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Full text of "Denkschriften der Königlich-Baierischen Botanischen Gesellschaft in Regensburg"

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Denkschriften 


"Bayer. Botanischen Gesellschaft 
| in Regensburg. 


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XIV. Band. Neue Folge VIII. Band. 


Regensburg. 
Verlag der Gesellschaft 
1920. 


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Von Dr. Ignaz F 


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D: in der letzten Denkschrift (1917) ausgesprochene 
| Hoffnung, dass unser hochverehrter Ehrenvorsitzender 
Herr Hofrat Dr. Heinrich Fürnrohr noch lange das 
Otium cum dignitate geniessen möchte, hat sich leider 
‚nicht erfüllt. Am 17. Mai 1918 raffte ihn in einem Alter 
‚von 76 Jahren ein sanfter Tod hinweg. Der Verstorbene 
war seit 1364 Mitglied unserer Gesellschaft, längere Zeit 
‚ihr Schriftführer und 16 Jahre lang (1900—1916) ihr Vor- 
‚stand. Als solcher war er trotz seiner vielen Berufsge- 
‚schäfte als Arzt eifrig auf ihr Blühen bedacht. Wie schon 
‚in der letzten Denkschrift betont wurde, sind unter seiner 
'Äeide einige gefährdete Pflanzenorte der Umgebung in das 
Eigentum der Gesellschaft als Schonbezirk übergegangen. 
Das von ihr herausgegebene Exsikkatenwerk wurde von 
Fürnrohr sehr gefördert und ist jetzt bis zum 22. Faszikel 
gediehen. Aus seiner Hand jst eine Exkursions-Flora von 
Regensburg (daselbst, Bauhof 1896) hervorgegangen. 

z Der Verstorbene besass in der Floristik besonders hin- 
‚sichtlich der Violaceen und Hieraceen ein bedeutendes fach- 
"männisches Wissen. Seine guten Aufsammlungen hierin, wie 
Pen ganzes Regensburger Herbar hat er der et, 
'testamentarisch vermacht und sich dadurch ein dauerndes 
"Andenken und den herzlichen Dank derselben gesichert. 


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Ein anderer Mann, dem die Gesellschaft ebenfalls zum 
grössten Dank verpflichtet ist und den der Tod im besten 
Mannesalter der botanischen Wissenschaft entrissen hat, ° 
ist Herr Studienrat Dr. Fr. Vollmann (7 in München 
11. Mai 1917). Er war in den 90er Jahren geradezu der 
führende Geist der Gesellschaft, unermüdlich in der Durch- 
forschung des Regensburger Floren-Bezirkes, wo ihm viele 
neue Funde glückten, und der- Verfertiger des Handkata- 
loges unserer an alten Beständen so reichen Bibliothek. 
Auch von München aus, wohin er 1900 versetzt wurde, 
nahm er regen Anteil an den Bestrebungen und Arbeiten 
der Gesellschaft und leistete besonders zu unserem Exsik- 
katenwerk glänzende Beiträge. Über seine Bedeutung für 
die Floristik Bayerns vgl. den Nekrolog von Dr. H. Paul 
in den Berichten der Bayer. Botanischen Gesellschaft in 
München. | 


Andere hiesige Mitglieder, die das Zeitliche gesegnet 
haben, sind Herr Pfarrer W. Rüdel, ein lieber und reger 
Gesellschafter, Herr Professor Hans Heinisch und Graf 
Dr. Hugo von Walderdorff (7 auf Schloss Hauzenstein, 
28. April 1918). Dieser, ein weit und breit bekannter 
und bedeutender Historiker, war auch für die Botanik sehr 
begeistert und hat manche seltene Funde in der Umge- 
bung von Hauzenstein und Kürn unserm Gesellschafts- 
herbar einverleibt. f 


Aus der Zahl unserer Ehrenmitglieder ist durch den 
Tod ausgeschieden: | 


Maria Iherese, Königin von Bayern, f 3, Febr. 1918. 
Die hohe Frau war. eine grosse Blumenliebhaberin und 
studierte unter Leitung des vor einigen Jahren gestorbenen 


Hochschulprofessors Dr. J. B. Weiss in Freising, der auch | 


: in unseren Denkschriften eine botanische Arbeit erscheinen 


liess, eifrig die scientia amabilis. Von ihr könnte man in 


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e ‚ Anbetracht der Zeitverhältäiske, hit einem alten Dichter 
| singen: 

Der Ewigkeit saphirnes Haus 

Zieht, Seel’ge, deine heitren Blicke 

Von ird’scher Niedrigkeit. zurücke 

Und tilgt der Erden Denkbild aus. 


Ein starker Glanz von hundert Sonnen, 
Der unsern Tag zur Mitternacht 
Und unsre Sonne finster macht, 
Hat dein verklärtes Haupt umsponnen. 


(Gottsched.) 


Sonstige Todesfälle 
sind (Nähere Daten s. Mitglieder-Verz. in Bd. XII.): 
Korrespondierende Mitglieder: 


Beckler Hermann, Schwendener Simon. 


_ Ordentliche Mitglieder: 


Frör Georg, Kraus Karl, Prechtelsbauer Otto, 
Brlene - Letzterer“ (7 41.. Okt, 1918 zw Herr- 
sching am Ammersee) hat zu unserem Exsikkatenwerk 
viele Beiträge aus dem voralpinen Gebiete geliefert. 


Neu aufgenommene Mitglieder: e: 

3 l. Ordentliche: | 
_Ade Alfred, ‚Distriktstierarzt, in Gemünden a. M. (1917). 
 Gerstlauer Lorenz, I. Staatsanwalt in Deggendorf (1917). 
| Kudortfer Frz. Xav., Pfarrer in Eggersberg (1918). 
Sack Heinrich, Bahnverwalter in Regensburg (1917). 


ll. Korrespondierende: 


E..% Arpad v., Dr., Herausgeber der Ungar. Botan, 
Blätter in Bodanast (1913). 


Nordstedt, C. F.O., Professor der Universität Erad (1918). 


er Dr. Ignaz Familler konnte bei den ren Ve 
hältnissen mit eigenen Mitteln nicht zum Drucke zer 
werden. Auf gütige Verwendung von Herrn Geheimtat _ 
Dr. K. .v. Goebel in München hat die bayer. Akad 


übernommen, ebenso hat Se. Durchlaucht Fürst Albert 
von Thurn und Taxis, unser hohes Ehrenmitglied, einen. 
grösseren Beitrag gespendet, wofür an dieser Stelle der ge- 
ziemende Dank der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht sei. 


Regensburg, 15. Febr. 1920. 


Dr. Seb. Killermann, 
Zt. Vorsitzender, 


Die Lebermoose Bayerns 


_ Zweiter (beschreibender) Teil 


von 


Dr. Ignaz Familler, 
k. Pfarrer in Regensburg, Karthaus Prüll. 


—————— 


D: nachfolgende Arbeit lag mir eigentlich nicht zu Sinne, 
als ich mich bemühte, die im vorhergehenden Bande ge- 
‚gebenen Standortsangaben der in Bayern bisher gefundenen 
Lebermoose zusammenzustellen; sie wurde mir erst nahegelegt, 
als die bayr. bot. Gesellschaft sich entschloss, nunmehr auch 
den Uryptogamen Bayerns grössere Aufmerksamkeit zu wid- 
men und deshalb eine kurze, durch den Zweck der Landesfor- 
- „schung bestimmte Einführung in die einzelnen Gruppen wün- 
schenswert erschien, ungefähr die Mitte haltend zwischen lan- 
ger I esndreibung und kurzer, nur die Unterscheidungs- 
punkte vermerkender Diagnose. Ich wollte eben meinerseits 
nicht in den Streit der Meinungen eingreifen, denn leider hat 
ja fast jeder Autor einer grösseren Moosarbeit seine eigenen 
Ansichten über die Systematik und auch vielfach eine eigene 
Nomenclatur. Die einen belieben eine Aufteilung formenreicher 
Arten in Einzelarten 3. und 4. Wertgrades, die Anderen suchen 
mehr oder weniger die ERS krihse- zusammenzuzie- 
hen und diesem auch durch die Benennung Ausdruck zu ver- 
leihen. Ich habe mich nun nie für die Zerreissung der durch 
Übergänge miteinander verbundenen Arten erwärmen können 
-und gerade in dieser mehr für Anfänger bestimmten Arbeit 
glaubte ich dieser Vereinigung noch mehr Rechnung tragen 
zu sollen, um ihnen die Unterbringung der Zwischenformen zu 
erleichtern. Deshalb führte ich an Stelle der Kleinart manch- 
mal den Begriff der subspecies ein, nahm als var. nur die schär- 
fer umschriebenen Abänderungen an und sammelte das, was 
bisher vielfach als var. bezeichnet war, unter dem Namen forma. 
Dabei habe ich bei Arten, wo sich nicht eine halbwegs ab- 
schliessende Gruppierung iglich machen liess, nicht einmal 
alle aufgestellten Kleinformen aufgenommen, weil es sich nach 
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meiner Auffassung, ausser bei eingehendstem Spezialstudium,, 

nicht lohnt, Cephalozia bicuspidata z. B. in mehr als zwei Dut-- - 
zend Formen zu zerlegen, da es immer wieder dazwischen 

liegende Formen geben wird bei Arten, die so leicht und viel-- 

fach auf jegliche Abänderung der Lebensbedingungen auch mit. 

Formenänderungen reagieren. 

In der Nomenclatur folgte ich zum weitaus grössten Teile- 
dem Werke von K. Müller „Die Lebermoose Deutschlands ete.“, 
nur glaubte ich den Wiener Regeln Rechnung tragen zu sollen, 
und ich vermeine, diese Veränderung weniger Buchstaben wer- 
den die alten Autoren der Einheitlichkeit zuliebe gern ver- 
zeihen. Von den Synonymen glaubte ich nur die allernotwen- 
digsten aufnehmen zu sollen und für die Arbeit unnützen Ballast, 
abwerfen zu dürfen. Die Zahlen der Grössenangaben sind viel- 
fach nur als relative + Werte aufzufassen, denn so engbegrenzt. 
sind diese Werte meist doch nicht, dass nicht ein Darüber oder- 
Darunter auch noch Geltung hätte; man braucht nur die An- 
gaben mehrerer Autoren mit einander zu vergleichen, um solche- 
Verschiedenheiten leicht feststellen zu können. 

Von den beigegebenen Abbildungen wurde der grösste, 
leicht kenntliche Teil durch photographischen Naturdruck her-- 
gestellt, gibt also die Pflanze in natürlicher Grösse wieder, 
die thallosen und einige andere Arten wurden photographisch 
in Naturgrösse bis zu etwa zwei- bis deimaliger Vergrösserung: 
aufgenommen. Die Mikrophotogramme sind mit einer mikrosko- 
pischen Vergrösserung von 25 —50 aufgenommen, aber diese 
Grössen-Verhältnisse wurden durch die notwendigen Änderun-- 
gen des Kamera-Auszuges etwas verschoben. Einige wenige nur, 
die sich nicht photographieren lassen wollten, musste ich durch 
' meine leider nur geringe Zeichenkunst darzustellen suchen. 

Die Einteilung des Florengebietes ist hier eine andere als. 
im ersten Teile; wenn sie sich auch zum grossen Teile decken. 
Um eine Einheitlichkeit herzustellen mit der Phanerogamen-- 
flora Bayerns von Dr. F. Vollmann und den zu erwartenden 
„Laubmoosen Bayerns“ von P. Anton Hammerschmid habe ich 
die gleiche Einteilung zugrunde gelegt, muss dabei aber aller- 
dings bemerken, dass sich eine ganz scharfe Einreihung der- 
Fundorte auf die entsprechenden geologischen Unterlagen nicht 
allwegs durchführen liess, namentlich in stark gemischten Ge- 
genden und durch den Mangel näherer Angaben. Für jene, 
welche Vollmanns genauere Gliederung des Gebietes nicht be- 
sitzen, sei dieselbe in Kürze wiedergeben: 


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A. Alpen. r 

Aa. Allgäuer Alpen, östlich bis zum Lech, nördl. bis Füssen. 

Am. Bayerische Alpen zwischen Lech und Inn. 

As. Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach. 

H. Hochebene. _ 

Hb. Bodenseegebiet. + 

Ho. Obere Hochebene vom Myenschiel bis Heimertingen 

— Menterschweige— Salzachmündung. 

Hu. Untere Hochebene bis zur Donau. 

W. Bayrischer Wald. 

Wb. Der untere Wald von Passau bis C'ham—-Furth. 

Wo. Der Oberpfälzer Wald. 

Wf. Fichtelgebirge. ; 

Wfr. Frankenwald mit Thüringerwald. 

N. Nordbayern. 

Nj. Jura; :Nj.1 weisser Jura; Nj.2 Dogger; Nj. 3 Lias. 

Nk. Be: Nm. Muschelkalk; Nb. Buntsandstein. 

R. Rhön. 

Einzelne, häufig Siöderkährände Wörter sind im Texte oft 
nur gekürzt gegeben, ihr Sinn ist wohl leicht ersichtlich, zu- 
meist sind es: B. Bauch, Bit. Blatt, fg. förmig, Fr. Briche 
Pfl. Pflanze, Stgl. Stengel, Th. Thallus, U. Unter. 

Von den bei solchen Arbeiten üblichen allgemeinen physio- 
logischen und biologischen Überblicken glaubte ich absehen zu 
dürfen, denn ein kurzer Auszug könnte doch vieles notwendige 
nicht bieten und eine genügend lange Ausführung verbietet der 
mir zur Verfügung stehende Raum. Nur das im Folgenden zu- 
grunde gelegte Leebermoossystem sei noch zur besseren Über- 
sicht des Folgenden angeführt. - 


I. Marchantiales. 


1. Ricciaceae — Riccia, Kicciocarpus. 
2. Marchantiaceae. 
A. Simplices (Die Fruchtträger sind einfach, kein Spross- 
System.) 
a. Astroporae (Die Sealetnnnsen sind sternförmig verstärkt.) 
“ Clevea, Sauteria, Peltolepis. 
b. Be deias (Die Kapsel wirftdas obere Drittel alsDeckelab.) 
Reboulia, Grimaldiä, Neesiella, Fimbriaria. 
B. Compositae (Die Fruchtträger sind ein zusammengesetztes 
Spross-system.) 
Fegatella, Lunularia, Preissia, Marchantia. 
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Il. Jungermanniales. 


l. Jungermanniaceae anakrogynae (Fruchtanlage 
nicht aus dem Spross-Scheitel.) 

[Sphaerocarpus] 

Metzgerioideae-Aneura, Metzgeria 

Haplolaeneae (Hülle einfach) -Pellia, Blasia 

”Diplomitrieae (Hülle doppelt) -Blyttia, Moerchia 

Codonieae (Hülle kelchartig) -Fossombronia 

[Haplomitrium]. 

2. Jungermanniaceae akrogynae (Der Spross-Scheitel 
wird zur Blütenanlage verbraucht). 

A. Epigonantheae (Die ee a ist, wenn vorhanden, auf 
der Vorderseite) 
Gymnomitrium, Marsupella, Alicularia, tn Haplozia, 
Jamesoniella, Anastrophyllum, Sphenolobus, Lophozia, Gyın- 
nocolea, Anastrepta, Plagiochila, Leptoscyphus, Lophocolea, 
iilsserphos Harpanthus, Geocalyx. 

B. Trigonantheae (Der Kelch ist + dreikantig.) 

Cephalozia, Oephaloziella, Nowellia, Odontoschisma, Caly- 
pogeia, Mastigobryum, Pleuroclada, Lepidozia. 

©. Ptilidioideae-Blepharostoma, Anthelia, Ptilidium, Tricho- 
colea. 

D. Scapanioideae-Diplophyllum, Scapania. 

E. Raduloideae-Radula. | 

-F. Madothecoideae-Madotheca. 

- G. Jubuloideae-Lejeunea, Frullania. 


III. Anthocerotales. 
Notothylas, Anthoceros. 


Möchte nun diese kleine Arbeit auch ihren Teil beitragen, 
dass die Liebe zur Pflanzenwelt der Heimat sich auch auf die 
in ihrer Art nicht minder beachtenswerten Lebermoose mehr 
und mehr ausbreite, das ist mein Wunsch und meine Bitte! 

Karthaus Prüll, Mai 1919. 


Dr. Ignaz Banner 


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| Ricciaceae. 
Riccia Micheli. 
Zumeist kleine, oft nur einjährige Erdmoose, einige aber 
bilden neben der Landform auch schwimmende Wasserformen. 
Ihre Farbe ist hell-, blau- bis graugrün, in der Sonne oft + röt- 


lich. Der Thallus ist meist + reich dichotom geteilt, so dass 
er vielfach fächer- bis rosettenfg erscheint. Sein Aufbau besteht 


über einer dünnen unteren Epidermis mit glatten und Zäpfchen- 
chizoiden aus einem stärkeführenden, aber chlorophyllfreien 
Grundgewebe von längsgestreckten Zellen; darüber das + scharf 
geschiedene ‚ Assimilationsgewebe. Dieses selbst besteht bei 
einem Teile (Euriccia) aus pfeilerartigen Zellreihen, von denen 
je 4 einen + schmalen Luftraum einschliessen, der durch die 
vergrösserten, rundlichen oder flaschenfgen obersten Epidermis- 
zellen verengt wird; bei den als Ricciella manchmal abgetrennten 
Arten bilden Zellenflächen, öfter in mehreren Stockwerken über- 
einander das Assimilationsgewebe, welche Luftkammern ohne 
oder mit einfachen Spaltöffnungen umschliessen. Der Quer- 
schnitt der Thallusäste nahe hinter der Vegetationsspitze 
ist bei normaler Entwicklung für die meisten Arten charakte- 
ristisch und wird deshalb zur Unterscheidung benützt. Völlig 
ausgetrocknete Pflanzen nehmen nie mehr die ursprüngliche 
Turgorspannung auf und sind deshalb kaum sicher zu bestimmen. 
Schon in der freien Natur sehen feuchte und trockene Riceia- 
pflanzen verschieden aus, besonders wenn sie als Dürreschutz 
die Thallusränder Sintollort 

Die Gameten werden als Aussenzellen gleich hinter der 
Scheitelzelle angelegt, aber dann in den Thallus versenkt, so 
dass nur die Archegonienhälse und die Antheridien-Stifte vor- 
ragen. Aus der befruchteten Eizelle wird nur ein Sporangium 
mit dünner, bei der Reife zerreissenden Wand ohne Fuss und 
Seta. Die Früchte bleiben eingesenkt, wölben aber den Thallus 
+ vor. Die Sporen sind bräunlich bis schwärzlich, infolge der 
Ausbildung in Tetraden ungleich vierseitig, auf den äusseren 
Flächen durch Exosporleisten verschieden gefeldert, am Rande 
meist heller gesäumt und gekerbt, werden durch Spaltung und 
Zerstörung des Th.gewebes erst frei. Ihre Reifezeit fällt zu- 
meist in den Spätsommer bis Herbst. Elateren fehlen. Die 
Ventralschuppen werden in der Regel als einheitliche Gebilde 
angelegt, durch die Verbreiterung des Th. jedoch in 2 Teile 
gespalten; sie sind ausser bei Ricciocarpus klein und meist auch 


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hinfällig. Die Euriccien treten erst im Sommer (Juni) als junge SR 


Pflänzchen auf, nach feuchten Vorsommern oft in reicher Menge, 
überdauern aber im Freien den Winter nur selten; die Ricciellen 


dagegen überwintern meist, indem wenigstens die jüngsten 


Spitzchen im Frühlinge das:Weiterwachsen sofort aufnehmen. 
Vegetative Vermehrung durch eigene Organe ist bei den ein- 
heimischen Arten noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen; unter 

hypertrophenLebensbedingungen 


EIESLEEIB N entwickeln jedoch sich zahlrei- 


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ET a ohaie Eisei nie, die dann sich zum 

Teil übereinander lagern, die Sei- 
1. R.glauca 2. R.soroearpa 3. R.- 


Warnstorfii 4. R.bifurca 5. R.-Les-” tenränder aufwölben und so einen 
curiana 6.R.ciliata 6a. var.intumes- abweichenden Habitus erzeugen 
cens 7. R.canaliculata fluitans 7af. (subcrispula Formen); in stärker 
terrestris 8. R.Pseudofrostiif.natans hesonntenLagen bilden Arten, die 
8a. f. terrestris 9. R.Hübenerana f. : u | 
natans 9a. f. terrestris 10. R.cry- Sonst keineRandcilienentwickeln, 
stallina f. angustior 10a. f. typica gelegentlich + reichlichere, kurze 
Cilien aus (subinermis Formen). 

I. Pfl. in ruhigem Wasser schwimmend: 

x Th. breit herzfg, am Rande mit auffälligen, langen, ge- 
zähnten Ventralschuppen Ricciocarpus 

xxX Th. wiederholt in schmal-lineare Äste spreizend 
gegabelt. 

O LuftKammern sehr lang gestreckt, über die ganze Th. 
fläche unregelmässig sich hinziehend oder nur am Rande in 
2—3 Reihen und in der Mitte einen dichteren Mittelstreif 
lassend : R.canaliculata 

OO Luftkammern kürzer und gehäufter 


-- Kammern in 3—5 Reihen am Rande kaum länger als . 


breit, Mittelstreif enge gekammert und darum fast geschlossen 
erscheinend Pseudofrostii 
= Kammern der Randreihen 2 X länger als breit, Mittel- 
streif + locker gekammert und + - aufgelöst erscheinend 
Hübenerana 

xxXX Winzige eifge Thalli, deren kleine Luftkammern 
nach oben offen sind und deshalb bei auffallendem Lichte wie 
Tauperlen glänzen. erystallina. 

II. Landpflanzen: 

x Assimilationsgewebe mit weiteren, meist durchscheinen- 
den Luftkammern zwischen Zellenflächen, in der Regel auf 
schlammigen, torfigen Böden oder in der Nähe von Gewässern 
(Riecciella) 


re 


© Th.Äste + breit, herzfg 
— Pfl. meist regellos gehäuft, grün bis violett, Äste deut- 
lich herzfg von einer scharfen Mittelrinne durchzogen; Ober- 
fläche geschlossen mit undeutlichen sechseckigen Feldern 
, Rieciocarpus 
— Pfi. in einzelnen Rosetten oder in gedrängten Heerden, 
in der Jugend hellgrün glänzend, im Alter gelbgraulich, Äste 
“undeutlich geschieden. Mittelrinne undeutlich, Oberfläche in- 
folge der durchbrochenen Oberhaut gruftig erystallina 
OO Th.Äste lanzettlich-lineal, an der Spitze kaum breiter, 
Pf. fächerig bis rosettig oder wirr gehäuft 
— Luftkammern 4—5 X länger als breit, Früchte als 
sehr deutliche kugelige Ausstülpungen nach unten vortretend 
canaliculata 
— Kammern kaum oder wenig länger als breit, Früchte 
nicht als deutliche Kugel. nach unten vortretend 
‚typische Pfl. kurz und kurzästig, weitwinckelig (bis 120°) 
gegabelt, Äste bis 5 X I als dick, an der Spitze meist 
gerundet . Hübenerana 
|| typische Pfl. länger, Äste verlängert und weniger weit 
«90°) gegabelt, nur etwa 3 x breiter als dick, Spitze gabelig 
eingeschnitten Pseudofrostii 

x x Assimilationsgewebe aus parallelen, senkrechten Zell- 
pfeilern bestehend, die nur ganz schmale Zwischenräume unter 
sich frei lassen (Euriccia) 

O Pfl. am Rande normal mit + reichlichen, längeren Cilien, 
‚graugrün | ciliata 

OO Pfl. ohne oder nur ausnahmsweise mit wenigen kurzen 
Gilien. 

— Pfl. mit deutlich abgesetzten hellerfarbigen Flügeln, an der 
‚Spitze mit kurzen, bräunlichen Cilien, fast nur auf sonnigem 
‚Kieselgestein Bischoffii 

—= Pfi. ohne abgesetzte Flügel 

| Ränder der Astenden wulstig verdickt und abgerundet 

B2 bifurca 

I Ränder der Astenden spitzwinkelig: 

a. frische Pfl. charakteristisch hell-grasgrün. 

Äste kaum breiter als dick Warnstorfii 

Äste 2—3 x breiter als dick bavarica 

b. Pfl. grau- oder dunkelgrün 

Pfl. blau- bis graulichgrün, Querschnitt an den Rändern 
spitz keilfg verdünnt, Früchte einzeln glauca 


TS h FR 
Sag | 
Pfl dunkelgrün, Querschnitt mit steil aufsteigenden Kanten, 
Fr. im hinteren Th. meist raue .  Sorocarpa 
Euriccia 


Riccia ciliata Hoffmann 

Pfl. meist vereinzelt in + vollständigen Rosetten, graugrün,, : 
am Rande hie und da rötlich. Th.Äste bis '/; cm lang und 
und 1—2 mm breit, 1-2 x spitzwinkelig gegabelt, linear-keilfg 
mit abgerundeter ze Oberseite flach, nur an der Spitze 
mit, enger Rinne, Seitenränder stumpfwinkelig oder abgerundet: 
mit. een hyalinen, bis !/;, mm langen Cilien. Bauch- 
schuppen hyalin, meist zerstört. Querschnitt mehr als doppelt. 
so breit denn hoch, unten flach convex gewölbt, oben seicht: 
rinnig bis fast eben, die Seitenwände bogig rundlich bis fast, 
gerade aufsteigend. Einhäusig; Fr. einzeln oder undeutlich 
paarweise gereiht. Sporen schwärzlich, 90 u mit unregelmässig; 
gekerbtem niedrigem Saume. 

f. epilosa Warnst. Pfl. ohne Cilien. 


var. intumescens Bischoff 

Th. auf der Oberseite mit breiter Rinne, weil die Ränder 
wulstig nach oben vorgewölbt sind; Querschnitt daher an den 
Flanken fast kreisrundlich. 

f. incana Heeg 

Th.Ränder schwarzrot nnd trocken soweit eingerollt, dass 
die zahlreichen, übergeneigten Cilien die Mitte ganz einhüllen. 

Auf lehmig-sandigem Boden von der Ebene bis in de 
: obere Bergregion zerstreut und selten in reicherer Menge: H. 
Wf£. Nj. Nb. Sp.reife im Hochsommer-Herbst. 

Ich kaun in der Var. nicht, wie einzelne neuere Autoren, 
eine eigene Art erblicken; sie ist nämlich mit der Hauptart 
durch Übergangsformen verbunden und nach meiner Beobach- 
tung nichts anderes als eine durch günstigere Lebensbedin- 
gungen hervorgerufene Abweichung, wie man sie ähnlich auch 
bei anderen Riccien beobachten und durch Kultur züchten kann. 


Riccia bifurca Hofimann 

Pfl. meist in einzelnen geschlossenen Rosetten von 1/, bis 
2 cm Durchmesser, oberseits blaugrün, am Rande und unter-. 
seits ab und zu purpurn. Th. 1-2x gegabelt, Aste keilfg 
gegen die Spitze verschmälert und zweilappig herzfg abgestutzt. 
mit breiter verflachter Rinne und wulstigen abgerundeten. 
Rändern, besonders an der Spitze. Bauchschuppen hyalin bis. 
violett. Querschnitt halbmondfg bis abgerundet rechteckig, 


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Beer 


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Br 


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2—-3x breiter als hoch, unten + convex, oben tiefer oder seichter 


_ eoncav; Ränder wulstig abgerundet. Einhäusig; Fr. einzeln zer- 


streut; Sporen 90 u, schwarz mit hellerem ungleich gekerbtem 


 Saume; Reife im Herbste. 


f. pusilla Warnst. Kümmerform, oft rötlich, Ränder kaum 
wulstig. 

f. subinermis Heeg mit wenigen Cilien. 

f. suberispula Warnst. Äste gehäuft, + kraus gerandet. 

Auf feuchter Erde in der Ebene und Bergregion, meist 
nur eingesprengt zwischen anderen Riccien: As. H. 

An dem Querschnitt mit den gerundeten Seitenkanten 


‚sicher zu unterscheiden; nur die in Bayern noch nicht nach- 


gewiesene R. Lescuriana hat ähnliche Kanten, ist aber in der 
Regel bedeutend grösser, die Aste sind gleichbreit lineal und 
meist nur vereinzelt, die Sporen bis 120 u gross. 


Riccia glauca Linne 

Pfl.in + vollkommenen Rosetten von ‚wechselnder Grösse 
bis zu 3 cm Durchmesser, blaugrün, trocken grau, 1- 3x ge- 
gabelt, Äste kurz lineal bis keilfg, vorne breit abgerundet, mit- 
breiter, flacher Rinne; Ränder mit verdünnter scharfer Kante, 
trocken aufsteigend. Bauchschuppen meist farblos. Querschnitt 
bis 4x so breit als dick, unten leicht convex, oben flach mit 
seichter Mulde, die Seitenränder schräg aufsteigend und spitz- 
winkelig mit der Oberseite zusammenstossend. Epidermiszellen 
birnfg. Einhäusig; Fr. einzeln im Th. verteilt; Sporen 75 - 100 «, 
braun mit hellerem, unregelmässig gekerbtem Saume; Reife im 
Hochsommer—-Herbst. 


f. maior Lindenberg die grösseren Formen der feuchteren 
Standorte; Äste mehr eifg mit stumpf herzfger Spitze. 

f. minor Lindenberg, die gewöhnliche Mittelform des Acker- 
bodens. 

f. mifima Lindbg Zwergform. 

f, subinermis Warnst. am Vorderrande mit kurzen, hyalinen, 
spärlichen Cilien. 

f. subaquatica Seltene Wasserform, habituell der R. canali- 
culata ähnelnd; nicht in Rosetten, sondern die Äste verworren 
durcheinander, wenig gegabelt, lang und schmal, Oberseite 
flach ohne Rinne. 

f. bavarica Warnst. (als Art) Beiderseits gelblich-grasgrün. 


Nach zweimaligem geglücktem Culturversuche kann ich 
darin nur eine biologische Form von glauca erkennen. Bei 


a 

ca !/; m Abstand von einem Nordfenster entstand aus typischer, 
vom Felde heimgetragener, junger blaugrüner glauca sehr 
bald mit dem Weiterwachsen der Lacinien die grasgrüne ba- 
varıca Form, so dass die Pfi. anfangs die zwei Farbenformen 
vereint aufwiesen und wiederum war aus bavarica, im No- 
vember vom Felde heimgeholt und frostfrei weitergepflegt, 
im nächsten Hochsommer aus Sporenkeimung und vegetativer 
“Weiterentwicklung blaugraue glauca geworden. Die beiden 
Querschnitt-Zeichnungen von Warnstorf sind zuweit von Rück- 
wärts genommen; gleich binter der Vegetationsspitze ist der 
Querschnitt ebenso spitzwinklig wie bei typischer glauca. 
Hiemit stimmen auch die früher in der hiesigen Gegend und 
bei Alzenau gesammelten Pfl. überein, können also nicht, wie 
ich nach K. Müllers Behauptung (II. S. 614) im ersten Teile 
getan habe, zu R. Warnstorfii gezogen werden. 

Auf Kalk- und Kieselboden gleich häufig, nur selten bis 
in die obere Bergregion aufsteigend: H. W. W£. Nj. Nk. Nb. R. 

Durch den flachen Querschnitt mit den spitzen Seiten von 
allen Riccien unterschieden. 


Riccia sorocarpa Bischoff 

Pfl. meist in kleinen, einzelnen Rosetten bis zu 1,5 cm 
Durchmesser, dunkelgrün, trocken graugrün; Äste 2 -4x ge- 
‚gabelt, lang und schmal oder eifg mit abgestutzter herzfger 
Spitze, trocken durch die aufsteigenden, einwärts gekrümmten 
Ränder sehr verschmälert, oberseits der ganzen Länge nach 
mit tiefer Rinne. Bauchschuppen farblos. Querschnitt wenig 
breiter als dick, unten convex, oben mit scharfer Rinne und 
bogig verlaufenden Seitenflanken, Seitenränder steil ansteigend, 


in scharfem Winkel an die Oberseite stossend. Epidermiszellen 


kugelig, leicht zerstört. Einhäusig; Fr. in dem hinteren Teile des 
Th! zusammengedrängt; Sporen 80 «, dunkelbraun mit hellerem 
gekerbtem Saume, Reife im IDCHBOUIGER erbeR 

f. nana Kern Zwergform. 

Auf Erde, aller Art die verbreitetste aller Riccien, die bis 
in die obere Alpenregion aufsteigt: As. W. Wf. H. Njl NK. 

Von R.glauca zu unterscheiden durch die gehäuften Fr, die 
frisch dunkelgrüne Farbe, den dickeren Querschnitt mit tiefer 
Rinne. 


Riceia Warnstorfii Limpricht 


Kleine Pfl in Rosetten von '!/; bis 1 cm Durchmesser in 


gelb- bis hellgrüner Färbung, unterseits hie und da violett; 


RA 
Ei Puch 


BE un at dal el U Sud. 4 


SE 


- Äste 2—3x gegabelt, schmallineal, gleichbreit, mit breiter Rinne, 


_ vorne quer oder rundlich abgestutzt, Ränder dick, meist ab- 
fallend. Bauchschuppen hyalin oder violett. Querschnitt wenig 
breiter als dick, oben mit schwach convexen Flanken und 


breiter seichter Rinne, unten convex gerundet, Seiten steil bis 
fast senkrecht aufsteigend und spitzwinklig sich anschliessend. 


Epidermiszellen kugelig. Einhäusig; Fr. einzeln, zerstreut; 


Sporen 80 «, dunkelbraun mit hellerem, fast glattem Saume, 
Reife im Herbste. 
f. subinermis Warnst. am Rande mit vereinzelten Cilien. 
Auf Ackerboden der Ebenenregion bisher nur selten beobachtet. 
Ob die Funde von Hattenhofen und Reichenhall sicher 


“ dazu gehören, wurde mir nicht kundgetan! 


Ricciella A. Braun 

Riccia canaliculata (Hoffmann) Lindenberg 

Pfl. auf feuchtem Moor- und Schlammboden, fächerfg, 
aber seltener einzeln, sondern meist infolge der Umbildung 
aus der Schwimmform in verworrenen Rasen, dunkelgrün, 
trocken graugrünlich, in sonnigen Lagen + violett (f. purpur- 
ascens Klinggräff). Äste wiederholt spitzwinkelig gegabelt 
(Winkel meist unter 90°) fast überall gleichbreit, an der Spitze 


'kaunı merklich’ eingeschnitten, im vorderen Teile mit + scharfer 
‚Rinne. Assimilationsgewebe mit langgestreckten Luftkammern 


entweder in der ganzen Breite oder im Mittelfelde der Äste 
so gedrängt und übereinander, dass dort bei der Oberansicht 
ein dunklerer, kaum durchbrochener Streifen erscheint gegen- 
über den beiden Flanken, wo die einzelnen Kammernwände 
durchscheinen; Kammern mit einfachen rundlichen aber oft 
ganz zusammengepressten Spaltöffnungen. Grundgewebe wenig 
entwickelt und nur auf das Mittelfeld beschränkt. Querschnitt 
etwa doppelt so breit als dick, rechteckig bis trapezisch, oben 
vorne mit seichter Rinne, die sich nach rückwärts mehr und 
mehr verflacht, oft sogar auch die Oberseite vorgewölbt, unter- 
seits + stark bogig gewölbt, die Flanken weitwinklig oder 
bogig sich an die steil bogig aufsteigenden Seitenränder an- 


schliessend. Bauchschuppen breit halbkreisfg, meist nur 1—3 


vorhanden. Einhäusig; Fr. einzeln oder paarweise, jede für 
sich auf der Unterseite der Aste scharf kugelig vortretend; 


Sporen 70—80 u, braun mit schmalem hellerem Saume. Blüte- 


zeit im Juni— Juli, Spreife im Sommer und Spätherbste des 


nächsten Jahres. 


ae 


f. finitans Linne ER 

Die frei schwimmende Wasserform stiller Gewäßser meist 
in verworrenen Rasen. Pfl. bis 5 cm lang, aus verschmälertem 
Grunde fächerig gegabelt, beiderseits lebhaft hellgrün, ohne 
Rhizoiden. Äste schmal linear, gleichbreit, oberseits ohne 
schärfere Rinne. Querschnitt wenig breiter als hoch, halb- 
mondfg bis abgerundet rechteckig, oben flach bis seicht concav, 
unten flach oder leicht convex vorgewölbt, die Seiten meist 
rundbogig sich anschliessend. Assimilationsgewebe wie bei der 
-Landform, aber weniger stark. In stehenden Gewässern oder 
stillen Buchten schwimmend, in deren Nähe auf Schlamm- 
boden und feuchter, mooriger Erde verbreitet, aber meist nur 
in der Ebene und niederen Bergregion. H. W. Wf. Nj. Nk. Nb. 

Nachdem es nun sicher feststeht, dass die Riceia fluitans 
Linne mindestens aus 2-3 Schwimmformen verschiedener 
Riccien besteht, dürfte es kein „Fanatismus“ mehr sein, wenn 
man die Sammelart mit dem allerdings späteren, aber besser 
trennenden Namen der Landform umfasst. Es lohnte sich viel- 
leicht sogar sehr der Mühe, das ‚„Hab.per orbem terrarum‘‘ nach- 
zuprüfen: eine schwimmende Pflanze, die als Ricciella fluitans 
A. Braun 'bestimmt die Fundangabe trägt: „W. Schaffner pl. 
mexicanae. Ed. Dr. Hohenacker‘“ kann nach ihrem inneren 
Baue unmöglich mit unserer R.fluitans Linn@ identisch sein; 
nach dem Querschnittbilde von K. Müller 1..S. 210 vielleicht 
weit eher R. Frostii f. natans. Bei dem Präparieren flach ge- 
presste Pflanzen dieser und verwandter Riccia Arten lassen 
leicht den inneren Bau erkennen, während eingerollte und ge- 
schrumpfte Pflanzen dies kaum mehr ermöglichen. 

Riccia Hübeneraua Lindenberg 

Pfl. meist nicht in vollen Rosetten, sondern einseitig 
fächerfg, einzeln oder in + gedrängten Herden, hellgrün bis 
violett: Äste mehrmals kurz gegabelt und weit (bis zu 120°) 
spreizend, fast gleich breit (bis zu 2 mm), an der Spitze ab- 
gestutzt bis abgerundet und nur die Vegetationspunkte kurz. 
eingeschnitten, oberseits nur mit seichter Rinne, trocken die 
Seitenränder aufgewölbt. Assimilationsgewebe im durchfal- 
lenden Lichte in der Mitte nur mit wenigen von länglichen 
Kammern unterbrochenen Längsreihen von Scheidewänden, in 
den Flanken 2—3 Reihen einstockiger kürzerer (kaum doppelt 
so lang als breit) Kammern. Grundgewebe auf das Mittelfeld 
beschränkt. Querschnitt bis 5X breiter als hoch, oben seicht 
concav, unten + convex, die Seiten schräge aufsteigend und 


Ber 


_ + weitwinkelig sich der Oberseite anschliessend. Einhäusig; 
_ Fr. einzeln oder paarig, das Grundgewebe nach unten breit 
_ vorwölbend, so dass die fruchtende Pfl. fast so dick als breit 
sind. Sporen 60 —70 u, braun mit hellerem, unregelmässig ge- 
kerbtem Saume, Reife im Herbste. 

f. natans Torka 

Rhizoidlose Schwimmform in e verworrenen Watten. Pfl. 
ıbis:8 cm lang, fächerig gegabelt, beiderseits hellgrün, oberseits 
‚nur mit leichter Mulde. Querschnitt und Gewebe wie bei der 
Landform, nur meist zarter und schmäler. 

Seltene, aber vielleicht bes. in der Schwimmform ver- 
"kannte Pfl. auf Teichschlamm von der Ebene bis zur oberen 
‚Bergregion; Wb. (Teich bei Wolfertszwing), Wf. Nj. 2. Als f. 
‚natans: Ho. (Trunkelsberger Wald bei Memmingen-Holler als 
IR. fluitans.) 

var. Pseudofrostii Schiffner 

Pfl. meist nur fächerig geteilt, einzeln oder in gedrängten 
Herden, grün bis bräunlich und violett. Äste länger, aber 
‚schmäler (+ 1 mm) als bei der Hauptform, Gabelungswinkel 
+ 90°, an der Spitze herzfg eingeschnitten; oberseits mit 
‚seichter Mulde oder gegen die Spitze schärfer rinnig. Im 
‚Assimilationsgewebe die Randkammern kaum länger als breit, 
‚der Mittelstreif mit schmalen aber längeren Kammern etwas 
‘breiter. Querschnitt 3—4x breiter als hoch, oben seichter oder 
‚schärfer rinnig, unten + convex, die Seiten schräge aufsteigend 
und weitwinklig bis bogig nach oben anschliessend. Fr. und 
Sporen wie bei der Art. 

f. natans 

Rhizoidlose Schwimmform in + verworrenen Watten. Pf: 
‘beiderseits hellgrün, bis 4 cm lang, wiederholt fächerig ge- 
gabelt. Äste oberseits ohne schärfere Rinne. Querschnitt mehr 
. .der R. fluitans ähnlich, abgerundet rechteckig, unten + convex, 
‚oben leicht concav, die Seiten + abgerundet. 

Bisher noch selten auf Weiherschlamm: Nj; in der Schwimm- 
form bisher nur bei Maxhütte-Seubersdorf. 

Riceia Pseudofrostii und Hübenerana kann ich nach den 
Erfahrungen der letzten Jahre nicht mehr als zwei getrennte 
‚Arten ansehen, sondern nur als biologische Formen ein- und 
- derselben Art: denn sie gehen in der Natur und bei Cultur- 
versuchen ineinander über. H.Val. Torkain Nakel hatte wieder- 
holt die Güte, mir von dort R. Hüb. in der f. natans und ter- 
zestris zur Weitercultur zu senden und die letzte Probe, welche 


ae 


dem die früheren Proben zerstörenden Pilze nicht erlag, ergab 
in ihrer vegetativen Vermehrung typische Hüb., aber auch 


Pfl., die sich in keiner Weise von hiesiger Pseudofrostii unter- 


schieden. Ebenso fand ich selbst an dem Teiche bei Wolferts- 


zwing auf eben erst wasserfrei gewordenem Boden Pfl, die 


macro- und microscopisch zu Pseudofrostii zu stellen waren, 
sich aber, auf Lehmboden daheim weitercultiviert, zu typischer 
Hüb. auswuchsen. Damit dürfte auch die Tatsache zu erklären 
sein, dass bei Bayreuth und Vilseck ebenfalls beide Formen 


gemeinsam gesammelt wurden, während allerdings an anderen 


Stellen beide Formen unvermischt gefunden wurden; so blieb 
Maxhütter Material trotz üppigen Gedeihens unverändert. 
Welche innere Gründe ein Stehenbleiben oder auch ein Zurück- 
gehen auf die Pseudofrostiiform bedingen, liess sich leider noch 
nicht klar legen, wahrscheinlich werden es doch schon früh be- 
stimmend einsetzende Ernährungsfragen sein. Grössere Qultur- 
versuche an den Teichen bei Maxhütte wurden mir ja leider 
immer wieder vernichtet und im engen Zimmerraume hat mir 
die Erfahrung zur Genüge gezeigt, dass auch diese kleinen 
Riccien sehr empfindlich sind gegen gute und schlimme Einflüsse. 

Die Angabe, dass Hüb. die niedlichere Pfl. sei und Pseudofr. 
doppelt so gross, stimmt ebenfalls nicht mit meinen Beobach- 
tungen überein; im Gegenteil sind bei Hüb. die einzelnen Äste 
oft um ein merklich Teil breiter als bei Pseudofr., sie erscheinen 
nur vielfach wegen der Aufbiegung der Seiten schmäler; kürzer 
ist Hüb. wohl öfter als Pseudofr., aber nicht immer. Auch die 


violette Färbung ist Hüb. nicht allein eigen, wenn sie auch bei 


ihr oft stärker hervortritt. Ein einziger Nachmittag mit etlichen 
stark sonnigen Stunden genügte, um die Verfärbung hervor- 
zurufen, aber es färbten sich auch Pseudofr. und canalic.R. 
glauca und sorocarpa sah ich gleichfalls schon rot gefärbt und 


von einigen anderen Arten geben es die Autoren an, also ist , 


diese Schutzfärbung bei den Riccien verbreitet. 

Riccia erystallina Linne 

Meist grössere, dickere Pfl. in geschlossenen Rosetten bis 
zu 3 cm Durchmesser, in der Jugend gelblichgrün und flimmerig, 
„gleichsam im Tau glänzend (Nees)“, im Alter missfarbig gelb- 
bräunlich. Die Epidermis über den Lufthöhlen schliesst sich 


” 


nie ganz, daher sieht die Oberfläche wie punktiert aus; im 


Alter wird die Epidermis vielfach noch weiter zerstört und 
sind daher die Pfl. von schwammig-löcherigem Aussehen. Th. 


kurz gabelig geteilt oder nur eingeschnitten, Äste breitkeilfg- 


BE N 


bis herzfg, am Rande kurz gekerbt Oberseite flach oder durch 
Zusammendrängen der Äste am Rande faltig aufsteigend. Quer- 
schnitt in der Breite verschieden, trapezisch, oben und unten 
nahezu flach, die Seiten steil aufwärts ansteigend. Bauch- 
schuppen farblos. Einhäusig; Fr. meist einzeln, zerstreut; Sporen 
dunkelbraun mit schmalem hellerem Saume 80 u. 

f. angustier Lindenberg 

Th. kleiner, reichlicher gegabelt und tiefer eingeschnitten; 
Äste schmäler, gleichbreit, nur an der abgerundeten oder schwach 
eingedrückten Spitze etwas breiter, Oberseite leicht rinnig. Quer- 
schnitt kaum breiter als dick, Unterseite wenig convex, ober- 
seits concav, Seiten fast senkrecht aufwärts. 

Auf feuchtem Ackerboden, austrocknendem Schlamme der 
Teiche und Wasserläufe in der Ebene und niederen Bergregion: 
Ho. Nj. „Sie erscheint vom Sommer bis in den Herbst, ja selbst. 
in milden Wintern. Die früheren Pflanzen fructificieren im 
Herbste, die späteren im folgenden Frühling, im März und. 
April.“ Nees IV. S. 430. Nach Zerstörung des älteren Thallus- 
teiles treiben oft an den Vegetationspitzen junge Sprosse in 
so überreicher Zahl nach, dass sie sich — ungefähr eifg — 
neben und übereinander zu einem Hügelchen aufwölben; solche: 
Sprosse findet man gelegentlich abgerissen und freischwimmend. 

Ricciocarpus 

Ricciocarpus natans (L.) Corda 

Grösser und breiter als die meisten Riccien. Äste herzfg, 
meist zu 2—4 mit einander fächerfg verwachsen, oberseits grün, 
unterseits und am Rande bräunlich oder violett, ohne Rhizoiden, 
aber am Rande mit auffälligen, langen, lanzettlichen, am Rande: 
gezähnten, farblosen oder violetten Bauchschuppen. Assimi-. 
lationsgewebe aus mehreren, übereinanderstehenden Luftkam-. 
mern bestehend, die als sechseckige Felder matt durchscheinen; 
Atemöffnungen klein, einfach. Auf der Oberseite in der Mitte 
eine durchgehende scharfe Furche, die sich an der Spitze bei 
Neubildung einer Astes scharfwinklig gabelt. 

f. terrestris Nees 

Mit Rhizoiden, die Bauchschuppen aber stark reduziert. 
Das Th.gewebe derber, meist rosig oder violett, nur im Schatten 
rein grün, Äste etwas länglicher und schmäler, reichlicher sich 
teilend, daher die Pfl. meist in gedrängten Herden mit durch-. 
und übereinandergelagerten Ästen. Autoecisch. Antheridien 
zumeist in abgegrenzten Ständen in der Mittellinie des älteren 
Th.; Fr. einzeln oder enge paar weise ebenfalls in der etwas 


Bag ge 
verbreiterten Mittelrinne. Sporen 50 «, schwarzbraun mit ge- 
kerbtem oder stumpfstacheligem Saume. Blütezeit: Juni - Juli; 

Reife: August. 

In ruhigem Wasser der Ebene und niederen Bergregion 
schwimmend oder durch Austrocknen und Wellenschlag auf 
Schlamm und Uferboden: H. W.Nj. Nk. 

Ihre Überwinterung erfolgt nicht, wie Warnstorf (S. 85) 
vermutet, „durch Adventivsprosse im SchHlamme am Grunde der 
Gewässer“, sondern die ganze Pfl. gefriert. schwimmend nötigen- 
falls im Eise ein und selbst bei strenger Kälte (bei Fenster- 
kultur ertrug sie noch — 18° C., weil sie beim Einfrieren über 
das Eis emporgehoben wurde) erfriert nur der ältere Teil des 
Th, indes die Vegetationsspitze und der meristematische Teil 
der Mittellinie für die Anlage der Sexualorgane frisch erhalten 
bleibt. Durch dieses Absterben des hinteren Th.teiles werden 


die vorderen Einzeläste unter sich frei. Aus diesem Grunde 


sind für unsere kälteren Verhältnisse etwaige Früchte wohl 
nur bei überwinterten Landpflanzen zu erwarten; fruchtende 
Pfl werden ja auch als grösser angegeben. Bei üppigen Kultur- 
pflanzen sah ich Blütenanlagen im Juni—Juli, die Sporenreife 
wird aber im August angegeben, also muss wohl zwischen Be- 
fruchtung und Reife auch hier. ein Jahr inzwischen liegen. 

Von Ricciocarpus, Riccia canalic. und Huebenerana findet 
man wohl auch Zwischenformen zwischen der Land- und Wasser- 
form. Sie gleichen habituell der letzteren, nähern sich aber 
der ersteren durch Bildung weniger Rhizoiden und ev. durch 
Verkürzung der jüngeren Bauchschuppen. Solche Pflanzen 


findet man gelegentlich auf sehr nassem Schlamme, im Spät- 


sommer gegen Ende der Vegetationsperiode oder auch, wenn 
die Pfl. über dichten schwimmenden Watten von abgefallenen 
Blättern und Wasserpflanzenstengel vegetieren. 


Il. Marchantiaceae. 


l. Atemhöhlen ohne oder fast ohne Zellsprossungen. 

A. Atemöffnungen durch Verdickung der Radialwände der 
Schliesszellen sternförmig. 

1. Th. zart, gelblichgrün, Bauchschuppen gross, mit den weiss- 
lichen Spitzen weit vorragend, Fr.träger aufdem Rücken des Th., 
2—4 geriefte Strahlen mit kleinem Mittelpunkte Ülevea 


2. Th. derber, lebhaft grün, B.schuppen nicht vorragend, 


Fr.träger an der Spitze des Th. 


Er, Fr £ er 7 auf 5 a 
Er er. (2 > 3 - i - - S . 
' er . 
# De e > . 
K: 5 
= 


En Fa ER r 


er, Kleinere, ei- bis zungen- ar 
förmige Th., 2-4 mm breit ber & RS .. & 


derseits grün, B.Schuppen nicht : = 
in Reihen, Atemöffnungen im RR & 

älteren Th. meist gerissen und ABER 
deshalb der Th. gruftig und meh- RI x | 
lig erscheinend; Fr.träger eine = DEE nu. 


-3—5 strahlige Scheibe mit pa- 
pillösem Mittelbuckel Luftspalten 


Sauteria 1 Targionia 2 Clevea hyalina 3 Sau- 


er teria 4 Peltolepis 5 Reboulia 6 Gri- 
b. Grössere, herzförmige Th., maldia fragrans 7 Neesiella pilosa 


bis zu 7 mm breit, en Rande g Neesiella rupetris 9 Fimbriaria 

and unterseitsrötlich;B.schuppen pilosa 10 Fimb. Lindenbergiana 

deutliche 2 Reihen. Atemöff- i1 Fegatella 12 Preissia 13 Marchantia 
: Fiträ polymorpha (von unten) 13a vonoben 

nungen fest und stark; F.träger veren 

eine flachkonvexe Scheibe mit 

-deutlichem Mittelbuckel und 3—6 NET, abwärts ge- 

neigten Lappen Peltolepis 


B. Atemöffnungen am Th. einfach, ohne Verdickung der 
"Wände. | 

1. Kleinere, beiderseits dunkelgrüne, fast fächerig geordnete 
"Th., Querschuitt mit breiter, unten nur flach vorgewölbter 
Rippe,Oberseite durch Zerstörung der Kammernepidermis gruftig; 
B.schuppen klein; Fr.träger fast kugelrundlich, durch die auf- 
:getriebenen Banken mit tonnenförmigen Atemöffnungen auf- 
fällig grobwarzig Neesiella 


2. Th. grösser, unten oder ganz rötlich, Querschnitt mit 
deutlich dreieckigem Kiele; B.schuppen gross, rötlich; Fr.träger 
+ kegelförmig, oben grobwarzig, nach abwärts 4 glockenförmige 
Hüllen mit einem zipfelmützigen Perianthe, das bei der Reife 
in 4-16 lineale Zipfel einreisst (pilosa ganz ohne, Linden- 
‚"bergiana mit wenigen Zellfäden). Fimbriaria 

3. Atemöffnungen tonnenförmig, grüne bis rötliche Th. 
von Preissia Art, aber ohne Sclerenchymfasern und ohne Öl- 
zellen im Grundgewebe; Fr.träger scheibenförmig bis breit 
kegelig mit abgerundetem Behente) und 3—5 breiten Rand- 
lappen Bucegia 

ll. Atemhöhlen mit + reschlielken Zellsprossungen. 

A. Fast stets mit Brutbechern auf dem Thallus. 

1. Becher rundlich mit gezackten Rändern. (Fig. 1). Grössere 
Pflanzen, ledriggrün meist mit dunkleren Mittelstreifen, im 

2 


Re: 


Grundgewebe nur mit spär- 
lichen Ölzellen. B.schuppen 
in je 3 verschiedenartigen Rei-. 
hen; Atemöffnungen aus 4 
 übereinanderliegenden Zell- 
reihen, Schliesszellen mit 4 
zahnartigen, rauhen Vorstül- 
pungen. Fr.träger ein Schirm 
mit + 9 wurstförmigen aa keiligen Strahlen; männl. Blüten. 
auf einer flachen, gezackten Scheibe. Marchaniia 


1 2 


2. Becher halbmondförmig (Fig. 2). Saftgrüne Pfl.; B.schup- 
pen in 2 Reihen, darin und im Grundgewebe reichliche Öl- 


zellen. Atemöffnungen einfach von 5 Zellringen umgeben. 


 Fr.träger mit 4 gekreuzten Stahlen aus kugeliger Mitte 
Lunularia 
B. Stets ohne Brutbecher. 


1. Atemöffnungen tonnenförmig. — Grüne bis rötl. Pfl. 
fast nur auf kalkhaltiger Unterlage, im Grundgewebe meist. 
langgestreckte, rötl. Sclerenchymfasern und reichliche Ölzellen. 
Fr.träger scheibenförmig mit rundlicher, kleinwarziger Mitte 
und 4 breit keilförmigen Lappen | Preissia 


2 Atemöffnungen einfach, (nicht tonnenförmig) 

a. Grössere, hell- bis graugrüne Pfl. zumeist in gedrängten 
Rasen. Th.oberseite mit sehr deutlichen, rautenförmigen Feldern, 
in deren Mitte die emporgehobenen, weisslichen, von 4 --5 Zell- 
ringen umgebenen Atemöffnungen. Fr.träger stumpf kegelig 
‚mit 6 -8 unter sich verwachsenen Hüllen Fegatella 


b. Kleinere Pfl. meist nicht in dichten Rasen; Oberseite. 
undeutlich gefeldert. 
[DD Atemöffnungen weit, Je 6 Fallen in 2 Reihen, Schliess-. 
zellen wasserhell. Fr.träger sitzend in einer ch Kugel 
am Vorderrande des Thallus Targionia] 

OO Atemöffnungen kleiner; Fr.träger gestielt. 

| Atemöffnungen 4 - 5 Ringe aus je 8 Zellen; in den nicht 
vorragenden B.schuppen hellere Ölzellen; Fr.träger halbkugelig, 


durch tonnenförmige Atemöffnungen dieht warzig rauh, mit. 


4-7 breit dreieckigen Strahlen. am Rande Reboulia 

| | Atemöffnungen 2 - 3 Ringe aus je6—7 Zellen; B.schuppen 
gross und dicht, mit den 2 hyalinen Anhängseln bes. an der 
Spitze über den Th. greifend, ohne Ölzellen; Fr. träger kegel-. 
förmig mit aufgesetzter halbkugeliger Mitte, warzig durch die 


ih ehe 


2 


tonnenförgmigen Atemöffnungen, 4 kurze Strahlen. Pfl. riecht 
stark in frischfeuchtem Zustande. Grimaldia fragrans' 

Manche dieser Marchantiaceen ähneln sich im sterilen Zu- 
stande für das blosse Auge nicht bloss unter sich, sondern auch 
noch thallosen Jungermanniaceen, so dass nur genaue Be- 
obachtung Irrungen vermeiden lässt. 


II. Jungermanniaceae anakrogynae. 


I. Ausgesprochene thallose Formen. 


A. Thallus ohne abgesetzte Rippe. 

[1. Kleine,- hellgrüne, erdbewohnende Pfl.; Th. halbkreisfg, 
am Rande vielfach gelappt, in der Mitte nur 2-3 Zellenlagen 
dick, am Rande einschichtig. Blüten und Früchte über den 
ganzen Th. zerstreut; weibl. Hüllen ei- oder birnfg mit glatter 
runder Öffnung an der Spitze | Sphaerocarpus 

2. Kleine, gelblichgrüne Erdpfl.; Th. halbkreisfg, am Rande 
kurz u. unregelmässig eingeschnitten, in der Mitte bis 10 Zell- 
schichten dick, am Rande einschichtig; Sporogonhüllen rings am 
Th rande, kurz, walzenfg, oben und unten zugespitzt, dem Th. 
aufliegerrd Notothylas 

3. Dunkelgrüne, einseitig mehr entwickelte Rosetten auf 
Erde, am Rande + tief zerschlitzt; Th in der Mitte bis 20 Zell- 
schichten dick, auch am Rande mehrschichtig; Sporogone 
schotten- bis hornfg, bogig aufsteigend Anthoceros] 

4. Dunkelgrüne, frisch wie ölglänzende Pfl. auf Erde, Moor 
und faulem Holze, selten in vollen Rosetten, sondern = ge- 
gabelt oder handfg geteilt; Lappen lineal bis breit band-keilfe. 
Querschnitt in der Mitte bis 15 Zeilen dick, am Rande ein- 
oder mehrschichtig. Sporogone eikugelig, auf verkürzten Seiten- 
ästen mit fleischiger, keulig-walziger Haube Aneura 

B. Thallus mit + scharf abgesetzter Mittelrippe bes. nach 
unten vortretend. 

1. Licht- bis graugrüne Pfl. in dichten Rasen zumeist auf 
Baumrinde und Kalk, + reich behaart. T'h. ausgesprochen 
lineal und dichotom verzweigt; rundliche Rippe gegen die ein- 
zelschichtigen Flügel scharf abgesetzt. Blüten hinter schnecken- 
artig eingerollten Astchen, die ventral seitlich aus der Rippe 
entspringen. Früchte selten. Metzgeria 

2. Mittlere bis grosse Pfl. von hell- bis dunkelgrüner und 
rötlicher Farbe in + dichten Rasen zumeist nur auf Erde. Th. 
breit bandfg, am Rande leicht gewellt, ausser der f. furcigera 

> 


se 


wenig verzweigt. Rippe allmählich in die nicht durchschei-. 


nenden Flügel übergehend. Fr. gegen die Spitze der Lappen 
auf der Th.mitte_in einer nach vorne offenen, taschenfgen 
Hülle. Haube enge der Fr. angeschlossen, ae mit knopf- 
artiger Verdickung über der BULRERUNEN, runden Kapsel. 
Pellia 
3. Th. bandfg, wenig gegabelt, Flügel zart, durchscheinend, 
am Rande vielfach gelappt; Rippe kielig nach unten vortretend. 
Fr. in der Mitte der Th. Oberseite von einer doppelten Hülle 
umgeben: die äussere aus zerschlitzten Blättchen gebildet, die 
innere zylindrisch, nur an der Spitze gezähnt: Haube kürzer 
als die Hülle. © Blüten hinter kleinen, zerschlitzten Blättchen 
ange der T'h.mitte. Seltene Pfl. auf Erde und Sand 
Moerchia 
Ganz ähnliche Pfl., aber fast nur auf Moorboden; im Kiel 
_ ein Strang’ langer und enger, dickwandiger Zellen; Haube die 
Hülle überragend Blyttia 
4. Th. zart, gelblichgrün in einzelnen Rosetten oder in 
dichten Rasen, gern an feuchten Wegrändern und Graben- 
böschungen; die bandartigen Äste an der Seite eingeschnitten 
gelappt; auf der Unterseite zu beiden Seiten der Rippe kleine 
kugelige Blattöhrchen und schuppenfge, am Rande gezackte 
Unterblätter. Oberseits meist eigenartige, flaschenfge Gebilde 
mit gelblichgrünen rundlichen Gemmen. Fr. nicht häufig, an 
der Spitze der Lappen in einer dütenfgen Höhlung. Blasia 
II. Nicht mehr rein thallose Pflanzen. 


1. Kleine niederliegende Pfl. auf Erde oder Mooru. Schlamm. 


‘Ein deutlicher halbkreisfger Stengel, an dessen zwei Seiten die 
flachbogig ausgebreiteten, sich unterschlächtig deckenden und 
am Rande gelappten Blätter. Rhizoiden violett. Fr. an der 
Stengelspitze in einer aufrecht-glockigen Hülle, deren Rand 
gelappt ist. Fossombronia 
[2. Kleine Pfl., einzeln oder herdenweise auf moorigem 
Boden. Stengel aus fleischigem Rhizom aufrecht, Blätter deut- 
lich getrennt, eifg hohl, dreireihig den Stengel umgebend. Fr. 


ER die Spitze, nur mit lang en Haube, 
-  Haplomitrium] 


Wegen der Formähnlichkeit sind hier auch die Antho- 


cerotales mitaufgeführt worden! 


FE WEN N WR 


- 


IV. Jungermanniaceae akrogynae. 

I. Bltr und U.bltr nahezu ee die Stgl daher 
gleichartig 3zählig beblättert. 

A. Bltr ungeteilt, verlängert eifg; kleine pn auf moorigem 
Boden. Haplomitrium 

B. Bltr bis auf das unterste Viertel 2teilig; nur Pfl. des _ 
' Hochgebirges. 

1. Bltr einseitswendig abstehend, beide Lappen mit Schein- 
rippe; kräftige Pfl. von 5—10 cm Höhe. Schisma 

. 2. Bltr aufrecht anliegend, ohne Rippe; kleine Pfl. von 

1/,—4 cm Höhe, meist mit weissl. Pilzüberzug. Anthelia 

©. Bltr. 3—4teilig 

‚1. Bltr. nur zu !/; geteilt 3—4spitzig, Spitzen eingekrümmt; 


kriechende grüne Pfl. auf Erde und Holz. 
Lepidozia reptans 


2. Bltr. zu °/, geteilt. 

O Bltr in 3—4 schmal eifge, am Rande kurz gezackte 
Lappen geteilt; 2-7 cm hohe gelbbraune Polster auf Kiesel- 
gestein. Chandonanthus 

OO Blt.lappen länglich eifg mit rundl. stark verdickten 
Zellen, am Rande rings lang gewimpert; braungrüne Pfl. auf 
Ahr Boden und Rinde. Ptilidium 

OOO Bilt.lappen lanzettl. mit lang rechteckigen, unver- 
dickten Zellen, reich mit. borstenfgen, verzweigten Haaren be- 
setzt; gelbl.grüne Pfl. auf feuchten Standorten. 

Trichocolea 

3. Bltr. bis zum Grunde in 3—4 ee Abschnitte 
zerlegt. 

O Lappen bis zum Grunde nur Pr 

Blepharostoma 

OO.Lappen an den Hauptstengeln gegen den Grund 2 und 
3zellig Lepidozia spec. 

Unterblätter, so weit sie nicht den anderen Bltrn gleichen: 
l Jamesoniella und ähnlich bei Cephaloziella u. a., aber noch 
kleiner. 2 Lophozia Mülleri 3 L. Hornschuchiana 4 L. hetero- 
colpa 5 Alicularia 6 Leptoscyphus 7 Harpanthus 8 Chiloscyphus 
9 Geocalyx 10 Lopho- 
colea 11 Loph. ns 1A mM VAR, Up IM 
12 L. obtusa 13 L.-qua- = Sr MO 
driloba 14 L. Flörkei 15 81 en a ® PR 


L. lycopodioides; ähnlich 


. 


_— 1 — 


bei L. Hatcheri, nur kleiner. 16 Pleuroclada 17 Lejeunea 
18 Calypogeia 19 Mastigobryum trilobatum 20 M. tricrenatum 
21 Frullania 22 Madotheca. 


II. Unterblätter ganz fehlend oder stark abweichend von 
den Stengelblättern gestaltet, Pfl. darum in der Hauptsache 
2zeilig beblättert. 


A. Stglbltr ungeteilt oder nur seicht ausgerandet. 

1. Ubltr fehlen am Stgl ganz. 

© Bltr wechselständig, + flach 2zeilig ausgebreitet Kelch 
oben flach gedrückt und quer gestutzt 


x Bltr wenigstens am Vorderrande + gezähnt, grössere 
Pfl. auf Waldhumus und Laubrinde | Plagiochila 


xx Bltr zumeist ganzrandig, an der Spitze quergestutzt 

oder seicht ausgerandet, Pfl. fast nur auf Kalkfelsen 
Pedinophyllum 

OO Bltr gegenständig, Kelch rundlich, an der ver-. 
engt und geschlossen 

x Kelch in der unteren Hälfte mit den Hüllbltrn ver- 
wachsen und wenig vorragend Eucalyx 

xxX Kelch völlig frei und weit vorragend Haplozia 


2. Ubltr nur an jungen Sprossen und in den Blüten. 

x Stgl + reich mit Stolonen, Zellnetz sternfg verdickt, 
Ubltr 0 er 1—2teilig, Kelch an kurzen und ventralen Ästen 

| Odontoschisma 

xx Stgl ohne Stolonen, Zellnetz rundlich mit nicht sternfg 
verdickten Ecken, Üblitr spiessfg, Kelch an gekrümmten Haupt- 
sprossen Jamesoniella 

(Auch Pedinophyllum hat manchmal an jungen Trieben 
kleine Übltr.) 


3. Ubltr meist am ganzen Stgl vorhanden. 

O Ubltr ungeteilt, lang lanzettlich. 

X Kleine bis mittlere Pfl. auf Erde zumeist kriechend, 
Zellen bis 30 « mit Dreiecksverstärkungen, Kelch mit den 
Hüllbltrn verwachsen und fast darin verborgen 
Alicularia 

xX Grössere Pfl. auf Holz und Moor, Zellen 40—50 u mit 
sehr starken Ecken, Kelch frei und orakend 

Leptoscyphus‘ 

OO Ubltr ganz oder 2teilig mit seitlichen Höckern, aber 
kaum höher als breit, Fr. sack unterirdisch, Kapselklappen 
gedreht spiralig Calypogeia 


rn ae 
B = 


e 


— 23 — 


000 Ubltr lanzettlich 2teilig mit Seitenzähnen, stets höher 
als breit, Fr.Ast oberirdisch, Klappen gerade 
Chiloseyphus 
B. Bltr der Hauptstgl drei- und mehrteilig. 
1 Bltr nur an der Spitze kurz 3 - 4zähnig. 
o Stgl mit Stolonen, Übltr gross, 4eckig, + eingeschnitten, 
Bltr gegen die Spitze verschmälert, Fr.ast ventral 
| Mastigobryum 
CO Stgl ohne Stolonen, Ubltr O oder klein lanzettlich, 
Bltspitze breit, Fr.endständig an Hauptast 
Lophozia barbata 
2. Bltr !/; und tiefer mehrgeteilt. 
© Stets mit 2- und mehrteiligen Ubltrn Lophozia. (Bar- 
bilophozia und Diversilobatae) 
0° Ohne Übltr Sphenolobus und Lophozia ex p. 
C. Bltr + tief zweiteilig, Abschnitte ziemlich gleich. 
Übltr am Stgl stets vorhanden. 
Ubltr einfach, dreieckig bis eifg lanzettlich. 
Bltr bis '/;, eingeschnitten. | 
y Bltr halbkugelig hohl dem Stgl anliegend, UÜbltr läng- 
lich eifg, halb so gross als die Stglbltr, bleichgrüne Pfl. der- 
Hochalpen Pleuroclada 
yy Bltr +# flach, Ubltr kleinlanzettlich, grüne oder ge- 
bräunte Pfl. von der Ebene bis ins Hochgebirge 
Lophozia (Leiocolea) 
xx Bltr nur seicht oder weit rundlich eingeschnitten, 
Ubltr gross, dreieckig lanzettlich Harpanthus 
°0 UÜbltr 2- und mehrteilig. 
x Ubltr kaum länger als breit, 2teilig mit seitlichen Aus- 
buchtungen Calypogeia ex pa. 
xX Deutlich länger als breit. 
© Bltr nur seicht ausgerandet oder kurz eingeschnitten 
mit breit dreieckigen Abschnitten, Ubltr tief 2teilig ohne Seiten- 
zähne, Fr. ein unterirdischer Sack, frische Pfl. riecht scharf 
Geocalyx 
o© Bltr + tief eingeschnitten mit lang pfriemlichen 
Lappen oder ganz unregelmässig eingeschnitten bis nur aus- 
gerandet, Ubltr durch Seitenzähne + A4teilig, Fr. oberirdisch 
Lophocolea 
b. Ubltr fehlend oder verschwindend klein. 
x Bltr an der verengten Spitze nur wenig Sinseschnikken 


oO» 


x 


' am hinteren Rande rückwärts gebogen, stattliche bräunliche 


BERN >> Wo 


_Pfl. nur von der Bergregion aufwärts,und fast nur auf Kiesel- 3 
Ban Anastrepta 


xx Bltr !/);, und mehr eingeschnitten. 


© Bltr halbkugelig hohl mit 2 sehr langen, schmalen ein-- 
gekrümmten Lappen Nowellia 


00 Bltr kielig bis bogig zusammen neigend. 


y Kelch fehlt, Bltr + dicht dachig dem Stgl A. 
anliegend, Astenden + keulig verdickt Gymnomitrium 


yy Kelch mit den Hüllbltrn verwachsen, Bltr kammfg: | 


Zreihig vom Stgl seitwärts abstehend Marsupella 


yyy Kelch “frei, + flach zusammengedrückt; Bltr kielig 
oder rinnig seitwärts abstehend Scapania ex p. 


000 Bltr fiach oder nur leicht gehöhlt. 

x Bltr mit dem Unterlappen schräge, mit dem Oberlappen 
quer angeheftet, + kahnfg hohl vom Stgl seitlich vorwärts. 
abstehend Sphenolobus 

xxX Bltr einheitlich angeheftet. 

y Kelch bauchigrund, oben vielfaltig zusammengezogen,, 
endständig zwischen Hüllbltrn an Hauptsprossen 

Lophozia 
yy Kelch stumpf dreikantig an EN und Ventralsprossen, 
in der Regel kleinste Pfl. Cephalozieae 
yyy Kelch rundlicheifg, völlig frei von den Hüllbltrn, oft. 
sogar frei schwimmend | Gymnocolea 


D. Bltr + stark ungleich 2teilig, die Lappen scharf kielig. 
spreizend oder der Unterlappen bildet ein eigenartiges Öhrchen,, 
eine Tasche oder ein fast freies Blättchen. 

1. Bltr kielig, Ubltr fehlen; Aufrechte bis aufsteigende Pfl. 


x Beide Lappen ei- bis zungenfg, der grössere Unterlappen 


schief seitwärts, der Oberlappen schief aufwärts, Kelch rund- 


licheifg, oben faltig und verengt Diplophyllum 
xx Lappen rundlich bis spitz und eckig, Kelch flach zu-- 
sammengedrückt, ungefaltet und mit breiter Mündung, vor 
der Reife rückgebogen Scapania 
2. Bltr nicht so gekielt, Lappen sehr ungleich an Gestalt. 
und Grösse, Pfl. meist eng aufliegend und kriechend. 


x Unterlappen ein fast freies, kleineres Blättchen, das dem 


| 


Stgl aufrecht anliegt Madotheca 
xx Unterlappen ein re hohles, nach unten. offenes. 


Öhrchen Frullania 


ee: > 


xxx Unterlappen rechteckig mit + scharfer freier Spitze, 


Oberlappen breitrundlich Radula 
xxxxX Unterlappen eifg, pen + spitz eifg 
Lejeunea 


Dieser Schlüssel ist nach Tunlichkeit nur auf die vege- 
tativen Unterschiede aufgebaut und darum vielleicht nicht in 
jedem Falle gleich zum Ziele führend; aber ein Schlüssel, der 
alle Einzelheiten berücksichtigen würde, müsste nach meiner 
"Auffassung erst recht unübersichtlich werden. | 


Astroporae. 


Clevea hyalina (Sommerfelt) Lindberg. 

'Zarte, gelblichgrüne Pfl. über. humösem, kalkhaltigem Ge- 
steine, Th. dichotom geteilt mit breiter Mittelrippe und auf- . 
steigenden Flügeln; Äste breit bandförmig bis eilänglich; die 
grossen, halbmondfgen, hyalinen B.schuppen treten ringsum 
mit der sehr langen Haarspitze weit über den Rand vor. Assı- 
milationsgewebe aus engen, hohen Kammern bestehend ohne 
Zellsprossungen darin. Atemöffnungen einfach, aber die be- 
grenzenden Wände stark verdickt, über die Epidermis empor- 
gehoben. Dioecisch und paroec. Antheridien regellos längs der 
Th.mitte eingesenkt. Fruchtbodenträger frei auf der Oberseite 
der Rippe gegen die Spitze, ohne Brrinne, an der Spitze mit 
bleichen, lanzettl., ganzrandigen Fransen. Fr.boden nur mit 
sehr’ kleiner centraler Scheibe und 2—4 abgerundeten Strahlen, 
die oben längs gerieft sind und Assimilationsgewebe mit kleinen, 
unverdickten Luftspalten besitzen, unterseits eine kegelige oder 
- eifge, einfruchtige Hülle bergen, die sich durch einen vertikalen 
Spalt muschelartig öffnet. Die kurzgestielte, schwarzbraune 
kugelige Kapsel reisst unregelmässig auf und besitzt in ihrer 
Wandschicht reichliche braune Ringfasern. Sporen 50 u, rot- 
braun, dicht und grob warzig. Elateren kurz, rotbraun, mit 2 
bis 3 weiten Spiralen. Sp:reife im Hochsommer. 

Von der unteren Bergregion bis in die untere Schneeregion 
zerstreut bes. in Felsspalten, selten: A. 

f. Kernii K. Müll. 

Form besonnter Standorte: Th blaugrün mit rötlichen 
Rändern, auch die Spitzenanhängsel oft rot. Antheridien und 

' bes. die Archegonien mit weisslichen, haarfgen Spreuschuppen 
umgeben, auch das Haarbüschel am oberen Ende des Fr. Trä- 
gers länger. 


ar 


Sauteria alpina Nees. 

Kleine, zarte Pfl. von meist dunkel- bis graugrüner Fär- 
bung, trocken oft fast weisslich, gerne zu mehreren gesellig 
auf Kalkboden der Berge. Th. 12x gegabelt, Rippe dick und 
breit, allmählich in die Flügel verdünnt; Äste bandfg, an der 
Snikae eingebuchtet- oder mit kurzen en B.schuppen 
reichlich, hyalin, schief dreieckig zugespitzt, den Rand kaum 
Be, Assimilationsgewebe aus hohen Kammern in 1 bis 
3Stockwerken bestehend ohne weitere Zellsprossungen. Atem- 
öffnungen einfach, wenig vorragend, die 5—6 Schliesszellen an 
der Innenwand verdickt, im Alter oft zerrissen. Oberfläche 
von der Mitte aus divergierend gestreift. Par- und autoecisch. 
Antheridien hinter der weibl. Blüte oder an Seitensprossen 
gegen die Spitze, im Th. eingesenkt. Fr. bodenträger in der 
Einbuchtung am Ende der Th.aeste, hyalin, mit 1 B.rinne, an 
der Spitze mit wenigen Fransen. Fr. boden klein, Tiehterän 
porenlos, mit vorgewölbter Mitte und + öilänaiehen. abwärts 
geneigten Strahlen, die unterseits je 1 röhrige, weit geöffnete 
Hülle mit einer kurzgestielten, kugeligen, schwarzroten Kapsel 
bergen. Die Wandung, dicht mit Ringfasern ausgesteift, zer- 
reisst unregelmässig. Sporen 65 «, dunkelbraun, dicht warzig. 
Elateren bleich, mit 2—4 weiten Spiralen. Sp.reife im Hoch- 
sommer. 

Von der Berg- bis in die Schneeregion zerstreut: A. 

Peltolepis grandis Lindberg. 

Grössere, kräftige Pfl. von grüner bis rötlicher Färbung 
auf sonnigem Kalkboden der Berge. Th. dichotom geteilt, 
Äste meist kurz, herzfg, Mittelrippe im Querschnitt breit drei- 
eckig. Bene hyalin oder rötlich, gross, halbmondfg, mit 
1—2 lanzettl. Spitzenanhängseln, die nur bis an den Rand 
reichen. Assimilationsgewebe mit grossen leeren Kammern; 
Atemöffnungen einfach, die 5 - 6 Schliesszellen meist mit starken 
Verdiekungen der Innenwände und der daran stossenden Seiten- 
wände, wenig vortretend. Oberfläche undeutlich gefeldert. 
: Paroecisch. Antheridien hinter der 2 Blüte zu scheibenfgen 
Ständen vereinigt, die von blassroten Schüppchen umgeben 


sind. Fr.bodenträger in einer Bucht am Ende der Äste mit2_ 


tiefen Rinnen, an der Spitze mit rötlichen, lanzettl., gezähnten 
Schuppen. Fr.köpfchen rötlich, mit kleinem Mittelbuckel und 
3—6 keilfgen, abwärts neigenden Strahlen, unter denen je 1 
einfruchtige, kugelige, weissliche Hülle, in deren Längsspalt 
eine kugelige kurzgestielte Kapsel sitzt, deren Wandung nur 


tat i ri 
ae De a a Ed - 


water er - 
Be ar 


> 


R — 27 — 


. schwachgefärbte Ringverdickungen aufweist und sich unregel- 
mässig spaltet. Sporep 60 „, braun, dicht papillös. Elateren 
lang, gelblich, mit 3 $piralen. Sp.reife im Hochsommer. 

Fast nur in den Hochalpen über der Bergregion und auch 
da selten: Am., As. 

Habituell- der Preissia und ähnlichen Arten gleichend und 
sogar mit ihnen vergesellschaftet, aber durch die Form der 
Luftspalten und die leeren Kammern zu unterscheiden. 


Operculatae. 

Reboulia hemisphärica (L) Raddıi. 

Lederartige, oft zu Rasen vereinte Pfl., zumeist auf trocke- 
nerem Boden; oberseits dunkelgrün, unterseits purpurn. Th. 
gabelig mit Innovationen; Äste kürzer oder länger keilfg bis 
herzfg, gelappt und mit welligem Rande. Rippe stumpf-breit- 
dreieckig. B.schuppen in 2 Reihen längs der Rippe, purpurn, 
halbmondfg mit 2 lanzettl. nicht vortretenden Spitzenanhäng- 
seln. Luftkammernschichte stark entwickelt, die Flügel fast 
allein einnehmend; die Kammern durch hineingewachsene Zell- 
platten geteilt Atemöffnungen einfach, mit 4 - 5 concentri- 
schen Ringen aus je 8 wurstfgen Zellen. Par- und autoecisch. 
< Blütenstand hinter der @ Blüte oder auf seitlichen Sprossen, 
scheiben- oder halbkreisfg mit wenigen Spreuschuppen. Fr.trä- 
ger in einer Scheitelbucht, mit einer B.rinne, oben und unten 
mit reichlichen lanzettlichen, hyalinen oder rötlichen Schuppen- 
blättern. Fr.köpfchen in der Jugend halbkugelig, warzig rauh, 
mit tonnenfgen Luftspalten, bis fast zur Mitte in 4—7 breit 
dreieckige Strahlen geteilt, die anfangs abwärts neigen, später 

_ aber flach abstehen. An den Rändern ihrer Unterseite ist die 
hyaline Hülle angewachsen, die mit einem Längsspalt muschel- 
artıg je eine fast sitzende grüne Kapsel einschliesst. Diese 
öffnet sich durch einen mehrschichtigen Deckel; die übrige 
einschichtige Wand ohne Ringfasern, glockenfg mit zahnig aus- 
gezacktem Rande. Sporen 70 u gelbbraun mit hellerem ge- 
kerbtem Saume. .Elateren sehr lang, mit 2—3 gelbbraunen 
Spiralen. Sp.reife im Mai bis Hochsommer. Zerstreut von der 
Ebene bis ins Hochgebirge vorkommend: Ho.,, Wb., Njl., Nk. 
(Basalt). 


Grimaldia fragrans (Balbis) Corda. 
Kleinere lederartige Pfl., herdenweis auf sonnigen Berg- 
hängen; oben hellgrün, am Rande und unterseits purpurn. Th. 


— 23 — 5 
= 
äste meist ungeteilt, schmal länglich bis keilfe, trocken durch 7 
die aufgerichteten Ränder rinnig. Rippe kräftig, aber mehr 
flach. Bschuppen gross, dicht gereiht, purpurn, halbmond- 
förmig mit 2—3 langen, hyalinen Anhängseln, die sich über 
die Ränder bes. an der Spitze herneigen. Luftkammern nach- 
'träglich noch mehrmals geteilt, dicht mit aufrechten Assimi- 
lationsfäden erfüllt; Atemöffnungen aus 3 Ringen von je 6 bis 
7 Zellen bestehend, wenig emporgehoben. Polyoecisch. Ai 
‘ ridien in etwas zorinetenen unregelmässig ovalen Häufchen, 
zumeist endständig an den Tiseten. Fr.träger in einer End- 
bucht mit einer Brinne, an der Basis und bes. an der Spitze 
mit linealen, gedrehten, weisslichen Schuppenblättern. Fr.köpf- 
chen klein, in der Jugend kegelfg, mit tonnenfgen Atem- 
öffnungen; später das Mittelstück halbkugelig mit 4 kurzen . 
Strahlen, aus deren Rändern die weitglockigen Hüllen hervor- 
gehen, die ie eine Kugelige, bleichbräunliche Kapsel einschliessen. 
Diese öffnet sich mit einem Deckel längs eines vorgebildeten 
Ringes. Die übrige Wandung ohne .Verdickungen. Sporen 
‚60 u, &elbbräunlich mit weiten Papillen. Elateren kurz, schlank 
mit 2 weiten Spiralen. Sporenreife im Frühling. Die feuchte 
Pfl. duftet, ausser über Gips, auffallend stark. 

Zerstreut von der Ebene bis in die Bergregion: Ho., Wb, 
Nj. i1. 

Neesiella rupestris (Nees) Schiffner 

(Duvalia Nees) 

Kleine Pfl., gern in Einzelräschen auf Kalk- und Sand- 
 steinfels; oben lebhaft grün, unterseits + rötlich. Th. meist 
fächerig geteilt, Äste linear-keilfg, Rippe breit, aber flach, 
Flügel dünn. Die rötlichen B.schuppen klein und undeutlich, 
ungleich, mit 1—2 nicht vorragenden Anhängseln. Oberseite 
undeutlich gefeldert. Assimilationsgewebe mit nur durch we- 
nige nachträgliche Wände weitergeteilten Kammern ohne Assi- 
milationsfäden. Atemöffnungen vorgewölbt, 6eckig, von 6 bis 
'8 zarten, im Alter leicht zerreissenden Schliesszellen umgeben. 
Autoeeisch. Antheridien eingesenkt auf kleinen Seitensprossen 
in ovalen bis scheibenfgen Ständen von wenigen bleichen Spreu- 
schuppen umgeben. Fr.träger endständig in einer Bucht, mit 
einer B.rinne und an beiden Enden mit wenigen hyalinen, 
lanzettlichen Spreublättchen. Fr.köpfchen klein, halbkugelig, 
dicht höckerig von den vorgewölbten Kammerdecken mit ihren 
tonnenfgen Luftspalten, nicht gelappt. Die 1—+ kurzen, häu- 
tigen Hüllen zwischen den Strahlen gegen den Träger geneigt, 


n z Rn 
u dd EA a Au 


= er, pen 


offen weitglockig. Die kugelige, braune Kapsel öffnet: sich mit 
einem Deckel längs eines umschriebenen Ringes zu einer Urne. 
Wand ohne Verdickungen. Sporen 70 «, braun mit hellerem 
- Rande, dicht warzig. Elateren lang, bräunlich, mit 2 - 3 dunk- 
leren Spiralen. Sp.reife: Mai-Hochsommer. 

Zertreut von der Ebene bis in die Schneeregion: A., Ho., 
Ne EL | | 

Neesiella pilosa (Hornemann) ‚Schiffner 

(Grimaldia pil. Lindbg.) 

Kleine, mehrfach geteilte Pfl.; oben dunkelgrün, unten 
rötlich-braun; Äste breitlappig bis linear, durch die etwas auf- 
gebogenen, dünnen Ränder leicht rinnig; Rippe breit und flach. 
Bschuppen gross, halbmondfg, rötlich, mit den 1-2 lanzett- 
lichen Anhängseln an oder über den Rand reichend. Assi- 
milationsgewebe mit grossen unregelmässigen Kammern ohne 
weitere Zellfäden; Atemöffnungen klein, vorgewölbt, von je 
5-7 zarten Schliesszellen in 2-3 Kreisen ‚umgeben. Autoe- 
cisch. Antheridienstände scheibenfg nahe der Spitze. Fr.träger 
in der Endbucht, rotbraun, mit einer B.rinne, oben und .unten 
mit reichlichen weisslichen, schmalen Spreublättern. Fr.köpf- 
chen klein, halbkugelig, dicht höckerig, kaum gelappt. - Die 
Hüllen weitglockig. Kapsel mit Ring und Deckel sich öffnend; 
Wandung ohne Verdickungen.. Sporen 70 u, gelbbraun mit 
gekerbtem Saume. Elateren mit 2 gelblichen Spiralen.. Sp.reife 
im Hochsommer. 

Sehr selten in Felsspalten des Hochgebirges: As. 

Fimbriaria Nees. 

Grössere Pfl. Luftkammern mit wenigen Zellfäden; Spalt- 
öffnungen mit 3— 4 Zellringen; Fr.träger auch oben mit Schuppen, 
Perianth eifg mit 16 an der Spitze noch zusammenbängenden 
‚Zipfeln. a Lindenbergiana. 

Kleinere noch seltenere Pfl. Kammern ohne Zellfäden; 
- sSpaltöffnungen mit 2 Zellkreisen; Fr.träger oben ohne Schuppen, 
Perianth mit 6 - 8 freien Abschnitten. pilosa.: 

Fimbriaria Lindenbergiana Oorda. 

Kräftigere Pfl. auf Kalkboden der Hochalpen, oberseits grün 


‚am welligen Rande und unterseits braunrötlich. Th. gegabelt - 


und mit Innovationen; Äste länglich ei— bis herzfg. Rippe im 
‘Querschnitt dreieckig, kielig nach unten. B. schuppen gross, röt- 
lich, schief halbmondfg. mit nur bis zum Rande reichenden, 
lanzettlichem Anhängsel. Assimilationsgewebe mit sekundär ge- 
xeilten, engeren und niedrigen Kammern, darinnen nur wenige 


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Assimilationsfäden. Atemöffnungen klein, wenig vorragend, von 
3—4 Kreisen aus je 6—8 Zellen imsebue: Br oder Autoe- 
cisch. © Blüten nahe der 2 oder an bauchständigen Sprossen 
in kleinen Scheiben eingesenkt. Fr. träger rotbraun, in einer 
Endbucht, mit einer B. rinne, oben und unten mit purpurnen 
Hüllschuppen. Fr köpfchen kegelfg , kurz vierlappig, durch die 
aufgetriebenen Atemhöhlen warzig, mit 4 glockenfgen., abwärts 
gerichteten, einfruchtigen Hüllen. Perianth rötlich- weisslich, ei-, 
bis ballonfg., löst sich vor der -Sporensaat in 16 nur an der 
Spitze noch zusammenhängende Fransen auf. Kapsel kugelig, 
dunkelrot, löst das obere Drittel als Deckel ab. Sporen purpurn- 
bräunlich, dicht warzig,’80 «, Elateren kurz, violett, mit 1-3 
dunkleren Spiralen. Sp. reife: Aug.— Sept. 

Zerstreut und nirgends reichlich von der Voralpen- bis in 
die Schneeregion: A. - 


Fimbriaria pilosa (Wahlenberg) Taylor. 

Seltene, kleinere Pfl. des Mittel- und Hockeeniiden in son- 
niger Lage, oberseits dunkelgrün bis rötlich, unten rotbraun 
Th. einfach oder wenig geteilt, Äste herz- 8 keilfg., mit drei- 
eckig kieligem Querschnitt der Rippe und allmählich verdünn- 
ten Seiten. B. schuppen gross, purpurn, halbmondfg, mit den 
lanzettlichen Anhängseln nur bis zum Rande reichend. Assimi- 
lationsgewebe mit hohen, schmalen, geteilten Kammern ohne 
freie Assimilationsfäden. .Atemöffnungen von 2 Ringen aus je 
6—7 Zellen umgeben. Paroeeisch; / Blüten zerstreut eingesenkt _ 
hinter der $ Blüte. Fr. träger in einer Endbucht, rotbraun, mit 
{ B. rinne, oben ohne, unten nur mit sehr kurzen Spreuschup- 
pen. Fr. köpfchen + halbkugelig, bräunlich, an der Spitze durch 
die Atemhöhlen warzig, mit 4 kurz glockenfgen, einfruchtigen 
Hüllen. Perianth weisslich, schlauchfg., löst sich bei der Reife 
in 4 8 frei abstehende, lanzettliche Fransen auf. Kapsel ku- 
gelig mit umschriebenen Deckel sich öffnend. Sporen 60 u, he.l- 
bräunlich, glatt; Reife im Spätsommer. Elateren mit 2 3 tei- 
liger Spirale. 

Von dem oberen Ebeneregion aufwärts sehr zerstreut, nach 
einigen Autoren Kieselgestein Bey drmIERnE As. (Untersberg, 
Kern). | 


-Compositae. 
Fegatella conica Corda (Conocephalus Necker) 


Grosse, kräftige Pfl., die oft in breiten, dichten Rasen’ schat- 
tigfeuchte Plätze überziehen; oben grün. unten violett. Th, 
mehrfach gegabelt, Äste lang linear, überall ziemlich gleich 
breit, an der Spitze zweilappig. Rippe unterseits vorgewölbt; 
B. schuppen hyalın bis rötlich, in 2 Reihen längs der Rippe, 
mit rundlichem Spitzenanhängsel neigen sich über den ruhen- 
den Spross-Scheitel scharf abgebogen her, während an den 
Jüngsten wachsenden Sprossen die Flügel eingebogen sind und 
so durch die übergreifenden Übltr. ringsum gedeckt sind. Assi- 
milationsgewebe niedrig, aus grossen Kammern mit hefeartigen 
Zellsprossungen gebildet. Epidermis dickwandig, hyalin, deut- 
lich sechseckig gefeldert, in der Mitte der seicht vorgewölbten 
Kammerdecken die grossen weisslichen, vorgewölbten Atem- 
öffnungen mit 6—7 Schliesszellen in 4-5 Kreisen. Dioecisch. 
Antheridien an der Spitze verkürzter Äste in bräunlichen Schei- 
ben, umgeben von einem niedrigen Walle des Assimilationsge- 
webes. Fr. träger in der Endbucht, mit einer B. rinne, hyalin, 
am Grunde von einem Gewebewall umgeben, oben mit Spreu- 
schuppen. Fr. köpfchen kegelfg., bräunlich, mit wenigen Atem- 
höhlen, nach unten in 6-8 Strahlen übergehend, welche je 
eine röhrig-glockige Hülle mit einer hängenden, birnfgen., brau- 
nen Kapsel einschliessen. Kapselwand mit Ringverdiekungen. 
Bei der Sp. reife löst sich das Deckelstück in unregelmässig 
zackiger Linie los, der Rest reisst bis zur Hälfte in 8 sich zu- 
rückrollende Klappen auf. Sporen mehrzellig, bräunlich, klein- 
warzig, 95 «. Elateren ungleich, mit 3—5 teiliger Spirale: Sp: rei- 
fe im Frühling. Vegetative Vermehrung selten. durch kleine 
Brutknöllchen auf der Unterseite der Rippe. 

In der Ebene und Bergregion in allen Gebieten, in A. sel- 


_ tener bis an die Grenze der Alpenregion. 


Lunularia cruciata (1.) Dumortier | 

Grössere Pfl. in + dichten Rasen, bei uns nur eingeschleppt 
auf Gartenerde und in Warmhäusern. Th. meist beiderseits 
grün, reich verzweigt und mit Innovationen; Äste kurz mit 
dünnen, welligen Rändern, gegen das Ende + halbkreisfg. Rippe 
flach. B. schuppen längs der Rippe, zart, hyalin oder violett, 
halbmondfg mit breitrundem Anhängsel, das sich nur über die 
Vegetationsspitze herneigt. Assimilationsgewebe mit niederen, 
sechseckigen Kammern, in denen nur 2-3 Zellen lange Assi- 


a 


milationsfäden stehen. Atemöffnungen emporgehoben aus 4—6 
Kreisen hyaliner Zellen gebildet; der innerste mit 3—-4 Zellen, 
‚ oft zerstört, die äusseren mit je 6 Zellen. Dioecisch. Bei uns 
nur mit Blüten, nie mit Fr. beobachtet. Brutknospen linsenfg. 
mit 2 gegenüberliegenden Einbuchtungen in fast stets auf den 
älteren Sprossen vorhandenen halbmondfgen., nach vorne of- 
fenen Brutbechern. 


Preissia commutata Nees 


Grössere, lederige Pfl., gerne in dichteren Rasen, zumeist 
auf kalkhaltigem Felsboden, selten in Sümpfen. Th. gabelig 
geteilt und mit Innovationen bes. aus der Spitze, oberseits 
dunkelgrün bis gebräunt, unten rötlich. Äste breit bandfg, 
an der Spitze herzfg, Ränder dünn, gewellt. Rippe breit, unter- 
seits flach bogig vorragend. Im Grundgewebe des älteren Th. 
meist langgestreckte, dunkelrote, diekwandige Sclerenchym- 
fasern und + reichliche Oelzellen. B.schuppen gross, purpurn, 
in 2 Reihen längs der Rippe, eifg mit lanzettlichen, nicht vor- 
ragenden Anhängseln. Luftkammern niedrig, mit zahlräich a, 
3—4zelligen Assimilationsfäden. Atemöffnungen tonnenfg aus 
4—5 übereinander stehenden Zellringen von je 4 Zellen; die 
untersten stark .nach innen stumpfkegelig vorgewölbt, so dass 
nur eine kreuzartige Spalte offen bleibt gegenüber der oberen 
kreisrunden Oeffnung. Epidermis gefeldert. Polyoecisch, zu- 
meist dioecisch. X Blütenstand gestielt, oben scheibenfg, grün 
bis rot; Antheridien in der Mitte der Scheibe. Fr.träger in der 
Endbucht, rötlich, mit 2 B.rinnen, oben mit rötlichen, lanzett- 
lichen Schuppenblättern. Fr.köpfchen halbkugelig, zur Reife 
fast, scheibenförmig mit kleinem Mittelbuckel, grün oder rot, 
mit 4 gekreuzten, kurz eingeschnittenen Strahlen. Zwischen 
den Strahlen die häutigen Hüllen mit je 2-3 Kapseln in einem 
glockigen Perianthe. Bei dem Aufspringen der dunkelbraunen, 
kugeligen Kapsel zerfällt das Deckelstück in unregelmässige 
Teile, die oft noch an den Spitzen der 5—S ungleichen Riss- 
lappen des unteren Teiles hängen bleiben. Kapselwand mit 
Ringfasern. Sporen 60 u, braun mit hellerem, gekerbtem Saume. 
Elateren schlank, mit 2—3 gelbbräunlichen Spiralen. Sp.reife: 
Juni-Juli. © | 


In Kalkgebieten von der Ebene bis an die Schneeregion 
zerstreut, stellenweise reichlich; im Urgebirge und Sandstein- 
gebieten nur vereinzelt auf Mar weit A. Ho ‚Ni 1; selten Wo. 
Wfr. Nj. 2. Hu. 


a 


Bucegia romanica Radian, die der Preissia täuschend ähnlich 
ist, aber von ihr sich unterscheidet durch das Fehlen der Zell- 
sprossungen in den Luftkammern, den Mangel der Oelzeilen und 
der Sclerenchymfasern im Grundgewebe dürfte vielleicht doch 
auch in den Alpen zu finden sein. 


„ Marchantia polymorpha Linne 

Grosse, häufige Pfl. meist in dichten Rasen, der festen 
Unterlage flach aufliegend, in Sumpf und Wasser + schief auf- 
recht. T!ı. mehrfach geteilt, oberseits gefeldert dunkelgrün, in 
der Mitte braun bis schwärzlich, unterseits rötlich. Aste breit- 
bandfg, an der Spitze + tief eingeschnitten, am Rande wellig. 
Mittelrippe nur flach vorgewölbt. B.schuppen hyalin bis röt- 
lich, am Rande klein, zungenfg, in der Mitte der Flanken ab- 


. gerundet — dreieckig mit herzfgen Anhängsel, längs der Rippe 
schmallanzettlich. Luftkammern niedrig mit Assimilationsfäden _ 


aus kugeligen-tonnenfgen Zellen. Atemöffnungen längs der 


Mitte fehlend, tonnenfg aus 4 übereinander liegenden Zellringen 


von je 4 Zellen gebildet, deren unterste durch zahnartige, rauhe 
Vorstülpungen nur einen kKreuzartigen Spalt offen lassen. 
Dioeeisch. / Blütenstand gestielt, scheibenfg mit 8 Strahlen. 
Fr.träger in der Endbucht, mit 2 B.rinnen, oben mit Spreu- 
schuppen, Fr köpfchen in der Jugend stumpf kegelfg, bei der 
Reife fast flach mit 8-11 tief getrennten, wurstfgen Strahlen. 
Auf der Unterseite zwischen den Strahlen je eine muschelfge 
mehrfruchtige, gelbliche Hülle, am Grunde jeder Kapsel ein 
glockenfges Perianth. Kapsel eifg, gelblich, sich tief in 4 8 
ungleiche Klappen aufrollend. Wand mit Ringfasern. Sporen 
klein, gelb, 10 u. Elateren gelb, sehr lang, mit 2 engen Spiralen. 
Sp- 3 im Sommer. Vegetative Vermehrung durch linsen- bis 
nierenfge Brutknospen in becherfgen, am Rande kurz unse 
schnittenen Behältern auf dem Thallus. 

In allen Gebieten von der Ebene bis in die obere Alpen: 
region verbreitet, in den Hochalpen seltener. 


An Formen sind unterschieden: 
f. aquatica Nees — grössere, aufrechte Wasserform mit 


‚starkem, schwärzlichem Mittelstreifen. 


f. alpestris Nees — starrere, eedrungene Alpenform, Mittel- 
streif fast fehlend. 
f. mammillata Hagen-Th.oberseite a a fön Papillen. 


f. domestica Nees - die gewöhnliche Form halbschattiger Orte. 
en 


2,9 


Junzermanniaceae anakrogynae. 


Das Einheitliche dieser Gruppe ist nur die Anlage des: 
Archegoniums ausser dem Sprossscheitel. In den vegetativen 
Organen bilden diese lLebermoose eine Übergangsreihe von 
noch rein thallosen Formen zum beblätterten Stämmchen. 


Bei den thallosen Formen ist das ganze Gewebe zum Assimi-- 
lationsorgan geworden, ohne Luftkammern und ohne Luft-- 


spalten. Die Mitte des 'T'h. ist verdickt oder zur deutlichen 


Mittelrippe geworden. Die < Blüten sind auf dem Th. oder- 


auf kurzen Seitenästen eingesenkt. ‚Die Fr.organe nur durch 
eine Haube (Calyptra) oder noch mit 1-2 Hüllen geschützt, 


die aus Th.wucherungen entstehen. Die Kapsel springt zumeist; 


in 2-4 Klappen auf; die Wandung ist mehrschichtig und. 


durch Leisten oder Ringe verstärkt. Die Sporen sind bei Pellia. 


bereits in der Kapsel mehrzellig; die Rlateren bei einigen Arten. 
mit eigenartigen Elaterenträgern verbunden. Die vegetative- 


Vermehrung vollzieht sich durch abfällige Sprosse oder eigene: 
Brutkörperchen, die auf der Oberfläche oder in eigenen Be-- 


hältern gebildet werden. 
Aneura Dumortier 
(Riecardia Gray ' 


Dunkelgrüne, frisch vielfach wie ölglänzende Pfl. auf feuch-- 
tem Grunde oder faulem Holze. Th. + reich verzweigt, in der: 


Mittelachse aus mehreren Zellreihen übereinander, nach dem 
Rande zu allmählich verdünnt. Zellen gleichartig, die inneren 


manchmal grösser. Rhizoiden bleich. Geschlechtsorgane auf 


verkürzten Seitenästen in Buchten der Ränder. Antberidien. 


reihenweise in Höhlungen der rundl. oder keulenfgen Äste: 


eingesenkt. Archegunien zu mehreren von Haaren und kleinen, 
schuppenfgen, zerschlitzten- Hüllblättchen umgeben. Bei der 
Entwicklung eines der befruchteten Archegone wird durch. 


Wucherung des Blütenbodens die Haube vergrössert; sie ist. 
zuletzt mehrschichtig, bleich fleischig, länglich cylinderisch mit: 
kleinem Spitzchen und oben + höckerigrauh. Fr kapsel schwärz-- 


lich, länglich eifg, bis zum Grunde in 4 Klappen sich spaltend. 
Wand mehrschichtig, Innenschicht mit Verdickungsfasern. Von 


der Spitze der Kapsel ragt ein pinselfger Hlaterenträger i in das- 
Innere hinab. An dessen freiem Ende setzt sich ein Teil der 


freien im Sporenraume vorhandenen Elateren an. Bei der Öff- 


nung der Kapsel spaltet sich auch der Elaterenträger in 4 Stücke, 
die ander Spitze der Kapselklappen haften. Elateren einspirig,. 


an I 


Eur, pc 


von der Mitte aus beiderseits verdünnt. Sporen klein, fast glatt. 
Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Gemmenbildung im 


Inneren von Epidermiszellen an den Sprossenden. 


1. Grössere Art; in typischer Ausbildung auf mässig feuchter 
Erde. Th. einfach er unregelmässig wenig verzweigt, Äste 
breit-linear bis keilfg, bis 1 cm breit. Querschnitt in der Mitte 
8—15 Zellen stark, allmählich gegen die 2 - 3schichtigen Ränder 
verdünnt: Innere Zellen grösser als die Aussenzellen 

pinguis 

2. Kleinere Arten auf sehr feuchten Orten oder morschem 
Holze, Äste kaum !/, cm breit 

a. Th. unregelmässig vielästig, Äste aus verschmälerter 
Basis leicht keilfg verbreitert. Querschnitt oben fast flach, nach 
unten vorgewölbt, 4—10 Zellen in der Mitte stark, die ver- 
dünnten Ränder undurchsichtig, Rindenzellen niederer, aber 
gleichbreit mit den Innenzellen sinuata 

.b. Th. deutlich 2—-3fach pyramidenartig. gefiedert, Äste 


_ schmal linear; Querschnitt linsenfg mit 1—öreihigem, einzelligem, 


durchscheinendem Rande; Innenzellen grösser als die Aussen- 
zellen multifida 
c. Th. unregelmässig 1—2fach geweihartig gefiedert, Äste 
ungleich bandfg, an der Basis und gegen die Spitze ver- 
schmälert. Querschnitt linsenfg mit nur einreihigem, durch- 


 scheinendem Rande, alle Zellen fast gleichgross latifrons 


3. Kleinste Arten. 

a. Auf morschem Holze, Th. doppelt gefiedert mit finger- 
artig aufrecht gestellten Riedern; Äste linear, an “der Spitze 
kaum verschmälert; Querschnitt linsenfg, Rand nicht durch- 
scheinend palmata 

b. Auf sandig-feuchten oder moorigen Stellen; Th. einfach 
gefiedert, Äste schmal linear; Querschnitt halbmondfg, in der 
Mitte 4-6 Zellen stark, Rand nicht durchscheinend 

incurva 

Aneura pinguis (L.) Dumortier 

Grössere, dunkelgrüne Pfl. in einzelnen Rosetten oder in 
gedrängten Rasen, frisch dick und wie fettglänzend, gebrech- 
lich, trocken fast Kine: Th. vielgestaltig, einfach oder durch 
divergierende Äste unregelmässig verzweigt. Äste- kurz oder 
bis 6 cm lang, fadenschmal oder bis I cm breit, bandfg, am 
Rande glatt oder wellig kraus. Querschnitt oder 
nur unten vorgewölbt, in der Mitte 8-15 Zellen dick, auch 
am Rande meist noch mehrschichtig. Epidermiszellen Bee 

3*F 


2. 


als die Innenzellen. Dioecisch. % Pfl. gewöhnlich schmächtiger. 


® Hüllschuppen hellbraun, zerschlitzt. Haube keulenfg, oben 
papillös. Kapsel sohwarzbrsum, ; Wandung zweischichtig, Innen- 
schicht mit Halbringfasern, äussere mit knstigen Verdickungen 
der Radialwände. Sporen 25 «, dunkelbraun, dicht feinwarzig. 
Elateren gelblich mit einfachem, dunklerem Seile: Brut- 
knospen oval, zweizellig. Sp.reife im Frühling. 

f. angustior Hooker 

Th. + aufgerichtet, im Wasser oder zwischen En Ge- 
wächsen; Aste schmal linear, oft nur 7 Zeilzchiokren dick. 
In allen To vorkommend. 

Von der Ebene bis in die Bergregion auf feuchter Erde 
verbreitet, aber selten in grösserer Menge, in den höheren 
Regionen selten: A., H., W., Wf., Nj.,R. 

Sterile ee rsinen sind of von ähnlichen Formen der 
A. sinuata kaum zu scheiden; auch Pellia entwickelt ganz 
ähnliche Wasserformen; die Länge der T'h.äste solcher Aneura 


und Pellia Formen ist aber nicht, wie einzelne Autoren anzu-- 


nehmen scheinen, primär verursacht durch den Aufenthalt im 
Wasser, sondern Produkt des Lichthungers, weil sie auch auf 
trockenem Boden vorkommen und sich ebenso im K ulturzaugg 
bei schwacher Beleuchtung erzwingen lassen. 


Aneura incurvata (Lindberg) Stephani 

Die kleinste und seltenste Art in kleinen Räschen oder 
Colonien auf feucht sandigem oder moorigem Boden. Th. nur 
bis 2 cm. lang und wenige mm breit, hellgrün, meist nur ein- 
fach gefiedert. Äste gleichbreit mit kurzem Spitzeneinschnitte, 
- oberseits deutlich rinnig. Querschnitt halbmondfg, Ränder ab- 
gerundet, undurchsichtig. Epidermiszellen gleich den Innen- 
zellen. Dioecisch. Äste oval bis kurz linear. 2 Äste knospenfg 
ınit zerschlitzter Spitze. Haube papillös rauh mit kleinen, zer- 
schlitzten Hüllschuppen. Kapsel braun; Innenschicht der Wand 
ohne oder. nur mit undeutlichen knotigen Verdickungen, Aussen- 


schicht mit starken Verdickungsknoten oder mit Halbringfasern.‘ 


Sporen 25 u, braun, fast glatt. Von der Ebene bis in die Alpen- 
region zerstreut, noch selten beobachtet: Ho., Wb. 


. Aneura multifida (L) Dumortier ; 
Kleinere, meist rasenfg auftretende Pfl. Th. bis 3 cm ‚lang, 
saftgrün bis gebräunt, sehr regelmässig 2—3fach gefiedert, 
Bärch die ungleiche Länge der Äste im Umriss dreieckig. Äste 
schmal linear, gegen die Spitze leicht verdünnt, dort abge- 


N 


rundet oder sehr kurz eingeschnitten. Querschnitt biconvex 
linsenfg, in der Mitte 4-6zellschichtig, am Rande in 2-3 
Reihen einzelschichtig und durchscheinend. Epidermiszellen 
kleiner als die Innenzellen. Autoecisch. und @ Äste kurz 
eifg am Hauptaste. Haube eylindrisch, warzig rauh, am Grunde 
mit fadenfg gegliederten Schuppen. Kapsel braun, nur die 
Aussenschicht der Wandung mit Halbringfasern. Sporen 15 «, 
hellbraun, durchscheinend, glatt. Gemmen rundlich stumpf- 
eckig. Sp.reife im Frühling. 


Von der Ebene bis in die Voralpenregion auf feuchter Erde 
und Fels, besonders am Rande der Wasserläufe zerstreut: A’, 
H., W., W£., Nj., Nk. Nb. 


Aneura sinuata (Dickson) Dumortier 


(A. pinnatifida Nees) 

Meist starrere, gebrechliche Pfl. von hell-.bis dunkelprüner 
Farbe an sehr feuchten Orten, oft untergetaucht. Th. bis 5 cm 
lang, sehr unregelmässig 2—3fach gefiedert und darum viel- 
gestaltig. Äste ungleich lang und ungleich gestellt, aus ver- 
schmälerter Basis wenig verbreitert, an der Spitze abgerundet 
oder seicht bogig ausgerandet. Querschnitt oben flach oder 
leicht gehöhlt, unten vorgewölbt, in der Mitte 4—10 Zell- 
schichten dick, am Rande undurchsichtig. Epidermiszellen 
niederer als die Innenzellen. :Autoecisch. “ Äste im unteren 
Th.teile, + höckerig; 2 Äste im oberen Teile mit haarfgen 
Schuppen. Haube birnfg, höckerig, Kapsel gelbbraun; Aussen- 
schicht der Wand mit dicken, dunkelbraunen Halbringfasern, 
Innenschicht mit schmäleren und helleren Fasern. Sporen 15 u, 
bräunlich, fast glatt. Gemmen eifg-kugelig 2zellig. Sporenreife 
im Frühling. 

Meist in und am Wasser in der Ebene und Bergregion: 
A. Ho., Hu., Wo.,N. Von den untergetauchten Formen ‘sind 
unterschieden: 


f. submersa Jensen T'h. schlaff, nur 3 6 Zellen dick, an 
dem langen Hauptaste stehen nur spärlich kurze Seitenäste. 


.. f stenoclada Schiffner Th. starr, reich fächerig verästelt, 
Äste schmal, bes“jene der 2 ns 3. ee gegen die Spitze 
nicht verbreitert. 


f. subincurvata Schiffner Th. klein, schlaff, wenig gefiedert, 
 Astenden nicht verbreitert, aber rinnig gehöhlt. 


| | 1 
Aneura latifrons Lindberg 


Pfi. gerne in gedrängten, flachen Rasen von hell- bis braun- 
grüner Farbe auf faulem Holze oder Moorboden. Hauptäste 
der Unterlage aufliegend mit aufrechten Fiedern; die Fiederung 
sehr unregelmässig, handfg oder geweihartig. Äste ungleich 
breit, an der kurz eingeschnittenen Spitze und bes. an der 
Basis verschmälert. Querschnitt oben fast eben, unten vorge- 
wölbt, in der Mitte 4-6 Zeilen dick, am Rande undurchsichtig; 
alle Zellen gleich gross. Autoeeisch. © Äste kurz oval, in der 
Nähe der © am Hauptaste; 2 Äste” mit zerschlitzten Hüll- 
schuppen. Haube walzen- bis keulenfg, höckerig. Kapsel dunkel- 
braun; äussere Wandschicht meist nur mit knotigen Ver- 
: diekungen, Innenschicht mit reichlichen Halbringfasern. Sporen 
15 «, hellbraun, fast glatt. Gemmen oval, 2zellig. Sp.reife im 
Frühling. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet: A. 
Ho. W. Wf. Wfr. Nj. Nk..Nb. | 

f. palmatifida Warnst. Vereinzelte Pfl. zwischen anderen 
Moosen eingesprengt und aufsteigend; Fiederung sehr reichlich, 
handfg bis fächerfg, Äste am Rande mit 1—2 einzelligen 
Reihen durchscheinend. 


Aneura palmata (Hedwig) Dumortier 


Kleine Pfl. in tief dunkelgrünen bis gebräunten, dichten, 
ı/,—2 cm hohen Rasen fast nur auf faulem Holze. Hauptast 
der Unterlage fest anliegend mit schmalen Seitenästen, die sich 
fächerfg oder gespreiztfingerig teilen. Äste bandfg mit fast 
parallelen Seiten bis zur verschmälerten, abgerundeten Spitze. 
Querschnitt oben fast fiach, unten vorgewölbt, in der Mitte 
4-6 Zellschichten dick, am Rande undurchsichtig; alle Zellen 
gleich gross. Autoecisch. / Äste eifg bis lineal mit den © 
Ästen am Hauptstamme, letztere mit hyalinen, breiten Schuppen. 
Haube klein, walzenfg, höckerig. Kapsel dunkelbraun; Innen- 
schichte nur mit schwachen knotigen Verdickungen, Aussen- 
schicht mit hellbraunen Halbringfasern. Sporen 15 «, braun, 
glatt. Gemmen oval bis elliptisch, zweizellig. Sp.reife: Ende 
Frühling— Sommer. Von der Ebene bis in die untere alpine 
Region zerstreut: A., Ho., W., W£f., Nj. 1 u, 2, Hu. 


‚Metzgeria Raddi 


"Pfl. meist in dichten flachen Rasen an Felsen und Baum- 
rinde, seltener auf Erde, von bleichgrüner bis gelblicher Farbe. 


Th.gabelig geteilt mit ausgesprochen linear-bandfgen Ästen. 


Er Zu LUD > 02 


Re 

Die Rippe besteht aus langgestreckten, prosenchymatischen 
"Innenzellen, die teilweise enger sind als die parenchymatischen, 
in Längsreihen angeordneten Aussenzellen. Auf Rippe und 
Flügel oft Haarbildungen, die teilweise in viellappige Haft- 
scheiben enden. Die beiderseits vorgewölbte, mehrzellige Mittel- 
rippe scharf von den einzelschichtigen Flügeln geschieden. 
Die Geschlechtsorgane stehen auf verkürzten Sprossen, : die 
ventral aus der Rippe entstehen. Die  Aste kappenfg, fast 
kugelig eingerollt. Der 2 Spross ohne Rippe, bildet schliesslich 
eine herzfge, halbkugelig hohle Hülle. Haube keulenfg, + 
dicht behaart. Kapsel kurz gestielt, kugelig, rotbraun, bis zur 
Basis vierklappig sich spaltend.. Wandung zweischichtig mit 
knotigen und Halbringverdickungen. An der Spitze ein kleiner 
Blaterenträger, an dessen freien Zellenden ein Teil der Bla- 
teren sich pinselfg anlegt; wird beim Öffnen der Kapsel vier- 
geteilt und bleibt haften. Elateren lang spindelfg, braun mit 
breiter Spirale. Sporen grün-bräunlich, feingekörnelt. Vege- 
tative Vermehrung durch abfallende Brutsprosse. 

A. Die ganze Pfl. überall reich und lang behaart, zumeist 
nur an kalkhaltigem Gesteine; alle Rippenzellen in der Grösse 
ziemlich gleich pubescens 

B. Behaarung kürzer, in der Regel nur auf die. Unterseite 
beschränkt; Rippenzellen ungleich. 

a. Rippe und Flügelflächen, aber ohne die Randzellen, be- 
haart s “furcata 

‘b. Nur die Rippe behaart und die Randzellen der Flügel 
mit,1—2 seitwärts stehenden Haaren 

o Alle Äste bis zur Spitze gleichbreit ausgebildet 

B conjugata 

00 Aste teilweise gegen die Spitze bis auf die Rippe ver- 

schmälert, kleine Pfl., trocken violett werdend fruticulosa 


Metzgeria fruticulosa (Dickson) Evans 


Kleine Pfl. in gelblichgrünen Überzügen auf Holz, bei dem 
Austrocknen sich blaugrün bis violett verfärbend. Th. gegabelt, 
unterseits meist nur die Rippe behaart und zwischen den Flü- 
gelzellen des Randes 1—2 spreizende Haare. Rippe oben mit 
2, unten mit 2(—4) grösseren Epidermiszellen. Gabeläste gegen 
‚die Spitze allmählich bis auf die Rippe verschmälert und an 
‚dieser reichliche, kaum '/;, mm lange rundliche oder eifge Brut- 
‚knospen, die sich nach ihrer Ausbildung bald von der Mutter- 
‚Pflanze lösen. Frucht unbekannt. 


u 


ae 


Verbreitung wahrscheinlich wie bei M.furcata und öfter 
mit ihr vergesellschaftet, aber seltener: Aa. Am. Ho. Wb. 
Wf£f. Nj. 1. . 

Metzgeria furcata (L.) Lindberg 

Meist kleinere Pfl. in gelblichen oder hellgrünen Überzügen,, 
zumeist auf Baumrinde, seltener auf Fels- und Waldboden. Th. 
wiederholt gegabelt; Äste flach ausgebreitet, linear, oberseits 
unbehaart, unterseits überall bis auf die Randzellen, besonders. 
aber an der vortretenden Rippe mit abwärts de Haaren. 
Rippe oben mit 2, unten mit 2-4 Reihen von Epidermiszellen. 
Innenzellen Be in 3 Lagen übereinander. Flügelzellen 
mit Kokverdiekungen. 3 Ästchen meist kahl, kugelig eingerollt. 
Q Äste muschelig bis halbkugelig; behaart. Haube keulenförmig,, 
dicht haarig. Sporen 25 u, gelblich bis braunrot, fein gekörnelt. 
Reife im Herbst bis Frühling. ; 

f. ulvula Nees. 

Sehr kleine Form. Behaarung spärlicher, Rippe unterseits 
oft nur 2 Zellen, am Rande reichlich Brutsprosse mit oder 
ohne Rippe, zungenfg oder an der Spitze abgerundet verbrei- 
tert, die mit der Mutterpfl. lange verbunden bleiben und selbst. 
wieder seitliche Sprosse treiben können. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten 
verbreitet, Fr. selten. 

Meztgeria conjugata Lindberg. 

Meist-etwas grössere, 3—4 cm lange Pfl. von bleichgrüner 
bis gelblicher Farbe in dichten oft ausgedehnten Überzügen 
auf Stein, Erde und Baumrinde. Th. wiederholt gegabelt, die 
Rippe unterseits dicht mit gerade abstehenden Haaren, zwischen 
den Flügelzellen des Randes steif abstehende Doppelhaare. 
Äste bandfg, ziemlich gleichbreit überall, am Rande hie und 
da leicht eingeschnitten oder vorgewölbt, oft abwärts gebogen. 
Rippe oben mit 2, unten mit 3—4 Reihen grösserer Aussen-“ 
zellen, Innenzellen in 4 Lagen. Flügelzellen kaum verdickt. 
Autoecisch. Die wenig behaarten, muschelfg kugeligen Äste 
und die reich behaarten @ Äste neben einander. Haube birnfg, 
bes. an der Spitze reich behaart. Sporen 20 „, bräunlich,, 
durchscheinend, dicht punktiert. Reife: Mai-August. 

f. elongata (Hooker) Heeg. 

Äste verlängert, Känder stark zurückgebogen. 

f. opuntia (Nees) Heeg. 

Sattgrün, Äste stellenweise mit flachen, wenig behaarten 
Rändern, Endsprosse kurz keulenfg. 


u 


Be 


- Von der Ebene bis zur Voralpenregion verbreitet, bes. wo. 
feuchtschattige Felsen anstehen: A., H., W., W£f.. Wfr., R. 


Metzgeria pubescens (Schrank) Raddı. 

Unsere grössere Art. Pfl. in grau- bis gelbgrünen, ge- 
‚drängten Polstern, zumeist an Kalkgestein. Th. unregelmässig 
verzweigt, beiderseits dicht mit leichtgebogenen Haaren besetzt. 
Äste linear, nur vor der abgerundeten Spitze ein wenig ver- 
breitert, Rippe beiderseits gleich vorgewölbt, die 8-10 Epi- 
dermiszellen jeder Seite den Innenzellen an Grösse gleich; 
Flügelzellen kaum verdickt. Dioecisch. / Äste nur unter- 
seits, © Äste beiderseits behaart. Sporogone unbekannt. 

In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Schneeregion 
vorkommend, auf Baumrinde und Urgestein selten: A., H, W., 
W£., Nj. 1, 2 

Moerchia Gottsche. 

_  Seltenere Pfl. zumeist nur vereinzelt oder in kleinen Her- 
den. Th. hell- bis gelblichgrün, wenig geteilt, mit zarten 
durchscheinenden Flügeln. Rippe + 20 Zellenlagen dick, nach 
unten vorgewölbt, gegen die Spitze mit haarfgen "Unterblättern. 
Äste _ breit bandfg, am Rande glatt oder gewellt. Dioecisch. 
Geschlechtsorgane auf der Rippe. c Blüten längs der Mitte 
in 2 + gedrängten Reihen mit Th.wucherungen in Form ovaler, 
+ geteilter Blättchen, hinter denen die Antheridien stehen: 
© Organe in der Mitte des Th. von doppelter Hülle umgeben; 
äussere Hülle ein Kranz + geteilter Blättchen, innere Hülle 
geschlossen, röhrenfg. Haube zart, nicht vorragend. Kapsel 
oval, mit 2—4 Klappen sich spaltend. Wandung mehrschichtig: 
Äussere Schicht aus grossen, braunen, derbwandigen Zellen ge- 
baut und für sich allein so dick wie die aus kleinen, hyalinen 
Zellen bestehenden Innenschichten. Sporen papillös oder Be 
gefeldert. Elateren schmal, 2—3spirig. 

A. Rhizoiden hyalin, nur die X Pfl. mit Hüllblättchen längs 

der Rippe; äussere © Hülle mit stark zerschlitzten Blättchen- 


° Äste schmal bandfg, am Rande flach, Flügel scharf ab- 


gesetzt, sehr zart und durchsichtig hibernica 
° © Äste breiter bandfg, am Rande gewellt, Flügel all- 
mählich verdünnt Flotowiana 


B. Rhizoiden gelbbraun, auch die sterilen und 2 Pfl. mit 
Blättchen längs der Rippe, äussere 9 Hülle mit quadratischen, 
nur an der Spitze gelappten Blättchen Blyttii 


BER. 1 ee 


Mörchia hibernica (Hooker) Gottsche 

Pfl. in schlaffen, gelblichgrünen Räschen auf feuchter Erde 
oder über anderen Moosen. Th. wenig verzweigt, schmal, 
länglich. Rippe im Querschnitt dreieckig, unten ee 
8.15 Zellen dick, scharf gegen die häutigen, durchsichtigen 
Flügel abgesetzt. Ränder kurz eingeschnitten und bogig vor- 
springend, aber flach. Rhizoiden weisslich. < Hüllblätter eifg, 
gezackt. Äussere ® Hülle aus wenigen, tief zerschlitzten und 
gesägten 'Blättchen gebildet, innere Hülte lang cylindrisch, 
unten verschmälert, am Rande gelappt. Kapsel rotbraun; 
Sporen rotbraun, warzig, 30 .. Reife im Sommer. 

Seltene Pfl. der Ebene und Bergregion: Am. 

Moerchia Flotowiana (Nees) Schiffner 

Hellgrüne Pfl. in kleineren oder grösseren Rasen auf feuchter 
Erde oder Fels. Th. meist nur an der Spitze verzweigt. Rippe 
16—22 Zellen dick, im Querschnitt trapezfg mit schwach ge- 
rundeter Unterseite, allmählich in die einschichtigen Flügel 
übergehend. Äste breiter bandfg, Rand wellig kraus aufge- 
bogen. Rhizoiden weisslich.  Hüllblätter eifg, an der Spitze 
gezähnt; äussere 2 Hülle aus gedrängten, am Grunde ver- 
wachsenen, tief zerschlitzten und feingezähnelten Blättchen, 
innere Hülle + länglich eifg mit eingebogenen Lappen an der 
Mündung. Kapsel braun; Sporen rotbraun, netzig gefeldert, 
0 u. Sp.reife: Frühling-Sommer. 

In der Ebene und Bergregion zerstreut: A. Ho. 

Moerchia Blyttii (Mörch) Brockmann 

Grasgrüne Pfl. in + gedrängten Räschen auf feuchter Erde 
oder zwischen anderen Moosen. Th. wenig verzweigt, kurz 
breit- bandförmig, am Rande ungleich eingeschnitten und wellig. 
Rip»e im Querschnitt 20—25 Zellen dick, nach unten breit 
vorgewölbt, allmählich in die einschichtigen Flügel übergehend, 
dicht mit bräunlichen oder dunkelgelben Rhizoiden besetzt. 
Alle Pfl. tragen oberseits längs der Rippe ungleichfge, an der 
Spitze gezähnte Blättchen. Antheridien zwischen diesen Blätt- 
chen an der Spitze der Äste. Q@ äussere Hülle aus am Grunde 
verwachsenen, viereckigen, an den Spitze gezähnten Blättchen, 
innere Hülle breit eifg, leicht gefaltet, an der Spitze einge- 
bogen und gezähnt. Kapsel rotbraun mit stark verdickter 
Aussenwand. Sporen 35 «, rotbraun mit niederen Leistehen 
und kurzen Randstacheln. Reife im Sommer. 

Zerstreut von der oberen Bergregion bis zur Schneeregion, 
Kieselboden bevorzugend: Aa. Wb. 


3 = ee & 
: Ie. I P 
u & : 
2 R 


DIAS 


Pellia Raddi i 

Grössere Pfl. meist in ausgedehnten, + flachen Rasen auf 
feuchter Erde. Th. geteilt und mit Aventivsprossen; Äste 
lang-keilfg bis bandfg, am Rande wellig ausgeschweift und 
buchtig gelappt. Rippe unterseits convex vortretend, 10 bis 
16 Zellen dick, allmählich in die am Rande einschichtigen 
Flügel verdünnt. Innenzellen z. T. mit hyalinen, kräftigen 
Verdiekungsleisten. Beiderlei Blüten auf der Th oberseite. 
Antheridien einzeln in Höhlungen mit warzig aufgetriebener 
Decke längs der Rippe Die Archegonien in der Endbucht der 


Äste angelegt, aber durch Weitersprossen der Äste rückständig, 


werden nach der Befruchtung von einer schuppen- bis kelchfgen 
Hülle umgeben. Haube zart, das Sporogon enge röhrig um- 
schliessend. Kapsel meist langgestielt, gelblich, die grünen 
Sporen durchscheinend, kugelig, bis zum Grunde 4klappig sich 
öffnend. Elateren geteilt in einen am Grunde angewachsenen 
Elaterenträger und in freie meist gedrehte Elateren mit doppelter 
Spirale. Vegetative Vermehrung durch Sprossung aus der 
Spitze der Äste. 

A. Haube weit über die nur taschen- bis ee Hülle 
vorragend epiphylla 

B. Haube die höhere, kelchartige Hülle nicht überragend 

| Fabbroniana 

Pellia epiphylla (L.) Lindberg 

Kräftige Pfl. in meist breiten, flachen Rasen von grüner 
bis rötlicher Färbung. Th.äste am Rande flach oder gewellt, 
an der Spitze herzfg, längs der Mitte mit einzelnen hyalinen 
bis rötlichen Verdickungsbändern. Paroecisch, seltener autoe- 
cisch. Antheridien gleich hinter der @ Blüte oder auf ge- 
trennten Ästen; © Hülle in Form einer nach vorne offenen 
Düte; Haube weit vorragend.. Kapselwand 2-3schichtig, 
äussere grosszellig, innere kleinzellig, beide aber bes. die innere 
mit reichlichen Halbringfasern. Sporen eifg bis elliptisch, un- 
gleich gross bis 90 «. Freie Elateren lang fadenfg und ge- 
dreht mit zweiteiliger, gelber Spirale; Elaterenträger am Grunde 
der Kapsel, 20—30 zu einer kurzen Säule vereint, später pinselig 
abstehend, mit 1—3teiliger Spirale. Sp.reife im ersten Frühling. 

Eulspez, Neesiena Gottsche 

Dioeeisch in getrennten, aber -meist nahen Rasen. Pfl. oft 


‚ minder kräftig als die Hauptart und oft mehr bräunlich bis 


rötlich. Hülle niedrig kragenfg, vorne offen oder geschlossen, 


die Haube !/s bis '/, einhüllend. 


BE. 


f. undulata Nees 

Ganz oder zeitweise untergetauchte Wasserformen: Aste 
gedrängt aufsteigend, schmäler und verlängert; zumeist nur 
steril. 

Von der Ebene bis in die Schneeregion verbreitet in allen 
Gebieten. 

Pellia Fabbroniana Raddi 

(P. calycina Nees) | 

Der vorigen Art ähnlich, aber meist kleiner. Äste keilfg 
bis linear, bes. die f, am Rande ungleich eingeschnitten und 
gewellt. Innenzellen ohne Verdickungsleisten. Dioecisch, beide 
Geschlechter oft hart beieinander. & Hülle grösser, keulen- 
bis- becherförmig mit zusammengezogener, gelappter Mündung, 
die Haube ganz umschliessend. Äussere Kapselwand mit starken 
Ecken der grossen Zellen; innere Schichten kleinzellig, meist 


ohne Verstärkungsfasern. Sporen 40x70 u.  Elaterenträger 


sehr lang und dünn, bis zu 100 pinselfg am Grunde der Kapsel, 
mit lose gewundener 2—B3teiliger Spirale. Freie Elateren kürzer, 
beiderseits zugespitzt mit 3—4teiliger Spirale. Sp.reife im 
Frühling. 

f. lorea (Nees) Heeg 

Lichthungerformen in allen Übergängen zur Art. Äste 
verlängert, schmal bandfg, + aufsteigend; Ränder vielfach ein- 
gerollt. Rhizoiden spärlich. 

f. fureigera (Hooker) Massalongo 

im Herbste und Frühling sprossen aus dem 
Th.rande, bes. an der Spitze kurze, schmallineare 
und breit fiederig gestellte Triebe, die der Pfl. 
ein verändertesAussehen geben und der vege- 
tativen Vermehrung dienen. 

In der Ebene und Bergregion verbreitet in Kalkgebieten, 
höher hinauf und auf Kieselboden selten: A. H. Wf. Nj.1 Hu. 

Blasia pusilla Linne 

Pfl. in sternfgen Rosetten oder in dichten, + aufsteigenden 
"Rasen auf feuchtem Grunde, lebhaftgrün, zur Fr.zeit gelblich 
und vertrocknend. Th. wiederholt gabelig geteilt; Rippe + 
10 Zellen dick, unterseits kielig vortretend, geht rasch in die 
einschichtigen, + tief abgeschnittenen, blattartigen Lappen 
über, die sich zum Teile oberschlächtig decken und der Pfl. ein 


krauses Aussehen verleihen. Unterseits zu beiden Seiten der. 


Rippe kleine, halbkugelige, blasige Hohlräume (oft mit Nostoc 
Oolonien erfüllt) und je eine unregelmässige Längsreihe ringsum 


- 


ee Aa De = 
BET ER 
Be  " 
Br : 3 
45 — 


grob gezähnter, rundlicher bis eifger Bauchschuppen. Dioeeisch. 
Antheridien der Th.mitte meist schwächerer Pfl. eingesenkt; 
Archegonien hinter dem Sprossscheitel. Nach der Befruchtung 
wird eines davon durch Überwallung in eine keulen- bis 
schlauchfge Hülle versenkt. Haube zart und wasserhell, ein- 
geschlossen. Kapsel rotbraun, länglich eifg mit eigenartigem 
Ringwulste zwischen Stiel "und Kapsel, 4teilig sich öffnend. 
« Wandung 3-4schichtig, Aussenschicht grosszellig mit derben 
Wänden und knotigen Verdickungen, Innenschichten klein- 
zellig, zartwandig. Am Grunde”der Kapsel einige schlauchfge, 
rudimentäre Elaterenträger; freie Elateren mit 2—4 gelblichen 
Spiralen. Sporen 40 «, grünlich, warzig. Reife im Frühling. 
Vegetative Vermehrung durch regellos über die Oberseite zer- 
streute, sternfg gezackte Brutschuppen oder meist durch schei- 
benfge, mehrzellige, gelblichgrüne Brutkörper, die sich in lang- 
halsıgen, flaschenfgen Behältern am Ende der Lappen bilden 
und durch Schleimentwickelung hervorgepresst- werden. 

Von der Ebene bis in die obere Alpenregion verbreitet, 
kalkarme Unterlage bevorzugend: Aa., Am., H., W., Wf., Wfr., 
Nj, Ik. R. 

Fossombronia Raddi E 

Kleine, niederliegende Pfl. einzeln oder herdenweise auf 
euchtem oder moorigem Boden; eine Mittelbildung zwischen 
den thallosen und foliosen Arten. Stengel meist nur an der 
Spitze gegabelt, oberseits eben oder seicht rinnig, unterseits 
convex ausgebogen. Rhizoiden violett. Auf beiden Seiten des 
Stengels schräg angeheftete, unterschlächtig sich deckende, 
grosse viereckige und am Oberrande wellig gebuchtete Blätter 
die mit ‘der Basis weit auf die Oberseite des Stengels über- 
greifen. Sie bestehen aus zarten, chlorophyllreichen Zellen, die 
von dem einschichtigen Rande zum 2--3schichtigen Grunde 
grösser werden. Die an dem aufgekrümmten Sprossscheitel 
stehenden Blätter sind etwas grösser, tiefer eingeschnitten und 
bilden einen + dichten Schopf. Unsere Arten meist paroecisch: 
die Antheridien reihenweise an den Blattbasen auf der Dor- 
salseite des Stengels; über ihnen dem Scheitel zu.auf der Stgl- 
mitte die Archegonien mit kleinen, schmalen Hüllblättern. Die 
erst nach der Befruchtung sich bildende Hülle ist aufrecht 
kreisel- bis glockenfg. mit weiter, welliger Mündung. Die birnfge 
Haube kürzer als die Hülle. Kapsel kurzgestielt, kugelig, 
braun, unregelmässig oder in 4 ungleiche Lappen sich spaltend; 
Wandung grün, 2schichtig: die grossen.flachen Aussenzellen 


Fate 


wenig oder gar nicht verdickt, die innere Schicht mit reich- 
lichen Verdickungen. Sporen gelbbräunlich, mit charakteristi- 
schen Leistchen auf dem Exospore der convexen Tetraeder- 
seite, 40 « Elateren in derselben Kapsel ungleich lang, alle 
frei, mit 2—Steiliger Spirale. Alle.3 Arten habituell täuschend 
ähnlich, nur durch die Sporen zu unterscheiden: | 
: A. Sporen durch regelmässig netzig ee 
Bio laufende, niedrige Lamellen in deutliche Felder . 
geteilt. Pfl. en nur auf Schlamm- oder 
Moorboden . Fig. 1 Dumortieri 
B. Lamellen höher, nicht netzig, sondern nur gabelig ver- 
laufend. 
O Lamellen weniger dicht, als 16—24 spitze Zähnchen an 


der Peripherie erscheinend Fig. 3 pusilla 
OO Lamellen gedrängter, als 30-36 engstehende Zähn- 
chen an der Peripherie Fig. 2 5 Wondraczekii 


Fossombronia pusilla (L.) Dumortier 

Einzeln oder in kleinen Herden auf feuchtem Boden. 
Stgl unterseits leicht vorgewölbt. Bltr breit nierenfg, 4—5 fal- 
tig, & kraus. Innere Kapselwand mit gelbbraunen Halbring- 
fasern. Sporen mit unregelmässig gabelig verlaufenden, schmalen 
Lamellen, die am Rande als 16—24 freie, spitze Zähnchen 
vortreten. Elateren mit 2 schenkeliger, gelber Spirale. Sp. 
reife im Herbste. Die seltenere Art, in der Ebene und Berg- 
region nur zerstreut: Am. Hu. N) 1. 


Fossombronia Wondraczekii Dumortier 

(F. cristata Lindberg) 

Herdenweise auf Ackerland, Grabenrändern u. ä. Stgl 
unterseits gewölbt. Bltr mit wenigen Lappen, minder kraus. 
Innenschicht der Kapselwand meist nur mit knotigen Ver- 
diekungen. Sporen mit engeren, unregelmässig spitz gabeligen 
Lamellen, die am Rande als 30—36 dichtgestellte Zähnchen 
vorstehen. Elateren mit 2—3 schenkeliger Spirale. Sp. reife 
im Herbst bis zum Frühling. Die: häufigste der 3 Arten in 
der Ebene u. Bergregion: H. W. Wf. Nj. Nk. 

Fossombronia Dumortieri (Hübener et Genth) Lindberg 

Herden- oder rasenweise auf Teichschlamm und Moor- 
boden. Stgl unterseits kielig. Bltr 3—4zähnig, faltigkraus. 
Par- und synoecisch. Innere Kapselwand meist nur mit kno- 
tigen Verdickungen. Sporen durch die netzartig verbundenen 
Lamellen vieleckig gefeldert (8—10 « gross), am Rande durch 


— 41 — 


+ 20 vorspringende Leistchen gezackt. Elateren mit 2—4schen- 
keliger Spirale. Sp. reife: Sommer bis Herbst. 

Zerstreut in der Ebene und Bergregion: Am. W. Nj 
2 & 3. NK. 

Haplomitrium Hookeri Nees 

Kleine, nur 2-8 mm hohe, aufrechte Pfl. auf sandig- 
moorigem Boden, einzeln oder in kleinen Herden, mit voll- 
ständig gesondertem Stengel und unregelmässig dreiseitiger 
Beblätterung. Bltr rundlich bis eifg., am Rande unregelmässig 
spitz gezackt, gehöhlt und mit der Spitze dem Stgl zuneigend. 
Ohne Rhizoiden, aber mit dickfleischigem, verzweigtem, weissem 
bis hellbraunem Rhizome. Dioecisch. / Pfl. meist kleiner als 
die @; Antheridien zumeist in den Achseln der Schopfblätter. 
Sporophyt nur mit lang zylindrischer Oalyptra. Kapsel wal- 
zenfg, hellbraun. Sporen kugelig, braun, papillös, 28 «. Elateren 
ungleich ausgebildet. Sp. reife: Sommer bis Herbst. 

Für Bayern noch nicht nachgewiesen — Wo jenseits nahe 
der Grenze — aber vielleicht doch zu erwarten, da es in Nord- 
deutschland häufiger ist und wieder in Tyrol, Vorarlberg- 
Schweiz vorkommt. 


Jungermanniaceae akrogynae. 


Gymnomitrium Corda 

(Acolea, Sarcoscyphus, Marsupella) 

Kleine, höchstens etliche cm hohe, rasenbildende Pfl. zu- 
meist nur auf Urgesteinsboden in höheren Lagen. Stgl meist 
> reich verzweigt und mit Innovationen; Rhizoiden spärlich. 
Bltr + gedrängt, zweizeilig, aufrecht und an der Spitze ein- 
geschnitten, nach oben häufig grösser. Zellwände meist ver- 
stärkt. Unterbltr fehlen. Kelch nicht vorhanden, Haube klein 
und zart. Kapsel mit kurzer Seta, dunkelbraun, kugelig, vier- 
klappig sich öffnend. Wandung zweischichtig, meist mit Ver- 
dickungen. Sporen sehr' klein.: Elateren mit 2-4 Spiralen. 
Antheridien zu 1-3 in den Achseln gehöhlter Bltr. Gemmen 
' unbekannt. 
| 1. Hauptäste durch die Vergrösserung der oberen Bltr 
deutlich keulenfg. 
© Pfl. graugrün bis gelbbräunlich, 1—-4 cm hoch 

coneinnatum. 
©o ._Pfl. dunkelbraun bis schwärzlich, 1-4 mm hoch 
' - adustum. 


— 48 — 


2.- Beblätterung mehr gleichartig, lockerer oder dichter; 
2—4 cm hohe Pfl. | alpinum. 


Gymnomitrium concinnatum (Lightfoot) Corda 

Kleine Pfl. in dichten, 1-4 cm hohen Polstern von licht- 
grüner, trocken graugrüner bis gelbrötlicher. Farbe, nur auf 
Urgestein. Stgl am Grunde reich verzweigt, Aeste aufgerichtet, 
gegen die Spitze durch die Vergrösserung der Bltr keulenfg 
verdickt. Bltr. gedrängt, enge aufwärts angedrückt, eifg mit 
kurzem spitzwinkligem Einschnitte: Abschnitte dreieckig bis 
eifg, spitz, ganzrandrig oder klein gekerbt. Bitzellen rundlich, 
in den Ecken ungleich verdickt, 20 u, am Rande und in de 
Spitze kleiner, und oft in mehreren Reihen wasserhell oder 
frostverbrannt. Dioec. / und 2 gemischt oder in eigenen 
Rasen. Antheridien unter bauchigen, dicht dachigen Hüllbltrn 
am Stglende. 2 Hüllbltr grösser als die Stglbltr, 2 und mehr- 
teilig, am Rande rückgerollt. Kapselwand meist ohne Ring- 
verdickungen. Sporen braun, feinwarzig 12 w. Reife je nach 
der Höhenlage von Mai bis August. | 

f. reflexum K. Müller. Rand aller Bltr. bes. auf der 
Rückseite schmal umgebogen, Bitzipfel bis hackig zurück- 
gekrümmt. 

f. intermedium Limpricht Bltlappen durch Be 
Zellen crenuliert. 

subspecies obtusum (Lindberg) Pearson 

Bltr meist etwas. lockerer gestellt, am Rande schwach 


zurückgerollt, durch sehr spitzen Einschnitt in 2 stumpfeifge 


oder halbkreisfge Lappen geteilt, deren hyaline Randzellen 
schwach vorgewölbt sind. 

Von der Voralpenregion bis in die Schneeregion zerstreut, 
nur ausnahmsweise tiefer: As. Wb. Wf?.R. 


Gymnomitrium adustum Nees 

Sehr kleine, kaum !/, cm hohe Pfl. in Aurel bis 
fast schwarzen Überzügen auf Kieselboden. Stgl + verzweigt, 
Äste durch die nach oben grösser werdenden Bltr keulenfg, 


am ausgesprochensten bei den fruchtenden Sprossen. Bltr nur. 


locker gedrängt, eifg gehöhlt, ganzrandig, nur an der Spitze 
kurz weitwinklig, spitzer oder stumpfer eingeschnitten, Ab- 
schnitte + scharfspitzig-dreieckig. Bltzellen überall fast gleich 
gross, 15 «, mit starken Wandungen. Paroecisch; 2 Hüllbltr 
grösser als die Stglbltr mit kurzem stumpflichem oder rund- 
lichem Einschnitte und stumpffichen Abschnitten Antheridien 


a a 


hinter den subfloralen Bltrn. Kapsel knapp vorragend, Wan- 
dung in beiden Schichten mit knotigen Verdickungen. Sporen 
hellbraun, 8 u, Reife im Hochsommer. 

: Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer- 
streut und selten: As (Untersberg). Steril kaum von Marsu- 
pella Sprucei zu unterscheiden. 


Gymnomitrium alpinum (Gottsche) Schiffner. 


2—4 cm hohe Rasen von brauner bis schwärzlicher Farbe 
auf feuchtem Urgestein. Stgl mehrfach gegabelt, Äste auf- 
gerichtet, ziemlich gleich hoch und an der Spitze kaum stärker. 
Bltr. dichter oder lockerer zweizeilig vom Stgl abstehend, im 
Umriss breit eifg, an der Spitze 1/3—1/2 spitzwinklig einge- 
schnitten mit + spitzdreieckigen Abschnitten, die häufig zu- 
sammenneigen und das Bit fast kielig machen, am Grunde den 
Stgl zusammengezogen und scheidig etwas herablaufend um- 
fassend. Zellnetz kleinmaschig, überall ziemlich gleich gross, 
10. u, mit starken Wänden und Ecken. Diovec. Pf. in 
ER Rasen, Hüllbltr bauchig gehöhlt zu mehreren Paaren 
am Stglende; @ Hüllbltr grösser, sehr kurz eingeschnitten. 
KapseJwand mit knotigen Verstärkungen. Sporen braun, 
15 u, Reife im Hochsommer. 

Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer- 


streut: Wf£. Habituell je nach dem Standorte veränderlich und 


Formen von Marsupella Funckii gleichend, aber Blattform und 
Zellnetz unterscheiden sie, auch der feuchte Standort kann 
als Wegweiser dienen. 


Marsupella Dumortier 
(Sarcoscyphus Corda) 


Kleinste bis grösste Moose meist in dichten Rasen von 
grüner bis braunroter und schwärzlicher Farbe auf Erde und 
Fels von der Ebene bis ins Hochgebirge, Kieselboden bevor- 
zugend. Stgl kriechend aufsteigend bis aufrecht oder hängend,, 
+ reich verzweigt und mit Flagellen am Grunde. Bltr lockerer 


oder dicht, zweireihig abstehend, fast quer inseriert, rinnig bis. 


kielig gehöhlt, zweilappig, am unteren Stglteile meist kleiner. 
Bltzellen am Rande kleiner, gegen die Basis an Grösse zuneh- 
mend. Ubltr fehlen. Auchöridion meist zu mehreren hinter 
bauchigen Hüllbltrn in end- oder mittelständigen, mehrpaari- 
‚gen gedrängten Ähren. ® Hüllbltr grösser als die :Stglbltr, 
an ihrer Basis unter sich und mit dem Kelche verwachsen. 
Kelch eilänglich bis keulenfg, oben faltig und crenuliert, bleibt. 
4 


meist ganz hinter den Hüllbltrn verborgen. Haube zart und 
kürzer als der Kelch. Kapsel klein, kugelig, bis zur Basis. 
vierklappig sich öffnend; Wandung zweischichtig mit Ver- 
dickungen. Sporen klein, braun; Elateren kurz, meist nur mit 
doppelter Spirale. Gemmen unbekannt. 
1. Seltene kleinste Pfl. (+ !/, cm) wie schwärzliche Über-. 
züge nur auf Urgestein im Mittel- und Hochgebirge Sprucei 
2. Kleine bis mittlere Pfl. 1-5 cm hoch und 1 2 mm 
breit. Bltr im Umriss spitz eifg bis rundlich quadratisch. 
© Bitr bis !/, spitz eingeschnitten: Bltzellen 12x15 u. Stgk 
oberwärts kaum verzweigt; meist grössere Rasen auf trockenerem: 
Boden von der Ebene bis ins Hochgebirge -Fugeku 
| ‚00, Bltr.nur !Y/; weitwinklig eingeschnitten. Biltzellenm 
20-25 uw, Stgl bis zur Spitze __ verästelt; bisher nur seltne- 
Pfl. in kleinen Räschen im Mittel- und Hochgebirge ramosa 
3. Grössere Pfl. bis 10 cm lang, 3-4 mm breit: Bltr | im; 
Umriss mehr kreisrund 
o. Blteinschnitt weitwinklig, höchstens es oft nur leicht 
ne ae nicht scharf geschieden 


emarginata 
oo. Blteinschnitt spitz, '/s, Be durch quadratische: 
Zellen sich abhebend Pre 


Marsupella Sprucei (Limpricht) Bernet 

Kleinste Moose in niedrigen, meist kaum 1 cm hohen 
Räschen von brauner bis schwärzlicher Farbe auf Kieselge-. 
stein. Stgl + reich verzweigt, kriechend aufsteigend, Äste- 
durch die nach oben grösser werdenden Bltr leicht keulenfg. 
Bltr + dachig; breit eifg, '/, spitzwinklig eingeschnitten mit. 
dreieckigen + spitzen, Abschnitten, gehöhlt bis rinnig dem 
Stgl aufrecht anliegend oder siufrecht + abstehend. Zellnetz 
gegen die Mitte rasch grösser, 15—25 u, schwach dreieckig: 
verstärkt. Paroec. Hüllbltr. grösser und grosszelliger (— 30 u) 
mit breitem Grunde und nur kurzen spitzen Lappen: Anthe-. 
ridien in mehreren Bltpaaren unter Her ? Blüte. Sporen braun. 
12 u. Reife im Sommer. # 

"Von der Bergregion bis zur N zerstreut und. 
selten: Wf. | 

‚Marsupella Funckii ‚(Weber et Make Daher 

Kleine, — 2 cm hohe Pfl. oft in ausgedehnten Rasen: von: 
£rüner bis ‚schwärzlicher Farbe. :Stgl' wenig gegabelt. meist. 
aufrecht. -Bltr locker gestellt, + sparrig vom Stgl abstehend,. 


EIBES 


im Umriss aus verengter Basis rundlich quadratisch, fast bis. 
zur Mitte spitzwinklig eingeschnitten mit dreieckigen, __ spitzen 
Abschnitten. Zellen rundlich mit + starken Eckverdickungen, 
12-15 «, am Rande wenig kleiner. Dioecisch, SJ und 2 Pf. 
in gemischten oder getrennten Rasen; Antheridienstände mit 
mehrpaarigen bauchigen Hüllbltrn meist am Ende der Äste; 
®@ Hüllbltr grösser, breit eifg, nur !/; eingeschnitten. Kapsel 
rotbraun, Sporen braun, 8 u. Reife vom Frühling bis zum 
Sommer. 

Von der Ebene bis zur Schneeregion verbreitet und ausser 
auf reinem Kalk nicht selten, aber vielgestaltig in Färbung 
und Grösse: A. H. W. Wf. Wfr. Nj. 2 und 3 Nk. 


var. badens's Schiffner (als Art) , 


Bis 3 cm hohe Pfil. in dunkelgrünen bis schwärzlichen 
Polstern auf humösen Felsen. Blter etwas gedrängter, im Um- 
riss breit eifg, nur '/, scharfwinklig eingeschnitten mit + 
stumpflichen Lappen. 2 Hüllbltr fast rundlich breiter als lang, 
kaum '/, eingeschnitten. 

Noch selten unterschieden, in Bayern nur einmal: Aa 

Marsupella ramosa K. Müller 

Kleine, 2—3 em hohe, dunkelbraune bis fast schwärzliche 
Polster von Funckii-Habitus. Stgl vielfach + reich, an ab- 
stehenden Ästen und Stolonen, am Grunde meist nur mit 
Blattresten, nach oben + locker kammfg beblättert. Bltr 
seitlich aufwärts abstehend, kielig hohl, im Umrisse aus brei-- 
terem Grunde nach oben wenig verschmälert, fast quadratisch, 
an der Spitze weitwinklig '/; eingeschnitten mit dreieckigen, 
spitzen, leicht eingebogenen Abschnitten, Zellnetz in der Mitte 
25 u, am Rande wenig kleiner, mit leichten Eckverdickungen. 
Dioec. 2 Hüllbltr grösser als die Stgl. Bltr, nur '/, einge- 
schnitten, Abschnitte stumpfer gespitzt. Z Blüten und Sporen 
unbekannt. | 

Bisher nur selten beobachtet: Aa. 


Marsupella emarginata (Ehrhart) Dumortier 
(Sarcoseyphus Ehrhartii Corda) 


Vielgestaltige Pfl. in :gedrängten Rasen von 1/,—5 cm 
Höhe zumeist nur über Urgestein, grün bis braun-schwarz. 
Stgl am Grunde reich verzweigt, aufrecht. Bltr locker gestellt, 
aus sehr schmaler Basis bogig abstehend, im Umriss fast 
kreisrundlich, kaum '!/; weitwinklig eingeschnitten mit breit: . 
dreieckigen, + spitzen Abschnitten. Bltzellen 12x18 « mit. 

4* 


oe 


knotigen oder dreieckigen Verdickungen, gegen den Rand 
manchmal kleiner. Dioecisch in gemischten Rasen. Antheridien- 
stände end- oder mittelständig in 8—10Opaarigen Ährchen; 2 
Hüllbltr kaum grösser. N braunschwarz, Sporen voii 
1 

var. aquatica Lindenberg 

Die Formengruppe der rascher fliessenden Ber und 
in allen Zwischenformen mit der Hauptart verbunden. Grössere 
starrere Pfl. in bis 1 dm langen dichten Rasen, aufrecht oder 
hängend, in tieferem Wasser flutend, dunkelgrün bis braun- 
rot. Stgl weniger verzweigt, unten meist nur mit Bltresten, 
oben locker beblättert. Bltr starr abstehend, fast geschlossen 
kreisrund, kaum '/; weitwinklig eingeschnitten mit + stumpf- 
spitzen Abschnitten, Rand auf der Unterseite meist schwach 
umgerollt. Bltzellen 20x 30 «, am Rande kleiner, im Grunde 
sehr verlängert, Wände und Ecken ungleich stark verdickt. 

Von der oberen Ebenenregion bis in die Schneeregion 
verbreitet und oft massenhaft: Aa. Am. W. Wf. Nj. sehr 
selten, R. Nach Farbe und Grösse sehr wechselnd, aber ohne 
scharfe Trennung: Sporenreife im Sommer. 


Marsupella sphacelata (Giesecke) Dumortier 

(M. Sullivantii De Not. M.erythrorhiza Schiffn.) 

Kräftigere Pfl. in dunkelgrünen bis braunroten und sch wärz- 
lichen, bis 5 cm tiefen Rasen auf feuchtem Boden oder Fels. 
Stgl meist aufrecht, + reich verzweigt, Rhizoiden’ oft rötlich. 
Bltr oft ungleich an Dichte, Grösse und Gestalt, aus sehr ver- 
engter Basis im Wmriss kurz- und breiteifg bis rundlich- 
rechteckig, an der Spitze + !/,; enger oder weiter spitz einge- 
schnitten, Abschnitte spitz dreieckig oder stumpflich bis abge- 
rundet, an der Basis den Stgl umfassend, mit der oberen 


Hälfte abstehend. Bltzellen mit kräftigen Wänden und noch 


+ stark dreieckig verdickten Ecken, am Rände- eine Reihe 
quadratisch, sonst ziemlich gleichgross, 15x20 u. Dioecisch 
in getrennten Rasen; Antheridien in mittelständigen Ähren; 
@ Hüllbltr wenig grösser, aufrecht mit 1-2 Hinachrittens 
Kapsel hellbraun, Sporen gelbbräunlich, 7 x. Reife im Sommer. 

f. inundata K. Müller (eusphacelata Schiffn.) 

Die + untergetauchte Formenreihe der Art, aber ohne 
scharfe Grenze. In hell- bis dunkelgrünen, nur oben gebräunten, 
schwammigen Rasen bis zu 7 cm Tiefe. Stgl weniger verästelt, 
schlaff, manchmal flutend. Bltr lockerer gestellt, grösser, zarter 


1 ei nn 


— 53 — R 

und schlaffer, dem Stgl mehr aufrecht-scheidig anliegend, im 
Umriss meist rundiich rechteckig mit stumpf dreieckigen oder 
halbkreisfgen Abschnitten. Bltzellen etwas grösser, 20x25 u, 
zartwandiger mit schwachen Eckenverstärkungen. 2 Hüllbltr 
öfter 3-4lappig. 

Von der Bergregion (selten tiefer) bis zur Schneeregion 
bes. in und am Wasser: Aa. W. Wf. Nach Grösse und Färbung - 
vielgestaltig. | | > 


Alicularia Corda 

Kleine bis mittlere Pfl. in meist dichten Rasen auf Erde, 
grün bis gebräunt und rötlich. Stgl kriechend aufsteigend bis 
aufrecht, gleichmässig beblättert, wenig verzweigt aber mit 
Innovationen unter der Blüte. Bltr unterschlächtig wechsel- 
ständig, + schräg inseriert, rundlich-nierenfg, ganzrandig bis 
seicht an der Spitze eingeschnitten. Bltzellen gegen die Basis 
grösser, dünnwandig mit + verstärkten Ecken. Kuticula glatt. 
Unterbltr klein, dreieckig oder pfriemenfg, im älteren Stglteile 
oft zerstört. Antheridien kurz gestielt in den Achseln bauchiger 
Bltr; © Hüllbltr grösser, enge aufrecht umfassend, an der 
Spitze gewellt und stumpflappig eingeschnitten. Hüllunterbltr 
ebenfalls grösser. Kelch mit den inneren Hüllbltrn hoch hinauf 
verwachsen und zwischen ihnen verborgen Haube zart und 
frei. Die Stglspitze für den Sporogonfuss verdickt oder mit 
einer sackartigen Wucherung. Kapsel kugelig-oval, vierklappig . 
sich öffnend. Wandung zweischichtig mit Halbringfasern in 
der Innenschichte. Sporen klein, rotbraun; Elateren mit 2 -3 
weitgewundenen Spiralen, Gemmen unbekannt. 

1. Stglbltr meist ganzrandig, Bltecken stark verdickt, ÖI- 
körper glatt, Pfl 2-6 cm hoch, dioecisch scalarıs 

2. Stglbltr alle oder doch die oberen eingeschnitten, Zell- 
ecken weniger verstärkt, Ölkörper warzig, Pfl. meist nur 1 bis 
2 cm hoch und schmächtiger, paroecisch minor 


Alicularia scalaris (Schrader) Corda 

Grüne bis rotbraune Pfl. in gedrängten, oft ausgedehnten 
Rasen auf Erde und erdbedeckten Felsen. Stgl bis 6 cm lang, 
kriechend aufsteigend bis aufrecht, dicht bewurzelt. Bitr 
schräg aufwärts angeheftet, gedrängt, leicht vorwärts ab- 
stehend, im Umriss breit- fast kreisrund. Bltzellen ziemlich 
icheross 25—30 u, rundlich sechseckig mit + starken Drei- 
ecksverdickungen. In jeder Zelle 2—3 bohnenfge glatte glän- 
zende Ölkörper. Unterbltr klein, schmal dreieckig bis pfriemenfe, 


ur BA 


vom Stgl abstehend und mit der Spitze wieder zugekehrt. 
Dioecisch. Antheridien in end- oder mittelständigen, kätzchenfg 
gedrängten Ähren. $ Hüllbltr wenig grösser, an der Spitze 
manchmal ausgebuchtet. Hüllunterblatt dreieckig, gross. Kelch 
birnfg mit verengter gekerbter Mündung. Kapsel eifg, dunkel- 
braun; Sporen bräunlich, ee 18 u; Reife gegen Ende. 
Frühling. 

f. distans Carrington Die Wuchsform feuchterer Standorte: 
Stgl aufrecht, Bltr lockerer gestellt, kleiner und gehöhlt. Von 
der Ebene bis in die Schneeregion vorkommend, am ver- 
breitetsten auf kalkfreiem Boden: A. H. W. W£f. Wfr. Nj 1 
selten, Nj 2 und 3, Nk. In Bezug auf Grösse und Färbung 
sehr ind u steril auch een ähnlich, aber durch 
‘ die Unterbltr geschieden. 

Alicularia minor (Nees) Limpricht 

Kleinere meist nur 1 cm lange Pfl. in niedrigen, grünen 

bis rotbraunen Räschen auf Erde. Stgl kriechend mit kniefg 
aufsteigender Spitze, dicht bewurzelt. Bltr schräg vorwärts 
angeheftet, dem Stgl vor- bis aufwärts leicht anliegend oder 
wenig abstehend, rundlich bis nierenfg, rückwärts und an den 
sterilen Ästen ee gegen die fruchtende Spitze leicht 
ausgerandet bis weiter oder enger kurz eingeschnitten. Blt-. 
zellen rundlich eckig mit kleinen Dreiecksknoten, am Rande 
„eine Reihe kleiner und fast quadratisch, in der Mitte 40 u. 
_ Ölkörper zu 2 und 3-in jeder Zelle, unregelmässig, getröpfelt 
rauh. Unterbltr meist nur am aufsteigenden Teile, klein, lan- 
zettl. bogig abstehend, Paroecisch. ® Hüllbltr grösser, breit 
eifg, bis rundlich rechteckig, aufrecht anliegend, an der Spitze 
ungleich 2-3lappig gewellt. Unterbltr eifg,. 2—3teilig. Kelch 
weit verwachsen, breit eifg mit kurz geschnäbelter Mündung; 
an aufrechten Pfl. über dem verdickten Stglende, an nieder- 
liegenden mit einem zur Erde geknietem Fruchtsacke. Kapsel 
oval, rotbraun. Sporen 18 u, bräunlich, warzig, Reife im Früh- 
ling. Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut, zumeist 
auf Kieselboden: Am. Ho. W. Wf. Wfr. Nj 2 und 3 Nk. Je 
nach den Standortsverhältnissen verändert, aber vielfach ohne 
‚strenge Scheidung: | 

f. insecta Lindberg alle Blter mit kurzem Einschnitte. 

f. haematosticta Nees unterseits, bes. an der fruchtenden 
Spitze mit samt den Rhizoiden purpurn. 

f. geoscypha De Notaris niederliegend mit A 
bewurzeltem Fruchtsacke. 


U 


f. saberecta Schiffner verlängerte Form feuchterer ee 
orte, gekniet aufsteigend bis + aufrecht. 

f. erecta Breidler Wasserform, bis 5 cm lang, BON 
locker beblättert. 

Nach meiner Auffassung‘ liegt Ks ein ähnliches biolo- 
gisches Verhältnis vor wie zwischen Haplozia crenulata und 
gracillima. Wo Alicularia scalaris in grossen Massen wächst 
wie z. B. an der Strasse Wörth-Falkenstein und im Tettau- 
grunde ist es gar nicht schwer, darunter Pfl. beider Arten in 
allen Mischformen zu finden. Weil A.geoscypha nur eine be- 
sondere Form der Pfl. darstellt, habe ich für die Bezeichnung 
der allgemeinen Art den treffenderen Namen minor vorgezogen. 


Eucalyx Breidler 

(Haplozia; Nardia) 

Kleine bis mittlere Pfl. in kleineren oder grösseren Rasen 
auf Erde und Gestein. Stgl niederliegend bis aufrecht; Rhi- 
zoiden hell bis -purpurviolett. Bltr rundlich bis eilänglich, meist 
ganzrandig, Unterbltr fehlen; Zellnetz weitmaschig, 30 « mit 
— verstärkten Ecken. Antheridien meist zu zweien im Grunde 
bauchiger Hüllbltr. © Hüllbltr grösser, '/; mit dem Kelche 
verwachsen. Kelch länglich eifg, oben faltig und mit ge- 
zähnter-gekerbter Mündung + vorragend. Kapsel länglichrund,, 
Wand in der grosszelligen Aussenschicht mit knotigen Ver-. 
dickungen, die kleinzellige Innenschichte mit Halbringfasern. 
:Sporen fast glatt; Elateren mit 2teiliger, rotbrauner Spirale, 
gegen die Enden zugespitzt Gemmen unbekannt. 

l. Stglbltr rundlich, kaum länger als breit, Zellecken + 
kräftig verstärkt, Kelch weit vorragend; meist dioecisch. Pfl. 
zumeist nur in der Ebene und Hügelregion hyalinus - 

2. Stglbltr elliptisch, länger als breit, Zellecken nur schwach 
verstärkt, Kelch kaum vorragend. Paroecisch. ‚Pf: von der 
Be aufwärts. 

O Kleine kaum 1 cm hohe Pfl., hellgrün. Bitr fast doppelt 
so lang als breit, Cuticula nur Teicht punctiert rauh, Rhizoiden 
färblos Enkelin se 

OO 2-5 cm hohe trübgrüne Pfl. Bltr breitelliptisch, Cu- 


ticula gestrichelt warzig, Rhizoiden-meist violett, gerne in oder 
am Wasser .obovatus- 


Eucalyx hyalinus (Lyell) Breidler 


Meist flache Rasen von hellgrüner bis rötlicher Farbe er. 
Sand- und Lehmboden. Stgl kriechend mit aufsteigender Spitze, 


56 — 


+ verzweigt, Rhizoiden hyalin bis rötlich. Bltr schräge vor- 
wärts angeheftet, wenig herablaufend, zweireihig ausgebreitet 
oder aufsteigend, rundlich bis breit eifg, ganzrandig, nur die 
oberen hie und da ein wenig ausgebuchtet. Bltzellen rundlich- 
eckig, auch am Rande nicht kleiner, dünnwandig mit + starken: 
Ecken; Ölkörper zu mehreren in jeder Zelle, bräunlich, rauh. 
Cuticula fast glatt. Dioecisch, selten autoecisch; / Pfl. schmäch- 
tiger, Antheridien in endständigen, + langen Ähren am Grunde 
. sackig gehöhlter Bltr. 2 Hüllbltr wenig grösser, an der Spitze: 
leicht gewellt und gebuchtet. Kelch eifg, oben zugespitzt 
Sfaltig, weit vorragend. Kapsel eikugelig, rotbraun; Sporen. 
hellbraun, 15 «, Reife im Frühlinge. 

Zumeist nur in der Ebene und Bergregion, selten in die 
Voralpenregion aufsteigend: Ho. Wb.Wf. Nj 2. Hat bes. in der 
S/ Pflanze Ähnlichkeit mit Alicularia, aber die Unterbltr fehlen! 

Eucalyx obovatus (Nees) Breidler 

In schmutzigrünen bis bräunlichen Rasen gerne in oder 
am Wasser, aber zumeist nur auf kalkarmen Boden. Stgl auf- 
steigend bis aufrecht, 2—-5 cm hoch, + verzweigt, unterseits. 
meist purpurn mit gleichfarbigen langen Rhizoiden. Bltr fast. 
quer angeheftet, nicht herablaufend, locker gestellt, seitlich 
oder schief vorwärts vom Stgl abstehend, aus verschmälerter 
Basis + breit-eifg, ganzrandig. Bltzellen am Rande quadratisch, 
wenig kleiner als die länglich sechseckigen Mittelzellen, am 
Bltgrunde sehr verlängert, alle zartwandig, in den Ecken kaum 
verdickt. Ölkörper klein glatt. Kuticula durch längliche Warzen 
gestrichelt. Paroecisch; Antheridien in sackigen Hüllbltrn unter 
der 2 Blüte. @ Hüllbltr grösser, mit der freien oberen Hälfte 
rückgebogen. Kelch eilänglich, zweilippig mit verengter ge- 
kerbter Mündung, kaum vorragend. Kapsel eifg, braun, Sporen 

bräunlich 18 «, Reife im Sommer. 
f. bipartita K. Müller Bltr mit kurzem Spitzeneinschnitte 
und Be Lappen 
f. rivularis Schiffner Die + untergetauchte Wasserform: 
Stgl- verlängert, lockerer beblättert. 

Von der Bergregion bis zur Schneeregion zerstreut: Aa. 
As. Wb. Wf. 

- Eucalyx subelliptieus (Lindberg) Breidler 

Kleine hellgrüne Räschen auf sandigem Boden und humösem 
Gesteine. Stgl kriechend mit aufrechten 1 cm hohen Sprossen. 
Rhizoiden meist hyalin. Bltr sich locker. deckend, fast quer 
angeheftet, am Vorderrande wenig herablaufend, schmal läng- 


BET 


lich-eifg, leicht bauchig und vorwärts abstehend. Bltzellen am 
Rande wenig kleiner, in der Mitte rundlicheckig, zartwandig 
mit kaum verstärkten Ecken. Ölkörper warzig, Kutikula leicht 
punctiert warzig. Paroecisch. Das eine Hüllblattpaar viel grösser, 
zu ®/, mit dem Kelche verwachsen und ihn aufrecht umgebend. 
Kelch kaum vorragend, an der kegelfigen Mündung gezähnt. 
Kapsel fast kugelig, dunkelbraun, Sporen rotbraun 14 u. Reife 
gegen Frühlingsende. Antheridien in den bauchigen, oben rück- 
gekrümmten grösseren Hüllbltrn unter der 2 Blüte. 


Von der Bergregion bis in die Schneeregion zerstreut: 
Selten Aa. 


Haplozia Dumortier 
(Solenostoma Stephani) 

_ Rasenbildende Pfl. auf Erde und Fels. Stgl + verzweigt, 
niederliegend oder aufrecht. Rhizoiden meist farblos. Bltr 
wechselständig, rundlich bis zungenfg, ganzrandig. Unterbltr 
meist fehlend; Hüllbltr kaum grösser als die Stglbltr mit dem 
Kelche nicht verwachsen. Kelch eifg bis zylindrisch, + weit 
vorragend, im oberen Teile vierkantig und die Mündung vor 
dem Kapselaustritte zu einem zylindrischen Wärzchen zu- 
‚sammengezogen (Eu-Haplozia) oder ohne aufgesetztes Wärzchen 
4—5faltig (Luridae) oder ungefaltet, fast eben abgedeckt und 
kurz genabelt (Liochlaena). Kapsel eifg-kugelig; Aussenwand 
grosszellig mit knotigen Verdickungen, Innenwand kleinzellig 
mit Halbringfasern. Sporen fast glatt; Elateren 2spirig an den 
Enden zugespitzt. Antheridien zu 1—3 in sackigen Hüllbltrn. 
Gemmen nur bei einigen Arten bekannt. 


1. Alle Bltr kreisrundlich, fast breiter als lang, Kelch an 
der 4—-5kantigen Mündung mit aufgesetztem Wärzchen 


x. Bltrand durch eine Reihe auffällig grösserer, kugelig- 
rechteckiger Zellen von den Mittelzellen geschieden 
crenulata 
xx. Bitrand nicht so auffällig, Randzellen etwas kleiner 
als die Mittelzellen 
O Seltene, kleine gelblichgrüne Räschen auf sandigtonigem 
oder moorigem Boden, meist nur in der Ebene, Zellnetz + 50 v, 
Bupyandie ohne liche Eckverdickung. Dioecisch 
caespiticia 
oO Grössere bis 5 cm hohe grüne Polster auf Kieselboden 
von der Bergregion aufwärts, Zellnetz + 30 «, derbwandig 
mit + verstärkten Ecken; parvecisch sphaerocarpa 


— 58 — | 
2. Die oberen Bltr länger als breit, eifg mit stumpfer 
Spitze; Kelch 5lappig ohne aufgesetztes Spitzchen 
x/ Nur auf kalkhaltiger Unterlage, dioecisch ER 
O 1—3 cm lange, breitere Pfl. meist nur in oder an Wasser- 


läufen riparia 
oo Schmälere, oft nur !/; cm lange Pfl in dichten Rasen 
an schattigfeuchten Felsen atrivirens. 


xx. Auch auf Kieselgestein, paroecisch, kleine kaum 1 cm. 
lange Pfl. 

O Bltr elliptisch oder schmal eifg, Kelch gegen die Mün- 
dung allmählich verengt. Pfl. meist nur von der Voralpen- 
region abwärts. pumila 

OO Bltr breit eifg bis dreieckig herzfg; Kelch an der 
Mündung rasch zusammengezogen. Seltene Pfl. von der Vor- 
alpenregion aufwärts Schiffneri 

3. Grössere, flache Rasen auf feuchtem Waldboden. Bltr 
zungenfg bis abgerundet rechteckig; Kelch fast stets vorhanden, 
aus der liegenden Pfl. aufsteigend, ungefaltet, oben plötzlich 
Nach abgestutzt mit aufgesetztem kurzen Röhrchen | 

| lanceolata 

Haplozia crenulata (Smith) Dumortier 

Dunkelgrüne bis rötliche Überzüge auf kiesiglehmigem 
Boden, Kalk + meidend. Stgl reich verzweigt, mit klein- 
blätterigen Jungtrieben, kriechend mit aufstrebenden Spitzen. 
Bltr mit breiter Basis schräg angeheftet, schief aufwärts stehend, 
breit eirundlich bis fast kreisrund, gegen die fruchtende Spitze 
grösser und gedrängter. Zellen von der Spitze zur Basis all- 
mählich grösser, 20—40 u, am Rande eine meist scharf ge- 
sonderte Reihe grösserer derbwandiger, rundlich quadratischer 
Zellen; die inneren dünnwandigen in den Ecken kaum verstärkt. 
Dioecisch; f Pfl. schmächtiger, Antheridien in sackig gehöhlten 
Hüllbltrn endständiger, 8—10paariger Ährchen. 2 Hüllbltr viel 
‚srösser, aufrecht, mit sehr deutlichem Randsaume. Kelch die 
Hüllbltr !/,; überragend, eilänglich nach oben verschmälert, 
scharf 4 -5kantig, die gestreckt-fingerfgen Zellen der Mündung 
vor der Reife zu einem Röhrchen vereinigt. Kapsel eirund, 
braun, Sporen hellbraun, feinwarzig, 12 u; Reife im Frühling. 

f. gracillima (Sm.) Hooker Dichte braune und rötliche Rasen 
von zahlreichen kleinblättrigen Trieben; Randzellreihe der Bltr 
weniger verschieden. _ 

f. cristulata (Dum.) Massalongo Die Kiele der Kocher | 
mit vorspringenden Zähnchen. | 


Be, 

f. elatior Gottsche (f. subaquatica, turfosa, inundata Schiffn). 
Wasserformen (oft recht kritische, weil schon pathologische 
Formen); dichte, schwammige Rasen, halb- oder ganz unter- 
getaucht bis frei schwimmend. Stgl dick und bis zu 8 cm 
“lang, Bltr zarter, Zellnetz je nach dem Standorte wechselnd, 
die Randreihe nicht deutlich differenziert. 

In der Ebene und Bergregion verbreitet, höher hinauf 
seltener, aber zerstreut bis zur Schneeregion vorkommend: Aa. 
As. Ho. W. W£. Wfr. Nj 1, 2. Nk. 

Habituell in manchen Formen einer Alicularia ähnelnd 
(Unterbltr!); die differenzierte Randreihe oft nur nach Unter- 
suchung vieler Bltr nachzuweisen. 


Haplozia caespiticia (Lindenberg) Dumortier 

Kleine, zarte Pfl. herdenweise oder in + gedrängten Rasen 
von gelblichgrüner Farbe auf Erde. Stgl '/, cm lang, nieder- 
liegend, nur die Fruchtspitze aufsteigend unter der Blüte mit 
Innovationen. Bltr schief angeheftet, zweireihig aufwärts an- 
gedrückt und sich teilweise deckend, rundlich oder nierenfg, 
ganzrandig oder seltener an der Spitze seicht ausgerandet. 
Bltzellen 40 x 60 u, sechseckig ziemlich gleichgross, dünnwandig 
ohne jegliche Eckverstärkung. Dioecisch in gemischten Rasen 
c Pfl. schmächtiger, Antheridien in vielpaarigen Ährchen bau- 
chiger, an der Spitze leicht eingeschnittener Hüllbltr. 2 Hüllbltr 
wenig breiter, zuweilen mit schmal lanzettlichem Unterblt. 
Kelch weit vorragend, eifg- zylindrisch, stumpf 4—5kantig mit 
kurzem Röhrchen nach dem Kapselaustritte gekerbt 4lappig. 
Kapsel kugelig rotbraun; Sporen lichtbraun feinwarzig, 10 u; 
Reife Anfang Herbst. Keimkörner einzellig in braunen Häufchen 
an den knospigen Gipfelbltrn. 

Seltene Pfl. der Ebene und Hügelregion: Ho. 


Haplozia sphaerocarpa (Hooker) Dumortier 


Gedrängte oft ausgedehnte Rasen von dunkelgrüner bis 
gebräunter Farbe auf kalkarmer Erde und Fels. Stgl aufsteigend 
bis aufrecht, 1—3 cm hoch, wenig verzweigt aber mit Inno- 
 vationen. Rhizoiden weissbräunlich bis rötlich. Bltr fast quer 
angeheftet, halbstglumfassend, aufwärts abstehend, locker oder 
| dichter sich deckend, kreisrund oder nierenfg; Bltzellen rundlich- 
eckig, 20—40 u, am Rande eine wenig kleinere Reihe, im 
Grunde verlängert, alle in den Ecken + stark verdickt. Dar 
oecisch. Antheridien in den nur leicht bauchigen Hüllbltrn 
unter der O0 Blüte. © Hüllbltr wenig verschieden, aufrecht den 


— 60 — 
Kelch !/; bedeckend. Kelch ei- bis keulenfg, von der Mitte an 
meist stumpf Akantig, mit kurzem crenulierten Röhrchen oder 
später 4lappig. Kapsel kugelig rotbraun; oz rotbraun fein- 
warzig 18 u; Reife Frühling-Sommer. 

var. amplexicaulis Dumortier. Die Formenreihe nasser Stand- 
orte: dichte schwammige, bis 5 cm hohe Rasen von meist 
dunkelgrüner Färbung. Stgl kräftiger, aufrecht. Bltr. .breit- 
rundlich, den Stgl oberseits fast ganz umfassend, straffer und 
aufrecht abstehend. Bltzellen etwas weiter 3040 u, in den 
Ecken nur schwach oder gar nicht verdickt. 

var. nana Nees. Die gedrungene Hochalpenform. Dichte 
niedere Rasen, meist + gebräunt. Bltr straff, dicht dachig, 
dem Stgl angedrückt. Bltecken nur schwach verstärkt. Kelch - 
kürzer, keulenfg, oben mit 4 flügelartigen, scharfen Kanten 
und kurzem Röhrchen. Hüllbltr den Kelch halb bedeckend. 

Von der Bergregion bis zur Schneeregion verbreitet, unter-' 
halb selten: A.-Ho. W. W£. Wfr. Nj 2. 

Haplozia riparia (Taylor) Dumortier | 

Flache Rasen von hell- oder dunkelgrüner bis brauälieee 
Farbe auf kalkhaltigem Boden und oft von Sand und Kalk 
fast zugedeckt. Stgl kriechend aufsteigend, wenig verzweigt, 
mit Innovationen, 1—-3.cm lang. Bltr schief bis fast quer an- 
geheftet, halbstengelumfassend, locker sich deckend, die unteren 
+ flach ausgebreitet rundlich, die oberen seitlich aufwärts ab- 
stehend, eifg. Bltzellen am Rande fast quadratisch, in der 
Mitte sechseckig, 20—30 #, dünnwandig mit kaum verstärkten 
Ecken. Dioecisch in getrennten Rasen. Antheridien hinter 
stark bauchigen Hüllbltn in kürzeren oder längeren Ährchen. 
@ Hüllbltr kaum verschieden, den Kelch fast völlig frei lassend; 
Unterblt spitz lanzettlich. Kelch eifg bis birnen- oder keulenfg, 
an der Spitze stumpf 5faltig nach dem Kapselaustritte mit 5 
ungleichen kurzen gezähnten Lappen. Kapsel kugelig, schwarz- 
braun; Sporen rotbraun, feinwarzig 16 u, Reife im Frühling. 

f. potamophila Bernet. Grössere dunkelgrüne Formen in 
dichten Polstern auf Steinen im Wasser; Kelch länglich eifg, 
oben und unten verengt. 

f. rivularis Bernet. Untergetauchte bis flutendeWasserformen 
in dunkelgrünen Rasen; Bltr oft zerrissen, die älteren oft fast 
zerstört. 

Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut: A. Ho. 
Nj. 1 und 2. 


er Be: 


Je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen sehr wechselnd und 
ohne die seltneren Kelche leicht zu verkennen (Standort, Blatt- 
form, Zellnetz sind dann Wegzeiger.) 

Haplozia atrivirens (Schleicher) Dumortier 

Kleinere, oft nur !/;, em lange Pfl. in flachen Überzügen 
oder herdenweise auf kalkhaltigem Gesteine, hell- bis dunkel- 
grün. Stgl kriechend aufsteigend, gegabelt und mit Inno- 
vationen unter der Blüte. Bltr locker gestellt oder bes. an 
fertilen Sprossen sich etwas deckend, + schräg angeheftet, 
eifg mit breiterer Basis, gehöhlt, seitlich oder schief aufwärts 
abstehend. Bitzellen dünnwandig in den Ecken kaum ver- 
stärkt, am Rande quadratisch, wenig kleiner, in der Mitte 
sechseckig 20—30 u. Dioecisch in getrennten oder gemischten 
Rasen. 95 Pfl. schmächtiger, Antheridien hinter bauchig ge- 
höhlten Bltrn in 8—10paarigen Ährchen. 2 Hüllbltr wenig 
grösser, den Kelch zu '/,; aufrecht umfassend und nur mit dem 
oberen Teile abstehend. Kelch eifg, oben stark gefaltet, an 
der Mündung verengt, kurz 5zähnig. Kapsel kugelig dunkel- 
braun; Sporen rotbraun, glatt, 15 u. 

f. sphaerocarpoidea (De Notaris) Massalongo In allen Teilen 
grösser, bis 3 cm lang; Kelch keulen- oder birnfg, von den 
abstehenden Hüllbltrn kaum bedeekt. 

Von der Ebene bis in die Alpenregion zerstreut: As., Ho, 
Ub.,Nj.1. Sachgemässer wohl als H.riparia minor bezeichnet, 
weil keine scharfe Grenze die beiden Arten trennt. 


Haplozia pumila (Withering) Dumortier 

Kleine, !/; bis 1 cm lange Pfl. in flachen Rasen von grüner 
bis rötlicher Farbe auf Kalk- und Kieselgestein. Stgl kriechend 
mit aufstrebender Spitze, wenig verzweigt, unter der Blüte mit 
Innovationen. Bltr im sterilen Teile.locker, sich nur wenig 
deckend, + schief angeheftet, seitlich oder schief aufrecht ab- 
stehend, länglich eifg mit schmaler Basis. Bltzellen dünn- 
wandig fast ohne Eckverstärkungen, am Rande kleiner, in der 
Mitte 15—20 u. Paroecisch: Hüillbltr nur wenig grösser, quer 
angeheftet, die unteren Z mit sackiger Basis, die ? den Kelch 
!/; aufrecht deckend. Kelch ei- bis spindelfg, an der allmäh- 
lich verengerten Mündung faltig und durch vorspringende’ 
Zellen gekerbt Kapsel eifg, rotbraun; äussere Wandschicht 
zumeist nur an den Längswänden der quadratischen bis kurz 
beckigen Zellen mit wenigen Knoten. OPER hellbraun, 20 u. 
Reife im Frühling. Rreag N | 


en Te 
En 


By ae 


f. rivalaris Schiffner Grössere Formen auf Steinen im Wasser; 
Stgl bis 2 cm lang, Zellen 20—40 u, Kelch ylndnan bis, 
keulenfg. 

Von der Ebene bis in die V oralpenregion a: (Aa.) Wb. 

Haplozia Schiffneri Lioitlesberger 

Kleine, kaum 1 cm lange Pfl. in dichten dunkelgrünen bis 
gebräunten Rasen im Hochgebirge; Stgl niederliegend aufstei-. 
gend, kaum verzweigt aber mit sterilen Sprossen. Bltr breit 


1 6 gab a an Du 


eifg bis abgerundet herzfg, nach oben allmählich grösser, leicht 


gehöhlt und vorwärts abstehend. Biltzellen vom Rande zur: 


Mitte allmählich grösser, 15—20 u, dünnwandig in den Ecken 


kaum verstärkt. Paroecisch; © Hüllbltr grösser, dem Kelche: 
'/s aufrecht anliegend; Antheridien in den Achseln mehr ge- 
höhlter, aber kaum grösserer Hüllbltr unter der @ Blüte. Kelch. 
eifg bis keulenfg gegen die gekerbte Mündung rasch zusammen- 
gezogen und am Rücken mit breiter Falte. Kapsel kugelig,, 
dunkelbraun; äussere Wandschicht mit unregelmässigen 4 bis. 
Geckigen Zellen und knotigen Verdickungen bes. an den Längs-. 
wänden. Sporen hellbraun, 18 «; Reife im Spätfrühling-Sommer. 

Von der oberen Bergregion bis zur Schneeregion zer- 
streut: Aa. 

Haplozia lanceolata (Schrader) Dumortier 

(Liochlaena lanc. Nees) | 

Kräftige grössere Pfl. in oft ausgedehnten flachen Rasen. 


von grüner bis bräunlicher Farbe auf Erde oder morschem: 


Holze an schattigfeuchten Waldstellen. Stgl mit bräunlichen 
Rhizoiden kriechend,. wenig verzweigt. Bltr gedrängt sich teil-- 
weise deckend, zungenfg bis abgerundet rechteckig, . schwach 
bogig seitwärts ausgebreitet oder leicht aufsteigend, schief an- 


geheftet und wenig herablaufend. Blattzellen am Rande kaum. 
kleiner, 30—40 u, dünnwandig mit + verstärkten Ecken. Kuti- 


cula warzig. Paroecisch, seltner autoecisch. Antheridien in 
den Bltsäcken unter ir © Blüte oder auf eigenen Ästchen;, 
Hüllbltr nicht grösser, quer angeheftet, ara Grunde sackig, mit. 
dem oberen Teile abstehend; die © den Kelch nur: wenig 
deckend. Kelch fast a aufstehend, ‚eylindrisch, unge-- 
faltet, oben durch den rechtwinklig-rundlich abgebogenen Rand 
flach und durch die kleine Mündungsröhre genabelt. Kapsel. 
eifg, dunkelbraun; Sporen rotbraun, fast glatt, 14 u. Reife im: 
Frühling: ar en durch gelbliche Häufchen. 
zweizelliger, kugeliger oder eifger Keimkörner an kurzen, auf-- 
rechten DENZERSPTIEREGE mit schuppenfgen Bltrn. : 


a a un ln m nn 


a 

‘Von der Ebene bis in die. Voralpenregion werbteiteb: A 
Ho., W., Wf, Nj. | 

esonielln autumnalis (De Candolle) Stephani 

Verworrene Polster von gelblichgrüner oder bräunlicher 
bis schwärzlicher Farbe auf Erde, faulem Holze und Fels. 
Stgl kriechend, gabelig verzweigt. .Bltr sich teilweise deckend, 
rundlich bis länglich eifg, leicht gehöhlt, ganzrandig oder an 
der Spitze seicht ausgerandet, schief angeheftet und vorwärts 
lem Stel lose anliegend. Biltzellen rundlich-eckig, derbwandig 
mit + starken Ecken, 20—30 ea. Kuticula glatt Unterbltr- 
klein, pfriemenfg, in den älteren Teilen oft fehlend. Dioeeisch 
in getrennten Rasen. Ö Blüten in gedrängten mittelständigen 
Ährchen mit sackig vertieften Hüllbltrn, die am Vorderrande 
1—2 einwärts gebogene Zähne tragen... Kelch an kniefg auf- 
gebogenen Sprossenden, durch Sprossung später scheinbar- 
rückenständig. Hüllbltr‘3paarig, den Kelch nur wenig mit 
anliegender Basis deckend, der obere Teil abstehend und aus- 
gerandet, die obersten oft 3- und 4lappig und gezähnt. Hüll- 
unterbltr grösser als am Stgl, breitlanzettlich bis dreilappig. 
Kelch walzenfg bis keuleufg, oben stumpf dreikantig verengt. 
mit tiefer Bauchfalte, an der Mündung mit langen Wimpern. 
Kapsel eilänglich, braun; Wandaussenschicht mit knotigen Ver-- 
diekungen, die 3 Innenschichten mit Ringfasern. Sporen braun,, 
feinwarzig, 15 u; Reife: Sommer-Herbst. Elateren mit doppelter,, 
Bene e Spirale. 

f. subapicalis Nees Die grüne Schattenform; Bltr mehr seit- 
lich alsgebreitet, Kelch. kürzer. 

- f. undulifolia-Nees Schlaffere grüne Moorform; Hüllbltr und 
Stglbltr teilweise kraus gewellt, oft etwas einseitswendig; 
Bitzellen etwas weiter, 25—35 u, in den Ecken meist nur 
schwach verdickt; Pr era nur kurz gewimpert bis nur 
gekerbt. | 

Nur in der Ebene und Bergregion verbreitet: Ar, HosEW; 
BEN}: 

Sphenolobus Lindberg 

: Schlecht differenzierte Gattung. BR bis mittelgrosse: 
teilweise sehr seltene Pfl. auf. Erde, Stein und moderndem. 
Holze. Stgl kriechend bis Aue Bltr'mit dem Ober-- 
lappen quer, mit: dem: Unterlappen meist etwas, schief ange- 
heftet, :halb und: mehr stglumfassend, zweizeilig abstehend, a 
bis 3teilig, oft + stark rinnig; Unterbltr am Stgl meist fehlend. 


— 64 — 


Bltzellen derbwandig mit + starken Ecken: Fast alle Arten 
dioecisch; Antheridienstände ährenfg. @ Hüllbltr meist grösser 
und öfter geteilt. Kelch eifg, oben faltig, an der leicht ver- 
engten Mündung lappig und gezähnt. Kapsel oval, bis zum 
Grunde 4klappig sich teilend; Aussenschichte meist nur mit 
knotigen Verdickungen, kleinzellige Innenschichte mit Ring- 
fasern. Sporen + rauh; Elateren 2spirig. Vegetative Ver- 
mehrung durch Keimkörnerbildung. 


1. Beide Bltlappen sehr ungleich: Unterlappen (manchmal 
noch einmal geteilt) viel grösser als der nur zahnartige Ober- 
lappen. 

x. Bitzellen der Mitte 10—12 u, Keimkörner ellipsoidisch‘ 


| exsectus 
Ras 5 „ ..20—40 u, 5 “eckig bis 
birnfg exsectiformis 


2. Beide Bltlappen ann ähsri gleichgross. 


a. Kleine, nur ';—-1 mm breite Pfl, Bltr nur halbstglum- 
fassend, Lappen zusammenneigend 

x. Bltr regelmässig kammartig Zreihig abstehend, stark 
gehöhlt, Einschnitt spitz, Hüllbltr spärlich gezähnt; nicht seltne 
Pfl. auf Holz und Fels minutus 

xx. Bltr am sterilen Stgl locker gestellt, schwach gehöhlt, 
Einschnitt rundlich, Hüllbltr reich gezähnt; seltne, kleinste‘ 
Pfl. auf Holz Ä Helleranus 


b. Mittelgrosse, seltenere Pfl. bis 3 mm breit, Bltr den 
Stgl scheidig umfassend, Oberlappen abstehend, daher die Be- 
blätterung von oben treppenfg erscheinend. 

x. Bltr fast halbkugelig hohl, Oberlappen fast senkrecht 
vom Stgl abstehend, Hüllbltr mehrlappig und dornig gezähnt 

saxicolus 

xx. Bltr weniger gehöhlt, nur die Lappen einwärts ge- 
bogen, der gewellte Oberlappen mehr horizontal abstehend, 
 Hüllbltr kaum gezähnt, nur 2lappig, seitlich abstehend 

Michauxii 

3. Bltr 3lappig 

x. Bltr locker gestellt mit 3 Ber stumpfen Lappen, 
'Zellnetz weitmaschig mit starken, durchscheinenden Ecken, 
braune bis schwärzliche Pfl. des Hochpebirere politus 

xx Bitr eng gestellt, Lappen spitz, Zellnetz enger mit 
nicht durchscheinenden Ecken, grüne bis rötliche Pfl. in nie- 
deren Lagen * Formen von exsectus und exsectiformis 


Br 


Sphenolobus Helleranus (Nees) Stephani | 

Zarte Pfl. in lockeren Rasen oder vereinzelt zwischen an- 
deren Moosen auf Baumrinde und morschem Holze, gelbgrün 
bis gebräunt. Stgl nur bis 1 cm lang, kriechend mit auf- 
steigender Spitze, + reich verzweigt Bltr an sterilen Sprossen 
locker gestellt, oft fast quer angeheftet, 2zeilig vorwärts ab- 
stehend, halbstglumfassend, + seicht gehöhlt, '!/; bis !/; stumpf- 
winklig oder bogig eingeschnitten mit 2 dreieckig spitzen und 
_- zusammenneigenden Lappen, am Dorsalrande seltener mit 
ı Zahne. Bitzellen rundlich viereckig, derbwandig mit leicht 
verstärkten Ecken, 20 «. Unterbltr meist nur an der Spitze, 
schmal lanzettlich. Dioecisch, meist in gemischten Rasen. 
Antheridien einzeln in bauchigen Hüllbltrn köpfchenfger Äste; 
2 Hüllbltr mehrpaarig, grösser 2—3teilig, ungleich grob gesägt. 
Hüllunterblatt eifg, 1—2teilig und gezähnt. Kelch eifg, oben 
3 -4faltig, an der Mündung ausgebleicht und ungleich lang 
gewimpert. Kapsel klein, rundlicheifg, rotbraun. Sporen braun, 
feinwarzig 10 u; Reife im Hochsommer. Keimkörner rundlich 
. vieleckig, bräunlich bis rötlich an den Bltzipfeln oder meist 
endständig auf eigenen fadenfgen aufrechten Sprossen mit 
kleineren flach anliegenden Blättern. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion, sehr selten: 
A: .Nb.: 

Sphenolobus mimitun (Crantz) Stephani 

In dichten verworrenen Rasen oder zwischen anderen 
Moosen eingesprengt zumeist auf Kieselgestein, seltener über 
humusbedecktem Kalke und moderndem Holze, grün bis bräun- 
lich. Stgl fadenfg, kriechend bis aufsteigend, wenig verzweigt. 
Bitr fast quer angeheftet, halbstglumfassend, sehr regelmässig 
2teillig kammartig abstehend, kahnfg gehöhlt, '/;—!/, weit- 
winklig eingeschnitten mit 2 dreieckigen, gleichgrossen, spitzen 
Abschnitten, die bei Gemmenbildung wie ausgefressen gezäckt 
erscheinen. Bltzellen klein, 10-20 «, rundlich 4—6eckig mit 
dicken Wänden und verstärkten Ecken. TJnterbltr meist nur 
in den Blütenständen. Dioecisch, meist in getrennten Rasen. 
Antheridien in den Achseln sackiger Bltr in kurzen endstän- 
digen Ährchen; fruchtende Pfl. meist etwas kräftiger, reicher 
verzweigt und oft mit Reihen von Kelchen hinter einander. 
Hüllbltr grösser, den Kelch bauchig aufrecht im unteren Drittel 
umfassend, 2 und 3teilig, manchmal auch schwach gezähnt. 
 Hüllunterbltr breitlanzettlich. Kelch länglich eifg bis cylin- 
drisch, oben tief faltig und an den zusammen neigenden 4 bis 

5 


— 66 — 


. 5 Mündungslappen wimperig gezähnt. Kapsel braun, beide 
-Wandschichten mit Halbringfasern. Sporen braun, feinwarzig, 

15 „u; Reife Sommer-Herbst. Keimkörner randständig an den 
Blattlappen oder in der pen gehäuft, ene: Wieleekig 
braun bis rötlich. _ | 

f. minor Nees Dichtbeblätterte Kleinform: Bltr nur einge- 
schnitten, Lappen breit, eingekrümmt. 
£ maior Schiffner 2— 3mal grösser als die rohr 
Form, dicht beblättert, Oberlappen dem Stgl. anliegend, Mappe 
. sehr kurz, spitz oder etiihelich, 

f. cuspidatus Kaalaas Bltr !/), eingeschnitten, aenen ut 
einer mehrere Einzelzellen langer Spitze. 

f. denticulatus Anzi Infolge überreicher Keimkömnerbildung 
erscheinen die Blattränder grob ne gezähnt. | 

f. protractus Nees Verlängerte, + locker beblätterte, wenig 
verzweigte Schattenform. 
| Vielgestaltig von der Ebene hie in die Schneeregion, am. 
häufigsten in der Berg- und Yoralpenrenion: A. Ho, Hu. W. 
Wf£. Wfr. Nj. Nk. Se | 

-Sphenolobus Michauxii (Weber) Biephanı 

Bis 5 cm hohe, seltne Pfl. in dichten Rasen oder nur ein- 
gesprengt zwischen anderen Moosen, gelblich bis braungrün, 
auf morschem Holze oder schattigen Felsen. Stgl niederliegend. 
oder aufsteigend, wenig verzweigt. Bltr gedrängt bes. gegen 
die Stglspitze und sich + deckend, mit dem Unterlappen schief, 
mit dem Oberlappen fast quer angeheftet und mit dem Dorsal-. 
rande weit über die Stglmitte greifend und so aus kurzschei-. 
diger bis sackiger, treppenfg über einander stehender Basis vom 
' Stgl abstehend: im Umriss breit eifg bis fast rundlich 4eckig,, 
!/, spitzwinklig eingeschnitten mit 2 scharfspitzen oft einwärts. 
gekrümmten Lappen. Biltzellen fast gleichgross, 10—20 u, 
rundlich-eckig mit starken Wänden und Ecken.  Unterbltr- 
nur- in deu Blütenständen, klein lanzettlich. Dioecisch in. 
getrennten oder gemischten Rasen. =: Pf. schmächtiger, 
Antheridienstände in mittelständigen, + 6paarigen Ährchen,, 
oft mehrere hintereinander, die bauchigen Hüllbltr mit einem 
langen, eingebogenen Zahne am Dorsalgrunde. @© Hüllbltr 
wenig grösser, tiefer 2teilig und an der Spitze oft noch klein. 
sezähnt, sehr sparrig abstehend und den Kelch fast ganz frei-: 
Fond, Kelch keulenfg, oben 5--6faltig, an. der verengten. 
und ausgebleichten Mündung wimperig gezähnt. Kapsel dunkel-- 
braun; EDEN: rotbraun, feinwarzig, 12 u; Reife im ‚Frühling. 


EL 


Keimkörner rot, 3—4eckig, 1— —2zellig, derbwandig, an den 
Spitzenbltrn steriler oder Sg Sprosse, Bltr nach deren Abfallen 
zäckig ausgefressen erscheinend. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A.Ho. (w. ) 


Sphenolobus saxicolus (Schrader) Stephani 

Braungrüne bis hellbräunliche Pfl. von 2-6 cm Lande 
zumeist in dichten Rasen auf Felsgestein. Stgl niederliegend 
bis aufsteigend, wenig verzweigt. Bitr + gedrängt, weit um- 
fassend, 2reihig abstehend; im Umriss breit rundlich, weit-_ 
winklig oder bogig '/);—'/, eingeschnitten, ungleich 2teilig, 
stark gehöhlt. Der grössere schief angeheftete Unterlappen 
breit eifg mit stumpf eingebogener Spitze seitlich abstehend 
und sich teilweise deckend, der kleinere spitze Oberlappen 
quer angeheftet und fast senkrecht vom Stgl abstehend, die 
Stgloberseite daher durch die wechselständigen Bltbasen trep- 
penfg. Bltzellen klein, 15--20 u, gleichmässig verdickt. Unter- 
bltr. fehlen. Dioecisch in getrennten Rasen, selten fruchtend. 
Antheridienstände in end- oder mittelsändigen Ährchen mit 
bauchig dem Stgl zugebogenen Hüllbltrn. © Hüllbltr seicht 
2-5lappig und dornig gezähnt, den Kelch aufrecht nur wenig 
deckend. Hüllunterbltr lanzettlich, zum Teil verwachsen und 
oben gezähnt. Kelch länglich eifg. oben tief faltig, an der 
zusammengezogenen Mündung gelappt und wimperig. Kapsel 
braun, Wandung 3 schichtig mit Halbringfasern; Sporen dun- 
kelbraun, feinwarzig, 12 u. Reife: Ende Frühling- Sommer. 

Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut und selten: R. 


Sphenolobus exsectus (Schmidel) Stephani 

'—3 em lange Pfl. in flachen, grünen oder bräunlichen 
Rasen auf Erde, humösem Gesteine und moderndem Holze. 
Stgl meist kriechend, + verzweigt, Bltr gedrängt, sich kauın 
deckend, dütenfg den Stgl oberseits umfassend, 2reihig seitlich 
vorwärts abstehend; im Umriss eifg bis rundlich, die Bauch- 
seite stärker ausgebogen, bis '!/, spitz oder bogig ungleich ein- 
geschnitten und rinnig hohl zusammengebogen. Der grössere 
Unterlappen spitz eifg, an der Spitze oft noch einmal + tief 
eingeschnitten; der Oberlappen zahnfg, = abstehend. Bltzellen 
klein, rundlich' 4eckig mit starken Wänden und Ecken, in der 
Bltmitte 15 », an der Spitze kleiner oder auch wenige, aber 
auffällig grössere Zellen. Unterbltr fehlen auch in der Blüte. 
Dioecisch in getrennten Rasen. Antheridienstände kurz ährenfg 


mit breiteren, sackig gehöhlten, 3teiligen Hüllbltrn. © Hüll- 
Dr | 


ee RE 


bltr breit eifg, kurz scharfspitzig 3—dteilig, den Grund des 
Kelches aufrecht umfassend. Kelch walzenfg, oben stumpf 
4-6 faltig, die zusammenneigenden Mündungslappen lang 
' gewimpert. Kapsel rotbraun, Aussenwand mit knotigen Ver- 
dickungen, Innenschicht mit Halbringfasern. Sporen braun, 
10 u, Reife im Frühlinge. Keimkörner an den Bltzipfeln der 
Spitze gehäuft, 2zellig gelbbraun, zumeist ellipsoidisch, bis 
zu 10%20 u. 

f. spectabilis Schiffner. Bis 5 cm lang; f. minor Schiff. 

die Zwergform; f. trilobatus Kern. Alle Bltr in an- 
nähernd drei gleichtiefe Lappen geteilt. 

Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut: A. Ho. 
Hb W. W£. Nj. R. 

Sphenolobus exsectiformis (Breidler) Stephani 

In Grösse, Wuchs und Bltform mit Sph. exsectus überein- 
stimmend und an gleichen Standorten, bisweilen sogar gesellig 
mit derselben. Biltzellen aber grösser,- in den Bltabschnitten 
rechteckig 12x20—40 „, in der Bltmitte rundlich rechteckig 
bis länglich 25X30 u. © Hüllbltr breit eifg, 3lappig. Kelch 
breit eifg. Keimkörner 2zellig, rot, VRR eckig 
oder birnfg, 20x30 u. 

f. minor und spectabilis wie bei der vorigen Art. 

- f. aequilobus Culmann Bltr breit eifg bis rundlich 4eckig, 
neideseike die Ränder ausgebaucht, durch stumpfe Buchten 
in 3 annähernd gleiche, kurze Abschnitte zerlegt. Zellnetz 
in den Ecken stark knotig verdickt. 

Verbreitung wie Vorige. 

Sphenolobus politus (Nees) Stephani 

Braune bis schwarzrote Rasen an feuchten Felsen, Wasser- 
läufen und Moorstellen. Stgl bis 8 cm lang, niederliegend bis auf- 
recht, + verästelt, unterseits dunkelrot. Blt meist.locker gestellt, 
leicht gehöhlt halbstglumfassend, fast quer angeheftet, 2reihig 
seitlich oder vorwärts abstehend, im Umriss rundlich recht- 
eckig, an der Spitze + '/, durch stumpfliche Buchten in drei 
kurze, stumpfliche, meist eingebogene Lappen geteilt, Ränder 
manchmal gewellt. Bltzellen weit 25—45 „, in den Ecken 
mit starken, knotigen, aber durchscheinenden Verdickungen. 
Unterbltr fehlen. Dioecisch in meist getrennten Rasen. 5 Hüll- 
bltr mit sackigem Grunde; &© Hüllbltr dem Kelch am Grunde 
aufrecht anliegend, mit den 3 kurzen, spitzen und gewellten 
Lappen abstehend. Kelch länglich eifg, an der vielfaltigen 
Mündung ungezähnt. Kapsel dunkelbraun, äussere Wandschicht 


ENGER 


mit knotigen Verdickungen, innere mit Halbringfasern. Sporen 
rotbraun, 15 u; Reife im Sommer. Keimkörner an verlängerten, 
zugespitzten Bltlappen gehäuft, mehreckig bis sternfg, 1—2 zel- 
lig, braunrot. Je nach der Feuchtigkeit des Standortes sehr 
variabel; meist nur von der Voralpenregion aufwärts, Kiesel- 
gestein bevorzugend: Aa. .As. 


Lophozia Dumortier 

(Jungermannia L. ex p.) 

Kleine bis grösste Arten auf verschiedenster Unterlage, 
herdenweise bis in grossen Polstern. Stgl kriechend bis auf- 
steigend, Verzweigung gabelig und mit Innovationen hinter 
der fruchtenden Spitze. Bltr + schief angeheftet, wechsel- 
ständig, dorsal + herablaufend, 2 und mehrteilig. Unterbltr 
oft nur in den Blütenständen —... cf Hüllbltr der zu- 
meist ährenfgen Stände im Grunde sackig und oft am Dorsal- 
rande noch taschenfg eingeschlagen. @© Hüllbltr grösser als 
die Stglbltr, mehrgeteilt, dem unteren Teile des Kelches auf- 
recht anliegend. Kelch endständig, eifg bis cylindrisch, meist 
oben mehrfaltig, an der Mündung lappig und gezähnt. Kapsel 
langgestielt, oval, bis zur Basis 4klappig sich öffnend; Wan- 
dung 2—5schichtig, braun; Aussenschicht meist mit knotigen 
Verdickungen, Innenschichten mit Halbringfasern. Elateren 
2spirig. Vegetative Vermehrung durch Keimkörner häufig. 

1. Stglbltr in der Regel 3 und mehrteilig, am dorsalen 
Grunde vielfach noch mit Cilien Barbilophozia 

2. Bltr 2 oder mehrteilig, (die unteren und jene der ste- 
rilen Äste 2teilig, die oberen und jene der fertilen Äste 3& 4 


teilig) Diversilobatae 
3Bltr in der Regel durchaus 2teilig Bilobatae 

>: Kelch an der Spitze gefaltet, ungeschnäbelt 
Dilophozia 

00. Kelch faltenlos mit aufgesetztem Spitzchen 
Leiocolea) 


I. Barbilophozia Löske 

2 Bltlappen auffällig ungleich; der hintere so gross als 
die 2—3 anderen zusammen quinquedentata 

2. Bltlappen annähernd gleich gross 

© Unterbltr nur in der Spitze, klein oder ganz fehlend 

x. Bltr 4teilig, grössere bis 5 mm breite Pfl. barbata 

xx. Bltr nur 3teilig, kleinere kaum 2 mm breite Pfl., fast 
stets mit gemmentragenden Flagellensprossen gracilis 


ee 


OD Unterbltr am ganzen Stgl, 2teilig und meist noch + 
gezähnt 

x. Bltlappen mit aufgesetztem Spitzchen, Oilien- mit ar 
gestreckten Zellen 

v Grössere, 5 mm breite Pfl. Bltr wellig kraus 

lycopodioides 

vv. Mittlere, + 2 mm breite pn. Bltr nicht wellig 

| Hatcheri 

xx. Bltlappen ohne aufgesetztes Spitzchen, Cilienzellen 
kaum länger als breit ° 

v. Bltr nur !/, in 3 flache, breit dreieckige Lappen geteilt, 
häufiges Movs von der Bergregion aufwärts Floerkei 

vv. Bltr !/, in 4 schmal dreieckige Lappen geteilt, deren 
Ränder nach aussen umgebogen sind, seltene Pfl. des Hoch- 
gebirges | | ee 

IL. Diversilobatae Warnstorf 

l. Mit tief 2teiligen Unterbltrn; Bltr der sterilen Stgl 
2teil., die oberen der fertilen 3 und mehrteilig mit stumpfen 
Abschnitten; auf Sumpf und feuchtem Fels Kunzeana 

2. Unterbltr fehlen zumeist am Stgl — 

x. obere Bltr mit sehr spitzen und dornig. gezähnten Ab- 
schnitten. Bltmittezellen 20—40 u; dunkelgrüne, krause Pfl. 
in dichten Rasen, zumeist auf faulem Holze incisa 

xx. Abschnitte nicht dornig gezähnt, Bltr. weniger ge- 
gedrängt, Bltmittezellen 40—80 u, Stgl unterseits meist schwarz- 
braun bis purpurn, auf feuchtem Fels und Erdboden 

grandiretis 

(Vereinzelt kommen auch bei anderen Dilophozien z. B. 
obtusa mehrgeteilte Bltr vor; auch L. marchica könnte viel-' 
leicht noch auf unseren Mooren in Frage kommen.) 


III. Bilobatae Warnstorf 
1. Paroecisch und deshalb meist fruchtend, in der 2. 


nur 1—2 cm hohe Erdmoose 
O Zellnetz rings derbwandig; Kelchmündung mit 2-4 


Zellen langen Zähnchen bicerenata 
OO Zellnetz rings dbinwandle: Kelchmündung. nur. 
gekerbt _ excisa 


2. Dioecisch; ausser guttulata GBa badensis in der Regel 
mittlere-Pfl. von 3—8 cm Länge = 
a. Unterbltr am Stgl stets vorhanden, wenn auch SR: 


A 


Sm 


‘) Stglbltr mit sternfgen Eckverdickungen, Pfl. meist mit 
aufrechten, 3reihig kleinblättrigen Gemmensprossen 
heterocolpä- 
oO Zellecken nicht sternfg, Gemmensprosse fehlen ° - 
x. stattliche, fettglänzende Pfl. der Bergsümpfe, Bitzel- 
ien du Hornschuchiana. 
xx. minder er vielgestaltig auf Erde und Fels, Zellen 25. u 
Mülleri- 
b. Unterbltr am Stgl zumeist ganz fehlend oder nur ver- 
einzelt a | 
"© kleine Pf von kaum 1cm Länge und 1 mm Breite 
x. auf kalkhaltigem Gestein, + lichtgrün, Zellnetz nur 
mit sehr schwachen Eckverdickungen badensis 
xx. auf moderndem Holze, dunkelgrün, meist + rötlich, 
Zellnetz mit sehr starken Ecken, so dass das Zellnetz sternfg- 
erscheint na guttulata 
OO grössere, 3—8 cm es Pfl. 
x. Bltabschnitte normal kurz breiteifg, an der Spitze + 
halbkreisfg abgerundet, Unterblt wenn vorhanden 2teilig 
obtusa 
. xx. Abschnitte nie so rundbogig, Unterbltr fast nur in den 


_ Blütenständen, lanzettlich. 


v. Blteinschnitt sehr seicht, !/,, sehr ungleich, meist + 
rundbogig, Bltmittezellen RE 25 u, Gemmen rotbraun 
alpestris Gruppe 
{auf Erde und Fels alpestris, in Moor und Sumpf Wenzelii) | 
vv. Einschnitt tiefer, I; Zellen 25-35 u, Gemmen meist 
gelbgrün; häufige Pfl. ventricosa Gruppe 
_ Unterarten: longidens Bltr mit tieferem Einschnitte und 
hornartigen Abschnitten, 9 Hüllbltr + gezähnt, Kelchmündung 
mit 1—D5 Zellen langen Zähnchen 
- confertifolia. Bltr dicht . gedrängt, sparrig äbstehend und 
kielig hohl | 
longifiora grössere Form feuchter Standorte, oft + rötlich, 
Zellen etwas weiter, Kelch lang, walzenfg, weit vorragend. . 
- Lophozia quinquedentata (Hudson) Cogniaux 
(L. Lyonii Taylor) | 
Grössere Pfl., oft in flachen grünen Rasen auf Erde, ‘Holz 
und Gestein. Stel +5 cm lang, niederliegend, wenig Ver- 
ästelt; Bltr sich teilweise deckend, sehr schräg angeheftet, 
geitlich ausgebreitet, am Grunde. ‚gewellt, in 8 (- 4) ungleiche 
kurz dreieckige Lappen geteilt, die in der Regel einen End- 


Pa 
— 2 — , 


dorn tragen auf der. Spitze, der Hinterste davon fast so breit 
als die anderen zusammen. Biltzellen rundlich-eckig, ziemlich 
gleich gross, 20 uw, in den Ecken stark verdickt. Kuticula 
fast glatt. Unterbltr fehlen oder nur am Stglende, klein lan- 
zettlich. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen. 
Antheridien in langen endständigen Ährchen, Hüllbltr durch 
die aufgebogenen beiden vorderen Lappen gehöhlt. @ Hüllbltr 
breiter, in 3-4 fast gleich grosse, spitze Lappen geteilt, aus 
umfassendem Grunde aufrecht abgebogen. Kelch keulen- 
oder birnfg, in der oberen Hälfte faltig, Mündung gelappt und 
gezähnt. Sporen braun, feinwarzig 12 #, Reife: Ende Früh- 
ling-Sommer. Keimkörner selten, in gelbbraunen Häufchen 
an den obersten Bltlappen, 1—2 eifg bis 4eckig. 

f. tenera C. Jensen Klein, kaum 1 mm breit, der sehr breite 
Hinterlappen ohne Dorn. 

f. turgida Lindberg. Sehr grosse, gelblichgrüne Sumpfform. 

f. Lyonii (Taylor) ) Schiffner. Sehr schlank und verlängert, 
Bltr. en gestellt. 


f. alpigena Nees Bltr auf die Stgloberseite übergebogen, so 
dass sie sich berühren. 


Von der Ebene bis zur Schneeregion: verbreitet: A. Ho. 
W. Wf. Wfr. Nj. Nk. | 

Lophozia lycopodioides (Wallroth) Cogniaux 

Grosse Pfl. in lockeren grüngelblichen bis braungrünen 
Polstern auf schattigem Waldboden oder Gestein, Stgl bis 1 dem 
lang, niederliegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend, 
schräg angeheftet, 2reihig seitwärts abstehend, wellig faltig, 
iin Umriss rundlich-rhombisch, breiter als lang; durch seichte, 
meist stumpfliche Buchten in 4—5 fast gleichgrosse breit drei- 
eckige Lappen zerlegt, die in einen 1—2Zellen langen Dorn 
enden. An der ventralen Basis eine Gruppe verschiedenge- 
staltiger Cilien, deren Zellen länger als breit sind. Biltzellen 
ziemlich gleichgross, rundlicheckig mit starken Ecken, 20 «. 
Unterbltr gross, anliegend, meist tief 2spaltig, rings mit langen 
Cilien besetzt. Dioecisch. Die mittelständigen 5 Blütenstände 
nicht auffällig verschieden, Hüllbltr nur durch Einbiegen der 
dorsalen Lappen leicht gehöhlt. 2 Hüllbltr tiefer und ungleich 
4—Steilig und wellig, an der Spitze mit langen Ennddornen. 
Kelch länglich eifg, von der Mitte aufwärts faltig, an der 
Mündung mit 1—2 zelligen derben Zähnen. Sporen hellbraun, 
12 u; Reife im Sommer. Keimkörner i in bräunlichen Häufchen 


an den Bltlappen der Gipfelknospen, unregelmässigeckig, 
2zellig. 

f. parvifolia Schiffner. Kümmerform: Pfl. nur halb so gross 
als die gewöhnliche Form. | 2 

f. obliqua K. Müller. Kleinere Pfl. Bltr von schiefem Um- 
risse, am Rande nur wellig buchtig, meist ohne Enddornen 
und mit wenigen Cilien an Blt und Unterbltrn. 

f. conferta K. Müller Alpenform: Bltr der Stgloberseite 
zugekehrt, so dass sich die gegenüberstehenden berühren. 

Von -der Bergregion bis in die Schneeregion verbreitet: 
A. W. Wf. Nk. (auf Basalt). 

Lophozia Hatcheri (Evans) Stephani 

(L. Baueri Schiffner) 

Mittelgrosse Pfl. in lockeren, grünen bis gebräunten Rasen 
auf Erde und Fels. Stgl niederliegend, + 4 cm lang, + ver- 
zweigt. Bltr sich kaum oder nur lose deckend, 2zeilig seitlich 
abstehend, im Umriss trapezfg mit schmälerer Basis, ungefähr 
so breit als hoch, bis '/, in 3(—4) breit dreieckige, einge- 
krümmte Lappen geteilt, von denen die mittleren meist etwas 
grösser sind; an ihrer Spitze zumeist ein 1—3zelliger Enddorn 
und am hinteren Bltgrunde einige lange und langzellige Cilien. 
Bltzellen ziemlich gleichgross, rundlicheckig, 20 u, die Ecken 
nur leicht verstärkt. Kuticula glatt. Unterbltr dem Stgl an- 
liegend, tief 2teilig und mit + reichen Cilien. Dioecisch; An- 
theridien in endständigen Ährchen, 2 Hüllbltr grösser, 4—5- 
teilig mit langen Dornen und reichlicheren Cilien gleich den 
Unterbltrn. Kelch länglich-eifg, von der Mitte aufwärts faltig, 
an der Mündung kurz gezähnt. Sporen noch unbekannt. Keim- 
körner in rotbraunen Häufchen an den Spitzenbltrn, 1zellig, 
vieleckig. 

f. eiliata K. Müller Bltr weit herauf mit reichlicheren (i- 
lien, Kelehmündung mit 10-20 Zellen langen Wimpern 

Selten in der Ebene, von der Bergregion bis zur Schnee- 
region zerstreut: W. Wf. Wfr. Nk. R. 

Lophozia Floerkei (Weber et Mohr) Schiffner 

Mittelgrosse Pfl. in dunkelgrünen bis gebräunten Rasen 
auf Erde und Fels, selbst untergetaucht in Mooren. Stgl wenig 
verästelt, bis über 5-cm lang, derber und niederliegend oder 
auch schlaffer und aufsteigend. Bltr sich + deckend, den Stgl 
schief etwas umfassend, seitwärts oder nach vorne abstehend, 
im Umriss breit rundlich quadratisch, am oberen Rande bis 
a in drei fast gleichgrosse, dreieckig stumpfspitze, oft einge- 


er 


krümmte und gewellte Lappen geteilt, an der ventralen Basis 
‘mit einigen kurzen und kurzzelligen Cilien. Bitzellen rundlich- 
eckig 20 u, in den Abschnitten wenig kleiner, die Ecken ver- 
stärkt; Kuticula meist glatt. Unterbltr anliegend, eilanzettlich 
tief 2teilig und lang gezähnt. Dioecisch in gemischten Rasen. 
Antheridien in mittelständiger Ähre, Hüllbltr kleiner, kurz 
eingeschnitten mit einem Zahne auf beiden Seiten. 2 Hüllbltr 
etwas grösser, mehrteilig spitz und gewellt lappig, beiderseits 
mit reicheren Randcilien;. Hüllunterbltr gross, kurz scharf- 
spitzig 2teilig, mit den Bltrn dem Kelchgrunde anliegend. 
Kelch spindelfg nach oben verengt, lang faltig, an der 


Mündung fein gezähnt. Sporen braun, glatt, 12 u, Reife gegen 


Ende F ha Bumen Keimkörner unbekannt. 
Vielgestaltig ohne strengere Scheidung: 
f. densifolia Nees 


Die Form exponierter Standorte in höheren Lagen; Bltr 


eng gedrängt sich deckend, gehöhlt. 

f. Naumannii Nees Die Form feuchter und schattiger Stand- 
orte, bis 1 dm lange, aufrechte Rasen von gelblichgrüner Fär- 
bung; Bltr locker gestellt, flach vom Stgl abstehend. 

Von der oberen Ebeneregion bis zur Schneeregion zer- 
streut: A. W., an dessen Grenze in Nj3. Wf. Wfr. R. 

Lophozia quadriloba (Lindberg) En 

2-6 cm lange, sparrige, + verzweigte Pfl. zwischen an- 
deren Moosen oder in dunkelgrünen bis gebräunten Rasen auf 
feuchten Orten des Gebirges. Bun meist kriechend. Bltr an 
sterilen StgIn sich nicht deckend, + schräge angeheftet, seit- 
wärts bis vorwärts abstehend; im Umriss rechteckig, wenig 
breiter als hoch, an der Sutter ?2/; durch rundliche Buchten 


in 3—4 fast gleichgrosse, schmal dreieckige, stumpfspitze 


Lappen geteilt, deren Ränder meist nach aussen umgerollt 
sind, an der ventralen Basis mit 1—2 kurzen und kurzzelligen 
Cilien. Bltzellen 20 «, am Rande wenig kleiner, rundlicheckig 
mit + starken Ecken. Kuticula warzig. Unterbltr fast bis zum 
Grunde schmallanzettlich 2teilig, an den- Aussenrändern mit 
Cilien. Dioecisch. Antheridien in 10-20 -Bltpaarigen, end- 


ständigen Ährchen, Hüllbltr gedrängt, bauchig hohl, nur Yz. 
in 3 abgerundete Lappen geteilt. @ Hüllbltr etwas grösser, 


ı/, in &- 5 schmale, + gezähnte Lappen geteilt, deren Ränder 
stark. umgebogen SER: 'Hüllunterbltr grösser, tief 2teilig und 
reicher an Cilien, Hüllbltr nur den Kelchgrund deckend. Kelch 
länglich eifg, an .der faltig zusammengezogenen Mündung 


ur er } 
2 


rn , 
schwach gezähnt. Sporen unbekannt. Keimkörner selten an 
den obersten Bltspitzen gelblich, 2zellig, vielgestaltig. 

Seltene Pfl. von der Bergregion bis zur Schneeregion: 
Aa, Am. | 

Lophozia gracilis (Schleicher) Stephani 

(J. attenuata Aut.) 

Schlanke, nur 1-2 mm breite Pfl., oft in grossen, grünen 
bis bräunlichen Rasen auf Strünken, Fels und Moorboden. 
Stel bis 5 cm lang, kriechend bis aufsteigend, + verästelt, 
meist unter der Spitze mit Büscheln steil aufrechter; fadenfger 
Sprosse, die an den schuppenfg anliegenden, leicht gehöhlten, 
rechteckigen und oben nur kurz eingeschnittenen Bltrn gelb- 
rote Häufchen vieleckiger, 2zelliger Keimkörner tragen. Bltr 
meist + gedrängt, schräg angeheftet, kurz herablaufend, seit- 
lich abstehend, im Umriss rundlich quadratisch, !/; spitzweit- 
winklig eingeschnitten mit, meist 3 fast gleichgrossen, spitz 
dreieckigen Lappen. Bltzellen rundlicheckig, 20 #, an der 


_ Spitze wenig kleiner, Ecken + verstärkt. Kuticula wenig rauh. 


Unterbltr meist nur in der Spitze, klein, linienfg bis 2teilig 
eifg. Dioecisch. Antheridien in uuälsen Ährchen, Hüllbltr 
gehöhlt mit eingebogenen Lappen. 9 Hüllbltr wenig grösser, 
ungleich 3—4zähnig, dem Kelchgrunde anliegend. Hüllunterbltr 
grösser, eifg 2teilig und + gezähnt. Kelch walzen- oder keulenfg, 
an der faltig zusammengezogenen Mündung wimperig zer- 
schlitzt und kleinzähnig. Sporen Peaen 10 u; Reife im Sommer- 
Herbst. | 

f. eflagellis Behfin Ohne die Keimkörnertriebe. 

. Zerstreut von der Ebene bis zur Schneeregion, aber mehr 


im Gebirge: A. Ho. W. Wf. Wfr. Nk. 


Lophozia barbata (Schmidel) Dumortier 

(J. Schreberi Nees) 

Kräftige meist durch ihre Breite, bis 5 mm, auffelfende 
Pfl. in flachen Rasen von grüner bis Welnufeher Farbe auf 


‚ Erde, Fels und Baumwurzeln. Stgl bis 8 cm lang, kriechend 


- bis aufsteigend, meist nur vor der Spitze gegabelt. Bltr sich 


*, En Lu 


—"deckend, schief angeheftet, halbstglumfassend und wenig 
herablaufend, seitwärts flach oder leicht gewellt ausgebreitet; 
im Umriss fast quadratisch, am oberen Rande '/, rechtwinklig 
eingeschnitten mit meist 4 stumpflichspitzen dreieckigen Lappen, 
deren mittlere meist etwas grösser sind. Bltzellen rundlich 6eckig, 
dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, ziemlich gleichgross 
20 u. Kuticula glatt. Unterbltr meist fehlend, klein lanzettlich, 


Be, 0 


1—2teilig. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen. 
Antheridien in endständigen schmalen Ährchen, Hüllbltr mit 
sackig gehöhltem Grunde und am eingeschlagenen Dorsal- 
Lappen mit 1-2 Zähnen. 2 Hüllbltr kaum grösser, tief 4—6- 
lappig, dem Kelchgrunde anliegend; Hüllunterbltr grösser, eifg 
mit 3—4 gezähnten, lanzettlichen Abschnitten. Kelch gross, 
eifg-keulenfg, oben tief gefaltet, an der verengten Mündung 
fein kerbig gezähnt. Sporen hellbraun, warzig, 15 «; Reife im 
Sommer. Keimkörner in kleinen rötlich-gelben Häufchen an 
den Bltspitzen, rundlicheckig, 1-2zellig. 

f. biloba Schiffner und triloba Arnell. Bräunliche bis schwärz- 
liche-Kümmerformen stark besonnter Orte mit kleineren, teil- 
weise nur 3—2lappigen Bltrn. | 


Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in allen I 


Gebieten, höher hinauf bis in die untere Schneeregion seltener. 

Lophozia Kunzeana (Hübener) Evans 

Mittelgrosse, zartere Pfl. zwischen anderen Sumpfmoosen 
oder in gelblichgrünen Rasen auf feuchtem Felsboden. Stgl 
bis 6 cm lang, wenig verzweigt, kriechend bis aufsteigend 
Bltr nicht gedrängt, vom Stgl abstehend oder hohl eingebogen, 
schief angeheftet, halbstglumfassend und oberseits rinnig herab- 
laufend, im Umriss rundlich quadratisch oder rechteckig, durch 
weitwinklige Buchten bis !/, in 2(—3) eifge, stumpfspitze und 
gegen einandergeneigte Lappen geteilt. Bltzellen rundlich 
quadratisch, 20 u, in den Lappen wenig kleiner, in den Ecken 
stark durchscheinend verdickt. Kuticula fast glatt. Unterbltr 
bogig abstehend, tief schmal-lanzettlich Zgeteilt, ganzrandig 
oder wenig gezähnt. Dioecisch. Antheridien in end- oder mittel- 
ständigen Ährchen mit + 10 Paaren bauchig gehöhlter Hüllbltr. 
® Hüllbltr kaum grösser, mit 3—4 kurzen, spitzen und etwas 
gewellten Lappen, am Grunde mit einem lanzettlichen Zahne, 
nur dem Kelchgrunde anliegend. Hüllunterbltr grösser, eifg: 
bis lanzettlich 2—4teilig und + gezähnt. Kelch spindelfg, an 
der faltigen Mündung kurz gezähnt. Sporen rotbraun, fein- 
warzig 12 u; Reife im Sommer. Keimkörner am Rande der 
Bltlappen, die dadurch wie ausgefressen erscheinen, gelbgrün 
bis rötlichbraun, 1—2zellig, vieleckig. 

f. Jaxifolia Warnstort. Bltr entfernt gestellt; Zellnetz nur 
mit A Eckverdickungen. 

f. plicata (Hartman) Lindberg Pfl. in ARTE Rasen, To- 

buster, dichter beblättert, Bltr oft kielig gefaltet, Zellnetz derb- 
wandig mit starken gelblichen Ecken. | 


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Seltene Pfl. von der Ebene bis zur Schneeregion: Wf. (Nj 1.) 

Lophozia incisa (Schrader) Dumortier. 

Niedere Pfl. in saft- bis blaugrünen dichten Bsacı zumeist 
auf faulem Holze und über abgestorbenen Moosen. Stgl bis 
I cm lang, fleischig, wenig verzweigt, aufsteigend bis aufrecht. 
Bltr unten lockerer gestellt, an der Spitze schopfig gehäuft, 
schief angeheftet, faltig kraus, '/; ungleich 2 und mehrteilig, die 
Lappen grob ungleich gezähnt. Bitzellen rundlicheckig, dünn- 
wandig mit nur leicht verstärkten Ecken, 30 «, am Rande 
wenig kleiner; Kuticula glatt.. Unterbltr meist ganz fehlend. 
Dioecisch. ' Antheridien meist einzeln in einer schopfigen Ähre 
hinter kahnfg gehöhlten, Steiligen Bltrn. @ Hüllbltr grösser, 
breiter als hoch, tief 3—5lappig, reich gezähnt, gefaltet. Hüll- 
unterbltr lanzettlich. Kelch kurz eifg bis birnfg, von den 
Hüllbltrn weit bedeckt, an der faltigen verengten Mündung 
wimperig gezähnt. Sporen rotbraun, feinwarzig, 10 u; Reife: 
Frühling-Sommer. Keimkörner an den Spitzen der ehe 
‚gelbgrün, 1—2zellig, 4—5eckig. 

f. inermis K. Müller. Bltr ungezähnt, Zellecken verdickt. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion HEIDIEIEN, 
A. Ho. Hu. W. Wf£. Nj. Nk. 

Lophozia grandiretis (Lindberg) Schiffner. 

In trübgrünen Rasen oder vereinzelt zwischen anderen 
Moosen auf feuchter Erde oder Fels bes. im Hochgebirge. Stgl. 
1—5 cm lang, wenig verzweigt, meist purpurn bis- 
schwarzbraun. Bltr lockerer oder gedrängt, schlaff 
und flach ausgebreitet, sehr schräg angeheftet, ober- 
seits etwas herablaufend, im Umriss + breit recht- 
eckig, an der Spitze bis !/; ungleich 2 3teilig, Ab- 
schnitte stumpf breitdreieckig, meist ganzrandig. 
Bltzellen derbwandig mit leicht verstärkten Ecken, 
50 «. Kuticula glatt. Unterbltr fehlen. Dioecisch. 
‘f Hüllbltr nicht abweichend mit 3-5 Antheridien in den 
Achseln. 2 Hüllbltr grösser, fast doppelt so breit als hoch, 
mit 2—3 kurzen ganzrandigen Abschnitten und mit dem 2—3- 
teiligen Unterblt am Grunde verwachsen. Kelch kurz birnfg, 
kaum vorragend, oben stumpf 3kantig, Mündung meist ganz- 
randig. Sporen braun, feinwarzig 15 u; Reife im Sommer. 
‚Keimkörner an den Spitzen der Gipfelbltr, gelbgrün, 1- 2- 
zellig vieleckig. 
| Bisher noch selten gefunden: Aa. (Bolgen) As. en dem 
Funtensee) 


Lophozia obtusa (Lindberg) R Evans. 


Mittelgrosse Pfl. meist nur + reichlich zwischen anderen 
Moosen eingesprengt, gelblichgrün. Stgl bis 6 cm lang, wenig 
verzweigt, niederliegend bis aufrecht, schlaff oder robust. Bltr 
zart, locker gestellt, sehr schräg angeheftet, meist nicht herab- 
ISetsnd und seitlich abstehend; im Umriss rundlich quadratisch, 


!/; durch eine weitwinkelige, an oder spitze Bucht in 2 


eifge, meist halbkreisfg abgerundete und eingebogene Lappen 
geteilt. Bltzellen gross, 30 «, am Rande quadratisch, in der 


Mitte mehr 6eckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken. 
Kuticula rauh.  Unterbltr meist nur an jüngeren Sprossen, klein, . 


tief 2spaltig lanzettlich mit wenigen Oilien. Dioecisch. X Pf. 
schlanker, Antheridien in bis 20paarigen end- oder mittel- 
ständigen Ährchen, Hüllbltr mit den bauchigen Vorderlappen 
über den Stgl greifend @ Hüllbltr gedrängt, !/, in 2—4 Lappen 
mit welligen Buchten geteilt. Kelch eylindrisch bis birnfg, im 
oberen Drittel gefaltet und an der verengten Mündung klein 
gezähnt. Sporen? Keimkörner selten an Bltzähnen, bleichgrün, 
lzellig, vieleckig. 


f. acutiloba K. Müller Pitlappen spitz. 
Seltene Pfl. von der Ebene bis zur Schneeregion: Aa. Wfr. 


Lophozia ventricosa (Dickson) Dumortier. 

Mittlere Pfl. meist in + dichten Rasen von hell- bis dunkel- 
grüner Farbe auf Holz, Erde und Gestein. Stgl bis 4 cm lang, 
+. verzweigt, kriechend-aufsteigend bis aufrecht, unterseits oft. 
braun bis purpurn. Bltr meist sich leicht deckend, schief halb- 
stglumfassend und etwas herablaufend, seitlich flach oder bogig: 
rückgebogen abstehend, im Umriss quadratisch mit ausge- 
bauchten Seiten, durch eine weite, stumpfe Bucht '/, in 2 kurze, 
3eckige, spitze Lappen geteilt. Bltzellen ziemlich gleichgross,, 
heckig, 25 v, dünnwandig mit schwachen Eckverstärkungen. 
Kuticula + glatt. Unterbltr meist fehlend. Dioecisch: meist in 
getrennten Rasen. Antheridien in kurzen endständigen Ährchen 
bauchiger Bltr. @ Hüllbltr grösser, ungleich 2-5 spitzlappig, 


den Kelch nur mit der Basis umfassend. Hülluntrbltr Be 


lanzettlich, teilweise verwachsen. Kelch eifg bis kurz eylind- 
risch, oben rasch zusammengezogen, 4—Ö5faltig, an der meist 
ungeteilten Mündung mit 1zelligen Zähnchen. Sporen braun, 
feinwarzig, 15 «; Reife im Sommer-Herbst. Keimkörner Bu 


an den Spitzen der Gipfelbltr in gelbgrünen Häufchen, 1— Zellen 2 


vieleckig. 


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Von der Ebene bis in die obere Schneeregion vielgestaltig 
überall verbreitet. 

Subspecies guttulata (Lindberg et Arnell) Evans. 

Die Form leicht austrocknender, besonnter Standorte auf 
Humus und morschem Holze. Kleine Pfl. in gedrängten Räs- 
chen von meist brauner bis purpurner Farbe. Stgl £ 1 cm 
lang, + verzweigt, kriechend bis aufsteigend, unterseits dunkel- 
rot. Bltr sich & deckend, fast quer halbstglumfassend, leicht 
gehöhlt nach vorwärts abstehend, im Umriss eifg-rechteckig, 
bis '/, weitwinklig zu 2 kurz dreieckig spitzen Lappen geteilt. 
Bltzellnetz rundlich vieleckig, 25 «, in den Ecken sehr stark 
sternfg verdickt. Kuticula meist glatt. Unterbltr am Stgl 
fehlen. Dioecisch in gemischten Rasen. Antheridien in kurzen, 
meist endständigen Ährchen mit fast halbkugelig Kehöblten 
Bltrn. © Hüllbltr grösser, 2-Steilig, dem Kelch lose aufrecht 
anliegend. Hüllunterbltr lanzettlich, teilweise verwachsen. Kelch 
schmal walzenfg bis keulenfg, an derrasch zusammengezogenen,. 
faltigen Mündung in 10 kurze Lappen geteilt mit 1-3zelligen 
Zähnchen. Sporen braun, feinwarzig 10 « ; Reife: Sommer — Herbst. 
Keimkörner selten in gelbgrünen Häufchen an den oberen 
Bltpitzen, 1—2zellig, vieleckig. 

f. porphyroleuca Nees. 

Die Zwischenform zu Ventricosa. Bltzellen stark verdickt, 
Ber nie so sternfg. Q Hüllbltr 2 -4lappig; Kelchmündung mit 
wenigeren, kurz dreieckigen Lappen und 1l- 4zelligen Yahnchen. 

Von der Ebene- bis in die untere Alpenregion zerstreut: 
A. Ho. Wb. Wf. Nj 2. 

Subspec. longidens (Lindberg) Macoun. 

Dunkelgrüne bis gebräunte Rasen auf Fels und morschem 
' Holze, vielfach zwischen anderen Moosen. Stgl bis 6 cm lang, 
- aufsteigend bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr sich kaum 
deckend Elamiaikend, sehr schräg angeheftet, ‚sparrig seit- 
wärts abstehend oder leicht vorwärts, flach, im. Umriss rundlich 
rechteckig, an der Spitze durch Begire Behr !/, in 2 gerade: 
abstehende, schmal länglichdreieckige bis hornartige stumpfliche 
Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, dünnwandig mit leichten 
Eckverstärkungen, 25 u. Dioecisch. Antheridien hinter bauchigen. 
Bltrn in kurzen Ährchen, $ Hüllbltr ungleich 2-3lappig meist 
noch + grob gezähnt. Kelch keulenfg an der breiten Mündung . 
9-7 faltig' und lappig, mit 1-5zelligen Zähnen. Sporen hell- 
braun 10 u. Reife im Sommer. Keimkörner reichlich an den. 


a 


obersten Bltspitzen heller oder ‘dunkler rötlich, I 2 zellig, 
vieleckig 

Zerstreut von der Bergregion bis in die obere Schneeregion: 
As. W.WE£.R. 

Subspec. confertifolia Schiffner. 

Kleinere Pfl. in niederliegenden bis aufstrebenden Rasen 
von braungrüner Farbe auf feuchtem Boden oder über anderen 
Moosen in der Bergwelt. Stgl 1 - 3 cm lang, mehrfach gegabelt, 
unterseits braun. Bltr dicht gedrängt, halbstglumfassend, kahnfg 
gehöhlt, seitlich vorwärts abstehend, an der Spitze !/, weit- 
winkelig eingeschnitten mit 2 kurzen dreieckigen stumpfspitzen 
Lappen. Bltzellen derbwandig mit + verstärkten Ecken, 25 u. 
g Hüllbltr sackig, tiefer eingeschnitten, 2 Hüllbltr 2-3 lappig. 
Kelch tief gefaltet, an der kurzlappigen Mündung mit 1zelligen 
Zähnen. Sporen 15 „, dunkelbraun, feinwarzig. Keimkörner 
an den Bltzipfeln gelblichgrün bis rotbraun. 

Zerstreut von der unteren Bergregion bis in die Schnee- 
region, in Bayern noch nicht nachgewiesen, aber zu erwarten. 

Subspee. longiflora (Nees) Schiffner. 

Hygrophyte Form von gelbgrüner bis rötlicher Farbe über 
und zwischen anderen Moosen oder auf feuchtem Boden. Stgl 


meist länger als die Stammform, wenig verzweigt, unterseits 


dunkelrot. Bltr lockerer oder gedrängt, quer halbstglumfassend, 


rinnig gehöhlt, seitlich vorwärts abstehend, im Umriss rundlich ; 


quadratisch, oft mit stärker bogiger Ventralseite, '/; weitwinkelig 
in 2 breit dreieckige, eingekrümmte Lappen geteilt. Bltzellen 
25 « mit schwachen Eckverstärkungen. &® Hüllbltr ungleich 
2—-5lappig, oft gewellt. Kelch grösser, bis 5 mm hoch, walzenfg, 
an der Spitze oft ausgebleicht, darunter rötlich oder bräunlich, 
an der stumpf und wenigfaltigen Mündung fast ungeteilt und 
mit kurzen Zähnen. Sporen 15 « braun, feinwarzig. Keimkörner 
selten gelbgrün, 3 - 4eckig. 

f. uliginosa Breidler Die Form mooriger und ähnlicher 
Standorte. Bltr meist gedrängter, bleichgrün, fast breiter als 
hoch, £ Hüllbltr wellig 2-3lappig; Kelch grün, eiläpehen bis 
alle 

Zerstreut von der Ebene bis zur Schneeregion, die Haupt- 
form mehr in besonnten Lagen: A. Wb. Wf. Nj1. 

Lophozia alpestris (Schleicher) Evans. 

Mittlere Pfl. von dunkelgrüner bis braunroter Farbe auf 
Erde und Fels des Berglandes, aber in Grösse und Färbung 
sehr wechselnd. Stgl bis 4 cm lang, niederliegend bis aufrecht, 


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Silit, ve ae Ar de a 2a 2 Bi Fe ee ee ee A en 


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unterseits braun bis rötlich, wenig verzweigt. Bltr sich leicht. 
deckend, straff, schräge halbstglumfassend und etwas herab- 
laufend, die unteren mehr seitlich leicht gekrümmt ausgebreitet, 
die oberen leicht vorwärts gerichtet, im Umriss eirundlich, durch 
eine meist halbmondfge Bucht seicht ('/;—!/s) eingeschnitten 
mit spitzen oft eingekrümmten kurzen Abschnitten. Bitzellen 
_ rundlicheckig mit starken bräunlichen Wänden, in den Ecken 
nur schwach verdickt, 20 #, in den Lappen kaum kleiner. 
Kuticula glatt bis rauh. Unterbltr am Stgl fehlend, Dioecisch 
in getrennten oder gemischten Rasen. S Pfl. meist schmächtiger, 
Antheridien in meist endständigen + 1Opaarigen Ährchen 
sackig hohler Hüllbltr, deren Lappen eingekrümmt sind. 2 
Hüllbltr grösser, > Steilig, ‚Unterbltr lanzettlich, oben 2teilig, 
zum Teil verwachsen. Kelch länglich eifg, gegen die stumpf- 
faltige, kurzgezähnte Mündung allmählich verengt. Sporen 
braun, warzig, 10 u; Reife im Sommer. Keimkörner häufig, 
in braunen bis roten Häufchen an den Spitzen der obersten 
Bltr, 1—2zellig, unregelmässig 3—5eckig. 

Von der Bergregion bis in die Schneeregion verbreitet: A.. 
Ho. W. Wf. R.Nj 2. 

Subspecies Wenzelii (Nees) Stephani. 

Form des sumpfigen oder moorigen Bodens in der Berg- 
welt von gelb- bis braungrüner Färbung. Stgl 2-6 cm lang, 
unterseits rotbraun, wenig: verzweigt, niederliegend bis auf- 
steigend, Bltr locker gestellt, schlaff, schräge halbstglumfassend 
und etwas herablaufend, leicht gehöhlt und seitwärts oder 
‚etwas vorwärts abstehend, im Umriss rundlich quadratisch 
‘oder breit rechteckig mit stark ausgebogenen Seiten, an der 
Spitze stumpfweitwinklig oder bogig !/, eingeschnitten, Lappen 
stumpf oder spitz breit-dreieckig, meist eingekrümmt. Bltzellen 
rundlicheckig mit + verstärkten Ecken, 25 «, in den Spitzen 
wenig kleiner. Kuticula glatt. Unterbltr fehlend, in den Blüten- 
ständen klein, lanzettlich 2teil. Dioecisch. Antheridien in + 
»paarigen NTSEhER tiefer geteilter, bauchiger Hüllbltr. © Hüll- - 
'bltr wenig grösser, 2—3teilig. Kelch ei- oder. birnfg, an der 
4 -5faltigen Mündung kurz gezähnt. Sporen rotbraun, fast 
glatt 10 u. Keimkörner an den obersten Blattspitzen 1—2zellig 
unregelmässig höckerig, gelbgrün 

Von der Bergregion bis zur Schneeregion zerstreut: Am.Wb. 

-Lophozia bicrenata (Schmidel) Dumortier. 

Kleine Pfl. in gelbgrünen bis gebräunten Herden auf 
sandigem, tonigem Boden. Stgl dick, 1 cm lang, niederliegend 

6 


BB 

mit aufsteigender Spitze. Bltr gedrängt, schief bis quer ange- 
heftet, aufwärts abstehend, im Umriss kreisrund, bis eirundlich, 
oben durch eine weitwinklige Bucht '/; in 2(—3) kurze, spitz 
dreieckige Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig mit durch- 
scheinenden starken Wänden und Ecken, 25 uw, am Rande nur 
wenig kleiner. Kuticula rauh. Unterbltr am Stgl fehlen. Pa- 
roeceisch, selten autoecisch mit Ö' Sprossen unter dem Kelche. 
Antheridien hinter eng gedrängten, ungleich 2teiligen und oft 
noch gezähnten Hüllbltrn unterhalb der © Hüllbltr. Diese 
grösser, 2—3lappig, derb gezähnt, nur den Kelchgrund um. 
fassend. Hüllunterbltr klein, tief 2teilig, + verwachsen. Kelch 
- gross, aufrecht, grün bis rot, ‚oben tief faltig, an der meist 
ausgebleichten Mündung gelappt und gezähnt. Sporen rotbraun, 
warzig, 12 u. Reife im Herbste oder meist erst im Frühling. 
Keimkörner an den Gipfelspitzen in rötlichen Häufchen, 1—2zellig, 
vieleckig. | 

Verbreitet in der Ebene und Bergregion, selten in die Vor- _ 
alpenregion aufsteigend: Ho, Hu. W. Wf. Wfr. Nj. Nk. Die zer- 
-drückte frische Pfl. riecht scharf! ® 


Lophozia excisa (Dickson) Dumortier. ' 

Kleine Pfl. in grünen bis gebräunten Rasen auf Erde. Stgl 
!a—2 cm lang, kriechend mit aufsteigenden Spitzen, unter 
. diesen oft mit büscheligen Sprossen. Bltr unten lockerer ge- 
stellt, gegen die Spitze grösser und dichter, fast quer angeheftet 
und seitlich abstehend, im Umriss + kreisrundlich (fast breiter 
als hoch), an der Spitze I stumpfweitwinklig eingeschnitten 
mit 2(-3) oft ungleichen, gewellten Lappen. Bltzellen 4 - 6eckig, 
zartwandig mit kaum verstärkten Ecken, 25 «, in den Lappen 
wenig kleiner. Kuticula glatt. Unterbltr fehlen. Paroecisch. 
Hüllbltr unter den 9, kaum gehöhlt, oft 3lappig, der Dorsal- 
lappen. aufgebogen und oft noch mit einem Zahne. © Hüllbltr 
grösser, mehr breitrechteckig, an der Spitze tief ungleich 
2—3lappig und oft noch stumpf gezähnt, dem Kelchgrunde 
aufrecht + anliegend, Hüllunterbltr lanzettlich, 1—2teilig. Kelch 
aufrecht, dick eifg, oben tief faltig, an der schwach zusammen- 
gezogenen. Mündung gelappt und kerbig gezähnt. Sporen rot- 
braun, warzig, 15 », Reife im Herbste. und. Frühling. Keim- 
könfen selten an den Gipfelspitzen, rotbraun, 1-—2zellig vieleckig- | 


f. arenaria Nees. !/,;, cm: hohe, meist nur in kleinen Herden 
bei einarider stehende Pfl. auf trocknerem Boden; Oberlappen 
der oberen Bltr häufig nach oben gekehrt, und mit: 'einem: 


ig 


rn ed 


Zähnchen am Grunde, Hüllbltr 2—-4lappig, Kelch walzenfg, 
weit vorragend. 

f. Limprichtii Lindberg. Kleine, kaum !/2 cm lange, oft ge- 
bräunte bis purpurne (Sonnen-?) Form. Bltr dicht gedrängt 
vorwärts stehend, nicht wellig. Kelch klein, walzenfg oft rot, 
Hüllbltr nicht wellig, den Kelchgrund eng umschliessend. 


f. eylindracea Dumortier. Schlaffe bis 2 cm lange, zwischen 
anderen Moosen oder im Schatten kriechende Form. Bltr locker 
gestellt, stark abstehend bis zurückgebogen Kelch keulenfg, 
nur im oberen Drittel leicht faltig, an der Mündung länger 
gezähnt. Hüllbltr nur lose anliegend, + grob gezähnt. 


f.laxa Nees. Zwischen und über anderen Moosen kriechende, 
verlängerte Form, Bltr lockerer gestellt, Kelch eifg. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut. Die 
yerschiedenen Formen oft untereinander gemischt: Ho. Hu. W. 
Wf£. Nj. Nk. 


Lophozia Mülleri (Nees) Dumortier. 

Sehr veränderliche Pfl. in meist ausgedehnten Rasen von 
dunkelgrüner bis gebräunter Farbe, fast nur auf kalkhaltigem 
Boden und Gestein. Stgl 1-4 cm lang, kriechend bis aufrecht, 
wenig verzweigt. Bltr locker bis gedrängt, sehr schief an- 
geheftet, kaum herablaufend, seitlich ausgebreitet oder dem 
Stgl zugebogen, im Umriss länglich eifg, oben '/, durch eine 
weite, meist stumpfe oder bogige Bucht in 2 meist ungleiche, 
spitz dreieckige Lappen geteilt. Bltzellen 25—30 #, rundlich- 
eckig, in den Ecken nicht oder + stark verdickt. Kuticula 
warzig. Unterbltr klein, pfriemlich bis lanzettlich, oft ungleich 
gespalten und gezähnt. Dioecisch. Antheridien in meist end- 
ständigen Ährchen von bauchigen Hüllbltrn, die dorsal einen 
dritten eingeschlagenen Lappen tragen. Q Hüllbltr grösser, aus 
umfassenden Grunde abstehend, etwas tiefer 2—3lappig, ganz- 
randig oder + gezähnt; Unterbltr 2teilig lanzettlich mit wenigen 
Seitenzähnen. Kelch walzenfg, an der plötzlich zusammenge- 
zogenen, 3—5lappigen Mündung mit langen Zähnen, die vor 
der Reife zu einem aufgesetztem Röhrchen vereint sind Sporen 


‚rotbraun, feinwarzig, 12 u. Keimkörner unbekannt. 


f. Libertae Hübener Grössere. Form. Hüllbltr dicht und 


- dornig gezähnt, auch die anstossenden Stglbltr noch + gezähnt. 


f. rigida Bernet Mittlere Pf. Stgl aufrecht; Bltr + einseits- 
wendig, Zellwände dünn ohne Hokverstärkungen, Hüllbltr ganz- 


randig. 
0% 


reg 


f. teres Nees Grössere und kleinere Formen mit drehrund- 
beblätterten Stgln, indem in feuchtem Zustande die dicht 


stehenden Bltr oben zusammen neigen und ihre Bereey ein- 


krümmen. 

f. gracilis Bernet Kleine und kleinste Formen mit ver- 
 längerten schlaffen Stgln, klein und locker beblättert, Zell: 
ecken kaum verstärkt. | 

- f. pumila Nees Zwergformen, dicht und KEANE, Bltr 
aufrecht, Zellecken + verstärkt. 

In Kalkgebieten von der Ebene bis zur Schnee eiln ver- 
breitet: A. Ho. Hu. Nj 1 und 2. 

Lophozia badensis (Gottsche) Schiffner 

(L. acuta Nees) 

Kleinere Pfl. in trübgrünen bis gebräunten Rasen auf kalk- 
haltiger Unterlage, habituell von Formen voriger Art nicht zu 


unterscheiden. Stgl ',—1 cm lang, niederliegend bis aufstei- 


gend, kaum verzweigt, Bltr sich + deckend, schief angeheftet, 
kaum herablaufend, leicht gehöhlt vorwärts gerichtet, im Um- 
riss breitrundlich, durch seichten (!/;), spitzen oder bogigen 
Einschnitt in 2 kurz dreieckige, spitze oder stumpfe, zusammen- 
neigende Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, dünnwandig 


mit geringen Eckverstärkungen, 35 #„. Kuticula fast glatt, 


Unterbltr fehlen, meist sogar auch in der 2 Blüte. Dioecisch 
in gemischten Rasen. Antheridien in kurzen, endständigen 
Ährchen, die sich kaum von sterilen Ästen unterscheiden, 
Hüllbltr en gehöhlt, dorsal mit einem dritten eingebogenen 
Lappen. @ Hüllbltr kaum grösser, aber etwas tiefer geteilt, 


ganzrandig oder leicht buchtig. Kelch walzenfg, oben faltig 


und rasch zusammengezogen, in 4 Lappen geteilt, die vor der 
Reife ein kleines Röhrchen bilden, das am Rande nur gekerbt 
erscheint. Sporen rotbraun, fast glatt, 12 «; Reife im Sommer. 

In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Voralpenregion 
verbreitet; A. Ho. Nj. 1. N 

Lophozia Hoınschuchiana (Nees) Macoun 

(L. bantryensis Steph.) 

Derbere, grössere Pfl. in dunkelgrünen, fettglänzenden Rasen 
auf nassen oder moorigen Stellen im Gebirge. Stgl bis 8 cm 
lang, aufsteigend bis aufrecht, meist wenig verzweigt. Bltr. 
gross, sehr schräg angeheftet, etwas herablaufend, sich nur 
wenig deckend, seitlich ausgebreitet, im Umriss hoch recht- 
eckig, der Dorsalrand schief und fast gerade, der Ventralrand 
ausgebogen, an der Spitze bogig oder stumpf weitwinklig zu 


a En ul nn na a a nn Mn riärı 


ie 


Rn 


ı/, in 2 kurz breitdreieckige, meist spitze Lappen geteilt. Blt- 
zellen rundlicheckig, -dünnwandig mit schwachen Eckver- 
stärkungen, 35 «. Kuticula warzig, Unterbltr klein, pfriemlich- 
lanzettlich, 1—2teilig, + gezähnt. Dioecisch in getrennten 
Rasen. Antheridien in kurzen Ähren bauchig hohler Bltr mit 
grossem eingebogenem dorsalem Zahne. % Hüllbltr den Stgl- 
bltrn fast gleich nur weniger tief geteilt und aufgerichtet, 
Hüllunterbltr wenig grösser. Kelch ei- bis walzenfg, an der 
Afaltigen und gelappten Mündung kurz fingerfg gezähnt. 
Sporen braun, I2 «. Reife im Sommer. Keimkörner. unbe- 
kannt. Zumeist nur auf kalkhaltiger Unterlage von der Berg- 
region bis in die Schneeregion zerstreut: A. Ho.. 

Lophozia heterocolpa (T'hedenius) Howe 

Mittlere Pfl. von gelbgrüner bis brauner Farbe meist nur 
zwischen anderen Moosen. Stgl kriechend bis aufrecht, wenig 
verzweigt, an der Spitze häufig aufrechte, dreireihig klein- 


- blätterige Sprosse. Stglbltr sich deckend, schräg angeheftet, 


seitlich leicht zurückgekrümmt abstehend, im Umriss eifg mit 


- stärker ausgebogener Dorsalseite, an der Spitze !/, spitz bis 


bogig eingeschnitten mit 2 kurz dreieckigen, stumpfen Lappen. 
Bitzellen rundlich vieleckig mit sehr starken, sternfgen Eckver- 
dickungen, 25 «. Kuticula warzig. Unterbltr pfriemenfg, 1 
bis. 2teilig, am Grunde beiderseits mit einem Zahne. Die 
Sprossbltr schmal und lang rechteckig, gehöhlt, an der Spitze 
unregelmässig ausgenagt. Dioecisch. 2 Hüllbltr grösser, breit 
rechteckig, ungleich 2-3teilig, Kelch eifg, an der Mündung 
kerbig gezähnt. Sporen und Z Pfl. unbekannt. Keimkörner 
an der Spitze der Gipfelbltr oder meist auf den Bltspitzen der 
kleinen Sprosse in rotbraunen Häufchen, länglich-oval, 2zellig, 
in der Mitte leicht eingeschnürt. Von der Ebene bis in die 
obere Alpenregion in Kalkgebieten zerstreut: Aa. As. 
Gymnocolea inflata (Hudson) Dumortier Ä 
Kleine bis mittlere Pfl. in dichten dunkelgrünen bis bräun- 
lichen und schwärzlichen Rasen auf moorigem Boden oder in 
schwimmenden, fettglänzenden Polstern auf Sumpfwasser. Stgl. 
meist nur + 3 cm lang, dünn, niederliegend bis aufrecht, fast 
unverzweigt, aber mit Ennoyationenkprossen. Bltr locker ge- 
stellt, unten schief, oben mehr quer angeheftet, seitlich ausge- 
breitet oder aufwärts abstehend, im Umriss eirundlich mit ver- 
engerter Basis, oben durch einen engen, stumpfen Einschnitt 
ı/, in 2 eifge, abgerundete, oft zusammenneigende l,appen ge- 
teilt. Bitzellen rundlicheckig, + bräunlich diekwandig mit 


RE 

leicht verstärkten Ecken, 25 u. Kuticula meist glatt. Unter- 
bltr gewöhnlich ganz fehlend, nur selten am Grunde der Äste, 
klein, lanzettlich. Dioeeisch in getrennten oder gemischten 
Rasen. Antheridien in gedrängten Ähren breiter, stark bau- 
chiger Hüllbltr, © Hüllblätr oft kleiner als die Stelbltr, tiefer 
geteilt. Unterbltr klein zungenfg. Kelch ganz frei, birnen- 
oder keulenfg, ungefaltet, an der Mündung ion kurz 
gezähnt. Kapsel länglich oval, rotbraun; Wandung 2schichtig, 
meist nur mit knotigen Verdickungen. Sporen hellbraun, fein- 
warzig, 14 u; Reife im Sommer. Elateren mit rotbrauner 
Doppelspirale. Vegetative Vermehrung durch die abfallenden 
und Sprossen treibenden, steril gebliebenen Kelche; Keim- 
körner sehr selten auf schmächtigen, kleinblätterigen Sprossen, 
gelbgrünlich, dreieckig bis trapezisch mit abgerundeten Ecken, 
zweizellig. Vielgestaltig, aber ohne scharfe Grenzen. 

f. compacta Nees Kümmerformen auf trocknerem Boden 
und Gestein. Pfl. oft nur wenige mm lang, dicht beblättert, 
Bltr aufgerichtet, hohl, fast breiter als lang. 

f. hercynica Hübener Aufrechte, dichte Rasen bis 5 cm 
hoch. Biltr dicht gestellt, Lappen stark eingekrümmt. 

f. laxa Nees Stgl dünn und verlängert, Bltr entfernt ge- 
stellt, schlaff, länglich, Zellen dünnwandig. 

f. natans Schiffner Das Extrem der f. laxa, freischwimmend. 
Stgl. sehr verlängert, meist ganz et, Bltr entfernt 
gestellt, fast flach ausgebreitet, meist etwas grösser. 

f. heterostipa Lindberg Neben Seitenästen auch locker be- 
blätterte Sprosse aus der Stglunterseite. 

Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut: Aa. 
Am. Ho. W. Wf£. Nj. Nk. 

Anastrepta orcadensis (Hooker) Schiffner | 

Stattliche Pfl. in dunkelgrünen bis gelb- und schwarz- 
braunen Polstern oder nur mit anderen Moosen gemischt auf 
Fels und Moorboden der Berge. Stgl bis 1 dem lang, auf- 
steigend bis aufrecht, fast unverzweigt. Bltr locker bis ge- 
drängt, mit der dorsalen Hälfte schief, mit der ventralen Hälfte 
quer angeheftet, leicht zurückgebogen seitlich abstehend, der 
Ventralrand durchaus umgebogen, im Umriss eifg mit ver- 
breitertem Grunde, an der Spitze sehr seicht stumpflich ge- 
buchtet mit 2 (—3) kleinen, ungleichen, stumpfen Abschnitten. 
Bltzellen rundlicheckig, derbwandig mit verstärkten Ecken, 
15 „; Kuticula glatt. Unterbltr haar- bis pfriemenfg, men 
nur in der Gipfelknospe erhalten. Dioecisch in getrennten 


. REN en: 


Rasen. c Hüllbltr bauchig hohl mit einem breiten Zahne an 
der dorsalen Basis in mittel- oder endständigen, + 8paarigen 
Ähren. 2 Hüllbltr in 2 und mehr schmale, spitze Lappen ge- 
teilt mit nicht ungerollten Rande; Unterbltr eifg, 2teilig. Kelch 
breit keulenfg, oben stumpf 4kantig, nur an der Spitze ge- 
faltet und an der rasch zusammengezogenen Mündung gezähnt. 
Kapsel länglich oval, schwarzbraun; Wandung 5schichtig mit 
starken Ringverdickungen: Sporen rotbraun, feinwarzig, 10 u,. 
Reife im Spätsommer. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale. 
Keimkörner in rotbraunen Häufchen an den Bltzipfeln, bes. in 
der Gipfelknospe, 2zellig, vieleckig. 

5 Färbung und Grösse sehr wechselnd: 

f. attenuata Nees Schmälere Kiüimmerform trockenerer Stand: 
orte; starr, gebräunt, dicht kleinblätterig, reichliche Keim- 
| körnerbildung, 

f. elongata Schiffner 1 dem lange Schattenform, blassgrün, 
locker beblättert, Bltr mit der vorderen Hälfte wagrecht, ab- 
stehend. 

f. grandifolia Schiffner Form feuchtschattiger Orte, 1 dem 
lang, grün, Bltr gross, + 2zellig abstehend. 

f. paludosa Schiffner Moorform, nicht verlängert, '/, dem, 
Stgl dick, Bltr gross, abstehend und verbogen, grün und brü- 
chig, Zellen dünnwandiger. 

Von der unteren Bergregion bis in die Schneeregion Zer- 
streut: A. W. Wf. 

Plagiochila asplenoides (L.) Dumortier 

Mittlere bis grosse Pfl. in lockeren, dunkelgrünen Polstern 
auf Erde, Fels und Baumrinde. Stgl rhizomartig kriechend 
mit zahlreichen aufsteigenden bis aufrechten, wenig verzweigten 
Sprossen von 2-10 cm Höhe. Bltr unten lockerer, oben etwas 
dichter, wechselständig, den Stgl zweiseitig schief umfassend und 
dorsal etwas herablaufend, meist mit rückgebogener Spitze 
seitlich abstehend, im ee rundlich eifg, rings (am Dorsal- 
rande oft weniger) + kurz gezähnt. Bitzellen rundlicheckig;- 
am Rande wenig kleiner und quadratisch, meist mit leicht ver- 
stärkten Wänden und Ecken, 30 u. Kuticula feinwarzig. Die 
kleinen fadenfgen Unterbltr meist nur in der Gipfelknospe vor- 
handen. Dioecisch meist in getrennten Rasen. Antheridien 
in end- oder mittelständigen (oft mehrere hintereinander), zu- 
gespitzten Ähren von gedrängten, kleineren und meist unge- 
zähnten, bauchigen Hüllbltrn. 2 Hüllbltr unverändert, den. 
Kelch ar ganz frei lassend. Kelch aus rundlicher Basis oben 


von beiden Seiten flach zusammengedrückt und vor dem Kapsel- 
austritte mit einer schiefen Falte herabgebogen. Kapsel oval, 
purpurbraun; Wandung 7 —8schichtig mit Halbringfasern. Sporen 
rötlichbraun, glatt 15 v. Elateren mit Doppelspirale.. Keim- 
körner unbekannt. 

In mannigfaltigen Wuchsformen von der Ebene bis in die 
untere Schneeregion in allen Gebieten vörbreiet, Sporenreife 
von Mai bis September je nach Lage. | 

f. minor Lindenberg Kleinere, nur 1-3 cm "hohe: Formen 
trockenerer Standorte. 

f. devexa Carrington Aufrechte, hellgrüne, irdere Rasen, 
Bltr. dicht, reich gezähnt und einseitswendig. 

f. humilis Nees Kleine Pfl. bes. an senkrechten Felswänden, 
Äste der Unterlage + enge angeschmiegt =. selbst end 
wärts, Bltr weniger gezähnt. | 

f. porelloids (Torrey) Schiffner I mit völlig ganz- 
randigen Bltrn; bei der Weiterentwicklung und Bildung ge- 
en Bltr bergen in die f. hrterophylla Nees. 
 —£. riparia- Breidler Schlaffere Wasserformen bes an den 
Ufern der Bergwässer, Bltr wenig gezähnt. | 

f. maior Nees Hypertrophe, grosse Formen feuchtschattiger 
Orte, 10-15 cm hoch und !/, cm breit, Bltr entfernt gezähnt 


Pedinophyllum interruptum (Nees) Lindberg 

Mittlere Pfl meist in flachen Rasen von grüner bis gelb- 
lich-grüner Farbe, fast nur auf Kalkgestein. Stgl und Äste 
+ reich verzweigt, niederliegend. Bltr sich teilweise deckend, 
.sehr- schief angeheftet, nicht herablaufend, seitlich flach aus- 
gebreitet, an den jüngsten Teilen + ehe im Umriss eifg 
bis gerundet rechteckig, an der Spitze Ei oder seicht 
bogig eingeschnitten, wenig gezähnt bis ganzrandig. Bltzellen 
rundlicheckig, am Rande wenig kleiner und 4eckig, dünn- 
wandig mit kaum vertärkten Ecken, 25 «. Kuticula glatt. 
Unterbltr sehr klein, pfriemenfg, nur in den jüngsten Trieben 
noch vorhanden. A Antheridien in meist mittel- 
ständigen Ährchen von 4--5paarigen, seicht eingeschnittenen 
Bltrn, deren dorsale Hälfte zu einem Sacke eingebogen ist 9 
Hüllbltr kaum von den Stglbltrn verschieden, den Kelch nur‘ 
halb deckend. Kelch wenig länger als dick, oben von beiden 
Seiten zusammengedrückt und an der meist nur schwach ge- 
kerbten Mündung leicht umgebogen. Kapsel oval, rötlich- _ 
braun; Wandung 5schichtig, aussen mit knotigen Verdickungeır, 


BR 


innen mit Halbringfasern. Sporen lichtbraun, glatt, 15 «. 
Elateren mit rotbrauner Doppelspirale..e Keimkörner unbekannt. 
Sporenreife: Frühling-Sommer. Von der Ebene bis in die 
obere Alpenregion zerstreut in Kalkgebieten: A. Ho. (Wf.) 
Nj. 1..(Nj. 2). Nm. 

Leptoscyphus Mitten 

(Leioscyphus Aut.) 

Meist kräftige Pfl. von grüner bis purpurner Farbe, viel- 
fach in gedrängten Rasen. Stgl aufsteigend bis aufrecht, meist 
wenig verzweigt. Bltr meist sich etwas unterschlächtig deckend, 
wechselständig, ungeteilt und ganzrandig, rundlich bis spitz 


_ eifg mit grossen derbwandigen Zellen. Unterbltr stets vor- 


handen, dreieckig-lanzettlich. Dioecisch in gemischten Rasen, 
cf Blütenstände ährenfg mit 5--7 querangehefteten, gedrängten, 
bauchigen mittelständigen Hüllbltpaaren. 2 Hüllbltr einpaarig, 
den Stglbltrn gleich, den Kelch nur an der Basis umfassend, 
mit der oberen Hälfte abstehend. Kelch eilänglich, an der 
Mündung verengt und von den Seiten her zusammengedrückt 
zweilippig, quergestutzt, vor dem Sporogonaustritte leicht um- 
gebogen. Kapsel oval, dunkelbraun: Wandung 4schichtig, 
aussen mit Verdickungsleisten, innen mit Halbringfasern. Sporen 
lichtbraun, ‘dicht warzig, 20 u. Reife im Sommer. Elateren 
mit rotbrauner Doppelspirale. Keimkörner randständig an den 
Bltrn, gelbgrün bis-purpurn, 2zellig, meist oval. | 
Kuticula dicht warzig, Bltrand durch die rundlichen, blasig 


.aufgetriebenen Zellen crenuliert, Kelchmündung gezähnt, zu- 


meist auf Holz und Fels Taylori 
Kuticula glatt, Bltrand eben, Zellen nicht blasig, Kelch- 
mündung nur gekerbt, fast nur auf feuchtem, moorigem Boden 
anomalus 
Leptoscyphus Taylori (Hooker) Mitten. 
Meist tiefe, dichte Polster von dunkelgrüner bis blauroter 
Farbe auf feuchtem Fels, morschem Holze, selten auf Moor- 
boden. Stgl bis 1 dem lang, aufrecht bis mehr niederliegend, 
+ verzweigt. Bltr sich deckend, schräge bis quer angeheftet, 


_ dorsal etwas herablaufend, bogig seitlich abstehend, an der 


4 Rat DEZE 


Stgispitze aufwärts gerichtet, im Umriss kreisrund bis breiteifg, 
am Rande bogig crenuliert. Bltzellen gross, 40 u, am Rande 
wenig kleiner, linsenfg, so dass die Oberfläche höckerig er- 
scheint, dickwandig mit starken, sternfgen Ecken. Kuticula. 
faltig rauh. Unterbltr lanzettlich. Kelch unten aufgeblasen 


eifg, oben kielig zusammengedrückt an der Mündung mit 2 


bis 5 Zellen langen Zähnen. Keimkörner an kreisrundlichen 
Bitrn meist schmächtigerer Pfl., braungrün, 1- 2zellig. 

f. demissus Schiffner. Niederliegende, infolge der reich- 
licheren Verästelung verworrene Rasen. 

f. uliginosus Schiffner. Wasserform ohne wesentliche Ände- 
rungen, Kuticula im vorderen Teile des Blattes glatt 

Von der obenen Ebenenregion bis in die untere Alpen- 
region zerstreut: A. Ho. Wb. Wf. 

Leptoscyphus anomalus (Hooker) Lindberg. 
* Mittlere Pfl. zwischen Sumpfmoosen oder in flachen Rasen 
von hellgrüner bis rötlichbrauner Farbe auf Sumpf- und 
Moorboden. Stgl meist nur 2-5 cm lang, wenig verzweigt, 
kriechend bis aufsteigend. Bltr stark genähert, schief angeheftet, 
 dorsal kaum herablaufend, leicht gehöhlt seitlich oder vor- 
wärts abstehend, im Umriss eirundlich bis kreisrundlich, an 
den Gemmensprossen schmal spitz-eifg, am Rande eben. Blt- 
zellen 50 «, rundlicheckig mit + starken Ecken. Kuticula 
glatt. Unterbltr dreieckig-lanzettlich. Kelch wie bei Taylori, 
nur an der Mündung bloss wellig gekerbt. Keimkörner ku- 
gelig oder oval, 2zellig, in rötlichen Häufchen an den Spitzen 
Jänglich-eifger Bltr mit langgestreckten, wenig verdickten 
Zellen. 

Vielgestaltig, aber doch ohne scharfe Scheidung: 

I. f. rotundifolius Nees. Alle, auch die obersten Bltr rund- 
lich und ohne Keimkörnerbildung. 

subf. parvifolius Schiffner. Klein und kleinblätterig, Bltr 
eng gedrängt; Trockenform. 

subf. subremotus Schiff. Stgl verlängert, Bltr + locker ge- 
stellt, Zellecken verstärkt: zwischen See 0 

subf. elongatus. Das Extrem davon: Stgl sehr verlängert, 
+ 1 dem, Bltr entfernt gestellt. Eckverdickungen reduciert: 
zwischen hohen Sumpfmoosen. 

Il. f. gemmiferus. Die oberen Bltr spitz eilänglich mit Keim- 
körnerbildung. 

subf. arenicolus Schiff. Kleinste, kaum 1 cm lange, nieder- 
liegende Form auf feuchtem Sande: 

subf. turfosus Schiff. Höher und grösser, enge beblättert; 
auf Moorboden und über Sumpfmoosen. 

subf. laxus Schiff. Verlängert und entfernt beblättert; 
zwischen Sphagnen u. ä. 

subf. submersus Schiff. Aufrecht untergetauchte Rasen, 
grossblätterig. | 


gr; 


Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut: 
A. Ho. Wb. Wf. Nj 1 und 2. Nk. 

Lophocolea Dumortier. 

Lockerrasige, hell- bis gelblichgrüne Überzüge auf Erde 
und morschem Holze. Stgl kriechend, + verzweigt. Bltr 
wechselständig, schräge angeheftet, dorsal + herablaufend, 
seitlich ausgebreitet, meist 2teilig. Bltzellen meist zartwandig. 
Unterbltr stets vorhanden, 2—-4teilig. Blütenstand ein- und 
zweihäusig. © Blüte am Ende von Haupt- und Nebensprossen, 
Hüllbltr den Stglbltrn ähnlich aber grösser und tiefer geteilt, 
dem Kelche anliegend. Hüllunterbltr ebenfalls grösser. Kelch 
eylindrisch, oben scharf ökantig, an der weiten Mündung 
dreilappig und + gezähnt. Kapsel oval; dunkelbraun; Wandung 
4--5schichtig, Aussenschicht mit Kknotigen Verdickungen so 
dick wie alle Innenschichten mit Halbringfasern. Elateren mit 
rotbrauner Doppelspirale. Keimkörner nur bei L.minor bekannt. 

I. Bltr 2gestaltig: unten eingeschnitten 2lappig, oben nur 
seicht ausgerandet oder quergestutzt heterophylla 

II. Bltr gleichartig. 

x Bltr an der Basis nicht verbreitert, im Umriss recht- 
eckig, sich kaum deckend, am Rande durch Keimkörnerbildung 
meist ausgefressen gezähnt, kleinste Art auf Kalkboden 

minor 

xx Bltr an der Basis fast so breit als lang, im Umriss 
trapezfg, sich £ deckend. 

OÖ Autoeeisch. Bltr gegen die Spitze beiderseits gleich 
verschmälert mit 2 tieferen, fast gleich grossen lanzettlichen 
Abschnitten. cuspidata 

CO Dioeeisch. Bltr nach der Spitze. einseitig mehr ver- 
schmälert mit 2 + ungleichen, kurz dreieckigen Abschnitten 

bidentata. 

Lophocolea bidentata (L.) Dumortier. 

Mittlere zarte Pfl. von bleichgrüner Farbe in lockeren 
Rasen oder zwischen Gras und Moos kriechend. Stgl + 5 cm 
lang, niederliegend bis aufsteigend, + gabelig verzweigt. Bltr 
sich nur leicht deckend, schief angeheftet, dorsal weit herab- 
laufend, seitlich flach ausgebreitet, im Umriss trapezfg mit 
leicht ausgebogenen Seiten, an der Basis breiter als lang, 
gegen die Spitze bes. mit dem dorsalen Rande. verschmälert, 
durch rundliche oder stumpfliche Bucht '!/ in 2(—3) ungleiche, 
dreieckig kurzgespitzte, meist divergierende Lappen geteilt. 
Bltzellen durchscheinend, dünnwandig ohne Eckverstärkungen, 


BB 


25 «. Kuticula glatt. Unterbltr vom Stgl abstehend, die beiden 3 
tief geteilten, spreizenden Lappen noch einmal weniger tief 
geteilt oder nur mit je einem seitlichen Zahne. Dioecisch in 
getrennten oder gemischten Rasen. Antheridien in end- oder 
mittelständigen Ährchen, Hüllbltr etwas kleiner als die Stgl- 
bltr, ungleicher 2teilig, am Grunde sackig gehöhlt. 2 Hüllbltr 
länglich-eifg mit 2 langen, schmalen Abschnitten, Unterblt 
ebenso gestaltet und teilweise verwachsen. Kelch länglich:-eifg 
dreikantig, tief 3lappig, Lappen + kurz 1—2zellig Berne | 

Sporen braun, glatt 18 u; Reife im Frühling. 


Je nach a Set erältsessen bes. ın der Grösse der 


Bltr sehr wechselnd, aber ohne schärfere Grenze; am meisten 
differiert: 

f. rivularis Raddi. Untergetauchte se Pf. Ka 
und grossblätterig, lose kriechend oder ganz aufrecht bis 
flutend, Bltr nicht durchscheinend, sondern dunkelgrün, trocken 
leicht brüchig. 

var. ciliata Warnstorf. 

Dichte, meist dunkelgrüne Rasen zumeist auf Nadelwald: 
boden. Stel + reich verzweigt, kriechend. Bltr im Umriss mehr 
breitrechteckig, weil an der Spitze nicht so stark verschmälert, 
dort in 2 - 4 lanzettliche, schmalspitze Lappen geteilt. 2 Hüll- 
bltr meist noch weiter gezähnt. Kelchmündung + reich mit 3 
bis 8 Zellen langen Zähnen. Steht habituell der L.cuspidata. 
sehr nahe. Nachdem aber bisher nur Kelche mit unbefruch- 


teten Archegonien bekannt sind und die Z Organe noch ganz 


unbekannt, wird sie zur dioecischen L.bid. gezogen, mit der 
sie auch durch Mittelformen verbunden ist und so wieder 
beide Arten verbindet. 

In der Ebene und Bergregion verbreitet in allen Gebieten, 
selten in höheren Lagen und selten im Frühlinge fruchtend. 

Lophocolea cuspidata Limpricht.. 

Kleine bis mittlere Pfl. in sattgrünen bis gelblichen Uber 
zügen auf feuchten Felsen und moderigem Waldboden. Stgl 
+ 3 em lang, durch abstehende Sprosse oft reich verzweigt, 
kriechend aufsteigend. Bltr sich’ !/; deckend, schräge ange- 
heftet, dorsal etwas 'herablaufend, im Umriss trapezfg, am 
Grunde fast so breit als hoch, gegen die Spitze beiderseits 
fast gleichmässig verschmälert, durch eine meist weitrund- 
liche Bucht !/s in 2 spitzlanzettliche, aufrechte oder gespreizte 
Lappen geteilt. Bltzellen weniger durchsichtig, dünnwandig - 
in.den Ecken kaum verstärkt, 30 u. Kuticula glatt. Unterbltr 


= | 


- 


— IE 
abstehend, tief 2- und mehrteilig, lanzettlich spitz. Autoecisch. 
Antheridien auf Seitenästen in endständigen 5—Spaarigen 
Ährchen, Hüllbltr kleiner, ungleich 2teilig, am Dorsalgrunde 
sackig vertieft und eingebogen. ® Hüllbltr schmäler und 
länger als die Stglbltr, bis '/; in 2 lange schmale Zipfel ge- 
teilt, dem Kelche 3/, anliegend; Hüllunterbltr ähnlich. Kelch 
eylindrisch, längs dreikantig, an den Kanten + geflügelt und 
zuweilen gezähnt, Mündung dreilappig, ausgeschweift ungleich 
lang gezähnt. Sporen braun, glatt 15 «; Reife im Spätfrühling, 
Je nach den Standortsverhältnissen ohne scharfe Grenzen 
sehr veränderlich: 
f. parvifolia K. Müller. Kleinere Pfl., oft + braungrün, Bltr 
sich kaum deckend, nur halb so gross als bei der typ. Form, 
seitlich vorwärts gerichtet oder gegen einander neigend, Aus- 


. ‚schnitt nur seicht, Zellen 25 u mit schwachen Eckverdickungen. 


f. Limprichtii Schiffner. Die gedrängtrasige, dichtbeblätterte, 
mittelgrosse, grüne Form der feuchten Felsen. 

f. luxurians Schiff. Die lockerrasige, hellgrüne, verlängerte 
und üppigere Form feuchten Waldbodens. 

f. aquatica. Frei im Wasser schwimmend, Stgl verlängert, 
+ locker beblättert, Bltr grösser als bei den Landformen, 
trocken unansehnlich gebräunt und gebrechlich. 

f. grandiretis Schiff. Gross und grosszellig, 40—50 u. (Bisher 


' aur in Frankreich.) 


In der Ebene und Bergregion zerstreut: Ho. W. Wf. R. 
Nj 1 und 2. 

Lophocolea heterophylla (Schrader) Dumortier. 

Kleinere Pfl. in gelb- bis dunkelgrünen Überzügen auf 


. morschem Holz und Waldboden. Stgl + 2 cm lang, kriechend, 


= unregelmässig ästig. Bltr sich nur leicht deckend, schräg 
angeheftet, kaum herablaufend, seitlich ausgebreitet oder leicht 
vorwärts gerichtet, im Umriss rechteckig, am unteren Stglteile 
- tief spitzwinklig weit eingeschnitten mit 2 kurz dreieckigen, 
spitzen oder stumpfen Lappen, im oberen Teile nur + seicht 


- ausgerandet mit abgerundeten. Ecken. Zellen meist durch- 


scheinend, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken. 20 u. 
Kuticula meist glatt. Unterbltr wenig abstehend, tief 2teilig 
mit spitzlanzettlichen, an der Aussenseite oft noch einmal 
‚gezähnten Abschnitten. Paroecisch und autoeeisch. Antheridien 
in den Bltachseln unter der 2 Blüte oder an seitlichen Ästen; 
Hüllbltr am dorsalen Grunde taschenfg mit 1—2 Seitenzähnen. 
© Hüllbltr länger, ‘zungenfg, dem. Kelch anliegend, an der 


= > 


verbogenen Spitze kurz und ungleich 2- und mehrlappig; 


Hüllunterbltr fast gleich gross, tief 2teilig und seitlich gezähnt. 
Kelch fast bis zum Grunde scharf dreikantig, die dreilappige 
Mündung grob gezähnt. Sporen hellbraun, glatt, 10 u. 


Vielgestaltig, oft im gleichen Rasen eigen? Wuchs- 


formen bei einander; eine der extremsten davon ist 

f. aquatica Im Wasser untergetaucht bis frei schwimmend, 
Stgl starr, verlängert, Bltr dunkelgrün, fast alle nur leicht 
ausgerandet, trocken sehr brüchig. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion verbreitet 
in allen Gebieten; Sporenreife vom Frühlinge bis zum Herbste. 

Lophocolea minor Nees. 

Kleine Pfl. in gelbgrünen Überzügen, fast nur auf kalk- 
haltigem Boden. Stgl zart, bis 2 cm lang, kriechend bis auf- 
steigend, meist + reich. verästelt. Bltr sich kaum oder gar 
nicht deckend, sehr schräg angeheftet, nicht herablaufend, im 
Umriss eifg-rechteckig, an der Spitze durch einen seichten, 


stumpfen Einschnitt in 2 kurz dreieckige, spitze oder stumpfe 


Lappen geteilt, am Rande oft durch Keimkörnerbildung wie: 


ausgefressen gezähnt (f. erosa Nees). Zellen dünnwandig mit. 


kaum verstärkten Ecken, 25 u. Kuticula glatt. Unterbltr klein,, 
in 2 tiefe, pfriemenfge, spreizende Lappen geteilt. Dioecisch,, 
selten paroeeisch; f Hüllbltr dorsal sackig hohl eingebogen. 
2 Hüllbltr grösser, länglich rechteckig mit verschmälertem 


Grunde, dem Kelch aufrecht anliegend, an der Spitze stumpf 


2lappig; Hüllunterblt halb so gross, + tief 2—Steilig. Kelch 


schmal cylindrisch, oben ‚dreikantig, an der dreilappigen Mün- 


dung -grob und tief gezähnt. Sporen gelbbraun, glatt 10 «. 
Keimkörner an den Rändern der Bltr und Kelchlappen häufig,, 


gelbgrün, kugelig, einzellig, zu mehrzelligen Fäden oder: 


Häufchen auswachsend. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut: 
A. Ho Hu. W. Wf. (Wfr?). R. Nj 1 und 2. Nk. Bei uns in. 
der Regel steril. 


Douin bemüht sich in Revue Bad 1907 Seite 14—23. 


nachzuweisen: „Lophocolea minor :Nees n’est pas une bonne 
espece; c’est la forme jeune du L.heterophylla Dum., arretee 
dans son developpement, et presque toujJours Aa par ses- 
propagules, en raison de circonstances defavorables: support. 
calcaire, secheresse, mauvaise exposition ou autres conditions. 


inconnues.“ Ich kan ihm darin nach meinen Beobachtungen 


in der freien Natur ‘und. bei Culturversuchen nur teilweise bei- 


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Babe: 


stimmen. Schon seit langem war es mir aufgefallen, dass 
L minor, auch wenn sie an einer Stelle noch so reichlich auf- 
getreten war, nicht platzbeständig blieb, sondern meist schon 
in den nächsten Jahren verschwunden war oder durch L.biden- 
tata ersetzt. Nur eine kleine, flache Dolomitplatte unter Ge- 
büsch bei dem Schwalbenneste weiss ich, wo die Pflanze sich 
seit Jahren erhielt; aber gerade hier war es auffällig, dass die 
Randtriebe, welche einzeln seitwärts wuchsen, in 1..bidentata 
übergingen. Es lag nun die Vermutung nahe, dass hier ein 
Mischrasen vorlag, deshalb legte ich typische minor-Pflanzen 
auf Torf im Oulturkasten, einerseits in ungeteilten Räschen, 
anderseits in einzelnen Pflänzchen. Diese letzteren nun wuchsen, 


alle zu typischer bidentata aus (Fig. a gibt sie in Naturdruck 
wieder) von denen där dichteren Räschen nur jene, welche sich 
am°Aussenrande einzeln ausbreiten konnten; die mittleren da- 
gegen wuchsen in der alten Form weiter, wurden nur etwas 
grösser und die Gemmenbildung war beschränkt. Ein weiterer 
gleicher Versuch auf humösen Laubwaldboden im Garten er- 
gab denselben Erfolg; über reinem Lehmboden blieben die- 
Pflanzen jedoch unverändert. Es gelang mir aber auch im 
Freien junge L.bidentata zu finden, deren Stengel auf längere- 
oder kürzere Strecke genau die Form der Lminor boten. 
(Fig. b). Daraus ergibt sich meines Erachtens die grössere 
Wahrscheinlichkeit dafür, dass unsere hiesige typische Kalkerde- 
pflanze von L.minor eine Kümmerform von L.bidentata dar-. 
stellt, die infolge ungünstiger Lebensbedingungen auf einem 
Jugendlichen Entwicklungszustand stehen bleibt und nun zur 


= 


Erhaltung der Art durch reichliche Gemmenbildung zusagendere 
Lebensbedingungen zu erreichen strebt. Aber — — es ist sehr 
die Frage, ob nicht auch L.heterophylla unter widrigen Um- 
. ständen ähnliche Kümmerformen ausbildet hier und vielleicht 
anderswo noch mehr, wie im Norden, wo L.bidentata ja selten 
ist. (Vergl. Jensen Danmarks Mosser S. 183; auch N. Malta: 
Beiträge zur Moosflora des Gouv. Pleskau S. 34 nennt L.minor 
am Grunde von Baumstämmen sehr verbreitet.) 

Ich sah im Hohengebrachinger Walde auf noch ganz 
weissem. Hirnschnitte junge Lophocolea auftreten, die nach 
der Kleinheit der Pflanzen, der Blattform und der gelblichen 
Färbung zu minor zu gehören schienen, aber die für hiesige 
Verhältnisse ungewöhnliche Unterlage und das Fehlen der 
Gemmen wiesen auf heterophylla; leider gingen die Pflanzen 
in der Sommerdürre ein, so dass die Weiterentwicklung nicht 
verfolgt werden konnte. Ganz ähnliche Pflanzen sah ich von 
einem faulen Stamme aus dem Frankenwalde, bei denen sogar 
einige Blättchen leichte Gemmenbildung zeigten. Aus diesem 
Grunde hielte ich es für verfrüht, L.minor als eigene Art ein- 
zuziehen und erhoffe mit Douin „une etude plus attentive A 
confirmer ou infirmer le resultat de ses conclusions.“ 

Chiloscyphus Corda. 

Flache, gelblich- bis schwarzgrüne Überzüge auf Erde und 
moderndem Holze oder in Sumpf und Wasser als gedrängte 
Polster bis in aufsteigenden und schwimmenden Watten. Stgl 
+ verzweigt mit seitlichen Ästen. Bltr wechselständig, zu- 
meist genähert, dorsal wenig herablaufend, seitlich flach aus- 
gebreitet, im Umriss rundlich kurz rechteckig, an der Spitze 
abgerundet, quergestutzt bis + leicht eingeschnitten. Bltzellen 
rundlicheckig, meist dünnwandig ohne Eckverstärkungen. Ku- 
ticula glatt. Unterbltr klein, länglich-eifg, £ tief in 2 lanzett- 
lich-pfriemenfge Abschnitte geteilt. Autoecisch. Antheridien 
in kleinen dorsalen_ Taschen am Grunde sonst wenig verän- 
derter Bltr, zu mehreren Paaren hinter einander an den 
Sprossen in der Nähe der 2 Blüte. 2 Ast seitenständig, kurz 
mit wenigen kleineren, 2teiligen, anliegenden Hüllbltrn. Kelch 
becherfg, weit vorragend mit tief 3lappiger Mündung, Lappen 
bei der Reife zurückgebogen. Haube frei im Kelche, keulig 
bis birnenfg, so lang oder länger als der Kelch, durch den 
Kapselaustritt unregelmässig 2—3lappig zerrissen. Kapsel lang- 
gestielt, oval, braun; Wandung 4-Ö5schichtig; aussen mit Ver- 
Jiekungsknoten, innen mit Halbringfasern. Sporen bräunlich, 


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feinwarzig 15 «. Elateren mit brauner Doppelspirale. Keim-: 
körner unbekannt. Sporenreife im Frühlinge. | 
I. Bltr satt- bis dunkelgrün, an der Spitze in der Mehr- | 
zahl (bes. am unteren Stglteile) breit abgerundet, Haube den 
Kelch überragend, Kelchmündung fast ganzrandig. 
x Bltzellen 25—30 u, Bltr genähert bis sich leicht deckend. 
O Pfl. als flachere Rasen auf Wald- und Wiesenboden 


polyanthus .;; 
OO. Pfl. als.+ gedrängte Polster auf Stein und Holz in 
und an fliessendem ı Wasser var. rivularis 


xx Bitzellen 30—50 u, aufrechte bis schwimmende, längere 
Pf. in Sümpfen und stehenden Gewässern, Bltr. lockerer ge- 
stellt var. fragilis 

ll. Bltr. gelbgrün,, an der Spitze quergestutzt bis + tief 
eingeschnitten, Bltzellen 40—504u, Haube kaum den Kelch 
überragend, Kelchmündung + gezähnt pallescens 

Chiloscyphus polyanthus (L.) Uorda 

Mittlere Pfl. in + dichten Überzügen von licht- bis braun- 
grüner Farbe auf Wald- oder Grasboden. Stgl. + 5 cm. lang, 
kriechend bis aufsteigend, + reich verzweigt. Bltr. sich ‚teilweise 
unterschlächtig deckend, sehr schräg angeheftet, dorsal etwas 
herablaufend, seitlich er im he rundlich kurz- 
rechteckig, an der wenig verschmälerten Spitze abgerundet oder 
bes. gegen die Stglspitze seicht ausgerandet mit abgerundeten 
Eckspitzen. Bltzellen dünnwandig, in den Ecken kaum ver- 


‚stärkt, 25—30u. Unterbltr klein lanzettlich, 1—- 2teilig. Kelch 
an den Lappen fast ganzrandig oder nur buchtig eingeschnit- 


ten. Haube weit über den Kelch vorragend. 
var. rivularis (Schrader) Löske 
Sattgrüne bis fast schwärzliche, oft eedehnke Polster . 
.an Stein und Holz in fliessendem Wasser. Stgl. kriechend, reich : 
verzweigt. Bltr. genähert, aber sich kaum deckend, kaum her- | 
.ablaufend und alle an der Spitze abgerundet. Bltzellen meist 
etwas kleiner, 20—25u, dünnwandig ohne Eckverstärkungen. , 
Unterbltr. meist einfach, oft fehlend. Zumeist steril, nur in sub- .. 


:terrestren Formen hie zu da fruchtend; Kelchlappen ganzrandig. i 


var. fragilis Roth s 

Grössere, schlaffe Pfl. in aufrechten oder ne 

Polstern in stehenden Gewässern oder zwischen Sumpfmoosen 

von hell-. bis trübgrüner Farbe. Stgl. bis über 2 dem. lang, we-. 

nig verzweigt. Bltr. genähert, aber meist: sich nicht, deckend,. : 

kaum .herablaufend, grösser, im Umriss rundlichquadratisch, mit; 
T 


OB 


gerundeter oder quergestutzter Spitze. Bltzellen grösser, 30 bis 
50 «, dünnwandig ohne Eckverdickungen. Meist nur in subter- 
restren Formen fruchtend, Kelchlappen mit einigen Zähnchen. 

Von der Ebene. bis zur Alpenregion zerstreut: A. (Aa?) 
H. W. W£. Wfr. R. Nj. Nk. Nb. 

Chiloscyphus pallescens (Ehrhart) Dumortier 

Mittlere Pfl. in gelblichen bis bleichgrünen Überzügen auf 
feuchter Erde, über morschem Holze und zwischen anderen 
Moosen. Stgl. ee, bis aufsteigend, wenig verzweigt. 
Bltr. sich nicht deckend, dorsal wenig herablaufend, seitlich 
ausgebreitet oder leicht bogig abwärts geneigt, im Umriss läng- 
lich rechteckig, an der Spitze quergestutzt bis + seicht un- 
gleich ausgebuchtet. Bltzellen chlorophyllarm, durchscheinend, 
zartwandig, 40—50u.. 0” Hüllbltr. mit einer dorsalen, eingebo- 
genen, 2zähnigen Tasche. Kelch tief 3lappig, die Lappen reich 
ungleich gezähnt. Haube kaum den Kelch überragend. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A. Ho. 
Wwb. W£. Nj. Nk. ; 

Harpanthus Nees 

Kleine oder grössere Pfl. von gelblichgrüner bis braunröt- 
licher Farbe auf schattigem Fels und moderndem Holz oder in 
Sümpfen. Stgl. kriechend bis aufsteigend, + verzweigt. Bltr. 
wechselständig, schief angeheftet, dorsal heblaufend, an der 
Spitze + eingeschnitten. Bltzellen dünnwandig mit + verstärk-- 
ten Ecken. Kuticula glatt. Unterbltr. stets vorhanden, dreiek- 
kig-lanzettlich, bogig abstehend. Beide Arten meist dioecisch 
in getrennten Rasen. f und © Blütenstände knospenfg. auf. 
eigenen kurzen, ventralen Ästchen aus den Achseln der Unter-. 
© Aste meist reichlich, oft paarweise mit kleinen, bauchi- 

gen Hüllbltrn. Q Äste meist nur mit 2—3 kleinen Hüllbltpaa- 
r en und etwas entfernt stehenden, gleichartigen Unterblt., oft- 
ganz hinter dem Sprossblt. Sen, Der entwickelte Kol 
im unteren Teile fleischig und in die Spross-spitze versenkt, et-- 
was gekrümmt, an der Mündung faltig, ungleich gelappt oder 
gezähnt. Kapsel oval, rotbraun; Wandung 2schichtig, aussen. 
mit Verdickungsknoten, innen mit Halbringfasern. Sporen braun, 
+ glatt. Elateren mit brauner Doppelspirale. Keimkörner selten: 
bei H. scutatus. 

Kleine, straffe PA von kätzchenfgem Aussehen auf Stein 
und Holz, Bltr. 1/3 in 2 spitze Lappen geteilt, Bltzellen rund- 
lich, von der Spitze zur nn rasch grösser und mit starken: 
Ecken | seutatus. 


PEN 


Grössere weiche Pfl. auf Moor und Sumpf. Bltr. nur seicht 
eingeschnitten, Bltzellen unregelmässig 6 eckig, ziemlich gleich- 
gross mit fehlenden oder schwachen Eckverdickungen 

Flotowianus. 

Harpanthus Flotowianus Nees 

Mittlere bis grosse Pfl. in schwammigen Rasen von gelb- 
lichgrüner bis bräunlicher Farbe in Sumpf und Moor oder ein- 
zeln zwischen anderen Moosen. Stgl. 2—8 cm lang, schlaff, nie- 
derliegend bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr. sich leicht dek- 
kend, sehr schräg angeheftet, dorsal wenig herablaufend, seit- 
lich vorwärts abstehend, im Umriss breitrundlich mit seichter, 
—+ halbrundlicher Spitzenbucht und 2 ungleichen, spitzen oder 
stumpfen Abschnitten. Bltzellen 6eckig, dünnwandig mit kaum 
verstärkten Ecken, durchscheinend, 20 u. Unterbltr lanzett- 
lich oder eifg, zur Hälfte 2teilig, ganzrandig oder mit je einem 
Seitenzahne. 7 Äste mit 3-5 Paaren kleiner, bauchig hohler, 
tiefer ausgeschnittener Hüllbltr. 2 Hüllbltr 2—3paarig, die 
obersten 2—3teilig. Unterblt fast gleichgross, 1—2teilig. Kelch 
keulenfg, oben 3—5faltig und lappig, Mündung kerbig. Sporen 
fein punktiert, 12 u; Reife im Sommer. 

Tritt hauptsächlich in zwei Formen auf: 

f. ferrugineus Nees. Die kleinere Form der weniger nassen 
Standorte, die reichlicher fruchtet, mit niederliegenden StgIn 
und + gebräunten Bltrn. 

f. flavipallidus Nees. Die grössere, bleichgrüne, mehr auf- 
rechte Form der Sümpfe. | 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut: 
As. Wb. | 

Harpanthus scutatus (Weber et Mohr) Spruce 

Kleine Pfl. in gelblichen bis bräunlichsn Rasen auf schat- 
tigem Gestein oder moderndem Holze. Stgl 1/,—2 cm lang, 
niederliegend, meist reich verzweigt. Bltr kätzchenfg gedrängt, 
sich + deckend, schief angeheftet und wenig herablaufend, auf- 
wärts abstehend und meist gegen einander geneigt, aus breiter 
Basis rundlich eifg, ‘!/;, stumpfwinklig eingeschnitten mit 2 
spitzen, zusammen neigenden Abschnitten. Bltzellen rundlich 
mit starken Ecken, von der Spitze zur Mitte rasch grösser, 
20—35 «. Unterbltr gross, breitlanzettlich bis spitzeifg, ganz- 
randig oder mit je einem Seitenzahne, sichelfg gebogen. d 
Äste sehr kurz. 2 Hüllbltr 2paarig, den Stglbltrn ähnlich, 
Unterblt breitlanzettlich. Kelch klein, spindelfg, oben stumpf 
dreikantig und mit 3-5 gekerbten Lappen. Sporen glatt, 10 «; 

7* 


— 100 — 


Reife im Sommer. Keimkörner sehr selten, hellgrün, eilänglich, 
2zellig, an den Spitzen der Bltr kurzer, ventraler Äste. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut: 
A. Ho. Wb. Wf. N). 

Geocalyx graveolens Nees 

Mittlere Pfl. in gelblich- bis bläulichgrünen Überzügen auf 
feuchter Erde oder Felsen, im frischen Zustande scharf riechend. 
Stgl 2-3 cm lang, kriechend, wenig verzweigt. Bltr wechsel- 
ständig, sich & unterschlächtig deckend, schräg angeheftet, 
nicht herablaufend, seitlich flach ausgebreitet oder etwas vor- 
- wärts gerichtet, aus breiter Basis rundlich-quadratisch bis kurz 
breit-eifg, durch + weite, spitze oder stumpfe Bucht zu !/, in 
2 oft ungleiche, meist spitze Lappen geteilt. Bltzellen rund- 
licheckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, 20 u. 
Kuticula wenig rauh. Unterbltr anliegend, lanzettlich, tief 
2teilig. Autoecisch auf kleinen Ästen aus den Achseln der 
Unterbltr. Archegonien an der Spitze kurzer Ästchen zwischen 
schuppenfgen Hüllbltchen.. Nach der Befruchtung wird der 
Ast zum gelblich-weissen, fleischigen, flaschen-, walzenfgen 
Fruchtsacke umgebildet und in das Substrat eingesenkt, wäh- 
rend das befruchtete Archegonium mit dem Blütenboden in die 
krugfge Höhlung versenkt wird. Kelch fehlt; Haube halb so 
lang als der Fruchtsack. Kapsel walzenfg, dunkelbraun bis 
zum Grunde in 4 lanzettliche Klappen sich teilend. Wandung 
zweischichtig, aussen mit knotigen Verdickungen, innen mit 
Ringfasern. Sporen hellbraun, glatt, 10 «; Reife im Ende 
Frühling - Sommer. Elateren mit brauner Doppelspirale d 
Äste klein älırenfg, zwischen und neben den © Blüten; Hüll- 
bltr 4—6paarig, viel kleiner als die Stglbltr, bauchig hohl, tief 
2teilig mit langem Zahne am aufgebogenen Vorderrande. Keim- 
körner unbekannt.. Von der Ebene bis in die untere Schnee- 
region zerstreut: A. W. Wf. Nj 2. Nk. 

Trigonantheae Spruce \ 

Istnur eine künstliche, nicht auf natürliche Verwandtschaft 
gegründete Gruppe, aufgebaut auf den dreikantigen Kelch — 
eine Kante: auf der Ventralseite und 2 auf den Seiten. Sie 
zerfällt in 3 Verwandtschaftskreise: 

1. Bltr ünterschlächtig, + tief zweiteilig, Unterbltr klein, 
oft nur in den Blütenständen, Q Blüten und Kelche an Haupt- 
oder Ventralästen Cephalozieae 

..2.Bltr oberschlächtig, ungeteilt oder nur kurz eingeschnitten, 
Unterbltr- stets deutlich. vorhanden, ganz oder 2 und mehr- 


— 101 — 


teilig. Stgl ohne Flagellen; die © Blüte wird zu einem erd- 
wärts gekehrten Fruchtsacke Calypogeia 
3. Bltr oberschlächtig, 3—4teilig, Unterbltr ebenfalls 3—4- 
teilig, Stgl mit reichlicher Flagellenbildung, © Blüten und Kelche 
auf kurzen ventralen Ästen Lepidozieae 
Gephalozieae Dumortier 
Cephalozia Dumortier | 
In den typischen Formen kleine bis kleinste Pfl. von 
grüner, rötlicher bis schwärzlicher Farbe auf verschiedenster 
Unterlage. Stgl meist kriechend, + verzweigt. Stglbltr + tief 
2teilig, ganzrandig. Zellnetz meist ohne besonders starke Eckver- 
dickungen. Unterbltr am sterilen Stgl häufig ganz fehlend oder 
sehr klein. /’ Blütenstände an Hauptästen oder ventralen Sprossen; 
Antheridien einzeln in sackigen Hüllbltrn. © Blüten an Hauptästen 
bei Cephaloziella oder an meist kurzen ventralen Sprossen bei 
Cephalozia. Hüllbltr grösser als die Stglbltr, unter sich und 
mit den Unterbltrn + verwachsen. Kelch + vorragend, eifg 
bis eylindrisch, oben + tief 3—Ökantig, an der Mündung zu- 
sammengezogen. Kapsel oval, bräunlich; Wandung in der 
Regel 2schichtig mit Bieten aussen und Halbring- 


fasern innen. Elateren mit 
brauner Doppelspirale. Keim- 
körner vielfach entwickelt. 

I. Blteinschnitt kaum Ya 
Lappen rundbogig, Stgl mit 
bleichen Stolonen und Un- 
terbltrn 

x Kleine nur etwa !/, cm 
lange Pfl. auf Humus; Bltr 
kurz eirundlich, sich teilweise 
deckend, Bltzellen 20-25 u, 
starkwandig, Hüllbltr dem 
Kelch anliegend Franceisii 

xx 3—20 cm lange Pfl. 
auf’ Moorboden bis schwim- 
mend, Bltr länglich eirund- 


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Hüllbltr und a: von 1. Cepha- 
lozia bicuspidata la. var. ambigua 
2. C.pleniceps 3.C.conivens 3a. var. 
compacta 4. C.Loitlesbergeri 5.C.media 
6.C.macrostachya 6. var. spiniflora 7. C. 
reclusa 8. C.leucantha 9. C. Franeisii 
10, C.fluitans 11. C.elachista 12. C.my- 
riantha 12a. var. Japiana 13. C.rubella 
14. C. Hampeana 15.C.Starkei 15a. var. 
papillosa-Bltumriss. 


lich, locker gestellt, Bltzellen 30 - 50 «, dünnwandig, Hüllbltr 


mit der oberen Hälfte abstehend 


flüitans 


(Gymnocolea hat ganz ähnliche Bltr, aber die Ubltr und 
die Flagellen fehlen in der Regel und = freie, birnige Kelch 
dieser Art verrät sie zumeist obendrein.) 

II. Blteinschnitt '/, und tiefer, Lappen spitz oder stumpf, 


— 102 — 
aber nicht rundbogig, Stgl ohne Stolonen, Unterbltr vielfach 
nur in den Blütenständen. 

1. Kleinste Pfl. Bltzellen nur 10_ 20 u“, Bltr kaum oder 
wenig breiter als der. Stgl, fast quer angeheftet. 

a. In der Regel nur auf morschem Holze. 

x Bltausschnitt rundbogig weit, Hüllbltr 2—-3teilig, am 
Rande dornig gezähnt, Kelechmündung durch 5-6 Zellen lange 
Zähne + gefranst, grün, dioec. reclusa 

xx Bltausschnitt stumpfwinklig, Hüllbltr 2teilig am Rande 
nicht gezähnt, selten nur leicht gekerbt, Kelehmündung nur 
mit lzelligen Vorsprüngen gekerbt, Kelch und / Blüten weiss- 
lich, dioec. leucantha 
- xxx Ausschnitt spitzwinklig, Hüllbltr 2teilig, dornig ge- 
zähnt. Kelchmündung gekerbt, paroec. 

myriantha f. Jaapiana 

b. In der Regel nur auf Erde und Fels. 

x Kleine Unterblir auch am sterilen Stgl vorhanden, 
wenigstens an der Spitze, Hüllbltr + gezähnt 
O Stglbltr ®/, geteilt und + gezähnt, Bltzellen länglich 


rechteckig elachista 
OO Stelbltr !/, geteilt, ungezähnt, Bltzellen rundlicheckig 
paroecisch | | myriantha 
dioecisch Starkei - 


xx Unterbltr am Stgl fehlend, autoecisch. 

O& Bltr nicht breiter als der Stgl, Lappen am Grunde 
4—6 Zellen. breit, aufwärts abstehend, nur die innersten Hüll- 
bltr feingezähnt, Mündung des 'oft rötlichen Kelches ausge- 
bleicht rubella 

CO8Bltr breiter als der Stgl, Lappen am Grunde 6—8 Zellen 
breit, seitlich abstehend bis rückgebogen, die 3 Paar Hüllbltr 
+ gezähnt, Kelchmündung nicht ausgebleichtt Hampeana 

2. Kleine bis mittlere Pfl. Bltzellen 25—50 u, Bltr stets 
deutlich breiter als der Stgl. 

a. Bltr. (ausser bei den Wasserformen) fast quer angeheftet. 

O 2 und mehr cm lang, Zellen in der Bltmitte 35—40 u, 
Wände nicht besonders verstärkt, Hüllbltr 2—3teilig, am Rande 
+ gezähnt, vielgestaltige, häufige Pfl. .  bicuspidata 

OO Kaum über Y, cm lang, Zellen 25-35 u, Wände 
schwach verdickt, Hüllbltr ganzrandig, teilig; alpine Form d. 
Vorigen ambigua 

b. Bltr sehr schräge bis fast längs angeheftet, dorsal + 
herablaufend. 


—108 — 


O Bitzellen in der Bltmitte 35 und mehr u. 

x Stgl mit 8—10 sehr grossen, dünnwandigen Rindenzellen, 
Bltr 8—10 Zellen breit, Zellen 45-50 u, Ilüllbltr schmal 
3—5teilig, ganzrandig, Kelchmündung mit 4-5 Zellen langen 
Wimpern connivens 

xx Stgl mit 12—16 nicht so auffällig grossen Kindenzellen, 
- Bltzellen 35—45 u. 

v. Grössere Pfl., Bltr 12—20 Zellen breit, Hüllbltr 3—4- 
teilig, ganzrandig, oloiemändung nur durch vorspringende 
Zellen gekerbt. | pleniceps 

vv. Kleinere Pfl., Bltr 8-10 Zellen breit, Hüllbltr 2—Steilig, 
mit einzelnen Zähnen, Kelchmündung mit 2-4zelligen Wimpern 

| compacta 

OO Bltzellen in der Mitte unter 35 u. 

x Bltlappen zusammen neigend, Bltzellen 25—30 u, dünn- 
wandig, 10—12 grössere Stglrindenzellen, Lappen der Kelch- 
mündung nur durch vorspringende Zellen gekerbt media 

xx Bltlappen in der Regel nicht zusammenneigend, Blt- 
zellen 30—35 «, Lappen der Kelchmündung lang zerschlitzt. 

v. Die 10 Stglrindenzellen gleichgross mit den inneren, 
Bltzellen derbwandig, Hüllbltr in 2—4 ganzrandige, ungleiche 
Lappen tief. zerschlitzt, autoecisch Loitlesbergeri 

vv. Stglrindenzellen wenig grösser als die Innenzellen, 
Bltzellen dünnwandig. 
| y. Hüllbltr 2teilig, nur am Grunde mit je 1 grossen Zahne, 
Kelchmündung mit langen, ungeteilten Zähnen, dioecisch 

Dates 
yy. Hüllbttr 2— — teilig, Be und scharf gezähnt, Kelch- 
mündung mit langen Zähnen, die am Grunde noch einmal ge- 
zähnt sind, dioecisch und aynegisch | . .. spiniflora 


'Cephalozia bicuspidata (L.) Dumortier- 

Vielgestaltige Pfl. in dichten Rasen oder vereinzelt ce 
anderen Moosen von bleich- bis dunkelgrüner Färbung, seltener 
rotbraun bis schwärzlich, zumeist auf feuchtem Boden und 
faulem Holze. Stgl kriechend oder aufsteigend, bis 2 cm. lang, 
' reich verzweigt, Bltr näher oder entfernter gestellt, sparrig ab- 
‚stehend oder enge anliegend, schräge bis fast quer angewachsen, 
12—14 Zellen breit, im Umriss rundlich quadratisch, durch eine 
'weitwinklige Bucht bis fast zur Mitte in 2 spitze, meist gleich- 
grosse, gerade oder zusammen neigende Lappen geteilt. Blt- 
zellen 35 «, durchscheinend, unregelmässig 5—beckig, mit gleich- 
amässigen wenig starken Wänden, Unterbltr am Stgl fehlen. 


— 104 — 


Autoecisch. 5 Blütenstände auf ventralen Ästen in der Nähe der 


2 mit bauchigen Hüllbltrn. @ Hüllbltr gedrängt grösser, spitz 
2—3teilig mit + reich gezähnten Rändern. Unterbltr ähnlich. 
Kelch weit vorragend, weisslich, einzelschichtig, weit herab 
- 3kantig, an der schwach verengten Mündung kurz 1—2zellie 
gezähnt. Sporen rotbraun, fein dichtwarzig, 15 «; Reife im 
Frühling bis Sommer. ee selten, in gelbgrünen end- 
ständigen Köpfchen kleiner Äste, Biraile, oval. 

ne den vielen Formen seien nur genannt: 

f. conferta Nees. Die dicht beblätterten, kätzchenfgen, 
xerophytischen Formen. 

f. setulosa Sprüce Schattenform mit langen in 2—A4zellige 
Haare auslaufenden Lappen. e: 

f. Lammersiana Hübener. Die hygrophyte Form feuchter 
Standorte oder auf faulem Holze. Meist dichte licht- bis braun- 
grüne Polster schlafferer, aber höherer Pfl., Bltr entfernter, vor- 
wärts abstehend, 14—16 Zellen breit, spitzwinklig in 2 meist 
ungleiche Tangen geteilt. Bitzellen grösser, 40 u. Q Äste 
länger, Hüllbltr gespreizt abstehend; Kelch grün, oben 5-6- 
faltig mit 2—3zelligen Zähnchen. 

f. aquatica Limpricht. Das im Wasser flutende Extrem 
der Art. Stgl sehr verlängert fadenfg, Bltr sehr entfernt, fast 
längs angewachsen. @ Hüllbltr tief geteilt, wenig gezähnt. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen 
Gebieten verbreitet. 

var. ambigua Massalongo 

Niedrige, tiefbraune bis schwärzliche Rasen auf Erde und 
Fels. Stgl !/, cm lang, reich verzweigt. Bltr kätzchenfg dicht 
oder lockerer, fast quer angeheftet, gehöhlt, dem Stgl aufwärts 
angedrückt, breiteifg bis quadratisch, durch eine stumpfe Bucht 
über !/, in 2 gleichgrosse, stumpfe oder spitze Lappen geteilt. 
Unterbltr bisweilen am Stglende vorhanden, klein, spiessfg. 
Bltzellen 4—6eckig mit gleichmässig schwach verstärkten Wän- 
den und Ecken, 30 u. Autoecisch. « Blüten mittelständig mit 
wenigen base Hüllbltrn. © Hüllbltr grösser, eifg, '/; ın 
2 ganzrandige, spitze oder stumpfe Lappen geteilt. Unterbltr 


gleichgestaltet, nur wenig kleiner. Kelch + vorragend, tief 


herab 3kantig, an der gerade abgestutzten Mündung in 4—6 
kurze, fein gekerbte Lappen geteilt. Sporen und Keimkörner 
“unbekannt. | 

Von der N DralaentengDe bis in die untere Schneeregion 
zerstreut: Aa. 


— 105 — 


Cephalozia pleniceps (Austin) Lindberg 

Etwas grössere Pfl. in hell- bis gelbgrünen Rasen auf 
feuchtem Gestein, Moorboden oder zwischen anderen Moosen. 
Stgl + 2 cm lang, + verzweigt, alle Zellen derbwandig, die 
12—16 Aussenzellen grösser als die Innenzellen. Pltr meist 
12—18 Zellen breit, gedrängt, schräge angeheftet, auf der 
Oberseite herablaufend, im Umriss breiteifg, durch eine enge, 
stumpfe Bucht fast '/, in 2 stumpfspitze Lappen geteilt. Blt- 
zellen unregelmässig 6eckig, gleichmässig diekwandig, + 40 u. 
Unterbltr. selten vorhanden, klein zungenfg. Autoecisch.. 
Ähre end- oder mittelständig an Hauptachsen, dicht kätzchenfg, 
Hüllbltr halbkugelig hohl, gegen einander neigend, am Grunde 
mit einem stumpfen Zahne,. @® Hüllbltr grösser, tief 3 bis 
4teilig mit lanzettlichspitzen Lappen, meist ganzrandig. Un- 
terblt 2teilig;. Kelch weit vorragend, walzenfg, oben stumpf 
3kantig, an der verengten Mündung kurz gekerbt, in der un- 
teren Hälfte fleischig, 2—3 Zellen dick. Sporen dunkelbraun, 
warzig, 14 u. Keimkörner ei- bis birnfg an den Bltspitzen 
endständiger Köpfchen. 

f. concinnata K. Müller. 

Trockenformen über Gestein. Stgl dicht kätzchenfg beblät- 
tert; Bltr fast kreisrundlich, nicht herablaufend, stark gehöhlt. 

f. macrantha Kaalaas et Nicholson 

Sumpfform zwischen Sphagnen u. ä. Stgl sehr locker be- 
blättert, Bltr fast längs angeheftet, wenig herablaufend, 12 Zellen 
breit, Zellnetz bis 50 « weit. 2 Äste verlängert. 
 f. aquatica K Müller 

Die untergetauchte oder schwimmende Form. Stgl mehrere 
cm lang, sehr entfernt beblättert, Zellnetz bes. am Grunde weit. 

Von der Ebene bis an die Grenze der Schneeregion zer- 
streut: A. Ho. W._Wf£f. 

Cephalozia connivens (Dickson) Spruce 

In lichtgrünen bis gelblichen Räschen auf moorigem Boden 
und faulem Holze oder eingesprengt zwischen anderen Moosen. 
Stgl bis 5 cm lang, kriechend, zart, + verzweigt. Stglquer- 
schnitt mit 8—10 sehr grossen, zartwandigen Aussenzellen, 
"Innenzellen klein und dickwandig. Bltr entfernt, fast längs 
angeheftet, weit herablaufend, meist seitlich ausgebreitet, 8 
bis 10 Zellen breit, im Umriss aus breiter Basis rundlich, durch 
eine elliptische Bucht zu !/, in 2 stumpflichspitze, meist zu- 
sammenneigende Lappen geteilt. Bitzellen gross, 45-50 «., 
“rundlich 5—-6eckig, zartwandig ohne besondere Eckverstär- 


— 106% $ 


kungen. Unterbltr fehlend. Autoecisch. & Blüten in dichten 
kätzchenfgen Ährchen mit kleineren, bauchig hohlen, quer an- 
'.gehefteten Bltrn, die meist noch einen dorsalen öingebegenen 


Zahn tragen. R Hüllbltr in mehreren Wirteln, nach oben 


schnell grösser, !/, handfg 3—Ö5teilig mit schmalen, ganz- 
randigen, spitzen Lappen, Unterbltr tief 2teilig, oft noch mit 
einem Zahne. Kelch nur halbvorragend, länglich eifg, unten 
2schichtig, oben stumpf Skantig zusammengezogen, an der 
gelappten Mündung mit 4—5zelligen Wimpern. Sporen rot- 
bräunlich, warzig, 15 «: Reife im Frühling-Sommer. Keim- 
körner an den obersten Bltrn, eifg, 1zellig, zartwandig. 

var. compacta Warnstorf (als Art) 

Pfl. kleiner in dichten bräunlichen Rasen; Stgl mit 12 Aussen- 
zellen, die aber manchmal kleiner sind : bei der Hauptart; 
Bltr oft + gedrängt, Zellen 35—45 „„ ®2 Hüllbltr an den 
Rändern mit einzelnen, grösseren Zähnen; Kelch etwas weiter 
vorragend, Wimpern i& Kelchlappen 2— Belle Sporen fein- 
warzig, 8 u. 

Von der Ebene bis in die obere Alpenregion zerstreut: 
A. Ho. Hu. W. Wf£. Nj. Nk. Die Var. bisher nur Ho. 

Cephalozia Loitlesbergeri Schiffner 

Gelblichgrüne dichte Rasen auf moorigem Boden oder zwi- 
schen anderen Sumpfmoosen eingesprengt. Stgl 1 cm lang 
mit 10 zartwandigen grossen Rindenzellen, + verzweigt und 
mit Stolonen. Bltr locker bis sich berührend, im Umriss qua- 
dratisch-eifg, '/, durch scnmalwinklige Bucht in 2 meist ab- 
stehende Lappen geteilt, deren Spitzen in 2—3 Einzelzellen 
auslaufen, am Stgl kurz herablaufend, seitlich ausgebreitet und 
leicht vorwärts gerichtet, 10—12 Zellen breit. Biltzellen rund- 
lich-eckig, derbwandig mit schwch verstärkten Ecken, 30 ». 
Autoecisch. c Äste mit 4—6 Bltpaaren, deren Lappen ein- 
gekrümmt sind. © Hüllbltr tief in 2—4 ungleich pfriemenfge, 
ungezähnte Lappen geteilt und dem Kelche aufrecht anliegend; 
Unterblt ähnlich. Kelch ?/; vorragend, lang walzig bis spin- 
delfg, durchaus einschichtig, tief herab 3kantig, oben stark 
faltig, an der Mündung in pfriemenfge Lappen geteilt, deren 
Spitzen in 3-6zellige Haare enden. Sporen rotbraun, 12 u; 
Reife im Hochsommer. | 

Bisher nur selten unterschieden: As. Ho. 

Gephalozia media Lindberg 

Lichtgrüne, flache Rasen auf feuchtem Fels, Mocchoden 
und bes. faulem Holze. Stgl meist niederliegend, wenig. ver- 


en BA ee en 


rw 


— 17 — 


zweigt, Querschnitt mit 10—12 grossen Rindenzellen und + 14 
viel kleineren Innenzellen. Bltr 7—14 Zellen breit, meist 
locker stehend, sehr schräg bis fast längs angeheftet, weit 
herablaufend, im Umriss aus breiter Basis rundlich, durch eine 
rundliche Bucht !/,; in 2 spitze zusammenneigende Lappen ge- 
teilt. Bltzellen unregelmässig 5- 6eckig, rings gleichmässig 
wenig dickwandig, 25 «u. Dioecisch. c Blüten in end- oder 
mittelständigen, kurzen Ährchen, Hüllbltr sackig hohl mit ein- 
gebogenen Lappen, oft mit einem dritten Zahne. © Hüllbltr 
grösser, !/, 3—4teilig oder tief 2teilig mit je 1 Seitenzahne, 
ganzrandig. Unterbltr ähnlich. Kelch weit vorragend, schmal 
spindelfg,im unteren Teile 2schichtig, oben stumpf 3kantig, an 
der zusammengezogenen Mündung durch vorspringende Zellen 
kurz gekerbt. Sporen rotbraun feinwarzig, 10 u; Reife gegen 
Ende Frühling-Sommer. Keimkörner rundlich bis vieleckig, in 
endständigen gelbgrünen Häufchen an aufrechten Ästchen. 

f. conferta Nees Dicht beblätterte, kätzchenfge Trocken- 
form; Bltr sehr hohl, kaum herablaufend. 

f. Jaxa Nees Lockerrasige Form feuchter Felsen, zwischen 
Sumpfmoosen; Bltr entfernter, etwas grösser. 

Von der Ebene bis in die obere Alpenregion. verbreitet: 
A. Ho. Hb. W. Wf. Wfr. Nj. 1. 

Cephalozia macrostachya Kaalaas 

Lichtgrüne, lockere Rasen auf moorigem Boden oder zwi- 
schen anderen Sumpfmoosen kriechend. Stgl bis 2 cm lang, 
+ verzweigt; Rindenzellen kaum grösser als die inneren. Bltr 
breit eifg-rundlich, 10—16 Zellen breit, fast längs angeheftet, 
dorsal wenig herablaufend, seitlich ausgebreitet oder leicht vor- 
wärts; 1/, durch rundliche oder stumpfe Bucht in 2 spitze, 
meist abstehende Lappen geteilt. Zellen rundlich-eckig, dünn- 
wandig, in den Ecken kaum verstärkt, 35 «. Dioecisch in 
gemischten Rasen. Blüten in weisslichgrünen Ährchen, die 
oft an der Spitze wieder in. vegetative Triebe übergehen, 
Hüllbltr bis 20 paarig, gedrängt aufwärts stehend, leicht ge- 
höhlt und '/, zweigeteilt, am Aussenrande + gezähnt; Unterbltr 
ähnlich. 2 Hüllbltr 2—3paarig, grösser, dem Kelch aufrecht 
anliegend, bis zur Mitte in 2 lanzettlich spitze Lappen geteilt, 
deren Aussenränder meist nur am Grunde einen grösseren Zahn 
tragen; Unterblt ähnlich. Kelch weit vorragend, unten 
2schichtig und cylindrisch, oben 3kantig; Mündung mit langen, 
einzellreihigen Zähnen. Sporen noch unbekannt. Keimkörner 
gelbliehgrün, eifg, einzellig, in kleinen Endköpfchen. 


18 — 

f. aquatica (Hintze et” Loeske) Schiffner 

Untergetauchte bis schwimmende Wasserform. Stgl bis 
5 cm lang, Blätter sehr entfernt, stark herablaufend, Einschnitt 
nur schmal. Bltzellen in der Mitte 40 u. | 

var. spiniflora Schiffner (als Art) 

Neben dioecischen auch synoeecische Blüten. ®@ Hüllbltr 
2—4 teilig, am Aussenrande reichlich scharf gezähnt; Zähne 
der Kelchmündung am Grunde noch weiter gezähnt. 

Bisher nur selten beobachtet: Ho. 


Cephalozia reolusa (Taylor) Dumortier 


Zarte, sattgrüne Überzüge auf morschem Holze zumeist. 
Stgl bis 1 cm lang, + verzweigt, kriechend. Bltr wenig breiter 
als der Stgl, locker gestellt, schief angeheftet, kaum herab- 
laufend, zweiseitig flach ausgebreitet, 10-15 Zellen in der 
Breite; im Umriss aus etwas verengerter Basis breit eifg bis 
fast quadratisch, durch eine weite halbkreisfge Bucht bis '/,; in 
2 spitze, gerade abstehende Lappen geteilt. Blattzellen 4— beckig, 
mit gleichmässig verdickten Wänden, 20 u. Dioecisch. © Blüten 
end- oder mittelständig mit wenigen bauchig hohlen Hüllbltrn, 
deren eingekrümmter Vorderrand einen dritten Zahn trägt. e) 
Hüllbltr grösser, durch spitze Einschnitte in 2 -3spitze Lappen 
geteilt, deren Rand + dornig gezähnt ‘ist; Unterbltr ähnlich. 
Kelch weit vorragend, schmal cylindrisch, einzellschichtig, weit 
herab deutlich 3kantig, an der verengten Mündung durch 5 
bis 6 Zellen lange Zähne gefranst. Sporen braun, 7 u, Reife 
im Sommer. Keimkörner einzellig, eifg, in gelbgrünen Häufchen 
endständig an zarten Ästchen. 


In der Ebene selten, meist nur in der Bergregion zerstreut: 
A..Ho.-W. N]. 2: 


Cephalozia leucantha Spruce 


Zarte, sattgrüne Überzüge auf faulem Holze zumeist. Stgl. 
+ 1 cm lang, kriechend, + verzweigt, die 10 Rindenzellen 
grösser als die Tnheheeotn Blätter meist locker gestelit, schief 
angeheftet, wenig breiter als der Stgl, 6—8 Zellen breit in der 
Mitte, im Umriss aus verengerter Basis eifg, !/; weitwinklig, 
eingeschnitten und in 2 stumpfspitze, etwas eingebogene Lappen 
geteilt. Bltzellen rundlicheckig, gleichmässig derbwandig, 15 «. 
Dioecisch in gemischten Rasen. © Blüten weisslich, dick 
ährenfg, Hüllbltr bis lOpaarig, grösser, sackig hohl, quer an- 
geheftet, über '/, in 2 zusammenneigende, spitze Lappen ger 
teilt. @ Blüten, oft mehrere nebeneinander, weisslichgrün, 


— 109 — 


Hüllbltr grösser und grosszelliger (20 u), Y/, in 2 spitze meist 
ganzrandige Lappen geteilt. Unterblt ähnlich. Kelch über 
die Hälfte vorragend, walzenfg, an der stumpf Skantigen Mün- 
dung durch einer B Zellen kurz gezähnte Lappen. Sporen 
rotbraun, feinwarzig, 9 u. Keimkörner gelbgrün, kugelig-eifg, 
einzellig, am Ende grösserer Bltr kopffger Ästchen. Reife gegen 
Frühlingsende-Sommer. 

Von der unteren Bergregion bis in die untere Alpenregion 
zerstreut: A. W. 


Cephalozia Francisii (Hooker) Dumortier 
(©. Franeisci) 


Seltene kleine Pfl. in niederen Räschen auf sandigem, tor- 
figem Boden von rotbrauner oder grüner Farbe, Stgl !/,;, cm 
lang in der Erde kriechend mit oberirdischen Ästen und unter- 
seits mit weisslichen Stolonen. Bltr meist dachziegelig sich 
vorwärts gerichtet deckend, schräg angeheftet, nicht herab- 
laufend, leicht gehöhlt, im Umriss aus verengerter Basis rund- 
lich-eifg, durch eine meist rundbogige Bucht !/, eingeschnitten 
. mit 2 allermeist bogigstumpfen Lappen. Bltzellen rundlich- 
‚eckig mit gleichmässig verdickten Wänden, 25 u, am Grunde 
‚grösser. Unterbltr stets vorhanden, klein, zungenfg oder un- 
gleich 2lappig. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen 
'Ö Blüten endständig an Haupt- oder Ventralsprossen, Hüllbltr 
:gehöhlt, meist mit einem Zahne am Grunde. 7 Hüllbltr grösser, 
bis !/, in 2—3 stumpfe Lappen geteilt, am Rande manchmal 
höckerig uneben. Unterbltr ähnlich, teilweise verwachsen. 
Kelch weit vorragend, bräunlich, eifg bis zum Grunde 3kantig, 
.an der verengten, oft ausgebleichten Mündung mit ganzrandigen 
bis kurz gezähnten Lappen.- Sporen rotbraun, rauh, 15 u; 
Reife im Mai-Juli. Keimkörner hellgrün bis gelbrötlich, viel- 
‚eckig, derbwandig, an der Spitze kleinblätteriger Triebe. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion sehr zer- 
streut: As. Nj. (Schwandorf.) 


Cephalozia fluitans (Nees) Spruce 

Dunkelgrüne bis gebräunte und schwärzliche Rasen auf 
Moorboden und zwischen Sumpfmoosen, oder auch frei schwim- 
mend. Stgl wenige bis 20 cm lang mit Ästen und Stolonen 
‚aus den Achseln der Unterbltr; Rindenzellen und Innenzellen 
fast gleichgross. Bltr entfernt gestellt, sehr schräg angeheftet, 
seitlich abstehend, aus verengter Basis schmal. eifg, '/; mit 
schmalem, stumpfen Einschnitte in 2 meist ungleiche stumpf- 


BE Ben. 


bogige Lappen geteilt. Zellen 6eckig, dünnwandig, 35 «. Unter- 
bltr kurz dreieckig-lanzettlich oder 2teilig dem Stgl anliegend. 
Dioecisch.  Ährchen an kurzen ventralen Ästen sehr dicht- 
blätterig, Bltr klein, stark gehöhlt, 3lappig. % Hüllbltr 3paarig, 
die oberen grösser, mit den Lappen .abgebogen; Unterbltr hoch 
rechteckig, 2teilig, am Rande + höckerig. Kelch weit vor- 
ragend, lang eifg, unten 2schichtig, an der 3kantigen Mündung 
leicht gekerbt. Sporen rotbraun, feinwarzig, 20 u; Reife im 
Sommer. 5 

f. gigantea Lindberg 

Gross, flutend; Stgl bis 2 dem lang, Bltr sehr entfernt, bis 
2 mm lang, Zeilnetz 40-50 u... Unterbltr oft fehlend. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut und 
selten: Aa. Ho. 

Die sterile Pflanze von der ganz ee Gymnocolea in- 
flata sicher zu unterscheiden, ist nicht immer leicht, zumal wenn 
beide Arten gemischt ee wachsen; I meist vor- 
handenen ventralen Flagellen (bei Gymnoc. fehlend oder nur 
selten neben seitlicher Verzweigung), die kleinen, aber ge- 
wöhnlich vorhandenen Unterbltr (bei Gymnoc. meist fehlend), 
das etwas grössere Zellnetz können dann wohl auf den rechten 
Weg führen. 

Cephaloziella Spruce 

Cephaloziella elachista (Jack) Schiffner | 

Zarte, spinnwebige Überzüge von gelbgrüner Farbe zwi- 
schen Moos und Ried auf moorigem Boden. Stgl meist nur 
wenige cm lang, niederliegend, + verzweigt. Bltr an sterilen 
Stgln entfernt gestellt, kaum breiter als der Stgl, fast quer 
angeheftet, aus schmaler Basis eifg, an der Spitze spitzwinklig 
3/, eingeschnitten mit 2 zugespitzten, spreizenden Abschnitten, 
die am Grunde nur 3—5 Zellen breit sind, am Rande + reich 
und scharf gezähnt. Biltzellen rechteckig, 14X25 „, dünn- 
wandig mit kaum verstärkten Ecken. Unterbltr ähnlich, nur 
kleiner. Autoecisch. Die fertilen Äste dicht beblättert, Bltr 
grösser und reich gezähnt. Blüten reichlich in mittelstän- 
digen Ährchen, Hüllbltr gehöhlt, !/, in 2 langspitze, gezähnte 
Lappen geteilt. @ Blüten an kurzen seitlichen oder ventralen 
Ästen; Hüllbltr 2—-3paarig, die oberen grösser, '/, in 2 dornig 
gezähnte, dem Kelch anliegende Lappen geteilt. - Unterbltr 
gleich, nicht verwachsen. Kelch weit vorragend, schmal eylin- 
drisch, oben 3kantig, an der Mündung kerbig. Sporen rot- 
braun, feinwarzig, 10 u; Reife im Herbst und Frühling. Keim- 


— 11 — 


körner an fädigen Ästen mit verkümmerten Bltrn, 2zellig,. 


elliptisch, lichtgrün. 
Bisher nur selten an zerstreuten Orten gesammelt: Ho. 


Cephaloziella myriantha (Lindberg) Schiffner 

Kleine Überzüge von brauner bis rötlicher Farbe auf Erde, 
Sand- und Moorboden, Stgl !/;, cm lang, niederliegend mit 
aufsteigender Spitze, wenig verzweigt. Bltr an sterilen Teilen 
entfernt gestellt, quer angeheftet, kaum breiter als der Stgl,. 
aufwärts abstehend, im Umriss eifg, an der Spitze '/; durch 
spitzwinklige Bueht in 2 eifge, am Grunde 4—5 Zellen breite,. 
ganzrandige Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, hell- 
oder bräunlich-derbwandig, 15 u. Unterbltr gegen die Stgl-- 
spitze meist: vorhanden, klein zungenfg, einfach oder kurz. 
2teilig. Paroecisch, seltner pseudodioecisch; die reichlichen 
fertilen Sprosse dichter beblättert, Bltr grösser. S Hüllbltr- 
gleich unter. den 2, leicht gehöhlt, !/;, geteilt und am Rande: 
entfernt gezähnt. 9 Hüllbltr viel grösser als die Stglbltr mit 
dem eifgen Unterblt verwachsen zur Hälfte dem Kelch anliegend,, 
!/, eingeschnitten und an den Rändern grob gezähnt, an der 
Spitze öfter ausgebleicht. Kelch halb vorragend, spindelfg,. 
oben 3—5 faltig und an der quergestutzten Mündung ausge- 
bleicht und kerbig eingeschnitten, oft mit den Hüllbltrn rötlich. 
angelaufen. Sporen 'rotbraun, glatt 7 u; Reife im Sommer. 
Keimkörner oval, 2zellig, bräunlich, in Häufchen an der Spite- 
steriler Sprosse. 

f. Jaapiana Schiffner 

Kaum veränderte Form des modernden Holzes; Unterbltr 
nur an den fertilen Sprossen, c’ Hüllbltr kaum genihnt, 9 Hüll- 
bltr weniger verwachsen. 

Bisher nur sehr zerstreut in der Ebene und Bee 
gefunden: Ho. | 

Cephaloziella rubella (Nees) Warnstorf 

Zarte Überzüge von grüner bis rötlicher Farbe, zumeist 
auf lehmig-sandigem Boden. Stgl !, cm lang, kriechend oder 
aufsteigend. Bltr ausser an den Blütenästen locker, aufrecht 
abstehend, nicht breiter als der Stgl, aus schmaler Basis breit. 
eifg, bis über !/, durch spitzweitwinklige Bucht in 2 am Grunde: 
4—6 Zellen breite, stumpfspitze und spreizende Lappen ge-- 
teilt. Bitzellen rundlicheckig mit starken Wänden und Ecken,. 
15 w. ‘ Lanzettliche Unterbltr nur in der @ Blüte. Autoecisch. 
g Äste am Grunde der 9, kätzchenfg, die mehrpaarigen Hüll- 


— 112 — 


bltr gehöhlt und '/, spitzlappig. % Hüllbltr 2—3 paarig, grösser, 
leicht gehöhlt dem Kelch anliegend, Lappen spitz und die 
inneren + fein gezähnt, selten wenig entfärbt. Kelch ?/, vor- 
ragend, langeifg, oben 3-4faltig, oft + rot gefärbt bis auf 
die ausgebleichte, nur gekerbte Mündung. Sporen rotbraun, 
8 u; Reife im Hochsommer. 
f. subtilis Velenovsky 
Pfl. des sumpfigen Bodens, gelblichgrün, Bltr oft bis ?/, 
geteilt, Lappen bis 7 Zellen breit, Zellen dünnwandiger, wenig 
grösser, 18 u, innere Hüllbltr den Kelch halb deckend. 
Zumeist nur in der Ebene und Bergregion zerstreut: Ho. 
W. Wf£. 


_Gephaloziella Hampeana (Nees) Schiffner 
(©. divaricata, trivialis Aut.) 


Zarte dunkelgrüne bis bräunliche.Überzüge auf Erde. Stgl 
1 cm lang, meist kriechend, wenig verzweigt. Bltr fast quer 
angeheftet, locker gestellt, gegen die fruchtende Spitze dichter. 
und grösser, seitwärts sparrig abstehend bis rückgebogen, breiter 
als der Stgl, aus verengter Basis quadratisch, !/, durch spitz- 
weitwinklige Bucht in 2 dreieckige, am Grunde 6—8 Zellen 
breite, stumpfspitze Lappen geteilt, die manchmal am Rande 
einzelne stumpfe Zähne tragen. Bltzellen unregelmässig 4-viel- 
eckig, dünnwandig, 15 «. Unterbltr meist nur in. der 2 Blüte, 
lanzettlich oder 2teilig eifg, * gezähnt. Autoecisch., & Hüll- 
bltr 3paarig, die unteren oft herabgerückt und abstehend, die 
oberen wellig verbogen mit den Unterblt verwachsen den 
Kelch halb umschliessend, an den spitzen Lappen reich ge- 
kerbt oder spitz gezähnt. Kelch kurz spindelfg, oben 4—-5fal- 
tig, an der Mündung gekerbt, nicht ausgebleicht. Sporen 
hellbraun feinwarzig, 8 «; Reife im Sommer. 4 Äste am 
Grunde der @, 6 und mehrpaarige, oft rötliche Ährchen mit 
hohlen Bltrn, deren Lappen etwas breiter und reich gezähnt 
sind. Keimkörner bräunlich, 2zellig, an den DENE 

f. erosa Warnstorf 

Gelblichgrüne Sumpfform. Bltr entfernt gestellt, fast ne 
recht sparrig-abstehend, bis ®/, durch weite Bucht in 2 sprei- 
zende, am Grunde 3— 5 Zellen breite Lappen geteilt. Unter- 
bltr auch an der Stglspitze, 2teilig. 9 Hüllbltr 2paarig, nur 
am Grunde verwachsen. „5 Hüllbltr nur gekerbt. 


Zumeist nur in der Ebene und Bergregion verbreitet: Änsi 
As..Aa? Ho. Wo. W£. Nil. Nk. Nb. 


TE 
_ 


Bere 


Cephaloziella Starkei (Funck) Schiffner 

(©. byssacea Heeg; divaricata Smith) 

Dunkelgrüne bis schwärzliche Überzüge auf Erde und Fels. 
Stgl '/, cm lang, niederliegend, + verzweigt. Bltr locker ge- 
stellt, quer angeheftet, breiter als der Stgl, leicht gehöhlt bis 
rinnig gefaltet vom Stgl aufwärts abstehend, im Umriss fast 
quadratisch, durch spitzwinklige Bucht '/, in 2 spreizende, drei- 
eckig spitze, ganzrandige Lappen geteilt, die am Grunde 7—10 


‚Zellen breit sind. Zellen klein, 4—6eckig,. dünnwandig oder 


schwach verdickt, 10-15 u. Kuticula glatt. Unterbltr auch 
am sterilen Stgl meist vorhanden, lanzettlich oder eifg 2teilig. 
Dioecisch, meist in getrennten en cd Blüten in 4—12paari- 


gen Ährchen mit grösseren, bauchigen, ganzrandigen Bltrn. 


© Hüllbltr grösser, mit stärkeren Zellwänden, gedrängt, kurz 
2teilig und am Rande + gezähnt, das oberste Paar mit dem 
Unterblt hoch verwachsen und den Kelch zur Hälfte umschlies- 
send, an den Spitzen ausgebleicht. Kelch länglich spindelfg, 


‚oben 3—5faltig, grün .bis braunrötlich, an der gekerbten Mün- 


dung ausgebleicht. Sporen braun, glatt, 8 «; Reife im Sommer. 


Keimkörner an den Spitzen der Bltr und Unterbltr, eifg, 2zel- 


Jig in der Mitte eingeschvürt, grün bis rötlich. 
f. rupestris Ö©. Jensen 
Grösser als die typische Form, Stgl bis 1 cm lang, fast 


unverzweigt. Bltr sehr regelmässig gestellt, im Umriss trapezfg, 
‚an der Spitze fast doppelt so breit als an der Basis, die eifgen 


Lappen am Grunde 6—8 Zellen breit. Zellen rundlicheckig 


‚mit starken Wänden und Ecken. Unterbltr zungenfg, 1—2 teilig. 


f. procerior Nees 
Kräftigere, grüne bis olivbraune Form der Waldränder 
und ähnlicher Orte. Bltr grösser und breiter, längs der Mitte- 


oft stumpf zusammenneigend. 


f. ericetorum C. Jensen 
Sehr kleine Kümmerform dürrer Standorte: Bltr schmal 


‚und steif. Zellnetz rundlicheckig, diekwandig. 


f. paludosa ©. Jensen 
 Verlängerte Form der Sümpfe oder zwischen anderen 


.Moosen; Bit locker gestellt, Lappen am Grunde bis 9 Zellen 


breit, GBR spitz bis abgerundet, Ubltr in ihrer Gestalt wechsel- 


voll: eifg, rundlich-quadratisch bis verkehrt herzfg, ganzrandig 
‚oder wenig gezähnt. 


var. papillosa Douin 
ah am + Rande grob gezähnt, auf der Anssbänofidt durch 
8 


— 114 — 


1 oder mehrzellige Papillen wie igelstachlig. Bltzellen derb- 
wandig. $& Hüllbltr + gezähnt; Q Hüllbltr weniger verwach- 
sen. Keimkörner kugelig-oval meist nur 1zellig, grün 

Von der Ebene bis in die untere Bergregion verbreitet: 
Ho. W. W£. Wfr. R. Nj 1 & 2. Nk. Nb. Die Var. bisher nur 
Wb; aber in demselben Rasen die Ausbildung der Papillen. 
sehr ungleich bis fast ganz fehlend. 


Nowellia curvifolia (Dickson) Mitten. 


In flachen, dichten Überzügen von weisslichgrüner bis. 


braunrötlicher Farbe fast nur auf Holz. Stgl schnurfg, bis. 
2 cm lang, kriechend, wenig verzweigt. Bltr mit zusammen- 
gezogener Basis fast quer angeheftet, auf der Stgloberseite- 
abwechselnd übereinander greifend, gedrängt, im Umriss breit. 
eifg —  rundlich, sehr hohl ausgebaucht, bis zur Mitte durch. 
eine rundlich-stumpfe Bucht in 2 lang: pfriemenfge, gegen- 
einander geneigte und vorwärts eingekrümmte, oben einzell-. 
reihige Abschnitte zerlegt. Der erweiterte Ventralrand ist zu: 
einem sackartigen Öhrchen eingeschlagen. Bltzellen rundlich- 
eckig, rings + stark verdickt, 20--30 u. Kuticula glatt. Un- 
terbltr am Stgl fehlen. Dibedisch und autoeeisch, selten pa-- 
roecisch.. S Ährchen an Hauptsprossen miktelständie oft 
mehrere hintereinander oder endständig an kurzen, keuligen: 


Nebensprossen, schmäler als die vegetativen Äste; Hüllbltr- 


stark gekielt, ohne Ventraltasche und mit kürzeren Abschnitten, 


der Dorsallappen mit wenigen Zähnchen. 9 Blüte endständig- 


an Hauptsprossen oder kurzen ventralen, aber aufgerichteten 
Nebensprossen; Hüllbltr stark abweichend gestaltet, grösser, 


lang eifg, leicht gekielt dem Kelch anliegend, 2—3fach lan-- 


zettlich geteilt, ohne die Ventraltasche und mit nur kurz aus- 


laufender Spitze, die Lappen reich und scharf gezähnt. Un-- 


terbltr ähnlich. Kelch halb vorragend, schmal cylindrisch, oben. 


3kantig, an der Mündung mit reichlichen 2— —4zelligen Wim-. 
pern. Kapsel oval, braun, mit Halbringfasern in den Innen- 
schichten. Sporen braun, 2 glatt, 8 u; Reife im Frühling-- 
Sommer. Keimkörner am Rande. und den Spitzen der Blt-. 


lappen, kugelig, lzellig, bleichgrün. 
.. Von der Ebene bis zur V.oralpenregion zörairee am ver- 
breitetsten in der Bergregion: A. Ho. W. W£. Wfr. Nj1l. 


Pleuroclada albescens (Hooker) Spruce 


Hochalpenpfl. in dichten Rasen von weisslicher bis Be | 
lichgrüner Farbe oder nur vereinzelt zwischen anderen Moosen. ’ 


a han a ld ie 


— 115 — 


Stgl kriechend bis aufsteigend, wenig verzweigt durch seit- 
liche Äste aus dem ventralen Segmente eines deshalb nur ein- 
lappigen Blts. Bltr-wechselständig, fast quer angeheftet vor: 
wärts gerichtet, meist + dicht kätzchenfg gedrängt, im Um- 
riss aus breiter Basis rundlich-quadratisch, + !/s schmal stumpf- 
winklig eingeschnitten mit breit dreieckigen, spitzen einge- 
bogenen Abschnitten, fast halbkugelig gewölbt. Bltzellen rund- 
lich 6eckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, 20—30 u, 
an der Spitze wenig kleiner. Unterbltr eine deutliche dritte 
Reihe bildend, halbsogross wie die Bltr, eifg bis lanzettlich, 
am Grunde zuweilen mit etlichen Zähnen. Dioecisch. 5 Ähren 
mit bis 15 Paaren stark gehöhlter, kürzer eingeschnittener 
Bltr. © Hüllbltr wenig grösser, den Kelch aufrecht umfassend, 
länger eifg, nur kurz eingeschnitten, am Rande vereinzelte 
Zähnchen; Unterbltr fast gleichgross, 1—2teilig. Kelch weit 
vorragend, schmal cylindrisch, an der Basis mehrschichtig, 
oben faltig mit gestutzter, gekerbter Mündung. Kapsel oval, 
rotbraun; Wandung aussen mit unregelmässigen Verdickungen 
der Längswände, innen mit Halbringfasern. Sporen rotbraun, 
glatt, 14 u. Reife im Hochsommer. Keimkörner unbekannt. 

In der Alpen- und Schneeregion, Urgestein und Schiefer 
bevorzugend: Aa. As. 

Odontoschisma Dumortier 

(Sphagnoecetis Nees) 

Mittlere bis grössere Pfl. von hellgrüner bis schwärzlich- 
roter Farbe, zwischen anderen Moosen eingesprengt oder in 
+ lockereh Polstern auf feuchter Erde und Gestein, in Süm- 
pfen oder auf moderndem Holze. Stgl kriechend bis aufrecht, 
+ verzweigt und mit blattlosen Flagellen. Bltr unterschläch- 
tig, locker bis dicht gestellt, schief angeheftet, im Umriss eifg- 
rundlich, + gehöhlt, meist ganzrandig und ungeteilt. Bltzellen 
in den Ecken sehr stark verdickt. Unterbltr klein, am sterilen 
Stgl nicht immer vorhanden. Dioecisch. S und o Blüten an 
kurzen, meist ventralen Ästen. Antheridienstände ährenfg, - 
bleich, Hüllbltr kleiner als die Stglbltr, gedrängt, quer ange- 
heftet, rinnig hohl, kurz und ‚spitz 2lappig, am Rande ge- 
schweift-kerbig. © Ast sehr kurz, aufsteigend mit wenigen 
Hüllbltrn, diese grösser äls die Stglbltr, dem Kelch gehöhlt, 
anliegend, mit den Spitzen abstehend, + tief 2—3teilig, Ränder 
wellig und + gezähnt. Unterbltr eifg, 2teilig.- Kelch lang 
und schmal cylindrisch, oben 3kantig an der zusammenge- 
zogenen Mündung pi kerbig bis fransig. Kapsel oval, braun; 

g* 5 


= 62 


Wandung aussen mit knotigen Verdickungen der Längswände, 


innen mit Halbringfasern. Sporen rotbraun, warzig. Elateren . 
mit rotbrauner Doppelspirale.e Keimkörnör an kleinerblätte-. 


rigen Sprossen. 

1. Unterbltr fehlend oder vorhanden, aber stets ohne 
Schleimpapillen am Rande. 

CD) Randreihe des Bltzellnetzes scharf differenziert, Zell- 
ecken stark 3- und 4eckig, Unterbltr am unteren Stglteile 
meist fehlend, Kelchmündung fransig; Pfl. ohne aufrechte 
Keimkörnersprosse, zumeist nur im Sumpfe Sphagni 

OO Randreihe nicht scharf geschieden, Zellecken sternfg 
verdickt, Unterbltr meist am ganzen Stgl. Kelchmündung 
kurz gezähnt, aufrechte .Keimkörnersprosse häufig, zumeist 
auf moderndem Holz und feuchtem Gestein denudatum 

2. Unterbltr mit Schleimpapillen, Kelehmündung fast glatt, 
die sternfgen Eckverdickungen fast grösser als die Zellen» 
Randreihe nicht differenziert, Alpenpfl. Macounii 


Odontoschisma Sphagni (Dickson) Dumortier 
Grüne bis rotbraune Pfl. meist nur + reichlich zwischen 


anderen Sumpfmoosen. Stgl bis 5 cm lang, geschlängelt oder 


+ aufrecht, wenig verzweigt aber mit + reichlichen, blattlosen, 
verbogenen Flagellen. Bltr seitlich fast flach ausgebreitet oder 
leicht vorwärts aufgerichtet, aus breiter Basis fast halbkreis- 
rund, selten an der Spitze eben abgestutzt bis leicht ausge- 
randet. Bitzellen rundlich mit + starken Ecken, 20—25 u, die 
Randreihe in der Regel quadratisch oder rechteckig*’und einen 
+ stark differenzierten Saum bildend. Unterbltr fehlen am 
sterilen Stgl ganz oder nur klein und rudimentär an jungen 
Sprossen. # Äste lang ährenfg mit + 10paarigen Hüllbltrn, 
© Hüllbltr verlängert eifg, tief 2 teilig, am Rande + einge- 
schnitten; Unterbltr ähnlich nur kleiner. Kelchmündung lang 
fransig gezähnt. Sporen 14 u; Reife gegen Frühlingsende. 
Keimkörner unbekannt. In den Mooren der Ebene und Berg- 
region zerstreut, meist steril. Aa. Ho. Hu. Wb. Nk. 


Odontoschisma. denudatum (Martius) Dumortier 

In + dichten niederen Rasen von grüner bis gebräunter 
Farbe auf Erde, Fels und Holz. Stgl. bis 2 cm lang, bogig 
kriechend oder gekniet aufsteigend, + verzweigt und mit 
kleinblätterigen oder dicht bewurzelten Flagellen. Bltr ge- 
nähert, schief angeheftet, im Umriss aus breiter Basis eifg 
oder rundlich, selten an der Spitze leicht eingeschnitten, seit- 


P 
N 


— 117 — 


lich flach ausgebreitet oder leicht gehöhlt etwas vorwärts ge- 
richtet. Zellecken sternfg verdickt, Zellen 20—25 u, die Rand- 
reihe nicht abweichend. Unterbltr meist deutlich vorhanden, 
zungenfg-lanzettlich, die oberen ausgerandet bis 2lappig. 
Hüllbltr eilänglich, tief 2teilig und am Rande gekerbt, mit 
dem ähnlichen Unterblt am Grunde verwachsen. Kelch weit 
vorragend, spindelfg, oben stark verengt und tief gefaltet, an 
der Mündung gekerbt bis kurz gezähnt. Sporen 10 u; Reife 
im Frühling-Sommer. Keimkörner in bleichgrünen Häufchen, 
oval bis birnfg, 1—2zellig, am Rande und auf den Flächen 
der Stgl- und Unterbltr an der Spitze kleinblätteriger auf- 
rechter Sprosse, die am Ende der Haupt- und Nebenäste ent- 
springen. 

In Grösse und Färbung sehr variierend ohne schärfere 
Grenze: 

f. elongatum Lindberg - 

Form der Hochmoore. Dichte dunkelgrüne bis rotbraune 
Rasen; Stgl bis 3 cm lang, wenig verzweigt, Bltr »seitlich 
flach ausgebreitet, Unterbltr klein bis fehlend, Keimkörner- 
sprosse spärlich. 

f. Hübeneranum Rabenhorst. 

Dunkelgrüne Standortsformen der feuchten Sandsteine, 
kaum abweichend, nur mit reichlicheren Keimkörnersprossen. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion verbreitet; 
A. Ho. W. Nj 1 und 2. Nk. 

Odontoschisma Macounii (Austin) Underwood. 

Hell- bis weisslichgrüne Pfl. meist nur + reichlich zwischen 
anderen Moosen eingesprengt auf feuchtem Boden im Gebirge. 
Stgl 1-2 cm lang, niederliegend wenig verzweigt, im unteren 
Teile mit. + reichlichen Stolonen. Bltr sich + deckend, schräg 
angeheftet, schief vorwärts gerichtet, stark gehöhlt und meist 
völlig ganzrandig, am unteren Ventralrande hie und da mit 
einzelnen Schleimpapillen, im Umriss eirundlich. Die Ver- 
diekung der Bitzellecken so gross oder grösser als die unver- 
dickten Bltzellen, 25 «. Randzellen nicht besonders verschieden. 
Unterbltr überall vorhanden, klein, kurz rechteckig oder eifg, 
am oberen Rande kurz eingeschnitten, rings, besonders die 
oberen mit randständigen birnenfgen Schleimpapillen. 5 Äste 
knospenfg mit kleineren, kurz eingeschnittenen und am Vorder- 
rande noch mit einem Zahne versehenen 3—4 Bltpaaren. 2 
Ast kurz, mit 3—4 Bltreihen; Hüllbltr und Unterbltr kurz 
scharfspitzig 2geteilt und am Rande unregelmässig gekerbt bis 


— 118 — 


gezähnt. Kelch halb vorragend, oben stumpf Skantig, an der 


glatten oder nur leicht gekerbten Mündung gerade abgestutzt; 
Sporen rotbraun, feinwarzig 15 u; Reife im Hochsommer. 
Keimkörner oval, derbwandig, 2zellig, an dreireihig gleich be- 
blätterten Sprossen, Bltr durch die Körnerbildung wie ausge- 
nagt gezähnt. 

f. laxum Culmann. Schattenform mit weniger gehöhlten 
Bltrn. 

f. elongatum Evans. Grüne bis schwärzliche Form der 
Moorlöcher. Bltr lockerer gestellt, weniger gehöhlt, Zellnetz 
weniger und oft ungleich verdickt, manchmal kleiner, 20 u. 
Unterbltr kleiner, aber mit Schleimpapillen. Keimkörner selten 
an aufstrebenden Ästen, weniger derbwandig. 

Bisher nur selten von der oberen Bergregion bis in die 
obere Alpenregion gefunden: As. (Felshänge ober dem Funten- 
see, Kern.) 

Calypogeia Raddi 

(Kamtia Gray; Cincinnulus Dum.) 

Sehr vielgestaltige Pfl. von hell- bis bläulichgrüner Farbe 
in flachen Polstern auf Erde und Holz oder auch bis unter- 
getaucht in Sumpf und Wasser. Stgl 1-5 cm lang, meist 
wenig verzweigt, kriechend bis aufrecht. Bltr oberschlächtig 
sich + deckend, schief angeheftet, ventral oft + herablaufend, 
wechselständig, flach ausgebreitet oder leicht niedergebogen, 
im Umriss aus breiter Basis eifg, ganzrandig oder an der 
Spitze seicht eingeschnitten. Bltzellen 6eckig, gross, dünn- 
wandig. Kuticula meist glatt. Unterbltr stets vorhanden, rund- 
lich-eifg oder 2- und mehrgeteilt. Blütenstand wechselnd, durch 
Proterandrie oft undeutlich. Blütenäste kurz, seitlich aus den 
Winkeln der Unterbltr. ©" Blütenstände knospen- oder ährenfg 
mit 4—10 gedrängten Hüllbltpaaren; diese viel kleiner als die 
Stglbltr, bauchig hohl, im Umriss quadratisch, an der Spitze 
teilig, Unterbltr klein lanzettlich. 2 Äste mit 2—3 Bltpaaren, 
diese klein, quadratisch, 3- und mehrteilig. Nach der Befruchtung 


wächst der Ast zu einem erdwärts hängenden, dicht mit 


braunen Rhizoiden bedeckten, diekwandigen, cylindrischen 
Fruchtsack aus, auf dessen Grunde die Entwicklung des 
Sporophyten sich vollzieht. Kelch fehlt; Haube zu 3/, mit der 
Innenwand des Perigyniums verwachsen. Kapsel walzenfg, 
dunkelbraun, mit spiralig gedrehten Klappen: Wandung zwei- 
schichtig, aussen mit knotigen Verdiekungen, innen mit Halb- 
ringfasern. Sporen kugelig, bräunlieh 12 „; Reife gegen Ende 


N‘ 


Pi 


"75-7 
x 


| | ATI 


Frühling-Sommer. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale. Keim- 
körner an aufstehenden, mit nach oben mehr und mehr ver- 
kümmernden Bltrn besetzten Sprossen, 1-—2zellig, rundlich, 
hellgrün. 

1. Unterbltr fast !/, der Stglbltr, rundlich oder nierenfg, 
ganzrandig oder nur seicht eingeschnitten; R 
Stglbltr breit eifg „mit breiter gerundeter Se) 
Spitze (Fig. 2.) Neesiana DL: 

2. Unterbltr nicht so, gross, 2- und mehrteilig. 

x Im Umriss rundlich-quadratisch, Breite und Höhe unge- 
fähr gleich, Y/; bis 1/, eingeschnitten, Lappen stumpf oder 
abgerundet, am Aussenrande aber nicht weiter geteilt, Stglbltr 
herzeifg mit schmälerer stumpfer Spitze (Fig. 3.) 

Trichomanis 

xx Im Umriss nieder rechteckig, breiter als hoch, '/, bis ?/, 
eingeschnitten, am Aussenrande noch einmal geteilt. 

O Einschnitt meist spitzwinklig, Lappen oben zugespitzt, 
am Aussenrande mit einem + grossen, rundlichen .Höcker; 
Stglbltr herzeifg (Fig. 1) suecica 

OO Einschnitt meist stumpf-bogig, Lappen oben stumpf- 
abgerundet, am Aussenrande noch einmal + tief stumpfhöckerig; 
Stelbltr länglicheifg, oft in der Mehrzahl kurz 2teilig einge- 
schnitten (Fig. 4) fissa 

Calypogeia Trichomanis (L.) Corda 

Mittlere Pfl. in flachen oft ausgedehnten Rasen von bläu- 
lich-grüner Farbe auf Humus. Stgl bis 4 cm lang, nieder- 
liegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend, nur wenig 
herablaufend, flach ausgebreitet oder leicht abwärts gekrümmt, 
herzeifg mit stumpfer, verschmälerter Spitze. Bltzellen 30 bis 
40 «u, in den Ecken kaum verstärkt. Unterbltr wenig breiter 
als der Stgl, im Umriss rundlich-quadratisch, durch eine weit- 
winklige stumpfe Bucht !/, bis !/, in 2 dreieckige, oben stumpf- 
spitze oder abgerundete, an den Seiten nicht ‚weiter geteilte 
Lappen getrennt. Dioecisch, autoecisch, meist paroecisch, / 
und @ Äste aus dem gleichen ‘Unterblte. Kapselklappen + 
12 Zellreihen breit. 

f. Juxurians K. Müller. 2 

Form feuchterer Standorte, bes. über und zwischen Sumpf-, 
moosen. Grösser, schlaff, gelbgrün. Bltzellen zartwandig, 60 «. 
Unterbltr breiter als der Stgl, aber nicht weiter eyiens 

f. Müllerana Schiffner. | 

Eine nicht scharf umsehriebene Form der een 


— 120 — 


kleiner, hellgrün; schlaffe, aber aufrechte Rasen zwischen an-- 
deren Moosen; Bltzellen 25 u. 


f. tenuis Austin (Paludosa Warnst. und Sphagnicola Arn.et- 
Pers.) Vielgestaltige Wasserformen zwischen Sphagnen u. ä. 
kriechend oder aufrecht, bis ganz untergetaucht. Pfl. zart und 
schlaff, gelbgrün, oft reicher verzweigt. Blt lockerer gestellt, 
+ weit herablaufend, länglich eifg, an der Spitze mitunter 
ausgebuchtet. Bltzellen zart, manchmal mit + deutlichen Eck- 
verdickungen 40 «. Unterbltr kaum breiter als der Stgl, bis 
/, geteilt und am Grunde manchmal noch mit einem Seiten-- 
höcker. Meist nur autoecisch mit längeren £ Ästen. 


var. Neesiana Massalongo et Carestia. 

Grössere Pfl. auf Boden und Fels, hellgrün. Stg] miedee- 
liegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend, wenig herab- 
laufend, flach ausgebreitet rundlich bis linslich eifg, an der 
Spitze gerundet bis seicht eingeschnitten. Bltzellen zartwandig, 
30—40 u. Unterbltr gross, fast !/, der Stglbltr, den Stgl auf 
beiden Seiten überragend und ihm aufliegend, an der Stglspitze 
sich berührend bis teilweise deckend, kreisrundlich bis nierenfg, 
völlig ganzrandig. Kapselklappen 8—10 Zellen breit. 


f. subdivisa Schiffner. 

Mittelform zwischen Trichomanis und Neesiana, meist 
etwas kleiner mit kleinerem Zellnetze. Unterbltr ausgerandet 
bis zu kurzen abgerundeten Lappen eingeschnitten. 5 

f. minor Massalongo. 

Stgl '/J;—2 cm lang, Bltr gedrängt und wie die Unterbltr‘ 
kleiner. Bitzellen dünnwandig, in den Ecken schwach ver- 
 diekt, 25 u; die Randreihe oft länglich-rechteckig. Von den: 
Unterbltrn die älteren ausgeschweift, die oberen ganzrandig. 

f. hygrophila K. Müller | 

Moorform zwischen Sumpfmoosen oder ganz unter Wasser. 
Zarte, + reich verzweigte, gelblichgrüne Pfl. Stgl kriechend,. 
2 cm lang, Bltr sich nur leicht deckend, + herablaufend, Bit-- 
zellen 30—40 u; die Ecken schwach verdickt, Randreihe oft. 
länglich. Unterbltr doppelt so breit als der Stgl, nierenfg, ganz. 
oder leicht ausgerandet. 

f. laxa Meylan 

Grosse grüne Form schattig-feuchter Orte oder völlig unter-- 
getaucht. Bltr breit eifg-herzfg, nicht herablaufend, nur wenig: 
sich deckend, Bitzellen in den Ecken kaum verstärkt, weiter,. _ 
bis 45x70" u, die Randreihe meist länglich. Unterbltr mehr 


— 121 — 


als doppelt so breit wie der Stgl, rundlich-nierenfg, + '/, ein- 
geschnitten mit rundlichen Lappen. 

var. suecica Arnell et Persson 

Gedrängtrasige, kleinere Pfl. von dunkel- bis bräunlich- 
grüner Farbe (trocken missfarbig graulich) zumeist auf modern- 
dem Holze. Stgl + 1 cm lang, enge nebeneinander kriechend, 
nur selten aufsteigend. Bltr sich + deckend, herzeifg, flach 
oder an der Spitze rückgebogen, dort stumpf gerundet oder 
seicht ausgerandet bis kurz 2lappig. Bitzellen rundlicheckig, 
in den Ecken leicht dreieckig verstärkt, 25 «. Unterbltr breiter 
als der Stgl, meist breiter als hoch, im Umriss daher breit und 
niederrechteckig, vom Stgl teilweise leicht abstehend, durch. 
eine + weite, spitzwinklige Bucht !/,—°/, in 2 breit dreieckige, 
oben spitze Lappen geteilt, deren jeder noch am Aussenrande 
einen + deutlichen Höcker trägt. Dioecisch; S Aste kurz 
knospenfg. . Kapselklappen 8 Zellschichten breit. 

var. fissa (L) Raddı 

In lockeren Rasen auf Erde oder einzeln zwischen an- 
deren Moosen: aufsteigend, hell- bis bläulichgrün, Stgl 2-5 cm 
lang, wenig verzweigt. Bltr locker gestellt, oft sich kaum be- 
rührend, wenig herablaufend, + länglich eifg, an der Spitze- 
oft auf demselben Aste ganz verschieden, ganzrandig, ausge- 
randet oder + tief 2höckerig eingeschnitten bis '/; 2lappig. 
Bltzellen ohne Eckverstärkungen, 40-50 «. Unterbtr wenig 
breiter als der Stgl, von diesem abstehend, im Umriss breit. 
rechteckig, tief in der.Mitte + weitstumpfwinklig eingeschnitten 
und die beiden oben stumpfen oder abgerundeten Lappen am: 
Aussenrande noch einmal + tief stumpfhöckerig geteilt. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen 

Gebieten zerstreut vorkommend. | 

Bei der übergrossen Veränderlichkeit dieser Art ist es be- 
greiflich, dass: manche Autoren eine weitgehende Aufteilung 
in Einzelarten und Varietäten vornahmen. Ich konnte mich 
ihnen nicht anschliessen; denn der Übergangsformen sind mir- 
zu viele. Ich habe C. suecica von einem Strunke in der 
Mötzinger Nachtweide auf Torf weitergezogen und die neu 
entstandenen Unterblätter wiesen sofort eine Vergrösserung 
und Formveränderung auf und Pflanzen, die im nächsten Winter 
aus dem Rasen hervorwuchsen, glichen nach Färbung, Blatt- 
und Unterblattform viel mehr einer kleinen Neesiana, denn 
der ehemaligen suecica. Auch C. fissa sah ich in der freien. 
Natur schon in Neesiana-Formen übergehen. 


ae 


Pleuroschisma Dumortier 

(Mastigobryum Nees; Bazzanıa Gray) 

Grössere Pfl. von grüner oder bıäunlicher Farbe auf Wald- 
boden, Holz und Felsen, manchmal in ausgedehnten Rasen. 
Stgl kriechend bis aufrecht, seitlich wenig verzweigt — der 
Ast drängt den Haupttrieb zur Seite, so dass eine Gabelung 
erscheint —; aus den Achseln der Unterbltr rudimentär be- 
blätterte und peitschenartig verdünnte Flagellen. Stglbltr sich 
+ deckend, oberschlächtig, unsymetrisch, seitlich abstehend 
und zurückgebogen, im Umriss eifg mit quer bis schräge ge- 
stutzter, ungleich 3lappiger Spitze. Unterbltr stets vorhanden, 
vom Stgl abstehend, im Umriss rundlich quadratisch bis nierenfg, 
meist ungleich gelappt und gezähnt. Zellnetz im ganzen Blte 
ziemlich gleich gross, dünnwandig mit leicht verstärkten Ecken, 
30 u. Dioecisch, vielfach in getrennten Rasen, X und ® Aste 
aus den Achseln der Unterbltr, sehr kurz. Antheridien in den 
Achseln ährenfg gedrängter, kleiner, eifger, gehöhlter, an der 
Spitze mit kurzen zusammenneigenden Zähnchen besetzter 
Bltr. Unterbltr kurz, 2spalti.. Q Äste mit 2-3 Wirteln 
schmälerer Bltr. Hüllbltr eifg, dem Kelch aufrecht anliegend, 
tiefer 2-3teilig und seitlich gezähnt. Unterbltr ähnlich nur 


kleiner. Kelch weit vorragend, walzenfg, oben 3kantig, an 


der verengten Mündung kerbig, seitlich meist tief gespalten. 
Kapsel oval, braun; Wandung 4—5schichtig, aussen mit Ver- 
dickungsknoten, innen mit Ringfasern. Speren braun, warzig 
15 #». Reife vom Sommer bis in den Herbst, oft in demselben 
Rasen ungleichzeitig. Elateren mit- bräunlicher Doppelspirale. 
Keimkörner unbekannt. ; 

Stgl mit Bltrn 3-5 mm breit, Pfl. dunkel- bis graugrün, 
zumeist auf Waldboden; Unterbltr meist breiter als hoch, oben 
in 4 ungleiche, spitze Lappen geteilt, an den Seiten + gezähnt, 
Bltr fast quer gestutzt trilobatum 

Stgl mit Bltrn nur 1-2 mm breit, Pfl. + bräunlich, zu- 
meist an Felsen, Unterbltr rundlich quadratisch, ganz oder 
kurz 2geteilt, Ränder nur gekerbt.. Bltr schräg gestutzt 

tricrenatum 

Pleuroschisma trilobatum (L.) Dumortier are 

Kräftige Pfl. meist in’dichten Polstern von dunkelgrüner, 
trocken graugrüner Farbe auf Waldboden und Fels. Stgl bis 
über 1 dem lang, kriechend oder aufrecht, + verzweigt, mit 
reichlichen weisslichen Flagellen. Bltr gestutzt eifg, mit dem 
stärker ausgebogenen dorsalen Rande über den Stgl greifend 


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— 123 — 


in der vorderen Hälfte zurückgebogen und an der quer ge- 
stutzten Spitze ungleich kurz drei- (2—4) lappig. Unterbitr 
gross breit rechteckig, an der Spitze ungleich 4lappig und an 
den Seiten + gezähnt. JS Blütenstände weisslich, ebenso die 
Kelche, welche oft mehrere hintereinander stehen. Hüllbltr 
kleiner als die Stglbltr, eifg und am Rande + gezähnt; Unter- 
bltr ähnlich, nur kleiner. 

f. grande Nees Die üppigere Form feuchten Waldbodens, 
bis 2 dem hoch, + aufrecht, wenig verzweigt. 

f. minus Nees Mittlere Wuchsform bis 5 cm hoch und auf- 
recht, reichlicher verzweigt. 

f. ramosum K. Müller Niederliegende Form trockener Stand- 
orte, 2-5 cm lang, reich verzweigt. 

f. depauperatum K. Müller. Hungerform der Felsen, viel 
schmäler, Bltr dorsal weniger ausgebogen, an der schmalen 
Spitze oft nur 2teilig, Stgl niederliegend, + verästelt, Bltzellen 
kleiner, 20 u, mit stärker verdickten Ecken. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten 
verbreitet. 

Pleuroschisma rn (Wahlenberg) Dumortier 

(P. triangulare; deflexum Aut.) 

Kleiner als trilobatum, formenreich, aber durch alle Über- 
gänge verbunden, meist in dicht verwebten Polstern von gelb- 
lichgrüner bis gebräunter Farbe auf Fels. Stgl kriechend oder 
zwischen anderen Moosen aufsteigend, bis 1 dem lang, seitlich 
reich verästelt und mit Flagellen. Bltr + gedrängt, stark zu- 
rückgebogen, im Umriss ungleichseitig schief dreieckig, am 
Grunde fast so breit als lang, der Dorsalrand mehr gewölbt, 
an der Spitze sehr schräg abgestutzt und ungleich 2—3zähnig. 
Bltzellen rundlicheckig mit schwachen Eckverstärkungen, 25 u. 
Unterbltr abstehend, rundlich quadratisch, ganzrandig, kurz 
2teilig oder auch + ungleich kerbig. S Äste knospenfg; Kelche 
selten, aber wenn fruchtend, mehrere hintereinander, Hüllbltr 
nicht kleiner als die Stglbltr, aber mehr eifg, 2--3lappig und 
am Rande kerbig; Unterbltr ähnlich. 

f. implexum Nees (triangulare Pearson) Kleinere Pfl, durch 
reiche Verzweigung und Flagellenbildung dicht verschlungen. 
Bltr locker gestellt, fast flach ausgebreitet, nur an der Spitze 
rückgebogen, im Umriss schmal länglich eifg bis fast recht- 
eckig, an der Spitze ungeteilt oder nur seicht eingeschnitten. 
Unterbltr fast. Bars bis + reich re ungleich RES 
schnitten. 


re 


f. devexum Nees Bltr stark sichelfg en tiefer 


teilig. 
f. flaccidum Nees Kleine or mit zahlreichen Flagellen, 


Bltr entfernt, schmal, oft ungeteilt. 

f. pygmaeum Nees Zwergform fast ohne Flagellen, Bltr 
locker, fast ganz, ebenso die Unterbltr. 

f. -intercedens Schiffoer Grosse an trilobatum hinreichende 
Formen. 

Lepidozia Dumortier 

Zarte, kleine Pfl. in grünen bis bräunlichen, flachen Rasen 
auf Erde, Holz und Stein. Stgl dünn, ee bis auf- 
steigend, 1—2fach gefiedert, die Enaree oft in kleinblätterige 
Flagellen auslaufend. Bltr schief bis quer angeheftet, im Um- 
riss quadratisch bis breit rechteckig, bis zur Mitte in dreieckig 


zahnfge oder fast bis zum Grunde in 2-4 borstenfge, nur 


aus 1- 3. Zellreihen bestehende Lappen geteilt. Bitzellen 
quadratisch-rechteckig, derbwandig ohne besondere Eckver- 
dickungen. Unterbltr den Stglbltrn ähnlich, nur meist etwas 
kleiner. Äste seitlich oder ventral entspringend, kurz 
ährenfg; Hüllbltr klein, stark gehöhlt. 9 Äste kurz, ventral, 
Hüllbltr von den Stglbltrn abweichend, den Kelch aufrecht 
umgebend, grösser, eifg, weniger und minder tief geteilt, am 
Rande + reich gezähnt, Unterbltr ähnlich. Kelch !/, vor- 
ragend, länglich eifg-walzenfg, oben + dreikantig, an der ver- 
engten Mündung gelappt und gezähnt. Kapsel oval, rotbraun; 
Wandung 2—4schichtig, innen mit Halbringfasern Sporen 
lichtbraun, warzig. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale. 
Keimkörner selten. 

1. Stglbltr nur bis zur Mitte geteilt, die eingekrümmten 
Lappen dreieckig zahnfg reptans 

2. Stglbltr bis zum Grunde geteilt, Abschnitte borstenfg 
nur 1--2 zellreihig; Kuticula + rauh. 

O 2 Hüllbltr a und tief 3—4teilig, Abschnitte und 


Rand wimperig reich gezähnt; .Moorpfl. setacea 
OO 2% Hüllbltr nur kurz geteilt, meist nur 1- 3zellig an 
‚der Spitze gewimpert, Felsenpfl. trichoclada 


Lepidozia reptans (L.) Dumortier 

Flache, + dichte Rasen von grüner bis gebräunter Farbe 
auf Waldboden, Baumstrünken und Felsen. Stgl £. 3cm lang, 
dünn, niedirkiegend, durch wechselständige Äste gefiedert, 
Äste gegen die Spitze allmählich kürzer und oft gedrängter, 


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— 123 — 


die unteren vielfach zu rudimentär beblätterten Ausläufern sich 
verlängernd. Bltr schief angeheftet, seitlich abstehend und 
nach der Ventralseite eingekrümmt, oberschlächtig sich kaum 
deckend, im Umriss rundlich quadratisch, !/; bis !/, schmal- 
winklig eingeschnitten zu 3—4 stumpf zahnfgen, etwas un- 
gleichen, eingekrümmten Lappen. Biltzellen 4-6eckig, derb- 
wandig. Unterbltr ähnlich, wenig kleiner, quer angeheftet, 
breiter als hoch, '/, ungleich 4teilig, abstehend. Autoecisch. 
cf Äste I ährenfg mit 6-8 Paaren gedrängter, rinnig, 
hohler, 2 -3teiliger Hüllbltr. 2 Äste ventral, oft mehrere 
kurz; obere Hüllbltr viel grösser als die Stglbltr, 
breit eifg, oben nur kurzzähnig eingeschnitten, Unterbltr fast 
gleich. Kelch ?/, vorragend, bleich, walzenfg, oben stumpf 
3kantig, die ungleich 3lappige Mündung kurz gezähnt. Sporen 
12 u; Reife im Frühling bis Soramer. 

f. laxa Jaap Stgl stark verlängert, Bltr locker gestellt, 
Äste mit reichlicher Flagellenbildung. 
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion in allen Ge- 
bieten verbreitet. 


Lepidozia setacea (Weber) Mitten 

Niedere, kleine Räschen von grüner bis bräunlicher Habe 
auf Moorboden oder vereinzelt zwischen Sumpfmoosen. Stgl 
+ 3 cm lang, haarfein, aufsteigend, einfach oder + fiederig 
verzweigt und mit Flagellen. Bltr und Unterbltr gleich, quer 
angeheftet, locker gestellt, fast bis zum Grunde in 3—5 stumpf- 
pfriemige, schwach eingebogene Lappen geteilt, die oben nur 
:aus einer Reihe rectangulärer Zellen bestehen, an die sich nach 
unten eine zweite Reihe anfügt. Zellen der Bltbasis 4 bis 
6eckig, derbwandig. Dioecisch. Antheridien hinter 2 bis 
4paarigen Hüllbltrn an’ ventralen Ästen oder an der Spitze 
von Seitenästen, Hüllbltr nur !/, geteilt, bauchig hohl, breiter 
als lang. 2 Äsie ventral, sehr kurz, die oberen Hüllbltr viel 
grösser als die Stglbltr, lang eifg, dem Kelch aufrecht an- 
liegend, in 3-4 schmal und tief eingeschnittene, ungleiche 
Lappen geteilt, die wieder gleich dem Rande lang gewimpert 
sind. Kelch cylindrisch, an der meist weiten Mündung un- 
‚gleich lang gewimpert, die Zellen dieser Wimpern 60-70 « 
lang. Sporen 10 u; Reife im Sommer. Keimkörner 1zellig, 
‚eckig, bleich, an den Spitzen der oberen Bltr jüngerer Triebe. 

f. flagel'acea Warnstorf Die Form sehr feuchter Standorte. 
‚Stgl verlängert, Bltr entfernt und fast wagrecht abstehend. 


Z 


Äste vielfach in lange, klein- und entfernt beblätterte Fla- 
gellen auslaufend. Re 

Von der Ebene bis zur unteren Schneeregion in den Mooren 
zerstreut: A. Ho. Nj. 2. Nk. 

Lepidozia trichoclada K. Müller 

Zarte, durch reiche Flagellenbildung dicht verwebte Rasen 
oder zwischen anderen Moosen eingesprengt, von bräunlich- 
grüner Farbe, zumeist nur auf feuchten Felsen. Stgl 2—-7 cm 
lang, haardünn, 1—2fach gefiedert und mit bitlosen, bleichen 
Flagellen. Biltr locker gestellt, quer angeheftet, fast bis zum 
Grunde in 3(—4) leicht eingekrümmte oder abstehende Lappen 
geteilt, die an Hauptsprossen nach unten 2zellreihig, an Neben- 
sprossen durchaus einzellreihig sind. Zellen quadratisch-recht- 
eckig, dünnwandig, 25 «. Unterbltr gleich, nur wenig kleiner, 
3teilig. - Dioecisch. ' Äste ventral, wenig blätterig, Hüllbltr 
am Grunde sackig, nur '/, dreiteilig mit kurzen seitlichen oder 
Zwischenzähnen. 2 Äste kurz ventral mit 3paarigen Hüllbltrn, 


diese lang eifg, dem Kelch /, anliegend, die obersten viel 


grösser, an der Spitze kaum oder nur wenig eingeschnitten, 


unregelmässig 1— 3zellig gewimpert, Zellen bis 60 u lang. Unter- 


-bltr- ähnlich. Kelch länglich eifg, nach oben 3kantig verengt, 
an der 4-5lappigen Mündung mit meist einzelligen, 60-70 u 
langen Wimpern. Sporen 12 u; Reife im Spätsommer-Herbst. 

Von der unteren Barkeeston bis in die obere Alpenregion 
zerstreut: Am. As. Wb. 

Vielleicht dürfte sich in unseren Sandsteingebieten auch 
noch die ganz ähnliche Lepidozia silvatica Evans nachweisen 
lassen. Sie unterscheidet sich hauptsächlich durch die fast. 
glatte Cuticula, die kurz 2geteilten @ Hüllbltr, die nur 30 u 
langen Zellen der Cilien an den Hüllbltrn und der Kelch- 
mündung und ihr Vorkommen auf kalkfreien Sanden. 

Ptilidioideae Spruce 

Die Arten dieser Gruppe sind nicht nach natürlicher Ver- 
wandtschaft zusammengefasst, sondern nur nach dem äusser- 
lichen Merkmale, dass die Unterbltr den stets 2 oder mehr- 


teiligen Stglbltrn fast gleichgestaltet sind, so dass die .Stgl 


dreizeilig beblättert erscheinen. Die © Blüten werden end- 
ständig an Haupt- oder Nebenästen. angelegt, erscheinen aber 
später infolge Sprossung seiten- oder gabelständig. 

1. Blir nur & '% zweiteilig. 

oO Pfl. klein; Bltr dem Stgl aufrecht anliegend. Zellnetz 
gleichmässig : ahne Scheinrippe | -Anthelia | 


| 
E 


— 127 — 


OO Pfl. staatlich, Bltr einseitswendig abstehend, Zellnetz 
sternfg verdickt mit gegabelter Scheinrippe Schisma 

2. Bltr ?/, in 3—4 breiteifge bis dreieckige, spitze und. 
kurz gezähnte Lappen geteilt Chandonanthus 

3. Bitr bis zur Basis in 3—4 einzellreihige Lappen geteilt 

Blephäarostoma 

4. Bltr '/, bis ®/, in 3—5 Lappen geteilt, die aber rings 
mit langen und langzelligen Cilien besetzt sind. 

© Pfl. in der Regel Xerophyt, braungrün, Lappen E eifg, 
bis fast zur Spitze mehrzellreihig, Zellen der Lappen rundlich 
“mit starken Eckverdickungen Ptilidium 

OO Pfl. in der Regel Hygrophyt, bleichgrün, Lappen lan- 
zettlich, unten 2zellreihig, oben einzellreihig, Zellen alle rectan- 
gulär ohne Eckverstärkungen Trichocolea 

Blepharostoma trichophyllum(l..) Dumortier 

Grüne verwebtrasige Überzüge auf Erde, Holz und Stein 
oder nur lose eingesprengt. Stgl + 2 cm lang, meist nieder- 
liegend, fadenfg, seitlich + reich verzweigt. Bltr dieht ge- 
stellt, quer angeheftet, bis zum Grunde in 3—4 borstenfge, ab- 
stehende, spitze Lappen geteilt. Biltzellen derbwandig, qua- 
dratisch-rechteckig, 20—30 u. Unterbltr gleich, nur meist. 
3teilig. Autoecisch, seltner paroecisch oder dioecisch. / Blüten- 
stände kurz ährenfg, dicht unter der © Blüte oder astend- 
ständig, Hüllbltr geweihartig zerteilt, Lappen einwärts gebogen, 
@ Blüten an Haupt- und Nebenachsen, Hüllbltr wenig grösser, 
tief zerschlitzt, die Lappen unten 2—3 Zellreihen breit, oben 
geweihartig verästelt und den Kelch !/, locker umhüllend. Kelch. 
birnfg bis länglich eifg, oben 3faltig und an der verengten: 
Mündung mit ungleichlangen, nach innen zusammenneigenden. 
Wimpern. Kapsel oval, rotbraun; Wandung 2schichtig mit 
Halbringfasern innen und knotigen Verdickungen aussen. Sporen. 
braun, feinwarzig, 10 #; Reife im Frühling. Elateren mit rot- 
brauner Doppelspirale.. Keimkörner selten in astendständigen, 
blassgelblichen Häufchen, 1-2zellig kugelig. 

Von der Ebene bis in die obere Schneeregion verbreitet: 
in allen Gebieten. 

Chandonanthus setiformis (Ehrhardt) Lindberg 

-Pfl. in 2-10 cm hohen dichten Rasen oder zwischen an- 
deren Moosen + reichlich eingesprengt, gelb- bis schwarzbraun, 
fast nur auf Kieselboden. Stgl niederliegend bis aufrecht, 
wenig geteilt, trocken starr, durch die dicht Jreireihige Be- 
blätterung rundlich schnurfg. Bltr gedrängt, fast quer ange-- 


— 128 — 


‘heftet, dem Stgl aufrecht locker anliegend, im Umriss breit 
rechteckig, breiter als hoch, fast bis zum Grunde in 3-4 drei- 
‚seckig-eifge, gekielte Lappen geteilt, die am Rande + ungleich 
grob gezähnt sind. Zellen rundlich, 18 v, derbwandig mit noch 
verstärkten Ecken. Kuticula glatt bis feinwarzig. Ubltr ähn- 


lich, nur wenig kleiner, bis zu dem etwas gewimperten Grunde 


2 -3fach lanzettlich-dreieckig geteilt und am Rande + gezähnt. 
Dioecisch in getrennten Rasen. © Blütenstände wenig ab- 
'weichend, mittelständig mit mehreren weniger tief geteilten 
und leicht bauchigen Hüllbltrn. @ Hüllbltr mehrpaarig, grösser 
‚als die Stglbltr und reicher gezähnt, den Kelch bis '/, lose auf- 
recht umschliessend. Kelch länglich-eifg, weit herab + Sfaltig, 
an der verengten Mündung + stark gezähnelt. Sporen und 
Keimkörner unbekannt. 


Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut 


‘und vielleicht auch bei uns noch zu entdecken. 

Anthelia Juratzkana (Limpricht) Trevisan 

Niedere Rasen auf Erde im Hochgebirge, braungrün, aber 
‘meist durch den Pilzüberzug der Bltspitzen und Ränder weiss- 
lich. Stgl fadendünn, wenig ästig, Äste leicht keulenfg, + 
'/; em lang. Bitr sich + deckend, quer angeheftet und nach 
‚aufwärts gerichtet, unten 2—3zellschichtig und kielig, in der 
oberen Hälfte durch scharfwinkligen Einschnitt in 2 dreieckig- 
“spitze, spreizende, ganzrandige oder leicht gekerbte Lappen 
‚geteilt. Biltzellen in den Abschnitten 4 - 6eckig, dünnwandig 
ohne Eckverstärkungen. Unterbltr gleich, nur schmäler mit 
engem Einschnitte. Paroecisch, seltner autoeceisch. Antheridien 
‚hinter bauchigen Hüllbltrn gleich unter der © Blüte oder mittel- 
‚ständig an daselbst entspringenden schmalen Ästchen. © Hüll- 
‚bltr wenig grösser, sonst den Stglbltrn gleich, dem Kelch '/, 
aufrecht anliegend. Kelch eifg, tief gefaltet und über '/, in 


viele, gekielte und oben gezähnte Lappen geteilt. Kapsel 


'kugelig, hellbraun. Sporen hellbraun, warzig, 16 «; Reife im 
.Hochsommer. Elateren mit 2-3teiliger dünner Spirale. 
Selten von der oberen Bergregion aufwärts: Aa. As. 
Ptilidium ciliare Nees | 
(Blepharozia Dum.) 
Grosse, oft ausgedehnte Polster von gelblichgrüner bis 


‚schwarzrötlicher Farbe auf dürrem Wald- und Haideboden, | 


‚über Fels und Holz, selten in Sümpfen. Stgl bis 8 cm 
‚lang, kriechend bis aufrecht, durch seitliche Aste 1—2fach ge- 


\ 


a a u 


-- 129 — 


fiedert. Biltr unten lockerer, oben sich + deckend, fast quer 
angeheftet, seitlich abstehend, durch einen bis zur Mitte rei- 
chenden Einschnitt in 2 ungleiche Lappen geteilt; der grössere 
Dorsallappen ist wieder durch eine spitze Bucht fast ebenso 
tief gespalten und die Lappenränder mit langen, verbogenen, 
meist einzellreihigen Cilien besetzt (der Dorsalrand oft weniger). 
Der kleinere Ventrallappen ebenso wieder geteilt und meist 
noch reicher mit Cilien besetzt. Bltzellen ausser den Cilien 
rundlicheckig, sehr dickwandig und mit starken Eckver- 
‚diekungen, 30 #. Unterbltr gleichgestaltet, wenig kleiner, dem 
Stgl anliegend. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen. 
c Pfl. meist schmächtiger, durch die vielpaarigen end- oder 
mittelständigen kätzchenfgen Antheridienstände auffällig; Hüll- 
bltr kleiner, weniger tief geteilt, oft nur 2teilig, rinnig hohl. 
© Blüte meist durch Sprossung scheinbar seitenständig; Hüll- 
bltr etwas grösser, dem Kelch '/, aufrecht anliegend, 2—4teilig 
und reich gewimpert. Unterbltr kaum geteilt. Kelch länglich 
eifg, oben kurz stumpffaltig, an der verengten Mündung kurz 
gewimpert. Kapsel oval, lichtbraun, Wandung 4schichtig, 
aussen mit knotigen Verdickungen, innen mit Halbringfasern. 
‘Sporen braun, feinwarzig, bis 30 «; Reife im Frühling-Sommer. 
Elateren mit gelblicher Doppelspirale. Keimkörner blattrand- 
ständig, rundlich, 1—2zeilig. 

Habituell vielgestaltig ohne strenge Scheidung, oft in. dem- 
selben Rasen an Farbe und Wuchsform ungleich: 

 f.ericetorum Nees Die grösseren aufrechten Formen der Haide 
und ähnlich dürrer Orte; bis 10 cm hoch, meist doppelt ge- 
fiedert, Bltr locker gestellt, etwas grösser, aber mit weniger 
Cilien, Bltzellen bis 40 u. 

f. inundatum Schiffner Braungelbe bis schwarzgrüne Sun 
form; Bltr locker gestellt, manchmal mit wenigen Cilien; Blt- 
zellen weniger verdickt. 

var. pulcherrimum Weber 

Dichte angeschmiegte Rasen von gelblicher bis dunkel- 
roter Farbe auf Holzrinde und festen Hirnschnitten der Strünke, 
seltener an Fels und harter Erde. In allem kleiner und zier- 
licher als die Hauptart; Stgl reich verästelt, Bltr gedrängt, 
leicht gehöhlt, meist bis zu 3/, geteilt, Lappen schmäler, aber 
mit reichlicheren und längeren Cilien; BelSe ea reichlich 
fruchtend. 

Von der Ebene bis zur Schneeregion verbreitet in allen 
“Gebieten. 


9 


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Trichocolea tomentella (Ehrhart) Dumortier 


Verworrene schwammige Rasen von bleich- bis gelbgrüner- 


Farbe, zumeist nur auf sehr feuchter Unterlage. Stgl bis 10 cm 


lang, niederliegend bis aufrecht, einfach oder mehrfach regel-- 
mässig gefiedert, die Oberseite des Hauptastes mit fädigen und. 


geteilten Paraphyllien besetzt. Bltr am Hauptstamme ent- 
fernt gestellt, an den Fiedern + gedrängt, quer angeheftet, 


fast bis, zum Grunde in 4-5 ungleiche, lanzettliche, nur: 
wenige Zellreihen breite Lappen geteilt, die mit gegen-: 


ständigen, verzweigten, einzellreihigen Borsten besetzt sind. 


Bltzellen durchscheinend, am Grunde rechteckig, 20 u breit. 


und 70 «lang, in den Abschnitten lang röhrenfg, ohne Eck-. 
verstärkungen. Unterbltr den Stglbltrn ähnlich nur kleiner. 


Dioecisch. Antheridien einzeln in den Achseln fast unverän-. 


derter Bltr auf der Dorsalseite der verdickten Astenden von: 
Hauptachsen oder Nebenästen erster Ordnung. ® Blüte durch 


Sprossung gabelständig; Kelch fehlt. Haube und Stglspitze- 


werden zu einem aufrechten, fleischigen, walzen- bis keulen- 
fgen Fruchtboden, der rings dicht mit geweihartig verzweigten. 
Paraphyllien besetzt ist. Kapsel oval, braun; Wandung 7— 
-8schichtig, die kleinzelligen Innenschichten mit ringförmigen: 
Verdickungen, die grosszellige, hyaline Aussenschicht mit un-- 


verdickten, vorgewölbten Wänden. Sporen braun, glatt, 15-u;: 


Reife gegen Ende Frühling. Elateren mit rotbrauner Doppel-- 
spirale.. Keimkörner unbekannt. 


f. subsimplex Nees die Form feuchterer Standorte, Stgk 


‚entfernt gefiedert, Bltr lockerer. 


f. nodulosa Nees Die Form trockener Standorte, Stel ver-- 


kürzt, Ästchen infolge dichterer Beblätterung köpfchenförmig. 
- Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten. 


zerstreut vorkommend. 


Scapanoideae Spruce 
Das gemeinsame Characteristicum sind die zweiteiligen, 


meist kielig gefalteten Bltr, wobei der Unterlappen in den, 


meisten Fällen der grössere ist. Unterbltr fehlen. Die Ver-- 


zweigung erfolgt in: der Regel seitlich; die $. Blüte ist end-- 


ständig, wird aber: durch Sprossung oft seitenständig. Vege-- 


tative Vermehrung durch blattrandständige Keimkörner häufig. . 
1. Bltunterlappen seitlich, Oberlappen schief aufwärts ab-- 


stehend; Kelch rundlich eifg, gerade aufrecht, faltig 
Diplophyllum. . 


Pr 


. 


— 131 — 


2. Beide Lappen annähernd gleich gerichtet; Kelch flach 
zusammengedrückt, ungefaltet, an der Spitze vor dem Kapsel- 
austritte umgebogen Scapania 

Diplophyllum Dumortier 

Kleine bis mittlere Pfl. von grüner bis purpurner Farbe 
auf Erde und feuchtem Fels. Stgl einfach oder wenig ver- 
zweigt. Bltr 2reihig, sich + unterschlächtig deckend, ungleich 
2lappig, scharf kielig gefaltet. Unterlappen stets grösser, seit- 
lich vom Stgl abstehend, Oberlappen schief aufwärts dem Stgl 
aufliegend, ganzrandig oder etwas gezähnt. Bltzellen klein, 
derbwandig. d Hüllbltr mit sackig gehöhlten Oberlappen; 
© Hüllbltr etwas grösser als die Stglbltr, weniger tief geteilt, 
den Kelch aufrecht umfassend. Kelch rund eifg, an der ver- 
engten Mündung faltig und ungleich gezähnt. Kapsel oval, 
rotbraun; Wandung 2schichtig, mit Halbringfasern der Innen- 
schicht und knotigen Verdickungen der Aussenschicht. Sporen 
braun warzig. Elateren mit Doppelspirale.. Keimkörner nicht 
selten. 4 

1. Pfl. 2—5 cm lang, Bltunterlappen spitz; dioecisch 

© Bltr mit einem scharf abgesetzten Mittelstreifen Jäng- 
licher Zellen | albicans 

oo Bltr ohne diesen Mittelstreifen taxifolium 

2. Pfl. nur 1 cm hoch, Bltunterlappen breit, fast quer ab- 
gestutzt, meist poroecisch und Kelche fast immer vorhanden 

obtusifolium 

Diplophylium albicans (L.) Dumortier | 

In ausgedehnten Polstern von hellgrüner bis gebräunter 
Farbe auf Lehm- und Sandboden und feuchtem kalkarmen 
Gestein. Stgl bis 5 cm lang, reihenweise bogig aufsteigend, 
einfach oder gegabelt. Bltr gleichmässig locker gestellt, quer 
angeheftet, ?/; ungleich geteilt; Unterlappen lang zungenfg, 
vom Stgl fast rechtwinklig abstehend oder zurückgekrümmt, 
nach der stumpflichen Spitze zu ungleich grob gezähnt. Öber- 
lappen nur !/; bis !/;, so gross, dem Stgl entlang schief auflie- 


gend, länglich eifg, breit gespitzt, ungleich gezähnt. Bltzellen 


rundlich 4eckig, 15 u, nach der Basis. grösser; am Rande 
wenig kleiner, + derbwandig; in der Mitte beider Lappen, bes. 
aber im unteren ein 4—8reihiger Streifen von grösseren, rectan- 
gulären, weisslichen ‘diekwandigen Zellen, 60 #, die sich gegen 
die Spitze verlieren. Dioecisch. £ Blüten in kurzen 4—8paari-' 
gen Ährchen auf schmächtigeren Pfl. meist in eigenen Rasen. 
@ Hüllbltr mit stark zurückgebogenen Unterlappen; Kelch 
9* 


— 132 — 


'/, vorragend, an der Mündung ungleich gezähnt. Sporen 
10—15 u; Reife gegen Ende Frühling-Sommer. Keimkörner 
l1zellig, sternfg, in bräunlichen Häufchen am oberen Rande 
der Unterlappen. | 

f. maius Nees. Die aufrechte, kräftigere Form feuchter 
Felsen. | | 
f. procumbens Hooker. Die niederliegende Form bes. der 
Erdhänge, meist kleiner und braunrot. 

f. aquaticum K. Müller. Die verlängerte Wasserform. 

var. taxifolium (Wahlenberg) Nees 

Kleiner als die Hauptart, nur 2—3 cm hoch, meist gelb- 
lich- bis braungrün, in der Ebene fehlend. Bltoberlappen mehr 
 zugespitzt und ganzrandig, Unterlappen an der Spitze fast 
ganzrandig, aber am Hinterrande reich fein gezähnt. Zellen 
am Bltrande quadratisch, 10 u, gegen die Mitte wenig grösser 
15 «, im Grunde längsgestreckt, dünnwandig mit leichten Eck- 
verstärkungen; der Mittelstreif von albicans fehlt, nur in Über- 
gangsformen + teilweise vorhanden. 


Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen 


Gebieten zerstreut vorkommend, nur in Nj1 selten; die var. 
nur in W. und Wf. _ 

Diplophyllum obtusifolium (Hooker) Dumortier 

Truppweise oder in + ausgedehnten Rasen von gelblich- 
grüner bis purpurner Farbe auf sandig-thonigem Boden, kalk- 
armen bevorzugend. Stgl 1 cm lang, + verzweigt, kriechend 
mit aufsteigenden Spitzen. Bltr gedrängt, schief !/, den Stgl 
umfassend, /, bis 2/;, ungleich geteilt. Unterlappen zungenfg 
mit breitgerundeter bis quergestutzter Spitze, an der Spitze 
und am Hinterrande + gezähnt, fast im rechten Winkel seit- 
lich abstehend. Oberlappen nur !/; so gross, flach dem Stgl 
vorwärts aufliegend, eifg, meist spitz, gezähnt oder ganzran- 
dig. Biltzellen am Rande kleiner, rundlich, 10 #, von der Mitte, 
zur Basis allmählich grösser und länger 15x40 u, derbwandig. 
Paroecisch, seltener autoecisch. Antheridien hinter kaum .ver- 
änderten, gehöhlten Hüllbltrn dicht unter der 9 Blüte oder 
in kurzen Ährchen auf daselbst entspringenden Ästchen. 
@ Hüllbltr wenig grösser, nicht so tief geteilt, den Kelch !/; 
umfassend. Kelch bauchig eifg, an der zusammengezogenen 


Mündung 4—6faltig und kurzlappig eingeschnitten mit 1— 2zel- 


ligen Wimpern. Sporen 10 u; Reife im Frühlinge. 
Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut vorkom- 


| 
| 
} 


— 133 — 

mend, am meisten in der Bergregion: in allen Gebieten ausser 
Aa nachgewiesen. | 

Scapania Dumortier 

', em bis 1 dem lange Pfl. von grüner bis purpurner 
Farbe auf Erde, Holz und Stein. Stgl wenig verzweigt, im 
unteren Teil oft entblättert, Bltr sich unterschlächtig + deckend 
2reihig, oft von unten nach oben grösser, meist ungleich 2tei- : 
lig, rinnig bis scharf kielig und geflügelt zusammengebogen. 
Bltzellen vom Rande zur Basis allmählich grösser, meist mit 
verstärkten Ecken. Kuticula + raüh. Meist dioecisch in 
gemischten Rasen. Antheridien in end- oder mittelständigen 
Ähren, Hüllbltr mit bauchigem Oberlappen, meist etwas kleiner. 
@© Hüllbltr einpaarig meist etwas grösser als die Stglbltr. Kelch 
weit vorragend, eifg bis verkehrt glockenfg, parallel der Stgl- 
ebene zusammengedrückt, an der breitgestutzten Mündung vor 
der Sporenreife hakig rückgebogen. Kapsel oval, braun, Wan- 
dung 4—Sschichtig mit knotigen Verdickungen aussen und 
Halbringfasern innen. Sporen klein, + warzig, braun. Ela- 
teren mit brauner Doppelspirale.. Keimkörner häufig, in der 
Regel an den Bltzipfeln der obersten Bitr. 

I. Beide Lappen annähernd gleich gross. 


u 1. Lappen nicht scharf kielig, nur rinnig auseinander- 
stossend. 
x. Lappen rechteckig, beide parallel aufrecht vom Stgl 
seitwärts abstehend compacta 
xx. Lappen rundlich oval, sparrig nach vor- und rückwärts 
abstehend, Eshrabirssnflanne cuspiduligera 


2. Lappen kielig verbunden 

x. Lappen ganzrandig, seltene kleine Pflanze fast nur auf 
‚Holz | apiculata 

xx. Lappen + gezähnt, grössere Planzen auf Erde und Fels. 

‚© Gelblich-bräunliche Pfl., kalkstet, Lappen rechteckig mit 


Spitzchen, Kuticula warzig aequiloba 
OO Gelbgrüne Pfl. feuchter Standorte, Lappen rundlich- 
oval, Kuticula meist glatt subalpina 


U. Blattunterlappen 2—3 mal grösser als der Oberlappen. 
1. Bltränder ganz oder nur spärlich gezähnt. | 
x. nur wenige cm hohe Pfl., in der Regel nicht in Sumpf 
und Wasser, sondern auf Erde und Fels, Bltr straff, Oberlappen 
fast viereckig, scharf gespitzt, meist völlig ganzrandig 
curia 


-—.134 — 


(Die alpine Abart helvetica oft schwach gezäbnt, die 
hygrophyte Form viridissima schlaff u. höher.) 

xx. bis 1 dem hohe Pfl. in Sumpf und Wasser, Bltr schlaff 

O dunkelgrüne bis purpurne Pfl. im Wasser, Oberlappen 
ovalrundlich, Zellen dünnwandig ohne Eckverdickungen 

| undulata 

(Oberlappen herzfg, Kiellinie halbkreisfg paludosa) 

OO rotbraune Pfl. auf feuchtem Fels oder Sumpf, Ober- 
lappen nierenfg, herablaufend;; Zellen derbwandig uliginosa 

COO blassgrüne Pfl. im Sumpf, Oberlappen rechteckig, 
zugespitzt; Zellwände dünn mit Eckverdickungen irrigua 

(Oberlappen herzfg, Kiellinie halbkreisfg paludicola) 

2. Bltr + reich gezähnt. 

x Kuticula durch hyaline Papillen sehr rauh, kräftige 
kalkstete Pfl., gelblich-bräunlich | aspera 

xx Kuticula glatt oder nur durch niedere Wärzchen wenig 
rauh 

O kleine Pfl. auf Fels und Holz, Oberlappen eifs spitz, 
Bltr rings scharf gezähnt | umbrosa 

00 grössere, oft purpurne Pf. fast nur auf feuchtem 
Kieselfels, Oberlappen rundlich und nur entfernt gezähnt, 
Unterläppen rings wimperig gezähnt dentata 

000 die häufigste Scapania, bes. auf Waldboden, meist 
: grün, Oberlappen eifg-rechteckig, Unterlappen breitgerundet.. 
eifg, beide rings dicht wimperig gezähnt nemorosa 


Scapania apiculata Spruce 


Seltene Pfl auf morschem Holze in bräunlichen bis gelb- 
grünen Räschen. Stgl kaum '/, cm lang, kriechend bis auf- 
recht, meist einfach. Bltr von unten nach oben grösser und 
dichter, fast !/, geteilt, die Kiellinie gerade oder leicht bogig. 
Oberlappen nur wenig kleiner als der Unterlappen, eifg, scharf 
gespitzt und ganzrandig, vom Stgl sparrig abstehend, Unter- 
lappen von ähnlichem Umriss, abstehend bis leicht zurück- 
gekrümmt, selten an der Spitze wenig gezähnt Biltzellen viel- 
eckig mit starken .dreieckigen bis fast sternfgen Eckver- 
dickungen 25 u. o’‘Ährchen kurz enustandig, Hüllbltr stumpf. 
Kelchmündung glatt. Sporen 10 «. ' Keimkörner in dunkel- 
braunen Häufchen an den Bltspitzen der Gipfelknospen, ale 
rundlich. 

Vermutlich arktisch-alpine Art mit nur wenigen Stand- 
orten in den Alpen: Am. 


— 135 — 


_ Scapania umbrosa (Schrader) Dumortier 

(S. convexa Lindberg) 

In niederen Rasen von grüner bis purpurner Farbe auf 
faulem Holz oder Kieselgestein. Stgl '/, bis 3 cm lang, nieder- 
liegend bis aufrecht, gabelig geteilt, an der Spitze rückge- 
bogen. Bltr meist gedrängt,. nach aufwärts grösser, über !/, 
ungleich geteilt, Verbindungslinie kurz, schmal geflügelt. Beide 
Lappen eifg, spitz, ungleich grob gezähnt. Unterlappen rück- 
gebogen, Oberlappen 2—3mal kleiner dem Stgl schief aufwärts 
angedrückt. Zellen rundlicheckig, 20 „, am Grunde oval mit 
stark verdickten Ecken.  Ährchen meist rötlich, 4—5paarig, 
‚oft mehrere hintereinander, Hüllbltr mit fast gleichgroössen, ab- 
gerundeten und ganzrandigen Lappen. 2 Hüllbltr fast gleich- 
lappig und wenig gezähnt. Kelchmündung wellig ausgeschweift. 
‚Sporen 10 u; Reife im Frühling-Sommer. Keimkörner in end- 
ständigen dunkelbraunen Häufchen, elliptisch, meist 1zellig. 

f. inermis K. Müller Bltlappen fast oder ganz ungezähnt. 

_ f. obtusa Breidler Bltlappen breitgerundet und ganzrandig. 
‘Selten in der Ebene, reichlicher in der Bergregion, bis in die 
antere Alpenregion aufsteigend: A. Ho. W. W£f. Nj. 1 u. 2. 

Scapania curta (Martius) Dumortier 

Niedere hellgrüne bis rötliche Rasen auf lehm-sandigem 
Boden. Stgl aufsteigend bis aufrecht, + 2 cm lang.  Bltr locker 
gestellt, gegen die Spitze nur wenig gedrängter und grösser, 
!/s ungleich geteilt, ganzrandig oder nur entfernt und spärlich 
gezähnt. Oberlappen fast 4eckig, meist mit scharfen Spitzchen, 
+ abstehend; Unterlappen bis doppeh grösser, rundlich eifg, 
stumpflich ns breit gespitzt, Kiellinie leicht gebogen. Blt- 
zellen rundlich mit + starken Ecken, 20—25 «, im Grunde 
oval. c Blüten in fast engen; gelbbraunen bis pur- 
purnen Köpfchen, Hüllbltr mit fast gleichgrossen, abgerundeten 
Lappen. 2 Hüllbltr den Stglbltrn fast gleich. Kelchmündung 
= gezähnt. Sporen 10 u; Reife im Frühling. Keimkörner in . 
gipfelständigen, grünlich-gelben bis rotbräunlichen Häufchen 
‚oder randständig an dadurch ausgefressen gezähnt erscheinenden 
‘obersten Bltrn, langoval bis birnfg, 1—2zellig. 

-f. rosa6ea Corda Meist kleiner, nur 1 cm hoch, Bitr ge- 
‚drängter, nach oben grösser, Lappen + .gezähnt. Zellnetz in 
‚den Ecken stark bis BRETHIE verdickt, 'Stglspitze und bes. die 
«f Blüten rosenrot. 

-f. viridissima K. Müller Form sehr feuchter Standorte, ‚Se. 


— 156 — 


irrigua ähnelnd. Stgl bis 5 cm lang, Bltr entfernt und grösser, 
schlaff; Zellnetz kaum in den Ecken verstärkt. 

f. geniculata Massalongo Niederliegende nur mit der Spitze. 
gekniet aufsteigende, oft gebräunte Bergform; Bltlappen abge- 
rundet ganzrandig, Zellecken wenig verstärkt, Kelchmündung 
ungleich grob gezähnt. 

Von der Ebene bis in die Schneeregion in allen Gebieten 

verbreitet. : 
- Sc. rosacea tritt in hiesiger Umgebung bes. an niederen 
sonnigeren Grabenrändern in eigenen Rasen auf, ich sah aber 
‚auch an tieferen Gräben alle Übergänge von rosacea bis viri- 
dissima und betrachte sie deshalb nicht als getrennte Art, son- 
dern nur als biologische Erscheinung. 

subspec. helvetica Gottsche 

Hellgrüne bis hräunliche Rasen auf Erde und Gestein über 
der Bergregion. Bltr bis !/, ungleich geteilt; Oberlappen qua- 
dratisch bis rechteckig eifg, an der Spitze zumeist, bes. in den 
oberen Bltrn abgerundet, in der Regel fast ganzrandig, Unter- 
lappen rückwärts gebogen, eifg mit meist abgerundeter Spitze, 
ganzrandig oder entfernt gezähnt. Bltzellen derbwandig mit 
noch verstärkter Ecken. Blüten in 3-4paarigen Ährchen, 
oft mehrere hintereinander, Hüllbltr fast gleichlappig, spitz. 
Kelchmündung kurz 1zellig gezähnt. Sporen 12 u, Reife im 
Sommer. Keimkörner an den obersten Bltspitzen, oval, grünlich. 

Von der oberen Bergregion bis in die untere Schneeregion 
zerstreut: Aa. Am. 

Scapania irrigua (Nees) Dumortier | 

In hellgrünen bis gebräunten Rasen auf Sumpfboden oder | 
nur + reichlich zwischen anderen Mosen eingesprengt. Stel 
kriechend bis aufsteigend, 2—5 cm lang, schlaff, wenig ver- 
zweigt. Bltr meist gleichmässig und locker gestellt, schlaff 
und verbogen, feucht glänzend, !/, ungleich geteilt. Oberlappen 
rundlich viereckig, meist kurz scharfspitzig, hohl zum Stgl ein- 
gekrümmt, meist völlig ganzrandig, nicht oder wenig über den 
Stgl übergreifend. Unterlappen doppelt grösser, rundlich recht- 
eckig bis lang eifg, breit gespitzt oder abgerundet, + zurück- 
gebogen, ganzrandig oder entfernt gezähnt. Kiellinie leicht 
gebogen. Biltzellen rundlich, 20 u, am Grunde länglich 4 bis 
6eckig, durchscheinend, dünnwandig mit + verstärkten Ecken. 
Antheridien hinter fast gleichlappigen Bltrn in endständigen 
Köpfchen oder mittelständigen Ährchen, Kelch leicht gefaltet, 
an der Mündung meist ungezähnt. Sporen 10 u; Reife zu Ende 


— 137 — 


Frühling-Sommer. Keimkörner in endständigen bleichgrünen, 
bräunlichen Häufchen, länglich oval, 2zellig. 

var. paludicola Löske et K. Müller 

Die Form wasserbestandenen Bodens oder fast bis zur 
Spitze untergetaucht. Stgl bis 1 dem lang, schlaff, meist un- 
geteilt. Bltr sich nur leicht deckend, grösser, zart und durch- 
scheinend, ®/, ungleich geteilt. Oberlappen breit herzfg kurz 
gespitzt, dem Stgl vorwärts aufliegend und weit übergreifend, 
am Rande spärlich kleingezähnt; Unterlappen um '/, bis '/, mal 
grösser, breit rundlich, oben zugespitzt, am Rande + gezähnt; 
Kiellinie kurz, fast halbkreisfg. Biltzellen in den Ecken drei- 
eckig verstärkt. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten 
zerstreut, selten bis in die obere alpine Region END 
Die var. in Aa. As. Ho. W. Wf. | 

Scapania dentata Dumortier 

Kräftige Pfl. in dunkelgrünen bis purpurnen Rasen meist 
auf feuchten oder wenigstens zeitweise überrieselten Kiesel- 
gestein. Stgl bis über 1 dem lang, niederliegend bis aufsteigend, 
gabelig verästelt, unten oft entblättert, Bltr sich + deckend, 
?2/, ungleich geteilt, auch trocken straff bleibend. Oberlappen 
meist abgerundet quadratisch, schief vorwärts dem Stgl. auf- 
liegend, nicht über den Stgl greifend, ganzrandig oder entfernt 
gezähnt. Unterlappen 2—3mal grösser, eifg, nach rückwärts 
gekrümmt, ringsum + reich mit 2zelligen Zähnen besetzt; 
Kiellinie fast gerade mit 1—4zelligem Flügel. Bltzellen ab- 
gerundet quadratisch bis rechteckig, rings starkwandig und 
meist ohne weitere Eckverstärkungen, 20 «. @ Hüllbltr wenig 
grösser, reich gezähnt. Kelch fast ?/,; vorragend, an der Mün- 
dung ganzrandig oder kleingezähnt. Sporen 18 u; Reife zu 
Ende Frühling-Sommer. Keimkörner oval, 1—2zellig. an der 
Spitze der obersten Bltr und mit ihnen gleichfarbig. 

Formenreich ohne strenge. Scheidung. „Man findet ge- 
wöhnlich alle Zwischen-Formen durcheinander.“ Nees I. S 185. 

f. speciosa Nees Bis 2 dem hohe, starre Rasen von tief 
purpurner Farbe an überrieselten Felsen. Oberlappen ganz- 
randig, Unterlappen reich gezähnt. Kuticula sehr rauh. 

f. ambigua (De Notaris) Massalongo Übergangsform zu Un- 
dulata; Bltoberlappen grösser und beide Lappen fast ganzrandig, 

Am verbreitesten in Urgebirgsgegenden in der Berg- und 
Voralpenregion, selten tiefer und bis in die Schneeregion: W. 
Wf. Wfr. | 


— 138 — 


subspec. undulata (L ) Dumortier. 

Die Weiterbildung der Art durch den Aufenthalt im stän- 
-digen Wasser der Sümpfe und Bergbäche, meist in 'dunkel- 
grünen bis schwarzrötlichen, oft ausgedehnten Rasen und habi- 
tuell vielgestaltig. Stgl '/; bis 2 dem lang, niederliegend und 
Autend bis aufsteigend, + verzweigt, unten oft entblättert, 
'brüchig. Bltr meist locker gestellt, feucht schlaff, trocken 
kraus gewellt, !/, ungleich geteilt, an der Spitze fast gleich- 
gross; beide Lappen meist völlig ganzrandig und seitwärts ab- 
stehend. Oberlappen rundlich bis eifg, etwas über den Stgl 
greifend, Unterlappen !/, bis !/;mal grösser, breit rundlich-eifg. 


Kiellinie leicht gebogen mit 1-2 Flügeln. Biltzellen je nach 


dem Standorte wechselnd, am Rande quadratisch, in der Mitte 
und am Grunde länglich, 20-25 «, mit nur leicht verstärkten 


Wänden ohne besondere Eckverdickungen. Kuticula meist 


‚glatt. 


var. paludosa K. Müller | 

Hell- bis dunkelgrüne, selten rötliche Rasen in Sumpf- 
wasser oder nur eingesprengt zwischen anderen Sumpfmoosen. 
Stgl schlaff, kaum verzweigt, 3—10 cm lang, aufsteigend bis 
aufrecht schwimmend. Biltr locker gestellt, schlaff, '/»—®/; 
ungleich geteilt. Oberlappen herzfg mit stumpfer Spitze oder 
fast gerundet nierenfg, dem Stgl aufwärts anliegend und daran 
herablaufend, weit übergreifend, ganzrandig. Unterlappen 2 
bis 3mal grösser bes. an den unteren Stglteilen, breit herzfg 
oder fast rundlich, seitlich oder leicht vorwärts abstehend, + 
lang herablaufend, ganzrandig oder wenig gezähnt. Kiellinie 
kurz halbkreisfg mit 1—2 Flügeln. Bltzellen am Rande qua- 
dratisch, in der Mitte und am Grunde 4-6eckig, dünnwandig 
ohne Eckverstärkungen. Kuticula wenig rauh. 

Von der. Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut: 
Aa. As. Ho. W. WE£. Wfr. Nj. 2. Die Var. in Aa. W. Wf£. 

Ich kann in paludosa und paludicola keine distinceten Arten 
erkennen; denn sie entwickeln sich selbst am gleichen Stand- 
orte wie am loc. class. dem Schwarzenberge nicht alle Jahre 
gleich, sondern ihre Ausbildung schwankt sehr je nach den 
Feuchtigkeitsverhältnissen, darum gibt es auch nicht selten 
Zwischenformen, sind doch manchmal: selbst an der gleichen 
Pflanze Art und Varietät übereinander entwickelt und wir 
haben ja auch bei anderen Scapanien ähnliche Umformungen 
2. B. Scap. nemorosa var. alata. 


ie a Lulu nut 5 2E dan za a El 1a ann 


1 
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E. 


— 139 — 


Scapania uliginosa (Swartz) Dumortier 

Rotbraune, starre Rasen an überrieseltem Kieselgestein 
oder auf Moorboden. Stgl bis 1 dem lang, aufrecht oder flutend, 
unter der Spitze + verzweigt. Bltr straff, locker oder sich + 
deckend, am Stgl & herablaufend, nicht übergreifend, stets 
ganzrandig, ?/;, ungleich geteilt. Oberlappen meist nierenfg ab- 
gerundet, gewölbt dem Stgl aufliegend; Unterlappen eirundlich, 
hohl gewölbt rückgebogen. Kiellinie gebogen ohne Flügel. 
Bitzellen am Rande klein quadratisch, in der Mitte rundlich 
eckig, 20 u; alle derbwandig und mit verdickten Ecken. Kelch- 
mündung meist ungezähnt. Sporen 12 u; Reife im Hochsommer. 
Keimkörner rötlich, oval, 1zellig. J 

Von der oberen Bergregion bis in die untere Schneeregion 
zerstreut und selten: (As.) Aa. Wb. : 

Scapania subalpina (Nees) Dumortier 

Lockere gelblichgrüne, seltener bräunliche Rasen an feuchten 
Felsen im Gebirge. Stgl aufrecht, meist gegabelt. Bltr locker 
stehend, am Stgl etwas herablaufend und weit übergreifend, 
i/, in fast gleichgrosse Lappen geteilt, beide Lappen seitlich 
vom Stgl abstehend. Oberlappen rundlich rechteckig bis eifg, 
gegen die Spitze oder rings mit 1-2zelligen Zähnen; Unter- 
lappen wenig grösser, eifg, breit gespitzt, rings oder nur an 
der Spitze gezähnt. Kiellinie fast gerade, meist geflügelt. Bit- 
zellen derbwandig mit. stärkeren Ecken, 20 u. Kelchmündung 
buchtig und entfernt gezähnt. Sporen 20 u; Reife im Sommer. 
Keimkörner an den Spitzen der obersten Bltr gelb- bis braun- 
grün, oval, 2zellig. Selten von der unteren Bergregion bis in 
die obere Schneeregion: As. Wb. 


Scapania cuspiduligera (Nees) K. Müller 

(S. Bartlingii Hampe) | 

In niederen, weisslichgrünen Räschen von sparrig krausem 
Aussehen auf humösen Felsen des Gebirges. Stgl nur bis 1 cm 
lang, kriechend mit aufsteigender Spitze. Bltr dicht ‚gestellt, 
nicht herablaufend und nicht über den Stgl greifend, zu '/,in 
2 fast gleiche, eifge, ganzrandige Lappen geteilt. Oberlappen 
am Rande gewellt und stumpf gespitzt, vom Stgl aufwärts ab- 
gebogen; Unterlappen abgerundet oder bei Keimkörnerbildung 
stumpf gespitzt, nach rückwärts gebogen. Kiellinie fast gerade. 
Bltzellen rundlicheckig, derbwandig mit verstärkten Ecken, 
15 «a: Kelch nur halb vorragend, Mündung seicht ausge- 
schweift, ungezähnt. Sporen 10 u. Reife im Hochsommer. 


10 


 Keimkörner an den Spitzen der ua Bltr gehäuft, oval, + 
rotbraun, 2zellig. 

Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer- 
streut: A. 

Scapania aequiloba (Schwägrichen) Dumortier 

Hellgrüne bis bräunliche und schwärzliche Rasen auf kalk- 
haltigem Boden und Gestein. Stgl bis 1 dem lang, kriechend 
bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr meist gleichweit gestellt, 
nicht herablaufend, über den Stgl + greifend, '/, fast gleich- 
lappig geteilt und seitlich abstehend. Men rechteckig 
eifg mit stumpfer oder scharfer Spitze, dort + gezähnt und 
mit dem oberen Rande rückgebogen; Unterlappen eifg, zuge- 
spitzt, nach rückwärts gebogen, meist + scharf gezähnt. Kiel- 
linie leicht gebogen. Biltzellen rundlich mit starken Wänden 
und verdickten Ecken, 20 u. Kuticula rauh mit 2—4 Papillen 
über jeder Zelle. „ Pfl. meist in eigenen Rasen Kelchmün- 
dung ungleich wimperig gezähnt. Sporen 10 u; Reife zu Ende 
Frühling-Sommer. Keimkörner in hell- bis rotbraunen Häufchen 
an den obersten Bltspitzen, oval, 2zellig.. Formenreich ohne. 
strenge Scheidung: 

f. inermis Gottsche Bltr ganzrandig. 

f. squarrosa Bernet Gedrängte Rasen, Bltr eng gestellt, 
Lappen stark zurückgeschlagen. 


7 


f. gracilis Bernet Zarte grüne Formen, meist mit Keim- 
körnerbildung. 

f. elongata Bernet v erlängerte Formen mit entfernt ge- 
stellten Bltrn. 

In Kalkgebieten von der Ebene bis in die untere Schnee- 
region verbreitet: A. Ho. Nj. 1. 

subspec. aspera Bernet 

Grössere Pfl. in gelblichgrünen bis gebräunten Rasen auf 
kalkhaltigem Boden und Gestein. Stgl bis 1 dem lang, auf- 
steigend bis aufrecht, gabelig geteilt. Bltr locker oder dichter 
gestellt, nicht oder kaum herablaufend, bis !/;, ungleich geteilt. 
Oberlappen gerundet rechteckig bis nierenfg, über den Stgl 
greifend, schief aufwärts abstehend, an der rundlichen oder 
scharfen Spitze entfernt gezähnt; Unterlappen !/, grösser, läng- 
lich oval, schief aufwärts und zurückgebogen, rings oder nur 
an der breiteren oder schärferen Spitze mit 1—3 Zellen hohen 
Zähnen. Kiellinie leicht gebogen. Bltzellen rundlicheckig mit 
starken Wänden und verdickten Ecken. Kuticula rauh mit 6 


Ser 


bis 8 Papillen über jeder Zelle. Sporen 12 u. Keimkörner 1 
bis 2zellig,.grünlich. 

In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Voralpenregion 
zerstreut: A. Nj. 1; durch Zwischenformen mit der Hauptart 
verbunden. 

Scapania nemorosa (L.) Dumortier 

In lockeren grünen, selten rötlichen oder bräunlichen Rasen 
vielgestaltig auf verschiedenster Unterlage. Stgl 1—10 cm 
lang, steif, + ästig, aufsteigend bis aufrecht mit übergeneigter 
Spitze. Bltr locker oder bes. gegen die Spitze dichter gestellt, 
+ herablaufend, !/, bis ?/s ungleich geteilt, beide Lappen meist 
rings ungleich wimperig gezähnt. Oberlappen abgerundet recht- 
eckig bis länglich oval, weit über den Stgl greifend, schief 
aufwärts demselben aufliegend; Unterlappen 2—3mal grösser, 
oval mit breit gerundeter Spitze, rückgekrümmt. Kiellinie 
schwach gekrümmt, + geflügelt. Bltzellen rundlich eckig, 15 u, 
starkwandig mit dickeren Ecken, am Rande bis zu 8 Reihen 
wenig kleiner, aber stark verdickt. Kelchmündung dicht wim- 
perig gezähnt. Sporen 15 u; Reife im Frühling-Sommer. Keim- 
körner an den oberen Bltspitzen gehäuft, bräunlich, oval bis 
birnfg, 1zellig. 

f. alata Kaalas Grosse, meist grasgrüne Wasserform. Bltr 
:schlaff, gross, Oberlappen weit übergreifend und herablaufend, 
rechteckig spitz, ganzrandig; Unterlappen 3mal grösser, breit 
stumpfoval, spärlich gezähnt. Kiellinie halbkreisfg mit mehrere 
Zellen breitem Flügel. 

f. Jörgensenii Schiffner Purpurrote Form überrieselter Felsen. 
Oberlappen wenig gezähnt, Unterlappen reich gezähnt. Kiel- 
linie 1—2flügelig. Zellnetz mit braunen 3eckigen Eckver- 
:stärkungen. 

f. aconiensis De: Notaris Sehr kleine, 1 cm hohe Form in 
‚dichten braunen Räschen. Zellnetz ohne Eckverdickungen. 

f. marchica Warnstorf Bltr spärlich gezähnt; Zellnetz stark- 
wandig mit gelblichen Verdiekungsknoten an den Ecken. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in 
‚allen Gebieten. 


Raduloideae Spruce 
Radula Dumortier 
Flach angeschmiegte Rinden- oder Felsmoose von sölbtick: 
‚grüner, brauner bis schwärzlicher Farbe. Stgl seitlich + reich 
verzweigt, ohne Unterbltr. Bltr quer angeheftet, zweizeilig 


— 142 — 


seitlich flach ausgebreitet, ganzrandig, ungleich 2teilig. Ober- 
lappen gross, rundlich; Unterlappen nur i/, bis !/;, so gross, 
rechteckig, mit fast geradem Kiele dem Öberlappen an der 
Aussenseite angebogen. Bitzellen im ganzen Blte ziemlich 
gleichgross, 6eckig, dünnwandig mit + leichten Eckverstär- 
kungen. c’ Hüllbltr fast gleichlappig, nur '/, geteilt, im Grunde: 
sackig gehöhlt. © Hüllbltr ‚nur einpaarig, fast gleichlappig, 
dem Kelchgrunde aufrecht anliegend. Kelch  endständig an 
Haupt- oder Nebenachsen, oft durch Sprossung scheinbar seiten- 
ständig, grün, verkehrt glockenfg, parallel zur Stglebene ver- 
flacht, an der 2lippigen, quergestutzten, ungezähnten Mündung 
vor dem Kapselaustritte ventral abgebogen. Kapsel spitz oval, 
braun, auf weisslichem Stiele kaum vortretend, bis zum Grunde 
Aklappig; Wandung 2schichtig, die grosszellige Aussenschicht 
mit Verdickungsleisten, die kleinzellige Innenschicht mit oder 
ohne Verstärkungen. Sporen bräunlich, feinwarzig, gross, 1 oder 
- mehrzellig. Elateren mit 2—-3teiliger Spirale. Keimkörper an 
Bltrn und Kelchen, scheibenfg, vielzellig. 

Paroecisch zumeist, / Blüten gleich unter der ©; Bltober- 
lappen rundlich, fast breiter als lang, kaum übergreifend; Blt- 
zellen 25—30 u complanata. 

Dioecisch, © Blüten reichlich, ährenfg; Bltoberlappen eifg, 
länger als Be bogig überereiteild; Bltzellen 15—20 u | 

Lindbergiana. 

Radula complanata (L.) Dumortier 

Grüne bis dunkelbraune, dichte Überzüge an Laubholz- 
rinde, selten an Felsen und blosser Erde. Stgl bis 5 cm lang, 
kriechend, selten mit aufrechten Sprossen, unregelmässig reich 
verzweigt. Bltr sich + deckend; Oberlappen länglich rundlich, 
meist etwas breiter als lang, nur wenig über den Stgl über- 
greifend; Unterlappen etwa !/, so gross, quadratisch-rechteckig, 
+ stumpf gespitzt, dem Oberlappen flach angedrückt, die Ver- 
bindungslinie fast gerade. Biltzellen 5—6eckig, 25—30 «, dünn- 
wandig, in den Ecken kaum verstärkt. Antheridien zumeist 
hinter 2—3 Bltpaaren unter der © Blüte, selten an daselbst 
entspringenden Ästchen endständig. _ Hüllbltr wenig grösser ; 
Unterlappen nur !/, kleiner als der Oberlappen. Innenwand 
der Kapsel ohne Verstärkungen. Sporen 30 u, einzellig; Reife 
im Winter-Frühling. Keimkörper meist ee an a 
wie ausgefressen- erscheinenden .Bltrn. 

‚Von der Ebene bis:in die untere Schneeregion verbreitet: | 
in allen Gebieten. ß | ae 


— 143 — 


Radula Lindbergiana Gottsche 

(R. germana G.) | 

Der R. complanata ähnlich, meist aber etwas zarter, am 
Fels und Baumrinde. Bltoberlappen breit eifg, etwas länger 
als breit, bogig über den Stgl greifend. Unterlappen viermal 
kleiner, etwas verschoben rechteckig mit + scharfer Spitze. 
Verbindungslinie oft leicht ausgebaucht. .  Pfl. meist schlanker 
und in eigenen Rasen, auffällig. durch die reichlichen, bis 
20paarigen Blütenähren. 2 Hüllbltr etwas verlängert; Unter- 
lappen nur '/; kleiner. Innenschicht der Kapselwand mit kno- 
tigen Verdickungen. Sporen 30—40 u, mehrzellig; Reife im 
Frühling-Sommer. Brutkörper an den beiden Bltlappen, seltener 
an den Hüllbltrn und an der Kelehmündung. 

Zerstreut von der Ebene bis in die untere Schneeregion,. 
am häufigsten in der Berg- und Voralpenregion: A. Ho. Wb.. 


Madothecoideae Dum. 


Madotheca Dumortier 

Stattliche, dunkelgrüne bis bräunliche Pfl. meist an Ge-- 
stein und Baumrinde. Stgl meist + regelmässig ein- oder mehr- 
fach gefiedert. Bltr gross, oberschlächtig sich + deckend, wechsel-- 
ständig zweizeilig seitlich abstehend, bis zum Grunde ungleich 
2teilig; Oberlappen gross, unsymetrisch rundlich eifg, über den. 
'Stgl greifend, ganzrandig oder gezähnt; Unterlappen nur schmal 
mit dem Oberlappen verbunden, viel kleiner, zungenfg, am Rande 
oft zurückgerollt, ganzrandig oder gezähnt, parallel dem Stgl 
vorwärts gerichtet. Bltzellen überall ziemlich gleichgross, 4 bis 
6eckig, dünnwandig mit schwachen Eckverdickungen. Unter- 
bltr stets vorhanden, gross, ungeteilt, breiter als der Stgl und 
daran + herablaufend. Dioecisch. c Blüten auf eigenen, sehr‘ 
kurzen Seitenästen ährenfg, Hüllbltr fast gleichlappig, bauchig- 
rinnig. 2 Blüten auf sehr kurzen Ästen seitlich aus Haupt- 
oder Nebenachsen; Hüllbltr nur 1—2paarig, kleiner als die Stgl-- 
bltr, Unterlappen nur wenig kleiner als der Oberlappen, mit. 
den Unterbltrn teilweise verwachsen. Kelch kurz breit-eifg, 
unten aufgeblasen.dreikantig, an der zusammengedrückten Mün-. 
dung zweilippig, ganzrandig oder gezähnt, nach. Austritt: der 
Kapsel mehrlappig. Kapsel kurz gestielt den Kelch kaum über- 
ragend, kugelig, gelbbraun, meist nicht ganz bis zum Grunde: 
4- und mehrklappig;:Wandung mit grosszelliger Aussenschicht: 
und 1—3 kleinzelligeren Innenschichten, mit radialen Eckver-- 


— 144 — 


stärkungen. Sporen 1-—mehrzellig; Reife im Hochsommer, Ela- 
teren Ze Keimkörner unbekannt. 


1. Unterlappen undUnter- 
| ER C) bltrringsreich und grob ge- 
zähnt; Pfi. stets glänzend 
| laevigata 
) [Da 7 al 5 2 3% ” x 3. Unterlappen und Un- 
6 


terbltr ganzrandig, nur am 

a Stammblt b ee c a von Grunde manchmal mit ver- 

1 M.laevigata 2M.Cordana 3M.platyphylla einzelten Zähnen; Pfl. trok- 
4 M. Baueri 5 M. platyphylloidea ken stets glanzlos. 


x. An triefenden oder überrieselten Felsen, frisch fett- 
glänzend, trocken glanzlos, Unterlappen spitz mit gewellten 
Seiten, so breit wie der Stgl; Unterbltr mit gewellten Säumen, 
weit herablaufend, an der Spitze stark umgebogen Oordana 

xx. An trocknen Felsen, Baumrinde, Erde, fast stets glanz- 
los; Unterlappen oben breit gerundet, breiter als der Stgl. 
Unterbltr nicht so stark umgerollt 


O Bitzellen 35 «u, Pfl. einfach gefiedert, Oberlappen breit 
eifg mit gerundeter Spitze; Unterlappen weit herablaufend. 
Unterbltr breit und weit herablaufend. Hüllbltr kurz gezähnt; 
Kelchmündung mit dichten 3—4zelligen Wimpern Baueri 

OO Bltzellen 25 «. Unterlappen kaum herablaufend; 
Hüllbltr ganzrandig 

v. Pfl. 2-3fach gefiedert, Oberlappen herzfg mit gerundeter 
‘Spitze. Unterbltr rundlich quadratisch, weit und breit herab- 
laufend. Elateren 2spirig platyphylla 

vv. Pfl. nur einfach gefiedert, gross, Oberlappen fast kreis- 
rundlich; Unterbltr halbkreisfg, wenig herablaufend; Elateren 
einspirig platyphylloidea 

Madotheca laevigata (Schrader) Dumortier 

Kräftige, olivgrüne bis bräunliche Pfl. zumeist an Felsen 
und am Fusse alter Bäume in flachen, dichten Polstern. Stgl 
bis über 1 dem lang, + regelmässig gefiedert; Äste an der 
‘Spitze oft peitschenartig verlängert. Bltr dicht gestellt und 
angedrückt; Oberlappen breit eifg, oben stumpf oder in ein 
 Spitzchen auslaufend, stark abwärts gekrümmt, am unteren 
Rande wellig buchtig, ungeteilt oder ungleich wenig gezähnt. 
Unterlappen fänglich rechteckig, an der wenig verschmälerten 
Spitze stumpf oder abgestutzt, ringsum wellig und ungleich 
wimperig gezähnt. Bltzellen 25 « mit. dreieckigen oder kno- 


— 145 — 


tigen Eckverstärkungen. Unterbltr breit eifg, an der Spitze 
abgestutzt bis seicht ausgerandet, an der Basis mit breitem 
Saume herablaufend, ringsum buchtig und ungleich wimperig 
gezähnt. 2 Hüllbltr einpaarig, ®/, geteilt und gleich den Unter- 
bltrn lang gewimpert. Kelchmündung ın unregelmässig ge- 
zähnte Lappen geteilt. Kapsel bis zum Grunde 4klappig; Wan- 
dung innen und aussen mit Verdickungen. 

| f. obscura Nees Kleinere Schattenform, blaugrün, kai 
glänzend. Oberlappen mehr breit herzfg end gespitzt; Unter- 
lappen und Unterbltr wenig gezähnt. Bltzellen dünnwandig, 
in den Ecken kaum verstärkt. 

f. attenuata Nees Schattenform mit peitschenartig verdünnten 
Ästen. Oberlappen langspitzig. 

f.. Thuja Nees Oberlappen breit stumpf-eifg; Unterlappen 
schmäler als bei der Art, breit lineal, oben stumpf gespitzt. am 
Rande nur gekerbt oder mit vereinzelten Zähnen. Unterbltr 
nur am Grunde mit einzelnen Zähnen. Zellen mit starken, 
. knotigen Eckverdickungen. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut, in 
Kalkgebieten häufiger: A. Ho. Hb. Wb. Wfr. Wf. Nj. 1. R. 

Madotheca platyphylloidea (Schweinitz) Dumortier 

(M. Jackii Schiff.) 

Sehr robuste Pfl. von dunkel- oder gelbgrüner bis sehr 
Farbe auf Laubholzrinde und Fels. Stgl bis über 1 dem lang, 
meist nur einfach gefiedert, Äste ungleich lang. Bltr eng ge- 
stellt, Oberlappen kreisrundlich, so breit, als lang, an der Spitze 
kurz rückgebogen, glattrandig, nur am ventralen Grunde etwas 
wellig und + geöhrt. Unterlappen breit eifg mit breitgerundeter 
‘Spitze, am Rande und bes. oben zurückgebogen, am Stgl kaum 
herablaufend. Zellnetz 25 « mit deutlich verstärkten Ecken: 
Unterbitr fast doppelt so breit als der Stgl und daran nur 
wenig herablaufend, halbkreisfg, ganzrandig, aber seitlich und 
bes. an der Spitze kurz umgebogen. ® Hüllbltr einpaarig, Ober- 
lappen eifg, Unterlappen eilanzettlich, am Vorderrande zurück- 
‚gerollt, Unterbltr zungenfg, alle ganzrandig. Kelchmündung 
rundlich 2lippig, kurz dicht gezähnt. Kapsel unregelmässig 
mehrklappig bis zum Grunde. Sporen gelbgrün, feinwarzig, 
40 u. Elateren meist nur einspirig. = 

Bisher nur sehr: zerstreut in der Ebene und PerEISEeD 
‚gefunden: Ho. Wb. N. 1. | 

Madotheca platyphylla- (L.) Dumortier 

In grossen dunkelgrünen bis: bräunlichen ae häufig an 

10 


— 146 — 

Felsen, Bäumen und auf Erde. Stgl bis über 1 dem lang, ziem- 
‚lich regelmässig 2--3fach gefiedert, niederliegend bis aufsteigend. 
Bltr gedrängt, Oberlappen herzfg, am Grunde leicht bogig über: 
den Stgl greifend, oben stumpf abgerundet und herabgebogen, 
ganzrandig; Unterlappen wenig breiter als der Stgl, eifg stumpf‘ 
gespitzt, kaum herablaufend, am Aussenrande umgerollt. Bit- 
zellen 25 vu, dünnwandig mit schwach verstärkten Ecken. Unter- 
bltr 2—3mal breiter als der Stgl, rundlich quadratisch, am 
Grunde beiderseits weit und breit herablaufend, rings schmal 
umgebogen, ganzrandig oder nur am Stglsaume spärlich ge- 
zähnt. ® Hüllbltr einpaarig, fast gleichlappig; Unterbltr breit 
‚eifg, alle ganzrandig. Kelchmündung tief 2]ippig, entfernt ge-- 
zähnt. Sporen gelbgrün, feinwarzig, mehrzellig, 50 «. Elateren. 
mit 2—Steiliger Spirale. Kapsel nur zu ?/, ungleich .mehr- 
klappig. Aussenwand mit dreieckigen Eckverstärkungen. 

Habituell vielgestaltig ohne strenge Scheidung; von der 
Ebene bis in die untere Alpenregion verbreitet in allen Ge- 
bieten, nur Wf. und Wfr. anscheinend seltener. 

Madotheca Baueri Schiffner 

Der M. platyphylla in ihren grösseren Formen gleichend‘ 
und wohl auch in deren Artkreis gehörig, aber nur einfach. 
gefiedert. Äste ungleich lang; Pfl. meist dunkelgrün an Laub- 
holzrinde und Felsen. Oberlappen breit eifg mit breit gerun-- 
deter Spitze, am oberen Rande wellig und mit 1—2 Zähnchen; 
Unterlappen so breit als der Stgl, zungenfg mit gerundeter- 
und zurückgebogener Spitze, am Grunde dem Stgl bogenfg- 
angewachsen und mit dem freien, oft gezähnelten Rande weit. 
herablaufend. Bltzellen ee mit schwach verstärkten. 
Ecken, 35 u. Unterbltr breiter als der Stgl, halbkreisfg, am. 
Rande und bes. oben etwas zurückgerollt, am Grunde beider-- 
seits mit gekerbtem oder gezähneltem Saume breit und weit. 
herablaufend.. 2 Hüllbltr. 1—2paarig, ungleichlappig, gleich, 
dem breit dreieckigen Unterblt rings kurz gezähnelt. Keleh-- 
mündung mit 3—4zelligen, stumpfen Zähnen dicht besetzt. 
Sporen hellbraun, feinwarzig, 40 „. Elateren mit doppelter: 
Spirale, die sich gegen die Enden vereinigen. 

Bisher nur zerstreut. in der Ebene und Bergregion ge-- 
sammelt: Ho. Wb. Wf. Nj. 

Madotheca Gordana (Hübener) Dmasiiar: 

(M. rivularis Nees) 

Flache Rasen von. dunkel- bis schwarzgrüner Mache anı 
triefenden oder überrieselten Felsen, frisch fettglänzend, trocken 


r) ) 


— 147 — 


glanzlos. Stgl bis 1 dem lang, + regelmässig und langästig 
gefiedert. Bltr dicht gestellt, schlaf. Oberlappen schief breit- 
eifg bis herzfg, an der Spitze abgerundet und hohl herabge- 
bogen, ganzrandig oder am Grunde und oberen Rande einige 
höckerige Zähnchen. Unterlappen klein, so breit als der Steg], 
schief eifg, spitz, Rand umgerollt, mit gewelltem oder gezähntem 
Saume am Stgl herablaufend. Biltzellen dünnwandig mit drei- . 
eckig leicht verstärkten Ecken, 30 u. Unterbltr breiter als der 
Stgl, rundlich quadratisch, mit breitgerundeter Spitze umgerollt, 
am Grunde mit gebuchtetem oder gezähntem Saume herab- 
laufend. 2 Hüllbltr einpaarig, !/,; geteilt, spitz, am Rande ge- 
kerbt. Kelchmündung glatt oder gekerbt. Kapsel fast bis zum 
Grunde 4klappig; Wandung mit radialen Verdickungen der 
Innenschichten; Sporen warzig, 1 oder mehrzellig, 35 u. Ela- 
teren mit 2—3teiliger Spirale. 


f.simplicior Zetterstedt Kräftigere FormminderfeuchterStand- 
orte, aber nur mit wenigen langen, nicht wieder geteilten Asten. 
Unterbltr sparrig, stärker umgebogen. Kelchmündung gezähnt. 


- £. distans Nees Kümmernde, kleinere Schattenform. Ste} 
reicher, aber unregelmässig verzweigt; Oberlappen sich kaum 
berührend, flach ausgebreitet und nicht über den Stgl greifend; 
Unterlappen und Unterbltr gleichfalls flacher mit nicht umge- 
rollten Rändern. Zellen in den Ecken kaum verstärkt. 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A. Ho. 
W. Wf. Wfr. R. Nj. 


Jubuleae Spruce. 


Das Hauptcharacteristicum dieser Gruppe ist die eigen- 
artige Anordnung der Elateren: diese — einspiralig — sitzen 
nämlich mit ihren spitzen oder trompetenfgen Enden an der 
Spitze und auf dem Grunde der Kapsel in genau geordneten 
Reihen fest, lösen sich beim Aufspringen der Kapselwand aber 
nur vom Grunde ab, während sie an den Kapselklappen haften 
bleiben und pinselfg dann abstehen. Die Zahl und ihre An- 
ordnung wechselt bei den einzelnen Gattungen und Arten. Bltr 
stark ungleich 2teilig. 

1. Pfl. meist + rotbraun, selten trübgrün. Der Unterlappen 
nur schmal mit dem Öberlappen verbunden, zu einem rings 
geschlossenen, nur nach unten offenen, SE hellen helmfgen Ge- 
bilde umgewandelt, das zu beiden Seiten des Stgls + schief 
aufwärts steht EEE Frullania 

10* 


2er 


2. Pfl. hell- bis gelbgrün. Unterlappen eine ovale bis recht- 
eckige Bltfläche, die mit dem Öberlappen kielig verbunden 
diesem aufwärts, + abstehend anliegt Lejeunea 


Fıullania Raddıi 


Rinden- oder Felsmoose von meist gebräunter bis schwärz- 
licher Farbe. Stgl unregelmässig + fiederästig. Bltr fast quer 
angeheftet, bis zum Grunde ungleich 2teilig; Oberlappen sich 
+ oberschlächtig deckend, über den Stgl greifend, breitrund- 
lich, ganzrandig, Unterlappen zu einem kleinen halbkugeligen 
bis länglich helmfgen Öhrchen umgestaltet, das nur nach unten 
offen ist. Zwischen Stgl und Öhrchen der Stylus, der bei den 
Stglbltrn als verschieden hoher, einzellreihiger Zahn erscheint, 
in den Hüllbltrn meist mit diesen verwachsen ist und als dritte 
Ausbuchtung sich zeigt. Biltzellen rundlicheckig, + derbwandig 
mit noch verstärkten Ecken. Unterbltr stets vorhanden, rund- 
lich rechteckig bis länglich eifg, an der Spitze kurz einge- 
schnitten, am Rande umgerollt oder wenig gezähnt. Alle Arten 
dioecisch. Äste knospen- bis ährenfg, seitenständig; Hüll- 
bltr gleichlappig, zweizeilig bauchig zusammen geneigt. @ Blüte 
endständig, aber durch Sprosse vielfach zur Seite gedrängt. 
Hüllbltr mehrpaarig, grösser als die Stglbltr, ’/s bis !/, geteilt. 
Oberlappen länglich, ganz oder gezähnt. Unterlappen ebenfalls 
flach, zungenfg. Unterbltr dem Oberlappen ähnlich, + gezähnt 


und teilweise verwachsen. Kelch verkehrt eifg, dorsal unscharf 


2faltig, ventral gekielt, oben breit abgerundet und zu einem 
- röhrenfgen Spitzchen zusammengezogen. Kapsel hellbraun, fast 
kugelig, ?/; 4klappig geteilt; Wandung mehrschichtig: . Aussen- 
schicht mit grösseren, tafelfgen Zellen, die an den Seiten und 
Ecken verdickt sind, die Innenschichten mit oder ohne netz- 
artige Verdickungsleisten. Sporen gross, + warzig. Elateren 
posaunenfg mit dem dünneren Ende an den Kapselklappen 
festgewachsen, mit dem verbreiterten am Kapselgrunde, bei der 
Reife schopfartig auf den ausgebreiteten Klappenspitzen haftend. 
Auf je 2 gegenüberstehenden Klappen von Frull, dilatata findet 
sich nächst der Spitze je 1 Elatere, dann folgen 3, hierauf 5 
und 7, dann wieder 5 und zuletzt 3; auf den beiden andern 
Klappen stehen etwas von der Spitze entfernt 2 Elateren, dann 
folgen 4 und 6, hierauf noch einmal 6 und 4 und zuletzt 2; 
dem hend ist auch die Anordnung im Kapseigrunde. 
Vegetative Vermehrung durch abfallende Bltr und. seherhane 
Brutkörper. ee: 


| 
| 
| 


.- 


— 149 — 


1. Oberlappen in ein Spitzchen aus- 
laufend; Öhrchen deutlich länger als breit, e) oe ® $ 
länglich eylindrisch Tamarisci = 

2.Oberlappen mit abgerundeter Spitze; 
Öhrchen nicht oder kaum länger als breit u a und 

x. Unterbltr viel breiter als der Stgi, Unterblt von I F. Tama- 

risci 2F.fragilifolia 3 F. 
ungeteilt oder höchstenskurz eingeschnitten dilatata 4 F. Jackii 
Jackii 

xx. Unterbltr nur doppelt so breit als der Stgl, !/, einge- 
schnitten 2lappig | 
er-O Öhrchen wenig länger als breit; Bitzellen ungleich, 
auffällig grössere Zellen einzeln oder in 1—2 Reihen; einzelne 


Bltr meist abgebrochen, Kelch glatt fragilifolia 
OD Ohrchen so breit als lang, Bitzellen gleichartig, Kelch 
höckerig 'uneben dilatata 


Frullania Tamarisci (L.) Dumortier 

Meist braune bis schwärzliche, oft ehe Rasen an 
Felsen und Bäumen. Stgl bis 1 dem lang, steif, + regelmässig 
doppelt gefiedert, kriechend, Äste teilweise aufsteigend. Blt- 
oberlappen dicht gestellt und dem Stgl hohl aufliegend, rund- 
lich eifg, an der eingekrümmten Spitze + kurz stachelspitzig. 
Öhrchen länglich eylindrisch, oben helmfg erweitert. Stylus 
bis Szellig. Bltzellen rundlich 4—6 eckig, 20 u, am Rande Kleiner, 
einzelne grössere bes. gegen die Spitze zerstreut oder in 1 bis 
2 Reihen längs der Mitte des Bltgrundes. Unterbltr doppelt 
so breit als der Stgl, rundlich bis länglich rechteckig, Ränder 
rings schmal umgerollt, an der Spitze '/, weitbuchtig einge- 
schnitten. Äste kürzer oder länger knospenfg, Hüllbltr fast 
gleichlappig. © Hüllbltr 2—3paarig auf kurzem Seitenaste, die 
oberen grösser als die Stglbltr, lang gespitzt und + gezähnt. 
Unterblt '/, spitz geteilt und lang gezähnt. Kelch länglich 
eifg, stumpf 3kantig. Sporen ungleich gross, 50 #, grob warzig. 
Reife: Herbst-Frühling. Kapselaussenwand mit grossen Eck- 
verdiekungen. Keimkörner unbekannt. 

f. robusta Lindberg 2—-3mal grösser als die gewöhnliche 
Form, meist grün, einfach gefiedert, Unterlappen am Hauptast 
oft lanzettlich flächenfg. 

f. atrivirens Carrington Dunkelgrüne bis rotgescheckte 
Schattenform; Oberlappen nur stumpf gespitzt, Unterlappen oft 
flächenartig, nicht als Öhrchen entwickelt. 

Von der Ebene bis in die untere Schneeregion verbreitet 
in allen Gebieten. 


— 150 — 
Frullania fragilifolia Taylor 


Zierlicher als die andern Arten, in dunkelbraunen bis 
schwärzlichen, nicht glänzenden er enge angeschmiegt an 
Felsen und Baumrinde. Stgl bis 5 cm lang, meist doppelt ge- 
fiedert, enger oder lockerer beblättert. Obenlapp schief eirund- 
‚lich, abwärts geneigt, ganzrandig. Öhrchen schmal eylindrisch 
helmfg, wenig länger als breit. Stylus 3—4zellig. Bltzellen 
rundlicheckig, 20 «u, am Rande nur wenig kleiner, in den Ecken - 
schwach verstärkt, grössere Zellen in 1—2 perlschnurartigen 
Reihen oder einzeln zerstreut. Unterbltr wenig breiter als der 
Stgl, im Umriss eifg mit breiterer Mitte und verengerter Basis 
und Spitze, !/, spitzwinklig eingeschnitten, Rand nicht umge- 
rollt, aber öfter kerbig buckelig uneben. & Äste kurz knospenfe. 
© Hüllbltr '/; ungleich geteilt, grob gezähnt, Hüllunterblt '/, 
enge eingeschnitten, gezähnt, teilweise verwachsen. Kelch 
kurz eifg, scharf 3kielig, glatt. Aussenwand der Kapselklappen 
mit unregelmässigen rundlichen Verdickungen der Seitenwände. 
Sporen hellbraun, warzig, 90 «. Eigene Brutkörper unbekannt, 
aber die Bltr vielfach sehr leicht abbrechend. 


In der Ebene und Bergregion zerstreut: A. Ho. Wo. Wfr. 
N. (Aschaffenburg). 


Frullania Jackii Gottsche 


Braungrüne bis fast schwärzliche dichte Polster an Kiesel- 
gestein. Stgl bis 7 cm lang, + regelmässig doppelt gefiedert, ° 
der Unterlage enge angeschmiegt. Bltoberlappen sich nur leicht 
deckend, fast kreisrund, an der abgerundeten Spitze wenig ab- 
wärts gebogen. Öhrchen halbkugelig, kaum höher als breit, 
weıtmündig; Stylus sehr klein. Biltzellen 6eckig mit kleinen 
Verdickungsknoten in den Ecken und an den Seiten, 25 «, am 
Rande wenig kleiner. . Unterbltr 4 X so breit als der Stgl, fast 
die Grösse der Oberlappen erreichend, nierenfg bis rundlich, 
etwas breiter als hoch, die Ränder flach und ungeteilt, nur an 
der Spitze + tief breit ausgebuchtet, wenig herablaufend, die 
Zellen teilweise grösser und stark verdickt. Geschlechtliche 
und ungeschlechtliche Vermehrung unbekannt. 

Zerstreut von der Bergregion bis in die PN 
Aa. Am. 

Von oben habituell nicht von FR. Tamarisci zu unterschei- 


den, aber die einizgartigen Unterbltr lassen die Art nicht ver- 
erner | 


= 11 = 


Frullania dilatata (L.) Dumortier | 

Flache, strahligsich ausbreitende Überzüge zumeist an 
rinde, dunkelgrün bis schwarzbräunlich, glanzlos. Stgl + 5 cm 
lang, meist kriechend, durch ungleichlange Äste unregelmässig 
gefiedert. Bltoberlappen sich # deckend, kreisrundlich mit herz- 
fgem Grunde, nur schwach gewölbt, ganzrandig. Öhrchen halb- 
kugelig, so breit als hoch. Stylus bis 6zellig. Bltzellen un- 
regelmässig eckig mit dicken, welligen Wänden und starken 
Ecken, 25 «, am Rande mehr quadratisch, wenig kleiner. Unter- 
bltr wenig breiter als der Stgl, spatelfg, durch kurzen, spitzen 
Einschnitt in 2 spitze und am Aussenrande noch einmal ge- 
zähnte kurze Lappen geteilt. Äste in kürzeren oder längeren 
dichtbeblätterten Ährchen auf seitenständigen Ästen. Ober- 
lappen der zu ®/, geteilten @ Hüllbltr eirundlich, ganzrandig; 
Unterlappen zugespitzt, an der freien Seite wenig gezähnt, 
Unterblt !/, spitz 2geteilt und an den Seiten wenig gezähnt, 
teilweise verwachsen. Kelch aus verschmälertem Grunde kurz 
rechteckig-birnfg, dorsal mit breiter Falte, oben rasch und breit 
abgestutzt, bes. an der dorsalen Aussenseite mit höckerigen 
Brutkörpern, wovon die, Kanten oft zahnartig crenuliert er- 
scheinen- Kapsel ?/, sich öffnend; Wandung aussen mit kno- 
tigen Verdickungen der zusammenstossenden Zellwände, innen 
mit netzartigen Verdickungen durch Quer- und Längsbalken. 
Sporen hellbraun, mit grossen fast sternartigen Verdickungen, 
50 u; Reife: Herbst-Frühling. Brutscheiben ausser am Kelche 
selten an den Blträndern, bräunlich. 

f. microphylla Nees Jugendform. Räschen grün und locker, 
Stgl schlank und wenig verzweigt. Bltr kleiner, entfernt ge- 
stellt. ER 

Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in allen 
Gebieten. 

Lejeunea Libert 

‘Kleine bis kleinste Pfl. zumeist an Felsen und Baumrinde 
von hell- bis gelbgrüner Farbe. Stgl kriechend, durch seitliche 
Sprosse unregelmässig verzweigt. Bltr + schief angeheftet, 
wechselständig, oberschlächtig sich + deckend, kielfaltig un- 
gleich 2teilig. Der grössere Oberlappen flach oder leicht ge- 
wölbt, eifg, schief seitlich vorwärts abstehend; der kleinere 
Unterlappen am Grunde an dem Stgl angewachsen und gegen: 
‚den Oberlappen zu taschenfg, bauchig gehöhlt. Bitzellen rundlich- 
eckig, dünnwandig ohne besondere Eckverstärkungen. Kuticula 
glatt oder lang papillös. / Äste kurz, seitenständig mit wenigen, 


: — 152 — | 
fast gleichlappigen, bauchig rinnigen Hüllbltrn. 9 Blüten end- 
ständig an Haupt- oder längeren Seitenachsen, die 2 Hüllbltr 

meist nicht grösser als die Stglbltr, ungleich flach 2lappig. Kelch 

verkehrt eifg, oben 5kantig, an der Spitze kurz gestutzt mit 

kleinem Spitzchen. Kapsel kugtlig, gelblich, zu 2/, 4klappig 

geteilt, die concaven Klappen bleiben das spitze Ende einwärts 

gekrümmt aufgerichtet stehen. Wandung 2schichtig, Zellen in 

den verschiedenen Teilen ungleichartig, im äusseren oberen 

Teile mit knotigen Verdickungen, die Mittelzellen der Innen- 

schicht mit netzartig verlaufenden Verdickungen. Sporen hell- 

braun, warzig, einzellig, bei der Reife meist schon mehrzellig, 

grün, längs gestreckt, 25—45 u. Elateren zu je 6 und 7 auf 
dem oberen Teile der Klappen, die oberste posaunenartig, die 

unteren beiderseits NE PIEN, Brutkörper scheibenfsg, mehr 
zellig. 

1. Unterbltr stets vorhanden. Planen glatt 


x. Mittlere Pfl. Öhrchen klein, !/, bis !/,; des Oberlappens, 
Unterbltr 2—3mal breiter als der Stel cavifolia 

xx. Kleinste Pfl. Öhrchen !/, bis 3/, so gross als der Ober- 
lappen. Unterbitr kaum breiter als der Stgl, unten nur 2 Zellen 


breit | ulicina 
2. Unterbltr fehlen. Bltaussenseite mit grossen hyalinen 
Papillen, fast nur an Kalkfelsen 5 calcarea 


Microlejeunea ulicina (Taylor) Evans 
Winzige, dem blossen Auge leicht entgehende Pfl. über Baüm- 
rinde. Stgl kaum 1 cm lang, wenig verzweigt, Kriechend und 
oft von Blt zu Blt kniefg gebogen. Bltr schräge mit schmaler 
Basis angeheftet, locker gestellt; Oberlappen rundlich bis eifg 
mit stumpfer Spitze, gehöhlt nur einseitig dem Stgl aufliegend, 
schief seitlich oder vorwärts stehend, am Rande manchmal 
leicht gekerbt. Unterlappen fast ebenso lang, aber nur halb 
so breit als der Oberlappen, gehöhlt an der Spitze breit abge- 
stutzt mit aufgesetzter kurzer Papille. Bltzellen rundlich 4 bis 
6eckig, 15 «, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken. Kuti-: 
cula glatt. Unterbltr eifg, kaum brefter als &er Stgl, durch 
einen engen Einschnitt in 2 zusammenneigende, lanzettliche, 
am Grunde nur 2 Zellen breite Abschnitte geteilt. Dioecisch. 
Antheridien hinter wenigpaarigen, stark gehöhlten, fast gleich- 
lappigen Hüllbltrn. 2 Hüllbltr grösser als die Stglbltr, Ober- 
lappen stumpf- bis spitz eifg, am Hinterrande + gekerbt, Unter- 
.lappen ähnlich, kleiner, zu ®/; mit dem Oberlappen kielig ver- 


— 153 — 


wachsen. Unterbltr elliptisch, '/;, in 2 spitze Lappen geteilt. 
Kelch weit vorragend, birnfg, oben abgerundet, mit kurzem 
walzenfgen Spitzchen. Sporenreife im Frühling. 

Sehr zerstreut in der Ebene und Bergregion: Ho. N). 1. 


Eulejeunea cavifolia (Ehrhart) Spruce 

(Lejeunea serpyllifolia Libert) 

In hellgrünen oder gelblichen, dichten Räschen oder zwischen 
anderen Moosen eingesprengt an feuchten Felsen, über Baum- 
rinde, bes. gerne neben Wasserläufen. Stgl bis 2 cm lang, 
niederliegend, unregelmässig verzweigt. Bltr + schräg ange- 
heftet, + sich deckend, Oberlappen aus kurz herablaufender 
Basis breit eirundlich, seitlich fast flach ausgebreitet, ganz- 
randig; Unterlappen nur '/, bis '/; so gross, stumpfkielig und 
gebogen mit dem Oberlappen verbunden, gehöhlt, an der breiten, 
freien Spitze mit kurzem Zähnchen. Biltzellen rundlich 5 bis 
6Geckig, dünnwandig mit schwach verdickten Ecken, 25 «. 
Kuticula glatt. Unterbltr 2—-3mal breiter als der Stgl, rund- 
lich eifg, '/; bis '/), schmal eingeschnitten zu 2 parallelen, drei- 
eckigen stumpfspitzen Lappen. Autoecisch. Äste kurz, seit- 
lich am unteren, Stglteile, Hüllbltr halbkugelig, nur !/, einge- 
geschnitten. © Hüllbltr kaum grösser als die Stglbltr, den 
Kelch am Grunde umfassend, ungleich 2teilig, ganzrandig; 
Oberlappen schmäler als bei den Stglbltrn, Unterlappen schmal 
lanzettlich, Unterbltr fast gleichgross, !/, spitz geteilt, teilweise 
verwachsen. Kelch birnfg, oben rasch breit gestutzt mit stumpfen 
Spitzchen. Die mehrzelligen, grünen Sporen bis 70 u lang. 
Reife im Hochsommer-Herbst. Keimkörper auf den Bltflächen. 

Von der Ebene bis in die Schneeregion verbreitet: A. Ho. 
W. Ww£-Wir.:R; 'Nj. 

 Cololejeunea calcarea (Libert) Spruce 

Kleine Räschen von bleich- bis gelbgrüner Erbe an feuchten 
Kalkfelsen oder dort über andern Moosen. Stgl bis 1,5 cm 
lang, niederliegend, unregelmässig ästig. Bltr + locker gestellt, 
schief angeheftet, Oberlappen länglich eifg, mit der langen 
scharfen Spitze rückgekrümmt, Rand und Oberseite durch hya- 
line, lange Papillen rauh; Unterlappen !/, so gross, eifg, taschenfg 
hohl, an der oberen, quergestutzten und eingebogenen Seite 
mit kurzem Zahne; ohne Papillen, Rand durch langgestreckte: 
Zellen gesäumt. Neben dem Unterlappen ein 1-4zelliger 
Stylus. Unterbitr fehlen. Bltzellen 5-6eckig, dünnwandig 
mit schwach verdickten Ecken, 15 u. Autoeeisch. Blüten 


Be 


kurz, endständig an subfloralen Astchen, Hüllbltr hohl mit 
längerer Spitze, sehr rauh. © Blüte an kurzen Ästchen; Hüll- 
bltr abstehend, tief 2teilig, sehr rauh. Kelch weit vorragend, 


länglich birnfg, oben breit gestutzt und mit stumpfen Wärzchen, 


im oberen Teile sehr rauh. Sporenreife im Frühling. Elateren 
ohne Spiralband. Keimkörner auf der Bltunterseite. 

Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut: 
A: 110. N]. | D. 


Anthocerotales. | 

Einjährige thallose Erdmoose. Thallus meist kreisrundlich, 

in der Mitte mehrschichtig, aus gleichartigen Parenchymzellen 
gebildet ohne differenzierte Epidermis. Auf der_ Unterseite 


Spaltöffnungen. Die Geschlechtsorgane werden kurz hinter dem ° 


Scheitel endogen angelegt, männl. und weibl. auf derselben 
Pflanze. Die Antheridien bilden sich zu 2-4 in Höhlen, deren 
Decke bei der Reife zerreisst. Nach der Befruchtung der Arche- 
gonien bildet sich durch Thalluswucherung darüber eine Hülle. 
Das Sporogon schottenfg, mit oder ohne Chlorophyll in der 
Aussenwand. Im Inneren um eine sterile Columella eine glocken- 


fge Zellenschichte mit Sporen und sterilen Zellen-Nährzellen, _ 


später rudimentäre Elateren. Sporen lange in den Mutterzellen 
vereint, daher deutlich tetraedrisch. Die Öffnung des Sporo- 
gones erfolgt durch Aufspringen in 2 parallelen vorgebildeten 
Nähten. 
Sporogone verlängert hornartig, leicht bogig über die Hüllen 
vortretend, grün Anthoceros 
Sporogone kurz walzenfg, horizontal dem Thallus aufliegend, 
nicht aus der Hülle. vortretend, ohne Chlorophyll 
Notothylas 
Anthoceros Micheli | 
Kleine, rosettenartig dem feuchten Erdboden angeschmiegte 
thallose Pflanzen von !/,—3 cm Durchmesser, hell- bis dunkel- 
grün; Rand durch aufsteigende Lappen kraus oder nur wenig 
aufgebogen. Th. in der Mitte 5-10 Zellen dick, gegen die 
Ränder allmählich verdünnt. Unterseite mit Spaltöffnungen, 
die zum Teil mit Schleimhöhlen (oft mit Nostoccolonien er- 
füllt) in Verbindung stehen. Sporogon auf der Oberseite des 
Th., leicht bogig aufsteigend die eng anliegende Hülle spren- 
gend, länglich schotten- oder hornfg, rundlich viereckig, oben 
zugespitzt; zweiklappig von oben nach unten sich allmählich 
öffnend und unten durch ein Teilungsgewebe lange weiter- 


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EB u a Unia Aut a 11 0 u 9 ll Kraul ll a in lade Ban LU an. in 


F 
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. 


2 55 


wachsend. Wandung$- 6schichtig, Aussenwand mit gestreckten, 
chlorrophylihaltigen Zellen und Spaltöffnungen, Innenschichten 
mit grösseren zartwandigen Zellen. Columella bleibend. Sporen 
Auf der tetrdedrischen Aussenseite + rauh. Blaterenzellen ein- 
zeln oder zu 3 u. 4, oft gekniet vereint. Sporenreife im Herbste. 

Sporen BEIDEN ER, stumpfwarzig; Th. ohne Schleimhöhlen 


laevis 
Sporen schwarz, dicht stachelig; Th. mit durchscheinenden 
Schleimhöhlen ne 


Anthoceros laevis L. 

Th. fast kreisrund, dunkelgrün und fettglänzend, in der 
Mitte + 10 Zellen de leicht nach unten orrülhe am 
Rande die einzelnen Lappen kerbig eingeschnitten, ohne Schleim- 
höhlen auf der Unterseite. Hülle 1—2 mm hoch, Kapsel 1 bis 
4 cmlang. Sporen gelblichgrün, stumpfwarzig, 35 u. Elateren 
aus 2—4 oft knieartig verbogenen Zellen zusammengesetzt mit 
unregelmässigen Verdickungen. 

An Grabenrändern, auf feuchtem Ackerlande in der Ebene 
und Bergregion verbreitet: H. W. Wf. Nj. Nk. R. 

Anthoceros punctatus L. 

Th. rosettenartig, oft nur dreiseitig ausgebildet, hellgrün 
glanzlos, trocken schwärzlich, im Umfange kraus eingeschnitten 
und durch die aufsteigenden Ränder wellig. Im Querschnitt 
in der Mitte bis zu 10 Zellen dick, mit durchscheinenden 
Schleimhöhlen, auf der Oberseite + warzig rauh, im Alter oft 
gruftig zerrissen. Hülle 2-6 .mm lang, Kapsel bis 4 cm hoch. 
Sporen schwärzlich, durch 1—3spitzige Wärzchen dicht stache- 
lig, 40 u. Ben 2 Szellig, verbogen, mit unregelmässigen 
Verdickungen. 

f. multifidus Nees (A. crispulus Mont.?) 

Kleinere Pflanzen, oft kaum mit '/, cm. Durchmesser, am 
Rande reicher geteilt und auch auf der Oberseite mit lappigen 
Auswüchsen, daher von krausem. Aussehen; im Querschnitt oft 
nur 5 Zellen dio die Schleimhöhlen spärlicher und die Kapseln 
nur 1-2 cm hoch. 

Auf feuchtem Boden in der Ebene Er Bergregion ver- 
breitet: H. W. Wf. Nj. Nk. R. Die Form bisher nur um Re- 
“ gensburg (Hu), aber in allen Übergängen zur Art. 

subspecies Husnotii Stephani 

Grössere Pfl. auf feuchtem Urgesteinsboden in + ausge- 
‚dehnten Rasen. Th. bis 4 cm Durchmesser, meist einseitig 
mehr entwickelt, die einzelnen Lappen bis zu 2 cm lang, in 


— 16 — 

der Mitte bis 20 Zellen dick und leicht nach unten vorgewölbt, 
in den Abschnitten nur halb so .dick, die Ränder leicht aufge- 
richtet und vielfach in lineale-keilfge Lappen geteilt. Schleim- 
höhlen reichlich und gross. Hüllen einzeln oder paarweise, bis 
8 mm hoch; Kapsel bis 10 cm lang. Sporen schwarz. dicht 
stachelig, 40 «. Reife im Hochsommer. Elateren mit 4-5 
kniefgen Zellen. 

Könnte bei uns immerhin noch vorkommen; dazu hin- 
neigende Pfl. sah ich auf Quarzsand eines Grabens unter dem 
Wechsel bei Nittenau (an der Grenze des bayr. Waldes.) 

Notothylas orbicularis Sullivant 

(N. vajvata Sull.) 

Th. rosettenfg, oft nur zu ?°/, geschlossen, hellgrün, am 
Rande durch keilfge Abschnitte gelappt, dem Boden ange- 
schmiegt, nur mit den Rändern etwas aufgebogen, + 0,5 cm 
im Durchmesser, im Mittelfelde bis 10 Zellen stark, die äusseren 
Flächen 2-3 Zellen dick, der Rand .nur einzellig; Schleim- 
höhlen spärlich. Früchte stets in Mehrzahl, oft paarig bei- 
einander, gegen den Th.rand entspringend und über ihn hin- 
ausragend, in den Hüllen ganz eingeschlossen. Fruchthüllen 
walzenfg, an beiden Enden verdünnt, horizontal oder wenig 
aufgerichtet dem Th. aufliegend, an der Spitze aufreissend und 
die Kapsel zu */, freigebend. Kapsel mit kurzem Fusse, wal- 
zenfg, beiderseits verdünnt, gelbbräunlich, zweiklappig sich öff- 
nend, 2-4 mm lang. Wand mehrschichtig: äussere Schicht- 
zellen unregelmässig langrechteckig, sehr dickwandig, stets ohne 
Spaltöffnungen; Zellen der Nähte dunkelbraun, sehr stark ver- 
dickt: die 2—3 Innenschichten hyalin. Die Zellen der Colu- 
mella-lösen sich meist schon frühzeitig von einander. Die Nähr- 
zellen zerfallen in einzelne, cubische Zellen mit hellbraunen 
Verdickungsfasern, helfen nach Öffnung der Kapsel durch 
drehende Bewegungen zur Sporenaussaat mit. Sporen rund- 
licheckig, gelbgrün, glatt, 35 «. Reife im Herbste. Brutkörper 
aus Oberflächenzellen der Hüllen, vielgestaltig, thallusartig. 

Sehr seltene Pflanze der Ebene und niederen Bergregion: 
Ho. W. jenseits der Grenze. 


EEE 


En 


Verzeichnis _ 
der Namen und deren kurze Erklärung. 


Aliculäaria Cordaalicula Mantel53 
— minor Limpr. kleiner 54 


— f. erecta Breidl. aufgerichtet 
55 | 


—- f. geöscypha De Not. Kelch. 


(scyphus) erdwärts gerichtet 
54 

— f. haematosticta Nees haima, 
— tos Blut; stiktos gefleckt 
54 

— f. insecta Lindb. Bltr I 
schnitten 54 

— £. suberecta Schiff. fast auf- 
recht 55 

— scalaris Corda Bltr treppenfg 

 gereiht 53 

— f. distans Carr. Bltr entfernt 
stehend 54 

Anastrepta, Lindb. Bltr rückge- 
krümmt 

— orcadensis Schiff. auf den 
Orkneyinseln zuerst gesam- 
melt 86 

.— f. attenuata Schiff. verdünnt 
87 

— f. ri ga Schiff. verlängert 
87 

— f. grandifölia Schiff gross- 
blätterig 87 

— f. paludösa Schiff. Sumpfbe- 


wohner 87 

Aneüra Dum., a ohne, neuron 
Nerv 34 

— incurvata Steph. einge- 
krümmt 36 


—- lätifrons Lindb. breitblätterig 
38 ! | 
—- multifidaDum, vielgeteilt: 36 


Aneüra palmata Dum. handfg 
geteilt 38 

— pinguis Dum. fett glänzend 
38 | 

— f. angustior Hook. schmäler 
36 

— sinuata Dum., eingeschnitten 
37 

— f. subinceurvata Schiff. fast 
eingekrümmt 37 

— f. submersa Schiff. unterge- 
taucht 37 

— f. stenöclada Schiff. mit 
schmalen Ästen 37 

Anthelia Dum., anthelion Blüt- 
chen 

— Juratzkana Be Juratzka 
Jakob, geb. 1821 zu Olmütz, 
Oberingenieur in Wien, gest. 
1878 128 

Anthöceros L. anthos Blüte; 
keras Horn 154 

— Husnötii Steph. T. Husnot in 
Cahan par Athis (Orne) 155 

— laevis, L. glatt 155 

—. punctatus L Lufthöhlen wie 
Punkte durchscheinend 155 


— f. multifidus Nees vielgeteilt 


Bläsia Mich.. P. Blasius Biagi, 
Conventual und später Abt 
des Klosters Val Umbrosa 
bei Florenz, ein bot. Begleiter 
Michelis pusilla L. klein 44 

Blepharöstoma Dum. blepharon 
Wimper; stoma Mund 

— trichophyllum  Dum. thrix 
Haar; phyllon Blatt 127 


— 158 — 


Ä en Raddi kalyx Kelch, 
hypo unter, gea Erde 118 
— Trichomanis Cordadem Farne 


Asplenum trichomanes ähn- 
lich 119 


- — f. Juxürians Müll. üppig 119 | 


— f. Mülleräna Schiff. von K. 
Müller - Freiburg zuerst ge- 
sammelt 119 


— f. tenuis Aust. dünn 120 

— var. fissa, Raddi Bltr einge- 
schnitten 121 

— var. Neesiana Mass. et Carr. 
Nees von Esenbeck Ohristian 
Gottfried, geb. bei Erbach im 
Odenwalde 1776; Prof. der 
Botanik zu Erlangen, Bonn, 
Berlin, gest. 1858 120 

— f. hygrophila Müll. Freund 

 (philos) der Feuchtigkeit 120 

— f. laxa Meylan.locker 120 

— minor Mass. kleiner 120 

— f.subdivisa Schiff. Ubltr wenig 
geteilt 120 

— var. suecica Arn. et Pers. 
für Schweden zuerst aufge- 
stellt 121 

Cephalözia Dum. kephale Kopf; 
ozos Zweig-Form der % 
Knospe 101 

— bicuspidäta Dum. zwei- 
spitzige Bltr 103 

— f. aquätica Limpr. im Wasser 
104 

— f. conferta, Nees gedrängt 
beblättert 104 

— Lammersiana Hüb. Larmmers 
sammelte sie zuerst im Harz 
bei der Achtermannshöhe des 

.: Brocken 104 | 

— f. setulosa Spr. borstenfg 104 


Cephalözia var. ambigua Mass. 
zweideutig 104 


cönnivens Spr. zusammennei- 
gende Blt-Abschnitte 105 


— var. compacta W. gedrängt 
106 


— fluitans Spr., flutend 109 
— f. gigantea Lindb. riesig 110 


-— Franeisıiiı Dum. Francis sam- 


melte die Pfl. zuerst beiEdge- 
field in England — die ältere 


Genitivendung istirreführend _ 


und darum nach den Wiener 
Regeln XI b geändert 109 

-— leucäntha Spr. weissblütig 

108 

— Loitlesberg£ri Schiff. Loitles- 
berger Karl, Gymn.-Prof. in 
Görz (Steyermark) 106 

— macrostächya Kaal. gross- 
ährig 107 | 

— f. aquätica, Schiff. 108 

— var spiniflora Schiff. Kelch- 
mündung dornig 108 

— media Lindb. in der Mitte 
stehend zwischen bicuspidata. 
u. connivens 106 _ 

— f. conferta Nees gedrängt 106 

— f. laxa Nees locker 106 


— pleniceps Lindb. -frei gebil- 


detes Wort! vollköpfig? 105 

— f. aquätica Müll. 105 

— f.concinnätaMüll. zusammen- 
gedrängt 105 ' 

— f. macräntha Müll. gross- 
blütig 105 Re 


— reclusa Dum. Blteinschnitt 


weit geöffnet 108 
Cephaloziella Spr. verkleinerte 
Cephalozia 110 | 
— elächista Schiff: sehr zart: 110 


— 159 — 


Cephalöziella Hampeäna Schiff. | Clevea hyalina Lindb. wasser- 


Hampe Ernst, geb. 1795 zu 
Fürstenberg a. W., Apotheker 
in Blankenburg,gest.1880 112 

-- myriäntha Schiff. myrioi viel; 
anthos Blüte 111 

— f. Jaapiäna Schiff. Jaap Otto, 
‘Lehrer in Hamburg 111 

— rubella W. rötlich 111 

— f. sübtilis Vel. fein 112 

— Starkei Schiff. Starke Joh. 
Christoph, Pastor in Tschir- 
mau in Schlesien, gest. 1808 
113 

 — f. ericetorum Ü. Jensen auf 
Haideboden 113 

— f. paludosa C. Jensen auf 

 Sümpfen 113 

— f.proceriorNees schlanker 113 

— f. rupestris Jensen felsbe- 
wohnend 113 

— var. 
papillös 113 

Chandonänthus Mitten chandos 
den Mund aufsperrend, anthos 
Blüte setiförmis Lindb. bor- 
stenförmig 127 

Chilösceyphus Corda cheilos 
Lippe; scyphus Becher-Kelch 


2lappig 96 


— pallescens Dum, abblassend' 


Nu 
— polyänthus Corda polys viel; 
anthos Blüte 97 


— var. frägilis Roth gebrech- 
lich 97 - 

—- var. rivuläris Schrad. in Bä- 
chen wachsend 97 

Olevea Lindb. Cleve P. T. sam- 
melte Ol. suecica 1864 auf 
der Insel Gotland, 


papillosa Douin Bltr 


helle Bauchschuppen 25 


— f. Kernii Müll. Kern F., Rec- 
tor in Breslau 25 


Cololejeünea Spr.colos verstüm- 
melt (Ubltr fehlen) 

— calcäreaSpr Kalk ee 
153 


Diplophyllum Dum. diploos dop- 
pelt; phyllon Blatt 131 

— albicans Dum. weisslich 131 

— f. aquaticum Müll. 132 

— f. maius Nees grösser 132 

— f. procumbens Hook. nieder- 
liegend 132 

— var. taxifülium Nees Eiben- 
Taxus blätterig 132 

— obtusifölium Dum. folium 
Blatt;obtusum abgestutzt132 


Eücalyx Breidl. eu wohl; calyx 
Kelch 55 

— hyalinus Br. hellfarben 55 

— obovatus Br. eiförmig 56 

— f. bipartita Müll. zweigeteilt 
56 Ä 

— f. rivuläris Schiff. 56 


— subellipticus Br. fast ellip- 
tisch 56 

Eulejeünea Spr. eu wohl (ty- 
pisch) 


— cavifoliaSpr.hohlblätterig 153 


Fegatella Raddi ital. fegato die 
Leber | | 

— cönica Cord. kegelfge Fr- 
träger 31 

Fimbriäria Nees fimbria Franse 
(Perianth) 


— 160 — 


Fimbriäria Lindenbergiana Cord. 
Lindenberg Joh, Bernhard 
Wilhelm, geb.1781, Amtmann 
in Bergedorf, gest. 1851 29 

— pilösa Tayl. behaart 30° 

Fossombrönia Raddi Fossom- 


broni Vittorio, toskanischer |. 


Minister, gest. 1844 45 

— Dumortieri Lindb. Dumortier 
Barthelemy Charles, geb. 1797 
zu Tournay, belg. Minister, 
gest. 1878 46 

— pusilla Dum. klein 46 

— Wondraczekii Dum. von W. 
zuerst bei Prag gesammelt 
46 


urullinia Raddi Erullenfeleon: 


ardo, toskan. Staatsrat 148 
dilatäta Dum. ausgebreitet 
151 


blätterig 151 

fragiliföia Tayl. Bltr ab- 
brechend 150 
Jackii Gottsche Jack Joh. 
B., geb. in Stefansfeld 1818, 
Apotheker in Salem, gest. zu 
Konstanz 1901 150 
Tamarisci Dum. Tamarisken 
ähnlich 149 

f. atrivirens Oarr. schwarz- 
. grün 149 | 

— f. robüsta Lindb. stark. 149 


u 


Geöcalyx Nees gea Erde; calyx 
Kelch 

— graveolens Nees scharf rie- 
chend 100 

Grimäldia Raddi Grimaldi, Phy- 
sikerin Bologna, gest. 1663 

— fragrans Oorda duftend 27 


f. microphylla Nees klein- | 


Gymnoc6leaDum. gymnosnackt; 
koleos Scheide 

inlata Dum. 

(Kelch) 85 


f.compactaNees gedrungen 86 
— f. hercynica Hüb. im herey- 
nischen Gebirge heimisch 86 
f. heterostipa Lindb. heteros 
der andere; stipes Pfahl? 
zweierlei Verzweigung 86 
f. Jaxa Nees 86 = 
— f. nätans Schiff. schwimmend 
86 ae 
Gymnomitrium Corda gymnos 
nackt; mitrion Häubchen 47 
alpinum Schiff. 49 
adustum Corda wie ange- 
brannt 48 
concinnätum Corda zierlich 48 
var. obtüsum Lindb. abge- 
stumpft 48 | 


aufgeblasen 


Haplözia Dum. haploos einfach; 
ozos Zweig 57 

atrivirens Dum. 61 

f. sphaerocarpoidea De Not. 
sphaerocarpa ähnelnd 61 
caespiticia Dum. caespes, itis 
der Rasen 59 : 
crenuläta Dum. gesäumt(Blt.- 
rand) 58 

f. cristuläta Mass. mit Leisten 
versehen 58 

f. elätior G. emporgehoben 59 
— f. gracillima Hook, sehr 
schlank 58 

lanceoläta Dum, lanzettlich 
62 & 
— pümila Dum. zwerghaft 61 
— f. rivuläris Bern, 62 


er 


Haplözia riparia Dum. an Ufern 
wachsend 60 

— Schiffneri Loitl. Schiffner 
Vietor, Univers.-Prof, Wien 
62 . 

— sphaerocärpa Dum. sphaira 
Kugel; karpos Frucht 59 

- var. amplexicaülis Dum. sten- 
gelumfassend bO 

. — var. nana Nees klein 60 

Harpänthus Nees harpe Sichel; 

anthos Blüte-Fr.-Ast ge- 
krümmt 98 

— Flotowiänus Nees Flotow I, 
geb. 1788, preuss. Major, 
gest. 1856 99 

— f. ferrugineus Nees rostfarbig 
99 

— f. flavipällidus Nees 
‚bleich; flavus gelb 99 

— seutätus Spr. schildfg (Bltr) 
99 


pall. 


Jamesoniella Spr. einer kleinen 


Jamesonia (Farn) ähnlich 
(Jameson William, Prof. in 
Quito) 


— autümnälis Steph. im Herbste 
fruchtend 63 

— f. subapicalis Nees 
unter (sub) der Spitze-apex 
63 

— f. undulifölia Nees Bltr ge- 
wellt 63° 


Jungermanniäceae Jüngermann 
Ludwig, geb. 1572 zu Leipzig, 
Prof. in «@iessen u. Altdorf, 

gest. 1653 


Lejeiniea Lejeune Alexänder 
Ludwig Simon, Hospitälarzt 
in Verviers, gest. 1858 151 


"Kelch 


Lepidözia Dum. lepis Schuppe; 
ozos Zweig 124 


— reptans Dum. kriechend 124 


— f. laxa Jaap 125 

— setäcea Mitt. borstenfg 125 

— f. flagelläcea W. Äste flagel- 
lenfg endend 125 

— trichöclada K. Müll. thrix, 
trichosdas Haar; kladosZweig 
126 

Leptöscyphus Mitt. leptos klein; 
scyphos Becher 89 

— anömalus Lindb. 90 

— f. gemiferus Schiff. Gemmen 
tragend 90 

— f. arenicolus Schiff. Sandbe- 
wohner 90 


— f.elongatus Fam.verlängert O0 

— f. laxus Schiff. 90 

— f. parvifölius Schiff. parvus 
klein; follum Blatt 90 

— f.rotundifölius Nees rotundus 
rund 90 


— f. submersus Schiff. unterge- 
taucht 90 

— f. subremötus Schiff. Bltr fast 
entfernt stehend 90 

— f. turfösus Schiff. auf Torf 
‘“ wachsend 90 

— Taylöri Mitt. Taylor Thomas, 
irländ. ange gest. 1818 
89 


— f. demissus Schiff. nieder- 
kegend 0 ° 
— f. uliginösus Schiff. üuligo 


Bodenfeuchtigkeit 91 
Lophocölea Dum. lophos Feder- 
 büsch; koleös Scheide 91 
= bidentäta m 

91 


— f. rivulärfis Raddi 93° 
_ 11 


Se 


Lophocölea var. ciliäta Warnst. 


ee Dum. 


- subspec. 


gefranst 92 

cuspidata Limpr. gespitzt 92 
f. aquätica Fam. 93 . 

f. grandiretis Schiff. Zellnetz 
gross 93 


 £.Limprichtii Schiff. Limpricht 


Karl Gustav, geb. 1834, gest. 
1902 in Breslau 93 
f- Juxürians Schiff. üppig 93 
f. parvifölia K. Mül. klein- 
blätterig 93 

heterophylla Dum. zweierlei 
Blattformen 93 

f. aquätica Fam. 94 

minor Nees 9 

lophos Feder- 
busch; ozos Zweig (2 Blüte) 
69 

alpestris Evans 80 

Wenzelii sSteph. 
Wenzel, ein Begleiter von 
Nees, später Apotheker in 
Krojanke (Posen) 81 
badensis Schiff. in Baden 
(Überlingen) zuerst gesam- 
melt 84 

barbäta Dum. bebartet (U.- 
bltr). 


richtiger. wäre der 
Schreberi Nees 75 
f. biloba Schiff. zweilappig 76 


Meine 


-f. triloba Arnell dreilappig 76 


bicrenäta Dum. . zweiteilig 


_(Bltr) 81 


. excisa Dum. ausgeschnitten 


(Bltr) 82 

f, arenaria Nees. auf Sand- 
boden 82 

f. cylindräcea Dum. 
drisch (Kelch) 83 


Durch Aufteilung der 
alten Art nicht mehr wahr;. 


cylin- 


Lephözia f. laxa Nees 83 


“ deckte die Pfl. 


f. Limprichtii Lindb. 83 
Flöerkei Schiff. Flörke Hein- 
rich Gustav, geb. 1764, Prof. 
in Rostock, gest. 1835, ent- 
in den Salz- 
burger Alpen 73 

f.. densifölia Nees 
blätterig 74 


f. Naumännii Nees N. sam- 
melte die Pfl. „im oberen 
Brand“ bei St. Gallen 74 
gräcilis Steph. schlank 75 
f. eflagellis Sch. ohne Fla- 


dicht- _ 


"gellen 75 


grandiretis Evans grandis 


‚gross, rete, Zellnetz 77 


Hatcheri Steph. H. sammelte | 
die Pfl. ‚zuerst in Pataganibn 
73 


heterocolpa Howe heteros der 
andere; kolpos Mutterschoss 
(zweierlei Triebe) 85 

Hornschuchiäna Mac. Horn- 
schuch Friedrich, geb. 1793 
zu Rodach Thür. ), Prof. in 


‚Greifswald, gest. 1850. 84 


incis& Dum. eingeschnitten. 


- (Bltr) 77 


f. inermis Müll. ohne Spitzen 
IR; 

Kunzeäna Evans Kunze Gu- 
stav, Prof. in Leipzig, gest. 


. 1851, sandte die FR an Hü- 


——— 


Te 


baner 76 
f. laxifolia Warnst, locker 
beblättert 6 * 

f. plicäta Lindb. gefaltet 76 
lycopodioides Sogn Bärlapp- 
artig 72 

f. conferta Müll. gedrängt 73 


— 163 — 


Lophözia f. obliqua Müll. schief 
73 

— f. parvifölia Schiff. 73 

— Muelleri Dum. Pharmazeut 
Philipp Jakob M. sammelte 
die Pfl.zuerstbeiZweibrücken 
83 


— f. gracilis Bern. schlank 84 

— f. Libertae Hüb. Libert Maria 
Anna in Malmedy, geb..1782, 
gest. 1865 83 

— f. piimila Nees zwergig 84 

— f. rigida Bern. starr 83 

— f. teres Bern. länglichrund 
84 


— obtüsa Evans stumpf 78 

— f. acutiloba Müll. spitzlappig 

78 | 

— quadriloba Ev. vierlappig 74 

— quinquedentäta Cogn. fünf- 
zähnige Bltr. Istin der Regel 
nicht der Fall, deshalb be- 


zeichnen sie andere als Lyoni, 


in dem Schiffner nur eine 
Form »der Art sieht 71 

— f. alpigena Nees in den Alpen 
geboren 71 

— f. Lyöni Schrff. 71 

— f. tenera Jens. zart Tl 

— f. türgida Lindb. geschwollen 
11 | 

— ventricosa 
(Kelch) 78 


— subspec. confertifölia Schiff. 
gedrängtblätterig 80 
— guttuläita Ev., getröpfelt 
(Zellnetz) 79 & 
-— f. porphyroleüca Nees weiss 
 (leucos) u. Porphyrfarben 79 
— longidens Mac. _langzähnig 
) we € 


Dum. bauchig 


Lophözia longiflora Breidl. lang- 

_  blütig 80 

— f. uliginosa Breidl. auf feuch- 
tem Grunde 80 

Lunularia Mich. lunula Halb- 
mond (Brutbecher) 

— cruciäta Dum. gekreuzt (Äste 
des Fruehtträgers) 31 


Madotheca Dum. mados kahl; 
theca Büchse 143 

— Baue£ri Schiff. Bauer Ernst in 
Prag-Smichow 140 


_— (Cordäna Dum. Corda August 


Joseph, geb. 1809 zu Reichen- 
berg .(Böhmen), Custos am 
Nat. Museum in Prag, gest. 
1849 146 


— f. distans Nees Bltr entfernt 
stehend 146 

— f. simplicior Zett. einfacher 
(verzweigt) 146 

— laevigäta Dum. geglättet 144 

— f. attenuäta Nees verdünnt 
145 

— f. obsctra Nees dunkler 145 

— f. Thuja Nees 145 

— platyphylla Dum. platys 
breit; phyllon Blatt 145 

— platyphylloidea Dum. 145 


ı Marchäntia L. Marchant Nicolas, 


Gartendirector in Blois, gest. 
1678 


— polymörpha L. polys viel; 


morphe Gestalt 33 

— f. alpestris Nees 33 

— f. aquätica Nees 33 - 

— f. domestica Nees domus das 
Haus 33 

Marsupella Dum. marsupium 
Geldbeutel (Kelchform) 49 

178 


et 


Marsupella emarginäta Dum. aus- 
gerandet (Bltr) 51 

— var. aquätica Lindenb. 52 

— Fünckii Dum. F. Heinrich 
Christian, geb. zu Wunsiedel 
1771, Apotheker in Gefrees, 
gest. 1839 50 

— var. badensis Schiff. am Feld- 
berg in Baden zuerst ge- 
sammelt 51 


— ramösa K. Müll. verzweigt 
51 


— sphaceläta Dum. bräunlich 
(sphakelos Brand)? 2 
— var. inundäta K. Müll. unter- 
getaucht 52 

— Sprücei Bern. 50 

Metzgeria Raddi M. Johann, ein 
Freund Raddis, aus Stauffen 
in Breisgau, Holzschnitt- 
künstler 38 

— conjugäta Lindb. verwandt 
(mit furcata) 40 

— f. elongäta Heeg verlängert 
40 

— f. opüntia Heeg Opuntia 
(Cactee) ähnliche Sprosse 40 

— frutieulösa Ev. Sprosse (fru- 
tex) treibend 39 

— furcäta Lindb. gegabelt 40 

— f. ülvula Nees einer kleinen 
Ulva lactuca (Meerlattich) 
ähnlich 40 

— pubeöscens Raddi behaart 41 


Microlejeünea Spr. mikros klein | 


— uliena Ev. an Ulex eur 


wachsend 152 

Moerchia Gott. A. Mörch (f) 
(ein Däne) sammelte die Pf. 
in Norwegen 41 


Moerchia Blytti Brockm. Blytt- 


M. N. geb. 1789, gest. in; 
Christiania 1826 42 | 
— Flotowiäna Schiff. Flotow J. 


preuss. Major, geb. 1788, gest.. 


1856 42 


— hibernica Gott. in Irland zu-: 


erst gefunden 42 


Neesiella Schiff. 


— pilösa Schiff 29 

— rupestris Schiff. auf Felsen: 
wachsend 28 

Notothylas Sull. noton 
Rücken; thylas Sack 

— orbiculäris Sull. kreisrund 156 


Nowellia Mitt. Nowell John aus: 


Yoreshire 
— curviföllia Mitt. eurvus 
krümmt 114 


Odontoschisma Dum. odousodon-- 
tos Zahn; schisma Spaltung 


115 


— denudätum Dum. die Gem-- 
mentriebe entblösst von Bltrn. 
& 


116 
— f. elongatum Lindb. 117 
— f. Huebeneränum Rabh. 117 
—- Macotünii Undersw. M. John. 
aus Ottawa (Kanada) 117 
— f. laxum Culm. locker 118 
— f. elongätum Ev. 118 


— Sphagni Dum. unter Sphag- 


nen heimisch 116 


Pedinophyllum Lindb. pedinos. 


flach 

— interrüptum Lindb. unter- 
brochen (durch die £ Blüten) 
89 


Pellia Raddi Pelli-Fabbroni Leo-- 


poldo, Advocat in Florenz 43. 


der- 


ge 


— 105 — 


Pellia epiphylla Lindb. Frucht 
auf (epi) dem Thallus 43 

— var. Neesiäna Limpr. 43 

— Fabbroniäna Raddi F. Gio- 


vani, toskan. Münzdirektor— 


44 
Peltölepis Lindb. pelte Schild; 
lepis (Bauch-)Schuppe 
— grandis Lindb. gross 26 
Plagiochila Dum. plagios schief; 
cheilos Lippe (Kelch) 
asplenoides Dum. dem Farne 
Asplenum ähnelnd 87 
f. devexa Carr. abwärts nei- 
gend 88 
f. heterophylla Nees zweier- 
lei Bltr 88 
f. hümilis Nees niedrig 88 
f. maior Nees 88 
f. minor Nees 88 


theca Porella ähnelnd 88 

f. ripäria Breidl. am Ufer 

(ripa) wachsend 88 

Pleuröclada Spr. pleura Seite; 
klados Zweig 

-— albescens Spr. weisslich 114 

Pleuroschisma Dum. schisma 

Spaltung 122 

@ricrenätum Dum. dreizackig 

123 

f. devexum Nees 124 

f, fläccidum Nees flatterig 124 

- £. impl&xum Nees verflochten 

123 

— f. intereedens Schiff. da- 

zwischen liegend 124 


f. pygmatum Nees zwergig 
124 


122 


f. porelloides Schiff. Mado- 


triloebätum Dum. dreilappig | 


| 


| 


Pleuroschisma f. depauperätum 
Müll. verarmt 123 

— f. grande Nees 123 

— f. minus Nees 123 

— f. ramösum Müll. verzweigt 
123 

Preissia Corda Pr. Baltassar, geb: 
1165 in Bruchsal, Arzt in 
Prag, gest. 1850 | 

— commutäta Nees umgeän- 
derte (Marchantia) 32 

Ptilidium Nees ptilidion Feder- 
chen 

— ciliare Nees mit Cilien 128 

— f. ericetörum Nees ericetum 
Haidebestand 129 

— f. inundätum Schiff. 129 

var. pulcherrimum Weber sehr 
schön 129 


Rädula Dum. Kratzeisen (Form 
des Kelches) 141 

— complanäta Dum. verflacht 
142 

— Lindbergiana Gott. L. Sextus 
Otto, geb. 1836, Prof. in Hel- 
singfors, gest. 1889 143 

RebouliaRaddi Eugen de Reboul, 
Botaniker in Florenz, aus 
Aix (Frankr.) 
— hemisphaerica Raddi halb- 
kugelig (Fruchtträger) 27 
Riecia Mich. RR. Pietro Francesco, 
Senator in Florenz 5 

— bifürca Hoffm. zweigegabelt 8 

— f. pusilla W. k'ein 9 

— f. suberispula W. fast ge- 
kräuselt 9 

— f. subinermis Heeg fast un- 
bewehrt 9 


RERLN. EE 


mit einer Rinne 11 

f. flüitans L. flutend 12 
ciliäta Hoffm. mit Cilien 8 

f. epilösa W. ohne Haare 8 
var. intumescens Bisch. an- 
schwellend (Th. Ränder) 8 - 
f incäna Heeg ganz grau 8 
eryställina L. glänzend 15 
f. angüstior Lindenb. ver- 
schmälert 14 

glauca L. lichtgrau schillernd 
19) 
f. bavarica W. in Bayern 
zuerst gesammelt 9 

f. maior Lindenb. 9 

f. minima Lindenb. sehr klein 
9 
f. minor Lindenb. 9 

f. subaquätica unter Wasser 
8 

f. subinermis W. 9 
Huebeneräna Lindenb Hüb. 
I. W. P. gest. zu Hamburg 
1847 12 

f. natans Torka 13 

var Pseudofröstii Schiff. R. 
Frostii täuschend ähnlich 13 
f. natans schwimmend 13 
sorocäarpa Bisch. Früchte 
(karpos) in Häufchen (sorus) 
10 

f. nana Kern klein 10 
Warnstörfii Limpr. W. Karl, 
Lehrer in Neuruppin, a. D. 
in Berlin-Schöneberg 10 

f. subinermis W. 11 


Riceiocärpus Corda Frucht (kar- 


pos) wie Riccia 


— natans Corda 15 
— f. terrestris Nees auf dem 


Lande wachsend 16 


Riecia canaliculäta Lindenb. Th. | Sauteria Nees S. Anton Eleu- 


therius, Arzt in Mittersill 
(Tyrol), gest. als Bezirksarzt 
in Salzburg 1881 

—- alpina Nees 26 

Scapänia Dum. scapane Grab- 
scheit (Kelchform) 133 

— aequiloba Dum. Bitlappen 
gleich 140 

— f. elongäta Bern. 140 

— f. gräcilis ‚Bern. 140 

— f. inermis Gott. ungezähnt 140 

— f. squarrösa Bern. sparrig 140 

— subspec. aspera Bern. rauh 
(Bltoberfläche) 140 

— apiculata Spr. Bltr mit Spitz- 
chen .(apex) 134 

— curta Dum. verkürzt 135 


— f. geniculäta Massal. gekniet ° 


136 


— f. rosäcea Corda rosenfarben 


155 
— f. viridissima Müll. sehr grün 
135 


— subspec. helvetica Gott. ın 


der Schweiz gefunden 136 


cuspiduligera Müll. Bltr ein 


Spitzchen tragend 139 
— dentäta Dum. gezähnt 137 


— f. ambigua Massal. zwei- 


deutig 137 

— speciösa Nees prächtig 137 

— subspec. unduläta Dum. Bltr 
gewellt oder in den Wellen 
heimisch? 138 

— var. paludösa Müll. im Sumpfe 
wachsend 138 

— irrigua Dum. bewässert 136 


- — var. paludicola Löske et Müll. 


Sumpf bewohnend 137° 
— nemorösa Dum. in Hainen 
wachsend 141 


en ” 


— 167 — 


Scapänia-f. aconiensis De Not. 
an dem Flüsschen Agogna 
(Italien) zuerst gesammelt 141 


kiel) 141 

f. Joergens£nii Schiff. E. Jör- 
gensen in Bergen (Norwegen) 
141 


141 
alpinen Region 139 


bewohnend 139 
umbrösa Dum. 
wachsend 135 
— f. inermis Müll. 135 

— f. obtüsa Breidl. 135 
Sphenölobus Lindb. Eidappen 
keilig (sphen) 63 
exsectiförmis Steph. exsectus 
an Gestalt (forma) gleich 68 
f. aequilobus Culnı. 68 

f. minor Schiff. 68 

f. spectäbilis Schiff. ansehn- 
lich. 68 
exsectus 


im Schatten 


| 


Steph. ausge- 


schnitten (Blt) 67 
— f. trilobätus Keru dreilappig 
68 


P.S. Leider vermochte die ob der überhohen Kosten einzig noch mögliche 
Reproduktionsweise nicht in allweg die Feinheiten der Photogramme 
wiederzugeben. 


- f£ märchica W. in der Mark | 
(Brandenburg) unterschieden 


subalpina Dum. in der sub- | 


uliginösa Dum. feuchteStellen | 


2, 


f. aläta Bern. geflügelt (Blt- 


| 


Sphenölobus Helleränus Steph. 
H. Franz X., geb. 1775, zu 
Würzburg, Prof. daselbst, 
gest. 1840 65 

Michaüxii Steph.M. Andreas, 
geb. 1746 zu Sartory bei Ver- 
sailles, gest. 1802 auf Mada- 
gascar, fand die Pfl. zuerst 
in Canada 66 

minütus Steph. verkleinert 65 
f. cuspidätus Kaal. Bltr ge- 
‚spitzt 65 

f. denticulätus Anzi Bltr ge- 
zähnt 65 

f. maior Schiff. 65 

f. minor Nees 65 

f. proträctus Nees gestreckt. 
65 

- politus Steph. poliert (braun): 
68 

saxicolus Steph. 
nend 67 


felsbewoh- 


: Trichocölea Dum. thrix Haar; 


koleos Scheide 

— tomentella Dum. tomentum 
Filz 130 

— f. nodulösa Nees knotenfg 130 

— f. subsimplex Nees fast un- 
verzweigt 130 | 


4. R. cana- 
Querschnitt 


3 R. bifurca. 
itt davon. 4d. 
Ouerschnitt der Landiorm., 


Querschn 


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2. R 


4b 


R. Pseudofrosti 


fr 


1S C. 


terrestri 


5 


1. Riccia glauca la. f. subaquatica. 
liculata. 4a. f. 
der Landform 


5d 


fluitans. 


f 


c 


5b u. 


i. 


. 


l. R. Pseudofrostii Landform. 2. u. 2b. R. Hübenerana Landform. 2a u..2c f. natans. 
2d. Querschnitt der Landform. 3. Ricciocarpus. 4. R. crystallina. 


ERBE EEG TE GEETEBRE BET BSEBERFERFF IRRE EEBEERF  BEN TEEN BE GER EE BEABR BE. ENG Ar ES Br 


Querschnitt der R. Hübenerana f. natans. 2. R. crystallina. 3. Clevea hyalina. 
4 Fimbriaria Lindenbergiana. 5. Reboulia. 6. Grimaldia fragrans.. 7. Neesiella rupestris. 


8. Peltolepis. 


SERETETE u’ . 


Fegatella. 2 Preissia. 3. Marchantia polymorpha. 4. Sauteria. 


vaus 


u 


4 (ge TR, sr 
ers. (ie Fate ae) 


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. 


LRBPRBPE. 1.1 ST, 


TEURER 


& 


n erh, ie ae se 


NER BU PTR EEE 
, 


A ui 


LUFADETER 5. WESEN 


wie 


ER, 


1. Aneura pinguis f..fasciata. 2. A. sinuata. 3. A. multifida. 4. A. palmata. 5. A. lati- 
_  frons. 6. Metzgeria furcata. 7. M. fruticulosa. 8. M. pubescens. 9. M. conjugata. 


. 
w 


v1. 


1. Mörchia Flotowiana. 2. M. Biyttii.- 3. Blyttia Lyellii. 4. Pellia Fabbroniana. 5. Pi 
epiphylla. 6. Blasia. 7. Fossombronia. 8. Gymnomitrium concinnatum. 9. var. obtusum. 7 
10. G. alpinum. ; 


Wo ((J 


® - 


[3 


Y\ 


q 


E.. vi. 
1. Marsupella Funckii. 2. M. badensis. 3. M. ramosa. 4. M. emarginata. 5. M. aqua- 


vl. 


1. Eucalyx obovatus. 2. E. hyalinus. 3. E. subellipticus. 4. Haplozia caespiticia. 5. 
p umila 6. H. Schiffneri. 7. H. crenulata. 8. H. sphaerocarpa. 9. var. nana. 


#3 


4 1. Haplozia crenulata (die untersten Bilder reine Wasserformen). 2.H. riparia. 3. H. 
 atrivirens. 4. H. lanceolata. 5. Jamesoniella autumnalis. 6. Sphenolobus Helleranus. 


“ 


7 


0. Sphenolobus minutus. 1. S. saxicolus. 2. S. Michauxii. 3. S. exsectus. 4. Lophozia 
quinquedentata. 5 L. Hatcheri. j 


1. Lophozia Iycopodioides. 2. Sphenolobus politus. 3. Loph. obtusa. 4. L. Flörkei. 
5. L. barbata. 6. L. quadriloba. 


a a 10 N a ar ld ‚ 
ER er a Tr us 


5. L. longidens 


4. L. longiflora. 


7. L. Wenzelii. 


IS, 


S 
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par 
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2 
© 


‚L. alpestr 


2. L. ventricosa. 
6 


iS. 


il 


ia graci 


1. Lophoz 


5. L. Hornschuchiana, 


4. L. Mülleri. 


7. L. heterocolpa. 


os} 
N: 
.— 
oO 
= 


3. L 


6. L badensis. 


. EXCISA. 


2 


ta. 


icrena 


ia b 


Ei. Lophoz 


— 


Yas; 
ee is LUD ini 


XIV. | 


1. Gymnocolea inflata. 2. Anastrepta. 3. Plagiochila asplenoides. 4. Pedinophylium.- 


2. Leptoscyphus Taylori. 3. L. anomalus. 4. Lophocolea bidentata. 
5. L. ciliata. ° 6. L. cuspidata. 7. L. minor. 


XVl. 


l. Lophocolea bidentata. 2. L. minor. 3. L. cuspidata. 4. u. 5. L. heterophylia. 
6. Chiloscyphus polyanthus. 7. Ch. rivularis. 8. Ch. fragilis. 


% 


nt a, 


XV. 


1: Chiloscyphus polyanthus. 2. Ch. pallescens. 3. Harpanthus Flotowianus. 4. H. scu- 


tatus. 5. Geocalyx. 6. Cephalozia bicuspidata. 7. var. ambigua. .8. C. pleniceps. 


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ELITE TTFTUIIGE 


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XVII. 


l. Cephalozia pleniceps. 2. C. connivens. 2b. var. compacta. | 
4. C. media. 5. C. macrostachya. 6. C. leucantha. 7. C. spiniflora. 8. C. 


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XIX. 


F1. Cephalozia macrostachya. 2. C. spiniflora. 3. C. reclusa. 4. C. leucantha. 5 


. 
> 


‚Franzisii. 6. C. fluitans. 7. Nowellia. 8. Pleuroclada. 9. Cephaloziella Starkei. 


& 


XX. 


1. Cephaloziella Starkei. 2. C. Hampeana. 3. C. rubella. 4. C. elachista. 5. C. myri- 
antha. 6. Odontoschisma Sphagni. 7. ©. Macounii. 8. O. denudatum, 9. Calypogeia 
trichomanis. 10. C. Neesiana. 11 C. fissa D. 


XXl: 


? Calypogeia trichomanis. 2.C. fissa. 3. G. trich. var. tenuis. 4. C. suecica. 5. Pleu- 
roschisma trilobatum. 6. Pl. tricrenatum. 


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l. Lepidozia reptans. 2.L.setacea. 3. L.trichoclada. 4. Anthelia Juratzkana. 5. Blepha- 
rostoma trichophyllum. 6. Ptilidium ciliare. 7. var. pulcherrimum. 


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7. Ptilidium ciliare. 2. Trichocolea. 3. Diplophylium albicans. 4. var. taxifolium. 5.D. 
| obtusifolium. 6. Scapania umbrosa. 7. S. helvetica. 8. S. curta. 


4. S. undulata. 5. S. dentata. 


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1. Scapania curta. 


4. S. aspera. 5. S. cuspidu- 


compacta. 


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I. Radula complanata. 2. R.Lindenbergiana. 3. Frullania tamarisci. 4. F. dilatata. 5. F 
fragilifolia. 6. Lejeunea cavifolia. 7. L. calcarea. 8. L. ulicina. : 
8. Peltolepis. 


XXVI. 


+1. Madotheca Cordana. 2. M. platyphylloidea.. 3. M.platyphylla. 4. M. Baueri. 5. M. 
laevigata. 6. Lophozia Kunzeana. 7. Anthoceros punctatus. 8. Notothylas orbicularis. 
9. Lejeunea ulicina (Einzelblt vergrössert). 


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