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Denkschriften
"Bayer. Botanischen Gesellschaft
| in Regensburg.
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XIV. Band. Neue Folge VIII. Band.
Regensburg.
Verlag der Gesellschaft
1920.
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Von Dr. Ignaz F
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D: in der letzten Denkschrift (1917) ausgesprochene
| Hoffnung, dass unser hochverehrter Ehrenvorsitzender
Herr Hofrat Dr. Heinrich Fürnrohr noch lange das
Otium cum dignitate geniessen möchte, hat sich leider
‚nicht erfüllt. Am 17. Mai 1918 raffte ihn in einem Alter
‚von 76 Jahren ein sanfter Tod hinweg. Der Verstorbene
war seit 1364 Mitglied unserer Gesellschaft, längere Zeit
‚ihr Schriftführer und 16 Jahre lang (1900—1916) ihr Vor-
‚stand. Als solcher war er trotz seiner vielen Berufsge-
‚schäfte als Arzt eifrig auf ihr Blühen bedacht. Wie schon
‚in der letzten Denkschrift betont wurde, sind unter seiner
'Äeide einige gefährdete Pflanzenorte der Umgebung in das
Eigentum der Gesellschaft als Schonbezirk übergegangen.
Das von ihr herausgegebene Exsikkatenwerk wurde von
Fürnrohr sehr gefördert und ist jetzt bis zum 22. Faszikel
gediehen. Aus seiner Hand jst eine Exkursions-Flora von
Regensburg (daselbst, Bauhof 1896) hervorgegangen.
z Der Verstorbene besass in der Floristik besonders hin-
‚sichtlich der Violaceen und Hieraceen ein bedeutendes fach-
"männisches Wissen. Seine guten Aufsammlungen hierin, wie
Pen ganzes Regensburger Herbar hat er der et,
'testamentarisch vermacht und sich dadurch ein dauerndes
"Andenken und den herzlichen Dank derselben gesichert.
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Ein anderer Mann, dem die Gesellschaft ebenfalls zum
grössten Dank verpflichtet ist und den der Tod im besten
Mannesalter der botanischen Wissenschaft entrissen hat, °
ist Herr Studienrat Dr. Fr. Vollmann (7 in München
11. Mai 1917). Er war in den 90er Jahren geradezu der
führende Geist der Gesellschaft, unermüdlich in der Durch-
forschung des Regensburger Floren-Bezirkes, wo ihm viele
neue Funde glückten, und der- Verfertiger des Handkata-
loges unserer an alten Beständen so reichen Bibliothek.
Auch von München aus, wohin er 1900 versetzt wurde,
nahm er regen Anteil an den Bestrebungen und Arbeiten
der Gesellschaft und leistete besonders zu unserem Exsik-
katenwerk glänzende Beiträge. Über seine Bedeutung für
die Floristik Bayerns vgl. den Nekrolog von Dr. H. Paul
in den Berichten der Bayer. Botanischen Gesellschaft in
München. |
Andere hiesige Mitglieder, die das Zeitliche gesegnet
haben, sind Herr Pfarrer W. Rüdel, ein lieber und reger
Gesellschafter, Herr Professor Hans Heinisch und Graf
Dr. Hugo von Walderdorff (7 auf Schloss Hauzenstein,
28. April 1918). Dieser, ein weit und breit bekannter
und bedeutender Historiker, war auch für die Botanik sehr
begeistert und hat manche seltene Funde in der Umge-
bung von Hauzenstein und Kürn unserm Gesellschafts-
herbar einverleibt. f
Aus der Zahl unserer Ehrenmitglieder ist durch den
Tod ausgeschieden: |
Maria Iherese, Königin von Bayern, f 3, Febr. 1918.
Die hohe Frau war. eine grosse Blumenliebhaberin und
studierte unter Leitung des vor einigen Jahren gestorbenen
Hochschulprofessors Dr. J. B. Weiss in Freising, der auch |
: in unseren Denkschriften eine botanische Arbeit erscheinen
liess, eifrig die scientia amabilis. Von ihr könnte man in
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e ‚ Anbetracht der Zeitverhältäiske, hit einem alten Dichter
| singen:
Der Ewigkeit saphirnes Haus
Zieht, Seel’ge, deine heitren Blicke
Von ird’scher Niedrigkeit. zurücke
Und tilgt der Erden Denkbild aus.
Ein starker Glanz von hundert Sonnen,
Der unsern Tag zur Mitternacht
Und unsre Sonne finster macht,
Hat dein verklärtes Haupt umsponnen.
(Gottsched.)
Sonstige Todesfälle
sind (Nähere Daten s. Mitglieder-Verz. in Bd. XII.):
Korrespondierende Mitglieder:
Beckler Hermann, Schwendener Simon.
_ Ordentliche Mitglieder:
Frör Georg, Kraus Karl, Prechtelsbauer Otto,
Brlene - Letzterer“ (7 41.. Okt, 1918 zw Herr-
sching am Ammersee) hat zu unserem Exsikkatenwerk
viele Beiträge aus dem voralpinen Gebiete geliefert.
Neu aufgenommene Mitglieder: e:
3 l. Ordentliche: |
_Ade Alfred, ‚Distriktstierarzt, in Gemünden a. M. (1917).
Gerstlauer Lorenz, I. Staatsanwalt in Deggendorf (1917).
| Kudortfer Frz. Xav., Pfarrer in Eggersberg (1918).
Sack Heinrich, Bahnverwalter in Regensburg (1917).
ll. Korrespondierende:
E..% Arpad v., Dr., Herausgeber der Ungar. Botan,
Blätter in Bodanast (1913).
Nordstedt, C. F.O., Professor der Universität Erad (1918).
er Dr. Ignaz Familler konnte bei den ren Ve
hältnissen mit eigenen Mitteln nicht zum Drucke zer
werden. Auf gütige Verwendung von Herrn Geheimtat _
Dr. K. .v. Goebel in München hat die bayer. Akad
übernommen, ebenso hat Se. Durchlaucht Fürst Albert
von Thurn und Taxis, unser hohes Ehrenmitglied, einen.
grösseren Beitrag gespendet, wofür an dieser Stelle der ge-
ziemende Dank der Gesellschaft zum Ausdruck gebracht sei.
Regensburg, 15. Febr. 1920.
Dr. Seb. Killermann,
Zt. Vorsitzender,
Die Lebermoose Bayerns
_ Zweiter (beschreibender) Teil
von
Dr. Ignaz Familler,
k. Pfarrer in Regensburg, Karthaus Prüll.
——————
D: nachfolgende Arbeit lag mir eigentlich nicht zu Sinne,
als ich mich bemühte, die im vorhergehenden Bande ge-
‚gebenen Standortsangaben der in Bayern bisher gefundenen
Lebermoose zusammenzustellen; sie wurde mir erst nahegelegt,
als die bayr. bot. Gesellschaft sich entschloss, nunmehr auch
den Uryptogamen Bayerns grössere Aufmerksamkeit zu wid-
men und deshalb eine kurze, durch den Zweck der Landesfor-
- „schung bestimmte Einführung in die einzelnen Gruppen wün-
schenswert erschien, ungefähr die Mitte haltend zwischen lan-
ger I esndreibung und kurzer, nur die Unterscheidungs-
punkte vermerkender Diagnose. Ich wollte eben meinerseits
nicht in den Streit der Meinungen eingreifen, denn leider hat
ja fast jeder Autor einer grösseren Moosarbeit seine eigenen
Ansichten über die Systematik und auch vielfach eine eigene
Nomenclatur. Die einen belieben eine Aufteilung formenreicher
Arten in Einzelarten 3. und 4. Wertgrades, die Anderen suchen
mehr oder weniger die ERS krihse- zusammenzuzie-
hen und diesem auch durch die Benennung Ausdruck zu ver-
leihen. Ich habe mich nun nie für die Zerreissung der durch
Übergänge miteinander verbundenen Arten erwärmen können
-und gerade in dieser mehr für Anfänger bestimmten Arbeit
glaubte ich dieser Vereinigung noch mehr Rechnung tragen
zu sollen, um ihnen die Unterbringung der Zwischenformen zu
erleichtern. Deshalb führte ich an Stelle der Kleinart manch-
mal den Begriff der subspecies ein, nahm als var. nur die schär-
fer umschriebenen Abänderungen an und sammelte das, was
bisher vielfach als var. bezeichnet war, unter dem Namen forma.
Dabei habe ich bei Arten, wo sich nicht eine halbwegs ab-
schliessende Gruppierung iglich machen liess, nicht einmal
alle aufgestellten Kleinformen aufgenommen, weil es sich nach
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meiner Auffassung, ausser bei eingehendstem Spezialstudium,,
nicht lohnt, Cephalozia bicuspidata z. B. in mehr als zwei Dut-- -
zend Formen zu zerlegen, da es immer wieder dazwischen
liegende Formen geben wird bei Arten, die so leicht und viel--
fach auf jegliche Abänderung der Lebensbedingungen auch mit.
Formenänderungen reagieren.
In der Nomenclatur folgte ich zum weitaus grössten Teile-
dem Werke von K. Müller „Die Lebermoose Deutschlands ete.“,
nur glaubte ich den Wiener Regeln Rechnung tragen zu sollen,
und ich vermeine, diese Veränderung weniger Buchstaben wer-
den die alten Autoren der Einheitlichkeit zuliebe gern ver-
zeihen. Von den Synonymen glaubte ich nur die allernotwen-
digsten aufnehmen zu sollen und für die Arbeit unnützen Ballast,
abwerfen zu dürfen. Die Zahlen der Grössenangaben sind viel-
fach nur als relative + Werte aufzufassen, denn so engbegrenzt.
sind diese Werte meist doch nicht, dass nicht ein Darüber oder-
Darunter auch noch Geltung hätte; man braucht nur die An-
gaben mehrerer Autoren mit einander zu vergleichen, um solche-
Verschiedenheiten leicht feststellen zu können.
Von den beigegebenen Abbildungen wurde der grösste,
leicht kenntliche Teil durch photographischen Naturdruck her--
gestellt, gibt also die Pflanze in natürlicher Grösse wieder,
die thallosen und einige andere Arten wurden photographisch
in Naturgrösse bis zu etwa zwei- bis deimaliger Vergrösserung:
aufgenommen. Die Mikrophotogramme sind mit einer mikrosko-
pischen Vergrösserung von 25 —50 aufgenommen, aber diese
Grössen-Verhältnisse wurden durch die notwendigen Änderun--
gen des Kamera-Auszuges etwas verschoben. Einige wenige nur,
die sich nicht photographieren lassen wollten, musste ich durch
' meine leider nur geringe Zeichenkunst darzustellen suchen.
Die Einteilung des Florengebietes ist hier eine andere als.
im ersten Teile; wenn sie sich auch zum grossen Teile decken.
Um eine Einheitlichkeit herzustellen mit der Phanerogamen--
flora Bayerns von Dr. F. Vollmann und den zu erwartenden
„Laubmoosen Bayerns“ von P. Anton Hammerschmid habe ich
die gleiche Einteilung zugrunde gelegt, muss dabei aber aller-
dings bemerken, dass sich eine ganz scharfe Einreihung der-
Fundorte auf die entsprechenden geologischen Unterlagen nicht
allwegs durchführen liess, namentlich in stark gemischten Ge-
genden und durch den Mangel näherer Angaben. Für jene,
welche Vollmanns genauere Gliederung des Gebietes nicht be-
sitzen, sei dieselbe in Kürze wiedergeben:
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A. Alpen. r
Aa. Allgäuer Alpen, östlich bis zum Lech, nördl. bis Füssen.
Am. Bayerische Alpen zwischen Lech und Inn.
As. Salzburger Alpen zwischen Inn und Salzach.
H. Hochebene. _
Hb. Bodenseegebiet. +
Ho. Obere Hochebene vom Myenschiel bis Heimertingen
— Menterschweige— Salzachmündung.
Hu. Untere Hochebene bis zur Donau.
W. Bayrischer Wald.
Wb. Der untere Wald von Passau bis C'ham—-Furth.
Wo. Der Oberpfälzer Wald.
Wf. Fichtelgebirge. ;
Wfr. Frankenwald mit Thüringerwald.
N. Nordbayern.
Nj. Jura; :Nj.1 weisser Jura; Nj.2 Dogger; Nj. 3 Lias.
Nk. Be: Nm. Muschelkalk; Nb. Buntsandstein.
R. Rhön.
Einzelne, häufig Siöderkährände Wörter sind im Texte oft
nur gekürzt gegeben, ihr Sinn ist wohl leicht ersichtlich, zu-
meist sind es: B. Bauch, Bit. Blatt, fg. förmig, Fr. Briche
Pfl. Pflanze, Stgl. Stengel, Th. Thallus, U. Unter.
Von den bei solchen Arbeiten üblichen allgemeinen physio-
logischen und biologischen Überblicken glaubte ich absehen zu
dürfen, denn ein kurzer Auszug könnte doch vieles notwendige
nicht bieten und eine genügend lange Ausführung verbietet der
mir zur Verfügung stehende Raum. Nur das im Folgenden zu-
grunde gelegte Leebermoossystem sei noch zur besseren Über-
sicht des Folgenden angeführt. -
I. Marchantiales.
1. Ricciaceae — Riccia, Kicciocarpus.
2. Marchantiaceae.
A. Simplices (Die Fruchtträger sind einfach, kein Spross-
System.)
a. Astroporae (Die Sealetnnnsen sind sternförmig verstärkt.)
“ Clevea, Sauteria, Peltolepis.
b. Be deias (Die Kapsel wirftdas obere Drittel alsDeckelab.)
Reboulia, Grimaldiä, Neesiella, Fimbriaria.
B. Compositae (Die Fruchtträger sind ein zusammengesetztes
Spross-system.)
Fegatella, Lunularia, Preissia, Marchantia.
1 *
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Il. Jungermanniales.
l. Jungermanniaceae anakrogynae (Fruchtanlage
nicht aus dem Spross-Scheitel.)
[Sphaerocarpus]
Metzgerioideae-Aneura, Metzgeria
Haplolaeneae (Hülle einfach) -Pellia, Blasia
”Diplomitrieae (Hülle doppelt) -Blyttia, Moerchia
Codonieae (Hülle kelchartig) -Fossombronia
[Haplomitrium].
2. Jungermanniaceae akrogynae (Der Spross-Scheitel
wird zur Blütenanlage verbraucht).
A. Epigonantheae (Die ee a ist, wenn vorhanden, auf
der Vorderseite)
Gymnomitrium, Marsupella, Alicularia, tn Haplozia,
Jamesoniella, Anastrophyllum, Sphenolobus, Lophozia, Gyın-
nocolea, Anastrepta, Plagiochila, Leptoscyphus, Lophocolea,
iilsserphos Harpanthus, Geocalyx.
B. Trigonantheae (Der Kelch ist + dreikantig.)
Cephalozia, Oephaloziella, Nowellia, Odontoschisma, Caly-
pogeia, Mastigobryum, Pleuroclada, Lepidozia.
©. Ptilidioideae-Blepharostoma, Anthelia, Ptilidium, Tricho-
colea.
D. Scapanioideae-Diplophyllum, Scapania.
E. Raduloideae-Radula. |
-F. Madothecoideae-Madotheca.
- G. Jubuloideae-Lejeunea, Frullania.
III. Anthocerotales.
Notothylas, Anthoceros.
Möchte nun diese kleine Arbeit auch ihren Teil beitragen,
dass die Liebe zur Pflanzenwelt der Heimat sich auch auf die
in ihrer Art nicht minder beachtenswerten Lebermoose mehr
und mehr ausbreite, das ist mein Wunsch und meine Bitte!
Karthaus Prüll, Mai 1919.
Dr. Ignaz Banner
=
—Ddı -
| Ricciaceae.
Riccia Micheli.
Zumeist kleine, oft nur einjährige Erdmoose, einige aber
bilden neben der Landform auch schwimmende Wasserformen.
Ihre Farbe ist hell-, blau- bis graugrün, in der Sonne oft + röt-
lich. Der Thallus ist meist + reich dichotom geteilt, so dass
er vielfach fächer- bis rosettenfg erscheint. Sein Aufbau besteht
über einer dünnen unteren Epidermis mit glatten und Zäpfchen-
chizoiden aus einem stärkeführenden, aber chlorophyllfreien
Grundgewebe von längsgestreckten Zellen; darüber das + scharf
geschiedene ‚ Assimilationsgewebe. Dieses selbst besteht bei
einem Teile (Euriccia) aus pfeilerartigen Zellreihen, von denen
je 4 einen + schmalen Luftraum einschliessen, der durch die
vergrösserten, rundlichen oder flaschenfgen obersten Epidermis-
zellen verengt wird; bei den als Ricciella manchmal abgetrennten
Arten bilden Zellenflächen, öfter in mehreren Stockwerken über-
einander das Assimilationsgewebe, welche Luftkammern ohne
oder mit einfachen Spaltöffnungen umschliessen. Der Quer-
schnitt der Thallusäste nahe hinter der Vegetationsspitze
ist bei normaler Entwicklung für die meisten Arten charakte-
ristisch und wird deshalb zur Unterscheidung benützt. Völlig
ausgetrocknete Pflanzen nehmen nie mehr die ursprüngliche
Turgorspannung auf und sind deshalb kaum sicher zu bestimmen.
Schon in der freien Natur sehen feuchte und trockene Riceia-
pflanzen verschieden aus, besonders wenn sie als Dürreschutz
die Thallusränder Sintollort
Die Gameten werden als Aussenzellen gleich hinter der
Scheitelzelle angelegt, aber dann in den Thallus versenkt, so
dass nur die Archegonienhälse und die Antheridien-Stifte vor-
ragen. Aus der befruchteten Eizelle wird nur ein Sporangium
mit dünner, bei der Reife zerreissenden Wand ohne Fuss und
Seta. Die Früchte bleiben eingesenkt, wölben aber den Thallus
+ vor. Die Sporen sind bräunlich bis schwärzlich, infolge der
Ausbildung in Tetraden ungleich vierseitig, auf den äusseren
Flächen durch Exosporleisten verschieden gefeldert, am Rande
meist heller gesäumt und gekerbt, werden durch Spaltung und
Zerstörung des Th.gewebes erst frei. Ihre Reifezeit fällt zu-
meist in den Spätsommer bis Herbst. Elateren fehlen. Die
Ventralschuppen werden in der Regel als einheitliche Gebilde
angelegt, durch die Verbreiterung des Th. jedoch in 2 Teile
gespalten; sie sind ausser bei Ricciocarpus klein und meist auch
ß a
hinfällig. Die Euriccien treten erst im Sommer (Juni) als junge SR
Pflänzchen auf, nach feuchten Vorsommern oft in reicher Menge,
überdauern aber im Freien den Winter nur selten; die Ricciellen
dagegen überwintern meist, indem wenigstens die jüngsten
Spitzchen im Frühlinge das:Weiterwachsen sofort aufnehmen.
Vegetative Vermehrung durch eigene Organe ist bei den ein-
heimischen Arten noch nicht mit Sicherheit nachgewiesen; unter
hypertrophenLebensbedingungen
EIESLEEIB N entwickeln jedoch sich zahlrei-
SIERT Se
ET a ohaie Eisei nie, die dann sich zum
Teil übereinander lagern, die Sei-
1. R.glauca 2. R.soroearpa 3. R.-
Warnstorfii 4. R.bifurca 5. R.-Les-” tenränder aufwölben und so einen
curiana 6.R.ciliata 6a. var.intumes- abweichenden Habitus erzeugen
cens 7. R.canaliculata fluitans 7af. (subcrispula Formen); in stärker
terrestris 8. R.Pseudofrostiif.natans hesonntenLagen bilden Arten, die
8a. f. terrestris 9. R.Hübenerana f. : u |
natans 9a. f. terrestris 10. R.cry- Sonst keineRandcilienentwickeln,
stallina f. angustior 10a. f. typica gelegentlich + reichlichere, kurze
Cilien aus (subinermis Formen).
I. Pfl. in ruhigem Wasser schwimmend:
x Th. breit herzfg, am Rande mit auffälligen, langen, ge-
zähnten Ventralschuppen Ricciocarpus
xxX Th. wiederholt in schmal-lineare Äste spreizend
gegabelt.
O LuftKammern sehr lang gestreckt, über die ganze Th.
fläche unregelmässig sich hinziehend oder nur am Rande in
2—3 Reihen und in der Mitte einen dichteren Mittelstreif
lassend : R.canaliculata
OO Luftkammern kürzer und gehäufter
-- Kammern in 3—5 Reihen am Rande kaum länger als .
breit, Mittelstreif enge gekammert und darum fast geschlossen
erscheinend Pseudofrostii
= Kammern der Randreihen 2 X länger als breit, Mittel-
streif + locker gekammert und + - aufgelöst erscheinend
Hübenerana
xxXX Winzige eifge Thalli, deren kleine Luftkammern
nach oben offen sind und deshalb bei auffallendem Lichte wie
Tauperlen glänzen. erystallina.
II. Landpflanzen:
x Assimilationsgewebe mit weiteren, meist durchscheinen-
den Luftkammern zwischen Zellenflächen, in der Regel auf
schlammigen, torfigen Böden oder in der Nähe von Gewässern
(Riecciella)
re
© Th.Äste + breit, herzfg
— Pfl. meist regellos gehäuft, grün bis violett, Äste deut-
lich herzfg von einer scharfen Mittelrinne durchzogen; Ober-
fläche geschlossen mit undeutlichen sechseckigen Feldern
, Rieciocarpus
— Pfi. in einzelnen Rosetten oder in gedrängten Heerden,
in der Jugend hellgrün glänzend, im Alter gelbgraulich, Äste
“undeutlich geschieden. Mittelrinne undeutlich, Oberfläche in-
folge der durchbrochenen Oberhaut gruftig erystallina
OO Th.Äste lanzettlich-lineal, an der Spitze kaum breiter,
Pf. fächerig bis rosettig oder wirr gehäuft
— Luftkammern 4—5 X länger als breit, Früchte als
sehr deutliche kugelige Ausstülpungen nach unten vortretend
canaliculata
— Kammern kaum oder wenig länger als breit, Früchte
nicht als deutliche Kugel. nach unten vortretend
‚typische Pfl. kurz und kurzästig, weitwinckelig (bis 120°)
gegabelt, Äste bis 5 X I als dick, an der Spitze meist
gerundet . Hübenerana
|| typische Pfl. länger, Äste verlängert und weniger weit
«90°) gegabelt, nur etwa 3 x breiter als dick, Spitze gabelig
eingeschnitten Pseudofrostii
x x Assimilationsgewebe aus parallelen, senkrechten Zell-
pfeilern bestehend, die nur ganz schmale Zwischenräume unter
sich frei lassen (Euriccia)
O Pfl. am Rande normal mit + reichlichen, längeren Cilien,
‚graugrün | ciliata
OO Pfl. ohne oder nur ausnahmsweise mit wenigen kurzen
Gilien.
— Pfl. mit deutlich abgesetzten hellerfarbigen Flügeln, an der
‚Spitze mit kurzen, bräunlichen Cilien, fast nur auf sonnigem
‚Kieselgestein Bischoffii
—= Pfi. ohne abgesetzte Flügel
| Ränder der Astenden wulstig verdickt und abgerundet
B2 bifurca
I Ränder der Astenden spitzwinkelig:
a. frische Pfl. charakteristisch hell-grasgrün.
Äste kaum breiter als dick Warnstorfii
Äste 2—3 x breiter als dick bavarica
b. Pfl. grau- oder dunkelgrün
Pfl. blau- bis graulichgrün, Querschnitt an den Rändern
spitz keilfg verdünnt, Früchte einzeln glauca
TS h FR
Sag |
Pfl dunkelgrün, Querschnitt mit steil aufsteigenden Kanten,
Fr. im hinteren Th. meist raue . Sorocarpa
Euriccia
Riccia ciliata Hoffmann
Pfl. meist vereinzelt in + vollständigen Rosetten, graugrün,, :
am Rande hie und da rötlich. Th.Äste bis '/; cm lang und
und 1—2 mm breit, 1-2 x spitzwinkelig gegabelt, linear-keilfg
mit abgerundeter ze Oberseite flach, nur an der Spitze
mit, enger Rinne, Seitenränder stumpfwinkelig oder abgerundet:
mit. een hyalinen, bis !/;, mm langen Cilien. Bauch-
schuppen hyalin, meist zerstört. Querschnitt mehr als doppelt.
so breit denn hoch, unten flach convex gewölbt, oben seicht:
rinnig bis fast eben, die Seitenwände bogig rundlich bis fast,
gerade aufsteigend. Einhäusig; Fr. einzeln oder undeutlich
paarweise gereiht. Sporen schwärzlich, 90 u mit unregelmässig;
gekerbtem niedrigem Saume.
f. epilosa Warnst. Pfl. ohne Cilien.
var. intumescens Bischoff
Th. auf der Oberseite mit breiter Rinne, weil die Ränder
wulstig nach oben vorgewölbt sind; Querschnitt daher an den
Flanken fast kreisrundlich.
f. incana Heeg
Th.Ränder schwarzrot nnd trocken soweit eingerollt, dass
die zahlreichen, übergeneigten Cilien die Mitte ganz einhüllen.
Auf lehmig-sandigem Boden von der Ebene bis in de
: obere Bergregion zerstreut und selten in reicherer Menge: H.
Wf£. Nj. Nb. Sp.reife im Hochsommer-Herbst.
Ich kaun in der Var. nicht, wie einzelne neuere Autoren,
eine eigene Art erblicken; sie ist nämlich mit der Hauptart
durch Übergangsformen verbunden und nach meiner Beobach-
tung nichts anderes als eine durch günstigere Lebensbedin-
gungen hervorgerufene Abweichung, wie man sie ähnlich auch
bei anderen Riccien beobachten und durch Kultur züchten kann.
Riccia bifurca Hofimann
Pfl. meist in einzelnen geschlossenen Rosetten von 1/, bis
2 cm Durchmesser, oberseits blaugrün, am Rande und unter-.
seits ab und zu purpurn. Th. 1-2x gegabelt, Aste keilfg
gegen die Spitze verschmälert und zweilappig herzfg abgestutzt.
mit breiter verflachter Rinne und wulstigen abgerundeten.
Rändern, besonders an der Spitze. Bauchschuppen hyalin bis.
violett. Querschnitt halbmondfg bis abgerundet rechteckig,
—
Beer
FE
Br
nn
2—-3x breiter als hoch, unten + convex, oben tiefer oder seichter
_ eoncav; Ränder wulstig abgerundet. Einhäusig; Fr. einzeln zer-
streut; Sporen 90 u, schwarz mit hellerem ungleich gekerbtem
Saume; Reife im Herbste.
f. pusilla Warnst. Kümmerform, oft rötlich, Ränder kaum
wulstig.
f. subinermis Heeg mit wenigen Cilien.
f. suberispula Warnst. Äste gehäuft, + kraus gerandet.
Auf feuchter Erde in der Ebene und Bergregion, meist
nur eingesprengt zwischen anderen Riccien: As. H.
An dem Querschnitt mit den gerundeten Seitenkanten
‚sicher zu unterscheiden; nur die in Bayern noch nicht nach-
gewiesene R. Lescuriana hat ähnliche Kanten, ist aber in der
Regel bedeutend grösser, die Aste sind gleichbreit lineal und
meist nur vereinzelt, die Sporen bis 120 u gross.
Riccia glauca Linne
Pfl.in + vollkommenen Rosetten von ‚wechselnder Grösse
bis zu 3 cm Durchmesser, blaugrün, trocken grau, 1- 3x ge-
gabelt, Äste kurz lineal bis keilfg, vorne breit abgerundet, mit-
breiter, flacher Rinne; Ränder mit verdünnter scharfer Kante,
trocken aufsteigend. Bauchschuppen meist farblos. Querschnitt
bis 4x so breit als dick, unten leicht convex, oben flach mit
seichter Mulde, die Seitenränder schräg aufsteigend und spitz-
winkelig mit der Oberseite zusammenstossend. Epidermiszellen
birnfg. Einhäusig; Fr. einzeln im Th. verteilt; Sporen 75 - 100 «,
braun mit hellerem, unregelmässig gekerbtem Saume; Reife im
Hochsommer—-Herbst.
f. maior Lindenberg die grösseren Formen der feuchteren
Standorte; Äste mehr eifg mit stumpf herzfger Spitze.
f. minor Lindenberg, die gewöhnliche Mittelform des Acker-
bodens.
f. mifima Lindbg Zwergform.
f, subinermis Warnst. am Vorderrande mit kurzen, hyalinen,
spärlichen Cilien.
f. subaquatica Seltene Wasserform, habituell der R. canali-
culata ähnelnd; nicht in Rosetten, sondern die Äste verworren
durcheinander, wenig gegabelt, lang und schmal, Oberseite
flach ohne Rinne.
f. bavarica Warnst. (als Art) Beiderseits gelblich-grasgrün.
Nach zweimaligem geglücktem Culturversuche kann ich
darin nur eine biologische Form von glauca erkennen. Bei
a
ca !/; m Abstand von einem Nordfenster entstand aus typischer,
vom Felde heimgetragener, junger blaugrüner glauca sehr
bald mit dem Weiterwachsen der Lacinien die grasgrüne ba-
varıca Form, so dass die Pfi. anfangs die zwei Farbenformen
vereint aufwiesen und wiederum war aus bavarica, im No-
vember vom Felde heimgeholt und frostfrei weitergepflegt,
im nächsten Hochsommer aus Sporenkeimung und vegetativer
“Weiterentwicklung blaugraue glauca geworden. Die beiden
Querschnitt-Zeichnungen von Warnstorf sind zuweit von Rück-
wärts genommen; gleich binter der Vegetationsspitze ist der
Querschnitt ebenso spitzwinklig wie bei typischer glauca.
Hiemit stimmen auch die früher in der hiesigen Gegend und
bei Alzenau gesammelten Pfl. überein, können also nicht, wie
ich nach K. Müllers Behauptung (II. S. 614) im ersten Teile
getan habe, zu R. Warnstorfii gezogen werden.
Auf Kalk- und Kieselboden gleich häufig, nur selten bis
in die obere Bergregion aufsteigend: H. W. W£. Nj. Nk. Nb. R.
Durch den flachen Querschnitt mit den spitzen Seiten von
allen Riccien unterschieden.
Riccia sorocarpa Bischoff
Pfl. meist in kleinen, einzelnen Rosetten bis zu 1,5 cm
Durchmesser, dunkelgrün, trocken graugrün; Äste 2 -4x ge-
‚gabelt, lang und schmal oder eifg mit abgestutzter herzfger
Spitze, trocken durch die aufsteigenden, einwärts gekrümmten
Ränder sehr verschmälert, oberseits der ganzen Länge nach
mit tiefer Rinne. Bauchschuppen farblos. Querschnitt wenig
breiter als dick, unten convex, oben mit scharfer Rinne und
bogig verlaufenden Seitenflanken, Seitenränder steil ansteigend,
in scharfem Winkel an die Oberseite stossend. Epidermiszellen
kugelig, leicht zerstört. Einhäusig; Fr. in dem hinteren Teile des
Th! zusammengedrängt; Sporen 80 «, dunkelbraun mit hellerem
gekerbtem Saume, Reife im IDCHBOUIGER erbeR
f. nana Kern Zwergform.
Auf Erde, aller Art die verbreitetste aller Riccien, die bis
in die obere Alpenregion aufsteigt: As. W. Wf. H. Njl NK.
Von R.glauca zu unterscheiden durch die gehäuften Fr, die
frisch dunkelgrüne Farbe, den dickeren Querschnitt mit tiefer
Rinne.
Riceia Warnstorfii Limpricht
Kleine Pfl in Rosetten von '!/; bis 1 cm Durchmesser in
gelb- bis hellgrüner Färbung, unterseits hie und da violett;
RA
Ei Puch
BE un at dal el U Sud. 4
SE
- Äste 2—3x gegabelt, schmallineal, gleichbreit, mit breiter Rinne,
_ vorne quer oder rundlich abgestutzt, Ränder dick, meist ab-
fallend. Bauchschuppen hyalin oder violett. Querschnitt wenig
breiter als dick, oben mit schwach convexen Flanken und
breiter seichter Rinne, unten convex gerundet, Seiten steil bis
fast senkrecht aufsteigend und spitzwinklig sich anschliessend.
Epidermiszellen kugelig. Einhäusig; Fr. einzeln, zerstreut;
Sporen 80 «, dunkelbraun mit hellerem, fast glattem Saume,
Reife im Herbste.
f. subinermis Warnst. am Rande mit vereinzelten Cilien.
Auf Ackerboden der Ebenenregion bisher nur selten beobachtet.
Ob die Funde von Hattenhofen und Reichenhall sicher
“ dazu gehören, wurde mir nicht kundgetan!
Ricciella A. Braun
Riccia canaliculata (Hoffmann) Lindenberg
Pfl. auf feuchtem Moor- und Schlammboden, fächerfg,
aber seltener einzeln, sondern meist infolge der Umbildung
aus der Schwimmform in verworrenen Rasen, dunkelgrün,
trocken graugrünlich, in sonnigen Lagen + violett (f. purpur-
ascens Klinggräff). Äste wiederholt spitzwinkelig gegabelt
(Winkel meist unter 90°) fast überall gleichbreit, an der Spitze
'kaunı merklich’ eingeschnitten, im vorderen Teile mit + scharfer
‚Rinne. Assimilationsgewebe mit langgestreckten Luftkammern
entweder in der ganzen Breite oder im Mittelfelde der Äste
so gedrängt und übereinander, dass dort bei der Oberansicht
ein dunklerer, kaum durchbrochener Streifen erscheint gegen-
über den beiden Flanken, wo die einzelnen Kammernwände
durchscheinen; Kammern mit einfachen rundlichen aber oft
ganz zusammengepressten Spaltöffnungen. Grundgewebe wenig
entwickelt und nur auf das Mittelfeld beschränkt. Querschnitt
etwa doppelt so breit als dick, rechteckig bis trapezisch, oben
vorne mit seichter Rinne, die sich nach rückwärts mehr und
mehr verflacht, oft sogar auch die Oberseite vorgewölbt, unter-
seits + stark bogig gewölbt, die Flanken weitwinklig oder
bogig sich an die steil bogig aufsteigenden Seitenränder an-
schliessend. Bauchschuppen breit halbkreisfg, meist nur 1—3
vorhanden. Einhäusig; Fr. einzeln oder paarweise, jede für
sich auf der Unterseite der Aste scharf kugelig vortretend;
Sporen 70—80 u, braun mit schmalem hellerem Saume. Blüte-
zeit im Juni— Juli, Spreife im Sommer und Spätherbste des
nächsten Jahres.
ae
f. finitans Linne ER
Die frei schwimmende Wasserform stiller Gewäßser meist
in verworrenen Rasen. Pfl. bis 5 cm lang, aus verschmälertem
Grunde fächerig gegabelt, beiderseits lebhaft hellgrün, ohne
Rhizoiden. Äste schmal linear, gleichbreit, oberseits ohne
schärfere Rinne. Querschnitt wenig breiter als hoch, halb-
mondfg bis abgerundet rechteckig, oben flach bis seicht concav,
unten flach oder leicht convex vorgewölbt, die Seiten meist
rundbogig sich anschliessend. Assimilationsgewebe wie bei der
-Landform, aber weniger stark. In stehenden Gewässern oder
stillen Buchten schwimmend, in deren Nähe auf Schlamm-
boden und feuchter, mooriger Erde verbreitet, aber meist nur
in der Ebene und niederen Bergregion. H. W. Wf. Nj. Nk. Nb.
Nachdem es nun sicher feststeht, dass die Riceia fluitans
Linne mindestens aus 2-3 Schwimmformen verschiedener
Riccien besteht, dürfte es kein „Fanatismus“ mehr sein, wenn
man die Sammelart mit dem allerdings späteren, aber besser
trennenden Namen der Landform umfasst. Es lohnte sich viel-
leicht sogar sehr der Mühe, das ‚„Hab.per orbem terrarum‘‘ nach-
zuprüfen: eine schwimmende Pflanze, die als Ricciella fluitans
A. Braun 'bestimmt die Fundangabe trägt: „W. Schaffner pl.
mexicanae. Ed. Dr. Hohenacker‘“ kann nach ihrem inneren
Baue unmöglich mit unserer R.fluitans Linn@ identisch sein;
nach dem Querschnittbilde von K. Müller 1..S. 210 vielleicht
weit eher R. Frostii f. natans. Bei dem Präparieren flach ge-
presste Pflanzen dieser und verwandter Riccia Arten lassen
leicht den inneren Bau erkennen, während eingerollte und ge-
schrumpfte Pflanzen dies kaum mehr ermöglichen.
Riccia Hübeneraua Lindenberg
Pfl. meist nicht in vollen Rosetten, sondern einseitig
fächerfg, einzeln oder in + gedrängten Herden, hellgrün bis
violett: Äste mehrmals kurz gegabelt und weit (bis zu 120°)
spreizend, fast gleich breit (bis zu 2 mm), an der Spitze ab-
gestutzt bis abgerundet und nur die Vegetationspunkte kurz.
eingeschnitten, oberseits nur mit seichter Rinne, trocken die
Seitenränder aufgewölbt. Assimilationsgewebe im durchfal-
lenden Lichte in der Mitte nur mit wenigen von länglichen
Kammern unterbrochenen Längsreihen von Scheidewänden, in
den Flanken 2—3 Reihen einstockiger kürzerer (kaum doppelt
so lang als breit) Kammern. Grundgewebe auf das Mittelfeld
beschränkt. Querschnitt bis 5X breiter als hoch, oben seicht
concav, unten + convex, die Seiten schräge aufsteigend und
Ber
_ + weitwinkelig sich der Oberseite anschliessend. Einhäusig;
_ Fr. einzeln oder paarig, das Grundgewebe nach unten breit
_ vorwölbend, so dass die fruchtende Pfl. fast so dick als breit
sind. Sporen 60 —70 u, braun mit hellerem, unregelmässig ge-
kerbtem Saume, Reife im Herbste.
f. natans Torka
Rhizoidlose Schwimmform in e verworrenen Watten. Pfl.
ıbis:8 cm lang, fächerig gegabelt, beiderseits hellgrün, oberseits
‚nur mit leichter Mulde. Querschnitt und Gewebe wie bei der
Landform, nur meist zarter und schmäler.
Seltene, aber vielleicht bes. in der Schwimmform ver-
"kannte Pfl. auf Teichschlamm von der Ebene bis zur oberen
‚Bergregion; Wb. (Teich bei Wolfertszwing), Wf. Nj. 2. Als f.
‚natans: Ho. (Trunkelsberger Wald bei Memmingen-Holler als
IR. fluitans.)
var. Pseudofrostii Schiffner
Pfl. meist nur fächerig geteilt, einzeln oder in gedrängten
Herden, grün bis bräunlich und violett. Äste länger, aber
‚schmäler (+ 1 mm) als bei der Hauptform, Gabelungswinkel
+ 90°, an der Spitze herzfg eingeschnitten; oberseits mit
‚seichter Mulde oder gegen die Spitze schärfer rinnig. Im
‚Assimilationsgewebe die Randkammern kaum länger als breit,
‚der Mittelstreif mit schmalen aber längeren Kammern etwas
‘breiter. Querschnitt 3—4x breiter als hoch, oben seichter oder
‚schärfer rinnig, unten + convex, die Seiten schräge aufsteigend
und weitwinklig bis bogig nach oben anschliessend. Fr. und
Sporen wie bei der Art.
f. natans
Rhizoidlose Schwimmform in + verworrenen Watten. Pf:
‘beiderseits hellgrün, bis 4 cm lang, wiederholt fächerig ge-
gabelt. Äste oberseits ohne schärfere Rinne. Querschnitt mehr
. .der R. fluitans ähnlich, abgerundet rechteckig, unten + convex,
‚oben leicht concav, die Seiten + abgerundet.
Bisher noch selten auf Weiherschlamm: Nj; in der Schwimm-
form bisher nur bei Maxhütte-Seubersdorf.
Riceia Pseudofrostii und Hübenerana kann ich nach den
Erfahrungen der letzten Jahre nicht mehr als zwei getrennte
‚Arten ansehen, sondern nur als biologische Formen ein- und
- derselben Art: denn sie gehen in der Natur und bei Cultur-
versuchen ineinander über. H.Val. Torkain Nakel hatte wieder-
holt die Güte, mir von dort R. Hüb. in der f. natans und ter-
zestris zur Weitercultur zu senden und die letzte Probe, welche
ae
dem die früheren Proben zerstörenden Pilze nicht erlag, ergab
in ihrer vegetativen Vermehrung typische Hüb., aber auch
Pfl., die sich in keiner Weise von hiesiger Pseudofrostii unter-
schieden. Ebenso fand ich selbst an dem Teiche bei Wolferts-
zwing auf eben erst wasserfrei gewordenem Boden Pfl, die
macro- und microscopisch zu Pseudofrostii zu stellen waren,
sich aber, auf Lehmboden daheim weitercultiviert, zu typischer
Hüb. auswuchsen. Damit dürfte auch die Tatsache zu erklären
sein, dass bei Bayreuth und Vilseck ebenfalls beide Formen
gemeinsam gesammelt wurden, während allerdings an anderen
Stellen beide Formen unvermischt gefunden wurden; so blieb
Maxhütter Material trotz üppigen Gedeihens unverändert.
Welche innere Gründe ein Stehenbleiben oder auch ein Zurück-
gehen auf die Pseudofrostiiform bedingen, liess sich leider noch
nicht klar legen, wahrscheinlich werden es doch schon früh be-
stimmend einsetzende Ernährungsfragen sein. Grössere Qultur-
versuche an den Teichen bei Maxhütte wurden mir ja leider
immer wieder vernichtet und im engen Zimmerraume hat mir
die Erfahrung zur Genüge gezeigt, dass auch diese kleinen
Riccien sehr empfindlich sind gegen gute und schlimme Einflüsse.
Die Angabe, dass Hüb. die niedlichere Pfl. sei und Pseudofr.
doppelt so gross, stimmt ebenfalls nicht mit meinen Beobach-
tungen überein; im Gegenteil sind bei Hüb. die einzelnen Äste
oft um ein merklich Teil breiter als bei Pseudofr., sie erscheinen
nur vielfach wegen der Aufbiegung der Seiten schmäler; kürzer
ist Hüb. wohl öfter als Pseudofr., aber nicht immer. Auch die
violette Färbung ist Hüb. nicht allein eigen, wenn sie auch bei
ihr oft stärker hervortritt. Ein einziger Nachmittag mit etlichen
stark sonnigen Stunden genügte, um die Verfärbung hervor-
zurufen, aber es färbten sich auch Pseudofr. und canalic.R.
glauca und sorocarpa sah ich gleichfalls schon rot gefärbt und
von einigen anderen Arten geben es die Autoren an, also ist ,
diese Schutzfärbung bei den Riccien verbreitet.
Riccia erystallina Linne
Meist grössere, dickere Pfl. in geschlossenen Rosetten bis
zu 3 cm Durchmesser, in der Jugend gelblichgrün und flimmerig,
„gleichsam im Tau glänzend (Nees)“, im Alter missfarbig gelb-
bräunlich. Die Epidermis über den Lufthöhlen schliesst sich
”
nie ganz, daher sieht die Oberfläche wie punktiert aus; im
Alter wird die Epidermis vielfach noch weiter zerstört und
sind daher die Pfl. von schwammig-löcherigem Aussehen. Th.
kurz gabelig geteilt oder nur eingeschnitten, Äste breitkeilfg-
BE N
bis herzfg, am Rande kurz gekerbt Oberseite flach oder durch
Zusammendrängen der Äste am Rande faltig aufsteigend. Quer-
schnitt in der Breite verschieden, trapezisch, oben und unten
nahezu flach, die Seiten steil aufwärts ansteigend. Bauch-
schuppen farblos. Einhäusig; Fr. meist einzeln, zerstreut; Sporen
dunkelbraun mit schmalem hellerem Saume 80 u.
f. angustier Lindenberg
Th. kleiner, reichlicher gegabelt und tiefer eingeschnitten;
Äste schmäler, gleichbreit, nur an der abgerundeten oder schwach
eingedrückten Spitze etwas breiter, Oberseite leicht rinnig. Quer-
schnitt kaum breiter als dick, Unterseite wenig convex, ober-
seits concav, Seiten fast senkrecht aufwärts.
Auf feuchtem Ackerboden, austrocknendem Schlamme der
Teiche und Wasserläufe in der Ebene und niederen Bergregion:
Ho. Nj. „Sie erscheint vom Sommer bis in den Herbst, ja selbst.
in milden Wintern. Die früheren Pflanzen fructificieren im
Herbste, die späteren im folgenden Frühling, im März und.
April.“ Nees IV. S. 430. Nach Zerstörung des älteren Thallus-
teiles treiben oft an den Vegetationspitzen junge Sprosse in
so überreicher Zahl nach, dass sie sich — ungefähr eifg —
neben und übereinander zu einem Hügelchen aufwölben; solche:
Sprosse findet man gelegentlich abgerissen und freischwimmend.
Ricciocarpus
Ricciocarpus natans (L.) Corda
Grösser und breiter als die meisten Riccien. Äste herzfg,
meist zu 2—4 mit einander fächerfg verwachsen, oberseits grün,
unterseits und am Rande bräunlich oder violett, ohne Rhizoiden,
aber am Rande mit auffälligen, langen, lanzettlichen, am Rande:
gezähnten, farblosen oder violetten Bauchschuppen. Assimi-.
lationsgewebe aus mehreren, übereinanderstehenden Luftkam-.
mern bestehend, die als sechseckige Felder matt durchscheinen;
Atemöffnungen klein, einfach. Auf der Oberseite in der Mitte
eine durchgehende scharfe Furche, die sich an der Spitze bei
Neubildung einer Astes scharfwinklig gabelt.
f. terrestris Nees
Mit Rhizoiden, die Bauchschuppen aber stark reduziert.
Das Th.gewebe derber, meist rosig oder violett, nur im Schatten
rein grün, Äste etwas länglicher und schmäler, reichlicher sich
teilend, daher die Pfl. meist in gedrängten Herden mit durch-.
und übereinandergelagerten Ästen. Autoecisch. Antheridien
zumeist in abgegrenzten Ständen in der Mittellinie des älteren
Th.; Fr. einzeln oder enge paar weise ebenfalls in der etwas
Bag ge
verbreiterten Mittelrinne. Sporen 50 «, schwarzbraun mit ge-
kerbtem oder stumpfstacheligem Saume. Blütezeit: Juni - Juli;
Reife: August.
In ruhigem Wasser der Ebene und niederen Bergregion
schwimmend oder durch Austrocknen und Wellenschlag auf
Schlamm und Uferboden: H. W.Nj. Nk.
Ihre Überwinterung erfolgt nicht, wie Warnstorf (S. 85)
vermutet, „durch Adventivsprosse im SchHlamme am Grunde der
Gewässer“, sondern die ganze Pfl. gefriert. schwimmend nötigen-
falls im Eise ein und selbst bei strenger Kälte (bei Fenster-
kultur ertrug sie noch — 18° C., weil sie beim Einfrieren über
das Eis emporgehoben wurde) erfriert nur der ältere Teil des
Th, indes die Vegetationsspitze und der meristematische Teil
der Mittellinie für die Anlage der Sexualorgane frisch erhalten
bleibt. Durch dieses Absterben des hinteren Th.teiles werden
die vorderen Einzeläste unter sich frei. Aus diesem Grunde
sind für unsere kälteren Verhältnisse etwaige Früchte wohl
nur bei überwinterten Landpflanzen zu erwarten; fruchtende
Pfl werden ja auch als grösser angegeben. Bei üppigen Kultur-
pflanzen sah ich Blütenanlagen im Juni—Juli, die Sporenreife
wird aber im August angegeben, also muss wohl zwischen Be-
fruchtung und Reife auch hier. ein Jahr inzwischen liegen.
Von Ricciocarpus, Riccia canalic. und Huebenerana findet
man wohl auch Zwischenformen zwischen der Land- und Wasser-
form. Sie gleichen habituell der letzteren, nähern sich aber
der ersteren durch Bildung weniger Rhizoiden und ev. durch
Verkürzung der jüngeren Bauchschuppen. Solche Pflanzen
findet man gelegentlich auf sehr nassem Schlamme, im Spät-
sommer gegen Ende der Vegetationsperiode oder auch, wenn
die Pfl. über dichten schwimmenden Watten von abgefallenen
Blättern und Wasserpflanzenstengel vegetieren.
Il. Marchantiaceae.
l. Atemhöhlen ohne oder fast ohne Zellsprossungen.
A. Atemöffnungen durch Verdickung der Radialwände der
Schliesszellen sternförmig.
1. Th. zart, gelblichgrün, Bauchschuppen gross, mit den weiss-
lichen Spitzen weit vorragend, Fr.träger aufdem Rücken des Th.,
2—4 geriefte Strahlen mit kleinem Mittelpunkte Ülevea
2. Th. derber, lebhaft grün, B.schuppen nicht vorragend,
Fr.träger an der Spitze des Th.
Er, Fr £ er 7 auf 5 a
Er er. (2 > 3 - i - - S .
' er .
# De e > .
K: 5
=
En Fa ER r
er, Kleinere, ei- bis zungen- ar
förmige Th., 2-4 mm breit ber & RS .. &
derseits grün, B.Schuppen nicht : =
in Reihen, Atemöffnungen im RR &
älteren Th. meist gerissen und ABER
deshalb der Th. gruftig und meh- RI x |
lig erscheinend; Fr.träger eine = DEE nu.
-3—5 strahlige Scheibe mit pa-
pillösem Mittelbuckel Luftspalten
Sauteria 1 Targionia 2 Clevea hyalina 3 Sau-
er teria 4 Peltolepis 5 Reboulia 6 Gri-
b. Grössere, herzförmige Th., maldia fragrans 7 Neesiella pilosa
bis zu 7 mm breit, en Rande g Neesiella rupetris 9 Fimbriaria
and unterseitsrötlich;B.schuppen pilosa 10 Fimb. Lindenbergiana
deutliche 2 Reihen. Atemöff- i1 Fegatella 12 Preissia 13 Marchantia
: Fiträ polymorpha (von unten) 13a vonoben
nungen fest und stark; F.träger veren
eine flachkonvexe Scheibe mit
-deutlichem Mittelbuckel und 3—6 NET, abwärts ge-
neigten Lappen Peltolepis
B. Atemöffnungen am Th. einfach, ohne Verdickung der
"Wände. |
1. Kleinere, beiderseits dunkelgrüne, fast fächerig geordnete
"Th., Querschuitt mit breiter, unten nur flach vorgewölbter
Rippe,Oberseite durch Zerstörung der Kammernepidermis gruftig;
B.schuppen klein; Fr.träger fast kugelrundlich, durch die auf-
:getriebenen Banken mit tonnenförmigen Atemöffnungen auf-
fällig grobwarzig Neesiella
2. Th. grösser, unten oder ganz rötlich, Querschnitt mit
deutlich dreieckigem Kiele; B.schuppen gross, rötlich; Fr.träger
+ kegelförmig, oben grobwarzig, nach abwärts 4 glockenförmige
Hüllen mit einem zipfelmützigen Perianthe, das bei der Reife
in 4-16 lineale Zipfel einreisst (pilosa ganz ohne, Linden-
‚"bergiana mit wenigen Zellfäden). Fimbriaria
3. Atemöffnungen tonnenförmig, grüne bis rötliche Th.
von Preissia Art, aber ohne Sclerenchymfasern und ohne Öl-
zellen im Grundgewebe; Fr.träger scheibenförmig bis breit
kegelig mit abgerundetem Behente) und 3—5 breiten Rand-
lappen Bucegia
ll. Atemhöhlen mit + reschlielken Zellsprossungen.
A. Fast stets mit Brutbechern auf dem Thallus.
1. Becher rundlich mit gezackten Rändern. (Fig. 1). Grössere
Pflanzen, ledriggrün meist mit dunkleren Mittelstreifen, im
2
Re:
Grundgewebe nur mit spär-
lichen Ölzellen. B.schuppen
in je 3 verschiedenartigen Rei-.
hen; Atemöffnungen aus 4
übereinanderliegenden Zell-
reihen, Schliesszellen mit 4
zahnartigen, rauhen Vorstül-
pungen. Fr.träger ein Schirm
mit + 9 wurstförmigen aa keiligen Strahlen; männl. Blüten.
auf einer flachen, gezackten Scheibe. Marchaniia
1 2
2. Becher halbmondförmig (Fig. 2). Saftgrüne Pfl.; B.schup-
pen in 2 Reihen, darin und im Grundgewebe reichliche Öl-
zellen. Atemöffnungen einfach von 5 Zellringen umgeben.
Fr.träger mit 4 gekreuzten Stahlen aus kugeliger Mitte
Lunularia
B. Stets ohne Brutbecher.
1. Atemöffnungen tonnenförmig. — Grüne bis rötl. Pfl.
fast nur auf kalkhaltiger Unterlage, im Grundgewebe meist.
langgestreckte, rötl. Sclerenchymfasern und reichliche Ölzellen.
Fr.träger scheibenförmig mit rundlicher, kleinwarziger Mitte
und 4 breit keilförmigen Lappen | Preissia
2 Atemöffnungen einfach, (nicht tonnenförmig)
a. Grössere, hell- bis graugrüne Pfl. zumeist in gedrängten
Rasen. Th.oberseite mit sehr deutlichen, rautenförmigen Feldern,
in deren Mitte die emporgehobenen, weisslichen, von 4 --5 Zell-
ringen umgebenen Atemöffnungen. Fr.träger stumpf kegelig
‚mit 6 -8 unter sich verwachsenen Hüllen Fegatella
b. Kleinere Pfl. meist nicht in dichten Rasen; Oberseite.
undeutlich gefeldert.
[DD Atemöffnungen weit, Je 6 Fallen in 2 Reihen, Schliess-.
zellen wasserhell. Fr.träger sitzend in einer ch Kugel
am Vorderrande des Thallus Targionia]
OO Atemöffnungen kleiner; Fr.träger gestielt.
| Atemöffnungen 4 - 5 Ringe aus je 8 Zellen; in den nicht
vorragenden B.schuppen hellere Ölzellen; Fr.träger halbkugelig,
durch tonnenförmige Atemöffnungen dieht warzig rauh, mit.
4-7 breit dreieckigen Strahlen. am Rande Reboulia
| | Atemöffnungen 2 - 3 Ringe aus je6—7 Zellen; B.schuppen
gross und dicht, mit den 2 hyalinen Anhängseln bes. an der
Spitze über den Th. greifend, ohne Ölzellen; Fr. träger kegel-.
förmig mit aufgesetzter halbkugeliger Mitte, warzig durch die
ih ehe
2
tonnenförgmigen Atemöffnungen, 4 kurze Strahlen. Pfl. riecht
stark in frischfeuchtem Zustande. Grimaldia fragrans'
Manche dieser Marchantiaceen ähneln sich im sterilen Zu-
stande für das blosse Auge nicht bloss unter sich, sondern auch
noch thallosen Jungermanniaceen, so dass nur genaue Be-
obachtung Irrungen vermeiden lässt.
II. Jungermanniaceae anakrogynae.
I. Ausgesprochene thallose Formen.
A. Thallus ohne abgesetzte Rippe.
[1. Kleine,- hellgrüne, erdbewohnende Pfl.; Th. halbkreisfg,
am Rande vielfach gelappt, in der Mitte nur 2-3 Zellenlagen
dick, am Rande einschichtig. Blüten und Früchte über den
ganzen Th. zerstreut; weibl. Hüllen ei- oder birnfg mit glatter
runder Öffnung an der Spitze | Sphaerocarpus
2. Kleine, gelblichgrüne Erdpfl.; Th. halbkreisfg, am Rande
kurz u. unregelmässig eingeschnitten, in der Mitte bis 10 Zell-
schichten dick, am Rande einschichtig; Sporogonhüllen rings am
Th rande, kurz, walzenfg, oben und unten zugespitzt, dem Th.
aufliegerrd Notothylas
3. Dunkelgrüne, einseitig mehr entwickelte Rosetten auf
Erde, am Rande + tief zerschlitzt; Th in der Mitte bis 20 Zell-
schichten dick, auch am Rande mehrschichtig; Sporogone
schotten- bis hornfg, bogig aufsteigend Anthoceros]
4. Dunkelgrüne, frisch wie ölglänzende Pfl. auf Erde, Moor
und faulem Holze, selten in vollen Rosetten, sondern = ge-
gabelt oder handfg geteilt; Lappen lineal bis breit band-keilfe.
Querschnitt in der Mitte bis 15 Zeilen dick, am Rande ein-
oder mehrschichtig. Sporogone eikugelig, auf verkürzten Seiten-
ästen mit fleischiger, keulig-walziger Haube Aneura
B. Thallus mit + scharf abgesetzter Mittelrippe bes. nach
unten vortretend.
1. Licht- bis graugrüne Pfl. in dichten Rasen zumeist auf
Baumrinde und Kalk, + reich behaart. T'h. ausgesprochen
lineal und dichotom verzweigt; rundliche Rippe gegen die ein-
zelschichtigen Flügel scharf abgesetzt. Blüten hinter schnecken-
artig eingerollten Astchen, die ventral seitlich aus der Rippe
entspringen. Früchte selten. Metzgeria
2. Mittlere bis grosse Pfl. von hell- bis dunkelgrüner und
rötlicher Farbe in + dichten Rasen zumeist nur auf Erde. Th.
breit bandfg, am Rande leicht gewellt, ausser der f. furcigera
>
se
wenig verzweigt. Rippe allmählich in die nicht durchschei-.
nenden Flügel übergehend. Fr. gegen die Spitze der Lappen
auf der Th.mitte_in einer nach vorne offenen, taschenfgen
Hülle. Haube enge der Fr. angeschlossen, ae mit knopf-
artiger Verdickung über der BULRERUNEN, runden Kapsel.
Pellia
3. Th. bandfg, wenig gegabelt, Flügel zart, durchscheinend,
am Rande vielfach gelappt; Rippe kielig nach unten vortretend.
Fr. in der Mitte der Th. Oberseite von einer doppelten Hülle
umgeben: die äussere aus zerschlitzten Blättchen gebildet, die
innere zylindrisch, nur an der Spitze gezähnt: Haube kürzer
als die Hülle. © Blüten hinter kleinen, zerschlitzten Blättchen
ange der T'h.mitte. Seltene Pfl. auf Erde und Sand
Moerchia
Ganz ähnliche Pfl., aber fast nur auf Moorboden; im Kiel
_ ein Strang’ langer und enger, dickwandiger Zellen; Haube die
Hülle überragend Blyttia
4. Th. zart, gelblichgrün in einzelnen Rosetten oder in
dichten Rasen, gern an feuchten Wegrändern und Graben-
böschungen; die bandartigen Äste an der Seite eingeschnitten
gelappt; auf der Unterseite zu beiden Seiten der Rippe kleine
kugelige Blattöhrchen und schuppenfge, am Rande gezackte
Unterblätter. Oberseits meist eigenartige, flaschenfge Gebilde
mit gelblichgrünen rundlichen Gemmen. Fr. nicht häufig, an
der Spitze der Lappen in einer dütenfgen Höhlung. Blasia
II. Nicht mehr rein thallose Pflanzen.
1. Kleine niederliegende Pfl. auf Erde oder Mooru. Schlamm.
‘Ein deutlicher halbkreisfger Stengel, an dessen zwei Seiten die
flachbogig ausgebreiteten, sich unterschlächtig deckenden und
am Rande gelappten Blätter. Rhizoiden violett. Fr. an der
Stengelspitze in einer aufrecht-glockigen Hülle, deren Rand
gelappt ist. Fossombronia
[2. Kleine Pfl., einzeln oder herdenweise auf moorigem
Boden. Stengel aus fleischigem Rhizom aufrecht, Blätter deut-
lich getrennt, eifg hohl, dreireihig den Stengel umgebend. Fr.
ER die Spitze, nur mit lang en Haube,
- Haplomitrium]
Wegen der Formähnlichkeit sind hier auch die Antho-
cerotales mitaufgeführt worden!
FE WEN N WR
-
IV. Jungermanniaceae akrogynae.
I. Bltr und U.bltr nahezu ee die Stgl daher
gleichartig 3zählig beblättert.
A. Bltr ungeteilt, verlängert eifg; kleine pn auf moorigem
Boden. Haplomitrium
B. Bltr bis auf das unterste Viertel 2teilig; nur Pfl. des _
' Hochgebirges.
1. Bltr einseitswendig abstehend, beide Lappen mit Schein-
rippe; kräftige Pfl. von 5—10 cm Höhe. Schisma
. 2. Bltr aufrecht anliegend, ohne Rippe; kleine Pfl. von
1/,—4 cm Höhe, meist mit weissl. Pilzüberzug. Anthelia
©. Bltr. 3—4teilig
‚1. Bltr. nur zu !/; geteilt 3—4spitzig, Spitzen eingekrümmt;
kriechende grüne Pfl. auf Erde und Holz.
Lepidozia reptans
2. Bltr. zu °/, geteilt.
O Bltr in 3—4 schmal eifge, am Rande kurz gezackte
Lappen geteilt; 2-7 cm hohe gelbbraune Polster auf Kiesel-
gestein. Chandonanthus
OO Blt.lappen länglich eifg mit rundl. stark verdickten
Zellen, am Rande rings lang gewimpert; braungrüne Pfl. auf
Ahr Boden und Rinde. Ptilidium
OOO Bilt.lappen lanzettl. mit lang rechteckigen, unver-
dickten Zellen, reich mit. borstenfgen, verzweigten Haaren be-
setzt; gelbl.grüne Pfl. auf feuchten Standorten.
Trichocolea
3. Bltr. bis zum Grunde in 3—4 ee Abschnitte
zerlegt.
O Lappen bis zum Grunde nur Pr
Blepharostoma
OO.Lappen an den Hauptstengeln gegen den Grund 2 und
3zellig Lepidozia spec.
Unterblätter, so weit sie nicht den anderen Bltrn gleichen:
l Jamesoniella und ähnlich bei Cephaloziella u. a., aber noch
kleiner. 2 Lophozia Mülleri 3 L. Hornschuchiana 4 L. hetero-
colpa 5 Alicularia 6 Leptoscyphus 7 Harpanthus 8 Chiloscyphus
9 Geocalyx 10 Lopho-
colea 11 Loph. ns 1A mM VAR, Up IM
12 L. obtusa 13 L.-qua- = Sr MO
driloba 14 L. Flörkei 15 81 en a ® PR
L. lycopodioides; ähnlich
.
_— 1 —
bei L. Hatcheri, nur kleiner. 16 Pleuroclada 17 Lejeunea
18 Calypogeia 19 Mastigobryum trilobatum 20 M. tricrenatum
21 Frullania 22 Madotheca.
II. Unterblätter ganz fehlend oder stark abweichend von
den Stengelblättern gestaltet, Pfl. darum in der Hauptsache
2zeilig beblättert.
A. Stglbltr ungeteilt oder nur seicht ausgerandet.
1. Ubltr fehlen am Stgl ganz.
© Bltr wechselständig, + flach 2zeilig ausgebreitet Kelch
oben flach gedrückt und quer gestutzt
x Bltr wenigstens am Vorderrande + gezähnt, grössere
Pfl. auf Waldhumus und Laubrinde | Plagiochila
xx Bltr zumeist ganzrandig, an der Spitze quergestutzt
oder seicht ausgerandet, Pfl. fast nur auf Kalkfelsen
Pedinophyllum
OO Bltr gegenständig, Kelch rundlich, an der ver-.
engt und geschlossen
x Kelch in der unteren Hälfte mit den Hüllbltrn ver-
wachsen und wenig vorragend Eucalyx
xxX Kelch völlig frei und weit vorragend Haplozia
2. Ubltr nur an jungen Sprossen und in den Blüten.
x Stgl + reich mit Stolonen, Zellnetz sternfg verdickt,
Ubltr 0 er 1—2teilig, Kelch an kurzen und ventralen Ästen
| Odontoschisma
xx Stgl ohne Stolonen, Zellnetz rundlich mit nicht sternfg
verdickten Ecken, Üblitr spiessfg, Kelch an gekrümmten Haupt-
sprossen Jamesoniella
(Auch Pedinophyllum hat manchmal an jungen Trieben
kleine Übltr.)
3. Ubltr meist am ganzen Stgl vorhanden.
O Ubltr ungeteilt, lang lanzettlich.
X Kleine bis mittlere Pfl. auf Erde zumeist kriechend,
Zellen bis 30 « mit Dreiecksverstärkungen, Kelch mit den
Hüllbltrn verwachsen und fast darin verborgen
Alicularia
xX Grössere Pfl. auf Holz und Moor, Zellen 40—50 u mit
sehr starken Ecken, Kelch frei und orakend
Leptoscyphus‘
OO Ubltr ganz oder 2teilig mit seitlichen Höckern, aber
kaum höher als breit, Fr. sack unterirdisch, Kapselklappen
gedreht spiralig Calypogeia
rn ae
B =
e
— 23 —
000 Ubltr lanzettlich 2teilig mit Seitenzähnen, stets höher
als breit, Fr.Ast oberirdisch, Klappen gerade
Chiloseyphus
B. Bltr der Hauptstgl drei- und mehrteilig.
1 Bltr nur an der Spitze kurz 3 - 4zähnig.
o Stgl mit Stolonen, Übltr gross, 4eckig, + eingeschnitten,
Bltr gegen die Spitze verschmälert, Fr.ast ventral
| Mastigobryum
CO Stgl ohne Stolonen, Ubltr O oder klein lanzettlich,
Bltspitze breit, Fr.endständig an Hauptast
Lophozia barbata
2. Bltr !/; und tiefer mehrgeteilt.
© Stets mit 2- und mehrteiligen Ubltrn Lophozia. (Bar-
bilophozia und Diversilobatae)
0° Ohne Übltr Sphenolobus und Lophozia ex p.
C. Bltr + tief zweiteilig, Abschnitte ziemlich gleich.
Übltr am Stgl stets vorhanden.
Ubltr einfach, dreieckig bis eifg lanzettlich.
Bltr bis '/;, eingeschnitten. |
y Bltr halbkugelig hohl dem Stgl anliegend, UÜbltr läng-
lich eifg, halb so gross als die Stglbltr, bleichgrüne Pfl. der-
Hochalpen Pleuroclada
yy Bltr +# flach, Ubltr kleinlanzettlich, grüne oder ge-
bräunte Pfl. von der Ebene bis ins Hochgebirge
Lophozia (Leiocolea)
xx Bltr nur seicht oder weit rundlich eingeschnitten,
Ubltr gross, dreieckig lanzettlich Harpanthus
°0 UÜbltr 2- und mehrteilig.
x Ubltr kaum länger als breit, 2teilig mit seitlichen Aus-
buchtungen Calypogeia ex pa.
xX Deutlich länger als breit.
© Bltr nur seicht ausgerandet oder kurz eingeschnitten
mit breit dreieckigen Abschnitten, Ubltr tief 2teilig ohne Seiten-
zähne, Fr. ein unterirdischer Sack, frische Pfl. riecht scharf
Geocalyx
o© Bltr + tief eingeschnitten mit lang pfriemlichen
Lappen oder ganz unregelmässig eingeschnitten bis nur aus-
gerandet, Ubltr durch Seitenzähne + A4teilig, Fr. oberirdisch
Lophocolea
b. Ubltr fehlend oder verschwindend klein.
x Bltr an der verengten Spitze nur wenig Sinseschnikken
oO»
x
' am hinteren Rande rückwärts gebogen, stattliche bräunliche
BERN >> Wo
_Pfl. nur von der Bergregion aufwärts,und fast nur auf Kiesel- 3
Ban Anastrepta
xx Bltr !/);, und mehr eingeschnitten.
© Bltr halbkugelig hohl mit 2 sehr langen, schmalen ein--
gekrümmten Lappen Nowellia
00 Bltr kielig bis bogig zusammen neigend.
y Kelch fehlt, Bltr + dicht dachig dem Stgl A.
anliegend, Astenden + keulig verdickt Gymnomitrium
yy Kelch mit den Hüllbltrn verwachsen, Bltr kammfg: |
Zreihig vom Stgl seitwärts abstehend Marsupella
yyy Kelch “frei, + flach zusammengedrückt; Bltr kielig
oder rinnig seitwärts abstehend Scapania ex p.
000 Bltr fiach oder nur leicht gehöhlt.
x Bltr mit dem Unterlappen schräge, mit dem Oberlappen
quer angeheftet, + kahnfg hohl vom Stgl seitlich vorwärts.
abstehend Sphenolobus
xxX Bltr einheitlich angeheftet.
y Kelch bauchigrund, oben vielfaltig zusammengezogen,,
endständig zwischen Hüllbltrn an Hauptsprossen
Lophozia
yy Kelch stumpf dreikantig an EN und Ventralsprossen,
in der Regel kleinste Pfl. Cephalozieae
yyy Kelch rundlicheifg, völlig frei von den Hüllbltrn, oft.
sogar frei schwimmend | Gymnocolea
D. Bltr + stark ungleich 2teilig, die Lappen scharf kielig.
spreizend oder der Unterlappen bildet ein eigenartiges Öhrchen,,
eine Tasche oder ein fast freies Blättchen.
1. Bltr kielig, Ubltr fehlen; Aufrechte bis aufsteigende Pfl.
x Beide Lappen ei- bis zungenfg, der grössere Unterlappen
schief seitwärts, der Oberlappen schief aufwärts, Kelch rund-
licheifg, oben faltig und verengt Diplophyllum
xx Lappen rundlich bis spitz und eckig, Kelch flach zu--
sammengedrückt, ungefaltet und mit breiter Mündung, vor
der Reife rückgebogen Scapania
2. Bltr nicht so gekielt, Lappen sehr ungleich an Gestalt.
und Grösse, Pfl. meist eng aufliegend und kriechend.
x Unterlappen ein fast freies, kleineres Blättchen, das dem
|
Stgl aufrecht anliegt Madotheca
xx Unterlappen ein re hohles, nach unten. offenes.
Öhrchen Frullania
ee: >
xxx Unterlappen rechteckig mit + scharfer freier Spitze,
Oberlappen breitrundlich Radula
xxxxX Unterlappen eifg, pen + spitz eifg
Lejeunea
Dieser Schlüssel ist nach Tunlichkeit nur auf die vege-
tativen Unterschiede aufgebaut und darum vielleicht nicht in
jedem Falle gleich zum Ziele führend; aber ein Schlüssel, der
alle Einzelheiten berücksichtigen würde, müsste nach meiner
"Auffassung erst recht unübersichtlich werden. |
Astroporae.
Clevea hyalina (Sommerfelt) Lindberg.
'Zarte, gelblichgrüne Pfl. über. humösem, kalkhaltigem Ge-
steine, Th. dichotom geteilt mit breiter Mittelrippe und auf- .
steigenden Flügeln; Äste breit bandförmig bis eilänglich; die
grossen, halbmondfgen, hyalinen B.schuppen treten ringsum
mit der sehr langen Haarspitze weit über den Rand vor. Assı-
milationsgewebe aus engen, hohen Kammern bestehend ohne
Zellsprossungen darin. Atemöffnungen einfach, aber die be-
grenzenden Wände stark verdickt, über die Epidermis empor-
gehoben. Dioecisch und paroec. Antheridien regellos längs der
Th.mitte eingesenkt. Fruchtbodenträger frei auf der Oberseite
der Rippe gegen die Spitze, ohne Brrinne, an der Spitze mit
bleichen, lanzettl., ganzrandigen Fransen. Fr.boden nur mit
sehr’ kleiner centraler Scheibe und 2—4 abgerundeten Strahlen,
die oben längs gerieft sind und Assimilationsgewebe mit kleinen,
unverdickten Luftspalten besitzen, unterseits eine kegelige oder
- eifge, einfruchtige Hülle bergen, die sich durch einen vertikalen
Spalt muschelartig öffnet. Die kurzgestielte, schwarzbraune
kugelige Kapsel reisst unregelmässig auf und besitzt in ihrer
Wandschicht reichliche braune Ringfasern. Sporen 50 u, rot-
braun, dicht und grob warzig. Elateren kurz, rotbraun, mit 2
bis 3 weiten Spiralen. Sp:reife im Hochsommer.
Von der unteren Bergregion bis in die untere Schneeregion
zerstreut bes. in Felsspalten, selten: A.
f. Kernii K. Müll.
Form besonnter Standorte: Th blaugrün mit rötlichen
Rändern, auch die Spitzenanhängsel oft rot. Antheridien und
' bes. die Archegonien mit weisslichen, haarfgen Spreuschuppen
umgeben, auch das Haarbüschel am oberen Ende des Fr. Trä-
gers länger.
ar
Sauteria alpina Nees.
Kleine, zarte Pfl. von meist dunkel- bis graugrüner Fär-
bung, trocken oft fast weisslich, gerne zu mehreren gesellig
auf Kalkboden der Berge. Th. 12x gegabelt, Rippe dick und
breit, allmählich in die Flügel verdünnt; Äste bandfg, an der
Snikae eingebuchtet- oder mit kurzen en B.schuppen
reichlich, hyalin, schief dreieckig zugespitzt, den Rand kaum
Be, Assimilationsgewebe aus hohen Kammern in 1 bis
3Stockwerken bestehend ohne weitere Zellsprossungen. Atem-
öffnungen einfach, wenig vorragend, die 5—6 Schliesszellen an
der Innenwand verdickt, im Alter oft zerrissen. Oberfläche
von der Mitte aus divergierend gestreift. Par- und autoecisch.
Antheridien hinter der weibl. Blüte oder an Seitensprossen
gegen die Spitze, im Th. eingesenkt. Fr. bodenträger in der
Einbuchtung am Ende der Th.aeste, hyalin, mit 1 B.rinne, an
der Spitze mit wenigen Fransen. Fr. boden klein, Tiehterän
porenlos, mit vorgewölbter Mitte und + öilänaiehen. abwärts
geneigten Strahlen, die unterseits je 1 röhrige, weit geöffnete
Hülle mit einer kurzgestielten, kugeligen, schwarzroten Kapsel
bergen. Die Wandung, dicht mit Ringfasern ausgesteift, zer-
reisst unregelmässig. Sporen 65 «, dunkelbraun, dicht warzig.
Elateren bleich, mit 2—4 weiten Spiralen. Sp.reife im Hoch-
sommer.
Von der Berg- bis in die Schneeregion zerstreut: A.
Peltolepis grandis Lindberg.
Grössere, kräftige Pfl. von grüner bis rötlicher Färbung
auf sonnigem Kalkboden der Berge. Th. dichotom geteilt,
Äste meist kurz, herzfg, Mittelrippe im Querschnitt breit drei-
eckig. Bene hyalin oder rötlich, gross, halbmondfg, mit
1—2 lanzettl. Spitzenanhängseln, die nur bis an den Rand
reichen. Assimilationsgewebe mit grossen leeren Kammern;
Atemöffnungen einfach, die 5 - 6 Schliesszellen meist mit starken
Verdiekungen der Innenwände und der daran stossenden Seiten-
wände, wenig vortretend. Oberfläche undeutlich gefeldert.
: Paroecisch. Antheridien hinter der 2 Blüte zu scheibenfgen
Ständen vereinigt, die von blassroten Schüppchen umgeben
sind. Fr.bodenträger in einer Bucht am Ende der Äste mit2_
tiefen Rinnen, an der Spitze mit rötlichen, lanzettl., gezähnten
Schuppen. Fr.köpfchen rötlich, mit kleinem Mittelbuckel und
3—6 keilfgen, abwärts neigenden Strahlen, unter denen je 1
einfruchtige, kugelige, weissliche Hülle, in deren Längsspalt
eine kugelige kurzgestielte Kapsel sitzt, deren Wandung nur
tat i ri
ae De a a Ed -
water er -
Be ar
>
R — 27 —
. schwachgefärbte Ringverdickungen aufweist und sich unregel-
mässig spaltet. Sporep 60 „, braun, dicht papillös. Elateren
lang, gelblich, mit 3 $piralen. Sp.reife im Hochsommer.
Fast nur in den Hochalpen über der Bergregion und auch
da selten: Am., As.
Habituell- der Preissia und ähnlichen Arten gleichend und
sogar mit ihnen vergesellschaftet, aber durch die Form der
Luftspalten und die leeren Kammern zu unterscheiden.
Operculatae.
Reboulia hemisphärica (L) Raddıi.
Lederartige, oft zu Rasen vereinte Pfl., zumeist auf trocke-
nerem Boden; oberseits dunkelgrün, unterseits purpurn. Th.
gabelig mit Innovationen; Äste kürzer oder länger keilfg bis
herzfg, gelappt und mit welligem Rande. Rippe stumpf-breit-
dreieckig. B.schuppen in 2 Reihen längs der Rippe, purpurn,
halbmondfg mit 2 lanzettl. nicht vortretenden Spitzenanhäng-
seln. Luftkammernschichte stark entwickelt, die Flügel fast
allein einnehmend; die Kammern durch hineingewachsene Zell-
platten geteilt Atemöffnungen einfach, mit 4 - 5 concentri-
schen Ringen aus je 8 wurstfgen Zellen. Par- und autoecisch.
< Blütenstand hinter der @ Blüte oder auf seitlichen Sprossen,
scheiben- oder halbkreisfg mit wenigen Spreuschuppen. Fr.trä-
ger in einer Scheitelbucht, mit einer B.rinne, oben und unten
mit reichlichen lanzettlichen, hyalinen oder rötlichen Schuppen-
blättern. Fr.köpfchen in der Jugend halbkugelig, warzig rauh,
mit tonnenfgen Luftspalten, bis fast zur Mitte in 4—7 breit
dreieckige Strahlen geteilt, die anfangs abwärts neigen, später
_ aber flach abstehen. An den Rändern ihrer Unterseite ist die
hyaline Hülle angewachsen, die mit einem Längsspalt muschel-
artıg je eine fast sitzende grüne Kapsel einschliesst. Diese
öffnet sich durch einen mehrschichtigen Deckel; die übrige
einschichtige Wand ohne Ringfasern, glockenfg mit zahnig aus-
gezacktem Rande. Sporen 70 u gelbbraun mit hellerem ge-
kerbtem Saume. .Elateren sehr lang, mit 2—3 gelbbraunen
Spiralen. Sp.reife im Mai bis Hochsommer. Zerstreut von der
Ebene bis ins Hochgebirge vorkommend: Ho.,, Wb., Njl., Nk.
(Basalt).
Grimaldia fragrans (Balbis) Corda.
Kleinere lederartige Pfl., herdenweis auf sonnigen Berg-
hängen; oben hellgrün, am Rande und unterseits purpurn. Th.
— 23 — 5
=
äste meist ungeteilt, schmal länglich bis keilfe, trocken durch 7
die aufgerichteten Ränder rinnig. Rippe kräftig, aber mehr
flach. Bschuppen gross, dicht gereiht, purpurn, halbmond-
förmig mit 2—3 langen, hyalinen Anhängseln, die sich über
die Ränder bes. an der Spitze herneigen. Luftkammern nach-
'träglich noch mehrmals geteilt, dicht mit aufrechten Assimi-
lationsfäden erfüllt; Atemöffnungen aus 3 Ringen von je 6 bis
7 Zellen bestehend, wenig emporgehoben. Polyoecisch. Ai
‘ ridien in etwas zorinetenen unregelmässig ovalen Häufchen,
zumeist endständig an den Tiseten. Fr.träger in einer End-
bucht mit einer Brinne, an der Basis und bes. an der Spitze
mit linealen, gedrehten, weisslichen Schuppenblättern. Fr.köpf-
chen klein, in der Jugend kegelfg, mit tonnenfgen Atem-
öffnungen; später das Mittelstück halbkugelig mit 4 kurzen .
Strahlen, aus deren Rändern die weitglockigen Hüllen hervor-
gehen, die ie eine Kugelige, bleichbräunliche Kapsel einschliessen.
Diese öffnet sich mit einem Deckel längs eines vorgebildeten
Ringes. Die übrige Wandung ohne .Verdickungen. Sporen
‚60 u, &elbbräunlich mit weiten Papillen. Elateren kurz, schlank
mit 2 weiten Spiralen. Sporenreife im Frühling. Die feuchte
Pfl. duftet, ausser über Gips, auffallend stark.
Zerstreut von der Ebene bis in die Bergregion: Ho., Wb,
Nj. i1.
Neesiella rupestris (Nees) Schiffner
(Duvalia Nees)
Kleine Pfl., gern in Einzelräschen auf Kalk- und Sand-
steinfels; oben lebhaft grün, unterseits + rötlich. Th. meist
fächerig geteilt, Äste linear-keilfg, Rippe breit, aber flach,
Flügel dünn. Die rötlichen B.schuppen klein und undeutlich,
ungleich, mit 1—2 nicht vorragenden Anhängseln. Oberseite
undeutlich gefeldert. Assimilationsgewebe mit nur durch we-
nige nachträgliche Wände weitergeteilten Kammern ohne Assi-
milationsfäden. Atemöffnungen vorgewölbt, 6eckig, von 6 bis
'8 zarten, im Alter leicht zerreissenden Schliesszellen umgeben.
Autoeeisch. Antheridien eingesenkt auf kleinen Seitensprossen
in ovalen bis scheibenfgen Ständen von wenigen bleichen Spreu-
schuppen umgeben. Fr.träger endständig in einer Bucht, mit
einer B.rinne und an beiden Enden mit wenigen hyalinen,
lanzettlichen Spreublättchen. Fr.köpfchen klein, halbkugelig,
dicht höckerig von den vorgewölbten Kammerdecken mit ihren
tonnenfgen Luftspalten, nicht gelappt. Die 1—+ kurzen, häu-
tigen Hüllen zwischen den Strahlen gegen den Träger geneigt,
n z Rn
u dd EA a Au
= er, pen
offen weitglockig. Die kugelige, braune Kapsel öffnet: sich mit
einem Deckel längs eines umschriebenen Ringes zu einer Urne.
Wand ohne Verdickungen. Sporen 70 «, braun mit hellerem
- Rande, dicht warzig. Elateren lang, bräunlich, mit 2 - 3 dunk-
leren Spiralen. Sp.reife: Mai-Hochsommer.
Zertreut von der Ebene bis in die Schneeregion: A., Ho.,
Ne EL | |
Neesiella pilosa (Hornemann) ‚Schiffner
(Grimaldia pil. Lindbg.)
Kleine, mehrfach geteilte Pfl.; oben dunkelgrün, unten
rötlich-braun; Äste breitlappig bis linear, durch die etwas auf-
gebogenen, dünnen Ränder leicht rinnig; Rippe breit und flach.
Bschuppen gross, halbmondfg, rötlich, mit den 1-2 lanzett-
lichen Anhängseln an oder über den Rand reichend. Assi-
milationsgewebe mit grossen unregelmässigen Kammern ohne
weitere Zellfäden; Atemöffnungen klein, vorgewölbt, von je
5-7 zarten Schliesszellen in 2-3 Kreisen ‚umgeben. Autoe-
cisch. Antheridienstände scheibenfg nahe der Spitze. Fr.träger
in der Endbucht, rotbraun, mit einer B.rinne, oben und .unten
mit reichlichen weisslichen, schmalen Spreublättern. Fr.köpf-
chen klein, halbkugelig, dicht höckerig, kaum gelappt. - Die
Hüllen weitglockig. Kapsel mit Ring und Deckel sich öffnend;
Wandung ohne Verdickungen.. Sporen 70 u, gelbbraun mit
gekerbtem Saume. Elateren mit 2 gelblichen Spiralen.. Sp.reife
im Hochsommer.
Sehr selten in Felsspalten des Hochgebirges: As.
Fimbriaria Nees.
Grössere Pfl. Luftkammern mit wenigen Zellfäden; Spalt-
öffnungen mit 3— 4 Zellringen; Fr.träger auch oben mit Schuppen,
Perianth eifg mit 16 an der Spitze noch zusammenbängenden
‚Zipfeln. a Lindenbergiana.
Kleinere noch seltenere Pfl. Kammern ohne Zellfäden;
- sSpaltöffnungen mit 2 Zellkreisen; Fr.träger oben ohne Schuppen,
Perianth mit 6 - 8 freien Abschnitten. pilosa.:
Fimbriaria Lindenbergiana Oorda.
Kräftigere Pfl. auf Kalkboden der Hochalpen, oberseits grün
‚am welligen Rande und unterseits braunrötlich. Th. gegabelt -
und mit Innovationen; Äste länglich ei— bis herzfg. Rippe im
‘Querschnitt dreieckig, kielig nach unten. B. schuppen gross, röt-
lich, schief halbmondfg. mit nur bis zum Rande reichenden,
lanzettlichem Anhängsel. Assimilationsgewebe mit sekundär ge-
xeilten, engeren und niedrigen Kammern, darinnen nur wenige
a TE a 0 5
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- Fer e
EN
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3
2
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iR
Assimilationsfäden. Atemöffnungen klein, wenig vorragend, von
3—4 Kreisen aus je 6—8 Zellen imsebue: Br oder Autoe-
cisch. © Blüten nahe der 2 oder an bauchständigen Sprossen
in kleinen Scheiben eingesenkt. Fr. träger rotbraun, in einer
Endbucht, mit einer B. rinne, oben und unten mit purpurnen
Hüllschuppen. Fr köpfchen kegelfg , kurz vierlappig, durch die
aufgetriebenen Atemhöhlen warzig, mit 4 glockenfgen., abwärts
gerichteten, einfruchtigen Hüllen. Perianth rötlich- weisslich, ei-,
bis ballonfg., löst sich vor der -Sporensaat in 16 nur an der
Spitze noch zusammenhängende Fransen auf. Kapsel kugelig,
dunkelrot, löst das obere Drittel als Deckel ab. Sporen purpurn-
bräunlich, dicht warzig,’80 «, Elateren kurz, violett, mit 1-3
dunkleren Spiralen. Sp. reife: Aug.— Sept.
Zerstreut und nirgends reichlich von der Voralpen- bis in
die Schneeregion: A. -
Fimbriaria pilosa (Wahlenberg) Taylor.
Seltene, kleinere Pfl. des Mittel- und Hockeeniiden in son-
niger Lage, oberseits dunkelgrün bis rötlich, unten rotbraun
Th. einfach oder wenig geteilt, Äste herz- 8 keilfg., mit drei-
eckig kieligem Querschnitt der Rippe und allmählich verdünn-
ten Seiten. B. schuppen gross, purpurn, halbmondfg, mit den
lanzettlichen Anhängseln nur bis zum Rande reichend. Assimi-
lationsgewebe mit hohen, schmalen, geteilten Kammern ohne
freie Assimilationsfäden. .Atemöffnungen von 2 Ringen aus je
6—7 Zellen umgeben. Paroeeisch; / Blüten zerstreut eingesenkt _
hinter der $ Blüte. Fr. träger in einer Endbucht, rotbraun, mit
{ B. rinne, oben ohne, unten nur mit sehr kurzen Spreuschup-
pen. Fr. köpfchen + halbkugelig, bräunlich, an der Spitze durch
die Atemhöhlen warzig, mit 4 kurz glockenfgen, einfruchtigen
Hüllen. Perianth weisslich, schlauchfg., löst sich bei der Reife
in 4 8 frei abstehende, lanzettliche Fransen auf. Kapsel ku-
gelig mit umschriebenen Deckel sich öffnend. Sporen 60 u, he.l-
bräunlich, glatt; Reife im Spätsommer. Elateren mit 2 3 tei-
liger Spirale.
Von dem oberen Ebeneregion aufwärts sehr zerstreut, nach
einigen Autoren Kieselgestein Bey drmIERnE As. (Untersberg,
Kern). |
-Compositae.
Fegatella conica Corda (Conocephalus Necker)
Grosse, kräftige Pfl., die oft in breiten, dichten Rasen’ schat-
tigfeuchte Plätze überziehen; oben grün. unten violett. Th,
mehrfach gegabelt, Äste lang linear, überall ziemlich gleich
breit, an der Spitze zweilappig. Rippe unterseits vorgewölbt;
B. schuppen hyalın bis rötlich, in 2 Reihen längs der Rippe,
mit rundlichem Spitzenanhängsel neigen sich über den ruhen-
den Spross-Scheitel scharf abgebogen her, während an den
Jüngsten wachsenden Sprossen die Flügel eingebogen sind und
so durch die übergreifenden Übltr. ringsum gedeckt sind. Assi-
milationsgewebe niedrig, aus grossen Kammern mit hefeartigen
Zellsprossungen gebildet. Epidermis dickwandig, hyalin, deut-
lich sechseckig gefeldert, in der Mitte der seicht vorgewölbten
Kammerdecken die grossen weisslichen, vorgewölbten Atem-
öffnungen mit 6—7 Schliesszellen in 4-5 Kreisen. Dioecisch.
Antheridien an der Spitze verkürzter Äste in bräunlichen Schei-
ben, umgeben von einem niedrigen Walle des Assimilationsge-
webes. Fr. träger in der Endbucht, mit einer B. rinne, hyalin,
am Grunde von einem Gewebewall umgeben, oben mit Spreu-
schuppen. Fr. köpfchen kegelfg., bräunlich, mit wenigen Atem-
höhlen, nach unten in 6-8 Strahlen übergehend, welche je
eine röhrig-glockige Hülle mit einer hängenden, birnfgen., brau-
nen Kapsel einschliessen. Kapselwand mit Ringverdiekungen.
Bei der Sp. reife löst sich das Deckelstück in unregelmässig
zackiger Linie los, der Rest reisst bis zur Hälfte in 8 sich zu-
rückrollende Klappen auf. Sporen mehrzellig, bräunlich, klein-
warzig, 95 «. Elateren ungleich, mit 3—5 teiliger Spirale: Sp: rei-
fe im Frühling. Vegetative Vermehrung selten. durch kleine
Brutknöllchen auf der Unterseite der Rippe.
In der Ebene und Bergregion in allen Gebieten, in A. sel-
_ tener bis an die Grenze der Alpenregion.
Lunularia cruciata (1.) Dumortier |
Grössere Pfl. in + dichten Rasen, bei uns nur eingeschleppt
auf Gartenerde und in Warmhäusern. Th. meist beiderseits
grün, reich verzweigt und mit Innovationen; Äste kurz mit
dünnen, welligen Rändern, gegen das Ende + halbkreisfg. Rippe
flach. B. schuppen längs der Rippe, zart, hyalin oder violett,
halbmondfg mit breitrundem Anhängsel, das sich nur über die
Vegetationsspitze herneigt. Assimilationsgewebe mit niederen,
sechseckigen Kammern, in denen nur 2-3 Zellen lange Assi-
a
milationsfäden stehen. Atemöffnungen emporgehoben aus 4—6
Kreisen hyaliner Zellen gebildet; der innerste mit 3—-4 Zellen,
‚ oft zerstört, die äusseren mit je 6 Zellen. Dioecisch. Bei uns
nur mit Blüten, nie mit Fr. beobachtet. Brutknospen linsenfg.
mit 2 gegenüberliegenden Einbuchtungen in fast stets auf den
älteren Sprossen vorhandenen halbmondfgen., nach vorne of-
fenen Brutbechern.
Preissia commutata Nees
Grössere, lederige Pfl., gerne in dichteren Rasen, zumeist
auf kalkhaltigem Felsboden, selten in Sümpfen. Th. gabelig
geteilt und mit Innovationen bes. aus der Spitze, oberseits
dunkelgrün bis gebräunt, unten rötlich. Äste breit bandfg,
an der Spitze herzfg, Ränder dünn, gewellt. Rippe breit, unter-
seits flach bogig vorragend. Im Grundgewebe des älteren Th.
meist langgestreckte, dunkelrote, diekwandige Sclerenchym-
fasern und + reichliche Oelzellen. B.schuppen gross, purpurn,
in 2 Reihen längs der Rippe, eifg mit lanzettlichen, nicht vor-
ragenden Anhängseln. Luftkammern niedrig, mit zahlräich a,
3—4zelligen Assimilationsfäden. Atemöffnungen tonnenfg aus
4—5 übereinander stehenden Zellringen von je 4 Zellen; die
untersten stark .nach innen stumpfkegelig vorgewölbt, so dass
nur eine kreuzartige Spalte offen bleibt gegenüber der oberen
kreisrunden Oeffnung. Epidermis gefeldert. Polyoecisch, zu-
meist dioecisch. X Blütenstand gestielt, oben scheibenfg, grün
bis rot; Antheridien in der Mitte der Scheibe. Fr.träger in der
Endbucht, rötlich, mit 2 B.rinnen, oben mit rötlichen, lanzett-
lichen Schuppenblättern. Fr.köpfchen halbkugelig, zur Reife
fast, scheibenförmig mit kleinem Mittelbuckel, grün oder rot,
mit 4 gekreuzten, kurz eingeschnittenen Strahlen. Zwischen
den Strahlen die häutigen Hüllen mit je 2-3 Kapseln in einem
glockigen Perianthe. Bei dem Aufspringen der dunkelbraunen,
kugeligen Kapsel zerfällt das Deckelstück in unregelmässige
Teile, die oft noch an den Spitzen der 5—S ungleichen Riss-
lappen des unteren Teiles hängen bleiben. Kapselwand mit
Ringfasern. Sporen 60 u, braun mit hellerem, gekerbtem Saume.
Elateren schlank, mit 2—3 gelbbräunlichen Spiralen. Sp.reife:
Juni-Juli. © |
In Kalkgebieten von der Ebene bis an die Schneeregion
zerstreut, stellenweise reichlich; im Urgebirge und Sandstein-
gebieten nur vereinzelt auf Mar weit A. Ho ‚Ni 1; selten Wo.
Wfr. Nj. 2. Hu.
a
Bucegia romanica Radian, die der Preissia täuschend ähnlich
ist, aber von ihr sich unterscheidet durch das Fehlen der Zell-
sprossungen in den Luftkammern, den Mangel der Oelzeilen und
der Sclerenchymfasern im Grundgewebe dürfte vielleicht doch
auch in den Alpen zu finden sein.
„ Marchantia polymorpha Linne
Grosse, häufige Pfl. meist in dichten Rasen, der festen
Unterlage flach aufliegend, in Sumpf und Wasser + schief auf-
recht. T!ı. mehrfach geteilt, oberseits gefeldert dunkelgrün, in
der Mitte braun bis schwärzlich, unterseits rötlich. Aste breit-
bandfg, an der Spitze + tief eingeschnitten, am Rande wellig.
Mittelrippe nur flach vorgewölbt. B.schuppen hyalin bis röt-
lich, am Rande klein, zungenfg, in der Mitte der Flanken ab-
. gerundet — dreieckig mit herzfgen Anhängsel, längs der Rippe
schmallanzettlich. Luftkammern niedrig mit Assimilationsfäden _
aus kugeligen-tonnenfgen Zellen. Atemöffnungen längs der
Mitte fehlend, tonnenfg aus 4 übereinander liegenden Zellringen
von je 4 Zellen gebildet, deren unterste durch zahnartige, rauhe
Vorstülpungen nur einen kKreuzartigen Spalt offen lassen.
Dioeeisch. / Blütenstand gestielt, scheibenfg mit 8 Strahlen.
Fr.träger in der Endbucht, mit 2 B.rinnen, oben mit Spreu-
schuppen, Fr köpfchen in der Jugend stumpf kegelfg, bei der
Reife fast flach mit 8-11 tief getrennten, wurstfgen Strahlen.
Auf der Unterseite zwischen den Strahlen je eine muschelfge
mehrfruchtige, gelbliche Hülle, am Grunde jeder Kapsel ein
glockenfges Perianth. Kapsel eifg, gelblich, sich tief in 4 8
ungleiche Klappen aufrollend. Wand mit Ringfasern. Sporen
klein, gelb, 10 u. Elateren gelb, sehr lang, mit 2 engen Spiralen.
Sp- 3 im Sommer. Vegetative Vermehrung durch linsen- bis
nierenfge Brutknospen in becherfgen, am Rande kurz unse
schnittenen Behältern auf dem Thallus.
In allen Gebieten von der Ebene bis in die obere Alpen:
region verbreitet, in den Hochalpen seltener.
An Formen sind unterschieden:
f. aquatica Nees — grössere, aufrechte Wasserform mit
‚starkem, schwärzlichem Mittelstreifen.
f. alpestris Nees — starrere, eedrungene Alpenform, Mittel-
streif fast fehlend.
f. mammillata Hagen-Th.oberseite a a fön Papillen.
f. domestica Nees - die gewöhnliche Form halbschattiger Orte.
en
2,9
Junzermanniaceae anakrogynae.
Das Einheitliche dieser Gruppe ist nur die Anlage des:
Archegoniums ausser dem Sprossscheitel. In den vegetativen
Organen bilden diese lLebermoose eine Übergangsreihe von
noch rein thallosen Formen zum beblätterten Stämmchen.
Bei den thallosen Formen ist das ganze Gewebe zum Assimi--
lationsorgan geworden, ohne Luftkammern und ohne Luft--
spalten. Die Mitte des 'T'h. ist verdickt oder zur deutlichen
Mittelrippe geworden. Die < Blüten sind auf dem Th. oder-
auf kurzen Seitenästen eingesenkt. ‚Die Fr.organe nur durch
eine Haube (Calyptra) oder noch mit 1-2 Hüllen geschützt,
die aus Th.wucherungen entstehen. Die Kapsel springt zumeist;
in 2-4 Klappen auf; die Wandung ist mehrschichtig und.
durch Leisten oder Ringe verstärkt. Die Sporen sind bei Pellia.
bereits in der Kapsel mehrzellig; die Rlateren bei einigen Arten.
mit eigenartigen Elaterenträgern verbunden. Die vegetative-
Vermehrung vollzieht sich durch abfällige Sprosse oder eigene:
Brutkörperchen, die auf der Oberfläche oder in eigenen Be--
hältern gebildet werden.
Aneura Dumortier
(Riecardia Gray '
Dunkelgrüne, frisch vielfach wie ölglänzende Pfl. auf feuch--
tem Grunde oder faulem Holze. Th. + reich verzweigt, in der:
Mittelachse aus mehreren Zellreihen übereinander, nach dem
Rande zu allmählich verdünnt. Zellen gleichartig, die inneren
manchmal grösser. Rhizoiden bleich. Geschlechtsorgane auf
verkürzten Seitenästen in Buchten der Ränder. Antberidien.
reihenweise in Höhlungen der rundl. oder keulenfgen Äste:
eingesenkt. Archegunien zu mehreren von Haaren und kleinen,
schuppenfgen, zerschlitzten- Hüllblättchen umgeben. Bei der
Entwicklung eines der befruchteten Archegone wird durch.
Wucherung des Blütenbodens die Haube vergrössert; sie ist.
zuletzt mehrschichtig, bleich fleischig, länglich cylinderisch mit:
kleinem Spitzchen und oben + höckerigrauh. Fr kapsel schwärz--
lich, länglich eifg, bis zum Grunde in 4 Klappen sich spaltend.
Wand mehrschichtig, Innenschicht mit Verdickungsfasern. Von
der Spitze der Kapsel ragt ein pinselfger Hlaterenträger i in das-
Innere hinab. An dessen freiem Ende setzt sich ein Teil der
freien im Sporenraume vorhandenen Elateren an. Bei der Öff-
nung der Kapsel spaltet sich auch der Elaterenträger in 4 Stücke,
die ander Spitze der Kapselklappen haften. Elateren einspirig,.
an I
Eur, pc
von der Mitte aus beiderseits verdünnt. Sporen klein, fast glatt.
Die vegetative Vermehrung erfolgt durch Gemmenbildung im
Inneren von Epidermiszellen an den Sprossenden.
1. Grössere Art; in typischer Ausbildung auf mässig feuchter
Erde. Th. einfach er unregelmässig wenig verzweigt, Äste
breit-linear bis keilfg, bis 1 cm breit. Querschnitt in der Mitte
8—15 Zellen stark, allmählich gegen die 2 - 3schichtigen Ränder
verdünnt: Innere Zellen grösser als die Aussenzellen
pinguis
2. Kleinere Arten auf sehr feuchten Orten oder morschem
Holze, Äste kaum !/, cm breit
a. Th. unregelmässig vielästig, Äste aus verschmälerter
Basis leicht keilfg verbreitert. Querschnitt oben fast flach, nach
unten vorgewölbt, 4—10 Zellen in der Mitte stark, die ver-
dünnten Ränder undurchsichtig, Rindenzellen niederer, aber
gleichbreit mit den Innenzellen sinuata
.b. Th. deutlich 2—-3fach pyramidenartig. gefiedert, Äste
_ schmal linear; Querschnitt linsenfg mit 1—öreihigem, einzelligem,
durchscheinendem Rande; Innenzellen grösser als die Aussen-
zellen multifida
c. Th. unregelmässig 1—2fach geweihartig gefiedert, Äste
ungleich bandfg, an der Basis und gegen die Spitze ver-
schmälert. Querschnitt linsenfg mit nur einreihigem, durch-
scheinendem Rande, alle Zellen fast gleichgross latifrons
3. Kleinste Arten.
a. Auf morschem Holze, Th. doppelt gefiedert mit finger-
artig aufrecht gestellten Riedern; Äste linear, an “der Spitze
kaum verschmälert; Querschnitt linsenfg, Rand nicht durch-
scheinend palmata
b. Auf sandig-feuchten oder moorigen Stellen; Th. einfach
gefiedert, Äste schmal linear; Querschnitt halbmondfg, in der
Mitte 4-6 Zellen stark, Rand nicht durchscheinend
incurva
Aneura pinguis (L.) Dumortier
Grössere, dunkelgrüne Pfl. in einzelnen Rosetten oder in
gedrängten Rasen, frisch dick und wie fettglänzend, gebrech-
lich, trocken fast Kine: Th. vielgestaltig, einfach oder durch
divergierende Äste unregelmässig verzweigt. Äste- kurz oder
bis 6 cm lang, fadenschmal oder bis I cm breit, bandfg, am
Rande glatt oder wellig kraus. Querschnitt oder
nur unten vorgewölbt, in der Mitte 8-15 Zellen dick, auch
am Rande meist noch mehrschichtig. Epidermiszellen Bee
3*F
2.
als die Innenzellen. Dioecisch. % Pfl. gewöhnlich schmächtiger.
® Hüllschuppen hellbraun, zerschlitzt. Haube keulenfg, oben
papillös. Kapsel sohwarzbrsum, ; Wandung zweischichtig, Innen-
schicht mit Halbringfasern, äussere mit knstigen Verdickungen
der Radialwände. Sporen 25 «, dunkelbraun, dicht feinwarzig.
Elateren gelblich mit einfachem, dunklerem Seile: Brut-
knospen oval, zweizellig. Sp.reife im Frühling.
f. angustior Hooker
Th. + aufgerichtet, im Wasser oder zwischen En Ge-
wächsen; Aste schmal linear, oft nur 7 Zeilzchiokren dick.
In allen To vorkommend.
Von der Ebene bis in die Bergregion auf feuchter Erde
verbreitet, aber selten in grösserer Menge, in den höheren
Regionen selten: A., H., W., Wf., Nj.,R.
Sterile ee rsinen sind of von ähnlichen Formen der
A. sinuata kaum zu scheiden; auch Pellia entwickelt ganz
ähnliche Wasserformen; die Länge der T'h.äste solcher Aneura
und Pellia Formen ist aber nicht, wie einzelne Autoren anzu--
nehmen scheinen, primär verursacht durch den Aufenthalt im
Wasser, sondern Produkt des Lichthungers, weil sie auch auf
trockenem Boden vorkommen und sich ebenso im K ulturzaugg
bei schwacher Beleuchtung erzwingen lassen.
Aneura incurvata (Lindberg) Stephani
Die kleinste und seltenste Art in kleinen Räschen oder
Colonien auf feucht sandigem oder moorigem Boden. Th. nur
bis 2 cm. lang und wenige mm breit, hellgrün, meist nur ein-
fach gefiedert. Äste gleichbreit mit kurzem Spitzeneinschnitte,
- oberseits deutlich rinnig. Querschnitt halbmondfg, Ränder ab-
gerundet, undurchsichtig. Epidermiszellen gleich den Innen-
zellen. Dioecisch. Äste oval bis kurz linear. 2 Äste knospenfg
ınit zerschlitzter Spitze. Haube papillös rauh mit kleinen, zer-
schlitzten Hüllschuppen. Kapsel braun; Innenschicht der Wand
ohne oder. nur mit undeutlichen knotigen Verdickungen, Aussen-
schicht mit starken Verdickungsknoten oder mit Halbringfasern.‘
Sporen 25 u, braun, fast glatt. Von der Ebene bis in die Alpen-
region zerstreut, noch selten beobachtet: Ho., Wb.
. Aneura multifida (L) Dumortier ;
Kleinere, meist rasenfg auftretende Pfl. Th. bis 3 cm ‚lang,
saftgrün bis gebräunt, sehr regelmässig 2—3fach gefiedert,
Bärch die ungleiche Länge der Äste im Umriss dreieckig. Äste
schmal linear, gegen die Spitze leicht verdünnt, dort abge-
N
rundet oder sehr kurz eingeschnitten. Querschnitt biconvex
linsenfg, in der Mitte 4-6zellschichtig, am Rande in 2-3
Reihen einzelschichtig und durchscheinend. Epidermiszellen
kleiner als die Innenzellen. Autoecisch. und @ Äste kurz
eifg am Hauptaste. Haube eylindrisch, warzig rauh, am Grunde
mit fadenfg gegliederten Schuppen. Kapsel braun, nur die
Aussenschicht der Wandung mit Halbringfasern. Sporen 15 «,
hellbraun, durchscheinend, glatt. Gemmen rundlich stumpf-
eckig. Sp.reife im Frühling.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion auf feuchter Erde
und Fels, besonders am Rande der Wasserläufe zerstreut: A’,
H., W., W£., Nj., Nk. Nb.
Aneura sinuata (Dickson) Dumortier
(A. pinnatifida Nees)
Meist starrere, gebrechliche Pfl. von hell-.bis dunkelprüner
Farbe an sehr feuchten Orten, oft untergetaucht. Th. bis 5 cm
lang, sehr unregelmässig 2—3fach gefiedert und darum viel-
gestaltig. Äste ungleich lang und ungleich gestellt, aus ver-
schmälerter Basis wenig verbreitert, an der Spitze abgerundet
oder seicht bogig ausgerandet. Querschnitt oben flach oder
leicht gehöhlt, unten vorgewölbt, in der Mitte 4—10 Zell-
schichten dick, am Rande undurchsichtig. Epidermiszellen
niederer als die Innenzellen. :Autoecisch. “ Äste im unteren
Th.teile, + höckerig; 2 Äste im oberen Teile mit haarfgen
Schuppen. Haube birnfg, höckerig, Kapsel gelbbraun; Aussen-
schicht der Wand mit dicken, dunkelbraunen Halbringfasern,
Innenschicht mit schmäleren und helleren Fasern. Sporen 15 u,
bräunlich, fast glatt. Gemmen eifg-kugelig 2zellig. Sporenreife
im Frühling.
Meist in und am Wasser in der Ebene und Bergregion:
A. Ho., Hu., Wo.,N. Von den untergetauchten Formen ‘sind
unterschieden:
f. submersa Jensen T'h. schlaff, nur 3 6 Zellen dick, an
dem langen Hauptaste stehen nur spärlich kurze Seitenäste.
.. f stenoclada Schiffner Th. starr, reich fächerig verästelt,
Äste schmal, bes“jene der 2 ns 3. ee gegen die Spitze
nicht verbreitert.
f. subincurvata Schiffner Th. klein, schlaff, wenig gefiedert,
Astenden nicht verbreitert, aber rinnig gehöhlt.
| | 1
Aneura latifrons Lindberg
Pfi. gerne in gedrängten, flachen Rasen von hell- bis braun-
grüner Farbe auf faulem Holze oder Moorboden. Hauptäste
der Unterlage aufliegend mit aufrechten Fiedern; die Fiederung
sehr unregelmässig, handfg oder geweihartig. Äste ungleich
breit, an der kurz eingeschnittenen Spitze und bes. an der
Basis verschmälert. Querschnitt oben fast eben, unten vorge-
wölbt, in der Mitte 4-6 Zeilen dick, am Rande undurchsichtig;
alle Zellen gleich gross. Autoeeisch. © Äste kurz oval, in der
Nähe der © am Hauptaste; 2 Äste” mit zerschlitzten Hüll-
schuppen. Haube walzen- bis keulenfg, höckerig. Kapsel dunkel-
braun; äussere Wandschicht meist nur mit knotigen Ver-
: diekungen, Innenschicht mit reichlichen Halbringfasern. Sporen
15 «, hellbraun, fast glatt. Gemmen oval, 2zellig. Sp.reife im
Frühling.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet: A.
Ho. W. Wf. Wfr. Nj. Nk..Nb. |
f. palmatifida Warnst. Vereinzelte Pfl. zwischen anderen
Moosen eingesprengt und aufsteigend; Fiederung sehr reichlich,
handfg bis fächerfg, Äste am Rande mit 1—2 einzelligen
Reihen durchscheinend.
Aneura palmata (Hedwig) Dumortier
Kleine Pfl. in tief dunkelgrünen bis gebräunten, dichten,
ı/,—2 cm hohen Rasen fast nur auf faulem Holze. Hauptast
der Unterlage fest anliegend mit schmalen Seitenästen, die sich
fächerfg oder gespreiztfingerig teilen. Äste bandfg mit fast
parallelen Seiten bis zur verschmälerten, abgerundeten Spitze.
Querschnitt oben fast fiach, unten vorgewölbt, in der Mitte
4-6 Zellschichten dick, am Rande undurchsichtig; alle Zellen
gleich gross. Autoecisch. / Äste eifg bis lineal mit den ©
Ästen am Hauptstamme, letztere mit hyalinen, breiten Schuppen.
Haube klein, walzenfg, höckerig. Kapsel dunkelbraun; Innen-
schichte nur mit schwachen knotigen Verdickungen, Aussen-
schicht mit hellbraunen Halbringfasern. Sporen 15 «, braun,
glatt. Gemmen oval bis elliptisch, zweizellig. Sp.reife: Ende
Frühling— Sommer. Von der Ebene bis in die untere alpine
Region zerstreut: A., Ho., W., W£f., Nj. 1 u, 2, Hu.
‚Metzgeria Raddi
"Pfl. meist in dichten flachen Rasen an Felsen und Baum-
rinde, seltener auf Erde, von bleichgrüner bis gelblicher Farbe.
Th.gabelig geteilt mit ausgesprochen linear-bandfgen Ästen.
Er Zu LUD > 02
Re
Die Rippe besteht aus langgestreckten, prosenchymatischen
"Innenzellen, die teilweise enger sind als die parenchymatischen,
in Längsreihen angeordneten Aussenzellen. Auf Rippe und
Flügel oft Haarbildungen, die teilweise in viellappige Haft-
scheiben enden. Die beiderseits vorgewölbte, mehrzellige Mittel-
rippe scharf von den einzelschichtigen Flügeln geschieden.
Die Geschlechtsorgane stehen auf verkürzten Sprossen, : die
ventral aus der Rippe entstehen. Die Aste kappenfg, fast
kugelig eingerollt. Der 2 Spross ohne Rippe, bildet schliesslich
eine herzfge, halbkugelig hohle Hülle. Haube keulenfg, +
dicht behaart. Kapsel kurz gestielt, kugelig, rotbraun, bis zur
Basis vierklappig sich spaltend.. Wandung zweischichtig mit
knotigen und Halbringverdickungen. An der Spitze ein kleiner
Blaterenträger, an dessen freien Zellenden ein Teil der Bla-
teren sich pinselfg anlegt; wird beim Öffnen der Kapsel vier-
geteilt und bleibt haften. Elateren lang spindelfg, braun mit
breiter Spirale. Sporen grün-bräunlich, feingekörnelt. Vege-
tative Vermehrung durch abfallende Brutsprosse.
A. Die ganze Pfl. überall reich und lang behaart, zumeist
nur an kalkhaltigem Gesteine; alle Rippenzellen in der Grösse
ziemlich gleich pubescens
B. Behaarung kürzer, in der Regel nur auf die. Unterseite
beschränkt; Rippenzellen ungleich.
a. Rippe und Flügelflächen, aber ohne die Randzellen, be-
haart s “furcata
‘b. Nur die Rippe behaart und die Randzellen der Flügel
mit,1—2 seitwärts stehenden Haaren
o Alle Äste bis zur Spitze gleichbreit ausgebildet
B conjugata
00 Aste teilweise gegen die Spitze bis auf die Rippe ver-
schmälert, kleine Pfl., trocken violett werdend fruticulosa
Metzgeria fruticulosa (Dickson) Evans
Kleine Pfl. in gelblichgrünen Überzügen auf Holz, bei dem
Austrocknen sich blaugrün bis violett verfärbend. Th. gegabelt,
unterseits meist nur die Rippe behaart und zwischen den Flü-
gelzellen des Randes 1—2 spreizende Haare. Rippe oben mit
2, unten mit 2(—4) grösseren Epidermiszellen. Gabeläste gegen
‚die Spitze allmählich bis auf die Rippe verschmälert und an
‚dieser reichliche, kaum '/;, mm lange rundliche oder eifge Brut-
‚knospen, die sich nach ihrer Ausbildung bald von der Mutter-
‚Pflanze lösen. Frucht unbekannt.
u
ae
Verbreitung wahrscheinlich wie bei M.furcata und öfter
mit ihr vergesellschaftet, aber seltener: Aa. Am. Ho. Wb.
Wf£f. Nj. 1. .
Metzgeria furcata (L.) Lindberg
Meist kleinere Pfl. in gelblichen oder hellgrünen Überzügen,,
zumeist auf Baumrinde, seltener auf Fels- und Waldboden. Th.
wiederholt gegabelt; Äste flach ausgebreitet, linear, oberseits
unbehaart, unterseits überall bis auf die Randzellen, besonders.
aber an der vortretenden Rippe mit abwärts de Haaren.
Rippe oben mit 2, unten mit 2-4 Reihen von Epidermiszellen.
Innenzellen Be in 3 Lagen übereinander. Flügelzellen
mit Kokverdiekungen. 3 Ästchen meist kahl, kugelig eingerollt.
Q Äste muschelig bis halbkugelig; behaart. Haube keulenförmig,,
dicht haarig. Sporen 25 u, gelblich bis braunrot, fein gekörnelt.
Reife im Herbst bis Frühling. ;
f. ulvula Nees.
Sehr kleine Form. Behaarung spärlicher, Rippe unterseits
oft nur 2 Zellen, am Rande reichlich Brutsprosse mit oder
ohne Rippe, zungenfg oder an der Spitze abgerundet verbrei-
tert, die mit der Mutterpfl. lange verbunden bleiben und selbst.
wieder seitliche Sprosse treiben können.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten
verbreitet, Fr. selten.
Meztgeria conjugata Lindberg.
Meist-etwas grössere, 3—4 cm lange Pfl. von bleichgrüner
bis gelblicher Farbe in dichten oft ausgedehnten Überzügen
auf Stein, Erde und Baumrinde. Th. wiederholt gegabelt, die
Rippe unterseits dicht mit gerade abstehenden Haaren, zwischen
den Flügelzellen des Randes steif abstehende Doppelhaare.
Äste bandfg, ziemlich gleichbreit überall, am Rande hie und
da leicht eingeschnitten oder vorgewölbt, oft abwärts gebogen.
Rippe oben mit 2, unten mit 3—4 Reihen grösserer Aussen-“
zellen, Innenzellen in 4 Lagen. Flügelzellen kaum verdickt.
Autoecisch. Die wenig behaarten, muschelfg kugeligen Äste
und die reich behaarten @ Äste neben einander. Haube birnfg,
bes. an der Spitze reich behaart. Sporen 20 „, bräunlich,,
durchscheinend, dicht punktiert. Reife: Mai-August.
f. elongata (Hooker) Heeg.
Äste verlängert, Känder stark zurückgebogen.
f. opuntia (Nees) Heeg.
Sattgrün, Äste stellenweise mit flachen, wenig behaarten
Rändern, Endsprosse kurz keulenfg.
u
Be
- Von der Ebene bis zur Voralpenregion verbreitet, bes. wo.
feuchtschattige Felsen anstehen: A., H., W., W£f.. Wfr., R.
Metzgeria pubescens (Schrank) Raddı.
Unsere grössere Art. Pfl. in grau- bis gelbgrünen, ge-
‚drängten Polstern, zumeist an Kalkgestein. Th. unregelmässig
verzweigt, beiderseits dicht mit leichtgebogenen Haaren besetzt.
Äste linear, nur vor der abgerundeten Spitze ein wenig ver-
breitert, Rippe beiderseits gleich vorgewölbt, die 8-10 Epi-
dermiszellen jeder Seite den Innenzellen an Grösse gleich;
Flügelzellen kaum verdickt. Dioecisch. / Äste nur unter-
seits, © Äste beiderseits behaart. Sporogone unbekannt.
In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Schneeregion
vorkommend, auf Baumrinde und Urgestein selten: A., H, W.,
W£., Nj. 1, 2
Moerchia Gottsche.
_ Seltenere Pfl. zumeist nur vereinzelt oder in kleinen Her-
den. Th. hell- bis gelblichgrün, wenig geteilt, mit zarten
durchscheinenden Flügeln. Rippe + 20 Zellenlagen dick, nach
unten vorgewölbt, gegen die Spitze mit haarfgen "Unterblättern.
Äste _ breit bandfg, am Rande glatt oder gewellt. Dioecisch.
Geschlechtsorgane auf der Rippe. c Blüten längs der Mitte
in 2 + gedrängten Reihen mit Th.wucherungen in Form ovaler,
+ geteilter Blättchen, hinter denen die Antheridien stehen:
© Organe in der Mitte des Th. von doppelter Hülle umgeben;
äussere Hülle ein Kranz + geteilter Blättchen, innere Hülle
geschlossen, röhrenfg. Haube zart, nicht vorragend. Kapsel
oval, mit 2—4 Klappen sich spaltend. Wandung mehrschichtig:
Äussere Schicht aus grossen, braunen, derbwandigen Zellen ge-
baut und für sich allein so dick wie die aus kleinen, hyalinen
Zellen bestehenden Innenschichten. Sporen papillös oder Be
gefeldert. Elateren schmal, 2—3spirig.
A. Rhizoiden hyalin, nur die X Pfl. mit Hüllblättchen längs
der Rippe; äussere © Hülle mit stark zerschlitzten Blättchen-
° Äste schmal bandfg, am Rande flach, Flügel scharf ab-
gesetzt, sehr zart und durchsichtig hibernica
° © Äste breiter bandfg, am Rande gewellt, Flügel all-
mählich verdünnt Flotowiana
B. Rhizoiden gelbbraun, auch die sterilen und 2 Pfl. mit
Blättchen längs der Rippe, äussere 9 Hülle mit quadratischen,
nur an der Spitze gelappten Blättchen Blyttii
BER. 1 ee
Mörchia hibernica (Hooker) Gottsche
Pfl. in schlaffen, gelblichgrünen Räschen auf feuchter Erde
oder über anderen Moosen. Th. wenig verzweigt, schmal,
länglich. Rippe im Querschnitt dreieckig, unten ee
8.15 Zellen dick, scharf gegen die häutigen, durchsichtigen
Flügel abgesetzt. Ränder kurz eingeschnitten und bogig vor-
springend, aber flach. Rhizoiden weisslich. < Hüllblätter eifg,
gezackt. Äussere ® Hülle aus wenigen, tief zerschlitzten und
gesägten 'Blättchen gebildet, innere Hülte lang cylindrisch,
unten verschmälert, am Rande gelappt. Kapsel rotbraun;
Sporen rotbraun, warzig, 30 .. Reife im Sommer.
Seltene Pfl. der Ebene und Bergregion: Am.
Moerchia Flotowiana (Nees) Schiffner
Hellgrüne Pfl. in kleineren oder grösseren Rasen auf feuchter
Erde oder Fels. Th. meist nur an der Spitze verzweigt. Rippe
16—22 Zellen dick, im Querschnitt trapezfg mit schwach ge-
rundeter Unterseite, allmählich in die einschichtigen Flügel
übergehend. Äste breiter bandfg, Rand wellig kraus aufge-
bogen. Rhizoiden weisslich. Hüllblätter eifg, an der Spitze
gezähnt; äussere 2 Hülle aus gedrängten, am Grunde ver-
wachsenen, tief zerschlitzten und feingezähnelten Blättchen,
innere Hülle + länglich eifg mit eingebogenen Lappen an der
Mündung. Kapsel braun; Sporen rotbraun, netzig gefeldert,
0 u. Sp.reife: Frühling-Sommer.
In der Ebene und Bergregion zerstreut: A. Ho.
Moerchia Blyttii (Mörch) Brockmann
Grasgrüne Pfl. in + gedrängten Räschen auf feuchter Erde
oder zwischen anderen Moosen. Th. wenig verzweigt, kurz
breit- bandförmig, am Rande ungleich eingeschnitten und wellig.
Rip»e im Querschnitt 20—25 Zellen dick, nach unten breit
vorgewölbt, allmählich in die einschichtigen Flügel übergehend,
dicht mit bräunlichen oder dunkelgelben Rhizoiden besetzt.
Alle Pfl. tragen oberseits längs der Rippe ungleichfge, an der
Spitze gezähnte Blättchen. Antheridien zwischen diesen Blätt-
chen an der Spitze der Äste. Q@ äussere Hülle aus am Grunde
verwachsenen, viereckigen, an den Spitze gezähnten Blättchen,
innere Hülle breit eifg, leicht gefaltet, an der Spitze einge-
bogen und gezähnt. Kapsel rotbraun mit stark verdickter
Aussenwand. Sporen 35 «, rotbraun mit niederen Leistehen
und kurzen Randstacheln. Reife im Sommer.
Zerstreut von der oberen Bergregion bis zur Schneeregion,
Kieselboden bevorzugend: Aa. Wb.
3 = ee &
: Ie. I P
u & :
2 R
DIAS
Pellia Raddi i
Grössere Pfl. meist in ausgedehnten, + flachen Rasen auf
feuchter Erde. Th. geteilt und mit Aventivsprossen; Äste
lang-keilfg bis bandfg, am Rande wellig ausgeschweift und
buchtig gelappt. Rippe unterseits convex vortretend, 10 bis
16 Zellen dick, allmählich in die am Rande einschichtigen
Flügel verdünnt. Innenzellen z. T. mit hyalinen, kräftigen
Verdiekungsleisten. Beiderlei Blüten auf der Th oberseite.
Antheridien einzeln in Höhlungen mit warzig aufgetriebener
Decke längs der Rippe Die Archegonien in der Endbucht der
Äste angelegt, aber durch Weitersprossen der Äste rückständig,
werden nach der Befruchtung von einer schuppen- bis kelchfgen
Hülle umgeben. Haube zart, das Sporogon enge röhrig um-
schliessend. Kapsel meist langgestielt, gelblich, die grünen
Sporen durchscheinend, kugelig, bis zum Grunde 4klappig sich
öffnend. Elateren geteilt in einen am Grunde angewachsenen
Elaterenträger und in freie meist gedrehte Elateren mit doppelter
Spirale. Vegetative Vermehrung durch Sprossung aus der
Spitze der Äste.
A. Haube weit über die nur taschen- bis ee Hülle
vorragend epiphylla
B. Haube die höhere, kelchartige Hülle nicht überragend
| Fabbroniana
Pellia epiphylla (L.) Lindberg
Kräftige Pfl. in meist breiten, flachen Rasen von grüner
bis rötlicher Färbung. Th.äste am Rande flach oder gewellt,
an der Spitze herzfg, längs der Mitte mit einzelnen hyalinen
bis rötlichen Verdickungsbändern. Paroecisch, seltener autoe-
cisch. Antheridien gleich hinter der @ Blüte oder auf ge-
trennten Ästen; © Hülle in Form einer nach vorne offenen
Düte; Haube weit vorragend.. Kapselwand 2-3schichtig,
äussere grosszellig, innere kleinzellig, beide aber bes. die innere
mit reichlichen Halbringfasern. Sporen eifg bis elliptisch, un-
gleich gross bis 90 «. Freie Elateren lang fadenfg und ge-
dreht mit zweiteiliger, gelber Spirale; Elaterenträger am Grunde
der Kapsel, 20—30 zu einer kurzen Säule vereint, später pinselig
abstehend, mit 1—3teiliger Spirale. Sp.reife im ersten Frühling.
Eulspez, Neesiena Gottsche
Dioeeisch in getrennten, aber -meist nahen Rasen. Pfl. oft
‚ minder kräftig als die Hauptart und oft mehr bräunlich bis
rötlich. Hülle niedrig kragenfg, vorne offen oder geschlossen,
die Haube !/s bis '/, einhüllend.
BE.
f. undulata Nees
Ganz oder zeitweise untergetauchte Wasserformen: Aste
gedrängt aufsteigend, schmäler und verlängert; zumeist nur
steril.
Von der Ebene bis in die Schneeregion verbreitet in allen
Gebieten.
Pellia Fabbroniana Raddi
(P. calycina Nees) |
Der vorigen Art ähnlich, aber meist kleiner. Äste keilfg
bis linear, bes. die f, am Rande ungleich eingeschnitten und
gewellt. Innenzellen ohne Verdickungsleisten. Dioecisch, beide
Geschlechter oft hart beieinander. & Hülle grösser, keulen-
bis- becherförmig mit zusammengezogener, gelappter Mündung,
die Haube ganz umschliessend. Äussere Kapselwand mit starken
Ecken der grossen Zellen; innere Schichten kleinzellig, meist
ohne Verstärkungsfasern. Sporen 40x70 u. Elaterenträger
sehr lang und dünn, bis zu 100 pinselfg am Grunde der Kapsel,
mit lose gewundener 2—B3teiliger Spirale. Freie Elateren kürzer,
beiderseits zugespitzt mit 3—4teiliger Spirale. Sp.reife im
Frühling.
f. lorea (Nees) Heeg
Lichthungerformen in allen Übergängen zur Art. Äste
verlängert, schmal bandfg, + aufsteigend; Ränder vielfach ein-
gerollt. Rhizoiden spärlich.
f. fureigera (Hooker) Massalongo
im Herbste und Frühling sprossen aus dem
Th.rande, bes. an der Spitze kurze, schmallineare
und breit fiederig gestellte Triebe, die der Pfl.
ein verändertesAussehen geben und der vege-
tativen Vermehrung dienen.
In der Ebene und Bergregion verbreitet in Kalkgebieten,
höher hinauf und auf Kieselboden selten: A. H. Wf. Nj.1 Hu.
Blasia pusilla Linne
Pfl. in sternfgen Rosetten oder in dichten, + aufsteigenden
"Rasen auf feuchtem Grunde, lebhaftgrün, zur Fr.zeit gelblich
und vertrocknend. Th. wiederholt gabelig geteilt; Rippe +
10 Zellen dick, unterseits kielig vortretend, geht rasch in die
einschichtigen, + tief abgeschnittenen, blattartigen Lappen
über, die sich zum Teile oberschlächtig decken und der Pfl. ein
krauses Aussehen verleihen. Unterseits zu beiden Seiten der.
Rippe kleine, halbkugelige, blasige Hohlräume (oft mit Nostoc
Oolonien erfüllt) und je eine unregelmässige Längsreihe ringsum
-
ee Aa De =
BET ER
Be "
Br : 3
45 —
grob gezähnter, rundlicher bis eifger Bauchschuppen. Dioeeisch.
Antheridien der Th.mitte meist schwächerer Pfl. eingesenkt;
Archegonien hinter dem Sprossscheitel. Nach der Befruchtung
wird eines davon durch Überwallung in eine keulen- bis
schlauchfge Hülle versenkt. Haube zart und wasserhell, ein-
geschlossen. Kapsel rotbraun, länglich eifg mit eigenartigem
Ringwulste zwischen Stiel "und Kapsel, 4teilig sich öffnend.
« Wandung 3-4schichtig, Aussenschicht grosszellig mit derben
Wänden und knotigen Verdickungen, Innenschichten klein-
zellig, zartwandig. Am Grunde”der Kapsel einige schlauchfge,
rudimentäre Elaterenträger; freie Elateren mit 2—4 gelblichen
Spiralen. Sporen 40 «, grünlich, warzig. Reife im Frühling.
Vegetative Vermehrung durch regellos über die Oberseite zer-
streute, sternfg gezackte Brutschuppen oder meist durch schei-
benfge, mehrzellige, gelblichgrüne Brutkörper, die sich in lang-
halsıgen, flaschenfgen Behältern am Ende der Lappen bilden
und durch Schleimentwickelung hervorgepresst- werden.
Von der Ebene bis in die obere Alpenregion verbreitet,
kalkarme Unterlage bevorzugend: Aa., Am., H., W., Wf., Wfr.,
Nj, Ik. R.
Fossombronia Raddi E
Kleine, niederliegende Pfl. einzeln oder herdenweise auf
euchtem oder moorigem Boden; eine Mittelbildung zwischen
den thallosen und foliosen Arten. Stengel meist nur an der
Spitze gegabelt, oberseits eben oder seicht rinnig, unterseits
convex ausgebogen. Rhizoiden violett. Auf beiden Seiten des
Stengels schräg angeheftete, unterschlächtig sich deckende,
grosse viereckige und am Oberrande wellig gebuchtete Blätter
die mit ‘der Basis weit auf die Oberseite des Stengels über-
greifen. Sie bestehen aus zarten, chlorophyllreichen Zellen, die
von dem einschichtigen Rande zum 2--3schichtigen Grunde
grösser werden. Die an dem aufgekrümmten Sprossscheitel
stehenden Blätter sind etwas grösser, tiefer eingeschnitten und
bilden einen + dichten Schopf. Unsere Arten meist paroecisch:
die Antheridien reihenweise an den Blattbasen auf der Dor-
salseite des Stengels; über ihnen dem Scheitel zu.auf der Stgl-
mitte die Archegonien mit kleinen, schmalen Hüllblättern. Die
erst nach der Befruchtung sich bildende Hülle ist aufrecht
kreisel- bis glockenfg. mit weiter, welliger Mündung. Die birnfge
Haube kürzer als die Hülle. Kapsel kurzgestielt, kugelig,
braun, unregelmässig oder in 4 ungleiche Lappen sich spaltend;
Wandung grün, 2schichtig: die grossen.flachen Aussenzellen
Fate
wenig oder gar nicht verdickt, die innere Schicht mit reich-
lichen Verdickungen. Sporen gelbbräunlich, mit charakteristi-
schen Leistchen auf dem Exospore der convexen Tetraeder-
seite, 40 « Elateren in derselben Kapsel ungleich lang, alle
frei, mit 2—Steiliger Spirale. Alle.3 Arten habituell täuschend
ähnlich, nur durch die Sporen zu unterscheiden: |
: A. Sporen durch regelmässig netzig ee
Bio laufende, niedrige Lamellen in deutliche Felder .
geteilt. Pfl. en nur auf Schlamm- oder
Moorboden . Fig. 1 Dumortieri
B. Lamellen höher, nicht netzig, sondern nur gabelig ver-
laufend.
O Lamellen weniger dicht, als 16—24 spitze Zähnchen an
der Peripherie erscheinend Fig. 3 pusilla
OO Lamellen gedrängter, als 30-36 engstehende Zähn-
chen an der Peripherie Fig. 2 5 Wondraczekii
Fossombronia pusilla (L.) Dumortier
Einzeln oder in kleinen Herden auf feuchtem Boden.
Stgl unterseits leicht vorgewölbt. Bltr breit nierenfg, 4—5 fal-
tig, & kraus. Innere Kapselwand mit gelbbraunen Halbring-
fasern. Sporen mit unregelmässig gabelig verlaufenden, schmalen
Lamellen, die am Rande als 16—24 freie, spitze Zähnchen
vortreten. Elateren mit 2 schenkeliger, gelber Spirale. Sp.
reife im Herbste. Die seltenere Art, in der Ebene und Berg-
region nur zerstreut: Am. Hu. N) 1.
Fossombronia Wondraczekii Dumortier
(F. cristata Lindberg)
Herdenweise auf Ackerland, Grabenrändern u. ä. Stgl
unterseits gewölbt. Bltr mit wenigen Lappen, minder kraus.
Innenschicht der Kapselwand meist nur mit knotigen Ver-
diekungen. Sporen mit engeren, unregelmässig spitz gabeligen
Lamellen, die am Rande als 30—36 dichtgestellte Zähnchen
vorstehen. Elateren mit 2—3 schenkeliger Spirale. Sp. reife
im Herbst bis zum Frühling. Die: häufigste der 3 Arten in
der Ebene u. Bergregion: H. W. Wf. Nj. Nk.
Fossombronia Dumortieri (Hübener et Genth) Lindberg
Herden- oder rasenweise auf Teichschlamm und Moor-
boden. Stgl unterseits kielig. Bltr 3—4zähnig, faltigkraus.
Par- und synoecisch. Innere Kapselwand meist nur mit kno-
tigen Verdickungen. Sporen durch die netzartig verbundenen
Lamellen vieleckig gefeldert (8—10 « gross), am Rande durch
— 41 —
+ 20 vorspringende Leistchen gezackt. Elateren mit 2—4schen-
keliger Spirale. Sp. reife: Sommer bis Herbst.
Zerstreut in der Ebene und Bergregion: Am. W. Nj
2 & 3. NK.
Haplomitrium Hookeri Nees
Kleine, nur 2-8 mm hohe, aufrechte Pfl. auf sandig-
moorigem Boden, einzeln oder in kleinen Herden, mit voll-
ständig gesondertem Stengel und unregelmässig dreiseitiger
Beblätterung. Bltr rundlich bis eifg., am Rande unregelmässig
spitz gezackt, gehöhlt und mit der Spitze dem Stgl zuneigend.
Ohne Rhizoiden, aber mit dickfleischigem, verzweigtem, weissem
bis hellbraunem Rhizome. Dioecisch. / Pfl. meist kleiner als
die @; Antheridien zumeist in den Achseln der Schopfblätter.
Sporophyt nur mit lang zylindrischer Oalyptra. Kapsel wal-
zenfg, hellbraun. Sporen kugelig, braun, papillös, 28 «. Elateren
ungleich ausgebildet. Sp. reife: Sommer bis Herbst.
Für Bayern noch nicht nachgewiesen — Wo jenseits nahe
der Grenze — aber vielleicht doch zu erwarten, da es in Nord-
deutschland häufiger ist und wieder in Tyrol, Vorarlberg-
Schweiz vorkommt.
Jungermanniaceae akrogynae.
Gymnomitrium Corda
(Acolea, Sarcoscyphus, Marsupella)
Kleine, höchstens etliche cm hohe, rasenbildende Pfl. zu-
meist nur auf Urgesteinsboden in höheren Lagen. Stgl meist
> reich verzweigt und mit Innovationen; Rhizoiden spärlich.
Bltr + gedrängt, zweizeilig, aufrecht und an der Spitze ein-
geschnitten, nach oben häufig grösser. Zellwände meist ver-
stärkt. Unterbltr fehlen. Kelch nicht vorhanden, Haube klein
und zart. Kapsel mit kurzer Seta, dunkelbraun, kugelig, vier-
klappig sich öffnend. Wandung zweischichtig, meist mit Ver-
dickungen. Sporen sehr' klein.: Elateren mit 2-4 Spiralen.
Antheridien zu 1-3 in den Achseln gehöhlter Bltr. Gemmen
' unbekannt.
| 1. Hauptäste durch die Vergrösserung der oberen Bltr
deutlich keulenfg.
© Pfl. graugrün bis gelbbräunlich, 1—-4 cm hoch
coneinnatum.
©o ._Pfl. dunkelbraun bis schwärzlich, 1-4 mm hoch
' - adustum.
— 48 —
2.- Beblätterung mehr gleichartig, lockerer oder dichter;
2—4 cm hohe Pfl. | alpinum.
Gymnomitrium concinnatum (Lightfoot) Corda
Kleine Pfl. in dichten, 1-4 cm hohen Polstern von licht-
grüner, trocken graugrüner bis gelbrötlicher. Farbe, nur auf
Urgestein. Stgl am Grunde reich verzweigt, Aeste aufgerichtet,
gegen die Spitze durch die Vergrösserung der Bltr keulenfg
verdickt. Bltr. gedrängt, enge aufwärts angedrückt, eifg mit
kurzem spitzwinkligem Einschnitte: Abschnitte dreieckig bis
eifg, spitz, ganzrandrig oder klein gekerbt. Bitzellen rundlich,
in den Ecken ungleich verdickt, 20 u, am Rande und in de
Spitze kleiner, und oft in mehreren Reihen wasserhell oder
frostverbrannt. Dioec. / und 2 gemischt oder in eigenen
Rasen. Antheridien unter bauchigen, dicht dachigen Hüllbltrn
am Stglende. 2 Hüllbltr grösser als die Stglbltr, 2 und mehr-
teilig, am Rande rückgerollt. Kapselwand meist ohne Ring-
verdickungen. Sporen braun, feinwarzig 12 w. Reife je nach
der Höhenlage von Mai bis August. |
f. reflexum K. Müller. Rand aller Bltr. bes. auf der
Rückseite schmal umgebogen, Bitzipfel bis hackig zurück-
gekrümmt.
f. intermedium Limpricht Bltlappen durch Be
Zellen crenuliert.
subspecies obtusum (Lindberg) Pearson
Bltr meist etwas. lockerer gestellt, am Rande schwach
zurückgerollt, durch sehr spitzen Einschnitt in 2 stumpfeifge
oder halbkreisfge Lappen geteilt, deren hyaline Randzellen
schwach vorgewölbt sind.
Von der Voralpenregion bis in die Schneeregion zerstreut,
nur ausnahmsweise tiefer: As. Wb. Wf?.R.
Gymnomitrium adustum Nees
Sehr kleine, kaum !/, cm hohe Pfl. in Aurel bis
fast schwarzen Überzügen auf Kieselboden. Stgl + verzweigt,
Äste durch die nach oben grösser werdenden Bltr keulenfg,
am ausgesprochensten bei den fruchtenden Sprossen. Bltr nur.
locker gedrängt, eifg gehöhlt, ganzrandig, nur an der Spitze
kurz weitwinklig, spitzer oder stumpfer eingeschnitten, Ab-
schnitte + scharfspitzig-dreieckig. Bltzellen überall fast gleich
gross, 15 «, mit starken Wandungen. Paroecisch; 2 Hüllbltr
grösser als die Stglbltr mit kurzem stumpflichem oder rund-
lichem Einschnitte und stumpffichen Abschnitten Antheridien
a a
hinter den subfloralen Bltrn. Kapsel knapp vorragend, Wan-
dung in beiden Schichten mit knotigen Verdickungen. Sporen
hellbraun, 8 u, Reife im Hochsommer.
: Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer-
streut und selten: As (Untersberg). Steril kaum von Marsu-
pella Sprucei zu unterscheiden.
Gymnomitrium alpinum (Gottsche) Schiffner.
2—4 cm hohe Rasen von brauner bis schwärzlicher Farbe
auf feuchtem Urgestein. Stgl mehrfach gegabelt, Äste auf-
gerichtet, ziemlich gleich hoch und an der Spitze kaum stärker.
Bltr. dichter oder lockerer zweizeilig vom Stgl abstehend, im
Umriss breit eifg, an der Spitze 1/3—1/2 spitzwinklig einge-
schnitten mit + spitzdreieckigen Abschnitten, die häufig zu-
sammenneigen und das Bit fast kielig machen, am Grunde den
Stgl zusammengezogen und scheidig etwas herablaufend um-
fassend. Zellnetz kleinmaschig, überall ziemlich gleich gross,
10. u, mit starken Wänden und Ecken. Diovec. Pf. in
ER Rasen, Hüllbltr bauchig gehöhlt zu mehreren Paaren
am Stglende; @ Hüllbltr grösser, sehr kurz eingeschnitten.
KapseJwand mit knotigen Verstärkungen. Sporen braun,
15 u, Reife im Hochsommer.
Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer-
streut: Wf£. Habituell je nach dem Standorte veränderlich und
Formen von Marsupella Funckii gleichend, aber Blattform und
Zellnetz unterscheiden sie, auch der feuchte Standort kann
als Wegweiser dienen.
Marsupella Dumortier
(Sarcoscyphus Corda)
Kleinste bis grösste Moose meist in dichten Rasen von
grüner bis braunroter und schwärzlicher Farbe auf Erde und
Fels von der Ebene bis ins Hochgebirge, Kieselboden bevor-
zugend. Stgl kriechend aufsteigend bis aufrecht oder hängend,,
+ reich verzweigt und mit Flagellen am Grunde. Bltr lockerer
oder dicht, zweireihig abstehend, fast quer inseriert, rinnig bis.
kielig gehöhlt, zweilappig, am unteren Stglteile meist kleiner.
Bltzellen am Rande kleiner, gegen die Basis an Grösse zuneh-
mend. Ubltr fehlen. Auchöridion meist zu mehreren hinter
bauchigen Hüllbltrn in end- oder mittelständigen, mehrpaari-
‚gen gedrängten Ähren. ® Hüllbltr grösser als die :Stglbltr,
an ihrer Basis unter sich und mit dem Kelche verwachsen.
Kelch eilänglich bis keulenfg, oben faltig und crenuliert, bleibt.
4
meist ganz hinter den Hüllbltrn verborgen. Haube zart und
kürzer als der Kelch. Kapsel klein, kugelig, bis zur Basis.
vierklappig sich öffnend; Wandung zweischichtig mit Ver-
dickungen. Sporen klein, braun; Elateren kurz, meist nur mit
doppelter Spirale. Gemmen unbekannt.
1. Seltene kleinste Pfl. (+ !/, cm) wie schwärzliche Über-.
züge nur auf Urgestein im Mittel- und Hochgebirge Sprucei
2. Kleine bis mittlere Pfl. 1-5 cm hoch und 1 2 mm
breit. Bltr im Umriss spitz eifg bis rundlich quadratisch.
© Bitr bis !/, spitz eingeschnitten: Bltzellen 12x15 u. Stgk
oberwärts kaum verzweigt; meist grössere Rasen auf trockenerem:
Boden von der Ebene bis ins Hochgebirge -Fugeku
| ‚00, Bltr.nur !Y/; weitwinklig eingeschnitten. Biltzellenm
20-25 uw, Stgl bis zur Spitze __ verästelt; bisher nur seltne-
Pfl. in kleinen Räschen im Mittel- und Hochgebirge ramosa
3. Grössere Pfl. bis 10 cm lang, 3-4 mm breit: Bltr | im;
Umriss mehr kreisrund
o. Blteinschnitt weitwinklig, höchstens es oft nur leicht
ne ae nicht scharf geschieden
emarginata
oo. Blteinschnitt spitz, '/s, Be durch quadratische:
Zellen sich abhebend Pre
Marsupella Sprucei (Limpricht) Bernet
Kleinste Moose in niedrigen, meist kaum 1 cm hohen
Räschen von brauner bis schwärzlicher Farbe auf Kieselge-.
stein. Stgl + reich verzweigt, kriechend aufsteigend, Äste-
durch die nach oben grösser werdenden Bltr leicht keulenfg.
Bltr + dachig; breit eifg, '/, spitzwinklig eingeschnitten mit.
dreieckigen + spitzen, Abschnitten, gehöhlt bis rinnig dem
Stgl aufrecht anliegend oder siufrecht + abstehend. Zellnetz
gegen die Mitte rasch grösser, 15—25 u, schwach dreieckig:
verstärkt. Paroec. Hüllbltr. grösser und grosszelliger (— 30 u)
mit breitem Grunde und nur kurzen spitzen Lappen: Anthe-.
ridien in mehreren Bltpaaren unter Her ? Blüte. Sporen braun.
12 u. Reife im Sommer. #
"Von der Bergregion bis zur N zerstreut und.
selten: Wf. |
‚Marsupella Funckii ‚(Weber et Make Daher
Kleine, — 2 cm hohe Pfl. oft in ausgedehnten Rasen: von:
£rüner bis ‚schwärzlicher Farbe. :Stgl' wenig gegabelt. meist.
aufrecht. -Bltr locker gestellt, + sparrig vom Stgl abstehend,.
EIBES
im Umriss aus verengter Basis rundlich quadratisch, fast bis.
zur Mitte spitzwinklig eingeschnitten mit dreieckigen, __ spitzen
Abschnitten. Zellen rundlich mit + starken Eckverdickungen,
12-15 «, am Rande wenig kleiner. Dioecisch, SJ und 2 Pf.
in gemischten oder getrennten Rasen; Antheridienstände mit
mehrpaarigen bauchigen Hüllbltrn meist am Ende der Äste;
®@ Hüllbltr grösser, breit eifg, nur !/; eingeschnitten. Kapsel
rotbraun, Sporen braun, 8 u. Reife vom Frühling bis zum
Sommer.
Von der Ebene bis zur Schneeregion verbreitet und ausser
auf reinem Kalk nicht selten, aber vielgestaltig in Färbung
und Grösse: A. H. W. Wf. Wfr. Nj. 2 und 3 Nk.
var. badens's Schiffner (als Art) ,
Bis 3 cm hohe Pfil. in dunkelgrünen bis schwärzlichen
Polstern auf humösen Felsen. Blter etwas gedrängter, im Um-
riss breit eifg, nur '/, scharfwinklig eingeschnitten mit +
stumpflichen Lappen. 2 Hüllbltr fast rundlich breiter als lang,
kaum '/, eingeschnitten.
Noch selten unterschieden, in Bayern nur einmal: Aa
Marsupella ramosa K. Müller
Kleine, 2—3 em hohe, dunkelbraune bis fast schwärzliche
Polster von Funckii-Habitus. Stgl vielfach + reich, an ab-
stehenden Ästen und Stolonen, am Grunde meist nur mit
Blattresten, nach oben + locker kammfg beblättert. Bltr
seitlich aufwärts abstehend, kielig hohl, im Umrisse aus brei--
terem Grunde nach oben wenig verschmälert, fast quadratisch,
an der Spitze weitwinklig '/; eingeschnitten mit dreieckigen,
spitzen, leicht eingebogenen Abschnitten, Zellnetz in der Mitte
25 u, am Rande wenig kleiner, mit leichten Eckverdickungen.
Dioec. 2 Hüllbltr grösser als die Stgl. Bltr, nur '/, einge-
schnitten, Abschnitte stumpfer gespitzt. Z Blüten und Sporen
unbekannt. |
Bisher nur selten beobachtet: Aa.
Marsupella emarginata (Ehrhart) Dumortier
(Sarcoseyphus Ehrhartii Corda)
Vielgestaltige Pfl. in :gedrängten Rasen von 1/,—5 cm
Höhe zumeist nur über Urgestein, grün bis braun-schwarz.
Stgl am Grunde reich verzweigt, aufrecht. Bltr locker gestellt,
aus sehr schmaler Basis bogig abstehend, im Umriss fast
kreisrundlich, kaum '!/; weitwinklig eingeschnitten mit breit: .
dreieckigen, + spitzen Abschnitten. Bltzellen 12x18 « mit.
4*
oe
knotigen oder dreieckigen Verdickungen, gegen den Rand
manchmal kleiner. Dioecisch in gemischten Rasen. Antheridien-
stände end- oder mittelständig in 8—10Opaarigen Ährchen; 2
Hüllbltr kaum grösser. N braunschwarz, Sporen voii
1
var. aquatica Lindenberg
Die Formengruppe der rascher fliessenden Ber und
in allen Zwischenformen mit der Hauptart verbunden. Grössere
starrere Pfl. in bis 1 dm langen dichten Rasen, aufrecht oder
hängend, in tieferem Wasser flutend, dunkelgrün bis braun-
rot. Stgl weniger verzweigt, unten meist nur mit Bltresten,
oben locker beblättert. Bltr starr abstehend, fast geschlossen
kreisrund, kaum '/; weitwinklig eingeschnitten mit + stumpf-
spitzen Abschnitten, Rand auf der Unterseite meist schwach
umgerollt. Bltzellen 20x 30 «, am Rande kleiner, im Grunde
sehr verlängert, Wände und Ecken ungleich stark verdickt.
Von der oberen Ebenenregion bis in die Schneeregion
verbreitet und oft massenhaft: Aa. Am. W. Wf. Nj. sehr
selten, R. Nach Farbe und Grösse sehr wechselnd, aber ohne
scharfe Trennung: Sporenreife im Sommer.
Marsupella sphacelata (Giesecke) Dumortier
(M. Sullivantii De Not. M.erythrorhiza Schiffn.)
Kräftigere Pfl. in dunkelgrünen bis braunroten und sch wärz-
lichen, bis 5 cm tiefen Rasen auf feuchtem Boden oder Fels.
Stgl meist aufrecht, + reich verzweigt, Rhizoiden’ oft rötlich.
Bltr oft ungleich an Dichte, Grösse und Gestalt, aus sehr ver-
engter Basis im Wmriss kurz- und breiteifg bis rundlich-
rechteckig, an der Spitze + !/,; enger oder weiter spitz einge-
schnitten, Abschnitte spitz dreieckig oder stumpflich bis abge-
rundet, an der Basis den Stgl umfassend, mit der oberen
Hälfte abstehend. Bltzellen mit kräftigen Wänden und noch
+ stark dreieckig verdickten Ecken, am Rände- eine Reihe
quadratisch, sonst ziemlich gleichgross, 15x20 u. Dioecisch
in getrennten Rasen; Antheridien in mittelständigen Ähren;
@ Hüllbltr wenig grösser, aufrecht mit 1-2 Hinachrittens
Kapsel hellbraun, Sporen gelbbräunlich, 7 x. Reife im Sommer.
f. inundata K. Müller (eusphacelata Schiffn.)
Die + untergetauchte Formenreihe der Art, aber ohne
scharfe Grenze. In hell- bis dunkelgrünen, nur oben gebräunten,
schwammigen Rasen bis zu 7 cm Tiefe. Stgl weniger verästelt,
schlaff, manchmal flutend. Bltr lockerer gestellt, grösser, zarter
1 ei nn
— 53 — R
und schlaffer, dem Stgl mehr aufrecht-scheidig anliegend, im
Umriss meist rundiich rechteckig mit stumpf dreieckigen oder
halbkreisfgen Abschnitten. Bltzellen etwas grösser, 20x25 u,
zartwandiger mit schwachen Eckenverstärkungen. 2 Hüllbltr
öfter 3-4lappig.
Von der Bergregion (selten tiefer) bis zur Schneeregion
bes. in und am Wasser: Aa. W. Wf. Nach Grösse und Färbung -
vielgestaltig. | | >
Alicularia Corda
Kleine bis mittlere Pfl. in meist dichten Rasen auf Erde,
grün bis gebräunt und rötlich. Stgl kriechend aufsteigend bis
aufrecht, gleichmässig beblättert, wenig verzweigt aber mit
Innovationen unter der Blüte. Bltr unterschlächtig wechsel-
ständig, + schräg inseriert, rundlich-nierenfg, ganzrandig bis
seicht an der Spitze eingeschnitten. Bltzellen gegen die Basis
grösser, dünnwandig mit + verstärkten Ecken. Kuticula glatt.
Unterbltr klein, dreieckig oder pfriemenfg, im älteren Stglteile
oft zerstört. Antheridien kurz gestielt in den Achseln bauchiger
Bltr; © Hüllbltr grösser, enge aufrecht umfassend, an der
Spitze gewellt und stumpflappig eingeschnitten. Hüllunterbltr
ebenfalls grösser. Kelch mit den inneren Hüllbltrn hoch hinauf
verwachsen und zwischen ihnen verborgen Haube zart und
frei. Die Stglspitze für den Sporogonfuss verdickt oder mit
einer sackartigen Wucherung. Kapsel kugelig-oval, vierklappig .
sich öffnend. Wandung zweischichtig mit Halbringfasern in
der Innenschichte. Sporen klein, rotbraun; Elateren mit 2 -3
weitgewundenen Spiralen, Gemmen unbekannt.
1. Stglbltr meist ganzrandig, Bltecken stark verdickt, ÖI-
körper glatt, Pfl 2-6 cm hoch, dioecisch scalarıs
2. Stglbltr alle oder doch die oberen eingeschnitten, Zell-
ecken weniger verstärkt, Ölkörper warzig, Pfl. meist nur 1 bis
2 cm hoch und schmächtiger, paroecisch minor
Alicularia scalaris (Schrader) Corda
Grüne bis rotbraune Pfl. in gedrängten, oft ausgedehnten
Rasen auf Erde und erdbedeckten Felsen. Stgl bis 6 cm lang,
kriechend aufsteigend bis aufrecht, dicht bewurzelt. Bitr
schräg aufwärts angeheftet, gedrängt, leicht vorwärts ab-
stehend, im Umriss breit- fast kreisrund. Bltzellen ziemlich
icheross 25—30 u, rundlich sechseckig mit + starken Drei-
ecksverdickungen. In jeder Zelle 2—3 bohnenfge glatte glän-
zende Ölkörper. Unterbltr klein, schmal dreieckig bis pfriemenfe,
ur BA
vom Stgl abstehend und mit der Spitze wieder zugekehrt.
Dioecisch. Antheridien in end- oder mittelständigen, kätzchenfg
gedrängten Ähren. $ Hüllbltr wenig grösser, an der Spitze
manchmal ausgebuchtet. Hüllunterblatt dreieckig, gross. Kelch
birnfg mit verengter gekerbter Mündung. Kapsel eifg, dunkel-
braun; Sporen bräunlich, ee 18 u; Reife gegen Ende.
Frühling.
f. distans Carrington Die Wuchsform feuchterer Standorte:
Stgl aufrecht, Bltr lockerer gestellt, kleiner und gehöhlt. Von
der Ebene bis in die Schneeregion vorkommend, am ver-
breitetsten auf kalkfreiem Boden: A. H. W. W£f. Wfr. Nj 1
selten, Nj 2 und 3, Nk. In Bezug auf Grösse und Färbung
sehr ind u steril auch een ähnlich, aber durch
‘ die Unterbltr geschieden.
Alicularia minor (Nees) Limpricht
Kleinere meist nur 1 cm lange Pfl. in niedrigen, grünen
bis rotbraunen Räschen auf Erde. Stgl kriechend mit kniefg
aufsteigender Spitze, dicht bewurzelt. Bltr schräg vorwärts
angeheftet, dem Stgl vor- bis aufwärts leicht anliegend oder
wenig abstehend, rundlich bis nierenfg, rückwärts und an den
sterilen Ästen ee gegen die fruchtende Spitze leicht
ausgerandet bis weiter oder enger kurz eingeschnitten. Blt-.
zellen rundlich eckig mit kleinen Dreiecksknoten, am Rande
„eine Reihe kleiner und fast quadratisch, in der Mitte 40 u.
_ Ölkörper zu 2 und 3-in jeder Zelle, unregelmässig, getröpfelt
rauh. Unterbltr meist nur am aufsteigenden Teile, klein, lan-
zettl. bogig abstehend, Paroecisch. ® Hüllbltr grösser, breit
eifg, bis rundlich rechteckig, aufrecht anliegend, an der Spitze
ungleich 2-3lappig gewellt. Unterbltr eifg,. 2—3teilig. Kelch
weit verwachsen, breit eifg mit kurz geschnäbelter Mündung;
an aufrechten Pfl. über dem verdickten Stglende, an nieder-
liegenden mit einem zur Erde geknietem Fruchtsacke. Kapsel
oval, rotbraun. Sporen 18 u, bräunlich, warzig, Reife im Früh-
ling. Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut, zumeist
auf Kieselboden: Am. Ho. W. Wf. Wfr. Nj 2 und 3 Nk. Je
nach den Standortsverhältnissen verändert, aber vielfach ohne
‚strenge Scheidung: |
f. insecta Lindberg alle Blter mit kurzem Einschnitte.
f. haematosticta Nees unterseits, bes. an der fruchtenden
Spitze mit samt den Rhizoiden purpurn.
f. geoscypha De Notaris niederliegend mit A
bewurzeltem Fruchtsacke.
U
f. saberecta Schiffner verlängerte Form feuchterer ee
orte, gekniet aufsteigend bis + aufrecht.
f. erecta Breidler Wasserform, bis 5 cm lang, BON
locker beblättert.
Nach meiner Auffassung‘ liegt Ks ein ähnliches biolo-
gisches Verhältnis vor wie zwischen Haplozia crenulata und
gracillima. Wo Alicularia scalaris in grossen Massen wächst
wie z. B. an der Strasse Wörth-Falkenstein und im Tettau-
grunde ist es gar nicht schwer, darunter Pfl. beider Arten in
allen Mischformen zu finden. Weil A.geoscypha nur eine be-
sondere Form der Pfl. darstellt, habe ich für die Bezeichnung
der allgemeinen Art den treffenderen Namen minor vorgezogen.
Eucalyx Breidler
(Haplozia; Nardia)
Kleine bis mittlere Pfl. in kleineren oder grösseren Rasen
auf Erde und Gestein. Stgl niederliegend bis aufrecht; Rhi-
zoiden hell bis -purpurviolett. Bltr rundlich bis eilänglich, meist
ganzrandig, Unterbltr fehlen; Zellnetz weitmaschig, 30 « mit
— verstärkten Ecken. Antheridien meist zu zweien im Grunde
bauchiger Hüllbltr. © Hüllbltr grösser, '/; mit dem Kelche
verwachsen. Kelch länglich eifg, oben faltig und mit ge-
zähnter-gekerbter Mündung + vorragend. Kapsel länglichrund,,
Wand in der grosszelligen Aussenschicht mit knotigen Ver-.
dickungen, die kleinzellige Innenschichte mit Halbringfasern.
:Sporen fast glatt; Elateren mit 2teiliger, rotbrauner Spirale,
gegen die Enden zugespitzt Gemmen unbekannt.
l. Stglbltr rundlich, kaum länger als breit, Zellecken +
kräftig verstärkt, Kelch weit vorragend; meist dioecisch. Pfl.
zumeist nur in der Ebene und Hügelregion hyalinus -
2. Stglbltr elliptisch, länger als breit, Zellecken nur schwach
verstärkt, Kelch kaum vorragend. Paroecisch. ‚Pf: von der
Be aufwärts.
O Kleine kaum 1 cm hohe Pfl., hellgrün. Bitr fast doppelt
so lang als breit, Cuticula nur Teicht punctiert rauh, Rhizoiden
färblos Enkelin se
OO 2-5 cm hohe trübgrüne Pfl. Bltr breitelliptisch, Cu-
ticula gestrichelt warzig, Rhizoiden-meist violett, gerne in oder
am Wasser .obovatus-
Eucalyx hyalinus (Lyell) Breidler
Meist flache Rasen von hellgrüner bis rötlicher Farbe er.
Sand- und Lehmboden. Stgl kriechend mit aufsteigender Spitze,
56 —
+ verzweigt, Rhizoiden hyalin bis rötlich. Bltr schräge vor-
wärts angeheftet, wenig herablaufend, zweireihig ausgebreitet
oder aufsteigend, rundlich bis breit eifg, ganzrandig, nur die
oberen hie und da ein wenig ausgebuchtet. Bltzellen rundlich-
eckig, auch am Rande nicht kleiner, dünnwandig mit + starken:
Ecken; Ölkörper zu mehreren in jeder Zelle, bräunlich, rauh.
Cuticula fast glatt. Dioecisch, selten autoecisch; / Pfl. schmäch-
tiger, Antheridien in endständigen, + langen Ähren am Grunde
. sackig gehöhlter Bltr. 2 Hüllbltr wenig grösser, an der Spitze:
leicht gewellt und gebuchtet. Kelch eifg, oben zugespitzt
Sfaltig, weit vorragend. Kapsel eikugelig, rotbraun; Sporen.
hellbraun, 15 «, Reife im Frühlinge.
Zumeist nur in der Ebene und Bergregion, selten in die
Voralpenregion aufsteigend: Ho. Wb.Wf. Nj 2. Hat bes. in der
S/ Pflanze Ähnlichkeit mit Alicularia, aber die Unterbltr fehlen!
Eucalyx obovatus (Nees) Breidler
In schmutzigrünen bis bräunlichen Rasen gerne in oder
am Wasser, aber zumeist nur auf kalkarmen Boden. Stgl auf-
steigend bis aufrecht, 2—-5 cm hoch, + verzweigt, unterseits.
meist purpurn mit gleichfarbigen langen Rhizoiden. Bltr fast.
quer angeheftet, nicht herablaufend, locker gestellt, seitlich
oder schief vorwärts vom Stgl abstehend, aus verschmälerter
Basis + breit-eifg, ganzrandig. Bltzellen am Rande quadratisch,
wenig kleiner als die länglich sechseckigen Mittelzellen, am
Bltgrunde sehr verlängert, alle zartwandig, in den Ecken kaum
verdickt. Ölkörper klein glatt. Kuticula durch längliche Warzen
gestrichelt. Paroecisch; Antheridien in sackigen Hüllbltrn unter
der 2 Blüte. @ Hüllbltr grösser, mit der freien oberen Hälfte
rückgebogen. Kelch eilänglich, zweilippig mit verengter ge-
kerbter Mündung, kaum vorragend. Kapsel eifg, braun, Sporen
bräunlich 18 «, Reife im Sommer.
f. bipartita K. Müller Bltr mit kurzem Spitzeneinschnitte
und Be Lappen
f. rivularis Schiffner Die + untergetauchte Wasserform:
Stgl- verlängert, lockerer beblättert.
Von der Bergregion bis zur Schneeregion zerstreut: Aa.
As. Wb. Wf.
- Eucalyx subelliptieus (Lindberg) Breidler
Kleine hellgrüne Räschen auf sandigem Boden und humösem
Gesteine. Stgl kriechend mit aufrechten 1 cm hohen Sprossen.
Rhizoiden meist hyalin. Bltr sich locker. deckend, fast quer
angeheftet, am Vorderrande wenig herablaufend, schmal läng-
BET
lich-eifg, leicht bauchig und vorwärts abstehend. Bltzellen am
Rande wenig kleiner, in der Mitte rundlicheckig, zartwandig
mit kaum verstärkten Ecken. Ölkörper warzig, Kutikula leicht
punctiert warzig. Paroecisch. Das eine Hüllblattpaar viel grösser,
zu ®/, mit dem Kelche verwachsen und ihn aufrecht umgebend.
Kelch kaum vorragend, an der kegelfigen Mündung gezähnt.
Kapsel fast kugelig, dunkelbraun, Sporen rotbraun 14 u. Reife
gegen Frühlingsende. Antheridien in den bauchigen, oben rück-
gekrümmten grösseren Hüllbltrn unter der 2 Blüte.
Von der Bergregion bis in die Schneeregion zerstreut:
Selten Aa.
Haplozia Dumortier
(Solenostoma Stephani)
_ Rasenbildende Pfl. auf Erde und Fels. Stgl + verzweigt,
niederliegend oder aufrecht. Rhizoiden meist farblos. Bltr
wechselständig, rundlich bis zungenfg, ganzrandig. Unterbltr
meist fehlend; Hüllbltr kaum grösser als die Stglbltr mit dem
Kelche nicht verwachsen. Kelch eifg bis zylindrisch, + weit
vorragend, im oberen Teile vierkantig und die Mündung vor
dem Kapselaustritte zu einem zylindrischen Wärzchen zu-
‚sammengezogen (Eu-Haplozia) oder ohne aufgesetztes Wärzchen
4—5faltig (Luridae) oder ungefaltet, fast eben abgedeckt und
kurz genabelt (Liochlaena). Kapsel eifg-kugelig; Aussenwand
grosszellig mit knotigen Verdickungen, Innenwand kleinzellig
mit Halbringfasern. Sporen fast glatt; Elateren 2spirig an den
Enden zugespitzt. Antheridien zu 1—3 in sackigen Hüllbltrn.
Gemmen nur bei einigen Arten bekannt.
1. Alle Bltr kreisrundlich, fast breiter als lang, Kelch an
der 4—-5kantigen Mündung mit aufgesetztem Wärzchen
x. Bltrand durch eine Reihe auffällig grösserer, kugelig-
rechteckiger Zellen von den Mittelzellen geschieden
crenulata
xx. Bitrand nicht so auffällig, Randzellen etwas kleiner
als die Mittelzellen
O Seltene, kleine gelblichgrüne Räschen auf sandigtonigem
oder moorigem Boden, meist nur in der Ebene, Zellnetz + 50 v,
Bupyandie ohne liche Eckverdickung. Dioecisch
caespiticia
oO Grössere bis 5 cm hohe grüne Polster auf Kieselboden
von der Bergregion aufwärts, Zellnetz + 30 «, derbwandig
mit + verstärkten Ecken; parvecisch sphaerocarpa
— 58 — |
2. Die oberen Bltr länger als breit, eifg mit stumpfer
Spitze; Kelch 5lappig ohne aufgesetztes Spitzchen
x/ Nur auf kalkhaltiger Unterlage, dioecisch ER
O 1—3 cm lange, breitere Pfl. meist nur in oder an Wasser-
läufen riparia
oo Schmälere, oft nur !/; cm lange Pfl in dichten Rasen
an schattigfeuchten Felsen atrivirens.
xx. Auch auf Kieselgestein, paroecisch, kleine kaum 1 cm.
lange Pfl.
O Bltr elliptisch oder schmal eifg, Kelch gegen die Mün-
dung allmählich verengt. Pfl. meist nur von der Voralpen-
region abwärts. pumila
OO Bltr breit eifg bis dreieckig herzfg; Kelch an der
Mündung rasch zusammengezogen. Seltene Pfl. von der Vor-
alpenregion aufwärts Schiffneri
3. Grössere, flache Rasen auf feuchtem Waldboden. Bltr
zungenfg bis abgerundet rechteckig; Kelch fast stets vorhanden,
aus der liegenden Pfl. aufsteigend, ungefaltet, oben plötzlich
Nach abgestutzt mit aufgesetztem kurzen Röhrchen |
| lanceolata
Haplozia crenulata (Smith) Dumortier
Dunkelgrüne bis rötliche Überzüge auf kiesiglehmigem
Boden, Kalk + meidend. Stgl reich verzweigt, mit klein-
blätterigen Jungtrieben, kriechend mit aufstrebenden Spitzen.
Bltr mit breiter Basis schräg angeheftet, schief aufwärts stehend,
breit eirundlich bis fast kreisrund, gegen die fruchtende Spitze
grösser und gedrängter. Zellen von der Spitze zur Basis all-
mählich grösser, 20—40 u, am Rande eine meist scharf ge-
sonderte Reihe grösserer derbwandiger, rundlich quadratischer
Zellen; die inneren dünnwandigen in den Ecken kaum verstärkt.
Dioecisch; f Pfl. schmächtiger, Antheridien in sackig gehöhlten
Hüllbltrn endständiger, 8—10paariger Ährchen. 2 Hüllbltr viel
‚srösser, aufrecht, mit sehr deutlichem Randsaume. Kelch die
Hüllbltr !/,; überragend, eilänglich nach oben verschmälert,
scharf 4 -5kantig, die gestreckt-fingerfgen Zellen der Mündung
vor der Reife zu einem Röhrchen vereinigt. Kapsel eirund,
braun, Sporen hellbraun, feinwarzig, 12 u; Reife im Frühling.
f. gracillima (Sm.) Hooker Dichte braune und rötliche Rasen
von zahlreichen kleinblättrigen Trieben; Randzellreihe der Bltr
weniger verschieden. _
f. cristulata (Dum.) Massalongo Die Kiele der Kocher |
mit vorspringenden Zähnchen. |
Be,
f. elatior Gottsche (f. subaquatica, turfosa, inundata Schiffn).
Wasserformen (oft recht kritische, weil schon pathologische
Formen); dichte, schwammige Rasen, halb- oder ganz unter-
getaucht bis frei schwimmend. Stgl dick und bis zu 8 cm
“lang, Bltr zarter, Zellnetz je nach dem Standorte wechselnd,
die Randreihe nicht deutlich differenziert.
In der Ebene und Bergregion verbreitet, höher hinauf
seltener, aber zerstreut bis zur Schneeregion vorkommend: Aa.
As. Ho. W. W£. Wfr. Nj 1, 2. Nk.
Habituell in manchen Formen einer Alicularia ähnelnd
(Unterbltr!); die differenzierte Randreihe oft nur nach Unter-
suchung vieler Bltr nachzuweisen.
Haplozia caespiticia (Lindenberg) Dumortier
Kleine, zarte Pfl. herdenweise oder in + gedrängten Rasen
von gelblichgrüner Farbe auf Erde. Stgl '/, cm lang, nieder-
liegend, nur die Fruchtspitze aufsteigend unter der Blüte mit
Innovationen. Bltr schief angeheftet, zweireihig aufwärts an-
gedrückt und sich teilweise deckend, rundlich oder nierenfg,
ganzrandig oder seltener an der Spitze seicht ausgerandet.
Bltzellen 40 x 60 u, sechseckig ziemlich gleichgross, dünnwandig
ohne jegliche Eckverstärkung. Dioecisch in gemischten Rasen
c Pfl. schmächtiger, Antheridien in vielpaarigen Ährchen bau-
chiger, an der Spitze leicht eingeschnittener Hüllbltr. 2 Hüllbltr
wenig breiter, zuweilen mit schmal lanzettlichem Unterblt.
Kelch weit vorragend, eifg- zylindrisch, stumpf 4—5kantig mit
kurzem Röhrchen nach dem Kapselaustritte gekerbt 4lappig.
Kapsel kugelig rotbraun; Sporen lichtbraun feinwarzig, 10 u;
Reife Anfang Herbst. Keimkörner einzellig in braunen Häufchen
an den knospigen Gipfelbltrn.
Seltene Pfl. der Ebene und Hügelregion: Ho.
Haplozia sphaerocarpa (Hooker) Dumortier
Gedrängte oft ausgedehnte Rasen von dunkelgrüner bis
gebräunter Farbe auf kalkarmer Erde und Fels. Stgl aufsteigend
bis aufrecht, 1—3 cm hoch, wenig verzweigt aber mit Inno-
vationen. Rhizoiden weissbräunlich bis rötlich. Bltr fast quer
angeheftet, halbstglumfassend, aufwärts abstehend, locker oder
| dichter sich deckend, kreisrund oder nierenfg; Bltzellen rundlich-
eckig, 20—40 u, am Rande eine wenig kleinere Reihe, im
Grunde verlängert, alle in den Ecken + stark verdickt. Dar
oecisch. Antheridien in den nur leicht bauchigen Hüllbltrn
unter der O0 Blüte. © Hüllbltr wenig verschieden, aufrecht den
— 60 —
Kelch !/; bedeckend. Kelch ei- bis keulenfg, von der Mitte an
meist stumpf Akantig, mit kurzem crenulierten Röhrchen oder
später 4lappig. Kapsel kugelig rotbraun; oz rotbraun fein-
warzig 18 u; Reife Frühling-Sommer.
var. amplexicaulis Dumortier. Die Formenreihe nasser Stand-
orte: dichte schwammige, bis 5 cm hohe Rasen von meist
dunkelgrüner Färbung. Stgl kräftiger, aufrecht. Bltr. .breit-
rundlich, den Stgl oberseits fast ganz umfassend, straffer und
aufrecht abstehend. Bltzellen etwas weiter 3040 u, in den
Ecken nur schwach oder gar nicht verdickt.
var. nana Nees. Die gedrungene Hochalpenform. Dichte
niedere Rasen, meist + gebräunt. Bltr straff, dicht dachig,
dem Stgl angedrückt. Bltecken nur schwach verstärkt. Kelch -
kürzer, keulenfg, oben mit 4 flügelartigen, scharfen Kanten
und kurzem Röhrchen. Hüllbltr den Kelch halb bedeckend.
Von der Bergregion bis zur Schneeregion verbreitet, unter-'
halb selten: A.-Ho. W. W£. Wfr. Nj 2.
Haplozia riparia (Taylor) Dumortier |
Flache Rasen von hell- oder dunkelgrüner bis brauälieee
Farbe auf kalkhaltigem Boden und oft von Sand und Kalk
fast zugedeckt. Stgl kriechend aufsteigend, wenig verzweigt,
mit Innovationen, 1—-3.cm lang. Bltr schief bis fast quer an-
geheftet, halbstengelumfassend, locker sich deckend, die unteren
+ flach ausgebreitet rundlich, die oberen seitlich aufwärts ab-
stehend, eifg. Bltzellen am Rande fast quadratisch, in der
Mitte sechseckig, 20—30 #, dünnwandig mit kaum verstärkten
Ecken. Dioecisch in getrennten Rasen. Antheridien hinter
stark bauchigen Hüllbltn in kürzeren oder längeren Ährchen.
@ Hüllbltr kaum verschieden, den Kelch fast völlig frei lassend;
Unterblt spitz lanzettlich. Kelch eifg bis birnen- oder keulenfg,
an der Spitze stumpf 5faltig nach dem Kapselaustritte mit 5
ungleichen kurzen gezähnten Lappen. Kapsel kugelig, schwarz-
braun; Sporen rotbraun, feinwarzig 16 u, Reife im Frühling.
f. potamophila Bernet. Grössere dunkelgrüne Formen in
dichten Polstern auf Steinen im Wasser; Kelch länglich eifg,
oben und unten verengt.
f. rivularis Bernet. Untergetauchte bis flutendeWasserformen
in dunkelgrünen Rasen; Bltr oft zerrissen, die älteren oft fast
zerstört.
Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut: A. Ho.
Nj. 1 und 2.
er Be:
Je nach den Feuchtigkeitsverhältnissen sehr wechselnd und
ohne die seltneren Kelche leicht zu verkennen (Standort, Blatt-
form, Zellnetz sind dann Wegzeiger.)
Haplozia atrivirens (Schleicher) Dumortier
Kleinere, oft nur !/;, em lange Pfl. in flachen Überzügen
oder herdenweise auf kalkhaltigem Gesteine, hell- bis dunkel-
grün. Stgl kriechend aufsteigend, gegabelt und mit Inno-
vationen unter der Blüte. Bltr locker gestellt oder bes. an
fertilen Sprossen sich etwas deckend, + schräg angeheftet,
eifg mit breiterer Basis, gehöhlt, seitlich oder schief aufwärts
abstehend. Bitzellen dünnwandig in den Ecken kaum ver-
stärkt, am Rande quadratisch, wenig kleiner, in der Mitte
sechseckig 20—30 u. Dioecisch in getrennten oder gemischten
Rasen. 95 Pfl. schmächtiger, Antheridien hinter bauchig ge-
höhlten Bltrn in 8—10paarigen Ährchen. 2 Hüllbltr wenig
grösser, den Kelch zu '/,; aufrecht umfassend und nur mit dem
oberen Teile abstehend. Kelch eifg, oben stark gefaltet, an
der Mündung verengt, kurz 5zähnig. Kapsel kugelig dunkel-
braun; Sporen rotbraun, glatt, 15 u.
f. sphaerocarpoidea (De Notaris) Massalongo In allen Teilen
grösser, bis 3 cm lang; Kelch keulen- oder birnfg, von den
abstehenden Hüllbltrn kaum bedeekt.
Von der Ebene bis in die Alpenregion zerstreut: As., Ho,
Ub.,Nj.1. Sachgemässer wohl als H.riparia minor bezeichnet,
weil keine scharfe Grenze die beiden Arten trennt.
Haplozia pumila (Withering) Dumortier
Kleine, !/; bis 1 cm lange Pfl. in flachen Rasen von grüner
bis rötlicher Farbe auf Kalk- und Kieselgestein. Stgl kriechend
mit aufstrebender Spitze, wenig verzweigt, unter der Blüte mit
Innovationen. Bltr im sterilen Teile.locker, sich nur wenig
deckend, + schief angeheftet, seitlich oder schief aufrecht ab-
stehend, länglich eifg mit schmaler Basis. Bltzellen dünn-
wandig fast ohne Eckverstärkungen, am Rande kleiner, in der
Mitte 15—20 u. Paroecisch: Hüillbltr nur wenig grösser, quer
angeheftet, die unteren Z mit sackiger Basis, die ? den Kelch
!/; aufrecht deckend. Kelch ei- bis spindelfg, an der allmäh-
lich verengerten Mündung faltig und durch vorspringende’
Zellen gekerbt Kapsel eifg, rotbraun; äussere Wandschicht
zumeist nur an den Längswänden der quadratischen bis kurz
beckigen Zellen mit wenigen Knoten. OPER hellbraun, 20 u.
Reife im Frühling. Rreag N |
en Te
En
By ae
f. rivalaris Schiffner Grössere Formen auf Steinen im Wasser;
Stgl bis 2 cm lang, Zellen 20—40 u, Kelch ylndnan bis,
keulenfg.
Von der Ebene bis in die V oralpenregion a: (Aa.) Wb.
Haplozia Schiffneri Lioitlesberger
Kleine, kaum 1 cm lange Pfl. in dichten dunkelgrünen bis
gebräunten Rasen im Hochgebirge; Stgl niederliegend aufstei-.
gend, kaum verzweigt aber mit sterilen Sprossen. Bltr breit
1 6 gab a an Du
eifg bis abgerundet herzfg, nach oben allmählich grösser, leicht
gehöhlt und vorwärts abstehend. Biltzellen vom Rande zur:
Mitte allmählich grösser, 15—20 u, dünnwandig in den Ecken
kaum verstärkt. Paroecisch; © Hüllbltr grösser, dem Kelche:
'/s aufrecht anliegend; Antheridien in den Achseln mehr ge-
höhlter, aber kaum grösserer Hüllbltr unter der @ Blüte. Kelch.
eifg bis keulenfg gegen die gekerbte Mündung rasch zusammen-
gezogen und am Rücken mit breiter Falte. Kapsel kugelig,,
dunkelbraun; äussere Wandschicht mit unregelmässigen 4 bis.
Geckigen Zellen und knotigen Verdickungen bes. an den Längs-.
wänden. Sporen hellbraun, 18 «; Reife im Spätfrühling-Sommer.
Von der oberen Bergregion bis zur Schneeregion zer-
streut: Aa.
Haplozia lanceolata (Schrader) Dumortier
(Liochlaena lanc. Nees) |
Kräftige grössere Pfl. in oft ausgedehnten flachen Rasen.
von grüner bis bräunlicher Farbe auf Erde oder morschem:
Holze an schattigfeuchten Waldstellen. Stgl mit bräunlichen
Rhizoiden kriechend,. wenig verzweigt. Bltr gedrängt sich teil--
weise deckend, zungenfg bis abgerundet rechteckig, . schwach
bogig seitwärts ausgebreitet oder leicht aufsteigend, schief an-
geheftet und wenig herablaufend. Blattzellen am Rande kaum.
kleiner, 30—40 u, dünnwandig mit + verstärkten Ecken. Kuti-
cula warzig. Paroecisch, seltner autoecisch. Antheridien in
den Bltsäcken unter ir © Blüte oder auf eigenen Ästchen;,
Hüllbltr nicht grösser, quer angeheftet, ara Grunde sackig, mit.
dem oberen Teile abstehend; die © den Kelch nur: wenig
deckend. Kelch fast a aufstehend, ‚eylindrisch, unge--
faltet, oben durch den rechtwinklig-rundlich abgebogenen Rand
flach und durch die kleine Mündungsröhre genabelt. Kapsel.
eifg, dunkelbraun; Sporen rotbraun, fast glatt, 14 u. Reife im:
Frühling: ar en durch gelbliche Häufchen.
zweizelliger, kugeliger oder eifger Keimkörner an kurzen, auf--
rechten DENZERSPTIEREGE mit schuppenfgen Bltrn. :
a a un ln m nn
a
‘Von der Ebene bis in die. Voralpenregion werbteiteb: A
Ho., W., Wf, Nj. |
esonielln autumnalis (De Candolle) Stephani
Verworrene Polster von gelblichgrüner oder bräunlicher
bis schwärzlicher Farbe auf Erde, faulem Holze und Fels.
Stgl kriechend, gabelig verzweigt. .Bltr sich teilweise deckend,
rundlich bis länglich eifg, leicht gehöhlt, ganzrandig oder an
der Spitze seicht ausgerandet, schief angeheftet und vorwärts
lem Stel lose anliegend. Biltzellen rundlich-eckig, derbwandig
mit + starken Ecken, 20—30 ea. Kuticula glatt Unterbltr-
klein, pfriemenfg, in den älteren Teilen oft fehlend. Dioeeisch
in getrennten Rasen. Ö Blüten in gedrängten mittelständigen
Ährchen mit sackig vertieften Hüllbltrn, die am Vorderrande
1—2 einwärts gebogene Zähne tragen... Kelch an kniefg auf-
gebogenen Sprossenden, durch Sprossung später scheinbar-
rückenständig. Hüllbltr‘3paarig, den Kelch nur wenig mit
anliegender Basis deckend, der obere Teil abstehend und aus-
gerandet, die obersten oft 3- und 4lappig und gezähnt. Hüll-
unterbltr grösser als am Stgl, breitlanzettlich bis dreilappig.
Kelch walzenfg bis keuleufg, oben stumpf dreikantig verengt.
mit tiefer Bauchfalte, an der Mündung mit langen Wimpern.
Kapsel eilänglich, braun; Wandaussenschicht mit knotigen Ver--
diekungen, die 3 Innenschichten mit Ringfasern. Sporen braun,,
feinwarzig, 15 u; Reife: Sommer-Herbst. Elateren mit doppelter,,
Bene e Spirale.
f. subapicalis Nees Die grüne Schattenform; Bltr mehr seit-
lich alsgebreitet, Kelch. kürzer.
- f. undulifolia-Nees Schlaffere grüne Moorform; Hüllbltr und
Stglbltr teilweise kraus gewellt, oft etwas einseitswendig;
Bitzellen etwas weiter, 25—35 u, in den Ecken meist nur
schwach verdickt; Pr era nur kurz gewimpert bis nur
gekerbt. |
Nur in der Ebene und Bergregion verbreitet: Ar, HosEW;
BEN}:
Sphenolobus Lindberg
: Schlecht differenzierte Gattung. BR bis mittelgrosse:
teilweise sehr seltene Pfl. auf. Erde, Stein und moderndem.
Holze. Stgl kriechend bis Aue Bltr'mit dem Ober--
lappen quer, mit: dem: Unterlappen meist etwas, schief ange-
heftet, :halb und: mehr stglumfassend, zweizeilig abstehend, a
bis 3teilig, oft + stark rinnig; Unterbltr am Stgl meist fehlend.
— 64 —
Bltzellen derbwandig mit + starken Ecken: Fast alle Arten
dioecisch; Antheridienstände ährenfg. @ Hüllbltr meist grösser
und öfter geteilt. Kelch eifg, oben faltig, an der leicht ver-
engten Mündung lappig und gezähnt. Kapsel oval, bis zum
Grunde 4klappig sich teilend; Aussenschichte meist nur mit
knotigen Verdickungen, kleinzellige Innenschichte mit Ring-
fasern. Sporen + rauh; Elateren 2spirig. Vegetative Ver-
mehrung durch Keimkörnerbildung.
1. Beide Bltlappen sehr ungleich: Unterlappen (manchmal
noch einmal geteilt) viel grösser als der nur zahnartige Ober-
lappen.
x. Bitzellen der Mitte 10—12 u, Keimkörner ellipsoidisch‘
| exsectus
Ras 5 „ ..20—40 u, 5 “eckig bis
birnfg exsectiformis
2. Beide Bltlappen ann ähsri gleichgross.
a. Kleine, nur ';—-1 mm breite Pfl, Bltr nur halbstglum-
fassend, Lappen zusammenneigend
x. Bltr regelmässig kammartig Zreihig abstehend, stark
gehöhlt, Einschnitt spitz, Hüllbltr spärlich gezähnt; nicht seltne
Pfl. auf Holz und Fels minutus
xx. Bltr am sterilen Stgl locker gestellt, schwach gehöhlt,
Einschnitt rundlich, Hüllbltr reich gezähnt; seltne, kleinste‘
Pfl. auf Holz Ä Helleranus
b. Mittelgrosse, seltenere Pfl. bis 3 mm breit, Bltr den
Stgl scheidig umfassend, Oberlappen abstehend, daher die Be-
blätterung von oben treppenfg erscheinend.
x. Bltr fast halbkugelig hohl, Oberlappen fast senkrecht
vom Stgl abstehend, Hüllbltr mehrlappig und dornig gezähnt
saxicolus
xx. Bltr weniger gehöhlt, nur die Lappen einwärts ge-
bogen, der gewellte Oberlappen mehr horizontal abstehend,
Hüllbltr kaum gezähnt, nur 2lappig, seitlich abstehend
Michauxii
3. Bltr 3lappig
x. Bltr locker gestellt mit 3 Ber stumpfen Lappen,
'Zellnetz weitmaschig mit starken, durchscheinenden Ecken,
braune bis schwärzliche Pfl. des Hochpebirere politus
xx Bitr eng gestellt, Lappen spitz, Zellnetz enger mit
nicht durchscheinenden Ecken, grüne bis rötliche Pfl. in nie-
deren Lagen * Formen von exsectus und exsectiformis
Br
Sphenolobus Helleranus (Nees) Stephani |
Zarte Pfl. in lockeren Rasen oder vereinzelt zwischen an-
deren Moosen auf Baumrinde und morschem Holze, gelbgrün
bis gebräunt. Stgl nur bis 1 cm lang, kriechend mit auf-
steigender Spitze, + reich verzweigt Bltr an sterilen Sprossen
locker gestellt, oft fast quer angeheftet, 2zeilig vorwärts ab-
stehend, halbstglumfassend, + seicht gehöhlt, '!/; bis !/; stumpf-
winklig oder bogig eingeschnitten mit 2 dreieckig spitzen und
_- zusammenneigenden Lappen, am Dorsalrande seltener mit
ı Zahne. Bitzellen rundlich viereckig, derbwandig mit leicht
verstärkten Ecken, 20 «. Unterbltr meist nur an der Spitze,
schmal lanzettlich. Dioecisch, meist in gemischten Rasen.
Antheridien einzeln in bauchigen Hüllbltrn köpfchenfger Äste;
2 Hüllbltr mehrpaarig, grösser 2—3teilig, ungleich grob gesägt.
Hüllunterblatt eifg, 1—2teilig und gezähnt. Kelch eifg, oben
3 -4faltig, an der Mündung ausgebleicht und ungleich lang
gewimpert. Kapsel klein, rundlicheifg, rotbraun. Sporen braun,
feinwarzig 10 u; Reife im Hochsommer. Keimkörner rundlich
. vieleckig, bräunlich bis rötlich an den Bltzipfeln oder meist
endständig auf eigenen fadenfgen aufrechten Sprossen mit
kleineren flach anliegenden Blättern.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion, sehr selten:
A: .Nb.:
Sphenolobus mimitun (Crantz) Stephani
In dichten verworrenen Rasen oder zwischen anderen
Moosen eingesprengt zumeist auf Kieselgestein, seltener über
humusbedecktem Kalke und moderndem Holze, grün bis bräun-
lich. Stgl fadenfg, kriechend bis aufsteigend, wenig verzweigt.
Bitr fast quer angeheftet, halbstglumfassend, sehr regelmässig
2teillig kammartig abstehend, kahnfg gehöhlt, '/;—!/, weit-
winklig eingeschnitten mit 2 dreieckigen, gleichgrossen, spitzen
Abschnitten, die bei Gemmenbildung wie ausgefressen gezäckt
erscheinen. Bltzellen klein, 10-20 «, rundlich 4—6eckig mit
dicken Wänden und verstärkten Ecken. TJnterbltr meist nur
in den Blütenständen. Dioecisch, meist in getrennten Rasen.
Antheridien in den Achseln sackiger Bltr in kurzen endstän-
digen Ährchen; fruchtende Pfl. meist etwas kräftiger, reicher
verzweigt und oft mit Reihen von Kelchen hinter einander.
Hüllbltr grösser, den Kelch bauchig aufrecht im unteren Drittel
umfassend, 2 und 3teilig, manchmal auch schwach gezähnt.
Hüllunterbltr breitlanzettlich. Kelch länglich eifg bis cylin-
drisch, oben tief faltig und an den zusammen neigenden 4 bis
5
— 66 —
. 5 Mündungslappen wimperig gezähnt. Kapsel braun, beide
-Wandschichten mit Halbringfasern. Sporen braun, feinwarzig,
15 „u; Reife Sommer-Herbst. Keimkörner randständig an den
Blattlappen oder in der pen gehäuft, ene: Wieleekig
braun bis rötlich. _ |
f. minor Nees Dichtbeblätterte Kleinform: Bltr nur einge-
schnitten, Lappen breit, eingekrümmt.
£ maior Schiffner 2— 3mal grösser als die rohr
Form, dicht beblättert, Oberlappen dem Stgl. anliegend, Mappe
. sehr kurz, spitz oder etiihelich,
f. cuspidatus Kaalaas Bltr !/), eingeschnitten, aenen ut
einer mehrere Einzelzellen langer Spitze.
f. denticulatus Anzi Infolge überreicher Keimkömnerbildung
erscheinen die Blattränder grob ne gezähnt. |
f. protractus Nees Verlängerte, + locker beblätterte, wenig
verzweigte Schattenform.
| Vielgestaltig von der Ebene hie in die Schneeregion, am.
häufigsten in der Berg- und Yoralpenrenion: A. Ho, Hu. W.
Wf£. Wfr. Nj. Nk. Se |
-Sphenolobus Michauxii (Weber) Biephanı
Bis 5 cm hohe, seltne Pfl. in dichten Rasen oder nur ein-
gesprengt zwischen anderen Moosen, gelblich bis braungrün,
auf morschem Holze oder schattigen Felsen. Stgl niederliegend.
oder aufsteigend, wenig verzweigt. Bltr gedrängt bes. gegen
die Stglspitze und sich + deckend, mit dem Unterlappen schief,
mit dem Oberlappen fast quer angeheftet und mit dem Dorsal-.
rande weit über die Stglmitte greifend und so aus kurzschei-.
diger bis sackiger, treppenfg über einander stehender Basis vom
' Stgl abstehend: im Umriss breit eifg bis fast rundlich 4eckig,,
!/, spitzwinklig eingeschnitten mit 2 scharfspitzen oft einwärts.
gekrümmten Lappen. Biltzellen fast gleichgross, 10—20 u,
rundlich-eckig mit starken Wänden und Ecken. Unterbltr-
nur- in deu Blütenständen, klein lanzettlich. Dioecisch in.
getrennten oder gemischten Rasen. =: Pf. schmächtiger,
Antheridienstände in mittelständigen, + 6paarigen Ährchen,,
oft mehrere hintereinander, die bauchigen Hüllbltr mit einem
langen, eingebogenen Zahne am Dorsalgrunde. @© Hüllbltr
wenig grösser, tiefer 2teilig und an der Spitze oft noch klein.
sezähnt, sehr sparrig abstehend und den Kelch fast ganz frei-:
Fond, Kelch keulenfg, oben 5--6faltig, an. der verengten.
und ausgebleichten Mündung wimperig gezähnt. Kapsel dunkel--
braun; EDEN: rotbraun, feinwarzig, 12 u; Reife im ‚Frühling.
EL
Keimkörner rot, 3—4eckig, 1— —2zellig, derbwandig, an den
Spitzenbltrn steriler oder Sg Sprosse, Bltr nach deren Abfallen
zäckig ausgefressen erscheinend.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A.Ho. (w. )
Sphenolobus saxicolus (Schrader) Stephani
Braungrüne bis hellbräunliche Pfl. von 2-6 cm Lande
zumeist in dichten Rasen auf Felsgestein. Stgl niederliegend
bis aufsteigend, wenig verzweigt. Bitr + gedrängt, weit um-
fassend, 2reihig abstehend; im Umriss breit rundlich, weit-_
winklig oder bogig '/);—'/, eingeschnitten, ungleich 2teilig,
stark gehöhlt. Der grössere schief angeheftete Unterlappen
breit eifg mit stumpf eingebogener Spitze seitlich abstehend
und sich teilweise deckend, der kleinere spitze Oberlappen
quer angeheftet und fast senkrecht vom Stgl abstehend, die
Stgloberseite daher durch die wechselständigen Bltbasen trep-
penfg. Bltzellen klein, 15--20 u, gleichmässig verdickt. Unter-
bltr. fehlen. Dioecisch in getrennten Rasen, selten fruchtend.
Antheridienstände in end- oder mittelsändigen Ährchen mit
bauchig dem Stgl zugebogenen Hüllbltrn. © Hüllbltr seicht
2-5lappig und dornig gezähnt, den Kelch aufrecht nur wenig
deckend. Hüllunterbltr lanzettlich, zum Teil verwachsen und
oben gezähnt. Kelch länglich eifg. oben tief faltig, an der
zusammengezogenen Mündung gelappt und wimperig. Kapsel
braun, Wandung 3 schichtig mit Halbringfasern; Sporen dun-
kelbraun, feinwarzig, 12 u. Reife: Ende Frühling- Sommer.
Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut und selten: R.
Sphenolobus exsectus (Schmidel) Stephani
'—3 em lange Pfl. in flachen, grünen oder bräunlichen
Rasen auf Erde, humösem Gesteine und moderndem Holze.
Stgl meist kriechend, + verzweigt, Bltr gedrängt, sich kauın
deckend, dütenfg den Stgl oberseits umfassend, 2reihig seitlich
vorwärts abstehend; im Umriss eifg bis rundlich, die Bauch-
seite stärker ausgebogen, bis '!/, spitz oder bogig ungleich ein-
geschnitten und rinnig hohl zusammengebogen. Der grössere
Unterlappen spitz eifg, an der Spitze oft noch einmal + tief
eingeschnitten; der Oberlappen zahnfg, = abstehend. Bltzellen
klein, rundlich' 4eckig mit starken Wänden und Ecken, in der
Bltmitte 15 », an der Spitze kleiner oder auch wenige, aber
auffällig grössere Zellen. Unterbltr fehlen auch in der Blüte.
Dioecisch in getrennten Rasen. Antheridienstände kurz ährenfg
mit breiteren, sackig gehöhlten, 3teiligen Hüllbltrn. © Hüll-
Dr |
ee RE
bltr breit eifg, kurz scharfspitzig 3—dteilig, den Grund des
Kelches aufrecht umfassend. Kelch walzenfg, oben stumpf
4-6 faltig, die zusammenneigenden Mündungslappen lang
' gewimpert. Kapsel rotbraun, Aussenwand mit knotigen Ver-
dickungen, Innenschicht mit Halbringfasern. Sporen braun,
10 u, Reife im Frühlinge. Keimkörner an den Bltzipfeln der
Spitze gehäuft, 2zellig gelbbraun, zumeist ellipsoidisch, bis
zu 10%20 u.
f. spectabilis Schiffner. Bis 5 cm lang; f. minor Schiff.
die Zwergform; f. trilobatus Kern. Alle Bltr in an-
nähernd drei gleichtiefe Lappen geteilt.
Von der Ebene bis zur Schneeregion zerstreut: A. Ho.
Hb W. W£. Nj. R.
Sphenolobus exsectiformis (Breidler) Stephani
In Grösse, Wuchs und Bltform mit Sph. exsectus überein-
stimmend und an gleichen Standorten, bisweilen sogar gesellig
mit derselben. Biltzellen aber grösser,- in den Bltabschnitten
rechteckig 12x20—40 „, in der Bltmitte rundlich rechteckig
bis länglich 25X30 u. © Hüllbltr breit eifg, 3lappig. Kelch
breit eifg. Keimkörner 2zellig, rot, VRR eckig
oder birnfg, 20x30 u.
f. minor und spectabilis wie bei der vorigen Art.
- f. aequilobus Culmann Bltr breit eifg bis rundlich 4eckig,
neideseike die Ränder ausgebaucht, durch stumpfe Buchten
in 3 annähernd gleiche, kurze Abschnitte zerlegt. Zellnetz
in den Ecken stark knotig verdickt.
Verbreitung wie Vorige.
Sphenolobus politus (Nees) Stephani
Braune bis schwarzrote Rasen an feuchten Felsen, Wasser-
läufen und Moorstellen. Stgl bis 8 cm lang, niederliegend bis auf-
recht, + verästelt, unterseits dunkelrot. Blt meist.locker gestellt,
leicht gehöhlt halbstglumfassend, fast quer angeheftet, 2reihig
seitlich oder vorwärts abstehend, im Umriss rundlich recht-
eckig, an der Spitze + '/, durch stumpfliche Buchten in drei
kurze, stumpfliche, meist eingebogene Lappen geteilt, Ränder
manchmal gewellt. Bltzellen weit 25—45 „, in den Ecken
mit starken, knotigen, aber durchscheinenden Verdickungen.
Unterbltr fehlen. Dioecisch in meist getrennten Rasen. 5 Hüll-
bltr mit sackigem Grunde; &© Hüllbltr dem Kelch am Grunde
aufrecht anliegend, mit den 3 kurzen, spitzen und gewellten
Lappen abstehend. Kelch länglich eifg, an der vielfaltigen
Mündung ungezähnt. Kapsel dunkelbraun, äussere Wandschicht
ENGER
mit knotigen Verdickungen, innere mit Halbringfasern. Sporen
rotbraun, 15 u; Reife im Sommer. Keimkörner an verlängerten,
zugespitzten Bltlappen gehäuft, mehreckig bis sternfg, 1—2 zel-
lig, braunrot. Je nach der Feuchtigkeit des Standortes sehr
variabel; meist nur von der Voralpenregion aufwärts, Kiesel-
gestein bevorzugend: Aa. .As.
Lophozia Dumortier
(Jungermannia L. ex p.)
Kleine bis grösste Arten auf verschiedenster Unterlage,
herdenweise bis in grossen Polstern. Stgl kriechend bis auf-
steigend, Verzweigung gabelig und mit Innovationen hinter
der fruchtenden Spitze. Bltr + schief angeheftet, wechsel-
ständig, dorsal + herablaufend, 2 und mehrteilig. Unterbltr
oft nur in den Blütenständen —... cf Hüllbltr der zu-
meist ährenfgen Stände im Grunde sackig und oft am Dorsal-
rande noch taschenfg eingeschlagen. @© Hüllbltr grösser als
die Stglbltr, mehrgeteilt, dem unteren Teile des Kelches auf-
recht anliegend. Kelch endständig, eifg bis cylindrisch, meist
oben mehrfaltig, an der Mündung lappig und gezähnt. Kapsel
langgestielt, oval, bis zur Basis 4klappig sich öffnend; Wan-
dung 2—5schichtig, braun; Aussenschicht meist mit knotigen
Verdickungen, Innenschichten mit Halbringfasern. Elateren
2spirig. Vegetative Vermehrung durch Keimkörner häufig.
1. Stglbltr in der Regel 3 und mehrteilig, am dorsalen
Grunde vielfach noch mit Cilien Barbilophozia
2. Bltr 2 oder mehrteilig, (die unteren und jene der ste-
rilen Äste 2teilig, die oberen und jene der fertilen Äste 3& 4
teilig) Diversilobatae
3Bltr in der Regel durchaus 2teilig Bilobatae
>: Kelch an der Spitze gefaltet, ungeschnäbelt
Dilophozia
00. Kelch faltenlos mit aufgesetztem Spitzchen
Leiocolea)
I. Barbilophozia Löske
2 Bltlappen auffällig ungleich; der hintere so gross als
die 2—3 anderen zusammen quinquedentata
2. Bltlappen annähernd gleich gross
© Unterbltr nur in der Spitze, klein oder ganz fehlend
x. Bltr 4teilig, grössere bis 5 mm breite Pfl. barbata
xx. Bltr nur 3teilig, kleinere kaum 2 mm breite Pfl., fast
stets mit gemmentragenden Flagellensprossen gracilis
ee
OD Unterbltr am ganzen Stgl, 2teilig und meist noch +
gezähnt
x. Bltlappen mit aufgesetztem Spitzchen, Oilien- mit ar
gestreckten Zellen
v Grössere, 5 mm breite Pfl. Bltr wellig kraus
lycopodioides
vv. Mittlere, + 2 mm breite pn. Bltr nicht wellig
| Hatcheri
xx. Bltlappen ohne aufgesetztes Spitzchen, Cilienzellen
kaum länger als breit °
v. Bltr nur !/, in 3 flache, breit dreieckige Lappen geteilt,
häufiges Movs von der Bergregion aufwärts Floerkei
vv. Bltr !/, in 4 schmal dreieckige Lappen geteilt, deren
Ränder nach aussen umgebogen sind, seltene Pfl. des Hoch-
gebirges | | ee
IL. Diversilobatae Warnstorf
l. Mit tief 2teiligen Unterbltrn; Bltr der sterilen Stgl
2teil., die oberen der fertilen 3 und mehrteilig mit stumpfen
Abschnitten; auf Sumpf und feuchtem Fels Kunzeana
2. Unterbltr fehlen zumeist am Stgl —
x. obere Bltr mit sehr spitzen und dornig. gezähnten Ab-
schnitten. Bltmittezellen 20—40 u; dunkelgrüne, krause Pfl.
in dichten Rasen, zumeist auf faulem Holze incisa
xx. Abschnitte nicht dornig gezähnt, Bltr. weniger ge-
gedrängt, Bltmittezellen 40—80 u, Stgl unterseits meist schwarz-
braun bis purpurn, auf feuchtem Fels und Erdboden
grandiretis
(Vereinzelt kommen auch bei anderen Dilophozien z. B.
obtusa mehrgeteilte Bltr vor; auch L. marchica könnte viel-'
leicht noch auf unseren Mooren in Frage kommen.)
III. Bilobatae Warnstorf
1. Paroecisch und deshalb meist fruchtend, in der 2.
nur 1—2 cm hohe Erdmoose
O Zellnetz rings derbwandig; Kelchmündung mit 2-4
Zellen langen Zähnchen bicerenata
OO Zellnetz rings dbinwandle: Kelchmündung. nur.
gekerbt _ excisa
2. Dioecisch; ausser guttulata GBa badensis in der Regel
mittlere-Pfl. von 3—8 cm Länge =
a. Unterbltr am Stgl stets vorhanden, wenn auch SR:
A
Sm
‘) Stglbltr mit sternfgen Eckverdickungen, Pfl. meist mit
aufrechten, 3reihig kleinblättrigen Gemmensprossen
heterocolpä-
oO Zellecken nicht sternfg, Gemmensprosse fehlen ° -
x. stattliche, fettglänzende Pfl. der Bergsümpfe, Bitzel-
ien du Hornschuchiana.
xx. minder er vielgestaltig auf Erde und Fels, Zellen 25. u
Mülleri-
b. Unterbltr am Stgl zumeist ganz fehlend oder nur ver-
einzelt a |
"© kleine Pf von kaum 1cm Länge und 1 mm Breite
x. auf kalkhaltigem Gestein, + lichtgrün, Zellnetz nur
mit sehr schwachen Eckverdickungen badensis
xx. auf moderndem Holze, dunkelgrün, meist + rötlich,
Zellnetz mit sehr starken Ecken, so dass das Zellnetz sternfg-
erscheint na guttulata
OO grössere, 3—8 cm es Pfl.
x. Bltabschnitte normal kurz breiteifg, an der Spitze +
halbkreisfg abgerundet, Unterblt wenn vorhanden 2teilig
obtusa
. xx. Abschnitte nie so rundbogig, Unterbltr fast nur in den
_ Blütenständen, lanzettlich.
v. Blteinschnitt sehr seicht, !/,, sehr ungleich, meist +
rundbogig, Bltmittezellen RE 25 u, Gemmen rotbraun
alpestris Gruppe
{auf Erde und Fels alpestris, in Moor und Sumpf Wenzelii) |
vv. Einschnitt tiefer, I; Zellen 25-35 u, Gemmen meist
gelbgrün; häufige Pfl. ventricosa Gruppe
_ Unterarten: longidens Bltr mit tieferem Einschnitte und
hornartigen Abschnitten, 9 Hüllbltr + gezähnt, Kelchmündung
mit 1—D5 Zellen langen Zähnchen
- confertifolia. Bltr dicht . gedrängt, sparrig äbstehend und
kielig hohl |
longifiora grössere Form feuchter Standorte, oft + rötlich,
Zellen etwas weiter, Kelch lang, walzenfg, weit vorragend. .
- Lophozia quinquedentata (Hudson) Cogniaux
(L. Lyonii Taylor) |
Grössere Pfl., oft in flachen grünen Rasen auf Erde, ‘Holz
und Gestein. Stel +5 cm lang, niederliegend, wenig Ver-
ästelt; Bltr sich teilweise deckend, sehr schräg angeheftet,
geitlich ausgebreitet, am Grunde. ‚gewellt, in 8 (- 4) ungleiche
kurz dreieckige Lappen geteilt, die in der Regel einen End-
Pa
— 2 — ,
dorn tragen auf der. Spitze, der Hinterste davon fast so breit
als die anderen zusammen. Biltzellen rundlich-eckig, ziemlich
gleich gross, 20 uw, in den Ecken stark verdickt. Kuticula
fast glatt. Unterbltr fehlen oder nur am Stglende, klein lan-
zettlich. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen.
Antheridien in langen endständigen Ährchen, Hüllbltr durch
die aufgebogenen beiden vorderen Lappen gehöhlt. @ Hüllbltr
breiter, in 3-4 fast gleich grosse, spitze Lappen geteilt, aus
umfassendem Grunde aufrecht abgebogen. Kelch keulen-
oder birnfg, in der oberen Hälfte faltig, Mündung gelappt und
gezähnt. Sporen braun, feinwarzig 12 #, Reife: Ende Früh-
ling-Sommer. Keimkörner selten, in gelbbraunen Häufchen
an den obersten Bltlappen, 1—2 eifg bis 4eckig.
f. tenera C. Jensen Klein, kaum 1 mm breit, der sehr breite
Hinterlappen ohne Dorn.
f. turgida Lindberg. Sehr grosse, gelblichgrüne Sumpfform.
f. Lyonii (Taylor) ) Schiffner. Sehr schlank und verlängert,
Bltr. en gestellt.
f. alpigena Nees Bltr auf die Stgloberseite übergebogen, so
dass sie sich berühren.
Von der Ebene bis zur Schneeregion: verbreitet: A. Ho.
W. Wf. Wfr. Nj. Nk. |
Lophozia lycopodioides (Wallroth) Cogniaux
Grosse Pfl. in lockeren grüngelblichen bis braungrünen
Polstern auf schattigem Waldboden oder Gestein, Stgl bis 1 dem
lang, niederliegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend,
schräg angeheftet, 2reihig seitwärts abstehend, wellig faltig,
iin Umriss rundlich-rhombisch, breiter als lang; durch seichte,
meist stumpfliche Buchten in 4—5 fast gleichgrosse breit drei-
eckige Lappen zerlegt, die in einen 1—2Zellen langen Dorn
enden. An der ventralen Basis eine Gruppe verschiedenge-
staltiger Cilien, deren Zellen länger als breit sind. Biltzellen
ziemlich gleichgross, rundlicheckig mit starken Ecken, 20 «.
Unterbltr gross, anliegend, meist tief 2spaltig, rings mit langen
Cilien besetzt. Dioecisch. Die mittelständigen 5 Blütenstände
nicht auffällig verschieden, Hüllbltr nur durch Einbiegen der
dorsalen Lappen leicht gehöhlt. 2 Hüllbltr tiefer und ungleich
4—Steilig und wellig, an der Spitze mit langen Ennddornen.
Kelch länglich eifg, von der Mitte aufwärts faltig, an der
Mündung mit 1—2 zelligen derben Zähnen. Sporen hellbraun,
12 u; Reife im Sommer. Keimkörner i in bräunlichen Häufchen
an den Bltlappen der Gipfelknospen, unregelmässigeckig,
2zellig.
f. parvifolia Schiffner. Kümmerform: Pfl. nur halb so gross
als die gewöhnliche Form. | 2
f. obliqua K. Müller. Kleinere Pfl. Bltr von schiefem Um-
risse, am Rande nur wellig buchtig, meist ohne Enddornen
und mit wenigen Cilien an Blt und Unterbltrn.
f. conferta K. Müller Alpenform: Bltr der Stgloberseite
zugekehrt, so dass sich die gegenüberstehenden berühren.
Von -der Bergregion bis in die Schneeregion verbreitet:
A. W. Wf. Nk. (auf Basalt).
Lophozia Hatcheri (Evans) Stephani
(L. Baueri Schiffner)
Mittelgrosse Pfl. in lockeren, grünen bis gebräunten Rasen
auf Erde und Fels. Stgl niederliegend, + 4 cm lang, + ver-
zweigt. Bltr sich kaum oder nur lose deckend, 2zeilig seitlich
abstehend, im Umriss trapezfg mit schmälerer Basis, ungefähr
so breit als hoch, bis '/, in 3(—4) breit dreieckige, einge-
krümmte Lappen geteilt, von denen die mittleren meist etwas
grösser sind; an ihrer Spitze zumeist ein 1—3zelliger Enddorn
und am hinteren Bltgrunde einige lange und langzellige Cilien.
Bltzellen ziemlich gleichgross, rundlicheckig, 20 u, die Ecken
nur leicht verstärkt. Kuticula glatt. Unterbltr dem Stgl an-
liegend, tief 2teilig und mit + reichen Cilien. Dioecisch; An-
theridien in endständigen Ährchen, 2 Hüllbltr grösser, 4—5-
teilig mit langen Dornen und reichlicheren Cilien gleich den
Unterbltrn. Kelch länglich-eifg, von der Mitte aufwärts faltig,
an der Mündung kurz gezähnt. Sporen noch unbekannt. Keim-
körner in rotbraunen Häufchen an den Spitzenbltrn, 1zellig,
vieleckig.
f. eiliata K. Müller Bltr weit herauf mit reichlicheren (i-
lien, Kelehmündung mit 10-20 Zellen langen Wimpern
Selten in der Ebene, von der Bergregion bis zur Schnee-
region zerstreut: W. Wf. Wfr. Nk. R.
Lophozia Floerkei (Weber et Mohr) Schiffner
Mittelgrosse Pfl. in dunkelgrünen bis gebräunten Rasen
auf Erde und Fels, selbst untergetaucht in Mooren. Stgl wenig
verästelt, bis über 5-cm lang, derber und niederliegend oder
auch schlaffer und aufsteigend. Bltr sich + deckend, den Stgl
schief etwas umfassend, seitwärts oder nach vorne abstehend,
im Umriss breit rundlich quadratisch, am oberen Rande bis
a in drei fast gleichgrosse, dreieckig stumpfspitze, oft einge-
er
krümmte und gewellte Lappen geteilt, an der ventralen Basis
‘mit einigen kurzen und kurzzelligen Cilien. Bitzellen rundlich-
eckig 20 u, in den Abschnitten wenig kleiner, die Ecken ver-
stärkt; Kuticula meist glatt. Unterbltr anliegend, eilanzettlich
tief 2teilig und lang gezähnt. Dioecisch in gemischten Rasen.
Antheridien in mittelständiger Ähre, Hüllbltr kleiner, kurz
eingeschnitten mit einem Zahne auf beiden Seiten. 2 Hüllbltr
etwas grösser, mehrteilig spitz und gewellt lappig, beiderseits
mit reicheren Randcilien;. Hüllunterbltr gross, kurz scharf-
spitzig 2teilig, mit den Bltrn dem Kelchgrunde anliegend.
Kelch spindelfg nach oben verengt, lang faltig, an der
Mündung fein gezähnt. Sporen braun, glatt, 12 u, Reife gegen
Ende F ha Bumen Keimkörner unbekannt.
Vielgestaltig ohne strengere Scheidung:
f. densifolia Nees
Die Form exponierter Standorte in höheren Lagen; Bltr
eng gedrängt sich deckend, gehöhlt.
f. Naumannii Nees Die Form feuchter und schattiger Stand-
orte, bis 1 dm lange, aufrechte Rasen von gelblichgrüner Fär-
bung; Bltr locker gestellt, flach vom Stgl abstehend.
Von der oberen Ebeneregion bis zur Schneeregion zer-
streut: A. W., an dessen Grenze in Nj3. Wf. Wfr. R.
Lophozia quadriloba (Lindberg) En
2-6 cm lange, sparrige, + verzweigte Pfl. zwischen an-
deren Moosen oder in dunkelgrünen bis gebräunten Rasen auf
feuchten Orten des Gebirges. Bun meist kriechend. Bltr an
sterilen StgIn sich nicht deckend, + schräge angeheftet, seit-
wärts bis vorwärts abstehend; im Umriss rechteckig, wenig
breiter als hoch, an der Sutter ?2/; durch rundliche Buchten
in 3—4 fast gleichgrosse, schmal dreieckige, stumpfspitze
Lappen geteilt, deren Ränder meist nach aussen umgerollt
sind, an der ventralen Basis mit 1—2 kurzen und kurzzelligen
Cilien. Bltzellen 20 «, am Rande wenig kleiner, rundlicheckig
mit + starken Ecken. Kuticula warzig. Unterbltr fast bis zum
Grunde schmallanzettlich 2teilig, an den- Aussenrändern mit
Cilien. Dioecisch. Antheridien in 10-20 -Bltpaarigen, end-
ständigen Ährchen, Hüllbltr gedrängt, bauchig hohl, nur Yz.
in 3 abgerundete Lappen geteilt. @ Hüllbltr etwas grösser,
ı/, in &- 5 schmale, + gezähnte Lappen geteilt, deren Ränder
stark. umgebogen SER: 'Hüllunterbltr grösser, tief 2teilig und
reicher an Cilien, Hüllbltr nur den Kelchgrund deckend. Kelch
länglich eifg, an .der faltig zusammengezogenen Mündung
ur er }
2
rn ,
schwach gezähnt. Sporen unbekannt. Keimkörner selten an
den obersten Bltspitzen gelblich, 2zellig, vielgestaltig.
Seltene Pfl. von der Bergregion bis zur Schneeregion:
Aa, Am. |
Lophozia gracilis (Schleicher) Stephani
(J. attenuata Aut.)
Schlanke, nur 1-2 mm breite Pfl., oft in grossen, grünen
bis bräunlichen Rasen auf Strünken, Fels und Moorboden.
Stel bis 5 cm lang, kriechend bis aufsteigend, + verästelt,
meist unter der Spitze mit Büscheln steil aufrechter; fadenfger
Sprosse, die an den schuppenfg anliegenden, leicht gehöhlten,
rechteckigen und oben nur kurz eingeschnittenen Bltrn gelb-
rote Häufchen vieleckiger, 2zelliger Keimkörner tragen. Bltr
meist + gedrängt, schräg angeheftet, kurz herablaufend, seit-
lich abstehend, im Umriss rundlich quadratisch, !/; spitzweit-
winklig eingeschnitten mit, meist 3 fast gleichgrossen, spitz
dreieckigen Lappen. Bltzellen rundlicheckig, 20 #, an der
_ Spitze wenig kleiner, Ecken + verstärkt. Kuticula wenig rauh.
Unterbltr meist nur in der Spitze, klein, linienfg bis 2teilig
eifg. Dioecisch. Antheridien in uuälsen Ährchen, Hüllbltr
gehöhlt mit eingebogenen Lappen. 9 Hüllbltr wenig grösser,
ungleich 3—4zähnig, dem Kelchgrunde anliegend. Hüllunterbltr
grösser, eifg 2teilig und + gezähnt. Kelch walzen- oder keulenfg,
an der faltig zusammengezogenen Mündung wimperig zer-
schlitzt und kleinzähnig. Sporen Peaen 10 u; Reife im Sommer-
Herbst. |
f. eflagellis Behfin Ohne die Keimkörnertriebe.
. Zerstreut von der Ebene bis zur Schneeregion, aber mehr
im Gebirge: A. Ho. W. Wf. Wfr. Nk.
Lophozia barbata (Schmidel) Dumortier
(J. Schreberi Nees)
Kräftige meist durch ihre Breite, bis 5 mm, auffelfende
Pfl. in flachen Rasen von grüner bis Welnufeher Farbe auf
‚ Erde, Fels und Baumwurzeln. Stgl bis 8 cm lang, kriechend
- bis aufsteigend, meist nur vor der Spitze gegabelt. Bltr sich
*, En Lu
—"deckend, schief angeheftet, halbstglumfassend und wenig
herablaufend, seitwärts flach oder leicht gewellt ausgebreitet;
im Umriss fast quadratisch, am oberen Rande '/, rechtwinklig
eingeschnitten mit meist 4 stumpflichspitzen dreieckigen Lappen,
deren mittlere meist etwas grösser sind. Bltzellen rundlich 6eckig,
dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, ziemlich gleichgross
20 u. Kuticula glatt. Unterbltr meist fehlend, klein lanzettlich,
Be, 0
1—2teilig. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen.
Antheridien in endständigen schmalen Ährchen, Hüllbltr mit
sackig gehöhltem Grunde und am eingeschlagenen Dorsal-
Lappen mit 1-2 Zähnen. 2 Hüllbltr kaum grösser, tief 4—6-
lappig, dem Kelchgrunde anliegend; Hüllunterbltr grösser, eifg
mit 3—4 gezähnten, lanzettlichen Abschnitten. Kelch gross,
eifg-keulenfg, oben tief gefaltet, an der verengten Mündung
fein kerbig gezähnt. Sporen hellbraun, warzig, 15 «; Reife im
Sommer. Keimkörner in kleinen rötlich-gelben Häufchen an
den Bltspitzen, rundlicheckig, 1-2zellig.
f. biloba Schiffner und triloba Arnell. Bräunliche bis schwärz-
liche-Kümmerformen stark besonnter Orte mit kleineren, teil-
weise nur 3—2lappigen Bltrn. |
Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in allen I
Gebieten, höher hinauf bis in die untere Schneeregion seltener.
Lophozia Kunzeana (Hübener) Evans
Mittelgrosse, zartere Pfl. zwischen anderen Sumpfmoosen
oder in gelblichgrünen Rasen auf feuchtem Felsboden. Stgl
bis 6 cm lang, wenig verzweigt, kriechend bis aufsteigend
Bltr nicht gedrängt, vom Stgl abstehend oder hohl eingebogen,
schief angeheftet, halbstglumfassend und oberseits rinnig herab-
laufend, im Umriss rundlich quadratisch oder rechteckig, durch
weitwinklige Buchten bis !/, in 2(—3) eifge, stumpfspitze und
gegen einandergeneigte Lappen geteilt. Bltzellen rundlich
quadratisch, 20 u, in den Lappen wenig kleiner, in den Ecken
stark durchscheinend verdickt. Kuticula fast glatt. Unterbltr
bogig abstehend, tief schmal-lanzettlich Zgeteilt, ganzrandig
oder wenig gezähnt. Dioecisch. Antheridien in end- oder mittel-
ständigen Ährchen mit + 10 Paaren bauchig gehöhlter Hüllbltr.
® Hüllbltr kaum grösser, mit 3—4 kurzen, spitzen und etwas
gewellten Lappen, am Grunde mit einem lanzettlichen Zahne,
nur dem Kelchgrunde anliegend. Hüllunterbltr grösser, eifg:
bis lanzettlich 2—4teilig und + gezähnt. Kelch spindelfg, an
der faltigen Mündung kurz gezähnt. Sporen rotbraun, fein-
warzig 12 u; Reife im Sommer. Keimkörner am Rande der
Bltlappen, die dadurch wie ausgefressen erscheinen, gelbgrün
bis rötlichbraun, 1—2zellig, vieleckig.
f. Jaxifolia Warnstort. Bltr entfernt gestellt; Zellnetz nur
mit A Eckverdickungen.
f. plicata (Hartman) Lindberg Pfl. in ARTE Rasen, To-
buster, dichter beblättert, Bltr oft kielig gefaltet, Zellnetz derb-
wandig mit starken gelblichen Ecken. |
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Seltene Pfl. von der Ebene bis zur Schneeregion: Wf. (Nj 1.)
Lophozia incisa (Schrader) Dumortier.
Niedere Pfl. in saft- bis blaugrünen dichten Bsacı zumeist
auf faulem Holze und über abgestorbenen Moosen. Stgl bis
I cm lang, fleischig, wenig verzweigt, aufsteigend bis aufrecht.
Bltr unten lockerer gestellt, an der Spitze schopfig gehäuft,
schief angeheftet, faltig kraus, '/; ungleich 2 und mehrteilig, die
Lappen grob ungleich gezähnt. Bitzellen rundlicheckig, dünn-
wandig mit nur leicht verstärkten Ecken, 30 «, am Rande
wenig kleiner; Kuticula glatt.. Unterbltr meist ganz fehlend.
Dioecisch. ' Antheridien meist einzeln in einer schopfigen Ähre
hinter kahnfg gehöhlten, Steiligen Bltrn. @ Hüllbltr grösser,
breiter als hoch, tief 3—5lappig, reich gezähnt, gefaltet. Hüll-
unterbltr lanzettlich. Kelch kurz eifg bis birnfg, von den
Hüllbltrn weit bedeckt, an der faltigen verengten Mündung
wimperig gezähnt. Sporen rotbraun, feinwarzig, 10 u; Reife:
Frühling-Sommer. Keimkörner an den Spitzen der ehe
‚gelbgrün, 1—2zellig, 4—5eckig.
f. inermis K. Müller. Bltr ungezähnt, Zellecken verdickt.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion HEIDIEIEN,
A. Ho. Hu. W. Wf£. Nj. Nk.
Lophozia grandiretis (Lindberg) Schiffner.
In trübgrünen Rasen oder vereinzelt zwischen anderen
Moosen auf feuchter Erde oder Fels bes. im Hochgebirge. Stgl.
1—5 cm lang, wenig verzweigt, meist purpurn bis-
schwarzbraun. Bltr lockerer oder gedrängt, schlaff
und flach ausgebreitet, sehr schräg angeheftet, ober-
seits etwas herablaufend, im Umriss + breit recht-
eckig, an der Spitze bis !/; ungleich 2 3teilig, Ab-
schnitte stumpf breitdreieckig, meist ganzrandig.
Bltzellen derbwandig mit leicht verstärkten Ecken,
50 «. Kuticula glatt. Unterbltr fehlen. Dioecisch.
‘f Hüllbltr nicht abweichend mit 3-5 Antheridien in den
Achseln. 2 Hüllbltr grösser, fast doppelt so breit als hoch,
mit 2—3 kurzen ganzrandigen Abschnitten und mit dem 2—3-
teiligen Unterblt am Grunde verwachsen. Kelch kurz birnfg,
kaum vorragend, oben stumpf 3kantig, Mündung meist ganz-
randig. Sporen braun, feinwarzig 15 u; Reife im Sommer.
‚Keimkörner an den Spitzen der Gipfelbltr, gelbgrün, 1- 2-
zellig vieleckig.
| Bisher noch selten gefunden: Aa. (Bolgen) As. en dem
Funtensee)
Lophozia obtusa (Lindberg) R Evans.
Mittelgrosse Pfl. meist nur + reichlich zwischen anderen
Moosen eingesprengt, gelblichgrün. Stgl bis 6 cm lang, wenig
verzweigt, niederliegend bis aufrecht, schlaff oder robust. Bltr
zart, locker gestellt, sehr schräg angeheftet, meist nicht herab-
ISetsnd und seitlich abstehend; im Umriss rundlich quadratisch,
!/; durch eine weitwinkelige, an oder spitze Bucht in 2
eifge, meist halbkreisfg abgerundete und eingebogene Lappen
geteilt. Bltzellen gross, 30 «, am Rande quadratisch, in der
Mitte mehr 6eckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken.
Kuticula rauh. Unterbltr meist nur an jüngeren Sprossen, klein, .
tief 2spaltig lanzettlich mit wenigen Oilien. Dioecisch. X Pf.
schlanker, Antheridien in bis 20paarigen end- oder mittel-
ständigen Ährchen, Hüllbltr mit den bauchigen Vorderlappen
über den Stgl greifend @ Hüllbltr gedrängt, !/, in 2—4 Lappen
mit welligen Buchten geteilt. Kelch eylindrisch bis birnfg, im
oberen Drittel gefaltet und an der verengten Mündung klein
gezähnt. Sporen? Keimkörner selten an Bltzähnen, bleichgrün,
lzellig, vieleckig.
f. acutiloba K. Müller Pitlappen spitz.
Seltene Pfl. von der Ebene bis zur Schneeregion: Aa. Wfr.
Lophozia ventricosa (Dickson) Dumortier.
Mittlere Pfl. meist in + dichten Rasen von hell- bis dunkel-
grüner Farbe auf Holz, Erde und Gestein. Stgl bis 4 cm lang,
+. verzweigt, kriechend-aufsteigend bis aufrecht, unterseits oft.
braun bis purpurn. Bltr meist sich leicht deckend, schief halb-
stglumfassend und etwas herablaufend, seitlich flach oder bogig:
rückgebogen abstehend, im Umriss quadratisch mit ausge-
bauchten Seiten, durch eine weite, stumpfe Bucht '/, in 2 kurze,
3eckige, spitze Lappen geteilt. Bltzellen ziemlich gleichgross,,
heckig, 25 v, dünnwandig mit schwachen Eckverstärkungen.
Kuticula + glatt. Unterbltr meist fehlend. Dioecisch: meist in
getrennten Rasen. Antheridien in kurzen endständigen Ährchen
bauchiger Bltr. @ Hüllbltr grösser, ungleich 2-5 spitzlappig,
den Kelch nur mit der Basis umfassend. Hülluntrbltr Be
lanzettlich, teilweise verwachsen. Kelch eifg bis kurz eylind-
risch, oben rasch zusammengezogen, 4—Ö5faltig, an der meist
ungeteilten Mündung mit 1zelligen Zähnchen. Sporen braun,
feinwarzig, 15 «; Reife im Sommer-Herbst. Keimkörner Bu
an den Spitzen der Gipfelbltr in gelbgrünen Häufchen, 1— Zellen 2
vieleckig.
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Von der Ebene bis in die obere Schneeregion vielgestaltig
überall verbreitet.
Subspecies guttulata (Lindberg et Arnell) Evans.
Die Form leicht austrocknender, besonnter Standorte auf
Humus und morschem Holze. Kleine Pfl. in gedrängten Räs-
chen von meist brauner bis purpurner Farbe. Stgl £ 1 cm
lang, + verzweigt, kriechend bis aufsteigend, unterseits dunkel-
rot. Bltr sich & deckend, fast quer halbstglumfassend, leicht
gehöhlt nach vorwärts abstehend, im Umriss eifg-rechteckig,
bis '/, weitwinklig zu 2 kurz dreieckig spitzen Lappen geteilt.
Bltzellnetz rundlich vieleckig, 25 «, in den Ecken sehr stark
sternfg verdickt. Kuticula meist glatt. Unterbltr am Stgl
fehlen. Dioecisch in gemischten Rasen. Antheridien in kurzen,
meist endständigen Ährchen mit fast halbkugelig Kehöblten
Bltrn. © Hüllbltr grösser, 2-Steilig, dem Kelch lose aufrecht
anliegend. Hüllunterbltr lanzettlich, teilweise verwachsen. Kelch
schmal walzenfg bis keulenfg, an derrasch zusammengezogenen,.
faltigen Mündung in 10 kurze Lappen geteilt mit 1-3zelligen
Zähnchen. Sporen braun, feinwarzig 10 « ; Reife: Sommer — Herbst.
Keimkörner selten in gelbgrünen Häufchen an den oberen
Bltpitzen, 1—2zellig, vieleckig.
f. porphyroleuca Nees.
Die Zwischenform zu Ventricosa. Bltzellen stark verdickt,
Ber nie so sternfg. Q Hüllbltr 2 -4lappig; Kelchmündung mit
wenigeren, kurz dreieckigen Lappen und 1l- 4zelligen Yahnchen.
Von der Ebene- bis in die untere Alpenregion zerstreut:
A. Ho. Wb. Wf. Nj 2.
Subspec. longidens (Lindberg) Macoun.
Dunkelgrüne bis gebräunte Rasen auf Fels und morschem
' Holze, vielfach zwischen anderen Moosen. Stgl bis 6 cm lang,
- aufsteigend bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr sich kaum
deckend Elamiaikend, sehr schräg angeheftet, ‚sparrig seit-
wärts abstehend oder leicht vorwärts, flach, im. Umriss rundlich
rechteckig, an der Spitze durch Begire Behr !/, in 2 gerade:
abstehende, schmal länglichdreieckige bis hornartige stumpfliche
Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, dünnwandig mit leichten
Eckverstärkungen, 25 u. Dioecisch. Antheridien hinter bauchigen.
Bltrn in kurzen Ährchen, $ Hüllbltr ungleich 2-3lappig meist
noch + grob gezähnt. Kelch keulenfg an der breiten Mündung .
9-7 faltig' und lappig, mit 1-5zelligen Zähnen. Sporen hell-
braun 10 u. Reife im Sommer. Keimkörner reichlich an den.
a
obersten Bltspitzen heller oder ‘dunkler rötlich, I 2 zellig,
vieleckig
Zerstreut von der Bergregion bis in die obere Schneeregion:
As. W.WE£.R.
Subspec. confertifolia Schiffner.
Kleinere Pfl. in niederliegenden bis aufstrebenden Rasen
von braungrüner Farbe auf feuchtem Boden oder über anderen
Moosen in der Bergwelt. Stgl 1 - 3 cm lang, mehrfach gegabelt,
unterseits braun. Bltr dicht gedrängt, halbstglumfassend, kahnfg
gehöhlt, seitlich vorwärts abstehend, an der Spitze !/, weit-
winkelig eingeschnitten mit 2 kurzen dreieckigen stumpfspitzen
Lappen. Bltzellen derbwandig mit + verstärkten Ecken, 25 u.
g Hüllbltr sackig, tiefer eingeschnitten, 2 Hüllbltr 2-3 lappig.
Kelch tief gefaltet, an der kurzlappigen Mündung mit 1zelligen
Zähnen. Sporen 15 „, dunkelbraun, feinwarzig. Keimkörner
an den Bltzipfeln gelblichgrün bis rotbraun.
Zerstreut von der unteren Bergregion bis in die Schnee-
region, in Bayern noch nicht nachgewiesen, aber zu erwarten.
Subspee. longiflora (Nees) Schiffner.
Hygrophyte Form von gelbgrüner bis rötlicher Farbe über
und zwischen anderen Moosen oder auf feuchtem Boden. Stgl
meist länger als die Stammform, wenig verzweigt, unterseits
dunkelrot. Bltr lockerer oder gedrängt, quer halbstglumfassend,
rinnig gehöhlt, seitlich vorwärts abstehend, im Umriss rundlich ;
quadratisch, oft mit stärker bogiger Ventralseite, '/; weitwinkelig
in 2 breit dreieckige, eingekrümmte Lappen geteilt. Bltzellen
25 « mit schwachen Eckverstärkungen. &® Hüllbltr ungleich
2—-5lappig, oft gewellt. Kelch grösser, bis 5 mm hoch, walzenfg,
an der Spitze oft ausgebleicht, darunter rötlich oder bräunlich,
an der stumpf und wenigfaltigen Mündung fast ungeteilt und
mit kurzen Zähnen. Sporen 15 « braun, feinwarzig. Keimkörner
selten gelbgrün, 3 - 4eckig.
f. uliginosa Breidler Die Form mooriger und ähnlicher
Standorte. Bltr meist gedrängter, bleichgrün, fast breiter als
hoch, £ Hüllbltr wellig 2-3lappig; Kelch grün, eiläpehen bis
alle
Zerstreut von der Ebene bis zur Schneeregion, die Haupt-
form mehr in besonnten Lagen: A. Wb. Wf. Nj1.
Lophozia alpestris (Schleicher) Evans.
Mittlere Pfl. von dunkelgrüner bis braunroter Farbe auf
Erde und Fels des Berglandes, aber in Grösse und Färbung
sehr wechselnd. Stgl bis 4 cm lang, niederliegend bis aufrecht,
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unterseits braun bis rötlich, wenig verzweigt. Bltr sich leicht.
deckend, straff, schräge halbstglumfassend und etwas herab-
laufend, die unteren mehr seitlich leicht gekrümmt ausgebreitet,
die oberen leicht vorwärts gerichtet, im Umriss eirundlich, durch
eine meist halbmondfge Bucht seicht ('/;—!/s) eingeschnitten
mit spitzen oft eingekrümmten kurzen Abschnitten. Bitzellen
_ rundlicheckig mit starken bräunlichen Wänden, in den Ecken
nur schwach verdickt, 20 #, in den Lappen kaum kleiner.
Kuticula glatt bis rauh. Unterbltr am Stgl fehlend, Dioecisch
in getrennten oder gemischten Rasen. S Pfl. meist schmächtiger,
Antheridien in meist endständigen + 1Opaarigen Ährchen
sackig hohler Hüllbltr, deren Lappen eingekrümmt sind. 2
Hüllbltr grösser, > Steilig, ‚Unterbltr lanzettlich, oben 2teilig,
zum Teil verwachsen. Kelch länglich eifg, gegen die stumpf-
faltige, kurzgezähnte Mündung allmählich verengt. Sporen
braun, warzig, 10 u; Reife im Sommer. Keimkörner häufig,
in braunen bis roten Häufchen an den Spitzen der obersten
Bltr, 1—2zellig, unregelmässig 3—5eckig.
Von der Bergregion bis in die Schneeregion verbreitet: A..
Ho. W. Wf. R.Nj 2.
Subspecies Wenzelii (Nees) Stephani.
Form des sumpfigen oder moorigen Bodens in der Berg-
welt von gelb- bis braungrüner Färbung. Stgl 2-6 cm lang,
unterseits rotbraun, wenig: verzweigt, niederliegend bis auf-
steigend, Bltr locker gestellt, schlaff, schräge halbstglumfassend
und etwas herablaufend, leicht gehöhlt und seitwärts oder
‚etwas vorwärts abstehend, im Umriss rundlich quadratisch
‘oder breit rechteckig mit stark ausgebogenen Seiten, an der
Spitze stumpfweitwinklig oder bogig !/, eingeschnitten, Lappen
stumpf oder spitz breit-dreieckig, meist eingekrümmt. Bltzellen
rundlicheckig mit + verstärkten Ecken, 25 «, in den Spitzen
wenig kleiner. Kuticula glatt. Unterbltr fehlend, in den Blüten-
ständen klein, lanzettlich 2teil. Dioecisch. Antheridien in +
»paarigen NTSEhER tiefer geteilter, bauchiger Hüllbltr. © Hüll- -
'bltr wenig grösser, 2—3teilig. Kelch ei- oder. birnfg, an der
4 -5faltigen Mündung kurz gezähnt. Sporen rotbraun, fast
glatt 10 u. Keimkörner an den obersten Blattspitzen 1—2zellig
unregelmässig höckerig, gelbgrün
Von der Bergregion bis zur Schneeregion zerstreut: Am.Wb.
-Lophozia bicrenata (Schmidel) Dumortier.
Kleine Pfl. in gelbgrünen bis gebräunten Herden auf
sandigem, tonigem Boden. Stgl dick, 1 cm lang, niederliegend
6
BB
mit aufsteigender Spitze. Bltr gedrängt, schief bis quer ange-
heftet, aufwärts abstehend, im Umriss kreisrund, bis eirundlich,
oben durch eine weitwinklige Bucht '/; in 2(—3) kurze, spitz
dreieckige Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig mit durch-
scheinenden starken Wänden und Ecken, 25 uw, am Rande nur
wenig kleiner. Kuticula rauh. Unterbltr am Stgl fehlen. Pa-
roeceisch, selten autoecisch mit Ö' Sprossen unter dem Kelche.
Antheridien hinter eng gedrängten, ungleich 2teiligen und oft
noch gezähnten Hüllbltrn unterhalb der © Hüllbltr. Diese
grösser, 2—3lappig, derb gezähnt, nur den Kelchgrund um.
fassend. Hüllunterbltr klein, tief 2teilig, + verwachsen. Kelch
- gross, aufrecht, grün bis rot, ‚oben tief faltig, an der meist
ausgebleichten Mündung gelappt und gezähnt. Sporen rotbraun,
warzig, 12 u. Reife im Herbste oder meist erst im Frühling.
Keimkörner an den Gipfelspitzen in rötlichen Häufchen, 1—2zellig,
vieleckig. |
Verbreitet in der Ebene und Bergregion, selten in die Vor- _
alpenregion aufsteigend: Ho, Hu. W. Wf. Wfr. Nj. Nk. Die zer-
-drückte frische Pfl. riecht scharf! ®
Lophozia excisa (Dickson) Dumortier. '
Kleine Pfl. in grünen bis gebräunten Rasen auf Erde. Stgl
!a—2 cm lang, kriechend mit aufsteigenden Spitzen, unter
. diesen oft mit büscheligen Sprossen. Bltr unten lockerer ge-
stellt, gegen die Spitze grösser und dichter, fast quer angeheftet
und seitlich abstehend, im Umriss + kreisrundlich (fast breiter
als hoch), an der Spitze I stumpfweitwinklig eingeschnitten
mit 2(-3) oft ungleichen, gewellten Lappen. Bltzellen 4 - 6eckig,
zartwandig mit kaum verstärkten Ecken, 25 «, in den Lappen
wenig kleiner. Kuticula glatt. Unterbltr fehlen. Paroecisch.
Hüllbltr unter den 9, kaum gehöhlt, oft 3lappig, der Dorsal-
lappen. aufgebogen und oft noch mit einem Zahne. © Hüllbltr
grösser, mehr breitrechteckig, an der Spitze tief ungleich
2—3lappig und oft noch stumpf gezähnt, dem Kelchgrunde
aufrecht + anliegend, Hüllunterbltr lanzettlich, 1—2teilig. Kelch
aufrecht, dick eifg, oben tief faltig, an der schwach zusammen-
gezogenen. Mündung gelappt und kerbig gezähnt. Sporen rot-
braun, warzig, 15 », Reife im Herbste. und. Frühling. Keim-
könfen selten an den Gipfelspitzen, rotbraun, 1-—2zellig vieleckig- |
f. arenaria Nees. !/,;, cm: hohe, meist nur in kleinen Herden
bei einarider stehende Pfl. auf trocknerem Boden; Oberlappen
der oberen Bltr häufig nach oben gekehrt, und mit: 'einem:
ig
rn ed
Zähnchen am Grunde, Hüllbltr 2—-4lappig, Kelch walzenfg,
weit vorragend.
f. Limprichtii Lindberg. Kleine, kaum !/2 cm lange, oft ge-
bräunte bis purpurne (Sonnen-?) Form. Bltr dicht gedrängt
vorwärts stehend, nicht wellig. Kelch klein, walzenfg oft rot,
Hüllbltr nicht wellig, den Kelchgrund eng umschliessend.
f. eylindracea Dumortier. Schlaffe bis 2 cm lange, zwischen
anderen Moosen oder im Schatten kriechende Form. Bltr locker
gestellt, stark abstehend bis zurückgebogen Kelch keulenfg,
nur im oberen Drittel leicht faltig, an der Mündung länger
gezähnt. Hüllbltr nur lose anliegend, + grob gezähnt.
f.laxa Nees. Zwischen und über anderen Moosen kriechende,
verlängerte Form, Bltr lockerer gestellt, Kelch eifg.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut. Die
yerschiedenen Formen oft untereinander gemischt: Ho. Hu. W.
Wf£. Nj. Nk.
Lophozia Mülleri (Nees) Dumortier.
Sehr veränderliche Pfl. in meist ausgedehnten Rasen von
dunkelgrüner bis gebräunter Farbe, fast nur auf kalkhaltigem
Boden und Gestein. Stgl 1-4 cm lang, kriechend bis aufrecht,
wenig verzweigt. Bltr locker bis gedrängt, sehr schief an-
geheftet, kaum herablaufend, seitlich ausgebreitet oder dem
Stgl zugebogen, im Umriss länglich eifg, oben '/, durch eine
weite, meist stumpfe oder bogige Bucht in 2 meist ungleiche,
spitz dreieckige Lappen geteilt. Bltzellen 25—30 #, rundlich-
eckig, in den Ecken nicht oder + stark verdickt. Kuticula
warzig. Unterbltr klein, pfriemlich bis lanzettlich, oft ungleich
gespalten und gezähnt. Dioecisch. Antheridien in meist end-
ständigen Ährchen von bauchigen Hüllbltrn, die dorsal einen
dritten eingeschlagenen Lappen tragen. Q Hüllbltr grösser, aus
umfassenden Grunde abstehend, etwas tiefer 2—3lappig, ganz-
randig oder + gezähnt; Unterbltr 2teilig lanzettlich mit wenigen
Seitenzähnen. Kelch walzenfg, an der plötzlich zusammenge-
zogenen, 3—5lappigen Mündung mit langen Zähnen, die vor
der Reife zu einem aufgesetztem Röhrchen vereint sind Sporen
‚rotbraun, feinwarzig, 12 u. Keimkörner unbekannt.
f. Libertae Hübener Grössere. Form. Hüllbltr dicht und
- dornig gezähnt, auch die anstossenden Stglbltr noch + gezähnt.
f. rigida Bernet Mittlere Pf. Stgl aufrecht; Bltr + einseits-
wendig, Zellwände dünn ohne Hokverstärkungen, Hüllbltr ganz-
randig.
0%
reg
f. teres Nees Grössere und kleinere Formen mit drehrund-
beblätterten Stgln, indem in feuchtem Zustande die dicht
stehenden Bltr oben zusammen neigen und ihre Bereey ein-
krümmen.
f. gracilis Bernet Kleine und kleinste Formen mit ver-
längerten schlaffen Stgln, klein und locker beblättert, Zell:
ecken kaum verstärkt. |
- f. pumila Nees Zwergformen, dicht und KEANE, Bltr
aufrecht, Zellecken + verstärkt.
In Kalkgebieten von der Ebene bis zur Schnee eiln ver-
breitet: A. Ho. Hu. Nj 1 und 2.
Lophozia badensis (Gottsche) Schiffner
(L. acuta Nees)
Kleinere Pfl. in trübgrünen bis gebräunten Rasen auf kalk-
haltiger Unterlage, habituell von Formen voriger Art nicht zu
unterscheiden. Stgl ',—1 cm lang, niederliegend bis aufstei-
gend, kaum verzweigt, Bltr sich + deckend, schief angeheftet,
kaum herablaufend, leicht gehöhlt vorwärts gerichtet, im Um-
riss breitrundlich, durch seichten (!/;), spitzen oder bogigen
Einschnitt in 2 kurz dreieckige, spitze oder stumpfe, zusammen-
neigende Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, dünnwandig
mit geringen Eckverstärkungen, 35 #„. Kuticula fast glatt,
Unterbltr fehlen, meist sogar auch in der 2 Blüte. Dioecisch
in gemischten Rasen. Antheridien in kurzen, endständigen
Ährchen, die sich kaum von sterilen Ästen unterscheiden,
Hüllbltr en gehöhlt, dorsal mit einem dritten eingebogenen
Lappen. @ Hüllbltr kaum grösser, aber etwas tiefer geteilt,
ganzrandig oder leicht buchtig. Kelch walzenfg, oben faltig
und rasch zusammengezogen, in 4 Lappen geteilt, die vor der
Reife ein kleines Röhrchen bilden, das am Rande nur gekerbt
erscheint. Sporen rotbraun, fast glatt, 12 «; Reife im Sommer.
In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Voralpenregion
verbreitet; A. Ho. Nj. 1. N
Lophozia Hoınschuchiana (Nees) Macoun
(L. bantryensis Steph.)
Derbere, grössere Pfl. in dunkelgrünen, fettglänzenden Rasen
auf nassen oder moorigen Stellen im Gebirge. Stgl bis 8 cm
lang, aufsteigend bis aufrecht, meist wenig verzweigt. Bltr.
gross, sehr schräg angeheftet, etwas herablaufend, sich nur
wenig deckend, seitlich ausgebreitet, im Umriss hoch recht-
eckig, der Dorsalrand schief und fast gerade, der Ventralrand
ausgebogen, an der Spitze bogig oder stumpf weitwinklig zu
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ı/, in 2 kurz breitdreieckige, meist spitze Lappen geteilt. Blt-
zellen rundlicheckig, -dünnwandig mit schwachen Eckver-
stärkungen, 35 «. Kuticula warzig, Unterbltr klein, pfriemlich-
lanzettlich, 1—2teilig, + gezähnt. Dioecisch in getrennten
Rasen. Antheridien in kurzen Ähren bauchig hohler Bltr mit
grossem eingebogenem dorsalem Zahne. % Hüllbltr den Stgl-
bltrn fast gleich nur weniger tief geteilt und aufgerichtet,
Hüllunterbltr wenig grösser. Kelch ei- bis walzenfg, an der
Afaltigen und gelappten Mündung kurz fingerfg gezähnt.
Sporen braun, I2 «. Reife im Sommer. Keimkörner. unbe-
kannt. Zumeist nur auf kalkhaltiger Unterlage von der Berg-
region bis in die Schneeregion zerstreut: A. Ho..
Lophozia heterocolpa (T'hedenius) Howe
Mittlere Pfl. von gelbgrüner bis brauner Farbe meist nur
zwischen anderen Moosen. Stgl kriechend bis aufrecht, wenig
verzweigt, an der Spitze häufig aufrechte, dreireihig klein-
- blätterige Sprosse. Stglbltr sich deckend, schräg angeheftet,
seitlich leicht zurückgekrümmt abstehend, im Umriss eifg mit
- stärker ausgebogener Dorsalseite, an der Spitze !/, spitz bis
bogig eingeschnitten mit 2 kurz dreieckigen, stumpfen Lappen.
Bitzellen rundlich vieleckig mit sehr starken, sternfgen Eckver-
dickungen, 25 «. Kuticula warzig. Unterbltr pfriemenfg, 1
bis. 2teilig, am Grunde beiderseits mit einem Zahne. Die
Sprossbltr schmal und lang rechteckig, gehöhlt, an der Spitze
unregelmässig ausgenagt. Dioecisch. 2 Hüllbltr grösser, breit
rechteckig, ungleich 2-3teilig, Kelch eifg, an der Mündung
kerbig gezähnt. Sporen und Z Pfl. unbekannt. Keimkörner
an der Spitze der Gipfelbltr oder meist auf den Bltspitzen der
kleinen Sprosse in rotbraunen Häufchen, länglich-oval, 2zellig,
in der Mitte leicht eingeschnürt. Von der Ebene bis in die
obere Alpenregion in Kalkgebieten zerstreut: Aa. As.
Gymnocolea inflata (Hudson) Dumortier Ä
Kleine bis mittlere Pfl. in dichten dunkelgrünen bis bräun-
lichen und schwärzlichen Rasen auf moorigem Boden oder in
schwimmenden, fettglänzenden Polstern auf Sumpfwasser. Stgl.
meist nur + 3 cm lang, dünn, niederliegend bis aufrecht, fast
unverzweigt, aber mit Ennoyationenkprossen. Bltr locker ge-
stellt, unten schief, oben mehr quer angeheftet, seitlich ausge-
breitet oder aufwärts abstehend, im Umriss eirundlich mit ver-
engerter Basis, oben durch einen engen, stumpfen Einschnitt
ı/, in 2 eifge, abgerundete, oft zusammenneigende l,appen ge-
teilt. Bitzellen rundlicheckig, + bräunlich diekwandig mit
RE
leicht verstärkten Ecken, 25 u. Kuticula meist glatt. Unter-
bltr gewöhnlich ganz fehlend, nur selten am Grunde der Äste,
klein, lanzettlich. Dioeeisch in getrennten oder gemischten
Rasen. Antheridien in gedrängten Ähren breiter, stark bau-
chiger Hüllbltr, © Hüllblätr oft kleiner als die Stelbltr, tiefer
geteilt. Unterbltr klein zungenfg. Kelch ganz frei, birnen-
oder keulenfg, ungefaltet, an der Mündung ion kurz
gezähnt. Kapsel länglich oval, rotbraun; Wandung 2schichtig,
meist nur mit knotigen Verdickungen. Sporen hellbraun, fein-
warzig, 14 u; Reife im Sommer. Elateren mit rotbrauner
Doppelspirale. Vegetative Vermehrung durch die abfallenden
und Sprossen treibenden, steril gebliebenen Kelche; Keim-
körner sehr selten auf schmächtigen, kleinblätterigen Sprossen,
gelbgrünlich, dreieckig bis trapezisch mit abgerundeten Ecken,
zweizellig. Vielgestaltig, aber ohne scharfe Grenzen.
f. compacta Nees Kümmerformen auf trocknerem Boden
und Gestein. Pfl. oft nur wenige mm lang, dicht beblättert,
Bltr aufgerichtet, hohl, fast breiter als lang.
f. hercynica Hübener Aufrechte, dichte Rasen bis 5 cm
hoch. Biltr dicht gestellt, Lappen stark eingekrümmt.
f. laxa Nees Stgl dünn und verlängert, Bltr entfernt ge-
stellt, schlaff, länglich, Zellen dünnwandig.
f. natans Schiffner Das Extrem der f. laxa, freischwimmend.
Stgl. sehr verlängert, meist ganz et, Bltr entfernt
gestellt, fast flach ausgebreitet, meist etwas grösser.
f. heterostipa Lindberg Neben Seitenästen auch locker be-
blätterte Sprosse aus der Stglunterseite.
Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut: Aa.
Am. Ho. W. Wf£. Nj. Nk.
Anastrepta orcadensis (Hooker) Schiffner |
Stattliche Pfl. in dunkelgrünen bis gelb- und schwarz-
braunen Polstern oder nur mit anderen Moosen gemischt auf
Fels und Moorboden der Berge. Stgl bis 1 dem lang, auf-
steigend bis aufrecht, fast unverzweigt. Bltr locker bis ge-
drängt, mit der dorsalen Hälfte schief, mit der ventralen Hälfte
quer angeheftet, leicht zurückgebogen seitlich abstehend, der
Ventralrand durchaus umgebogen, im Umriss eifg mit ver-
breitertem Grunde, an der Spitze sehr seicht stumpflich ge-
buchtet mit 2 (—3) kleinen, ungleichen, stumpfen Abschnitten.
Bltzellen rundlicheckig, derbwandig mit verstärkten Ecken,
15 „; Kuticula glatt. Unterbltr haar- bis pfriemenfg, men
nur in der Gipfelknospe erhalten. Dioecisch in getrennten
. REN en:
Rasen. c Hüllbltr bauchig hohl mit einem breiten Zahne an
der dorsalen Basis in mittel- oder endständigen, + 8paarigen
Ähren. 2 Hüllbltr in 2 und mehr schmale, spitze Lappen ge-
teilt mit nicht ungerollten Rande; Unterbltr eifg, 2teilig. Kelch
breit keulenfg, oben stumpf 4kantig, nur an der Spitze ge-
faltet und an der rasch zusammengezogenen Mündung gezähnt.
Kapsel länglich oval, schwarzbraun; Wandung 5schichtig mit
starken Ringverdickungen: Sporen rotbraun, feinwarzig, 10 u,.
Reife im Spätsommer. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale.
Keimkörner in rotbraunen Häufchen an den Bltzipfeln, bes. in
der Gipfelknospe, 2zellig, vieleckig.
5 Färbung und Grösse sehr wechselnd:
f. attenuata Nees Schmälere Kiüimmerform trockenerer Stand:
orte; starr, gebräunt, dicht kleinblätterig, reichliche Keim-
| körnerbildung,
f. elongata Schiffner 1 dem lange Schattenform, blassgrün,
locker beblättert, Bltr mit der vorderen Hälfte wagrecht, ab-
stehend.
f. grandifolia Schiffner Form feuchtschattiger Orte, 1 dem
lang, grün, Bltr gross, + 2zellig abstehend.
f. paludosa Schiffner Moorform, nicht verlängert, '/, dem,
Stgl dick, Bltr gross, abstehend und verbogen, grün und brü-
chig, Zellen dünnwandiger.
Von der unteren Bergregion bis in die Schneeregion Zer-
streut: A. W. Wf.
Plagiochila asplenoides (L.) Dumortier
Mittlere bis grosse Pfl. in lockeren, dunkelgrünen Polstern
auf Erde, Fels und Baumrinde. Stgl rhizomartig kriechend
mit zahlreichen aufsteigenden bis aufrechten, wenig verzweigten
Sprossen von 2-10 cm Höhe. Bltr unten lockerer, oben etwas
dichter, wechselständig, den Stgl zweiseitig schief umfassend und
dorsal etwas herablaufend, meist mit rückgebogener Spitze
seitlich abstehend, im ee rundlich eifg, rings (am Dorsal-
rande oft weniger) + kurz gezähnt. Bitzellen rundlicheckig;-
am Rande wenig kleiner und quadratisch, meist mit leicht ver-
stärkten Wänden und Ecken, 30 u. Kuticula feinwarzig. Die
kleinen fadenfgen Unterbltr meist nur in der Gipfelknospe vor-
handen. Dioecisch meist in getrennten Rasen. Antheridien
in end- oder mittelständigen (oft mehrere hintereinander), zu-
gespitzten Ähren von gedrängten, kleineren und meist unge-
zähnten, bauchigen Hüllbltrn. 2 Hüllbltr unverändert, den.
Kelch ar ganz frei lassend. Kelch aus rundlicher Basis oben
von beiden Seiten flach zusammengedrückt und vor dem Kapsel-
austritte mit einer schiefen Falte herabgebogen. Kapsel oval,
purpurbraun; Wandung 7 —8schichtig mit Halbringfasern. Sporen
rötlichbraun, glatt 15 v. Elateren mit Doppelspirale.. Keim-
körner unbekannt.
In mannigfaltigen Wuchsformen von der Ebene bis in die
untere Schneeregion in allen Gebieten vörbreiet, Sporenreife
von Mai bis September je nach Lage. |
f. minor Lindenberg Kleinere, nur 1-3 cm "hohe: Formen
trockenerer Standorte.
f. devexa Carrington Aufrechte, hellgrüne, irdere Rasen,
Bltr. dicht, reich gezähnt und einseitswendig.
f. humilis Nees Kleine Pfl. bes. an senkrechten Felswänden,
Äste der Unterlage + enge angeschmiegt =. selbst end
wärts, Bltr weniger gezähnt. |
f. porelloids (Torrey) Schiffner I mit völlig ganz-
randigen Bltrn; bei der Weiterentwicklung und Bildung ge-
en Bltr bergen in die f. hrterophylla Nees.
—£. riparia- Breidler Schlaffere Wasserformen bes an den
Ufern der Bergwässer, Bltr wenig gezähnt. |
f. maior Nees Hypertrophe, grosse Formen feuchtschattiger
Orte, 10-15 cm hoch und !/, cm breit, Bltr entfernt gezähnt
Pedinophyllum interruptum (Nees) Lindberg
Mittlere Pfl meist in flachen Rasen von grüner bis gelb-
lich-grüner Farbe, fast nur auf Kalkgestein. Stgl und Äste
+ reich verzweigt, niederliegend. Bltr sich teilweise deckend,
.sehr- schief angeheftet, nicht herablaufend, seitlich flach aus-
gebreitet, an den jüngsten Teilen + ehe im Umriss eifg
bis gerundet rechteckig, an der Spitze Ei oder seicht
bogig eingeschnitten, wenig gezähnt bis ganzrandig. Bltzellen
rundlicheckig, am Rande wenig kleiner und 4eckig, dünn-
wandig mit kaum vertärkten Ecken, 25 «. Kuticula glatt.
Unterbltr sehr klein, pfriemenfg, nur in den jüngsten Trieben
noch vorhanden. A Antheridien in meist mittel-
ständigen Ährchen von 4--5paarigen, seicht eingeschnittenen
Bltrn, deren dorsale Hälfte zu einem Sacke eingebogen ist 9
Hüllbltr kaum von den Stglbltrn verschieden, den Kelch nur‘
halb deckend. Kelch wenig länger als dick, oben von beiden
Seiten zusammengedrückt und an der meist nur schwach ge-
kerbten Mündung leicht umgebogen. Kapsel oval, rötlich- _
braun; Wandung 5schichtig, aussen mit knotigen Verdickungeır,
BR
innen mit Halbringfasern. Sporen lichtbraun, glatt, 15 «.
Elateren mit rotbrauner Doppelspirale..e Keimkörner unbekannt.
Sporenreife: Frühling-Sommer. Von der Ebene bis in die
obere Alpenregion zerstreut in Kalkgebieten: A. Ho. (Wf.)
Nj. 1..(Nj. 2). Nm.
Leptoscyphus Mitten
(Leioscyphus Aut.)
Meist kräftige Pfl. von grüner bis purpurner Farbe, viel-
fach in gedrängten Rasen. Stgl aufsteigend bis aufrecht, meist
wenig verzweigt. Bltr meist sich etwas unterschlächtig deckend,
wechselständig, ungeteilt und ganzrandig, rundlich bis spitz
_ eifg mit grossen derbwandigen Zellen. Unterbltr stets vor-
handen, dreieckig-lanzettlich. Dioecisch in gemischten Rasen,
cf Blütenstände ährenfg mit 5--7 querangehefteten, gedrängten,
bauchigen mittelständigen Hüllbltpaaren. 2 Hüllbltr einpaarig,
den Stglbltrn gleich, den Kelch nur an der Basis umfassend,
mit der oberen Hälfte abstehend. Kelch eilänglich, an der
Mündung verengt und von den Seiten her zusammengedrückt
zweilippig, quergestutzt, vor dem Sporogonaustritte leicht um-
gebogen. Kapsel oval, dunkelbraun: Wandung 4schichtig,
aussen mit Verdickungsleisten, innen mit Halbringfasern. Sporen
lichtbraun, ‘dicht warzig, 20 u. Reife im Sommer. Elateren
mit rotbrauner Doppelspirale. Keimkörner randständig an den
Bltrn, gelbgrün bis-purpurn, 2zellig, meist oval. |
Kuticula dicht warzig, Bltrand durch die rundlichen, blasig
.aufgetriebenen Zellen crenuliert, Kelchmündung gezähnt, zu-
meist auf Holz und Fels Taylori
Kuticula glatt, Bltrand eben, Zellen nicht blasig, Kelch-
mündung nur gekerbt, fast nur auf feuchtem, moorigem Boden
anomalus
Leptoscyphus Taylori (Hooker) Mitten.
Meist tiefe, dichte Polster von dunkelgrüner bis blauroter
Farbe auf feuchtem Fels, morschem Holze, selten auf Moor-
boden. Stgl bis 1 dem lang, aufrecht bis mehr niederliegend,
+ verzweigt. Bltr sich deckend, schräge bis quer angeheftet,
_ dorsal etwas herablaufend, bogig seitlich abstehend, an der
4 Rat DEZE
Stgispitze aufwärts gerichtet, im Umriss kreisrund bis breiteifg,
am Rande bogig crenuliert. Bltzellen gross, 40 u, am Rande
wenig kleiner, linsenfg, so dass die Oberfläche höckerig er-
scheint, dickwandig mit starken, sternfgen Ecken. Kuticula.
faltig rauh. Unterbltr lanzettlich. Kelch unten aufgeblasen
eifg, oben kielig zusammengedrückt an der Mündung mit 2
bis 5 Zellen langen Zähnen. Keimkörner an kreisrundlichen
Bitrn meist schmächtigerer Pfl., braungrün, 1- 2zellig.
f. demissus Schiffner. Niederliegende, infolge der reich-
licheren Verästelung verworrene Rasen.
f. uliginosus Schiffner. Wasserform ohne wesentliche Ände-
rungen, Kuticula im vorderen Teile des Blattes glatt
Von der obenen Ebenenregion bis in die untere Alpen-
region zerstreut: A. Ho. Wb. Wf.
Leptoscyphus anomalus (Hooker) Lindberg.
* Mittlere Pfl. zwischen Sumpfmoosen oder in flachen Rasen
von hellgrüner bis rötlichbrauner Farbe auf Sumpf- und
Moorboden. Stgl meist nur 2-5 cm lang, wenig verzweigt,
kriechend bis aufsteigend. Bltr stark genähert, schief angeheftet,
dorsal kaum herablaufend, leicht gehöhlt seitlich oder vor-
wärts abstehend, im Umriss eirundlich bis kreisrundlich, an
den Gemmensprossen schmal spitz-eifg, am Rande eben. Blt-
zellen 50 «, rundlicheckig mit + starken Ecken. Kuticula
glatt. Unterbltr dreieckig-lanzettlich. Kelch wie bei Taylori,
nur an der Mündung bloss wellig gekerbt. Keimkörner ku-
gelig oder oval, 2zellig, in rötlichen Häufchen an den Spitzen
Jänglich-eifger Bltr mit langgestreckten, wenig verdickten
Zellen.
Vielgestaltig, aber doch ohne scharfe Scheidung:
I. f. rotundifolius Nees. Alle, auch die obersten Bltr rund-
lich und ohne Keimkörnerbildung.
subf. parvifolius Schiffner. Klein und kleinblätterig, Bltr
eng gedrängt; Trockenform.
subf. subremotus Schiff. Stgl verlängert, Bltr + locker ge-
stellt, Zellecken verstärkt: zwischen See 0
subf. elongatus. Das Extrem davon: Stgl sehr verlängert,
+ 1 dem, Bltr entfernt gestellt. Eckverdickungen reduciert:
zwischen hohen Sumpfmoosen.
Il. f. gemmiferus. Die oberen Bltr spitz eilänglich mit Keim-
körnerbildung.
subf. arenicolus Schiff. Kleinste, kaum 1 cm lange, nieder-
liegende Form auf feuchtem Sande:
subf. turfosus Schiff. Höher und grösser, enge beblättert;
auf Moorboden und über Sumpfmoosen.
subf. laxus Schiff. Verlängert und entfernt beblättert;
zwischen Sphagnen u. ä.
subf. submersus Schiff. Aufrecht untergetauchte Rasen,
grossblätterig. |
gr;
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut:
A. Ho. Wb. Wf. Nj 1 und 2. Nk.
Lophocolea Dumortier.
Lockerrasige, hell- bis gelblichgrüne Überzüge auf Erde
und morschem Holze. Stgl kriechend, + verzweigt. Bltr
wechselständig, schräge angeheftet, dorsal + herablaufend,
seitlich ausgebreitet, meist 2teilig. Bltzellen meist zartwandig.
Unterbltr stets vorhanden, 2—-4teilig. Blütenstand ein- und
zweihäusig. © Blüte am Ende von Haupt- und Nebensprossen,
Hüllbltr den Stglbltrn ähnlich aber grösser und tiefer geteilt,
dem Kelche anliegend. Hüllunterbltr ebenfalls grösser. Kelch
eylindrisch, oben scharf ökantig, an der weiten Mündung
dreilappig und + gezähnt. Kapsel oval; dunkelbraun; Wandung
4--5schichtig, Aussenschicht mit Kknotigen Verdickungen so
dick wie alle Innenschichten mit Halbringfasern. Elateren mit
rotbrauner Doppelspirale. Keimkörner nur bei L.minor bekannt.
I. Bltr 2gestaltig: unten eingeschnitten 2lappig, oben nur
seicht ausgerandet oder quergestutzt heterophylla
II. Bltr gleichartig.
x Bltr an der Basis nicht verbreitert, im Umriss recht-
eckig, sich kaum deckend, am Rande durch Keimkörnerbildung
meist ausgefressen gezähnt, kleinste Art auf Kalkboden
minor
xx Bltr an der Basis fast so breit als lang, im Umriss
trapezfg, sich £ deckend.
OÖ Autoeeisch. Bltr gegen die Spitze beiderseits gleich
verschmälert mit 2 tieferen, fast gleich grossen lanzettlichen
Abschnitten. cuspidata
CO Dioeeisch. Bltr nach der Spitze. einseitig mehr ver-
schmälert mit 2 + ungleichen, kurz dreieckigen Abschnitten
bidentata.
Lophocolea bidentata (L.) Dumortier.
Mittlere zarte Pfl. von bleichgrüner Farbe in lockeren
Rasen oder zwischen Gras und Moos kriechend. Stgl + 5 cm
lang, niederliegend bis aufsteigend, + gabelig verzweigt. Bltr
sich nur leicht deckend, schief angeheftet, dorsal weit herab-
laufend, seitlich flach ausgebreitet, im Umriss trapezfg mit
leicht ausgebogenen Seiten, an der Basis breiter als lang,
gegen die Spitze bes. mit dem dorsalen Rande. verschmälert,
durch rundliche oder stumpfliche Bucht '!/ in 2(—3) ungleiche,
dreieckig kurzgespitzte, meist divergierende Lappen geteilt.
Bltzellen durchscheinend, dünnwandig ohne Eckverstärkungen,
BB
25 «. Kuticula glatt. Unterbltr vom Stgl abstehend, die beiden 3
tief geteilten, spreizenden Lappen noch einmal weniger tief
geteilt oder nur mit je einem seitlichen Zahne. Dioecisch in
getrennten oder gemischten Rasen. Antheridien in end- oder
mittelständigen Ährchen, Hüllbltr etwas kleiner als die Stgl-
bltr, ungleicher 2teilig, am Grunde sackig gehöhlt. 2 Hüllbltr
länglich-eifg mit 2 langen, schmalen Abschnitten, Unterblt
ebenso gestaltet und teilweise verwachsen. Kelch länglich:-eifg
dreikantig, tief 3lappig, Lappen + kurz 1—2zellig Berne |
Sporen braun, glatt 18 u; Reife im Frühling.
Je nach a Set erältsessen bes. ın der Grösse der
Bltr sehr wechselnd, aber ohne schärfere Grenze; am meisten
differiert:
f. rivularis Raddi. Untergetauchte se Pf. Ka
und grossblätterig, lose kriechend oder ganz aufrecht bis
flutend, Bltr nicht durchscheinend, sondern dunkelgrün, trocken
leicht brüchig.
var. ciliata Warnstorf.
Dichte, meist dunkelgrüne Rasen zumeist auf Nadelwald:
boden. Stel + reich verzweigt, kriechend. Bltr im Umriss mehr
breitrechteckig, weil an der Spitze nicht so stark verschmälert,
dort in 2 - 4 lanzettliche, schmalspitze Lappen geteilt. 2 Hüll-
bltr meist noch weiter gezähnt. Kelchmündung + reich mit 3
bis 8 Zellen langen Zähnen. Steht habituell der L.cuspidata.
sehr nahe. Nachdem aber bisher nur Kelche mit unbefruch-
teten Archegonien bekannt sind und die Z Organe noch ganz
unbekannt, wird sie zur dioecischen L.bid. gezogen, mit der
sie auch durch Mittelformen verbunden ist und so wieder
beide Arten verbindet.
In der Ebene und Bergregion verbreitet in allen Gebieten,
selten in höheren Lagen und selten im Frühlinge fruchtend.
Lophocolea cuspidata Limpricht..
Kleine bis mittlere Pfl. in sattgrünen bis gelblichen Uber
zügen auf feuchten Felsen und moderigem Waldboden. Stgl
+ 3 em lang, durch abstehende Sprosse oft reich verzweigt,
kriechend aufsteigend. Bltr sich’ !/; deckend, schräge ange-
heftet, dorsal etwas 'herablaufend, im Umriss trapezfg, am
Grunde fast so breit als hoch, gegen die Spitze beiderseits
fast gleichmässig verschmälert, durch eine meist weitrund-
liche Bucht !/s in 2 spitzlanzettliche, aufrechte oder gespreizte
Lappen geteilt. Bltzellen weniger durchsichtig, dünnwandig -
in.den Ecken kaum verstärkt, 30 u. Kuticula glatt. Unterbltr
= |
-
— IE
abstehend, tief 2- und mehrteilig, lanzettlich spitz. Autoecisch.
Antheridien auf Seitenästen in endständigen 5—Spaarigen
Ährchen, Hüllbltr kleiner, ungleich 2teilig, am Dorsalgrunde
sackig vertieft und eingebogen. ® Hüllbltr schmäler und
länger als die Stglbltr, bis '/; in 2 lange schmale Zipfel ge-
teilt, dem Kelche 3/, anliegend; Hüllunterbltr ähnlich. Kelch
eylindrisch, längs dreikantig, an den Kanten + geflügelt und
zuweilen gezähnt, Mündung dreilappig, ausgeschweift ungleich
lang gezähnt. Sporen braun, glatt 15 «; Reife im Spätfrühling,
Je nach den Standortsverhältnissen ohne scharfe Grenzen
sehr veränderlich:
f. parvifolia K. Müller. Kleinere Pfl., oft + braungrün, Bltr
sich kaum deckend, nur halb so gross als bei der typ. Form,
seitlich vorwärts gerichtet oder gegen einander neigend, Aus-
. ‚schnitt nur seicht, Zellen 25 u mit schwachen Eckverdickungen.
f. Limprichtii Schiffner. Die gedrängtrasige, dichtbeblätterte,
mittelgrosse, grüne Form der feuchten Felsen.
f. luxurians Schiff. Die lockerrasige, hellgrüne, verlängerte
und üppigere Form feuchten Waldbodens.
f. aquatica. Frei im Wasser schwimmend, Stgl verlängert,
+ locker beblättert, Bltr grösser als bei den Landformen,
trocken unansehnlich gebräunt und gebrechlich.
f. grandiretis Schiff. Gross und grosszellig, 40—50 u. (Bisher
' aur in Frankreich.)
In der Ebene und Bergregion zerstreut: Ho. W. Wf. R.
Nj 1 und 2.
Lophocolea heterophylla (Schrader) Dumortier.
Kleinere Pfl. in gelb- bis dunkelgrünen Überzügen auf
. morschem Holz und Waldboden. Stgl + 2 cm lang, kriechend,
= unregelmässig ästig. Bltr sich nur leicht deckend, schräg
angeheftet, kaum herablaufend, seitlich ausgebreitet oder leicht
vorwärts gerichtet, im Umriss rechteckig, am unteren Stglteile
- tief spitzwinklig weit eingeschnitten mit 2 kurz dreieckigen,
spitzen oder stumpfen Lappen, im oberen Teile nur + seicht
- ausgerandet mit abgerundeten. Ecken. Zellen meist durch-
scheinend, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken. 20 u.
Kuticula meist glatt. Unterbltr wenig abstehend, tief 2teilig
mit spitzlanzettlichen, an der Aussenseite oft noch einmal
‚gezähnten Abschnitten. Paroecisch und autoeeisch. Antheridien
in den Bltachseln unter der 2 Blüte oder an seitlichen Ästen;
Hüllbltr am dorsalen Grunde taschenfg mit 1—2 Seitenzähnen.
© Hüllbltr länger, ‘zungenfg, dem. Kelch anliegend, an der
= >
verbogenen Spitze kurz und ungleich 2- und mehrlappig;
Hüllunterbltr fast gleich gross, tief 2teilig und seitlich gezähnt.
Kelch fast bis zum Grunde scharf dreikantig, die dreilappige
Mündung grob gezähnt. Sporen hellbraun, glatt, 10 u.
Vielgestaltig, oft im gleichen Rasen eigen? Wuchs-
formen bei einander; eine der extremsten davon ist
f. aquatica Im Wasser untergetaucht bis frei schwimmend,
Stgl starr, verlängert, Bltr dunkelgrün, fast alle nur leicht
ausgerandet, trocken sehr brüchig.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion verbreitet
in allen Gebieten; Sporenreife vom Frühlinge bis zum Herbste.
Lophocolea minor Nees.
Kleine Pfl. in gelbgrünen Überzügen, fast nur auf kalk-
haltigem Boden. Stgl zart, bis 2 cm lang, kriechend bis auf-
steigend, meist + reich. verästelt. Bltr sich kaum oder gar
nicht deckend, sehr schräg angeheftet, nicht herablaufend, im
Umriss eifg-rechteckig, an der Spitze durch einen seichten,
stumpfen Einschnitt in 2 kurz dreieckige, spitze oder stumpfe
Lappen geteilt, am Rande oft durch Keimkörnerbildung wie:
ausgefressen gezähnt (f. erosa Nees). Zellen dünnwandig mit.
kaum verstärkten Ecken, 25 u. Kuticula glatt. Unterbltr klein,,
in 2 tiefe, pfriemenfge, spreizende Lappen geteilt. Dioecisch,,
selten paroeeisch; f Hüllbltr dorsal sackig hohl eingebogen.
2 Hüllbltr grösser, länglich rechteckig mit verschmälertem
Grunde, dem Kelch aufrecht anliegend, an der Spitze stumpf
2lappig; Hüllunterblt halb so gross, + tief 2—Steilig. Kelch
schmal cylindrisch, oben ‚dreikantig, an der dreilappigen Mün-
dung -grob und tief gezähnt. Sporen gelbbraun, glatt 10 «.
Keimkörner an den Rändern der Bltr und Kelchlappen häufig,,
gelbgrün, kugelig, einzellig, zu mehrzelligen Fäden oder:
Häufchen auswachsend.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut:
A. Ho Hu. W. Wf. (Wfr?). R. Nj 1 und 2. Nk. Bei uns in.
der Regel steril.
Douin bemüht sich in Revue Bad 1907 Seite 14—23.
nachzuweisen: „Lophocolea minor :Nees n’est pas une bonne
espece; c’est la forme jeune du L.heterophylla Dum., arretee
dans son developpement, et presque toujJours Aa par ses-
propagules, en raison de circonstances defavorables: support.
calcaire, secheresse, mauvaise exposition ou autres conditions.
inconnues.“ Ich kan ihm darin nach meinen Beobachtungen
in der freien Natur ‘und. bei Culturversuchen nur teilweise bei-
re ee I
3 2 Dr Be Te ee ae a ln a he uni 4 2 nnd
WE
EEE nr
u Zn
Babe:
stimmen. Schon seit langem war es mir aufgefallen, dass
L minor, auch wenn sie an einer Stelle noch so reichlich auf-
getreten war, nicht platzbeständig blieb, sondern meist schon
in den nächsten Jahren verschwunden war oder durch L.biden-
tata ersetzt. Nur eine kleine, flache Dolomitplatte unter Ge-
büsch bei dem Schwalbenneste weiss ich, wo die Pflanze sich
seit Jahren erhielt; aber gerade hier war es auffällig, dass die
Randtriebe, welche einzeln seitwärts wuchsen, in 1..bidentata
übergingen. Es lag nun die Vermutung nahe, dass hier ein
Mischrasen vorlag, deshalb legte ich typische minor-Pflanzen
auf Torf im Oulturkasten, einerseits in ungeteilten Räschen,
anderseits in einzelnen Pflänzchen. Diese letzteren nun wuchsen,
alle zu typischer bidentata aus (Fig. a gibt sie in Naturdruck
wieder) von denen där dichteren Räschen nur jene, welche sich
am°Aussenrande einzeln ausbreiten konnten; die mittleren da-
gegen wuchsen in der alten Form weiter, wurden nur etwas
grösser und die Gemmenbildung war beschränkt. Ein weiterer
gleicher Versuch auf humösen Laubwaldboden im Garten er-
gab denselben Erfolg; über reinem Lehmboden blieben die-
Pflanzen jedoch unverändert. Es gelang mir aber auch im
Freien junge L.bidentata zu finden, deren Stengel auf längere-
oder kürzere Strecke genau die Form der Lminor boten.
(Fig. b). Daraus ergibt sich meines Erachtens die grössere
Wahrscheinlichkeit dafür, dass unsere hiesige typische Kalkerde-
pflanze von L.minor eine Kümmerform von L.bidentata dar-.
stellt, die infolge ungünstiger Lebensbedingungen auf einem
Jugendlichen Entwicklungszustand stehen bleibt und nun zur
=
Erhaltung der Art durch reichliche Gemmenbildung zusagendere
Lebensbedingungen zu erreichen strebt. Aber — — es ist sehr
die Frage, ob nicht auch L.heterophylla unter widrigen Um-
. ständen ähnliche Kümmerformen ausbildet hier und vielleicht
anderswo noch mehr, wie im Norden, wo L.bidentata ja selten
ist. (Vergl. Jensen Danmarks Mosser S. 183; auch N. Malta:
Beiträge zur Moosflora des Gouv. Pleskau S. 34 nennt L.minor
am Grunde von Baumstämmen sehr verbreitet.)
Ich sah im Hohengebrachinger Walde auf noch ganz
weissem. Hirnschnitte junge Lophocolea auftreten, die nach
der Kleinheit der Pflanzen, der Blattform und der gelblichen
Färbung zu minor zu gehören schienen, aber die für hiesige
Verhältnisse ungewöhnliche Unterlage und das Fehlen der
Gemmen wiesen auf heterophylla; leider gingen die Pflanzen
in der Sommerdürre ein, so dass die Weiterentwicklung nicht
verfolgt werden konnte. Ganz ähnliche Pflanzen sah ich von
einem faulen Stamme aus dem Frankenwalde, bei denen sogar
einige Blättchen leichte Gemmenbildung zeigten. Aus diesem
Grunde hielte ich es für verfrüht, L.minor als eigene Art ein-
zuziehen und erhoffe mit Douin „une etude plus attentive A
confirmer ou infirmer le resultat de ses conclusions.“
Chiloscyphus Corda.
Flache, gelblich- bis schwarzgrüne Überzüge auf Erde und
moderndem Holze oder in Sumpf und Wasser als gedrängte
Polster bis in aufsteigenden und schwimmenden Watten. Stgl
+ verzweigt mit seitlichen Ästen. Bltr wechselständig, zu-
meist genähert, dorsal wenig herablaufend, seitlich flach aus-
gebreitet, im Umriss rundlich kurz rechteckig, an der Spitze
abgerundet, quergestutzt bis + leicht eingeschnitten. Bltzellen
rundlicheckig, meist dünnwandig ohne Eckverstärkungen. Ku-
ticula glatt. Unterbltr klein, länglich-eifg, £ tief in 2 lanzett-
lich-pfriemenfge Abschnitte geteilt. Autoecisch. Antheridien
in kleinen dorsalen_ Taschen am Grunde sonst wenig verän-
derter Bltr, zu mehreren Paaren hinter einander an den
Sprossen in der Nähe der 2 Blüte. 2 Ast seitenständig, kurz
mit wenigen kleineren, 2teiligen, anliegenden Hüllbltrn. Kelch
becherfg, weit vorragend mit tief 3lappiger Mündung, Lappen
bei der Reife zurückgebogen. Haube frei im Kelche, keulig
bis birnenfg, so lang oder länger als der Kelch, durch den
Kapselaustritt unregelmässig 2—3lappig zerrissen. Kapsel lang-
gestielt, oval, braun; Wandung 4-Ö5schichtig; aussen mit Ver-
Jiekungsknoten, innen mit Halbringfasern. Sporen bräunlich,
Y Mad $- wi
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feinwarzig 15 «. Elateren mit brauner Doppelspirale. Keim-:
körner unbekannt. Sporenreife im Frühlinge. |
I. Bltr satt- bis dunkelgrün, an der Spitze in der Mehr- |
zahl (bes. am unteren Stglteile) breit abgerundet, Haube den
Kelch überragend, Kelchmündung fast ganzrandig.
x Bltzellen 25—30 u, Bltr genähert bis sich leicht deckend.
O Pfl. als flachere Rasen auf Wald- und Wiesenboden
polyanthus .;;
OO. Pfl. als.+ gedrängte Polster auf Stein und Holz in
und an fliessendem ı Wasser var. rivularis
xx Bitzellen 30—50 u, aufrechte bis schwimmende, längere
Pf. in Sümpfen und stehenden Gewässern, Bltr. lockerer ge-
stellt var. fragilis
ll. Bltr. gelbgrün,, an der Spitze quergestutzt bis + tief
eingeschnitten, Bltzellen 40—504u, Haube kaum den Kelch
überragend, Kelchmündung + gezähnt pallescens
Chiloscyphus polyanthus (L.) Uorda
Mittlere Pfl. in + dichten Überzügen von licht- bis braun-
grüner Farbe auf Wald- oder Grasboden. Stgl. + 5 cm. lang,
kriechend bis aufsteigend, + reich verzweigt. Bltr. sich ‚teilweise
unterschlächtig deckend, sehr schräg angeheftet, dorsal etwas
herablaufend, seitlich er im he rundlich kurz-
rechteckig, an der wenig verschmälerten Spitze abgerundet oder
bes. gegen die Stglspitze seicht ausgerandet mit abgerundeten
Eckspitzen. Bltzellen dünnwandig, in den Ecken kaum ver-
‚stärkt, 25—30u. Unterbltr klein lanzettlich, 1—- 2teilig. Kelch
an den Lappen fast ganzrandig oder nur buchtig eingeschnit-
ten. Haube weit über den Kelch vorragend.
var. rivularis (Schrader) Löske
Sattgrüne bis fast schwärzliche, oft eedehnke Polster .
.an Stein und Holz in fliessendem Wasser. Stgl. kriechend, reich :
verzweigt. Bltr. genähert, aber sich kaum deckend, kaum her- |
.ablaufend und alle an der Spitze abgerundet. Bltzellen meist
etwas kleiner, 20—25u, dünnwandig ohne Eckverstärkungen. ,
Unterbltr. meist einfach, oft fehlend. Zumeist steril, nur in sub- ..
:terrestren Formen hie zu da fruchtend; Kelchlappen ganzrandig. i
var. fragilis Roth s
Grössere, schlaffe Pfl. in aufrechten oder ne
Polstern in stehenden Gewässern oder zwischen Sumpfmoosen
von hell-. bis trübgrüner Farbe. Stgl. bis über 2 dem. lang, we-.
nig verzweigt. Bltr. genähert, aber meist: sich nicht, deckend,. :
kaum .herablaufend, grösser, im Umriss rundlichquadratisch, mit;
T
OB
gerundeter oder quergestutzter Spitze. Bltzellen grösser, 30 bis
50 «, dünnwandig ohne Eckverdickungen. Meist nur in subter-
restren Formen fruchtend, Kelchlappen mit einigen Zähnchen.
Von der Ebene. bis zur Alpenregion zerstreut: A. (Aa?)
H. W. W£. Wfr. R. Nj. Nk. Nb.
Chiloscyphus pallescens (Ehrhart) Dumortier
Mittlere Pfl. in gelblichen bis bleichgrünen Überzügen auf
feuchter Erde, über morschem Holze und zwischen anderen
Moosen. Stgl. ee, bis aufsteigend, wenig verzweigt.
Bltr. sich nicht deckend, dorsal wenig herablaufend, seitlich
ausgebreitet oder leicht bogig abwärts geneigt, im Umriss läng-
lich rechteckig, an der Spitze quergestutzt bis + seicht un-
gleich ausgebuchtet. Bltzellen chlorophyllarm, durchscheinend,
zartwandig, 40—50u.. 0” Hüllbltr. mit einer dorsalen, eingebo-
genen, 2zähnigen Tasche. Kelch tief 3lappig, die Lappen reich
ungleich gezähnt. Haube kaum den Kelch überragend.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A. Ho.
Wwb. W£. Nj. Nk. ;
Harpanthus Nees
Kleine oder grössere Pfl. von gelblichgrüner bis braunröt-
licher Farbe auf schattigem Fels und moderndem Holz oder in
Sümpfen. Stgl. kriechend bis aufsteigend, + verzweigt. Bltr.
wechselständig, schief angeheftet, dorsal heblaufend, an der
Spitze + eingeschnitten. Bltzellen dünnwandig mit + verstärk--
ten Ecken. Kuticula glatt. Unterbltr. stets vorhanden, dreiek-
kig-lanzettlich, bogig abstehend. Beide Arten meist dioecisch
in getrennten Rasen. f und © Blütenstände knospenfg. auf.
eigenen kurzen, ventralen Ästchen aus den Achseln der Unter-.
© Aste meist reichlich, oft paarweise mit kleinen, bauchi-
gen Hüllbltrn. Q Äste meist nur mit 2—3 kleinen Hüllbltpaa-
r en und etwas entfernt stehenden, gleichartigen Unterblt., oft-
ganz hinter dem Sprossblt. Sen, Der entwickelte Kol
im unteren Teile fleischig und in die Spross-spitze versenkt, et--
was gekrümmt, an der Mündung faltig, ungleich gelappt oder
gezähnt. Kapsel oval, rotbraun; Wandung 2schichtig, aussen.
mit Verdickungsknoten, innen mit Halbringfasern. Sporen braun,
+ glatt. Elateren mit brauner Doppelspirale. Keimkörner selten:
bei H. scutatus.
Kleine, straffe PA von kätzchenfgem Aussehen auf Stein
und Holz, Bltr. 1/3 in 2 spitze Lappen geteilt, Bltzellen rund-
lich, von der Spitze zur nn rasch grösser und mit starken:
Ecken | seutatus.
PEN
Grössere weiche Pfl. auf Moor und Sumpf. Bltr. nur seicht
eingeschnitten, Bltzellen unregelmässig 6 eckig, ziemlich gleich-
gross mit fehlenden oder schwachen Eckverdickungen
Flotowianus.
Harpanthus Flotowianus Nees
Mittlere bis grosse Pfl. in schwammigen Rasen von gelb-
lichgrüner bis bräunlicher Farbe in Sumpf und Moor oder ein-
zeln zwischen anderen Moosen. Stgl. 2—8 cm lang, schlaff, nie-
derliegend bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr. sich leicht dek-
kend, sehr schräg angeheftet, dorsal wenig herablaufend, seit-
lich vorwärts abstehend, im Umriss breitrundlich mit seichter,
—+ halbrundlicher Spitzenbucht und 2 ungleichen, spitzen oder
stumpfen Abschnitten. Bltzellen 6eckig, dünnwandig mit kaum
verstärkten Ecken, durchscheinend, 20 u. Unterbltr lanzett-
lich oder eifg, zur Hälfte 2teilig, ganzrandig oder mit je einem
Seitenzahne. 7 Äste mit 3-5 Paaren kleiner, bauchig hohler,
tiefer ausgeschnittener Hüllbltr. 2 Hüllbltr 2—3paarig, die
obersten 2—3teilig. Unterblt fast gleichgross, 1—2teilig. Kelch
keulenfg, oben 3—5faltig und lappig, Mündung kerbig. Sporen
fein punktiert, 12 u; Reife im Sommer.
Tritt hauptsächlich in zwei Formen auf:
f. ferrugineus Nees. Die kleinere Form der weniger nassen
Standorte, die reichlicher fruchtet, mit niederliegenden StgIn
und + gebräunten Bltrn.
f. flavipallidus Nees. Die grössere, bleichgrüne, mehr auf-
rechte Form der Sümpfe. |
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut:
As. Wb. |
Harpanthus scutatus (Weber et Mohr) Spruce
Kleine Pfl. in gelblichen bis bräunlichsn Rasen auf schat-
tigem Gestein oder moderndem Holze. Stgl 1/,—2 cm lang,
niederliegend, meist reich verzweigt. Bltr kätzchenfg gedrängt,
sich + deckend, schief angeheftet und wenig herablaufend, auf-
wärts abstehend und meist gegen einander geneigt, aus breiter
Basis rundlich eifg, ‘!/;, stumpfwinklig eingeschnitten mit 2
spitzen, zusammen neigenden Abschnitten. Bltzellen rundlich
mit starken Ecken, von der Spitze zur Mitte rasch grösser,
20—35 «. Unterbltr gross, breitlanzettlich bis spitzeifg, ganz-
randig oder mit je einem Seitenzahne, sichelfg gebogen. d
Äste sehr kurz. 2 Hüllbltr 2paarig, den Stglbltrn ähnlich,
Unterblt breitlanzettlich. Kelch klein, spindelfg, oben stumpf
dreikantig und mit 3-5 gekerbten Lappen. Sporen glatt, 10 «;
7*
— 100 —
Reife im Sommer. Keimkörner sehr selten, hellgrün, eilänglich,
2zellig, an den Spitzen der Bltr kurzer, ventraler Äste.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut:
A. Ho. Wb. Wf. N).
Geocalyx graveolens Nees
Mittlere Pfl. in gelblich- bis bläulichgrünen Überzügen auf
feuchter Erde oder Felsen, im frischen Zustande scharf riechend.
Stgl 2-3 cm lang, kriechend, wenig verzweigt. Bltr wechsel-
ständig, sich & unterschlächtig deckend, schräg angeheftet,
nicht herablaufend, seitlich flach ausgebreitet oder etwas vor-
- wärts gerichtet, aus breiter Basis rundlich-quadratisch bis kurz
breit-eifg, durch + weite, spitze oder stumpfe Bucht zu !/, in
2 oft ungleiche, meist spitze Lappen geteilt. Bltzellen rund-
licheckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, 20 u.
Kuticula wenig rauh. Unterbltr anliegend, lanzettlich, tief
2teilig. Autoecisch auf kleinen Ästen aus den Achseln der
Unterbltr. Archegonien an der Spitze kurzer Ästchen zwischen
schuppenfgen Hüllbltchen.. Nach der Befruchtung wird der
Ast zum gelblich-weissen, fleischigen, flaschen-, walzenfgen
Fruchtsacke umgebildet und in das Substrat eingesenkt, wäh-
rend das befruchtete Archegonium mit dem Blütenboden in die
krugfge Höhlung versenkt wird. Kelch fehlt; Haube halb so
lang als der Fruchtsack. Kapsel walzenfg, dunkelbraun bis
zum Grunde in 4 lanzettliche Klappen sich teilend. Wandung
zweischichtig, aussen mit knotigen Verdickungen, innen mit
Ringfasern. Sporen hellbraun, glatt, 10 «; Reife im Ende
Frühling - Sommer. Elateren mit brauner Doppelspirale d
Äste klein älırenfg, zwischen und neben den © Blüten; Hüll-
bltr 4—6paarig, viel kleiner als die Stglbltr, bauchig hohl, tief
2teilig mit langem Zahne am aufgebogenen Vorderrande. Keim-
körner unbekannt.. Von der Ebene bis in die untere Schnee-
region zerstreut: A. W. Wf. Nj 2. Nk.
Trigonantheae Spruce \
Istnur eine künstliche, nicht auf natürliche Verwandtschaft
gegründete Gruppe, aufgebaut auf den dreikantigen Kelch —
eine Kante: auf der Ventralseite und 2 auf den Seiten. Sie
zerfällt in 3 Verwandtschaftskreise:
1. Bltr ünterschlächtig, + tief zweiteilig, Unterbltr klein,
oft nur in den Blütenständen, Q Blüten und Kelche an Haupt-
oder Ventralästen Cephalozieae
..2.Bltr oberschlächtig, ungeteilt oder nur kurz eingeschnitten,
Unterbltr- stets deutlich. vorhanden, ganz oder 2 und mehr-
— 101 —
teilig. Stgl ohne Flagellen; die © Blüte wird zu einem erd-
wärts gekehrten Fruchtsacke Calypogeia
3. Bltr oberschlächtig, 3—4teilig, Unterbltr ebenfalls 3—4-
teilig, Stgl mit reichlicher Flagellenbildung, © Blüten und Kelche
auf kurzen ventralen Ästen Lepidozieae
Gephalozieae Dumortier
Cephalozia Dumortier |
In den typischen Formen kleine bis kleinste Pfl. von
grüner, rötlicher bis schwärzlicher Farbe auf verschiedenster
Unterlage. Stgl meist kriechend, + verzweigt. Stglbltr + tief
2teilig, ganzrandig. Zellnetz meist ohne besonders starke Eckver-
dickungen. Unterbltr am sterilen Stgl häufig ganz fehlend oder
sehr klein. /’ Blütenstände an Hauptästen oder ventralen Sprossen;
Antheridien einzeln in sackigen Hüllbltrn. © Blüten an Hauptästen
bei Cephaloziella oder an meist kurzen ventralen Sprossen bei
Cephalozia. Hüllbltr grösser als die Stglbltr, unter sich und
mit den Unterbltrn + verwachsen. Kelch + vorragend, eifg
bis eylindrisch, oben + tief 3—Ökantig, an der Mündung zu-
sammengezogen. Kapsel oval, bräunlich; Wandung in der
Regel 2schichtig mit Bieten aussen und Halbring-
fasern innen. Elateren mit
brauner Doppelspirale. Keim-
körner vielfach entwickelt.
I. Blteinschnitt kaum Ya
Lappen rundbogig, Stgl mit
bleichen Stolonen und Un-
terbltrn
x Kleine nur etwa !/, cm
lange Pfl. auf Humus; Bltr
kurz eirundlich, sich teilweise
deckend, Bltzellen 20-25 u,
starkwandig, Hüllbltr dem
Kelch anliegend Franceisii
xx 3—20 cm lange Pfl.
auf’ Moorboden bis schwim-
mend, Bltr länglich eirund-
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Hüllbltr und a: von 1. Cepha-
lozia bicuspidata la. var. ambigua
2. C.pleniceps 3.C.conivens 3a. var.
compacta 4. C.Loitlesbergeri 5.C.media
6.C.macrostachya 6. var. spiniflora 7. C.
reclusa 8. C.leucantha 9. C. Franeisii
10, C.fluitans 11. C.elachista 12. C.my-
riantha 12a. var. Japiana 13. C.rubella
14. C. Hampeana 15.C.Starkei 15a. var.
papillosa-Bltumriss.
lich, locker gestellt, Bltzellen 30 - 50 «, dünnwandig, Hüllbltr
mit der oberen Hälfte abstehend
flüitans
(Gymnocolea hat ganz ähnliche Bltr, aber die Ubltr und
die Flagellen fehlen in der Regel und = freie, birnige Kelch
dieser Art verrät sie zumeist obendrein.)
II. Blteinschnitt '/, und tiefer, Lappen spitz oder stumpf,
— 102 —
aber nicht rundbogig, Stgl ohne Stolonen, Unterbltr vielfach
nur in den Blütenständen.
1. Kleinste Pfl. Bltzellen nur 10_ 20 u“, Bltr kaum oder
wenig breiter als der. Stgl, fast quer angeheftet.
a. In der Regel nur auf morschem Holze.
x Bltausschnitt rundbogig weit, Hüllbltr 2—-3teilig, am
Rande dornig gezähnt, Kelechmündung durch 5-6 Zellen lange
Zähne + gefranst, grün, dioec. reclusa
xx Bltausschnitt stumpfwinklig, Hüllbltr 2teilig am Rande
nicht gezähnt, selten nur leicht gekerbt, Kelehmündung nur
mit lzelligen Vorsprüngen gekerbt, Kelch und / Blüten weiss-
lich, dioec. leucantha
- xxx Ausschnitt spitzwinklig, Hüllbltr 2teilig, dornig ge-
zähnt. Kelchmündung gekerbt, paroec.
myriantha f. Jaapiana
b. In der Regel nur auf Erde und Fels.
x Kleine Unterblir auch am sterilen Stgl vorhanden,
wenigstens an der Spitze, Hüllbltr + gezähnt
O Stglbltr ®/, geteilt und + gezähnt, Bltzellen länglich
rechteckig elachista
OO Stelbltr !/, geteilt, ungezähnt, Bltzellen rundlicheckig
paroecisch | | myriantha
dioecisch Starkei -
xx Unterbltr am Stgl fehlend, autoecisch.
O& Bltr nicht breiter als der Stgl, Lappen am Grunde
4—6 Zellen. breit, aufwärts abstehend, nur die innersten Hüll-
bltr feingezähnt, Mündung des 'oft rötlichen Kelches ausge-
bleicht rubella
CO8Bltr breiter als der Stgl, Lappen am Grunde 6—8 Zellen
breit, seitlich abstehend bis rückgebogen, die 3 Paar Hüllbltr
+ gezähnt, Kelchmündung nicht ausgebleichtt Hampeana
2. Kleine bis mittlere Pfl. Bltzellen 25—50 u, Bltr stets
deutlich breiter als der Stgl.
a. Bltr. (ausser bei den Wasserformen) fast quer angeheftet.
O 2 und mehr cm lang, Zellen in der Bltmitte 35—40 u,
Wände nicht besonders verstärkt, Hüllbltr 2—3teilig, am Rande
+ gezähnt, vielgestaltige, häufige Pfl. . bicuspidata
OO Kaum über Y, cm lang, Zellen 25-35 u, Wände
schwach verdickt, Hüllbltr ganzrandig, teilig; alpine Form d.
Vorigen ambigua
b. Bltr sehr schräge bis fast längs angeheftet, dorsal +
herablaufend.
—108 —
O Bitzellen in der Bltmitte 35 und mehr u.
x Stgl mit 8—10 sehr grossen, dünnwandigen Rindenzellen,
Bltr 8—10 Zellen breit, Zellen 45-50 u, Ilüllbltr schmal
3—5teilig, ganzrandig, Kelchmündung mit 4-5 Zellen langen
Wimpern connivens
xx Stgl mit 12—16 nicht so auffällig grossen Kindenzellen,
- Bltzellen 35—45 u.
v. Grössere Pfl., Bltr 12—20 Zellen breit, Hüllbltr 3—4-
teilig, ganzrandig, oloiemändung nur durch vorspringende
Zellen gekerbt. | pleniceps
vv. Kleinere Pfl., Bltr 8-10 Zellen breit, Hüllbltr 2—Steilig,
mit einzelnen Zähnen, Kelchmündung mit 2-4zelligen Wimpern
| compacta
OO Bltzellen in der Mitte unter 35 u.
x Bltlappen zusammen neigend, Bltzellen 25—30 u, dünn-
wandig, 10—12 grössere Stglrindenzellen, Lappen der Kelch-
mündung nur durch vorspringende Zellen gekerbt media
xx Bltlappen in der Regel nicht zusammenneigend, Blt-
zellen 30—35 «, Lappen der Kelchmündung lang zerschlitzt.
v. Die 10 Stglrindenzellen gleichgross mit den inneren,
Bltzellen derbwandig, Hüllbltr in 2—4 ganzrandige, ungleiche
Lappen tief. zerschlitzt, autoecisch Loitlesbergeri
vv. Stglrindenzellen wenig grösser als die Innenzellen,
Bltzellen dünnwandig.
| y. Hüllbltr 2teilig, nur am Grunde mit je 1 grossen Zahne,
Kelchmündung mit langen, ungeteilten Zähnen, dioecisch
Dates
yy. Hüllbttr 2— — teilig, Be und scharf gezähnt, Kelch-
mündung mit langen Zähnen, die am Grunde noch einmal ge-
zähnt sind, dioecisch und aynegisch | . .. spiniflora
'Cephalozia bicuspidata (L.) Dumortier-
Vielgestaltige Pfl. in dichten Rasen oder vereinzelt ce
anderen Moosen von bleich- bis dunkelgrüner Färbung, seltener
rotbraun bis schwärzlich, zumeist auf feuchtem Boden und
faulem Holze. Stgl kriechend oder aufsteigend, bis 2 cm. lang,
' reich verzweigt, Bltr näher oder entfernter gestellt, sparrig ab-
‚stehend oder enge anliegend, schräge bis fast quer angewachsen,
12—14 Zellen breit, im Umriss rundlich quadratisch, durch eine
'weitwinklige Bucht bis fast zur Mitte in 2 spitze, meist gleich-
grosse, gerade oder zusammen neigende Lappen geteilt. Blt-
zellen 35 «, durchscheinend, unregelmässig 5—beckig, mit gleich-
amässigen wenig starken Wänden, Unterbltr am Stgl fehlen.
— 104 —
Autoecisch. 5 Blütenstände auf ventralen Ästen in der Nähe der
2 mit bauchigen Hüllbltrn. @ Hüllbltr gedrängt grösser, spitz
2—3teilig mit + reich gezähnten Rändern. Unterbltr ähnlich.
Kelch weit vorragend, weisslich, einzelschichtig, weit herab
- 3kantig, an der schwach verengten Mündung kurz 1—2zellie
gezähnt. Sporen rotbraun, fein dichtwarzig, 15 «; Reife im
Frühling bis Sommer. ee selten, in gelbgrünen end-
ständigen Köpfchen kleiner Äste, Biraile, oval.
ne den vielen Formen seien nur genannt:
f. conferta Nees. Die dicht beblätterten, kätzchenfgen,
xerophytischen Formen.
f. setulosa Sprüce Schattenform mit langen in 2—A4zellige
Haare auslaufenden Lappen. e:
f. Lammersiana Hübener. Die hygrophyte Form feuchter
Standorte oder auf faulem Holze. Meist dichte licht- bis braun-
grüne Polster schlafferer, aber höherer Pfl., Bltr entfernter, vor-
wärts abstehend, 14—16 Zellen breit, spitzwinklig in 2 meist
ungleiche Tangen geteilt. Bitzellen grösser, 40 u. Q Äste
länger, Hüllbltr gespreizt abstehend; Kelch grün, oben 5-6-
faltig mit 2—3zelligen Zähnchen.
f. aquatica Limpricht. Das im Wasser flutende Extrem
der Art. Stgl sehr verlängert fadenfg, Bltr sehr entfernt, fast
längs angewachsen. @ Hüllbltr tief geteilt, wenig gezähnt.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen
Gebieten verbreitet.
var. ambigua Massalongo
Niedrige, tiefbraune bis schwärzliche Rasen auf Erde und
Fels. Stgl !/, cm lang, reich verzweigt. Bltr kätzchenfg dicht
oder lockerer, fast quer angeheftet, gehöhlt, dem Stgl aufwärts
angedrückt, breiteifg bis quadratisch, durch eine stumpfe Bucht
über !/, in 2 gleichgrosse, stumpfe oder spitze Lappen geteilt.
Unterbltr bisweilen am Stglende vorhanden, klein, spiessfg.
Bltzellen 4—6eckig mit gleichmässig schwach verstärkten Wän-
den und Ecken, 30 u. Autoecisch. « Blüten mittelständig mit
wenigen base Hüllbltrn. © Hüllbltr grösser, eifg, '/; ın
2 ganzrandige, spitze oder stumpfe Lappen geteilt. Unterbltr
gleichgestaltet, nur wenig kleiner. Kelch + vorragend, tief
herab 3kantig, an der gerade abgestutzten Mündung in 4—6
kurze, fein gekerbte Lappen geteilt. Sporen und Keimkörner
“unbekannt. |
Von der N DralaentengDe bis in die untere Schneeregion
zerstreut: Aa.
— 105 —
Cephalozia pleniceps (Austin) Lindberg
Etwas grössere Pfl. in hell- bis gelbgrünen Rasen auf
feuchtem Gestein, Moorboden oder zwischen anderen Moosen.
Stgl + 2 cm lang, + verzweigt, alle Zellen derbwandig, die
12—16 Aussenzellen grösser als die Innenzellen. Pltr meist
12—18 Zellen breit, gedrängt, schräge angeheftet, auf der
Oberseite herablaufend, im Umriss breiteifg, durch eine enge,
stumpfe Bucht fast '/, in 2 stumpfspitze Lappen geteilt. Blt-
zellen unregelmässig 6eckig, gleichmässig diekwandig, + 40 u.
Unterbltr. selten vorhanden, klein zungenfg. Autoecisch..
Ähre end- oder mittelständig an Hauptachsen, dicht kätzchenfg,
Hüllbltr halbkugelig hohl, gegen einander neigend, am Grunde
mit einem stumpfen Zahne,. @® Hüllbltr grösser, tief 3 bis
4teilig mit lanzettlichspitzen Lappen, meist ganzrandig. Un-
terblt 2teilig;. Kelch weit vorragend, walzenfg, oben stumpf
3kantig, an der verengten Mündung kurz gekerbt, in der un-
teren Hälfte fleischig, 2—3 Zellen dick. Sporen dunkelbraun,
warzig, 14 u. Keimkörner ei- bis birnfg an den Bltspitzen
endständiger Köpfchen.
f. concinnata K. Müller.
Trockenformen über Gestein. Stgl dicht kätzchenfg beblät-
tert; Bltr fast kreisrundlich, nicht herablaufend, stark gehöhlt.
f. macrantha Kaalaas et Nicholson
Sumpfform zwischen Sphagnen u. ä. Stgl sehr locker be-
blättert, Bltr fast längs angeheftet, wenig herablaufend, 12 Zellen
breit, Zellnetz bis 50 « weit. 2 Äste verlängert.
f. aquatica K Müller
Die untergetauchte oder schwimmende Form. Stgl mehrere
cm lang, sehr entfernt beblättert, Zellnetz bes. am Grunde weit.
Von der Ebene bis an die Grenze der Schneeregion zer-
streut: A. Ho. W._Wf£f.
Cephalozia connivens (Dickson) Spruce
In lichtgrünen bis gelblichen Räschen auf moorigem Boden
und faulem Holze oder eingesprengt zwischen anderen Moosen.
Stgl bis 5 cm lang, kriechend, zart, + verzweigt. Stglquer-
schnitt mit 8—10 sehr grossen, zartwandigen Aussenzellen,
"Innenzellen klein und dickwandig. Bltr entfernt, fast längs
angeheftet, weit herablaufend, meist seitlich ausgebreitet, 8
bis 10 Zellen breit, im Umriss aus breiter Basis rundlich, durch
eine elliptische Bucht zu !/, in 2 stumpflichspitze, meist zu-
sammenneigende Lappen geteilt. Bitzellen gross, 45-50 «.,
“rundlich 5—-6eckig, zartwandig ohne besondere Eckverstär-
— 106% $
kungen. Unterbltr fehlend. Autoecisch. & Blüten in dichten
kätzchenfgen Ährchen mit kleineren, bauchig hohlen, quer an-
'.gehefteten Bltrn, die meist noch einen dorsalen öingebegenen
Zahn tragen. R Hüllbltr in mehreren Wirteln, nach oben
schnell grösser, !/, handfg 3—Ö5teilig mit schmalen, ganz-
randigen, spitzen Lappen, Unterbltr tief 2teilig, oft noch mit
einem Zahne. Kelch nur halbvorragend, länglich eifg, unten
2schichtig, oben stumpf Skantig zusammengezogen, an der
gelappten Mündung mit 4—5zelligen Wimpern. Sporen rot-
bräunlich, warzig, 15 «: Reife im Frühling-Sommer. Keim-
körner an den obersten Bltrn, eifg, 1zellig, zartwandig.
var. compacta Warnstorf (als Art)
Pfl. kleiner in dichten bräunlichen Rasen; Stgl mit 12 Aussen-
zellen, die aber manchmal kleiner sind : bei der Hauptart;
Bltr oft + gedrängt, Zellen 35—45 „„ ®2 Hüllbltr an den
Rändern mit einzelnen, grösseren Zähnen; Kelch etwas weiter
vorragend, Wimpern i& Kelchlappen 2— Belle Sporen fein-
warzig, 8 u.
Von der Ebene bis in die obere Alpenregion zerstreut:
A. Ho. Hu. W. Wf£. Nj. Nk. Die Var. bisher nur Ho.
Cephalozia Loitlesbergeri Schiffner
Gelblichgrüne dichte Rasen auf moorigem Boden oder zwi-
schen anderen Sumpfmoosen eingesprengt. Stgl 1 cm lang
mit 10 zartwandigen grossen Rindenzellen, + verzweigt und
mit Stolonen. Bltr locker bis sich berührend, im Umriss qua-
dratisch-eifg, '/, durch scnmalwinklige Bucht in 2 meist ab-
stehende Lappen geteilt, deren Spitzen in 2—3 Einzelzellen
auslaufen, am Stgl kurz herablaufend, seitlich ausgebreitet und
leicht vorwärts gerichtet, 10—12 Zellen breit. Biltzellen rund-
lich-eckig, derbwandig mit schwch verstärkten Ecken, 30 ».
Autoecisch. c Äste mit 4—6 Bltpaaren, deren Lappen ein-
gekrümmt sind. © Hüllbltr tief in 2—4 ungleich pfriemenfge,
ungezähnte Lappen geteilt und dem Kelche aufrecht anliegend;
Unterblt ähnlich. Kelch ?/; vorragend, lang walzig bis spin-
delfg, durchaus einschichtig, tief herab 3kantig, oben stark
faltig, an der Mündung in pfriemenfge Lappen geteilt, deren
Spitzen in 3-6zellige Haare enden. Sporen rotbraun, 12 u;
Reife im Hochsommer. |
Bisher nur selten unterschieden: As. Ho.
Gephalozia media Lindberg
Lichtgrüne, flache Rasen auf feuchtem Fels, Mocchoden
und bes. faulem Holze. Stgl meist niederliegend, wenig. ver-
en BA ee en
rw
— 17 —
zweigt, Querschnitt mit 10—12 grossen Rindenzellen und + 14
viel kleineren Innenzellen. Bltr 7—14 Zellen breit, meist
locker stehend, sehr schräg bis fast längs angeheftet, weit
herablaufend, im Umriss aus breiter Basis rundlich, durch eine
rundliche Bucht !/,; in 2 spitze zusammenneigende Lappen ge-
teilt. Bltzellen unregelmässig 5- 6eckig, rings gleichmässig
wenig dickwandig, 25 «u. Dioecisch. c Blüten in end- oder
mittelständigen, kurzen Ährchen, Hüllbltr sackig hohl mit ein-
gebogenen Lappen, oft mit einem dritten Zahne. © Hüllbltr
grösser, !/, 3—4teilig oder tief 2teilig mit je 1 Seitenzahne,
ganzrandig. Unterbltr ähnlich. Kelch weit vorragend, schmal
spindelfg,im unteren Teile 2schichtig, oben stumpf 3kantig, an
der zusammengezogenen Mündung durch vorspringende Zellen
kurz gekerbt. Sporen rotbraun feinwarzig, 10 u; Reife gegen
Ende Frühling-Sommer. Keimkörner rundlich bis vieleckig, in
endständigen gelbgrünen Häufchen an aufrechten Ästchen.
f. conferta Nees Dicht beblätterte, kätzchenfge Trocken-
form; Bltr sehr hohl, kaum herablaufend.
f. Jaxa Nees Lockerrasige Form feuchter Felsen, zwischen
Sumpfmoosen; Bltr entfernter, etwas grösser.
Von der Ebene bis in die obere Alpenregion. verbreitet:
A. Ho. Hb. W. Wf. Wfr. Nj. 1.
Cephalozia macrostachya Kaalaas
Lichtgrüne, lockere Rasen auf moorigem Boden oder zwi-
schen anderen Sumpfmoosen kriechend. Stgl bis 2 cm lang,
+ verzweigt; Rindenzellen kaum grösser als die inneren. Bltr
breit eifg-rundlich, 10—16 Zellen breit, fast längs angeheftet,
dorsal wenig herablaufend, seitlich ausgebreitet oder leicht vor-
wärts; 1/, durch rundliche oder stumpfe Bucht in 2 spitze,
meist abstehende Lappen geteilt. Zellen rundlich-eckig, dünn-
wandig, in den Ecken kaum verstärkt, 35 «. Dioecisch in
gemischten Rasen. Blüten in weisslichgrünen Ährchen, die
oft an der Spitze wieder in. vegetative Triebe übergehen,
Hüllbltr bis 20 paarig, gedrängt aufwärts stehend, leicht ge-
höhlt und '/, zweigeteilt, am Aussenrande + gezähnt; Unterbltr
ähnlich. 2 Hüllbltr 2—3paarig, grösser, dem Kelch aufrecht
anliegend, bis zur Mitte in 2 lanzettlich spitze Lappen geteilt,
deren Aussenränder meist nur am Grunde einen grösseren Zahn
tragen; Unterblt ähnlich. Kelch weit vorragend, unten
2schichtig und cylindrisch, oben 3kantig; Mündung mit langen,
einzellreihigen Zähnen. Sporen noch unbekannt. Keimkörner
gelbliehgrün, eifg, einzellig, in kleinen Endköpfchen.
18 —
f. aquatica (Hintze et” Loeske) Schiffner
Untergetauchte bis schwimmende Wasserform. Stgl bis
5 cm lang, Blätter sehr entfernt, stark herablaufend, Einschnitt
nur schmal. Bltzellen in der Mitte 40 u. |
var. spiniflora Schiffner (als Art)
Neben dioecischen auch synoeecische Blüten. ®@ Hüllbltr
2—4 teilig, am Aussenrande reichlich scharf gezähnt; Zähne
der Kelchmündung am Grunde noch weiter gezähnt.
Bisher nur selten beobachtet: Ho.
Cephalozia reolusa (Taylor) Dumortier
Zarte, sattgrüne Überzüge auf morschem Holze zumeist.
Stgl bis 1 cm lang, + verzweigt, kriechend. Bltr wenig breiter
als der Stgl, locker gestellt, schief angeheftet, kaum herab-
laufend, zweiseitig flach ausgebreitet, 10-15 Zellen in der
Breite; im Umriss aus etwas verengerter Basis breit eifg bis
fast quadratisch, durch eine weite halbkreisfge Bucht bis '/,; in
2 spitze, gerade abstehende Lappen geteilt. Blattzellen 4— beckig,
mit gleichmässig verdickten Wänden, 20 u. Dioecisch. © Blüten
end- oder mittelständig mit wenigen bauchig hohlen Hüllbltrn,
deren eingekrümmter Vorderrand einen dritten Zahn trägt. e)
Hüllbltr grösser, durch spitze Einschnitte in 2 -3spitze Lappen
geteilt, deren Rand + dornig gezähnt ‘ist; Unterbltr ähnlich.
Kelch weit vorragend, schmal cylindrisch, einzellschichtig, weit
herab deutlich 3kantig, an der verengten Mündung durch 5
bis 6 Zellen lange Zähne gefranst. Sporen braun, 7 u, Reife
im Sommer. Keimkörner einzellig, eifg, in gelbgrünen Häufchen
endständig an zarten Ästchen.
In der Ebene selten, meist nur in der Bergregion zerstreut:
A..Ho.-W. N]. 2:
Cephalozia leucantha Spruce
Zarte, sattgrüne Überzüge auf faulem Holze zumeist. Stgl.
+ 1 cm lang, kriechend, + verzweigt, die 10 Rindenzellen
grösser als die Tnheheeotn Blätter meist locker gestelit, schief
angeheftet, wenig breiter als der Stgl, 6—8 Zellen breit in der
Mitte, im Umriss aus verengerter Basis eifg, !/; weitwinklig,
eingeschnitten und in 2 stumpfspitze, etwas eingebogene Lappen
geteilt. Bltzellen rundlicheckig, gleichmässig derbwandig, 15 «.
Dioecisch in gemischten Rasen. © Blüten weisslich, dick
ährenfg, Hüllbltr bis lOpaarig, grösser, sackig hohl, quer an-
geheftet, über '/, in 2 zusammenneigende, spitze Lappen ger
teilt. @ Blüten, oft mehrere nebeneinander, weisslichgrün,
— 109 —
Hüllbltr grösser und grosszelliger (20 u), Y/, in 2 spitze meist
ganzrandige Lappen geteilt. Unterblt ähnlich. Kelch über
die Hälfte vorragend, walzenfg, an der stumpf Skantigen Mün-
dung durch einer B Zellen kurz gezähnte Lappen. Sporen
rotbraun, feinwarzig, 9 u. Keimkörner gelbgrün, kugelig-eifg,
einzellig, am Ende grösserer Bltr kopffger Ästchen. Reife gegen
Frühlingsende-Sommer.
Von der unteren Bergregion bis in die untere Alpenregion
zerstreut: A. W.
Cephalozia Francisii (Hooker) Dumortier
(©. Franeisci)
Seltene kleine Pfl. in niederen Räschen auf sandigem, tor-
figem Boden von rotbrauner oder grüner Farbe, Stgl !/,;, cm
lang in der Erde kriechend mit oberirdischen Ästen und unter-
seits mit weisslichen Stolonen. Bltr meist dachziegelig sich
vorwärts gerichtet deckend, schräg angeheftet, nicht herab-
laufend, leicht gehöhlt, im Umriss aus verengerter Basis rund-
lich-eifg, durch eine meist rundbogige Bucht !/, eingeschnitten
. mit 2 allermeist bogigstumpfen Lappen. Bltzellen rundlich-
‚eckig mit gleichmässig verdickten Wänden, 25 u, am Grunde
‚grösser. Unterbltr stets vorhanden, klein, zungenfg oder un-
gleich 2lappig. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen
'Ö Blüten endständig an Haupt- oder Ventralsprossen, Hüllbltr
:gehöhlt, meist mit einem Zahne am Grunde. 7 Hüllbltr grösser,
bis !/, in 2—3 stumpfe Lappen geteilt, am Rande manchmal
höckerig uneben. Unterbltr ähnlich, teilweise verwachsen.
Kelch weit vorragend, bräunlich, eifg bis zum Grunde 3kantig,
.an der verengten, oft ausgebleichten Mündung mit ganzrandigen
bis kurz gezähnten Lappen.- Sporen rotbraun, rauh, 15 u;
Reife im Mai-Juli. Keimkörner hellgrün bis gelbrötlich, viel-
‚eckig, derbwandig, an der Spitze kleinblätteriger Triebe.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion sehr zer-
streut: As. Nj. (Schwandorf.)
Cephalozia fluitans (Nees) Spruce
Dunkelgrüne bis gebräunte und schwärzliche Rasen auf
Moorboden und zwischen Sumpfmoosen, oder auch frei schwim-
mend. Stgl wenige bis 20 cm lang mit Ästen und Stolonen
‚aus den Achseln der Unterbltr; Rindenzellen und Innenzellen
fast gleichgross. Bltr entfernt gestellt, sehr schräg angeheftet,
seitlich abstehend, aus verengter Basis schmal. eifg, '/; mit
schmalem, stumpfen Einschnitte in 2 meist ungleiche stumpf-
BE Ben.
bogige Lappen geteilt. Zellen 6eckig, dünnwandig, 35 «. Unter-
bltr kurz dreieckig-lanzettlich oder 2teilig dem Stgl anliegend.
Dioecisch. Ährchen an kurzen ventralen Ästen sehr dicht-
blätterig, Bltr klein, stark gehöhlt, 3lappig. % Hüllbltr 3paarig,
die oberen grösser, mit den Lappen .abgebogen; Unterbltr hoch
rechteckig, 2teilig, am Rande + höckerig. Kelch weit vor-
ragend, lang eifg, unten 2schichtig, an der 3kantigen Mündung
leicht gekerbt. Sporen rotbraun, feinwarzig, 20 u; Reife im
Sommer. 5
f. gigantea Lindberg
Gross, flutend; Stgl bis 2 dem lang, Bltr sehr entfernt, bis
2 mm lang, Zeilnetz 40-50 u... Unterbltr oft fehlend.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut und
selten: Aa. Ho.
Die sterile Pflanze von der ganz ee Gymnocolea in-
flata sicher zu unterscheiden, ist nicht immer leicht, zumal wenn
beide Arten gemischt ee wachsen; I meist vor-
handenen ventralen Flagellen (bei Gymnoc. fehlend oder nur
selten neben seitlicher Verzweigung), die kleinen, aber ge-
wöhnlich vorhandenen Unterbltr (bei Gymnoc. meist fehlend),
das etwas grössere Zellnetz können dann wohl auf den rechten
Weg führen.
Cephaloziella Spruce
Cephaloziella elachista (Jack) Schiffner |
Zarte, spinnwebige Überzüge von gelbgrüner Farbe zwi-
schen Moos und Ried auf moorigem Boden. Stgl meist nur
wenige cm lang, niederliegend, + verzweigt. Bltr an sterilen
Stgln entfernt gestellt, kaum breiter als der Stgl, fast quer
angeheftet, aus schmaler Basis eifg, an der Spitze spitzwinklig
3/, eingeschnitten mit 2 zugespitzten, spreizenden Abschnitten,
die am Grunde nur 3—5 Zellen breit sind, am Rande + reich
und scharf gezähnt. Biltzellen rechteckig, 14X25 „, dünn-
wandig mit kaum verstärkten Ecken. Unterbltr ähnlich, nur
kleiner. Autoecisch. Die fertilen Äste dicht beblättert, Bltr
grösser und reich gezähnt. Blüten reichlich in mittelstän-
digen Ährchen, Hüllbltr gehöhlt, !/, in 2 langspitze, gezähnte
Lappen geteilt. @ Blüten an kurzen seitlichen oder ventralen
Ästen; Hüllbltr 2—-3paarig, die oberen grösser, '/, in 2 dornig
gezähnte, dem Kelch anliegende Lappen geteilt. - Unterbltr
gleich, nicht verwachsen. Kelch weit vorragend, schmal eylin-
drisch, oben 3kantig, an der Mündung kerbig. Sporen rot-
braun, feinwarzig, 10 u; Reife im Herbst und Frühling. Keim-
— 11 —
körner an fädigen Ästen mit verkümmerten Bltrn, 2zellig,.
elliptisch, lichtgrün.
Bisher nur selten an zerstreuten Orten gesammelt: Ho.
Cephaloziella myriantha (Lindberg) Schiffner
Kleine Überzüge von brauner bis rötlicher Farbe auf Erde,
Sand- und Moorboden, Stgl !/;, cm lang, niederliegend mit
aufsteigender Spitze, wenig verzweigt. Bltr an sterilen Teilen
entfernt gestellt, quer angeheftet, kaum breiter als der Stgl,.
aufwärts abstehend, im Umriss eifg, an der Spitze '/; durch
spitzwinklige Bueht in 2 eifge, am Grunde 4—5 Zellen breite,.
ganzrandige Lappen geteilt. Bltzellen rundlicheckig, hell-
oder bräunlich-derbwandig, 15 u. Unterbltr gegen die Stgl--
spitze meist: vorhanden, klein zungenfg, einfach oder kurz.
2teilig. Paroecisch, seltner pseudodioecisch; die reichlichen
fertilen Sprosse dichter beblättert, Bltr grösser. S Hüllbltr-
gleich unter. den 2, leicht gehöhlt, !/;, geteilt und am Rande:
entfernt gezähnt. 9 Hüllbltr viel grösser als die Stglbltr mit
dem eifgen Unterblt verwachsen zur Hälfte dem Kelch anliegend,,
!/, eingeschnitten und an den Rändern grob gezähnt, an der
Spitze öfter ausgebleicht. Kelch halb vorragend, spindelfg,.
oben 3—5 faltig und an der quergestutzten Mündung ausge-
bleicht und kerbig eingeschnitten, oft mit den Hüllbltrn rötlich.
angelaufen. Sporen 'rotbraun, glatt 7 u; Reife im Sommer.
Keimkörner oval, 2zellig, bräunlich, in Häufchen an der Spite-
steriler Sprosse.
f. Jaapiana Schiffner
Kaum veränderte Form des modernden Holzes; Unterbltr
nur an den fertilen Sprossen, c’ Hüllbltr kaum genihnt, 9 Hüll-
bltr weniger verwachsen.
Bisher nur sehr zerstreut in der Ebene und Bee
gefunden: Ho. |
Cephaloziella rubella (Nees) Warnstorf
Zarte Überzüge von grüner bis rötlicher Farbe, zumeist
auf lehmig-sandigem Boden. Stgl !, cm lang, kriechend oder
aufsteigend. Bltr ausser an den Blütenästen locker, aufrecht
abstehend, nicht breiter als der Stgl, aus schmaler Basis breit.
eifg, bis über !/, durch spitzweitwinklige Bucht in 2 am Grunde:
4—6 Zellen breite, stumpfspitze und spreizende Lappen ge--
teilt. Bitzellen rundlicheckig mit starken Wänden und Ecken,.
15 w. ‘ Lanzettliche Unterbltr nur in der @ Blüte. Autoecisch.
g Äste am Grunde der 9, kätzchenfg, die mehrpaarigen Hüll-
— 112 —
bltr gehöhlt und '/, spitzlappig. % Hüllbltr 2—3 paarig, grösser,
leicht gehöhlt dem Kelch anliegend, Lappen spitz und die
inneren + fein gezähnt, selten wenig entfärbt. Kelch ?/, vor-
ragend, langeifg, oben 3-4faltig, oft + rot gefärbt bis auf
die ausgebleichte, nur gekerbte Mündung. Sporen rotbraun,
8 u; Reife im Hochsommer.
f. subtilis Velenovsky
Pfl. des sumpfigen Bodens, gelblichgrün, Bltr oft bis ?/,
geteilt, Lappen bis 7 Zellen breit, Zellen dünnwandiger, wenig
grösser, 18 u, innere Hüllbltr den Kelch halb deckend.
Zumeist nur in der Ebene und Bergregion zerstreut: Ho.
W. Wf£.
_Gephaloziella Hampeana (Nees) Schiffner
(©. divaricata, trivialis Aut.)
Zarte dunkelgrüne bis bräunliche.Überzüge auf Erde. Stgl
1 cm lang, meist kriechend, wenig verzweigt. Bltr fast quer
angeheftet, locker gestellt, gegen die fruchtende Spitze dichter.
und grösser, seitwärts sparrig abstehend bis rückgebogen, breiter
als der Stgl, aus verengter Basis quadratisch, !/, durch spitz-
weitwinklige Bucht in 2 dreieckige, am Grunde 6—8 Zellen
breite, stumpfspitze Lappen geteilt, die manchmal am Rande
einzelne stumpfe Zähne tragen. Bltzellen unregelmässig 4-viel-
eckig, dünnwandig, 15 «. Unterbltr meist nur in. der 2 Blüte,
lanzettlich oder 2teilig eifg, * gezähnt. Autoecisch., & Hüll-
bltr 3paarig, die unteren oft herabgerückt und abstehend, die
oberen wellig verbogen mit den Unterblt verwachsen den
Kelch halb umschliessend, an den spitzen Lappen reich ge-
kerbt oder spitz gezähnt. Kelch kurz spindelfg, oben 4—-5fal-
tig, an der Mündung gekerbt, nicht ausgebleicht. Sporen
hellbraun feinwarzig, 8 «; Reife im Sommer. 4 Äste am
Grunde der @, 6 und mehrpaarige, oft rötliche Ährchen mit
hohlen Bltrn, deren Lappen etwas breiter und reich gezähnt
sind. Keimkörner bräunlich, 2zellig, an den DENE
f. erosa Warnstorf
Gelblichgrüne Sumpfform. Bltr entfernt gestellt, fast ne
recht sparrig-abstehend, bis ®/, durch weite Bucht in 2 sprei-
zende, am Grunde 3— 5 Zellen breite Lappen geteilt. Unter-
bltr auch an der Stglspitze, 2teilig. 9 Hüllbltr 2paarig, nur
am Grunde verwachsen. „5 Hüllbltr nur gekerbt.
Zumeist nur in der Ebene und Bergregion verbreitet: Änsi
As..Aa? Ho. Wo. W£. Nil. Nk. Nb.
TE
_
Bere
Cephaloziella Starkei (Funck) Schiffner
(©. byssacea Heeg; divaricata Smith)
Dunkelgrüne bis schwärzliche Überzüge auf Erde und Fels.
Stgl '/, cm lang, niederliegend, + verzweigt. Bltr locker ge-
stellt, quer angeheftet, breiter als der Stgl, leicht gehöhlt bis
rinnig gefaltet vom Stgl aufwärts abstehend, im Umriss fast
quadratisch, durch spitzwinklige Bucht '/, in 2 spreizende, drei-
eckig spitze, ganzrandige Lappen geteilt, die am Grunde 7—10
‚Zellen breit sind. Zellen klein, 4—6eckig,. dünnwandig oder
schwach verdickt, 10-15 u. Kuticula glatt. Unterbltr auch
am sterilen Stgl meist vorhanden, lanzettlich oder eifg 2teilig.
Dioecisch, meist in getrennten en cd Blüten in 4—12paari-
gen Ährchen mit grösseren, bauchigen, ganzrandigen Bltrn.
© Hüllbltr grösser, mit stärkeren Zellwänden, gedrängt, kurz
2teilig und am Rande + gezähnt, das oberste Paar mit dem
Unterblt hoch verwachsen und den Kelch zur Hälfte umschlies-
send, an den Spitzen ausgebleicht. Kelch länglich spindelfg,
‚oben 3—5faltig, grün .bis braunrötlich, an der gekerbten Mün-
dung ausgebleicht. Sporen braun, glatt, 8 «; Reife im Sommer.
Keimkörner an den Spitzen der Bltr und Unterbltr, eifg, 2zel-
Jig in der Mitte eingeschvürt, grün bis rötlich.
f. rupestris Ö©. Jensen
Grösser als die typische Form, Stgl bis 1 cm lang, fast
unverzweigt. Bltr sehr regelmässig gestellt, im Umriss trapezfg,
‚an der Spitze fast doppelt so breit als an der Basis, die eifgen
Lappen am Grunde 6—8 Zellen breit. Zellen rundlicheckig
‚mit starken Wänden und Ecken. Unterbltr zungenfg, 1—2 teilig.
f. procerior Nees
Kräftigere, grüne bis olivbraune Form der Waldränder
und ähnlicher Orte. Bltr grösser und breiter, längs der Mitte-
oft stumpf zusammenneigend.
f. ericetorum C. Jensen
Sehr kleine Kümmerform dürrer Standorte: Bltr schmal
‚und steif. Zellnetz rundlicheckig, diekwandig.
f. paludosa ©. Jensen
Verlängerte Form der Sümpfe oder zwischen anderen
.Moosen; Bit locker gestellt, Lappen am Grunde bis 9 Zellen
breit, GBR spitz bis abgerundet, Ubltr in ihrer Gestalt wechsel-
voll: eifg, rundlich-quadratisch bis verkehrt herzfg, ganzrandig
‚oder wenig gezähnt.
var. papillosa Douin
ah am + Rande grob gezähnt, auf der Anssbänofidt durch
8
— 114 —
1 oder mehrzellige Papillen wie igelstachlig. Bltzellen derb-
wandig. $& Hüllbltr + gezähnt; Q Hüllbltr weniger verwach-
sen. Keimkörner kugelig-oval meist nur 1zellig, grün
Von der Ebene bis in die untere Bergregion verbreitet:
Ho. W. W£. Wfr. R. Nj 1 & 2. Nk. Nb. Die Var. bisher nur
Wb; aber in demselben Rasen die Ausbildung der Papillen.
sehr ungleich bis fast ganz fehlend.
Nowellia curvifolia (Dickson) Mitten.
In flachen, dichten Überzügen von weisslichgrüner bis.
braunrötlicher Farbe fast nur auf Holz. Stgl schnurfg, bis.
2 cm lang, kriechend, wenig verzweigt. Bltr mit zusammen-
gezogener Basis fast quer angeheftet, auf der Stgloberseite-
abwechselnd übereinander greifend, gedrängt, im Umriss breit.
eifg — rundlich, sehr hohl ausgebaucht, bis zur Mitte durch.
eine rundlich-stumpfe Bucht in 2 lang: pfriemenfge, gegen-
einander geneigte und vorwärts eingekrümmte, oben einzell-.
reihige Abschnitte zerlegt. Der erweiterte Ventralrand ist zu:
einem sackartigen Öhrchen eingeschlagen. Bltzellen rundlich-
eckig, rings + stark verdickt, 20--30 u. Kuticula glatt. Un-
terbltr am Stgl fehlen. Dibedisch und autoeeisch, selten pa--
roecisch.. S Ährchen an Hauptsprossen miktelständie oft
mehrere hintereinander oder endständig an kurzen, keuligen:
Nebensprossen, schmäler als die vegetativen Äste; Hüllbltr-
stark gekielt, ohne Ventraltasche und mit kürzeren Abschnitten,
der Dorsallappen mit wenigen Zähnchen. 9 Blüte endständig-
an Hauptsprossen oder kurzen ventralen, aber aufgerichteten
Nebensprossen; Hüllbltr stark abweichend gestaltet, grösser,
lang eifg, leicht gekielt dem Kelch anliegend, 2—3fach lan--
zettlich geteilt, ohne die Ventraltasche und mit nur kurz aus-
laufender Spitze, die Lappen reich und scharf gezähnt. Un--
terbltr ähnlich. Kelch halb vorragend, schmal cylindrisch, oben.
3kantig, an der Mündung mit reichlichen 2— —4zelligen Wim-.
pern. Kapsel oval, braun, mit Halbringfasern in den Innen-
schichten. Sporen braun, 2 glatt, 8 u; Reife im Frühling--
Sommer. Keimkörner am Rande. und den Spitzen der Blt-.
lappen, kugelig, lzellig, bleichgrün.
.. Von der Ebene bis zur V.oralpenregion zörairee am ver-
breitetsten in der Bergregion: A. Ho. W. W£. Wfr. Nj1l.
Pleuroclada albescens (Hooker) Spruce
Hochalpenpfl. in dichten Rasen von weisslicher bis Be |
lichgrüner Farbe oder nur vereinzelt zwischen anderen Moosen. ’
a han a ld ie
— 115 —
Stgl kriechend bis aufsteigend, wenig verzweigt durch seit-
liche Äste aus dem ventralen Segmente eines deshalb nur ein-
lappigen Blts. Bltr-wechselständig, fast quer angeheftet vor:
wärts gerichtet, meist + dicht kätzchenfg gedrängt, im Um-
riss aus breiter Basis rundlich-quadratisch, + !/s schmal stumpf-
winklig eingeschnitten mit breit dreieckigen, spitzen einge-
bogenen Abschnitten, fast halbkugelig gewölbt. Bltzellen rund-
lich 6eckig, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken, 20—30 u,
an der Spitze wenig kleiner. Unterbltr eine deutliche dritte
Reihe bildend, halbsogross wie die Bltr, eifg bis lanzettlich,
am Grunde zuweilen mit etlichen Zähnen. Dioecisch. 5 Ähren
mit bis 15 Paaren stark gehöhlter, kürzer eingeschnittener
Bltr. © Hüllbltr wenig grösser, den Kelch aufrecht umfassend,
länger eifg, nur kurz eingeschnitten, am Rande vereinzelte
Zähnchen; Unterbltr fast gleichgross, 1—2teilig. Kelch weit
vorragend, schmal cylindrisch, an der Basis mehrschichtig,
oben faltig mit gestutzter, gekerbter Mündung. Kapsel oval,
rotbraun; Wandung aussen mit unregelmässigen Verdickungen
der Längswände, innen mit Halbringfasern. Sporen rotbraun,
glatt, 14 u. Reife im Hochsommer. Keimkörner unbekannt.
In der Alpen- und Schneeregion, Urgestein und Schiefer
bevorzugend: Aa. As.
Odontoschisma Dumortier
(Sphagnoecetis Nees)
Mittlere bis grössere Pfl. von hellgrüner bis schwärzlich-
roter Farbe, zwischen anderen Moosen eingesprengt oder in
+ lockereh Polstern auf feuchter Erde und Gestein, in Süm-
pfen oder auf moderndem Holze. Stgl kriechend bis aufrecht,
+ verzweigt und mit blattlosen Flagellen. Bltr unterschläch-
tig, locker bis dicht gestellt, schief angeheftet, im Umriss eifg-
rundlich, + gehöhlt, meist ganzrandig und ungeteilt. Bltzellen
in den Ecken sehr stark verdickt. Unterbltr klein, am sterilen
Stgl nicht immer vorhanden. Dioecisch. S und o Blüten an
kurzen, meist ventralen Ästen. Antheridienstände ährenfg, -
bleich, Hüllbltr kleiner als die Stglbltr, gedrängt, quer ange-
heftet, rinnig hohl, kurz und ‚spitz 2lappig, am Rande ge-
schweift-kerbig. © Ast sehr kurz, aufsteigend mit wenigen
Hüllbltrn, diese grösser äls die Stglbltr, dem Kelch gehöhlt,
anliegend, mit den Spitzen abstehend, + tief 2—3teilig, Ränder
wellig und + gezähnt. Unterbltr eifg, 2teilig.- Kelch lang
und schmal cylindrisch, oben 3kantig an der zusammenge-
zogenen Mündung pi kerbig bis fransig. Kapsel oval, braun;
g* 5
= 62
Wandung aussen mit knotigen Verdickungen der Längswände,
innen mit Halbringfasern. Sporen rotbraun, warzig. Elateren .
mit rotbrauner Doppelspirale.e Keimkörnör an kleinerblätte-.
rigen Sprossen.
1. Unterbltr fehlend oder vorhanden, aber stets ohne
Schleimpapillen am Rande.
CD) Randreihe des Bltzellnetzes scharf differenziert, Zell-
ecken stark 3- und 4eckig, Unterbltr am unteren Stglteile
meist fehlend, Kelchmündung fransig; Pfl. ohne aufrechte
Keimkörnersprosse, zumeist nur im Sumpfe Sphagni
OO Randreihe nicht scharf geschieden, Zellecken sternfg
verdickt, Unterbltr meist am ganzen Stgl. Kelchmündung
kurz gezähnt, aufrechte .Keimkörnersprosse häufig, zumeist
auf moderndem Holz und feuchtem Gestein denudatum
2. Unterbltr mit Schleimpapillen, Kelehmündung fast glatt,
die sternfgen Eckverdickungen fast grösser als die Zellen»
Randreihe nicht differenziert, Alpenpfl. Macounii
Odontoschisma Sphagni (Dickson) Dumortier
Grüne bis rotbraune Pfl. meist nur + reichlich zwischen
anderen Sumpfmoosen. Stgl bis 5 cm lang, geschlängelt oder
+ aufrecht, wenig verzweigt aber mit + reichlichen, blattlosen,
verbogenen Flagellen. Bltr seitlich fast flach ausgebreitet oder
leicht vorwärts aufgerichtet, aus breiter Basis fast halbkreis-
rund, selten an der Spitze eben abgestutzt bis leicht ausge-
randet. Bitzellen rundlich mit + starken Ecken, 20—25 u, die
Randreihe in der Regel quadratisch oder rechteckig*’und einen
+ stark differenzierten Saum bildend. Unterbltr fehlen am
sterilen Stgl ganz oder nur klein und rudimentär an jungen
Sprossen. # Äste lang ährenfg mit + 10paarigen Hüllbltrn,
© Hüllbltr verlängert eifg, tief 2 teilig, am Rande + einge-
schnitten; Unterbltr ähnlich nur kleiner. Kelchmündung lang
fransig gezähnt. Sporen 14 u; Reife gegen Frühlingsende.
Keimkörner unbekannt. In den Mooren der Ebene und Berg-
region zerstreut, meist steril. Aa. Ho. Hu. Wb. Nk.
Odontoschisma. denudatum (Martius) Dumortier
In + dichten niederen Rasen von grüner bis gebräunter
Farbe auf Erde, Fels und Holz. Stgl. bis 2 cm lang, bogig
kriechend oder gekniet aufsteigend, + verzweigt und mit
kleinblätterigen oder dicht bewurzelten Flagellen. Bltr ge-
nähert, schief angeheftet, im Umriss aus breiter Basis eifg
oder rundlich, selten an der Spitze leicht eingeschnitten, seit-
P
N
— 117 —
lich flach ausgebreitet oder leicht gehöhlt etwas vorwärts ge-
richtet. Zellecken sternfg verdickt, Zellen 20—25 u, die Rand-
reihe nicht abweichend. Unterbltr meist deutlich vorhanden,
zungenfg-lanzettlich, die oberen ausgerandet bis 2lappig.
Hüllbltr eilänglich, tief 2teilig und am Rande gekerbt, mit
dem ähnlichen Unterblt am Grunde verwachsen. Kelch weit
vorragend, spindelfg, oben stark verengt und tief gefaltet, an
der Mündung gekerbt bis kurz gezähnt. Sporen 10 u; Reife
im Frühling-Sommer. Keimkörner in bleichgrünen Häufchen,
oval bis birnfg, 1—2zellig, am Rande und auf den Flächen
der Stgl- und Unterbltr an der Spitze kleinblätteriger auf-
rechter Sprosse, die am Ende der Haupt- und Nebenäste ent-
springen.
In Grösse und Färbung sehr variierend ohne schärfere
Grenze:
f. elongatum Lindberg -
Form der Hochmoore. Dichte dunkelgrüne bis rotbraune
Rasen; Stgl bis 3 cm lang, wenig verzweigt, Bltr »seitlich
flach ausgebreitet, Unterbltr klein bis fehlend, Keimkörner-
sprosse spärlich.
f. Hübeneranum Rabenhorst.
Dunkelgrüne Standortsformen der feuchten Sandsteine,
kaum abweichend, nur mit reichlicheren Keimkörnersprossen.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion verbreitet;
A. Ho. W. Nj 1 und 2. Nk.
Odontoschisma Macounii (Austin) Underwood.
Hell- bis weisslichgrüne Pfl. meist nur + reichlich zwischen
anderen Moosen eingesprengt auf feuchtem Boden im Gebirge.
Stgl 1-2 cm lang, niederliegend wenig verzweigt, im unteren
Teile mit. + reichlichen Stolonen. Bltr sich + deckend, schräg
angeheftet, schief vorwärts gerichtet, stark gehöhlt und meist
völlig ganzrandig, am unteren Ventralrande hie und da mit
einzelnen Schleimpapillen, im Umriss eirundlich. Die Ver-
diekung der Bitzellecken so gross oder grösser als die unver-
dickten Bltzellen, 25 «. Randzellen nicht besonders verschieden.
Unterbltr überall vorhanden, klein, kurz rechteckig oder eifg,
am oberen Rande kurz eingeschnitten, rings, besonders die
oberen mit randständigen birnenfgen Schleimpapillen. 5 Äste
knospenfg mit kleineren, kurz eingeschnittenen und am Vorder-
rande noch mit einem Zahne versehenen 3—4 Bltpaaren. 2
Ast kurz, mit 3—4 Bltreihen; Hüllbltr und Unterbltr kurz
scharfspitzig 2geteilt und am Rande unregelmässig gekerbt bis
— 118 —
gezähnt. Kelch halb vorragend, oben stumpf Skantig, an der
glatten oder nur leicht gekerbten Mündung gerade abgestutzt;
Sporen rotbraun, feinwarzig 15 u; Reife im Hochsommer.
Keimkörner oval, derbwandig, 2zellig, an dreireihig gleich be-
blätterten Sprossen, Bltr durch die Körnerbildung wie ausge-
nagt gezähnt.
f. laxum Culmann. Schattenform mit weniger gehöhlten
Bltrn.
f. elongatum Evans. Grüne bis schwärzliche Form der
Moorlöcher. Bltr lockerer gestellt, weniger gehöhlt, Zellnetz
weniger und oft ungleich verdickt, manchmal kleiner, 20 u.
Unterbltr kleiner, aber mit Schleimpapillen. Keimkörner selten
an aufstrebenden Ästen, weniger derbwandig.
Bisher nur selten von der oberen Bergregion bis in die
obere Alpenregion gefunden: As. (Felshänge ober dem Funten-
see, Kern.)
Calypogeia Raddi
(Kamtia Gray; Cincinnulus Dum.)
Sehr vielgestaltige Pfl. von hell- bis bläulichgrüner Farbe
in flachen Polstern auf Erde und Holz oder auch bis unter-
getaucht in Sumpf und Wasser. Stgl 1-5 cm lang, meist
wenig verzweigt, kriechend bis aufrecht. Bltr oberschlächtig
sich + deckend, schief angeheftet, ventral oft + herablaufend,
wechselständig, flach ausgebreitet oder leicht niedergebogen,
im Umriss aus breiter Basis eifg, ganzrandig oder an der
Spitze seicht eingeschnitten. Bltzellen 6eckig, gross, dünn-
wandig. Kuticula meist glatt. Unterbltr stets vorhanden, rund-
lich-eifg oder 2- und mehrgeteilt. Blütenstand wechselnd, durch
Proterandrie oft undeutlich. Blütenäste kurz, seitlich aus den
Winkeln der Unterbltr. ©" Blütenstände knospen- oder ährenfg
mit 4—10 gedrängten Hüllbltpaaren; diese viel kleiner als die
Stglbltr, bauchig hohl, im Umriss quadratisch, an der Spitze
teilig, Unterbltr klein lanzettlich. 2 Äste mit 2—3 Bltpaaren,
diese klein, quadratisch, 3- und mehrteilig. Nach der Befruchtung
wächst der Ast zu einem erdwärts hängenden, dicht mit
braunen Rhizoiden bedeckten, diekwandigen, cylindrischen
Fruchtsack aus, auf dessen Grunde die Entwicklung des
Sporophyten sich vollzieht. Kelch fehlt; Haube zu 3/, mit der
Innenwand des Perigyniums verwachsen. Kapsel walzenfg,
dunkelbraun, mit spiralig gedrehten Klappen: Wandung zwei-
schichtig, aussen mit knotigen Verdiekungen, innen mit Halb-
ringfasern. Sporen kugelig, bräunlieh 12 „; Reife gegen Ende
N‘
Pi
"75-7
x
| | ATI
Frühling-Sommer. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale. Keim-
körner an aufstehenden, mit nach oben mehr und mehr ver-
kümmernden Bltrn besetzten Sprossen, 1-—2zellig, rundlich,
hellgrün.
1. Unterbltr fast !/, der Stglbltr, rundlich oder nierenfg,
ganzrandig oder nur seicht eingeschnitten; R
Stglbltr breit eifg „mit breiter gerundeter Se)
Spitze (Fig. 2.) Neesiana DL:
2. Unterbltr nicht so, gross, 2- und mehrteilig.
x Im Umriss rundlich-quadratisch, Breite und Höhe unge-
fähr gleich, Y/; bis 1/, eingeschnitten, Lappen stumpf oder
abgerundet, am Aussenrande aber nicht weiter geteilt, Stglbltr
herzeifg mit schmälerer stumpfer Spitze (Fig. 3.)
Trichomanis
xx Im Umriss nieder rechteckig, breiter als hoch, '/, bis ?/,
eingeschnitten, am Aussenrande noch einmal geteilt.
O Einschnitt meist spitzwinklig, Lappen oben zugespitzt,
am Aussenrande mit einem + grossen, rundlichen .Höcker;
Stglbltr herzeifg (Fig. 1) suecica
OO Einschnitt meist stumpf-bogig, Lappen oben stumpf-
abgerundet, am Aussenrande noch einmal + tief stumpfhöckerig;
Stelbltr länglicheifg, oft in der Mehrzahl kurz 2teilig einge-
schnitten (Fig. 4) fissa
Calypogeia Trichomanis (L.) Corda
Mittlere Pfl. in flachen oft ausgedehnten Rasen von bläu-
lich-grüner Farbe auf Humus. Stgl bis 4 cm lang, nieder-
liegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend, nur wenig
herablaufend, flach ausgebreitet oder leicht abwärts gekrümmt,
herzeifg mit stumpfer, verschmälerter Spitze. Bltzellen 30 bis
40 «u, in den Ecken kaum verstärkt. Unterbltr wenig breiter
als der Stgl, im Umriss rundlich-quadratisch, durch eine weit-
winklige stumpfe Bucht !/, bis !/, in 2 dreieckige, oben stumpf-
spitze oder abgerundete, an den Seiten nicht ‚weiter geteilte
Lappen getrennt. Dioecisch, autoecisch, meist paroecisch, /
und @ Äste aus dem gleichen ‘Unterblte. Kapselklappen +
12 Zellreihen breit.
f. Juxurians K. Müller. 2
Form feuchterer Standorte, bes. über und zwischen Sumpf-,
moosen. Grösser, schlaff, gelbgrün. Bltzellen zartwandig, 60 «.
Unterbltr breiter als der Stgl, aber nicht weiter eyiens
f. Müllerana Schiffner. |
Eine nicht scharf umsehriebene Form der een
— 120 —
kleiner, hellgrün; schlaffe, aber aufrechte Rasen zwischen an--
deren Moosen; Bltzellen 25 u.
f. tenuis Austin (Paludosa Warnst. und Sphagnicola Arn.et-
Pers.) Vielgestaltige Wasserformen zwischen Sphagnen u. ä.
kriechend oder aufrecht, bis ganz untergetaucht. Pfl. zart und
schlaff, gelbgrün, oft reicher verzweigt. Blt lockerer gestellt,
+ weit herablaufend, länglich eifg, an der Spitze mitunter
ausgebuchtet. Bltzellen zart, manchmal mit + deutlichen Eck-
verdickungen 40 «. Unterbltr kaum breiter als der Stgl, bis
/, geteilt und am Grunde manchmal noch mit einem Seiten--
höcker. Meist nur autoecisch mit längeren £ Ästen.
var. Neesiana Massalongo et Carestia.
Grössere Pfl. auf Boden und Fels, hellgrün. Stg] miedee-
liegend, wenig verzweigt. Bltr sich + deckend, wenig herab-
laufend, flach ausgebreitet rundlich bis linslich eifg, an der
Spitze gerundet bis seicht eingeschnitten. Bltzellen zartwandig,
30—40 u. Unterbltr gross, fast !/, der Stglbltr, den Stgl auf
beiden Seiten überragend und ihm aufliegend, an der Stglspitze
sich berührend bis teilweise deckend, kreisrundlich bis nierenfg,
völlig ganzrandig. Kapselklappen 8—10 Zellen breit.
f. subdivisa Schiffner.
Mittelform zwischen Trichomanis und Neesiana, meist
etwas kleiner mit kleinerem Zellnetze. Unterbltr ausgerandet
bis zu kurzen abgerundeten Lappen eingeschnitten. 5
f. minor Massalongo.
Stgl '/J;—2 cm lang, Bltr gedrängt und wie die Unterbltr‘
kleiner. Bitzellen dünnwandig, in den Ecken schwach ver-
diekt, 25 u; die Randreihe oft länglich-rechteckig. Von den:
Unterbltrn die älteren ausgeschweift, die oberen ganzrandig.
f. hygrophila K. Müller |
Moorform zwischen Sumpfmoosen oder ganz unter Wasser.
Zarte, + reich verzweigte, gelblichgrüne Pfl. Stgl kriechend,.
2 cm lang, Bltr sich nur leicht deckend, + herablaufend, Bit--
zellen 30—40 u; die Ecken schwach verdickt, Randreihe oft.
länglich. Unterbltr doppelt so breit als der Stgl, nierenfg, ganz.
oder leicht ausgerandet.
f. laxa Meylan
Grosse grüne Form schattig-feuchter Orte oder völlig unter--
getaucht. Bltr breit eifg-herzfg, nicht herablaufend, nur wenig:
sich deckend, Bitzellen in den Ecken kaum verstärkt, weiter,. _
bis 45x70" u, die Randreihe meist länglich. Unterbltr mehr
— 121 —
als doppelt so breit wie der Stgl, rundlich-nierenfg, + '/, ein-
geschnitten mit rundlichen Lappen.
var. suecica Arnell et Persson
Gedrängtrasige, kleinere Pfl. von dunkel- bis bräunlich-
grüner Farbe (trocken missfarbig graulich) zumeist auf modern-
dem Holze. Stgl + 1 cm lang, enge nebeneinander kriechend,
nur selten aufsteigend. Bltr sich + deckend, herzeifg, flach
oder an der Spitze rückgebogen, dort stumpf gerundet oder
seicht ausgerandet bis kurz 2lappig. Bitzellen rundlicheckig,
in den Ecken leicht dreieckig verstärkt, 25 «. Unterbltr breiter
als der Stgl, meist breiter als hoch, im Umriss daher breit und
niederrechteckig, vom Stgl teilweise leicht abstehend, durch.
eine + weite, spitzwinklige Bucht !/,—°/, in 2 breit dreieckige,
oben spitze Lappen geteilt, deren jeder noch am Aussenrande
einen + deutlichen Höcker trägt. Dioecisch; S Aste kurz
knospenfg. . Kapselklappen 8 Zellschichten breit.
var. fissa (L) Raddı
In lockeren Rasen auf Erde oder einzeln zwischen an-
deren Moosen: aufsteigend, hell- bis bläulichgrün, Stgl 2-5 cm
lang, wenig verzweigt. Bltr locker gestellt, oft sich kaum be-
rührend, wenig herablaufend, + länglich eifg, an der Spitze-
oft auf demselben Aste ganz verschieden, ganzrandig, ausge-
randet oder + tief 2höckerig eingeschnitten bis '/; 2lappig.
Bltzellen ohne Eckverstärkungen, 40-50 «. Unterbtr wenig
breiter als der Stgl, von diesem abstehend, im Umriss breit.
rechteckig, tief in der.Mitte + weitstumpfwinklig eingeschnitten
und die beiden oben stumpfen oder abgerundeten Lappen am:
Aussenrande noch einmal + tief stumpfhöckerig geteilt.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen
Gebieten zerstreut vorkommend. |
Bei der übergrossen Veränderlichkeit dieser Art ist es be-
greiflich, dass: manche Autoren eine weitgehende Aufteilung
in Einzelarten und Varietäten vornahmen. Ich konnte mich
ihnen nicht anschliessen; denn der Übergangsformen sind mir-
zu viele. Ich habe C. suecica von einem Strunke in der
Mötzinger Nachtweide auf Torf weitergezogen und die neu
entstandenen Unterblätter wiesen sofort eine Vergrösserung
und Formveränderung auf und Pflanzen, die im nächsten Winter
aus dem Rasen hervorwuchsen, glichen nach Färbung, Blatt-
und Unterblattform viel mehr einer kleinen Neesiana, denn
der ehemaligen suecica. Auch C. fissa sah ich in der freien.
Natur schon in Neesiana-Formen übergehen.
ae
Pleuroschisma Dumortier
(Mastigobryum Nees; Bazzanıa Gray)
Grössere Pfl. von grüner oder bıäunlicher Farbe auf Wald-
boden, Holz und Felsen, manchmal in ausgedehnten Rasen.
Stgl kriechend bis aufrecht, seitlich wenig verzweigt — der
Ast drängt den Haupttrieb zur Seite, so dass eine Gabelung
erscheint —; aus den Achseln der Unterbltr rudimentär be-
blätterte und peitschenartig verdünnte Flagellen. Stglbltr sich
+ deckend, oberschlächtig, unsymetrisch, seitlich abstehend
und zurückgebogen, im Umriss eifg mit quer bis schräge ge-
stutzter, ungleich 3lappiger Spitze. Unterbltr stets vorhanden,
vom Stgl abstehend, im Umriss rundlich quadratisch bis nierenfg,
meist ungleich gelappt und gezähnt. Zellnetz im ganzen Blte
ziemlich gleich gross, dünnwandig mit leicht verstärkten Ecken,
30 u. Dioecisch, vielfach in getrennten Rasen, X und ® Aste
aus den Achseln der Unterbltr, sehr kurz. Antheridien in den
Achseln ährenfg gedrängter, kleiner, eifger, gehöhlter, an der
Spitze mit kurzen zusammenneigenden Zähnchen besetzter
Bltr. Unterbltr kurz, 2spalti.. Q Äste mit 2-3 Wirteln
schmälerer Bltr. Hüllbltr eifg, dem Kelch aufrecht anliegend,
tiefer 2-3teilig und seitlich gezähnt. Unterbltr ähnlich nur
kleiner. Kelch weit vorragend, walzenfg, oben 3kantig, an
der verengten Mündung kerbig, seitlich meist tief gespalten.
Kapsel oval, braun; Wandung 4—5schichtig, aussen mit Ver-
dickungsknoten, innen mit Ringfasern. Speren braun, warzig
15 #». Reife vom Sommer bis in den Herbst, oft in demselben
Rasen ungleichzeitig. Elateren mit- bräunlicher Doppelspirale.
Keimkörner unbekannt. ;
Stgl mit Bltrn 3-5 mm breit, Pfl. dunkel- bis graugrün,
zumeist auf Waldboden; Unterbltr meist breiter als hoch, oben
in 4 ungleiche, spitze Lappen geteilt, an den Seiten + gezähnt,
Bltr fast quer gestutzt trilobatum
Stgl mit Bltrn nur 1-2 mm breit, Pfl. + bräunlich, zu-
meist an Felsen, Unterbltr rundlich quadratisch, ganz oder
kurz 2geteilt, Ränder nur gekerbt.. Bltr schräg gestutzt
tricrenatum
Pleuroschisma trilobatum (L.) Dumortier are
Kräftige Pfl. meist in’dichten Polstern von dunkelgrüner,
trocken graugrüner Farbe auf Waldboden und Fels. Stgl bis
über 1 dem lang, kriechend oder aufrecht, + verzweigt, mit
reichlichen weisslichen Flagellen. Bltr gestutzt eifg, mit dem
stärker ausgebogenen dorsalen Rande über den Stgl greifend
nn u aaa dann un... a irn
— 123 —
in der vorderen Hälfte zurückgebogen und an der quer ge-
stutzten Spitze ungleich kurz drei- (2—4) lappig. Unterbitr
gross breit rechteckig, an der Spitze ungleich 4lappig und an
den Seiten + gezähnt. JS Blütenstände weisslich, ebenso die
Kelche, welche oft mehrere hintereinander stehen. Hüllbltr
kleiner als die Stglbltr, eifg und am Rande + gezähnt; Unter-
bltr ähnlich, nur kleiner.
f. grande Nees Die üppigere Form feuchten Waldbodens,
bis 2 dem hoch, + aufrecht, wenig verzweigt.
f. minus Nees Mittlere Wuchsform bis 5 cm hoch und auf-
recht, reichlicher verzweigt.
f. ramosum K. Müller Niederliegende Form trockener Stand-
orte, 2-5 cm lang, reich verzweigt.
f. depauperatum K. Müller. Hungerform der Felsen, viel
schmäler, Bltr dorsal weniger ausgebogen, an der schmalen
Spitze oft nur 2teilig, Stgl niederliegend, + verästelt, Bltzellen
kleiner, 20 u, mit stärker verdickten Ecken.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten
verbreitet.
Pleuroschisma rn (Wahlenberg) Dumortier
(P. triangulare; deflexum Aut.)
Kleiner als trilobatum, formenreich, aber durch alle Über-
gänge verbunden, meist in dicht verwebten Polstern von gelb-
lichgrüner bis gebräunter Farbe auf Fels. Stgl kriechend oder
zwischen anderen Moosen aufsteigend, bis 1 dem lang, seitlich
reich verästelt und mit Flagellen. Bltr + gedrängt, stark zu-
rückgebogen, im Umriss ungleichseitig schief dreieckig, am
Grunde fast so breit als lang, der Dorsalrand mehr gewölbt,
an der Spitze sehr schräg abgestutzt und ungleich 2—3zähnig.
Bltzellen rundlicheckig mit schwachen Eckverstärkungen, 25 u.
Unterbltr abstehend, rundlich quadratisch, ganzrandig, kurz
2teilig oder auch + ungleich kerbig. S Äste knospenfg; Kelche
selten, aber wenn fruchtend, mehrere hintereinander, Hüllbltr
nicht kleiner als die Stglbltr, aber mehr eifg, 2--3lappig und
am Rande kerbig; Unterbltr ähnlich.
f. implexum Nees (triangulare Pearson) Kleinere Pfl, durch
reiche Verzweigung und Flagellenbildung dicht verschlungen.
Bltr locker gestellt, fast flach ausgebreitet, nur an der Spitze
rückgebogen, im Umriss schmal länglich eifg bis fast recht-
eckig, an der Spitze ungeteilt oder nur seicht eingeschnitten.
Unterbltr fast. Bars bis + reich re ungleich RES
schnitten.
re
f. devexum Nees Bltr stark sichelfg en tiefer
teilig.
f. flaccidum Nees Kleine or mit zahlreichen Flagellen,
Bltr entfernt, schmal, oft ungeteilt.
f. pygmaeum Nees Zwergform fast ohne Flagellen, Bltr
locker, fast ganz, ebenso die Unterbltr.
f. -intercedens Schiffoer Grosse an trilobatum hinreichende
Formen.
Lepidozia Dumortier
Zarte, kleine Pfl. in grünen bis bräunlichen, flachen Rasen
auf Erde, Holz und Stein. Stgl dünn, ee bis auf-
steigend, 1—2fach gefiedert, die Enaree oft in kleinblätterige
Flagellen auslaufend. Bltr schief bis quer angeheftet, im Um-
riss quadratisch bis breit rechteckig, bis zur Mitte in dreieckig
zahnfge oder fast bis zum Grunde in 2-4 borstenfge, nur
aus 1- 3. Zellreihen bestehende Lappen geteilt. Bitzellen
quadratisch-rechteckig, derbwandig ohne besondere Eckver-
dickungen. Unterbltr den Stglbltrn ähnlich, nur meist etwas
kleiner. Äste seitlich oder ventral entspringend, kurz
ährenfg; Hüllbltr klein, stark gehöhlt. 9 Äste kurz, ventral,
Hüllbltr von den Stglbltrn abweichend, den Kelch aufrecht
umgebend, grösser, eifg, weniger und minder tief geteilt, am
Rande + reich gezähnt, Unterbltr ähnlich. Kelch !/, vor-
ragend, länglich eifg-walzenfg, oben + dreikantig, an der ver-
engten Mündung gelappt und gezähnt. Kapsel oval, rotbraun;
Wandung 2—4schichtig, innen mit Halbringfasern Sporen
lichtbraun, warzig. Elateren mit rotbrauner Doppelspirale.
Keimkörner selten.
1. Stglbltr nur bis zur Mitte geteilt, die eingekrümmten
Lappen dreieckig zahnfg reptans
2. Stglbltr bis zum Grunde geteilt, Abschnitte borstenfg
nur 1--2 zellreihig; Kuticula + rauh.
O 2 Hüllbltr a und tief 3—4teilig, Abschnitte und
Rand wimperig reich gezähnt; .Moorpfl. setacea
OO 2% Hüllbltr nur kurz geteilt, meist nur 1- 3zellig an
‚der Spitze gewimpert, Felsenpfl. trichoclada
Lepidozia reptans (L.) Dumortier
Flache, + dichte Rasen von grüner bis gebräunter Farbe
auf Waldboden, Baumstrünken und Felsen. Stgl £. 3cm lang,
dünn, niedirkiegend, durch wechselständige Äste gefiedert,
Äste gegen die Spitze allmählich kürzer und oft gedrängter,
nn in Rn
— 123 —
die unteren vielfach zu rudimentär beblätterten Ausläufern sich
verlängernd. Bltr schief angeheftet, seitlich abstehend und
nach der Ventralseite eingekrümmt, oberschlächtig sich kaum
deckend, im Umriss rundlich quadratisch, !/; bis !/, schmal-
winklig eingeschnitten zu 3—4 stumpf zahnfgen, etwas un-
gleichen, eingekrümmten Lappen. Biltzellen 4-6eckig, derb-
wandig. Unterbltr ähnlich, wenig kleiner, quer angeheftet,
breiter als hoch, '/, ungleich 4teilig, abstehend. Autoecisch.
cf Äste I ährenfg mit 6-8 Paaren gedrängter, rinnig,
hohler, 2 -3teiliger Hüllbltr. 2 Äste ventral, oft mehrere
kurz; obere Hüllbltr viel grösser als die Stglbltr,
breit eifg, oben nur kurzzähnig eingeschnitten, Unterbltr fast
gleich. Kelch ?/, vorragend, bleich, walzenfg, oben stumpf
3kantig, die ungleich 3lappige Mündung kurz gezähnt. Sporen
12 u; Reife im Frühling bis Soramer.
f. laxa Jaap Stgl stark verlängert, Bltr locker gestellt,
Äste mit reichlicher Flagellenbildung.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion in allen Ge-
bieten verbreitet.
Lepidozia setacea (Weber) Mitten
Niedere, kleine Räschen von grüner bis bräunlicher Habe
auf Moorboden oder vereinzelt zwischen Sumpfmoosen. Stgl
+ 3 cm lang, haarfein, aufsteigend, einfach oder + fiederig
verzweigt und mit Flagellen. Bltr und Unterbltr gleich, quer
angeheftet, locker gestellt, fast bis zum Grunde in 3—5 stumpf-
pfriemige, schwach eingebogene Lappen geteilt, die oben nur
:aus einer Reihe rectangulärer Zellen bestehen, an die sich nach
unten eine zweite Reihe anfügt. Zellen der Bltbasis 4 bis
6eckig, derbwandig. Dioecisch. Antheridien hinter 2 bis
4paarigen Hüllbltrn an’ ventralen Ästen oder an der Spitze
von Seitenästen, Hüllbltr nur !/, geteilt, bauchig hohl, breiter
als lang. 2 Äsie ventral, sehr kurz, die oberen Hüllbltr viel
grösser als die Stglbltr, lang eifg, dem Kelch aufrecht an-
liegend, in 3-4 schmal und tief eingeschnittene, ungleiche
Lappen geteilt, die wieder gleich dem Rande lang gewimpert
sind. Kelch cylindrisch, an der meist weiten Mündung un-
‚gleich lang gewimpert, die Zellen dieser Wimpern 60-70 «
lang. Sporen 10 u; Reife im Sommer. Keimkörner 1zellig,
‚eckig, bleich, an den Spitzen der oberen Bltr jüngerer Triebe.
f. flagel'acea Warnstorf Die Form sehr feuchter Standorte.
‚Stgl verlängert, Bltr entfernt und fast wagrecht abstehend.
Z
Äste vielfach in lange, klein- und entfernt beblätterte Fla-
gellen auslaufend. Re
Von der Ebene bis zur unteren Schneeregion in den Mooren
zerstreut: A. Ho. Nj. 2. Nk.
Lepidozia trichoclada K. Müller
Zarte, durch reiche Flagellenbildung dicht verwebte Rasen
oder zwischen anderen Moosen eingesprengt, von bräunlich-
grüner Farbe, zumeist nur auf feuchten Felsen. Stgl 2—-7 cm
lang, haardünn, 1—2fach gefiedert und mit bitlosen, bleichen
Flagellen. Biltr locker gestellt, quer angeheftet, fast bis zum
Grunde in 3(—4) leicht eingekrümmte oder abstehende Lappen
geteilt, die an Hauptsprossen nach unten 2zellreihig, an Neben-
sprossen durchaus einzellreihig sind. Zellen quadratisch-recht-
eckig, dünnwandig, 25 «. Unterbltr gleich, nur wenig kleiner,
3teilig. - Dioecisch. ' Äste ventral, wenig blätterig, Hüllbltr
am Grunde sackig, nur '/, dreiteilig mit kurzen seitlichen oder
Zwischenzähnen. 2 Äste kurz ventral mit 3paarigen Hüllbltrn,
diese lang eifg, dem Kelch /, anliegend, die obersten viel
grösser, an der Spitze kaum oder nur wenig eingeschnitten,
unregelmässig 1— 3zellig gewimpert, Zellen bis 60 u lang. Unter-
-bltr- ähnlich. Kelch länglich eifg, nach oben 3kantig verengt,
an der 4-5lappigen Mündung mit meist einzelligen, 60-70 u
langen Wimpern. Sporen 12 u; Reife im Spätsommer-Herbst.
Von der unteren Barkeeston bis in die obere Alpenregion
zerstreut: Am. As. Wb.
Vielleicht dürfte sich in unseren Sandsteingebieten auch
noch die ganz ähnliche Lepidozia silvatica Evans nachweisen
lassen. Sie unterscheidet sich hauptsächlich durch die fast.
glatte Cuticula, die kurz 2geteilten @ Hüllbltr, die nur 30 u
langen Zellen der Cilien an den Hüllbltrn und der Kelch-
mündung und ihr Vorkommen auf kalkfreien Sanden.
Ptilidioideae Spruce
Die Arten dieser Gruppe sind nicht nach natürlicher Ver-
wandtschaft zusammengefasst, sondern nur nach dem äusser-
lichen Merkmale, dass die Unterbltr den stets 2 oder mehr-
teiligen Stglbltrn fast gleichgestaltet sind, so dass die .Stgl
dreizeilig beblättert erscheinen. Die © Blüten werden end-
ständig an Haupt- oder Nebenästen. angelegt, erscheinen aber
später infolge Sprossung seiten- oder gabelständig.
1. Blir nur & '% zweiteilig.
oO Pfl. klein; Bltr dem Stgl aufrecht anliegend. Zellnetz
gleichmässig : ahne Scheinrippe | -Anthelia |
|
E
— 127 —
OO Pfl. staatlich, Bltr einseitswendig abstehend, Zellnetz
sternfg verdickt mit gegabelter Scheinrippe Schisma
2. Bltr ?/, in 3—4 breiteifge bis dreieckige, spitze und.
kurz gezähnte Lappen geteilt Chandonanthus
3. Bitr bis zur Basis in 3—4 einzellreihige Lappen geteilt
Blephäarostoma
4. Bltr '/, bis ®/, in 3—5 Lappen geteilt, die aber rings
mit langen und langzelligen Cilien besetzt sind.
© Pfl. in der Regel Xerophyt, braungrün, Lappen E eifg,
bis fast zur Spitze mehrzellreihig, Zellen der Lappen rundlich
“mit starken Eckverdickungen Ptilidium
OO Pfl. in der Regel Hygrophyt, bleichgrün, Lappen lan-
zettlich, unten 2zellreihig, oben einzellreihig, Zellen alle rectan-
gulär ohne Eckverstärkungen Trichocolea
Blepharostoma trichophyllum(l..) Dumortier
Grüne verwebtrasige Überzüge auf Erde, Holz und Stein
oder nur lose eingesprengt. Stgl + 2 cm lang, meist nieder-
liegend, fadenfg, seitlich + reich verzweigt. Bltr dieht ge-
stellt, quer angeheftet, bis zum Grunde in 3—4 borstenfge, ab-
stehende, spitze Lappen geteilt. Biltzellen derbwandig, qua-
dratisch-rechteckig, 20—30 u. Unterbltr gleich, nur meist.
3teilig. Autoecisch, seltner paroecisch oder dioecisch. / Blüten-
stände kurz ährenfg, dicht unter der © Blüte oder astend-
ständig, Hüllbltr geweihartig zerteilt, Lappen einwärts gebogen,
@ Blüten an Haupt- und Nebenachsen, Hüllbltr wenig grösser,
tief zerschlitzt, die Lappen unten 2—3 Zellreihen breit, oben
geweihartig verästelt und den Kelch !/, locker umhüllend. Kelch.
birnfg bis länglich eifg, oben 3faltig und an der verengten:
Mündung mit ungleichlangen, nach innen zusammenneigenden.
Wimpern. Kapsel oval, rotbraun; Wandung 2schichtig mit
Halbringfasern innen und knotigen Verdickungen aussen. Sporen.
braun, feinwarzig, 10 #; Reife im Frühling. Elateren mit rot-
brauner Doppelspirale.. Keimkörner selten in astendständigen,
blassgelblichen Häufchen, 1-2zellig kugelig.
Von der Ebene bis in die obere Schneeregion verbreitet:
in allen Gebieten.
Chandonanthus setiformis (Ehrhardt) Lindberg
-Pfl. in 2-10 cm hohen dichten Rasen oder zwischen an-
deren Moosen + reichlich eingesprengt, gelb- bis schwarzbraun,
fast nur auf Kieselboden. Stgl niederliegend bis aufrecht,
wenig geteilt, trocken starr, durch die dicht Jreireihige Be-
blätterung rundlich schnurfg. Bltr gedrängt, fast quer ange--
— 128 —
‘heftet, dem Stgl aufrecht locker anliegend, im Umriss breit
rechteckig, breiter als hoch, fast bis zum Grunde in 3-4 drei-
‚seckig-eifge, gekielte Lappen geteilt, die am Rande + ungleich
grob gezähnt sind. Zellen rundlich, 18 v, derbwandig mit noch
verstärkten Ecken. Kuticula glatt bis feinwarzig. Ubltr ähn-
lich, nur wenig kleiner, bis zu dem etwas gewimperten Grunde
2 -3fach lanzettlich-dreieckig geteilt und am Rande + gezähnt.
Dioecisch in getrennten Rasen. © Blütenstände wenig ab-
'weichend, mittelständig mit mehreren weniger tief geteilten
und leicht bauchigen Hüllbltrn. @ Hüllbltr mehrpaarig, grösser
‚als die Stglbltr und reicher gezähnt, den Kelch bis '/, lose auf-
recht umschliessend. Kelch länglich-eifg, weit herab + Sfaltig,
an der verengten Mündung + stark gezähnelt. Sporen und
Keimkörner unbekannt.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut
‘und vielleicht auch bei uns noch zu entdecken.
Anthelia Juratzkana (Limpricht) Trevisan
Niedere Rasen auf Erde im Hochgebirge, braungrün, aber
‘meist durch den Pilzüberzug der Bltspitzen und Ränder weiss-
lich. Stgl fadendünn, wenig ästig, Äste leicht keulenfg, +
'/; em lang. Bitr sich + deckend, quer angeheftet und nach
‚aufwärts gerichtet, unten 2—3zellschichtig und kielig, in der
oberen Hälfte durch scharfwinkligen Einschnitt in 2 dreieckig-
“spitze, spreizende, ganzrandige oder leicht gekerbte Lappen
‚geteilt. Biltzellen in den Abschnitten 4 - 6eckig, dünnwandig
ohne Eckverstärkungen. Unterbltr gleich, nur schmäler mit
engem Einschnitte. Paroecisch, seltner autoeceisch. Antheridien
‚hinter bauchigen Hüllbltrn gleich unter der © Blüte oder mittel-
‚ständig an daselbst entspringenden schmalen Ästchen. © Hüll-
‚bltr wenig grösser, sonst den Stglbltrn gleich, dem Kelch '/,
aufrecht anliegend. Kelch eifg, tief gefaltet und über '/, in
viele, gekielte und oben gezähnte Lappen geteilt. Kapsel
'kugelig, hellbraun. Sporen hellbraun, warzig, 16 «; Reife im
.Hochsommer. Elateren mit 2-3teiliger dünner Spirale.
Selten von der oberen Bergregion aufwärts: Aa. As.
Ptilidium ciliare Nees |
(Blepharozia Dum.)
Grosse, oft ausgedehnte Polster von gelblichgrüner bis
‚schwarzrötlicher Farbe auf dürrem Wald- und Haideboden, |
‚über Fels und Holz, selten in Sümpfen. Stgl bis 8 cm
‚lang, kriechend bis aufrecht, durch seitliche Aste 1—2fach ge-
\
a a u
-- 129 —
fiedert. Biltr unten lockerer, oben sich + deckend, fast quer
angeheftet, seitlich abstehend, durch einen bis zur Mitte rei-
chenden Einschnitt in 2 ungleiche Lappen geteilt; der grössere
Dorsallappen ist wieder durch eine spitze Bucht fast ebenso
tief gespalten und die Lappenränder mit langen, verbogenen,
meist einzellreihigen Cilien besetzt (der Dorsalrand oft weniger).
Der kleinere Ventrallappen ebenso wieder geteilt und meist
noch reicher mit Cilien besetzt. Bltzellen ausser den Cilien
rundlicheckig, sehr dickwandig und mit starken Eckver-
‚diekungen, 30 #. Unterbltr gleichgestaltet, wenig kleiner, dem
Stgl anliegend. Dioecisch in getrennten oder gemischten Rasen.
c Pfl. meist schmächtiger, durch die vielpaarigen end- oder
mittelständigen kätzchenfgen Antheridienstände auffällig; Hüll-
bltr kleiner, weniger tief geteilt, oft nur 2teilig, rinnig hohl.
© Blüte meist durch Sprossung scheinbar seitenständig; Hüll-
bltr etwas grösser, dem Kelch '/, aufrecht anliegend, 2—4teilig
und reich gewimpert. Unterbltr kaum geteilt. Kelch länglich
eifg, oben kurz stumpffaltig, an der verengten Mündung kurz
gewimpert. Kapsel oval, lichtbraun, Wandung 4schichtig,
aussen mit knotigen Verdickungen, innen mit Halbringfasern.
‘Sporen braun, feinwarzig, bis 30 «; Reife im Frühling-Sommer.
Elateren mit gelblicher Doppelspirale. Keimkörner blattrand-
ständig, rundlich, 1—2zeilig.
Habituell vielgestaltig ohne strenge Scheidung, oft in. dem-
selben Rasen an Farbe und Wuchsform ungleich:
f.ericetorum Nees Die grösseren aufrechten Formen der Haide
und ähnlich dürrer Orte; bis 10 cm hoch, meist doppelt ge-
fiedert, Bltr locker gestellt, etwas grösser, aber mit weniger
Cilien, Bltzellen bis 40 u.
f. inundatum Schiffner Braungelbe bis schwarzgrüne Sun
form; Bltr locker gestellt, manchmal mit wenigen Cilien; Blt-
zellen weniger verdickt.
var. pulcherrimum Weber
Dichte angeschmiegte Rasen von gelblicher bis dunkel-
roter Farbe auf Holzrinde und festen Hirnschnitten der Strünke,
seltener an Fels und harter Erde. In allem kleiner und zier-
licher als die Hauptart; Stgl reich verästelt, Bltr gedrängt,
leicht gehöhlt, meist bis zu 3/, geteilt, Lappen schmäler, aber
mit reichlicheren und längeren Cilien; BelSe ea reichlich
fruchtend.
Von der Ebene bis zur Schneeregion verbreitet in allen
“Gebieten.
9
| — 130 —
Trichocolea tomentella (Ehrhart) Dumortier
Verworrene schwammige Rasen von bleich- bis gelbgrüner-
Farbe, zumeist nur auf sehr feuchter Unterlage. Stgl bis 10 cm
lang, niederliegend bis aufrecht, einfach oder mehrfach regel--
mässig gefiedert, die Oberseite des Hauptastes mit fädigen und.
geteilten Paraphyllien besetzt. Bltr am Hauptstamme ent-
fernt gestellt, an den Fiedern + gedrängt, quer angeheftet,
fast bis, zum Grunde in 4-5 ungleiche, lanzettliche, nur:
wenige Zellreihen breite Lappen geteilt, die mit gegen-:
ständigen, verzweigten, einzellreihigen Borsten besetzt sind.
Bltzellen durchscheinend, am Grunde rechteckig, 20 u breit.
und 70 «lang, in den Abschnitten lang röhrenfg, ohne Eck-.
verstärkungen. Unterbltr den Stglbltrn ähnlich nur kleiner.
Dioecisch. Antheridien einzeln in den Achseln fast unverän-.
derter Bltr auf der Dorsalseite der verdickten Astenden von:
Hauptachsen oder Nebenästen erster Ordnung. ® Blüte durch
Sprossung gabelständig; Kelch fehlt. Haube und Stglspitze-
werden zu einem aufrechten, fleischigen, walzen- bis keulen-
fgen Fruchtboden, der rings dicht mit geweihartig verzweigten.
Paraphyllien besetzt ist. Kapsel oval, braun; Wandung 7—
-8schichtig, die kleinzelligen Innenschichten mit ringförmigen:
Verdickungen, die grosszellige, hyaline Aussenschicht mit un--
verdickten, vorgewölbten Wänden. Sporen braun, glatt, 15-u;:
Reife gegen Ende Frühling. Elateren mit rotbrauner Doppel--
spirale.. Keimkörner unbekannt.
f. subsimplex Nees die Form feuchterer Standorte, Stgk
‚entfernt gefiedert, Bltr lockerer.
f. nodulosa Nees Die Form trockener Standorte, Stel ver--
kürzt, Ästchen infolge dichterer Beblätterung köpfchenförmig.
- Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten.
zerstreut vorkommend.
Scapanoideae Spruce
Das gemeinsame Characteristicum sind die zweiteiligen,
meist kielig gefalteten Bltr, wobei der Unterlappen in den,
meisten Fällen der grössere ist. Unterbltr fehlen. Die Ver--
zweigung erfolgt in: der Regel seitlich; die $. Blüte ist end--
ständig, wird aber: durch Sprossung oft seitenständig. Vege--
tative Vermehrung durch blattrandständige Keimkörner häufig. .
1. Bltunterlappen seitlich, Oberlappen schief aufwärts ab--
stehend; Kelch rundlich eifg, gerade aufrecht, faltig
Diplophyllum. .
Pr
.
— 131 —
2. Beide Lappen annähernd gleich gerichtet; Kelch flach
zusammengedrückt, ungefaltet, an der Spitze vor dem Kapsel-
austritte umgebogen Scapania
Diplophyllum Dumortier
Kleine bis mittlere Pfl. von grüner bis purpurner Farbe
auf Erde und feuchtem Fels. Stgl einfach oder wenig ver-
zweigt. Bltr 2reihig, sich + unterschlächtig deckend, ungleich
2lappig, scharf kielig gefaltet. Unterlappen stets grösser, seit-
lich vom Stgl abstehend, Oberlappen schief aufwärts dem Stgl
aufliegend, ganzrandig oder etwas gezähnt. Bltzellen klein,
derbwandig. d Hüllbltr mit sackig gehöhlten Oberlappen;
© Hüllbltr etwas grösser als die Stglbltr, weniger tief geteilt,
den Kelch aufrecht umfassend. Kelch rund eifg, an der ver-
engten Mündung faltig und ungleich gezähnt. Kapsel oval,
rotbraun; Wandung 2schichtig, mit Halbringfasern der Innen-
schicht und knotigen Verdickungen der Aussenschicht. Sporen
braun warzig. Elateren mit Doppelspirale.. Keimkörner nicht
selten. 4
1. Pfl. 2—5 cm lang, Bltunterlappen spitz; dioecisch
© Bltr mit einem scharf abgesetzten Mittelstreifen Jäng-
licher Zellen | albicans
oo Bltr ohne diesen Mittelstreifen taxifolium
2. Pfl. nur 1 cm hoch, Bltunterlappen breit, fast quer ab-
gestutzt, meist poroecisch und Kelche fast immer vorhanden
obtusifolium
Diplophylium albicans (L.) Dumortier |
In ausgedehnten Polstern von hellgrüner bis gebräunter
Farbe auf Lehm- und Sandboden und feuchtem kalkarmen
Gestein. Stgl bis 5 cm lang, reihenweise bogig aufsteigend,
einfach oder gegabelt. Bltr gleichmässig locker gestellt, quer
angeheftet, ?/; ungleich geteilt; Unterlappen lang zungenfg,
vom Stgl fast rechtwinklig abstehend oder zurückgekrümmt,
nach der stumpflichen Spitze zu ungleich grob gezähnt. Öber-
lappen nur !/; bis !/;, so gross, dem Stgl entlang schief auflie-
gend, länglich eifg, breit gespitzt, ungleich gezähnt. Bltzellen
rundlich 4eckig, 15 u, nach der Basis. grösser; am Rande
wenig kleiner, + derbwandig; in der Mitte beider Lappen, bes.
aber im unteren ein 4—8reihiger Streifen von grösseren, rectan-
gulären, weisslichen ‘diekwandigen Zellen, 60 #, die sich gegen
die Spitze verlieren. Dioecisch. £ Blüten in kurzen 4—8paari-'
gen Ährchen auf schmächtigeren Pfl. meist in eigenen Rasen.
@ Hüllbltr mit stark zurückgebogenen Unterlappen; Kelch
9*
— 132 —
'/, vorragend, an der Mündung ungleich gezähnt. Sporen
10—15 u; Reife gegen Ende Frühling-Sommer. Keimkörner
l1zellig, sternfg, in bräunlichen Häufchen am oberen Rande
der Unterlappen. |
f. maius Nees. Die aufrechte, kräftigere Form feuchter
Felsen. | |
f. procumbens Hooker. Die niederliegende Form bes. der
Erdhänge, meist kleiner und braunrot.
f. aquaticum K. Müller. Die verlängerte Wasserform.
var. taxifolium (Wahlenberg) Nees
Kleiner als die Hauptart, nur 2—3 cm hoch, meist gelb-
lich- bis braungrün, in der Ebene fehlend. Bltoberlappen mehr
zugespitzt und ganzrandig, Unterlappen an der Spitze fast
ganzrandig, aber am Hinterrande reich fein gezähnt. Zellen
am Bltrande quadratisch, 10 u, gegen die Mitte wenig grösser
15 «, im Grunde längsgestreckt, dünnwandig mit leichten Eck-
verstärkungen; der Mittelstreif von albicans fehlt, nur in Über-
gangsformen + teilweise vorhanden.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion in allen
Gebieten zerstreut vorkommend, nur in Nj1 selten; die var.
nur in W. und Wf. _
Diplophyllum obtusifolium (Hooker) Dumortier
Truppweise oder in + ausgedehnten Rasen von gelblich-
grüner bis purpurner Farbe auf sandig-thonigem Boden, kalk-
armen bevorzugend. Stgl 1 cm lang, + verzweigt, kriechend
mit aufsteigenden Spitzen. Bltr gedrängt, schief !/, den Stgl
umfassend, /, bis 2/;, ungleich geteilt. Unterlappen zungenfg
mit breitgerundeter bis quergestutzter Spitze, an der Spitze
und am Hinterrande + gezähnt, fast im rechten Winkel seit-
lich abstehend. Oberlappen nur !/; so gross, flach dem Stgl
vorwärts aufliegend, eifg, meist spitz, gezähnt oder ganzran-
dig. Biltzellen am Rande kleiner, rundlich, 10 #, von der Mitte,
zur Basis allmählich grösser und länger 15x40 u, derbwandig.
Paroecisch, seltener autoecisch. Antheridien hinter kaum .ver-
änderten, gehöhlten Hüllbltrn dicht unter der 9 Blüte oder
in kurzen Ährchen auf daselbst entspringenden Ästchen.
@ Hüllbltr wenig grösser, nicht so tief geteilt, den Kelch !/;
umfassend. Kelch bauchig eifg, an der zusammengezogenen
Mündung 4—6faltig und kurzlappig eingeschnitten mit 1— 2zel-
ligen Wimpern. Sporen 10 u; Reife im Frühlinge.
Von der Ebene bis in die Schneeregion zerstreut vorkom-
|
|
}
— 133 —
mend, am meisten in der Bergregion: in allen Gebieten ausser
Aa nachgewiesen. |
Scapania Dumortier
', em bis 1 dem lange Pfl. von grüner bis purpurner
Farbe auf Erde, Holz und Stein. Stgl wenig verzweigt, im
unteren Teil oft entblättert, Bltr sich unterschlächtig + deckend
2reihig, oft von unten nach oben grösser, meist ungleich 2tei- :
lig, rinnig bis scharf kielig und geflügelt zusammengebogen.
Bltzellen vom Rande zur Basis allmählich grösser, meist mit
verstärkten Ecken. Kuticula + raüh. Meist dioecisch in
gemischten Rasen. Antheridien in end- oder mittelständigen
Ähren, Hüllbltr mit bauchigem Oberlappen, meist etwas kleiner.
@© Hüllbltr einpaarig meist etwas grösser als die Stglbltr. Kelch
weit vorragend, eifg bis verkehrt glockenfg, parallel der Stgl-
ebene zusammengedrückt, an der breitgestutzten Mündung vor
der Sporenreife hakig rückgebogen. Kapsel oval, braun, Wan-
dung 4—Sschichtig mit knotigen Verdickungen aussen und
Halbringfasern innen. Sporen klein, + warzig, braun. Ela-
teren mit brauner Doppelspirale.. Keimkörner häufig, in der
Regel an den Bltzipfeln der obersten Bitr.
I. Beide Lappen annähernd gleich gross.
u 1. Lappen nicht scharf kielig, nur rinnig auseinander-
stossend.
x. Lappen rechteckig, beide parallel aufrecht vom Stgl
seitwärts abstehend compacta
xx. Lappen rundlich oval, sparrig nach vor- und rückwärts
abstehend, Eshrabirssnflanne cuspiduligera
2. Lappen kielig verbunden
x. Lappen ganzrandig, seltene kleine Pflanze fast nur auf
‚Holz | apiculata
xx. Lappen + gezähnt, grössere Planzen auf Erde und Fels.
‚© Gelblich-bräunliche Pfl., kalkstet, Lappen rechteckig mit
Spitzchen, Kuticula warzig aequiloba
OO Gelbgrüne Pfl. feuchter Standorte, Lappen rundlich-
oval, Kuticula meist glatt subalpina
U. Blattunterlappen 2—3 mal grösser als der Oberlappen.
1. Bltränder ganz oder nur spärlich gezähnt. |
x. nur wenige cm hohe Pfl., in der Regel nicht in Sumpf
und Wasser, sondern auf Erde und Fels, Bltr straff, Oberlappen
fast viereckig, scharf gespitzt, meist völlig ganzrandig
curia
-—.134 —
(Die alpine Abart helvetica oft schwach gezäbnt, die
hygrophyte Form viridissima schlaff u. höher.)
xx. bis 1 dem hohe Pfl. in Sumpf und Wasser, Bltr schlaff
O dunkelgrüne bis purpurne Pfl. im Wasser, Oberlappen
ovalrundlich, Zellen dünnwandig ohne Eckverdickungen
| undulata
(Oberlappen herzfg, Kiellinie halbkreisfg paludosa)
OO rotbraune Pfl. auf feuchtem Fels oder Sumpf, Ober-
lappen nierenfg, herablaufend;; Zellen derbwandig uliginosa
COO blassgrüne Pfl. im Sumpf, Oberlappen rechteckig,
zugespitzt; Zellwände dünn mit Eckverdickungen irrigua
(Oberlappen herzfg, Kiellinie halbkreisfg paludicola)
2. Bltr + reich gezähnt.
x Kuticula durch hyaline Papillen sehr rauh, kräftige
kalkstete Pfl., gelblich-bräunlich | aspera
xx Kuticula glatt oder nur durch niedere Wärzchen wenig
rauh
O kleine Pfl. auf Fels und Holz, Oberlappen eifs spitz,
Bltr rings scharf gezähnt | umbrosa
00 grössere, oft purpurne Pf. fast nur auf feuchtem
Kieselfels, Oberlappen rundlich und nur entfernt gezähnt,
Unterläppen rings wimperig gezähnt dentata
000 die häufigste Scapania, bes. auf Waldboden, meist
: grün, Oberlappen eifg-rechteckig, Unterlappen breitgerundet..
eifg, beide rings dicht wimperig gezähnt nemorosa
Scapania apiculata Spruce
Seltene Pfl auf morschem Holze in bräunlichen bis gelb-
grünen Räschen. Stgl kaum '/, cm lang, kriechend bis auf-
recht, meist einfach. Bltr von unten nach oben grösser und
dichter, fast !/, geteilt, die Kiellinie gerade oder leicht bogig.
Oberlappen nur wenig kleiner als der Unterlappen, eifg, scharf
gespitzt und ganzrandig, vom Stgl sparrig abstehend, Unter-
lappen von ähnlichem Umriss, abstehend bis leicht zurück-
gekrümmt, selten an der Spitze wenig gezähnt Biltzellen viel-
eckig mit starken .dreieckigen bis fast sternfgen Eckver-
dickungen 25 u. o’‘Ährchen kurz enustandig, Hüllbltr stumpf.
Kelchmündung glatt. Sporen 10 «. ' Keimkörner in dunkel-
braunen Häufchen an den Bltspitzen der Gipfelknospen, ale
rundlich.
Vermutlich arktisch-alpine Art mit nur wenigen Stand-
orten in den Alpen: Am.
— 135 —
_ Scapania umbrosa (Schrader) Dumortier
(S. convexa Lindberg)
In niederen Rasen von grüner bis purpurner Farbe auf
faulem Holz oder Kieselgestein. Stgl '/, bis 3 cm lang, nieder-
liegend bis aufrecht, gabelig geteilt, an der Spitze rückge-
bogen. Bltr meist gedrängt,. nach aufwärts grösser, über !/,
ungleich geteilt, Verbindungslinie kurz, schmal geflügelt. Beide
Lappen eifg, spitz, ungleich grob gezähnt. Unterlappen rück-
gebogen, Oberlappen 2—3mal kleiner dem Stgl schief aufwärts
angedrückt. Zellen rundlicheckig, 20 „, am Grunde oval mit
stark verdickten Ecken. Ährchen meist rötlich, 4—5paarig,
‚oft mehrere hintereinander, Hüllbltr mit fast gleichgroössen, ab-
gerundeten und ganzrandigen Lappen. 2 Hüllbltr fast gleich-
lappig und wenig gezähnt. Kelchmündung wellig ausgeschweift.
‚Sporen 10 u; Reife im Frühling-Sommer. Keimkörner in end-
ständigen dunkelbraunen Häufchen, elliptisch, meist 1zellig.
f. inermis K. Müller Bltlappen fast oder ganz ungezähnt.
_ f. obtusa Breidler Bltlappen breitgerundet und ganzrandig.
‘Selten in der Ebene, reichlicher in der Bergregion, bis in die
antere Alpenregion aufsteigend: A. Ho. W. W£f. Nj. 1 u. 2.
Scapania curta (Martius) Dumortier
Niedere hellgrüne bis rötliche Rasen auf lehm-sandigem
Boden. Stgl aufsteigend bis aufrecht, + 2 cm lang. Bltr locker
gestellt, gegen die Spitze nur wenig gedrängter und grösser,
!/s ungleich geteilt, ganzrandig oder nur entfernt und spärlich
gezähnt. Oberlappen fast 4eckig, meist mit scharfen Spitzchen,
+ abstehend; Unterlappen bis doppeh grösser, rundlich eifg,
stumpflich ns breit gespitzt, Kiellinie leicht gebogen. Blt-
zellen rundlich mit + starken Ecken, 20—25 «, im Grunde
oval. c Blüten in fast engen; gelbbraunen bis pur-
purnen Köpfchen, Hüllbltr mit fast gleichgrossen, abgerundeten
Lappen. 2 Hüllbltr den Stglbltrn fast gleich. Kelchmündung
= gezähnt. Sporen 10 u; Reife im Frühling. Keimkörner in .
gipfelständigen, grünlich-gelben bis rotbräunlichen Häufchen
‚oder randständig an dadurch ausgefressen gezähnt erscheinenden
‘obersten Bltrn, langoval bis birnfg, 1—2zellig.
-f. rosa6ea Corda Meist kleiner, nur 1 cm hoch, Bitr ge-
‚drängter, nach oben grösser, Lappen + .gezähnt. Zellnetz in
‚den Ecken stark bis BRETHIE verdickt, 'Stglspitze und bes. die
«f Blüten rosenrot.
-f. viridissima K. Müller Form sehr feuchter Standorte, ‚Se.
— 156 —
irrigua ähnelnd. Stgl bis 5 cm lang, Bltr entfernt und grösser,
schlaff; Zellnetz kaum in den Ecken verstärkt.
f. geniculata Massalongo Niederliegende nur mit der Spitze.
gekniet aufsteigende, oft gebräunte Bergform; Bltlappen abge-
rundet ganzrandig, Zellecken wenig verstärkt, Kelchmündung
ungleich grob gezähnt.
Von der Ebene bis in die Schneeregion in allen Gebieten
verbreitet. :
- Sc. rosacea tritt in hiesiger Umgebung bes. an niederen
sonnigeren Grabenrändern in eigenen Rasen auf, ich sah aber
‚auch an tieferen Gräben alle Übergänge von rosacea bis viri-
dissima und betrachte sie deshalb nicht als getrennte Art, son-
dern nur als biologische Erscheinung.
subspec. helvetica Gottsche
Hellgrüne bis hräunliche Rasen auf Erde und Gestein über
der Bergregion. Bltr bis !/, ungleich geteilt; Oberlappen qua-
dratisch bis rechteckig eifg, an der Spitze zumeist, bes. in den
oberen Bltrn abgerundet, in der Regel fast ganzrandig, Unter-
lappen rückwärts gebogen, eifg mit meist abgerundeter Spitze,
ganzrandig oder entfernt gezähnt. Bltzellen derbwandig mit
noch verstärkter Ecken. Blüten in 3-4paarigen Ährchen,
oft mehrere hintereinander, Hüllbltr fast gleichlappig, spitz.
Kelchmündung kurz 1zellig gezähnt. Sporen 12 u, Reife im
Sommer. Keimkörner an den obersten Bltspitzen, oval, grünlich.
Von der oberen Bergregion bis in die untere Schneeregion
zerstreut: Aa. Am.
Scapania irrigua (Nees) Dumortier |
In hellgrünen bis gebräunten Rasen auf Sumpfboden oder |
nur + reichlich zwischen anderen Mosen eingesprengt. Stel
kriechend bis aufsteigend, 2—5 cm lang, schlaff, wenig ver-
zweigt. Bltr meist gleichmässig und locker gestellt, schlaff
und verbogen, feucht glänzend, !/, ungleich geteilt. Oberlappen
rundlich viereckig, meist kurz scharfspitzig, hohl zum Stgl ein-
gekrümmt, meist völlig ganzrandig, nicht oder wenig über den
Stgl übergreifend. Unterlappen doppelt grösser, rundlich recht-
eckig bis lang eifg, breit gespitzt oder abgerundet, + zurück-
gebogen, ganzrandig oder entfernt gezähnt. Kiellinie leicht
gebogen. Biltzellen rundlich, 20 u, am Grunde länglich 4 bis
6eckig, durchscheinend, dünnwandig mit + verstärkten Ecken.
Antheridien hinter fast gleichlappigen Bltrn in endständigen
Köpfchen oder mittelständigen Ährchen, Kelch leicht gefaltet,
an der Mündung meist ungezähnt. Sporen 10 u; Reife zu Ende
— 137 —
Frühling-Sommer. Keimkörner in endständigen bleichgrünen,
bräunlichen Häufchen, länglich oval, 2zellig.
var. paludicola Löske et K. Müller
Die Form wasserbestandenen Bodens oder fast bis zur
Spitze untergetaucht. Stgl bis 1 dem lang, schlaff, meist un-
geteilt. Bltr sich nur leicht deckend, grösser, zart und durch-
scheinend, ®/, ungleich geteilt. Oberlappen breit herzfg kurz
gespitzt, dem Stgl vorwärts aufliegend und weit übergreifend,
am Rande spärlich kleingezähnt; Unterlappen um '/, bis '/, mal
grösser, breit rundlich, oben zugespitzt, am Rande + gezähnt;
Kiellinie kurz, fast halbkreisfg. Biltzellen in den Ecken drei-
eckig verstärkt.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion in allen Gebieten
zerstreut, selten bis in die obere alpine Region END
Die var. in Aa. As. Ho. W. Wf. |
Scapania dentata Dumortier
Kräftige Pfl. in dunkelgrünen bis purpurnen Rasen meist
auf feuchten oder wenigstens zeitweise überrieselten Kiesel-
gestein. Stgl bis über 1 dem lang, niederliegend bis aufsteigend,
gabelig verästelt, unten oft entblättert, Bltr sich + deckend,
?2/, ungleich geteilt, auch trocken straff bleibend. Oberlappen
meist abgerundet quadratisch, schief vorwärts dem Stgl. auf-
liegend, nicht über den Stgl greifend, ganzrandig oder entfernt
gezähnt. Unterlappen 2—3mal grösser, eifg, nach rückwärts
gekrümmt, ringsum + reich mit 2zelligen Zähnen besetzt;
Kiellinie fast gerade mit 1—4zelligem Flügel. Bltzellen ab-
gerundet quadratisch bis rechteckig, rings starkwandig und
meist ohne weitere Eckverstärkungen, 20 «. @ Hüllbltr wenig
grösser, reich gezähnt. Kelch fast ?/,; vorragend, an der Mün-
dung ganzrandig oder kleingezähnt. Sporen 18 u; Reife zu
Ende Frühling-Sommer. Keimkörner oval, 1—2zellig. an der
Spitze der obersten Bltr und mit ihnen gleichfarbig.
Formenreich ohne strenge. Scheidung. „Man findet ge-
wöhnlich alle Zwischen-Formen durcheinander.“ Nees I. S 185.
f. speciosa Nees Bis 2 dem hohe, starre Rasen von tief
purpurner Farbe an überrieselten Felsen. Oberlappen ganz-
randig, Unterlappen reich gezähnt. Kuticula sehr rauh.
f. ambigua (De Notaris) Massalongo Übergangsform zu Un-
dulata; Bltoberlappen grösser und beide Lappen fast ganzrandig,
Am verbreitesten in Urgebirgsgegenden in der Berg- und
Voralpenregion, selten tiefer und bis in die Schneeregion: W.
Wf. Wfr. |
— 138 —
subspec. undulata (L ) Dumortier.
Die Weiterbildung der Art durch den Aufenthalt im stän-
-digen Wasser der Sümpfe und Bergbäche, meist in 'dunkel-
grünen bis schwarzrötlichen, oft ausgedehnten Rasen und habi-
tuell vielgestaltig. Stgl '/; bis 2 dem lang, niederliegend und
Autend bis aufsteigend, + verzweigt, unten oft entblättert,
'brüchig. Bltr meist locker gestellt, feucht schlaff, trocken
kraus gewellt, !/, ungleich geteilt, an der Spitze fast gleich-
gross; beide Lappen meist völlig ganzrandig und seitwärts ab-
stehend. Oberlappen rundlich bis eifg, etwas über den Stgl
greifend, Unterlappen !/, bis !/;mal grösser, breit rundlich-eifg.
Kiellinie leicht gebogen mit 1-2 Flügeln. Biltzellen je nach
dem Standorte wechselnd, am Rande quadratisch, in der Mitte
und am Grunde länglich, 20-25 «, mit nur leicht verstärkten
Wänden ohne besondere Eckverdickungen. Kuticula meist
‚glatt.
var. paludosa K. Müller |
Hell- bis dunkelgrüne, selten rötliche Rasen in Sumpf-
wasser oder nur eingesprengt zwischen anderen Sumpfmoosen.
Stgl schlaff, kaum verzweigt, 3—10 cm lang, aufsteigend bis
aufrecht schwimmend. Biltr locker gestellt, schlaff, '/»—®/;
ungleich geteilt. Oberlappen herzfg mit stumpfer Spitze oder
fast gerundet nierenfg, dem Stgl aufwärts anliegend und daran
herablaufend, weit übergreifend, ganzrandig. Unterlappen 2
bis 3mal grösser bes. an den unteren Stglteilen, breit herzfg
oder fast rundlich, seitlich oder leicht vorwärts abstehend, +
lang herablaufend, ganzrandig oder wenig gezähnt. Kiellinie
kurz halbkreisfg mit 1—2 Flügeln. Bltzellen am Rande qua-
dratisch, in der Mitte und am Grunde 4-6eckig, dünnwandig
ohne Eckverstärkungen. Kuticula wenig rauh.
Von der. Ebene bis in die untere Schneeregion zerstreut:
Aa. As. Ho. W. WE£. Wfr. Nj. 2. Die Var. in Aa. W. Wf£.
Ich kann in paludosa und paludicola keine distinceten Arten
erkennen; denn sie entwickeln sich selbst am gleichen Stand-
orte wie am loc. class. dem Schwarzenberge nicht alle Jahre
gleich, sondern ihre Ausbildung schwankt sehr je nach den
Feuchtigkeitsverhältnissen, darum gibt es auch nicht selten
Zwischenformen, sind doch manchmal: selbst an der gleichen
Pflanze Art und Varietät übereinander entwickelt und wir
haben ja auch bei anderen Scapanien ähnliche Umformungen
2. B. Scap. nemorosa var. alata.
ie a Lulu nut 5 2E dan za a El 1a ann
1
RK
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E.
— 139 —
Scapania uliginosa (Swartz) Dumortier
Rotbraune, starre Rasen an überrieseltem Kieselgestein
oder auf Moorboden. Stgl bis 1 dem lang, aufrecht oder flutend,
unter der Spitze + verzweigt. Bltr straff, locker oder sich +
deckend, am Stgl & herablaufend, nicht übergreifend, stets
ganzrandig, ?/;, ungleich geteilt. Oberlappen meist nierenfg ab-
gerundet, gewölbt dem Stgl aufliegend; Unterlappen eirundlich,
hohl gewölbt rückgebogen. Kiellinie gebogen ohne Flügel.
Bitzellen am Rande klein quadratisch, in der Mitte rundlich
eckig, 20 u; alle derbwandig und mit verdickten Ecken. Kelch-
mündung meist ungezähnt. Sporen 12 u; Reife im Hochsommer.
Keimkörner rötlich, oval, 1zellig. J
Von der oberen Bergregion bis in die untere Schneeregion
zerstreut und selten: (As.) Aa. Wb. :
Scapania subalpina (Nees) Dumortier
Lockere gelblichgrüne, seltener bräunliche Rasen an feuchten
Felsen im Gebirge. Stgl aufrecht, meist gegabelt. Bltr locker
stehend, am Stgl etwas herablaufend und weit übergreifend,
i/, in fast gleichgrosse Lappen geteilt, beide Lappen seitlich
vom Stgl abstehend. Oberlappen rundlich rechteckig bis eifg,
gegen die Spitze oder rings mit 1-2zelligen Zähnen; Unter-
lappen wenig grösser, eifg, breit gespitzt, rings oder nur an
der Spitze gezähnt. Kiellinie fast gerade, meist geflügelt. Bit-
zellen derbwandig mit. stärkeren Ecken, 20 u. Kelchmündung
buchtig und entfernt gezähnt. Sporen 20 u; Reife im Sommer.
Keimkörner an den Spitzen der obersten Bltr gelb- bis braun-
grün, oval, 2zellig. Selten von der unteren Bergregion bis in
die obere Schneeregion: As. Wb.
Scapania cuspiduligera (Nees) K. Müller
(S. Bartlingii Hampe) |
In niederen, weisslichgrünen Räschen von sparrig krausem
Aussehen auf humösen Felsen des Gebirges. Stgl nur bis 1 cm
lang, kriechend mit aufsteigender Spitze. Bltr dicht ‚gestellt,
nicht herablaufend und nicht über den Stgl greifend, zu '/,in
2 fast gleiche, eifge, ganzrandige Lappen geteilt. Oberlappen
am Rande gewellt und stumpf gespitzt, vom Stgl aufwärts ab-
gebogen; Unterlappen abgerundet oder bei Keimkörnerbildung
stumpf gespitzt, nach rückwärts gebogen. Kiellinie fast gerade.
Bltzellen rundlicheckig, derbwandig mit verstärkten Ecken,
15 «a: Kelch nur halb vorragend, Mündung seicht ausge-
schweift, ungezähnt. Sporen 10 u. Reife im Hochsommer.
10
Keimkörner an den Spitzen der ua Bltr gehäuft, oval, +
rotbraun, 2zellig.
Von der oberen Bergregion bis in die Schneeregion zer-
streut: A.
Scapania aequiloba (Schwägrichen) Dumortier
Hellgrüne bis bräunliche und schwärzliche Rasen auf kalk-
haltigem Boden und Gestein. Stgl bis 1 dem lang, kriechend
bis aufrecht, wenig verzweigt. Bltr meist gleichweit gestellt,
nicht herablaufend, über den Stgl + greifend, '/, fast gleich-
lappig geteilt und seitlich abstehend. Men rechteckig
eifg mit stumpfer oder scharfer Spitze, dort + gezähnt und
mit dem oberen Rande rückgebogen; Unterlappen eifg, zuge-
spitzt, nach rückwärts gebogen, meist + scharf gezähnt. Kiel-
linie leicht gebogen. Biltzellen rundlich mit starken Wänden
und verdickten Ecken, 20 u. Kuticula rauh mit 2—4 Papillen
über jeder Zelle. „ Pfl. meist in eigenen Rasen Kelchmün-
dung ungleich wimperig gezähnt. Sporen 10 u; Reife zu Ende
Frühling-Sommer. Keimkörner in hell- bis rotbraunen Häufchen
an den obersten Bltspitzen, oval, 2zellig.. Formenreich ohne.
strenge Scheidung:
f. inermis Gottsche Bltr ganzrandig.
f. squarrosa Bernet Gedrängte Rasen, Bltr eng gestellt,
Lappen stark zurückgeschlagen.
7
f. gracilis Bernet Zarte grüne Formen, meist mit Keim-
körnerbildung.
f. elongata Bernet v erlängerte Formen mit entfernt ge-
stellten Bltrn.
In Kalkgebieten von der Ebene bis in die untere Schnee-
region verbreitet: A. Ho. Nj. 1.
subspec. aspera Bernet
Grössere Pfl. in gelblichgrünen bis gebräunten Rasen auf
kalkhaltigem Boden und Gestein. Stgl bis 1 dem lang, auf-
steigend bis aufrecht, gabelig geteilt. Bltr locker oder dichter
gestellt, nicht oder kaum herablaufend, bis !/;, ungleich geteilt.
Oberlappen gerundet rechteckig bis nierenfg, über den Stgl
greifend, schief aufwärts abstehend, an der rundlichen oder
scharfen Spitze entfernt gezähnt; Unterlappen !/, grösser, läng-
lich oval, schief aufwärts und zurückgebogen, rings oder nur
an der breiteren oder schärferen Spitze mit 1—3 Zellen hohen
Zähnen. Kiellinie leicht gebogen. Bltzellen rundlicheckig mit
starken Wänden und verdickten Ecken. Kuticula rauh mit 6
Ser
bis 8 Papillen über jeder Zelle. Sporen 12 u. Keimkörner 1
bis 2zellig,.grünlich.
In Kalkgebieten von der Ebene bis in die Voralpenregion
zerstreut: A. Nj. 1; durch Zwischenformen mit der Hauptart
verbunden.
Scapania nemorosa (L.) Dumortier
In lockeren grünen, selten rötlichen oder bräunlichen Rasen
vielgestaltig auf verschiedenster Unterlage. Stgl 1—10 cm
lang, steif, + ästig, aufsteigend bis aufrecht mit übergeneigter
Spitze. Bltr locker oder bes. gegen die Spitze dichter gestellt,
+ herablaufend, !/, bis ?/s ungleich geteilt, beide Lappen meist
rings ungleich wimperig gezähnt. Oberlappen abgerundet recht-
eckig bis länglich oval, weit über den Stgl greifend, schief
aufwärts demselben aufliegend; Unterlappen 2—3mal grösser,
oval mit breit gerundeter Spitze, rückgekrümmt. Kiellinie
schwach gekrümmt, + geflügelt. Bltzellen rundlich eckig, 15 u,
starkwandig mit dickeren Ecken, am Rande bis zu 8 Reihen
wenig kleiner, aber stark verdickt. Kelchmündung dicht wim-
perig gezähnt. Sporen 15 u; Reife im Frühling-Sommer. Keim-
körner an den oberen Bltspitzen gehäuft, bräunlich, oval bis
birnfg, 1zellig.
f. alata Kaalas Grosse, meist grasgrüne Wasserform. Bltr
:schlaff, gross, Oberlappen weit übergreifend und herablaufend,
rechteckig spitz, ganzrandig; Unterlappen 3mal grösser, breit
stumpfoval, spärlich gezähnt. Kiellinie halbkreisfg mit mehrere
Zellen breitem Flügel.
f. Jörgensenii Schiffner Purpurrote Form überrieselter Felsen.
Oberlappen wenig gezähnt, Unterlappen reich gezähnt. Kiel-
linie 1—2flügelig. Zellnetz mit braunen 3eckigen Eckver-
:stärkungen.
f. aconiensis De: Notaris Sehr kleine, 1 cm hohe Form in
‚dichten braunen Räschen. Zellnetz ohne Eckverdickungen.
f. marchica Warnstorf Bltr spärlich gezähnt; Zellnetz stark-
wandig mit gelblichen Verdiekungsknoten an den Ecken.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in
‚allen Gebieten.
Raduloideae Spruce
Radula Dumortier
Flach angeschmiegte Rinden- oder Felsmoose von sölbtick:
‚grüner, brauner bis schwärzlicher Farbe. Stgl seitlich + reich
verzweigt, ohne Unterbltr. Bltr quer angeheftet, zweizeilig
— 142 —
seitlich flach ausgebreitet, ganzrandig, ungleich 2teilig. Ober-
lappen gross, rundlich; Unterlappen nur i/, bis !/;, so gross,
rechteckig, mit fast geradem Kiele dem Öberlappen an der
Aussenseite angebogen. Bitzellen im ganzen Blte ziemlich
gleichgross, 6eckig, dünnwandig mit + leichten Eckverstär-
kungen. c’ Hüllbltr fast gleichlappig, nur '/, geteilt, im Grunde:
sackig gehöhlt. © Hüllbltr ‚nur einpaarig, fast gleichlappig,
dem Kelchgrunde aufrecht anliegend. Kelch endständig an
Haupt- oder Nebenachsen, oft durch Sprossung scheinbar seiten-
ständig, grün, verkehrt glockenfg, parallel zur Stglebene ver-
flacht, an der 2lippigen, quergestutzten, ungezähnten Mündung
vor dem Kapselaustritte ventral abgebogen. Kapsel spitz oval,
braun, auf weisslichem Stiele kaum vortretend, bis zum Grunde
Aklappig; Wandung 2schichtig, die grosszellige Aussenschicht
mit Verdickungsleisten, die kleinzellige Innenschicht mit oder
ohne Verstärkungen. Sporen bräunlich, feinwarzig, gross, 1 oder
- mehrzellig. Elateren mit 2—-3teiliger Spirale. Keimkörper an
Bltrn und Kelchen, scheibenfg, vielzellig.
Paroecisch zumeist, / Blüten gleich unter der ©; Bltober-
lappen rundlich, fast breiter als lang, kaum übergreifend; Blt-
zellen 25—30 u complanata.
Dioecisch, © Blüten reichlich, ährenfg; Bltoberlappen eifg,
länger als Be bogig überereiteild; Bltzellen 15—20 u |
Lindbergiana.
Radula complanata (L.) Dumortier
Grüne bis dunkelbraune, dichte Überzüge an Laubholz-
rinde, selten an Felsen und blosser Erde. Stgl bis 5 cm lang,
kriechend, selten mit aufrechten Sprossen, unregelmässig reich
verzweigt. Bltr sich + deckend; Oberlappen länglich rundlich,
meist etwas breiter als lang, nur wenig über den Stgl über-
greifend; Unterlappen etwa !/, so gross, quadratisch-rechteckig,
+ stumpf gespitzt, dem Oberlappen flach angedrückt, die Ver-
bindungslinie fast gerade. Biltzellen 5—6eckig, 25—30 «, dünn-
wandig, in den Ecken kaum verstärkt. Antheridien zumeist
hinter 2—3 Bltpaaren unter der © Blüte, selten an daselbst
entspringenden Ästchen endständig. _ Hüllbltr wenig grösser ;
Unterlappen nur !/, kleiner als der Oberlappen. Innenwand
der Kapsel ohne Verstärkungen. Sporen 30 u, einzellig; Reife
im Winter-Frühling. Keimkörper meist ee an a
wie ausgefressen- erscheinenden .Bltrn.
‚Von der Ebene bis:in die untere Schneeregion verbreitet: |
in allen Gebieten. ß | ae
— 143 —
Radula Lindbergiana Gottsche
(R. germana G.) |
Der R. complanata ähnlich, meist aber etwas zarter, am
Fels und Baumrinde. Bltoberlappen breit eifg, etwas länger
als breit, bogig über den Stgl greifend. Unterlappen viermal
kleiner, etwas verschoben rechteckig mit + scharfer Spitze.
Verbindungslinie oft leicht ausgebaucht. . Pfl. meist schlanker
und in eigenen Rasen, auffällig. durch die reichlichen, bis
20paarigen Blütenähren. 2 Hüllbltr etwas verlängert; Unter-
lappen nur '/; kleiner. Innenschicht der Kapselwand mit kno-
tigen Verdickungen. Sporen 30—40 u, mehrzellig; Reife im
Frühling-Sommer. Brutkörper an den beiden Bltlappen, seltener
an den Hüllbltrn und an der Kelehmündung.
Zerstreut von der Ebene bis in die untere Schneeregion,.
am häufigsten in der Berg- und Voralpenregion: A. Ho. Wb..
Madothecoideae Dum.
Madotheca Dumortier
Stattliche, dunkelgrüne bis bräunliche Pfl. meist an Ge--
stein und Baumrinde. Stgl meist + regelmässig ein- oder mehr-
fach gefiedert. Bltr gross, oberschlächtig sich + deckend, wechsel--
ständig zweizeilig seitlich abstehend, bis zum Grunde ungleich
2teilig; Oberlappen gross, unsymetrisch rundlich eifg, über den.
'Stgl greifend, ganzrandig oder gezähnt; Unterlappen nur schmal
mit dem Oberlappen verbunden, viel kleiner, zungenfg, am Rande
oft zurückgerollt, ganzrandig oder gezähnt, parallel dem Stgl
vorwärts gerichtet. Bltzellen überall ziemlich gleichgross, 4 bis
6eckig, dünnwandig mit schwachen Eckverdickungen. Unter-
bltr stets vorhanden, gross, ungeteilt, breiter als der Stgl und
daran + herablaufend. Dioecisch. c Blüten auf eigenen, sehr‘
kurzen Seitenästen ährenfg, Hüllbltr fast gleichlappig, bauchig-
rinnig. 2 Blüten auf sehr kurzen Ästen seitlich aus Haupt-
oder Nebenachsen; Hüllbltr nur 1—2paarig, kleiner als die Stgl--
bltr, Unterlappen nur wenig kleiner als der Oberlappen, mit.
den Unterbltrn teilweise verwachsen. Kelch kurz breit-eifg,
unten aufgeblasen.dreikantig, an der zusammengedrückten Mün-.
dung zweilippig, ganzrandig oder gezähnt, nach. Austritt: der
Kapsel mehrlappig. Kapsel kurz gestielt den Kelch kaum über-
ragend, kugelig, gelbbraun, meist nicht ganz bis zum Grunde:
4- und mehrklappig;:Wandung mit grosszelliger Aussenschicht:
und 1—3 kleinzelligeren Innenschichten, mit radialen Eckver--
— 144 —
stärkungen. Sporen 1-—mehrzellig; Reife im Hochsommer, Ela-
teren Ze Keimkörner unbekannt.
1. Unterlappen undUnter-
| ER C) bltrringsreich und grob ge-
zähnt; Pfi. stets glänzend
| laevigata
) [Da 7 al 5 2 3% ” x 3. Unterlappen und Un-
6
terbltr ganzrandig, nur am
a Stammblt b ee c a von Grunde manchmal mit ver-
1 M.laevigata 2M.Cordana 3M.platyphylla einzelten Zähnen; Pfl. trok-
4 M. Baueri 5 M. platyphylloidea ken stets glanzlos.
x. An triefenden oder überrieselten Felsen, frisch fett-
glänzend, trocken glanzlos, Unterlappen spitz mit gewellten
Seiten, so breit wie der Stgl; Unterbltr mit gewellten Säumen,
weit herablaufend, an der Spitze stark umgebogen Oordana
xx. An trocknen Felsen, Baumrinde, Erde, fast stets glanz-
los; Unterlappen oben breit gerundet, breiter als der Stgl.
Unterbltr nicht so stark umgerollt
O Bitzellen 35 «u, Pfl. einfach gefiedert, Oberlappen breit
eifg mit gerundeter Spitze; Unterlappen weit herablaufend.
Unterbltr breit und weit herablaufend. Hüllbltr kurz gezähnt;
Kelchmündung mit dichten 3—4zelligen Wimpern Baueri
OO Bltzellen 25 «. Unterlappen kaum herablaufend;
Hüllbltr ganzrandig
v. Pfl. 2-3fach gefiedert, Oberlappen herzfg mit gerundeter
‘Spitze. Unterbltr rundlich quadratisch, weit und breit herab-
laufend. Elateren 2spirig platyphylla
vv. Pfl. nur einfach gefiedert, gross, Oberlappen fast kreis-
rundlich; Unterbltr halbkreisfg, wenig herablaufend; Elateren
einspirig platyphylloidea
Madotheca laevigata (Schrader) Dumortier
Kräftige, olivgrüne bis bräunliche Pfl. zumeist an Felsen
und am Fusse alter Bäume in flachen, dichten Polstern. Stgl
bis über 1 dem lang, + regelmässig gefiedert; Äste an der
‘Spitze oft peitschenartig verlängert. Bltr dicht gestellt und
angedrückt; Oberlappen breit eifg, oben stumpf oder in ein
Spitzchen auslaufend, stark abwärts gekrümmt, am unteren
Rande wellig buchtig, ungeteilt oder ungleich wenig gezähnt.
Unterlappen fänglich rechteckig, an der wenig verschmälerten
Spitze stumpf oder abgestutzt, ringsum wellig und ungleich
wimperig gezähnt. Bltzellen 25 « mit. dreieckigen oder kno-
— 145 —
tigen Eckverstärkungen. Unterbltr breit eifg, an der Spitze
abgestutzt bis seicht ausgerandet, an der Basis mit breitem
Saume herablaufend, ringsum buchtig und ungleich wimperig
gezähnt. 2 Hüllbltr einpaarig, ®/, geteilt und gleich den Unter-
bltrn lang gewimpert. Kelchmündung ın unregelmässig ge-
zähnte Lappen geteilt. Kapsel bis zum Grunde 4klappig; Wan-
dung innen und aussen mit Verdickungen.
| f. obscura Nees Kleinere Schattenform, blaugrün, kai
glänzend. Oberlappen mehr breit herzfg end gespitzt; Unter-
lappen und Unterbltr wenig gezähnt. Bltzellen dünnwandig,
in den Ecken kaum verstärkt.
f. attenuata Nees Schattenform mit peitschenartig verdünnten
Ästen. Oberlappen langspitzig.
f.. Thuja Nees Oberlappen breit stumpf-eifg; Unterlappen
schmäler als bei der Art, breit lineal, oben stumpf gespitzt. am
Rande nur gekerbt oder mit vereinzelten Zähnen. Unterbltr
nur am Grunde mit einzelnen Zähnen. Zellen mit starken,
. knotigen Eckverdickungen.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut, in
Kalkgebieten häufiger: A. Ho. Hb. Wb. Wfr. Wf. Nj. 1. R.
Madotheca platyphylloidea (Schweinitz) Dumortier
(M. Jackii Schiff.)
Sehr robuste Pfl. von dunkel- oder gelbgrüner bis sehr
Farbe auf Laubholzrinde und Fels. Stgl bis über 1 dem lang,
meist nur einfach gefiedert, Äste ungleich lang. Bltr eng ge-
stellt, Oberlappen kreisrundlich, so breit, als lang, an der Spitze
kurz rückgebogen, glattrandig, nur am ventralen Grunde etwas
wellig und + geöhrt. Unterlappen breit eifg mit breitgerundeter
‘Spitze, am Rande und bes. oben zurückgebogen, am Stgl kaum
herablaufend. Zellnetz 25 « mit deutlich verstärkten Ecken:
Unterbitr fast doppelt so breit als der Stgl und daran nur
wenig herablaufend, halbkreisfg, ganzrandig, aber seitlich und
bes. an der Spitze kurz umgebogen. ® Hüllbltr einpaarig, Ober-
lappen eifg, Unterlappen eilanzettlich, am Vorderrande zurück-
‚gerollt, Unterbltr zungenfg, alle ganzrandig. Kelchmündung
rundlich 2lippig, kurz dicht gezähnt. Kapsel unregelmässig
mehrklappig bis zum Grunde. Sporen gelbgrün, feinwarzig,
40 u. Elateren meist nur einspirig. =
Bisher nur sehr: zerstreut in der Ebene und PerEISEeD
‚gefunden: Ho. Wb. N. 1. |
Madotheca platyphylla- (L.) Dumortier
In grossen dunkelgrünen bis: bräunlichen ae häufig an
10
— 146 —
Felsen, Bäumen und auf Erde. Stgl bis über 1 dem lang, ziem-
‚lich regelmässig 2--3fach gefiedert, niederliegend bis aufsteigend.
Bltr gedrängt, Oberlappen herzfg, am Grunde leicht bogig über:
den Stgl greifend, oben stumpf abgerundet und herabgebogen,
ganzrandig; Unterlappen wenig breiter als der Stgl, eifg stumpf‘
gespitzt, kaum herablaufend, am Aussenrande umgerollt. Bit-
zellen 25 vu, dünnwandig mit schwach verstärkten Ecken. Unter-
bltr 2—3mal breiter als der Stgl, rundlich quadratisch, am
Grunde beiderseits weit und breit herablaufend, rings schmal
umgebogen, ganzrandig oder nur am Stglsaume spärlich ge-
zähnt. ® Hüllbltr einpaarig, fast gleichlappig; Unterbltr breit
‚eifg, alle ganzrandig. Kelchmündung tief 2]ippig, entfernt ge--
zähnt. Sporen gelbgrün, feinwarzig, mehrzellig, 50 «. Elateren.
mit 2—Steiliger Spirale. Kapsel nur zu ?/, ungleich .mehr-
klappig. Aussenwand mit dreieckigen Eckverstärkungen.
Habituell vielgestaltig ohne strenge Scheidung; von der
Ebene bis in die untere Alpenregion verbreitet in allen Ge-
bieten, nur Wf. und Wfr. anscheinend seltener.
Madotheca Baueri Schiffner
Der M. platyphylla in ihren grösseren Formen gleichend‘
und wohl auch in deren Artkreis gehörig, aber nur einfach.
gefiedert. Äste ungleich lang; Pfl. meist dunkelgrün an Laub-
holzrinde und Felsen. Oberlappen breit eifg mit breit gerun--
deter Spitze, am oberen Rande wellig und mit 1—2 Zähnchen;
Unterlappen so breit als der Stgl, zungenfg mit gerundeter-
und zurückgebogener Spitze, am Grunde dem Stgl bogenfg-
angewachsen und mit dem freien, oft gezähnelten Rande weit.
herablaufend. Bltzellen ee mit schwach verstärkten.
Ecken, 35 u. Unterbltr breiter als der Stgl, halbkreisfg, am.
Rande und bes. oben etwas zurückgerollt, am Grunde beider--
seits mit gekerbtem oder gezähneltem Saume breit und weit.
herablaufend.. 2 Hüllbltr. 1—2paarig, ungleichlappig, gleich,
dem breit dreieckigen Unterblt rings kurz gezähnelt. Keleh--
mündung mit 3—4zelligen, stumpfen Zähnen dicht besetzt.
Sporen hellbraun, feinwarzig, 40 „. Elateren mit doppelter:
Spirale, die sich gegen die Enden vereinigen.
Bisher nur zerstreut. in der Ebene und Bergregion ge--
sammelt: Ho. Wb. Wf. Nj.
Madotheca Gordana (Hübener) Dmasiiar:
(M. rivularis Nees)
Flache Rasen von. dunkel- bis schwarzgrüner Mache anı
triefenden oder überrieselten Felsen, frisch fettglänzend, trocken
r) )
— 147 —
glanzlos. Stgl bis 1 dem lang, + regelmässig und langästig
gefiedert. Bltr dicht gestellt, schlaf. Oberlappen schief breit-
eifg bis herzfg, an der Spitze abgerundet und hohl herabge-
bogen, ganzrandig oder am Grunde und oberen Rande einige
höckerige Zähnchen. Unterlappen klein, so breit als der Steg],
schief eifg, spitz, Rand umgerollt, mit gewelltem oder gezähntem
Saume am Stgl herablaufend. Biltzellen dünnwandig mit drei- .
eckig leicht verstärkten Ecken, 30 u. Unterbltr breiter als der
Stgl, rundlich quadratisch, mit breitgerundeter Spitze umgerollt,
am Grunde mit gebuchtetem oder gezähntem Saume herab-
laufend. 2 Hüllbltr einpaarig, !/,; geteilt, spitz, am Rande ge-
kerbt. Kelchmündung glatt oder gekerbt. Kapsel fast bis zum
Grunde 4klappig; Wandung mit radialen Verdickungen der
Innenschichten; Sporen warzig, 1 oder mehrzellig, 35 u. Ela-
teren mit 2—3teiliger Spirale.
f.simplicior Zetterstedt Kräftigere FormminderfeuchterStand-
orte, aber nur mit wenigen langen, nicht wieder geteilten Asten.
Unterbltr sparrig, stärker umgebogen. Kelchmündung gezähnt.
- £. distans Nees Kümmernde, kleinere Schattenform. Ste}
reicher, aber unregelmässig verzweigt; Oberlappen sich kaum
berührend, flach ausgebreitet und nicht über den Stgl greifend;
Unterlappen und Unterbltr gleichfalls flacher mit nicht umge-
rollten Rändern. Zellen in den Ecken kaum verstärkt.
Von der Ebene bis in die Voralpenregion zerstreut: A. Ho.
W. Wf. Wfr. R. Nj.
Jubuleae Spruce.
Das Hauptcharacteristicum dieser Gruppe ist die eigen-
artige Anordnung der Elateren: diese — einspiralig — sitzen
nämlich mit ihren spitzen oder trompetenfgen Enden an der
Spitze und auf dem Grunde der Kapsel in genau geordneten
Reihen fest, lösen sich beim Aufspringen der Kapselwand aber
nur vom Grunde ab, während sie an den Kapselklappen haften
bleiben und pinselfg dann abstehen. Die Zahl und ihre An-
ordnung wechselt bei den einzelnen Gattungen und Arten. Bltr
stark ungleich 2teilig.
1. Pfl. meist + rotbraun, selten trübgrün. Der Unterlappen
nur schmal mit dem Öberlappen verbunden, zu einem rings
geschlossenen, nur nach unten offenen, SE hellen helmfgen Ge-
bilde umgewandelt, das zu beiden Seiten des Stgls + schief
aufwärts steht EEE Frullania
10*
2er
2. Pfl. hell- bis gelbgrün. Unterlappen eine ovale bis recht-
eckige Bltfläche, die mit dem Öberlappen kielig verbunden
diesem aufwärts, + abstehend anliegt Lejeunea
Fıullania Raddıi
Rinden- oder Felsmoose von meist gebräunter bis schwärz-
licher Farbe. Stgl unregelmässig + fiederästig. Bltr fast quer
angeheftet, bis zum Grunde ungleich 2teilig; Oberlappen sich
+ oberschlächtig deckend, über den Stgl greifend, breitrund-
lich, ganzrandig, Unterlappen zu einem kleinen halbkugeligen
bis länglich helmfgen Öhrchen umgestaltet, das nur nach unten
offen ist. Zwischen Stgl und Öhrchen der Stylus, der bei den
Stglbltrn als verschieden hoher, einzellreihiger Zahn erscheint,
in den Hüllbltrn meist mit diesen verwachsen ist und als dritte
Ausbuchtung sich zeigt. Biltzellen rundlicheckig, + derbwandig
mit noch verstärkten Ecken. Unterbltr stets vorhanden, rund-
lich rechteckig bis länglich eifg, an der Spitze kurz einge-
schnitten, am Rande umgerollt oder wenig gezähnt. Alle Arten
dioecisch. Äste knospen- bis ährenfg, seitenständig; Hüll-
bltr gleichlappig, zweizeilig bauchig zusammen geneigt. @ Blüte
endständig, aber durch Sprosse vielfach zur Seite gedrängt.
Hüllbltr mehrpaarig, grösser als die Stglbltr, ’/s bis !/, geteilt.
Oberlappen länglich, ganz oder gezähnt. Unterlappen ebenfalls
flach, zungenfg. Unterbltr dem Oberlappen ähnlich, + gezähnt
und teilweise verwachsen. Kelch verkehrt eifg, dorsal unscharf
2faltig, ventral gekielt, oben breit abgerundet und zu einem
- röhrenfgen Spitzchen zusammengezogen. Kapsel hellbraun, fast
kugelig, ?/; 4klappig geteilt; Wandung mehrschichtig: . Aussen-
schicht mit grösseren, tafelfgen Zellen, die an den Seiten und
Ecken verdickt sind, die Innenschichten mit oder ohne netz-
artige Verdickungsleisten. Sporen gross, + warzig. Elateren
posaunenfg mit dem dünneren Ende an den Kapselklappen
festgewachsen, mit dem verbreiterten am Kapselgrunde, bei der
Reife schopfartig auf den ausgebreiteten Klappenspitzen haftend.
Auf je 2 gegenüberstehenden Klappen von Frull, dilatata findet
sich nächst der Spitze je 1 Elatere, dann folgen 3, hierauf 5
und 7, dann wieder 5 und zuletzt 3; auf den beiden andern
Klappen stehen etwas von der Spitze entfernt 2 Elateren, dann
folgen 4 und 6, hierauf noch einmal 6 und 4 und zuletzt 2;
dem hend ist auch die Anordnung im Kapseigrunde.
Vegetative Vermehrung durch abfallende Bltr und. seherhane
Brutkörper. ee:
|
|
|
.-
— 149 —
1. Oberlappen in ein Spitzchen aus-
laufend; Öhrchen deutlich länger als breit, e) oe ® $
länglich eylindrisch Tamarisci =
2.Oberlappen mit abgerundeter Spitze;
Öhrchen nicht oder kaum länger als breit u a und
x. Unterbltr viel breiter als der Stgi, Unterblt von I F. Tama-
risci 2F.fragilifolia 3 F.
ungeteilt oder höchstenskurz eingeschnitten dilatata 4 F. Jackii
Jackii
xx. Unterbltr nur doppelt so breit als der Stgl, !/, einge-
schnitten 2lappig |
er-O Öhrchen wenig länger als breit; Bitzellen ungleich,
auffällig grössere Zellen einzeln oder in 1—2 Reihen; einzelne
Bltr meist abgebrochen, Kelch glatt fragilifolia
OD Ohrchen so breit als lang, Bitzellen gleichartig, Kelch
höckerig 'uneben dilatata
Frullania Tamarisci (L.) Dumortier
Meist braune bis schwärzliche, oft ehe Rasen an
Felsen und Bäumen. Stgl bis 1 dem lang, steif, + regelmässig
doppelt gefiedert, kriechend, Äste teilweise aufsteigend. Blt-
oberlappen dicht gestellt und dem Stgl hohl aufliegend, rund-
lich eifg, an der eingekrümmten Spitze + kurz stachelspitzig.
Öhrchen länglich eylindrisch, oben helmfg erweitert. Stylus
bis Szellig. Bltzellen rundlich 4—6 eckig, 20 u, am Rande Kleiner,
einzelne grössere bes. gegen die Spitze zerstreut oder in 1 bis
2 Reihen längs der Mitte des Bltgrundes. Unterbltr doppelt
so breit als der Stgl, rundlich bis länglich rechteckig, Ränder
rings schmal umgerollt, an der Spitze '/, weitbuchtig einge-
schnitten. Äste kürzer oder länger knospenfg, Hüllbltr fast
gleichlappig. © Hüllbltr 2—3paarig auf kurzem Seitenaste, die
oberen grösser als die Stglbltr, lang gespitzt und + gezähnt.
Unterblt '/, spitz geteilt und lang gezähnt. Kelch länglich
eifg, stumpf 3kantig. Sporen ungleich gross, 50 #, grob warzig.
Reife: Herbst-Frühling. Kapselaussenwand mit grossen Eck-
verdiekungen. Keimkörner unbekannt.
f. robusta Lindberg 2—-3mal grösser als die gewöhnliche
Form, meist grün, einfach gefiedert, Unterlappen am Hauptast
oft lanzettlich flächenfg.
f. atrivirens Carrington Dunkelgrüne bis rotgescheckte
Schattenform; Oberlappen nur stumpf gespitzt, Unterlappen oft
flächenartig, nicht als Öhrchen entwickelt.
Von der Ebene bis in die untere Schneeregion verbreitet
in allen Gebieten.
— 150 —
Frullania fragilifolia Taylor
Zierlicher als die andern Arten, in dunkelbraunen bis
schwärzlichen, nicht glänzenden er enge angeschmiegt an
Felsen und Baumrinde. Stgl bis 5 cm lang, meist doppelt ge-
fiedert, enger oder lockerer beblättert. Obenlapp schief eirund-
‚lich, abwärts geneigt, ganzrandig. Öhrchen schmal eylindrisch
helmfg, wenig länger als breit. Stylus 3—4zellig. Bltzellen
rundlicheckig, 20 «u, am Rande nur wenig kleiner, in den Ecken -
schwach verstärkt, grössere Zellen in 1—2 perlschnurartigen
Reihen oder einzeln zerstreut. Unterbltr wenig breiter als der
Stgl, im Umriss eifg mit breiterer Mitte und verengerter Basis
und Spitze, !/, spitzwinklig eingeschnitten, Rand nicht umge-
rollt, aber öfter kerbig buckelig uneben. & Äste kurz knospenfe.
© Hüllbltr '/; ungleich geteilt, grob gezähnt, Hüllunterblt '/,
enge eingeschnitten, gezähnt, teilweise verwachsen. Kelch
kurz eifg, scharf 3kielig, glatt. Aussenwand der Kapselklappen
mit unregelmässigen rundlichen Verdickungen der Seitenwände.
Sporen hellbraun, warzig, 90 «. Eigene Brutkörper unbekannt,
aber die Bltr vielfach sehr leicht abbrechend.
In der Ebene und Bergregion zerstreut: A. Ho. Wo. Wfr.
N. (Aschaffenburg).
Frullania Jackii Gottsche
Braungrüne bis fast schwärzliche dichte Polster an Kiesel-
gestein. Stgl bis 7 cm lang, + regelmässig doppelt gefiedert, °
der Unterlage enge angeschmiegt. Bltoberlappen sich nur leicht
deckend, fast kreisrund, an der abgerundeten Spitze wenig ab-
wärts gebogen. Öhrchen halbkugelig, kaum höher als breit,
weıtmündig; Stylus sehr klein. Biltzellen 6eckig mit kleinen
Verdickungsknoten in den Ecken und an den Seiten, 25 «, am
Rande wenig kleiner. . Unterbltr 4 X so breit als der Stgl, fast
die Grösse der Oberlappen erreichend, nierenfg bis rundlich,
etwas breiter als hoch, die Ränder flach und ungeteilt, nur an
der Spitze + tief breit ausgebuchtet, wenig herablaufend, die
Zellen teilweise grösser und stark verdickt. Geschlechtliche
und ungeschlechtliche Vermehrung unbekannt.
Zerstreut von der Bergregion bis in die PN
Aa. Am.
Von oben habituell nicht von FR. Tamarisci zu unterschei-
den, aber die einizgartigen Unterbltr lassen die Art nicht ver-
erner |
= 11 =
Frullania dilatata (L.) Dumortier |
Flache, strahligsich ausbreitende Überzüge zumeist an
rinde, dunkelgrün bis schwarzbräunlich, glanzlos. Stgl + 5 cm
lang, meist kriechend, durch ungleichlange Äste unregelmässig
gefiedert. Bltoberlappen sich # deckend, kreisrundlich mit herz-
fgem Grunde, nur schwach gewölbt, ganzrandig. Öhrchen halb-
kugelig, so breit als hoch. Stylus bis 6zellig. Bltzellen un-
regelmässig eckig mit dicken, welligen Wänden und starken
Ecken, 25 «, am Rande mehr quadratisch, wenig kleiner. Unter-
bltr wenig breiter als der Stgl, spatelfg, durch kurzen, spitzen
Einschnitt in 2 spitze und am Aussenrande noch einmal ge-
zähnte kurze Lappen geteilt. Äste in kürzeren oder längeren
dichtbeblätterten Ährchen auf seitenständigen Ästen. Ober-
lappen der zu ®/, geteilten @ Hüllbltr eirundlich, ganzrandig;
Unterlappen zugespitzt, an der freien Seite wenig gezähnt,
Unterblt !/, spitz 2geteilt und an den Seiten wenig gezähnt,
teilweise verwachsen. Kelch aus verschmälertem Grunde kurz
rechteckig-birnfg, dorsal mit breiter Falte, oben rasch und breit
abgestutzt, bes. an der dorsalen Aussenseite mit höckerigen
Brutkörpern, wovon die, Kanten oft zahnartig crenuliert er-
scheinen- Kapsel ?/, sich öffnend; Wandung aussen mit kno-
tigen Verdickungen der zusammenstossenden Zellwände, innen
mit netzartigen Verdickungen durch Quer- und Längsbalken.
Sporen hellbraun, mit grossen fast sternartigen Verdickungen,
50 u; Reife: Herbst-Frühling. Brutscheiben ausser am Kelche
selten an den Blträndern, bräunlich.
f. microphylla Nees Jugendform. Räschen grün und locker,
Stgl schlank und wenig verzweigt. Bltr kleiner, entfernt ge-
stellt. ER
Von der Ebene bis in die Voralpenregion verbreitet in allen
Gebieten.
Lejeunea Libert
‘Kleine bis kleinste Pfl. zumeist an Felsen und Baumrinde
von hell- bis gelbgrüner Farbe. Stgl kriechend, durch seitliche
Sprosse unregelmässig verzweigt. Bltr + schief angeheftet,
wechselständig, oberschlächtig sich + deckend, kielfaltig un-
gleich 2teilig. Der grössere Oberlappen flach oder leicht ge-
wölbt, eifg, schief seitlich vorwärts abstehend; der kleinere
Unterlappen am Grunde an dem Stgl angewachsen und gegen:
‚den Oberlappen zu taschenfg, bauchig gehöhlt. Bitzellen rundlich-
eckig, dünnwandig ohne besondere Eckverstärkungen. Kuticula
glatt oder lang papillös. / Äste kurz, seitenständig mit wenigen,
: — 152 — |
fast gleichlappigen, bauchig rinnigen Hüllbltrn. 9 Blüten end-
ständig an Haupt- oder längeren Seitenachsen, die 2 Hüllbltr
meist nicht grösser als die Stglbltr, ungleich flach 2lappig. Kelch
verkehrt eifg, oben 5kantig, an der Spitze kurz gestutzt mit
kleinem Spitzchen. Kapsel kugtlig, gelblich, zu 2/, 4klappig
geteilt, die concaven Klappen bleiben das spitze Ende einwärts
gekrümmt aufgerichtet stehen. Wandung 2schichtig, Zellen in
den verschiedenen Teilen ungleichartig, im äusseren oberen
Teile mit knotigen Verdickungen, die Mittelzellen der Innen-
schicht mit netzartig verlaufenden Verdickungen. Sporen hell-
braun, warzig, einzellig, bei der Reife meist schon mehrzellig,
grün, längs gestreckt, 25—45 u. Elateren zu je 6 und 7 auf
dem oberen Teile der Klappen, die oberste posaunenartig, die
unteren beiderseits NE PIEN, Brutkörper scheibenfsg, mehr
zellig.
1. Unterbltr stets vorhanden. Planen glatt
x. Mittlere Pfl. Öhrchen klein, !/, bis !/,; des Oberlappens,
Unterbltr 2—3mal breiter als der Stel cavifolia
xx. Kleinste Pfl. Öhrchen !/, bis 3/, so gross als der Ober-
lappen. Unterbitr kaum breiter als der Stgl, unten nur 2 Zellen
breit | ulicina
2. Unterbltr fehlen. Bltaussenseite mit grossen hyalinen
Papillen, fast nur an Kalkfelsen 5 calcarea
Microlejeunea ulicina (Taylor) Evans
Winzige, dem blossen Auge leicht entgehende Pfl. über Baüm-
rinde. Stgl kaum 1 cm lang, wenig verzweigt, Kriechend und
oft von Blt zu Blt kniefg gebogen. Bltr schräge mit schmaler
Basis angeheftet, locker gestellt; Oberlappen rundlich bis eifg
mit stumpfer Spitze, gehöhlt nur einseitig dem Stgl aufliegend,
schief seitlich oder vorwärts stehend, am Rande manchmal
leicht gekerbt. Unterlappen fast ebenso lang, aber nur halb
so breit als der Oberlappen, gehöhlt an der Spitze breit abge-
stutzt mit aufgesetzter kurzer Papille. Bltzellen rundlich 4 bis
6eckig, 15 «, dünnwandig mit kaum verstärkten Ecken. Kuti-:
cula glatt. Unterbltr eifg, kaum brefter als &er Stgl, durch
einen engen Einschnitt in 2 zusammenneigende, lanzettliche,
am Grunde nur 2 Zellen breite Abschnitte geteilt. Dioecisch.
Antheridien hinter wenigpaarigen, stark gehöhlten, fast gleich-
lappigen Hüllbltrn. 2 Hüllbltr grösser als die Stglbltr, Ober-
lappen stumpf- bis spitz eifg, am Hinterrande + gekerbt, Unter-
.lappen ähnlich, kleiner, zu ®/; mit dem Oberlappen kielig ver-
— 153 —
wachsen. Unterbltr elliptisch, '/;, in 2 spitze Lappen geteilt.
Kelch weit vorragend, birnfg, oben abgerundet, mit kurzem
walzenfgen Spitzchen. Sporenreife im Frühling.
Sehr zerstreut in der Ebene und Bergregion: Ho. N). 1.
Eulejeunea cavifolia (Ehrhart) Spruce
(Lejeunea serpyllifolia Libert)
In hellgrünen oder gelblichen, dichten Räschen oder zwischen
anderen Moosen eingesprengt an feuchten Felsen, über Baum-
rinde, bes. gerne neben Wasserläufen. Stgl bis 2 cm lang,
niederliegend, unregelmässig verzweigt. Bltr + schräg ange-
heftet, + sich deckend, Oberlappen aus kurz herablaufender
Basis breit eirundlich, seitlich fast flach ausgebreitet, ganz-
randig; Unterlappen nur '/, bis '/; so gross, stumpfkielig und
gebogen mit dem Oberlappen verbunden, gehöhlt, an der breiten,
freien Spitze mit kurzem Zähnchen. Biltzellen rundlich 5 bis
6Geckig, dünnwandig mit schwach verdickten Ecken, 25 «.
Kuticula glatt. Unterbltr 2—-3mal breiter als der Stgl, rund-
lich eifg, '/; bis '/), schmal eingeschnitten zu 2 parallelen, drei-
eckigen stumpfspitzen Lappen. Autoecisch. Äste kurz, seit-
lich am unteren, Stglteile, Hüllbltr halbkugelig, nur !/, einge-
geschnitten. © Hüllbltr kaum grösser als die Stglbltr, den
Kelch am Grunde umfassend, ungleich 2teilig, ganzrandig;
Oberlappen schmäler als bei den Stglbltrn, Unterlappen schmal
lanzettlich, Unterbltr fast gleichgross, !/, spitz geteilt, teilweise
verwachsen. Kelch birnfg, oben rasch breit gestutzt mit stumpfen
Spitzchen. Die mehrzelligen, grünen Sporen bis 70 u lang.
Reife im Hochsommer-Herbst. Keimkörper auf den Bltflächen.
Von der Ebene bis in die Schneeregion verbreitet: A. Ho.
W. Ww£-Wir.:R; 'Nj.
Cololejeunea calcarea (Libert) Spruce
Kleine Räschen von bleich- bis gelbgrüner Erbe an feuchten
Kalkfelsen oder dort über andern Moosen. Stgl bis 1,5 cm
lang, niederliegend, unregelmässig ästig. Bltr + locker gestellt,
schief angeheftet, Oberlappen länglich eifg, mit der langen
scharfen Spitze rückgekrümmt, Rand und Oberseite durch hya-
line, lange Papillen rauh; Unterlappen !/, so gross, eifg, taschenfg
hohl, an der oberen, quergestutzten und eingebogenen Seite
mit kurzem Zahne; ohne Papillen, Rand durch langgestreckte:
Zellen gesäumt. Neben dem Unterlappen ein 1-4zelliger
Stylus. Unterbitr fehlen. Bltzellen 5-6eckig, dünnwandig
mit schwach verdickten Ecken, 15 u. Autoeeisch. Blüten
Be
kurz, endständig an subfloralen Astchen, Hüllbltr hohl mit
längerer Spitze, sehr rauh. © Blüte an kurzen Ästchen; Hüll-
bltr abstehend, tief 2teilig, sehr rauh. Kelch weit vorragend,
länglich birnfg, oben breit gestutzt und mit stumpfen Wärzchen,
im oberen Teile sehr rauh. Sporenreife im Frühling. Elateren
ohne Spiralband. Keimkörner auf der Bltunterseite.
Von der Ebene bis in die untere Alpenregion zerstreut:
A: 110. N]. | D.
Anthocerotales. |
Einjährige thallose Erdmoose. Thallus meist kreisrundlich,
in der Mitte mehrschichtig, aus gleichartigen Parenchymzellen
gebildet ohne differenzierte Epidermis. Auf der_ Unterseite
Spaltöffnungen. Die Geschlechtsorgane werden kurz hinter dem °
Scheitel endogen angelegt, männl. und weibl. auf derselben
Pflanze. Die Antheridien bilden sich zu 2-4 in Höhlen, deren
Decke bei der Reife zerreisst. Nach der Befruchtung der Arche-
gonien bildet sich durch Thalluswucherung darüber eine Hülle.
Das Sporogon schottenfg, mit oder ohne Chlorophyll in der
Aussenwand. Im Inneren um eine sterile Columella eine glocken-
fge Zellenschichte mit Sporen und sterilen Zellen-Nährzellen, _
später rudimentäre Elateren. Sporen lange in den Mutterzellen
vereint, daher deutlich tetraedrisch. Die Öffnung des Sporo-
gones erfolgt durch Aufspringen in 2 parallelen vorgebildeten
Nähten.
Sporogone verlängert hornartig, leicht bogig über die Hüllen
vortretend, grün Anthoceros
Sporogone kurz walzenfg, horizontal dem Thallus aufliegend,
nicht aus der Hülle. vortretend, ohne Chlorophyll
Notothylas
Anthoceros Micheli |
Kleine, rosettenartig dem feuchten Erdboden angeschmiegte
thallose Pflanzen von !/,—3 cm Durchmesser, hell- bis dunkel-
grün; Rand durch aufsteigende Lappen kraus oder nur wenig
aufgebogen. Th. in der Mitte 5-10 Zellen dick, gegen die
Ränder allmählich verdünnt. Unterseite mit Spaltöffnungen,
die zum Teil mit Schleimhöhlen (oft mit Nostoccolonien er-
füllt) in Verbindung stehen. Sporogon auf der Oberseite des
Th., leicht bogig aufsteigend die eng anliegende Hülle spren-
gend, länglich schotten- oder hornfg, rundlich viereckig, oben
zugespitzt; zweiklappig von oben nach unten sich allmählich
öffnend und unten durch ein Teilungsgewebe lange weiter-
f E4
a N r
EB u a Unia Aut a 11 0 u 9 ll Kraul ll a in lade Ban LU an. in
F
=
.
2 55
wachsend. Wandung$- 6schichtig, Aussenwand mit gestreckten,
chlorrophylihaltigen Zellen und Spaltöffnungen, Innenschichten
mit grösseren zartwandigen Zellen. Columella bleibend. Sporen
Auf der tetrdedrischen Aussenseite + rauh. Blaterenzellen ein-
zeln oder zu 3 u. 4, oft gekniet vereint. Sporenreife im Herbste.
Sporen BEIDEN ER, stumpfwarzig; Th. ohne Schleimhöhlen
laevis
Sporen schwarz, dicht stachelig; Th. mit durchscheinenden
Schleimhöhlen ne
Anthoceros laevis L.
Th. fast kreisrund, dunkelgrün und fettglänzend, in der
Mitte + 10 Zellen de leicht nach unten orrülhe am
Rande die einzelnen Lappen kerbig eingeschnitten, ohne Schleim-
höhlen auf der Unterseite. Hülle 1—2 mm hoch, Kapsel 1 bis
4 cmlang. Sporen gelblichgrün, stumpfwarzig, 35 u. Elateren
aus 2—4 oft knieartig verbogenen Zellen zusammengesetzt mit
unregelmässigen Verdickungen.
An Grabenrändern, auf feuchtem Ackerlande in der Ebene
und Bergregion verbreitet: H. W. Wf. Nj. Nk. R.
Anthoceros punctatus L.
Th. rosettenartig, oft nur dreiseitig ausgebildet, hellgrün
glanzlos, trocken schwärzlich, im Umfange kraus eingeschnitten
und durch die aufsteigenden Ränder wellig. Im Querschnitt
in der Mitte bis zu 10 Zellen dick, mit durchscheinenden
Schleimhöhlen, auf der Oberseite + warzig rauh, im Alter oft
gruftig zerrissen. Hülle 2-6 .mm lang, Kapsel bis 4 cm hoch.
Sporen schwärzlich, durch 1—3spitzige Wärzchen dicht stache-
lig, 40 u. Ben 2 Szellig, verbogen, mit unregelmässigen
Verdickungen.
f. multifidus Nees (A. crispulus Mont.?)
Kleinere Pflanzen, oft kaum mit '/, cm. Durchmesser, am
Rande reicher geteilt und auch auf der Oberseite mit lappigen
Auswüchsen, daher von krausem. Aussehen; im Querschnitt oft
nur 5 Zellen dio die Schleimhöhlen spärlicher und die Kapseln
nur 1-2 cm hoch.
Auf feuchtem Boden in der Ebene Er Bergregion ver-
breitet: H. W. Wf. Nj. Nk. R. Die Form bisher nur um Re-
“ gensburg (Hu), aber in allen Übergängen zur Art.
subspecies Husnotii Stephani
Grössere Pfl. auf feuchtem Urgesteinsboden in + ausge-
‚dehnten Rasen. Th. bis 4 cm Durchmesser, meist einseitig
mehr entwickelt, die einzelnen Lappen bis zu 2 cm lang, in
— 16 —
der Mitte bis 20 Zellen dick und leicht nach unten vorgewölbt,
in den Abschnitten nur halb so .dick, die Ränder leicht aufge-
richtet und vielfach in lineale-keilfge Lappen geteilt. Schleim-
höhlen reichlich und gross. Hüllen einzeln oder paarweise, bis
8 mm hoch; Kapsel bis 10 cm lang. Sporen schwarz. dicht
stachelig, 40 «. Reife im Hochsommer. Elateren mit 4-5
kniefgen Zellen.
Könnte bei uns immerhin noch vorkommen; dazu hin-
neigende Pfl. sah ich auf Quarzsand eines Grabens unter dem
Wechsel bei Nittenau (an der Grenze des bayr. Waldes.)
Notothylas orbicularis Sullivant
(N. vajvata Sull.)
Th. rosettenfg, oft nur zu ?°/, geschlossen, hellgrün, am
Rande durch keilfge Abschnitte gelappt, dem Boden ange-
schmiegt, nur mit den Rändern etwas aufgebogen, + 0,5 cm
im Durchmesser, im Mittelfelde bis 10 Zellen stark, die äusseren
Flächen 2-3 Zellen dick, der Rand .nur einzellig; Schleim-
höhlen spärlich. Früchte stets in Mehrzahl, oft paarig bei-
einander, gegen den Th.rand entspringend und über ihn hin-
ausragend, in den Hüllen ganz eingeschlossen. Fruchthüllen
walzenfg, an beiden Enden verdünnt, horizontal oder wenig
aufgerichtet dem Th. aufliegend, an der Spitze aufreissend und
die Kapsel zu */, freigebend. Kapsel mit kurzem Fusse, wal-
zenfg, beiderseits verdünnt, gelbbräunlich, zweiklappig sich öff-
nend, 2-4 mm lang. Wand mehrschichtig: äussere Schicht-
zellen unregelmässig langrechteckig, sehr dickwandig, stets ohne
Spaltöffnungen; Zellen der Nähte dunkelbraun, sehr stark ver-
dickt: die 2—3 Innenschichten hyalin. Die Zellen der Colu-
mella-lösen sich meist schon frühzeitig von einander. Die Nähr-
zellen zerfallen in einzelne, cubische Zellen mit hellbraunen
Verdickungsfasern, helfen nach Öffnung der Kapsel durch
drehende Bewegungen zur Sporenaussaat mit. Sporen rund-
licheckig, gelbgrün, glatt, 35 «. Reife im Herbste. Brutkörper
aus Oberflächenzellen der Hüllen, vielgestaltig, thallusartig.
Sehr seltene Pflanze der Ebene und niederen Bergregion:
Ho. W. jenseits der Grenze.
EEE
En
Verzeichnis _
der Namen und deren kurze Erklärung.
Aliculäaria Cordaalicula Mantel53
— minor Limpr. kleiner 54
— f. erecta Breidl. aufgerichtet
55 |
—- f. geöscypha De Not. Kelch.
(scyphus) erdwärts gerichtet
54
— f. haematosticta Nees haima,
— tos Blut; stiktos gefleckt
54
— f. insecta Lindb. Bltr I
schnitten 54
— £. suberecta Schiff. fast auf-
recht 55
— scalaris Corda Bltr treppenfg
gereiht 53
— f. distans Carr. Bltr entfernt
stehend 54
Anastrepta, Lindb. Bltr rückge-
krümmt
— orcadensis Schiff. auf den
Orkneyinseln zuerst gesam-
melt 86
.— f. attenuata Schiff. verdünnt
87
— f. ri ga Schiff. verlängert
87
— f. grandifölia Schiff gross-
blätterig 87
— f. paludösa Schiff. Sumpfbe-
wohner 87
Aneüra Dum., a ohne, neuron
Nerv 34
— incurvata Steph. einge-
krümmt 36
—- lätifrons Lindb. breitblätterig
38 ! |
—- multifidaDum, vielgeteilt: 36
Aneüra palmata Dum. handfg
geteilt 38
— pinguis Dum. fett glänzend
38 |
— f. angustior Hook. schmäler
36
— sinuata Dum., eingeschnitten
37
— f. subinceurvata Schiff. fast
eingekrümmt 37
— f. submersa Schiff. unterge-
taucht 37
— f. stenöclada Schiff. mit
schmalen Ästen 37
Anthelia Dum., anthelion Blüt-
chen
— Juratzkana Be Juratzka
Jakob, geb. 1821 zu Olmütz,
Oberingenieur in Wien, gest.
1878 128
Anthöceros L. anthos Blüte;
keras Horn 154
— Husnötii Steph. T. Husnot in
Cahan par Athis (Orne) 155
— laevis, L. glatt 155
—. punctatus L Lufthöhlen wie
Punkte durchscheinend 155
— f. multifidus Nees vielgeteilt
Bläsia Mich.. P. Blasius Biagi,
Conventual und später Abt
des Klosters Val Umbrosa
bei Florenz, ein bot. Begleiter
Michelis pusilla L. klein 44
Blepharöstoma Dum. blepharon
Wimper; stoma Mund
— trichophyllum Dum. thrix
Haar; phyllon Blatt 127
— 158 —
Ä en Raddi kalyx Kelch,
hypo unter, gea Erde 118
— Trichomanis Cordadem Farne
Asplenum trichomanes ähn-
lich 119
- — f. Juxürians Müll. üppig 119 |
— f. Mülleräna Schiff. von K.
Müller - Freiburg zuerst ge-
sammelt 119
— f. tenuis Aust. dünn 120
— var. fissa, Raddi Bltr einge-
schnitten 121
— var. Neesiana Mass. et Carr.
Nees von Esenbeck Ohristian
Gottfried, geb. bei Erbach im
Odenwalde 1776; Prof. der
Botanik zu Erlangen, Bonn,
Berlin, gest. 1858 120
— f. hygrophila Müll. Freund
(philos) der Feuchtigkeit 120
— f. laxa Meylan.locker 120
— minor Mass. kleiner 120
— f.subdivisa Schiff. Ubltr wenig
geteilt 120
— var. suecica Arn. et Pers.
für Schweden zuerst aufge-
stellt 121
Cephalözia Dum. kephale Kopf;
ozos Zweig-Form der %
Knospe 101
— bicuspidäta Dum. zwei-
spitzige Bltr 103
— f. aquätica Limpr. im Wasser
104
— f. conferta, Nees gedrängt
beblättert 104
— Lammersiana Hüb. Larmmers
sammelte sie zuerst im Harz
bei der Achtermannshöhe des
.: Brocken 104 |
— f. setulosa Spr. borstenfg 104
Cephalözia var. ambigua Mass.
zweideutig 104
cönnivens Spr. zusammennei-
gende Blt-Abschnitte 105
— var. compacta W. gedrängt
106
— fluitans Spr., flutend 109
— f. gigantea Lindb. riesig 110
-— Franeisıiiı Dum. Francis sam-
melte die Pfl. zuerst beiEdge-
field in England — die ältere
Genitivendung istirreführend _
und darum nach den Wiener
Regeln XI b geändert 109
-— leucäntha Spr. weissblütig
108
— Loitlesberg£ri Schiff. Loitles-
berger Karl, Gymn.-Prof. in
Görz (Steyermark) 106
— macrostächya Kaal. gross-
ährig 107 |
— f. aquätica, Schiff. 108
— var spiniflora Schiff. Kelch-
mündung dornig 108
— media Lindb. in der Mitte
stehend zwischen bicuspidata.
u. connivens 106 _
— f. conferta Nees gedrängt 106
— f. laxa Nees locker 106
— pleniceps Lindb. -frei gebil-
detes Wort! vollköpfig? 105
— f. aquätica Müll. 105
— f.concinnätaMüll. zusammen-
gedrängt 105 '
— f. macräntha Müll. gross-
blütig 105 Re
— reclusa Dum. Blteinschnitt
weit geöffnet 108
Cephaloziella Spr. verkleinerte
Cephalozia 110 |
— elächista Schiff: sehr zart: 110
— 159 —
Cephalöziella Hampeäna Schiff. | Clevea hyalina Lindb. wasser-
Hampe Ernst, geb. 1795 zu
Fürstenberg a. W., Apotheker
in Blankenburg,gest.1880 112
-- myriäntha Schiff. myrioi viel;
anthos Blüte 111
— f. Jaapiäna Schiff. Jaap Otto,
‘Lehrer in Hamburg 111
— rubella W. rötlich 111
— f. sübtilis Vel. fein 112
— Starkei Schiff. Starke Joh.
Christoph, Pastor in Tschir-
mau in Schlesien, gest. 1808
113
— f. ericetorum Ü. Jensen auf
Haideboden 113
— f. paludosa C. Jensen auf
Sümpfen 113
— f.proceriorNees schlanker 113
— f. rupestris Jensen felsbe-
wohnend 113
— var.
papillös 113
Chandonänthus Mitten chandos
den Mund aufsperrend, anthos
Blüte setiförmis Lindb. bor-
stenförmig 127
Chilösceyphus Corda cheilos
Lippe; scyphus Becher-Kelch
2lappig 96
— pallescens Dum, abblassend'
Nu
— polyänthus Corda polys viel;
anthos Blüte 97
— var. frägilis Roth gebrech-
lich 97 -
—- var. rivuläris Schrad. in Bä-
chen wachsend 97
Olevea Lindb. Cleve P. T. sam-
melte Ol. suecica 1864 auf
der Insel Gotland,
papillosa Douin Bltr
helle Bauchschuppen 25
— f. Kernii Müll. Kern F., Rec-
tor in Breslau 25
Cololejeünea Spr.colos verstüm-
melt (Ubltr fehlen)
— calcäreaSpr Kalk ee
153
Diplophyllum Dum. diploos dop-
pelt; phyllon Blatt 131
— albicans Dum. weisslich 131
— f. aquaticum Müll. 132
— f. maius Nees grösser 132
— f. procumbens Hook. nieder-
liegend 132
— var. taxifülium Nees Eiben-
Taxus blätterig 132
— obtusifölium Dum. folium
Blatt;obtusum abgestutzt132
Eücalyx Breidl. eu wohl; calyx
Kelch 55
— hyalinus Br. hellfarben 55
— obovatus Br. eiförmig 56
— f. bipartita Müll. zweigeteilt
56 Ä
— f. rivuläris Schiff. 56
— subellipticus Br. fast ellip-
tisch 56
Eulejeünea Spr. eu wohl (ty-
pisch)
— cavifoliaSpr.hohlblätterig 153
Fegatella Raddi ital. fegato die
Leber | |
— cönica Cord. kegelfge Fr-
träger 31
Fimbriäria Nees fimbria Franse
(Perianth)
— 160 —
Fimbriäria Lindenbergiana Cord.
Lindenberg Joh, Bernhard
Wilhelm, geb.1781, Amtmann
in Bergedorf, gest. 1851 29
— pilösa Tayl. behaart 30°
Fossombrönia Raddi Fossom-
broni Vittorio, toskanischer |.
Minister, gest. 1844 45
— Dumortieri Lindb. Dumortier
Barthelemy Charles, geb. 1797
zu Tournay, belg. Minister,
gest. 1878 46
— pusilla Dum. klein 46
— Wondraczekii Dum. von W.
zuerst bei Prag gesammelt
46
urullinia Raddi Erullenfeleon:
ardo, toskan. Staatsrat 148
dilatäta Dum. ausgebreitet
151
blätterig 151
fragiliföia Tayl. Bltr ab-
brechend 150
Jackii Gottsche Jack Joh.
B., geb. in Stefansfeld 1818,
Apotheker in Salem, gest. zu
Konstanz 1901 150
Tamarisci Dum. Tamarisken
ähnlich 149
f. atrivirens Oarr. schwarz-
. grün 149 |
— f. robüsta Lindb. stark. 149
u
Geöcalyx Nees gea Erde; calyx
Kelch
— graveolens Nees scharf rie-
chend 100
Grimäldia Raddi Grimaldi, Phy-
sikerin Bologna, gest. 1663
— fragrans Oorda duftend 27
f. microphylla Nees klein- |
Gymnoc6leaDum. gymnosnackt;
koleos Scheide
inlata Dum.
(Kelch) 85
f.compactaNees gedrungen 86
— f. hercynica Hüb. im herey-
nischen Gebirge heimisch 86
f. heterostipa Lindb. heteros
der andere; stipes Pfahl?
zweierlei Verzweigung 86
f. Jaxa Nees 86 =
— f. nätans Schiff. schwimmend
86 ae
Gymnomitrium Corda gymnos
nackt; mitrion Häubchen 47
alpinum Schiff. 49
adustum Corda wie ange-
brannt 48
concinnätum Corda zierlich 48
var. obtüsum Lindb. abge-
stumpft 48 |
aufgeblasen
Haplözia Dum. haploos einfach;
ozos Zweig 57
atrivirens Dum. 61
f. sphaerocarpoidea De Not.
sphaerocarpa ähnelnd 61
caespiticia Dum. caespes, itis
der Rasen 59 :
crenuläta Dum. gesäumt(Blt.-
rand) 58
f. cristuläta Mass. mit Leisten
versehen 58
f. elätior G. emporgehoben 59
— f. gracillima Hook, sehr
schlank 58
lanceoläta Dum, lanzettlich
62 &
— pümila Dum. zwerghaft 61
— f. rivuläris Bern, 62
er
Haplözia riparia Dum. an Ufern
wachsend 60
— Schiffneri Loitl. Schiffner
Vietor, Univers.-Prof, Wien
62 .
— sphaerocärpa Dum. sphaira
Kugel; karpos Frucht 59
- var. amplexicaülis Dum. sten-
gelumfassend bO
. — var. nana Nees klein 60
Harpänthus Nees harpe Sichel;
anthos Blüte-Fr.-Ast ge-
krümmt 98
— Flotowiänus Nees Flotow I,
geb. 1788, preuss. Major,
gest. 1856 99
— f. ferrugineus Nees rostfarbig
99
— f. flavipällidus Nees
‚bleich; flavus gelb 99
— seutätus Spr. schildfg (Bltr)
99
pall.
Jamesoniella Spr. einer kleinen
Jamesonia (Farn) ähnlich
(Jameson William, Prof. in
Quito)
— autümnälis Steph. im Herbste
fruchtend 63
— f. subapicalis Nees
unter (sub) der Spitze-apex
63
— f. undulifölia Nees Bltr ge-
wellt 63°
Jungermanniäceae Jüngermann
Ludwig, geb. 1572 zu Leipzig,
Prof. in «@iessen u. Altdorf,
gest. 1653
Lejeiniea Lejeune Alexänder
Ludwig Simon, Hospitälarzt
in Verviers, gest. 1858 151
"Kelch
Lepidözia Dum. lepis Schuppe;
ozos Zweig 124
— reptans Dum. kriechend 124
— f. laxa Jaap 125
— setäcea Mitt. borstenfg 125
— f. flagelläcea W. Äste flagel-
lenfg endend 125
— trichöclada K. Müll. thrix,
trichosdas Haar; kladosZweig
126
Leptöscyphus Mitt. leptos klein;
scyphos Becher 89
— anömalus Lindb. 90
— f. gemiferus Schiff. Gemmen
tragend 90
— f. arenicolus Schiff. Sandbe-
wohner 90
— f.elongatus Fam.verlängert O0
— f. laxus Schiff. 90
— f. parvifölius Schiff. parvus
klein; follum Blatt 90
— f.rotundifölius Nees rotundus
rund 90
— f. submersus Schiff. unterge-
taucht 90
— f. subremötus Schiff. Bltr fast
entfernt stehend 90
— f. turfösus Schiff. auf Torf
‘“ wachsend 90
— Taylöri Mitt. Taylor Thomas,
irländ. ange gest. 1818
89
— f. demissus Schiff. nieder-
kegend 0 °
— f. uliginösus Schiff. üuligo
Bodenfeuchtigkeit 91
Lophocölea Dum. lophos Feder-
büsch; koleös Scheide 91
= bidentäta m
91
— f. rivulärfis Raddi 93°
_ 11
Se
Lophocölea var. ciliäta Warnst.
ee Dum.
- subspec.
gefranst 92
cuspidata Limpr. gespitzt 92
f. aquätica Fam. 93 .
f. grandiretis Schiff. Zellnetz
gross 93
£.Limprichtii Schiff. Limpricht
Karl Gustav, geb. 1834, gest.
1902 in Breslau 93
f- Juxürians Schiff. üppig 93
f. parvifölia K. Mül. klein-
blätterig 93
heterophylla Dum. zweierlei
Blattformen 93
f. aquätica Fam. 94
minor Nees 9
lophos Feder-
busch; ozos Zweig (2 Blüte)
69
alpestris Evans 80
Wenzelii sSteph.
Wenzel, ein Begleiter von
Nees, später Apotheker in
Krojanke (Posen) 81
badensis Schiff. in Baden
(Überlingen) zuerst gesam-
melt 84
barbäta Dum. bebartet (U.-
bltr).
richtiger. wäre der
Schreberi Nees 75
f. biloba Schiff. zweilappig 76
Meine
-f. triloba Arnell dreilappig 76
bicrenäta Dum. . zweiteilig
_(Bltr) 81
. excisa Dum. ausgeschnitten
(Bltr) 82
f, arenaria Nees. auf Sand-
boden 82
f. cylindräcea Dum.
drisch (Kelch) 83
Durch Aufteilung der
alten Art nicht mehr wahr;.
cylin-
Lephözia f. laxa Nees 83
“ deckte die Pfl.
f. Limprichtii Lindb. 83
Flöerkei Schiff. Flörke Hein-
rich Gustav, geb. 1764, Prof.
in Rostock, gest. 1835, ent-
in den Salz-
burger Alpen 73
f.. densifölia Nees
blätterig 74
f. Naumännii Nees N. sam-
melte die Pfl. „im oberen
Brand“ bei St. Gallen 74
gräcilis Steph. schlank 75
f. eflagellis Sch. ohne Fla-
dicht- _
"gellen 75
grandiretis Evans grandis
‚gross, rete, Zellnetz 77
Hatcheri Steph. H. sammelte |
die Pfl. ‚zuerst in Pataganibn
73
heterocolpa Howe heteros der
andere; kolpos Mutterschoss
(zweierlei Triebe) 85
Hornschuchiäna Mac. Horn-
schuch Friedrich, geb. 1793
zu Rodach Thür. ), Prof. in
‚Greifswald, gest. 1850. 84
incis& Dum. eingeschnitten.
- (Bltr) 77
f. inermis Müll. ohne Spitzen
IR;
Kunzeäna Evans Kunze Gu-
stav, Prof. in Leipzig, gest.
. 1851, sandte die FR an Hü-
———
Te
baner 76
f. laxifolia Warnst, locker
beblättert 6 *
f. plicäta Lindb. gefaltet 76
lycopodioides Sogn Bärlapp-
artig 72
f. conferta Müll. gedrängt 73
— 163 —
Lophözia f. obliqua Müll. schief
73
— f. parvifölia Schiff. 73
— Muelleri Dum. Pharmazeut
Philipp Jakob M. sammelte
die Pfl.zuerstbeiZweibrücken
83
— f. gracilis Bern. schlank 84
— f. Libertae Hüb. Libert Maria
Anna in Malmedy, geb..1782,
gest. 1865 83
— f. piimila Nees zwergig 84
— f. rigida Bern. starr 83
— f. teres Bern. länglichrund
84
— obtüsa Evans stumpf 78
— f. acutiloba Müll. spitzlappig
78 |
— quadriloba Ev. vierlappig 74
— quinquedentäta Cogn. fünf-
zähnige Bltr. Istin der Regel
nicht der Fall, deshalb be-
zeichnen sie andere als Lyoni,
in dem Schiffner nur eine
Form »der Art sieht 71
— f. alpigena Nees in den Alpen
geboren 71
— f. Lyöni Schrff. 71
— f. tenera Jens. zart Tl
— f. türgida Lindb. geschwollen
11 |
— ventricosa
(Kelch) 78
— subspec. confertifölia Schiff.
gedrängtblätterig 80
— guttuläita Ev., getröpfelt
(Zellnetz) 79 &
-— f. porphyroleüca Nees weiss
(leucos) u. Porphyrfarben 79
— longidens Mac. _langzähnig
) we €
Dum. bauchig
Lophözia longiflora Breidl. lang-
_ blütig 80
— f. uliginosa Breidl. auf feuch-
tem Grunde 80
Lunularia Mich. lunula Halb-
mond (Brutbecher)
— cruciäta Dum. gekreuzt (Äste
des Fruehtträgers) 31
Madotheca Dum. mados kahl;
theca Büchse 143
— Baue£ri Schiff. Bauer Ernst in
Prag-Smichow 140
_— (Cordäna Dum. Corda August
Joseph, geb. 1809 zu Reichen-
berg .(Böhmen), Custos am
Nat. Museum in Prag, gest.
1849 146
— f. distans Nees Bltr entfernt
stehend 146
— f. simplicior Zett. einfacher
(verzweigt) 146
— laevigäta Dum. geglättet 144
— f. attenuäta Nees verdünnt
145
— f. obsctra Nees dunkler 145
— f. Thuja Nees 145
— platyphylla Dum. platys
breit; phyllon Blatt 145
— platyphylloidea Dum. 145
ı Marchäntia L. Marchant Nicolas,
Gartendirector in Blois, gest.
1678
— polymörpha L. polys viel;
morphe Gestalt 33
— f. alpestris Nees 33
— f. aquätica Nees 33 -
— f. domestica Nees domus das
Haus 33
Marsupella Dum. marsupium
Geldbeutel (Kelchform) 49
178
et
Marsupella emarginäta Dum. aus-
gerandet (Bltr) 51
— var. aquätica Lindenb. 52
— Fünckii Dum. F. Heinrich
Christian, geb. zu Wunsiedel
1771, Apotheker in Gefrees,
gest. 1839 50
— var. badensis Schiff. am Feld-
berg in Baden zuerst ge-
sammelt 51
— ramösa K. Müll. verzweigt
51
— sphaceläta Dum. bräunlich
(sphakelos Brand)? 2
— var. inundäta K. Müll. unter-
getaucht 52
— Sprücei Bern. 50
Metzgeria Raddi M. Johann, ein
Freund Raddis, aus Stauffen
in Breisgau, Holzschnitt-
künstler 38
— conjugäta Lindb. verwandt
(mit furcata) 40
— f. elongäta Heeg verlängert
40
— f. opüntia Heeg Opuntia
(Cactee) ähnliche Sprosse 40
— frutieulösa Ev. Sprosse (fru-
tex) treibend 39
— furcäta Lindb. gegabelt 40
— f. ülvula Nees einer kleinen
Ulva lactuca (Meerlattich)
ähnlich 40
— pubeöscens Raddi behaart 41
Microlejeünea Spr. mikros klein |
— uliena Ev. an Ulex eur
wachsend 152
Moerchia Gott. A. Mörch (f)
(ein Däne) sammelte die Pf.
in Norwegen 41
Moerchia Blytti Brockm. Blytt-
M. N. geb. 1789, gest. in;
Christiania 1826 42 |
— Flotowiäna Schiff. Flotow J.
preuss. Major, geb. 1788, gest..
1856 42
— hibernica Gott. in Irland zu-:
erst gefunden 42
Neesiella Schiff.
— pilösa Schiff 29
— rupestris Schiff. auf Felsen:
wachsend 28
Notothylas Sull. noton
Rücken; thylas Sack
— orbiculäris Sull. kreisrund 156
Nowellia Mitt. Nowell John aus:
Yoreshire
— curviföllia Mitt. eurvus
krümmt 114
Odontoschisma Dum. odousodon--
tos Zahn; schisma Spaltung
115
— denudätum Dum. die Gem--
mentriebe entblösst von Bltrn.
&
116
— f. elongatum Lindb. 117
— f. Huebeneränum Rabh. 117
—- Macotünii Undersw. M. John.
aus Ottawa (Kanada) 117
— f. laxum Culm. locker 118
— f. elongätum Ev. 118
— Sphagni Dum. unter Sphag-
nen heimisch 116
Pedinophyllum Lindb. pedinos.
flach
— interrüptum Lindb. unter-
brochen (durch die £ Blüten)
89
Pellia Raddi Pelli-Fabbroni Leo--
poldo, Advocat in Florenz 43.
der-
ge
— 105 —
Pellia epiphylla Lindb. Frucht
auf (epi) dem Thallus 43
— var. Neesiäna Limpr. 43
— Fabbroniäna Raddi F. Gio-
vani, toskan. Münzdirektor—
44
Peltölepis Lindb. pelte Schild;
lepis (Bauch-)Schuppe
— grandis Lindb. gross 26
Plagiochila Dum. plagios schief;
cheilos Lippe (Kelch)
asplenoides Dum. dem Farne
Asplenum ähnelnd 87
f. devexa Carr. abwärts nei-
gend 88
f. heterophylla Nees zweier-
lei Bltr 88
f. hümilis Nees niedrig 88
f. maior Nees 88
f. minor Nees 88
theca Porella ähnelnd 88
f. ripäria Breidl. am Ufer
(ripa) wachsend 88
Pleuröclada Spr. pleura Seite;
klados Zweig
-— albescens Spr. weisslich 114
Pleuroschisma Dum. schisma
Spaltung 122
@ricrenätum Dum. dreizackig
123
f. devexum Nees 124
f, fläccidum Nees flatterig 124
- £. impl&xum Nees verflochten
123
— f. intereedens Schiff. da-
zwischen liegend 124
f. pygmatum Nees zwergig
124
122
f. porelloides Schiff. Mado-
triloebätum Dum. dreilappig |
|
|
Pleuroschisma f. depauperätum
Müll. verarmt 123
— f. grande Nees 123
— f. minus Nees 123
— f. ramösum Müll. verzweigt
123
Preissia Corda Pr. Baltassar, geb:
1165 in Bruchsal, Arzt in
Prag, gest. 1850 |
— commutäta Nees umgeän-
derte (Marchantia) 32
Ptilidium Nees ptilidion Feder-
chen
— ciliare Nees mit Cilien 128
— f. ericetörum Nees ericetum
Haidebestand 129
— f. inundätum Schiff. 129
var. pulcherrimum Weber sehr
schön 129
Rädula Dum. Kratzeisen (Form
des Kelches) 141
— complanäta Dum. verflacht
142
— Lindbergiana Gott. L. Sextus
Otto, geb. 1836, Prof. in Hel-
singfors, gest. 1889 143
RebouliaRaddi Eugen de Reboul,
Botaniker in Florenz, aus
Aix (Frankr.)
— hemisphaerica Raddi halb-
kugelig (Fruchtträger) 27
Riecia Mich. RR. Pietro Francesco,
Senator in Florenz 5
— bifürca Hoffm. zweigegabelt 8
— f. pusilla W. k'ein 9
— f. suberispula W. fast ge-
kräuselt 9
— f. subinermis Heeg fast un-
bewehrt 9
RERLN. EE
mit einer Rinne 11
f. flüitans L. flutend 12
ciliäta Hoffm. mit Cilien 8
f. epilösa W. ohne Haare 8
var. intumescens Bisch. an-
schwellend (Th. Ränder) 8 -
f incäna Heeg ganz grau 8
eryställina L. glänzend 15
f. angüstior Lindenb. ver-
schmälert 14
glauca L. lichtgrau schillernd
19)
f. bavarica W. in Bayern
zuerst gesammelt 9
f. maior Lindenb. 9
f. minima Lindenb. sehr klein
9
f. minor Lindenb. 9
f. subaquätica unter Wasser
8
f. subinermis W. 9
Huebeneräna Lindenb Hüb.
I. W. P. gest. zu Hamburg
1847 12
f. natans Torka 13
var Pseudofröstii Schiff. R.
Frostii täuschend ähnlich 13
f. natans schwimmend 13
sorocäarpa Bisch. Früchte
(karpos) in Häufchen (sorus)
10
f. nana Kern klein 10
Warnstörfii Limpr. W. Karl,
Lehrer in Neuruppin, a. D.
in Berlin-Schöneberg 10
f. subinermis W. 11
Riceiocärpus Corda Frucht (kar-
pos) wie Riccia
— natans Corda 15
— f. terrestris Nees auf dem
Lande wachsend 16
Riecia canaliculäta Lindenb. Th. | Sauteria Nees S. Anton Eleu-
therius, Arzt in Mittersill
(Tyrol), gest. als Bezirksarzt
in Salzburg 1881
—- alpina Nees 26
Scapänia Dum. scapane Grab-
scheit (Kelchform) 133
— aequiloba Dum. Bitlappen
gleich 140
— f. elongäta Bern. 140
— f. gräcilis ‚Bern. 140
— f. inermis Gott. ungezähnt 140
— f. squarrösa Bern. sparrig 140
— subspec. aspera Bern. rauh
(Bltoberfläche) 140
— apiculata Spr. Bltr mit Spitz-
chen .(apex) 134
— curta Dum. verkürzt 135
— f. geniculäta Massal. gekniet °
136
— f. rosäcea Corda rosenfarben
155
— f. viridissima Müll. sehr grün
135
— subspec. helvetica Gott. ın
der Schweiz gefunden 136
cuspiduligera Müll. Bltr ein
Spitzchen tragend 139
— dentäta Dum. gezähnt 137
— f. ambigua Massal. zwei-
deutig 137
— speciösa Nees prächtig 137
— subspec. unduläta Dum. Bltr
gewellt oder in den Wellen
heimisch? 138
— var. paludösa Müll. im Sumpfe
wachsend 138
— irrigua Dum. bewässert 136
- — var. paludicola Löske et Müll.
Sumpf bewohnend 137°
— nemorösa Dum. in Hainen
wachsend 141
en ”
— 167 —
Scapänia-f. aconiensis De Not.
an dem Flüsschen Agogna
(Italien) zuerst gesammelt 141
kiel) 141
f. Joergens£nii Schiff. E. Jör-
gensen in Bergen (Norwegen)
141
141
alpinen Region 139
bewohnend 139
umbrösa Dum.
wachsend 135
— f. inermis Müll. 135
— f. obtüsa Breidl. 135
Sphenölobus Lindb. Eidappen
keilig (sphen) 63
exsectiförmis Steph. exsectus
an Gestalt (forma) gleich 68
f. aequilobus Culnı. 68
f. minor Schiff. 68
f. spectäbilis Schiff. ansehn-
lich. 68
exsectus
im Schatten
|
Steph. ausge-
schnitten (Blt) 67
— f. trilobätus Keru dreilappig
68
P.S. Leider vermochte die ob der überhohen Kosten einzig noch mögliche
Reproduktionsweise nicht in allweg die Feinheiten der Photogramme
wiederzugeben.
- f£ märchica W. in der Mark |
(Brandenburg) unterschieden
subalpina Dum. in der sub- |
uliginösa Dum. feuchteStellen |
2,
f. aläta Bern. geflügelt (Blt-
|
Sphenölobus Helleränus Steph.
H. Franz X., geb. 1775, zu
Würzburg, Prof. daselbst,
gest. 1840 65
Michaüxii Steph.M. Andreas,
geb. 1746 zu Sartory bei Ver-
sailles, gest. 1802 auf Mada-
gascar, fand die Pfl. zuerst
in Canada 66
minütus Steph. verkleinert 65
f. cuspidätus Kaal. Bltr ge-
‚spitzt 65
f. denticulätus Anzi Bltr ge-
zähnt 65
f. maior Schiff. 65
f. minor Nees 65
f. proträctus Nees gestreckt.
65
- politus Steph. poliert (braun):
68
saxicolus Steph.
nend 67
felsbewoh-
: Trichocölea Dum. thrix Haar;
koleos Scheide
— tomentella Dum. tomentum
Filz 130
— f. nodulösa Nees knotenfg 130
— f. subsimplex Nees fast un-
verzweigt 130 |
4. R. cana-
Querschnitt
3 R. bifurca.
itt davon. 4d.
Ouerschnitt der Landiorm.,
Querschn
NE
tans
u
=
®
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(®)
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——_
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02)
i
flu
f
2. R
4b
R. Pseudofrosti
fr
1S C.
terrestri
5
1. Riccia glauca la. f. subaquatica.
liculata. 4a. f.
der Landform
5d
fluitans.
f
c
5b u.
i.
.
l. R. Pseudofrostii Landform. 2. u. 2b. R. Hübenerana Landform. 2a u..2c f. natans.
2d. Querschnitt der Landform. 3. Ricciocarpus. 4. R. crystallina.
ERBE EEG TE GEETEBRE BET BSEBERFERFF IRRE EEBEERF BEN TEEN BE GER EE BEABR BE. ENG Ar ES Br
Querschnitt der R. Hübenerana f. natans. 2. R. crystallina. 3. Clevea hyalina.
4 Fimbriaria Lindenbergiana. 5. Reboulia. 6. Grimaldia fragrans.. 7. Neesiella rupestris.
8. Peltolepis.
SERETETE u’ .
Fegatella. 2 Preissia. 3. Marchantia polymorpha. 4. Sauteria.
vaus
u
4 (ge TR, sr
ers. (ie Fate ae)
nr
a
et ae ee
.
LRBPRBPE. 1.1 ST,
TEURER
&
n erh, ie ae se
NER BU PTR EEE
,
A ui
LUFADETER 5. WESEN
wie
ER,
1. Aneura pinguis f..fasciata. 2. A. sinuata. 3. A. multifida. 4. A. palmata. 5. A. lati-
_ frons. 6. Metzgeria furcata. 7. M. fruticulosa. 8. M. pubescens. 9. M. conjugata.
.
w
v1.
1. Mörchia Flotowiana. 2. M. Biyttii.- 3. Blyttia Lyellii. 4. Pellia Fabbroniana. 5. Pi
epiphylla. 6. Blasia. 7. Fossombronia. 8. Gymnomitrium concinnatum. 9. var. obtusum. 7
10. G. alpinum. ;
Wo ((J
® -
[3
Y\
q
E.. vi.
1. Marsupella Funckii. 2. M. badensis. 3. M. ramosa. 4. M. emarginata. 5. M. aqua-
vl.
1. Eucalyx obovatus. 2. E. hyalinus. 3. E. subellipticus. 4. Haplozia caespiticia. 5.
p umila 6. H. Schiffneri. 7. H. crenulata. 8. H. sphaerocarpa. 9. var. nana.
#3
4 1. Haplozia crenulata (die untersten Bilder reine Wasserformen). 2.H. riparia. 3. H.
atrivirens. 4. H. lanceolata. 5. Jamesoniella autumnalis. 6. Sphenolobus Helleranus.
“
7
0. Sphenolobus minutus. 1. S. saxicolus. 2. S. Michauxii. 3. S. exsectus. 4. Lophozia
quinquedentata. 5 L. Hatcheri. j
1. Lophozia Iycopodioides. 2. Sphenolobus politus. 3. Loph. obtusa. 4. L. Flörkei.
5. L. barbata. 6. L. quadriloba.
a a 10 N a ar ld ‚
ER er a Tr us
5. L. longidens
4. L. longiflora.
7. L. Wenzelii.
IS,
S
—_
=
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par
pe
=)
&0
2
©
‚L. alpestr
2. L. ventricosa.
6
iS.
il
ia graci
1. Lophoz
5. L. Hornschuchiana,
4. L. Mülleri.
7. L. heterocolpa.
os}
N:
.—
oO
=
3. L
6. L badensis.
. EXCISA.
2
ta.
icrena
ia b
Ei. Lophoz
—
Yas;
ee is LUD ini
XIV. |
1. Gymnocolea inflata. 2. Anastrepta. 3. Plagiochila asplenoides. 4. Pedinophylium.-
2. Leptoscyphus Taylori. 3. L. anomalus. 4. Lophocolea bidentata.
5. L. ciliata. ° 6. L. cuspidata. 7. L. minor.
XVl.
l. Lophocolea bidentata. 2. L. minor. 3. L. cuspidata. 4. u. 5. L. heterophylia.
6. Chiloscyphus polyanthus. 7. Ch. rivularis. 8. Ch. fragilis.
%
nt a,
XV.
1: Chiloscyphus polyanthus. 2. Ch. pallescens. 3. Harpanthus Flotowianus. 4. H. scu-
tatus. 5. Geocalyx. 6. Cephalozia bicuspidata. 7. var. ambigua. .8. C. pleniceps.
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ELITE TTFTUIIGE
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XVII.
l. Cephalozia pleniceps. 2. C. connivens. 2b. var. compacta. |
4. C. media. 5. C. macrostachya. 6. C. leucantha. 7. C. spiniflora. 8. C.
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XIX.
F1. Cephalozia macrostachya. 2. C. spiniflora. 3. C. reclusa. 4. C. leucantha. 5
.
>
‚Franzisii. 6. C. fluitans. 7. Nowellia. 8. Pleuroclada. 9. Cephaloziella Starkei.
&
XX.
1. Cephaloziella Starkei. 2. C. Hampeana. 3. C. rubella. 4. C. elachista. 5. C. myri-
antha. 6. Odontoschisma Sphagni. 7. ©. Macounii. 8. O. denudatum, 9. Calypogeia
trichomanis. 10. C. Neesiana. 11 C. fissa D.
XXl:
? Calypogeia trichomanis. 2.C. fissa. 3. G. trich. var. tenuis. 4. C. suecica. 5. Pleu-
roschisma trilobatum. 6. Pl. tricrenatum.
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l. Lepidozia reptans. 2.L.setacea. 3. L.trichoclada. 4. Anthelia Juratzkana. 5. Blepha-
rostoma trichophyllum. 6. Ptilidium ciliare. 7. var. pulcherrimum.
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7. Ptilidium ciliare. 2. Trichocolea. 3. Diplophylium albicans. 4. var. taxifolium. 5.D.
| obtusifolium. 6. Scapania umbrosa. 7. S. helvetica. 8. S. curta.
4. S. undulata. 5. S. dentata.
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1. Scapania curta.
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I. Radula complanata. 2. R.Lindenbergiana. 3. Frullania tamarisci. 4. F. dilatata. 5. F
fragilifolia. 6. Lejeunea cavifolia. 7. L. calcarea. 8. L. ulicina. :
8. Peltolepis.
XXVI.
+1. Madotheca Cordana. 2. M. platyphylloidea.. 3. M.platyphylla. 4. M. Baueri. 5. M.
laevigata. 6. Lophozia Kunzeana. 7. Anthoceros punctatus. 8. Notothylas orbicularis.
9. Lejeunea ulicina (Einzelblt vergrössert).
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