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Der
Umbau des Bahnhofes Hannover.
Bearbeitet
von dem
Oberbaurath und Geh. Regieningarath Burlach,
und dem
Äbtheilungs- Baumeister S66liff6r.
(ÜIU 95 aBelehnungsblfttlern.)
(Sonder- Abdruck aus dar Zeitschrift de« Architekten- und Ingenieur - Vereins ru Hannuver, Band XX2II, Jahrgang 1886, Heit 1—
HANNOVER.
SCHMORLA VON SEEPELD.
Umbau des Bahnhofes Hannover,
A. Einleitung.
Der in den Jahren von 1843 bis 1846 erbaute
and seit der Zeit verschiedentlich erweiterte und er-
gänzte Bahnhof Hannover hatte im Jahre 1874 die-
jenige Aoortlnung und Ansdehnang, welche auf BL. 2,
Fig. 1 dargestellt ist. Er bestand danach ans dem
Personen -Bahnhofe mit dem, am Ernst-Angnst- Platze
belegenen Einpfangs-Gebäude A, dem Güter-Bahnhofe
mit dem Empfangs- Güterschuppen B und dem Versand-
Güterschuppen C, dem liohgiiter- (Prodakten-I Bahnhofe
auf dem sog. Postkampe D' und auf der sog. EseU-
wieseZ)", den Werkstältenbahnhöfen £' und i,'", sowie
endlich dem Raugir- Bahnhofe/', zwischen dem Engel-
hosteler IMmme und dem von Herrenhansen nach der
Burg führenden Wege belegen.
In dieser Anorduaug lagen säuimtliche Gebäude,
Gleise und sonstige Anlagen in der Höhe der benach-
barten .Stral'sen, welche imit Ausnahme des, mittels
einer Brücke übergeführten Engelbostelcr Dammes und
einer in der Künigstratse vorhandenen Fulbweg-Ueber-
fiihrangj sämmtUch in 'SchieuenhÖhe über die Bahn ge-
fuhrt waren.
Dem bedeutenden Aufschwünge, den der Verkehr
während der letzteren Jahre genommen hatte, konnte
der Bahnhof in seinem damaligen Umfange nicht mehr
genügen. Die Grenze seiner Erweiterungsfähigkeit an
der bisherigen Stelle war aber, wenn nicht ganz un-
verhältnissmäfsig grofse Opfer für Grunderwerb auf-
gewandt werden sollten, nahezu erreicht. Es konnte
daher nur durch einen vollständigen L'mbau den vor-
handenen Misständen abgeholfen werden.
Für die Ausführung des Umbaues hätte eine Ver-
legung des gesammten Bahnhofes Hannover aus der
Stadt nach einer freieren, durch den Strafsen-Verkehr
weniger beengten Stelle ofifeubar grofse Vorzüge gehabtj
jedoch wurde von der Verfolgung dieses Planes Ab-
stand genommen, weil die Bürgerschaft in ihrer groüteB
Mehrzahl durch eine Verlegung des Bahnhofes geschädigt
zn werden glaubte uud deshalb den dringenden Wunsch
zu erkennen gab, den Bahnhof au seiner bisherigen
Stelle zu beUassen. Diesem Wunsche gemäfa wurde
der Auftrag zur Ilearbeitnng des endgültigen Entwurfes
fiir den Umbau des Bahnhofes Hannover mit der Mals-
gabe ertheiU, dass der Personen -Bahnhof an seiner
bisherigen Stelle zu belassen sei. Für diese Bearbeitung
wurde verlangt:
1) Möglichste Vermeidnag von Kreuzungen in gleicher
Höhe zwischen den Eisenbahnen nnd Stra&eo
innerhalb des Stadtgebietes.
2) Vollständige Trennung des Personen-Verkehres vom
Güterverkehre innerhalb des Bahnhofes.
3) Vermeidung von Schienen-Kreuzungen der Eisen-
bafanzüge verschiedener Richtung unter einander.
Unter Zugruudelegung dieser Bedingungen ist der
in Nachfolgendem beschriebene, in den Jahren 1875
bis 1881 zur Ausführung gekommene Entwurf ent-
standen.
B. Besctireibung des Entwurfes im Allgemeinen.
Der Bedingung einer vollständigen Trennung des
Eisenbahn-Verkehres von dem Slrafsen- Verkehre konnte
mit Hücksicht auf den hohen Grund Wasserstand nnd
auf die sonstigen örtlichen Verhältnisse nur durch eine
wesentliche Hebung der Bahnhofs -Ebene bei gleich-
zeitiger geringer Henkung der zu kreuzenden Straften
zweckuiärsig genügt werden.
Eine genaue Untersuchung bezüglich der Höhen-
lage der in Frage kommenden Strafsen ergab, dass mit
einer Hebung der Bahnhofs-tileise um 4,5" ge-
nügende Lichthöhe für die Untirführungen derStrafsen
gewonnen werden konnte, wobei allerdings die geringste
zulässige Konstruktionshöhe für die Ueberbauteu der
meisten Unterführungen vorausgesetzt werden musste.
Dieses Mafs wurde daher festgesetzt.
Die Höherlegung erstreckte sich jedoch nur auf
den eigentlichen Personen -Bahnhof und die den Personen-
Verkehr vermittelnden Gleise, während die summtlicben
übrigen Anlagen in Erdbodenhöhe angeordnet wurden.
Die Höhenlage dieser Anlagen (Güter- Bahnhof, Hohgüter-
(Produkten-) Babnliof, Werkstürten-ltahnhof usw.) ist
indess so gewählt, dass Kreuzungen der Gleise mit
Strafsenzögen in gleicher Höhe grundsätzlich ver-
mieden sind.
Der Güter -Bahnhof, sowie der Rohgüter-
{Prodnkten-) Bahnhof (s. Bl. 2, Fig. 2, 3n.4) Bind
möglichst nach dem bereits vorhandenen Rangir-
1*
8
Bahnhofe Hainholz, dessen Beschreibung sich in
dieser Zeitschrift 1872, S. 186 befindet, und welcher
Hauptstelle für die Vennittelnng des gesammten Güter-
verkehrs geworden ist, gelegt, so dass sämmtliche
Güterzüge zunächst nach dem Rangir-Bahnhofe geleitet
und dort weiter verarbeitet werden können.
Die Werkstätten-Anlage Leinhansen nebst
Kolonie (s. Bl. 2, Fig. 2), deren Beschreibung sich
gleichfalls in dieser Zeitschrift 1879, S. 23; 1884,
S. 553 befindet, wurde westlich von Hannover unweit
des Dorfes Herrenhausen, mit dem Kangir- Bahnhofe
Hainholz durch Gleise verbunden, angeordnet.
Sämmtliche Züge, welche früher den Bahnhof
Hannover in westlicher Richtung verliefsen, oder aus
dieser Richtung in Hannover ankamen, mussten den
Rangir-Bahnbof seiner ganzen Länge nach durchfahren.
Diese Einrichtung erschwerte nicht nur den Dienst,
sondern gefährdete auch die Sicherheit des Betriebes.
Hei der Bearbeitung des Umbau -Planes wurde
deshalb von der Benutzung der Gleise des Rangir-
Bahnhofes durch die Personenzüge ganz abgesehen
und lediglich eine Benutzung derselben durch die
Güterzüge in Aussicht genommen. Für die Personen-
züge wurden besondere Gleise vorgesehen, welche den
Rangir-Bahnhof (an der Nordseite desselben) umfuhren
und eine solche Höhenlage erhielten, dass bis zu dem
Dorfe Herrenhausen sämmtliche die Bahn kreuzenden
Wege unterführt werden konnten.
Den ferneren Anforderungen — Trennung des
Güter- Verkehres von dem Personen- Verkehre innerhalb
des Bahnhofes und Vermeidung von Kreuzungen der
Züge unter sich in gleicher Höhe — ist dadurch
Rechnung getragen, dass durch den ganzen Personen-
Bahnhof besondere Gleise für Güterzüge, und da, wo
die Richtungen von Hauptgleisen sich kreuzen, Unter-
bezw. Ueberfdhrungen derselben angeordnet worden
sind (s. BL 2 u. 4, Fig. 3 u. 4, sowie Bl. 4).
Vom westlichen Ende der Umbau-Strecke beginnend
(Bl. 2, Fig. 3), zweigen zunächst unweit der Kreuzung
der Nienburger Landstrafse mit der Hannover-Mindener
Eisenbahn (in gleicher Höhe) bei Kilom. 5,3 mittels
zweier einfachen Weichen die nach dem Rangir-Bahnhofe
Hainholz führenden, in Erdbodenhöhe erbauten Güter-
gleise aus den von hier an in der Richtung nach Han-
nover steigenden Personengleisen ab. Das Ankunftsgleis
für Güterzüge wird ohne Weiteres in den Rangir-Bahn-
hof Hainholz eingeführt, das Abfahrtsgleis für Güter-
züge dagegen (zur Vermeidung einer Schienen-Kreuzung
mit dem Aukunfts-Personengleise) mittels einer Unter-
führung unter den inzwischen gestiegenen Personen-
gleisen in Kilom. 4,4 hindurchgefuhrt. Das für diese
Kreuzung hergestellte Bauwerk dient zugleich zur
Unterfahrung der nach dem Werkstätten - Bahnhofe
führenden Gleise unter den Personengleisen. Die vom
Rangir-Bahnhofe Hainholz nach Osten führenden Güter-
gleise steigen vom Ostende des Rangir-Bahnhofes Hain-
holz aus allmählich an und erreichen in Kilom. 1,5
die Höhe der Personengleise, münden jedoch in letz-
tere erst nach Durchfahrt des Personen-Bahnhofes in
Kilom. 0,4 östlich vom Empfangs-Gebäude ein (Bl. 2,
Fig. 4). Oestlich vom Personen -Bahnhofe wurde die
hohe Lage der Gleise, sowohl in der Richtung auf
Lehrte wie auch nach Kassel behufs der Unterführung
der verkehrsreichen städtischen Stralisen (Bultstralse
bezw. Bischofsholer Damm) noch beibehalten (Fig. 2),
und erst von diesen Punkten an wurden die Bahnlinien
auf den beiden genannten Strecken mit 1 : 275 bezw.
1 : 300 fallend angeordnet, bis sie bei Kilom. 2,o bezw.
2,6 die ursprüngliche tiefe Lage wieder erreichen.
Der Umbau des Bahnhofes Hannover umfasst
folgende bauliche Anlagen:
a. den Personen-Bahnhof, amtlich Nord-Bahnhof genannt.
1) das Empfangs-Gebäude;
2) 3 Personen-Tunnel;
3) 2 Gepäck -Tunnel mit seitlich anschlieHsenden, unter den
Perrons liegenden Räumen für die Betriebs -Verwaltung;
4) einen Post- und Eilgut-Tunnel, mit zwei seitlichen, nach
den Perrons hinauffahrenden Rampen;
5) 4 Personen-Perrons mit nach den Personen-Tunneln hinab-
führenden Treppen;
6) 3 Gepäck-Perrons;
7) die Perron-Hallen;
8) 1 Speisesaal auf dem Berlin-Kölner Personen-Perron ;
9) drei freistehende Aborte auf den Personen-Perrons;
10) 1 Eilgut-Schuppen mit anschlieHsendem Abfertigungs- (Ex-
peditions-) Gebäude;
1) 1 Maschinenhaus fUr den Betrieb der Wasserdruck - Hebe-
werke und für die elektrische Beleuchtung;
12) die Wasserdruck-Hebewerke für Gepäck und Eilgut;
13) Rampen- Anlage zum Verladen von Vieh und Eilgut;
14) 1 ringfl5rmiger Lokomotivschuppen zu 31 Ständen auf dem
Hagenkampe, nebst Aufenthalts - Räumen, kleiner Werk-
stätte usw.;
15) 1 Wagenschuppen für Salon- Wagen;
16) 1 Kohlenbühne mit Holzschuppen.
b. den Güter-Bahnhof.
1) 1 Güter - Abfertigungs- (Expeditions-) Gebäude mit Dienst-
wohnungen ;
2) 1 Empfangs- und 1 Versand-Güterschuppen;
3) 1 Steuerschuppen mit angebautem Abfertigungs -Gebäude;
4) 1 Vieh- und Lade-Rampe.
c. den Rohgüter-Bahnhof.
Das RohgUtcr- Abfertigungs -Gebäude mit kleinem Neben-
gebäude.
d. den Werkstätten-Bahnhof.
1) Die Wagen-Werkstätte;
2) die Lokomotiv- Werkstätte ;
3) die Dreherei der Wagen- Werkstätte nebst Kesselhaus;
4) die Dreherei der Lokomotiv- Werkstätte mit Kesselhaus;
5) die Achsen-Werkstätte;
6) die Siederohr- Werkstätte;
7) die Schmiede mit anschlieHsendem Kesselhause nebst Wasser-
werke;
8) die Kupferschmiede und MetallgieHserei ;
9) 3 Magazin-Gebäude;
10) 1 Holzschuppen;
11) 1 Badehaus;
12) die Aborts -Anlagen;
13) 1 Speisohalle;
14) 1 Bürcau-Gebäude;
15) 1 Schwellen-Tränk-Anstalt, mit kleinen Nebengebäuden;
16) 1 Schuppen für Werkstätten-Bedarf;
17) 1 Geräthe-Schuppen;
IS) 1 ErdJiL-Schuppen ;
19) 1 KobleD-Schuppen ;
80) I FfOrtner-BäuBoheo;
21) 1 SpritEenhaus;
SS) 1 FirDiikllche;
33) 1 Lokomotiv-Sohuppen;
24) l Lackir-Schuppen ;
2ä) 1 WerkstÜUe zum Bearbeiten -i
Oberbau.
e. Kolonie LeinfaauBea.
I) I Wohnhaus fllr zwei Maschinen-Inspektoren ■,
S) 1 Wohnhana fllr zwei Wer kstätten- Vorsteher ;
3) I Wohnhaus fiir vier Beamte-,
4) 4 Wohnhäuser filr je zwei Beamte;
5) ö Wohnhäuser fllr je iwei Vorarbeiter oder Aufseher;
6) S Wohnhäuser flir je vier Arbeiter- Familien-,
7) 45 Wohnhäuser llir je zwei Arbeiter- Familien.
f. die Steinkohlen Gasanstalt.
1) 1 Ketortenhaus;
2| I Kesselhaus;
3) 1 -Maschinenhaua ;
4) 1 Kohlensdmppen;
6) I Kondensations-Anlage;
6) 1 ReinigungshaiiB;
7] 1 Itegenerations-Schuppen ;
8) 1 Ainmoüiak-KUche ;
9) 1 Theer-BehäUer ;
10) zwei Uasbehälter (Gasometer);
11) 1 Verwaltungs- Gebäude mit kleiner Werkstätte.
g. Die Fettgas-Anatalt.
1) 1 Retortenhaus;
2) 1 Maschinen- und Pumpenhaus;
3) ] Schuppen fllr die Sammel-Rccipienten;
4) I Schuppen filr die Aufbewahrung der Oele;
5) 1 Uasbehälter (Gasometer).
h. die Unterführungen.
1) Die Unterfilhrung des Herrenhänser Dorfwegea; überwölbt,
rechtwinklig lur Bahnaehse, von S" lichter Weile;
2) die Unterfilhrung des GUtor-AusfahrtgleiseB; mit eisernem
Ueberbau, schiefwinhlig zur Bahnaclise, von 4 1° recht-
winkliger lichter Weite;
3) die Unterführung der Werk statten -Gleise; schiefwinklig
zur Bahnachse, zwei üeffnungen von je 4 " rechtwinkliger
lichter Weite, mit eisernem Ueberbau;
4) die Unterfilhrung des Burgweges; rechtwinklig zur Bahn-
aehse, von e«' Weite, mit eisernem Ueberbau;
5) die Unterfiihning des Engelbosteler Dammes; schiefwinklig
zur Bahnaehse, von «.s" rechtwinkliger lichter Weite, mit
eisernem Ueberbau;
6) die Unterführung des Hainhülzer Feldweges; rechtwinklig
zur Bahnaehse, Überwölbt, von ö"" Weite;
7) die Unterführung fUr Einführung der Gütergleise der früher
beabsichtigten Linie Hannover Harburg; schiefwinklig zur
Bahnachse, mit eisernem Ueberbau, von 8 ■" rechtwinkliger
Weite;
8) die Unterführung der SandstraAe; rechtwinklig znr Bahn-
aehse, mit eisernem Ueberbau, vou 10™ Weite;
9) die Unterführnng der Vahrenwalder Stralfae; schiefwinklig
zur Bahnaehse, von 30™ rechtwinkliger Weite,
Ueberbau;
10) die Unterführung der Geller Stralbe ; schiefwinklig
Bahnaehse, von 14,a'° rechtwinkUger Weite, mit (
Ueberbau ;
11) die Unterfilhrung der Fernroder Strafte; rechtwinklig zur
Bahnaehse, von 12'° Weite, mit eisernem Ueberbau;
IS) die Unterführung zwischen dem Posthause und dem Em-
pfangs- Gebäude; rechtwinklig zur Bahnachse, gewOlbt, von
15» Weite;
10
13) die Unlerflihrung zwischen dem Empfangs- und dem Eisen-
bahn-Betriebs- Aints-Uebäude; rechtwinklig zur Bahnachse,
gewölbt, von 12" Weite;
14) die Unterführung der König- Strafee; rechtwinklig zur
Bahnachse, gewölbt, von IS*" Weite;
16) die Unterführung der Stra&o „Am Schiffgraben"; schief-
winklig zur Bahnachse, von 15"° rechtwinkliger Weite,
mit eiseniem Ueberbau;
16) die Unterführung der Kirchwender- Strafte; schiefwinklig
zur Bahnaehse, von 8™ rechtwinkliger Weite, mit eisernem
Ueberbau ;
IT) die Unterllihrung der Gutenberg-Strafse; schiefwinklig zur
Bahnachse, von 12» rechtwinkliger Weite, mit eisernem
Ueberbau :
18) die ÜnterfUhrnng der Bultstrafee: rechtwinklig znr Bahn-
achse, von ä'" Weite, mit eisernem Ueberbau;
19) die Unterführung der Stadt-Strafte; rechtwinklig zur Bahn-
aehse gerichtet, von 8'" Weite, mit eisernem Ueberbau;
20) die Unterführung des Misburger Dammes; schiefwinklig
ttur Bahnachse, von 15"> rechtwinkUger Weite mit eisernem
Ueberbau:
21) die Unterfilhrung der Altenhekeuer Gütergleise; schief-
winklig zur Bahnachse, von 9,ii° rechtwinkliger Weite,
mit eisernem Ueberbau;
23) die Unterführung des Bischofsholer Dammes; rechtwinklig
zur Bahnachse, von 10 "■ Weite, mit eisernem Ueberbau.
1. die Fuftganger-Brllcken.
1) Die Fulfegänger-E rücke am Burgwege Über die Rangir- Gleise;
'2"' breit, mit eisernem Ueberbau; H OeCfnungen von je
9,115» Weite;
3) die FuftgÄnger-Briicke an der Sandstratee über die nach
dem Güterbahnhofe führenden Gleise; 2,:t '^ breit, mit
eisernem Ueberbau; S Oeflfnungen von je 14"", 1 Oeffnung
von 10™ und 1 OefTnung von II"' Weite,
k. 1800 lfd."' Futtertuaiiern.
l. die Gleis-AnLagen.
1) Etwa G8 7HI lfd.-" Gleise;
2) 144 einfache Weichen;
3) 4 dreitheiligc Weichen;
4) <i Kreuzungen;
5) 11 halbe englische Weichen;
B) 10 ganze englisclie Weichen;
7) 43 Drehscheiben;
8) 3 Schiebebllbnen;
9) BS Prellbflcke;
10) 5 Centesimal-Waagen.
Wie oben bereits erwähnt, ist die Beschreibung der bau-
lichen Anlagen des Werkstätten - Bahnhofes Leinbausen in
dieser Zeitschrift (1879, S. 23; 1884, S. 553) veröffentlicht wor-
den. Die nachstehende Bearbeitung beschränkt sich zunächst
auf die Beschreibung der Anlagen des Personen-Bahnhofes und
einiger anderen bemerke nswerthen Bauwerke,
C. Personen • Bahnhot (Nord -Bahnhof),
1. Gleis-Anlage.
Der Balinhof Hanuover hat den Verkehr »weier
wichtigeo Eisenhahn- Linien, nämlich der von Köln
nach Berlin (vod Westen nach Osten) nnd der von
Frankfurt a M. naeh Hamburg, bezw. Bremen (vou
Süden nach Norden) zu vermitteln (s. Bl. 2, Fig. 6).
Aurserdem war es Aufgabe, den Verkehr derHannover-
AUenhekener Eisenbahn, welche ursprünglich als selb-
n
stäudiges Unteruebuien mit einem bcBonderen, vom'
Central- Babohole ziemlich entLegenen Bahnhofe bei
Haunoyer anegeführt war, in den neuen Bahnhof mit
anfzunebmen. Als der Entwurf für den Umbau des
Baliuhofes festgeateLlt wurde uud der Umbau begann,
bestand auch die Absicht, zur Abkürzung der Ent-
fernung von Hannover nach Harburg und zur Ent-
laalUDg der vorhandenen Linie von Hannover über
Lehrte, Celle, L'eLzeu und Lüneburg nach Harburg
eine direkte Linie von Hannover über Walsrode nach
Harburg zu baueu, welche naturgemäfs von der Weat-
aeite her in den (Jahnhof Hannover eingeführt worden
wäre. Für diese Linie wäre der Bahuhof Hannover
in der Richtung auf Frankfurt, Durchgangs Bahnhof
geworden, wie Fig. 5, Bl. 2 es veranschaulicht. Es
war dabei angenoiuuien, dass die Linie Frankfurt a. M.-
Hamburg westlich vom Personen - Bahnhofe mittels
eines, in der Skizze jinnktirt angedeuteten Viaduktes
über die Köln-Berliner Itahn nnd die Gütergleise bin-
weggeführt, eine Schienen - Kreuzung dieser beiden
Bahnen sowie der Gütergleise unter sich also vermieden
werden sollte. In der Skizze sind die Personengleise
durch starke Linien, die Gütergleise durch schwächere
Linien angedeutet.
Der Plan einer direkten Eisenbahn Haunover-
Walsrode-Harburg ist, späteren Bestimmungen zufolge,
nicht zur Ausführung gekommen. Die Züge von Ham-
burg werden daher ans östlicher Richtung (von Lehrte
her) in den Bahnhof Hannover eingeführt, so dasa für
die Züge Hamburg-Frankfurt a. M. der Bahnhof Hannover
zur Zeit Kopfstation geworden ist.
Die beiden Hauptlinien sind doppelgleisig, während
die Hannover-Alteubekener Bahn zur Zeit im Oberbaue
nur eingleisig hergestellt ist. Letztere wird indesa
demnächst wahrscheinlich ebenfall« zwei Gleise erhalteu.
Die Anordnung der Gleise auf dem Personen-
Bahnhofe Hannover ist im Wescallichon folgende
(siehe Blatt 4): Zunächst dem Empfangs -Gebäude
liegen die beiden Gleise der Hannover- AUenbekener
Bahn, zwischen sich einen 11,75'" (von Mitte Gleis zu
Mitte Gleis) breiten Perron einschliefsend; darauf
folgen, nördlich davon, die beiden Gleise der Linie
Frankfurt a. M.-Hamburg, mit einem 13" breiten Perron;
danu zwei Gütergleise; nördlich von dieaen zwei Gleise
fiir die Linie Köln-Berlin, mit einem 20,6'" breiten
Perron; endlich als letztes, nördlichstes Gleis ein An-
knnftsgleis für die Züge aus Braunschweig, welche in
Lehrte auf die Köln-Berliner Gleise übergehen und
selbständig in den Bahuhof Hannover eingeführt werden.
II. Empfangs-Gebäude.
a. Gesaiumt - Anordnung.
Das an der Stelle des früheren Bahnhofs-Gebäudes
am Ernst August-Platze errichtete, ans einem Mittel-
bane und zwei Eekbauteu mit von diesen eingeschlos-
senen Zwiscbenbauten bestehende Empfangs -Gebäude
12
ist auf den Blättern 3 bis 11 in der Ansicht, in Grund-
rissen, Durchschnitten nsw. dargestellt.
Dies Gebäude ist nach den Entvrärfen des Pro-
fessors Hubert Stier in Ziegel- Reinbau ansgefiihrt.
Die Aufsenwände sind mit Greppiner Ziegeln von gel-
ber Farbe, unter angemessener Verwendung von Terra-
kotten, welche gleichfalls von den Greppiner Werken
bezogen wurden, verkleidet. Die Gesimse und feineren
Architektnr-Theile sind gröfslentheils aus einem licht-
grauen, feinkörnigen, sehr festen Saudsteine aus den
Brüchen bei Mehle und bei Obernkirchen hergestellt,
und aus diesen Brüchen ist auch das Material der
Sockel und des unteren Theiles des Mittelbaues be-
zogen.
Das Gebäude, welches eine Gesammt- Länge von
172,1)"" und eine Tiefe von 27,4s" iu den Eckbauten
besitzt, ist (mit Ausnahme des Mittelbaues) unterkellert
und mit Schiefer gedeckt.
Die sämmtlichen von den Reisenden zu benutzenden
Räume (Fahrkarten -Verkauf, Gepäck - Annahme und
Ausgabe, Wartesäle usw.) sind in der Höhe des an-
grenzenden Ernst Augnst-Platzes angeordnet. Zur Ver-
bindung mit den hoch liegenden Perrons sind, im An-
schlüsse an die Flur im Mittelbaue nnd an die Warte-
säle, Tunnel augelegt, welche unter den Gleisen hin-
führen und von denen aus die Perrons mit Treppen
erstiegen werden.
b. Fahrkarten -Verkauf, Gepäck-Abfertigung nnd
Wartesäle.
Den Mittelbau des Gebäudes nimmt eine 30,5
X 26,48 ■" in der Grundfläche hallende, 18,2 ■" hohe
Flur (Vestibüle) ein, in welcher ein frei stehendes,
aus Eichenholz hergestelltes, dunkel gebeizte» Fahr-
kartenschalter. Häuschen (vgl. 1886, S. 38) ein-
gebaut ist. Die Perspektive (Blatt 8, Fig. 2) giebt
eine Darstellung der inneren Architektur der Flur.
Unmittelbar anschliefsend an die Flur, liegt rechts
die Gc))äck-Annahme uud links die Gepäck-Ausgabe.
Neben diesen Räumen, welche 19,i "■ lang, 14,78'" tief
und 11,3" hoch sind, liegen Zimmer für Pförtner, für
Arbeiter und für die Beamten der Gepäck-Abfertigung.
Durch Aufstellung 2,2 ■" hoher HoLzwände, welche
durch freistehende, im Boden verankerte, eiserne Säuleu
Halt bekommen, sind von den Gepäckräumeu 4,5"°
breite Gänge abgetrennt, mittels deren man rechts
(östlich) zu den Wartesälen L nnd IL Klasse, links
(westlich) zu den Wartesälen III, und IV. Klasse
gelangt.
Die Aufenthalts- üäume für die Reisenden I. und
II. Klasse bestehen in einem Wartesaale von II, 7ä
X 13,14 '"Grundfläche und 11,3 '"Höhe, einem daneben
belegenen, von dem Wartesaale durch Säulen getrennten
Speisesaale von 20,i5 X 13,74"" Grundtläche und
der Höhe des Wartesaales, sowie einem, durch Ober-
licht erleuchteten, an der Bahnseite neben dem Warte-
saale liegenden Damenzimmer von I2,w X 4,65°'
Grundfläche und 5,5 " Höhe. Die Perspektive auf
I
Blatt 8, Fig. 1, bringt die innere Arcbitektar des Warte-
Baales I. uad 11. Klasse zur OarstellaDg.
Die AurenthaltB- Räume für die Heisenden III. und
IV. Klasse bestehen in einem I2,vl X ^O"" groften,
11,:)'" hobeu Saale (IV. Klasse), and einem daran
stofsenden Saale von 19,oi " Länge, 14,7«" Breite nnd
11,3'° Höbe (III. Klasse), nebst daneben belegenem,
durch Oberlicht erhelltem Damen-Zimmer von 5,7 X 4,55""
Grnndiläche bei 4,fs™ Höhe. Von dem Wartesaale
IV. Klasse ist durch eine frei stehende, 2,2 "" hohe
Bretterwand (in ähnlicher Weise wie von dem Gepäck-
Annahme-Lokale) ein liaum von 4,3" Breite abgetrennt,
welcher als Zugang ta dem Wartesaale lU. Klasse dient.
c Persoaen - TunneL
.Jede Gruppe von Wartesälen mündet auf einen
durch Oberlicht erhellten LicUthof von 12,S5 X 4,ss '"
GrundUäche. Von diesen fiihrt je ein 4"" weiter Tunnel
unter den Bahnhofs -Gleisen hinweg zu 3,25" breiten
Treppen, welche den Zugang zu den Perrons ver-
mitteln. Zur unmittelbaren Verbindung der Flnr mit
den Perrons ist rechtwinklig zur Längsachse des Ge-
bäudes ein 7"' weiter Tunnel angelegt, von welchem
aus ebenfalls Treppen zu den Perrons hinaufführen.
Die Höhe dieser Tunnel (Blatt 11), welche durch
*/2 Stein starke Kappen überwölbt sind, beträgt 2,55
bezw, 2,47 ■" vom Fufeboden bis zum Kämpfer-Anfänge.
Zur Ueberfiihrung der Gleise sind, da die Stärke der
Gewölbe zum Tragen ersterer nicht genügt, eiserne
Zwillingflträger, welche zwischen sieh die Schienen
tragen, über die Tunnel gelegt. Der mittlere TunneL
ist aufserdem zar Verringerung der Spannweite durch
eine Säulenreihe der Länge nach in zwei gleiche Theile
getheilt. Die Erhellung der Tunnel geschieht durch
müde, in die Oberfläche der Perrons eingelegte, bezw.
zwischen den Gleisen liegende, runde Oberlichter, welche
aus 4""" dickem, auf einer Seite matt geschliffenen
Rohglase hergestellt sind, sowie durch das durch die
Treppenöft'naugeu einfallende direkte Licht.
Die Tunnelwändc, sowie die Wände der vor den
Tunneln liegenden Lichthöfe und der nach den Per-
rons hinaufführenden Treppen sind mit glasirten weiten,
durch blassrothe Einsätze verzierten Mettlacher Stein-
leug-FLieaen verkleidet, welclie die Helligkeit bedeu-
tend erhöhen and den Tunneln ein freundliches An-
sehen geben.
d. GepSck-Tonoel.
Zur Beförderung des Gepäckes von der Gepäck-
Annahme nach den Perrons bezw. von den Perrons
nach der Gepäck-Ausgabe sind unter den Gleisen halb-
kreisförmig gewölbte Tunnel, welche durch Oberlichter
f erhellt sind, hergestellt; die Breite dieser Tunnel in
\ der Sohle beträgt 6 '", deren Hohe in der Mitte 2,e "".
Der Querschnitt dieser Tunnel ist aus dem Längen-
Schnitte, Blatt 6, P'ig. 4, ersichtlich. Die Stärke des
Gewölbes im Scheitel beträgt 0,51'".
14
Die Hebung des Gepäckes auf Perronböbe, sowie
die umgekehrte Bewegung geschieht dnrcb Wasser-
druck-Hebewerke, deren Anordnung weiter unten be-
schrieben ist.
e. Gepäck - Perrons.
Zur Beförderung des Gepäckes auf dem Bahnbofs-
planum sind zwischen dem Hannover-Altenbekener und
dem Hamburg- Frankfurter Perron, sowie zwischen dem
Köln-Berliner und dem Braunschweiger Perron beson-
dere Perrons von 7 '" Breite (von Gleismitte zu Gleis-
mitte gerechnet) hergerichtet; auf diese münden einer-
seits die schon erwähnten Gepäck - Hebewerke,
andererseits die Kampen, welche von dem Post- und
Eilgut-Tunnel nach dem Babnhofs-Plauum hinaufführen.
Durch diese Ge]>äck -Perrons, deren Lage aus dem
Grundrisse, Blatt 4, ersichtlich ist, wird eine wesent-
liche Verringerung der Belästigung der Reisenden durch
den Gepäckverkehr bewirkt.
f. Diensträmue.
Der westliche Eckbau des Empfangs - Gebäudes
enthält die erforderlichen Diensträume und Wohnungen
für den Bafanbofs-Vorsteher und einen Assistenten.
g. FärstUcbe Empfangszioinier.
Im Östlichen Eckhaue des Bahnhofs-Gebäudes sind
die Empfangsräume für fürstliche Herrschaften ange-
ordnet (s. Bl. 3). Dieselben bestehen aus einem Saale
von 9,;i X ^jü '° Grundfläche und 6,7'" Höhe, einem
daran sohliefsenden Damenzimmer von 4,-5 X 4,4'" Grund-
fläche, einem Herrenzimmer von 4,ttS X 4,4'" Grund-
fläche, zwei getrennten Toiletten und einem Zimmer
für das Gefolge.
Die Wände des Saales sind mit gelbem, die Wand-
säulen mit dunkelgrünem Stuckmarmor bekleidet. Die
gewölbte Decke ist in feinem Gipsputz ausgeführt
(B. d. Lichtdruck, Bl. 10).
Die fürstlichen Empfangsräume hat man etwas
erhöht über dem Erdboden des B:ibnhorBplatzeB ati-
geordnet, um einesthcils die Steigung der von ihnen
zu den Perrons führenden Treppe zu ermäl^igen, an-
dererseits aber unter denselben genügende Höhe für
die Wirthscbaftsräume des Wirthes zu gewinnen.
h. SitzDDgs-SaaL
Ueber den fürstlichen Warteräumen befindet sich
ein durch drei grolle Seiteufenster und ein Oberlicht
erhellter, 13,45X13.'''" grofeer, 7,ii '" hoher Saal, weL-
eher zur Abhaltung gröfserer Versammlungen bestimmt
ist und zu welchem von der Flur der fürstlichen Warte-
räume eine eiserne Treppe hinaufführt. Neben diesem
Saale befinden sich verschiedene kleinere Räume unter-
geordneter Bedeutung, welche zu Dienstzwecken, als
Kleider- Ablegeräume usw. benutzt werden.
i. Heizung.
Die Erwärmung der sämmtlicben Räume des Em-
pfangs-Gebändes, mit Ausnahme der durch Oefen ge-
15
beizten Wohnaiigeii und einzelner Betriebsräume, sowie
der Itäume des Wirthes, erfolgt durch Fener-Luft-
beiznng. Zu dein Ende sind im Kellcrgescbosse
eiserne, durch Kohlenfeuerung erwärmte und mit Au8-
Btrahlangsrippen versehene HHzkästen aufgestellt und
mit besonderen Luftkammern, in denen die zuströmende
Luft erwärmt wird, umgeben. Die Luftheiaöfen, welche
TOD dem Geschäft^hause Hietschel & Henneberg zu
Berlin nasgefuhrt worden sind, befinden sich gerade auter
den zu beizenden Häumcn, so dass durch Kanäle auf
kürzestem Wege die erwärmte Luft in diese Käume
und die abgekülilte Luft zuriick zn den Oefen gelangen
kann. Diejenigen Räume, bei denen der zutalUge Luft-
wechsel durch Thüren und Fenster nicht genügend er-
schien, sind mit besonderen LUftnugsschächten für die
Abluft versehen.
Die fdrstlieben Empfangsräume werden durch zwei
Luftheizöfen erwärmt, die Wartesäle I. und IL Klasse
ebenso, das Damenzimmer und die Gepäck-Aunahme
durch einen Luftlieizofen, die Flnr durch zwei solcher
Ocfeu, die Gepäck - Ausgabe, die Wartesäle 111. und
IV. Klasse ebenso, und die verschiedenen Betriebs-
räume des westlichen Eckbaaes sind ebenfalls mit
zwei Luftheizöfen verseben.
Die Kosten der Luftbeizungs-Anlage mit Ausschluss
der Maurerarbeiten betragen Ö5 ^ für lOO =*"" geheizten
Raumes.
IIL Perron - Anlagen,
a. Aborte.
An den, die Eingänge zu den Personen Tun nein
nittelnden Vorräumen und Licbthöfen, liegen unter
den Perrons dureh Oberlichter erbellte Aborte, deren
Wände mit glasirten hellfarbigen Fliesen bekleidet
und von denen diejenigen, welche neben den Personen-
Tunneln L und 2. Klasse liegen, zugleich mit Wasch -
und Toilette -Räumen verbunden sind. Aufser diesen
zu ebener Erde belegenen Aborten am Empfangs-Ge-
sind auf den Perrons freistehende, mit eisernen
Umfassungswänden ausgeführte und mit Oberlieht ver-
sehene Aborte anfgesteUt (s. BL. 14, Fig. 6 — 12), u. zw,
je einer auf dem westlichen und östlichen Ende des
Köla-Berliaer Perrons und einer auf dem westlichen
Ende des Hamburg-Frankfurter Perrons.
Eine genaue Beschreibung dieser Aborte ist im
Organ für die Fortschritte des Eisenbahnwesens IHi^l,
S. 103 gegeben. Es wird deshalb hier nur noch bemerkt,
dasB durch reichliche Spülung mit Wasser, welches
dem Gebrauche mit einer desinficirenden Masse
gemischt wird, sowohl vollständige Reinlichkeit wie
auch Gernchlosigkeit erzielt ist.
Das mit den Abortstoffen vermischte Spülwasser
gelangt durcli ein im Keller des Empfangs-Gebäudes
geführtes Sammelrohr zu einer aul^erhalb des Empfangs-
Gebändes belegenen, aus mehreren Abtheilungen be-
stehenden Klärgrube (a. Bl. 14, Fig. 11 n. 12), in
welchem sich die festen Theile ablagern, die fluflsigen
dagegen, vollständig desinficirt, in die städtischen
Kanäle ablaufen.
Die Perron -Aborte, welche je 2 Sitze fUr Herren
und 5 Pissoirstände, sowie 4 Sitze für Damen ent-
halten, haben, ausschl. der Desinfektions-Kinricbtung
und der Wasser- Zu- und Ableitung, Jedoch einschl.
der inneren Einrichtung, 7125 ^/Ü' f d. Stück gekostet.
b. Perrons.
Die Perrone, deren Oberfläche 0,21'" über Schienen-
Oberkante liegt, sind mit einer Quader-Reibe ein-
gefasst und in der oberen Fläche thcils mit As])halt
befestigt, tlieils mit einer 1 2 ™ starken Decke von
Cement-Beton, welcher in den unteren Lagen aus
STheilen Kies auf I Theil Cement, oben dagegen aus
einer 2™ starken Schiebt von reinem Cement besteht,
versehen. Die Kosten beider Befestigungsarten haben
sich nahezu gleichgestellt.
c. Perron -Speisesaal.
Für die Reisenden der am Köln-Berliner Perron
anlaufenden .Schnell- und Courierzüge würde die Be-
nutitung des Speisesaales im Empfangs-Gebäude, mit
Rücksicht auf die nicht unbeträchtliche Entfernung
desselben von deoi Perron und auf den nur beschränkten
Aufenthalt der beireffenden Züge in Hannover, mit
Unzuträglickeiten verbunden sein. Es ist deshalb auf
dem Köln Berliner Perron ein Speisesaal errichtet, \a
welchem zu gleicher Zeit 8ti Personen Platz finden
Die Umfassungswände dieses Speisesaales, welcher
auf Bl. 14, Fig. 1— ö, sowie auf Bl. lö in den Ansichten,
im Grundrisse und Durchschnitte nebst einigen Einzel-
heiten dargestellt ist, sind aus Eisen mit innerer Holz-
verkleidung hergestellt. Durch eine MitteLwand mit
Flügelthür ist der ganze Raum in 2 Hälften getheilt,
so dasB es möglich ist, bei geringerem Verkehre unr
eine Hälfte des Speisesaales benutzen zu können.
Die auf jeder Langseite des Speisesaales befind-
lichen, selbstthätig sich schliefsenden, nach aufsen und
innen sich öffnenden IJoppelthüren führen vom Perron
in den Speisesaal. Die sehr einfache Einrichtung zum
Zufallen der Thüre besteht darin, dass letztere sich
um einen der beiden, am Fnfse derselben excentrisch
angebrachten Drehzapfen, welche sich gegen Pfannen
in der Wendesäule legen, dreht, und ein an der Unter-
seite der Thür befindlicher senkrechter, in einer Nntbe
laufender Stift die Fülirung der Thür übernimmt. Die
eigene Schwere der Thür bewirkt wegen der Ezcentri-
cität des Drehpunktes das Zufallen derselben.
Die Decke des Speisesaales wird getragen durch
vier eiserne Binder, bestehend aus zwei bogenförmigen
Winkeleisen von 52X52X6""° Querschnitt und 1,23"
Pfeilhöhe, deren Enden durch eine Zugstange von 22™"
Durchmesser mit einander verbunden sind.
Zur Absteifung der Binder gegen einander und
zur weiteren Ueberdeckung des Raumes dienen Hölzer,
welche auf die Winke leisen gelegt sind, und au deren
17
Uoterseite die innere Heizdecke befestigt ist, während
auf denselben (der WarmLaltung wegen) ebenfalls eine
Holzverschalung und darüber die änfsere Metallblech-
deoke sich beünden.
Die Heizung des Speisesaales geschieht durch
Umlauf-Luftheizung mittels zweier Luftheizöfeu, welche
unter dein Speisesaale aufgestellt sind.
Unter dem Speisesaale und mit demselben durch
eine Treppe verbunden befinden sich die, in dem Grund-
risse auf Bl. 3 näher bezeichneten Räume für den
Wirth. Ein Ausgang aus diesen Häumen fiihrt auf der
Kordseile des Bahnhofes ins Freie.
Die Kosten der Speisehalle, einschl. der inneren
Einrichtung, jedoch ausehl. der Wlrthschaftsraume, be-
tragen rnnd 29 000,/^^, bei 102''°' Grundftäche also
179^ f.d."'", und hei 910'*'-' Inhalte -.iOJC f.d.""".
d. Perrauhallen.
Die Perrons sind durch zwei Hallen von je 37,12™
Spannweite und 167,5"" Länge überdacht (s. Bl. 7,
Fig. 4; Bl. 16 u, 17); der Raum über den beiden
Gütergleisen ist jedoch in einer Breite von 9,25°
gröfstentheils frei gelassen, um dem Ranche der Loko-
motiven dieser Züge, welche den Personen -Bahnhof
ohne Aufenthalt durchfahren, freien Abzug zu gewähren.
Die südliche Perrunhalle schliefst nicht unmittel-
bar an das Empfangs-Gebäude, vielmehr steht die süd-
liche Säulenreibe in 4,;5'° Entfernung von der Nord-
wand desselben. Es ist dies geschehen, um den
beiden grofsen Hallen gleiche Spannweite zu gehen.
Die Ueberdeckung dieses Zwischenraumes geschieht
durch kleine Binder aus Fachwerk mit gehogener
unterer Qurtung, welche das über diesem Räume an-
geordnete Oberlicht tragen.
Die Hallen sind gröl'stentheile mit Wellblech von
150°"° Wellenlänge, 45°'°' Tiefe und 1 '°'° Stärke ge-
deckt, auf 1/3,0 ^^^ Gmndfläebe aber befindet sich
Glas-Bedachuug (s. Fig. 1, BL. 17). Dieses Dach wird
von steifen Blechbögen (ohne Scheitelgelenk j getragen,
deren Schub durch Zugstangen aufgenommen wird.
Die Bögen ruhen dann wiederum auf kräftigen Guss-
eiseu-Säulen von 7 ^ Höhe. Die Bögen sind durch
eiserne Pfetten miteinander verbunden, auf welchen
das Wellblech, bezw, die Glas-Bedachung befestigt ist.
Die Längshallen werden in der Mitte durch eine
gleich hohe, 38,40"' weite Querhalle durchbrochen,
deren Durehschneidang mit den Längshallen zwei
nahezu quadratische, kreuzgewölbe- artige Vierungen
bildet. Jede derselben hat vier Bögen über den Recht-
eckseiten und zwei Diagonal- Gratbögen von 53,Jü ™
Spannweite, zwischen welche sich kürzere, den oberen
Theilen der Längshallen-Bögen entsprechende flache
Bögen einschichten. Diese Querhalle läuft ununter-
brochen über sämmtliche Perrons und Gleise in 91,95"
Länge fort. Sie hat den Zweck, die ganze Hallen-
Anlage freier zu gestalten, besonders aber die beiden
Längshallen kräftig gegen einander abzusteifen.
18
Ueber jedem der beiden seitlichen Personen-Tunnel
ist (zum Schutze der Tunneldecke gegen Regen} der
Schlitz zwischen beiden Längshallen auf eine Länge
von drei Binder- Theilungen (-S . G,7a ^ 20,i9'") durch
ein einfaches Wellblech-Bogendach geschlossen.
Die Längshalleu haben, der Achsentheilnng dea
Empfangs -Gebäudes entsprechend, Cia™ Binder-Ent-
fernung; nur an den Enden befindet sich je ein
schmaleres Feld von 3,95 '" Binder - Abstand, n, zw.
trägt der letzte Binder die eingehängte Glas-Abschluss-
wand. Die Auf lagerzapfen der Binder liegen 7,i ■"
über Schienen-Oberkante, u. zw. sind die den Güter-
gleisen zunächst liegenden Auflager fest, alle übrigen
als Rollen- Auf Lager augeordnet.
Der Regel-Binder der Längshallen (s. BL. 16)
besteht aus einer Blechwand von 1'^"' Stärke und 40™
Höhe, gesäumt mit vier Winkeleisen von Ö5 X 85 X 12°°.
Die Mittellinie des Binders ist nach einem Kreisbogen
von 37,12" Spannweite und 7,22"' f'feilhöhe geformt.
Der wagerechte Schub des Bogens wird durch eine
6 '"° starke Rundeiaen-Staoge aufgenommen.
Für die Bereclmung sind folgende Belastungen SDge-
nommen:
F. d.
Wellblech-
Dachfläche
ffl der
OberUcbt-
Dachrtäche
Bleibende Last:
27 »-B
10 *B
Zusamtnen.. .
Bewegliche Last:
50 kB
50 kB
100 tg
Im Ganzen,..
100 k«
1501«.
ÄufBerdom ist der Druck des (wagerecht wehend angenom-
menen) Windea auf I v rechtwinklig getroffene Fläche mit
125 H, aaf d. q» einer gegen die Wagerechte um den Winkel 1
geneigte Fläche mit 135 ■ sin ' a in Rechnung geführt.
Unter diesen Annahmen iat die stürkste Inanspruch-
nahme des Schmiedeisens zu etwa 1000" berechnet.
Die Endbinder der LangsballeD haben, wie
schon erwähnt, senkrechte Glas-AbschLüsse zu tragen,
zu deren Absteifung kräftige senkrechte Rippen er-
forderlich sind. Um diese gut an die Binder an-
schlielsen zu können, hat man letztere aus zwei senk-
rechten, in 24"" Abstand angeordnete» Blechwäuden
von 40 ™ Höhe und 1 "^ Stärke hergestellt, welche
nur an den einander abgewandten Rändern mit (im
Ganzen vier) Winkeleisen von 85X85X10°° ge-
säumt sind.
Die schmalen Endfelder der Längs hallen sind
durch kräftige Verankerungen der Säulen unter ein-
ander, sowie durch Diagonal-Verstrebnngeu zwischen
den Bindern versteift und sichern dadurch die ganze
Halle gegen Winddrnck in der Längenrichtnug.
2
J
19
20
Pfetten. Aaf den bogenfönnigen Dacbbindern
sind Pfetten in 2*° Abstand von einander angebracht.
Dieselben besteben abwechselnd aasTheilen von 8,73 "*
Länge, welche je zwei Binder (von 0,73"' Abstand)
fest mit einander verbinden (also am je 1 "^ darüber
hinaus ragen), sowie aus drehbar und verschieblich
eingehängten Zwischenstücken von 4,73°" Länge. Die
Pfetten sind demnach zusammenhängende (xelenkträger,
u. zw. sind bei den gewählten Verhältnissen die grö&ten
Momente in den Mitten der einzelnen Pfettectheile und
an den Auflagerstellen der 8,73"" langen Stücke an-
nähernd von gleicher Gröfis^. — Die Firstpfetten be-
stehen aus X- Eisen von 15^°* Höhe, 8"^ Flantsch-
breite und durchweg 8"°*° Eisenstärke. Die übrigen
Pfetten haben "X.- förmigen Querschnitt von denselben
Mafseu.
Soweit die Bedachung aus Wellblech besteht, sind
säniintliche Pfetten in der Mitte der 6,73"" weiten
Binderfelder mittels Kundeisen derartig mit einander
verbunden, dass die genaue Nachstellung der Abstände
durch Schraubeniimttern ermöglicht wurde. In den
mit Glasdachung versehenen Theilen bilden die Kinnen-
Winkeleisen eine sichere Verspaunung der Pfetten.
Das Qaerschiff. Die Binder a desselben
(s. Fig. 1, Bl. 17) haben 38,4«*" Spannweite und tragen
eine Belastungsfläcbe von 7,73'" Breite. Der Quer-
schnitt des Kegel-Binders der Längsballen genügte hier
nicht, vielmehr wurde derselbe durch eine oben und
unten hinzugefügte Gurtungsplatte von 18X1»&^
verstärkt.
Die Binder b des Querschiffes haben ebenfalls
38,4n"* Spannweite, aber eine schmalere Belastungs-
fläche, so dass für sie der Querschnitt des Regel-
Biuders benutzt werden konnte.
Die Diagonal-Binder d (s. Fig. 1, Bl. 17)
haben 53,40"" Spannweite bei 7, 1 7 "'Pfeilhöhe erhalten;
dieselben besteben aus einer 62"" hohen Blechwand
von 1 ^'^ Stärke, gesäumt mit vier Winkeleisen von
10 X 10 X l ^°* QQd einer Gurtungsplatte (oben und
unten) von 21 X 1'"* Querschnitt.
Die vier Endpunkte je zweier zusammengehörigen
Diagonal-Binder sind durch vier, ein Rechteck bildende,
hochkantige Flacheisen-Paare von 35*^ Höhe und je
1,2 ^<" (für das Paar also 2,4 ^'^j Stärke verbunden.
Diese Zugbänder haben den Schub der Diagonal-Binder,
zugleich aber auch den Schub derjenigen Längs- und
Querbiuder, in deren senkrechten Ebenen sie liegen,
aufzunehmen.
■•
Die Sauten. Die oben mit festen Binder-Auf-
lagern versehenen Säulen haben die Last des Dach-
werkes, sowie den Winddruck gegen das Dach auf-
zunehmen; sie haben daher rechteckig verbreiterte
Ful^platten erhalten und stützen sich mit diesen auf
breite Mauericörper. Die Höbe der Säulen von der
Fnftiplatte bis zum Auflager-Gelenke der Dachbinder
beträgt 7 "».
Für die Säulen der Längshallen entsteht
die ungünstigste Beanspruchung, wenn das Dach ohne
Schneelast dem vollen Wind -Drucke ausgesetzt ist;
am Kopfe der Säule wirkt dann eine senkrechte Kraft
von 15^ eine wagerechte von 1,45 ^ Die Säulen haben
unten 40*^, oben 30°" äuiseren Durchmesser, bei 2,3*™
Wandstärke; obige Kräfte erzeugen dann eine Inan-
spruchnahme von 473 ^ auf Druck und 303 ^ auf Zug.
Die Säulen unter den Diagonal-Binderu
erhalten im ungünstigsten Falle 46' senkrechte Last,
3* wagerechten Druck; dieselben haben unten 50 """"^
oben 40*^ änfseren Durchmesser bei 3*="* Wandstärke
und werden mit 531*' Druck, 323*' Zug beansprucht.
Für die Glas-Bedachung hat man über die
Pfetten in Entfernungen von 1,346°* je ein Paar
Winkeleisen gelegt, auf welchem Sprossen-Eisen mittels
besonderer Laschen so angenietet sind, dass je zwei
derselben einen Sattel bilden (s. Bl. IG, Fig. 10 — 12).
Auf diesen Sprossen liegt das in Kitt gebettete Glas;
eine Zink-Kappe schlie&t die First der so gebildeten
Sättel, während eine, zwischen die erstgenannten
Winkeleisen gelegte Zink -Kinne die Abführung des
Wassers bewirkt.
Die Anordnung hat sich bis jetzt gut bewährt;
namentlich ist ein Auftreten von Tropfwasser (von den
Oberlichtern herrührend) nicht beobachtet worden.
Die Aufstellung der südlichen Halle geschab
mittels eines auf Schienen fahrbaren Holzgerüstes, die
der nördlichen Halle dagegen auf eine einfachere
und billigere Weise: Zur Aufstellung eines Binders,
welcher auf dem Boden vollständig fertig zusammen-
gesetzt wurde, dienten oämlicb, wie aus der Skizze
auf Bl. 17, Fig. 2 ersichtlich, zwei auf Schienen fahr-
bare Hebekrähne und in der Mitte des Binders ein
dritter Krahn, mittels deren die Binder hinaufgezogen
und an ihre Stelle gebracht wurden. Das Aufwinden
und Aufstellen der Binder dauerte in der Regel nicht
länger als 20—30 Minuten.
Zur Hebung des mittleren Theiles des
Hallendaches, dessen Haupttbeile, wie aus der
Skizze Bl. 17, Fig. 3 ersichtlich, auf dem Boden fertig
zusammengesetzt waren, wurde eine ebenso einfache
Vorrichtung angewendet: 9 ans je 4 stark geneigten
Gerüstbäumen zusammengesetzte Böcke, welche durch
seitliche Versteifungen (der Deutlichkeit wegen in der
Zeichnung fortgelassen) gegen Umstürzen gesichert
waren, erhielten in einer Höbe, welche die Höhenlage
des Daches um ein geringes Mafs überstieg, einen
wagerecbten Boden, auf welchen, durch Walzen in
doppelter Lage getragen, eine starke eiserne Platte
gelegt war. Diese Platte hatte in der Mitte ein Loch,
durch welches stählerne, bis 14"" lange Schrauben mit
schwacher Steigung hindurchgesteckt und mittels einer
kräftigen Schraubenmutter auf der ersteren, als Lager
dienenden Eisenplatte aufgehängt waren. Das untere
Ende der Schrauben wurde mit dem zu bebenden Dach-
J
21
träger verbünden and die Hebung der gcsaiiimten Last
durch gleichzeitige Umdrehung der 9 Schrauben mattem
hinnen 24 Stunden bewerkstelligt. Mit Hülfe der
Walzen, welche unter der erwähnten Eisenplatte lagen,
konnte die geringe Veraohiebung zur genauen Lagerung
der Träger auf den vier Eckitäulen leicht aufgeführt
werden.
Die nördliche Längswand der nördlichen Halle ist
durch eine Glaswand völlig abgeschlossen is. Bl. 6,
Fig. li.
Für den Abzug des RanclieB ist durch jalousie-
artige Bleche, welche in den seitlichen Stirn-Dreiecken
der Oberlichter angebracht sind, gesorgt.
IV. Die Beleuclilungs-Aulagen auf dem Bahnhofe
Hannover.
{UitgetbeJlt vom Reg.- und Baurath Knoelie.)
Die Beleuchtung auf dem Bahnhofe Hannover er-
folgt in den Gebäuden, den Tunneln und innerhalb
der Gleise mittels (Jasflanimen, unter den beiden Perron-
Hallen aber mittels elektrischer Bogenlampen.
a. GnsbelcuchtDng.
Das Tür die Beleuchtung erforderliche Gae wird
in der der Eiecnbahn-Verwallung gehörigen, westlich
vor dem Bahnhofe Hannover im Jahre IS78 nen er-
bauten besonderen Gasanstalt (s. Bl. 2, Fig. 2, dem
Bobgüter- Bahnhofe gegenüber) aus westfälischen Stein-
kohlen hergestellt und mittels gusseieerner Leitungs-
röhren den Vcrbrauchsstellen zttgefiihrt,
1) Beschattung (Iw Kohlen. Die Kohlen werden
nur aus solchen Zechen entnommen, welche anerkannt
gute« Material (rir die Gasbereitung liefern können,
und die Eisenliahn- Verwaltung verschafft sich jedes
Mal vor dem Abschlüsse der Liefernngs-Verti-äge durch
wiederholte Probe- Vergasungen genaue Kenntnis davon,
welche Kohlen sich am vorth eilhaftesten verarbeiten
lassen. Diese Lief eruugs- Verträge weichen in so fern
gan» wesentlich von den entsprechenden Verträgen an-
derer Gasanstalten ab, als in denselben den Lieferanten
die Verpflichtung auferlegt ist, nur solche Kohlen zu
liefern, ans denen bei regelrechter Vergasung 29l!0''""
Gas f. d. Doppelladung zu 10' gewonnen werden,
und es tindet die Abrechnung eines solchen Vertrages
nach Vollendung der Lieferung in der Weise statt,
dass für jede gewonnenen l'ÖDO '^'"° Gas der f, d. Doppel-
ladung Kohlen vereinbarte Geldwerth bezahlt wird.
2) Das Gasanstalts-Gebäude enthält:
a. einen Lagerraum für 2;%' Kohlen;
b. das Retortenhans mit Q Gasöfen nnd zusammen
^ Retorten, sowie mit einem Kaume zur Anlage
von 2 weiteren Oefen zu je 6 Retorten;
c. einen Raum mit 2 Dampfkesseln und Maschinen
für den Exbaustor und für die Versorgung der
KondensatioDs- u. Kühl- Vorrichtungen mit Wasser;
d. das Rcinignugshans mit 6 Kästen von je IDiSS""'
Flächeninhalt, von denen der erste [Vorreiniger) mit
SägeBpänen, jeder der 4 folgenden Kästen mit
Rasen - Eisenstein und der letzte (Nachreiniger)
mit Kalk gefüllt ist;
e. einen Raum für die Gasuhren und Regulatoren.
In nächster Nähe dieses Gebäudes betinden sich
2 Gasbehälter von je KXK)''"" nutzbarem Inhalte; das
Gewicht der Glocken erzeugt einen Druck von 85 ""°
in den Leitungen.
3) Rohrleitungen. Von dem Gasanstalta-Gebäade
gehen 2 Hauptrohrleitungen ans; die eine nach dem
Werkstätten-Bahnhofe Leinhansen, die andere nach den
Bahnhöfen in und bei Hannover (vgl. Bl, 2).
Die letztere Leitung hat zunächst 225 ■""■ lichte
Weite und verengt sich sodann, nachdem eine 100°"
weite Leitung für den Rangir- Bahnhof Hainholz ab-
gezweigt ist, auf ISO""". Von dieser Stammleitnng
zweigt für den Kohgüter-Bahnhof nnd für den Güter-
Bahnhof je eine 100 "^ weite Nebenleitung ab, und
die Hauplleitung verengt sich sodann auf 157 ■""■. In
dieser Stärke setzt sie sich fort bis zur Brücke der
Königstrafaen- Unterführung und führt in Zweig-Lei-
tungen von 80 und 100""° Weite den sämmtlichen
Gleis , Perron- und Platz-Anlagen, sowie den Gebäuden
das erforderliche Gas zu; von derKönigstrafse bis zur
Schiffgratien-Uuterfuhrnng verengt sieb scbliefHlich die
Leitung auf 130°™.
Die Zweig-Leitungen sind für je einen abgegrenzten
Bezirk des Balinhofes bezw, für ein Gebäude bestimmt
und können kurz hinter der Stammleitung durch Haupt-
hähne einzeln abgestellt werden. Durch diese Ein-
richtung ist es ermöglicht worden, für den grollten
Theil der Bezirke während der Tageszeit den Zutritt
des Gases in die Vertheilungs- Leitungen abzusperren
und somit auf eine sparsame Verwendung des Gases
hinzuwirken.
An Zwoig- Leitungen sind vorhanden; je eine
». riir den Bezirk von der Vahrenwalderstral^en- bis zur
Celle rstraften-ünterfilhruDg, einschl. der auf dem Hsgen-
kanipo heßndlichen GebSnde für den Lokomotiv-Betrieb:
b. fiir den Bezirk zwischen der CelUrs traben- und Femroder-
atraften-UntiTfllhrting;
o, fiir die Perrons, einseht, der unter denselben befindlichen
Räumliclikeiten;
d. für den Bezirk »wischen der Femniderstr.iftien- Unterführung
und dein westlichen Bullen •Absctiliisse;
0. filr den Bezirk von ijem nstlichon Hallen-AbschlusHC bin
y.MT K<iDigatra&en-Unterrihruug;
f. fiir den Bezirk zwischen der Klmigstraiben- und Schiffgraben-
Unterfiihrung.
Aulfeerdein haben noch besondere Zweigleitungen:
a. das Posigebäude, 2 Leitungen von im<"<" lichter Weite;
b. das Emptangs-GebSude, 2 Leitungen von 100 ""^ Weite;
c. der BsJinhitfaplatz (Ernst-August Platii, 4 Leitungen vun
SO""" Weite;
d. das Betriebsam ts- und das Direktionsgebände, je eine Lei-
tung von 100"'" Weite;
e. diu beiden Dienetivobnungs-Gehäiide an der Eönigstral^e
und dem Schiffgraben, je eine Leitung von SO"" Weite.
Die BÜmmtlichnn unterirdischen Rohrleitungen haben rund
43,7 1"", die oberirdischen 18k°> Länge.
4) Lampen und Brenner. Die Belenchtung im
Freieo erfolgt im AUgemeiueD dnrcb gewöhnliclie
SchoittbrenDer mit einem stündl. Gaaverbmuche von
80 bis 150', während in den geBchloBBenen Ränmeo
meiBtcDtbeilB Lampen mit Argand-EreuDern nnd einem
fltündl. Gaaverbrauche von IW— 220' angebracbt sind.
In den letzten Jahren sind auch die Siemens-
scheu Vorwärmungs- (Regenerativ-) Lampen vielfach
zur Eiufübruug gelangt, besonders wurden dieselben
zur Erleuchtung des Hahnhofaplatzes, sowie der Warte-
säle und der FLur in dem Empfangs-Gebäude verwendet.
Auf dem Babnhofsplatze mtd 6 Laternen mit der-
artigen Lampen (Nr. I) angebracht; jede derselben
hat eineLeuchtfabigkeil von 350 Kerzen und verbraucht
stündl. 1800' Gas.
In den beiden Wartesälen lil. und IV. Klasse, in
den Räumen für die Annahme und die Ausgabe des
Gepäckes, sowie in der Flur belindeu sich 8 gleich
grolse Vorwärmungs- Lampen (Nr. 00) von je ÜOO Kerzen
Lichtstärke und je 2,5""" stiindl. Gasverbrauche. Da
diese Häume früher durch 160 Argand-Brcnner von je
20 Kerzen Lichtstärke und 200' stiindl. Gasverbranche
erleuchtet wurden, so ist durch die neue Beleuchtung,
trotz der erzielten gröfseren Lichtstärke von zusammen
8-600— 1130-20= IGOO Kerzen, dennoch eine stiindl.
Ersparnis von lüO • 0,2 — H ■ '2,^ = ]-J ''"" Gas erreicht
worden.
Diese Beleuchtung hat sich durchweg als sehr
gut und angenehm erwiesen; nur der eine Uebelstand
wurde beobachtet, dass wegen des, über jedem Brenner
befindlieben, aus Milchglas bestehendeu Blend-Schirmes
nicht genügende Lichtmassen nach oben ausstrahlen
konnten und daher die oberen Theile der im Uebrigen
sehr bell erleuchteten Räume (besonders auch deren
Decken) sich im tiefen Schatten befanden. Dieser
Uebelstand ist jedoch bei der, erst in jüngster Zeit in
dem kleineren Theile des Wartesaales I. n. IL Klasse
aufgehängten, neuen Vorwärmungs -Lampe vermieden
worden, u. zw. dadurch, dass in geringer Höhe über
der Flamme ein ringförmiger Metall-Blender angebracht
ist, welcher in seinem mittleren offenen Theile eine
genügend grofse Masse von Lichtstrahlen hindurch
lässt und so eine kräftige Beleuchtung der Saaldecke
bewirkt. Der höher liegende grofse Blend-Schirm ist
hier aus mattem, durchsichtigen Glase hergestellt,
Der gröfaercTheil des Wartesaales wird im Laufe
der nächsten Zeit mit zwei gleichen Lampen versehen.
Die Lichtslärke jeder dieser Lampen beträgt
600 Kerzen und ihr stündl. Gasverbrauch 2,5'^''"'. Die
seitherige Beleuchtung wurde dnrcb 66 Argand-Brenncr
von je 20 Kerzen Stärke und 200^ Gasverbrauch be-
wirkt. Die neue BcLeuchtungs-Anlage gewährt daher
ein um 480 Kerzen stärkeres Licht und verbraucht
dennoch in jeder Stunde 5,7 '^*"'' weniger Gas als die
frühere Anlage.
5) Kosten für Aas Leuchtgas. Die gesammte
Gaamenge, welche von der Gasanstalt in dem Jahre
24
vom 1. April 1884 bis dahin 1885 hergestellt wurde,
beträgt 1 IISdOO'*"" und es wurden hiermit 5145 Flammen
gespeist; die Lichtstärke betrug während dieses Zeit-
raumes durcbsehnittlich 17,5 Kerzen.
Die Kosten betrugen für lOO''*"" fertiges Gas R,i84,//i<,
n. zw. waren die Ausgaben, immer auf 100''"° Gas
bezogen
1) für die Beschaffung der Kohlen 4,J38 1.#,
2) für die Gasbereitung selbst i,ou^/r,
3) fiir Ausbesserung der Anstalts-Anlagen 0,5.55^/',
4) für Zinsen und Tilgung der gesammten
Anlagekosten einschl. der Leitungen (10%
des gesammten Anlage -Kapitals), sowie
für die allgemeine Verwaltung '^,fioo,JC,
zusammen . . . 9,(kij ^Z^,
während die Einnahmen aus den gewonnenen Nehen-Er-
zeuguisaen ergaben:
1) aus dem Verkaufe von Koke 1,83J „#,
2) ausdemVerkaufevonTheer,Gaswa8serusw. l,02Ht/Ä,
zusammen . . . 2,S83 t/^C-
b. Die elektrische Belenchtung
unter den beiden Perronballen wird durch 24 Bogen-
lampen zu je 1000 Kerzen Lichtstärke nach der
Anordnung von Siemens & Halske bewirkt.
1) Lampen. Die für gleichgerichtete Ströme von
9 Ampfere Stromstärke und 50 Volt Spannung ein-
gerichteten Lampen sind, der leichteren Bedienung
wegen, beweglich an je 4, über Rollen Laufenden
Kupferseilen aufgehängt und durch Gegengewichie aus-
geglichen ; die Knpferseile dienen hierbei zugleich als
Leitung.
Für die beiden Lampen in dem aof dem Berlin-
Kölner Perron betiDdlichen Speisesaale mussten jedoch
wegen der zu geringen Aufhängungshöhe Flaschenzüge
angewandt werden; die beiden neben dem Eingange
zu den fürstlichen Warleräumen befindlichen Bogen-
lampen sind an Wandarmen aufgehängt.
Die Vertbeilung der Lampen ist aus nachstehendem
Plane (Fig. 1) ersichtlich.
Je 4 Lampen sind in einen, in sich geschlossenen,
aus Hin- und Kückleitung bestehenden Stromkreis
hintereinandergeschaltet, u. zw. in der Weise (s. Fig. 2),
dass die 4 äul'sercn Lampen des I. nnd IL Perrons,
femer die 4 inneren Lampen dieser Perrons, sowie
die vier inneren Lampen des III. (Berlin - Kölner)
Perrons und die 2 äui'seren Lampen dieses Perrons
mit den beiden inneren Lampen des IV. Perrons in je
einen Stromkreis zasammengefasst sind. Ebenso sind
auch die beiden Lampen (19 u. 20) in dem Speisesaale
wieder mit den beiden änfseren Lampen des IV. Perrons
in einen Kreis vereinigt; diese letztere Zusammen-
Bchaltung wurde aus dem Gründe für zweckmäteig
erachtet, weil die 4 mit einander verbundenen Lampen
nur während weniger Stunden, u. zw. während des
Aufenthaltes der zwischen Berlin und Köln schnell
fahrenden Züge gebraucht werden.
I
Für die Bedienung der Bogenlampen (23 n. 24) vor
dem Eingänge zu den füretlichen Ziminern mnsste ein
Fig. 1. Elektriacke Beleuchtvng auf dem Pasonen-
Bahnhofe Haimover.
besonderer Stromkreis geschaffen werden. Allerdings
sind in denselben etienfslls 4 Latopen elDgetugt; von
denselben werden jedoch meistens nur die beiden neben
26
der Eingangsthiir verwendet, während die beiden übri-
gen erst dann erforderlich sind, wenn es sich darum
handelt, die besondere Belenchtang auch bis auf den
II. Perron hin ausi'.udehnen. Bei dieser öfters noth-
wendigen Verschiedenheit in der Anzahl der zu be-
nutzenden Lampen ist die Einrichtung getroffen, dass
die beiden entfernteren Lampen, unter gleichzeitiger
Einschaltung entsprechender Widerstände, ansgescbaltet
werden können.
2) Die Leitungen bestehen unter den Hallen aus
nicht isolirtem Kupferseil bezw. aus 4°"" starkem
Kapferdraht und sind au Porzellan-Isolatoren befestigt;
in dem Maschinen hause sind dagegen die Leitungen
aus isolirtem Kupferdrahtseil gebildet.
3) Ztip Strom - Erzeugung dienen 6 elektro-
dynamische Lichtmaschinen nach der Anordnung von
Siemens & Halske. Jede Lichtmaschine erzengt
den für einen Stromkreis erforderlicbeu Strom von
9 Ampere bei 200 Volt Spannung und kann mit Hülfe
der beiden Haupt-Umschalter mit jedem der 1) vorhan-
denen Stromkreise in Verbindung gebracht werden.
Von den Umschaltern ist der eine für die Hinleitnngen
Personen- Balmhofe Hannover.
und der andere für die Rückleitungen bestimmt; diese
Anordnung ist in so fern sehr zweckmäfsig, als sie
jeden Irrthum in der Schaltung ausschliefst, denn
jeder Fehlgriff tritt sofort als solcher hervor.
Sämmtliche Lichtmaschinen werden von einer ge-
meinschaftlichen Welle ans betrieben. Für den Antrieb
sind zwei liegende Dampfmaschinen von 25 und 30
Pferden vorhanden, jedoch wird immer nur eine Ma-
schine benutzt, während die andere für den Fall etwa
notbwendig werdender Ausbesserungen an ersterer als
Ersatz in Bereitschaft sein muss.
Jede Lampe erfordert etwa eine Pferdestärke zum
Betriebe.
Um eine möglichst gleichmäfsige Geschwindigkeit
zu erzielen, sind zur Bewegung der Lichtmaschinen
geleimte Treibriemen verwendet; die Maschinen eelbsl
befinden sich auf Gleitscbieuen, und es kann hierdurch
ein mögliebst regelmäfsiges Nachspannen der Treib-
riemen herbeigeführt werden.
Die Anzahl der Umdrehungen in der Minute beträgt
bei den beiden Dampfmaschinen 90 und 103, bei den
Lichtmaschinen üöO.
4) Kosteu fiir die Belenclitnog. Von den
24 Bogenlampen unter den beiden Perronhallen brennen
durchschnitllicb täglich :
16 Stück je 12 Stunden 192 Std.,
4 , tSpeisesaal) je 5 Std 20 Std-,
4 , (Fürstliche Räume) je 2 St d. 8 S td..
es ergeben sich hieraus f. d. Tag 220 Std.,
oder für das ganze Jahr 80 300 Lampen-Brennstunden.
V
27
Die Anlagekosten betragen, abgesehen von der
Dampfmaschinen - Anlage, rund 31 000 ^. Rechnet
man hiervon
10 % für Zinsen und Tilgung 3100«/^,
femer für den Putz- und Schmierbedarf ^ißf^JC^
für Ausbesserungen und sonstige Nebenkosten 300«/^,
so ergiebt sich eine jährliche Ausgabe von 3600«/^,
oder f. d. Lampen -Brennstunde ein Betrag von 4,5 <^.
Der Verbrauch an Kohlenstäben berechnet sich
durchschnittlich f. d. Lampen-Brennstunde auf 7 S^,
Die Kosten für die Betriebskraft stellen sich mit
Rücksicht darauf, dass die Dampf kraft durch diejenigen
Kessel erzeugt wird, welche zugleich für den Betrieb
der Wasserdruck -Hebevorrichtungen dienen, auf 12 i^
f. d. Stunde und Pferdest., also auch f. d. Lampen-
Brennstunde.
Die gesammten Kosten betragen daher für jede
Lampe und Brennstunde 23,5^.
5) Glählicht-Beleuchtang. Bereits vor einigen
Jahren wurde versuchsweise der Wartesaal I. und
II. Klasse und der Perron-Speisesaal durch Glühlicht
erleuchtet; die hierbei gewonnenen Ergebnisse waren
besonders aus dem Grunde nicht günstig, weil die An-
lage selbst nur versuchsweise hergestellt war und weil
die Glüblichter in einen der vorhandenen Stromkreise
für Bogenlampen eingeschaltet werden mussten. Die
Versuche wiesen aber darauf hin, dass diese Art
der Beleuchtung sich besonders in solchen Räumen
sehr zweckmäTsig erweisen muss, in denen bei anhal-
tender Gasbeleuchtung die Luft für den Aufenthalt von
Menschen kaum noch brauchbar erhalten werden kann.
In Erwägung dieses Umstandes ist denn auch in
Aussicht genommen, das in der Flur befindliche Fahr-
karten-Häuschen, sowie den hier ebenfalls vorhandenen
Raum für die Depeschen -Annahme und Gepäck- Ab-
fertigung durch elektrische Glühlämpchen zu erleuchten ;
es sind hierfür 30 Swan-Lampen zu je 20 Kerzen in
Aussiebt genommen.
Für dieselben wird eine besondere Lichtmaschine
und Stromkreis-Leitung hergestellt.
Die Betriebskosten für diese Beleuchtung sind,
wenn eine SOOstündige durchschnittliche Dauer für
jede Lampe vorausgesetzt wird, auf 3,86 S'f f. d. Lampen-
Brennstunde berechnet.
V. Eilgutschuppen und Tunnel für Eilgut und
Postgepäck.
Das in Backstein -Reinbau ausgeführte Gebäude
für den Eilgutverkehr verdient nur in so fern einige
Beachtung, als dasselbe, dem Höhenunterschiede zwi-
schen Strafsen - Anlage und Bahnhofs - Planum ent-
sprechend, in zwei Geschossen hat angelegt werden
müssen. Die innere Einrichtung, sowie die Bauart des
Gebäudes, welche ans den Zeichnungen auf Bl. 18,
Fig. 1 — 4 ersichtlich ist, geben zu Bemerkungen keine
Veranlassung.
28
Die Beförderung des Eilgutes vom unteren Boden
auf den oberen Boden geschieht durch Wasserdruck-
Hebewerke, welche weiter unten beschrieben sind.
Zur Beförderung der Eilgutstücke für durchgehende
Züge, sowie zur Ueberfuhrung sperriger Güter nach den
Gepäck-Perrons ist ein 3,6" weiter Tunnel in Ver-
bindung mit einem gleichfalls 3,6"* weiten Tunnel
für die Beförderung des Gepäckes aus dem neben dem
Eilgutschuppen stehenden Postgebäude (s. 1883, S. oö)
erbaut (s. Bl. 18, Fig. 5 u. 6).
Eiserne Säulen mit dazwischen stehenden Gittern
trennen die beiden Tunnel ihrer Länge nach von
einander.
Wasserdruck-Hebewerke gleicher Anordnung
wie diejenige, welche in den vorbeschriebenen Gepäck-
Tunneln unter den Perronhallen zur Anwendung ge-
kommen ist, vermitteln die Hebung bezw. Senkung
des Gepäckes.
Sperrige, oder für die Aufzüge zu schwere Eilgut-
oder Postgepäckstücke werden mittels besonderer, oben
oflFener Rampen (s. Bl. 18, Fig. 5 u. 6), deren Steigung
1 : 18,6 und deren Breite 3,5 ™ beträgt, durch Menschen-
kraft auf die in den Perron-Hallen liegenden Gepäck -
Perrons befördert.
Der Ueberbau des Post- und Eilgut-Tunnels besteht
aus einfachen Blechträgern in Entfernungen von l,2ö5°-
mit eingefügten Zwischen - Blechträgern und über-
gelegten Buckelplatten.
VI. Wasserdruck-Hebewerke.
a. Allgemeine Anordnung.
Zur Hebung und Senkung der Gepäck- und Eil-
gutstücke dienen Hebewerke, von denen je 3 in jedem
der beiden Gepäck-Tunnel, 3 im Post-Tunnel, 2 im
Eilgut-Tunnel und 2 im Eilgut-Schuppen sich befinden.
Die ersteren 11 Hebewerke wirken unmittelbar, in so
fern das Druckwasser die auf dem Kolben angebrachte
Bühne hebt; bei den beiden letzteren, im Eilgut-
Schuppen, wird die Bewegung des Kolbens durch
Ketten auf die Aufzugs-Bühne übertragen.
In einem neben dem Eilgut-Schuppen befindlichen,
auf Bl. 21, Fig. 5—8 dargestellten Gebäude sind
2 Druckwasser-I^ehälter (Akkumulatoren) a aufgestellt,
welche durch die Darapfpumpe d gespeist werden und
vermöge ihrer Belastung den Wasserdruck mittels
Röhrenleitung auf die Hebe-Vorrichtungen übertragen.
b. Die Hebewerke in den Gepäck -Tunneln, im
Eil^t- und Post-Tunnel (Bl. 19)
sind in seitlichen Nischen der betreflFenden Tunnel an-
gebracht, um den Verkehr in letzteren nicht zu hemmen.
Sie sind auf 1000 ''« Nutzlast eingerichtet.
Der Presskolben trägt unmittelbar die Bühne.
Zur sicheren Führung der letzteren dienen 4 an den
Ecken befindliche Prismen, die am oberen Ende durch
Gussstücke und 2 an den Enden eingemauerte C-Eisen
in der richtigen Entfernung von einander gehalten
29
wenlei). Bei eänimtliebeii Hebewerken eiud die Bühne
nnd der Kolheu durch Gegengewichte in entsprechen-
der Weise ausgeglichen. Die .Steuerung wird mittels
Hebels durch einen Schieber bewirkt.
Die Begrenzung des KoLbenfaubes beim Auf- und
Niedergänge regelt sich selbstthätig. Zur Sicherung
des Verkehres auf den Perrons bleibt das Loch über
dem Aufzuge so lange durch eiserne Klappen ge-
schlossen, wie sieh die Bühne unten befindet. Beim
Aufsteigen derselben öffnet ein oben halbkreisförmig
gebogener Hahmen aus Wtnkeleisen von selbst die
Klappen und lässt dieselben beim Niedergange des
Fahrstuhles durch das eigene Gewicht derselben sich
wieder schliefeen. DerStofs beim Aufsetzen der Bübne
wird durch B u ff er gemäl^igt. Der Boden, aus
Bitl'eLblech bestehend, trägt ein Gleis zur Führung
der Gepäckkarren. Dasselbe besteht aus drei .Schienen,
von welchen die mittlere (um das Drehen der Losen
KoLle des Wagens zu verhindern) aus U- Eisen, die
beiden Seitenscbienen aus Winkeleiseu gebildet sind.
Der den Karren bedienende Mann wird mit dem-
selben gehoben oder gesenkt. Die Feststellung des
Wagens auf der Buhne geseliiebt durch Vorschieben
von PrelLklötzeu unter die Haupträder. Zur Erleich-
terung etwaiger Ausbesserungen sind au deu Köhren-
leitnugeu Absperrventile vor dem Hebewerke einge-
schaltet.
c. Die Aufzüge im Eilgatsuhappcn
für löOO'"' Nutzlast {s. Bl. 20) bestehen in je einer
:j,l5'" im Quadrat grofsen, ans Holzi ahmen mit Dielung
hergestellten Bühne, welche, in eisernen Pfosten sicher
geführt, ans dem unteren Geschosse in das obere4,i.i"'
lioch gehoben, bezw. umgekehrt gesenkt werden kann.
Um diese Bewegung zu bewerkstelligen, ist die Bühne
an einer Kette aufgehängt, welche über Hollen hinweg-
geleitet wird und mit der Wasserdruck - Maschine in
Verbindung steht. Bei der Bewegung des Purapen-
kolbens nach unten, welche eintritt, sobald durch
Oeffnen des Schieberventiles dem Wasser der Zutritt
in den Cylinder gestattet wird, hebt sich die Bübne
nach oben. Die rückgängige Bewegung findet statt,
sobald durch entsprechende LSchieberstellung das Wasser
ans dem Cylinder ahfliefsen kann. Die Bühne und
der Kolben sind durch Gegengewichte so weit aus-
geglichen, wie es das für die rückgängige Bewegung
nnthige Uebergewicht erfordert. Der Steuerschieber
wird durch einen Handhebel bewegt. Je nach der für
das einlrcteude Wasser freigegebenen Querschnittsfläche,
lässt sich die Hubgeschwindigkeit des Aufzuges regeln.
Die Begrenzung des Kolbenhubes findet wiederum
selbstthätig statt. Die Minderung des Stofses beim
Aufsetzen wird durch 4 in dem Fufsboden liegende
Buffer erreicht. Auch hier sind an dem Aufzuge Ab-
sperrventile in den liöhrenleituugen angebracht.
d. Drackwasser-Behältn' (Akkuiunlatoren).
Die Anordnung der beiden Druckwasser- Behälter
ist aus Bl. 21, Fig. 1—4 ^u ersehen, Zur logang-
30
Setzung und Abstellung der Dampfmaschine ist eine
sclbstthätige Vorrichtung angebracht, welche darin
besteht, dass (wie aus der Vorderansieht auf Bl. ^1
erkennbar) ein Daumen am Belastungs-Oyliuder im
tiefsten wie im höchsten Stande des Kolbens gegen
zwei in senkrechter Ebene bewegliche Hebel stö&t,
die ihren Drehpunkt durch einen vorgesteckten Stift an
der Pfeilerkante haben und, für beide Druckwasser-
Behäller dienend, iu ihrer Mitte mit einer senkrechten
Schubstange verbunden sind. Letztere ist derartig mit
dem Dampfeinlassventile der Dampfmaschine in Ver-
bindung gebracht, dass beim tiefsten Stande des Druck-
kolbens das Dampfventil sich öH'net, die Pumpe also
angeht; beim höebsteu Stande des Kolbens wird das
Dampfventil selbstthätig geschlossen, so dass dann
die Pumpe aufser TbÜiigkeit tritt.
ttelmfs etwaiger Erneuerung der Stopfbüchsen
der Druckkolben können die Cylinder mittels Unter-
steekens von Splinlen an den Führungsstaugen auf-
gehängt werden.
Es ist noch zu erwähnen, dass die Druckwasser-
Sammler zugleich als zweite Spcisevorricbtung tur die
Dampfkessel benutzt werden können.
Diis Ausgaugsrohr ist mit einem Sicherheitsventile
versehen, welches die ganze Röhrenleituiig gegen einen
etwa eintretenden gröfseren Druck schützen soll. Ebenso
ist auf dem Druckkolbcu ein kleines Aue^lassvenlil an-
geordnet.
e. Bei'echnuiifr der Hebewerke.
l) Dia nnmittelbar wlrkanden Hetiewerke In den fiepäcktannetn.
Die FiJrdorhühe fiir jedes iliLiBoiOüubewcrki.' betragt i"'. Die
Zeit, in welcher die Billinc Uieeen Weg zurücklegt, ist «»wohl
fdr den Aul'Kang, wie fiir den Niedergang, zu jn 13 Sekunden
bemeBBcn. Die Gewichte der Bülinu und dua Kolbens sind
durch Gegengewichte so weit ausgeglichen, d»sa mir ein
Uobcrschuas zum Niederdrücken dea leeren Aufzuges verbleibt.
Die beimKiedergango doa Kolbena zu ll'oer windenden
Widerstände bestehen aus der Stopfblii'hseu-lteibuag und der-
jenigen Kraft, welche nöthig ist, um daa Rilclclaufwasser in
einen etwa S" huher gelegenen Behälter zu ddleken. Aufter-
deni ist für dae Ingangsetzen des Aufzuges eine Kraft orfurder-
lieb, welche demselben beim Niedergänge bis zu einer ge-
wieaen Grenze eine BeacbleuniguDg crtheilt.
Bei 10,6 "" DurchmeBser beträgt
dua Gewicht dea Kolbens 300 ><(,
das Gewicht der Bilhne ist 480 ■'R,
zusammen.... 7»)i>a.
Der Gegeodnick dea um &«> liöher liegenden BebäUera
betrügt 0,5 ■ '/4 ■ 10.*' • n = 0,s • 86,w = 43 M,
die Gegengewichte betragen ölO "w,
zusammen 543 ^a.
Der Ueberaohaas 780 — 548 j= 237 >* genügt zur Ueber-
Windung der Bei bungs widerstände, sowie zur Beschleunigung,
Beim Aufgange der Blihne Bind zu heben:
die NutzUat von lüüO i<«,
der Gepäckkarren 150 "'S.
der begleitende Mann 76 ^a,
die Bühne mit dem Kolben 760 k<,
zusammen 3005 ■>■■
Als Triebkraft wirken
das liegergewicbt 500 1»«,
der Waaserdruck (22«' üeberdnick) mit g2- 86,M = 1905 >«,
zusammeD.... 2405k«:
Der Uebersabuss von 40UW genügt zur üeberwindung der
ReibnogB widerstände und zur BeschLeunigung.
Die Zeit zum Auf- und Niedergänge dea Aofzugea
beträgt:
zum Heben 13 Sek,,
Abfahren dea Karrens.... lüSek,,
Senken 13 Sek.,
Auffabren des Karrens. _.^10 Sek. ,_
zusammen 4GSek.
Während dieser Zeit verbritiicht der Aufzug an Waaser-
86,5'J ■ 400 = 34 63Ö «"o = .S4.ii4 >■«, od. durclischn. ^-^ = ( >,7..s »b
in d. Sek.
2) Unmittelbar «iilends Habewerke In den Port- nnd Ellgnt-
Tonneln. Die für die BefUrderung des Post- und Eilgutes be-
stimmten Hebewerke unteracheiden sich von den voratobenden
mir durch die kleinere Hiibbühe von 3,3i<o. Es ändert sieb
demnacli die Zelt und der Waaser verbrauch für den Auf- und
Nicderg.ing eines Aufzuges wie folgt:
Die Zeit eines DoppeLliubea beträgt hier:
für Beben 10.8 Sek..
Abfahren lU.oSek..
Senken lO.s Sek.,
Auffahren 10,0 Sek.,
zuaamnien... 4l,aSek,
Die Menge dea hierbei verbrauchten Üruckwasacrs bestimmt
eich zu 86,.s:i'332 = 28 748"'° = 28,;.'.S oder durchschnittlicb
11 ,B
] d. Sek.
3) FQr die infiflse im EJlgntschnppen beträgt die Nutzlast
l^ß)^s und der Hub 4.I&'". Dem Kolben ist ein Durchmesaer
von 16 1^*", mithin ein Quersehnitt von rnnd 2011^'° gegeben.
Dab HüeklaufwasBer iet wegen der hbberen Lage der Aufzüge
nur 3™ hoch zu heben.
Der Fahratuhl ist durch Gegengewicht so weit ausgeglichen,
daas am Kolben noch ein Uebergcwicht von 520 >'« verbleibt.
Davon sind 0,3-201 = 60^« fUr den Rücklauf des Waaeera er-
forderlich, während 460 ^v (am Kolben wirkend) zur Ueber-
windung der Reibunga widerstände und zur Beachleunigungdienen.
Die Nutzlaat von 1500*« wirkt, wegen der Einschaltung
der loaeu Rolle, mit 2- 1500 = 3000 "ig anf den Kolben; rechnet
man hierzu daa nicht ausgeglichene Gewicht von 520>'s, ao
bekommt man flir den Aufgang äö2ü^i als zu hobende Laat,
Die Triebkraft beträgt 22-201 =4422 >><, und der üeberschuss
derselben von SOS ii« gonilgt zur Ueberwindnng der Reibnnga-
widerstände und zur Beschleunigung.
Die ganze Zeit für einen Auf- und Niedergang dea
Fahr stuhl es beträgt;
zum Beladen und Steuern 60,oSek.,
„ Heben 13,5 Sek.,
„ Abladen und Umateuem BO.oSek.,
„ Senken 13,& Sek.,
zuBammen 147, n Sek,
Während dieser Zeit verbraacht der Fahratuhl an Druckwasser
1/1 • 415 ■ 201 = 41707,5«'° = 41,7kg, oder durchschnittlich
-^ = 0,2sM ks in d. Sek.
4) LfltstQOgsflhigkelt der Drockvasser-Behllttr. SämmtUche
Hebewerke verbrauchen nach dem Voretehendeu in der Sek.
durch ach nittllch folgende Wasaermengen :
6 Hebewerke der Gepäck-Tunnel . 6.0,7M^4,6I8'«,
3 Hebewerke fdr die Post 3*0,mi ^2,D73*b,
2 Bebewerke im Eilgnt-Tunnel ... 2 - O.esi = l.asi ■v,
2 Aufzüge im Eilgut-Schuppen 2 ■ 0,■a^ = 0,m^ ^i,
unter der Voraussetzung, daae dieselben unnnterbroeben In
Thätigkeit Bind, Da dieser Fall jedoch nur aiianahmsweiae
und nur während kurzer Zeit, für welche die Druckwaeser-
Behälter einen hinreichenden Vorrath besitzen, eintreten wird,
8i> iat bei Berechnung der Pumpen der Was aer verbrauch der
gesammten Anlage, einachl, des Verlustes in den Rohrleitungen,
in den Stopf büchsen usw. zu durchschnittlich 7M f,d. Sekunde
angenommen.
Es sind 2 Druckwasser-Behälter von 3,)'° Hub und
2G '^'^ Kolbendurchmeaser, also zusammen 361 ' Faaauugiraum
angeordnet. Dieaelben gen U gen, wenn eämmtliclie Aufzüge
gleichzeitig ununterbrochen arbeiten, für etwa 140 Sekunden.
Innerhalb dieaer Zeit machen die 6 Aufzüge in den Oep&ck-
Tunneln je 3. zusammen also 18 Hübe. Die 5 Aufzüge im
Eilgut, und Pos[-Tunnelje4, also zusammen 20 Hübe, die beiden
Ketten- Aufzüge im Eilgut-Schuppen je 1, zusammen also S
Hllbe. Zu diesen im Ganzen «,1 Hüben sind I8-34,üi + 20.28,is
+ 2 ■ 41,7 = rund 1283 k« Waseer erforderlich; die Pumpe liefert
während dieaer Zeit 7-140 = 98ük(, während die Sammler mit
303's aushelfen mllasen; bS^t bleiben dann in letzteren noch
zurück.
Daa Belastungagewicht für jeden Druck wasaer-
Beliälter berechnet sich, wenn die Widerstände in der Uohr'
leitung zu 1" angenommen werden, zu:
(22 I- l).i/,.2(i>.r = 12211»«,
dazu für Stopfbüchsen -Reibung
10 % (12 211)= IBai»-«,
Summe..:. 13 482^«,
entsprechend einem Drucke von 33 • 1,1 = 25,3 ■'. Da beim
Heben des Belaatunga-Uewichtee noch die Stopfbüchsen -Reibung
{2,^") (iberwnnden werden muas, ao beträgt der von den
Pumpen zu leistende Druck 25,» + 2,3 = 21 fi •'.
5) Berachnang der Pampraauhlne. Die Pumpen sollen, wia
oben angegeben, 7 >'e Wasser in der Sekunde unter einem
Drucke von 27,ii " Uefei-n. Hierzu sind 4 Pumpen angenommen,
von denen jedoch gleichzeitig nur 2 arbeiten. Ferner ist der
Wnssei' Verlust in den Ventilen zu 10% auzunehmeo, ao dasB
die ges.immte, für die Berechnung anzunehmende sekundliche
Wasaermenge 7,: ^k beträgt.
Hierzu geniigen 2 einfach wirkende Pumpen von 12'^Kolben-
durchmesser und 3ö •^ Hub bei 60 Umgängen in der Hinute,
denn ea ist 2 . 1/4- 12' -r.35 = 7917'™ ^-7,»'.
Der von einer Pumpe zu überwindende Druck belrägt
27,tt-V4-12*-n = 3:22kg. Rechnet man filr die Dampfmaschine
einen Wirkungsgrad von 70 % und 4,i " mittleren Ueberdruck
im Gelinder, ao muss jeder Dampfkolben, deren 2 vorbanden
sind, einen Querschnitt von -.)— -7— = lüeijS«™ erhalten, oder
einen Durchmesser von rund 37<^'<>,
Die Nutzleistung der Maschine beträgt in Pferdestärken
2-312B.0..i
^~ w ' -'^•"■
6) Die Rbbrenleltnag. Die Wandstärke der Röhren ist nach
der Formel S = 0.oiw ; 0,ooo iiirfA + 0,ui2!(iJ berechnet. Hierin
bedeuten h die Druckhfihc und d den DuTChmesaer der Rühren
in Metern; das Glied O.omd giebt den Einflnss dea Stolbea der
Wasaersäule beim Ventils oh luase auf die Rohrleitung an. £■
ist, da ^ = 276" und d^üM'",
i = 0,008 + 0,000 1« ■ 0,08 . 276 + 0,di28 . 0,ii8 — i)fiiib'" = 12,s n"»
Die Zuleitungaröhren zu den Druckwaseer- Beb altem haben
16™ Weite; ftir die Rücklauf- Leitung aind Röhren mit 10°«»
Wandstärke verwendet.
f. Die Gepäck-Karren
sind leicbt mit eiseroein Gestelle gebaut (s. Bl. 21,
Fig. 9—11), Boden, Vorder- und Röckwand bestehen
aus Latten.
VoD den 3 Rädern sitzen ^ auf einer festen Acfaee,
während das dritte als Lenkrolle dient, dessen Lager-
gabel sich um einen senkrecfaten Zapfen drehen lässt.
Da die Karren auch znm Befahren der nach dem Post-
und Eilgut - Tunnel hinabfübrendeu Kämpen benutzt
werden, so sind Itreinsvorrichtangeu an denselben an-
gebracht.
g. Die Kosten der gesammten Anlagen fiir die
HebevoiTichtangen
betragen 115000 1^. Ein Änfzug im Eilgut-Schuppen
kostet 2300 1,/;;, ein unmittelbar wirkeudes Hebewerk
2700 </Ä. Jeder der beiden Uampf koHsel kostet 4700 ^.
Die Betriebskosten für einen Hub stellen sich nach
den bisherigen Erfahrungen auf etwa 8 &f. Ein Gepäck-
Karren kostet 141 ^.
VU. LokomoÜv-Schuppen und Kohlenlade-
Rainpe.
Der Lokomotir-Scbuppen, sowie das, eine kleine
Werkstätte, einige Dienstzinimer, verschiedene Ueber-
uachtungs- und AnfentbaltB-Räume eutbaltende Gebäude,
nebst der zum Lokomotiv-.Scbuppen gehörenden Kohlen-
ladebühne sind auf der Nordwestseite des Personen-
Bahnhofes zwischen den Unterführungen der Celler-
slrafse und der Vahrenwalderetrafee erbaut {s. d. Plan
auf Bl. -2).
Der Lokoiiiotiv - Schuppen (s. El. 24) ist im
Grundrisse ringförmig angeordnet, aber mit zwei
Drehscheiben ron 13,5 '° Durchmesser versehen, damit
bei etwaiger Beschädigung einer Drehscheibe wenigstens
einem Tbeile der im Schuppen untergebrachten Loko-
motiven die Ausfahrt ermöglicht bleibt. In Folge
dessen besteht der Grundriss aas zwei tangential ver-
bundenen Ringstücken. Der Schuppen ist mit eisernem
Dachstuhle versehen und mit Dachpappe gedeckt.
Behufs Speisung der Lokomotiven, sowiezur
Erlangung des erforderlichen Reinigungswassers ist
die städtische Wasserleitung, welche 3 "' Ueberdruck
besitzt und welche auch sonst sämmtliche Wasser-An-
lagen dee Bahnhofes speist, in den Lokomotiv- Schuppen
eingeführt. Zur Aushülfe ist ein hochliegender stete
gefüllter Wasserbehälter in der Käbe des Schuppens
aufgestellt.
Der Lokomotiv -Schuppen enthält 31 Stände mit
je einer Löschgrube und zwei an dem Dacbstuhle
aufgehängten schmiedeisernen Schornsteinen.
Das Gleis, welches die Verbindung des Lokomotiv-
schuppens mit dem Personen Bahnhofe vermittelt, ist
mit 1 : 100 fallend angelegt. Es ist dadurch erreicht
worden, dass die Grundmauern des ^^cbuppens und der
Drehscheiben geringere Höhe erhielten, und dass das
Gleis, auf welchem die Lokomotiven ihren Kohlen-
bedarf einzunehmen haben, sotief gelegt werden konnte,
wie die hochliegenden Verladungs ■ Vorrichtungen es
erheischten.
Von der Kohlen - Ladebühne (s. Bl. 24, Fig. 4
nnd ö) ans geschieht die Verladung der Kohlen nicht
34
von Hand mittels gewöhnlicher Körbe, sondern durch
Trichter, welche ihren Inhalt unmittelbar auf die
Tender ausschütten. Zu dem Ende ist die Anordnung
getroffen, dass die Kohlen-Ladebühne erheblich höber
als die Tender der zu füllenden Lokomotiven liegt
und dass die Kohlen durch Trichter, welche von
der Kohlenbühne ans gefüllt werden und deren Ent-
leerung die Lokomotiv -Mannschaft mittels einer ein-
fachen Zngvorrichtung selbst besorgt, in den Tender
fallen.
Die Kohlenwagen gelangen auf einem mit 1:90
ansteigenden Gleise auf die Ladebühne und werden
hier in die 32 Trichter, welche je 700 •* Kohlen fassen,
entleert.
Ein neben dem Znfuhrnngs-Gleise auf der Kohlen-
bühne befindliches Vorraths - Kohlenlager dient zur
Deckung des Bedarfes bei etwa eintretendem Koblen-
m an gel.
Die Trichter, deren Bodenfläche um 40" gegeo
die Wagerechte geneigt ist, siud einfache, mit Winkel-
eisen versteifte, oben offene Blecbkasten von 70™
hinterer und 85™' vorderer Lichtweite. Eine um den
Punkt c (Fig. 4, BL. 241 drehbare, durch ein Gegen-
gewicht gg ausgeglichene Klappe, welche bei der Ent-
leerung zugleich als Leitblech für die herabfallenden
Kohlen dient, schliefet den Trichter nach der vorderen
Seite. Das Gegengewicht ^ verhindert, dass die Klappe
bei gefülltem Trichter sich von selbst öffnet, nnd dient
zugleich dazu, die Klappe nach der Entleerung des
Trichters zu schliefsen.
Zur Bewegung der Klappe bei gefülltem Trichter
ist ein von der Lokomotive aus erreichbarer Hebel h,
welcher durch die Stange « mit dem Gegeugewichte g
verbunden ist, an der Aufaenwand des Trichters an-
gebracht. Die Entfernung der Trichter, von denen je
acht zu einer Gruppe vereinigt sind, betragt 1,3 "■ von
Mitte zu Mitte, die Entfernung der Gruppen von Mitte
zu Mitte, um das gleichzeitige Beladen mehrerer Tender
zu gestatten, 16,1".
Die Kosten für die Kohlen- Ladebühne einschl.
Pflasterung des Vorratbslagerplatzes uud der anschlie-
Ikenden Schuppen für Koke und Reiserwellen haben
32510^ betragen. Die Anlage einer Kohlen-Lade-
bühne gewöhnlicher Art würde etwa 12 500 ^/^ gekostet
haben, so dass für die zur AuafÜbruDg gekommene
Anlage ein Mehrbetrag von etwa 20 000 ^/fC verausgabt
worden ist. Die Zinsen dieses Mehrbetrages, welche,
einschl. der Tilgung zu 7 % gerechnet, 1400 ^/i' ana-
machen, werden indess reichlich aufgewogen durch die
Ersparungen, welche durch die einfachere Verladung
der Kohlen erzielt worden sind. Durch diese werden
dauernd zwei Arbeiter erspart, welche an Lohn jähr-
lich 1440 ^.Ä^ bezogen haben würden, und aufserdem
fallen die Kosten für die Unterhaltung von Kohlen-
körben fort, welche jährlich etwa 3700 t/Ä betragen
haben wurden, so dass den um 1400c//)f höheren Zinsen
eine Gesummt - Ersparnis von etwa 5140,//if gegen-
übersteht.
Vm. Die Central-Weichen- und Signal-Anlagen.
(MitgetheiU vom Beg.-BaumeiBter Fuhrberg.]
Zor ErhöhnDg der Üetriebssiclerheit, sowie zur
Vermindern Dg der Weichensteller- und Wärter-Mann-
schaft sollen die zahlreicbeo Weichen nnd Signale
des PersoDen-Babnbofes von Ceatralpnnkten aus be-
dient werden. Dieselben sind daher zu zwei Gruppen
zusamniengefaest, deren eiue die östlich von der Perrou-
halle betindlichen Weichen und Signale enthält, wäh-
rend zur anderen die westlich von deraelbeo Liegenden
Weichen und Signale gehören. Zum Verständnisse
der Centralanlage ist die Kountnis der nachstehend
kurz angegebenen Fahrordunng erforderlich. Letztere
ist in Folge des Umstandes, dass Hannover fiir die
Linie Hamburg- Frankfurt Kopfstation bildet, dase auf
dieser Linie hier Krenznngeu, sowie Anschlüsse von
bezw. nach Bremen vorkommen, dass ferner auf der
Linie Berlin-KÖLn hier UeberholuDgen stattfinden, eine
ziemlich verwickelte.
a. Fahroi'dnung nnd Signal« der östlichen
Seite.
Von der Ostseite des Bahnhofes gehen 4 Eisen-
bahnlinien aus: I) nach Lehrte (L) (Hamburg, Berlin,
Braunschweigl {2 gleisig) ; 2) nach dem Vieh- und
Schlachthofe (V) (1 gleisig); 3) nach Kassel (K)
(Frankfurt) (2 gleisig) ; 4) nach Altenbeken (A)
(1 gleisig). Die in diesen Riiditungen ankommenden
bezw, abfahrenden Züge schlagen im Bahnhofe folgende
Wege ein (s. Bl, 2.5, Fig. 1);
1) Einfahrten. Die Einfahrt von Lehrte (Ham-
burg, Berlin, Braunschweig) lindet statt in die Gleise
III, IV, VI, VIII u. IX, u. zw. in folgender Vertheilung:
In Gleis 111, oder ausnahmsweise (falls dies be-
setzt) in Gleis IV fahren die von Hamburg kommenden
Personenzüge ein, sowie diejenigen Züge fürstlicher
Herrschaften, welche möglichst nahe an die Fiirsteu-
zimmer im Empfangs -Gebäude herangebracht werden
sollen.
Sämnitliche Güterzüge von Lehrte (Hamburg, Berlin,
Braunechweig) fahren in Gleis VI ein.
Die durchgehenden Personenzüge von Berlin nach
Köln fahren in Gleis VIII ein.
Die von Magdebnrg bezw. Braunechweig kommen-
den und in Hannover endigenden Personenzüge fahren
in Gleis IX ein.
Die Einfahrt der Güterzüge vom Viehhofe, nahe
der Lehrter Bahn gelegen (s. Bl. 2, Fig. 2, rechts oben),
findet Dar in Gleis VI statt.
Für die aus der Richtung von Kassel (Frankfurt)
ankommenden Züge sind drei Einfahrtswege, nämlich
in Gleis Ili, IV und VI, vorhanden:
Die Personenzüge fahren gewöhnlich in Gleis Ilt,
falls dies besetzt, in Gleis IV, die Güterzüge in Gleis
VI ein.
Die VOD Altenbeken ankommenden Personen-
oder Güterzüge fahren in Gleis II, oder (falls dies
besetzt) ausnahmsweise auch in Gleis III ein.
36
2) Ausfahrten. Die Ausfahrt der Züge nach
Altenbeken findet ans den Gleisen 1 u. II, anti-
nahmsweise (z. B. fiir Züge fürstlicher Herrschaften
von Berlin nach Springe) auch aus Gleis III statt.
In der Richtung nach Kassel (Frankfurt) ab-
gehende Personenzüge fahren von Gleis III, oder, falls
dies besetzt, von Gl«i8 IV, die Güterzüge aus Gleis V ab.
Die nach dem Viehhofe bestimmten Güterzuge
fahren von Gleis V, seltener von Gleis IV ah.
Die Ausfahrt nach Lehrte (Hamburg, Berlin,
Braunschweig) geschieht aus den Gleisen III, IV, V,
VII, VUI, u. zw. in folgender Vertheilung:
Die Personenzüge nach Hamburg fahren aus dem
Gleise III, oder (falls dies besetzt) aus dem Gleise IV.
Die Personenzüge nach Berlin und Braunschweig
fahren aus den Gleisen Vll oder VIII ab.
Sämmtliche Güterzüge nach Lehrte fahren aus
dem Gleise V ab.
3) Die Signalisirung der vorstehend aufgeführten
24 verschiedenen Ein- und Ausfahrtswege findet in
folgeoder Weise statt:
Vom Empfangs-Gebäude aus gesehen, stehen hinter
der llDterfiihrung der Kirch wenderstrafse (in Fig. 1 in
geringerem Abstände gezeichnet) vier einflügelige Ab-
schluss - Signale, welche die Einfahrt von den vier
Strecken Lehrte, Viehhof, Kassel und Altenbeken ver-
sperren, bezw. frei geben sollen. Aufserdem sind un-
mittelbar vor der Perronhalle und an der Giebelwaad
derselben weitere Wege-Signale für jedes zur Einfahrt
benutzte Gleis vorhanden. Durch das gleichzeitige
Ziehen eines Signales an der Kirchwender StrafBen-
Unterfrihrung und eines Signales vor der Perronhalle
wird also der vom ankommenden Zuge einzuschlageDde
Weg ganz genau bezeichnet. Der Lokomotivführer er-
sieht zunächst allerdings nur, dass überhaupt ein Ein-
fahrtsweg für ihn frei gegeben ist. Die Bahnhofs-
Beamten jedoch, welche beide Signale sehen können,
wissen genau, welcher Einfahrtsweg offen ist. Damit
der Stand des bezüglichen Abschluss- Signales dem
anfahrenden Zuge schon auf hinreichend grofse Ent-
fernung kenntlich gemacht wird, sind mit den Abschlues-
Signalen für die Strecken Lehrte, Kassel und Alten-
beken scheibenförmige Vorsignale verbunden. Dieselben
sind um etwa (iOO™ vorgeschoben.
In ähnlicher Weise sind die Ausfahrt-Signale an-
geordnet. Am Ostende der Perrons ist für die Gleise
I, II, III, IV, V, VH und Vlll je ein Ausfahrts-Tele-
graph vorgesehen: vier kleinere Signale auf dem Dache
des Weiebentburmes, welche den vier Strecken Lehrte,
Viehhof, Kassel und Altenbecken entsprechen, zeigen
an, nach welcher Richtung der abgefertigte Zug aus-
fahren kann. Das Ausfahrt -Signal vor dem Perron
wird mit dem zugehörigen Strecken -Signale auf dem
Weichenthurme gleichzeitig gezogen.
b. Fahrordnung und Signale der westlichen Seite.
Von der Westseite des Bahnhofes gehen folgende
Linien aus: 1) nach dem Rangir Bahnhofe Hain-
holz (H) (-2 gleisig); 2} nach Wunstorf (W) (Köln,
Bremen) {'J gleisig). Aufeerdem fiitirt 1 Gleis nach
dem Lokomotiv - Schuppen. Für diese Seite gilt fol-
gende Fahrordoung:
1) Einfahrten. Die vom Rangir-bahnbofe
Hainbolz kommenden Güterzüge l'abreu, falls sie
nach Altenbeken bestimmt sind, in Gleis II, oder (wenn
dieses besetzt) aasnahmsweise in Gleis III ein. Bei
all«n übrigen (Jüterzügeu erfolgt die Einfahrt in Gleis V.
Die von Wunstorf kommenden Personenzüge
fahren in Gleis IV oder VII ein, je nachdem sie auf
der Bremer oder Kölner Strecke entsprungen sind.
Die Güterzüge beider Strecken laufen in Gleis V ein,
2) Ausftllirten. Uie Ausfahrt der Güterzüge nach
Hainholz findet, falls sie von Altenbeken kommen,
aus Gleis II, oder (wenn dieses besetzt) ausnahmsweise
aus *'leis III statt. Bei allen übrigen Güterzügen er-
folgt die Ausfahrt ans Gleis VI.
In der Richtung nacli Wunstorf fahren die Per-
sonenzüge aus den Gleisen IV, VII nud VIII ab,
n. zw. die Züge nach Bremen aus Gleis IV, diejenigen
nach Köln aus VIII, oder (falls dieses besetzt, z. B.
bti UeberhoLungen) aus Gleis VII ab.
3) Uie Signalistrang der vorstehend aufgeführten
13 Ein- und Ausfahrtswege erlolgt nach denselben
Grundsätzen wie bei der Östlichen Gruppe. Bemerkt
mag noch werden, dass anf der Westseite die Züge
auf einem Gleise im Allgemeinen nur nach einer
Richtung ausfahren. Nur aus Gleis VI kommt Ausfahrt
nach Wnnstorf oder Üaiuholz vor. Das Ausfahrt -Signal
für dieses Gleis ist deshalb zweilLügelig gestaltet, wobei
der einfache Flügel für die Ausfahrt nach Hainholz,
der DoppellLügel für die Ausfahrt nach Wunstorf gilt.
Weitere Signale auf dem Dache des Weichenlhurmes
(wie hei der östlichen Gruppe) sind daher bier nicht
erforderlich.
Aufser den Ahschlnss -Signalen für die von Hainholz
und Wunstorf einfahrenden Züge ist am Westende des
Personen- Bahnhofes noch ein Abscbluss-Signal für das
Gleis nach dem Lokomotiv -Schuppen vorgesehen,
welches ebenfalls von dem westlichen Weichentburme
aus gestellt wird. *)
c. Bescbreibang derWeicIieu- und Signal-Stellnug.
Die Stellung sämmtlicher Weichen und Signale
des Personen-Bahnhofes erfolgt von den beiden, östlich
".< Dio vorstehend b nacli riebe ne Fährordauiig entspricht
nicht molir voUBtändig- den jetzigen Betriebt- Verliältniasen,
weil kurze Zeit vor der Inbetriebnafame der Central- Anlage an
der FahrordnuDg und (ileialage nicht nnweaentlicho Aenderungen
vorgeuommen wurden. Auf der dstUcfaen Seit« wurden noch
4, auf der westlichen Seite mich 1 Einfabriaweg erscbloBsen.
FUr diese 5 neu hinzugekommenen Einfall rtawege soll die
SignalieiruDg und Sicherung in derselben Weise auagefilhrt
werden, wie fllr die übrigen Wege. Die weiter unten niiher
erläuterte Versohluss-Tabelle enthält diese ö Wege nicht, kann
aber leicht vervollständigt werden, da die bei Aufstellung
derselben mal^obend geweaunen UrundsÜtte auch bei der Er-
weiterung zur Anwendung gekommen sind.
und westlich von der Perronhalle gelegenen Weichen-
thürmen aus (Fig. 1 n. 4-7, Bl. 25). Letztere sind
zweigeschossig und so ausgeführt, dass der Central-
Hebelapparat sich in etwa 6 " Höhe über Scbieneu-
Oherkante befindet. Die Wände des ersten Stockwerke»
sind von zahlreichen Fenstern durchbrochen, so dass
die den Central- Apparat bedienenden Beamten den
Bahnhof nach allen Seiten bequem übersehen können.
Die grÖIkte Entfernung der Weichen vom Central-
.\pparate beträgt auf der Ostseite der Halle etwa
200", auf der Westseite derselben etwa lÖO™. Bei
diesen Entfernungen läset sieh eine Verständigung
durch Zuruf oder Zeichen mit der Hand zwischen dem
Central Wärter und der Rangir-Mannschaft noch ohne
Schwierigkeit erzielen.
Die Verbindung des Central- Apparates
mit den Weichen uud Signalen wird durch
Doppel-Leitungen von verzinktem Stabldrahte her-
gestellt. In den Uebersichtsplan (Bl. 25, Fig. i) sind
durch einfache Linien, welche von den Weichentbürmea
ausgehen, die Drahtleitungen eingezeichnet. Für die
Weichenzüge ist Draht von :>"•"', für die Signal- Lei-
tungen solcher von 4 """ Durchmesser zur Verwendung
gekommen; für beide Drahtsorten war eine Zugfestigkeit
von mindestens 95f)0" bei 20% Querschuitts-Vermin-
deruug und 4% Dehnung vorgeeehrieben. An allen
Um- und Ablenkungs-Punkten ist der Draht durch eine
Kette von mindestens gleicher Zugfestigkeit ersetzt.
Die Wirkungsweise der Doppel- Drahtzüge ist die
einer Schnur ohne Ende, welche über zwei Rollen
läuft. Die eine, die .4ntriebsroUe, liegt im Central-
Apparale und wird durch die Bewegung eines Hebels
vom Centralwärter unmittelbar in Drehung versetzt.
Die zweite Rolle, welche neben der zu stelleuden
Weiche oder dem Signale angebracht ist, bewirkt die
Bewegung nnd Feststellung der Weichenznngen oder
der Flügel am Telegrapbenmaste, Damit am Umfange
der Anfangs- und EudroLle kein Gleiten der Kette ein-
tritt, sind die Rillen mit Vertiefungen verschen, m
welche die Kettenglieder genau hineinpassen. Die
zwischen diese beiden Endrollen eingeschalteten
Zwischen rollen dienen nur zur Unterstützung oder
Umlenkung der Drahtleitung.
Die Unterstützungs Rollen (Bl. 26, Fig. 6u. 7)
haben etwa 5™ Durchmesser, drehen sich um eine
wagerechte Achse nnd sind in Entfernungen von etwa
10"" angebracht. Die erheblich stärker gebauten
Ablenk-RoLlen (BL 27, Fig. I u. 2) haben etwa
20™ Durchmesser und drehen sich nm eine senkrechte,
mit einem eisernen Lagerbocke fest verbundene Achee.
Die Stärke des Lagerbockes, welcher die in der Draht-
leitung auftretenden Spannungen aufzunehmen hm,
richtet sieh nach der Anzahl der Ahlenk-Rollen.
Damit durch die Drafatleitungen der Verkehr
zwischen den Gleisen nicht gehemmt oder gefährdet
wird, sind dieselben unterirdisch geführt und mit
Schutzkästen von 3 '"■" starkem Eisenblech überdeckt.
I'eber den Ablenkungs- nnd Unterstützungs-Rollen bat
3*
4
man kleine gnaseiserne, mit Deckel versehene Kästen
Behachtartig aufgesetzt, nm die Zapfenlager der Rollen
bequem reinigen, bezw. schmieren zn können.
Die ümsteLl-Vorricbtung einer einfachen
Weiche mittels DoppeL-Drabtznges ist auf Bl. ^7,
Fig. 3 — 5 dargestellt. Die im Ornndrisse mit zz be-
zeichneten Drähte werden in eine über die. Rollen a
und h geleitete Kette anfgelöst. Wahrend die Rolle h
nur zur Führung der Kette dient, überträgt die Rolle
Rolle a durch den Zapfen k die rom Drahtznge aus-
geübte Kraft zunächst auf den Wiukelhebel «, dessen
einer Schenkel klanenförmig gestaltet ist. Der andere
Schenkel des genannten WinkeLhebeU überträgt die
Kraft auf die Stange s nnd durc^ diese auf die Ver-
binduugästange e zwischen den beiden Weicbenznngeu.
Mit letzterer ist noch das rechts oder links vom Gleise
aufzustellende Weicbeiisignal verbunden. Die -Stange
s besteht aus zwei Tbeilen, welche so mit einander
verbunden sind, dass beim Aufschneiden der Weiche
eine Zerstörung der eigentUeheu Umstellvorrichtung
verbindert, gleichzeitig aber der Wärter im Weicben-
thurme davon in Kenntnis gesetzt wird, dass die Weiche
anfgeschnitten ist. Die Hülse h (Fig. h) umschltefst
die Stange g. Der Stift m verhindert die Verschiebung
dieser beiden Tbeile in einander. Ein zweiter stärkerer
Stift K wird durch eine Spiralfeder /> senkrecht zur
Achse der Stange s in die Zahnlücken der letzteren
gedrückt. Erfolgt nun ein Aufschneiden der Weiche,
so wird, da die Hülse h fest mit der Umstell-Vorricb-
tang verbunden ist, eine Abscheorung des Stiftes v\
erfolgen und die Stange » innerhalb der Hülse /( ver-
schoben. Gleichzeitig gleitet der Kolzen h an den
schiefen Zahnfliinken der Stange s in die Höhe, um
am Ende der Bewegung in einer anderen Zahnlücke
festzustehen. Da wegen derZahnform nnd des Bolzens
« die Hülse ft nicht iu die ursprüngliche Lage zurück-
gehen kaun, so wird die Verbindung zwischen dem
Winkelhebel c und der Stange e entweder zu lang
oder zu kurz sein, es wird also auch eine vollständige
Drehung der Rolle a bezw. des Hebels im Central-
Apparate nicht erfolgen können.
Aus dem Grundrisse Fig. 4 ergiebt sieh noch, dass
eine geringe Drehung der festen Rolle a (etwa bis
zu 30**) möglich ist, ohne dass eine Bewegung des
Winkelhebels c erfolgt. Erst bei weiterer Drehung
wird der Winkelhebel mitgenommen und dadurch der
teste Anschluss der Weichenzungen au die Hacken-
schienen aufgehoben. Durch diese Vorrichtung wird
der nacbtheilige Einfluss der todten Zwischenränme in
der Leitung und der aus Temperatnrwechseln ent-
stehenden Form Veränderungen aufgehoben. Erst der
vollständige Anschluss der Weichenzunge an die
Backenschiene gestattet dem Wärter eine weitere
Drehung der KoLle o bezw, des Hebels im Central-
apparate bis zum vollständigen Umlegen dieses Hebels,
so dasB ein mangelhafter Anschluss sofort ersicht-
lich wird.
In ähnlicher Weise wie die Umstell- Vorrichtung
40
der Weichenznngen ist das Triebwerk zur Stellung
der Signaltlügel ansgebildet. Bei sämmtlichen Signalen
(auch den Vorsignalen) ist die Verbindung mit den
Orahtzügen so hergestellt, dass beim Heilten eines
Drahtes das Signal sieh selhstthätig auf „Halt" stellt.
Bemerkt mag noch werden, dass die Masten, an welchen
die Signallliigel befestigt sind, aus Schmiedeisen her-
gestellt wurden. Zur Herstellung der Ecken der qua*
dratiscben Grundrissform bezw. der Kanten des Mustes
sind vier Wiukeleisen von 40 X 40 X 4""" verwendet,
welche durch leichtes Gitterwerk aus Flacheisen von
33 X 3 """ Querschnitt mit einander verbunden sind.
Als letzter nnd wichtigster Theil der Anlage würde
noch der nach dem Systeme Hü ppell ausgeführte
Gentral-Hebelapparat 7.xy beschreiben sein. Die
Bedingungen, welche der Apparat zu erfüllen hat, sind
in der V'erschlnss- Tabelle dargestellt, welche über die
mannigfaltigen Abhängigkeiten zwischen den Stellungen
der Weichen und Signale Aufschluss giebt. Zur Erläute-
rung der in Fig. 2 u. ^^ auf BL 25 dargestellten Ta-
belle ist zu bemerken, dass die einzelnen Aus- und
Einfahrtswege der Reihe nach aufgeführt sind. Für
jeden Weg ist die Stellung der Weichen und Signale
durch Zeichen, deren Erklärnng sich auf der Tabelle
befindet, besonders angegeben. Wie man aus der Ta-
belle und aus dem Uebersichtsplane (Fig. 1, BL 3ö)
mit deu eingezeichneten Drahtleitungen ersieht, wird
die Sicherung der Wege dadurch erreicht, dass zunächst
sämmtliche Weichen, welche von dem ein- oder aus-
fahrenden Zuge zu durchfahren sind, in die richtige
Stellung gebracht werdeu. Sudann werden die Weichen
der Nachbargleise, durch welche ein Fahrzeug in dea
frei zu haltenden Weg gelangen konnte, so gestellt
dass das Fahrzeug vorher von dem zu sichernden
Wege abgelenkt wird. Diese Mafsregel sichert den
frei zu haltenden Weg natürlich uur gegen solche
Fälle, wo das gefährliche Fahrzeug sich gegen die
Spitze der Nachbarweicbe bewegt. Sobald ein Wagen
aber in umgekehrter Richtung, also vom Herzstücke
nach den Weichenzungen hin, rollt, ist die Stellung
der Weiche gleichgültig, da durch das erfolgende Auf-
schneiden derselben stets ein seitlicher Angriff auf den
frei zu haltenden Weg ermöglicht wird.
Bei ganzen englischen Weichen kann die abweisende
Stellung nur dadurch erreicht werden, dass dieselben
durch zwei Hebel gestellt werden, wobei je zwei neben
einander liegende Zuugcnpaare in gleicher Richtung
sich bewegen.
Endlich ist auf eine Sicherung des ein- oder aus-
fahrenden Zuges dadurch Bedacht genommen, dass
alle feindlichen Signale während der Freigabe des
Weges auf Halt gestellt sind, So sind beispielsweise
in der östlichen Grupiie bei Oeffnung des Weges 1
(Einfahrt von Lehrte in Gleis III) alle Wege mit Aus-
nahme von 10, 12 u. 13 versperrt, weil alle übrigen
Ein- oder Ausfahrten dem von Lehrte in Gleis III
einlaufenden Zuge gefährlich sind und unter Umständen
einen Zusammenstofs herbeiführen würden.
41
Dass die feindlichen .Signale nnn aneb wirklieb
anf .Halt" stehen, und dass die in Betracht kommenden
Weichen wirklich und unverrückbar die in der Tabelle
angegebene Stellung haben, wird dem Lokomotivführer
allein durch die Fahrtstelluug des für ihn güliigeu
Signales gewährleistet. Erst wenn dieses Signal auf
Halt zurückgestellt ist, kann eine der angegebenen
Weichen umgelegt, oder eins der feindlichen Signale
auf „Fahrt" gestellt werden.
Um dem Stationsvorsteher jedoch die freie Ver-
fügung nber die Ein- und Ausl'abrten, soweit solche
überhaupt gleichzeitig möglich sind, zu sichern, ist
zwischen dem Ceutralapparale und der Station noch
eine elektrische Blocksicherung hergestellt. Mit Aus-
nahme der Signalhebel Air die Ausfahrt-Wege 12, 13,
23 n. 24 der Osteeite, sowie 7, H, 9, 12 u. 13 der
Westseite stehen sämmtliche Signalhehel unter elek-
trischem Verschlusse. Ein Verschluss der Ansfahrt-
SignaDiebel findet im Allgemeinen nicht statt, da der
Befelil zum Ausfahren nicht durch das Ziehen des
Ausfahrt-Signales, sondern durch den Stations-Beamten
persönlich (Abläuten) ertheilt wird. Die durclifahrendeii
Güterzüge können an einer uiizeitigen Ausfahrt durch
den Stationsbeamten dadurch verhindert werden, dass
derselbe das Einfahrtsignal in die Halle nicht frei giebt.
Bevor also der Ceulralwäricr irgend ein Signal,
beispielsweise für Weg 1, d.h. die Einfahrt von Lehrte
in Gleis HI, geben kann, genügt uiclit, das« er die in
der Tabelle angegebeneu Weichen in die richtige
Stellung bringt und dass die feindlichen Signale auf
Halt stehen, sondern der Signalbebel für den Weg 1
muss auch vom Stations-Vorsteher auf elektrischem
Wege frei gegeben sein.
Die elektrische Einrlchtnug zur BLocki-
rung der Signalhebel ist nach der Anordnung
von Siemens & Halske in ähnlicher Weise aus-
gefiihrt, wie die in „Winkler's nnd Schmitt's Vorträgen
über Eisenbahnbau", Signalwesen, Elftes Heft in §499
näher beschriebene Bloeksignal-Vorrichtung der ge-
nannten Firma, Hiernach wird durch Drehung einer
Drahtspirale zwischen Magneten ein kräftiger Indnktions-
Wechselstrom in der Leitung hervorgerufen. Durch
den wechselnden Strom geräth ein Anker, welcher
ähnlich demjenigen der Hemmung einer Pendeluhr oder
Taschen-Ankeruhr geformt ist, in sebwingende Bewegung.
Bei jeder Schwingung bewegt der genannte Anker den
Zahnkranz eines liadsegmentes um eine Zalinlücke
weiter, bis der Zahnkranz einen bestimmten Weg durch-
laufen und die Verriegelung des Signalhebels ausgelöst
hat. Durch die Wahl des Wechselstromes wird die
Wirkung einer elektrischen Entladung in der Atmo-
sphäre unschädlich gemacht, weil durch einen Blitz-
schlag der eben genannte Zahnkranz stets nur um
eine Zahnlücke weiter bewegt werden, nicht aber die
Verriegelang vollständig ausgelöst werden kann. Die
Blockirungs - Vorrichtung befindet sich in einem guss-
ciHernen Kasten, der mit kleinen kreisförmigen Fenstern
versehen ist; durch letztere wird eine rotbe oder eine
42
wei&e Scheibe sichtbar, je nachdem der betreffende
Hebel blockirt oder frei gegeben ist. In dem Central-
Hebelapparate wird durch das Deblockiren des Statious-
Beamten nicht unmittelbar der Signalhebel frei gegeben,
sondern ein Verriegelungs-Hebel. Durch Ziehen
des letzteren werden die in Frage kommenden Weichen-
hebel in richtiger Stellung verschlossen, während
gleichzeitig der eigentliche Signalhebel frei gegeben
wird. Diese Anordnung hat man gewählt, um die
Bewegung der Signalhebel nicht zu schwer zumachen.
Der Oentral-Hebelapparat der östlichen
Gruppe ist in der Fig. 1, Bl. 2l> in einfachen Linien
dargestellt. < Die westliche Anlage ist entsprechend
eingerichtet.) Die Figuren 2 bis 5 zeigen in grülberem
Mafsstabe Einzelheiten eines kleineren Apparates, der
jedoch, von der Anzahl der Hebel abgesehen, für die
Ausführung massgebend gewesen ist.
Auf einem der Länge nach durcbgeheuden PEiseu
sind die gunseisernen Lagerböcke der Antriebsrollen
durch Schrauben befestigt. In kleineren Zwischen-
räumen bis zu 1,-47"" ist das H-Eisen durch Böcke
nnterstülzt, welche ihrerseits die Last auf die I-Eiseu
des Fufsbodens übertragen. An jeder Antriebsrolle
ist ein 0,7 " langer Hebel zum Drehen derselben be-
festigt. Mit diesem Hebel ist eine durch eine Spiral-
feder gespannte Klink Vorrichtung verbunden, welche
jedesmal bei den beiden Endstellungen des Hebels
selbsttbätig einschnappt und denselben festhält. Die
Einrichtung ist sogetroiten, dass dieselbe Hand, welche
den Weichenhebel bewegt, gleichzeitig aucli die Klink-
vorrichlnng nach Belieben auslösen kann.
Eine weitere Vorrichtung befindet sicli an den-
jenigen Weichenhebeln, welche von den Signalen un-
abhängig gestellt werden, nicht. Bei der östlichen
Gruppe sind die Weichen 10, 12, 13, 17, 26 und 32,
deren Stellung für die Ein- und Ausfahrtswege gleich-
gültig ist, in den Verriegeluugs- Verband niclit ein-
bezogen. Für die bei Weitem gröl'ste Zahl der Weichen
ist jedoch noch eine Einrichtung nöthig, durch welche
die in der V'erschluss-Tabelle dargestellte Abhängigkeit
zwischen den Stellungen der Signale und Weichen
erreicht wird.
Hinter der Hebelreihe liegt, von dem Cenlral-
wärter aus gesehen, auf auskragenden gusseisernen
Stützen n etwa in gleicher Höhe mit dem durchgehenden
n -Eisen eine Anzahl von Schubstangen b, — bei der
beschriebenen Anlage 14 Stück, entsprechend der Anzahl
der Verriegelungs- Hebel für die Ein- und Ausfahrt-
Signale. Jede dieser neben einander gelagerten, hoch-
kantig gestellten Schubstangen ist mit einem Verriege-
lung» Hebel c so verbunden, dass bei Bewegung des
letzteren auch die Schubstange parallel mit der Hebel-
reihe oder dem n - Eisen verschoben wird. Hinter
jedem Weicheuhebel, der durch einen Verriegelungs-
Hebel bei bestimmter Weichenstellung verschlossen
werden soll, befindet sieh au der betreffenden Schub-
stange ein hakentörmiger Ansatz, ein sog. Verschluss-
Element.
43
Bei der Bewegung der Sehtibstange legt dieees
Verschluss- Element einen Winkelbebel d fefit, welcher
seiuereeits wieder die KUnkrorrichtang des Weichen-
bei>els e unaaslosbar, aUo den Weicbenhebel unbe-
weglich macht.
Da die Schubstangen ebeo bo lang sind, wie der
ganze Apparat und da hinter jedem Apparat- Hebel
sich ein Veracblusa-Element anbringen lässt, so ist bei
dieser Eiurichtung die Möglichkeit vorhanden, unter
Umeländen jeden Weichen- und .Signathebel hei Fahrt-
etelluDg eines einzigen Signalee in bestimmter Stellung
TerschLossen zu halten.
Indem der Verriegeln ngs- Hebel die mit ihm ver-
bundene Schubstange verschiebt und gewisse Weichen
und Higualhebel verschliefst, entriegelt er gleichzeitig
deu zn ihm gehörenden Signalbebel. Dadurch, dass
si'hlieföUcb der Signalhebel gezogen, das Signal also
auf , Fahrt- gestellt wird, erfolgt gleichzeitig der Ver-
schluss des Verriegeluugs- Hebels, so dass thatsächlicfa
jeiet weder ein feindliches Signal auf .Fahrt' gestellt
noch eine der verschlossenen Weichen umgelegt werden
kann. Zu heiuerken ist noch, dass mit demselben
Verriegeluugs - Hebel gleiebzeilig das Neben - Signal,
d.h. bei einfahreudea Zügen das Signal an derHallen-
wand and bei ausfahrenden Zügen das Kichtungs-Signal
auf dem Weichenthurme gestellt wird.
d. Handhabung der Weichen- and Signal-
Anlagen.
Zum besseren Verständnisse der vorbescbriehenen
Anlage soll noch Hir das mehrfach erwälinte Beispiel
(Einfahrt eines Zuges von Lehrte in Gleis 111) nach-
stehend die Reihenfolge der einzelnen Handlungen
kurz aufgeführt werden.
Sobald der Zug von der letzten Blockstation an-
gemeldet ist, läsat der Stationsbeamte in Hannover
durch Drehen der Indnktions-Knrbel in dem östlichen
Weichenthorme ein Weckersignal ertönen, wobei gleich-
zeilig die Blockfeuster des Weges 1 in der Station
uud im Weichenthurme eine wei&e Scheibe zeigen.
Der Wärter erkeuut hieraus, dass der Verriegelungs-
Hebel des Weges I elektrisch frei gegeben ist. Er
hat sich sodanu durch Hiuausblicken zu überzeugen,
ob innerhalb dee Weichenbezirkes der Einfahrtsweg
nicht mit Fahrzeugen besetzt ist. Sollte dieses der
Fall sein, so hat er durch Zuruf an die Rangir-Mano-
Schaft die KäumuDg desEinfabrtsweges zu veranlassen.
Nachdem letzterer frei ist, sind vou dem Wärter die
Weichen in die richtige Stellung zu bringen, es sind
also, wenn die Weichen sich sämmtlich in normaler
(4-) Stellung befinden, die Hebel der Weichen 9a, 21a,
36, 37, 39 und 40 umzulegen, so dass diese Weichen
sich in anormaler, in der —-Stellung, befinden (vgl.
die N'erschlnss ■ Tabelle Blatt 25, Fig. 3). Darauf
hat der Wärter dnrcb Umlegen dea Verriegelnngs-
Hebels die eben genannten Weichen in der — Slellang
nod die Weichen 5, 6, 7, S, II, 15a, 20a, 27a, 2äm,
29a und 35 in der -p-^tcUnug xn verriegeln, wobei
44
gleichzeitig das Einfahrt-Signal über dem tiUise 111
an der Hallenwand erscheint. Endlich bat er noch
das eigentliche Ahschluss-Signal nnd das damit ver-
bundene Vorsignal zu stellen.
Nachdem der Zug eingefahreu ist, erfolgen die
entgegengesetzten Verrichtungen in umgekehrter Reihen-
folge. Der Centralwärter stellt Vorsignal und Abscbluss-
Signal auf Halt zurück, entriegelt die Hebel der oben
aufgerührten Weichen, wobei gleichzeitig das Signal
an der Hallenwand auf ,Halt" zurückgeht, und Lässt
durch Drehen der Indnktioiis-Kurbel in dem Weichen-
thurme und im Stations - Zimmer ein Weckersignal
ertönen, wobei gleichzeitig die vorher weil^ gemachten
Blockfenster wieder roth werden. Endlich bringt der
Wärter die Weichen in die normale Stellung zurück,
wenn nicht durch inzwischen eingeleitete Hangir-Bewe-
gungen andere Stellungen derselben bedingt werden.
e. Der Weidienlhurm,
Im Erdgeschosse des Weichcnthurmes (vgl. Fig. 1,
Bl. 20; Fig. 4—7, Bl. 25), welches g.'?™ unter Schienen-
unterkante liegt, sind die Umlenkungs-Rolleu der ein-
zelnen Drahtleituugen angebracht. L'ui der Unver-
rückbarkeit der einzelnen K<jlLen sicher zu sein, hat
mau die Lagerbücke derselben mittels Steiusch rauben
an schweren Quadern befestigt. Vom Erdgeschosse führt
eine leichte eiserne Wendeltreppe ins Hauptgescbo&s.
f. Kosten der Anlage.
Nach dem für die ganze Anlage anfgestelllea
Anschlage waren die Kosten derselben zn U-i2 000i/Ä
ermittelt. In Folge mehrfacher Erweiterungen des
ersten Entwurfes durch Aenderungen an den Gleislagen,
durch Aufstellung durchweg neuer Telegrapbenmaste
usw. sind die Kosten etwas höher geworden. Der
Anschlag würde jedoch bei Innebaltung des ursprüng-
lichen Planes nicht überschritten worden sein.
Hinsichtlich der wirtbschaftlichen Nützlichkeit der
Einrichtung ist noch zu bemerken, dass durch die
centrale Stellung die persönlichen Kosten für 13 Mann
Weichensteller und Hülfs Weichensteller werden erspart
werden. Die jährlichen Ersparnisse von rund 12 000 ^Ä
ergeben demnach etwa 8 % für die Verzinsung nnd
Tilgung des Anlage- Kapitales, sowie für Unterhaltung
und Erneuerung der Anlage. Aulserdem wird der Vor-
theil der grölseren Betriebs-Sicberheit erreicht, welcher
sich allerdings nicht zilfermäfsig nacbueisen lässt.
D. Futtermauern.
An denjenigen Stellen, wo innerhalb des Weich-
bildes der Stadt Hannover der BabukÜrper durch StrafBen
eingeengt ist. oder an welchen der .Ankauf bostspieligei
Grundstücke vermieden werden musste, ist der Bahn-
damm durch in gelben Ziegeln aasgeführte Fntter-
mauem begrenzt, deren Bauart in der Deutscheu Bau-
zeilung 1877, S. 222 n. f. näher bescbrieben wurde.
Die Gesammtlänge der ausgeführten Fnttermaneru,
welche auf Bl. 2, Fig. 4 iu starken schwarzen Linien
I
45
dargestellt sind, beträgt nind 1800"", wofür 370860^/^,
also f.d.™ rand -206 ^f( verausgabt sied.
Bei den ersten Ausführnugeu waren die Pfeiler,
sowie die Gewölbe über dem Sockel zur Verhinderung
des Anfsteigens der Erdfeuchtigkeit mit einer I ™ starken
Asphaltschicht abgedeckt. Diese Schicht wurde an
einigen Stellen bei hoher Temperatur ans vorderen
Theile weich oiid gab dadurch Veranlassung za ge-
ringen Verschiebungen einiger Pfeiler. Eine Ersetzung
der Asphaltschicbt durch eine Cemeutschicht hat diesen
UebeUtand beseitigt.
Im Uebrigen haben sich die Futtermauern gut
gebalteu.
E. Die Stratsen-UnterfUhrungen.
Dir zur Unterführung der verschiedenen Strafßen
dienenden Bauwerke sind je nach Lage der örtlichen
Verhältnisse gewölbt, oder mit eisernen leberbauten
ansgeführt. Bei den Letzteren ist fiir jedes Gleis ein
besonderer Ueberbau angeordnet.
Im Folgenden sollen hier nur die bemerkens-
werthesten Untertnhrungen beschrieben werden.
1. Unterfühning der SlraTse „ÄmSchiffgrabeii".
Für die unter einem Winkel von lyn " 4ö' die Bahn-
achee schneidende Strafse .Am Schiflfgraben "■ ist eine
Unterführung von In " rechtwinkliger Licbtweitc und
4.25 " Licbthöhe erbaut.
Die zur Verfügung stehende Höhe zwischen Strafsen-
krone nnd Schiecenoberkante betrug nur 4,»"", die zur
Konstruktion des Ueberbaues verfügbare Höbe bei lö™
.Schienenhöhe also 4,ii — (4,-2.i + 0,i3) = 0,52 "■. Hier-
nach konnte nur ein Ueberbau mit eisernen Trägern
in Frage kommen. Die Anwendung von Trägern, welche
über Schienenoberkante hinausragen, war hier aus-
geschlossen, weil diese Träger eine gröfsere Entfernung
der Gleise von einander, also eine gröfsere, jedoch
wegen des beschränkten Raumes unzulässige Länge
des ganzen Bauwerkes bedingt haben würden. Aus
diesen Gründen wurden unter den Schienen liegende
Bogenträger gewählt und diese in Fachwerk aus-
gebildet, um der Unterführung möglichst viel Licht
von den Stirnseiten zuzuführen.
lieber die Unterführung, welche auf den Blättern 2H
und 29 dargestellt ist, sind 6 Gleise gestreckt, von
denen die 6 nördLiehen in einer Kurve von 450'" Halb-
messer liegen, während das 6-, südliche Gleis in einer,
die Strafseuachse unter einem Winkel von 53** 24'
(gegen öno 4't' der 5 nördlichen Gleise) kreuzenden
Geraden liegt Die Hauptträger, welche für jedes Gleis
2,4n8"' von Mitte zu Mitte von einander entfernt liegen
nnd auf 2 Kämpfergelenken ruhen, haben für das süd
liebste Gleis 19,3™, für die übrigen Gleise 18,;6"' Stütz-
weite nnd sind in 1 1 gleiche Felder getheilt (s Bl. 2H,
Fig. 4). Dieselben unterstützen Querträger mit zwischen-
gespannten Schwellenträgern. Auf letzleren liegende,
der Gleianeignng entsprechend geschnittene Schwellen
46
unterstützen die Schienen und den mit Dachpappe über-
deckten Bohlenbelag.
Zur Aussteifung der Hauptträger unter Biob
sind, anfber dem wagerechten, unter den Querträgem
angebrachten Windverbande, die Vertikalen der Knoten-
punkte 1 nnd 2 bezw. 11' u. 12' (Fig. 4| des eisernen
Hauptträgers mit den Vertikalen des Knotenpunktes 1 '
bezw. 12 des anderen Hauptträgers durch je 2 Winkel-
eiseu mit zwischengespannten Flacbeisen-Kreuzeu, die
Vertikalen 2 nnd 3 bezw. 10' nnd 11' mit den Verti-
kalen 2' nnd 3' bezw. 10 und 11 durch ein am un-
teren Ende angebrachtes Winkeleisen verbunden.
Die Anordnung der einzelnen Eisentbeile ist ans
der Zeichnung Bl. 29 näher ersichtlich.
Die Berechnung der Spannungen in den
Hauptträgern ist nach M o b r 's Verfuhren (s. 1874, S. 223)
durchgeführt. Dabei wurden folgende Belastungen an.
genommen :
1) Eigengewicht f. d. lfd. » Gleis:
BoliLenbeUg 130 n«,
Schwellen 71 ^i.
Schienen 52 »■,
Gewicht der Brilcke 900 ^t,
EusammtiD 1143 ^r,
(ierannch Knotenpunkts-BelHBtuug y-^- — etwa l '.
2) Zur Ennitlulung der tturch Temperatur - Aende-
i'iiiigeii bervuL'};urureneii SpanDuugea ist angeDommen, dkBB
die Toiiipcraliir i wischen +40" und — SiloC. wecbaell und die
Aufaloltung bei mittlerer Temperfitur urfulgt. F'lr die Uc-
rechming war daher ein Temperatur Wechsel von 3(1 " C. (nach
beiden Iticbtungen hin) anzunebnien.
3i AU Verkehrs-Uelnstung sind iwei Lokomotiven
(B. Fig. ö) mit einem Drucke der Triebrüder von (i,»i und der
Laiifräder von äfi > angenommen. Diese Lokomotiven Bind, je
nachdem die eine oder andere Stellung lllr den fraglichen
Brllckentheil die Btärkste Beanapruchung bedingt , entweder
mit den Schnmateinen gegen einander geschoben, nder einzeln
mit oder ohne Tender gi^dacht worden, indem die jodeBmalige
UDgilnstigste Stellung gvapbiBcb ermittelt ist
Fllr jede der drei vorstehend bezeichneten Inanspruch-
nahmen Bind die Spannungen in den einzelnen Theilon beson-
durs berechnet und dann addirt. Fltr die gedrückten Theile
ist mit dem bekannten Knicknngs-Koerticienten O.Miai —y~ ~H I
gerechnet worden.
Die zuUBsige Inanspruchnitbme hat man filr die
obere Guvtung und die Wandglieder, in denen bei verschiedener
Belastnug Zug und Druck wechseln, zu Ü50»', fllr die untere,
stets gedrückte Gurtung zu 8üO", fiir die als Blechbalken an-
geordneten Fahrbahnträger zu 0)0 ■' angenommen.
Das gemauerte Widerlager bat in der Sohle
eine Itreite von .^,>4'° erhalten, damit die Itesultirende
sämmtlicher zu berücksichtigenden Kräfte die Grnnd-
mauersohle innerhalb des mittleren Drittels schneide.
Soweit tbunlicb ist das Mauerwerk ans Bruch-
steinen, und erst im oberen Theile, wo Schubspannungen
in den Lagerfugeu auftreten, ist dasselbe bis zur Ober-
kante des Widerlagsquaders aus Ziegelsteinen in Ce-
mentmörtel ausgeführt worden (s. Bl. 28, Fig. ;i). Das
über den Widerlag-Steineu lediglich als Stützmauer
für die Dammschüttung dienende Mauerwerk ist in
47
Kalkmörtel hergegteUt. Sämnitlicbc Bichlbare Flächen
des Mauerwerkes sind mit gelben Ziegeln verblendet.
Das Gewicht des Eisenwerkes an jedem der
Ö Ueberbauten beträgt 19 (kOO''« Scbmiedeisen und 930 ■«
Gusseisen , oder bei 19,3 "" Stützweite etwa 1000 ^'
f. d. Lfd. "• Gleia. Die Gesammtkosten der Unterführung
beiragen 100 910 .7^
IL Unterführung der Königstrafse.
üieee 16"° im Liebten weite Unterführung ist, wie
die Zeichnungen auf Blatt 30 ergeben, gewölbt aus-
geführt. Der Pfeil des Gewölbes beträgt 2,i5"^ Vt.j
der Spannweite. Das Gewölbe, welches aus hart ge-
brannten Ziegeln in verlängertem Cementmörtel her-
gestellt und nur in den Stiruen mit Sandstein-Werk-
stücken verblendet ist, bat im Scheitel und auf die
mittleren 4,4" der Bogenlänge 0,05"' Stärke, im Uebri-
gen bis znni Kämpfer 0,JJ°. Die Widerlager und
Gewölbe sind mit Grejipiner Ziegeln, die Stirnbögen
und Ecken mit Hausteinen verblendet. Die lichte
Höbe der UnterfiUirung beträgt in der Mitte 4,25",
die Länge 59,8H™. Die Lage der über der Unterfüh-
rung befindlichen Gleise machte es möglich, in 17,T°
Entfernung von der südlichen Stirn eine über die ganze
Weite des Gewölbes sieb erstreckende Licbtöffnung
von 4,5 ■" Breite herzustellen, welche zur Erhellung
der Unterführung wesentlich beiträgt. Die Wider-
lager sind aus hart gebrannten Ziegeln in verlän-
gertem Cementmörtel hergestellt und die Lagerfugen
der Kicbtnng der Drucklinie entsprechend angeordnet.
Zur Ersparuug von Mauerwerk ist das Widerlager
nicht voll ausgeführt, sondern, wie aus Blatt 30 er-
sichtlich, mit Aussparungen verBeben. Um das Kippen
der Widerlager vor der EinwÖlbnng zu verhindern,
sind Strebepfeiler von 0,25" Stärke in je 2" Entfer-
nung aufgeführt und dann auf beiden Seiten Blend-
wände von 0,si "^ Stärke zur Einfassung der Stra&e
hergestellt. Diese Blendmauern, sowie die Flügel, die
Stirnen und die unteren Flächen der Gewölbe sind
mit Greppiner Ziegeln verblendet.
Das Gewölbe wurde mit sehr engen Fugen und
so sorgfältig ausgeführt, das» nach dem Ausrüsten nur
eine Senkung des Scheitels von 1,5°"" sich ergab.
Bei der Anordnung des Lehrgerüstes (Bl. 30,
Fig. 2) musste auf den lebhaften Verkehr in der König-
strafse Rückeicht genommen werden. Demgemäfs wur-
den zwei, im Lichten 3'" breite Oeffnungen fiir Fuhr-
werk, und auf beiden Seiten je ein Durchgang von
l,(i™ Breite für die Fufsgänger hergerichtet.
Zur Unterstützung der 1,5"° von einander aufge-
stellten Lehrbögen babenSandtöpfe von 25™Dnrch-
messer und 25—30™ Höbe mit 2"" starken Wan-
dungen Verwendung gefuuden, deren Entleerung durch
eingesteckte und beim Ausrüsten gleichzeitig beseitigte
Stöpsel bewirkt wurde. Die Senkung erfolgte auf diese
Weise ganz gleichmäfsig, und so rasch, dass das Ge-
wölbe innerhalb 15 Minuten überall frei stand.
48
Bei der graphischen Burechnung des tiewülbeB
wurde die Annahme zu Grunde gelegt, diut (eioer bis zum
SciieitelvorgeBchubenen Lokomotive entsprechend) eine beweg'-
liche Last, durch eine Uebermaoening von 0,h <» Höhe ausge-
drllcht, vom Scheitel des Bogeni ab bis nuf 3,4 "• Abstand von
demselben den Bogen bedecke; von diesem Punkte aus ist die
ÜebermaueruDK bis zum Küutpl'er auf 0,ii >" Stärke borabgebend
gedacht. Für das Mauerwerk und die Ueberschilttung ist ein
Gewicht von liiO")''« f. d. e«"" angenonnnen.
Unter diesen Annahmen genügt der Kernbogen (das mittler«
Drittel) des UetvUlbes, um eine unsym metrische Drucklinie flti
eioseitige BeUstung la umsohlielben Die stärkste Beanspruchung
ergiebt sich zu 9,»"; der etwas hohe Betrag derselben ist
durch die geringe vorhandene Kunstraktionshtthe bedingt, er-
scheint aber bei dem gut auagenihrten Klinker-Hauerwerke
stitthaft. Die grillbere Oewölbstärke am Kümprer ist so weit
hin aufgeführt worden, wie diu verfügbare KonstrukiionshOhe
es xuliel^, und wurde dann um '/] Stein vermindert.
Gesammtkosten 143 140 ^, oder 1631 c^Ä f d. lfd.»
Länge.
F. Ausführung des Umbaues.
Der Umbau des Bahnhofes Hannover, welcher
wegen der beschränkten Itaumverhältnisse, sowie nament-
lich dadurch äufserst schwierig sich gestaltete, dass
der gesammte, sehr lebhafte Eisenbahnbetrieb während
der Bauzeit über einen räumlich sehr beschränkten
Theil des Bauplatzes seiner ganzen Länge nach geführt
werden musste, wurde dadurch eingeleitet, dass zunächst
der Bau eines zeitweiligen Bahnhofes, welcher den
Personen- und Eilgntverkebr während des Umbaues
aufzunehmen bestimmt war, in Angriff genommen,
sowie der Bau des Werkstätten-Bahnhofes Leinbansen
iu's Werk gesetzt wurde.
L Zeitweiliger Bahnliof.
Der Bau des zeitweiligen Bahnhofes, für dessen
Lage ein an der Ostseite der Bahn von Hannover nach
Kassel (Frankfurt) gegenüber dem damaligen Hannover-
AUenbekener Bahnhofe belegenes, von dem Magistrate
der Stadt Hannover zur Verfügung gestelltes Grund-
stück (8. Bl. 2, Fig. 1) gewählt war, begann im Früh-
jahre 1375 und wurde binnen Jahresfrist vollendet, so
dass am 15. Mai 1876 der Personen- und Eilgut-
Verkehr von dem alten nach dem zeitweiligen Bahnhofe
verlegt und dadurch für den Umbau Raum gescbafTen
werden konnte.
Die zeitweilige Bahnhofs Anlage, welche sich in
jeder Weise bewährt hat, ist auf dem Plane Fig. I,
Blatt 2 in den Hauptliuien punktirt angedeutet.
Die sämmtlichen Gebäude dieser Zwischen-Anlage,
bestehend in einem zweistöckigen, 94™ langen, I6bezw.
12"' breiten Empfangs - Gebäude (s. Bl. 28, Fig. 6), ,
einem daran stofBcnden Wirthscbafts-Gebäude, einem
Postgebäude, einem Eilgut-Schuppen, einem Lokomotiv-
schuppen, mehreren Aborten und einigen für die Zwecke
des Betriebes bestimmten Schuppen und Stallgebäuden,
waren in einfachster Weise als Fach werkbauten aus-
geführt und mit Dachpappe gedeckt. Ebenso waren
die theils gepflasterten, theils mit Sandstein platten,
theiU mit Kies abgedeckten Perrons auf die Länge
49
des Empfaogs-Gebändes iu einfachster Weise mit höl-
zernen Hallen überdeckt.
Die Kosten der gesammten Zwischen - Anlage
einschl. der Anschlass-Strecken haben eich, nach Abzug
der Erlöse aus dem Verkaufe bezw. der Wieder-
verweudnng der Materialien, anf 745'X)0^/if belaufen.
Das EmpfangB-Gebände selbst erforderte einen Kosten-
aufwand von lO^H f. d. 1°'.
II. Weitere Durchführung des Umbaues.
Sofort nach Inbetriebaabme des zeitweiligeu Babn-
bofes wurde mit dem Abbruche des alten Empfangs-
Qebäudes am Ernst-Angust-Platze begonnen und der
Bau des neuen Empfauge-Gebäudes in Angriff genommen.
Inzwischen war auch mit dem Baue des neuen
Rohgüter- Bahnhofes am Möhringsberge (Fig. ä, Bl. 2)
begonnen und dieser Bau bis znm 1. Nov. 1876 so
weit fortgeschritten, dass die z. Z auf dem alten Koh-
gnter- Bahnhofe befindlichen Lagerplätze nach der neuen
Stelle verlegt und der auf demalten Bahnhofe dadurch
gewonnene Platz theilweise zur Anlage zeitweiliger
Anfßtell-Gleise usw. benutzt werden konnte. Es wurde
dadurch möglich, den nördlich von den Uauptgleisen
zwischen der Celler und der Vahrenwalder Strafte
belegenen Theil des Rohgäter - Bahnhofes (den sog.
Hagenkamp) [D' in Rg. 1, Bl. 2) aufzugeben.
Um den Bahnkörper zwischen dem alten Rohgnter-
Bahnhofe und dem Hangir - Bahnhofe Uainbolz an-
schütten zu können, verringerte man zunächst die An-
zahl der au dieser Stelle vorhandenen Gleise von 5
auf 'A und legte dadurch die Grundfläche für die Her-
stellung des Bahnkörpers frei. Der Damm, zn welchem
die Erde theiLs aus dem Abtrage des Werkstätten-
Bahnhofes Leinhausen, Iheils aus einem Höhenzuge
bei dem Üorfe Stehlingen (7,-1''™ nordwestlich von
Leinbausen) entnommen worden ist, wurde, soweit die
örtlichen Verhältnisse es zuliefen, geschüttet, wobei
die Strafsen theilweise erst durch vorläufige Brücken
überspannt wurden. Des beschränkten Raumes wegen
musste man stellenweise, so namentlich in der Nähe
der Celler und der Fernroder Strafse, zu vorläufigen
Stützmauern und zur Aufhob ung des geschütteten
Dammes durch aufgestapelte Schwellen schreiten, um
die erforderliche Höhe für die Ueberhrücknngen der
Strafte zu gewinnen.
Bei weiterem Vorrücken des neuen Bahnkörpers
musste man bei der Fernroder Strafte (s. Bl. 2, Fig. 2)
mit dem Erdfördergleise die Betriebsgleise, welche zur
Gewinnung eines thnnlichst grofsen Bauplatzes iu der
Nähe des Empfangs- Gebäudes möglichst weit nach
Norden verschoben waren, überschreiten. Es geschah
dies mittels einer Arbeitsbrückc, indem zugleich die
Betriebsgleise um 1 '" gesenkt wurden.
Auf der Ostseite des Personen- Bahnhofes konnten
inzwischen einzelne der Strafsen - Unterführungen in
Angriff genommen werden, soweit die hart neben den
Baustellen vorbeifiibrenden, tiefliegenden Betriebsgleise
dieses gestatteten, und die zu dieser Zeit noch sohwe>
.W
benden Verbandinngen über die Einführung der Han-
nover-Alteobekener Bahn in den Personen-Bahnhof am
Ernst- August- Platze es tbunlicb erscheinen Uelzen.
Am I. Okt. 1877 wurden der neue Güter-Bahnhof
und der neue Rohgüter-Babnhof in Betrieb genommen
uud gleichzeitig die alten Anlagen anfser Betrieb ge-
setzt. Bei diesem .Stande des Baues war es ausführbar,
die Betriebsgleise zwischen dem Rangir - Bahnhofe
llainholz und dem alten rersonen-Bahnhofe auf 'i ein-
ZDSchränken uud dieselben zwischen der Vahrenwalder
und der Fernroder Strafse so weit nach Süden zn ver-
schieben, dass mit Ausnahme der Fernroderstral^en-
Unterführuug sämmiliche übrigen, auf der Westseite
des Personen- Bahnhofes belegenen Unterführungen voll-
ständig hergestellt und die Dammschüttungen iu der,
für 2 (!leise erforderlichen Breite ausgeführt werden
konnten.
Zu gleicher Zeit gestattete es der Fortgang der
Bauten auf dem Werkstätten-Bahnhofe Leinbausen, die
Abtbeiluug der Werkstätten, welche in zeitweiligen
Gebäuden auf der BuU \.E" in Fig. 1, Blatt 2) unter-
gebracht war, nach dem neuen Werkstätten -Bahnhofe
Leinbausen zu verlegen und dadurch auch auf der
Ostseite des Personen-Bahnhofes die Grundfläcbe für
den Umbau frei zu legen.
Nachdem im Anfange des Jahres 1878 eine Eini-
gung über die Art der Einführung der Hannover-AUen-
bekener Bahn in den Bahnhof der Staatsbahn erzielt
war, konnten die sämuitlieben Strafsen- Unterführungen
iu den betreffenden Strecken der Bahnarme Hannover-
Berlin und Hannover - Kassel (Frankfurt) theilweise
ganz, tbeils bis an die alten tiefliegenden Betriebs-
gleise, aulserdem die Fultermauern längs der Strafte
Am Bahnhofe und der Ilaasenstrafee (Fig. 4, Bl. 2)
ausgeführt und die in den betreffenden Strecken lie-
genden Dämme geschüttet werden.
Ein wichtiger Zeitpunkt war es, als iu der ersten
Hälfte des Jahres 1878 die gesammtcn, neben dem
Personen - Bahnhofe belegenen Werkstätten - AnlügLn
{E' in Fig. I, Bl. 2) nach dem neuen Werkstätten
Habuhufe Leinbausen übersiedeln konnten, indem hier-
nach Anfang Juli 1878 der Betrieh auf der Flache
des alten Bahnhofes sich lediglich auf die Benutzung
der beiden Hauptgleise, der alten Lokomotivschuppen
uud der Gasanstalt bescbrünkte. Die Letztere wurde
Jedoch schon Ende August 1878 ebenfalls aufgegeben
nnd die neue Gasanstalt in der Nähe des Rangir-
Bahnhofes Hainhnlz in Betrieb gesetzt (Fig. 2, Bl. 21.
Die Abtragung des Dammes der früher erwähnten
hochliegeuden Verbindungebahn zwischen deuiHannover-
Altenbekcner Bahnhofe am Bischofsboler Damme und
dem Rangit- Bahnhofe Fferdethnrm auf derSüdOstSeite
des alten Bahnhofes (s. Fig. 1, Bl. 2) war inzwischen
ebenfalls in Angriff genommen, nachdem die Uebcr-
gabe der Güterzüge zwischen der Hannover Altenbekener
Eisenbahn uud der Staatsbahn, welche bis dahin auf
dem Rangir- Bahnhofe I'ferdethurm stattgefunden hatte,
durch eine Gleisverbindung am Südende des zeit-
weiligen Bahnhofea mit dem AUenbekener Bahnhofe ein-
gerichtet war.
Für die Oiiterzüge in der Hiebtnng von nnd nach
Lehrte hatte man, nm dieselben nicht über den zeit-
weiligen Bahnhof führen za nitiseen, ein einetweiligeB
Gleia von den Hanplgleisen in der Nähe der Guten-
berg- Strafeen-UnterfÜhrnng abgezweigt (b. Fig. 2, Bl. 2),
welches, dem neuen Damme entlang laufend, sich dem
Rangir-Babnbofe Pferdethurm gegenüber wieder an die
vorhandenen alten Gleise der Strecke Hannover-Lehrte
anschloss.
Auch aof der Ostseite des alten Bahnhofes mnsste
man, um die Sehüttang des Dammes Air die -Strecke
Hannover- Lehrte aasfiihren zn können, zwischen der
Gntenberg-Strafte und der ytadtetralfee (s. Fig. 2, Bl. ^)
eine Arbeitsbriicke über die tiefliegenden Hanptgleise,
welche zu dem Ende nm l,s'" gesenkt waren, erbauen.
Da diese Arbeits brücke, sowie auch die auf der
Weslseile des Bahnhofes hergestellte, B(iäter bei lieber-
leitung des Betriebes ans der tiefen Lage in die hohe
Lage zugleich für die fahrplanmäl'sigen Züge benutzt
werden sollten, wurden dieselben mit der zu diesem
Zwecke erforderlichen Sicherheit gebant, jedoch zur
Verminderung der Einsenkaug der tiefliegenden Gleise
eo hoch gelegt, dass die hochliegenden Gleise eine
geringe Ueberhöbung gegen die endgültige Lage er-
halten mussten.
Trotz des ungünstigen Wintere 1 878/79 rückten
die Bauten in erfolgreicher Weise vor, so dass bereits
Mitte April 1879 die Güterzüge mittele der vom Rangir-
Bahnhofe Hainbülz aufsteigenden Rampe über den
hocbliegeuden Bahnkörper geführt nnd am 24 Juni des-
selben Jahres der gesammte Personen- und Kilgnt-Ver-
kehr wieder in die Stadt zu rück verlegt werden konnte.
Gleichzeitig wurde der Betrieb auf dem zeitweiligen
Bahnhofe eingestellt. Dieser Bahnhof bat demnach,
vom 15. Mai 1876 bis 24. Juni 1879, etwas über drei
Jahre, seinem Zwecke gedient.
Mit der Zurückverlegung des Bahnhofes in die
Stadt war der schwierigere Theil des Utubaues erledigt.
Es kam jedoch nnumebr, da der Bahnkör])er auf dem
eigentlichen Personen-Bahnhofe nnd auf den angren-
zenden Bahnstrecken vorlänfig nur in geringer Breite
ausgeführt, die Betriebs -Verwaltung folglich in der
Benutzung von Gleisen sehr beschränkt war, darauf
an, mit thnnlicbster Beschleunigung den Bahnkörper
zu verbreitern und unter ISeseitigung der beiden Arbeits-
Brücken auf der Ost- und Westseite des Bahnhofes
die Ausfüllnng der für die früheren, tiefliegenden
Betriebsgleise offen gelassenen Lücken zu bewirken.
Zn diesem Zwecke waren neben den Arbeits-Brneken
Erdniassen im Vorrath gelagert, welche in kurzer Zeit
in den Damm eingebaut wurden.
Um ein möglichst gutes Setzen der zwischen-
geschütieten Dammstrecken zu erzielen, wurden die
eingebanten Erdmassen während des Schüttens reichlich
bewässert und thcilweise gestampft.
Anfang Nov. 1880 waren auch diese letzten Theile
des Bahnkörpers so weit hergestellt, dass der Bahnhof
in seinem ganzen Umfange in Benutzung genommen
werden konnte. Die Einführung der Züge der Uannover-
Altenbekener Bahn in den neaen Personen- Bahnhof
hatte schon im Frühjahre 1880 stattgefunden.
Der gesammte Umbau des Bahnhofes Hannover
hat, wenn von dem Beginne des zuerst in Angriff ge-
nommeneu Werkstätten -Bahnhofes Leinhausen (Mttte
des Jahres 1874) an gerechnet wird, etwa 6 Jahre, der
Umbau des Personen-Bahnhofes allein etwa 41/3 Jahre
in Anspruch genommen Die Verlegung des Personen-
Verkehres nach dem zeitweiligen Bahnhofe, welche
wegen der nicht unbeträchtlichen Entfernung desselben
von dem Verkehrs Mittelpunkte der Stadt von der Be-
völkerung unangenehm empfunden wurde, hat, wie
bereits erwähnt, wenig länger als 3 Jahre gewährt.
III. Die Kosten des Umbaues
einschl. aller Neben-Anlagen haben rund 21 260 000 „^
betragen. Au Rück- Einnahmen, als: durch den Werth
frei gewordener Grundstücke, Beiträge der Stadt Han-
nover zn verschiedenen Bauwerken, Kanälen usw.
werden gedeckt rund 1780 000^. Hiemach bleibt
der Kostenaufwand 19 480000^.
ZasanuaenstelliuiE der BaDkostan der bedaatflodsttin Bauwerke des Personen-Biluibofes Hannover.
1 s
Bezeichnung des Bauwerkes
Uesanimt-
koaten
der
AusfUbrnng
Bebante
Grundfläche
Krjstcn
f. d. -]">
bebauter
QrundHäcbe
Kubischer
Inbalt
des
Bauwerkes
Kosten ;
f.d.'l™
Bauwerk
.K
1.
rung, eiQBchl. der AborCs-Anl3i;en, wclclie in oinem
nnterkcllertcD Tiinnel nebuii dem Empfangs-üebäiide
nntur dem 1. Perron liugen, betragen laTüUÜU^. Die
Kueten des Aborts-TunneU betragen rund 500(X).<i',
et verbleiben demnach filr das Empfttogs-Gebitude rund
(Boi der Angabe der bebauten Grundfläche und des
kubiBchen Inhaltes des Empfangs -Uebäudes in den
n ebeneleb enden Sp.tlten ist d>^r AborU-Tuniiel niclit
mit geieclinot.)
b. Innere AuBBtaltung der Warteeüle usw, des Empfangs-
122flll0<)
79 890
um
304
78 560
1
16,7
Gi'B'iinmt-
Kosten
Kubischer
KoBten
kosten
Bebaute
f. d. qm
Inhalt
^
BezeichDQDg: des Bauwerkes
dar
Grundiläche
bebauter
des
Bauwerk
^
Gruudiläche
Bauwerkes
j
Jt
q,n
Ji
cbn.
JK
2.
3 Personen-TiinneL, einTunoeL vod 7 ■" und zwei Tunnel
Dei' mitllere, 7 " weite Tuunel b^t Sl,»-» Lunge; die
seitlichen, 4", weiten Tunnel aind je 88,4"" Uog.
a
Waasei druck -Hebewerke mit [lampfmaschinenhaue, den
4.
5eG290
13 880
40.S
_
_
1 ft.
6.
3 Stück freistehende Perron -AbDrls-Gebäude, aiisBohl.
der DuBinfektions - Einrichtnng und der Wasser ■ Zu-
und Abluitung, eiuscbl. der songtigen innereo Ein-
AUo filr jedes Aboi-ts-tiebäude
7125
33
216
119
60
7.
8.
laden von Vieh und Fuhrwerken
24 oa»
—
—
. 9.
Lokomotiv-Schuppen mit 31 Ständen, einBchl. der Dreh-
Bclieiben, der Aborts- Anlage, einer Futtermauer, aowie
der EntwäsBeninSB ■ Anlage und Anlage der neben
dem Schuppen beündlicben kleinen Schmiede beiw.
Werkstatt
2(K>020
-
—
—
Für 1 LokomotivBlaml
e6i3,s"
-
—
-
~ 1
10.
Wagenschuppen aar Unterbringung von Salonwagen....
4 720
290
ie.a
1837
2,«
11.
laden der Kohlen, sowie mit Schuppen fllr Holz,
Reiaerwellen usw. und mit AufenthaltsrÜumen tllr den
32 510
-
^
-
Brteken, der Reibe nach anfgenihrt, vnn Westen beginnend
(vgl. den PUn anf Bl. 2).
13. Unterführung des Herrenhäuser DorfweKes, des
GUter-AusfahrtsgleiBss und der Werkstätten-
gleise. Die Wege-Unterführung ist rechtwinklig gewölbt
von 8">Weito und 4,^"' lichter Höhe. GewfilbBtÄrke '>,84'<'.
Die anderen beiden, damit verbundenen Unterführungen
aind stark schiefwinklig und haben eisernen Ueberbnu
(Blecliträger). Die Unterfilhrung des Güter- Ausfahrtsgleises
bat 22" Schnittwinkel, 4'" rechtwinkUge, IO.bts'» schief-
winklige Weite. Die Unterführung der beiden Werketätten-
gleise unter .'}0<i hat zwei OelTnungen von je 4°i rcchtw.
oder 8 "■ schiefw. Weite. Hie sieh kreuzenden Gleise haben
G^"< ^Ohen- Unterschied. Zwei Gleise sind übergeführt,
u. tw. Jedes f(lr sich. Die Fahrbahn liegt ewiechen den
Trägern, die Schienen sind auf hölzernen Querachwellen
befestigt. Gewicht au SchmiedeiBon 48 900 ^e, an Uuss-
eisen 1744 ^s. — Grundmauern aus Bruchstein, sonst Ziegel.
BohlrKume der Pfeiler als Gerätbekammem eingerichtet,
mit 0,1»™ starken Kappen überwölbt.
Geaammthosten 66 440 Jt,
oder riir jede GleiB-Ueberführung 28220Jf.
13. Unterführung des Burgweges, rechtw., von 6""WeitB
DDd 4'" lichter Hlihe (4,4 >" vom Wege bis S.O.). Grund-
manem aus Bruchstein, Gesimse und Abdeckungen aus
Sandstein, sonst Ziegel. Zwei Gleise sind unabhängig tnit
BLecbtrHgem il berge führt; die Schienen sind mit Stilblcben
■nf Querträgern befestigt. lo4üll>'s SchmiedeiBen, 408^1
Gtuseisen. Gesamutkosten 10 630^.
oder flir jede Gleis-UeberfUhning 5 316 .<f .
14. Unterführung des Engelbosteler Dammes, 47"
Schnittwinkol, ö,5=> rechtw. Weite, 12,n:i ■« BObiefe Weite.
Lichte Höhe 4,m " (4,7i ^ von StralHe bis S. O.J. Hauer-
werk wie bei 13. Zwei Gleiae unabhüngig mit Blech-
trägern übergeführt; Fahrbahn zwischen den Trftgern,
Schienen auf hölzernen Qucrsch wellen. 219(X)kK Schmied-
eisen, 944^( Gusseisen. Gesammt kosten 235öir^,
oder fllr jede üleis-UeberfiihrunE 11 775 ■«.
15. Unterführung der St TaIbe„Hin ter-Schöne worth",
rechtw-, gewölbt, von ö"" Weite und 5,^5" lichter Höhe
in der Mitte; Gewßlbstärke 0,&i ™. Grundmauern ausBrucb-
stuin , Gesimse und Abdeckungen aus Sandstein, sonst
Ziegel. Uebergefilhrt werden zwei Gleise. Gessmmt-
kosten 10 7 10 JI ,
oder für jede Gleis- Ueberführung 5 35S^.
16. Unterfilhrung der (früh er geplanten) Harburger
Gittergleise, 501/2" Schnitt winket, 8" rechtw.. ll.n"
schiefe Weite. Hithen- Unterschied der Gleise 5.e ■«. Uauer-
werk wie bei 18, Zwei Gleise unabhüngigmit Blechtrttgem
übergeführt; Anordnung der Fabrbalin wie bei 14. 17 3u0 ■'(
Seh mied eisen, 5(>0^' Gnaseisen. Gesammtkosten IX'J^i.H.
oder für jede Gleis- Ueberführung 107G0JK.
17. Unterführung der Sandstrafsc, rechtw., 10- Weite;
von Stralbe bis S.O. ä,»"' Hnhe. Mauerwerk wie bei 13.
Vier Gleise unabhängig mit BlechtrSgern Ubergeflihrt;
Fahrbahn zwischen den Trägern, Schienen mittels Kleuiiii-
pLatten auf kleinen LängstrHgern befestigt. 3ti 230 M Schmied-
eisen, lUöO ■'S Gusseiaen. Gesammtkosten 263ao>;^
oder für jede Gleis Ueberfiihrung e.WOJü.
55
18. Unterftlhrung der Valircnwalder Strafte, 57 "24'
SchuittwiDkel, 20"° rechtw. Weite, 4,* "' liclite Höhe. Grund-
mauern aas BTUchHtein, GeBimse utid Abdeckungen aus
Sandfiteia, das Uebrige aUB Ziegeln, mit gelben Greppiner
Steioeu verbleodet, \'ier OUiae UDabhängig libergatllhrt;
Halb parabelträger von 24,:^'" Länge, 3,15" Hlthe in der
Hitte, Ifii"' an den Enden; Schienen mittels St ilhlchen auf
Querträgern befestigt. 110520 "'s Schmiedeiaen, 3670"»
GuBseisen. Gesamoitkosten 103 750 JC,
oder fUr jede Gleis- UeberfUhrnng 25 93H^.
19. Unterflibrung der CoUerstralbe, Schnittwinkel bei
zwei Gleisen 7*048', bei vier Gleisen 770 34'; 14,&"rechtw.
Weite, lichte Bühe in der Mitte 4,M"'. Mauerwerk wie
bei 18. Sechs Gleise unal)hiingig iibergeflibrt; BogentrJtger
mit vollen Blecbwänden und mit Kämpfer- Gelenken, von
15,aTi° Länge und l,!«™ PfellhObe. Fahrbahn oben; Schienen
auf htlUernen Qau räch wellen. tiG 130 ^1 Schmied eisen,
4u34 kB Gusaoiseu. Gesammtltoaten !)ß 370 JC,
oder für jede Gleis- UeberfÜhrung 9395^.
20. Unterführung der Femroderstrafte, rechtwinklig,
12™ Weite, 4 1" lichte Höhe. Mauerwerk wie bei la Sechs
Gleise unabhängig mit Blechu-ägern übergeführt. Fahr-
bahn zwischen den Trägern ; Schienen mittels Stithlchen
ftnf Querträgern befestigt. 80 T60 M Schmiedeisen, 113U>'s
GuBseisen. Gesaramtkoslen 53 130 .*;,
oder für jede Gleis- Deberfiibrung gSöS.*.
21. Unterftlhrung zwischen der Post und dem Em-
pfanga-Gebäade, rechtwinklig, gewölbt, 15" Weite,
4,-ji m Uobte Höhe, 87,75 " Länge, 2 " Pfeilhöho. Gewülbe
unter den Gleisen aus Werksteinen, U,4&>° im Scheitel,
0.S&'" am Kämpfet starte; zwischen den Gleisen ist mit
Ziegeln in 0,<ii "< Stärke gewölbt. Inanspruchnahme der
Werksteine 21 ", iler Ziegel 7 ". Widerlager als Fort-
setzung des Gewölbes angeordnet. Gesimse, Abdecknngcn,
Sockel und Eclien aus Sandstein, im Cebrigen Ziegel unter
Verblendung mit gelben Üreppiner Steinen. Erleuchtung
durch drei Liehtachacbte von 2,5 «i, 3 " und 3,ä " Breite
und einer LUnge gleich der ganzen Weite der Unterillh-
ruDg, nach oben liin noch bis auf 18,4 '^ erweitert Die
Fahrbahn unter der Unterfllhmng ist aus Stampf - Asphalt
hergestellt. Gesammtkosten 154010^,
oder f. d. lfd. ™ Lunge 1 755 ^.
22. Unterführung zwischen dem Empfangs-Geb.lude
und dem Eisenbahn-Betriebs-Amte, rechtwinklig,
gewölbt, 12» Weite, 4,15"' lichte Höhe, 87,7b'" Länge;
l,7ii '^ Pfeilhühe. Anordnung und Ausführung ganz wie
bei 21, nur wegen der geringeren Weite schwächer ge-
halten. Gewölbstärke unter den Gleisen (Werksteine)
0,4'° im Scheitel, i^b'° am Kämpfer, zwischen den Gleisen
(Ziegel) durchweg (>,&i ™. Gesamnitkosten 143 140J(,
oder f, d. lfd. " Länge Ifai Jü.
23. Unterführung der Königstralbe, unter E. IL aus-
führlich beschrieben uud auf Bl. 30 dargestellt.
24. Unlarfilhrung der Stralbe „Am Sohiffgraben",
unter E. 1. ausftihrlich beschrieben und auf Bl. 28 — 29
dargestellt.
35. Unterföhrung der Kirch wenderstrafte, 780 40'
Schnittwinkel, 8 ^ rechtw. Weite, 4 " lichte Höhe. Mauern
in Ziegel-Bein bau. äechs Gleise unabhängig mit Blech-
trägern iibergeflibrt; Mauerwerk ftlr T Gleise eingerichtet
Fahrbahn itwischen den Trägern, Schienen auf hölzernen
Qnerschwellen. 40 730"« Schmiedeisen, 2200 ^s Gusseieen.
Geiammtkoslen 3? 100 ,JK.
56
26. Unterfllhrungder Gutenberg -Strafte, Schnittwinkel
bei 3 Gleisen 76" 1', bei 3 Gleisen 67^ 15'; 12'° rechtw.
Weite, 4 <" lichte Höhe. Anordnung und Bauart wie
bei 25. 74 821*1 Schmiedeisen, 1285^8 Gnsseisen. Gesammt-
kosten 60 120 J(.
27. Unterführung der Bnltstrafte, rechtw., 8" WeiU
4"' lichte Höhe. Vier Gleise werden ilbergefilhrt; Anord.
nung und Bauart wie bei 2U. Gesammt - Eisengewicht
24 45U ks. Gesammtkusten 16 330 ,«.
28. Unterführung der Stadtstrafte, rechtw.. 81« Weite,
i,2T" lichte Höhe. Drei Gleise wenlen Übergeführt, das
Mauerwerk ist filr vier Gleise eingerichtet. Anordnung
und Bauart wie bei 25. Geaammt-Eisengewicht 19 350*s
Gesammtkosten 20 990 .Ä,
29. Unterführung dos Uisburgerdammes, 53« 24'
Schnittwinkel, 15'° rechtW. Weite, 4,4 °> lichte Hübe in
dei' Mitte. Drei Gleise unabhängig durch Fach werk- Bogen-
träger mit Kämpfergelenken übergeführt; Mauerwerk für
vier Gleise eingerichtet. Anordnung und Bauart wi«
bei 24. 58 940^« Schmiedeisen, am«*-' Giisseisen. Ge-
sammtkosten 55 110>4!.
30. Unterführung der AUenbekener Verbindungs-
bahn, 1)1° 40' Schnittwinkel, dfl" rechtw. Weite, 4,S7">
lichte Hübe. Drei Gleise werden übergeführt, das Mauer-
werk ist Für vier Gleise eingerichtet. Anordnung und Bau-
art wie bei 25. Gesanimt'EiseDge wicht 22 7't<j<^s. Gesammt-
kosten 17 718 Jf .
IV. Bauleitung.
Die Bearbeitung des GeBatnmt ■ Entwurfes für doo
Umbau des liabnhofes Hannover ist unter der Leitung
des jetzigen Gebeimen Überbauraths Grüttefien durch
den Abt bei Lange -Baumeister .Seeliger und den tech-
nischen Eisenbahn-Sekretär Hesse, die Bearbeitung
der einzelnen TheiL- Entwürfe ebenfalls unter Leitung
des Hrn. Grüttefien theilweise durch das bauteeh-
nische Burean der Kgl. Eisenbahn - Direktion zu Han-
nover unter dessen Vorständen, den Bau- und Betriebs-
Inspektoren Koenen uud Zimmertnanu, theilweise
durch den Abtbeilungs-Baumeister Seeliger ausgerubrt.
Die Oberleitung des Baues war dem Geheimen
Oberbauratb Grüttefien und nach dessen Berufung
in das Kgl. Ministerium der öfl'eutUcben Arbeiten dem
Oberbaurath und Geheimen Hegierungs-Ratb Durlach
übertragen. Als Ahtheilungs-Baumcister wirkten der
Eisenbabn-Bau- und Betriebs -Inspektor Blanck und
der Reg.- Baumeister Seeliger, Letzterer bearbeitete
daneben die Entwürfe fiir die zahlreichen, zur Durch-
führung des Betriebes während der Bauzeit erforder-
lichen zeitweiligen Gleis - Anlagen und Tiir die Durcb-
fiihruDg des Umbaues.
Die AnsführuDg des Empfangs-Gebäudes war unter
der Leitung des Eisen bahn -Bau- und Betriebs - Inspek-
tors Blanck dem jetzigen Professor Hubert Stier
übertragen. Die Ausführung der übrigen Bauwerke
war unter die Reg. - Baumeister MnLthaupt, Plate,
Bremer und Steiuvorth getheiU.
Bolbuchdrockerei der ßebiäder JKned
1886 . Heft
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Zeilschrift des Arclilt,- und Ingenieur -Vereins zu Hannover.
Empfangs-Gebäude des Bahnhofes Hannover.
Fig. 1. Wartesaal I u, II. Klasse.
F,m|iraiin's Ocliaiule rli^s linlinlinlT's lluiiiKivci
Theil (irr osUichni Ansiiiit .
ZeitechriA des Arcliit.- und Tngoniear-Vdrems xu HnnDover.
Empfaugs-Gebäude des Balmhofes Hauuover.
Kaiser-Saal.
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