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AGRIC REF SERVICE
Beilage ju Dr. 4 des {Pottaarten' Jahrgang 1900.
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Landes-Dbllbauvereines fic (1001110
für
das Jahr 1899.
Wien 1900.
Derlag des Landes⸗Obſtbauvereines für Niederöſterreich.
Druck von Johann N. Vernar.
Chätigkeitsbericht
des
Candes⸗Obſtbauvereines für Niederöfterreih für das Jahr 1899.
Wenn der Verein auf ſeine in den letzteren Jahren erſtatteten Rechen⸗
ſchaftsberichte zurückblickt, ſo läßt ſich aus denſelben ein ſtetig ſteigendes
Intereſſe für den Obſtbaubetrieb in ſolchen Gegenden conſtatiren, wo der
Obſtbau bisher mehr oder weniger vernachläſſigt war. Die Inanſpruchnahme
des Landes⸗Obſtbauvereines ſeitens der landwirthſchaftlichen Bevölkerung
zur Beſchaffung guter preiswürdiger Bäume in paſſenden Obſtſorten hat
im abgelaufenen Jahre eine bedeutende Ausdehnung genommen. Angeregt
durch einen im Jahre 1898 ergangenen Aufruf haben zahlreiche Gemeinden
das 50jährige Regierungsjubiläum unſeres geliebten Kaiſers dazu benützt,
durch Pflanzung von Obſtbäumen auf wenig ertragreichen Gemeindegründen
den Nachkommen eine dauernde Erinnerung an dieſe ſeltene Feier zu
hinterlaſſen.
Die Vermehrung der Obſtbaumbeſtände, auf welche Action vor
Allem die Thätigkeit des Vereines ſeit ſeinem Beſtande gerichtet iſt, hat
ſonach im abgelaufenen Jahre einen weit größeren Umfang erreicht. An
die Straßenbezirke Amſtetten, Dobersberg, Eggenburg, Gr.⸗Enzers⸗
dorf, Geras, Hainburg, Korneuburg, Mank, Raabs, Stockerau und Ybbs,
dann an die Waſſergenoſſenſchaften Hetzmannsdorf, Immendorf, Roggen⸗
dorf, Unter-Stinkenbrunn und Wullersdorf wurden zuſammen 10.680
Bäume um ermäßigte Preiſe abgegeben. Weiters wurden an die Ge—
meinden und landwirthſchaftlichen Caſinos Velm, Götzendorf, Mannersdorf
a. M., Parbasdorf, Kopfſtetten, Groißenbrunn, Laſſee, Meires, Markl,
Hirſchbach, Piſching, Langſchwarza, Finſternau, Wultſchau, Markersdorf
a. P., Laab, Fels, Göblasbruck, Markersdorf bei Neulengbach, Speiſen⸗
dorf, Gr.⸗Riedenthal, Viehdorf, Leitzersdorf, Absdorf, Brühl, Pingendorf,
Schirmansreith, Kattau, Mannswörth, Vitis, Kl.-Engersdorf, Enzers feld,
Elſenreith, Gmünd, St.-Bernhard, Reidling, Petronell, Wildendürnbach,
Inbruck, Mauer, Klein-Neuſiedl, Groß-Neuſiedl, Klauſen-Leopoldsdorf,
Deutſch⸗Brodersdorf, Wullersdorf, Höflein, Laach, Kadolz, Waidendorf,
Ober⸗Wölbling, Nieder⸗Schleinz, Arbesthal, Gerhaus, Streitdorf, Wullers—
dorf, Regelsbrunn, Muckendorf, Spitz, Ferſchnitz, Baumgarten a. M.,
Klein⸗Pöchlarn, St. Valentin, Aderklaa im Ganzen 15.920 Obſtbäume,
zumeiſt gleichfalls um ermäßigte Preiſe überfajjen. Da der Hagel im
Juni 1898 die Obſtbaumbeſtände in vielen Gemeinden theilweiſe vollſtändig
1 *
S2 7906
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zugrunde gerichtet hatte, (o wurden über bie an den Verein geſtellten
Bitten den Gemeinden Ober- Fellabrunn, Mollmansdorf, Bullendorf, fees
dorf, Rohrbach, Wilfersdorf, Fahndorf und dem Weinbauvereine Miſtel⸗
bach zuſammen 2000 Aepfel⸗ und Birnbäume zur theilweiſen Ergänzung
ihrer Obſtanlagen unentgeltlich zur Verfügung geſtellt.
[4 Endlich wurden zur Bepflanzung der Schulgärten wieder über 4000
Obſtwildlinge, dann Obſtbäume, Beerenſträucher und Edelreiſer unents
geltlich abgegeben.
Die Prämiirung des Straßenwärter⸗Perſonales für die
gute Inſtandhaltung der Obſtalleen auf Landes⸗ und Bezirksſtraßen
wurde fortgeſetzt; auf Grund der vorgenommenen Beſichtigungen gelangten
15 Prämien à 10 fl. an die Straßenräumer zur Verleihung, nämlich
Anton Bichler und Georg Rebl, Neulengbach; Joſef Schneider, Hainburg;
Ludwig Litſchauer, Waidhofen a. Th.; Franz Kurch und Franz Seiler,
Gföhl; Joſef Raffel, Tulln; Ferdinand Harrer, Hangsdorf; Julius Zach,
Dobersberg; Franz Rauch und Eduard Anders, Zwettl; Karl Danzinger
und Ferdinand Hutter, Geras; Martin Kleedorfer und Johann Zehetmeier,
Stockerau. Zwei Einräumer im Bezirke Langenlois wurden zur weiteren
Aufmunterung mit Gratificationen à 5 fl. betheilt.
. Bir das Jahr 1899 war eine Prämiriung der Bezirks⸗Wegenmeiſter
nicht in Ausſicht genommen. Nichtsdeſtoweniger hatten einige Bezirks⸗Weg⸗
meiſter, welche von der Prämirung im Jahre 1898 in Unkenntniß ge⸗
weſen waren, um ſolche Prämien im abgelaufenen Jahre ſich beworben.
Da hiefür keine Geldmittel zur Verfügung waren, mußte die Vereins-
leitung ſich darauf beſchränken, dermalen den Wegmeiſtern Rudolf Hein
in Horn, Karl Lindner in Gföhl und Albert Mörixbauer in Stockerau
die wohlverdiente Anerkennung auszuſprechen. Die Vereinsleitung hat über⸗
dies beſchloſſen, eine neuerliche Prämiirung beſonders verdienter Wegmeiſter
für eines der nächſten Jahre ins Auge zu faſſen.
Nach dem im Jahre 1898 aufgeſtellten Programme betreffend die
Prämiirung der Schulgärten gelangten 12 Prämien à 50 Kronen in
Gold und einem Diplome für die Schulgärten in den ehemaligen Bezirken
Ober⸗Wienerwald und Ober-Manhartsberg zur Ausſchreibung. Von den in
Bewerbung getretenen fünf Schulgärten wurden auf Grund der Befür—
wortung ſeitens der competenten Bezirksſchulbehörde, dann auf Grund der
vorgenommenen Beſichtigung prämirt die Schulgärten in Droſendorf,
Oberlehrer Johann Offenberger; Molands, Schulleiter Julius Weichſel—
berger; Wartberg, Schulleiter Joſef Kilga und Bürgerſchule Waidhofen
a. Th., Bürgerſchullehrer Karl Ille und Volksſchullehrer Rudolf Chwatal.
Die Vereinsleitung fand ſich überdies beſtimmt, dem von dem Vürger—
ſchuldirector Philipp Wagenhütter geleiteten Schulgarten in Horn, welcher
nicht in Bewerbung getreten war, für die muſtergiltige Anlage und Leitung
des Schulgartens ein Diplom zuzuerkennen.
Zu Obſtbaumwärtern wurden mittels ſpeciell hiefür bewilligten
Stipendien ausgebildet: Joſef Stich aus Hintersdorf, welcher den Winter—
curs an der Obſt- und Gartenbauſchule in Bautzen vollendete; dann an der
höheren Gartenbauſchule in Eisgrub Franz Hödl aus Unter-Stinkenbrunn
und Joſef Kroneder aus Langenlois.
Die Obſtbaucurſe mit vorwiegend praktiſchen Uebungen und Des
monftrationen wurden bedeutend vermehrt. Im Jahre 1899 wurden drei
Curſe für bäuerliche Landwirthe und Bauersſöhne und ſieben Curſe für
Volks⸗ und Bürgerſchullehrer abgehalten.
Dieſe Curſe fanden ſtatt:
in Melk für Straßenwärter und Bauersſöhne vom 27. bis 331.
März mit 16 Theilnehmern;
an der k. k. önologiſchen und pomologiſchen Lehranſtalt in Klofters
neuburg für Lehrer und Private vom 20. bis 25. März mit 41 Theil⸗
nehmern; an der Landes⸗Ackerbauſchule in Edelhof für Lehrer vom 4. bis
8. April mit 10 Theilnehmern, für Landwirthe vom 10. bis 15. April
mit acht Theilnehmern;
an der Landes⸗Ackerbauſchule in Edthof für Lehrer vom 10. bis
15. April mit 10 Theilnehmern;
an der Landes-Acker⸗, Obſt⸗ und Weinbauſchule in Feldsberg für
Lehrer vom 10. bis 15. April mit zehn Theilnehmern, und für Bauers-
ſöhne vom 20. bis 24. März mit ſechs Theilnehmern;
an der Landes⸗Winzerſchule in Gumpoldskirchen für Lehrer vom
20. bis 24. März mit 10 Theilnehmern und ein Nachcurs für dieſelben
Theilnehmer vom 27. bis 29. Juli;
an der Landes⸗Winzerſchule in Krems für Lehrer vom 10. bis
15. April mit zehn Theilnehmern;
an der Landes⸗Winzerſchule in Retz für Lehrer vom 8. bis 12. Auguſt
mit zwölf Theilnehmern.
Jenen Theilnehmern dieſer Curſe, welche weitere Wegeſtrecken zum
Curorte zurückzulegen hatten, wurden Stipendien à 15 fl. und 10 fl.
bewilligt.
Ferner wurde an der höheren Gartenbauſchule in Eisgrub wieder
ein dreitheiliger Obſt⸗ und Gemüſebaucurs für Lehrer abgehalten, zu
deſſen Beſuche fünf Lehrer aus Niederöſterreich Stipendien à 50 fl. vers
liehen wurden.
Da an der k. k. önologiſchen und pomologiſchen Lehranſtalt in
Kloſterneuburg im October 1899 ein Obſtverwerthungscurs abgehalten
wurde, ſo hat der Verein fünf Stipendien à fl. 10 an bäuerliche Land⸗
wirthe auch zum Beſuche dieſes Curſes bewilligt.
Die Vereinsbaumwärter haben vor Allem die 98
größerer Jubiläums⸗Pflanzungen geleitet, nämlich: Herr Franz Brauneis
in Hetzmannsdorf, Immendorf, Leitzersdorf und Parbasdorf, Herr Georg
Feiertag in Götzendorf, Mannersdorf a. M. und Unter-Stinfenbrunn,
Herrn Norbert Schleicher in Finſternau, Langſchwarza und Piſching;
weiters haben die Baumwärter im Frühjahre 1899 an vielen Orten
praktiſche Demonſtrationen über Baumpflanzung und Baumpflege abgehalten,
und zwar theils in den Straßenbezirken für das Straßenwarteperſonale,
theils bei landwirthſchaftlichen Caſinos für Garten- und Grundbeſitzer,
nämlich:
= 6 =
Herr Franz Blauenſteiner aus St. Leonhart a. F.
in Mautern. . . durch 3 Tage mit 20 Theilnehmern,
7 Horn de وے وگ v 4 " " 34 "
„ Stockern ý 2 „ , 15 :
Frankenfels „ 2 „ „ 64 8
Gerass , 2 „ „ 26 "
„ Ullentíteig . . „ 4 „ „ 26
„ Qiridbad . . „ 2 „ „ 20 8
Herr Norbert Schleicher aus Greſten
in Piſching. . . . durch 1 Tag mit 17 Theilnehmern
„ Dobersberg. „ 6 „ „ 22 7
Herr Georg Feiertag ans Röhrenbach
in Fiſchamend. . . durch 3 Tage mit 8 Theilnehmern
Ober⸗Gänferndorf „ 1 „ „ 9 5
Miſtelbac g. „ 3 „ „ 22 5"
Ravels bach ہہ " b " „ 27 "
ff Eggenburg 8 e y " 4 ار " 1 6 : "
Pitten „ 2 „ „ 12 i und
Herr Franz Brauneis aus Kalladorf
in Leitzersdarf . . durch 1 Tag mit 28 Theilnehmern
„ Streitd orf. „ 1 , „ 16 5
„ Ober⸗Hollabrunn „ 4 „ „ 14 »
Gr .... „ 4 „ „ 6 8
7 ۰۹/۶5 . . . m 5 " " 24 "
Im November 1899 veranftaltete bie k. f. Gartenbau⸗Geſellſchaft in
Wien eine große Herbſtausſtellung von Pflanzen, Gemüſe und Obſt
uud lud den Landes⸗Obſtbauverein ein, die Vorbereitung und Durchführung
der Ausſtellungsgruppe „Obſt und Obſtbäume“ zu übernehmen. Die Vereins⸗
leitung hat dieſer Aufforderung bereitwilligſt entſprochen, und ein fünf⸗
gliederiges Comite eingeſetzt, welches in birccter Verbindung mit dem
Ausſtellungscomite der k. k. Gartenbau-⸗Geſellſchaft die erforderlichen Ver⸗
anſtaltungen zu treffen hatte.
Obwohl die Obſternte⸗Ausſichten des vergangenen Jahres im Ganzen
recht ungünſtige waren, und erſt das Jahr zuvor die große Jubiläums⸗
Obſtausſtellung ſtattgefunden hatte, waren die Bemühungen des Obſtaus⸗
ſtellungs⸗Comités dennoch von beſtem Erfolge begleitet. Die Obſtausſtellung
war nicht nur numeriſch gut beſchickt, gaug beſonders aber muß bie vors
zügliche Qualität der zur Ausſtellung gebrachten Obſtcollectionen hervor⸗
gehoben werden, welche das Intereſſe der Ansſtellungsbeſucher dauernd zu
feſſeln vermochten.
Unter den ausgeſtellten Collectionen verdient jene der Direction der
höheren Garteubauſchule in Cisgrnb beſondere Erwähnung, welche in
inſtructiver Weiſe ein ſyſtematiſch geordnetes Normalſortiment der für Nieder⸗
öſterreich für landwirthſchaftlichen und gärtneriſchen Obſtbau nach den ein—
zelnen Lagen allgemein zu empfehlenden Kernobſtſorten zuſammengeſtellt
20پ
hatte. In feinem hieran geknüpften Vortrage motivirte der Director
der genannten Schule, Herr Hofgartendirector Lauche, in eingehender Weiſe
die von ihm vorgeſchlagene Sortenzuſammenſtellung. Die Vereinsleitung
hat dieſen Vorſchlag als Unterlage benützt, um nach dem Ergebniſſe weiterer
Berathungen und Erhebungen ein neues Normal⸗Obſtſortiment für Nieder-
öſterreich feſtzuſtellen.
Im abgelaufenen Jahre wurden zwei Monats verſammlungen abs
gehalten, von denen die erſte mit der Herbſt⸗Obſtausſtellung der k. k. Garten⸗
bau⸗Geſellſchaft in Verbindung gebracht wurde, und der Behandlung der
Frage eines Normal⸗Obſtſortiments fiir Niederöſterreich gewidmet war.
In der zweiten Monatsverſammlung bildete die Frage der Schul⸗
gärten und die Reform der Obſtbaucurſe den Gegenſtand der Ver⸗
handlung. Die Vereinsleitung hatte bereits im Frühjahre 1899 eine Umfrage
an ſämmtliche Bezirksſchulräthe in Niederöſterreich darüber gerichtet, welche
Erfahrungen und Wahrnehmungen über die Erfolge der bisherigen Obſt⸗
baucurſe gemacht wurden, und welche Aenderungen und Verbeſſerungen in
Abſicht auf die Ausbildung der Lehrer zur Leitung der Schulgärten er⸗
wünſcht ſeien. Demſelben Zwecke ſollte auch der in der zweiten Monats⸗
verſammlung von dem Geſchäftsleiter gehaltene Vortrag über: „Die Schul-
gärten im Dienſte des Obſtbaues“ “) dienen. Die an den Vortrag ge»
knüpften Verhandlungen bieten im Vereine mit den vorliegenden Materialien
der Vereinsleitung reichliche Anhaltspunkte, um ſowohl wegen der künftigen
Geſtaltung der Obſtbaucurſe, als auch wegen Einrichtung der Schulgärten
an die berufenen Behörden und Organe wohlmotivirte Vorſchläge erſtatten
zu können.
Dem Landes⸗Obſtbauvereine find im abgelaufenen Jahre neuerlich
anſehnliche Unterſtützungen von den hohen Staats- und Landesbehörden
zu Theil geworden, durch welche es der Vereinsleitung ermöglicht wurde,
zur Abgabe ſubventionirter Obſtbäume an landwirthſchaftliche Vereine und
Landgemeinden, insbeſondere zur Anlage von Kaiſer⸗Jubiläums⸗Obſt⸗
pflanzungen auf Straßen und öffentlichen Plätzen, dann zur Abhaltung
von Obſtbaucurſen und Ausbildung von Baumwärtern, weiters zur Prä⸗
miirung verdienter Schulgärtner, ſowie zur Prämiirung des Straßenwärter⸗
perſonales mehr oder minder anſehnliche Beträge zu verwenden. Die
Vereinsleitung fühlt ſich demnach verpflichtet, dem hohen k. k. Ackerbau⸗
minifterium, dem hohen niederöſterreichiſchen Landtage und dem hohen
Landesausſchuſſe, und Sr. Excellenz dem Herrn Statthalter für die muni-
ficenten Unterſtützungen den tiefgefühlten Dank auszuſprechen.
Der Verein hat im abgelaufenen Jahre wieder den Verluſt thätiger
Mitglieder und warmer Obſtbaufreunde zu beklagen, vor Allen jenen des
Ausſchußrathes Franz Susnik, ſtädtiſchen Lehrers in Wien, welcher in der
kurzen Zeit, während welcher er dem Vereinsausſchnſſe angehörte, mit uns
ermüdlichem Eifer ſich der Entwicklung und Unterſtützung der Schulgärten
widmete und werth volle Anregungen in Bezug auf dieſe für den Verein
höchſt wichtige Inſtitution gegeben hat. Weiters ſind mit Tod abgegangen:
*) Siehe Beilage.
uc UH xu
Johann Winkelhofer, Oberlehrer in Maiſſau, Guſtav Stoll,
königl. preuß. Oekonomierath in Proskau, Johann Mitterbauer, Wirth⸗
ſchaftsbeſitzer in Langenlois, Joſef Eggenberger, Oberlehrer in Gaming,
P. Ernſt Manhart, Pfarrer in Laſſee, Johann Klima, k. k. Bezirks-
ſchulinſpector in Zwettl, Alois Nikolai, Wien, Guſtav Johann
Stockher, Hilfsämterdirector i. P., Wien, Friedrich Freiherr v. Seiten.
berger, Herrenhausmitglied 2c. in Wien, Joſef Glanz, Fabriksbeſitzer
in Steinabrückl.
Der Stand der Vereinsmitglieder betrug mit Ende December 1899:
1 Ehrenmitglied, 6 correſpondirende, 20 Gründer und 961 wirkliche Mit⸗
glieder.
Abt Alexander Karl, Joſef Frilety,
Vorſtand. Geſchäftsleiter.
Weilage.
Portrag
gehalten
in der Monatsverſammlung am 7. December 1899 vom Geſchäftsleiter
Jofef Trilety über „Die Schulgärten im Dienſte des Obſtbaues“.
Es iſt allſeitig bekannt, daß der niederöſterreichiſche Landes⸗Obſtbau⸗
verein ſeit ſeinem Beſtande auf die Entwicklung der Schulgärten beſtändige
Aufmerkſamkeit und nicht geringe Geldmittel verwendet hat. Es iſt mir
heute die Aufgabe zu Theil geworden, das Intereſſe und die Abſichten des
Landes⸗Obſtbauvereines in Bezug auf die Schulgärten klarzulegen.
Der Landes⸗Obſtbauverein verfolgt eminent volkswirthſchaftliche
Ziele, nämlich die Einbürgerung eines rationellen Obſtbaubetriebes, um
die materielle Lage der landwirthſchaftlichen Bevölkerung zu verbeſſern und
das Volksvermögen zu erhöhen. Der Landes⸗Obſtbauverein erblickt nun in
den Schulgärten eine Inſtitution, welche richtig angelegt und ſachgemäß
geleitet, geeignet iſt, das Intereſſe und Verſtändniß der ländlichen Bevöl⸗
kerung für den Obſtbau theils vorzubereiten, theils zu vertiefen.
Wenn wir Umſchau halten, ſo finden wir nicht wenige Lehrer, die
in ihrer Schulgemeinde anerkennenswerthe Leiſtungen in der Hebung des
Obſtbaues aufweiſen. Wenn wir nachforſchen, woher in manchen Gemeinden
die vielen Obſtbäume ſtammen, die heute den Beſitzern anſehnliche Erträge
und ein gutes Einkommen liefern, ſo hören wir häufig, daß vor ſo und
fo viel Jahren ein Lehrer die Obſtbaumzucht betrieben, gute Sorten vers
breitet, ja die meiſten Bäume ſelbſt gepflanzt und gepflegt hat.
Es iſt nun gewiß ſehr erfreulich, wenn dieſer und jener Schulgarten
den Obſtbaumbedarf der Schulgemeinde ganz oder nahezu zu decken vers
mag. Es iſt nicht minder erfreulich, wenn dieſer und jener Schulgärtner
auf correcten Formbäumen ſchöne Früchte vorzüglicher Tafelſorten erzieht
und damit beweist, auf welch' hohe Entwicklungsſtufe der Obſtbau gebracht
werden kann. Aber ſolche Leiſtungen finden ſich ſtets nur bei einzelnen
Schulgärten, und es läßt ſich kaum behaupten, daß ſämmtliche Schulgärten
überall dasſelbe leiſten müßten.
Die eigentliche berufsmäßige Aufgabe der Schulgärten iſt eine
andere; die Schulgärten ſind eine geſetzliche Inſtitution, ihre Einrichtung
und Aufgabe iſt zuletzt durch die Inſtruction des hohen Landesſchulrathes
vom 21. April 1892 geregelt, die unter Anderem auch die einfachſten
und ffarjten Beſtimmungen in Bezug auf den Obſtbau enthält. ۰>
deſtoweniger kaun behauptet werden, daß viele Schulgärten nicht proſperiren.
Denn wir finden z. B. nicht ſelten in Schulgärten Bäume und Baum—
JO == ہے
formen, bie ſchlechter find, als fie in einer halbwegs guten Handelsbaum⸗
ſchule zu ſehen find. Solche Bäume find gewiß nicht geeignet, den Schülern
und der Schulgemeinde durch Anſchauung zu zeigen, wie ein richtig ge⸗
zogener Baum entſteht und wie er behandelt werden muß, damit er bald
und ergiebig Früchte bringt. Wenn überdies bie Baumquartiere und bie
Gartenbeete voll Gras und Unkräuter ſtehen, ſo iſt auch dies nicht geeignet,
die Bevölkerung zu einer beſſeren Baumpflege und überhaupt zu einer
ſorgfältigeren Bodencultur anzueifern.
Ein Schulgarten von ſolcher Beſchaffenheit vermag die Abſichten
unſeres Vereines nicht zu fördern, er kann ebenſowenig der Inſtruction
genügen, welche in Punkt 1 klar und präciſe vorſchreibt: „Der Schul⸗
garten iſt vor Allem vom allgemeinen, d. i. erziehlichen Standpunkte, zu
betrachten.“ Denn der Schulgarten iſt ein integrirender Beſtandtheil der
Volksſchule und iſt beſtimmt, die Aufgabe der Volksſchule, die Volks⸗
erziehung, fördern zu helfen.
Ich habe Gelegenheit gehabt, zu verſchiedenen Zeiten verſchiedene
Schulgärten zu ſehen und bin oft und wiederholt unwillkürlich an das
Sprichwort erinnert worden: „Das Beſſere ijt des Guten Feind.“ So
viele Schulgärtner mühen ſich ab um das Beſſere, bevor ſie das Gute haben!
Soll der Schulgarten ſeinem berufsmäßigen Zwecke entſprechen, ſo
muß er als Ganzes wie in allen ſeinen Theilen muſtergiltig ſein; das
heißt, jeder Baum, jeder Strauch, jede Pflanze im Schulgarten muß vor
der kritiſchen Prüfung jedes Fachmannes beſtehen können. Er muß in jeder
Beziehung das Bild einer ſorafältigen, zielbewußten Pflege bieten. Dies
iſt durchaus keine Unmöglichkeit, wenn der Schulgärtner — wie es auch
in der Inſtruction heißt — mit der Anzucht der einfachſten und leichteſt
zu ziehenden Baumform ſich begnügt; d. i. hochſtämmiger Aepfel und
Birnen, beſonders von ſolchen Sorten, die raſch und ſicher zu guten Hoch⸗
ſtämmen wachſen, und wenn anderſeits der officielle Schulgarten auf das
räumlich engſte Maß des thatſächlichen Bedarfes beſchränkt bleibt, wo der
Schulgärtner mit ſeinen Schülern die gewöhnlich nöthigen Arbeiten mit
Leichtigkeit bewältigen kann.
Wenn alle Schulgärten ohne Ausnahme nur dieſes Eine leiſten und
die im Schulgarten erzogenen Bäume — ſeien ſie auch noch ſo wenig —
theils den austretenden Schülern, theils der Gemeinde abgeben, ſo leiſten
ſie auch höchſt Werthvolles in wirthſchaftlicher Beziehung, weil ſie dem
ſchädlichen Treiben gewiſſenloſer Händler, die um Spottpreiſe ſchlechte
Bäume und ſchlechte Sorten, hiemit aber auch allerlei Schädlinge Ders
breiten, wirkſam entgegenarbeiten.
Die Inſtruction beſtimmt weiters, daß der Schulgarten ſich nach den
örtlichen Verhältniſſen zu richten habe und daß im Schulgarten nur zur
allgemeinen Anpflanzung beſtgeeignete Sorten gepflegt werden ſollen. Dieſe
Beſtimmung ſchließt aus dem officiellen Schulgarten Alles aus, was für
die wirthſchaftlichen Verhältniſſe der Schulgemeinde von keiner oder nur
. geringer Bedeutung ijt. Dies gilt insbeſondere von der Pflege ſolcher
Obſtarten und Baumformen, die in der Schulgemeinde nicht Gegenſtand
des allgemeinen Volksbetriebes ſind, oder doch in abſehbarer Zeit werden
könnten. In der Regel wird im einfachen Landſchulgarten — und dieſe
— 11 一
bilden ja bie weitaus größte Mehrzahl aller Schulgärten — eine mäßige
Zahl gut gezogener Säulenbäume und Spindelpyramiden mit einigen gang»
baren Aepfel⸗ und Birnenſorten für bie Zwecke des officiellen 8
ausreichen; dieſe Baumformen beanſpruchen nicht viel Zeit unb Müheauf⸗
wand und können von jedem Schulgärtner leicht behandelt werden.
In größeren Schulgemeinden mit mehr ſtädtiſcher und gewerblicher
Bevölkerung hingegen wird für den entſprechend größeren Schulgarten eine
gewiſſe Mannigfaltigkeit der Obſtarten und Obſtſorten zuläſſig und auch —
ganz im Sinne der Inſtruction — die Pflege künſtlicher Baumformen gerecht⸗
fertigt ſein. Hiedurch erwachſen allerdings größere Mühe und mehr Zeit⸗
aufwand. Die Anzahl dieſer Schulgärten iſt aber — dermalen wenigſtens
— keine ſonderlich große; anderſeits wird die Mehrarbeit durch eine zweck⸗
mäßige Vertheilung unter zwei oder mehr Lehrkräfte ausgeglichen werden
können. |
Werden diefe Beſtimmungen der Inftruction in allen 6
genau befolgt und wird deren Befolgung von der Schul⸗Oberbehörde ge⸗
hörig überwacht, ſo werden ſie den oberſten Grundſatz der Inſtruction, die
pädagogiſche Aufgabe des Schulgartens, leicht erreichen laſſen; ſie werden
aber auch für den Landes⸗Obſtbauverein eine werthvolle Unterſtützung ſein,
weil ſie für die Thätigkeit des Vereines bei der Bevölkerung das richtige
Verſtändniß vorbereiten.
Dem einzelnen Schulgärtner bleibt es übrigens unbenommen, dort,
wo es die örtlichen Verhältniſſe geſtatten, oder ihn geradezu auffordern,
über den officiellen Schulgarten hinaus dem Obſtbaubetriebe eine größere
Thätigkeit zu widmen. Dies hängt wohl von der individuellen Eignung
und Vorliebe, wie auch davon ab, wie viel Zeit und Mühe der Lehrer
ohne Beeinträchtigung ſeines Berufes hierauf verwenden kann. Jedenfalls
iſt ein gewiſſes Maßhalten gerathen. Das Zuwenig ſchadet niemals, wohl
aber das Zuviel, wenn der Lehrer nicht etwas thatſächlich Muſter⸗
giltiges ſchafft.
Ich muß aber aus meiner mehrjährigen Thätigkeit als Geſchäfts⸗
leiter des Vereines betonen, daß alljährlich an den Verein von nicht
wenigen Schulleitungen Anforderungen geſtellt werden, welche über den
Rahmen der Inſtruction weit hinausgehen. Der Verein iſt allerdings nicht
berufen, die Inſtruction zu überwachen. Aber die Mittel des Vereines ſind
beſchränkt, der Verein muß auch über ihre Verwendung Rechenſchaft geben;
die Juſtruction bietet ſonach die einzige Handhabe für den Verein, zu weit⸗
gehenden Anforderungen entgegen zu treten.
Es erübrigt mir nun aber noch, über die Urſachen zu ſprechen,
warum ſo viele Schulgärten nicht gedeihen. Ich möchte dieſe Urſachen in
äußere und innere unterſcheiden.
Die äußeren Urſachen, das ſind jene, die außerhalb der Schule liegen,
ſind allgemein bekannt; ich glaube, dieſelben nicht erſt aufzählen zu müſſen.
Jenen Schulgärten aber, wo dieſe ſogenannten äußeren Hinderniſſe beklagt
werden, kann ich eine nicht geringe Zahl von Schulgärten gegenüberſtellen,
wo das gerade Gegentheil beſteht. Es will mir daher ſcheinen, als ob mit—
unter zwiſchen den äußeren und inneren Hinderniſſen ein gewiſſer Cauſal—
nexus beſtände, ſo zwar, daß, wenn es gelingt, die inneren Hinderniſſe zu
— Zu
überwinden, die Beſeitigung der äußeren Hinderniſſe — ſelbſtverſtändlich
durch zeitgerechtes und nachdrückliches Eingreifen der Schulbehörde — all⸗
mälig geringeren Schwierigkeiten begegnen dürfte.
Ich will mich daher eingehender mit dieſen inneren Hinderniſſen be⸗
ſchäftigen; ſie beſtehen kurz geſagt, in der Befähigung des Lehrers für die
ſeinem eigentlichen Berufe etwas abſeits liegende Thätigkeit als Schulgärtner.
Wenn der Lehrer die Bildungsanſtalt verläßt, fo vergeht bis zu jenem
Zeitpunkte, wo er berufen wird, einen Schulgarten zu leiten, ein gewiſſer
Zeitraum. Findet er inzwiſchen keine Gelegenheit, ſucht ſie vielleicht auch
nicht, das im Obſtbau Gelernte weiter zu üben, ſo kommt er — wieder
mit einem kurzen Ausdrucke — aus der Uebung.
Es beſteht ſohin eine gewiſſe Nothwendigkeit, dem Lehrer die Möglich⸗
keit zu bieten, die ſo entſtandenen Lücken auszugleichen. Dieſem Mangel
ſollen in erſter Linie die Obſtbaucurſe abhelfen, die ſeit Jahren alljährlich
an verſchiedenen Fachanſtalten abgehalten werden. Ich will nicht leugnen,
daß dieſe Curſe den mitunter auch etwas zu weitgehenden Erwartungen
oft nicht entſprochen haben. Eine Beſſerung iſt in neueſter Zeit inſoferne
zu verzeichnen, als auch an ſämmtlichen Landesanſtalten alljährlich Obſt⸗
baucurſe abgehalten werden und als gegenwärtig bei allen Curſen das
Hauptgewicht auf die praktiſchen Uebungen gelegt wird. Ich muß bei
dieſem Anlaſſe aus eigener Wahrnehmung, wie aus den Mittheilungen
der Herren Cursleiter conſtatiren, daß bei allen praktiſchen Uebungen die
Curstheilnehmer jederzeit und ausnahmslos einen unermüdlich thätigen
Eifer bewieſen und ſelbſt bei groben Verrichtungen ſich nicht geſcheut haben,
Hand anzulegen. Dies gibt den richtigen Fingerzeig für die weitere An⸗
ordnung und Durchführung dieſer Curſe.
Ich habe mir vorhin erlaubt, die Thätigkeit des Lehrers als Schul⸗
gärtners an der Hand der Inſtruction etwas einzuengen. Als natürliche
Conſequenz folgt daraus die Möglichkeit einer Vereinfachung der Obſtbau⸗
curſe ſelbſt. Es wird keiner beſonderen Schwierigkeit unterliegen, das
angeſtrebte Ziel auch mit den bisherigen ſechstägigen Obſtbaucurſen zu
erreichen. Es muß jedoch vor Allem vorausgeſetzt werden, daß die Lehrer
trachten, allfällig beſtehende Lücken in ihren theoretiſchen Kenntniſſen vor
dem Beſuch eines Curſes ſelbſt auszufüllen. Eine weitere Bedingung iſt,
daß die Fachanſtalten mit einem reichhaltigen, guten Demonſtrationsmateriale
verſehen ſind, welches geſtattet, die mannigfachen Fertigkeiten in der Obſt⸗
baumzucht und Obſtbaumpflege durch die Curstheilnehmer, deren Zahl
ſelbſtverſtändlich nicht über zehn für jeden Cursort betragen ſollte, aus—
reichend üben zu laſſen.
Dieſe Curſe wären wie bisher im Frühjahre abzuhalten; eine Er—
weiterung wäre nur in der Richtung anzuſtreben, daß im Sommer ein
zwei⸗ bis dreitägiger Nachcurs gehalten wird, damit die Curstheilnehmer
den Erfolg der im Frühjahre geübten Arbeiten beurtheilen und die Sommer—
behandlung der Obſtbäume üben können.
Auch dürfte es von weſentlichem Vortheile ſein, die Curstheilnehmer
mit einer kurz gefaßten Anleitung zur Obſtbaumzucht, welche vornehmlich
die bei den Curſen geübten Arbeiten zu behandeln hätte, zu verſehen. Ein
ſolches Büchlein ift ſchon lange geplant, die Herſtellung desſelben vom
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Vereine auch beſchloſſen und unter Mitwirkung eines tüchtigen Obſtbau⸗
lehrers nahezu vollendet.
Schließlich hätten aber die vorgeſetzten Schulbehörden auch ihr
Augenmerk darauf zu richten, daß zum Beſuche der Obſtbaucurſe nur ſolche
Bewerber empfohlen werden, welche vermöge ihrer Vorbildung und bis⸗
herigen Verwendbarkeit einen guten Erfolg des Cursbeſuches gewärtigen laſſen.
In zweiter Linie bietet ſich manchen Lehrern eine Möglichkeit. die
Lücken in ihren Kenntniſſen der Obſtbaumzucht zu ergänzen, wenn ſie ſich
an den Arbeiten in einem größeren, gut geleiteten Schulgarten fleißig
betheiligen. Freilich ſind dieſe Schulgärten heute noch nicht zu viele. Es
muß aber dahin gewirkt werden, daß dieſe Schulgärten nach und nach ſich
vermehren und daß die Lehrer, wenn fie nicht Schulgärtner find, doch zu
den Arbeiten in den Schulgärten zeitweilig ſich mitverwenden laſſen.
Ich glaube nunmehr, meine Ausführungen kurz in folgende Schluß⸗
ſätze zuſammenfaſſen zu können:
1. Die Inſtruction des hohen Landesſchulrathes vom 21. April 1892
ift vollfommen ausreichend zur Erreichung der berufsmäßigen Aufgaben
der Schulgärten; fie bedarf jedoch der geeigneten Handhabung und nad):
drücklichen Ueberwachung durch die vorgeſetzte Schulbehörde.
2. Die fortgeſetzte Abhaltung von Obſtbaucurſen an allen ۰
anſtalten in Niederöſterreich mit vorwiegend praktiſchen Uebungen nach
einheitlichem Programm und zwar durch ſechs Tage im Frühjahre und
drei Tage im Sommer iſt noch durch längere Zeit unerläßlich. Es erſcheint
vortheilhaft, wenn die berufenen Schulbehörden die Bewerbungen für die
Obſtbaucurſe aus dem eigenen Schulbezirke den thatſächlichen Bedürfniſſen
entſprechend zu regeln ſuchen.
3. In jedem Schulbezirke iſt zunächſt die Errichtung mindeſtens eines
vollſtändigen Muſter⸗Schulgartens anzuſtreben, ſowie die Beſetzung des—
ſelben mit tüchtigen Schulgärtnern. Inſoferne für den Anfang die tadelloſe
Inſtandhaltung namentlich der Formbäume eine fremde Mitwirkung erfordern
ſollte, find hiezu die Obſtbaulehrer der Fachanſtalten, eventuell Baum:
wärter des Landes⸗Obſtbauvereines zu berufen.
Ich kann nicht ſchließen, ohne eines Verſtorbenen zu gedenken, unſeres
Ausſchußrathes, des Lehrers Susnik. Was ich hier auszuführen mir
erlaubt, ift die Fortſetzung jener Action, die mit dem Vortrage Susnik's
in unſerer Generalverſammlung am 26. März 1896 eingeleitet wurde; ſie
iſt durch ſeine lang andauernde Krankheit etwas ins Stocken gerathen.
Gegenwärtig liegen der Vereinsleitung die Berichte und Vorſchläge der
Bezirksſchulbehörden über die gewünſchten Verbeſſerungen hinſichtlich der
Obſtbaucurſe vor und liefern ein reichhaltiges Materiale, um die zweck—
dienlichen Aenderungen und Verbeſſerungen zu erwägen und hienach die
geeigneten Vorſchläge den berufenen hohen Behörden zu unterbreiten.
Es würde die geplante Action der Vereinsleitung zweifellos fördern
und unterſtützen, wenn auch aus der heutigen Verſammlung eventuelle
weitere Anregungen und Vorſchläge zur gegenſtändlichen Verhandlung
geäußert würden.
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Rechnungsabſchluß für das Jahr 1899.
Gegen den Voranſchlag
Bors
Erfolg anſchlag
fl. kr.
Einnahmen.
Gründer- unb Mitgliederbeiträge | 1.187 70
Subventionen 9.290] 一
Pauſchalbetrag für Pflanzungen
auf den Reichsſtraßen
Erlös für Obſtbäume einſchließ⸗
lich Rückſtände aus dem Vor⸗
jahrrr ... 9.231017
Verſchiedene Einnahmen 19139
Summe . .1 20.603] 24
19998
315) 84
445
Der bare Caffereft Ende 1898 .
Hiezu: Durchlaufende Einnahmen
Geſammt⸗ Einnahmen
Ausgaben.
Stipendien für Lehrer und Baum:
C 全 Se کر
Veranſtaltung von Obſtbaucurſen
Vertheilung von Edelreiſern und
Beerenſt räuchern.
Unterſtützungen von Straßen—
pflanzungen und Obſtanlagen
einſchließl. Rückſt. a. d Vorj
Ausführung 67۰
zungen auf den Reichsſtraßen .
Obſtbaumſchule in Lajjee. . . .
Preiſe für Ausſtellungen und
Schul gärten
Auslagen für Monats- u. Wanders
verſammlungen. ..
Vereinsorgan . ..
Fachliche Erhebungen und Publi—
6681811811 l.l
Verwaltungskoſten und zwar:
a) Honorare u. Remunerationen
b) Portoaus lagen .
c) Reiſeauslagen der Geſchäfts—
leitung . ggg.
d) Drudtoften und ſonſtige
Rangletauslagen . . . . .
Anſchaffung von Geräthen, Bü—
chern Zeitſchriſten ꝛc "NE
Bekämpfung von Obſtbaumſchäd—
138| 一 211711 一 | 一
linge⸗ X: 30 40154] 一 | 一
Summe . 20 416 40 16.564 1.712] 47 5.56487
Hiezu: Durchlaufende Ausgaben
Gejammt-Wusgabe . .
Verbleibt barer Cajjereft . .
4451 —
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Vermögensbilanz.
A. Activa.
. Einlage bei der I. öſterr. Sparcaſſe.. 356 fl. 14 kr.
Einlage im k. k. Poſtſparcaſſenamte. 100 „ — „
. Ausjtändige Einnahmen für Obſtbäume 593 , 71 ,
. Vorräthige Werkzeuge ............ 12 „, 60 ,
Inventar an Ranglei-Cinridtung, Ge⸗
. Waffaftand am 31. December 1899.. 402 „ 68 „
Summe der Activa...
B. Pafliva.
. Reitzahlungen für ObſtbäununueWW2Q
Daher reines Activum...
1.598 fl. 13 kr.
1.335 fl. 24 kr.
262 fl. 89 kr.
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