Bd. LIX, p. 304 (1906) — (d, 2) Ganale. 


Delagoa-Bai (coll. SELYS). 

Ferner: Khartum, Abyssinia und Westafrika (coll. SELys und Brit. Museum). 

FÖRSTER stellt die Gattung ganz nahe zu Palpopleura; ich vereinige sie damit, wobei ich mich in 
Uebereinstimmung mit Dr. CALVERT selbst (in lit.) befinde und auch mit der coll. SELYs, wo die Exemplare 
unter einem alten Kollektionsnamen bei Palpopleura standen. Der charakteristische Einschnitt in der Costa 
ist zwar sehr klein, aber doch bei allen Exemplaren zum mindesten angedeutet; er ist auch bei jucunda und 


sexmaculata geringer und variabler als etwa bei lueia. 


58. Chalcostephia coronata flavifrons. 


[Zibellula coronata Serys, PoLuen and Van Dam, Madagascar, Ins., p. 17, 23 (1869) — (d) Madagaskar. — Die von der 
kontinentalen verschiedene, aber kaum als Species aufzufassende Madagaskarform.] 

Chalcostephia flavifrons Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 337 (1889) — Angola. — Cat., p. 31 (1890). 

Corduliops metallifrons Karscn, Berl. Zeitschr., Bd. XXXIII, p. 374 (1890) — Zanzibar. 

Oorduliops metallica Kırzv, Cat., p. 181 (1890). 


Delagoa-Bai (coll. SELYS). 


59. Hemistigma albipuncta. 


Libellula albipuncta Ranme., Nevr., p. 93 (1842) — Sendgal. — Hasen, Peters Reise nach Mossambique, Zool., Bd. V, 
p- 105 (1862) Kap der g. H. (Krauss). 

Hemistigma albipuncta Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 295 (1889). — Cat., p. 32 (1890). — Ann. Mag. 
Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 235 (1898)— Delagoa-Bai. 


131 Odonata. 333 


60. Diplacodes lefebvrei. 


Rausur: p. 112, Libellula lefebvrei 2 Oasis Baryeh en Egypte. 
116, L. parvula 2 Senegal — Ile de France. 

a „ 117, L. flavistyla 3 Senegal. 

B „119, L. tea d Ile de France. 

= „ 120, L. concinna 3 Ile de France. 

Kat. Kırzy, p. 42: Diplacodes lefebvrei (mit einem Druckfehler p. 117 statt 112 in dem Zitat aus Raupur!) umfassend 
außerdem L. parvula (pars, das Exemplar von Senegal), L. flavistyla und L. morio Scuxei». 

D. tetra Ramz., Mauritius und Madagaskar (syn. concinna). 
D. ramburi Kırzy nov. nom., das Exemplar parvula von Mauritius (parvula ist präoccupiert, O. F. Mürzer 1776). 

Libellula morio ScHNxeEiper, Stett. Ent. Ztg., Bd. VI, p. 112 (1845) — Kellemisch. 

Libellula flavistyla Seuys-Hagen, Revue des Odon., p. 312 (1850). 

Diplacina flavistyla Mac Lacauan, Ent. Monthly Mag., (1) Vol. XXV, p. 348 (1889) — Mauritius, Madagaskar, Delagoa- 
Bai, Zanzibar, Gaboon, Senegal, Marokko, Algeria, Egypt, Arabia, perhaps Palestine — „judging from my 
own materials I should doubt the advisability of the synonyms as varietal names“. 

Diplacodes parvula Nreomam, Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XXVI, pl. 45, fig. 2 (1903). 

Diplacodes tetra umimaculata Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 307 (1906) — Komatipoort. 


Delagoa-Bai (coll. SELYS). 


Ich bin nach meinem Material (das teilweise das gleiche ist, da alle wichtigen Typen der coll. SELYS 
nach noch vorhandenen Notizen bei Mac LACHLAN waren) genau zu dem Schlusse Mac LAcHLANs ge- 


kommen, daß die Ramburschen Namen sich nicht auf Subspecies anwenden lassen und am besten der 


 Synonymie verfallen. Erst glaubte ich, die vielleicht im Durchschnitt etwas größeren Exemplare von 


Madagaskar und den Inseln als D. tetra von den kontinentalen D. lefebvrei abtrennen zu können. Reich- 
licheres Material hat dann diese Meinung als illusorisch erwiesen; ich habe Exemplare aus Marokko gesehen, 
die an Größe der Statur und der dunkeln Basisflecken solchen von Madagaskar und Mauritius nahezu 
gleichkommen. Farbenunterschiede sind vollkommen illusorisch, da die Ausfärbungsserien von den hellen 
schwarz-gelben Jugendformen zu den tief-schwarzen, teilweise weißlich bereiften adulten d eine unbegrenzte 
Reihe von Möglichkeiten ergeben. Bis zur bewufßsten Benennung der Ausfärbungsformen ist wenigstens bei 
den Neuropteren der nomenklatorische Wahnsinn noch nicht gediehen. Es wäre ja auch grotesk, anzu- 
nehmen, daß dasselbe Individuum heute einer und morgen einer anderen systematischen Einheit angehören 
kann. Weil bei dieser Species der treffliche RAMBUR sich hat täuschen lassen, brauchen wir heute nicht 
seinen Irrtum fortzusetzen. 

Ein neuer Stein des Anstoßes ist die Diplacodes exul. DE SELYS hat (Odonates du Japon, Ann. Soc. 
Ent. Belg., T. XXVII, p. 96, 1883) in einem kleinen NB. zu D. trivialis sie folgendermaßen eingeführt: 
„Dans l’Afrique australe existe une espece nouvelle qui y ressemble, mais dont la reticulation est plus simple, 
le triangle discoidal des ailes superieures et l’interne &tant libres et suivis de deux rangs de cellules. Je 
la nomme Diplax exul. Je ne connais que la femelle.“ 

Leider ist nun der Typ nicht mit Sicherheit als solcher ausfindig zu machen, kein Exemplar der 
coll. SELys ist mit exul bezeichnet. Dagegen existiert ein ? mit Etikette „Afrique australe“, das ich aber 
nicht von anderen lefebvrei kleiner Statur unterscheiden konnte. 

Tatsächlich gibt es aber in Afrika eine zweite Diplacodes, die wahrscheinlich von lefebvrei 
spezifisch verschieden ist, die ich aber bis dahin nur von Madagaskar gesehen habe (coll. MArTIın und Mus. 
Hamburg). Offenbar kennt sie FÖRSTER auch, und ich erkläre mir aus dieser Kenntnis seine folgende Auf- 
stellung (Jahrb. Nassau, p. 307, 1906): 

a) „Die kleine madegassische D. lefebvrei (parvula und flavistyla RAMB., morio SCHNEID.). Bei dieser 


Art ist das Gesicht auch beim alten blaubestäubten d hellgelb, das Pterostigma gelb oder wenigstens hell.“ 
late 
42* 


334 F. Rıs, 132 


b) „Die zweite Grundart ist D. tetra RamB., größer, beim reifen d mit ganz schwarzem Gesicht und 
und dunkel-rotbraunem Pterostigma. Sie ist wesentlich größer und bildet, wie ich glaube, fast alle ostafri- 
kanischen Diplacodes-Species.“ 

Die unter a) genannte Form halte ich ziemlich sicher für meine zweite Species, würde somit in der 
Sache mit FÖRSTER übereinstimmen. Doch die Nomenklaturfrage in FÖRSTERs Sinne zu lösen, ist evident 
unmöglich. Ein Blick auf Ramsurs Beschreibungen und geographische Daten genügt, um dies zu beweisen. 
Soll lefebvrei (in unserem weiten Sinne) geteilt werden, was ich, wie gesagt, mit meinem Material nicht kann, 
so kann unter keinen Umständen der kontinentale Anteil Zeira und der madegassische lefebvrei heißen, 
sondern nur umgekehrt. 

Ich habe die zweite Art (FÖRSTERS lefebvrei) bisher exul genannt, bin aber an der Berechtigung dieses 
Vorgehens zweifelhaft geworden, da sie mir vom Kontinent nicht zu Gesichte gekommen ist. Ich vermute, 
daß auch Kırgy sie kennt und darum das mauritianische Exemplar der Ramgurschen parvula als distinkt 
auffaßt und mit dem Namen ramburi in den Katalog aufnimmt. Leider stimmt RAMBURs Notiz nicht recht 
mit dieser Annahme, und ist auch dieser Typ nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird also die Art 


neu zu benennen sein, wenn nicht doch einer der Namen, ramburi oder exul, für sie beibehalten werden kann. 


Crocothemis. 


Aus Südafrika sind mir zwei Arten von Orocothemis bekannt, auf die ich mich an dieser Stelle be- 


schränken will: C. erythraes und sanguinolenta. Eine dritte afrikanische Art, C. divisa KarscH (und damit 


identisch Beblecia adolescens KıRBy und Orocothemis ikutana FÖRSTER), ist mir aus dem südafrikanischen Gebiet 

noch nicht vorgekommen, obgleich ich ihr Vorkommen dort nicht für unmöglich halte. Ich werde hier nicht 

auf die Trennung von erythraea und servilia (diese kommt für Afrika nicht in Betracht) eingehen und auch 
nicht auf die äußerst verwickelte Nomenklaturfrage der erythraea, wo besonders FABrıcıus Konfusion ge- 
schaffen hat. 

a. Abdomen relativ schmal, seine größte Breite 2,5 bis 3 mm. Abdominalsegm. 4—8 mit fein dunkler 
Dorsalkante und auf der Mitte des lateralen Randes je mit einem dunklen Fleckchen (dies regelmäßig 
bei den Südafrikanern vorhanden, bei Exemplaren aus dem äquatorialen Afrika, besonders den d oft 
fehlend). Seitenkanten stark gezähnt. Pterostigma kleiner als 3, bis unter 2,5 mm, relativ schmal, beim 
adulten 8 tief-rot. Ham.Aa ein wenig kürzer und nicht so abrupt zugespitzt wie bei erythraea. 

©. sanguwinolenta. 

b. Abdomen robuster, 3,5 bis 4,5 mm breit, ohne dunkle Kanten und Seitenfleckchen. Die Seitenkanten 
sehr fein gezähnt. Pterostigma 3,5 bis 4 mm, beim adulten & hellgelb mit dunkeln Randadern. Ham. Aa 
länger und ziemlich abrupt zugespitzt .. . 1. 1. rn re 


61. ©. sanguinolenta. 


Libellula sanguinolenta Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 859 (1839) — Kap. 

Trithemis sanguinolenta Kırsy, Cat., p. 19 (1890). — CArverr, Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 90 (1898) — 
Burmeisters Typen, komplette Beschreibung. 

Libellula ferrugaria Raue., Nevr., p. 82 (1842) — Kap. 

Trithemis ferrugaria Kırzy, Cat., p. 19 (1890). — Cauverr, Trans. Amer. ent. Soc., Vol. XIX, p. 161 (1892) — 
Kilimanjaro. — Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XVIII, p. 125, fig. 4, 5 (Gen. d, 2) (1895). — Kırzy, Ann, 
Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 233 (1898) — Pretoria, Natal. 

Orocothemis inquinata Ssöstepr, Bih. t. k. Svenska Vet.-Akad. Hdlgr., Bd. XXV, 4, 2, p. 18 (1899) — Kongo. 

Orocothemis erythraea pygmaea FÖRSTER, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 29 sep.) (1906) — Usambara, Komatipoort. 


Kap (coll. SELys, RamBurs Typ). 


er" 


133 Odonata. 335 


Außerdem (coll. MArTın, Hamburg und British Museum) von Kongo, Togo, Sierra Leone, Salisbury- 


Mashonaland, (coll. Rıs) Benguella (Dr. CREIGHTON WELLMAN). 


62. C. erythraea. 


? Libellula ferruginata Fasr., Spec. Insect., Vol. I, p. 521 (1781)— Cap B. Spei. 

? Libellula victoria Fourcrov, Entomologia parisiensis, p. 348 (1785). 

Libellula rubra de Vırvers, Linnaei Entomol., Vol. III, p. 11 (1789) — praeocc. O. F. Münzer 1764. 

Libellula ferrugines VANDERLINDEN, Monogr., p. 13 (1825) — (nec Faprıcıus 1775). — Burmeister, Hdb. Ent., Bd. II, 
p-. 858 (1839). — Serys, Monogr., p. 29, 42, 207 (1840). — RAmBUrR, Növr., p. 79 (1842). 

Libellula erythraea Bruruk, Exped. Moree, T. III, 1, p. 102, pl. 32, fig. 4 (1832). — Servs-Hacen, Revue des Odonates, 

p. 24 (1850). 

Crocothemis erythraea Brauer, Zool.-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 737 (1868). — Seuys, Ann. Soc. ent. Belg, T. XXXI, 
p- 22, 66, 67 (1887). — Kırsy, Cat., p. 21 (1890). — Carverr, Proc. U. S. Nat. Mus, Vol. XVI, p. 585, 
fig. 10 (Gen. 3) (1893), — Kırsr, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 233 (1898) — Fort Johnston, 
Delagoa-Bai. 

Libellula coccinea CHArrenTIeR, Lib. Eur., p. 70, pl. 7 (1840), 

Orthetrum lorti Kırzy, Proc. Zool. Soc. Lond. 1896, p. 522 — (9) Somalia (teste Kırzy 1898). 


Prof. SCHULTZE: 3 d, 69, Rooibank (Hinterland der Walfisch-Bai), Mai 1905 — 2 d, 22, Rooibank, 
Juni 1905. 

Südafrika (Mus. Hamburg), Delagoa-Bai (coll. SELys und Hamburg), Cape Town, Damara (coll. SeLys), 
Cape, Natal, Deelfontein, Johannesburg (Brit. Mus.). 

Die C. inquinata RBr. (p. 84) von Madagaskar ist nach dem in der coll. SELys vorhandenen Typ 
eine Varietät des ? mit ziemlich großer Ausdehnung gelber Färbung auf der Flügelfläche; solche Varietäten 
kommen anderwärts auch vor. Die vielen madegassischen (. erythraea, die ich gesehen habe, unterscheiden 


sich im übrigen nicht von kontinental-afrikanischen. 


Brachythemis. 

BRAUERS Typ der Gattung Brachythemis, contaminata FABR., ist mit der Libellula leucosticta BURM. so 
nahe verwandt, daß mir die für leucosticta errichtete Gattung Cacergates KırBy nicht haltbar erscheint. Die 
kleinen Unterschiede werden überbrückt durch die von DE SELYS als fuscopalliata beschriebene Art aus dem 
Euphratland. Auch die wenig bekannte afrikanische Art, die KırBy als Trithemis (?) lacustris, KarscH als 
Zonothrasys partitus und zum dritten mal FÖRSTER als Termitophorba rufina beschrieben hat, schließt sich so 
nahe an die Gruppe, daß mir eine eigene Gattung zu ihrer Aufnahme überflüssig erscheint. Mit contaminata, 
fuscopalliata, leucostieta und lacustris bildet Brachythemis eine der besser begrenzten Libellulinengattungen. 


Als ihre nächsten Verwandten erscheinen Deielia, Neurothemis und Crocothemis. 


63. B. leucosticta. 


Libellula leucosticta Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 849 (1839) — Port Natal, Aegypten, Senegambien. — CALVvERT, 


Trans. Amer. ent. Soc, Vol. XXV, p. 63 (1892) Burmeısters Typen. — Serys-Hagen, Revue des Odonates, 
p. 310 (1850) — Senegal, Egypte, Algerie (komplette Beschreibung d und 9). 

Cacergates leucosticta Kırzr, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 306 (1889). — Cat., p. 41 (1890). — Ann. Mag. 
Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 239 (1898) — Fort Johnston, Delagoa-Bai, most parts of Africa and also found 
in Syria. 


Libellula unifasciata Ramsur, Nevr., p. 108 (1842). 

Trithemis unifasciata Seuys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XXXI, p. 23 (1887) — Algerie, Senegal, Egypte, Nubie, Smyrne, 
Palestine. 

Cacergates unifasciata CauLvert, Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XVI, p. 585, fig. 6, 7 (Gen. d, 2) (1893) — S. Vicente, 
Kongo, Angola, 


Delagoa-Bai (coll. SELYS). 


336 F. Rıs, 134 


64. B. lacustris. 


Trithemis lacustris Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 329 (1889) — (3) Wadelai. — Cat., p. 19 (1890). — 
Ann. Mag. Nat. Hist,, (7) Vol. I, p. 233 (1898) — Pretoria, Zoutpansberg, Abyssinia, Wadelai. 
Zonothrasys partitus KArsch, Stett. Ent. Ztg., Bd. LI, p. 297 (1890) — (3) Benue. 
Cacergates partitus GrÜNBERG, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, p. 715 (1903) — Nyassaland. 
Termitophorba rufina Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 306, pl. A, fig. 7 (1906) — (8) Webbi. 
Ich sah keine anderen südafrikanischen Exemplare als die von KırBy erwähnten des British Museum, 
dann d vom Congo (Mus. Bruxelles) und Ost Usindja (Mus. Hamburg). Das $ kenne ich nicht und finde 


es nirgends beschrieben. 


65. Helothemis dorsalis. 


Libellula dorsalis Ramgur, Nevr. p. 89 (1842) — (2) Kap. 
Trithemis dorsalis Kırzy, Cat., p. 19 (1890). 
Helothemis dorsalis Karscn, Berlin. Ztschr., Bd. XXXIII, p. 378 (1890) — (8,2) Kap. — Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., 

(7) Vol. II, p. 233 (1898) — Pretoria. 

Misthotus marshalli Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. XV, p. 192 (1905) — Mashonaland. 
Misthotus ambiguus Kırey, ibid, p. 193 (1905) — Transvaal, Cape Colony. 

Kap (coll. SELYyS — 2 9, RAMBURS Typen, und I d VANDERHOFFEN) — Johannesburg, Cape Town, 
Salisbury (Brit. Museum) — Landiani Ostafrika (coll. MARTIN). 

Nach gewissenhafter Prüfung der Misthotus-Exemplare im British Museum bin ich zu der Ueber- 
zeugung gekommen, daß sie nicht wohl zwei verschiedenen Arten angehören können und daß sie mit dem 
stark dimorphen d der Helothemis dorsalis (von dem eine der Kırzyschen vorangehende Beschreibung nicht 
existiert) identisch sind. Die Gattungsunterschiede gegen Trithemis sind unbedeutend; immerhin sind neben 
dem von KArscH gegebenen Adermerkmal (Fehlen der letzten unvollständigen Ang) in der Flügeladerung 
noch einige Differenzen da. Die Genitalorgane des d sind denen der Trithemis distanti ungemein ähnlich. 

Kırsy erwähnt H. dorsalis auch aus Sierra Leone, doch gehörten die von dort stammenden Exemplare, 


die ich in London sah, nicht zu der Species in unserem Sinne. 


Trithemis. 


Der Brennpunkt der Gattung Trithemis liegt in Afrika. Die wenigen Arten des tropischen Asiens, 
von denen nur festiva noch die indo-australische Region erreicht, sind am besten als Ausläufer afrikanischer 
Typen aufzufassen. Aus dem südafrikanischen Gebiet kenne ich 6 Arten, die in der folgenden Uebersicht 
kurz charakterisiert sind. Die sehr wertvollen Unterschiede in der Bildung der Appendices des 2. Sgm. der 
gd werden hier nicht erwähnt. Sie sind, wenn auch konstant, doch vielfach nicht groß. Unsere Synopsis 
in den „Coll. SELyYsS“ wird die Abbildungen der ganzen Serie bringen. 

Die folgende Uebersicht bezieht sich im wesentlichen nur auf died. Die 2 sind von einem Teil der 
Arten nur sehr spärlich bekannt und können nur in längeren Beschreibungen genügend charakterisiert 
werden. 

A. Körperfärbung größtenteils lebhaft rot, bei adulten Exemplaren eines Teiles der Arten zart violett durch 
dünne blaue Bereifung über dem roten Grund. 

a. Abd. dünn, der cylindrischen Form genähert, am 3. Sgm. eingeschnürt und dann etwas spindelförmig. 
Aderung größtenteils rot. Pterostigma klein, 2,5; mm, dunkelbraun. Ränder der Abd. Sgm. 3—8 mit 
allmählich größer werdenden und nach der Mitte der apicalen Segmentränder mehr übergreifenden 
schwarzen Flecken. Flügelbasisfleck goldgelb, sehr variabel (im Vfl. bis Ang I und Cuq, im Hfl. bis 


Ang I und etwas über Cuq und ans Ende der Membranula reichend bei kleinfleckigen Exemplaren 


135 Odonata. 337 


— im Vfl. bis Ang 2 und Arc., im Hfl. bis in das Dreieck und fast an den Analwinkel bei groß- 

Heckigen Exemplaren). Meist 121), bis 131/, Ana. . . 2 2 2 2 2 2.2 2 22. TE. arteriosa. 

aa. Abdomen breiter, depress, nach dem Ende etwas verschmälert, am 3. Sgm. nur wenig eingeschnürt. 

a. Stirnfurche mäßig tief. Stirn oben rotviolett metallisch. Keine dunkeln Seitenzeichnungen des 

Abdomens beim d, nur eine Dorsallinie von Sgm. 8—10. Aderung rot. Pterostigma 3 mm oder 

ein wenig kleiner, hellgelb bis blaßrot mit schwarzen Randadern. Basisfleck im Vfl. gering oder 

fehlend, im Hfl. hellgelb bis goldgelb, meist bis Anq I, Cuq uud Analrand, ohne dunkle Strahlen. 

Bon seaangRibien dunkel; ........ u % -ur ale een. Te ammmlata. 

ca. Stirn durch die sehr tiefe Furche in zwei spitz vorspringende Höcker geteilt, lebhaft scharlachrot, 

nicht metallisch. Abdomen lebhaft scharlachrot (ohne Bereifung?), nur eine sehr kleine schwarze 

Zeichnung auf Sgm. 9—ı0. Aderung rot. Flügelbasis über die ganze Breite leuchtend orangegelb, 

im Vfl. bis ca. 2 Zellen, im Hfl. 4 und mehr Zellen distal vom Dreieck, der Medianraum aufgehellt. 

Pterostigma sehr klein, 2 mm und weniger, dunkelbraun. An den Beinen die Femora 2 und 3 

dunkel, ebenso die Tarsen; alles andere hell, gelblich bis lebhaft rot. Meist das Dreieck im Hfl. 

durchquert, hie und da 2 Cuq im Hfl., meist 121, And. . .» 2 2.2.2.2... T. kirbyi ardens. 

B. Körperfärbung vorwiegend schwarz, mit oder ohne hellgelbe Zeichnungen. Bereifung nach den Arten 

verschieden. 

b. Abdomen dünn, am 3. Sgm. eingeschnürt, dann etwas spindelförmig. 

ß. Höchstens eine blasse Spur gelber Färbung an der Hfl.-Basis. Kleinere Art, Abdomen 25, Hfl. 29, 
Pt. 3. 81/, bis 9!/;, Ang. Thorax adulter d dicht leuchtend himmelblau bereift, die Bereifung 
auch bis an das Ende von Sgm. 3 reichend; der Rest des Abdomens schwarz mit hellgelben Keil- 
flecken auf den Seiten der Sgm. 4—8. Pterostigma schmal, dunkelbraun, am hinteren Rand auf- 
gehellt. Meist auf dem Discus der Hfl. eine bleichgelbe Wolke vom Dreieck bis zur Spitze der 
Penriewsstimzeinblau metallisch . . 2 2 > 2. nn 2 2 2 a se... T. stictica. 

ßß. An der Hfl.-Basis ein kräftiger hellgelber bis goldgelber Fleck (in sc Spur, in cu bis Cuq oder ein 
wenig weiter, im Analfeld bis ans Ende der Membranula). Größere Art, mit relativ weiterer 
Aderung. Abd. 30, Hfl. 32, Pt. 2,5—3. Meist 81), Ang. Thorax adulter d nur dünn graulich be- 

reift. Abdomen wie stictica, doch die gelben Zeichnungen etwas größer. Pterostigma hellgelb mit 
schwarzen Randadern. Keine gelbliche Wolke im Hfl. Stirn kupfrig-violett metallisch, 7. hova. 

bb. Abdomen ziemlich breit, etwas depreß, am 3. Sgm. sehr wenig eingeschnürt, zum Ende allmählich 
verschmälert. Thorax und Abdomen adulter d gleichmäßig düster grauviolett durch dünne Bereifung 

(& juv. schwarz mit hellen, nach hinten schmäler werdenden medianen Dorsalflecken; $ ähnlich, doch 

mit noch weiterem Ausgreifen der hellen Färbung). Abd. 25, Hfl. 32, Pt. 2,5—3. ı1!/, bis 13'/, Ang. 

Basis der Flügel völlig hyalin oder nur eine kleine gelbliche Spur im Hfl. Pterostigma relativ breit, 

schwarzbraun, der hintere Rand oft aufgehellt. Stirn dunkel-violett metallisch. Gen. 2. Sgm. mit 


schmalem, steilem, sichelförmigem Lob., der an Höhe den Ham. erreicht. . . . . . T. distamti. 


66. T. arteriosa. 


Libellula arteriosa Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 850 (1839) — Port Natal. — Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XIV, 
p. 12 (1870) — Algerie, Sierra Leone, Cap. 

Trithemis arteriosa Mac Lacntan, Linn. Soc. Journ. Zool., Vol. XVI, p. 179 (1883) — Canaries. — Serys, Ann. Soc. ent. 
Belg., T. XXXI, p. 22 (1887) — Afrique depuis l’Algerie jusquau Cap de B.-E. — Kırsy, Cat., p. 18 
(1890). — Karson, Berlin. Ztschr., Bd. XXXIX, p. 12, fig. 6—8 (Gen. d) (1894) — Kamerun. — CALVvERT, 
Trans. Amer. Ent. Soc., Vol. XXV, p. 67 (1898) — Burmeisters Typen. — Kırey, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) 
Vol. II, p. 232 (1898) — Fort Johnston, Pretoria. 


38 F. Rıs, 136 


1@F} 


Libellula distinecta Ramsur, Nevr., p. 84 (1842) — Kap. — Serys-HAsen, Revue des Odon., p. 308 (1850) — komplette 
Beschreibung d, 2. 

Trithemis distineta Braver, Zool.-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 735 (1868). 

Trithemis arteriosa, race distincta Mac Lacntan, Nat. Hist. Sokotra, p. 400, pl. 24, fig. 1, 2 (1903) — Sokotra. 

Trithemis stuhlmanni GERSTÄCKER, Jahrb. Hamburg, Bd. IX (p. 6 sep.) (1891) — Sansibar, Mbusini. 


Prof. SCHULTZE: 2 d, Lobatsi (Betschuanaland-Protectorate), Oktober 1904. 

Kap, Natal, Delagoa-Bai (coll. SELYS). 

Mac LACHLAN (1903) zieht den Namen distincta im SELYSschen Sinne (allerdings mit Zweifel) heran, 
um eine sehr großfleckige Form zu bezeichnen; für extrem kleinfleckige Formen würde der Varietätname 
syriaca SELYS (1887) herbeigezogen werden können. stuhlmanni bezeichnet ebenfalls großfleckige Exemplare, 
etwa gleich wie die Mac LacHLanschen von Sokotra (ich habe die Typen gesehen). Nach meinen Er- 
fahrungen ist indessen der Umfang der gelben Basalzeichnung im Hfl. so schwankend, und zwar ohne strikte 
Abhängigkeit von der Herkunft, daß ich es für das Beste halte, einstweilen auf jegliche Aufstellung be- 


nannter Subspecies zu verzichten. 


67. T. annulata. 


Libellula annulata Pauısor de Brauvaıs, Ins. Afr. Amer., p. 69, pl. 3 fig. 3 (1805) — Oware. 

Libellula rubrinervis Seuys, Revue Zool. 1841, p. 244 — Sicile. — Serys-HAsen, Revue des Odonates, p. 26 (1850) — 
Sieile, Nord de l’Afrique, Senegal, Syrie. 

Trithemis rubrinervis BrAvEr, Zool-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 735 (1868), — Szrys, Ann. Soc. ent. Belg, T. XXXI, 
p. 26, 67, 77 (1887) — Egypte, Chypres, Beyrut. — Kırsy, Cat, p. 18 (1890). — Cauverr, Proc. U. S. Nat. 
Museum, Vol. XVI, p. 585, fig. 8, 9 (Gen. d) (1893) — Kongo. 

Libellula obsoleta RAamsur, Nevr., p. 83 (1842) — (2) sine patria. 

Libellula haematina Ramgur, Nevr., p. 84 (1842) — (pars) (d, 2 Senegal). 


Delagoa-Bai (coll. SELYS). 

Es ist zu bedauern, daß der allgemein gebräuchliche Name T. rubrinervis dem älteren des PALISOT 
de BEAauvaıs weichen muß. Fast unbegreiflicherweise wurde die Libellula annulata P. o. B. immer auf eine 
amerikanische Art bezogen, obgleich der Autor ausdrücklich „Le Royaume d’Oware“ als ihre Heimat angibt. 
Der Typ ist noch vorhanden, wenigstens eines der Exemplare, das unzweifelhaft ein d dieser Trithemis ist. 
Die Exemplare vom afrikanischen Kontinent sind nicht erheblich variabel, sizilianische (von denen ich nur 
die alten Typen kenne) sind ihnen gleich. In Madagaskar scheint die echte annulata-rubrinervis nicht vor- 
zukommen und durch Formen ersetzt zu sein, die DE SELyS als L. selika beschrieben hat, endlich in 
Mauritius und Reunion durch die L. haematina in dem durch DE SELys enger begrenzten Sinne. In Indien 
und Ceylon beginnt die nahe verwandte aurora BurM., die in verschiedenen nicht sehr bedeutenden Modi- 
fikationen bis nach Celebes reicht. Vom Persischen Golf habe ich noch annulata von rein afrikanischem 


Typus gesehen. 


68. T. kirbyi ardens. 


[Die indische Form: 

Trithemis aurora Kırey, Proc. Zool. Soc. London, 1886, p. 327, pl. 33, fig. 3. India (nec BurmEISTER). 

Trithemis kirbyi Serys, Ann. Mus. eiv. Genova, Vol. XXX, p. 464 (Febr. 1891), — Kırpy, Linn. Soc. Journ. Zool., 
Vol. XXIV, p. 551 (1893) — India Ceylon.] 
Die afrikanische Form: 

Trithemis marnois Brauer, Zool. bot. Wien, Bd. X VIII, p. 735 (1868) — nom. nud. (teste CALVERT). 

Trithemis ardens GersSTÄCKER, Jahrb. Hamburg, Bd. IX (p. 5 sep.) (1891) — (d, 2) Mbusini. — CArverr, Proc. Acad. 
Philad., 1899, p. 233 — Somalia. — Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 312 (1906) — Webbi, Eritrea, 
Komatipoort. 


Natal (coll. SELys, MArTIn und Mus. Hamburg), Damara (coll. SELYS). 


137 Odonata. 339 


Ganz mit den kontinentalen übereinstimmende Exemplare in coll. SeLys auch von Nossi-Be& und 
Rumena Valley-Mayanga. 

Die indische Form sieht zunächst sehr verschieden aus, da der Basalfleck der Flügel kleiner und 
ziemlich bleich gelb ist, die ganze Färbung viel weniger feurig rot als bei den Afrikanern. In der Struktur 
stimmen aber die Kırzyschen und Serysschen Exemplare völlig mit diesen überein. Das genaue Datum 
der GERSTÄCKERschen Publikation konnte ich nicht ausfindig machen; sie muß aber um mehrere Monate 


später sein, als DE SELys Neubenennung der Kırzyschen aurora. 


69. T. sticetica. 


Libellula stictica Burm., Hdb., Bd. II, p. 850 (1839) — Port Natal. 

Trithemis stietica Brauer, Zool.-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 736 (1868). — Kırev, Cat., p. 19 (1890). — Cauvurr, Trans. 
Amer. ent. Soc., Vol. XXV, p. 66, pl. 1, fig. 6 (Gen. d) (1898) — Burmkisıers Typ. — Kırey, Ann. Mag. Nat. 
Hist., (7) Vol. XV, p. 191 (1905) — Salisbury-Mashonaland. 
Ich habe selbst keine Exemplare dieser Art aus Südafrika gesehen; die Diagnose ist hier gemacht 


nach Exemplaren von Harrar, Britisch-Ostafrika, Salisbury und Nossi-Be, 


70. T. hova. 

2 Libellula hova Rameur, Nevr., p. 92 (1842) — (3) Madagaskar. 

Delagoa-Bai (coll. SELYS). 

Madagaskar (coll. SELys und MARTIN). 

Die oben kurz charakterisierte Trithemis, die zur stictica-Gruppe gehört und von allen afrikanischen 
Arten sich am meisten der indischen pallidinervis KırBy (dryas SELYS) nähert, erhält hier nur mit allem Vor- 
behalt den Ramsurschen Namen. DE SELyS hatte ihn in seiner Sammlung sowohl dieser Trithemis als der 
von MARTIN I900 beschriebenen Pseudomacromia (MARTIN bezieht sich nicht auf RAmBur) als zweifelhaft bei- 
gefügt. Die Ramsursche Beschreibung stimmt zwar besser als auf die Pseudomaeromia auf diese Trithemis, 
doch auch nicht befriedigend. Hier kann nur eine Untersuchung des Typus entscheiden, der in Oxford 


sein muß. 
71. T. distanti. 


Stoechia distanti Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 236 (Sept. 1898) — (d, $) Pretoria. 

Trithemis distanti Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 313 (1906) — Komatipoort, Pretoria, Webbi. 

Trithemis pruwinata KarscH, Ent. Nachr., Bd. XXIV, p. 342 (Nov. 1898) — Togo (hier nom. nud.). — Ent. Nachr,, 
Bd. XXV, p. 369 (Dez. 1899) — (d) Zanzibar, Ndi, Irangi, Umbugwe, Togo. 


Natal (coll. MAarTın). 

Ich halte die Uebereinstimmung der beiden von Kırzy und KArscH beschriebenen Formen, die 
FÖRSTER vermutet, für kaum zweifelhaft. Immerhin habe ich weder KarscHsche noch Kırgysche Exemplare 
gesehen. Von dem freundlichen Anerbieten Mr. Dıstants, die Typen in seiner Sammlung untersuchen zu 
dürfen, konnte ich leider aus Mangel an Zeit nicht mehr Gebrauch machen, als ich im Frühjahr 1906 die 


Gastfreundschaft des British Museum genießen durfte. 


Sympetrum. 


Die Heimat der großen Gattung Sympetrum (mir sind 36 Arten bekannt) ist die nördliche gemäßigte 
Zone beider Hemisphären, mit dem Schwerpunkt in der alten Welt. Auf dem ganzen Umkreise sendet sie 
nur spärliche Ausläufer in die äquatorialen Zonen. In Amerika geht allein 8. illotum südwärts über Mexiko 


hinaus (bis Tucuman). In Asien erreicht eine Art des europäischen Typus, $. commiztum SELYS (subpruinosum 
Jenaische Denkschriften. XIII. 18 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
43 


340 F. Rıs, 138 


Kırgy), die als eine für $. striolatum vikariierende Form aufzufassen ist, Nordindien und auf der Halbinsel 
wohl noch niedrigere Breiten, als zur Zeit bekannt ist. Ferner gibt es in Sikkim und Assam zwei Arten 
(orientale und hypomelas), die in der Gattung etwas abseits stehen, aber sich doch an eine chinesische Gruppe 
anlehnen. Das mediterrane Afrika erreichen von der europäischen Gruppe striolatum, meridionale, fonscolombei 
und sanguineum; doch sind sämtliche nur aus Algerien bekannt mit Ausnahme des fonscolombei, das das Kap 
der guten Hoffnung erreicht. Im äthiopischen Afrika gesellt sich dazu das etwas aberrierende $. luminans. 
Zwei Ausläufer dieses lebenskräftigen Stammes sind zu überaus merkwürdigen Bewohnern ozeanischer Inseln 
geworden: $. dilatatum, das man zur Zeit einzig von St. Helena kennt, und Nesogonia blackburni, die den 
Sandwich-Inseln eigen ist; die Nesogonia ist mit Sympetrum sehr nahe verwandt, wie ihrem ersten Beschreiber 
Mac LACHLAN nicht entgangen ist. Australien ist von dieser Gruppe nicht bewohnt; die aus Australien 
beschriebenen, unter Diplax oder Sympetrum figurierenden Arten gehören zu Diplacodes (haematodes, bipunctata 
und melanopsis) oder einer eigenen Gattung aus der Urothemis-Gruppe (nigrescens). 

Es hat also durchaus den Anschein, daß für diese hoch spezialisierte und reich entwickelte Gruppe 


die Tropenwelt nicht der gebende, sondern der empfangende Teil war. 


72. 8. luminans. 
Sympetrum luminans Karscn, Berlin. Ztschr, Bd. XXXVII, p. 22 (1893) — (3) Adeli, Tanganika, Zanzibar, 

Delagoa-Bai. 

Philonomon erlangeri Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 10, 18sep.) (1906). — Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 308, 

310, pl. A, fig. 4 (1906) — (d, 2), Somalia, Ostafrika. 

Delagoa-Bai (coll. SELyS) — außerdem Sierra Leone, Zanzibar, Nossi Be. 

Die Identität der KarscHschen und der FÖRSTERSchen Art scheint mir unzweifelhaft. Die Auf- 
stellung einer eigenen Gattung für luminans hatte ich erst auch erwogen; außer dem abweichenden Färbungs- 
typus (der allerdings innerhalb der Gattung — etwa von scoticum bis zu uniforme oder croceolum — in sehr 
weiten Grenzen schwankt) können dazu die Abtrennung von CuıI im Hfl. von der analen Dreieckspitze, die 
etwas abweichende Form der Schleife und das in der Längsrichtung des Flügels relativ schmale Dreieck 
des Vfl. auffordern. Doch scheint es mir, wir werden der Verwandtschaft der Art besser gerecht, wenn wir 


sie bei der großen Gattung stehen lassen. 


13. 8. fonscolombei. 


Libellula fonscolombei SeuLys, Monogr., p. 29, 49, 208 (1840) — Provence, Belgique, Espagne. — Serys-Hıcen, Revue 
des Odonates, p. 57 (1850) — Belgique, Paris, Aix en Provence, Londres, Hanovre, Autriche, Corse, Sardaigne, 
Candie, Algerie, Senegal, Asie Mineure. — Serys, Ann. Soc. ent. Belg, T. XXXI, p. 9, 66, 67, 75 (1887) — 
Syrie, Kaketie, Armenie, Turkestan, Nord-Ouest de l’Inde. 

Diplax fonscolombei Seuys, Ann. Soc. ent. Belg, T. XXVIII, p. 34 (1884) — Madere, Canaries, Senegal, Port 
Natal, Damara. — Brauer, Novara, p. 104 (1866) — Kap der g.H. 

Sympetrum fonscolombei Mac Lacatan, Linn. Soc. Journ. Zool., Vol. XVI, p. 177 (1881) — Madeira, Gd. Canary. — 
Kırpy, Cat., p. 14 (1890). — Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 232 (1898) — Pretoria, Zoutpansberg. 
— ÜCArverr, Proc. Acad. Phila. 1898, p. 154 — Kashmir, Nilgherries. 

Libellula erythroneura SCHNEIDER, Stett. Ztg., Bd. VI, p. 111 (1845) — Asia minor. 

? Sympetrum sangwineum Dıxey and Longstarr, Trans. Ent. Soc. London, 1907, p. 377 — Port Elizabeth. 


Prof. SCHULTZE: Kalahari: ı 2 Severelela, 1 d Kooa-Sekgoma, 2 d, I 2 Severelela und Khakhea, 
Oktober-November 1904, I d Khakhea-Kang, Dezember 1904. 

Coll. SELys: Port Natal, Damara. 

British Museum: Cape, Simons Town, Deelfontein, Orange River Colony, Transvaal. 

Die Art variiert in ihrem großen Verbreitungskreise nur unbedeutend, hauptsächlich in der Größe 


und in der größeren oder geringeren Ausdehnung und Tiefe der gelben Zeichnung an der Hinterflügelbasis. 


139 Odonata, 341 


Doch habe ich keinerlei Abhängigkeit der Variationen von der Herkunft finden können. Die Art ist offenbar 
sehr häufig im mediterranen Europa, Afrika und Asien. Aus dem übrigen Afrika ist sie von vielen Punkten 
angegeben, fehlt aber wahrscheinlich den äquatorialen Waldgebieten der Guinea-Küste und ähnlich be- 
schaffenen Ländern. In Mitteleuropa, außer im südlichen und mittleren Frankreich, hat sie kaum bleibenden 
Wohnsitz, sondern muß ihre Siedelungen immer wieder episodisch durch Einwanderer erhalten (wie etwa 
Pyrameis cardui und die Sphingiden Herse convolwuli und Acherontia atropos). In der Schweiz finde ich sie 
sehr unregelmäßig. Meist in langen Zwischenräumen etwa ein vereinzeltes Exemplar. Einmal, am 21. Juni 
1892, trat sie in der Umgebung Zürichs sehr zahlreich auf und war dann für den Rest des Sommers viel- 
fach zu finden. Ich traf die ersten an jenem Tage, voll ausgefärbt in schönster Verfassung und in großer 
Zahl auf einer Waldwiese am Zürichberg, wo weit und breit kein genügendes Gewässer für ihre Ent- 
wickelung existierte. Das Datum des Erscheinens wäre auch für in Zürich entwickelte und voll ausgefärbte 
Sympetrum ein ganz außerordentlich frühes gewesen. Ich glaube also annehmen zu können, daß in jenem 
Jahre ein Wanderzug der fonscolombei die Alpen überschritt. Immerhin fehlt es noch an direkten Beob- 
achtungen ihrer Wanderungen, wie sie z. B. für Hemianax ephippiger verbürgt sind. — Von Mitte Mai 1908 
an erschien die Art zahlreich in der Schweiz an verschiedenen Orten; die meteorologischen Verhältnisse 


waren um jene Zeit einer Einwanderung aus dem Süden günstig. 


Pseudomacromia. 


Ich halte die Kırzysche Gattung Pseudomacromia einstweilen aufrecht. FÖRSTER möchte sie mit den 
indisch-malayischen Zygonyz vereinigen. Ich glaube, daß es möglich ist, eine Gattung für die Afrikaner 
neben der älteren für die Asiaten genügend zu begründen, bin aber mit FÖRSTER der Meinung, daß die 


weiteren Teilungen in Schizonyx (für luctifera) und Schizothemis (für flavicosta) sich nicht halten lassen. 


4. P. torrida. 


Pseudomacromia torrida Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 299, 340, pl. 52, fig. 7 (1889) — Sierra Leone, 
Westafrika, Teneriffa, Abyssiniaa Natal. — Cat. p. 34 (1890). — Ssösreot, Bih. t. k. Svenska Vet.-Akad. 
Hälgr., Bd. XXV, 4, 2, p. 23 (1899) — Kongo. — Marrm, Bull. Mus. Paris, 1900, p. 107. — BrAvzr, Sitz.-Ber. 
Akad. Wien, Bd. CIX, p. 468, 470 (1900) — Teneriffa, Gran Canaria. — GRÜNBERG, Zool. Jahrb. Syst., Bd. XVIII, 
p- 717 (1903) — Nyassaland. — Dixey and LonGstarr, Trans. Ent. Soc. London, 1907, p. 356, 360 — 
Victoria Falls. 


Natal (coll. SELys), außerdem Kongo, Nigeria. 

GRÜNBERG beschreibt (l. c.) mit wenigen Worten eine P. hoffmanni (BRAUER in lit.) nach einem 2 von 
Sierra Leone. — MARTIN gibt ebenfalls eine ganz fragmentarische Beschreibung einer P. atlantica (SELYS mss.) 
nach einem ihm vorliegenden 9 aus Teneriffa und einem Exemplar der coll. SELys (das aber nicht zu dieser 
Art gehört, sondern zu flavicosta SJÖST.). Ich habe beide Exemplare gesehen, das Wiener hoffmanni benannte 
und das atlantica benannte der coll. Martın. Ich halte sie für etwas ungewöhnlich große 2 der P. torrida, 
die sich auszeichnen durch einen kleinen schwärzlichen Fleck an der Membranula der Hfl., während die & 
und andere 2 der torrida (ich habe deren nur sehr wenige gesehen) hyaline Flügelbasis haben. Ich glaube 
nicht, daß diese Varietät einen systematischen Wert hat. — Dann würden von Pseudomacromia-Arten übrig 
bleiben: torrida (Kırgy 1889), natalensis (MARTIN 1900), komatina (FÖRSTER 1906), fluvieosta (SJÖSTEDT 1899), 
speciosa (KARSCH 1891 — pretiosa KARSCH scheint mir zweifellos das ? der gleichen Art), hova (MARTIN 1900), 


viridescens (MARTIN 1900), luctifera (SELys 1869). [P. donaldsoni CALVERT 1899 halte ich für eine Trithemis.] 


75. P. natalensis. 
Pseudomacromia natalensis Marrın, Bull. Mus. Paris, 1900, p. 106 — (2) Natal. 
18* 
43* 


342 F. Rıs, 140 


M. Marrın hatte die Güte, mir den einzige Typ zur Untersuchung und Photographie anzuvertrauen. 
Ich habe danach die folgenden hauptsächlichen Differenzen gegen itorrida erhoben: 

a) torrida: 2 Zellreihen Rs—Rspl. 4 Zellreihen zwischen der basalen Schleifenrandader (A3) und 
dem Analrand. Dreieck des Vfl. in longitudinaler Richtung schmal. M2 stark gebogen. Abdominalsegm. 
3—8 mit rundlichen hellgelben Seitenflecken. 

b) natalensis: Eine Zellreihe Rs—Rspl; 3 Zellreihen im Analfeld der Hi. M2 wenig gebogen. 


Dreieck im Vfl. in longitudinaler Richtung breiter. Abdominalsegm. 3—8 mit fast geschlossener ockergelber 


Seitenbinde. 


76. P. komatina. 


Zygonyx komatina Förster, Jahresber. Mannheim 71—72 (p. 25 sep.) (1906) — (6) Komatipoort. 
Ich habe diese Art nicht gesehen. Nach der Beschreibung wäre es nicht unmöglich, daß sie das 


sonst unbekannte & der P. natalensis ist. 


7%. Pantala flavescens. 


Libellula flavescens Fazr., Supplem. Ent. Syst., p. 285 (1798) — India. 

Pantala flavescens Hasen, Synops. Neur. N. Amer., p. 142, 315 (1861). — Kırsy, Cat., p. 1 (1890). — CAuverr, Proc. 
Calif. Acad., (2) Vol. IV, p. 512, pl. 17, fig. 92—94 (d, 9) (1895). — Neeonam, Proc. U. S. Nat. Mus., Vol. XXVI, 
pl. 50, fig. 3 (Photogr. der Flügel) (1903). — Ibid. Vol. XXVII, p. 712, pl. 40, fig. 5 (nymph) (1904). — 
Cauvert, Biol. ©. Amer. Neuropt., p. 307 (1906). 

Libellula viridula Pauısor pe Beauvaıs, Ins. Afr. Amer., p. 69, pl. 3, fig. 4 (1805). — Rausur, Nevr., p. 38 (1842). — 
Serys-Hagen, Revue des Odon., p. 322 (1850). 

Libellula analis Burm., Hdb. Ent., Bd. II, p. 852 (1839) — Madras. 

Libellula terminalis Burm., ibid. — Brasilien. 


In der ganzen umfangreichen Literatur der Pantala flavescens habe ich sie nirgends aus dem süd- 
afrikanischen Gebiet ausdrücklich erwähnt gefunden. 

Prof. SchuLTtzE: Kalahari: 1 d Moshaneng-Severelela, Oktober I9o4; 2 d, 2 2 Severelela und Khakhea, 
Oktober-November 1904; I d, I 2 Letlake-Lehututu, Januar 1905; Groß-Namaland: Lüderitzbucht, 4 d 
Dezember 1903 Ostwind. 

Delagoa-Bai (coll. SELYS). 

Pantala flavescens bewohnt die tropischen und subtropischen Zonen der ganzen Welt mit vereinzelten 
Ausstrahlungen in höhere Breiten, besonders in Nordamerika und Ostasien. Das Mittelmeer scheint sie 
nur in Syrien, nicht aber in Afrika zu erreichen; sie ist auf vielen der entlegensten oceanischen Inseln ge- 
fangen und wiederholt fern von allem Land auf See getroffen worden. Ihre breiten Flügel befähigen sie 
zu einem eigentümlichen Segelfluge, den ich selbst an zahlreichen Pantala flavescens in den Straßen von 
Colombo beobachtet habe. Die Bewegung gleicht der der Schillerfalter unserer Wälder, noch mehr vielleicht 
der mancher Ephemeriden bei ihren Hochzeitsflügen; sie ist zweifellos sehr geeignet, die Tiere ohne be- 
deutenden Aufwand von Muskelarbeit über weite Strecken zu tragen. Aehnlicher Schwebeflug ist auch an 


anderen Libellen verwandter Gruppen beobachtet (Tauriphila, Miathyria, Rhyothemis). 


718. IRhyothemis semihyalina. 


Libellula semihyalina Dessarvıns, Annal. Soc. ent. France, T. IV, p. IV (1835) — Maurice. 
ERhyothemis semihyalina Kırey, Cat., p. 6 (1890). 

Libellula hemihyalina Seuys-Hagen, Revue des Odon., p. 305 (1850) — Ile de France. 
Rhyothemis hemihyalina Braver, Zool.-bot. Wien, Bd. XVII, p. 715 (1868). 


141 Odonata. 343 


Libellula disparata Raus., Nevr., p. 40 (1842) — Ile de France, Syrie. 
Libellula separata Seuys, Lucas, Algerie, T. III, p. 115, pl. 1, fig. 1 (1849) — Algerie. 
Rhyothemis semihyalina race separata? Mac Lacnuan, Nat. Hist. Sokotra, p. 399, pl. 24 A, fig. 3 (1903) — Sokotra. 
Libellula syriaca Seuys-Hacen, Revue des Odon., p. 305 (1850) — (9) Syrie. 
Rhyothemis ducalis Kırey, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 230 (1898) — Fort Johnston (type), Pretoria, 
Natal, Angola, Gambia, Madagaskar. 
Afrique australe, Natal, Delagoa-Bai (coll. SELYS) — außerdem Algerie, Syrie, Dakar, Senegal, Vivi, 


Mayanga, Maurice. 


Es scheint mir, keiner der Versuche, unter dem afrikanischen Material der Rh. semihyalina Subspecies 
abzugrenzen, sei irgendwie befriedigend ausgefallen. Alle angegebenen Unterschiede reduzieren sich auf 
Ausfärbungsformen, Geschlechtsdifferenzen und Varietäten, wie sie im Bereiche jeder einzelnen geographischen 
Region vorkommen können. Immerhin habe ich nicht genug und hauptsächlich nicht genug ganz gut 
erhaltenes Material gesehen, um diese Aufstellung ganz fest zu begründen. Doch liegt die Sache sicher so, 


daß die Beweislast denen zuzuteilen ist, die eine Trennung befürworten. 


Sehr nahe mit semihyalina verwandt ist die asiatische Rh. triangularis, die Kırgy von Borneo be- 
schrieben hat (Trans. Zool. Soc. Lond., Vol. XII, p. 319, 1889) und von der ich die später von KırBy be- 
schriebene Rh. lankana (Linn. Soc. Journ. Zool., Vol. XXIV, p. 549, 1893 — Ceylon) nicht für verschieden 
halte. Ich habe triangularis, außer den Kırgyschen Typen, noch von Borneo, Malacca und Coorg gesehen, 
KRÜGER erwähnt sie von Sumatra. Rh. alcestis, von TILLYARD nach einem 2% aus Queensland beschrieben 
(Proc. Linn. Soc. N. S. Wales, Vol. XXXI, p. 482, 1906) und mit Rh. bipartita verglichen (bipartita ist ein 


SeLysscher Kollektionsname für Zriangularis KBy.), ist eine weitere Art aus der gleichen Gruppe. 


Tramea. 


Die Tramea sind: ähnlich ausgerüstet und ähnlich weit verbreitet wie Pantala flavescens. Diese bleibt 
in ihrem ganzen Wohngebiet uniform, während die Tramea stark zum Polymorphismus neigen. Die geo- 
graphischen Rassen lassen, sich ziemlich gut definieren. Die nomenklatorischen Schwierigkeiten sind be- 
trächtlich und entspringen daraus, daß man vielfach ohne Rücksicht auf die geographische Zusammen- 
gehörigkeit nach den Färbungen beschrieb und benannte. Dadurch sind zum Teil die zusammengehörigen 


Geschlechter (die manchmal ziemlich verschieden sind) auseinandergekommen. 


In der alten Welt glaube ich nur drei, vielleicht nur zwei Tramea-Species annehmen zu sollen. Die 
erste ist basilaris-burmeisteri, die zweite chinensis DE GEER (die übrigens ihren Namen ändern muß, der durch 
die Libellula chinensis Linn&, unsere Neurobasis chinensis, präoccupiert ist); diese kann möglicherweise, wie 
schon HAGEN (1862) nahelegt, mit basilaris zu vereinigen sein. Die dritte Art ist unter dem ältesten Namen 
limbata DESJARDINS von MAurITIUVS beschrieben; ihr ist alles andere aus Afrika, Asien, Australien und Oceanien 
beschriebene als geographische Subspecies unterzuordnen. In Amerika ist sie ersetzt durch eine sehr nahe- 


stehende Gruppe von 2 oder 3 Arten (onusta Hac., basalis BuURM., abdominalis RAmB.). 


79. T. basilaris. 


Libellula basilaris Pauısor ps Brauvaıs, Ins. Afr. Amer., p. 171, pl. 2, fig. 1 (1805) — Oware. — Ramsur, Növr., p. 35 
(1842) — Senegal, Oware, Madagascar. — Hasen, C. H. Prrers Reise in Mossambique, Zool., Bd. V, p. 105 
(1862). 

Tramea basilaris Braver, Zool.-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 714 (1868). — Kırey, Cat., p. 3 (1890). — Ann. Mag. Nat. 
Hist., (7) Vol. II, p. 230 (1898) — Transvaal-Warm Baths Waterberg. 


344 F. Rıs, 142 


[Zweifelhaft verschieden: 


Tramea Burmeisteri Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 316 (1889). — Cat., p. 3 (1890). — Mac Lacnzan, 
Nat. Hist. Sokotra, p. 398, pl. 24, fig. 4 (1903).] 


Afrique australe (coll. SELYS). 


80. T. limbata continentalis. 
[Libellula limbata Dessarvıns, Ann. Soc. ent. France, T. IV, p. III (1835) — Isle de Frrance.] 
Tramea continentalis Serys, Mitt. Museum Dresden, 1878, p. 299 — Dakar. 

3 8, Delagoa-Bai (coll. SELYS): Stirn lebhaft violett-metallisch. Aderung im costalen Teil der Flügel 
rot. Zwei Zellreihen Rs—Rspl. Basisfleck im Hfl. dunkelbraun, den Analwinkel fast (2 Exemplare) oder 
völlig (1 Exemplar) erreichend, distal ein wenig über Cuq, fast gerade abgeschnitten; wenig (2 Exemplare) 
oder gar nicht (I Exemplar) gelb gesäumt. An der Membranula nur eine leise Spur von Aufhellung. In c 


und sc braungelbe Spur. Keine 9. 


Urothemis. 


Die Urothemis sind zweifellos mit Tramea ganz nahe verwandt; dafür sprechen die Flügeladerung 
sowohl, als die große Analogie im Bau der Genitalsegmente beider Geschlechter. Sehr interessant ist der 
Parallelismus in den geographischen Formen der U. sangwinea und der T. limbata. Diese Formen unter- 
scheiden sich am meisten in der Gestalt und Größe der Analflecken im Hfl. Wo nun die Urothemis groß- 
fleckig ist (z. B. in Borneo), ist es auch die Tramea und umgekehrt (so in Java). Die folgende Anordnung 
der Urothemis ist im wesentlichen die SELYSSsche. 

A. Im Vfl. erst 3 Discoidalzellen am Dreieck, dann zwei Reihen. 

a. Adulte d. Stirn schwarzblau, Thorax und Abdomen schwärzlich, graublau bereift, auf dem Abd. die 
schwarze Dorsalbinde deutlich durchschimmernd. Basalfleck im Hfl. relativ klein, fast schwarz, bei 
einem Teil der Exemplare mit sehr geringem hellgelben Saum (bis etwa halbwegs von Cuq zum 
Dreieck). Ham. ein wenig kürzer und relativ breiter als bei assignata. 

9. Abdomen hellgelb, schwarze Dorsalbinde auf dem I. Sgm. beginnend und nach hinten sehr breit 
werdend. Basalfleck im Hfl. groß (bis Anq 2 und Mitte Dreieck), doch hellgelb mit nur kleiner, kom- 
pletter oder getrennter schwärzlicher Bogenbinde im Centrum. Valvula vulvae (V. v.) etwas kleiner 
und schmaler als bei assignata, ebenso tief gespalten . . . 2 2 2 2 2.2.2.2... U. edwardsi. 
aa. Adulte d mit roter Stirn. Thorax und Abdomen scharlachrot bleibend, mit einer mäßig breiten, 
schwärzlichen Dorsalbinde der terminalen Segmente. Basalfleck im Hfl. groß (bis Ang 2 und Mitte 
des Dreieckes, oder noch weiter) dunkel-goldbraun mit breiten gelben Säumen und gelb aufgehellter 
Mitte. Ham. sehr lang, an der Basis ziemlich robust, fast gerade, nur die äußere Spitze etwas lateral- 
und apicalwärts gebogen. 
9. Thorax und Abdomen rötlichgelb oder gelbbraun, dunkelbraune Dorsalbinde erst auf Sgm. 4 be- 
ginnend, schmaler als bei edwardsi. Analfleck fast gleich wie beim d, nur die gelben Säume meist 
auf Kosten des dunkeln Anteils breiter. V. v. breit, weit abstehend, mit einem tiefen, etwas bogen- 
förmigen Ausschnitt, der fast bis zum Grunde reicht . . . 2 2 2 2.2.2.2... D. assignata. 
B. Im Vfl. von Anfang an zwei Reihen Discoidalzellen. Grundfarbe adulter d rot, der $ gelblich oder röt- 
lichbraun, Zeichnung des Abd. beim d fehlend, beim 2 reduziert. Ham. kürzer und dünner, an der 


Spitze mehr apicalwärts umgebogen. V.v. weit abstehend, breit, in flachem Bogen ein wenig ausgerandet, 


nicht gespalten -. . 20. elek 


143 Odonata. 345 


(Die verschiedenen Formen des Basalfleckes der Hfl. führen zur Unterscheidung von U. bisignata BRAUER’ 


insignata SELYS, aliena SELYS, consignata SELYS, die wir alle als Subspecies der sanguinea ansehen.) 


81. U. edwardsi. 


Libellula edwardsi Sruys, Lucas Algerie, T. III, p. 124, pl. 2, fig. 5, 5a (1849) — (9, auf der Tafel falsch als & be- 
zeichnet) Algerie. — Seuvs-Hagen, Revue des Odon., p. 315 (1850). 

Urothemis edwardsi Brauer, Zool.-bot. Wien, Bd. XVIII, p. 737 (1868). — Catverr, Proc. U. S. Nat. Museum, Vol. XVI, 
p. 585, fig. 11 (Gen. 3) (1893) — Kongo. — Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XLI, p. 78 (1897) — (g, Q) Algerie, 
Dakar, Cameroons, Niam-Niam, Delagoa-Bai, Natal. 

Urothemis iridescens Kırzy, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 235 (1898) — (4 ad.) Fort Johnston, Shire. 

Urothemis rendalli Kırzvy, ibid. p. 234 — (9) Fort Johnston. 


Natal, Delagoa-Bai (coll. SELYs). 
Den Kırzyschen Typ der U. iridescens habe ich gesehen und war nicht im stande, sie von völlig aus- 
gefärbten edwardsi d zu unterscheiden. Die Beschreibung der U. rendalli scheint mir kaum zu einem Zweifel 


Raum zu lassen, daß diese das ? der edwardsi ist. 


82. U. assignata. 


Libellula sanguinea Ranus., Nevr., p. 112 (1842) — Senegal (nec Burusıster). 

Libellula assignata Seuys, Revue zool., 1872 (p. 3 sep.) — (d) Madagaskar. 

Libellula designata Serxs, ibid. — Afrique tropicale et m£ridionale. 

Urothemis designata Seuys, Ann. Soc. ent. Belg, T. XLI, p. 80 (1897) — (d, 92). Cap de B.-E, Delagoa-Bai, 
Cameron, Gabon, Niger, Senegal. — Kırzr, Ann. Mag. Nat. Hist., (7) Vol. II, p. 233 (1898) — Fort Johnston, 
Natal, Gaboon, Gold Coast. 

Urothemis designata var. assignata Seuys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XLI, p. 80 (1897) — Madagaskar. 

Libellula (Urothemis) sanguinea GERSTÄCKER, Jahrb. Hamburg, Bd. IX (p. 7 sep.) (1891) — Quilimane, Zanzibar. 

Urothemis sangwinea designata Förster, Jahrb. Nassau, Bd. LIX, p. 316, pl. A, fig. 3 (1906) — Ganale, Ostafrika. 


Kap, Delagoa-Bai (coll. SELYSs). 

Die Nomenklaturfrage liegt für diese Art recht ungeschickt. 

Da es zweifelhaft ist, ob die von DE SELYS beschriebene U. madagascariensis von Nossi B& (Ann. Soc. 
ent. Belg., T. XLI, p. 81, 1897) von der kontinentalen Form als Art oder auch nur als Subspecies abgegrenzt 
werden kann, so bleibt als ältester Name für den ganzen Formenkomplex assignata, der auch die ausführ- 
liche Beschreibung von 1872 gilt, während designata nur in einer Anmerkung mit zwei Worten umgrenzt 
wird. Nun ist aber der alte assignata-Typ (mit DE SELYS 1897) nur als eine individuelle Varietät mit außer- 
gewöhnlicher Ausbreitung der gelben Farbe der Flügelbasis aufzufassen. Es wird aber doch kaum zu um- 
gehen sein, daß der Name designata fallen gelassen wird und assignata an seine Stelle tritt, eventuell an die 
Stelle von madagascariensis, wenn sich eine Madagaskarform als wirklich verschieden erweisen läßt. 

Mit FÖRSTER und GERSTÄCKER die Art auch mit der indischen sanguinea zu vereinigen, halte ich 


nicht für geboten, da die Strukturunterschiede doch nicht unbeträchtliche sind. 


83. Aethriamanta rezia. 


Aethriamanta rezia Kırzy, Trans. Zool. Soc. London, Vol. XII, p. 298 (1889) — (8) Madagaskar. — Cat., p. 24 (1890). 
— Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XLI, p. 86 (1897) — (d) Madagaskar ex Kırpy, (9) Nossi-Be. 

Dicranopyga mundula Karscn, Berlin. Ztschr., Bd. XXXIII, p. 283 (1889), p. 376 (1890) — Zanzibar, Delagoa-Bai. 
— Kırsy, Cat., p. 179 (1890). 

Aethriamanta mundula Serys, Ann. Soc. ent. Belg., T. XLI, p. 85 (1897) — ($) Delagoa-Bai, ($) ex Kasscn. 
Delagoa-Bai (coll. SELys). Außerdem Nossi-Be, Boma, Senegambien. 
Ich habe nur wenige Exemplare (I d, 3 2) dieser Art gesehen, glaube aber nicht zu fehlen, wenn 


ich alles afrikanische und madegassische Material der zwei nominellen Arten rezia und mundula auf nur eine 


346 F. Rıs, Odonata. 144 


Art beziehe, der dann der Kırzysche Name bleibt. Es handelt sich in den verschiedenen Beschreibungen 
um Unterschiede in der Größe der Flügelbasisflecken und im Vorhandensein oder Fehlen dunkler Strahlen 
in deren hell-goldgelbem Grunde. Mir scheinen hier im wesentlichen die Geschlechtsdifferenzen in Frage 
zu stehen und dann auch wohl individuelle Varietäten. Nach dem sehr geringen Material der Sammlungen 
läßt sich die Variationsbreite einstweilen noch gar nicht beurteilen. f 

Die asiatische Parallelform — 4e. brevipennis RamB. — unterscheidet sich von rezia in ganz analoger 
Weise wie die U. sanguinea von assignata. Beim d kürzerer und etwas gebogener Ham., beim 2 weit ab- 
stehende, aber nur ganz flach ausgerandete V. v.: brevipennis. Beim d längerer, gerader Ham., beim 2 tief 
gespaltene V. v.: rezia. (Als Subspecies der brevipennis fasse ich Ae. circumsignata und subsignata auf.) 

Eine dritte, asiatische Aethriamanta-Art ist 1878 von BRAUER als Brachydiplax gracilis beschrieben und 
1889 von DE SELYS als Brachydiplax melanops kurz erwähnt. Diese Ae. gracilis ist mir bisher von Borneo, 
Sumatra, Malacca bekannt, während brevipennis mit ihren Formen von Vorderindien bis Queensland reicht. 
Die sehr große Ausbreitung der Areale gehört fast zu den Charakteristika der Angehörigen der Tramea- 
Urothemis-Gruppe. 


2. Embiidae. 


Eine neue Embiide aus Südafrika. 


Von 


Dr. Günther Enderlein, 


Wissenschaftlicher Kustos des Zoologischen Museums Stettin. 


Mit 2 Figuren im Text. 


Die Kenntnis der spärlich zu uns kommenden Embiiden wird durch die SCHULTZEsche Insekten- 


ausbeute aus Südafrika durch folgende neue Art vermehrt: 


Olyntha GRAY 1832. 


Olyntha sabulosa nov. spec. 

Kopf matt, sehr fein ziseliert. Augen bohnenförmig, an der Fühlerinsertion ziemlich tief eingebuchtet. 
Fühler 17—26-gliedrig, ı. Glied kräftiger, 2. stark, 4. schwächer verkürzt. Thorax matt. Hinterflügel wenig 
breiter als die Vorderflügel. r, endet frei in der Membran vor der Flügelspitze; Queradern: zwischen Costa 
und r, ca. 4, zwischen r, und r,,; 4—6, zwischen r,,, und r, I—2, zwischen Radialgabelstiel und m, 1. 
Männlicher Sexualapparat (Textfig. 1 und 2): linke Hälfte des ıo. Tergits (lig,,) mit langem, stilettförmigen, 
am Ende schwach nach links gebogenem Anhang; Anhang der rechten Hälfte des Io. Tergits (rig,,) un- 
deutlich und unter dem Tergit verborgen; rechter Cercus-Basipodit (rcbp) mit kurzem Zäpfchen innen; linker 
Cercus-Basipodit innen mit nach links gekrümmtem Haken und nach unten mit dem letzten Sternit (si,) ver- 
schmolzen. Cerci mäßig kurz. I. Glied des linken Cercus innen vor dem Ende mit einer starken Er- 
weiterung, die innen kurze Dornen trägt und innen basalwärts ausgehöhlt ist; bei Behandlung mit Kali- 
lauge verwischt sich die Erweiterung etwas (Fig. 2). $ mit 10 Tergiten und Io Sterniten. d mit Io Tergiten 
und 9 Sterniten. Das 9. Sternit ist aus dem 9. und Io. verschmolzen. 

Körper schwarz, Abdomen dunkel-rötlichbraun mit Ausnahme der Spitze. Fühler dunkelbraun. 
I. Cercusglied dunkelbraun, 2. braun, Spitze fast weißlich. Hinterrand des Meso- und Metanotum fein grau- 
weißlich (V-förmig) gesäumt, Saum in der Mitte unterbrochen. Flügel (des d) ziemlich dunkelbraun, in der 
Mitte zwischen den Adern feine hyaline Längsstreifen. ? ungeflügelt. 

Körperlänge d 71,—8!/,, ? ca. I0°—II mm. Vorderflügellänge 5!/),; mm. 

Groß-Namaland: Kubub. Im Sande unter Steinen. April I9g04. d und ? in Anzahl. 

Olyntha sabulosa hat Beziehungen zu O. camerunensis (VERH.), unterscheidet sich aber leicht durch 
Größe, Fühlergliederanzahl, Flügel etc. 


Jenaische Denkschriften. XIII. 19 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
44 


348 G. ENDERLEIN, Embiidae. 146 


Der Grund, warum meine Deutung der morphologischen Verhältnisse der Abdominalspitze des 
männlichen Abdomens etwas anders ausgefallen ist, als die VERHOEFFSs (Zur vergleichenden Morphologie und 
Systematik der Embiiden, Kaiserl. Leop.-Carol. Deutsche Akad. d. Naturf., Bd. LXXXII, 1904, No. 2, 
p- 145—204, Tab. 4—7), ist der, dafß VERHOEFF die Oberseite mit der Unterseite verwechselt hat. Diese 
Verwechslung ist auch direkt an der fig. 14 nachweisbar: p. 187 sagt VERHOEFF, daß das Basalglied des 


Fig. 2. 


Fig. 1. Olyntha sabulosa ENDERL. d. Abdominalspitze von oben (schematisch) (nicht mit Kalilauge behandelt). Vergr. 53: 1. 
Fig. 2. Desgl. d. Abdominalspitze von oben (mit Kalilauge behandelt). Vergr. 53:1. 


ig, 9. Tergit; !ig,, linker Teil des ıo. Tergits; rig,, rechter Teil des ıo. Tergits; altg,, Anhang des linken 10. Tergits; 
artg,, Anhang des rechten Io. Tergits; rcbp rechter Cercus-Basipodit; lcbp linker Cercus-Basipodit; si, 9. Sternit (aus 9. und Io. 
Sternit verschmolzen (lcbp und si, sind nach unten zu verschmolzen); e, I. Glied der Cerci; c, 2. Glied der Cerci. 


linken Cercus mit einem nach innen vorragenden Buckel ausgezeichnet ist, und an dieser Figur ist also 
direkt zu sehen, daf die Oberseite als Unterseite aufgefaßt worden ist. Meine frühere Feststellung, daß die 
geflügelten Männchen nur 9 Sternite besitzen, bleibt also entgegen derartigen „Widerlegungen“ (p. 183) 
bestehen. 

Man sieht hier wieder, mit welchen Mitteln VERHOEFF arbeitet, um die Resultate anderer Unter- 
sucher zu widerlegen. 

Um überhaupt die Arbeit VERHOEFFS verstehen zu können, habe ich hier in einer Tabelle die 


richtigen Bezeichnungen für die Deutungen VERHOEFFS zusammengestellt. 


Benennung des Abdominalteiles Von VERHOEFF aufgefaßt als 


9. Sternit . 9. Tergit 
9. Tergit 9. Coxosternum 
10. Tergit { linke Hälfte Coxit des linken Cercus 
i rechte Hälfte 10. Coxosternum 
Geschlechtsanhang der rechten Hälfte des 
10. Tergits Penis 
Basipodit des linken Cercus 10. Tergit 
Basipodit (Coxit) des rechten Cercus Coxit des rechten Cercus 


3. Copeognatha. 


Hexacyrtoma, eine neue Copeognathengattung vom Kapland. 


Von 


Dr. Günther Enderlein, 


Wissenschaftlicher Kustos des Zoologischen Museums Stettin. 


Mit 2 Figuren im Text und Fig. ı auf Tafel XIX. 


Die SCHULTZEsche Ausbeute enthielt I Species Copeognathen, die eine sehr interessante neue Gattung 
darstellt. Sie zeigt eine bisher von dieser Unterordnung noch nicht bekannte Skulptur durch den Besitz 


von einer medianen Längsreihe abdominaler Höcker. 


Hexacyrtoma nov. gen. 
Fig. I—2 und Fig. ı auf Tafel XIX. 


9. Gattung der Mesopsociden-Subfamilie Mesopsocinae. Labialpalpen ı gliedrig. Clypeus sehr groß, 
kugelkalottenartig vorgewölbt. Ocellen fehlen. Augen mäßig spärlich kurz behaart; mäßig groß, halbkugelig 
abstehend. Fühler 13-gliederig; Geißelglieder schlank. 

Pro- und Mesothorax stark reduziert und von dem stark entwickelten Metathorax hoch überwölbt 
(Fig. 2). Flügel fehlen völlig. Abdomen stark gewölbt, nicht plattgedrückt; in der Medianlinie auf dem 
1.—6. Segmente oben je ein mehr oder weniger kräftiger fleischiger Höcker (Fig. 2). Am Hinterrande des 
1.—5. Segmentes jederseits je 5 flache, warzenartige Höckerchen, auf dem 6. Segment noch Reste von solchen. 
Seitenklappe des Telson ohne Analdorn, ohne zapfenförmigen Anhang und ohne Sinnesfeld. Alle Tibien 
am inneren Ende mit 4 kurzen Endspornen. 1. Hintertarsenglied innen mit 2 Längsreihen von Ctenidio- 
bothrien mit sehr kräftigen Dornen, den Bothrien fehlen aber die Randzähne völlig. Klauen (Fig. I) mit 
kräftigem Zahn, Borste an der Basalecke und borstenförmigem Empodialanhang. 

I Species aus Südwestafrika. 

Von allen bisher bekannten Mesopsociden unterscheidet sich diese Gattung durch die behaarten 
Augen und vor allem durch die Reduktion des Mesothorax, die sie von allen übrigen Copeognathen aus- 
zeichnet. Durch die mit 2 Reihen zahnloser Ctenidiobothrien versehenen I. Hintertarsenglieder stimmt sie mit 
der Gattung Mesopsocus KoLBE überein. Abdominale höckerartige Anhänge wurden bei Copeognathen bisher 


noch nicht beobachtet. 
19* 
44 * 


50 G. ENDERLEIN, 148 


(„ 


Hexacyrtoma capensis nov. spec. 
Fig. ı—2 und Fig. ı auf Tafel XIX. 


Kopf mäßig groß, weißlich, Scheitel und Stirn dicht mit kleinen braunen Sprenkeln bedeckt. Scheitel- 
naht deutlich. Schläfen hinter den Augen in Augenbreite braun. Wangen mit einzelnen braunen Flecken. 
Hinterrand des Kopfes fein braun gesäumt, als feine braune Linie erscheinen auch die Trennungslinien 
zwischen Scheitel und Clypeus, zwischen Clypeus und Clypeolus etc. Clypeus sehr stark gewölbt, mit 
braunen Längslinien, die den Hinterrand nicht erreichen. Clypeolus ungezeichnet. Labrum vorn und hinten 
in der Mitte mit kleinem braunen Fleck. Maxillarpalpus mit relativ kurzem Endglied, Basaldrittel des 1. 
und 3., Basalhälfte des 2. Gliedes braun, an der Basis des 4. Gliedes ein kleiner brauner Fleck. Augen 
grau, Pubescenz kurz. Fühler weißlich, Spitzen der Geißelglieder, beim 3. und 4..Geißelglied die Spitzen- 
drittel braun; die übrigen Glieder sind abgebrochen. Die beiden Basalglieder braun. 

Pro- und Mesothorax stark reduziert und blaß. Metathorax oben dicht zusammenlaufend gesprenkelt, 
an den Seiten mehr gefleckt. Pleuren weißlich, die des Metathorax vorn blaßbraun. Coxen weißlich. 
Schenkel besonders an der Basis in der Mitte und am Ende braun gefleckt; innen an 
diesen Stellen je ein größerer Fleck. Schienen schlank, äußerste Endspitze braun, außen 
in der Basalhälfte mit brauner Fleckenlängsreihe; Hinterschiene fast in der ganzen Länge 
außen gefleckt. Tarsen blaß, ı. Tarsenglied am äußersten Ende braun; 3. Glied braun. 
Die vordere der beiden Längsreihen von Ctenidiobothrien mit 17, die hintere mit 
19 Ctenidiobothrien ohne Randzähne; die dazu gehörigen Dornen sehr kräftig, schwach 


nach hinten gebogen. Klaue dunkelbraun (Fig. ı), Zahn kräftig. Länge der Hintertarsen- 


glieder: I) 0,26 mm, 2) 0,08 mm, 3) 0,12 mm. 

a ee Abdomen oben dicht und sehr fein braun gesprenkelt, auch die 6 Medianhöcker. 
eyrtoma  capensis Ueber die Medianlinie geht oben eine sehr feine blasse Längslinie, die zugleich die Höcker 
nov. gen. nov. spec. 
Q9. Klaue vom Mit- 


telbein. Vergröß. ]amellenartig, am Ende in einer etwas abgesetzten, sehr langen und spitz ausgezogenen 
700:1. 


in 2 Hälften teilt. Die seitlichen Warzenhöcker braun. Gonopode des 8. Segmentes breit- 


Spitze endend (Fig. 2 gp,), am Ende vor der Spitze pubesciert, Spitze außen mit einzelnen 
nach vorn zu gerichteten (in der Körperachse) Haaren. Medialgonopode des 9. Segmentes (Fig. 2 mgp,) löffel- 
artig mit löffelartigem Aufsatze an der inneren Seite, der hinten in eine lange Spitze ausgezogen ist; nach 
vorn (in der Körperachse) hat die Medialgonopode des 9. Segmentes einen 
schwach gebogenen zipfelartigen Anhang. Lateralgonopode (Fig. 2 1gp,) 
rundlich. 

Körperlänge 2,6 mm. 

Britisch-Südwest-Afrika, Klein-Namaland: Steinkopf. I 2. 

Nymphe. Eine Nymphe gehört zweifellos zu der gleichen Species. 


Von den 6 Höckern der Imago in der Medianlinie des Abdomens sind nur 


. er die des 3. und 4. Segmentes schon vorhanden, der erstere mäßig hoch, der 
Fig. 2. Desgl. 2. Linksseitige 2 j . 

Gonopoden. Vergr. 100:1. ig,8.Ter- letztere außerordentlich lang und steil, fast zapfenförmig und schwach 

git; tg, 9. Tergit; 9p,; Gonopode des 

8. Segmentes; /gp, Lateralgonopode 

des 9. Segmentes; mgp, Medialgono- Kopf weißlich. Scheitel mit großen, langgezogenen, braunen, scharf 

pode des 9. Segmentes. 


nach hinten umgebogen und wesentlich höher und steiler als bei der Imago. 


umgrenzten Flecken, mit Ausnahme der medianen Längslinie auf jeder 
Scheitelhälfte. Schläfen mit 3—4 Querstrichen. Wangen ungefleckt. Stirn in der Mitte mit V-ähnlichem 
braunen Fleck, seitlich davon je ein brauner Punkt. Clypeus ähnlich dem der Imago. Fühler weißlich. 


149 Copeognatha. 351 


Endhälfte hell-bräunlich, die äußersten Spitzen jedes der ıı Geißelglieder bräunlich. Endglied des Maxillar- 
palpus an der Spitze braun. Schenkel mit je einer braunen Querbinde an der Basis in der Mitte und am Ende. 
Schienen und Tarsen weißlich, ungefleckt, ı. Tarsenglied an der Basis braun, 2. (letztes) etwas länger und 
braun. Vorder- und Hinterflügel schuppenartig, weißlich. Thorax und Abdomen mit größeren braunen 
Flecken als bei der Imago (mehr von der Art unseres Mesopsocus unipunctatus MÜLL. 9). 5. Segment braun 
mit weniger weißlichen Sprenkeln. Die beiden Höcker braun, über sie und das ganze Abdomen läuft 
eine weißliche, scharfe Medianlinie. Seitlich der Basis des Höckers des 4. Segmentes je ein brauner Fleck. 
Seiten der 3 ersten Segmente braun. Unterseite weißlich, ungefleckt. 

Körperlänge ca. 2 mm. Fühlerlänge ca. 2 mm. 

Britisch-Südwest-Afrika, Klein-Namaland: Port Nolloth. 1 Nymphe. 


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C. Orthoptera (I.) 


Blattaeformia Oothecaria. 


Von 


H. Karny 
(Wien). 


Mit Taf. XX_XXL. 


Vorwort. 


Für die Entstehung der vorliegenden Abhandlung schulde ich zunächst Herrn Dr. L. SCHULTZE, 
Professor an der Universität Jena, großen Dank. Denn von ihm war der größte Teil des von mir unter- 
suchten Materials in den Jahren I903—1905 in Südwestafrika und Kalahari gesammelt worden, und er ver- 
anlaßte mich auch zur Uebernahme der Bearbeitung desselben. Die Herren vom Kgl. Museum für Natur- 
kunde in Berlin, Direktor A. BRAUER und Dr. TH. KuHLGATz, haben sich dadurch verdient gemacht, daß 
sie mir mit größter Bereitwilligkeit das südwestafrikanische Orthopterenmaterial des Museums, und zwar 
nicht nur die Reiseausbeute SCHULTZES, zur Verfügung stellten, sondern mir auch die von anderen Sammlern 
im genannten Gebiete erbeuteten Geradflügler mit anerkennenswerter Zuvorkommenheit einsandten. Auch 
ihnen muß ich daher hier Dank sagen. Und nicht zum mindesten muß ich Herrn Dr. FR. WERNER, Privat- 
dozenten an der Wiener Universität, den ausgezeichneten Mantidenkenner erwähnen. Denn da ich diesmal 
zum ersten Male tropische Mantiden untersuchte, ging er mir mit seinen umfassenden Kenntnissen über 
diese Gruppe sehr an die Hand, indem er mir das Bestimmen dadurch außerordentlich erleichterte. 
Auch schulde ich ihm dafür Dank, daß er mir die Abhandlungen und Bestimmungsbücher seiner Bibliothek 
mit lobenswerter Bereitwilligkeit zur Verfügung stellte. Doch gerade was die Literatur betrifft, war ich 
auch sehr auf das Wiener Hofmuseum angewiesen und muß daher hier Herrn Direktor L. GANGLBAUER 
und Dr. K. HoLpHAus meinen Dank für die Erlaubnis zur Benützung der Bibliothek abstatten. Gelegentlich 
kam mir wohl auch die Coll. Br. v. W. zustatten, aber viel weniger als bei meinen früheren Arbeiten, da 
sie aus Südwestafrika nur verhältnismäßig wenige Orthopteren besitzt und diese meist undeterminiert sind. 
Ich war somit hauptsächlich auf die Literatur angewiesen. Eine Zusammenfassung derselben glaube ich 
mir erlassen zu können, da man in Kırsys Synonymical Catalogue of Orthoptera alles Wichtigere bei jeder 
Species angeführt findet. Auch habe ich die allerwichtigsten Zitate (Erstbeschreibungen und dergl.) bei 


den einzelnen Arten im speziellen Teile noch beigebracht und überall auf Kırzys Katalog hingewiesen. 
Jenaische Denkschriften. XIII, 20 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
45 


356 H. KArRnYy, 154 


Allgemeine Bemerkungen. 


Systematische Stellung der Oothecaria. 


Ich habe in dieser Abhandlung nur die Oothecaria von Südwestafrika behandelt, um dadurch meiner 
Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß dieselben mit den Orthopteren s. str. in gar keiner näheren ver- 
wandtschaftlichen Beziehung stehen, sondern daß die Aehnlichkeiten der beiden Gruppen nur auf ihrer 
gemeinsamen Abstammung von den Paläodictyopteren beruhen. Diese Ansicht hat zunächst A. HANDLIRSCH 
in seinem neuen phylogenetischen Systeme der Insekten!) ausgesprochen und namentlich durch paläonto- 
logische Beweise gestützt. Wir sehen nämlich schon im Karbon die paläodictyopteren Ahnen der beiden 
Gruppen als verschiedene, gut unterscheidbare Formenreihen auseinandertreten und sich unabhängig von- 
einander weiterentwickeln. Die Oothecaria treten bald in Typen auf, die den rezenten außerordentlich 
nahestehen. Dagegen lassen sich die karbonischen Saltatoria, die „Protorthopteren“, noch in keine so 
nahe Beziehung zu den rezenten Formen bringen. Erst im Jura wird uns dies möglich; hier ist die Ent- 
wicklung der rezenten Hauptstämme eigentlich schon vollzogen, nur die Acridier sind noch im Werden 
begriffen; das Flügelgeäder ihrer Ahnen erinnert in frappanter Weise an die jetzt lebenden Pneumoriden, 
die in anderer Beziehung doch außerordentlich hoch spezialisiert sind. Die Phasmiden sind noch durch ganz 
wenige Formen vertreten, die zum Teil den rezenten sehr nahe stehen (Raphidium brephos), zum Teil durch 
Anpassung an das Leben auf dem Wasser ein absonderliches Aussehen erworben haben (Chresmoda). Die 
Achetiden sind den rezenten sehr ähnlich. Die Tettigonierreihe zeigt im Flügelgeäder einen Typus, der 
sich gegenwärtig nur noch in der Gruppe der Tympanophoriden, hier aber ganz unverändert, wiederfindet 
(Tympanophora pellucida, Australien). 

Ich will diese Verwandtschaftsbeziehnngen hier nicht weiter ausführen, sondern habe dies nur vor- 
gebracht, um zu zeigen, daß die Orthopteren jünger sind als die Oothecaria, wie dies seit HANDLIRSCHS 
Untersuchungen unzweifelhaft feststeht. Wir müßten daher, wenn wir verwandtschaftliche Beziehungen 
zwischen den beiden Gruppen annehmen wollten, die ersteren von letzteren ableiten. Abgesehen davon, 
daß viel nähere Beziehungen der Orthopteren zu den Protorthopteren als zu den Oothecarien bestehen, 
läßt sich schon an den rezenten Formen zeigen, daß eine solche Ableitung nicht möglich ist. Denn das 
Flügelgeäder ist in den beiden Gruppen ein fundamental verschiedenes. Dies zeigt sich schon bei der 
oberflächlichsten Betrachtung, namentlich bei den Elytren. Hier überwiegt bei den Oothecariern weitaus 
der Cubitus gegen alle übrigen Adern. Der Radius ist zwar stets vorhanden und entsendet zahlreiche Aeste 
gegen den Vorderrand, doch ist sein Sektor verloren gegangen. Die Media ist meist einfach, unverzweigt 
und oft sogar obliteriert. Ganz anders bei den Orthopteren. Hier ist der Radius die wichtigste Ader, sein 


Sektor wohlentwickelt und verzweigt. Auch die Media ist gut ausgebildet und teilt sich in mehrere Aeste; 


I) In kleineren vorläufigen Mitteilungen und Vortragsberichten, namentlich aber in seinem großen Werke: „Die fossilen 
Insekten und Phylogenie der rezenten Formen“, 1906—1908. 


‘155 Blattaeformia Oothecaria. 357 


‚dem gegenüber tritt der Cubitus verhältnismäßig stark zurück, zeigt wenige oder gar keine Seitenzweige 
und ist oft an der Basis mit der Media (Tettigonier) oder mit Analadern (Acheten) verschmolzen. Hieraus 


ergibt sich wohl, daß an eine Ableitung des Orthopterengeäders von dem der Oothecarier nicht gedacht 
werden kann. 


Es ließe sich vielleicht einwenden, daß die Acheten, die ja auch schon im Jura auftreten, den Ueber- 
gang von den Blatten zu den Orthopteren bilden. Tatsächlich ist hier der Cubitus mächtig entwickelt und 
oft mit den Analadern in Verbindung getreten. Die Media ist stark reduziert, ebenso der Sector radii. 
Gegen den Vorderrand gehen auch bei den Acheten zahlreiche Aeste ab, hier jedoch von der Costa aus, 
bei den Blatten dagegen vom Radius. Hierin liegt schon ein sehr wesentlicher Unterschied zwischen den 
beiden Gruppen. Dennoch ließe sich vielleicht immerhin noch an eine Ableitung und Verwandtschaft 
denken, wenn wir nicht annehmen müßten, daß die Grillen nicht eine Stammgruppe der übrigen Orthopteren 
darstellen, sondern eine frühe Abzweigung von der Hauptreihe der Geradflügler, die ihre eigene Ent- 
wicklungsrichtung eingeschlagen hat. Wir können nämlich weder die Acheten von den Tettigoniern, noch 
umgekehrt, ableiten, sondern dürfen bloß eine gemeinsame Stammgruppe für beide annehmen. Bei dieser 
müssen wir ein Flügelgeäder voraussetzen, das sich noch am ehesten dem der rezenten Gryllacriden !) 
oder Stenopelmatiden !) vergleichen läßt und ich bin überzeugt, daß ähnliche Formen im Perm oder in 
der Trias reichlich entwickelt gewesen sein müssen. Leider sind uns aus diesen Schichten so gut wie gar 
keine Orthopterenreste erhalten. Die gegenwärtig lebenden Gryllacriden sind freilich sonst in mancher 
Hinsicht einseitig spezialisiert, ganz ähnlich wie dies ja auch bei den Tympanophoriden und Pneumoriden 
der Fall ist, zum Teil sogar bei den Oothecariern, wie wir weiterhin noch sehen werden. Jedenfalls läßt 
sich vom Gryllacridengeäder leicht das der Acheten ableiten (doch nicht umgekehrt, weil letzteres viel 


höher spezialisiert ist) und ebenso auch das der primitivsten Tettigonier. 


Ich will darauf nicht weiter eingehen, sondern nur zeigen, wie sich das Achetengeäder entwickelt 
haben dürfte, weil daraus folgen wird, daf) keine Verwandtschaft derselben mit den Oothecariern besteht, 


und daß die Aehnlichkeit der beiden Gruppen eine rein äußerliche ist. 


Man könnte glauben, daß der mächtig entwickelte Cubitus der Grillen die Zirpfunktion als Ent- 
stehungsursache hat. Dem ist aber nicht so. Denn es gibt zahlreiche Acheten, welche noch nicht zirpen 
können, und die ältesten konnten es sicherlich auch noch nicht. Erst nachdem der Cubitus bereits stark 
ausgebildet war, trat er in den Dienst der Musik. Seine Ausbildung selbst ist aber jedenfalls anderen 
Ursachen zuzuschreiben. Bei den Tettigoniern nämlich liegen die Flugorgane seitlich an dem Körper und 
bedecken sich am Rücken nur an einem schmalen Streifen an der Basis. Mit Verbreiterung des Leibes 
bei den Acheten mußte nun dieser Analteil ebenfalls erweitert werdern, und dadurch vergrößerte sich auch 
der Cubitus, weil er mit den ersten Analadern in Beziehung trat. Zugleich mußte ein weiches Verbindungs- 
stück zwischen dem harten Dorsal-(Anal-) und Lateral-(Präcostal-)Teil der Elytren ausgebildet werden, damit 
dieselben sowohl dem Körper knapp angelegt als auch horizontal ausgebreitet werden könnten. Hierin 
liegt wieder ein außerordentlich wichtiger Unterschied gegenüber den Oothecariern, bei denen dieser 
häutige Zwickel stets fehlt. Er wurde bei den Grillen von dem Teile zwischen Radius und Cubitus gebildet, 
und hieraus erklärt sich die Rückbildung des Sektors und der Media, da der weiche Teil keiner Stütze 
bedurfte. Zugleich mußte das Präcostalfeld als seitlicher Körperschutz und zum Zwecke der Vergrößerung 


der Fläche der Elytra stark ausgebildet und durch Nebenadern gestützt werden. 


I) Doch sind bei diesen rezenten Typen schon gewisse höhere Spezialisationen zu bemerken, z. B. die auffallende Länge 
der Analadern der Elytren, der große Analfächer der Hinterflügel etc. 
20* 
45* 


358 H. KArnYy, 156 


Hierin sind also die Gründe für die rein äußerliche Aehnlichkeit der Blatten und Acheten zu suchen ; 


von näherer Verwandtschaft kann keine Rede sein. 


Primitiver Charakter der Oothecaria. 


Ich habe also gezeigt, daß die Oothecarier mit den Orthopteren in keine nähere Beziehung zu 
bringen sind und daß somit HAnDLIRSCH mit der Trennung seiner Blattaeformia von den Geradflüglern einer 
phylogenetischen Einsicht Ausdruck gegeben hat. Jetzt will ich nur noch darauf hinweisen, daß die Blattiden 
und Mantiden relativ sehr ursprüngliche Formen sind. 

Dafür spricht zunächst, daß das Flügelgeäder vieler rezenter Typen in geradezu frappanter Weise 
mit karbonischen übereinstimmt, so daß eine sehr nahe Verwandtschaft nicht zu leugnen ist. Ein anderer 


sehr wichtiger Umstand ist meiner Ansicht nach die mitunter auffallende Variabilität des Flügelgeäders. 


Bei hochentwickelten Insektengruppen finden wir nämlich, daß ein bestimmtes Geäder für ganze 
Familien oder Ordnungen charakteristisch sein kann, und zwar nicht etwa ungefähr im Verlaufe der Haupt- 
adern, sondern mit Rücksicht auf alle Details der Nebenäste, Verzweigungen, Adernverschmelzungen u. s. f. 
Gehen wir zu relativ ursprünglicheren Formen über, so finden wir, daß diese Verhältnisse innerhalb einer 
Gruppe weitgehenden Variationen unterworfen sind und höchstens noch zur Charakteristik von Gattungen 
verwendet werden können. Es ist dies ja begreiflich, denn bei den ältesten Insekten müssen wir ja eine 
starke Variationsfähigkeit des Aderverlaufes annehmen, so daß sich die verschiedenen Flügeltypen daraus 


entwickeln konnten. 


Demgemäß findet bei den Oothecariern das Flügelgeäder meist nur als Speciesmerkmal Verwendung; 
als solches ist es hier sehr brauchbar, aber nur, wenn man schon Uebung und Scharfblick genug hat, um 
das Wesentliche vom Unwesentlichen zu scheiden; denn selbst innerhalb der Species ist der Aderverlauf 
nicht vollkommen konstant. Eben dieselbe Beobachtung können wir auch bei anderen, dem Flügelgeäder 
nach tiefstehenden Formen machen, z. B. bei den Pneumoriden, auf deren Verwandtschaft mit jurassischen 
Typen ich schon oben hingewiesen habe; bei den Gryllacriden geht dies so weit, daß BRUNNER in seiner 
Monographie dieser Gruppe erklärt, es sei ihm unmöglich, sein großes Genus Gryllacris nach dem Flügel- 
geäder weiter aufzuteilen. Ich habe gefunden, daß sich trotzdem diese Gattung in zwei sehr natürliche 
Formenreihen trennen läßt, die auch mit Gruppen der BRunnErschen Speciestabelle, die auf Sexualmerk- 
malen aufgebaut ist, zusammenfallen. Doch ist die Variation im Aderverlauf so groß, daß es sehr schwer 
war, hier das Wesentliche herauszufinden. 

Nun will ich zu den Oothecariern zurückkehren und aus dem hier behandelten Material Beispiele 
für die außerordentliche Variabilität des Flügelgeäders anführen. 

Ich werde im speziellen Teile bei der Gattung Gonypeta darauf hinweisen, wie wenig zur Genus- 
charakteristik der Adernverlauf verwendet werden kann. Da nach STÄL bei der Gattung der proximale 
Ast des Cubitus einfach sein soll, mußte es mir auffallen, daß gerade hierin keine Konstanz bemerkbar ist. 
Denn bei meiner Gonypeta femina und minutissima ist er nicht einfach, bei der Type meiner @. hottentott« 
sogar an den beiden Körperseiten verschieden: rechts nämlich ist er hier einfach, links dagegen gegabelt. 
Uebrigens finden sich schon in StÄLs Tabellen Fälle, wo eine Ader, die eigentlich nach seinem Bedünken 
einfach sein sollte, „fortuitu furcata“ ist, oder umgekehrt. 

Auch bei den Blatten finden sich zahlreiche ähnliche Fälle. Abgesehen davon, daß meine Ischnoptera 
uniramosa, die ich im speziellen Teile beschreiben werde, eine Art Mittelstellung zwischen Ischnoptera und 


Blattella einnimmt, indem der Cubitus ihrer Hinterflügel gegen den Analfächer nur einen Seitenzweig ent- 


157 Blattaeformia Oothecaria. 359 


sendet, während bei Blatiella gar keiner, bei den übrigen Ischnopteren zahlreichere Aeste gegen die 
Dividens gerichtet sind, abgesehen davon also werde ich im speziellen Teile auf eine Varietät oder Miß- 
bildung hinweisen, bei welcher ein Zweig des Cubitus mit dem distalen Ende der Media verschmilzt. 


Schließlich muß ich hier noch Blattella germanica nennen. Es liegt mir eine Varietät vor (shuguroffi 
m.), bei welcher der Cubitus der Hinterflügel nicht einfach ist und die einen Uebergang zu den anderen 
Species zu bilden scheint. Ich habe selbst ein Exemplar dieser Abart in Budapest 1903 gesammelt, zu- 
sammen mit der normalen Form. Ich will gerade auf dieses hier näher eingehen, einerseits weil hier die 
Variation am auffälligsten ist, und andererseits weil es hier bei einem mitteleuropäischen Fundort gar keinem 


Zweifel unterliegen kann, daß wir es wirklich mit germanica zu tun haben. 


Was also zunächst den linken Hinterflügel betrifft, so ist zu erwähnen, daß die Media im Basaldrittel 
mit dem Radius verschmolzen ist und dann parallel demselben einfach und ungeteilt bis zur Spitze verläuft. 
Ihr parallel verläuft der Cubitus, der sich jedoch ein Stück vor dem Flügelrande gabelt. Hier also ist das 
Geäder immerhin noch recht einfach und die einzige Unregelmäßigkeit besteht in der Gabelung der 
Cubitalader. 


Doch nun zum rechten Hinterflügel. Hier ist eine wesentliche Komplikation dadurch eingetreten, 
daß die Media mit dem Cubitus distalwärts in Verbindung getreten ist und daß derselbe sich in zwei Hälften 
geteilt hat, die in der Mitte ihre Verbindung verloren haben, so daß der basale Teil den ganzen Cubitus zu 
repräsentieren scheint, der dann hier sehr kurz zu sein und in die Dividens zu münden scheint; der distale 
Teil des Cubitus dagegen täuscht einen Zweig der Media vor. Dadurch ergibt sich ein sehr kompliziertes 
Bild: Vom normal gebildeten Radius geht eine Strecke distalwärts von der Flügelwurzel eine Media aus, 
die sich bald darnach in zwei Aeste gabelt; der vordere derselben (die eigentliche Media) verläuft parallel 
dem Radius ungeteilt bis zur Flügelspitze; der hintere Ast (eigentlich der distale Teil des Cubitus) entsendet 
zwei Seitenzweige nach rückwärts. Auf diese Hauptader folgt ein einfacher Cubitus (eigentlich nur dessen 


proximaler Teil), der ungefähr in der Flügelmitte in die Dividens einmündet. 


Das hier Gesagte wird durch die beigegebenen Abbildungen verständlicher gemacht werden. Es ist 
ein sehr auffallender und wichtiger Fall der Variation des Flügelgeäders, besonders deshalb, weil sich hier 
die Unregelmäßigkeit auf den Verlauf der Hauptadern sogar erstreckt. Da ich ihn hier eingehender be- 


sprochen habe, werde ich im speziellen Teil nur daran zu erinnern brauchen. 


Anpassungstypen der Oothecaria. 


Zunächst haben wir zwei Reihen innerhalb der Oothecaria scharf zu unterscheiden: die Mantiden und 
die Blattiden. Erstere haben sich in Anpassung an das Räuberleben einseitig hoch spezialisiert: die Vorder- 
beine haben sich zu Raubbeinen umgewandelt, und der Prothorax wurde im Interesse der freien Beweglich- 
keit lang und schlank, Wir finden in dieser Gruppe daher nur bei wenigen Formen ein flaches, breites 
Pronotum, wie es für die Blattiden doch so charakteristisch ist, und auch bei diesen wenigen jedenfalls erst 
sekundär. Hier wären Idolum von den Empusiden, Choeradodis von den Orthoderiden, Deroplatys, Epaphr.odita 
und Brancsikia von den Harpagiden und höchstens noch Rhombodera von den Mantiden zu nennen. In dem 


südwestafrikanischen Material lagen mir solche Typen nicht vor. 


Wenn ich nun zu den Anpassungstypen der Blattiden übergehe, so will ich hier nicht auf die auf- 
fallende Psocidenähnlichkeit der Diaphana fieberi hinweisen, auch nicht auf andere Arten, die an Termiten 


erinnern und die uns zeigen, in welcher Richtung und auf welche Weise sich einstmals jene beiden Gruppen 


360 H. KARNY, 158 


aus den Blattaeformiern entwickelten, sondern ich will hier bei den südwestafrikanischen Formen bleiben, die 
uns hier reichlichen Stoff zur Betrachtung liefern. Wir werden hier eine Fülle von Konvergenzerscheinungen 


mit anderen Insektengruppen zu konstatieren haben. 


Zunächst ist es eine weitverbreitete Fähigkeit vieler Feldheuschrecken, beim Fliegen ein schnarrendes 
Geräusch von sich zu geben. Ich glaube, daß wir diese Erscheinung auch in der Blattidengruppe wieder- 
finden. Wenigstens hat mich das Studium des Flügelgeäders von Gyna stridulans, die ich im speziellen 
Teile beschreiben werde, zu der Ueberzeugung gebracht, daß diese Species, wenigstens im 2 Geschlechte, 
zu schnarren vermag. Da ich darauf noch bei der genannten Art im speziellen Teile eingehen werde, will 


ich hier nur auf diese Erscheinung hingewiesen haben. 


Bezüglich der Ausbildung der Elytren können wir unter den Blattoiden verschiedene Entwickelungs- 
stufen unterscheiden. Zunächst waren die Elytra jedenfalls im Dienste der Flugfunktion und daher mehr 
oder weniger häutig und durchsichtig, das Geäder deutlich. Dieses Entwickelungsstadium sehen wir be- 
sonders bei Derocalymma g scharf ausgesprochen; weniger bei Griffiniella und Pseudogynopeltis g. Je mehr 
die Elytra aber sich zum Schutze der von ihnen bedeckten Hinterflügel ausbilden, desto härter und undurch- 
sichtiger werden sie. Dies ist schon bei Blattellen und Periplaneten angebahnt. Schließlich kommt es bei 
gewissen Formen zu einer Ausbildung der Elytren, die auffallend an die Verhältnisse bei den Hemipteren 
erinnert: der Basalteil ist hart, lederartig, undurchsichtig, der Apicalteil ist viel weicher, durchsichtiger und 
mit deutlichen Adern versehen, während im Basalteil die Adern sehr undeutlich und teilweise überhaupt 
nicht mehr zu erkennen sind. Diese Ausbildungsweise ist dadurch leicht zu erklären, daß die beiden Apical- 
teile der Elytren übereinander liegen und sich daher in ihrer schützenden Wirkung auch bei geringerer 


Dicke verstärken. 


Wenn nun bei solchen Formen die Gewohnheit hinzukommt, stets den linken Vorderflügel über den 
rechten zu decken, so wird es begreiflicherweise sehr leicht zu einer ungleichen Ausbildung der beiden 
kommen. Es wird dann der linke Oberflügel bis zur Spitze erhärtet, der rechte dagegen bleibt in dem Teil, 
der vom linken überdeckt wird, häutig. Diese Erscheinung sehen wir z. B. sehr deutlich bei Oxyhaloa, 
deren linker Vorder- und Hinterflügel auf Taf. XX in Fig. 33 dargestellt ist. Der hier abgebildete Vorder- 
flügel ist ganz erhärtet, der rechte dagegen im Spitzenteil häutig. Dasselbe sehen wir bei Homalodemas 6, 
so z. B. bei der in Fig. 44, Taf. XXI wiedergegebenen H. cruralis. 

Schließlich können wir noch eine Ausbildungsweise der Elytren bei Blattiden finden, die ganz an 
die Käfer erinnert: beide Vorderflügel sind in ihrer ganzen Ausdehnung lederartig, überdecken sich nicht, 
sondern stoßen in einer scharfen Naht aneinander. Dieser Typus, der z. B. durch Eleutheroda repräsentiert 


wird, ist mir aber aus Südwestafrika nicht bekannt. 


Geschlechtsdimorphismus der Oothecarier. 


Allerdings gibt es auch Formen, bei denen dd und 92 äußerlich einander gleichen, z. B. Ischnoptera, 
Blattella, Blatta (part.), Periplaneta, oder bei denen die 2? nur durch bedeutendere Größe auffallen (Gyna, 
Oxyhaloa, Temnopteryx, Tenodera, Polyspilota, Sphodromantis, Mantis, Harpagomantis). Bei Empusa ist der Unter- 
schied der Geschlechter in der Ausbildung der Antennen am schärfsten ausgeprägt: die 2? haben faden- 


förmige, die dd gekämmte Fühler. 


Bei den meisten Oothecariern zeichnen sich die 922 durch die Rückbildung der Flugorgane aus. 
Schon bei Popa, Iris, Dystacta und Griffiniella sind ihre Flügel viel kleiner als die der dd. Zu ganz kleinen 


159 Blattaeformia Oothecaria. 361 


Lappen werden sie dann bei Tarachodes, Gonypeta, Entella, Danuria, Pyrgomantis und einigen Blattiden. Bei 
vielen Arten sind die 92, soviel man weiß, überhaupt flügellos. Ich nenne hier Tarachina, Hoplocorypha, 


Oxypilus, Calolampra, Deropeltis, Pseudogynopeltis (part.), Aptera, Hyposphaeria, Derocalymma (part.), Homalodemas. 


Besonders bemerkenswert ist unter den bisher angeführten Formen Griffiniella, da dies die einzige 
Gattung unter den Oxyhaloinen ist, bei der sich die beiden Geschlechter durch die Ausbildung der Flug- 
organe voneinander unterscheiden. 


Schließlich ist zu erwähnen, daß mit Vorhandensein oder Mangel der Flügel auch eine verschiedene 
Lebensweise der beiden Geschlechter Hand in Hand geht. So gibt Krauss von Derocalymma stigmosa an, 
daß ein d zum Licht geflogen sei, während die flügellosen P2 von Derocalymma und Homalodemas jedenfalls 
nach Art der Asseln im Verborgenen leben. Demgemäß sind die d& auch schlanker und, wenn man so 
sagen darf, überhaupt insektenähnlicher gebaut, während sich die 22 nur mit Asseln oder gewissen Käfer- 


larven vergleichen lassen. 


Bevor ich nun zum speziellen Teil übergehe, will ich noch 


Einige geographische Bemerkungen 


folgen lassen. Während floristisch das südafrikanische Gebiet vielfach Anklänge an die Mediterranregion 
erkennen läßt, ist mir in faunistischer Beziehung nichts Derartiges bekannt. Speziell die Oothecarier zeigen 


durchweg einen typisch äthiopischen Charakter. 


In allen Gruppen sehen wir einen scharfen Gegensatz zu Nordafrika, wie überhaupt zur paläarktischen 
Region. Unter ähnlichen Lebensbedingungen finden wir oft Formen, die auffallend an paläarktische erinnern, 
aber ganz anderen Gruppen angehören. So sehen wir die Aphlebien durchweg ersetzt durch Tremnopteryx, 
denn auch die von KırBy aus Südafrika zuerst als Aphlebia beschriebenen Arten gehören hierher; jedenfalls 
ist die Aehnlichkeit sehr auffallend. Ganz ebenso werden die Polyphagen, deren früherer Name Heterogamia 
allerdings mehr besagt, durchweg ersetzt durch Formen aus der Perisphäriengruppe, also namentlich durch 
die Gattungen Derocalymma und Homalodemas, die überall dominieren, und in kleinem Maßstab wiederholt 
durch Pseudogynopeltis. Ganz dieselbe Erscheinung treffen wir bei den Mantoiden wieder. Die ägyptischen 
Eremiaphilen werden durch Mantinen vertreten, die ihnen auffallend ähnlich sehen, nämlich durch die 
Gattungen Gonypeta und Entella; im übrigen dominiert überall Tarachodes, die über die ganze äthiopische 
Region verbreitet ist, nach Norden jedoch nur bis in den ägyptischen Sudan vordringt. (Abgesehen von 


einer zweifelhaften Angabe aus Aegypten.) 


Wenn wir nun die süd- und westafrikanische Fauna näher ins Auge fassen, so ist zu bemerken, daß 
Südafrika, d. i. die Kapkolonie teilweise eine andere Fauna besitzt als die nördlicher gelegenen Gebiete, 
also Südwestafrika, Namaland, Betschuanaland; so liegen in dem von mir bearbeiteten Material nur 4 Arten 
aus Südafrika vor, von denen allerdings Tarachina schultzei weiter verbreitet zu sein scheint (das Genus 
wurde ja zuerst aus Uganda beschrieben), während mir Temnopteryx unicolor, Aptera eingulata und Derocalymma 
aenea nur aus Kapland bekannt sind. Andererseits wieder dringen die Species der nördlichen Gebiete 
selten bis Südafrika vor, sofern sie nicht überhaupt über die ganze äthiopische Region verbreitet sind. 
Unter sich zeigen diese Gebiete eine große Gleichmäßigkeit. Ich finde keinen wesentlichen Unterschied 
zwischen der südwestafrikanischen Küstenfauna und den Tierformen der zentralen Kalahari. Allerdings 
liegen einige Species nur aus den Litoralgebieten, andere nur aus dem Inneren vor, doch ist ihre Anzahl 


so gering, daß sie wohl kaum ins Gewicht fallen, um so mehr als sie meist nur durch einige Exemplare 


362 H. KArnY, 160 


vertreten sind, also seltenere Arten zu sein scheinen, die eben wahrscheinlich zufällig in dem anderen 
Gebiete gerade nicht erbeutet wurden. Sowie aber irgend eine Art häufig ist, tritt sie zugleich auch im 
ganzen Gebiete auf. So kenne ich Derocalymma stigmosa, die zuerst aus Deutsch-Südwestafrika beschrieben 
wurde, außerdem aus Kalahari, Betschuanaland, Namaland und Buschmannland, ebenso Homalodemas 
cruralis aus denselben Gebieten. Dagegen befinden sich in der Ausbeute von Oxyhaloa deusta nur 3 Exemplare 
aus Britisch-Betschuanaland, und gerade hier zeigt sich deutlich wie vorsichtig man bei der Konstatierung 
endemischer und auf ein kleines Gebiet beschränkter Arten sein muß; denn nach Kırsys Katalog findet 
sich die Species in Britisch-Zentralafrika, Delagoa-Bai, Transvaal, Natal und am Kap. Ebenso waren mir 
Gomypeta hottentotta und minutissima zuerst nur aus Buschmannland bekannt, bis eine neuerliche Sendung vom 
Berliner Museum mir beide Arten vom oberen Zambesi mitteilte. Ueberhaupt scheint sich gerade gegen 
Norden das Gebiet absolut nicht scharf abgrenzen zu lassen, und namentlich zur Fauna von Portugiesisch- 
Südwestafrika, mit der uns BoLIVAR seinerzeit bekannt gemacht hat, zeigen sich sehr viele Beziehungen. 
So war Deropeltis paulinoi bisher nur von dort bekannt, während sie das Berliner Museum aus 
Deutsch-Südwestafrika und Buschmannland besitzt. Am besten denke ich, die ganzen Verhältnisse 


durch eine 


Uebersichtstabelle 


klar machen zu können. Bei Angabe der „sonstigen Verbreitung‘ habe ich mich hauptsächlich an KırBys 


Katalog gehalten. Formen, die mir nur aus Kapland bekannt sind, habe ich hier nicht angeführt. 


Buschmann- Brit.-Bet- . | Dtsch.-Süd- > P 
Name and Namaland Be, Kalahari ES Sonstige Verbreitung 
Tarachodes lueubrans | -- _ _ | + | + „Südafrika“ 
en sancta _ —_ = + _ Natal, Transvaal 
»  perloides + — _ — + Kap, Natal 
ze maura + _ —_ _ + Aethiopische Region 
” signata + —_ — _ + —_ 
» meridionalis — _ _ + + Kap, Natal, Transvaal, Kilimandjaro 
(nach WERNER) 
Tarachina schultxei + — — En + Kap 
Pyrgomantis singularis — _ _ + + Süd- und Ostafrika 
Gonypeta latieollis = + Z— + = —_ 
en fenmvina —_ + — — — _ 
55 hottentotta + = — — _ Oberer Zambesi 
2 minutissima + _ = —_ Oberer Zambesi 
Entella delalandii _ + _ + + „Südafrika“ 
„»  gracilis —_ —_ _ —_ + _ 
” quadrinotata — + — + + Transvaal 
» pertinens _ + —_ — + —_ 
»„  forüs — - _ + + —_ 
„ aberrans —_ _ —_ + — _ 
Dystacta alticeps En — _- —_ + Ost- und Zentralafrika 
” braueri + _ = _ + _ 
Tenodera herbacea _ _ — — + Senegal, Nyassa 
Cilnia humeralis + _ — — + Natal, Transvaal, Nyassa, Delagoa-Bai 
Sphodromamtis gastrica — _ = —_ + Süd- und Ostafrika 
5 lineola ar —_ = — + Westafrika 
Hoplocorypha grandis — — = SF _ Zambesi (?) 
5 galeata + + = + + Aethiopische Region 
Calidomantis fenestrata — TE —= — ar Süd- und Ostafrika 
Iris kuhlgatzi — _ _ + —_ 
Episcopus ehalybaeus + — — + _ Süd- und Ostafrika 
Oxypilus strigipennis _ = — _ + Natal 
Harpagomantis tricolor — _ _ = + „Südafrika“ 
Popa undata — + + + Süd- und Ostafrika, Madagaskar 
Danuria thumbergi _ — = _ + Süd- und Ostafrika, Madagaskar 
Empusa binotata _ + + + + „Südafrika“ 


161 Blattaeformia Oothecaria. 363 


en 


Name er Namaland Bias 4 Kalahari BERG Sonstige Verbreitung 
Ichnoptera uniramosa _ _ — + = — 
Blatella bivittata 35 + = + ar Afrika (kosmopolitisch) 
Calolampra aptera + — - + Ju Kilimandjaro 

PB morio = AL = er 128 EI 
Blatta decorata + — —_ + + Afrika, Asien, Amerika 
„ aethiopica —_ + _ + + Gaboon, Südafrika 
Periplaneta africana — _ — AL —_ 
Deropeltis erythrocephala _ _ — + En „Südafrika“ 
gracilis + u —_ —_ — Kap 
er paulinoi + —_ —_ E + Benguela 
Gyna stridulans oo —_ + + + _ 
Griffiniella heterogamia _ — _ + _ — 
Oxyhaloa deusta — _ Ir = _ Kap, Natal, Transvaal, Delagoa-Bai, 
Brit.-Zentralfrika 
Pseudogynopeltis termes _ _ _ + + — 
en blattella — — — _ + _ 
% schencki — + _ u — _ 
93 stigmatiea — = = _ + — 
53. soror —— = = + ap = 
es obseura —_ = = _ + —_ 
9 lata _ _ — + _ — 
er schulthessti —_ = — + —_ — 
Derocalymma dispar — <ir = _ _ „Südafrika“ 
> hancocki —_ iz — —_ = — 
= stigmosa + + + + + —_ 
cn kraussi - + — —_ — _ 
in pardalina — + _ = — —_ 
Homalodemas eruralis + an IF + + „Südafrika“ 
> exarata — —_ _ + — Natal, Kaffrarien 
Es aequa _ + — — _ ? 
Hyposphaeria burri — + — _ == _ 


Spezieller Teil. 


I. Mantoidea. 


a) Eremiaphilinae. 


Diese Gruppe, die in Aegypten namentlich durch die Gattung Eremiaphila reich vertreten ist, tritt in 
unserem Gebiete etwas zurück. Hier kommen nur Tarachodes-Arten und eine Pyrgomantis in Betracht. Da- 
gegen scheinen kleinere Arten dieser Gruppe in Südwestafrika ganz zu fehlen. Um so zahlreicher sind 
dafür kleine Mantinen aus der Verwandtschaft der Entellen, die hier die Eremiaphilen ganz zu ersetzen 


scheinen, 


Genus: Tarachodes BurnM. 


Ueber diese Gattung liegt eine neue Bearbeitung von Dr. WERNER vor (WERNER, ÖOrthoptera 
Blattaeformia mit einer Revision der Mantoideengattung Tarachodes, Sitzber. Akad. Wissensch. Wien, Math.- 
naturw. Kl.., Bd. CXVI, Abt. I, Februar 1907). Die Bestimmung der Arten ist nach der dort p. 25, 28, 29 


gegebenen Tabelle sehr leicht. Ich brauche nur eine neue Species hinzuzufügen. 
Jenaische Denkschriften. XII. 21 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
46 


364 H. KArnY, 162 


1. Tarachodes (Achlaena) lucubrans (BURCH.). 

BurcHeLı, Travels S. Africa, Vol. I, p. 465 (1822) (Mantis); Wxstwoo», Rev. Mant., p. 29, tab. 6, fig. 2 (1889); Sharp, 
Cambridge N. H., Ins., Vol. I, p. 429 (1895); WERNER, Orthopt. Blattaef., p. 25, 32, tab. 3, fig. 6 (1907). 
Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. I d. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 1 &. 
Deutsch-Südwestafrika, Outyo, LANGHELD S. I £. 
Betschuanaland-Prot., Kalaharı: Khakhea-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. 3 dd. 


2. Tarachodes (Chiropacha) sancta Sauss. 
SaussurE, Mel. Orth., T. III, Suppl., 1871, p. 393; Woop-Mason, Journ, Asiat. Soc. Bengal., Vol. LI. II, 1882, p. 22 
(insidiator); WERNER, Orthopt. Blattaef., p. 28, 39, tab. 2, fig. 7, 7a, tab. 3, fig. 5, 1907. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S, Id. 


3. Tarachodes (Chiropacha) perloides BURM. 


BUrMEISTER, Handb. Entom., Bd. II, p. 529 (1839); Werner, Orthopt. Blattaef., p. 28, 44, tab, 3, fig. 1, 2 (1907). 
Südwestafrika, Gouvernement I d. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. I d. 
Walfischbai, Deutsche Kol.-Gesellschaft I <. : 
Deutsch-Südwestafrika, II. November 1903, Outyo. DEMPWOLFF S.G. Id. 


4. Turachodes (Chiropacha) maura (STÄL). 
StÄr, Oefv. Vet.-Akad. Förh., 1856, p. 168; 1871, p. 395; 1876, p. 68. Werner, Orthopt. Blattaef., p. 28, 46, tab. 3, 

fig. 3 (1907). 

Hellere Exemplare, bei denen sich die Binde der Vorderschenkel gegen die Spitze zu verliert, sind 
durch die kräftigere Statur von perloides zu unterscheiden. Außerdem hört bei letzterer die Binde ein 
größeres Stück vor den Knien plötzlich auf, nicht allmählich blasser werdend, wie bei jenen maura- 
Individuen. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S.V. 3 dd; Kopf und Prothorax von I 2. 

Deutsch-Südwestafrika, C. ZEYEN S. 19. 

Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcHow S. ı Larve ohne Hinterleib. 


Zu dieser Art gehört vielleicht auch noch eine kleine Larve aus Deutsch-Südwestafrika, LÜBBERT S.V. 


5. Tarachodes (Chiropacha) signata n. sp. 
Taf. XX, Fig, 3. | 


Species parva, statura Tarachodis minimae. Vertex plus. minusve arcuatus. Clypeus frontalis concolor. 
Coxae anticae d flavescentes, unicolores. Femora antica unicolora. Prosternum concolor, immaculatum. 
Elytra d hyalina macula a venulis albis formata nulla, sed vitta interrupta a venis infuscatis formata. Alae 
hyalinae ad apicem macula infumata instructae. 

Die neue Art steht der 7. minima WERN. am nächsten und stimmt in der Größe mit ihr vollständig 
überein. Sie ist durch die einfärbige Vorderbrust und die Zeichnung der Flugorgane von minima leicht zu 
unterscheiden: die Längsadern der Elytra sind ein kleines Stück im Spitzendrittel getrübt, wodurch eine 


unterbrochene, rauchige Binde entsteht. Hinterflügel an derselben Stelle in der Nähe des Vorderrandes mit 


163 Blattaeformia Oothecaria. 365 


einem rauchigen Fleck. Außerdem stammt T. minima nicht, wie WERNER angibt, aus Deutsch-Südwestafrika, 
sondern, wie ich mich im Wiener Naturhist. Hofmuseum überzeugt habe, aus Nyangao, Deutsch-Ostafrika. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcHow S. ı &. 
Deutsch-Südwestafrika, Okahandja. 2 34. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 2 dd, 


6. Tarachodes (Galepsus) meridionalis (Sauss.). 


Saussure, Mel. Orth., T. III, p. 10, fig. 19. Werner, Orth. Blattaef., p. 53, 55, (1907). 
Deutsch-Südwestafrika, LÜBBERT S.V. 3 dd. 
Südwestafrika, A. MınNEr. 14, 
Südafrika, Kalahari, Sekgoma-Khakhea, November 1904, LE. SCHULTZE S;: G! Lo. 
Khakhea-Kang, Dezember 1904. 
Hierher vielleicht auch eine Larve aus 


Südwestafrika, Lüderitzbucht, 20. Juni 1903, L. SCHULTZE S. 


Genus: Tarachina WERN. 


Werner, Orthoptera Blattaeformia, p. 19 [183]. 
Diese bisher nur aus Uganda bekannte Gattung ist in dem mir vorliegenden Material durch eine 


Art vertreten: 


T 7. Tarachina schultzei n. sp. 
TatoxXX, Kig, 8 


Forma capitis et pronoti rhaphidiodem imitans. Elytra et alae uti in rhaphidiode, sed longiora. Coxae 


anticae intus parum, femora haud infuscata. Tibiae anticae immaculatae. 2. 


Long. corporis 11—13,5 
» Ppronoti 3355 
„ elytrorum 13—14 


Dedico hanc speciem Dom. Dr. L. SCHULTZE, qui duo eius specimina in itinere suo per Africam 
meridionalem facto collegit. 

Die neue Art steht der ostafrikanischen T. rhaphidioides sehr nahe. Sie unterscheidet sich von ihr 
namentlich durch die einfarbigen Vorderbeine und durch längere Flugorgane; letztere überragen deutlich 
die Hinterleibsspitze, während dies bei rhaphidioides nach der Abbildung (WERNER, |. c., tab. 2, fig. 2) nicht 
der Fall ist, obwohl WERNER in der Gattungsdiagnose angibt: „elytris alisque maris abdomen multo 
superantibus“. 

Britisch-Südafrika, Kapland, Cape flats, September 1904, L. SCHULTZE S. 2 dd. 

Walfischbai, Deutsche Kolonial-Gesellschaft ı d. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 10. 


Genus: Pyrgomantis GERST. 
8. Pyrgomantis singularis GERST. 


GersTÄckerR, Arch. f. Naturgesch., Bd. XXXV, p. 211, 1869. C. v. v. Decxens Reisen Ostafrika, Bd. III, 2, 1873, 
p. 18, tab. 1, fig. 8, 8b. Saussure, Bull. Suisse, T. III, p. 233. Mel. Orth., T. III, p. 325. Mel. Orth, T. III, 

2 

46* 


366 H. KArnY, 164 


p- 396, tab. 7, fig. 37 (P. nasuta). Wesrwoon, Rev. Mant., tab. 14, fig. 4 (4), 5 (9). Kırey, Catal,, Vol. I, 
p. 217 (nasuta). WERNER, Orth. Blattaef., p. 64 (229), 1907. 


Nach WERNER ist die SAUSSUREsche Art mit der GERSTÄCKERschen identisch. Auch ich konnte 
keinen Unterschied finden. KırBy nennt sie‘ nasuta, indem er diesen Namen auf THUNBERG 1784 zurück- 
führt; SAUSSURE hatte dagegen den THUNBERGschen Namen auf Blepharis mendica bezogen. Wegen dieser 
Unsicherheit in der Deutung der THunBERGschen Species wähle ich den nächsten gültigen Namen, singularis 
GERST., der vor nasuta Sauss. die Priorität hat. 

Südafrika, Kalahari: Kgokong-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S.G. 18. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LüBBERT, S. V. 5 dd. 

Deutsch-Südwestafrika, LH. KuHn. Id. 

Outyo, LANGHELD S. Id, 

Betschuanaland-Prot., Kalahari: Kooa-Sekgoma, L. SCHULZE S. 14, I Larve. — Khakhea-Kang, Dezember 


1904, L. SCHULTZE, S. 8 dd. — Kanya, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. 1d, I 2. 


b) Mantinae. 


Diese Gruppe ist in Süd- und Südwestafrika durch Formenmannigfaltigkeit und Artenreichtum aus- 


gezeichnet. Namentlich Entella und die verwandten Gattungen kommen hierbei in Betracht. 


Genus: Gonypeta Sauss. 


Sauss,, Mel. Orth., T. III, p. 198, 403; T. IV, p. 28. Srär, Syst. Mantod., p. 49. Kırsy, Catal., Vol. II, p. 224. 
Diese Gattung ist von Entella und Ligaria hauptsächlich durch die größere Zahl (9—ı0) der Dornen 


an der Externseite der Vordertibien unterschieden. Außerdem ist der proximale Ast des Cubitus, StÄrts 
„ramus ulnaris primus“ bei den beiden anderen Gattungen gegabelt, während er bei Gonypeta (nach STÄL) 
einfach sein soll. Doch lege ich auf dieses Merkmal gar kein Gewicht. Bei der Type meiner Gonypeta 
hottentotta ist er nämlich am rechten Vorderflügel einfach, am linken gegabelt, bei G. minutissima jederseits 
gegabelt (zweiästig), bei @. femina sogar dreiästig. Ich bin der Ansicht, daß diese Bildung vielleicht nicht 


einmal als Speciesmerkmal konstant ist, jedenfalls aber nicht zur Unterscheidung der Genera verwendet 


werden kann. 


Revisio specierum. 


I. Species indicae 


1.I. Species africanae. 
2. Viridi-flavescens, elytris pallide viridibus, alis vitreis, margine antico apiceque viridescentibus. Species 


camerunensis G. modesta GERST. 


2.2. Ochraceae vel griseae. Species Africae meridionalis. 
3. Colore ochraceo. Pronotum rotundato-rhomboidale, margine laterali dentibus vel granulis nonnullis 


instructo. 
4. Concolor. Oculi haud marmorati. Scutellum faciale ochraceum, unicolor. Pronotum haud 


fusco-maculatum @G. laticollis n. sp. 


4.4. Fusco-maculata. Oculi nigro-marmorati. Scutellum faciale basi ferrugineum, apice nigrum. 


Pronotum fusco-marmoratum . G. noetivaga Kr. 


165 Blattaeformia Oothecaria. 367 


3.3. Colore griseo, marmorato et punctato. Pronotum elongatiusculum, marginibus minus granulosis. 
4. dd ignoti. Femora antica intus haud marmorata. Ramus cubitalis proximalis trifurcatus 
G. femina n. sp. 
4.4. 22 ignotae. Femora antica intus marmorata. Ramus cubitalis proximalis simplex vel bifurcatus. 
5. Elytris d apice latiusculis, his alisque abdomen valde superantibus . @. hottentotta n. sp. 
5.5. Elytris d angustis, apice acuminatiusculis, abdomen haud vel parum superantibus 


G. minutissima n. sp. 


Die G. punctigera aus Caffrarien habe ich in diese Revision der Arten nicht aufgenommen, weil STÄLS 
Beschreibung zu lakonisch ist, als daß man damit etwas anfangen könnte. Der Größe nach steht diese 


Species zwischen hottentotta und femina. 


T 9. Gonypeta laticollis n. sp. 
al 4 H10R79,110. 


Ochracea, concolor. Oculi haud marmorati. Scutellum faciale ochraceum, unicolor. Pronotum con- 
color, haud fusco-maculatum, rotundato-rhomboidale, margine laterali dentibus vel granulis nonnullis instructo 
Ich bin genötigt, diese neue Art auf eine männliche und eine weibliche Larve zu begründen, da 


dieselben von allen andern Gonypeten gut zu unterscheiden sind. Ihre Maße sind: 


Long. corporis II 
» Ppronoti 3 
Latit. 5 2—2,3 


Es ist übrigens möglich, daß sie zwei verschiedenen Arten angehören, da die männliche Larve ein 

etwas schmäleres Pronotum besitzt und auch glatter und weniger skulpturiert ist als die weibliche. 
Betschuanaland-Prot. Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. (J). 
Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. (2). 


+ 10. Gonypeta femina n. sp. 
Tat... XXX, ‚Big. 7. 
Colore griseo, marmorato et punctato. Oculi grisei, subtus et superne macula obscura ornati. Frons 
unicolor. Pronotum elongatiusculum, marginibus vix granulosis; griseum, nigrosignatum. Femora antica 
intus pallida, striga longitudinali tenui, interrupta nigra ornata, haud marmorata. Elytra 2 dimidium ab- 


dominis superantia, obscure maculosa; eorum ramus cubitalis proximalis trifurcatus. 9. 


Long. corporis 17 

„ Pronoti 5,3 
Patien, 2,8 
Long. elytrorum 6,5 


Die neue Art unterscheidet sich von allen anderen Gonypeten durch den dreiästigen Ramus cubitalis 
und erinnert dadurch an die paläarktische (turkestanische) Gattung Armene StÄL, von deren Type Ameles 
alata Sauss., sie jedoch durch das längere und schmälere Pronotum und die kürzeren Flugorgane auffallend 
abweicht; immerhin wäre vielleicht eine generische Trennung von Gonypeta und Errichtung einer selb- 
ständigen Gattung gerechtfertigt. 

Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. (I 9). 


368 H. KaRnY, 166 


T 1. Gonypeta hottentotta n. sp. 
Taf. XX, Eie; 5: 


Colore griseo, marmorato et punctato. Oculi grisei. Pronotum elongatiusculum, marginibus leviter 
granulosis, griseum, marmoratum. Femora antica extus et intus marmorata. Elytra d abdomine multo 


longiora, apice latiuscula, rotundata, venis obscure punctatis, ramo cubitali proximali simplice vel bifurcato. £. 


Long. corporis 13—17 
» Pronoti 3,1 

Latit. Y 1,5 

Long. elytrorum 15 


Es liegt mir von dieser Art ein g vor, ausgezeichnet durch die langen und breiten Elytra, bei dem 
rechts der proximale Ast des Cubitus einfach, links aber gegabelt ist („fortuito“ würde STÄL hinzufügen), 
was aber jedenfalls beweist, wie wenig konstant dieses Merkmal ist. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 


Ein zweites d aus Deutsch-Südwestafrika, Zambesi-Ufer. SEINER S. G. 


7 12. Gonypeta minutissima n. sp. 
Taf. XX, Fig. 6. 


Colore brunneo-griseo, marmorato et punctato. Scutellum faciale concolor. Pronotum elongatius- 
culum, sed quam in specie praecedente latius, marginibus leviter granulosis. Femora antica extus et intus, 
praecipue margine superiore obscure marmorata. Elytra apicem abdominis haud vel vix superantia, angusta, 


apice acuminatiuscula, obscure punctata, ramo cubitali proximali basi bifurcato. d. 


Long. corporis 13-17 
”» pronoti 3,3 

Latit. 7 2 

Long. elytrorum 9—IOo 


Diese Art steht der vorigen sehr nahe und ist durch das etwas breitere Pronotum und die viel 
schmäleren und kürzeren Elytra ausgezeichnet. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 

Deutsch-Südwestafrika, Zambesi-Ufer, SEINER S. G. 


Genus: Entella STÄL. 


Diese Gattung hat vor kurzem WERNER revidiert (WERNER, Zur Kenntnis afrikanischer Mantodeen, 
Jahreshefte d. Vereins f. vaterl. Naturkunde in Württ., 1906, p. 363); doch hat er dort ohne Zweifel mehr 
aufgenommen, als dahin gehört: Seine Entella aliena und widenmanni zeigen durch die Io-dornigen Vorder- 
tibien, daß sie nicht in dies Genus gehören; die erstere ist wahrscheinlich Vertreter einer eigenen Gattung; 
die andere gehört möglicherweise zu Gonypeta. 

Die Systematik dieses Genus liegt somit noch immer sehr im argen. Namentlich trägt dazu die 
außerordentliche Verschiedenheit der beiden Geschlechter bei, die es uns geradezu unmöglich macht, dieselbe 
Art im anderen Geschlecht wiederzuerkennen; eine brauchbare Bestimmungstabelle müßte daher nach den 
Geschlechtern getrennt angelegt werden. Leider hat WERNER dies außer acht gelassen; sein Unterschied 
„3. Pronotum lateribus integris. — Pronotum lateribus denticulatis‘“ dürfte für die d4 ganz wertlos sein; 


aus der zweiten Gruppe mit gezähnelten Rändern sind nämlich nur 22 bekannt, und ich glaube bestimmt, 


167 Blattaeformia Oothecaria. 369 


daß die zugehörigen dZ ganzrandige Pronotumseiten besitzen. Bei Entella jucunda ist dies wenigstens der 
Fall; denn das zugehörige 3 ist, wie SAUSSURE (Senckenb. Ges., 1899, p. 595) angibt, obwohl er es selbst 
nicht glauben will, seine Ligaria trigonalis, dessen Pronotum „marginibus haud dentatis“ ausgezeichnet ist. 
Zu der ebenfalls mit gezähnelten Rändern versehenen E. delalandii gehört wahrscheinlich meine E. gracilis 
mit glatten Rändern als 9. Doch habe ich mich nirgends unterfangen, die beiden Geschlechter einer Art 
mit Sicherheit zusammenzustellen, sondern habe es vorgezogen, sie getrennt zu beschreiben und ihre ver- 
mutliche Zusammengehörigkeit bloß anzudeuten. Sicher aber ist, daß das Genus Ligaria ganz aufgelassen 


werden muß, weil es bloß die 43 einiger Entellenarten umfaßt. 


13. Entella delalandii Sauss. 


Hierher stelle ich drei 99, die mit SAUSSURES Originalbeschreibung recht gut übereinstimmen, jedoch 
in der Färbung voneinander abweichen: eines ist blaß-gelblich, das andere dunkelbraun gefärbt, das dritte 
steht ungefähr in der Mitte zwischen beiden. 

Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Farm Lichtenstein, F. Kunze S. 

Betschuanaland-Prot. Kalahari: Lehututu-Kang, Januar 1905, L. SCHULTZE S. 


Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. 


T 14. Entella graecilis m. 


Blaß-gelblich, Elytren mit weißem Vorderrand. Der Ligaria quadrinotata STÄL sehr ähnlich, jedoch 
mit etwas längerem Pronotum. Seitenränder desselben nicht gezähnelt. 

Ist vielleicht mit Mantis marginella THung. identisch und wahrscheinlich das & der delalandiüi. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, Oktober 1903, L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, südliches Hereroland, September-Oktober 1903, L. SCHULTZE S. 


15. Entella quadrinotata (STÄL). 


Ligaria quadrinotata Srär, Syst. Mant., p. 50. 

Liegt mir sowohl in der typischen gefleckten Form vor, die StÄL beschreibt, als auch in einer blaß- 
gelblichen Varietät, die meiner gracilis sehr ähnlich ist. 

Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. 5 dd. 

Damaraland, Tsawisis am Khanfluß, November 1885, A. SCHENCK S. Id. 

Betschuanaland-Prot. Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. 2 dd, ı Larve. 
— Severelela-Khakhea, Oktober-November 1904, L. SCHULTZE S. I d, I Larve. 

Südafrika, Kalahari, Lehututu-Kgokong, Januar 1905, L. SCHULTZE S. G. I Larve. 

Südafrika, L. SCHULTZE S. G. 2 Larven. 

Südwestafrika, Groß-Namaland, 1885, A. SCHENCK S. Id. 


+ 16. Entella pertinens m. 
Taf. XX, Figr 14. 
Pallide testacea, rarius griseo- vel fusco-testacea. Caput validum. Pronotum parvum, rhomboidale, 
disco granuloso, marginibus fortiter denticulatis. Femora et tibiae 4 posteriora plerumque maculosa. Spinae 


femorum anticorum magnitudine alternantes. Abdomen fusiforme. 9. 


370 H. KArnY, 


168 
Verisimiliter ad marem guadrinotatae pertinens. 
Long. corporis 13—17 
» Pronoti 3,5 
Latit. ” 3—3,2 
Long. elytrorum 3 


Steht der jucunda nahe, unterscheidet sich aber durch ihr noch kürzeres Pronotum und die Be- 
dornung der Vorderschenkel. Ist wahrscheinlich das 2 zu quadrinotata. 

Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. 3 99, 3 Larven. 

Britisch Südwestafrika, Klein-Namaland, Steinkopf, Juli 1904, L. ScHULTZE S. ı 9. 

Südafrika, L. SCHULTZE S. G. 2 Larven. 


Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Farm Lichtenstein, F. Kunze. I Larve. 


7 17. Entella fortis m. 
Tat. XXrEierrı. 


Fulvo-grisea. Pronotum rhomboidale, disco laevi, marginibus fortiter denticulatis. Femora et tibiae 


maculis majoribus nullis. Spinae femorum subaequae, magnitudine alternantes. Abdomen subparallelum. 9. 


Long. corporis 18 
»  Pronoti 4,5 

Latit. > 3,5 

Long. elytrorum 4 


In der Form des Pronotums zwischen jucunta und pertinens stehend, unterscheidet sich diese Art 
von ersterer durch die Bedornung der Vorderschenkel von letzterer durch den glatten Discus und die Form 
des Abdomens. Das d kenne ich nicht. 


Deutsch-Südwestcfrika, PETERS S. I 9. 


Betschuanaland-Prot. Kalahari: Lookaneng-Severelela, Oktober I904, L. SCHULTZE S. 19, ı Larve. 


T 18. Entella aberrans m. 
Taf. XX,KRig. 72,213, 


Testacea. Pronotum majusculum, rhomboidale, disco granuloso, marginibus denticulatis. Femora et 


tibiae concolora. Spinae femorum anticorum magnitudine alternantes. Elytra pronoto subaequilonga. 9. 


Long. corporis (a vertice ad apicem 


elytrorum, quia abdomen laesum) 13,5 
Latit. capitis 5,3 
»  Ppronoti 5 
Long. pronoti 5,8 
„  elytrorum 6 


Durch das auffallend lange und breite Pronotum von allen anderen Entellen abweichend. 
Betschuanaland-Prot. Kalahari: Severelela- Khakhea, Oktober-November I904, L. SCHULTZE S. I 9. 
— Letlake-Lehututu, Januar 1905. L. SCHULTZE S. I Larve. 


Genus: Dystacta Sauss. 

Dispositio specierum: 
I. Pronotum longius. Prosternum macula magna rotunda, nigrolimbata, ante eam lutea, deinde pone 
trochanteres vitta transversa nigra. Pedes antici intus unicolores . . . . . D. alticeps (SCHAUM). 
1.1. Pronotum brevius. Prosternum unicolor, immaculatum. Pedes antici intus toti vel saltem dimidio 


femorum nigri ee nn uDobrauerii mn 


169 Blattaeformia Oothecaria. 371 


19. Dystacta alticeps (SCHAUM). 


Mantis alticeps Schaum, Prrers’ Reise Mossamb., p. 113, pl. 7, fig. 4, 1852. 
Cardioptera alticeps Sauss., Mel. orth., 1871, p. 63. 

Dystacta alticeps Westw., Rev. Mant., p. 37, pl. 9, fig. 8, 1889, 

Dystacta paradoxa Sauss., Mel. orth., p. 447, 1871, ibid., p. 80, pl. 8, fig. 16, 1872. 
Dystacta paradoxa StÄL, Syst. Mant., p. 51, 1877. 


Der große, kreisrunde, schwarzgeränderte Fleck auf der Vorderbrust ist bei den mir vorliegenden 
Exemplaren (auch bei den in der Coll. Br. v. W. befindlichen Typen der D. paradoxa) graulichweiß,. 

Deutsch-Südwestafrika, Outyo, II. November 1903, DEMPWOLFF S.G. Id. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LüBBERT S. V. 5 dd, 2 99. 

Var. staliüi m. Der kreisrunde Fleck ist schwarzbraun, wie STÄL als charakteristisch für D. paradoxa 
angibt. Da sich diese Form sonst nicht von der wirklichen paradoxa Sauss., deren Typen mir vorliegen 
und die mit alticeps identisch ist, unterscheidet, sehe ich sie bloß als Farbenvarietät an. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja. I d. 


7 20. Dystacta braueri m. .n. sp. 
al RX, Bio a1,.2 


Colore Dystaciae alticipis, statura minore. Pronotum uti in alticipi formatum, sed brevius. Pro- 
sternum unicolor. Coxae anticae intus nigrae vel griseo-testaceae. Femora antica intus parte dimidio 
basali (9) vel tota (P) nigro-nitida. Elytra  griseo-testacea, apicem abdominis superantia; 2 fusco-testacea, 


macula punctiformi pallida, dimidium abdominis parum superantia. 


) ? 


Long. corporis 24—30 2I 
» Pronoti 5,5—65 6,5 
„  elytrorum 26-29 8—9 

Dedico hanc speciem Dom. A. BRAUER, directori musei zoologici regalis, cuius secundum specimina 
eam describo. 

Obzwar die 92 in der Färbung der Vorderschenkel von den dd abweichen, glaube ich doch nicht, 
daß sie spezifisch verschieden sind, um so mehr als bei einem d die Coxen innen scwarzbraun wie bei den 
9%, während sie bei den übrigen dd hell gefärbt sind; die Femora sind jedoch auch bei diesem d nur zur 
Hälfte schwarz. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. I d, 2 9%. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. 2 9%. 


Genus: Tenodera BurnM. 
*2], Tenodera herbacea SERV. 


Mantis herbacea Serv., Orth., p. 177, 1839. 
Tenodera herbacea Sauss., Mel. orth., p. 246, 1870. 


Deutsch-Südwestafrika, HELLER V. 


Genus: Polyspilota BuRM. 
22. Polyspilota aeruginosa (GOEZE). 


Mantis aerigunosa Gorze, Entom. Beitr., Bd. II, 35, 29, 1778. 
n m Oriıv., Enc. Ins., Vol. VII, 642, 23. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 22 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
47 


372 H. Karny, 170 


Mantis striata Srorz, Mant,, pl. 11, fig. 41, 1787. 
variegata, Ouıv., Encycl., Vol. VII, 638, 68, 1792. 
marginata Fapr. E. S. Suppl., p. 192, 1798. 
adspersa Licuhtexst., Trans. Linn. Soc., Vol. VI, 1802. 

» fuliginosa Tuuns., Mem, Acad. Pet., Vol. V, p. 292, 1815. 
Polyspilota striata Sauss., Mel. orth., p. 235, 1870. 

1 aeruginosa Sauss., Abh. Senckenb. Ges., p. 592, 1899. 
Var. Mantis rubromaculata Goszs, ]. c. p. 30. 

» Ppustulata Stort, Mant., pl. 20, fig. 73. 

Polyspilota pustulata Sauss., Mel. orth., p. 235, 1870. 


„ 


„ 


Westafrika. Ohne genauere Angabe. 


Genus: Oilnia STÄL. 


23. Cilmia humeralis (Sauss.). 


Cardioptera humeralis Sauss., Mel. orth., p. 405, 1871. 
Cilnia humeralis Stäu. Syst. Mant., p. 53, 1877. 
er 5 Kırey, Catal., Vol. I, p. 242, 1904. 


Betschuanaland-Prot., Kalahari, Khakhea-Kgokong, November 1905, L. SCHULTZE S. Id. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Farm Lichtenstein, F. Kunze S. G. I Larve. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 1 9, 3 Larven. 
Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. IQ. 

Deutsch-Südwestafrika, Outjo, II. November 1903, DEMPWOLFF S. G. Id. 
Deutsch-Südwestafrika, Outjo, LANGHELD S. 19. 

Deutsch-Südwestafrika, C. ZEYEN S. 19. 


Genus: Sphodromantis STÄL. 
24. Sphodromantis gastrica (STÄL). 


Mantis gastrica Sri, Öfvers. Vetensk. Akad. Förhandl. Stockh., p. 308, 1858, 3 9. 

Pseudomantis gastrica Sauss., M&l. erth., T. III, p. 185, 1870. 

Hierodula bicarinata Sauss., Mel orth., T. IIl, p. 222, 1870. 

n gastrica Sauss., Mel. orth., T. IV, p. 38, 1872. 

Sphodromantis gastrica Kırey, Catal., Vol. I, p. 243, 1904. 
Costalfleck rundlich. 
Deutsch-Südwestafrika, Gobabis, BEETZ S. I 9. 
Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, L. SCHULTZE S. 3 dd. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcHow S. 3 dd, 1 9, I Larve. 
Deutsch-Südwestafrika, St. Kuhn. 
Hierher vielleicht auch Eierkokons aus Kalahari. 


Als Lokalrasse betrachte ich 


*25. Sphodromantis lineola (Burn.). 


Costalfleck schmäler, mehr einem kurzen schiefen Strich gleichend. 
Deutsch-Südwestafrika, Outjo, II. November 1903, DEMPWOLFF S. G. Id, 2 Larven. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 2 dd, I 9, 2 Larven. 


17I Blattaeformia Oothecaria. 373 


Genus: Mantis L. 
26. Mantis sacra THunB,. 1815. 


Mantis pia Serv., Orth., p. 193, 24, 1839; Kırey, Catal., Vol. I, p. 251, 1904. 
Mantis sacra Sauss., Mel. orth., p. 240, 1870; Kırgry, Catal., Vol. I, p. 250, 1904. 


2 Exemplare aus Westafrika ohne nähere Fundortsangabe. 


Genus: Hoplocorypha STÄL. 


*237. Hoplocorypha grandis BRANCSIK. 


1894/95. Jahresh. d. Naturw. Ver. d. Trencesener Kom., p. 248. 


Hierher stelle ich ein ? von Betschuanaland-Prot. Kalahari, Khakhea-Kang (Dezember 1904, L. SCHULTZE 
S.), das in der Größe und der Skulptur des Pronotums mit grandis gut übereinstimmt. Jedenfalls ist die 
Brancsıksche Hoplocorypha eine gute Art — der Autor fügt allerdings sogar bei „speciem hanc generi 
novo subjungi possibile esset‘‘ — doch werde ich nicht recht klug, woher die Originalexemplare eigentlich 
stammen. Denn zuerst heißt es: „Optabile, quod nova collectio ex regione fluvii Zambesi de hac re 
certiorem me faciat‘“ und gleich darauf: „Adsunt etiam formae duoae, una ex insula Nossibe, altera ex insula 
Madagascar, quas cum H. macra STÄL identificare non possum“. BrANcSIKs frommer Wunsch würde also 
darauf hindeuten, daß seine grandis vom Zambesi stammt. Ob aber seine „formae duoae“ (so 
schreibt er!) auch grandis sind, oder bloß gewöhnliche galeatae, die er aber lieber als fragliche Formen 
hinstellen möchte, vermag ich nach dem zitierten Wortlaut der Brancsıxschen Abhandlung nicht zu 
entscheiden. 

Jedenfalls ist grandis für Südafrika neu! Das mir vorliegende Material unterscheidet sich von 
Brancsıks Beschreibung und Abbildung übrigens durch womöglich noch höhere und spitzere Kopfhöcker, 
durch sehr schwach gezähnelte Seitenränder des Pronotums und einfärbiges Meso- und Metanotum. Die 
vorderen Femora sind innen in der Apikalhälfte durch einen großen, scharf begrenzten schwarzen Fleck 
geziert, von dem BRAncSIK nichts erwähnt. Trotz dieser Unterschiede glaube ich nicht, daf3 das SCHULTZESsche 


Exemplar von grandis spezifisch zu trennen sei. 


28. Hoplocorypna galeata (GERST.). 


Mantis galeata Gerstäcker, Arch. f. Naturgesch., Bd. XXXV. p: 210, 1870. 
Hoplocorypha macra STÄL. 
> galeata Kırsy, Catal., Vol. I, p. 256, 1904. 
„ " Werner, Orth., Blattaef., p. 75 (239), 1907. 
Diese weit verbreitete unterscheidet sich von der vorigen namentlich durch geringere Größe und 
niedrigere, stumpfere Kopfhöcker. Sie liegt mir in zahlreichen Exemplaren vor: 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela-Khakhea, Oktober-November 1904, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Groß-Namaland, Aar b. Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Südl. Hereroland, September-Oktober 1903, L. SCHULTZE S. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Lookaneny-Severelela, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. 
Brit.-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kanya, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. — Kang-Kgokong, Dezember 
1904, L. ScHuLtzE S. — Khakhea-Kgokong, November 1905, L. SCHULTZE S. 


Südwestafrika, Groß-Namaland, 1885, A. SCHENCK S. 
22* 
47* 


374 H. KARnY, 172 


Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Farm Lichtenstein, F. Kunze S. 
Südafrika, Kalahari, Moocane 1904, L. SCHULTZE S. G. 
Walfischbai, Deutsche Kol.-Gesellschaft. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Oblnt. GENTZ S.G. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcCHow S. 
Deutsch-Südwestafrika, Lnt. Linpt S. 

Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Exc. v. TROTHA. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 
Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. 
Deutsch-Südwestafrika, Outjo, LANGHELD S. 
Deutsch-Südwestafrika, Sambesi-Ufer, SEINER S. G. 


Genus: Calidomantis REHN. 


Syn. Miomantis Sauss., Analecta entomologica, Rev. Suisse Zool., p. 183 ff., 1898. 


29. Calidomantis fenestrata (FABR.). 


Mantis fenestrata FApr., Spect. Ins., Vol. I, p. 349, 23 (1781). 
Miomantis fenestrata Sauss., Mel. orth., T. III, p. 266, (1870); T. IV, p. 68 (1872). 
„ Auell entom: Rev., Suisse Zool., p. 187 (1898). 
Önhdomantis Fenestrala Kırey, Catal., Vol. I, p. 258 (1904). 
Brit.-Südwestafrika, Klein-Namaland, Steinkopf, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 
Rooibank (Hinterland der Walfisch-Bai), Mai 1905, L. SCHULTZE S. 


Südafrıka, L. SCHULTZE S. G. 


Genus: Iris Sauss. 
7 30. Iris kuhlgatzi n. sp. 
Tat xx, 3610,74 
Pronotum pone humeros dilatatum ibique sulco transverso instructum, marginibus lateralibus dentibus 


sat fortibus nigris armatis, carina mediana omnino obliterata. Elytra dimidio abdominis breviora. Tibiae 


anticae extus 6-spinosae. 9. 


Long. corporis 445 
» Pronoti 10,5 
„ elytrorum 10,5 


Dedicata haec species Dom. Dr. TH. KUHLGATZ, assistenti regalis musei zoologici Berolinensis. 

Deutsch-Südwestafrika. HELLER V. 

Die neue Art erinnert im Habitus sehr an Bolivaria, doch die Stellung der Spinae discoidales der 
vorderen Femora verweist sie ins Genus Iris. Hier steht sie der rogenhoferi Sauss., deren Type mir im 
Wiener Hofmuseum vorliegt, am nächsten. Sie besitzt wie diese nur 6 Dornen an der Externseite der 
Vordertibien, während sonst gewöhnlich mehr vorhanden sind (z. B. bei oratoria 12!). Von rogenhoferi unter- 
scheidet sie sich namentlich durch das schmälere, an den Rändern gezähnelte Pronotum, dessen Mediankiel 


verschwunden ist. Außerdem sind die Elytra viel schmäler und kürzer als bei SAUSSURES Art. 


173 Blattaeformia Oothecaria. 375 


Genus: Episcopus STÄL. 
3l. Episcopus chalybaeus (Sauss.). 
Kırgy, Catal., Vol. I, p. 261, 1905. 


Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Khakhea-Kang, Dezember 1904, L. ScHuLtze S. 


c) Creobotrinae. 


Genus: Oxypilus SERV. 
32. Oxypilus strigipennis WESTw. 
1889. Rev. Mant,, pl. 9, fig. 7. 


Wahrscheinlich das d von O. capensis Sauss. (Mel. orth., T. III, pl. 6, fig. 52; Westw., pl. 12, fig. 1). 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcHuow S. 1 6. 


Genus: Harpagomantis REHn. 


Syn. Harpax auctt. 


39. Harpagomantis tricolor (L.). 
Sauss., Mel. orth., T. III, p. 299. 


Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Lnt. Linpr S. 
Die mir vorliegenden Exemplare fallen durch ihre bedeutende Größe auf (bis 30 mm); dennoch 


stelle ich sie hierher. H. discolor STÄL dürfte übrigens nur als Varietät anzusehen sein. 


d) Vatinae. 


Genus: Popa STÄL. 
34. Popa undata (FABR.). 


Sauss., Mel. orth., T. III, p. 309. 
Deutsch-Südwestafrika ohne nähere Bezeichnung, Okahandja? C. Casper S. G. 
Brit.-Südwestafrika, Klein Namaland, Steinkopf, Juli 1904, L. SCHULTZE S. G. 
Südafrika, Kalahari, Kgokong-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. G. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Okahandja, Oberlt. FAuPEL S. 

Genus: Danuria STÄL. 
35. Danuria thunbergi STÄL. 
Sauss,, Mel. orth., T. III, p. 311. 


Deutsch-Südwestafrika, Outjo, 1I. November 1903, DEMPWOLFF S. G. 


376 H. KArnY, 174 


e) Empusinae. 
Genus: Empusa ILLıc. 
36. Empusa binotata SERv. 


SAUSSURE nennt diese Art fronticornis, während diese nach Kırsy mit Hemiempusa capensis identisch 
ist. Ich wähle daher den SERvILLEschen Namen. 

Südwestafrika, Lüderitzland, August, Prof. Kreın. I 2. 

Deutsch-Südwestafrika, Outjo, II. November 1903, DEMPWOLFF S. G. 16. 

Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Farm Lichtenstein, F. Kunze S. ı Larve. 

Betschuanaland-Prot., Kalahari, Khakhea-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. Id. 


Brit.-Betschuanaland an der Makarrikarripfanne, Dezember 1906, F. SEINER S. G. 


2. Blattoidea. 


a) Blattellini. 


Genus: Ischnoptera BurnMm. 


7 1. Ichnoptera uniramosa n. Sp. 
Taf. XXysRie, 15, 106: 


Testacea, unicolor, oculis nigris. Alarum cubitus versus venam dividentem ramulum unicum, versus 


marginem 2 vel 3 emittens. d. 


Long. corporis 9,5—1I,; mm 

»  Pronoti an 
Lat. „ 3,8 „ 
Long. elytrorum 10—13,5 


Betschuanaland-Prot., Lobatsi, Oktober 1904, L. SCHULTZE S. — Kalahari, Kang-Kgokong, Dezember 
1904, L. SCHULTZE S. 

Die neue Art zeichnet sich dadurch von allen anderen aus, dafß der Cubitus ihrer Hinterflügel nur 
einen Seitenast gegen die erste Analader entsendet, der, ohne den Flügelrand zu erreichen, blind endigt. 
Hierdurch nimmt diese Species eine intermediäre Stellung zwischen Ischnoptera und Blattella ein, indem bei 
ersterer Gattung sonst zahlreichere Zweige gegen die Dividens gerichtet sind, bei letzterer gar keiner. 

Außer diesem Seitenzweig entsendet der Cubitus bei uniramosa noch 2 Aeste, die ihm parallel gehen 
und den Flügelrand erreichen. Bei einem der mir vorliegenden Exemplare ist, von diesen abgesehen, der 
Cubitus noch im letzten Viertel gegabelt, wodurch 2 Aeste entstehen, von denen sich der vordere knapp 


vor dem Flügelrand mit der Media vereinigt (Mißbildung ?). 


Genus: Blattella CAUDELL. 


#2, Blatella germanica (L.). 
Taf. XX, Fig. 17—20. 
Als gutes Merkmal dieser Species gilt bekanntlich der einfache, unverzweigte Cubitus der Hinter- 


Nlügel. Es mußte mir daher sofort auffallen, daß drei Blattellen des Berliner Museums aus Levingstane 


(Oktober 1906, SEINER S. G.), die ihrem Habitus nach von germanica nicht zu unterscheiden waren, sich 


175 Blattaeformia Oothecaria. 377 


dadurch auszeichneten, daß der Cubitus ihrer Hinterflügel stets einen oder zwei Seitenzweige rückwärts 
gegen den Flügelrand entsandte. Hierdurch bilden sie ohne Zweifel eine Mittelform zwischen germanica 
und den Blattellen der anderen Gruppe, die durch vielästigen Cubitus ausgezeichnet ist. Es war zunächst 
nicht abzusehen, ob es sich hier um eine Varietät der germanica oder um eine neue Species handle. Doch 
ergab eine genaue Untersuchung der Blattella germanica-Exemplare meiner Sammlung zu meiner großen 
Verwunderung, daß sich darunter ein Individuum befand, das ich selbst in Budapest gesammelt hatte und 
bei dem der Cubitus jederseits ebenso gebildet war wie bei den mir vorliegenden afrikanischen Exemplaren. 
Dadurch habe ich es zugleich ganz außer Zweifel gesetzt, daß wir es hier wirklich bloß mit einer Varietät 
der germanica zu tun haben, die jedoch durch die Mittelstellung, die sie einnimmt, sehr interessant und 
systematisch von Bedeutung ist. Ich erlaube mir, sie dem russischen Orthopterologen Herrn A. M. SHUGUROFF 


in Koutais zu dedizieren (Blattella germanica var. shuguroffi m.). 


3. Blattella bivittata (SERV.). 


Blatta bivittata Serv., Ins. Orth., p. 108, 1839. 
Phyllodromia bivittata Kırzy, Catal., Orth., p. 87, 1904. 


Rooibank (Hinterland der Walfisch-Bai), Mai 19055, L. ScHULTZE S. — Kung-Buschmannland, 
LÜBBERT S. V. 

Damaraland, Ebony Mine am Khanfluß, Oktober 1885, A. SCHENCK S. 

Hierher wahrscheinlich auch eine Anzahl Larven aus Klein-Namaland, Kalahari, Kung-Buschmann- 
land und von der Walfisch-Bai. 


4. Blattella supellectilium (SERV.). 


Blattella supellectilium Serv., Ins. Orth., p. 114, 1839. 
Phyllodromia supellectilium Kırzy, Catal. Orth., p. 88, 1904. 


Levingstane, Oktober 1906, SEINER S. G. 
Zu dieser Species gehört vielleicht auch eine Anzahl von Larven aus Klein-Namaland, Roolbank 
und von der Lüderitzbucht mit schwarzem, weif gerandetem Pronotum, weißem oder schwarzem Mesonotum, 


weißem Metanotum und schwarzem, weißlich geflecktem Abdomen. 


Genus: Temnoptery& BR. 


+5. Temnopteryx wunicolor n. sp. 


Rufo- (8) vel nigro-fusca (9), tota unicolor. Elytra pronoto subaequilonga, unicolora. 


6 2 
Long. corporıs 9 IOo— 12 
” pronoti 3 3355 
Lat. » 4 4— 45 
Long. elytrorum 3 2— 4 


Durch vollständige Einfärbigkeit unter allen afrikanischen Temnopteryx-Arten ausgezeichnet. 


Britisch-Südafrika, Kapland, Cape flats, September 1904, L. SCHULTZE S. 


b) Epilamprini. 
Genus: Calolampra SAuss. 


*6, Calolampra aptera SCHULTH. 
DaR XXI Bip.23. 


Sonurtuess, Ann. Mus. Genov., Vol. XXXIX, p. 169, pl. 2, fig. 2, 1898. 
Kırsy, Catal. Orth., p. 117, 1904. 


378 H. Karny, 176 


Das $ dieser Species wurde von SCHULTHESS in der zitierten Abhandlung beschrieben. Die mir 
vorliegenden 92 stimmen mit der Originalbeschreibung überein, nur in der Bedornung der Schenkel schien 
zunächst ein Unterschied vorzuliegen. SCHULTHESS gibt nämlich an, daß die Vorderkante der Schenkel 
einige Dornen trage, die hintere glatt sei. 

Wenn wir nun einen Schenkel betrachten, so können wir daran eigentlich 4 Kanten unterscheiden, 
von denen allerdings die beiden vorderen, oralwärts gelegenen, vollständig abgerundet sind. Diese tragen 
beidekeine Dornen. Außer ihnen sind 2 Kanten nach rückwärts, also analwärts gewendet, die beide scharf 
und deutlich sind. Die eine davon ist vom Körper weg gekehrt, die untere, und diese trägt einige Dornen, 
sowohl bei den mir in der Kollektion des Berliner Museums vorliegenden Exemplaren, als auch bei den 
Typen der Koll. Br. v. W., auf die SCHULTHESS hinweist, und diese Kante ist somit die, die SCHULTHESS 
als die vordere bezeichnet. Die andere der beiden Hinterkanten, die dem Körper zugewendet ist, ist glatt 
und unbedornt. 

Mir liegen von der Species auch dd vor, die bisher noch nicht beschrieben worden sind: 

3. Corpus longe-alatum, pallide testaceum. Caput testaceum, oculis nigris, inter eos macula magna 
quadrata nigro-fusca ornatum. Pronotum antice rotundatum, postice angulatum, caput haud totum obtegens, 
testaceum, fusco-irroratum. Elytra corpus superantia, testacea, strigä adradiali, necnon maculis punctisque 
fuscis ornata. Alae pellucidae, elytris aequilongae, subcostä perlongä, fere ad apicem percurrente instructae, 
venä radiali duplo bifurcatä (ergo quadriramosä), mediä simplici, basi liberä vel cum radio confluenti, cubitu 
magno, ramulos multos erga venam dividentem et erga marginem alae emittente. Cerci breves, laminam 
supraanalem parum superantes. Lamina supraanalis rotundata, medio incisa. Lamina subgenitalis rotundata, 


integra. Spinae femorum uti in 9. 


6) 
Long. corporis I7 mm 
»  Ppronoti AS.» 
Lat. ” 7 ” 
Long. elytrorum Zoe, 
„ cercorum Sy 


Rooibank (Hinterland der Walfisch-Bai), Juni 1905, L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, Otjimbingwe, November 1903, L. SCHULTZE S. 

Betschuanaland-Prot., Kalahari: Severelela, Severelela-Kooa, Sekgoma-Khakhea, Severelela-Khakhea, 
Kang-Kgokong, November 1904, L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. 


Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 


7% Calolampra morio n. sp. 


Taf. XXT, Bi9.027,022. 


3. Corpus alatum, atrum, opacum. Caput atrum, ocellis et ore luteis. Pronotum antice truncatum, 
caput liberans, postice rotundatum, utrinque impressione semilunari instructum, atrum, unicolor. Elytra 
apicem abdominis vix superantia. Alae subcostä perbrevi, vix dimidium alae attingenti instructae, radio 
magno, multiramoso, mediä trifurcatä, cubitu ramulos erga venam dividentem nullos erga marginem alae 
multos emittente, campo praeanali fusco, anali subpellucido, venis analibus fuscis. Lamina supraanalis et 
subgenitalis rotundatae. 

?. Corpus apterum, atrum, opacum. Caput uti in d coloratum vel totum testaceum. Pronotum antice 


emarginatum, caput haud totum liberans, postice truncatum, impressione indistincta media instructum, atrum, 


177 Blattaeformıa Oothecaria. 379 


unicolor. Anguli pro-, meso-, metanoti laterales postice producti. Elytra et alae nullae. Cerci breves, 
lamina supraanali breviores. Lamina supraanalis rotundata, medio fossa longitudinali instructa, apice vix 
incisa.. Lamina subgenitalis rotundata. 

Spinae femorum in utroque sexu uti in specie praecedente. Segmentum abdominis quintum in utroque 


sexu uti in genere Blattinarum Deropelti formatum: medio emarginatum, utringue sinuatum et deinde 
angulatum. 


() $ 
Long. corporis 24 23 mm 
»  pronoti 6 One 
Lat. ss 8,5 LIeW >, 
Long. elytrorum 21 — 
„»  ceercorum ? I 


” 


Die neue Species steht wahrscheinlich der Calolampra congrua (WALK.) am nächsten, unterscheidet 
sich von ihr, nach WALkERs Bechreibung, durch den Mangel eines Glanzes, die weniger eingeschnittene 
Supraanalis 9 und den vollständigen Mangel von Flugorganen im 9 Geschlecht, wenn anders meine 
Exemplare schon Imagines sind. Ueber Flügelgeäder und Form des 5. Abdominalsegmentes sagt WALKER 
leider nichts und gerade dies sind meiner Ansicht nach die wichtigsten Merkmale. Im Flügelgeäder (J) 
zeigt sich ein auffallender Unterschied gegenüber aptera, indem bei dieser der Cubitus auch gegen die 
Dividens Seitenzweige aussendet, bei morio nur gegen den Flügelrand. Auch ist bei aptera das 5. Abdominal- 
segment so wie die anderen gebildet, während es bei morio entschieden an Deropeltis erinnert, von der sie 
aber durch das Gruppenmerkmal (Mangel der Valvulae 9) sofort zu unterscheiden ist. Hiernach wäre viel- 
leicht eine generische Trennung gerechtfertigt. 

Südwestafrika, Possessions-Insel, Mai 1903, L. SCHULTZE S. 


Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 


c) Blattini. 


Genus: Blatta L. 


Syn. Periplaneta, Stylopyga auctt. 


8. Blatta decorata (BR.). 


B»., Nouv. syst. Bl., p. 224, 1865. 

Dorylaeca rhombifolia Kırsy, Syn. Cat., Vol. I, p. 135, 1904. 
Liegt mir in beiden Geschlechtern vor. 
Deutsch-Südwestafrika, F. SEINER S. G. 
Südafrika, Kalahari, Severelela, November 1904, L. SCHULTZE S. G. 
Südafrika, September 1903, Otjimbingwe, L. SCHULTZE S. G. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TECHOW S. 
Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 


9. Blatta aethiopica (SAUSS.). 


Periplaneta aethiopica Sauss., Rev. Zool., (2) T. XVI, p. 317, 1864. 
Blatta aethiopica Kırev, Syn. Cat., Vol. I, p. 139, 1904. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 23 Scehultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
48 


380 H. KarnY, 178 


Hierher stelle ich eine große Anzahl von dg, 92 und Larven, die in Form und Größe der decorata 
sehr ähnlich sind und sich von ihr durch ihr einfarbiges Rotbraun bis Schwarz unterscheiden. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, L. SCHULTZE S. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Steinkopf, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 

Südafrika, Kalahari, Severelela, November 1904, SCHULTZE S. G. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, September 1903, L. SCHULTZE S. 

Betschuanaland-Prot., Kalahari, Moocane, L. SCHULTZE S. — Kang-Kgokong, Dezember 1904, 
L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, Aar bei Kubub in Groß-Namaland, April 1904, L. SCHULTZE S. 


Genus: Periplaneta Burn. 


7 10. Periplaneta africana n. sp. 
Taf. x0, Rip, 25,220. 


Testacea, quam americana pallidior, picturä dilutiore. Pronotum pallidum, pone medium maculis 
dilutis ferrugineis ornatum, margine postico fusco vel nigro. Elytra et alae uti in americanä formata. 
Cerci d sat breves. Lamina supraanalis utrinque sinuata, medio excisa, quam lamina subgenitalis rotundata, 


integra, stylifera brevior. 2 ignota. 


Long. corporis 19 —23 
„ pronoti 43—5 
Lat. „ 6,3— 6,8 
Long. elytrorum 25 —26 
„ eercorum 3 


Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TECHow S. 

Afrika, Levingstane, I4. September, SEINER S. G. 

Die neue Art steht der americana nahe und unterscheidet sich von ihr durch die hellere, verwaschenere 
Färbung, sowie durch die kürzere, anders geformte Supraanalis, die größere Subgenitalis und die verhältnis- 


mäßig kurzen Cerci und Styli. 


1. Periplaneta adelungi n. sp. 
Taf. XX, Fie. 27. 


Testacea, specie praecedente minor, elytris alisque brevioribus. Caput pallidum, fasciä transversä 
nigrä ornatum. Pronotum testaceum, subunicolor. Elytra abdomen parum superantia. Alarum cubitus erga 
venam dividentem paucos, erga marginem alae multos ramulos emittens. Abdomen basi pallidum, apicem 
versus nigro- et ferrugineo-maculatum. Cerci g nigri. Lamina supraanalis trigona, apice obtusata. Lamina 
subgenitalis triangularis, stylis inaequalibus instructa. 2 ignota. 

Afrika, Levingstane, SEINER S. G. 

Dedicata haec species excellenti orthopterologo Rossico, Dom. Dr. N. DE ADELUNG. 


Long. corporis 15—16 mm 

” pronoti 4 ” 
Lat. ”„ 5,7 » 
Long. elytrorum 1315 5, 


„ cercorum 2,5 „ 


179 Blattaeformia Oothecaria. 381 


Die neue Art ist von allen Periplaneten leicht zu unterscheiden. Doch da ich das 2 nicht kenne, 


ist es nicht ganz sicher, ob es sich überhaupt um eine Blattine handelt und ist die Zugehörigkeit zu den 
Blattellinen (Ischnoptera) nicht ganz ausgeschlossen. 


Genus: Deropeltis Burn. 
12. Deropeltis erythrocephala (Fap.). 
Br. Nouy. Syst. Blatt., p. 242, 1865. Kırzy, Syn. Cat., Vol. I, p. 145, 1904. 
Hierher gehören ganz bestimmt drei Larven der mir vorliegenden Ausbeute: 


Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, 14. Februar 1903, L. SCHULTZE S. 


Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela-Kooa, November 1904, L. SCHULTZE S. 


13. Deropeltis gracilis (Burn.). 
Br. Nouv. Syst. Blatt., p. 139, 1865 (Ischnoptera). Kırzy, Syn. Cat., Vol. I. p. 146, 1904. 


Hierher dürften zwei dd gehören, die ich folgendermaßen charakterisiere: 
Statura gracili, quam Deropeltis paulinoi minore. Fusco-ferruginea, unicolor, excepto ore pallidiore. 
Pronotum caput liberans, antice truncatum, postice rotundatum, utrinque impressum. Elytra fulva, corpore 
dimidio longiora, apicem versus dilatata. Alae parte anteriore testaceo, vena radiali, media, cubitali multi- 
_ ramulosis. Abdominis segmentum quintum sinuatum. Cerci d breves. Lamina supraanalis d transversa, 


truncata, subgenitalis rotundata. d. 


Long. corporis 15,5 mm 
” pronoti 3 (2) 

Lat. » 45» 

Long. elytrorum 23 5 
„ cercorum 1305; 


Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 


14. Deropeltis paulinoi BoL. 
Taf Rx, Fig. 24. 
Bor. J., Sci. Lisb., Vol. XXX, p. 108, 1882; (2) Vol. I, p. 76, 1889. Kırzy, Cat. Orth., Vol. I, p. 146, 1904. 


Diese Species liegt mir in sehr zahlreichen Exemplaren vor. Die dd stimmen gut mit der Be- 
schreibung BoLivars überein, die 22 sind neu und sollen hier beschrieben werden: 

9 aptera. Caput fuscum spatio intraoculari et ore luteo. Pronotum antice truncatum, caput liberans, 
postice subsinuatum, angulis productis, colore atro, opaco utrinque late luteo-vittatum. Mesonotum angulis 
productis, atrum, unicolor. Metanotum angulis productis, late luteis, praeterea atrum. Abdominis segmenta 
I—4 regularia, unicoloria (atra). Quintum (uti in d) medio incisum, utrinque sinuatum et deinde angulatum, 
atrum, unicolor. Sextum et septimum (uti in d) regularia, utrinque maculä singulä luteä latä ornata. Lamina 
supraanalis uti in d medio lutea, rotundato-triangularis, compressa, medio carinata. Cerci ea haud longiores. 


Valvulae eam parum superantes. 


Long. corporis 24 mm 

„ Pronoti 7 > 

Lat. „ 9,5 „ 

p abdominis TSyeE 

Long. cercorum I5 » 
23* 


48* 


H. KarnY, 180 


Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TECHow S. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, Okahandja, Oberlt. FAupEL S. 


Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 


d) Panchlorini. 


Genus: Gyna Br. 


7 1. Gyna stridulans n. sp. 
Taf. XX, Fig. 28; Taf. XXI, Fig. 29—32. 


Flavo-testacea, elytris in utroque sexu abdomen superantibus. Caput testaceum, occipite nigro-lineato. 
Pronotum antice rotundatum, caput haud totum obtegens, postice rectangulum, flavo-testaceum, medio maculä 
duplici-aquilae-formi fuscä ornatum, postice grisescens. Elytra basi flavo-testacea, apicem versus fuscescentia, 
maculis binis, alterä ad primam venae mediae furcationem, alterä in campo anali sitä, rufis ornata. Alae in 
g hyalinae, margine antico solum et venis principalibus fuscis, in 2 totae infumatae. Earum radius multi- 
ramosus, media simplex vel bifurcata. Cubitus ramulos multos, parallelos emittens, inter quos duabus 
partibus basalibus venulae conjunctivae nullae. Abdomen in utroque sexu latum. Lamina supraanalis d 
rotundata, vix incisa, ? valde biloba. Cerci d ea duplo, $ vix longiores. Lamina subgenitalis in utroque 


sexu rotundata. 


) ? 
Long. corporis 18,5 26 mm 
»  Pronoti 7 Ko) ;n 
Lat. cp 8,5 13 ,„ 
Long. elytrorum 2I I) 


Für diese neue Species ist, wie ja überhaupt für die Gynen, die Färbung sehr charakteristisch. 
Außerdem fällt mir besonders auf, daß der Cubitus der Hinterflügel, namentlich beim 2, auffallend starke, 
geknickte Seitenzweige in großer Zahl entsendet, die erst im Apikalteil des Flügels durch Queradern ver- 
bunden sind, während in den zwei basalen Dritteln glänzende, beim $ mittendurch geschwärzte Resonanz- 
felder gebildet werden, wodurch ich zur Ueberzeugung gekommen bin, daß die Art wenigstens im ? 
Geschlechte die Fähigkeit zu schnarren besitzen muß. Die Flügel sind hier ganz analog wie bei schnarrenden 
Heuschrecken gebildet!), nur hat hier der wohlentwickelte und reichlich verzweigte Cubitus die Schnarr- 
funktion übernommen, während bei den Heuschrecken andere Adern hierzu zu dienen pflegen, wie ich 1. c. 
gezeigt habe. Auf die besprochene eigentümliche Fähigkeit bezieht sich auch der Speciesname. 

Deutsch-Südwestafrika, Otjosondu, C. GASPARD S. G. 

Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kang-Kgokong, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. Lehututu-Kang, 
Januar 1905, L. SCHULTZE S. 

Britisch Betschuanaland, F. SEINER S. G. 


e) Oxyhaloini. 


+ Genus: Griffiniella nov. 
Taf. XXI, Fig, 32, 35: 


Capite maximo, oculis valde remotis. Pronoto parvo, antice et postice subrecto. Elytris d abdomen 


valde superantibus, parallelis, ? lobiformibus, dimidium abdominis vix obtegentia. Alae d parte anticä, ut 


I) KArny, Ueber das Schnarren der Heuschrecken. Stett. entomol. Zeitschr., 1908, p. II2—119. 


ng N u EEE TERRA URETTENT 


.. 


181. Blattaeformia Oothecaria. 383 


BRUNNER dicit, „acuminatä‘, id est venä dividenti cubitum apice attingente, venis partis anticae nigris, post 
venam dividentem campo apicali triangulari instructae. Lamina supraanalis utriusque sexus longa et lata, 
rotundata, medio parum incisa. Cerci brevissimi. 

Dedicatum hoc genus elegans Dom. Prof. Dr. A. GRıFFInI, excellenti Orthopterorum et Oothecariorum 
omnium auctori. 

_ Für das neue Genus ist der auffallende Sexualdimorphismus sehr charakteristisch, da er bei Ozyhaloa 
und den Panchlorinen fehlt. Nach der Bestimmungstabelle in der Revision du Systeme des Orthopteres 
käme man nach der Supraanalis eher zu den Panchloriden ; doch ist die sonstige Uebereinstimmung mit 
Oxyhaloa zu groß, so daß ich sie hierher stelle. 

Ich habe mir erlaubt, die interessante Gattung nach Herrn Prof. Dr. ACHILLE GRIFFINI in Genua 


zu benennen. 


j 16. Griffiniella heterogamia n. sp. (Sexualiter dimorpha). 


Testacea, oculis fuscis. Pronotum superne fusco-irroratum, in & lateribus retrorsum divergentibus, 


in 2 subparallelis. Abdomen superne fuscum. 


6) ? 

Long. corporis I5 IO,5 
»  Pronoti 4 3 

Lat. " 5,5 3,5 
Long. elytrorum 16 5 


Bei dieser Species zeigt sich deutlich, dafs das geflügelte d ein viel mächtigeres, nach rückwärts 
verbreitertes Pronotum besitzt als das fllugunfähige 2. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Sekgoma-Khakhea, November 1904, L. SCHULTZE S. 


Genus: Oxyhaloa Br. 


17. Oxyhaloa deusta (THec.). 
Mar XxT,Eig-733: 


Oxyhaloa fulviceps Br., Nouv. Syst. Bl., p. 255, 1865. 
deusta Kırzy, Syn. Catal., Vol. I, p. 175, 1904. 


” 
Diese sehr charakteristische und leicht kenntliche Species liegt mir in 3 Exemplaren vor: 


Britisch Betschuanaland, F. SEINER S. G. 


f) Perisphaerinae. 


Diese Gruppe ist die gattungs- und artenreichste der südafrikanischen Blattiden. Eine Revision der 


Gruppe hat 1895 SAUssURE gegeben. 


Genus: Pseudogynopeltis KARNY. 
Eine Diagnose dieser Gattung habe ich schon früher gegeben. (Ueber eine neue Blattidengattung. 
Zool. Anzeiger, Bd. XXXII, No. 23.) 
Es bleibt mir nur noch übrig, auf die weiteren hierher gehörigen Species etwas einzugehen. 


Die mir vorliegenden Arten sind voneinander leicht und scharf zu trennen. Doch ist es mir nicht 


möglich, die Zusammengehörigkeit der d und 2 zu konstatieren; ich habe es daher vorgezogen, wie bei den 


Entellen, die beiden Geschlechter getrennt zu beschreiben und ich gebe somit folgende 


384 H. Karny, 182 


Dispositio specierum. 


2. Elytra corpore fere duplo longiora: .„ 2 2 nr 
2.2. Elytra corpore minus dimidio longiora. 
3. Elytra griseo-testacea vel fusca, maculä marginali dilutiore: 
2%. Ps. Schencki Karny. 3. Ps. blattella m. 
3.3. Elytra flava, pellucida, maculä marginali perdistinctä, a supero visä flavä, ab infero candidä: 


4. Ps. stigmatica m. 


oe, ER 
2. Statura exigua. Elytris nullis. 
3. Gracilior. Flavotestacea: ... u 0 
3.3. Latior. Fusco-atra: „a. ER OST An 
2.2. Statura mediocri. Elytris brevissimis, lobiformibus. 
3. Parum minor. Abdomine quam pronotum distincte latiorre: . . .». ....%. Ps. lata m. 
3.3. Parum major. Abdomine quam pronotum vix latiore: . . . . .. 8 Ps. Schulthessi m. 


T 18. Pseudogynopeltis termes n. sp. d. 


Corpore brevi, genubus posticis apicem abdominis distincte superantibus. Colore griseo-testaceo, 
capite atro-fusco. Pronotum unicolor. Elytra subhyalina, ad marginem anticum ante apicem dilute infuscata. 
Alae eodem loco maculä pallide flavä, haud pellucidä distinctä ornatä. Cerci graciles laminam supraanalem 


valde superantes. 


Long. corporis 5,5—6,5 mm 
»  Ppronoti 1,5 B 
„  elytrorum 75-9 5» 
Deutsch-Südwestafrika, Otjimbingwe, September 1903, L. SCHULTZE S.; — Rooibank, Hinterland 


der Walfisch-Bai, Mai 1905, L. SCHULTZE S. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kooa, November 1904, L. SCHULTZE S.; — Khakhea-Kang, Dezember 
1904, L. SCHULTZE S.; — Kang-Kgokong, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. 


7 19 Pseudogynopeltis blattella n. sp. d. 


Corpore longiore, genubus posticis apicem abdominis haud vel vix attingentibus. Colore fusco, 
ventre pallidiore, abdomine supra testaceo. Elytra subopaca, fusca, ad marginem anticum macula obscuriore 
opaca diluta. Alae parum infuscatae, maculä marginali flava ornatae. Cerci uti in specie praecedenti formati. 

ı d aus Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, L. SCHULTZE S. 


Long. corporis 9 mm 
» Pronoti 2ER; 
„ elytrorum Io en 


20. Pseudogynopeltis schencki KarnY d. 
Taf. XXI! Fig. 37. 


Ich habe diese Species l. c. beschrieben. Von den übrigen steht ihr blattella am nächsten, die sich 
von ihr hauptsächlich durch die viel dunklere Färbung unterscheidet, aber möglicherweise nur als Farben- 


aberration der schencki zu betrachten ist. 


Deutsch-Südwestafrika, Groß-Namaland, Bethanien 1885, A. SCHENCK S. 


183 Blattaeformia Oothecaria. 385 


1 21. Pseudogynopeltis stigmatica n. sp. q. 
Taf. XXI, Fig. 36. 
Corpore longiore, genubus posticis apicem abdominis haud attingentibus. Colore pallido, disco 
pronoti obscuriore, flavo-testaceo. Elytra subpellucida, maculä marginali longä, opacä, a supero visä flavä, ab 


infero candidä. Alae pellucidae, campo praeanali flavido, maculä uti elytra instructae. Cerci forma consueta. 


Long. corporis 7,5 mm 
»  Pronoti 2 „5 
„  elytrorum 105 .n 


Südwestafrika, Rooibank, Hinterland der Walfisch-Bai, Mai 1905, L. SCHULTZE S. 


T 22. Pseudogynopeltis soror n. sp. 9. 
Statura fere speciei praecedentis. Colore testaceo, ventre pallidiore. Haud villosa. Pronotum semi- 
circulare. Meso- et metanotum angulis posticis lobiformiter productis. Cerci breves, conici, laminam supra- 
analem haud superantes. Haec margine postico rotundo, carinä mediana perdistinctä. 


Long. corporis 7,5 mm 
» Pronoti ZI 


Gehört wahrscheinlich zu einem der vier, im vorausgehenden beschriebenen d. Doch kann ich dies 
nicht mit Sicherheit konstatieren, und noch viel weniger ist es mir möglich, festzustellen, zu welcher von 
diesen vier Species soror zu stellen wäre. Habe sie daher als eigene Art beschrieben. 

Südwestafrika, Rooibank, Mai 1905, L. SCHULTZE S. 

Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kooa, November 1904, L. SCHULTZE S. 


T 23. Pseudogynopeltis obscura n. sp. 2: 
Statura specie praecedente parum majore, distincte latiore. Colore fusco vel atro; corpore superne et 
praecipue in marginibus lateralibus testaceo-villoso. Thorax et apex abdominis uti in specie praecedente formata. 


Long. corporis 9 mm 
” pronoti 33 ” 


Südwestafrika, Rooibank, Mai 1905, L. SCHULTZE S. 


7 24. Pseudogynopeltis lata n. sp. 9. 
Statura quam species praecedentes majore. Colore nitido-fusco. Abdomine quam pronotum distincte 
latiore. Elytra brevissima, lobiformia, mesonotum vix superantia. Cerci brevissimi, conici. Lamina supra- 


analis transversa, carina nulla, margine postico subrecto. 


Long. corporis II mm 
» Pronoti A 
„  elytrorum IH 


Diese und die folgende Art ließen sich vielleicht wohl generisch von Pseudogynopeltis trennen, doch 


habe ich dies unterlassen, da ich nur die 292 kenne. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kang-Kgokong, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. 


+ 25. Pseudogynopeltis schulthessi n. sp. 9. 
Taf. XXI, Big. 38. 
Statura specie praecedente parum majore. Colore Ps. latae. Abdomine quam pronotum vix latiore. 


Elytra uti in Ps. lata. Cerci brevissimi, conici. Lamina supraanalis haud carinata, transversa. 


386 H. KARrnY, 184 


Long. corporis I3 mm 
»  Pronoti 4 
„  elytrorum 2 


Dedico hanc speciem Dom. Dr. A. DE SCHULTHESS, excellenti quondam Orthopterorum, nunc Vespi- 
darum auctori. 


Betschuanaland-Prot., Kalahari, Kang-Kgokong, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. 


Genus: Aptera Sauss. 
Dat. XXT Big. 30: 


Sauss., Rev. Zool., 1864 — Oncerocorypha StÄz, 1871. 


26. Aptera cingulata (Burn.). 
Kırey, Cat., Vol. I, p. 182. 


Britisch-Südafrika, Kapland, Cape flats, September 1904, L. SCHULTZE S. 


Genus: Derocalymma Burn. 
—= (yrtotria Stär, 1871. 


27. Derocalymma dispar (BURM.). 


Nicht nur in typischen Exemplaren mit rotgerandeten Hinterleibsringeln, sondern auch einfarbig 
schwarz. 22 und Larven von dd. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904, L. SCHULTZE S. 

Deutsch-Südwestafrika, Groß-Namaland, Kubub, März-April 1904, L. SCHULTZE S. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli I904, L. SCHULTZE S. 


28. Derocalymma hancocki n. sp. 
Tat XXI EIS SAT 


Fusco-nigra. $ pronoto semicirculari, fortiter expresso-punctato, angulis posticis obtuse productis. 
Pronoto et capite subtus nigris, pedibus et ventre castaneis. Meso- et metanotum angulis posticis acute 


productis, elytris alisque nullis. 9. 


Long. corporis 29 mm 

» Pronoti No 
Lat. „ I5 „» 
$ abdominis 15 


Dedico hanc speciem excellentem Dom. Dr. J. L. Hancock. 
Die neue Art unterscheidet sich von der vorigen durch die bedeutendere Größe, den vollständigen 

Mangel der Elytren im ?£ Geschlechte (bei dispar sind wenigstens Rudimente vorhanden) und durch die 

relativ etwas langgestrecktere Gestalt (allerdings noch immer viel breiter als stigmosa). | 


Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 


29. Derocalymma stigmosa Kr. 
Taf. XXI, Fig. 43. 


Das & dieser Species wurde IgoI sehr genau von Krauss beschrieben. Die mir vorliegenden 
Exemplare stimmen vollständig mit dieser Beschreibung überein. Kırby stellt diese Art in seinem Catalogue, 


185 Blattaeformia Oothecaria. 387 


p. 188 zu Homalodemas; Krauss nannte sie Derocalymma, doch scheint er diesen Namen im Sinne der früheren 
Autoren als identisch mit Homalodemas zu gebrauchen. Doch kann es keinem Zweifel unterliegen, daß 
stigmosa zu Derocalymma (= Cyrtotria) zu stellen ist. 

Das ? kannte Krauss nicht. Es hat die Körperform des d, ist etwas größer, vollständig ungeflügelt, 


glänzend schwarz einfarbig, oder braunschwarz mit roten Segmenträndern. Seine Maße sind: 


? 
Long. corporis 2I mm 
„» Pronoti Omeer 
Lat. 5 II, 
„ abdominis HE 


Südafrika, Kalahari, Severelela, November 1904, L. SCHULTZE S. G. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Moocane, 1904, L. SCHULTZE S. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela-Kooa, November 1904, L. SCHULTZE S. 
Britisch-Betschuanaland, F. SEINER S. G. 

Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, PETERS S. 

Deutsch-Südwestafrika, Arsab Rivier, Io. April 1903, L. SCHULTZE S. 
Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Severelela-Khakhea, Oktober-November Igo4, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, GENTZ S. G. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 
Deutsch-Südwestafrika, Gobabis, November 1906, BORCHMANN S. 
Deutsch-Südwestafrika, Outjo, LANGHELD S. 


T 30. Derocalymma aenea n. sp. 


Aeneo-nitida. Superne corpore toto fortiter expresso-punctato, subtus piceum, laeve. Pro- et meso- 


et metanotum postice angulis acute productis. Elytra nulla (2). 


Long. corporis ı83 mm 
» pronoti 5 ” 
Lat. ”» 7] ” 
„ abdominis 8-9 ,„ 


Der vorigen Art nahestehend; unterscheidet sich von ihr durch die etwas gröbere Skulptur, den 
grünlich-metallischen Schimmer der Oberseite und das relativ breitere Abdomen. 
Britisch-Südafrika, Kapland, Cape flats, September 1904, L. SCHULTZE S. 


+ 31. Derocalymma kraussi n. sp. 
MareXxXxT, Eig:742 


Flava, fortiter nigro-maculata. Habitu Derocalymmae disparis. Elytris nullis. Corpore subtus et superne 


sublaevi. 9. 
Long. corporis ı6 mm 
” pronoti 45 ” 
Lat. » 7 ” 
„ abdominis On, 


Dedicata pulchra haec species Dom. Dr. H. Krauss, excellenti orthopterologo Tuebingensi. 
Jenaische Denkschriften. XIIL 24 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
49 


288 H. KARNY, 186 


Die neue Art erinnert im Habitus an dispar, ist von derselben jedoch durch Farbe, Zeichnung, die 
geringere Größe und den vollständigen Mangel der Elytren hinreichend unterschieden. 


Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 


7 32. Derocalymma pardalina n. sp. 


Flava. Frons magna macula nigra; occiput striis quattuor nigris. Pronotum superne utrinque 
maculis 3 dilutis fuscis. Meso- et metanotum et segmenta abdominalia subtus et superne utrinque maculis 2 


nigro-fuscis, praeterea subtilissime nigro-punctata. Pedes flavi, concolores. 2. 


Long. corporis 18,5 mm 
» Ppronoti 55» 
Lat. » 75» 
„ abdominis BERu: 


Der stigmosa nahestehend und wie diese durch den vollständigen Mangel der Elytren (2) ausgezeichnet, 
jedoch an der sehr charakteristischen Färbung und Zeichnung leicht zu erkennen. Von kraussi durch den 
längeren, schmäleren Körper und das auffallende Hervortreten der gelben Färbung gegenüber den kleinen 
auf die Seiten beschränkten schwarzen Flecke zu unterscheiden. 

Deutsch-Südwestafrika, Groß-Namaland, Kubub, März-April 1904, L. SCHULTZE S. 


Genus: Homalodemas STÄL. 


Noch mehr wie die vorige Gattung ist diese durch die auffallende Aehnlichkeit der 92 mit Asseln 
gekennzeichnet; die dd haben wohlentwickelte Flugorgane. 
Ich kann mich nicht entschließen, Pollusca STÄL und Pellita Br. als eigene Genera anzuerkennen, 


wie dies KırBy tut (Cat., Vol. I, p. 187, 189), sondern zähle sie zu Homalodemas. 


33. Homalodemas cruralis (STÄL). 
Taf. XXII, Fig. 44. 


Perisphaeria cruralis Br., Syst. Bl., 1865, p. 307. 
Pollusca eruralis Kırey, Cat., Vol. I, p. 187. 

Mir liegen zahlreiche 99 vor, die in der Färbung mit den Angaben im Nouveau Systeme überein- 
stimmen; außerdem aber auch einige glänzend-schwarze, einfarbige, die in Größe und Skulptur mit den 
anderen vollständig übereinstimmen und die ich daher nur für eine Farbenaberration halte. Die dd, die 
bisher nicht bekannt waren, sind der exarata STÄL außerordentlich ähnlich und unterscheiden sich nur durch 


die bedeutendere Größe. (Färbung einfärbig, graubraun.) 


d 
Long. corporis 24 mm 
„  elytrorum 20, 
» Ppronoti 0205 
Lat. ”„ 9» 
„ abdominis Se 


Deutsch-Südwestafrika, Okahandja, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Otjimbingwe, September 1903, L. SCHULTZE S. G. 
Betschuanaland-Prot., Kalahari, Moocane 1904, L. SCHULTZE S. 


187 Blattaeformia Oothecaria. 389 


Britisch-Betschuanaland, F. SEINER S. G. 

Levingstane, SEINER S. G. 

Britisch-Südwestafrika, Groß-Namaland, 1904, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Arsab Rivier, April 1903, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Groß-Namaland, Kubub, April 1904, L. SCHULTZE S. 
Deutsch-Südwestafrika, Windhuk, TEcHow S. 

Deutsch-Südwestafrika, Kung-Buschmannland, LÜBBERT S. V. 
Südwestafrika, Omaruru, VOLKMANN S. 


Deutsch-Südwestafrika, Outjo, LANGHELD S. 


34. Homalodemas exarata STÄL. 


Die 33 sind von der vorigen Art nur durch die geringere Größe unterschieden (cruralis ist 1!/,mal 
so groß als exarata), ein Merkmal, das im g Geschlecht allerdings sehr in Betracht kommt, weil hier die 
Imagines durch den Besitz vollständig entwickelter Flugorgane ausgezeichnet und daher von den Larven 
auf den ersten Blick zu unterscheiden sind; doch da dieser Unterschied bei den ?? wegfällt, dürfte es wohl 
sehr schwer sein, hier die beiden Species zu unterscheiden. Ich glaube jedoch, daß mir keine 22 von ewarata, 
sondern nur cruralis vorliegen. 


Betschuanaland-Prot., Kalahari, Khakhea-Kang, Dezember 1904, L. SCHULTZE S. 


*35. Homalodemas aequa (WALk.). 
Taf. XXI, Fig. 45. 


Perisphaeria aequa WaLker, Cat., Blatt., 1868, p. 177. 
Pellita aegua Kırsy, Cat., Vol. I, p. 189. 


Obwohl die mir vorliegenden Exemplare nur bis I2 mm lang werden, kann es doch keinem Zweifel 
unterliegen, daß sie (als Larven) zu aegua gehören, da sie in der Färbung vollständig mit WALKERS Be- 
schreibung übereinstimmen. 

Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904, L. SCHULTZE S. 


Bisher war der Fundort dieser Species unbekannt. 


Genus: Hyposphaeria Luc. 


Lvc., Ann. Soc. Ent. France, (4) T. III, p. 408, 1863. 
Kırey, Syn. Oatal. Orth., Vol. I, p. 193, 1904. 
Lioblatta Sauss., Zehntn. Rev. Suisse Zool., Vol. III, p. 51, 1895. 


7 36. Hyposphaeria burri n. sp. 
Taf. XXI, Fig. 40. 


9. Fusco-cstanea, nitida. Caput flavescens, maculä magnä nigro-nitidä. Antennae fuscae basi 
testaceae. Pronotum antice et lateribus late flavo-marginatum, margine postico tenuissime rufo. Meso- et 


metathorax, necnon segmenta abdominis fusco-castanea, antice late, postice tenuiter rufa, ad marginem 
24 * 
49* 


390 H. Karny, Blattaeformia Oothecaria. j 188 


lateralem utrinque maculä flavä ornata, quae cum vittä marginali pronoti fasciam circumeirca totum corpus, 


in omni segmento interruptam formant. Cerci, venter, pedes flavo-testacea. 9. 


Long. corporis I7 mm 
» pronoti 5,5 ” 
Lat. 7 O2, 
„ abdominis IT u 


ı Q aus Britisch-Südwestafrika, Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904, L. SCHULTZE, S. 

Dedicata haec species elegans Dom. MALcoLM BurR, excellenti cum Orthopterorum omnium, tum 
Euplexopterorum auctori Britannico. 

Die neue Art steht der angeblich javanischen Lioblatta giebeliana Sauss. 1895 sehr nahe, unterscheidet 
sich von ihr namentlich durch die viel geringere Größe, die Kopffärbung und den Körperrand, der bei 


burri nicht verdickt und dessen Binde hier in jedem Segmente unterbrochen ist. 


Coleoptera (II) 


Tenebrionidae und Curculionidae. 


By 


Dr. L. Peringuey 


Director of the South African Museum, Cape Town. 


Had I not known the “itineraire” of the several journeys of Dr. L. SCHULTZE, it would have been 
easy for me to trace it to his satisfaction merely through the examination of his captures of the Coleoptera 
belonging to the Family Tenebrionidae and Curculionidae. I would in the case of the former have 
arrived to my conclusions not so much through the specific as through the generic differences. In the 
latter I would have relied on the specific instead of the generic differences. 

A glance at the map of Southern Africa showing the vegetation explains without difficulty the 
presence or absence in large or small numbers of individuals or of species in so far as insects, herbivorous 
or carnivorous, are concerned. And as insects depend on vegetation, vegetation itself being of course 
dependent on the physical relief and geology of the country, it follows that the insects must have proven 
plastic enough to accomodate themselves to these conditions, and acquired either a facies or obtained habits 
suited to their environments, 

Let us cursorily examine the distribution of the vegetation of the country. From the mouth of the 
Orange River at about the 27° of latitude E. of Greewich, following the bend and sinuosities of that river 
to near Jacobsdal in the Orange River Colony, 25° lat. E., produced thence obliquely to below Aliwal North 
in the Cape Colony, about 31°, continued southward to 34°.30, and running westward in an undulating line 
as far as the sea coast at about 32°.30 lat., and continued northward along the sea board to the mouth of 
the Orange River there spreads what is known in South Africa as the Karroo vegetation area. 

It is there that most of the endemic forms of Coleoptera!) occur, although south of that line and 
reaching the coast, many of these forms specific as well generic are also found. 

This Karroo area is usually barren, and receives little rain except in summer. It is not however 
uniform. There is Karroo- and Grass-Veld in little Namaqualand, and still more of it to the northern and 
eastern parts, while large patches of sandy and stony desert are interspersed in the northwestern part. North 
of the Orange River is the true Grass-Veld interspersed with patches of Thorn-bush, and large tracts of 


sandy and stony desert. 


ı) Although I am only treating here of two families of Coleoptera the distinction I indicate is also borne out in 
other families, but it will be easily unterstood that I cannot in this article enlarge upon so wide a field. 


394 L. PERINGUEY, 192 


It follows therefore that the more southern the Karroo area, the more endemic are the forms of insect 
life, but somewhat to the eastward the changes of the Karroo into the Karroo- and Grass-Veld of Bush- 
mannland, and the Grass- and Thorn-bush of Bechuanaland and Hereroland proves a link in the distribution 
of the endemic forms with those that will be met as far as the Cunene in the North, the Orange River 
Colony and the Western Transvaal, and to the South, through the Transkeian part of the Cape Colony 
with the Colony of Natal along the Seaboard of which penetrates the Fauna of Central East Africa. To 
the west runs from Cape Lopez, almost under the Equator, a huge belt of sand penetrating as far as 70 
miles inland in some places, and terminating practically near Cape Town. On this belt is a Coleopterous 
fauna of its own which seems however to have sent off-shoots to these sandy and stony wastes so numerously 
dotted in Namaqualand and Bushmanland in the Cape Colony, Great Namaqua- and Hereroland, British 
Bechuana- and N’Gamiland. 

It is only when the lay of the vegetation is carefully considered that we can readily realise the 
distribution of Insect life in the South African area. 


Family Tenebrionidae. 


Dr. L. SCHULTZE has captured 99 kinds of representatives of this family of Coleoptera. 

Zeophosinae: The Zeophosinae number 13 species, 6 of wich are new. These insects run with 
almost incredible speed, and they affect mostly sandy places. In life they are covered on the upper side 
with a greyish pulverulence where the ground is greyish, or slightly fulvous where the ground contains 
oxide of iron. So well do the insects harmonise with the ground, when not in motion, that they are hardly 
to be found, but when running their gait betrays them although their coating still hides them, and the 
collector may well wonder at an ovate piece of reddish ground moving along with great velocity, and which 
on being seized turns out to be Zophosis muricata. This pulverulent coating comes off however very readily 
on capture, but the underside of the body is bare. More protected, that is to say if it is assumed that the 
colouring affords protection, is Calosis amabilis, the elytra of which are partly pure white, or white tessellated 
with reddish brown. Although I have not captured myself this sand loving insect, I am assured that it is 


very difficult of detection. I shall say something late on about this very unusal system of white coloration. 


The distribution of Zophosinae in Africa is very wide indeed; the are found from Algeria to the 
Cape of Good Hope. The South African area comprises more species than any other part of Africa, and 
many more are still to be described. But the study of this tribe, especially of the genus Zophosis is 
extremely difficult owing to the instability of the specific characters, a lack of stability due to their mode 
of life. Being wingless one should expect that they would have less chance of mixing with their congeners 
living at some distance, but their great agility counterbalances their inferiority in this respect, and it is 
only such species the habitat of which is widely separated from that of others that present characters 
sufficiently dissimilar to have them recognised as plainly, specifically distinct. Yet there is a species, i. e. 
Z. boei which may be said to occur all over the South African area. The genera Calosis, Onychosis, Ophthal- 
mosis, Anisosis, Cardiosis can be said to be endemic, although their habitat seem also to be prolonged perhaps 
further north than the Cunene River. The species of this genera are provided with very long tibial spurs 
which stand them in good stead for galopping over the ever shifting sands of the dunes of the sea board. 
I may add that when danger of capture threatens, most kinds of Zophosis which I have watched runs in 


interrupted semi-circles with a rapidity wich often baffles the would-be capturer. 


| 


193 Tenebrionidae und Curculionidae. 395 


Adesmiidae: 19 species were captured. 

Like the Zophosinae found in the sand dunes of the sea board, most of the Adesmiidae found 
in that locality have their tibiae provided with very long spurs to enable them to go over the same unsuit- 
able ground; they are also very long-legged. But although they occur on arenaceous ground and are also 
provided with very long legs the congeneric species found in Abyssinia and Egypt are without these 
especially long spurs. In Dr. SCHULTZE’s collection are represented Adesmia marginipennis, and Stenocara 
eburnea. From the same localities I have myself recorded A. candidipennis and A.langi. These four species 
have the head and thorax black, but the elytra are white, even pure white, a character confined among 
the Tenebrionidae, to the sand species and to Calosis amabilis, but the majority of these dunefrequenting 
Adesmia are, like the Zophosinae covered with a light grey or whitish pulverulence. When disturbed 
they run and set to work to bury themselves head foremost in the sand, which they succeed in doing 
fairly quickly, although their fore tarsi are not provided with stiff bristles in the manner of fossorial wasps. 
The protective advantage against detection afforded by the white or pulverulent greyish elytra is obvious, 
since it is that part which is hidden last in the sand. I have myself watched several of these species in 
situ. The more rotund, shorter legged species are found on more solid ground, hence the comparative 
brevity of the tibial spurs. 

The Tentyriinae: (6 species) do not call for special comment, nor Hematismus which are pretty 
broadly dispersed in Africa. The Cryptochilinae, an endemic tribe, are represented by two species in 
one of which a whitish colour also predominates, but it is when we reach the Eurychorinae that we 
come to a mode of protection really astonishing. In the species belonging to the genera Eurychora, Pogono- 
basis, Peristeptus etc., the upper part of the flat body is covered with a lanuginose excretion looking for all 
the world, like a mass of mucor or the ground spiders silky cobweb to which is affıxed or is caught the 
dust of the soil on which these ground-insects move; this covering disguises them more than the excrements 
heaped on their back by some kinds of insect larvae. Wingless, and of very slow motion these Eurychorid 
are evenly represented everywhere in South Africa, and on that account racial differences are discerned 
with much difficulty. 

Molurinae: Most numerously represented in South Africa are the Molurinae 394 described species. 
In this tribe the number of Psammodes are especially large. All of a slow gait, hardly taking any food '!), 
they are very widely spread in South Africa; they would prove almost endemic were it not for a few 
species found in German West Africa and north of Cape Lopez. The males have all a pilose patch in the 
centre of one or more of the abdominal segments. They are in the habit of striking with the abdomen and 
at night, the ground, or the floor of the houses if they have entered on habitation, either as a call to the 
female, or a challenge to other males of their own kind, and are commonly known here on that account 
under the name of Tock-Tockies. The species found in the Western part, and especially along the sea- 
board have a facies of their own, and are thus distinguished from the also numerous species occurring on 
the eastern sea-board or its neighbourhood. In the vicinity of the Kalahari desert there occurs the giant 
of the family Psammodes suleicollis PER. — P. rehbocki KoLs. which reaches a length of 73 mm. On the whole 
the range of most of the species is very greatly limited, and the difficulty of their study is greatly enhanced 
because according to the greater or lesser severity of the droughts the size of the imago state is sometimes 
half the normal, and the distinctive characters are dwarfed in proportion. There are nevertheless certain 
kinds like P. scrobieollis which extend from East to West. But those are very few. Slow-goers as are the 


ı) Iwatched an example crunching a bit of Restiosp. It was 9 hours at it and made very little impression on the reed. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 25 Schultze, Forschungsreise in Südafrika I. 
50 


396 L. PERINGUEY, 194 


Psammodes, very rapid indeed in their motions are their very close allies the species of Trachynotus. Mostly 
all long legged, they run with great rapidity, and perhaps it is on that account that some species are 
widely distributed, especially in the Karroo area, but others, without any apparent reason for their being 
so, are extremely local. Many of the species bear in life stripes of greyish pulverulence; one T. bohemani 
has bands of a sulphureous yellow indumentum. The male Trachynotus does not tap the ground with its 
abdomen which is also bare of villous patches, like its very close ally Trachynotidus, most of the species 
of which are capable of moderate speed only. The number of species of Molurinae collected by 
Dr. SCHULTZE is 23. 

Hopatrinae: 7 species were met with, among them are four species of Gonopus and one of 
Anomalipus. 

They are clad in a coat of mail that might defy the power of the crunching jaws of lizards, and 
possibly the sharp teeth of the rodents, but their coating is not proof against the attack of the numberless 
ground spiders (Avicularidae) which know so well how to insert into the joints of the armour their deadly 
fangs, through which the spider sucks out the contents of the body of its victim made more fluid by the 
venom. 

Pedinidae: This sub-family is represented by only two genera which are endemic, but have a wide 
range in the western part of South Africa. 

The Trachyscelinae; Tenebrioninae and Helopinae are poorly represented, and only one 


gaily coloured member of the Strongylinae was met with. 


Curculionidae. 


The proportion in South Africa of ground loving weevils is not yet quite accurately established, but 
the number is indeed very great. Of the 52 species collected by Dr. SCHULTZE no less than 44 belong to 
that category; 4 frequent low dwarfish bushed; 2 are found under the bark of trees and I believe occa- 
sionally in flowers; one is the world-spread corn-weevil. 

Microcerus is represented by one species found in the whole of the Karroid area; Episus by four 
kinds. I doubt if there are species of Coleoptera, and for that matter insects of any order, that could 
compete for adaptation to concealment with any species of Episus. Not only is their verisimilitude to the 
soil and its protuberances truly great, but also is their attitude really astonishing in case of suspected or 
anticipated danger. I species of Microcerus and 4 of Episus were collected. 20 species of Brachycerus were 
obtained. This proportion: 20 out of 52: does seem large, but a collecting trip which I undertook in Little 
Namaqualand brought about a similar result in proportion to the number of Curculionidae obtained, although 
I carried on there a systematic entomological research for members of this family. The reasons are two fold: 

I°. Their hard outer skeleton: So hard of texture is the integument of these weevils that few 
rodents are indeed capable of making an impression on their outer integument, which I have often found 
very difficult to pierce with a steel needle; and so hard of digestion are they that I have seen examples 
taken quite whole and outwardly uninjured from the gizzard of the omnivorous secretary bird, Serpentarius 
secretarius, and I am also told of the great bastard Otis kori. I had in my possession exemples of 
Brachycerus cancellatus GYL., used as pendants to necklaces taken on Zululand battlefields from dead warriors, 
and all of them perfectly well preserved outwardly. But if prone to resist the teeth of a rodent, or the 
digestive property of the gizzard of a bird, they, like some of the Gonopids of the Tenebrionid families are 
not proof against the attacks of the Avicularid spiders, the nests of which are seldom found without bleached 


carcasses of Brachycerid and other armour-clad weevils still adhering to the short silk meshes. 


= 1 re 


195 Tenebrionidae und Curculionidae. 397 


2°. The early stages or mode of life: As in Europe, where the genus, so distinct a one is also 
represented, the grubs or larvae are feeding on the roots of bulbaceous plants. I remember finding myself 
here while entomologising on a piece of ground recently swamped. I could have collected handfulls of the 
very large grubs of Brachycerus obesus (the only kind found in that neighbourhood) which had come to the 
surface, holding however tenaciously still to the collar of the liliaceous plants profusely scattered in that 
accidently submerged part of the veld. The following day the water having subsided they had returned 
to the lower part of the bulbs which were plainly their plant food. It is therefore to the abundance in South 
Africa of bulbous plants more than to the accidental destruction or preservation of the individuals that the 
occurrence of so many representatives of one genus is probably due. This abundance is borne out by the 
fact that the proportion of bulbous plants is pronounced by such a local authority as Dr. H. Borus to be 
as follows: 

In the littoral strip from 40 to 70 miles wide beginning at Oliphants River and extending north- 
wards, the proportion of the Liliaceae to that of the other orders is 3,6%, of the whole; in the upper 
Karroo region, the Liliaceae are 2nd. on the list, and compose 8,2%, of the Flora, the Iridaceae, also 
bulbous, 2,4°,. In the Kalahari Region in which Bolus comprises German S. W. Africa, British Bechuana- 
land, Orange River Colony etc., the Liliaceae and Iridaceae together comprise 8,16°, of the whole. — 
Resistance to the extremes of drought and heat is insured thereby to the Brachycerid larva feeding thereon. 

Of the habits of the Siderodactylus species of the Brachyderinae I know but little. I am informed 
that they are found on low shrubs. Few Curculionid exhibit greater modification of some of the limbs for 
mating purposes. Enormously enlarged forethighs, tibiae shortly serrated inwardly so as to ensure a firm 
hold, such are the attributes of the males. The serration of the inner part of the tibiae is however also 
met with in the female, showing that the adaptation to holding on to a twig may become so intensified as 
to become useful for sexual purposes. Dr. SCHULTZE has also captured the remarkably gay coloured 
Cimbus barbicauda, and also Polycleis longicornis, in which the sexes are so much differentiated (this occurs 
also in other species of the genus) that they were singly described as distinct species. In the Hippo- 
rhinidae 3 species were found, kinds which are either met with on the ground, or occasionally on low 
shrubs, as far as I know. The two species with serrated inner tibiae which I found in Namaqualand on 
species of Rhus, have not been met with by Dr. SCHULTZE. 

Among the Cleonidae is a new species belonging to a purely South African group remarkable 
for its coating of thick, white scales, a colouring which certainly does not harmonise with the surroundings, 
and may rightly puzzle such observers as those who believe in the theory of adaptation in colour and form 
of certain animals to their natural surroundings. 

To conclude. Do the Coleopterous insects collected by Dr. SCHULTZE and belonging to the two 
families entrusted to me for identification and remarks theron, give any idea of the distribution of the 
entomological fauna of the country he has been exploring? My answer is: 

Yes, in so far as the endemic forms are concerned. As I said in my preliminary remarks I could 
from the inspection of his captures tell what his itinerary had actually been. I could have almost have 
pointed out the localities, or their immediate neighbourhood, where the insects had been captured, partly 
because I had been collecting myself in little Namaqualand, partly because Isaw and determined collections 
made in Bechuanaland (Cape and British), and in Herero- and Ovamboland. 

The difference in the indescribable something of the facies is plainly distinct in the species of the 
two families I have been treating. It is certainly more distinct than in the other families treated, so far, by 


other authors in the present work. 
25* 
50* 


308 L. PERINGUEY, 196 


Had Dr. SCHULTZE added to his many qualifications that of an entomological collector doubtless his 
captures would have been greater, but to him that would reproach him with that apparent lack of attain- 
ment, let me add that had he gone on the same itinera ry he would probably have done not more, and to 
all likehood much less. 

Entomologising in the parts gone over by Dr. SCHULTZE is not asinecure. At certain epochs ample 
showers of rain fall for a short time; in certain localities like the sea belt there is no such showers. Few 
days after the downpour, and as if waiting for the same, myriads of insects appear, mate and die, Exeunt 
omnes. Tbe life of Ephemeridae might be said to be not longer. If repeated, these showers of rain bring 
forth again fresh life, and that of greater duration, but still for a limited period. Then, all insect apparently 
vanish, and they have to be ferreted in their haunts by one who knows of their habits or modes of life, 
but even then often with very little success. 

For the greater part of the year, animal life of all kind, but especially insect life is to the observer 
almost absent in the day time. A rare butterfly here and there, occasionally a slow going Psammodes 
struggling painfully along; in the most arid, sandy or stony parts an agile Zophosis, Adesmia or Stenocarpa 
a turgid Epiphysa or a Brachycerus shaming death with its legs stiffened and thrown out, as soon as it hears 
a threatening noise; here and there a bold Anthia that is but too ready to eject its pungent fluid to the 
face of its captor; Tabanid flies prone on drawing blood from the team of oxen and occasionally from the 
drivers, such are the insects that enliven the landscape. 

But let the night come on, for here there is no twilight, and at its approach is heard the humming 
noise of the unknown, because not seen Coleoptera; to the camp fires come uncanny looking insects that 
burn themselves miserably to the flame before they can be secured. To the waggon lamp, if there is one, 
flock real entomological treasures of the rarer form, because to them the cool of the evening is day, and 
because also they are capable of flight, which neither the Tenebrionid nor the Curculionid treated of 


here, are. 


A. Tenebrionidae. 


I. Zophosinae. 


Genus Zophosis. 
1. Zophosis namibensis n. sp. 


Ampliato-ovata, subnitida, aenea, elytris cyanescentibus, caput antice creberrime in fronte tenuissime 
punctatum; antennae basin prothoracis attingentes, articulo tertio secundo duplo longiore; prothorax longi- 
tudine basi fere quadruplo latior, lateribus subarcuatis angulis acuminatis, parum convexus, subtiliter 
aciculatus medio linea longitudinali subobsoleta; elytra ad medium prothorace latiora, postice conjunctim 
arcuato-rotundata, supra parum convexa, a medio apice dehiscentia, postice ad suturam deplanata, in dorso 
costa juxta suturali modice distincta alteraque antice obsoletiori at postice leviter carinulata carinulaque 
juxta marginali utrinque praedita, crebre acute granulata, granulis apice fere obliteratis, interstitiis ad basin 


levibus, reliquiis inaequaliter rugosis, intervallo supra marginali granulis fere rugatis valde elongatis, sub- 


197 Tenebrionidae und Curculionidae. 399 


confertis obsito; epipleurae usque ad apicem elytrorum extensae, subconfertim granulosae; corpus subtus 
punctulatum, prosterni processu oblongo, mesosterni in medio haud sulcato; pedes punctulati. 

Long. 9-ıı mm. Lat. 51/,—7 mm. 

An ampliate species disinct from the other South African sones known to me. Under certain 


light the elytra have a cyaneous tinge. 


Hab. Great Namaqualand: Namib desert, east of Angra Pequena (between Kuikop and Tsirub 
Mountains), April 1904. 


2. Zophosis damarina n. sp. 


Elongato-ovata, nitidissima, nigra, tibiarum calcaria omnia unguesque flavescentia; caput creberrime 
aciculatum, antennae ultra medium thoracis attingentes, articulo tertio secundo longiore; prothorax longi- 
tudine duplo latior, subtiliter aciculatus, in medio disci fere levigatus; elytra in medio prothorace nonnihil 
latiora, ad tertiam partem illo vix angustiora, vix convexa, postice gradatim dehiscentia at ad suturam haud 
deplanata, apice singulatim subacute rotunda, ipso nonnihil retorsum producto, supra costis nullis, sub- 
crebre aciculata, juxta marginem laterum subremote scabrosa, ea acuta usque ad apicem ducta, epipleurae 
subtiliter sub remote scabrosae ;.corpus subtus crebre punctatum;, procesuss prosternalis oblongus, antice vix 
sensim marginatus, mesosternalis antice fortiter declivus subexcavatusque; pedes sparse punctati. 

Long. g9*/,—ı4 m. Lat. 5—7 mm. 

Differs from all its South African congeners by its very shiny appearance, its oblong elytra which 
are very little attenuate towards the posterior part, the apex itself projecting slightly, not impressed 
towards the suture, and the total absence of costules or traces of them on the discoidal part. 

Hab. Okahandja; Sud-Hereroland, September-October 1903. Walfiısh Bay. 


3. Zophosis parentalis n. sp. 


Leviter metallescens. Z. damarinae proxima, ab illa differt statura minore, punctis elytrorum 
distinctioribus elytrisque latius supra marginem laterum scabrosis; processu mesosternali haud retuso atque 
haud excavato; ceteris ut in specie praecedenti. 

Long. 81), mm. Lat. 4 mm. 

This species, which is more metallic than the precedent one, is distinguished from it by the smaller 
size and is to some extent more navicular; the punctures on the prothorax are as finely alutaceous, but they 
are plainly more distinct on the elytra owing to their being deeper and nearer to each other. 


Hab. Southern Hereroland, September-October 1903. 


4. Zophosis boei SoL. 


Hab. Bechuanaland Protectorate: Kalahari between Lookaneng and Severelela, October I904; 


between Sekgoma and Khakhea, November 1904. (Range right across South Africa.) 


5. Zophosis deyrollei Luc. 


Hab. Bechuanaland Protectorate: Kalahari between Lehututu and Kgokong, January 1905. 


6. Zophosis similis DEYR.? 


Hab. Southern Hereroland, September - October 1903. Great Namaqualand: Station Wasserfoll 
between Bethanien and Berseba, August 1905. (Originally described from Ngamiland.) 


400 L. PERINGUEY, 198 


d. Zophosis nigroaenea DEyR.? 


Hab. Bechuanaland Protectorate: Kalahari between Lookaneng and Severelela, October I9g04. (Would 


seem to extend from the neighbourhood of Cape Town to Bechuanaland.) 


8. Zophosis devexa n. Sp. 


Fere oblonga, curtula, nigra, nitida, calcaribus omnibus flavidis, subtus leviter submetallica; caput 
longitudine vix latius, in medio frontis obsolete impressum, creberrime punctatum; antennae basin prothoracis 
vix attingentes, articulo tertio secundo nonnihil longiore; prothorax basi longitudine media fere quadruplo 
latior supra modice convexus lateribus sensim devexis, margine subdeplanata, angulis posticis longe 
productis, in medio linea longitudinali media fere obsoleta praeditus, ad latera punctis elongatis crebre, in 
medio minoribus evanescentibusque obsitus; elytra thorace praeterea humeros haud latiora, haud triplo longiora 
lateribus a basi ad tertiam partem fere rectis, deinde apice gradatim attenuata, conjunctim rotundata, supra 
modice convexa, postice dehiscentia, ibi ad suturam leviter impressa, costis tribus postice evanescentibus, 
suturae proxima vix carinulata, utrinque praedita, in dorso fere laevia, interstitio primo subrugose punctato, 
ceteris lateribusque confertim scabrosis, epipleuris subremote scabriusculis; prosterni processus lanciformis, 
distincte marginatus, mesosternum antice longe excavatum; pedes vix punctulati. 

Long. 51, —7 mm. Lat. 3—4 mm. 

A somewhat short species not unlike Z. similis DEYR. in general appearance, but less attenuated 
behind, and with elytral costae, which Z. similis does not possess, and also a different sculpture. 


Hab. Southern Hereroland, August-September 1903. Occurs also in Griqualand West, Cape Colony. 


9. Zophosis muricata FaB. 


Hab. Southern Hereroland, August-September 1903. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. 
(Inhabits the whole of the Karroo Region, also the Upington Districts of the Cape Colony.) 


10. Zophosis rufipennis n. sp. 


Ovalis, nitida, rufo-brunnea, capite prothoraceque aeneis, antennarum articulis basalibus subrufe- 
scentibus; caput longitudine dimidio latius, in medium verticis leviter impressum, supra crebre profundeque 
punctatum ; antennae prothoracis basin fere attingentes; prothorax basi longitudine media vix triplo latior, antice 
fere angustior, lateribus levissime rotundato ampliatis angulis omnibus modice productis, perparum convexus 
profunde confertimque punctatus, ad latera haud rugosus; elytra thorace fere quadruplo longiora, ad medium 
basi ejusdem perparum latiora, versus apicem sensim acuminata, parum convexa, sutura a basi longe ultra 
medium leviter impressa, supra juxta suturam irregulariter at crebre aciculata, deinde ad latera lineolis 
longitudinalibus confertis obsita, lateribus carinam epipleurorum fere a basi usque ad apicem superantibus; 
epipleura longitudinaliter subremote plicatula; prosterni processus acute lanciformis, marginatus, mesosterni 
subhorizontalis, longe canaliculatus; pedes vix punctati. 

Long. 41); mm. Lat. 2 mm. 

Not unlike Z. submetallica in general appearance, but the head is a little narrower and so is the 
prothorax ; the colour and the sculpture are also different. 

Hab. Bechuanaland Protectorate: Kalahari, between Khakhea and Lehututu, December 1904. 
Southern Hereroland: Otjimbingwe, September 1903. 


199 Tenebrionidae und Curculionidae. 401 


ll. Zophosis prona n. sp. 


Ampliato-ovata, nigra, supra vix nitida, palpis, antennis, abdomine, pectore pedibusque subnitidis; 
caput quadratum confertim aciculato-punctatum; antennae angulum posticum prothoracis haud attingentes; 
prothorax longitudine media basi triplo latior, angulis omnibus acutis, posticis longe acuminatis, in medio 
vix convexus, ad latera devexus margine postice deplanata, creberrime aciculatus; elytra pone humeros 
rotundatos prothoracis basin haud latiora, deinde ad medium perspicue rotundato-ampliata, postice gradatim 
attenuata, apice conjunctim rotundata, supra convexa, haud costata, nonnunquam secundum suturam postice 
impressa, granulis scabrosis confertis supra marginem lateralem striolas interruptas breves formantibus 
obsita, lateribus carinam epipleurorum etiam ad apicem haud superantibus; epipleura vix scabro-punctata ; 
prosterni processus oblongo-ovatus, apice modice acuminatus, distincte marginatus, mesosterni antice fortiter 
devexus, haud canaliculatus; metasternum punctatum, linea media tenui ab apice ad medium ducta; pedes 
sparsim punctati. 

Long. 9!/), mm. Lat. 6 mm. 

This species is not unlike Z. muricata in general facies, but it is much smaller, and differs also in 
the sculpture of the elytra. 

Hab. Namib near Angra Pequena (Lüderitzbucht), April and June 1903. 


Genus Calosis. 
12. Calosis amabilis DEYR. 


Hab. South-West-African Coast between Cape Cross and Swakopmund, August 1903. (Hab. also 
the coast of Angola.) 


Genus Onychosis. 
13. Onychosis graecilipes DEYR. 


Hab. Sandy strand near Anichab (north of Angra Pequena), April, July 1903. 


II. Adesmiinae. 


Genus Adesmia. 
14. Adesmia (Onymachris) lüderitzi n. sp. 


Ovalis, nigra, subnitida, pedibus longissimis, unguibus permagnis; caput leviter punctulatum, punctis 
sparsis; prothorax margine antica breviter albo-fimbriata, longitudine magis duplo latior angulis posticis 
valde acutis, in medio subconvexus, ad latera leviter deplanatus, punctis profundis in medium disci atque 
ad latera crebre obsitus, utroque plaga levi notatus; elytra ovalia, latitudine tertio longiora, a basi ultra 
medium sensim convexa, deinde apice gradatim dehiscentia, sutura carinisque duabus, etiam in femina tribus, 
acutis at haud serratis, apice liberis utroque munita, interstitiis in dorso rugis confluentibus obsolete granu- 
latis, ad latera magis remotis acutioribusque obtectis, margine laterali acuta; tibiae subspinosulae, femora 
granulis minutis crebre obsita, spinae unguesque rufo-brunnei. 

This species, which owing to its very long tibial spurs and claws comes into the group, or sub- 
genus, Onymachris ALL. is allied to O. rugatipennis Haug. and to O. boschimana, and O. gariesa PER. From 


the former, which it more closely resembles, it differs in the less rough sculpture of the dorsal part of the 


402 L. PERINGUEY, 200 


elytra, and from the latter two in having only two non confluent costae on each elytron. In the female 
however there is a third costule between the outer dorsal and the margin, none of which coalesce at the 
apex. In O. boschimana, these three costae are present in both sexes and also do not coalesce at the apex, 
but they are quite smooth, and the sculpture of the intervals is more transversely granular. 

Length 16—17 mm. Width 8—9?j, mm. 

Hab. Sandy shore of Anichab (north of Angra Pequena), April, July 1903. Prince of Wales Bay 
(south of Angra Pequena), Mai 1903. Port Nolloth (Little Namaqualand), April 1905. 


15. Adesmia ungwicularis HaaG-Rur. 


Hab. Prince of Wales Bay, May 1903. Dr. SCHULTZE gives a sketch of a living A. species in his 
„Aus Namaland und Kalahari‘“, Jena 1907, p. 87. (From Walfisch Bay to Angra Pequena.) 


16. Adesmia marginipennis BREME. 


Hab. Rooibank (near Walfischbay), May 1905. 


17. Adesmia rugatipennis Haac-Rur. 


Hab. Rooibank, May 1905. 


18. Adesmia khoikhoina PER. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. Berseba, August 1905. Little Namaqualand: Stein- 
kopf (Kookfontein), July 1904. 


19. Adesmia cribripes Haac-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, October 1903. 


20. Adesmia globosa HaaG-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, October 1903. 


21. Adesmia foveipennis Haac-RurT. (Hab. near Otjimbingwe.) 


Genus Pedionomaus. 
22. Pedionomus favosus ER. 


Hab. Okakandja (Hereroland). (Originally described from Angola.) 


Genus Stenocara. 
23. Stenocara namaqua n. Sp. 


Ovato-rotundata, nigra, parum nitida, antennis palpis tibiisque nigro-rufescentibus; caput haud crebre 
punctulatum ; prothorax longitudine duplo latior, punctis aciculatis remotis ad latera magis approximatis 
validioribusque obsitus; elytra ovalia, convexa, ad medium magis ampliata, ad apicem acuminata, postice 
sensim retusa, tuberculis confluentibus a basi post medium obtusis deinde apice magis acutis obtecta, utrinque 
carinis subobsoletis duabus, postice subtuberculosis praedita, lateribus distincte serratis; pedes elongati, 


femoribus rugosis, posticis incrassatis. 


201 Tenebrionidae und Curculionidae. 403 


Allied to 8. ruficornis Sol. and $. intermedia Per. and forming with these two species agroup 
characterised by the thickened hind femora. It is distinguished from the above named species by the very 
rudimentary carinules of the elytra which are very distinct and very sharp in 8. ruficornis and $. intermedia. 
In 8. namagua the whole surface is covered with confluent tubercles quite obtuse from the base to past the 


median part but becoming sharper at the apex and on the sides, the margin of the latter is plainly serrate. 
Length 11), —ı2 mm. Width 7—8 mm. &92. 
Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. 


24. Stenocara albovillosa PER. 
Hab. Angra Pequena, June 1903. Namib desert between Kuikop and Tsirub (east of Angra 
Pequena), April 1904. 
25. Stenocara vittata Haac-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903; Okahandja. Great Namaqualand: Keetmanshoop, 
July 1905; Berseba, August 1905; Station Wasserfall between Berseba and Bethanien, August 1905. Little 
Namaqualand, Steinkopf, August 1904. 


26. Stenocara sexlineata SOL. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904; Steinkopf, July 1904. 


27. Stenocara serrata FE. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July-August 1904. (Inhabits the whole of the Karroo Region; 


on mountain or hard ground, like most Stenocara.) 


28. Stenocara eburnea Pasc. 


Hab. South-West African coast: strand between Cape Cross and Swakopmund, August 1903. (Recorded 


also from Ngamiland.) 


29. Stenocara globulum Haac-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


30. Stenocara lüderitzi n. sp. 
Hab. Salsola-bushfield on the northern end of Angra Pequena, July 1903. Namib east of Angra 
Pequena, April_1904. 


31. Stenocara tenuegranata FAIRM. 


Hab. Prince of Wales Bay, May 1903; Angra Pequena, June 1903. 


32. Stenocara sericeiceps PER. 
Hab. Okahandja. 


Genus Epiphysa. 
33. Epiphysa flavicollis F. 


Hab. Great Namaqualand: Station Wasserfall between Bethanien and Berseba. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 26 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
5l 


404 L. PERINGUEY, 202 


II. Tentyriinae. 


Genus Carchares. 


34. Carchares macer Pasc. 


Hab. Prince of Wales Bay, May 1903; Angra Pequena, June, July 1903. (Inhabits the whole of 


Damaraland and part of Bushmanland.) 


Genus Rozonia. 
35. Rozonia strigicollis FAIRM. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


Genus Asphaltesthes. 
36. Aphaltethes impressipennis FAıRM. 


Hab. Angra Pequena, June, July 1903; Okahandja. 


Genus Rhamnatodes. 
37. Rhamnatodes longicornis HAAG-RUrT. 


Hab. Southern Hereroland, August 1903. 


Genus Buleantus. 
38. Euleantus aegualipennis Haac-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, near Salem, September 1903. 


Genus Phaeotribon. 
39. Phaeotribon australis n. sp. 

Rufo brunneus elytris obscurioribus; caput impressione transversa nulla, concinne aciculato-punctatum; 
antennae prothoracis basim perparum excedentes, rigidae, articulo ultimo praecedenti nonnihil angustiore; 
prothorax basi valde arcuata, angulis posticis nullis, anticis distinctis, convexus, lateribus basique 
acute marginatis, supra crebre punctulatus; elytra fere oblonga humeris nullis, haud profunde at 
distincte punctato-striata, interstitiis angustis, fere levibus; corpus subtus pedesque vix punctulata. 

Long. 4—4'/; mm. Lat. ı!, mm. 

Hab. Cape Colony. Little Namaqualand; Prieska, Hope Tonn. This species comes near P. pulchellus 
KrRAATZ, but is different. 


Genus Himatismus. 
40. Himatismus? variegatus FaAB. 
Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Kooa, November 1904; Severelela-Khakhea, November 
1904; Khakhea-Kang, Dezember 1904; Lehututu-Kgokong, January 1905. 


41. Himatismus mandibularis ER. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904; Rooibank (near Walfischbay), May 1905. 


203 Tenebrionidae und Curculionidae. 405 


III. Cryptochilinae. 


Genus Oryptochile. 
42. Oryptochile maculata Fas. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July-August 1904. 


Genus Saccophorus. 
45. Saccophorus batesi Haac-Rur. 


Hab. Great-Namaqualand: Kubub, April 1904. 


IV. Eurychorinae. 


Genus Eurychora. 


4. Eurychora terrulenta Haac-Rur. 
Hab. Okahandja. 


45. Eurychora barbata Ol. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lehututu-Kgokong, January 1905. 


46. Eurychora? trichoptera Haac-Rur. 


Hab. Keetmanshoop, July 1905. 


‘ 
44. Eurychora suturalis Haac-Rur. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


48. Eurychora eiliata var. major SoL. 
Hab. Little Namaqualand: Port Nolloth, on the flowers of the composite Othonna floribunda SCHTR., 
June 1904. 
Genus Stira. 
49. Stira dohrni Haac-Rur. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Khakhea-Kang, December 1904. 


50. Stira sp. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


Genus Lycanthropa. 
5l. Lycanthropa ? denticollis HaaG-Rur. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lehututu-Kgokong, January Igos. 


Genus Eutychus, Haac-Rur. 
52. Eutychus foveatipennis n. sp. 
Oblongus, rufo-brunneus, opacus, pilis rigidis retro curvatis flavescentibus in elytris seriatis obsitus ; 


caput in medio distincte longitudinaliter carinatum ante oculos utrinque diagonaliter impressum, punctis 
26* 
5l* 


406 L. PERINGUEY, 204 


serigeris subsparsis obsitum; prothorax longitudine media fere triplo: longior, lateribus ad medium rotundato- 
ampliatis, crenatis, in basi utıoque profunde emarginatus, in medio canaliculatus, impressione longitudinali 
juxta medium posita alteraque supra laterali utringue praeditus, scrobiculato punctatus, punctis setigeris, 
setis in basin atque in medium marginis anticae densioribus; elytra oblonga, antice prothoracis medio non- 
nihil angustiora, ejusdem basi leviter latiora, tertio longiora, deplanata, dorso ad suturum nonnihil depresso, 
postice conjunctim rotundata, foveolato -seriata, interstitiis angustis, carinatis, seriato setigeris; epipleura 
seriatim foveata, glabra; abdomen sternumque punctis variolosis haud confertis setam brevissimam fere 
squamiformem ferentibus obsita; pedes rugosi, breviter setulosi. 

Long. 81/, mm. Lat. 4!/, mm. 

Hab. Angra Pequena (Lüderitzbucht). 


53. Eutychus parvulus n. sp. 

Oblongus, niger, opacus, longe subremote griseo-pilosus, antennis pedibusque brunneo-rufescentibus; 
caput rugose scrobiculatum, epistoma tantummodo longitudinaliter carinulatum;; prothorax lateraliter distincte 
crenatus, lateribus in medio haud rotundato-ampliatis, at supra basin apice nonnihil latioribus, ad medium 
disci suprautringue profunde impressus, hic nonnihil convexus lateribus subdeplanatis, scrobiculato-foveatus 
interstitiis fovearum acutis; elytra prothoracis latitudine maxima aequalia angulis distinctis, pone medium non- 
nihil rotundato-ampliata, deinde postice conjunctim attenuata, in dorso subdeplanata sutura elevata, foveato- 
seriata, interstitiis angustis subcarinatisque setis griseo-flavescentibus longis, erectis, subremotis, in series 
dispositis ferentibus; epipleura ut in dorso foveolato punctata, at interstitiis planis; sternum profunde 
punctatum; breviter villosum; abdomen brevissime pubescens; pedes subtiliter setulosi. 

Long. 5 mm. Lat. 3 mm. 

I do not know E. wahlbergi H.-RuT. on which the genus is founded, but the description of the 
latter does not quite agree with the present species. 

Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904; Steinkopf, July 1904. 


Genus Herpiscius. 
54. Herpiscius sommeri SOoL. 


Hab. Kalahariı, Mookane, October 1904. 


V. Molurinae. 


Genus Moluris. 
55. Moluris nitida Haac-Rur. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904; Steinkopf, August 1904. 


56. Moluris pseudonitida n. sp. 

Nigra, nitida, glabra; antennae brunnescentes, breviter villosae; caput antice sparse, postice vix 
punctulatum; prothorax alte gibbosus, lateribus nonnihil in medio ampliatis, angulis anticis acute acuminatis, 
posticis subobtusis at distinctis, basi ad angulos transversim impressa, disco tenuissime remoteque aciculato, 
lateribus levibus; scutellum leve; elytra basi prothorace haud latiora humeris nullis, deinde valde ampliato- 
rotundata, convexissima, ad tertiam longitudinis partem abrupte declivia, haud distincte costulata, granulis 
minutis modice sparsis obsita, epipleura levigata; subtus vix punctatus; pedes subgraciles, crebre punctulati, 


setiferi, femoribus apicem segmenti abdominis ultimi fere attingentibus. 


Are 


ne 


205 Tenebrionidae und Curculionidae., 407 


Long. 25 mm. Lat. 131/, mm. 

A very close ally of M. nitida Haac-Rut. The shape is nearly the same but the elytra are more 
ampliated, and instead of being quite smooth are covered with very small granules separated by an interval 
about equal to three times their own diameter‘ 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. 


Genus Psammodes. 
57. Psammodes tuberculifer Haac-Rur. 


Niger, valde elongato-ovatus, nitidus, antennae pedesque rufo-brunnei, illae graciles, hi brevissime 
pubescentes; caput vix punctulatum; prothorax longitudine nonnihil latior, lateribus in medio perparum 
ampliatis, supra convexus, fere gibbosus, tenuiter crebreque aciculatus, margine basali tenui in medio 
obliterata; scutellum lateraliter granulis sparsis nonnullis obsitum; elytra elongato-ovata, ad medium parum 
ampliata latitudine tertio longiora, in disco vix longitudinaliter arcuata, postice abrupte dehiscentia apice 
ipso deplanato in processu subporrecto producto, utroque seriebus 8 vel 9 e tuberculis compressis acutis 
retro spinosis lateraliter posticeque instructis, seriebus laterum basim fere posticis partem post mediam disci 
attingentibus,; abdomen crebre aciculatus; pectus punctato-granosum, breviter fulvo-pubescens. & Segm. 
abdom. I—3 dense ferrugineo-tomentosa. 

Long. 28 mm. Lat. 13!/, mm. 

This species is allied to P. schultzei, of which it has the elongated form, it differs by the shape of 
the tubercles which, instead of being vertically erect and rounded at the tip, are slightly conical, strongly 
slanting backwards and compressed laterally very much in the manner of those of its close ally P. pierreti 
Am. The other two allies, P. tuberculipennis and P. mashunus, have, like P. pierreti,. the elytra much more 
ampliated in the centre. 

Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. 


58. Psammodes gibberosulus n. sp. 


Niger, supra subopacus, antennae graciles, prothoracis basim attingentes, rufo-brunneae; caput 
epistomaque crebre granulata, genis antice acute angulatis; prothorax longitudine tertio latior, lateraliter 
modice rotundato-ampliatus angulis posticis rotundatis, antice gibberosus, utrinque leviter declivis, postice 
nonnihil deplanatus, ad angulos posticos utrinque leviter impressus, basi subsinuata, tuberculis minutis acutis 
retrorsum ductis fereque confluentibus obtectus; scutellum granulosum; elytra prothorace basi tertio latiora 
humeris rotundatis, deinde valde ampliato-ovata, parte postica sensim dehiscente margine laterali posticaque 
deplanatis, haud costulata, granulis acutis crebre obtecta; pedes breves, validi, scabrosi, femoribus posticis 
apicem segmenti abdominis antepaenultimi attingentibus; abdomen aciculatum, pectus punctatum granosumque. 

Long. 18—23 mm. Lat. I0—I4 mm. 

This species which belongs to the group of P. scrobicollis FAHR. is closely related to P. myrmidon 
PER. which occurs in the Prieska district of the Cape Colony. It differs however from the latter by the 
closely granulated head, and the anterior part of the thorax which is more or less plainly gibberose 
in the centre of the anterior part, and also by the more closely set granulated tubercles; on the elytra 
the granules which are separated by a wider space than their own diameter in both species, are slightly 
finer in P. gibberosulus. 

This species seems to range from Port Nolloth to Walfish Bay, in the sand dunes of the coast. 


Hab. Namib near the Prince of Wales Bay (south of Angra Pequena), May 1903. 


408 L. PERINGUEY, 206 


59. Psammodes kubub n. sp. 


2. Niger, subopacus, antennis tibiisque aliquantulum ferrugineis; caput praeter epistoma creberrime 
granulatum, interstitiis breviter setulosis; antennae fere prothoracis basim attingentes, dense subcinereo 
setulosae; prothorax suborbiculatus, basi apice latitudine adaequans, longitudine nonnihil latior, supra 
convexus, supra basim profunde transversim impressus, margine basali recta, vix carinata, angulis posticis 
vix perspicuis, tenuissime confertissimeque granulatus, brevissime setulosus, setis ad latera distinctioribus; 
scutellum minute granulatum setulosumque; elytra basi prothorace tertio latiora utroque oblique truncata 
humeris acutis prominentibus, deinde suboblonga, postice modice attenuata, apice singulatim obtuse 
acuminata, supra a basi pone medium vix convexa, postice gradatim dehiscentia, costis latis duabus obtusis 
fere obsoletis antice obliteratis, esulcis longitudinalibus formatis in singulo instructis, supra tenuissime 
confertissimeque granulata, granulis majoribus seriatis setam brevem ferentibus admixtis; epipleura angusta, 
vix aciculata; corpus subtus breviter subdenseque punctato-villosum; femoribus posticis abdominis segmenti 
quarti basim haud attingentibus. 

Long. ııI—13°/, mm. Lat. 43/,-6 mm. 

In general appearance this species resembles P. profugus PER., the shape of the prothorax is almost 
identical; the elytra have sharp shoulders in both, but in P. kubub, the humeral angle is still sharper, the 
dorsal part is slightly more depressed, and the sculpture is very different from that of P. profugus. 

Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. 


60. Psammodes miles n. sp. 


Elongato-ovatus, niger, capite prothoraceque magis, elytris minus nitidis, labro, palpis, antennis 
pedibusque rufescentibus, his fere glabris, valde rugosis; caput profunde subremote punctatum; prothorax 
in medio ampliato-rotundatus, longitudine tertio latior, basi ad latera evidenter utrinqgue impressa, margine 
basali in medio integra, margine antica brevissime albido-fimbriata, supra convexus tenuissime, subcrebre, 
ad latera densius profundiusque punctatus, margine laterali acuta, serrulata; scutellum granulis confertis 
obsitum; elytra basi breviter attenuata, ad humeros ampliata, arcuata, deinde ad apicem gradatim elongata, 
ad tertiam partem attenuata, apice obtuse acuminata, a basi post medium disci modice convexa, dehiscentia, 
granulis acutis in parte anteriore validioribus confertioribusque at post medium apice minoribus magisque 
remotis, obsita; pedes postici subbreves, femoribus elytrorum apicem haud attingentibus; abdomen aciculatum, 
pectus striolatum; antennae elongatae, subgraciles. 

Long. 23 mm. Lat. 15 mm. 

This species is remarkable owing to the shape of the elytra which are ampliated at the humeral 
part, close to the base, and gradually attenuated thence to the apex which is only bluntly acuminate, the 
disc is also gradually arcuate longitudinally from the base nearly to the apex. 


Hab. Great Namaqualand: Keetmanshoop. 


61. Psammodes schultzei n. sp. 


Elongatus, subparallelus, niger, nitidus, antennis, palpis, tarsis, pedibus, illis praesertim rufo-brunneis; 
caput vix punctatum; prothorax impunctatus, longitudine latitudine aequali, gibbosus, ad medium laterum 
vix ampliatus, margine basali in medio obliterata; scutellum in medio fere leve, lateraliter granulis minutis 
sparsis obsitum; elytra elongata, pone humeros fere subparallelia, latitudine tertio longiora, a basi longe 


pone medium subdeplanata, postice subabrupte declivia, apice in processu subplano valde producta, 


207 Tenebrionidae und Curculionidae. 409 


lateribus posticeque tuberculis erectis apice rotundatis, ad latera 7-fariam, postice 8-fariam seriatis, seriebus 
lateralibus fere ab humeris apice ductis, in singulo instructis, medio disci interstitiisque tuberculorum 
impunctatis; abdominis segmenta aciculata, pectus punctis crebris brevissime setiferis in mesosterno 
granulatis obsitum; antennae graciles, prothoracis basim vix attingentes; pedes brevissime pubescentes ; 
d segm. abdom 3 primis dense lateque fulvo-tomentosis. 

Long. 31 mm. Lat. 21 mm. 

This species belongs to the group of P. pierreti Am., tuberculipennis HaaG, mashunus PERING. etc. 
From the former two it is distinguished by the elongated elytra which are very little, if at all ampliated 
laterally in the middle, and by the shape of the tubercles which are not acuminate at the apex, nor directed 
backwards. 


Hab. Namib between Kuikop and Tsirub mountains (east of Angra Pequena), April 1904. 


62. Psammodes kamagasus n. sp. 


Niger, vix nitidus, palpis, antennis pedibusque rufo-brunneis; caput punctatum, punctis in epistona 
remotis, setiferis, in vertice minoribus magisque approximatis; antennae longae basim elytrorum superantes; 
prothorax longitudine haud latior, basi apice latitudine fere aequali, subglobosus angulis anticis rotundatis, 
posticis subprominulis, antice posticeque marginatus, margine basali prominula, recta, integra, punctis 
rotundatis approximatis at haud confluentibus atque setis rigidis longis, subsparsis obsitus; scutellum pro- 
funde punctatum; elytra elongata, basi prothorace vix latiora, humeris prominulis, ab illis fere ad tertiam 
partem longitudinis suboblonga, deinde ovato-acuminata, supra modice convexa, postice gradatim dehi- 
scentia, costis 3 longitudinalibus subrectiformibus utroque praedita, punctis foveolatis subapproximatis setam 
longam ferentibus a basi ultra medium prominentibus posticeque evanescentibus obsita; abdomen sparse 
punctulatum, punctis setam brevem reclinatam ferentibus; pectus granulatum longius pilosum; pedes rugosuli 
setulosique, tibiis posticis abdominis segmenti antepaenultimi apicem nonnihil excedentibus. 

Long. 16 mm. Lat. 6 mm. 

This species is easily distinguished from all other known to me by the almost foveate punctuation 
of the anterior part of the elytra from the base to slightly past the median part; these foveolate punctures 
are more conspicuous at the base, and they gradually diminish in size until the postmedian part is reached, 
beyond that only the hairs without the punctures are left; even the costae are foveate punctate from the 
base to past beyond the middle. 

Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


63. Psammodes herero n. sp. 

Elongato-ovatus, niger, vix nitidus, antennis pedibusque rufo-brunneis, fulvo-pubescentibus; caput 
conspicue longitudinaliter strigoso-plicatum; prothorax valde convexus, fere subgibbosus, ad medium 
rotundatim ampliatus, antice posticeque truncatus margine posticali integra, superficie tota tenuissime 
cereberrimeque longitudinaliter plicatula; scutellum crebre granulatum; elytra elongata, ad humeros prothorace 
tertio latiora, deinde elongato-ovata, postice sensim acuminata, a basi post medium leviter convexa, pone 
medium dehiscentia, granulis minimis sat dense obsita brevissimeque pubescentia; pedes graciles, cribrati, 
femoribus posticis basin segmenti penultimi abdominis attingentibus; corpus subtus aspero granulosum, 
brevissime fulvo-pubescens; segmentis basalibus 3 maris pube densiore in medio vestitis. 

Long. 13—131/, mm. Lat. 5—6!/, mm. 

I do not know of any close ally to this species which is remarkable by its very elongate ovate 


shape, the very convex and very closely plicate prothorax and the elytra which are at their widest near 


4Io L. PERINGUEY, 208 


the base; the granules are very small and separated from each other by a space equal in width to their 
size. P. laetulus P£ERING. has somewhat the same general facies, but the shoulders are more obliterated, the 
prothorax is not so convex, and the sculpture is quite different. 


Hab. Southern Hereroland: Windhuk, September 1903. 


64. Psammodes interventor n. sp. 

Niger, elytris subnitidis nonnihil aenescentibus, glaber; antennis pedibusque rufo-castaneis, dense 
subbreviterque setulosis; caput parce punctulatum; prothorax postice fere gibboso-convexus, longitudine 
latitudine aequali, angulis anticis acuminatis, posticis obtuse rotundatis margine basali in medio late obliterata, 
levis, ad latera distinctius punctulatus, supra basim haud transversim impressus; scutellum creberrime 
granulatum; elytra ovata, prothorace basi haud latiora humeris nullis, supra nonnihil ampliata, postice 
retusa, apice vero deplanato, sub porrecto, lateribus parteque posticali tuberculis acutis, compressis, retorsum 
ductis interstitiis granulosis longitudinaliter seriatis, dorso a basi ultra medium levigato, punctis minutis 
remotis adsperso, epipleuris sub angustis, levigatis; abdomen aciculatum, pectus rugose punctatum; pedes 
elongati, rugosi, femoribus posticis medium segmenti ultimi abdominis attingentibus, d segm. abdom. 3 primis 
dense lateque fulvo-tomentosis. 

Long. IQ mm. Lat. IO mm. 

Very closely related to P. pierreli Am. The two male examples that I have seen are of a smaller 
stature, and the elytra have a faint aeneous tinge, the lateral rows of tubercles are more numerous and the 
intervals between the longitudinal rows are filled with very distinct, remote, verrucose granules. % 


Hab. Southern Hereroland: Windhuk, September 1903. 


65. Psammodes longipes Haac-Rur. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, März 1904. (Inhabits Prieska and Carnarvon Districts, Cape Colony.) 


66. Psammodes scrobicollis FÄHR. 


Hab. Okahandja. (Extends right across South Africa.) 


67. Psammodes species. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July 1904. 


68. Psammodes blapsoides Haac-Rur. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, March 1904. 


69. Psammodes tumidipennis HaaG-Rur. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July 1904; Kamaggas, July 1904. 


Genus Trachynotidus. 


0. Trachynotidus insularis n. Sp. 


Rufo-castaneus, elytris pedibusque dilutioribus, nitidus; caput creberrime granulosum, epistoma 
labroque villosis; antennae breves, medium prothoracis attingentes; prothorax longitudine tertio latior, pone 
medium angulatim dilatatus, lateribus distincte marginatis, a medio postice, at praesertim ad medium, reflexo- 


marginatis, angulis anticis posticisque prominulis, basi apice latitudine fere aequali, in medium dorsi sub- 


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209 Tenebrionidae und Curculionidae. 4II 


convexus, postice sensim deplanatus, tenuissime longitudinaliter plicatulus, punctis angustis elongatis, ad 
latera ac antice distinctioribus, admixtis; scutellum tenuissime granulosum apice obtuse angulatum; elytra 
basi fere truncata, ibi prothorace nonnihil latiora humeris fere rectis, ab illis usque ad tertiam partem sub- 
linearia vel levissime 'ampliata, deinde apice attenuata, singulatim subacuminata, supra modice convexa, 
costis tribus evanescentibus vix distinctis praedita, tenuissime creberrimeque granulosa, granulis setiferis 
majoribus at parvis, praeterea evidentioribus, sparsim obsita; corpus subtus granulosum vel aspero-punctatum, 
brevissime pubescens; segmentis abdominis basalibus tribus maris plaga elongata media e squamis flave- 
scentibus formata vestitis; pedes graciles, rugosi granulatique, brevissime setulosi; tibiis anticis extus serru- 
latis, femoribus posticis apicem abdominis segmenti tertii haud attingentibus. 

Long. 12—15'1/);, mm. Lat. 5—6 mm. 

Hab. Possession Island, May 1903. Angra Pequena (Lüderitzbucht), April 1903. 


71. Trachynotidus vagus n. sp. 


T. insulari verisimilis, praecipue differt statura nonnihil minore, prothoracis lateribus in medio minus 
acuminatis atque haud reflexis, elytris non costatis, granulis aequalibus tenuissimis creberrimis, obsitis. 

Long. 81/,—Io mm. Lat. 3'/,—4 mm. 

Hab. Cape Cross, August 1903. Rooibank (near Walfischbay), May 1905. Little Namaqualand: 
Port Nolloth, April 1905. 


72. Trachynotidus eruentus n. sp. 


Valde elongatus, brunneo-rufus, elytris nonnumquam utrinque vittis quatuor nigris ornatis, corpus 
subtus nigrescens; caput crebre granulatum granulis brevissime setigeris; prothorax longitudine tertio latior, 
in medio laterum angulatim productus, basi apice fere aequans, angulis posticis retrorsum valde productis, 
supra in mare minus, in femina magis deplanatus, creberrime granulosus, granulis scabris, linea longitudinali 
antice posticeque abbreviata masculisque levibus duabus in dorso notatus; scutellum scabroso -granulatum, 
in medio levigatum; elytra distincte granulata valde elongata, basi prothorace haud latiora deinde obliquata, 
pone humeros sensim sinuata, in medio prothorace duplo latiora, postice subacuminata, supra in dorso 
plana lateribus valde declivis, utrinqgue carina dorsali acuta, valde elevata, postice ad suturam ducta, at eam 
haud attingente praedita, sutura carinulata,; corpus subtus granulatum; pedes graciles, valde elongati, tibiis 
posticis flexis. 

Long. 21I—25 mm. Lat. 71/,—9!/; mm. 

A very close ally of 7. angulicollis Haac-RuT, but in my example of the latter (compared with the 
type, a d) the prothorax in the d is more broadly triangularly ampliated laterally and the apex of the 
triangle is much sharper than in T. cruentatus. The female of the latter is a little broader than the 
male, the shape of the prothorax is nearly the same, but the two smooth narrow patches on the disc are 
more noticeable than in the 4. The coloration is conspicuously red, especially on the elytra, whereas in 
T. angulicollis it is black with occasionally a slight brownish tinge. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


73. Trachynotidus gravis GEMM. 


Hab. Little Namaqualand: Kammaggas, July 1904; Steinkopf, July 1904. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 27 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
52 


412 L. PERINGUEY, 210 


Genus Trachynotus. 
74. Trachynotus goryi SOoL. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, August 1904. 


75. Trachynotus Haac-Rur. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


76. Trachynotus planatus SoL. 
Hab. Great Namaqualand: Keetmanshoop, August 1905. (Recorded also from Carnarvon, Prieska, 
Bushmanland.) 
77. Trachynotus aeneus SOoL. 
Hab. Okahandja; Great Namaqualand: Kubub, April I904. (Inhabits the whole of the Karroo Region, 
Griqualand West, Southern Bechuanaland.) 


78. Trachynotus rugosus F. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, August 1904. 


Genus Ograbies. 
79. Ograbies longipilis n. sp. 

Pallide flavo-testacea capite prothoraceque obscurioribus, palpis, antennis pedibusque subpallidis; 
caput creberrime punctatum, epistome apice fere recto, genis perspicuis; prothorax antice magis, basi minus 
arcuatus lateribus rotundato-ampliatis, angulis anticis posticisque late rotundatis, longitudine fere tertio 
latior, supra convexus, crebre aciculatus, punctis nonnullis in disco setam longam flavescentem ferentibus 
aspersus, marginibus longe fimbriatis; scutellum breve, arcuatum, punctulatum; elytra prothorace fere triplo 
longiora nonnihil latiora angulis obtuse rotundatis, ovata, apice conjunctim rotundata, convexa, postice 
dehiscentia, haud profunde striata at regulariter seriatim fortiter punctata, interstitiis planis, fere levibus, ad 
latera praesertim atque postice setis longis erectis seriatis modice remotis obsita; corpus subtus pedesque 
pubescentia; tibiis anticis posticisque extus tenue serrulatis, illis ad apicem late dilatatis at extus profunde 
emarginatis, ad medium dentatis, tarsis pubescentibus. 

Long. 71, —8 mm. Lat. 4—4 mm. 

Hab. Walfischbay. 


VI. Hopatrinae. 


Genus Oncotus. 
80. Oncotus. capensis SOL. 
Hab. Little Namaqualand: Kammaggas, July 1904. (Also from the neighbourhood of Cape Town to 


Namaqualand.) 


Genus Gonopus. 
Sl. Gonopus tibialis F. 
Hab. Southern Hereroland, September I903. Great Namaqualand: Kubub, April 1904; Keetmanshoop, 
August 1904; Station Wasserfall between Bethanien and Berseba, August 1905. 


"or ru 


2ll Tenebrionidae und Curculionidae. 413 


82. Gonopus hirtipes FÄHR. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lookaneng-Severelela, October 1904. (Inhabits also 
Orange River Colony, Transvaal.) 


83. Gonopus puncticollis So. 


Hab. Great Namaqualand: Keetmannshoop, August 1905. (Occurs along the „strand veld“ from 
Saldanha Bay northward, but is very local.) 


84. Gonopus agrestis FÄHR. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lookaneng-Severelela, October 1904; Kooa, November 
1904; Khakhea-Kgokong, November 1904. 


Genus Anomalipus. 
85. Anomalipus elephas Fiur. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lehututu Kgokong, 
Bonce, Januar 1905. (This species is noticed in Prof. SchuLtze’s “Aus Namaland und Kalahari”, Jena 1907, 
p. 607 as Onthophagus saphirinus FÄHR.) (Extends from Northern Transvaal and Southern Rhodesia across 
the South Africa area.) 


Genus Stizopus. 
S6. Stizopus balmeorum n. sp. 


Niger, nitidus, antennarum articulis apicalibus lateraliter, ultimo omnino, flavo-rufescentibus; caput 
omnino crebre granulatum, epistoma in medio late profundeque inciso, angulis incisurae rotundatis at 
lateribus ejusdem in dentem triangulum utrinque erectis; prothorax longitudine in medio fere tertio latior, 
lateraliter in medio perspicue rotundato-ampliatus, ad basim nonnihil, sinuato attenuatus angulis distinctis, 
in basi arcuato sinuatus basi ipsa apice angustiore, supra subdeplanatus at antice nonnihil dehiscens, in 
disco crebre aciculatus, ad latera scabrose granulatus; scutellum apice impunctatum; elytra fere oblonga, 
sed ad humeros medio leviter angustiora, prothorace duplo longiora basi ejusdem latiora versus apicem 
conjunctim rotunda, supra deplanata, ad apicem fere declivia, anguste striata interstitiis levibus sub- 
deplanatis, lateraliter magis convexis; sternum granulatum, abdomine punctulatum; pedes validi tibiis aspere 
granulatis, anticis a medio apice valde ampliatis, intus ad apicem leviter sinuatis, intermediis posticisque 
leviter incurvatis, nonnihil bisinuatis, extus crenulatis; d femoribus intermediis posticisque subtus longe 
denseque flavo-pubescentibus. 

Long. 14!,—ı5 mm. Lat. 7 mm. 

Not unlike at first glance S. armaticeps P£rınG., but in the latter the prothorax is not finely 
granulated laterally. 

Hab. Great Namaqualand: Warmbad, June 1904 (SCHLECHTER legit). 


S7. Stizopus major FAIRM. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904; Steinkopf, Juli 1904. 


27% 


52* 


414 L. PERINGUEY, 212 


Pedinidae. 


Genus Blenosia. 
SS. Blenosia calaharica n. sp. 

Nigra nitida, antennarum articulis ultimis lateraliter brunneis; caput crebre granulatum, postice 
nonnihil striolatum, labro antice profunde lateque arcuatim exciso angulis nullis; prothorax longitudine 
quarto fere latior angulis anticis acuminatim prominulis, posticis rectis, in basi linearis, basi ipsa apice nonnihil 
latiore, lateribus modice arcuatus, ad medium leviter ampliatus, margine laterali acuta ad angulos posticos 
sensim reflexa, supra modice convexus, punctis in medium disci elongatis ad latera striolis irregularibus 
creberrime obsitus; scutellum sparse punctulatum; elytra prothorace angustiora at antice latitudine baseos 
ejusdem angulis humeralibus rectis, dein ad medium sublinearia, pone medium versus apicem gradatim 
angustata, postice conjunctim rotundata, prothorace duplo longiora, supra antice vix convexa, anguste at 
profunde striata, in striis tenuiter confertim punctata, interstitiis primo juxta suturali excepto antice convexis, 
postice manifeste tectiformibus, sublevibus, epipleuris crebre punctulatis; prosternum in medio dense 
flavescente villosum, ad latera granulatum, ad medium plicatulum; pectus tenuiter granulatum, abdomen 
crebre punctatum; pedes rugose punctati, tibiis asperulis, anticis late dilatatis, extus sexdenticulatis intus 
serrulatis, versus apicem brevissime subciliatis. 

Long. 9 mm. Lat. 4, mm. 

This species differs from its congeners in the manifest attenuation behind of the elytra which at 
the base are nearly of the same width as that of the prothorax. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Kanga, October 1904. 


Genus Planostibes. 


89. Planostibes namaqua n. sp. 

Niger vel nigro-brunneus, subnitidus, antennae pedesque rufo-brunneae, caput creberrime granulatum; 
prothorax latus, punctis aciculatis’ creberrime obsitus, nonnumquam (d) linea longitudinali media vix 
perspicua praeditus, baseos margine in medio obliterata; scutellum breve, minutissime articulatum; elytra 
prothoracis basi levissime latiora humeris prominulentibus, lateribus ab humeris fere ad apicem rectis, parte 
postica ovato-acuminata, supra vix convexa at postice curvato-dehiscentia, subprofunde striata striis in 
mare magis, in femina minus crenato-punctatis, interstitiis leviter convexis, creberrime autem haud profunde 
aciculatis, epipleuris etiam at sparsim aciculatis; sternum rugose creberrimeque punctatum, abdominis 
segmentia profunde punctata ultimo aciculato; pedes subrugos-punctati, & tibiae anticae a basi medio 
subrectae, deinde intus fere transversim flexae, ad apicem leviter incrassatae, intermediis posticisque a basi 
apice valde incurvatis gratatimque incrassatis, ad apicem rude reticulato-punctatis; Q tibiae anticae introrsum 
gradatim incurvatae, quam in mare apice latiores, intermediis posticisque minus incurvatis. 

Long. 6—6!/), mm. Lat. 4—4'!/, mm. 

Very different from the three other described species of the genus, but agreeing closely with other 
non-described species. 

Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904; Steinkopf, July 1904; occours also in Gobabis and 
Ojoconda. 


Genus Clitobiüus. 


9%. Olitobius ovatus ER. 


Hab. Angra Pequena. 


rn 


213 Tenebrionidae und Curculionidae. 415 


Genus Gonocephahım. 
91. Gonocephalum arenarium OL. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904, Steinkopf, August 1904; Cape flats (farm Bergvliet 
near Cape Town), September 1904. (Inhabits the whole of the Western part of Cape Colony.) 


VII. Trachyscelinae. 


Genus Anemia. 
92. Anemia submetallica n. sp. 

Brunneo-nigra, elytris dilutioribus, supra submetallescens, limbo ciliata, antennarum articulis ultimis 
flavescentibus; caput omnino crebre punctatum, at in partem anticam nonnihil subplicatum, antice profunde 
arcuatim emarginatum angulis rotundatis; prothorax longitudine in medio latior angulis anticis rotundatis, 
posticis acutis, basi marginata, vix sinuata, supra in medio modice convexus, crebre aequaliter punctatus, 
punctis ut in capite profundis; scutellum apice haud punctatum; elytra oblonga, convexa, prothorace haud 
latiora, fere triplo longiora, in dorso utrinque obsolete bistriata, fundo crebre punctato, punctis in dorso 
seriatis, simplicibus, at versus latera distincte scabrosis; pedes punctulati, ciliati. 

Long. 4 mm. Lat. 2 mm. 

Smaller than A. oculata WoLL. from the neighbourhood of Cape Town and distinguished by its 
metallescent tinge, the deeper and slightly more remote punctures on the head and prothorax, and the much 
more scabrose punctate sides of the elytra. 

Hab. Namib near Prince of Wales Bay (south of Angra Pequena), May 1903. 


Genus Phaleria. 


93. Phaleria ? capensis CAST. 


VIII. Tenebrioninae. 


Genus Derostrophus. 


94. Derostrophus consobrinus PER. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


95. Derostrophus humilis PER. 


Hab. Rooibank (near Walfischbay), May 1905. 


Genus Afrinus. 
%. Afrinus minor n. sp. 

Brunneo-niger antennis pedibusque dilutioribus, glaber, caput omnino creberrime punctatum, punctis 
ad latera nonnihil plicatulis; antennae elytrorum partem mediam haud attingentes; prothorax antice basique 
truncatus, lateraliter ampliato-rotundatus, supra convexus, creberrime punctatus, margine baseos subcarinulata, 
apice nonnihil angustiore angulis brevibus at distinctis; elytra elongato-ovalia prothorace tertio longiora 
et basi ejusdem antice nonnihil latiora, modice convexa, postice gradatim dehiscentia, creberrime punctulata; 
epipleura angusta; corpus subtus pedesque crebre punctulata. 


Long. 4-5 mm. Lat. 13/,—2 mm. 


416 L. PERINGUEY, 214 


Smaller than its congener A. striolifrons FAIRM. It differs from it by the punctate epistoma and the 
plainly distincet basal angles of the prothorax. In A. striolifrons the antennae reach the median part of the 
elytra, and the antennal joints are more attenuated underneath at base. 


Hab. Southern Hereroland, October 1903. 


IX. Helopininae. 


Genus Drosochrus. 
9%. Drosochrus sp. 


Hab. Bechuanaland Protectorate, Kalahari: Lookaneng-Severelela, October 1904. 


Genus Diestecopus. 
98. Diestecopus erodioides SOL. 
Hab. Great Namaqualand: Kubub, March 1904. Little Namaqualand: Kamaggas, July Igo4; Stein- 
kopf, July 1904. 


X. Strongylinae. 


99. Praogena nobilitata n. sp. 

Elongata, caput, prothorax pedesque nigra, nitida, antennae nigrae; elytra castanea vitta lata supra- 
marginali viridescente basi margineque laterali laete flavis; corpus subtus in medio late rufo-castaneum; 
epistome caputque confertim punctulata; oculi validi; prothorax antice lateraliter modice attenuatus, basi 
medio latitudine aequali, punctis fere profundis, modice confertis obsitus; elytra profunde punctato-striata, 
interstitiis elevatis striis dorsalibus quatuor quam caeteris subtilius punctatis, punctis postice obsoletioribus, 
vitta flava laterali striam marginalem marginemque includente; abdomen subtiliter alutaceum, metasternum 
leve, epimeris profunde rugoso-punctatis. 

Long. 131), mm. "Lat. 4 mm. 

A very destinct species. 


Hab. Bechuanaland-Protectorate: Mafeking, October 1904. 


B. Curculionidae. 


I. Microcerinae. 


Genus Microcerus. 
1. Microcerus idolum GYLL. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. (Recorded also from the Fraserburg District, Cape Colony.) 


Genus Episus. 
2. Episus dentatus Bon. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, March 1904. 


3. Episus fietus Bon. 
Hab. Kalahari: Lehututu Kgokong, Januar 1905. 


a 


215 Tenebrionidae und Curculionidae. 417 


4. Episus contractus Bon. 


Hab. Southern Hereroland, September 1903. 


5. Episus mendosus GYLL. 
Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


II. Brachyderinae. 


Genus Mimaulus. 
6. Mimaulus papulosus FÄHR. 


Hab. Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904. 


Genus Siderodactylus. 
7. Siderodactylus portentosus n. sp. 

Elongatus, niger pube appressa, subflavescenti, elytris exceptis, dense tectus, antennae tenues, 
rufescentes, elytra basi lateribusque late flavescenti-squamosa, caput rugosum, antice longe villosum, 
fronte granulata; prothorax lateribus valde ampliato-rotundatis, longitudine tertio latior basi apiceque 
truncatus, antice parum, postice magis convexus, in medio longitudinaliter canaliculatus, crebre rugose 
granulatus, interstitiis breviter pilosis, lateribus flavescenti-squamosis; elytra elongata, pone humeros angustata 
deinde nonnihil ampliato-ovata, apice submucronata, basi ipsa utringue acute acuminata humeris obliquis, 
supra convexa, profunde striato-punctata interstitiis convexiusculis, creberrime granulosis, brevissime sparsim, 
pilosis, fasciis baseos laterumque e squamis crassis pilisque brevibus formatis; subtus, coxis anticis meta- 
sternoque longe, dense pilosis; pedes crebre granulosi, pubescentes, squamis nonnullis subopalinis adspersis ; 
femoribus anticis valde ampliatis, latitudine tantummodo tertio longioribus, subtus apice acute dentatis, 
tibiis anticis intermediisque intus confertim denticulatis. 

Long. 101,—ı1!/), mm. Lat 3!/, mm. 

A very distinct species. 

Hab. Deutsch-Südwestafrika. 


8. Siderodaciylus albilatera CHEVR. 


Hab. Hereroland: Okahandja. 


9. Siderodactylus puberulus CHEVR. 
Hab. Okahandja. 


Genus Timus. 
10. Timus dives n. sp. 

Elongatus, niger, pedibus rufis, squamis viridibus rotundatis vestitus, prothorace vittis tribus, elytrisque 
duabus dorsalibus denudatis; caput latitudine baseos nonnihil brevius, confertim punctulatum, fronte sub- 
declivum, oculi ovati subprominuli, rostrum supra subdeplanatum, capite nonnihil longius, apice dehiscens 
vel declivum, Imedio lateraliterque carinatum, carinisque tenuibus duabus a basi fere ad medium ductis 
utroque supra praeditum; antennae subtenues ultra medium prothoracis attingentes; prothorax longitudine 


latidutine fere adaequans, lateribus in medio nonnihil rotundato-ampliatis at declivis, supra valde convexus, 


418 L. PERINGUEY, 216 


apice truncatus, basi recta, marginata, angulis posticis prominentibus, retrorsum ductis, in medium dorsi 
tenuiter canaliculatus, crebre haud profunde punctato-rugosus; scutellum longitudine latitudine fere aequale, 
apice rotundatum, squamis viridibus tectum; elytra cylindrica, prothorace duplo longiora, basi 
nonnihil angustiora, apice subrotundatim attenuata, profunde striato-punctata interstitiis planis, rugulosis, striis 
fere dimidio latioribus, vitta lata dorsali strias tres vel quatuor includente, a basi fere ad apicem utringue 
denudata; corpus subtus dense squamosum; pedes breviter pubescentes, squamosi, tibiae anticae intus serratae. 

Long. rost. excl. I10Y,—ıı mm. Lat. 2!/, mm. 

Hab. Deutsch-Südwestafrika. 


11. Limus simplex PER. 


Hab. Lüderitz-Bucht (Angra Pequena), Juny 1903. 


Genus Cimbus. 


12. Cimbus barbicauda BoH. 
Hab. Hereroland: Okahandja. 


Genus Polycleis. 


13. Polycleis longicornis. 
Hab. Kalahari: Severelela-Khakhea, November 1904. (Inhabits the Northern Orange River Colony; 


the whole of the Transvaal and Southern Rhodesia ; Bechuanaland Protectorate; Hereroland; Ovamboland.) 


III. Otiorrhynchinae. 


Eremnoschema n. gen. 


Rostrum capite fere duplo longius et illo angustius, sublineare, in medio adque ad latera canali- 
culatum, oculi depressi perspicue granulati; antennae graciles, longae, versus apicem rostri insertae, scapus 
funiculo nonnihil brevior, articulo 2° quatuor sequentibus simul sumtis longitudine aequali; prothorax modice 
convexus, ad latera nonnihil rotundato-ampliatus, versus apicem modice coarctatus, pone oculos lobatus, 
basi truncatus; scutellum nullum; elytra ovalia ad apicem attenuata; pedes modice elongati, femoribus sub- 
clavatis, tibiis anticis intermediisque compressis, laminatis, illis supra apicem late emarginato-sinuatis; tarsi 
elongati longissime ciliati articulo tertio ceteris haud latiore. 

Allied to the genus Eremnus, but greatly differentiated by the shape of the tibiae and especially of 
the tarsi, the third joint of which is not broadly dilated. 


14. Eremnoschema ditissima n. sp. 


Nigra squamis albidis vel albido-coeruleis dense vestita, antennis pedibusque subrufescentibus; 
rostrum in medio profunde ad latera minus canaliculatum, apice longe pubescens, perparum subremoto- 
punctatum, caput punctulatum; antennae graciles, articulis funiculi breviter ciliatis; prothorax longitudine 
latitudine fere aequans, apice in medio subsinuatus angulis valde productis, basi truncata apice latiore, 
lateribus nonnihil rotundato ampliatis, supra modice convexus, subalveolato-punctatus, punctis modice 
confertis singillatim setam albidam brevissimam ferentibus, lateribus tenuiter at longe pubescentibus; elytra 
ovata, antice prothoracis basi nonnihil latiora humeris rotundatis, apice obtuse acuminata, latitudine media 


fere duplo longiora, valde convexa, postice dehiscentia, subconfertim profunde-punctato striata, punctis 


217 


Tenebrionidae und Curculionidae. 419 


breviter setigeris, interstitiis post medium leviter elevatis, plagis nonnullis fuscis sparsis, ad medium in fasciam 


distinctiore dispositis maculata; corpus subtus sparse punctatum, breviter villosum; pedes, praesertim tarsi 


longe villosi. 


Long. 7—8 mm. Lat. 31,—4'/, mm. 


The coating of scales is thick enough to fill a part of the sculpture of the head and prothorax, and 
rubbed specimens look very different from the well preserved ones. 


Hab. Kalahari: Khakhea-Kang, December 1904. Dr. SCHULTZE also collected a variation of this 
species from Great Namaqualand: Angra Pequena and Prince of Wales Bay, May 1903. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Hab. 


Little Namaqualand: 


Little Namaqualand: 


Little Namaqualand: 


Little Namaqualand: 


Little Namaqualand: 


Little Namaqualand: 


IV. Brachycerinae. 


Genus Brachycerus. 


15. Brachycerus umbrosus PER. 


Steinkopf, July 1904. 


16. Brachycerus namanus PER. 


Kamaggas, July 1904. 


17. Brachycerus turgidus GYLL. 


Kamaggas, July 1904; Steinkopf, August I9O4. 


18. Brachycerus koroquanus PER. 


Steinkopf, June 1904. 


19. Brachycerus caviceps PER. 


Kamaggas, July 1904; Steinkopf, August 1904. 


20. Brachycerus angusticollis WIED. 


Steinkopf, July 1904. 


21. Brachycerus brevicostatus FÄHR. 


Windhuk, September 1903. 


22. Brachycerus congestus GERST. 


Kalahari: Severelela-Kooa, November 1904. (Extends across South Africa.) 


23. Brachycerus tursio Pasc. 


Hab. Kalahari: Severelela, November 1904. (Recorded also from the Orange River, Modderfontein ; 


Hereroland and Ovamboland.) 
Jenaische Denkschriften. XIII 


28 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
53 


420 L. P£RINGUEY, 218 4 


24. Brachycerus verrucosus OL. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July 1904. 


25. Brachycerus tauriculus SPARRM. 


Hab. Windhuk, September 1903. (Recorded also from the whole Karro Region.) 


26. Brachycerus natalensis FÄHR. var. 


Hab. Kalahari: Kanya, October 1904. 


27. Brachycerus apterus L. var. portentosus PE&Er. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904. (Seems restricted to Little and Great Namaqualand 


whereas the var. granosus extends from the Great Karroo to Eastern Southern Rhodesia on one side and 


the Cunene River on the other). 


28. Brachycerus apterus L. var. granosus GYLL. 


Hab. Great Namaqualand: Kubub, April 1904; Kalahari: Bonche, January 1905. 


29. Brachycerus squalidus FÄHR. 
Hab. Great Namaqualand: Aar Rivier near Kubub, April 1904. 


30. Brachycerus infitialis n. sp. 


Niger, indumento ochraceo nigroque variegatus; caput fronte in medio impressa, rude punctatum, 
oculi depressi, supra carinulato-marginati, rostrum capite dimidio longius, modice arcuatum, lateribus basi 
vix angulatis, apicem versus dilatatum; antennae longitudine rostri; prothorax a basi longe pone medium 
rotundato-ampliatus, vix angulatus, latitudine postica fere duplo brevior, basi truncatus, apice strangulatus, 
supra convexus, in medio profunde canaliculatus anticeque perspicue impressus, foveolis profundis sub con- 
tiguis indumento fere omnino obtectis, tuberculis granulosis nonnullis lateralibus admixtis obsitus; elytra 


globosa humeris fere nullis, convexa, postice retusa, in dorso utrinque sexfariam tuberculata, tuberculis 


acervatis, posticis acutioribus, interstitiis foveato-reticulosis ; corpus subtus et pedes terreno-squamulosa; 
tibiae anticae perspicue in medio extus angulato-ampliatae. 

Long. 10—ıı mm. Lat. 6—6!/, mm. 

This species belongs to the same group as B. margaritifer, FÄHrR and B. mouffleti PER.; it differs 
from the former in having the ampliation of the prothorax situated more towards the basal part, the rows 
of tubercles on the elytra are not so regular, and the intervals in B. margaritifer are not alveolate reticulate. 
In the last named species the anterior tibiae are not angulary ampliate outwardly in the centre. 


Hab. Hereroland: Okahandja, September 1903. 


31. Brachycerus hilaris n. sp. 


Niger, squamis griseo-albidis supra dense tectus, tuberculis omnibus glabris, nitidis ; caput brevissimum, 


a rostro anguste at profunde excisum, oculi ovati nonnihil convexi; rostrum capite fere quadruplo longius, 


219 Tenebrionidae und Curculionidae. 421 


basi cornu acuto extrorsum ducto utrinque armatum, versus apicem dilatatum, supra planum, grosse scrobi- 
culatum ;, antennae squamulosae setosaeque; prothorax latitudine longitudine fere aequans, lateribus angulato- 
dilatatis, spina acuta armatis, supra convexus, antice in medio rugis duabus sublevibus vel grosse punctatis 
capitis basim superantibus, tertiamque partem disci attingentibus, carinulaque brevi media praeditus, tuber- 
culis rotundatis fere aequalibus subcrebre obsitus; elytra globosa humeris nullis, convexa, postice retusa, 
conferte seriatim tuberculata, tuberculis fere aequalibus, rotundatis at in series dorsales duas utrinque 
distinctioribus; pedes rugose granulati, femoribus albo annulatis. 

Long. 13 mm. Lat. 7—7'/); mm. 

Hab. Great Namaqualand: Aar Rivier near Kubub, April 1903. 


32. Brachycerus corpulentus GYLL. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July 1904. 


33. Brachycerus cornutus L. 


Hab. Little Namaqualand: Steinkopf, July 1904. 


34. Brachycerus difjieilis n. sp. 


Niger interstitiis squamis albidis obsitis; antennae elongatae; rostrum capite multo longius, basi 
valide bicornutum, praeter cornua angustatum, deinde ad apicem ampliatum, quadratum, angulis posticis 
antennarum cavitatem superantibus a medio apice sensim devexum, rude foveolatum, pilis albidis rigidis 
nonnullis; caput breve, oculi depressi; prothorax longitudine nonnihil latior, lateribus rotundato-ampliatis, 
supra a basi apice sensim declinatus, basi truncatus, antice ab apice fere ad medium profunde canaliculatus, 
tuberculis verrucaeformibus apice denudatis confertis sed non contiguis obsitus; elytra elongato-ovata, basi 
prothorace haud latiora, triplo longiora, ad partem posticam nonnihil ampliata, supra modice convexa, apice 
declivia, fere retusa, utrinque Io-fariam tuberculata, tuberculis verruciformibus longe setigeris seriebus dor- 
salibus validioribus, tertia quintaque e tuberculis duplicibus formatis ad suturam magis elevatis, atque callosis 
praedita; pedes dense longeque setosi. 

Long. 18 mm. Lat. 81/,—og mm. 

Hab. Windhuk, September 1903. 

Belongs to the group of B. corniculatus GyLH. and B. bicallosus. The shape of the rostrum is as in 
the former, but on the prothorax the tubercles are more verrucose and more of the same size, whereas in 
B. corniculatus the hind ones along the base are very much broader than the others. It may however 


prove to be a varietal form of B. asper OLıv. 


Genus Spartecerus. 
35. Spartecerus quadratus GERST. 


Hab. Kalahari: Lehututu-Kgokong, January 1905. Dr. SchuLtze’s collection contains a variation of 
this species from Southern Hereroland, September 1903. (The habitat of this species extends from East to 


West in the South African area.) 


36. Spartecerus rudis FÄHR. 
Hab. Kalahari: Lehututu-Kgokong, January I9O5. 
28* 
53° 


422 L. PERINGUEY, 220 


Hipporrhinidae. 


Genus Hypocolobus. 
37. Hypocolobus variegatus Bon. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


Genus Brotheus. 
38. Brotheus binodosus MARSH. 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


Genus Rhytirrhinus. 
39. Rhytirrhinus spec. 
From Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


V. Hipporrhinidae. 


Genus Hipporrhinus. 
40. Hipporrhinus furvus FÄHrR. 
Hab. Hereroland: Okahandja. Kalahari: Lehututu-Kgokong, January 1905. 


41. Hipporrhinus recurvus Faß. 


Hab. Table Mountain, Cape Town. 


42. Hipporrhinus rugirostris Gyr. (Inhabits also Little Namaqualand.) 


Hab. Angra Pequena. 


VI. Cleoninae. 


Genus Cleonus. 


43. Cleonus schultzei n. sp. 

Oblongus, niger, indumento albo, crassissimo omnino obtectus; antennae etiam albo vestitae; rostrum, 
tricarinatum, fronte impressione elongata notata; antennae fere longitudine rostri cum capite; prothorax 
antice nonnihil constrictus, lateribus subrectis lobo medio baseos acuminato, supra parum convexus, rugose 
scrobiculatus; elytra basi prothorace haud latiora humeris diagonalibus, deinde versus apicem fere recta, 
apice conjunctim rotundata, antice seriato-punctata, postice substriata vel levia; sculptura corporis subtus 
pedumque indumento occultata. 


Long. (rost. excl.) II—ı2 mm. Lat. 4°/;—5 mm. 
This remarkable species is doubtless closely allied to O0. mucidus GERM. as far as one can judge 


without removing the very thick chalky white coating which in turn covers a light brown layer. Under 


this primary cover lies an appressed, short pubescence similar somewhat to that of C. mucidus. These white 


221 Tenebrionidae und Curculionidae. 423 


coated species of Cleonus are somewhat a feature of the South African genus (cf. O. glacialis; 4-guttatus ; 
velustus, compressithorax etc.). 


Hab. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 


44. Cleonus mucidus GERM. 


Hab. Southern Hereroland, August IgoZ; Okahandja. Little Namaqualand: Kamaggas, July 1904. 
(Has an extremily wide range. Occurs in the Karroid area north of the little Karroo to Angola, on the 
West, and to Somaliland on the East.) 


45. Cleonus (Bothynoderes) prolicus Fsr. 


Hab. Hereroland: Okahandja. Great Namaqualand: Kubub, March 1904. 


46. Cleonus (Bothynoderes) acerbus Fsr. 


Hab. Kalahari: Kooa, November 1904. 


Genus Lixus. 
47. Lixus spec. 


From the Kalahari: Kooa, November 1904, and an other species from Great Namaqualand: Keet- 
manshoop, August Igo5. 


Genus Ocladius. 
48. Ocladius costiger Bon. 


Hab. Great Namaqualand: Angra Pequena, April 1903. Kalahari: Lehututu-Kgokong, January 1905. 
Little Namaqualand: Kamaggas, Steinkopf, July 1904. 


Genus Calandra. 
49. Calandra granaria L. 


Hab. Kalahari: Severelela-Khakhea, November 1904. (Is now a cosmopolitan species.) 


VII. Baridinae. 


50. Baris crenatostriatus n. sp. 


Nigro-cyaneus, subnitidus; rostrum longum, arcuatum prothorace haud brevius, creberrime punctatum, 
basi pilis brevibus flavescentibus, caput crebre punctatum, punctis aequalibus; prothorax latitudine postice 
vix longior, antice nonnihil attenuatus, deinde versus basim fere linearis, supra depressus, foveolis aequalibus 
contiguis obsitus, linea flavescenti pilosa longitudinali media a basi ultra medium ducta maculaque minuta 
ad latera baseos sita notatus; elytra prothorace latiora humeris obliquis, latitudine duplo longiora, postice 
perparum angustata, supra deplanata, striata, striis geminatis, interstitiis transversim catenato-punctatis ad 
basim distincte carinatis, plagis minutis flavescenti-pubescentibus duabus, una ad scutellum, altera in callo 
humerali positis utrinque ornata ; abdomen metasternumque crebre punctata, punctis brevissime flavo-squamosis; 
pedes rufescentes, pilis squamulosis flavidis dense obtectis. 


Long. 3 mm. Lat. 1!/,, mm. 


424 L. PERINGUEY, Tenebrionidae und Curculionidae. 222 


5l. Baris eivilis n. sp. 

Cyaneus, subnitidus, antennae-fusco bruneae; rostrum longum, arcuatum, prothorace haud brevius, 
crebre punctatum, punctis irregularibus singulatim tenuissime albo-pilosis; caput vix punctatum; prothorax 
antice attenuatus, ad medium perparum ampliatus, pone medium sensim sinuatus, basi medio perspicue latiore, 
punctis rotundis simplicibus subconfertim obsitus; elytra prothorace latiora humeris obliquis, pone humeros 
leviter sinuata versus apicem parum angustata, supra depressa, anguste striata, interstitiis etiam ad basim 
planis, singulo uniseriatim aspero punctato; corpus subtus pedesque confertim punctata, punctis brevissime 
argenteo-squamulosis. 

Long. 2!/), mm. Lat. I mm. 

Hab. Hereroland: Okahandja. 


52. Naupactinorum gen. et spec. 


Hab. Kalahari: Severelela-Khakhea, October 1904. 


Bostrychidae 


de l’Afrique allemande du Sud-Ouest. 


Par 


P. Lesne. 


Les Bostrychides dont nous donnons l’&nume£ration ci-dessous ont &t& recueillis dans l'’Afrique allemande 
du Sud-Ouest. Malgr& leur petit nombre, ils offrent un tr&s reel interet. Deux des especes mentionndes 
dans la presente notice (Calopertha kalaharensis et Xylomedes scutifrons) appartiennent en effet a des genres 
dont les repr&sentants paraissaient cantonnes dans le Nord de l’Afrique, Sahara et l’Asie anterieure. Leur 
connaissance vient s’adjoindre d’une facon tres heureuse A ce que nous savions de la distribution 


geographique d’un autre type de Bostrychides, le genre Enneadesmus. 


1. Bostrychoplites cornutus ÖLIVIER. 
1790 (cf. Lesne in Ann. Soc. ent. Fr., 1898, p. 572, fig.). 


Okahandja (L. SCHULTZE, Casper); Windhuk (TEcHow). Plusieurs d et 2. 


Cette espece est repandue dans toute l’Afrique tropicale et australe ainsi qu’a Madagascar. 


2. Bostrychoplites valens LEsneE. 
1899 in Ann. Soc. ent. Fr. (1898), p. 578, fig. 
Otjosondu (CAsPER). Une 2. 
Decouverte dans la region du lac Tanganyika, cette espece a Ete retronvee depuis dans le bassin du 


Kouilou (Congo frangais). Sa capture a Otjosondu montre que l’insecte doit se rencontrer dans la plus 


grande partie du l’Afrique au sud de l’&quateur. 


3. Xylionulus transvena LESNE. 
1900 in Ann. Soc. ent. Belg., T. XLIV, p. 426; id. in Ann. Soc. ent. Fr., 1900, p. 517, fig. 


Rooibank (Walfischbaidistrikt) (L. SCHULTZE), une 9. 
Cette espece habite la Guin&e m£ridionale et l’Afrique du Sud. Elle existe egalement dans le Bresil 


oriental oü elle a &t€ evidemment importee. 


426 P. LESNE, 224 


4. Aylion adustus FÄHRZUS. 
1872 in Öfv. Vet.-Akad. Förh. (1871), p. 667. — Lesxe in Ann. Soc. ent. Fr., 1900, p. 551, fig. 


ÖOtjosondu (CASPER). Une 2. 
Espece de l’Afrique meridionale remontant jusque dans les contr&es baignees par le golfe de Biafra 


et jusque dans l’Afrique orientale anglaise. 


5. Enneadesmus forficula FAIRMAIRE. 
1883 in Ann. Soc. ent. Fr. (1883), p. 95. — Lesxe in Ann. Soc. ent. Fr., 1900, p. 604, fig. 


Rooibank (L. SCHULTZE); Otjosondu (CAsPErR). Plusieurs individus. 
Les sp&cimens recueillis dans l’Afrique allemande du Sud-Ouest appartiennent A la race capensis LEsNE 
(loc. cit., p. 607) qui est propre ä l’Afrique australe, alors que le type de l’esp£ce se rencontre dans les contr&es 


du pourtour saharien. 
6. Calopertha kalaharensis LESNE. 
ı907 in Ann. Soc. ent. Fr. (1906), p. 459, fig. 


Longueur: 3,5—4 mm. 

Corps court, un peu &largi en arriere, d’un brun fonce, assez brillant sur les elytres. Cuisses et 
tibias bruns. Antennes et tarses roux. 

Dessus de la tete legerement convexe. Pubescence du front et de l’&pistome courte, rebroussee vers 
le haut. Suture fronto-clyp£&ale fine, droite. Dents du bord anterieur de l’epistome obtuses. Ier article de 
la massue antennaire plus de deux fois aussi large que long. Grains räpeux de l’aire posterieure du 
pronotum assez serres. Dos des Elytres assez fortement et assez densement ponctu£, la ponctuation attenude 
en arriere; tres finement et peu dens&ment pubescent et sans traces de cötes longitudinales en arriere. Declivite 
apicale convexe, raccordee par une surface courbe aux parties dorsales, sans former de troncature brusque; 
tres finement et assez densement ponctuee et offrant une courte carene marginale au cöte infero-lateral. 
Suture saillante sur la declivite. Angle sutural simple (8, 2). Abdomen finement et peu densement ponctug, 
assez brievement pubescent. 

& Dernier segment abdominal simple. 

2 Dernier segment abdominal offrant en arriere une large Echancrure frang&e de poils blonds et 
munie au fond d’une longue dent bifide au sommet. 

Cette espece ressemble beaucoup au Calop. subretusa AncEY, qui habite la region saharienne. Elle 
s’en distingue par sa declivite apicale beaucoup moins brusquement tronquee, par la pubescence de ses 
elytres tres fine et tres peu apparente, et par les caracteres tous speciaux du dernier segment abdominal 
chez la femelle. 

Les 6 individus que nous avons etudies et qui sont les typs de l’espece ont et& recueillis & 
Okahandja et a Otjosondu par M. CaspEr. La presente espece est le premier Calopertha qui ait ete 


decouvert dans l’Afrique australe. 
7. Sinoxylon ruficorne FÄHREUS. 
1872 in Öfv. Vet.-Akad. Förh., Vol. XXVIII, p. 665. — Less& in Ann. Soc. ent. Fr., 1906, p. 513, fig. 


Otjosondu (CAsPER); Rietfontein (BORCHMAN). 


Esp£ece sud-africaine remontant vers le Nord jusque dans le Congo francais et dans le pays des Somalis. 


225 Bostrychidae. 427 


8. Sinoxylon cafrum Lesne. 


1905 in Bull. Soc. ent. Fr. (1905), p. 276; id. in Ann. Soc. ent. Fr., 1906, p. 517. 


Otjosondu et Okahandja (Casper); Windhuk (HELLER); Grand Namaland (A. ScHEnck). 


Forme voisine de la pr&cedente, cantonnee dans l’Afrique australe. 


9. Apate terebrans PALLas. 


1772 Spice. Zool., Ins., Fasc. IX, p. 7, tab. 1, fig. 3. 


Windhuk (REHBOocK). 


Cette grande espece se rencontre dans toute l’Afrique tropicale. 


10. Phonapate frontalis FÄHRzus. 
1872 in Öfv. Vet.-Akad. Förh. (1871), p. 664. — Lusn& in L’Abeille, T. XXX (1902), p. 122. 


Hereroland m£ridional (L. SCHULTZE); Damaraland, pres le fleuve Khan (A. ScHEnck); Rooibank 
(L. SCHULTZE); Otjosondu-Kub (CAsPER). 
Les specimens de l’Afrique allemande du Sud-Ouest appartiennent a la forme type de l’esp£ece, 


forme qui est repandue dans toute l’Afrique tropicale. 


1l. Xylomedes sceutifrons, nov. Sp. 

? Longueur: 1I—14 mill. 

Allongee, parallele, entierement d’un brun assez brillant un peu plus clair en dessous; massue des 
antennes d’un roux clair. Dessus du corps, tibias et tarses herisses de longues soies dressees, peu denses. 

Front recouvert d’une sorte d’ecusson plan fortement sur&lev& en arriere et largement &chancre en 
arc de cercle a son bord posterieur. Les bords lat&raux de cet Ecusson sont droits, paralleles, et ses angles 
posterieurs, saillants vers le haut et ayant la forme de cornes, sont arrondis au sommet. Le disque de 
P’ecusson frontal est glabre, mat, dens&ment et irregulierement ridul& et marqu&, en outre, sur les bords, de 
gros points enfonc&s; il offre, en son milieu, un sillon longitudinal plus enfonce en arriere qu’en avant. Les 
bords lateraux et posterieurs sont frange&s de longues soies rousses dressees. Le sommet des angles posterieurs 
est lisse et brillant. Suture fronto-clyp£&ale fine, bien marqu&e, legerement arqu&ee. Epistome mat, finement 
ruguleux, faiblement Echancr& en avant, situ& dans le plan de l’&cusson frontal. Labre lisse et brillant. Mandibules 
fortement dyssyme£triques. Article basilaire des antennes allonge, subcylindrique, graduellement attenu& vers 
la base a partir du tiers basilaire; 2€e article subcylindrique, d’un tiers moins long que le ıer, les 5 suivants 
obconiques diminuant l&gerement et graduellement en longueur en m&me temps qu’ils augmentent de 
largeur, le 4e article etant cependant aussi long que le 3e. Articles de la massue tres Epais et comme 
renfles; les deux premiers offrent, sur chaque face, aupres du bord apical, 2 grandes depressions infundi- 
buliformes; le Ier article est trapezoide, a angle apical interne saillant, le 2e article brievement lobiforme en 
dedans, le 3€e un peu allong&, presque bilobe au cöte interne. 

Prothorax subcarre, a angles arrondis; angles anterieurs garnis de denticules räpeux parmi lesquels 
il en est un qui est plus saillant que les autres. Declivite anterieure du pronotum tr&es abrupte, herissee 
de longues soies rousses, ainsi que les bords lat&raux du prothorax; aire posterieure du pronotum couverte 


de granules saillants, denses, marqu&s chacun d’un point enfonc& au milieu. Ecusson petit, tronque& A l’apex. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 29 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
54 


428 P. LESNE, Bostrychidae. 226 


Elytres paralleles, fortement et tres dens&ment ponctues, herisses sur toute leur surface de longues 
soies rousses dressees, souvent flexueuses. Suture saillante en arriere, surtout sur la declivite apicale. 
Celle-ci regulierement convexe, moins fortement ponctu&e que le dos des Elytres. Bord infero-apical des 
elytres ä denticulation tres faible, presque obsolete; angle sutural droit, pointu. 

Cavites coxales du Ier segment abdominal immarginees; processus intercoxal du m&me segment 
ayant la forme d’un simple pincement. Dernier segment de l’abdomen beaucoup plus court que le pr&cedent, 
largement et peu profond&ement Echancre en arc de cercle au bord posterieur, uniquement revetu de soies 
dress&es qui sont plus courtes et rabattues en arriere le long du bord posterieur; la frange de poils clavi- 
formes qui garnit celui-ci offre les caracteres habituels. 

2€ et dernier articles des tarses anterieurs subegaux. 2€ article des tarses intermediaires et poste- 
rieurs notablement plus long que le dernier. Brosses de la face interne des articles 2-4 formees de poils 
tres courts. 

d presume. Longueur: a peine II mill. 

Corps moins allonge que chez la 9. Facies des autres Xylomedes Ö. 

Front portant de longues soies dressees de chaque cöte, au voisinage de l’eil; deprime longi- 
tudinalement au milieu oü il est parcouru par un sillon fin qui se poursuit sur le vertex. Labre obtusement 
dent& au milieu du bord anterieur. 2€ article de la massue antennaire tres fortement transverse, presque 
de moitie plus court que le precedent. Cornes prothoraciques bien developpees. Declivite anterieure et 
bords lateraux du prothorax herisses de longues soies dressees. Aire posterieure du pronotum couverte de 
grains saillants, denses, uniponctu&s, et offrant de chaque cöte, sur le disque, une assez large tache arrondie, 
form&e de poils dores apprimes, courts et tres serres. Elytres herisses de toutes parts de soies dressees 
flexueuses et portant en outre une pubescence dor&e apprimee, courte et peu dense; leur ponctuation tres 
serree, un peu plus forte que chez la 9, attenuee sur la declivite apicale. Suture moins saillante que chez 
la 2 sur la declivite. Bord infero-apical des &lytres nettement dente en scie jusqu’au sommet de l’angle 
sutural; celui-ci simple. Dernier segment abdominal simple, arrondi en arriere. Tarses moins allonges que 
chez la 9. La disproportion entre les articles 2 et 5 des tarses intermediaires et posterieurs est moins forte 
que chez la 2. 

9. Otjosondu (CASPER). 3 individus. 

d presume. Okahandja (CAspErR). Un individu. 

Il est extr&mement probable que le g recueilli a Okahandya appartient a la m&me espece que les 9 
d’Otjosondu. Les deux sexes offrent d’ailleurs des caracteres tr&s tranches qui permettent de les distinguer 
de leurs congeneres au premier coup d’ceil. C’est ainsi que les taches pileuses dor&es du pronotum, chez 
le d, et l’&Ecusson frontal chez la 9 sont tout A fait propres ä l’espece actuelle. 


On ne connaissait pas encore de representant du genre Xylomedes dans l’Afrique australe. 


Paris, II novembre 1907. 


Cerambyciden. 


Von 


Chr. Aurivillius. 


Prioninae. 


1. Acanthophorus capensis WHITE. 


Arsab Rivier. 


2. Macrotoma natala Toms. 
Rooibank (Hinterland der Walfisch-Bai), Arsab Rivier. 


Cerambycinae. 


3. Taurotagus klugi Lac. 
Okahandja. 


4. Coelodon servum WHITE. 


Ngamisee (FLECK). 
5. Plocaederus granulatus n. sp. 


Nigro-fuscus, dorso nudo prothoracis excepto totus pube densa grisea, plus minus sericea vestitus; 
mandibulis arcuatis nudis punctato-rugosis, apice laevibus; fronte brevi, apice levissime sinuata et pone 
apicem sulco arcuato transverso profundo instructa, inter tuberculos antenniferos profunde et anguste sulcata; 
vertice inter oculos carinato; capite infra inter oculos subplano, gula transverse sulcata; antennis maris cor- 
pore tertia parte longioribus, scapo modice incrassato, rugoso-inaequali, articulo tertio quam quarto parum 
longiore, apice extus acute angulato, vix autem spinoso, sequentibus sensim longioribus apice acute dentato- 
serratis; prothorace leviter transverso, supra nudo, nigro, rugis et sulcis irregularibus exsculpto, ad basin 
transverse bisulcato, utrinque sulco distincto valde obliquo a medio baseos versus medium lateris ducto 
ornato; scutello late triangulari, apice acuto, dense piloso; elytris pube sericeo-grisea dense tectis, apice 


truncatis angulo exteriore dentato, suturali spina longa recta armato; elytris utrinque pone humeros fere ad 
29 * 
54* 


430 CHR. AURIVILLIUS, 228 


medium granulis minutis nigris dense conspersis, praeterea laevibus; prosterno postice valde arcuato et apice 
truncato; metasterno dense piloso; femoribus sublinearibus, dense punctatis; Long. corporis 45 mm. 
Deutsch-Südwestafrika: Keetmanshoop, I d. 
Durch die hinter den Schultern fein gekörnelten Flügeldecken unterscheidet sich diese Art von 
allen anderen bisher beschriebenen Plocaederus-Arten. Das achte Glied der Fühler des Männchens erreicht 


nicht völlig die Spitze der Flügeldecken. 


6. Derolus gyllenhali FÄHR. 
Lobatsi (Betschuanenland nördlich Mafeking), I 9. 


Catoeme nov. gen. 


-Frons transversa. — Tuberculi antenniferi alte elevati, divergentes, sulco profundo separati. — An- 
tennae corpori aequales vel longiores, asperae et pilosae; scapus subcylindricus, apice leviter constricto et 
cicatrice angusta, bene limitata instructus; extus brevissime dentatus; articulus tertius scapo parum, articulo 
4° vix longior; articuli sequentes sensim breviores. — Oculi magni, emarginati; lobi inferiores rotundatae; 
genae brevissimae. — Prothorax supra convexus, apice et praesertim basi constrictus, lateribus medio rotun- 
datis et pone medium spina parva acuta armatis. — Scutellum elongatum, latidudine longius. — Elytra 
elongata, parallela, apice rotundata, supra fere plana, latidudine baseos quadruplo longiora. — Acetabula 
antica extus valde angulata, postice latissime aperta; intermedia extus late aperta. — Coxae anticae et inter- 
mediae contiguae; processus enim prosterni et mesosterni, angustissimi, laminiformes. — Femora compressa, 
apicem versus sensim dilatata; postica apicem segmenti tertii abdominis attingentia. — Tibiae simplices, 
haud carinatae. — Tarsorum articulus primus 2° et 3° simul sumtis fere longior. — Unguiculi intus ante 
medium subdentati. 

Eine durch die Bildung der Fühler, des Halsschildes und der Brust gut ausgezeichnete Gattung. 


7. Catoeme tessellata n. sp. 


Brunnea, lanugine grisea plus minus densa vestita, capite et prothorace infuscatis, hoc vittis tribus 
dorsalibus subnudis, rugosis, nigris ornato; elytris griseo-tomentosis maculis fuscis subseriatis fasciisque duabus 
(una prope basin, altera in medio) male definitis fuscis ornatis; corpore infra brunneo-fusco, albido hirto; 
antennarum articulis 3—II testaceis. Long. corporis 15—18 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Windhuk, Omaheke (TECHoWw, v. TROTHA). 

Diese Art erinnert etwas an „Psathyrus“ modestus Dıst., da aber DıstanTt nichts von den Seitendornen 
des Halsschildes sagt, ist es wohl unmöglich, daß seine Art mit der vorliegenden zusammenfallen kann. 
Uebrigens ist es durch die Figuren Diıstants offenbar, daß seine drei Psathyrus-Arten zu ebensovielen 
Gattungen und wahrscheinlich sogar zu ganz verschiedenen Gruppen gehören. Durch den Leichtsinn, mit 
welchem viele Verfasser, ohne die Gattungsmerkmale zu prüfen oder sogar zu kennen, ihre neue Arten in 


alte Gattungen stellen, wird die Systematik der Insekten im höchsten Grade beschädigt und verwirrt. 


8. Aystrocera dispar FÄHR. 


Okahandja, Windhuk. 


9. Hesperophanes amicus WHITE. 
Otjasondu-Kub (CASPER). 


229 Cerambyciden. 431 


10. Ossibia fuscata CHEvr. (Acathartus crinitus FÄHR.). 


Otjosondu-Kub, Groß-Namaland-Kub (CaAsPrer). 


11. Macropsebium cotlerilli BATESs. 
Okahandja (PETERS). 


12. Compsomera insignis Aurıv. 
Okahandja. 


13. Hypatium friesi FÄHr. 
Kalahari: Lookaneng-Severelela. Zwei Stücke, welche beide eine grüne Grundfarbe haben, sonst 


aber nicht von der blauen typischen Form abweichen. 


14. Phyllocnema latipes DE GEER. 


Herero (LÜBBERT); Windhuk (TEcHoWw). 
15. Phyllocnema remipes THonms. 
Okahandja. 


16. Phyllocnema quweinzii var. rufithoras Aurıv. 


Bethanien (SCHENK). 


17. Phyllocnema triangularis AUurIV. 


LiNDT. 


18. Polyzonus scalaris PASCOE. 


Okahandja. 


19. Closteromerus rufipes FÄhHr. 


Windhuk (TEcHow). 


20. Closteromerus notaticollis PERR. 


Windhuk (TecHow); Otjosondu-Kub (CAsPEr). 
21. Promeces purpuratus WHITE. 
Windhuk (TEcHow). 
22. Amphidesmus analis OL. 


Kalahari: Kooa-Sekgoma; Severelela-Khakhea. 


23. Eleanor tragocephaloides THons. 


Kalahari: Lookaneng-Severelela. 


432 CHR. AURIVILLIUS, 230 


Lamiinae. 


24. Phantasis sp. 
Gobabis (HELLER). 


25. Prosopocera sp. 


Ein von LANGHELD erbeutetes Weibchen, welches vielleicht als Weibchen zu P. degeeri FÄHR. oder 
P. dejeani GaH. gehört. 


26. Anoplostetha lactator var. meridionalis JoRD. 


Okahandja (CAsPER). 


27. Zographus plicaticollis THonms. 
Okahandja. 


28. Ceroplesis marginalis FÄHR. 
Okahandja, Kubub, Aar-Kubub. 


29. Ceroplesis orientalis HERBST var. 
Okahandja (CASPER). 


30. Pyenopsis piperitus WHITE. 


Okahandja, Omaruru (VOLKMANN). 


31. Titoceres jaspideus SERV. 
Okahandja, Windhuk (HELLER). 


32. Chreostes obesa WESTW. 
Gobabis (HELLER). 


33. Idactus sp. 


Deutsch-Südwestafrika (ohne nähere Lokalangabe). "Eine wahrscheinlich schon beschriebene Art, die 
ich jedoch nach den Beschreibungen nicht sicher deuten konnte. 


34. Crossotus plumicornis SERV. 
Windhuk (HELLER); Okahandja. 


35. Orossotus robustus JORD. 
Okahandja (CASPER). 


36. Crossotus aethiops DIST. 
Windhuk (TEcHow); Okahandja (CASPER). 


231 Cerambyciden. 433 


37. Dichostathes lacunosus FAHR. 


Okahandja (CASPER). DISTANT hat diese Art als Frea reticulata beschrieben und abgebildet. 


38. Tetradia fasciatocollis Thuonms. 


Otjasondu (CAsPER); Herero (LÜBBERT). 


39. Hecyrida terrea BERTOoL. 
Herero (LÜBBERT); Walfischbai. 


40, Hecyrida tenebrioides FÄuHRr. 


Gobabis (BORCHMANN). 


41. Hecyrida plagicollis GanH. 

Keetmanshoop. 

42. Hecyrida costata n. sp. 

Fusca, hirsutie albida, partim fusco vel brunneo-variegata dense vestita; fronte subquadrata, punctata, 
brunneovariegata; vertice lineis duabus brevibus elevatis nigris ornato; oculis magnis rude granulatis, lobo 
inferiore genis fere duplo longiore; antennis corpore paullo longioribus, infra a medio articuli tertii ciliis 
longis uniseriatis instructis, scapo et articulo secundo haud ciliatis, scapo quam articulo 2° vix plus quam 
duplo longiore; prothorace subquadrato, supra albido, lateraliter brunnescente, utringue pone medium tuber- 
culato, basi quam apice paullo angustiore, supra tuberculis 4 parvis (duobus nigris approximatis ad marginem 
anticum, duobus magis distantibus ante medium) instructo; scutello trapezoidali lateribus rectis apice truncato; 
elytris inaequalibus, irregulariter costatis et ad suturam seriato-foveatis, singulis ad medium baseos fasciculo 
fusco et paullo pone hunc fasciculum crista nigricante versus suturam incurva, ad medium elytrorum desi- 
nente et antice fasciculata instructis, apice late rotundatis, supra albido-griseis et irregulariter infuscatis; 
corpore infra dense albo-hirsuto, lateribus pectoris brunnescentibus; mesosterno declvi; pedibus albido-, 
fusco- et brunneo-variis, tarsis infuscatis. — 13—15 mm. 

Deutsch-Südwestafrika: Omaheke (v. TROTHA). — Südafrika (Museum Holmiae). 


43. Ecyroschema favosum THonms. 


Khakhea-Kang. 
44. Enaretta castelnaudi THoms. 


Okahandja (CASPER). 


45. Amblesthidus lateralis n. sp. 

Fuscus, pube densa alba vestitus; capite brunnescente, inter antennas plus minus grisescente, vitta 
pone oculos vittisque duabus abbreviatis verticis nigro-fuscis; prothorace latitudine paullo longiore, utrinque 
dente brevi triangulari armato, supra sat dense granulato, medio marginis antici, vittaque laterali interdum 
obsoleta supra dentes laterales plus minus brunneis; scutello medio fusco, lateraliter flavo-brunneo; elytris 
elongatis, subparallelis, apice oblique truncatis angulo externo spinoso, dense albo-tomentosis, ad basin plus 
minus denudatis et infuscatis, pone medium plaga magna laterali brunnea extus fusco-marginata serieque 
suturali macularum fuscarum ornatis; corpore infra pedibusque albo-tomentosis tibiis tarsisque interdum 
leviter brunnescentibus; tibiis intermediis extus fasciculo minutissimo nigro instructis; antennis albido- 


tomentosis, scapo saepe brunn escente, articulis 3—7 apice distincte, 8—II apice vix nigro-fuscis. Long. 


corporis II—I2 mm. 


434 CHR. AURIVILLIUS, Cerambyeiden. J 232 


Deutsch-Südwestafrika: Okahandja (CAsPER). 
Mit A. plagiatus FÄHR nahe verwandt und davon besonders durch die dichte weißliche Behaarung 


verschieden. Die Gattung Amblesthidus ist mit Belodera sehr nahe verwandt, und Belodera verticalis THoms. 


fällt wahrscheinlich mit Amblesthidus plagiatus zusammen. 


kamularius nov. gen. 
(Ptericoptinarum). 

Corpus lineare. — Caput haud retractile. — Frons plana subtransversa. — Oculi emarginati, rude 
granulati; lobi inferiores subquadrati, genis haud longiores. — Antenniae corpore breviores, infra longe 
ciliatae; scapus brevis, fere cylindricus: articulus tertius scapo fere brevior, 2° haud triplo longior; us 2° 
et 3° simul sumtis haud brevior; 5—II sensim paullo breviores. — Prothorax latitudine longior, inermis, 
fere cylindricus, basin versus paullulo angustior. — Scutellum transversum, apice late rotundatum. — Elytra 
linearia, ad basin prothorace paullo latiora, apice singulatim acuminata, supra subplana. — Prosternum inter 
coxas angustatum, pone coxas valde dilatatum. — Acetabula antica omnino clausa, extus brevissime angulata; 
intermedia omnino clausa. — Mesosternum declive, inter coxas mediocriter latum. — Pedes breves; femora 
incrassata, postica apicem segmenti primi abdominis vix superantia, maris valde incrassata infra piloso-cristata ; 
tibiae rectae, femoribus breviores, intermediae extus sulcatae; tarsi angusti, articulus ultimus elongatus, 
primus posticorum 2° et 3° simul sumtis vix brevior; unguiculi divergentes. 

Diese neue Gattung steht in der Nähe von Zorilispe und Atimura und erinnert auch an Soridus GAH., 


bei welcher Gattung jedoch die Mittelschienen einfach sind und das dritte Fühlerglied viel länger als das 
erste ist. 


46. Kamularius pygmaeus n. sp. 


Fusca, pube densa albido-grisea omnino tecta; vertice, parte antica prothoracis, lateribus apiceque 
elytrorum, lateribus pectoris, pedibus, antennisque plus minus ochraceis vel flavescentibus. Long. cor- 
poris 9 mm. 


Deutsch-Südwestafrıka: Windhuk (TEcHow). 


Ruteliden und Melolonthiden. 


Von 
G. J. Arrow. 


Rutelidae. 


Adoretus tessulatus Burn. 
Hereroland, Okahandja, 14. Dezember 1902 (L. SCHULTZE, CASPER), Otjosondu (CAspeEr), Windhuk 
(TEcHoWw). 
Adoretus sp. 
Kalahari: Severelela-Kooa, November 1904 (SCHULTZE); Groß-Namaland-Ost, März-April 1897 
(BORCHMANN). 
Adoretus sp. 


Damaraland bis Ngami-See (FLECK). 


Anomala sp. 
Kalahari: Kovoa-Sekgoma (SCHULTZE). 


Anomala sp. 
Kalahari: Sekgoma-Khakhea, November 1904; Lehututu-Kgokong, Januar 1905, Severelela-Kooa, 
November 1904 (SCHULTZE). 


Anomala sp. 
Hereroland (LÜBBERT). 


Anomala sp. 


Hereroland, Okahandja (SCHULTZE); südliches Hereroland, August-September 1903 (SCHULTZE). 


Anomala sp. 
Hereroland, Okahandja und Otjosondu (CAsPER). 


Anomala sp. 
Hereroland, Windhuk (TFcHoWw). 


Anomala ustulata ARROW. 


Hereroland, Okahandja (SCHULTZE). 
Jenaische Denkschriften. XTII. 30 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
55 


436 


G. J- ARROW, 234 


Anomala nigrovestita ARROW. 


Kalahari: Kooa-Sekgoma (SCHULTZE). 


Anomala sp. 


Hereroland, Otjosondu (CAsPER). 


Anomala sp. 
Hereroland, Windhuk (TEcHOoWw). 


Anomala sp. 


Hereroland, Okahandja (CAsPER). 


Melolonthidae. 


Peritrichia nigromaculata BurM. 


Klein-Namaland, Steinkopf, August I904 (SCHULTZE). 

Peritrichia sp: 
Klein-Namaland, Steinkopf, Juli-August 1904 (SCHULTZE). 

Peritrichia ditissima PERING. 

Hereroland, Okahandja, Februar 1903 (SCHULTZE). 

Peritrichia sp. 
Hereroland, Okahandja (CAsPER); Windhuk-Rehoboth (REHBOCK). 

Peritrichia dita PERING. 

Damaraland bis Ngami-See (FLECK). 

Peritrichia sp. 
Hereroland? (Linpr). 


Lepitric santhoptera Burn». 
Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904 (SCHULTZE). 


Encyophanes sp. 
Hereroland, Windhuk-Okahandja (REHBOCK). 


Monochelus sp. 
Hereroland ? (Linpr). 
Anisochelus ? quadratus WIEDEM. 


Hereroland, Okahandja, 13. Februar ı902 auf Tribulus-Blüten (SCHULTZE). 


Anisochelus ? hilaris BURM. 
Klein-Namaland, Steinkopf, Juli 1904; ebenda August I9go4,; Kamaggas, Juli I904 (SCHULTZE). 


Anisochelus neglectus BURM. 


Klein-Namaland, Steinkopf, Juli I9g04 (SCHULTZE). 


235 Ruteliden und Melolonthiden. 437 


Anisochelus sp. 
Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904; Steinkopf, August 1904 (SCHULTZE). 


Anisochelus sp. 


Klein-Namaland, August 1904 (SCHULTZE). 


Scelophysa militaris GYLL. 


Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904 (SCHULTZE). 


Lepisia ornatissima BURM. 


Klein-Namaland, Steinkopf, August 1904, auf Mesembrianthemum-Blüten in copula (SCHULTZE). 


Allokotarsa rotundicollis PERING. 


Hereroland, Okahandja (CAsPEr). 


Allokotarsa celypeata PERING. 
Hereroland, Otjosondu bis Kub (CAsPERr). 


Allokotarsa sp. 
Hereroland, Windhuk (HELLER). 
Serica sp. 
Hereroland, Otjosondu (CASPER). 


Trochalus sp. 


Kalahari, Kooa-Sekgoma (SCHULTZE). 


Trochalus sp. 


Damaraland bis Ngami-See (FLECK). 


Pseudotrochalus sp. 


Hereroland? (LANGHELD). 


Pseudotrochalus sp. 
Hereroland, Windhuk (HELLER). 


Trichinopus flavipennis WTRH. 


Hereroland, Otjosondu (CAsPER). 


Trichinopus flavipennis WTRH. var.? 


Hereroland, Okahandja (CAspEr); Usakos (REHBOCK). 


Schizonycha sp. 


Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904 (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Kalahari: Sekgoma-Kakir, November 1904; Severelela-Kooa, November 1904; Moocane, Oktober 


1904; Sekgoma-Kakir, Oktober-November 1904 (SCHULTZE). 
30* 
AR 


438 


G. J. ARROW, Ruteliden und Melolonthiden. 


Schizonycha sp. 
Hereroland, Okahandja (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Klein-Namaland, Kamaggas, Juli 1904 (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Hereroland, Okahandja (Casper). | 


Schizonycha sp. 
Hereroland, Okahandja (CAsPEr). 


Schizonycha sp. 


Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904 (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Kalahari: Kooa, November 1904 (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Groß-Namaland, Keetmanshoop (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Groß-Namaland, Keetmanhoop ? (SCHULTZE). 


Schizonycha sp. 
Hereroland? (LinDT, LANGHELD). 


Schizonycha sp. 
Hereroland, Okahandja (CAsPER). 


Schizonycha sp. 
Groß-Namaland, Bethanien, Januar-Februar 1885 (A. SCHENCK). 


Paraclitopa lanuginosa WTRH. var. 
Hereroland, Okahandja (SCHULTZE). 


Sparrmannia vertumnmus PALL. 
Südliches Hereroland, August-September 1903; Okahandja (SCHULTZE). 


236 


Elateriden. 


Von 
Ed. Fleutiaux. 


Adelocera?. 
Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 


Adelocera?. 
Klein-Namaland: Steinkopf. 


Lacon spec. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904; Otjosondu (CASPER S.). 


Lacon spec. 
Otjosondu, Otjosondu-Kub (CASsPER S.). 


Tetralobus rotundifrons GUER. d, 9. 
Kalahari: Kanya, Oktober 1904; Lehututu-Kang, Januar 1905. 


Tetralobus flabellicornis L. 
Okahandja. 


Psephus bucculatus CanD. 
Mafeking, Februar 1905; Okahandja, 1903; Kalahari: Lehututu-Kang, Januar 1905; Windhuk 
(TECHoWw S.). 
Aeolus spec. 
Otjosondu, Okahandja (CAsPEr S.). 


Aeolus spec. 
Kalahari: Severelela-Khakhea, Oktober— November 1904. 


Drasterius spec. 
Deutsch-Südwestafrika (LANGHELD S.). 


Hypnoidus spec. 
Okahandja (CAsPpEr S.). 


Coptostethus spec. 
Klein-Namaland: Steinkopf, Juli und August 1904. 


440 


ED. FLEUTIAUX, Elateriden. 


Coptostethus basilaris? CanD. 
Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 


Cardiophorus spec. (dem fastidiosus ER. und phaeopterus Cann. verwandt) 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904; Otjosondu, Okahandja (CAsPER S.). 


Cardiophorus ventralis ER. 
Kapland: Cape flats, September 1904. 


Cardiophorus subspinosus? BEAUV.. 
Okahandja (CASPER S.). 


Cardiophorus spec. (mit holosericeus CanD. verwandt). 
Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 
Cardiophorus influxus CAND. 
Klein-Namaland: Kamaggas, Juli 1904. 
Cardiophorus spec. 


Gobabis, November 1896 (BORCHMANN S). 


Cardiophorus spec. 
Okahandja, Otjosondu-Kub (CASPER S.). 


Cardiophorus spec. 
Kalahari: Khakhea-Kang, Dezember 1904; Okahandja (CAsPpEr S.). 


Cardiophorus spec. 
Okahandja, Otjosondu (CASPER S.). 


Cardiophorus spec. 
Okahandja, Otjosondu-Kub (CAsPpeEr S.). 


Cardiophorus spec. 
Otjosondu-Kub (Casper S.). 

Cardiophorus spec. 
Damaraland bis Ngami-See (FLECK S.). 

Cardiophorus spec. 
Okahandja (Casper S.). 

Cardiophorus spec. 
Okahandja (CAsPEr S.). 

Tropidiplus spec. 
Okahandja (CAsPEr S.). 

Pleonomoides flavus ? SCHw. 

Otjosondu (CasPpEr S.); Walfischbai (Deutsche Kolonial-Gesellschaft). 


Pleonomoides?. 
Okahandja (CAsPEr S.). 


238 


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Termitophilen. 


Ein neues termitophiles Staphylinidengenus!) (Termitotelus schultzei) nebst anderen Bemerkungen 


über die Gäste von Hodotermes. 


Von 
EB, Wasmann S.J. 


Mit Tafel XXIla. 


I. Vorbemerkungen über die Gäste von Hodotermes. 


Bevor ich hier die Beschreibung der neuen, von Prof. Dr. L. SCHULTZE bei Hodotermes viator 
LTR. zu Steinkopf, Klein-Namaland (Südafrika), entdeckten Aleocharinen-Gattung und -Art, Termitotelus 
schultzei, gebe, möge ein Ueberblick geboten werden über .unsere Kenntnis der Hodotermes-Gäste, wobei 
namentlich die vortrefflichen noch unpublizierten Beobachtungen von Dr. Hans Brauns Berücksichtigung 
verdienen. 

L. SCHULTZE fand in denselben Nestern von Hodotermes viator, wo er den Termitotelus entdeckte, 
auch zwei neue Arten der Cremastochilinen-Gattung Trichoplus, Tr. aepytus und agis KOLBE, die von KOLBE 
im ersten Heft dieser Reiseergebnisse (p. 123 und 124) beschrieben wurden. In KoLBEs interessanter Arbeit 


„Neue myrmekophile Coleopteren Afrikas aus der Gruppe der Cremastochilinen“ (Ann. Soc. Ent. Belg., 


T. LI, 1907, p. 363—369), woselbst er diese beiden Arten ebenfalls beschreibt, war dem Verfasser ihr 


Vorkommen bei Hodotermes noch nicht bekannt; es sei deshalb hier nachgetragen. KoLBE gab daselbst 
auch eine Uebersicht über die bisher beschriebenen myrmekophilen und termitophilen Cremastochilini mit 


Angabe der Wirte?). Trichoplus aepytus (Taf. XXIIa, Fig. ı, Ia u. ıb) und agis KoLBE sind somit in dieser 


ı) Die übrigen Staphyliniden der Forschungsreise sind von Dr. MAx BERNHAUER beschrieben worden im ersten Heft, 
p- 10I—108. 

2) Zu Cbenochilus braunsi und termiticola WASM. (ibidem p. 365) ist zu bemerken, daß Termes tubrcola WAsM. i.]. 
synonym mit T. transvaalensis SJÖST. ist. 


442 E. WASMANN, 240 


Uebersicht unter die termitophilen Arten einzureihen, und zwar als die ersten bei Hodotermes entdeckten 


Cremastochilinen. 


Nach brieflicher Mitteilung L. SCHULTZEs wurde von ihm in den Nestern von Hodotermes viator auch 
ein Collembole entdeckt; derselbe ist von Dr. C. BÖRNER als Cyphoderus colurus n. sp. beschrieben 


worden !). 


In meiner Sammlung befinden sich noch mehrere Hodotermes-Gäste, welche hauptsächlich von 
Dr. Hans Brauns aus der Kapkolonie samt den Wirten und brieflichen Notizen über ihre Lebensweise mir 


zugesandt wurden. 


Die termitophilen Histeriden der Gattung Monoplius Mars. sind nach BrRAuns und anderen Be- 
obachtern samt ihren Larven gesetzmäßige Gäste von Hodotermes viator LTR. und mossambicus Hac. (= havi- 


landi SHARP). 


Monopl. pinguis Lew. (Taf. XXlIla, Fig. 2, 2a, 2b) samt Larve wurde mir in größerer Anzahl von 
P. O’NEıL S.)J. aus den Nestern von Hodot. viator aus Dunbrody (Kapkolonie) zugesandt. Monopl. inflatus 
MARS. und peringueyi BRAUNS erhielt ich aus den Nestern von Hodot. mossambicus Hac. aus Willowmore 
(Kapkolonie). BRAUNS schrieb mir (am 31. März 1900), dafß er alle drei Monoplius-Arten wiederholt in 
demselben Nesthaufen, sowohl von Hod. viator wie von mossambicus gefunden habe. Die Larven und die 
Käfer sind nach den Beobachtungen von BRAuns Termitenfresser und leben nicht, wie RAFFRAY und 
PERINGUEY glaubten, bloß von den Nestabfällen oder Exkrementen der Termiten. Auch in freier Natur fand 
Brauns beim Aufdecken der Nesthäufchen von Hodotermes Imagines von Monoplius, „die Termiten in den 


Kiefern hatten und lustig weiter kauten“. 


Die erwachsenen Larven (Taf. XXIla, Fig. 3, a—d) von Monoplius pinguis und inflatus erreichen (nach den 
von BrRAuns und O’NEıL übersandten Exemplaren) eine Länge von 20--25 mm, bei einer größten Hinterleibs- 
breite von 6—8 mm. Sie haben eine flaschenförmige Gestalt, ähnlich einer Termitenkönigin oder einer termito- 
philen Carabidenlarve aus den Gattungen Orthogonius und Glyptus; wie bei diesen, so besteht auch bei der er- 
wachsenen Monoplius-Larve eine riesige Physogastrie, die auf der Entwickelung des Fettgewebes beruht. Bei 
einer Monoplius-Larve von 20 mm Länge entfallen auf Kopf und Thorax nur 4 mm. Der Kopf und der halb- 
kreisförmige Prothorax sind schwarzbraun, stark chitinisiert, viel schmäler als die folgenden membranösen 
Segmente, welche gelbweiß sind. Der Kopf ist oben flach ausgehöhlt, im wesentlichen wie bei Hister-Larven 
gebildet ?). An den dreigliedrigen Fühlern ist das Endglied sehr klein. Die Lippentaster sind zweigliedrig, 
die Kiefertaster dreigliedrig. Die jungen Larven sind viel schmäler, haben aber auch einen verhältnismäßig 
sehr langen Hinterleib. 

Die beiden Cetonini: Elpidus hopei Burm. (Taf. XXIla, Fig. 4) und Xiphoscelis gariepina G. u. P., 
welche BrAauns aus Willowmore mir sandte, leben ebenfalls in den Nestern von Hodotermes viator und 


mossambicus. 


ı) Im ı. Heft, S. 57. Ob der Isopode Titana mirabilis BUDDE-LUND, welchen SCHULTZE in Termitennestern Südafrikas 
fand, ebenfalls bei Hodotermes lebt, ist mir unbekannt. 


2) Siehe GANGLBAUER, Käfer von Mitteleuropa, Bd. III, 2. Teil, p. 350. 


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241 Termitophilen. 443 


Am 15. Mai I90I schrieb mir Brauns hierüber: „Die beiden Arten leben mit ihren Larven ebenso 
wie die Monoplius nicht in der Tiefe der Nester, sondern in den oberflächlichen Schichten. Diese Termiten 
werfen nämlich aus ovalen Löchern ihren Auswurf, aus sehr losem, humusartigem, feinem Detritus bestehend, 
auf die Oberfläche des harten Karroobodens. Die Häufchen sind mehr oder weniger konisch und lassen 
sich leicht mit der Hand oder dem Stock fortwischen. In ihnen, nahe den Oeffnungen, liegen die Larven 
und Imagines von Monoplius ihrem räuberischen Handwerk ob, d. h. sie fangen die Termiten ab. Zu ge- 
wissen Zeiten, namentlich nach Regen, ist kaum ein Häufchen ohne Monoplius-Larve oder Imago. Besonders 
inflatus ist das ganze Jahr vorhanden. Nehmen nun diese Haufen unter einem Busch oder an sonst ge- 
schützter Stelle einen größeren Umfang an, wodurch sie auch feuchter bleiben, so trifft man da auch die 
beiden oben erwähnten Cetoniden und deren Larven. Letztere verpuppen sich wie die Monoplius hart unter 
der Oberfläche des Bodens in kleinen Höhlungen, die man findet, wenn man den Boden unter den Häufchen 
I cm tief abkratzt. Trotz des verschiedenen Habitus scheint mir eine Verwandtschaft mit Coenochilus vor- 
handen. Beide Arten fliegen im Sonnenschein bei den Termiten an. Ihre Ueberreste finde ich in 


Dutzenden der Haufen.“ 


Ferner erwähnt L. PERINGUEY in seinem „Descriptive Catalogue of the Coleoptera of South Africa, 
Fam. Scarabaeidae‘“ (London ıg901) mehrere Dynastini und deren Larven als Gäste von Hodotermes 
„havilandi“ (= mossambicus Hac.)!): Pyenoschema corydon OLiv. (p. 542) und Syrichthus verus BURM. (p. 552) 
(siehe Taf. XXIla, Fig. 5) leben nach PERINGUEY in den von jener Termite aufgeworfenen Abfallhaufen ?). 
Auch Homoeomorphus rufipes Burm. soll „wahrscheinlich“ ebendort leben (p. 546), Pseudocyphonistes corniculatus 
Burm. samt Larve soll zugleich mit der Larve der Cetonide ZTrichosietha capensis unter den von einer 
„unbestimmten“ Termitenart aufgeworfenen kleinen Haufen leben (p. 558). Möglicherweise könnte auch 


diese Angabe auf Hodotermes sich beziehen. 


Auch eine kleine Termite der Gattung Mirotermes Wasm., M. braunsi n. sp.°?), fand BrAuns in den 
Nestern von Hodotermes viator zu Port Elizabeth (Kapkolonie) 1897. Die kleine Kolonie der Gasttermiten 
umfaßte zahlreiche Arbeiter, eine Anzahl Soldaten und endlich Nymphen von Imagines. Es scheint, daß 
diese Mirotermes-Art regelmäßig bei Hodotermes wohnt. 1901 erhielt ich sie wiederum von Dr. BRAUNS aus 
Willowmore. Diesmal befand sich die Mirotermes-Kolonie nicht im Hodotermes-Neste, sondern vor demselben 


unter einem Stein, wo auch Hodotermes-Arbeiter sich aufhielten. 


1) Die Artbestimmung dieser Termite ist nicht zuverlässig, da PERINGUEY auch Hod. viator als „havilandi“ zu bezeichnen 
scheint. Nach BRAuNS (briefliche Mitteilung) trifft man übrigens auch Uebergänge zwischen beiden, so daf sie nach ihm viel- 
leicht nur als zwei Rassen derselben Art (vzator LTR.) zu betrachten wären. SILVESTRI (SCHULTZE, Forschungsreise, Heft I, p. 72) 
hält sie für verschiedene Arten. 


2) Syrichthus verus samt Larve und Puppe erhielt ich übrigens auch aus einem Nest von Eutermes trinervius RAMB. durch 
G. D. HAVILAND aus Natal. PERINGUEY (p. 555) gibt Syrichthomorphus termitophilus als Gast dieses Eutermes an. 


3) Mit Mirotermes (,Butermes‘‘) hospes SJÖsT. (Monogr. der Term. Afr., p. 197) verwandt, aber bedeutend kleiner und mit 
viel kürzerem Kopf des Soldaten. Soldat nur 3,3 mm, wovon auf Kopf samt Kiefer 2 mm entfallen, auf die Kiefer ı mm. Kopf 
dick und hoch, fast kubisch, von oben kaum länger als breit, von der Seite um die Hälfte länger als breit. Stirnvorsprung stark 
kegelförmig, viel länger als bei M. hospes. Fühler 14-gliedrig. Vorderlappen des Prothorax schmal, ganzrandig. Arbeiter 3 mm. 
Nymphe der Imago 5 mm. 

Jenaische Denkschriften. XIII. 31 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 

56 


444 E. WASMANN, 242 


Einer der interessantesten Gäste von Hodotermes, der sowohl bei viator wie bei mossambicus lebt, ist 
der fast scheibenförmige Isopode Phylloniscus braunsi Purc. (Taf. XXIla, Fig. 6); er wurde von Dr. BRAUNS 


bei Willowmore entdeckt. 


Einige andere Hodotermes-Gäste harren noch der Beschreibung. 


2. Termitotelus schultzei n. g. n. sp. (Taf. XXIla, Fig. 7, 7a, 7b). 


Bei Hodotermes lebende termitophile Staphyliniden waren bisher noch nicht bekannt, während 
wir bei afrikanischen Arten der Gattungen Termes, Amitermes, Cubitermes u. s. w. bereits manche dieser 


Formen kennen. Um so bemerkenswerter ist die folgende, von L. SCHULTZE entdeckte Gattung: 


Termitotelus n. g. Aleocharinorum. 


Habitu corporis generi Termitopulexe FvL. (Rev. d’Entom., 1899, p. 37) affınis, sed corpore multo 
minus elongato, antennis brevioribus, neque geniculatis neque verticillatis, capite magno triangulari, pedibus 


brevibus etc. distinctus. 


Corpore modice elongato, antico brevi et plano, postico longo, crasso, fusiformi, crasse setoso. Caput 
magnum, thoraci valde approximatum, triangulare. Oculi parvi, laterales. Antennae II-articulatae, dimidio 
corpore breviores, art. I° clavato, apicem versus incrassatae. Labrum magnum, antice angustatum et sub- 
truncatum. Mandibulae breves, intus subtiliter serratae. Maxillae breves et perangustae, exterior paullo 
longior interiore. Palpi maxillares 4-articulati, art. 3° inflato, 4° subulato, duplo breviore 3°. Ligula 
(Taf. XXIla, Fig. 7b) brevis, apice quasi emarginata (breviter biloba). Palpi labiales breves, 2-articulati, 
art. 1° crasso, 2° tenui, sed longitudine primi. Paraglossae breves, vix prominentes. Prothorax capite vix 
major, transverso-ovatus. Elytra apicem versus dilatata. Scutellum minimum. Abdomen-inflatum, margi- 
natum, postice acuminatum. Pedes breves et tenues, coxis anticis et mediis contiguis, posticis distantibus; 


tarsi antici 4-, medii et postici 5-articulati. 


Termitotelus schultzei n. sp. (Taf. XXlIla, Fig. 7, 7a antenna, 7b labium.) 


Niger, ore, antennis, pedibus, pectore et abdominis basi piceis; opacus, vix pilosus, sed abdomine prae- 
sertim in margine laterali, setis crassis nigris ornato. Caput, thorax et elytra plana, quasi depressa, densissime 
subtiliter scabrosa. Antennae (Taf. XXlIla, Fig. 7a) elytrorum apicem attingentes, breviter pilosae, art. 1° 
valido, crasso, 2° 3° que unitis longitudine aequali; 2° et 3° elongatis, latitudine duplo longioribus, 4°—6um 
quadratis, 7°—ııum sensim latioribus, 7°—ıoum transversis, 10° longitudine duplo latiore, 11° ovato, tribus 
praecedentibus unitis longitudine fere aequali. Caput triangulare. Prothorax capite haud latior et illo vix 
major, transverso-ovatus, longitudine duplo latior. Elytra thorace haud longiora, in apice thorace multo 


latiora, truncata. Abdomen inflatum, in 2 corpore anteriore fere duplo longius et dimidio latius, fusiforme. 


Long. corp. 2 mm. 


243 Termitophilen. : 445 


4 Exemplare lagen vor aus dem Königl. Museum für Naturkunde zu Berlin. Britisch-Südwestafrika, 
L. SCHULTZE.E. Wurde nach Prof. Dr. SCHULTZEs Mitteilung in den unterirdischen Bauten von 
Hodotermes viator LTR., Steinkopf, Kookfontein, Klein-Namaland, Juli 1904 gefunden. 

Termitotelus bildet ebenso wie Termitopulex einen Uebergang zu den physogastren termitophilen 
Aleocharinen. Der dreieckige Kopf, die nicht wirtelförmig behaarten Fühler und der weit kürzere Hinterleib 
unterscheiden diese Gattung von Termitopulex. Der Vorderkörper ist niedergedrückt, der dick-kegelförmige 
Hinterleib mit dicken schwarzen Borsten besetzt, der ganze Körper glanzlos, schwarz. Unter den zahlreichen 


termitophilen Staphyliniden Afrikas ist Termitotelus die einzige bisher bei Hodotermes gefundene Gattung. 


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E. Diptera. 


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1. Sciariden und Zoocecidien. 


Von 


Ew,. H. Rübsaamen, 


Berlin. 


Mit Tafel XXIHI—XXIV und ı Figur im Text. 


I. Sciariden. 


Bei der Bearbeitung der auf Forschungsreisen gesammelten Objekte finden die Sciariden meist nur 
geringe oder gar keine Berücksichtigung. Der Grund hierfür ist wohl in erster Linie die Monotonie in der 
Färbung und Gestaltung dieser weit verbreiteten Insektenfamilie, und hieraus resultierend, in zweiter Linie die 
schwierige Unterscheidung der Arten, die noch erschwert wird durch völlig ungenügende Beschreibungen 
zahlreicher Arten. Wandel kann hier nur geschaffen werden durch eingehende Untersuchung der Typen, 
soweit solche noch vorhanden sind, und ich habe schon in meiner Bearbeitung der Trauermücken des Königl. 
Museums zu Berlin (Berliner Entom. Zeitschr., Bd. XXXIX, 1894, p. 17—42, Taf. I—3) darauf hingewiesen, 
daß es sich alsdann wohl herausstellen wird, daß unter den bisher beschriebenen Sciariden viele Synonyme 
sein werden. Ohne gründliches Studium der Typen wird aber das Dunkel nicht gelichtet werden können, 
da gerade diejenigen Merkmale, die sichere Aufschlüsse über die Artzugehörigkeit zu geben geeignet sind, 
von älteren Autoren nicht berücksichtigt wurden. 

Wer heute den Versuch macht, mit Hilfe der WINnneErTz’schen Monographie der Sciariden oder der 
analytischen Tabellen von GRZEGORZER (Berl. Ent. Zeitschr., Bd. XXXI, 1885, p. 49-79) Sciariden zu be- 
stimmen, wird meist kläglich scheitern. Trotzdem stehe ich auch heute noch auf dem 1898 von mir ver- 
tretenen Standpunkte (Bibliotheca zoologica 1898, Heft 20, p. 103), daß man, auch auf die Gefahr hin, die 
Synonymie zu vergrößern, nicht auf eine, allerdings den heutigen Anforderungen entsprechende Beschreibung 
der von Forschungsreisen mitgebrachten Sciariden verzichten sollte, wie dies vielfach geschehen ist. 

Die von WINNERTZ und seinen Nachfolgern zur Unterscheidung von Arten und Gruppen benutzten 
Merkmale sind, worauf ich bereits früher hingewiesen habe, zum Teil nicht konstant, und manche dieser 
Merkmale, so z. B. die Entfernung der Cubitusspitze und der Spitze der unteren Gabelzinke von der Flügel- 


spitze, geben außerdem dem Zweifel Raum, daß die Angaben der Autoren nicht zuverlässig sind, da diese 


450 Ew. H. RÜBSAAMEN, 248 


Entfernungen von den betreffenden Autoren offenbar nur geschätzt, nicht aber genau gemessen wor- 
den sind. 

In seinen Arbeiten über Mycetophiliden hat Dzienzickı zur Unterscheidung der Arten die Bildung 
des sogenannten Hypopygium, der äußeren Genitalien, benutzt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß durch 
dieses Vorgehen die Möglichkeit der Unterscheidung ähnlicher Dipterenarten trotz des Widerspruches von 
Prof. J. Mıx (Verh. d. k. k. Zool.-bot. Ges. Wien, 1886) ungemein gefördert worden ist und heutzutage 
muß man Beschreibungen von Mycetophiliden, Sciariden und Cecidomyiden ohne eingehende Angaben 
über den Bau dieser Organe, der Fufspitzen, Taster etc. als durchaus wertlos bezeichnen. 

Endlich sei noch darauf hingewiesen, daß in seiner Arbeit über die Segmentierung des Hinterleibes 
der Dipterenweibchen (Zool. Anzeiger, Bd. XXVI, 1903, p. 495—508) C. BÖRNER nachgewiesen hat, daß das 
Abdomen vieler Dipteren und speziell der Sciariden nicht, wie bisher angenommen wurde, aus 9, sondern 
aus IO Segmenten bestehe und daf) unter den von DziEnzicki als Lamellen bezeichneten Gebilden post- 
genitale Sternite und Tergite sowie die Cerci zu verstehen seien. 

Die Sciariden, von denen bis jetzt I5 recente Gattungen bekannt sind, scheinen über die ganze Erde 
verbreitet zu sein. Von diesen 15 Gattungen sind Seiara Mc. und Heterotricha H. Lw. (= Trichosia WTZ. nach den 
Angaben von MEUNIER |. c. p. 52) auch mit fossilen Arten vertreten, und außerdem erwähnt MEUNIER (Mono- 
graphie des Cecidomyidae, Sciaridae, Mycetophilidae et Chironomidae de l’ambre de la Baltique, Brüssel 1904) 
noch 6 rein fossile Gattungen. Die fossilen Sciariden gehören fast alle der Tertiärzeit an, und nur eine 
Art, Sciara prisca, stammt aus der mittleren mesozoischen Formation, dem Jura (Solnhofen). Von den recenten 
Gattungen wurde Metangela Rüss. bisher nur in Brasilien, Odontosciara Rügs.!) auf Java, Portorico und in 
Mexiko, Hybosciara und Rhynchosciara Rügs. in Südamerika gefunden. Heterotricha ist ebenfalls aus Süd- 
amerika bekannt und kommt auch in Europa vor. Die artenreiche, alte Gattung Sciara scheint über die 
ganze Erde verbreitet zu sein. Die bisher beschriebenen Arten wurden gefunden, abgesehen von den euro- 
päischen Formen, in Afrika (Festland und Madagaskar), auf dem Festlande von Nord-, Zentral- und Süd- 
amerika und der Insel Chilo&, Grönland, Nordasien (Waigatz etc.), Indien mit Ceylon, den Sunda-Inseln, den 
Molukken, Neu-Seeland, Vandiemensland und dem Festlande von Australien. Aus Afrika, bezw. Madagaskar 
wurden bisher I2 Arten der Gattung Sciara beschrieben, darunter Sc. confusa WALKER und Sc. thomsoni 
Rügs. (= moerens THoms.) vom Kap. Die übrigen Gattungen kennt man bisher nur aus Europa. 

Die von Herrn Dr. LEONHARD SCHULTZE erbeuteten Sciariden gehören dem Genus Sciara an und 


liegen in einem männlichen und einem weiblichen Exemplare vor. Ich benenne die Art nach dem Sammler. 


Sciara schultzei n. sp. 


Mit voller Sicherheit kann freilich nicht behauptet werden, daf die beiden gefangenen Tiere wirklich 
ein und derselben Art angehören, aber auch in copula gefangene Tiere gehören nicht immer derselben Art 
an. Eine Anzahl übereinstimmender Merkmale lassen jedoch die Annahme, daß hier Männchen und Weibchen 
derselben Art vorliegen, berechtigt erscheinen. 

Die Farbe der in Alkohol aufbewahrten Mücken ist ein gleichmäßiges Braun; nur die weichen 
Partien sind von weißgrauer Farbe. 

Das Weibchen ist (Taf. XXIII, Fig. 2 und 3) 3,3 mm lang und erinnert im Habitus etwas an gewisse 


Cecidomyiden. 


ı) Herr Dr. SPEISER in Sierakowitz macht mich darauf aufmerksam, daß der Gattungsname Odontonyx nach dem Catalogue 
of the described Diptera of South Asia von V. D. WULP bereits 1893 für eine Käfergattung vergeben sei; ich ändere daher den von 
mir 1894 gewählten Namen in der oben angegebenen Weise um. 


Ey 


249 Sciariden und Zoocecidien. 451 


Kopf vom Scheitel bis zur Rüsselspitze 0,4 mm lang, oberhalb der Fühler nasenförmig ver- 
längert. Hinterkopf, Stirn und Gesicht mit mikroskopisch feiner Behaarung und zerstreut stehenden 
längeren Haaren. Die Augen nach der Stirne zu verschmälert; auf diesem schmalen Streifen nur 
zwei Facetten nebeneinander. Facetten kreisrund; sie berühren sich nicht, doch ist die Entfernung 
zwischen zwei Facetten stets kleiner als der Durchmesser einer Facette. Zwischen den Facetten kurze, 
feine Härchen. Taster dreigliederig, mikroskopisch behaart und mit einigen längeren Haaren besetzt. 


Rüssel kurz. 


Fühler (Taf. XXIII, Fig. 10) 2+14-gliedrig; das I. und letzte Geißelglied etwas dicker als die übrigen 
(32 u gegen 28 u). Jedes Geißelglied an der Spitze mit kurzer, stielartiger Verschmälerung, das ı. Glied 
außerdem auch an der Basis stark verjüngt. Die Länge des ı. Geißelgliedes beträgt inkl. Stiel 78 u, 
vom 2. bis 9. Gliede nur 48 u. Das 3. Geißelglied erreicht an dem vorliegenden Exemplare allerdings 
nur 40 u, doch scheint diese Verkürzung individuell zu sein. Vom Io. Glied ab wird die Länge allmählich 
geringer (44 u beim Io. und II. und 40 u beim 12. und 13. Gliede) um dann beim letzten Gliede, das 56 u 
lang ist, wieder zuzunehmen. Während die übrigen Glieder annähernd cylindrisch sind, verjüngt sich das 
letzte Glied nach der Spitze zu allmählich. Jedes Geißelglied ist mikroskopisch behaart und außerdem mit 
längeren, zerstreut stehenden, steifen, borstenartigen Haaren besetzt. Die beiden Basalglieder sind viel dicker 
als die Geißelglieder; bei einer Dicke von 58 u erreicht das erste Basalglied eine Länge von 56, das zweite 
eine solche von 64 u. Letzteres wird nach der Spitze zu dicker und ist wie das erste mit mikroskopischen 
und längeren Haaren, welch letztere aber auffallend länger sind als die langen Haare der Geifßselglieder, 


besetzt. 


Der Thorax zeigt die bei Sciariden gewöhnliche Bildung. Mesonotum behaart und durch zwei bis 
zum Scutellum reichende Längsfurchen in drei Felder geteilt. Scutellum breit, wenig vorgewölbt. Schwinger 


gelbweiß, mit länglichem Knopfe und feiner Behaarung. 


Flügel 2,1 mm lang. Die Unterrandader mündet annähernd in der Flügelmitte in den Vorderrand. 
Ich füge in der beigegebenen Textfigur die von WINNERTZ in seiner Monographie der Sciarinen (Verh. k. k. 
Zool.-bot. Ges. Wien, 1867) gewählten Buchstaben, mit welchen er die Mündungen der Adern in den 
Flügelrand bezeichnet, bei. Mit fg bezeichnet WINNERTZ den jenseits der Mündung der Cubitalader sich 
fortsetzenden verdickten Teil des Vorderrandes. Da die Unterrandader (e) weit vor dem Gabelpunkte der 
vorderen Gabelader in den Vorderrand mündet, so gehören die von Herrn Dr. L. SCHULTZE erbeuteten 
Arten in die dritte WINNERTZ’sche Abteilung, doch läßt sich mit Sicherheit nicht entscheiden, ob sie mit 
einer der aus dieser Gruppe beschriebenen Arten identisch ist. Die Behaarung der Flügelfläche und des 


Hinterrandes ist in der Textfigur fortgelassen. 


Dort, wo der Flügelrand gebogen ist, wurde nicht der 
Bogen, sondern die Sehne gemessen. Die Entfernungen sind 
die folgenden: von der Flügelwurzel bis e = I,o mm, ef = 
0,760 mm, fg = 0,224 mm, gh = 0,160 mm, hk = 0,304 mm, 


kl = 0,344 mm, Im = 0,496 mm. Bei größeren und kleineren 


Individuen werden sich diese Zahlen natürlich ändern, doch 


müßten die Verhältnisse dieselben bleiben, falls es sich hier Fig. 1. Seciara schultxei Rüßs. Flügel des 


: - 0 i Ss Veror.33.T. 
um konstante Merkmale handelt, was mit Hilfe des vorliegenden weibellens, Verer. 35:1 


Materials nicht entschieden werden kann. Bei Sciara schulztee würde demnach nach WINNERTZ’schem 


Schema fg = annähernd I!/, gh und Im = annähernd I!), kl sein. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 32 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
57 


452 Ew. H. RÜBSAAMEN, 250 


Am Flügel ist der Vorderrand bis g, außerdem die Hilfsader mit ihrem Vorderaste, die Unterrandader 
(1. Längsader) sowie der Cubitus nebst Mittelader (= 2. Längsader c) und die Querader kräftig entwickelt, 
alle anderen Adern, wie bei allen Sciara-Arten, sehr zart. Die dicken Adern sind mit einer Reihe dorn- 
artiger Härchen, die bei der 2. Längsader (f) aber nur von der Spitze bis zur Querader reichen, besetzt. 
Der Vorderrand ist mit mehreren Reihen derartiger Härchen versehen. Die ı. Längsader mündet weit vor 
dem Gabelpunkte der 3. Längsader (= mittlere und obere Scheibenader bei WINNERTZ [h und %]); vor ihrer 
Mitte ist sie etwas knieförmig eingebogen. Hilfsader kurz, aber deutlich mit kräftigem Vorderast. Die 
2. Längsader verläuft ziemlich parallel mit der ı. und dem Vorderrande und ist jenseits der Mitte der 
I. Längsader mit dieser durch eine derbe Querader verbunden. Die Entfernung der Mündung der ı. Längs- 
ader bis zur Querader beträgt 192 u, während dieselbe Entfernung bei der 2. Längsader etwas mehr als 


ı mm beträgt. 


Der Stiel der 3. Längsader oder ı. Gabelader ist ungemein zart und blaß; er entspringt aus der 
2. Längsader (Cubitus) 0,2 mm vor der Querader, die diese mit der I. Längsader verbindet. Auch die 
4. Längsader (m und e) oder zweite Gabelader (= untere Scheibenader und Hinterrandader bei WINNERTZ) 
entspringt aus der 2. Längsader, und zwar liegt ihr Anfang der Flügelbasis noch 0,24 mm näher als der 
Anfang der 3. Längsader. Dort, wo die 3. Längsader (m und e) entspringt, ist die 2. leicht verdickt und 
nach dem Flügelhinterrande etwas vorgezogen. Der Stiel der 4. Längsader ist 0,2 mm lang, und die hintere 
Zinke (m) [Hinterrandader] verläuft annähernd in der Richtung des Stieles. Beide Zinken divergieren nach 
dem Flügelrande zu sehr stark. Die Beine sind kräftig entwickelt. Beim Weibchen sind die Hinterbeine 
abgebrochen und fehlen (in Fig. 2, Taf. XXIII, ergänzt). Bei den Vorder- und Mittelbeinen finden sich folgende 


Verhältnisse in « ausgedrückt. 


Vorderbein | Mittelbein ,  Hinterbein 

Coxe 320 (136) 256 (120) 280 (168) 
Trochanter II4 II4 100 
Schenkel 480 520 

Tibie 536 536 

I. Fußglied 248 240 

22 „ 88 96 fehlen 

3. » 72 80 

4. » 66 70 

5. $}) 82 84 


Die bei den Coxen eingeklammerten Zahlen bezeichnen die Dicke der Hüften in der Mitte. 


Hüfte, Trochanter und Schenkel sind dicht mit mikroskopisch feinen Haaren bedeckt, die viel 
dünner sind als die entsprechenden Haare an den Tibien und Füßen. Die Coxen besitzen außerdem vorn 
und an der Spitze noch eine Anzahl längerer, kräftiger Haare; auch die Trochanter sind an der unteren 
Seite mit längeren Haaren versehen, während an den Schenkeln derartige Haare, die aber kürzer und zarter 


sind als diejenigen an Coxe und Trochanter, überall vorkommen. 


An den Tibien und Füßen nehmen die längeren Haare, die hier vorzugsweise an der unteren Seite 
und den Gliedspitzen vorkommen, borstenartigen Charakter an. Die Tibien sind an ihrer Spitze außerdem 


mit 2 ca. 72 u langen, behaarten Dornen bewehrt, 


Die Krallen erreichen eine Länge von nur 30 u; sie sind gestreckt, an der Spitze leicht gebogen 


und an der unteren Seite vor der Mitte etwas verdickt, doch nicht gezähnt. Das Empodium scheint die 


251 Sciariden und Zoocecidien. 453 


halbe Krallenlänge zu erreichen, doch läßt sich Genaueres hierüber nicht sagen, da die Haare des Em- 


podiums so durch Schmutz verklebt sind, daß Einzelheiten nicht zu erkennen sind. 


Das Abdomen besteht aus IO Segmenten, von denen das I. ungemein kurz ist. Sowohl die Tergite 
wie Sternite der ersten 5 Segmente sind, abgesehen von der stärkeren Chitinisierung, leicht an der stärkeren 
Behaarung zu erkennen. Zwischen dem I. und 2. Segmente befindet sich ein Zwischensegment (z in Fig. 2, 
Taf. XXIII) mit deutlich entwickeltem Tergit und Sternit, denen aber die längeren Haare der übrigen 
Tergite und Sternite fehlen. Vom 6. Segmente an ist die Chitinisierung der Tergite und Sternite nur noch 
am Rande kräftiger entwickelt, doch sind auch hier die Rücken- und Bauchplatten noch leicht an den 
längeren, borstenartigen Haaren, die am Rande meist etwas dichter stehen, zu erkennen. Am 8. Segmente 
findet sich die bereits von BÖRNER (l. c. p. 501) erwähnte Bildung. Das 8. Sternit ist nämlich nach hinten 
ausgezogen und schiebt sich mit zwei frei vorragenden Enden unter das 9. Tergit, scheinbar zu diesem 
gehörend. Diese unter dem 9. Tergite liegenden Teile des 8. Sternits (st8b in Fig. 6, Taf. XXIII) sehen 
im Profil annähernd birnförmig aus mit nach hinten gerichteter schmälerer Partie, die stark chitinisiert 
und scheinbar hohl ist. Dieser ganze Teil des 8. Sternits ist mit langen Borsten besetzt, die an der nach 
hinten gerichteten Spitze am längsten sind. Der unter dem 8. Tergit liegende Teil des 8. Sternits (st3a in 
Fig. 6, Taf. XXIII) ist sehr blaß, schmal-leistenartig, aber an der Reihe langer Borsten, mit denen dieser 
Teil besetzt ist, doch leicht zu erkennen. Das 9. Tergit ist nur an seiner hinteren Hälfte mit längeren 
Haaren besetzt; in der Mitte des Segmentes fehlt auch die feinere mikroskopische Behaarung zwischen dem 
Sternit und Tergit. Das 9. Sternit besteht auch hier wie das 8. aus 4 Chitinstücken, die jedoch beim 
9. Segmente in Form von Spangen auftreten, wie das auch BÖRNER hervorhebt. Die inneren (s#9, Fig. 6) 
und äußeren Spangen (sta9, Fig. 6) sind aber hier offenbar nicht verwachsen. Die größere innere Spange 
(sti9, Fig. 6) ist in der Mitte nach oben mit einem zahnförmigen Fortsatze versehen und an der Basis der- 
selben, also nach vorn, schiebt sich eine Chitinspange (VSp Fig. 6) zwischen dieselben. Auch die innere 
Spange des 9. Sternits schiebt sich etwas unter das ıo. Tergit, während sich letzteres mit seiner unteren 
Partie unter das ı. Glied des Cercopods schiebt. Das Io. Tergit ist infolgedessen unten viel breiter als 


oben, während es unten eine Länge von 96 u erreicht, wird es oben nur 32 u lang. 


Die beiden Cerci sind an ihrer Basis sehr dünnhäutig, offenbar um eine größere Beweglichkeit der- 
selben zu ermöglichen; das I. Cercusglied ist ca. 86 u lang und an seiner breitesten Stelle, d. i. seinem 
Hinterrand ca. 64 u breit; es ist von annähernd rhombischer Gestalt, während das 2. Glied in Seitenansicht 
annähernd eiförmig ist, seine größte Breite, d. i. ca. 50 u, also in der Mitte erreicht. Die langen, borsten- 


förmigen Haare dieses Gliedes sind viel länger als die des vorhergehenden Gliedes. 


Das Männchen (Taf. XXIII, Fig. ı) ist 2,1 mm lang, während seine Flügel nur eine Länge von 
1,5 mm erreichen. Die Verhältnisse beim Bau der Flügel sind dieselben wie beim Weibchen. Von den 
Fühlern sind nur die 5 ersten Glieder vorhanden. 

Das 1. Geißelglied ist inkl. Stiel ca. 79 u, die folgenden Glieder 72 «u lang bei einer Breite von 
ca. 32 u. Beim Männchen sind die Geißelglieder demnach annähernd gleich lang, während sich beim 
Weibchen das ı. Glied zum 2. (bezw. jedem folgenden Gliede) wie 1,5:1 verhält. Vom 2. Geifelgliede 
an ist das Verhältnis der Länge zur Breite beim Männchen annähernd gleich 2!/,:ı, beim Weibchen gleich 
11), :ı (cfr. Fig. 9 auf Taf. XXI). 

Die Zange des Männchens (Taf. XXIII, Fig. 7 und 8) sitzt am 8. Segmente. Die beiden Basalglieder 
sind in der gewöhnlichen Weise fein mikroskopisch behaart und außerdem mit zerstreut stehenden längeren 


Borsten besetzt; nur an der inneren Seite bleibt eine ziemlich große, annähernd elliptisch geformte Stelle 
32 * 
57* 


454 Ew. H. RÜBSAAMEN, 252 


ganz frei von jeder Behaarung. Diese Partie ist von einer glatten, ungemein zarten Membran überspannt. 
Auf der oberen Seite wird die Basis der Zange von einer großen, fast bis ans Ende der Zangenbasalglieder 
reichenden trapezförmigen Lamelle mit abgerundeten Ecken, die wohl als 9. Tergit aufzufassen ist, verdeckt. 
Darunter liegt eine nach oben gewölbte stark chitinisierte Querspange, an welcher zwei lang behaarte, 
häutige Lamellen sitzen. Zwischen denselben befindet sich ein sehr zarthäutiges Gebilde, das in der Mitte 
mit einer sehr feinen, aber stark chitinisierten Längsleiste versehen ist und wohl als Penis aufgefaßt 


werden muß. 


Die Klauenglieder, sowie die ganze Zange überhaupt erinnern etwas an diejenige von Odontonyx 
niger Rügs., doch fehlt bei dieser Art der zipfelförmige Fortsatz auf der Ventralseite an der Basis zwischen 
den beiden Basalgliedern der Zange, der bei Sciara schultzei annähernd quadratisch ist, mit nach hinten, 
vorn und den Seiten gerichteten Spitzen, und an den beiden nach hinten gerichteten Seiten mit sehr langen 
starken Borsten besetzt ist. Das sogenannte Klauenglied ist an der Spitze deutlich nach innen gebogen, 
besitzt aber keine Klaue, sondern steife, stark nach innen gekrümmte Borsten. Die Verhältnisse der Bein- 


glieder sind beim Männchen, in u ausgedrückt, die folgenden: 


| Vorderbein Mittelbein Hinterbein 

Coxe 320 320 320 
Trochanter 80 80 88 
Schenkel 480 632 
Tibie 600 720 

1. Fußglied 308 360 

2. e fehlen 128 152 

3. ”» 96 

4. RR 72 | fehlen 

5. ”„ 72 


Alles andere wie beim Weibchen. 


Die Tiere wurden im Juli 1904 bei Steinkopf im Klein-Namalande (Südafrika) gesammelt. 


Il. Gallen. 


Auf seiner Reise in Südafrika wurden von Herrn Dr. L. SCHULTZE auch einige, bisher nicht be- 


schriebene Zoocecidien auf Salsola aphylla L. f. erbeutet. 


Die eine dieser Gallen (Taf. XXIV, Fig. I und 2) ist eine Stengelschwellung, die sich an dem vor- 
liegenden Materiale stets unmittelbar unterhalb der Triebspitze befindet. Sie ist von bräunlich-gelber Farbe 


und erreicht bei einer Länge von 5 mm eine Dicke von 21/,—3 mm. 


Die Galle ist außen ganz glatt und die Spitze meist noch mit einigen Blättchen gekrönt; auch an 
den Seitenwänden finden sich zuweilen einige Blättchen, die meist die normalen an Länge übertreffen. Die 
fleischige, ziemlich dicke Gallenwand umschließt eine nahezu kugelige Höhlung, in welcher ich eine Cecido- 


myidengruppe auffand, die dem Genus Asphondylia H. Lw. angehört. 


253 Sciariden und Zoocecidien. 455 


Auch diese Gattung scheint eine ungemein weite Verbreitung zu haben und ist auch bereits aus 


Afrika bekannt, doch wurde ihr Vorkommen in Südafrika bisher nicht festgestellt. 


Die Puppen dieser Gattung zeichnen sich, abgesehen von den Bohrstacheln, dadurch aus, daß bei 
ihnen nicht nur wie bei anderen Cecidomyidenpuppen Kopf und Thorax mit ihren Anhängen stark chitini- 
siert sind, sondern dafs auch das Abdomen einen braunen Chitinpanzer trägt, der auf seinem dorsalen 
Teile mit nach rückwärts gerichteten, derben Stacheln bewehrt ist, die es der Puppe ermöglichen, sich 
nach vorne zu schieben und auf die Gallenwand einen Druck auszuüben (Schiebestacheln). Schon WACHTL 
(Verh. d. k. k. Zool.-bot. Ges. Wien 1881, p. 533) macht darauf aufmerksam, daß durch die genannten Merk- 
male die Asphondylienpuppen gewissen Lepidopterenpuppen (Sesien, Tortriciden etc.) ähneln und in der Tat 
sind sie auch schon mit Schmetterlingspuppen verwechselt worden, so z. B. von PEnzIG, der die Blüten- 
deformation auf Toddalia aculeata PERS. aus Ceylon auf Grund der aufgefundenen Puppen für ein Lepidoptero- 
cecidium ansieht und das Tier nach den Angaben von Lepidopterologen zur Gruppe der Olethrentinae 
(Grapholitinae) stellt, während aus der Abbildung Fig. 5—7, Taf. I, unzweifelhaft hervorgeht, daß es sich 
um eine echte, rechte Asphondylia-Puppe handelt, cfr. Atti della Societa Ligustica die scienze naturali e 
geografiche, Vol. XV, 1904. 

Die erwähnten Bohrstacheln unterscheidet WACHTL (l. c. p. 533) als Aculei verticales, Aculei frontales 
und Aculei sternales, Scheitel-, Stirn-, und Bruststacheln. Hierzu muß bemerkt werden, daß die letzteren sich 
gar nicht an der Brust, sondern oberhalb, also vor der Rüsselscheide, also noch, wie die beiden andern 
Stacheln, am Kopfe befinden und daß die Bezeichnung Bruststachel daher schlecht gewählt ist (cfr. RüB- 
SAAMEN, Ent. Nachrichten, 1899, p. 270). Die Imagines der Gattung Asphondylia sind ungemein schwer, viel 
schwerer als die Larven und Puppen zu unterscheiden. Da nun die in den Gallen von Salsola aphylla auf- 
gefundenen Reste der Larve und Puppe — die Mücke war bereits ausgeflogen — diese Stadien als ver- 
schieden von denjenigen der bekannten Arten erkennen lassen, so stehe ich nicht an, die Asphondylia aus 


den Salsola-Gallen als eine neue Art 


Asphondylia salsolae 


zu bezeichnen. 

Die Puppe (Taf. XXIV, Fig. 3 und 4) ist 2,3 mm lang und an der breitesten Stelle in der Mitte des 
Abdomens etwa I mm dick. 

Der Thorax ist mäßig gewölbt, in der Mitte leicht längsgefurcht und deutlich quergerunzelt. 

Die vorderen Thoracalstigmen (Atemröhrchen) röhrenförmig vorgezogen und schief nach vorn 
gerichtet. Vor ihnen, hinter den Scheitelstacheln, zwei deutliche Höcker mit kurzen Börstchen, die gewöhnlich 
als Scheitelbörstchen bezeichnet werden. 

In jedem der hinteren Winkel, den die Flügelscheiden mit dem Thorax bilden, befindet sich ein 
kleiner Wulst, der offenbar die Halteren bedeckt hat. 

Das Abdomen besteht aus 9 Segmenten, von denen das I. sehr kurz und ebenso wie das 2. 
fein granuliert, aber nicht mit Schiebedornen besetzt ist, die an diesen wenig oder gar nicht beweglichen 
Segmenten auch ganz zwecklos sein würden. An jedem der folgenden Segmente befindet sich nun nahe 


am hinteren Rande derselben eine Querreihe kräftiger, nach hinten gerichteter Dornen; diese Querreihen 


reichen nicht ganz bis zu den Pleuren der Puppe. Am letzten Segmente erreichen die beiden äußersten 


456 Ew. H. RÜBSAAMEN, 254 


dieser Dornen eine bedeutende Größe, so daß dieselben auch bei Ventralansicht der Puppe sichtbar sind 
(cfr. Taf. XXIV, Fig. 3 und 4). 


Die breiten Aculei verticales (Scheitelstacheln) sind verwachsen, an der Spitze nach innen abgeschrägt 
und schwach gezähnt. Stirnstachel einfach, etwas länger als der mittlere Bruststachel, dessen seitliche Zähne 
sehr kurz sind. Unterhalb des Bruststachels, auf der Rüsselscheide, jederseits 2 kurze Börstchen. Die 


Tasterscheiden in der Mitte fast rechtwinklig nach vorn gebogen. 


Die Fühlerscheiden etwas kürzer als die Flügelscheiden, welch letztere die Basis des 3. Abdominal- 


segmentes etwas überragen. 


Die Scheiden der mittleren und vorderen Beine sind gleich lang; sie überragen etwas die Basis des 


6. Segmentes, während die Scheiden der Hinterbeine fast den Hinterrand des Segmentes erreichen. 


Von der Larve konnten nur Hautfragmente mit der Brustgräte (Spathula sternalis, cfr. Taf. XXIV, Fig. 5) 
aufgefunden werden. Wie die Asphondyliengräten überhaupt, so endet auch diese nach vorn mit 4 spitzen 
Zähnen; während aber bei allen mir bekannten Asphondylia-Gräten die nach dem Abdomen zu liegende Ver- 
breiterung hinter den Zähnen kurz aber breit ist, ist hier gerade das Umgekehrte der Fall. Diese platten- 
artige Verbreiterung ist, direkt hinter den Zähnen gemessen, 72 u breit, während sie an ihrem hinteren Rande 
nur 45 u erreicht bei einer Länge von 96 u. Die Spitzen der kleineren mittleren Zähne sind 22, die der 
größeren äußeren Zähne 52 « von einander entfernt, die Außenlinien der großen Zähne konvergieren also 


nach der Spitze zu. 


Der Einschnitt zwischen den inneren Zähnen ist, von der Spitze derselben gemessen, 26 u tief, 
während die Einschnitte zwischen den äußeren und inneren Zähnen nur eine Tiefe von Io u erreichen. An 
der einen Seite der Gräte sind auf dem Hautstücke noch die Lateralpapillen erhalten, und zwar nur I+2, 


statt wie gewöhnlich 3-+3. 


Dem Anscheine nach setzt sich die Gräte noch jenseits der vorher erwähnten stark chitinisierten 
Platte in einen verschmälerten Stiel fort wie dies in Fig. 5, Taf. XXIV angedeutet ist; dieser Grätenteil, der den 
meisten Gräten der Gallmückenlarven eigen ist, ist hier jedoch so undeutlich und zart, daß seine Form nicht 
bestimmt angegeben werden kann, wie denn überhaupt der sogenannte Stiel der Gräten, dieser eigentümlichen 
Verdickungen der Haut, sehr veränderlich ist. Die Länge dieses unbestimmten Stieles beträgt ca. I30 u, so 
daß die ganze Länge der Gräte 256 u beträgt. Die Galle trägt bei SCHULTZE die No. 437 und wurde im 


Groß-Namalande bei Chamis gesammelt. 


Die zweite Deformation (Taf. XXIV, Fig. 7 und 8) ist ebenfalls eine Anschwellung an der Zweigspitze, 
die aber viel ansehnlicher ist als diejenige von Asphondylia salsolae. Sie wird ebenfalls von einer Cecidomyide 
erzeugt, die dem Anscheine nach der Lasioptera-Gruppe und wahrscheinlich einem neuen Genus angehört. 
Die Verdickung des Zweiges an der angegriffenen Stelle beträgt ein Mehrfaches des normalen Zweiges 
unterhalb der Deformation. Die an der Anschwellung sitzenden Blätter sind enorm vergrößert und über- 
ragen mit ihren Spitzen noch die dicht verfilzten, langen, wollartigen weißen Haare, mit denen die Galle 


dicht bedeckt ist und die als Schutzmittel gegen Witterungseinflüsse und tierische Feinde dienen. 


Die harte Schwellung ist durchsetzt von ovalen, 3—4 mm langen, innen glatten Höhlungen, von 
denen am vorliegenden Materiale jede mit einer Cecidomyidenpuppe besetzt ist. Diese Puppen sind alle mit 
dem Kopfe nach außen gerichtet, und die Höhlung ist hier mit einer verhältnismäßig dünnen Rindenschicht 
abgeschlossen. Larvenreste konnten in den Larvenkammern leider trotz eingehender Untersuchung nicht 


aufgefunden werden. 


u 


255 Sciariden und Zoocecidien. 457 


Die Puppen (Taf. XXIV, Fig. 9—12) sind 2,3 mm lang und zeichnen sich durch das plumpe 
Abdomen und den verhältnismäßig schmalen Thorax aus. 


Auf dem Rücken des roten Abdomens fehlen die Schiebedörnchen vollständig, doch sind die Segmente 
überall mit ungemein feinen borstenartigen Wärzchen dicht bedeckt. Die Scheitelbörstchen und Atem- 


röhrchen sind sehr kurz. 


Bei der einen dieser Puppen ist die Mücke, die durch die Puppenhaut durchscheint, schon voll- 
ständig entwickelt; das Tier hat unmittelbar vor der letzten Häutung gestanden, als es in Alkohol ge- 


setzt wurde. 


Obgleich diese Mücke offenbar einer ganz anderen Gruppe als Asphondylia angehört, so finden sich 
doch auch bei ihr die sonst für Asphondyhia charakteristischen Stacheln am Kopfe. Die Scheitelstacheln am 
Vorderende der Basis der Fühlerscheide kommen allerdings nicht selten auch bei anderen Cecidomyiden als 
sogenannte Bohrhörnchen vor. Bei der hier beschriebenen Puppe finden sich aber auch wohlausgebildete 
Aculei frontales und sternales. Erstere sind allerdings nicht so kräftig chitinisiert und nicht so spitz, wie 
dies bei Asphondylia gewöhnlich der Fall ist, der Bruststachel jedoch erinnert ungemein an denjenigen der 
Asphondylia-Arten. 

Außer diesen Stacheln besitzt die Puppe nun aber auch an dem die Augen der zukünftigen Mücke 
bedeckenden Tegument an der Innenseite 2 derbe Stacheln, die von mir auch schon für andere Cecido- 


myidenpuppen erwähnt wurden, aber im allgemeinen doch sehr selten vorzukommen scheinen. 


Die Scheiden der Beine sind von sehr ungleicher Länge; diejenigen der Vorderbeine reichen bis 
etwa ans Ende des 5., die der Mittelbeine bis ans Ende des 6. und die Scheiden der Hinterbeine bis ans 
Ende des 7. Abdominalsegmentes, während die Flügelscheiden den Hinterrand des 3. Segmentes noch nicht 


erreichen. 


Durch die ungemein kurzen Flügelscheiden scheinen die Fühler der Mücke, die aus 2—+ Io Gliedern 
bestehen, durch. Ebenso sind der kurze Rüssel sowie die eingliedrigen Taster der Mücke derselben deutlich 
zu erkennen. Es fällt auf, daß weder der Rüssel noch die Taster ihre Scheiden ausfüllen. Auch die Fühler 
der Mücke reichen nicht bis ans Ende der Fühlerscheiden, aber das Verhältnis ist doch nicht so auffallend 
wie bei den Tastern und dem Rüssel. Von den Tasterscheiden ist der Spitzenteil, der ganz leer ist, frei, 
an dem nicht freien größeren Basalteile der Tasterscheide sind zwei stark vorgewölbte Wülste deutlich 


zu unterscheiden. 


Die Beine der Mücke sind behaart und beschuppt, die kleinen Krallen wie in der Lasioptera-Gruppe 
und bei gewissen Diplosinen geteilt. Das Empodium erreicht nicht ganz die Spitze der Krallen, während 
die Pulvillen nur bis zur Basis des unteren Krallenzahnes reichen. Diese Pulvillen sind allen Cecidomyiden 
gemeinsame Bildungen, die nicht, wie dies von anderer Seite geschehen ist, für die Systematik verwendet 
werden können. Bei der einen der genannten Puppen sind bereits Teile der Haltezange des Männchens 
sichtbar. Wie es scheint, ist hier eine dritte den Penis umschließende Lamelle vorhanden, wie dies bei der 
Lasioptera-Gruppe die Regel ist. 

Die Galle wurde von SCHULTZE bei Gaiaub in der sogenannten Pfanne, September 1905 an der 
OÖstgrenze des Namalandes in Südwestafrika gesammelt. 

Außer den erwähnten Deformationen auf Salsola aphylla liegen noch abnorm vergrößerte Blüten 
vor, bei denen aber alle Teile sonst vollständig entwickelt sind. In einer dieser Blüten fand sich eine kleine 


Cecidomyidenlarve von 0,5; mm Länge, die möglicherweise ebenfalls zur Lasioptera-Gruppe gehört, offenbar 


458 Ew. H. RÜBSAAMEN, Sciariden und Zoocecidien. 256 


aber noch sehr jung ist (cfr. Taf. XXIV, Fig. 6). Die Brustgräte fehlt, wenigstens in diesem Entwickelungs- 
stadium, noch ganz. Dorsal sind die Segmente mit feinen granulierten Wärzchen, den sogenannten Gürtel- 
warzen, bedeckt, die sich hier in dieser Form aber nicht auf die Ventralseite fortsetzen, sondern hinter den 
stachelspitzigen Bauchwarzen in Form langgestreckter Querwülste erscheinen. In der Mitte eines jeden 
Segmentes befinden sich auf der Ventralseite zwei kleine Papillen, die alle mit einer ziemlich langen Borste 
besetzt sind. Mit fortschreitender Entwickelung verschwindet möglicherweise diese Borste der Sternal- und 
Ventralpapillen. Eine zweite Papille auf der Ventralseite der Segmente, ebenfalls mit einer Borste besetzt, 
scheint zu den Pleuralpapillen zu gehören. Lateralpapillen konnten nicht aufgefunden werden. 

Die Deformation wurde mit voriger gesammelt. Nach einer Notiz von Dr. LEONH. SCHULTZE ist 
Salsola aphylla das einzige Gewächs in der sogenannten Pfanne bei Gaiaub, einer trockenen, salzhaltigen ehe- 


maligen Tümpelfläche. 


2. Ceratopogoninae. 


Neue Ceratopogoninen aus Südafrika. 


Von 


Dr. Günther Enderlein, 


wissenschaftlicher Kustos des Zoologischen Museums Stettin. 


Mit 4 Figuren im Text und Fig. 2—4 auf Tafel XIX. 


Die 3 Species Ceratopogoninen, welche die SCHULTZEsche Insektenausbeute aus Südafrika enthielt, 
sind sämtlich noch unbeschrieben und gehören den Gattungen Ceratopogon MeıG. (2) und Mycterotypus 
Noe (I) an. 


Fam. Chironomidae. 
Subfam. Ceratopogoninae. 


Ceratopogon MeEıG. 1803. 
Ceratopogon schultzei nov. spec. 
Taf. XIX, Fig. 2 und Textfig. 1. 


I. Glied des Maxillarpalpus dünn und schlank, 2. kürzer, nach dem Ende zu sehr stark verdickt, 
3. und 4. dünn, 3. so lang wie dick, 4. fast doppelt so lang. Fühler fast so lang wie Kopf und Thorax 
zusammen. Rüssel kräftig, fast so lang wie der Kopf. 

Thorax kräftig. Brusthöcker zwischen Vorder- und Mittelcoxen breit und 
wenig hoch; etwas nach hinten gerichtet, unpubesciert. Abdomen mäßig gedrungen. 
Haltezange des 3 (Textfig. I) mit 2 gleich langen Gliedern, das Basalglied kräftig, 
außen behaart; das Endglied schlank, am Ende schwach geknöpft; an der Basis 
außen behaart. Letztes Tergit des g (Textfig. ı) nach dem Ende zu stark ver- 

e a Fig. ı. Ceratopogon schultxei 
schmälert, am Ende jederseits in einen dünnen Dorn auslaufend. Schenkel schwach Expert. nov. spec. &. Ab- 
behaart, Schienen stärker und ziemlich lang behaart, Tarsen sehr dicht pubesciert. a ns gbeu; 
Mittelbeine lang und schlank , die übrigen weniger. Hinterschiene am Ende 
innen mit einer Querreihe von 4 langen Borsten. Länge von Schenkel, Schiene und Tarsen vom 
Mittelbein: 0,45 mm; 0,42 mm; 0,25 mm; 0,08 mm; 0,05 mm; 0,05 mm; 0,05 mm; vom Hinterbein: 0,38 mm; 
0,45 mm; 0,28 mm; 0,I mm; 0,07 mm; 0,05 mm; 0,05 mm. Flügel (Fig. 2) graubraun, Pterostigma und ein 


Fleck in der Mitte der Spitzenhälfte des Vorderrandsaumes dunkler braun. Ueber den Flügel sind eine 
Jenaische Denkschriften. XII. 33 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1, 
58 


460 GÜNTHER ENDERLEIN, 258 


Anzahl hyaliner Flecke verteilt, die aus Fig. 2 ersichtlich sind. Membran im Spitzendrittel und im 
Hinterrandsaum pubesciert, die Härchen selten zu Längsreihen angeordnet. Radius und die Aeste der 
Median- und Cubitalgabel ziemlich eng und kurz einreihig pubesciert. Die beiden ersten Längsadern völlig 
verschmolzen. Rand dicht und lang pubesciert. 

Kopf und Thorax tiefbraun, völlig matt ohne Glanz, mit einzelnen verstreuten kleinen gelblichgrauen 
Flecken. Augen schwarz. Abdomen graubraun. Halteren weißlich., Schenkel und Schienen braun, 
Schenkel nahe der Spitze und Schiene nahe der Basis mit schmalem blaßgelblichen Ring. Endhälfte der 
Schienen und Basalviertel der Schenkel blasser. Tarsen blaß-graubräunlich. 

Körperlänge 1,5 mm. Flügellänge 1,2 mm. 

Südwestafrika, Rooibank (Hinterland der Walfischbai), Mai Igo5. d und 9. 


Gewidmet wurde diese Species dem Sammler, Herrn Prof. Dr. L. SCHULTZE. 


Ceratopogon herero nov. spec. 
Taf, XIX, Eis. 3, 

Maxillarpalpus wie bei C. schultzei, nur ist das 3. Glied ein wenig dicker als das 4. Fühler etwa 
1%/, so lang wie der Kopf, 14-gliedrig, die 5 letzten lang. Rüssel ziemlich zart, etwas kürzer als der Kopf. 

Thorax etwa doppelt so lang wie der Kopf, Brusthöcker zwischen Vorder- und Mittelcoxen breit 
und wenig hoch, etwas nach hinten gerichtet, unpubesciert. Abdomen gedrungen. Beine ziemlich schlank. 
Schenkel nur am Ende kräftiger und behaart, Vorderschenkel sehr lang behaart. Schienen innen und 
besonders außen ziemlich lang behaart. Hinterschiene außen in der Endhälfte sehr lang behaart. Tarsen 
dicht pubesciert. Hinterschiene am Ende innen mit einer Querreihe von 4 langen Borsten. Länge von 
Schenkel, Schiene und Tarsen vom Mittelbein: 0,35 mm; 0,35 mm; 0,2 mm; 0,07 mm; 0,04 mm; 0,04 mm; 
0,05 mm; vom Hinterbein: 0,33 mm; 0,33 mm; 0,15 mm; 0,09 mm; 0,05 mm; 0,04 mm; 0,05 mm. 

Flügel (Fig. 3) schwach bräunlich behaucht, Pterostigma und ein verwaschener Fleck in der Mitte 
der Spitzenhälfte des Vorderrandsaumes hellbraun. Spitzenhälfte der Membran und Hinterrandsaum pube- 
sciert, die Härchen in der Nähe der Mediangabeläste und vor dem I. Cubitalast zu Längsreihen angeordnet. 
Radius und die Aeste der Median- und Cubitalgabel ziemlich eng und kurz einreihig pubesciert. Die beiden 
ersten Längsadern völlig verschmolzen. Rand dicht und lang pubesciert. 

Kopf und Thorax dunkelbraun, Augen schwarz, Abdomen sehr blaß, fast ungefärbt, Spitze blaß- 
braun. Fühler und Beine sehr blaß-bräunlich, Schenkel etwas dunkler. 

Körperlänge 1,05—1,25 mm. Flügellänge ı mm. 

Südwestafrika, Rooibank, Mai I905. Mehrere 2. 


Mycterotypus NOE 1905. 
Nor, Rend. Akad. Lincei, (5) Vol. XIV, 1905, p. 114. 


Bisher nur 2 Arten aus Italien bekannt. 


Myeterotypus interruptus nov. spec. 
Taf. XIX, Fig. 4 und Textfig. 2—4. 
9. Maxillarpalpus (Textfig. 2) 2-gliedrig, die beiden Glieder fast gleich lang; I. in der Mitte verdickt, 
am Ende mit 4 sehr langen Borsten; 2. schlank, am Ende mit 5 kurzen Borsten; Palpiger (pg) in Form eines 
kleinen, kurzen, wenig abgesetzten’ Gliedes mit 3 sehr langen Borsten (daher von NoE als Glied aufgefaßt 


und von ihm der Maxillarpalpus als 3-gliedrig angegeben). Fühler kurz, so lang wie der Kopf, 12-gliedrig 


u 


259 Ceratopogoninae. 46 I 


(bei den bisher bekannten 2 13-gliedrig). Basalglied groß, kugelig, unbehaart, 2.—ı1. Glied kugelig, sehr 
lang borstig, wirtelartig behaart, letztes Glied doppelt so lang wie breit und nicht zugespitzt. Augen groß, 
neben der Fühlerinsertion (etwa in der Mitte des Innenrandes) kräftig eingebuchtet. Rüssel fast so lang 
wie der Kopf. 

Thorax kräftig; Brustkegel zwischen Vorder- und Mittelcoxen breit und stumpf mit einzelnen langen 
Haaren. Abdomen schlank, allmählich nach dem Ende zu zugespitzt. Die beiden Klappen der Legescheide 
sehr lang und schlank (Textfig. 3). Kopf, Thorax, Abdomen und Legescheide außen zerstreut und mäßig 
kurz borstig behaart, an den Seiten des Thorax sind die Haare länger. 

Vorder- und Mittelbeine sehr lang und schlank, Vorderbeine kürzer. Schienen und Schenkel ziemlich 


spärlich außen ziemlich lang behaart. ı. Tarsenglied (Textfig. 4) innen an der Basis, in der Mitte und am 


2 
1 
29 


Fig. 2. Fig. 3. Fig. 4. 


Fig. 2. Myeterotypus interruptus ENDERL. nov. spec. 9. Linker Maxillarpalpus. Vergr. 370: 1. 
Fig. 3. Myeterotypus interruptus ENDERL. nov. spec. ?. Abdominalspitze. Vergr. 160:1. 6—10 6.—ı10. Segment. 
Fig. 4. Myeterotypus interruptus ENDERL. nov. spec. Q. Bein. Vergr. 86:1. 1-5 1.—5. Tarsenglied. 


Ende mit je einem Paar mäßig kurzer kräftiger Dornen. Klauen (Textfig. 4) schlank, ungezähnt. Verhältnis 
der Hintertarsenglieder 4:2: 1!/,:1:2. 

Flügelmembran (Fig. 4) unbehaart. Rand vorn kurz, hinten lang pubesciert. 3. Längsader vor dem 
Ende nach der Flügelspitze zu umgebogen. Der Basalteil des hinteren Gabelastes der Gabel der 4. Längs- 
ader fehlt völlig, und die Ader setzt dann gleich scharf ein. Gabel der 5. Längsader mäßig lang. 

Kopf und Thorax schwarzbraun, Beine, Fühler und Abdomen braun, I.—4. Tarsenglied sehr blaß. 


Körperlänge 2 mm. Flügellänge 1,15 mm. 


Südwestafrika, Rooibank, Mai 1905. 12. 


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Anthozoa. 


Die Aktinienfauna Westafrikas. 


Von 


Dr. Ferdinand Pax. 


Assistenten am Kgl. Zoologischen Institute der Universität Breslau. 


Mit Tafel XXV und 4 Karten im Texte. 


Westafrika ist seit jeher das Stiefkind der Aktinienforschung gewesen. Während die Aktinienfauna 
des Mittelländischen und Roten Meeres schon gegen die Mitte des vorigen Jahrhunderts ihre Bearbeiter 
fand und Sansibars Seeanemonen heutzutage besser bekannt sind als die mancher europäischen Gewässer, 
trat bisher kein Teil der westafrikanischen Küste in den Lichtkreis wissenschaftlicher Forschung. Noch 
heute beruht unsere Kenntnis der Aktinien der Kapverdischen Inseln fast ausschließlich auf den Angaben 
DRAYTONns (1846), und für unsere Anschauung von der Aktinienfauna des Golfs von Guinea bildet die spär- 
liche Reiseausbeute GREEFFS noch immer die einzige Grundlage. Wenn man von der Insel Madeira absieht, 
deren Aktinienfauna die Forschungen JoHnsons (1862) enthüllten, liegen für die lange Küstenstrecke von 
Tanger bis Kapstadt nur ganz vereinzelte und zerstreute Nachrichten vor. Sie zu sammeln und zu einem 
einheitlichen Gesamtbilde zu verschmelzen, ist eine der Aufgaben dieser Darstellung. 

Eine wesentliche Bereicherung unserer Kenntnisse verdanken wir dem Aktinienmaterial, das Herr 
Prof. Dr. L. SCHULTZE im Juli 1903 in der Lüderitzbucht sammelte und das in erster Linie die Grundlage 
der vorliegenden Arbeit bildet. Ferner standen mir die Aktinien zu Gebote, die.Herr Privatdozent Dr. ZiımMER 
während seines Aufenthaltes auf Teneriffa im Februar und März 1906 konserviert hat. Für die Beurteilung 
früherer Funde war schließlich die Nachprüfung der GREEFFschen Originale nicht ohne Bedeutung. 

Was die geographische Umgrenzung des Gebietes anlangt, so habe ich die küstennahen Inseln des 
Golfes von Guinea sowie die Kapverden, Kanarischen Inseln und Madeira in die Darstellung mit einbezogen, 
dagegen diejenigen Inseln ausgeschaltet, die, wie St. Helena, unmittelbar aus der afrikanischen Mulde auf- 
ragen oder bereits, wie St. Paul, Ascension und Tristan da Cunha, der atlantischen Schwelle angehören. 
Eine Ausnahme glaubte ich nur mit den Azoren machen zu dürfen, die zwar ebenfalls auf der atlantischen 
Schwelle liegen, aus praktischen Gründen aber vielleicht besser im Zusammenhange mit Madeira behandelt 
werden. 

Der systematische Teil der Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte. Der erste beschäftigt sich 
mit der Aktinienfauna der nordwestafrikanischen Inseln, der zweite behandelt die Aktinien des Golfes von 
Guinea, der dritte ist ausschließlich den Aktinien Südwestafrikas und des westlichen Kaplandes gewidmet. 


Die Berechtigung dieser Einteilung soll der tiergeographische Teil der Arbeit erweisen. 


464 FERDINAND Pax, 262 


A. Systematischer Teil. 


I. Die Aktinien der nordwestafrikanischen Inseln (Azoren, Madeira, Kanarische 


Inseln und Kapverden). 


Familie: Gerianthidae. 


Gattung Cerianthus DELLE CHIAJE, 1832. 


1832 Cerianthus Deus CnıAse, Istituz. d’Anat. compar., Ediz. 1. 

1857 Saccanthus Mıune Epwarps, Hist. nat. Corall., Vol. I, p. 309. 

1882 Cerianthus R. Herrwıc, Actin. Challenger-Expedit., p. 110. 

1884 Cerianthus + Saccanthus Anpres in Fauna und Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 339 u. 345. 
1898 Cerianthus HApvon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc. (2) Vol. VI, p. 400. 

1901 Cerianthus + Saccanthus Derase et Hnrovarn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 677. 

Cerianthiden mit einem aboralen Porus und mit einer Hülle von Schleim, Sand- 
körnchen und Nesselkapseln, in welcher das hintere Ende des Tieres wie in einem 
Futteral steckt (R. HERTWIG). 

Das Fehlen eines aboralen Porus ist das einzige Merkmal, durch das sich die Gattung Saccanthus 
von dem Genus Cerianthus unterscheidet. Wie ich bereits früher hervorgehoben habe, ist aber der Nachweis 
feiner Poren am Aktinienkörper mit den größten Schwierigkeiten verbunden und wird geradezu unmöglich, 
sobald das Tier stark kontrahiert ist. Ich stimme deshalb vollständig mit DELAGE und HEROUARD überein, 
welche die bisher beschriebenen zwei Arten der Gattung Saccanthus für stark kontrahierte Cerianthus halten. 

Will man jedoch die Gattung Saccanthus beibehalten, dann ist es jedenfalls unzulässig, eine Form, 
an der man keinen aboralen Porus entdecken kann, zu Cerianthus zu stellen. Indem Happon bei (©. nobilis 


so verfährt, gibt er die Unhaltbarkeit der Gattung Saccanthus zu. 


‚„‚Cerianthus maderensis (JoHNns.).“ 


1861 Saccanthus maderensis sp. n., Jounson in Proceed. Zool. Soc. London, 1861, p. 305. 
1862 Saccanthus maderensis sp. n., JoHnson in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. IX, p. 184. 
1884 Saccanthus maderensis Jouns., Anpres in Fauna und Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 146. 

Eine Diagnose dieser Art, die man auf Grund der etwas weitschweifigen und leider sehr ungenauen 
Beschreibung JOHNSONs zu geben versucht, würde etwa folgendermaßen lauten: 

„Mauerblatt kastanienbraun, Randtentakel braun mit helleren Ringen, Mundtentakel einfarbig braun. 

In ausgedehntem Zustande etwa 21) Zoll („inch“) lang, Körperdurchmesser !/, Zoll, Tentakel über 
ı Zoll lang. Sehr ausdehnungsfähig. 

Körperwand glatt, mit feinen vertikalen Linien bedeckt; ohne Randsäckchen. 24 schlanke, zuge- 
spitzte, in einem Kreise angeordnete Randtentakel und ungefähr 25 (!) kürzere, fadenförmige, in zwei oder 
drei Kreisen angeordnete Mundtentakel, die halb so lang sind wie der Durchmesser der Mundscheibe. 

Das aborale Ende des Tieres steckt in einer lockeren, von ihm selbst ausgeschiedenen Hülle.“ 

Meines Erachtens unterliegt es keinem Zweifel, daß Jounsons Beschreibung sich auf Cerianthus 


membranaceus (SPALL.) bezieht. Alle äußeren Merkmale, wie Farbe, Form und Größe, die JOHNSON ja 


263 Anthozoa. 465 


besonders berücksichtigt, stimmen mit C. membranaceus überein; der abweichenden Tentakelzahl ist dagegen 
ebensowenig Wert beizulegen wie dem angeblichen Fehlen eines aboralen Porus. 
Fundort: Funchal. 


Familie: Aliciidae. 


Gattung: Alicia JoHNnson, 1861. 


1861 Alicia Jonnson in Proceed. Zool. Soc. London, 1861, p. 303. 
1868 Cladactis Pancerı in Rend. R. Accad. Scienz. fis. mat. Napoli, 1868, p. 30 (non Verrırn, 1869!), 


1884 „ Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 224. 

1885 „ Carus, Prodrom. Faun. Mediterr., Vol. I, p. 68. 

1895 Alicia Duerpen in Ann. Mag. Nat. Hist., (6) Vol. XV, p. 215. 

1898 „  Haoppon in Seientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 433. 
1900 » CaArLeREN in Jahrb. Hamburg, wissenschaftl. Anstalt., Bd. XVII, 2, p. 28. 
1901 „  DerAce et Hk£rouArp, Trait& Zool. concr., T. II, 2, p. 510. 


Aliciiden mit langen, mehr oder weniger retraktilen Tentakeln und einem lang- 
gestreckten Körper, dessen Mauerblatt mit Ausnahme des Capitulums einfache oder 
zusammengesetzte bläschenförmige Anhänge besitzt. Sechs Paar vollständige und 
sterile Septen, darunter zwei Paar Richtungssepten. Gonaden erst auf den Septen 
zweiter Ordnung auftretend. Sphinkter fehlend oder, wenn vorhanden, außerordent- 


lich schwach entwickelt und diffus. 


Alicia mirabilis JOHns. 


1861 Alicia mirabilis Jounson in Proceed. Zool. Soc. London, 1861, p. 303. 

1862 n n Jounson in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. IX, p. 182. 

1884 Cladactis mirabilis Jouns., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 226. 

1895 Alicia mirabilis Jouns., Dverpen in Ann. Mag. Hist., (6) Vol. XV, p. 215. 

1898 5 F J. Y. J., Scamitz in Le Cosmos, N. S. T. XXXIX, p. 269. 

1898 5; ee Jouns., HAppox in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 433. 

Die Grundfarbe des lebenden Tieres ist nach JoHnson ein zartes Braun. Die fast durchsichtige 
Fußscheibe, deren Durchmesser etwa Io cm beträgt, ist deutlich radiär gestreift. Die Radiärstreifen setzen 
sich auf dem Mauerblatte als Längsstreifen fort; der Rand der Fußscheibe erscheint infolgedessen gekerbt. 
Das Mauerblatt, das eine Höhe von 6,3 cm erreicht, besitzt zahlreiche, gestielte Anhängsel, die an ihrer 
Spitze matt purpurrote Farbenkugeln tragen. Die weifs oder orange gefärbten Stielchen dieser Anhängsel 
besitzen in der Nähe der Mundscheibe einen Durchmesser von 0,8 cm und eine Länge von 1,2 cm. Basal- 
wärts nimmt ihre Länge rasch ab, so daf die unmittelbar an die Fußscheibe angrenzenden Anhängsel fast 
ungestielt sind. Dadurch, daß diese Stielchen vielfach verästelt sind, kann es vorkommen, daß ein einziges 
Anhängsel bis 60 Farbenkugeln trägt. Randsäckchen fehlen. Die Tentakel sind randständig, pfriemenförmig 
und in drei Kreisen angeordnet. Der Durchmesser des Mundes beträgt 1,2 cm. Als Farbe des Schlund- 
rohrs wird ein sattes Braun angegeben. Da das Schlundrohr nach JoHnsons Beschreibung durch Längs- 
furchen in zwölf schmale Streifen geteilt wird, ist anzunehmen, daf die Art nur sechs Paar vollständige 
Mesenterien besitzt. 

Fundort: Funchal. 

In einer kleinen, noch unbearbeiteten Aktiniensammlung von Dakar in Senegambien, die sich im 


Kopenhagener Zoologischen Museum befindet, sah ich eine Alcia-Art, die der A. mirabilis von Madeira außer- 


466 FERDINAND PAx, 264 


ordentlich nahe steht, aber doch von ihr verschieden zu sein scheint. Anatomisch habe ich das Exemplar 
allerdings nicht untersucht. 


Gattung: Phymactis MıLnE EDWARDS, 1857. 


1857 Phymactis MıLnz Epwarps, Hist. Nat. Corall., Vol. I, p. 274. 
1869 r VerRILL in Transact. Connecticut Acad., Vol. I, p. 475. 
1869 Cladactis Verrirr, ibid. p. 472 (non Pancert, 1868). 
1884 Phymactis Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 216. 
1899 " CARLGREN, Zoanthar. Hamburg. magalhaens. Sammelreis., p. 17. 
1899 Eucladactis VerRILL in Amer. Journ. Scienc., (4) Vol. VII, p. 49. 
1901 Phymactis Deracz et Hhrovarv, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 507. 
1904 5 Mc Murriıc#k in Zoolog. Jahrb., Suppl. Bd. VI, p. 259. 
Aliciiden mit einer kräftig entwickelten Fußscheibe und bläschenförmigen, mit 
Nesselzellen versehenen Auswüchsen der Körperwand. Randsäckchen stets deutlich 
entwickelt. Zahlreiche vollständige Septen, darunter zweiPaarRichtungssepten. Die 


Septen der ersten zwei Zyklen sind immer steril. 


Phymactis diadema (DRAYT.). 


1846 Actinia diadema Drayron in Dana, Zoophyt. U. S. Explor. Expedit., p. 133. 
1857 Phymactis diadema Mırnz Epwarps Hist., nat. Corall., Vol. I, p. 274. 
1884 5 „ Dana, Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 318. 

„A. sparsim verrucosa, basi dilatata (1!/;“), et late lobata,; supra, cylindrica, I“ crassa, disco non 
latiore, margine superno uniseriatim tuberculato; tuberculis prominentibus; tentaculis brevibus (3—4‘“), 
subaequis, subulatis, subvalidis, confertim 4-scriatis, ore saepe elevato: contracta, alto-hemisphaerica.“ 

Rocks exposed to the surf, Porto Praya, Cape de Verdes‘ (DRAYTon, 1846). 

Die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Phymactis darf als hinlänglich sicher gelten. 


Familie: Actiniidae. 
Gattung: Actinia BROWNE, 1756. 


1756 Actinia Brownez, The civ. and nat. Hist. of Jamaica, Ed. I. 
1758 Priapus (pro parte) Link, System. natur., T. I, Edit. X, p. 656. 
1767 Actinia (pro parte) Lınnz, System. natur., T. I, Pars 2, p. 1088. 


1881 4 Anpres in Mitt. Zoolog. Stat. Neapel, Bd. II, p. 309. 
1884 n Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 181. 
1892 h Sımon, Beitr. Anat. System. Hexactinien, p. 41. 


1898 55 Havovon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 416. 
1900 n CARLGREN in Mitt. Hamburg. naturw. Anstalt., Bd. XVII, 2. Beiheft, p. 30. 

Actiniiden mit wohl entwickelter, ausgebreiteter Fußscheibe, ziemlich nied- 
rigem, glattem Körper und kurzen Tentakeln, die von der Körperwand vollständig be- 
deckt werden können. Randfalte grade, scharf abgesetzt, mit tiefer Fossa, an deren 
Wand die meist auffällig gefärbten Randsäckchen entspringen. Septen zahlreich, 
meist vollständig und sämtlich, mit Ausnahme der Septen höchster Ordnung und der 
Richtungssepten, mit Geschlechtsorganen versehen. Sphinkter diffus. 


Die einzige Art dieser Gattung, die noch in das afrikanische Gebiet hineinreicht, ist A. eguina. 


265 Anthozoa. 467 


A. eqwina L. 


1884 Actinia equina Lin, Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, IX, p. 182 (enthält die vollständige Synonymie 


bis 1882). 
1884 is ” Lin., Graerre in Arbeit Zoolog. Instit. Wien u. Triest, Bd. V, p. (337). 
1885 zonata WaAsner, Zoolog. Forsch. a. d. Küste d. Solowetzkischen Meerbus., Bd. I, p. 1. 
1885 " equina L., Carus Prodrom. Faun. Mediterr., Vol. I, p. 66. 
1885 h mesembryanthemum Eur., Jomnsox, Madeira, its Climate and Scenery, p. 215. 
1886 er equina L., Lupwıe in Leunts, Synopsis d. Tierkde. (3. Aufl.), Bd. II, p. 1046. 
1888 hr er Grıze in Bergens Mus. Aarsberetning for 1887, p. 12. 
1889 en Happvon in Seient. Transact. Roy. Dublin Soe., (2) Vol. IV, p. 346. 
1891 ” nr Brunchorst in Bergens Mus. Aarsberetning for 1890, p. 30. 
1892 m en Linn., Sımon, Beitr. Anat. Syst. Hexactinien, p. 42. 
1893 nr i; Korscnert u. Heıper, Lehrb. vergl. Entwicklungsgesch. wirbellos. Tiere, Spez. Teil, p. 54ff. 
1895 m mesembryanthemum Fauror in Archiv. Zool. exper. et gener., (3) T. III, p. 47. 
1895 h equina Lors in Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. LIX, p. 415, 417. 
1896 en L., HarrLaug in Wissenschaftl. Meeresuntersuch., N. F. Bd. I, p. 201. 
1896 % ” L., Osrrounorr in Izvöstija Imperat. nauk., (5) Vol. IV, p. 406. 
1897 s ” Pruvor in Archiv. Zool. exper. et gener., (3) T. V, pl. 21. 
1898 y „ Linn., Happvon in Scient. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 416. 
1898 n; mesembryanthemum Err., Scamiz in Le Cosmos Ann, 39, T. II, p. 269. 
1898 n equina L., Crusr in Transact. Liverpool Biol. Soc., Vol. XII, p. 300, 
1900 m » Arreıtor in Bergens Mus. Aarbog, 1900, No. 1, p. 4ff. 
1900 ; 5; L., Rouze in Bull. Soc. Zool. France, T. XXV, p. 126. 
1901 A 5 DerAgE et Hürovarn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 503. 
1902 e : L., N[ienous] in A Guide to Belfast, p. 235. 
1904 „ “ Borav, Aquar. Zoolog. Gart. Hamburg (24. Aufl.), p. 41. 
1905 ) 5 ArpEnLOF in Hyorr, Norges Fiskerier, Bd. I, p. 59. 
1905 » eh Rırper in Blätt. f. Aquar.- u. Terrarkunde, Bd. XVI (Sitzungsber. „Wasserstern“), p. 452. 
1905 en n Frisch in Blätt. f. Aquar.- u. Terrarkunde, Bd. XVI, p. 133. 
1905 a mesembryanthemum Frisch, ibid. 
1905 4 zonata Frisch, ibid. 
1905 n mesembryanthemum, Browx’s Madeira Oanary Islands Acores, p. 39. 
1905 ’ equina L., Kuckuck, Strandwanderer, p. 36, tab. 11, fig. 5. 
1905 ei .; Linn. Srernens in Proceed. Roy. Irish Acad., Vol. XXV, Sect. B, No. 3, p. 75. 
1906 » mesembryanthemum MÜLLEGGErR in Blätt. f. Aquar.- u. Terrarkunde, Bd. XVII, p. 76. 
1906 ’ equina Puüron in ©. R. Soc. Biol. Paris, T. LXI, p. 661. 
1906 ; % Bonn ibid. 
1906 N ; Pr&ron in Bull. Inst. gen. psychol., 1906. 
1907 _Anemonea eqwina Herrwic, Lehrb. Zool. (8. Aufl.), p. 227. 
1907 = > L., ZieGLer, Zoolog. Wörterb., 1. Lief., p. 24. 


1907 Actinia eqwina Bavz, Seewass.-Aquar., p. 174. 
1907 2Actinia zonata Bape, ibid. 
1907 Actinia equina L., Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 53. 


1907 " aequina (!), Moszkowsky in Arch. f. Entwicklungsmech., Bd. XXIV, p. 411. 
1907 h mesembryanthemum SCHOoENICHEN in „Die Natur“, Bd. I, p. 48. 

1908 ” equina SMALIAn, Grundzüge Tierkunde, Ausg. A, p. 291, Taf. 3, Fig. 16. 
1908 s c; ScHMEIL, Lehrb. Zoologie, 20. Aufl., p. 520, Taf. 32, Fig. 3a, b. 


1908 Toms, Lehrb. Zoologie, 8. Aufl., Taf. 8. 


” ” 


Beschreibung der Art: Die Fußscheibe, deren Durchmesser 6 cm erreichen kann, besitzt bei dieser 
Art eine schwache zirkuläre und eine deutlichere radiäre Streifung. Ihr Rand ist gegen die Körperwand 
scharf abgesetzt und bald stärker, bald schwächer gekerbt. Das Mauerblatt ist glatt, besitzt aber Längs- 
furchen, die besonders an jungen Tieren oft sehr scharf ausgeprägt sind. An einem Exemplare, an dem sie 


besonders deutlich hervortraten, zählte ich 48 Stück. Cincliden, die AnDRES erwähnt, habe ich in Ueber- 
Jenaische Denkschriften. XIII. 34 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
59 


468 FERDINAND Pax, 266 


einstimmung mit Sımon niemals beobachtet. Der obere Rand des Mauerblattes wird von einer distinkten 
Randfalte gebildet, die niemals gekerbt ist. Die am lebenden Tiere meist blau gefärbten Randsäckchen 
stehen parietal und können von der Randfalte vollkommen verdeckt werden. Ihre Zahl beträgt normaler- 
weise 24. Sie sind kugel- oder bläschenförmig, an konserviertem Materiale oft in der Mitte eingeschnürt. 
Eine tiefe Fossa scheidet die Randfalte von dem äußeren Tentakelkreise. 

Die kurzen Tentakel, die bei unserer Art außerordentlich dicht gedrängt stehen, nehmen nur die 
Randpartie der Mundscheibe ein. Sie sind zylindrisch, oben zugespitzt und alle gleich lang. Ihre An- 
ordnung entspricht am erwachsenen Tiere der Formel 6+6-+12+24-+48--96= 192. Junge Exemplare, 
die vom Muttertiere eben erst ausgeworfen worden waren, besaßen 12, in zwei alternierenden Kreisen 
stehende Tentakel. Die runde Mundöffnung, die auf einer kegelförmigen Erhebung der Mundscheibe gelegen 
ist, führt in ein mit zwei deutlich entwickelten Schlundrinnen ausgestattetes Schlundrohr. Die kleinsten 
Exemplare, die mir zur Untersuchung vorlagen, besaßen ı2 Paar vollständige Septen, darunter 2 Paar 
Richtungssepten. Größere Exemplare zeigten dagegen eine Anordnung der Septen in fünf alternierenden 
Kreisen, die mit der Stellung der Tentakel zu korrespondieren schien. Alle Septen mit Ausnahme der 
Richtungssepten sind fertil. Oralstomata sind vorhanden. 

Die entodermale Ringmuskulatur der Körperwandung ist gut entwickelt; sie bildet am oberen Rande 
des Mauerblattes einen kräftigen, diffusen Sphinkter. 

Das Ektoderm erreicht bei dieser Art eine sehr beträchtliche Dicke; es übertrifft die Mächtigkeit der 
Stützlamelle um ein Mehrfaches. Zooxanthellen habe ich im Entoderm niemals beobachtet. 

Zweifellos nur eine Varietät von Actinia equina ist DELLE CHIAJES Actinia cari, die bisher als selb- 


ständige Art gegolten hat. 


Var. cari (D. Ch.). 
1884 Actinia cari D. Cu., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 187. (Enthält die Synonymie bis 1882.) 


1884 . „ D. Cu, Gravurre in Arbeit. Zoolog. Inst. Wien u. Triest, Bd. V, p. (337). 
1885 e „ D. Cu, Carus, Prodrom. Faun. mediterran., Vol. I, p. 67. 
1894 n „ NAcer in Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. LVII, p. 528 ff. 


1898 n „ D. Cu, Hapvon in Seient. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. II, p. 416. 
1898 5 virgata J. Y. J., Schmitz in Le Cosmos, Ann. 39, T. II, p. 269. 
1907 var. cari (D. Cr.) Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 54. 


Diese Form stimmt mit Actinia equina in den Körperdimensionen, in der Zahl und Stellung der 
Randsäckchen, Tentakel und Septen vollkommen überein, unterscheidet sich von ihr aber in der Ausbildung 
des Sphinkters. Zwar haben beide einen diffusen Sphinkter; während aber bei A. equina die fein ver- 
zweigten Muskelbäumchen vielfach zu Bündeln zusammengefaßt erscheinen wie die Ruten eines Besens, 
setzt sich der Sphinkter der var. cari aus gleichmäßig hohen und weniger verzweigten Falten zusammen. 
Die Folge davon ist, daß auf gleichem Raume bei A. equina mehr Muskelfasern vorhanden sind als bei der 
var. cari, daß A. equina also einen etwas kräftigeren Sphinkter besitzt. Dieser graduelle Unterschied in 
der Ausbildung des Sphinkters scheint mir jedoch nicht genügend, um darauf die artliche Verschiedenheit 


der beiden Formen zu begründen. 


Farbenabänderungen. 


a) A. equinal. 
Unter der Stammform lassen sich 2 Farbenaberrationen unterscheiden, die als Endglieder einer fort- 
laufenden Reihe aufzufassen sind und denen man passend die von AnDRES gewählten Namen ab. rubra und 


ab. viridis beilegen kann. 


u 


267 


a) ab. rubra (AnDRr.). 


1881 var. rubra Anpres in Mitt. Zoolog. Stat. Neapel, Bd. II, p. 311. 


1881 „  eoccineu ANDRES, ibid. 

1881 „  castaneaq ANDRES, ibid. 

1884 ,, hepatica Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 185. 
1884  , rubra AnDkks, ibid. 

18834  ,„ coccinea AnDres, ibid. 

1884  , chiococca Annres, ibid. 

1884 „ tigrina Anpees, ]. c. p. 186. 

1884 „ fragacea (pro parte) Anpkes, ]. c. p. 186. 


1907  Actinia mesembryanthemum Bapz, Seewass.-Aquar., Farbentaf. Fig. 5. 
1907 ab. rubra (Anpr.), Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 55. 


Die extremsten ab. rubra sind einfarbig rot mit blauer Saumlinie und 


469 


blauen Randsäckchen, doch 


kann die Farbe der letzteren von blau bis gelb, ja sogar weiß schwanken. Exemplare mit rotbraunem, 


braunem oder gelbem Mauerblatte vermitteln dann den Uebergang zur 


ß) ab. viridis (ANDR.). 


1884 var. olivacea Anoees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 185. 


1884  , viridis Anpkes, ibid. 
18834 ,„ opora Anpres ]. c. p. 186. 
1884  , fragacea (pro parte), Anpres ]. c. p. 186. 


1907 Actinia equina Bavz, Seewass.-Aquar., Farbentaf. fig. 6. 
1907 ab. viridis (Anor.), Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 55. 


Das Mauerblatt dieser Aberration ist olivgrün bis grasgrün, die Randsäckchen blau oder weiß, die 


Saumlinie blau. 


Beide Formen kommen nebeneinander vor, doch scheint im allgemeinen im Mittelmeere ab. rubra 


in der Nordsee ab. viridis zu überwiegen. 


b) var. cari (D. Cn.). 


a) forma typica. 


1881 var. concentrica, Anpkes in Mitt. Zoolog. Station Neapel, Bd. II, p. 312. 


1881 „ radiata Anoees, ibid. 


1884 en 5 Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 188. 


1884 subvar. virido-radiata Anpres, ibid. 
1884 var. concentrica ANDRES, ibid. 

1884 subvar. rufo-concentrica ANDRes, ibid. 
1884 7 virido-concentrica Anpres, ibid. 
1884 „ cinereo-concentrica ANDRES, ibid. 
1884 var. lobat« Anpres, ibid. 

1884 subvar. aurantiaco-lobala Axpres, ibid. 
1884 " virido-lobata Anvres, ibid. 


1907 forma Zypica Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 55. 


Die Grundfarbe des Körpers ist grün, seltener einen Stich ins Bräunliche zeigend. Charakteristisch 


sind die konzentrischen schwarzen Linien am Mauerblatte, die bisweilen einen so stark welligen Verlauf 


haben, daß sie am kontrahierten Tiere beinahe als Radiärfurchen erscheinen. 


Randsäckchen gewöhnlich blau. 


Farbe der Saumlinie und 


Verbreitung der Art an der afrikanischen Küste. — In meinen „Vorarbeiten zu einer 


Revision der Familie Actiniidae‘“ gab ich als südlichsten Punkt, an dem A. equina vorkommt, Madeira an, 


weil es mir zweifelhaft erschien, ob DrAYTons Actinia tabella, die von den Kapverdischen Inseln stammt, 


470 FERDINAND PAR, 268 


wirklich mit dieser Form übereinstimmt. Inzwischen bin ich nun aber doch zu der Ansicht gekommen, daß 
ANDRES recht hat, wenn er A. tabella DRAYT. mit A. equina und A. graminea DrRAYT. mit A. cari (= var. 
cari Pax) identifiziert. Demnach ist sowohl A. equina als die var. cari an der westafrikanischen Küste 
südwärts bis zu den Kapverden verbreitet. Innerhalb des Areals sind mir folgende Fundorte bekannt. 
I. Madeira: Umgebung von Funchal (JoHnson, SCHMITZ). 2. Kanarische Inseln: Teneriffa (15 Exem- 
plare des Breslauer Museums, Februar bis März 1906 leg. C. ZımmeEr). 3. Kapverden: False Bay, Porto 
Praya auf Säo Thiago (Dana). 

Die Art kommt ausschließlich auf felsigem Untergrunde vor. Während aber A. eguina in ihrer 
Tiefenverbreitung streng auf die Ebbezone beschränkt erscheint und einen charakteristischen Bestandteil 
der Fauna der rock pools bildet, lebt var. cari in einer Zone des Litorals, die ständig vom Wasser bedeckt 
bleibt, meist in einer Tiefe von I—2 m. 

Auf die verschiedenen äußeren Bedingungen, unter denen A. equina und var. cari leben, dürfte 
auch das verschiedene Aussehen der beiden Formen in kontrahiertem Zustande zurückzuführen sein, das 
schon ANDRES aufgefallen ist. A. equina besitzt in kontrahiertem Zustande ein tonnen- oder sackförmiges 
Aussehen, d. h. sie zieht das Mauerblatt vermittelst des Sphinkters über Tentakel und Mundscheibe zusammen, 
ohne sich wesentlich in der Längsrichtung zu kontrahieren. Var. cari verkürzt hingegen das Mauerblatt 
auch in der Längsrichtung, so daß sie, wie ANDRES sagt, einer Fissurella nicht unähnlich sieht. Der Grund 
des abweichenden Verhaltens beider Formen dürfte folgender sein. A. equina, die Form der rock pools, ist 
der Gefahr des Trockengelegtwerdens außerordentlich leicht ausgesetzt. Ihr Coelenteron, dessen Inhalt 
durch die Kontraktion kaum verringert wird, dient ihr als Wasserreservoir für die Periode der Trockenzeit. 
Nur diesem Umstande ist es zuzuschreiben, daß A. equina selbst ein mehrstündiges Verweilen in der Luft 
noch gut übersteht, ein Verhalten, das sie übrigens mit einem anderen rock-pool-Bewohner, der Eleutheria, 
gemein hat!). 

Für die var. cari, die ständig vom Wasser bedeckt bleibt, ist es dagegen zweifellos von Vorteil, 
wenn sie sich möglichst eng an die Felsen anschmiegt. Sie zeigt deshalb die Kontraktionsform, die wir 
bei den allermeisten Aktinien beobachten. 

Die Brutpflege wird bei A. equina deutlich der erste Anlaß zu einer Art von Koloniebildung. Indem 
die Jungen das Muttertier erst in einem Entwicklungsstadium verlassen, in welchem ihre Lokomotionsfähigkeit 
relativ gering ist, müssen sie sich notwendigerweise in der Nähe des Muttertieres ansiedeln. A. equina?) 
findet man deshalb im Gegensatze zu vielen anderen Aktinien fast niemals einzeln, sondern meistens in 


großen Gruppen vereint, die oft 50 und mehr Individuen enthalten. 


Gattung: Anemonia Rısso, 1826. 


1857 Anemonia MıuLne Enwarvs, Hist. nat. Corall., Vol. I, p. 233. (Enthält die ältere Synonymie vollständig.) 

1907 „ Pax, Vorarbeit. Revis. Fam. Actiniidae, p. 59. (Gibt die wichtigste Literatur bis zum Jahre 1907 an.) 
Actiniiden mit ziemlich langgestrecktem, glattem Körper ohne Saugwarzen. 

Distaler Körperrand von einer schwachen Randfalte gebildet, auf der die unscheinbar 

gefärbten Randsäckchen sitzen. An der Peripherie der Mundscheibe zahlreiche, lange, 

nicht retraktile Tentakel, die von der Körperwand nicht verdeckt werden können. 


Sphinkter circumscript-diffus, schwach entwickelt. Mesenterien zahlreich, meist voll- 


1) TH. KRUMBACH, Beiträge zur Kenntnis der Meduse Eleutheria (Clavatella) aus dem Golfe von Triest. Breslau 1907. p. 30. 
2) In den Mittelmeerländern, wo die Art von der Küstenbevölkerung gegessen wird, führt die rote Form den Namen 
cazzo rosso, cul de cavallo, cul de cheval oder pisseuse; für die var. cart ist in Istrien die Bezeichnung marrosa üblich. 


269 Anthozoa. 471 


ständig, von der ersten Ordnung an mit Geschlechtsorganen versehen. Schlundrinnen 


Sutdiffierenziert. 


A. sulcata (PENN.). 


1884 Anemonia sulcata Prxn., Anoers in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 190. (Enthält die Synonymie von 
A. sulcata bis zum Jahre 1882.) 

1884 5 „ Penn., GraerrR in Arbeit. Zoolog. Inst. Wien u. Triest, Bd. I, p. (388). 

1885 5 n M. Epw., Carus, Prodromus Faun. Mediterran., Bd. I, p. 66. 

1885 _Anthea cereus ‚Jornson, Madeira its climate and scenery, p. 215. 

1886 Anemonia sulcata (Penxx.) M. Eow., Lupwıc in Leuxıs’ Synops. d. Tierkde. (3. Aufl.), Bd. II, p. 1046. 

1887 Anthea cereus Mac Muxn in Quart. Journ. Microsc. Science, N. S. Vol. XXVII, p. 573. 

1887 Anemonia sulcata Mossısovics in Die österr.-ungar. Monarch. in Wort u. Bild, Uebersichtsbd., 1. Abt., p. 326. 

1888 Anthea cereus Marsnart, Tiefsee u. ihre Bew., p. 186. 

1892 _Anemonia sulcata GarstanG in Journ. mar. Biol. Ass., (2) Vol. IV, p. 334. 


1892 > » Pennant, CAzurro in Anal. Socied. Espan. Hist. nat., (2) T. I, p. 307. 
1892 a 2; Pennant, Sımon, Beitr. Anat. System. Hexactinien, p. 38. 
1894 # »„ Nager in Arch. f. d. ges. Physiol., Bd. LVII, p. 528 ff. 


1895 Anthea cereus Fauror in Archiv. Zool. exper. et gener., (3) T. III, p. 79 

1895 Anemonia sulcata Pruvor, ibid. p. 639, 650. 

1895 Anthea cereus Marsnaır, Deutsch. Meer u. ihr. Bew., p. 115, tab. 2. 

1897 Anemonia sulcata Pexn., Pruvor in Archiv. Zool. exper. et gener., (3) T. V, p. 598. 

1898 Actinia cereus Eır., Scumirz in Le Cosmos, Ann. 39, T. II, p. 269. 

1898 _Anemonia sulcata (Prxn.), Hapvox in Seientif. Transact. Roy. Dublin Soe., (2) Vol. VI, p. 419. 


1899 n n PrRenanT in C. R. Soc. Biol. Paris, (11) T. I, p. 542. 

1899 en h PErTERMANN, Führ. d. Dalmatien, p. 46. 

1900 r 5 CARLGREN in Jahrb. Hamburg. Wissenschaftl. Anstalt, Bd. XVII, 2. Beihft., p. 41. 
1900 5 s Penn., Route in Bull. Soc. Zool. France, T. XXV, p. 126. 

1900 & 7 PRENANT in Archiv. Anat. mier. Paris, T. III, p. 57. 

1901 3 cereus DELAGE et HrrovArn, Traite Zool. concrete, T. II, 2, p. 503. 

1902 5 sulcata Penn., N[ıc#ozs] in A Guide to Belfast, p. 235. 

1902 ; 5 (Penn.) SCHNEIDER, Lehrb. vergl. Histolog. Tiere, p. 617. 

1904 „ n BorLAu, Aquar. zoolog. Gart. Hamburg, p. 50. 

1904 5; h Jammes, Zoologie pratique, p. 76. 

1905 „ = (PENNANT), STEPHENS in Proc. Roy. Irish Acad., Vol. XXV, Sect. B, No. 3, p. 75. 
1905 n SLADE in Proceed. Zool. Soc. London, 1905, Vol. II, p. 324. 

1905 n 4 FiscHer in Blätt. f. Aquar.- u. Terrar.-Kde. Bd. XVI (Sitzungsber. „Lotus“), p. 379. 


1905 n PEsn., GROBBEN in CrAus, Lehrb. Zoolog. (7. Aufl.), p. 283. 
1906 Athen cereus BoHn in c. Re Soc. Biol. Baris, "I. LXT, p. 527. 
1907 _Anemonia sulcata (Punn.) KÜKENTHAL, Leitfad. zoolog. Praktikum (4. Aufl.), p. 67. 


1907 7 5 JORDAN in Arch. ges. Physiol., Bd. CXVI, p. 54. 

1907 5 „ Bape, Seewass.-Aquar., p. 174. 

1907 ; . (Pznn.) Mıune Epw., Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 62. 
1908 „ hy ScHMEIL, Lehrb. Zoeloeie 20. Aufl., p. 520, tab. 32. 


A. sulcata (PEnn.) MıLne Epw., besitzt eine wohl entwickelte, ausgebreitete Fußscheibe mit 
kräftigen Basilarmuskeln, die eine verhältnismäßig leichte Fortbewegung des Tieres auf dem Untergrunde 
ermöglichen. Der Fußscheibenrand ist gekerbt. Das Mauerblatt des langgestreckten Körpers ist glatt, ohne 
jede Andeutung von Saugwarzen, nach oben zu von einer deutlich abgegrenzten, gekerbten Rand- 
falte begrenzt. Auf der Randfalte sitzen gewöhnlich 24 — im Gegensatze zu vielen anderen Aktinien — 
unscheinbar gefärbte Randsäckchen. Die Zahl der Randsäckchen ist keineswegs konstant; sie schwankt 
meistens zwischen 24 und 48. Unter 48 habe ich in Uebereinstimmung mit Sımon niemals beobachtet, 
dagegen fand ich in der Sammlung des Naturhistorischen Museums zu Hamburg ein Exemplar, welches 


72 Randsäckchen besaß. Am lebenden Tiere ist von den Randsäckchen gewöhnlich nichts zu bemerken, 


472 FERDINAND Pax, 270 


weil sie von der Randfalte und dem im oberen Teile meist stark nach außen vorgewölbten Mauerblatte 
den Blicken entzogen werden. Die Fossa ist nicht tief. Die Mundscheibe ist flach, nahezu kreisrund und 
wird nur in dem äußeren Drittel von Tentakeln eingenommen, die in 4—5 alternierenden Kreisen dicht 
gedrängt stehen. Der äußerste Tentakelkreis alterniert mit dem Kreise der Randsäckchen. Die Zahl der 
Tentakel beträgt in der Regel 180—200, doch kann sie nach den Beobachtungen von AnDREs gelegentlich 
200 übersteigen. Ihre Verteilung auf die einzelnen Zyklen ist sehr schwer festzustellen, unterliegt auch, 
wie ich sicher konstatieren konnte, gewissen Schwankungen. Während sich aber viele Forscher, wie 
JOURDAN, damit begnügt haben zu versichern: „il est difficile de se faire une idee exacte de la disposition 
de leurs cycles“, haben andere versucht, der Lösung der Frage näher zu kommen. FISCHER beobachtete 
an einem jugendlichen Individuum, das nur 24 Tentakel besaß, eine Anordnung in 3 alternierenden Kreisen 
nach der Formel 6 +6-+ ı2 und schloß daraus, daß die Tentakelentwicklung bei A. sulcata nach 
folgendem Gesetze vor sich geke: 6 +6 +12 +24 +48 -+..... Demgegenüber mut jedoch 
betont werden, dafs mir ein Exemplar mit mehr als 5 Tentakelkreisen niemals begegnet ist. GossE fand 
an einem von ihm untersuchten Exemplare annähernd („approximative‘‘) folgende Verhältnisse: 36 + 36 
—+ 36 + 72. Auch diese Tentakelanordnung konnte ich niemals feststellen. Die Formel, die der Wirklich- 
keit am nächsten kommt, ist die von ANDRES gegebene: 24 + 24 + 48 + (96). Abweichungen von ihr 
finden sich immer nur im 3. oder 4. Zyklus. 

Die im Leben außerordentlich beweglichen Tentakel, deren Länge den Körperdurchmesser übertrifft, 
sind nicht retraktil; an der Spitze besitzen sie einen deutlich wahrnehmbaren Exkretionsporus. Die kreis- 
runde Mundöffnung erhebt sich nur unbedeutend über die fast vollkommen ebene Fläche des Peristoms. 

Meist sind nur 6 Paar vollständige Septen vorhanden, darunter 2 Paar Richtungssepten, die mit 
Schlundrinnen in Verbindung stehen. Oral- und Marginalstomata sind gut entwickelt. 

Der Spinkter ist circumscript-diffus. Die Gonaden finden sich von den Septen erster Ordnung an, 
nur an den Richtungssepten scheinen sie immer zu fehlen. Zooxanthellen sind besonders im Entoderm der 


Tentakel recht zahlreich vorhanden. Akontien und Cincliden fehlen). 


Varietäten. 


Von A. sulcata hat schon GosseE eine Reihe von Farbenvarietäten unterschieden, und ihre Zahl ist 
durch ANDRES überflüssigerweise nahezu verdoppelt worden. Tatsächlich kommt nun keiner der 
beschriebenen Abänderungen der systematische Wert einer Varietät zu; höchstens lassen sich zwei Formen 
unterscheiden. Die eine, welche ich als forma iypica bezeichne, besitzt einen stattlichen Durchmesser, der 
Io cm erreichen kann; für sie charakteristisch sind die außerordentlich zahlreichen, langen, kräftig 
entwickelten Tentakel sowie die graugrüne, bisweilen ins Weißliche spielende Grundfarbe des Körpers. Der 
distale Körperrand dieser Form ist in der Regel stark gekerbt. Es ist die Form, die wir in den meisten 
Werken über Aktinien abgebildet finden. Die zweite Form, der bereits GossE den Namen rustica gegeben 
hat, ist kleiner, besitzt eine geringere Anzahl und mehr fadenförmig ausgebildete Tentakel; der Körper ist 
einfarbig braun, und die Tentakel sind niemals an der Spitze gerötet. Der distale Körperrand dieser Form 
ist weniger deutlich gekerbt. 

Interessant ist die Tatsache, daß die Verbreitung dieser beiden Formen zu der Konfiguration des 


Meeresbodens, auf dem sie leben, in einer gewissen Beziehung zu stehen scheint. So glaubt JoURDAN im 


ı) Ich würde das Fehlen von Akontien und Cincliden nicht ausdrücklich hervorheben, da es ein charakteristisches 
Merkmal aller Actiniiden darstellt, wenn nicht JORDAN in einer erst kürzlich (1907) erschienenen Arbeit wiederholt von den Akontien 
von A, sulcata spräche. 


271 Anthozoa. 473 


Golfe von Marseille beobachtet zu haben, daß eine außerordendlich große Form von A. sulcata mit tief 
gekerbtem distalen Körperrande (= forma typica) sich fast ausschließlich im Gebiete der Zostera-Wiesen in einer 
Tiefe von 15—20 m findet, während unmittelbar am Strande eine kleine Form mit weniger deutlich 
gekerbtem Körperrande (= forma rustica) auftritt. Auch GRAEFFE hat im Golfe von Triest ähnliche 


Beobachtungen gemacht. 


1. Forma typica (Pax). 


1840 Actinia Cereus var, Gruse, Actinien, Echinoderm., Würmer Adriat. u. Mittelmeers, p. 11. 
1860 var. smaragdina Gosse, Hist. Brit. Sea-Anemon., p. 161. 


1860 „ sulphurea Gossz, ]. c. p. 162. 

1860 „ alabastrina Gosse, ]. c. p. 162. 

18831 „ viridis Anpees in Mitt. Zoolog. Station Neapel, Bd. II, p. 313. 
1881 albida Anoens, ibid. 


18831 „ rosea AnDREs, ibid. 
18831 „ splendida Anpees, 1. c. p. 314. 
1884 ,„ vulgaris Anpees, in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 192. 


1884 ,„ smaragdina Anpres, ibid. 

1884 ,„ Iuteola Anores, ]. c. p. 193. 

1884  ,„ rufescens Anores, ibid. 

1884 „ viridis AnDkes, ibid. 

1884 ,„ maculata Anores, ibid. 

1892 „ vulgaris Cazurro in Anal. Socied. Espai. Hist. nat., (2) T. I, p. 343. 
1892 , viridis AnDRES, CAZURRO, ibid. 
1892  ,„ maculata AnDRES, ÜAZURRO, ibid. 
1892 ,„ smaragdina ANDRES, CAZURRO, ibid. 
1892 ,„ luteola Anpres, CAZURRo, ibid. 
1892 ,„ rufescens Anpres, CAzurro, ibid. 


Große, bis IO cm im Durchmesser erreichende Form mit zahlreichen, kräftig entwickelten Tentakeln 
und deutlich gekerbtem distalen Körperrande. Grundfarbe des Mauerblattes graugrün bis bräunlich, bis- 
weilen mit einem Stich ins Weiße. Farbe der Mundscheibe ebenfalls graugrün oder, wenn dunkelbraun, 


dann immer mit radiären Strichen versehen. 


2. Forma rustica (GOSSE). 


1860 var. rustica Gosse, Hist. Brit. Sea-Anemon., p. 162. 

» plumosa Anpres in Mitt. Zoolog. Station Neapel, Bd. II, p. 314. 

„ parva ANDRES, ibid. 

18834 ,„ rustica Anpres in Fauna und Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 192. 

»„  Anpkes, CAzurro in Anal. Socied. Espaü. Hist. nat., (2) T. I, p. 343. 


Erheblich kleiner als die forma iypica mit weniger deutlich gekerbtem distalen Körperrande und 
einer geringeren Anzahl von mehr fadenförmig ausgebildeten Tentakeln. Grundfarbe des Mauerblattes und 


der Mundscheibe einfarbig braun. Tentakel niemals an der Spitze gerötet. 


Forma incertae sedis. 


var. punicea (GossE). 


1860 var. punicea Gosse, Hist. Brit. Sea-Anemon., p. 162. 
1884 subvar. punicew Anpres in Fauna und Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 192. 


474 FERDINAND Pax, 272 


GosseE beschreibt diese Form folgendermaßen: „Tentacles mahogany-red“. 

Verbreitung der Artan der afrikanischen Küste: Nach unseren bisherigen Kenntnissen 
kommt A. sulcata!) nur an der Küste von Madeira vor. Schon DRAYTOon beschreibt sie unter dem Namen 
Actinia flagellifera von Funchal und Camera de Lobos; nach der Angabe von JOHNSON und SCHMITZ ist 


sie bei weitem die häufigste der bei Funchal vorkommenden Aktinien. 


Familie: Cribrinidae. 


Gattung: Oribrina (EHRBG.) Mc MURRICH, .IgOI. 


1834 Cribrina Euxexgere in Abhandl. Kgl. Akad. Wissenschaft. Berlin, 1832, 1. T., p. 264 
1855 Bunodes Gosse in Transact. Linn. Soc., Vol. XXI, p. 274. 


1858 a Gosse in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. I, p. 417. 

1868 i VERRILL in Transact. Connecticut Acad., Vol. I, 2, p. 467. 

1877 In KLunzınGer, Koralltier. Rot. Meer., p. 77. 

1882 N R. Herrwıs, Actin. Challenger-Exped., p. 74. 

1884 h Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 206. 

1889 r Mc MuvrricH in Journ. Morph., Vol. III, p. 23. 

1898 „ Dverven in Journ. Inst. Jamaica, Vol. II, p. 454. 

1898 n Happvon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 441. 


1899 Bumnodactis VERRILL in Amer. Journ. Science, (4) Vol. VII, p. 42. 
1899 Bunodella Verrirı, ibid. p. 43. 
1899 Bumnodes CARrLGrREnN, Zoanthar. Hamburg. Magalhaens. Sammelreis. 


1901 R DELAGE et Hnrovarp, Traite Zool. coner., T. II, 2, p. 506. 
1901 Oribrina Mc Murrıc#H in Ann. New York Acad. Sei. Vol. XVI, No. 1, p. 14. 
1904 n Mc Murriıc# in Zool. Jahrb., Suppl., Bd. VI, p. 284. 


1907 Bwunodactis Verriun in Transact. Connectieut Acad. Vol. XII, p. 264. 


Die außerordentlich verwickelte Synonymie dieser Gattung ist erst neuerdings durch Mc MURRICH 
(1901) klargelegt worden. Seinen Ausführungen zufolge muß das Genus fortan den Namen (ribrina tragen, 
und man wird infolgedessen nicht umhin Können, den alten Familiennamen Bunodidae in Cribrinidae 
zu verwandeln. 

Cribriniden mit wohl entwickelter Fußscheibe, kurzen Tentakeln und gut 
differenzierten Schlundrinnen. Mauerblatt mit Saugwarzen bedeckt, die meist in 
deutlichen Längsreihen angeordnet sind. Mindestens zwölf paar Septen vollständig. 
Gonaden schon an den Septen erster Ordnung auftretend und nur ausnahmsweise an 


den Richtungssepten fehlend. 


Oribrina listeri (JoHNns.). 


1861 Bumnodes Listeri sp. n. Jomnson in Proceed. Zool. Soc. London, 1861, p. 305. 


1862 5 »„ sp. n. Jonnson in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. IX, p. 181. 
1884 ä „ Jonns., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 211. 
1898 e listeri J., Y. J. Scumitz in Le Cosmos, N. S. T. XXXIX, p. 269. 


1899 Bunodaclis Listeri (Jouns.) VERRILL in Amer. Journ. Sci., (4) Vol. VII, p. 42. 


Die Fußscheibe, deren Durchmesser der Höhe des Mauerblattes gleichkommt, ist meist an Felsen 


angeheftet. Die Höhe der Körperwand beträgt bei den größten Exemplaren über 3 cm, der Körperdurch- 


ı) Die Art wird von der Küstenbevölkerung des Mittelmeeres gegessen und bildet zumal für den Fremden eine der 
merkwürdigsten Erscheinungen der Fischmärkte von Triest und Rovigno. In Triest führt sie bei der Bevölkerung den Namen 
Matrona di mare, während sie auf den dalmatinischen Inseln als Madrona bezeichnet wird. PLUcäÄR erwähnt daneben auch 
noch die Bezeichnung Marona. Die Südfranzosen nennen sie ortique. Ob das Tier bei den Bewohnern von Madeira einen 
besonderen Namen führt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. 


273 Anthozoa. 475 


messer I cm. Das rote Mauerblatt ist mit 24 Reihen weißer, nur an der Spitze rot betupfter Saugwarzen 
besetzt. Jede Reihe enthält 10--16 Saugwarzen. Randsäckchen fehlen. Tentakel randständig, kegelförmig 
in 3 Reihen angeordnet, retraktil. Innere Tentakel länger als die äußeren. Mundscheibe mit weißen Flecken 


an der Basis der innersten Tentakel. Mund von einem hellen Ringe umgeben. Farbe der Tentakel 
schwankend. 


Fundort: Funchal. 


Nach der Angabe von Jonnson steht die Art der Oribrina balli (Cocks) nahe. 


Familie: Sagartiidae. 
Subfamillie: Phelliinae, VERRILL. 


Gattung: Phellia GosseE, 1858. 
1858 Phellia Goss» in Ann. Mag. Nat. Hist., (2) Vol. III, p. 192. 


1884 = Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 117. 

1897 r Kwierniewskı in Abhandl. Senckenberg. naturf. Gesellsch., Bd. XXIII, p. 326. 
1898 »„  Happon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 453. 

1900 h; CARLGREN in Jahrb. Hamburg. wissenschaftl. Anstalt., Bd. XVII, 2, p. 50. 
1901 » DerAGE et H£rovArn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 517. 


Phelliinen mit nur sechs vollständigen Septenpaaren, die ein sehr kräftiges 
Längsmuskelpolster besitzen. Übrige Septen meist stark rückgebildet. Cincliden 
fehlen. 


Phellia vestita Jouns. 


1861 Phellia vestita sp. n., Jounson in Proceed. Zool. Soc London, 1861, p. 299. 
1862 5 5 sp. n., Jonnson in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. IX, p. 179. 
1884 = n Jonns., Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 179. 

Eine anatomische Untersuchung dieser Spezies ist bisher leider noch nicht vorgenommen worden; 
Jounsons Beschreibung nimmt nur auf das äußere Aussehen des Tieres Rücksicht. Immerhin erscheint 
die Zugehörigkeit der Art zur Gattung Phellia durchaus wahrscheinlich. 

Verbreitung: Die Art wurde durch JoHnson von Madeira beschrieben, wo sie indessen nach der 


Angabe von SCHMITZ in neuerer Zeit nicht wieder aufgefunden wurde. 


Gattung: Euphellia nov. gen. 


Phelliinen mit einer deutlichen Gliederung des Körpers in Scapus und Capi- 
tulum und Cincliden, die durch eine Einstülpung des Entoderms entstehen. Nur 
sechs vollständige Septenpaare. 

Die Gattung Euphellia steht dem vorhergehenden Genus außerordentlich nahe, unterscheidet sich von 


diesem jedoch wesentlich durch den Besitz von Cincliden, die in Längsreihen angeordnet sind. 


Euphellia ceinclidifera nov. spec. 


Das einzige mir vorliegende Exemplar sammelte Herr Dr. ZimMER im März 1906 an der Küste 


von Teneriffa. 
Jenaische Denkschriften, XIII. 35 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
60 


476 FERDINAND Pax, 274 


Der Durchmesser der Fußscheibe, die anscheinend ein Stück einer Schneckenschale umklammert 
hat, beträgt ı cm und kommt der Höhe des Mauerblattes in kontrahiertem Zustande gleich. Das Mauer- 
blatt des in 4 °/,igem Formaldehyd konservierten Tieres ist dunkelbraun und mit zahllosen Quer- und 
Längsrunzeln bedeckt, die ihm ein warziges Aussehen verleihen, obwohl Papillen und Saugwarzen fehlen. 
Der Körper des Tieres ist deutlich in Scapus und Capitulum gegliedert. Den Scapus überzieht eine 
derbe, mit allerhand Fremdkörpern durchsetzte Cuticula, die sich beim Anfassen leicht loslöst. Randsäckchen 
und Fossa fehlen. Die Tentakel sind am vorliegenden Tiere vollständig kontrahiert. Sie sind von hell- 
brauner Farbe, randständig und wahrscheinlich in drei Zyklen angeordnet. Der zentral gelegene, mehr 
oder weniger kreisförmige Mund besitzt keine Lippenwülste und führt in ein häutiges Schlundrohr, das etwa 
zwei Drittel der Körperlänge erreicht und an seinem freien Ende nicht in Zipfel ausgezogen ist. Anscheinend 
ist nur eine Siphonoglyphe vorhanden. Zahlreiche feine Linien, die auf dem Schlundrohre eine zarte 
Längsstreifung hervorrufen, entsprechen der Insertion der Septen. Leider konnte ich die Anordnung der 
Septen nicht genau feststellen, ohne das Tier vollständig zu zerschneiden. Mit Sicherheit ließ sich das 
Auftreten von nur 6 Paar vollständigen Septen konstatieren. 

Die Mesogloea, die das Ektoderm an Mächtigkeit um ein Mehrfaches übertrifft, ist außerordentlich 
homogen gebaut; nirgends konnte ich Einschlüsse von Zellen beobachten. Die Ringmuskelschicht zeigt an 
allen Teilen des Körpers eine sehr gleichmäßige Ausbildung. Der Spinkter ist langgestreckt, kräftig 
entwickelt und mesogloeal. Das Entoderm ist vollständig frei von Zooxanthellen. Wie beı allen Phelliinen 
sind auch in der Gattung Euphellia die Akontien nicht besonders kräftig entwickelt. Die Cincliden 
stellen enge Kanäle dar, die in der Mitte meist nur einen Durchmesser von 5 u besitzen und sich nach 
außen und innen trichterförmig, oft bis auf 17,8 « erweitern. Ein schleimiger Wandbelag, der das Innere 
dieser Kanäle überzieht, erreicht oft eine Mächtigkeit von 7 u und trägt so wesentlich dazu bei, das Lumen 


der Cinclidenkanäle zu verengen. 


Subfamilie: Sagartiinae VERRILL. 


Gattung: Cereus ÖKEn, 1815. 


1869 (Cereus VErRILL in Transact. Connecticut Acad., Vol. I, p. 480. (Enthält die Synonymie der Gattung bis 1869.) 
1884 Heliactis Anores in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 136. 

1898 (Cereus Hapnpon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 451. 

1901 Heliactis DeuAge et HrrouArn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 515. 


Sagartiinen mit wohlentwickelter Fußscheibe, glatter Körperwand, unregel- 
mäßig verteilten Cincliden und mehrals sechs vollständigen Septenpaaren. Sphinkter 


kräftig entwickelt, mesogloeal. 


Cereus brevicornis STUD. 


1878 Cereus brevicornis n. sp., STUDER in Sitzungsber. Gesellsch. naturf. Freunde Berlin, 1878, p. 138. 
1879 ; 5 » » Sruper in Monatsber. Kgl. Preuß. Akad. Wissensch., 1878, p. 542, tab. 4, fig. 14. 
1896 R n »„ » Sruper, Kwıetnırwskr in Jenaische Zeitschr., N. F. Bd. XXIII, p. 596. 


„Körper bei ausgebreiteter Tentakelscheibe zylindrisch, die Mundscheibe kreisrund, wenig breiter 
als der Körper. Die Tentakel sehr zahlreich, in 6 Reihen, kurz, konisch, an der Basis etwas eingeschnürt, 
die innerste Reihe beginnt im halben Radius der Scheibe, die inneren Tentakel sind die längsten, erreichen 
aber mit der Spitze den Scheibenrand nicht. Zusammengezogen, ist das Tier stumpf-kegelförmig, die Haut 
runzelig in Felder abgeteilt. Die Poren für die Acontia sind überall unregelmäßig verteilt. Höhe 46 mm, 


Breite der Scheibe 25 mm. 


275 Anthozoa. 477 


Die Farbe ist ein dunkles Rosenrot, die Scheibe sowie der Mund gelbrötlich. Von den Tentakeln 
sind abwechselnd 6 radiäre Gruppen gelbrötlich und 6 violett“ (STUDErR). Der Sphinkter ist kräftig ent- 
wickelt, mesogloeal. „Die in die Stützlamelle eingebetteten Stränge des Ringmuskels sind etagenförmig 
übereinander gelagert und voneinander durch mehr oder weniger dünne, vielfach miteinander anasto- 
mosierende Quer- und Längsbalken getrennt“ (KwIETNIEWSKI). 

Fundort: An der Westküste Afrikas unter 17° 16,5‘ W.’L. und 10° 6,9‘ N. Br. in 150 Faden Tiefe. 


Subfamilie: Metridiinae CARLGREN. 
Gattung: Adamsia FORBES, 1840. 


1840 Adamsia Forses in Ann. Mag. Nat. Hist., Vol. V, p. 181. 
1882 Calliactis R. Herrwis, Actinien Challenger-Expedit., p. 65. 
1884 Adamsia Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 152. (Enthält die vollständige Synonymie der 
Gattung bis 1882.) 
1898 Adamsia + Calliactis Havnvon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 456. 
1900 Calliactis CARLGREN in Jahrb. Hamburg. wissenschaftl. Anstalt, Bd. XVII, 2. Beiheft, p. 55. 
Metridiinen mit gut hervortretenden Cincliden, die in einer oder mehreren 
Querreihen angeordnet sind. Körper im ausgestreckten Zustand zylindrisch, hoch. 


Proximalster Teil der Körperwand dünnhäutig. Tentakel mäßig lang. 


Adamsia rondelettii D. CH. 


1861 Sagartia parasitica CoucH., Jonnson in Proceed. Zool. Soc. London, 1861, p. 299. 


1861 3 affinis n. sp., Jounson, ibid. 
1862 ’ parasitica Couc#, Jonnson in Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. IX, p. 178. 
1862 5 affinis n. sp., Jomnson, ibid. 


1882 Calliactis polypus R. Herrwıc, Actinien der Challenger-Expedition, p. 65. 

1888 Adamsia polypus R. Hrrrwıc in Rep. scientif. Res. Voyage Challenger, Vol. XXVI, p. 3. 
1898 Sagartia parasitica Gosse, Scuuirz in Le Cosmos, N. S. T. XXXIX, p. 269. 

1898 e affinis J. Y. J., ScHhuitz, ibid. 


Ob die von Couch beschriebene S$. parasitica wirklich, wie ANDRES meint, mit Adamsia rondelettii 
identisch ist, möge unentschieden bleiben !). Jedenfalls erscheint es sicher — und darauf kommt es hier ja 
gerade an — daß Jounson bei seiner Beschreibung von „S. parasitica“ und „Ss. affınis“ zweifellos Adamsia 
rondelettii im Auge gehabt hat. A. rondelettii ist somit in die Reihe der an der Küste von Madeira vor- 
kommenden Aktinien aufzunehmen. A. rondelettii dürfte auch R. HEerrtwıG bei seiner Beschreibung von 


Calliactis polypus von den Kapverdischen Inseln vorgelegen haben. 


Subfamilie: Aiptasiinae Sımon. 
Gattung: Aiptasia GoSSE, 1860. 


1884 Aiptasia Axpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 158. (Enthält die Synonymie der Gattung bis zum 
Jahre 1882.) 

1885 Aiptasia Carus, Prodromus Faun. Mediterr., Vol. I, p. 70. 

1898 3 Hapvon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 447. 

1901 S DerAacz et Hnrovarn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 514. 


ı) In der oben angegebenen Synonymie sind deshalb nur die Literaturstellen angegeben, die sich auf das Vorkommen 
von A. rondelettii an der afrikanischen Küste beziehen. 
35 * 
60* 


478 FERDINAND PAR, 276 


Aiptasiinen mit glatter Körperwand und Cincliden, die meist in mehreren hori- 
zontalen Reihen angeordnet sind; keine Saugwarzen oder Tuberkel; innere Tentakel 
deutlich länger als die äußeren; Sphinkter entweder fehlend oder, wenn vorhanden, 


sehr schwach entwickelt, und zwar mesogloeal oder diffus entodermal (Happon). 


Aiptasia couchii (Cocks). 


1884 Aiptasia couchi Gos., Axores in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 160. (Enthält die Synonymie der Art.) 
1898 e couchii Cocks, Hapvox in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 448. 

Diese Art, eine Form der atlantischen Küsten Europas, die allen Nebenmeeren, also auch dem 
Mittelmeere, vollständig fehlt, wurde von JoHNsSoN (1861) an der Küste von Madeira erbeutet, wo sie wohl 
die Südgrenze ihrer Verbreitung erreicht. 

Leider existiert von dieser Art, obwohl sie den Typus der Gattung repräsentiert, noch keine 


anatomische Beschreibung. Mir selbst hat die Spezies nicht vorgelegen. 


Familie: Zoanthidae. 


Subfamilie: Macrocneminae HADDon et SHACKLETON. 


Gattung: Epizoanthus GRAY, 1867. 


1867 Epizoanthus Gray in Proceed. Zool. Soc. London, 1867, p. 237. 

1882 e R. Herrwıg, Actin. Challenger-Expedition, p. 103. 

1884 Polythoa (pro parte) Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 306. 

1885 Polythoa (pro parte) Carus, Prodrom. Faun. Mediterr., Vol. I. 

1891 Epizoanthus Havvon and SuackLerox in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, p. 634. 


1898 „ Dverven in Journ. Institute Jamaica, Vol. II, p. 463. 

1898 5; Dverven in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 368. 
1901 n Derase et Hirouarn, Traite Zool. coner., T. II, 2, p. 664. 

1904 “ Mc Murrıc# in Zool. Jahrb., Suppl. Bd. VI, p. 296. 


Macrocneminen mit einem einzigen, mesodermalen Sphinkter, inkrustierter 
Körperwand und einer diöcischen Geschlechterverteilung. Mesoderm der Körperwand 
Zellinseln enthaltend. Cönenchym gewöhnlich kräftig entwickelt, seltener stark 


reduziert. 


Epizoanthus pagwriphilus VERR. 


1890 Epizoanthus spec. Jourpan in Bull. Soc. Zool. France, T. XV, p. 175. 


1890 5 paguriphilus Boursz in Journ. Marine Biol. Assoc., Vol. I, p. 318. 
1891 > ji Happon and SHACKLEToN in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, p. 630. 
(Enthält die vollständige Synonymie bis 1890.) 
1891 5 hirondellei n. sp., Journan in Bull. Soc. Zool. France, T. XVI, p. 269. 
1895 n h JOURDAN, JOURDAN in Result. Campagn. scientif. ALgerr I, Monaco, Fasc. VIII, p. 7, pl. 1, 
fie. 3—5. 


1896 paguriphilus VerrıLL, Route in Res. scientif. Campagne „Caudan“, p. 311. 


Von dem von JOURDAn unvollkommen beschriebenen Epizoanthus hirondellei existiert meines 
Wissens eine einzige Kolonie, die im Jahre 1888 von der „Hirondelle“ zwischen Pico und Säo Jorge, zwei 
kleinen Eilanden der Azorengruppe, in 1266 m Tiefe gedredget wurde. Sie überzog nach der Angabe von 


JOURDAN eine von einem Einsiedlerkrebse bewohnte Schneckenschale, die sie schon vollständig resorbiert hatte. 


DT. Anthozoa. 479 


Die Kolonie, die einen Durchmesser von 5 cm und eine Dicke von etwa 3 cm besaß, bestand aus 
8 einzelnen Polypen, von denen einer zentral lag, während die übrigen sieben die Peripherie der Scheibe 
einnahmen. In dieser — meiner Meinung nach ganz zufälligen — Anordnung der Polypen erblickt JOURDAN 
das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung von dem nahe verwandten E. paguriphilus VERR. und fügt als 
zweites Kennzeichen des E. hirondellei die Tatsache hinzu, daß die Polypen sich bei dieser Art im Gegen- 
satze zu E. paguriphilus vollständig in das Cönenchym zurückziehen können. Jeder, der Gelegenheit gehabt 
hat, eine größere Anzahl Zoanthiden zu untersuchen, wird zugeben, daf diese beiden Merkmale nicht zur 
Aufstellung einer neuen Art ausreichen, und wird es berechtigt finden, wenn ich Jourpans E. hirondellei 
als Synonym zu E. paguriphilus ziehe, zumal JOURDAN eine anatomische Charakteristik seiner Species 
nicht gegeben hat. Die Angabe des französischen Forschers, daß bei dieser Art Knorpel vorkommt, 
der in seinem Bau mit dem Knorpel des Wirbeltierkörpers übereinstimmt, bedarf doch noch dringend der 
Bestätigung! 

Schließlich spricht für eine Identität der beiden Arten auch der Umstand, daß beide mit demselben 
Krebse, nämlich Parapagurus pilosimanus SMITH, in Symbiose leben. Die Symbiosen, welche die Aktinien 
mit Krebsen eingehen, sind keinesfalls bloße Schöpfungen des Zufalls, sondern hängen offenbar von ganz 
bestimmten Faktoren ab, die sich gegenwärtig freilich unserer Kenntnis noch entziehen. Warum lebte sonst 
z. B. Adamsia palliata an der norwegischen Küste stets in Symbiose mit Eupagurus prideauxü (LEACH), niemals 
aber mit dem ebenso häufigen Eupagurus rubescens (KROYER), obwohl in dem unteren Teile der Litoralregion 


beide Krebse nebeneinander vorkommen? 


Subfamilie: Brachycneminae HAapvon et SHACKLETON. 


Gattung: Palythoa LAMOUROUX, 1816. 


1816 Palythoa (pro parte) Lamourovx, Hist. polyp. flexibl., p. 359. 

1817 Oorticifera + Mammillifera (pro parte) Lesurur, Mem. Acad. Philadelphia, Vol. I, p. 178. 

1817 Zoanthus (pro parte) Cuvıer, Regne Animal, T. IV, p. 53. 

1857 Palythoa MıuLne Epwarps, Hist. nat. Oorall., T. I, p. 301. 

1860 (Gemmaria Ducnassame et Mıcherorrı in Memor. R. Accad. Torino, (2) Vol. XIX, p. 331. 

1869 Mammillifera + Epizoanthus (pro parte) Verrırı, Transact. Connecticut Acad., Vol. I, p. 495, 497. 
1877 Palythoa (pro parte) Krunzınger, Koralltier. Rot. Meer., Bd. I, p. 64. 

1884 Palythoa Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 306. 

1885 Corticifera Erpmann in Jenaische Zeitschr., Bd. XIX, p. 472. 

1889 Gemmaria + Cortieifera Mc MurricH in Journ. Morphol., Vol. III, p. 64, 66. 


1891 ” + Palythoa Havvon and Suackueron in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, p. 630, 631. 
1891 5 + n Happon and SHACKLETON, ibid. p. 686, 691. 

1896 E Happon and Dueroven, 1. c. p. 142. 

1898 c + Palythoa Dverven in Journ. Inst. Jamaica, Vol. II, p. 461, 462. 

1898 En + 4 Dverven in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soe.,, (2) Vol. VI, p. 350, 357. 


1900 Protopalythoa + Palythoa Verriun in Transact. Connecticut Acad., Vol. X, p. 562, 563. 

1900 Gemmaria -+ Palythoa Carısren in Jahrb. Hamburg. wissenschaftl. Anstalt., Bd. XVII, 2. Beiheft, p. 106, 109. 
1901 j + 5 DerAGsE et Hürovarn, Trait& Zool. coner., T. II, 2, p. 661. 

1902 Protopalythoa 4 Palythoa Dvzrven in Bull. U. S. Fish Comm., Vol. XX, Pt. 2, p. 338. 


Brachycneminen mit einem einzigen, mesodermalen Sphinkter, inkrustierter 
Körperwand und einer monöcischen oder diöcischen Geschlechterverteilung. Meso- 
gloea der Körperwand Zellinseln und Lakunen enthaltend. Cönenchym bisweilen 
stark reduziert, meist jedoch stark entwickelt, so daß nurderdistalste Teilder Polypen 


frei ist. 


> 


480 FERDINAND Pax, 278 


Das einzige Merkmal, durch das sich die beiden Gattungen Gemmaria!) und Palythoa unterscheiden, 
ist die stärkere bezw. schwächere Ausbildung des Cönenchyms. Muß schon von vornherein die Ver- 
wendung eines graduellen Unterschiedes für die Trennung zweier Genera im höchsten Maße bedenklich 
erscheinen, so wird der Zustand natürlich unhaltbar, sobald Formen aufgefunden werden, die man nach 
Belieben sowohl der einen als der anderen Gattung zurechnen kann. Das gilt für die im folgenden 
beschriebene P. canariensis (Hann. et SHACKL.). Diese Art, die von ihren Autoren zu Gemmaria gestellt 
wurde, stimmt in der mächtigen Entwicklung des Cönenchyms mit den Arten der Gattung Palythoa durchaus 
überein, während sie in allen übrigen Merkmalen den Arten der Gattung Gemmaria gleicht und z. B. der 
@. isolata von den Bahama-Inseln recht nahesteht. 

Die Untersuchung von P. canariensis beweist auf das deutlichste, daß sich die bisher übliche Trennung 
der beiden Gattungen Gemmaria und Palythoa nicht aufrecht erhalten läßt. Zu dem gleichen Resultate 
führte mich auch das Studium der reichen Zoanthidenausbeute, die KÜKENTHAL und HARTMEYER von ihrer 


Westindien-Reise im Jahre 1907 heimbrachten und deren Bearbeitung sie mir freundlichst überließen. 


Palythoa canariensis (Hann. DUERD.). 
Taf. ARV, Biey7. 
1892 Gemmaria canariensis n. sp. Happox and DvErDEN in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soe., (2) Vol. VI, p. 143, 

pl. 7, fig. 2, pl. 8, fig. 4—6. 

Die Art wurde 1896 von HAappon und DUERDEN nach zwei kleinen, nur aus 3—4 Polypen 
bestehenden Kolonieen beschrieben, die sich in der Sammlung des Museums zu Liverpool vorfanden und die 
Fundortsangabe „Canary Islands“ trugen. Da die spätere Literatur keine Angaben über das Vorkommen 
dieser Spezies enthält, scheint die Art seitdem nicht mehr gefunden worden zu sein und muß auch gegen- 
wärtig noch als endemische Form der Kanarischen Inseln gelten. Nach einer freundlichen Mitteilung von 
Herrn Dr. ZIMMER, der die Art lebend beobachtete, gehört P. canariensis zu den häufigsten Erscheinungen 
der Strandfauna von Teneriffa. Sie bildet dort große, rasenartige Polster, die sich aber wegen ihrer 
unscheinbaren, dunkel graubraunen Farbe nur wenig vom Untergrunde abheben und daher leicht zu über- 
sehen sind. Unter dem von Herrn Dr. ZIMMER gesammelten Materiale befinden sich mehrere große Kolonien, 
von denen einzelne bis 40 Polypen enthalten. Das Cönenchym bildet derbe, oft 2 cm dicke, zusammen- 
hängende Krusten, über die sich die Polypen etwa 0,5 cm erheben. Der Körperdurchmesser des einzelnen 
Polypen beträgt an den konservierten Exemplaren 0,6 cm. 

Die Polypen sind von zylindrischer Gestalt, am distalen Körperrande wahrscheinlich nur infolge 
Kontraktion keulenförmig angeschwollen. An allen Exemplaren sind die Tentakel vollkommen eingezogen 
und nur eine Einsenkung bezeichnet die Lage der Mundscheibe, die 24 außerordentlich deutlich hervor- 
tretende Furchen trägt. Diese Furchen setzen sich am Mauerblatte in ungleich schwächere Längs- 
furchen fort. 

Das Ektoderm der Körperwand, das nach außen eine dünne Cuticula abscheidet, besitzt eine 
schwammige, lockere Struktur und erinnert in hohem Maße an Pflanzenparenchym; es ist kontinuierlich, 
d. h. nirgends durch mesogloeale Stränge unterbrochen. Die Struktur der Mesogloea ist bereits von 
HADDoN und DUERDEN eingehend geschildert worden. Die großen Zellinseln enthalten zahlreiche Zooxan- 


thellen mit einer deutlich wahrnehmbaren Membran und einem Kern. Die Inkrustationen der Körperwand, 


1) Wie VERRILL mit vollem Rechte hervorgehoben hat, müßte die Aktiniengattung Gemmaria, die 1860 von DUCHASSAING 
und MICHELOTTI aufgestellt wurde, einen neuen Namen erhalten, da Mc CREADY bereits 1857 denselben Namen für eine Hydro- 
idengattung verwandt hat. VERRILL schlug dafür die neue Bezeichnung Protopalythoa vor. 


279 Anthozoa. 481 


die hauptsächlich aus Sandkörnchen, seltener aus Schwammnadeln und Foraminiferenschalen bestehen, 
bilden an der Grenze von Ektoderm und Mesogloea eine leidlich gut abgegrenzte Schicht. Das Entoderm 
der Körperwand ist dicht mit Zooxanthellen angefüllt. Die Mesenterien, deren Gesamtzahl 74 beträgt, sind 
nach dem brachycneminen Typus angeordnet und besitzen sämtlich gut entwickelte Basalkanäle. An den 
von mir untersuchten Exemplaren waren 12 Paar Mesenterien vollständig. Ueber den Bau der Geschlechts- 
organe kann ich leider keine Angaben machen, da alle Individuen steril waren. Der Sphinkter ist meso- 
gloeal. Die ektodermale Längsmuskulatur der Tentakel ist nicht sonderlich kräftig entwickelt, ihr Entoderm 
ebenso wie das der Körperwand mit Zooxanthellen voll gepfropft. 

Was die Art besonders auszeichnet, ist die mächtige Entwicklung des Cönenchyms, die noch viel 
bedeutender ist, als dies aus der Abbildung bei Happon und DUERDEN hervorgeht. In bezug auf die 


übrigen Merkmale steht die Spezies der Palythoa isolata von den Bahama-Inseln nahe. 


Species incertae sedis. 
Halcampella spec. R. HERTw. 
1888 Halcampella spec. (?), R. Hrrrwıc in Rep. scientif. Res. Voyage „Challenger“, Zool., XXVI, p. 32. 


„».. . an Ilyanthidan with numerous tentacles, although too much mutilated for close investigation 
or systematic determination. It is to be distinguished from Halcampella maxima at once by the absence of in- 
crustation on the body-wall. 


Shallow water; St. Vincent, Cape Verde Islands‘ (1888). 


Actinia gemma DRAYTOoNn. 


1846 Actinia Gemma (Dravron), Drayrox in U. S. Explor. Exped., Zoophyt., p. 147, pl. 4, fig. 35. 
1857 Cereus gemma Mırne Epwaros, Hist. nat. Corall., T. I, p. 267. 
1872 Bunodes gemma, Dana Corals and Cor. Isl., p. 22. 
1884 h rn Dana, Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 216. 
„Small, nearly cylindrical, '/, cm inch thick, exterior with contiguous tubercles; disk scarcely at all 
dilated; tentacles short (2!/, lines long), in 2 series, rather slender; animal, when contracted, pyriform. 
False Bay, Porto Praya, Cape de Verdes‘‘ (1846). 


Actinia ceurta (DRAYTON). 


1846 Actinia Curta (Dravyron), Drayrox in U. S. Explor. Exped., Zoophyt., p. 148, pl. 4, fig. 36. 
1857 Paractis ? Curta MırLne Epwaros, Hist. nat. Corall., T. I, p. 252. 
1884 (...?...) curta Dana, Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 368. 

„Small, very much depressed, 6 to 8 lines broad, and scarcely 1'/, lines high, dilated at base and 
lobed, but disk scarcely at all spreading; tentacles subequal, 3 lines long, in 2 series, rather stout. 

False Bay, Porto Praya, Cape de Verdes“ (1846). 

Weder Beschreibung noch Abbildung geben den geringsten Anhalt über die systematische Stellung 
dieser Form. 


Actinia tilesii MILNE EpDw. 


1826 Teneriffische Actinie, Tıresıus, Naturhistor. Abhandl., p. 119, tab. 7, fig. 14, 15. 
1857 Actinia ? Tilesii, Mıune Epwarps, Hist. nat. Corall., T. I, p. 244. 
18834 Sp. (...?...) Tilesü M. Eow., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 370. 


482 FERDINAND Pax, 280 


„Corps court, plisse circulairement, brun, A bord inferieur lob&; bouche lobee, blanche, entouree de 
brun; tentacules nombreux, assez courts, un peu gros, bleus avec l’extr&mite verte. 


Des cötes de Teneriffe‘“‘ (1857). 


II. Die Aktinienfauna des Golfes von Guinea. 


Familie: Zoanthidae. 


Subfamilie: Brachycneminae Han». et SHAcKL. 
Gattung: Zoanthus LAMARCK, I8OI. 


1884 Zoanthus Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 323. (Enthält die Synonymie der Gattung bis 1882.) 


1889 n Mc MurkrıcH in Journ. Morphol., Vol. III, p. 61. 

1891 : Happon and SHACKLETON in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, p. 629. 
1898 - Dverpden in Bull. Inst. Jamaica, Vol. II, p. 460. 

1898 - Duerven in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 333. 

1898 5 Hapoon, ibid. p. 402. 

1900 = CARLGREN in Jahrb. Hamburg. wissenschaftl. Anstalt, Bd. XVII, 2. Beiheft, p. 100. 
1901 5 DerAaGe et HkrovArD, Traite Zool. coner., T. 2, p. 661. 

1902 & DvErDeEn in Bull. U. S. Fish Comm., Vol. Vol. XX f. 1900, Pt. 2, p. 331. 


Brachycneminen mit einem doppelten, mesogloealen Sphinkter und nicht in- 
krustierter Körperwand. Mesogloea mit einem wohl entwickelten ektodermalen 


Kanalsystem. Cönenchym lamellös oder Stolonen bildend, nur selten ganz fehlend. 


Zoanthus thomensis (Koch). 


1883 Zoanthus sp. ? Mürter, Morphol. Scheidewände Palythoa u. Zoanthus, p. 35. 
1886 5 thomensis n. sp., Koch, Ueber die von GrEEFF im Golf von Guinea gesamm. Anthozoen, p. 10. 
1886 ie glaucus n. sp., Koch, ibid. 

Nach der von mir vorgenommenen Untersuchung der Originalexemplare, die sich im Naturhistorischen 
Museum in Hamburg befinden, kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die von Koch beschriebenen 
Z. thomensis und glaucus ein und derselben Art angehören. Nach GREEFF soll Z. glaucus dadurch charak- 
terisiert sein, daß) der einzelne Polyp im allgemeinen etwas kleiner und die Zahl der Septen gewöhnlich 
geringer ist als bei Z. thomensis. Beide Merkmale treffen nicht zu. Die Maße, die ich von Z. thomensis 
erhielt, stimmen genau mit denen von Z. glaucus überein. Auch den angeblichen Unterschied in der 
Färbung der beiden „Arten“ kann ich nicht bestätigen. Als Farbe von Z. thomensis wird von KocH grün, 
als Farbe von Z. glaucus grau angegeben. MÜLLER, dem offenbar Z. glaucus vorgelegen hat, nennt die 
Farbe seines Zoanthus sp. bläulichweiß. Tatsächlich sind nun die Polypen beider „Arten‘‘ graubraun, 
während das fast durchscheinende Cönenchym einen eigentümlich milchigen, also bläulich weißen Schimmer 
besitzt. Die grüne Farbe von Z. thomensis rührt von Algen her, die zugleich mit dem Kalksteine, den sie 
überziehen, auch die Zoanthus-Kolonie gefärbt haben. 

Von Zoanthus thomensis, wie ich die Art nenne, gebe ich nach den Originalexemplaren GREEFFS 
folgende Beschreibung: 

Das Cönenchym bildet weiche, durchschnittlich nur I mm dicke Ueberzüge auf Kalk. Die etwa 
zylindrischen Polypen sind in kontrahiertem Zustande 2 mm hoch und besitzen einen Durchmesser von 


fast 3 mm. Die Tentakel sind an allen mir vorliegenden Exemplaren kontrahiert. Nach der Angabe von 


28ı Anthozoa. 483 


Koch und MÜLLER sind 40—50 randständige, in zwei Kreisen angeordnete Tentakel vorhanden. Die spalt- 
förmige Mundöffnung führt in ein auf dem Querschnitte ovales Schlundrohr, dessen Siphonoglyphe nur 
schwach entwickelt ist. Die Septen sind nach dem brachycneminen Typus angeordnet. Die Zahl der 
Septen beträgt in der Regel 48. Jedes Septum ist unweit seiner Insertionsstelle von einem auf dem Quer- 
schnitte ovalen Kanale durchzogen. Einlagerungen von Sand oder anderen Fremdkörpern fehlen in der 
Körperwand des Polypen wie im Cönenchym vollständig. Das Ektoderm des Scapus ist diskontinuierlich. 
Die Mesogloea, die etwa 4—5mal so mächtig ist wie das Ektoderm, zeigt eine im allgemeinen homogene 
Struktur; nur in der Mitte finden sich in größerer Anzahl spindelförmige Zellen, die mit langen Ausläufern 
versehen sind. Zahlreiche ektodermale Kanäle, welche die Mesogloea durchsetzen, zeigen eine mehr oder 
minder konzentrische Anordnung, verlaufen also der Oberfläche des Mauerblattes annähernd parallel. Das 
Entoderm enthält eine große Menge 9—Io u großer Zooxanthellen, die neben einem randständigen, oft 
3 u im Durchmesser erreichenden Kerne zahlreiche Ballen leicht tingierbarer Körnchen enthalten. 

Der Sphinkter ist kräftig entwickelt. 

Geographische Verbreitung: St. Thome und Rolas im Golfe von Guinea. 


Gattung: Palythoa LAMOUROUKX, 1810. 


(Synonymie und Diagnose der Gattung siehe p. 479.) 


Palythoa canalifera Koch. 
Taf. XXV, Fig. 8. 
1883 Palythoa sp.?, Mürrer, Morpholog. Scheidewände Palythoa u. Zoanthus, p. 29. 
1886 5 canalifera n. sp., Koch, Die von GrEEFF im Golf von Guinea gesamm. Anthozoen, p. 10. 

Original: Naturhistorisches Museum in Hamburg. 

Die Art bildet bräunlich-bleigraue, etwa I cm dicke Ueberzüge auf Steinen; die einzelne Kolonie 
umfaßt gelegentlich über 100 Individuen. Obwohl das Cönenchym die einzelnen Polypen fast bis zur Höhe 
der Mundscheibe umwallt, sind diese doch — besonders im Gegensatze zur folgenden Art — sehr deutlich 
voneinander abgegrenzt. Die Körperwand der Polypen und das Cönenchym ist von allerhand Fremd- 
körpern, besonders Sandkörnchen, ganz durchzogen, welche die außerordentliche Festigkeit der Kolonie 
bedingen, zugleich aber eine anatomische Untersuchung fast unmöglich machen. Beachtenswert ist auch 
das häufige Auftreten von Schwammnadeln in der Mesogloea der Körperwand. Das distale Ende des 
Polypen trägt 14 radiäre Furchen. Die Gesamtzahl der nach dem brachycneminen Typus angeordneten 
Septen beträgt an allen von mir untersuchten Exemplaren 32. Der Sphinkter ist mesogloeal. 


Fundort: Insel Rolas. 


Palythoa guwinensis Koch. 
Tat xXxV, Big. 9: 


1883 Palythoa spec.?, Mürzer, Morphol. Scheidewände einig. Palythoa u. Zoanthus, p. 31. 
1886 guinensis n. sp., Kocı, Ueber die von Greerr gesamm. Anthozoen, p. 10. 


Original: Naturhistorisches Museum in Hamburg. 
Diese Art unterscheidet sich von P. canalifera schon äußerlich durch ihre dunklere Farbe. Das 
Cönenchym und das Mauerblatt der Polypen ist dunkelgraubraun, die Mundscheibe der Polypen 


dagegen gelblich. 
Jenaische Denkschriften. XIII 36 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. 1. 
61 


484 FERDINAND PAXx, 282 


Die Kolonien von P. guinensis stellen große, starre, über Iı cm dicke Platten dar, auf denen die 
einzelnen Polypen nicht sehr scharf hervortreten. Der Polyp besitzt durchschnittlich einen Durchmesser 
von 0,4 cm und trägt an seinem distalen Teile 12 meist undeutlich entwickelte Furchen, die am kontra- 


hierten Tiere als Radiärfurchen erscheinen. 


Um das ovale, mit einer Siphonoglyphe ausgestattete Schlundrohr gruppieren sich 24—30 nach 
dem brachycneminen Typus angeordnete Septen, die nahe ihrer Insertion von einem Basalkanale durch- 


zogen werden. 


Die Mesogloea ist bis auf eine schmale Zone homogener Bindesubstanz vollständig von Fremd- 
körpern, hauptsächlich Sandkörnern, Foraminiferen und Schwammnadeln, durchsetzt, die es unmöglich 
machen, ohne eine vorherige gründliche Entkieselung mit Flußsäure auch nur einigermaßen brauchbare 
Mikrotomschnitte zu erhalten. Wegen dieser technischen Schwierigkeiten muß ich auf eine genauere 


Darstellung der anatomischen Verhältnisse verzichten. 


Fundort: Insel Rolas. 


Palythoa rubra Koch. 


1883 Palythoa sp.?, Mürzer, Morphol. Scheidewände einig. Palythoa u. Zoanthus, p. 32. 


1886 n rubra n. sp., KocH, Ueber die von GREEFF gesamm. Anthozoen, p. 11. 


Original: Naturhistorisches Museum in Hamburg. 


Von dieser Art liegen mir drei etwa 0,6 cm dicke, rotbraun gefärbte Stücke vor, die anscheinend 
alle einer Kolonie angehören und zusammen weit über 50 Polypen enthalten. Sämtliche Polypen sind stark 


kontrahiert, so daß die Tentakel vollständig vom Mauerblatte bedeckt werden. 


Zweifellos ist die rotbraune Farbe der Kolonie keine natürliche, sondern rührt sekundär von roten 
Schwämmen her, mit denen diese Palythoa-Art zusammen in einem Glase lag‘). Der von KocH gegebene 


Speziesname ist daher recht unglücklich gewählt. 


Die in das Cönenchym tief eingesenkten Polypen sind kleiner als bei P. canalifera und P. guinensis; 
selbst die größten im Zentrum der Kolonie gelegenen Individuen erreichen nur einen Durchmesser von 
0,3 cm. Trotz der kräftigen Entwicklung des Cönenchyms ragen die einzelnen Polypen selbst im Zustande 
starker Kontraktion nicht unbedeutend über dessen Oberfläche empor. Zwölf radiäre Furchen, die von der 
Mundscheibe jedes Polypen ausgehen, sind meistens nur mit der Lupe zu erkennen. Alle Exemplare, die 
ich untersuchte, waren mit 28 Septen ausgestattet; doch kommen nach der Angabe von MÜLLER gelegentlich 


auch Individuen mit nur 26 Septen vor. 


Die Mesogloea ist bei dieser Art dicht mit Sandkörnchen, Radiolarien und Schwammnadeln erfüllt, 
so daß es außerordentlich schwierig ist, Präparate zu erhalten, die auch nur den bescheidensten Ansprüchen 
genügen. Wie bei Zoanthus thomensis enthält das Entoderm auch hier zahlreiche Zooxanthellen, und dieser 
Umstand macht es ebenfalls im höchsten Grade unwahrscheinlich, daß Rot die natürliche Farbe dieser Palythoa 


sei. Denn alle im Leben rot gefärbten Aktinien, die ich bisher untersuchte, waren zooxanthellenfrei. 


Fundort: Insel Rolas. 


ı) Vergl. hierzu die Bemerkungen von MÜLLER und Koch. 


>. 


Fu 6 


283 Anthozoa. 485 


III. Die Aktinienfauna Südafrikas und des westlichen Kaplandes. 


Familie: Halcampidae. 


Gattung: Halcampa GossE, 1858. 


Halcampiden mit zwölf Tentakeln und sechs Paar vollständiger Septen. Körper 
in Capitulum, Scapus und Physa gegliedert. Sphinkter diffus oder vollständig fehlend 
(HADDon). 

Mit Rücksicht darauf, daß die Stellung der Genera Halcampa, Halcampomorphe, Haloclava und Eloactis 
zueinander noch keineswegs geklärt ist, halte ich es für besser, vorläufig Happons Umgrenzung des Genus 
Halcampa beizubehalten als eine Umgruppierung der hierher gehörigen Arten vorzunehmen, für die uns die 
anatomischen Grundlagen noch fehlen. Aus diesem Grunde habe ich auch auf eine Angabe der Synonymie 


verzichtet. 


Halcampa capensis \VERR. 


1865 Halocampa capensis Verr., VERRILL in Proceed. Essex Instit., Vol. IV, p. 15. 
1884 „ » VERR., Anpres in Fauna und Glora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 106. 
1899 Eloactis 7 VERRILL in Amer. Journ. Science, (4) Vol. VII, p. 42. 
„Body elongated, tentacles twenty, blunt; ambulacra subpapillose. Six tentacles have their inner 
bases dark brown; body pale reddish with dots and patches of flake white; inner side of tentacles flake white. 
Cape of Good Hope, 12 fathoms, sand. Dr. WILLIAM STIMPSON“ (VERRILL 1865). 
Die Art scheint, soweit dies aus der unvollständigen Beschreibung VERRILLS zu ersehen ist, der 
H. purpurea StupD. von den Kerguelen nahe zu stehen. 
Halcampa brevicornis stammt nicht, wie VERRILL irrtümlicherweise angibt, vom Kap der Guten Hoffnung, 


sondern von Hongkong (vergl. Literaturverzeichnis). 


Familie: Aliciidae. 
Gattung: Phymaetis MıLnE EDWARDSs, 1857. 


(Synonymie und Diagnose der Gattung siehe p. 460). 


Phymactis capensis Less. 


Var X XV, Pie zur 2: 


1830 Actinia capensis Lvss., Lusson, Voyage autour du monde, Zool., T. II, Part II, Div. 2, p. 76, pl. 2, fig. 4. 


1846 B clematis Drayron in Dana Zoophyt. U. S. Explor. Exped., p. 130, tab. 1, fig. 4, 5. 
1846 „ florida Dravron, ibid. p. 131, tab. 2, fig. 6, 7, 8. 
1857 Phymaclis florida Mızyv Epwaros, Hist. nat. Corall. T. I, p. 274. 
1857 n capensis Mırnzw Epwarps ibid. p. 274. 
1857 Y clematis MıLnz Eowaros, ibid. p. 275. 
1869 # Eopwaros and H., VerrivL in Transact. Connecticut Acad., Vol. I, p. 476. 
1869 er florida Epw. and. H., Verriur ibid. 
1872 5 clematis Dana, Coral and Cor. Isl., p. 22. 
1884 F ” Dana, Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 217. 
1884 1 capensis Less., Anpres, ]. c. p. 219. 
36* 


61* 


486 FERDINAND PAx, 284 


1889 Phymactis clematis (Drayron in Dana) Mırne Epwarps u. Haıme, CArısren, Zoanthar. Hamburg. Magalhaens. 
Sammelreis., p. 17. 

Deragr et H&rouvarp, Traite Zool. concrete, T. II, 2, p. 507. 

(Drayron) Mıune Epwaros, Mc Murrıc# in Zool. Jahrb., Suppl. VI, p. 259. 


1901 
1904 


Fundort: Lüderitzbucht, Juli 1903, leg. L. SCHULTZE. 


160 Exemplare in 4 ° Formaldehyd 


12 5 „ Sublimat-Alkohol 

I2 ”„ ,») ”„ ” 

40 ” „ ,) „, 

49 ” ” ” „ 

24 & „ FLEmMmInGschem Gemisch. 


Die Farbe der meisten konservierten Exemplare ist eine schwer definierbare Mischung von Gelb 
und Grau, nur einige wenige haben sich in einem eigentümlichen Graublau einen schwachen Rest ihrer 
ursprünglichen Färbung bewahrt. Ein Stück der Sammlung SCHULTZE besaß einen intensiv blau gefärbten 
Fußscheibenrand. Die Tentakel erscheinen wegen ihrer großen Durchsichtigkeit im allgemeinen heller als 
die Mundscheibe und das Mauerblatt. Durch eine intensivere gelbe Farbe zeichnen sich vor allen anderen 
Teilen des Körpers die Randsäckchen aus, die vermutlich — wie die Randsäckchen so vieler anderer 
Aktinienarten — auch am lebenden Tiere eine auffällige Farbe besitzen. Beobachtungen des Sammlers, 
die darüber sicheren Aufschluß geben könnten, liegen nicht vor. 

Die Fußscheibe ist wohl entwickelt und ausgebreitet, an den meisten Exemplaren infolge einer 
leichten Kontraktion nach innen etwas zurückgeschlagen. Ihr Durchmesser beträgt am konservierten Tiere 
durchschnittlich 2,5—3 cm, erreicht jedoch an den kräftigsten Individuen nahezu 5 cm. Deutliche radiäre 
Falten auf der Fußscheibe geben die Ansatzstellen der Septen an. Wo sie mit einer zirkulären Furchung 
zusammentreffen, erhält die Fußscheibe ein gekörneltes Aussehen. 

Das Mauerblatt, dessen Höhe zwischen 2,5 und 3,5 cm schwankt, ist meistens in seinem unteren 
Teile mit ringförmig verlaufenden Falten bedeckt, welche sich nach oben allmählich verlieren. Bei einzelnen 
Exemplaren, die ich als forma laevis bezeichne, ist das untere Drittel des Mauerblattes glatt, und nur die 
oberen zwei Drittel sind dicht mit bläschenförmigen Gebilden bedeckt, die bei der forma typica die ganze 
Fläche der Körperwand einnehmen. An allen kleineren Exemplaren sind diese Anhänge des Mauerblattes 
einfache Bläschen, seltener sind sie aus mehreren Halbkugeln zusammengesetzt (Taf. XXV, Fig. 2). Bei 
den erwachsenen Individuen sind die Anhänge dagegen wenigstens kurz unterhalb des Körperrandes stets 
verzweigt und erinnern habituell außerordentlich an die gespaltenen Tentakel von Helianthopsis mabrucki. 
Meist haben die bläschenförmigen Körperanhänge die deutliche Tendenz, sich in vertikalen Reihen anzu- 
ordnen. 24 Randsäckchen bilden dann den oberen Abschluß je einer „Bläschenreihe“. Zwischen je zwei 
von Randsäckchen gekrönten Bläschenreihen schiebt sich in der Regel je eine Bläschenreihe ein, 
die von kleinen Randsäckchen abgeschlossen wird, so daß die Gesamtzahl der Bläschenreihen eigentlich 48 
betragen müßte. Tatsächlich sind aber bedeutend mehr vorhanden, da sich besonders mit zunehmender 
Entfernung vom oberen Rande des Mauerblattes noch neue Reihen einschieben. Der Kontraktionszustand, 
in dem sich das Mauerblatt befindet, trägt einerseits auch dazu bei, diese Anordnung der Bläschen zu 
verwischen. Die Randsäckchen stehen marginal, von dem äußersten Kreise der Tentakel durch eine 
tiefe Fossa getrennt. Der distale Körperrand ist als „gut markiert“ zu bezeichnen. 

Die Tentakel sind kurz, konisch, stets deutlich längsgefurcht und besitzen einen außerordentlich 


leicht wahrnehmbaren terminalen Porus. An den größten Individuen beträgt die Länge der Tentakel 0,9 cm, 


285 Anthozoa. 487 


ihr Durchmesser an der Basis 0,4 cm. Die Tentakel sind außerordentlich zahlreich; an einem Exemplare, 
dem ich die Tentakel abschnitt, zählte ich 384 Stück, die nach der Formel 12 + 12 -1- 24 + 48 + 96 + 192 
in sechs alternierenden Kreisen angeordnet waren. Die etwas konkave Mundscheibe ist, wie ich im Gegen- 
satze zu Mc MurRIcH hervorheben muß, vollkommen glatt; ob dies nur für die afrikanischen Exemplare 
gilt, mag dahingestellt bleiben. Der Durchmesser der Mundscheibe beträgt durchschnittlich 5 cm. An 
einem besonders schön konservierten Tiere mit einem Mundscheibendurchmesser von 5,9 cm nahmen die 
Tentakel einen 0,9 cm breiten Ring ein, auf den nach innen ein I,I cm breiter, glatter Streifen folgte. Der 
Durchmesser der Mundöffnung betrug 1,9 cm. Die Tentakel sind also durchaus randständig. Die Mund- 
öffnung ist zentral gelegen, rund und von dicken Lippenwülsten eingefaßt, die eine scharf hervortretende 
radiäre Struktur zeigen. Alle Exemplare, die ich untersuchte, besaßen nur 2 Siphonoglyphen, die aber 
stets sehr deutlich entwickelt waren. Das von zahlreichen Längsfurchen bedeckte Schlundrohr ist mindestens 
von halber Körperlänge und an seinem freien Ende meistens in zwei kurze Zipfel ausgezogen. Um das 
Schlundrohr gruppieren sich bei ausgewachsenen Tieren 192 Paar Septen, die sich auf sechs Zyklen 
verteilen. Alle Septen mit Ausnahme der des letzten Zyklus sind vollständig, darunter 2 Paar Richtungs- 
septen, die mit den beiden Schlundrinnen in Verbindung stehen. Die Art ist, wie vermutlich alle Ange- 
hörigen der Gattung Phymactis, getrenntgeschlechtlich. Die Geschlechtsorgane treten normalerweise auf den 
Septen vierter bis sechster Ordnung auf, doch finden sich nach der Angabe von CARLGREN gelegentlich 
Exemplare, bei denen schon die Mesenterien dritter Ordnung fertil sind. Alle vollständigen Septen besitzen 
ein sehr deutlich entwickeltes, kreisrundes Oralstoma, das einen Durchmesser von 0,53 mm erreicht, und 
ein kleineres schlitzförmiges, gerade unter dem Sphinkter gelegenes Marginalstoma. 

Das Ektoderm des Mauerblattes, welches auffallend arm an Nesselzellen ist, besitzt im Vergleiche 
zur Mesogloea eine nur geringe Dicke. Charakteristisch für Ph. capensis ist die auffallend lockere Verbindung 
des Ektoderms mit der darunter liegenden Stützlamelle. Sie giebt sich darin kund, daß das Ektoderm sehr 
leicht abgewischt werden kann. Das Entoderm ist frei von Zooxanthellen, enthält dagegen Körner eines 
schwarzen Pigments, das besonders reichlich auftritt in den bläschenförmigen Anhängen des Mauerblattes. 
Diese sind nichts weiter als hohle Ausstülpungen der Körperwand, deren biologische Bedeutung gegen- 
wärtig freilich noch vollkommen rätselhaft ist. Sie stehen mit den Interseptalfächern in Verbindung und 
müssen daher bei gut konservierten Tieren in Längsreihen angeordnet sein. Die Wandungen dieser 
Bläschen sind dünn; weder das Ektoderm noch die Mesogloea erreichen an irgend einer Stelle eine 
bedeutendere Mächtigkeit. Das Vorkommen sogenannter „pyriform cells‘ im Ektoderm dieser Bläschen, das 
CARLGREN wahrscheinlich zu machen suchte, habe ich an meinem Untersuchungsmateriale nicht beobachtet. 
Zweifellos sind die auf den ersten Blick so merkwürdigen Körperanhänge der Aliciiden homolog den Saug- 
warzen, wie wir sie z. B. bei den Actiniiden im Genus Oondylactis antreffen. Ob sie freilich mit diesen auch 
die gleiche Funktion teilen, ist mindestens sehr zweifelhaft. 

Die Randsäckchen, welche eine annähernd kegelförmige Gestalt haben, sind bei dieser Art wahre 
Nesselbatterien. Ihr Ektoderm besteht fast ausschließlich aus Nesselzellen, zwischen die sich nur hier und 
da schlanke Stützzellen einschieben. 

Die Muskulatur ist an allen Teilen des Körpers gut entwickelt, so vor allem die ektodermale Längs- 
muskulatur der Tentakel, die sich hier an besonders hohe Aeste der Mesoglola anheftet. Die Längsmuskeln 
der Septen sind dagegen ziemlich flache, schmale Bänder, die nur an den Richtungssepten ein kräftigeres 
Muskelpolster bilden. Basilar- und Parietobasilarmuskeln zeigen in ihrem Bau bei Ph. capensis keinerlei 
Besonderheiten. Der entodermale Sphinkter ist diffus. Beachtenswert ist schließlich noch das vollständige 


Fehlen ektodermaler Längsmuskeln am Schlundrohre. 


488 FERDINAND Pax, 286 


Ueber die Bestimmung der mir vorliegenden Exemplare als Phymactis capensis, die mit vollem Rechte 
zunächst einiges Befremden erregen könnte, ist folgendes zu bemerken. Die von L. SCHULTZE in der 
Lüderitzbucht gesammelten Tiere stimmen — wovon man sich durch einen Blick in die Aktiniensammlung 
des Berliner Museums überzeugen kann — auf das genaueste mit den Exemplaren von Phymactis elematis 
von der Westküste Südamerikas überein, die CARLGREN bei seiner Bearbeitung der „Zoantharien der Ham- 
burger Magalhaensischen Sammelreise‘“ vorgelegen haben. Dadurch ist das Vorkommen dieser Spezies an 
der südwestafrikanischen Küste sicher gestellt. Nun ist von LEsson eine Aktinie vom Kap der Guten 
Hoffnung als Aeclinia capensis beschrieben und später von MıLNE EpwaArDps zur Gattung Phymactis gestellt 
worden. Obwohl die Beschreibung LEssons sehr unvollständig ist, halte ich es doch für höchst wahr- 
scheinlich, daß Ph. capensis mit Ph. clematis synonym ist. Die auffallende Tatsache, daß diese Identifizierung 
früher noch nicht versucht wurde, ist wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß Ph. clematis bisher nur 
von der Westküste Südamerikas bekannt war. Nachdem jetzt ihr Vorkommen an der südwestafrikanischen 
Küste einwandfrei nachgewiesen ist, fällt dieser Hinderungsgrund fort. Hält man nun aber diese Identi- 


fizierung für richtig, dann muß das Tier nach dem Prioritätsgesetze den Namen Phymactis capensis führen. 


Familie: Actiniidae. 


Gattung: Anemonia Rısso, 1826. 


(Synonymie und Diagnose der Gattung siehe p. 470.) 


A. thelcteria Pax. 
Taf: XXVI Bio. 310.4. 
1907 _Anemonia thelcteria nov. sp., Pax, Vorarbeit. Revision Actiniidae, p. 69. 


Fundort: Lüderitzbucht, Juli 1903, leg. L. SCHULTZE. 


28 Exemplare in 4 °/), Formaldehyd, 
4 5 „ FLEMmMInGschem Gemisch, 


5 N „ alkoholischer Sublimatlösung. 


Beschreibung der Art: Durchmesser der Mundscheibe etwa 3 cm, Körperhöhe in ausgestrecktem 
Zustande 2,5—3 cm, Durchmesser der Mundscheibe etwa 4 cm. 

Die wohl entwickelte, ausgebreitete Fußscheibe ist gegen das Mauerblatt mit einer deutlichen Falte 
abgesetzt. Infolge der Kontraktion der Basilarmuskeln ist die Fußscheibe mit konzentrischen und radiären 
Furchen bedeckt, an vielen Exemplaren nabelförmig eingezogen. 

Das Mauerblatt ist glatt, besitzt keine Saugwarzen und ist an einzelnen Exemplaren nach außen 
konvex vorgewölbt, In etwa /, Höhe folgt dann eine Einschnürung, oberhalb der das Mauerblatt wieder 
nach außen gebogen ist. Zahllose, feine, ringförmig verlaufende Linien, die das Mauerblatt bedecken, werden 
wohl nur zum Teile durch Kontraktion des Tieres in der Längsrichtung hervorgerufen; zum Teile scheinen 
sie wie bei Actinia equina var. cari auf eine entsprechende Färbung am lebenden Tiere hinzudeuten. An 
den meisten Exemplaren ist vom Mauerblatte jedoch fast gar nichts zu sehen. Die Tiere haben ihre Mund- 
scheibe stark ausgebreitet, das Mauerblatt etwas kontrahiert und die Tentakel nach unten und außen zurück- 
geschlagen. Die Tiere erhalten dadurch scheinbar ein außerordentlich flaches Aussehen und erinnern an 
Paranemonia oder gewisse Gyrostoma-Arten, während sie ihrem inneren Bau nach zu Anemonia gezogen 


werden müssen. An seinem oberen Ende bildet das Mauerblatt eine nicht besonders deutliche Randfalte, 


287 Anthozoa. 489 


auf der die blasig, oft sogar tentakelähnlich ausgebildeten Randsäckchen sitzen. Ihre Zahl ist verschieden, 
dürfte wohl aber immer 60 übersteigen. Das Ektoderm des Mauerblattes ist ziemlich mächtig und setzt sich 
hauptsächlich aus langen, schlanken Deckzellen zusammen, zwischen die nur relativ wenige Zellen ein- 
gestreut sind. Die Stützlamelle besitzt dieselbe Dicke wie das Körperepithel. Im Ektoderm treten Zooxan- 
thellen nur spärlich auf. 

Die Mundscheibe ist nur am äußersten Rande mit Tentakeln besetzt. Die Gesamtzahl der Tentakel 
beträgt normalerweise 162, doch kommen Variationen zwischen 160 und 164 vor. Die Tentakel sind in vier 
oder fünf alternierenden Kreisen, wahrscheinlich nach der Sechszahl angeordnet. Die 12 Tentakel des 
innersten Kreises sind, weil ebenfalls noch randständig, ziemlich weit voneinander getrennt. Die Tentakel 
sind kegelförmig zugespitzt, bei einzelnen Exemplaren am Grunde etwas blasig aufgetrieben und zeigen eine 
Längsstreifung. Alle sind durch den Besitz eines Exkretionsporus ausgezeichnet. Sie sind durchschnittlich 
1,6 cm lang und besitzen einen Durchmesser von 0,2 cm. Ihr Ektoderm ist fast doppelt so hoch wie die 
Stützlamelle. Die ektodermale Nervenfaserlage ist sehr deutlich entwickelt und schon bei schwächerer Ver- 
größerung erkennbar. Auch die ektodermale Längsmuskulatur und die entodermale Ringmuskelschicht der 
Tentakel ist gut ausgebildet; die Tentakel können daher auch ziemlich stark kontrahiert werden, wenn sie 
auch nicht vollkommen retraktil sind. Zooxanthellen treten auch im Entoderm der Tentakel nur sporadisch auf. 

Die Mundscheibe ist sehr dünn und läßt die Septen deutlich durchschimmern. Sie ist bedeckt mit 
24 radiär verlaufenden Streifen, von denen jeder, wie man leicht erkennen kann, sich aus 4 einzelnen Linien 
zusammensetzt. Jede Linie entspricht der Insertion eines Septums. Im ganzen sind also 96 einzelne oder 
48 Septenpaare vorhanden. Die 24 Streifen kommen dadurch zustande, daf$ immer je 2 Septenpaare näher 
aneinander gerückt sind als an ihre beiden Nachbarn. 

Der Mund nähert sich sehr vollkommen der Gestalt eines Kreises mit einem Durchmesser von I,I cm. 
Stets sind zwei scharf ausgeprägte Schlundrinnen vorhanden. Das Schlundrohr, welches etwa drei Viertel 
der Körperlänge erreicht, besitzt 96 Längsfurchen. 

Von den 48 vorhandenen Septenpaaren sind I2 Paar vollständig. Alle Septen mit Ausnahme der 
Richtungssepten tragen Geschlechtsorgane. Die Ringmuskulatur der Körperwand ist an allen Teilen gleich 
kräftig entwickelt. An der Grenze von Mauerblatt und Mundscheibe dicht unterhalb der Ansatzstelle der 
äußersten Tentakel bildet sie einen circumscript-diffusen Sphinkter, der besonders an seinem unteren Rande 
allmählich in die umgebende Muskulatur übergeht. 

Jedes Septum besitzt ein Oralstoma von schlitzförmiger Gestalt; Marginalstomata scheinen dagegen 
vollständig zu fehlen. 


A. infecunda (Mc MURR.). 


1882 Comactis flagellifera Mıunv Epwaros, R. Herrwıc, Rep. scientif. Res. Challenger, Zool., Vol. VI, p. 32, pl. 8, 
fig. 5, pl. 6, fig. 6, pl. 8, fig. 9 (non MınLne Epwarns!). 

1882 5 r M. Epwarps, R. Hrrıwig, Actinien Challenger-Expedition, p. 28, tab. 3, fig. 5, tab. 6, fig. 6. 

1892 Anemonia flagellifera Sınon, Beitr. Anat. System. Hexactinien, p. 29, 38, tab. 3. 

1894 Actinia infecunda nom. nov., Mc MurricH in Proceed. U. S. Nation. Mus, Vol. XVI, p. 146. 

1898 ss = Haovon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soe., (2) Vol. VI, p. 416. 

1907 _Anemonia flagellifera (Dravrox) Sımon, Pax, Vorarbeit. Revision Actiniidae, p. 61. 


Ich glaubte früher (1907), den Namen A. flagellifera aufrecht erhalten zu können, habe mich jedoch 
inzwischen überzeugt, daß dies mit den Regeln der zoologischen Nomenklatur nicht in Vereinbarung zu 
bringen ist, da die einzelnen Autoren mit diesem Namen zweifellos zwei verschiedene Arten bezeichnet 


haben. Drayrons Comactis flagellifera ist nichts anderes als Anemonia sulcata. Wer die Abbildung DrAYTONs 


490 FERDINAND PAx, 288 


in der Bearbeitung der Zoophyten der U. S. Exploring Expedition von DanA (1846) mit einer lebenden 
Anemonia suleata vergleicht, wird an der Identität dieser beiden Formen keinen Zweifel mehr hegen. Anders 
steht es mit jener Aktinie des Kaplandes, die R. HERTWIG irrtümlicherweise für Comaectis flagellifera gehalten 
hat: sie stellt eine neue selbständige Art dar, die zwar der Anemonia sulcata nahesteht, keineswegs aber 
mit ihr identisch ist. Sie wurde später von der „Albatross“-Expedition (1887—88) auch an der Küste West- 
australiens in der Nähe der Abrolhos Islands aufgefunden. Mc MURRICH, der diese australischen Exemplare 
untersuchte, identifizierte sie sofort mit HERTWIGS Comactis flagellifera und schlug für sie den neuen Namen 
Actinia infecunda vor; HERTWwIGs Beschreibung läßt indessen deutlich erkennen, daf3 wir es hier mit einer 
Anemonia-Art zu tun haben. i 
Verbreitung an der südwestafrikanischen Küste: Simons Bay am Kap der Guten Hoffnung in 


25 Faden Tiefe. 


Gattung: Actinioides HAaDDOoN et SHACKLETON, 1893. 


1866 Anthopleura (pro parte), DucHassaıne et Micaerorrı in Memor. R. Accad. Scienze, (2) Vol. XXIII, p. 125. 
1893 _Actinioides Hanpon and SHAckKLEToN in Scientif. Proc. Roy. Dublin Soc., Vol. VIII, p. 126. 


1896 R Hanovon and Duerven in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 159. 
1898 5 Kwiırrnıewskı in Jenaisch. Denkschr., Bd. VIII, p. 389. 
1898 ni DVERDEN in Journ. Institute Jamaica, Vol. II, p. 453. 


1900 Actinoides (!) CARLGREN in Jahrb. Hamburg. wissenschaft]. Anstalt, Bd. XVII, 2. Beiheft, p. 63. 


Kleine bis mittelgroße Actiniiden mit wohl entwickelter, ausgebreiteter Fuß- 
scheibe und ziemlich niedrigem Körper. Mauerblatt wenigstens in seinem oberen 
Teile mit Saugwarzen versehen. Randsäckchen immer vorhanden. Tentakel kurz 
oder von mittlerer Länge. Sphinkter diffus bis schwach circumscript. Parietobasilar- 
muskeln meist kräftig entwickelt und gut abgesetzt. Distaler Körperrand mit mehr 
oder minder deutlicher Randfalte, an der die Randsäckchen sitzen. Die meisten oder 
alle Mesenterien vollständig. Geschlechtsorgane von den Mesenterien erster Ord- 


nung an auftretend. Schlundrinnen wohl entwickelt, in wechselnder Zahl. 


Actinioides angrae pequenae Pax. 
Taf. XXV, Pie 5 u.0. 


1907  Actinioides angrae pequenae nov. spec., Pax, Vorarbeit. Revis. Actiniidae, p. 79. 


Fundort: Lüderitzbucht, Juli 1903, leg. L. SCHULTZE. 

32 Exemplare in FLEmMInGschem Gemisch. 

Alle Exemplare sind so stark kontrahiert, dafs die Tentakel vom oberen Rande des Mauerblattes 
vollständig bedeckt sind; nur an einigen wenigen sind die Spitzen der Tentakel sichtbar. Von der 
ursprünglichen Farbe ist ebenfalls nichts zu erkennen, da die Tiere durch die im FLEmMInGschen Gemische 
enthaltene Osmiumsäure vollständig geschwärzt sind. 

Naturgemäß können unter diesen Umständen alle Angaben über die Größe nur rohe Annäherungs- 
werte darstellen. Als Durchschnittszahl für den Körperdurchmesser fand ich an den größten, am besten 
konservierten Exemplaren I—I,2 cm. Die Höhe des Körpers beträgt etwa I cm. Die kleinsten Individuen 
besitzen einen Körperdurchmesser von 0,3—0,4 cm und nahezu die gleiche Höhe. 

Die Fußscheibe ist wohl entwickelt, ausgebreitet, an vielen Exemplaren infolge Kontraktion nach 
unten zurückgeschlagen. Das Mauerblatt ist in seinen unteren zwei Dritteln glatt, in seinem oberen Drittel 


mit 24 Reihen von Saugwarzen besetzt, die an einigen Exemplaren über die Fläche des Mauerblattes sehr 


289 Anthozoa. 491 


stark hervortreten. Ob der Kranz von Randsäckchen, der die Randfalte ziert, gewissermaßen den obersten 
Abschluß der Saugwarzenreihen bildet oder mit ihnen alterniert, konnte ich wegen der starken Kontraktion 
des Untersuchungsmaterials nicht feststellen. Die kurzen, konischen Tentakel sind in mehreren Kreisen ange- 
ordnet und nehmen nur die äußere Hälfte der Mundscheibe ein. Eine radiäre Streifung auf der Mundscheibe 
fehlt oder ist sehr unvollkommen ausgeprägt. Der Mund besitzt die Gestalt einer flachen Ellipse und wird 
von schmalen Lippenwülsten eingefaßt, die wie das nur mäßig lange Schlundrohr ziemlich tiefe, den Septen- 
insertionen entsprechende Furchen tragen. An manchen Exemplaren treten zwei Siphonoglyphen deutlich 
hervor. Ihre Zahl ist jedoch keineswegs konstant. Während sich bisweilen nur eine Schlundrinne sicher 
erkennen ließ, konnte ich in anderen Fällen sogar deren 5 feststellen. Oft wird mangelhafte Konservierung 
dafür verantwortlich zu machen sein; möglicherweise aber dürfen wir in der wechselnden Zahl der Schlund- 
rinnen ein Merkmal erkennen, das allen Arten der Gattung Actinioides zukommt, zumal CARLGREN bei 
A. sultana ähnliche Beobachtungen machte. 

Das Ektoderm des Mauerblattes ist stark gefaltet und fast von derselben Dicke wie die Stützlamelle 
es ist reich an Eiweißzellen mit körnigem Sekrete, die bei der Tinktion mit DELAFIELDschem Hämatoxylin, 
in bestimmter Konzentrierung sich als intensiv violett gefärbte Schläuche von den übrigen Zellen des 
Ektoderms scharf abheben. Die Hauptmasse des Ektoderms bilden jedoch schlanke Stützzellen, die oben 
eine schwache Crusta abscheiden und in ihrem basalen, der Stützlamelle zugewandten Teile eine Anhäufung 
von Pigment zeigen. Dickwandige Nesselzellen finden sich im Ektoderm des Mauerblattes in relativ 
spärlicher Verteilung. In den Tentakeln und auf der Mundscheibe treten dagegen sowohl dickwandige als 
dünnwandige Nesselkapseln auf. CARLGREN will neuerdings in der Größe der Nesselkapseln und ihrer 
Verteilung über den Aktinienkörper ein wichtiges Merkmal zur Identifizierung von Arten und Gattungen 
erblicken. Dieser Auffassung vermag ich mich jedoch nicht ganz anzuschließen, da besonders die Größe 
der Nesselkapseln, auf die CARLGREN großen Wert zu legen scheint, nach meinen freilich nur kurzen 
Erfahrungen oft bei verschiedenen Exemplaren derselben Spezies doch innerhalb recht weiter Grenzen 
schwankt, andererseits aber bisweilen bei nahe verwandten Arten eine vollkommene Uebereinstimmung zeigt, 
die jede Unterscheidung unmöglich macht. Diesen zweiten Fall dürfte das Beispiel der 3 afrikanischen 
Actinioides-Arten am besten erläutern. 

Die Angaben über die Nesselkapseln von A. sultana und africana in den folgenden beiden Tabellen 
habe ich der Darstellung CARLGRENS in seinen „Östafrikanischen Actinien‘“ entnommen. 

Aus den beiden Tabellen geht zur Genüge hervor, daß Verteilung und Größe der Nesselkapseln 
bei den 3 afrikanischen Actinioides-Arten im wesentlichen übereinstimmen. A. africana besitzt zwar, wie 
Tabelle II zeigt, in den Randsäckchen auffallend große Nesselkapseln, die nach der Messung von CARLGREN 


mindestees doppelt so groß sind wie die der beiden anderen Arten, und die Nesselkapseln von A. angrae 


I. Verteilung der Nesselkapseln im Ektoderm der afrikanischen Actinioides-Arten. 


Fußscheibe Mauerblatt Randsäckchen Tentakel Mundscheibe Schlundrohr 
sultana ziemlich spärlich'ziemlich spärlich etwas häufiger zahlreiche dick- und sspärliche dickwan- zahlreich 
dickwandig dickwandig dickwandig dünnwandige dige, zahlreiche dickwandig 
dünnwandige 
africana spärlich zahlreich dickwandig spärlich dickwandigelspärlich dickwandige zahlreich 
dickwandig dickwandig und sehr zahlreich und sehr zahlreich dickwandig 
dünnwandige dünnwandige 
angrae spärlich spärlich spärlich zahlreiche dick- und'spärliche dickwan- zahlreich 
pequenae |dickwandig dickwandig dickwandig dünnwandige dige, zahlreich dünn- dickwandig 
wandige 
Jenaische Denkschriften. XIII. 37 Schultze, Forschungsreise in Südafrika 1. 


62 


492 FERDINAND Pax, 290 


I. Länge der Nesselkapseln. 


Fußscheibe Mauerblatt Randsäckchen Tentakel Mundscheibe Schlundrohr 
sultana EAN EN Kal dickwandige: 20 u dickwandige: — er 
dünnwandige: 20—24 „| dünnwandige: 20 u N 
africana 1218 u ao PER dickwandige: 16—20 „| dickwandige: 16 u on 
R 2 dünnwandige: 20 u. dünnwandige: 20 y. 
angrae ee nm en dickwandige: 1ı5—19 „| dickwandige: 15—18 u 18—23 
pequenae 5 \ c dünnwandige: 1I—ı9 u | dünnwandige: 19—21 u * 


pequenae erreichen im allgemeinen an allen Teilen des Körpers eine geringere Durchschnittsgröße als die 
von A. sultana und africana, aber beide Merkmale sind zu unwesentlich, als daß sie bei der Unterscheidung 
der 3 Arten in Frage kommen könnten. Die Möglichkeit, daß sorgfältige Beobachtungen über Bau 
und Verteilung der Nesselzellen einem umsichtigen Forscher gelegentlich bei der Identifizierung von 
Arten gute Dienste leisten können, bleibt unbestritten; nur dürfen derartige Kriterien in ihrer systematischen 
Bedeutung nicht überschätzt, in ihrer Anwendung nicht verallgemeinert werden. 

Die ektodermale Längsmuskulatur der Tentakel und die radiäre Muskulatur der Mundscheibe ist bei 
A. angrae pequenae gut ausgebildet. 

Die Stützlamelle, die eine ziemlich bedeutende Dicke besitzt, enthält zahlreiche Kerne eingeschlossen. 
Sie läßt eine deutliche Sonderung in zwei Schichten erkennen. In der äußeren, dem Ektoderm zugewandten 
Hälfte zeigen die Faserbündel ein lockeres Gefüge und einen stark welligen Verlauf, der wenigstens teilweise 
durch die Faltung des Mauerblattes bedingt wird. Auf der inneren, entodermalen Seite besitzen sie dagegen 
eine dichte, feste Struktur und verlaufen mehr geradlinig. Die Anzahl der Mesenterienpaare schwankt und 
zeigt ähnliche Variationen, wie sie HApDon von A. papuensis beschrieben und abgebildet hat. Ihre Anordnung 
dürfte der Formel 6 — 6 4 12 + (24) = (48) entsprechen; doch wird die Zahl 48 von keinem der unter- 
suchten Exemplare erreicht. Die meisten, mindestens aber die Paare der zwei ersten Zyklen sind vollständig. 
Zwei symmetrisch gelegene Septenpaare sind als Richtungssepten ausgebildet. Die Längsmuskulatur der 
Septen ist kräftig entwickelt und setzt sich aus hohen Falten zusammen, die gewöhnlich nur auf der dem 
Mauerblatte zugewandten Seite etwas stärker verzweigt sind. Auch der Parietobasilarmuskel ist wohl 
entwickelt und tritt selbst an den kleineren, unvollständigen Septen als ein kräftiger Seitenast hervor. Seine 
schönste Ausbildung zeigt er in der Gonadenregion der Septen. 

Der circumscripte Sphinkter (Taf. XXV, Fig. 5), der einigermaßen an den von A. ambonensis erinnert, 
scheint im Vergleiche zu den übrigen Muskeln nur relativ schwach entwickelt zu sein; daß er aber trotzdem 
seine Funktion auszuüben vermag, beweist am besten ein Blick auf das vorliegende Material. 

Marginalstomata sind vorhanden; Oralstomata konnte ich dagegen nicht nachweisen. Akontien und 
Cincliden fehlen. 

Geschlechtsorgane waren reichlich vorhanden und traten an allen vollständigen Mesenterien mit 
Ausnahme der Richtungsmesenterien auf. Alle Exemplare, die ich näher untersuchte, waren $. Die Gestalt 
der ganzen Gonade ist etwa linsenförmig (Taf. XXV, Fig. 6). Die großen, mit einem wandständigen 
Kerne versehenen Eier sind meistens in einer, stellenweise aber auch in zwei Reihen angeordnet, eingebettet 
in das Maschenwerk der Stützlamelle. Zooxanthellen finden sich im Entoderm der Tentakel und des 
Mauerblattes in relativ geringer Anzahl; etwas zahlreicher treten sie in den Mesenterialwülsten auf, ohne 
daß es jedoch zur Ausbildung eines scharf umschriebenen Zooxanthellenstreifens kommt. Im Schlundrohre 
und zwischen den Mesenterialfilamenten finden sich zahlreiche, zur Gattung Cocconeis gehörige Diatomeen. 


Ihre Länge beträgt durchschnittlich I9—20 u, ihre Breite 13 «. Die annähernd elliptische Schale ist mit 


291 Anthozoa. 493 


zahlreichen hyperbolischen Linien bedeckt, die sich bei stärkerer Vergrößerung in Reihen feiner Punkte 
auflösen. Diese eigenartige Skulptur, verbunden mit einer zentral gelegenen Raphe, läßt die Art mit 


s Sicherheit als einen Vertreter der Sektion Eucocconeis SCHÜTT erkennen !}). 


I, ee 


Familie: Sagartiidae. 


Subfamilie: Chondractiniinae, Hapvvon. 


Gattung: Paraphellia Hapovon, 1891. 


1889 Paraphellia Haınpvon in Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, p. 313 (non Verrivu 1868!). 
1898 j Haovon, ibid. (2) Vol. VI, p. 460. 
1901 5 DerAGe et Hfrovarn, Trait& Zoologie concröte, T. II, 2, p. 517. 
Chondractiniinen mit glatter Körperwand, dünner Mesogloea und nicht be- 
sonders kräftig entwickeltem Sphinkter. Cuticula fehlt. 
Diese von Happon aufgestellte Gattung, die bisher nur von der Südwestküste Irlands und der 


Torresstraße bekannt war, ist in der Sammlung L. SCHULTZE durch eine neue Art vertreten. 


P. polyptycha nov. spec. 


Fundort: Lüderitzbucht; Juli 1903, L. SCHULTZE. 

14 Exemplare in konzentrierter wässeriger Sublimatlösung. 

Die Farbe der konservierten Tiere ist gelblich. Der Durchmesser der Fußscheibe beträgt I cm, 
die Körperhöhe 0,5 cm, der Durchmesser der Mundscheibe 0,6 cm, die Länge der Tentakel 0,4 cm. Die 
Fußscheibe ist ziemlich kräftig entwickelt und trägt an einzelnen Exemplaren eine der Insertion der Septen 
entsprechende radiäre Streifung. Das Mauerblatt ist glatt, besitzt jedoch infolge Kontraktion ein warziges 
Aussehen. Randsäckchen und Fossa fehlen. Tentakel zahlreich, konisch, in mindestens vier Kreisen ange- 

-ordnet. Mundöffnung kreisrund, mit radiär gestreiften Lippen. Sphinkter mesogloeal. Ektoderm des Mauer- 
blattes doppelt so dick wie die Mesogloea; Entoderm der Körperwandung stark pigmentiert und anscheinend 
immer frei von Zooxanthellen. 

Im ganzen sind 32 Paar Septen vorhanden, von denen 8 Paar vollständig und mit einem kräftigen 
Längsmuskelpolster ausgestattet sind. Bemerkenswert ist an den von mir untersuchten Exemplaren dieser 

. Spezies die starke Vakuolisierung des Entoderms der Septen, das sehr an den Bau des Entoderms erinnert, 
den CARLGREN?) bei Aktinienlarven der Antarktis beschrieben hat. 


Akontien nicht besonders kräftig entwickelt. 


Familie: Minyadidae. 


Gattung: Minyas CUVIER, 1817. 


1857 Minyas (pro parte) Mıryz Epwarvs, Hist. nat. Corall., T. I, p. 228. (Enthält die vollständige Synonymie der 
Gattung.) 

1884 Acerominyas + Dactylominyas + Phyllominyas Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 350, 352, 354. 

1898 Minyas Hapvon in Seientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 464. 


ı) Die Bestimmung dieser Diatomee verdanke ich der Liebenswürdigkeit meines Freundes Herrn Dr. A. LINGELSHEIM, 
Assistenten am Kgl. Botanischen Institute der Universität Breslau. 
2) Actiniarien in Res. Voyage Belgica, Zool., Anvers 1903. 
37* 
l 62 * 


494 FERDINAND Pax, 292 


Meines Erachtens unterliegt es keinem Zweifel, daß die meisten Minyadiden die pelagisch lebenden 
Larvenformen festsitzender Aktinien darstellen. Für diese Ansicht spricht ganz besonders der Umstand, 
daf5 z. B. in den beiden „Gattungen“ Stichophora und Minyas bisher noch niemals geschlechtsreife Individuen 
angetroffen worden sind. Solange andererseits freilich die Larvennatur dieser Formen noch nicht einwandfrei 


nachgewiesen ist, halte ich es für zweckmäßig, den alten Cuvierschen Gattungsnamen Minyas beizubehalten. 


Minyas eyanea Cuv. 


1817 Minyas cyanea Cuv., Cuvıer, Regn. anim., T. IV, p. 24, pl. 15, fig. 8. 
1817 Actinia ultramarina, Lesurur in Journ. Acad. Philadelphia, Vol. I, p. 181; pl. 7, fig. 4, 5, 6, 7a. 
1830 Holothuria (Minyas) caerulea, Lessox, Cent. Zool., pl. 62, fig. 1. 


1830 r > Less., Lessoxn, Voyage Coquille, Zool., T. II, 2. part., 2. div., p. 13. 
1849 una caerulea, Mırne EpwArns Res Regn. anim. CuviEr Zoo pl. 21, nosslhelta, 
1857 A cyanea (pro parte), MıLne EpwArps, Hist. nat. Corall., T. I, p. 228. 


1884 Dactylominyas coerulea Less., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 353. 
1884 Phyllominyas cyanea Less., Anpres, ibid. p. 355. 
1898 Minyas cyanea Cuv., Happon in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. VI, p. 464. 
„Corps meloniforme, tres-deprim& aux pöles dans son &tat de contraction, a bouche anterieure, large, 
arrondie, bord&e de trois rangs de sugoirs courts, vermiculaires, cylindriques, blancs; anus oblong, nu, ouvert 


dans une surface d&primee, arrondie et plane. Dans les mers du cap de Bonne-Esperance“ (LEsson, 1830). 


Species incertae sedis. 


Actinia dubia Less. 


1830 Actinia dubia Less., Lesson, Voyage Coquille, Zool., T. II, 2. part., 2. divis., p. 77. 
1857 Actinia ? dubia, Mınnw Eovwaros, Hist. nat. Corall., T. I, p. 245. 
1884 Actinia dubia, Anores in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 381. 


„Elle est courte, tronqude, ayant un rebord dilat& et plisse au sommet, des tentacules courts, sur 


2 rangs, et rougeätres, tandis que son enveloppe legerement rayce, est vert-noirätre. Au cap de Bonne- 
Esp£rance‘ (LEsson, 1830). 


Sagartia rubro-alba (Quoy et GAIM.). 


1833 Actinia rubro-alba nob., Quoy et Gammarp, Voyage l’Astrolabe, T. IV, p. 148, pl. 10, fig. 5. 
1837 5 2 „  Destmayes in LamArck, Hist. nat. anim. sans vertebr., p. 546. 
1857 Adamsia rubro-alba, MıLnz Epwarps, Hist. nat. Corall., T. I, p. 281. 
1881 Sagartia rubro-alba Qu. et Gamm., Anpees in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 169. 
„Actinia minima, cylindrica, alba; tentaculis aurantiacis paululum longis, uniseriatis“ (Quoy et 
GAIMARD, 1833). 


Die Zugehörigkeit dieser Art zur Gattung Sagartia ist höchst zweifelhaft. 


Cystiactis reynaudi MıLnE EDw. 
1857 Oystiactis Reynaudi, MıLnz Epwarps, Hist. nat. Corall., T. I, p. 276. 
1884 n n M. Eow., Anpres in Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX, p. 236. 
„Tentacules plus courts que dans les O©. Eydouzi et C. Gaudichaudi. Tubercules en forme de phlyc- 


tenes serres, subs£rialaires, et de grosseur mediocre. Couleur brun clair dans les individus conserves 


dans J’alcool. 


en 


293 Anthozoa. 495 


Habite le cap de Bonne-Esperance (Raynaup). Museum d’histoire naturelle de Paris“ (MıLnE 
EDWARDS, 1857). 


4Aulactinia spec. R. HERTw. 


1888 Aulactinia spec.?, R. Hurrwis in Rep. scientif. Res. Challenger, Zool., Vol. XXVI, p. 16. 


Fundort: Simons Bay am Kap der Guten Hoffnung in einer Tiefe von 10—20 Faden. 


Die Art ist sicher eine Cribrinide; ihre genaue sytematische Stellung läßt sich indessen nicht ermitteln. 


„Zoanthus confertus (VERR.).“ 


1888 Zoanthus confertus Verriuı, R. Herrwic in Rep. scientif. Res. Challenger, Zool., Vol. XXVI, p. 37. 


Fundort: Simons Bay am Kap der Guten Hoffnung, Tiefe 10—20 Faden. 
Ohne eine Untersuchung des ÖOriginalexemplars ist es unmöglich zu entscheiden, ob HERTwIGS 
Zoanthus confertus wirklich mit der von VERRILL von San Salvador und Acapulco beschriebenen Mammillifera 


conferta identisch ist. 


„Cortieifera tuberculosa KLunz.“ 


1888 Oorticifera tuberculosa KuunzinGER, R. Herrwie in Rep. scientif. Res. Challenger, Zool., Vol. XXVI, p. 45. 


Fundort: Simons Bay, Cape of Good Hope; 10—20 fathoms. 
Es ist nicht gerade wahrscheinlich, daß die im Roten Meere heimische Palythoa tuberculosa, die an 
der afrikanischen Ostküste schon bei Sansibar sicher fehlt, am Kap der Guten Hoffnung vorkommen sollte. 


Wahrscheinlich handelt es sich um eine andere Art. 


Epizoanthus cancrisocius (MART.). 


1875 Palythoa cancrisocia, Martens in Sitzungsber. Gesellsch. naturf. Freunde Berlin. 

1879 Epizoanthus cancrisocius v. MArT., StuUDEr in Sitzungsber. Kgl. Preuß. Akad. Wissensch. Berlin, 1878, p. 547. 

1884 Polythoa brevis Ducn. (pro parte), Anpees in Fauna u. Golf. Flora Neapel, Bd. IX, p. 318. 

1891 Epizoanthus cancrisocius MArr., Hapvpon and StmackLeron in Scientif. Transact. Roy. Dublin Soc., (2) Vol. IV, 
p- 633. 

6 Exemplare einer Epizoanthus-Art, die auf der Reise der „Gazelle“ südlich vom Kap der Guten 
Hoffnung (34° 13,6‘ S., 15° 0,7' E.) in 117 Faden Tiefe gedredgt wurden, identifizierte STUDER mit der von 
MARTENS beschriebenen Palythoa cancrisocia. Wenn auch die Bestimmung der Art falsch sein dürfte, so ist 
der Fund doch insofern wichtig, als durch ihn das Vorkommen der Gattung Epizoanthus am Kap der Guten 


Hoffnung sicher gestellt wird. 


B. Tiergeographischer Teil. 


Wie der systematische Teil der Arbeit ergeben hat, kommen nach dem gegenwärtigen Stande 
unserer Kenntnis an der afrikanischen Westküste 24 Aktinienspezies vor. Außerdem werden in der 
Literatur noch II weitere Arten von dort angegeben, deren systematische Stellung jedoch unsicher ist und 
die deshalb in der folgenden Betrachtung außer acht gelassen werden sollen. Die 24 sicheren Arten 
verteilen sich auf I8 Gattungen, die ihrerseits 8 verschiedenen Familien angehören. Die Beteiligung der 


einzelnen Unterordnungen der Actiniarien an der Zusammensetzung der Fauna Westafrikas ist außer- 


496 FERDINAND Pax, 294 


ordentlich ungleichmäßig. Die Cerianthaceen sind mit nur einer Art vertreten, die sich ausschließlich 
im äußersten Norden des westafrikanischen Küstengebietes (Madeira) findet. Auf die Unterordnung der 
Actiniaceen entfallen ı7 Spezies, die sämtlich der Tribus Actiniinae angehören. Wenn man auch als 
sicher annehmen darf, daf) mit der fortschreitenden Erforschung der westafrikanischen Küste noch 
stichodactyline Aktinien aufgefunden werden, so dürfte doch mindestens eine gewisse Armut an Sticho- 
dactylinen auch in Zukunft als das Wahrzeichen der westafrikanischen Fauna gelten. Die Actiniinen 
sind wahrscheinlich ziemlich gleichmäßig über die ganze westafrikanische Küste verbreitet. Von den 
Zoanthaceen kommen hier 9 Arten I) vor, und zwar finden sich im tropischen Westafrika nur Angehörige 
der Subfamilie Brachycneminae, während im Norden (Azoren, Kanaren) wie im Süden (Kapland) neben 
Brachycneminen auch Macrocneminen auftreten. Jeder Versuch einer faunistischen Gliederung Westafrikas 
wird diesem Umstande Rechnung zu tragen haben und somit eine Dreiteilung der Küste vornehmen, wie sie 


bereits im systematischen Teile der Arbeit durchgeführt worden ist. 


Karte ı. * Verbreitung der Gattung Epixoanthus an der westafrikanischen Küste. Verbreitung von Anemonia 


sulecata. Marine Oberflächenisotherme von 20° im kältesten Monat im Atlantischen Ozean nach SUPAN. 


Nordwestafrika birgt in seinem Litoral noch typisch europäische Formen, wie z. B. Anemonia sulcata, 
die schon an der Küste von Madeira die Südgrenze ihrer Verbreitung (Karte I) findet. Die Tropenzone 
ist völlig frei. von europäischen Einflüssen, und an der südwestafrikanischen Küste machen sich bereits 
antarktische Anklänge geltend. Andererseits steht die Fauna Nordwestafrikas zu der des westlichen 


Kaplandes in engerer Beziehung als zu der dazwischen liegenden Tropenzone. So begegnet uns die 


ı) Die drei als „Species dubiae“ aufgeführten Arten, Zoanthus confertus, Palythoa tuberculosa und Epixoanthus cancrisocius 
sind sicher Zoanthiden, wenn auch ihre Stellung als Arten noch unsicher ist. 


295 Anthozoa. 497 


an den Azoren auftretende Gattung Epizoanthus im westafrikanischen Gebiete!) erst wieder in der Nähe 
von Kapstadt (Karte I), d. h. das tropische Westafrika tritt scharf als ein besonderer faunistischer 
Bezirk hervor. Auf die Frage nach seiner genaueren Begrenzung soll erst im folgenden eingegangen 
werden. Hier sei nur erwähnt, daß seine Grenzen mit einer anderen tiergeographisch äußerst wichtigen 
Linie zusammenfallen, der marinen Oberflächenisotherme von 20° im kältesten Monat (Karte ı). Diese 
Linie bildet nicht nur die Polargrenze der riffbildenden Korallen, sondern setzt auch einer üppigen 
Entwicklung der Zoanthiden eine Schranke. Daraus geht auf das deutlichste hervor, daß die Faktoren, 
welche die faunistische Differenzierung des westafrikanischen Litorals bedingen, in erster Linie klimatischer 
Natur sind, i 

Um den Ueberblick über die Verbreitung der einzelnen Aktinien zu erleichtern, gebe ich folgendes 
nach Fundorten geordnete Verzeichnis der an der westafrikanischen Küste bisher beobachteten Aktinien, 
in dem die Spezies von zweifelhafter systematischer Stellung mit einem Fragezeichen versehen sind. Sie 


finden bei den weiteren Erörterungen keine Berücksichtigung. 


Azoren. 


Epizoanthus paguriphilus. 


Madeira. 
Oerianthus membranaceus 
Alicia mirabiles 
Actinia eqwina 

55 „ var. carı 
Anemonia sulcata 
Oribrina listeri 
Phellia vestita 
Adamsia rondeletiü 


Aiptasia couchii. 


Kanarische Inseln. 
Actinia equina 

„ „ var. cari 
Euphellia einclidifera 


Palythoa canariensis. 


Kapverden. 


Phymactis diadema 
Actinia equina 

„; n, var. cari 
Cereus brevicornis 


Adamsia rondeletü. 


? Halcampella spec. 


? Actinia gemma 


I) in der auf p. 463 gegebenen Umgrenzung. 


? Achma curta 


2m  wlesin. 


Golf von Guinea. 

Zoanthus thomensis 

Palythoa canalifera 
r guinensis 


5 rubra. 


Lüderitzbucht. 
Phymactis capensis 
Anemonia thelcteria 
Actinioides angrae pequenae 


Paraphellia polyptycha. 


Kap der Guten Hoffnung. 


Phymactis capensis 
Anemonia infecunda 
Halcampa capensis 


Minyas cyanea. 


I) 


Actinia dubia 

? Sagartia rubro-alba 
? Oystiactis reynaudi 

? Aulactinia spec. 

? Zoanthus confertus 

? Palythoa tuberculosa 


? Epizoanthus cancrisocius. 


498 FERDINAND PAx, 296 


Von den Azoren kennen wir gegenwärtig eine einzige Aktinienart, Epizoanthus paguriphilus. Diese 
Spezies ist eine Tiefseeform, die im nordatlantischen Ozean von der Ostküste der Vereinigten Staaten bis 
nach Westeuropa verbreitet ist. Selbstverständlich läßt sich auf das Vorkommen einer einzigen Art hin 
noch kein Urteil über den ganzen Charakter der Aktinienfauna abgeben, aber die gesamten Verhältnisse 
dieser Inselgruppe machen es wahrscheinlich, daß ihre Umgebung nur solche nordatlantischen Tiefseeformen 
beherbergt, die keinerlei Beziehungen zum Litoral des europäischen Festlandes aufweisen. 

Ganz anders verhält es sich mit den übrigen Inseln, die der Küste Nordwestafrikas vorgelagert sind. 
Sie charakterisiert vor allem der Zusammenhang mit der atlantischen Küste Europas und dem romanischen 
Mittelmeere. Will man daher das nordwestafrikanische Küstengebiet begrenzen, so muß man zunächst die 


Frage beantworten: Wie weit reichen die europäischen Formen an der westafrikanischen Küste nach Süden? 


Karte 2. Verbreitung von Aiptasia couchiüi N] und Anemonia infecunda E. 


Eine scharfe Linie läßt sich hierbei natürlich nicht angeben, da einige Arten weiter nach Süden gehen als 
andere; aber als äußerste Südgrenze, bis zu der noch europäische Arten vordringen, können die Kapverden 
gelten. Bis zu ihnen reicht Actinia equina (Karte 2) mit ihrer Varietät cari, sowie Adamsia rondeletü. 

Eine Sonderstellung innerhalb des nordwestafrikanischen Küstengebietes nimmt Madeira ein. Hier 
tritt uns der Einfluß des nahen europäischen Kontinents noch ganz unverhüllt entgegen. Von den 8 Arten, 
die an der Küste von Madeira vorkommen, sind 5, nämlich Cerianthus membranaceus, Actinia equina und var. 
cari, Anemonia sulcata, Adamsia rondelettii und Aiptasia couchiü, an den europäischen Küsten verbreitet. Aiplasia 
couchü ist auf die Westküste Europas beschränkt (Karte 3), während die übrigen 4 Arten auch im Mittelmeere 


vorkommen. Nur 3 Arten, Alicia mirabilis, Oribrina listeri und Phellia vestita, sind der Küste von Madeira 


297 Anthozoa, 499 


eigentümlich, doch finden sich Angehörige der Gattungen, zu denen diese 3 Arten gehören, auch in den 
europäischen Gewässern. Die Kanarischen Inseln haben mit dem Litoral des europäischen Festlandes 
nur noch Actinia equina gemein; dagegen besitzen sie in Palythoa canariensis eine endemische Form, die am 
nächsten mit der P. isolata von den Bahama-Inseln verwandt ist. Die im systematischen Teile der Arbeit 
als neu beschriebene Euphellia cinclidifera steht vorläufig wenigstens isoliert. Den äußersten Süden des 
nordwestafrikanischen Gebietes nehmen die Kapverden ein, an deren Gestade die Südgrenze der Ver- 
breitung von Actinia equwina und wahrscheinlich auch von Adamsia rondeletii liegt. Sie beherbergen bereits 
in Phymactis diadema den Vertreter einer Gattung, die den nördlicheren Teilen des Atlantischen Ozeans 


durchaus fremd ist. Cereus brevicornis ist auf die Umgebung der Kapverden beschränkt. 


Eine wesentlich andere Fauna belebt das tropische Westafrika, über deren Charakter uns nur die 
spärlichen Aktinienfunde aus dem Golfe von Guinea Aufschluß geben können. Es ist wohl kein Zufall, 
daß die Aktinien, die GREEFF an der Küste der Inseln Rolas und St. Thome sammelte, sämtlich der Familie 
der Zoanthiden angehören. Vielmehr deutet dieser Umstand darauf hin, daß koloniebildende Zoanthiden 
— denn um solche handelt es sich hier — unter den Aktinien des Golfes von Guinea wenigstens der 
Individuenzahl nach unbedingt vorherrschen. Alle aus dem Golfe von Guinea beschriebenen Arten sind 
nur von dort bekannt, doch ist es sehr wahrscheinlich, daf diese Arten auch aus Westindien werden nach- 
gewiesen werden, sobald erst die Zoanthidenfauna des amerikanischen Mittelmeers eine zusammenfassende 
Bearbeitung erfahren wird. Die Südgrenze des tropischen Abschnittes der afrikanischen Westküste läßt sich 
zur Zeit noch nicht genau angeben; sie wird vermutlich wie die Nordgrenze in ihrem Verlaufe nicht allzu 


sehr von der Polargrenze der Korallenriffe (Karte 1) abweichen. 
Jenaische Denkschriften. XIII. 38 Schultze, Forschungsreise in Südafrika. I. 
63 


500 FERDINAND Pax, 298 


Die außerordentlich vereinzelten Funde, die von der südwestafrikanischen Küste vorliegen, 
gestatten gegenwärtig freilich noch kein abschließendes Urteil über den Charakter der Aktinienfauna. 
Immerhin lassen sie schon erkennen, daf sich hier in ständigem Kampfe gegen Brandung und kaltes 
Auftriebwasser eine sehr widerstandsfähige, zugleich aber außerordentlich artenarme Fauna entwickelt hat, 
die den schärfsten Gegensatz zu dem reichen Tierleben bildet, das sich unter gleicher geographischer 


Breite an der afrikanischen Ostküste entfaltet. 


Günstigere Existenzbedingungen finden die Aktinien an der südwestafrikanischen Küste nur in den 
Buchten, wo die Kraft der Brandung bereits außerordentlich abgeschwächt ist, so vor allem in der 
Lüderitzbucht. Hier sind die Seerosen!), „besonders im Bereiche der Ebbe-Flutlinien, die augen- 
fälligsten Bewohner der Felsküste. Sie bilden, gewöhnlich zu größeren Gesellschaften vereinigt, in den 
stillen Teichen, die das Meer zurückläßt, farbenfrische Beete“?). Von der Pracht der Korallengärten, die 
sich hier entfaltet, vermag nur, wer sie selber geschaut, ein rechtes Bild zu entwerfen. Meine Darstellung 
muß sich damit begnügen, die auffälligsten Erscheinungen im Bilde der Fauna hervorzuheben und die tier- 
geographischen Beziehungen aufzudecken, welche das Studium dieser Formen offenbart. Als Charaktertier 
der Lüderitzbucht muß die in der Sammlung L. SCHULTZE mit mehr als 200 Exemplaren vertretene 
Phymactis capensis gelten, hinter der Anemonia theleteria, Actinioides angrae pequenae und Paraphellia polyptycha 


an Individuenzahl entschieden zurücktreten. 


Das größte Interesse beansprucht zweifellos die geographische Verbreitung von Phymaclis capensis 
(Karte 3). Diese Art ist an der chilenischen Küste weit verbreitet und kommt sonst nur noch am Kap der 
Guten Hoffnung und in der Lüderitzbucht vor. Eine derartige Verbreitung könnte zunächst merkwürdig 
erscheinen; sie findet aber eine befriedigende Erklärung in der Gleichartigkeit der klimatischen Verhältnisse, 
unter denen die Litoraltiere an den Westseiten von Südamerika und Südafrika leben. Beide Küsten stehen 
unter dem Einflusse des kalten Auftriebwassers, und es ist jedenfalls beachtenswert, daß an der Westküste 
von Südamerika, wo das kalte Auftriebwasser gerade im Norden des Wendekreises besonders entwickelt 
ist, auch Phymactis capensis bis in die Tropenzone vordringt (Karte 3). Wenn die Art nun heutzutage auch 
in den antarktischen Gewässern anscheinend fehlt, so werden wir doch annehmen müssen, daß in der Vor- 
zeit die Antarktis die verbindende Brücke zwischen den beiden jetzigen Verbreitungsgebieten von Phymactis 


capensis gebildet hat. 


Die übrigen 3 aus der Lüderitzbucht nachgewiesenen Species sind nur von dort bekannt und 


gehören Gattungen mit einer recht zerstreuten Verbreitung an. 


’ 


Für die Fauna des westlichen Kaplandes ist vor allem Anemonia infecunda charakteristisch, 
eine Art, die außerdem nur noch an der Westküste von Australien begegnet (Karte 2). Sie bildet zusammen 
mit Phymactis capensis einen Beweis dafür, daf) die Westseiten der drei Südkontinente faunistisch näher 
miteinander verwandt sind, als jede von ihnen mit der ihr zugewandten Ostseite des gegenüberliegenden 
Erdteiles®). Zu entscheiden, ob dieser Satz auch für andere Tiergruppen Geltung hat, muß künftigen 
Untersuchungen vorbehalten bleiben. Auf Beziehungen des Kaplandes zur Antarktis deutet Halcampa 
capensis, die der Halcampa purpurea von den Kerguelen nahesteht. Das Vorkommen einer Epizoanthus-Art 


südlich vom Kap der Guten Hoffnung habe ich schon vorher (p. 497) erwähnt. Dagegen läßt man meines 


ı) Von den Hottentotten werden die Aktinien nach L. SCHULTZE als „au-ros“ bezeichnet. 

2) L. SCHULTZE, 1907, P- 32. 

3) Daß es sich hierbei nicht etwa um eine durch gleiche Existenzbedingungen hervorgerufene äußere Ähnlichkeit der 
Faunen, also um eine Konvergenzerscheinung handelt, beweist die Identität der Arten. 


299 Anthozoa. 


501 


Erachtens das Auftreten von Minyas cyanea vorläufig am besten unberücksichtigt, solange die wahre Natur 


dieser Tierform noch nicht sicher erkannt ist. 

Versucht man das Resultat der vorhergehenden Erörterungen schematisch 
zusammenfassen, so erhält man ein Bild, wie es das nebenstehende Kärtchen 
darstellt. Zweifellos werden ja die Grenzen der einzelnen Bezirke mit der fort- 
schreitenden Vertiefung unserer Kenntnisse noch Verschiebungen erfahren, aber 
die Grundzüge der geographischen Verbreitung der Aktinien im westafrika- 
nischen Litoral lassen sich schon jetzt klar überblicken. Sie zeigen in allen 
wesentlichen Punkten eine Abhängigkeit vom Klima. Erst in zweiter Linie 
kommt die morphologische Gestaltung des Meeresbodens in Betracht. Eine 


entscheidende Bedeutung erlangt sie nur dort, wo bei geringer Horizontal- 


tiefer Depressionen, die für echte Litoraltiere immer eine natürliche Grenze der 


Karte 4. Gliederung des 
j westafrikanischen Litorals 
entfernung starke Niveaudifferenzen auftreten, also besonders an den Rändern Grund seiner Aktinienfauna. 


auf 


Verbreitung bilden. Die Tatsache, daß die Aktinienfauna Westafrikas so wenige Beziehungen zu der 


der Ostküste Amerikas aufweist, findet somit in dem Vorhandensein der ostafrikanischen Mulde eine 


befriedigende Erklärung. 


Literaturverzeichnis. 


I. Literatur zur Aktinienfauna der nordwestafrikanischen Inseln. 


1827 Tıvesıus, Wıruetm GortL.: Naturhistorische Abhandlungen und Erläuterungen, Cassel, p. 119. 


„leneriffische Actinia‘“ von der Küste der Insel Teneriffa. 


1846 Dana, James D.: United States Exploring Expedition during the years 1838—1842, Zoophytes. Philadelphia. 


Actinia flagellifera von Madeira, Actinia tabella, graminea, diadema, gemma und curta von den Kapverden. 
1857 Mırne Epwarps, H.: Histoire naturelle des Coralliaires ou polypes proprement dits, Paris. T. I, p. 244. 
Actinia tilesii von Teneriffa. 


1861 Drouer, Herner: El&ments de la faune acordenne. Me&m. Soc. de l’Acad. de P’Aube, T. XXV. 


Grundlegendes Werk für unsere Kenntnis der marinen Fauna der Azoren; Aktinien werden hierin nicht erwähnt. 


1861 Jomnson, James YarE: Notes on the Sea-Anemones of Madeira, with description of new species. Proceed. Zool. 


Soc. London, 1861. 


Sagartia parasitica, S. affinis, Phellia vestita, Aptasia couchiti, Anthea cereus, Actinia mesembryanlhemum, A. virgata, 


Bumnodes listeri, Alicia mirabilis, Saccanthus maderensis von Madeira. 


1862 Jomnson, James Yare: Notes on the Sea-Anemones of Madeira, with description of new species. Ann. Mag. 


Nat. Hist., (3) Vol. IX. 


Unveränderter Abdruck der vorhergehenden Arbeit. 


1868 Verrıuz, A. E.: Classification of Polyps. Extract condensed from a Synopsis of the Polypi of the North Pacitie 


Exploring Expedition under Captains Rınasorp and Ropgers. Proceed. Essex Institute, Vol. V, p. 323. 


Comactis flagellifera von Madeira. 


1872 Greerr, Rıcnarn: Madeira und die Canarischen Inseln in naturwissenschaftlicher, besonders zoologischer Be- 


ziehung. Rektoratsprogramm Marburg, 1872, p. 31. 
Anthea, Adamsia, einige Sagartien und Cerianthus von Arrecife. 
38* 
63* 


1879 


1885 


1888 


1890 


1891 


1895 


1896 


1896 


1898 


1895 


1905 


1883 


1886 


FERDINAND Pax, 300 


Stuper, Tu.: Die mit dem Schleppnetz angestellten Untersuchungen an der Westküste von Afrika während der 
Reise S. M. S. „Gazelle“. Sitzungsber. Gesellsch. naturforsch. Freunde Berlin, 1878, p. 138. 


Cereus brevicornis aus 150 Faden Tiefe unter 10° 6,9' N. Br. und 17° 16° W.L. 
Studer, Tu.: Zweite Abteilung der Anthozoa polyactinia, welche während der Reise S. M. S. Corvette Gazelle 
um die Erde gesammelt wurden. Monatsber. Kgl. Preuß. Akad. Wissensch. Berlin, 1878. 


Eingehendere Beschreibung von Cereus brevicornis. 


Herrwig, Rıcuarv: Die Actinien der Challenger-Expedition, Jena, p. 65. 


Calliactis polypus von den Kapverden. 


Jonnson, James Yare: Madeira, its Climate and Scenery. A Handbook for visitors, London. 


Aufzählung der von JOHNSON 1861 beschriebenen Aktinien. 


Herrwig, RıcHAarp: Report on the Actiniaria dredged by H. M. S. Challenger during the years 1873—1876. 
Supplement. Rep. scientif. Res. Voyage H. M. S. Challenger, Zoology, Vol. XXVI, p. 32. 


Halcampella spec. von den Kapverden. Für die 1832 beschriebene Oalliaetis polypus wird der neue Name Adamsia 
polypus aufgestellt. 


Jourvan, Er.: Note preliminaire sur les Zoanthaires provenant des campagnes du yacht l’Hirondelle. Golfe de 
Gascogne, Acores, Terre-Neuve, 1886, 1887, 1888. Bull. Soc. Zool. France, T. XV, p. 175. 


Epixoanthus spec. von den Azoren. 


Jourvan, Er.: Quatriöme campagne du yacht l’Hirondelle. Sur un Epizoanthus nouveau des Agores. Bull. Soc. 
Zool. France, T. XVI, p. 269. 


Epixoanthus hirondellei von den Azoren. 


Jourvan, Er.: Zoanthaires provenant des campagnes du yacht l’Hirondelle (Golfe de Gascogne, Acores, Terre- 
Neuye). Result. Campagn. scientif. ALgerr I. prince souver. Monaco, Fasc. VII. 

Epixoanthus hirondellei von den Azoren. 
KwiertsıewsKi, Casımır R.: Revision der Actinien, welche von Herrn Prof. Sruper auf der Reise der Korvette 
Gazelle um die Erde gesammelt wurden. Jenaische Zeitschr., N. F. Bd. XXIII. 

Untersuchung der STUDERschen Originale: Cereus brevicornis. 
Happon, A. C. and Duerven, J. E.: On some Actiniaria from Australia and other distriets. Scientif. Transact. 
Roy. Dublin Soc., Ser. 2, Vol. VI, p. 143. 


Gemmaria canariensis von den Kanarischen Inseln. 


Scumitz, P. Ernesto: Les coraux (Anthozoaires) de Madere Le Oosmos, N. S. T. XXXIX. 
Actinia cereus, A. mesembryanthemum, A. virgata, Bumodes listeri, Sagartia parasitica, S. affınis und Alicia mirabilis 
von Madeira. 
Brown, A. Samter: Madeira, Canary Islands and Azores. A practical and complete guide for the use of Tourists 
and Invalids, London, p. 39. 
Aufzählung der von JOHNSON (1861) an der Küste von Madeira beobachteten Actiniarien. 
CrossLanp, Cyrıv: The Oecology and Deposits of the Cape Verde Marine Fauna. Proceed. Zool. Soc. London, 
1905, Vol. I. 


Wichtig für die Beurteilung der ökologischen Verhältnisse an der westafrikanischen Küste. Leider werden gerade 
die Aktinien in dieser Arbeit nicht behandelt. 


II. Literatur zur Aktinienfauna des Golfes von Guinea. 


Mürver, Georg: Zur Morphologie der Scheidewände bei einigen Palythoa und Zoanthus. Inaug.-Dissertation 
Marburg. 
Beschreibung von 3 Palythoa-Arten und einer Zoanthus-Art von Rolas. Die Arten werden, obwohl sie neu sind, nicht 
benannt. 
Koch, Wıruerm: Über die von Herrn Prof. Dr. Grerrr im Golf von Guinea gesammelten Anthozoen. Inaug.- 
Dissertation Bonn. 


Zoanthus thomensis von St. Thom& und Rolas, Zoanthus glaucus, Palythoa canalifera, gwinensis und rubra von Rolas. 


a en 


EN DELETE ER 


301 


Anthozoa. 503 


III. Literatur zur Aktinienfauna Südwestafrikas und des westlichen Kaplandes. 


1830 


1833 


1833 


1857 


1865 


1865 


1879 


1882 


1882 


1888 


1894 


1899 


1907 


1907 


1884 


Lesson, Rext Prımevere: Öenturie zoologique ou choix d’animaux rares, nouveaux ou imparfaitement connus, Paris. 
Holothuria (Minyas) eaerulea vom Kap der Guten Hoffnung. 
Lesson, Rent Prımevere: Zoologie. Voyage autour du monde sur la corvette de S. M. la Coquille pendant les 
annees 1822—1825 par L. J. Durerrey, Paris. 
Actinia capensis, A. dubia und Holothuria (Minyas) eaerulea vom Kap der Guten Hoffnung. 
Quov et Gaımarn: Zoologie. Voyage de decouvert. l’Astrolabe pendant les anndes 1826—1829 par Dumont 
d’Urvırıe, Paris, T. IV, p. 148. 


Actinia rubro-alba vom Kap der Guten Hoffnung. 


Mırnz Epwarps, H.: Histoire naturelle des Coralliaires ou polypes proprement dits. Paris, T. I. 


Enthält Diagnosen der schon früher beschriebenen Achnia dubia, Phymactis capensis, Adamsia rubro-alba und Minyas 
cyanea,; neu beschrieben wird Oystiactıs reynaudi vom Kap der Guten Hoffnung. 


VerrıLL, A. E.: Olassification of Polyps. Extract condensed from a Synopsis of the Polypi of the North Pacific 
Exploring Expedition under Captains Rınagorn und Ropgers, U.S.N. Proceed. Essex Institute, Vol. IV, p. 151. 
Halocampa capensis vom Kap der Guten Hoffnung. 
VerrirL, A. E.: Classification of Polyps. Extract condensed from a Synopsis of the Polypi of the North Pacific 
Exploring Expedition under Captains RınsgoLp and Ropgers, U. S. N. Ann. Mag. Nat. Hist., (3) Vol. XVI. 
Abdruck der vorhergehenden Arbeit; zum dritten Male publiziert im American Journal of Science, Vol. XL, 1865. 
Sruper, Te.: Zweite Abteilung der Anthozoa palyactinia, welche während der Reise S. M. S. Corvette Gazelle 
um die Erde gesammelt wurden. Monatsber. Kgl. Preuß. Akad. Wissensch. Berlin, 1878, p. 547. 
Epixoanthus canerisoeius am Kap der Guten Hoffnung unter 15° 0,7° ©. L. und 34° 13,6‘ S. Br. aus 117 Faden Tiefe. 
Herrtwıe, Rıcuarnp: Die Actinien der Challenger-Expedition, Jena, p. 28. 
Comactis flagellifera aus der Simons Bay am Kap der Guten Hoffnung. - 
Herrwie, Rıcnarn: Report on the Actiniaria dredged by H. M. S. Challenger during the years 1873 —1876. 
Rep. scientif. Res. Voyage H. M. S. Challenger, Zoology, Vol. VI, p. 32. 


Englische Uebersetzung der vorhergehenden Arbeit, in der eine neue Abbildung von Comaectis flagellifera hinzu- 
gekommen ist. 


Herrwıcg, Rıcmarp: Report on the Actiniaria dredged by H. M. S. Challenger during the years 1873— 1876. 
Supplement. Rep. scientif. Res. Voyage H. M. S. Challenger, Zoology, Vol. XXVI. 

Aulactinia spec., Zoanthus confertus und Cortieifera tuberculosa aus der Simons Bay am Kap der Guten Hoffnung. 
Mc Murrıcn, J. Prayraır: Report on the Actiniae collected by the United States Fish Commission Steamer 
Albatross during the winter of 1887—1888. Proceed. U. S. Nat. Mus., Vol. XVI, 1893, p. 146. 

Actinia infecunda nom. nov. für HERTWIGS Comactis flagellifer« vom Kap der Guten Hoffnung. 
Verrirt, A. E.: Descriptions of imperfectly known and new Actinians, with eritical notes on other species. IE 
Amer. Journ. Science, (4) Vol. VII, New Haven, p. 41. 


Eloaetis capensis vom Kap der Guten Hoffnung. In dieser Arbeit wird für die von STIMPSON (1855) beschriebene 
Halcampa brevieornis, die nach VERRILLs eigener Angabe aus Hongkong stammt, irrtümlicherweise als Fundort das 
Kap der Guten Hoffnung angegeben. 


Pax, Fervınann: Vorarbeiten zu einer Revision der Familie Actiniidae. Inaug.-Dissertation Breslau. 
Anemonia theleteria und Actinioides angrae pequenae aus der Lüderitzbucht. 


Scuuutze, Lronuarn: Aus Namaland und Kalahari. Bericht a. d. Kgl. Preuß. Akad. Wissensch. Berlin, p. 32. 
Kurze Schilderung der Standortsverhältnisse in der Lüderitzbucht; Lebensbedingungen der Aktinien. 


Von zusammenfassenden Arbeiten kommt für die Aktinienfauna Westafrikas noch in Betracht: 


Anpees, Angeto: Le Attinie. Fauna u. Flora Golf. Neapel, Bd. IX. 


Enthält die Diagnosen aller vor dem Jahre 1883 beschriebenen Aktinienarten. Da sich die Diagnosen jedoch vielfach 
nicht auf eigene Untersuchungen, sondern nur auf die Angaben in der Literatur stützen, Fundortsangaben außerdem 
vollständig fehlen, läßt sich dieses Werk nur als Nachschlagebuch in Verbindung mit einer der vorher genannten 
Publikationen benutzen. Neue Arten von der westafrikanischen Küste werden hierin nicht beschrieben. 


504 FERDINAND PAx, Anthozoa. 302 


Nachtrag. 


Folgende Publikationen waren mir erst nach Drucklegung dieser Arbeit zugänglich und konnten 
daher im Texte nicht mehr berücksichtigt werden: 


1907 Rızzı, Marco: Sulle Attinie della laguna di Venezia. Ricerche lagunari, No. 5 Ser. bio. 


Die Arbeit gibt eine kurze Charakteristik der 9 in den Lagunen Venedigs vorkommenden Aktinienarten, darunter 
der Actinia eqwina, A. cari und Anemona sulcata. Ueber A. eqwina bemerkt der Verfasser: „La specie tipica non 
vive nell’interno della laguna, ma vi & costituita dalla varieta chlococca e vüridis.“ 


1907 Dwuerpen, J. E.: A new species of Parazoanthus. Records Albany Museum, Vol. II. 


Enthält die Beschreibung einer Paraxoanthus-Art (P. capensis), die in der False Bay bei Kapstadt auf Schwämmen 
vorkommt. ,No other species hat yet been described, with which P. capensis can be closely compared.“ Habituell 
erinnert die Art an Paraxoanthus swiftii (DUCH. and MICH.) aus den westindischen Gewässern. 


Rectification. 


Stenocara lüderitzi p. 403 No. 30 must be delated. It is Adesmia (Onymachris) lüderitzi which it was 
erroneously meant for and is merely a lapsus calami. 

Psammodes tubereulifer p. 407 No. 57 is wrongly corrected by me. Let kuisup stand but instead of 
Psammodes interventor p. 410 No. 64 put Psammodes tuberculipennis H.-Rur. 

KoLBE was right after all for Praogena nobilitata p. 416 No. 99. It should read Praogena flavo- 


limbata MÄKL. 


Frommannsche Buchdruekerei (Hermann Pohle) in Jena. — 3319 


Verlag von &ustav Fischer in Jena. 


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Krause, Hautund ihre Nebenorgane. Burckhardt, Verknöcherungen 
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Bd. III. Teil 2 und 3. Flemming, Histogenese der Stützsubstanzen der Binde- 
substanzgruppe. Hochstetter, Blutgefäßsystem. Braus, Extremitäten 
und Extremitätenskelett. Schauinsland, Wirbelsäule nebst Rippen 
und Brustbein. Gaupp, Kopfskelett. Barfurth, Regenerationen der 
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verschiedenen Stadien der embryonalen Entwicklung. ©. Hertwig, 
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Die Fauna Südwest-Australiens. Ergebnisse der Hamburger südwest-austra- 


lischen Forschungsreise 1905. Herausgegeben von Prof. W. Michaelsen und 
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Michaelsen, Hamburg und Dr. R. Hartmeyer, Berlin. 1907. Preis: 4 Mark. 
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3—5. Copeognatha von Dr. Günther Enderlein, Stettin. Mit 6 Abbildungen 
im Text. Ophiuroidea par Prof. R. Koehler, Lyon. Avec 10 figures dans le texte. 
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J. D. Alfiken, Bremen. Lief. 7. Formieidae von Prof. A. Forel, Chigny. 
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von M. Regimbart, Eyreux. Lief. 9. Braconidae und Ichneumonidae von 
Gy- Sz&pligeti, Budapest. Mit Figur 1 und 2 auf Tafel III und 2 Abbildungen 
im Text. Lief. 10. Tenebrionidae von Hans Gebien, Hamburg. Mit Figur 3 
bis 8 auf Tafel III und 4 Abbildungen im Text. Lief. 11. Alleeulidae von H. 
Borchmann, Hamburg. Mit Figur 9—14 auf Tafel III und 4 Abbildungen im 
Text. Lief. 12. Araneae, lre partie, von Eugöne Simon, Paris. Mit 1 Karten- 
skizze und 14 Abbildungen im Text. Lief. 13. Fossores von W. A. Schulz, 
Genf. Mit 3 Abbildungen im Text. 1908. Preis: 6,50 Mark. 


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Ergebnisse und Fortschritte der Zoologie. Herausgegeben von Dr. J. W. 


Spengel, Professor der Zoologie in Giessen. Erster Band. Erstes Heft. 
— Inhalt: Valentin Haecker, Die Chromosomen als angenommene Ver- 
erbungsträger. Mit 43 Abbildungen. Richard Heymons, Die verschiedenen 
Formen der Insektenmetamorphose und ihre Bedeutung im Vergleich zur Meta- 
morphose anderer Arthropoden. Mit 7 Abbildungen. Otto Maas, Die Seypho- 
medusen. -— Erster Band. Zweites Heft. — Inhalt: M. F. Nierstrasz, 
Die Amphineuren. Mit 22 Abbildungen. Ulrich Gerhardt, Der gegenwärtige 
Stand der Kenntnisse von den Copulationsorganen der Wirbeltiere, insbesondere 
der Amnioten. Mit 16 Abbildungen. 

Jährlich erscheint ein Band in zwanglosen Heften im Gesamtumfang von etwa 
40 Druckbogen. Preis des Bandes; 20 Mark. 


DENKSCHRIF TEN 


DER 


MEDICINISCH-NATURWISSENSCHAFTLICHEN GESELLSCHAFT 


ZU 


JENA. 


DREIZEHNTER BAND. 


LEONHARD SCHULTZE, ZOOLOGISCHE UND ANTHROPOLOGISCHE 
ERGEBNISSE EINER FORSCHUNGSREISE 


IM WESTLICHEN UND ZENTRALEN SÜDAFRIKA. 
ERSTER BAND: 
SYSTEMATIK UND THIERGEOGRAPHIE. 
ZWEITE LIEFERUNG. 


16 TAFELN, 42 ABBILDUNGEN UND 4 KARTEN IM TEXT. 


JENA, 
VERLAG VON GUSTAV FISCHER. 
1908. 


Tafel I. 


Die Abbildungen wurden von der wissenschaftlichen Zeichnerin Frl. KRAUSE unter meiner ständigen 


Kontrolle sämtlich nach meinen Präparaten entworfen. Die Aufzeichnung der Umrisse geschah bei allen 


Figuren, mit Ausnahme der No. 3, 4 und ı8 auf Tafel I und No. 47 auf Tafel III, mit dem großen 


Assgeschen Zeichenapparat. 


Fig. 


Tafel 1. 


Figg. I—I4 beziehen sich auf Pycnothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. 
Figg. 15—ı8 auf kleinere, sichelförmige Infusorien aus dem Darm von Hyrax capensis. 


Figg. 19—2I auf kleine Infusorien von vermutlich anderer Art aus dem Darm von Hyraz capensis. 


Für alle Figuren gültig: 


Ect. Ectosark Mi. Micronucleus 
End. Endosark Bk. Binnenkörper 
Wf. Wimperfurche Ks. Kanalsystem 
Ma. Macronucleus Exp. Excretionsporus 


I. Tier von gewöhnlichem Habitus mit stark ausgeprägtem Kanalsystem. Cr. gelbe Körnchen darin. 
Nem. parasitische Nematoden. Leitz, Oc. ı, Obj. 2. Vergr. ca. 38. Die Einzelheiten der Figur, 
oberflächliche Vacuolen, Querstreifung des Ectosarks etc. wurden bei stärkerer Vergrößerung ein- 
getragen. 

2. Kleineres Tier mit größerem Kern, sehr deutliche Wimperfurchen. Vergr. ca. 38. 

3. Wimperfurche bei hoher Einstellung nach einem Totopräparat. Zeiß, Comp.-Oc. 4, Obj. 2 mm 
Apoch. Vergr. ca. 470. 

4. Dasselbe bei tiefer Einstellung. 

5. Kern in gewöhnlichem ruhenden Zustande. Boraxkarmin. Leitz, Oc. ı, Obj. 6. Vergr. ca. 255. 

6—1o0. Vegetative Kernveränderungen. Leitz, Oc. I, Obj. 6. Vergr. ca. 255. 

ıI. Kernzerfall (vergl. p. 12). Zelleib schematisch. Leitz, Oc. 3, Obj. 2. Vergr. ca. 57. 

12. Tier mit 2 Nematoden. Der eine ist im Begriff, durch den Excretionsporus einzudringen. Leitz, 
OE.I70bj82.5 Veror.ca. 30. 

13. Kernloses Tier, enthaltend 2 kleine sichelförmige Infusorien. L. Lücke im Ectosark. Vergr. ca. 36. 

14. Kernhaltiges Tier mit 3 kleinen sichelförmigen Infusorien. L. Lücke im Ectosark. Vergr. ca. 36. 

15. Sichelförmiges Infusor aus dem Darm von Hyrax capensis. Vac. Vacuolen. Leitz, Oc. 4, Obj. 3. 
Vergr. ca. 105. 

16. Dasselbe mit deutlicher Wimperfurche. Rk. rote Körnchen. Vergr. ca. IO5. 

17. Dasselbe mit 4 Kernen und flacher Rinnenfurche. Vergr. ca. IoS. 

18. Rotes Körnchen aus Fig. I6 bei starker Vergrößerung. Zeiß, Obj. 2 mm Apoch., Comp.-Oc. 12. 

I9. Kleines Infusor von vermutlich anderer Art aus Hyraz capensis. Zeiß, Comp.-Oc. 4, Obj. 2 mm 
Apoch. Vergr. ca. 500. 

20. Dasselbe, Macronucleus in Teilung. Ve. Vacuole. Vergr. ca. 500. 


21. Dasselbe mit 2 Macronuclei und 2 Micronuclei. Vergr. ca. 500. 


L.Schultze, Forschungsreise. Bd.I. Taf. 1. 


N. Bd.XMl 


” 
4 


JEN. DENKSCHRIFTE 


H. Schubotz , Protozoa. 


EINE TE PERRERER 


ST Fe 
ee 
a 


3. 


Lith.Anstv.KWesser,Jena 


Verlag v. Gustav Fischer, Jena. 


L.Krause gez. 


Tafel 1. 


. 22. 


23, 
24. 


25. 


26. 


27. 


28. 


20. 


30a. 


3ob 


Tafel 11. 


Sämtliche Figuren beziehen sich auf Pyenothrix monocystoides. 


Kern im Begriff, das Ectosark zu durchbrechen. Leitz, Obj. 2, Oc. I. Vergr. ca. 36. 

Ectosark in der Gegend des Kerns stark verdünnt; „locus minoris resistentiae“. Vergr. ca. 36. 
Vorbereitung zur Teilung. In Abschnürung begriffenes Hinterende. Vergr. ca. 36. Zelleib 
schematisch. 

Hinterende abgeschnürt, Kern zipfelförmig ausgezogen. Vergr. ca. 36. Zelleib schematisch. 
Etwas vorgerücktes Stadium. Die Wimperfurchen erreichen hier das Vorderende, was gewöhnlich 
nicht der Fall ist. Die eine ist vorn verbreitert und eingebuchtet. Kanalsystem schwach ent- 
wickelt. Vergr. ca. 36. 

Hinterende im Begriff, abgeschnürt zu werden. Abschnürungsstelle stark nach vorn vorgerückt. 
Querteilung nahezu vollendet. Vergr. 36. 

Vorderende eines sich teilenden Tieres mit hantelförmigem, fein längsgestreiftem Macronucleus. 
Vergr. ca. 36. 

Tier mit hantelförmigem Macronucleus und Querfurchen. Hinterende fast abgeschnürt. Vergr. 
ca. 36. 

Tier mit stark ausgezogenem, hantelförmigem Macronucleus und deutlichen Querfurchen. Ab. Ab- 
schnürungsstelle des in 


dargestellten Hinterendes, das bei der Präparation abbrach. Vergr. ca. 36. 


31—32. Tiere mit 2 Kernen. Zelleib schematisch. Vergr. ca. 36. 


33 und 34. Mit dem Vorderende ineinander geschachtelte Tiere. Vergr. ca. 36. (Vergl. Figg. 45 a—c, 


Taf. III) 


Lith.Anstu.KWessenJena 


L.Schultze, Forschungsreise. Bd.l. Taf. D. 


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107) 3 
ae 2 
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beste DE 


Tafel III, 


Figg. 35—45c beziehen sich auf Pycenothrix monocysloides nov. gen. nov. spec., Figg. 46—47 beziehen sich 


Fig. 35. 


36. 


37- 


38. 


39: 


40. 
41. 


42. 
43. 


auf das kleine sichelförmige Infusor aus dem Darm von Hyrax capensis. 


Querschnitt durch das Ectosark und einen Teil des Endosarks von Pyenothrix monocystoides nov. gen. 
nov. spec. 1 äußerste Schicht (Pellicula + Alveolarschicht). 2 mittlere, 3 innere Schicht des 
Ectosarks (2-+ 3 Corticalplasma). Cr. gelbe Concrement in Vacuolen. Ks. Querschnitt durch einen 
Ast des Kanalsystems. Formol-Eisenhämatoxylin. Schnittdicke 2 u. Zeiß, Obj. 2 mm. Apoch., 
Comp.-Oc. 6. Vergr. ca. 750. 

Längsschnitt durch die Wimperfurche (vergl. Figg. 39 und 40). Cyt. quergetroffene geschlossene 
Taschen (Cytostome). HEIDENHAIN-VAN GIESON. Schnittdicke 5 u. Zeiß, Obj. 2 mm Apoch., Comp.” 
Oc. 4. Vergr. ca. 500. 

Ringfaserschicht im Längsschnitt. Oberhalb des Striches bei hoher, unterhalb bei tiefer Ein- 
stellung. HEIDENHAIN-VAN GIESoN. Schnittdicke 5 u. Zeiß, Comp.-Oc. 6, Obj. 2 mm Apoch. 
Vergr. ca. 750. 

Längsschnitt durch die Körperwand. Excretionsporus und Afterröhre. HEIDENHAIN. Zeiß. Obj. 
2 mm Apoch., Oc. I. Vergr. ca. 300. Schnittdicke 5 u. 

Querschnitt durch eine taschenförmige (endoplasmatische) Einbuchtung der Wimperfurche. 
Pa. Pellicula + Alveolarschicht. Rf. Ringfaserschicht. Oyt. tiefste Stelle der Tasche (Cytostom). 
DELAF. Hämatoxylin. Schnittdicke 5 u. Zeiß, Comp.-Oc. 4, Obj. 2 mm Apoch. Vergr. ca. 500. 
Dasselbe. Tasche komprimiert (geschlossen). Bezeichnung wie vorher. Vergr. ca. 500. 
Querschnitt durch Pycenothrix monocystoides nov. gen. nov. spec. Ein sichelförmiges kleines Infusor 
ist anscheinend im Begriff, durch eine Lücke des Ectosarks einzudringen. DELAF. Hämatoxylin. 
Zeiß, ©e. 2, 0bj.1C, "Veererzcawar: 

Kern im Querschnitt. Eisenhämatoxylin. Zeiß. Obj. 2 mm Apoch., Oc. I. Vergr. ca. 400. 
Micronucleus und Teil des Macronucleus im Querschnitt. Eisenhämatoxylin. Zeiß, Obj. 2 mm 


Apoch., Oc. 12. Vergr. ca. 1500. 


44a—c. Querschnitte durch die vordere, mittlere und hintere Region von Pycnothrix monocystoides nov. 


gen. nov. spec. DELAF. Hämatoxylin. Zeiß, Obj. C, Oc. I. Vergr. ca. oO. 


45a—c. Querschnitte durch die vordere, mittlere und hintere Region zweier teilweise ineinander 


46. 


47. 


geschachtelter Tiere. Vergl. p. 14. Eisenhämatoxylin. Zeiß, Oc. I, Obj. C. Vergr. ca. Ioo. 
Etwas schräg geführter Querschnitt durch das kleine sichelförmige Infusor. Eisenhämatoxylin. 
Schnittdicke 5 u. Zeiß, Comp.-Oc. 4, Obj. 2 mm Apoch. Vergr. ca. 500. 

Längsschnitt durch die Pellicula des sichelförmigen Infusors. bk. Basalkörperchen. Eisenhämato- 


xylin. Schnittdicke 5 u. Zeiß, Comp.-Oc. 12, Obj. 2 mm Apoch. Vergr. ca. 1500. 


H.Schubotz , Protozoa. JEN.DENKSCHRIFTEN. Bd.XM. L.Schultze, Forschungsreisen,Bd.1. Tate 


45c. 8 


| 


Lith.Anstv.KWesser,Jena 


L.Krause gez. 


Verlag v. Gustav Fischer, Jena 


Tafel IV. 


Tafel IV. 


Fig. 2, 3, 6, 7, 8, 9, II sind männliche Schwanzenden, von der Bauchfläche, I3 und Iı5 von der 


Seite gesehen. 


Fig. 


I. 


2. 


Ascaris quadrilobata, Dorsallippe. 


Physaloptera incurva. 


3—4. Physaloptera paradoxa, 4 Querschnitt durch das Seitenfeld, g Gefäß. 


5—06. Kalicephalus rotundatus, 5 Kopfende. 


7 
8. 


IO. 
II. 


Oxyuris lunata. 
= lobata. 
> perarmata. 
»  opisthogonima, weibliches Schwanzende von links. 


3 caudata. 


12—13. Filaria scalprum, 12 Kopfende. 


14—15. Enoplus bisetosus, 14 Kopfende. 


16. 


17. 


Oncholaimus spiralis, Kopfende, v Ventraldrüse. 


Männliches Schwanzende von Oncholaimus spiralis. 


18—19. Enoplus macrolaimus. 18 Kopfende, o Ocellenflecke; Ig männliches Schwanzende, h Hilfsorgan, 


l Leimdrüsen. 


20—21. Euchromadora africana. 20 Kopfende; 2I Zeichnung der Cuticula. 


22. 


Oxyuris flagellum, Schwanzende des Männchens von der Bauchseite. 


TEN. 


L. Schultze, Forschungsreise Bd.l 


JEN. DENKSCHRIFTEN. Ba. XIII. 


Y Linstow, Nematoden. 


P. Weise,Lith,, Jena. 


Verlag ven Gustav Fischer in Jena. 


v.Linstow del. 


= 1 Du Ks 


Tafel V. 


DE 


- 
. 


Bun» 


ouoau 


IO. 
II. 


Tafel V. 


Chilota Schultzei n. sp. Penialborste. Vergr. 50:1. 


a 5 Distales Ende derselben von vorn. Vergr. 450:1. 
r % Distales Ende derselben von der Seite. Verg. 450:1. 
r a Samentasche. Vergr. 25:1. 


ap Ampulle, ag Ausführgang, dv Divertikel. 


Chilota bergvlietanus n. sp. Penialborste. Verg. 60: 1. 


5 Be Distales Ende derselben von vorn. Vergr. 240:1. 
” - Distales Ende derselben von der Seite. Verg. 240:1. 
en „ Samentasche von unten. Vergr. 25:1. 


ap Ampulle, dv Divertikel, stp Samentaschenporus. 
» ” Samentasche von oben nach Aufhellung in Essigsäure. Vergr. 25:1. 
ap Ampulle, a9 Ausführgang, dv Divertikel, sk Samenkämmerchen im Divertikel. 


Microchaetus namaensis n. sp. Distales Ende einer Geschlechtsborste. Vergr. 250: 1. 


Microchaetus Rosai n. sp. Distales Ende einer Geschlechtsborste. Vergr. 250: 1. 


W. Michaelsen, Oligochaeten JEN. DENKSCHRIFTEN Bd. XII. L.Schultze, Forschung 


reise, Bd.l.Taf. 5. 


n 


u 


fig. 1 4 Chilota Schullzei n. sp., Fig. 59 Chilola bergelielanus n. sp. 
Fig 10  Mierochaetus namaensis n. Sp, Fig 1! Mierochaelus Rosai n. sp. 


W.Michaelsen del, Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Tafel VI. 


Durchgehende Figurenbezeichnungen zu Tafel VI und VII 


ce Cardo (Subcoxa) der I. Maxille (des Unterkiefers). m Beugemuskel des Maxillenkopfes oder seine 


co, I. Coxalglied (Innenlade + Stipes) der ı. Maxille. Sehne. 

co, 2. Coxalglied (Außenlade) der ı. Maxille. ma Mittelanhang des Maxillenkopfes. 

gl Glossa, Zunge oder Hypopharynx. ma, basaler Nebenanhang von ma. 

! Lamellen des Maxillenkopfes. mzxza zweiteiliger Ladenabschnitt von co,. 
l, innere mzk Maxillenkopf. 


l, seitliche (laterale) 
l, seitliche (laterale) 
!, innere 


} dorsale amele mxl Maxillulen (Paraglossen, Superlinguae). 


| ventrale elle mzp Maxillarpalpus, resp. sein Rudiment. 


Tafel VI. 


Fig. I—5. Sminthurides (Stenacidia) serroseta n. SP. 


Fig. 1. 
» 2. 


3 


"uno: 
ALT 


CITEEErS 


Linker Fühler des d, von vorn gesehen. ca. 330/I. 

Mittelglieder des rechten Fühlers des g, von hinten gesehen. ca. 330/1. 

Kopf des d, in der Vorderansicht. Behaarung nur auf der Stirn und dem Fühlergrundglied ein- 
gezeichnet. ca. 170/1. 

Kopf des 9, in der Vorderansicht. ca. 110/1. 

Maxillenköpfe, a von oben, b schräg von innen, c von unten gesehen. 

Cyphoderus colurus n.sp. a Furca, schräg von unten und außen gesehen. ca. 160/1. b Rechter Dens 
in der Rückenansicht. ca. 330/1. c Densspitze, mitten unter den Basen der beiden dorsalen End- 
schuppen in ein kleines Häkchen verlängert. ca. 550/1. 

Tetrodontophora bielanensis (WaGa). Außenlade und Tasterrudiment der Maxille; Rückenansicht. 
ca. 170/1. 

Sminthurus viridis (L.) Maxillenkopf, von unten gesehen. ca. 600/1. 

Allacma fusca (L.) Maxillenkopf, von oben gesehen. ca. 600/1. 

Anurida maritima (GUER.). Maxillenkopf, a von oben, b von innen, c von unten gesehen. ca. 900/1. 


Machilis sp. (aus Japan). Maxillenkopf, a von oben, b von unten gesehen. ca. 160/1. 


C.Börner. Collembolen. JEN.DENKSCHRIFTEN. Bd.Xl. L.Schultze, Forschungsreise. Bd.l. Taf. VI. 


lı 


C.Börner gez. : 3 R Lith.Anstx.KWe 
6 Verlag v. Gustav Fischer, Jena 


I 
sser,Jena 


Tafel VI. 


Fig. 12. 


”„ 


13. 


14. 


15. 


16. 


Tafel VII 


Tetrodontophora bielanensis (Waca). Maxillenkopf, a von oben, b von unten und c schräg von oben 
und innen gesehen. In c sind die beiden dorsalen Lamellen bis auf ihre Basis weggeschnitten 
gedacht; die punktierte Linie deutet ihre Gestalt schematisch an. ca. 340/1. 

Tetrodontophora bielanensis (WAGA). Rechte Maxille in der Ventralansicht. Die Musculatur ist nicht 
gezeichnet. Man erkennt, wie der „Stipes“ durch 3 Chitinleisten versteift ist, die an der Basis der 
„Außenlade“, sowie am Cardogelenk in gegenseitiger Verbindung stehen. ca. 110/I. 
Pogonognathus plumbeus (L.) Maxillenkopf, a von oben, b von unten gesehen. ca. 600/1I, Das in a 
abgebildete Tier war erheblich kleiner als das der Fig. b. 

Japyx japonicus ENDERLEIN. Maxillen, Maxillulen und Lingua in der Ventralansicht. Dieser Organ- 
komplex ist in toto herauspräpapiert; „Innenlade“ und Cardo der linken Maxille (im Bilde rechts) 
sind noch entfernt worden, so daß das Chitingerüst der Maxillenaußenlade im Innenrelief sichtbar 
geworden ist; die im Bilde links gezeichnete feine Haut verbindet die Maxille sowie die Lingua 
mit dem Labium. Dorsal von der Lingua bilden die Maxillulen eine einheitliche, gaumenartige 
Platte, die hinten unmittelbar in den Oesophagus überführt. ca. 100/1. 


Lophognathella choreutes n. g. n. sp. Maxillenkopf in der Dorsalansicht. ca. 900/1. 


L.Schultze, F orschungsreise. Bd.I. Taf. VI. 


JEN.DENKSCHRIFTEN. BdXII. 


C.Börner, Collembolen. 


er 


N 


Zei 


LituAnstv.KWesser, Jena 


Verlag v. Gustav Fischer, Jena. 


C.Börner gez. 


Darel' VIII. 


Tavola VIII, 


Fig. 1. Psammotermes allocerus: caput et pronotum prona militis majoris. 


3 a ;s caput supinum militis majoris. 

ae: a 5 antenna integra militis majoris. 

aA 5 m antennae articuli I—4 militis majoris. 

a R- r labrum militis majoris. 

0: 5 » mandibulae militis majoris. 

u Äh r R pes paris tertii militis majoris. 

et n „ caput et pronotum prona militis minoris. 
NEO: r » labrum militis minoris. 

wulo: an mandibulae militis minoris. 

NIIT. R n antenna altera militis minoris. 

EI GE2: , " antennarum articuli I—5 militis minoris. 

n. 13. x caput larvae antennis 14-articulatis. 

BBLA: „ r antenna larvae I4-articulata. 

ln „ n antennarum larvae I4-articulatarum articuli I—6. 
» 16. 5 N. mandibula dextra larvae antenn. 14-articulatis. 
17: s 5 mandibula sinistra larvae antenn. I4-articulatis. 


„ 18. Termes schultzii: ? caput et pronotum prona. 


„10: 7 r ? antennarum articuli I—0. 

42220. ss S 2 mandibula dextra. 

21. " ” ? mesothorax et metathorax proni. 
22: ss ss 2 ala anterior. 

MaR23. R a5 2 ala anterior exempli alii. 


F. Silvestri, Termiten. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L.Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. VIII. 


TERTAIERURT 
TRIER ATLAUT 


Silvestri. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Tafel IX. 


24. 
D5. 
26. 
27. 
28. 
29. 
30. 
31. 
32. 
33- 
34- 
35- 
36. 
37. 
38. 
39. 
40. 
41. 
42. 
43. 
44. 
45- 
46. 
47. 


Tavola IX. 


Termes schultzei: 2 ala posterior. 


$ ss operarii antenna. 
ss = militis caput et pronotum prona. 
» re militis antenna. 


Hamitermes runconifer: 2 caput et thorax prona. 
mandibula dextra. 
antenna. 

antennae articuli I—6. 
ala anterior. 

ala posterior. 


ala anterior. 


2 0 98° 90 0 % 


ala posterior. 
T y militis caput pronum. 
3 55 militis antennae I4-articulatae articuli I—;5. 
„ 5 militis antennae Is-articulatae articuli I—6. 
vs ) militis mandibula dextra. 
; er operarii antennae I4-articulatae articuli I—4. 
Hamitermes hastatus HavıL.: militis caput pronum. 
„„ 5 r militis mandibula dextra. 
Mirotermes frontalis: militis caput pronum. 
55 2 militis caput ex latere inspectum. 
3 2 militis antennae articuli I—6. 
Mirotermes rotundifrons: 8 caput et thorax prona. 


> 5 d antenna. 


1a ID 


L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. 
De von Gustav Fischer ii Jena. 


F. Silvestri, Termiten. 


Silvestri. 


Tavola X. 


Mirotermes rotundifrons: 8 antennae articuli I—5. 


» » g ala anterior. 

» „ & ala posterior. 

» » militis caput pronum. 

» » militis caput ex latere inspectum. 
) ss operarii mandibula. 


Eutermes seminotus: $ caput et thorax prona. 


» » ?® mandibula dextra. 

„ „ 2 mandibula sinistra. 

$ ns 2 antennae articuli I—6. 
» „ 2 ala anterior. 

» » 2 ala posterior. 

„ ” 2 ala anterior. 


Eutermes paucinervius: d caput et thorax prona. 


„ 3 & antenna. 

n % d& antennae articuli I—6. 
» on & ala anterior. 

» » g ala posterior. 


Eutermes trinervius: caput nasuti antennis I3-articulatis ex latere inspectum. 
s a nasuti antennae I2-articulatae articuli I—4. 
r Ei; nasuti antennae I13-articulatae articuli I—5. 


h ; nasuti antennae I4-articulatae articuli I—6. 


F. Silvestri, Termiten. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. X. 


Silvestri. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


En) 


ein DM 


Plate AI: 


2) 


Oo 


LIE 


a a a ne ER re 


Plate XI. 


Harpactirella spinosa n. sp., d. Right palpal organ. 
= longipes Purc., d. Right palpal organ. 
> lapidaria n. sp., d. Right palpal organ. 
Pseudauximus annulatus n. sp., d. Right pedipalp from below. 
Stegodyphus deserticola n. sp., $. Vulva. 
Dresserus namaquensis n. sp., 9. Vulva. 
55 schultzei n. sp., 2. Vulva. 
„ rostratus n. sp., d. Right palpal organ and tarsus from below. 
Eresus namaquensis n. sp., 2. Vulva. 
Scytodes schultzei n. sp., 2. Vulva. 
Theuma pusilla n. sp., $. Vulva. 
ee velox n. sp., 2. Vulva. 
Drassodes sesquidentatus n. sp., 2. Vulva. 
N 3 n. sp., d. Apex of process of right palpal organ removed from the tarsus 


and seen obliquely from the medial side and below. 


Xerophaeus longispina n. sp., 9. Vulva. 


» “ n. sp., d. Tibia, tarsus and palpal organ of left pedipalp from outerside. 
5 hottentottus n. sp., 9. Vulva. 

" aridus Purc., d. Tarsus and palpal organ of right pedipalp from below. 

5 ahenus n. Sp., 2. Vulva. 


Melanophora aculeata n. sp., 2. Vulva. 


flavitarsis n. sp., 9. Vulva. 
-n pulchripes n. sp., d. Tarsus and palpal organ of right pedipalp from below. 
ss EN n. sp., 2. Vulva. 
„ procurva n. Sp., 9. Vulva. 
»> 5 n. sp., d. Tarsus and palpal organ of right pedipalp from below. 


Setaphis bechuanica n. sp., 9. Vulva. 
»  anchoralis n. sp., $. Vulva. 
Callilepis frenata n. sp., 2. Vulva. 
55 lineatipes n. sp., 2. Vulva. 
Asemesthes decoratus n. sp., 2. Vulva. 
» pallidus n. sp., 2. Vulva. 
s, flavipes n. sp., 2. Vulva. 
an lineatus n. sp., 2. Vulva. 
ch »...n. sp. d. Right pedipalp from outerside. 


r albovittatus n. sp., 2. Vulva. 


Purcell, Araneae 1. 


JEN DENKSCHRIFTEN Ba.XIl. L.Schultze, Forschungsreise, Bl. TafAl. 


Purcell gez. 


6. 


Verlag von Gustav Fischer inJena, 


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ante <Il., 


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Tafel XII. 


Otenolepisma terebrans: squamae dorsales. 


Otenolepisma terebrans: palpus maxillaris. 


” 


” 


palpus labialis. 

corporis circumlitio. 

metasterni pars mediana. 

pes paris tertü. 

urotergitum decimum. 

urosterna 8—9 cum ovopositore. 

gd urosterna 8—-9 cum pene. 

var. pluriseta: metasterni pars mediana. 
pes paris tertii. 


urotergitum decimum. 


F. Silvestri, Thysanura. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XII. 


Silvestri. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Tafel XII. 


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Tafel XII. 


Otenolepisma terebrans var. pluriseta: urosterna 8$—-9 cum ovopositore. 
55 55 > ee d urosterna 8—g9 cum pene. 


Otenolepisma parcespinata: palpus labialis 


» > metasterni pars mediana. 
» = pes paris tertii. 

» » urotergitum decimum. 

» » urosterna 7—9 cum pene. 


Otenolepisma corvina: palpus labialis. 
zn 5 corporis circumlitio. 
metasterni pars mediana. 


” ” 


» > pes paris tertii 


F. Silvestri, Thysanura. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XIII 


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Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Silvestri. 


26. DB) ” 


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Tafel XIV. 


Ctenolepisma corvina: urotergiti quarti pars lateralis et submediana. 


urotergitum decimum cum cercorum basi. 


urosterna 8&—9 cum ovopositore. 


28. Ctenolepisma schultzei: palpus maxillaris. 


20. „ b$) 
30. „, „ 
31. „ „ 


35. ” ” 


palpus labialis. 

corporis circumlitio. 

metasterni pars mediana. 

pes paris tertii. 

urotergitum decimum cum cercorum basi. 
urosterna 7—9 cum ovopositore. 


gd urosterna 8&—9 cum pene. 


36. Monachina stilifera: squama segmentorum partis posticae. 


37- „ » 
38— 39. „ „ 


antenna subtus inspecta. 


mandibulae. 


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L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. 


F. Silvestri, Termiten. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Silvestri. 


Tafel XV. 


Monachina stylifera: maxilla cum palpo. 


” 


” 


” 


Monachina schultzei: 


” 


” 


” 


palpus labialis. 

corporis circumlitio. 

prosternum. 

metasterni pars mediana. 

pes paris tertii. 

urotergiti Quarti dimidia pars. 
urotergitum decimum cum cercorum 
urosterna 8—9 cum ovopositore. 

d urosterna 8&—-9 cum pene. 
corporis circumlitio. 

corporis pars antica subtus inspecta. 
antennae pars terminalis. 


mandibulae. 


parte. 


F. Silvestri, Thysanura. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XV. 


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Silvestri. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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Fig. 


Tafel XVI. 


54. Monachina schultzei: mandibulae. 


55- 
56. 
57- 
58. 
59. 
60. 
O8 
62. 


63. Dinatelura afra: 


64—65. 
66. 
67. 


” 


maxilla cum palpo. 
palpus labialis. 
prosternum. 

metasterni pars mediana. 


pes paris tertii. 


urotergitum decimum cum cercorum parte. 


urosterna 8—9 cum ovopositore. 

d urosterna 8—-9 cum pene. 
corporis circumlitio lateraliter inspecta. 
squamae dorsales. 
antenna supra inspecta. 


antennae articulorum 3—;5. 


L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XVI. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bad. XIII. 


F. Silvestri, Thysanura. 


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Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Silvestri. 


. 68. Dinatelura afra: 


69—70. „ 5 
71. » » 
72. DR) „ 
73: „ ” 
74- „ ”„ 


75. Assmuthia spinosissima: tarsi apex et praetarsus pedis paris tertii. 


76. Dinatelura afra: urotergiti tertia pars mediana cum squamarum basi et setis. 


77- » » 
78. ” ” 
79- ” ” 


Tafel XVII. 


caput supra inspectum. 
mandibulae. 

maxilla cum palpo. 
labium cum palpo. 

pes paris tertii. 


tarsi apex et praetarsus pedis paris tertii. 


urotergitum decimum cum cercis. 
corporis pars postrema supra inspecta. 


corporis pars postrema subtus inspecta. 


F. Silvestri, Thysanura. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XVII. 


Silvestri. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Tafel XVII. 


84. 
85. 
86. 
87. 


88 


89. 
90. 
91. 


Tafel XVII. 


. 80. Dinatelura afra: urosterna 6—9 subtus inspecta cum ovopositore. 
81-82. 
83. 


Dinatelura primitiva: squamae dorsales. 


Dinatelura primitiva: antennae articulus ultimus. 


palpus maxillaris. 

palpus labialis. 

corporis circumlitio. 

pes paris tertii. 

urotergiti quarti pars submediana et sublateralis cum squamarum basi et setis. 
corporis pars postrema a segmento nono supra inspecta. 

urosternum sextum. 


corporis pars postrema subtus inspecta. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L, Schultze, Forschungsreise, Bd. I. At XOVAULT. 


F. Silvestri, Thysanura. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


Silvestri. 


Tafel XIX. 


Tafel XIX. 


Fig. I. Hexacyrioma capensis ENDERL. nov. gen. nov. spec. $. Von der Seite gesehen. Vergr. 25:1. 
» 2. Ceratopogon schultzei ENDERL. nov. spec. 9. Rechter Flügel. Vergr. 53:1. 
se „ herero ENDERL. nov. spec. 2. Rechter Flügel. Vergr. 53:1. 
» 4. Mycterotypus interruptus ENDERL. nov. spec. 9. Rechter Flügel. Vergr. 53:1. 


‚Enderlein, Copeognatha(1),Ceratopogoninae(24). JEN.DENKSCHRIFTEN. Bd Xill. L.Schultze,Forschungsreise,Bd.I Taf.XX. 


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Dr Günther,Enderlein,pinx. > Verl v Gustav Fischer. Jens Lith.AnstA Giltsch.Jena 


Tafel XX 


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Tafel XX. 


Dystacta braueri Ö. 
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Tarachodes signata. 
Iris kuhlgatzi. 
Gonypeia hottentotta. 
en minulissima. 
» femina. 
Tarachina schultzei. 
Gonypeta laticollis 2. Larve. 
nn N d. Larve. 
Entella fortis. 
„ aberrans. Larve. 
» » 2 
„ pertinens. 


Ischnoptera uniramosa. Linker Hinterflügel, normal. 


en 2 Linker Hinterflügel, mißgebildet. 
Blattella germanica var. shuguroffi. Budapest. Linker Hinterflügel. 
“ 3 > N Budapest. Rechter Hinterflügel. 
= ” 3 en Levingstane. Rechter Hinterflügel. 


3 1 iypica. Budapest. Linker Hinterflügel. 


L. Schultze, Forschungsreise, Bad. I. Taf. XX. 


JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. 


H. Karny, Oothecaria. 


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Verlag von Gustav Fischer 


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23. 
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26. 
27, 
28. 


Tafel XXI 


Cololampra morio &. 
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> aptera d. 

Deropeltis Paulinoi 2. 

Periplaneta africana g. Hinterleibsende von oben. 
RR 35 gd. Hinterleibsende von unten. 


r adelungi. 
Gyna stridulans 2. Vorder- und Hinterflügel. 


H. Karny, Oothecaria. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XXI. 


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Karny. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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39. 
40. 
41. 
42. 
43. 
44. 
45. 


Tafel XXI. 


Gyna stridulans 9. Hinterleibsende von oben. 
S ha 9. Hinterleibsende von oben. 
en r Q. Hinterleibsende von unten. 
se ” d. Hinterleibsende von unten. 
Oxyhaloa deusta. Linker Vorder- und Hinterflügel. 
Griffiniella heterogamia Ö. 
» » 9. 
Pseudogynopeltis stigmatica d. Vorder- und Hinterflügel. 
ns schencki d. Hinterfuß. 
e schulthessi 2. Hinterfuß. 
Aptera cingulata. Hinterfuß. 
Hyposphaeria burri. Hinterleibsende 
Derocalymma hancocki ?®. 
55 kraussi 9. 
nn stigmosa 9. 
Homalodemas ceruralis &. 


“= aequa 9. Larve. 


Alle Figuren sind vom Verfasser nach den Originalexemplaren gezeichnet. 


H. Karny, Oothecaria. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XXI. 


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Karny. Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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Tafel XXIIa. 


Gäste von Hodotermes aus Südafrika. 


Trichoplus aepytus KoLBE 9. Bei Hodotermes viator, Klein-Namaland. (Nach einer Originalphoto- 
graphie.). Vergr. 5:1. Fig. 1a Vorderansicht des Prothorax, um die Lage des Kopfes auf der 
Unterseite zu zeigen (Zeiß a?, Ok. I). Vergr. 12:1. Fig. ıb Hinterschiene und Fuß (a?, Ok. 2). 
Viergr. 17:7. 

Monoplius pinguis LEw. Bei Hodotermes viator LTR. und mossambicus Hac. (havilandi SHP.), Kap- 
kolonie. (Nach einer Originalphotographie) Vergr. 5:1. Fig. 2a Fühler (Zeiß AA, Ok. 2). 
Vergr. 52:1. Fig. 2b Vorderfuß (AA, Ok. ı) (eingliedrige Klaue von Monoplius). Vergr. 38: 1. 
Erwachsene Larve (24 mm lang) von Monoplius inflatus Mars. Bei Hodotermes viator und mossambicus, 
Kapkolonie. Vergr. 3!/,:ı. Fig. 3a Mundteile einer jüngeren Larve (I2 mm lang) von unten 
(Zeiß AA, Ok. 2). Vergr. 52:1. a Antenne (dreigliedrig, mit Seitenpapillen auf dem zweiten 
Gliede); md Mandibeln; m Maxillen (1. Glied — Stipes, 2. Glied — Tasterträger mit Seitenpapille, 
3.—5. Glied = dreigliedriger Kiefertaster); !b Labium (auf dem Kinn sitzen die untereinander ver- 
wachsenen beiden Tasterträger der Unterlippe, an diesen die zweigliedrigen Lippentaster). Fig. 3b 
Vorderrand des Kopfschildes von oben. Vergr. 20:1. Fig. 3c Vorderfuß. Vergr. 17:1. Fig. 3d 
ein Cercus des letzten Hinterleibssegments (3c und 3d von einer erwachsenen Larve). Vergr. 7:1. 
Elpidus hopei Burm. d. Bei Hodotermes viator und mossambicus. (Nach einer Originalphotographie.) 
Die Flügeldecken sind gelb mit drei schmalen, schwarzen Längsbinden, von denen eine auf der 
Naht, eine in der Mitte jeder Decke steht. Vergr. 4:1. 

Syrichtus verus Burm. 9. (Nach einer Originalphotographie eines bei Eutermes trinervius RaMB. in 
Natal gefundenen Exemplares.) Nach PERINGUEy kommt diese Art regelmäßig bei Hodotermes 
(„havilandi“) vor. Vergr. 3:1. 

Phylloniscus braunsi Purc. Bei Hodotermes viator und mossambicus, Kapkolonie. (Nach einer Original- 
photographie.) Vergr. 5:1. 

Termitotelus schultzei Wasm. n. gen., n. sp. Bei Hodotermes viator LTR., Klein-Namaland (Zeiß a?, 
Ok. 2. Vergr. 17:1. Fig. 7a Fühler (AA, Ok. 2). Vergr. 50:1. Fig. 7b Unterlippe (mit Zunge, 
Nebenzungen, Lippentastern) (D, Ok. 2). Vergr. 230: 1. 


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E. Wasmann, S. J., Termitophilen. JEN. DENKSCHRIFTEN, Bd. XIII. L. Schultze, Forschungsreise, Bd. I. Taf. XXIla. 


de, no» Nora Maid Fig. 2b. Vergr. 38:1. 


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= De > Vers 386 \ EN on 
Fig. 3b. Fig. 3. Fig. 3d. 
Vergr. 20:1. Vergr. 17:1. Vereue71% Fig. 4. Vergr. 4:1. 


Fie. 7a. Vergr. 50:1. 


Fig. 6. Vergr. 5: 1. Fie. 7. Vergr. 17:1. | AS 
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Fig. 7b. Vergr. 270: 1. 


Verlag von Gustav Fischer in Jena. 


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L.Schultze, Forschungsreise,Bd. I Taf. XXI. 


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Lith.Anstv.A Gilisch, Jena 


Verl.v. Gustav Fischer, Jena 


Pax, Aktinienfauna, Westafrikas ze JEN. DENKSCHRIFTEN, Ba. XIll. L.Schultze, Forschungsreise Bd. I. Taf. XXV. 


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H.Limpricht u.F.Pax gez. Verlag von Gustav Fischer in Jena, Lith. Anst.v. Johannes Arndt, Jena 


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des Namalandes, der südlichen Kalahari \ 


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Am üstlichen Kulakas 
Heutige Grenzen der Betschuanenstimme 


Wohnsitze jet versprengter Hottentoetenstämme id res 


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