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DER NIBELUNGE NOTH
UND DIE KLAGE
NACH DER ÄLTESTEN ÜBERLIEFERUNG
MIT BEZEICHNUNG DES UNECHTEN
UND MIT DEN ABWEICHUNGEN DER GEMEINEN LESART
HERAUSGEGEBEN YON KARL LACHMANN
j
DRITTE AUSGABE ; *\
BERLIN, 1851.
GEDRUCKT UND VERLEGT BEI G. REIMER.
DEN BRÜDERN
JACOB UND WILHELM GRIMM
ZUM FREUNDLICHEN WILLKOMMEN
BERLIN DEN XIX. MERZ 1841.
YOßßEDE.
Uas gedieht von den Nibelungen ist nach der handschrift die es am
wenigsten überarbeitet giebt, nur zu zwei dritteln, weder sorgfältig ge-
nug noch mit kritischer nachhilfe, in C. H. Müllers sanunlung (1782)
herausgegeben: das letzte drittel und die Kla^e sind in ihrer ältesten
gestalt bisher ungedruckt, die ausgäbe des freiherm Joseph von Lafs-
berg (1821) giebt die einzige zugleich alte und sorgfältige handschrift
wieder, deren text indefs auf der willkür eines nicht ungeschickten ver-
besserers beruht, die übrigen drucke*) sind ihrer unzuverlässigkeit we-
gen unnütz für jeden gebrauch wobei es auf genauigkeit ankommt,
unter diesen umständen schien eine neue ausgäbe nicht überflüssig,
und zwar habe ich versucht den ältesten uns überlieferten text der ur-
sprünglichen aufzeichnung so nah zu bringen als es erlaubt oder thun-
lich war: es schien passend die ältesten Veränderungen des ersten tex-
tes anschaulich geordnet hinzuzufügen.
Das folgende verzeichnifs der bisher bekannten handschriften und
bruchstücke soll andeuten welche von mir benutzt worden sind und
welche noch zu erforschen bleiben, [was weiter von 1841 bis 1850
bekannt gemacht ist, giebt keinen gewmn.] die pergamenthandschriften
des dreizehnten und vierzehnten Jahrhunderts habe icn mit grofsen buch-
staben bezeichnet.
A nenne ich die älteste unter den Münchischen, sonst zu Hohen-
ems, 58 blätter in quart, jede seite in zwei spalten zu 50 bis 52 lang-
versen. die Klage fängt an s. 94. der gröste theil ist von zwei we-
nig sorgfältigen händen nicht schön geschrieben, von denen die zweite
NN. 1659,3 beginnt, von einem dritten Schreiber ist str. 89: er lehrte
den ersten die Strophenanfänge auszeichnen durch weiteres einziehen
der zweiten dritten und vierten langzeile. ein vierter schrieb 1664, 4-
1666, 4 und 1904, 1-3, ein fünfler 1767,2-1769,2. ich habe diese
Handschrift; und D 1824 zu München sorgfältig verglichen: nachher hat
*) von J. J. Bodmer 1757, von F. H. von der Hagen 1810, 1816 und zwei 18:20,
von A. Zeane 1815,
VI
mir Docen, auf anfragen, über stellen wo ich meine genauigkeit zu be-
zweifeln ursach fand, mit freundschaftlicher auf Opferung; bescheid ge-
geben. [AI. J. Vollmer giebt in seiner ausgäbe (1843) einige andre
Verbesserungen, von denen ich die glaublichen nachgetragen habe.]
Bj die handschrift des Ägidius Tschudi, jetzt in der stiftsbiblio-
thek zu Sanct Gallen, konnte ich mit gröster bequemlichkeit benutzen,
die ich der höchst gefalligen fürsorge des ehrwürdigen herm Ildefons
von Arx verdanke, in einem neuen bände sind der Pa»*zivcti, die INi-
belunge, des Strickers Karl und Eschenbachs Wilhelm vereiniget, hin-
ter dem WUhelm steht von etwas neuerer band das bekannte gedieht
Schult ih gotes hohiv wnder werch. an div er hat geleit. (MS. 2,212^),
fünf Strophen, unser w^erk, dessen erste seite stark abgeschabt ist, füllt
128 blätter in folio mit zweispaltigen Seiten meistens zu 54 zeilen: die
Strophen sind abgesetzt, die Klage fangt auf dem lllten vorw. an.
eine band schrieb bis NN. 22, 1 geheizen, von da an die schöne und
sorgfältige dritte des Parzivals bis 380,4. die band von der das übrige
ist, kann man weder schön noch gleichförmig noch genau nennen, auch
verräth sie keinen gelehrten schreiber. [s. anm. zu 571, 3.]
€j die andere schöne und gute handschrift von Hohenems, eben-
falls in quart, jetzo dem freiherrn Joseph von Lafsberg gehörig, habe
ich zu Eppishausen nur sehen wollen: der abdruck vertrat ihre stelle,
sie hatte 120 blätter mit 33 zeilen auf jeder seile; von denen aber
sechs verloren geejangen sind: es fehlt NN. 1390,3-1410,7. 1436,2-
1531,3. 1557,1-1582,3.
Dj die zweite zu München, in grofs octav, 168 blätter mit ge-
spaltenen Seiten zu 32 zeilen. in den Nibelungen sind die Strophen ab-
gesetzt, die Klage, mit abgesetzten kurzen versen, von denen je der
zweite eingerückt ist, beginnt bl. 144 vol•w^, bricht aber mit z. 1568
ab. diese handschrift ist sehr schön, aber kaum noch aus dem drei-
zehnten Jahrhundert.
E, zwei blätter in klein quart, auf jeder seite 34 zeilen, dem frei-
herrn Karl von Röder zu OfFenburg gehörig, enthalten NN. 2018-2396
der Lafsbergischen Ausgabe (250, 3-296, 4), mit ausgezeichneten aber
nicht abgesetzten Strophenanfängen; abgedruckt in J. Leichtlens for-
schungen bd. 1, heft2 (1820) s. 17-32.
jF, ein quartblatt mit gespaltenen Seiten, deren Zeilenzahl nicht
angegeben ist, zu Karlsburg in Siebenbürgen, NN. 16371-16453 Lafsb.
(1904,1-1914,2), mit abgesetzten Strophen, von F. H. von der Hagen
herausgegeben als nachtrag zu seiner ausgäbe von 1820.
G, ein zerrissenes doppelblatt, das im archive zu Beromünster im
kanton Luzem als bücherdeckel gedient hat, jetzt im besitz des frei-
herrn Joseph von Lafsberg, der nur mit zuvorkommender gefälligkeit
eine eigenhändige höchst zierliche abschrift davon gesandt hat. mehr
oder weniger emalten sind in acht columnen zu 33 bis 34 zeilen fol-
gende verse aus der Klage, nach kurzen zeilen abgesetzt, eine um die
andre eingerückt, 1773-1792, 1807-1821. 1840-1855. 1875-1892.
2723 - 2742. 2757 - 2776. 2791 - 2812. 2826 - 2845 Lafeb.
VH
H^ vier blätter zu München in grofs (juaii, sollen enthalten
NN. 1230, 3 - 1283, 2. 1500, 2 - 1549, 4. im morgenblatt 1816 n. 47 ist
NN. 1523,5-11 daraus mitgetheilt, in Büschings wöchentlichen nach-
richten für fremde der gelahrtheit des mittelalters 4, (1818) 179 f. les-
arten aus NN. 1256,4-1283,2. [das ganze bruchstück ist in dem
neuen Jahrbuch der Berlinischen gesellschaft für deutsche spräche 1,
(1835) 322 ff. abgedruckt, woraus ich die lesarten noch habe vollstän-
dig in meine anmerkungen einfügen künueii. w cder strophen noch verse
sind abgesetzt: die ang^abe der Zeilenzahl, die bei brucnstücken immer
v^ichtig ist, finde ich nirgend.
Jj eine äufserlich vollständige handschrift in klein folio oder grofs
quart, aus dem ende des dreizehnten jahrhimderts , hat die königliche
bibliothek zu Berlin im anfang des jahrs 1835 er\vorben. von den Ni-
belungen giebt jede der zwei spalten einer seite zehn durch farbige an-
fangsbuchstaben bezeichnete strophen oder vierzig abgesetzte langzeilen,
eine zeile mehr wo Überschriften der abenteuer sind, in der mitte der
rückseite des 57sten blattes fängt ein auszug der Klage in 944 kurzen
Zeilen an, deren ebenfalls je vierzig in gedritten spalten stehn. von der
rückseite des 61sten blattes an haben die Seiten wieder nur zwei spal-
ten: auf der mitte dieser seite folgt der Winsbecke unter der überscnrift
Ditze buoch heizzet der werltlich ra^t, und bl. 65 rückw. die Wins-
beckin, Ditz buoch sset nv von der frawen werdikeit. die verse sind
hier nicht abgesetzt, sondern nur die strophen, jede mit einer besondem
Überschrift, die letzte füllt acht Zeilen der ersten spalte des letzten
68sten blattes.
K^ zwei zusammen hangende blätter, jede der drei spalten einer
seite ursprünglich zu 52 zeilen, mit abgesetzten strophen, von Ernst
Dronke im archiv zu Koblenz gefunden, Jseit 1846 auf der hiesigen kö-
niglichen bibliothek,] in dem neuen jahrbuche der Berlinischen gesell-
schaft für deutsche spräche 3, 1 ff. erst im jähr 1839 abgedruckt und
daher in meinen 1836 erschienenen anmerkungen noch nicht benutzt,
erhalten ist, mit vielen meist wenig wchtigen abweichungen, und zum
grofsen theil sehr verstümmelt, N]>J. 1712,3-1774,1. 2254,3-2313,4.
„Das museum zu Linz hat kürzlich . . . erworben ... ein bruch-
stück der Nibelungen, das in Wels gefunden wurde; folioblatt einer
schönen hs. aus dem ende des 13. Jahrhunderts, in gespaltenen colum-
nen strophenweis geschrieben, die anfange der strophen sind durch
fröfsere, der halbstrophen durch kleinere majuskelschrift ausgezeichnet,
as fragment gehört in den zweiten theil, zur 23. abenteuer, wie Chriem-
hilt ir leid zu rächen gedachte." F. J. Mone im siebenten Jahrgang des
anzeigers für künde der teutschen vorzeit (1838) s. 431.]
Oj eine papierhandschrift zu Wallerstein im Riefs, klein folio, bis
zur Klage, die überschrieben ist Abeniewer von der Klag, 191 blät-
ter, von da bis zu ende 77. mit bl. 102 rückw. ändert sich die schritt,
diese nachricht erhielt nebst einem kleinen facsimile W. Grimm 1823.
als ich 1824 zwei mahl danach in Wallerstein war, sollte die hand-
schrift samt einer bessern des Rosengartens nirgend zu finden sein, der
vin
bibliothekar, geh. hofrath Kohler, sagte mir, die Klage habe er noch
niemahls gelesen, sie sei aber vollständig: den Nibelungen fehle der an-
fang bis an Brünhild, dafür versetze eine prosaische einleitung die ge-
schichte unter Otto den grofsen *) : die handschrift enthalte die Strophen
die der ausgäbe von 1816 fehlen **), und sei aus dem anfange des fünf-
zehnten Jahrhunderts.
bj, die papierhandschrift Bernh. Hundeshagens, 179 blätter klein
folio mit 37 gemählden, angeblich von 1426, zu Mainz gefunden, am
Schlüsse der Nibelungenoth um zwei wahrscheinlich rohe und unbedeu-
tende Strophen reicher. NN. 1022 - 1221 Lafsb. (127 - 150) ist in Bü-
schings wöchentl. nachrichten 3, (1817) 99 - 102 abgedruckt, und diese
probe erregt keine begier nach mehreren.
c, eine pergamenthandschrift, die er sehr alt nennt, fand Wolf-
gang Lazius, der in seiner schriift de gentium aUquot migrationibus
NN. 72-75. 1813. 1814. 1858, 1. 2. 1894-1900, 1. 2072-2075, 2.
2076, 1. 2. 2106, 3-2107, 3. 2132, 3. 4. 2155, 3-2156, 2 daraus an-
fülirt. die bekannten verse s. 353 halte ich für einen rohen versuch in
der Nibelungstrophe,
Doch palt hat jm verkürczt sein starckes leben
dschlacht, wie er war von Khayser Haynrich vertriben,
vnd mit sampt den Hungern an jn gelan,
war geschlagen so offl der Hewnisch man.
sonst enthielt eben die handschrift auch andre gedichte, die nach den
stellen s. 680. 682 zu urtheilen wohl nicht gedruckt sind, auch, wie es
scheint, eine deutsche Übersetzung der Ungrischen chronik des Simon
de Keza (vergl. Lazius s. 643 mit büschings wöchentl. nachr. 3, 172).
(i, eine Ambraser handschrift zu Wien, 237 bl. pergament in grofs
folio, bl. 215 mit der jahrzahl 1517 bezeichnet, enthält bl. 95 - 127 die
Nibelunge (aber es sind ausgelassen str. 7-12. 1756-1786. 1858-1964.
2072-2316) in abgesetzten Strophen, und bl. 131 - 139 die Klage bis
z. 2100. ich habe nicht leicht andern angaben getraut, als den weni-
gen in Büschings wöchentl. nachrichten 2, (1816) 344-350. 3, 11-13
und dem facsimile bei Lafsbergs ausgäbe (1408,4-1417, 1). dÜe hand-
schrift wäre wohl einer sorgfältigen vergleichung werth.
e^ zwei pergamentblätter in klein quart, auf jeder seite 27 lang-
zeilen ohne strophentheilung, fast vollständig NN. 1505, 4 - 1532, 1, von
Görres in Koblenz gefunden, von W. Grimm herausgegeben in den alt-
deutschen Wäldern 3, (1816) 241 - 246.
f^ mehrere perffamentstreifchen mit 32 ganzen oder verstümmel-
ten langversen (zwischen strophe 849 und 1016) ohne strophentheilung,
ebenfalls von Görres gefunden und in den altdeutschen wäldern 3, 24/-
249 von W. Grimm bekannt gemacht.
*) dies erinnert an die bekannte stelle des Bruschias de Laureaco et Patavio
Germanico s. l!20.
**) ich fragte ob er die aus C oder die aus d meinte, darauf wüste er nicht
zu antworten.
IX
g, siebenzehen blätter papier in der Heidelbergischen Handschrift
844 enthalten auf jeder seite 26 langzeilen ohne Strophen theilung, NN.
1188,3-1292,2. 1499,4-1551,2. 1577,2-1627,2. 2216,2-2229,1.
[ich habe diese blätter im jähr 1830 verglichen. F. H. von der Hagen
behauptet mit recht, sie seien aus e abgeschrieben.
h, eine jpapierhandschrift des fünfzehnten Jahrhunderts, hat der
freiherr Karl Hartwig Gregor von Meusebach im jähr 1830, ich kann
wohl sagen mir und meiner ausgäbe zu Hebe, gekauft, ich habe ihre
lesarten nicht allein zum andenken an die damahlige freude, sondern
weil einiges daraus zu lernen ist, in meinen anmerkungen stehen las-
sen, obgleich nachher leicht zu erkennen war dafs sie nur abschrift von
J ist. sie enthält auf 144 blättern zu 28 bis 34 abgesetzten langversen
mit strophenabtheilung die Nibelunge, von verschiedenen Händen ge-
schrieben, ganz, aufser dals von oem ersten blatte nur ein Stückchen
übrig ist und das zweite mit 28, 1 anfängt, die letzten 24 blätter ha-
ben gespaltene Seiten: 33 spalten zu 28 his 32 kurzen versen füllt der
auszug aus der Klage, in 62 spalten folgt der Winsbecke und die
Winsbeckin.
i, ein werthloses papierblatt, in 32 und 30 langzeilen ohne stro-
phenabtheilung mithaltend NN. 223, 1-238, J, [seit dem juni 1850 auf
der königlichen bibhothek zu Berlin] hat H. Hoffmann in den altdeut-
schen blättern 1, (1835) 47 ff. abdrucken lassen.]
Ob unter diesen Handschriften B oder C älter sei, miste ich auf
keine art zu entscheiden: und selbst das urtheil Docens, dem ich doch
nicht widerstrebe, A sei später als beide um 1250 geschrieben, möchte
mehr auf diplomatischem gefüHl gegründet sein als dafs es erweisHch
wäre, zum glück ist daran schwerHch etwas gelegen: wenigstens ist
von dem alter der Handschriften das verhältnifs der verschiedenen texte
unabhängig. A steht allein allen übrigen Handschriften mit dem offen-
bar älteren text entgegen: unzählige eoen so oft absichtliche als zufäl-
lige Veränderungen sind allen übrigen gegen A gemein, die übrigen
aber scheiden sich wieder in zwei klassen. denn ein kritiker dem der
veränderte imd vermehrte text noch nicht genügte, unternahm eine neue
Umarbeitung, die sich in CEFGa*) erhalten hat: hingegen BHJKcdefgh
sind rein von dieser Umarbeitung. Db **) stimmen mit den letzteren,
aber im anfang der Nibelunge (bis 268, 1 = 2158 L.) und im anfang
der Klage (bis 340 = 697 L.) auffallend mit CE, doch so dafs die
Überarbeitung in Db leicht die ältere ist.
*) von a vermute iclis aus der Überschrift dventiure über der Klage, die nur
C hat, und aus der ungelehrten angäbe von den neuen Strophen, die hand-
schrift C verständig mit a zu vergleichen und aus ihr zu ergänzen lohnte
der mühe wohl: aber nichts könnte thörichter sein als die an sich unbe-
deutende und neue handschrift ganz abzudrucken.
**) was von D sicher ist, kann von b als wahrscheinlich vorausgesetzt werden:
denn m der abgedruckten stelle zeigt sie sich mit D sehr nah verwandt.
Leichter wäre meine arbeit gewesen, wenn ich den text der hand-
schriften B{D)HJKcdefgh zum gründe gelegt hätte: so wäre die ge^
meine lesart des dreizehnten Jahrhunderts hergestellt und ein meistens
verständlicher text geliefert, aber es schien mir nicht genug den ge-
meinen text wieder zu geben, da uns in A ein älterer überliefert ist:
ich strebte nach dem ällesten der zu erreichen wäre, das bedenkUche
war dafs er aus Einer handschrift geschöpft werden muste, und zwar
aus einer unsorgfältig geschriebenen und mit ziemlich ^vilder Orthogra-
phie, zwar der grundsatz fand sich gar leicht: was Schreibfehler, was
Willkür des Schreibers, was allzu barbarisch m der Schreibung oder zu
femeine form war, muste hinweg geschafft werden: aber ich will nur
offen dafs ich bei der ausführung nicht zu häufig gefehlt habe, wäre
nur noch Eine handschrift näher mit A verwandt als mit einer der übri-
gen, so war die älteste lesart weit seltner zweifelhaft, und, es durfte,
ohne ein pedantisches regeln unnützer dinge, die Schreibweise doch
gleichförmiger gemacht werden, fehler welche die andern handschrif-
ten mit A gemein haben, oder die sie in ihren quellen erweisUch auch
vorfanden, sind in der regel von mir nicht verbessert, aber häufig mit
kreuz oder klammer [jetzt mit anderer schrift] bezeichnet worden, übel
wäre es wenn man mir nachwiese, ich hätte gute lesarten verworfen
weil ich sie nicht verstand: ich habe es wenigstens nicht an mühe imd
fleifs fehlen lassen, um das zu vermeiden.
Alle lesarten aus allen handschriften zu sammeln, wird nur einen
sinn haben wo in jeder lesart die echte stecken kann; nicht hier: denn
hier hat jedes wort das nicht in A steht, keine gröfsere beglaubigung
als eine conjectur. alle andern handschriften wimmeln von augenschein-
lichen conjecturen: nur wo etwas für kritiker solcher art wie vnx die
Schreiber leicht kennen lernen, als Vermutung zu gut wäre, darf es für
mehr gellen als blofse wUlkür. etwas weniges wird zwar der werth
anderer lesarten dadurch erhöht dafs der älteste text nur in einer hand-
schrift erhalten ist: und nicht selten ist es Avichtig zu wissen woran
leser und Schreiber des dreizehnten Jahrhunderts anstofs nahmen, da-
her habe ich geglaubt das rechte mafs zu beobachten, wenn ich nur
die stellen anmerkte an denen keine der übrigen handschriften mit A
übereinstimmte, wo sie unter sich zu uneins waren, dafs ich die älteste
und echteste unter den lesarten der gemeinen texte nicht mit voller
Sicherheit ausfinden konnte, oder wo nur in einer das echte erhalten zu
sein schien, habe ich unter dem texte der Nibelunge die zeichen der
handschriften hinzugesetzt, so hoffe ich hier auch die gemeinen les-
arten zu bequemer Übersicht gebracht zu haben, zumahl auch für solche
leser die geneigt sein möchten zu untersuchen ob wohl ein theil der
lesarten und zusätze des gewöhnlichen textes mehr aus dem volks-
gesang als aus der willkür der gelehrten geflossen sei. bei der Klage
uel diese rücksicht weg: daher ist hier die äufsere einrichtung anders,
die Verbesserungen und zusätze in €{P)EFG{b) habe ich aus dem spiel
gelassen, um oie darstellung der gewöhnlichen lesart nicht zu verwir-
ren, auch sah ich kein mittel das ganze weseu der Umarbeitung an-
XI
schaulich zu machen, es war aber auch nicht nöthi^: denn die aus-
fabe des freiherm von Lafsberg liefert sie ja nach einer vortrefllichen
andschrift gedruckt, es wird erfreulich und belehrend sein, sie mit
den ältesten und den gewöhnlichen lesarten überall zu vergleichen : und
ich habe, um die ver^eichung zu erleichtem, über jeder seite die vers-
zahl des Laljsbergischen abdruckes angegeben.
Einzelne lesarten andrer handschriften , welche bei dieser einrich-
lung wegbUeben, werden indefs allerdings in mancher beziehung wich-
tig sein: auch die stillschweigend verbesserten fehler in A sollten wohl
angegeben, manche lesarten und allerlei orthographisches oder sonst
grammatisches näher besprochen werden: ein vollständiges Wortregister
wird längst vermifst: endlich die vor zehn jähren begonnenen Unter-
suchungen über die gestalt der Nibelungenotn vor ihrer aufzeichnung
wieder anzuknüpfen, wäre die nächste arbeit jetzt da die älteste über-
Ueferung zum ersten mahl wieder hergestellt ist aber ich bin jetzt das
alles auf einmahl auszuführen nicht vorbereitet: und so mag cue arbeit
die ich hier Uefere versuchen ob sie sich den beifall gerechter und
nachsichtiger leser auch ohne jene zugaben verdienen kann.
Berlin den 5. februar 182o.
[Noch mehr, hoffe ich, v^rd die zweite verbesswte ausgäbe, in
vereinigimg mit den anmerkungen die das versprochne zu leisten suchen,
wohlwollenden lesem genügen, besonders aber das Wörterbuch, mit wel-
chem ein freund will meiner Unfähigkeit zu hilfe kommen, in die an-
merkungen sind, gegen den ursprünglichen plan, damit niemand etwas
vermissen möchte, auch aus den handschriften BCDEFGHJbcef^hi
sämtUche abweichungen vom gemeinen text aufgenommen, so weit ich
sie gekannt oder nichts versehn habe, nach Vollendung der kritischen
Untersuchungen hat es mir zweckmäfsig geschienen jetzt den ältesten
überlieferten text mit krUisthen zeichen zu versehen, die zwanzig Ue-
der von den Nibelungen sind beziffert, die fortsetzungen derselben ein-
geklammert, einschaltungen und jüngeres cursiv gedruckt, die jüngsten
Strophen (wo es nöthig deuchte sie auszuzeichnen) zugleich eingeUam-
mert einzelne Wörter die verderbt oder überflüssig zu sein schienen,
sind mit cursivschrift oder mit kleineren lettem gedruckt, und wo ein
äulserer grund für ihre Verwerfung hinzu kam, noch aufserdem zwi-
schen klammem gesetzt worden, das richtigere für die verderbten Wör-
ter ist, wenn es gemeine lesart war, auf aem unteren rande gesperrt
gedruckt, sonst am ende des bandes in einer besonderen reihe von vcr-
besserungen angegeben, so denke ich tlieils für forschende das Studium
erleichtert, theils solchen die nur das älteste und echteste zu lesen wün-
schen, ihr vergnügen gemehrt zu haben, wer aber vorzieht, von kritik
ungestört, alle Verderbnisse mit haut und haar zu geniefsen, der mag
seinen genufs anderswo suchen und sich von glossographen und para-
phrasten helfen lassen. BerUn den 19. juli 1840.]
xn
[Ein dankenswerthes geschenk August Wilhelms von Schlegel
setzt mich in den stand das verzeichnifs der handschriften zu berichti-
gen, die unter e und f aufgeführten bruchstücke sollten mit dem buch-
staben L bezeichnet sein, beide gehören, obgleich die blätter unter e
mit etwas anderen Sprachformen und nach W. Grimms angäbe (altd.
Wälder 3, 252) [die ich jedoch bezweifle] von andrer band geschrieben
sind, zu einer octavhandschrift des vierzehnten Jahrhunderts, die auf je-
der Seite 27 langzeilen hatte, vierzehn von Schlegel mir im letzten
monat october verehrte pergamentstreifen sind ebenfalls von Görres ge-
fundene feste derselben handschrift und enthalten 98 ganze oder ver-
stümmelte verse zwischen NN. 849, 3 und 1015, 4. sie sind in der Zeit-
schrift für deutsches alterthum von M. Haupt, 1, (1841) 111 ff. gedruckt.
4. merz 1841.] [ich habe sie heute, am 19. Juli 1850, nebst den bruch-
stücken e und f, die W. Grimm mir im mai 1841 geschenkt hatte, auf
die königüche oibliothek gegeben.]
Zu vorliegender ausgäbe stimmen einige der bereits 1836 erschie-
nenen anmerkungen nicht mehr,' die daher auf folgende art zu berichti-
gen sind. Nib. 57, z. 4. ?] es ist ein m aus nimmer zu streichen.
84, z. 4. irs hie A. 287, zu 4. nin\mer A. Lanzelet 300, 2. mohte
ABC. 892, z.2. strach A. 947,2. nie en A, 1140, z.4. 1121, 1.
2:] aber auch A hat sold. 1199,2. gewinnen A. s. 163. was hier
von der Klage gesagt wird, ist falsch: der tadel der Zeilen 1747 — 1762
sollte auf s. 289, z. 9. stehen, herr Voümer hat bemerkt dafs ich in der
handschrift A zwei verspaare der Klage übersehn habe: wenn er sich
auf die sache verstünde, so hätte er zugleich erkannt dafs 4320 vers-
zeilen 144 abschnitte zu dreifsigen geben. 1659,3. si fuorl A. 1978,
4. künich A. 2022, 2. zam ABD, gezam CJh. Klage 969. eren AD,
ere BC. 1057. der künec fehlt C. do AB, balde do (7^ fehlt D.
nach 1093. Chom mit iamer C. äne] und mit D. 1147. do alle.
nach 1357. Sumeliche- strebten ABD, fehlt CG. 1411. den ABD,
der C. 1698. min herre bat iu C. 1906. da AB, do C.
DER NIBELUNGE NOT.
J. Uns ist m alten nuBten
von helden lohehceren,
von fröuden höchgezitenj
von hüener rechen striten^
2. Ez wuolhs in Burgonden
duz in allen landen
Kriemhilt was ei geheizen
dar umbe mtiosen degene
3. Der minneclichen meide
in muote hüener rechen:
äne mäzen schoßne
der juncfromoen fugende
4. Ir phlägen dri hünege
Gimthere unde Girnöt,
und Giselher der junge,
diu frouwe was vr swestery
5. Die herren wären milte,
mit hrefte unmäzen hüene,
dd zen Burgonden
si frumden starhiu wunder
6. Ze Wormz hi dem Rine
in diende von ir hmden
mit stolzltchen eren
Sit sturhens jämerUche
Wunders vil geseit,
von grözer huonheitj
von weinen und von hlagen,
muget ir nu wunder hasren sagen,
ein scluBne magedin^
mht schoBners mohte sin,
und was ein schoene wip,
vi? Verliesen den Up,
triuten wol gezam
niemen was vr gram,
s6 was ir edel Ilp.
zierten anderiu wip.
edel unde rieh,
die rechen loheUch,
ein üz erweiter degen,
die fürsten hetens in ir pflegen.
von arte Mh gehorn,
die rechen üz erhorn.
s6 was vr lant gena/nt:
Sit in Etzelen la>nt,
si wonden mit ir hraft.
vil stolziu riterschaft
unz an vr endes zit,
von zweier edelen frouwen nU.
1, 2. von grdzer arbeit,
2, 1. ein edel magedin,
2, 3. Kriemhilt [was si D] geheizen. si wart (was J) ein scoene wip.
[3. DJd] fehlt BC,
a, 2. mit kraft unmäzen küene,
6, 3. mit lobelichen ^ren
4 *
DER NIBELUNGE NOT. I. 25 Lafsberg.
7. Ein richiu hüniginne^
ir vater Tiiez Dancrdt,
^t nach sime lehne,
der mich in siner jugende
8. Die dri liünege wären,
von vil hohem eilen:
ouch die besten rechen
starh unt vil hüene,
frou Uote ir muoter hüsz:
der in diu erbe liez
ein ellens richer man,
grdzer eren vil gewan^
als ich gesaget hän^
in wären undertän,
von den man hat gesaget ^
in allen striten unverzaget.
9. Daz was von Troneje Hagene, und ouch der bruoder sin,
Dancwart der vil snelle, und von Metzen Ortwin,
die zwene ma/rcgräven
Volker von Alzeije,
10. Rümolt der huchenmeister,
Sindolt und Hünolt,
des hoves und der eren.
Gere und Echewart,
mit ganzen eilen wol bewart,
ein üz erweiter d^gen,
dise herren muosen pflegen
der drier hünege man.
81 heten noch ma/negm rechen, der ich genennen niht enhan,
11. Dancwart der was ma/rschalc: dd was der neve sin
tnihscBze des hüniges,
Sindolt der was schenhe,
Hünolt was hamercere:
12. Von des hoves hrefte
von ir vil höhen werdeheit
der die herren pflägen
des enhunde iu ze wäre
von Metzen Ortwin:
ein üz erweiter degen:
si hunden grözer eren pflegen,
tmd von ir wtten hraft,
und von ir riterschaft,
mit fröuden al ir leben,
niemen gar ein ende gd}en.
I.
13. Jbiz troumde Kriemhilte in tugenden der si pfiac,
wie sie einen valken wilden züge manegen tac,
den ir zwen am erkrummen, daz si daz muoste sehen:
ir enkunde in dirre werlde nimmer leider sin geschehen.
14. Den troum si do sagete ir muoter Uoten.
sin künde in niht bescheiden baz der guoten:
7, 2. ir vater der hiez Dancrdt, 8, 4. in scarpfen striten unverzagt.
9^2. von Metzzen Ortwin,
10, 4. des ich genennen niene kan.
11, 4. si künden h6her ^ren pflegn.
DER NIBELUNGE NOT. I. loi l.
''der Yalke den du ziuhest, daz ist ein edel man:
in welle got behüeten, du muost in schiere vloren han.'
15. *Waz saget ir mir von manne, vil liebiu muoter min?
ane recken minne wil ich immer sin.
sus schoene wil ich hüben unz an minen tot,
daz ich sol von manne nimmer gv^innen keine not/
16. 'Nu versprich ez niht ze sere,' sprach aber ir muoter do.
'solt du immer herzenliche zer werlde werden fro,
daz geschiht von mannes minne. du wirst ein schoene wip,
obe dir got noch gefüeget eins rehte guoten riters lip.'
J7. 'Die rede W heUhen;
ez ist an manegeii iiöihen
wie liehe mit leide
ich sol si miden beide:
18. In ir vil höhen tugenden,
leht diu maget edele
daz sine wesse niemen
Sit wart si mit eren
19. Der was der selbe valke,
den ir beschiet ir muoter.
an ir nailisten mägen^
durch sin eines sterben
dventiure von Sifride
20. Do wuohs in Niderlanden
(des vater hiez Sigemunt,
in einer bürge riebe,
niden bi dem Rine:
21. Ich sage iu von dem degne,
sin lip vor allen schänden
stark unde msere
hey waz er grozer eren
22. Stfrit was geheizen
er versuohte vil der riebe
sprach si, ''vrouwe min,
vil diche worden schin
ze jungest lönen han.
son han mir nvmmer missegän.*
der si schöne pflac,
vil manegen lieben tacj
den minnen wolde ir lip.
eins vil guoten riters wip.
den si in ir iroume sachj
wie sere si daz räch
die in sluogen sint!
starp vil maneger muoter kint.
eins riehen küneges kint
sin muoter Sigelint),
witen wol bekant,
diu was ze Santen genant,
wie schoene der wart,
was vil wol bewart,
wart sit der küene man.
ze diser werlde gewan!
der selbe degen guot.
durch ellenthaften muot.
15, 4. daz ich von mannes minne sol gewinnen 'nimmer n6t.'
16, 4. ob dir [noch B] got gefüeget
20, 2. (des vater der hiez Sigemunt,
3. in einer riehen bürge,
[21 J] fehlt BCDd. 22, 1. der snelle (küen J) degen guot.
DER NIBELUNGE NOT. I. 157 L.
durch stnes üb es Sterke
hey waz er sneller degne
23. In sinen besten ziten,
mom mohte michel wunder
waz eren an im wüchse
Sit heten in ze minne
24. Ma>n zöch in mit dem ftize
von sin selbes muote
des wurden sit gezieret
reit er in menegiu lant.
ze den Bürgenden vant!
hi sinen jungen tageny
von Sifride sagen,
und wie scheine was sin Hp.
dm vil wcBtUchen wip,
als im daz wol gezam:
waz tugent er an sich naml
sines vater lanty
daz man in ze allen dingen s6 rehte erlichen vaiit.
25. Er was nu s6 gewahsen
die Hute in gerne sähen:
im wünschten daz sin wille
holt wären im genuoge:
26. Vit selten äne huote
in hiez mit hleidern zieren
sin pflägen ouch die wisen,
des mohte er wol gewinnen
27. Nu was er in der sterlse
swes er dar zuo hedorfte,
er hegunde mit sinnen
die trüten wol mit eren
28. Bö hiez sin vater Sigemunt'
er wolde hdchgeztte
diu mcere man dö fuorte
daz er ze hove reit,
mcmic frouwe und manic meit
in immer trüege da/r,
des wa/rt der hirre wol gewar.
man riten Ue daz hint.
Sigmunt und Sigelint,
den ere was bekamt»
heidiu Hute undß la/nt,
daz er wol wäfen truoc:
des lag an im genuoc,
werben schceniu wip:
des scheinen Sifrides lip.
hünden sinen man,
mit lieben friunden hdn.
in ander hünege lant.
den fremden unde den hunden gap er ros unde gewant.
29« Swä man vant deheinen
von arte der sinen mäge,
ladet man zuo dem lande
mit dem jungen hünege
30. Von der höhzite
Sigmunt und Sigelint
mit guote michel ire:
der ritter solde ^n
diu edelen hlndeUn
durch die hdchgezU:
swert genämen sie sit.
man wunder möhte sagen,
die mohten wol bejagen
des teilte vil i/r hant.
des sach man vil der vremden zuo in rUen in daz lant.
22, 4. stt cen Burgönden yant!
25, 2. di liute in s4hen gerne:
4. holt wurden im genuoge:
27, 4. des kiienen Sifrides lip.
DER NBELUNGE NOT. I. 225 L.
31. Tier hundert swertdegne
mit samt Stfride.
von werke was unvmezecy
M der edeln steine
32. Die si mit porten wolden
den jungen stolzen rechen:
die soMen tragen hleit
vil manic schmniu meit
wan si vm wären holt:
die frowwen leiten in daz golt,
wurken üf vr wdt
des en was niht rat.
der wvrt der hiez dö sidelen vil mmhegen hüenen ma^n.
ze einen sunewenden,
33. D6 gie ze eime münster
und manic ed^l ritter,
daz si den tumhen dienden,
si heten hurzwtle [ml]
34. Güte num dö zen eren
da Safrit ritters namen gewa4i.
vil manic richer hneht
die wisen heten reht
als in was e getan.
und ouch vil ma>neger freuden wdn^
eine messe satte.
dS huop sich von den liuten vil mushel gedranc.
dd si ze riter wurden
mit also grözen eren
35. Si liefen dd si funden
in hove Sigemundes
daz man erdiezen h&rte
die Mh gemuoten degne
36. Von wisen und von tumhen
da der schefte brechen
trunzüne sach man vUegen
von maneges recken hende:
37. Der wvrt der hat ez Idzen:
nach ritterlicher e
daz wcetUch nimmer mere erge,
gesatelt manic marc.
der huhurt wa/rt s6 starc,
palas unde sal.
die heten grcBzUchen schal.
man hörte manegen stSz,
gein der hcehe ddz,
für den palas dan
daz wart mit flize getan.
dd ZÖch man diti mOTC.
man sach ouch dd zehrochen vil manege huckel sta/rcj
vil der edelen steine gevellet tif daz gras
ahe Uehten Schildes Spangen: von hurte daz gescehen was,
38. Dd giengens wvrtes geste dd man in sitzen riet,
vil der edeln spise si von ir müede schiet^
und win der aller heste, des man in vil getruoc.
den vremden unde den künden höt man eren dd genuoc,
39. Swie vil si kurzwile pfldgen al den tac,
vil der varnden diete ruowe sich hewac:
33, 4. si heten kurzewtle
36, 2. daz der scefte brechen
3;^, 4. da sin sun Stvrid wol riters namen gewan« Bd
gein den lüften ddz»
J
8
DER NIBELUNGE NOT. I. m L.
st Menden ndch der gdhe^
des wa/rt mit lohe gezieret
40. Der herre hiez Uhen
lant unde hürge^
sinen swertgen^zen
dö liebte in diu reise,
41. Dm hdhgeztt werte
Siglint diu riche
durch ir sunes liehe
si Tiunde ez wol gedienen
42. Vil lüzel man der varnden
ros unde cleider
sam si ze lehne heten
icKwcBii nie Ingesinde
43. Mit hhelichen eren
von den riehen hirren
daz si den jungen wolden
des gerte niht Sifrit,
44. Sit daz noch heide lehten,
niht wolde tragen hröne
doch wolder wesen herre
des in den landen vorhte
die man da riclie vant,
allez Sigmundes la^nt,
Sifrit den jungen man
als er hete i getan,
den gap dd vil sin hont:
daz si körnen in daz lant,
iinz an den sibenden tac»
ndch alten siten 'pflac,
si teilte rötez golt,
daz im die Hute wdren holt.
armen dd vant.
daz stoup in von der hanty
niht mer wan einen tac.
grcezer milte ie gepfiac.
schiet sich diu höhtU,
hörte man wol stt
zeime hirren hdn:
der vil wcetUche nutn,
Sigmunt und SigeUnt,
ir heider liehez Mnt:
für allen den gewalt
der degen hüene unde halt.
wie si se fVorms körnen.
45. Den lierren muoten selten
er horte sagen msere,
M'sere in Burgonden,
von der er stt vil fröuden
46. Diu ir unmazen scho?ne
und ir liohgemüete
an der juncfrouwen
ez ladete vil der geste
47. Swaz man der vrerb enden
Kriemhilt in ir sinne
deheiniu herzeleit.
wie ein schoeniu meit
ze wünsche wol getan;
unde arebeit gewan.
was vil wtten kunt,
ZUG der selben stunt
so manic helt ervant:
in Guntheres lant.
nach ir minne gesach/
ir selber ie verjach
42, 3. niht m4r deheinen tac.
4. sd gr6zer milte gepflac.
43, 4. des engerte niht h4r Sivrit, 45, 4. unde euch arbeit gewan.
46, 4. in daz Guntheres lant.
47, 1. näh ir minne sach,
% ir selber nie yerjach
DER NIBELUNGE NOT. I. 365 L.
9
daz si delleinen wolde
er was ir vil vremde,
48. Dd däht üf höhe minne
ez was ir aller werben
er mohte wol verdienen
sU wart diu edel Kriemhtlt
49. im rieten stne mage
stt er üf stsete minne
daz er eine danne würbe
do sprach der edel Stfrit
50. ^Die schcßnen jungfrouwen
durch ir unmcezUch schwne.
nie heiser wart sd riche,
im zame wol ze minne
51. Disiu selben msere
ez reiten sfne liute:
der wille sines kindes
daz er werben wolde
52. Ez gefriescli oucli Siglint,
si hete groze sorge
wan si wol erkande
den gewerbt man sere
53. Do sprach der küene Sifrit
an edeler frouwen minne
ich enwurbe dar mfn herze
swaz iemen reden künde,
54. 'Und wil du niht erwinden,'
'so bin ich dfnes wiHen
und wil dirz helfen enden
doch hat der künic Günther
ze triutenne hän.
dem si wart sider undertan.
daz Siglinde hint.
wider in ein wint,
schcmer fromoen Up.
des hüenen Sifrides wip.
und ander sine man,
tragen wolde wän,
diu im möbte zemen.
'so wil ich Kriemhilden nemen/
von Burgunden lant,
daz ist mir wol hehant,
der wolde haben ivip,
der riehen küniginne Up,*
gehorte Sigmunt.
da Yon wart im kunt
[ez] was im harte leit,
die vil herlichen meit.
des edeln küneges wip.
umb ir kindes lip,
Günthern und sine man.
dem degne leiden began.
%il lieber vater mtn,
wold ich immer sin,
groze liebe hat.'
des was deheiner slahte rat.
sprach der künic do,
wserlichen vro,
so ich aller beste kan.
vil manegen hochvertigen man.
47, 3. zeime trfkte h^n.
47, 4. er was ir noch vil vremde,
49, 1. und genuoge sine man,
49, 3. daz er dan eine würbe
4. dd sprach der küene Sivrit
50, 2. durch ir nnm^zen scoene.
4. im [en C] zaeme wol ce minnen
52, 4. den gewerp man dem degene s^re leiden began.
53, 4. des ist deheiner slahte rJitJ*
10
DER NIBELUNGE NOT. I. 425 l.
wan Hagene der degen,
wol hochverte pflegen;
ez müg uns werden leit,
die herllchen meit.'
sprach do Stfrit.
niht ab in erbit,
mit eilen da min hant.
55. Obe ez ander nieman wsere
der kan mit übermüete
daz ich des sere fürhte^
ob wir werben wellen
56. *Waz mag uns gewerren?'
^swaz ich friuntliche
daz mac sus erwerben
ich trouwe an im erdwingen beidiu Hute unde lant.'
57. Do sprach der fürste Sigmunt ^dfn rede ist mir leit.
wan wurden disiu m%re ze Rine geseit,
dun dörftest nimer geriten in Guntheres lant.
Günther unde Gernot die sint mir lange bekant.
58. Mit gewalte nieman erwerben mac die maget:'
so sprach der künic Sigmunt: ^daz ist mir wol gesaget.
wil aber du mit recken riten in daz lant,
obe wir iht haben friunde> die werdent schiere besant.'
59. ^Des en ist mir niht ze muote/ sprach aber Sifrit^
^daz mir sülen ze Rine
durch deheine hervart
da mit ich solde ertwingen
60. Si mac wol sus ertwingen
ich wil selbe zwelfter
dar sult ir mir helfen,
do gap man sinen degnen
61. Do vernam oucJi disiu mcefe
reken Tolgen mit
si hegunäe trüren
daz vorhte si verUesen
diu edel hünigifine
62. Stfrit der herre
wider sine muoter
yrouwe, ir sult niht weinen
ja wil ich äne sorge
63. Und helfet mir der reise
daz ich und mine recken
(daz waere mir vil leit),
die vil herlichen meit.
da min eines hant.
in Guntheres lant.
vater Sigmunt.'
ze kleidern gra unde bunt.
sin muoter Siglint,
iimh vr liehez hint:
von Cruntheres man.
vil sere weinen hegan,
gie da er si sa^ih:
er güetUchen sprach
durch den willen min,
vor allen vienden sin,
in Burgonden lant,
haben solch gewant
55, 2. der hdhverte pflegn;
56, 1. *Was mag uns daz gewerren?
57, 3. dune dörftest nimmer geriten in daz lant.
60, 1. Si mac wol sus erwerben
DER NIBELUNGE NOT. I. 493 L.
It
daz also stolze recken
des wil ich iu genäde
64. ^SU du niTif wll erwinden,'
^s6 hilf ich dir der reise,
mit der besten wcete
dir unt dinen gesellen:
65. Dd neic der hüniginne
mit h'en mügen tragen.
mit triuwen wcBrlichen sagen.*
sprach frou SigUnt,
min emigez Hitt,
die riter ie getruoc,
tr sult vr füeren gemwc*
Stfrit der jimge man.
er sprach ^ich wil ze der verte niemen mere hän
nkoan zwelef recken:
ich wil daz gerne seihen
66. Do sdzen schoene frouwen
daz lüzel ir deheiniu
nnze man geworhte
er wolde Siner reise
67. Sin vater hiez im zieren
da mit er wolde rümen
und ir vil Uehten hrüneje
und ir veste helmen,
68. Do nahte in ir reise
umb si begunde sorgen
ob si immer komen solden
die beide in hiezen soumen
69. Ir ros diu wären schome,
IM iemen ühermüeter,
danne wasre Stfrit
urlouhes er dö gerte .
70. In werten trüricUche
er tröste mmnecUclie
den sol mun hrüeven wät.
wiez umhe Kriemhilde stätJ
naht unde iac,
ruowe gepflacy
die Sifrides wät,
hahen deheiner slahte rät.
sin riterlich gewa/nt,
daz Sigmundes lant:
die wurden ouch bereit,
w Schilde schcßne unde breit.
ze den Bürgenden dan.
wtp unde man,
beim wider in ir lant.
beide wäfen und gewant.
ir gereite goMes röt.
des enwas niht ndt,
und die sine man.
zuo den Burgonden dan.
der himic und sin wip.
dö ir beider Up,
er sprach Hr sult niht weinen durch den willen min:
immer äne sorge sult ir mines libes sin.'
71. £z was leit den recken, ez weinte ouch manec meit.
ich wsene, in bete ir herze rehte daz geseit
daz in so vil der friunde da von gelaege tot.
von schulden si do klageten: des gie in wserlfchen not.
63, 3. daz als6 stolce hei de /
65, 4. ich wil daz seilen gerne 68, 3. [heim B] wider in daz lant.
12
DER NIBELUNGE NOT. I. 561 l.
72. An dem sibenden morgen
riten die vil küenen.
was Ton roteme golde,
ir ros in giengen ebne,
73. Ir Schilde waren niuwe
und vil schoene ir helmen,
Slfrit der vil küene
man gesach an beiden
74. Diu ort der swerte giengen
ez fuorten scharpfe geren
Sffrit der fuorte ir einen
der ze sinen ecken
75. Die goltvarwen zoume
stdiniu vürbüege.
daz Yolc si allenthalben
do liefen in enkegene
76. Die hoch gemuoten recken,
die giengen zuo den herren
und enphiengen die geste
und namen in die moere
77. Diu ros si wolden dannen
Sifrit der vil küene,
'lat uns sten die moere,
wir wellen schiere hinnen;
78. Swem sin kunt diu msere,
wä ich den künic vinde,
Günthern den vil riehen
do sagte ez ime einer,
79. 'Welt ir den künic vinden,
in jenem sale witen
bt den sinen beiden.
da muget ir bi im vinden
80. Nu wären deme künige
daz da komen wseren
ze Wormz üf den sant
allez ir gewant
ir gereite wol getan:
des küenen Sifrides man.
lieht unde breit,
do ze hove reit
in Günther es lant.
nie so herlich gewant.
nider üf die sporn:
die rtter üz erkorn.
wol zweier spannen breit,
vil harte vreislichen sneit.
fuortens an der hant,
sus komens in daz lant.
kaphen an began:
vil der Guntheres man.
riter unde kneht,
(daz was michel reht),
in ir herren lant,
mit den Schilden von der hant.
ziehen an gemach.
wie snelle er do sprach!
mir und minen man.
des ich guoten willen hän.
der sol mich niht verdagen
daz sol man mir sagen,
üz Burgunden lant.'
dem (BZ rehte was bekant.
daz mac vil wol geschehen.
hän ich in gesehen
da sult ir hine gän:
manegen herlichen man.'
diu msere geseit,
ritter wol gemeit:
80, 2. riter vil gemeit:
DER NIBELUNGE NOT. I. 629 L.
13
und erlich gewant:
in der Burgunden lant.
von wannen koemen dar
in waete lieht gevar
niu unde breit,
daz was Guntliere leit.
von Hetzen Ortwfn
molit er vil wol stn)
so sult ir heizen gän
nach minern oeheim Hagnen: den sult ir si sehen lan.
die fuorten rtche hrünne
si derkande nieman
81. Den künic nam des wunder,
die herlichen recken
und mit so guoten Schilden
daz im daz sagte nieman,
82. Des antwurte dem künege
(rieh unde küene
^slt wir ir niht erkennen,
83. Dem sint kunt diu riche
sin im die herren künde,
der künic bat in bringen
man sach in herliche
84. Waz sin der künic wolde,
^ez sint in mime hüse
die niemen hie bekennet:
des solt du mir, Hagne,
und elliu vremdiu lant.
daz tuo er uns bekant.'
und die sine man:
mit reken hin ze hove gan.
des fragte Hagene.
unkunde degene,
habet irs ie gesehen,
hie der warheit verjehen.'
85. 'Daz tuon ich,* sprach Hagne: zeinem venster er do gie,
sin ougen er da wenken zuo den gesten lie.
wol behagte im ir geverte und ouch ir gewant:
si waren im vil vremde in der Burgunden lant.
86. Er sprach, von swannen koemen die reken an den Rin,
ez möhten fürsten selbe
'ir ros diu sint schoene,
von swannen sie koment,
87. Also sprach do Hagne.
swie ich nie mere
so wil ich wol gelouben,
daz ez si der recke
oder fürsten boten sin«
ir kleider harte guot:
si sint helde hoch gemuot.*
'ich wil des wöl verjehen,
Slvriden habe gesehen,
swie ez dar umbe stat.
der dort so herlichen gat.
80, 3. di fuorten wlze brünne 82, 2. moht er wol sin.
83, 1. und ouch diu vremden lant.
83, 2. sint im di hdrren künde, daz tiiot er uns bekant.'
84,4. des sult ir mir, Hagene,
86, %. ez möhten selbe fiirsten
4. von swannen si varent,
87, 2. swi ich Slvriden
der rehten wirheite jehn.'
si sint hdhe gemuot.^
ni m^r hab gesehn, B
14
DER NIBELUNGE NOT. I. 689 l.
88. Er bringet niwm mcere
die Jsüenen Nihlunge
Schilhunc und Ntblungen,
er frumte starhiu wunder
89. Da der helt aleine
er vant vor einem herge^
ht Nihlunges horde
die warn im e vil vrömde,
90. Hort der Nihhmges
üz eime holn berge.
wie in wolden teilen
daz sach der degen Sifrit:
91. Er hnn zuo zin so nähen
und ouch in die degne.
"hie himet der starhe Sifrit,
vU seltsoBniu mcsre
92. Den reken wol enphiengen
mit gemeinem rate
den sclhaz in bäten teilen
und gerten des mit flize,
93. Er sach sd vil gesteines,
hundert Tsanzwagene
noch me des röten goldes
daz soll in allez teilen
94. D6 gäben si im ze miete
si wären mit dem dienste
den in da leisten solde
er enhundez niht verenden:
95. Si heten da i/r friunde
daz starhe risen wären:
die sluoc sit mit zome
und reisen siben hundert
96. Mit dem guoten swerte:
durch die starTeen vorhte
her in ditze lant,
sluoc des heldes hanty
des riehen hüneges hint,
mit einer hrefte sint,
an alle helfe reit,
als mir ist geseity
vil ma>negen hüenen man:
unz er ir künde da gewan,
der was gar getragen
nu hoiret wunder sagen,
der Niblunge man.
den helt es wundern began,
daz er die helde sach,
ir einer dnmder sprach
d&r helt von Niderlant.'
er an den Niblungen vant.
Schilbimc tind Niblunc.
die edelen fürsten junc
den watlichen man,
der herre loben inz began,
s6 wir hoßren sagen,
ez heten niht getragen;
von Niblunge lant : ,
des hüenen Sifrides hant.
daz Niblunges swert.
vil übeh gewert,
Sifrit der helt guot.
si wären zornic gemuot.
zwelf hüener man,
waz hindez si vervänl
diu Sifrides hant,
twang er von Nibelunge lant
daz hiez Balmunc»
vil tncmic reche junc.
88, 3. diu riehen küneges kint.
4. mit siner grdzen krefte sint.
89, 2. (daz ist mir wol geseit)
89,4. di wären im ^ vremde, 93, ^. ez möhten niht getragen;
DER NIBELUNGE NOT. I. 761 l. 15
die 81 ze dem swerte hiten und an den hüenen man,
daz lant zuo den bürgen si im täten undertän.
\ Bar zuo die riehen hümge die eluog er beide idt.
er Tsom von Albriche «^ in gröze not. ,
der wände «iite Mrren rechen da zehant,
unz er die grözen Sterke Hd an Sifride vant
i. Don kund vm niht gestriten daz starke getwerc,
alsam die lewen wilde si liefen an den berc,
da er die tarnkappe sit Albriche a/n gewan,
dö was des hordes herre Sifrit der vreisUche num.
). Die da torsten vehten, die lägen alle erslagen.
den schätz den Jüez er balde füeren unde tragen
da in da vor nämen die Niblunges tmm.
Albrich der vil starke dö die kameren gewan,
). Er muos im sweren eide, er diente im s6 sin kneht:
aller hande dinge was er im gereht,^
s6 sprach von Tronje Hagne, ^daz hat er getan:
also grSzer krefte nie mir reke gewan.
. Noch weiz ich an im mirSy daz mir ist beka/nt.
emen Untrachen sluoc des heldes hant.
er badet sich in dem bluote: sin hat wart hurnin,
des snidet in kein wäfen: daz ist dicke worden sch^.
. Wir sulen den jungen herren enphahen dester baz
daz wir iht verdienen des snellen recken haz.
stn l!p der ist so sclioene, man sol in holden hän:
er hat mit siner krefte so manegiu wunder getan/
. Do sprach der künec des landes ^nu st uns wiilekomen.
•r ist edel und küene: daz han ich wol vernomen.
des sol er geniezen in Burgonden lant.'
do gie der herre Günther da er Sifriden vant.
1. Wir suln den hörrn B 2. des jungen recken haz.
[5. D6 sprach der künec rlche *du mäht wol habn w^r.
nn sich wie degenliche er stSt in strites yär,
er und di sinen degene, der vil kiiene man.
wir sulen im engegene hin nider zno dem recken g4n.^
9. *Daz mugt ir,' sprach dö Hagene, *wol mit ^rn tuon:
er ist von edelem kiinne, eins riehen künegs suon.
er st^t in der gebaere, mich dunket, wizze Krist,
ez ensin niht kleinin maere dar umber her geriten ist.' BCD]
3. des sol oiLch er geniezen
16
DER NIBELUNGE NOT. I. 838 L.
104.
105.
Der wirt und sine gesie
daz in an ir zühten
des begunde ia ntgen
daz si im beten grüezen
*MicIi wundert diser maere/
'von wanne ir, edel Slfrit,
enpfiengen so den gast,
vil lüzel iht gebrast,
der wsetltche man>
so relite schone getan,
spradi der künec zeliant,
sit komen in ditze lant,
oder waz ir wellet werben, ze Wormz an den Rin.'
do sprach der gast ze dem künige ^daz sol iuch unverdaget sin.
106.
107,
Mir wart gesaget msere
daz hie bt iu wseren
die küenesten recken
die ie künec gewünne:
Ouch hoere ich iu selben
daz man künec deheinen
des redent vil die liute
108.
109.
110.
111.
in mines vater lant,
(daz hete ich gerne bekant)
(des hau ich vil vernomen)
dar umbe bin ich her bekomen.
der degenheite jehen,
küener habe gesehen,
über elliu disiu lant:
nune wil ich niht erwinden, unz ez mir werde bekant.
Ich bin ouch ein recke und so] de kröne tragen,
ich wil daz gerne füegen daz si von mir sagen
daz ich habe von rehte [beidw] liute unde lant.
dar umbe sol min ere und ouch min houbet weseo phant.
Nu ir stt so küene als mir ist geseit,
nune ruoche ich ist ez ieman liep oder leit,
ich wil an iu ertwingen swaz ir muget han,
daz sol mir werden undertan.'
und sine man alsamy
als er hie verna/ni,
eil* noBvue im siniu lanU
dd wart in zürnen hekani,
sprach Günther der degen^
mit eren hat gepflegen,
von iemans üherhraft?
daz wir ouch pflegen rtterscliafV
lant unde bürge,
Den Mmic hete wundeVy
umhe solhki moere
daz er des hete wilUn,
daz hörten sine degne:
^Wie het ich daz verdienet,''
^des min vater lange
daz wir daz solden vliesen
wir Uezen ühel schinen
104, 1. Der wirt und sine recken
106, 2. (daz het ich gern erkant)
108, 3. daz ich habe von rehte
109, 2. Jane (sone JB) ruoch ich ist ez iemen
110, 2. umbe disiu maere di er hie yernam,
111, 3. von iemannes kraft?
DER NIBELUNGE NOT. I. 902 L. 17
U ^Ich ne wils niht erwinden,^ sprach der hüene man,
*ez enmüge von dinen eilen din lant den fride hdn,
ich wils alles walten: und ouch diu erhe min,
erwirhest dus mit sterhe, diu sulen dir undertcsnec sin,
3. Din erhe und ouch daz mine sulen geliche ligen,
sweder unser einer am anderen mac gesigen,
dem sol ez allez dienen^ die Hute und ouch diu lant.^
daz widerredet Hagne da unde Gerndt sd zehant,
4. ^Wir hdn des nihf gedingen^' sprach dö Gernöt,
^daz wir iht lande ertwingen, daz iemen drumhe tot
gelige vor heldes handen. wir haben richiu tant:
diu dienent uns ze rehte, ze niemen sint si baz bewant.*
5. Mit grimmigen muote stuonden dd die friunde sin.
dd was ouch dar under von Hetzen Ortwin:
der sprach ^disiu suone ist mi/r harte leit.
iu hdt der starke Sifrit unverdient widerseit,
6. 06 ir und iwer bruoder hetet niht die wer,
und ob er danne hete ein ganzez hüneges her,
ich trüte wol erstriten daz der hüene man
dise starke übermüete van wdren schulden müese Idn,^
7. Daz zurnde harte sere der helt von ffiderlant:
er sprach ^sich sol vermezzen niht wider mich din haut,
ich bin ein hünic riche, sd bistu hüneges man:
Jan dürften mich din zwelve mit strite nimmer bestdn,^
8. Nach swerten rief do sere von Mezen Ortwin:
er molite Hagnen swestersun von Tronje vil wol sfn:
daz der so lange dagte, daz was dem hiinege leit.
do understuont ez Gernot, ein riter küene unde gemeit.
9. Er sprach zuo Ortwine ^lat iuwer zürnen stän.
uns hat der herre Sifrit solhes niht getan,
wir miigenz noch wol scheiden mit zühten: dest min rat:
und haben in ze friunde; daz uns noch lobelicher stat/
!0. Do sprach der starke Hagne ^uns mac wol wesen leit,
allen dinen degnen, daz er ie gereit ^
112, 1. sprach aber der küene man.
113, 4. unde Gdrndt cehant.
5, 1. Mit grimmigem muote dk stuonden [die CJh] friwende sin.
^i%, und ob er danne fuorte
2
18
DER NIBELUNGE NOT. I. 970 l.
durch strtten her ze Rtne. er soldez haben lan:
im heteB mine herren solher leide niht getan.'
121. Des antwurte Stfrit, der kreftige man,
'müet iuch daz, her Hagne, daz ich gesprochen han,
so sol ich lazen kiesen
wellent vil gewaltic
122. *Daz sol ich eine wenden,*
allen sinen degnen
iht mit iübermüete
daz die hende m!n
hie zen Burgonden stn.'
sprach aber Gemdt.
reden er verhol
des im wcere leit,
an die vil hirltchen meit.
dd geddhte ouch Sifrit
123. ^Wie zaeme uns mit^' iu striten?' sprach aber Gernot.
*swaz helde nu dar under müesen ligen tot,
wir hetens lüzel eren
des antwurt ime do Stfrit,
124. 'War umbe bitet Hagne
und ir vil kleinen frun.'
des küneges Sigemundes sun^
und ouch Ortwtn,
mit den friunden stn,
ze den Burgonden hat?'
daz was Gernotes rät.
daz er niht gältet strtten
der er hie so manegen
si muosen rede vermtden:
125. ^Ir suU uns wesen willekomen,* s6 sprach daz Voten kinty
^mit iwern hergesellen, die mit in homen sint.
wir sulen iu gerne dienen, ich und die mäge mtn,''
dd hiez man den gesten schenken den Günther es wtn.
126. Do sprach der wirt des landes 'allez daz wir hän,
geruochet irs nach eren, daz si iu undertän
und st mit iu geteilet,
do wart der herre Stfrit
127. Do hiez man in behalten
die besten herberge
Stfrides knehten:
den gast man sit vil gerne
128. Man 16t vm michel bre
titsent stunden mere
daz hete versolt ^n eilen,
in saA vil Hizel iemen
Up unde guot.'
ein lüzel sanfter gemuot.
allez ir gewant.
man suohte, die man vant,
man schuof in guot gemach.
ze den Burgunden sach.
dd nach ze manegen tagen,
danne ich iu Jsan gesagen,
ir sult gelouhen daz,
der im wcere gehaz.
123, 3. wir hetens lücel ^re
1)27, ^, man suochte herberge^
di besten di man yant,
DER NIBELUNGE NOT, I. 1038 L,
19
). Sich fiizen kurzewtle die künege und oucli ir man.
so was er ie der beste, swes man da began:
des en künde im gevolgen nieman: so michel was sin kraft;
so si den stein würfen
). Swä 81 hl den frottwen
hurzwile phlägen,
da sach man ie vil gerne
er hete üf hölie minne
1. Sioes man ie hegunde,
er truoc in stme sinne
oder schuzen den schaft.
durch ir höfscheit
die riter vil gemeit^
den hell von Niderlani,
sine sinne gewant,
des was sin lip hereiU
ein minnecUche meit,
und mich in ein diu frovAve die er noch nie gesach,
diu im in heimliche vil dihe güetUclien sprach.
2. Swenne ufme hove wolden spilen da di'u Unt,
riter, unde hnehte, daz sach vil dicke sini
Kriemhilt durch diu venster, diu hüniginiie her:
deheiner hurzwile
3. West er daz si in soehe,
da het er hurzwile
sahen si sin oiigen,
daz im in dirre werlde
4. Swenner hi den helden
also noch die Hute
sd stuont s6 minnecUche
daz in von herzeliehe
>5. Er geddht ouch manege zite
daz ich die maget edele
die ich von herze minne
hedorfte si in den ziten mer,
die er in herzen truoc,
immer von genuoc,
ich wil wol wizen daz
nimmer hinde werden haz,
üf dem hove stuont,
durch hurzewile tuont,
daz Siglinde hint,
trute manic vrowe sint,
^wie sol daz geschehen
mit ougen müge sehen,
tmd lange heln gelang
diu ist mvr noch vil fremde: des muoz ich truric gestand
16. S6 ie die hünege riche
80 muosen ouch die rechen
da mite muost ouch Sifrit:
er leit ouch von ir minne
n. 8us wond er hi den herren
in Guntheres la/nde
riten in ir lant,
mit in al zehant,
daz was den frouwen leit.
dicke michel arbeit,
(daz ist alwär)
vollecUch ein jär.
(3, 1. Wesser daz in saehe
^1 4. daz in durch hercenliebe
135, 4. des maoz ich trüric st4n/
2*
20
DER NIBELUNGE NOT. II. iiu L.
daz er die minnecUchen
da von im sit vil liehe
die zit nie gesach,
unde leide geschach.
IL
wie er mit den Sahsen streit.
138. J^u nalient fremdiu msere in Guntlieres lant,
von boten die in verre
von unkunden recken
do si die rede vernamen^
139. Die wil ich iu nennen.
üzer Sahsen lande
und euch von Tenemarke
die brahten in ir reise
140. Ir boten komen waren
die sfne vfende
do vragte man der msere
man hiez die boten balde
wurden dar gesant
die in truogen haz.
leit was in wserHche daz.
ez was Liudger,
ein rtcher fürste her,
der künic Liudgast.
vil manegen herlkhen gast.
in Guntheres lant,
dar heten gesant.
die unkunden man:
ze hove für den künic gan.
141, Der künec si gruozte schone, er sprach ^sft willekomen.
wer iuch her habe gesendet, desn han ich niht vernomen:
daz sult ir lazen lioeren,' sprach der künic guot.
do vorhten si vil sere
142. ^Welt ir, künec, erlouben
diu wir iu da bringen,
wir nennen iu die herren
Liudgast und Liudger
143. Ir habet ir zorn verdienet.
daz iu die herren beide
si wellent herverten
in hilfet vil der degne.
144. Inre zwelf wochen
den grimmen Guntheres muot.
daz wir iu msere sagen,
son sulen wir niht verdagen,
die uns here habent gesant.
die wellent iuch suochen inz lant.
ja horten wir wol daz
tragent grozen haz.
ze Wormz an den Rfn:
des sult ir gewarnet stn.
diu reise muoz geschehen.
habet ir iht guoter friunde, daz lazet balde sehen,
die iu friden helfen die bürge und iuriu lant.
hie wirt von in verhouwen vil manic helme unde rant.
137, 4. unde ouch leide gescach.
140, 2. die sine widerwinnen heten dar gesant.
J4!2, 4. di wellent suochen her enlant. B
143, 4. daz wizzet üf di triwe min.
DER NIBELUNGE NOT, H. 1174 L. 21
I. Oder weit ir mit in dingen, daz enbiet in dar:
son ritent iu so nähen nilit die manegen schar
der iwer starken vtnde uf herzenltchiu leit,
da von verderben müezen vii guote ritter gemeit,'
). ^Nu beitet eine vrtle (ich kündiu mfnen muot),
unz ich mich baz versinne/ sprach der künic guot.
^hän ich guoter iemen, die sol ich niht verdagen,
disiu starken msere sol ich minen friunden clagen.'
7. Gunthere dem liehen leide wart genuoc.
die rede er tougenUchen in sime herze truoc,
er hiez gewinnen Hagnen und ander sine man,
und hat ouch harte halde ze hove nach Gernöten gän.
8. Dd hSmen dar die besten, swaz man der da vant,
er sprach ^man wil uns suochen her in unser lant
mit starTien herverten: daz Idt iu wesen leit.'
des antwurte Gimdt, ein riter hüene unde gemeit,
9. ^Daz wer ot wir mit swerten,* s6 sprach Gerndt.
^dä sterhent wan die veigen-, die läzen ligen tot. ^
dar umhe ich nlht vergezzen mac der eren min,
die unser viende sulen uns willekomen ^n/
0. DS sprach von Troneje Hagne 'daz endunket mich niht guot.
lAudgast und Liiidger die tragent ühermuot:
wir mugen uns niht hesenden in s6 kurzen tagen:'
s6 spra>ch der kiiene recke: %r sult ez Sifride sagen*
>1. Die boten herbergen hiez man in die stat,
swie v2ent man in wsere, vil schone ir pflegen bat
Günther der rfche (daz was wo! getan),
unz er ervant an friunden wer im da wolde gestän.
i3. Dem künege in sfnen sorgen was doch vil leit.
do sach in trurende ein riter vil gemeit,
der niht mohte wizzen waz im was geschehen:
do bat er im der maere den künic Günther verjehen.
145, 1. so anbietet ez in dar:
146, 1. sprach der künec guot,
/^. ich künd iu minen muot.
^}3. hänichgetriweriemen, 147,1. wart leide genuoc.
'^) !• D6 kdmen [im CDJbh] di besten,
150, 4. 'wan mugt irz Sivride sagn?*
152, 1. was idoch vil leit.
22
DER NIBELUNGE NOT. H. 1238 l.
153. ^Micli nimet des michel wunder/ sprach do Stfrit,
Vie ir so habet verkeret die froelJchen sit
der ir mit uns nu lange habet alher gepflegen.'
des antwurt ime do Günther, der vil zierliche degen,
154. ^Jan mag ich allen liuten die swsere niht gesagen,
die ich muoz tougenitche
man sol stseten friunden
diu Sifrides varwe
155. Er sprach zuo dem künige
ich sol iu helfen wenden
weit ir friunt suochen,
in mfme herzen tragen:
klagen herzenot.*
wart do bleich unde rot.
^ich han iu niht verseit.
elliu iuriu leit.
der sol ich einer stn,
und truWe ez wol volbringen mit eren an daz ende mtn.'
156. 'Nu Ion iu got, her SJfrit. diu rede dunct mich guot,
und ob mir nimmer helfe iwer eilen getuot,
ich fröu mich doch der msere, daz ir mir stt so holt.
lebe ich deheine wÜe, ez wirt wol umb iuch versolt.
157. Ich wil iuch hoeren lazen war umbe ich truric stan.
von boten mtner vinde ich daz yernomen han
daz si mich wellent suochen mit herverte hie.
degne hie ze lande nie.'
sprach do Stfrit.
daz ge taten uns noch
158. 'Daz lat iuch ahten ringe/
'senftet iwer gemüete,
lat mich iu erwerben
und bitet iure degne
159. Swenne iwer starke vinde
drtzec iüsent degne,
tuot des ich iuch bit^
ere unde frumen,
daz si iu ze helfe kumen.
ze "helfe möliten hän
80 woldich si hestän,
und het ich niht wan tüseni: des lät iuch an mich,^
dd sprach der künic Günther ^daz dienich immer umhe dich*
160. 'So heizet mir gewinnen
stt daz ich der mtnen
niwan zwelf recken:
iu sol tait triwen dienen
161. Des sol uns helfen Hagne
Dancwart und Sindolt,
tüsent iur man,
bi mir niht enhan
so wer ich iwer lant.
immer Sifrides hant.
und ouch Örtwin,
die liehen rechen dtn.
157, 1. Ich wil iuch Idzen hoeren 3. mit herrerten hie.
4. daz getkten uns noch degöne her (hie JA) zuo disen landen nie.^
158, ^, *senftet iwerem muote, 4. daz si iü ouch ce helfe kumn.
DER NIßELUNGE NOT. fl. 1306 t. 23
ouch sol dd mit riten Volker der hüene man:
der sol den vanen füeren: haz ichs nieman enga».
2. Und lat die boten rtten heim in ir Iierren lant:
daz si uns sehen schiere, daz tuo man in bekant,
so daz unser bürge müezen fride han.' ^
do hiez der künec besenden beide mage unde man.
J. Die boten Liudigeres ze hove giengen do.
daz si ze lande solden, des waren si vil vro.
do bot in rtche gäbe 'Günther der künic guot,
und schuof in stn geleite: des stuont in hohe der muot,
4. ^Nu saget/ sprach do Günther, ^den starken binden mtn,
si mugent mir ir reise wol da heime sin. ^
wellen si mich aber suochen her in miniu lant,
mirn zerinne miner friunde, in wirt arebeit bekant'
5. Den boten rtche gäbe man do für truoc:
der het in ze gebene Günther genuoc:
die wolden niht versprechen die Liudgeres man. ^
do si urloup genamen, si schieden vroeüche dan.
5. Do die boten waren ze Tenemarken komen,
und der künic Liudgast hete daz vernomen,
wie sie von Rtne komen, als im daz wart geseit,
ir starkez übermüeten was im wserliche leit.
h Si sagten daz si heten vil manegen küenen man.
ouch sahen si dar under einen reken stän, %
der was geheizen Sifrit, ein helt üz Niderlant.
ez leidete Liudgaste, do er daz maere bevant
). Do die vo|i Tenemarke ditze horten sagen,
do ilten si der friunde deste me bejagen,
unz daz er Liudgast siner küenen man
zweinzec tusent degne ze stner reise gewan*
). Do besant sich ouch von Sahsen der küene Liudger;
unz si vierzec tusent heten und dannoch mer,
mit den si wolden riten in Burgonden lant.
do hete ouch sich hie heime der künic Günther besant
l, 3. welln aber si mich snochen
>, 3. (line torsten aiht versprechen 167, 4. d.6 er daz maere rehte ervant.
), 1. Do besant ouch sich von Sahsen ^, heten unde m^r,
24
DER NIBELUNGE NOT. IL 1374 l.
170. Mit den sinen mägen
die si wolden fiteren
und auch die Hagnen recken :
dar umhe muosen degne
171. Si fiizzen sich der reise,
den vanen muose leiten
also si wolten rilen
Hagne von Tronje
172. Da mite reit ouch Sindolt
die wol gedienen htnden
Dancwart Hagnen hruoder
die mohten wol mit eren
173. ^Her künic, stt hie heiine/
*stt daz mir iwer recken
belibet bt den frouwen
ich trou in wol behüeten
174. Die iuch da wolden suochen
daz wil ich wol behüeten,
wir sulen in gertteo
daz in ir übermüeten
175. Von Rine si durch Hessen
gegen Sahsen lande:
mit roube und mit brande
daz Ä den fürsten beiden
176. Si Mmen üf die marke:
Stfrit der vil starke
^wer sol des gesindes
jdne wart den Sahsen
177. Si sprächen Hat die tvmhen
den küenen Danewarten:
wir fliesen deste minner
Idt in und Örtwtnen
178. 'So wil ich selbe rtten/
'unde wil der warte
und siner hruoder man,
durch urliuge dan,
des gie den helden ndt,
sider kiesen den tot,
dö si wolden dan,
Volker der küene man,
von Wormz an den Rin,
der muose scharmeister stn,
und der küene Hünolty
daz Günther es golt.
und ouch Ortwin
in der herverte sin.
sprach do Stfrit,
wellent volgen mit,
und traget hohen muot.
beide ere unde guot.
ze Wormz an den R?n,
si mugen da heime sfn.
so nahen in ir lant,
werde ze sorgen bewant.'
mit ir helden riten
da wart stt gestriten.
wuosten si daz lant,
wart mit arebeit bekant.
die knehte zogten dan,
vrdgen d^s hegan,
uns nu hüeten 7iie?'
geriten schediUcher nie,
hüeten üf den wegen
der ist ein sneller degen,
von Liudgeres man.
die ndchhuote hdn,^
sprach Stfrit der degen,
gen den vtnden pflegen.
11. L
iaD.
hi.D<
hiic
\u
h
171,3. von Wormez über Rln.
172, 1. unde Hunolt,
1 74, 4. werde in sorgen erwant.'
175, 3. mit roube und ouch mit brande 177, 4. hie die nahhuote hän.'
DER NIBELUNGE NOT. II. 1442 L. 25
unz ich rebte ervinde wä die recken sint.'
do wart gewafent schiere der schoenen Siglinden kint.
. Daz volc hevalher Hagnen, dd er wolde dan,
unde Gemöte, dem vil hüenen man:
dö reit er eine danne in der Sahsen lant,
des wart von im verliouwen des tages manic helmhant,
), Do sach er her daz groze, daz üf dem velde lac,
daz wider stner helfe mit un^efiio^e wac:
des was wol vierzec tusent oder dannoch baz.
Stfrit in hobem muote sach vil froeltcben daz.
I. Do bete sich ouch ein recke gen den binden dar
erhaben uf die warte: der was ze fltze gar.
den sach der herre Stfrit, und in der küene man:
ieweder do des andern mit nfde büeten began.
l. Ich sagiu wer der wsere der der warte pflac.
ein liehter schilt von golde im vor der hende lac.
ez was der künic Liudgast: der buote stner schar.
dirre gast vil edele sprancte herltcben dar.
J. Nu het ouch in her Liudgast vtentltclie erkorn.
diu ros si namen beidiu zen stten mit den sporn,
si neigten üf die scbilde die schefte mit ir kraft.
des wart der künic rtche mit grozen sorgen bebaft.
i. Diu ros nach stieben truogen diu rtchen küneges kint
beide für ein ander, sam si waete ein wint.
mit zoumen wart gewendet vil rtterltchen dan:
mit swerten ez versnobten die zwene grimme man.
'), Do sluoc der herre Stfrit daz al daz velt erdoz,
do stoup üz dem belme, sam von brenden groz,
die vlwerrote vanken von des beides haut.
ir ietweder den sinen an dem anderen vant.
). Ouch sluog im her Liudgast vil manegen grimmen slac.
ir ieweders eilen üf Schilden vaste lac«
do beten dar gehüetet wol drtzec stner man :
e daz im die koemen, den sie doch Stfrit gewan
i}l. D6 het ouch sich ein recke
184, 4. die zw^ne grimmige (grimme starke C) man.
26
DER NIBELUNGE NOT. IL isio L.
187. Mit drin starhen wunden die er dem künege sVuoc
durch eine Wtze hrünn-e: diu was guot genuoc,
daz swert an sinen ecken hräht üz wunden hluot.
des muose der hünic Liudgast Imhen trtirigen muat.
188. Er bat sich leben lazen
und sagte im daz er wsere
do koraen stne recken:
waz da von in beiden
189. Er wolt in f Heren dannen:
von drtzec sinen mannen:
sinen riehen gisel
süt tet schaden mere
190. Die drtzec er ze tode
er liez ir leben einen:
und sagte hin diu msere.
und bot im siniu laut,
Liudgast genant.
die beten wol gesehen
uf der warte was geschehen.
dd wart er an gerant
dd werte des heldes hant
mit ungefiiegen siegen.
der zierliche degen.
?il werlichen sluoc.
balde er reit genuoc
waz hie was geschehen«
ouch mohte mans die wärheit an stme roten helmen «eben.
191. Den von Tenemarke was ?il grimme leit,
ir herre was gegangen, do in daz was geseit.
man sagte ez sinem bruoder: toben er began ,
von ungefüegem zorne, wan im leide was get^n.
192. Liudgast der recke
von Sifrides gewalte
er hevalch in Hagnen.
daz er der künic wcere,
193. Man hiez den Burgonden
Vol üf,' sprach Sifrit:
e sich der tac verende,
daz gemüet in Sahsen
194. Ir beide von dem Rine,
ich kan iuch wol geleiten
so sehet ir helme houwen
e daz wir wider wenden,
195. Ze rossen gäht dd Gernöt
den vanen zucte halde
was gefüeret dan
zuo Guntheres mem.
dd in daz wart geseit
dd was in moezUdlhen leit,
ir vanen binden an.
^hie wirt mer getan,
sol ich haben den Itp:
vil manic weetltchez wtp.
ir sult mtn nemen war:
in Liudgeres schar,
von guoter beide hant.
tu wirdet sorge bekant.'
und die sine man.
der küene spilman,
189, 4. [Sifrit CD] der [vil BJh] zierliche dege
191, 2. dd in daz wart geseit.
193, 4. daz gemüet in Sahsen lande
195, 1. Cen rossen gahte Gernöt unde [ouch CD] sine man.
2. der starke spileman,
DER NIBELUNGE NOT. H. im l.
27
Volker der herre:
dö was ouch daz gesinde
Si fuorten doch niht mere
dar über zwelf recken.
dö reit er vor der scliar,
ze strlte erUchen gar,
Diwan tusent man,
stieben do besran
diu molte von den strazen: si riten über lant.
do sacli man von in schinea vil mane^en herlichen rant.
J.
I.
Dö wären ouch die Sahsen
mit swerten wol gewalisen:
diu swert diu sniten sere
dö wolden si den gesten
Der herren scharmeister
do was ouch Sifrit komen
die er mit im brähte
des tages wart in stürme
SindoU und Hünolt
die sluogen in dem strUe
e si rehte erfunden
daz mitose sid beweinen
Volker und Hagne
laschten in dem strite
mit fiiezendem hluote^
dd wart von Danewarte
Die von Tenemarke
do horte man von hurte
mit ir schäm kommen,
daz hdn ich Sit vemomen,
den helden an der hant:
weren bürge unde lant,
daz volc do fuorten dan.
mit den stnen man,
üzer Niderlant.
vil manic bluotigiu hant.
und ouch Gernöt
vil manegen helt idt,
wie küene was ir lip.
vil manic wwtUchez wip.
und ouch Ortwin
vil maneges helmes scMn
die sturmhüene man.
vil michel wunder getan.
versuohten wol ir hant.
erdiezen manegen rant,
und ouch von scharphen swerten, der man da vil gesluoc.
»•
die strftküenen Sahsen
Do die von Burgonden
von in wart erhouwen
do sach man über satele
sus würben nach den eren
Man hört da lute erhellen
diu vil scharpfen wafen,
drungen nach ir herren
si komen degenltche
täten schaden da genuoc.
drungen in den strtt,
vil manic wunde wit:
vliezen daz bluot.
die helde küene unde guot.
den helden an der hant
do die von Niderlant
in die herten schar:
mit samt Sifride dar.
►, 2. dd was ouch komn Slvrit
U 3. 6 si daz reht erfunden
), 2. di lascten ime strite JiO^, 4. die riter küene unde guot.
28
DER NIBELUNGE NOT. IL 1646 L.
204.
205.
206.
207.
Volgen der von Rtne
man mohte kiesen fliezen
durch die liebten lielme
end her Liudgeren
Dri widerkere
durch daz her anz ende,
der half im wol ervollen
des muose da ersterben
Do der starke Liudger
und daz er alse hohe
»
den guoten Balmungen
des wart der herre zornic
Do wart michel dringen
da ir ingesinde
nieman man im sach.
den bhiotigen bach
?on Sifrides hant,
Tor sinen hergesellen vant.
het er nu genomen
nu was Hagen Isomen:
in Sturme sinen muot,
vor in vil manic riter guot,
Sifriden vant,
truoc an sfner hant
und ir so manegen sluoc,
unde griramic geniioc.
und grozer swerte klanc,
208.
zuo ein ander dranc.
de versuchten sich die recken beide dester baz.
die schar begunden wichen: sich huop da groezltclier haz.
Dem vogte von den Sahsen was daz wol geseit,
209.
210.
211.
sin hruoder was gevangen:
wol wesser daz ez taste
man zeh es Gernöten:
Die siege Liudgeres
daz im underm satle
do sich daz ros erholte,
der gewan in dem stürme
Des half im Hagne
Dancwart und Volker:
Sindolt und HünoU
die hunden in dem strtte
In Sturme ungescheiden
dd sach man über helme
durch die liehten Schilde
212.
daz was im harte leit,
daz Siglinde hint, .
wol ervant er ez sint.
die waren also starc,
strühte daz marc.
der küene Stfrit
einen freisltchen sit.
und ouch Ger not,
des lag ir vil dd tSt.
und Örtwin der degen
zem tbde manegen nider legen.
Warn die fürsten her.
fliegen manegen ger
von der helde hant:
man sach dd var ndch bluote vil manegen herUchen rant.
In dem starken stürme erbeizte manic man
nider von den rossen, ein ander liefens an,
204, 4. unz er Liudeg^ren
205, 4. des tages muose ersterben 208, 4. vil wol ervant er iz sint.
209, 2. daz im under satele
210, 1. Des half im wol Hagene
DER NIBELÜNGE NOT. II. iri4 l.
29
Stfrit der Tsüene
mcm such da schefie vliegen
I. Dd flouc daz schiUgespenge
den sie gedäht erwerben
an den küenen Sahsen,
hey waz Uehter ringe
1. Do liet der herre Liudger
gemalet eioe kröne
wol wesser daz ez wsere
der helt zuo sinen friunden
5. 'Geloubet iuch des strttes,
sua den Sigmundes
Stfriden den starken
in hat der übel tiufel
6. Die vanen hiez er lazen
frides er do gerte:
doch muoser werden gtsel
daz het an im betwungen
7. Mit gemeinem rate
dürkel vil der helme
si leiten Yon den banden:
die truogen bluotes varwe
8. Si viengen swen st wolten:
Girnöt und Hagne,
die wunden hiezen hären:
gevangen zuo dem Rine
9. Die siglosen recken
done beten oucb die Sahsen
daz man in lobes jsehe:
do wurden oucb die veigen
0. Si hiezen ir gewaefen
ez bete wol geworben
und auch Liudger,
und vil manegen acarfen ger,
von Stfrides hant,
der lielt von Niderlant
der man wunder sach,
der Miene Dancwart zehrach!
üf evme scbilte erkant
vor Stfrides hant:
der kreftige man.
lute ruofen began.
alle mine man.
ich hie gesehen han:
han ich hie bekant.
zen Sahsen gesant/
in dem stürme nider,
des werte man in sider.
in Guntheres lant:
diu Stfrides hant.
so liezen si den strit.
und der scbilte wtt
swaz so man der Tant,
von der Burgonden hant.
des Tieten si gewalt,
die rechen vil halt,
si fuorten mit in dan
fünf hundert woBtUcher man,
ze Tenemarken riten.
so hohe niht gestriten
daz was den beiden leit.
von friunden sere gecleit.
soumen an den Hin.
mit den henden stn
21!^, 4. und [ouch Jh] manegen scärpfen g^r.
213, 3. der man vil wunder sach.
3)4. hei waz d4 liehter ringe 215, 4. her cen Sahsen gesant.'
216, 4. des küenen Sivrides hant.
0} 1. Si hiezen daz gewaefen wider soumen an den Rin.
2. mit den beiden sin B
30
DER NIBELUNGE NOT. H. 1778 L.
Slfrit der recke
des im jeliea inuosen
221. Gegen Wurmez sande
heim ze sünem lande
wie gelungen wcere
ez heten die vil Menen
222. Die garzune liefen,
da freuten sich von liebe,
dirre lieben msere
, da wart von edelen frouwen
223. Wie gehingen wcere
man hiez der hoten einen
daz geschacTi vil iougen:
wan si hete dar tittder
224. Do si den boten körnende
Kriemhilt diu schoene
'nu sag an liebiu maere:
tuostuz äne liegen,
225. Wie schief üz dem strite
und ander mtne friiinde?
oder wer tet daz hestel
dd sprach der hole schiere
226. *Ze ernste und ze strite
vil edeliu küniginne,
so der gast vil edele .
da worlite micliel wunder
227. Swaz die rehen alle
Dancwart und Hagne
swaz si nach eren striten,
wan aleine Sifrit,
228« Si frumten in dem stiirme
doch möht iu ditze wunder
der het ez guot getan;
alle Guntheres man.
der herre Gernöt,
den friunden er enhöt
im und sinen man:
wol nach eren getan,
von den ez wart geseit,
die e heten leit,
diu in da waren komen.
michel fragen vernomen.
des riehen hüneges man,
für Kriemhilde gän.
Jan torstes über lüt:
ein liebez herzen trüt,
zir kemenate sach,
vil gü etlichen sprach
ja gib ich dir min golt,
ich wil'dir immer wesen holt.'
min hruoder Gernot
ist uns ieman tötl
daz solt du mir sagen,"*
^wir heten ninder einen zagen^
reit nieman also wol,
sit ich iuz sagen sol,
üzer Niderlant:
des küenen Sifrides hant.
in strite hän getan,
und ander sTtüneges man, ,
daz was gar ein wint,
des hünic Sigmundes Mnt,
der helde vil derslagen:
nieman wol gesagen.
222, 1. von den wart ez geseit.
222)2. d4 freuten sich vor liebe, 223,4. ir [vil BC] liebez hercen tr&t.
225, 2. ist uns iht maneger t6t?
227, 3. swaz si [striten Bi] nach ^ren [rungen Jh],
4. unz eine an Sivriden,
228,2. doch möhte in daz wunder
DER NffiELUNGE NOT. II. 1842 l.
31
waz dd worMe Sifrit^ swenn er ze strite reit,
den frouwen an ir mdgen tet er diu großzlichen leiU
I. Ouch muoste da beltben vil maneger frouwen trüt.
sfoe siege man horte üf helmen also lut,
daz si von wunden brahten daz fliezende bluot.
er ist an allen dingen ein rtter küene unde guot.
}. Swaz da hat begangen von Metze Örtwin,
swaz er ir molite erlangen mit dem swerte sin,
die muosen wunt heliben
da tet iwer hrtwder
1. Diu immer in den stürmen
man muoz der wärhelte
die stolzen Burgonden
daz si vor allen schänden
2. Man sach da von ir Inmden
da von lichten swerten
die reken von dem Rlne
daz ez w «Tieft den
3. Hie Mienen Tronjcere
dd mit Volkes hreften
da frumte manegen töten
des Vit ze sagene wcere
i* Sindolt und Hünolt^
und Mmolt der hüene^
daz ez Liudgere
daz er den iuren mögen
3. Strtt den aller hoeksten
oder meistec tot.
die aller großzisten ndt
hmde sin geschehen,
dem üz derwelten jehen*
hahent so gevarn
sich hunnen wol hewarn,
vil manegen satel hlöz,
daz velt s6 tute erddz.
die hahent sd geriten
woere hezzer vermiten.
die frumten gröziu leit,
daz her ze samne reit,
des Tiüenen Hagnen hanty
her in Burgonden lant,
die Gernötes man,
die hänt s6 vil getan,
mag immer wesen leit
ze Rine widerseit.
der inder da geschach
ze jungest uod zem ersten, den ieman da gesach,
den tet yü degenlichen diu Sifrides hant.
er bringet riebe gtsle tn Guntheres lant.
S. Die twanc mit stnen eilen der waetliche man;
des ouch der künic Liudgast muoz den schaden häo,
\ 4. er ist an allen tilgenden )231, 2. den fiz erwelten jehn :
4. ir ^re kunnen wol bewaren.
233, 4. her ce Burgonden lant.
234, 4. [h e t CD, hie JA] z e Rine [he e Bi] widerseit.
235,2. den ieman gesach,
'i 3. den tet yil wiUecliche 4. in daz Guntheres lant.
33
DER NIBELUNGE NOT. H. 1906 L.
und ouch von Salisea landen sin bruoder Liudger.
nu hoeret mtniu msere,
237. Si hat gevangen beide
nie so manegen gtsel
so Ton stnen schulden
ir künden disiu insere
238. *Man bringet der gesunden
und der verchwunden
wol ahzec röte bare
die meist hat verhouwen
239. Die durch übermüete
die müezen nu gevangen
edel küniginne her.
diu Sifrides hant.
man braht in dize laut,
nu kumt an den Hin.'
nimmer lieber gestn.
fünf hundert oder baz
(wizet, frouwe, daz)
her in unser lant^
des hüenen Sifrides hant,
widerseiten an den Rin,
die Guntheres sin:
die bringet man mit vröuden her in dize lant,^
do erblüete ir liehtiu varwe, dd si diu moere rehte bevant,
240. Ir schoßnez antliitze daz wart rösenrdt,
dd mit liebe was gescheiden üz s6 grdzer not
Sifrit der junge, der wcBtUche man,
si vreute ouch sich ir friunde: daz was von schulden getan,
241« Do sprach diu minnecltche ^du hast mir wol geseit.
du solt dar umbe haben
zehen marc von golde
des mac man solhiu msere
242. Man gap im sine miete,
do gie an diu venster
si warten uf die straze:
vil der höh gemuoten
243. Da komen die gesunden,
si mohten grüezen hoeren
der wirt gen sfnen gesten
mit vröuden was verendet
244. Do enphie er wol die sine,
wan dem riehen künege
ze miete rtchiu cleit:
die heize ich dir nu tragen.'
riehen frouwen gerne sagen.
daz golt und ouch daz cleit:
vil manic schoeniu meit:
riten man do vant
in der Burgunden lant.
die wunden taten sam.
von friunden ane schäm.
vil froeltchen reit:
sin vil groezlichez leit.
die fremden tet er sam;
anders niht enzam,
238, 2. (frouwe, wizzet daz)
238, 4. di meistec hat verhouwen
240, 3. der waetUche recke, Slvrit der junge man.
241, 2. du solt habn dar umbe
3. und zehen marc von golde: die heiz ich dir tragn.'
242, 1. daz golt und ouch diu kleit.
DER NIBELUNGE NOT. E i9ro L.
33
wan danken güetlfche
daz si den sie' nach eren
). Günther bat im roaere
wer im an der reise
do het er vlorn niemen
verklagen man die muose>
3. Die gesunden brahten
und helme vil verscroten
daz Volk erbeizte nidere
ze liebem antfange
7. Do liiez man herbergen
der künic siner geste
er hiez der wunden hiieten
wol man sine tugende
S, Er sprach ze Liudegaste
ich han von iwren schulden
der wirt mir nu vergolten,
got lone minen friunden:
i9. 'Ir muget in gerne danken/
'also hoher gisel
umbe schoene huote
daz ir gensediclichen
>0, 'Ich wil iuch beide läzen/
daz mfne viende
des wil ich haben pürgen,
iht rumen äne hulde.'
^1. Man hrdhte si ze ruowe
den wunden man gebettet
man schancte den gesunden
dö hunde daz gesinde
)2. Ir zerhowen Schilde
vil hluotiger setle
die hiez man verbergen^
da kam her ml müede
den die im waren komen,
in stürme beten genomen.
von stnen friunden sagen,
ze tode wiere erslagen.
niwan sebzec man.
so sit vil helde sint getan.
zerbowen manegen rant
in Guntheres laut.
für des küneges sal:
man horte groezlichen schal.
die recken in die stat.
vil schone pflegen bat,
und scbaffen guot gemach.
an stnen vienden sach.
'nu stt mir willekomen.
schaden vil genomen:
ob ich gelücke han.
si habent liebe mir getan.'
sprach do Liudger:
gewan nie künic mer.
wir geben micliel guot,
an iwren vtenden tuot.'
sprach er, 'ledec gen.
hie bt mir besten,
daz si miniu lant
des bot do Liudger die hant.
und schuof in ir gemach*
vil güetltchen sach:
met und guoten wtn.
nimmer frcBlicher sin.
behalten man dö truoc,
der was da genuoc:
daz weinten niht diu wip,
maneges guoten ritters lip.
)2,4. di kom her müede
245, 4. sd sit nich beiden ist getan.
246, 4. man hdrte vroelichen scal.
248, 4. si h4nt [mir CDJh] liebe get4n.'
34
DER NIBELUNGE NOT. IL 2038 l.
253.
Der hünec pfiac ^ner geste vil güetlklien woL
der fremden und der hunden diu lant waren vol.
254.
er hat der sere wunden
dö was ir ühermiieten
Die erzenie hunden,
Silber äne wäge,
daz si die helde nerten
vil güetUclien phlegen,
vil harte ringe gelegen,
den höt man riehen solt,
dar zuo daz Hellte golt,
nach des strites not;
dar zuo der hünec den gesten gäbe großzUchen höt.
255.
256.
257.
258.
259.
Die wider heim ze hüse
die hat man noch helihen,
der hünic gie ze rate
si heten sinen willen
D6 sprach der herre Ger not
über sehs wochen
daz si homen widere
so ist maniger geheilet,
Do gerte ouch urloubes
do der künic Günther
er bat in minnecliclien
niwan durch sin swester,
Dar zuo was er ze riche,
er hetez wol verdienet:
sam waren sine mägen:
waz von sinen banden
Durch der schoenen v^illen
ob er si sehen möhte.
wol nach sinem willen
heten reise muot,
s6 man friunden tuot,
wier 16 nie sinen man:
nach grözen eren getan.
^man sol si riten Idn.
st in daz hunt getan
zeiner höhgezU:
der noch wunder Ut.*
Sifrit von Niderlant.
den willen sin ervant,
noch bi im bestan.
sone wserez niht getan.
daz er iht nseme solt.
der künic was im holt.
die heten daz gesehen,
in dem strite was geschehen,
gedaht er noch bestan,
sit wart ez getan:
wart im diu maget bekant.
in Sigemundes lant.
260.
sit reit er froeliche
Der wirt hiez ze allen ziten riterschefte pflegen:
daz tet vil willeclichen dö manic junger degen.
253, 1. vil groezliche wol.
255, 2. alsd man vriwenden tuot.
256, 4. der nu vil s^re wunder lit.^
257, 4. s6 waer ez nimmer getä.n.
258, 2. er het daz wol verdienet:
4. waz von sinen kreften
259, 2. ob er si gesehen mÖhte.
260, 2. daz tet [dd] willeclichen [vil] manec junger degn.
DER NIBELUNGE NOT. II. 2098 l, 35
die wtle hiez er sidelen vor Wormz an den sant
den die im Tionien solden in der Burgonden lant,
. In den seihen ziten^ dö si nu solden homen^
dö hei diu schwne Kriemliilt diu mcere wol vernomenj
er wolde höligezUe durch liehe friunde hdn.
dd wart vil michel fUzen von schcenen frouwen getan
I. Mit wcete und mit gehende daz si da solden tragen.
Uote diu vil rtche diu mcere hörte sagen
von den stolzen rechen die dd solden Teomen,
dd wart üz der valde vil richer hleider genomen.
I. Durch ir hinde liehe hiez si hereiten Meit,
dd mite wart gezieret vil frouwen unde meit
und vil der jungen rechen üz Burgonden lant,
si hiez ouch vil den fremden hrüeven herlich gewant.
III.
wie Stfrit KrtmhiU 6rste gesach.
I. Man sach si tegilichen [ntt] riten an den Hin,
die zer hobgezite gerne wolden sfn.
die durch des hüneges liebe komen in daz lant,
den bot man sumelichen ros unde gewant.
5. In was ir gesidele allen wol bereit,
den hohsten und den besten, als uns daz ist geseit^
zwein und drlzec fürsten, da zer hohgezit.
da zierten sich engegene alle vrowen wider strlt.
6. Ez was da vil uninüezec Giselher daz kint,
die geste mit den künden vil güetlichen sint
die enphieng er und Gernot und ouch ir beider man.
ja gruozten si die degne als ez nach eren was getan.
7. Vil goltroter setle si fuorten in daz lant,
zierliche schilde und erlich gewant
brahten si ze Rine zuo der hohgezit.
manegen ungesunden sach man froelichen sit.
260, 4. zno der Burgonden lant.
263,2. vil frowen unt manec meit CDB
)) 4, euch hiez si yil den yremden 264, 4. ross und h^rlich gewant.
265, 4. di scoenen frouwen wider stdt» 9
3 *
36
DER NIBELUNGE NOT. III. 2158 L.
268. Die in den betten lägen
die rouosen des vergezzen
die siechen ungesunden
si ?röuten sich der meere
269. Wie si lehen solden
wünne äne mäze,
heten al die liute,
des huop sich michel fröude
270. An einem pfinkstenmorgen
gecleidet wünnecllche
fünf tusent oder mere,
sich huop diu kurzewtle
271. Der wirt der het die sinne,
wie rehte herzenliche
stne swester trüte,
der man so grozer schoene
272. Do sprach zuo dem künige
Veit ir mit vollen eren
so sult ir läzen schouwen
die mit so grozen eren
273. Waz waere mannes wünne,
ez entseten schoene meide
läzet iwer swester
der rät was ze liebe
274. 'Des wil ich gerne volgen/
alle diez erfunden
ernbot ez froun Uoten
daz si mit ir meiden
275. Do wart üz den schrtnen
swaz man in der valde
die bouge mit den borten,
sich zierte riterliche
und heten wunden not,
wie herte was der- tot.
muosen si verklagen:
gen der hohgezite tagen,
da ze der Wirtschaft,
mit fröuden üherkraft^
swaz man ir da vant»
üher al daz Günthers lant,
sach man für gän
vil manegen küenen man,
da zer hohgezit.
an manegen enden wider strtt.
im was daz wol erkant,
der helt von Niderlant
die er noch nie gesach,
vor allen juncvrouwen jach.
der degen Ortwfn
ze der hochzfte sin,
diu wünneclichen kint
zen Burgonden sint.
des frönte sich sin lip,
und herlichiu wip?
für iwer geste gän.'
vil manegem helde getan.
sprach der künic do.
wärens harte fro.
und ir tohter wol getan,
hin ze hove solde gän.
gesuochet guot gewant.
der guoten wsete vant,
daz was in vil bereit.
manic wsetlichiu meit.
269, 1. Wie si lehn wolden
275, 4. sich eierte ilizecliche
271, 3. swier si niene gesach,
272, 4. hie cen Burgonden sint.
274, 2. dl wärens harte vrd.
275, 2. der edelen weete vant,
3. des was in vil bereit.
DER NIBELUNGE NOT. HL 3230 L.
37
•. Vil manic reche tumher
daz er an ze seltene
daz er da für n'ihi nceme
si sähen die vil gerne
^ Do hiez der künic rtche
die ir dienen solden^
ir und siner mage:
daz was daz hofgesinde
5. üoten die vil riehen
diu hete scboener frouwen
hundert oder mere:
ouch gie da nach ir tohter
). Von einer kemenäten
do wart vil michel dringen
die des gedinge beten,
daz si die maget edele
). Nu gie diu minnecliche
tuot üz trüeben wölken,
der si da truoc in herzen
er sach die minneclichen
1. Ja luhte ir von ir weete
ir rosenrotiu varwe
ob ieman wünschen solde,
daz er ze dirre werlde
2. Sam der liebte mane
der schin so luterlicbe
dem stuont sie nu geltche
des wart wol gehoebet
3. Die riehen kamersere
die hob gemuoten degne
sin drungen da si sahen
Sifride dem berren
des iages hete muot
den frouwen wcere guot,
eins riehen küneges lant.
die si heten hekant,
mit siner swester gan
hundert siner man,
die truogen swert enhant.
in der Burgonden lant.
sach man mit ir komen.
geselliclicb genomen
die truogen ricbiu cleit.
manic wsetüchiu meit.
sach man si alle gan:
von beiden dar getan,
ob künde daz geschehen,
solden vroelicben sehen,
also der morgenrot
da scbiet von maneger not
und lange hete getan:
nu vil herlicben stan.
vil manic edel stein:
vil minneclichen schein,
der künde niht gejehen
hete ibt scboeners gesehen,
vor den Sternen stat,
ab den wölken gät,
vor andern frouwen guot.
vil maneges beides muot.
sach man vor in gan.
wolden des niht lan,
die minneclichen meit.
wart beide liep unde leit.
^76, 4. di si nie heten bekant
277, 2. wol hundert siner man,
4. von der Burgonden lant.
278, 1. di sach man mit ir komn.
8j3. wol hundert oder m^re: 4. vil manec waetlichiu meit.
282, 3. vor maneger frouwen guot.
^) ^> des wart dk wol gehoebet . den zieren beiden der maot.
38
DER NffiELUNGE NOT. lU. 2294 L.
284. Er dähte in sinem inuote Vie künde daz ergan
daz ich dich minnen solde? daz ist ein tumber wan.
sol aber ich dich fremden, so waere ich samfter tot'
er wart von gedanken
dicke bleich unde rot,
daz Siglinde kint,
an ein pennint
so man im jach
so schoenen nie gesach.
285t Do stuont so minnecliche
sam er entworfen waere
7on guotes meisters listen,
daz man helt neheinen
286. Die mit der froawen giengen, die hiezen von den wegen
wichen allenthalben: daz leiste manic degen.
diu hoch tragenden herzen vröuten manegen lip.
man sach in hohen zühten manic wsetlichez wtp.
287. Do sprach von Burgonden
der herre Gernot
so güetlichen bot,
dem sult ir tuon alsam
des rates ich mich nimer gescham.
zuo miner swester kumen,
des habe wir immer frumen.
diu sol in grüezen pflegen;
den zierlichen degen.'
da man den helt vant.
Mer iu sinen dienest
Günther, lieber bruoder,
vor allen disen recken:
288. Ir heizet Sifriden
daz in diu maget grüeze:
diu nie gruozte recken,
da mit wir hän gewunnen
289. Do giengens wirtes magen
si sprächen zuo dem recken üzer Niderlant
Uu hat der künec erloubet, ir sult ze hove gän,
sin swester sol iuch grüezen: daz ist ze eren iu getan.'
290. Der herre in sinem muote was des vil gemeit.
do truoe er in dem herzen liep äne leit,
daz er sehen solde der schoenen Uoten kint.
mit mmnecUchen tugenden si gruozte Sifriden sint,
291. Dd 81 den hoch gemuoten
do erzunde sich sin varwe,
^8it willekomen, er Siftit,
vor ir stende sach,
diu schcene meit sprach
ein edel riter guot,'
dö wart im von dem gruoze wol gelußhet sin muot.
U
^84, 4. er wart von den gedanken vil dicke bleich unde rdt.
^85, 3. als6 man im jach B
286, 4. manec h^rlichez wip.
287, 4. des rits ich nimmer mich gescam.
288, 3. die nie gegmozte recken, 291, 4. vil wol gehoehet der maot.
DER NIBELUNGE NOT. III. 2358 L.
39
292. Er neig ir minnecltchen,
si twanc gen ein ander
genade er ir bot.
mit lieben ougen blicken
der seneden minne not.
ein ander sahen an
der herre und euch diu frouwe: daz wart vil tougen getan.
293. Wart da vriuntliche getriutet ir vil wiziu hant
Ton herzen lieber ininne, des ist mir niht bekant.
daz ez wurde lan:
heten anders missetan.
und gen des meijen tagen
294.
doch wil ich niht gelouben
zwei minne gerndiu herze
Bt der sumerzite
dorft er niht mere
so vil hoher vröude
do im diu gie an hende,
295. Do dahte manic recke
daz ich ir gienge nebene,
oder bt ze ligenne!
in sime herze tragen
so er da gewan,
die er ze trüte gerte han.
^hey waer mir sam geschehen,
als ich in han gesehen,
daz liez ich ane haz.'
ez gediente noch nie recke nach einer küniginne baz.
296. Yon swelher künege lande die geste komen dar.
die namen algeliche
ir wart erloubet küssen
im wart ze dirre werlde
297. Der künec von Tenemarke
^des vil hohen gruozes
des ich da wol enpfinde,
got laze in nimmer mere
298. Man hiez do allenthalben
der schoenen Kriemhilde.
wan ir zweier war.
den waetltchen man:
nie so liebe getan.
sprach do sa zestunt
Iit vil maneger wunt,
von Stfrides hant.
ze Tenemarke in daz laut'
wichen von den wegen
manegen küenen degen
292, 1. Er neig ir flizecliche:
wie rehte minnecliche
293, 1. Wart iht da friwentltche
294,
296,
297,
bl der hende si in vie.
er bi der frouwen gie!
4. daz wart vil tougenlich get^n.
getwiingen wiziu hant
2. daz ist mir niht bekant:
3. doch enkan ich niht gelouben
4. si het im holden willen kunt vil sciere getkn.
2. dprft er in sime hercen nimmer m^r getragn (niht m^re tragen D)
s6 vil der höhen vreude denn er da, gewan,
4. di er ce trute wolde hin.
296, 2. niwan ir zweier war.
4. im wart in dirre werlde
297, 1. der sprach sä, cestunt
2. Iit maneger ungesunt,
3. des ich vil wol enpfinde, 4. komen in Tenemarken lant.' D
40 DER NIBELUNGE NOT. ffl. 24io l.
sach man zühtecitche ze kirclie mit ir gan.
stt wart von ir gesclieiden der vil wsetltche man.
299. Do gie si ziio dem münster: ir volgete manic wtp.
do was ouch wol gezieret der küneginne Up,
daz do hoher wünsche maneger wart verlorn,
si was ze ougen weide manegem recken geborn.
300. Vil küme beite Stfrit daz man da gesanc.
er möhte sfnen sselden immer sagen danc,
daz im diu was so waege, die er im herzen truoc:
ouch was er der schoenen holt von schulden genuoc.
301. Do si üz dem münstre nach messe kom gestan,
man bat den degen küenen wider zuo ir gan.
erst begund im danken diu minnecliche meit,
daz er vor den recken so wtcltchen streit.
302. *Nu Ion iu got, er Sifrit,' sprach daz edel kint,
^daz ir daz habet verdienet daz iu die reken sint
so holt in guoten triuwen so ich si hoere jehen.'
do begunde er minnecltche an froun Kriemhilde sehen.
303. 'Ich sol in immer dienen,' sprach Stfrit der degen,
^und en wil mtn houbet nimmer e gelegen,
ich enwerbe nach ir willen, sol ich min leben han.
daz muoz iu ze dienste, min frou Kriemhilt, sin getan.'
304. Inre tagen zwelven, der tage als islich,
sach man bi dem degne die maget lobilich,
so si ze hove solde vor ir friunden gan.
der dienst wart dem recken durch groze liebe getan.
305. Fröude unde wünne und michelen schal
sach man tegeltche vor Guntheres sal.
298, 3. sah man gezogenliche
299, 2. d6 was ouch sd gecieret
300, 1. Vil ki\ine erbeite Sivrit 3. di er in hercen truoc:
301, 1. Dd si kom vkz dem münster, sam er 6 het getan,
3. alrest begund im danken
4. daz er vor manigem recken D s6 rehte h^rliclien streit.
302, 1. sprach daz [vil BD] scoene kint,
302, 3. s6 holt mit rehten triwen als ich si hoere jehn.
303, 1. alsd sprach der degn,
303, 4. daz ist nkch iwern hulden, min fron Krimhilt, getän.^
305, 1. vil groezlichen scal
DER NIBELUNGE NOT. III. 2466 L.
41
dar iize und oucli dar inne,
Ortwfn und Hagne
. Swes ieman pflegen solde,
mit ToUeclfclier maze,
.des wurden fon den gesten
da von so was gezieret
^ Die da wunde lagen,
si wolden kurzewHe
schirmen mit den scbilden
des hülfen in genuoge:
3. In der hochzite
mit der besten spise.
aller slahte schände
man sach in friuntiiche
9. Er sprach *ir guoten recken,
so nemet mine gäbe:
daz ichz immer diene.
daz wil ich mit iu teilen:
3. Die von Tenemarken
'e wir wider rtten
wir gern stseter suone.
wir han von iwren degnen
1. Liudgast geheilet
der voit von den Sahsen
eteliche toten
do gie der künic Günther
2. Er sprach zuo dem recken
unser geste wellent
und gerent stseter suone
nu rata, degen Sffrit,
vil manegen küenen man.
grozer wunder vil began.
des wären si bereit
die beide vil gemeit.
die recken wol bekant.
allez Guntheres laut.
die sah man [da] für gan:
mit dem gesinde hän,
und schiezen manegen schaft.
si beten michel kraft.
der wirt hiez ir phlegen
er bete sich bewegen
die ie künec gewan.
zuo sinen gesten gan.
e ir scheidet hin,
also stet min sin,
versmsebet nibt min guot:
des han ich vesten muot.'
sprächen sä zebant
beim in unser lant,
des ist uns reken not:
manegen lieben friunt tot.'
siner wunden was:
nach strite wol genas.
si liezen da ze lant.
da er Sifriden vant.
*nu rate wie ich tuo.
morgen rtten fruo,
an mich und [an] mtne man:
waz des guot st getan.
305, 3. von manegem küenea man.
4. [vil BD Jh] gr 6 zer wander began.
307, 1. die sah man für gän:
4. si beten groezliche kraft.
. 308, 4. zuo den sinen gesten gän.
309, 1. e daz ir sceidet hin,
4. des bän icli willigen muot.'
311, 3. si liezen dar enlant.
^♦2. die unsern geste wellent D riten morgen vruo, D
4. waz dich des dunke guot getan. BD
A2
DER NIBELUNGE NOT. ffl. 2526 l.
313. Waz mir die lierren bieten,
swaz fünf hundert moere
daz gebent si mir gerne,
do sprach SJfrit
314. Ir sult si ledeclichen
und daz die reken edele
vtentlJchez rtten
des lat iu geben Sicherheit
315. 'Des rates wil ich volgen;
stnen vtenden
ir goldes gerte niemen,
da heim ir lieben friunden
316. Manegen schilt vollen
er teilte es ane wäge
bi fünf hundert marken,
Gernot der tu küene
317. Urlop si do namen,
do sach man die geste
und ouch da frou Uote
ezn wurden nie degne
318. Herberge wurden laere,
doch bestuont da heime
der künic mit den sinen,
die sach man tegltche
319. Urloup nemen wolde
er wände niht erwerben
der künic sagen horte
GJselher der junge
daz wil ich dir sagen.
goldes mügen tragen,
wil ich si ledic län.'
^daz wser übele getan.
hinnen läzen varn:
fürbaz bewarn
her in iwer lant,
beider herren hant.'
da mit si rlten dan.'
wart daz kunt getan,
daz si da hüten e.
was nach den hermüeden we.
man dar Schatzes truoc:
stnen friunden gnuoc,
und eteslichen baz.
riet Gunthere daz,
also si wolden dan.
für Kriemhilde gän,
diu küniginne saz.
mere geurloubet baz.
do si dannen riten.
mit herlichen siten
und manic edel man.
zuo Kriemhilde gän.
ouch Sifrit ein helt guot:
des er hete muot.
daz er wolde dan:
von der reise in gewan.
313, 4. dd sprach der starke (harre C, degen JA) Slvrit *daz waere vil iibele g
314, 2. fürbaz me bewaren JA
4. hie der beider herren hant.
315, 1. da mit si giengen dan.
316, 2. den vriwenden sin genuoc,
4. der riet Gunthere daz.
Urloup si alle nä,men, 318, 1. dö si von dannen riten.
noch bestuont da heime
der künec mit sinen mägen, 4. zuo frouwen Krtmhilde gän.
Urloup dö (ouch C) nemen wolde Slvrit der helt guot:
er trCiwete niht erwerben * des er da hete muot.
4. in von der reise gar gewan.
315,2. den stnen vlanden
317,1.
318, 2.
3.
319,1.
DER NIBELUNGE NOT. III. 2582 l. 43
. *War woldet ir nu riten, edel Sifrit? %
belfbet bt den recken, tuot des ich iuch bit,
bf Günther dem künige und bt sinen man.
hie sint i^il schoene frouwen, die man iuch sol sehen lan.'
. Do sprach der starke Stfrit ho lat diu ros stän.
ich wolde stn geriten: des wil ich abe gan.
und traget hin die schilde. ich wolde stn ze lant:
des hat mich Giselher mit eren wol erwant.'
U Sus beleip der küene durch friunde liebe da.
ja W8er er in den landen ninder anderswa
gewesen alse sanfte. da von daz geschach,
daz er nu tegeliche die schoenen Kriemhilde sach.
J. Durch ir unmäzen scIkbüg der herre da heleip,
mit mcmeger hurzwile man nu di zit vertreip;
wan daz in twang ii* minne: diu gap im diche ndt'^
dar umhe sU der hüene lac vil jcemerliclien tot,
wie Günther g^n Islande nach Prünhilt fuor.
4. iXemwiu masre sich huohen über Rin.
man seite daz dd wcere manic magedin,
der dähte im eine werhen des hünic Günthers muot,
daz dühte sine rechen und die herren alle guot,
IV.
5. JCiz was ein küniginne gesezzen über se:
. . . . ir geliche Mas deheiniu me.
si was unmazen schoene, vil michel was ir kraft,
si schoz mit snellen degnen umbe minne den schaft,
t6. Den stein warf si verre, dar nach si witen spranc.
swer ir minne gerte, der muose ane wanc
320, 1. vil edel Sivrit?
'0,4. hie ist vil scoener frouwen; di sol man inch sehen län.'
321, 1. *diu ros [diu BC] lazet stan.
'1,2. ich wolde hinnen riten:
3. und tragt ouch hin di schilde. ich wolt in min lant:
des h^t mich h^r Giselher mit grözen triwen erwant.'
324, 2. manec scdene magedin.
^^j3. der d4ht im eine erwerben Günther der künec guot:
Ak von begunde dem recken vil sere hohen der muot.
^5, 2. ir geliche enheine man wesse ninder me.
diu was unmslzen scoene,
44
DER NIBELUNGE NOT. IV. 26« L.
/■
driii spil an gewinnen
gebrast im an eime^
327. />e« 7iete di« juncfrouwe
daz vemam &I dem Htne
der wände sine sinne
dar umbe "Heide vll muoseiiX
der vrowen wol geborn:
er het daz houbet verlorn.
unmäzen ml getan,
ein riter wol verstdn:
an daz schoßne wip;
Sit Verliesen den lip.
328. Do sprach der voit von Rtne Uch wil an den se.
hin zuo Prünhilde,
ich vril umb ir minne
den wil ich Verliesen,
329. [^Daz tüil ich widerraten,^
'jd hat diu küniginne
swer ir minne wirhet,
des mtiget ir der reise
330. *Sd wil ich in daz raten,*
Hr hitet Sifride
die vil starken reise:
swie ez mir erge.
wagen den Ifp:
sine werde mtn wtp.'
sprach dö Sifrit,
sd vrelsUchen sit,
daz ez in höhe stät,
haben guoten rät,*]
sprach dö Hagene,
mit iu ze tragene
daz ist nu min rät;
wie ez umb die frouwen stät,*
Sit ime daz ist kündec^
331. Er sprach Vil du mir helfen, edel SJfrit,
die minnecltchen werben? tuo des ich dich bit.
und wirt mir ze trute daz minnecltche wip,
ich wil durch dinen willen wagen ere unde Itp.'
326, 4. gebrast im an dem einen, er hete daz houbet sin verloren.
327, 2. daz gehörte bi dem Rine ein riter wolget^n:
4. dar umbe muosen helede sit Verliesen [vil D] den lip.
328, 1. *ich wil nider an den s^,
328, 3. ich wil durch ir minne wjlgen minen lip:
329, 2. so vreisiiche sit,
swer umb ir minne wirbet, 4. [wol D] habn waerlichen räV
Dö sprach der künic Günther *nie geborn wart ein wip
sd starc unt ouch so küene, ine wolde [wol C] ir lip
in strite betwingen mit min selbes hant.^
*[nu d] swiget,' sprach d6 Sifrit: 'iu ist diu frouwe niht bekant.
Unt waern iwer viere, dine künden niht genesn
von ir vil starken eilen. ir 14t den willen wesn.
daz rät ich iu mit triwen. weit ir niht ligen tot,
sone lät iuch nach ir minne niht ze sere wesn n6t.' Cd]
[13. *Nu si swie starc si welle, ine Ikze der reise niht,
swaz halt mir geschiht.
muoz ez gewiget sin.
daz si mir volget an den Rin?' d]
329, 3.
[5.
9.
• 330, 3.
4.
331, 2.
hin zuo Priinhilde,
durch ir unmilzen schoene
waz ob mir got gefiieget
di vil starken swaere:
sit im daz ist s6 kiindec,
wi ez um Priinhilde stät.'
werbn die minneclichen, BDJh tuostu des ich dich bit,
DER NIBELUNGE NOT. IV. 2710 l.
45
. Des antwurte Sffrit
•gist du mir dtn swester,
die schoenen Kriemhilde^
so gere ich niht lones
Sigmundes suon
so wil ich ez tuon,
ein küniginne her:
nach minen arbeiten mer.'
. *Daz lobe ich/ sprach Günther, ^SJfrit, an dtne hant.
unde kumet diu schoene Frünbilt in daz lant,
so wil ich dir ze wtbe
so mäht du mit ir
l. Des swuoren si do eide,
des wart ir arbeite
e daz si di frouwen
des muosen die küenen
>. Slfrit muose füeren
die der helt küene
ab eime getwerge,
sich garten zuo der verte
). [Also der starhe Sifrit
80 het er dar inne
zwelf manne sterhe
er warp mit grözen Usten
l Ouch was diu tarnhüt
daz dar inne worhte
swaz er selbe woMe,
da mit gewanner Prünhilt;
B. ^Nu sage mir, degen Sifrit y
daz wir mit vollen eren
suln wir rehen füeren
drizec tüsent degene
mtne swester geben:
immer vroeltclien leben.'
die reken vil her.
i^erre dester mer,
brahten an den Rin.
sit in grozen noeten sfn.
die kappen mit im dan,
mit sorge gewan
daz hiez Albrich.
reken küene unde rieh.
die tarnhappe truoc,
hrefte genuoc,
zuo sin selbes lip,
daz herltche wip,
also getan
ein iesUcher man
daz in nieman sach»
da von im leide geschach,]
e min vart erge,
homen an den se,
in Prünhilde lantl
die woeren schiere besant,'
',4. sd ger ich deheines Idnes
^ 2. und kamt diu scoene Priinhilt
4. sd mahtu mit der scoenen
^)4. des muosen di yil küenen
335, 2.
>»4. sich bereiten zuo der verte
336, 4.
^ !• Ouch was diu selbe tarnhüt 3.
4. süss gewan er Prünhilde,
^i 3. sulen wir iht recken füeren 4.
5. 'Swie vil wir Volkes füeren,'
*ez plligt diu küneginne
her in ditze lant,
immer vroeliche lehn.'
sit in grözen sorgen sin.
mit sorgen gewan
die recken küen unde rtch.
daz vil h^rliche wip.
daz in doch niemen sach.
di werdent sciere besant.'
sprach aber Sivrit,
s6 vr eislicher sit,
46
DER NIBELUNGE NOT. IV. 2798 L.
339. ^Der gesellen hin ich einer, der ander soltu ißüesen,
der drite daz st Hagne: wir sulen wol genesen:
der vlerde daz- si Dancwart, der vil Miene man.
iüsent man mit sirite
340. ^Diu mcere wesse ich gerne,'
'e wir hinnen füeren
waz wir hleider solden
diu uns da wol zahmen.
341. ^ Kielt daz aller heste
treit man zallen ziten
geturren nimmer uns hestän»^
sprach der hünic dö,
(des wcer ich harte frd),
vor Priinlülde tragen,
Sifrit, daz solt du mir sagen.*
daz ie man hevant.
in Prünhilde lant.
des sulen wir richiu Meider vor der frouwen tragen,
daz wirs iht haben schände, s6 man diu mwre hcsre sagen J
342. [Do enhot er siner swester daz er se wolde sehen,
und der degen Sifrit»
dd hete sich diu schcene
daz die herren homen^
343. Nu was ouch ir gesinde
die fiirsten hörnen beide,
e daz was geschehen,
ze lohe wol gehleit,
daz was ir moBzltchen leit.
geziert als im gezam.
dö si daz vernam,
dö stuont si von dem sedele, mit ziihten si dö gie
dd si den gast vil edelen und ouch ir bruoder enphie,
344. 'Si willeliomen min bruoder und der geselle sin.
diu mcere ich weste gerne,* sprach daz meidin,
338, 7. di müesen doch ersterben
ich sol iuch baz bewisen,
9. Wir suln in recken wise
die wii ich dir nennen,
selbe vierde degene
so erwerben Avir di frouwen,
339, 4, uns endurfen ander tusint
340, 2. ^ daz wir hinnen füeren 4.
341, 1. *W4t die aller besten
die treit man zallen ziten
5. Dd sprach der degen guoter
zuo miner lieben muoter,
daz uns ir scoenen meide
di wir tragen mit eren
9. Dö sprach von Tronege Hag
*wes weit ir iwer muoter
lät iwer swester hoeren
s6 wirdet iu ir dienest
342, 3.
342, 4, daz komen der vil küenen
344y 1. *Willekomen si min bruoder
von ir übermuot.
degen küene unde gnot.
varn zetal den Rin.
di daz sulen sin.
varn wir an den s^:
swi ez uns dar nä,ch erg^.
mit strite nimmer bestän.'
daz soltu Gunthere sagen.'
die le man bevant,
*s6 wil ich selbe gan
ob ich erwerben kan
helfen priieven kleit,
für di herlichen meit.'
ne mit herlichen siten
sölher dienste biten?
wes ir habet muot:
zuo dirre hov^reise guot.^
ze wünsche wol gekielt.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 2858 L.
47
^aoaz ir hirren woldet, sU i/r ze hove gdt.
lät ir mich hcßren wie ez iu edelen reken stät,^
15. D6 sprach der Mmc Günther ''frouwe, ich wilz iu sagen,
wir müezen michel sorge ht höhme miiote tragen.
wir wellen hübschen riten
wir solden zuo der reise
46. 'Nu sitzet, lieber hruoder/
Hat mich rehte hoßren
der ir gert ze mmne
die üz derweilen
il* Si gie mit de» beiden
mf matraze riclie,
geworht mit guoten bilden,
si mohten bi den frouwen
i8. FriuntUche bliche
des mohte von in beiden
verre in fremdiu lant:
haben zierlich gewant,^
sprach daz hüneges hint.
wer die frouwen sint,
in ander Mnege lant,'
nam si beide bi der hant,
da si e da saz^
ich wil wizzen daz,
mit golde wol erhaben,
guote TivrzwUe haben,
und güetUchen sehen,
harte vil geschehen,
si was im s6 der lip.
er truoc si in dem herzen,
Sit wart diu schoene Kriemhilt des hüenen Sifrides wip.
19. D6 sprach diu juncfrouwe ^nu merlcet waz ich sage,
ich hän seihe siden: nu schaffet daz man trage
i4, 4. daz Ikzei ir mich beeren, BD
16, 2. 'und (nu D) Ikt mich rehte hoeren BDJh
3. der ir dk gert ze minne
4. di üz erweiten beide nam diu frouwe bi der hant.
47,1. D6 gie si mit in beiden
2. üf matraz diu riehen, ich wil wol wizen daz,
348, 1. unt güetlichez sehn,
^48, 2. des mohte da, [von D] in beiden
4. des starken Sivrides wip.
5. Dd sprach der künec riebe 'vil liebiu swester min,
kne dlne helfe
wir wellen kurzwilen
da bedorften wir ce habene
9. Dd sprach diu juncfrouwe
swaz der minen helfe
kund ez niht gesin.
in Prünhilde lant:
vor frouwen herlich gewant/
'vil lieber bruoder min,
dar an kan gesin.
des bring ich iuch wol innen daz ich iu bin bereit.
versagt iu ander iemen,
*3. Ir sult mich, riter edele,
ir sult mir gebieten
swaz ia von mir gevalle, B
und tuon ez willecliche,'
*^« *Wir wellen, liebiu swester,
daz sol helfen prüeven
des volziehen iwer magede,
urande wir der verte
daz wsere Krimhilde leit.
niht sorgende biten,
mit herlichen siten.
des bin ich iu bereit
sprach diu wünneclichiu meit.
tragn giiot gewant.
iwer edeliu hant:
daz ez uns rehte stät;
hdn deh einer slahte r^t.^
48
DER NIBELUNGE NOT. IV. ^930 L.
gesteifte uns üf den schiMen: s6 wurhen wir diu hleit.*
des willen was dö Giiniher und ouch Sifrit h&reit.
350. ^Wer sint die gesellen,''
^die mit tu gecleidet
er sprach Hch selbe vierde.
Dancwart und Hagne,
351. Frouwej merket rehte
daz ich selbe vierde
ie drier hande hleider
daz wir äne schände
352. Mit guotem urloube
dö hiez ir juncfrouwen
üz ir liemendien
die zuo solhem werke
353. Die ^^räbischen siden
unde von Zazamanc
dar in si leiten steine,
selbe sneit si Krienihilt,
354. Von fremder visclie hinten
die ze sehene wären
die dacten si mit siden,
nuo /teeret wunder
355. Von Marroch dem lande
die aller besten siden
delheines küneges künne,
sprach diu künigin,
ze hove sulen sin?*
zwene mine man,
ze hove sülen mit mir gdn.
waz ich iu sage^
ze vier tagen trage
und also guot gewant
rümen Prünhilde lant.'
die herren schieden da^.
drizec meide gdn
diu scIuBne hünigin,
heten greßzUchen sin»
wiz also der sne^
der.grüenen s6 der kle^
des wurden guotiu kleit,
diu herliche meit.
bezoc wol getan, .
den Hüten fremde dan^
sd si si solden tragen,
von der liehten wwte sagen,
und ouch von Libidn
die ie mer gewan
der heten si genuoc.
wol Ue daz schinen Kriewihilt daz si in holden willen truoc.
356. SU si der höhen verte heten nu gegert,
hermine vederen diihten si vil wert;
dar obe p feile lägen j swarz alsam ein kol;
daz noch snellen helden zwme in höchziten wol.
350, 4. suln [mit mir D] ce hove [mit mir B] (
351, 1. Ir Salt yil rehte merken waz ich iu, frouwe, sage,
352, 3. Krimhilt diu kiinegin,
353, 2» unt Yon Zazamanc der guoten, grüen alsd (sam D, alsam B) der kl^
353, 4. diu yil herliche meit.
354, 2. ze sehene vremden liuten, swaz man der gewan,
4. nu hoeret michel wunder
355, 1. Von Marroch i^z dem lande
356^ 3. pfelle dar obe Ugen, 4. stüende in hdhgeciten wol.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 2990 l.
49
^ Uz Arabischem golde
der frouwen unmuoze
' inre sihen wochen
dd was auch gewcefen
l D6 si hereii wären,
gemachet fiizehlichen
daz si tragen solde
den edelen juncfrouwen
l [Nach den hergesellen
oh si wolden schouwen
ob ez den helden wcere
ez was ze rehter mäze:
). Vil michel danTsen
dd gerten urlouhes
in rUerlichen zühten
des wurden liehtiu ougen
i. [Si sprach ^vil lieber briwder,
und würbet ander frouwen:
und da iu niht enstüende
ir muget hie nähen vinden
2. Ich wcme in sagt daz herze
si weinten al gelichcj
ir golt in vor den brüsten
die vielen in genöte
5. Sie sprach ^er Sifrit^
üf triuwe und df genäde
vil gesteines schein,
was niht ze hleln:
bereiten si diu Meit.
den guoten recken bereit]
dd was in üf den Rin
ein starkez schifUn,
nider an den sL
was von arebeiten wi.
wart böte sä gesant,
niwez ir gewant,
ze kurz oder ze lanc.
des Seiten si den frouwen danc]
wart da niht verdeit.
die reken vil gemeit,
die herren täten daz:
von weinen trüebe unde naz,
ir mdhtet noch bestän,
daz hiez ich wol getan;
en wäge sd der Itp.
ein als hoch geborn wtpj'
daz in da von geschach,
swaz ieman gesprach,
wart von trälhen sal:
von den ougen zetal,
lät iu bevolhen sin
den lieben bruoder mtn,
357, 2.
4. d6 was oach ir gewaefen BC
5. Dd sagte man den recken,
dia si dk fderen solden,
alsd si dk gerten.
done wolden si niht langer
359,1.
4. ez was in rehter mize:
5. Für alle di si k6men,
daz si cer werlde hseten
des möhten si se gerne
von bezer recken waete
1. Vil groezliche danken B
3. di in s6 s^re enwige
1. Ich w«n in sagt ir herce
diu newas niht klein:
in waeren nu bereit,
ir zierlichen kleit,
daz was nu getin:
bi dem Rine best4n.
wart ein böte gesant, BDJh
di muosen in des jehn
bezers niht gesehn:
dk ze hove tragn:
künde niemen niht gesagn.
stiiende niht der lip.
50
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3058 L.
daz im iht werre
daz lohte der vil hüene
364. Dö sprach der degen riche
s6 siilt ir aller sorge,
ich bringe in in gesunden
daz wizet sicherlichen.'
365. Ir goltvarwen schilde
in Prünhilde lant.*
in Kriemhilde hant,
^oh mir min Itp hestät,
frouMoe, haben rM,
wider an den Rin:
dö neig [im] daz sclwme megdtnJ]
man truoc in üf den sant
allez ir gewant:
si wolden rften dan.
unde brahte in zuo zin
ros hiez man in ziehen:
da wart von schoenen frouwen michel weinen getan.
366. Do stuonden in diu venster diu minnecliclien kint.
ir schif mit dem segele ruorte ein hoher wint.
die stolzen hergesellen sazen an den Rfn.
do sprach der künic Günther Ver sol schifmeister stn?'
367. ^Daz wil ich,' sprach Sifrit, Hch han iuch üf der fluot
hinnen wol gefüeren:
die rehten wazzerstrdze
si schieden froßUche
368. Sifrit do balde
von Stade er schieben
Günther der küene
do huoben sich von lande
369. Si fuorten riche sptse,
daz wizet, helde guot*
sint mir wol hehant.^
üz Burgonden lant.
ein schalten gewan,
vaste^began^
ein ruoder selbe nam.
die snellen riter lobesana.
dar zuo guoten win.
den besten den man künde vinden umben Rin.
ir ros stuonden ebene>
ir schif gienc ouch ebene:
370. Ir Starleen segelseil
si fuoren zweinzec mile,
mit eime guoten winde
ir starhez arbeiten
si heten guot gemach.
lüzel leides in geschach.
wurden in gestraht:
end ez wurde nahtj
nider gein dem si,
tet Sit seltenen frouwen we.
363, 4. in vroun Krimhilde hant.
364, 3. her wider an den Rin:
365, 3. ir (dia JA) ross hiez man in ciehen :
366, 1. Dd stuonden in den venstern 3. di säzen uf den Rin.
4. 'wer sol nu sciifmeister sin?*
367, 4. 11 z der Burgonden lant.
368, 2. von Stade begunde schieben der kreftige man.
369, 3. ir ross diu stuonden sc6ne,
4. ir sciff daz gie vil ebene: 370, 2. 4 daz ez wurde naht,
4. tet sit den h6hgemuoten w^.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 31 18 L.
51
An dem zwelfteo morgen,
lieten si die winde
A
gegen Isensteine
daz was niemen mere
[Od der hünic (hinther
so wir hoeren sagen,
verre dan getragen
in Prünhilde lant:
wan Sifride bekant.
80 vU der hürge «acfc,
und ouch die witen marhe^ wie halde er dö sprach!
* saget mir, fritmty her Stfrity ist iu daz hehant?
wes sint die hürge
Des antwurte Sifrit
ez ist Prünhilde,
und Isenstein diu veste,
da muget vr hiute
Ich wil tu helden raten,
ir jehet geliche:
swenne wir noch hiute
sd müezen wir mit sorgen
So wvr die minnecUchen
s6 sult ir helde mmre
Günther si min herre
des er hat gedingen,
Des wären si bereite,
durch ir ühermüete
si jähen swes er wolde;
dd der hünic (hmther
und daz herliche lant*P
^ez ist mi/r wol hehant,
hürge unde lant
als ir mich hcsret jehen,
schoBner frouwen vil gesehen,
ir habet einen mteot,
ja dunhet ez mich guot,
für Prünhilde gän,
vor der hüniginne stän.
bt ir gesinde sehen,
wan einer rede jehen,
unde ich sin man.
daz Wirt allez getan*
des er si lohen hiez:
deheiner ez niht liez,
da von in wol geschach,
Prünhilde sach.
7.
wie Günther Prünhilde gewan.
In der selben zite dö was ir schif gegän
der hure also nähen: dö sach der hünic stän
oben in den venstren manic schwne meit,
daz er si niht erhande, daz was im wairUche leit.
1)^. daz was ir deheihem,
% 3. *sagt mir, friwent Sivrit,
4. wes sint dise bürge 373, 2.
^3, 4. clä muget ir noch hiute 375, 3.
1^3)4. des er dk h^t gedingen, 376, 1.
4.
'^^ 5. 7ane lob ichz niht s6 yerre
sd durch dine swester,
diu ist mir sam min s^le
ich wil daz gerne dienen
77, 4. daz er ir niht erkande,
niwan Sivride, bekant.
liut unde lant
unde ich si sin man.
swaz (daz JA) er si loben hiez:
di scoenen Prünhilde sach.
durch die liebe din,
daz scoene magedin.
und sd min selbes lip:
daz si werde min wip.'
daz was Gunthere leit.
4 *
52
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3190 L.
378. Er fragte Sifriden,
Hst iu iht das hünde
die dort nider sclwuwent
swie ir herre gelmze,
379. D6 sprach der hirre Sifrit
tinder den juncfrouwen,
weihe ir nemen woldet,
den gesellen Stn^
umh disiu magedin,
gen uns üf die fluot'^
si sint vil hdlw gemuot.'
'nu sult ir tougen spehen
und sult mir danne jehen
hetet irs gewalt,'
^daz tuon ich,* sprach Günther, ein riter küene unde halt.
380« ^loh sihe ir eine
in snewizer woste:
die wellent miniu ougen
oh ich gewalt des hete,
381. ^Dir hat erweit vil rehte
ez ist diu edel Prünhilt,
nach der dtn herze ringet,
alle ir geboerde
382. Dd hiez diu hüniginne
ir herliche meide:
den fremden an ze sehenne,
waz dö die frouwen taten,
383. Gen den unhinden
des ie site heten
an diu engen venster
da si die helde sähen:
in jenem venster stän,
diu ist so wol getan,
durch ir schoßnen Up:
si müese werden min wip.'
diner ougen schtn:
daz schoßne magedin^
din sin und ouch din muot.'
dühte Cfuntliere guot,
üz den venstern gän
sin solden dd niht stän
des wären si bereit.
daz ist uns sider geseit.
strichen si ir lip,
wwtUchiu wip.
hömen si gegän,
daz was durh schouwen getan.
378^ 2. ist in daz iht künde
3. di dort her nider scouwent
4. swi ir h^rre heize,
380, 1. *Sd sihe ich ir eine 381, 4.
382, 4.
383, 2.
4.
383, 5. Ir w4ren niwan viere
Sifrit der küene
daz sähen durcli diu venster
des dAhte sich getiuret
9. Er habt im dk bi zoume
guot unde schoene>
unz der künic Günther
alsd diente im Sifrit;
13. Dd z6ch er ouch daz sine
er het solhen dienest
daz er bi stegereife
daz sähen durch diu yenster
din dhhte Guntheren guot.
daz ist uns sider ouch (wol JA) geseit.
diu wsetlichen wip.
daz wart durch schowen getan.
di kdmen in daz lant.
ein ros zdch uf den sant.
diu waetlichen wip:
des künec Guntheres lip.
daz zierliche marc,
[vil BCJh] michel unde [vil B] starc,
in den satel gesaz.
des er doch sit vil gar vergaz.
von dem schiffe dan.
vil selten 6 getan,
gestüende [ie CD] helde mör.
di yrowen schoen unde h^r.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3262 L.
53
i. Rehte in einer m/lze
von snehlanker varwe
wären vil geliche,
die lühten von den banden
. Ir saiel wol gesteinet,
si riten Jiirliclhe
dar an hiengen schellen
si hörnen zuo dem lande
• Mit im hom dö Dancwart
wir hcßren sagen mcere,
von rabenswa/rzer varwe
ir Schilde wären niuwe,
. Von Indtä dem lande
die Ms man an ir wcete
si liezen äne huote
sus riten zuo der bürge
•• Selis und abzec turne
dri palas wite und einen
von edelem inarmelsteine
dar inne selbe Prünliilt
I. Diu burc was entslozzen,
do liefen in enkegene
und enpbiengen die geste
ir ros hiez man bebaldeu
). [Dö sprach ein hameroere
und die liehten hrünne.*
sprach von Tronje Uagne:
dö hegunde Sifrit
I. 7n dirre hure phliget man,
daz neheine geste
den helden vil gemeit
ir ros und ouch ir cleit
ir sclhilde wol getan:
den wcetUchen man;
ir fürhüege smal:
für Prünhilde sah
von Uehtem golde röt,
als ez ir eilen in gehöt.]
und ouch Hagene,
wie die degene
truogen riclnu kleit.
michelj guot, unde breit.
sach man si steine tragen:
vil hirlichen wagen.
daz schiffel H der fluot:
die helde hüene unde guot,
si saben drinne stan,
sal wol getan
grüene alsam ein gras,
mit ir ingesinde was.
vil wite üf getan.
die Prünbilde man
in ir frouwen laut.
und ir scbilde von der bant.
^gebet uns diu swert
^des git ir ungewert,''
^wir wellens selbe tragen,'
den hovesite sagen.
daz wil ich iu sagen ^
sulen wäfen tragen.
384, 4.
I 5. Mit spern niwesÜffen,
diu i^f di sporn giengen
diu fuorten di vil küenen
daz sach alliz Pr'unhilt,
) 4. ir Schilde wären schoene, 387, 3.
} 3. unt enpfiengen dise geste 390, 1.
) 2. unt ouch di liehten briinne.'
4. dö begonde im (in CJh) Sivrit
) 1. 'Man plliget in dirre bürge, 2.
den vil wsetlichen man:
mit swerten wolgetän,
den waetlichen man:
scharpf unt [dar zuo CD] breit.
diu vil .herliche meit.
ir schiffel bi der fluot:
'ir sult uns geben diu swert
Ak von diu rehten maere sagen,
hie Wolfen sulen tragen.
54
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3330 L.
Idt sl tragen hinnen:
des volgte ungerne
392. Man hiez den gesten schenken
manegen snellen recleen
in fürstlicher wcete
doch wart michel schouwen
393. ^Ir sult mich Idzen hsren,^
Scer die unhinden
die dort sihe
xmd durch wes liehe
394. Do sprach ein ir gesinde
daz ich ir deheinen
wan Sifride geUche
den sult vr wol enpfähen:
395. D6 sprach diu hüniginne
und ist der starhe Stfrit
durch willen miner minne,
ich fürhte in niht sd sere,
396. [Prünhill diu schwne
dö gie mit ir dannen
daz ist wol getän,^
Hagne Guntheres manJ]
und schaffen guot gemach,
man ze hove sach
allenthalben gän:
an die küenen getan,
sprach diu hüniginy
reken mügen sin,
s6 herlichen stän^
die helde her gevarn hän.^
'frouwe, ich mac wol jehen
mere habe gesehen:
einer drunder stdt.
daz ist, frouwe, min rät,*
"nu^ hrinc mir min gewant,
komen in min lant
ez gät im an den Up.
daz ich werde sin wip.^
wart schiere wol gekleit,
manegiu schceniu meit,
391, 3. nu lä.t si tragen hinnen:
392, 1. unt schaffen [iv CDJh] gemach.
392, 2. vil manigen snellen recken
5. D6 wart vrowen Pr'ünhilde
daz unkunde recken
in h^rlicher waete
da, von begonde vrigen
393, 3. di in miner bürge
394, 3. wan geliche Sifride
5. Der ander der gesellen
op er gewalt des hdte,
ob witen fürsten landen,
man siht in bi den andern
9. Der dritte der gesellen
unt doch mit schoenem Übe,
von swinden sinen blicken,
er ist in sinen sinnen
13. Der jungeste dar under
niagtlicher ziihte
mit gnotem gelaeze
wir mÖhtenz alle fiirhten.
gesaget mit meeren
da komen waeren
gevlozen nf der liuot.
diu maget shoene unde guot.
4. daz ist mir triwen min rit.
der ist sd lobelich:
wol waer er künic rieh
und mäht er diu h^n (geh^n BJh),
sd rehte h^rliche stin.
der ist sd gremlich,
kiineginne rieh,
der er sd vil getuot.
ich wsene grimme gemuot.
der ist sd lobelich:
sihe ich den degen dch
sd minnecliche stin.
hete im hi iemen iht get^n.
17. Swie blide er pflege der ziihte und swi shoene si sin lip,
er mÖhte wol erweinen vil waetlichiu wip,
swenner begonde zürnen. sin lip ist sd gestalt,
er ist in allen tagenden ein degen küene unde halt.'
DER NIBELUNGE NOT. IV. 34io L. 55
wol hundert oder mere: gezieret was w lip.
die geste wolden schouwen diu wcelUclien wip,
7. Da mite giengen degne iiz Islant,
Prünhilde rechen: die truogen swert enhant;
fünf hundert oder- mere. daz was den gesten leit :
dS stiionden von dem sedele die hüenen helde gemeit.l
8. Do diu kÜDeginne Stfriden sach,
zuo dem gaste si zülitecUchen sprach
^sit willekomen her Stfrit her in ditze lant.
waz meinet iwer reise? daz het ich gerne bekant.'
). 'Fil michel gendde^ fron Prünhiltf
daz ir mich ruochet grüezen^ fürsten tohter milt^
vor disem edeln rechen der hie vor mir stät:
wan der ist min herre: der eren het ich gerne rät.
). Er ist hünec ze Rine. waz sol ich sagen mer'l
durch dine liehe sin wir gevarn her,
er wil dich gerne minnen, swaz im da von geschiht.
bedenke dichs hezite: er erldt dich sin niht.
• Er ist geheizen Günther, ein künec rieh unde her:
erwurb er dtne minne, sone gert er niht mer,
durch dich mit im ich her gevarn han:
waerer niht mfn herre, ich hetez nimmer getan.'
l» Si sprach ^ist er dtn herre unde du stn man,
wil er min geteiltiu spil also bestan,
behabe er die meisterschaft, so wird ich sfn wfp: i
gewinne aber ich, ez get iu allen an den Hp.'
S4. ez wolden sehen di geste diu vil waetlichen wlp.
397, 1. iizer (d^ iiz BDJh) islant,
',2. di Prünhilde recken: 4. die helde küene unt gemeit.
^, 2. nu mnget ir gerne hoeren (Iioeren gerne DJh) wi diu magt sprach.
*sit willekomen, Sifrit, 4. gerne het ich daz bekant.'
', 1. *Vil michel iwer genide,
•, 1. Er ist geborn von Rine.
4. na bedenke dichs bezite: min h^rre erl^zet dich es niht.
401, 1. unt ist ein künic h^r.
2. sone gert er nihtes m4r.
,3. ja gebdt mir Jier ce varne der recke wol getkn:
möht ich es im geweigert hän, ich het iz gerne verlin.'
402, 1. unt bistu sin man,
')2. diu spil diu ich ira teile, unt tarrer diu besten, CD
behabt er des die meisterschaft,
4. ist aber daz ich gewinne,
56
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3462 l.
403. D6 sprach von Troneje Hagne
hver spil getelltiu,
Günther min herre,
er irowet wol erwerben
404. 'Den stein sol er werfen
den ger mit mir schiezen.
ir muget hie wol Verliesen
des sult ir iuch bedenken/
405. Slfrit der snelle
allen sinen willen
gen der küniginne:
'ich sol dich wol behüeten
406. Do sprach der künic Günther
nu teilt swaz ir gebietet,
ich bestüend ez allez
ratn houbet ich verliuse,
407. Do diu küniginne
der spile bat si gaben,
si hiez ir ze strtte
ein brünne von golde,
408. Ein wäfenhemde sidin
daz in deheime strite
von pfelle üzer Lihtä,
von porten lieht gewürhte
409. 9)ie ztt wart den recken
Dancwart und Hagne
wi ez dem hünege ergienge,
si ddhten ^unser reise
403, 2. iwer spil diu starken.
'frouwe, lät uns sehen
end iu müeste jehen
da mües ez herte sin.
ein alse schcene Mnigin.^
und springen dar nach,
lat iu sin niht ze gach.
die ere und ouch den Hp:
sprach daz minnecHche wfp.
zuo dem künege trat,
er in reden bat
er sold an angest sin:
vor ir mit den listen mtn.*
'küneginne her,
und wseres dannoch mer,
durch iwren schoenen llp.
ir enwerdet mtn wtp.'
sine rede vernara,
als ir daz gezam.
bringen ir gewant,
und einen guoten Schildes rant.
leite an diu meit,
wäfen nie versneit,
ez was wol getan:
schein lichte dar an.
in gelfe vil gedröut.
wären ungefröut,
des sorgte in der muot.
ist uns gesten niht ze guot,^
^ daz iu miiese jehen
4. ein alsd schoene magedin.'
404, 4. des bedenket iuch vil ebene,'
405, 1. Slfrit der kiiene
406, 3. daz bestilende ich allez
4. min houbet wil ich Verliesen,
407, 3. si hiez ir gewinnen (dar bringen JA) ce strite guot gewant,
eine brünne rdtes goldes,
408, 1. daz leit an diu meit,
3. ez was vil wol getan.
4. sach man^^schinen dar an.
409, 2. di w^ren ungefreut.
4. ist uns recken niht ce guot.^
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3518 L.
57
10. Die wtle was oiich Sifrit,
end ez ieman wesse,
da er sin tarnkappe
dar in slouf er schiere:
11. Er tlte hin widere:
da diu küniginne
da gie er tougenlichen,
aller di da waren:
12. Der Hnc was bezeiget,
der waetltche man,
zuo dem schiffe gegan,
verborgen ligen vant.
do was er niemen bekant.
do sach er recken vil,
teilte ir hohiu spil.
daz in da niemen sach
Ton listen daz geschach.
dd soldez spil geschehen
vor manegem küenen rechen, die daz solden sehen,
wol siben hundert sach man wäfen tragen;
swem da gelungen daz si die wärheit solden sagen,
13. D6 was ouch homen Prünhilt: gewäfent man die vant,
sam oh si wolde striten um elVm Tsüneges lant.
jd truoc si oh den siden
dar under minnecUchen
14. Dd hom ir gesinde
von alrötem golde
mit stdlherten spangen,
da/r under spilen wolde
il5. Der meide schildevezzel
dar üf lagen steine
der lühte maneger leije
er müeste wesen Miene,
manegen goldes zein,
ir liehtiu varwe schein,
und truogen dar zeliant
einen Schildes rant
michel tinde hreit,
diu vil minnecliche meit,
ein edel horte wa^.
grüene alsam ein gras:
mit scMne widerz golt,
dem diu frouwe wurde holt.
(16. Der schilt was under hucheln, als uns daz ist geseit^
drier spannen diche, den tragen solt diu meit:
von stdle und ouch von golde rieh er was genuoc;
den ir hamercere selbe vierde hüme getruoc.
ilO, 2.
Hl, 3.
^n, 3.
4.
H3, 1.
2.
4.
H5, 1.
3.
W6, 2.
^ iz lernen erfunde, 411, 1. dd vant er recken vil,
von listen daz geschach,
daz in di niemen ensach.
dar gi er tougenliche:
aller di da wiren,
m^r danne siben hundert
swem an dem spil gelange, daz ez di helde solden sagen.
D6 was [nu C] komen Brünnhilt:
sam ob si solde striten 3. vil manigen goldes zein :
ir minneklichiu varwe dar under h^rlichen schein.
414, 1. die truogen dar cehant
Der vrowen schiltvezel 2. grüene sam (als DJh) ein gras;
der lallte maniger hande
wol drier spannen dicke
58
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3574 L.
417. Also der äegen Hagne
mit grimmen muote
*wd nu, hinic Günther'^
der ir da gert ,
418. Do truoc man der frouwen
einen vil scharfen ger,
Stare und ungefüege,
der ze stnen ecken
419. Von des geres swcere
vierdehalp messe
den truogen hume drie
Günther der edele
420. D6 sprach Hagnen hruoder,
''mich riwet innerclichen
nu hiezen wir ie rechen:
suln uns in disem lande
421. Mich müet harte sere
hete min hruoder Hagene
und ouch ich daz mine,
mit ir ühermüete
422. ^Wir solden ungevangen
sprach stn hruoder Hagene^
des wir ze not hedurfen,
s6 wurde wol gesenftet
den schilt dar tragen sach,
der h-elt von Troneje spretch
wi Verliesen wir den Up!
diu ist des ti/uvels wtp.^
sweere unde groz
dens zallen zften schoz,
michel unde breit,
vil freislfchen sneit.
hcBret wunder sagen.
was dar zuo geslagen,
Prünhilde man.
dar umhe sorge gewann.
der hüene Dancwart,
disiu hovevart,
wie fiiesen wir den Up,
nu verderben diu wip.
daz ich hom in daz lant.
sin wäfen an der hant,
s6 mohten samfte gän
alle Prünhil'de man,''
wol Tümen dize lant,*
'het wi/r daz gewani
wnd diu swert vil guot,
der schoenen fro^twen iibennHoh*
417, 1. Als6 der starke Hagene
2. mit grimmigem muote
4. der ir dk gert ce minnen,
5. Vernemt noch von ir waete: der haete si genuoc.
von Azagoiic der siden
edel unde riche:
von der küneginne
418, 2. einen g^r vil scharpfen.
einen wäifenroc si truoc,
ab des varwe schein
vil manic h^rlicher stein.
4. [vil 11] harte vreislichen sneit.
419, 2. wol vierdehalbiu messe (mässe CD) 4. [vil BDJh] harte sorgen began.
5. Er dihte in sinem muote Vaz sol ditze wesen?
der tiuvel äz der helle, wi kund er da. vor genesen?
wser ich ze Burgenden mit dem lebene min,
si müeste hie [vil CDJh] lange vri vor (fon C) miner mrnne sin.'
4^1, 5. Daz wizzet sicherlichen, si solclenz wol bewarn,
unt haet ich tiisent eide ce einem vride geswarn,
4 daz ich sterben saehe den lieben harren min,
}k müesen lip Verliesen daz vil schoene magedin.'
422} 4. der starken yrowen übermuot/ Jh
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3654 L.
59
13, Wol hört dUi maget eäele waz der äegen sprach,
mit smielendem munde si über ahsel sach:
^nu er dunket sich so hüene, s6 traget in vr gewant:
ir vil scharfen wäfen
24, Dö 81 diu swert gewunnen,
der vil hüene Da>ncwart
^nu spilen swes si wellen^
^Günther ist unhetwungen^
25* Brünhilde Sterke
gehet den helden an die haut/
sd diu meit gebot,
von freuden wart rdt,
sprach der hüene man:
sU wir unser wäfen hän,*
groezltchen schein.
man truoc ir zao dem ringe einen sweeren stein,
groz und ungefüege,
in truogen küme z weife
126. Den warf si ze allen ziten,
der Burgonden sorge
^wAfen,' sprach Hagne,
jd sol si in der helle
427. An ir vil wtze arme
si begunde vazzen
den ger si hohe zucte:
die eilenden geste
428. Unde wsere im Stfrit
so hete sie Günther
er gie dar tougenltche
Günther sine liste
michel unde wel:
der küenen helde unde snel.
s6 si den ger verschSz.
was vil harte grdz.
^waz hat der hünec ze trütt
sin des übelen tiuvels brüt.*
si die ermel want,
den schilt an der hant,
do gie ez an den strtt.
Torhten Prünhilde ntt.
niht da ze helfe komen,
sinen Ifp benomen.
und ruort im sine haut.
harte sorcltch ervant.
429. Er sprach ^gip mir von banden den schilt la mich tragen,
unde merke rehte waz du mich hoerest sagen.
424, 1. alsd diu maget gebdt,
2. von (vor B) vreuden wart vil r6t. BD
"5, 1. Diu Prünnhilde starke vil gropzlichen schein.
4. [der Jh] helde küene und snel.
426,2. wurden harte grdz. BC
426, 3. 'w^fen,' sprach dö Hagene, CDJh
427,1. An vil wize arme (wizen armen BCJh)
4. Günther unt Sifrit 428, 1. niht [schiere CD] ce helfe komen,
^»2. s6 hete si dem künige
d^ht der küene man.
er vant t\k niemen st^n.
der liebe vriunt din.
soltu gar 4n angest sin.
5. *Waz h^t mich geriieret?'
d6 sach er allenthalben:
er sprach 'ich pinz Sifrit,
vor der küneginne
*29| 1. Den shilt gip mir von hende und 14ze mich den tragen,
60
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3722 l.
430.
431.
nii habe du die gebserde:
do er in bekande,
Do sclioz vil krefticltchen
uf einen schilt niuwen,
den truoc an stner hende
daz fiur spranc von stale,
Des starken geres snide
daz man daz fiwer lougen
432.
diu werc wil ich began.'
ez was im liebe getan,
diu herltche meit
michel unde breit:
daz Siglinde kint.
sam ez wate der wint.
al durch den schilt gebrach,
uz den ringen sach.
des schuzzes beide struchten die kreftige man:
wan diu tarnkappe, si waeren tot da bestän.
Stfride dem küenen von munde brast daz bluot.
vil balde spranc er widere: do nani der helt guot
den ger den si geschozzen im hete durch den rant:
433.
434.
435.
den schoz do hin widere
Daz ßwer stoup üz ringen,
den ger schoz mit eilen
sine mohte mit ir krefte
ez en hete nimmer
Brünhilt diu schoene
'edel rtter Günther,
si wände daz erz hete
nein, si hete gevellet
Do gie si hin balde:
den stein huop vil hohe
des starken Sifrides hant.
als ob ez tribe der wint.
daz Sigmundes kint.
des schuzes niht gestän.
der künic Günther getan,
balde üf spranc:
des schuzzes habe danc'
mit stner kraft getan:
ein verre kreftiger man.
zornic was ir muot:
diu edel maget guot.
429, 4. i\6 er in [reht BJh] erkande,
5. *Nu hil du m!ne liste, dine soltu niemen sagen:
sd mac diu küneginne [vil B] lücel iht bejagen
an dir deheines riiomes, des si doh willen hkt
nu sih tu wi diu vrowe Tor dir unsorclichen st^t.'
430, 4. alsam (als BJh) ez wsete der wint.
432, 4. den frumte [ir BCJh] dd hin widere
5. Er (\khte 'ich wil niht schiezen daz schoene magedin.^
er k^rte des g^res snide hindern rücke sin:
mit der g^rstangen er shdz iif ir gewant,
daz ez erklanc vil Ifite von siner ellenthaften hant.
433, 2. den shuz [den BD] shdz mit eilen
3. sine mohte mit ir creften
4. ez enhaete der künic Günther [en CDJ] triwen niemer getHn.
434, 1. wie (vil B) balde si Äf gespranc (spranc
434, 2. * Günther, ritter edele,
4. ir was dar nä,ch geslichen
435, 1. D6 gie si hin vil balde:
PER NIBELÜNGE NOT. IV. 3786 L.
61
si swanc in krefticliclie verre von der hant:
do spranc si nach dem vrurfe, daz lüte erklang ir gewant.
. Der stein yr^s gevallen zwelf kläfter dan:
den wurf brach mit Sprunge diu maget vrol getan,
dar gie der snelle Stint, da der stein gelac:
Günther in wegete,
. Stfrit was küene
den stein warf er verrer,
von stnen schoenen listen
daz er mit dem Sprunge
I. Zuo ir Ingesinde
do 81 ze ende des ringes
'balde komet her näher,
ir sult künic Günther
). Do leiten die vil küenen
si buten sich ze füezen
Günther dem riehen,
si wanden er hete
). Er gruoztes minnecltche :
do nam in bt der hende
si erloubte im daz er solde haben da gewalt.
des freuten sich die degne vil küene unde halt.
1. 8% hat den riter edele
in den palas witen,
do erhdt manz den recken
Dancwart und Hagne
2. Stfrit der snelle,
stne tarnkappe
der helt des wurfes pflac.
kreftic unde lanc:
dar zuo er wtter spranc.
het er kraft genuoc
den künic Gunthere truoc.
ein teil si lute sprach,
den helt gesunden sach,
mäge und mtne man:
alle werden undertän.'
diu wafen von der hant,
von Burgonden lant
vil manic küener man.
mit stner kraft diu spil getan.
ja was er tugende rfch.
diu maget lobelich:
mit ir dannen gän
also daz wart getan,
mit dienste dester haz,
muosenz läzen äne haz,
wtse er was genuoc,
er ze behalten truoc.
r
435, 4, ja (do DJh) erclanc ir allez ir gewant.
436, 1. wol zwelf cläfter dan:
}} 3. dar gie der h^rre Sifrit,
4. Ganther in dd wegte, der helt in werfene pflac. BC
437, 3. sd hete er (er hete BJh) craft gennoc
J^, 5. Der sprunc [der] was ergangen, der stein [der] was gelegen.
do sach man ander niemen wan Günther den degen.
Prünnhilt diu schoene [diu BD] wart in zorne rdt.
Sifrit haete geverret des künic Guntheres t6t.
M« vil balde kamt her n4her, ir (min JA) mäge unt mine man:
ir sult dem künec (künige B) Günther alle wesen undertän.'
^4. si wänten daz er hsete diu spil mit siner craft getan.
0|4. des freute sich d6 Hagene, der degen küene unde halt.
44^, 2. er abe behalten truoc.
62
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3830 l.
do gie er bin widere
da er und ander degne
443. 'So wol mich dirre meere/
'daz iwer holiverten
daz iemen lebet der iuwer
nu sult ir, maget edele,
444. Dd sprach diu wol getane
ez müezen e hevmden
Jane mag ich also lihte
die mine besten friuthde
445. Dd hkz si boten fiten
si besande ir friunde,
die bat si ze Isensteine
und hiez in geben allen
446. Si fiten tegeliche
Pfünhilde büfge
^jafid,* sprach Hagene,
wir erbeiten hie übele
447« So si nu mit ir hrefte
(der hüniginne wille
waz ob si also zürnet
s6 ist diu maget edel uns
448. B6 sprach der starke Stfrit
des ir da habet sorge^
da manic frouwe saz,
alles leides vergaz.
sprach Sifrit der degen,
also ist gelegen,
meister müge sin.
uns binnen Tolgen an den Rtn.*
^des mäk niht ergän.
mdge und mine man-
gerümen niht min lant:
müezen werden e besant»* i^i
allenthalben dan,
mdge unde man,
homen unerwant,
rieh und herUch gewant.
späte unde fruo
scharhafle zuo,
^waz haben wir getan!
der schoßnen Brünhilde man,
Tioment in daz lant
ist uns unbekant:
daz wir sin verlornl),
ze grdzen sorgen geborn,*
^daz sol ich understen,
des läze ich niht ergen.
AA%f 4. er sprach zao dem künege,
5. *Wes pitet ir min, h^rre?
der in diu kiineginne
nnt lit uns balde schow«n
sam ers niht enwesse B
9. Dd sprach diu küniginne
daz ir habt, h^r Sifrit,
diu hie hä.t errungen
des antwurte ir Hagene
13. Er sprach *d^ het ir, vrowe,
d6 was bi dem scheife
dd der vogt von Rine
* des ist ez im unkündic,*
446, 2. der Prünnhilde bürge
4. wir erbeiten hie vil übele
447, 4. so ist uns diu magt edele
unt tet [vil BCJh] wisliche daz.
wan beginnet ir der spil,
teilet also vil?
wi diu sin getan.'
gebdrt der listige man.
'wi ist daz geschehn
der spil niht gesehn,
diu Guntheres hant?'
uzer Burgunden lunt.
betrüebet uns den muot:
Sifrit der helt guot,
diu spil iu an gewan:
sprach der Guntheres man.
DER NIBEiUNGE NOT. IV. 3922 L.
63
ich sol iu helfe bringen
von üz erweiten rechen
I. Ir sult nach mir niiht vr
got müeze i/wer ere
ich hume schiere widere
der aller besten degne
). 'Sone Sit et niht ze lange,'
'wir sin lAver helfe
her in ditze lant
die iu noch nie wurden hekont,
en: ich wll hinnen varn.
die !^tt wol bewarn,
und bringiu tüsent mof»
der ich hünde ie gewan.^
sprach der hünic dö.
hilUchen vrö,*
in vil hurzen tagen.
er sprach 'ich hunve widere
daz ir mich habet gesendet, sult ir der hüniginne sagen.^
wie Sifiit nach den Nibelungen fuor.
1. Damien gie dö Sifrit zer f orten üf den sant
in stner tarnhappe, dd er ein schiffet vant.
dar an sd stuont ml toUigen daz Sigmundes hint:
er fuort ez balde dannen, als oh ez wcete der wint.
2. Den schifmeister niemen sach: daz schiffet sere vUz
von Stfrides hreften: die waren also grdz,
si wänden daz ez fuorte ein sunder starher wint:
neinj ez fuorte Sifrit,
>3, Bl des tages ziie
"körn er zeime lande
hundert langer raste
daz hiez Nlhlunge,
>4. Der helt fuor alleine
daz schif gebaut vil halde
[er gie zuo einte berge,
und suohte herberge,
^5. D6 hom er für die porten:
ja huoten si ir eren^
anz tor begunde bözen
daz was wol behüetet:
^. Einen ungefüegen
bt dem zollen ziten
der scIioBnen Siglinde Mnt.
und bi der einen naht
init michelre mäht,
und dannoch lihte baz:
d& er den grözen hört besaz.
uf einen wert breit:
der riter vil gemeit.
dar üfe ein burc stuont,
s6 die wegemüede tuont.
verslozen im diu stuont.
sd noch die liute tuont.']
der unhunde man.
dö vant er innerthalben stdn
der der burc phlac,
sin gewcefen lac.
450, 2. vil piUichen vrd.'
4. daz sult ir Pr'dnnhilde sagen/
^2)1. Den schefineister sach niemen:
453, 2. mit groezlicher mäht,
w, 3. wol handert langer raste unt dannoch paz :
daz hiez ze (in D) Nibelunge, 456, 1. der der bürge pflac.
64
DER NIBELUNGE NOT. IV. 3968 L,
der sprach ^wer ist der hözet sd vasie an daz tor?^
dS wandelt süne stimme der hiene Sifrit da vor
457. Und sprach Hch hin ein reche: entsliuz üf daz tor.
ich erzürne etesUchen
der gerne sampfte Icege
daz muote den portenoere^
458. Nu hete der rise Mene
sin helmen üf sin houhet:
den schilt vil halde zucte,
wie rehte gremUchen
459. Wi er getorste wechen
dö wurden siege swinde
d6 hegund im schirmen
doch schuof der poriencere
460. Von einer isenstangen:
ein teU hegunde fürhten
dd der portenoere
dar umhe was im wage
461. Si striten also sere
dd Mrte man daz diezen
er twanc den portenoere,
diu mcere wurden hünde
462. Dd hörte daz striten
Alhrich der Miene,
er wdfent sich halde
disen gast vil edele,
463. Alhrich was hüene,
Ihelm unde ringe
und eine geisel swcere
dd lief er harte swinde
464. Sihen knöpfe swcere
da mit er umh die hende
noch hiute da vor,
und hete sin ge^nach,*
dd daz Sifrit gesprach,
sin woefen an getan,
der vil starke man
daz tor er vf swief:
er dd an Sifriden lief!
sd manegen küenen man,
von siner hant getan.
der herliche gast,
daz im sin spenge zehra^t
des gie dem Iwlde ndt.
der helt den grimmen tdt,
sd krefteclichen sluoc^
der herre Sifrit genuoc,
daz al diu hure erschal.
in Niblunge sal,
daz er in Sit gehant,
in al der Nihlunge lant.
verre durch den herc
ein wildez getwerc,
und Uef dd er da vant
da er den risen vaste gehant,
dar zuo starc genuoc.
er an dem lihe truoc,
von golde an siner hant.
da er Sifriden vant.
hiengen vor dar an,
den schilt dem küenen man
457, 1. Er sprach *icli pin ein recke: 458, 4. er an Sifriden lief!
459, 4. daz sin gespenge cebrast
, 460, 2. Sifrit den [grimmen D] t6t,
4. sin h^rre Sifrit genuoc.
462, 1. D6 h6rt daz grimme striten 3. und lief dk er yant
463, 1. Albrich was vil grimme,
464, /t. dk mit er yor (umb B) der hende
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4050 L.
65
sluoc 80 hltierUchenj
des Uhes hom m sorge
1. Den scherm er von der hende
dd stiez er in die scheide
sinen JsamercBre
er schände siner Uute,
i. Mit siarhen sinen hcmden
und vie hi dem harte
er zogte in ungefuoge^
zuht des jungen heldes
l hüte rief der hJtene
und moht ich ienxens eigen
(dem swuor ich des eide,
ich diende tu e ich stürbe,*
]. Er hant ouch- Alhrichen^
die Sifrides hrefte
daz twerc begunde vrt^en
er sprach Hch heize Stfrit:
). ^86 wol mich dirre moßre,*
^nu hdn ich wol erfunden
daz ir von wären schulden
ich tuon swaz ir gebietet,
9. D6 sprach der herre Sifrit
und bringet mir der besten
tüsent Nibhinge,
80 wil Vu leides
1. Dem risen und Albriche
dd lief Albrich balde
sorgende wacter
er sprach 'wol üfj w Ihelde,
2. 8i Sprüngen von den betten
tüsent rtter snelle
daz im des vil zehrast.
dd der wcBtUche gast.
gar zebrochen swano:
ein wdfen, daz was lanc.
woM er niht slahen tot:
als im tugent daz gißtöt.
lief er Albrichen an
den altgrisen man:
daz er vü läte erschrL
tet Albriche we.
^nu läzet mich genesen.
dn einen rehen wesen
ich wcer im undertdn),
sprach der listige man.
sam den risen e:
täten im vil we.
'sme Sit ir genantV
ich wände ich wcere iu wol hekant.*
spra>ch Albrich daz getwerc.
diu herlichen werc^
muget landes herre wesen.
daz ir läzet mich genesen.*
'ir sult vil balde gän^
rehen die wir hän
daz mich die hie gesehen:
läzen hie niht geschehen.*
löst er dd diu bant.
da er die rechen vant:
der Niblunge nmn,
ir sult ze Sifrlde gän.*
und wären vil bereit.
die wurden wol gehhit.
^)4. er shdnte siner z'dhte, als im diu (sin CJh) tugent daz gebdt.
6)2. dd yienc er bi dem parte 4, diu tet Albidche w^.
468, i. alsam den risen &:
469, 2. diu degenlichen werc,
0)2. unt bringet mir der recken, der besten di wir hUn,
4. warnmbe er [dd B] des gerte, des hört in niemen yerjehen.
1} 3. er wacte sorgende
5
66
DER NIBELÜNGE NOT. IV. uu l.
sl giengen da si funden Stfriden stdn:
da wart ein schoine grüezen ein teil mit werken getan.
473. Vit herzen was enzündet,
daz $i hörnen schiere,
er sprach Hr sult hinnen
des vant er vil bereite
474. [Wol drizec tüsent recken
üz den wurden tüsent
den hrähte man ir hehne
wan er si füeren wolde
475. Er sprach 'ir guoten rtter,
vr s<alt viWi ricMte klekder
wan uns da seihen niüezen
dar umhe sult ir zieren
476. An einem morgen fruo
waz sneller geverten
si fuorten ros diu guoten
si körnen weigerltchen
477. Dö sUlonden in den zinnen
dö sprach diu küniginne
die ich dort sihe fiiezen
sie füerent aegel wUe,
man scha/ncte im Mtertranc.
er seit ins allen danc,
mit samt mir über fUiot,*
di helde küene unde guot.
waren schiere komen:
der besten dö genomen,
und ander ir gewantf
in daz Brünhilde lant,]
daz wil ich iu sagen,
da ze hove tragen,
vil minnecUchiu wtp.
mit guoter wtBte den Up,^
huoben si sich dan,
Stfrit dö gewan!
unt herlich gewant:
in daz Prünhilde lant,
diu minnecltchen kint»
'weiz ieman wer di sint
so verre üf dem sei
die sint noch wizer doinne ane'
478. Bö sprach der künec von Rine ^ez sint mine man.
die het ich an der verte
die hän ich besendet:
der herlichen geste
479. Dö sach man Stfriden
in herUcher wcBte,
dö sprach diu küniginne
hie nähen bi verlän.
die sint nu, frowe, komen.*
wart mit zühten war genomen.
vor vme schaffe stdn,
und a/nder manegen man.
^her künec, vr sult mir sagen,
oder sol iehz verdagenl*
sol ich die geste grüezen^
480. Er sprach ^ir sult enkegen in für daz palas gen;
ob ir si sehet gerne, daz si daz wol versten.^
473, % daz si shiere k6men,
3. er sprach *ir sult von hinnen BD
474, 1. Wol drizec hundert recken
477, 4. di sint noch wizer danne der (ein CJh) s
478, 4. wart yil grdze war genomen.
479, 4. sol ich di geste enpf^hen, oder sol ich grüezen si yerdagen?'
480, fl. ob wir si sehen gerne,
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4194 l.
67
dd tet diu Mineginne
Stfriden mit dem grtioze
als ir der hünic riet:
si von den anderen schiet.
Man schuof in herherge
dd wa^ 80 vil geste
daz si sich allenthalben
dö wolden die vil hüenen
Dd sprach diu Isüniginne
der geteilen hunde
und hehtelt in ir gewant,
homen in daz lant,
drungen mit den schäm,
heim zen Bürgenden varn,
'ich wold im wesen holt,
min siJher und min golt
min und des hüneges gesten, des ich sä vil hän.^
dd antwurte Dancwart,
. ^Vil edel hüneginne,
ich trüwez sd geteilen,*
^swaz ich erwerbe schände,
daz er milte wcere,
\, Dd sich Hagnen bruoder
sd manege ricihe gäbe
der einer marc gerte,
daz die armen alle
S. Wol bi hundert phunden
genuoge in richer wcete
die nie da vor getruogen
daz gevriesch diu hünigin:
»6. Dd sprach diu hlneginne
daz iwer hamereere
läzen niht beltben:
des hüenen Giselheres man^
lät mich der slüzel pfiegen,
sprach der hüene degen,
die lät min eines sin.*
daz tet er grcezUchen schin,
der slüzle underwant^
bdt des heldes hant:
dem wart sd vil gegeben
muosen froslichen leben,
gab er äne za\.
giengen vor dem sal,
sd herlichiu hleit.
ez was ir swcere tmde leit,
lier hünec, ich het des rät
mir wil miner wät
er swendet gar min golt,
dem wold ich immer wesen holt*
derz noch tinderstüend^^
J7. Dd sjtrach von Troneje Hagne yrouwe, iu si geseit,
ez hat der hünec vonmRine golt unde kleit
alsd vil ze gebenne daz wir des haben rät
daz wir von hinnen füeren iht der Prünhilde wät.^
il) 2. d6 was so vil der geste
i'^)4. des antwurte Dancwart,
^ 3. swer einer marke gerte, 485, 4.
486, 2.
*6) 5. Er git s6 riche g^be,
ich habe gesant nach tdde:
ouch Iruwe i'z wol verswenden,
sd milten kamersere
des künic Giselheres man,
ez was ir waerliche leit.
mir wil der minen wät
jk waenet des der degen
ich wils noch lenger pflegen,
daz mir min vater lie.'
gewan noch küneginne nie.
' 5 *
68
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4530 l.
488. ^Neln durch mtne liehe,^
^nu lät mir erfüllen
von goMe und ouch siden,
s6 wir über harnen heim
489. Mit edelem gesteine
w selber hamerare
sme wold es niht getrouwen
Günther und Hagne
490. Dd sprach diu junf:frouwe
diu sol e hie bestiflen ' .
dö sprach der hünlc edele,
der iu dar züo gevalle,
491« Ein ir höhsten m^ge
(er was ir muoter bruoder),
*nu lät iu ^n hedolhen
si rihten sich ze verte: .
492. Si fuorte mit ir dam^n
dar zuo hundert meide:
sin sumten sich niht langer,
die si da hevme liezen,
493. In tugentltchen zühten
si huste ir ncehsten friunde
mit guotem urloube
zuo ir voter lar^de^
494. Man hörte üf ir vertß
aller hurzewUe
ouehhom in zuo ir reise
si fuoren von dem lande.
sprach diu hünegtn.
zweinzec leitschrin
daz geben sol min hant
in der Burgonden lantJ*
ladet man ir diu schrin.
dd mite muoste sin:
dem Giselheres man.
dar umbe lachen began.
^wem laz ich minin la/i^tt.
min und iwer hßntJ*
^nu heizet her gän
den sul wir voget wesen län.'
diu frowe bi ir sach
zuo dem diu tiiaget sprach
min bürge und ouch ir lernt.*
man sach si riten üf den sant.
sehs und ahzec wip,
vil schoene was der lip.
si wolden gähen dan.
hei waz der weineii began !
diu frouwe rümte ir lant :
die si bi ir vanf,
si hörnen üf den se.
hom diu frouwe nimmer me,
m^aneger hande spil:
der heten sie vil.
ein rehter wazzerwint:
daz beweinde maneger mm ter AinL
488, 4, sd wir komen übere
491,3.
491, [4. unze daz hie rihte
5. Dö weit si ir gesindes
die mit ir varn solden
zuo jenen tiisint recken
si rihten sich cer verte:
49!2, 2. dar zuo wol hundert mägde:
493, 1. «i rumte ir eigen lant: - .
493,^. si kust ir friunt di naehsten . ■....■.
494, 1. D6 hört man fif.ir yerte.
3. dd kom in zuo ir reise 4,jQut yil grdzen vceuden sint.
iA daj^ Günther es lant' ' ' ' '
mine (die CD) bürge untottoll d,iw {dt^ZiCfj U'
des künic Guntheres hant.'
[wol D] zweinzic hundert man,
ze Burgunden dan,
uz Nibelunge lant. CDJdh]
man sach si riten M den sant. ;
^-
DER NIBELUNGE NOT. W. 4586 L.
69
i. [Doch woU 81 den herren
ez wart ir hurzwlle
ze Wormez zuo der bürge
dar 8t vil fröiden riche
niht minnen üf der vari:
unz in ir hü8 ge8part
an eine höhzU,
hörnen mit ir helden 8it.]
wie Slfrit ze ffonnz yesant wart.
lUo si gevaren wären volle niun tage,
do sprach von Troneje Hagne ^nu hoeret waz ich sage.
wir sümen uns mit den inseren ze Wo^^mez an den Rtn:
iwer boten solden
. Do spradi künic Günther
uns waere ze der verte
als ir, friunt Hagne.
unser hovereise
i. 'Nu bitet Stfriden
der kan si wol gewerben
verseit er iu die reise,
durch iwer swester liebe
f. Er sande nach dein recken:
er sprach 'stt.wir nahen
so sold ich boten senden
und ouch miner muoter,
nu ze Burgonden sin.'
^ir habet war geseit.
niemen so bereit
nu ritet in intn lant.
tuot in nieman baz bekant.'
füern die botschaft:
mit ellenhafter kraft.
ir sult mit guoten siten
der ferte in friuntlichen biten.'
der kom, do man in vant.
heim in mfniu lant,
der lieben swester mfn
daz wir nähen an den Rin.'
durch den willen mtn
3. Er sprach 'ir sult rlten
und ouch durch Kriemhilde, daz schoene magedtn,
daz ez mit mir verdiene diu herliche meit.'
do daz erhörte Sifrit, do was der reke vil bereit.
1. 'Enbietet swaz ir wellet: des wirt niht verdaget.
ich wil ez werben gerne durch die schoene maget.
}) 1. Done wolde si den harren 3. ceiner hdcbgezit,
^ 1. Dd sprach der künic Ganther
5. Des antwurte Hagene 'ich pin niht bete guot.
14t mich pflegen der kamere. beliben i^f der fluot
wil ich bi den vrowen, behüeten ir gewant,
unz [daz D\ wir si bringen in der Burgende lant.
498, 4. der bete in yriuntlichen piten.^ BD
9,5. Des ger ich an iuch, Sifrit: nu leistet minen muot,
daz ich ez iemer diene,^ sprach der degen guot.
d6 widerredete iz Sivrit, der vil küene man,
nnz daz in Günther s^re yl^gen began.
0,4. d6 daz gehdrte (hört her D) Sifrit,
I) 1. 'Na enbietet swaz ir wellet: % durch di yii schoenen meit.
70
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4638 l.
zwiu sol ich die verzfhen
durcli si, swaz ir gebietet,
502. 'So saget Uoten,
daz wir ao dirre verte
lat wizzen mtne bruoder
ir sult oucli unser friunde
503. Mine sclioene swester,
ir sult ir Brünhilde
und ouch dem gesinde .
die ich in herzen han?
daz ist allez getan.'
der rtchen kiinigtn,
hohes muotes stn.
wie wir geworben hän.
disiu maere hoeren lan.
sult ir niht verdagen,
und minen dienest sagen,
und allen minen man.
dar nacli ie ranc min Iierze, wol ich daz verendet han.
504. Und saget Ortwtne,
daz er heize rihten
und ander mfne mage
ich wil mit Prünhilde
505. Und saget mtner swester,
daz ich mit mtnen gesten
daz si wol enphahe
daz wil ich immer diende
506. Stfrit der herre
vrouwen Prünhilde,
dein lieben neven mfn,
sidel an den Rtn.
die sol man wizzen lan,
groze hochgeztte hän.
so si habe vernomen
si ze lande komen,
die triutinne mfn.
umbe Kriemhilde sin.'
balde urlop nam
als im daz wol gezam,
do reit er an den Rtn.
und zallem ir gesinde:
ez enkunde in dirre werlde ein böte bezzer niht gesin.
507. Mit vier und zweinzec recken ze Wormz er do reit.
des küneges kom er äne, do daz wart geseit,
allez daz gesinde muote jämers not:
si vorhten daz ir herre dort beliben wsere tot.
508. Si erbeizten von den rossen: hohe stuont ir muot.
schiere kom in Gtselher, der junge künic guot,
und Gernot sin bruoder.
do er den künic Günther
wie balde er do sprach,
niht bi Sifride sach!
501, 3. zwiu seid ica die verzihen
4. swaz ir [durch si CDJh] gebietet,
50^, 1. *Sd saget miner muoter, Uoten der künegin,
2. in höhen muote sin.
503, 1. Di minen schoenen swester
2. min unt Prünhilde dienest sult ir ir sagen, JA
4. wi wol ich daz verendet hd,n!
504, 2. daz er heize sidelen ze (vor D) Wormez an den Rin.
505, 1. sd si daz habe vernomen
505, 3. dazsimitvlize enpf^he 506, 1. balde nrloup genam
506, %, von vroun Prünnhilde,
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4698 l.
71
I. 'Sit willekomen, her Sffrit.
war ir mfoen bnioder,
Prüohilde Sterke
so weere ir hohiii minne
'. ^Die angest \kt beltben.
enbiutet stnen dienest
den lie ich wol gesunden:
daz ich stn böte waere
. Ir sult daz ahten schiere,
daz ich die küneginne
die sol ich lazen hoeren
Günther und Prünhilt:
ir sult mich wizzen län
den künic, habet getan.
in wsen uns habe benomen:
uns ze grozen schaden komen.'
iu und den magen stn
der hergeselle mtn.
er hat mich iu gesant,
mit mseren her in iwer lant.
swie so daz geschehe,
und iwer swester sehe.
waz in enboten hat
ir dinc in beiden hohe stat.'
!. Do sprach der junge Gfselher ^da sult ir zuo in gan:
da habet ir miner swester liebe an getan.
si treit vil michel sorge
diu meit sihet iuch gerne:
k Do sprach der herre Sffrit
daz sol wiüeclichen
wer seit nu den frouwen
umbe den bruoder mtn.
des wil ich iwer bürge sin.'
Wa ich ir dienen kan,'
mit triwen stn getan.
daz ich wil dar gän?'
des wart do böte Gtselher, der vil wsetliche man.
L Gtsellier der junge zuo stner muoter sprach,
und ouch zuo stner swester, da er si beide sach,
^uns ist komen Sffrit, der helt üz Niderlant:
in hat mtn bruoder Günther her ze Rine gesant.
>. Er bringet uns diu maere, wiez umbe den künic ste.
nu sult ir im erlouben daz er ze hove ge.
er seit diu rehten msere her von fslant.'
noch was den edelen frouwen michel triiren bekant.
6. Si Sprüngen nach ir wsete und leiten sich an:
si baten Sffriden lün 4e höre gan.
daz tet er willecltchen, wan er si gerne sach.
Criemhilt diu edele zuo im yil güetlichen spradi
7. 'Stt willekomen, her Sffrit, rtter lobelich.
wä ist mfn bruoder Günther, der edel künic rieh?
9)3. diu Prünnhilde sterke in waen uns hit benomen:
2)3. si treit ouch michel sorge 513, 1. 'swaz ich ir dienen kan,
3) 2. daz sol vil willeclichen
*» 1. Giselher der snelle 515, 4. michel sorgen bekant.
516, 1. dd leiten si sich an:
73
DER NTOELUNGE NOT. IV 4766 l.
von Prünhilde sterke
owe mir anner meide,
518. Do sprach der rtter küene
ir vil schoene vrouwen
ich lie in wol gesunden:
er hat mich iu beiden
519. Mit friuntltcher liebe,
enbiutet iu ir dienest
und lat iwer weinen:
sie hete in manegen ztten
520* Si bat den boten sitzen:
do sprach diu minnecUche
>b ich ze boten miete
lar zuo s!t ir ze rtche:
521. ^Ob ich nu eine hete/
80 enphieng ich doch gerne
do sprach diu tugentrtche
si hiez ir kamersere
522. Vier und zweinzec bouge
gap si im ze miete.
er woldez niht behalten,
ir vil schoenen meiden
523. Ir muoter bot ir dienest
*ich sei iu sagen mere/
Ves iuch der künic bittet,
ob ir daz, frouwe, leistet,
den waen wir han verlorn.
daz ich zer weide ie wart geborn/
'"gebet mir botenbrot.
weinet ane not.
daz tuon ich iu bekant:
mitten mseren her gesant.
vil edel künegtn,
er und diu wine sfn.
si wellent schiere komen.'
so lieber msere niht vernomen.
des was er vil bereit.
'mir wsere niht ze leit
iu geben solt mtn golt.
ich wii iu sust wesen holt.*
sprach er, Mrizec lant,
gäbe uz iwer hant.'
'so sol ez sin getan.'
nach der boten miete gän.
mit gesteine guot
so stnont des beides muot,
er gab ez sä zehant
die er ze kemenäten vant.
in vil güetltchen an.
sprach der küene man,
so er kumet an den Rin:
er welle iu immer wsege sfn.
518, 1.
2.
518, 4. si habent mich ia beiden
519, 1. Iu enbiutet holden dienest
mit vriuntllcher liebe,
na läzet iwer weinen:
5. Mit snSwizen giren
wischte si näh trehenen.
dem boten dirre maere
dd was ir michel tri^ren
520, 3.
4.
521,3.
522) 2« di gap si im ce miete.
4. ir ntthstem ingesinde,
*nu gebt mir botenbrdt,
ir weinet äne ndt.
er unt diu wine sin
vil edeliu künegin.
ir ougen wol getan
danken si began
diu ir da wären komen.
unt [onch CD] [ir BCJh] weinen benomei
in solde gebn min golt.
ich wil iu [sus CJh] immer wesn holt.*
*nu sol ez sin getan.'
DER NIBELUNGE NOT. lY. 4826 L.
73
4. Stae riche geste,
daz ir die wol enphahet,
daz ir gen im rttet
des stt ir von dem künige
5. Do sprach diu minnecliche
swaz ich im kan dienen,
mit friuntlfchen triuwen
do merte sich ir varwe,
6« Ez enwart nie böte enphangen deheines fürsten haz.
getorste si in han küsset, daz hete si ane haz:
anders minnecltchen
do taten [die] Burgonden
7. Der palas und die wende
gezieret gen den gesten:
wart Tii wol bezimbert
horte ich in gern
und siilt in des gewern
für Wormez uf den sant.
mit guoten triuwen gemant.'
Mes bin ich bereit.
daz ist unverseit:
so sol ez stn getan.'
die si vor liebe gewan.
disiu starke hochgeztt
!8. Do riten allenthalben
der drter künege mage
daz si den solden warten
da wart uz der valde
'9. Do Seite man diu msere,
Prünhilde vriunde;
von des Volkes krefte
er von der vrowen schiet.
als in der böte geriet.
was allez über al
der Guntheres sal
durch manegen fremeden man.
huop sich vil froeltchen an.
die wege durch daz laut
hete jnan besant,
di in da solden komen.
rtcher wsete vil genomen.
daz man riten sach
do huop sich ungemach
in Burgonden laut.
hei waz man küener degne da ze beiden siten vant!
U, 1. Di sine riehen geste, des h6rt ich in gern
4. mit rehten triwen gemant.^
525, 1. *des bin ich vil bereit.
^5, 2. swaz ich im kan gedienen, daz ist im unverseit:
26, 2. getorste si in küssen (geküssen 2>), diu vrowe teete daz.
wi rehte minnekliche 4. als in Sifrit geriet.
5. Sindolt nnd Hi^nolt nnt Rfimolt der degen,
vil grdzer unmuoze mnosen si dd püegen,
[si D] rihten daz gesidele vor Wormez uf den sant.
des kiiniges schaffaere man mit arbeiten vant.
9. Ortwin unt G^re dine weiden daz niht lan,
si sanden nach den frianden allenthalben dan:
si kunten in di hdhzit diii d^ solde sin.
di eierten sich engegene diu vil shoenen magdin.
528, 3. di in (\i wolden komen.
*29, 2. di Prunnhilde vrinnde:
5. Dd sprach din shoene Crimhiit 'ir minin magedin,
di an dem antpfange mit mir wellen sin,
di saochen (iz den kisten din aller besten kleit:
sd wirt uns von den gesten lob nnt Ire [vil D] geseit.'
74
DER NIBELUNGE NOT. IV. 4898 l.
530. Dar komen do die recken und hiezen tragen dar
herllche setele von rotem golde gar,
die die Yrowen seiden riten ze Worinz an den Rto.
bezer phertgereite künde nimmer gesin.
53 j. Hei waz da liehtes goldes von den moeren schein!
in luhte von den zoumen vil manic edel stein,
die guldinen schamele ob liehtem phelle guot
die brahte man den frouwen: si wären froeltch gemaot.
532. Sehs und alizec vrouwen
die gebende truogen.
komen die vil schone
dar kom ouch wol gezieret
533. Si truogen riebe phelle,
vor den fremden recken,
daz ir schoenen varwe
sach man für gän,
zuo Kriemhilde dan
und truogen richiu kleit.
vil manic wsetltchiu meit.
die besten die man vant,
so manic guot gewant,
ze rehte wol gezam.
er wsere in swachem muote, der ir deheiner waere gram.
534. Von zobel und von härme
da wart vil wol gezieret
mit pougen ob den stden,
iu enkunde dize fitzen
535. Vil manegen gürtel spsehe
über liehtiu kleider
uf edel röke ferrans
den edeln juncfrouwen
536. Ez wart in fürgespenge
genset vil minneclfche.
der ir liehtiu varwe
so schoenes ingesindes
530, 1. Dd kdmen euch di recken:
di h^rlichen sätele
531, 5. Uffe dem hove wären
den edeln juncvrowen,
diu smalen fürbüege
von den besten siden
53!2, 4. da kom oach wol gecieret
5. Fiimfcec nnde viere
ez wären ouch di hdhsten
di sach man yalevahse
des ^ der kiinic gerte,
533, 3. daz ir genuoge shoene BC
536, 3. der ir vil liehtiu varwe
vil kleider man da vant.
manec arm unde hant
di si solden tragen,
ze ende niemen gesagen.
Hch unde lanc
manic hant do swane,
von pfelle üz 'Aräbt.
was vil hoher vrouden bt.
manic schoeniu meit
ez möhte ir wesen leit,
niht luhte gen der wät.
nu niht küneges künne hat.
di hiezen tragen dar
diu vrowen pfert bereit
als ich iu hän geseit
sach man di moere tragen
da von in lernen künde gesageti.
von Bürgnnde lant:
di man inder vant.
linder liebten porten gän.
daz wart mit vlize getan.
534, 3. di si da solden tragen.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 49T0 l. 75
17. Do die ininnecltchen nu truogen ir gewant,
di si da füeren solden, die komeo dar zehant,
der hoch gemuoteD recken ein vil inichel kraft,
man truoc ouch dar mit Schilden manegen eschfnen scliaft.
wie Pfünhilt se fformz enphangen wart.
B. Anderthalp des Rtnes sach man mit manegen scharn
den künec mit stnen gesten zuo dem stade vani.
ma^ sach ouch da bf zoume leiten manic meit.
die si enphahen solden, die waren alle bereit.
9. D6 die von Islande zen schiffen h&men dan,
und ouch von Nihlunge Sifrides man,
81 gähten zuo dem lande (unmüezec wart t/r hant),
da man des hüneges friunde anderthalp des Stades vant,
O. Nu hoert ouch disiu msere von der künigtn,
Uoten der vil riehen, wie si diu meidfn
gefrumte von der bürge dar si da selbe reit.
da gewan ein ander künde vil manic rfter unde meit.
il. Vü manegen huhurt Hchen sach ma/n dan getrihen
von helden loheUchen (niht wol war ez heUben)
vor Kriemhilde der schwnen zuo den schiffen dan,
dö huop man von den mcsren manege vrowen wol getan,
i2. Der künec was komen übere, und manic werder gast.
hei waz starker schefte vor den frowen brast!
man hört da hurtlfchen von Schilden manegen stoz.
hei waz richer buckeln vor gedrange lüte erdoz!
43. Die vil minneclichen stuonden an der habe.
Günther mit stnen gesten gie von schiffen abe:
er fuorte Prünhilde selbe an sfner hant.
da luhte wider ein ander vil Hellte steine unde gewant.
i37, 1. D6 di vil minneclichen
>38, 3. ouch sah man d^ bt zoume
539, 4. des Stades anderthalben vant
J^O, 5. Der herzöge G^re Crimhilt zoumte dan
niwan für daz bürgetor: Sifrit der küene man
der muost ir furbaz dienen, si was ein schoene kint.
des wart im wol geldnet von der juncfrowen sint.
9. Ortwin der küene bi fronn Uoten reit
vil geselleclichen manic rlter unde meit.
ze sd gr6zem antpfange, des wir wol mügen jehen^
wart nie sd vil der vrowen bl ein ander gesehen.
543,^. gie von den shiffen abe:
76
DER NIBELÜNGE NOT. TV. 50« L.
544. Mit vil grozen zühten vrou Kriemhilt do gie,
da si vroun Prünhilde und ir gesinde enpliie.
man sach da schappel rucken mit wfzen henden dan,
da si sich kusten beide: daz wart durch liebe getan.
545. Do sprach gezogenlfchen
^ir sult zuo disen landen
mir und mtner muoter
der getriwen vriunde.'
546. Die frowen sich beviengen
80 minneclfch enphahen
so die vrowen beide
frou üote und ir tohter :
547. Do Prünhilde frouwen
da wart minnecltchen
von waetltchen recken
Kriemhilt daz meidtn
uns willekomen s!n,
und allen die wir hän
do wart da nfgen getan. ^
mit armen dicke hie.
gehorte man noch nie,
der briute taten kunt,
si kusten dicke ir süezen munt.
volkomen üf den sant,
genomen bf der hant
manec wip wol getan.
man sach die edelen meide vor vroun Prünhilde stau.
A
548. £ daz ir gruoz ergienge, daz was ein lengiu stunt.
ja wart da geküsset manic roter munt.
noch stuonden bt ein ander die künege tohtre rieh:
daz liebet an ze sehene
549. Do spehtien mit den ougen
daz si also schoeues
so die frowen beide:
man kos an ir übe
550. Die frowen spehen künden
manegen reken lobelfch.
die e horten jehen
heten niht gesehen
des japh man ane lüge.
dehemer slahte trüge,
und minnecltchen lip,
die lobten durch ir schoene daz Guntheres wfp:
do sprachen da die wtsen, die hetenz baz besehen,
man möhte Kriemhilde
551. Wider ein ander giengen
man sach da wol gezieret
da stuonden sfdin hütten
der was da gar erfüllet
für Prünhilde jehen,
maget unde wfp.
vil manegen schoenen Ifp.
und manic guot gezelt:
vor Wonnez allez daz velt.
544, 3. mit liebten henden dan,
4. däz wart durch zuht getan. B
547, 2. dk wart vil minneclichen
4. man sach di schoenen mäged^ 548, 2. manic rdsevarwer munt.
3. di kiiniges tohter rieh :
549,4. onch kds man an ir Übe BD d^deheiner slahte trage. BD
551, 3. und manec rieh (hdh JA) gezelt:
551, 5. Von des küneges mägen wart dringen da get^n.
DER NIBELUNGE NOT. IV. 5i06 L.
7T
. Nu waren ouch die geste
vil manic richiu tjoste .
daz velt beguiude stoubehy
mit louge wsere , ebbrunnen.
1. Des da die reken fjihldgen,
mich dunkel daz er Süfrit
M manege widerhere
er fuart der Nvbltmge
. Do kom von Troneje Hagne,
den buhurt minnedichen
dazs ungestoubet ILezen
des wart do von den gesten
. Der buhurt was zergangen
do giengen kurzwiien
die rlter zuQ den vrouwen
da vertriben si di stunde,
>. Vor abende nähen,
und ez begunde kuolen,
sich huoben gep. der bürge
mit ougen wart getriutet
^ Da wart von guoten knehten
von den hoch gemuoten,
biz für den palas^
da wart gedienet vrouwen,
L Do wurden ouch gescheidea
frou Uote und ir tohter
mit ir ingesinde
do hört man allenthalben
^. Gerihtet was gesidele:
ze tische mit den gesten«
ze rossen alle komen. '
durch sdiilde: wart genomen.
sara ob al daz lant
da wurden helde wol bekant.
daz such vil manic meit,
mit sinen degen reit
für die hütien dan,
tüsent waiUcher man,
als im der wirt geriet:
do der helt geschiet,
diu vil schoenen kint.
gevolget güetltchen sint.
über al daz velt.
under manic hoch gezelt . .
üf hoher vröuden wan.
biz man riten wolde dan.
do diu sunne nider gie
niht lenger man daz lie,
manec man unde wfp.
vil maneger schoenen vrowen lip.
vil kleider ab geciten, .
nach des landes siten,
da der künic nider stuont»
so helde hoch gemuote tuont»
die riehen künigin.
die giengen beide hin
in ein vil wftez gadem.
ze fröuden groszlichen kradem.
der künic wolde gän
do sach man bt im stän ;
1,6. dd hiez man JP^rünnfiilde uht Criemhilde gkn, ,
nnt mit in ai die vr^owen, da man schate vant.
dar brä,hten si di degene uzer Bnrgunden lant.
4,5. Dd sprach der h^rre ^^rn6t 'diu res I4zet st^n
unz ez beginne kublfenf sd sul wir ane van
dienen shoenen wibeh' für den palas wit;
80 der künic welle riten, daz ir vil bereite stt.'
5, 1. Do der buhart was cergangen
7| 1. Di wart von guoten helden (f eqken C) 3. der kunic [d4 QD] nider stnont«
'^il. Gerihtet wart. gesidele:
T8
DER NBELÜNGE NOT. IV. 5166 l.
die schoenen PrÜDhilde.
in des küaeges lande:
560. Des Wirtes kameraere
daz wazzer für truogen.
ob iu daz ieman seite
ze fürsten hochgezite:
561. E daz der voit von Rtae
do tet der lierre S tf rit
er mande in siner triuwe,
e daz er Prünhilde
562. Er sprach ^ir sult gedenken
swenne daz vrou Prünhilt
ir gaebt mir iwer swester.
ich han an iwer reise
kröne si do truoc
ja was si Hebe genuoc.
von golde in peken rot
des wsere lüzel not,
daz man diende baz
ich wolte niht gelouben dftz.
wazzer do genam,
als im daz gezam,
wes er im verjach
da heime in Islande sach.
wes mir swuor iwer hant,
koeme in dize lant,
war sint die eide komen?
vil michel arbeit genomen.'
563. Do sprach der künec ze dem gaste ^ir habet mich rehte ermant.
ja sol niht meineide
ich wilz iu helfen fliegen
do bat er Kriemhilde
564. Mit vil schcBnen meideiu
dö spratte von einer sUegen
lieizet wider hiren
min swester wan aleine
565. D6 hrdht man Kriemhilde
da stuonden riter edele
in dem sale witen.
werden des mtn hant:
so ich beste kan.'
ze hove friuntlichen gan
si hörnen für den siifl.
Giselher zekd
disiu magedin:
sol hie hi dem hünege sin*
dd man den hünic vani.
von maneger fürsten lant
man hiez si stille sittn,
eben ze tische gegän.
ouch was Prünhilt
566. Do sprach der künic Günther Wester vil gemeit,
durch dtn selber tugende loese minen eit.
ich swuor dich eime recken: wirdet er din man,
so hastu minen willen mit grozen triuwen getan.'
559, 5. Vil manic hörgesidele
vol spise wart gesetzet,
des si [d^ BD] haben seiden,
d6 sach man bi dem kiinege
560, 1.
563, 4. dd hiez mah Criemhilde
564, 1. Mit ir vil schoenen mägden.
3. *nn heizet wider wenden
4. niwan min swester eine
565, 4. dd was diu frowe Prünnhilt
566, 3.
mit gnoten tavelen breit
als uns daz ist geselt.
Avi w^nec des gebrast!
vil manigen h^rlichen gast,
in becken von golde rdt
ce hove fiir den künic gkn
vol hin unz an den tissch gegdn.
unt wirdet er din man,
DER NIBELUNGE NOT. IV. 5242 l.
79
Do sprach diu inaget edele ^lieber bruoder mto,
ir sult mich niht flegen. ja wil ich immer sin
swie ir mir gebietet: daz sol sta getan.
ich wil in loben gerne, swen ir mir, herre, gebet ze mau/
Von liebe und ouch von vröuden Stfrit wart rot:
ze dienste aich der recke vroun Kriemhilde bot.
man bat si zuo ein ander
man vragte si ob si wolde
In meitltdien zühten
doch so was gelücke
daz si iii versprach
si lobte ouch ze wtbe
Do er si gelobete
güetlfchen umbevahen
von Stfrides armen
vor helden wart geküsset
Sich teilte daz gesmde,
an daz gag&asidele
sizen mit Kriemhilde,
man sach die Nihlunge
an dem ringe stan:
den vii waetlichen man.
si schämte sich ein teil:
und Stfrides heil,
alda niht zehant.
der edel künec von Niderlant.
und ouch in diu meit,
was da vil bereit
daz minneclfche kint.
diu edel küniginne sint.]
also daz geschach,
man Stfriden sach
in diende manic man:
mit Sifride gan.
V.
!. Irer künic was gesezzen,
do si sach Kriemhilde
bt Stfride sitzen,
über liehtiu wange sach man vallen traben dan.
». Do sprach der wirt des landes Vaz ist iu, frowe mfn,
daz ir so lazet truoben liehter ougen schfn?
und Prünhilt diu meit.
(do wart ir nie so leit)
weinen si began:
567, 1.
4.
, 1. Von lieber ongen blicke
3. man hiez si zuo ein ander
I 2. iedoch sd was gelücke
3. daz si in niht versprechen
ouch lobte si ce wibe 570,4.
. 3. mit Criemhilde sitzen. 4.
.2* dd sah si Criemhilde
4. ir Tiekn heize trähene
*vil lieber bruoder min,
den ir mir, hörre, gebet ce man/
wart Sivrides varwe rdt:
wolde [al B] Ak cehant
diu shoene küniginne sint.
mit samt (aldi mit Jh) Sifride g4n.
über liehtiu wange dan.
80
DER NIBELUNGE NOT. V. 5294 L.
ir sult iuch vröun balde: iu ist undertan
mtn lant und mfoe bürge unde manic wsetitch man.'
574. 'Ich mac wol iiveinen balde/ sprach diu schoene meit.
'uinbe dine swester ist mir von herzen leit.
di sich ich sizen nahen dem eigen halden dtn:
daz muoz ich immer weinen, sol si so verderbet sin/
575. Do sprach der künic Günther ^ir sult des stille dagen.
ich wil iu zauderen ztten disiu msere sagen,
war umbe ich mine swester Stfride hän gegeben,
ja mac si mit dem recken immer vroeltche leben.'
576. Si sprach ^mich riwet immer ir schwne und ouch ir zuht.
wessich war ich mehte, ich hete gerne ftuht,
daz ich iu mmmer wolde geUgen nähen hi,
irn saget mir wa von KriemhiU wine Sifrides su
577« D6 sprach der hünic Günther %ch tuonz iu wol hehant.
er hat als ich wol bürge unde witm lant:
daz wizzet sicherUchen, er ist ein hünic rkiht
dar umbe gab ich im ze Wthe die schcenen meit loheUch/
578. Swaz vr der hünic seite, doch hete si trüehen muot.
dö gähte von den tischen manic riter guot:
ir buhurt wart s6 herte,
den wirt bi einen gesten
579. Er dähte er Iwge sanfter
dö was er des gedingen
im müese von vr schulden
er begunde friuntlichen
580. BUerschaft die geste
der hünec mit sime wibe
vor des sales stiegen
KriemhiU und Prünhilt:
daz al diu hure erddz,
harte sire verdröz.
der schwnen vrowen bi.
niht gar in herzen vriy
Uebe vU geschehen:
an vroun Prünhilde sehen,
bat man abe län:
ze bette wolde gdn.
gesamden sich dö sit
noch was ez beidenthalp an nff.
573} 3. it muget iuch vreun balde: 4. unt manic waetlicher man/
574, 4. sol si alsd verderbet sin.'
575, 1. *ir mügt wol stille dagen.
576, 1. Si sprach *mich jä,mert immer 4. diu wine Sivrides si.'
577, 1. Bd sprach der künic edele (riche C)
^. er hit als wol bürge als ich unt witiu lant:
4. dar umb gab ich im ze minnen
578, 1. si hete [doch D] trüeben muot.
579, 3. liebes yU geschehen:
580, 1« Ir ritterschaft dl geste 4. noch was iz in ir beider idt«
DER NIBELUNGE NOT. V. 5354 L.
81
K
5.
7.
Do kom ir Ingesinde:
ir riebe kameraere
sich teilten do die recken,
do sach man vil degene
Die lierren komen beide
do dahte ir iewedere
den waetlichen vrouwen:
Sifrides kurzwtle
Ich sage iu nibt inere
nu hoeret disiu msere,
bt frouwen Prünhilde.
er hete dike samfter
In sabenwfzen hemde
do dahte der rtter edele
des ich ie da gerte
si muos im durch ir scboene
Diu lieht begunde bergen
do gie der degen küene
er leite sich ir nahen:
die vil minneclichen
St sprach ^riter edele,
des ir dd habet gedmgen,
ich wil noch meit helthen
unz ich diu mcere ervlndeJ*
Do rang er nach ir minne
do greif nach eime gürtel
die sümpten sich des nieht,
die brahten in diu lieht,
der zweier künege man.
mit Stfriden gdn.
da si solden ligen.
mit minnen an gesigen
daz senftet in den muot.
diu wart groezlichen guot.
wie er der vrowen pflac.
wie Günther gelac
zierlicher degen
bt anderen wtben gelegen,
si an daz bette gie.
^nu han ichz allez hie,
in allen mtnen tagen.'
Yon grozen schulden behagen,
des edelen küneges hant.
da er die vrowen vant.
sin fröude diu was groz:
der helt mit armen umbesloz.
ir sült ez Idzen stdn,
Jan mages nihi ergdn.
(vr sult wol merken daz}
des wart ir Günther gehaz.
und zerfuorte ir diu kleit.
diu herliche meit,
1, 4. d6 sach man vil der degene
2, 5. Dd der hörre Sifrit
unt er sd minnecliche
mit sinen edelen minnen,
er naeme für si eine
583, 3.
3, 5, Daz volc was im entwichen,
d6 wart diu kemenä.te
er wände er solde triaten
j4 (dd DJh) was iz noch unn
584, 4.
^ 5. Minnekliche triuten,
ob in diu edele vrowe
dd zurnde si sd s^re,
er wände vinden vreude:
586, 4.
dan (aldi Jh) mit Sivride gdn.
bi Criemhilde lac
der juncvrowen pflac
si wart im sd sin 11p:
niht tusent anderiu wip.
der zierliche degen.
vrowen unde man:
[vil BDJi balde zao getan.
ir minneclichen lip :
ihen d [daz CDJh] si wurde sin wip.
von grdzen schulden wol behagen.
des kund er vil begin,
hete lazen daz getin:
daz in gemüete daz.
dd vant er vintlichen haz.
dd wart ir Günther gehaz.
83 DER NI9ELUNGE NOT. V. 54?9 l.
eime starken borten, dens umb ir sften truoc:
do tet si dem künige grozer leide genuoc.
588. Die füeze uod ouch die liende si im zesamne bant,
si truog in zeime nagele und liienc in an eine wfint.
do er si slafes irte, minne si ime verbot,
ja het er von ir krefte nach gewannen den tot.
589. Do begunde flegen der meister solde sin.
Uoeset min gebende, vil edel künigfn.
ine trouwiu, schoene vrouwe, nimmer an gesigen,
und sol ouch harte selten iu so nahen bt geligen.'
590. ^Nu saget mir^ er Günther, ist iu daz iht leit,
oh iuch gebunden vindent/ sprach diu schcene weif,
^hjoere kamei^cere von einer vrowen hant?*
dö sprach der rit&r edele ^daz wurde iu ühele hewanU
591. Ouch hei iclis wenic ere^ sprach der edel man,
^durch vwer lügende Idt zuo ziu mich nu gän,
stt iu mine minne sint s6 starke leit,
ich sol mit minen handen selten rüeren vi/oer kleit,'
592. Do loste si in balde, üf si in verlie.
wider an daz bette er zuo der vrowen gie.
er leite sich so verre, daz er ir schoene wat
dar nach selten ruorte: ouch wolde si des haben rat.
593. Do kom ouch ir gesinde: die brähten niwe kleit:
der was in an den morgen harte vil bereit.
swie wol man da gebarte, truric was sfn muot:
der herre des landes, ir fröude duht in niht ze guot.
587, 3. daz was ein starker porte,
"588, 2. unt hienc in an di want.
3. di minne si im yerbdt.
4. vil nach gewannen den t^t.
589, 2. *na loeset min gebende, 3. doch nimmer an gesigen,
5. Sine ruohte wi im waere, want si vil sanfte lac.
dort maost er allez hangen di naht unz an den tac,
unz der liebte morgen durh dia venster shein.
ob er ie craft gewänne, diu was an sinem Übe klein.
591, 1. sprach der snelle (küene CJh) man.
591, 2. *dnrch iwer selber tagende, nu lit mich zao iu gän.
Sit daz iu mine minne 4. nimmer rüeren iwer kleit'
59!2, 4. dar nach vil selten ruorte: des wold ouch si d6 haben rkt,
593, 1. di hr^hten in niwiu kleit: BD
3. trftrec was genuoc
593, 4. der h^rre von dem lande, 9D swi er des tages kröne truoc.
DER NIBELUNGE NOT. V. 5490 h.
83
. Nach siten der si pfiägen und man durch reht begie,
Günther unde Prünhilt niht langer daz Terlie,
si giengen zuo dem münster, da man 'die messe sanc.
dar kom ouch er Sifrit. do huop sich michel gedranc.
• Nach küniklfchen eren
swaz si haben solden,
do Wurden si gewihet.
do sach man under kröne
. Vil degen swert da nämen,
den künigen ze eren:
sich huop michel freude
man horte schefte hellen
'• Do säzen in den yenstren
si sahen vor in liuhten
do hete sich gesund ert
swes ieman da begunde,
I. Im und Sffride
wol wiste waz im würre
er gie zuo dem künige,
was in dar bereit
ir kröne und ouch ir kleit.
do daz was getan,
elliu fieriu schone stän.
sehs hundert oder baz,
ir sult wizzen daz.
in Burgonden lant.
an der swertdegen hant.
diu schoenen meidin,
maneges Schildes schtn.
der künec von stnen man:
man sach in trurende gan.
ungeltche stuont der muot.
der riter edelguot.
vrägen er began
daz sult ir mich wizen lan.'
Vie ist iu htnt gelungen?
). Do sprach der wirt zem ^aste 'laster unde schaden
han ich an miner vrouwen ze huse heim geladen.
do ich se wände minnen,
si truoc mich zeime nagele
0. Da hieng ich angestlichen
e si mich enbunde.
daz sol dir friuntlichen
vil sere si mich baut:
und hienc mich höh an eine want.
die naht unz an den tac,
wie samphte si dd lad
tougen sin gekielt/
do sprach der starke Sifrit Maz ist mir wserlichen leit.
594, 2. niht langer daz en lie^
4. sich huop da groezlich gedranc.
^5,4. d6 sah mans alle viere under krdne vroelichen stdn.
596^ 2. ir snlt wol wizzen daz.
^6,3. sich huop vil michel vreude
597, 2. yil maniges Schildes schin.
^7,4. swes iemen ander pflaege,
^^»2. wol wesse waz im waere der edel ritter guot.
dd gienc er zuo dem künige,
599, 1. 'ich h4n laster unde schaden:
»9, 2. ich hdn den iibeln tiuvel heim ce hüse geladen.
^^i 2. ^ daz si mich enbunde. 3. id genäde sin gekleit.'
6*
84
DER NIBELUNGE NOT. V. 5546 L.
601. Des bring ich iuch wol innen, iat irz ane nit.
ich schaffe daz si hinaht so nahen bf iu lit,
daz si iuch ir minne gesumet nimmer mer.'
der rede was do Günther nach stnen arbeiten her.
602. Er sprach ^ich kume noch htnte ze der kemenaten tn
in der tarnkappe mtn,
mac nieman wol versten.
zuo den herbergen gen.
diu lieht an der hant:
st iu da bi bekant.
ich twing iu daz wfp,
oder ich verliuse den Ifp.'
sprach der künic do,
(anders bin ich vro)
und nsemest ir den Ifp,
also tougenlfche
daz sich der liste
so lät die kamersere
603. So lesche ich den kinden
daz ich si dar inne,
daz ich iu gerne diene,
daz ir si hfnte minnet:
604. *An daz du iht triutest,'
*mine lieben vrouwen,
so tuo ir swaz du wellest,
daz sold ich wol ^erkiesen: si ist ein angestltchez wfp.'
603. ^Daz tuen ich,'' sprach Sifrit, ^üf die friwe min,
daz ich ir niht en minne. diu liehe swester diu
ist mi/r vor in allen
vil wol gelouhetez Guntherj
606. Da was von hmzewile
huhurt unde schallen
da die vrowen solden
d6 hiezen Isamercere
607. Von rossen und von Unten
der vrowen isliche
die ich noch ie gesach,^
swaz dö Sifrit gesprach,
vröude unde ndU
man allez verbot,
gegen dem sale gän,
die Imte von den wegen siän,
gerümet wart der hof.
fuorte ein hischof,
601, 5. D6 sprach der h^rre Sifrit
ich waene uns ungeliche
mir ist din swester Crimhilt
ez muoz diu vrowe Prünnhilt
60:^, 1.
60^, 3. daz sich miner liste
4. sd 1^ di kamersere
603, 2.
603, 3. daz ich dir gerne diene.
daz tu si hinte minnest:
604, 4.
605, 2.
605, 3. diu ist mir vor in allen 606, 2.
4.
*du mäht [vil H, noch C] wol genesen.
hinaht si gewesen.
lieber danne der lip.
noch hinte werden din wip/
ce der kemenaten din
zuo zir herbergen gen.
daz si dir dk bi bekant, Jh
sd twinge ich dir din wip,
si ist ein yreislichez wip.'
diu shoene swester din
allez man verbdt,
di liute Yon dem wege stAn.
DER MBELUNGE NOT. V. 5614 l. 85
dS 81 vor den künigen ze tische solden gän.
in volgte an daz gesidele vil maneger wcBiUcher man,
'. Der künic beite küme daz man von tische gie.
die schcenen Prünhilde man do komen lie,
und ouch Eriemliilde, beide an ir gemach.
hei waz man sneller degne vor den küniginnen sach!
. Stfrit der herre ?il minneclfchen saz
bf stme schcenen wtbe mit vröuden äne haz.
si trute stne hende mit ir tu wtzen hant,
unz er vor ir ougen sine wesse wenne verswant.
. Do si mit im spilte und si stn niht ensach,
zuo stme ingesinde diu küniginne sprach
^mich hat des michel wunder: war ist der künic komen?
wer hat di sfnen hende uz den mtnen genomen?'
. Die rede si lie beltben. er was hin gegan
da er die kamersere vant mit liebten stan:
diu begunde er leschen den kinden an der hant.
daz ez wsere Sffrit, daz wart do Günther bekant.
. Wol wesse er waz er wolde: do hiez er dannen gän
meide unde vrouwen. do daz was getan,
der edel künec do selbe vil wol besloz die türe:
starker rigele zwene ' warf er balde derfüre.
. Diu lieht verbarger schiere under die bettewat,
eines spils begunde (des enwas niht rät)
Stfrit der starke und ouch diu schoene meit:
daz was dem künege Guntlier beide lieb unde leit.
. Sifrii sich dö leite der himiginne U,
si sprach ^wu latz, er Günther, als Uep iu daz st
) 5. Der künic in gaotem wäne ilö vroelichen saz :
daz im gelobte Sivrit, wol cliht er ane daz.
der eine tac in diihte wol drizec tage lanc:
an siner vrowen minne stnont im aller sin gedanc.
'» 1. Er erbeite kiime
*, 4. unze er ir vor den ougen
ölO, 1. und si sin (unt sis JB) niht m4r ensach,
3. war si der künic kernen. D
61t, 1. dö was er hin gegän
!,3. der riche künec [d6 D] selbe 4. warf er snelle derfür.
i, 1. Sifrit sicli leite nälien der juncvrowen (schoenen vrouwen D) bl.
si sprach 'mi lat iz, Günther,
86
DER NIBELÜNGE NOT. V. sero l.
daz ir ihi arebeite
oder m geschihet
615. D6 hol er sine stimme,
Günther wol hörte,
daz heimUche
si heten an dem bette
616. Er gebarte sam ez waere
er umbesloz mit armen
si warf in üz dem bette
daz im sfn hoübet
617. Wider üf mit krefteli
er woldez baz versuochen.
daz er si wolde twingen,
solick wer an frouWen
618. D6 er niht wolde erwmden,
Hu zimet niht zefüeren
ir Sit uhgefäege:
Udet alsam e:
von minen handen we'
daz er nWxt ensprach.
swie er niht eiisach,
von in da niht geschach:
harte deinen gemach,
Günther der künic rtch:
die maget lobeltcli.
da h\ uf eine banc^
lüte an eime schamel erclanc.
spranc der küene man:
do er des began,
dar umbe wart im we.
ich waene nimmer erge.
diu maget üf spranc:
min hemde s6 hlanc,
daz sol iu werden leit.
des bringe ich iuch wol inmn,* sprach diu wcstUche meit.
619. Si besloz mit armen
und wold in gebunden
daz si an dem bette
daz er ir wät zerfuorte,
620. Waz half do sfn sterke
wan si im erzeigte
si truoc in mit gewalte
und dructe in ungefuoge
621. *Owe,' gedaht der recke,
von einer meit Verliesen,
dar nach immer mere
gegen ir manne,
614, 4.
615, 3.
617, 4.
618, 2.
3.
619, 2.
620, 1.
621, 3.
den tiwerltclien degen
alsam den künic legen,
hete guot gemach.
diu vrouwe ez groezlichen räch.
und ouch sfn kraft,
ir Itbes meisterschaft?
(daz muos et also stn)
bf dem bette an einen schrtn.
^sol ich minen lip
so mugen elHu wlp
tragen gelphen muot
diu sus ez nimmer getuot.'
dem kiienen Sifride w^.
sit getet diu vrowe
daz heimlicher dinge
solch wer deheiner vrowen ich waene nimmer m^r ergo.
*irn sult mir niht zefderen
ir sit vil ungefuege:
d6 wolde si in gebunden 3. möhte haben gemach.
Waz half sin [gröziü BCJ] sterke unt ouch sin michel (grdziuB) craft? ^
si erceigete dem degene 4. z wisschen der wende (di want B) und einen schrn
621, 1. *sol ich nu minen lip
her n4ch immer m^re 4. diu ez sus nimmer getuot.*
DER NIBELUNGE NOT, V. Stm L.
87
'•
K
Der künec ez wol horte,
Sifrit sich schämte,
mit ungefüeger krefte
versuochende angestltchen
Den hünic dühie lange
si äruhte sine hende,
daz hluot von tr krefte:
des hrdht er an ein lougen
Ir ungefüeges willen
der hünec ez allez hörie^
er druhtes an daz bette,
ir täten sine krefte
Do greif si zuo der stten,
».
er angeste umb den man.
zürnen er began,
satzter ir sich wider,
an froun Prünhilde sider.
e er si hetwanc.
daz üz den naglen sprane
daz was dem helde leit,
Sit die herUchen meit
de^ si e da jach,
swvß er niht ensprach.
dazs es vil lüte erschri:
hurte grcBzUchen wL-
da si den porten vant,
und wold in hän gebunden: do wertez so stn hant,
daz ir diu lit erkrachten, dar zuo al der l}p.
des wart der kriec gescheiden: do wart si Guntheres wip.
Si sprach 'künic edele, du solt mich leben lan.
ez wirt wol versäen et, swaz ich dir h^n getan,
ich were mich nimmer mere der edelen minne dtn:
r.
J.
ich hän wol erfunden
Stfrit der stuont dannen,
sam ober von im ziehen
er zoch ir ab der hende
daz ez da nie Wart innen
Dar zuo nam er ir gürtel:
ich enweiz ob er daz teete
daz du kanst vrouwen meifttei* stn.'
ligen lie er die meit,
wol de stniu kleit.
ein guldtn vingerlin,
diu edel künigfn.
daz was ein borte guot.
durch stnen hohen muot.
6!^2, 3. sazter sich [ir CDJh] wider,
t, 4. er versuocht ez angestlichen
1, 1. Den künic ez dichte lange
%, si druct im sine hende,
3. daz plaot im von ir crefte:
4. stt brähter an ein lougen di vil h^rlichen meit
624, 3. daz si vil \^t ^rschre :
625, 3. unt euch al der lip.
5,4. des wart der strit gescheiden:
6, !i. ez wirt vil wol versüenet,
3. ich gewer mich nimmer m^re
4. ich hän daz wol erfanden BDJh
7, !2. sam er von im ziehen
4. daz si des nie wart innen,
88
DER NIBELÜNGE NOT. V. 5814 l.
er gap io sfnem wtbe: daz wart im sider leit.
do lagen bt ein ander der künic und diu sclioene meit.
629. Done was ouch si niht sterker danne ein ander wip.
er trüte minnecliclien
ob siz versuohte mere,
daz het ir aliez Günther
630. Wie rehie mmnedtche
mit 'ormniUcher liehe
wa was der herre Sifrit
da er wart wol enphangen
631. Er understuont vr vräge,
er hal si sU vil lange
unz s% under Terdne
swaz er vr gehen solde,
ir vil scliaenen Itp.
waz kund ez si vervän?
mit sfnen minnen getan.
er hi der vrowen lac
hiz an jden liehten tac!
wider üz gegdn,
von einer vrowen wol getan,
der si hete gedäht,.
daz er vr hete hraht,
in sime lande gie,
wie lüzel erz heUhen lie!
632. Der wirt wart an dem morgen verre haz gemuot
da^mer vore wcere.
in allen den landen
die er ze Mse ladete,
633. Diu hdchzit diu werte
daz in al der wüe
von aller hande vrötiden,
da wart des hüneges hoste
634. Des edelen wirtes möge,
go^en durch sin ere
ros %tnd dar zuo silber,
die herren die dar h&men,
des wart diu fröude guot
von manegem edeln man,
den wart vil dienste getan,
den vierzehenden tac^
nie der schal gelac
der ieman solde pflegen,
vil harte höhe gewegen,
als ez der hünec gehöt^
hleider und golt rdt,
manegen hüenen man,
schieden froelichen dan.
628, 5. Er pflac ir minneclichen,
dd maoste si yerkiesen
von siner heinliche
hey waz ir von der minne
629,
630,
631, 3« unz daz si under krdne
632, 2. danne er dk vor waere.
3. in allen sinen landen 633,
634, 2. die g^ben durch sin ere
628, 4. Günther unt diu schoeniu meit.
als im daz gezam:
ir zorn unt ouch ir sham.
si wart ein Idtzil bleich,
ir vil grözen crefte entweich!
2. den ir vil schoenen 11p.
3. was künde [si D] daz verv^n?
1. si dd bi im lac
1. unz an den viercehenden tac,
kleider unt golt vil (daz DJh) r6t,
3. manigen varnden man.
4. di shieden vroelichen dan.
DER NIBELUNGE NOT. V. 5874 l. 89
. Und der hünic Sifrii üzer Niderlant
mit tüsent sinen mannen, allez ir gewant
daz 8^ dar hrdhten, daz wart gar hin gegeben,
schamiu ros mit setelen: si htnden herlichen leben,
, E daz man die riche gäbe da verswanc,
die da wolden ze lande^ dühte des ze lanc,
ez en wart nie gesindes mere baz gepftegen.
s6 endete sich diu hdchzU: ez seiet von dannen manic degen.
wie Sifrit ze lande mit sinein wtbe kom.
. Dd die geste wären alle dan gevam,
dd sprach zuo sim gesinde Sigmundes barn
^whr sidn ouch uns bereiten heim in unser lant,*
liep was ez sinem wtbe, dd ez diu vrowe rehte ervant,
, Die fürsten zuo im giengen und sprächen alle drt
^wizzet, hünic Sifrit, duz iu immer sl
mit trmen unser dienest bereit unz in den tot,*
dd neig er den herren, dö man imz so güetlich erbdt,
. *Wir suln ouch mit iu teilen,* sprach Giselher daz kint,
Hant unde bürge die unser eigen sint:
swaz uns der wüten mac wesen undertän,
der sult ir teil vil guoten mit samt Kriemhilde hän,*
• Sun der Sigmundes zuo den fürsten sprach,
dd er der herren willen gehörte unde gesach,
'göt läziu iwer erbe immer salic sin:
ja tuon ich ir ze rate mit der lieben vrowen min,*
, 1. Und ouch der h^ire Sifrit D
3. daz si aldar brühten,
4. unt ouch diu ross mit sätelen:
, 1. E' [daz BD] man die riche gäbe alle dk verswanc,
die dk ce lande wolden, di duhte des ce lanc.
4. daz wolde Günther der degen.
, 5. Si sprach zuo zir manne 'wenne sul wir varn ?
daz ich s6 harte gahe, daz heiz ich wol bewarn,
mir suln ö mine brüeder teilen mit diu lant.'
leit was ez Sifride, dd erz an Criemhild ervant.
^j 2. *nu wizet daz, h^r Sifrit,
4. d6 neig er den degenen (beiden Ja),
^ 3. swaz [uns D] der witen riebe uns ist undertän,
^ 4. unt ouch die liute drinne. ja getuot diu liebe wine min
Des teiles wol ce rate, den ir ir woldet geben.
di si sol tragen krdne, und sol ich daz geleben,
90
DER NIBELUNGE NOT. V. 5988 l.
641. Dd sprach diu vrowe Kriemhilt %abet ir der iBrhe rät,
umh Burgonden degene
si müg ein künic gerne
ja 8ol 81 mit mir feilen
642. Dd sprach der herre Gemöi
die gerne mit dir rUen,
üz drizec hundert rechen
die sin diti heimgesindeJ*
643. Nach Hagenen von Tronije
oh die und ir mäge
dar umhe gewan Hagene
ez niht so Uhte stät,
fiteren in sin lant.
miner lieben bruoder hanti'
^nim dir swen du wil.
der vUidest du Me vih
nim dir tüsent man:
Kriemhilt senden hegan
und nach Ortwin,
Kriemhilde wolden sin.
zomecUchez leben:
er sprach ^jä mag uns Günther nimmer hin gegeben.
644. Ander ingesinde
wan vr wol bekennet
wir müezen bi den kimigen
wir Silin in langer dienen,
645. Daz Uezen si beliben
ir edel ingesinde
zwo und drizec meide
Ekewart der gräve
646. Urlop si dö nämen,
meide unde vrouwen:,
gescheiden küssende
si rümten vrcßUchen
647. Do beleiten si ir mäge
man hiez in allenthalben
swä sis gerne nämen,
boten wurden halde
640, 7. si muoz werden richer
swaz ir sus gebietet,
641, 2.
642, 1.
642, 3. von drizec hundert recken
4.
643, 2. ob di unt ouch ir mdge
3. do gewan dar umbe Hagene
4.
644, i. Ander iwer gesinde
4.
645, 1.
4.
647, 4. dd wurden boten balde
lät tu volgen mite;
der Tronijoere site:
hie ze hove hestän.
den wir her gevolget hän.^
und bereiten sich dan.
vrou Kriemhilt zir gewa^,
und fünf hundert man.
volgete Kriemhilde dan,
Ibeidiu] riter unde kneht,
daz was f9il michel reht,
wurden si zehant:
des künic Guntheres lant.
verre üf den wegen,
ir nahtselde legen
durch der künege lant.
Sigemunde dan gesdnt,
dann lernen lebender si.
des pin ich iu dienstlichen bi.*
ez s6 lihte niht enstät,
*nu nim dir swen du wil.
wir geben dir ti^sent man:
Criemhilt dd senden began
ein zornlichez leben:
ce (der D) werlde niemen gegeben.
daz (di B) l^t iu volgen niite;
den wir alher gevolget hän.'
do bereiten si sich dan.
der volgete Kriemhilde dan.
DER NIBELUNGE NOT. V. 5978 L.
91
).
Daz er voizzm saUt, und fron Sigeltnty
daz ^n 8un hmne, und vroun Voten hini,
Kriemhilt diu vil schcsne. von Wormez über Rin,
done hunden in diu mcere nimmer lieber gestn,
^Wol mich/ sprach dd äigmunt, ^daz ich gele^et hän
daz diu schcBue Kriemhilt sol hie gehrönet gän,
des müezen wol getiuweri
).
min sun Sifrit
D6 gap diu vrowe^ SigUnt
Silber und golt mumre
si moute sich der mcBre
sich Meidete ir gesinde
Man Seite wer da hBme
dd hiez si gesidele
dar zuo er gehrönet
dd riten in engegene
Ist ieman baz enphangen^
danne die helde
SigUnt diu schoene
sin diu erbe min.
sol hie selbe hünic sin.*
manegen samit rät:
was ir botenbröt.
diu si dd veraam,
mit jlize wol als in gezam.
mit im in daZ lant*
rihten sä zehant,
vor vriunden solde gän.
des Mnic Sigmundes man,
dist mir unbekant^
in Sigmundes lant.
Kriemhilde gegenreity
\.
mit maneger schcenen frouwen unde rittern gemeit,
In einer tageweide^ da man die geste sach.
die künden und die vremden Uten ungemach,
(.
).
unze sie hömen
diu was gelmzen Santen;
Mit lachendem munde
husten Kriemhilde
und ouch Sifriden:
allez ir gesinde
Man bat die geste bringen
die schcenen juncvrouwen
zeiner bürge wit:
da si hröne truogen Sit.
SigUnt und Sigmunt
durch liebe manege stunt^
in was ir leit benomen,
was in grcBzlichen wUlehomen.
für Sigmundes sal.
huop man da zetal,
^, 1. Daz er daz wizen solde, unt ouch vron Sigelint,
daz sin sun komen wolde,
), 1. *S6 (Nu C) wol mich,' sprach dd Sigmunt,
4. inin sun, der edel Sifrit,
), %» Silber unt golt daz (vil B) swaere : daz was ir botenbröt.
')2. danne di helde msere (wurden C)
3. Kriemhilt engegene reit
4. (ir volgeten ritter gemeit),
\ 3. unz daz si kömen
92
DER NIBELUNGE NOT. V. 6038 L.
nider von den mcßren,
der den schoßnen wihen
656. Dös in ir grdzen eren
waz goltvarwer geren
horten, und edel gesteine
8US pflac vUzecUchen
657. D6 sprach vor sinen friunden
^den Sifrides mägen
er sol vor disen rechen
diu mcere hörten gerne
658. Er hevalch im sine hröne,
Sit was er ir herre.
und dar er rihten solde,
daz man sere vorhte
659. In disen grdzen eren
und rihte ouch under hröne
daz diu schosne vrouwe
daz was des hüneges mdgen
660. Den Ute man dö toufen
Günther, nach sinem cßheim:
geriet er nach den mägen^
dö zöch man in mit ftize:
661. In den seihen ztten
dö nam den gwalt mit alle
der so riehen vrouwen
daz hlageten genuoge,
662. Nu hete ouch dort hi K«ne,
hi Günther dem riehen
da was manic man
mit fUze dienen hegan,
säzen iind heten genuoc,
ir ingesinde truoc,
v&rwieret wol dar in!
ir diu edel hünigin,
der herre Sigmunt
tuon ich allen hunt,
mine hröne tragen,^
die von Niderlanden sagen.
gerihte, unde lant,
die er ze rehte vant
daz wart also getan
der schoinen Kriemhilde man.
lehter, daz ist war,
an daz zehende jär,
einen sun gewa^i.
nach ir willen wol ergdn,
und gof im einen namen,
des dorft er sich niht schämen.
daz wcer im wol ergdn,
daz was von schulden getan,
starp vraii Siglint.
der edelen Voten hint,
oh landen wol gezam,
dö si der tot von in genam,
so wir hceren sagen,
einen sun getragen
655, 3. (lä was vil manic man,
655, i. dö man den schoenen vrowen
5. Swie gr6z ir höhzit bi Rine was bekant,
noch gap man hie den beiden vil bezer gewant
denne si ie getrüegen noch bi allen ir tagen,
man mÖhte michel wander von ir richeite sagen.
656, 1. Dö si in ir höhen 4ren
3. perln (pfelle D) und edel gesteine
4. sus pllac ir vlizeklichen Sigelint diu edel künegin.
658, 2. Sit was er ir aller meister.
659, 2. unz an daz cehende jar,
66 J, 2. dö het den gewalt mit alle
DER NIBELUNGE NOT. V. 6102 L.
93
Prünhilt dvu schcene
durch des heldes Uehe
JMsere zallen ztten
wie rehte lobeltchen
lebeten zallea stunden
alsam tet ouch Günther
Daz lant der Niblunge
(richer stner mage
und Schilbunges recken^
des truoc der küene Stfrit
Hort den aller meisten
ane dies e pflagen,
den er vor eime berge
dar umb er sluoc ze tode
in Burgonden lant:
wart er Sifrit gena^it.
VI.
wart so vil geseit,
die reken wol gemeit
in Sigmundes lant:
mit sfnen magen uz erkant.
Stfride diente hie
wart neheiner nie),
und ir beider guot.
deste hoher stnen muot.
den ie helt gewan,
hete der küene man,
mit stner hende erstreit.
manegen riter gemeit.
Er hete den wünsch der eren: und wser des niht geschehen,
so müese man von schulden dem edelen reken jehen
daz er waere der beste der ie üf ors gesaz.
man vorhte sfne Sterke und tet vil billtchen daz.
wie Günther Stfrideti zuo der höhsit bat.
f. Do dahte ouch alle ztte
Vie treit et also hohe
nu ist doch unser eigen
er hat uns nu lange
B. Daz truoc si in ir herzen,
daz si ir vremde waren.
daz Guntheres wip
vrou Kriemhilt den Ifp?
Stfrit ir man:
lüzel dienste getan.'
und wart ouch wol verdeit.
daz was ir harte leit.
^ 5. Wi rehte vltzecltchen
Günther der adele
di ez wol künden ziehen
hey waz im ungelücke
663,
^, 1. Daz lant ze Nibelunge
3. [unt ouch BD] Schilbunges
4. des truoc der yH küene
665,
ß>3. daz er waere ein der beste
'^j 1. Nu daht ouch alle cite
4. er hat uns nu yil lange
man sin hüeten hiez!
im roagezogen liez,
ce einem biderbem man.
Sit der vriunde an gewan!
1. der wart [d4 D] vil geseit>
2. di recken vil gemeit
recken,
deste h6her den muot.
2. hete nu der küene man,
4. yil manigen ritter gemeit.
94
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6158 u
daz man ir so selten
wa von daz wsere,
669. Si versuohte an den künic
daz si Kriemhilde
si reite ez lieimeltche,
do dukte den Lerren
diende stniu lant.
daz bete si gerne bekant.
ob daz möhte geschehen
solde noch gesehen,
des si da hete muot.
diu rede msezltchen guot«
670. *Wie möhten wir si bringen,' sprach der künic rieh,
'her zuo disem lande?
si sitzent uns ze verre:
do sprach diu vrouwe
671. *Swie hohe rtche wsere
swaz im gebüte stn herre,
des ersmielte Günther,
daz "vser unmügeltch.
ich getarses niht gebiten.'
in vil hochverten siten
deheines küneges man,
daz sold er doch niht lan/
do si daz gesprach:
ern jachs im niht ze dienste, swie dicke er Stfriden sach.
672. Si sprach 'lieber herre,
hilf mir daz Sifrit
komen zuo dem lande,
sone künde mir ze "wäre
673. Dtner swester zühte
so ich dar an gedenke,
wie wir ensament säzen,
si mac mit eren minnen
674. Si gertes also lange
'nu wizzet daz ich geste
durch den willen mtn
und diu swester dtn
daz wir si hie gesehen,
nimer lieber geschehen,
und ir wol gezogen muot,
wie samphte mir daz tuot,
do ich wart dtn wfp!
des küenen Stfrides Ifp.'
uBze der künic sprach
so gerne nie gesach.
ir muget mich samfte viegen. ich wil die boten mtn
nach in beiden senden,
675. D6 sprach diu Mniginnß
wenne ir si weit hesenden,
unser Uehe vriunde
die ir dar weit senden,
daz si her komen an den Rtn.'
^s6 sult i/r mir sagen
oder in weihen tagen
suln Tcomen in daz lonl.
lät werden mir heTsa^nt,'
668, 3. daz man ir s6 selten diente von Sifrides lant.
wi von daz komen waere, CDJh
670, 4. des antwurt im [vrou B, d6 D] Prünnhilt in vil listigen siten
672, 1. Si sprach Vil lieber hörre,
2. s6 hilf mir daz Sifrit
3. kumen zuo disem lande,
673, 2. swenne (als C) ich dar an gedenke,
674, 4. daz si uns komen an den Rin.*
675, 4. di l^t werden mir bekant.'
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6218 l. 95
X Daz tuon ich' sprach der fürste ^drizec mtner man
wil ich dar lan riten.' die hiez er für sich gan:
bf den enbot er maere in Slfrides lant.
ze liebe gap in Prünhilt vil harte herlich gewant.
^ D6 sprach der "künic Günther ^ir reken sult tob mir sagen
daz ich dar enbiete (des sult ir niht verdagen)
dem starken Slfride und der swester min,
daz in darf zer werlde memer holder sin.
. Und bitet daz ai bßidiu uns komen an den Rin.
daz wil ich und min vrouwe immer diende sin.
vor disen sunwenden sol er und sine man
sehen hie vil manegen der in grozer.eren gan«
. Dem künic Sigmunde saget den dienst min,
daz ich und mine friunde im immer waege sin.
und saget ouch miner swester daz si niht laze daz,
sin rite zuo ir friunden: ir zaeme nie hochzit baz.'
. Prünhilt und Uote und swaz man vrowen da vant,
die enbuten ir dienest in Sifrides lant
den minneclichen vrouwen und manegem küenem man.
init des küneges rate die boten huoben sich dan.
, Si fuoren reislfche: ir pfert und ir gewant
daz was in do kon^^en: io rümten si daz lant.
in zogte wol ir^vert« dar si da wolden varn.
der künic mit geleite hiez die boten wol bewarn.
. Si komen in drin wochen geriten in daz lant«
ze Niblunges bürge (dar waren si ge&ant)
ze Norwege in der marke funden si den degen.
ros und liute waren müede von den langen wegen.
. Stfride und Kriemhilde wart beiden do geseit
daz riter komen waeren: die trüegen solliiu kleit
, 2. al daz ich dar enbiete 3. unt ouch der swester min,
4» daz [in BJh] endarf ce der werlde niemen bolder gesin.
678, 1. zu uns komen an den Rin.
4. der im vil grözer ^ren gan.
679, 4. ir zam nie hdhzit baz.'
680, 1. und swaz man dk vrowen vaal,
, J^. di enbuten alle ir dienest
^ 2. daz was in komen allen:
^ 4. diu ross den boten wiren
96
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6378 L.
sain man ze Burgonden do der stte pflac.
si spranc von einem bette, da si ruowende lac.
684. Do bat si zeime venster eine maget gan.
diu sach den küenen Geren an dem hove stän,
in und die gesellen die waren dar gesant.
gegen ir herzeleide wie liebiu maere si bevant!
685. Si sprach zuo dem künige 'sehet ir wä si stent,
die mit dem starken Geren uf dem hove gent,
die uns mtn bruoder Günther sendet nider R}n?'
do sprach der starke Sifrit 'die suln uns willekomen stn.'
686. Allez daz gesinde lief da man si sach.
ir islich besunder vil guetliche sprach
daz beste daz si künden zuo den boten do.
Sigmunt der herre
687. Do wart geherberget
diu ros man hiez behalten.
da her Sifrit
in was ze hove erloubet:
688. Der wirt mit stme wtbe
wol wart enpfangen Gere
mit sinen hergesellen,
Geren den vil riehen
689. 'Erloubet uns die botschaft
uns wegemüede geste,
wir suln iu sagen msere,
Günther und Prünhiit,
690. Unde waz vrou Uote,
Gtselher der junge
und iuwer besten mäge
was ir künfte harte vro.
Gere und sine man:
die boten giengen dan
bi Krimhiide saz.
da von so taten sie daz.
stuont uf sa zehant.
uz Burgonden lant
Guntheres man.
bat man an den sedel gän.
e wir sizen gen:
lat uns die vrtle sten.
waz iu enboten hat
der dinc vil zierliche stät.
m&r muoter, her enhöt.
und ouch er Gimdt
hahent uns her gesant:
üzer Burgonden lant.'
die enbktent tu ir dienest
691. ^Nu Jon in got,* sprach Sifrit, %ch getrüwe in wol
triwen unde guotes, also man friunden sol:
685, 1. *ntt seht [ir B] wä, si st^nt,
3. sendet nider den Rin.'
687, 3. dk der h^rre Sifrit 688, 3. di Guntheres man.
689, 4. der dinc vil hdhenliche stit; B
690, 1. ünt ouch waz [min D] vrou üote,
3. di habent uns her gesant,
DER NIBELUNGE NOT. VI. 63« L.
97
sam tuot ouch vr swester. man sol uns mere sagen
oh dd helme unser friunde iht hohes muotes tragen,
SU wir von in schieden, hat man in iht getan,
mtnen honen mdgen'l sult ir mich wizzen län,
daz wil ich in mit triuwen immer helfen tragen,
unz daz ir viende
Do sprach der marcgrave
^si siot in allen lügenden
si ladent iuch ze Rtne
si saehen iuch vil gerne,
Bittet mine frouwen,
swenne der winder
vor disen siinnewenden
mtnen dienst müezen klagen*
Gere, ein riter guot,
so rehte höh gemuot:
an eine holigezit;
daz ir des ane zwtvel sft.
si sül mit iu dar komen,
ein ende habe genomen.
wolden si iuch sehen.'
do sprach der starke Sifrit Maz künde müeltch geschehen.'
D6 sprach aber Gere
^iwer muoter Uote
Gemöt und Giselher,
daz ir in stt sd verre^
Trünhilt mtn vrouwe
vröunt sich der insere:
daz si iuch noch saehen,
do duhten disiu msere
Gere was ir sippe:
von Burgonden lant
diu hat iuch gemantf
ir sült in niht versagen,
daz hoßre ich tegeUche Idagen,'
und ir magedtn
obe daz mehte sin
daz gsebe in hohen muot'
die schoenen Kriemhilde guot.
der wirt in sizen hiez.
I.
den gesten hiez er schenken: niht langer man daz liez.
do kom ouch dar Sigmunt, da er die boten sach:
der herre friuntUche zuo den Burgonden sprach
Sit willekomen, ir recken, Guntheres man.
stt daz Kriemhilde ze wibe gewan
tdi
, 3. alsam tuot ouch ir swester. ir sult uns m^re sagen
ob unser lieben vriunde da. heime iht hohes muotes tragen.
, 2. den minen konemägen, daz sult ir mich wizen län.
4. den minen dienest müezen klagen.^
693, 1. G4re, ein recke guot, C
3. ceiner hdchgecit:
, 1. Unde pitent mine vrowen,
2. swenne [so CDJh] [daz BD] der winder
696, 1. unt alle ir magedin
2. di yreunt sich der msere:
3. daz si iuch noch gesaehen,
3« dd was ouch kumen Sigemont
7
98
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6398 L.
Sffrit mtn sune, man soldiucli dicker sehen
hie in disem lande, wolt ir uns vriuntschefte jehen.'
699« Si sprachen, swenne er wolde, si solden gerne komen.
in wart michel müede
die boten bat man sitzen,
der hiez do geben Sifrit
700. Si muosen da belfben
des heten endelichen
daz si niht wider riten
do hete der künic Stfrit
701. Er vragte waz si rieten:
^ez hat nach mir gesendet
er und sine mäge,
nu koem ich im vil gerne,
702. Si bittent Kriemhilde
nu ratet, lieben friunde,
sold ich herverten
da müese in dienen gerne
703. Do sprachen stne recken
hin zer hochzite,
ir sult mit tüsent recken
so muget ir wol mit eren
704. Do sprach von Niderlanden
Veit ir zer hochztte,
obez i^u niht versmahet,
ich füere tüsent degne,
703. ^Welt ir mit uns rtten,
sprach der küene Stfrit,
inre tagen zwelven
alle die es gerten,
706. Do der künic edele
do hiez man wider riten
mit freuden benomen.
sptse man in truoc:
sinen gesten genuoc.
bevollen niun tage.
die snellen rfter klage,
solden in ir lant.
nach sinen friunden gesant.
er sold an den Rin.
Günther, der friunt min,
durch ein^ hochzit:
an daz sin lant ze verre Itt.
daz si mit mir var.
wie sol si komen dar?
durch si in drizec lant,
hin diu Sifrides hant.'
'habet ir der reise muot
wir raten waz ir tuot.
riten an den Rin:
da zen Burgonden sin.'
der herre Sigmunt
wan tuot ir mir daz kunt?
so rite ich mit iu dare: ,
da mite mer ich iwer schare.'
lieber vater min,'
'vil vro sol ich des stn.
so rume ich miniu lant.'
den gap man ros und ouch gewant.
der reise hete muot,
die snellen degne guot.
699, 2. in wart ir michel müede mit vreuden vil (gar JA) benomen.
700, 3. daz si niht wider solden B riten in ir lant. B
701, 1. ob si solden an den Rin.
4. wan daz sin lant ce verre lit.
70^, 1. Unt bitent Criemhilde
3. unt sold ich herverten
704, 4. ich fuere hundert degene, 705, 1. vil lieber vater min,'
DER NIBELUNGE NOT. VI. 646? h. Ö9
tnen konemägen enbot er an den Rtn,
wolde harte gerne b! ir hocbgeztte sfn.
Sf Jrit und Kriembilt, so wir boeren sagen,
so vil den boten gaben, daz ez niht mohten tragen
ir moere heim ze lande: er was ein richer man.
ir starken soumaere treip man vroeltchen dan.
Tr Volk kleidete Stfrit und ouch Sigemunt.
Ekewart der grave der hiez an der stunt
vrouwen kleider suochen, diu besten diu man vant
oder inder künde erwerben über Stfrides laut.
Die setel zuo den Schilden bereiten man began.
rittern unde vrouwen, die mit im solden dan,
den gap man swaz si wolden, daz in niht gebrast.
er brahte sinen friunden manegen herlichen gast.
r>ie boten zogten sere ze lande üf den wegen,
do kom von Burgonden lant Gere der degen,
er wart vil wol enphangen: do erbeizten si zetal
von rossen und von moeren für den Guntheres sal.
Die tumben und die wisen giengen, so man tuot,
Tragen umbe msere: do sprach der rtter guot
^swenne ich si sage dem künige, da hoert ir si zehant.'
t
er gie mit den gesellen da er Guntheren vant.
'• Der künic von liebe von dem sedel spranc.
daz si so snelle komen, des seite in do danc
Prünhilt diu schoene. Günther zen boten sprach
Vie gehabet sich Stfrit, von dem mir liebe vil geschach?'
^» Do sprach der küene Gere ^da wart er vröuden rot,
er und iwer svester. nie friunden baz enbot
so getriwe msere deheiner slahte man,
als iu der herre Sifrit und ouch sin vater hat getAn.'
U. Do sprach ze dem marcgraven des rtchen küneges wip
^saget mir, kumt uns Kriemhilt? hat noch ir schoener Ifp
) 3. den sinen konemigen 4. di zir hdchgecite sin.
708, 4. über al Sifrides lant. B
^% 4. dd briht er sinen vriunden
iö» 1. Den boten zogete s^re
!2. d6 kom cen Biirgunden
^^} 1* Der künic von grdz^r liebe 4. von dem mir liebes vil geschach?*
714, 1. des edelen küniges wip
j *
100
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6518 L.
behalten iht der zülite
*si kumet scierlichen/
715. Uote bat do drate
man moht an ir vrage
daz si horte gerne^
er Seite wier si funde,
716. Ez wart yon in diu gäbe
die in gap er Stfrit:
brahte man ze sehenne
ir vil grozer milte
717. 'Er mac/ sprach do Hagne,
der si künde phlegen?'
sprach do Gere der degen.
die boten für sich gen.
harte wol versten
was Kriemhilt noch gesunt.
und daz si koeme in kurzer stunt.
ze hove niht verdeit,
golt und ouch diu kleit
der drier künege man.
wart da danken getan.
'von im sampfte geben:
ern kundez niht verswenden, sold er immer leben.
hört der Niblunge
hey solder immer
718. AUez daz gesind e
daz si komen solden.
waren vil unmüezec
manic hergesidele
719. Hünolt der hüme
heten vil unmuoze,
tnihscBzen unde schenken,
des half in ouch Ortwtn,
720. Rümolt der huchenmeister,
stne undertdne!
haven, tinde pfannen,
do hereite mcm den spise
beslozzen hat stn hant.
komen in Burgonden lant!'
freute sich dar zuo
spate unde vruo
der drier künege man:
man do rihten began.
und Sindolt der degen
die zit si muosen pflegen
ze rihten manege hanc.
des seit in Guntl}^ danc,
wie wol er rihte sU
manegen hezzel wit,
hey waz man der da vant!
die da hörnen in daz lanU
wie si ze der h6chzit fuoren.
721. Alle ir unmuoze lazen wir nu sfn,
und sagen wie vrou Kriemhilt und ir magedtn
714, 3. der si wol künde pflegen?'
714, 4. *si kamt iu sicherlichen,' sd sprach d6 G^re der degen.
715, %. daz moht man kn ir vr4ge
3. daz si daz hdrte gerne, BD
716, 1. Ouch wart von in diu gäbe
3. daz brühte man ce sehene
4. der ir vil grdzen milte
717, 4. hey sold er kamen iemer in der Bürgenden lant!'
718, 4. vil manic hergesidele
719, 2. die heten vil unmuoze. •
720, 2. di sinen undertänen! 721> 1. di I4ze wir nu sin,
DER NIBELUNGE NOT, VI. m%L.
101
i.
hin gen Rtne fuoren
nie getruogen moere
Vil der soumschrine
do reit mit sfnen friunden
und diu küniginne
s!t wart ez in allen
Da heime si do liezen
und sun den Kriemhilde:
#
von ir liovereise
sfn vater und sin muoter
Do reit ouch mit in dannen
sold er rehte wizzen
zer hochzft ergienge,
von Niblunge lant.
so manic herlicli gewant.
man schihte zuo den wegen.
Sffrit der degen
dar si heten vröuden wän,
ze grozem leide getan.
Sifrides kindeltn
daz muos et also sfn.
wuohs vil michel ser:
gesach daz kindel nimmer mer.
der herre Sigmunt.
wie ez nach der stunt
er het ir niht gesehen:
im künde an lieben friunden leider nimmer gescehen.
Boten man für sande,
do reit ouch in enkegne
vil der Uoten vriunde
der wirt gen stnen gesten
Er gie zuo Prünhilde,
die maere seiten dar.
mit wunderlicher schar
und der Guntheres man.
sich sere vltzen began.
da er si sizen vant.
Vie enpfieng iuch min swester, do ir komet in daz lant?
sam sult ir enphähen Sifrides wtp.'
^daz tuon ich/ sprach si, 'gerne: von schulden holt ist ir mta Ifp/
Dd sprach der hünic riclie ^si koment uns morgen vruo.
weit ir si enpfähen,
daz wir ir niht hUen
mir sint in aUen zUen
Ir meide und ir vrouwen
süochen guotiu kleider,
diu ir Ingesinde
daz täten si doch gerne:
dd grifet halde zuo,
in der hure hie.
lieher geste komen nie,^
hiez si sä zehant
diu besten diu man vant,
vor gesten solde tragen.
daz mac man lihte gesagen.
> 3. gegen Rine fuoren
I 3. und onch diu küneginne,
725, 1. dl diu maere sagten dar.
2. mit wünneclicher shar
726, 3. daz Sifrides wip.'
» 3, daz wir ir in der bürge niht erbiten hie.
mir kom in allen ziten sd rehte lieber geste nie.'
728, 1. hiez si dd [sä BD] zehant
102 DER NIBELUNGE NOT. VI. 6642 l.
729. Ouch Uten äd dienen die Guntheres man,
alle skie recken der wirf zuo im gewan.
dd reit diu hüniginne herlichen dan.
da wart vil michel grüezen die liehen geste getan,
730. Mit wie getaaeo vröuden man die geste enphie!
si duhte daz vrou Kriemhilt vroun Prünhilde nie
so rehte wol enphienge in Bürgenden lant.
die ez ie gesähen, den wart vii hoher muot bekant.
731. Nu was ouch komen Stfrit mit den stnen man.
man sach die helde wenden wider unde dan,
des veldes allenthalben, mit ungefüegen scharn.
dringen unde stouben künde niemen da bewarn.
732. Do der wirt des landes Sifriden sach,
und ouch Sigmunden, wie minneclich er sprach!
^nu stt mir groze willekomen, und al den friunden mtn.
iwer ho vereise suln wir hohes muotes sin.'
733. ^Nu Ion iu got,' sprach Sigmunt, der ere gernde man.
^stt daz iuch Sifrit ze friunde gewan,
do rieten mtne sinne daz ich iuch wolde sehen.'
do sprach der künic Günther 'nu ist mir liebe dran geschehet
734. Sifrit wart enphangen, als im daz wol gezam,
mit vil grdzen eren: niemen was im gram,
des half mit gr^zen sUihten Gtselher und Gerndt,
nie liehen gesten manz sd güetUch erh6t.
735. Nu näheten zuo ein ander der zweier künege wip.
da wart vil setel Isere, maneger vrouwen Itp
wart von helde handen erhaben üf daz gras,
die vrouwen gerne dienden, waz der da unmüezec was!
736. Do giengen zuo ein ander diu minnecltchen wtp.
des w.a^ in ^ozen vröuden maneges rtters lip.
729, 1. Ouch tlten in dd dienen 3. vil h^rliche dan.
730, 4. di si ^ nie gesähen,
732, 4. der iwer hovereise sul wir h6hgemuote (höher freuden J
733,.2. 'sit daz iuch min sun Sifrit 3. daz ich iach solde sehen.'
734, 2. im was da niemen gram.
734, 4. ich waene man ez gesten nie s6 g'uetlich erbot.
735, 1. D6 nähten zno ein ander 2. maniger schoener yrowen lip
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6702 L.
103
ir beider grüezen
jach man vil der recKiii,
lerltch gesinde
übten groze nigen,
küssen mionecUchen
was liep ze sehenne
en da niht langer,
wirt sfnen gesten
man si gerne saebe
egen puneiz riclien
Trone/c Hagne
si gewaltec wwren,
z si gebieten wolden^
in wart michel dienest
:hilde bort man bellen
stieben und von stozen.
wirt mit sinen gesten,
ie in diu stunde
len palas witen
egen pbelle spaehe,
. man über setele
itbalben bangen,
este hiez man füeren
;r wtlen blicken
Towen Kriemhilde,
irwe gen dem golde
Ihalhen schallen
3 manz gesinde,
cwarten sinen marschalc
egunde er daz gesinde
ze und oucb dar inne
rart vremder geste
so minneclich ergie.
der dienen vrouwen da nibt lie.
vie sich bl der bant.
des man vil da vant,
von vrowen wol getan,
Guntbers und Sifrides man.
si riten zuo der stat.
wol erzeigen bat
in Burgonden lant.
man vor den juncfrouwen vant.
und ouch Ortwin,
daz täten si wol schin»
des torste man niht län,
den liehen gesten getan,
da ze dem bürge tor
lange babt da vor
e si komen drin.
mit grozer kurzwtle hin.
mit fröuden si do riten.
guot und wol gesniten,
den vrowen wol getan
do hörnen Guntberes man.
balde an ir gemach.
man Prünbilde sacb
diu schoene was genuoc:
den glänz vil berlicben truoc.
ze Wormz in der stat
Günther dö hat
daz er ir solde pflegen.
harte güetlichen legen,
sptsen man si lie.
baz gepflegen nie.
736, 3. s6 sch6ne wart getin.
4. bi den juncvrowen stän.
737, 1. daz vie sich bi der hant.
738, %, daz wol erceigen bat
nanigen puneiz rieben
739, 3. daz torste man niht l^n.
den palas riehen
104
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6766 l.
745.
746.
747.
748.
749.
750.
751.
alles des si gerten,
der künic was so riche,
Man diende in friuntltche
der wirt da ze tische
man bat Stfriden sitzen
do gie mit im ze sedele
Zwelf hundert recken
da ze tische sazen.
gedaht daz eigen holde
si was im noch so wrege
An jeneme äbende,
vil der riehen kleider
da die schenken solden
da wart vil voller dienest
So man ze hochziten
Trowen unde meide
swannen si dar komen,
in güetltchen eren
Do diu naht het ende
üz den soumschrtnen
erluhte in guoter wsete,
do wart erfür gesuochet
A
E ez vol ertagete,
vil rtter unde knehte:
vor einer vruomesse
da riten junge helde
Manec pusune lute
des was man in bereit.
daz nieman da niht wart verseit.
und an allen haz.
mit stnen gesten saz.
als er e hete getan.
vil manic waetlicher man.
an dem ringe sin
Prünhilt diu künigin
niht richer künde wesen.
daz si in gerne lie genesen.
da der künic saz,
wart von wtne naz,
zuo den tischen gan.
mit grozem fltze getan.
lange hat gepfiiegen,
hiez man schone legen.
der wirt in willen truoc.
man gap in allen genuoc.
und der tac erschein,
manic edel stein
die ruorte vrouwen hant.
manic herlich gewant.
do komen für den sal
do huop sich aber schal,
die man dem künege sanc.
daz ins der künic seite danc.
vil kreftecltch erdoz:
752.
von trumben und von vloiten der schal wart so groz,
daz Wurmez diu vil wtte dar nach lute erschal,
die hoch gemuoten helde ze rossen komen über al.
Do huop sich in dem lande harte höh ein spil
von manegem guoten recken: der sach man da vil.
744, 4. daz dk niemen niht wart verseit. BD
746, 1. Wol zwelf hundert recken
748, 3. von swannen si dar k6men,
750, 1. E' daz ez vol ertagete,
751, 1. Vil creftecliche Iftte manic pus^n erddz:
^. wart der shal s6 gr6z.
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6830 L. 105
den ir tumbiu herze gaben hohen inuot,
der sach man under Schilde inanegen zieren riter guot.
\, In diu venster säzen diu herlichen wip
und vil der schoenen meide: gezieret was ir Üp.
si sahen kurzewfle i^on manegen küenen man.
der wirt mit sinen vriunden selbe riten da began.
i, Sus vertrihen si di wtle: diu duhte niht lanc.
man horte da zem tuome maneger gloken klanc:
do komen in die moere: die vrowen riten dan,
den edelen küniginnen volgete manic küene man.
>. Si stuonden vor dem münster nider üf daz gras.
Prünhilt ir gesten dannoch waege was.
si giengen under kröne in daz münster wtt.
diu liebe wart [stt] gescheiden: daz schuof groezltcher nft.
. Do si gehorten messe, si fuoren wider dan
mit vil manegen eren: man sach si sider gan
ze tische vroeliche. ir vröude nie gelac
da zer hochgezite unz an den einliften tac.
wie die küm'ffinnen ein andei' schulten.
Tor einer vesperzite huop sich groz ungemach,
daz von manegem recken uf dem hove geschach.
si pfiiägen rlterscliefte durch kurzwtle wan.
do liefen dar durch schouwen manic wfp unde man.
Ze samne do gesazen die küniginne rieh.
si gedahten zweier recken, die waren lobelicli.
do sprach diu schoene Kriemhilt ^ich han einen man
daz elliu disiu rfche zuo stnen banden solden stan.'
• Do sprach diu vrouwe Prünhilt Vie künde daz gestn?
ob ander nieman lebete wan din unde sin,
755, 2. dannoch vil waege was.
4. daz frumte groezlicher nit.
S 5. Do gediht diu küniginne 'ine mac niht langer dagn.
swie ich daz gefdege, Kriemhilt muoz mir sagn
war umbe uns als6 lange den zins yersezzen hat
ir man derst unser eigen. der yrage hän ich keinen rkV CJd
9. Sas warte si der wile, als ez der ti^ifel riet.
die yröade nnt ouch die hdhgecit mit leide si d6 schiet.
daz ir lac auime hercen, ze lieht ez muose komen.
des wart in mangen landen von ir j^mers yil yernomen. CJdh]
106
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6902 L.
760.
so möliten im diu riche
die wtl daz- lebet Guntlier,
Do sprach aber Kriemhilt
wie rehte lierliche
sam der liebte mane
wol wesen undertän:
SU kiindez nimmer ergän.'
''sikestu wie er stat,
er vor den reken gät,
vor den Sternen tiiot?
761.
762.
des muoz ich von schulden tragen vroeltchen muot.'
Do sprach diu vrowe Prünhilt ^swie waetlich st dtn man,
swi biderbe und swi schoene, so soltu vor im län
Günther den recken, den edeln bruoder dtn:
der muoz vor allen künigen, daz wizze, waerltche stn.'
Do sprach aber Kriemhilt ^s6 tiwer ist mtn man,
niht gelobet hän.
ist stn ere groz.
er ist wol Günthers genoz,'
763.
764.
daz ich in ane schulde
an vil manegen dingen
geloubest du daz, Prünhilt,
Vane solt du mirz, Kriemliilt, ze arge niht verstan,
wan ich äne schulde niht die rede han getan.
ich hortes jehen beide,
und da des küneges wille
Und da er mine minne
do jach Sifrit
des hän ich in für eigen,
do ichs erste sach,
an mtme Übe gescach,
so rtterlich gewan,
er waere sküneges man.
stt ich ins horte jehen.'
do sprach diu schoene Kriemhilt ^s6 wser mir übele geschehen.
765.
766.
767.
Wie heten so geworben
daz ich eigenmannes
des wil ich dich, Prünhilt,
daz du last die rec|e
'Ich mag ir niht geläzen,*
'zwiu sold ich verkiesen
der uns mit dem degne
Kriemhilt diu vil schoene
^'Du muost in verkiesen,
wone deheiner dienste.
die edelen bruoder min,
wine solde stn?
vil friuntltchen biten
durch mich mit güetltchen siten.'
sprach des küneges wtp.
so maneges rtters Itp,
dienstlich ist undertän?'
daz sere zürnen began.
daz er dir immer bt
erst tiwerr danne st
\ 760, 1. *nu sihestu wi er st^t,
760, 3. alsam der liebte mäne 761, 2. s6 muost tu vor im län
762, 1. 'sd tiwer ist wol min man,
763, 2. wan ich niht äne schulde Jh
764, 2. dd jach des selbe Sivrit,
765, 4. daz du di rede läzest 766, 4. [vil BD] s^re zürnen began.
DER NIBELUNGE NOT. VI. 6966 L. 107
Günther mfn bruoder, der vil edel man.
du solt mich des erlazen daz icli von dir vernomen hän.
3. Und nimet mich imer wunder, stt er din eigen ist
und du über uns beidiu so gewaltic bist,
daz er dir so lange den zios versezzen hat.
dtner übermüete sold ich von relite haben rät.*
■). 'Du ziuhest dich ze hohe,' sprach do des küneges wip.
^nu wil ich sehen gerne ob man dinen lip
habe ze solhen eren so man den mtnen tuot.'
die frowen wurden beide vil sere zornic gemuot.
. Do sprach diu vrowe Eriemhilt 'daz muoz et nu geschehen,
stt du mines mannes für eigen hast gejehen,
so müezen hiute kiesen der beider künege man
ob ich vor küneges wJbe ze kirche türre gegan.
. Jht muost daz hiute schouwen daz ich hin adelfrt:
und daz min man ist tiwerre danne der din st,
da mite wil ich selbe niht hescholden sin.
du solt noch hinte hiesen wie diu eigene diu din
Ze hove ge vor rechen in Biirgonden lant,
ich wU wesen ti/werre danne ieman habe behant
deheine hünigvnne diu krön her ie getruocJ*
dö huop sich under den fyrouwen grdzes nides genuoc.
• Do sprach aber Prünhilt Vil du niht eigen sin,
so muost du dich scheiden mit den vrowen dtn
von mtnem ingesinde, da wir ze münster gan.'
des antwurte Kriemhilt 'triwen daz sol stn getan.*
L 'Nu kleidet iuch, mtn meide,' sprach Stfrides wtp.
'ez muoz äne schände beltben hie mtn lip.
ir sult wol läzen schouwen, habet ir ilit riebe wät.
si mac stn gerne lougen des si hie verjehen hat.'
5. Man mohte in Ithte raten: si suochten rtchiu kleit:
da wart vil wol gezieret manec vrowe unde meit.
770, 2. für eigen hast verjehen,
I, 3. nn mliezen Mute kiesen
, 2. ich wil selbe tiwerr wesen 3. diu kr6n ie her getruoc'
773, 4. 'entriwen daz sol sin getan.'
774, 4. des Prünnhilt hie verjehen hat.'
108 DER NIBELUNGE NOT. VI. 702« L.
do gie mit ir gesinde des edelen küneges wfp:
do wart ouch wol gezieret der sclioenen Kriemhilde lip,
776. Mit drin und vierzec meiden: dl hrdhtes an den Rtn:
die truogen lielite pfelle, geworlit in Arubin»
8U8 Mmen zuo dem münster die meide wol geidn:
ir warten vor dem hüse alle Sifrides man,
777. Die Hute nam des wunder, wä von daz geschach
daz man die küniginne also gescheiden sach^
daz si bf ein ander nilit giengen alsam e.
da von wart manegem degne std vil sorcltchen we,
778. Hie stuont vor dem münster Guntheres wtp.
do Iiete kurzwtle . vil maneges rtters Itp
mit den schoenen frouwen, der si da namen wäre.
do kom diu schoene I^riemhilt mit maneger herlichen schare.
779. Swaz kleider ie getruogen edeler rtter kint,
wider ir gesinde daz was gar ein wint.
si was so rtch des guotes, daz drizec küneges wip
ez möhten niht erziugen daz eine erziugte ir Itp.
780. Ob ieman wünschen solde, der künde niht gesagen
daz man so rtcher cleider gessehe ie me getragen,
so da ze stunde truogen ir meide wol getan,
wan Prünhilde ze leide, ez hete Kriemhilt verlän.
781. Ze samne si do komen vor dem münster wft.
ez tet diu hiisvrouwe durch einen grozen ntt,
si hiez vil übelHche Kriemhilde stan:
^jä sol vor küneges wibe nimmer eigen diu gegan.'
782. Do sprach diu schoene Kriemhilt (zornec was ir muot)
^kundestu noch swigen, daz wser dir Ithte guot.
duo hast geschendet dinen schoenen Itp.
wie möhte mannes kebse immer werden küneges wfp?'
783. ^Wen hästu hie verkebset?* sprach des küneges wfp.
^daz hän ich dich,' sprach Kriemhilt. Mfnen schoenen Ifp
778, 1. daz Guntheres wip.
778, 4. dd kom diu vrowe Criemhilt
779, 4. daz tet Criemhilde lip.
780^ 3. als6 dk ze stunden truogen
781, 3. Criemhilde stille stin:
78?, 3. du hist geshendet selbe
783, 11, 'den dinen schoenen lip
DER NreELUNGE NOT. VI. 7086 L. 109
5te erste Sifrit, ratn tu lieber man.
IS ez nilit min bruoder der dinen roeituom gewan.
omen dtne sinne? ez was ein arger list,
lu in lieze minnen, sit er din eigen ist.
oere dich/ sprach Kriemhilt, ^ane schulde clagen.'
n/ sprach do Prünhilt, ^daz wil ich Gunthere sagen.'
lac mir daz gewerren? din ühermuot dich hat betrogen:
Ut mich ze dienste mit rede dich an gezogen,
nzze an rehten triuwen^ ez ist mir immer leit:
ver heinliche sol ich dir wesen umbereit,'
It do weinde: Kriemhilt niht lenger lie,
es küneges wibe inz münster si do gie
r in^esinde. da huop sich grozer haz:
urden liehtiu ougen starke trüebe unde naz.
il man gote diende oder ieman da sanc,
lühte Prünhilde diu wfle gar ze lanc:
ir was vil trüebe der lip und ouch der muot.
nuoste sit enkelten manec helt küene unde guot.
It und ir vrouwen gie für daz münster stan.
bte ^mich muoz Kriemhilt mere hoeren lan
Dich so lute zihet daz wortraeze wip.
r sichs gerüemet, ez get im waerlich an den lip,'
n diu edel Kriemhilt mit manegem küenen man.
»räch diu edel Prünhilt 'ir sult noch stille stan.
let min ze kebsen: daz sult ir lazen sehen.
5t von iwren Sprüchen, daz wizzet, leide geschehen.'
ach vrou Criemhilt ^ir möht mich lazen gan.
rziugez mit dem golde daz ich enhende han:
jrahte mir Sifrit, do er'bi iu lac'
elebte Brünhilt deheinen leideren tac.
783, 4. der dir den magetuom an gewan.
lieze du in minnen, 3. *in alle schulde klagen.^
wen,' sprach dd Prünnhilt,
nirden liehtiu ougen vil starke trüeb unde naz.
rix man gote gediende oder iemen dk gesanc,
lilt mit ir frowen
räch diu vrowe Prünnhilt
prach diu vrowe Criemhilt
2. daz ich an der hende hän:
r^hte mir her Sifrit, Jh do er ^rste bi iu lac'
110
DER NIBELUNGE NOT. VI. ri46 L.
wer mirz hat genomen.'
in groz ungemüete komen.
^ine wils niht wesen diep.
waer dir ere liep.
791. Si sprach *daz golt vil edele daz wart mir verstoln
und ist mich harte lange übele verholn:
ich kum es an ein ende
die vrowen wären beide
792. Do sprach aber Kriemhilt
du möhtest gedaget hän,
ich erziugez mit dem gürtel den ich umbe hän,
daz ich niht liuge: ja wart Sifrit dfn man.'
793. Von Ninnive der sfden si den borten truoc,
mit edelem gesteine: ja was er guot genuoc.
do den gesach vrou Prünhilt, weinen si began:
daz muoste freischen Günther^ dar zuo alle sine man.
794. Do sprach diu küniginne ^heizet here gän
den fürsten von Rine.
wie mich hat gehoenet
si seit hie o£fenUche,
795. Der künic kom mit recken.
sine triutinne:
'saget mir, liebiu vrouwe,
si sprach zuo dem künige
796. Von allen minen eren
gerne wolte scheiden.
si gihet mich habe gekebeset Sffrit ir man.'
do sprach der künic Günther ho hetes übele getan.'
797. *Si treit hie mtnen gürtel, den ich hän verlorn,
und mfn golt daz rote. daz ich ie watt geborn,
daz riwet mich sere. dun beredest, künic, mich
der vil grozen schänden, ich minne niemer dich.'
798. Do sprach künic Günther ''er sol her für gan.
hat er sichs gerüemet, daz sol er hoeren län:
ich wil in hoeren län
stner swester Itp.
ich si Sifrides wip.'
weinen er do sach
güetlich er do sprach
wer hat iu iht getan?*
^ich muoz unfroelichen stän.
mich diu swester din
dir sol geklaget sin,
791,2. vil übele verholn:
792, 2. du möhtes wol gedaget hin, und weere dir ^re liep.
3. den ich hie umbe hän,
4. ja wart min Sifrit din man.'
793, 4. und alje Bürgunden man.
794, 2. den fursten vonme Rine.
797, 3. daz riwet mich vil s^re, 4. daz diene ich immer umbe dich.'
798, 1. D6 sprach der künic Günther
DER NIBELUNGE NOT. VI. 7206 L.
111
oder sfn muoz lougen der lielt uz Niderlant/
<I6 wart der küene Sifrit harte balde dar besaot.
« der herre Sifrit die UDgemuoten sacli,
crn weste niht der msere, balde er do sprach
^waz weinent dise vrouwen? daz het ich geroe erkant;
oder von weihen schulden ich da here sl besant.'
o sprach künic Günther *mir ist harte leit.
mir hat mtn vrowe Prünhilt ein maere hie geseit,
du hast dich gerüemet, du waerst ir erster man,
so seit din wtp Kriemhilt: hastu degen daz getan?'
'Nein ich/ sprach do Sifrit.
end ich erwinde,
und wil dirz gerihten
mit minen hohen eiden,
^und hat si daz geseit,
daz muoz ir werden leit:
vor allen dinen man
daz ich irz niht gesaget hän.'
• Dd sprach der hünec von Rine ^daz soltu läzen sehen^
den ext den du hiutest,
aller falschen dinge
matt saclk zuo dem ringe
*• Sifrit der vil küene
dd sprach der hünic riche
woer gröz unscJmlde:
des iuch min swester zihet,
U Do sprach aber Sifrit
daz si hat ertrüebet
daz ist mir sicherlichen
do sahen zuo ein ander
K 'Man sol so vrowen ziehen,'
Maz si üppec Sprüche
^i 4. Sifrit den starken
mac der hie geschehen,
wil ich dich ledec län.'
dd die von Burgonden stdn,
zem eide hol die hant.
^mir ist s6 wol hehant
ich wil iuch ledec län
daz ir des niht habet getän,^
''[und] geniuzet des ir Itp
din vil schoene wip,
ane mäze leit.'
die küenen rittere gemeit.
sprach Sifrit der degen,
lazen under wegen.
hiez man bringen sk cehant.
799, 2. wi balde er dd sprach!
4. mich der künic habe besant.^
), 1, D6 sprach der künic Günther Ma ist mir harte leit,
3. du habst dich gerüemet daz du ir schoenen lip
alr^rst (^rste C) habest geminnet: daz seit [frowe CDJh] Criemhilt din wip.'
, 1. Dd sprach der herre (starke B, degen Jh) Sifrit
2» ^ daz ich erwinde, ez sol ir werden leit:
und wil dir daz enpfüeren
, 4. dd sach man zuo dem ringe di stolzen Burgunden stin.
804, 1. 'geniuzet es min wip
2. daz si h^t betrüebet den Prünnhilde lip,
4. die gnoten (stolzen Jh) ritter gemeit.
112
DER NIBELUNGE NOT. VI. 7362 L.
verbiut ez dtnem wtbe,
solher übermüete
der minen tuon ich sam.
ich mich wserlichen schäm/
VII.
806. Mit rede wart gescheiden
do trilrte also sere
daz ez erbarmen muose
do kom von Troneje Hagne
807. Er vrägte waz vr wcere:
dd Seite si im diu moere.
daz ez erarnen müese
oder er wolde nimmer
808. Zuo der rede komen
da die helde rieten
dar zuo kom ouch Gisellier^
do er ir rede gehorte,
809. *Ir vil guoten recken,
Jane gediende Stfrit
daz er dar umbe solde
ja ist des harte Ithte,
810. 'Suln wir gouche ziehen?'
^des habent lüzel ere
daz er sich hat gerüemet
dar umbe wil ich sterben,
811. Dd sprach der Tsünic selbe
nivoan guot und ere.
waz touc oh ich dem recken
er was ie getriuwe,
812. Do sprach von Metzen
^jane kan in niht gehelfen
erloubet mirz mtn herre,
do heten im die helde
manic schoene wtp.
Brünhilde ir 12p,
die Guntheres man.
zuo stner vrotiwen gegän.
weinende er si vant,
er lohete ir sä zehant
Kriemhilde man:
dar umhe vroBUch gesldn,
Ortwtn und Gernot,
den Stfrides tot.
der schoenen Uoten kint:
er sprach getriwltchen sint
war umbe tuot ir daz?
nie alsolhen haz,
Verliesen stnen Hp.
dar umbe zürnet diu wfp.'
sprach aber Hagene:
so guote degene.
der lieben vrowen mfn,
ez enge im an daz leben stn.'
^ern hat uns niht getan,
man sol in leben län.
wcere nu gehaz?
und tet vil wülecUchen daz,'
der degen Ortwtn
diu groze Sterke stn.
ich tuon im allez leit.'
ane schulde widerseit.
805, 4. ir grdzen ungefiiege
806, 1. Mit rede was gescheiden 2. der Prünnhilde lip,
807, 3. der Criemhilde man:
808, 3. der edelen Uoten kint:
809, 4. j^ ist es harte lihte,
DER NIBELUNGE NOT. VII. 7330 L. 113
. Sfn gevolgte nieman^ niwan daz Hagene
riet in allen ztten Günther dem degene,
ob Sffrit niht enlebte, so wurde im undertan
vil der ktinege lande. der helt des truren began.
L Dd Uezen slz äö hUhen: spiln tnof» dö sach,
hey waz man starker schefte vor dem münster brach
vor Stfrtäes wi&ie al zuo dem sale dan!
dd waren in unmuote genuoge Guntheres man.
>• Der künic sprach ^lat bliben den mortlichen zom.
er ist uns ze saelden unt ze eren geborn.
ouch ist so Stare grimme der wundernküene man:
wurde er sfn innen^ so torst in nieman bestan.'
•• Wein er,' sprach do Hagne. 'lät iuez wol behagen:
ich trouwe ez heinliche also an getragen,
daz Brünhilde weinen sol im werden leit.
im sol Ton Hagnen immer wesen widerseit.'
'. Do sprach der künic Günther Vie möhte daz ergän?'
des antwurte Hagne ^ich wil iuchz hoeren län.
heizen boten rften zuo uns in daz lant
widersagen offenltche, die hie niemen sin bekant.
^ So jehet ir vor den gesten daz ir und iwer man
wellent herverten. also daz ist getan,
so lobet er iu dar dienen: des fliuset er den lip:
so erfare ich uns diu msere an des küenen reken wip.'
K Der künic übel volgte Hagnen sinem man.
die starken untriuwe begunden tragen an,
e ieman daz erfunde, die riter üz erkorn.
von zweier vrouwen bägen wart vil manic helt verlorn. '
wie Stfrit verraten wart.
0. An dem vierden morgen zwen und drizec man
sach man ze hove riten. ' daz wart do kunt getan
1,1. Dd liezen siz beliben:
>i 3. onch ist sd grimme starc
4. ob er sin innen wurde,
816, 1. *ir muget wol stille dagen.
i, 4. j4 sol im von Hagenen
, 3. wir heizen boten riten . , . ^
818, 4. ab des kiienen recken wtp.*
j 1. Der künic "Tolget ttfodie -^ -
8
114
DER NIBELUNGE NOT. VII. 7382 L.
Guntlier dem riehen, im waere widerseit.
Ton lüge wiioJis den frouwen grozer jamer iinde leit.
821. Urloiip si gewunnen
und jähen daz siz waeren
den e da hete hetwiingen
und in ze gisle hreelite
822. Die hoten er do griiozte
einer sprach dar under
unz wir gesagen msere
ja hal»et ir ze vtnde,
823. lu widerseit Liiidegast
• den ir da wtlen tatet
daz si für solden gan,
Liiidgeres man,
Sii'rides hant
in Guntheres lant.
und hiez si sizen gan.
'herre, lat uns stan
diu iu enhoten sint.
daz wizzet, maneger muoter kint.
unde Liudger,
gremlichiu ser:
mit her in dize lant.'
die wellent zuo iu riten
der künec hegunde zürnen, do er diu msere hevant.
824. Man hiez die meinrseten zen herhergen Tarn.
wie mohte sich Slfrit da vor do hewarn,
er oder ander ieman, daz si do truogen an?
daz wart sid in seihen ze grozem leide getan.
825. Der künec mit stnen friunden runende gie.
Hagne von Tronije in nie geriiowen lie:
noch heten ez gesceiden genuoge sküneges man:
dune wolde et Hagne
826. Eines tages si Sifrit
do hegunde Tragen
nie des rätes ahe gan.
runende Tant.
der helt von Niderlant
Vie gat so trüreclichen der künec und sine man?
daz hilfe ich immer rechen^ hat in ieman iht getan.*
827. Du sprach künic Günther ^mir ist von schulden leit.
Liudgast und Liudger hahent mir widerseit:
si weilen ofifenliche riten in min lant.'
do sprach der degen küene ^daz sol Sifrides hant.
820, 4. von liige erwuohsen frowen diu aller gropzesten leit.
821, 3. diu Sifiides hant
821, 4. und in ce gisel brähte in daz Guntheres lant.
8;22, 2. ir einer sprach dar under
823, 2. diu gremlichen s^r:
82 i, 2. d6 dd vor bewarn,
827, 1. D.) sprach der künic Günther
2» di habent mir widerseit:
4. 'daz aol dia bU'.id«)« haat
DER NIBELUNGE NOT. VII. 74« L.
115
J, Nach allen iiiren eren
ich tuon noch den degenen
ich lege in wüeste ir hürge
e daz ich er\)'inde:
I. Ir und iwer recken
und lat mich zuo in rhen
daz ich iu gerne diene,
von mir sei iwren vtnden,
K 'So wol mich dirre maere/
als oh er ernsHche
in falsche neig im tiefe
do sprach der herre Stfrit
. Do schikten si die reise
Sifride und den stnen
do hiez er sicii bereiten
Sffrides recken
U Do sprach der starke Sifrit
ir snlt hie helllien.
gtt uns got gelücke,
ir sult hi dem künige
I. Dill zeichen si ane hiiiiden,
do waren da genuoge
dine wessen niht der maere>
man mohte groz gesinde
(. Ir hehne und ouch ir hrünne
sich bereite Ton dem lande
do gie von 'l'ronpje Hagne
er hat im gehen urloiip:
I. *Wol mich/ sprach Kriemhilt,
der minen liehen vriunden
alse mtn her Sifrit
des wil ich hohes muotes/
mit fiize underaiiin.
aU ich in e han geidn:
und ouch ir lant,
des ^i mtn houhet iwer phattt.
sult hie heim hestan,
mit den die ich han.
daz laze ich iuch sehen:
daz wizzety leide geschehen.';
sprach der künic do,
der helfe waere vro.
der ungetriwe man.
'ir sult kleine sorge han.*
mit den knehten dan:
ze sehenne ez was getan.
die von Niderlant:
suohten strttlich gewant.
'vater mtn, her Sigmunt,
wir komen in kurzer stunt,
her wider an den Rtn.
hie vil vroellchen sfn.'
also si wolden dan.
Guntheres man,
wa von ez was geschehen:
do hi Siiride sehen.
si hunden uf diu marc:
manic riter starc.
da er Kriemliiide vant:
si wolden rümen daz lant.
'daz ich ie den man gewan
so wol tar vor stän,
tuot den f Hunden min.
sprach diu küniginue, 'sin.
828, 2. als ich hin ^ (d hin D) getan:
1 4. die Sifrides recken 832, 1. '[min BC] vater Sigemunt,
>}i. 'Nu (S6 CJh) wol mich,* sprach Criemhilt, *daz ich ie gewaj
^. sd wol tar ?or gestini
gewan den man
8
116 DER MBELUNGE NOT. W. 7498 l.
836. Lieber friunt, er Hagene^ gedenk et an daz,
daz ich in gerne diene und noch nie wart gehaz.
des läz mich geniezen an minem lieben man.
ern sol des niht enkelten, hab ich Prünhilt iht getan.'
837. ^Daz hat mich sU gerovAJoen^ sprach daz edel wip.
^ouch hat er so z&rhlouwen dar umhe minen lip:
daz ichz ie. gereite, daz heswärte im den muot :
daz hat vü wol errochen der degen hüene %mde guot.^
838. [Er sprach] 'Ir werdet wol Tersüenet her nach disen tagen.
Kriemhilt^ liebiu vrouwe, ja sult ir mir sagen
wie ich iu müge dienen an Stfride iwerm man.
daz tuon ich gerne, frouwe: baz ichs nieman engan.'
839« ^Ich wsere an alle sorge/ sprach do daz edel wfp>
^daz im ieman naeme in stürme stnen lip,
ob er niht wolde volgen siner übermuot,
so waere immer sicher der degen küene unde guot.'
840. *Vrowe,' sprach do Hagne, 'und habet ir des wan
daz man in müge versntden, ir sult mich wizzen lan,'
mit wie getanen listen sol ichz understen?
ich wil im ze huote immer riten unde gen.'
841. Si sprach ^du bist mtn mac, so bin ich der dtn.
ich bevilhe dir üf triuwe man den lieben min,
daz du wol behüetest mir den lieben man.'
sie seit im kundiu msere, diu vil bezzer waem yerlan.
842. Si sprach ^min man ist küene, dar zuo starc genuoc.
do er den lintdrachen an dem berge sluoc,
ja badet sich in dem bluote der reke vil gemeit^
^a Yon instt in stürmen dehein wafen nie versneit.
843» Idoch bin ich in sorgen, swenne er in strite stat
und vil der gerschüzze von helde hande gät,
daz ich da Verliese den minen lieben man.
hei waz ich grozer sorge dike umb Sifriden hän!
836, 1. Vil lieher vriunt Hagene,
^. daz ich in gerne diene 837, 3. daz heswaeret ir den muot,
840, 3. ich daz sül (sol JS) understen.
841^ 1. und (sam C) hin ich der din.
2. den lieben wine min,
841, 3. daz ta mir wol behüetest den minen lieben (holden B) man.^
4. diu bezzer wseren yerlän.
DER MBELUNGE NOT. VH. n6i t:
tlT
Ich melde ez üf genade, vil lieber friunt, dir>
daz du dine triuwe behaltest ane mir
da man da mac verhouwen • den mfnen lieben man.
daz läze ich dicli hoeren: dest üf genade getan. .
Do von des drachen wunden vloz daz heize bluot,
do badete in dem bluote sich der rfter guot.
do viel im zwischen [der] herte ein linden blat vil breit;
da mac man in versnfden: des hän ich sorge unde leit.'
Do sprach von Troneje Hagene ''üf daz stn gewant
nset ein cleinez zeichen. da bi ist mir bekant
wä ich in müge behüeten, so wir in stürmen stän.'
81 wände det helt vristen:
Si sprach ^mit kleinen siden
ein tougenlfchez criuze.
mfnen man behüeten,
swenne er in den stürmen
ez was üf sinen tot getan,
nse ich üf sin gewant
da sol, helt, din hant
so ez an die herte gat^
vor sfnen vienden stät.'
Daz tuon ich/ sprach do Hagene, *vil liebiu vrowe min;'
do wand ouch diu vrouwe, ez sold im frume stn:
I.
do was da mite verraten
urloup nam do Hagene:
Des küneges ingesinde
ich wsene nimmer recke
so groze meinraete
do sich an sfne triuwe
Des anderen morgens
reit der herre Sffrit
er wand er solde rechen
Hagene im reit so nalien,
der Kriemhilde man.
do gie er vroelfchen dan.
was allez wol gemuot.
deheiner mer getuot
so da von im ergie,
diu schoene künigfn verlie.
mit tüsent stner man
vil froeltchen dan.
der stnen friunde leit.
daz er geschouwet diu cleit.
i, !2. und sich dar inne badete der kiiene ritter guot,
dd viel im zwischen di herte 4. des ist mir sorgen vil bereit* BCD
(da. von hä.n ich dicke leit.* Jh)
846, 3. sd wir in stürme stän.*
^3. den mtnen man behüeten,
^2. dd wand ouch des diu vrowe,
[5. Daz er revam h^te, bat im sin hSrre sagen.
*dä wil ich die reise wenden : wir suln rtten jagen,
ich hin nu gar diu maere, wie ich in gewinnen sol.
muget ir daz gefüegen?* *daz tuon ich,' sprach der künic, 'wol.* CJäh]
\ 2. ich weene immer recke (recken C)
4. Criemhilt diu küneginne verlie.
(diu scbcene Criemhilt verlie. f)
118
DER NIBELUNGE NOT. VH. 7626 l.
do scicte er tongen dan,
zwene stner mnn:
daz Giintlieres lant,
zuo dem küiiige gesant.
do hin wider reit,
sfiier ¥riiinde leit!
der Wirt im danken began.
Triunt, her StCrit.
tuot des ich iiich bit,
als ich von rehte sol.
getrotiwe ich in wol.
ledec worden stn,
bern unde swtn,
851. Als er gesach daz bilde,
die Seiten andriu msere,
mit vride solde belfben
lind si hete Liudger
852. Wie ungerne Stfrit '
er enhete e gerochen
wan in der reise erwanden til kinne Günthers man.
er reit zuo dem künige:
853. *Nu Ion iu got des willen,
daz ir so willeclichen
daz sof ich immer dienen,
für alle mtne triiinde
854. Nu wir der herverte
so wil ich jagen rtten
hin ze dem Waskem walde, als ich vil dike han.'
daz hete geraten Hagne, der vil ungetriwe man.
855« 'Allen mfnen gesten sol man daz nu sagen,
ich welle fruo rtten; die wellen mit mir jagen,
daz sich die bereiten: die wellen hie bestan
hübschen mit den vrouwen, daz st liep mir getan.'
856. Do sprach der starke Sti'rit mit herltchen site
'swenne ir jagen wellet,
s6 sult ir mir Ithen
und eteltchen bracken:
857« 'Welt ir niht nemen einen?'
'ich Ithe iu, weit ir, viere,
der walt und ouch die sttge, swa diu tier gAnt,
die iuch niht vürewtse wider heim rtten laut.'
858« Do reit zuo stnem wtbe der riter vil gemeit.
schiere hete Hagene dem künige geseit
852, 2. ern het etewaz errochen Büf
3. wand in vil kfim eiwanden di Guntheres man.
dd reit er zuo dem künige:
853, 4. sd getrftwe ich iu wol.
855, 1. [den iDJh\ sol man daz sagen
835,2. daz wir (ich C) vil vruo riten (rite C\\
4. daz si mir liebe getan.^
856, 2. *8wenne ir jagen ritet, 857, 3. swä Hin tier liine gänt,
4. cen herbergen liten I4nt.^
858^ 1. der recke yii gemeit.
da wil ich gerne mite,
einen suochman
so wil ich rtten in den tan.'
sprach der künee zehant.
den wol ist bekant
DER NIBELUNGE NOT. VH. 7682 l.
119
wie er gewinnen wolde
sus grozer uutriuwe
den tiwerHchen degen.
solde niininer inaa gepflegen.
VIII.
wie Sifrit
). txiintljer und Hagne,
lobeten mit untriuwen
mit ir scharpfen geren
beren iinde wisende:
). Da miie reit ouch Sifrlt
maneger hande spise
zuo eime halten brunnen
äaz hete geraten Prünhilty
I. Dd gie der degen küene
dd was nu üf gesotimet
und ouch der gesellen:
do endorfte Krlemhilde
I. Sine irlutinne
^got U^e mich dich, vrouwe,
und mich ouch diniu ougen.
soU du kurzwÜen:
I. Dd dähtes an diu mwre
dUt si Hagnen seile:
diu edel hüniginne
dd weinde äne mäze
[. Si sprach zuo dem rechen
mW troumte hint leide,
erslagen wart.
die reken tÜ halt,
ein pirsen in den walt.
si wolden jagen swtn
waz ktinde küeners gesfn?
%n etlichem site,
die fuorte man in mite.
verlos er sUl den lip*
hinic Guntlieres wip.
da er Krlemhilde vant.
sin edel plrsgewant,
sl wolden über Rin.
nimmer leider gesin,
husi er an den munt:
*
gesehen noch gesunt,
mit holden mägen din
ine mac heime nlht gesin,*
(si entorste ir nlht sagen)
dd begunde claigen
daz si ie gewan den lip.
daz vll wiinderscihcßne wip.
Hat iwer jagen sin,
wie iuch zwei wildiu swin
S, 5. Dd die vil ungetriwen
si wistenz al geliclie.
wolden nilit jagen riten.
daz si in niht en warenden:
859, 4.
860, 4.
t3. sin und der gesellen:
1 1. Di sine triuttinne
3. und mich diu dinen ougen. 4.
863, 1.
I %• diu si dd Hagenen sagete : 4.
fif geleiten sinen tdt,
GiseUier und G^rn6t
ine weiz durch weihen nit
idoch erarneten siz sit. CJdh]
waz inÖhte küeners gesin?
des kilnic Gunth^res wip.
ine mac hie heime niht gesin/
(sine torst ir niht gesagen)
des harren Sifrides wip.
120
DER NTOELUNGE NOT. VÜI. 7734 l.
jageten über heide:
daz ich sd sere weme,
865. Ich fürhte harte sere
ohe man der deheinefi
die uns füegen hunnen
heUhet, lieher herre:
866. ^Min liehiu triutinnej
ine weiz hie niht der Uute
alle dine mäge
ouch hdn ich an den degnen
867. 'Nevnä, herre StfriU
mir iroumte Mnt leide,
vielen zwene herge:
wil du von mi/t scheiden,
868. Er umhevie mit arm>en
mit minnecUchem küsse
mit urlouhe er dannen
sine gesach in leider
869. Dö riten si von dannen
durch hurzewile willen
volgeten Gunthere
Gernöt und Giselher
870. Geladen vil der rosse
diu den jeitgesellen truogen
vleisch mit den vischen,
den ein hünec s6 riche
871« Si hiezen herbergen
gen des wildes abeloufe
da si da jagen solden,
do was ouch komen Sifrit:
872. Von den jeitgesellen
die warte an allen ende.
da wurden hluomen röt.
des gel mir wterUche not.
eteUchen rdt,
missedienet hat
vientUchen haz.
mit triwen rdte ich iu daz."*
ich hume in kurzen tagen,
die mir iht hazzes t/ragen,
smt mi/r gemeine holtt
hie niht a>nders' versoltJ*
jd fürhtich dinen val.
wie ohe dir zetal
ich gesach dich nimmer me.
daz tuot mir innerclichen we,*
daz tugentriche ujip,
er trüte ir scheinen Up,
schiet in kurzer stunt.
dar nach nimmer mir gesünt,
in einen tiefen wall,
vil manic riter halt
und Sifride dan^
die wolden da heime hestän,
kam vor in üher Rin,
hrät unde Win,
unde ander manegen rdt,
harte hilUchen hdt.
für den grüenen walt
die stolzen jägere halt,
üf einen wert vil breit.
daz wart dem künige geseit.
wurden do bestän
do sprach der küene man,
865, 3. die uns gefäegen künnen
866, 1. Er sprach 'min triutinne,
868, 2. mit minneclichem küssen tr&t er ir schoenen lip,
869, 3. unde sinen (sine D) man. BD
4. di waren d^ heime besten.
872, !• wurden d6 gar besten
87^1 2* die warte in (an Cf) allen enden.
DER NTOELUNGE NOT. Vffl. ma l. 121
Stfrit der vil starke, Ver sol uns in den walt
wtsen nach dem wilde, ir degne küene unde halt?'
. ^Wellen wir uns scheiden/ spracli do Hagene,
'e daz wir beginnen hie ze jagene?
da bf mugen bekennen ich und die herren mtn
wer die besten jägere an diser waltreise sin.
i. Liute unde hunde sulen wir teilen gar:
so kere islicher da er gerne ^ar.
der danne jage beste, der sol des haben danc*
der Jäger biten wart bt ein ander niht lanc.
). Do sprach der herre Stfrit 'ich hän der hunde rät,
wan einen bracken, der so genozzen hat
daz er die verte erkenne der tiere durch den tan.
wir komen wol ze jeide,' sprach der Kriemhilde man.
>. Do nam ein alter jägere einen spürhunt:
er brähte den herren in einer kurzer stunt
da si vil tiere funden. swaz der von leger stuont,
diu erjeiten die gesellen, so noch guote jeger tuont.
• Swaz ir der hrdke ersprancief dm sluoc mit siner hont
Safrit der Jsüene, der helt von Niderlant,
sin ro8 Uef s6 sere, daz ir im niht entra>n,
den lap er vor in allen an dem gejeide gewan,
• Er was a/n allen dingen hiderhe genuoc,
^n tier daz erste, daz er ze tdde sluoCj
was ein starhez halpswuol^ mit der ^ner hant;
da nach er vil schiere ein ungefüegen lewen vant, *
• Der hrdke den ersprancte: er schöz in mit dem bogen.
eine scharfe strdle hete er m gezogen:
der lewe Uef nach dem schtizze wan drier Sprünge lonc.
€$fte jeitgesellen seilen Stfride danc.
87^, 4. ir helde küene unde halt?'
, 3. d4 bt wir mägen bekennen,
,3. der danne jage daz beste,
4. d6 wart der jeger biten bi ein ander niht lanc.
', 2. niwan einen bracken,
S 2. sin tier was daz ^rste,
3. ein yil starkez halpsul,
), I. Dd den der bracke ersprancte. den shdz er mit dem bogen.
%t het er dar in gezogen:
4. di sinen jagtgesellen
123
DER NIBELUNGE NOT. Vm. 7858 l.
880. Dar nach sliioc er schiere
Starher üre viere,
«in ros truoc in sä halde,
hirze oder hinde
*
881. Einen eber grozen
als er begiinde TÜ^Iien^
des gejeides ineister
daz swtn zornecliclien
882. Do sluoc in mit dem swerte
ez liete ein ander jegere
do ern Iiete ervellet,
do wart stn rieh gejeide
883. Sie liurten allenthalben
von liuten und Ton hiinden
daz in da ?on anhTurte
vier unde zweinzec ruore
884. Do mnosen vil der tiere
do wanden sie füegen
in den prts des jeides:
do der starke Stfrit
885. Daz jeit was ergangen^
die zer viwerstat wolden,
Til maneger tiere hiiite
hei waz man ze kiichen
886. Do hiez der ktinic künden
daz er enbfzen wolde.
einen vsiiseni tfiid einen eich,
und einen grimmen sclutlch.
daz im niht eniran.
htnd im wenic enhän,
vant der spurhunt.
do kora an der stunt
er bestuont in üf der sla.
lief an den küenen degen sa.
Kriemhilde man:
so sanfte niht getan,
man vie den spurhunt.
allen Burgonden kunt.
Indem unde doz.
der schal was so groz,
der berc und ouch der tan.
die jt'ger heten verlan.
Verliesen da daz leben,
daz man solde geben
des künde niht geschehen,
wart zer viwerstat gesehen,
unde doch niht gar.
die brühten mit in dar
und wildes genuoc.
daz ingesinde truoc!
den Jägern Vol geborn
do wart lute ein lioro
881, 3. des selben jegedes meister,
4. daz swin vil (lief D) zornecUchen [lief BCJh] an den küenen recken si
882, 1. lier Criemhilde man:
882, 4. dd wart sin jaget daz riclie wol den Biirgunden kant.
D6 S|)rä,chen sine jegere 'mügez mit fuoge wesen,
der tier ein leil genesen,
den berc und ouch den walt.*
der degen kilene unde halt.
s6 lät uns, her Sit'rit,
ir tuot uns hiute laere
des hegende smielen
883, 1. Dö hdrtens allenthalben
884, 2. d6 wänden si daz f(ieo:en
daz man in solde geben
den pris von dem gejägede:
885, 4. hey waz man [des BCJ/i] cer knchen des kiineges ingesinde truoc!
886, 1. den jegeru uz erkorn
2. dO wart vil iüte ein hörn
DER NIBELUNGE NOT. Vm. 79is l. 123
zeiner stunt gehlasen: da mite wart bekant
daz man den iürsten edele zen Herbergen ?ant.
\ Do sprach der Iierre Sii'rit 'nu rumen wir den tani'
stn ros truoc in ebene: si Uten mit im dan.
si ersprancten mit ir schalle ein tier gremelich,
einen beren wilden. do sprach der degen hinder sich
I. 'Ich wil uns hergesellen kiirzwile wern.
ir sult den braken lazen. ich sihe einen bern:
der sol mit uns liinnen zen herbergen ?arn.
ern fliehe danne sere, ern kan sichs nimmer bewam.*
I. Der brake wart verhlzen, der bere spranc von dan.
do wolde in errften Kriemhilde man.
er kom in ein gevelle: done kund ez niht wesen.
daz starke tier do wände vor den jägeren genesen.
I. Do spranc von sime rosse der stolze riter guot,
er begunde nAch loufen. daz tier was unbehuot,
ez enkund im niht entrinnen: do vie erz sa zehant,
an alle wunden der helt ez schiere gebant.
• Krazen noch gebizen kund ez niht den man.
er band ez zuo dem satele: uf saz der snelle sAn,
er braht ez an die viwerstat duhch slnen hohen muot,
zeiner kurzwUe, der degen küene unde guot
• Wie reliie herliche er ze herhergen reit!
«tu ger was vil michel etarc vnde breit:
im hie ein zier wäfen nider üf den 8])orn:
von rdlem golde der herre fuorte ein scluBne hörn.
886, 3. dk mit in wart bekant
4. dk cen herbergen vant.
, 5. DA sprach ein Sifrides jägere *h^rre, ich h4n vernomen
von eines liornes diizze daz wir nu suln kernen
zno den herbergen: antwurten ich des wiL'
dd wart n4ch den gesellen gcvri^get bläsende yil.
887, 1. *nu rume ouch wir den tan!'
, 4. daz was ein ber wilde.
888, 2, ja sih ich einen bern: {f wie Ä)
, 4. ern vliebe danne yil s^re.
889, 2. der Criemhilde man.
4. vor dem jägere genesen.
, 4. kn aller slahte wunden
892, 1. er cen herbergen reit!
f 4. Ton yil rdtem golde fuort der h^rre ein schoene hom.
124
DER NIBELUNGE NOT. Vffl. 7978 t.
893.
894.
895.
896.
897.
898.
899.
Von hezzerm pirsgewcBtß
einen roc swarz phelUn
und einen Jmot von zoheh,
hei waz er horten
Von eime pantel
ein hüt ditrch die süeze,
den mctn mit antwerke
der in spannen woldef
Von einer ludmes hiute
von houhet unz anz ende
üz der Uehten riuhe
ze heiden sinen sUen
Ouch fuort er Bahnungen,
daz wcLs also scherphe,
8wä manz shioc üf helme:
der herUche jegere
Sid ich iu diu mcere
im was sin edel hocher
von guldinen Itilkn,
ez muoste halde ersterben
D6 rdt der riter edele
in sähen zuo in hörnende
si liefen im enhegne
dd fuorte er bl dem satele
Als er gestuont von rosse^
hört ich nie gesagen.
sach ma>n in tragen,
der riche was genuoc.
an stme hochwre iruoc!
was dar über gezogen
ouch fuorte er einen bogen
muose ziehen dan,
em hetez selbe getan,
was allez stn gewant.
geströnt man drüfe vant,
vil manic goldes zein
dem. hmnen jegermeister schein.
ein ziere wäfen breit,
daz ez nie vermeit,
sin ehe wären guot*
was vü höhe gemuot.
gar bescheiden solj
guoter sträle vol,
diu sahs wol hende breit,
swaz er da mit versneit,
vil weidenUche dan.
Guntheres man,
und enphiengen im daz marc,
den bern gröz unde starc,
do loste er im diu bant
von fubze und ouch von munde, do erlute sä zehant
900.
vil lute daz gehünde^
daz tier ze walde wolde:
Der bere von dem schalle
hey waz er kuchenknehte
vil kezzele wart gerüeret,
hei waz man guoter spise
swaz es den bern sach.
des heten die Hute ungemach.
durch die kuche geriet:
von dem viwer schiet!
zerfüeret manic brant:
in dem aschen ligen vant!
893, ^. einen rok von swarcem pfellel
4. hey waz er richer porten
897^, 1. Sit daz ich iu diu maere '
898, 4. einen bern gröz unde starc.
899^ 4. dl liute heten ungemach.
DER NffiELUNGE NOT. Vin. so« L.
125
daz an seilen lac.
si keten vroeltchen tac.
(niht langer man daz lie)
da der bere gie.
daz da nieman schoz.
daz gehirge allez erdoz.
vor den hunden dan:
wan Kriemkilde man.
901. Do Sprüngen von dem sedele die herren und ir man.
der bere begunde zürnen: der künic hiez do lan
allez daz gehünde
und wfier ez wol verendet,
902. Mit bogen und mit spiezen
dar liefen do die snellen,
do was so TÜ der hunde,
von des Hutes schalle
903« Der ber begunde vliehen
im künde niht gevolgen
er erlief in mit dem swerte, ze tode er in do sluoc.
hin vrider zuo dem viwre man den beren truoc.
904. Do sprächen die daz sälien,
die stolzen jeitgesellen
üf einen schoenen anger
hei waz man rtterspfse
905. Die schenken hdmen seine,
ez enhunäe hcus gedienet
Tiefen si dar under
sd wcßren wol die recken
906. Do sprach der herre Stfrit
std man uns von kuchen
war umbe uns die schenken dar zuo niht bringen wtn.
man pflege baz der jegere, ich wil niht jeitgeselle sfn.
907. Ich hefe wol verdienet daz man min nceme wäre,*
der künec von dem tische sprach in valsche dare
^man sol iu gerne hiiezen swes wvr gehresten h&n.
ez ist von Hagnen schulden: der wil tms erdürsten län.'
908. D6 sprach von Troneje Uagne ^Ueher herre min,
ich wände daz pirsen Mute soMe sin
da zem Spehtsharte: den Win den sand ich dar.
sin wir ftitif ungetrunken, wie wol ich mere daz hewarP
er waer ein kreftic man.
hiez man ze tische gän.
saz ir da genuoc.
den stolzen jegern do truoc!
die tragen solden win.
nimmer helden sin:
niht s6 vaUchen muot,
vor allen schänden hehuot,
Vunder mich des hat,
gtt so manegen rät,
902) 2- dd lieffen dar di snellen, 903, 4. man den bern d6 truoc.
904,4. hey waz man richer spise den edeln jegeren d6 truoc!
906, 3. bringen niht den win.
907, 4. der wil uns gern erdürsten län.'
908, 1. *vil lieher h^rre min,
908,)^« ich wände daz daz pirsen — . ..^ . .
k-*s
126 DER NIBELUNGE NOT. Vm. 8114 L.
909. Do sprach der Niderlende 'ir Itp der habe undanc.
man sold mir siben soume met und lutertranc
Ilaben her gefüeret. do des niht mohte stn,
do sold man uns gesidelet haben naher an den Rtn.'
910. Do sprach von Tronje Hagne "ir edelen rfter halt,
ich weiz hie vil nahen einen brunnen kalt
(daz ir niht enzürnet): da sul wir hine gan/
der rat wart manegem degne ze grozen sorgen getan.
911. SifrUlen den recken twanc des durstes ndt:
den tisch er dester zUer ruhe» dan gehöt:
er wolde für die berge zuo dem brunnen gän,
dd was der rät mit meine von den rechen getan.
912. Diu tier hlez man iif wägnen und fiieren in daz lant,
diu dd hete verhouwen Sifrides hant,
man jach im grdzer eren, swer ez ie gesach.
Hagne sine triuwe sere an Sifride brach.
913. Do si wolden dannen zuo der linden breit,
do sprach von Troneje Hagne 'mir ist des vil geseit
daz niht gevolgen künde dem Kriemhilde man,
swenner welle gaben: wold er uns daz sehen lanl'
914« Do sprach von Niderlande der küene Siiiit
'daz muget ir wol versuochen, weit ir mir volgen mit
ze wette zuo dem brunnen. so daz ist getan,
man jehe dem gewinnes den man silit gewunnen han.'
915. 'Nu welle ouch wirz versuochen/ sprach Hagne der degeo.
do sprach der starke SHrit 'so wil ich mich legen
für iuwer füeze nider an daz gras.' ,
do er daz gehörte, wie liep daz Guutherc was!
909, 1. Dd sprach der hörre Sivrit
[910, 5. Done hete nilit der sinne der kuene veige man,
daz er sich ir nntriwe kiinde hän verstän.
er was in ganzen tngenden alles valsches bl6z.
eins tddes muose engelten sit der sin nie niht gendz. CJäh}
912, 1. fiieren in daz lant,
2. diu Sifrides hant.
4. yil s^re an Sifriden brach.
913,4. swenn er wolde gihen: hey ^olde er uns daz sehen län!*
914, 2. weit ir mir iouifen mit
91 'h 4. dem sol man jehen danne
91 jf ^* ^ur dl iwera fiiezo
DER NIBELUNGE NOT. VÜI. 8170 L.
127
• Do sprach der degen küene ^Icli wil lu mere sagen,
allez min gewsete wil icli mit mir tragen,
den ger ztio dem Schilde, und m\n pirsgewant.*
den kocher zuo dem swerte schier er umbe gebant.
• Do ziigen si diu kleider von dem libe dan:
in zwein wfzen hemden sach man si beide stan.
sam zTei wlldiu pantel si liefen durch den kle:
doch sach man bi dem brunnen den küenen Silriden e.
I. Den bris von allen dingen
daz swert lost er schiere,
den starken ger er leiude
bi des brunnen fluzze
I. Die Sifrides tugende
den schilt er leite nidcre,
swie harte so in durste,
e der künec getrunke.
I. Der brunne was küele
Günther sich do neigte
als er hete getrunken,
alsam het ouch gerne
1. Do engalt er siner zühte.
daz truoc allez Hagne
und spranc da hin widere
er sach nach einem bilde
l Do der herre S if lit
truoc er vor manegem man.
den kocher leit er dan,
an der linden ast:
stuont der herliche gast.
waren harte groz.
da der brunne floz:
der helt doch nibt entranc
des seit er im vil boesen daoc.
luter unde giiot.
nider zuo der vluot:
do ribte er sich von dan.
der küene Siirit getan.
den bogen und daz swert,
von im danwert,
da er den gere vant.
an des küenen gewant.
ob dem brunnen tranc,
er schoz in durch daz criuze, daz von der wunden spranc
daz bluot yjn dem heizen vaste an Hannen wat.
solhjer missewende ein iielt nu nimmer begat.
)f Den ger im gen dem herzen stehen er dd Ue.
aUd grmmecliche , ze flühle üagne nie
916, 3. und al min pirsgewant.'
4. vii schier er umbe gebant.
(, 1. Den pris an allen dingen
2. daz swert daz Idst er scliiere,
919, ;^. aldi der hrunne vlöz:
'} 4. ^ daz der kiinic getrnnke.
It3. dd «prang er hin widere
l|4. id ((Ose missewende ein LeIt [na C] nimmer m&v hegiU
128
DER NIBELUNGE NOT. Vm. 8230 l.
gdief in der 'werlde
dd steh der starke Sifrii
924. Der herre tobelichen
im ragete von den herten
der fürste wände vinden
so müeste wesen Hagne
925. Do der sere wunde
vor deheinem man,
der grözen wunden verscm,
von dem brunnen spranc:
ein gerstaoge lanc.
bogen oder swert:
nach stme dienste gewert,
des swertes niht envant,
wan des Schildes rant:
done het et er niht mere
er zuct in von dem brunnen^ do lief er Hagnen an:
done kund im niht entrinnen des künic Guntheres man.
926. Swie wunt er was zem t6de> so krefteclich er sluoc^
daz uzer dem sdiilde drsete genuoe
des edelen gesteines: der schilt vil gar zerbrast.
sich hete gerne errochen der vil herltche gast.
927. Do was gestruchet Hagne
von des slages krefte
het er sfn swert enhende>
sere zurnde der wunde:
928. Erblichen was sfn varwe:
Bines Itbes sterke
vor sfn er hant zetal.
der wert vil lute erhal.
so weer ez Hagnen tot.
des tvanc in ehaftiu not.
ern mohte niht gesten.
muoste gar zergen,
wand er des todes zeichen in liehter varwe truoc.
sit wart er beweinet von schoenen vrouwen genuoe.
929. Do viel in die bluomen der Eriemhilde man:
daz bluot von stner wunden sach man vaste gän.
do begunder scheiden (des twanc in groziu not)
die üf in geraten heten ungetriwe den tot.
930.|^D6 sprach der verchwunde ^ja ir boesen zagen^
waz helfent miniu dienest^ std ir mich habet erslagen?
ich was iu ie getriuwe; des ich enkolten hän.
ir habet an iwren friunden leider übele getan.
923, 3. gelief noch (nie Jh) in der werlde
924, 2. im ragete von dem hercen
927, 3. het er [daz BCD] swert enhende,
4. s6 söre zürnt der wunde: des gie im waerlichen ndt
928, 1. ern kunde niht gestSn.
929, 4. heten den nngetriwen t6t.
930,2* daz ir mich habt erslagen?
930, 4. ir habt an iwem mäg^n
«z ••« «^ .
DER NIBELUNGE NOT. VHI. 8290 L.
129
Die sint dd von hescholden,
her nach disen ziten,
gerochen al ze sere
mit lasier snlt gescheiden
Die riter alle liefen
ez was ir genuogen
die ilit triwe lieten,
swaz ir wlrt gehorn
ir habet iwern zorn
an dem lihe min,
ir von guoten rehen stti.'
da er erslagen lac.
eia vröudeloser tac.
\.
4.
I.
von den wart er gekleit:
daz hete ouch wol verdienet umbe alle liute der helt gemeit.
Der künec von Biirgonden klagte ouch siuen tot.
do sprach der verchwunde Maz ist ane not,
daz der nach scaden weinet der in da hat getan,
der dienet michel scheiden: ez waere bezzer verlän.'
Do sprach der grimme Hagne 'jan weiz ich waz ir kleit,
ez hat nu allez ende an uns, sorge unde leit:
wir vinden ir nu wenic die getürren uns bestan.
wol mich daz ich des beides han ze rate getan.*
'Ir muget iuch Ithte rüemen/ sprach her Sifrit.
Hiet ich an iu erkunnet
ich hete wol behalten
mich riwet niht so sere
Nu müeze got erbarmen
dem man itewize^
daz sine mage ieman
möhte ichz verenden,
Do sprach jaemerliche
Veit ir, künic edele,
in der werlde an iemen,
üf iuwer genäde
Lät si des geuiezen
den mortlichen sit,
vor iu minen Itp.
so vrou Kriemhilt min wip.
daz ich ie gewan den suon
sol daz her nach tuon
mortlich hänt erslagen.
daz sold ich billichen klagen.'
der verchwunde man
triwen iht began
[s6] lat iu bevolhen sin
die lieben triutinne min.
daz si iwer swester si:
durch aller fürsten tugende wont ir mit triwen bt.
9 4. mit laster ir gescheiden sult von guoten recken sin/
', 4. daz het wol yerdienet der ritter (helt JA) küen und gemeit.
933, 1. klagte sinen t6t
S 2. ez h4t na allez ende unser sorge unt unser leit:
3. wir vinden ir vil wdnic,
4. wol mich deich siner h^rschaft 935^ 1. sprach dd Sifrit.
», 2. *het ich an iu erkennet
>, 2. dem man daz itewizen sol näh den ziten tuon,
4. möht ich,^ s6 sprach Sifrit,
>> 1. Und Idt si des geniezen
ISO
DER NIBELUNGE NOT. Vül. 8358 L.
wan mir wartent lange
ez enwart nie leider
939. Die bluomen allentlialben
do rang er mit dem tode:
wan des todes zeichen
sam muost ersterben ouch
*
940. Do die Iierren sahen
si leiten in uf einen schilt
und wurden des ze rate>
daz man ez verhaele
941. Do sprachen ir genuoge
ir sult ez heln alle,
da er jagen rite aleine,
in slüegen schachsere,
mfn vater und mtne man.
an liebem vriunde getan.'
von bluote waren naz.
unlange tet er daz,
ie ze sere sneit.
der recke küene unde gemeit.
daz der helt was tot,
(der was von golde rot),
wie daz solde ergan
daz ez Hagne hete getan.
'uns ist übel geschehen.
und sult geliche jehen,
Kriemhilde man,
da er füere durch den tan»'
942. Do sprach von Troneje Hagne 'ich bring in in daz lant.
mir ist vil unmsere, wirt ez ir bekant,
diu so hat betrüebet den Brünhilde muot.
ez ahtet mich vil ringe, swaz si nu weinens getuot.'
wie Sifrit beclaget und begraben wart.
943. Do biten si der nahte und fuoren über Rtn.
von beiden künde nimmer wirs gejaget sin.
ein tier daz si da sluogen, daz weinden edeliu wtp.
ja muosten sin enkelten vil guoter wfgande Up.
IX.
944. Von grozer übermüete
und von eisltcher räche.
938, 3. mir miiezen warten lange
4. ezen wart nie vrowen leider
939, 3. want des t6des wäffen
4. dd mohte' reden niht m^re
[5. Von dem selben brunnen,
sult ir die rehten wärheit
* vor dem ^Otenwalde
da ist noch der selbe brunne.
941, 4. da er rite jagen eine, CJh
942, 4.
943, 1. Do erbiten si der nahte 3.
4.
944, 2.
muget ir hoeren sagen,
ez hiez Hagne tragen
d4 Sifrit wart erslagen,
Yon mir hoern sagn.
ein dorf llt ''Otenhaim:
des ist zwifel dehein. CJdh\
der Criemhilde man,
swaz si weinens getuot.*
daz weinten edeliu kint.
vil guote wigande sint.
d6 hiez Hagen tragen
DER NIBELUNGE NOT. IX. 8422 L.
131
iden also toten,
eine kemenaten
sz in tougenltche
si in da vinden solde,
ze mettine,
von Niblunge lant,
da man Kriemhilde vant.
legen an die türe,
so si gienge derfüre
e daz ez wurde tac,
vil selten eine verlac.
diu frouwe Kriemhilt
Ute da ze dem münster nach gewoneheit.
imliilt diu vil sclioene wacte mänege meit:
lieht bat si ir bringen
com ein kameraere
ch in bluotes roten:
ez stn herre waere,
ze der kemenaten
em vil leidiu maere
mit ir vrouvren
spi'ach der kameraere
it vor dem gademe
und euch ir gewant.
da er Stfriden vant.
sfn wat was elliu naz.
niene wesser daz.
daz lieht truoc an der hant
vrouwe Kriemhilt ervant.
ze kirche wolde gän,
''vrowe, ir sult stille stan:
ein riter tot erslagen.'
re,' sprach vrou Kriemhilt, Vaz wil du solher niaere sagen?'
rehte erfunde
lie Hagnen vräge
er soMe in fristen:
ir was allen vröuden
Ic zuo der erden,
schcenen vröudelösen
miliilde jämer
daz ez wcBre ir man,
denken si hegan^ ^
erst dö wart ir leitf
mit sime tode widertieii,
daz si niht ensprach:
ligen man dö sack,
wart unmäzen grdz:
xhrei si nach unkreften, daz al diu hemenäie erddz.
)rach daz gesinde
Vaz ob ez ist ein gast?'
bluot ir üz dem munde vor herzen jamer brast.
trach si ^nein, ez ist Sifrit, min vil lieher man:
iät geraten Brünhilt, daz ez Uagne hat getan,*
zer mettine, 4.
1 Criemhilt diu schoene
dem vil leidiu maere
948, 1.
2.
begonde Criemhilt
laz si reht erfunde
er in solde vristen:
erschr^ si nach uncreffte
sprach si *ez ist Sifrit,
vil selten keine verlac.
diu vrou Criemhilt ervant.
cem münster wolde gän,
'ir sult stille stän:
vil harte unmaezliche klagen.
d6 wart ir ^rste leit.
(uncreften D),
der min yü lieber man:
132
DER NIBELUNGE NOT. IX. 8482 L.
952. Diu vrowe hat »ich idsen
4
si huop sin sclhosne liouhet
swie rot ez was von bluote,
do lac vil jaeraerliclie
953. Do rief trürecliclien
Ve mir dises leides.
mit swerten nilit verlioiiwen:
wess ich wer ez het getan,
954. AUez ir gesinde
mit ir lieben vrouwen:
umb ir edelen herren,
gerochen hete Hagene
955« Do sprach diu jamerhafte
und weket harte balde
ir sult ouch Sigmunde
ob er mir helfen welle
956. Do lief ein böte balde
Sifrides helde
mit den vil leiden mseren
si woldenz niht gelouben,
957. Der hote hom ouch schiere
Sigmunt der hirre
ich ween sün herze im seile
daz er Sifriden
958. 'Wachet, herre Sigmunt.
Kriemhilt mtn frouwe.
daz ir vor allen leiden
daz sult ir klagen helfen,
959. Uf rihte sich do Sigmunt:
der schoenen Kriemhilde,
dd si den hell vant.
mit ir vil votzen hant,
si het in schier erkant.
der helt von Nibelunge lant.
diu küneginne milt
nu ist dir doch dtn schilt
du bist ermorderot.
ich. riete im immer stnen tot.*
klagete unde scre
wand in was vil we
der da was verlorn,
vil übele Brünhilde zorn.
^ir sult hine gan,
die Sifrides man.
minen jamer sagen,
den küenen Sifriden klagen.*
da er si ligen vant,
von Niblunge lant.
ir vröude er in benam.
e man daz weinen Yernam.
da der hiinic lac,
des sldfes niene phlac:
daz im was geschehen,
nimmer solde mir gesehen,
mich bat nach iu gan
der ist ein leit getan
an ir herze gat:
wan ez sere iuch bestat.'
er sprach Vaz sint diu leit
so du hast geseit?'
953, ^, *ow4 mir dlnes leides. nu ist dir din shilt
954, %, wände in was harte wS
3. den si di heten yelorn.
955, 1. *ir kameraere, ir sult hin gkn,
956, H. di Sifrides helde
957, 4. ern möhte sinen lieben sun nimmer m^re gesellen.
958, 4. wand ez lach sere bestät.'
959, 2, als da mir h^st geseit?^
DER NIBELUNGE NOT. IX. 85« l.
133
er sprach mit weinen
ja ist von Niderlanden
>6 sprach der künic Sigmunt
und also boesiii msere
daz ir saget ienaan
wan daz kund ich nimmer
Welt irz niht gelouben,
so vernemet selbe
und allez ir gesinde
vil sere schrac do Sigmunt:
flit hundert stner manne
si zucten zuo den banden
si liefen zuo den wuofen
do komen tusent recken,
06 8% s6 jämerUche
dd wänden sumeUche,
Jane mohten si der sinne
in wart michel swoere
Do kom der künic Sigmunt
er sprach ^owe der reise
wer hat mich mines kindes
bi also guoten yriunden
Sold ich den bekennen,*
t
^holt wurde im nimmer
ich riete im alse leides,
Ton mtnen schulden
»gmunt der herre
do wart von stnen Triunden
^ine kan iuz niht verdagen.
der küene Stfrit erslagen.'
^lat daz schimpfen sin
durch den willen mfn,
daz er sf erslagen:
vor mtne tode verklagen.'
daz ir mich hoeret sagen,
Kriinhilde klagen
den Sffndes tot.'
des gie im wserlfchen not.
er von den betten spranc.
diu scharphen wafen lanc,
jsemerltchen dan.
des küenen Sffrides man,
die frouwen Mrten Magen,
si sohlen Tdeider tragen,
vor jämer niht gehahen :
in ir herze begraben,
da er Kriemhilde vant.
here in dize lant.
und iuch des iwren man
alsus mortltch äne getan?'
sprach daz vil edel wfp,
mtn herze noch mfn lip:
daz al die friunde stn
müesen immer klagende stn.'
den fürsten umbesloz.
der jamer also groz,
. der böte sprach mit weinen 'ine kan iu niht verdagen,
daz ir daz (ez BJh) saget iemen
. wand ine kund in nimmer
. *Welt ir mir niht gelouben
. sd muget ir selbe hoeren
. si lieffen zuo dem wuoffe vil jämerliche dan.
. in wart vil michel swaere if wie Ä)
964,4. siis mortliche kne getan?'
. *Hey sold ich den bekennen!'
>. ich geriete im alsd leide, daz di friunde sin
von den minen schulden miiesen weinende sin.'
134
DER NffiELUNGE NOT. EX. 8598 l.
daz von dem starken wuofe
und diu stat ze Wormze
967. Do enkunde nieman troesten
man zoch üz den kleidern
und wuosch im stne wunde,
do was sinen liuten
968. £z sprachen stne recken
% sol immer rechen
er ist in disem huse,
do fiten sich wafen
969. Die uz erweiten degne
einlif hundert recken:
Sigmunt der rtche.
wold er gerne rechen,
970. Sine wessen wen si solden
si entaeten Guntheren
mit den her Sifrit
Kriemhilt sach si gewäfent:
971. Swie michel waer ir jämer
doch Yorhte sie harte
von ir bruoder mannen,
si warnt si güetltche,
972. Ez sprach diu jamers Hche
wes weit ir beginnen?
ja hat künic Günther
ir weit iuch alle vliesen,
973. Mit uf erbunden Schilden
diu edel küniginne
palas unde sal
ze beiden siten lute erschal.
Stfrides wfp.
sinen schoenen lip
man leite in üf den re.
von starkem jamer vil we.
üz Niblunge lant
mit willen unser hant.
der ez hat getan.'
alle Stfrides man.
mit Schilden komen dar,
die hete an stner schar
sines sunes tot
als im stn triwe daz gebot.
mit strite do bestan,
und ouch sfne man,
an daz gejeide reit.
daz was ir ander herzeleit.
und swie starc ir not,
der Niblunge tot
daz si ez understuont.
so vriunde liebe vriunde tuont.
'mtn her Sigmunt,
iu ist niht rehte kunt.
so manegen küenen man :
weit ir die recken bestan.'
was in ze strtte not.
si bat und ouch gebot
966, 4.
967, 3.
968, 1.
3.
4.
969, 3.
970, 2.
971, ^.
972, 1.
3.
und ouch diu stat ce Wormze yon ir weinen erschal.
967, 1. daz Slfrides wip.
man wuosch im sine wunden unt leit in iif den re.
4. von grözeni jamer starke we.
von Nibelunge lant
Dd sprachen sine recken
er ist in dirre bürge,
dd ilten näcli den wäifen
Sigemunt der h^rre.
sine taetenz Gunthar
mit den der herre Sifrit
doch vorhte si s6 (vil D) harte
Dd sprach diu jimers riebe
}k hit der künic Gunthar 973, 2. [die D] bat und ouch gebot
4. des gie im waerlichen n6t.
und [die Jh, alle D] sine man,
4. daz was ir groezliclie leit.
DER NIBELUNGE NOT. K. 8654 L.
135
^z mtden solden
rolden si niht lazen;
ich 'mtn lier Sigmunt,
z sich baz füege:
r mit iu rechen,
ich des bewtset,
der übermüeten
n ich iu des strttes
)eiit wider einen
ize in gelingen
hie beliben,
z tagen beginne,
Ifet mir beserken
rächen die degne
inde nieman
die reken vil gern ei t.
daz do ir herze toI durchsneit.
ir sult ez läzen stän
so wil ich mfnen man
der mir in hat benomen,
ez muoz im schedUchen komen.
hie bi R}ne vil; ^
raten niht enwil.
ie wol drizec man.
als sie umb uns gedienet hän.
und dolt mit mir diu leit,
ir helde vil gemeit:
mtnen lieben man.'
'vrowe liep, daz st getan.'
daz wunder volsagen
ttren unt von vrouwen, wie man die horte clagen,
z man des wuofes wart in der stat geware.
ielen burgsere
ten mit den gesten:
es schulde
waz der edel recke
komen gabende dare.
wan in was harte leit.
in waren niht geseit,
verlos da sinen l!p.
nnden mit den vrouwen der guoten burgsere wip.
biez man gaben
ilber und von golde,
iez in vaste spengen
IS ai den liuten
it was ergangen:
äz diu edel vrouwe
den herren,
er da friunde hete,
wurken einen sarc
michel unde starc,
mit stale der was guat.
harte truric der muot.
man seite ez wolde tagen,
zuo dem münster tragen
ir vil lieben man.
die sach man weinende gan.
az D) siz niht läzen weiden, daz was ir weerlichen leit.
'ach *hSrre Sigemunt,
i sich baz gefüege: 4. iz sol im schädeliche komen.
K in got gelingen
tagen beginne, 3. den minen lieben man.*
4. 'daz sol werden getan/
az B) Sifrides schulde in niemen het geseit,
3. verlds den sinen lip.
liez in vaste spengen
136
DER NIBELUNGE NOT. IX. 8714 l.
981.
982.
D6 sin zem münster hrähtenj wie vil ää gloTien Idanc!
dö hört man allentlialben maneges phaplien sanc.
dö Jeom der hünic Günther dar mit sinen man,
und auch der grimme Uagene: daz wcere hezzer verlän.
Er ßprach ^liehiu swester, we der leide din^
983.
984.
985.
986.
987.
daz wir nilit mohten äne
wir müezen immer klagen
'daz tuot ir äne schulde,''
'War in dar umhe leide,
ir hetet min vergezzen,
da ich da wärt gescheiden
ei wolde got der wäre,
Si hüten vaste ir laugen,
'swelher si unschuldec,
der sol zuo der häre
dd mac tnon die wärheit
Daz ist ein michel wunder:
swä man den morimeilen
sd hluotent im die wunden;
da von man die schulde
Die wunden fiuzen sere,
die e da sere klagten,
dd sprach künic Günther
in sluogen schächcsre:
'Mir sint die schächosre,*
nu läze ez got errechen
Günther und Hagne,
die Sifrides degne
s6 grözes schaden sin.
Sifrides lip,'
sprach daz jämerhafte wip,
son wcer ez niht gescliehen,
des mag ich wol jehen,
unt min lieher man,
wcer ez seiher mir getan!*
Kriemhilt hegunde jehen
der läze daz hesehen,
vor den liuten gäni
harte schiere bt verstän,''
dike ez noch geschihet,
hi dem töten sihet:
sam ouch da geschach;
da ze Hagenen gesach,
alsam si täten ^.
des wart nu michel me,
'ich wilz iuch wizzen län,
Hagene hat ez niht getan J*
sprach si, 'vil wol hekant,
von siner vriunde hant*
ja hahet irz getan,'
lieten dd zuo strite wän.
981, 1. yil der gloken klanc.
2. yil maniges pfaffen sanc.
3. mit den sinen man
4. zuo dem wuotfe gegzLn.
982, 1. Er sprach *vil liebiu swester, ow^ der leide din,
3. des grdzen schaden sin.
3. wir müezen klagen immer den Sifrides llp.'
983,4. daz wolde got,' sprach Criemhilt, Vaer ez mir selber get^Ln!'
984, 2. der läze daz gesehen.
984, 4.^ dk bi mac man di wärheit harte schiere yersten.'
985, 1. vil dicke ez noch geschiht,
3. als ouch d'X geschach;
986, 3. dd sprach der künic Gunthar 987, 2. siner vriunde haut.
DER NIBELUNGE NOT. IX. 8770 L.
137
3. Kriemhili twanc gröz jdmer,
hdmen dö die beide,
Gernöt ir hruoder
mit trvwen si in Mageten:
^9. Si wemden innercliche
man wolde messe singen:
giengen allenthalben
die sin doch Uhie enbdren,
90. Gerndt und Giselher
nu trcßste dich nach töde,
wir wellen dichs ergetzen
döne hunde ir nieman
)1. Sin sarc was bereitet
man huop in von der bäre^
in wolde noch diu frouwe
des muosen al die l'mte
2, In einen riehen p feile
ich wcene man da iemen
dö clagte herzenliche
und al ir Ingesinde
'3. Do man geh orte
und in besarket bete,
durch willen stner sele
her hete bi den vtnden
^4. Kriemhilt diu arme
'ir sult durch mtne liebe
die im guotes günnen
durch Sifrides sele
^5, Dehein kint was so kleine,
ez muose gen ze opher.
ZMO der selben not
d(7 si in fiinden tot,
und Giselher daz hint,
ir äugen wurden nazzes blint.
Kriemhilde man.
zuo dem münster dan
man unde wip,
di weinden Sifrides lip,
sprächen ^swester min,
als ez idoch muoz sin.
die wile wir leben,*
trdst neheinen gegeben.
wol umb mitten tac.
da er üfe lac.
läzen niht begraben.
micliel arbeite haben.
man den töten want.
dne weinen vant.
Uote, ein edel wip,
Sifrides wcetlichen Up.
daz man zem münster sanc
do huop sich groz gedranc:
waz man opfers truoc!
doch guoter vriunde genuoc.
zir kameraeren sprach
liden ungemach:
und mir wesen holt,
sol man teilen sin golt.'
daz witze mohte ha])en,
e er wurde begraben,
»8, 1. Dd sprach aber Criemhilt * [nu CDJA] hab t (doU C, tragt 1>Jäj mit mir die ndt/
d6 kämen dise beide 4. mit den anderen sint.
989, 1. den Crimhilde man.
►9,2. man solde messe singen: 3. [man C] wip [man B] unde kint.
4. di weinten Sifriden sint.
^0, 4. done knnde ir trdst deheinen cer werlde niemen gegeben.
'2, 4. und allez ir gesinde den sinen waetlichen lip.
^3, 1. T)d man daz gehörte 3. waz opfers man dö truoc!
^4, 2. *si suln durch mine liebe
3. di im iht guotes günnen
138 DER NIBELUNGE NOT. IX. 8818 L.
wol hundert messe man des tages sanc.
von Sifrides friunden wart do grozer gedranc.
996. Do man het gesungen^ daz volc sich huop dan.
do sprach vrou Kriemhilt ^irn sult niht eine lan
hfnte mich bewachen den üz erweiten degen.
ez ist an stme Ithe al min vröude gelegen.
997. Dri naht und dri tage wil ich in läzen stdn,
unz ich mich geniete mins vil liehen Itnan,
wasj oh got gehiutet daz mich ouch nimet der tot?
80 wwre wol verendet min armer Kriemhilde nSL'
998. Ze herbergen giengen die Hute von der stat.
pfafFen unde müniche si beliben bat,
und allez sin gesinde, daz des beides phlac.
si heten naht vil arge und vil müelfchen tac.
999. An ezzen und an trinhen heleih da manic man.
die ez nennen wolden, den wart daz hunt getan
daz man ins den vollen gcehe: daz schuof er Sigmunt.
dö was den Nihlungen vil michel a/reheiie hunt,
1000. Swaz man vant der armen, die es niht mohten hän,
die hiez man doch zem opher mit golde gan
üz sin selbes kamere. do er niht solde leben,
umbe sine sele wart manic tusent marc gegeben.
1001. Urbor iif der erden teiltes in diu lant,
swa so man kloster und guote liute vant.
Silber gap man unde wat ~ den armen da genuoc.
si tet dem wol geliche daz sim holden willen truoc.
1002. An dem dritten morgen ze rehter messezit
so was bi dem münster der kirchhof also wit
995, 3. baz danne hundert messe
996, 1. daz volc huop sich dan.
996, 2. dd sprach diu vrowe Criemhilt
997, 1. Dri tage und dri nahte
998, 1. Cen herbergen giengen
999, 5, Di drie tagecite, so wir hoeren sagen,
di da künden singen^ daz si muosen tragen
vil der arbeite. waz man in opfers truoc!
di vil arme wären, di wurden riche genuoc.
1000, 2. mit dem golde gän
1001, 2. sw4 s6 man diu kl6ster
3. Silber (silbcrs B) unde waete gap man den armen genuoc.
DER NffiELUNGE NOT. K. 8870 L.
139
von den lantliuten
si dienden im nach tode,
^, In den tagen vieren,
ze dvizec tüsent marken
wart durch sine sele
dö was gelegen ringe
4. Do gote wart gedienet
mit ungefüegem leide
Weinens also vol:
als man lieben vriunden sol.
man hdt gesaget daz,
oder dannoch haz
den armen da gegeben,
sin gröziu sclhcene und ouch sin leben.
und man vol gesanc,
vil des Volkes ranc.
man hiez in üz dem münster zuo dem grabe tragen.
man vant da niht anders
5. Lüte scrtende
vro enwas da niemen,
e man in begrüebe,
hey waz guoter phaffen
A
6. E ze dem grabe koeme
wan ein weinen unde klagen,
daz Hut gie mit im dan:
weder wtp noch man.
man sanc unde las:
ze sfner pevilde was!
Slfrides wfp,
do ranc mit solhem jamer ir getriwer Itp,
daz man si mit dem brunnen dike da begoz.
ez was ir ungemüete
•7. Ez was michel wunder
mit klage ir helfende
vil harte unmsezüchen groz.
daz si ie genas.
da manic vrouwe was.
^ir Stfrides man,
an mir genade began.
ein kleine liep geschehen,
do sprach diu küniginne
ir sult durch iwer triuwe
^8. Lat mir nach mtme leide
daz ich sfn schoene houbet noch einst müeze sehen.'
do bat sis also lange mit jamers sinnen starc,
daz man zebrechen muose den vil herltchen sarc.
>9. Do brähte man die vrouwen da si in ligen vant.
si huop sin schoenez houbet mit ir vil wizen hant,
und kuste in also toten, den edelen rfter guot.
ir vil liebten ougen von leide weinden do bluot.
lO. Ein jsemerlichez scheiden wart do da getan. /
do truoc man si von dannen: sine künde niht gegan.
1004, 1. unt daz man vol gesanc,
)4, 4. di sin ungern (unsanft D) enbären, di sah man weinen unde klagen.
)3, 1. Vil Kite schriende
3. S daz man in begrüebe,
^6» 1. E' daz zem grabe koeme 3. vil dicke da begöz.
Ö7, 1. Ez was ein michel wunder
1009, 4. vor leide weinten [dö C] bluot.
140
DER NIBELUNGE NOT. IX. 8934 L.
do vant man sinnelose
vor leide mölit ersterben
1011. Do man den edelen lierren
leit äne roaze
die mit im komen waren
vil selten froeltchen
1012. Do was eteltcher
vor dem.grozen leide
do mohten si dem Itbe
si nerten sich nach sorgen^
daz herltche wtp.
ir vil wünneclicher Ifp.
hete nu begraben,
sach man die alle haben
von Niblunge lant.
man do Sigmunden vant.
der drier tage lanc
niht az noch entranc.
so geswtchen niht:
so noch geniiogen geschiht.
X.
wie Sigmunt wider se lande fuor.
1013. "er sweher Kriemhilde gie da er sie vant.
er sprach ze der küniginne Vir suln in unser lant.
wir waene unmsere geste bi dem Rine stn.
Kriemhilt, vil liebiu vrouwe, nu vart ir zuo dem lande mtn,
1014. Sid daz uns untriuwe äne hat getan
hie in disen landen des iuweren edelen tMin»
des siilt ir niht enhelten: ich iuon i%t triwen scMn
durch iwers mannes liehe unde des edelen Vmdes sin,
1015. Ir sult ouch, vrouwe, haben allen den gewalt
den iu tet e Stfrit kunt, der degen halt,
daz lant und ouch diu kröne si iu undertan.
iu sulen gerne dienen alle Slfrides man.'
1016. Do Seite man den knehten, si solden riten dan:
do wart michel gaben
bi ir starken vtnden
vrowen unde meiden
nach rossen getan,
was in daz leben leit.
hiez man suochen diu kleit.
1012, 3. s6 gar geswichen niht:
1014, 3. ich wil ia waege sin
1014, 4. durch mtnes siins liebe und durcli des edeln kindes sin. D
1015, 1. Ir sult ouch haben, vrowe,
2. den iu e tet künde Sifrit der degen halt.
1016, 2, d6 wart ein (och JA) micliel gäben
DER NIBELUNGE NOT. X. 9002 L. 1 41
7. Do der künic SigmuDt wolde sin geriten,
do begiinde Kriemliilt ir muoter biten
daz si bi ir niägen solde da bestan.
do sprach diu vröuden arme ^daz künde müeltch ergan.
8. Wie möht ich den immer mit ougen an gesehen,
von dem mir armen yrihe so leide ist geschehen?'
do sprach der junge Glselher ""liebiu swester min,
du solt durch dfne triuwe hie bi diner muoter sin.
9. Die dir hant beswseret und betrüebet dinen muot,
der bedarftu niht ze dienste: du zere min eines guot.'
si sprach zuo dem recken ^jane mag ez niht geschehen.
vor leide mües ich sterben, swenne ich Hagene solde sehen.'
O. 'Des tuon ich dir ze rate, vil liebiu swester min.
du solt bi dinem bruoder Giselhere sin.
ja wil ich dich ergetzen dines mannes tot.'
do sprach diu gotes arme ^des wsere Kriemhilde not.'
'J. Dd ez ir der junge so güetlich erhöt,
dd hegunde och fiegen Uote und Gerndt
und ir geiriwe mdge, si hdtens da hestän:
81 hete lüzel hünnes under Sifrides man.
12, ^Si sint iu alle vrömde,* s6 sprach Gerndt,
^niemen lebet s6 starker, ern müeze ligen tot,
daz bedenket, liehiu swester, unt trcßstet Uveren muot,
helthet hi den vriunden: ez wirt iu wcerliclien guot,^
13, Si lobete Giselhere, si wolde da bestan.
diu ros gezogen waren Sigmundes man.
als si wolden riten ze Niblunge lant:
ez was uf gesoumet al der recken gewant.
24. Do gie her Sigmunt für Kriemhilde stän:
er sprach zuo der vrouwen 'Sifrides man
17, 2. d6 begnnden Criemhilt ir mkge biten
daz si bi ir muoter
4. dd sprach diu vrowe h^re
1018, 3. 'vil liebiu swester min,
1019, 1, unde betrüebet den muot,
%, [nu BD] zer min eines guot.'
1023, 2. den Sigemundes man,
23, 4. dd (nu D) was ouch M gesoumet
^i 1. Dd gie der hdrre Sigemunt 2. *di Sifrides man
A
142 DER NIBELUNGE NOT. X. 9062 L.
wartent bt den rossen. nu sulen wir rtten bin,
wan ich vil ungerne hie bt den Burgonden bin.'
1025. Do sprach vrou Kriemhiit ^inir ratent vriunde min,
swaz der ist getriuwe, ich sül hie bt in sin:
ich habe niemen mäge in Niblunge lant.' ,
[vil] leit was ez Sigmunde, do erz an Kriemhilde vant.
1026. Do sprach küuic Sigmunt 4at iuz nieman sagen.
vor allen mtnen magen sult ir kröne tragen
vil gewaltecltchen, als ir habt e getan,
irn sult des niht eukelten daz wir den helt verlorn han.
1027. Und vart mit uns widere durch iwer kindeliu:
daz ensult ir lazen, vrouwe, niht verweiset stn.
swenne iwer sun gewahset, der troestet iu den muot.
di wtle sol iu dienen manic küene degen guot.'
1028. Si sprach 'mtn her Sigmunt, jane mag ich riten niht.
ich muoz hie beltben, swaz halt mir geschiht,
bt mtnen mägen, die mir helfen klagen.'
do begunden disiu msere den guoten reken missehagen.
1029. Si sprächen al geltche ^s6 inöhten wir wol jehen
daz uns erste waere leide geschehen,
woldet ir beltben bt unseren vtnden hie:
so geriten hovereise noch lielde sorcltcher nie.'
1030. 'Ir sult ane sorge got bevolhen varn:
man gtt iu guot geleite (ich heiz iuch wol bewarn)
ZUG iuwerme lande. mtn liebez kindeltn
daz sol uf gnade iu guoten reken wol bevolhen sin.'
1031. Dd s\ wol verndmen daz si niht wolde daiiy
dd weinden al geliclie Sigmundes man,
wie rehte jcemerliche schiet dd Sigmunt
von vroun Kriemhildel dd was im ungemüete hunt.
1024, 3. iu wartent bi den rossen. 4. bi den Bürgenden bin.^
1025, 2. swaz ich \\kn der getriwen,
1026, 1. D6 sprach der künic Sigemunt *[daz CDJh] \kt iu niemen sagen.
3. als ir ^ habt get^n.
1027, 2. daz ensult ir [s6 C] niht, vrowe, verweiset läzen sin.
4. manic helt küene nnde guot.
1028, 1. Si sprach 'herre Sigemunt,
1029, 2. daz uns aller ^rste waere leit geschehen,
1030, 4. daz sol uf genide iu recken wol bevolhein sin.^
1031, 2. di Sigemundes man.
DER NIBELÜNGE NOT. X. 9122 L.
143
. 'So we der lioclizite,'
'ez gescliilit von kurzwÜe
künege noch sfnea magen
man sol uns nimmer mere
. Do sprachen ofTenliche
ez möhte noch diu reise
*daz wir noch den funden
si hant von siaen magen
. Er kuste Kriemhilde:
do si beliben wolde
^nu rften vröuden äne
alle mine sorge
• Si riten an geleite '
si mobten wol des muotes
ob si in vientschefte
daz sich weren wolde
'. Sine gerten urlouhes
dö sach man Gernöten
zuo im minneclichen.
des hrähten in wol innen
^ Dd sprach gezagenliche
^got wetz wol von himele,
gewa/n Ich nie schulde:
wer im hie vient wcere,
). Dö gap im guot geleite
er hrähte sorgen äne,
den hünec &t «tneit rechen
wie lüzel man der mäge
). Wie si nu gefüeren,
man bort hie alle zite
sprach der künic her.
fürbaz nimmer mer
daz uns ist geschehen.
liie ze den Burgonden s^hen.'
Sifrides man,
in daz lant ergan,
der uns den herren sluoc.
starker vinde genuoc'
jaemerltch er spracb,
und er daz rehte ersacb,
heim in unser laut!
sint mir erst nu bekant.'
von Wormz über Rln.
sicherltchen sin,
vrurden an gerant,
der küenen Niblunge hant.
dd ze heinem man,
und Giselheren gdn
in was stn schade leit:
die heMe küene unde gemeit,
der fürste Gernöt
an Sifrides tot
ich hörte ouch nie gesagen
ich sol in bi{{tc7ie klagen.'
(Hselher daz Unt:
die noch 61 leide sint,
heim ze Niderlant,
dar inne vroßUche vant!
des kan ich niht gesagen.
Kriemhilde klagen;
1032, 2. hin für nimmer mdr
1033, 1. die Sivrides man
, 2. in diz lant erg^n,
^ 3. sd wir den reht erfunden
1034, 1. wie jaenierlich er sprach,
1035, 1. von Wormez an den Rln.
^ 3. gewan ich nie di (kein D) schulde, daz ich daz hörte sagen
i, 2. er brahte sorgende (kz dem lande sint
den künic mit sinen recken
^2. man h6rt hie zallen ziten
144 DER NIBELUNGE NOT. X. 9182 L,
daz ir uiemen tioste daz herze noch den muot,
ez entaete GJselher: der was getriwe unde guot.
1040. Prünhilt diu scIuBue mU ühermüetesaz,
swaz geweinde Kriemhilt, unmcere was ir daz,
sine wart ir guoter iriuwen nimmer me bereit,
sid geiet ouch ir vrou Kriemliilt vil herzenlichiu leit.
wie der Nid hinge hört se fVortnz koin.
1041. D6 diu edel Kriemhilt also verwitwet wart,
bt ir inme lande der grdve Ehewart
heleip mit stnen mannen: der diende ir ze allen tagen
und half ouch stner vrouwen stnen herren dihe clagen,
1042. Ze Wormz hi dem münster ein gezimher man ir sldz,
wtt und vil michel, rieh unde gröz,
da si mit ir gesinde sid dne fröude saz,
si was ze hirchen gerne, und tet vil wHUciichen daz,
1043. Da man begruop ir vriedel, (wie selten si daz lie!)
mit trürigem muote si alle zit dar gie
und bat got den guoten siner sele phiegen.
vil dike wart beweinet mit grozen triwen der degen,
1044. Uote und ir gesinde tröstens alle stunt,
dd was ir daz herze sd grcezltchen wunt:
daz hunde niht vervähen, swaz man ir tröstes höt.
si het nach liebem vriunde die aller grcezisten not
1045. Die nach Uehem manne ie me wip gewan.
man moht ir michel fugende kiesen wol dar an,
si hlagete unz an ir ende, die wile werte w lip.
sid räch sich wol mit eilen des hüenen Sifrides vAp,
1046. Sus saz si nach ir leide, daz ist alwar, ,
nach ir mannes tode wol vierdhalp jär,
daz si ze Gunthere nie kein wort gesprach
und ir vient Hagnen in der ztte nie gesach.
1047. Dd sprach von Tronje Hagne ^muget vr daz tragen an,
daz ir iwer swester ze friunt.möhtet hän?
1041, 4. der (er D) half ouch slner vrowen
1043, 3. si bat got den guoten 1044, 1. si trösten (trösten si JB) zaller sta
1044, 3. ez künde niht vervähen, 1046, 2. wol vierdehalbez jar,
1046, 4. unt ouch ir vient Hagenen 1047, L *möht ir daz tragen an,
DER NIBELUNGE NOT. X. 9246 L.
145
80 kcßm zuo disem lande der Nihlunge golt:
des moht ir vil gewinnen, wurde uns diu hüniginne holV
), Er sprach ^wir sulnz versuochen, mine hruoder sint ir ht:
die sulen wir hiten werhen daz si unser vrmnt si,
und ob wir in gewinnen, daz si daz gerne seihe/
%ne trouwes niht,* sprach Hagne, ^daz ez immer geschehe/
I. D6 hiez er Ortwinen , hin ze hove gän
unt den marcgrdven Geren, dö daz was getan.
man hrähte ouch Gernöte
si versuohtenz vritmtlichen
I. Dö sprach von Burgonden
^vrotiwe, vr klaget ze lange
iu wü der hünic rihten^
man hcert iuch zallen ztten
. Si sprach ^des ziht in nieman:
wä man in verhouwen solde,
wie moht ich des trüwen
ich hete wol hehüetet,^
l Daz ich vermeldet hete
s6 lieze ich nu min weinen,
holt wird ich in nimmer^
do hegunde fiegen Giselhery
I. ^Ich wil den hünic grüezen,'
mit Stnen hesten vriimden
dd getorste Hagne
wol weste er ^ne schulde,
i. Dö si verhiesen wolde
oh er si küssen solde,
und Gtselher daz kint.
an vroun Kriemhilde sint,
der küene Gernöt
den Sifrides tdt.
daz er sin niht hdt erslagen.
s6 rehte grcezlichen clagen/
in shioc Hagnen hant,
do er daz an mir ervant^
daz er im trüege haz?
sprach diu küniginne, ^daz,
Stnen schcenen Up,
ich vil armez wip»
die ez da hdnt getan/
der vil wcBtliche ma/n,
dö si im des verjach,
man in vor ir sach,
für si niht gegdn:
er hete ir leide getan,
üf Günther den haz,
ez zwme im dester haz.
1047,3.
, 2. di sul wirz piten werben B
3. ob wirn ir an gewinnen, B
1051, 1.
, 1 . Daz ich niht vermeldet hete
[5. Si sprach *ich muoz in grüezen
ir habt es grdze siinde.
sd vil der hercen swsere
min munt im giht der suone,
9. *Dar nach wirt ez bezzer,'
*waz ober ir an verdienet
er mac si wol ergetzen,'
d6 sprach diu jämers riche
daz Nibelunges golt:
in sluoc diu Hagenen hant.
: im welts mich niht erlä,n.
der künic liit mir getä.n
gar äne mine scholt:
im wirt daz herce nimmer holt/
sprachen ir friunde dd.
daz si noch wirdet vrd?
sprach G^rndt der helt.
'seht, na toon ich swaz ir weit« CJdh]
10
146
DER NIBELUNGE NOT. X. 9318 L.
w<Br tr von stme rate
s6 mbht er vreveliclie
1055. Ez enwart Die suoDe
gefüeget under friunden.
si verkos üf si alle,
in hete erslagen niemen^
1056« Dar nach tu unlange
daz diu frouwe Kriemhiit
Yon Nibiunges lande
ez was ir morgengabe,
1057. Dar nach fuor dd Giselher
ahtzeh hundert mannen
daz si in holen solden
da stn der degen Albrkh
1058. Do man die von Rtne
Albrich der vil küene
Vir turren ir des hordes
stt stn ze morgengäbe
1059. Doch enwurdez nimmer/
niwan daz wir übele
mit samet Sifride
wan die truoc alle zite
1060. Nu ist ez Sifride
daz uns die^tarnkappen
und daz im muose dienen
do gie der kamersere
1061. £z stuonden vor dem berge
und ouch ein teil ir mage,
zuo dem sewe
den fuorte man uf ünden
1062. Ir muget von dem horte
8waz zvelf hanzwegene
leide niht getan,
dike sin zuo ir gegdn,
mit so vil trähen me
ir tet ir schade vil we:
wan üf den einen man.
het ez Hagne niht getan.
do truogen si daz an
den grozen hört gewan
und fuorte in an den Rtn.
er sold ir bilUchen stn.
und ouch Gernöt.
Krienihilt dö gehöt
da er verborgen lac,
mit sinen besten vriunden pflac,
nach dem schätze komen sach,
zuo stnen vriunden sprach
vor gehaben niht,
diu edel küniginne gibt.
sprach Albrich, 'getan,
da verlorn hän
die guoten tarnhüt:
der schoenen Kriemhilde trüt.
leider übel komen,
der helt hete benomen
allez ditze lant.'
da er die slüzzele schiere vant.
Kriemhilde man
den schaz si truogen dan
an diu guoten schifFeltn:
unz ze berge an den Rtn.
wunder hceren sagen.
meist mohten tragen
1054, 4. zuo [vroun D] Criemhilde g4n.
1060, 4. d^ er di (des hordes CD) sliizzel vant.
1061, 1. di Criemhilde man
2. den shaz hiez man dan
1061, 3. tragen zuo dem s^we
4. den fnort man M den ünden
106)2, 1. Nu miiget ir yon dem horde
DER NIBELUNGE NOT. X. 9382 L.
147
[,
in vier tagen und nahten
ouch muos ir islicher
Ez was ouch niht anders
und oh man al die weite
sin wcere minner niht
Jane het es dne schulde
Der wünsch lac dar under,
der daz het erkunnet,
wol in al der werlde
der Alhriches mäge
Do si den hört behielten
und sich diu küniginne
kamere unde turne
von dem herge dan.
des tages drtstundß gän,
wan gestevne unde golt.
hete versolt,
einer marke wert,
Hagne gar niht gegert,
von golde ein rüeteUn,
der möhte meister sin
über IsUchen man,
kom vil mit Gerndte da>n.
in Guntheres lant
des alles ünderwant,
sfn wurden vol getragen.
man gehorte nie daz wunder von guote mere gesagen.
Unde waer sin tusent stunt nocli alse vil gewesen,
unde solde Sffrit
bi im wsere Kriemhilt
getriwer wlbes künne
D6 si den hört nu hete,
vil unkunder recken.
daz man s6 grözer milte
si pflac vil grözer tugende;
Den armen unt den rtchen
daz do reite Hagene,
noch deheine wÜe,
in ir dienst gewünne
Do sprach künic Günther
zwiu sol ich daz wenden
gesunt sin genesen,
hendebloz bestan.
ein helt nie mere gewan.
dd hrähtes in daz lant
ja gap der vrouwen hant
mere nie gesach,
des man der küniginne jach,
begunde si nu geben,
obe si solde leben
daz si so manegen man
daz ez in leide müeste ergan.
'ir ist lip unde guot:
daz si da mite tuot?
ja erwarb ich daz vil küme daz si mir wart holt.
nu enruochen war si teile ir steine unde ir rotez golt.'
, 1. Ezen was niht anders 2. het dd, von versolt,
3. sine waere niht minner 4. niht gar Hagene gegert.
4, 5. Dd sich der h^rre G^rn6t unt Giselh^r daz kint
des hordes anderwunden,
des landes unt der bürge
die muosten in sit dienen
, 2. unt solt der h^rre Sifrit
, 1. Dd sprach der künec Günther
2. swaz si d4 mit getnot?
• 4. [bddia C/A] ir silber und [oach 2>] ir golt.*
10 *
dd underwunden si sich sint
unt maniges recken halt:
bddiu durch vorhte unt ouch gewalt. CJäh\
gesunder sin gewesen,
148
DER NIBELUNGE NOT. X. 9450 L.
1070. Hagene sprach ze dem künige 'ez sold ein frumer man
delieinem einem wthe
si bringet ez mit gäbe
deiz vil wol geriuwen
107]« Do sprach künic Günther
daz ich ir gefaßte
und wils iürbaz hüeten:
do sprach aber Hagene
1072. Ir sumeilcher eide
do namen si der witwen
niht des hordes hm.
noch unz uf den tac
die küenen Biirgonden mac'
'ich swiior ir einen eit,
nimer mere ieit,
si ist diu swester min.*
'iat mich den schuldigen sin.'
waren unbehuot.
daz kreftige guot:
aller underwant.
Hagne sich der slüzle
daz zurnde ir bruoder Gernöt, do er daz rehte bevant.
1073. Do sprach der herre Glselher 'Hagene hat getan
TÜ leides mfner swester. ich soldez understan.
wser er niht mfn mac,
iteniwez weinen
1074. D6 sprach her Gernöt
gemüet mit dem golde,
allez heizen senken,
Si gie vil hlegeliche
1075. Si sprach 'lieber bruoder,
Ifbes unde guotes
ez gieng im an den Ifp.'
tet do Sffrides wtp.
'e wir immer sin
wir soldenz in den Rtn
deiz wurde nieman.*
für Giselher ir hruoder stdn.
du solt gedenken mfn:
solt du min voget sin.'
do sprach er zuo der vrouwen 'daz sol sfn getan,
als wir komen widere:
1076. Der künec und sine magen
die aller besten drunder,
niwan Hagne eine
den er truoc Kriemhilde,
1077. E der künic rfche
die wile hete Hagene
wir haben ritennes wan.'
die rumten daz lant,
die man inder vant:
beleip durch haz
und tet vil schedilichen daz.
wider waere komen,
den schaz vil gar genomen:
1071, 1. Dd sprach der künic Gunthar
1074, 1. Dd sprach der h^rre Gernöt '^ daz wir immer sin
3. deiz wurde uiminer man.'
1075, 1. Si sprach Vil lieber bruoder,
1076, 1. [die D] rumten dd daz lant,
3. der heleip dk durch haz
4. unt tet yil wiliecliche daz.
1077, 1. £* daz der künic riche
DER NIBFXUNGE NOT. X. 9518 l. 149
er sancte in da ze Loche aitea iti den Rtn.
er wände er sold in niezen: des enkiinde do nilit gestn.
. Die liirsten komen widere, mit in vil manic man.
Kriemhilt ir grozen schaden klagen do hegan
mit vrowen und mit meiden: in was harte leit.
gerne waer ir Giseiher alier triuwen bereit.
•• Do sprachen si gemeine 'er hat vil ühel getan.'
erutweich der iürsten zorne also lange dan,
unz er gewan ir hulde. si liezen in genesen:
done künde im Kriemhilt Dimmer vfnder gewesen.
. E daz von Troneje Hagne den schätz also verhöre,
dö heten siz gevestent mit eiden also starcy
daz er verholn wäre xinz ir einer mohte leben:
so enkunden sis in selben noch ander niemen gegeben,
. Mit iteniwen leiden beswaeret was ir miiot,
umb ir mannes ende, unt do si ir daz guot
also gar benamen. do gestuont ir klage
des libes nimmer mere, unz an ir jiingisten tage.
^ Nach Sifrides tdde, daz ist aJwdr,
si wonde in manegem sere driuzehen jär^
daz si des reken iödes vergezzen künde niht.
. si was im getriuwe; des ir diu meiste menege gihU
XL
wie käme Esel ze Burgonden nach Kriemhilde sande.
3. I^az was in einen ziten do vrou Helche erstarp
unt der künic Etzel umbe ander vrouwe^ warp:
do rieten sine vriunde in Burgonden laut
zuo einer stolzen witwen, diu was vrou Kriemhilt genant.
I. Sit daz erstorben woBre der schcenen Heichen Up^
si sprächen ^welt ir immer gewinnen edel wip,
\y %, Criemhilt ir schaden grdzen
3. mit meiden unt mit vrowen:
1079, 1. *er hat übele get^n.'
), 4. s!t errkunden si ins seihen
l, 3. aUd gar genämen. 1083, ;2. umb ein ander vrowen warp.
150 DER NIBELUNGE NOT. XI. 9638 L.
äi hdhsten und die besten die hiinlc ie gewan^
s6 nemt die selben vrouwen: der starke Sifrit wcts ir man,*
1085. Dd sprach der hünic rtche ^wie mohte daz ergän^
sid ich bin heiden und des toufes niht hän?
sd ist diu vrouwe hristen: des enlobet siz niht,
ez müese sin ein wunder, ob ez immer geschiht.*
1086* D6 sprächen die snellen 'waz ob siz lihte tuot*^
durch iwern namen höhen und iwer michel guot
s6 sol matiz doch versuochen an daz vil edel wtp.
ir muget vil gerne minnen ir vil wcetUchen Up/
1087. Do sprach der künic edele Vera ist nu bekant
under iu bi Rine die liute und ouch daz lant?'
do sprach von Bechlaren der guote Rüediger
^ich hän erkant von kinde die vil edele künege her.
1088. Günther und Gernöt, die edelen riter guot,
{der dritte heizet Gtselher), ir isUcher tuot
swaz er bester eren und tilgende mac begdn:
ouch habent ir alte mäge noch daz selbe her getan.'
1089. Do sprach aber Etzel \riunt, du solt mir sagen
ob si in mtme lande kröne solde tragen.
und ist ir Ifp so schoene so mir ist geseit,
minen besten vriunden sol ez nimmer werden leit.'
1090. *Si geltchet sich mit schoeiie wol der vrouwen mtn,
Heichen der vil riehen. jane künde niht gesin
in diser werlde schoener deheines küneges wtp.
den si lobet ze vriunde, der mac wol troesten sfnen Itp.'
1091. Er sprach ^s6 wirb ez, Rüedeger, als liep ich dir st.
und sol ich Kriemhilde geligen immer bt,
des wil ich dir Ionen so ich beste kan,
und hast ouch mtnen willen so rehte verre getan.
1092. Uzer mtner kamere so heiz ich dir geben,
daz du und dine gesellen vroelichen mügen leben,
1085,2. sit ich pin ein heiden 3. da von lobt sis niht.
1086, 1. Dd sprachen aber di snellen 4. den ir vil waetlichen lip.*
1087, 4. di edelen künege h^r.
1088, 3 swaz er der besten ^ren
1089, 4. den minen besten vriunden
1091, 2. immer geligen bl,
1091, 4. so histvL minen willen 1092, 2. vroeliche miigt leben.
DER NIBELUNGE NOT. XI. 9702 L.
151
>.
von rossen und von kleidern allez daz du wil.
des heize ich iu bereiten zuo der botschefte vil.'
Des antwurte Rüedeger,
*gerte ich dines guotes,
ich wil din böte gerne
mit mfn selbes guote,
D6 sprach der hünic riche
ndch der minnecUchen'^
der reise an allen eren,
des helfe mir gelüche,
D6 sprach aber Rüedeger
wir müezen e hereiten
also daz wirs ^re
der markgräve rtch,
daz wfiere unlobeltch.
wesen an den Rin
daz ich han von den henden din.*
^nu wenne weit ir vatn
got sol iuch hewarn
und oiich die vrouwen min.
daz si uns genwdic müeze sin.^
^e wir rümen daz lant,
wdfen unt gewant
vor fürsten mügen hän.
ich wil füei^en zuo dem Rtne fünf hundert wcetUcher man^
Swä man mich ze Burgonde und die mine sehe,
daz ir isUcher
daz nie hünec deheiner
sd verre haz gesande
Und oh duz^ hünic edele,
si was dem besten manne
dem Sigmundes hinde:
man moht im grdzer eren
D6 sprach hünic Etzel
sd was wol also tiuwer
daz ich niht versmcehen
durch ir vil grdze schcene
D6 sprach der marcgräve
danne wol des jehe
also manegen man
dan du ze Rtne habest getan.
dar umbe niht wil Idn,
Sifride undertän,
den hästu hie gesehen:
mit wdrheite jehen.*
^was si des rehen wip^
des edelen fürsten Up,
die hüniginne sol,
s6 gevellet si mir woV
^s6 wil ich iu daz sagen
daz wir uns heben hinnen in vier und zweinzec tagen,
ich enbiutez Götelinde^ der lieben vrouwen min,
daz ich ndch Kriemhilde selbe böte welle «in.'
Hin ze Bechlären do sande Rüedeger. '
do wart diu markgravinne trüric unde her.
1093, 4. daz ich hän von der hende din.^
4. ich wil ce Rine füeren
1. Swk man cen (zu D) Burgonden mich unt di mtne sehe,
1097, 4. mit rehter wdrheite jehen.'
1. Dd sprach der künic Etzel
4. durch ir grozen schoene
152
DER NBELÜNGE NOT. XL 9766 L.
er enbot ir daz er wolde
si gedähte minneclkhen
1101. Do diu marcgravinne
ein teil was ez ir leide,
obe si gewinnen solde
so si dahte an H eichen,
1102. Rüedeger von Ungern
des was hünic Eizel
dd ze der stat ze Wiene
dd mohte er siner reise
Da ze Beclilaren
1103.
dem künege werben wfp:
an der schoenen Heichen Ifp.
die botscbaft Ternam,
Weinens si gezain,
vrouwen alsam e.
daz tet ir innerclfchen we.
in slhen tagen reit,
vrö unt auch genielt,
bereit man in die wät.
niht langer haben rät.
warte irn Götelint,
kW
unt diu junge marcgravfn, Rüedegeres kint.
11Q4.
1105.
sach ir vater gerne
do wart ein liebez btten
E der edel Rüedeger
üz der stat ze Wiene,
rehte vollecifchen
die fuoren in der niäze
Do si ze Bechlären
die sfnen reisegesetlen
der wirt vil minnecHche
Götlint diu riche,
1106. Als tet sin liebiti tohter,
deme hunde nimmer
die helde üz Hiunen lande^
mit lachendem rauote
1107.
und die stne man:
von schoenen vrouwen getan,
ze Beciliaren reit
do waren in diu kleit
uf den soumen komen:
daz in wart wenic iht genomen.
komen in die stat,
herbergen bat
unt schuof in guot gemach.
den wirt si gerne homen sach.
diu junge marcgrävin :
sin homen lieber sin.
wie gerne si si sach!
diu edel juncvrouwe sprach
min vater und sine man.'
^Si uns groze willekomen
do wart ein schoeue danken mit vlize da getan
der jungen markgravinne von edelen rittet guot.
wol weste Götlint des herren Rüedegeres muot.
1100, 3. ern bdt ir daz er solde
1101, 2. ein teil was ir leide,
1102, %> des was der künec Ecel
^ 1103, 1. im warte Götelint:
1103, 2. diu junge marcgrsLvinne,
1104, 1. E' daz der edel Rüedeger
1107, 1. 'Na si ans gröze willekomen
3. von manigem ritter guot.
4, vil wol wesse Götelint
DER NIBELUNGE NOT. XI. 9826 L. 153
. Do si des nahtes bf Rüedegere lac,
wie güetltche vragen diu marcgravinae pflac,
war in gesendet liete der künec von Hiunen lant!
er sprach ^nfn vrou Götlint, icli tuonz iu gerne bekant.
I. Da sol ich mime herren werben ein ander wtp,
sfd diu ist derstorben der schoenen Heichen Itp.
ich wil nach Kriemhilde riten an den Rtn:
diu sol hie zen Hiunen vrowe vil gewaltec sfn.*
►. 'Daz wolde got,' sprach Götlint, 'möhte daz geschehen!
sid wir ir so maneger eren hoeren jehen.
si ergazte uns miner vrouwen noch Ulite in alten tagen.
wir möhten si zen Hiunen gerne lazen kröne tragen.'
. D6 sprach der marhgräve {Rüedüj^r] Hriuiinne min,
die mit mir sülen riten hinnen an den Rin,
den suH W minnecliche bieten iwer guot,
s6 helde varent riche^ sd sint si höhe gemuot»*
t. Si sprach ^ez ist neheiner derz gerne von mir nimt,
ich engehe isUchem daz im wol gezimt^
e i/r hinnen scheidet und otich iwer man.*
dö sprach der marcgräve ^daz ist mir liehe getän.^
I. Hei waz man richer pfelle von ir kameren truoc!
der wart den edelen rechen ze teile dö genuoc,
ir sulet vltzccUchen von halse %inz üf die sporn,
die im dar ah gevielen, die het im Rüedeger derliorn,
[. An dem sibenden morgen von ßechiaren reit
der wirt mit sinen recken, wäfen unde kleit
Tuorten si den vollen durch der Beire lant.
si wurden uf der straze durch rouben selten an gerant.
. Inre tagen zweiten si riten an den Rin.
done künden disiu maere niht verholen stn.
1. Dd si des nahtes n^hen
*Z. Sit daz ist erstorben 4. gewaltec [kiiniginne CDJk] sin.*
1110, 1. 'lind möhte daz geschehen!
2. sit daz wir ir sd maniger D 3. lihte in alten tagen.
4. onch möhte wir si gerne cen Hinnen crdne iizen tragen/
2. ine gebe ir ietslichem
3. ^ daz ir hinnen scheidet
3. erfüllet vlizeclichen
4. di im dar zuo gevielen,
1115, 1. si kdmen an den Rin.
154 DER NIBELUNGE NOT. XI. 9894 L.
man seite ez dem hünige und den stnen man,
da hcßmen vremde geste. der wirt dö wägen hegan
1116. Oh ieman si hehandey daz manz im solde sagen,
man sach ir soumcere harte swcere tragen:
daz si vil rfche wären, daz wart da wol bekant.
man schuof in herberge in der witen stat zeliant.
1117. Do die vil unkunden waren in bekomen,
do wart der selben lierren vaste war genomen.
si wundert wannen füeren die reken an den Rtn.
der wirt Hagnen vrägte wer die herren inöhten stn.
1118. Dd sprach der helt von Tronije Hch hän ir niht gesehen.
als wir si nu geschouwen, ich han tu wol vevjehen,
von swannen sie riten her in dize lani,
si suln sin vil vremde^ ine habe si schiere heTsant,*
1119. Den gesten herberge wären nu genomen,
in vil ricMu hleider was der böte homen ^
und sine hergesellen: ze hove s\ dd riten,
si fuorten guotiu hleider, vil harte spcehe gesniten,
1120. Do sprach der snelle Hagene ^als ich mich kan verstan^
wand ich den herren lange niht gesehen hän,
si varent wol dem geliche sam ez st Rüedeger,
von Hiunischen landen der degen küene unde her.'
1121. 'Wie sol ich daz gelouben,' sprach der künec zehant,
^daz der von Bechelären koeme in dize lant?'
als der künic Günther die rede volsprach,
Hagne der küene den guoten Riiedegeren sach.
1122. Er und sine vriunde, si liefen alle dan.
do sach man von den rossen fünf hundert riter stän.
do wurden wol enphangen die von Hiunen lant.
boten nie getruogen also herlich gewant.
1123. Do sprach harte lüte von Troneje Hagene
'nu stn gote willekomen dise degene,
, der vogt von Bechelären unt alle stne man.'
der antfanc wart mit eren den snellen Hiunen getan.
1116, 2. sd rehte swaere tragen:
1117, 4. der wirt nach Hagen sande, ob si im kiindec möhten sin.
11^2, 1. lieffen alle dan.
DER NIBELUNGE NOT, XL 9962 L. 155
Des Tiüneges noehsien mäge die yiengen dd man sach,
OrPvoin von Metze zuo Rüedegere sprach
^wvr haben in aller wtle mere nie gesehen
geste s6 gerne: des wil ich woerliche jehen,^
Des gruozes si do dancten den reken über al.
mit den kergesinden si giengen in den sal,
da si den künic funden bf mangem küenen man.
der herre stuont von sedele: daz was durch groze zulit getan.
Wie rehte zühtecUchen er zud den boten gie!
Günther und Gerndt vil fitzecUch enpfie
den gast mit stnen mannen, als im wol gezam.
den guoten Rüedigere er bi der hende genam,
, Er braht in zuo dem sedele da er selbe saz:
den gesten hiez er schenken (vil gerne tet man daz)
mete den vil guoten unt den besten wtn
den man künde vinden in dem lande al um den Rin.
. Gtselher und Gere die wären beide homen,
Dancwart und Volker die heten schiere vernomen
umbe dise geste: si wären vrd gemuot^
si enphiengen vor dem hünige die riter edele unde guot.
I. Dd sprach zuo stme herren von Troneje Hagene
'ez sollen immer dienen dise degene
daz uns der marhgräve zuo Hebe hat getan:
des solte I6n enphähen der schcenen GÖteVmde man,*
, Do sprach der künic Günther 'ine kan daz niht' verdagen.
wie si sich gehaben beide, daz sult ir mir sagen,
Ezel unde Helche üz der Hinnen lant.'
do sprach der marcgrave 'ich tuonz iu gerne bekant.'
. Do stuont er von dem sedele mit allen sfnen man.
er sprach zuo dem künige 'und mac daz sin getan
daz ir mir, fürste, erloubet, so wil ich niht verdagen,
diu msere diu ich bringe sol iclL iu willecltchen sagen.'
I. Er sprach 'swaz man uns maere bi iu enboten hat,
die erloube ich iu ze sagene, ane friunde rät.
} 4. geste hi (al Jh) s6 gerne:
, 2* den gesten hiez man shenken
1128, 2. die heten euch vernomen
156
DER NIBELÜNGE NOT. XI. looso L.
ir sult si läzen boeren mich und mtoe man,
wan ich iu aller eren hie ze werlienne gan.'
J133. Do sprach der böte biderbe 'iu enbiutet an den Rfn
getriweltcben dienest
dar zuo allen friunden
ouch ist disiu botscbaft
1134. In bat der künic edele
stn volc ist Ane vrende:
Helcbe diu vil rfche,
an der ist nu verweiset
Kint der edelen fürsten,
da von ez inme lande
der groze voget mtn,
die ir muget han:
mit grozen triuwen getan,
clagen sfne not.
1135.
1136.
1137.
1138.
1139.
1140.
mtn vrowe diu ist tot^
mfnes herren wtp.
vil maneger juncfrouwen Itp,
die si gezogen hat;
vil jcemerliclien stäU
dine liänt mi leider niemen der ir mit triuwen phlege.
des wcen ouch sich vil seine des hüneges sorge gelege.'
^Nu Un im got,' sprach Günther, ^daz er den dienst sin
s6 willecUch enbiutet mir unt den friunden min,
den sinen gruoz ich gerne hie vernomen hän: "
daz sulen gerne dienen beide mäge und mtne man,*
D6 sprach von Burgunde der reke Gerndt
^die weit mac immer riuwen der schwnen Helcliien tot,
durch ir vil manic lügende der si künde pflegen,*
der rede gestuont im Hagene, der degen,
Do sprach aber Rüedeger, der edel böte her,
^stt ir mir, künec, erloubet, ich sol iu sagen mer
waz iu mtn lieber herre her enboten hat,
stt im stn dinc nach Heichen so rebte kummerltchen stat
Man sagete mtnem herren, Criemhilt st ane man,
her Stfrit st erstorben. und ist daz so getan,
so sol si kröne tragen
das hiez ir mtn herre sagen.'
(wol gezogen was stn muot)
ob si ez gerne tuot.
in disen drien tagen.
wolt ir ir des gunnen,
vor Etzelen recken:
Do sprach der künec rtche
'si hoeret mtnen willen,
den wil ich iu künden
e ich ez an ir funde,
M.
zwiu sold ich Etzelen versagen?'
1134, 4. an der nu ist verweiset
1137, 4. der vil zierliche degn. C
1139, 1. Man sagt mlnem harren,
DER NIBELUNGE NOT. XI. 10098 L. 157
Die wUe man den gesten hiez schaffen guot gemach,
in wart da sd gedienet, daz Rüediger des jach
daz er dd hete vriunde under Günthers man^
Hagne im diente gerne: er het im e alsam getan,
Alsus beleip do Rüediger unz an den driten tac.
der künec nach rate sande (vil wtslkh er pflac),
und ob ez sine raage dulite guot getan
daz Kriemliilt nemen solte den künic edelen zeinem man.
Si rietenz algemeine: niwan Hagene
der sprach zuo Günther^ dem küenen degene,
'habt ir relite sinne, so wirt ez wol behuot,
und ob sis Tolgen wolte, daz irz doch nimmer getuot.'
'War umbe/ sprach do Günther, 'solt ichs volgen niht?
swaz der küneginne liebes noch geschiht,
des sol ich ir wol gunnen: wan si ist diu swester min.
wir soltenz selbe werben, ob ez ir ere möhte stn.*
Do sprach aber Hagne ^nu lät die rede stan.
het ir Ezelen künde als ich sin künde han,
sol si in danne minnen als ich iuch hoere jehen, .
so ist iu alreste von schulden [ze] sorgen geschehen.'
'War umbe?' sprach dö Günther. %ch han vil wol bewaren daz,
daz ich im kom so nähe daz ich deheinen haz
Ton ime dulten müese, und wurde si sin wip.'
do sprach aber Hagne ''daz gerietet nimmer mtn Hp.'
ßlan hiez nach Gernöte und Gtselhere gän,
ob die herren beide dühte guot getan
daz Kriemhilt solde nemen den riehen hünic her,
noch widerreitez Hagne unde nieman mir,
J}6 sprach von Burgonden Giselher der degen
'nu muget ir, friunt Hagne, noch der triwen pflegen:
ergezet si der leide und ir ir habet getan.
an swiu ir wol gelunge, daz soldet ir helihen län.*
^Jä habet ir miner swester getan s6 mänegiu leit,*
sd sprach aber Giselher, der rehe vil gemeit.
1142, 4. den kiinic Eceln ce man.
1144, 3. si ist dia swester min.
3. daz Criemhilt solde minnen BJh (nemen solde CD)
158
DER NTOELUNGE NOT. XI. 10166 l.
^daz si des hete schulde daz si in wcBve grami,
nie man nocheiner vrouwen vröude mere henam.'
1150. ^Daz ich da wol hekenne, daz tiion ich iu hunt»
••.fe
und sol si nemen Etzel,
si getuot uns vil leide,
ja Wirt ir da diende
1151. Des antwurte dö
^ez mac also helihen
daz wir niht homen
wir suln ir sin getrimve:
1152. Dd sprach aber Hagne
sol diu edel Kriemhilt
si getuot uns leide,
ir sult ez lan belfben:
und gelehet si an die stunt,
swie siz getraget an,
vil manic wcBtlicher man,'
der hüene Girnöt
unz an ir heider tdt,
in Etzelen lant.
deist uns zen eren gewant.*
^mi/r mac daz nieman gesagen.
Helclien kröne tragen,
swie si gefüege daz.
daz zimet iu reken michel baz.'
1153. Mit zorne sprach do Gtselher, der schoenen Uoten suon,
Vir suln doch niht alle meineclichen tuon.
swaz eren ir geschsehe,
swaz ir geredet, Hagne,
1154. Do daz gehorte Hagne,
Gernöt und Gtselher,
und Günther der riche
ob ez lobete Kriemhilt,
1155. Do sprach der fürste Gere
daz si ir den künic Etzel
dem ist so manic recke
er mac si noch ergetzen
1156. Do gie der snelle recke
si enpfie in gü etliche:
vro solten' wir des sin.
ich diene ir durch die triuwe mtn.'
do wart er ungemuot.
die stolzen riter guot,
ze jungist reiten daz,
si woltenz lazen ane haz.
Uch wilz der vrouwen sagen,
läze wol behagen.
mit Yorhten undertan:
swaz si leides ie gewan.*
da er Kriemhilde sach.
wie balde er do sprach!
4r muget mich gerne grüezen und geben botenbrot.
iuch wil gelücke scheiden uz aller iuwerre not.
iDö
1149, 4. nie man decheiner vrowen noch m^re freude benam.'
1150, 3. si getuot ans [noch yil BDJk] leide,
4. ja, wirt ir dienende
1151, 1. Des antwurte Hagenen
3. daz wir geriten nimmer (nimmer komen I>)
4« daz ist zen ^ren uns gewant.'
1152, 1. 'mir mac niemen daz gesagen.
1152,2. und sol diu edele Criemhilt
1155, 4. er mac si wol ergetzen
DER NIBELUNGE NOT. XI. 10326 l.
159
r. Ez hat durch iwer miane,
ein der aller beste
gewan mit vollen eren
ez werbent riter edele.
$• Do sprach diu jämers riche
vrowe, da her gesant
der ie küneges lant
oder kröne solde tragen:
daz hiez iu iwer bruoder sagen.'
*iu sol verbieten got,
und allen mtnen friunden, daz si deheinen spot
h
an mir armer üeben.
der ie herzeliebe
Si widerreit ez sere,
Gernöt ir hruoäer
si häten minnecUchen
ob si den hünec genoeme,
Überwinden künde nieman
daz si minnen wolte
do bäten si die degne
waz solt ich einem man
von guoten wtbe gewan?'
dö körnen aber sint
unt Giselher daz hint.
und trösten ir den muot:
daz wcer ir wcerUchen guot.
do daz edele wip,
delieines mannes Hp.
ob ir anders niht getuot.
^nu läzet doch geschehen,
daz ir den boten ruochet sehen.'
. ^Daz wil ich niht versprechen,' so sprach daz edele wtp,
*ich ensehe vil gerne . den Rüedegeres Itp
durch stne manege tugende. [und] wser er her niht gesant,
swerz ander boten waere, dem wser ich immer unbekant.'
I. Si sprach 'ir sulten morgen heizen her gän
ZUG mtner kemenäten.
vil gar den minen willen
ir wart eriteniuwet
(. I>6 gert ouch niht anders
-wan daz er gessehe
er weste sich so wtse,
daz si sich den recken
ich wil in hoeren län
sol ich im selbe sagen.'
daz ir vil groezÜche klagen.
der edele Rüediger,
die küneginne her:
ob ez immer künde ergän,
überreden müese län.
>•
I>es anderen morgens früeje, do man die messe sanc,
die edelen boten komen. do wart da groz gedranc.
die mit Rüedigere zuo hove wolten gän,
der sach man da gekleidet vil manegen herlichen man.
Criemhilt diu schoene und vil reine gemuot,
si warte Rüedigere, dem edelen boten guot.
1157, 1. vrowe, her gesant
1163, 3. ob ez imer sold ergän,
}^ ±0 Criemhilt diu h^re (edele JA) und vil trürec gemuot,
160
DER NIBELUNGE NOT. XL 10294 l.
der ?aDt si in der wsete
da bt trtioc ir gesinde
1166. Si gie im engegene
und enpfieoc vil güetlfche
niwan selbe zweliter
die si alle tage truoc:
rtcher cleider genuoc.
zuo der tür stän
den Etzelen man.
er dar in zuo ir gie.
man bot im grozen dienest: in komen hoher boten nie.
1167. Man hiez den herren sitzen unt die sfne man.
die zvene marcgräven die sach man vor ir stän.
Ekewart und Geren,
durch die husfrouwen
1168. SI sähen vor ir sitzen
dö pflac niwan jdmers
die edelen rfter guot,
si sähen nieman wol gemuot.
vil manege schoBne meit.
diu vrouwe vil gemeit.
ir wät was vor den hrüsten von heizen trehen naz.
1169.
der edele marcgrdve
Do sprach der böte here
mir unt mtnen gesellen,
sult ir daz erlouben
und iu sagen diu msere,
1170. ^Nu sf iu erloubet,'
^swaz ir reden wellet,
daz ich ez gerne hoere:
wol sach an Kriemhilde daz,
^vil edel küneges kint,
die mit mir komen sint,
daz wir vor iu stän
war nach wir her geriten hän.*
sprach diu künegin,
also stät mtn sin
ir stt ein böte suot.'
die anderen do wol horten den ir ungwilligen muot.
1171. Do sprach von Bechelären der fürste Rüediger
1172.
'mit triwen groze liebe
hat iu enboten, vrouwe,
er hat nach iwer minne
Er enbiut iu minnecltche
stseter friuntschefte
Ezel ein künic her
her in dize laut:
vil guote reken her gesant.
liep äne leit:
der sl er iu bereit,
als er e tet vroun Heichen, diu im ze herzen lac.
ja hat er nach ir tugenden vil dike unvroelkhen tac'
1173. Do spracli diu küniginne 'marcgräve Rüediger,
waer ieman der bekande minen scharphen ser.
1168, 1. vil manic schoene wip.
2. der (froim JA) Criemhilde lip.
1170, 4. ir (den D) unwilligen muot.
1173, 2. miniu (diu minen C) scharpfen s^r,
DER NIBELÜNGE NOT. XI. 10358 L. 161
der bsete mich DÜit trluten noch deheinen man.
ja yerlos ich einen den yrouwe ie gewan.'
^4. 'Waz mac ergezen leides/ sprach der vil küene man,
Van friuntltche liebe swer die kan began,
unt der dan einen kiuset der im ze herze kumt?
Ton herzenltcher leide niht so groezlfchen frumt.
75, Und geruochet ir ze minnen den edelen herren mtn,
zwelf vil rfcher kröne sult ir gewaltic stn.
dar zuo gtt iu mtn herre wol drfzec fürsten lant,
diu elliu hat Iietwungen stn vil ellenthaftiii hant.
76, Ir sult ouch werden vrouwe über manegen werden man^
die mtner vrouwen Heichen waren undertan,
und über manege vrouwen, der si het gewalt,
von hoher fürsten künne/ sprach der küene degen halt.
7. 'Dar zuo gtt iu mtn herre (daz heizet er iu sagen),
ob ir geruochet kröne bt dem künege tragen,
gewalt den aller hoehsten den Helche ie gewan:
den sult ir gewaltecltchen haben vor Etzelen mao.*
8. Do sprach diu küniginne Vie möhte mtnen Itp
immer des gelüsten deich wurde beides wtp?
mir hat der tot an eime so rehte leide getan,
des ich unz an mtn ende muoz unfroelichen stan.'
9. Do sprachen aber die Hiunen ^küniginoe rtch,
iuwer leben wirt bt Etzel so rehte lobeltch,
daz ez iuch immer wünnet, ist daz ez ergat;
wan der künic rtche vil manegen zieren degen hat,
O. Heichen juncvrouwen und iuwriu megetin,
solten di bt ein ander ein gesinde ^in,
da bi möhten recken werden wol semuot.
Ö'
lät ez iu, vrouwe, raten: ez wirt iü waerltclien guot*
Si sprach in ir zühten ''nu lät die rede stän
unz morgen vrtieje. so sult ir her gän:
ich wil iu antwurten des ir da habet muot.'
des muosen do volgen die recken küene unde guot*
3, 4. ja verl6s ich ein «len besten den ie vrowe [m^r C, ie B] gewan/
1174, 3. der im ce rehte kumt?
4, 4. vor hercellcher leide
11
162
DER NIBELUNGE NOT. XL lom l.
1182. Dd si zen herbergen alle Mmen dan>
dd Mez diu edde vrouwe nä(^ Giselhere gin,
und auch nach ir mitoter. v den heden stigt si daz,
daz si gezceme weinens nnde nilit anders haz,
1183. Do sprach ir bruoder Gtselher 'swester, mirst geseit,
und wilz ouch wol gelouben, daz alliu dlniu leit
der künic Etzel wende> und nimes dun zeinem man.
swaz ander ieman rate, so dunket ez mich guot getan/
1184. '£r mac dich yrol ergetzen/ spracii aber Gtselher.
^von Roten zuo dem Rtne, Yon der Elbe unz an daz mer,
so ist |f;tinec deheiner so gewaltic nilit,
du mäht dich vreuwen balde, so er din ze konen gibt.'
1185. Si sprach 'lieber bruoder, zwiu ratestu mir daz?
clagen unde weinen mir immer zseme baz.
wie sold ich vor recken da ze hove g^n?
wart mtn Itp ie schoene, des bin ich ane getan.'
1186. Dd sprach dk^ vrcmjoe Uote ir Ud)en tohter zuo
^swaz dine hruoder rttten, liebez kint, daz ttio:
volge dinen vriunden:
ich hän dich doch s6 lange
1187. D6 hat si got vü dicke
daz si ze gehene heie
sam e hi ir mcmney
si gelebte doch nimmm'
1188. 8i gedähte in ir sinne
geben eime heiden,
des muoz ich zer werlte
gU er mir alliu riche,
1189. Da mit siz lie beltben.
diu Yrouwe an ir bette
diu ir ?il liebten ougen
unz si aber den morgen
1190. Ze rehter messeft^te
sie hetm aber ir swester
s6 mac dir wol geschehen,
mit grdzem jämer gesehen,'
füegen ir den rätj
golt süher unde wM,
dd er noch was gesunt:
mer.s6 vrcBUche stunt,
%nd sol ich minen Up
(ich hin ein cristen wtp)
immer schände hän.
ez ist von mir ungetan.*
die naht unz an den tac
mit vil gedanken lac.
getrnckenten nie,
hin ze metttne gie.
die hünege wären koman.
under die hende genomm:
1187, 4. i9fi gelebte doch nimmer m^re sit 86 yroeliche stant.
1188, 4. gttb er mir ellia riche, ez ist ?on mir immer (yüBJgh) ungetäi
DER NIBELÜNGE NOT. XL 10494 L.
163
ja riefens ir ze minnen den künec von Hiunen lant,
die vromoen ir dehevne lützel vrceiUcher vant,
Do hiez man dar gewinnen die Etzelen man,
die nu mit urloube gerne waeren dan,
geworben oder gesckeiden, swie ez dö möhte sin.
ze hove hom d6 Rüediger. die helde reiten wider in.
Daz man rehte erfüere
und tüBten daz b2 zUe:
ir wege waren verre
man brahte Rüedigeren
Yil minneclichen bitten
die edelen küniginne,
waz sie enbieten wolte
des edelen fürsten muoi,
daz diuhtes alle guot:
wider in ir lant.
da man Kriemhilten vant.
der reke do began
si solte in beeren län
in Etzelen lant.
er wsen an ir niht anders uiwan lougen envant,
Daz si nimmer minnen wolte mir deheinen man.
dö sfyrach der marcgräve ^daz wäre misset$in.
zwm woldet ir verderben
ir muget noch mit eren
Niht half daz si gebäten,
gesprach heinlfche
er wolte si ergetzen
einen also schcenen Up?
werden guotes mannes wip,*
unz daz Rüediger
die küniginne her,
swaz ir ie geschach.
ein teil begund ir semften do ir grozer ungemach.
Er sprach zer küniginne ^lät iuwer weinen sfn.
ob ir zen Hiunen hetet jiieman danne mfn,
getriwer mfner mäge, und ouch der minen man,
er mües es sere engelten, unt het iu ieman iht getan.'
Da von wart do geringet wol der vrowen muot.
si sprach '^so swert mir eide, swaz mir ieman getuot.
daz ir sft der nsehste
do sprach der marcgräve
Mit allen stnen mannen
mit triwen immer dienen,
ir nimmer niht versageten
des si ere haben solte.
der büeze mfniu leit.'
Mes bin ich, vrouwe, vil bereit.'
swuor ir do Rüediger
unt daz die reken her
üz Etzelen lant,
des sichert ir Rüedgeres hant.
1190, 4. lücel vroeliche vant.
11
164 DER NIBELUNGE NOT. XL 10546 l.
1199. Do gedahte diu getriuwe 'sit ich Triunde liän
also y'ii gewuDDen, so sol ich reden laa
die liute swaz si wellent, ich jamerhaftez wfp.
waz ob noch wirt errochen des mtnen lieben mannes lip?*
1200. Si gedahte 'sft daz Etzel der reken hat so vil,
sol ich den gebieten, so tuon ich swaz ich wil.
er ist ouch wol so riche daz ich ze gebene han:
mich hat der leidege Hagene mtnes guotes ane getan.'
1201. 8i sprach ze Rüedigere ^het ich daz vernomen
daz er niht wcere ein heiden, so wcsr ich gerne homen
swar er hete willen, und noeme in zeinem man.'
dö sprach der marhgräve ^die rede sult ir, vrouwe, län.
1202. Er hdt sd vil der reclien in hristenlicher e,
daz iu hi dem künige nimmer wirdet we.
waz oh ir daz verdienet daz er toufet sinen Upf
des muget ir gerne werden des hüneges Etzelen wtp,^
1203. Dö sprach aber ir hruoder ^nu hhetz, swester min,
iuwer ungemüete daz sult ir läzen sinJ
si hätens also lange unz daz doch ir trüric lip
lohete vor den helden, si wurde Etzelen wip,
1204. Si sprach ^ich wil iu volgeu, ich vil armiu künigin,
daz ich yar ze den Hiunen, so daz nu mac gestn,
swenn ich han die fiiunde die mich füeren in stn lant.'
des bot do vor den beiden diu achoene Kriemhilt die hant.
1205. Do sprach der marcgrave ^habet ir zwene man,
dar zuo han ich ir mere: ez wirdet wol getan
daz wir iuch wol nach eren bringen über Rtn.
im sult niht langer^ ?rouwe, hie zen Burgonden stn.
1206. Ich han fünf hundert manne und ouch der mäge min:
die suln iu hie dienen, unt da heime sin,
vrowe, swie ir gebietet. ich tuon iu selbe alsam,
swann ir mich mant der msere, daz ich michs nimmer gescham,
[l^OlyS. Ern ist niht gar ein heiden: des sult ir sicher sin.
er was vil wol bek^ret, der liebe h^rre min,
wan daz er sich widere vernoijieret hat.
weit ir in, frowe, minnen, sd mac sin noch werden rkt CJdh]
1204, 4. diu schoene Criemhilt ir hant.
1)205> 4. irn sult niht, vrowe^ langer
DER NIBELUNGE NOT. XI. 106I8 L.
165
1207. Nu heizet iu bereiten iwer pfertcleit
(die Rüedigeres raete iu nimmer werdent leit),
und saget ez iuwern magden die ir da füeren weit.
ja kumt uns uf der straze vil maneger üz erweiter helt.'
1208. Si heten noch gesmfde daz man da vor reit
bf Sifrides ziten^ daz si Til manege meit
mit eren mohte füeren^ swenn si wolde dan.
hei waz man guoter setele den schoenen ?rouwen gewan!
1209.
Ob si ie getrüegen
der wart zuo zir verte
1210.
1211.
wan in von dem künige
si sluzzen üf die kisten,
Si wären vil unmüezec
si suohten üz der valten
Kriemhilt vt kameren
si wolle machen riche
Si Ihete noch des goldes
si wände ez zen Hiunen
1212.
1213.
1214.
deheiniu rtchiu kleit^
vil manegez nu bereit^
so vil gesaget wart,
die e stuonden wol bespart.
wol mmphtehalhen tac^
des vil dar inne lac,
ensliezen hegan,
al die Rüedigeres man.
von Nihlunge lant:
solte teiln ir hanU
ez enkunden hundert miule dannen nihi getra^gen,
diu mcete hörte Hagne dö von Kriemhilde sagen.
Er sprach ^sit mir vrou Kriemhilt nimmer wirdet holt,
so muoz ouch hie heUhen daz Sifrides golt,
zwiu sold ich mtnen Vinden län s6 michel guotl
ich weiz vil wol waz KriemhiU mit disme schätze getuot.
Oh si in hroehte hinnen, ich wil gelouhen daz,
er wurde doch zerteilet üf den minen haz,
sin häbent ouch niht der rosse die in sollen tragen,
in wil behalten Hagne, daz sol man Krienihilte sagen.*
daz was ir grimme leit.
.»
allen drin geseit.
dö des niht geschach,
harte vraitichen sprach
Dö si gehört diu mcere,
ez wart ouch den hünigen
si'woltenz gerne wenden:
Rüedigir der edele
1211, 2. teilen solde ir hant.
1211, 3. izn künden hundert moere
1214, 1. d6 (ez Jh) was ir grimme leit.
66 DER NIBELUNGE NOT. XL 10683 l.
215. 'Richiu Mnigmne^ zwiu clagei w äaz golfl
iu ist der hünic Etzel sd groBzUchen holt:
geselient iuch sin ougen, er git iu also vil
daz irz verswendet nimmer *, des ich iuch, vrouwe^ weren wiU*
216* D6 sprach diu [vU edel"] hüniginne ^vil edeler Rüediger,
ez gewan nie hüneges tohter rÜhtuome mir
danne der mich Hagne hat äne getan.'
dd Tsom ir hruoder Gemdt hin zer Isameren gegän.
217. Mit gewalt des küneges [den] slüzzel stiez er an die tür:
golt daz Kriemhilde teilte man derfür,
ze drizec tüsent marhen oder dannoch haz.
er hiez ez nemen die geste: liep was Gunthere daz.
1218. D6 sprach von BechelAren der Gotelinde man
^oh ez mtn vrowe Kriemhilt allez mohte hdn,
swaz sin ie wart gefüeret von Nihlunge lant,
sin solte Uizd rüeren mlit oder der hüniginne hant.
1219. Nu heizet ez behalten, wand ichs niht enwiL
jd fuort ich von lande des mtnen also vil,
daz wirs üf der sträzen hohen guoten rät
und unser hoste hinnen harte herliche stätJ
1220« Da Tor io allen wilen gefüllet zwelef schiia
des aller besten goldes daz inder mohte stn,
heten die ir magede: daz fuorten si von dan,
und gezierde tII der vrouwen, daz si zer Terte solten hän,
1221. Gewalt des grimmen Hagne dühte si ze starc.
si het ir opher goldes noch wol tüsent mare:
si teiltez siner sele, ir vil Heben man.
daz dühte Rüedigeren mit grözen Priuwen getan.
L222. Do sprach diu clagende künigin Vä sint die ?riunde intn>
die durch mfne liebe wellent eilende stn?
die suln mit mir riten in der Hiunen lant:
die nemen schätz mtnen und koufen ros unt ouch gewant.'
1215, 4. des ich iu, vrowe, sweren wil.*
[216, 1. D6 sprach diu [edel D] küneginne Vil edel Rüedg^r,
2. richeite m^r
1220, 1. Di vor in aller wile
1222, !• J>6 sprach diu klagende vrowe
4. di nemen shaz den minen
kh
DER NIBELUNGE NOT. XI. 10746 l. 167
1223. Do sprach zer käniginne der marcgrave Ekewart
^stt daz ick aller erste iwer gesiade wart^
so han ick iu mit triuwen gedienet/ sprach der degen^
'und wil unz an mtn ende des selben immer bt iu pflegen.
1224. Ich wil oudi mit mir füeren fünf hundert mtner man>
der ich iu ze dienste mit rehten triwen gan.
wir sin vil ungescheiden^ ezen tue danne der tot.'
der rede neic im Criemhilt: des gie ir wserltchen not.
1225. Do zoch man dar die moere: si wolten varen dan.
da wart vil michel weinen ?on Triunden getan.
Uote diu ml riclie und mank schcBne meit
die zeigten daz in wcere nach froun Criemhilte leiU
1226. Hundert richer mägde füort si mit ir dan:
die wurden so gecleidet ah in daz wol gezan,
do vielen in die trehne von Hellten ougen nider.,
si gelebete vil der vreuden ouch bt Etzelen sider.
1227. D6 Jsom der herre Giselher und ouch Gernöt
mit ir gesinde, als in ir gesmde geböte
dö wolten si heleiten ir liehen swester dan:
dö fuorten sie ir rechen wol tüsent woetUcher man^
1228. Dö hom der sneUe Gere und ouch Ortwin:
Rümolt der huehenmeister da mite muose sün.
si schuofen die nahtselde unz an Tuonowe stat^
dö reit niht fürhaz Günther wan ein lüzel für die stat,
1229. E si von Rine fuoren, si heten für gesant
ir boten harte snelh in der Hiunen lant^
die dem hünge sagten daz im Rüediger
ze wihe hete erworben die edelen hüniginne her»
äventiure wie si hin fuor.
1230. Die boten Idzen riten: wir suln iu tuon bekant
wie diu hüniginne gefuor durch diu loMt,
oder wa von ir schieden Giselher und Gernöt.
si heten ir gedienet ah in ir tri/we daz geböte
1231. Unz an die Tuonouwe ze Vergen si dö riten.
si begunden urloubes die hünigirkne biten^
12;27, %. als in ir zuht (treuwe D) gebdt.
168
DER NBBELÜNGE NOT. XI. 10838 L.
wan si wider wolten
done mohtez $ne weinen
1232. Gfselher der snelle
'swenne daz du, frouwe,
ob dir ibt gewerre,
so rite icli dir ze dienest
riten an den Rin.
von Quoten vriunden mhi gesin.
sprach zer swester stn
bedürfea woUes min,
daz tuo mir bekant:
in daz Etzelen lant/
1233. Die ir mäge wären,
vil minnecUclien scheiden
von Räedigeres ftiunden
dö fuort diu hüniginne
1234. Hundert und viere:
von gemalt riehen pfellen.
hustens an den munt.
sach ma^ an der stunt
des marcgrdven man,
vil manege meit wol getan,
die truogen ricMu cleit
vil der schilte breit
fuort man hi der vrouwen nähen üf den wegen.
dö herte von ir dannen
[1235. Si zogten halde dannen
dö sagte man diu mcere,
vil unhunder geste,
und da daz In mit fluzze
1236. In der stat ze Pazzouwe
die berge wurden losre^
sie Uten haMe
da der hischof PUgerin
1237. Den reken von dem lande
dö si ir volgen sähen
da trüte man mit ougen
guote herherge
1238. Der hischof mit siner niftel
dö daz den hurgceren
daz da koßme Kriemhilt,
diu wart wol enphangen
1239. Daz si helihen sollen,
vil manic herUcher degen.
nider durch Beier lant,
da woeren für gerant
da noch ein clöster stät
in die Tuonouwe gät,
saz ein hischof,
unt ouch des fürsten hof:
üf in Beier lant,
die schoBnen Kriemhilte vant,
was dö niht ze leit,
so manege seluene meit,
der edelen riter kint,
gap man den gesten allen sint,
ze Pazzouwe reit,
von der stat wart geseit,
des fursten swester kintj
von den koufUuten sint,
der hischof het des wän.
dö sprach der herre Ekewart ^daz ist ungetan.
1233, 1. kustes an den munt.
1234, 3. faort man bi den vrowen
1239, 2. 'ez ist ungetsLn.
DER NIBELUNGE NOT. XI. lOQio L.
109
«Dir müezen varen nidere in Rüedlgeres lant,
uns wctrfent vil der degene: wan ez ist in allen wol hehant.*]
Diu mcere nu wol wesse
si hereite sich mit fiize
in het enhoten Rüediger
daz si der hüniginne
Daz si ir rite engegene
üf zuo der Ense.
dd sach man allenthalben
di/u schoBne GoteUnt:
unde ir vil edele hint.
daz in daz duhte guot
da mit tröste den muot,
mit den shien man
dö daz wa/rt getan,
die wege unmüezec sten:
si hegunden gegen den gesten beide riten unde gen.
[SSu was diu küniginne
gnuoge uz Beier lande
den roub üf der strazen
so Iieten si den gesten
Daz was wol understanden
er fuorte tüsent rtter
ze Everdingen körnen,
sollen han genomen
nach ir gewoneheit:
da getan ?il Hlite leit.
von dem marcgraven her:
unde dannoch mer.
do was ouch komen Gotelint, Rüedigeres w2p:
mit ir kom herlfche vil maneges guoten reken Ifp.
Do si über die Triine komen bi Ense uf daz velt,
do sach man uf gespannen hütten unt gezelt,
da die geste solten die nahtselde hän.
diu kost diu was den recken da von Rüedigere getan.
Gotelint diu schoene die her berge lie
hinder ir beliben. ^ üf den wegen gie
mit klinginden zoumen manic pferit wol getan,
der antphanc wart tu schoene: liep was ez Rüediger getkn.
Die in ze beiden siten
die riten lobeltche:
si pflagen rf terschefte :
ez was der küneginne
Do zuo den gesten komen
?il der trunzüne
komen üf den wegen,
der was vil manic degen.
daz sach vil manic meit.
der rtter dienest niht leit.
die Rüedigeres man,
sach man ze berge gan
3. ir het enboten RiiedgSr
1^43, 4. vil maniges edeln recken lip.
4. diu koste [diu D] was den gesten
4. ouch was der küniginne der ritter dienest niht ze leit.
170 DER NIBELUNGE NOT. XI. 10974 L.
von der reken hende mit riterlfchen siten.
da wart woLze prise vor den vrouwen geriten,
1248. Daz liezen si beliben. do gruozte manic man
vil güetltclie ein ander. do fuorten si von dan
die schoenen Gotelinde da si Kriemliilt sach.
die vrouwen dienen konden, die beten deinen gemaefa.
1249. Der vogt von Bechelaren ze sfme wfbe reit.
der edelen marcgravinne vras daz nibt ze leit^
der er so wol gesunder von Rine was komen.
ir was ein teil ir swaere mit grozen yreuden benomen.
1250. Do sin bete enpbangen, er hiez si üf daz gras
erbeizen mit den vrouwen, swaz ir da mit ir was.
da wart vil unmüezec manic edel man:
den vrouwen wart do dienest mit grozen fltze getan.
1251. Do sach diu vrouwe Kriembilt die marcgravinne sten
mit dem ir gesinde: si lie nibt ^äber gen,
daz pbert mit dem zoume zucken si began^
und bat sieb snelleclfcben von dem satele beben dan.
[1252. Den hiachof sach man uiisen giner swester hint,
in und Eckewarten, zuo Gotelinde eint,
da wart vil michel wichen an der seihen stunt.
dö Tiuste diu eilende an Gotelinde munt»]
1253. Do sprach vil minnecltcbe dez Rüedigeres wfp
'nu wol mich, liebe vrouwe> daz ich iuwren schoenen lip
han in disem lande mit ougen mtn gesehen,
mir enkonde an disen zften nimmer lieber geschehen.*
1254. *Nu Ion iu got,' sprach Criemhilt, 'vil edele Gotelint.
sol ich gesunt beliben und Botlunges kint^
ez mag iu komen ze liebe daz ir mich habet gesehen.'
in beiden was unkünde daz sider muose geschehen.
1255. Mit zühten zuo ein ander gie vil manic meit.
do waren in die recken mit dienste vil bereit.
si sazen nach dem gruoze nider uf den cle.
si gewunnen maneger künde, die i^ vil vremde wären e.
1)249, 3. daz er s6 wol gesunder
1^52, 4. an den Gotelinde munt.
1253, 3. hsLn in disen landen
DER NIBELUNGE NOT. XI. HO« L.
171
Man hiez den Trouwen schenken, ez was wol mitter tac:
daz edel Ingesinde
si riten da si runden
da was den edeln gesten
Die naht si heten ruowe
die von Bechelaren
wie si behalten solten
da niht lenger lac.
manege hätten breit:
vil michei dienest bereit,
unz an den morgen ?ruo.
bereiten sich dar zuo
vil manegen werden gast«
wol hete gehandelt Riiediger daz in da wenic iht gebrast.
), Diu Tenster an den muren sach man offen stan,
diu burc ze Bechelaren diu was uf getan:
do riten dar in die ge^te die man vil gerne sach.
den hiez der wirt tu edele schaffen guoten gemach*
K Diu Rüedigeres tohter mit ir gesinde gie
da si die küneginne Wl minneclfch enphie.
da was ouch ir muoter^ des marcgraven wfp.
mit liebe v^art gegrüezet
Si viengen sich behanden
in einen palas wtten:
da diu Tuonouwe
si säzen gen den lüilten
Wes 81 da mere pflägen,
daz m 80 übel zogte,
die Kiiemhilde rechen:
hei waz dd guoter recken
Vil minnecltchen dienest
do gap diu küniginne
TÜ maneger juncvrowen Itp.
unde giengen dan
der was tu wol getan;
under hine floz.
und heten kürzewt^e groz.
deeen han ich nÜht geeagen.
daz hörte man dö hlagen
wand ez wae in leiU
mit in von Bechelaren rdt!
Riiediger in bot.
ztelf armbougen rot
unt also guot gewant
I.
der Gotlinde tohter,
daz si niht bezzers brahte in daz lant.
Swie ir genomen weere der Niblunge golt,
alle die si gesähen, die mähte si ir holt
noch mit dem kleinen guote daz si da mohte hän.
des Wirtes ingesinde dem wart grdziu gäbe getan.
, Da wider bot do ere diu ?rouwe Gotlint
den gesten von dem RIne so güetltchen sint,
daz man der vremden harte wenic vant,
sin trüegen ir gesteine oder ir herlich gewant.
4« si säzen gegen dem lüfte
172 DER NIBELUNGE NOT. XL im* L.
1265. Do si enbizzen waren unt daz si solten dan,
von der husvrouwen wart geboten an
getriweltchen dienest daz Etzelen wfp.
da wart vil getriutet der schoenen juncvrouwen Ifp.
1266. Si sprach zer küneginne ^swenne iuch nii dunket guot,
ich weiz wol daz ez gerne mfn lieber vater tuot,
daz er mich zuo ziu sendet in der Hiunen lant.'
dazs ir getriwe waere, wie wol daz Krieinhilt ervant!
1267. Diu ros bereitet waren unt für Bechelaren komen.
do het diu edel künegin urloup nu genomen
von Rüedigeres wibe und der tohter sin.
do seiet ouch sich mit gruoze vil manic schoene magedtn.
1268. Ein ander si vil selten sähen nach den tagen.
uzer Medilicke wart üf banden vil getragen
manic goltvaz rtche, dar inne bräht man wtn
den gesten zuo der sträze: si muosen willekomen stn.
1269. Ein wirt was da gesezzen, Astolt genant:
der wfsete si die sträze in daz Osterlant
gegen Mutären die Tuonowe nider.
da wart vil wol^gedienet der schoenen küniginne sider.
[1270. Der hischof vriuntUche von einer nifteln schlet.
daz si sich wol gehahete, wie vast er ir daz riet,
und daz si ir ere houfte, sd Helche liefe getan!
hei waz si grSzer eren std ze den Hiunen gewan!]
1271. Zuo der Treisera brälite man die geste dan.
ir phlägen vllzeclfchen die Rüedigeres man>
unz daz die Hiunen riten über lant.
do wart der küniginne vil michel ere bekant.]
1272. Bi der Treisem hete der Jsünec Hz Hiunen lant
eine hure wUe, diu wa>s wol hehant^
geheizen Zeizenmüre: vrou Helche saz dd e
unt pflac s6 grözer fugende daz wmtlich nimmer mir erge,
1265, 3. getriwelicher dienest 1268, f. gesähen nach den tagen.
2. iif banden wart getragen
1269, 1. Astolt was der genant:
4. der [riehen CHJghy edeln H] küneginne sider.
1270, 1. Der bisschof minnecliche 3. als Helche het getan!
1272, 1. der künic von Hiunen lant
DER NIBELUNGE NOT. XI. 11178 L.
173
1273. Ezen iate äanne KriemhUt^
81 mohte nach ir leide
daz ir ouch jähen ere
der si sid grdzen vollen
diu also künde gehen^
daz Uep wol geleben
die Etzelen man,
hi den helden gewan.
XII.
1274. Etzelen herschaft was wlten erkant,
daz man ze allen ztten in stme ho?e irant
die küenesten recken Ton den ie wart vernomen
under kristen unde heiden: die waren mit im alle komen.
1275. Bf im was alle ztte, daz waetlich mer erge,
kristenltcher orden unt ouch der heiden e.
in swie getanem lehne sich islfcher truoc,
daz schuof des küneges milte daz man in allen gap genuoc.
wie si zen Hiünen wart enphangen.
1276. [Si was ze Zeizenmüre unz an den vierden tac.
diu molte üf der straze die wtle nie gelac, •
si enstöbe, sam ez brünne, allenthalben dan,
da riten durch Osterriche des künic Etzelen man.]
vil rehte nu geseit,
swunden sfniu leit^
koeme durch diu lant.
da er die minnecltchen Tant.
sach man üf den wegen
manegen küenen degen,
1277. Do was dem ktinige
des im von gedanken
wie herlichen Kriemhilt
der künec begunde gaben
1278. Von vil maneger spräche
vor Etzelen riten
von kristen und von heiden manege wite schare.
da si die frouwen funden, si komen herltcben dare.
1279. Von Riuzen und von Kriechen reit da manic man:
den Poelän und den Vlachen sach man swinde gan
ros diu vil guoten si mit krefte riten.
swaz si site beten, der wart vil wenic vermiten.
1!274, 1. Diu Ecelen h^rschaft was sd (vil Jgh) vdt erkant,
4. under cristen und under heiden:
\%lhy 1. Bi im was zallen ziten,
1277, 1. Dd was ouch dem künige
1279, 3. ir ross diu vil guoteii, dk (die Jgh) si mit creffte riten.
174
DER NIBELÜNGE NOT. XH. 11234 h.
1280. Von dem lande ze Kiewen
unt die wilden Pesnsere.
mit bogen schiezeni
die phfle sie sere
1281. Ein stat U ISionouwe
diu ist geheizen Titlit^:
vil manic site fremde,
si enphiengen da genuoge
1282. Vor Ezelen dem künige
Tro und tu rfche.
1283.
1284.
reit da manic degen,
da wart vil gepflegen
zuo Toglen da si Augen.
zuo den wenden ?aste zugen.
Ut in Osterlant:
dd wart ir hekant
den 81 e nie gesotch.
den sid vil leit von ir geeehaiih,
ein Ingesinde reit,
hübsch und gemett,
wol Tier und zweinzek fürsten rieh unde her.
daz si ir vrowen sähen, da Yon engerten si aiht mer.
Der herzöge Rämunc üzer Ylächen lant,
mit siben hundert mannen kom er für si gerant:
sam fliegende vögele sacli man si alle yarn.
do kom der fürste Gibeke mit vil herltchen scharn.
Hornboge der snelle wol mit tusent man
kerte von dem künige gein sfner vrowen dan.
vil lute wart geschallet nach des landes siten.
wart ouch da sere geriten.
der küene Hawart,
vor Valsche wol bewart,
ein waetltcher man:
daz sis ere muosen han,
die fiiortens in vr schar,
mit drin Uisent dar,
üzer Hiunen lant:
dd er die hünigkine vanU
und ouch her DietHcfa
da was vil lobltch
biderbe unde guot.
von der Hiunen magen
1285. Do kom von Tenemarke
unt Irinc der vil sneUe,
Irnvrit von Dürii^en,
si enphiengen Kriemhilde
1286. Mit zwelf hundert nmnnen:
dd hom der herre Bloßdel
der Etzelen hruoder
der hom vil herUche
1287. Do kom der künic Etzel
mit allen sinen gesellen,
manic rtter edele
des wart vroun Kriemhilde vil wol gehoehet ir muot.
1288. D6 sprach zer Mniginne der herre Rüediger
^vrowe^ ich «Dil enphähen hie den hiinic her.
1280, 3. mit den (dem BH) bogen schiezen
4. di pfile si vil s^re 1283, 3. [sd CDJh] sah man si (die helde g) vam.
1283, 3. unt Imfrit von Düringen,
1287, 4. vil wol gehoehet der muot.
DER NIBELÜNGE NOT. XÜ. 113055 l. 175
9wen ich iuch heize hassen j äaz sol sin getan:
Jan muget ir nt^l ge^he grüezen dl die Ezeln man,'
1289. Do huop man ¥oo dem moere die küniginne her.
Ezel der Wl rtche enbeke do niht mer,
er stuont Yon sime rosse mit manegen man:
man sach in vroeltche g^g^n Kriemhilde gkn,
1290. Zwene fürsten rfche, als uns daz ist geseit^
bt der Trcuwen geade truogen riche cleit,
da ir der künic Etzel hin engegen gie,
da si den fürsten edele mit küssen güetltdi enphie.
1291. Uf ructes ir gdtende: ir varwe wol getan
diu Wite ir üz dem golde. dd was vil manic man:
si jähen daz vrou Helche niht schoßner hunde gesin.
dd hi sd stuont vil ndhen des hmeges hruoder Blwddinz
1292. Den hiez si küssen Rüedigir^ der marcgrdve rieh,
nnt den hünic Gihdeen, da stuont euch hir Dietrich,
der rehen huste zwdfe daz Etzelen wtp:
do enpfienc si sus mit gruoze maneges ritters Up,
1293. AI die wfle und Etzel bi Kriemhilte stuont,
do taten die tumben als noch die liute tuont:
▼il manegen buneiz riehen sach man da geriten.
daz taten cristen helde und ouch die beiden nach ir siten.
1294. Wie rehte tUerliche» die Dietridies man
die schefte Uezen vliegen mit trunzünen dan
höhe über schiltej guoter riter hant!
von den Tiuschen gesten wart dürhel maneges Schildes rant,
1295. Da wart von schefte brechen tu michel doz vernomen.
do waren T4»n dem lande die reken alle komen,
' und ouch des küneges geste, vil manic edel man:
do gie der künec rkhe mit vroun Kriemhilde dan.
1296. Si sahen b! in stende ein vil herlich gezelt.
von hütten was erfüllet alumbe daz velt,
da si solten ruowen nach ir arebeit.
von beiden wart gewtset dar under manic schoene meit
1289, 3. mit manigen kiienen (werden Jh) man:
11^91, 3. di j4hen 4az vrou Helche niht schoener künde sin.
176 DER fOBELUNGE NOT. XH. ii370 l.
1297. Mit der hiinigmne, dd si sU gesaz
uf viche stuolgewcBie. der marcgräve daz
hete wol gescliaffet da& man vant vil guot
daz gesidele KriemhtU. des freut sich Etzelen muot.
1298. Was dö redet Etzel, daz ist mir umhehant:
in der stner zeswen lac ir wiziu hant,
si gesäzen mtnnecUche dd Rüediger der degen
den Mnec ntht wolle Idzen Criemhilde heimUclie pflegen,
1299. Do hiez man lan beliben den buhurt über al.
mit eren wart verendet da der groze schal.
do giengen zuo den hätten die Etzelen man:
man gap in herberge vil wften allenthalben dan.
1300. Der tac der hete nu ende: si schuofen ir gemach,
unz man den liebten morgen aber schtnen sach.
do was zuo den rossen komen manic man:
hei waz man kurzewfle dem künege ze eren began!
1301. Der künec ez nach den eren die Hiunen schaffen bat.
do riten si von Tulne ze Wiene zuo der stat.
da funden si gezieret vil maneger vrouwen Ifp:
si enphiengen wol mit eren des künic Etzelen wtp.
1302. Mit harte grozem vollen so wart in bereit
swaz si haben solten. vil manic helt gemeit
sich vreute gen dem schalle, herbergen man began.
des küneges hohgezfte huop sich vil froelichen an«
1303. Sin mohten niht geJierhergen alle in der slat:
die niht geste waren, Rüediger die hat
daz si herherge ncemen in daz lant.
ich wcen man alle zite bi dem Kriewihilde vant
1304. Den herren Dietrichen und ander manegen degen,
si heten sich der riiowe mit a>rheit bewegen,
durch daz si den gesten trösten wol den muot,
Rüediger und sine vriunde heten hirzevüle guot.
1305. Diu hohzft was gevallen an einen phinxtac,
da der künic Etzel bt Kriemhilde lac,
in der stat ze Wiene. si wsen so manegen man
bi ir ersten manne nie ze dienste gewan.
1:^97, 3. daz man ez yant yii guot,
DER NIBELÜNGE NOT. XII. 1144? L. 177
. Si künde sich mit gäbe dein der si nie gesach.
yil maneger dar under zuo den gesten sprach
Vir wanden daz vrou Kriemhilt guotes niht möhte han:
nu ist hie mit ir gäbe vil ma^iic wunder getan.'
. Diu hochzft diu werte sibenzehen tage«
ich waen man Ton dehelnem künege mere sage,
des hohzit groezer waere: daz ist uns gar verdeit.
alle die da waren truogen ir niwe kleit.
, Si waen in Niderlande da vor nie gesaz
mit so manegem recken. da bf geloub ich daz,
was Sifrit rtche des guotes, daz er nie gewan
so manegen reken edele so si sach vor Ezeln stan.
. Ouch gap künec nie deheiner zuo sin selbes hochgezit
so manegen riehen mantel tief unde wit,
noch so guoter cleider, der si mohten vil hän,
die durch Kriemhilde willen wurden alle vertan.
). Ir vriunde unt ouch die geste beten einen muot,
daz si da niht ensparten deheiner slahte guot:
swes ieman an si gerte, des waren si bereit.
des gestuont do vil der degene von milte bloz äne cleit.
1. Wie si ze Rine sseze, si gedahte ane daz,
bt ir edelem manne: ir ougen wurden naz.
si hetes vaste hsele, daz ez ieman künde sehen.
ir was nach manegem leide so vil der eren geschehen.
2. Swaz ieman tet mit milte, daz was gar ein wintf
uns an Dietriche: swaz Botlunges hint
im gegeben liete, daz was nu gar verswant.
ouch hegie dd michel wunder des muten Rüedigeres hant.
3. Uzer Ungerlande der fürste Bloedelin
der hiez da leere machen vil manic leitschrin
von Silber und von golde da wart hin gegeben,
man sach des Mineges helde sd rehte vroßUche leben,
4. Werbet unde Swemlin, des hüneges spilman,
ich wem ir ieglicher zer hdhzit gewan
1307, 4. di truogen iteniwe kleit.
), 1. Ouch gap [ir C] nie deheiner
1313, 3. daz wart di hin gegeben.
12
178 DER NIBELUNGE NOT. XII. iisio L.
wol ze iüsent marhen oder dannoch haz,
da diu schcBne Criemhilt hi Ezele imder hröne saz,
1315. An dem alitzehenden morgen von Wiene si do riten.
da wart in riterscheften Schilde vil versniten
von speren die da fuorten die reken an der liant.
sus kom der künic Etzel unz in daz Hiunisclie lant.
1316. Ze Heiraburc der alten si waren über naht.
done künde niemen wizzen wol des Volkes aht,
mit wie getaner krefte si riten über lant.
hei waz man schoener vrouwen in stme heimuote vant!
1317. Ze Misenburc der riehen da schiften sie sich an.
daz wazzer wart verdecket von ross und ouch von man,
alsam «z efde waere, swaz man sin fliezen sach.
die wegmüeden vrouwen die heten semfte und ouch gemach.
1318. Ze samne was geslozzen manic schef vil guot,
daz in niht enschadete die ünde noch diu fluot.
dar über was gespannen manic guot gezelt,
sam ob si noch heten beide lant unde velt.
1319. Do komen disiu meere ze Ezelenburc von dan.
do vreuten sich dar inne wip unde man.
dez Etzelen ingesincle, des e diu vrowe pflac,
gelebten sit bt Kriemhilt mauegen vroelfchen tac.
1320. Do stuont da wartende vil manic edel meit,
die nach Heichen tode heten manegiu leit.
siben künege tohter Criemhilt noch da vant:
von den was gezieret wol allez Etzelen lant.
1321. Diu juncvrouwe Herrat noch des gesindes pflac,
diu Heichen swester tohter, an der vil tugende lac,
diu gemahele Dietriches, eins edelen küneges kint,
diu tohter Nentwines: diu hete vil der eren sint.
1322. Gegen der geste kümfte vreute sich ir muot:
ouch was dar zuo bereitet vil creftigez guot.
wer künde iu daz bescheiden» wie sit der künec gesaz?
si gelebten da zen Hiunen nie mit [der] küniginne baz.
1323. Do der hünec mit sime wtbe von den staden reit,
wer iegliche fuorte, daz wart dd wol geseit
13^23, 1. von -dem Stade reit,
1323, 2. wer ieslichiu weere,
DER NIBELUNGE NOT. XII. 11583 L. 179
die edelen KnemhiUe: si tjruostens dester haz,
hey wie gewalteclichen si sit an Heichen stai gesaz!
H, GetriuUches dienstes wart ir vil hehant,
dd teilt diu hüniginne golt und ouch gewant,
silher unt gesteine: swaz si des über Rin
mit ir zen Hiunen hrähle, daz muose gar zergehen stn.
15, Ouch wurden ir mit dienste sider undertan
al des küneges mAge unt alle sine man,
daz diu vrowe Helche nie so gewaltecltche gebot,
so si nu muosen dienen unz an den Kriemhilte tot.
5. Do stuont mit sollien eren der liof unt oucli daz lant,
daz man da ze aller! ziten die kurzewtle vant,
swar nach iegltchera daz herze truoc den muot,
durch des küneges liebe unt der küniginne guot.
wie Krhnhilt ir leit geddht ze rechen.
r. Mit vil grdzen eren, daz ist alwär,
wonten si mit ein ander unz an daz sihende jär,
di zit diu hüniginne eins suns was genesen,
des Tiunde der hünic Etzel nimmer vroßUclier wesen,
B. Sin wolde niht erwinden, sine wiirhe sint
daz getoufet wurde daz Etzelen hint
nach hristenlichem rehte: Ortliep wart ez genant,
des wa>rt vil michel vreude über al dez Etzelen lant.
XIII.
9. J^waz ie guoter tugende an vroun Heichen lac,
der Tleiz sich [nu] vrou Kriemhilt dar nach vil manegen tac.
die Site si lerte Herrät, diu eilende meit,
diu hete tougenlkhen nach Heichen grcßzlich leit, •
0, Den vremden unt den hunden was si vil wol helcant,
die jähen daz nie vrouwe bescBze hüneges lant
bezzer unde milter: daz heten si für war,
daz loh si truoc zen Hiunen unz an daz driuzehende jär,
1. Nu hete si wol erhunnet daz ir nieman widerstuont,
also noch fürsten wthe küneges reisen tuontj
1326, 4. unt di k'dneginne guot.
12*
180 DER NIBELUNGE NOT. XIII. 11646 L.
unt daz sl alle zUe zwelf hünege vor ir such,
si gedäht ouch maneger leide der ir da heime geschctchm
1332. Si däht ouch maneger eren von Nihlunge lant,
der si was gewaUic tmt die ir Hagnen liant
mit Stfrides tdde hete gar henomen,
ob im daz ouch immer ze leide möhte homen,
1333. ^Daz geschähe, oh ich in bringen möhte in dize lant.*
ir irounte daz ir gienge vil dihe an der hant
Giselher ir hrtioder: si hitst in ze aller stunt
vil ofte in semftem släfe. sii wart in erhelle hunl,
1334. Ich wcene der übel vdlant Kriemhilt daz geriet
duz si sich mit friuntschefie von Giseihere sclml,
den si durch suone huste in Burgonden lant,
do hegond ir aher salwen von heizen trehen ir gewant,
1335. Ez lac ir an dem lierzen spät unde vruo,
wie man si äne schulde hrcehte dar zuo
daz si muose minnen einen heidenischen man.
die not die het i/r Hagne unde Günther getan.
1336. Des willen in ir herzen hom si vil selten ahe^
si gedäht Hch hin sd riclhe unt hän sd grdze hahe,
daz ich mtnen vinden gefiiege noch ein leit.
des wosre et ich von Tronije Hagnen gerne bereit.
1337. Nach den getriwen jämert dike daz Iwrze min:
die mir da leide täten, möhte ich hi den sin,
sd wurde wol erroclwn mines vriundes lip;
des ich hüme erhelle,'' sprach daz Etzelcn wip.
1338. Ze liehe si dö heten al des hüneges man^
die Kriemhilde rechen: daz was vil wol getan.
der kameren pflac Eckewart, da von er vriunt gewan.
Kriemhilde willen künde nieman understan.
1339. Si dahte zallen ziten 'ich wil den künic biten'
daz er ir des gönde mit güetlfchen siten,
daz man ir vriunde brsehte in der Hiunen lant.
des argen willen niemen an der küneginne vant.
1332, 4. ob im daz noch immer oach ce leide möhte komen.
1338, 3. der kamern der pflac Eckewart,
4. den Crimhilde willen
1339, 4. den argen willen niemen
DER NBELUNGE NOT. XIII. 11714 L. 181
>. Dd 81 eines ndhtes hi dem Tiünege lac^
mit armen umhevangen het er sij als er 'pflac
die edelen vrouwen Printen: si was im sd sin Up.
dd gedäht vr vinde daz vil wcetUche wip.
. Si sprach zuo dem künige %il lieber Iierre intn,
ich Yfolt iuch bitten gerne^ möht ez mit hulden sin,
daz ir mich sehen liezet ob ich daz het versolt
ob ir den mfnen vriunden wseret innecKcben holt.'
1. D6 sprach der künic riche (getriwe was sin muot)
*ich bringe iuch des wol innen, swd liep iinde guot
den rechen widerfüere, des müese ich vreude hän,
wand ich von wihes minne nie hezzer vriunde gewan.*
u Do sprach diu küniginne ^iu ist daz wol geseit,
ich han vil hohe mage: dar umbe ist mir so leit
daz mich die so selten ruochent hie gesehen.
ich hoere min diu liute niwan für eilende jehen.
l. Dd sprach der Mnic Etzel ^vil liehiu vrouwe min,
diuht ez si niht ze verre, sd lüede ich über Rin
swel ir dd gerne scehet varn lier in min lant,^
des vröuie sich diu vrotiwe, dd si den willen ^n ervant,
>. Si sprach Wolt ir mir triuwe leisten, herre min,
so sult ir boten senden ze Wormz über Rin.
so enbiute icli minen vriunden des ich da habe muot:
so kumt uns her ze lande vil manic edel riter guot.'
• Et sprach 'swenn ir gebietet, sd läz et ez geschehen»
irn hundet iuwer vriunde sd gerne niht gesehen
als ich si gescelie, der edelen Voten hint,
mich müet daz harte sere, daz si uns sd lange vremde sint.
. 'Ob ez dir wol gevalle, vil liebe vrouwe min,
so wold ich gerne senden nach den vriunden din
die minen videlsere in Burgonden lant.'
die guoten videlsere hiez er bringen san zehant.
. Si ilten harte balde da der künic saz
bt der küniginne. er saget in beiden daz,
si solten boten werden in Burgonden lant.
do hiez er in bereiten harte herlich gewant.
1340, 4. daz vil herliche wip.
182 DER NIBELUNGE NOT. XIII. 11786 l.
1349. Vier unl zweinzec recTten hereite man d6 hleit,
ouclh wart im von dem Minige diu hotscliaft geseit,
wie er da laden solde Gimther und sine man,
Kriemliilt diu vrouwe sl sunder sprechen hegan,
1350. Do sprach der künic rtclie *icli sage wie ir tuot.
ich enbiute mineji vriunden lieb und allez guot,
daz si ruochen riten her in ininiu lant.
ich hän so lieber geste harte wenic noch bekaot.
1351. Und ob si mines willen wellen iht began,
die Kriemhilde mage, daz si des niht lan,
si enkoinen an disem sumere zuo mtner hochgezft;
wand Til der mfnen wünne an minen konemagen Itt.'
1352. Do sprach der videlsere, der stolze Swämeltn,
Venne sol iuwer hochztt in disen landen sin?
daz wir iuwern vriunden daz künnen dort gesagen.'
do sprach der künic Etzel 'zen nsehsten sunwenden tagen.'
1353. *Wir tuon swaz ir gebietet/ sprach do Wärbeltn.
in ir kemenaten bat diu künigtn
bringen tougenltchen [da] die boten si gesprach;
da Ton ?il manegem degne std wenic liebes geschach.
1354. Si sprach zen boten beiden ^nu dient michel guot^
daz ir minen willen tu güetlichen tuot,
und saget swaz ich enbiete heim in unser lant.
ich mache iuch guotes riebe und gib iu herlich gewant.
1355. Und swaz ir miner vriunde immer muget gesehen
ze Wormez bi dem Rine, den sult ir niht verjehen
daz ir noch ie gessehet betrüebet minen muot:
und saget minen dienest den beiden küene unde guot.
1356. Bittet daz si leisten daz Rüedger in enbot,
unt mich da mite scheiden von aller miner not.
die Hiunen wellent wsenen daz ich an vriunde st.
ob ich ein riter wsere, ich koeme in ettewenne bt.
1349, 1. bereite man diu kleit.
1349,' 2. oueh wart in von dem künöge
3. wi si dar laden solden
1350, 1. 'ich sage iu wi ir tuot.
1352, 3. daz wir daz iuren friunden künnen dort gesagen.'
1353, 2« bat si diu künegin
DER NIBELUNGE NOT. XUI. 11858 l. 183
1357. Und saget oucli Gernote, dem edeln bruoder min,
daz im iemen mäge ze der werlde holder sin:
bitet daz er mir bringe her in dize lant
unser besten vriunde, deiz uns ze eren st gewant.'
1358. S6 saget ouch GiselTiere daz er wol gedenke dran
daz ich von sinen schulden nie leides niht gewan:
des scehen in vil gerne hie diu ougen min:
ich heten hie vil gerne durch die grozen triuwe sin.
1359. Saget ouch mtner muoter die ere die ich hän,
und oh von Tronje Hagne dort welle hestdn^
wer si danne wisen solde durch diu lant:
dem Stn die wege von Hnde her zen Hiunen wol helsantJ
1360. Die hoten nine wessen wd von daz was getdny
daz si von Troneje Hagnen niht helihen solten Idn
dort hi dem Eine, ez wart in sider lelt:
mit im was manegem degne zem grimmen töde wider seit.
1361. Brieve unde botschaft was in nu gegeben.
si fuoren guotes rtche und mohten schone leben,
urloub gab in Etzel und ouch sin schoene \?ip.
in was von guoter waete wol gezieret der lip.
wie ff^ärbel unde Swctmel die botschaft würben.
1362. Dd Ezel sine hoten zuo dem Rine sande,
dd flugen disiu mcere von lande ze lande:
mit hoten harte snellen er hat und ouch gehöt
zuo stner höchgezite, des holte maneger dd den tot.
1363. Die hoten dannen fuoren üzer Hmnen lant
zuo den Burgonden: dar wdren si gesant'j
nach drien edelen hünigen und ouch ndch ir man.
si solten homen Etzeln; des man dd gdhen hegan.
1364. Hinze Bechlären komen si geriten.
da diente man in gerne. daz enwart da niht Termiten,
1357, %. daz im zer werlde niemen (holder B) holder (niemen B) müge sin.
3. [mit im CJA, vil schir D] in diz lant
1359, 4. dem sint die wege von kinde
1360,2. niht solden län
1360, 3. bellben bi dem Rine.
136;j, 1. Dd Ecel zuo dem Rine sine boten sande,
184 DER NIBELUNGE NOT. Xm. iiois l'.
Rüedger sinen dienest enbot und Gotlint •
bt in hin ze Rine, unde ouch ir beider kint.
1365. Sine liezens äne gäbe von in nilU scheiden dan,
daz dester haz gefüeren die Etzelen man.
Holen und ir hinden enhöt dö Rüediger,
sine heten in s6 wcege delieinen marcgrdven mer,
1366. SVnhuten ouch Prünhilde dienst unde guet,
stceteliche iriiiwe und willigen muot,
dö sl die rede verndmen^ die loten wolten varn:
sie hat diu marcgrävinne ^ got von himele hewarn,
[1367. E daz die loten kcemen vol durch Beier lanty
Wärhel der vil snelle den guoten hischof vant.
waz der dö sinen friunden hin ze Rine enhöi,
daz ist mir nlht gewizzen: niwan sin golt also röt
1368. Gab er den loten ze minnen, riten er si lie,
dö sprach der lischof Pilgerim 'und solt ichs sehen Im,
mir wcere wol ze muote, die swester süne min:
wand ich mac vil selten zuo zin homen an den Hin.]
1369. Wellie wege si füeren ze Rine durch diu lant,
des kan ich niht bescheiden, ir silber unt gewant
daz en nam in nieman: man vorhte ir herren zorn.
ja was vil gewaltic der edele künic wol geborn.
1370. Inre tagen zwelfen komens an den Rfn,
ze Wormez zuo dem lande, Werbel und Swemlin.
dö sagt man diu moere den hünegen und ir man,
da hmmen boten vremde: Guntlier dö vrägen legan,
1371. Dö sprach der vogt von Rine 'wer Puot uns daz lehant,
von wannen dise vremden riten in daz lant?^
daz enwesse nieman, unz daz si sach
Hagene von Tronje ze Gunthere dö sprach
1372. 'Uns Tcoment ni/we mcere, des wil ich iu verjehen,
die Ezelen videl<Bre die hän ich hie gesehen,
si hat iuwer swester gesendet an den Rin:
si suln uns durch ir herren gröze willekomen sin,'
1373. Si riten al bereite für den palas dan.
ez gefuoren nie herlicher fürsten spileman,
1371, 4. d6 ze Gunthere sprach
DER NIBELUNGE NOT. XIH. 11990 L.
185
des kÜDeges ingesiode
man gab in herberge
Ir reiskleider wären
ja möhten si mit eren
sm Wolfen ir nihl mere
ob ir ieman geruohiej
In der seihen mdze
die ez vil gerne nämen:
dd leiten an die gesie
als ez loten Tcüniges
Dd gie mit nrloiibej
daz Etzelen gesinde:
Hagene zühtecUche
unt enpfie si minnecliche.
Durch diu künden moere
wie sich Etzele gehabte
dd sprach der videlcere
noch sd vrd die Hute:
Si giengen zuo dem wirte.
do enpliie man die geste
güetlichen grüezen
Werbel vil der recken
Der künec gezogenltche
'sit willekomen beide,
und iuwer liergesellen.
Ezele der rtche
Si nigen do dem künige:
enphie si sä zeliant:
unt Iiiez behalten ir gewant.
rieh und s6 wol getan,
für den künic gdn:
da ze hove tragen:
die boten hiezen daz sagen,
man ouch Hute vant
den wart ez gesant.
verre bezzer wät,
ze tragene herliche stdt,
da der hünic saz,
gerne sach man daz,
ze den boten spranc
des sagten un die knappen danc,
vrägen er began,
und die sine man,
^daz lant gestuont nie baZj
nu wizzet endeliche daz,'
der palas der was vol.
so man von relite sol
in ander künege lant.
da bt Gunthere vant.
si grüezen began,
ir Hiunen spileman,
wes hat iuch her gesant
zuo der Burgonden lant?'
do sprach Werbltn
'dir enbiutet holden dienest der liebe herre mtn
und Criemhilt din swester her in dize lant.
si habent uns iu recken üf guote triwe her gesant.'
Dö sprach der fürste riche 'der mcere bin ich vrd.
wie gehabet sich Etzel,' sd vrdgte der degm dd,
Utnd Kriemhilt min swester üzer Hiunen lantl*
dd sprach der videlcere 'diu moere tuon ich iu bekant.
1376, 3. gegen den boten spranc
1379, 1. grüezen si began,
186 DER NIBELUNGE NOT. XIII. 12058 L.
1382. Daz sich noch nie gehabten deheine Hute haz^
dan si sich gehahent heide (ir sult wol wizzen daz)
und allez daz gedigene, die mäge und [ouch] alle ir man,
si vreuten sich der verle, dö wir schieden von dan,'
1383. ^ Genade slner dienste^ die er mir enholen hat,
unde miner sweste^^^ sit ez also stdt
daz si lehent mit vreuden, der hünec und sine man;
wand ich doch der mcere gevrdget sorgende hän,^
1384. Die zwene jungen hünige die wären ouch nu homen:
si heten disiu mcere alreste dö vernomen,
durch siner swester liehe die boten gerne sach
Giselher der junge zuo zin dö minnecUchen sprach
1385. 'Ir boten sult uns groze willekomen stn.
ob ir diker woltet her riten an den Rtn,
ir fündet hie die munde die ir gerne mölitet sehen:
iu solte hie ze lande vil wenic leides geschehen.'
1386. 'Wir triwen iu aller eren/ sprach do Swemlin.
^ine künde iu niht betiuten mit den sinnen min,
wie rehte minnecltche iu Ezel enboten hat
unt iuwer edele swester, der dinc in hohen eren stat.
1387. Genade unde triuwen mant iuch des küneges wtp,
unt daz ir ie was waege iwer herze unt iwer Ifp.
und ze vordrest dem künige si wir her gesant,
daz ir geruochet riten in daz Etzelen lant.'
1388. Daz wir iuch des bcetenj vil vaste uns daz gebot
Ezel der riche iu allen daz enbdt,
ob ir iuch iwer swester niht sehen woltet län,
sd wolt 4r doch gerne wizzen waz er iu hele getan,
1389. Daz im also vremdet unt ouch siniu lant.
ob iu diu hüniginne woer nie mer bekant,
so moht er doch verdienen daz ir in geruochet sehen:
swenne daz ergienge, so war im liebe geschehen,*
1390. Do sprach der künic Günther 'über dise siben naht
so künde i'u diu msere, wes ich mich liän bedaht
1382, 3. di mkge und [ouch BC] ir man.
1389, 2. waere ni (nie waere m^r D) bekant,
DER NIBELUNGE NOT. XIII.
187
mit den minen Triunden.
in iuwer Herberge,
. D6 sprach aber Werhlin
daz wir mine vrouwen
Uoten die vil riehen,
Giselher der edele
die wile sult ir gan
und sult vil guote ruowe lian.'
^unt möhie daz geschehen
e künden gesehen,
e wir schüefen uns gemachl*
vil harte zühtecUchen sprach
!. ^Daz ensol iu niemen wenden* und weit ir für si g^n.
ir habet miner fMioter
wan si sihet inch gerne
vroun KrienihiUe,
Giselher si brähte
die boten sach si gerne
si gruoztes minnecliche
dö sagten ir diu mcere
willen gar getan:
durch die swester min^
ir sult willehomen sin,'
da er die vrotmen vant,
von der Uiunen lant:
durch ir tugenthaften muot,
die boten Mvisch unde guot.
r. ^Ja enbiutet iu min vrouwe,' sd sprach Swemlin,
^dienst und^ triuwe,
daz si iuch diche sathe,
sd w(Bre ir in der werlte
>. D6 sprach diu hüniginne
tüie gerne ich diche scehe
so ist leider mir ze verre
nu si immer scbUc
3. Ir sult mich läzen wizzen,
wenne vr wider wellet,
boten in langen ziten,
die knappen ir dd lobeten
7. Zen herbergen fuoren
do het der künic riche
Guntlier der edele
wie in diu rede geviele.
►8. Daz er wol möhte riten
daz rieten im die besten
möhte daz gesin
ir sult gelouben daz,
mit deheinen vreuden bazJ
^des mac nu niht gesin,
die lieben tohter min!
des edelen hüneges wip»
ir und Etzelen lip.
e irz gerümet hie,
ine gesach s6 gerne nie
danne ich iuch hän gesehen.*
daz si daz liezen geschehen.
die von Hiunen lant.
nach Triunden sin gesant.
der vragte stne man
vil maneger sprechen do began.
in Etzelen lant,
die er dar under vant,
1391, 2. konden ^ gesehen,
4. dö vil ziihtecllchen sprach
1392, 1. weit ir für si gän,
4. ir sult ir willekomen sin.'
1395, 1. 'des mac niht gesin.
5, 2. swie gerne ich dicke saehe
1397, 3. vrägte sine man
188 DER NIBELUNGE NOT. XIII.
t
aDe Hagnen eine. dem was ez grimme leit:
er sprach ze dem künige ioiigen ^ir habt iu selben widerseit.
1399. Nu ist iu doch gewizzen waz wir haben getan.
wir mugen immer sorge zuo Kriemhilte han:
wan ich sUioc ze tode ir man mit mtner hant.
wie getorsten wir gertten in daz Etzelen lant?
1400. Dö sprach der hünic riche ^mtn swester Ue den zorn.
mit hisse minneclicJie si hat üf uns verhorn
daz wir ie getdten, e daz si hinnen reit;
ez ensi et, Hagne, iu eime widerseit*
1401. Nu lat iucli niht betriegen sprach Hagne swes si halt jehen,
die boten Ton den Hiunen. weit ir Criemhilte sehen,
ir muget wol da Terliesen die ere und ouch den Ifp.
ez ist vil lancraeche des küneges Etzelen wtp.*
1402. Do sprach zuo dem rate der fürste Gernot
'sit ir Ton schulden färbtet da den tot
in Hiunischen rieben, solten wirz dar umbe lan
wirn saehen unser swester, daz wser vil übele getan.'
1403. J)6 sprach der fürste Giselher zuo dem degene
^sit ir iuch schuldec wizzet, vrkmt Hagene,
sd sult ir helthen und iuch vil wol hewa/t*n,
und läzet die getürstigen zuo miner swester mit uns vorn,'
1404. Dd hegunde zürnen von Tronje der degen:
Hn wil niht daz ir füeret iemen üf den wegen,
der getürre riten mit iu ze hove haz.
Sit ir niht weit erwinden, ich sol iu wol erzeigen daz.'
1405. Do sprach der kuchenmeister Rumolt der degen
'der vremden und der künden möht ir wol heizen pflegen
nach iwer selbes willen: wand ir habet vollen rät.
ich waene niht daz Hagene • iuch noch vergtselt hat.
1406. Welt ir niht volgen Hagnen, iu raetet Rumolt,
wand ich iu bin mit triuwen dienstlichen holt,
1400, 3. daz wir ir ie getaten,
4. ezeii si et, Hagen, danne
1401, 1. sprach Hagene, 'swes si jehen,
1403, 3. sd sult ir hi beliben
4. und läzet di getürren
DER NIBELUNGE NOT. XIII. 12298 L. 189
daz ir hie sult beltben durch den willen min,
und lat den künic Etzeln dort bi Kriemhilte stn.
. Wie kond iu in der werlte immer samfter wesen?
ir muget Yor iuren vfnden harte wol genesen.
ir sult mit guoten cleidem zieren wol den Itp:
trinket win den besten, unt minnet waetlkhiu wfp.
. Vor zuo gU man iu spise, die besten die ie gewan
in der werlte hünec deheiner, oh des niht möhte ergän, ^
ir soltet noch heUben durch iwer schcßne uAp,
e ir so hintUche soltet wägen den Itp.
. Des rat ich iu beliben« rieh sint iwer lant:,
man mac iu baz erloesen hie heime diu phant
danne da zen Hiunen. wer weiz wie ez da stat?
ir sult beliben, herre: daz ist der Rümoldes rat.'
K 'Wir wellen niht beliben/ sprach do Gernot,
^sit daz uns min swester so Triuntliche enbot,
unt Ezele der riche. zwiu solte wir daz lan?
der dar niht gerne welle, der mac hie heime bestan.'
l. Des antwurte Hague 'lat iuch unbilden niht
mfne rede dar umbe, swie halt iu geschiht.
ich rat iu an den triuwen^ weit ir iuch bewarn^
so sult ir zuo den Hiunen vil werlichen varn.
l, Sit ir niht weit erwinden, so hesendet mer man,
die besten die vr vindet oder indert muget hdn,
sd 4i7el ich üz in allen tüsent riter giiot:
sone mag iu niht gewerren der argen Kriemhilte muot,'
I. 'Des wil ich gerne volgen,' sprach der künec zehant.
do hiez er boten riten wfte in siniu lant:
do brahte man der beide driu tusent oder mer.
sin wanden niht zerwerben also groezlichiu ser.
• Si riten vrcßliche in Guntheres lant.
man hiez in allen geben ros und oiich gewant,
die da varen sollen von Burgonden lant,
der hünec mit guotem willen dS vil manegen guoten riter vant,
*
3. daz ir sult hi beliben
1411, 4. vil gewärllche varn.
1414, 3. Yon Bürgenden dan,
4. der vil managen gewan.
190
DER NIBELUNGE NOT. XIII. 12330 l.
Dancwart den bruoder sia
füeren an den Rin.
harnas unt gewant
in daz Guntheres lant.
ein edel spilman,
mit drizec siner man:
ez möhte ein künic tragen,
daz hiez er Gunthere sagen,
daz wil Tuch lyizzen län.
im was oucli undertan
in Bürgenden lant.
1415. Do hiez von Tronje Hagne
ir beider reken ahzec
die komen riterliche:
fuorten die tu snellen
1416. Do kom der küene Volker,
zuo der hovereise
die lieten sölech gewaete,
daz er zen Hiunen wolte,
1417. Wer der Volker waere,
er was ein edel herre:
vil der guoten recken
durch daz er videlen konde, was er der spilman genant.
1418. Hagne weite tüsent: die Ihet er wol heTsant,
waz in starken stürmen hete gefrümet i/r hant,
oder swaz si ie hegiengen, des het er vil gesehen,
den hunde anders nieman nman vrümekeite jelien»
1419. Die boten Kriemhilte vil sere da verdroz:
wan ir vorht ze ir herren diu was harte groz,
si gerten tegeliche urloubes von dan.
des engunde in niht Hagene: daz was durch liste getan.
1420. Er sprach zuo sfme herren Vir suln daz wol bewarn
daz wir si lazeü riten e daz wir selbe varn
dar nach in siben nahten ~ in Etzelen lant.
treit uns iemen argen willen, daz wirt uns dester baz erhant,
1421. Son mac ouch sich vrou Kriemhilt bereiten niht dar zuo
daz uns durch ir raete ieman schaden tuo.
hat aber si den willen, ez mag ir leide ergan:
wir füern mit uns zen Hiunen so manegen üz erweiten man.'
1422. Schilt unde setele unt allez ir gewant,
daz si füeren wolten in Etzelen lant,
daz was nu gar bereitet vil manegem küenem man.
die boten Kriemhilte
1423. Do die boten komen,
'der künic wil des volgen
hiez man für Guntheren gan.
do sprach Gernot
daz uns Etzel her enbot.
1421, 4. wir fderen mit uns hinnen
1423, 2. der künec wil volgen
DER NIBELUNGE NOT. Xm. 12398 L. 191
wir wellen komen gerne zuo stner holigeztt
und sehen unser swester; daz ir des ane zwtvel sft.'
r. Do sprach der künic Günther ^kunnet ir uns ane gesagen
wenne st diu hohzit oder in weihen tagen
wir dar komen solden?* do sprach Swemlin
'zen naehsten sunewenden sol si vil waerltchen sin.'
'. Der Mnic in erloiihte (des was noch niht geschelwn),
oh si woUen gerne vroun Prünhilte sehen,
daz si für si sollen mit sinem willen gän.
daz understuont dd Volker: daz was ir liehe getan,
i. 'Jan ist min vrouwe PrünhiU nu niht s6 wol genmot,
daz ir si muget schouwen,* sprach der rtter giiot,
^bitet unz morgen: sd lät mans iuch sehen.^
do sis wänden schoiiwen, ddne hundes niht geschehen,
L Do liez der fürste rfche (er was den boten holt)
durch sin selbes tugende tragen dar stn golt
üf den breiten schilten: der mohter vil han.
ouch wart in rtchiu gäbe von vriunden getan.
I. Giselher wiid Gernöt, Gere und OrtWtn,
daz si ouch milte wären, daz täten si wol schin,
also rtclie gäbe si hüten die boten an,
daz sis vor ir herren nie gestorsten enphän,
1. D6 sprach zuo dem hünige der hole Swemlin
%er Isünec, lät iwer gäbe hie ze lande sin,
wir mugen ir doch niht füeren: min herre ez uns verbot,
daz wir iht gäbe namen: ouch ist es harte lützel ndt,'
), D6 wart der vogt von Rtne da von vil ungemuot,
daz si versprechen wolten s6 riches hüneges guot:
dd miiosten si enphähen sin golt tind sin gewant,
daz si mit in fuorten sU in Etzelen lant,
. Si wolten sehen Voten e daz si schieden dan.
Giselher der junge bräht die spileman
1424, 1. kiinnet ir uns gesagen
4. sol si waerllche sin.'
1. D6 hiez der fürste riche 4. von sinen vriunden getan.
1428, 4. niht getorsten enpfän.
1429, 1. der böte WärbeÜn
3. doch mnosen si enpfahen
2. Giselher der snelle
192
DER NIBELUNGE NOT. Xffl. 12462 L.
für sine muoter Voten,
swaz si eren hete,
1432. Bö hiez diu Ismigmne
gehen durch Kriemhilde
unt durch den hünic Etzeln
si mohienz gerne enphähen:
1433. Urloup genomen heten
von mannen und von wihen
\si} fuoren unz in Swaben
[si] beleiten sine helde),
1434. Do sich die von in schieden,
diu Etzelen herschaft
des ennam in nieman
si tlten harte balde
[1435. Swä si friunde westen,
daz die von Burgonden
hcemen her von Rine
denh hischof PiUgrine
1436. Do si für Bechlaren
man seit ez Rüedigere
und vroun Gotelinde,
daz si sehen solde,
1437. Gaben mit den mseren
Ezelen sie funden
dienst über dienste,
Seiten si dem künige.
1438. Do diu küniginne
daz ir bruodere solden
do was ir wol ze muote*
mit TÜ grozer gäbe:
1439. Si sprach ^nu saget beide,
weihe mine mäge
der besten die wir ladeten
nu saget, waz redet Hagne,
diu vrouwe enböt dd dan,
daz W(Br ir liebe getan.
ir borten itnd ir golt
{wan der was si holt)
den selben spilman.
ez was mit triuwen getan,
die boten nu von dan
vrcßUch, als ich iu sagen kan,
(dar hiez si Gernot
daz ez in niemen missebot.
die ir da solden phlegen,
si vridete üf allen wegen:
ros noch ir gewant,
in daz Etzelen lant.
daz täten si den hunt^
in vil kurzer stunt
in der Hiunen lant,
wart daz moer ouch bekant.]
die straze nider riten,
(daz wart niht vermiten)
des marcgraven wfp.
des wart vil vroelich ir
sach man die spilman.
in stner stat ze Gran.
der man im vil enbot,
vor liebe wart er vreuden rot.
diu msere rehte ervant,
komen in daz lant,
si londe den spilman
daz was ir ere getan.
Werbet und SvemUn,
zer höchztt wellen stn,
her in dize lant.
dö er diu moere bevant*^*
1433, 2. von wiben und von mannen.
4. sine helde [si D] beleiten,
1435, 1. Swk si der vriant iht wessen, 4. wart ouch daz msere bekant.
1436, 4. daz si si (iz D) sehen solde,
DER NIBELUNGE NOT. XIII. 193
• 'Er hom zuo der sprdclie an einem morgen fruo:
lüzel guoter sprüche redet er dar zuo,
dö si die reise lohten her in Hiunen lant,
daz was dem grimmen Hagne gar zem tdde genant,
• Ez homeni iwer hrüeder die hünige alle dri
in herlicliem muote, swer mir dar mite «{
(der muere k^ endeclklien mzzen nine han),
ez lohte mit in liten Volker der spileman,'
I« *Des enh(gr ich harte Whte,* sprach des hüneges wüp,
*daz ich immer hie gesailw den Volheres Up,
Hagnen hin ich voasge: der ist ein lielt guot:
daz wir in hie seilen müezen, des stdt höhe mir der muot.*
\, Do gie diu küniginne da si den künic sacli.
wie rehte mionecltclie vroii Krlemhilt do sprach!
Vie gevallent iu diu meere^ vil lieber herre mtn?
des ie mfn wille gerte, nu sol daz gar verendet stn.'
L 'Dtn wille derst mtn vreude/ sprach der künic do.
'ine wart mtn selbes mage nie so rehte vro^
ob si immer komen solten her in mtniu lant.
durch liebe dfner vriunde so ist mtn sorge verswant.'
>. Des küneges amptliute die hiezen über al
mit gesidelen rtchen palas unde sal
gen den lieben gesten die in da solten komen.
stt wart Ton in dem künige vil michel weinen vernomen.
wie die harren alle zen Hiunen fuoren.
6. Nu läzen daz heUhen, wie si gebären hie,
höchgemuoter rechen die gefuoren nie
s6 rehte herUchen in deheines hüneges lant,
si heten swaz si wollen, beide wäfen unt gewant,
XIV.
r. Der vogt von dem Rtne cleidete stne man,
sehzec unde tüsent, als ich vernomen han,
1441, 4. Volker der kiiene spileman/
1442, 4. des st^t mir h6he der muot.*
1443, 4. daz sol nu [wol JA] verendet sin.*
y %» mit gesidele rihten 4. vil michel weinen benomen.
13
194 DER NIBELUNGE NOT. XTV.
und niun tusent knebte^ gen der liohzic.
die si da heime liezen^ die beweinten ei, sft.
1448« Do truoc man das gereite ze Worinez über den hof.
do sprach da ?on Spire ein alter bisciiof
zuo der schoenen Uoten 'unser vriunde wellest Vatn
gen der bohztte: got oiüeze sie da bewara.'
1449* Do sprach zuo zir kindeii diu edele Uote
'ir soltet hie beliben, beide guote.
mir ist getroumet htnte von engestltcber not,
V wie allez daz gefngele in disme lande wsere tot*'
1450. 'Swer sicli an troume wendet/ sprach do Hagene,
'der enweiz der rehten maere nibt ze sagene>
wenne ez im zen eren vollecllcben ste«
ich wil daz mtn herre te bove nach urloube ge.
1451. Wir suln vil gerne rtten in Etzelen lant:
da mag wol dienen künige guoter beide bant^
da wir da schouwen müe^en Criembilte bobzft.'
Hagne riet die reise: idoch gerouw ez in sit.
1452. Er hetez widerraten» wan daz Gernot
mit ungefuoge im also missebot:
er mant in Sifrides, Troun Kriemhilte man,
er sprach 'da von wil Hagne die grozen bovereise lAn.'
1453. Do sprach Ton Troneje Hagne 'durch vorbte ich niht entuo«
swenne ir gebietet, beide, so sult ir grtfen zuo«
ja rite ich mit iu gerne in Etzelen Jant.'
sit wart von im verbouwen manic beim unde rant.
1454. Diu schif hereiiet wären. da was vil mank man:
9waz si cleider heten, diu truoc man dar an.
si wären vil unmüezec vor ähendes zU.
si huohen sich von hüse vil harte vrwUche Sit,
1455. Diu gezelt und ouch die hütten spien man an daz gras
anderthalp des Rines^ da daz gesceze was,
den hünec hat noch helihen sin vU sclusnez wip:
si trüte noch des naihtes den einen wcetlichen lip.
1448, 4. got müez ir ^re d4 bewarn.*
145 ly ^, d4 mac wol dienen künegeä
1455y 2. d6 daz geschehen was.
DER NIBELÜNGE NOT. XIV. 195
56. Busiinen^ Üoitieren, Luob sich des norgens fmo^
daz si Taren solden: do griffen si do zuo.
swer liep liete an arme, der trüte vriuodes Itp.
des Schiet stt vil mit leide des küneges Etzelen wtp.
57. Diu kint der schoenen Uoten die heten einen man
küene und getriuwen: do si do wolten dan»
do sagt er dem künege toügen sinen muot,
er sprach 'des muoz ich truren, daz ir die hovereise tuot.'
»8. Er was geheizen Rämolt und was ein helt zer haut.
er sprach Vem weit ir läzen Hute und ouch diu laßt)
daz nieman kan erwenden iu reken iuwern muot!
Kriemhilte msere nie gedühten mich gqot.'
9. "Daz lant sf dir bevolhen und ouch min kindelta.
und diene wol den vrouwen: daz ist der wille min.
swen du sehest weinen, dem troeste sinen Itp»
ja tuot uns nimmer leide des künic Etzelen wip.'
d. Diu ros bereitet wären den künegen und ir man.
mit minneclichem küsse schiet vil maneger dan,
dem in hohen muote lebete do der lip.
daz inuose sit beweinen vil manic wsßtlich wtp,
!• Do man die snellen recken saeh zen rossen gkn,
do kos man vil der vrouwen trüriclichen stän«
daz ir vil langez scheiden seite in wol der muot
üf grozen schaden ze komene; daz herze nißman sampfte tuot.
2. Die snellen Burgonden sich üz huoben,
do wart in dem lande ein michel uoben:
beidenthalp der berge weinde wip unt man^
swie dort ir volc tsete, si fuoren vroeliche dan»
3. Die Nlhlunges helde hörnen mit in ian
in tusent halspergeii, die keime "heten lAn
manege 8ch(Bne vrouwen, die si gesahen nimnm tni.
Sifrides wunde täten Kriemhilde wif
1456, ^, dd griffen si dar zuo. D
1457, 2. dd si wolden dan,
*8, 4. diu Criemhilden maere
*0, 2. mit minneclichem küssen 4. vil manic wsetlichez wip.
>3, 4. dl Sifrides wanden
13
196 DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1464. Do scliicten si die reise gen dem Möune dan,
uf durch Ostervranken, die Guntlieres man.
dar leitete sie Hagne: dem was ez wol bekant.
ir marschalc was Dancwart, der lielt von Biirgonden lant.
1465. Do si von Ostervranken gen Swanevelde riten,
da mohte man si kiesen an herliclien siten,
die fürsten und ir mage,« die helde lobesam.
an dem zwelften morgen der künec zer Tuonouwe quam.
1466. Do reit von Tronje Hagne zailer vorderost:
er was den Niblungen ein helfltcher trost.
do erbeizte der degen küene nider uf den sant,
sin ros er harte balde zuo eime boume gebant.
1467. Daz wazzer was engozzen^ diu schif verborgen:
ez ergie den Niblungen zen grozen sorgen,
wie si koemen übere: der wac was in ze breit.
do erbeizte zuo der erden vil manic riter gemeit.
1468. ^ Leide,' so sprach Hagne, ^mac dir liie wol geschehen,
vogt von dem Rine, nu mäht du seihe sehen,
daz wazzer ist engozzen^ vil starc ist im sin fiuot.
ja wem wir hie Verliesen noch hiuie manegen rehen guot.'
1469. *Waz wizet ir mir, Hagne?' sprach der hünic her,
^durch viver selbes iugende untrcestet uns niht ni^r.
den fürt sult ir uns suochen hin über an daz lant,
daz wir von hinnen bringen beide ros und ouch gewant,'
1470. Va en ist mir,* sprach Hagne, ^mtn leben niht sd leit,
daz ich mich welle ertrenken in disen ünden breit:
e sol von minen handen erslerben manic man
in Etzden landen '^ des ich vil guolen wUlen hdn.
1471. 'ßeltbet bt dem wazzer, ir stolzen rtter guot.
ich wil die vergen suochen selbe bf der fluot,
die uns bringen übere in Gelpfrates lant.'
do nam der starke Hagne sinen guoten Schildes rant.
1472. Er was wol gewafent. den schilt er dannen truoc,
stnen heim uf gebunden: lieht was er genuoc.
1464, 3« dar leite si dd Hagene: 1467, ^. ze gr6zen sorgen,
1468, 1. 'mac dir [wol B] hi geschehen,
4. noch hiate manigen helt gaot.*
1472, !• Er was yll wol gewiffent
PER NIBFLUNGE NOT. XIV. 197
do triioc er ob der brünne ein wafen also breit,
daz ze beiden ecken vil harte vreislichen sneit.
l. Do suohte er näh den vergen wider unde dan.
er horte wazzer giezen: losen er began.
in einem sclioenen briinnen täten daz wisiu wip:
die wolten sich da küelen unde badeten iren Itp.
[, Hagne wart ir innen, er sleich in tougen nach.
do si daz versunnen, do was in dannen gäch.
daz si im entrunnen, des wären si tu her.
er nam in ir geweete: der helt enschadete in niht mer.
• Do sprach daz eine merwtp (Hadburc was si genant) ■
'edel rtter Hagne> wir tuon in hie bekant,
swenne ir uns gebet widere unser gewant,
wie iu ze den H innen nwer hovereise ergdnt!
• Si swebten sam die vögele vor im uf der fluot:
des duhten in ir sinne starc unde guot:
swaz si im sagen wolden, er geloubte in dester baz.
des er do hinze in gerte, wol beschieden si im daz.
• Si sprach 'Ir muget wol riten in Etzelen lant. . ^
des setze ich iu ze bürgen min triwe hie zehant,
daz helde nie gefuoren in deheiniu riebe baz
nach also grozen eren: nu geloubet wserlichen daz.'
I. Der rede was do Hagne in stme herzen her:
do gab er in ir kleider und sumte sich niht mer.
do si an geleiten ir wunderlich gewant,
do sageten sim rehte die reise in Etzelen lant.
K Do sprach daz ander merwip (diu hiez Siglint)
'ich wil dich warnen, Hagne, Aldrtänes kint.
durch der wiete liebe hat min muome dir gelogen:
kumstu zen Hiunen, so bistu sere betrogen.
). Ja soltu wider keren: daz ist an der ztt;
wan ir helde küene also geladen stt
1472, 4. harte vreisUchen sneit.
1473, 3. daz täten wisiii wip:
1474, 2. dd wart in dannen gäch.
, 3. swenne ir uns, degen küene, gebet wider unser wät^
4. disiu hovereise ergät/
1476, 3. er geioubtez deste baz.
, 1. Ja soltu k^ren widere:
i9B DER NIBELUNGE NOT. XIV.
daz ir sterben tnnetet in Etzelen lant.
swellie dar gerttent, die haben t den tot an der hant.-
1481. D6 sprach aber Ha§ne V ifiege^ äne not,
wie mohte ez sich gefüegen daz wir alle idt
solden da heUben Aurch iemannes hazV
si hegunden im diu mare sagen hiiniUcher haz.
1482« D6 sprach aber diu eine *ez vmoz also wesen^
daz iwer ^ner han da nihi genesen,
nwoan des hüneges hapeldn: daz ist uns wol hekant:
der kumt gesunt widere in Guntheres lant.*
1483. Do sprach in grimmem muote der kilene Hagene
^daz wsere mtnen herren müelich ze sagene,
daz wir zen Hiimen solden Verliesen alle en Itp.
nu zeig uns überz wazzer, aller wiseste wtp.'
1484. Si sprach ^sit dn der verte niht wellest haben rkt,
swä oben bi dem wazzer ein herberge stät,
dar inne ist ein vergie, und nindert anderswa.'
der msere der er vragte, der geloubet er sich da.
1485. Dem ungemuoten recken sprach diu eine n4ch
^nu bttet noch, er Hagene: ja ist iu gar ze gach»
vernemet noch baz diu msere, wie ir homet Über sani,
dirre march herre der ist Else genant^
1486. Sin hruoder derst gt^zen der degen Gdpfrdt^
ein herre iü Bmer lande, vil müelich ez iu stät,
weit i/r durd^ «In« marke, ir sult iuch wol bewarn,
und sult euch mit dem Tergen vil bescheidenltchen vam.
1487. Der ist so grimmes muotes, der lät iuch niht genesen,
irn weit mit guoten sinnen bt dem beide wesen.
weit ir daz er iuch füere, so gebet ir im den solt.
her hüetet disses landes unt ist Gelfrate holt.
1488. Und komet er niht bezite, so rüefet über fluot,
unt jehet ir heizet Amelrich. der was ein helt guot.
1482, 2. daz iwer deheiner 4. in daz Gnntheres lant.'
1486, 1. Sin bruoder ist geheizen
1487, 1. er lät iuch niht genesen,
3. sd gebet im den solt.
1488. 1. Unde kam er niht bezite,
DER NIBELUNGE NOT. XIV. 199
der durch vfntschefte rümte dize lant.
so kumet in der verge, swenne im der naine wirt er^ant/
)• Der übermüete Hagne den vrouwen do neic:
er en reite nilit mere, wan daz er stille sweic,
do gie er bt dem wazzer hoher an den sant,
da er aoderthalben eine herberge va&t.
). Er hegunde ruofen vasH über die fiuoU
^nu hol mich hie, verge\ sprach der degen guot:
^80 gib ich dir ze miete von golde ein hone vU rdU
ja ist mir dirre verte, daz wizzest, wcerltohen nSK*
I. Der verge was so riclie^ daz er nikt dienen zam;
da van er l^ vU selten t>oii ieman da genam:
ouch iodren sine hneltte vil habe gemuot^
noch stuont allez Hagne hie dishalp der fliiot.
!. Do ruoft er mit der krefte daz al der wac erdoz
fon des beides sterke: diu wa« michel unde gros:
^nu hol mich Amelrtchen:' ich bin der Elsen man,
der durch starke vintschaft von disera lande entraa.'
. Yil höbe anme swerte ein bouc er im do bot
(lieht unde schoene was er vol goldes rot),
daz man in über fuorte in Gelpbrates lant.
der übermüete verge nam selbe dez ruoder an die hant.
. Ouch was der selbe schifman niulich gehft.
diu gir nach grozem guote vil boesez ende gft.
do wolt er verdienen daz Hagnen golt vil rot:
des leit er von dem degne den swertgrimmegen tot.
. Der verge fuor gendte hin über an den sant.
den er da nennen hörte, dd er des nHit envant,
dö zürnt er emslichen, dd er Hagnen sach,
vil harte grimmecUclien er dd zuo dem lielde sprach
1488, 4. swenne im der nam wirt genant (bekant D).*
1. Er begonde niofen vaste hin über den (die wilden D) fluot.
3. einen bouc von golde r6t.
1491, 3. [dar zuo D] vil [harte H] höhgemnot.
4. [al D] eine [hi D] disehalp der fluot.
1493, 2. was er von golde rdt),
1494, 3. daz Hagenen golt sd rdt:
1495, 3. als (und dd D) er Hagenen sach,
200 DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1496. ^Ir muget wol stn geheizen bt namen Amelrtch:
des ich mich hie verwaeoe, dein sft ir ungeltch.
von vater und von muoter was er der bruoder mtn.
nu ir mich betrogen hat, ir müezet dishalbeo stn.*
1497. *Nein durch got den riehen/ sprach do Hagene.
'ich bin ein vremder recke unt sorge üf degene«
nu nemt hin vriuntUche mtnen solt,
daz ir mich über füeret: ich bin iu wserlfchen holt.*
1498. D6 sprach aber der verge ^desen mac nlht geiAn,
ez häbent viende die liehen hhrren min;
dar um ich niemen vremd^n füer in dize lant.
80 lieh dir si ze lehene^ s6 trit vil halde uz an den sanV
1499. ^Nun tuot des niht,* sprach Hagne. HrCmc ist mUh muot,
nemt von mir ze minnen dize galt vil guot,
unt füert uns üher tüsent ros und also manegen man/
dd sprach der grimme verge ^daz wirdet nimmer getdn/
1500. Er huop ein starkez ruoder michel unde breit,
er sluoc üf Hagenen (des wart er ungemeit),
daz er in dem schiffe strulite an siniu knie.
so rehte grimmer verge kom zuo dem Tronjsere nie.
1501. Do wolt er haz erzürnen den übermüeten gast:
er sluoc im eine schalten, daz diu gar zerhrast,
Hagnen üher houhel (er was ein starker man);
dd von der Elsen verge den grdzen schaden gewan,
1502. Mit grimmegen muote greif Hagene zehant
vil balde ze einer scheide, da er ein wafen vant:
er sluoc im ab daz houbet und warf ez an den grünt.
diu msere wurden schiere den Burgonden kunt.
1503. In den selben stunden, do er den schifman sluoc,
daz schif floz enouwe: daz was im leit genuoc.
e erz gerihte widere, müeden er began:
dd zoch vil kreftecliche des künic Guntheres man.
1497, 3. hiute (h^rre D) minen solt,
1500, 1. kom dem Tronegeere nie.
1501, 3. Hagen über daz houbet
150^, 4. den stolzen Burgonden kunt.
1503, 2. daz shiff daz vldz en owe:
DER NIBELUNGE NOT. XIV.
201
L Mit zögen harte swinden
uoz im daz starke riioder
er wolde zuo den recken
do was da heinz mere:
I. MU eime schiltvezzel!
gegen eime walde
äö vand er einen Jierren
dd gie im hin enhegene
kerte ez der gast,
an sfner hant zebrast.
üz an einen sant:
hei wie schiere erz gebant
daz was ein horte smal,
herte er hin zetal,
an dem Stade stdn:
manic wcßtllcher man.
K Mit gruoze in wol enphiengen die edelen riter guot.
do sahens in dem schiffe riechen daz bluot
von einer starken wunden
do wart von degnen
f, Dd der künic Gunilier
stoßen in dem schiffe,
*8aget mir, h^r Hagne,
iwer starhez eilen
), Do sprach er loiigenliche
bt einer wilden widen,
ich han deheinen vergen
ez ist ouch niemen leide
I. Do sprach von Burgonden
'hiute muoz ich sorgen
stt wir der schifliiite
wie wir komen übere.
). Lute rief do Hagne
ir knehte, daz gereite,
der aller beste verge
die er dem vergen sluoc.
Hagne gevraget genuoc.
daz lieize liluot ersach
halde er dö sprach
war ist der verge komenl
W€Bn im den namen hat benomen.'
^da ich daz schif vant,
da lostez min hant.
hiute hie gesehen:
von minen schulden geschehen.*
der herre Gernot
iif lieber vriunde tot,
niht bereit han,
des muoz ich truric gestan.'
'leget nider uf daz gras,
ich gedenke daz ich was
den man b! Rine vant:
ja trouwe ich iuch wol bringen über in Gelfrates lant.'
1504, % an siner hende brast.
, 4, dk was deheinez m^re: hey wie schier er daz (erz dk B) gebant
1505, 4. vil manic waetliclier man.
1506, 1. di snellen ritter guot.
, 4. d6 wart von den degenen gevraget Hagene genuoc.
1507, ^, wi balde er.dd sprach!
, 3. *wan sagt ir mir, [h^rre D] Hagene?
4. waen im daz leben \\kt benomen.*
1508, 1. M4 ich daz shif dk vant,
1509, 3. bereite nine h^n,
4. des muoz ich tri^ric besten.* eg
, 1. Vil lAte rieff dd Hagene
202 DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1511. Daz si deste balder koemen über fluot,
diu ros si an sluogen: der swiminen daz wart guot,
waa der starken ünden deheinz in da benam.
etlichez ouwet, als im diu müede gezam.
1512. Do truogen si ze scifFe ir golt und oucli ir wat,
sit si der verte niiit mohten haben rat.
Hagne der was ineister: des fuorter üf den sant .
TÜ manegen zieren recken in daz unkunde lant.
1513. Zem ersten braht er übere tüsent rtter her,
dar zuo stne recken. dannoch was ir mer:
niun tusent knehte fuort er an daz lant.
des tages was unmüezic des küenen Tronjseres hant.
1514. Dd er si \xiol gesunde hrähte über vluot,
do geddhte vremder moere der snelle degen guot,
diu im e seifen diu wilden merwip,
des hete des hüneges hapelän ndch verlorn den Up,
1515. Bi dem hapelsoume er dqn pf äffen vant:
oh dem IheilicUt^yme er leinte an siner hant.
des mohte er niht geniezen: dd in Hagne sachy
der gotes arme priester muose liden ungemach,
1516. Er swanc in Hz dem sclieffe: dar zuo wart im gdch,
dd riefen ir genuoge 'nw vähä, Mrre, v&ch>,^
Giselher der junge, zürnen erz began:
ern woltez doch niht läzen, eren het im leide getan.
1517. D6 sprach von Burgunden der hirre Gernöt
^waz hilf et iuch nu, Hagne, des hapelänes tdt?
icetez ander ieman, ez solt iu wesen leit,
umhe weihe schulde habet ir dem priester widerseitV
1518. Ver pfaffe swam genöte: er wolte sin genesen,
ob im ieman hülfe. des mohte dd niht wesen:
1511, 3. in dehein ez diL benam.
1511, 4. etelichez owete verre, als ez ir miiede gezam.
[5. Daz schef was ungefüege, starc, und wit genuoc:
fünf hundert unde mere ez wol zem4le tnioc
ir gesindes mit der spise, ir gewaefen über iiuot.
an riemen muose ziehen des tages manic ritter guot. Hd]
1512, 2. sit daz si der verte
3. Hagen was d^ meisten
1513, 2. dar ntlch sine recken. 1514, 1. brühte über die (den B) flnot,
1514, 3. diu im ^ d-k sageten
DER NIBELUNGE NOT. XIV. Ö03
wan der steirhe Hagne (vil zornic was iin muoi),
er 8ti«z in zuo dem gründe, daz en dühte nieman gnot.
. D6 der arme phaffe der helfe niht ensachy
dö hirt er wider iihere: des leit er ungemach*
swie er niht swimmen hunde, im half diu gotes hant,
daz er hom gesunder hin wider üz an daz laut,
). Dd stuont der arme priester und schufte sine wat,
d4 hi sach w^l Hagne daz sin niht wcere rät
daz im für moere sagten diu wilden merwip,
er dähte ^dise degene die müezen vliesen den llp.'
. Vö si daz schif entluoden und gar getruogen dan
swciz dar üffe heten der drier hünege man,
Hagne ez sUtoc ze stucken und warf ez an die flutet,
des hete michei wunder die rehen hüene unde guot,
l, 'Zwiu tuot ir daZy hruodßrl' sd spraoh Dancwart:
^wie Silin wir homen ühere, s6 wir die widervart
riten von den Hiunen ze lande an den Rin'f*
Sit dö sagt im Hagne daz des hunde niht gesin.
), Dd sprach von Tronje Hagne Hch tuonz üf den wdn^
oh wvr an diser reise deheinen zagen hdn^
der uns entrmnen welle durch zegUclie not,
der muoz an disem wa>ge liden schemUchen tot.*
I. Si fuorten mit in einen üz Burgonden lant,
zuo sinen lianden einen helt: der was Volker genant:
der reite spceheliche allen sinen muot:
swaz ie hegie Hagne^ daz dühte den videlcere guot,
). Ir ros bereitet wären^ ir soumer wol geladen,
si heten an der verte noch deheinen schaden
I, 4. daz er wol kom gesunder
I, 1. D6 sprach der halt Yon Tronege 4. doch liden schameliche tdt.*
[5. Dd des k'dniges kappelan daz schef zerhowen sach,
hin wider iiberz wazzer er ze Hagene sprach
*ir morder äne triwe, waz het ich iu get4n,
daz ir mich kne schulde hiute ertrenket woldet hä,n?*
9. Des antwnrt im Hagene 'nu Ikt die rede wesen.
mir ist leit tii min triwe daz ir sit genesen
hie vor minen handen, daz wizzet kne spot.' '
dd sprach der arme kappelan 'des wil ich immer loben got.
13. Ich ilirht iuch vil kleine, des sult ir sicher sin.
na yart ir zuo den Hiunen: s6 wil ich über den Rin.
got ld,z inch nimmer m^re ze Rine wider komen.
des wünsch ich in tH sere: ir het mir n4ch den lip benomen/ Bd]
204
DER NBELUNGE NOT. XIV. 13267 L.
genomen der si muote, wan des hiineges hapelän.
der miiose üf sinen füezen hm wider zuo dem Eine gm.
wie Dancwart ßelfrälen sluoc.
1526. Bö «i nu waren alle homen iif den sant^
der hiinec hegunde vrägen ^wer sol uns durch diu lant
die rehten wege wisen, daz wir niht irre varnl^
dö sprach der starke Volker ^daz sol ich eine hewarn.*
1527. 'Nu enthalt iuch/ sprach Hagne, Mtter unde kneht.
man sol vriunden volgen: ja dunket ez mich relit.
vil ungefüegiu msere diu tuon ich iu bekant:
wiren komen nimmer mere wider in [der] Burgonden lant.
1528. Daz sagten mir zwei merwip hiute morgen fruo,
daz wir niht kcemen widere, nu rät ich waz man iuo\
daz vr iuch wäfent, IheJde, ir sult iuch wol hewarn:
wir haben hie starke vlnde; daz wir gewerlichen varn,
1529. Ich wände an lüge vinden diu wtsen merwip.
si jähen duz gesunder
nimmer ze lande kceme,
dar umhe ich in sd gerne
1530. Do flugen disiu maere
des wurden snelle
do si begiinden sorgen
an dirre hovereise:
1531. D& ze M(Bringen
da dem Elsen vergen
dd sprach aber Hagne
verdienet üf der sträze,
1532. Ich sluoc den seihen vergen
si wizzen wol diu moere,
Sb Gelfrät tind Else
unser ingesinde,
unser deheines lip
niwan der kappeJan;
wolle hiute ertrenket hän.'
von schare baz ze schare.
beide missevare,
Cif den berten tot
des gie in wserlichen not.
si wären über komen,
der lip was genomen,
^stt daz ich vinde hdn
wir werden schierUche best an,
hiute morgen fruo,
nu grifet balde zuo,
hiute hie beste
daz ez in schediUch ergh.
1526, 2. 'wer sol uns durch daz lant
1529, 3. wider ze lande koeme,
4. dar umb ich in wolde sd gerne hiut ertrenket hän.'
1530, 2. des wurden snelle helde vor leide missevar,
1531, 2. der lip was benomen.
1532, 3. ob Gelpfrät und Else
DER NIBELUNGE NOT. XIV. 13277 L. 205
u Ich erkenne ei eS hüene, ez wirdei nüit Verlan,
diu ro8 sult ir läzen dester samfter gdn,
daz des iemen wane, wir fiiehen iif den wegen'
'des rätes wil ich volgen,' sd sprach GiseJher der degen,
i. 'Wer solz gesinde wisen hin über lantl'
si sprächen 'daz tuo Volker: dem ist [ez\ hie wol hekant,
sUge unde sträze; der küene spilman.*
i daz mans vollen gerte, man sach wol gewäfent stän
I. Den snellen videlcere, den heim er üf gehant:
in hirUcher varwe was sin wicgewanl:
er hant oiich zeime schaffe ein zeichen daz was rSt,
sH kom er mit den künigen in eine vreisliche ndl.
K D6 was tot des vergen Gelpfrdte komen
mit gewissen maren: dö het ez ouch vernomen
Ehe der vil starke, ez was in beiden leit,
si sanden nach ir helden: die wären vil schiere bereit.
L In vil kurzen ziten, ich wil iiich hoeren Idn,
sach man zuo zin riten, die schaden heten getan
in starken urliugen^ vil ungefüege schar:
der kom Gelpf raten wol siben hundert ze helfe dar,
I. Dd si ir grimmen vinden begunden rtten nach,
ja leiten si ir herren. den was ein teil ze gäch
nach den küenen gesten: si wollen anden [tv] zom,
des wart der herren vriiinde sider mere verlorn,
I. D6 Iket von Tron^e Hagne wol gefiieget daz
(wie möhte einer mäge ein hell gehüeten baz?),
er pflac der nächhuote mit den sinen man^
und Danowart Sin bruoder: daz was vil willicUch gelän, '
I. In was des tages zeirunnen: desen helen si niht mir,
er vorht an sinen vriunden leit unde ser,
si riten under scliilten durch der Beier lant:
dar nach in kurzer wile die helde wurden an gerant,
. Beidenthalp der sträze und hinden vasle nach
si hörten hüeve klaffen: dem Hute was s6 gäch,
f 2. diu ross diu sult ir lazen
, 1. *Wer soi daz gesinde [hin D] wisen über lant?'
1536, 4. di wären schiere bereit.
,4. der kdmen Gelpf r4te 1541, 2. dem liute was ce gäch.
206 DER NIBELUNGE NOT. XIV. I33i5 L.
dd sprach der hüene Dancwari ^man wll uns hie hestt^,
nu hindert üf die helme: daz ist rcetlich getan,*
1542. Si hielten ab ir verte, als ez muose sin,
si sähen in der vinster der liehten Schilde schin^
döne wolle Hagene niht langer si verdagenf
^wer jagt uns \if der si/räzeV daz muos im Gelpfrdt 46 safen.
1543. DS sprach der marcgrdve üzer Beier lant
'wir suochen unser vinde und haben Iher nach geranti
ich enweiz niht wer mir hiute minen vergen sluoa
der was ein helt zen handen: des ist mir leid>e genuiHiJ*
1544. Dd sprach von Tronje Uagne 'was der verge dln?
der wolle uns niht füeren, des ist diu schulde min:
dd sluoc ich den rechen, deiswär des gie mir ndt:
ich hete von sinen handen nach den grimmigen tot,
1545. Ic7i bot im ze miete goU und ouch gewant,
daz er uns über fuorte, helt, in din lant.
daz zurnder s6 sere^ daz er mich dd sluoc
mit einer starken schalten: des wart ich grimme genuoc,
1546. D6 hom ich zuo dem swerte und wert im sinen zorn
mit einer starken wunden: des wart der helt verlorn,
daz bringe ich iu ze suone swie iuch dunhet guot,*
dd gie ez an ein strtten: si wären herte gemuot.
1547. 'Ich wesse wol,* sprach Gelpfrät^ 'dd hie für gereit
Günther und sin gesinde, daz uns täte leit
Hagne von Tronje^ nu sol er niht genesen;
für des vergen ende der Jielt muoz hie bürge wesen,*
1543* Si neigeten über schilte ze Stichen nu diu sper^
Gelpfrät und Hagne: in was ze ein ander ger^
Else unde Dancwart vU herUclhen riten,
si versuochten wer si wären: da wart vil grimme gestriten*
1549. Wie mohten sich versuochen immer helde bazl
von einer starken tjoste hinderz ros gesaz
Hagne der hüene von Gelphrätes hant.
im brast daz fürbüege: des wart im stnten behänt.
1544, 4. nach gewonnen den t6t.
DER NIBELUNGE NOT. XIV. 13413 L. 207
1550. Von ir ingesinde der crach der 9cliefie sclwl,
do erlioUe 9uch 9kh dort Hagne^ da er was zetal
homen von dem stkhe nider üf daz gras,
er wctne unsampftes muotes wider Gelpfrdien was.
1551. Wer in dm ros behielte, daz ist mir iinhehant, ^
si wären zuo der erden Jsomen üf den sant^
Hagne unde Gelpfrät, ein ander liefens a/n.
des hülfen ir gesellen, daz in wart striten hunt getan,
1552. Swie bitterlichen Hagne zuo Gelfrdte spranc,
der edele marcgräve des schilles hin im swanc
ein vil michel stucke, dazz pur dräte dun*
des was vil näh erstorben des hünic Gunilieres man.
1553. Do begunde er ruofen Danewarten vil vaste an,
%ilfä, Ueber bruoder, ja hat mich bestän
ein helt zuo sünen handen: deren lat mich niht genesen,*
dd sprach der hüene TkMcwart ^des sol ich schddmre wosen.*
1554. Der helt dö spranc dar nälher und sluoc im einen slac
mit eime scharphen wäfen, da von er tot gelac,
Else wolle gerne rechen dd den man,
er wkd stA gesinde: si sclmden schedellehen dan,
1555. Im was erslagen der bruoder, selbe wart er wunt.
wol ahzec einer degne beliben dd zestunt
mit dem grimmen töde: der herre muose dan
fluhticUdken wenden von den Guntheres man.
1556. D6 die von Beier lande wichen üz dem wege,
dö hört man nach hellen die freisUclwn siege: '
dö jagten die von Tronje im vtenden nach,
dies, niht enkelten wänden: den was allen »e gäch.
1557. Dö sprach an ir fiühte Dancwart der degen
'wir suln wider wenden balde üf disen wegen,
und läze wir si riten: si sint von bluote naz,
gähen wir zen vriunden: ich rate wairUchen daz,*
1550, %. der 6 was ce tal
3. nider an daz gras.
1551, 3. ein ander iieffen an.
1553, 1. Danewarten an.
1554, 4. [die D] schieden shedeliche dan.
208
DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1558. Dd 81 hin wider hörnen da der schade was geschehen,
dö sprach von Tronje Hagne ^helde, W suU beseligen
wes uns hie gehresie
hie in disem strite
1559. Si heteh vlorn viere:
die wären vol vergolten:
der von Beier lande
des wären den von Tronje
oder wen wir hän verlorn
durch den Gelfräies zom,*
die mtiosen si verklagen.
da wider was erslagen
hundert oder haz,
ir schilte irüebe und hluotes naz»
1560. Ein teil schein üz den wölken des lichten mänen prehen.
1561.
dö sprach ahet* Hagne
den minen liehen herren
lät si unz morgen
Dö si nu nach in körnen,
dö tet dem ingesinde
^wie la^nge sul wir rtten?*
^niemen sol verjehen
waz wir hie haben getan:
äne sorge hestän,^
di dort striten i,
diu müede harte wL
des vrägte manic man,
dö sprach der kiiene Dancwart ^wir mugen niht herhergen hän,
1562. Ir müezet alle riten unz ez werde tacJ*
Volker der snelle, der des gesindes pfiac,
hat den marschalc vrägen ^wä sid wir htnte sün,
da gerasten unser mosre und ouch die liehen herren min?*
1563. Dö sprach der küene Dancwart Hch en kans iu niht gesagen.
wir mugen niht geruowen endz beginne tagen:
da legen uns an ein gras.''
wie Ult in sümelichen was!
des heizen hluotes röty
vr liehtez schinen bot
daz ez der künec gesach
der helt vil zomecUchen sprach
iu warne versmälhet daz,
da iu die rvnge naz
1564.
1565.
swä wwz danne vinden,
dö si diu mcere hörten^
Si belihen unvermeldet
unz daz diu sunne
dem morgen über berge,
daz si gestriten heten.
^Wie nu, friunt Hagnel
daz ich iu bt wasre
1566.
sus wurden von dem bluote, wer hat daz getan f^
er sprach ''daz tet Else: der het uns nehten bestän.
Durch einen vergen wir wurden an gerant.
dö sluoc Gelfräten mines bruoder haut:
1564, 3. daz ez der künic sach
1565, 2. daz ich pi ia waere
1566, 1. Durch den sinea yergen
DER NIBELUNGE NOT. XIV.
209
siä entran uns Ehe. des twanc in nüchel not:
in hundert und uns viere helihen da in sMle tot.'
Wir kunoen nilit bescheiden wh si sich leiten nider.
3.
al die lantliute
daz ze hove füeren
si wurden wol enphangen
Der edelen hünige ceTieim,
die gefrieschen sider
der edelen Uoten kiut.
da ze Pazzowe sint.
der hischof Pilgrin,
dem wart vil wol ze mtiote, dd die neven sin
mit also vil recken
daz er in wiUec wcere,
Si wurden wol enphangen
da ze Pazzouwe
si muosen über wazzer,
da wurden üf gespannen
Si muosen da helihen
hörnen in daz lant,
daz wart in schiere hehant,
von vriunden üf den wegen,
man hunder niht gephlegen:
da si funden velt:
hatten unde Hch gezelt,
allen einen tac
und ouch die naht mit vollen, wie schöne man vr pflac!
dar nach si muosen riten in Riiedigeres lant:
dem wurden ouch diu mcsre da nach schiere hehant,]
Do die wegemüeden
unde si dem lande
do fundens üf der marke
dem von Troneje Hagne
Jd was geheizen Ehewart
er gewan dar umhe
daz er verlos daz wdfen
die Riiedigeres marhe
'Owe mir dirre schände/
'ja riwet mich vil sere
sit ich verlos Sifriden,
ouwe, herre Rüediger,
ruowe genamen
nu naher quamen,
slafende einen man,
ein starkez wafen an gewan.
der selbe riter guot,
vil trürigen muot,
von der helde vart:
funden sl übele hewart,
sprach do Ekewart,
der Burgonden vart.
sid was m?n vreude ergan.
wie hän ich wider dich getan!'
1566, 4. beliben in dem strite t6V
3« si muosen überz wazzer, 4. [beide DJh] hätten unde gezelt.
1570, 4. dar ndch vil schiere bekant.
1571, 2. n^her qaämen,
1572, 1. der snelle ritter guot.
2. [einen BJh] trikrigen muot,
4. di march Ruedeg^res di fundens übele bewart.
14
210 DER NIBELUNGE NOT. XIV.
1574. Wol horte Hagne des edelen reken not:
er gab im wider sfn wäfen, und sehs bouge rot,
^die habe dir, helt, ze minnen, daz du mfn friunt stst.
du bist ein degen küene, swie eine du hie Itst.'
1575. 'Got lone iu iuwer bouge/ sprach do Ekewart.
'doch riwet mich vil sere zen Hiunen iwer vart,
ir sluoget Stfriden: man ist iu hie gehaz.
daz ir iuch wol hüetet, in triwen rate ich iu daz.'
1576. *Nu müeze uns got behüeten/ sprach do Hagene.
'Jan hant niht mere sorge dise degene,
wan um die'herberge, die künige und ir man,
wa wir in disem lande noch hinte nahtselde han.
1577. Diu ros sint uns verdorben üf den verren wegen,
und sptse zerrunnen,' sprach Hagene der degen:
Vir vindenz ninder veile: uns wsere wirtes not,
der uns hfnte gaebe durch stne tugent daz brot.'
1578. Do sprach aber Ekewart 'ich zeig iu einen wirt,
daz ir ze huse selten baz komen birt
in deheime lande, als iu hie mac geschehen,
ob ir snelle degne wellet Rüedigeren sehen.
1579. Der sizet bl der straze und ist der beste wirt
der ie kom ze sträze, sin herze tugende birt,
alsam der süeze meie daz gras mit bluomen tuot.
so er sol beiden dienen, so ist er vr«elich gemuot.'
1580. Do sprach der künic Günther 'weit ir min böte sfn,
ob uns welle behalten durch den willen min
mfn lieber vriunt Rüediger, min mage und unser man?
daz wil ich immer dienen so ich aller beste kau.'
1581. 'Der böte bin ich gerne,' sprach do Eckewart.
mit Til guotem willen huob er sich an die vart
und Seite Rüedigere als er hete vernomen.
im was in langen ziten niht so lieber msere komen.
1574, 1. Dd hört [vil BD] wol Hagene "4. swi eine da fiffe der marke list.'
1575, 4. daz ir iuch wol behüetet,
1577, 2. unt der spise cerannen,*
4. der uns noch hinte gaebe durch sine tagende sin brdt.^
1578, 4. ob ir vil snelle degene
1579, 2. der ie kom ce hfise.
1581, 4. im was in manigen ziten
DER NIBELUNGE NOT. XV". 13674 l. 211
XV».
Man sach ze Beclilaren tlen einen degeo.
selbe erkand in Rüediger: er sprach 'uf disen wegen
dort her gahet Ekewart, ein Kriemhilde man/
er wände daz die vfnde im heten leide getan.
Do gie er für die porte, dii er den boten vant.
daz swert er abe gurte und leitez von der hant.
diu msere diu er brahte wurden niht verdaget
den wirt unt sine vriunde: ez wart in schiere gesaget.
Er sprach zem marcgraven ^mich hat zuo iu gesant
Günther mfn herre von Burgonden lant
und Giselher sfn bruoder und ouch Gernot.
der reken ieslicher iu stnen dienst her enbot.
Daz selbe hat ouch Hagene, dar zuo Volker,
mit triwen flizeclichen. noch sag ich iu mer^
daz iu des küneges marschalc bi mir daz enbot
daz den guoten knehten wser iuwere herberge not.
Mit lachendem muote antwurte Rüediger
*nu wol mich dirre msere, daz die künege her
geruochent mfner dienste, der in wirt niht verseit.
koment si mir ze huse, des bin ich vroeltch gemeit.'
'. 'Dancwart der marschalc hiez iuch wizzen lan
wen ir ze huse mit in soldet han;
sehzec sneller recken und tusent riter guot
und niun tusent knehte.* do wart er vroelich gemuot.
J, 'Nu wol mich dirre geste,* sprach do Rüediger,
'daz mir koment ze huse dise reken her,
den ich noch vil selten iht gedienet han.
nu ritet in enkegene, beide mage unde man.*
). Do Uten zuo den rossen ritter unde kneht.
swaz in gebot ir herre, daz duhtes alle reht:
do liezens in der dienste zogen deste baz.
ez wesse niht vrou Götelint, diu in ir kemenäten saz.
,2. Günther der herre 1585, 1. tinde Völker
1586, 3. der wirt in niht verseit:
4. des pin ich vr6 imt gemeit'
', 4. noch enwestä es niht vrou Götelint,
14*
>.
212 DER NIBELUNGE NOT. XV«. 13733 L.
t'>on RUedigdi's
1590. Do gie der marcgrave dti er die vrouwen vant,
sta wip mit siner tohter, unt seite in zehant
diu lieben msere diu er hete vernoinen,
daz in ir Trouwen brüeder dar ze huse selten komen.
1591. *Vil liebiu triutinne,' sprach do Rüediger,
'ir sult vil wol enpfahen die edelen künege her,
so si mit ir gesinde her ze hove gän.
ir sult euch schone grüezen Hagenen Guntheres man.
1592. Mit in kumet ouch einer, der heizet Dancwart:
der ander heizet Volker, an zühten wol bewart.
die sehse sult ir küssen und diu tohter min,
und sult ouch bi den recken in zühten güetltchen stn.*
1593. Daz lobeten do die vrouwen und waren stn bereit.
si suohten uz den kisten diu herlichen kleit,
dar inne si begegene den reken wolden gan.
da wart vil michel ßizen von schoenen wiben getan.
1594. Gevelschet vrouwen varwe vil lüzel man da vant.
si truogen uf ir houbten von golde liehtiu baut
(daz waren schapel riche), daz in ir schoene här
zerfuorten niht die winde, si wären hübsch unde dar.
1595. In solhen unmuozen sul wir die vrowen lan.
hie wart vil michel gäben über velt getan
von Rüedigeres vriunden, da man die fürsten vant,
si wurden wol enphangen in des marcgräven lant.
1596. Do si der marcgrave zuo im komen sach,
ze stnen lieben gesten vroelJche er do sprach
Vt willekomen, ir herren und al iwer man.
hie in^mime lande vil gerne ich iuch gesehen hän.'
1597. Do nigen im die recken mit triwen äne haz.
daz er in willic waere, wol erzeigt er daz.
besunder gruozter Hagenen: den het er e bekant:
sara tet er Volkeren uzer Burgonden lant.
1590, 3. diu vil lieben maere
1594, 2. si truogen (if ir honbete 4. daz ist an den triwen war. B
1596, ^. Rüedg^r der snelle, vil (wie CJgh) vroelich er d6 sprach
3. und ouch (ir und Jh) iwer man.
1597, %• vil wol erzeicter daz.
DER NIBELÜNGE NOT. XV«. 13789 l.
213
1598.
Er enphie ouch Daocwarten. do sprach der küene degen
*slt ir uns weit beruoclien^ wer sol daiine plilegen
des unseres ingesindes,
do sprach der marcgräve
1599. Spannet üf, ir knehte,
swaz ir hie verlieset,
ziehet abe die zoume,
daz het in wirt deheiner
1600. Des freuten sich die geste.
die herren riten dannen.
über al die knehte:
ich wsen in an der verte
1601. Diu edel marcgravinne
mit ir schoenen tohter.
minnecUche vrouwen
die truogen vil der bouge
1602. Daz edele gesteine
üz ir vil riehen waete:
do komen ouch die seste
daz wir haben braht?'
^ir sult haben guote naht,
die hütten an daz velt.
des wil ich wesen gelt,
diu ros lazet gart.*
da vor vil selten getan,
do daz geschaffet was,
sich leiten in daz gras
si heten guot gemach,
nie so samfte geschach.
für die burc was gegan
do sach man bi ir stän*
und manic schoene meit:
unde herlich iu kleit.
luhte verre dan
si waren wol getan,
und erheizten sa zehant:
hey waz man grozer zühte an den von Burgonden vant!
1603. Sex unt drizec meide
den was wol ze wünsche
die giengen in epkegene
da wart schope grüezen
1604. Diu Ijunge] marcgravinne kuste die künige alle drl:
alsam tet ir muoter,
ir vater hiez in küssen:
und ander manic wip,
geschaffen der lip:
mit manegem küenen man.
von edelen wiben getan.
da stuont Hagne bt.
er duhte si so vorhtlich,
1605. Doch muoste si da leisten
gemischet wart ir varwe,
1598, 5. Und allez iwer gesinde.
habt mit iu gefiieret,
dem shaffe ich sölhe hnote,
daz iu ze schaden bringe
1601, 1.
1601, 3. di minneclichen vrowen 4.
1602, 4.
1603, 4. dawart ein shoene grüezen
1604, 2.
1605, 2.
do blicte si in an:
daz si ez vil gerne hete litn.
daz ir der wirt gebot.
si wart bleich unde rot.
swaz ir in daz lant
ross lind ouch gewant,
daz sin niht wirt verlorn,
gegen einigem sporn.
was für di burc gegä,n
und ouch (vil Jh) heriichiu kleit.
an den Burgonden vant!
von edelen vrowen getä,n.
da, stuont ouch Hagen bi.
bleich unde rdt.
214
DER NIBELUNGE NOT. XV». 13857 L.
si kuste ouch Dancwarten; da nach den spilman:
durch sfnes libes eilen wart im daz grüezen getan.
1606. Diu junge marcgravinne nam hl der hant
Giselher den jungen von Burgonden lant:
alsam tet ir muoter Günther den küenen man.
si giengen mit den beiden vil harte vroellchen dan.
1607. Der wirt gie hl Gernote in einen wtten sal.
riter unde frouwen gesazen du zetal.
do hiez man balde schenken den gesten guoten win.
ja endorften nimmer
1608. Mit lieben ougen blicken
helde baz gehandelt sin.
Riiedegeres tohter:
ja trutes in den sinnen
wart gesehen an
diu was so wol getan.
vil manic riter guot.
daz kund ouch si verdienen: si was vil hohe gemuot.
1609. SI gedähten swes si wolten: des enmolit ab niht geschehen,
hin und her widere wart da vil gesehen
an meide und an vrouwen: der saz da genuoc.
der edel videloere
1610. Nach gewonheite
rittere unde vrouwen
do rihte man die tische
den unkunden gesten
1611. Durch der geste liebe
diu edel marcgravinne.
beliben bi den kinden,
die geste ir niht ensähen:
1612. Do si getrunken heten
dem wirie holden willen truoc.
so schieden si sich da:
die giengen anderswa.
in dem sale wtt,
man diende herlichen sit.
hin ze tische gie
ir tohter si do lie
da si von rehte saz.
si muote wserlichen daz.
unt gezzen über al.
do wisete man die schoenen wider in den sal.
gemelicher Sprüche
der reite vil do Volker,
1613. Do sprach ofFenlichen
'vil richer marcgrave,
vil gensediclichen,
ein wip SO rehte schoene,
wart da niht verdeit:
ein degen küene unt gemeit.
der selbe spihnan
got hat an iu getan
wan er iu hat gegeben
dar zuo ein wünneclichez leben.
1606, 1. [diu BJh] nam [d6 CDg] bt der hant
1613, 1. der edel spilman
DER NIBELUNGE NOT. XV». 13925 l.
215
. Ob ich ein fürste wsere,' sprach der degen san,
^Ind solde tragen kröne, ze wibe wolde ich hän
iwer schoene tohter: des wünschet mir der muot.
diu ist minneclich ze sehene, dar zuo edel unde guot.
. Des antwurie Gernot,
'und sold ich triuUnne
80 wold ich sollws wihes
des antwurie Hagne
. Nu sol min herre Gtselher
ez ist so hoher mage
daz wir gerne dienden,
und Soldes under kröne
. Diu rede Rüedigeren
der wol gezogene man,
nach minem willen hän,
immer werden vrö.*
harte zühticUchen dd
nemen doch ein wtp:
der marcgravinne Itp,
ich Unde sine man,
da ze den Burgonden gan.'
duhte harte guot,
ja vreute si in den muot.
daz si ze wtbe nam
als ez künege wol gezam.
wer mac daz understen?
hin ze hove gen.
und ouch Gotelinde:
s?d truogen an die helde
Gtselher der edele,
Swaz sich sol füegen,
man hat die jtincvrouwen
dd swuor man im ze wihe daz wünnecliche wip:
dd lohte ouch er ze minnen w vil minnecltchen lip.
Man heschiet der juncvroii/ujen hürge unde lant.
des sichert da mit eiden des edehn hüneges Ihant
und der herre Gernöt,
dd sprach der marcgräve
Sd sol ich iu mit triuwen
ich gihe zuo mtner tohter
sd hundert soumcere
daz ez den helden
daz wurde daz getan,
^sid ich der hitrge niht enhän,
immer wesen holt.
Silber unde golt
meist mügen tragen,
nach eren müge wol behagen,'
1614, 1. sprach der spilman,
2. 'lind solde ich tragen kr6ne,
3. di iwern schoenen tohter:
5. Dd sprach der margrive
daz immer künec gerte
wir sin hi eilende
waz hilfet grdziu schoene
*wi möhte daz gesin,
der lieben tohter min?
beide ich und min wip:
der guoten juncvrouwen llp?'
1615, 3. immer wesen vrd/
4. harte güetlichen dd
1. Swaz sich sol gefuegen,
3. dd swuor man im ze gebene
3. unde ouch der h^rre G^rndt,
4. daz iz des beides m^gen
216
DER NIBELUNGE NOT. XV\ 13989 L.
1621. Do Iiiez man si beide
nilcli gewonheite.
in vroeltcliem muote
si gedahten in ir sinnen
1622. Do man begunde Trägen
ob si den reken wolde,
doch dähte si ze nemene
sten an einen rinc
vil manic jungelinc
ir zegngeue stuont:
so noch die tumben gerne tuont.
die minnecifchen raeit
ein teil was ez ir leit:
den wsetltchen man.
si schämte sich der vrage, so manic meit hat getan.
1623. Ir riet ir vater Rüediger daz si spraeche ja
unt daz si in gerne naeme. tu schiere do was da
mit sinen wtzen banden, der si umbesloz,
1624.
Gtselher der junge;
Do sprach der marcgrave
als ir nu wider rttet
heim ze Burgonden,
daz ir si mit iu füeret.'
swie läzel si sin doch genoz.
'ir edeln künege rtch,
(daz ist gewonlich)
so gib ich iu m!n kint,
daz gelobeten sie sint.
1625.
Swaz man da schalles horte, den muosen si doch lan.
man hiez die juncvrouwen ze kemenäten gan,
und ouch die geste släfen mit ruowe an den tac.
do bereite man die spfse: der wirt ir güetltche phlac.
1626.
1627.
Do si enbizen waren,
gen der Hiunen lande,
sprach der wirt edele:
wan ich so lieber geste
Des antwurte Dancwart
wä naemet ir die spfse,
si wolden dannen varn
'daz heiz ich wol bewarn,*
'ir sult noch hie bestän;
selten iht gewunnen hän.'
'des mac niht gesin.
daz brot und ouch den wtn,
daz ir so manegen recken noch htnte müeset hän?'
do daz der wirt erhörte, er sprach 'ir sult die rede lan.
1628.
Mine vil lieben herren,
ja gib ich iu die spfse
mit allem dem gesinde
mir hat der künic Etzel
1629. Swie sere si sich werten,
ir sult mir niht versagen,
ze vierzehen tagen,
daz mit iu her ist komen.
noch vil wenic iht genomen.'
si muosen da bestän
unz an den vierden morgen, do wart da getan
1622, 3. unt d^hte doch ce nemene
1626, 3. sprach der wirt vil edele:
1627, 1. jane mages niht gesin.
DER NIBELUNGE NOT. XV«. 14057 L.
217
von des wirtes mute daz verre wart geseit:
er gap stnen gesten beidiu ros unde kleit.
). Ez künde langer nilit gewern, si mnosen dannen varn.
Rüedeger der [Mette] künde wenic iht gesparn
von siner milte:
daz verseiter niemen:
l. Ir edel ingesinde
gesatelt vil der moere.
vil vremder recken:
wan si wolden rtten
l Der wirt do stne gäbe
e die edelen geste
er künde miltHche
sine tohter schoene
L Do gab er Gernote
daz er stt in stürmen
der gäbe im wol gunde
doch verlos Rüediger
i. Ü6 gab er Gitntheren,
daz wol ^ruoc mit eren
swes iemen gerte neraen,
ez muos in allen wol gezemen,
brähte für daz tor
do kom zuo in da vor
si truogen Schilde enhant,
in daz Etzelen lant,
bot über al,
koemen für den sal.
mit grozen eren leben.
het er Gtselher gegeben.
ein wäfen guot genuoc,
vil herltchen truoc.
des marcgräven wip:
da von sider den Hp.
dem helde lohelich,
der edel hünic rich^
8wie selten er gäbe enphienge, ein wdfenlich gevoant.
).
da nach neic Günther
GotUnt bot Hagnen,
ir mtnnecUche gäbe,
daz er dne ir stiure
von ir niht varen solde:
!. 'Alles des ich ie gesach/
des edelen Rüediger es hant.
als ir wol gezam,
Sit si der hünic nam,
zuo der höchgezit
doch widerreite er ez sit.
sprach do Hagene,
^so engerte ich hinnen mere niht ze tragene,
niwan jenes Schildes dort an jener want:
den wolde ich gerne
füeren in Etzelen lant.'
1. Ezen künde niht wern langer,
3. vil der vremden recken:
2. ^ daz di edeln geste
nach 1634.
3. der gäbe im vil (dd Jh) wol gonde
4. Ak von der guote (edel D) Rüedg^r sit muose vliesen den lip.
4. dar näh neic dö Günther
2. *«one gert ich niht m^re hinnen ce tragene,
4. den wolde ich gerne fderen in daz Ecelen lant.^
218
DER NIBELUNGE NOT. XV». I4ii7 L.
1637. Do diu marcgrävinne
ez mande si ir leide:
do dahte si vil tiure
den liet erslagen Witege:
1638. Si sprach zuo dein degene
Hagnen rede vernam,
Weinens si gezam.
an Nuodunges tot.
da von Iiet si jamers not.
''den schilt wil ich iu geben.
1639.
1640.
daz wolde got von himele, daz er noch solde leben,
der in da truoc en hende! der lac in stürme tot.
den muoz ich immer weinen: des gat mir armer liot.'
Diu edel marcgrävinne von dem sedele gie,
mit ir vil wfzen banden si den schilt gevie:
diu vrowe truoc in Hagnen, er nam in an die hant.
diu gäbe was mit eren an den recken gewant.
Ein hulft von liehtem pfelle ob stner varwe lac.
bezzeren schilt deheinen beluhte nie der tac.
1641.
der stn bete gegert
was er wol tusent marke wert.
von im tragen dan,
hin ze hove gän,
des marcgräven kint:
1642.
von edelem gesteine,
ze koufen, an der koste
Den scUilt hiez dö Hagne
dö hegunde Dancwari
deni gap vil rtchiu cleider
diu truoc er da zen Hiunen vil vroßUchen sint,
Allez daz der gäbe von in wart genomen,
in ir deheines hende wser ir niht bekomen,
wan durch des wirtes liebe, derz in so schone bot.
sid wurden si im so vient, daz si in slahen muosten tot.
1643.
1644.
Volker der vil snelle
gie gezogenlfchen
er videlte süeze doene
da mit nam er urlop,
Ir hiez diu marcgrävinne
(von vrinntltcher gäbe
mit sfner videlen dan
für Gotelinde stän.
und sanc ir sfniu liet:
dö er von Bechlären schiet.
eine lade tragen:
muget ir hoeren sagen)
dar üz nam si zwelf pouge und spien ims an die hant.
^die sult ir hinnen füeren in daz Etzelen lant,
1643, 1. Volker der sneUe
1638, 4. des gät mir armen wtbe n6t.*
1640, 3. swer sin hete gegert
1641, 4. yil harte vroelichen sint.
1642, 4. daz si in maosen slahen tdt.
DER NIBELÜNGE NOT. XV". um l.
219
. Und sult durch minen willen si ze hove tragen;
swenn ir wider wendet, daz man mir müge sagen
wie ir mir habet gedienet da ze der hochztt.'
des diu vrouwe*gerte, vil wol leistete er daz sft.
. Do sprach der wirt zen gesten ^ir sult dest samfter varn:
ich wil iuch selbe leiten und heizen wol bewarn
daz iu üf der straze niemen müge schaden.*
do wurden stne soume harte schiere geladen.
. Der wirt wart wol bereitet, mit fünf hundert man,
mit rossen und mit kleidern. die fuort er mit im dan
vil harte froeltchen
der einer mit dem libe
I. Mit küsse minneclichen
also tet ouch Giselher,
mit umbeslozen armen
daz muoste sft beweinen
I, Do wurden allenthalben
zuo der hochgezit;
kom nie ze Bechlären sit.
der wirt do dannen schiet:
als im stn tugent riet.
si trüten schoeniu w?p.
vil maneger juncvrouwen lip.
diu venster üf getan.
der wirt mit stnen mannen ze rossen wolde gan.
ich waen ir herze in seite
da weinde manic vrouwe
). Nach ir lieben friunden
die si ze Bechelaren
doch riten si mit vreuden
isetal bt Tuonouwe
1. Do sprach ze den Burgonden der riter vil gemeit,
Rüedeger der edele,
wesen unser msere>
im hat der künic Etzel
2. Zetal durch Osteriche
den liuten allenthalben
daz die helde koemen
des küneges ingesinde
diu krefteclichen leit:
und manic waetlichiu meit.
genuoge heten ser,
gesahen nimmer mer.
nider über sant
in daz Hiunische lant.
'ja sulen wir niht verdeit
daz wir ze den Hiunen komen.
nie so liebes niht vernomen.'
der böte balde reit:
wart daz wol geseit,
von Wurmez über Rln.
kund ez niht lieber gesin.
1646, 3. niemen müge geschaden.^
', 4. der einer mit dem lebene
1651, 2. 'ji suln [dit D] niht verdeit
220 DER NIBELUNGE NOT. XVI". U244 L.
XVI\
1653. Uie boten für strichen mit den mseren,
daz die Niblunge ze den Hiunen waeren.
'du solt si wol enphalien, Krfinhilt, vrouwe min:
dir koment nach grozen eren die vil lieben brüeder dtn.*
1654. Kriemhilt diu vrouwe in einem venster stuont:
si warte nach den magen, so vriunt nach friunden tuont.
't Ton ir vater lande sach si manegen man.
der känec friesch ouch diu ma^re: vor liebe er lachen began.
1655. *Nu wol mich mtner vröuden,* so sprach Kriemhilt.
'hie bringent mtne mage vil manegen niwen schilt
und halsperge wlze: swer nemen welle golt,
der denke miner leide, und wil im immer wesen holt.'
wie Krtmhilt Ilagen enphie.
xv^
1656. Do die Burgonden komen in daz lant,
do gevriesch ez von Berne der alte Hiltebrant.
er Seite ez stme herren. ez was im harte leit:
er bat in wol enphahen die r?ter küene unt gemelt.
1657. Wolfliart der snelle hiez bringen diu marc.
do reit mit Dietriche vil manic degen starc,
da er si grüezen wolde, zuo in an daz velt.
da heten si üf gebunden vil manic herlich gezelt.
1658. Do si von Tronje Hagne verrist rtten sach,
zuo den stnen herren gezogenlich er sprach
'nu sult ir snelle recken von dem sedele stan,
und get in hin enkegene, die iuch da wellent hie enphan.
1659. Dort kumet her ein gesinde, daz ist mir wol bekant.
ez sint vil snelle degne von Amelunge lant.
der von Berne se füeret: si sint vil hoch gemuot.
und lät iu niht versmahen swä man iu hie dienst tuot.'
1660. Do stuonden von den rossen (daz was michel reht)
neben Dietriche [manic] ritter unde kneht.
1654, 1. in ein venster stuont:
1658, 4. di lach da (hie C) wellent enpfdn.
1659, 3. di fiiert der von Berne:
4. ir sult iz niht versmihen swaz man iu dieneste getuot.^
DER NIBELUNGE NOT. XV^ 14312 L. 221
si giengen zuo den gesten, da man die beide vant:
si gruozten minnecliche die von Burgonde lant.
• Do si der herre Dietrich gen im komen sacli,
bie muget ir boeren gerne waz der degen sprach
zuo den Uoten kinden. ir reise was im leit:
er wand ez weste Rüedeger, daz er inz bete geseit.
!. 'Stt willekomen, ir berren, Günther und Giselher»
Gernot unde Hagne: sam st her Volker
und Dancwart der snelle. ist iu daz niht bekant?
Eriembilt noch sere weinet den belt von Niblunge lant.*
i. 'Si mac vil lange weinen/ sprach do Hagene:
*er Itt vor manegem järe ze tode erslagene.
den künic von den Hiunen sol si nu holden haben:
Stvrit kumet niht widere, er ist nu lange begraben,*
r. 'Die Sifrides wunden lazen wir nu sten:
sol leben vrou Kriembilt, so mac schade ergen.*
so redete von Berne der herre Dietrich.
'trost der Niblunge, da vor bebüete duo dich.*
. *Wie sol ich mich behüeten?' sprach der künic her.
'Ezel uns boten sande (waz sold ich fragen mer?),
daz wir zuo im solden rften in daz lant:
ouch hat uns manic msere mtn swester Kriemhilt gesant,'
i, *Ich kan iu wol geraten,* sprach aber Hagene.
'bittet, iu diu msere baz ze sagene
den berren Dietrtchen und sfne beide guot,
daz si iuch läzen wizzen der vrowen Kriemhilte muot.*
^ Do giengen sunder sprachen die drt künege rtch,
Günther unde Gernot und och her Dietrich.
'nu sag uns, von Berne vil edel ritter guot,
wie dir st gewizzen umb der küniginne muot.*
i. Do sprach der voit von Berne 'waz sol ich iu sagen?
ich hoere alle morgen weinen unde klagen
mit jäemerlfchen sinnen daz Etzelen wfp
dem rieben gote von himele des starken Sifrides lip.'
1664, 2. noch mag schade erg^n.* BC
1665, 2. (wes solt ich Tragen m^r?),
222
DER NIBELUNGE NOT. XV»>. 14380 l.
1669. ^Ez ist et unerwendet,'
Volker der videleere,
wir suln ze hove rften,
waz uns snellen degenen
sprach der küene man^
^daz wir vernomen han.
und suln lazen sehen
müge zen Hiunen geschehen.*
XVP.
J670. Die küenen Burgonden
si komen herHchen
do wundert da zen Hiunen
umb Hagnen von Troneje,
1671. Durch daz man seile msere
daz er von Niderlanden
sterkest aller recken,
des wart michel vragen
1672. Der helt was wol gewahsen,
groz was er zen brüsten,
mit einer grfsen varwe,
eislich stn gesiune,
1673. Do hiez man herbergen
Günthers gesinde
(daz riet diu küniginne,
da von man s!d die knehte
1674. Dancwart Hagen bruoder
der künec im sin gesinde
daz er ir wol pflfege
der helt von Burgonden
hin ze hove riten:
nah ir landes sitem
vil manegen küenen man
wie der waere getan.
(des was im genuok)
Sifriden sluok,
vroun Kriemhilde man,
ze hove nah Hagenen getan.
daz ist alwar,
gemischet was stn har
diu bein warn im lanc,
er hete herltchen ganc.
die Burgonden man.
wart gesundert dan
diu im vil hazes truoc);
an der herberge sluoc.
der was marschalch:
vlfziclich bevalch,
und in gaebe genuoc.
in allen holden willen truoc.
XVIP.
1675. Imriemhilt diu schoene
da si die Niblunge
si kuste Giselheren
mit ir gesinde gie
mit valschem muote enphie.
und nam in bt der haut.
daz sach von Troneje Hagene: den heim er vaster gebaut,
1676. 'Nach sus getanem gruoze/ so sprach Hagene,
'mugen sich verdenken snelle degene:
1674, 4. in allen guoten willen tmoc.
DER NIBELUNGE NOT. XVII». 14440 L. 223
man grüezet sunderlfchen die künige und ir man:
wir haben niht guoter reise zuo dirre hoIizU getan.'
. Si sprach *nii s!t willekomen swem iuch gerne siht.
durch iwer selbes vriuntschaft grüeze ich iuch niht.
saget waz ir mir bringet von Worraz über Rfn,
dar umbe ir mir so groze soldet willekomen stn.'
. 'Waz sint disiu meere,' srpach do Hagene,
*daz iu gäbe solden bringen degene?
ich wesse iuch wol so rtche, ob ich mich baz han verafän^
daz ich iu mtner gäbe her ze lande niht gefüerei hdn.*
, 'Nu sult ir mich der maere mere wizzen lan.
hört der Niblunge, war habet ir den getan?
der was doch min eigen: daz ist iu wol bekant:
den söldet ir mir bringen in daz Etzelen lant.'
. 'Entriwen, mfn vrou Kriemhilt, des ist manic tac,
daz ich der Niblunge hortes nie gepflac.
den hiezen mtne herren senken in den R?n:
da muoz er wserliche unz an daz jungiste sin.'
. Dd sprach diu hüniginne Hch hdns och wol geddht.
ir habet mira noch vil wenic her ze lande -brdht,
8wie er mtn eigen wcere und ich sin wüent phlac.
des han ich zit vü swcere und manegen trürigen tac*
, *Ich bringe iu den tiuvel,' sprach Hagene.
'ich han an mime Schilde so tu ze tragene^
und an miner brünne: min helme der ist lieht,
daz swert an miner hende: des enbringe ich iu nieht.'
. Do sprach diu küniginne ze den recken über al
^man sol delieiniu wafen tragen in den sal.
ir helde, ir sult mirs üfgeben: ich wils behalten lan.'
'entriwen,' sprach do Hagne, 'daz wirdet nimmer getan.
. Jane ger ich niht der eren, fürsten tohter milt,
daz ir ze den herbergen traget minen schilt
1677, 1. swer iuch gerne siht.
1678, 3. als ich mich kan yerst^n, D
4. den soldet ir mir füeren
4. des hdn ich alle zite vil manigen triirigen tac.^
1682, 1. sprach aber Hagene.
1684, 1, fürsten wine milt, BC
^. trüeget minen schilt
224 DER NIBELÜNGE NOT. XVIK 14512 l.
und ander min gewaete: ir stt ein künigin.
daz enlerte mich mtn vater niht: ick wil selbe kameraere s\ü*
1685. 'Owe mtner leide/ sprach vrou Eriemhilt.
Var umbe wil mfn bruoder und Hagne sfnen schilt
niht lazen behalten? si sint gewarnot.
und wesse ich wer daz taete, ich riete im immer slnen tot.*
1686. Des antwurte ir mit zorne der herre Dietrich
'ich binz der hat gewarnet die edeln fürsten rieh
und Hagnen den küenen, den Burgonden man.
nu zuo, Talandinne, du solt mihs niht geniezen lan.*
1687. Des schämte sich vil sere daz Etzelen wip:
si Torhte bitterlichen Dietriches lip.
si gie von im balde, daz si niht ensprach,
wan daz si swinde blicke an ir viende sach.
xvr.
1688. Bi lienden sich do viengeu zwene degene:
daz eine was her Dietrich, daz ander Hagene.
do sprach gezogenlichen der reke vil gemeit
'iwer komen ze den Hiunen ist mir waerlichen leit
1689« Durch daz diu Tsünigmne ahd gesprochen hät.^
dö sprach von l^roneje Hagne ^des wirf wol aUes rdL*
sus reiten mit ein ander die zwene hüene man,
daz sach der hünic Etzel'^ dar umhe er vrägen hegmi.
1690. Diu maere ich weste gerne,' sprach der künic riqh,
'wer jener reke waere, den dort her Dietrich
so vriuntlich enpfahet. er treit vil hohen muot:
swer sin vater waere, er mac wol sin ein recke guot.'
1691. Des antwurte dem künege ein Kriemhilde man
'er ist geborn von Tronije, sin vater hiez Aldrian.
swie blide er hie gebäre, er ist ein grimmic man:
ich läze iuch daz beschouwen daz ich gelogen niene hän.'
1692. 'Wie sol ich daz erkennen daz er so grimmic ist?'
dannoh er niht weste so manegen argen list
1685, 1. sprach d6 [vrou B] Criemhilt.
1687, 2. den (hern Jh) Dieteriches lip.
1687, 3. dd gl si von im (in CD) balde,
1691, 3. er ist ein grimmer man:
1691, 4. ich Uze lach daz wol beschowen,
DER NIBELUNGE NOT. XVI^ 14576 L.
225
den sfd diu küniginne an ir magen begie,
daz si ir nie deheinen von den Hinnen komen ]ie.
I. Wol erkand ich Aldrianen: wan er was min man.
lop unde michel ere
ich machte in ze ritter
durh daz er getriu was^
i. Da von ich wol erkenne
ez warn wol ......
er hie bt mir gewan.
und gap im min golt.
des muos ich im wesen holt.
allez Hagnen sint.
zwei waetlichiu kint,
er und von Spane Walther: die wuolisen hie ze man.
Hagen sand ich wider heim: Walther mit Hiltegunde entran.'
I. Er gedähte lieber msere, diu warn e geschehen,
sfnen vriunt von Tronije hete er reht ersehen,
der im in stner jugende vil starkiu dienst bot.
sid frumter im in alter vil manegen lieben vriunt tot.
wie gen ir {if stuonL ^
i. Do schieden sich die zwene recken lobelich,
Hagen von Tronije
do blikte über ahsel
nach eime hergesellen,
'. Do sach er Volkeren
den spsehen videlsere:
wan er vil wol erkande
er was an allen dingen
. Noch liezen si die herren
niwan si zwene aleine
über den hof vil verre
die üz erweiten degne
. Si gesäzen vor dem hüse
(der was Kriemhilde)
do lüht in vor dem Übe
genuoge die daz s^hen
. Alsam tier diu wilden
die iibermüeten beide
unt ouch her Dietrfch.
ein Guntheres man
den er vil schiere gewan.
bt Giselhere sten,
er bat in mit im gen,
stnen grimmen muot.
ein ritter küene unde guot^
uf dem hove stan.
sach man dannen gan
für einen palas wit.
vorhten uiemannes ntt.
gein eime sal
üf eine banc zetal.
ir herlich gewan t.
heten gerne si bekant.
gekaphet wurden an
von den Hiunen man.
4. durch daz er was getriwe, D' sd was ich im von herzen holt. D
2« ez w^rn [mine gisel BC/A] 1696, 3. der Guntheres man
1697, 2. [den CD\ bat er mit im g^n,
3. d6 lühte in vor ir libe
4. gnaoge di si sahen 1700, 1. worden gekapffet an
15
226 DER NroEtüNGE NOT. XVI^ 14640 L.
si ersach durch ein venster ein Etzelen wtp:
des wart aber betrüebet der schoenen Kriemhilde lip.
1701. £z mande si ir leide: weinen si began.
des liete michel wunder die Etzelen man,
waz ir so rehte swaere verrihtet liete ir muot.
si sprach ^daz hat Hagne, ir helde küene unde guot.*
1702. Si sprachen zuo der vrouwen Vie ist daz gescheiten?
wan wir iuch niultche haben vro gesehen.
nie niemen wart so küene, derz iu hat getan,
heizet irz uns rechen, ez sol im an sfn leben gau.*
1703. ^Daz wold ich immer dienen, swer rseche mtniu leit:
alles des er gerte, des wser ich im bereit,
ich biut mich iu ze füezen,* sprach des küneges wfp:
'rechet mich an Hagnen, daz er Terliese den Itp/
1704. Do garten sich vil balde sehzec küener man:
durch Kriemhilde willen si wolden hin gan
und wolden slahen Hagnen, den vil küenen man,
und ouch den videlaere. daz wart mit rate getan.
1705. Dd diu hüniginne ir schar so hleine scmh^
in eime grimmem muote «i ze den helden spradb
^des ir da habet gedinge, des sult ir ahe gan.
ja endurfet ir s6 ringe Hagnen nimmer hestdn.
1706. 8me starc unt swie hüene von Troneje Hagne ^,
noch ist verre sterTser, der im da sitzet hij
Volher der videlcBre: der ist ein übel man.
ja ensult ir die helde niht s6 lihte bestän.*
1707. Dö si daz gehörten^ d6 garte sich ir mar^
vier hundert recken, diu hüniginne her
was des vil gencele daz si in tcete leit.
dd von wart sid den degnen michel sorge bereit.
1708. Do si vil wol gewafent ir gesinde sach,
zuo den snellen recken diu küniginne sprach
*nu bttet eine wlle: ja sult ir stille stAn.
ich wil under kröne zuo mtnen vfenden gan.
1700, 3. si ersah onch durch ein fenster daz Eceln wip:
1701, 3. waz ir b6 schiere betrüebet (besweeret) bete den [im D] mnot.
•1705, 4. nimmer Hag«nen bestdn.
1707, 2. vier handert sneller recken.
DER NIBELUNGE NOT. XYI". 14708 L.
227
Und hoeret itewtze,
Hagne von Tronije,
ich weiz in so ühermüeten
so ist ouch mir unmsere
Do sach der videlaere,
die edeln küniginne
nider abeine liüse.
Volker der küene
'Nu schowet, vriunt Hagne,
diu uns äne triuwe
in gesach mit küneges yrlbe nie so manegen man,
die swert enliende trüegen, also strttlfchen gan.
Wizzet ir, vriunt Hagne, ob si iu sin geliaz?
waz mir hat getan
Guntheres man.
daz er ipir lougent niht.
swaz im dar umbe gescliilit/
ein wundernküene man,
ab einer stiegen gan
do er daz ersadi,
zuo sime hergesellen sprach
wä si dort here gat,
inz lant geladen hat.
so wil ich iu daz raten,
' des libes unt den eren.
als ich mich versinne.
Und sint ouch sumeliche
swer sin selbes hüeten
ich waene si die liebten
wen si da mit meinen.
so hüetet deste baz
ja dunket ez mich guot.
si sint vil zornic gemuot,
zen brüsten also wit,
wil, des ist wol zit.
brünne an in tragen: i
daz enhoer ich niemen sagen/
Hagne der küene man
Do sprach in zornes muote
^ich weiz wol daz ez allez ist uf micli getan,
daz si diu liebten wäfen tragent an der haut.
vor den möht ich geriten noh in der Burgonden lant.
Nu saget mir, vriunt Volker, ob ir mir weit gestan,
ob mit mir wellent striten Kriemhilde man.
daz lazet ir mich beeren,
ich won iu immer mere
'Ich hilfe iu sicherlichen/
'ob ich uns hin engegne
als liep als ich iu si.
mit triwen dienstlichen bi.*
so sprach der spilman.
s£ehe den künic gan
1700, 2. der ^iintberes man.
1710, 1. ein küene spilman,
3. nider von dem hAse. als er daz ersach,
1712, 2. ir hüetet deste baz
2. swer sin selbes hiiete, der tuo daz enztt.
ich ween si dl liebten briinne nu dar under tragen: B
1715 2. di Criemhilde man.
15
228 DER NIBELUNGE NOT. XYI«. 14768 l.
mit allen stnen recken, die wtle icli leben niuoz
so entwfche ich iu durh Torlite nimmer uz helfe einen fuoz.*
1717. 'Nu Ion in got von himele, vil edel Volker,
ob si mit mir striten, wes bedarf ich danne mer?
std ir mir helfen wellet^ als ich han vernomen,
so suln dise recken vil gewerlichen komen.*
1716. 'Nu ste vfir von dem sedele,' sprach der spilman:
'si ist ein küniginne: und lat si für gan.
bieten ir die ere: si ist ein edel wfp.
da mite ist onch getiuwert unser ietweders lip.'
1719. 'Nein durch mtne liebe,' sprach do Hagene.
'so wolden sich versinnen dise degene
daz ichz durch vorhte tsete, und sold ich hin gen.
ich enwil durch ir deheinen nimmer von dem sedel sten.
1720. Ja zimet ez uns beiden zware lazen baz.
zvriu sold ich den eren, der mir ist gehaz?
daz getuon ich nimmer, die vrfle ich han den Itp.
ouch enruoch ich waz mich nidet des künic Etzelen vrtp.'
1721« Der übermüete Hagne leit über stniu bein
ein vil liehtez vrafen, üz des knophe schein
ein vil liehter Jaspis grüener danne ein gras.
wol erkand ez Kriemhilt, daz ez Stfrides was.
1722. Do si daz swert erkande, do gie ir trurens not.
daz gehilz v^as guldin, diu scheide ein borte rot.
ez mande si ir leide: weinen si began.
ich waene ez hete dar umbe der küene Hagne getan.
1723. Volker der snelle zoh näher uf der banc
einen videlbogen starken, michel unde lanc,
gelich eime swerte schärf unde breit.
do säzen unervorhten die zwene recken gemeit.
1724. Nu duhten sich so here die zwene küene man,
daz si niht wolden von dem sedel stän
durch niemannes vorhte. des gieng in an den fuoz
diu edel küniginne und bot in vintlfchen gruoz.
1716, 4. [uz helfe CD] nimmer einen fuoz.'
1719,1. [s6 D] sprach [aber BCJ] Hagene. (KtPieÄ)
1723, 4. di zwSne degene (helde D) gemeit.
DER NIBELUNGE NOT. XYI". 14836 L. 22»
. Si sprach *nu saget, her Hagne, wer hat näli in gesant,
daz ir getorstet riteii her in ditz lant,
unde ir daz wol erkandet waz ir mir habet getan?
hetet ir guote siuue, ir soldetz billichen [7ia&en] ian.'
'• ^Näch mir ensande niemen/ sprach do Hagene.
'man ladete her ze lande drie degene:
die heizent mtne herren, so bin ich ir man:
deheiner hovereise hin ich seiden hinder in gestän/
. Si sprach ^nu saget mir mere, zwiu tatet ir daz,
daz ir daz habet verdienet daz ich iu bin gehaz?
ir sluoget Sifriden, minen lieben man;
des ich unz an mfn ende immer mer ze weinne han.'
. Er sprach Vaz sol des mere? der rede ist nu genuoc.
ich binz et aber Hagne, der Sifriden sluoc,
den helt ze sinen banden, wie ser er des enkalt
daz diu vrowe Kriemhilt die schoenen Prüuhilde schalt!
. Ez ist et ane lougen, küniginne rtch,
ich han des alles schulde, des schaden schedelich,
nu rech ez swer so welle, ez si wtp oder man.
ich enwold iu danne liegen, ich han iu leides vil getan/
. Si sprach ^daz hoeret, recken, wä er mir lougent niht
aller mfner leide. swaz im da von geschiht,
daz ist mir vil unmaere, ir Etzelen man.*
die übermüeten degne sähen alle ein ander an.
. Swer den strit da hüebe, so waere da geschehen
daz man den zwein gesellen der eren müese jehen,
wan siz in stürmen heten dike wol getan.
des sich jene vermäzen, durh vorhte muosen si daz län.
. Do sprach ein der recken Ves seht ir mich an?
daz ich e da lobete, des wil ich abe gan,
durch niemannes gäbe Verliesen mfnen lip.
ja wil uns verleiten des künic Etzelen wtp.*
1726, 4. bin ich selten hinder in besten/
1727, 3. den minen lieben man;
4. immer gnuoc ze weinen hUn.'
2. ich hä,n es alles schulde,
3. nu rechez swer der welle,
1. Si sprach *daz hoert, ir recken.
230 DER NIBELUNGE NOT. XVI«. 14900 l.
1733. Do sprach da bi ein ander 'des selben han ich rauot.
der mir geebe turne Ton rotem golde guot,
disen Tideliere wold ich niht bestän,
durh stne swinde blicke, di ich an im gesehen hkn.
1734. Och erkenne ich Hagnen von stnen jungen tagen:
des mac man von dein recken Ithte mir gesagen.
in zwein und zweinzik stürmen han ich in gesehen,
da Til maneger vrouwen ist herzeleit von im geschehen.
1735. Er und der von Spane träten manegen stic,
do si hie bf Etzel vähten manegen wtc
ze eren dem künige: des ist vil geschehen,
dar umbe sol man Hagnen der eren billichen jehen.
1736. Dannoch -was der recke siner järe ein kint.
daz do die tumben wären, wie grfse die nu sint!
nu ist er komen ze witzen und ist ein grimmic man.
och treit er Balmungen, daz er übele gewan.'
1737. Da mite was gescheiden daz niemen da enstreit.
do wart der küniginne vil herzenltdien leit.
die beide kerten dannen: ja vorhten si den tot
von dem viäelcBre: des gie in sicherlfchen not.
1738« Do sprach der videlsere 'wir hän daz wol ersehen
daz wir hie vinden vtnde als wir e horten jehen.
wir suln zuo den künigen hin ze hove gän:
so entar unsere herren mit strite niemen wol bestän.'
1739. Wie dike ein man durch vorhte manegiu dinc verlät,
swä so vriunt bt vriunde güetlichen stät,
und hat er guote sinne, daz er sfn niht entuot.
schade vil maneges mannes wirt von sinnen wol behuot.
1740. *Nu wU ich iu volgen,* sprach dö Hagene,
Bi giengen da si fimden die zieren degene
in grdzem antvange an dem hove stän,
Volker der hüene vU lüte sprechen hegan
1734, 4. [von im 2>] ist herceleit geschehen.
1735, 4. dar nmb mnoz man Hagenen
1736, 4. daz er vil übele gewan.'
1737, 2. daz wir hi vinde vinden 4. mit strite niemen bestän.
1739, H. friuntiichen stät.
DER NIBELÜNGE NOT. XVI^ 14964 L. 231
1« Ztfo den sinen- lierren ^wie hmge weU ir stin,
daz ir iuh läzei dringen'^ ir sult ze hove gin,
und hcßret an dem hünige wie der si gemuot,'
dö sach man sich gesellen die helde hüene unde guoU
XVIP.
2. Der fürste von Berne der nain an die bant
Günthern den vil riehen von Bürgenden lant:
ImYrit nam Gernoten, den tu küenen man:
do sach man Rüedegeren ze hove mit Gfselhere gan.
3. Swie iemen sich gesellet und och ze hove gie,
Volker und Hagne geschieden sich nie,
niwan in eime stürme, unz an ir endes zft.
daz muosen edele vrou-vren beweinen groezitchen s2t.
4. Do sach man mit den künigen hin ze hove gän
ir edeln ingesindes tusent küener man;
dar über sehzik recken: di warn mit in komen,
die bete in stme lande der küene Hagn.e genomen.
5. Häwart und Ifinc, zwene üz erweite nutn,
die sach man geselleclkhen U den hmegen gän,
Dancwart und Woipiart, ein tkoerlicher degen,
die sach man wol ir fugende vor den anderen pldegen»
5. Do der ?oget von Rfne in den palas gie,
Ezel der riebe daz langer nibt enlie,
er spranc von stme sedele, als er in komen sach.
ein gruoz so rebte schosne von künege nie mer geschacb.
7. 'Sit 'willekomen, her Günther und och her Gernot,
und iwer bruoder Giselber. min dienst ich iu enbot
mit triwen willeclichen ze Wormz über Rin.
und allez daz gesinde daz sol mir willekomen stn.
3. Nu stt uns groze willekomen, ir zwene degene,
Volker der vil küene und ouch Hagene,
mir und miner vrouwen her in ditze lant.
si hat iu boten manigen hin ze Rtne gesant.*
)• Do sprach von Troneje Hagne 'des han ich vil vernomen.
wser ich durch mine herren zen Hiunen nibt enkomen,
1747, 4. sol mir willekomen sin.
232; DER NIBELUNGE NOT. XYIP. 15032 l.
SO waer icli iu ze eren geriten in daz lant/
do nam der wirt edele die lieben geste bt der liant.
1750. Er brähte si ze dem sedele» da er e selbe saz.
do schancte man den gesten (mit vlize tet man daz)
in "witen goldes schallen mete moraz unde wtn,
und bat die eilenden groze willekomen stn.
1751. Do sprach der künic Etzel 'des wil ich iu verjehen,
mir enkunde in dirre werlde lieber niht geschehen,
danne an iu beiden^ daz ir mir stt bekomen.
des ist der küniginne vil michel truren benomen.
1752. Mich nimet des immer wunder, waz ich iu hab getan,
so manegen gast vil edele den ich gewunnen hän,
daz ir nie geruohtet komen in mtniu lant.
daz ich iuch nu gesehen hän, daz ist ze Yröuden mir gewant.'
1753. Des antwurte Rüedeger, ein rtter hoch gemuot,
'ir muget si sehen gerne: ir triwe diu ist guot
miner vrowen mage der eren kunnen phlegen:
si bringent iu ze huse manegen wsetllchen degen.'
1754. An sunewenden abent die herren wären komen
in Ezeln hof des riehen. Til selten ist vernomen
von also hohem gruoze als er die beide enphie.
nu was och ezzennes ztt: der künec mit in ze tische gie.
1755. Ein wirt b! sfnen gesten schöner nie gesaz.
man gab in vollecltchen trinken unde maz:
alles des si gerten, des was man in bereit,
man hete von den beiden vil michel wunder geseit.
wie si der schillwaht phldgen. '
1756. Der tac hete nu ende und nähet in diu naht.
die wegemüeden recken ir sorge an ?aht,
wann si solden ruowen und an ir bette gän.
daz bereite Hagne: ez wart in schiere kunt getan,
1757. Günther sprach ze dem wirte 'got läze iuch wol geleben.
wir wellen varn släfen: ir sult uns urlop geben.
1749, 4. dd nam der wirt vil edele
1753, 3. der miner vrowen m^ge s6 schdne kunnen pflegen.
1756, 1. Der tac der hete nu ende
DER NIBELUNGE NOT. XVÜK 15120 L.
23a
swenn ir daz gebietet, so koine wir morgen fruo.'
er scliiet von sinen gesten harte vroelichen duo.
). Dringen allenthalben die geste man do sach.
Volker der küene zno den Hiunen sprach
'wie geturret ir den recken für die füeze gan?
und weit ir iuchs niht mtden, so wirt iu leide getan.
)• So slah ich eteslichem so swaeren gtgen slac,
hat er getriwen iemen, daz erz beweinen mac.
wan wichet ir uns recken? ja dunket ez mich guot.
6z heizent allez degne, und sint geliche niht gemuot/
). Do der videlaere
Hagne der küene
er sprach 'iu ratet rehte
ir Kriemhilde beide
l. Des ir da habet gedingen^
weit ir iht beginnen,
(und lat uns eilenden
ja wsen ez von beiden
U Do bralite man die geste
den fuuden si berihtet
mit vil riehen betten
in riet vrou Kriemhilt
\, Manegen kolter spsehe
der vil liebten pfelle,
von Arabischen siden,
dar üfe lagen listen:
k Declachen hermin
und von swarzem zobele,
so zorneclichen sprach,
hinder sich do sach:
der küene spilman.
sult ze herberge gan.
ich waene ez iemen tuo.
so komet uns morgen vruo
hint haben gemach):
mit solhem willen ie geschach.'
in einen witen sal.
den reken über al
lanc unde breit.
diu aller groezisten leit.
von Arraz man dfi sach
und manic bettedach
die beste mohten sin.
die gaben herlichen schin.
vil manegiu man da sach,
dar under si ir gemach
des nahtes schaffen solden unz an den liebten tac.
ein künec mit sime gesinde nie so herlich gelac.
'Owe der nahtselde,' sprach Giselher daz kint,
'und owe miner vriunde die mit uns komen sint.
1760, 4. ir sult cen herbergen gan.
, 1. Des ir dk habet willen,
2. weit ir ihtes beginnen,
, 4. in riet diu vrowe Crimhilt
, 1. Vil manigen kolter spsehe
1 1. Diu declachen härmin
234 DER MBELUNGE NOT. XVn^. I5i84 l.
swie et ez min swester so güetltch erbot,
ich fürht daz wir müezen alle von ir schulde ligen tot/
1766. *Nu lat iwer sorgen/ sprach Hagne der degen.
^ich wil noh hfnt selbe der schiltwache phlegen.
ich trowe iuch wol behüeten unz uns kumet der tac.
des stt gar an angest: so wend ez Sänne swer der roac'
1767. Do nigen si im alle und Seiten im des danc.
si giengen zuo den betten, diu wfle was niht lanc,
daz sich geleit heten die wsetlfchen man.
Hagne der küene, der helt sich wafen began.
1768. Do sprach der videlsere, Volker der degen,
^versmahetez iu niht, Hagne, so wold ich mit iu phlegen
hfnt der schiltwache unz morgen yruo.*
der helt yH minnecltchen dancte Volkere duo.
1769. 'Nu Ion iu got von himele, vil lieber Volker.
ze allen mtnen sorgen so engerte ich niemeo mer,
niwan iuch aleine, swa ich hete not.
ich sol ez wol verdienen, mich enwendes der tot/
1770. Do garten si sich bede in liehtez ir gewant.
do nam ir ietwedere den schilt an sine haut,
und giengen üz dem huse für die tür stan.
do phlagen si der geste: daz was mit triuwen getan.
1771. Volker der snelle, zuo des sales want
sfnep schilt den guoten leint er von der hant.
do gie er hin widere, sin gtgen er genam:
do diend er stnen vriunden als ez dem beide gezam.
1772. Under die türe des hüses saz er üf den stein.
küener videlaere wart noch nie dehein.
do im der selten doenen so süezlfch erclanc,
die stolzen eilenden die seitens Volkere danc.
1773. Do klungen sine selten daz al daz hüs erdoz.
sfn eilen zuo der fuoge diu warn beidiu groz.
1765, 4. ich furhte daz wir müezen Ton ir schulden ligen töV
1766, 4. 80 genese danne swer der mac*
t76S, 3. der schiltwache hinte
1769, 2. son gert ich niemens m^r,
1771, 3. di yideln er genam:
DER NIBELUNGE NOT. XVü\ 15248 L.
335
süezer unde senfter g^gen er hegan:
do entswebete er an den betten vil manegen sorgenden man.
[. Do si entsläfen waren und er daz ervant,
do nani der degen widere den schilt an die hant,
und gie üz dem gadme für den turn stan,
Yor den Kriemhilde man«
ine weiz ez e geschack
schinen helmen sach
die Kriemhilde man
schaden gerne han getan.
*vriunt, her Hagene,
ensamt ze tragene.
Tor dem huse sten:
si wellent unsich besten/
und huote der eilenden
I. Des nahtes wol enmitten,
daz Volker der küene
verre üz einer Tinster.
wolden an den gesten
I. Do sprach der videlsere
uns zimet disiu sorge
ich sihe gewafent liute
als ich mich versinne,
f, 'So swlget/ sprach do Hagne, 'lat si her naher baz.
e si unser werden innen, so wirt hie helmevaz
verrücket mit den swerten von unser zweier hant.
si werdent Kriemhilde hin wider vil übele gesant.'
], Ein der Hiunen recken vil schiere daz gesach
daz diu tür was behüetet: wie balde er do sprach!
'des wir da heten willen, ja enmag es niht ergan.
ich sihe den videlsere
). Der treit üf stme houbte
luter unde herte,
euch lohent im die ringe,
bi im stet ouch Hagne.
). Zehant si kerten widere.
wider sfnen gesellen
an der schiltwache stän.
einen helmen glänz,
Stare unde ganz:
sam daz viwer tuot.
des sint die geste wol behuot.'
do Volker daz ersach,
er zorneclfchen sprach
'nvL lät mich zuo den recken von dem huse gan:
ich wil vrägen maere
der vrowen Kriemhilde man.'
1773, 3. videln er began:
^ 1775, 2. einen heim schinen sach
, [5. E daz si Kriemhilt het al dar gesant,
*ob irs alsd vindet, sd sit durch got gemant
daz ir da slahet niemen wan den einen man,
den ungetriwen Hagenen: die andern sult ir lebn l4n/ CJd]
1776, 4. ich waen si wellent uns besten.*
1777, 4. hin Wider übele gesant.^
236
DER NIBELUNGE NOT. XVIP. 15316 L.
J78J. 'Nein durli mtne liebe,'
^komet ir von dem hüse,
bringent iuch mit swertea
daz ich iu müese helfen,
1782. So wir danne beide
ir zwene oder viere
sprangen zuo dem liüse
an den slafenden
1783. Do sprach aber Volker
daz v^ir si bringen innen
daz des iht lougen
daz si ungetriuüche
1784. Zehant do rief in Volker
Ves get ir sus gewäfent,
weit ir schachen rlten,
dar sult ir mich ze helfe
1785. Des antworte im niemen.
'phi, ir zagen boese,*
Volt ir släfende
daz ist so guoten beiden
1786. Do wart der küniginne
sprach do Hagene.
die snellen degene
lilite in solhe not,
[und] waerz aller mfner mäge tot.
koemen in den strtt,
in einer kurzen zft
und tseten uns diu leit
diu nimmer wurden verkleit.'
^s6 lat daz geschehen
daz wir si han gesehen;
Kriemhilde man,
vil gerne heten getan.'
hin engegene
snelle degene?
Kriemhilde man?
und mtnen hergesellen han*'
zornic was sin muot:
sprach der helt guot^
uns ermordert han?
noch vil selten her getan.'
vil rehte daz geseit,
daz ir boten niht enwurben. von schulden was ir leit.
do fuogte si ez anders: vil grimmec was ir muot.
des muosen sit verderben beide kuene unde guot.
wie si se kirchen yiengen.
1787. L™ir kuolent so die ringe:' so sprach Volker:
^ja waene diu naht welle uns niht wern mer.
ich kiusez von dem lüfte, ez ist vil schiere tac'
do wacten si der manigen, der noch släfende lac.
1788. Bd schein der lieht e mäne den gesten In den sal,
* Hagne hegxinde wechen die rittere über dl,
oh 8v zuo dem münster ze messe wolden gän.
nach siten hristenlichen man vil liuten hegan.
1783, 3. daz des iht haben lougen di Criemhilde man,
1784, 2. *wi göt ir sus gewilFent, 3. ir Criemhilde man?
1787, H, ^}k waen diu naht uns welle nu niht wern m^r.
1788, 1. Dd schien der liehte morgen 3. cer messe wolden gän.
DER NIBELÜNGE NOT. XVH. 15380 L. 237
. Si sungen wngeUche^ äaz da vil wol scliein,
hrisfen unde heiden warn niht emm.
dd wolden zuo der hirchen Gitniheres man:
8% warn von den heften algeliche gestdn,
, Do nseten sich die recken in also guot gewant,
daz nie beide mere in deheines küneges lant
ie bezzer kleider brubten. daz was Hagnen leit:
er sprach 'ja sult ir beide bie tragen ander kleit.
. Ja sint iu doch genuogen diu msere wol bekant.
nu traget für die rosen diu wafen an der bant.
für scbappel wol gesteinet die liebten belme guot;
sft wir wol erkennen der argen Kriembilde inuot.
• Wir müezen biute striten, daz wil icb iu sagen.
ir sult für sldtn bemde balsperge tragen,
und für die rieben mentel guote scbiide wtt;
ob iemen mit iu zürne, daz ir vil werlicben sit.
). Mine tHl luhen hirreiiy dar zuo mdge unt man,
ir 8uli M vnllecUclien zuo der hirchen gdn,
und klaget gote dem riehen sorge und iwer nöt^
und wizzet sicherlichen daz uns nähet der tdU
I. Im sult ouch niht vergezzen swaz ir habet getan,
und sult vil vltzecUchen da gein gote stän.
des wil ich i/uch warnen, reken vil her.
ez enwelle got von himelcy ir vernemet messe nimmer mer.^
I. Sus giengen zuo dem münster die fürsten und ir man. ^
üf dem vronen vrttbove da biez si stille stan
Hagne der küene, daz si sieb scbieden nibt.
er sprach 'ja weiz noch niemen waz uns ^on den Hiunen gescbibt.
>• heget, mftie vri/ande, die Schilde für den fuoz,
und geltet^ 6b iu iemen biete swachen gruoz,
mit tiefen verchwunden: duz ist der Hagnen rät;
daz ir so werdet funden sam ez iu lobelichen stdt.'
1789, 3. di Giinth^res man:
1790, 4. hi tragen anderiu kleit.
1792, 3. di gnoten schilde wit;
1795, 4. waz von den Hinnen uns gescliiht.
179G, 4, daz (als D) ez iu lobelicben stAt^
238 DER NIBELÜNGE NOT, XVII. 15444 l.
1797. Volker unde Hagne, die zwene giengen dan
für daz if?ite münster. daz wart durch daz getan
daz si daz wolden wizzen daz des küneges wip
müese mit in dringen: ja was vil grimmic ir Ifp.
1798. Do kom der wirt des landes und oucli sin scho^ne wip.
mit rtcliem gewande gezieret was ir Ifp,
der TÜ snellen recken die man sach mit im vam:
do kos man hohe stouben von den Kriemhilde scharn.
1799. Do der künic rtche ' sus gewafent sach
die künege und ir gesinde, wie balde er do sprach!
Vie sihe ich vriunde mfne under helmen gan?
mir ist leit üf min triuwe, und hat in iemen iht getan.
1800. Ich solz in gerne büezen swie si dunket guot.
hat iemen si beswaeret, daz herze und ouch den muot,
des bringe ich si wol innen daz ez mir ist vil leit.
swaz si mir gebietent> des bin ich alles in bereit.'
1801. Des antwurte Hagne 'uns hat niemen niht getan.
ez ist Site mfner herren> daz si gewafent gän
ze allen höhgeziten ze ToUen drin tagen,
swaz man uns hie tsete, wir<<^soldenz Etzelen sagen.'
1802. Vil wol gehorte Kriemhilt waz Hagne gesprach.
wie rehte Tfentlicbe si im under d'ougen sach!
sine wolde doch niht melden den site Ton ir laut,
swie lange si den hete ze den Burgonden erkant.
1803. Swie grimme und swie starke si in vtent wsere,
hete iemen geseit Etzeln diu rehten msere,
er hete wol understanden daz doch sit da geschach:
durch ir vil starken übermuot ir deheiner ims verjach.
1804. Do gie vil gröziu menige mit der küniginne dan:
do enwolden dise zwene idoch niht hoher stan
zweier hande breite. daz was den Hiunen leit.
ja muose si sich dringen mit den helden vil gemeit.
1805. Ezeln kamersere die duhte daz niht guot:
ja heten si den recken erzürnet do den muot.
1798, 3. dl man sach mit ir yarn.
i800> 2. h4t iemen in beswseret
1802, 1. Vil wol hörte (erhörte D) Criemliilt
DER NIBELUNGE NOT. XVH. 15512 l.
239
wan daz si eatorsten vor dem künege her.
da was vil midiel dringen, unde doch niht anders mer.
Do man do gote gediende> unt daz si wolden dan.
vil balde kom ze rossen
do was bf Kriemhilde
wol siben tusent degne
Kriemhilt mit ir vrouwen
zuo Ezeln dem riehen:
si wolden schouwen rften
manic Hiunen man.
vil manic schoBne meit:
bi der küniginne reit,
in diu venster gesaz
liep was im daz.
helde vil gemeit.
vor in üf dem hove reit!
I.
hey waz vremder recken
D6 was ouch der marsdhalc mit den hnehten honten:
Dancwart der vU hüene hete zuo im genomea
sins hirren ingesinde von Burgonden krnf.
diu ro8 ma» wol gesatelet den hüenen Nihlungen vant.
Do ze rosse komen
Volker der starke
si solden buhurdieren
des wart voji den beiden
Der helt het in geraten
die künege und ouch ir man,
raten daz began,
näh ir landes siten,
sit vil herlich geriten.
des si doh nilit verdroz.
der buhurt unt daz schallen wurden beidiu groz.
üf den hof vil witen
Ezel unde Kriemhilt
Uf den buhurt komen
Dietriches recken,
si wolden kurzwile
het er ins gegunnen,
Hey waz guoter recken
dem herren Dietriche
mit Guntheres mannen
er vorhte siner manne:
Do dise von Berne
do komen von Bechlären
kom vil manic man.
daz selbe scliouwen began.
sehs hundert degene,
den gesten zegegene.
mit den Burgonden han:
si hetenz gerne getan.
in da nach reit!
wart daz geseit.
daz spil er in verbot.
des gie im sicherlichen not.
gescheiden waren dan,
Rüedegeres man
1807, 2. vil liep was im daz.
3. di helde vil gemeit.
1808, 2. der (er C) het zuo zim genomen
1. D6 si ze rosse kdmen,
1812, 2. dem wart daz geseit.
1813, 2. di Rüedegeres man.
24Ö DER NIBELUNGE NOT. XVII. 15568 L.
fünf hundert linder Schilden für den sal geriten:
liep w£ere dem inarcraren daz siz heten vermiten.
1814« Do reit er wfslfchen zuo in an die schar
und Seite sfnen mannen^ si wseren des gewar
daz in unmuote wseren Guntheres man:
ob si den buhurt liezen, ez wser im liebe getan.
1815. Do Yon in geschieden die helde tu gemeit,
do kumen die von Düringen, als uns daz ist geseit,
und der von Tenemarken wol tüsent küener man.
Ton Stichen sach man fliegen yil trunzune dan.
1816. Irmrit unde Häwart in äen huhurP riten.
ir heten die von Rine vil stolzUch erhiten:
si hüten manege tjoste den von Dürengen lanf.
des wart von sticken dürhel manic herlicher rant.
1817« Do kom der herre Blosdel mit drin tusent dar.
Ezel unde Kriemhilt nämen stn wol war,
wan Yor in beiden diu ritterschaft geschach.
diu künigin ez gerne durh leit der Burgonde sach.
1818. Schriitan unde Gibeke uf den buhiirt riten,
Rämunc und Hornboge, nach Hiunischen siten.
si hielten gein den beiden von Burgonden lant.
die schefte drseten hohe über des küneges sales yant.
1819« Do was ir kurzwtle so michel unde groz,
daz durch die covertiure der blanke sweiz do vloz
Yon den guoten rossen diu die helde riten.
si yersuohtenz an die Hiunen mit tu hochverten siten.
1820. Do sprach der küene Volker, ein edel spilman,
^ich wsen uns dise recken türren niht bestan.
ich horte ie sagen msere, si waeren uns gehaz:
nu enkund ez sich gefüegen zware ninder in baz.'
1814, 2* unde sagete sinen degenen, 3. di Guntheres man:
1815, l.Dd si yon in geschieden,
1816, 4. vil manic hörlicher rant.
1818, 5* Swes di iemen pflaege, s6 was ez niwan schal,
man hörte von schilde stoezzen palas unde sal
harte Itit erdiezzen yon Guntheres man.
den lop daz sin gesinde mit gr6zen eren gewan.
1820, 1. der werde spilman,
4. zw4re ninder baz.' B
DER NIBELUNGE NOT. XVII. 15644 L.
241
1821. ^Ze herbergen füeren/
^sol man uns die moere,
hin gein Abende,
waz ob diu küniginne
1822. Do sahens einen riten
daz ez al der Hiunen
ja molit er in den ziten
er fuor so wol gekleidet,
1823. Do sprach aber Volker
jener trüt der frouwen
sprach aber Volker,
und riten danne mer
so es wirdet ztt.
den lop den Burgonden gtt?'
so weigerltchen hie,
getet neheiner nie.
wol haben herzen trut.
sam ez wiere ein edel brut.
Vie möht ich daz Verlan?
muoz ein gepiuze han.
1824.
ez kan niemen gescheiden, ez gat im an den lip.
ja enruoch ich ob ez zürnet des künic Etzelen wip.'
^Nein durch min^ liehe,* sprach der hinic 8dn,
^ez wizent uns die Hute,
lät ez Ihehen die Hiunen:
dannoch der hünic Eizel
1825. ^Ich wil den huhurt meren,*
Hat die vrowen schouwen
wie wir hünnen riten.
oh wir si hestän.,
daz füeget sich noch haz,'
hi der Mlniginne saz.
sprach dö Hagene.
und die degene, ^
daz ist guot getan:
man git doch lop deheinen des hünic Guntheres man,*
1826. Volker der vil snelle den huhurt wider reit»
daz wart sit maneger vrouwen groezltchen Wit,
er stach dem Heben Hiunen daz sper durch den lip,
daz sach man sit beweinen beide meit unde wip.
1827. Vil harte hurtecUchen Hagne und Stne man^
mit sehzeh siner degne riten er hegan
nach dem videlcsre,
Ezel unde Kriemhilt
1828. Done wolden die dri hünege
da daz spil geschach,
ez hescheidenliclien sach,
den kiienen spilman
niht äne huote län.
hi den vienden
da wart von tüsent helden vil künstlich geritcn,
si täten daz si wolden, in vil Mchverlen slten.
1821, 3. gegen übende, s6 des wirdet zit.
1822, 4. sam eines edeln ritters prut.
1825, 3. ez künde niemen gescheiden, B
1824, 3. ir (na JA) \kt iz heben di Hiunen:
1826, 3. daz sper durch sinen lip.
1828, 1. den ir spileman
16
242 DER NIBELUNGE NOT. XW. isroo L.
1829; Do der riche Hiune ze tode was erslagen,
man horte sine inage rüefen unde klagen,
do Yragte al daz gesinde Ver hat ez getan?'
^daz hat der videlaere, Volker der küene spilman.'
1830. Nach swerten unde Schilden riefen dd zehant
des marcräven mäge von der Hkinen lant:
si wolden Volkeren ze töde erslagen hän^
der wirt üz elme venster vil harte gähen hega^.
1831. Do huop sicii von den Hiunen allenthalben schal.
die künege und ir gesinde erbeizten für den sal:
diu ros ze rucke stiezen die Burgonden man.
do kom künic Etzel: der herre ez scheiden began*
1832. Ein des Hiunen mäge, den er hi im vant,
ein vü scharf ez wäfen brach erm üz der hant:
d6 sluog ers alle widere: wan im was vil zorn.
^wie hete ich minen dienest Oin disen helden verlorn,
1833. ^Ob ir bf mir hie slüeget disen spilman/
sprach der künic JStzel, 'daz waere missetan.
ich sach vil wol stn riten, do er den Hiunen stach,
daz ez an stn schulde von eime strüche geschach.
1834. Ir müezet mine geste vride läzen hdn.^
dö wart er ir geleite, diu ros z6ch man dan
zuo den herhergen: si heten manegen hneht,
die in mit vlize wären ze all^m diensle gereht.
1835. Der wirt mit stnen vriunden in den palas gie.
zorn er mer deheinen da niht werden lie.
do ribte man die tische, daz wazzer man in truoc.
da heten die von Rfne der starken vinde genuoc.
1830, 1. N^ch swerten und nach Schilden
1831, 1. D6 huob sich yon den liuten
4. d6 kom der kiinec Ecel:
1835, [5. Swie leit ez Ezeln waere, gewafent manige schar
sach man nich fürsten dringen, unt wol ze ylize gar,
dd si zen tischen giengen, durch der geste haz.
ir mkc si wolten rechen, ob sich gefüegen künde daz.
9. *Sit ir gewafent gerner ezzet danne bldz,'
sprach der wirt des landes, *dia unzuht ist ze grdz.
swer aber minen gesten hie tnot deheiniu leit,
ez g^t im an sin houbet: daz sie in Hiunen geseit.^ CJdhI
DER NIBELÜNGE NOT. XVU. 15773 L. 243
1836. E die herren gesaezen, des was harte lanc.
diu Kriemhilde sorge si ze sere twanc:
/
si sprach 'fürste von Berne, ich suoche diiien rat,
helfe und genade: mtn dinc mir angestltche stat.'
1837. Des antwurte ir Hiltebrant, ein reke lobelich,
*swer sieht die Niblunge, der tuot ez ane mich,
durh deheines Schatzes liebe, ez mag im werden leit.
si sint noh unbetwungen, die snellen ritter gemeit.*
1838. Do sprach in sinen zühten dar zuo her Dietrich
Mie rede lät belfben, küniginne rieh.
mir habent iwer mage der leide niht getfm,
daz ich die degene küene -mit strite welle bestän.
1839. Diu bete iuch lüzel eret, vil edel fürsten wtp,
daz ir iwern magen ratet an den lip.
si komen uf genade her in dize lant.
Slfrit ist unerrochen von Dietriches hant.'
1840. Do si der untriuwe an dem Berner niene vant,
do lobete si also balde in Bloedelines hant
eine wite marke die Nuodunc e besaz.
stt do sluog in Dancwart, daz er der gäbe gar vergaz.
1841. Si sprach 'du solt mir helfen, herre Bloedelin.
ja sint in disem hüse die viende min,
die Sifriden sluogen, den minen lieben man.
swer mir daz hilfet rechen, dem bin ich immer undertan.*
1842. Des antwurte ir Bloedel 'vrowe, nu wizzet daz,
ja entar ich in vor Etzel geraten keinen haz,
wan er iwer mäge vro vil gerne siht.
taet ich in iht ze leide, der künec vertrüege mir sin niht.'
1836, 3. ich suoches dinen rat,
1837, [a.'Ich weit et niwan Hagenen, der mir hat leit getan.
er morte Sifriden, den minen lieben man.
der in iiz den andern schiede, dem waer min golt bereit,
engaltes ander iemen, daz weer mir inneklichen leit.^
9. Dd sprach aber Hiltebrant Vie künde daz geschelm,
daz man in bi in slüege? ich lieze iuch ds^' gesehn,
ob man den holt bestüende, sich hiiebe liht em n6t
daz arme unde riche dar umbe miiesen ligen tdt.^ CJdh\
1838, 2. 'di bete Ikt beliben,
1839, 4. Yon der Dietriches hant.^
1842, 3. wände er dine mäge
16*
244
DER NIBELUNGE NOT. XVII. 15844 L.
1843.
1844.
1845.
^Neina, lierre Bloedel
ja gib ich dir ze miete
und eine maget schoene,
so inalit du gerne triiiten
Daz lant zuo den bürgen
so malitu, ritter edele,
gewinnestu die marke
swaz ich dir lobe hiute,
Do der herre Bloedel
ich bin dir immer holt.
silber unde golt,
daz Nuodunges wtp:
ir vil mionecltchen Iip.
wil ich dir allez geben:
mit vröuden immer leben,
da Nuodunc inne snz.
mit triwen leiste ich dir daz.'
die miete vernam,
1846.
1847.
unt daz im durch ir schoene diu vrowe wol gezam,
mit strite wand er dienen daz minnecUche wfp.
dar umbe muose der recke do Verliesen den l?p.
Er sprach zer Mnigiime ^get wider in den sah
e es lernen werde inne, s6 hehe icli einen schal,
ez mnoz erarnen Hagne daz er iu hat getan:
ich aniwurt iu gebunden des Mnic Gnntheres man,'
'Nu wäfent iuch/ sprach Bloedel, 'alle die ich hAn.
wir suln den blenden
des wil mich niht erlazen
in die herberge gan.
dar umbe suln wir helde
1848. Do diu küniginne
in des strites willen,
1849.
mit Ezeln dem künige
si hete swinde rsete
Do der strit niht anders
(Kricmliilt leit daz alte
daz Etzelen wip.
alle wagen den lip.'
Bloedelfnen lie
ze tische si do gie
und onch mit sinen man.
an die geste getan.
künde sfn erha!)en
in ir herzen was begraben),
1850.
do hiez si tragen ze tische den Etzelen suon.
wie kund ein wtp durcli räche immer vreisltcher tuon?
Dar giengen an der stunde vier Etzelen man:
si truogen Ortlieben,
den jungen künic, dan
1844, 4. swaz ich dir gelobe hiute,
1848, [5. Wie si ze tische gien^e,
man sach dk künige riebe
yil manigen höhen fdrsten
Sach man vil grdzer zühte
1849,(1. Dö die fursten gesezzen
unt nn begunden ezzen.
daz wil ich in sagen. "
kröne vor ir tragen.
unt manigen werden degn
vor der küniginne pflegen. CJdh}
warn liberal
dö hiez Krimhilt in den sal
tragen zuo den tischen CJdh)
DER NBELUNGE NOT. XVIL 15928 L. 245
zuo der fürsten tisclie, da ouch Hagne saz,
des muose dez kint erster!. en durch sfnen mortlfchen haz.
1« Do der künic rfclie stnen sun ersach,
zuo sinen konemägeo er güetltchen sprach
^nu sehet, vriunde mhie, daz ist min einic sun,
und ouch iwerre swester: daz mag iu allen wesen frun.
2. Ge?alit er nach dem künne, er wirt ein küene man,
rtch und vil edele, starc unde wol getan*
lebe ich delieine wtle, ich gib im zwelf lant:
so mag iu wol gedienen des jungen Ortliebes haut.
i3. Dar umbe bite ich gerne iuch, lieben ?riunt mtn,
swenn ir ze lande ritet wider an den Rfu,
so sult ir mit iu füeren iwer swester suon,
und sult ouch an dem kinde vii genaedicHchen tuon.
)4. Und ziehet in ze eren, unz er werde man.
hat iu in den landen iemen ilit getan,
daz liilfet er iu rechen, gewahset im stn lip,'
die rede horte ouch Kriemhilr, des künic Etzelen wip.
5. 'Im solden wol getrouwen dise degene,
gewüehse er ze manne:' so sprach Hagene:
Moch ist der künic junge so veicHch getan.
man sol mich sehen selten ze hove nah Ortliebe gan.*
6. Der künec an Hagnen blicte; diu rede was im leit,
swie niht dar umbe reite der fürste gemeit,
ez triiobte im daz herze und swarte den muot.
do was Hagenen wille niht ze kurzwile guot.
7. Ez tet den fürsten allen mit dem künege we,
daz Hagne von dem kinde hete gesprochen e:
daz siz vertragen solden, daz was in ungemach.
sin wessen niht der maere, waz von dem recken sit geschach.]
l, 3. 'nu seht ir, friunde mine,
», 2. gewüehser ceinem manne:'
1856, 2. der fürste vil gemeit,
>, 3. ez betrliebete im daz herce unt besw^rt im den muot.
dd was der Hagenen wille
246 DER NIBELUNGE NOT. XVUI. 15996 L.
XVIII.
wie Blcedetin erslagen wart.
1858. üloedelines recken die ytkvn alle gar:
mit tusent halspergen liuoben si sich dar
da Dancwart mit den knehten ob den tischen saz.
da huop sich under helden der aller groeziste haz.
1859. Also der herre Bloedel für die tische gie,
Dancwart der marsclialc in vitzeclich enphie:
Villekomen her ze hüse, mtn her Bloedelin.
ja wundert mich der maere: waz sol disiu rede sin?*
1860. Vane darftu mich niht grüezen:' so sprach Bloedeltn:
Van liomen min muoz dtn ende sin,
durch Hagnen dtnen bruoder, der Slfriden sluoc.
des enkiltestu zen Hiunen, und ander degne genuoc'
1861. ^Neina, herre Bloedel/ sprach do Dancwart.
'so möht uns balde riuwen disiu hovevart.
ich was ein wenic kindel, do Stfrit vlos den l!p:
ine weiz niht waz mir wtzet des künic Etzelen wip.'
1862. 'Ja enweiz ich dir der maere niht me ze sagene:
ez taten dine mage Günther und Hagene.
nu wert iuch vil eilenden: ir kunnet niht genesen^
ir müezet mit dem tode phant daz Kriemhilde wesen.*
1863. 'So enwelt ir nilit erwinden?' sprach Dancwart.
'so riwet mich mtn vlegen: daz waere baz gespart.*
der snelle degen kiiene von dem tische spranc:
er zoch ein scharfez wafen: daz was michel unde lanc.
1864. Do sluog er Bloedeline einen swinden swertes slac,
daz im daz houbet schiere vor den füezen lac.
'daz st din morgengäbe,' sprach Dancwart der degen,
'zuo Nuodunges briute, der du mit minne woldest phlegen.
1865. Man mac si morgen mehelen einem andern man:
wil er die brutmiete, dem wirt alsam getan.'
ein vil getriwer Hiune hete im daz geseit,
daz in diu küniginne riet so groezltchiu leit.
1860,2. 'wan diz komen daz mine
DER NIBELUNGE NOT. XVffl. 16060 L. 247
66. Do sahen Bloedelfnes man, ir herre lac erslagen:
done golden si den gesten nilit langer daz vertragen,
mit uf erbürten swerten si Sprüngen für diu kint
in grimmen muote. daz gerou mW manegen sint.
67. Lüte rief do Dancwart daz gesinde aliez an
'ir sehet wol, edel knehte, wie ez umb uns wil gan.
nu wert iuch eilenden: deswär des gät uns not,
swie uns diu edle Kriemhilt so rehte güetlfcli enpöt.'
68. Die niht swert enheten, die reihten für die banc
und huoben von den füezen manegen schamel lanc:
der Burgonden knehte weiden niht vertragen:
da wart von swaeren stüelen biulen harte vil geslagen.
69. Wie grimme sich do werten diu eilenden kint!
si triben uz dem huse die gewäfenden sint:
doch beleip ir tot dar inne fünf hundert oder baz.
do was daz ingesinde von bluote rot unde naz,
70. Disiu starken msere wurden dan geseit
Etzelen recken (ez was in grimme leit ,
daz erslagen wsere Blo&del und sine man:
daz hete Hagnen bruoder mit den knehten getan.
71. E ez der künec erfünde, die Hiunen, durh ir haz,
der garten sich zwei tusent oder dannoch baz.
si giengen zuo den knehten (daz muos et also wesen)
und liezen des gesindes nindert einen genesen.
72. Die ungetriwen brähten fürz hüs ein michel her.
die eilenden knehte stuonden wol ze wer.
waz half ir baldez eilen? si muosen ligen tot;
dar nach in kurzen stunden sich huop ein vreislfcher not.
73. Hie muget ir beeren wunder bt ungefuoge sagen.
niun tusent knehte die lagen tot erslagen,
dar über ritter zwelfe der Dancwartes man.
man sach in alterseine noch bt den vfenden stan.
74. Der schal was geswiftet, der doz was gelegen.
do blicte über ahsel Dancwart der degn:
]6, 4. in grimmigem mnote.
57, i. Vil Idte rief dd Dancwart
1868, 2. vil manegen shamel lanc:
rO, )2. den Eceln recken
248 DER NIBELUNGE NOT. XVm. 16128 L.
er sprach 'owe der ^riunde die ich verlorn hao.
DU muoz ich leider eine ht iDinen vfenden stan.'
1875. Diu swert genote vielen uf stn eines lip.
daz muose sit beweinen vil maneges beides vrtp.
den schilt den ructe er hoher, den vezzel nider baz:
dö vrumte er vil der ringe von bluote vliezende naz.
1876. ^S6 we mir dirre leide/ sprach Aldrtanes kint.
'nu wichet, Hiunen recken, ir lät mich an den wint,
daz der luft erküele mich äturmraüeden man.'
do sach man den recken vil harte vrwUchen gän.
1877. Also der stritemüede üz dem hüse spranc,
waz iteniwer swerte üf sfme helme erklanc!
*
die niht gesehen beten waz wunders tet sin haut,
die Sprüngen hin enkegne dem von Burgonden lant.
1878.' ^Nu wolde got', sprach Dancwart, %öbt ich den boten han
der minen bruoder Hagnen künde wizzen lan
daz ich vor disen recken sten in sölher not!
er hülfe mir von hinnen, oder er gelaege hl mir tot.'
1879. Do sprächen Hiunen recken 'der böte muostu stn,
so wir dich tragen toten für den bruoder dtn.
so sihet im erste leide der Guntheres man.
du hast dem künige Etzel so grozen schaden hie getan.'
1880. Er sprach 'nu lät daz drouwen, und wichet hoher baz.
ja getuon ich etesllchem noh die ringe naz.
ich wil diu msere selbe hin ze hove sagen,
und wil oudi mfnen herren minen grozen kumber klagen.'
1881. Er leidete sich so sere den Etzelen man,
daz si in mit den swerten torsten niht bestän:
do schuzzen si der gere so vil in sfnen rant,
daz er in durch die swaere muose läzen von der hant.
1882. Do wändens in betwingen, do er niht Schildes truoc.
hei waz er tiefer wunden durch die helme sluoc!
des muose vor im struchen manic küener man;
dar umbe lop vil grozen der küene Dancwart gewan.
1875, 4. mit blnote vliezende naz.
1876, 4. vil hart hörliche gän.
1882, 3. vil manic küener man;
DER NIBELUNGE NOT. XVffl. 16196 L.
249
. Ze beiden stnen siten
JH kom ir etesltcher
do gie er vor den vfnden
ze walde tuot vor hunden:
k Stn vart diu wart erniuwet
wie kund ein einic recke
mit s}nen vindeu,
man sacli Hagnen bruoder
u Trulissezen unde schenken
vil maneger do daz trinken
unde etelJclie sptse,
do kom im vor der stiegen
). ^Wie nu, ir trulissezen?'
*ja soldet ir der geste
und soldet den lierren
und lieziit mich diu nu«re
^ Swellier durch stn eilen
der sluog er eteltchen
daz si durch die vorhte
ez het sin starkez eilen
wie die ßtirgondcn
3. Also der küene Dancwart
daz Etzeln gesinde
mit bluote was berunnen
ein vil scharfez wafen
). Vil lüte rief do Dancwart
'ir sitzet alze lange,
iu und gote von himele
rittere unde knehte
). Er rief im hin enkegne
Sprüngen si im zuo.
in den strJt ze vruo.
alsam ein eberswin
wie mölit er küener gestn?
von heizem bluote naz.
gestrtten immer baz
dann er bete getan?
ze hove herUchen gan.
die horten swerte klanc.
von der hende swanc,
die man ze hove truoc:
der starken vtende genuoc.
sprach der müede degen.
vil güetÜcben phlegon,
guote spise tragen,
mtnen lieben lierren sagen.'
im für die stiegen spranc,
so swa^ren swertes swanc,
\if hoher muosen stan.
vil michel wunder getan.
mit den Iliuneti striten.
under die tür getrat,
er hoher wichen bat.
allez Sin gewant:
truog er bloz an sfner hant.
zuo d&n\ degene
bruoder Hagene.
klage ich unser not:^
* «. »
sint an den herbergen tot.
'wer hat daz getan?'
unde sine man.
*daz hat der herre Bloedel
ouch hat ers sere enkolten,
ich han mit mtnen banden im stn houpt ab geslagen.'
daz wil ich iu sagen:
t, 4. man sach den Hagenen bruoder
r, 2. der sluoc er eteslicliem
\y 4. ein yil starkez watfen
250 DER NBELÜNGE NOT. XVni. 16268 L.
1891. 'Daz ist ein schade kleine/ sprach do Hagene,
^dä man saget msere von eime degene,
ob er von reken banden verliuset stnen Itp:
in Silin deste ringer klagen wsetlicliiu vrtp.
1892. Nu saget mir, hruoder Dancwart, wie sU ir sd röt?
ich wcBue ir von wunden Udet gröze not,
ist er inder inme lande der ez iu hat getan,
in emer der übel Uuvely ez muoz im an sin leben gän,*
1893. ^Ir sehet mich wol gesunden: min wät ist hluotes naz.
von ander manne wunden ist mir gescheiten duz;
der ich alsd manegen hiute hän erslagen,
oh ich des swern solde, ine hundez nimmer gesogen.^
1894. Er sprach ^bruoder Dancwart, so hüetet uns der tür,
lat der Hiunen einen komen niht derfür.
ich wil reden mit den recken, als uns des twinget not.
unser ingesinde lit vor in unverdienet tot.'
1895. 'Sol ich sin kameraere,' sprach der küene man,
'also riehen künigen ich wol gedienen kau:
so phlige ich der stiegen nah den eren mtn.'
den Kriemhilde degnen künde leider niht gesin.
1896. 'Mich nimet des michel wunder,' sprach aber Hagene,
Vaz nu hie inne runen die Hiunen degene.
si wsen des lihte enbseren der an der tür da stat
unt diu hovemsere geseit den Burgonden hat.
1897. Ich han vernomen lange von Kriemhilde sagen
daz si ir herzeleide wolde niht vertragen,
nu trinken wir die minne und gelten sküneges win.
der junge v^it der Hiunen der muoz d^r aller erste stn.'
1898. Do sluoc daz kint Ortlieben Hagen der helt guot,
daz im gein der hende anme swerte vloz daz bluot
unt der küniginne daz houpt spranc in die schoz.
do huop sich under degenen ein mort vil grimme unde groz.
1899. Er sluoc deme meizogen einen swinden swertes slac
mit beiden sinen henden, der des kindes phlac,
1891, 1. [s6 D] sprach [aber BCJh] Hagene,
1894, 2. unde lät der Hiunen einen
1898, 3. unt daz der küneginne
1899, 1. Dar nach sluog er dem magzogen einen swinden slac
DER NIBELUNGE NOT. XVin. 16335 L. 251
daz im daz koubet schiere vor tische nider lac.
ez was ein jsemerlich Ion, den er dem meizogen wac.
I. Er sach vor Ezeln tische einen spilman:
Hagne^n sime zorne gahen dar began,
er sluog im üf der gtgen abe die zeswen hant,
*daz habe dir ze botscliefte in der Bürgenden lant.'
i. 'So yre mir miner hende/ sprach Wärbel sän.
*her Hagne von Tronije, vfaz hän ich iu getan?
ich kom üf groze triuwe in iwer herren lant.
wie klenk ich nu die doene, sfd ich verlorn hän die hant?'
U Hagne dlite ringe, gevtdelte er nimmer mir,
dd vrumte er inme hüse diu verchgrimmen ser
an den Etzeln rechen, der er s6 vil ersluoc.
dd hraJite er in dem hüse der recken ze töde genuoc,
\. Volker der vil snelle von dem tische spranc:
stn videlboge im lüte an siner hant erklanc.
do videlte ungefuoge Günthers spilman.
hey waz er im ze vJnde der küenen Hiunen gewan!
{, Ouch Sprüngen von den tischen die drie kiinege her.
si woldenz gerne scheiden, e schade geschsehe mer.
sine mohtenz mit ir sinnen do niht understan,
do Volker unde Hagene so sere wüeten began.
>. Do sach der voit von Rtne ungescheiden den strtt:
do sluoc der fürste selbe manege wunden wtt
durli die liebten ringe den vienden stn.
er was ein helt zen banden: daz tet er groeziichen schtn.
i. Do kom ouch zuo dem strtte der starke Gernot:
ja vrumte er der Hiunen vil manegen helt tot,
mit eime scharfen swerte, daz im gap Rüedeger.
' den Etzelen recken tet er diu gremlichen ser.
3. er slnoc im vif der videlen
1901, 1. sprach Werbel der spilman.
2. waz het ich iu getin?
1902, 4. ce töde recken genuoc.
1903, 2. an siner hende erklanc.
1904, 2. 4 daz shaden geschehe m^r.
1906, 4. tet er diu groeziichen s^r.
252 DER NIBELUNGE NOT. XVUI. 16395 L.
1907. Der junge sun vroun Uoten zuo dem strtte spranc:
sin wäi'en lierlfchen durch die helme ranc
den Etzelen recken uzer Hiunen lant.
da tet vil michel wunder des küenen Giselberes liant.
1908. Swie vrum si alle waren, die künege und ouch ir man,
docli sacli man Tor in allen Giselheren stun
gein den vienden ez ist ein helt giiot«
er vrumte mit willen manegen Tallen in daz bluot.
1909. Ouch werten sich vil sere die Etzelen man.
do sach man och die geste iiouwende gan
mit den vil iiehten swerten durh des küneges sal.
man horte allenthalben von wuofe groezitchen schal.
1910. Do wolden die dar uze zuo ir vriuuden sfn dar in:
die namen an den turnen iril kleinen gewin.
do weeren die dar inne vil gerne für den sal:
Dancwart liez ir deheiuen die stiegen üf noch zetal.
1911. Des huop sich vor den turnen vil starker gedranc
unde ouch von den swerten grozer helmklanc.
des kom der küene Dancwart in eine groze not:
daz besorgete sin bruoder, als im si'n triuwe gebot.
1912. Vil lute rief do Hagne Volkeren an.
'sehet ir dort, geselle, minen bruoder stan
vor Hiunischen recken uuder starken siegen?
vriuut, nert mir den bruoder: wir Verliesen den degen.'
1913. 'Daz tuon ich sivherlichen,' sprach der spihnan.
er begunde videlende durch den palas gan:
ein hertez svi'ert im ofte au siner hant erklanc.
die reken von Rine im Seiten groezlichen danc.
1914. Volker der küene zuo Danewarte sprach
'ir habet erliten hiute vil grozen ungemach:
mich bat iwer bruoder durch helfe zuo iu gan.
weit ir nu sin dar uze, so M'il ich iunerthalben stan.'
1907, 2. durch di heim erklanc
1908, 3. er was ein helt guot.
1908, 4. er frnmt dk mit wunden
1909, 4. dd hdrt mau allenthalben
1912, 4. e wir vliesen den degen.'
1913, 4. di recken von dem Rine
DER NIBELUNGE NOT. XVIII. 16459 l. 253
, Dancwart der snelle stuont üzerlialp der türe:
er werte in ir stiege, swaz ir kom da füre.
des hört man wafen hellen den helden an der hant.
sam tet ouch innerthalben Volker von Burgonden lant.
. Der küene videlaere rief über die menege
*der sal ist wol beslozzen, vriiint, her Hagene.
ja ist also verschrenket diu Etzelen türe:
von zweier beide banden dii gent wol tüsent rigele füre.'
. D6 von Tron^e Hagne die für sach so hehuot,
den schilt warf dd ze rvche der mcere heU guot:
alresl hegiind er rechen daz im da was getan,
dd heten sine vihde ze lehne deheiner slahte wdn,
. Dd' der voit von Rine rehte daz ersach,
daz Hagne der starke so manegen heim brach,
ein hünec von Amelunge spranc üf eine hanc:
er Sjtrach Ine schenket Hagne daz aller wirseste Iratic*
I. Der Wirt het gröze sorge^ als im daz gezam
(waz man im lieber vriunde vor stnen ougen nam!),
wan er vor sinen vtnden vil küme dd genas,
er saz vil angestUcl^: waz half in daz er künic was?
I. Kriemhilt diu riche rief Dietrichen an
Ihüf mir, ritter edele, mit dem Übe dan,
durh aller fürsten tugende vz Amelunge lani:
wan erreicht mich Hagne, ich hdn den tot an der hant,*
. *Wie sol ich iw gehelfen,' sprach her Dielerichy
^edel küniginne"^ nu sorge ich umbe mich,
ez sint s6 ser erzilrnet Gunlheres man,
daz ich an disen ziten niemen gevriden kan>*
•. ^Neind, herre Dietrich, edel ritter guot,
Idzd hiute schinen dinen tugentUchen muot,
daz du mir helfest hinnen: oder ich belihe tot.
mich twinget jdmers sorge: ez gdt mir an des Ubes not*
\. ^Daz wil ich versuoclien, ob ich iu gelhelfen kan;
wan ich in langen ziten nie gesellen hdn
,3. der künec von Amelunge
1921, 3. dl Guntheres man,
, 4. der sorge gie Criemhilde [vil B] harte groezliche n6t. BD
254 DER NIBELUNGE NOT. XVIII. 16527 L.
80 hitterltch erzürnet manegen ritter guot.
ja silie ich durh die helme von swerten springen daz hluoU*
1924. Mit kraft hegunde rüefen der ritter üz erkorn,
daz 8%n stimme erlüte alsam ein wisntes Jiorn,
tmt daz diu hure vil wite von siner kraft erddz.
diu Sterke Dietericlhes was tmmcBzUchen gröz,
1925. D6 gehörte rüefen Günther disen man
in dem vil herten stürme: losen er hegan,
[er sprac/i] ^Dietriches stimme ist in min öre komen:
ich woBn im unser degne haben etwen henomen,
1926. Ich sih in üf dem tische winken mit der hant.
vriunt unde mäge von Burgonden lant,
hahet üf des strites^ lät hoern unde sehen
waz hie dem degne von minen mannen si geschehen.'
1927. D6 der künic Günther hat und ouch gehöt,
si hahten üf mit swerten in des strites not,
daz was gewalt vil grözer, daz dd niemen sluoc.
er vrägte den von Beme der mcere schiere, genuoc,
1928. Er sprach 'vil edel Dietrich^ waz ist iu hie getan
von minen vriunden? willen ich des hän^
huoze unde suone der hin ich iu hereit,
swaz iu iemen teste ^ daz wcer mir innercUchen leit^
1929. Dd sprach der hirre Dietrich ^mir ist niht getan.
lät mich üz dem hüse mit iurme vride gän
von disem hertem strite mit d^m gesinde min,
daz wil ich sicherlichen immer dienende sin,^
1930. ^Wie vlehet ir s6 schierei* sprach her Wolfhart.
^jd hat der videlcere die tür nie sd verspart^
wir entsliezen si s6 wite daz wir dar für gän."*
*nu swic,* sprach her Dietrich: ^du hast den tievel gei&n.^
1931. D6 sprach der künic Günther 'erlouhen ich iu wil,
füert üz dem hüse wenic oder vil;
äne mine vinde: die suln hie hestän.
si hdnt mir zen Hiunen so rehte leide getdn.^
1924, 1. der degen \iz erkorn,
1925^ 1. D6 gehörte Günther raoffen disen man
1928, 2. von den minen vriunden?
1930» 1. sprach [d6 BCJh] Wolfhart
DER NIBELUNGE NOT. XVIII. 16595 L.
255
1932. D6 er daz erhärte,
die edehi hüniginne:
dö fiiort er anderthalhen
ouch gie mit Dietriche
1933. D6 sprach der edele
^8ol aber uz dem hüse
die iu doch gerne dienent,
86 sol fride stcete
1934. Des antwiirte Giselher
^vride tmde suone
Sit ir sU triwen stcstCj
%r sult unangestlichen
1935. D6 der herre Rüedegir
fünf hundert oder mire
daz was von den hirren
da von der hünic Günther
1936. D6 sach ein Hiunen recke
hi Dietriche nahen:
dem gap der videlayre
daz im daz houhet schiere
1937. D6 der wvrt des landes
dd herte er sich hin widere
^owe mir dirre geste:
daz alle mine recken
1938. Ach we der höhzite,'
^dä vihtet einer mne,
alsam ein eher wilde,
ich dankes mime Imle
1939. Sin leiche latent ühele,
ja vellent sine dcßne
under arm er heslöz
ir sorge was vil gröz.
EzeUi mit im dan.
vil manic wcetUcher man,
marcrdve Riiedeger
iemen komen mir,
daz lät uns vernemen:
guoten vriunden zemen,'
von Burgonden lant
si iu von uns hekantj
ir unde iwer man.
mit iuren vriundim hinnen gdn,*
gerümie den sal,
im volgten über al,
durch triuwe getan;
Sit grdzen schaden gewan,
Etzelen gän
genozzen wold ers hän.
einen sölhen slac
vor Ezeln füezen gelac,
kom für daz hits gegän,
und sach Volkeren an,
ditz ist ein grimme not,
vor in snln ligen tot,
sprach der künic her,
der heizet Volker,
unde ist ein spilman,
daz ich dem Uevel entran.
^n Züge sint rdt:
manegen helt tdt.
1932,2.
4.
1933, 1. Dd sprach der margräve,
4. sd soi ouch fride der staete
1935, 1. Dd Rüedegir der herre
3. der von Bächelären,
von den der küuec Günther
1936, 4. daz im yor Eceln füezen
1939, 1.
ir sorge warn (diu was BCJh) grdz.
sehs hundert wsetiicher man.
der edel Riiedger,
(vr. staeter B)
vriunt nnde siner man,
grozen schaden sit gewan.
daz houbet schiere gelac.
sine ziige di sint rdt:
256
DER NIBELUNGE NOT. XVni. 16655 L.
ine weiz niht waz uns Motzet der seihe s\i%lman]
Moa/n ich gast nie ei/nen sd teilte leiden gewan,*
1940.
1941.
Si heten die si wolden
dö Imop sich innerhalben
die geste sere rächen
Volker der vil hüene.
Sich herte geht dem schalle
^hcBTt ir die dcene, Hagne,
videlt mit den Hiunen,
ez ist ein röter anstrich,
1942.
läzen für den sal:
grcBzUcher schal,
daz in e geschach,
hey waz er helme zehrach!
Günther der künic her.
die dort Volker
swer zuo den turnen gätl
den er zem videlhogen hat.'
s6 sprach HagenCy
^Mich riwet dne mäze,'
^daz iclh ie gesaz in dem hüse vor dem degene,
ich was stn geselle unde ouch er der min:
kom wir immer wider lieim, daz sul wir noch mit triwen stn.
1943.
1944.
1945.
Nu schowe, kiinic here,
er dient willecUchen
gin videlboge snidet
er hrichet üf den hehnen
In gesach nie videlaere
also der degen Volker
sine lelche hellent
jd sol er riten guotiu ros
Swaz der Hiunen mdge
der enAvas nu deheiner
Volker ist dir holt:
din Silber unt din golt.
durch den herten stäl:
diu lieht schhienden mal.
s6 Iherltche stdn,
hiute hat getan,
durch heim und durch rant.
und tragen herlich gewant.^
in dem sah was gewesen,
dar inne me genesen.
des was der schal geswiftet, daz niemen mit in streit;
diu swert von handen leiten die küenen recken gemeit.
wie si die töten alte würfen.
1946. Die herren nach ir müede gesdzen dö zetal.
Volker unde Hagne
sich leinden über Schilde
dö wart dd rede spcelhe
1947. D^ sprach von Burgonden
die giengen für den saL
die übermüeten man:
von in beiden vil getdn.
Giselher der degen
^jane muget ir, Ueben vriunde, noch ruowe niht gephlegen:
ir sult die töten Hute üz dem hüse tragen,
wir werden noch bestanden, ich wilz iu wcBrlichen sagen.
1939, 4. wand ich gast ni deheinen B
1946> 4. d6 wart dS, rede vil spsehe yon in beiden get^n.
DER NIBELUNGE NOT. XVIII. 16739 L. 257
. Sine 8Üln uns unäer füezen hie niht langer ligen.
e daz uns die Hiunen mit stürme an gesigen,
wir howen noch die wunden diu mir vil sanfte tuot,
des hän ich/ sprach dö Giselher, ^einen stwtigen muoU*
. ^S6 wol mich solhes herren/ sprach dö Hagene,
^der rät enzceme niemen wan eime degene,
den uns min junger herre hiute hat getan.
des mugt ir Burgonden alle vroßUchen stän,
. Dd volgeten si dem rate unt truogen für die tür
sihen tüsent töten würfen si der für.
vor des sales stiegen vieln si zetal.
dö huop sich von ir mägen ein vil hlagelicher schal.
• Ez was ir etlicher so mcBzlichen wunt,
der sin sanfter pflcBge^ er würde noch gesunt;
der von dem höhen valle muose ligen tot.
daz hlagten al ir vriunde: des gie in wcßrltchen not,
. Dö sprach der videlcere Volker, ein helt gemeit^
^nu Muse ich des die wdrheit, als mir ist geseit:
die Hiunen sint hwse, si Uagent sam diu wip.
si solden wan heruochen der vil sere wunden lip.*
. Dö wand ein marcräve, er reitez durch guot.
er sach einen ^nen mäh gevallen in daz hluot:
er heslöz in mit den armen und wold in tragen dan.
den schöz oh im ze töde der vil hüene spilman.
. Dö die andern daz sähen, diu fluht huop sich von dan:
si hegunden alle vluochen dem selbem spilman.
einen ger er iif zucte vil scharf unde hart,
der von eime Hiunen zuo im dar üf geschozzen wart,
, Den schöz er hrefticlichen durch die hure dan
über daz volc verre, d^n Etzelen man
gab er herber ge höher von dem sal.
stn vil starhez eilen die Hute vorhten über al,
, [Dö stuonden vor dem hüse manic tüsent man,
Volker unde Hagne reden dö began
4. daz klageten d6 ir friande:
3. di Hiunen di sint boese,
4. nu (ja, D) solden si beruochen
, 2, über daz volc yil yerre. 1956, 1. vil (dk D) manec tüsent man.
17
258 DER NIBELUNGE NOT. XVni. 16799 L.
mit Ezeln dem hünige allen ir muot.
des hörnen Sit in sorge die helde hüene unde guot.]
XIX.
1957. Jciz zaeme,^ so sprach Hagne, %il wol volkes trost,
daz die herren vaehten ze aller vorderost,
also der mtnen herren hie islJcher tuot:
die howent durch die helme, daz nach den swerten vliuzet bluot.'
1958. Ezel was der küene, er vazte stnen schilt.
*mi vart gewerltche,* sprach vroii Kriemhilt,
'und bietet ir den recken daz golt über rant:
wan erreicht iuch Hagene, ir liabet den tot an der hant.'
1959. Der künic was so küene, er sold erwinden niht;
daz von so riehen fürsten seiden nu geschult:
man muos in bi dem vezzel ziehen wider dan.
Hagne der grimme in aber hoenen began.
1960. 'Ez was ein verriu sippe,* sprach Hagne der degen,
'wie Ezel unde Sifrit ze sarane hat gephlegen:
er minnete Kriemhilden, e si ie gessehe dich:
künic vil boese, war umbe ratest ane mich?*
1961 • Dise rede horte des edeln küneges wfp.
des wart in ungemüete Kriemhiide lip,
daz er si torste scheiden vor Etzelen man;
dar umbe si aber raten an die geste began.
1962. Si sprach 'der von Tronije Hagen slüege
unde mir sin houbet her für mich trüege^
dem fult ich rotes goldes den Etzelen rant,
dar zuo gaeb Tm ze miete vil guote bürge unde lant.*
1963. 'Nu enweiz ich wes si bitent,* sprach der spilman.
'ine gesacli nie helde me so zagelichen stan,
da man horte bieten also hohen solt.
ja ensold in Etzel dar umbe nimmer werden holt.
1957, 4. [daz D] nach swerten vliazet daz pluot
1958, 1. Ecel was so küene, 1959, 1. er wold erwinden niht;
1960,^. *di Ecel unde Sifrit cesamne hknt gepfiegen:
1961,2. der Criemliilde lip,
I.
DER NIBELUNGE NOT. XEX. leser L. 259
Die Im so lästerlichen ezzent des Mneges hröt
unde im nu geswichent in der gr€Bzisten not,
der sihe ich hie manegen vil zaglichen stdn,
und wellent doch sin hüene: si müezens immer schtmde hän/
A
Wie Irinc erslagen wart.
Do rief von Tenemarke der marcrave Irinc
^icli han üf ere lazen nu lange miniu dinc
und ban in Volkes stürmen des besten vil getan.
bringet mir mtn ^ewsefne: ja wil ich Hagne bestan.'
'Daz wil ich widerraten/ sprach do Hagene.
^s6 heiz üf hoher wichen die Hiunen degene.
gespringent iwer zwene oder drt in den sal,
die send ich ungesunde die stiegen widere zetal.*
'Dar umbe ichz niht enlaze/ sprach aber Irinc.
'ich han ouch e versuochet sam sorclfchiu dinc.
ja wil ich mit dem swerte eine dich bestan.
waz hilft din übermüeten, daz du mit rede hast getan?'
Do wart gewafent balde der degen Irinc,
unde Irnvrit von Düringen, ein küener jungelinc,
und Hawart der starke, wol mit tüsent man:
A
swes Irinc begunde, si woldens alle ime gestan.
. Do sach der videlaere ein vil groze schar,
die mit Iringe gewafent komen dar.
si truogen üf gebunden manegen heim guot.
do wart der küene Volker ein teil vil zornic gemuot.
. 'Sehet ir, vriunt Hagene, dort Iringen gän,
der iuch mit dem swerte lobete eine bestan?
wie zimet beide liegen? ich wil umbrisen daz.
ez gent mit im gewafent tüsent reken oder baz.'
. ^Nh h^z ei mich nihi liegen,^ sprach Häwartes man.
Hch wil gerne leisten daz ich gelohet hän,
durch deheine vorhte wil ichs ahe län:
swie griulich nu si Hagne, ich wil in eine hestdnJ'
1964, 1. ezzent des fdrsten br6t
, 4. nu brinc (nu bringet D) mir min gewae£fen:
1966, 4. di stiegen wider hin ce tal.^ B
1970, 4. wol tüsent recken oder baz.*
, 2« *ich wilz gerne leisten 3. wU iches abe g4n:
17*
260 DER NIBELUNGE >^0T. XIX. 16938 l.
1972. Ze füezen bot sich Irinc magen unde man,
daz sin eine liezen den recken bestän,
daz taten si ungerne: wan in was wol bekant
der übermüete Hagne üzer Bürgenden lant.
1973. Doch bat er si so lange daz ez sit gescliach.
do daz ingesinde sinen willen sach,
daz er warp nah eren, do liezens in gan.
des wart von den beiden ein grimmez striten getan.
1974. Irinc von Tenemarken hohe truoc den ger,
sich tacte mit dem schilde der tiwer degen her:
do lief er üf zuo Hagnen vaste für den sal:
do huop sich von den degnen ein vil groezHcher schal.
1975. Do schuzzen si die gere mit krefte von der hant
durh die vesten schilte üf liehtez ir gewant,
daz die gerstangen hohe drseten dan.
do griffen zuo den swerten die zwene grimme küene man.
1976. Des küenen Hagnen eilen daz was starke groz:
doch sluog üf in irinc daz al daz hüs erdoz.
palas unde turne hüllen nach ir siegen.
done künde niht verenden siues willen der degen.
1977. Irinc lie Hagnen unverwundet stan,
zuo dem videlaere gäben er began.
er wand in mugen twingen mit stnen starken siegen:
daz künde wol beschermen der vil zierliche degen.
J978. Do sluoc der videlaere daz über des Schildes rant
draete daz gespenge von Volkeres hant.
den liez er do beliben: er was ein übel man:
do lief er Guntheren, der Burgonden künec, an.
1979. Do was ir ietwedere ze strtte starc genuoc.
swaz Günther und Irinc uf ein ander sluoc,
daz brahte niht von wunden vliezendez bluot.
daz behuote ir ^ewsefne: daz was schoene unde guot.
1973, 2. den willen sin ersach,
1973, 4. des wart von in beiden
1975, 3. vil höhe draeten dan.
1976, 3. erhallen nach ir siegen.
1977, 3. er wände er möhte in twingen
1978, 4. den kiinc von Burgonden, an.
1979, 3. daz vliezende bliiot.
DER NIBELUNGE NOT. XIX. 16995 L.
261
}80. Guntliern er lie beliben und lief Gernoten an,
daz viwer üz den ringen Iiouwen erm began.
der künic Gernot
erslagen nsehlichen tot.
)81. Do sprang er von dem fürsten: snel er was genuoc.
do hete von Burgonden
den küenen Iringen
der Burgonden viere
des edeln ingesindes
do enkunde Giselliere
)82. ^Got weiz, her Irinc,'
^ir müezet mir die gelten
gelegen an den stunden.*
er sluoc den Tenelender,
183. Er schoz vor sJnen banden
daz si alle wanden
ze strfte nimmer mere
Irinc doch ane wunden
184. Von des helmes doze
wären stne witze
der helt vil balde sluoc,
von Wormz über Rtn.
nimmer zorner gesfn.
sprach Gtselher daz kint,
die von iu tot sint
do lief er in an,
daz er muose da bestän.
nider in daz bluot,
daz der helt guot
geslüege keinen slac.
hie vor Giselhere lac.
und von des swertes klaiic
worden harte kranc,
des lebens niht versan.
daz sich der degen küene
daz hete mit stnen kreften der starke Giselher getan.
85. Do im begund entwichen von houpte der doz,
den er e da dolte von dem slage groz,
er dähte ^ich bin noch lebendec unde oucli ninder wunt:
nu ist mir alerste
86. Er horte beidenthalben
wessen si diu maere,
ouch het er Giselberen
er dahte wi er solde
87. Wie rehte tobelichen
slner snelheite
do lief er üz dem liüse
daz eilen Giselheres kunt.*
die vtende stan.
im waer noch me getan,
da h\ im vernomen.
von den vienden komen.
er üz dem bluote spranc!
er malite sagen danc.
da er Hagnen vant.
und sluog im siege swinde mit sJner ellenthafter hant.
1980, 3. der starke (h^rre JA) Gern6t
82, 3. gelegen hi ce stunden.'
►85, 3. er d^hte 'ich pin noch lebende unde [bin JA] ninder wunt:
186, 1. D6 hdrt er beidenthalben
262 DER NIBELUNGE NOT. XK. 17059 l.
1988. Do dahte Hagne Mu muost des todes wesen.
dich envride der tievel, dune kanst oiht genesen.'
doch wundet Irinc Hagnen durch den hehnehuot.
daz tet der helt mit Wasken: daz was ein wafen iil guot.
1989. Do der herre Hagne der wunden enphant^
do erwagte im ungefuoge daz swert an siner hant.
al da muost im entwichen der Hawartes man:
abe von der stiegen Hagne volgen im began.
1990. Irinc der vil küene den schilt über [houhet] swanc.
und waer diu selbe stiege drter stiegen lanc,
die wile He in Hagne nie slahen einen slac.
hey waz roter vanken ob sime helme gelac!
1991. Wider zuo den stnen kom Irinc wol gesunt.
do wurden disiu msere Kriemhilde kunt,
waz er von Troneje Hagnen in strite hete getan;
des im diu küniginne vil hohe danken began.
1992. *Nu lone dir got, Irinc, vil msere helt guot.
du hast mir wol getroestet daz herze und ouch den muot.
DU sihe ich röt von bluote Hagnen sin gewant.*
Kriembilt nam im selbe den schilt vor liebe von der hant.
1993. ^Ir muget im mazen danken.' so sprach Hagene.
Vold erz noch versuochen, daz zeeme degene:
koem er danne widere, so waer ein küene man.
diu wunde frumet iu kleine, die ich von im enphangen han.
1994. Daz ir von miner wunden die ringe sehet rot,
daz hat mich erreizet üf maneges mannes tot.
ich bin erste erzürnet, wan ich lüzel schaden hän.
mir hat der degen Irinc noch vil kleine getan.'
1995. Do stuont gein dem winde Irinc von Tenelant:
er kuolte sich in ringen, den heim er abe gebant,
do sprachen al die Hute, sin eilen waere guot.
des hete der marcrave einen rieh hohen muot.
1988, 2. dich envride der übel tiufel,
3. durch stnen helmhuot.
4. daz was ein wälfen als6 guot.
1989, 4. hin nider von der stiegen
1991, 3. mit strite hete getin;
1993, 3. sd waer er ein küene man.
1994, 3. ich pin alr^rste erzürnet, 4. noch vil wenic iht getin.' D
DER NIBELUNGE NOT. XIX. iri23 L. 263
. Aber sprach do Irinc ^mlne vriunt, wizzet daz,
daz ir mich wafeiit schiere: ich wilz versuochen baz,
ob ich müge betwingen den übennüeten man.'
sJn schilt was verhouwen: einen bezzer er gewan.
. Vil schiere wart der recke do gewafent baz.
einen ger vil starken nam er durch den haz;
da mite er aber wolde Hagnen dort bestän.
do warte im vientUche Hagne der vil küene man.
. Stn mohte niht erbiten Hagne der degen,
er lief im hin enkegne mit schüzzen unde siegen
die stiegen an ein ende: sin zürnen daz was groz.
A
Irinc stner sterke do vil wenic genoz.
. Si sluogen durch die Schilde, daz ez lougen began
von viwerroten winden. der Häwartes man
wart von Hagnen swerte kreftecltche wunt
durch schilt unde helmen; des er wart nimmer me gesunt.
A
. Do der degen Irinc der wunden enphant,
den schilt er baz do ructe über diu helmbant.
der schade in duhte der volle, den er da gewan:
stt tet im aber mere des künic Guntheres man.
. Hagen vor stnen füezen einen ger ligen vant:
er schoz üf Iringen, den helt von Teuelant,
daz im von houbte diu stange ragte dan.
im hete der reke Hagne den grimmen ende getan.
. Irinc muost entwichen zuo den von Tenelant.
e man do dem degne den heim ab gebant,
man brach den ger von houbte: do nahte im der tot.
daz weinden stne mage: des gie si waerltche not.
, Do kom diu küniginne über in gegan:
den starken Iringen klagen si began.
si weinde sine wunden: ez was ir grimme leit.
do sprach vor sinen magen der küene recke unt gemeit
3. ob ich noch müge betwingen
1997, 4. der mortgrimmige man.
1998, 2. mit shüzen unde mit siegen
3. dl stiegen liz an ein ende:
A. durh schilt (heim Jh) und durch briinne;
3. daz im von dem houbte
2. 6 daz man dd dem degne
264
DER NIBELUNGE NOT. XIX. 17187 L.
2004. *Lat die klage beltben, vil herltchez wtp.
waz hilfet iwer weinen? ja muoz ich minen Itp
Verliesen von den wunden die ich enphaogen hän.
der tot wil mich niht langer iu und Etzelen lan.'
2005. Er sprach zuo den von Düringen unt den von Tenelant
Mie gäbe sol enphahen iwer deheines liant
von der küniginne,
unde bestet ir Hagenen>
2006. Sin varwe was erblichen,
A
Irinc der vil küene:
genesen niht enmohte
ir liehtez golt vil rot.
ir müezet kiesen den tot.'
des todes zeichen truoc
daz was in leit genuoc.
der Hawartes man:
do muos ez an ein striten von den von Tenemarke gan.
2007. Irnvrit unde Häwart Sprüngen fgr daz gadem
mit tusent beiden. vil ungefüegen kradem
hört man allenthalben, kreftek unde groz.
hey waz man scharfer gere zuo den Burgonden schoz!
2008. Irnvrit der küene
des er schaden grozen
der edel videlsere
durch einen heim vesten:
2009. Do sluoc der herre Irnvrit
daz im muosen bresten
unt daz sich beschütte
doch viel der lantcräve
2010. Häwart unde Hagne
er möhte wunder kiesen,
diu swert genote vielen
Häwart muoste sterben
lief an den spilman;
von stner hant gewan.
den lantcräven sluoc
ja was er grimme genuoc.
den küenen spilman,
diu ringes gespan,
diu brünne viwerröt.
vor dem videlaere tot.
zesamne wären komen.
ders bete war genomen.
den beiden an der hant.
von dem von ^Burgonden lant.
2011. [D6] Die Tenen unt die Düringe ir herren sähen tot,
do liuop sich vor dem huse ein vreislicher not,
e si die tür gewunnen mit ellenthafter hant.
des wart da verhouwen manic heim unde rant.
2004, 4. iu und Eceln dienen län.'
2007, 2. wo! mit tiisent beiden.
2010, 4. Häwart mnost ersterben von dem viz Burgonden lant.
2011,2. ein vreislichiu not,
4. vil manec heim unde rant.
DER NIBELUNGE NOT. XIX. 17251 L. 265
2012. * Wichet,' sprach do Volker, \md lät si her in gan.
ez ist sust unverendet, des si da habent wän:
si müezen drinne sterben in vil kurzer zlt.
si arnent mit dem tode daz in diu küniginne gtt.'
2013« Do die übermüeten komen in den sal,
vil manegem wart daz houbet geneiget so zetal,
daz er muost ersterben von ir svrinden siegen.
wol streit der kiiene Gernot: sam tet ouch Gtselher der degen.
2014. Tusent unde viere komen in daz hüs:
von swerten sach man blicken vil manegen svrinden süs.
stt wurden doch die recken alle drinne erslagen.
man möhte michel wunder von den Burgonden sagen.
2015. Dar nach wart ein stille, do der schal verdoz.
daz bluot allenthalben durch diu löcher vloz
und da ze den rigelsteinen von den toten man.
daz heten die von Rtne mit starkem eilen getan.
2016. Do sazen aber rawen die von Burgonden lant,
diu wafen mit den Schilden si leiten von der hant.
do stuont noch vor dem hüse der küene spilraan:
er warte ob iemen wolde noch zuo in mit strite gan.
2017. Der künic klagte sere: sam tet ouch stn wip:
meide unde vrouwen quelten da den Itp.
ich waene des daz hete der tot üf si gesworn.
des wart noch vil der recken von den gesten da verlorn.
doentiur wie diu künigin den sal vei'citen hiez.
2018. *Nu bindet ab die hehne,' sprach Hagne der degen.
*ich unde min geselle suln iwer phlegen.
und wellent ez versuochen noch die Ezeln man,
so warn ich mhie herren so ich aller schierst kan.'
2019. Do entwafende daz houbet manic ritter guot:
si sazen üf die wunden, die vor in in daz bluot
waren zuo dem tode von ir banden komen.
da wart der edeln geste vil boese goume genomen.
2017, 2. di quelten Ak den lip.
2018, 3. unde wellent iz noch versuochen di Eceln man,
2019, 4. vil übel goume genomen.
266
DER NIBELUNGE NOT. XK. 17315 L.
2020. Noch vor dem Abende
unde ouch diu küniginne,
die Hiunischen recken,
noch wol zweinzic tüsent:
2021. Sich huop ein stürm herte
schuof der künic daz,
daz ez versuochten baz
der sach man vor in stan
die muosen da ze strite gan.
zuo den gesten sän,
Dancwart Hagnen hruoder, der vil snelle man,
spranc von sinen herren zen vinden für die Uir,
man wand er wcer erstorben: er hom gesunt wol der für,
2022. Der herte strit werte unz inz diu naht benam.
do werten sich die geste, so guoten helden zam,
der Etzelen manne den sumerlangen tac.
hey waz guoter degne vor in veige gelac!
XX.
2023. J^de einen sunewenden
daz diu vrowe Kriemhilt
an ir neehsten magen
der groze mort geschach,
ir herzeleit errach
unde an vil manegen man;
vroude nimmer me gewan.
do gie in sorge not.
wser ein kurzer tot
da von der künic Etzel
2024. In was des tages zerunnen:
si dahten daz in bezzer
danne lange da ze quelne üf ungefüegiu leit.
eines vrides do gerten die stolzen rittere gemeit.
2025. Si bäten daz man breehte den künic zuo in dar.
die bluotvarwen helde und ouch harnaschvar
träten uz dem huse, und die drt künege her.
si enwessen wem ze klagenne ir vil groezlichiu ser.
2026. £zel unde Kriemhilt komen beidiu dar.
daz lant was ir eigen: des merte sich ir schar,
er sprach zuo den gesten 'nu sagt, waz weit ir mtn?
ir wsent vride gewinnen: daz künde müelicli gesta.
2022, 1. Der herte strlt der (dd CJh) werte
2. als guoten helden zam,
3. den Eceln mannen
4. hey waz noch guoter degene
2024, 4. eines vrides si dd gerten,
2025, 3. di drie künege h^r.
4. diu ir viL groezlichen sIr.
DER NIBELUNGE NOT. XX. 17379 L. 267
2027« Üf schaden also grozea als ir mir habet getan,
(ir sult es niht geniezen, sol ich min leben lian)
mtn kint daz ir mir sluoget, und vil der mage mtn,
vride unde suone sol iu vil gar versaget sin,'
2028* Sus antwurte Günther. 'des twang uns groziu not.
allez mtn gesinde lac vor dinen beiden tot
an dier herberge: wie bete ich daz versolt?
ich kom zuo dir üf triuwe, ich wand daz du mir waerest holt.*
2029. Do sprach von Burgonden Gtselher daz kint
^ir Etzelen beide, die noch lebende sint,
waz wtzet ir mir recken? waz het ich iu getan?
wan ich friuntltche in ditze laut geriten liän.' ,
2030. Si sprachen 'dtner güete ist al diu burk vol,
mit jamer, zuo dem lande, ja gunde wir dir wol
daz du nie komen waerest von Wurmz über Rtn.
daz lant hat ir verweiset, du und die brüeder dtn.'
2031« Do sprach in zornes muote Günther der degen
Veit ir ditze starke ze einer suone legen
mit uns eilenden recken, deist uns beidenthalben guot.
ez ist gar ane schulde, swaz uns Etzel getuot.*
2032. Do sprach der wirt zen gesten ^min und iwer leit
diu sint ungeliche. diu starke arebeit
des schaden zuo den schänden, die ich hie han genomen,
des sol iwer deheiner nimmer hinne komen.'
2033. Do sprach zuo dem künige der starke Gernot
^s6 sol iu got gebieten daz ir friuntUchen tuot.
slaht uns eilende, und lät uns zuo iu gan
hin nider an die wite: daz ist iu ere getan.
2034. Swaz uns geschehen künne, daz lat da kurz ergan.
ir hapt so vil gesunder, unt turrens uns bestan,
daz si uns sturmmüede lazent niht genesen.
wie lange sul wir recken in disen arebeiten wesen?'
J^028, 1. Des antwurte Günther
2029, 2. di noch hi (d^ JA) lebende sint,
2030, 4. du unt euch di brnoder din.'
2031, 2. *welt ir diz starke hazen 3. deist beidenthalben guot.
2032, 2. diu michel arbeit
2034, 1. daz l^zet kurz ergän. C
268 DER NIBELUNGE NOT. XX. 17443 L.
2035. Die Etzelen recken die beten ez nach getan,
daz si si wolden lazen für den palas gan.
daz gehörte Kriemhilt: ez was ir grimme leit,
des wart den eilenden fride gähes widerseit.
2036. ^Neina, ziere recken, des ir da habet muot,
ich rate an rehten triuwen daz ir des niht entuot,
daz ir die mortrsezen iht lazet für den sal.
so müesen iwer mäge liden den toetltcben val.
2037. Ob ir nu nieman lebte wan diu Uoten kint,
die minen edelen bruoder, und koemens an den wint,
erkuolent in die ringe, so stt ir alle verlorn,
ezn wurden küener degene zer werlde nie geborn.*
2038. Do sprach der junge Gtselher %il schoeniu swester mtn,
des getrout ich vil übele, do du mich über Rtn
ladetes her ze lande in dise groze not.
wie han ich an den Fliunen hie verdienet den tot?
2039. Ich was dir ie getriuwe, nie tet ich dir leit:
uf solben gedingen her ze hove ich reit,
daz du mir holt waerest, vil liebiu swester min.
bedenke an uns genade: ez mac niht anders gesfn.'
2040. 'Ich enmag iu niht genaden: ungenade ich han.
mir hat von Tronge Hagene so groziu leit getan,
ez ist vil unversüenet die wile ich han den lip.
ir müeztes alle engelten/ sprach daz Etzelen wtp.
2041. *Welt ir mir Hagen einen ze, einem gisel geben,
sone wil icb niht versprechen ichen welle iuch lazen leben:
wan ir stt mtne brüeder unde einer muoter kint:
so red ichz nach der suone mit disen beiden die hie sint.'
2042. 'Nune welle got von himele,' sprach do Gernot.
'ob unser tusent wseren, wir Isegen alle tot,
der sippe dtner mage, e wir den einen man
gseben hie ze gtsel. ez wirt nimmer getan.'
2035, 4. der vride gä,hes widerseit.
2036, 1. *Neinä,, Hiunen recken,
2037, 4. ni cer werlde geborn.*
2039, 2. ich her ce hove reit,
DER NIBELUNGE NOT. XX. 17507 L. 269
I. 'Wir müesen doch ersterben.' so sprach do Gtselher,
*uns enscheidet niemen von riterücher wer.
swer gerne mit uns vehte, wir sin et aber hie;
wan ich deheinen mtnen friunt an triwen nie verlie.'
L D6 sprach der Miene Dancwart (im zceme niht ze dagene)
^jd enstet niht eine min hriioder Hagene,
die hie den vride versprechent, ez möht in werden leiU
des hringe wir iuch inne: daz si iu wcerlich geseiV
5. Do sprach diu küniginne ^ir beide vil gemeit,
nu get der stiege näher und rechet ininiu leit.
daz wil ich immer dienen als ich von rehte sol.
der Hagen übermüete der geloen ich im wol.
6. Lät einen uz dem gademe niht komen über al:
so heiz ich viern enden zünden an den sal:
so werdent wol errochen elliu mtniu leit.'
die Etzelen recken die wurden alle schiere bereit.
7. Die noh hie uze stuonden, die tribens in den sal
mit siegen und mit schüzzen: des wart groz der schal.
doch wolden nie gescheiden die fürsten und ir man:
sine künden von ir triuwe an ein ander niht verlän.
3. Den sal den hiez do zünden daz Etzelen wfp.
do quälte man mit üure den beiden da den Kp.
daz hus von einem winde vil balde al erbran.
ich waene volk enheinez groezer angest ie gewan.
}. Genuoge riefen driune 'owe dirre not.
wir mehten michel gerner sin in stürme tot.
ez mehte got derbarmen: wie st wir alle vlorn!
nu riebet ungefuoge diu küniginne ir zorn.'
D. Ir einer sprach dar inne Vir müezen ligen tot.
waz hilfet uns daz grüezen daz uns der künec enp6t?
mir tuot von starker hitze der durst so rehte we,
daz waene mtn leben in disen sorgen schier zerge,
2043, 1. sprach dö Giselher.
2044, 3. ez mac in werden leit.
), 1. Lä,t einen fiz dem hnse 4. die wurden schiere bereit.
2047, 2. des wart vil gr6z der schal,
r, 4. sine konden von ir triwen
2048, 2. den recken dk den lip.
$, 4. ich weene daz volc enheinez
* >
270 DER NIBELUNGE NOT. XX. 17571 L.
2051. Do sprach von Trongen Hagen, der riter guot,
^swen twinge dürstennes not, der trinke hie daz bluot.
daz ist an solher hitze noh hezzer denne wfn.
ez en mac et an disen ziten niht hezzer gesfn.'
2052. Do gie der recken einer da er einen toten vant:
er kniet im zuo der wunden, den heim er abe gehant:
do begunde er trinken daz iliezende bluot.
swie ungewon ers wsere, ez dühte in groezlichen guot.
2053. *Nu lone iu got, her Hagene,' sprach der müede man,
Maz ich von iwer lere so wol getrunken han.
mir ist noch geschenket vil selten hezzer yfln,
lebe ich deheine vrile, ich sol iu immer wsege stn.'
2054. Do die andern daz gehorten daz ez in dühte guot,
do wart ir michels mere die trunken ouch daz bluot.
da von gewan vil krefte ir etliches Itp.
des engalt an lieben friunden stt vil wißtHchez wtp.
2055. Daz fiur viel genote iif si in den sal:
do leiten siz mit schilten von in hin zetal.
der rouch und ouch die hitze in taten beidiu we.
ich waen so grozer jamer an beiden immer mer erge.
2056. Do sprach von Tronge Hagene *stet zuo des sales want,
lat niht die brende vallen uf iwer helmbant,
tret si mit den füezen tiefer in daz bluot.
ez ist ein übel hochzft die uns diu küniginne tuot.'
2057. In so getanem leide in doch der naht zeran.
noch stuont vor dem hüse der küene spilman
und Hagen stn geselle, geleint über rant:
si warten schaden mere von den üz Etzelen laut.
2058. Do sprach der videlaere 'nu ge wir in den sal.
so waenent des die Hiunen daz wir sin über al
)^051, 1. Dd sprach von Tronege Hagene ir adeln ritter guot,
swen twinge durstes ndt,
3. daz ist in solher hice
4. ez en mac an disen ziten [et B] nn niht bezer gesin.^
)2053, 3. mir ist noch vil selten geshenket bezer win.
^054, 4. sit vil manec waetlichez wip.
2055, 4. ich wsene der jamer immer m^r an helden erg^.
)^057, 1. In sus getanen leiden
DER NIBELUNGE NOT. XX. 17639 L. 271
tot Ton dirre quäle diu an uns ist getan.
si sehent uns noch begegene in strite ir eteslichen gan.'
2059. Do sprach von Burgonden Giselher daz kint
^ich wsen ez tagen welle: sich hebet ein küeler wint.
nü läz uns got von himele noch lieber ztt geleben.
uns hat mtn swester Kriemhilt ein arge hohgeztt gegeben.'
2060. Do sprach aber einer ^ich kiuse nu den tac.
sit daz ez uns nu bezzer wesen niene mac,
so wafent ir iuch, beide, gedenket an den lip.
ja kumt uns aber schiere des künic Etzelen wfp.'
2061. Der wirt wolde waenen, die geste wseren tot
Ton ir arbeite und von des fiurs not:
do lebt ir noch dar inne sehs hundert küener man,
daz nie künec deheiner bezzer degene gewan.
2062. Der eilenden huote hete wol ersehen
daz noch die geste lebten, swie vil in was geschehen
ze schaden unt ze leide, den herren und ir man.
man sach si wol gesunde noh in dem gademe gan.
2063. Man sagte Kriemhilte, ir wsere vil genesen.
do sprach diu küniginne, daz möhte nimmer wesen
daz ir deheiner lebte von des fiurs not:
*ich wil des baz getrouwen daz si alle ligen tot.'
2064. Noch gensesen gerne die fürsten und ir man,
ob noch ieman wolte genade an in began.
des en künden si niht vinden an den von Hiune lant:
do rächen si ir sterben mit vil williger hant.
2065. Des tages wider morgen grüezen man in bot
mit hertem urliuge: des komen beide in not.
do wart zuo in geschozzen vil manic starker ger:
sich werten riterliche die recken küen unde her.
2066. Dem Etzeln gesinde erweget was der muot,
daz si wolten dienen daz Kriemhilte guot;
dar zuo si wolden leisten daz in der künec gebot:
dk muose maneger schiere von in kiesen den tot.
)^062, 4. man sach si in dem gademe noch yil wol gesunde gkn,
2064, 3. dine kanden si niht vinden
2066| 4. des muose maneger schiere
272 DER NIBELUNGE NOT. XX. 17707 t.
2067. Von gelieize und ouch von gäbe man möhte wunder sagen.
si hiez golt daz rote dar zuo mit Schilden tragen:
si gab ez swer stn mochte unde ez wolte enphan.
Jane wart nie groezer solden üf vtende raer getan.
2068. Ein michel teil der recken dar zuo gewäfent gie.
do sprach der küene Volker Vir sin et aber hie.
ine gesach üf vehten nie beide gerner komen,
di daz golt des küniges uns ze väre haut genomen.'
2069. Do riefen ir genuoge 'näher, beide, baz.
daz wir da suln verenden, nu tuon bizite daz.
hie belibet niemen, wan der doch sterben sol.'
do sach man schier ir Schilde stecken gerschüzze vol.
2070. Waz mag ich sagen mere? wol zwelf hundert man
di versuochten ez vil sere wider unde dan.
do kuolten mit den wunden die geste wol ir muot.
ezen mohte nieman scheiden: des sach man fliezen da daz bluot
2071. Von verchliefen wunden: der wart dd vil geslagen.
isUchen nach den friunden hörte man dd Magen,
die hiderhen sturhen alle dem richem hünege her.
des lieten holde mäge nach in groBzlichiu ser,
äventiur wie der marcgrdve Riiedeger erslagen toart.
2072. Ez beten die eilende wider morgen guot getan.
wine der Gotlinde kpm ze hove gegan.
do sach er beidenthalben diu groezUchen ser:
daz weinte innecliche der vil getriwe Riiedeger.
2073. ^S6 we mich,* sprach der recke, ^daz ich den lip gewan.
daz disen grozen jämer kan niemen understan!
swie gern ichz friden wolde, der künec entuot es niht,
wand er der stnen leide ie mer unde mer gesiht.*
2074. Do sant an DietrJche der guote Riiedeger,
ob siz noch künden wenden an dem künege her.
2067, 2. dar [in B] mit Schilden tragen :
4. mer iif vinde getan.
2068, 1. Ein michel krapft (schar Jh) der recken
2070, 4. des sach man vliezen daz plaot
^07 i, 1. *S6 w^ mir,' sprach der recke,
2074, 2. an den kiinegen (künic DJjch) h^r*
DER NIBELUNGE NOT. XX. irrer l. 273
do enbot im der von Berne Ver mölit ez understan?
ez enwil der künic Etzel nieman scheiden lan.'
75. Do sacli ein Hiunen recke Rüedegeren stan
mit weinunden ougen, unt lietes vil getan,
der sprach zer küniginne ^uu seht ir wie er stat,
der doch gewalt den meisten hie bt Etzelen hat,
76. Unt dem ez allez dienet, liut ufide lant.
wie ist so vil der bürge an Rüedeger gewant,
der er von dem künige vil manege haben mac!
er sluoc in disem stürme noch nie loblichen slac.
n. Mich dunket ern ruoche wie ez hier umbe gat,
sit daz er den vollen nach stnem willen hat.
man gibt im, er si küener danne ieman müge sin:
daz ist in disen sorgen worden boeslichen schin.'
18. Mit trurigem muote der vil getriwe man,
den er daz reden horte, der helt der blicte in an.
er gedaht Mu solt ez arnen. du gibst ich si verzagt:
du hast diu dinen maere ze hove ze lüte gesagt.'
^9. Die fust begunder twingen: do lief er in an
und sluog so krefticliche den Hiunischen man,
daz er im vor den füezen lack vil schiere tot.
do was aver gemeret des künic Etzelen not.
JO. 'Hin, du zage maere,* sprach do Rüedeger.
'ich hän doch genuoge leit unde herzen ser:
daz ich hie niht envihte, zwiu wizest du mir daz?
ja waer ich den gesten von grozen schulden gehaz,
(1. Und allez daz ich möhte daz het ich in getan,
niwan daz ich die recken her gefüeret hän.
ja was ich ir geleite in mtnes herren lant:
des ensol mit in niht striten min vil eilendes hant.'
J2. B6 sprach zem marcräven Ezel der künic her
'wie habt ir uns geholfen, vil edel Rüedeger!
wan wir so vil der veigen hie ze lande han,
wir bedürfen ir niht mere. ir hapt vil übele getan.'
2077, 1. wi ez hi umbe git,
2080, 2. leit unde s^r:
<^, 4. wir bedorften ir niht mire.
• 18
274
DER NIBELUNGE NOT. XX. 17835 l.
2084.
2085.
y« heswärt er mir den muot
ere unde guot,
80 vU hän genomen:
ein teil ze unstaten homen,^
und het ez ouch gesellen,
dem Hiune was geschehen.
ir ougen wurden naz.
Vie habe wir verdienet daz,
meret unser leit?
2083. D6 sprach der ritter edele
und hat mir geitewizet
des ich von dinen handen
daz ist dem lügencere
Do kom diu küniginne
daz von des beides zorne
si klagt ez ungefuoge:
si sprach zuo Rüedegere
Daz ir mir unt dem künige
nu habt ir, edel Rüedeger, uns allez her geseit,
ir woldet durch uns wagen die ere unt daz leben.
^ icli hört iu vil der recken den brts vil groezlichen geben.
2086. Ich mane iuch der genaden und ir mir hant gesworn,
do ir mir zuo Etzeln rietet, rfter üz erkorn,
daz ir mir woldet dienen unz an unser eines tot:
nie so groezlichen not'
ich swuor iu, edel wip,
die ere unde ouch den Itp:
desen han ich niht gesworo.
bräht ich die fürsten wol geborn.'
2088. Si sprach ^gedenke, Rüedeger, der grozen triwe dfn,
der stsete, und ouch der eide, daz du den schaden mfn
immer woldest rechen und elliu mtniu leit.'
do sprach der marcgrave 'ich han iu e selten iht verseit.'
flegen ouch began.
beide für den man.
unmuotes man do sach.
harte jseraerkltche sprach
daz ich ditz gelebet lian.
der muoz ich abe stan,
der got an mir gebot. '^
daz mihs niht wendet der tot.
2087.
der wart mir armen wlbe
*Daz ist ane lougen,
daz ich durch iuch wagte
daz ich die sele fliese,
zuo dirre hochgeztte
2089.
2090.
Ezel der rtche
si buten sich ze fuoze
den edeln marcgraven
der vil getriwe recke
*Owe mich gotes armen,
aller mtner eren
triwen unde zühte,
owe got von liimele,
2083, 3. hkn s6 vil genomen:
.2085, 3. di ^re nnde ouch daz leben.
2086, 4. des wart mir armen wibe
2088, 4. ich hän iu selten iht verseit.'
2089, 2. dd buten si sich ce fdezen
2090, 1. *0w^ mir gotes armen,
DER NIBELUNGE NOT. XX, 17899 l. 275
2091. Swelhez ich nu laze unt daz ander begän,
so hän ich boeslfche und vil übel getan:
läz aber ich si beide, mich schendet elliu diet.
nu ruoche mich bewtsen der mir ze lebene geriet/
2092. Do baten si genote, der kiinec und ouch sJn wfp.
des muosen sider recken fliesen den Itp
von Rüedegeres hende, da ouch der helt erstarp.
ir mugt daz hie wol beeren daz er vil jeemercltchen warp.
2093. Er weste scliaden gewinnen und ungefüegiu leit.
er bete dem künige vil gerne verseit,
und ouch der küniginne. vil sere vorht er daz,
ob er ir einen slüege, diu vrerlt trüege im drumbe haz.
2094. Do sprach zuo dem künige der vil küene man
'her künec, nu nemt hin veidere swaz ich von iu han,
daz laut mit den bürgen: der sol mich niht besten,
ich v^^il uf minen füezen in daz eilende gen.'
2095. Do sprach der künik Etzel Ver hülfe danne mir?
daz laut zuo den liut^ daz gibich allez dir,
daz du mich rechest, Rüedeger, an den vinden mtn.
du solt ein künec gewaltic bt neben Etzelen stn.'
2096. Do sprach aber Rüedeger 'wie sol ichz ane van?
heim ze minem huse ich si geladen han,
trinken unde spfse ich in güetlichen bot
unt gab in mtne gäbe: wie sol ich raten in den tot?
2097. Diu liute wsenent lihte daz ich si verzagt.
deheinen mtnen dienest han ich in versagt,
den vil edeln fürsten unt ouch ir man:
ouch riwet mich diu friuntschaft die ich mit in geworben han.
2098. Gtselher dem degene gab ich die tohter mfn.
sine künde in dirre werlde niht baz verwendet sin
üf zuht unde ouch üf ere, uf triwe unde uf guot.
ine gesach nie künic jungen so rehte tugentliche gemuot.'
2099. Do sprach aber Kriemhilt ^vil edel Rüedeger,
nu la dich erbarmen unser beider ser,
2091, 3. mich schiltet elliu diet.
2093, 4. daz im diu werlt trüege haz.
2097, 3. unt den iren man:
2098, 4. ine gesach nie kunec s6 jungen
18*
276 DER NIBELUNGE NOT. XX. 17975 L.
min unde ouch des küniges. gedenke wol dar an
daz nie wirt dekeiner so leide geste mer gewan.'
2100. Do sprach der margräve wider daz edel wlp
*ez muoz Iiiute gelten der Rüedegeres Ifp
swaz ir und ouch min herre mir liebes hapt getan:
dar umbe muoz ich sterben: daz kan niht langer bestan.
2101. Ich weiz wol daz noch hiute mtn bürge unde och mtn lant
iu müezen ledec werden von ir etesltches hant.
ich bevilhe iu üf genade mtn wtp und miniu kint
und ouch die vil eilenden die ze Bechelären sint/
2102. ^Nu Ion dir got, Rüedeger/ sprach der künic do.
er unt diu küniginne, si wurden beidiu vro.
^uns suln dine liute vil wol enpholhen wesen:
ouch trowe ich minem heile daz du mäht selbe wol genesen.'
2103. Do liez er an die wäge sele unde Ifp.
do begunde weinen daz Etzelen wtp.
er sprach ^ich muoz iu leisten als ich gelopt hän.
owe der minen friunde, die ich ungerne hie bestan.'
2104. Man sach in von dem künige vil trüricUchen gän.
do vant er sfne recken vil nähen bt im stän:
er sprach 'ir sult iuch wäfFen, alle mine man.
die küenen Burgonden die muoz ich leider bestan.*
2105. Si hiezen balde springen da man ir gewsefFen vant.
ez der heim wa'.re od des Schildes rant,
von ir ingesinde wart ez in dar getragen,
std horten leidiu maere die stolzen eilende sagen.
2106. Gewäffent wart do Rüedeger mit fümf hundert man:
dar über zwelf recken sach man mit im gän.
die wolten prts erwerben in des sturmes not:
si enwessen niht der msere, daz in so nähent der tot.
2107« Do sach man Rüedegere under helme gän.
ez truogen swert diu scharpfen des margräven man,
dar zuo vor ir banden die liebte Schilde breit,
daz sach der videlsere: ez was im groezltchen leit.
2100, 4. daz mag niht langer besten.
2101, 1. mine bürge unde minia lant
2103, 4. di ich vil (sd Jh) ungerne hie bestan.*
2106, 2. ce helfe er dd gewan.
DER NIBELÜNGE NOT. XX. 18043 L. 277
2108. Do sach der junge Gfselher stnen sweher gen
mit üf gebunden! helme. wie moht man do versten
waz er da mit meinte, niwan allez guot?
des wart der künic edele so relite froeltch gemuot.
2109. 'Nu wol mich sollier friunde/ sprach Gtselher der degen,
'die wir han gewunnen nu üf disen wegen.
wir suln vil wol geniezen mtnes wtbes hie.
mir ist liep üf mtn triuwe daz ie der hfrät ergie.'
2110. *Ine weiz wes ir iuch troestet/ sprach der spileman.
Va saht ir ie durch suone so manegen helt gan
mit üf gebunden hehnen, die trüegen swert enhant?
an uns wii dienen Rüedeger sine bürge und siniu lant.'
2111. Bedaz der videlsere die rede do volsprach,
Rüedegern den edelen man vor dem hüse sach.
stnen schilt den guoten den satzt er für den fuoz.
du muos er sinen friunden versagen dienst unde gruoz.
2112. Der edel margrave rief do in den sal
'ir küene Nibelunge, nu wert iuch über al.
ir soldet min geniezen, nu engeltet ir min.
e do war wir friunde: der triwe wil ich ledic sin.'
2113. Do erschrahten dirre msere die nothaften man;
wan ir deheiner fröude nie da von gewan,
daz mit in wolde striten dem si da waren holt,
si heten von vtnden vil michel arbeit gedolt.
2114. 'Nune welle got von himele/ sprach Günther der degen,
'daz ir iuch genaden sült an uns bewegen,
unt der vil grozen triuwe, der wir doch heten muot.
ich wil iu des getrouwen daz ir ez nimmer getuot.'
2115. 'Jane mag ichs niht geläzen/ sprach der küene man:
'ich muoz mit iu striten, wan ichz gelobt han.
nu wert iuch, küene helde, so lieb iu st der lip.
mich enwoltes niht erläzen des künic Etzelen wip.'
2108, 2. wi mohter dd verstön
2109, 2. iif disen wegen.
2109, 3. wir saln mines wibes vil wol geniezen hie.
2110, 2. *wä, ges^het ir ie durh suone
2111, 1. di rede volsprach,
2113, 2. da. von gewan,
2113, 4. si heten von ir Yienden
278 DER NIBELUNGE NOT. XX. isior l.
2116. 'Ir widersagt uns nu ze spate/ sprach der künic her.
'nu müez iu got vergelten, vil edel Riiedeger,
triuwe unde minne die ir uns hapt getan,
ob ir ez an dem ende woldet güetlicher lan,
2117. Wir soltenz immer dienen, daz ir uns hapt gegeben,
ich unt mtne mage, ob ir uns liezet leben.
der herltchen gäbe, do ir uns brahtet her
in Ezeln lant zen Hiunen, des gedenct, vil edel Riiedeger.'
2118. *Wie wol ich iu des gunde,* sprach Riiedeger der degen,
'daz ich iu mfne gäbe mit vollen solde wegen
also willeclfche als ich des hete wan!
sone wurde mir dar urabe nimmer schelten getan.'
2119. 'Erwindet, edel Riiedeger,' sprach do Gernot.
'wan ez wirt deheiner gesten nie erbot
so rehte minneclichen als ir uns hapt getan,
des sult ir wol geniezen, ob wir bi lebene bestan.'
2120. 'Daz wolde got,' sprach Riiedeger, 'vil edel Gernot,
daz ir ze Rtne wseret und ich waere tot
mit etlichen eren, std ich iuch sol bestan!
ez wart an eilenden von friunden noh nie wirs getan.'
2121. 'Nu lone iu got, her Riiedeger,' sprach do Gernot,
'der vil rtchen gäbe. mich riwet iwer tot,
sol an iu verderben so tugentifcher muot.
hie trag ich iwer wafFen, daz ir mir gfibet, helt guot.
2122. Daz ist mir nie geswichen in aller dirre not:
under finen ecken lit manic rtter tot.
ez ist lüter unde stsete, herlich unde guot.
ich wsen so riche gäbe ein reke nimmer mer getuot.
2123. Und weit ir niht erwinden im weit zuo uns gan,
slaht ir mir iht der friunde die ich hinne hän,
mit iwer selbes swerte nim ich iu den Itp:
so riwet ir mich, Riiedeger, unde iwer herltchez wtp.'
^117, 4. in Eceln lant mit triwen, des gedenket, edel Rüedg^r.'
Jil20, 4. ezen wart noch nie an helden wirs von friunden getan.*
!il21, 1. sprach aber Gerndt,
!2123, 2, di ich noh hinne h^,'
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18171 L. 279
r. ^Daz wokle got, her Gernot, und meht ez ergan^
daz aller iwer wille waere hie getan
und daz genesen wsere iwer friunde Itp!
ja sol iu wol getruwen beidiu mtn tohter und min wlp.'
. Da sprach von Burgonden der schoenen Uoten kint
'wie tuot ir so, her Rüedeger? di mit mir komen sint^
si sint iu alle waege. ir grifet übel zuo.
die iwer schoene tohter weit ir verwitwen ze fruo.
. Swenne ir und iwer recken mit strite mich bestät,
wie reht unfriuntlfche ir daz schfnen lat
daz ich iu wol getruwe für alle ander man,
da von ich ze wibe iwer tohter mir gewan.'
. 'Gedenket iwer triuwen, vil edel künic her,
gesende iuch got von hinne.' so sprach Rüedeger.
'lat die juncvrouwen niht engelten min:
durch iwer selbes tugende so ruochet ir genaedic sin.'
. 'Daz taet ich billtche,' sprach Gtselher daz kint:
die hohen mfne mage, di noch hier inne sint,
suln die von iu sterben, so muoz gescheiden stn
diu vil stsete friuntschaft zuo dir unde der tohter diu.'
. 'Nu müez uns got genäden,' sprach der küene man.
do huoben si die Schilde, also si wolden dan
strften zuo den gesten in Kriemhilte sal.
do rief vil lüte Hagene von der stiege hin zetal
. 'Bellbet eine wfle, vil edel Rüedeger.'
also sprach do Hagene. 'wir wolden reden mer,
ich und mine herren, als uns des twinget not.
waz mack gehelfen Etzeln unser eilender tot?-'
. 'Ich sten in grozen sorgen,' sprach aber Hagene.
'den schilt den mir vrou Gotlint gab ze tragene,
den habent mir die Hiunen zerhouwen von der hant.
ich fuort in friuntltche in daz Etzelen lant.
• Daz des got von himele ruochen wolde
daz ich schilt so guoten noch tragen solde
2124, 1. und mÖhte daz erg^n
^ 4. dk von ich zeinem wibe
2128, 4. zuo dir und ouch der tohter din.^
280
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18239 L.
so den du hast vor hende, vil edel Rüedeger!
so bedorfte ich in dem stürme deheiner halsperge mer.'
2133. *Vil gerne wser ich dir guot mit minem schilde^
getörst ich dirn gebieten vor Kriemhilde.
doch nim du in hin, Hagene, unt trag in an der hant.
hey soldest du in füeren in der Burgonden lant!*
2134. Do er im so willeclichen
do wart genuoger ougen
ez was diu teste gäbe
bot deheinem degene
2135. Swie grimme Hagen wsere
ja erbarmet im diu gäbe
bf stnen lesten ziten
TÜ manic ritter edele
den schilt ze geben bot,
von heizen trehen rot,
die sider immer mer
von Bechlaren Rüedeger.
unt swie zornic gemuot,
die der helt guot
so nahen het getan,
mit im truren began.
2136. 'Nu lone iu got von himele, vil edel Rüedeger.
ez wirt iwer gelfche
der eilenden recken
so sol daz got gebieten
2137. *S6 we mich dirre maere.'
Vir heten ander swser e
deheiner nimmer mer,
so herltchen gebe.
daz iwer tugende immer lebe.'
so sprach ab Hagene.
so vil ze tragene:
sul wir mit friunden strtten, daz si got gekleit.'
do sprach der marcgrave 'daz ist mir innecltche leit.*
2138. 'Nu Ion ich iu der gäbe,
swie halt gein iu gebaren
daz nimmer iuch gerüeret
ob ir si alle slüeget,
2139. Des neig im mit zühten
si weinten allenthalben,
niemen scheiden künde,
vater aller tugende
2140. Do sprach von dem hüse
'sit min geselle Hagene
den sult ir also staete
vil edel Rüedeger,
dise reken her,
mit strite hie mfn hant,
die von Burgonden lant.'
der guote Rüedeger.
daz disiu herzen ser
daz was ein michel not.
lag an Rüedegere tot.
Volker der spileman
den vride hat getan,
haben von mtner hant.
daz hapt ir wol verdienet, do wir komen in daz lant.
2134, 4. gebdt deheinem degene
2136, 4. got )Bol daz gebieten
2137, 1. *Sd w^ mir dirre meere,^
sprach aber Hagene.
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18299 L. 281
2141. Yil edel marcgrave, ir sult min böte sin.
dise rote bouge gab mir diu margravfn^
daz ich si tragen solde hie zer hochgezft:
die mugt ir selbe schouwen, daz ir des min geziuge stt.'
2142« 'Daz yvolde got der rtche,' sprach do Rüedeger,
'daz iu diu margravinne noch solte geben mer!
diu msere sag icli gerne der triutinne mtn,
gesihe ich si gesunder: des sult ir ane zwtfel stn.'
2143. Als er im daz gelobte, den schilt huop Rüedeger:
des muotes er ertobte: do enbeit er da niht mer,
do lief er zuo den gesten, einem degen geltch.
manegen slac vil swinden sluoc der margrave rtch.
2144. Die zwene stuonden hoher, Volker und Hagene,
wan ez im e gelobten die zwene degene:
noch vant er als küenen bt den turnen stan,
daz Rüedeger des strttes mit grozen sorgen began.
2145. Durch mortrsechen willen so liezen si dar in
Günther und Gernot: si heten helde sin.
do stuond hoher Giselher: zwar ez was im leit.
er Tersach sich noch des lebenes; da Ton er Rüedegeren meit.
2146. Do Sprüngen zuo den vtnden des margräven man.
man sach si nach ir herren vil tugentlichen gan.
diu sntdunde wafen si truogen an der haut:
des brast da tu der helme und manic herlicher rant.
2147. Do sluogen die tu müeden tH manegen swinden slac
den Ton Bechelaren, der eben unt tiefe wac,
durch die Testen ringe Tast unz üf daz Terch.
si taten in dem stürme diu tu herlichen werch.
2148. Daz edel ingesinde was nu kom^n gar [dar in]:
Volker unde Hagene die Sprüngen balde dd hin»
^142, 1. *Daz wolde got Ton himele,*
!2144, 2. di küenen (snellen Cf) degene:
3. bl dem turne stin,
!2145, 1. sd liezen [si C] in dar in
;2i45, 3. d6 stuont M hdher Giselher:
4. dar nmb er Riiedg^rn meit.
2146, 2. Til degenliche g4n.
2147, 1. [onch D] manegen swinden slac
2147, 3. durch di liebten ringe
2148, 2. di sprangen balde hin.
282 DER NIBELUNGE NOT. XX. 18359 l.
sine gaben fride niemen, wau dem einem man.
von ir beider hende daz bluot nider durch helme ran.
2149. Wie rehte gremltche vil swerte drinne erklanci
vil der schiltspange üz den siegen spranc:
des reis ir scliiltsteine nider in daz bluot.
si vähten also grimme, daz manz nimmer mer getuot.
2150. Der vogt von Beclielaeren gie wider unde dan,
also der mit eilen in stürme werben kan.
dem tet des tages Rüedeger harte wol geltch
daz er ein reklie wsere vil küene unde lobeltch.
2151. Hie sUtonden dise recken, Guntl}>er und G^rnöt:
81 sluogen in dem stHte vU manegen helt töU
Giselher iint Dancwart, die zwene ez ringe wac:
des frumten si vil manegen hiniz üf den junglsten tac.
2152. Vil wol zeigte Rüedeger daz er was stark genuoc,
küene, und wol gewäfent: hey waz er helde sluoc!
daz sach ein Burgonde: zorns was im not.
da von begunde nähen des edeln Rüedegeres tot.
2153. Gernot der starke, den helt den rief er an.
er sprach zem margräven ^ir weit mir mfner man
niht genesen lazen, vil edel Rüedeger.
daz müet mich ane maze: icbn kans niht an gesehen mer.
2154. Nu mag iu iwer gäbe wol ze schaden komen,
stt ir mir miner friunde hapt so vil benomen.
nu wendet iuch her umbe, vil edel küene man.
iwer gäbe wirt verdienet so ich iz aller hoehste kan.'
2155. E daz der margräve zuo im volkoeme dar,
des muosen liebte ringe werden missevar.
do Sprüngen zuo ein ander die eren gernde man.
ir ietweder schermen für starke wunden began.
2156. Ir swert so scliarpf wären, sine künde niht gewegen.
do sluoc Gernoten Rüedeger der degen
2148, 4. daz pluot durh helme nider ran.
2149, 3. des reis ir schiltgesteine verhowen in daz plnot.
2150, 4. vil küene unt ouch vil lobelich.
2151, 4. unz üf ir jungesten tac.
2152, 3. Zornes gie im n6t.
2154, 4. sd ich aller hdhste kan.^
2156, 1. ez enkunde [in Jch] niht gewegen.
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18423 L. 288
durch flinsiierten helmen, daz nider floz daz bluot.
daz vergalt im sciere der rtter küen unde guot.
2157. Die Rüedegeres gäbe an liende er höh erwac:
swie wunt er waer zem tode, er sluog im einen slac
durch den schilt \il guoten unz üf diu helmgespan.
da von muos ersterben do der Gotelindeo man.
2158. Jane wart nie wirs gelonet so rtcher gäbe mer.
do vielen beide erslagne, Gernot und Rüedeger,
geKch in dem stürme von ir beider hant.
alrest erzurnde Hagne, do der den grozen schaden bevant.
2159. Do sprach der von Tronge 'ez ist uns übel komen.
wir haben an in beiden so grozen schaden genomen,
den wir nimmer überwinden, ir liut und ouch ir lant.
die Rüedegeres helde sint unser eilenden phant.'
2160. 'Owe mich miues bruoder, der tot ist hie gefrumt.
waz mir der leiden msere ze allen ziten kumt!
ouch muoz mich immer riuwen der edel Rüedeger.
der schade ist beidenthalben unt diu groezlichen ser.'
2161. Do der junge Gfselher sach slnen bruoder tot,
die do dar inne waren, die muosen Itden not.
der tot der suochte sere da stn gesinde was.
der von Bechelären do langer einer niht genas.
2162. Günther unde (Hselher und ouch Hagene,
Dancwart unde Volker, die guoten degene,
die giengen da si funden ligen die zwene man:
dö wart da von den helden mit jämer weinen hegän.
2163. 'Der tot uns sere roubet,' sprach Gfselher daz kint.
'nu lazet iwer weinen, unt ge wir an den wint,
daz uns die ringe erkuolen, uns strttmüeden man.
ja wsen uns got hie langer niht ze lebene gan.'
2156, 3. durch heim vlinsherten,
2157, 4. äk Ton sd muos ersterben der schoenen Gotelinde man.
!2158, 4. d6 er den grdzen schaden yant.
2159, 1. Dd sprach der helt von Tronege
3. den nimmer überwindent
2160, 1. *0w^ mines bruoder,
2161, 1. Dd Giselher der h^rre
2162, 4. mit J^mer weinen getdn.
2163, 4. jk waen uns got niht lenger hi ce lebene gan.^
284 DER NTOELUNGE NOT, XX. i849i l.
2164. Den sitzen disen leinen sach man manegen degen.
si wären aber müezic: da wären tot gelegen
die Rüedegeres lielde. zergangen was der doz,
so lange wert diu stille daz stn Etzeln verdroz.
2165« *Owe dirre dienste/ sprach des küneges wtp :
^dine sint niht s6 stsete, daz unser vfnde Itp
müge des engelten von Rüedegeres hant. '
er wil si wider bringen in der Burgonde lant.
2166. Waz hilfet, künic Etzel, daz wir geteilet hän
mit im swaz er wolde? der helt hat missetän.
der uns da solde rechen, der wil der suone pflegen.'
des antwnrt ir do Volker, der tu zierliche degen,
2167. 'Der rede en ist so niht leider, vil edels küneges wtp.
getörst ich heizen liegen alsus edeln l}p,
so het ir tievelltchen an Rüedeger gelogen.
er unt die sine degene sint an der suone gar betrogen.
2168. Er tet so willecltche daz im der künec gebot,
daz er unt sin gesinde ist hie gelegen tot.
nu seht al umbe, Kriemhilt, wem ir nu gebieten weit.
iu hat unz an den ende gedienet Rüedeger der helt.
2169. Welt ir daz niht gelouben, man sol iuchz sehen län.'
durch ir herzen sere so wart duo daz getan,
man truoc den helt verhouwen da in der künic sach.
den Etzelen degenen so rehte leide nie geschach.
2170. Do si den margräven toten sähen tragen,
ez enkunde ein schrtber gebriefen noh gesagen
die manegen ungebserde von wtbe unde ouch von man^
diu sich von herzen jämer aldä zeigen began.
2171. Der Etzelen jämer der wart also groz,
als eines lewen stimme der riche künec erdoz
mit herzeleidem wuoffe: alsam tet ouch sin wip.
si klagten ungefuoge des guoten Rüedegeres Ifp.
)2164, 3. vergangen was der ddz.
2166, 4. des antworte [ir CD] Volker,
21 69, 2. durch ir hercen leide
DER NTOELUNGE NOT. XX. 18555 L. 285
wie hSm Dietriches man alle erslagen wurden.
2172. Do hört man allenthalben jamer also groz,
daz palas unde turne von dem wuof erdoz.
do hört ez och von Berne ein Dietriches man:
durch disiu starken msere wie balde er gähen began!
2173. Do sprach er zuo dem fürsten 'hoert, min her Dietrich.
swaz ich noch her gelebt han, so rehte unmügelich
gehört ich klage nie mere> als ich nu han vernomen.
ich wsene der künic selbe ist zuo der hohgezite komeo.
2174. Wie mehtens anders alle haben solhe not?
der künic oder Kriemhilt, ir einez daz ist tot
von den küenen gesten durch ir ntt gelegen.
ez weinet ungefuoge vil manic zierlicher degen.'
2175. Do sprach der vogt von Berne ^mine vil liebe man,
nu gahet niht ze sere. svraz hie hant getan
die eilenden recken, des gät in michel not.
und lät si des geniezen daz ich in minen fride enbot.'
2176. Do sprach der küene Wolfhart ^ich wil dar gän
und wil der msere vragen, waz si hant getan,
und wilz iu sagen denne, vil lieber herre min,
als ichz dort ervinde> waz diu klage müge sin.'
2177. Do sprach der herre Dietrich *swä man zornes sich versiht,
ob ungefüegiu vrage danne da geschult,
daz betrüebet recken lihte ir muot.
ichen wil niht, Wolfhart, daz ir die vräge tuot.*
2178. Do bat er Helpfriche balde dar gän,
und hiez daz ervinden an Etzelen man
oder an den gesten, waz waere dii geschehen.
done het man von liuten so grozen jämer nie gesehen.
2179. Der böte begunde vrägen Vaz ist hie getan?'
do sprach einer drunder *dä ist vil gar zergän
swaz wir freuden heten in der Hiunen lant.
hie ligt erslagen Rüedeger von der Burgonde hant.
2173, 4. ich waen der künec Ecel ist selbe zno dem schaden komen.
2175, 1. Dd sprach der helt von Berne
21 77, 4. Jane wil ich niht, Wolfhart, daz ir di yr^ge gein in tuot*
286
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18619 L,
2180. Die mit im dar in körnen, der ist einer nilit genesen.'
do enkunde Helpfrtche nimmer leider wesen.
ja gehört er msere so relite ungerne nie.
der böte ze Dietrfche vil sere weinende gie.
2181. 'Waz liapt ir uns erfunden?* sprach do Dietrich,
Vie weinet ir so sere, degen Helpfrfch?'
do sprach der edel recke ^icli mag wol halde klagen:
den guoten Rüedegere hant die Burgonde ersiagen.'
2182. Do sprach der helt von Berne 'des sol niht wellen got.
daz wser ein starkiu räche unde ouch des tievels spot.
an in daz versolt?
wa mit het Rüedeger
ja ist mir daz wol künde,
2183. Des antwurte Wolf hart
so solt ez in allen
ob wir inz vertrüegen,
ja hat uns vil gedienet
2184. Der vogt der Amelunge
vil harte seneltche
do bat er F^ilprande
daz er an in erfüere
2185. Der sturmküene recke,
weder schilt noch wafFen
er wolde in sfnen zühten
von sfner swester kinde
er ist den eilenden holt.'
'und heten siz getan,
an daz leben gan.
des waer wir geschaut.
des guoten Rüedegeres hant.'
hiez ez ervarn baz.
er in ein venster saz:
zuo den gesten gän,
waz da wäre getan.
meister Hilprant,
truoger an der hant:
zuo den gesten gan.
wart im ein strafen getan.
2186. Do sprach der grimme Wolf hart Veit ir dar blozer gan,
so mag ez an ein schelten nimmer wol gestan:
so müezt ir lesterltche
komt ir dar gewafent,
2187. Do garte sich der wtse
e daz ers inne wurde,
alle Dietriches recken
dem helde was ez leide:
2188. Er vragte war si wolden.
tuon die widervart;
daz ir eteslfcher wol bewart.'
durch des tumben rat.
do warn in ir wat
unt truogen swert enhant.
vil gerne het erz erwant.
Vir wellen mit iu dar.
waz ob von Tronge Hagene deste wirs getar
2180, 3. Jane gesaget er maere
2182, 1. *daz en sol niht wellen got.
2186, 4. daz etelicher wol bewart.'
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18687 L. 287
gein iu mit spotte sprechen, des er wol kan gephlegen?'
do er daz gehörte, do gestiiont »ins der degen.
39. Nu sach der küene Volker wol gewafFent gan
die reken von Berne, die Dietriches man,
begürtet mit den swerten: si truogen schilt enhant.
er sagt ez stnen herren üzer Burgonde lant.
90. Do sprach der videlsere *ich sihe dort her gan
so relite vfntUche die Dietriches man,
gewafent iinder helme: si wellent uns bestan.
ich wsen ez an daz übele uns eilenden welle gan.'
)1. In den selben ziten kom ouch Hildeprant.
do satzter für die füeze sfnes Schildes rant,
er begunde fragen die Guntheres man
'owe, ir guote helde, waz het iu Rüedeger ^etan?
)2. Mich hat min her Dietrich her zuo iu gesant:
ob erslagen hete iwer deheines haut
den edeln marcgräven, als uns daz ist geseit,
wirn künden niht überwinden diu vil groezlichen leit.'
)3. Do sprach von Tronge Hagne *daz mser ist ungelogen,
wie wol ich iu des gunde, het iuch der böte betrogen,
durch Rüedegeres liebe, daz lebte noch sin lip,
den immer mügen weinen beidiu man unde wip!'
)4. Do si daz reht erhörten, daz er waere tot,
do klagten in die recken: ir triwe in daz gebot,
den Dietriches recken den sach man treline gan
über bart und über kinne: in was vil Jeide getan.
95. Der herzöge üzer Berne Sigestap do sprach
*nu hat gar ein ende genomen der gemach
den uns hie fuogte Rüedeger nah unsern leiden tagen.
fröude eilender diete lit von iu beiden hie erslagen.'
96. Do sprach von Amelunge der degen Wolfwin
^und ob ich hiute s«he tot den vater min,
mir enwurde nimmer leider denn umbe sinen lip.
owe wer sol nu troesten des guoten marcgräven wip?'
;2188, 4. d6 gestattes in der degen.
J9, 1. Dd sach der küene Volker
288
DER NIBELUNGE NOT. XX. 18755 l.
2197. Do sprach in zornes muote
Ver wtset nu die recken
also der marcgrave
owe, vil edel Rüedeger,
2198. Wolfbrant und Helfrich
mit allen irn friunden
Yor siuften mohte vragen
der degen Wolfliart
so manege henrart^
vil dike hat getan?
daz wir dich sus vlorn han.'
und ouch Helmnot^
si weinten stnen tot.
niht mere Hilprant:
er sprach ^nu tuot ir degene dar nach min herre hat gesant.
2199. Gebt uns Rüedegeren
also toten uz dem sal^
lit unser fröuden val:
daz er ie hat getan
und an ander manegen man.
also Rüedeger der degen.
lat in uns after wegen
loenen noh dem man.
bi stnem lebene getan.*
an dem gar mit jamer
und lat uns an im dienen
an uns vil groze triuwe
2200. Wir stn ouch eilende,
wes läzet ir uns biten?
tragen, daz wir nach tode
wir heten ez vil billtche
2201. Do sprach der künic Günther ^nie dienst wart so guot
so den ein friunt friunde nach dem tode tuot.
daz heiz ich stsete triuwe, swer die kan begän.
ir loenet im von schulden: er hat iu liebe getan.'
2202. 'Wie lange sul wir flegen?* sprach Wolfliart der degen.
•"stt unser trost der beste
und wir sin leider mere
lat uns in tragen hinnen
2203. Des antwurte im Volker
nu nemt in in dem sale,
mit siarch wunden
von iu ist tot gelegen
megen niht gehaben,
da wir den recken begraben.'
'niemen iu in gtt.
da der degen Ift
gevallen in daz bluot.
so ist ez ein voller dienest den ir hie Rüedegere tuot.'
2204. Do sprach der küene Wolfliart 'got weiz wol, her spilman^
irn dürft uns niht reizen: ir hapt uns übel getan,
törst ich vor mfnem herren, so koemet irs in not:
des müeze wirz läzen, wan er uus striten hie verbot.'
2200, 4. wir hetenz pilliche
2202, 4. 14t in uns tragen hinnen
2203, 1. Des antwurte Volker
2. nu nemt in in dem hi^se,
3. mit starch ver ch wund an
2204, 1. *got weiz, h^r spilman,
2. ir habt uns leit getan.
DER NIBELÜNGE NOT. XX. 18824 L. 289
15. Do sprach der videlssre ^der Toriit ist al ze tu,
swaz man im yerbiutet^ derz allez lazen wil.
daz kan icli niht geheizen reliten beides muot.'
diu rede duhte Hagenen von sfnem hergesellen guot.
6. ^Desen lat iuch niht gelangen/ sprach aber Wölfhart.
^ich entrihte iu so die Seiten, swenn ir die widervart
rttet gein Rtne> daz irz wol muget sagen.
iwer übermüete. mag ich mit eren niht vertragen.'
7. Do sprach der videlaere Wenne ir die Seiten min
verirret gnoter doene, der iwer helmschtn
muoz vil trüebe werden von der minen hant^
swie aber ich geHte in der Burgonde lant.'
8. Do wolt er zuo im springen, wan daz in niht enlie
Hildebrant sin o&heim in vaste ze im gevie.
^ich waen dvi woldest wüeten durch dinen tumben zorn.
mines herren hulde du haetest immer iher verlorn.'
9. 'Lat ab den lewen, meister: er ist so grimme genmot,
kumt er mir zen banden/ sprach Volker der degen gtioty
^het er die werlt alle mit siner hant erslagen,
ich slahe in daz erz widerspei nimmer mere darf gesagen.*
0. Des wart vil sere erzürnet der Bernsere muot.
den schilt geructe Wolf hart, ein sneller belt guot:
alsam ein lewe wilde lief er vor in dan.
im wart ein g»hez volgen von slnen friunden getan.
1« Swie wfter Sprunge erpfl»ge für des sales want,
doch ergabt in vor der stiege der alte Hildebrant:
er wolt in vor im lazen niht komen in den strft.
si funden daz si snochten an den eilenden stt.
2. Do spranc zup Hagene meister Hilbrant:
diu sw^rt man bort erklingen an ir beider hant.
si waren sere erzürnet: daz moht man kiesen sint.
von ir zweier swerten gie der fiurrpte wint.
3. Die wurden do gescheiden in des strttes not:
daz täten die von Berne, als in ir kraft gebot.
)^205, 1. Mer vorhte ist gar ce vil,
r, i« snui halt ich gerite
), 1. Des wart vil harte erzürnet
^. den schilt gezacte Wolfhart, ein sneller degen guot:
19
290
DER NIBELUNGE NOT. XX. 1889? L.
zehant do meister Hildebraitt want yon Hagen dan,
do lief der starke Wolfhart den küenen Volkeren an.
2214. Er sluoc den videlsere
daz des swertes ecke
daz Tergalt mit eilen
do sluoc Wolfliarten,
2215. Des üurs uz den ringen
haz ir islkher
die schiet do Ton Berne
ob ez ein helt niht wsere^
2216. Günther der degen
enphie die helde msere
üf den helmehuoty
unz üf die spange wnot.
der küene spileman
daz er stieben began.
hiuwen si genuoc.
dem anderen tuoc.
der degen Wolfwtn:
daz künde nimmer gestn.
mit i^il williger hant
Ton Amelunge lant.
diu liehten helmvaz,
Giselher der herre,
der frumt er da i^il manigez von bluote rot unde naz.
2217. Dcmcwart Hagen hruoder was ein grimmtc man.
swaz er da vor in sMte
den Etzelen recken,
nu vaht vil iohUche
2218. Ritschart unde Gerbart,
hite getan
daz was gar ein wkii:
des hüenen Aldriänes hint
Helpfrich und Wtkliart,
die heten in manegen stürmen selten sich gespart:
des brahten si wol inne die Guntheres man.
do sach man Wolfprande
2219. Do Taht alsam er wuote
YÜ der guoten recken
mit tode muose vallen
sus rächen Rüedegeren
2220. Do vaht der herre Sigstap
hei v^az er in dem strite
den sinen vfenden,
er künde in dem stürme
2221. Volker der starke,
daz Sigestap der küene
in strite herlfchen gän.
der alte Hildebrant.
vor Wolfhartes hant
von swerten in daz bluot.
die reken küene unde guot.
als im sin eilen riet.
der guoten heim verschriet
Dietrtches sveester suoni
nimmer bezzers niht getuon.
do er daz ersach
den bluotigen bach
2213, 3. zehant dd wände Hildebrant von Hagenen wider dan:
2214, 2. nnz an di spangen wnot.
2214, 4. dd sluog er Wolfliarten,
2215, 2. [dd J>] dem andern [dk B, Taste C] ti
2216, 1. Günther der recke
DER NBELUNGE NOT. XX. 18956 L.
291
hiu üz herten ringen, daz was dem helde zorn.
er spranc im hin engegne. do hete Sigestap Terlorn
2. Von dem videleere vil schiere daz leben:
er begunde im stner künste al solhen teil da geben,
daz er von sinem swerte muose ligen tot.
daz räch der alte Hildebrant, als im stn eilen daz gebot.
3. 'Owe liebes herren,'
'der hie llt erstorben
nune sol der videlsere
Hildebrant der käene,
4. Do sluoger Volkeren,
Stuben allenthalben
sprach meister Hildebrant,
vor Volkeres hant.
lenger niht genesen.'
wie künde er grimraeger sfn gewesen?
daz im diu helmbant
zuo des sales want
Ton heim und och von schilte, dem küenen spileman;
da von der starke Volker do den ende da gewan.
5. Do drangen zuo dem strtte die Dietriches man.
si sluogen daz die ringe vil verre drseten dan,
unt daz man ort der swerte vil hohe fliegen sach.
si holten üz den helmen den heiz fliezenden bach.
5. Do sach von Tronge Hagene Volkeren tot.
daz was zer hochgezite stn aller groestiu not,
die er da het gewunnen
owe wie harte Hagene
r. 'Nu ensol sin niht geniezen
min helfe lit erslagene
der beste hergeselle
an mag und och an man.
den helt do rechen began!
der alte Hildebrant.
von des beides hant,
den ich ie gewan.*
den schilt den ructer hoher: do gie er houwende dan.
3. Helpfnch der starke
Günther unde Giselher,
dd 81 in Valien sähen
er het mit sinen handen
). Die wile gie och Wolfhart
allez houwende
er was die driten kere
dk viel vor sfnen handen
Danewarten slnoc.
den was ez leid gemioc,
m der starken not,
wol vergolten stnen tot.
beidiu wider unt dan,
die Guntheres man.
nu komen durch daz wal:
vil manic recke zetal.
2222, 1. vil schiere dk daz leben:
2223, 2. von Volköres hant.
2226, 2. sin aller meistlu ndt,
2229, 3. komen durch daz wal:
), 4. dk viel von sinen handen
19*
292 DER NIBELUNGE NOT. XX. 1903? u.
2230. Do rief der herre Gfselher Wolf harten an
*owe daz idi so gnnunen vient ie gewan.
edel ritter küene, nu wendet gegen In,
ich wil ez helfen enden: ez mak niht anders gestn.'
2231 . Ze Gtselhere kerte Wolf hart in den strit.
do sluoc ir ietwedere vil manege wunden w!t.
so rehtekref ticliche er zuo dem künege dranc,
daz imz bluot undern füezen al überz houbet spranc.
2232. Mit s winden siegen grimme der schoenen Uoten kint
enphie Wolfharten, den küenen helt, sint.
swie stark der degen waere, er künde niht genesen,
ezn dorfte künec so junger nimmer küener sin gewesen.
2233. Do sluoger Wolf harten durch eine brünne gupt,
daz im i^on der wunde nider schoz daz bluot.^
er wunte zuo dem tode den Dietriches man,
ezen het an einen recken zware niemei^ getan.
2234. Also der küene Wolfhart der wunden do enphant,
den schilt den liez er Yallen, hoher an der hant
huop er ein starkez wäfen: daz was scharpf genuoc:
durch l\elm unt durch ringe der helt do Giseliierren sluoc.
2235. Si heten bede ein ander den grimmen tot getäji.
do enlebt och nu niht mere der Dietriches man.
Hildebrant der alte Wolfharten vallen sach:
im waen vor sinem tode so rehte leide nie geschach.
2236. Do waren gar erstorben die Guntheres man
und ouch die Dietriches. Hildebrant was gegän
du Wolfhart was gevallen nider in daz bluot:
er umbesloz mit armen den reken küen unde guot.
2237. Er wolt in üz dem huse mit im tragen dan:
er was ein teil ze swaere: er muose in ligen lau«
do blicte uz dem bluote der rewunde man:
er sach wol daz im gerne sin neve het geholfen dan.
2238. Do sprach der totwunde Vil lieber oeheim mtn,
ir mugt an disen ziten mir niht frum gestn«
2233, 2. nider tIöz daz pluot.
2236, 4« er besitz mit armen
DER MBELUNGE NOT. XX. i9ioo l. 293
na hüetet iuch vor Bagene: ja-dunket ea^ midi guot:
er treit in staem herzen einen grimmigen muot.
9. Unde ob mich mine mäge nach tode wellen klagen, >
den naehsten unt den besten den sult ir von mir sagen^
daz si nadi mir iht weinen daz st ane not:
vor eines küneges banden lig ich hie herlichen tot.
X Ich hän ouch hier ione so vergolten mtnen Itp,
daz ez wol mugen beweinen der guoten ritter wtp.
ob iuch des iemen Trage, so mugt ir balde sagen,
vor mfn eines banden lit wol hindert erslagen.'
L. Do gedaht ouch Hagene an den spilman,
dem der küene Hildebrant stn leben an gewan:
do sprach er zuo dem degene /ir gelt mir. mfniu leit.
ir hapt uns hinne erbunnet vil maneges recken gemeit.'
l. Er sluog üf Hildebrande, daz man wol vernam
Palmunge diezen, den Sffride nam
Hagen der vil küene da er den helt sluoc,
do werte sich der alte; er was och küene genuoc»
\, Der Dietriches recke sluog ein wafen breit
uf den helt von Tronge, daz och vil sere sneit. ,
do enkunde er niht verwunden den Guntheres ii^at) :
do sluog aber in Hagene durh eine brünne wol getan,
[. Do der alte Hildebrant der wunden reht enphant,
do vorht er schaden njere von der Hagen hant;
den schilt warf über rqkke der Dietriches man:
mit deir st^irken i^^unden der helt do Hagenen entran.
K Da was nu nieman lebender al der degene,
niwan die zwene aleine, Günther und Hagene.
mit bluote gie bernnnen der alte Hildebrant:
er bf ahte leidiu ms&re , da er Dietridien vant.
;, Do sach er trüriclichen sitzen hie den man,
der leide michels mere der fürste do gewan.
5^239,3. daz ist ^ne ndt:
, 1. Ich hin onch sd hier inne
2241, 3. *ir geltet miniu leit.
2.242, 4, ja, was er k'dene gejinoc.
, 1. Der recke Dieterlches
2244, 1. der wunden enpfant,
, 1. D4 was niemen lebende
294 DER NIBELUNGE NOT. XX. 19164 l.
er sach och Hilbrande in stner brünne rot:
do fragter in der maere, als im diu sorge gebot.
2247, ^Nu sagt mir, meister Hildebrant, wie sit ir 86 naz
Ton dem verchbluote? oder wer tet iu daz?
ich wsene ir mit den gesten zem hüse hapt gestriten.
ich verbot ez iu so sere: do het irz billich Termiten.'
2248« Do sagt er sfnem herren 'ez tet Hagene.
der sluog mir dise wunden in dem gademe^
do ich Yon dem recken wolde wenden dan.
mit mtnem lehne ich kume dem tievel entran/
2249. Do sprach der Bernsere *vil reht ist iu geschehen,
do ir mich friuntschefte den reken hortet jehen,
daz ir den fride do brachent, den ich in het gegeben,
het iclis niht immer schände, ir soldet fliesen daz leben«'
2250. 'Nu enzürnet niht so sere, mtn her Dietrich.
an mir unt minen friunden der schade ist alze rtch.
wir wolden Rüedegeren han getragen dan:
desen wolden uns niht gunnen des künic Guntheres man.'
2251. 'So we mir dirre leide. ist Rüedeger doch tot,
den muoz ich immer klagen: des get mir groziu not.
Gotelint diu edele ist mtner basen kint.
ach we der armen weisen die da ze Bechelären sint.'
2252« Riwen unde leides mant in do sfn tot.
er begunde weinen: des gie dem helde not.
'owe getriwer helfe die ich verlorn han.
Jane überwinde ich nimmer mere des künic Ezeln man.
2253. Megt ir mir, meister Hildebrant, diu rehten msere sagen,
wer der reke waere der in da hat erslagen?'
er sprach 'daz tet mit kreften der starke Gernot:
vor Rüedegeres banden ist ouch der helt gelegen tot.'
2254« Er sprach ze Hildebrande 'nu sagt mfnen man
daz si sich balde wafFen: wan ich wil dar gän.
und heizet mir gewinnen min liehtez wikgewant.
ich wil selbe fragen die helde uz Burgonde lant.'
2248, 4. mit dem (und och mit Jh) minem lebene [ich B\ dem tiofel [ich D] ka
2249, 3. daz ir den yride brächet, [sus JA] entran.
2251, 2. daz muoz mir sin ein ykmer vor aller miner n6t.
2252,2. er begonde starke weinen: 4. des künec Eceln man.
DER NIBELUNGE NOT. XX. 19232 L. 295
>5. Do sprach meister Hildebrant Ver sol zuo iu gen?
swaz ir hapt der lebendeü^ die seht ir bt iu sten.
daz bin ich alterseine: die aodern die sint tot.'
do erschricte er dirre msere: des gie im wserlichen n6f>
i6. Wan er leit so grozez zer werlde nie gewan.
er sprach 'und sint erstorben alle mine man,
so hat mtn got vergezzen, ich armer Dietrich.
ich was ein künec gewaltic her unde rtch.
>7. Wie künde ez sich gefüegen,' sprach aber her Dietrich,
^daz si alle sinl erstorben,J^^die helde lobelich,
Ton den stritmüeden, die doch heten not?
wan durch mtn ungelückhe, in wser noch frömde der tot.
^8. Sit daz es min unsaelde niht langer wolt entwesen,
so sagt mir, ist der geste noch ieman da genesen?'
do sprach meister Hildebrant ^daz weiz got, nieman mer
niwan Hagen aleine und Günther der künic her.'
>9. 'Owe, lieber Wolfhart, sol ich dich hän verlorn,
so mag mich balde riuwen daz ich ie wart geborn;
Sigstap unde Wolfwin und ouch Wolbrant.
wer sol mir denne helfen in der Amelunge lant?
)0. Helpfrich der vil küene, und ist mir der erslagen,
Gerbart unde Wfkhart, wie solde ich die verklagen?
daz ist an minen freuden mir der leste tac.
owe daz vor leide nieman wol sterben mac'
äventiure wie Günther unde Hagen unde Krimhilt wurden erslagen.
51. Do nam der herre Dietrich selbe stn gewant:
im half, daz er sich wafent, der alte Hildebrant.
do klagt also sere der kreftige man,
daz daz hus erdiezen von siner stimme began.
52. Do gewan er aber widere rehten beides muot.
in grimme wart ge wafent do der degen guot,
)6, 4. ich was ein künec h^re, vil gewaltic unde rieh.
2257, 4. in waere vremde noch der tdt.
2258,2. noch iemen genesen?'
2260, 4. niemen sterben ne mac.^
51, 1. D6 snocht der h^rre Dieterich
2. meister Hildebrant.
J2, !• Dd gewan er widere
296 DER NBELUNGE NOT. XX. i9%u^.
einen schilt vil vesten den nam er an die haut,
si giengen balde danne, er onde meister Hildebrant.
2263. Do sprach von Tronge Hagene ^ich sihe dort her gän
den herren Dietrtche: der wil uns b^tan
nach sinem starken leide daz im hie ist gesdiehen.
man sol daz hiute kiesen wem man des besten müge jehen«
2264. Jane dunket sich Yon Beme der herre Dietrich
nie so stark des libes und so gremlich,
und wil erz an uns rechen daz im ist getan/
also redete Hagene, *ich getar in harte wol bestan.'
2265. Dise rede horte Dietrich und Hildebrant.
er kom da er die recken beide stende vant
uzen an dem hu^e geleinet an den sal.
sfnen scliilt den guoten satzt her Dietrich zetal.
2266. In leitltchen sorgen sprach her Dietrich
Vie habt ir so geworben, Günther, künic rtdi,
wider mich eilenden? waz het ich iu get&ri?
alles mfnes trostes des bin ich eine besten.
^267. luch enduhte niht der volle an der grozen not,
do ir uns Rüedegere den helt ersluoget tot:
nu Iiapt ir mir erbunnen aller mfner man.
Jane het ich iu beiden solher leide niht getan.
2268. Gedenket an iuch selben und an iwer leit;
tot der iwer friunde und och diu arbeit^
ob ez iu zieren recken beswart iht den muot.
owe wie reht unsanfte mir tot der Rüedegeres tuot!
2269. £z geschach ze dirre werlde nie manne leider mer.
ir gedahtet übele an min und iwer ser.
swaz ich freuden hete, diu liget von iu erslagen.
ja enkan ich nimmer mere die mine mage verklagen.'
2270. *Jane st wir niht so schuldic,' sprach d6 Hagene.
'ez giengen zuo dem huse die iwer degene,
2264, 2. nnd onch b6 gremelich,
4. ich tar ia rehte wol besten/
2265, 3. {izen vor dem htse 4. den sazte Dieterich cetal.
2266, 1. sprach 66 [h^r D] Dieterich
2267,2. den helt sluoget tot:
2268, 3. ob ez in guoten recken beswaeret iht den muot.
D«ai NiBjsMJT^raE f^rr. XK. j«3» w arr
".■ ! <-.
gewafent wqI; s^f» flte«^ ; . ji^t ^Jper sckaar nö >iveU>«
mich diiffketd«^ diu m$ßr<»,iu tiifet FÄhtßjSiofcig^ ; ii>. . i
2271. *Waz sol iQk,.m«6r ;gQlQpb$pl ipic sagl JJild^^rapt, .^ i . -
do mtne reken gex^c^ vr y<0a AmeluQg^ lant ;, ;>
daz ir ia Rü^egi^rei -; g$^et uz deo na),
do bätet ip oiw^n^^sp^tßn ; d^n mtnen<j:€Ükei) \^t,^t^,\ ■[,
2272. Do sprach der . ypgt yon Bitne '^i j äliejp^ yralt^ii ti;ag«|i , y
Rüedeger von himie: den hiez ich in yersag^v^ ; ; /
Etzeln ze leid«, .^ Mp4 J?iht 4f^f^ dinw «ww; i
onz; äaz^idd Wojfbart s , . ;4ajr vjnbe s^i^tea. b^gEfp.f , , ;
2273. Do sprach, der bc^lti^onJEkr^ne : fez muo^c; et alsfj st^^, . ., . .
Gu^tber^ küoie ^eie, : ; dyrch; <)i^, zql^te .din, i
ergetze mi6h> der lejdie; ;;, ^/H^ir von djr sj^t gfis^i^^^, ;;,
und süene ez, dter k^€^p|e; d^EZ.ich dij^ def nieg^ giej>h€^.,i
2274. Ergip didi J»ie ze gjs^l„ : . 4i;;un4 dtai^pan; ,
so wil ich behüeten» »Oiicih aller be^^e Mp, ; , > v,,;,
ifkz <lir hie zen Hiuni^n , i^df» niht en tupt. ;
du solt an ipir. iiiht T4n4€tn: piiiya^^ triwe mi4 afl^z g^qt.'
2275. *Daz enwelle got yqn, himei^,' spi:a!ch 4oJtfiag!BA^i
*daz sich dir ergseb^n zwepe degeo^ .
die noch so werlic^e , gew^i^ent gein^ dir Stent ,
^ und poch SQ; ledicVpt^, vpri ir vtenden ,g^fit^
2276. 'Irn sult ez niht vieusp^rec^fn/ ;?p red^tj.h^f, Pj^ti^ipl^
'Günther Mndie Uagftfi^ i> ir beide h^pj.ipic^x,! ; ,,, .
so sere besyvssßret» v daz^herze nn4i P^c^A®^ wupt,; ^
und weU irimcUs ei?gietzen, 4*z w r«U <>iW<?U^» ]tu9t^ % .
2277. Ich gibe ,iu , lolne triuwe ; . ; ? und sicherltche fia^^ i ; , . < ! ,. : 5
daz ich mittio^ wjLder: heiin. ;^ftQ,IP iwje^Janl;., . , ,;
ich geleitQ ]«ach,näch 4<^ i^ra% /Ode^.iph, ge|ig^ tot^ : j
und Yfil durok iucb vel^gQZ^ßn ; f der. i^loen • g^ge^JUclien i^pl;.' ,
2278. 'Nu enmuotet stii.,Qihtjniei(e,f p^pi^ai^li a)lier Ifagene^
'yon uns enzimt. 4a^ iQ^re ,piJbiA .wol 9^ j^age^e;,,
I '.:'
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^!270, 4. in niht rehte sin geseit.*
2271, 1. 'Waz sol ich geloaben m^re?
2^73, 4. daz ich dir d^ kiinne jehen. D
^274» ^nienKen niht, entüpt,,; ,!,,,'/
2J^7€, li, Beredete Dieterich,
2276,4. weit ir mich ergetzen,
2^277, 2. daz ich mit in rite h^im in iwer lant.
' (
308 DER NTOELÜNGE NOT. XX. mifL.
dnz 9ich ki ergseben aiwen also käene itian.
DU siht man bt iu niemen Vad eine Hildebrande stän/
2279. Do sprach meister Hildebrant 'got wefz, hier Hagene,
der iu den vride biutet mit iu ze tragenei
ez kurat noch an die stunde daz ir in m6htet nemen.
die suone mines herren meht ir iu Ikten zemen/
2280. ^Ja neeme ich e die suone/ sprach aber Hagene,
^e ich so lesterltehe uz einem gademe
flühe, meister Hildebrant, als ir hie hapt get^n.
ich wänt uf mtn triuwe, ir kündet baz gein vfnden sfAn«'
2281. Des antwurte Hildebrant *zwiu verwtzet ir mir daz?
nu wer was der üfem schilde Ton dem Wasgensteine saz,
do im Ton Spanje Walther »6 yü der mäge sittoc?
och hapt ir noch ze zeigen an iu selben genuoc'
2282. Do sprach der herre Dietrich 'daz enzimt niht helde Itp
daz si suln scheiden sam diu alten- wfp.
ich verbiute iu, meister Hildebrant, dstz ir iht sprechet m^r.
mich eilenden recken twinget groezlichiu ser.
2283. Lät hoeren/ sprach her Dietrich, 'reke Hagene,
waz ir beide sprächet, vil snelle degene,
do ir mich gewäfent zuo iu sähet gän.
ir jähet daz ir eine mit strfte woldet mich bestun.'
2284. 'Ja enlougent iu des niemen,' sprach Hagen der degen,
'ich enwellez hie versuochen mit den stallen siegen^
ezen st daz mir zebreste daz Nibelunges swert.
mir ist zorn daz unser beider hie ze gtsel ist gegert*'
2285. Do Dietrich gehorte den grimmen Hagen muof^
den schilt vil balde zucte der »nelle degen guot.
wie balde gein im Hagne ?on der stiegen spranc!
Nibelunges swert daz guote yü Inte uf Dietrich erklanc.
2286. Do wesse wol her Dietrich daz der küene man
Yil grinunes mootes wsere: schirmen im began
2279, 4. mÖht ir in läzen gezemen.*
2280, 4. ich wände daz ir kündet baz geift vianden stän/
2281, 3. s6 Yil der friande slaoc?
2282, 3. ich verbiot in, Hildebrant,
2283, 1. Lät hoeren,' sprach [da BJk] Dieterich,
DER NffiELÜNGE NOT. XX. 19476 l. 899
der herre von Berne vor angestltehen siegen,
vil wol erkanter Hagenen, den vil zierlichen degen.
2287. Oucli vorlit er Balmunge, ein wäfen starc genuoc.
onder wtlen Dietrich mit listen wider sluoc,
unz daz er Hagenen mit strfte doch betwanc.
er sluog im eine wunden: diu was tief unde lanc.
2288. Do gedaht der herre Dietrich 'du bist in not erwigen:
ich hans lützel ere, soltu tot vor mir geligen.
ich wil ez sas Tersuochen, ob ich ertwingen kan
dich mir ze einem gtsel.' daz wart mit sorgen getiin.
2289. Den schilt liez er Yallen: sin sterke diu was groz:
Hagen von Tronge mit armen er hesloz.
>
des wart do betwungen Ton im der küene man.
Günther der edele dar umbe truren began.
2290« Hagne bant d6 Dietrich und fuort in da er vant
die edeln küniginne, und gab ir bi der hant
den küenisten recken der ie swert getruoc.
nach ir vil starkem leide do wart si Troelich genuoc.
2291. Vor liebe neig dem degne daz vil edel wip:
'immer st dir sselic din herze und och din lip.
du hast mich wol ergetzet aller miner not.
daz sol ich immer dienen, mich ensume der tot.'
2292. Do sprach der herre Dietrich 'ir sult in lan genesen,
edeliu küniginne. und mag daz noch gewesen,
wie wol er iuch ergetzet daz er iu hat getan!
er sol des niht engelten daz ir in gebunden sehet stän.'
2293. Do hiez si Hagen füeren an stnen ungemach,
da er lac beslozzen nnt da in niemen sach.
Günther der künic edele ruefen do began
'war konr der helt Ton Berne? der hat mir leide getan.'
2294. Do gie im hin engegene der herre Dietrich.
Guntheres eilen daz was vil lobelich:
do enbeit och er niht mere, er lief her für den sal. '
▼on ir beider swerten huob sich ein groezlicher schal.
2286, 4. wol erkand er Hagenen,
2291, 1. daz Eceln wlp:
2293, 1. an sin ungemach, (Kwle A)
229^9 2. daz Gantheres eilen
800 DER NIBELUNGE NOT. XX. J9344 l.
2295. Swie vil der herfe Bi^Hch lange was gelobt,:
Günther was so sere erzürnet; ^ und ertobt:
wan er naek. starkem leide do.^Ui ytejat wJSSi
man sagt ez aoch ze wunder daz do her Dietricb genas*
2296. Ir eilen und ir sterke beide warn groz.
palas un de turne von ir siegen doz> i
do si mit den swerten biuwen uf die helme guet^
ez het der kunic Günther einen herlfchen muotv
2297. Sit twanc in der von Berqe, als Hagen e ge^hadbu
daz bluot man durch die ringe dem. beide ftiezenfiaeli)
von einem starkem s werte: daz truog her Dietrich:
doch het gewert h^r Günther nach müede löblichen sich.
2298. Der herre wart gebunden von Dietrtdi««. bant,;
swie künege niene solten Iideni solhiu bant.
er daht, ob er si lieze» den künec und sfnen man,
alle die si fünden die müesen tot vor in bestän*
2299. Dietrich von Berne der ham in bf der bant.*.
do fuort er in gebunden da er Kriembilde vant. .
si sprach Villekomen, Günther, ein helt uz Bm^^ande lanV
'nu lone iu got, Kriemhiit, ob mich iwer triwe 4es erm^mt/
2300. Er sprach 'ich solde iu ntgen, vil liebiu swester mtpi
ob iwer grüezen mehte gensedicllclier stn.
ich weiz iueh, künjgiQDe» so zornic gentuot,
daz ir.mich unde Hagenen vil swachez grüezen getypt.'
2301. Do sprach der helt von Beme *W1 edeb küneges wip, 7
ez enwart nie gUel mere so guoter riter , lip, . , >
als ich iu, vrowfe here, ; , an i« gegeJben hau: , i
nu sult ir die eilenden^ , jjainvil wol geniezen lan/ ; , r
2302. Si jach si taet ez gerne* dp gie her Dietrtfsh ,>
mit weinenden ougen von den beiden Iqbeli^b* y ,
2295, 3. sin hercevlent was,
2296, 3. dd si mit swerten hiwen
2297, 1. sam Hagenen 4 geschach.
2297, 3. von einem sharpfen swerte :
2299, 3. si sprach Villekom, Günther von Burgunden lant. j
ich h4n iuch hie zen Hiunen vil gerne bekant/ K
(dd was mit siaem leide BCD ir sorgen vil erwant.
si sprach Villekomen, Günther iizer Bürgenden lant,' BD)
DER NIBELÜNQE NOT. XX. 19604 %.. 801
stt raclisijch grimqsiclfche daz ^tze)^eii wtp:
den uz enjrelten d^gqeu nam 3! beiden den. lip«
I. Si lie si sunder Ijgen dunch ir ungfmadi,
daz ir stt dewedere den andern nie gesach,
unz si ir bruoder koubet hin fjür Hagen, truojc.
der Eriemlulte räche i^rart an iq beideu genuoc,
k Do gie diu küniginne ^i^ si Hßgen sach« , .
wie rehte vtntllche si zuo dem reken sprach I
Veit ir mir geben widere daz ir mir hapt genomen,
so megt ir noch wol lebende heim zuo den Burgonden komen.'
I. Do sprach der grimme H^gne 'diu bete ist gar verlorn, : >
vil edeliu küniginn^. ja han ich.des gesworn,
daz ich den hört ilit zeige die wile daz si.leben^
deheiner miner herren, so enwirt er nieman gegeben.'
i. 'Ich bringez an ein ende.' so sprach daz edel wip.
do hiez si ir bruoder nemen da den Ifp.
man sluog im ab daz houbet: bi hare si ez truok
für den helt yon Tronge. do wart im leide genuok.
^ Also der ungemupte sines herren houbet sacb,
wider Kriemhilde do d^r reke sprach
'du hast ez nach dinem willen ze einem ende bräht,
und ist och rehte ergangen als ich mir hete gedfibt.
I. Nu ist Yon Burgonde der edel kü nie tot, . . . ,
Gtselher der junge, und och Gernot,
den schätz welz nu nieman wan got unde mijx: ,
der sol dich valentinne immer gar Terhpln^tn/ .
I. Si sprach 'so habt ir übele geltes mich gewert,
so wil ich doch behalten daz Sifrides swert,
daz truog mtn holder friedel, do ich in jungist sach,
an dem mir herzen leide vor allem leide gesc^iaph/ , .
). Si zoch ez von der scheide: daz künde et niht erwern.
do dahte si den recken des lebenes behern.
*
,1. Si lle si Ugen sunder
2305, 4. s6 sol ich in niemen gebend
2306, 2. nemen den {sk den K, sinen BD) lip.
2308, 2. unde oach h^r G^mdt.
4. immer [wol CDJKh] verholn sin.*
2309, 4. von iwern shulden geschach.*
2310, 1. daz kund er niht erwern.
DITZE BÜOCH HEIZET DIU KLAGE.
Hie hevet sich ein msere,
und wser ouch giiot ze sagne,
den liuten allen geziint.
der oiiioz ez jaBinerIfclien klagen
bet ich nu die sinne,
hseten die ez erfunden!
her vil wserltch gesagt.
der sol ez lazen äne haz
ditze alte msere
an ein buoch schrtben.
ez ensi och da von bekant
bt ir zften und bi ir tagen
Dancrät ein künic hiez,
den stolzen beiden guoten,
diu da kröne mit im truoc.
Daz rtche künege solden
si heten ouch kne wan
diu nam sider einen man;
yi\ maneges guoten beides not
gewan Ton «Iner übermuot«
uz Hiunischem rtche,
nach ir jamer stt gesaz.
tihten an dem msere,
diu rede ist gnuoc wizzenlich.
daz Tirser tu redebsere
niwan daz ez ze klagne
swer ez rehte vernimt,
und jainer in dem herzen tragen.
daz siz gar ze minne
ez ist von alten stunden
ob ez iemen missehagt,
und hoer die rede fürebaz.
bat ein tihtaere
desen kundez niht beliben,
wie die von Burgonde lant
mit eren heten sich betragen.
der in diu witen lant liez,
und och der schoenen Uoten,
si heten alles des genuoc
haben oder wolden.
eine swester wol getan.
da von sich prüefen began
unt daz er selbe den tot
stt nam si einen helt guot
mit dem si herliche
der rede meister hi6z daz
wie rieh der künic wsere.
er het aller tägelich
10
15
20
2. wer ouch A: wsere B, euch yll CD. 10. desen B: de A. 11. och da von
A: ouch noch da von BD, ouch da von noch C. 14. shoenen A: edelen B,
24. wizenlich B: wizzeciich A,
20
306
DIU KLAGE. 83 L.
zwelf künige under im. Ton der warheit ich daz nim.
er pflac grozer eren: man gevriesch nie man so heren
under beiden und under kristen. genuoge, die daz wisten,
die riten zuo im in daz lant. er was Etzel genant:
Botelunc sfn vater hiez, der im ^^il gewaltes liez
nach sinem tode unz an die stunt. daz meere tuot uns von im kunt
Daz er het ze wtbe ein wfp, daz tugentlicher vrowen Jfp
bf ir jaren nieman vant. Helche so was diu genant.
Yon der schied er sich mit not: der yi\ gewaltige tot
25
30
der nam im sine wünne.
an vrowen Krhnhilden,
iu ist wol geseit daz
als diu edel Helche e.
daz si diu eilende hiez,
geruowen selten keinen tac,
wie si verlos ir wünne:
het ir ir lieben man benomen*
daz vrowen Unten kinde
dient uz Hiunen rtchen,
als si vroun Helciien taten e.
danne in ir vater lande:
Beete si vil groze kraft:
diu ir ougen sahen,
ir weinten ane lougen
stt duo brahte siz dar an,
daz si an underspracbe
stt riet im stn künne
die edeln unt die milden.
wie si zen Hiunen gesaz
doch tet ir ze allen ztten we
wan si der jämer niht enliez
wan ir in dem herzen lac
ir ntehestez künne
do was ez an die rede komen
allez daz gesinde
und als gewalticiichen
si het och da vrowen micbel me
der guoten wfgande
tägeltche rtterschaft
daz enkunde niht vervähen,
alle tage ir ougen.
do si den gewalt gar gewan,
ir gedaht einer räche
dem vil übel an gewan
umbe Sifride ir lieben man,
ir bruoder Günther den Ifp und Hagen unt des küneges wfp,
von dem er doch den tot genam. dem beide sterben niht enzam
von deheines rekben hant: wan er hset wol elliu lant
mit sfner hant verkeret. da von was ir verseret
beidiu herze und och der muot. ez duhte si vil selten guot
35
40
45
50
55
26. grozer A: vil grozer B. 32. diu A: si BCD. 33. sich A: sit B. 35. die-
die A: der- der B. 38. diu A: da BJh, feldt CD. 40. nebstez ^4: aller
nsehestez BCDJh. 43. gewaltichlichen A: vorhtlichen BCD Jh. 44. Als A:
sam BCDJh. michel A: fehlt BJh. 47. diu] die ABCDJh. 48. tage A:
zit BJh, 50. ir gedaht A: gedaht ir B, gedacht Jh, 53. enzam JA, zam A:
gezam B. 55. hant A: chraft BCDJh,
DIU KLAGE. 139 L.
307
swaz man froude künde pflegen:
swie dicke ze ietweder baut
Krtmhilt diu here
daz was ir allez ein wint.
Braht mit dienste dar zuo
gedaht an Sigelinde,
bet vröude iinde wünne.
den willen nie erwenden,
ob si möbte stn ein man,
errocben manege stunde,
wan si baete vrowen lip.
den willen in dem muote«
von den si den scbaden nam;
des ensol si nieman scbelten.
der rebter triwen künde pblegen,
daz er mit rebten dingen
debein getriwlicben muot.
diu macbet mannes werden lip,
daz ir zubt nocb ir muot
Als vroun Krimliilt gescbacb,
misseltcbe debein man.
der sagt unscbuldic gar ir lip,
tsete nacb ir triuwe
iu ist daz dicke wol gesagt
fürsten loblicbe
durcb eine groze wirtscbaft,
wolt bezeigen stnen pris.
daz siz also ane vie
die si da gerne ssebe.
oder wi vil der wlle wsere,
oder wie si koemen in daz lant,
Ezel der vil riebe*
komen die berren über Rfn.
si bsetes alles sieb bewegen,
gekroente künege bt ir vant
zeben oder mere,
si bet daz Sigemundes kint 60
daz si spat unde fruo
wie si mit ir kinde
ezen künde ir beider künne
sine bsete mit ir benden,
ir scbaden, als icb micli verstan, 65
gescbeben ez niene künde:
ez bet diz jamerbaite wip
daz eukom den nilit ze guote,
wan ez ir reeben gezam.
solt er des engelten, 70
der baete scbiere sieb bewegen
mebte nilit volbringen
triwe diu ist dar zuo guot:
und ert.ocb also scboeiiiu wtp
nacb sebanden nimmer nilit entuot; 75
der von schulden nie gesprach
swer daz maere merken kan,
wan daz daz vil edel wJp
ir raebe in grozer riuwe.
wie Ezel bet betagt • 80
bein in stniu rtcbe
dsi er mit stner beide kraft
do was vrou Krimbilt so wts,
daz si der debein beliben lie
wenne daz gescbaelie 85
Jane weiz icb niht der maere,
die da baete besant
so rebte berliebe
daz muose in grozer sebade sfn
59. zeben oder A: zehene und B. 67. diz A: daz BCDJh. 68. dem A: ir
BCDJh. 74. mannes werden A: werden (wert des ri>, werdes Jh) mannes BCDJh.
74. 7.>. Also vor daz A. 75. entuot A: getuot BCDJh. ^76. vroun B, von A,
fran JA: ooch CD, 80. betaget C, beiagt AB, berait D. 82. da A: daz B.
83. bezeigen CD, zeigen B: beiagen A. 85 hat B: fehlt A,
20*
308
DIU KLAGE. 201 L.
an mannen und an mägen.
Ertmhilt die riehen,
zen Hiunen komen waren;
nach freuden solt ir der muot.
man so manegen nie bevant,
het gefüeret Günther
unt der herre Gernof.
heten si ze Rine lAzen.
daz sis ie gewunnen künde,
eogulten, und niht mere.
kom froelich zin gegangen,
wurden in stnem rfche,
sfnen dienest gebiez,
Krttnhilt diu edel künigfn.
daz si die helde ie gesach;
maneger muoter kinde.
Sich fröute gein in sere:
nu hohe weer erstanden,
y\l harte jaemerlfch gelac.
komen nu ze nahen,
daz was iedoch ein groziu not
swie gern in gedienet hsete
Ezel der künic rtche,
dienst solden bringen,
Ton einen alten schulden,
geworben also sere
daz siz läzen niht enkunde
rechen allez daz ir was;
die da wäfen mohten tragen,
e stürben Tierzic tüsent man.
Krhnhilt diu künigin,
Do lie siz als ez mohte,
des endorfte niht betragen 90
daz si so loblichen
da Ton do gebaren
so wol gezognen helt guot
als uz Burgonde lant
und och sin bruoder Gtselher 95
Erimhilte golt rot
diu zft st verwazen,
ich wsen si alter sünde
der wol gelobte here
Ton dem si wol enphaogen 100
der in tH friuntliche
den in leisten niht volliez
daz müeze got geklagt sin
da von vil leide geschach
daz Ezeln ingesinde 105
si wanden daz ir ere
diu sider in den landen
in was ir urteiles tac
die si da gerne salien,
daz si Ton den gelagen tot. 110
und ez Til gerne teete
dem och si billiche
do muose in misselingen
ez het wider ir hulden
Hagen der über[fn«efe] here, 115
sine müese bf der stunde
da von vil wenic der genas
e Hagen eine wurde erslagen,
swie gern in het gescheiden her dan
des enkunde niht gestn: 120
wan ez niht anders tobte.
91. si B: fehlt A. 93. nach B: lach A. 96. Unt A: und onch B. Chrimhilt
A: daz Criemhilde BCD. 97. zit A: wile BCD. 98. alter A: ir alten BCD.
109. gerne sahen BCD: chomen Sachen A, 110. si B: fehlt A. daz die Ton in
gelagen tot CD. 111. ezBCD: fehlt A. 119. yierzich^; wol vierzech BI^iA.
het gescheiden A: gescheiden het B, 121. siz A: siz gen BCDJh, wan ezi:
wan ir BDJh.
DIU KLAGE, isr l.
309
daz kom von Krtmhilt sinne,
die da sterben solden^
ob siz geleben künden,
den sie so verre genomen
von Krtmhilde munde^
niht künden scheiden her dan;
di aller groezesten not
ie gewan an stnem Übe.
diu enhet stn also niht gedaht.
do siz brüefen began^
den Itp hsete verlorn,
da mit gar verswunden:
nieman arges niht getan.
der tot het ir minne,
die doch froude haben wolden
do het och in den stunden
der rat der da was bekomen
daz si sich zuo der stunde
da von do Etzel gewan
die ein künick äne tot
daz kom von stnem wibe.
si het ez gerne da zuo braht,
daz niwan der eine man
so wser ir swsere und ir zorn
so enwsere ouch zuo den stunden
done wolden in niht slahen lan
125
130
stn herren^ mit den er dar was komen: des wart in allen sant benomen 135
Daz leben ze den ztten,
den künden mit den gesten,
den kristen zuo den beiden,
den herren zuo den knehten.
die Terren unt die nahen,
isltcher sinen friunt tot.
do si begunden striten,
den boesen sam den besten,
den lieben zuo den leiden,
si begunden alle vehten,
do si vor in ligen sahen
ditz was doch ane not:
140
man meht ez lihte erwendet hän. der Etzeln bete kunt getan
von erst diu rehten msere, so het er di starken swsere
harte Ithteclfch erwant. die von Burgonde lant
liezenz durh ir übermuot: do het och Krimhilt wol behuot
mit listecltchem sinne, daz ers niht wart inne:
des wart im do der schade bekant, den er stt nimmer überwant.
145
ditz hiez man allez schrfben,
wurden da gescheiden,
vor jamerz leben allen.
Und och ir herze volgen:
den stolzen Rfnvranken;
Etzel der künek msBre,
do was ez dem künge leit.
und waz ir von den Üben
und wie in begunde leiden
ja muosen si der gallen
si wurden stark erbolgen
als ob ins solte danken
ob ez stn wille wsere:
ez was in allen bereit
150
122. Chrimhilt A: chranchem B. 134. Nieman A: da niemen B. 138. so A:
di lieben von den leiden B. 139. zuo A: sam B. 141. ane^l: allez an BJh,
143. di starchen swaere BJh: diu starchen sere A, 144. lihtechlich B: liht A, liht
vrolJA. 145. wol^: fehlt BJh. 147. im do der schade B: Inder schade da ii.
152. ob in ^ ob si in BD, ob in sin C,
310
DIU KLAGE. 287 L.
170
üf einen veicltchen tac. swie wol ir der wirt plilac, 155
daz enkunde niht vervahen. die in da sazen nahen
und iroeHch bt in giengen und si e wol enphiengen,
di lagen sider mit in tot. daz was ein not vor aller not.
für wunder so! inanz immer sagen daz so vil beide wart erslagen
von eines wibes zorne. die recklien liz erkorne, 160
die ie warn vil werltch, die der lierre Dietrich
mit im hraht in daz lant und der küene Hildehrant,
der Sturben sebs hundert da. swie- herllch si anderswa
in Volkes stürmen herten sich dicke wol erwerten,
beide dise unde die, des genuzzen si vil übel hie. 165
Da flos der herre Bloedeltn der hoehsten und der besten sin
drtzec hundert stner man.
durch eines wtbes lere,
in den triwen wart verlorn,
der dient er nah ir hulde
alrerste muose wesen pfant,
»ich werten also sere
der herzöge Herman,
und Sigeher von Walachen
der edeln Kriemhilde leit. zwei tusent rtter gemeit 175
si brahten zuo der Wirtschaft, die von der edeln geste kraft
stt alle wurden verswant. dar het durh Kriechischiu lant
bräht uz Türkte Walber der edelfrte
zwelf hundert stner man: die muosen alle da bestan,
swaz ir von Kriechen was bekomen, und swaz die da lieten genomen 180
Des Kriemhilde goldes und Etzelen soldes:
den dienten si vil swinde. von ir vil maneges kinde
wart stt geweinet sere. si wanden werben ere,
und würben niht wan den tot: diu vil schedeltchiu not
het den sig an in genomen. die üf gnade waren komen 185
Etzeln dem riehen, die dienten ängestltchen.
der wil ich iu nennen drt, daz elliu lant des waren vrt
daz iht küeners drinne wsere, danne Irnfrit der msere
er viengez bo&sltchen an
sin lib und och sin ere
diu im ze wibe was gesworn,
also daz er der schulde
wan die von Burgonde lant
daz maus in gibt für ere.
ein fürste üzer Poelan,
vil flizeclichen rächen
zwei tusent rtter gemeit
165. ubeI-4; lücel B. 169. wibe A; vrowen BC. 170. er der B: der ersten i.
171. alrerste C, alerste B, der erste D: fehlt A, 174. flizecblichen A: willech-
liche BCD, 180. da heten A: heten da CD, heten {dahinter da übergeschrieben) B*
DIU KLAGE. 355 L.
311
zuo des keisers hulden:
UDzen ir libes ende.
Etzel braht dar zuo
täten swaz er wolde:
Der schoenen Krimhilde leit,
man sagt als ichz lian vernomen,
Irnfrit der helt üz erkant
da er e lantgrave hiez.
Hawart der degen starke
irink der degen üz erkorn
und Hawart und Irinc. den reckhen warn iriu dinc
von grozen scliirlden hän ich vemomen, daz si ins rtclies sehte wären komen. 190
doch wart des dicke sit gedäht daz man si gerne hete bräht
doch belibens in den schulden
si haet mit gebender hende
daz si nu spät unde fruo
do man rechen solde 195
des' warn si willic unde bereit,
von wanne si dar wären komen«
der het gerümet Dürenge laut,
e man in da verstiez,
was vogt in Tenemarke. 200
was ze Liitringe geborn
und was ein starc küener man: mit grozer gäbe im an gewan
Hawart daz er wart sfn man. sus ist uns daz msere komen an.
si heten üz gesundert driu unt drtzec hundert
si brähten mit in in daz lant. der wart von Volkeres hant 205
so maneger in dem stürm erslagen, daz manz immer wol mac sagen,
och sluoc der helt msere, der spsehe videlsere,
Irnfride den riehen in dem stürme lierllchen.
do sluog von Tronge der helt den küenen und den üz erwelt,
der het des gedingen 210
doch het im vollen Ion gegeben
Hagen, der sU in der not
bi den werden gesten.
des eilen selten was gespart
mich wundert des daz in der tot 215
wan er het da getan
ob ez zwelfen waere
daz mans müest für wunder jehen.
swä man si het genomen
zer Burgonden handen 220
von Liitringe Iringen.
Daz ieman küener solte leben?
den er da slahen wolde tot,
bestuont unz hinz dem lesten
Häwarten den sluoc Dancwart,
in deh einer slahte not.
ie getorste bestän:
daz man daz sagt ze msere,
also küenen geschehen,
von swanne si dar wären komen,
mit botschaft in den landen,
192. zuo A: von Roma zu B. 193. untzen ir liebs A, unz an ir libes B.
194. braht A: vil wol braht BC, 199. e man in A: do in der cheiser BC,
201. ze-gehorn A: von-erborn B. 202. Un A: er B. 203. uns daz mer A:
daz maere uns B. 208. in dem stürm .4: Insturme BCD. 211. im BCD:
fehlt A, 212. slahen wolde A: wolde slahen BCD. 218. muose für wunder
A: für wnder muese CD, für wnder mohte B. 220. hotshaft A: botsheften
BCD, zer BC: ze AD,
312
DIU KLAGE. 415 L.
wseren si alle geborn.
von der Gernotes hant,
gefriesch wol diu nisere^
der sluog och Rüedegeren^
da si im stürme wären.
Rüedeger den riehen^
den starken Gernote sluoc.
ir beider mäge unde man.
brähte mit im Rüedeger:
des Hutes wart so vil verlorn
daz man durch drtzec künege lant
weih stn eilen weere.
den margräven heren,
da sach man so gebären
daz er vil lobltcben
ir starb da beidenthalb genuoc
fünf hundert rher wol getan
225
der lebt deheiner mer,
für daz si in den stürm Sprüngen, swie dicke in was gelungen
230
bi Etzeln dem rtchen.
die von ßurgonde lant,
drseten von den swerten,
die werten sich vil sere.
den heizbluotigen bach
in den selben stunden
die sluogen gewalticltchen
so daz diu stseltnen bant
die si da twingen gerten,
Giselher der here,
ungerne er fliezen sach
von Rüedegeres wunden.
swaz des schaden funden wart, den si von der hovevart
zen Hiunen genämen,
daz was not über not
nieman künde erwenden,
Nie deheine schult gewan
man klagt ouch Gernoten,
von Rüedegeres hant.
die Etzelen kämen,
daz den Gtselheres t6t
der mit rate noch mit henden
an Stfrit Krtmhilde man.
den si da sähen toten
der helt üz Burgonde lant
der mit eren manegen tac
da vil jsemerltchen lac,
het gelebt unz an die stunde« got im nilit engunde
beliben in der schulde. stner swester hulde
künde Günther niht erwerben, ja riet er daz ersterben
Stfrit muose, ir erster man; da von er den schaden gewan
Sit von ir deste vaster.
wurden beidiu da genomen.
daz ir kint was erslagen:
die ez da rechen solten
Etzeln dem riehen.
beide schade und laster
ez was leider da zuo komen
daz enwolten niht vertragen
und och dienen wolten
daz geschach vil leitltchen.
235
240
245
250
221. Waeren A: waren BCD, 224. Ruedegem-heren A: Ruedegere-here bC
225. im A: in BCD. 227. Gemot A: Gernoten BCD, 229. mer A: langer
mer BCD. 230. für daz si AB, for daz CD. 238. Etzeln .4: ze Eceln BCD.
243. Von A: von der BCD, 248. shaden A: haz BCD, 250. waz A: was
ouch BCD. 253. läitlichen A: leidechlichen B.
DIU KLAGE. 485 L.
313
wie moht man des getrouwen
selber sterben da gesckach?
Het gepruoft ir selber munt:
die wseren gerne noch genesen,
daz si langer leben solten,
ir selber Itbe vogt wesen:
swaz man jämers da vant,
durli stnen herzegrimmen zorn
da ez Ezel der künec sach,
under aller der diete.
stn hoehster ,stuol gesetzet.
da vil maneger vrowen Itp:
den muose ir wünne entwichen,
sach man tH jsemercitchen stan.
daz da ze tuonne was,
die da wafen torsten tragen:
und tot gevallen in daz bluot.
Die mit fröuden wänden leben,
wan man da anders niht enphlac
niwan weinen unde klagen,
in der diu not geschsehe,
des edeln Sifrides Ifp;
von liebe wart gescheiden.
beiden unde kristen,
also leide getan,
gelouben wil der msere,
habe von solhen schulden,
geworben hab so Terre
ir sele niht enwolte.
der müese zuo der helle varn:
daz ich nach dem msere
des buoches meister sprach daz e.
daz Kriemhilde der Trouwen
daz leit und den ungemach
nu wart ir sterben mit in kunt,
des enmoht leider niht wesen
die da rächen unde wolten
der enkunde einer niht genesen,
do der alte Hildebrant
sluoc die vrowen wol geborn
da huob sich erste ungemach
dem jämer wart ze miete
an fröuden wart geletzet
ez wsere maget oder wtp,
Ezeln den künic rtchen
ez was nu allez daz getan
stt ir deheiner genas,
die lägen alle da erslagen
des was beswsert in der muot,
die swsBre het in got gegeben;
bediu naht unde tac,
man ^ol undank der wtle sagen
und daz Krfmhilt ie gessehe
da von vil manic schoene wfp
ez wart den namen beiden,
von ir einer listen
daz beidiu wfp unde man
daz si der helle swaere
daz si gein gotes hulden
daz got unser herre
der daz ervam solte,
daz hiez och ich Til wol bewam
zer helle der böte wsere.
dem getriwen tuot untriwe we.
255
260
265
270
275
280
285
255. selber sterben BCD: Selbe ersterbend, Selb zesterben JA. den D, der A:
daz BCJh. 2h7. waem gern A: gerne weeren JIC2>. !259. selber libes A:
selbes Übe B. 261. sinen herze grimmes A, sins grimmen hercen BCDJh,
269. tragen BCD: getragen A, 273. niwan BCDJh: Niht A* 282. er varn
A: bewaem BCJh, bewam D, 283. hiez B: haiz CD, wil Jh, fehlt A, och A:
aber BCDJh.
314
DIU KLAGE. 549 L.
Sit si in triwe tot gelac, an gotes hulden manegen tac
sol si ze liiinel noch geleben« got hat uns allen daz gegeben,
swes l?p mit triwen ende nimt, daz der dem himeirfche gezimt.
diu warheit uns daz kündet, vor got er sich versündet,
swer den andern durch haz
waz got mit im getuot?
und so gar vor sünden vrt^
gensedic an der lesten zit^
daz hus daz lac gevallen
die duili striten komen drin,
mit leide und och mit sere.
waren beide nider komen.
in des fürsten herzen
an dem ie vil eren lac,
fröude im was zerunnen.
Niht mer schtnen wolten.
im in stnem herzen wesen,
wan er anders niht ensacli
fiiezen uz starken wunden,
fröude halten genomen.
vil minnecllchez an sehen:
daz er ir lüzel bi im vant.
winden also sere,
verteilt, wie mag er wizzen daz 290
niemen dunke sich so guot
ern bedürfe wol daz im got st
so man uns allen Ion git.
ob den reken allen,
dem wirte gie diu z2t hin 2y5
sin hohez lob und ere
mit siuften veste het genomen
vil jsemerHchez smerzen.
getrüebet wart sin liehter tac.
ich wsene im stne sunnen 300
die fröude di da solten
der muoser äne nu genesen;
wan manegen bluotigen bach
die im in kurzen stunden
uz sinen ougen was bekomen 305
von des todes schult was daz gesdieheo
er begunde houbt unde hant
dazz künge nie mere
er hsete leit und ungemach:
weder stt noch e geschach.
des muost man wunder von im sehen, man moht Ezeln des jehen 310
daz also sere gekleit wurde mit der warheit
nimmer von deheinem man. wie lute ^r wüefen began!
sam man hört ein wisenthorn, dem edeln fürsten üz erkorn
diu stimme üz stnem munde erdoz in der stunde,
do er so sere klagte
daz da von erwagte
315
Beide turne und palas. swie lüzel fröuden e da was,
ir was nu verre deste min. er haet verwandelt den sin,
286. in A: durch BCD, von Jh, an A: in BJ, 288. dem A: cem BCD, in Jh,
290. den andern A: dem ander B. 290. 291. wizzen vor daz A, nach daz B.
292. Yor A: von B. wol A: fehlt B, 295. diu A: si B, sin CD. 300. im
seine A: in sinem B. 301. Die froede A: Di yreuden B. 305. genomen A:
henomen BCD, bechomen A: im chomen BCD, 308. daz A, daz ez BCD.
309. hsete] hat A: hete B. 310. Des muost A: des mohte B. man moht i*
man muse BC, man muoz D, 313. uz erchorn A: wol geborn BCD,
DIU KLAGE. 653 L.
315
daz er bt der stunde wizzen niht enkunde
ob ez iin laster wsere. do half im stne swsere
vil maneger rtche weise klagen, weit ir na wunder hoeren sagen,
so merket unbescheidenheit.
daz was allez her ein wint.
klagen nie begunde^
bt Ezeln weinende vant.
mit winden wart zebrochen.
Biwan ach unde we.
die vre wen schriren alle mite,
swä einem leit ze herzen gat,
sam wart da fröude lazen.
die klage ie groezer machten.
An maneger juncvrowen haut,
daz lantvolk ilende duo
do si sehorten msere
swaz ie zer werlde wart gekleit,
so maneger werder muoter kint
also man da zestunde
maneger juncvrowen hant
da wart selten iht gesprochen
swie lute ie der künik schre,
ez ist noch der liute site,
daz der ander fröude bi im lät:
daz Volk ane mazen
diu lide vil lute erkrachten
die man vil sere klagde vant.
lief allez weinde zuo,
320
325
330
wie ez ergangen wtere,
beidiu durh schowen unde klagen, sümeliche komen durh bejagen,
eteslfch durch friunde rechen. slahen unde stechen
was da deheiner slahte not: si lagen an ir arbeit tot,
die friunde mit der vtnde schar, man gebot dem volke also gar
daz si sich niht ensumten und mit den toten rümten.
eine sträze gein dem sal si begunden rumen über al
Ton den die man hie uze vant, die diu Volkeres haut
und Hagen het ze tode erslagen: die hiez man von dem hüse tragen
335
340
also verre hin dan
zuo dem sale mehte komen.
also vil ir wünne,
bf dem strtte gewesen,
Die waern vil gerne mit in tot.
ziehen von den wunden:
YÜ manick dürkel helmvaz.
so was allez ir gewant:
daz ein islicher man
der tot het in da benomen
was ir deheines künne
die noch da waren genesen
man sach vil manegen rinc rot
von in wart enbunden
rot bluotic unde naz
manic herltchen rant
345
320. maniger riche A: manech richer BCD, 327. alle A: allez BCD, noh A:
oach noch BCD, 331 klagde A: chlagende B, 332. ilende doo B: ilten
do A. wäinde A: weinende B, 334. klagen A: ooch chlagen B, durch chla-
gen CD', 336. lagen A: waren B, 340. hie A: da B. 346. wem vil A:
waern nu BDy waren C. 347. von den A: ab den BCD, 349. nianich herli-
cher A, manegen herlichen BCD,
316
DIU KLAGE. 717 L.
sach man bt in verschroten, die riehen werden toten, 350
der wart so vil von danne getragen, alle diez horten sagen,
daz si des michel wunder nam ob ieman fröude iht gezam
in allem dem lande. die guoten wtgande
vil wenic muot swaz iemen sprach, vil manick magt von houbte brach
mit grozem jamer daz har:
vil lute schrfende gie,
daz bluot in ir geren.
waren also gelegen
si het gemachet alle naz.
daz si den ungesunden
Daz was unwfpltcher muot.
der horte lute rüefen:
hört er daz ingesinde.
lac hie einez vor dem sal:
brach da ane lougen
daz was diu küniginne,
het erslagen Hiltebrant,
Hagen e ze tode ersluoc.
da von noch ze sagene,
stürbe von einem wibe,
so vil Wunders het getan,
noch daz ez ein lü^e sf:
vil maneges triutinne klAr
diu von wunden enphie
die armen zuo den heren
daz der bluotige regen
swelh wtp daz versaz
beweinten niht ir wunden,
Hildebrant der helt guot
krefteclfchen wüefen
der schoenen Uoten kinde
von des wunden zetal
vil traben uz schoenen ougen.
di mit unsinne
wau si von Burgonde lant
des hat man immer genuoc
wie daz kann daz Hagene
wan er mit sinem libe
die Hute redent sunder wän
so ist daz der wärheit bt
daz in des twanc her Dietrich daz der degen löblich
in sfnen banden gelac: do sluog im einen swertes slac
mit ir hant des küneges wtp. dar umbe vlos och si den Itp
Von Hildebrant äne not.
deiswär von allem rehte:
die tätenz pilltche.
wurden alle die man vant
nu kom der herre Dietrich
da er Kriemhilde vant.
man klagt der küniginne tot
rtter unde knehte
jamers also rtche
über allez Etzeln lant.
mit einem muote klegeltch
er bat die liute zehant
daz si durch got ir weinen liezen. swie vil si im des gehiezen,
iedoch entaten siz niht: also groz was diu geschiht
355
360
365
370
375
380
352. froede A: freaden BCD, 354. iemen A: man BCD. 335. chlar A: dar
BCD. 357. in A: an BCD, 373. degen A: helt vil BCD. 375. dar lunb«
A: darh daz BD, 379. allez A: daz D, ellin C, des künech B.
DIU KLAGE. r87L. 317
si hseten gesehen und diu da was vor ia geschehen,
sich da nieman künde gefreun bi der stunde. 385
sprach der herre Dietrich ^jä han ich fürsten mage rtch
gesehen bt mfnen tagen: ich gehorte nie gesagen
schoenerme wibe. owe daz dtnem Übe
tot so scbiere solde komen. swie mir din rat hat benomen
aller bestez könne, ich muoz mit unwünne 390
gen mich unde dich: deiswar daz tuon ich
also grozer riuwe, daz ich dich dfner triuwe
; so] lan engelten. du hast mir vil selten
tagt des ich dich ie gebat. nu ist ez komen an die stat
ich ezy Trowe, dienen sol. da mit enwirt mir nimer wol, 395
z ich nach dtnem tode tuo.' do greif er eilenthafte zuo
biez si schiere baren die liute die da waren,
in si leit uf den re, der iürste het ir houbet e
dem libe getragen. do bort man Hü debranden klagen.
si sluog mit stner hant. do kom üzer Hiunen lant 400
1 der jamers riebe, dem jamer wol gellche
e als ez im tobte. vor jamer nieman mohte
izen em bulf im klagen, undank begunde ei; sagen
m grozen unbeile: wan im was ze teile
worden ungelückes hört, diu ie unvalschiu wort 405
e bi ir libe, sfnem werden wibe
er an die brüste: ir wtzen hende er kuste»
senltcbe er klagte. alrest dem künge sagte
trieb diu rehten msere. 'owe mfner swsere/
ich Ezel der wol geborn. Vie han ich arm man verlorn 410
liu mtn kint und mfn wtp? und dar zuo manegen werden Itp
Dotnem hohsten künne, und mtner ougen wünne
mfnen könmagen, die hoher eren phlagen
wfle und si mohten leben, wie bin ich möedink ^gegeben
ilsus groze riuwe? het ich die ganzen triuwe 415
ir werden Übe erkant, ich het mit ir elliu lant
a WEZ vor in A : vor in da was B, da vor in was C, von in was D, 394. ez
: fehlt A. 398. leit A: geleite BCDJh. 402. im A: im do BCDJh.
tner nieman .4; niemen yor iamer BDJh, 411. und dar zuo A: dar zuo
412. hohsten A: hohem BDJh, 413. hoher A: grozer BCDJh.
ä A: daz BCDJh, 416. an ir A: an ir vil BCDJh.
318 DIU KLAGE. 851 L.
gerumt e ich si liet verlorn, getriwer "vrlp wart nie geborn
von deheiner muoter mere. owe, forsten liere,
Günther unt die brüeder sfn, und die hohen reken min,
nitn bruoder und mtn mäge, die mit des todes läge 420
Wunderltche sint beslagen. wie künde ich immer verklagen
die vil guoten wfgande, die ich von manegem lande
zno miner hohztt her gewan? dar zuo alle mtne man,
die ich nilit kan bescheiden, under kristen und under beiden,
von den mtn ere ie vaste steic' nah der klage er nider seic, 425
als ob er wsere entslafen. da von begunde in strafen
von Berne her Dietrich. er sprach *ir tuot dem ungeltch
daz ir sit ein wise man. daz iuch niht vervahen kan,
daz lat: daz ist mtn lere.' 'nu ensumet iuch niht mere,'
sprach der degen guoter, 'traget ze stner muoter 430
min wenigez kindeltn.' die boten giengen do dar tn,
da si Ortlieben funden mit einer starken wunden
in dem bluote ligen houptlos. owe waz Etzel verlos
an im der grozen ere! ez gewinnet nimmer mere
dehein wirt solhe not. an den Bloedeltnes tot 435
Der wirt och do gedahte: er schuof daz man in brahte
tot ze disen beiden. swie si waren beiden,
och was zerbarmen umbe sie. daz liute 4ort unde hie
wüefens unde schrtens phlac. vil manegen grozen brustslac
sluogen in diu werden wtp: vil manic minneclicher Itp 440
. was mit grozen leiden von vröuden gescheiden.
stns gebotes si wol gedahten. do si Bloedelinen brahten
da in der künic selbe sach, der sun Botelunges sprach
'owe, lieber bruoder mtn, mtniu lant und diu dtn
geligent nu vil eine. die herverte seine 445
siht man in den rtchen. du tcet ungüetltchen,
vil lieber bruoder, ane mir. wie solt ich getruwen dir
daz du mtnen gesten, degnen aller besten,
ie erzurndest den muot, daz si dich, mserer helt guot,
da von ze tode hant erslagen? die selben beide muoz ich klagen, 450
419. sin A: din BCDJh, 426. da von A: dar ninb BCDJh. 433. waz BCDJh:
daz A, 435. wirt^: künech BCDJh, 438. Och waz erzebarmen A: doch wai
ce barmen (zerbarmen C) BCD. 441. yroaden A: liebe BD, liebe alda C.
DIU KLAGE. 919 L.
319
ich in Iisete gesant
si mich sehen solden.
mir getriu wolden wesen,
solden si vermiten lian.
nl werlich waren ie,
jelde enwerten och sich?
kom Ton ir iibermuot.
hie iht geschelien waere.
l billfch han verhorn.
truog daz edel wip?
umhe niht gewaget han.
weste ich wol diu msere:
mfne boten in ir lant,
die triwe haben wolden
dl solden si lAn han genesen
wie solden si do han getan^
do man si strftes niht erlie,
daz si daz verdagten mich,
ich het daz vil wol behuot
och soldest du, helt msere,
waz denne ob ein alten zom
dune soldest ere unde 11p
daz er Hagen het getan,
swie liep si mir doch wsere,
let in nimmer doch erslagen. ob er vor mir ze tusent tagen
so enhet ich min wafFen
bruoder, nu hat dich betrogen
wafFen,' sprach der helt guot,
waz ich trostes han verlorn
Günther mit den sinen
mit willigen banden
swes ein künic solde
des wser ich von in wol gewert:
han geslaffen,
r über in erzogen,
vil tumpHcher muot.
ich ie wart geborn.
1 und an den mtnen!
i mir gestanden
des ich woide:
uoten reken »han gegert,
nist des leider niht geschehen, owe daz nieman mir verjehen
e der rehten msere,
ihilt ir swester.
sint beide wol so groz,
erdriuzet mich so sere
e lebe deheinen tac.
mich ergangen:
sfn gewalt betwungen hat.
ich in niht ensolte
schilte ich mfniu abgot,
rnet hat so sere.
Machmet und Machazen
daz in so vfent waere
der schade und min laster
swie mich ze leben nie verdroz,
daz ich nimmer mere
wan ez ist der gotes slac
nu ligent si gevangen,
ich wolte des ie haben rat
färbten noch enwolte:
stt des gewaltigen gebot
wa ist nu diu michel ere,
so lange liezen her gesten?
455
460
465
470
475
480
n han A: han lan BC, lan D. 459. ein alter A, einen alten BCD.
' A: IT BCD, 462. doch A: fehlt BCD. 466. helt A: künech BCD.
m in wol A: wol an in BCD. 476. nimmer BCD: immer A, 479. ich
es ie A: ie woid ich des BCD.
320
DIU KLAGE. 985 L.
swaz ich erreiten künde,
allez gar von mir bediet.
dar zuo Juden und kristen
hiez erschtnen den tack,
sam ich sin eigen wsere.
ob er mtn ruochen woide,
ob er mir helfen wolt da zuo:
wan ich och in e betrouc.
siner starken gotheit,
daz ist ane zwtfel y/sir,
doch geschuofen si daz sider
und wart in als e undertan.
Kristen leben unt die rehten e,
wan ich han mich nner?orht
daz er min leider niht enwil.
an mtn eines swtere.
von dem aller hosten luft
gewaltic swes er wolte.
daz was bt mtner stunde
der mir ze lebene geriet,
mit gotltchen listen
mit den stnen er mtn phlack
nu riet mir mtn swsere,
daz ich mich aber bekeren solde,
nu fürhte ich daz erz niht entuo,
mtniu apgot schuofen daz ich louc
daz ich lie die kristenheit.
ich was kriNten fümf jar:
daz ich mich vernoijierte wider
ob ich nu gerne wolt enpfan
daz enwirt mir wider nimmer me:
so sere wider in ?erworht,
tusent künge heten vil
ich west wol daz er weere
unz in die nideristen gruft
485
490
dem ich da dienen solte,
für den getrow ich nimer komen. ditze leit hat mir benomen
fröude und allen hohen muot: mich endüht nu niht so guot
so mit den ligenden hie der tot.* der künc ersiuft: des gie im not:
michels luter er schre.
dem fürsten von Berne:
er und meister Hildebrant
als er den künic do gesach,
sam im niht arges wsere.
gefreischt man diu in daz lant,
Stet als ein bloede wtp,
nach friunden sere hat gesent.
daz ir unmanlfchen tuot.
troesten friuntliche
daz tet Dietriche we,
er hört ez vil ungerne.
giengen da er Etzeln vant.
dem gelich er do sprach
'ach owe dirre msere,
daz ir mit wintender hant
diu ir zuht und ir lip
des st wir von iu ungewent,
nu solt ir, edel künec guot,
mich armen Dietriche.'
er sprach Vie solde ich geben trost? jk bin ich alles des erlost
daz ich zer werlde ie gewan, niwan daz ich den Itp noch hän
495
500
505
510
515
484. erraiten .4: erriten BCD. 491. och ine A: in oach d BD. 492. 493. m
BD: A versetzt die hemistichlen beider verae. 493. fumf A: wol fünf BH.
505. er schre A: er ershre BC, er do schre P. 507. Etzeln A: den ChÜBedi
BD. 508. den kunch do A: Eceln BD.
DIU KLAGE. 1035 L.
321
ane guote siooe.
der gotes haz bestanden,
gewaltik unde rtche:
reht als ein arm man
do sprach der B'erneere
und tuot dem geliche
wellet helfen ?on der not,
die mir helfen solten
wider an mtn ere.
Die notgestallen mtne.
vil wol überwinden:
mich hat mit unminne
ich was in mtnen landen
nu sten ich jaemerliche,
der nie huobe gewan.*
^ler künk, lät iwer swiere,
ob ir Dietriche
si sint mir alle erslagen tot,
und gerne bringen wolten
ja riwent si mich sere,
ja malit du, künc^ die dine
du mäht noch manegen binden
der dich niht under wegen lat. umbe mich ez leider anders stat,
als du hie selb mäht schouwen. ja ligent si verhouwen
gevallen tief in daz bluot, die durch mich lib unde guot
satzten uf die wäge. in ist uf einer läge
der tot vil gremliche komen und hat si alle mir benomen.'
der künec sprach 'des wil ich gehen, ich han gehoert und gesehen
und sagen ?on vil grozer not, daz der gemeinlicher tot
den gewalt nie me gewan.'
beidiu stn kint und sin wfp
die wurden geparet u£ den re.
die ez mit im säben.
noch vil maneger veiger lac,
daz leben hete da benomen.
^ A
Da er Inngen ?ant,
des muotes unverdrozzen
da er im angestüch entran.
wol strite mit dem degene
von im wunt wsere,
het den helt ze tode erslagen.
mit Etzeln dem riehen
der fürste von Berne:
die stn vil tiefen wunden.
der alte meister Hildebrant
der künec hiez do tragen dan
und sine» veigen bruoder lip:
den liuten den vrart allen we,
vor dem hüse nahen
den ir veiclicher tac
nu was och der künec komen
den mit williger hant
Hagen het erschozzen,
swie der Häwartes man
unt swie der starke Hagene
der küene Trongsere
den begunde do klagen
also klegelichen
si sähen vil ungeme
och klagte in an den stunden
also daz manz wol ervant.
520
525
530
535
540
545
550
522. ir BD, ir mir C: ir weit A, 523. wellet CD, waenet B: fehlt A. 524. mir
A: mir da BCD, 529. hie selbe mäht A: mäht hi selbe B, selb hie macht D,
mäht selbe C. 531. uf äiner A: an einer BCD, 539. yeintlicher A*
549. yil tief A, tieffen BCD.
21
323
DIU KLAGE, mr l.
ouch hülfen klagen in diu wfp
den klagte man ^ron schulden:
eilender man nie baz geranc.
daz er so herlichen warp
Yor maneges reken ougen:
Daz er Hagen getorste bestan.
so mehter sin wol genesen,
ja wserez anders mir geseit.
het ich wol understan.
Gunthere unt den sfnen?
aller samt enbunnen:
des lebens unt der ere.'
A
des starken Jringes eilen
in hiez der wirt och tragen dan,
die bi im zuo den stunden
do man si gebarot
do vant der künee here
Guntheren den riehen
da imz houpt was ab geslagen:
als in der künek Ezel sach,
'Owe, lieber swager min,
wol gesunden senden!
hete daz ervohten,
'des wold ich imer wesen vro/
'her künc, Ton sfnen schulden,
ranc ich also sere,
niht wol gesparn mohte,
do si uns aller unser man
do schalt mich von dem sal
ze allem minem sere,
leider künde vertragen,
und iu, herre, iwer man,
des vil küenen Irmge Ifp.
nah schoener wibe hulden
och muos man im des sagen dank
und also gnendiclich erstarp
sine wolten niht gelougen 555
het ez der helt sider län,
do sprach er 'ez solde wesen:
ir tot und min arbeit
herre, waz het ich getan
nu habent si mir der minen 560
nu ist och in zerunnen
der künic klagte sere
unde siner hergesellen.
und mit im drizic siuer man,
och tote wurden funden. 565
danne truog als er gebot,
noch der reken mere,
ligen jaemerlichen
den begunden si do klagen.
der fürste senlichen sprach 570
sold ich dich wider an den Rin
daz ich von minen henden
do si selbe niene mohten.'
her Dietrich sprach do,
nah iwern grozen hulden 575
daz ich den helt mere
wan ez mir niene tohte.
heten äne getan,
Hagen der iihermüete her zetal,
daz ichz in niht mere 580
do mir min Tolk lag erslagen
den künc ich vlegen began
551. Iringe A: Tenen BC, toten D. 555. wolten-gelougen A: woldens-geloüben
ßCD. 556. getorste A: torste BD, 557. sin wol A: [vil C] wol sin BCD.
6r A: der künech BD, 558. tot A: not BCD, 559. Het ich wol A: ich het
iz wol allez B, Hette wol allez P, daz het ich allez wol C. 568. den A: den
künech BCD, 570. der chunk Ezel A: Ecel der künech BD. senlicbe BCD:
snelleclichen A, 572. von A: mit BCD. 574. sprach A: der sprach BCj
sprach abr D. 576. 577. mere. Niht A: niht mere. BCD,
DIU KLAGE. 1197 L.
323
daz erz reite ze einer süene.
des frides niht enwolte:
sft daz die beide leegen tot,
Und daz mfn her Hilpraut
Volkern ze tode erslagen.
daz im Hildebrant entran
wan die sluog im Hagen e
durh flinslierte ringe,
do bat ich Gunthere
gedsehte an alle mine not,
stnen fride imer beere,
und od], künk, der mine,
gesunden wolte bringen,
er lieze nieman hie genesen.
\raere gerastet im sin hant.
daz wizzet, dristunde nider,
erholte mich mit miner kraft,
und mfn wol geruotiu hant,
Mit einer verchwunden,
Krtmhilt mfner vrouwen.
daz si den helt hieze slan?
daz ich in gsebe in den tot.
von sfner swester zorne.
der künk do weinende sprach
mfn grüezen, im unt stnen man.
si müesen alle sin genesen.
ninder üf der erde:
so manic küener wtgant.
in jamer und in freise.
da heime in ir riehen,
mit fröuilen solten enphan.
niht den mtnen viant.'
Hagen der küene
er sprach zwiu er im solte,
GJselher und (irernot, 585
hct von Burgonde lant
er begunde ez sere klagen
da er die wunden gewan:
hie uze vor dem gademe
dem küenen getelinge. 590
daz er durch sin ere
daz ich unz an mtnen tot
daz er din gtsel waere
daz ich in zuo dem Rtne
do het er des gedingen, 595
daz möht och vil wol stn gewesen,
ja sluog mich der wtgaut,
so daz ich vil kume wider
do nerte mich mtn meisterschaft
daz ich den fürsten gebaut 60(X
ich bevalch in zuo den stunden
wie mohte ich des getrouwen
ich het ungerne daz getan
ez wart gemeret im stn not
hie Ht der wol geborne.* 605
'owe daz ez ie geschach,
waer ez mir e kunt getan,
tiurr helde kunnen wesen
ez waene ouch immer werde
des ligent elliu mfniu lant 610
da ist vil manic weise
die si nu pillichen
nu enmag ich ungeklagt lan
do sprach meister Hildebrant
586. her A: alter B, neve D, 587. Volkern ze tode A: Zu tode volkem D.
ez A: fehlt D, 592. an alle mine BC: aller miner D, an alle sine A, 593. imer
A: fe/at BCD, gisel BCD: geselle A, 597. slnog C, sluch BD: sluege A.
598. dristanden il: drie stant B/>. 599. nerte B; merte ^, ernert CD. 600. ge-
raownte A, gerwoetia BC, geraote D, 605. der BCD: diu A, 608. chunne Ai
chanden BC, chunde D. 609. ouch BCD: fehlt A, 611. da A: des D, ia fl.
21*
324
DIU KLAGE. 1253 L.
^lierre, nu läzet iwer klagen, und heizt den forsten hinne tragen.' 615
Do sprach aber der herre Dietrich 'faelt also loblich
wsenne ie würde geborn so der edel üz erkorn»
und enwirt och nimer mere: des riwet er mich sere.'
do sprach der Botelunges suon Heider ja muosen si daz tuon
daz mir ze schaden ist bekumen (och hänt sis selbe kleinen frumen), 620
do si wurden bestanden von minen wfganden.
nu riwent si mich beide. von schulden ist mir leide
umbe mine reken unde [tim&a] sie, daz ich so manegen helt hie
het die ez verdagten,
do sprach meister Hildebrant
ligt, der ez allez riet.
daz ist von Hagen schulden.
möhten si wol sin komen.
harte wol diu msere.
vil wol understanden.
Den wolde rechen Bloedelin.
hie ist übel gebouwen.
daz also manic küene man
von Sifrides tot,
in iwerm hove solde ergen?
wan daz die beide üz erkorn
nü lange her verdienet han.
über ir zil einen tac:
liden durch ir übermuot.
der in manegem stürm herte
und sint nu hie erstorben,
do sprach der künik riebe
^nuo heizet balde Hagen
und zuo den anderen hin.
daz mehte got erbarmen
Leben nu niht mere
daz mich naeme der tot:
do die liute Hagen saiien.
daz si mirz niht ensagten.'
^nu seht wa der valant 625
daz manz mit guote niht enschiet,
ze miner frowen hulden
her künc, ja het wir vernomen
wir beten iwer swaere
miner vrowen anden 630
des solt niht geschehen sin.
wer mohte des getrouwen
hie den lip solde län
unt daz diu ungefüege not
ich enkan mihs anders niht versten, 635
den freislichen gotes zorn
do enkundez langer niht gestän
do muosen si den slac
des ligt hie manic helt guot,
sich dicke wol erwerte,
daz hant si in selbe erworben.'
in leide güetliche
zuo Günther sinem herren tragen
owe deich inder lebentic bin«
und lieze mich vil armen
in disem grozem sere,
des wser mir,' sprach der künek, 'not.
si begunden zuo im gäben:
640
645
616. der herre A: her BD, fehlt C, 620. bechomen BCD: benomen A,
628. Mühten si A: si mÖhten BD, chomen A: bechomen BD, 634. Von A:
durch den B, durch hern X).> 638. slach A: gotes slach BD» 640. erwerte Br
enwCrte A, ernerte D,
DIU KLAGE. 1361 L.
825
im wart gefluochet sere.
der was vil von im verlorn,
ez wser von sfnen schulden,
het er da niht getAn,
daz si Bloedelinen
ii* fröude und och ir ere,
die liute reiten durch ir zom,
wider niemans Luiden
het diu künigfn daz eine lan
Hagen den bruoder sinen
ze tode niht het heizen slan: so enwsere ez allez niht getan,
do werte sich der wigant^ daz die üz Burgonde lant
da von vil manege wunden wit
ez was also gebrouwen
nach niemans hulden
des muosen si ersterben,
der künek und die zwene man
dk her Dietrich sfner trute
uzen an des sales want
stne ringe durchsigen
do sprach der helt guote
er antwurt im aue haz
der uns diu groezesten ser
gefrümt in disen landen,
daz icli der sele immer holt
er sluog mir einen nitslak
daz der mtn gedinge
der helt bestuont mich eine:
küener helt zen banden
het mich gescheiden niht her dän
Helpfricb, daz wil ich iu sagen, so bete Volker mich erslagen.'
owe/ sprach der künec rieh, 'sin zuht was so lobelich.
Dar zuo vil manlich gemuot, daz ez mir immer we tuot
daz er noch solde ersterben, so gahes verderben.'
Etzel do fragte maere, [von] wanne er geborn wflere.
do sprach meister Hildebrant, er het bi Rine daz lant
mit Gunthere besezzen: 'der helt vil vermezzen
was von Alzey geborn. sin manheit uz erkorn
muosten komen in den strit,
sider wart gehouwen.
von des tievels schulden,
künden si gewerben:
mit der rede giengen dan
Mit wüefendem lute,
manegen reken ligen vant.
sach er einen helt ligen:
waren von dem bluote.
'Hildebrant, wer ist daz?*
'herre, daz ist Volker,
hat mit sinen banden
er hat gedienet so den solt,
wol werden niene mak.
iif die mine ringe,
zem lebne was vil kleine,
ich het och in bestanden,
videlns nie mer began.
650
655
660
665
670
tA
675
680
654. het BD: fehlt A. 655. iiz] zuo A, von BD, 656. manige wanden A:
manech wnde BD. 660. Mit BCD: Sit .4. 662. an A: vor BCD. 663. helt
A: hi BCD, 668. immer A: nimmer BCD, 669. niene mak A: nemach
BD. nit slach BCD: slack A, 675. was A: diu was BD. 678. von AD:
fehlt B, 680. helt feMt A,
326 DIU KLAGE. U33 L.
diu ist alze vruo gelegen.' do klagt her Dietrich den degen:
durch stn getriulfchen muot weinet in der helt guot.
Vaz klagt ir?' sprach Hildebrant: 'uns hat diu Volkeres hant
geschadet hie so sere, daz wir ez nimmer mere 685
kunnen überwinden. der dtnen ingesinden
er eine hat wol zwelf erslagen. got wil ich des danc sagen
daz er langer niht genas. do ich bt im in stürme was,
80 sere werte sich der degen, ez doz alsam ton donerslegeo.
idoch verhiuw ich in stt: dise wunden also wlt 690
Im sluogen mtne hende. daz er in eilende
vor mir veiger ist gelegen, des muoz ich siuften urab den degen,
und ich och eilende bin. der stn vil hohvertiger sin
der schadet uns nie mere. er warb nach ganzer ere.
durch daz er videln künde, daz volk in ze aller stunde 695
hiez einen spilman: als ich iu wol gesagen kan,
er was von vrten liden komen und het sich daz an genomen
daz er diente schoenen vrouwen. nu ligt von im verhouwen
so manic edel wfgant, daz nie videlseres hant
daz wunder me geworhte, als der undervorhte 700
in disem stürme liat getan. des muoz mfn herze froude lan.'
der künec hiez in danne tragen, da der wuof und daz klagen
dort bt den andern was. hey waz man ir sit las,
der stolzen helde guote, dar nach uz dem bluote!
die funden si dar inne. mit leide in unsinne 705
Gie do der Berneere und schowet stne swsere.
der erste den er do Tant, der was von Burgonde laut
Hagen bruoder Dancwart, der vil manegen rink schart
gemachet het dar inne. man sagt daz vil grimme
Ton Tronge Hagen weer über al: doch sluog ir tot in dem sal 710
Dancwart der degen ziere mer danne Hagen viere.
*er riwet mich,' sprach Dietrich, 'stn muot der was tugentlfch:
ob ez ein künec wsere, son moht der helt meere
niht herlicher hän getan.' 'ir mugt in ungelobt lan
684. sprach A: sprach do BCD. 686. cbannen BD: Chunden A, 693. Und ich
och A: wand ouh ich BDj wände ouch C 694. nie A: nimmer D, immer BC,
696. Hiez A: hiezen BC, hiez niwan D. 707. der waz A: daz was BCD.
710. Von Tronge Hagen were A: Yon Tronege waere B, Der troynere wer X>.
tot A: fehlt BP,
DIU KLAGE. 1501 L.
327
vil wo]/ sprach do Hildebrant. ^gesellt ir waz iu stn liant
hat gedient in sinen lesten tagen, so muoz iu deste wirs behagen
daz er eilen ie gewan; wan ich weizen niemen kan
ob ir deheiner mere uns habe geschadet so sere.'
der künk do balde daz enphalch von Rine umbe den marschalch^
daz man in ze den andern truoc. do begunde weinen der genuoc
Die den helt sahen. sich huob in allen gäben
ein iteniwez rüefen, vil gremeltchez wüefen.
715
720
do sprach man unde wip
den schal der künec horte:
ditze wüefen unde klagen,
er trat in den palas,
da vant er ligen einen man:
im I übten üz dem bluote:
verbowen durh die riemen.
niwan Dancwart getan.
^der nam Bloedelin den Itp.'
sJn trüebez herze im erstorte
hie mugt ir wunder hoern sagen,
da diu not gewesen was.
sine ringe wol getan
im was der heim guote
daz enhet im ander niemen
ez was ein Dietriches man
725
730
und was geheizen Wolfbrant. do erkant in der wigant,
der edel Bernaere.
der gehüget er da bi:
die sin herze ie gewan.
weinen elliu siniu ser:
Etzel für Dietriche sprach
geligen disen helt tot.
aller siner swaere
er wart och aller freu den vri,
der helt mit leide began
des half im der künec her.
'owe, daz ich ie gesach
er ist in maneger sturmes not
735
so dicke frümclich genesen, in swes helfe er solte wesen^
der möhte guoten trost hän.' si enkunden niht verlän
si enweinten harte sere.
ich wsene geklagt so grimme
so wart geklaget Wolfbrant.
Sigstap den riehen
den herzogen von Berne :
ez enwirt nimmer mere
noch mit so luter stimme,
bi dem recken man do vant
ligen jsemerlichen,
740
745
lieht also die Sterne
im lühten steine durch die wat. Ver was der dich erslagen hat?*
sprach her Dietrich. 'helt, nu riwest duo mich,
getriwer degen vil guoter. min vater unt din muoter
die warn eines vater kint. wie tief dir dine wunden sint.
717. wäizzen niemen A: des wizzen nine BD. 719. enphalch A: bevalch BCD.
724. im erstorte A: im (in B) störte BCD, 739. moht A: möhtes BCD,
enchunden A: nechundenz B, enchundens Z>. 745. die staine A, 746. her
A: d^r herre BCD. 747. Getriwer A: tiwer BD, vil tiwr C
328
DIU KLAGE. 1577 L.
edel recke here!
über ruke hast getragen!'
Sprach meister Hildebrant:
ich stuont da bi io beiden:
niwan mit dem ^nde.*
sprach do der Bernsere.
so het got wol ze mir getAn.
friunde! deiz got erbarme.'
er Sigstabe nemen hiez.
Dietrich und Hildebrant:
mit im an daz minnist.
wan ungefüegiu herzen ser:
do bekant er Woifwtne
den der helt uf truoc.
nu waz er naz von bluote*
tot gevallen an die want.
^herre, deist der neve mtn
Suon des küenen Neren.
han ich gesehen bi mtner zit.
daz bluot von stnen wunden,
an deheiner slahte zageheit.
wol einem degne geltch:
Gtselher der junge,
der sluog och NUigere.
do er si ervalte beide,
er spranc zuo Gerbarten,
diu scharpfen wäffen an der
hohe in rotem fiure.
sluog die beide alle drt.
der vil küene Wfcnant:
die herre uz Burgenden,
diu helfe aller dtner man,
Och sluog er Sighere,
wie vil du mtner ere
*in hat Volker erslagen,'
^dar umbe sluog och in mtn hant.
ine kund ez niht gescheiden,
*6we mtn eilende,'
*daz ich erstorben wjere!
waz ich armer man verlorn han
den schilt von dem arme
manegen trähen nider liez
Ezeln fröude was gewant
sin heten anders keinen list,
dane was niht kurzwtle mer.
von eines helmes schfne,
der was luter genuoc:
ja was der degen guote
do sprach meister Hildebrant
unt der burcgräve din,
nie helt so gar unheren
nu seht wie den fluz glt
der reke wart nie funden
in disem stürm er hie streit
do sluog in der degen rieh,
der vogt der Nibelunge.
der edel und der here,
(er tet uns vil ze leide)
die helde niht ensparten
hant: do stuben in diu helmbant
Giselher der ungehiure
och ligt in hie neben bt
in sluog diu Guntheres hant,
daz enkunde niht erwenden
daz er waere komen dan.
einen degen mcere,
750
755
760
765
770
780
751. Spracht; sprach do BC, sprach abr ü. 755. wol ze mir A: vil wol BCD.
756. deiz B, daz iz D: daz A. 759. im A: in BD, iamer C. 767. Han ich
gesehen A: ich [noch C] gesach BCD, 770. der degen A: der kiinech BCD.
774. Gerharten A. 775. stuben A: vlugen BCD. 777. neben A: beneben C;
benebem B, enneben H. 778. in A: den BCD,
DIU KLAGE. 1643 L. 329
und den küenen Wfkharten. si beide lützel sparten
in Sturme die hende. ir beider eilende
mooz uns imer nach gAn.* vil dicke siuften began
mit jamer do her Dietrich. Ezel der künek rieh 785
den suft mit lute erschufte: s?n wüefen gein dem lüfte
mit kraft erschal so sere, daz ob dem künge here
von sfner klage der vesten daz hus moht nider bresten.
do si genuoc geklagten die die si funden heten hie,
do sahens daz der palas gemuret allenthalben was 790
von den verchwunden. swä si wurden funden,
dannen hiez si tragen Dietrtch. ir leit daz was so jeemerlfch
unde so groz ir klagen, daz iu daz nieman künde sagen,
hie uze weinten diu wtp: vil maneger juncfrowen Hp
stuont mit grozem leide gein trüeber ougenweide. 795
Ez was ein wunderlich geschiht: dane was so vil der manne niht,
die di toten zügen uz der wät, die man da veige funden hat.
nu seht, wi erwerte daz ir Ifp, daz schoene meide unde wtp
entwaffen muosen die toten? vil manegen rinc roten
sach man von vrowen ab gezogen, der meister seit daz uogelogen .800
shi disiu msere, diu herzenltchen sweere
und mit jämerhaften siten. die riemen vrowen uf sniten,
der si niht enstricken künden, do der künk daz het erfunden
daz si si sniten üz der wat, swaz er her geweinet hut,
daz was allez noch ein niht. ungemüete hete pfliht 805
sfner ungeteilten spil. er sach gesunder manne vil^
die dar komen durh die not, da si ir mage funden tot:
die strafte der künek sere. Veit ir des haben ere,
daz wtp mit toten umbe gant, unt daz hie gesunde stant
die ez pillfchen tseten?' er gebot daz si entnseten 810
Die recken üz den ringen. der wirt der künde bringen
daz Volk ze grozen sorgen: ja muosen si im borgen
vil herten dienst an ir dank, ir witze waren da zuo krank
wie si si brsehten üz der w&t« der künek het niht zornes r^t:
von in gie er sa zehant da er Dietrichen vant. 815
793. chunde sagen A: chan (mac Ü) gesagen BCD. 798. shone A: so shoene BD.
801. diu herzenlichen sere A, in herzenlicher sweere BCD, 805. ungemüete BCD:
unmaot A, 810. pillichen A: pillicher BCD. 815. da er A: da er aber BCD,
330
DIU KLAGE. 1711 L.
unmüezic was her Dietrich:
der liute sam der steine,
die sorge der von Berne:
sinen schaden also groz.
ja sach er ligen umbe sich
iedoch entruog niht eine
der künc sach ungerne
daz bluot allenthalben vloz
durch diu rigelloch her nider: si giengen her unde mder,
820
si funden niwan toten:
sach man von den wunden,
wurden siech von der klage:
den sal mit bluote roten
die vil wol gesunden
ez enwart nie be deheinem tage
gewüefet also sere.
wären ir nu üz getragen.
aht hundert oder mere
do huop sich sunder niwez klagen:
Daz uobte meister Hildebrant, do er Wolfharten vant.
als er stneu neven sach, zuo sfnem herren er do sprach
'nu seht, vil edel Dietrich, wie der tot umbe sich
mit kreften hat gebouwen. wie sold ich des getrouwen
daz eins so tumben mannes hant als Giselher der wtgant
slüege disen volkdegen? nu sint si beide hie gelegen,
der künc und och der neve min. daz mueze got geklagt sin,
daz si in sturmes stunden ie ein ander funden.*
her Dietrich schowte sinen man: wie harte in jamern began!
825
80 sach er Wolfliarte
ge Valien nider in daz bluot:
aller siner leide,
in angestlichen sorgen,
man do an Etzelen vant:
hie bi Dietriche
Wolfhart der wigant
mit roetelehtem bcurte
do manter den helt guot
do weinten aber beide
die helfe unverborgen
der stuont mit wintender hant
in klage, der künec riebe.
het verkrummen in der hant
daz swert in sturmherter not, swie der helt wsere tot.
daz Dietrich und Hildebrant
künden niht gebrechen,
unz daz siz mit zangen
muosen kloezen dem man.
'owe,* sprach her Dietrich,
nu also herlichen tragen?
im daz swert üz der hant
dem zornmuotes vrechen,
uz sinen vingern langen
do manz wafFen gewan,
'guot swert, wer sol dich
du wirst nimmer me geslagen
830
835
840
845
820. und A: oder BCD. 821. Si-niwan A: sine-niht wan BCD, 824. oder
fehlt A, 831. sliiege BC: Sluoch A. 831. sinen BCD: sine A, 836. manter
A: mant'ez BCD. 837. wäinten A: weintens BCD, 839. der A: da BCD.
840. inchlage BC: inchlagt A, in chlagte D. 841. verchrummen A: verchlom-
men BCD,
DIU KLAGE. 1781 L. 331
SO vil bt küogen rtclien, als dich vil lobltchen
h&t geslagen Wolfliart. we daz ich ie geborn wart. 850
wie mir min helfe ist benoinen! war sol ich eilender komen?'
Wolfhart vor den wtganden mit durhbizzen zanden
noch lac in dem bliiote. man hiez den helt guote
heben üz dem aschen: stn herre bat in waschen
und fleun üz den ringen. vil grozes gedingen 855
Was im vil an im gelegen. do stuont er aber den degen:
stn tot im jamer brahte. hey waz er do gedahte
des im gedienet het der man! da von er reden do began.
*6we/ sprach her Dietricl), 'mich müet daz du, helt, mich
bringest nu nimer mere ze stürm in solher ere, 860
so du mich dicke hast brüht, got hat übel mich bedaht,
«
daz er dich leben niht enlie. swa ez an die härte gie,
da wsere du ie neben min: nu getroeste icJi mich dtn
leider nimer raere. Etzel der künek here
hat manegen sie von dir genomen: nu ist ez leider also komen, 865
dfn helfe ist uns geswichen. din varwe ist dir erblichen
von Glselheres wunden. west ich an disen stunden
an wem ichz rechen solde, wie gern ich dir nu wolde
dienen, tugenthafter man, als du mir dicke hast getan!
des enmag et leider niht gesin. aller der trost mfn 870
Der lit hie an dem ende. mtn langez eilende
hat Taste sich gem^ret. der tack si geuneret,
daz ich ie schiet von Berne. ir wäret bi mir gerne,
mfne mäge und mtne man: swaz ich ze tuon ie gewan,
des hulft ir mir gemeine: nu sten ich alters eine.* 875
do sprach meister Hildebrant *6we, vil edel wigant,
wan lät ir iwer weinen stan? solt wir des frumen han,
so klagt ich immer mere disen degen here:
er was miner swester suon. herre, ir sult sin niht entuon:
Ton jamer wendet iwern muot. klage diu ist nieman guot.* 880
den recken man do hin truoc: er wart geschouwet genuoc
Ton den lantliuten. si begunden triuten
849. dich BCDO: diche A. S53. hiez fehlt A, 854. de A: der BCD.
856. den A: den werden BC, den langen D. 860. Bringest na A: nn bringest
BD. 863. neben A: beneben BCt)0. 865. ist iz BCDQ: ist A> 877. wainen
A: chlagen BC9Q.
332
DIU KLAGE. 1857 L.
den helt nach stnem ende:
wart der helt gegriffen an.
die in e bekanden,
Weinten si in sere.
der nach tode wirt gekleit,
eren vil erworben.
Ton maneger wtzen hende
ez wtere wib oder man,
mit gedruhten banden
sol des ieman haben ere,
so het er mit der warheit
an im lac verdorben
vil maneger swinder swertes swank. klagt man tüsent jär lanc,
so müest mans doch vergezzen. der wirt der was gesezzen
under die tür in daz bluot: so sere klagt der helt guot»
daz in nieman troesten künde, stt wart in kurzer stunde
funden der edel wfgant, Giselher von Burgonde lant,
da er da Wolf harten sluoc. bi im lag ir noch genuoc,
do begunden si ir vlent klagen,
si sprachen ^owe daz dln lant
owe, daz golt gtt
du W8er so eren steete,
swaz du ze fröuden unt ze spil
du bist von hohen sachen
uns habent dine hende
daz nie tumber helt began
dr}zec oder mere
der küenen Bernsere.
als im riet der spilman,
so wcere der junge künek her
worden der marcrsevinne man. mit rate truogen si daz an,
do si ze Bechelären bi Rüedegeren waren:
er lobte si ze wibe ze liebem lancltbe:
ze trute lobt och si den degen. nu ist vil übele gelegen
ir gedinge und diu fröude mtn: ich solt vil unvertriben sfn
von küngen immer mere, ob lebt der degen here.
diu marcraevinne Götlint diu ist mfner basen kint:
da von erbet si mich an.
verwitwet leider ali:e fruo. nune weiz ich anders waz ich tuo,
Ich enbitte ez got verenden.* mit krachenden henden
885
die er och het erslagen.
her Dietrich und her Hilbrant.
von dir erbelose lit.
nu nieman sam du taete.
daz dich des nie dühte vil,
der werlte kündest machen.
Komen unz an dfn ende«
der leide hie so vil getan,
sich rechen also sere.
sluoc mir dtn eilen maere
owe wan wser daz e ergan
der küene degen Volker!
nu ist diu maget wol getan
890
895
900
905
910
915
885. in e bechandcR BCD: bechanden in A. getrübten A: zu gedracten BCD.
896. her hilbrant^: hildebrant BODO. 897. erbelose ^: nuo erbelos O, na erb-
losez BC, nu erblozet B. daz A: daz din BCDO, 899. nie duhte A: nie ge-
dahte BD, duhte nie (niht C) CG. 905. e. A: fehlt BD, 915. leider fehlt A.
DIU KLAGE. 1925 L.
333
da man Krfmhilde vant.
hiez man zesamne bringen,
durch daz si w^ren kristen,
war ir seie solten komen.
Ton herzenlfchem leide,
die kristen unt die beiden :
do vant man Gernoten
mit einer Terchwunden:
man huob den lielt msere: er was ein teil ze swsere,
er enphiel in wider in daz wal. vor wuofe erdoz do aber der sal
TOD wtben und von mannen, idocli truog man in dslnnen,
diu kint von Burgonde lant
daz geschach üf den gedingen:
ir engel vil wol wisten
wart e wuofes iht vernomen
daz taten nu die beide,
ir klage was unbescheiden,
so sere verschroten
gein den brüsten unden
was si wol eilen wit geslagen. swie wol ze scherme künde tragen
der recke stnes Schildes rant, in het diu Rüedegeres hant
verwundet also sere, daz der helt niht mere
Der wunden mohte genesen: da von muose er tot wesen.
wan in het bestanden ein het zuo stnen banden,
Rüedeger von Becbelaren, da si in stürme wären,
och het er Rüedegern erslagen, den man nimmer verklagen
ze dirre werlde künde unz an die lesten stunde,
do sach der alte Hildebrant die gäbe in Gernotes hant,
het ez der helt Verlan,
nieman dorfte küener wesen
man sach im noch daz swert rot
920
925
die im het Rüedeger getan,
^az ob er waere genesen?
danne der herre Gemot.
von bluote naz an siner hant. do sach meister Hildebrant
nach des swertes ecke:
er da ninder ane vant:
künde wunschltchen geben,
gefiizzen sich üf ere:
do sprach der künek riche
*Solte dirre helt leben,
an mfnen sune wol gewant.
het daz kint geraten,
sam het och mfn sun getan.
der waere wol so riche,
heten trost an den degen.
scharten noch flecke
wan diu Rüedegeres hant
er haet allez sin leben
man klagt in deste mere.
zuo hern Dietriche
so het ich allez min geben
nach den von Burgonde lant
die ie daz beste taten:
dem het ich minin lant län:
daz si alle geliche
nu ist sin künne hie gelegen^
930
935
940
945
950
922. wol feMt A, 945. zno hern A: zem hern B, zem herren C, zu dem her-
Ten D. 947. minem sune B, mine suone A, minen sun CD,
334 DIU KLAGE. 1997 l.
daz beste daz er ie gewan. owe daz ich niht wenden kan
dtn wunden unde dfnen tot, vil tugenthafter Gernot:
daz muoz mir mtn leben leiden, ez bsete wol gescbeiden
Crimbilt Hagen von in drin, niwan daz lüzel wtbes sin 955
die lenge für die spanne gat. an ir tuinben herzen rAt
so hänt si sinne inere denne ieman der uf ere
sinne hurten künde. daz ist an dirre stunde
an mtuer triutinne schin, daz si also wtse wolde stn,
daz mit sinne ein Ifbter man het ein bezzerz getan.' 960
Do hiez er Gernoten, den schuldehaften toten,
wegen iif mit banden, der von allen schänden
het gewendet stnen muot. do gebot der künek guot
daz man in solde tragen dan. wol gewahsen was der man
an groeze und an lenge: diu tür wart im ze enge, 965
da man die toten üz truoc. e do was er snel genuoc,
der edel unt der msere, swie swsere ab er nu wsßre.
do si in brahten üz der tür, zuo im giengen dar für
die eren gerenden vrouwen, die in da wolden schouwen«
ez waere in e gezemen baz (von schulden wil ich sprechen daz), 970
do er bete noch daz leben: got der woltes in niht geben
daz in daz lieb gescheehe daz in deheiniu ssehe
bt gesundem stnem Itbe. er wart von manegem wlbe
geklaget harte sere. da enwas et nu niht mere
niwan weinen unde klagen. die tumben, daz wil ich iu sagen, 975
Klagten mit den wfsen, die toren mit den grtsen
klagten alle gemeine, daz sich die mürsteine
mohten klieben her dan. do braht man den küenen man
verrer an die wfte. dar nach in kurzer ztte
do vant man Rüedegere, daz ein helt so sere 980
zer werlde nie mer wart gekleit. an dem was mit warheit
verlorn der werlde wünne, daz üz einem künne
so vil eren nie verdarp als do der marcräve erstarp.
nu lazen sfn die swsere, und sagen iu diu msere,
waz nu redete Dietrtch, do er den margraven rtch 985
954. Daz A: des BCD, hat A, het BCD, 955. Criemhilt BCD: Grimer A,
959. also A: so BCD. 963. gebot A: gebot iz B, gebot euch D, 964. in solde
tragen A: in {fehlt D) tragen solde BD, 967. ab er fi, aber er A: er ab C, er
abr D. 979. yerrer BCD: Verre A.
DIU KLAGE. 2069 l. 335
in sfnem schilte ligen vant, er und meister Hildebraot.
do sprach der von Berne 'nu meht icli als gerne
stn vor zwelf jären tot. du hast mich lazen in der not,
daz mir bezzer waere begraben, zuo wem sol ich nu trost haben?
mtn aller beste künne, min fröude und mtn wünne, 990
Ist an dir einem gelegen. ez wart nie getriwer degen
und wsen^ och üf der erde nimer deheiner werde.
daz taete du mir vil wol schin. do ich den vtänden mtn
muose rumen miniu lant, die triwe icli ninder do vant
wan an dir einem, Rüedeger. Etzel der künek her 995
was mir so vfentlichen gram, daz ez nieman enzam,
der mir daz gehieze daz er mich leben lieze.
do reit ich üf den trost din zuo den widerwinnen mtn.
do lobtes du daz, Rüedeger, daz Etzel der künek her
dich e müese haben, e du mich liezest vähen. 1000
do erwürbe du mir hulde, daz Etzel mtner schulde
also grozer vergaz. mit tri wen tsete duo daz.
du haete min och lougen den die mich mit ir ougen
bi dir vil dicke sahen. ich was Etzeln nahen,
helt, in dtner huote, unz frou Helche diu guote, 1005
Diu edel küniginne, an dir wart des inne
daz du enthielte mich in not. der vrowen ir tugent daz gebot
daz si sich imer mere begunde flizen sere
wie si daz bedeehte daz si mich ze bulden breehte,
mit dir, vil tugenthafter man. allez trüege du daz an 1010
hin ze Etzel dem rJchen, daz er gewalticlfchen
in sine hulde mich enphie. dar zuo verlieze du mich nie
mit triwen üz den genaden din: swes mir unt den mannen mtn
gebrast in eilende, dfn milte und dtne hende
taten mir stn alles buoz. owe der mir dinen gruoz 1015
so verre nu gefrumt hat, der hat mir allen mtnen rat
uz mtner kamere genomen. din sterben ist vil übel komen
mir vil eilendem man. got der hete wol getan,
het er dich leben lazen.' mit schrien ane mäzen
so lüte erweinte Dietrich, daz Etzel der künek rieh 1020
999. lobste du A: lobesta BC, 1000. liezest BCD: sihest A. 1011. gewal-
tichlichen A: genaedechlichen BCD,
336
DIU KLAGE, mi L.
Da von vil sere erscbrahte,
do sprach der fürste here
mit iu vil pillfche klagen,
alsam die veder tuot der wint.
80 rehte gar untriwelos.
deheinen küeneren man.
so misseriet er mir nie.
swes mich der kelt dänne bat,
daz ist nu zergangen:
mit maneger Lande swsere.
so wser er wol so mute,
swaz tusent künge möliten han,
owe daz nieman sterben mac
so weer och ich nu tot gelegen,
hie toten vor mir sihe.
Daz erbizzen hant die lewen.
die mir ie waren gram:
do sprach der herre Dietrich
nach den^ grozen dienste stn
und an Rüedegeres ktnde,
dir ze eren waren
do sprach der Botelunges suon
und beet ir des niht, Dietricb.
gedingen, sam ich st ir vater.'
daz er den helt guote
wunt was selbe Hildebrant
do sich neigte Aer man,
daz muote deji helt maere:
Rüedeger der lobes rfche:
do er in brabte zuo der tür,
Vor unkreften bringen,
mit solhem dienste einem man.
dem was stn kraft entwichen
er seig zuo Rüedegere.
als er ?on schulden mähte.
^jä solt ich Rüedegere
sin triwe hat mich enbor getragen,
ez enwart nie muoter kint
ich waene och ie künk verlos 1Q25
sft ich sin künde ie gewan,
swenne er an minen rat gie,
daz muose ich leisten an der stat.
mtn herze deist bevangen
ob er noch lebentic wsere, 1030
daz in deheinea nikt bevilte,
daz het er eine wol vertan.
unz im kumt sin lester tac:
sit ich so manegen tiwern degen
si ligent relite als daz vihe 1035
si megen nu lihte mir gedrewen,
den bin ich allen worden zam.*
'edel künk, verdenke dich
an der lieben niftel min
die in dinem hof gesinde 1040
und dir lobes vil gebären.'
'daz solt ich pilliche tuon,
si suln imer ane mich
Hildebranden do bater
hüebe üz dem bluote. 1045
(daz tet des grimmen Hagen hant):
stn wunde bluoten began.
im was ein teil ze swsere
er truog in angestltche.
in künde der helt niht derfür 1O50
ez meht noch misselingen
der künk der sach den recken an:
und och diu varwe erblichen:
des erkom vil sere
102!^. solt A: sol BCD. 1025. ie chnnk A: kunech ie (nie D) BCD. 1027. minei
rat A: mine spräche BCD, 1031. deheines A: des BCD, 1036. na lihte mir
BC: lihte mich um A, mir nu licht X>. 1041. ze A: cenBD, 1052. chonk der
A: kiinech BD,
DIU KLAGE. 2215 L.
der edel Bernsere:
nach wazzer man do sande^
sfner krefte hülfe wider,
zuo im kniet in daz bluot:
sich erscbamt Hildebrant:
harte sweizigez lac.
ez was im harte swaere.
daz man Hildebrande
der künec Etzel do dernider
do Tergoz er den helt guot.
sin houbet üf des künges hant
dem er da diente manegen tac,
der dient im nu von schulden, er het nach sfnen hulden
Til dicke harte wol geriten: ez wser übele vermiten,
Hildebrant der bat do lan
sich huob ungefüeger schal
daz Etzel haete get&n.
wlter oJÖTen den sah
hie uze Ton dem msere,
Si ensümten sich niht mere.
vater aller tugende,
do man sagte waz da weere.
do truog man Rüedegere,
daz in alter von der jugende
getriwer üieman was bekomen. da wart swigen gar benomen
vil maneger muoter kinde: allez daz gesinde
mit tffigelfchem munde
si ruoften alle geltche, ."
gar ane froudehaften sin>
sich mehte haben uf getan.
die klagten Rüedegere
daz turne unde palas
antwurte von dem schalle.
von herzen do den fluz truok. man sach da sinnelos genuok
vil der schoenen wtbe: diu wat von ir Übe
was in zerizzen sere: vil manegiu magt here
von ir houbet brach daz här. ir het der ungenäden ?ar
schrien do begunde.
beide arm und rtche,
daz diu erde under in
magde wfp unde man
so herzenlichen sere,
und swaz gemiures da was
der ougen gi*untwalle
Ober hant gewunnen.
manc antlütze man da vant:
gein herzen geswungen.
wuoften also sere
Wirt von liuten vernomen,
schriende in daz riebe,
den wart gemeret do ir leit
do hiez man baren zehant
mit bluote berunnen
da wart von maneger wizen hant
die alten zuo den jungen
daz ez nimmer mere
als ob kranche wseren komen
Etzele unt Dietriche
mit schedeltcher warheit.
swaz man der besten da vant.
337
1055
1060
1065
1070
1075
1080
1085
1060. Harte A: vil harte BD.
1078. wat BCD: froede A,
1065. dem fehlt A.
1068. da A: do fiC.
22
338 DIU KLAGE. 2383 L.
der wart uz besundert sibenseUen hundert
kristen unde beiden: die lieben zuo den leiden 1O90
wurden gelegt üf den re. swaz da wart geklagt e,
daz was allez gar ein nilit da wider und nu lue geschiht
von manegem edelm kinde. daz riebe bofgesiode ^
mit jamer äne wünne, der boben künge künae,
der kom dar mit leide wol seil» und abzee meide,
Die vrowe Belebe bet gezogen, den e ufen regenbogen 1095
mit fröuden was gebouwen. wer mebte des getrofuwen
daz si so nider solten komen? in was ir trost gar beoomen.
ein teil icli iu der nenne, die ich von sage erkenne,
wan si an gesebriben sint. dar gie froun Heieben swester kint,
frou Herrat diu riebe: do mert sieb Dietrtcbe 1100
sin ungefüegiu berzen ser. nocb kom der bobgeboroer mer;
des kiinec Nitigers kint, diu minnecliehe Sigelint:
dar kom dureb leide scbouwe Goldrün diu frouwe,
eines künges tobter ber. der was gebeizen Liudiger
und saz ze Franeriebe: dem bet minneelicbe 1105
Helcbe erzogen sin kint. mit der junefrowen sint
komen Hildebure und Herlint, zweier rieben fürsten kint.
Hildebure diu sebanden vrf was geborn von Normandi:
Herlint was von Krieeben. von klage man vil der siechen
Under den seboenen vrowen vant. naeh den kom do sa zehant 1110
diu berzoginne Adelint, des küenen Sintrams kint.
den belt man wol bekande: er bet bi Osterlande
ein büs an Ungennarke stat: Puten noeh den namen hat:
da wuobs von kinde diu magt von der ich hie han gesagt.
sine sint uns alle nibt erkant, die Helebe zodi in Hiunen lant 1115
und Krimbilde komen an. Ezeln man si sande dan
und Helcben ze eren. nieman also beren
man in allen landen vant, dem Helcben tugende was bekant,
er liez ir gerne dar sin kint. wol abzee graven tphter sint
komen zuo dem schalle. die witwen komen alle» 1120
1091. wart A: was BCD, 1098. erchenne A: bechenne BCD, 1101. unge-
füegiu A: ungefuege BCD, chomen A. 1105. ze A: in BCD. 1109. \on
chlage BCD: da von chlagt A, 1110. seboenen] schoten A: iunch C, fehlt BV.
lli;^. het A: saz BCD.
DIU KLAGE. 2357 L. 339
der man und mage lagen tot. sich huop von klage diu meiste not
die man zer werlde ie bevant. des wart daz Etzelen lant
allez fröuden Isere. von disem grimmen msere
huob sich dar diu lantscliaft mit vil kleglicker kraft
Beidiu spat unde fruo« daz liut seig allenthalben zuo: 1125
si giengen suochunde ir friunde zuo der stunde
allenthalben üf dem vral, vor dem hüse und in dem sal,
sam ze markte durch die kramen« der tot het sioen samen
gessBt vil vfften in diu lant. do islicher den sinen vant
swa er nider was geslagen, genuoge sach man danne tragen 1130
ir friunde üz dem bluote« do huoben frowen guote
ir klage an den stunden^ sam sis e nie begunden.
ir triwe man bt jamer vant. man sach von juncfrowen hant
und von manegem edelm wibe gebrodien von ir Itbe
manic vrol gezieret kleit: sine wolten niht daz ir leit 1135
dem golde gezseme. 8v?ie rehte ungeneeme
die toten stn den liuten, küssen unde triuten
sach man da manegen toten ze verhe verschroten.
erlseret was der palas, der e so vol der veigen was.
Do enkunde nieman troesten die besten und die boesten. 1140
swaz e ieman hat geklagt oder von klage her gesagt
oder noch geklagen künde, der klage urgründe
was allez uf ein ander komen. nu het her Dietrich vernomen
der schoenen Herraten raunt: swie vil im leides wsere kunt,
doch erbarmet im ir leit. si und ander mnnic meit 1145
muosen tuon daz er gebot: ein teil schiet er si von der not,
er bat si leiten von dan. wie groze unmuoze do gewan
her Dietrich und Hildebrant! si hiezen sarken sa zehant
die dri künge riebe harte herliche.
daz er die triwe ie gewan daz si sunderten dan 1150
die edeln und die riehen, daz tet man plllichen.
der künek gie do sä zehant da er sin wip ligen vant
und sin kint an dem re. vor jamer wart im also we
1121. man un mage A: man nnd inage da B, mage imt man da CD, huop fehlt
A, 1122. Wirt A. 1126. friunde BC: fr(vde AD. 1132. an .4; zu BCD.
1143. nu A: do BCDJh. 1149. harte herliche A: Got lone [hern D] Dieteriche
BDJh, 1150. daz si sunderten A: daz man si (Do man do D) sunderte BDJh.
1152. do A: fem BDJh.
22*
340
DIU KLAGE. 2429 L.
daz er viel en unmaht« in het der jainer da zuo braht
Daz im zuo der stunde üz oren und üz munde 1155
begunde bresten daz bluot. so sere klagt der belt guot,
daz ez ein groz wunder was daz er der klage ie genas*
wer künde klage da gedagen? si begunden alle mit im. klagen,
die den jämer muosen scbouwen. riter unde frouwen
in jamer klägliche baten den künec rtche 1160
daz er den lip iht so verlür unt daz er bezzern trost kür:
daz waer in beidenthalben guot. do getrosten si dem künge den muot.
do was bereitet in ein sarc,
da mans in legen solde;
tiuer unde rtche,
verre braht uz beiden laut,
beidiu stn kint und stn wtp.
nach künklfchen eren:
der was wit unde starc,
ein phelle von golde
geworht vil spcehliche,
da man si beide in want,
do bestatet man ir beider Ifp
durch ir heil ze meren
1165
si baten got der sele phlegen. sam tet man Bloedelin den degen,
Des werden Botelunges suon. waz moht her Dietrich nu tuon,
wan als ez triwen tobte? swaz man der vinden mohte,
die messe solden singen, die hiez er balde bringen:
also kund erz da schaffen: er gewan die phafien
den heiden, der och den gezam. dar nach man do zehant nam
den guoten Rüedegere: mit dem wart vil michel ere
geleit mit tode in stn grap. do sach man manegen kriuzstap
da den pfaffen an der hant: swaz man ir under stöle vant,
die baten alle geltche got von himeirtche
und den guoten sande Michahele genaden ir aller sele.
1170
1175
die da fürsten hiezen,
sine brsehten si zer erde:
bestat in manegem sarke.
und sin geselle Volker,
die wurden dö alle dri
Hawart der starke.
niht langer si daz liezen,
die hünge wurden werde
Hagen der starke,
unt Dancwart der recke her,
ir herren geleit nahen bt.
der künk von Tenemarke,
1180
1185
1162. chunge A: helde BD. 1164. von BDJh: und von A, 1166. in want
BJ: inne want A, inne vant Dh. 1173. Er gewan die A: den Cristen (heiden
C) ir BCD. 1174. häiden ABD: kristen C. 1175. wart A: fehlt BCD.
1176. Geleit mit tode A: wart geleit BCD, 1179. den guoten A: fehlt BCD.
genaden A: ce genaden BCD. 1180. da BCDJh: fehlt A, daz A: di BC,
do D, da Jh,
DIU KLAGE. 2463 L. 341
frink und Irnfrit, die drf wurden och da mit
bestatet herlfchen. die dar üz andern riehen
zuo der hohzft wären komen, der wart ocli da war genoraen
mit güetlichen dingen: man fites alle bringen,
die künden unt die geste, zir langen bettereste. 1190
daz volc do ruowens niht enphlac. ditze werte unz an den driten tac,
e man begruob die heren: ir müede muose meren,
e die ander wurden begraben, die muosen och ir reht haben.
Etzel unde Dietrich die berieten do sich,
ezn kund sich niht verenden, wolt man die eilenden 1195
alle besunder begraben: si müesen ein grap haben
so tief und also wtt, daz man ze etsücher ztt
wol verenden künde. der künk schuof sa zestunde
daz die lantliute duo griffen alle samt zuo
Und gruoben eine gruobe sft siben sperschefte wtt 1200
und also tiefe in d'erde. ich waene im er werde
mit solhem jamer mer begraben, die knehte wurden üf erhaben,
daz gesinde von dem Rine, daz Günther unt die stne
mit in brähten in daz lant. niwen tusent man der vant,
an den sich erste huob diu not. den liuten jämer daz gebot, 1205
durch ir eilende si wunten ir hende.
man vant da veiger mere. mit leide und och mit sere
als ich iu dicke hän geseit, so wurdens in daz grap geleit.
do si all ze stete wären komen, do wart erste vernomen
von den die giengen von dem grabe diu aller meiste ungehabe 1210
der si ze deheinen stunden noch ie her begunden.
ez was ein grimmez scheiden von kristen und von beiden,
die klagten also sere daz man immer mere
da von msere sagen mac unz an den jungisten tac.
Sft ia froude niht gezam, nieman des andern war nam 1215
der die noch lebende wären. Etzeln man gebären
vil ungüetlfche vant. do er ze iedweder sfner haut
der guoten recken niht ensach, vnder Dietrich er do sprach,
den fürsten von Berne, 'ja het ich noch vil gerne
1194. beräiten A, 1195. sich niht A: niemen BD. 1197. etslicher BCD:
isUcher A. 1203. daz gunther A: di Günther BCDJh. 1204. niowen C,
Niwan AD, niun B, Zehen Jh. 1210. die giengen BCD: die da giengen A.
1211. noch ie. her A: da vor noch ie (noch nie D) BD.
342 DIU KLAGE. JJ533 L,
mangen des ich mich änen muoz. mir hat mtn ungelücke buoÄ 1220
aller fröuden getan.' Dietrich sprach 'ja sult ir lÄn
iwer groz ungehaben. sine sint niht alle noch begraben,
di iu ze dienste sint gewant: her künec, ja miigt ir iwer lant
mit beiden noch besetzen. got mag iuch wol ergetzen
gensedicltch der leide. ir habent noch uns beide, 1225
mich und Hildebrande, bt iu in dem lande.'
Vaz hilfet daz?' sprach er do. '^ichen künde nimer werden vro,
und solt ich tüsent jar leben: wer künde mir den muot geben
oder wer möht mirz geraten? die daz mit willen täten.
Die sint leider gelegen tot. waz sol mir nu mtn golt rot 1230
oder deheiner slahte richtuom? gewalt, werltltcher ruom,
daz ist an mir verdorben: mtne man die sint erstorben,
dar zuo kint unde wfp. war zuo solte mir der l?p,
zepter, oder kröne, diu mir e vil schone
stuont in allen mtnen tagen? die enwil ich nimmer getragen: 1235
froude ere und werdez leben daz wil ich allez üf geben,
und wilz allez nider legen, des ich zer werlde solde phlegen,
stt ez mir allez missezimt. ichen ruoch wenn mich der tot nimt.'
si wolden troesten im den muot. daz enwas dehetd guot:
wan er het ze vil verlorn. über in het gesworn 1240
sines Itbes unheii: im was der aller meiste teil
siner ungenäden komen; wan ez im allez was benomen,
daz er des besten ie gewan. der känek weinen began
sam do ers aller erste phlak. ein teil och nidere gelac
Hern Dietriches vester muot: vor müede der helt guot 1245
sich in ein venster leinte nider. Hildebrant der sprach sider
dem herren Dietriche zuo 'herre, wes bit ir nuo?
stt verwüestet ist daz lant,' also sprach der wigant,
Vaz sul wir dar inne? daz Helche diu künginne
iu gab, vil edel Dietrich, daz dunket mich nn rcetHch^ 1250
da mit rume wir daz lant. iwer eilen und mtn hant
die beide suln beraten mtne vrowen Herraten,
U22. 23. fehlen A. niht alle noch B: alle noch C, noch nicht alle D, 1225. ha-
bent noch A: habt doch (euch C) noch BCD. 1228. sol A. geben A: gege-
ben BCD. 1232. die^: fehUBCD. 1233. solte ^; sol BC2>. 1235. nimmer
-4; nimmer m er BCD. 124Q. so A: Da rat ich sprach der wigant. sit verw^hstet
ist daz lant BD, 1249. waz sol wir A: waz suln (sulle D) wir nu BCD.
DIU KLAGE. 2603 l.
343
wan M^ir stn swaoreü beide. wir suln durch unser leide
der triwe nikt Tergeczen. swie nider st gesezzen
iwer froude unt diu mfn, doch suln wir immer die sfn 1255
die stseter triwe künnen pflegen.' ^daz tuon ich gerne,' sprach der degen.
Vie sol ich von disen leiden mit eren min gesbheiden,
sft ich den schaden han genomeu? owe waz leider msere komen
muoz hin wider üf den wegen, von danne ein isltcher degen
Reit zuo dirre hohztt! ach we waz guoter swert da lit 1200
herrenlos in disem sal, brünne und helme äne zal!
die enwizzen wir wem nu geben, daz die niht solten leben,
die si e hänt getragen! got wil ichz immer klagen,
daz ich so manegen werden man muoz toten hie beliben lan.'
Vir suln,' sprach do Hildebrant, Mer guoten recken gewant 1265
heizen waschen üz dem bluote
heizen wol behalten,
ez mag im Ithte noch gefrumen
do der künek daz vernam,
und ensümte sich niht mere,
hiez er gehalten daz gewant,
hiez er do behalten tragen,
vil edel künek rfche,
tuon nach grozem leide,
Ich und meister Hildebrant,
sult wider den weisen senden
unt diu zieren waffen guote
wil Etzel witze walten,
und ze grozen staten kumen.'
den rat er für guot nam
nach ir beider lere 1270
und diu besten swert diu man vant
her Dietrich sprach 'ich wil iu sagen,
weit ir nu löbliche
so rate wir iu beide,
daz ir in isltch lant 1275
(des enlat iuch nieman wenden)
swaz von ir landen her st komen, die der tot hie hat genomen.
des gewinnet ir noch ere:
gefrumen denn diu sarwat
do sprach der Botelunges suon
und volge iu stn von relite.'
hiez man alrerste bringen,
uz den ougen zetal.
siben und niht mere.
'swie ir nu weit, her Dietrich,
hin ze Bechelaren.'
die jungen mugen iu mere
die hie der tot erlosset hat.*
'daz sol ich pilltche tuon
die Rüedegeres knehte
den sach man zeher dringen
zuo Etzel kom ir für den sai
do sprach der künek here
so enpiet der marcgravinne rieh
alle die da waren,
1280
1285
1260. swert da A: swerte BCD, 1262. daz A: sit daz BCD. 1263. e. Ai da e
BCD, 1266. bluote-guote] bluot-guot ABB. 1271. gehalten A: behalten
BCB. 1277. landen A: lande BCD. 1280. der BCD: iles .4. 1281. volge
iu sin Ai yolges iu BCB, 1283. chom ir A: ir chom D^ ir chomen B,
344 DIU KLAGE. 2681 l.
den beswart ez den muot: idodi tet ez d^r helt guot.
Rüedegers swert und stn gewant und sin ros, da man daz vant,
hiez man balde bringen. wie möhte misselingen
Harter frowen Übe, dänne stnem sclioenem wtbe, 1290
do man ir sagte msere wie ez ergangen waere?
do sprach meister Hildebrant 'wer sol in Burgoqde lant
dirre msere böte wesen, sit ir nieman ist genesen,
der riter noch der knehte? der kiinek solt von rehte
stn selbes boten über R}n senden.' 'daz st Swemmeltn/ 1295
sprach der künek alzehant: 'dem sint die wege wol bekant'
dar zuo schuof man im zwelf man, die daz mit in fuorten dan
mit dem videlaere, daz die helde maere
in Sturme haeten getragen, unt daz die boten solden sagen
da ze Rtne msere wie ez geschehen wsere. 1300
die herren wurden des en ein, daz man der boten al dehein
lieze niht beltben, man sante si ir wtben
mit den mseren heim ze lande und ouch mit dem gewande
daz die veigen truogen e. ir friunden wart dort als we
Sam disen e was von klage, ja mohtens immer dem tage 1305
fluochen, daz diu Wirtschaft also maneges beides kraft
mit tode hset geletzet. si wurden gar entsetzet
swaz si fröuden sollen han, den ez kunt wart getan.
die da sollen an den Hin, mit den gie do Swemmeltn
für Etzeln den künek stan. er sprach 'nu sult ir niht lan, 1310
irn sagt bescheidenltchen Prünhiit der riehen
wie ez allez si ergangen, und wie mir st bevangen
mtn lant mit grozem sere, und nie geste mere
getaten wirt so leide. des ensuln si doch beide
niht engelten,' sprach der guote, 'Prünhiit und vrou üote.' 1315
er sprach 'ir sult och niht verdagen, mtn unschult sult ir in sagen,
den besten da ze Rtne, daz ich noch die mine
nie verdienten solhe not; wan ichz in güetltch erbot,
unt tet vii willecltchen daz: da wider zeigten si mir haz:
Swaz ich des schaden han genomen, daz ist och in ze schaden komen.' 1320
1290. dänne sinem schoenem A: danne [ouch C] sime BC, 1294. solt A: so!
BCDJh, 1297. man im A: man ttC, er D. mit in A: gewaefn BCD,
1307. hat gesetzet A, het geletzct BCD. 1308. ez fehlt A, 1313. uiT A: unt
daz BCDGJh,
DIU KLAGE, ms L.
845
do sprach der videleere
diu gefuort ich noch nie mere*
daz ist nu gar Terswunden.
wol leben unde schone,
mit fröuden sint gegangen,
so swinde disiu Botschaft,
]ian michel sorge dar zuo
daz ich den Itp inäge bewarn.'
mit den von Bechelaren.'
dö sprach her Dietrich
diu muoz ich leider senden.
mit mtn selbes libe
ir herzenleit enbieten sol!
' ir sult heln/ sprach Dietrich,
Allenthalben uf den strazen.
des^ schaden werden innen,
so müeten si iuch sere.
nieman sagen sinen tot.
^als uQwerdiu maßre
der lande froude und ere,
die ie mit wünne künden
die dicke under kröne
von den wirt enphangen
daz ich in mtner sinne kraft
wie ich den msereii so getuo
der knnek sprach ^ja sult ir varn
bereit si schiere waren.
^insere als unfriuntltch
owe möht ich wenden
daz .ich dem edeln wtbe
da mit enwirt mir nimer wol.
^disiu maere jsemerlfch
ir sult daz liut niht läsen
so ir nu scheidet hinnen:
ir sult von Rüedegere
1325
1330
1335
swenne ez in rehte wirt geseit:
dar nach weinen manegen tac.
ez wirt doch ein lange werndiu not,
so müezen si mit arbeit
diu mtn ie güetltchen phlac,
der sult ir sagen den dienst min, unt daz ich imer welle sin
swie mir gebiutet Gotelint und och des marcgräven kint,
min niftel diu here. fragen si von Rüedegere,
wenne er ze hüse welle komen, so sagt, ir hapt von im vernomen,
der künk welle in niht komen län, unt daz si da von getan
1340
1345
daz er da müeze biten
mit ir gezoge an den Hin:
daz ist in minem sinne,
mit samt Rüedegere sehen.
Unt ob des nibt müge sin,
gesehen in vil kurzen tagen,
in ir herzen manege swfiere.'
unz daz die geste geriten
der geleite müez er sin:
so wil ich die marcgrävinne
ir sult och Dietelinde jehen,
so welle ich doch die niftel min
si muoz doch immer mere klagen
den boten lie der Bernsere
1350
13)^4. under BDJk, bi der CG: fehlt A. 1331. ich wenden A: ich erwenden D,
ich ez wenden C, ichz erwenden BGJh» 1336. Des schaden innen werden, so
ir nu schäidet Yon den werden. A, 1337. sere A: ze sere BCD, 1350. ob
des fiiht BD: ez A. 1351. si muoz doch immer mere oblagen A: in ir hercen
was begraben BDJh: Die boten musen do tragen C. 1352. In ir herzen manige
AC: den hoten manech BDJh, den boten lie A: do lie BCDJh,
346
DIU KLAGE. 2819 L.
mit manegen berzeleidea
och liezen si da hinder ib,
zergangene wünnei
friunde unde mäge
sumelfche die noch, lebten
mit triefenden baren,
und mit jämer von im scbeidea.
des Salt ir vil gewis sin,
▼il jamerhaftez künne,
in des todes läge
und mit dem tode strebten,
1355
die noch niht tot waren:
die ander waren uu begraben« des muos ir herze jämer haben,
da liezens och den marcman. man zoch schrtende dan
TÜ lüte äne mäze
dk si da riten über lant.
rehte, waz in wajre.
geseit vil ofte gerne:
Verboten isltehem knehte:
nieman wart ez noch geseit,
daz Rüedegers gesinde.
wart gäben durch gewonheit
si wänden der ma&re,
oder Rüedeger der rlche.
fragte do den spilman
do sprach der videlsere
noch in sfnem lande
daz geloubten die da wolten.
sin ros üf der sträze,
mit vräge ez nieman ervant
ja beten si diu meere
do het ez der von Berne
do liezen siz von rehte.
A
unz daz in Ostertche reit
von maneger muoter kinde
da der videlsere reit:
daz ez der künek wsere
daz volc gemeinliche
Vä habt ir den künec lan?'
daz der herre wsere
mit manegem wigande.
im
1365
1370
die meere fragen solten,
der was so vil noch bt dem wege, daz beidiu bruke unde stege
was allez bestanden. von Hiunischen landen
si ze Wiene komen in die stat. mit zühten si ze huse bat
ein frowe saz dar inne, diu rlche herzoginne
Isalde, ein vil schoeniu magt. die enkundez werden niht verdagt:
1375
An den boten siz ervant.
und so truric gemuot,
drsete uz ir munde.
si den boten dirre sage!
erschal ez sft wtten.
in der stat über al
die armen mit den rieben,
wol mohte, so si jähen,
si wart so jämerk zehant
daz ir von herzen daz bluot
ach we wie übel gunde
von der juncfrowen klage
man begunde in allen stten
üeben also grozeu schal,
daz sich diu klage geliehen
die dort die klage sähen
1380
1385
1353. Uli mit iamer A: di boten BDJh, 1355. Zergangen A. 1368. iz BCD:
er A. 1375. Was allez A: allez was BCD. 1383. witen A: vil witen BCD.
in A: an BC, In D nachgetragen.
DIU KLAGE. 2893 L.
347
und och mit klage schieden dan. dia klage ir helfe d^ gewan,
daz si nu fuor mit breiten scharn. die boten kundenz niht beirarn,
do erschal ditze maere under die burgeere
und under [diu] koufliute kint. die guote stat diu wart sint
elliu diser maere toI. do liezen in die boten woi
von Wienen zogen uz der stete, hem Dietriches bete
unsanfte leisten si dar an; wan in do vil manic man
1390
Widerreit uf der straze,
müese helfen tragen ir leit.
unz hin ze Treisemmüre:
nie gevant diu msere«
ze Bechlaren zuo reit,
noch, nach ir altem rehte
riten in die marke. ^
daz siz verswtgen solten
ilf bt Tuonouwe
die straze lange wol bekant,
der in geltcher maze
sus fuorens in der arbeit
rfter noch gebure
unz daz der videlcere
niht nach gewonheit
die Rüedegers knehte
ja müete si vil starke
daz si doch sagen weiten,
het Gotelint diu vrouwe
die boten fuoren in ir laut,
1395
1400
da si da vor vil dicke ir man sach vroeltchen rhen dan.
mit der marcgravinne
was vil manic schoeniu meit.
si do die boten sähen
daz si ein stoub erkanden
NAch alter gewonheit.
'lob si dir, herre trähthi.
wir sehen dort liute riten
da kumt unser herre.'
da zen Hiunen bestanden
und vil ir herzen wünne«
komen niwan siben man
die fuorten sfn gezouwe.
gestanden an die zinne
riten in grozer arbeit
dem huse also nahen,
in Rüedegers landen
do sprach vil manik schoeniu meit
nu schowet, vrowe marcgrasvin.
von den hohziten:
der trost was in vil verre
von Gernotes banden,
der lantliute künne
von dem marcgräven dan:
Gotelint diu vrouwe
1405
1410
1415
het ouch diu meere vemomQn: si was zuo ir tobter komen,
unde wänden beide lieb äne leide
enphähen, als e dicke, von lieben ougen blicke:
do enpfiengens niwan herzen leit und lange wernde arbeit.
1420
1390. dia A, fehlt B: der Cn. 1391. diser mere A: ungemnetes B, eines todes
C, vil gar tronrens D, 1397, gevant A: bevant BD. 1398. nach A: nach ir
BD, 1410. vrowe BCD: fehlt A, 1417. diu mere A: dia maere na il> nu die
mere D. 1418. Unde wainte A,
348 DIU KLAGE. 2953 l.
die knappen waren in den siten, so si ze Bechelären riteni
daz bi fuoren alle mit fröudehaftem schalle:
dem was ez nu vil uogeltch. ez Iiet sich ir islfch
Nider gedrucket ui daz marc: wan ir jamer was so starc,
daz si niht singen künden sam e ze manegen stunden. / 1425
Rüedegers ros Poimunt, wider sehende an der stunt
gie ez dem knehte an der hant. der site was an im bekant,
so ez stnes herren niht ensach, daz ez yü ofte den zoum brae
und lief wider üf den wegen: nu was er leider gelegen,
der ez hete dar geriten unde dicke druf gestriten 1430
als Yon rehte ein edel man. stn tohter goumen began
der knappen gebaere: do ersüfte si zewcere*
do sprach daz Rüedegeres kint 'ril liebiu muoter Gotelint,
daz ist doch selten geschehen daz ich so wenic han gesehen
her bl mtnen zften mines vater boten riteit: 1435
swenne aber si her kämen, wie wol wir daz vernämen
daz si wären wol gemuot! we wser et diu hohztt guot
gewesen miner vrouwen! des mag ich übel getrouwen.'
Do sprach diu alte marcgrävtn ^ruocht es got, so sol si stn
in ailn unschedelich ergän; niwan daz ich Ton träumen hän 1440
erliten vil der sere. dtnen vater Rüedegere
sach ich htnte gar grä. stn gesinde bi im da
daz het bevallen gar ein sne: von einem regen wart in we:
da von wurdens alle naz. du solt mir, tohter, glouben daz,
min houbet was so härbloz^ daz ich eines häres groz 1445
Itatnes vahses niht entruoc. ein gadem vinster genuoc,
da biez er mich in gän. idi vant in innerhalben stän:
zuo sloz er do die tür. itttner komen wir mer do da für:
ungerne was ich drinne.' sus sprach diu marcgrävinne.
do sprach Rüedegeres kint ^liebiu muoter, treume sint 1450
sumelfche senfte, d'ander starc. ich sach mtnes vater marc
in troume sere springen und lute an im erklingen
stne covertiure silbertn, nu merke, liebiu muoter min.
1423* si inoren BDJh: faorten .4. froudehaften A: vrolichem DJhy vrenden unde
mit B. 1437. we A: fehlt B CD Jh, 1444. mir tohter gelouben A: tohter ge-
loaben Bf geloubn tochter D. 1445. so har bloz A: von hare bloz BCD.
1448. mer do da für A: dar (der C, her D) für BCD.
DIU KLAGE. 3021 L. 949
Eines wazzers ez getraoc: sa ze stete ez versank.'
ein ander si niht mere sagten, wan mit sere 1455
si giengen beide ensamt dan. do warn, als ich gesagt ban,
die boten komen so nahen, daz si al die liute sahen,
zuo ir marstalie si do riten. ninder nah ir alten siten
gebarten do die knehte: aber nah des hoTes rebte
die Hter giengen gegen in und baten willekomen stn 1460
den Etzeln videlaere. wol gruozten helde msere
die boten von der Hiunen lant: dar nach enpbiengen si zebant
ir herren ingesinde. mit gedruhten Worten swinde
bort man si antworte phlegen. ja was ez allez. gelegen,
da Ton si beten hohen muot: jane künden si dehein guot 1465
Ton der Wirtschaft gesagen. harnasch sach man do tragen,
die knehte von den rossen dan. Gotlint erblicte san
der knappen gebären: sine warn in manegen jären
Nie s6 truric gemuot. si sprach 'ich naeme dehein gaot
niht für diu msere, daz ich weste wie in weere«' 1470
do sprach der beste under in ^iu epbiutet triwe bernden sin
genäde und micbel ere Etzel der künek here,
und holden willen ,st(ete: , der werke und och der rcete
si er iu imer bereit. daz wizzet mit der warheit.
och enbiutet iu rotn herre, ern keem iu nie so verre, 1475
ern waere iu doch mit triwen bf. ir sult wizzen daz er st
iu holt vor allen wiben, und wil also bellben.
an sinen jungesten tac. er enweiz niht ob er komen mac
wider heim in langer zU. der künk im allez an Utf .
er leit im eine hervart diu. nu lange gesprochen wart: 1480
die ist min herre nu gevarn.' si sprach ^nu müeze in got bewarn
und allez himelische her. t^* var lant oder mer,
swelhen ende er ker^, durch sins gewaltes ere
Müeze in Krist behüeten, daz Etzeln vinde wüeten
mir niht enbünne mines man.' diu maget do vragen began 1485
^sag mir, böte guote, wie ist nu so ze muote
minem vater Rüedegere? daz müet mich harte sere;
1454. ez-ez BCD: er-er A, 1467. den BCD: fehlt A. 1468. gebare BCD^
gebere A, waren A: wart BCD, manigen iaren ^: manegein iare BCD,
1480. läitet AB, leite C, Er sulie im leiten ein hervart D. die nu lange A:
diu lange S BCD, 1486. Sag-bote A: sagt- boten BCD,
850
DIU KLAGE. 3089 L.
wan mir ze vorderst/ sprach diu meit, ^diu nvare wurden geseit,
swenne er sande in sfn lant* so zornic ich in nie vant,
mir enkoemen siniu maere. von schulden ist mir swsere.'
diu magt do weinen began: do sadi si ir muoter an,
und erweinten do beide. ich wsene si der leide
ermante do ir herze: in nahent grozer smerze.
der böte sprach 4at iwer klagen: ich sol iu mer maere sagen.
1490
diu iu TÜ friuntlicbe
sint enboten in daz lant.
bt den sinen bulden
iu sagten den dienest sin.
Lieb unde allez guot,
irn dürft des niht Tragen
holder ie wurde man:
1495
1500
?on dem hern Dietriche
uns gebot der wfgant
daz wir von waren schulden
er enbiut iu, edel marcgravfn,
triwe unde stceten muot:
ob iu under iwern magen
und heizet iuch daz wizzen lan
(daz sul wir iu, yrowe, sagen) daz er iuch iure zwelf tagen
wil hie ze Bechelaren sehen.' ^daz wolte got, meht daz geschehen!'
sprach diu marcgrÄvinne. *fon allem mtnem sinne
freut es harte sich mtn muot.' d6 sprach diu magt guot 1505
'sagt uns der msere mere, wie frou Krfmhilt diu here
enpüenc ir bruoder und och ir man: oder wie was der gruoz getan,
den si sprach gein Hagene? wie gebart si gegen dem degene
ob si noch iht sere
oder wie ist daz gescheiden?*
gie mit fröuden gegen in
si tet dem wol gelfche
Etzel der künec maere
oder gein Gunthere?
ziirnde hin ze in heiden:
der böte sprach 'diu künegin
und enphie si minnecifche:
daz si in holt weere.
1510
der enpfie die herren alle so sam er ir komens wsere vro.
er und alle stne man:
der in trüege deheinen haz.'
lie daz der künek Gtselber
her wider bt iu niht enbot?
stt er mir niht enboten hat,
icli gesehe in nimer mer.
niemen ich da gesehen han
si sprach *nu sagt mir, umbe waz
daz mir der junge forste her
der frage miclt twinget not:
ich fürhte, swi ez dar umbe stat,
ja sagte mir der künek her.
1515
1520
er wolde mich ze trute han.' 'die rede sult ir, vrowe, läii.
1488. re vorderst nach mir BD: ze Yoäerst nach diu mer A, 1489. vant J;
beyant BCD. 1500. dürft A: dürfet euch BCD. 1503. meht daz A: möht ei
BCD, 1505. magt il: iange magt BCD, 1506. frowe A: fehlt BCD.
1513. in BCD: im A.
\
DIU KLAGE. 3161 L.
351
wir liezen in wol gesnnt.
(daz wizzet, edel margravln),
dar umbe sult ir sorgen nilit.
swenne er na rttet in stn lant:
mit im füeren über Rtn:
dirre lügeltdien meere
daz tet ir einem also we,
Verdulten in stnem herzen
im erweinten d'ougen,
dar nach erweiot ir mere.-
ir trehne nider iiiezen sach.
si koment her in kurzer stunt
so si wider rttent an den Rfn.
der künek iuch \i\ gerne siht,
so wil er iuch, vrowe, alzehant
da sult ir küniginne stn.'
ze schennen in ir sweere,
daz er niht lenger mohte mc
den schaden unt den smerzen:
swie gern ers hete loiigen.
diu marcgrävinne here
ir tohter do zehant sprach
ich wsen wir gar gescheiden stn
1525
1530
'ach we, vil liebiu muoter mtn,
von fröuden und och von wünne. mtn vrowe hat ir künne
leider vil übel enpfangen. ez ist uns übel ergangen:
1535
wir megen wol weinen von reliler not: si und min vater sint weetltch tot.'
ir einem, do si daz sprach^
mit zuo getanem munde:
da mit verheln mohte*
daz daz verswtgen künde:
daz schrten mit dem hluote.
ane dank so lute erschre,
daz si erweinten alle geltche.
Sprach 'owe mir, armez wtp,
waz ich nu verlorn han
ein wuof üz stnem halse brach,
er wände ez da zestunde
neheime herze töhte
do brach üz stnein munde
do der knappe guote
do wart den andern so we
diu marcgrävinne rtche
daz ich ie gewan den Itp.
1540
der fröuden der ich hete wan!
diu muoz nu mit dem leide mtn gar von mir gescheiden stn.
ir boten, durch iwer triuwe lät mich niht in der riuwe,
ich enwizz von schulden umbe waz. sagt mir bescheidenltchen daz,
wie schiedet ir von mtnem man?' do muost diu lüge ein ende hat!.
do sprach der videUere, Swemmeltn der maere,
'vrowe, wir wolten iuch verdagen daz man iu doch muoz sagen,
wan ez nieman verheln künde, im geseht nach dirre stunde
den marcgraven Rüedegere lebentic nimmer mere.'
vil Hute hört man so do klagen, 'herre, wer hat in erslagen?'
er sprach 'daz tet Gernot. si sluogen beide ein ander tot«
1545
1550
*j. ♦
1555
1522. wol -4; vil wol BCD, 1535. Läider vil übel ^; leider swache «D, vil übel
habe C. 1536. waetliche B, werlich ^4», alle C. 1537. sprach A: gesprach
BCD. 1539. herze A: herzen ez BCD. 1554. liate-so A: late-si BCD,
1555. det A: tet her BCD,
352
DIU KLAGE. 3235 L.
do scbre diu muoter und diu meit. wart ie nach friunden gekleif
mer, daz ist mir nibt bekant. swaz man bi in liute Tant
oder stt kom zuo dem scballe, die erwuoften alsam alle.
Da zen Hiunen umbe der beide tot wart nie groezer diu not.
You dem jamer also Testen
begund von munde daz bluot,
si vielen beide in unkraft,
vergaz ?il gar der sinne,
worden wol der warbeit.
des gesatzt si ditze m«ere
ir berzen jamer wart so groz,
und natztese undern ougen«
ob si rebte sinne ie gewan.
und alle die da waren
von den andern man si truoc.
beide marcgrivinne.
man bort unrelite lute
Gotelint die riehen.
Sprach diu tobter ir beider
wirt nu meide nimmer mere.
beltben in dem riebe,
die ere tragende sint gelegen,
swenn ir geswichet diu kraft?
min lieber vater Rüedeger.
mit solbem wunsebe getragen,
der tot der bat die unzuht,
zuo stnen friunden haben lat,
daz er eutwiebe gerne,
mir wol gen er t den vater mfn,
do sprach der videls^re
sint iu von sinne wol bekant.
die sint alle samt tot.
der marcgravinne bresten 1560
und och ir edeln tobter guot:
so daz ir zulit meisterscbaft
die liute waren inne
swaz in msere ie wart geseit,
üz fröuden in alle swsere. 1565
daz man si mit brunnen vergoz
ir lip begunde lougen
daz beweinte wfp uude man
in der stat ze Becbelaren.
do wara notbaft genuoc 1570
si lagen in unsinne:
haben nach ir triite
vil erbärmeeltchen
^acb ach und leider
A
ja enwil min vrowe Ere 1575
std also J8emerltcbe
wer solt si dänne widerwegen,
des bet gar die meisterscbaft
vrowe Ere diu wirt nimmer mer
als er si truog bi sinen tagen. 1580
daz er iiieman deheine flubt
swenne ez an die rede gat
ja bet der von Berne
möht man dem tode wider sin.'
^elliu unsriu msere 1585
die von Amelunge lant
ja genas mit grozer not
1556. und diu meit BDJh: unde mäit ^. 1556. 57. chleit. Mer .4; mer (me BJ)
gechleit BCDJh, 1559. diu A: ^ diu BJh, fehlt D. 1565. frouden A: freude
BCD, 1566. man si mit brunaen A: man mit prannen (wazzer D) si BCD,
1575. ia enwil A: wa wil BCJh, 1577. solt A: sol BCJA. 1578. geswtchet
diu] geshichet d'm A: gesiget din BJA. 1584. man a: lernen B CM. 1586. sinoe
A: sinnen BC,
DIU KLAGE. 3301 L. 353
iwer neye her Dietrich: und hete man den künek rieh
Etzeln zup dem strtte län, den mües wir och verlorn han.'
81 sprach ^nu sagt mir, Swemmeltn, wie kom daz der vater mfa 1590
zurnde wider Gernoten^ so manegen bouc roten
so wir jn gaben hier en lant, und in dem willen er si vant?
ja was des in beiden niht guot daz ieman scheiden
si mit rate solte, der triwe haben wolte.'
er sprach 'magt vil here, daz entet nieman mere 1595
wan der küniginne lip. des hat man unde wfp
engolten also wften, daz von den ersten ztten
unz an den jungisteu tac nimmer mere werden mac
geraten also swinder rat. vil kleine ez si gefrumt hat:
wan si ligt selbe drumbe tot, von der diu lange werndiu not 1600
geschach in Hiunen riebe. si ligent alle geltche,
die uns da fröude solten geben, doch megt ir, vrowe, noch geleben
TÜ manegen froelichen tac. swaz iwer früuden an den lac
Die ze den Hiunen sint erslagen, die müezt ir alle verklagen,
wan got der weisen vater ist. vrowe, ich rat iu an [all^n] argen list 1605
und uf mtne triuwe daz ir iuch iwer riuwe
mazet unde solher klage. der künk gibt, alle die tage
die in got noch leben lät, er welle iu schaffen al den rat
den iu da schuof Rüedeger.' der edel marcgrave her
mit siuften vol durchbrach die klage, do was eroffent gar diu sage, 1610
wie ez allez was ergan. die knehte wolden daz niht län,
sin trüegen Riiedegers gewant, swaz sin was hin heim gesant,
da manz behalten solde. swer daz da schowen wolde,
der sach da bluotigen glänz, da e die ringe waren ganz:
daz was nu dürhel unde schart, dar inne ir trost erslagen wart 1615
dem Rüedegeres wtbe und ander manegem Übe.
nu huob sich erste sunder not. den gesten nieman niht enbot,
weder ez wazzer noch den wfn. Vie lange welle wir hie sfn?'
Sprach der videlsere: 'ez ist in solher swsere
diu edel marcgreevinne, daz si vor unsinne 1620
ez nieman wol gebieten mak.' daz volc da anders niht enphlac
1592. in B: im A. en B: fehlt A, 1593. des A: ez B. 1605. allen AC,
fehlt B, 1609. da shuof A: schneffe B, schaffe ^ C 1610. durch braht diu
A: durch brach ir BC. er offent BC: ir offen A; 1016. dem BC: Der A.
\^%U gebieten Ai erbieten BC,
23
354 DIU KLAGE. 3375 l.
ia der burc über al: daz käs allenthalben schal
und och der stein dar under« och horte man besunder
in der stat ze Bechelären die liute also gebaren
als si des not gie. diu marcgraevinne umbe gie 1625
mit starkem jamer der ir was. wunder ist daz si ie genas
den tac toI an daz ende. ez heten ir selber hende
den l!p der wat gemachet bloz. nie wart jamer also groz,
so man mähte kiesen da: diu msere och fuogten anderswa
daz maneges herzen brunnen mit trehen uz ougen runnen. 1630
diu frowe senltchen bat herbergen in die stat
Etzeln boten güetlichen. der marcgrävinne riehen
ir sinne do tu gar gebrast, daz si den friunt noch den gast
Noch nieman erkande. do wolden von ir lande
die boten uf an den Rin. do het diu junge marcgr^evin 1635
ein teil noch ir sinne: friuntliche minne
enbot st Brünhilten, der edeln unt der milten:
si enbot och daz Troun Uoten umbe GiseUier den guoten^
wie si im gevestent waere, und mit welher swaere
daz allez ende habe genomen: ez möht in nimmer wirs komen: 1640
si enbot ir och daz Gernot ir vater het erslagen tot.
urloub die boten namen dan. Swemmel riten do began
da er sine wege Yant, uf in der Beier lant:
wan da gie sin sträze hin. zwischen Tuonowe unt dem In
noch ein altiu burc stat: Fazzowe den namen hat: 1645
da saz ein riebe bischof: stn lob^ stn ere, stn hof,
wären wtten bekant. der was Pilgrim genant:
dem komen disiu msere. die stolzen Burgondsere
Wären slner swester kint: vil wol erfuor er daz sint,
wie ez den wfganden ergie in Hiunen landen. 1650
die boten riten über daz In. die liute liefen ?or in hin
und wolten sagen in den hof daz der guote bischof
stn neven solte enphähen. die enwärn niht so nähen
als er des het gedank: ez wart yü maneges tages lank,
1625. not gie A: not an gie BC, 1625. 26. umbe gie. Mit starchen iamer der
A: niht enlie. sin endete mit iamer daz JBC. 1633. gar BC: fehlt A. 1640. habe
AfC, hat A?B, chomen A: sin chomen B. 1642. Swämmel B; Swemelin A.
1645. den A: si den BC. 1646. sin hof A: unde sin holf B. 1648. Burgen-
dere A: Bargonden»re B. 1650. Hiunen B; heunischen A,
DIU KLAGE. 3435 L. 355
daz er si stt nie gesach. zuo den rttern er dö sprach 1655
^nu sult ir alle gaben und mine friunt enphalien.
ein isltch min amptman, der mir deheines guotes gan,
der enphahe mfner swester kint: iint die mit in komen sint,
den lat nilit gehresten.* ja moht er sinen gesten
sanfte nahtselde geben: er wesse niht daz ir leben 1660
zen Hiunen ende het genomen. wser im doch ir einer komen,
im wsere immer deste baz. schiere sagte man im daz,
daz si wseren alle erslagen. daz msere künde im nibt bebagen,
Ez dulite in gar ungloiiplicli : idoch bedabt er des sich
daz erz gelouben wolde. do scbiiof er daz man solde 1665
den boten schaffen ir gemach, mit grozem jamer er do sprach
'nu Ht zen Hinnen begraben diu fröude die ich solde haben
an den verhmagen min. des muoz ich immer trüric sfn^
die wlle ich nu geleben mac, unz an mines endes tac.
ich gedahtes vil wol sJt. verfluocbet st diu bohzit, 1670
daz ir Etzel ie began, da ?on so manic werder man
so jsemerlich ist tot gelegen.' er sprach 'bimelischer degen,
wie bastu zuo mir also getan?' do kom dar zuo im gegan
Swemmel der videlaere. nacli gruoze er in der msere
fragen do begunde. er seit im, als er künde, 1675
wie ez was allez geschehen: wan er het ez wol geseben.
do erweinte der bischof: über allen sinen hof
was vil groziu ungehabe. die pb äffen muosen lAzen abe
Durch klage vil ir tagezit: wan da weinten wider strit
die leien mit den phaffen. dar nach begunde scbaffen 1680
der guote biscbof Filgerin daz si ir klage liezen sin.
*ich kan mich des versinnen, muht icb si wider gewinnen
mit weinen unde mit klagen, ich enwolte nimmer mer gedagen,
unz mir miner swester kint, die mir so jaemerliche sint
in Etzelen lande mit manegem wigande 1635
in guoten triuwen erslagen, die ich nimer kan verklagen,
müesen alle werden wider,' do sant er allenthalben sider
nach münchen und nach phaffen: der herre begunde ez schaffen
1661. ende het A: het ende B. 1664. des ^4; fehlt B. 1667. begraben A:
erslagen B, solde Ai wände B. 1673. zno mir also A: also zu mir B.
1676. waz allez A: allez was B. 1681. clilage A: oblagen BC. 1683. Mit A:
beide mit BC, mer A: fehlt BC. 1687. Muosen alle A: alle masen C.
23*
356 DIU KLAGE. 3477 l.
nach kristenlichem orden. den die da warn für worden,
liiez er messe singen: die gloggen hört man klingen 1690
allenthalben in der stat ze den münstern, aiser bat:
ze dem opfer was da groz gedranc. der bischof och selbe sanc
got von himel ze eren, der kristen heil ze meren
Unt ze helfe ir sele die dd wdrn tot. der bischof leit vor jämer not.
do da got gedienet wart, die boten wolten nf ir vart 1695
alda zehant rtten. ^ir sult noch lenger bften/
sprach zuo in ein kappellan. ^ir sult zuo mfnem herren gan: '
der bat mich iu sagen daz. ich wsene er eteswaz
bt iu enbieten an den Rtn vroun Uoten, der swester sfn,
umbe ir groze swsere.' do gie der videlaere^ 1700
für den guoten bischof. er sprach ^und ist Etzeln hof
mit solher not zergangen, so hat vil übel enphangen
Krtmhilt, diu niftel mtn, ir bruoder unt die recken sfn.
si möhte baz hän getan und het doch genesen län
Gtselher und Gernot. die ir da Sivriden sluogen tot, 1705
und hetens die engolten, so wser sis unbescholten,
wan in sluog doch Hagene. des habe wir ze klagene
nach friunden immer mer genuoc. daz in stn muoter ie getruoc,
Däz müeze got sfn gekleit, daz sus lange werndez leit
und also grimmiu msere und och so vil der swsere 1710
von im ist erstanden so witen in den landen.
Swemmel, nu sagt der swester min daz si ir klage laze stn.
si wseren doch da heime tot. der Nibelunge golt rot,
heten si daz vermiten, si möhten si wol stn geriten
zuo ir swester mit ir hulden. von ir selber schulden 1715
und von ir starken übermuot so hän wir die recken guot
verlorn alle geliche in Etzeln künecrtche.
und sagt der küniginne daz ich von mtnem sinne
ir niht bezzers raten kan, wan ich ir wol guotes gan,
daz si klage ze mäzen. man muoz die varn läzen, 1720
die uns der tot tegeltch nimt; wan im anders niht enzimt
1690. Hiez er ^4: di priester ir (die C) BC, 1691. aiser A: als der bisschoff BC.
1698. Ich wene er A: Er wil wsene ich BC. 1705. da A: fehlt BC.
1709. werndez A: wemdiu B. \1\%. nu A: feMt BC. chlage A: chlagen BC.
1717. chunchriche A: riche B. 1721. der tot tegelichen H ; tägelich der tot B.
wände B: von A*
DIU KLAGE, 3547 L,
357
wan scheiden liep mit sere.
und sagt och Guntheres man
Wie ir der künek ie phlac
unt daz si tuon ir triwe schfn
daz stn vil wenige kint,
unt den ziehen ze einem man:
Swemmel^ lobt an mfne hant,
des bite ich, friunt, daz ir
ez ensol niht so beliben:
die stürme unt die grozen not,
ez enist niht anders mere.
daz si gedenken wol dar an
mit ganzen eren manegen tac,
und in bevolhen läzen stn
des nu diu erbe sint,
des müezens imer ere hän.
so ir wider ritet durh diu lant^
danne kert her- ze mir.
ich wil heizen schriben
oder wie si stn gelegen tot,
wie ez sich huob und wie ez kam, und wie ez allez ende nam.
swaz ir des waren habt gesehen^ des sult ir danne mir verjehen.
dar zuo wil ich Trägen
ez sf wfb oder man,
dar umbe sende idi nu zehant
da vinde ich wol diu msere;
ob ez behalden würde niht.
Diu zer werlde ie geschach.'
'swes ir, herre, an mich gert,
die boten riten baide dan.
si beleiten uf den wegen,
mit spfse und mit gewarheit.
von den wart in niht getan
wan daz sin ir gebe gäben,
mit disen maeren an den Rtn,
1725
1730
von isifches mägen,
swer iht da von gesagen kan. 1735
mtne boten in Hiunen lant:
wan ez vil übel waere,
ez ist diu groeziste geschiht
Swemmelfn zehant sprach
des sult ir werden gewert.' 1740
do hiez der bischof sine man
so verre und er ir mohte phlegen
swer in in Beiren widerreit,
(daz muost man durch ir herren län),
do kerten si durch Swäben
Swemmel unt die gesellen sin.
1745
do Swemmel uf durch Beiren reit, do wurden och von im geseit
diu msere bi den sträzen:
er ensagt die jsemerlichen not
alle da zer hohzit?
dem herren Elsen geseit.
des enkan ez aber niht gestut
daz wil ich immer klagen.
wie künde er daz geläzen,
und wie si warn gelegen tot
do wurden disiu msere wit
der sprach ^ez solt mir wesen leit:
daz si ie komen über Bin,
min bruoder der wart erslagen
1750
1722. mit B: \m A. 1726. nu A: doch nuo BC. 1730. wil A: wilz B, wilz
allez C. 1734. ich BC: ich in A, 1736. na B: in A. 1739. Swemme-
lin A: Swämmel J9. 1743. in in B; in A, 1749. iemerlichen il: iamerbaem B.
gelegen A: beliben B, 1750. wit .4: stt B. 1751. ez sol mir A, mir solde
B. 1752. sie ie B; si e A* 1753. immer il:. immer gote B. der wart A:
wart mir B.
358
DIU KLAGE. 3591 L.
Von ir liovereise hie;
des si mir selbe müesen jehen.
als daz alte Sprichwort sprichet:
der ist erroch en also wol,
sprach der marcgräye rfche.
'got der sis gelobt
der kuode strtts nie werden sat:
daz uns stn groziu übermuot
die rede laze wir nu sin.
hin ze Wormz waren komen,
ein teil man si bekande
daz was speehe gesniten
do wundert die burgaere
von wannen sie wseren komen
Günthers ros daz guote.
Den liuten harte swaere^
rehte da Ternämen.
die verre wären dar gesant.
ros unde gereite:
man sagt ze hove maere
der fürsten wäffen und ir marc.
von Frünhilde der riehen:
Mer mir diu msere rehte seit,
wä die boten haben lazen
also daz geschehen was,
die boten waren komen nider.
durch vragen der msere,
Günther der fürste riche.
antwurte der videlaere
sunderlingen niht sagen:
Niwan da ich si sagen sol.
da ich si von rehte sol sagen:
do gie ein Guntheres man
daz ich doch verdiente nie;
nu ist min räche an in geschehen 1755
swen der wolf riebet,
daz manz niht fürbaz rechen sol,^
do sprächen sümeltche
daz et Hagen hat vertobt.
er ist nu komen an die stat 1760
nu vil kleinen schaden tuot.'
do die boten über Rfn
da wart ir vaste war gt-nomen.
bt dem ir gewande:
näh den ir Hiunischen siten. 1765
dirre frümden msere,
oder wä si beten gcnomen
do was ein teil ze muote
e daz si diu msere
üf den hof do kämen 1770
dem gesiude was wol bekant
niht langer man du beite,
daz da komen wsere
do wart diu fröude also starc
si sprach minnecltchen 1775
dem ist mtn miete vil bereit,
die herren uf den sträzen.*
für der küniginne palas
daz gesinde gähte sider
wä der künek waere, 1780
ein teil vil blucliche
'ja en sol ich diu msere
ich sol si pillich verdagen,
bringet mich (so tuot ir wol)
dan wil ich ir niht verdagen.' 1785
für die küniginne sän,
1759. der A: von himele der B, von himel C 1760. strites nie Ai ni strites B.
1761. Daz A: da B. groziu A: fehlt B, 1765. ir A: fehlt BC Jh. 1768. ein
täil ze A: in dem B, in ir C 1769. Den liuten harte A: ein teil den liuten BC,
1772. beiteBC: laite ^4. 1781. vil bseichiiche A, blowechliche BCJh. 1782. dia
A: der BCJh» 1785. von rehte sol A: sol von rehte BJh,
DIU KLAGE 3661 L.
359
und fraget si der maere>
ob die boten für giengen,
der ist uns einer niht bekant:
unser herren sarwät.
der Etzelen spilman.*
ich liet nu gerne vernomen
Swemmelin der guote
mit den reisgesellen stn,
do si si für sich komen sach,
'ir herren^ nu sit willekomen.
wä hapt ir lazen mtnen man?
die ich dar umbe geben sol!
Daz ir mir ringet ein teil,
ob irz kürzltchen tuot,
ob ir daz lieb waere
'die wir da Yor enphiengen.
idoch bringents in daz lant
Swemmeltn da bt in stät,
si sprach 'nu heizt si her gän.
wenn die herren solten komen.'
ein teil in swserem muote
si giengen für die künigin.
diu frowe güetlichen sprach
ich het gern von iu vernomen,
wie wol ich iu der miete gan,
min herze deist mir sorgen vol:
daz ist iwer frum und mfn heil,
gerne gib ich iu mfn guot.
des Wunders wird ich nimer vr! die wtle, wie daz komen st
daz er mir niemen hat gesant der sinen, den ich het bekant.
daz getet er mir nie mere;
do sprach der videlaere
künginne riebe:
swaz mir der maere ist bekant.
daz ez mir ane schaden st.'
daz dir hie ieman iht tuo.
daz müet mich harte sere.'
'erloubet mir diu maere,
so sag ich baltliche
ich dinge hie an iuch zehant
si sprach ^du solt des wesen frt
da hat och nieman reht zuo>
si sprach *^mtn ougen weide
daz er die boten leide.'
diu waen ze verre mirst enpfarn.' sine künde daz niht bewarn,
si enweinte e der msere. do sprach der videlaere
'iu enbiutet lieb unde guot der künek hohe gemuot
uz Hiunischem riebe. von dem hern Dietriche
Ist iu och dienest her bekomen. wir haben daz vil wol vernomen
daz in allez iwer leit ist sorge und ouch arbeit,
iu enbiutet och den dienst sin der guote bischof Filgrin
und heizet iu daz, vrowe, sagen daz man maezlichen klagen
sül ein islichez leit: er si iu alles des bereit,
mit werken und mit lere, daz iu an frumen und ere
1790
1795
1800
1805
1810
1815
1788. Ob A: daz BCJh. für A: für si BCJh. 1795. für sich .4: für si BJh,
1799. ringet A: ringet des BC. 1802. bechant^; erchant BC. 1810. mir ist
A: ist mir B, si mir JA. sin chandeJB: sine chunden ^. 1811. sine weinete
^ der meere BCJh: Si enwainten e. die mere A, 1818. ieslichez BC: islich A.
si BC: ist il. 1819. nnd ere BC; nn an ere A,
360 DIU KLAGE. 3725 l.
ze dirre werlte mäge komen* och Län ich daz von im yernomen^ 1820
er bittet alle des künges man, die iht triwe wellen han,
daz si iuch und iwer kindeltn in wol envolhen läzen stn*
wan iwer man der ist tot: Giselher und Gernot
megen hie kröne niht getragen: si sint alle dri erslagen.
Hagen unde Volker und Dancwart der degen her 1825
die sint mit in bestanden tot in Hiunischen landen^
da si mit fröuden wanden wesen. ez ist einer niht genesen
ir gesindes aber al.* sich huob der aller meiste schal
Der zen Hiunen ie geschach. so gähs von herzen nie gebrach
bluot uz deheinem munde, als ir da zestunde 18^
tet von grözem leide. die marcgrävinne beide,
die ze Bechelären och mit klage waren,
die enklagten nie so sere, Prünhilt diu here
klagt wol in ir mäzen. diu vrage was nu lazen,
daz zuo den boten nieman sprach. Swemmel anders niht ensach, 1835
wan mit wintenden banden ir jämer und ir anden
- klagtens algemeine* jane was ez niht eine
des künges Guntheres wfp diu da quälte den Ifp:
der klagenden der was mere. Uote diu vrowe here
ze Lorse in ir huse was, da si venjete unde las 1840
an ir salter alle ir tagezit, in einem münster (daz ist wft)
des si von erste da began. do si des künde gewan
waz ze Wormz was geseit, von sorgen so wart ir bereit
Yil manic angestlicher muot. diu msere enwären ir niht guot
von ir lieben kinden. nie vrowen wuof so swinden 1845
het man mere vernomen. gahes wolte si do komen,
swie so daz geschaehe, daz si Prünhilt saehe.
schiere bräht man si dar. do was en wage und och en var
daz Volk mit lütem ruofe. ir unt der andern wuofe
künde niht geliehen. die armen zuo den| riehen 1850
gefrieschen och diu maere, waz diu klage wsere,
* 1821. wellen BC: welle A. 1822. envolhen^; bevoUien BCJh. 1824. hie
chrone niht A: hie niht cron Jh, chrone niht hie B. 1827. ez A: ir BJh,
1829. geschach CJh: gesach AB, 1832. ze A: da ze BCJh. 1835. zuo BJh^
ze C: naA, SwämmelJBJA; Swemmelin AC 1838. chunges A: künech BCJh.
quälte A: qnelte BC. 1840. da si veniete BJh: daz si wainte A. 1841. ir
tagzit A: tagezit BJh. ist A: was BJh, 1847. daz si BJh: do si A,
DIU KLAGE. 3791 L.
361
in vil kurzen ztten: in Wormez der wtten
klagten wip unde kint, si hülfen Frünhilte sint
wol beklagen ir leit. vil manic vrouwe gemeit
und och der burgsere wip, die senten also den Hp, 1855
daz man mit fröuden nieman vant. in schoenem häre manic hant
erkrachte ofte sere. waz mag ich sagen mere,
wan daz ir klage nie gelac, sine werte unz an den driten tac?
künde nieman troesten.
der guoten helde ein michel kraft, 1860
der wise ez senften began,
ja was des landes ere
da von was unvergezzen
die besten die enwolden
si senften vil ir riuwe 1865
und schieden wf suchen
idoch was vil vreide
wan si duhte lützel guot
do kom och sa zestunde
der diente dicke triwen solt, 1870
als och da von im geschach, zuo der künginne er do sprach
\rowe, nu mäzet iwer klagen, jane kan nieman entsagen
wol dem andern den tot. ob nu wert immer disiu not.
Sin wurden doch niht lebhaft, der klage diu ungefüegiu kraft
müese doch ein ende hän. irn sit so eine niht bestän, 1875
ir megt noch vil wol kröne tragen, vrowe, ez sol in kurzen tagen
iwer sun bf iu gekroenet sfn: so ergetzet iuch daz kindelin
und uns der grozen leide. vil liebe ougen weide
iu und iwern kinden
so bi Günther dem riehen.' 1880
der aller dinge gwaltic ist,
min herze also geringet hat.*
die boten ze antwurte stän,
wie ez ergangen wsere.
Die besten noch die boesten
do kom dar diu lantschaft,
der drter edeln künge man.
der tumbe machts ie mere.
bt stuole nider gesezzen:
daz si da klagen solden.
vergezzen niht ir triuwe.
Prünhilt der riehen,
vil manic wip von leide.
Frünhilde hoher muot:
des man ir raten künde,
des künges schenke Sindolt.
megt ir noch hie vinden:
wir dienen sam vorhtltchen
si sprach ^nu lone iu Krist,
daz iwer sin und iwer rät
alrest hiez man do für gän
daz si sagten diu msere.
den jungen künk man brähte dar. Swemmelin stuont vor der schar^ 1885
1859. troesten A: getroesten BC. 1863. unvergezzen BCJh: vergezzen A,
1873. ob nu werte immer ii: w^rt nuo immer JB, Waer nu immer JA, wer nu min-
ner C. 1881. na Ion iu A: nao mueze iu Ionen BC, 1885. Swemmelin A:
Swämmel BC,
I
362 DIU KLAGE. 3859 l.
er begunde in diu msere sagen, daz Slvrit wüen wart erslagen,
'da von si all nu ligent tot,* (genuoge sprächen äne not
*ist mir mtn vater da gelegen?') 'den sliiog Hagen der degen
Ze leide stnem wtbe: des sint si von Übe
durch ir räche dort gescheiden. ich engefriesch nie haz so leiden 1890
als in diu vrowe geleit hat. mtn sin der krefte iiiht enliät,
daz ichz iu künde woi gesagen. des künges bruoder wart erslagen:
daz was mtn her Bloedelin: der was der erste under in.
ze tode sluog in Dancwart, da der helt bestanden wart,
an der herberge bt den knehten. si muosen alle Tehten, 1895
beide junge und alte; wan si mit gewalte
in daz hüs gewunnen an: wan ez was verre her dan,
da ir herberge was. der knehte einer niht genas,
weder groz noch kleine, wan Dancwart aleine.
vil balde er uzem hüse dranc: do gie an ir aller danc 1900
hin ze hove der helt rarere, unde sagt diu maere
stnen herren da si säzen ze der hohztt und äzen.
do sluog Hagen des wirtes kint ze stner angesihte sint,
Daz ez für den tisch schoz und im daz bluot stn hant begoz«
da mit Sprüngen in den strtt iwer drt künge stt: 1905
des muosez gen über al. da wart vil michel der schal
von den swerte klingen. ?il ungefuoge dringen
sach man die beide zuo der not: des lägens alle samt tot,
jene dort unt dise hie. ez enwart so herter stürm nie
zer werlde mer gehöhten. die wtl si leben mohten, 1910
von Alzeije Volker tet vil micheliu ser
mit willigen banden: iwer mäge anden
der helt so gremlichen räch. vil michel wunder da geschach.
da künde nieman bt gestän, der iht eren wolte hän,
der müese gewert imer stn. durch den künek unt die künigfn 1915
so muosens alle striten. in vil angestltchen ztten
1888. gelegen A: belegen BC, 1889. von A: von dem B, vorne C, 1892. cbunde
A: kunne C, daz ichez iu wol chünne sagen. B. 1897. in B: Im A,
1899. aläine A: alterseine B. 1900. dranch A: spranch B. 1901. so A:
hinze hove der chuene helt maere. und sagte wi im gelungen wsere. B, %war ton
erster handf aber auf radiertem gründe von chuene bis weere. 1907. de A: der BC.
1908. helde -4; recken BC, 1910. mer A: noch C, fehlt B. 1913. gemlichen
A: griweliche B. 1915. gewert B; geunert A.
DIU KLAGE. 3913 L.
363
wart gescheiden doch her dan
der vogt da vod Berne;
Beidenthalp die swaere.
lie och belfben den haz:
er het gevestent im stn kint:
wand si so vil der vriunt verlurn
do griffens algemeine zuo:
muose striteu durh di not.
daz man rseclie im sin kint.
mit bete an Rüedegere,
mit strite och muose bestan:
in dem stürme ligen tot.
beide ein ander sluogen;
die kiienen Bernsere.
si wolden rechen Rüedigere,
den sfnen doch her Dietrich:
daz er sis niht wolt erlan^
h ez her Dietrich do bevant,
der was einer niht genesen^
niwan der alte Hildebrant.
deheinen lebende mere^
und Hagen den Trongeere.
mit einer wunden muose sagen
da von er küme sit genas.
her Dietrich und sfne man,
wan er sach vil ungerne
Rüedeger der helt msere
durch Gfselher tet er daz.
daz half in doch vil wenic sint.
unt den grozen schaden kurn,
daz volc allenthalben duo
Ezel bat und ouch gebot
ouch warp diu küneginne sint
unz er die degen here
des muos er und die sine man
er und der herre Gernot
da von in haz truogen
do spraclien die beide maere,
do het ez verboten sere
do was Wolfhart so grämltcli,
sin müesen iwer volk bestan.
der von Amelunge lant
der in schade möhte wesen,
iwers Volkes man och vant
niwan den künk Gunthere
Hildebrant disiu maere
(die het im Hagene geslagen),
do daz also ergangen was,
des erkora vil sere er Dietrtch; wan stn schade der was freisitch
an magen und an sfnen man. zehant do gie der helt dan
da er die recken beide vant,
mit jamer und mit sere.
noch genert si beide:
nach den andern niht genesen:
sicli enrseche do her Dietrich«
er und meister Hildebrant,
ja het der degen here
do enwolten si vor leide
do enmohtez anders niht wesen,
Günther der künek rieh
bestuont in müeder als ein degen: sit twang in mit swertslegen
Also der Bernsere, daz er den helt maere
ze einem gisel gewan. dar nach bestuont in sin man
1920
1925
1930
1935
1940
1945
1950
1917. her dan BC: der dan A. 1921. Er A: der BC. vil -4; fehlt B.
1922—25 in BC: fehlen A. 1929. haz A: haz do BC, 1933. siz niht wolt A:
sis wolde niht JB. 1941. er] her ABC, 1947. do A: doh B*
364
DIU KLAGE. 3981 L.
Hagen in kurzen stunden. daz hat man wol erfunden^
sine lieten in nimer län genesen^ solten si geruowet "wesen:
wan si heten da Yor gevohten daz si niht mer enmohten,
die zwene sumerlange tage,
die fürsten und ir recken her,
hat ir eilen da verswant.
der besten wigande
ez ist "war daz ich iu sage:
vierzec tusent oder mer
swaz ir heim ie uf gebaut.
1955
die von manegem lande
dem künige Etzeln wären komen, die hänt ir end von in genomen.
vor den Hiunen wserens wol genesen, wsern die kristen niht gewesen:
die brähtens in die arbeit, *
daz si ein ander sluogen,
des muosens alle da bestän,
Hagen und och Günther
Do twank si Dietrich beide.
antwurt er si der künigin:
und räch sich freislichen,
hiez si beiden nemen den Ifp;
sluog och meister Hildebrant.
die da sterben solten:
mit den andern wesen tot.
von den ich her bin gesant.'
von klage harte grozen wuof.
si gedähten schaden unde not.
Uote diu vil riebe,
ir vil lieben kinden.
daz si troesten künde uz klage.
diu vrowe lac vor leide tot.
genas sit diu küniginne:
als ich iu e hän geseit,
wan si in niht vertruogen.
unz an dise zwene man.
mohten do niht strlten mer:
in vil grozem leide
diu hiez si beide füeren hin
den reken löblichen
dar umbe do daz edel wfp
nieman man da mere vant
etesliche die wolten
alsus lie ich si in not,
ir Hute huoben sä zehant
!r jämer ez do also schuof,
si klagte unz uf den tot,
nach den beiden jsemerltche,
niemen moht ervin den
dar nach über siben tage
vil küme von der selben not
1960
1965
1970
1975
wan si lac in unsinne,
Unz daz man si mit wazer vergoz. des volkes klage wart so groz
in allem dem lande. der Krfmhilte ande 1980
was errochen sere. Frünhilt diu here,
do si sprechen began, do gedähte si dar an
wie wol siz erholte, daz leit daz si nu dolte.
was Krtmhilt iht leit e, ir tet ditze leit nu als we.
1952. solden si gerw^et B: seit sin getruwet A, 1956. heim ie A: ie heim B.
1959. werens A: si w»ren B. 1960. ö B: ie A, 1968. och A: fehlt B.
man A: fehlt B. 1970. in not A: in der not BC, 1979. daz man si mit
wazer A: man mit wazzer si BCJh, 1984« als we Jh, alse we B: alwe A,
DIU KLAGE. 4027 L. 365
diu vrowe jaemerlfchen sprach ^owe daz ich ie gesach 1965
der edeln Krtmhilte Itp. do daz ere gernde wip
mit rede erzurnde mir den muot, des verlos der helt guot
daz leben, Sifrit, ir man; da von ich nu den schaden hän.
daz ir fröude ir wart benomen, daz ist mir nu her heim komen.*
-wer künde fröude da behaben? diu edel Uote wart begraben 1990
ze Lorse bt ir aptei. ir brach daz leit ir herze enzwei,
diu vor beiden kröne truoc. do was leide genuoc
heidiu magden und wtben: da was den schoenen Itben
Von trehen naz ir gewant. allez Guntheres lant
mit jämer was bevangen. do komen ze hove gegangen 1995
die hoesten unt die besten: swaz si des besten westen,
daz riet daz ingesinde der vrowen und ir kinde,
dar zuo des landes ere. si enwolten daz niht mere
so sere klagt diu künigin: och wolden si niht under in
langer äne vogt bestan. daz volk dt6 raten began, 2000
man machte rfter daz kint. da muose erleschen sint
ein teil ir ungefüegen klage. Vir wellen daz er kröne trage,
daz wir ilit ane künek sin.' do hiezen si daz kindclin
wol bereiten dar zuo. der kröne Ingesindes duo
wol hundert knappen man dar zuo vant, den man des tages swert umbe baut. 2005
do was ouch Rumolt nu komen : der het diu msere och vernomen
da heime in sfnem lande. mit triwen was im ande
daz stn vil lieber herre mit schaden also verre
Was üz slnem rate komen. wir haben dicke wol vernomen
daz er in holt wsere: die stolzen beide maere 2010
klagter senlfche. er sprach 'herre got der rtche,
daz ich ie wart geborn! min herren han ich verlorn
niwan von Hagen tibermuot; diu dicke grozen schaden tuot.
do er vrowen Kriemhilt nam ir man und ir ir guot an gewan
in grozen untriuwen, ich sach ez an ir riuwen, 2015
swie siz an getrüege, daz man si drumbe slüege,
swenne ez och geschsehe. Hagen ir manege smeehe
ze ir schaden an ir schulde erbot ze allen ztten ane not;
1990. behaben A: gehaben BCJh. 1992. Diu A: diu ^ BCJh, 1997. so A:
der frowen und ir kinde. daz riet in daz (in ir C) gesinde BCJh, 2001. da Ar
da von BCJh. 2012. Min herren han ich Jh: minen herren han A, mine herren
die han ich BC 2014. vroen chriemhilt A: kriemhilt Jh, Criemhüde BC,
2018. an ir A: ane BJh,
36§ DIU KLAGE. «05 l.
des er niht tuon 8olde> ob manz merken \7olde:
van des was im gar ze vil; dar umbe icliz ir niht wizen wil. 2020
waz het Sifrit, ir man, im ze leide getan?
der wart ane schulde ermort: daz han ich sider wol gehört,
waz denne ob durch ir zorn die vrowen bede wol geborn
Gezurnden in ir tumpheit? daz solt man hin han geleit
und solt in han genesen lan. do aber des niht moht ergan 2025
und si zen Hiunen vrowe wart^ duo solden si die hoveyart
haben pilifche län. hete min herre getan
als ich im mit triwen riet do er von disem lande schiet^
so enwser er niht erstorben, mit im sint verdorben
die besten wigande die in deheinem lande 2O30
klinge ie gewunnen oder gewinnen kunnen,
die dort mit im sint erslagen. si enkunnen nilit verklagen
die in disem lande sint^ man wip unde kint,
die rtchen zuo den armen. nu müez ez got erbarmen
daz künde helfen niht min rat; da von daz lant nu äne stat 2035
fröude und maneger ere. uns mack doch leider mere
niht gehelfen unser klage: nu schaffet et daz kröne trage
unser herre der junge.' ir gemeiniu zunge
Gab geliche do den rat. nieman uns gesagt hat,
des wir noch vernomen haben, daz so herlich wurde erhaben, 2040
in also kurzen tagen als wir diu Hute hoeren sagen,
ein also groziu hohzft. Wormez diu stat wft
wart gar vol der geste, ja heten si daz beste
mit grozen triuwen getan. da sach man under kröne stan
den jungen künek riebe: si enpßengen gemeinlfche 2045
ir lehen von dem kinde. der hof unt daz gesinde
warn ein teil in fröude komen. nu het och Swemmel genomen
urloub heim ze lande: der in da von im sande
under die Burgondsere, dem sagt er disiu msere.
8US kom er wider in Hiunen lant, da er noch Etzeln vant 2050
unt den herren Dietrtche. si fragten alle geliche
wie er wider waere komen: swaz er gesehen het oder vernomen,
)2032. im A: in BC. si enchunnen A: sine chanden BC, 2047. Swemmel A:
8wämmelin BCJli, 2049. Bargondere A: Biirndensere B, Burendensre C.
2052. oder A: vnd ü.
DIU KLAGE. 4167 L. 367
daz sagt er als er kiinde. an Ezeln stt der stunde
Fröude nieman envaht. do wolt och wider in stn lant
her Dietrich Ton Berne: daz sahen do vil gerne 2Q55
Trou Herrät und Hildebrant. do der künek daz ervant
daz si niht wolten da bestän, swaz im e leides was getan»
so geschach im nie so leide, er mant si triwen beide»
Hildebrande unt Dietrichen: Veit ir mir nu entwichen,
stt ich mtn Tolk verlorn han? wie sol ich eine nu bestän?' 2060
do sprach der Bernaere Vie wolt ir daz ich waere
an helfe und an die mine? ein islich man die sine
bt im Til pilltchen hat. ir seht wol wie min dink stät:
ich unt diu triutinne min suln hie niht eilende sin.'
swaz Etzel flehen künde oder gebiten zuo der stunde^v 2065
dar umbe wolten siz niht län» er muose äne si bestan,
si flizzen sich der reise. manic witwe und weise
beliben muosen hinder in. Etzel wandelt den sin
Von disen starken leiden. do si von in wolten scheiden»
als man uns gesagt hat» do nam diu vrowe Herrat 2070
daz ir diu künegin Helche lie. do muost sin vil beliben hie,
wan siz ninder bringen künden: doch fuorten sis an den stunden
mit in (des het si gegert) wol ahzec tusent marke wert.
fron Herrät urloub do nam. den vrowen do niht anders zam
niwan weinen unde klagen, üz der kamer wart getragen 2075
ein satel, der was riebe, den dicke werdecliche
vrowe Helche het geriten. üf den was gesniten
der aller beste sigelät den ieman in der werlde hat.
ja enkan ich iu besunder gesagen niht daz wunder,
wie dem werke waere: von golde was ez swaere 2080
und von edelem gesteine. küneges wip deheine
bezzern satel nie gereit. diu vil schoenen phertkleit
nider hiengen unz uf daz gras, do si nu gar bereitet was
Zuo ir verte als si luste, die vrowen si do kuste
alle gemeine. done was ir deheine, 2085
2064. hie niht A: niht nier in B, niht mer C. 2065. gebiten A: pitten JB, biten C.
2068. muosen A: muose B, 2069. in ^: im JBC. 2071. do mnost sin vil
biiichen A: doh muoses vil beliben BC. 2072. doh BC: do A, 2077. het —
uf den A: hete — uf den satel BC. 2080. ez A: er BC. 2082. shoenen A:
riehen BC. 2083. Nider hiengen A: hiengen nider BC. 2085, KlAßA; alle vil B.
368
DIU KLAGE. Am L.
si enweinten also sere sam duo Helche diu here
mit tode was von in komen. so swinder urloub wart genomen
in deheinem hove von vrouwen: daz moht man do wol schouwen.
do si zem wirte urloup genämen und e si uz dem hove kämen,
der künk viel nider für tot. im gab der jamer solhe not, 2090
daz er den sin niht behielt und so kranker witze wielt
daz er unversunnen lac. lebt er stt deheinen tac,
des liet er doch vil kleinen frumen: wan im was an stn herze kumen
diu riwe also manicvalt, daz in daz leit nider schalt
und lie selten stt gesprechen wort, ern was weder hie noch dort, 2095
ern was tot noch enlebte, in einem twalm er swebte
dar nach in weiz wie manegen tac. swie grozer herschefte er phlac,
dar zuo was er nu gedigen, daz si in eine liezen ligen
Und niemen t^f in nihi endhte, wie erz stt bedähte,
daz hat uns nieman noch geseit, do her Dietrich danne gereit. 2100
do si nu wären uf den wegen, do hiez der herltche degen
Hildebrant den grfsen
gegen Bechelären,
ir gezoges was niht mere,
und die einen zwene man,
truoc vrowen Herräten kleit,
durch diu lant her Dietrich,
mit jämer und mit sorgen«
dise geste komen wären
die Hute Trieschen msere,
der herre von Berne.
si sagtenz Dietlinde,
diu was noch in grozer not:
Da vor in den drin tagen,
umbe ir liebes mannes Itp:
von dem vil starken leide.
stne vrowen wtsen
da stne mäge wären.
niwan diu raagt here
unt daz ein soumer mit in dan 2105
mit grozem jämer do reit
si gähten allez für sich
an dem sibenten morgen
zer burk ze Bechelären.
daz da komen wsere 2110
daz Volk ez horte gerne.
dem Rüedegeres kinde.
wan ir muoter diu was tot
si mohte tougen niht der klagen
des starp daz erbsere wtp 2115
die juncfrowen beide
!2087. chomen A: bechomen BC, 2088. In dehäinem A: nie in dem B. ^ man
BC: fehlt A. ;^091. den sin A: der (di B) sinne BC. 2094. 95. nider sali
Und A: mit gewalt. BCJh. 2098. si fehlt A. 2105. di einen zwene BC:
zwene chnene A. 2106. Durch vroen A: der traoch frowen B. 2111. ez
horte BC: in harte A, 2112. sagtenz B: sagten .4. 2114. in den drin A:
inner drien B. anme dritten tage C. ton gen niht daz erchlagen A: ir tougen
niht verchlagen B, niht ertongen die klage C. 2115. ir liebes A: ir tII lieben
B. 2116. Von A: vor BC,
DIU KLAGE. 4305 l.
369
man do zesamme brähte.
fröude und grozer sere.
ein ander si do kusten.
Dietelint frou Herrät.
isltchiu do gedähte
in zühticltcher ere
do twank zuo den brüsten
si sprach Mtn mac noch werden rät.
2120
sol leben min friunt her Dietrich, du solt wol gehaben dich.'
do sprach si ^mtn wol gehaben daz ist allez nu begraben
an vater und an muoter. vil friunde so guoter
ich wsRne verliir noch nie meit.' in klägeltcher arbeit
vant si do her Dietrich,
trost er als ein friunt sol.
und senfte diner leide,
din muoter und der vater din:
Klagende unz an minen tot
die jungen magt lobellch
^niftel, nu gehabe dich wol
ja riwent si mich beide«
diu muoz ich immer me sin
überwinde ich aber mtne not
2125
und kum ich immer in min lant, daz lob ich an dine hant
2iao
daz ich dich gerne scheide
so ich yerriste kan.'
von dem Bernsere«
^sol ich deheine wtle leben,
der mit dir bowe diniu laut.*
mit bete ir vater mannen:
lachende ez niht geschach.
Herrät diu marcgreevinne,
erbibente si vil sere,
an si eine was komen.
als ir eren gezam:
der ir tsete dehein leit.
mit triwen und mit stsete.
Der herre da von Beme,
von Pazowe der bisdiof Pilgerln
hiez schrlben disiu msere,
mit Latinischen buochstaben,
swer ez dar nach erfunde«
von jämer und von leide,
des wart ir Sicherheit getan
so sprach der helt msere.
ich wil dich einem manne geben^
hie mit bevalh er si zehant
do schieden si von dannen.
do von ir riten sach
von allem irm sinne
daz diu vil groze ere
doch wart ir sider war genomen
im was nieman s6 gram,
alsus warte diu meit
als ir gelobet hsete
des erbeite si vil gerne.
durch liebe der neven sin
wie ez ergangen wsere,
daz manz für wäre solde haben^
von der alrersten stunde,
2135
2140
2145
2119. An äin ander si do A: si [diche C] ein ander BC. 2128. muoter und
der vater A: vater und diu muoter BC. 2129. aber A: immer B, fehlt C,
2135. bowe siniu A, b^wet diniu BC. si A: da B, sa C. 2136. Mit bete A:
di magt BC. 2137. riten A: ritende BC. 2140. ir fehlt A. 2141. Als —
gezam A: als ez — zam BC» 2142. taete doch ein A: täete (tet C) deheinin BC.
2146. disiu A: diz B, dizze C, din Jh. 2147. Mit A: in BCJh.
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370 DIU KliAGE. 4480 l.
wie ez sich huob und och began, und wie ez ende gewan,
von der guoten recken not, und wie si alle gelagen tot. 2150
daz hiez er allez schrtben, ern liez stn niht beüben:
wan im seit der videlaere diu küntltchiu maere,
wie ez ergienk und geschach; wan er ez horte unde sach^
er und manic ander man. daz maer do briefen began
ein schriber, meister Kuonrat. getihtet man ez stt hat 2155
dicke in Tiuscher zungen: die alten und die jungen
erkennent wol diu msere. von fröud noch von ir swsere
ich iu nu niht mere sage. ' ditze liet hei^t diu klage.
2150. Von A: umbe BCJh, recken A: knehte BC, Cristen JA. 2154. mere
do briefen A: maere priven (prüfen CJh) do BCJh, 2155. Ein A: sin BCJh,
2156. uiT die A: mit den BCJh. 2157. diu A: daz BCJh, fronde A: ir freude
BCJh, 2158. dia chlage BCJh: ein chlage A,
2159. Wi ez Eceln sit ergienge und wi er sin dinc an vienge,
dö her Dietrich von im reit, des enkan ich der (die C) wirheit 2160
in noh niemen gesagen. siimeliche jehent er würd erslagen;
so sprechent siimeliche nein, under disen dingen zwein
. kan ich der lüge niht gedagen noh di wä,rheit gesagen:
want di hanget zwifel bi. des wunders wird ich nimmer vri,
weder er sich vergienge, oder in der luft enpfienge, 2165
oder lebende würde begraben oder ze himele Af erhaben,
oder ob er liz der hiute trüffe, oder [ob er C] sich versiüffe
in lÖcher der steinwende, oder mit welhem ende
er von dem libe quaeme, oder waz in zu zim genaeme fzuo im neme C),
ob er fuere in daz apgründe, oder ob in der tiuvel verslünde, 2170
oder ob er sus si verswunden, daz enhat niemen noh erfunden.
uns seit der tihtaere, der uns tihte diz maere,
ez en waere von im sus niht beliben, er het iz gerne geschriben,
daz man wiste diu maere, wi ez im ergan[gen waere,
waere C] iz im inder zuo komen, oder het erz sus vernomen 2175
in der werlde von [iemen. da von weiz noch niemen
war der kiinec Ezel ie bequam. C] BC,
VERBESSERUNGEN.
(die alten, welche sich schon in handschriften finden, sind mit Sternen bezeichnet.)
NIBEL. 22, 4. zuo
37, 1. man dan*
118, 3. degene
127, 4. zuo
136, 3. der*
181, 1. von*
194, 4. in*
214, 1. me
234, 2. Volker
264, 3. Günthers
274, 3. san,
290, 4. magetifcken
325, 2. ninder
327, 2. vriesch *
4. des
347, 4. der
378, 2. haz
383, 8. si
388, 2. driu
393, 3. die ich
398, 3. 'st
401, 1. sprach 'hie ist
402, 4. ich ir einez,
436, 4. helde
448, 4. ie wurde
476, 1. jenem
477, 4. segele,
494, 4. «ifit. *
564, 2. sprach
569, 3. versprechen woide
577, 4. de«*
581, 4. dannen gAn.
583, 4. der hat e
643, 4. nimmer niemen
677, 1. Der künic sprach
4. niemer niemen
704, 4. zwei liunt
710, 2. Norwege
722, 3. het
741, 4. erbeizten
754, 1. Tertribens
\
775, 4. Prünhilde
785, i. muot '
797, 3. du*
4. niemer mere
806, 4. einer spräche
827, 4. weret
828, 1. ichz understan.
84J, 2. üf triuwe dir den wine
857, 1. niwan
871, 2. gens
885, 4. für daz
902, 4. birge *
939, 4. ouch muoste san ersterben
952, 3. er *
1032, 3. an
1042, 4. hilUchen
1063, 4. dar
1107, 3. rittern edel
1124, 1. dringen dar
1127, 1. Rüedegeren
1146, 1. ich kan,' sprach Guntlrer,
1148, 4. iu lieben
1152, 1. 'Mir mac daz,' sprach Hagne,
1154, 2. Gere
1173, 4. eine mere denne
1198, 3. in*
1203, 1. sprächen*
1222, 1. rtche
1233, 3. Kriemhilde
1236, 2. herherge
1262, 4. in das Etzelen*
1303, 4. in eben
1309, 1. einer
1319, 3. Heichen*
1323, 3. der* gnioztes*
1334, 2. Gunihere*
1356, 1. der künic*
1357, 2. niemen
1362, 2. lant
1375, 2. zehanU \
1405, 4. iemen
1420, 4.
bewant.
2054, 4« manic
1433, i.
von wtbea und von mau *
2148, 2. dar.
2.
die boten vroeltche.
2192, 4. verwinden
1436, 4.
seren
2203, 3. starken
1461, 4.
niemer
2209, 1. erwegen.
1475, 4.
st ze gewant.'
2299, 3. erkant/
1493, 2.
und
KLAGE 20. einer
1497, 3.
vriuutlkhe iiiu
52. diu
1501, 1.
ungemuoten
190. also komen, si wl
4.
dö den
192. do
1502, 4.
do den
210. wer
1503, 4.
doch *
551. veigen
1537, 4.
hunt
574. sprach her Dietrich
1549, 4.
strüchen
593. mfn
1553, 1.
Danewarten vil vtMte
594. dJne,
ruofen
634. umbe
1556, 4.
86
762. was e
1567, 4.
Becblaren
781. here,
1579, 2.
gesseze«
1031. ein es
1604, 2.
tohter.
1150. der
1638, 4.
armer muoter
1174. die
1678, 3.
versan.
1181. degene
4.
gewan.
1250. wfiBtltch, *
1709, 3.
gemuoten
1348. sl * well ♦
1737, 4.
den zwein degenen:
1351. tragen*
1765, 3.
mir mtn*
1355. zergangen ir
1876, 4.
▼revelltchen
1390. der
1889, 1.
eime *
1403. die die
1904, 2.
schaden
1432. swflBre. *
1907, 2.
dranc
1448. nien
1908, 2.
Volkeren
1488. mser e
3.
zerste'n
1651. in
1913, 1.
schierlichen,
1698. er welle
1918, 1.
Berne*
1826. Hiunen
2031, 2.
strafen
2099. stn gedahte.
2051, 4.
niht bezzer an disen
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