Skip to main content

Full text of "Deutsche entomologische Zeitschrift"

See other formats


are 


BRARVARD UNIVERSITY. 


LIBRARY 


OF THE 


MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY. 


\ 
aa SE Opus, EN. 


herausgegeben 


von der 


in ah 
mit Dr. G. Kraatz 


ler ‚Gesellschaft rischen Dresden 


Jahrgang 1898. 
Kalte Heft (S. 9—-192 u. S. 1-32) 


ausgegeben ‚Ende nn 1898 


Mit zwei lithographirten Tafeln. 


au Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. 


l 


Redacteur: Dr. G. Kraatz. 


Berlin 1898. Paris. 
 Nicolaische Verlags- P. Klincksieck, 
at, Rusel Str. Buchhandlung, R. Strieker. 52 Rue des Healen. 


Deutsche Entomologische Gestiechaft.. 


Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1898, Heft I, 


der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. 


Allgemeine Angelegenheiten 

Faust, J., Beitrag zur Kenntnifs der Fauna von Kamerun, 
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen Mene- 
wachiden, Isorhynchiden und Campylosceliden EN 

Kraatz, Dr. G., Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nickerl 
vom Volta-Flufs a NN RER CE A BA 

— Abbildungen einiger Gokathus und Oetoniden-Arten auf Taf. II 

— Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum 

— Pachnoda bella Kraatz n. sp. vom Herero -Lande 

— (etonia magnifica Kraatz von Bangalore 

— Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten 

— Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal 

— Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum von Nord-Indien 

— Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum von der Astrolabe-Bay 

— Moscheuma opaca von Brasilien 

— Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus 

Schenkling, Sigmund, Revision der Cleridengattung Lemidia 
Spin. nebst Beschreibung einiger neuer Arten 

Schultze, A., Einige Worte über die räumliche Verbreitung 
der Arten . aa . 

— Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe von Ceuthor- 
rhynehiden des Stockholmer Museums . 

— Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten 

Sehwarz, Otte, Beschreibung neuer Elateriden 

— Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika) . 

Weise, J., Coceinelliden aus Kamerun 

— Erklärung der Abbildungen auf Tafel I 

— Coceinellen aus Südamerika 


— Ueber Solanophila proteus Guer. 


Mit eigener Paginirung versehen ist: 
Horn, Dr. W., Revision der Cieindeliden mit besonderer Be- 


rücksichtigung der Variationsfähigkeit und geographischen 
Verbreitung 


Seite 


2—W 


e)! 


11-12 


169—182 
157 —160 


161—168 
168 

129—156 
185—192 

97—124 
124—125 
125—126 
127—128 


1—32 


Deutsche 
Entomologische Zeitschrift 
herausgegeben 


von der 


Deutschen Entomologischen Gesellschaft 
in Verbindung 


mit Dr. G. Kraatz 
und der Gesellschaft ‚‚Iris‘ ın Dresden. 


Jahrgang 1898. 


Erstes und zweites Heft 


ausgegeben Juni und Mitte December 1898 


herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft. 


Mit zwei lithographirten Tafeln. 


Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark. 


Redacteur: Dr. G. Kraatz. 


London. Berlin 1898. Paris. 
O0. E. Janson, Nicolaische Verlags- P. Klincksieck, 
24 Great Russel Str. Buchhandlung, R, Stricker. 52 Rue des Ecoles. 


Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten 
Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die 
Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise. 


D. Red. 


Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1898 
der Deutschen Entomologischen Zeitschrift 1). 


Seite 
en Bonn). „dmlze on 19 nesisell hs. enable 
Binemeimer Angelegenheiten Ir. un. 9—10 

- — Da. sus „ARE, KON Boss, 7—8 
Faust, J.: Beitrag zur Kenntnils der Fauna von Kamerun, 
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen Mene- 
machiden, Isorhyncehiden und Campylosceliden . . ». „. . 17-91 
— Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhofi auf 32 .... 272 
— Beschreibung neuer Coleopteren von Vorder- und Hinter- 
indien aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London. 
Ginelliontdaeng. rn hub ie nimmer lernbstotmarde ash 209-333 
Gerhardt, J.: Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 1897 334—-336 
Horn, Dr. W.: Ueber Cieindeliden-Typen besonders englischer 
Sramlungen gr Ooneen hin. DaB einmal. urn. 193195 
— Vier neue Cieindeliden-Species . » 2 2 2 2 2.2.2... 196—198 
Kraatz, Dr. G.: Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nickerl 
None Bulls ler. EEE TREE RR, PEN >19 
— Abbildungen einiger Gohathus- und Cetoniden-Arten auf Taf. II 13 
— Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum . ». . . .» 13 


— Pachnoda bella Kraatz n. sp. vom Herero-Lande . . . . 14 
— Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore . . ..... 15 
— Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten . . . . . 16 
— Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal . . 2... 92 


— Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum von Nord-Indien . . . 93—94 


1) Heft I (S. 9—192) ist im Juni 1898, Heft II (S. 1—8, 193—416) im 
December 1898 ausgegeben. 


Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 ete. 


Kraatz, Dr. G.: Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum von der 


Astrolabe -Bay 

Moscheuma opaca von Brasilien 

Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus 
Zwei neue Psiloptera-Arten von Usambara 

Simorrhina quadrimaculata Krtz. 

Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten . 

Ueber die Gattung Phoxomeloides Schoch . 5 
Ueber Schoch’s Bearbeitung der Taumastopeus Krtz. een £ 
Ueber Zomapteroides Schoch 

Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms. 
Bemerkungen zum Naehtrag VI von Schoch’s „Genera und 
Species seiner Cetoniden-Sammlung“ 

Atrichelaphinis nov. gen. (prope Zlaphinis) 

Ueber die Gattung Hologymnia Schoch . 

Ueber die Gattung Cotinorrhina Schoch 

Varietäten der Cotinis mutabilis, Lebasii, sobrina und nilida . 
Ueber die Gattung Anatona Burm. 

Hybothorax nov. gen. Cetonidarum von Java 

Ueber Glyeyphana-Arten . 

Ueber die Maeronotiden-Gattung Ataenia Schoch und meine 
Auffassung der Arten derselben 


Ueber Carolina malabariensis Gory und ihre Varietäten 


Ueber Goliathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray 
Ueber einige Clinteria- - Arten 

Chiroscelis Mülleri n. sp. aus Ostafrica . lad) 
Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten der 
Coquerelia (Anochilia) flavipennis Kraatz und rufipes Kraatz 
aus Madagascar . : 

Ueber einige Glycyphana . 

Poecilophilides nov. gen. Cetomidarum . 

Anthracophora borneensis .Kraatz 

Pseudanthracophora now. gen. Cetonidarum 

Cetonia tristicula n. sp. von den Philippinen . 

Ueber Alaus prapinguus Schwarz und intermedius Krtz. n. sp. 


Ueber Alaus truncatipennis Bohem. 


Müller, Cl.: Otiorhynchus martinensis n. sp. von Tyrol 


Seite 


95—96 

96 

182 
199 — 200 

200 
201—20t 
205 —206 
207— 203 
208 —209 
215— 2106» 


217 — 224 
220 
220 
221 

221— 222 

222 — 224 

319— 380 

381—984 


385 — 394 


395—396 
396 
397— 399 
400 


401—405 
405 
406 
406 

407—408 
409 
414 
416 


378 


Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 etc. 


Reitter, Edm.: Neue Coleopteren aus Europa und den an- 
grenzenden Ländern 

Schenkling, Sigmund: Revision der Cleridengattung Zemidia 
Spin. nebst Beschreibung einiger neuer Arten 

— Zehn neue Oleriden nebst Bemerkungen über schon beschrie- 
bene Arten 

Schilsky, J.: Caenocara Weisei n. sp. von Kwai (Ostafrica) 

Schultze, A.: Einige Worte über die räumliche Verbreitung 
der Arten . 

— Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe von Ceuthor- 
rhynchiden des Stockholmer Museums . 

— Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten 

— Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen Ah 

— Ueber Ceuthorrhynchus similis Ch. Bris. und parvulus Ch. Bris. 

— (Ceuthorrhynchus distinetus Ch. Bris. = marginatus Gyllh.- 
Thoms. . 

— Weitere Berichtigungen, Ergänzungen und sonstige Bemer- 
kungen zur Nomenclatur der paläarktischen Ceuthorrhyn- 
chinen . 

Sehwarz, Otte: Beschreibung neuer Elateriden 

— Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika) . 

— Zwei neue afrieanische Arten der Elateriden-Gattung Zudius 
Latr. 

— Ludius tenebrosus nov. Sp. aus Java . 

— Zwei neue africanische Arten der Elateriden-Gattung Alaus 
Eschsch. 

— Aenderung der Gattungsnamen Znoploderes und Craspedonotus 
Schwarz 


— Bemerkung zu Alaus intermedius Kraatz n. sp.? . 


Senna, Dr. A.: Additions a la faune brenthidologique du 
Kamerun 

Weise, J., Coceinelliden aus Kamerun 

— Erklärung der Abbildungen auf Tafel I 

— Coceinellen aus Südamerika 

— Ueber Solanophila proteus Guer. 


Seite 
337—360 
169—182 
361—368 
271 
157—160 
161—168 
168 
225 — 260 
261— 262 
263 
264— 270 
129—156 
133—192 
410—411 
411 
412—413 
414 
415 
369—377 
97—124 
124—125 
125—126 
127 —123 


6 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 etc. 
Seite 
Bücher-Anzeigen: 
Kraatz, Dr. G.: 
Die Geradflügler Mitteleuropa’s von Dr. R. Tümpel . 210 


Wasmann, E.: 


Everts, Dr. Edm., Coleoptera Neerlandica. De Schild- 
vleuglige Inseeten van Nederland en het aangrenzend 
Gebied. Deel I met 62 houtsne£figuren in d. tekst. 
1ste Gedeelte, 368 S. m. 27 Fig. — . . . 2... .. 211-214 


Mit eigener Paginirung versehen ist: 


Horn, Dr. W., Revision der Cieindeliden mit besonderer Be- 
rücksichtigung der Variationsfähigkeit und geographischen 
Verbreitung: &,..e. nee ee 1—32 


L AN = 3309 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 11.] 7 


Allgemeine Angelegenheiten 1898. II. 


Das zweite Heft (über den Inhalt des ersten ist auf S. 9 kurz 
berichtet) bringt einen längeren Aufsatz von Hrn. Faust mit Be- 
schreibungen von neuen Rüsselkäfern von Vorder- und Hinterindien 
aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London. Hr. Oberst 
Schultze beschreibt gegen 30, meist europäische neue Ceuthorrhyn- 
chiden und giebt synonymische Bemerkungen über eine ähnliche 
Anzahl. Hr. Senna giebt Beiträge zur Kenntnils der Brenthiden von 
Westafrica aus der Sammlung des Unterzeichneten. Hr. Schwarz 
beschreibt Elateriden aus Westafrica, Java etc. Hr. Reitter bringt 
Beschreibungen von 45 neuen Käferarten aus Europa und den an- 
grenzenden Ländern. Hr. Schenkling beschreibt eine Anzahl neuer 
Cleriden. Der Unterzeichnete liefert eine gıölsere Anzahl kleiner 
Beiträge zur Kenntnifs der exotischen Cetoniden. 

Hr. Dr. Horn beschreibt einige neue Cieindeliden und publieirt 
werthvolle synonymische Bemerkungen über diese Gruppe, welche 
er auf einer mit Dr. Roeschke unternommenen Studienreise nach 
London, Tring und Oxford, namentlich im Britischen Museum, ge- 
sammelt hat, wohin seit Schaum’s Zeiten nur wenige deutsche 
Entomologen gekommen sind. 

Den Mitgliedern der Gesellschaft geht aufserdem Seite 49—84 
des zweiten Nachtrages des Catalogs der Käfer von Sibirien von 
Hrn. Major v. Heyden und der dritte Nachtrag zu. 

In der Sitzung vom 7. November wurde der bisherige Vorstand 
einstimmig wieder gewählt und eine Commission von drei Mit- 
gliedern beauftragt, die Vereins-Statuten mit Bezug auf das neue 
bürgerliche Gesetzbuch umzuarbeiten und der Gesellschaft vorzulegen. 

Im Laufe dieses Jahres besuchten mehr auswärtige Mitglieder 
als gewöhnlich Berlin; ich nenne nur Hrn. Dr. Jordan, den Oustos 
des Museums des Baron v. Rothschild in Tring (England); Hrn. 
Severin, den Custos des Brüsseler Museums, welcher eine vier- 
monatliche Reise unternommen hatte, um Museums-Einrichtungen 
kennen zu lernen; Hrn. L. Nebel aus Dessau, den Finder des 
seltenen Biberschmarotzers Platyphylla Castoris; Hrn. Sternberg 
aus Stralsund, den Besitzer reicher Carabiden- und Cetoniden- 
Sammlungen, namentlich des Gokathus Atlas; Hrn. Geheimrath 
Müller aus Jena; Hrn. Felsche aus Leipzig, Besitzer einer reichen 
Searabaeiden-Sammlung, Hrn. Srnka aus Prag, der jetzt vorzugs- 
weise Cieindelen sammelt; Hrn. Georg Lewis aus Southhampton, 
den besten Kenner der Käferfauna Japans und Besitzer reicher 
Sammlungen von dort und von Ceylon, und endlich Hrn. Finanz- 
director von Bennigsen, der jedenfalls mehrere Monate in Berlin 
verweilen wird und vieles Schöne in Africa gesammelt hat. 

Die Gesellschaft hat den Tod des Hrn. Kaufmann ©. Schwarz 
in Breslau zu beklagen; derselbe hatte eine schöne Sammlung 
europäischer und namentlich schlesischer Käfer und war ein 
Sammelgenosse des Hrn. Oberlehrer Gerhardt, dem er werthvolle 
Beiträge zu den jährlichen Jahresberichten über die Neuheiten der 
schlesischen Käferfauna in unserer Zeitschrift lieferte. 


8 Allgemeine Angelegenheiten 1898. I. 


In Glain bei Lüttich starb am 30. Juni unerwartet der Arzt 
und Leiter der dortigen Irrenanstalt Ernest Cand£ze im Alter 
von 71 Jahren. Er war als Entomolog von hervorragender Be- 
deutung und wurde von der belgischen Academie der Wissenschaften 
zam Mitgliede ernannt. Unter seinen zahlreichen von ihm ver- 
öffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten ragt seine „Monographie 
des Elaterides* besonders hervor. Sehr verdienstlich war sein 
Bestreben, nicht nur der reinen Wissenschaft zu dienen, sondern 
auch die Verbreitung der Kenntnils der Insekten in volksthüm- 
licherer Weise zu fördern. Als tüchtiger Kenner der Insekten 
schrieb er eine ganze Reihe anmuthiger Schriften, die durch- 
schlagenden Erfolg hatten und seinen Namen in Belgien in den 
weitesten Kreisen bekannt machten. Zu nennen sind: „ÄAventures 
d’un grillon“, „La Gileppe“, „Les infortunes d’une population 
d’Insecetes“, „Perinette“, „Histoire surprenante de cing Moineaux“. 
Die letztere Schrift errang ihm einen Staatspreis. Für Entomo- 
logen war namentlich sein Schriftehen über Doryphora 10-lineata 
von scherzhaftem Interesse. Ich machte 1557 bei meiner ersten 
Reise nach Paris seine Bekanntschaft, war 1875 viel mit ihm auf 
dem congres international des sciences geographiques und 1889 bei 
der letzten Weltausstellung in Paris zusammen (vergl. meinen 
Bericht über dieselbe in der Deutschen Entomol. Zeitschr. 1889, 
S. 4083— 408). Er war ein ungemein liebenswürdiger, munterer 
Gesellschafter und sagte mir vor mehreren Jahren bei seiner 
letzten Anwesenheit in Berlin: „je suis plus jeune que je n’etais 
ä trente ans!* Es war dies noch zu Lebzeiten Harold’s, aber 
auch in Paris war er noch völlig unverändert. 

Es sei hier noch des Todes des Hrn. Osbert Salvin (am 
1. Juni d. J.) gedacht, welcher nach mehrfachem Besuch von Cen- 
tral-America, in Gemeinschaft mit Hrn. Godman, das grofsartige 
zoologische Werk „Biologia Centrali-America“ herausgab, an dessen 
entomologischem Theil die namhaftesten Entomologen Englands 
mitarbeiteten. Salvin, welcher ursprünglich Ornithologe war, be- 
arbeitete für dieses grandiose Werk in Gemeinschaft mit Godman 
die Rhopalocera, von denen indessen nur ein Theil der Hesperiden 
erschienen ist. 


Seit dem Erscheinen des letzten Heftes sind der Gesellschaft 
beigetreten: 


Herr Carl Gnad, Lehrer in Pankow bei Berlin, Flora Str. 59. 
- C. H. Howieson, Pres. Business College, Chippewa Falls, 
Wise., U. S. A. 


Ihren Austritt erklärten: 


Herr Landgerichtsrath a. D. v. Hagen in Düsseldorf. 
- Chr. Sternberg in Stralsund. 


Ihren Wohnsitz veränderten: 


Herr Nauwerk in Berlin, jetzt Behrenstr. 
- v. Oertzen, jetzt in Charlottenburg, Krumme Str. 35. 
- Chr, Steffin, jetzt in Charlottenburg, Weimarer Str, 2, 


—— | — 


JUlr2% 1898 
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] u 


Allgemeine Angelegenheiten 1898. 1. 


Heft I enthält vorzugsweise Arbeiten über Exoten, während 
das nächste mehrere Bogen über europäische Ceuthorrhynchus-Arten 
von Oberst Schultze und über europäische Käfer von Reitter etc. 
bringen wird, zu denen die Manuscripte bereits eingesendet sind, 
ebenso wie der Schluls von Faust’s Aufsatz über neue Ourculioniden 
von Vorder- und Hinterindien. Sein Aufsatz in diesem Hefte bringt 
einen grölseren Beitrag zur Rüsselkäferfauna von Kamerun nach 
dem ihm von mir mitgetheilten Materiale.. Auch. die Arbeiten von 
Weise und Schwarz beruhen mehr oder weniger auf dieser Localität, 
durch welche wir namentlich durch die Sammlungen des Hrn. 
Conrad Kenntnils erhalten haben. 

Hr. Schenkling giebt eine Revision der australischen Oleriden- 
Gattung Lemidia. 

Der Unterzeichnete beschränkte sich diesmal darauf, Beschrei- 
bungen einiger interessanter Goliathiden und Abbildungen derselben 
zu geben, welche von Hrn. Paul Preyfs mit anerkennenswerther 
Sorgfalt hergestellt sind. 

Hr. Dr. Horn bringt unter eigener Paginirung den Anfang 
einer umfangreichen Revision der Cicindeliden, welcher Gruppe er 
seine ganze Thätigkeit mit Erfolg zugewendet hat. 

Die Gesellschaft hat den Verlust einiger ihrer ältesten Mit- 
glieder zu beklagen, die sich in den letzten Jahren wenig mehr 
mit Entomologie beschäftigt hatten. 

Am 5. Februar entschlief sanft nach kurzem Krankenlager in 
Darmstadt der em. Pfarrer W. Scriba (früher in Seligenstadt) im 
81. Lebensjahre; er war einer der wenigen noch lebenden Gründer 
des Berliner entomol. Vereins, zu denen auch der in Halle a. S. dahin- 
geschiedene Prof. Dr. Ernst Ludw. Taschenberg gehörte, welcher 
sich namentlich durch populäre Werke über Insekten und hymeno- 
pterologische Arbeiten bekannt gemacht hat. 

Am 19. Januar verstarb der bekannte Insektenhändler Hr. 
H. Ribbe nach langen schweren Leiden in Radebeul bei Dresden, 
welcher in früheren Jahren in Berlin lebte. 

Ende 1897 starb der Amerikaner James Thomson, welcher 
seit 1854 Mitglied der französischen Gesellschaft war und Mitglied 
der unsrigen bis zu seinem Tode geblieben ist, obwohl er seit 
Jahren sich nicht mehr mit Entomologie beschäftigt hat, während er 
früher eine Anzahl prächtig ausgestatteter Werke (Arcana Naturae, 


Physis, Musee Scientifique etc.) herausgegeben hat. Er war ein 
1** 


10 Allgemeine Angelegenheiten 1898. 1. 


frischer, liebenswürdiger Mann, mit dem ich in der Blüthezeit seiner 
Thätigkeit vielfach verkehrte, aber seine Beschreibungen lassen viel 
zu wünschen übrig. 


Unter den Entomologen, die verstorben sind, und unserer 
Gesellsebaft nicht angehört haben, sind hervorzuheben: 


“In erster Linie Hr. Dr. George H. Horn, der bedeutendste 
Coleopterologe Amerika’s, 1840 in Philadelphia geboren, gestorben 
am 24. November 1897 in Beesley’s Point. Er bearbeitete viele 
Gruppen amerikanischer Käfer monographisch und gab 1883 mit 
Leconte zugleich die Classification of the Coleoptera of North- 
America heraus; er war Präsident der amerikanischen entomol. 
Gesellschaft, Ehrenmitglied der französischen, belgischen, russischen 
und Stettiner entomol. Gesellschaften und Professor der Entomologie 
an der Universität von Pennsylvanien seit 1389. Die amerikanische 
entomol. Gesellschaft wird eine ausführlichere Biographie von ihm 
bringen. 

Hr. Baron v. Nolcken Exc., Lepidopterologe aus Livland, in 
Dresden verstorben. 

Hr. Prof. Graälls, verstorben am 13. Februar in Madrid, 
80 Jahre alt. _ 

Des Todes des Hrn. Prof. Leuckart in Leipzig (gestorben am 
6. Febr.), der sich auch um die Entomologie hoch verdient gemacht, 
sei hier um so mehr gedacht, als ich in ihm auf Naturforscher- 
Versammlungen einen ebenso liebenswürdigen als hochbegabten Ge- 
lehrten kennen gelernt habe, ausgezeichnet durch einen vorzüglichen 
freien Vortrag. 


Seit dem Erscheinen des letzten Heftes sind der Gesellschaft 
beigetreten: 
Herr Pfarrer W. Hubenthal in Gotha, Augustinerstr. 26 (Col.). 
- Dr. F. A. Müller in Bregenz am Bodensee (Col.). 
- Dr. med. Chr. Siebert in Libau (Col.) 


Ihren Wohnsitz veränderten: 


Herr F. L. Dames in Berlin, jetzt Landgrafenstr. 12. 
- Dr. Karl Daniel in München, jetzt Zieblandstr. 37/0. 
- Dr. Dormeier, jetzt in Stettin, Friedrichstr. 14. 
- Prof. Dahl, jetzt in Berlin, am zoologischen Museum. 
- Fleutiaux, jetzt in Nogent sur Marne, Avenue Suzanne 6. 
Dr. G. Kraatz. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.! 11 


Ueber Exemplare des Goliathas Atlas Nickerl 


vom Volta-Flufs. 
Von 
Dr. @. Kraatz. 


Am Ende des vorigen Jahres hatte ich noch keine Ex. des 
Goliathus Atlas aus der Gegend des Volta-Flusses (der Localität, 
wo der typische Atlas herstammt) gesehen, sondern mir nur nach 
der vorzüglichen Abbildung dieses Käfers von Haury ein Urtheil 
bilden können; heut liegen mir 2 Männchen vom Volta-Flusse vor, 
welche unser Mitglied, Hr. Sternberg in Stralsund, in diesem 
Winter mit der Sammlung des verstorbenen Hrn. Scheiffele in 
Stuttgart gekauft hat; von der Existenz dieser Ex. hat Hr. Dr. 
Nicekerl keine Ahnung gehabt. Dieselben stimmen nicht vollständig 
mit der Haury’schen Abbildung überein, zeigen aber das charak- 
teristische Merkmal, worauf ich aufmerksam gemacht habe, wo- 
möglich noch deutlicher als die Abbildung. Bei derselben ist der 
Rand der Fld. neben dem Scutellum und die Naht bis 
zur Hälfte (allmählich schwächer) schwarz; bei den beiden 
Ex. vom Volta ist die Naht bis zur Spitze der Fld. deutlich 
schwarz, auf der hinteren Hälfte allerdings nur schwach, während 
bei meinen 8 Ex. des regius g' die ganze Naht und die Gegend 
um das Schildchen schneeweils sind. 

Die schwarzen Binden neben den beiden Mittelbinden des 
Thorax sind vor dem Ende unterbrochen (wie bei einigen 
Ex. des regius meiner Sammlung von Accra), während sie bei der 
Haury’schen Abbildung am Ende verschmälert, aber ganz ist. 

In der Zeichnung der Fld. hält Haury’s Ex. die Mitte zwischen 
den beiden Sternberg’schen; bei dem -einen sind der schwarze 
Schulter- und Spitzenfleck ziemlich schmal mit einander verbunden, 
bei dem anderen (weilseren) sind sie vollständig von einander ge- 
trennt; die weilse Grundfarbe ist nur durch einige schwarze Quer- 
strichelehen unterbrochen. 

Mit diesen beiden Männchen ist ein Weibchen zugleich vom Volta 
gekommen, bei welchem ebenfalls die Fld. neben dem Schild- 
chen und neben der Naht bis zur Mitte schwarz sind. Beim regius 
2 sind die Fld. neben dem Schildehen nur ausnahmsweise weils, 
(bei einem Ex. in der Sammlung von Sternberg und bei einem in 
der meinigen); in der Regel zeigen sie neben dem Schildchen die 
schwarze Färbung der Atlas-Männchen, aber die Naht bleibt stets 


12 G. Kraatz: Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nicker!. 


weils. Das geschilderte Weib würde also als Atlas-Weib var. zu 
betrachten sein, da die schwarzen Flecke durch eine ziemlich breite 
schwarze Binde mit einander verbunden sind, während das echte 
Weib die Färbung des g' zeigen mülste; dafs solche 2 vorkommen, 
ist mir durchaus nicht zweifelhaft; sie werden aber sehr selten sein. 

Da Atlas in der schwarzen Färbung der Fld. neben dem Schild- 
chen und neben der Naht vollständig mit den weilslichen Varietäten 
des giganteus Lam. übereinstimmt, kann meines Erachtens darüber 
nieht der mindeste Zweifel sein, dafs er als eine Varietät des 
giganteus mit vielem Weils auf dem Halssch. zu betrachten ist. 

Dafs die schwarze Färbung neben dem Schildehen auch bei 
giganteus mit rothbraunen Fld. charakteristisch ist, zeigt ein Ex. 
desselben in meiner Sammlung sehr deutlich, bei dem dieser 
schwarze Streif der Fld. neben dem Schildehen von einer Reihe 
feiner weilser Punkte eingefalst ist, was allerdings nur selten vor- 
kommen dürfte, aber immerhin charakteristisch ist. 

Der Volta-Flufs bildet die Grenze zwischen der Goldküste und 
der Sclavenküste; Accra, von wo die meisten regius hergekommen 
sind, liegt ein Stück nordwärts von der Mündung desselben an der 
Küste; wahrscheinlich stammt aber die var. Atlas mehr aus dem 
Innern. Kamierun liegt weit südlich vom Hauptfundorte des regius; 
die Natur hat der var. Atlas sozusagen die weilse Färbung des 
Halssch. dieser Art verliehen, aber nicht die scheinbar sehr gering- 
fügige weilse Färbung der Scutellargegend. In Kamerun zeigt sich 
der giganteus in den verschiedensten Gröfsen und Farbenabände- 
rungen, von denen ich allmählich mehrere beschrieben habe. Da 
aber die bis jetzt bekannten regius von allen Formen des giganteus 
kleine, aber constante Unterschiede zeigen (in denen Uebergänge 
nicht bemerkbar wurden), scheint es mir angemessener, den regius 
so lange als Art zu betrachten, bis ein Wechsel in den (scheinbar) 
geringfügigen Abweichungen bemerkt ist. 


Dafs Goliathus giganteus weit nach Osten vordringt, beweist 
ein mir von Hrn. Oberthür eingesendetes. Ex. der var. albata Krtz. 
(Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 250), vom Tanganika-See, welches 
daselbst nebst einigen anderen von Eingeborenen geschossen ist; 
es zeigt auf dem Discus der Fld. 5—6 ziemlich regelmäflsige Reihen 
grölserer und kleinerer weilser Flecke. 


Gol. cacicus stimmt in der schwarzen Färbung der Seutellar- 
gegend der Fld. mit giganteus überein, weicht aber von beiden 
Arten durch den gelben Thorax und die stets kleinere (8. s. 
verschwindende) Spitzenmakel der perlmutterglänzenden Fld. 
ab. Der Thorax der beiden Atlas zeigt einen schwachen Stich 
in’s Gelbliche, namentlich bei den Ex. mit weniger weils auf den Fld. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heftl.] - 13 


Abbildungen einiger Goliatkus und Öetoniden- Arten 
auf Taf. I. 


Um den Lesern dieser Zeitschrift eine bessere Idee von der 
Variationsfähigkeit des Goliathus giganteus Lam. zu geben, sind 
einige der neuerdings bekannt gewordenen seltene Formen derselben 
auf Taf. II abgebildet. 


Fig. 1. Goliathus giganteus Lam. var. conjunetivittis Krtz. Z\ aus 
Kamerun, bei dem die Binden neben der Mittelbinde des 
Halssch. mit der Binde am Aufsenrande zusammenflielsen 
Kme Br 272 118892 ng). 

Fig. 3. Gol. gig. A-maculatus!) Krtz. ? aus Kamerun, herrliches Ex. 

Fig. 6. Fld. von Gol. gig. var. undulatus Krtz. (D. E. Z. 1897, 
p- 251) aus Kamerun. 

Fig. 7. Gol. gig. var. albatus Krtz. (D. E. Z. 1897, p. 250) aus Kam. 

Fig.: 9. Gol. gig. 2 var. longivittis Krtz. aus Kamerun; mit aus- 
nahmsweise langen Binden auf dem Halssch. neben dem 
Mittelstreif (in der Sammlung des Hrn. Möllenkamp). 

Fig. 11. Gol. gig. 2 var. curtivittis Krtz. aus Kamerun; mit aus- 
nahmsweise kurzen Binden. 

Fig. 2. Tetragonorhina albomaculata Krtz. (D. E. Z. 1896, p. 369) 
aus Kamerun. 

Fig. 4,5. Haematonotus Hauseri Krtz. (D. E. Z. 1896, p. 371) ' und 
Q2 var. aus Ikutah (Ost- Afr.). 

Fig. 8. idem g'; nach anderen Ex. und besser abgebildet als a. a. O. 

Fig. 10. Pachnoda bella Krtz. (D. E. Z. 1898, p. 14) aus dem 
Herero- Lande. Dr. @. Krasatz. 


Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum, 
gegründet auf Diplognatha herculeana Bainbr. 


Habitu speciebus generis Diplognathae similis, sed major et 
robustior, capite clypeo angulis apicalibus et basalibus (jurta ocu- 
laribus) elevatis, fronte tuberculata, margine apicali thoracis bi- 
iuberculato et scutello multo minore, magis impresso distinc- 
tum. Pedes magis robusti. 


Diese ansehnliehste unter den Diplognathiden- Arten ist nicht 
nur durch die Bildung des Kopfes und Halssch., sondern vorzüg- 
lich durch das viel kleinere, ziemlich tief liegende Scutellum aus- 
gezeichnet. Der Käfer scheint sehr selten zu sein, denn mir ist 
nur ein Ex. desselben in der Sammlung des Prof. Hauser bekannt 
geworden und zwei in meinem Besitze befindliche, wie das Hauser- 
sche, aus Kamerun stammende, von denen eins in den Besitz des 
Berliner zoologischen Museums überging. Dr. G. Krastz. 


!) In Schoch’s Catal. Ceton. 1896 ausgelassen. 


14 . [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 1.] 


Pachnoda bella Kraatz n.sp. Taf. II, Fig. 10. 


Nigra, nitida, thoracis elytrorumque limbo ezxterno late flavo, 
maculis 3 et puncto nigro limbi nigris. — Long. 14 mill. 

In der Gestalt und der Zeichnung der Fld. der Pachn. lati- 
cineta Burm. recht ähnlich, aber oben glänzend, glatt, der schwarze 
Fleck auf dem Halssch. bis fast zur Spitze reichend, die gelbe 
Färbung der Fld. zwischen dem ersten und zweiten Nahtfleck 
tiefer reichend als bei /aticincta, der dritte Fleck etwas schmäler 
als bei /atic., die Spitzen desselben noch deutlicher nach hinten 
gerichtet, der Fleck am Seitenrande ungefähr ebenso grols. Der 
Clypeus ist vorn deutlich ausgerandet, die Vorderecken abgerundet. 
Der Kopf ist dicht und ziemlich tief punktirt. Der Thorax ist 
etwas schmäler als die Fld., die Hinterecken sind abgerundet, 
der Hinterrand nach den Ecken zu schräg aufsteigend, vor dem 
Schildehen leicht ausgerandet, die Oberseite weitläufig, fein 
punktirt, glänzend; einige grölsere Punkte an den Seiten; von 
den Hinterecken geht ein schwarzer Fleck bis fast zur Spitze 
des Halssch., so dafs der Seitenrand breit gelb bleibt und ebenso 
eine schmale Linie am Vorderrande; in der Mitte des Seiten- 
randes steht ein schwarzes Fleckchen. Die Schultern treten deut- 
licher hervor als bei /atic. Das Scutellam ist schmäler als bei 
derselben. 

Die 3 schwarzen Flecke der Fld. sind gleich breit, etwa bis 
zur schwach angedeuteten Dorsalrippe verlaufend; der Spitzen- 
fleck ist vom vorhergehenden etwa doppelt so weit entfernt als 
dieser vom Basalfleck; der Mittelfleck ist vorn gerade abge- 
schnitten, hinten zugerundet; der Apicalfleck ist vorn und hinten 
gerundet, so dals seine Spitzen nach hinten gerichtet sind; die 
Naht ist zwischen Fleck 1 und 2.breiter als zwischen Fl. 2 und 3; 
zwischen diesen (am Aufsenrande) steht ein schwarzer Fleck. Das 
Pygidium ist schwarz, sehr fein quergestrichelt. Der Hinterleib 
ist schwarz, in der Mitte glatt (beim 5. der Länge nach vertieft), 
an den Seiten weitläufig punktirt. Die Hinterbrust ist an den 
Seiten dicht quergerunzelt, der Prosternalfortsatz flach knopf- 
förmig, durch keine Naht abgetrennt. Die Vorderschienen sind 
beim $ scharf: dreizähnig; beim g' ist der erste Zahn kaum be- 
merkbar. 

Ein Pärchen vom Herero-Lande von Hrn, Möllenkamp er- 
halten. 


G. Kraatz: Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore. 15 


Ich wage es vorläufig nicht, den Käfer von der Gattung Pach- 
noda abzuzweigen, obwohl bereits einige Gattungen mit glänzender 
Oberseite von ihr abgetrennt sind; seine Zeichnung hat grofse 
Aehnlichkeit mit der von P. laticincta, die indessen im Prosternal- 
fortsatz nicht mit ihm übereinstimmt; er ist bei ihr deutlich nach 
vorn vorgezogen, bei bella nicht. Dr. @. Kraatz. 


Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore. 

Statura Cet. maculatae F., aurichalcea, dense fulvo-pilosa et 
albo-squamulosa, nitida, thorace dense piloso, supra scutellum nitido, 
scutello nitido, basi utrinque albo-squamoso, elytris pectoreque albo- 
maculatis, abdominis segmentis glabris, lateribus albo-maculatis. — 
Long. 14 mill. 

Patria: Bangalore. 

Eine prächtige Art von der Grölse der kleineren Ex. der Cet. 
maculata Fabr., der Glanz der röthlich messingfarbenen Oberseite 
durch dichte goldgelbe Behaarung und weilse Schuppenzeichnungen 
ziemlich abgedämpft, nur vor und hinter dem Schildchen klar 
hervortretend. Fühler klein, dunkel purpurroth. Kopfbildung wie 
bei maculata und Verwandten; Clypeus zweizipflig, Stirn dicht 
gelblich behaart. Halssch. wie bei macul., Vorderecken mehr herab- 
gebogen, Oberseite dicht goldgelb straff behaart, mit wellenförmigen, 
weilsen Schuppenzeichnungen, ein dreickiger Fleck vor dem Schild- 
chen glänzend messingfarben. Das Schildchen ebenfalls glänzend, 
ein Fleck jederseits an der Basis weils beschuppt. Die Fld. mit 
straffen gelben Börstchen ziemlich dicht besetzt, eine gröfsere Makel 
in der Mitte neben der Naht, eine etwas kleinere nach aufsen vor 
und hinter derselben, und einige andere kleinere Makeln, namentlich 
eine vor der Spitze weiflslich; der Nahtwinkel springt kaum vor, 
Pygidium dicht punktulirt, neben der Mitte und in den Ecken 
weilslich gesprenkelt. 

An den Seiten des Hinterleibes tritt eine ziemlich lange Be- 
haarung von oben deutlich bemerbar hervor. Die Mitte des Hinter- 
leibes ist fast ganz glatt. Die Ecken des Bauchsegmentes und die 
Seiten der Hüftplatte sind weils veschuppt. Die Seiten der Brust 
sind dicht punktirt und weils beschuppt und hell behaart. Die 
Mittel- und Hinterschenkel sind innen lang behaart, ebenso die 
Schienen, die vorderen sind scharf dreizahnig. 

Einige Ex. aus Bangalore von Hrn. Böttcher erhalten. 


16 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 


Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten. 


In der Deutschen Ent. Zeitschr. 1882, p. 77 habe ich, mich 
der Ansicht von Dr. Gerstäcker (Gliederth. von Zanzibar, p. 100 
u. 101) anschliefsend, angegeben, dafs Microthyrea Krtz. (welcher 
Name indessen dem etwas früher gegebenen Mausoleopsis Lausb. 
zu weichen hat) heterospila — eine Var. von amabilis Schaum. — 
sei und habe die von Gerstäcker beschriebene, auffallende, angeb- 
liche Var. der amabilis picticollis benannt. Dies ist zunächst die 
Veranlassung gewesen, dafs im Schoch’schen Catalog. syst. (p. 72) 
Mausoleopsis amabilis Schaum von der Delagoa-Bai nach Zanzibar 
versetzt wird, während bei den beiden Varietäten kein Vaterland 
angegeben wird. Auch in Kolbe’s Käfern Ostafrikas werden die 
beiden genannten Formen als Varietäten der amabilis angeführt. 
Inzwischen ist mein Urtheil über Cetoniden ein schärferes geworden, 
und ich habe Gelegenheit gehabt, mehr Material von Mausoleopsis 
von Zanzibar zu vergleichen. Daher will ich, ohne weitläufig zu 
werden, bemerken, dafs M. heterospila Gerst. von Zanzibar und 
Bajamojo eine gute Art ist, welche durch den von Gerstäcker be- 
schriebenen, aber nicht richtig als veränderliches Merkmal auf- 
gefalsten, nach den Schultern zu verlängerten und. ver- 
schmälerten weilsen Schulterlappen von allen anderen 
Mausoleopsis- Arten mit Leichtigkeit zu unterscheiden ist. Der 
weilse Fleck am Rande des Halssch. ist immer ungetheilt, bei 
amabilis stets getheilt, ebenso bei Revork Lansb. 

Da die Hinterschienen des g' des heterospila Gerst. aulsenseits 
am Ende deutlich verbreitert und nicht, wie bei amabilis, innen 
der ganzen Länge nach erweitert sind, so gehört die von 
Gerstäcker als Var. betrachtete heterospila sogar nicht zu Mauso- 
leopsis, sondern in die von Kolbe (Stett. ent. Ztg. 1895. p. 287) 
gegründete Untergattung Elassochiton Kolbe. 

Die zweite von Gerstäcker als amabilis Var. beschriebene (von 
mir piclicollis benannte) Var. dieser Art beziehe ich, seitdem ich 
einige Ex. von Zanzibar erhalten habe, mit Sicherheit auf Orythyrea 
Selika Raffr. (Rev. et Mag. de Zool. 1877, p. 332), welche von 
Kolbe in seiner Revision der Leucoceliden nieht erwähnt wird, 
ebenso wenig wie die gleichzeitig beschriebene Or. flavomaculata 


Raffr. Dr. G. Kraataz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1398. Heft I.] 17 


Beitrag zur Kenntnils der Fauna von Kamerun, 
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen 
Menemachiden, Isorhynchiden und Campylosceliden. 


Von 
J. Faust. 


Die Arten aus Kamerun sind von L. Conradt gesammelt und 
von Dr. Kraatz mitgetbeilt; die nur in Einzelstücken vorhanden 
gewesenen Nummern 37, 56, 57, 58, 78, 92 wurden für meine 
Sammlung freundlichst abgetreten. 

1. Ischnotrachelus Thomsoni. J. cruei!) Fst. simihis et 
affinis, sed capite angustiore, rostro longiore, prothoracis dasi 
truncatus, dorso longitudinaliter nonnihil convezo, oculis majoribus, 
elytris ellipticis, interstitiis secundo, quarto suturaque paulo con- 
vezioribus diversus. — Long. 5 mill., lat. 1.8 mill. 

Joh. Albrechts -Höhe. 

Aulser durch die obigen Merkmale unterscheidet sich die neue 
Art noch durch folgende: Thorax länger, vor der Mitte gerundet 
erweitert, seine Basis gerade abgestutzt, Kopf hinter den Augen 
mit deutlichem Quereindruck. Decken mit der grölsten Breite in 
der Mitte, nach vorn und hinten gleichmälsig gerundet verengt, die 
Schultern durch einen kleinen spitzigen Tuberkel bezeichnet; die 
gereihten Punkte nicht rund eingestochen, sondern meistentheils 
quer, stumpf hakenförmig eingedrückt und theilweise durch die 
dichte Beschuppung verdeckt, gleich hinter der Basis mit einem 
flachen Quereindruck; der Rücken beinahe gleichmälsig schmutzig 
gelbgrau ohne X-Makel, die abschüssige Spitzenfläche heller ge- 
färbt. 

2. Ischnotrachelus viridipennis. Oblongo-ovalis, minus 
convezus, dense viridı-sqguamosus, breviter setulosus; rostro sub- 
parallelo, bicarinato, sulcato; oculis parum convezis; antennis 
brevibus; prothorace elongato, basi truncato, obsolete verrucato, 
abbreviatim canaliculato; elytris antice oblique ampliatis tum paral- 
lelis, tenuiter punctato-striatis, interstitiis planis, uniseriatim setu- 
losis; femoribus nonnihil clavatis, dentatis, tibiis anticis subtus bi- 
sınuatis et denticulatis. — Long. 5.7 mill., lat. 2.3 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 


!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1836, p. 347. 


Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 2 


15 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Dem I]. vinaceus ') Fst. in der Körperform am ähnlichsten, 
aber die Decken kürzer, weniger quergewölbt, die Schultern schrä- 
ger abfallend, der Thorax viel weniger gerundet erweitert und ohne 
gerandete Basis; Rüssel und Stirn viel schmäler, die Fühlergeifsel 
viel kürzer, die Augen kaum gewölbt, die Schenkel kräftiger, die 
Schienen kürzer, breiter und unten in der vorderen Buchtung mit 
Zahnspitzen besetzt. 

Von den vorliegenden Stücken ist bei zweien die ganze Ober- 
seite mit einer dünnen lehmfarbigen Schlammschicht bedeckt, die 
nur hin und wieder grüne Schuppen erkennen läfst, während bei 
einem Stück die hintere Hälfte der Decken dicht grün beschuppt 
ist; höchst wahrscheinlich ist bei reinen Stücken der ganze Körper 
so beschuppt. Die Rüsselfurche verschmälert sich nach hinten, 
reicht hinten bis auf den Scheitel und geht dicht hinter dem 
Spitzenausschnitt in einen feinen Kiel über; die beiden Rückenkiele 
convergiren nach hinten und sind hier aufsen von einem Längs- 
eindruck begleitet. KFühlergeifsel so lang als der Schaft, Glied 1 
das längste und dickste, 2 etwas kürzer und so lang, die übrigen 
kürzer als breit, die Keule dick, kurz oval und zugespitzt. Thorax 
mit einem breiten und flachen Quereindruck vor der Basis und 
hinter dem Vorderrande, vor der Mitte leicht gerundet erweitert 
und am breitesten, zur Basis und Spitze (beide gleich breit) flach 
geschweift verengt. Decken beinahe doppelt so breit als die 
Thoraxbasis, nicht ganz doppelt so lang als breit, hinter den 
gerundet stumpfwinkligen Schultern sehr flach geschweift und dann 
bis zum Spitzendrittel parallel, hinten gerundet verengt, die Basis 
leicht aufgestülpt, Rücken flach längsgewölbt, zur Basis kurz und 
wenig, zur Spitze lang und mehr schräg gerundet abfallend, die 
undichten Punkte in den feinen Streifen an der Basis etwas grölser. 
Beine hell kupfrig beschuppt. 

3. Ischnomias nobilis Fst. Ent. Nachr. 1885, p. 88. — 
Quedenf., Berl. Ent. Zeitschr. 1888, p. 279, t. VI, f. 2. 

Joh. Albrechts -Höhe. 

4. Decophthalmus venustus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 

1886, p. 341. — Stett. ent. Ztg. 1894, p. 360. 
Joh. Albrechts- Höhe. 

5. Demenica (Chaunoderus) semipolitus Fst. Stett. ent. 
Ztg. 1893, p. 220. — In der Beschreibung bemerkte ich bereits, 
dals ich diese Art als Demenica ?) Pasc. bestimmt hatte. Wenn 


2), Journ. Linn.’ SocH 1871, p. A959" 


der Fauna von Kamerun. 19 


Demenica keinen gewimperten Prosternums-Vorderrand, eine Hinter- 
brust, die kürzer als der Mittelhüftendurchmesser, einen Abdominal- 
fortsatz, der bedeutend schmäler als die Breite der Hinterhüften 
ist und ein hinten gerade abgestutztes Bauchsegment 1 hat, was aus 
den Worten „caetera ut in Episomo“ der Gattungsdiagnose hervor- 
zugehen scheint, so sind semipolita und setigera Fst. Vertreter der 
Gattung Demenica, die sich von Chaunoderus durch die obigen 
Merkmale sowie durch den dicken beborsteten Fühlerschaft. hin- 
reichend unterscheiden. 

Joh. Albrechts-Höhe.. 

6. Eupiona!) vetula Fst. Stett. ent. Ztg. 1893, p. 226. 

Von Lolodorf und Joh. Albrechts- Höhe. 

7. Eupiona soror. Mit bis auf die nackte basale Nahtbeule 
und die nackte Seitenmakel hinter der Mitte grün beschuppten 
Decken ähnelt diese Art der granicollis?) Fst. von Kamerun, ist 
von ihr jedoch durch folgende Merkmale verschieden. Fühler und 
Schenkel etwas dicker, Augen gewölbter; Thorax weniger quer, 
vorn und hinten gleichmälsig gerundet verengt, die Hinterecken 
scharfwinklig, nicht eingezogen; Decken auf dem Rücken höher 
längsgewölbt, die Streifen und die Punkte in ihnen undeutlicher 
und die kurze Beborstung abstehender. — Long. 8—11 mill., lat 
3.3—5.8 mill. 

Bei einem JS ist eine abgekürzte vertiefte Mittellinie sichtbar. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

8. Eupiona brevicollis ist eine der opposita ?) Fst. durch 
den kurzen Thorax mit ausgebuchteten Vorderrande auffallende, 
im Uebrigen aber der vorhergehenden (soror) ähnliche Art. Von 
ersterer ist sie durch längeren Rüssel, gekörnelten Thoraxrücken- 
und flache Längswölbung der Decken. sowie durch die beiden 
basalen Nahtbeulen, von letzterer durch kürzeren Thorax mit aus- 
gebuchtetem Vorderrande, durch noch etwas gewölbtere Augen, 
längeren Rüssel, dickere Fühlerkeule sowie durch hinten weniger 
steil abfallende Decken mit sehr undeutlich gekörnelten Spatien 
verschieden. — Länge 7.3—10.5 mill., Breite 4—5 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

9. Bryochaeta*) viridis Pasc. Journ. Linn. Soc. 1871, p. 160. 

— Stett. ent. Ztg. 1893, p. 227. — Mir liegen drei Männer vor, bei 


) Journ. Linn. Soe. 1871, p. 161. — Stett. ent. Ztg. 1893, p. 227. 
2) Stett. ent. Ztg. 1897, p. 73. 

3) loc. eit. p. 74. 

*) Ann. Nat. Hist. 1882, p. 444, t. X VIII, f..3, 


I* 


20 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


denen der höchste Punkt der Deckenlängswölbung hinter der Mitte 
liegt. Bei dem einen Kamerun-Stück sind die Spatien von der 
Basis bis vor die Mitte hellbraun, (dicht hinter der Mitte eine kurze 
Strecke dunkler braun und jederseits schmal grün gesäumt, dann 
bis zur Spitze einfarbig grün; auf diese Weise erscheinen auf den 
Decken zwei braune Querbinden, eine hellere und breite basale 
und eine dunklere schmälere mittlere, die von einer grünen, durch 
die dunkle Naht unterbrochenen Querbinde getrennt sind; bei einem 
zweiten sind die Spatien vor und hinter der dunklen Mittellinie 
ganz grün. 
Lolodorf; auch von Old Calabar in meiner Sammlung. 

10. Bryochaeta inierrupta. Ovata, alte convera, terreno- 
et viridi-squamosa, ex parte erecto-setosa; rostro late impresso; 
fronte sulcata; prothorace quadrato dorso nonnihil depresso et 
transversim biimpresso; elytris alte converis dense punctato-striatis, 
striis duabus primis inter puncta anterioria granuliformibus, inter- 
stitiis postice convezis et uniseriatim setosis, terreno-squamosis et 
interrupte viridi-lineatis. — Long. 8—10 mill., lat. 4.2—5.1 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe; auch von Gabun in meiner Sammlung. 

Etwas kürzer als veredis Pasc., sonst ihr sehr nahe stehend 
und namentlich durch den abgeflachten Thoraxrücken mit zwei 
Querfurchen, dünnere Fühler und durch andere Zeichnung ver- 
schieden. 

Kopf seitlich hinter den Augen scharf abgesetzt. Rüssel 
länger als an der Basis breit, conisch. Geilselglied 2 das längste 
und deutlich länger als an der Spitze breit, 5 beinahe quadratisch, 
die folgenden quer und allmählich, wenn auch nur wenig an Breite 
abnehmend. Thorax mit zwei grünen Längsbinden. Decken mit 
dem höchsten Längswölbungspunkt bei beiden Geschlechtern in 
der Mitte, von hier zur Spitze in einem einmal leicht gebrochenen 
Bogen abfallend; die Streifen nicht scharf, sondern wie die Punkte 
mehr eingedrückt, die Spatien 2, 4 und 6 eine Strecke in der Mitte 
sowie die Vereinigung von 3 und 7 vor der Spitze erhaben, die 
Punkte und die Streifen von der Mitte zur Basis hin viel feiner 
werdend. Analsegment des 5 wie bei allen mir bisher bekannten 
Arten mit einer tief eingegrabenen Furche an der Basis. 

Die beiden vorliegenden Stücke sind theilweise mit einer 
dünnen Schlammschicht bedeckt, sodafs sich über die Vertheilung 
der grünen oder gelbgrünen Färbung nichts Näheres sagen lälst. 

11. Bryochaeta quadrimaculata. Ovata, convera, dilute 
cacaolıno-squamosa, viridi-maculata; antennis crassioribus; fronte 


der Fauna von Kamerun. 21 


abbreviatim sulcata; rostro inter antennarum insertionem longitudi- 
nalıter impresso; prothorace transverso disperse punctato; elylris 
punclato-striatis; interstitüis, paulo convezis, cacaotino-squamaosis, 
maculis duabis viridi-metallicis, una antemediana transversa sub- 
marginali, altera angusta anteapicali ornatis. — Long. 7—8 mill., 
lat. 3—3.6 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 


Mit palliata Pasc. verwandt, die grünen Makeln aber anders 
gestellt. 

Fühler dicker und kürzer als bei viridis, ihr Schaft zur Spitze 
allmählich verbreitert, gebogen, von stumpf dreieckigem Querschnitt, 
Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden, nicht ganz so 
lang als breit, die übrigen stark quer und allmählich an Breite 
abnehmend, 7 aber noch breiter als die Keule. Augen weniger ge- 
wölbt. Thorax eylindrisch, vor der Mitte jederseits der Mittellinie 
mit einem flachen Quereindruck, der Rücken mit einzelnen, die 
Seiten mit mehreren gröberen Punkten. Decken in gleichmälsigem 
Bogen längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte in der Mitte; die 
Basis flach aufgestülpt, reichlich um die Hälfte länger als in der 
Mitte breit, die Punktstreifen in der Mitte des Rückens gröber, 
die dorsalen mit einer Reihe sehr weitläufiger schräg abstehender 
Borsten; die hintere grüne Makel steht auf den Spatien 1, 2, 3 
oder nur auf 2 und 3 vor der Spitze, die am Marginalstreifen 
liegende breitere vor der Mitte und reicht schmäler werdend bis 
zum Streifen 2 oder 3; bei einem der beiden vorliegenden Stücke 
steht noch auf Spatium 9 gegenüber den Bauchsegmenten 3 und 4 
eine grüne Strichmakel. Unterseite gröfstentheils messingfarbig. 
Beine ungemakelt hell bräunlich. 

12. Adorhabdotus'!) delta. Ovatus, niger, convezus, non- 
nihil nitidus, squamis viridibus vel aurichalceis maculatim obsitus; 
elytris rufo-piceis; rostro quadrato plano inter antennarum inser- 
tionem leviter impresso; prothorace paulo transverso irregulariter 
punctato, supra viltis duabus usque ad apicem rostri continuatıs 
viridibus; elytris lateribus rotundato-dilatatis, converis, dense 
striato-punctalis, ex parte viridi-squamosis, interstilüs, uniseriatim 
et reclinatim breviter setosis; corpore subtus aurichalceo-squamoso. 
— Long. 7—8 mill., lat. 3.3—4 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 


1!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1896, p. 103. 


22 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Von der Körperform des Otiorrhynchus dives Germ., nur hinten 
spitzer. Von A. bilincellus 1) Chvrl. durch gedrungene Gestalt und 
ganz andere Zeichnung verschieden. 
Stirne ebenso flach wie der Rüssel hinten, zwischen den Augen 
mit einem kleinen eingestochenen Punkt. Mitte des Rüssels wie 
alle von grünen, grolsen, flachen Schuppen nicht besetzten Stellen 
mit kleinen körnchenartigen dunkelbraunen Schuppen undicht be- 
setzt. Thorax an den Seiten gleichmälsig flach gerundet; der ab- 
gestutzte Vorderrand kaum schmäler als die Basis, leicht längs- 
gewölbt, Rücken zwischen den grünen Längsbinden und eine Seiten- 
binde, die sich auf den Kopf bis zu den Augen fortsetzt, dunkel- 
braun beschuppt. Decken mit nicht aufgestülpter Basis, in gleich- 
mälsigen Bogen hoch längsgewölbt, die Streifen dicht, die zwei 
inneren gröber und tiefer punktirt, die Spatien meist etwas breiter 
als die Streifen; Aufsenrand von den Hinterhüften bis zur Spitze, 
die durch die dunkle Naht theilweise auch durch das dunkle 
Spatium 1 getrennte und an der Spitze von 3 und 4 eine dunkle 
Makel einschlielsende Spitzenfläche, ferner eine gemeinsame, den 
Aufsenrand erreichende Querbinde dicht vor der Mitte, sowie die 
auch auf die Decken fortgesetzten Seitenbinden des Thorax grün 
beschuppt; letztere Binden sind aber bald hinter der Basis nach 
aulsen gebogen, vereinigen sich mit der Querbinde und schlielsen 
eine gemeinsame dreieckige dunkle Makel ein, deren Spitze an der 
Basis zwischen den zweiten, deren Basis zwischen den fünften 
Streifen liegt und deren Aufsenecken stark abgerundet sind. 
Geifselglieder 1 und 2 gleich lang, jedes von ihnen länger als breit, 
3 und 7 quadratisch, die übrigen quer, Keule oval zugespitzt, 
Schaft gleich an der Basis verbreitert, mit körnerartigen dunkel- 
braunen Schuppen und gekrümmten pfriemenförmigen schwarzen 
Borsten besetzt. 
13. Isaniris viridimicans Thoms. 
Von Lolodorf. 

14. Isaniris Gerstäckeri Fst. Ann. Belg. 1894, p. 517. 
Joh. Albrechts- Höhe. 

15. Lizus frater Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 230. 
Joh. Albrechts - Höhe. 

16. Lizus Hildebrandti Harold. Coleopt. Hefte 1879, p. 148. 
Joh. Albrechts- Höhe. 


Dialoeseit. 


der Fauna von Kamerun. 23 


17. Nephades!) acleoides. g. Oblongus, ater, nonnihil 
nitidus et convezus, subglaber; rostro cum fronte dense fortiterque 
punclatis; prothorace lateribus rotundato, longitudinaliter parum 
convezo, ante scutellum impresso; sat dense punctato medio abbre- 
viatim carinato; elytris transversim magis convezis sulcato-punctatis, 
interstitüis angustis nonnihil convezis, punctulatis; pedibus dense 
punctatis; antennarum funiculo, articulo quarto tarsorum piceis. — 
Long. 9 mill., lat. 3.6 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Einem kleinen Aclees africanus ?) Fst. in der Körperform ähn- 
licher als den drei bisher beschriebenen Niphades-Arten. Rüssel 
etwas kürzer als der Thorax, beinahe gereiht, aber nicht tief 
punktirt, zwischen den Augen mit einer kleinen Furche, die Spitzen- 
fläche fein punktirt und glänzend. Thorax mit der gröfsten Breite 
in der Mitte, zur Basis hin nur wenig, zur Spitze mehr gerundet 
verengt, die Basis flach, die Spitze tief zweibuchtig, die Punkte 
an der Basis gröber als die auf dem Kopfe, zur Spitze hin feiner 
werdend. Schildehen oval, unpunktirt, glänzend. Decken vorne 
um mindestens die Hälfte breiter als der Thorax und nahezu dop- 
pelt so lang als breit, die Schultern gerundet rechtwinklig, bis zum 
Spitzendrittel beinahe parallelseitig, dann gerundet verengt, quer 
und längsgewölbt, die flach eingedrückten Furchen vorn und hinten 
gleich tief, die nicht ganz regelmälsig einreihig und weitläufig, sehr 
fein punktirten und glänzenden Spatien nicht breiter als die 
grölseren diehten Punkte in den Furchen, die Stege zwischen den 
Punkten an der Basis körnerartig. Hinterbrust dichter, aber nicht 
gröber als das Abdomen, dieses unregelmäfsig und an den Seiten 
etwas dichter, die Hinterbrustepisternen einreihig, die Beine dichter 
punktirt. Jeder Punkt mit einem kurzen weilslichen oder grauen 
Schuppenhärchen. 

Der aufsteigende und bewimperte Talus der vier Hinterschienen 
ist am Ende in einen scharf stumpfwinkligen Zahn erweitert, der 
Rücken der zwei hintersten flach gebuchtet. 

18. Niphades angustus. Oblongus, paulo depressus rufo- 
piceus, subopacus, subglaber; antennis dilutioribus; rostro dorso 
confuse punctato, laterıbus punctato-striato et carinulato ; prothorace 
quadrato, mazima lutitudine ante medium, dense punctato; elytris 


!) Journ. Linn. Soc. 1871, p. 174. Die Gattung war bisher 
aus Africa nicht bekannt. 
?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1896, p. 231. 


24 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


parallelis punctis elongato-quadratis acute striatis, interstitiüis planis 
coriaceis et uniseriatim minute granulatis. -— Long. 6.3 mill., lat. 
2.3 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Von der Körperform des Hylobius pales Hrbst. Rüssel kürzer 
als der Thorax, sein Rücken etwas abgeflacht und jederseits durch 
eine feine Kiellinie begrenzt. Geifselglied 1 dicker und wenig 
länger als 2, dieses etwas länger, die übrigen kürzer als breit. 
Thorax hinten geradlinig aber wenig, zur Spitze etwas mehr ver- 
engt und hinter dem Vorderrande flach abgeschnürt, die Basis 
jederseits bis zu den scharfen Hinterecken flach ausgerandet, der 
Rücken flach gedrückt, die Punkte tief und gröfser als die glän- 
zenden Räume zwischen ihnen und gröber als die des Kopfes, 
eine unpunktirte Mittellinie angedeutet. Decken mit abgerundet 
rechtwinkligen Schultern, hinten gerundet verengt, die Spitze stumpf- 
winklig flach ausgeschnitten, nicht ganz so flach als der Thorax, 
die Streifen ziemlich scharfwandig, die Punkte in ihnen rechteckig, 
die Spatien etwas breiter als die Streifen, jedes der feinen Körn- 
chen mit einem von hinten eingestochenen, jeder der Punkte der 
Unter- und Oberseite sowie der Beine mit einem anliegenden 
kurzen Borstenhärchen, die Punkte in den Streifen ohne solches. 

19. Cylas femoralis. Angustus, niger, nilidus; elytris vir- 
escentibus, antennis pedibusque, femorum clava unguiculisque ex- 
ceptis, flavo-rufis; fronte paulo ezcavata opaca; prothorace antice 
globoso, postice minus profunde constricto ante basin. transversim 
sulcato; elytris subtilissime seriatim punctulatis. — Long. 4.2 mill., 
lat. 1 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe; auch von Gabun in meiner Sammlung. 

Zwei vorliegende Männer sind dem turcipennis Bhn. aulser- 
ordentlich ähnlich und unterscheiden sich von ihm eigentlich nur 
in folgenden Punkten: der vordere kuglig gewölbte Theil des 
Thorax ist kürzer, die hintere Abschnürung lange nicht so tief, 
daher auch die wulstige Basis weniger erhaben, nur der Vorder- 
und der Hinterrand röthlich; Rüssel und Decken kürzer. Vorder- 
rücken des Thorax mit einer sehr feinen und abgekürzten vertieften 
Mittellinie. 

20. Apoderus miniatus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, 
p- 295. 

Joh. Albrechts-Höhe. 

21. Apoderus Conradti. &. Flavus, nitidus; rostro, capite 

elytrisque atris; prothorace conico intra apicem et ante basin trans- 


der Fauna von Kamerun. 25 


versim impresso; elytris elongalto-quadratis pone basın impressıs, 
sat fortiter punctato-antice striatis postice sulcatis, margine basalı 
circum scutellum, interstitüis secundo et quarto antice, ezterioribus 
postice angustis carinatis; tibiis intermediis maris eztus pone basın 
dente acuto armatis. — Long. 6 mill., lat. 3 mill. 

Dem notatus F. in der Körperform am äbnlichsten, ist die 
neue Art sowohl durch die Färbung als auch durch die Decken- 
skulptur und die Bewehrung der männlichen Mittelschienen ausge- 
zeichnet. 

Kopf hinter den Augen allmählich gerundet verengt und länger 
als breit, zwischen den Augen mit zwei scharf eingegrabenen 
Furchen, auf dem Scheitel mit einer röthlich durchscheinenden 
Mittellinie, die Seiten hinter den Augen oberflächlich quergestrichelt. 
Thorax so lang als an der Basis breit, an den Seiten beinahe 
geradlinig, der Länge nach ziemlich hoch gewölbt. Decken wenig 
länger als vor der Spitze breit, hier am breitesten die Seiten binter 
der Schulter lang und flach ausgerandet, in dem postbasalen Ein- 
druck ohne Beule und die Spatien 1 und 3 breiter und ganz flach, 
letztere hinter dem Eindruck stumpfer kielförmig als 5, 6, 7, 8, die 
Brustepimeren dicht gelb seidenartig behaart, Seiten der Brust und 
des Abdomens punktirt. Mittelschienen des Mannes an der Wurzel 
schräg zum Rücken abgestutzt, das Ende der Abschrägung zahn- 
artig vorspringend. 

22. Apoderus semipallens. Minor; elytris prothoracis late- 
ribus femoribus ex parte rufis; cozwis, femorum basti, pectore medio ab- 
domineque pallescentibus, tarsis brunneis, antennis basi ezceptis nigris, 
religuwis partibus flavidis; elytris parallelis prothoraceque ut in prae- 
cedente (Conradti); occipite breviore magis rotundato, minus angus- 
tato; tibiis medianis maris extus pone basin dente parvo armatıs. 
— Long. 5 mill., lat. 2 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Mit dem vorhergehenden (Conradti) verwandt, mit gleich ge- 
formtem Thorax und gleicher Deckenskulptur sowie mit wenn auch 
etwas weniger auffallender Bewehrung der männlichen Mittel- 
schienen, aber durch viel weniger Glanz, den anders geformten 
Hinterkopf und ganz andere Färbung sicher specifisch verschieden. 

Kopf hinter den Augen höchstens so lang als breit, nach 
hinten nicht allmählich, sondern schneller gerundet verengt und 
daher breiter erscheinend, zum Halse steiler abfallend und ohne 
Spur von Strichelung an den Seiten. Der Uebergang der rothen 
in die gelbe und blassgelbe Färbung ist nicht schroff, sondern ver- 


26 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


waschen. An den schwarzen Fühlern sind nur der Schaft und das 
erste, höchstens noch die Basis des zweiten Geilselgliedes hell. 

23. Apoderus vitreus. Brevior, nitidus, flavidus; capite, 
prothoracis dorso elytris macula humerali ezcepta, pectoris lateribus 
olivaceis tanguam crusta vitreola induclis; prothorace canalicula 
abbreviata obsoleta instructo; elytris post basin impressis, sat pro- 
funde punctato-striatis, oh elongata humerali flavida Signale: — 
Long. 4.5 mill., lat. 1.9 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Der Kopf breiter und die Decken kürzer als bei der vorauf- 
gehenden Art (semipallens) und durch seine olivenfarbige, wie mit 
einem Glasfiuls überzogene Oberseite ausgezeichnet. Eine ähnlich 
gefärbte Art ist mir nicht bekannt. 

Rüssel so lang als breit. Stirne breiter als der Rüssel mit 
zwei etwas weiter vom Augeninnenrande entfernten Furchen, Kopf 
hinter den Augen höchstens so lang als breit, in der Mitte mit 
einer flach eingedrückten kurzen Mittellinie. "Thorax wie bei den 
beiden vorhergehenden Arten geformt, hinten nur wenig, nach vorn 
schneller verengt, der Rücken mit einer sehr feinen, abgekürzten 
und flach vertieften Mittellinie. Decken nur wenig länger als breit, 
etwas weniger tief gestreift als bei Conradti, die Spatien 2 und 4 
vorn weniger stark erhaben, dagegen der Eindruck hinter dem 
Schildchen tiefer; die gelbe Schultermakel zwischen den Streifen 5 
und dem Aufsenrande erreicht vorn die Basis und hinten nicht 
ganz die Mitte. Männliche Mittelschienen ohne Auszeichnung. 

24. Endeus parilis. Oblongo-ovatus, rufo-testaceus, sub- 
opacus, flavido-pubescens; antennis pedibusque dilutioribus; oculis 
approzimatis; rostro prothorace nonnihil longiore, postice punc- 
tato-striato; prothorace parum transverso, remote punctulato; elytris 
prothorace latioribus antice subparallelis, dense striato-punctatis, 
flavido-pubescentibus, interstitiis uniseriatim setulosis; femoribus 
fortiter dentatis. — Long. 3 mill., lat. 1 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Der oben genäherten Augen und des nicht abgestutzten Abdo- 
minalfortsatzes wegen passt parilis eigentlich nicht in die mir un- 
bekannte Gattung Endeus Sch., während alle übrigen wesentlichen, 
von Schönherr und Latordaire erwähnten Gattungsmerkmale bei 
unserer Art zu finden sind, namentlich die ‚gespaltenen Krallen, 
die sechsgliederige Fühlergeifsel, die nach hinten nur wenig vor- 
gezogenen Aulsenecken des zweiten Bauchsegmentes, die schräg 
zum Augenunterrand gerichteten Fühlerfurchen und das verhältnifs- 


der Fauna von Kamerun. 27 


mälsig kurze Bauchsegment 2 (wenig länger als 3), sowie das am 
Hinterrande abgestutzte Segment 1. Der Abdominalfortsatz ist 
zwischen den Hüften so breit als die Hinterbrust lang. 

Rüssel fast eylindrisch, kaum gebogen, hinten mit zwei zur 
Basis etwas eonvergirenden Punktstreifen und zwischen den Fühler- 
einlenkungen dicht vor der Mitte mit einer abgekürzten Furche. 
Augen auf der Stirn bis auf die Dicke des Fühlerschaftes genähert, 
mälsig gewölbt, ihr Durchmesser so grofs als die Rüsselböhe. 
Geilselglied 1 das längste und dickste. Thorax an den Seiten 
flach gerundet, zur Spitze mehr verengt, die Hinterecken nicht 
abgerundet, die Mitte mit den Decken in einem beinahe ununter- 
brochenen Bogen flach längsgewölbt, mit einer feinen dichten und 
einer gröberen zerstreuten Punktirung; den feinen Punkten ent- 
springt die feine anliegende Behaarung, jedem gröberen Punkte 
ein längeres nicht ganz anliegendes Borstenhaar. Schildchen klein 
rundlich. Decken doppelt so lang als breit, vorn um ein Drittel 
breiter als die Thoraxbasis, die Schultern abgerundet rechtwinklig, 
von der Mitte ab allmählich gerundet verengt, an der Spitze ge- 
meinsam abgerundet, nur die äufseren Streifen etwas vertieft, die 
flachen dicht gestellten Punkte auf dem Rücken kaum gröfser als 
die zerstreuten auf dem Thorax, die Spatien flach, doppelt so breit 
als die Punkte und wie der Thorax fein anliegend behaart. 
Hinterschenkel erreichen lange nicht den Apex. 

Unsere Art hat Aehnlichkeit mit manchen grölseren Lathridius- 
Arten. 


25. Aochetus gladiator Fst. Stett. ent. Ztg. 1893, p. 234. 
Joh. Albrechts- Höhe. 

26. Huplocorynus!) annulipes. g. Oblongus, convezxus, 
subeylindricus, supra umbrino-, cervino- et albido-variegatim, corpore 
subtus pedibusque cinereo-squamosus, his umbrino-annulatis; antennis 
piceis, rostro antice rufo, tibiarum anticarum longitudine, postice 
punctato-striato; prothorace antrorsim rotundato-angustato, confertim 
punctato, antice carinulato, dorso minus dense squamoso, hinc inde 
squamis setiformibus erectis nigris obsito; scutello dense albido- 
sguamoso; elytris punctato-striatis, interstitiis granulis nitidis sett- 
geris uniseriatis; femoribus quatuor anticis umbrino-, uni-, posticis 
tibiisgue biannulatis. — Long. 7 mill., lat. 2.7 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 


1) Stett. ent. Ztg. 1889, p. 104. 


28 ; J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Von der Körperform des H. ochreatus!) Fst. Fühler kurz, 
Schaft ‚und Geifsel glänzend, Glied 6 der letzteren etwas länger 
als breit und um ein Drittel kürzer als 2, die übrigen kuglig. 
Stirn gewölbt schwarzbraun, der Scheitel rebfarbig beschuppt. 
Rüssel leicht gebogen, vor der Fühlereinlenkung dicht vor der Mitte 
glänzend, nicht sichtbar punktirt. Thorax an der Basis beinahe 
gerade abgestutzt, so lang als in der Mitte breit, zur Basis wenig 
und geradlinig verengt, deutlich längsgewölbt, die tiefen und dicht 
gestellten Punkte auf dem Rücken beinahe gereiht, die hellen runden 
Schuppen viel gröfser als die hirsekornförmigen am Vorderrande 
und als die oblongen aufstehenden. Decken nicht ganz doppelt 
so lang als breit, im Spitzendrittel gerundet verengt, die Schultern 
abgerundet rechtwinklig, ihr Rücken vorne ohne Längswölbung, 
jeder der undicht gestellten Punkte in den eingedrückten Streifen 
mit einer schmalen weilslichen Schuppe, die Spatien gewölbt, die 
Körnerreihe noch weitläufiger als die Punkte, jedes Körnchen mit 
einer eingestochenen und schräg abstehenden, etwas keulenförmigen 
dunklen Borste; viel dichter beschuppt als der Thorax, die hellen 
grölseren Schuppen stehen im Basaldrittel zu einer unregelmäfsigen 
schräg nach innen gerichteten Schulterbinde zusammen und bilden 
auf dem hinteren Deckentheil eine gröfsere unregelmälsige Seiten- 
makel, die sich unterbrochen astförmig bis zum Nahtstreifen dicht 
hinter der Mitte erstreckt. Mittelbrustfortsatz parallelseitig, flach; 
Rüsselkanal beschuppt, Vorderbrust von der Mitte der Vorderhüften 
bis zum Binterrande der Vorderbrust unbeschuppt, matt. 

27. Haplocorynus albosignalus. Der vorhergehenden Art 
(annulipes) sehr ähnlich, von ibr aber durch die folgenden Merk- 
male zu unterscheiden. Der Rüssel ist länger als die Vorderschiene 
und hinten viel feiner punktstreifig. Fühlergeilsel dünner und län- 
ger, ihre zwei ersten Glieder wenig an Länge verschieden, 3, 4 
und 7 länger als breit. Thorax mit deutlicher zweibuchtiger Basis 
ohne abstehende dunkle Schuppen, auch weniger tief punktirt, die 
Räume zwischen den durch Schuppen ausgefüllten Punkten stellen- 
weise auf dem Rücken körnchenartig, am Vorderrande feine Längs- 
runzeln bildend.. Auf dem Deckenrücken herrschen die rehfaıbigen, 
an den Seiten die gelbgrauen Schuppen vor und schliefsen zwischen 
dem vierten oder fünften Streifen und dem Aufsenrande eine grölsere 
schwarzbraune Makel ein, während kreideweilse Schuppen in der 
Mitte der Naht eine Strichmakel bilden, an deren Hinterecke sich 


1) Stett. ent. Ztg. 1893, p. 231. 


der Fauna von Kamerun. ; 29 


eine ebensolche auf Spatium I anschliefst. Aufsenseite der Hinter- 
schenkel mit zwei schwarzbraunen Makeln, Schienen an der Basis 
schwarzbraun. 

Diese Art weicht insofern von den vier bisher beschriebenen 
ab, als die Vorderschienen unten zweibuchtig sind und die Mittel- 
hüften in der hinteren Hälfte durch eine kahle, etwas gebogene 
Platte getrennt sind. — Länge 6 mill., Breite 2.2 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

28. Mechistocerus serenus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 
1895, p. 240. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

29. Mechistocerus socius Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, 
p- 238. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

30. Mechistocerus apicalis. &. Elonyato-ovatus, convezus, 
supra nigro-brunneo-, cervino- et albido-squamosus; prothorace 
iransverso, bası leviter bisinuato, postice conmico anfice sinuato- 
angustato, remote punctato, dorso nigro-brunneo, linea media in 
medio oblique cruciata albido; scutello circumsulcato glabro nitido; 
elytris retrorsim rotundato-angustatis, antice striato-floveolatis, macula 
apicalı dilute cervina antice fascia transversa nigra terminata sig- 
nalis; femoribus posticis nigro-maculatis. — Long. 12 mill., lat. 
5.5 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Dem M. Hildebrandti!) Quedenf. in der Körperform am ähn- 
liehsten, nur etwas gestreckter. Die besondere Zeichnung unter- 
scheidet unsere Art von allen bisher beschriebenen. Das Spitzen- 
drittel der Decken ist nämlich hell rehfarbig beschuppt, etwas 
weilslich und schwarzbraun wolkig, Spatium 4 an der Spitze 
schwarz beulig und mit einem hellen Strich hinter der Beule, 
vorn in der Mitte herzförmig ausgerandet und von einer tief schwarz- 
braunen, den Aufsenrand erreichenden Querbinde begrenzt; vor 
dieser Binde schliefst eine ziemlich gleichmälsige chokoladenfarbige 
Beschuppung eine basale längliche schwarzbraune Makel auf Spa- 
tium 3 ein; der Thoraxrücken ist schwarzbraun mit weilser Mittel- 
linie und einer sie kreuzenden nach hinten offenen Bogenlinie, 
beide auf dunkler rehfarbigem Grunde. Unterseite. und Beine 
schmutzig gelbgrau beschuppt, Hinterschenkel aufsen auf der 
Keulenstelle und Hinterschienen an der Basis mit einer schwarz- 


!) Berl. Ent. Zeitschr. 1888, p. 299, not. 1. 


30 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


braunen Makel, die drei mittleren Bauchsegmente bis auf die Seiten 
dunkelbraun. Kopf dunkel rehfarbig beschuppt. 

Rüssel hinten punktirt gestreift und gekielt. Thorax an der 
Basis am breitesten mit etwas stumpfen Hinterecken, bis vor die 
Mitte mit etwas convergirenden Seiten, der Rücken längsgewölbt 
mit dem höchsten Punkte in der Mitte. Decken nicht ganz doppelt 
so lang als an der Basis breit, ihr Aufsenrand vor der Spitze lang 
ausgebuchtet, der Rücken in gleichmälsigem Bogen längsgewölbt, 
die Schultern gerundet, die Vorderecken etwas nach vorne gezogen, 
vor der Spitze kaum zusammengerafft, die Streifen höchstens flach 
eingedrückt, jeder der weitläufigen Punkte in ihnen mit einem 
kleinen hellen Schüppchen, die vorderen grübchenartig eingedrückt,, 
nach hinten zu sehr viel kleiner werdend, die Spatien kaum ge- 
wölbt mit eingestreuten kurzen dicken und schräg abstehenden: 
Schuppenborsten. 

31. Rhadinomerus!) cicur. &. Oblongus, nigro-piceus, supra 
squamis cinereis, brunmeis et albidis nebulosis, rechnatim setosus; 
antennis rufis; prothorace latitudine paulo longiore, fortiter den- 
sissime punctato, in punctis squama setiformi obsito, basi bisinualo; 
scutello nudo; elytris anlice prothorace multo latioribus, retrorsim 
angustalis, margine exteriore ante apicem sinualis, remole striato- 
punctatis, interstitüs subplanis squamosis at setosis; metasterno ab- 
domineque haud sgquamosis, punctis setam ad pressam gerenlibus. — 
Long. 6 mill., lat. 2.4 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Rh. vigilans?) Fst. ist breiter, hat sonst aber eine ähnliche 
Körperform wie cicur, unterscheidet sich aber von diesem durch 
längere dunkel gemakelte Scheukel, grob punktirte und beinahe 
gefurchte Decken, durch eine kurze kaum wahrnehmbare Bebor- 
stung, sowie durch lang und tief gefurchte Stirne. 

Stirne der neuen Art ungefurcht. Rüssel gegen die Spitze 
roth, hinten bis zur Fühlereinlenkung vor der Mitte punktirt ge- 
streift und mit scharfem Mittelkiel. Geifselglied 2 nur wenig 
länger als 1. Thorax mit der gröfsten Breite in, mit der grölsten 
Höhe hinter der Mitte, an den Seiten flach gerundet, zur Basis 
wenig verengt, jeder der dicht gestellten ziemlich grolsen Punkte 
an den Seiten mit einer anliegenden meist keulenförmigen Schuppe, 
auf dem Rücken mit schmälerer schräg nach vorn abstehender 


1) Stett. ent. Ztg. 1892, p. 215. — Ann. Mus. civ. Gen. 1894, 
p. 279, note 1. 
2) Stett. ent. Ztg. loc. eit. 


der Fauna von Kamerun. al 


Schuppenborste, die schmalen Punktränder netzartige Runzeln bil- 
dend. Decken nicht ganz doppelt so lang als vorn breit, hier am 
breitesten, bis zum Spitzendrittel allmählich wenig, dann schneller 
gerundet verengt, vor der Spitze leicht gerafit, Längswölbungslinie 
des Rückens vorn flach, zur Basis kurz, die Spitze sehr lang ge- 
rundet abfallend, jeder der Punkte in den kaum vertieften Streifen 
im Grunde mit einer kleinen hellen Schuppe, die flachen Spatien 
ziemlich dicht und wolkig beschuppt, die Schuppen gröfstentheils 
hirsekornförmig. Beine mit hellgrauen Schuppenhaaren dicht be- 
setzt, Schenkel nicht sehr scharf gezähnt. Hinterbrust viel gröber 
punktirt als das Abdomen, nur das Analsegment etwas beschuppt. 

32. Rhadinomerus miser. Minor, parallelus, niger, opacus, 
haud dense luteo-sqguamosus et rectinatim selosus; antennis rufo- 
piceis; prothorace transverso dense profundeque punctato, ruguloso, 
haud squamoso; elytris dorso foveolato-striultis, foveis ex parte 
squamosis, interstitüs angustis subcarinatis uniseriatim setosis; 
femoribus vir dentatis. — Long: 4.4 mill., lat. 1.8 mill. 

Joh. Albreehts-Höhe. — Gabun in meiner Sammlung. 

Von der Gröfse und Form meines confemptus !) aus Tenas- 
serim; von ihm hauptsächlich durch die grobe Skulptur der Ober- 
seite, den unbeschuppten Thorax und die nicht gefurchte Stirne 
verschieden. 

Kopf lehmfarbig beschuppt, die Stirne zwischen den Augen 
weder mit einem vertieften Punkte, noch mit einer Furche. Thorax 
mit zweibuchtiger Basis und scharf rechtwinkligen Hinterecken, 
die Punkte am Vorderrande feiner und mit einigen Schuppen be- 
setzt, die Räume zwischen den Punkten schmal körner- oder runzel- 
artig, Rücken mit dem höchsten Längswölbungspunkte vor der Basis, 
mit sehr feiner, hinten abgekürzter, glänzender und wenig erhabener 
Mittellinie, an den Seiten in der Mitte gerundet und am breitesten, 
zur Basis geradlinig etwas, zur Spitze gerundet und stark verengt. 
Schildehen rundlich, glänzend. Decken etwas breiter als die 
Thoraxbasis, von den rechtwinkligen und kurz abgerundeten 
Aufsenecken bis zum Spitzendrittel sehr wenig verengt, beinahe 
parallelseitig, die Grübchen in den verhältnilsmäfsig breit vertieften 
Rückenstreifen länglich viereckig und nur durch schmale Stege ge- 
trennt. Beine ziemlich dicht punktirt und mit kurzen Schuppen- 
haaren besetzt. Hinterbrust viel gröber punktirt als das Abdomen, 
beide unbeschuppt. 


t) Ann. Mus. eiv. Gen. loe. eit. 


“ 


32 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Von den Cryptorhynchus-Arten Thomsons aus Gabun besitze ich 
nur planidorsis, der ein meinem Quedenfeldti!) sehr ähnlicher Mechisto- 
cerus ist und ocello-punctatus, für den möglicherweise eine neue Gattung 
aufzustellen ist; keine der Beschreibungen der übrigen vier Arten palst 
auf die hier beschriebenen Mechistocerus- und Rhadinomerus-Arten. 


Camptorhamphus nov. gen. Acdemoninorum. 

Generi Mechistocerus Fauvel prozimus; ab illo femoribus 
brevioribus dorso basi squamosis, posticis segmentum quarlum ab- 
dominale haud superantibus, antennarum funiculo nitido quam clava 
oblique articulata tenuiore, tibüis basi quasi vero fractis, rima pecto- 
rali post coras anticas lateraliter haud elevato-terminata distinctus. 

Von Stromborhinus?) Fst. durch nicht komprimirte, unten 
nicht gefurchte Schenkel sogleich zu unterscheiden. Die deutlich 
verdickten, wenn auch nicht. gekeulten und kürzeren Schenkel 
trennen auch die Gattung von Rhadinomerus Fst. Abdominal- 
fortsatz schmal oval und zugespitzt. Hinterbrust hinter den Hüften 
kaum länger als der Mittelhüftendurchmesser und so lang als das 
Bauchsegment 2, dieses etwas kürzer als 1 hinter den Hüften und 
als 3 und 4 zusammen. Der Rüsselkanal reicht bis dicht vor den 
Hinterrand der Mittelhüften und ist hinten nicht erhaben gerandet 
wie bei Mechistocerus und Rhadinomerus, während er wie 
bei diesen seitlich hinter den Vorderhüften hoch begrenzt: ist. 
Hinterbrustepisternen innen ausgebuchtet, mit breitem Kopf und 
für diesen etwas ausgeschnittenen Deckenaulsenrand. 

33. Camptorhamphus dorsalis. Oblongo-ovatus, nigro- 
piceus, supra dense ochraceo-, prothoracis disco, elytrorum vitta 
angusta communi postice dilatata albido-squamosus, reclinatim setosus; 
rostro antice antennisque ferrugineis; prothorace subquadrato antice 
contracto dense sat grosseque punctato; scutello albido-squamoso; 
elytris antice prothoracis basi paulo latioribus, subparallelis, remote 
seriatim punctatis, interstitiis planis, quarto apice callosis; femoribus 
anticis vir, posticis evidenter dentatis. — Long. 7.5—8.5 mill., lat. 
2.9--3.2 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. 

Diese hübsche Art erinnert auf den ersten Blick an Coelo- 
sternus dorsalis Rld. wenigstens was die Farbenvertheilung und 
Körperform angeht; allerdings ist der Rücken unserer Art nicht 
dunkler, sondern heller beschuppt. 


1) Entom. Nachr. 1888, p. 94. 
2) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 309. 


der Fauna von‘ Kamerun; 33 


Augen an den Seiten des Kopfes, auf der Stirne nicht genähert; 
diese wie der Scheitel 'gewölbt, schmutzig gelbgrau: beschuppt. ' 
Rüssel an der Basis breiter und höher als an der Spitze, gebogen, \ 
hinten punktirt ‚gestreift, mit feinem Mittelkiel, beschuppt und mit’ 
einigen kurzen Borsten ‚besetzt. Fühlerschaft erreicht den Augen- 
vorderrand; Geilsel länger als der Schaft, Glied 2 um ein: Viertel’ 
länger als jedes der gleichlangen 1 und 3, die übrigen an Länge 
allmählich abnehmend, 7 kuglig; Keule elliptisch. Thorax mit der 
grölsten Breite vor der Mitte, nach hinten äufserst wenig verengt, 
die Basis zweibuchtig, die Hinterecken nicht ganz scharfwinklig, 
Vorderrand tief zweibuchtig, flach längsgewölbt mit dem höchsten 
Punkte ‘hinter der Mitte, jeder der dicht gestellten grofsen, zur 
Spitze kleineren Punkte durch eine flache Schuppe ausgefällt, die 
schmalen Räume zwischen ihnen besonders an den Seiten und am’ 
Vorderrande mit schräg nach vorne gerichteten Schuppenborsten; 
die an letzterem zu zwei Gruppen zusammengedrängt sind. Decken 
beinahe doppelt so lang als breit, an der Spitze stumpf gerundet, 
- der Nahtwinkel sehr. flach herzförmig ausgeschnitten, die Basis 
dreibuchtig mit nach vorne etwas vorgezogenen Aufsenecken, flach 
längsgewölbt . mit dem höchsten Punkte hinter der Basis, die: 
Rückenspatien mit einer Reihe etwas abstehender Börstchen; die 
weilsliche Beschuppung der Nahtbinde bedeckt hinten die Spitzen- 
fläche bis zum Hinterrande des dritten Bauchsegmentes, verengt 
sich nach vorne und innen bis zum Streifen 2 oder 1, ist aber 
nirgend rein weils und nirgend scharf begrenzt. Der Thoraxrücken 
des vorliegenden Pärchens ist abgerieben und daher nicht gut er- 
kennbar, jedoch sind die Schuppen rund und fach, an den Seiten 
sehr dicht und über einander greifend, die auf den Decken schmal 
oval und äufserst dicht, die an den Seiten der Hinterbrust und 
des ersten Bauchsegmentes rundlich und nicht ganz dicht, die auf 
den Beinen länglich und dicht neben einander gelegt, die Hinter- 
brustepisternen mit einer Reihe dünner Schuppenhaare. Alle 
Schenkel wenn auch nur: wenig verdickt. 

Beim Manne sind die Fühler dicht hinter der Mitte (beim 
Weibe im Basaldrittel). des Rüssels eingelenkt, die zwei ersten 
Bauchsegmente der Länge nach breit eingedrückt, die Ränder des 
Eindruckes mit abstehenden Borsten besetzt. 


Phemida nov. gen. Acdemoninorum. 


Rima pectoralis usque ad metasternum ducta nec postice, nec 


lateraliter post cozas anticas elevato-terminata.: Metasternum. breve 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 3 


34 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


quam cozarum intermediarum diametro multo brevius. Segmentum 
primum abdominale post cozas tertio aequibreve et secundo brevius, 
postice truncatum. Processus abdominale cozis posticis paulo an- 
gustior. Tibiae femorum fere longitudine rectae; femora nonnihil 
clavata subtus dentata; articulus tertius tarsorum secundo haud 
latior. Stria decima elytrorum exhumeratorum antice usque ad 
cozas posticas ducta. Scutellum nullum. 

. Durch den hinten nicht erhaben gerandeten Rüsselkanal mit 
Mechistocerus, Rhadinomerus, Camptorhamphus u.a. ver- 
wandt, aber durch den Acalles-artigen Körper, die sehr kurze 
Hinterbrust, nicht erweitertes drittes Tarsenglied und fehlendes 
Schildehen, von den beiden ersteren noch durch zwischen Vorder- 
und Mittelhüften seitlich nicht begrenzten Rüsselkanal verschieden. 
Alle diejenigen Gattungen, bei denen der Rüsselkanal zwischen die 
Mittelhüften hineinreicht, hier nicht erhaben umrandet ist und zu 
denen aulser den genannten noch Solenobathys!) Fst., Sophro- 
nopterus?) Fst., Cryptobathys®) Hartm., Dystropicus*) Pase., 
Tadius®) Pase., Stromborhinus®) Fst. und Acdemonus Sch. 
gehören sollten, zu einer Gruppe Acdemonini vereinigt werden, 
die mit den Octadiinen Lac. zur Abtheilung der Saphrorhi- 
niden. Lac. zählen würde. 

Fühlerschaft erreicht beinahe den Augenvorderrand. Thorax- 
basis abgestutzt. Deckenstreifen 10 von den Hinterhüften bis vor 
die Spitze unterbrochen, hier eine kurze Strecke angedeutet. Hinter- 
brust nicht einmal halb so lang als der Mittelhüftendurchmesser. 
Naht der schmalen Hinterbrustepisternen in ihrer ganzen Länge 
deutlich. Bauchsegment 2 etwas länger als 3. Alle Schenkel vor 
der Zahnstelle tief ausgebuchtet, unten ungefurcht, alle Schienen 
an der Basis gekrümmt, Tarsenglied 3 nicht breiter als 2. Rüssel 
gebogen, an der Basis höher als an der Spitze. Fühler nahe der 
Mitte eingelenkt. Krallen einfach gespreitzt. 

34. Phemida aequatorialis. Ovatus, convezus, niger, opacus, 
parce luteo-squamosus et selosus; rostro postice punctato-striato et 
quingue-carinato; prothorace transverso ante medium rotundato- 
ampliato, intra apicem valde coarctato, densissime punctato; elytris 


1) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 218. 

2) loc. eit. 1892, p. 214. 
3) Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 88. 
*) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 252. 
5) loe. cit. p. 253. 
6) Stett. ent. Ztg. 1885, p. 309. 


der Fauna von Kamerun. 35 


anlice oblique ampliatis, dorso punctato-subsulcatis, interstitiis dor- 
sahbus convezis et antice granulatis, secundo busi elevatioribus, 
fasciis transversis nonnullis ex. squamis setiformibus suberectis sig- 
natis; tibüs pluricarinulatis. — Long. 5.5 mill., lat. 2.6 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. 

Annähernd von der Körperform des Acalles apicatis Bhn. 
aber kleiner und die Decken mehr längsgewölbt. 

Kopf verhältnilsmäfsig fein punktirt. Rüssel so lang als der 
Vorderschenkel, von der Fühlereinlenkung dicht hinter der Mitte 
niedriger aber nicht schmäler werdend, glänzend, unpunktirt; von 
den fünf glänzenden Kiellinien ist die neben der mittleren feiner 
und hinten abgekürzt. Thorax etwas kürzer als breit, Vorderrand 
nur ein Drittel so schmal als die Basis, vor der Mitte am breitesten, 
von hier zu den ziemlich scharfwinkligen Hinterecken beinahe 
geradlinig aber wenig verengt, der höchste Punkt ihrer Längs- 
wölbung zwischen Mitte und Basis, die Punkte flach und äufserst 
dicht auch grölser als die des Kopfes, die Räume zwischen ihnen 
stumpf körnig, eine feine unpunktirte Mittellinie in der vorderen 
Hälfte angedeutet, die meisten Punkte mit einer kleinen rundlichen, 
die Minderzahl mit einer länglichen lehmfarbigen Schuppe. Fühler- 
schaft an der Spitze wie der Rüssel gegen die Basis mit abstehen- 
den Börstchen, Geifselglied 2 etwas länger als jedes der gleich 
langen 3 und 1, das letzte an der ovalen Keule kuglig. Decken 
höchstens um ein Viertel länger als hinter der Basis breit, hier : 
am breitesten, nach hinten allmählich gerundet verengt und etwas 
spitz gerundet, ihre Längswölbungslinie auf dem Rücken nicht 
hoch, in der Mitte am höchsten, von hier zur Spitze im Viertel- 
kreis-, vorne in kurzem Bogen zur Basis abfallend, höher quer- 
gewölbt, die Seiten etwas untergebogen, die Punkte in den Streifen : 
mindestens doppelt so grols als die auf dem Thorax und dicht . 
gestellt, die Streifen an den Seiten kaum vertieft, die Spatien hier 
breit und flach ohne Punkte und nur eine kurze Strecke an der 
Basis etwas gewölbt und gekörnelt, die Dorsalstreifen anch an 
der Basis mit feinen Körnern, auf den Spatien 2, 4, 6 treten die 
Körner bis an die Basis, auf den übrigen nicht soweit heran; von 
den vier mindestens durch die Naht getrennten und aufsen Spatium 
5 nicht überschreitenden Querbinden liegen drei von der Mitte bis 
weit vor die Spitze und in ziemlich gleichen Abständen, die vierte 
nur aus je einer Strichmakel auf Spatium 2 und 4 bestehende an 
der Basis, aulserdem die Dorsalstreifen gegen die Spitze mit einer 
Reibe ebenso geformter und gefärbter, wenig abstehender Schuppen- 

3* 


36 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


borsten. Hinterbrust und Abdomen grob und oberflächlich, die 
Schenkel wenig feiner als der Thorax punktirt, letztere fein an- 
liegend, die Schienen auf dem Rücken und unten abstehend be. 
borstet, aufsen und innen punktirt gestreift und nicht scharf gekielt. 

35. Phemida Conradti. Praecedenti (aeguatorialis) minor, 
brevior et supra setis subclavatis longioribus fere erectis obsitus; 
antennis ferrugineis; prothorace longitudinaliter conveziore; elytris 
apice obtusiore rotundato, punctis in strüs remotioribus, interstitüs 
dorsalibus antice viz granulatis; femoribus setis erectis obsitis. — 
Long. 2.6—3.2 mill., lat. 1.7—2.1 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. 

Die drei ersten Geilselglieder wenig an Länge verschieden. 
Rüssel an der Spitze etwas breiter als in der Mitte zwischen der 
Fühlereinlenkung und jener. Im Uebrigen dem aeguwatorialis 
aufserordentlich ähnlich und ohne die längere keulenförmige, mehr 
abstehende Beborstung auf Thorax und Decken als anderes Ge- 
schlecht jener Art aufzufassen. 

Nach zwei nur in der Grölse etwas verschiedenen Stücken. 


Onocyma nov. gen. Acdemoninorum. 


Prothoraz lateribus compressus margine laterale carinatus, basi 
sub truncatus. Rima pectoralis usque ad metasternum ducta nec 
postice nec post coras anticas lateraliter elevato terminata. Meta- 
sternum inter cozas segmento abdominale secundo aequilongum. 
Segmentum primum abdominale postice emarginatum, post cozas 
secundo dimidio brevius, secundum tertio et quarto simul sumptis 
longius. Processus abdominalis quam cozis posticis angustior. Fe- 
mora haud incrassata mutica postice anum superantia; tibiae apice 
valde oblique truncatae, posticae apicem versus valde dilatatae; 
articulus tertius tarsorum secundo haud latior; unguiculi simplices 
divaricati. Scutellum distinctum. 

Mit der vorhergehenden Phemida verwandt ist Onocyma haupt- 
sächlich durch die scharfkantigen Thoraxseiten, die zum Rücken 
hin schräg abgestutzten Schienenspitzen, die zur Spitze allmählich 
stark verbreiterten Hinterschienen, durch das lange zweite und das 
hinten ausgebuchtete erste Bauchsegment charakterisirt. 

Der zehnte Punktstreif der Decken ist dem neunten bei den 
Hinterhüften . genähert und, wenn auch feiner werdend, :bis zur 
Spitze zu verfolgen. Rüssel gebogen, gleich breit, aber an der 
Basis höher. Fühlereinlenkung submedian. Fühlerschaft erreicht 
beinahe den Augenvorderrand, Geilsel siebengliedrig, fadenförmig. 


der Fauna von Kamerun. 37 


. Thorax an der Spitze weniger tief zweibuchtig. Decken mit deut- 
lichen Schultern. Alle Schienen an der Basis scharf gebogen, sonst 
gerade, die vier hinteren, besonders aber die hintersten etwas com- 
primirt und zur Spitze allmählich verbreitert. 


36. Onocyma fatua. S. Oblongo-ovala, nonnihil depressa, nigra, 
opaca; rostro arcualo pluricarinato; prothorace nonnihil transverso 
basi leviter bisinuato, ante medium rotundato-ampliato, intra apicem 
constricto, dense punctato; elytris parallelis, late punctato-striatis, 
interstitiis antice planis uniseriatim punctulatis; corpore subtus dense 
punctato. — Long. 5.2 mill., lat. 2.1 mill. 


Joh. Albrechts-Höhe. 


In der Körperform einem kleinen Oncorhinus planatus Fhs. 
ähnlich. Kopf etwas feiner punktirt als der Thorax und körnig. 
Thorax hinter dem Vorderrande mit einem tiefen Quereindruck 
und seitlich abgeschnürt, mit der gröfsten Breite hinter dieser Ab- 
schnürung, nach hinten beinahe geradlinig verengt, die kielförmige 
Seitenkante etwas vor den Hinterecken abgekürzt, die dichten 
"Punkte rund, nicht tief aber scharfrandig, die Räume zwischen ihnen 
deuten in der Mitte eine abgekürzte Längsrunzel an, die Hinter- 
"wand einzelner Punkte mit einer schräg nach vorne abstehenden 
Borste, die übrigen im Grunde mit einer sehr kurzen und anliegen- 
den feinen Schuppenborste. Schildchen klein, rundlich. Decken 
vorne wenig breiter als der Thorax an der breitesten Stelle, mit 
. rechtwinkligen kurz gerundeten Schulterecken, im Spitzendrittel 
gerundet verengt, in beinahe ununterbrochen flachem Bogen mit 
dem Thorax längsgewölbt, hinten schräg gerundet abfallend, jeder- 
seits vor der Spitze und vor der Mitte flach eingedrückt, die Streifen 
flach, breit aber scharfrandig, die die ganze Breite der Streifen 
einnehmenden, sehr dichten, ovalen und äulserst flach eingedrückten 
Punkte im Grunde matt, die vorne flachen und hinten leicht ge- 
wölbten Spatien so breit oder wenig schmäler als die Spatien, mit 
einer Reihe sehr feiner und einzelner gröberer Pünktchen, letztere 
mit zweien oder dreien jener abwechselnd und ein feines längeres 
wenig abstehendes Borstenhaar tragend, die feineren Pünktchen mit 
einer kleinen gelblichen Schuppe. Unterseite dicht und etwas feiner 
. als das Prosternum, Schenkel undichter fast gereiht punktirt, letztere 
und die Schienen mit mehr abstehenden Borstenhaaren. Rüssel 
beinahe so lang als der Thorax, so dick als der Vorderschenkel, 
punktirt gestreift. 


Nach zwei gleichen männlichen Stücken beschrieben. 


38 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


37. Onocyma setulosa. Länge 3.6 mill., Breite 1.8 mill. 
Der fatua sehr ähnlich geformt, aber von ihr durch geringere 
Gröfse, andere Sculptur der Decken und häufigere Beborstung 
verschieden. 

Stirne mit einer von der Rüsselwurzel bis zum Scheitel reichen- 
den eingedrückten Furche. Decken mit breiten furchenartigen 
und nicht scharfrandigen Streifen, die fach grübchenartigen Punkte 
in ihnen undicht gestellt, aber ebenso gro/s als die sehr dichten 
‘auf dem Thorax, die Spatien sehr schmal und stumpf kielartig, 
jeder der gereihten Punkte auf ihnen wie auch jeder auf Thorax, 
Kopf und Rüssel von der Basis bis zur Fühlereinlenkung mit einer 
feinen, längeren und schräg abstehenden Borste, Hinterbrust an 
den Seiten ebenso punktirt wie die Vorderbrust. Der ganze Körper 
rothbraun. | 

Ein Exemplar von der Joh. Albrechts-Höhe. 
38. Tyriotes cuneipennis Pas. Ann. Nat. Hist. 1882, 
p. 454, t. XVII, £. 7. 
Joh. Albrechts-Höhe. 
39. Cyllophorus contemptus Fst. Novit. Zool. 1894, p.555. 
Joh. Albrechts-Höhe. 

40. Cyllophorus suturalis Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 

1886, p. 368. | 
Joh. Albrechts-Höhe. 

Eine neue Varietät comptetus unterscheidet sich von der Stamm- 
form nur durch folgende Zeichnung. Auf dem Thoraxrücken fliefsen 
jederseits die beiden Makeln in eine Längsbinde zusammen und die 
weilsgelbe Behaarung neben den Vorderhüften reicht einmal breiter 
nach aufsen und dann auch bis zum Vorderrande; auf den Decken 
sind die Strichmakeln auf den Spatien 2, 3, 4 verlängert, so dals 
sie sich beinahe berühren, die Strichmakel auf 6 reicht vorne auf 7 
übergehend bis zur Basis, hinten bis zur Spitzenmakel sich mit 
ihr vereinigend, und auf 5 ist neben der Strichmakel auf 4 dicht 
hinter der Basis noch eine schmale Strichmakel bemerkbar. 

41. Cyllophorus strabus. &. Niger, nonnihil' nitidus supra 
tenuissime in certo silu visus nigro-pubescens, subter pedibusque 
albido-villosus, rostro apice tarsisque rufescentibus, antennis dilutiori- 
bus; prothorace conico, confertim punctulato, linea media impunctato; 
elytris remote punctato-striatis, interstitiis nonnihil convezis confuse 
punctulatis, macula commune basale triangulare flavo-albido-pilosis, — 
Long. 6.4 mill., lat. 3.7 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe, 


der Fauna von Kamerun. 39 


Noch etwas gestreckter als silaceo-vittatus!) Fst. und durch 
die lange, äufserst feine, fast anliegende schwarze Behaarung so- 
wie durch die weifsliche dreieckige Basalmakel auf den Decken 
ausgezeichnet. 

Kopf an den Seiten und eine schmale Augenumrandung äufserst 
dicht weils beschuppt. Rüssel hinten von scharf dreieckigem 
Querschnitt, die Seiten gelblichweils behaart. Geifselglied 2 etwas 
länger als 1. Thorax nicht ganz so lang als an der Basis breit, 
die Seiten beinahe geradlinig, die weilse wollige Behaarung von 
oben nicht sichtbar. Schildchen weilslich behaart. Decken kaum 
um die Hälfte länger als breit, eine Schulterschwiele 'nur durch 
ihren Glanz und die fehlende Behaarung auf ihnen bemerkbar; die 
nicht ganz regelmäfsig dreieckige Basalmakel reicht jederseits an 
der Basis bis zum Streifen 5, auf der Naht bis über die Mitte 
hinaus. Die wollige Behaarung der Unterseite ist so dick und 
lang wie die des sölaceo-vittatus. Schenkel mit einem dornförmigen 
Zahne. Analsegment an der Spitze breit eingedrückt. 

42. Cyllophorus tricolor. g\. Brevior, nigro-piceus, opacus, 
supra nigro-albido- et lateritio- vittatim squamosus; antennis forru- 
gineis, pedibus rufescentibus; articulo primo funiculi secundo cras- 
siore et paulo longiore; rosiro basi confuse punctato et medio cari- 
nulato; oculis subtus subacutis; prothorace octo-viltato, vittis duabus 
internibus fibulato-arcualis; elytris punctato-striatis, interstitüis planis 
confuse punctatis, nigro-brunneo-squamosis, albido- et lateritio-abbre- 
viatim vittatis; femoribus bidentatis. — Long. 5.7 mill., lat. 3 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Einem kleinen C. hilaris?) Fst. in der Körperform ähnlich und 
wie dieser mit zweizähnigen Schenkeln. 

Fühler dicht vor der Mitte eingelenkt. Rüssel von der Basis 
zur Fühlereinlenkung etwas verschmälert. Wangen und Hinterrand 
der Augen ziegelroth beschuppt. Thorax quer, die abgestutzte 
breite Basis mit vorgezogenem und abgestutztem weils beschuppten 
Mittellappen, beinahe breiter als die Decken, an den Seiten an- 
fänglich flach gerundet, dann zur Spitze geschweift verengt, Rücken 
mit dem höchsten Punkte seiner Längswölbung vor der Basis, 
dicht und fein punktirt mit abgekürzter unpunktirter Mittellinie, 
schwarzbraun beschuppt, mit acht Längsbinden, von denen vier von 
oben sichtbar sind, jederseits die zweite schmal weilslich, die übri- 


1) Nov. Zool. 1894, p. 556. 
2) loc. eit. p, 559. 


40 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


gen breiter, 1 und: 3 ziegelfarbig, letztere nicht ganz den Vorder- 
rand erreichend, 4 weifslich mit rother Makel in der Mitte, ‘die 
mittleren klammerförmig gegen einander gebogen und an der Basis 
zusammenstolsend. Schildehen dicht weils beschuppt. Decken mit 
‚glänzender unpunktirter Schulterbeule, die Naht bis hinter die 
Mitte sowie die gleichbreite Basis der beiden ersten Spatien und 
eine Basalmakel auf 2 weils beschuppt; Spatien 7 und 8 von der 
Spitze bis zur Schulterbeule, 9 von der Basis.bis hinter die Schulter- 
beule, 1 an der Spitze hakenförmig nach aufsen umgebogen und 
vorne bis zum Basaldrittel reichend, 2 von der Spitze bis zur 
Mitte, 3 bis zur Höhe der Schulterschwiele und in der Mitte weils 
‚unterbrochen, 4 eine kurze Strecke an der Basis ziegelroth be- 
‚schuppt, die Schulterbinde weifslich eingefalst, schliefslich eine 
weilse, 'theilweise rothe Strichmakel auf Spatium 9 und dem Aufsen- 
rande gegenüber den beiden ersten Bauchsegmenten, alle übrigen 
Theile schwarzbraun beschuppt; die Decken sind um das Schild- 
chen etwas niedergedrückt und haben daher eine von dem Thorax 
verschiedene Längswölbung. Unterseite nicht dicht weilslich, die 
Seiten der Hinterbrust und der beiden ersten Bauchsegmente zu- 
weilen röthlich gelb beschuppt, die Beine nicht dicht. weifslich be- 
haart. _Vorderschienen kürzer als bei Äölaris. Alle Schuppen 
‚länglich, kürzer oder länger stabförmig. 
43. Xenia semicincta Fst. Ann. Belg. 1894, p. 530. 
Joh. Albrechts- Höhe. 

Ein sehr kleines Pärchen. — Länge 3 mill., Breite 1.7 mill. 

44. Xenia femoralis. Ovatus, uter, nitidus; elytris basi 
‚albomaculatis, antennarum basi femoribusque elongatis medio rufis; 
rostro arcuato quam capite cum prothorace aequilongo (Q\) vel lon- 
‚giore; prothorace conico paulo transverso basi late bisinuato antice 
tubulato mazima altitudine ante basin, lateribus remotius punctato; 
elytris punctato-striatis, interstitüis subplanis sparsim punctulatis; 
femoribus bidentatis. — Long. 5.8—7 mill., lat. 2.9—3.3 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. | 

Von semicineta durch bedeutendere Grölse, glänzende Ober- 
seite, andere Deckenzeichnung sowie durch längere Beine mit bis 
auf die Basis und Spitze rothen Schenkeln verschieden. 

Rüssel beim Manne äufserst dicht punktirt, matt, mit mehreren 
nicht scharfen Kiellinien, beim Weibe nur an der Basis dicht 
punktirt und nur mit feinem Mittelkiel, gröfstentheils glänzend, 
seitlich vor den Augen etwas abgeflacht. ‚Geilselglieder 1 und 2 
kaum an Länge verschieden. Kopf viel feiner als der Thorax 


der Fauna ‘von Kamerun. .\. 41 


punktirt. ‘Letzterer vorn ‘ziemlich lang halsförmig abgesetzt, die 
.Hinterecken scharf-, der ‚Antiscutellärlappen' etwas stumpfwinklig, 
«die Punkte auf dem Rücken nicht! kleiner :als die'Räume zwischen 
-ihnen,' an den Seiten etwas ‘undichter, ‘eine unpunktirte.. Mittellinie 
vorn und hinten abgekürzt. Schildchen oval, ‘umfurcht und.mit 
.kreideweilsen Schuppenhaaren ‘undicht: besetzt. Decken vorn: wenig 
breiter als die ‘Thoraxbasis, an der Basis mit einem gemeinsamen, 
‚vor..der Spitze ‚jederseits mit einem Quereindruck, \die :Streifen 
ziemlich scharfwandig, die eingestochenen Punkte in: ihnen nicht 
‘grölser als die auf dem Thorax, aber kleiner als die. Stege, Spa- 
-tium.4 an der Basis schmäler als 3 und: 5; die Naht. hinter dem 
Schildehen sowie die Spatien 2 und 4 an der Basis.'mit einer 
kreideweilsen Makel. Hinterbrust sehr oberflächlich, in der Mitte 
deutlicher punktirt. Beine und Mitte der Unterseite mit weilsen 
stabförmigen, Epimeren der Mittelbrust an der Spitze, Hinterbrust- 
episternen an beiden Enden, Seiten des Bauches und Rücken der 
Hinterschenkel mit dickeren Schuppenhaaren besetzt. Analsegment 
‘des Mannes an der Spitze mit einem breiten Eindruck: 

45. Othippia!) urbana. d. Elliptica, nigra, subnitida, supra 
pilis nigro-brunneis, cervinis et albidis vestita; prothorace latitudine 
nonnihil breviore, conico, lateribus recto, densissime punctato,.-dorso 
abbreviatim carinato; scutello rotundato piloso; elytris latitudine 
longioribus,. punctato-striatis, interstitüs. planis confuse punctutis, 
‚secundo basti albidiore pilosis; corpore subtus flavo-albido-sgquamoso. 
— Long. 3.1 mill., lat. 1.7 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Etwas kleiner als unicolor 2) Heller und auch durch habe 
Bekleidung der Oberseite sowie durch vorn schräg erweiterte 
Decken verschieden. Diese schräge Erweiterung ist eine Fort- 
setzung der geradlinigen Thoraxseiten und lässt die Decken hinter 
der Basis -im Verhältnifs zur Thoraxbasis breiter erscheinen als 
bei unicolor; die rehfarbigen schuppenartigen Haare stehen am 
dichtesten auf der vorderen, Rückenhälfte, schliefsen hinter dem 
Schildchen eine quere dunkle Makel ein und sind wie auch die 
dunkelbraunen, welche auf den Seiten und der Spitzenhälfte vor- 
herrschen, mit einzelnen weilsen vermischt; die drei inneren 


1) Es sei hier darauf aufmerksam gemacht, dafs Othippia 
und Coryssopus deutliche, wenn auch nur wenig vortretende 
Augenlappen und wie Tyriotes, Cyttophorus, Xenia und Me- 
copus nicht aufsteigende Mittelbrustepimeren uellei. 

?) Tijdsch. v. Entom. :XXXVI, :p.58. ... ... Jo £ 


42 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Streifen convergiren an der Basis, Spatium 2 an der Basis breiter 
als 1 und 3; der höchste Punkt der Längswölbung in der Mitte. 
Thorax sehr flach  längsgewölbt, die Mitte des Rückens um den 
 abgekürzten Kiel dunkel, sonst wolkig aber mit dünneren Schuppen- 
haaren in drei, verschiedenen Farben besetzt. 

‚46. Coryssopus plurivittatus. Ellipticus, niger, opacus, 
flavo-albido-, supra vittatim pilosus; antennis rostroque apice rufus, 
pedibus rufescentibus; prothorace transverso, conico, dense punctato, 
medio carinato, sez-viltato; scutello oblongo albido-piloso, elytris 
punctato-striatis, interstitüis dorsalibus alternis angustioribus, 2° et 6° 
haud, tertio toto, reliquis abbreviatim flavo-albido-pilosis; femoribus 
bidentatis. — Long. 4.7 mill., lat. 2.4 mill. 

Von hezasticus Ghl. durch an der Basis nicht plötzlich er- 
weiterte Decken, gekielten Thorax ohne gerandete Spitze und an- 
dere Zeichnung, von discolor!) Kolbe und den drei übrigen noch 
von mir beschriebenen Arten schon durch die sechs Binden auf 
dem Thorax verschieden. 

Rüssel an der Basis von scharf dreieckigem Querschnitt und 
sowohl breiter (über doppelt so breit) und höher als an der Spitze, 
bis zur Fühlereinlenkung (weit hinter der Mitte) wie auch die 
Augenumrandung mit weiflsen Schuppenhaaren besetzt. Thorax 
beinahe doppelt so breit als lang, die Seiten kaum gerundet, die 
Basis jederseits des spitzen Mittellappens abgestutzt; von den vier 
gelblich behaarten breiten. Längsbinden sind die beiden inneren 
klammerförmig gegen einander gebogen und stolsen vorn nicht 
ganz, hinten aber dicht zusammen, während die beiden äufseren 
‘durch ein schmales Band am Vorderrande und an der Basis mit 
‘der unteren weilslichen Binde dicht am Seitenrande verbunden 
sind. Decken mit dem höchsten Längswölbungspunkte in der Mitte, 
die Seiten mit denen des Thorax eine kaum unterbrochene Bogen- 
linie bildend ; mit gelblichen Schuppenhaaren sind besetzt: die Spitze, 
eine längere Strichmakel in der Mitte des Aufsenrandes, die Spa- 
tien 1,:5, 9: von der Basis bis zum Spitzen-Drittel oder Viertel, 
die Naht und Spatium 7 von der Spitze bis zur Höhe der glän- 
zenden Schulterschmiele, 4 in der hinteren Hälfte, 8 in der Mitte 
sowie 3 in seiner ganzen Länge und an der Basis mit 1 durch 
einen queren Strich verbunden; die dunklen Stellen der punktirten 
Spatien und des Thorax mit schwarzbraunen Schuppenhaaren be- 
setzt. Unterseite ziemlich gleichmälsig weils schuppenhaarig. 


1) Berl. Ent. Zeitschr. 1883, p. 33. 


‘der Fauna von Kamerun. 43 


47. Mecopus talanthoides Heller. Abhandl. Dresd. Mus. 
1893, p. 30. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

48. Osphilia!) tibialis. 9 O. gabonicae?) Heller similis 
et affinis; ab illo statura breviori, tibiis posticis compressis, latis, 
femoribus episternisque metathoracis fusco- maculatis, prothoracis 
lateribus flavo-pilosis vittam fuscam includentibus BERECRUR, diversus. 
— Long. 6.3 mill., lat. 3 mill. ) 

 flavosignata olim. 

Joh. Albrechts - Höhe. 


Dr. Heller beschreibt den Thorax „viftis tribus rectis parce 
flavo-pilosis“; so kann man allerdings auch die Zeichnung von 
tibialis definiren, denn es liegt bei zwei vorliegenden Q neben der 
_Seitenbinde eine dunkle Längsbinde, welche die Basis, nicht aber 
‘den Vorderrand erreicht; aber diese hellen Längsbinden sind nicht 
sparsamer behaart als die Makeln auf den Decken. Die hell be- 
haarte Unterseite des Thorax zeigt an der Basis noch den Anfang 
einer dunklen Längsbinde, während der Innenrand der Seitenbinde 
"hinter der Mitte hakenförmig nach hinten erweitert ist. Die Hinter- 
"schienen sind nicht nur schwarzbraun behaart, sondern auch viel 
breiter als bei den übrigen Arten zusammengedrückt; der Rücken 
ist flach bogenförmig und gewimpert, mit der grölsten Breite vor 
der Mitte. Auffallend sind ferner eine grofse scharf begrenzte 
dunkelbraune Makel an der Aulsenseite der Hinterschenkel und 
eine auf den Hinterbrustepisternen. Geifselglied 2 kaum kürzer als 
_ die doppelte Länge des ersten. 

49. Osphilia ebriosa. Oblonga, nigro-picea supra parce 
albido-pilosa; tibiis tarsisque rufescentibus; rostro anlennisque clava 
ercepta flavo-testaceis; prothorace transverso fascia Iransversa api- 
 cali et macula basali ancoriforma albido; elytris striatis dorso antico 
rufescentibus et albido-pilosis, sutura dorso impressis et apice linea 
densius albido pilosa notatis; corpore subtus albido-sguamoso; femo- 
‚ribus posticis maris extus brunneo-maculatis. — Long. 3.3 mill., 
lat. 1.3 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 


1) Bei Osphilia und Osphiliades sind die Mittelbrustepi- 
meren stark aufsteigend, von oben sichtbar, und der Thorax- 
vorderrand ist gerade abgestutzt. 


2) Abhandl. Dresd. Mus. 1893, p. 40. 


44 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Dem auch in Kamerun vorkommenden Osphiliades sansibaricus 
Heller aufserordentlich ähnlich, aber des bedeckten Pygidiums, des 
ausgebuchteten Unterrandes, der vorn spitzen Augen sowie der 
‚etwas anderen Zeichnung wegen nicht mit ihm zu verwechseln. 

. Rüssel länger als Kopf und Thorax zusammen, beim Manne 
‚„an.der Basis viel breiter und höher, als an. der Spitze und scharf 
dreieckig, beim Weibe länger überall gleich breit und an der Basis 

nur wenig höher. Geifselglieder 1 und 2 von gleicher Länge, die 
Keule dunkel gefärbt. Thorax beinahe geradlinig conisch, die 
Basis jederseits des wenig vortretenden stampfen Mittellappens 
gebuchtet, oberflächlich körnig punktirt. Decken beinahe doppelt 
‘so lang als breit, an der Basis schräg gerundet erweitert, ihre 
Seiten bis zum Spitzendrittel sehr flach gerundet, in den Streifen 
schwer sichtbar punktirt; die Streifen an der Basis in gleichen 
Abständen von einander, die Spatien äulserst feinkörnig punktirt, 
der Rücken bis zum Spitzendrittel und zwischen den sechsten 
Streifen mit querliegenden dünneren, die lang vertiefte Naht und 
‘das Schildchen mit diekeren weilsen stabförmigen Haaren besetzt. 
"Beine mit dünnen Haaren ziemlich dicht bekleidet, die Vorder- 
schienen beinahe in ihrer ganzen Länge und mehr als gewöhnlich 
gekrümmt. 

50. Osphilia subnitida. Statura pracedenti (ebriosa) simi- 
'lis; nigra subnitida; rostro ab antennarum insertione usque ad api- 
Cem, antennis pedibusque rufis; prothorace confertim punctato, basi 
albido-anguste fasciato; elytris aliquid brevioribus, punctato-striatis, 
interstitiis pilis albidis fere uniseriatis et longitudinaliter dispositis; 
femoribus anticis medio brunnescenfibus, posticis maris eztus macula 
"brunnea notatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.1 mill. 

"Joh. Albrechts- Höhe. 

Die kleinste bisher bekannte Art, welche von ebriosa noch in 
"folgenden Punkten abweicht. Rüssel des Mannes an der Basis 
'nicht:breiter, nur höher als an der Spitze, beim Weibe nahezu 
“eylindrisch, etwas dünner und länger, in beiden Geschlechtern, 
nur von der Fühlereinlenkung ab bis zur Spitze roth. Thorax an 
den Seiten deutlicher gerundet und an der Spitze kaum gerundet 
verengt, die Punkte gröfser und tiefer, deutlich längsgewölbt mit 
dem höchsten Punkte hinter der Mitte, der Vorderrand und die 
Mittellinie nicht, die Basis nur schmal, das runde Schildchen nur 
"dünn ‘und nicht dicht weifslich behaart. Decken tiefer und deut- 
licher punktirt-gestreift, die Naht zum Schildchen hin kaum einge- 
drückt und mit einer Reihe schräg liegender, gegen die Spitze mit 


der Fauna von Kamerun,‘ . 45 


längsliegenden längeren und sehr wenig abstehenden weilslichen 
Haaren, Spatien  reibeisenförmig punktirt, die dorsalen mit‘ einer: 
nicht ganz regelmäfsigen Reihe längsgelegter weilser Haare. Die 
weilse Beschuppung des Prosternums ist an den Seiten weniger:' 
dicht, weil hier haarförmig. Der dünneren Bekleidung wegen 'er- \ 
scheint die Oberseite glänzender. 
5l. Osphiliades sansibaricus Heller. Abh. Dresd. Mus. 
1893, No. 2, p. 38. 
Joh. Albrechts- Höhe. 
92. Osphiliades Helleri. Oblongo-ellipticus, piceus, supra ' 
flavo-ochraceo-vittatim, subtus albidiori-pilosus; rostro antennis pedi- 
busque rufis; prothorace transverso flavo-quinquevittato ;.elytris antice 
profunde punctato-striatis, interstiliis coriaceis, octavo haud,. quinto 
et sezto interrupte, reliquis abbreviatim flavo-ochraceo-Lhneatis; corpore 
subtus fere aequaliter sat dense piloso; pygidio lateribus ochraceo, 
maris medio ezcavato. — Long. 4.7—5.1 mill., lat. 1.9— 2.1 mill. 
Joh. Albrechts- Höhe. D 
Der Osphilia quaesita!) Fst. in Gröfse, Körperform und Zeich- ' 
nung sehr ähnlich. Rüssel an der Basis stumpf dreieckig und‘ 
höher, beim Manne auch breiter als an der Spitze, bis zur Fühler- 
einlenkung punktirt-gestreift mit kräftigerem Mittelkiel' und feinen 
Seitenkielen. Fühler etwas hinter der Mitte eingelenkt, Geilsel zur ; 
Keule hin etwas verdickt, die beiden ersten Glieder gleich lang, ! 
l etwas dieker. Augen dicht gelblich weils umrandet. Thorax 
kürzer als breit mit der gröfsten Breite hinter der Mitte, an den 
Seiten etwas gerundet, zur Basis sehr wenig, zur Spitze etwas 
mehr verengt; der basale Mittellappen für das Schildchen ausge-‘' 
randet, aber nicht so weit vorgezogen; von (den dorsalen :drei 
gelben Längsbinden sind die äulseren am Vorderrande mit ‘der 
weilslich behaarten Vorderbrust verbunden, die eine die Basis er- 
reichende und schräger nach unten gerichtete dunkle Längsbinde 
einschlielst. Schildehen gewölbt, umfurcht, gelb behaart. Decken 
an der Spitze einzeln abgerundet, gröfser punktirt gestreift; gelb: 
behaart sind: der Spitzenrand, Spatium 9 bis vor die Spitze, 5'und 6. 
‚im Basaldrittel unterbrochen, 4 an der Basis und Spitze, 1 bis 3: 
eine längere Strecke an der Basis und die Naht bis auf' die ‘Basis 
ganz. Hinterbrustepisternen gröfstentheils unbehaart. 
53. Osphiliades Kraatzi. Subrhomboides, nigro- piceus; 
supra fusco - pilosus, flavo-- luteo - vittatus et interrupto.-lineatus;::i 


1) Nov. Zool. 1894, p. 564. 


46. J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


rostro, antennis pedibusque rufis; articulo secundo funiculi primo 
sesquilongiore; prothorace transverso basi utrinque oblique sinuato 
lobo antescutellare postice ezciso, dense punctulato, dorso flavido- 
trivittalo; elytris antice rotundato-dilatatis, basi transversim de- 
pressis, sat profunde crenato-striatis, interstitüs parum convezis 
obsoletissime coriaceis, omnibus basi, tertio et sezto postice, octavo 
ante medium flavido-, sutura maculis duabus oblongis densius albi- 
diori-pilosis; pygidio medio late sulcato, lateribus corporeque subtus 
subalbido-pilosis ; episterno metathoracis ex parte maculague prosterni 
subbasali nigro-brunneis.. — Long. 6 mill., lat. 3 mill. 
Joh. Albrechts- Höhe; auch von Lolodorf. 

In den Decken breiter als die beiden voraufgehenden Arten, 
annähernd von der Körperform der Osphilia quadriplagiata!) Heller. 

Rüssel in beiden Geschlechtern von der Basis bis zur Fühler- 
einlenkung (hinter der Mitte) breiter und höher als an der Spitze 
und von scharf dreieckigem Querschnitt, der Mittelkiel kräftiger 
als die beiderseitigen die Basis nicht erreichenden Seitenkiele. 
Kopf unten wie der Rüssel: hinten weilslich behaart, die Augen 
dicht weifslich umrandet. Thorax beinahe doppelt so breit als an 
den Seiten lang, die Seiten flach gerundet zur Spitze convergirend, 
die helle Mittelbinde schmäler als die seitlichen und an der Basis 
weils, die seitliche am Vorderrande mit der weifslich behaarten 
Unterseite verbunden. Schildchen schmal oval, fein gelblich behaart. 
Decken nur etwas länger als hinter der Basis breit, hier am brei- 
testen, ihr Rücken flach längsgewölbt, die Naht in der vorderen 
Hälfte eingedrückt; die Streifen 1 und 2 sowie 3 und 4 an der 
Basis einander genähert, die Punkte in den Dorsalstreifen etwas 
breiter als diese, die dorsalen Spatien etwas gewölbt, die äufseren 
flach; auf der vorderen Nahtmakel, von der Mitte bis dicht hinter 
das Schildchen sich erstreckend, liegen die Schuppenhaare quer 
etwas schräge, auf der beinahe ebenso langen apicalen längs; eben- 
falls quer liegen die weniger diehten gelben Haare auf den Spatien 
und zwar an der Basis von 2, 4, 6 eine kürzere Strecke, an 
der Spitze von 3 und 6 sowie auf 8 hinter der etwas glänzenden 
fein punktirten Schulterbeule eine längere Strecke. 

Die Art ist besonders durch die breite, zur Spitze etwas brei- 
tere und tiefere Längsfurche auf dem Pygidium ausgezeichnet; das 
Analsegment des Weibes ist an der Spitze flach, aber ziemlich 
breit ausgerandet, und der ganze Hinterrand kurzhaarig bewimpert; 


!) Abhandl. Dresd. Mus. 1893, No. 2, p. 46. 


der Fauna von Kamerun: 47 


das des Mannes zeigt einen breiten, stumpfdreieckigen Lappen, Jer, 
scharfwinkelig nach unten gebogen, beinahe so lang ist als der 
horizontale Theil und offenbar dem sehr breiten Penis als Leiter 
dienen soll. 


Tribus Isorkynchini Lac. 


Mehrere westafrikanische Vertreter der Menemachiden machten 
es nothwendig, dieser Gruppe näher zu treten. Nach Lacordaire - 
sollen die beiden Gruppen Menemachides orais und Acicnemides 
nicht aufsteigende Mittelbrustepimeren haben. Von den vier zu 
diesen Gruppen gehörenden Gattungen lagen mir bisher nur Pylaris 
Sch. und Acicnemis sicher determinirt vor, während Menemachus 
Sch. bei mir ebenso fraglich determinirt war wie Hoplitopales Sch. 
und zwar deshalb fraglich, weil die von mir als zu den beiden 
letzten Gattungen gehörigen Arten im Gegensatz zu Lacordaire 
entschieden aufsteigende, wenn auch nicht von oben sichtbare 
Mittelbrustepisternen zeigen. 

Dr. K. Heller hat neuerdings in seinen Zykopiden-Studien 2) 
die Menemachiden den Zygopiden angereiht und, wie sich jetzt nach 
Untersuchung der Typen von Menemachus. und Haplitopales aus 
dem Stockholmer Museum herausstellt, durchaus zutreffend. Wenn 
in der Uebersichtstabelle der Zygopiden-Gattungen aber nur allein 
Menemachus von dem geschätzten Autor aufgenommen wurde, so 
mufs vorausgesetzt werden, dafs ihm möglicherweise Pylarus und 
Hoplitopales unbekannt waren, Acicnemis aber aus wichtigen Gründen 
von der Anreihung an die Zygopiden ausgeschlossen wurde. 

Bei Untersuchung der vier Menemachiden-Gattungen stellt sich 
nun heraus, dafs sie alle aufsteigende Mittelbrustepimeren besitzen, 
dals Menemachus und Hoplitopales einmal das den echten Zygopiden 
eigenthümliche vom Hinterrande des zweiten Segmentes zum Apex 
ansteigende Abdomen und hierdurch bedingt auch das Ansteigen 
‚des Deckenaufsenrandes, andererseits etwas komprimirte Schienen 
mit zwischen zwei feinen Kielen gefurchten Rücken, aber weder 
Pylarus noch Acicnemis auch nur eine dieser beiden letztgenannten 
‚Eigenschaft besitzen. Letztere beiden Gattungen wären also von 
| den Menemachiden auszuschlielsen, erstere zwischen die Nerthopiden 
und Comarotiden, letztere aber den Ithyporiden mit ungefurchter 
Vorderbrust und eng aneinander stehenden Vorderhüften oder den 
Choliden einzureihen. 


1) Abh. Dresd. Mus. 1892/93, No. 2. 


48) J. Faust: Beitrag: zur: Kenntnifs 


‚Die nächste verwandte Gruppe der so präeisirten Menemachiden 
sind nun offenbar die Isorbynchiden, die. neben den aufsteigenden 
Mittelbrustepimeren: u. a. Eigenschaften auch das aufsteigende Ab- ' 
domen und die Schienenbildung mit jenen gemeinsam haben, wobei‘, 
aber zu beachten ist, dafs die von Lacordaire zur Isorhynchiden- 
Abtheilung gezogene Gruppe der Lobetracheliden ihrer nicht auf- 
steigenden : Mittelbrustepimeren und des zum Apex nicht auf- 
steigenden Abdomens wegen von dieser Abtheilung, auszuschliefsen 
und:etwa: den Coryssopiden anzugliedern wären. Da mir gerade 
die Gattung Isorhynchus Sch., die der Gruppe und dem Tribus den 
Namen gegeben unbekannt geblieben ist, so kann für den Augen- 
blick nicht festgestellt werden, ob sie wie Conophorus, Elattocerus 
und Telephaö.. dieselben obigen Eigenschaften‘ der Menemachiden 
besitzen. Unter der einstweiligen Annahme, dafs: dem jedoch so. 
ist, bilden ‚die Isorhynchiden (nach Eliminirung der Lobotracheliden) 
mit. den.: Menemachiden einen homogenen Tribus, dessen Haupt- 
eigenschaften, soweit sie den mir bekannten afrikanischen Salkımern 
eritsprechen, folgende sind: 


Mittelbrustepisternen aufsteigend ': Schleifen 
"etwas 'komprimirt, ihr Rücken mit einer Furche 
‘zwischen zwei Kielen. Abdomen vom Hinterrande des 
zweiten Segments zum Apex ansteigend. Vorderhüften 
mehr oder weniger getrennt.' Augen rund, an die Oberseite 
des Kopfes gerückt und mehr oder weniger genähert. Augen- 
lappen fehlen. Hinterhüften vom Deckenaufsenrande durch die 
Hinterbrustepisternen getrennt. Oberkante der Fühlerfurche schräg : 
zur Unterkante des Rüssels an der Basis gerichtet. Fühlerein- 
-Jenkung in oder vor der Mitte. Fühlerschaft erreicht nicht die 
Basis. Mittelbrustfortsatz schmäler als der Abdominalfortsatz, 
‘dieser schmäler als die Hinterhüften breit und vorne oval zu- 
'gespitzt oder beiderseits schräg abgestutzt. Bauchsegment 2: 
'länger als 3. Schildehen vorhanden. 'Vorderhüften dem Hinter- 
rande des Prosternums genähert. it 


und der in folgende zwei Gruppen zerfällt: 


1),.Auffallend ist, dafs die Entwickelung der Mittelbrustepimeren, 
die von :Lacordaire für. eine systematische Gruppirung, in anderen - 
Theilen der Cureulioniden mit soviel Erfolg benutzt wurde, gerade 
bei den Zygopiden von ihm und anderen Autoren so wenig Beach- 
tung gefunden hat. 


der Fauna von Kamerun. - 49 


I. Vorderbrust vor den Hüften ungefurcht, Bauchsegment 2 an 
‘den Seiten wenn auch nur wenig kürzer als 1 und wie 3 mit 
nach hinten etwas ausgezogenen Anlsengekep: Krallen einfach 
gespreitztis.iw.- - 2 000. Menemachina. 

II. Vorderbrust vor den Hüften efurcht, oder die Furche nur 
durch zwei Kiele angedeutet, Vorderrand in der Mitte stets 
aussebuchteti\. . . la (F gemalt „nZsanhynchina. 


Menemachina. 


A’. Pygidium bedeckt. Vorderschenkel wenn auch mitunter ‚nur 


‚wenig dieker und kräftiger gezähnt als die hinteren. 


. Hinterbrust zwischen den Hüften deutlich kürzer als Bauch- 


segment 1 hinter den Hüften, Segment 2 an den Seiten kürzer 

oder länger als 3 und 4 zusammen. Typus naevus Bhn. 
Menemachus !) Sch. 

Hinterbrust sches den Hüften so lang oder länger als Bauch- 

‚segment 1 hinter: den Hüften. 

Fühlerfarche nach vorne über die Fühlereinlenkung hinaus nicht 

fortgesetzt. 


. Keulenglied 1 hornig und länger als die übrigen zusammen. 


Hinterbrust zwischen den Hüften bedeutend länger als der Mittel- 
hüftendurchmesser. 

Bauchsegment 2 wenig länger als 3 und 4 zusammen. Geifsel 
zur Keule allmählich dicker, Glied 7 so .breit als das an der 
Basis abgestutzte und verkehrt, kegelförmige erste Keulenglied, 


-. 1 und 2 gleich kurz, ersteres etwas dicker. Vorderschenkel in 


beiden Geschlechtern nur wenig dicker und kräftiger gezähnt 
als die hinteren; Schienen an der Basis wenig gebogen, ihr 
Unterrand in der Basalhälfte ausgerandet, an der senkrecht zur 
Achse abgestutzten Spitze schmäler als vor der Mitte, hier am 
breitesten. Rüssel an der Basis am höchsten, seine Seiten 
hinten flach. Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften so breit 
als die Keule, hinter den Hüften ausgerandet. Mittelbrustfortsatz 
‘hinten gerade abgestutzt. Hinterbrustepisternen innen ausge- 
.randet. (Typus crassirostris n. sp.) . . Metamelus nov. gen. 
Bauchsegment 2 beinahe um die Hälfte länger als 3 und 4 
zusammen.. Geifsel zur Keule hin sehr wenig dicker, Glied 7 


1) Die Gattung ist hier in weitem Sinne aufgefalst und muls 


später wahrscheinlich gespalten werden; da mir meist nur Einzel- 
stücke oder nur das eine Geschlecht der weiter unten beschriebenen 
Arten vorliegt, so unterblieb eine solche Spaltung. 


Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 4 


50 


J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


nicht an die Keule geschlossen, 2 länger als 1. Vorderschenkel 
dicker und viel kräftiger gezähnt als die hinteren ; Vorderschienen 
an der Basis stark gekrümmt, sonst wie bei Metamelus. Rüssel 
nahezu cylindrisch. WVorderbrustfortsatz zwischen den Hüften 
schnell fadenförmig, hinter ihnen gerade abgestutzt. Mittelbrust- 
fortsatz hinten flach abgerundet. Hinterbrustepisternen parallel- 
seitig. (Typus ambiguus !) Fährs.) . . Hoplitopales Sch. 
Keulenglied 1 nicht hornig, kürzer als die übrigen zusammen. 
Vorderbrust zwischen den Hüften fadenförmig. Hinterbrust- 
episternen parallelseitig. Mittelbrustfortsatz hinten abgerundet. 
Hinterbrust zwischen den Hüften nicht länger als der Mittel- 
hüftendurchmesser. Bauchsegment 2 deutlich kürzer als 3 und 4 
zusammen. Vorderschenkel dicker und viel kräftiger gezähnt; 
Schienenunterkante in der Basalhälfte ausgerandet. (Typus 
leucopictus n. SP.) - » » = =... Phylanticus nov. gen. 
Fühlerfurche nach vorne über die Fühlereinlenkung hinaus fort- 
gesetzt. Hinterbrust zwischen den Hüften bedeutend länger als 
der Mittelhüftendurchmesser. Hinterrand des Prosternums in 
der Mitte ausgebuchtet. Vorderschenkel viel dicker und auch 
kräftiger gezähnt. Vorderschienen in ihrer ganzen Länge ge- 
krümmt. 


. Bauchsegment 2 nicht ganz so lang als 3 und 4 zusammen. 


Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften so breit als der Vorder- 
schenkel an der dicksten Stelle. Mittelbrustfortsatz hinten gerade 
abgestutzt. Vorderschienen an der Spitze nicht schmäler als in 
der Mitte, ihr Rücken ganz randig. Hinterbrustepisternen nach 
hinten allmählich breiter. - (Typus Telephae glabra ?) Fst.) 
Platycleidus nov. gen. 
Bauchsegment 2 länger als 3 und 4 zusammen. Vorderbrust- 
fortsatz zwischen den Hüften nur so breit als die Vorder- 
schienenspitze. Mittelbrustfortsatz hinten gerundet. Vorder- 
schienen an der Spitze schmäler als in der Mitte, ihr Rücken 
gegen die Spitze gezätinelt. Hinterbrustepisternen parallelseitig. 
(Typus Menemachus stigma ?) Pasc.) — Cotypen Hoplitopales? 
melaspis *) Fst. und nothus °>) Fst. Aphyocnemus nov. gen. 


1) Coleopt. Caffr., p. 259. Der richtige, aber im Stockholmer 


Museum nicht vorhandene Typus ist lineatus Bhn. 


?) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 245. 
#) Ann. Nat. Hist. 1882, p. 451, t. 8, f. 4. 
+) Stett. ent. Ztg. 1893, p. 228. 

5) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 245. 


4’ 


der Fauna von Kamerun. | 


. Pygidium unbedeckt, vertikal. Hinterschenkel etwas dicker und 


kräftiger gezähnt als die vorderen. (Typus indigens Fst.) 
Synergus!) Fst. 


Isorhynchina. 


. Krallen einfach frei. Vorderhüften fadenförmig getrennt. Bauch- 


segmente 2 und 3 an den Aufsenecken etwas nach hinten ge- 
zogen. 

Vorderbrust mit deutlich vertiefter Furche vor den Hüften. 
Hinterbrustepisternen parallelseitig. Fühlerfurche nach vorne 
über die Fühlereinlenkung nicht fortgesetzt. 


. Hinterbrust zwischen den Hüften so lang als Bauchsegment 1 


hinter den Hüften. Bauchsegment 2 länger als 5 und 4 zu- 
sammen. 


. Bauchsegmente 1 und 2 an den Seiten gleich lang, 2 um die 


Hälfte länger als 3 und 4 zusammen. Hinterrand des Pro- 
sternums in der Mitte gerade abgestutzt. Schenkel nicht gekeult, 
die vordersten nicht dicker und nicht kräftiger gezähnt. (Typus 
subfasciatus Ehs.) . . . . 2... Blattocerus Sch. 
Bauchsegment | an den Saiten länber als 2, dieses nur wenig 
länger als 5 und 4 zusammen. Hinterrand de Prosternums in 
der Mitte ausgebuchtet oder ausgeschnitten, die Aufsenecken 
dieses Ausschnittes gegen die Mittelbrust vorgezogen. Schenkel 
mehr oder minder gekeult, die vordersten dieker und auch 
kräftiger gezähnt. (Typus bifasciatus n. sp.) 

Meneudetus nov. gen. 
Hinterbrust zwischen den Hüften kürzer als Bauchsegment |] 
hinter den Hüften. Bauchsegment 2 kaum so lang als 3 und 4 
zusammen. (Typus laticollis ?) Pasc.) . . Telephaö?) Pase. 
Vorderbrust mitunter zwischen zwei feinen Kielen vor den 
Hüften kaum vertieft. Hinterbrustepisternen innen ausgerandet. 
Füblerfurche nach vorne über die Fühlereinlenkung fortgesetzt. 
Hinterbrust zwischen den Hüften so lang als Bauchsegment | 
hinter den Hüften. Bauchsegment 2 wenig kürzer als 3 und 4 


!) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 246; die Gattung wurde 


wegen unsicherer Kenntnifs der Menemachiden zu den Peridinetiden 
gestellt. 


2) mir unbekannt. 
3) Der Gattungsbegriff ist hier ebenso weit genommen wie 


der von Dr. K. Heller in Tijdschr. v. Entom. XXXVL, p. 39. 


4* 


52 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


zusammen.  Hinterrand des Prosternums in der Mitte gerade 
abgestutzt. (Typus Balaninus kolae !) Desbr.) 
Balanogastrıs nov. gen. 
B. Krallen appendikulirt. 
7. Schenkel nicht gekeult aber gezähnt. (Typus albidus Ghl.) 
Conophorus Sch. 


7. Schenkel gekeult aber ungezähnt. (Typus pudicus Sparrm.) 
Isorhynchus Sch. 


54. Menemachus naevulus. &. Subovalis, nigro-piceus, 
subopacus, supra pilis squamiformibus subalbidis adspersus; untennis 
tarsisque rufo-testaceis; rostro prothoracis longitudine, arcuato, post 
antennarum insertionem confertim punctato et carinulato; prothorace 
Iransverso basi bisinualo, intra apicem sinuato - contracto, dense 
granuloso -punctato, carinula media viz indicato; elytris latitudıne 
longioribus tenuiter strialis, ante apicem vobtuse callosis, interstiliss 
dense granuloso-punctatis, macula suturale ut scutello dense squa- 
mosis. — Long. 4 mill., lat. 2.2 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Zwei Stücke. 

Diese Art ist dem Menemachus naevus Bhn. recht ähnlıch, 
von ihm durch ganz anders geformte Schienen, das hell beschuppte 
Schildehen, hinten beulige Decken und andere Bekleidung der 
Unterseite hauptsächlich verschieden. 

Die Unterseite oberflächlich, aber ziemlich dicht punktirt, jeder 
Punkt mit einem anliegenden, sehr feinen weilslichen Seidenhärchen. 
Thorax mit nicht ganz scharfen Hinterecken, seine Seiten bis vor 
die Mitte kaum gerundet, beinahe parallel, die Basis dreimal so 
breit als die Spitze, hinter der Spitze auch oben, aber nur sehr 
flach abgeschnürt, die kleinen Körnchen mit einem feinen an- 
liegenden rauchfarbigen Härchen; spärlich eingestreute weilsliche 
Schuppenhaare bilden jederseits und hinter der Mitte eine kleine 
Punktmakel. Kopf fein und nicht ganz dicht punktirt. Augen- 
innenränder hinter der Mitte nur durch eine feine Linie getrennt, 
nach vorne divergirend. Decken hinten zwischen den Streifen 4 
und 7 beulig, die Schultern schräg abfallend, mit abgerundeten 
Schulterecken, von hier nach hinten allmählich und wenig, gegen 
die abgestutzte Spitze schnell gerundet-verengt, der Rücken flach, 
zur Spitze schräg gerundet-abfallend, die Streifen nicht tief und 


!) Bull. Soc. ent. France 1895, p. CLXXVI; in Nufsstücken 
eingebettet von Hrn. Camillo Schaufals und 1 Stück vom Autor 
erhalten. 


der Fauna von Kamerun, 53 


nur undeutlich punktirt, die dicht punktirten Spatien mit körnigen 
Zwischenräumen, jeder Punkt mit einem kleinen kürzeren, zwei- 
oder dreizipfligen rauchfarbigen Schüppcehen; hin und wieder ein- 
gestreute weilsliche und längere Schuppenhaare stehen sehr dicht 
zu einer Nahtmakel hinter der Mitte, weniger dicht zu einer Basal- 
makel auf Spatium 2 und zu einer Nahtmakel vor der Mitte zu- 
sammen. Geisel zur Keule hin etwas verdickt, Glied 7 aber nicht 
an die kurz ovale und tomentose Keule geschlossen, Glied 1 dicker 
aber nicht kürzer als 2. 

Unterkante der an der Basis gekrümmten vier Hinterschienen 
gerade, die der zwei vordersten sehr flach zweibuchtig, letztere 
an der Spitze senkrecht zur Achse abgestutzt; Vorderschenkel 
nicht viel dieker, aber mit einem längeren spitzwinkligen Zahne 
als die hinteren; die vier Hinter-chienen an der Spitze auf etwa 
ein Viertel ihrer Länge schräg zum Rücken abgestutzt und ge- 
wimpert. Hinterrand des Prosternums in der Mitte stumpf zwei- 
spitzig, gegen die Mittelbrust erweitert, Mittelbrustfortsatz hinten 
parabolisch gerundet. 

905. Menemachus adspersus. g. Ovalis, niger, opacus, pilis 
albidis supra maculatim adspersus, subtus densius obstilus; antennis 
testaceis, tarsis rufescentibus; rostro prothoracis longitudine, curvato, 
postice seriafim punctato; articulo secundo funiculi primo longiore; 
prothorace transverso, medio rolundato-dilatato, angulis posticis 
rotundato; elytris tenuiter striatis; femoribus anticis valde incrassatis 
et dentatis, tibus anticis curvatis apicem versus gradatim dilatatis. 
— Long. 4 mill., lat. 2 mill. 

Gabun; in meiner Sammlung. 

Durch die stark verdickten und gezähnten Vorderschenkel, sowie 
dureh:die in ihrer ganzen Länge gekrümmten, zur Spitze allmählich 
jedoch nur wenig verbreiterten Vorderschienen, dem naevus noch 
ähulicher als dem vorhersehenden (naevulus), die Decken aber etwas 
länger, die Haare oben und unten weilslich und nicht schuppen- 
artig,.die Augen grölser. Von naevulus durch an den Seiten ge- 
rundet erweiterten Thorax. den Mangel sehr dicht behaarter Makeln, 
anders gefcrmte Vorderschienen und verlängertes zweites Geilsel- 
glied (wie bei naevus) hauptsächlich verschieden. 

Augen gröfser als bei naevus, so grols und ebenso gestellt 
als bei naevulus. Fühler vor der Rüsselmitte eingelenkt, ihre 
Geilsel zur Spitze hin ‘wenig dicker, Glied 1 kaum dicker, aber 
beinahe um die Hälfte kürzer als 2; Glied 1 und 2 der ovalen 
Keule dunkler rothgelb und scheinbar hornig. Thorax und Decken 


94 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


wie bei naevulus skulptirt; ersterer mit der gröfsten Breite in der 
Mitte, zur zweibuchtigen Basis gerundet und wenig, zur Spitze 
geschweift und viel mehr verengt, die Hinterecken ganz verrundet, 
hinter dem Vorderrande leicht abgeschnürt, die basale Schweifung 
neben dem scharf stumpfwinkligen Mittellappen tiefer und schmäler; 
aulser eingestreuten weilslichen und nicht dünnen Haaren finden 
sich dichter gestellte auf der Mittellinie und auf einer basalen 
Makel aufsen neben der Schweifung. Schildehen rund, undicht, 
weilslich behaart, umfurcht. Decken wie bei naevulus geformt, 
zwischen vorherrschend rauchfarbigen Härchen sind weilsliche ein- 
gestreut, eine basale dreieckige, mit ihrer Spitze bis vor die Mitte 
und seitlich bis zu den Schultern reichende Makel, sowie eine. 
apikale auf Spatium 1 undicht, eine Nahtmakel hinter der Mitte 
dichter weilslich behaart. 

Die vier Hinterschienen an der Basis gekrümmt, ihre Unter- 
kante von der Basis bis über die Mitte ausgerandet, ihre Spitze 
beinahe senkrecht zur Achse abgestutzt, der Rücken gegen die 
Spitze mit einer flachen und gewimperten Ausrandung, deren Hinter- 
ecke etwas zahnartig vorspringt; Vorderschienen an der Spitze etwas 
schräg nach innen abgestutzt, die Innenecke dornartig nach vorne 
vorragend. Hinterrand des Prosternums gerade, Mittelbrustfortsatz 
hinten beinahe abgestutzt. 

56. Menemachus nubilosus. Kürzer als die vorhergehende 
Art (adspersus), der Thorax kürzer und an den Seiten stärker 
gerundet erweitert, die Oberseite mit weilslichen und bräunlichen 
Schuppenhaaren wolkig besetzt, ohne symmetrische Flecke oder 
Makeln auf den Decken. 

Oberseite, Beine und Fühler peehbraun. Der weibliche Rüssel 
etwas länger als der Thorax und etwas dicker als beim adspersus- 
Manne, an der Basis stumpf dreieckig, die Seiten vor den Augen 
bis zur Fühlereinlenkung dicht hinter der Mitte dicht punktirt, matt, 
der übrige Theil glänzend, fein und zerstreut punktirt. Augen 
kleiner und nur durch eine feine Linie getrennt, Thorax am Vorder- 
rande nicht halsförmig abgesetzt, etwas höher längsgewölbt. Schild- 
chen kleiner, aber auch weilslich behaart. Decken kaum länger 
als breit, wenig breiter als der Thorax an der breitesten Stelle, 
beinahe parallelseitig und hinten halbkreisförmig gerundet, die Naht 
hinter dem Schildehen deutlicher eingedrückt, die Spatien 2 und 4 an 
der Basis breiter als 3 und 5. Unterseite, namentlich die Hinter- 
brust und das Abdomen viel spärlicher mit weilslichen stabförmigen 
Schuppenhaaren besetzt, der Rücken flach bis vor die Spitze ohne 


der Fauna von Kamerun. 55 


Längswölbung. Vorderschienen in ihrer ganzen Länge aber flacher 
gekrümmt und parallelseitig. -— Länge 3.3 mill., Breite 1.9 mill. 
Joh. Albrechts-Höhe; nach einem Weibe. 

57. Menemachus distans. Q. Breviter ellipticus, piceus, 
pilis fuscis et luteis nebulosus; antennis dilutioribus; oculis magis 
distantibus; fronte inter oculos impressa; rostro prothorace breviore; 
hoc transverso postice parallelo antice valde sinuato -attenuato, 
densissime punctato; elytris semiellipticis, tenuiter punctato-striatis, 
interstitiis radulato-punctatis; tibiis anticis bası arcuatis. — Long. 
3.8 mill., lat. 2 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe; ein Mann. 

Vorne und hinten mehr verengt als naevulus, adspersus und 
nubilosus, und sowohl durch die auf der Stirne mehr getrennten 
Augen, als auch durch die wolkige lehmfarbige Behaarung der 
Oberseite ausgezeichnet. 

Stirne zwischen den Augen reichlich so breit als die Geifsel 
und mit einem punktförmigen Eindruck. Kopf ebenso dicht und 
stark punktirt, als der Thorax. Letzterer mit zweibuchtiger Basis 
und scharfwinkligen, nicht eingezogenen Hinterecken, der Vorder- 
rand beinahe nur ein Viertel so breit als die Basis, deutlich längs- 
gewölbt, eine feine stumpf erhabene Mittellinie angedeutet. Schild- 
chen klein, rund, etwas weilslicher behaart. Decken wenig länger 
als breit, ihr Rücken in gleichmässigem flachen Bogen bis zur 
Spitze längsgewölbt, an der Basis um das Schildehen und jeder- 
seits innerhalb der Schulter flach, die Naht hinter dem Schild- 
chen tiefer eingedrückt, der Randstreifen nicht tiefer, aber etwas 
gröber punktirt; die dunklen Schuppenhaare dünner und etwas 
kürzer als die hellen. Unterseite und Beine gleichmälsig undicht, 
mit gelblichen Schuppenhaaren besetzt. 

Vorderschienen an der Basis gebogen und hier schmäler als vor der 
Mitte, ihre Unterkante im Spitzendrittel schräg zur Spitze abgestutzt. 

58. Menemachus pinguis. d. Subparallelus, piceus, pinguis, 
pilis cinereis hinc inde adspersus; antennis tarsisque rufis; ocuhs 
fere contiguis; rostro prothorace breviore postice carınula instructo; 
prothorace transverso antice sinuato-angustato, ut capite densissime 
punctato, carinula medio indicato,; scutello rotundato concolore 
nonnihil nitido; elytrıs dorso tenuwiter striatis, interstiliis latıs 
planis, dense tri-subseriatim punctatis, postice litura suturali cinereo- 
pilosis; tibiis anticis basi curvatıs, apice parum angustalis. — Long. 
4 mill., lat. 2.2 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Ein männliches Stück. 


56 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Etwas gröfser als tristis!) Fhs. und von ihm hauptsächlich 
durch kürzeren Thorax mit tiefer zweibuchtiger Basis, nicht ge- 
strichelten Rüssel, unbeschuppte Deckenbasis und beinahe kahle 
Unterseite verschieden. 

Augen so grols als bei adspersus und auf der Stirne nur durch eine 
feine Linie getrennt. Rüssel an den Seiten von der Basis bis zur 
Fühlereinlenkung vor der Mitte diebt punktirt, beinahe eylindrisch. 
Thorax jederseits neben dem stumpfen Antiscutellarlappen ziemlich 
tief gebuchtet, mit der gröfsten Breite in der Mitte, an den Seiten 
flach gerundet, zur Basis kaum verengt, flach längsgewölbt mit 
dem höchsten Wölbungspunkte hinter der Mitte, die sehr dichten 
Punkte scharfrandig, meist mit steilen Wänden, flachem Boden und 
einem ein kaum bemerkbares Börstehen im Mittelpunkt. Decken 
an der Basis kurz gerundet verbreitert, deutlich länger als breit, an 
der Spitze halbkreisförmig gerundet, die Seiten nahezu parallel, 
etwas quer-, aber weniger längsgewölbt, die Naht hinter dem Schild- 
chen stark vertieft, nur die äulseren Streifen deutlich punktirt, die 
Punkte auf den Spatien dicht, beinahe dreireihig gestellt und wie 
die auf den Thorax beschaffen; einzelne graugelbe Schuppenborsten 
sind auf den äufseren Spatien eingestreut und stehen im Spitzen- 
drittel der Näht zu einer kurzen Strichmakel zusa'ımen. 

Vorderschienen länger als bei adspersus, an der Basis stark 
gekrümmt, dann leicht gebogen, die Aufsenecke der gerade abge- 
stutzten Spitze wenig abgeschrägt, daher die Spitze etwas schmäler. 

59. Menemachus discoideus. d. Ovalis, niger, subopacus, 
subtus albido-pilosus, supra flavo-ochraceo-maculatus; antennis, tübüs 
tarsisque testaceis, femoribus, rostro apice rufo-piceis; prothorace 
paulo transverso mazxima latitudine post medium, antice subsinwato- 
angustato, dense flavo-ochraceo-piloso; maculis nonnulls irreyulari- 
bus denudatis; elytris tenuiter striafis, macula magna dorsali basın 
adnera flavo-ochraceis; femoribus anficis crassionibus et fortius 
dentatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.3 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. 

Von der Gröfse und Form des undabundus ?) Fst., nur noch 
etwas flacher auf dem Rücken. Rüssel reichlich so lang als der 
Thorax und beinahe so breit als der Hinterschenkel, an der Basis 
am dicksten, bis zur Fühlereinlenkung gestreift punktirt. Geifsel- 


1) Coleopt.. Caffr. 1871, p. 258. | 

?) in Stett. ent. Ztg. 1895, p. 312, als Teiephaö beschrieben, 
hat keine gefurchte Vorderbrust und gehört zu Menemachus; seine 
Schienenbildung ist genau die von discordeus.- 


der Fauna von Kamerun. 7 


glieder 1 und 2 an Länge kaum verschieden, 1 wenig dicker, die 
übrigen zur Keule hin kaum dieker werdend; Glied 1 und 2 der 
letzteren bei gewisser Ansicht hornig erscheinend. Kopf äufserst 
dicht punktirt. Augen hinten durch einen gelblich behaarten Strich 
getrennt. Thorax mit ziemlich scharfen Hinterecken, neben dem 
scharfspitzigen Antiscutellarlappen mit einer kurzen Buchtung, eine 
kurze Strecke an der Basis parallelseitig, dann allmählich gerundet 
und schliefslich kurz geschweift verengt, deutlich längsgewölbt, die 
dichte gelbliche Behaarung bei einem Stücke von 6 Kahlmakeln 
unterbrochen, von denen vier in einer Querreihe vor der Mitte und 
zwei strichförmige dicht vor der Basis stehen; bei einem anderen 
Stücke sind die vorderen Makeln unter sich und hinten auch mit 
den: beiden strichförmigen zusammengeschlossen. Schildchen rund- 
lich, umfurcht, dicht gelblich behaart. Decken vor der Spitze ohne 
Spur einer Beule, sehr flach längsgewölbt; die von der Basis bis 
vor die Spitze sich erstreckende Dorsalmakel liegt zwischen den 
sechsten Streifen, ist vor der Mitte bis zum Streifen 4 einge- 
schnürt, hinter der Mitte in zwei Buchtungen verengt, Spatien 1 
und 7, letzteres noch in der Mitte mit.einer kurzen Strichmakel. 
Beine ziemlich. dicht weifslich behaart. 

Alle Schienen an der Basis gebogen und unten in der Basal- 
hälfte eiwas ausgebuchtet, die hintersten am wenigsten, die vier 
vorderen an der Spitze zum Rücken hin schräg, die hinteren recht- 
winklig zur Achse abgestutzt. Hinterrand des Prosternums und 
des Mittelbrustfortsatzes abgestutzt. 

Nach drei männlichen Stücken. 

60. Menemachus tristigma. &. Oblongo-ovalis, piceus, 
‚pilis squamiformibus ochraceis parce obsitus, elytris albido-trimacu- 
latis; antennarum scapo tarsisque rufis; rostro femorum antıcorum 
longitudine, arcuato; prothorace latitudine basali aequilongo antror- 
sim rotundato-angustato, vittis dunbus obsoletis ochraceis signato; 
elytris prothorace parum latioribus, ochraceo nebulosis maculis 
tribus rotundatis niveis una utrinque basalı in interstitio -sezto, 
fertia communi suturali post medium notatis; funiculo clavam versus 
paulo incrassato articulo secundo quam “primo viz longiore. — 
Long. 3.4 mill., lat. 1.5 mill. 3% 

Stanley- pool. 

Gestreckter als die vorhergehenden Arten. Augen kleiner, 
ihre Entfernung gleich der Geifseldicke. Rüssel so dick als: der 
Augendurchmesser, bis zur Fühlereinlenkung im Spitzendrittel 
"eylindrisch, von hier. zur Spitze allmählich niedriger, gestreift 


98 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


punktirt und mit feinem Mittelkiel. Kopf über den Augen gröber, 
nach hinten feiner punktirt. Geifselglieder 1 und 2 von Dicke und 
Länge wenig verschieden, 7 beinahe an die Keule geschlossen. 
Thorax beinahe länger als an der Basis breit, hier am breitesten 
und ziemlich tief zweibuchtig, die Hinterecken stumpfer als der 
Mittellappen, Rücken sehr dicht punktirt mit abgekürzter un- 
punktirter Mittellinie, die beiden lehmfarbigen, nicht scharf be- 
grenzten Dorsalbinden bis vor die Mitte eonvergirend, dann bis zur 
Spitze wieder etwas nach auflsen gebogen und deutlicher als eine 
ebenso breite Mittelbinde. Schildchen klein oval, umfurcht und 
kaum behaart. Decken nahezu doppelt so breit als lang, vorne 
nur wenig breiter als die Thoraxbasis mit flach abgerundeten 
Schultern, nach hinten nur wenig, fast geradlinig verengt, der Länge 
nach mit dem Thorax gleich flach gewölbt, die Naht hinter dem 
Schildchen etwas eingedrückt, hinten jederseits vor der Spitze mit 
einem flachen Eindruck, die feinen Streifen kaum siebtbar punktirt, 
die flachen Spatien wolkig mit lehmfarbigen und weifslichen diekeren 
Härchen nicht dicht, die drei weilsen Makeln sehr dicht besetzt. 
Unterseite weitläufig punktirt, jeder Punkt mit einem weilslichen 
Härchen, Seiten der Brust etwas dichter punktirt. Beine dichter 
gelbgrau behaart. 

Alle. Schienen an der Basis gebogen, ihre Unterkante mit 
basaler Ausrandung, an der horizontal abgestutzten Spitze etwas 
schmäler als vor der Ausrandung. Vorderschenkel und Schienen 
dicker, erstere auch kräftiger gezähnt als die hinteren; Tarsen- 
glied 3 nur sehr wenig breiter als 2, aber deutlich zweilappig, 
unten mit längerer abstehender Haarsohle. Mittelbrustfortsatz hinten 
abgerundet. Bauchsegment 2 reichlich so lang als 3 und 4 
zusammen. 

Nach einem Männchen in meiner Sammlung beschrieben. 

6l. Menemachus ineptus. 2. Ohne die dichter gestellten 
Augen, die längere und dünnere Fühlergeifsel mit verlängertem zwei- 
ten Gliede, ohne viel breiteres drittes Tarsenglied und noch längeres 
zweites Bauchsegment könnte man diese Art für das Weib des 
vorhergehenden (tristigma) halten, weil beide in Grölse, Körper- 
form, Art der Bekleidung und Zeichnung übereinstimmen. 

Unterseite etwas dichter punktirt und behaart, auch die Decken 
etwas dichter, aber mit gelbgrauen Schuppenhaaren besetzt. Die 
dorsalen Binden auf dem Thorax sind noch weniger deutlich und 
zweimal unterbrochen, der Rücken ohne unpunktirte Mittellinie 
einer punktirt und ohne Mittelbinde (abgerieben?). Decken im 


der Fauna von Kamerun. 59 


Basaldrittel leicht eingesenkt, ihre Längswölbung mit der des 
Thorax keine gleichmäfsige Bogenlinie bildend. Fühler schwarz, 
Geifsel zur Spitze sehr wenig verdickt, 2 dünner als I und um 
die Hälfte länger. 

Alle Schienen länger, nur die vordersten und hintersten unten 
in der Basalhälfte flach ausgerandet, erstere auch nicht breiter als 
letztere. Vorderschenkel nur sehr wenig dieker und wenig stärker 
gezähnt. Vorderbrust hinten gerade abgestutzt, Mittelbrustfortsatz 
hinten gerundet. Bauchsegment 2 um die Hälfte länger als 
3 und 4 zusammen. 

West-Afrika ohne nähere Angabe. Ein Weib in meiner 
Sammlung. 

62. Menemachus versicolor. Z. Oblongo-ovalis, miger, 
supra pilis squamiformibus ochraceis, albidis et nigro-brunneis ma- 
culatim tectus; antennis arliculisque duobus ullimis tarsorum rufes- 
centibus; rostro crasso prothorace nonnihil Iransverso post medium 
rotundato-ampliato, dense punclato et ochraceo-squamoso dorso 
nigro-brunneo maculato ac punctis octo (4, 4 transversim dispositis) 
albidis signato; scutello parvo nudo; elytris antice prothoracis basi 
nonnihil latioribus, ante apicem obsolete callosis, punctato-striatis, 
ochraceo- et nigro-brunneo variegatis, fascia undulata maculısque 
duabus suturalibus albidis signatis. — Long. 5.5 mill., lat. 1.7 mill. 

Benin. 

Eine durch ihre hübsche Zeichnung auffallende Art, von der 
sich ein männliches Stück in meiner Sammlung befindet. 

Rüssel beinahe so dick als der Vorderschenkel und so lang 
als der Thorax, an den Seiten hinten etwas comprimirt und be- 
schuppt, auf dem Rücken mit einem feinen Mittelkiel zwischen zwei 
fein punktirten Furchen, vorne abgeflacht. Fühlergeifsel zur Keule 
hin verdiekt, Glied 1 nicht kürzer aber dicker als 2, die Keule 
kaum kürzer als die Geifsel. Augen nur durch eine schmale Linie 
getrennt. Thorax mit der gröfsten Breite hinter der Mitte, von 
hier zur Basis geradlinig und wenig, zur Spitze flach geschweift 
und viel mehr verengt, die Hinterecken stumpf-, der Mittellappen 
scharfspitzig‘, Rücken mit einer abgekürzten Mittellinie und deut- 
lich längsgewölbt; die Seiten und unten dicht, der Rücken undicht 
ocherfarbig beschuppt, letzterer mit einer bis über die Mitte reichen- 
den X-förmigen, schwarzbraunen Makel und jederseits neben der 
Mitte am Vorderrande mit einer kleinen, dunklen Makel, dicht 
hinter dem Vorderrande und in der Mitte mit je einer Querreihe _ 
aus vier weilsen Punktmakeln; Decken etwa um die Hälfte länger 


60 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


als breit, von den gerundeten Schultern nach hinten allmählich ge- 
rundet verengt, nicht sehr dicht ocherfarbig beschuppt; die hiuter 
dem Sehildchen eingedrückte Naht bis vor die Spitze, die Schulter- 
beule, eine Basalmakel auf Spatinm 4, eine Quermakel hinter der 
‚Beule vor der Spitze, der Aufsenrand von den Hinterhüften bis 
vor die Spitze und eine Längsbinde zwischen den Streifen 4 und 3, 
die hinten mit dem Aufsenrande zusammenhängt, schwarzbraun, 
eine gemeinsame undulirte, aulsen den Streifen 8 erreichende Quer- 
binde, eine viereckige Nahtmakel hinter der Mitte und eine kleine 
an der Spitze sowie eine,kleine Makel auf der Beule vor der Spitze 
dicht weils beschuppt. Alle’Schuppen lang und an der Spitze ab- 
gestutzt. Vorder- und Mittelbrust sowie die Hinterbrustepisternen 
bis auf eine weilse Kopfmakel dicht lehmgelb beschuppt, die Hinter- 
brust mit weilsen Schuppenhaaren ziemlich dicht, Beine mit kurzen 
-weilslichen Schüppchen undicht besetzt. 

Alle Schienen an der Basis wenig gekrümmt, ihre Unterkante 
in der Basalhälfte ausgerandet, vor dieser Ausrandung bis zur 
schräg abgestutzten Spitze gleich breit; Vorderschenkel nur wenig 
dicker und wenig kräftiger gezähnt als die hinteren. Mittelbrust- 
fortsatz hinten abgerundet, Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften 
so breit als die Fühlergeilsel an der dicksten Stelle, der dreieckige 
Fortsatz hinter den Hüften hinten gerade abgestutzt, aber stumpf 
zweizähnig auf den Mittelbrustfortsatz übergreifend. Drittes Tarsen- 
glied breiter als das zweite. 

63. Menemachus discrepans. 2. Praecedenti affinis, an- 
gustior, niger, subnilidus, supra parce silaceo-pilosus, albo- macu- 
latus; antennis tarsisque rufo-brunneis; rostro femoribus antıcis 
multo angustiore et breviore, postice punctato-striato et carinulato ; 
prothorace latitudine basalı aequilongo, minus dense punctato villis 
duabus albidis medio interruptis signato; elytris brevioribus eviden- 
ter punctato-siriatis, maculis duabus suturalibus, macula  basalı in 
interstitio serto maculaque transversa mediana inter 'strias d et 8 
albidis. — Long. 3.4 mill., lat. 1.4 mill. 

Gabun. 

Diese Art ist von der vorhergehenden (versicdlor) sogleich 
durch die viel undichtere Bekleidung, die äuch auf dem Thorax 
die etwas glänzende Körpergrundfarbe erkennen lässt, sowie durch 
anders geformten Thorax und andere Zeichnung zu unterscheiden; 
von ineptüs trennen ihn der gröber und weniger dicht punktirte 
Thorax mit viel weniger vorgezogenem Antiscutellarlappen und 
unpunktirter Mittellinie, sowie die weniger dichte Bekleidung, das 


der Fauna von Kamerun. 61) 


Vorhandensein einer zweiten Nahtmakel und einer: Quermakel auf 
den Deeken und andere Schienenbildung. 

Der gebogene Rüssel nahezu cylindrisch, hinten an den Seiten 
kaum abgeflacht, an der Spitze niedriger, der feine Mittelkiel wie 
bei versicolor bis zwischen die Augen reichend, letztere nur durch 
diese Kiellinie getrennt. Fühler etwas länger als bei letzterem. 
Thorax jederseits neben dem kaum vorgezogenen Mittellappen fach 
ausgerandet, bis zur Mitte beinahe parallelseitig, zur Spitze fach 
gerundet verengt, die beiden weilsen Dorsalbinden in der Mitte 
lehmfarbig. Schildehen rund, kahl. :Decken hinten ohne Schwiele, 
mit weitläufig punktirten, scharf eingeritzten Streifen, die Spatien 
dieht punktirt, die Naht hinter dem Schildchen kaum eingedrückt. 
Die gelblichen Schuppen haarförmig und zugespitzt. Die Brust 
bis auf den sehr dieht weils behaarten Kopf der Hinterbrustepi-, 
sternen ziemlich dicht, sowie das Abdomen dichter:lehmgelb be- 
haart 'als die Oberseite, die Seiten der drei mittleren Bauch- 
segmente dichter weils. 

Beine wie bei versicolor geformt, Mittelbrustfortsatz hinten 
gerade abgestutzt, Vorderbrustfortsatz hinter den Hüften hinten 
tief ausgebuchtet. 

Ein weibliches Stück in meiner Sammlung. 

64. Menemachus bifasciatus. Oblongus, niger, nonnihil 
nitidus, elytris pilis albidis bifasciatim obsitus; amtennis testaceis, 
tibiis tarsisque rufescentibus; rostro subtiliter pumctato-striato, ar- 
cuato; oculis fere contiguis; prothorace latitudine basale subaegıi- 
longo poslice subparallelo, basi wir bisinualo, angulis posticis rect- 
angulatis albido-piloso, densissime punctalo, Linea media inpunctalo; 
elytris acute striahis, striis basin versus profundioribus, fascüis 
duabus, una basali latiore altera posimediana, er pilis biseriatis 
crassis albidis signatis; pedibus multo tenwioribus. — Long. 2.9 mill., 
lat. I mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen. 

Hinter und zwischen den beiden durch die Naht nicht ge- 
trennten Querbinden auf den Decken, von denen die basale nach 
hinten, die hintere nach vorne etwas erweitert ist, liegen sehr feine 
rauchfarbige Härchen in den zweireibigen Punkten der Spatien uud 
längere graue Härchen an den Hinterecken des T'horax. Letzterer 
bis zur Mitte gleich breit, zur Spitze dann gerundet und schliefs- 
lich sehr flach geschweift verengt, der Rücken deutlich längsge- 
wölbt. Geifselglieder 1 und 2 an Länge nicht verschieden. Schild- 
chen kahl, gewölbt, beim Manne verkehrt eiförmig, beim Weibe 


62 J. Faust: Beitrag zur Kenntni/s 


rund. Decken mindestens um die Hälfte länger als breit, an den 
Seiten äufserst flach gerundet, nach hinten äufserst wenig verengt, 
auf dem Rücken flach, vor der Spitze ohne Schwiele. Unterseite 
äufserst fein, die Hinterbrustepisternen dichter behaart. Schenkel 
ungewöhnlich dünn, nieht gekeult und mit kleinem Zahne, Tarsen- 
glied 3 etwas breiter als 2. 

Die vier Hinterschienen an der Basis leicht, die zwei vorder- 
sten stärker gekrümmt, alle auf der Basalhälfte der Unterkante 
ausgerandet, an der Spitze senkrecht zur Achse, aufserdem nach 
dem Rücken zu lang und schräg abgestutzt, daher an der Spitze 
schmäler als vor der Mitte; Vorderschenkel sehr wenig dicker und 
sehr wenig stärker gezähnt als die hinteren. Mittelbrustfortsatz 
hinten flach gerundet, Prosternum hinter den Hüften gerade abge- 
stutzt. Bauchsegment 2 so lang als 3 und 4 zusammen. 

65. Menemachus Kraatzi. Ovatus, niger, supra opacus, pilis 
squamiformibus albidis vittatim et fasciatim obsitus; antennis tarsis- 
que rufo-testaceis; oculis in fronte vir distantibus; prothorace 
conico transverso viltis tribus albidis signato; elytris punctato- 
striatis, fasciis duabus communis, una basali, altera mediana inter- 
rupta, lituraque apicali suturali albido-squamosis; femoribus haud 
clavatis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill. 

Joh. Albreehts-Höhe. Ein Pärchen. 

Von dem vorhergehenden bifasciatus durch ovale Körperform 
und den conischen Thorax ohne unpunktirte Mittellinie, aber 
mit drei unterbrochenen Längsbinden sofort zu unterscheiden. 
Beide Arten haben die ungekeulten und nicht stark gezähnten 
Schenkel mit einander gemein. 

Rüssel so lang und so dick als der Vorderschenkel, eylindrisch, 
nur an der Spitze abgeflacht, hinter der Fühlereinlenkung fein 
und dicht, etwas streifig punktirt, vorne röthlich. Thorax nicht 
ganz halb so kurz als an der Basis breit, diese neben dem stumpf- 
winkligen Mittellappen gebuchtet, die Hinterecken ziemlich scharf- 
winklig, nach vorne flach gerundet verengt, am Vorderrande hals- 
förmig und halb so breit als die Basis; die drei in der Mitte 
unterbrochenen weilslichen Längsbinden zur Basis hin, besonders 
die beiden seitlichen stark verbreitert, letztere vorne und hinten 
mit der weifslichen Behaarung der Unterseite zusammenhängend. 
Schildchen klein, rund und undicht weifslich behaart. Decken 
an der Basis kurz, schräg gerundet erweitert, von den Schulter- 
ecken ab zur Spitze in gleichmälsigem Bogen verengt, ihr Rücken 
wie der des Thorax etwas längs- und mehr quergewölbt, die Naht 


der Fauna von Kamerun. 63 
hinter dem Schildehen wenig niedergedrückt; die aus Strichmakeln 
zusammengesetzten Querbinden dichter weils behaart als die Thorax- 
binden, die vordere basale von Schulter zu Schulter reichende auf. 
Spatium 5 und 6, die mittlere zwischen den vierten Streifen liegende 
auf Spatium 2 unterbrochen, bei beiden die suturale Strichmakel 
die längste und am weitesten nach hinten reichende. Unterseite 
sehr dünn weilslich behaart. Schenkel und Schienen wie bei 
bifasciatus. 

66. Aphyocnemus stigma Pasc. 
Joh. Albrechts- Höhe. 


Metamelus nov. gen. Menemachinorum. 


Metasternum inter cozas segmento primo abdominali post cozas 
aequilongum et cozarum intermediarum diametro longius. Segmentum 
secundum abdominale tertio et quarto simul sumtis viz longüus. 
Articulus septimus funiculi clavam adnezus; clavae articulus primus 
corneus religuis longior. Processus mesosternalis inter cozas postice 
truncatus, prosternalis quam clava 'antennarum fere aequilatus. Epi- 
sterna metathoracis intus emarginata. 

67. Metamelus crassirostris. Ovalıs, nigro-piceus, cinereo- 
pubescens; pedibus, rostro antice antennisque rufo-piceis; rostro 
femoribus anticis aequicrasso, arcuato; oculs rotundatis minus 
approzimatis; prothorace latitudine aequilongo, postice lateribus 
parum rotundato, lobo antescutellare obtuso, lonyitudinaliter magis 
convezo, densissime punctulato, medio obsoletissime carinulato; elytris 
latitudine nonnihil longioribus, subpunctato-striatis, dorso-depressis, 
obscure bifasciatis; femoribus clavatis, antieis quam religuis parum 
crassioribus et vie fortiter dentafis. — Long. 3—3.8 mill., lat. 1.5 
bis 1.7 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Einige Stücke. 

Geifselglieder 1 und 2 an Länge nicht verschieden, jenes wenig 
dicker und so lang als an der Spitze breit, 3—7 quer, alle wie 
auch das erste Keulenglied glänzend. Rüssel wenig länger als die 
Vorderschienen, zur Spitze allmählig niedriger, die Seiten in der 
hinteren Hälfte abgeflacht und flach vertieft, sehr dicht und fein, 
gegen die Spitze weniger punktirt. Augenentfernung auf der Stirne 
ein Drittel so schmal als die Rüsselbreite. Fühlereinlenkung etwas 
vor der Mitte. Thorax von den stumpfen Hinterecken bis vor die 
Mitte in flachem Bogen gerundet, dann gerundet verengt, an der 
Spitze kurz halsförmig und schmäler als die halbe ziemlich tief 
zweibuchtige Basis; die feinere gelbgraue Behaarung läfst mehrere 


64 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Kahlmakeln frei, so einen basalen schräg nach vorne und aufsen 
gerichteten Wisch jederseits neben dem Mittellappen, eine vorne 
und hinten abgekürzte und verengte Mittelbinde sowie eine seitliche 
Makel hinter dem Vorderrande; alle diese Kahlmakeln sind jedoch 
in ihrer Ausdehnung sehr veränderlich. Schildehen rund, umfurcht 
und fein behaart. Decken auf dem Rücken flach, die Naht hinter 
dem Schildehen eingedrückt, die Punkte in den Streifen zur Basis 
hin etwas deutlicher, die flachen Spatien dieht körnig punktirt, 
hinten ohne Schwiele; dickere schuppenförmige ‘und stabförmige 
Haare lassen eine breite, durch die Naht unterbrochene und. hinten 
nur durch den behaarten Spitzenrand begrenzte hintere Querbinde 
und eine vordere undulirte gemeinsame \ -Binde, deren Spitze die 
Mitte der Naht erreicht ‚und ‚bei: gut erhaltenen’ Stücken auf den 
Spatien 2 und 3 unterbrochen ist, frei. Unterseite und Beine fein 
und weniger dicht: behaart. 


Alle Schienen an der Basis wenig Schönehr ihre Unterkante 


in der Basalhälfte flach ausgerandet, an der Spitze gerade, d. h. 
rechtwinklig zur Achse abgestutzt, in der Spitzenhälfte nahezu 
parallelseitig, nur die vordersten, etwas breiteren, mit gekrümmter 
Rückenkante und daher an der Spitze etwas: schmäler, als vor 
der Mitte. 


Phylanticus uov. gen. Menemachinorum. 


Metasternum inter coras segmento primo abdominali post coras 
aequilonygum sed corarum intermediarum diametro haud longius. 
Segmentum secundum abdominale tertio et quarto simul sumptis 
brevius. Antennarum clava tola tomentosa; articulus septimus funti- 
culi clavam haud adnerus. Processus mesosternalis apice rotundatus, 
prosternalis inter coxas filiformis. Episterna metathoracis intus haud 
emarginatfa. Margo prosternalis posticus medio fruncatus. 

68. Phylanticus leucopictus. Oblongus, subdepressus, ater, 
opacus, supra niveo-maculatus, sublus sat dense albido-prlosus; 
antennis pedibusque rufo-brunneis; oculis valde upprozimatis; rostro 
prothoracis longitudine, arcualo, poslice punctato-striato el carinulato; 
prothorace subguadrato basi parum bisinuato, densissime punctato, basi 
niveo-trimaculato; elytris prothorace paulo -latioribus antice subpa- 
rallelis, punctalo-striatis, interstitiis granuloso-punctatis, fascia angu- 
sta basali, sutura triinterrupta maculaque laterali transversa pone 
medium dense niveo-squamosis; pedibus tenuiter pubescentibus. — 
Long. 3.2 mill., lat. 1.4 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen. 


der Fauna von Kamerun. - 65 


Seitenstücke der Brust sehr dicht beschuppt. Augen auf der 
Stirne nur durch zwei Reihen weilser Härchen getrennt. Fühler 
etwas vor der Mitte eingelenkt. Fühlergeifsel zur Keule hin wenig 
verdickt, Glied 7 nicht an die Keule geschlossen, 1 etwas dicker 
aber nicht kürzer als 2. Rüssel an der Basis nicht höher als breit, 
zur Spitze allmählig niedriger werdend, gleich breit, vor der Fühler- 
einlenkung verworren punktirt. Kopf ziemlich dicht, aber feiner 
punktirt als der Thorax. Letzterer bis vor die Mitte parallelseitig, 
dann zur Spitze gerundet verengt, kaum längsgewölbt, jeder der 
äulserst dichten Punkte mit einer anliegenden kurzen und rauch- 
farbigen kleinen Schuppenborste, bei dem einen Stück eine un- 
punktirte Mittellinie angedeutet, Hinterecken rechtwinklig, der Mittel- 
lappen nicht spitz. Schildchen rund, umfurcht, weils behaart. Decken 
mehr als um die Hälfte länger als breit, von den verrundeten 
Schultern bis über die Mitte äulserst flach gerundet und wenig, 
dann schneller gerundet und verengt, hinten spitz gerundet, vor der 
Spitze ohne deutliche Schwiele, kaum längsgewölbt; die Punkte 
in den flachen Spatien mit einem längeren rauchbraunen und sehr 
feinen Härchen, die schmale basale Querbinde liegt auf den sechs 
ersten Spatien, die seitliche Quermakel auf 6, 7 und 8, die weilse 
Naht in drei Striche aufgelöst, von denen der vorderste dicht am 
Schildehen der längste, der oberhalb der Spitze der kürzeste ist. 

Vorderschenkel stärker gekeult und mit einem längeren und 
kräftigeren Zahne, alle auf dem Rücken, gegen die Spitze hin dichter 
behaart; alle Schienen an der Basis gekrümmt, ihre Unterkante 
in der Basalhälfte kaum ausgerandet. 

69. Phylanticus cruciatus. Minor, uter, opacus, supra 
albomaculatus; rostro anlice, antennis, tibus tarsisque aut pedibus 
totis rufo-brunneis; prothorace quadrato densissime punctato, longi- 
tudinaliter nonnihil convexo, maculis quinque albidis notato; elytris 
dorso subdepressis subpunctato-striatis, sutura tota fascüuisque duabus 
communis albidis ornatis. — Long. 2.3 mill., lat. 1.2 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Dem vorhergehenden (leucopictus) aufserordentlich ähnlich. 
Abgesehen von der geringeren Gröfse weicht die neue Art, von 
der beide Geschlechter vorliegen, eigentlich nur noch durch die 
weilse Zeichnung, der Oberseite ab. Auf dem Thorax stehen aufser 
den drei Basalmakeln noch zwei hinter dem Vorderrande. Auf den 
Decken ist die basale Querbinde bis zur Mitte der Naht dreieckig 
erweitert, die Naht bis zur Spitze ununterbrochen weils und dicht 
hinter der Mitte von einer Querbinde, die aufsen den Streifen 8 

Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 9 


66 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


erreicht, aber auf den Spatien 4 und 5 unterbrochen ist, durchkreuzt, 
schliefslich eine Punktmakel an der Spitze von Spatium 4 weils. 
Unterseite und Beine wie bei leucopictus. 
70. Synergus indigens Fst. 
Joh. Albrechts- Höhe. 


Meneudetus nov. gen. Isorkhynchinorum. 


Metasternum inter cozas segmento primo abdominale aeqwlongum. 
Segmenltum secundum abdominale quarto et tertio simul sumplis 
paulo longius. Unguiculi simplices divarıcatı. Cozae anticae parum 
distantes. Prosternum ante cozas profunde sulcatum, postice medio 
emarginatum. Episterna metasterni parallela. Femora clavata antica 
reliquis crassioria et fortiter dentata. Segmentum secundum laterıbus 
primo paulo brevius ut tertium angulis exterioribus retrorsum nonnihil 
productum. Oculi approximati. Rostrum cylindricum. 

Von Telephae Pasc. durch längere Hinterbrust und längeres 
zweites Bauchsegment, von Elattocerus Sch. durch gekeulte Schenkel, 
ausgebuchteten Hinterrand des Prosternums und ein im Verhältnifs 
zum zweiten längeres Bauchsegment 2, von der nicht unähnlichen 
Gattung Odontomachus Sch. durch getrennte Vorderhüften und 
gefurchte Vorderbrust verschieden. 

71. Meneudetus bifasciatus. Oblongus, subdepressus, nigro- 
brunneus, fere opacus, supra silaceo-pilosus, elytris nudo-bifascialus; 
rostro anfice antennis tarsisque dilutioribus; rostro prothoracis longi- 
tudine (2) vel paulo breviore, arcuato, cylındrico, prothorace basi 
fere truncato, antice rotundato-angustato, dense punctato viltis duabus 
arcuatis subnudis signato; scutello minuto nudo; elytris retrorsim 
parum rotundato-angustatis apice obtuse rotundatis, punctato-striatis 
fasciis duabus subnudis, una communi latiori mediana altera angusta 
anteapicali sutura interrupta, signatis. — Long. 3.1 mill., lat. 1.2 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. Ein Pärchen. 

Diese Art sieht manchen der kleineren Centrinus, auch dem 
Philanticus leucopictus in der Körperform ähnlich. Augen durch 
zwei Reihen Härchen getrennt. Geifselglied 1 dicker aber nicht 
kürzer als 2, die übrigen quer und zur Keule hin wenig verdickt. 
Thorax so lang als an der Basis breit, in der hinteren Hälfte 
parallelseitig, die Hinterecken rechtwinklig, der Antiskutellarlappen 
sehr klein und wenig vorgezogen, eine unpunktirte Mittellinie an- 
gedeutet, flach längsgewölbt. Decken um mindestens die Hälfte . 
länger als breit, der Rücken von der Basis bis zur Mitte gerad- 
linig aber wenig ansteigend, von hier zur Spitze in flachem Bogen 


der Fauna von. Kamerun. «67 


abfallend, die Punkte in den Streifen bis über die Mitte sehr deut- 
lich; die vordere Querbinde zwischen dem sechsten Streifen auf der 
Naht vorne und hinten verengt, die hintere am gelblich behaarten 
Hinterrande schmäler und durch die Naht getrennt. Die Bekleidung 
besteht auf den Decken aus dickeren gelblichen Schuppenhaaren, 
auf dem Thorax und der Unterseite aus etwas feineren pfriemen- 
förmigen und die auf den dunklen Stellen aus äufserst dünnen 
bräunlichen Haaren. 

Vorderschenkel stärker gekeult und etwas kräftiger gezähnt; 
alle Schienen unten in der Basalhälfte flach ausgerandet, an der 
Basis leicht gebogen, der Rücken im Spitzendrittel abgeschrägt 
oder flach abgerundet, daher die Schienen an der Spitze schmäler 
als in der Mitte. 

12. Meneudetus zanzibaricus!). 2. Ellipticus, despressus, 
nigro-piceus, paulo nitidus, pilis squamiformibus silaceis sat dense 
obsitus; pedibus rufo-brunneis, antennis larsisque rufis; rostro cylin- 
drico prothoracis longitudine, arcuato, impunctato, nitido; prothorace 
nonnihil transverso, basi leviter bisinuato, antice contracto, conferlim 
punctato, linea media abbreviata impunctato; scutello ovato silaceo; 
elytris obsolete punctato-striatis, interstitüis planis, confertim punctatis; 
femoribus clavalis anticis crassioribus et fortius dentatis; tibüs 
antieis ceurvatis. — Long. 5.3 mill., lat. 2.3 mill. 

Aphyocnemus (Haplitopales ?) melaspis Fst. hat dieselbe Körper- 
form und Grölse, nur sind die Decken der neuen Art nach hinten 
viel weniger verengt. 

Rüssel dünn, nur hinten an den Seiten fein punktirt. Fühler 
dicht hinter der Mitte eingelenkt, die Geilsel länger als der Schaft 
und zur Keule hin sehr wenig verdickt, alle Glieder länger als 
breit, 2 das längste. Augen um etwas mehr als die Geifseldicke 
von einander getrennt und von gelblichen Härchen umrandet. 
Thorax an der Spitze halb so breit als an der Basis, in der Mitte 
am breitesten, nach hinten kaum verengt, nach vorne gerundet 
zusammengezogen, der Vorderrand an den Seiten halsförmig. Decken 
mit flach gerundet abfallenden Schultern, flach, von dem Thorax 
kaum verschieden längsgewölbt. Die Bekleidung der Ober- und 
Unterseite besteht aus längeren und stabförmigen, an der Spitze 
abgestutzten, die der Beine aus zugespitzten Schuppenhaaren. 


1) Diese Art steht sehr nahe Odontomachus hypocritus Boh. 
(type), der mit getrennten Vorderhüften und vor diesen gefurchtem 
Prosternum zur Gattung Meneudetus gehört. 


5* 


68 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Vorderschienen an der inneren Spitze ausgerandet, die Aus- 
randung mit der Unterkante eine scharfe Zahnecke bildend, die 
vier anderen an der Basis weniger gekrümmt, an Jer Spitze senk- 
recht zur Achse abgestutzt, alle mit auf den Rücken (die vordersten 
am kürzesten) aufsteigendem und bewimpertem Talus. 

Ein Weib von Zanzibar in meiner Sammlung. 

73. Telephae nudofasciata. Parva, nigro-picea, albo-griseo- 
pubescens; antennis testaceis; tibüs larsisque rufescentibus; rostro 
cylindrico, arcuato, subtiliter punctato-striato; prothorace transverso 
lateribus rotundato, antice contracto, basi fere truncato, dense punc- 
tulato, disco denudato; scutello parvo nigro; elytris lateribus vir 
rotundatis, apice subtruncatis, striatis, interstitiis subbiseriatim pilosis, 
fascia lata transversa submediana apiceque subdenudatis. — Long. 
1.7 mill., lat. 0.8 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Die kleinste der mir bisher bekannten Arten, noch schmäler 
als obliquefasciata Mots. Die dunklen Querbinden auf den Decken 
sind durch die weilsliche Naht getrennt und mit äufserst dünnen 
braunen Härchen besetzt, dagegen ist die kleine Schulterschwiele 
ganz kahl und glänzend. Kopf hinter den nur durch eine feine 
graue Linie getrennten Augen kaum feiner punktirt als der Thorax, 
dieser mit seiner grölsten Breite in der gerundeten Mitte, nach hinten 
nur wenig verengt, die Hinterecken ziemlich scharfwinklig, Rücken 
deutlich auch höher längsgewölbt als die Decken und zuweilen mit 
einer abgekürzten unpunktirten Mittelliniee Decken um etwa ein 
Drittel länger als breit, deutlich quer- aber wenig längsgewölbt, die 
Streifen ziemlich tief und schwer sichtbar punktirt, die Spatien ziem- 
lich schmal und sehr fein reibeisenartig punktirt, die Naht zum Schild- 
chen hin sehr wenig vertieft. Unterseite und Beine äulserst fein behaart. 

Vorderschenkel etwas kräftiger gekeult und gezähnt; alle 
Schienen in der Basalhälfte der Unterkante leicht ausgerandet, an 
der Basis nur wenig gebogen. 

74. Telephaö adspersa. 2. Ovalta, depressa nigra, opaca, 
supra pilis fuscis et squamulis albidis adspersa; antennis tarsisque 
ferrugineis; rostro elongato arcuato, postico parum compresso et 
striato-punctalo; oculis fere contiguis; prothorace latitudine fere 
dimidio breviore, lateribus post medium rotundato- ampliato, basi 
bisinuato, punctato-granuloso; scutello albido-pubescente; elytris 
latitudine nwonnihil longioribus, tenuiter strialis, interstitüus plants 
punctato-granulosis. — Long. 3.7 mill., lat. 1.6 mill. 


Von Lolodorf. 


der Fauna von Kamerun. 69 


Diese Art gleicht im Habitus sehr dem weiter vorher be- 
schriebenen Menemachus naevulus. Der Rüssel des vorliegenden 
Weibes ist um die Hälfte länger als der Thorax, so breit als der 
Mittelbrustfortsatz, bis zur Fühlereinlenkung (dicht hinter der Mitte) 
allmählich etwas niedriger, dann nahezu cylindrisch, hinten von 
stumpf dreieckigem Querschnitt und mit zwei vertieften nach vorne 
divergirenden Linien. Augen weilslich umrandet. Kopf sehr fein 
punktirt mit einer weils behaarten Linie auf dem Scheitel. Fühler- 
geilsel zur Keule kaum dicker, 7 kugelig, 2 wenig länger aber 
dünner als 1. Thorax mit der grölsten Breite hinter der Mitte, 
zur Spitze viel mehr als zur Basis verengt, hinter dem Vorder- 
rande mit einem flachen Quereindruck, die Basis jederseits des 
scharf stampfwinkligen und wenig vorgezogenen Mittellappens flach 
geschweift, die Hinterecken scharfwinklig, etwas längsgewölbt mit 
dem höchsten Punkte hinter der Mitte, mit rauchfarbigen und ein- 
gestreuten weilslichen pfriemenförmigen Schuppenhaaren besetzt, 
von denen letztere an der Basis zu drei, hinter dem Vorderrande 
zu zwei unscheinbaren Makeln dichter stehen. Decken nach hinten 
allmählich gerundet verengt, an der Spitze gerade abgestutzt, 
beiderseits vor der Spitze leicht beulig, auf dem Rücken flach, die 
Naht von der Mitte bis zum Schildehen allmählich vertieft; zwischen 
den Punkten entspringenden und pfriemenförmigen sind weifsliche, 
an der Spitze abgestutzte Schuppenhaare eingestreut, von denen 
letztere nur an der Nahtspitze und an der Basis von Spatium 6 
etwas dichter zusammenstehen. Unterseite und Beine undicht fein 
behaart. 

Vorderschenkel stärker gekeult und viel kräftiger auch länger 
gezähnt. Die vier Hinterschienen an der Basis, die vorderen in 
ihrer ganzen Länge gekrümmt, alle an der Spitze schmäler als 
hinter dieser, der Unterrand an der Spitze gegen die Oberecke 
gekrümmt. 

75. Telephae stigma. Der vorhergehenden Art (adspersa) 
sehr nahe stehend. Rüssel des vorliegenden Mannes nicht länger 
als der Thorax, eylindrisch, nur an der Spitze abgeflacht, ver- 
worren punktirt, der Rücken bis zur Fühlereinlenkung dicht vor 
der Mitte mit einem zwischen zwei punktirten und parallelen 
Streifen liegenden Mittelkiel. Augen nicht weilslich umrandet und 
der Scheitel ohne weilse Längslinie. Fühlergeilsel zur Keule hin 
stark verdickt, ihre letzten Glieder quer. Thorax länger als bei 
adspersa und mit viel weniger gerundeten Seiten, auch die Hinter- 
ecken stuampfer. Schildchen unbehaart. Decken im Basaldrittel 


70 J. Faust: Beitrag zur Kenntni/s 


parallelseitig, dann allmählich und flach gerundet verengt, vor der 
Spitze beinahe halbkreisförmig abgerundet, die eingestreuten weils- 
lichen Schuppenbaare hinter der Mitte zu einer länglich viereckigen 
Nahtmakel verdichtet. Unterseite dichter weifslich behaart. 
Vorderschenkel wie bei adspersa. Alle Schienen an der Basis 
etwas gebogen, an der Spitze schmäler als vor der Mitte, ihre 
Unterkante in der Basalhälfte ausgerandet. — Länge 4 mill., 
Breite 2 mill. | 
Gabun; ein Mann in meiner Sammlung. 


Balanogastris nov. gen. Isorkhynchinorum. 


Metasternum inter cozas segmento primo abdominali aegui- 


longum. Scrobs ante antennarum insertionem continuata, Segmen- 


tum primum abdominale post cozus secundo longius, hoc tertio et 


quarto simul sumptis parum brevius. Episterna metathoracis intus plus - 


minusve emarginata. Prosternum postice truncatum apice emarginatum. 
Rima pectoralis in fundo pubescens, aliquando inter carinas duas vir 
impressa. Caeterum ut in genere Telephae Pase. 

Diese Gattung hat im Habitus grofse Aehnlichkeit mit Mene- 
machus, steht aber wegen der Vorderbrustfurche vor den Hüften 
Telephae am 'nächsten und unterscheidet sich von ihr besonders 
durch längere Hinterbrust, ausgerandete Hinterbrustepisternen und 
nach vorne über die Fühlereinlenkung fortgesetzte Fühlerfurchen. 
Beim Gattungstypus Balaninus kolae Desbr. ist der Rüsselkanal 
vor den Hüften nur durch zwei feine Kiele angedeutet, bei den 
hier neu beschriebenen Arten tief ausgehöhlt, immer aber der 
Vorderrand der Vorderbrust an dieser Stelle ausgeschnitten oder 
ausgebuchtet und der Boden des Kanals nicht kahl. 

76. Balanogastris austerus. Ovalus, depressus, nigro- 
piceus, opacus, supra pube fusca pilis albidis immiztis parce ob- 
situs; antennis rufis, rosiro apice tarsisque rufescentibus; rostro 
prothoracis longitudine, postice punctato-striato medio carinato; pro- 
thorace transverso lateribus rotundato, antice sinuato-angustalo; 
elytris striatis strüis erternis manifeste punctatis, sutura pone scu- 
tellum paulo impressis, interstitiis latis dense punctatis. — Long. 
3.6— 4.6 mill., lat. 2— 2.4 mill. 

Lolodorf. 1 Pärchen. 

Unterseite mit einem stabförmigen weilsen Schuppenhaar in 
jedem der ziemlich gleichmäfsig dichten Punkte; Oberseite in den 
Punkten mit einem feinen rothbraunen Härchen; nur einzelne mit 
einem stabförmigen weilsen Schuppenhaar. Schildehen dünn weils- 


4 
N VL N W 


der Fauna von Kamerun. 71 


lich behaart. Fühler in der Mitte des Rüssels eingelenkt, Geilsel- 
glied 1 dicker und kaum kürzer als 2, beide die längsten, die 
übrigen an Länge allmählich ab-, an Dieke nur wenig zunehmend, 
7 leicht quer; Keule dick, oval, so lang als die vier letzten Geifsel- 
glieder. Augen grols, etwas oval, auf der Stirne nur durch eine 
schmale Linie getrennt. Rüssel in beiden Geschlechtern nahezu 
eylindrisch, der des Weibes feiner punktirt gestreift und mit einem 
Kiel, der des Mannes an den Seiten deutlich comprimirt und oben 
mit fünf Kiellinien, von denen die mittlere die höchste ist. Thorax 
an der Basis zweibuchtig mit stumpfwinkligem Mittellappen, die 
grölste Breite hinter der Mitte, zur Basis aber nur sehr wenig ver- 
. engt, der Vorderrand nur wenig breiter als ein Viertel der Basis, 
deutlich längsgewölbt, die Punkte am Vorderrande kleiner als die 
etwas reibeisenartigen auf dem Rücken und so klein als die auf 
dem Kopfe. Decken höchstens um ein Viertel länger als breit, mit 
der gröfsten Breite in der Mitte, von bier zu den stumpf abgerun- 
deten Schultern nur sehr wenig, nach hinten mehr verengt, an der 
Spitze parabolisch gerundet, auf dem Rücken sehr flach, jedenfalls 
flacher als der Thorax längsgewölbt, jederseits vor der Spitze flach 
beulig, die flachen und breiten Spatien etwas feiner reibeisenartig 
punktirt als der T'horax, 2, 4 und 6 etwas breiter als die anliegenden. 

Vorderschenkel kaum dicker aber kräftiger gezähnt als die 
hinteren. Alle Schienen an der Basis gebogen, ihre Unterkante 
in der Basalhälfte ausgebuchtet, die Spitze zum Rücken hin schräg 
abgestutzt und kurz gewimpert. 

77. Balanogastris plausibilis. Oblongus, angustior, nigro- 
piceus, supra pube fusca et pilis albidis cervinisque parce obsitus, 
prothoracis dorso flavo- aureo-pilosus, suturae mazima parte atro- 
holosericeus; antennis tarsisque rufo-testaceis; prothorace latitudine 
nonnihil breviore; scutello albido-pubescente; elytris latitudıne fere 
duplo longioribus subpunctalo-strialis, interstitiüis minus latıs, sulura 
mazima parte impressis; Libüs anticis valde curvatis, — Long. 
3.7 mill., lat. 1.8 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen. 

Schmäler, gestreckter als austerus und noch durch die grölsten- 
theils sammetschwarze Naht, den mit goldgelben Schuppenhaaren 
besetzten Thoraxrücken, sowie durch in ihrer ganzen Länge kreis- 
bogenförmig gekrümmten und gleich breiten Vorderschienen haupt- 
sächlich verschieden. 

Rüssel hinten fein gereiht punktirt, höchstens an der Basis 
mit angedeutetem Mittelkiel. Augen auf der Stirne nur durch eine 


72 J. Faust: Beitrag zur Kenntmifs 


feine Linie getrennt. Fühler wie bei austerus. Thorax an der 
Basis flacher zweibuchtig, die Seiten viel flacher gerundet, mit der 
grölsten Breite in der Mitte, der Vorderrand nur etwa halb so 
breit als die Basis, mehr längsgewölbt, die goldgelben Schuppen- 
haare dicker als die rauchfarbigen, aber dünner als die weisen. 
Decken mit an der Basis tieferen, breiteren und punktirten Streifen, 
die Spatien hier von ziemlich gleicher Breite, d. h. etwa doppelt 
so breit als die Streifen und viel feiner reibeisenartig punktirt als 
der Thorax, die weifslichen Haare auf der vorderen Hälfte zahl- 
reicher als auf der hinteren, überhaupt viel zahlreicher als bei 
austerus, besonders zahlreich vorne über und aufsen neben der 
Schulter, hinten ohne deutliche Schwiele, Unterseite viel spärlicher 
weils behaart als bei jenem. 

Vorderschenkel dicker als die hinteren und bedeutend kräftiger 
gezähnt; die vier Hinterschienen an der Basis gebogen, an der Spitze 
schräg zum Rücken abgeschnitten und ihre Unterkante in der Basal- 
hälfte ausgebuchtet, die zwei Vorderschienen in ihrer ganzen Länge 
stark gekrümmt und bis zur Spitze gleich breit. 

78. Balanogastris honestus. Ein einzelnes weibliches 
Stück ist vom plausibilis-Weibe nur dadurch zu unterscheiden, dafs 
auf den Decken die rehfarbigen Schuppenhaare fehlen, dafs weils- 
liche an ihre und an Stelle der sammetschwarzen auf der Naht ge- 
treten und dafs der Thorax anstatt der goldgelben gemeinsamen 
Dorsalmakel zwei dunkle Dorsalbinden zeigt, die durch weilsliche 
Querlinien, eine vor, eine hinter der Mitte in je drei Makeln ge- 
theilt und von einander durch eine weilsliche Mittelbinde getrennt 
sind. Möglicherweise ist diese Art nur eine Varietät des plausibilis. 

Joh. Albrechts - Höhe. 


Isopus nov. gen. Trypetidinorum. 


Processus prosternalis inter cozas rostri latitudine multo an- 
gustior. Rostrum arcuatum, cylindricum. Scrobes obliyui sub oculos 
ducti. Antennae in utroque sezu pone medium rostri insertae; scapus 
oculum attingens; funiculus septemarticulatus; clava articulata. Ocul 
rotundati laterales fere in basi rostri siti. Caput subconicum. Pro- 
thoraz apice truncatus, basi leviter bisinuatus. Scutellum conspicuum. 
Elytra prothorace latioria, oblonga, ante apicem utrinque callosa, 
decemstriata. Femora mutica segmentum primam abdominale supe- 
rantia; tibiae subrectae apice _truncatae; wunguiculatae; articulus 
tertius tarsorum dilatatus bilobus; unguiculi simplices divanicati. 
Metasternum elongatum. Processus abdominalis parabohter rotun- 


der Fauna von Kamerun. 73 


datus, guam cozis posticis angustior. Segmentum primum abdomi- 
nale postice emarginatum, secundum tertio et quarto simul sumptis 
fere duplo longius. 

Diese Gattung weicht von den übrigen Gattungen Trypetes, 
Arthrotomus und Nanus Sch. dieser Gruppe insofern ab, als der 
Rüssel in beiden Geschlechtern eylindrisch ist, die Fühler beider 
Geschlechter nahe der Mitte eingelenkt, die Fühlerfurchen schräg 
unter die Augen gerichtet und die Schenkel ungezähnt sind. Pro- 
sternum hinten gerade abgestutzt. 

79. Isopus corticalis. Oblongus, aliquid depressus, piceus, 
setis brevissimis squamiformibus obsitus; anlennis pedibusque dilu- 
tioribus; rostro cylindrico arcuato, prothorace aequilongo (Q‘) vel 
‚paulo longiore, femorum anticorum latitudine, poslice seriatim punc- 
tato; oculis nonnihil convezis diametro rostri minoribus; prothorace 
quadrato antice constricto, basi viz bisinuato, densissime punclato; 
elytris latitudine plusquam duplo longioribus, parallelis, punctato- 
sulcatis, interstilüs angustis uniseriatim punctatis et setulosis; cor- 
pore subtus remote punctato paulo nmitido. — Long. 5 mill., lat. 
1.6 mill. 

Joh. Albrechts- Höke. 

Icaris Sparganii Ghl. hat ähnliche Körperform, ist aber kürzer. 
Oberseite unseres Käfers matt, nur der Rüssel in der Spitzenhälfte, 
die Fühler bis auf die Keule glänzend. Kopf nicht kugelförmig 
und wie der Thoraxvorderrand dicht und feiner punktirt als der 
Thorax. Fühlerschaft an der Spitze gekeult, die Geifsel nur wenig 
länger und vom zweiten Gliede ab zur Keule hin leicht verdickt, 
] etwas dicker und kaum länger als 2, dieses so lang als breit, 
die übrigen quer. Thorax mit leicht und gleichmälsig gerundeten 
Seiten, in der Mitte am breitesten, hinter dem halsförmigen Vorder- 
rande seitlich etwas eingeschnürt, oben mit breitem und flachen 
Quereindruck, die Punkte im Grunde matt und wie die viel klei- 
neren auf den Deckenspatien mit einer sehr kurzen gelblichen 
Schuppenborste, die schmalen Räume zwischen den Punkten etwas 
glänzend und in der Mitte des Rückens eine feine abgekürzte, un- 
punktirte Mittellinie bildend. Decken etwas breiter als der Thorax, 
mit kurz gerundet rechtwinkligen Schultern, parallelseitig, im Spitzen- 
viertel etwas spitz gerundet verengt, vor der Spitze leicht gerafft, 
vor und hinter der Mitte mit einem durch die Naht unterbrochenen 
breiten und sehr flachen Quereindruck, die furchenartigen Streifen 
mit dichten viereckigen Punkten, die Spatien höchstens so breit, 
die abwechselnden wenig schmäler als die Streifen und einreihig 


74 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


punktirt, die Naht zum sphärisch dreieckigen Schildehen ver: 
schmälert, die Spatien 2, 4, 8 hinten etwas erhabener. Vorder- 
brustfortsatz zwischen den Hüften nicht breiter als die Schaftspitze. 
Hinterbrust mit vorne abgekürzter, vertiefter Mittellinie. Beine 
dicht punktirt, matt. 


Trigonobaris nov. gen. Bariinorum. 

A genere Ontobaris!) Fst. rostro basi valde compresso, apicem 
versus valde atlenuato, antennarum [uniculo in clavam continuato, 
articulo primo valde elongato, clavae articulo primo corneo reliquis 
longiore, femoribus muticis, tibüs haud striatis praecipue distincta. 

Der Körper ist wie bei Ontobaris vorne und hinten keilförmig 
verengt, der Rüssel an der Basis vom Kopfe abgesetzt, die Schenkel 
sind nahezu parallelseitig, die Krallen am Grunde verwachsen, die 
Hüftenentferuung, die Länge der Hinterbrust und relative Länge 
der Bauchsegmente dieselbe. Ohne die verschiedene Fühlerbildung 
wäre es schwer, die Gattungen von einander zu trennen. Pygidium 
schräg, nur wenig die Deckenspitze überragend. 

30. Trigonobaris picipes. Oblongo-ovata, supra nigra- 
picea, nonnihil nitida; corpore subtus rufo-piceo, pedibus dilutiori- 
bus; prothorace conico intra apicem obsolete constricto basi bisi- 
nuato, dorso remote lateribus densius punctato,; scutello parvo punc- 
tato; elytris cuneiformibus, antice oblique ampliatis, acute striatis, 
strüs viz, interstitiis subplanis uniseriatim punctatis. — Long. 
3.5 mill., lat. 1.7 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Rüssel kaum länger als der Thorax, gleich an der Basis stark 
gekrümmt und hier so hoch als der Vorderschenkel dick, an der 
Spitze nicht höher als die Fühlerkeule dick, von der Basis bis zur 
Fühlereinlenkung im Basaldrittel matt, dicht punktirt, dann etwas 
glänzend, fein, sparsam und gereiht punktirt. Fühler dick, ihr 
Schaft erreicht nicht ganz das Auge und ist kaum länger als die 
drei ersten Geilselglieder, von diesen 1 das längste und nur wenig 
kürzer als die drei folgenden zusammen, 2 und die übrigen quer 
zur Keule hin allmählich, wenn auch nur wenig dicker, 7 kaum 
schmäler als letztere, die oval und höchstens so lang als das erste 
Geifselglied und deren erstes horniges Glied doppelt so lang als 
die übrigen zusammen ist. Kopf matt, sehr oberflächlich punktirt. 
Thorax wenig kürzer als an der Basis breit, bis vor die Mitte 


!) Ann. Mus. eiv. Genova 1894, p. 305. 


der Fauna von Kamerun. . 75 


geradlinig, dann flach gerundet verengt, die Hinterecken und der 
Mittellappen scharfwinklig, sehr flach längsgewölbt, eine unpunktirte 
Mittellinie kaum angedeutet. Decken nicht ganz doppelt so lang 
als breit, über die stumpfwinkligen Schultern gemessen um ein 
Viertel breiter als die Thoraxbasis, an der Spitze einzeln sehr 
flach gerundet, an der Basis quer etwas flach gedrückt, wenig quer- 
und längsgewölbt, die Streifen zur Basis etwas tiefer und breiter, 
die Spatien hinten flach gewölbt und an der Basis leicht runzlig, 
die flachen Punkte auf ihnen nach vorne etwas grölser werdend. 
Abdomen feiner und undichter, die Beine feiner und dichter punktirt 
als die Brust, jeder Punkt im Grunde mit einem sehr kurzen, 
schuppenartigen Börstehen. Tarsenglieder 1 und 2 kurz und kaum 
an Länge verschieden, 3 breiter zweilappig, 4 überragt nur wenig 
das dritte. 

81. Corynemerus nitidulus. Oblongus, niger, subglaber, 
nitidus; antennis pedibusque plus minusve rufescentibus; prothorace 
latitudine paulo longiore, remote punclato; elytris punctis elonyatıs 
striatis, interslitüis parce minutissime punctulatis. — Long. 3.1 bis 
4.3 mill., lat. 1.3— 1.7 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

C. femoralis Fhs. ist etwas grölser, hat einen dichter punktirten 
Thorax mit bis weit vor die Mitte geraden und parallellaufenden 
Seiten, sowie gröber und dichter unregelmäfsig zweireihig punktirte 
Deckenspatien als die neue Art, die ihm äufserst ähnlich ist und 
sich hauptsächlich durch den hohen Glanz sowie durch die Thorax- 
Form und Sculptur unterscheidet. 

Der Thorax ist nämlich hinten nicht ganz parallelseitig, sondern 
vor der Mitte am breitesten und wenn auch nur wenig breiter als 
an der Basis, die Seiten aber auch geradlinig; die Räume zwischen 
den unregelmälsig grofsen und entfernten Punkten sind mindestens 
doppelt so grofs als diese und eine unpunktirte Mittellinie ist vorne 
und hinten abgekürzt, die Punkte an der Spitze feiner, die Unter- 
seite feiner schuppig, sehr fein längsrunzlig. Auf den Decken sind 
die Streifen und Punkte in ihnen flacher, die Punkte auf den 
Spatien spärlich, gröfstentheils einreihig und kaum sichtbar; die 
gegen das Schildchen vertiefte Naht hat sowohl diese als auch die 
folgende Art mit femoralis gemeinsam und scheint ein Gattungs- 
merkmal zu sein. Beine ganz wie bei femoralis geformt. Augen- 
entfernung gleich der Dicke des Fühlerschaftes an der Spitze. 
Rüssel an der Basis nur wenig höher, und hier die etwas abge- 
flachten Seiten dicht, sonst äufserst fein und spärlich punktirt, beim 


76 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Manne etwas kürzer als beim Weibe und etwa von der Länge der 
Vorderschenkel. Kopf undicht punktirt. 

Bei starker Vergröfserung steht in jedem der Punkte, mit Aus- 
nahme der in den Streifen, ein äufserst kurzes, weifses Härchen. 

82. Corynemerus aterrimus. Ein vorliegender Mann von 
Lolodorf ist dem kleineren Manne des vorhergehenden (nitidulus) 
aulserordentlich ähnlich, zeigt aber viel weniger Glanz, der Thorax 
ist zur Basis hin gerundet verengt, so dicht, aber etwas feiner 
punktirt als bei femoralis und mit abgekürzter, unpunktirter Mittel- 
linie, seine Unterseite schrägrunzlig und gröber als bei nitidulus 
punktirt. Decken vorne gekerbt gestreift wie bei femoralis, die 
Streifen und Punkte in ihnen aber feiner, die Spatien unter starker 
Vergröfserung sehr fein chagrinirt, an der Basis gröber ein- und 
zweireihig punktirt. Während feine, sehr kurze Härchen nur bei 
starker Vergrölserung auf der Oberseite sichtbar sind, erkennt man 
in den Punkten der Mittel- und Hinterbrust, des Abdomens und 
der Beine unter gewöhnlicher Lupe weifse Schuppenhaare. 

Bei allen drei Arten fällt die flache Läogswölbung des Thorax 


dicht vor der abgestutzten Basis schräg. nach unten ab und zeigt 


jederseits eine flache Buchtung, welche die eigentliche Basis aber 
nicht tangirt; auf den Decken ist eine Schwiele jederseits vor der 
Spitze angedeutet, der Schienenrücken ist zwischen zwei Kielen 


gefuarcht und Tarsenglied 3 ist nicht zweilappig, sondern nimmt - 


das vierte in einer Höhlung der Oberseite auf. Namentlich die 
letztere Eigenschaft neben dem kurzen Kinnfortsatz ist es, die Ver- 


anlassung giebt, diese wenig bekannte Gattung dem Campylo- 


sceliden- Tribus Lac. anzureihen, der in die folgenden Gruppen: 
l. Prosternum aulsen neben und hinter den Vorderhüften ein- 
gedrückt, der aufsteigende Mittelschienentalus nie zahnförmig 
erweitert . 2... 20.0. Campyloscelina. 
ll. Prosternum aufsen Heban kerrahl vor als hinter den Vorder- 
hüften eingedrückt, der aufsteigende Mittelschienentalus am 


Ende zahnförmig erweitert . . : . .„ Phaenomerinat). 


und in die folgenden afrikanischen Gattungen ?) zerfällt: 


1) Die Geilselglieder 2 und 3 sind bei den hierhergehörigen Gat- 


tungen Stasiastes und Scolytoproctus so dicht aneinander gedrängt, dafs 
ich sie für ein Glied, die Geilsel also als 4-gliedrig angesehen habe; 
unter dem Mikroskop jedoch ist die Trennungslinie erkennbar, mit- 
hin die Geifsel beider Gattungen wie bei Phaenomerus 7-gliedrig. 

2) mit Ausschluls von Codmius Fst., die in Stett. ent. Ztg. 1895, 
p: 327 als Campylosceliden-Gattung beschrieben wurde, aber des 
zweilappigen dritten Tarsengliedes wegen wohl besser zu den 
Lyteriiden zu stellen ist. 


der Fauna von Kamerun. zur 


Campyloscelina. 


. Pygidium frei. Vorderrand des Prosternums gewimpert. Fühler- 


schaft erreicht nicht den Augenvorderrand. Schienen an der 
Spitze aulsen mit einem Hornhaken, innen mit einem Dorne. 


. Tarsenglied 3 nicht breiter als 2. Prosternum hinter den 


Vorderhüften gerade abgestutzt, nicht auf die Mittelbrust vor- 
gezogen. 


. Rüssel gerade. Mittelbrustfortsatz viel breiter als der Mittel- 


hüftendurchmesser. Bauchsegment 1 hinter den Hüften so lang 
als 2. Fühlerkeule oblong mit sehr schräger Gliederung. (Typus 
Westermanni Bhn.). . . . 2.2.2... Campyloscelus Sch. 
Rüssel gebogen. Mittelbrustfortsatz nur so breit als der Mittel- 
hüftendurchmesser. Bauchsegment ] hinter den Hüften kürzer 
als 2. Fühlerkeule kurz oval, mit gerader Gliederung. (Typus 
nee nen ren lanramnaut Amorbaiws, Sch. 
Tarsenglied 3 breiter als 2. Vorderbrust hinter den Hüften 
gegen die Mittelbrust vorgezogen und ausgerandet. Fühlerkeule 
oblong mit sehr schräger Gliederung. Rüssel gebogen, Schienen 
unten mehr oder weniger wadenförmig verdickt. 


. Mittelbrustfortsatz schmäler als der Mittelhüftendurchmesser. 


Deckenstreifen 10 in seiner ganzen Länge sichtbar. Augen- 
entfernung schmal linienförmig. Schienenrücken fein gefurcht. 
Bauchsegment 1 hinten gerade abgestutzt. (Typus bifasci- 
@IaSBRStIIEN wa ER a Rn Parascicordylus. 2), Est. 
Mittelbrustfortsatz breiter als Mittelhüftendurchmesser. Decken- 
streifen 10 in der Mitte lang unterbrochen. Augenentfernung 
gleich der Rüsselbreite. Schienenrücken ungefurcht. Bauch- 
segment 1 hinten ausgerandet. (Typus Fahraeusi n. sp.) 
Phaulotrodes nov. gen. 


. Pygidium bedeckt. Vorderrand des Prosternums unten nicht 


gewimpert. 


!) Nach Ansicht der Type bleibt kein Zweifel, dafs die von 


Quedenfeldt und mir als fragliche Amorbaius beschriebenen Arten 
dieser Gattung angehören. In Lacordaire’s Gattungstabelle, p. 265, 
sind die irreleitenden Worte „massue antennaire en partie cornee“ 
als nicht der Wirklichkeit entsprechend zu unterdrücken; das typische 
Stück von infestus ist nicht gut konservirt, läfst aber immerhin die 
Zeichnung erkennen, wie ich sie in Stett. ent. Ztg. 1893, p. 239, 
bei dem mit jenem identischen pedicularis beschrieben habe, 


?) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 313. 


78 


Ro 


J. Faust: Beitrag zur -Kenntnifs 


. Füblerschaft erreicht den Augenvorderrand. Hinterschenkel 


überragen den Apex. Schildehen sichtbar. Schienenrücken 
ungefurcht, Vorderschenkel nicht stärker entwickelt und nicht 
kräftiger gezähnt als die hinteren, Schienen an der Spitze mit 
Hornhaken und kurzem Dorn. Abdomen an der Spitze etwas 
aufsteigend. (Typus ephippiger Bhn.) . . . Epiphylaz Sch. 
Fühlerschaft erreicht nicht den Augenvorderrand. Hinterschenkel 
erreichen nicht den Apex, die vordersten dicker und kräftiger 
gezähnt als die hinteren, alle Schienen nur mit einem Hornhaken, 
ihr Rücken gefurcht. Abdomen an der Spitze nicht aufsteigend. 
Hinterbrust zwischen den Hüften etwas länger als Bauch- 
segment 1 hinter den Hüften, letzteres so lang als 2, dieses 
kaum so lang als 3 und 4 zusammen. Vorderbrustfortsatz 
zwischen den Hüften so breit als die Fühlerkeule, hinter den 
Hüften gerade abgestutzt. (Typve femoralis Fhs.) 
Corynemerus Fhs. 


Phaenomerina!). 


. Vorderbrust vor den Vorderhüften nicht deutlich gefurcht, höch- 


stens ihr Vorderrand ausgebuchtet. (Tomicoproctus.) 


. Augen nicht genähert. 
. Pygidium bedeckt. Decken an der Spitze gemeinsam abgerundet. 


Abdomen an der Spitze gerundet ansteigend. Fühlerschaft 


erreicht höchstens den Augenvorderrand. Schildehen nicht sicht- 


bar. Vorderhüften mehr der Mitte als den: Hinterrande des 
Prosternums genähert. Hinterschenkel überragen den Apex und 
sind weit kräftiger gezähnt, Hinterschienen in ihrer ganzen 
Länge gleichmälsig gekrümmt. Rüssel breiter als hoch und 
parallelseitig. (Typus glabratus ?) Fst) . . Stasiastes Fst. 
Pygidium frei. Rüssel breiter als hoch. Schildchen sichtbar. 


. Abdomen von der Mitte des ersten Segments zur Spitze mit 


einer Buchtung ansteigend. Das parabolisch abgerundete Pygi- 


dium überragt nur wenig die an der Spitze einzeln abgerundeten 
Decken. Hinterschenkel überragen weit den Apex, die Hinter- 
kante ihrer grolsen zahnförmigen Erweiterung gezähnelt. Fühler 


!) Zwei neuer Gattungen wegen ist die in dieser Zeitschrift 


1895, p. 252, gegebene Gattungsübersicht hier erneuert und der 
bei Stasiastes sowie Scolytoproctus nunmehr als 7-gliedrig erkannten 
Geilsel wegen geändert worden. 


?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, p. 252. 


der Fauna von Kamerun. 79 


dicht hinter der Mitte eingelenkt. Vorderrand des Prosternums 
gerade abgestutzt. (Typus Schaumi Fst.) 
Scolytoproctus!) Fst. 
4. Abdomen scheinbar mit 6 Segmenten, horizontal, nicht ansteigend. 
Pygidium kreisförmig vom Durchmesser des Hinterkörpers von 
den hinten abgestutzten Decken beinahe senkrecht abfallend und 
mit erhabenem Rande. Hinterschenkel erreichen nicht ganz den 
Apex. Fühler vor der Mitte eingefügt. Hinterbrust zwischen 
den Hüften länger als die beiden gleichlangen Bauchsegmente 1 
und 2 zusammen, letzteres nicht ganz so lang als 3 und 4 zu- 
sammen. Vorder- und Hinterschenkel gleich stark gekeult und 
gezähnt. Vorderrand des Prosternums ausgerandet. (Typus 
Bichhoffß n. sp.) . - : » . » . Tomicoproctus nov.igen. 
b. Rüssel eylindrisch, gebogen. Augen genähert. Pygidium klein, 
ziemlich steil abfallend. Schildehen sehr Klein, mitunter nicht 
sichtbar. Deckenspitzen einzeln abgerundet. Hinterschenkel 
überragen den Apex. (Typus Sundevallii‘ Bhn.) 
Phaenomerus Sch. 
B. Vorderbrust vor den schmal getrennten Vorderhüften breit ge- 
furcht. Pygidium unbedeckt. Rüssel gerade, beinahe cylin- 
drisch, zur Basis hin etwas höher werdend. Fühler vor der 
Mitte eingefügt, ihre Geilsel siebengliedrig und zur Keule hin 
verdickt. Schildchen deutlich. Hinterbrust zwischen den Hüften 
' mindestens so lang als die zwei ersten Bauchsegmente zu- 
sammen, von letzteren 2 das längste und so lang als 3 und 
4 zusammen, ] und 3 gleich kurz. Hinterschenkel viel kräf- 
tiger entwickelt als die vorderen (Typus figuratus n. sp.) 
Curanigus nov. gen. 


Phaulotrodes nov. gen. Campyloscelinorum. 


Segmentum abdominale primum postice emarginalum. Oculi ro- 
tundati in fronte haud approzimati. Caput orbiculatum. Antennae 
antemedianae. Prothoraz apice truncalus. Stria decima elytrorum 
in medio late interrupta. Tibiae dorso haud sulcatae. Processus 
prosternalis inter cozas rostri latitudine, mesosternalis cozarum 
intermediarum diamelro latior. Reliquum ‚ut in gemere Pariso- 
cordylus Fst. 

83. Phaulotrodes Fahraeusi. Oblongus, depressus, niger, 
supra opacus, pilis et squamulis silaceis nigrisque maculatim obsitus. 


1) loe. eit. p. 250. 


30 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


Rostro dimidio corporis longitudine ul capite sat dense punctulato; 
prothorace latitudine longiore, basi profunde bisinuato apice late 
tubulato, medio elevato et carinalo utrinque longitudinahter impresso, 
dorso silaceo-pilosis, plagis quinque nigris includente; scutello trans- 
verso; elytris subparallelis dorso depressis punclato-sulcatis, nigro-, 
macula basali triangulari fasciaque postica transversa silaceo-squa- 
mosis. — Long. 11— 15.5 mill., lat. 4— 5.2 mill. 
Joh. Albrechts-Höhe. Lolodorf. 

Der Käfer hat den Habitus der Amorbaius- Arten mit einer 
Deckenzeichnung, die an Aedemonus Erichsoni Bhn. erinnert. 

Stirne zwischen den Augen mit einem eingestochenen Punkte. 
Rüssel von der Basis bis zur Fühlereinlenkung nahezu gerade, 
dann gebogen, fast cylindrisch. Fühler beim Manne im Spitzen- 
drittel, beim Weibe etwas näher zur Mitte eingelenkt, bis auf die 
Keule glänzend, ihr Schaft und Geifsel von nahezu gleicher Länge, 
ersterer an der Spitze wenig gekeult, Geifselglied 7 das kürzeste 
und noch so lang als breit, 2 das längste und doppelt so lang als 
l, die Keule beinahe so lang als die 4 letzten Geifselglieder. 
Thorax mit der gröfsten Breite in (g') oder hinter der Mitte, zur 
seitlich abgeschnürten halsförmigen Spitze schlank gerundet —, zu 
den spitzwinkligen Hinterecken wenig und geschweift verengt, der 
Antiscutellarlappen weiter gegen das Schildchen vorgezogen und 
hinten abgestutzt, der vorne abgekürzte, stampfe Mittelkiel des 
Mannes in der Mitte zu einem comprimirten Tuberkel erweitert, 
dieht punktirt; gelbliche und quergelegte Schuppenhaare schliefsen 
auf dem Rücken fünf schwarzbraun behaarte Makeln ein, nämlich 
eine gemeinsame mittlere Längsbinde vom Vorderrande bis vor die 
Basis, jederseits eine quere Seitenmakel in der Mitte und eine 
längliche basale. Decken doppelt so lang als breit, vorne etwas 
breiter als die Thoraxbasis, nach hinten flach gerundet verengt, 
an der Spitze gemeinsam sehr flach abgerundet, die Basis für den 
Antiscutellarlappen mit einem das quer dreieckige Schildchen auf- 
nehmenden Ausschnitt, hinter der Basis bis jederseits zum Streifen 
6 reichenden Quer- und mit einem von der Basis bis hinter die 
Mitte reichenden gemeinsamen Längseindruck zwischen den zweiten 
Streifen, jede Decke vor der Spitze zwischen den Streifen 3 und, 3 
beulig, die breit eingedrückten, furchenartigen Dorsalstreifen mit‘ 
flach eingedrückten Grübchen, die dorsalen Spatien schmal, stumpf 
kielförmig, 2, 4 und 6 etwas erhabener; mit schwarzbraunen | 


1 


!) Journ. Lin. Soc. 1871, p. 490, t. XII, f. 2. | 


der Fauna von Kamerun. 81 


‚Schuppenhaaren sind besetzt die Spitzenfläche, die ganzen Seiten 
bis zum Streifen 7 und eine breite Erweiterung dieser in der Mitte 
bis zum Streifen 1, der übrige Theil des Rückens sowie jederseits 
eine Punktmakel vor der Spitze und drei solcher im Streifen 6 
gegenüber Bauchsegment 1 mit gelblichen Schuppenhaaren besetzt. 
Vorder- und Mittelbrust etwas gröber, Hinterbrust sowie das Ab- 
domen und die Beine sehr fein punktirt. Der leicht vorgezogene 
Hinterrand des Prosternums flach ausgebuchtet, letzteres hinter 
den Hüften mit einer grolsen, flachen, nach vorne verengten und 
bis zwischen die Hüften reichenden, gelblich behaarten Grube, 
Seiten und Ränder der Mittelbrust, die Hinterbrust hinter den 
Mittel- und vor den Hinterhüften, die Seiten des Abdomens, die 
Beine bis auf eine gröfsere kahle Stelle der Schenkel mit einem 
gelblichen Härchen in den Punkten, der Hinterbrust-Episternenkopf 
sehr dieht beschuppt. Die drei ersten Tarsenglieder mit goldgelber 
Bürstensohle, Rücken der vier Hinterschienen im Spitzendrittel roth 
gewimpert. Analsegment des Mannes am Hinterrande tief rund 
ausgeschnitten. 

84. Scolytoproctus kamerunicus. Länge 3.3 — 4.3 mill., 
Breite 0.7 — | mill. Diese neue Art weicht von Schaumi 1) Fst. 
nicht nur durch schmälere Form und geringere Gröfse, sondern 
auch durch folgende Merkmale ab. Stirne ohne Grube. Thorax 
und Deekensculptur feiner. Auf der Oberseite herrscht eine dunkle 
Behaarung vor, die belle Behaarung ist weilslich, feiner und sehr 
spärlich; sie bildet nämlich an der Basis auf der Naht und den 
vier inneren Spatien und dicht hinter der Mitte auf den drei inneren 
kürzere Strichmakeln, während sie auf dem Thorax .nur an den 
Hinterecken bemerkbar ist. Rücken der schmäleren Hinterschenkel 
in der Basalhälfte nicht oder kaum ausgerandet, weil jene nach 
oben viel weniger geschwollen sind als bei Schaumit. 

Joh. Albrechts - Höhe. 


Tomicoproctus nov. gen. Phaenomerinorum. 
Abdomen horizontale quasi vero sezarticulatum. Corpus ceylin- 
dricum apice .oblique truncatum. Pygidium eirculare in dimidia parte 
‚ inferiore acule reflexum et quasi operculum capsae efficiens. Femora 
postica anum viz allingentia, omnia clavata et fortiter dentata; 
fibiae intus basi longe sinuatae.. Metasternum inter cozas segmentis 
duobus primis simul, sumptis parum longius. Segmentum primum 


!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, p. 251. 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 6 


82 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


postice recte Iruncatum, secundum anali aequilongum sed tertio et 
quarto simul sumptis brevius. Prosternum apice emarginatum. Pro- 
cessus prosternalis et mesosternalis aequiangusti. Antennae ante- 
medianae funiculo septemarticulato, Prothorar apice post oculos 
parum sinuatus, basi truncatus. Rostrum rectum latum. Caeterum 
ut in genere Scolytoproctus. 

Charakteristisch für diese Gattung sind einmal der ausge- 
buchtete Vorderrand des Prosternums und dann der an der Spitze 
beinahe senkrecht abgestutzte eylindrische Hinterleib mit eigen- 
thümlich geformtem Pygidium. Jene Ausbuchtung ist die Andeu- 
tung für die Entstehung eines Rüsselkanals auf dem Prosternum, 
wie er bei einer weiter unten beschriebenen Gattung Curanigus 
auftritt, und der abgestutzte Hinterleib erinnert etwas an manche 
Tomicus- Arten, z. B. acuminatus Ghl.; während bei letzterem die 
Decken hinten steil abfallen und das Pygidiun verdecken, fallen 
bei unserer Gattung die Decken garnicht ab, sondern sind gerade 
abgestutzt und lassen das scheibenförmige Pygidium vom Durch- 
messer des Hinterleibes ganz frei, das mit seinem in der unteren 
Hälfte scharf umgebrochenen Rande wie ein umgekehrter Schachtel- 
deckel den Hinterleib abschlielst; dieser umgebogene Rand, der an 
Höhe der Länge des zweiten Segmentes SIE KL Eon? bildet das 
scheinbar sechste Bauchsegment. 

Abgesehen von diesen beiden Merkmalen ist die neue Gattung 
von Scolytoproctus noch durch die kurzen Hinterschenkel und unter 
sich gleich geformte Schienen zu unterscheiden. Alle Schienen 
sind nämlich an der Wurzel gebogen und an der Spitze keulen- 
förmig verdickt, der Rücken der mittleren hinter der Spitze wie 
bei letzterer Gattung mit einem Zahne versehen. Die breite Stirne 
zwischen den Augen und den breiten flachen Rüssel haben beide 
Gattungen gemeinsam. 

Tomicoproctus Eichhoffi. Cylindricus, nigro-piceus, parum 
nitidus, pilis silaceis maculatim obsitus; antennis tarsique rufis, 
rostri apice, femoribus tibiisque rufo-piceis; rostro recto femorum 
anticorum longitudine, dorso deplanato, dense punclato et albido-, 
capite stilaceo-pubescente; oculis rotundatis converis; prothorace 
latitudine sesquilongiore, cylindrico, apice paulo angyustato; dense 
punctalo, silaceo-piloso, vittis duabus irregularibus subdenudatis 
antice aliguando interruptis signato; elytris prothorace viz latioribus 
sed nonnihil longioribus, cylindricis apice paulo declivibus et recte 
Iruncatis, dense punctato-strialis, interstitüs latis planis, lateribus 
villisque duabus interruptis subdenudatis; pygrdio reflero-marginato, 


der Fauna von Kamerun. 833 


margine fimbriato postice mucronato; corpore subtus densius albido- 
pubescente. — Long. 3.4 mill., lat. 0.9 mill. 
Joh. Albrechts - Höhe. 

Einem Hylurgus piniperda F. in der Körperform nicht unähn- 
lich. Rüssel so breit als die Stirne zwischen den Augen und doppelt 
so breit als die Spitze der Vorderschienen, zur Spitze hin äufserst 
wenig verengt, hier niedriger als an der Basis. Fühlergeifsel deut- 
lich kürzer als die viel dickere Keule, diese noch etwas länger als 
der Schaft und so dick als der Rüssel an der Spitze hoch, Geilsel- 
glied I das diekste und längste, wenig länger als breit. Thorax 
mit zuweilen angedeutetem Mittelkiel, die Seiten weilslich, das 
Mittelfeld gelblich, die beiden etwas gewundenen, dunkel behaarten 
Seitenbinden an der Basis und vor der Mitte nach innen erweitert. 
Schildehen quer dreieckig, dunkel behaart. Decken mit gegen das 
Schildehen vertiefter Naht; von den beiden dunkel behaarten 
schrägen Querbinden beginnt die vordere gemeinsame dicht hinter 
der Mitte schräg zur Schulter ziehend, aber jederseits auf Spatium 2 
unterbrochen, die vordere liegt vor der Spitze auf der Naht unter- 
brochen, Spatium 2 vor der Mitte mit einer dunklen kürzeren oder 
längeren Strichmakel. Beine feiner weilslich und undichter behaart 
als die Unterseite. Fühler beim Manne um die halbe, beim Weibe 
um die ganze Spitzenbreite des Rüssels vom Mundwinkel entfernt 
eingelenkt. 

Phaenomerus scenicus. Nigro-piceus, supra siluceo-squa- 
mosus et nigro-maculalus, subtus albido-pilosus; antennis rufis, inter- 
dum rostro anlice tibiis tarsisque rufescentibus; oculis paulo distan- 
tibus; scutello immerso nudo; prothorace dorso conferlim punctato 
Iinea mediana viltis duabus lateralibus fasciaque postmediana silaceo- 
squamoso; elytris striahis, sultura basin versus impressis, silaceo- 
squamosis, fasciis duabus obliquis subdenudatis. — Long. 2.5 mill., 
lat. 0.6 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

In Grölse und Zeichnung dem Ph. notatus Pasc. äulserst ähn- 
lich, von ihm aber durch kürzeren, vorne kurz gerundet verengten 
Thorax, gröbere Sculptur der Oberseite und dadurch verschieden, 
dafs die beiden Schrägbinden weiter nach hinten gerückt sind, dals 
| die hintere auf dem Rücken viel schmäler ist, sich aber an den 
Seiten nach vorne und hinten erweitert, auch mit dem dunklen 
 Aufsenrande zusammenflielst, und ganz besonders dadurch, dafs die 
''Sehuppen der Oberseite nieht ganz dicht anliegen und ihr ein rauhes 


| Ansehen geben. 


| 


6* 


84 J. Faust: Beitrag zur Kenntnis 


Auf dem Thoraxrücken liegt jederseits dicht am Seitenrande 
eine breite, gelbe, parallelseitige und aulsen neben ihr auf der 
Unterseite eine beinahe nackte Längsbinde, der dunkle Rücken ist 
durch eine kreuzförmige, gelbe Strichmakel in vier fensterförmige 
Makeln getheilt, von denen die vorderen länger sind. Auf den 
Decken ist die Naht zur Basis. hin etwas vertieft und auf dem 
Rücken die gelbliche Behaarung vorherrschend; diese bedeckt an 
der Basis alle Spatien und läfst auflser dem dunklen Aufsenrande 
und dem gröfsten Theil von Spatium 9 noch drei Querbinden frei, 
von denen die vordere schräg von der Schulter stufenförmig und 
schmäler werdend, auch auf Spatium 2 unterbrochen bis zur Mitte 
der Naht zieht und hier mit der gegenüberliegenden zusamınen- 
stöfst, die mittlere quere aber sich aulsen nach vorne und hinten 
verbreitert, mit dem Aulsenrande zusammenhängt, aber durch die 
gelbe Naht unterbrochen ist, während die dritte nur aus einer 
kleinen dreieckigen Makel auf der Schwielenstelle besteht. Augen 
auf der Stirne beinahe um die Breite .der Rüsselspitze getrennt. 
Rüssel beim Weibe etwas länger und cylindrischer als beim Manne, 
in beiden Geschlechtern kürzer als der Thorax. Beine ungemakelt, 
Deckenstreifen undeutlich punktirt, Spatien 5 und 5 an der Basis 
schmäler als die nebenliegenden. 

85. Phaenomerus Kraatzi. Länge 3.5 mill., Breite 1.1 mill. 
Aufser durch die Grölse unterscheidet sich diese Art von der vor- 
hergehenden (scenicus) sowohl durch die deutlich punktirten Decken- 
streifen, durch die Zeichnung als auch durch eingestreute abstehende 
Borsten auf der Oberseite. 

Thorax gröber punktirt, die Räume zwischen ihnen schräge‘ 
Längsrunzeln bildend, die seitliche gelbe Längsbinde vor der Mitte: 
eingeschnürt, die diese Seitenbinden vereinigende Querlinie hinter 
der Mitte bis zur Basis dreieckig erweitert, daher die beiden ba- 
salen dunklen Fenstermakeln nicht vier-, sondern dreieckig. Auf 
den Decken herrscht die dunkle Färbung vor, der Aulsenrand und 
Spatium 9 sind hell beschuppt und keine der drei dunklen viel 
breiteren Querbinden hängt mit ihm zusammen. Von diesen Quer- 
binden sind die beiden vorderen ebenso unterbrochen, aber von! 
der Naht erst nach vorne stufenförmig gerichtet und dann in einem! 
vorne offenen Haken oder \/-förmig bis zum Streifen 8 ausgedehnt, 
während die Makel auf der Schwielenstelle aulsen um diese herum 
mit der zweiten Binde zusammenflielst. Die auf der Oberseite: 
senkrecht abstehenden längeren, etwas keulenförmigen Borsten! 
sind auf den Decken am längsten, auf der Stirne am kürzesten; 


der Fauna von Kamerun. 85 


schräg abstehende Borstenhaare sind auch auf den Schenkeln vor- 
handen. 
Joh. Albrechts- Höhe. 
86. Phaenomerus jucundus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 
1895, p. 253. 
Joh. Albrechts- Höhe. 


Curanigus nov. gen. Phaenomerinorum. 


Rostrum rectum. Antennae antemedianae. Prosternum ante 
cozas late sulcatum, margine antico medio emarginalo, postico in 
medio mesosternum paulo prominente et triangulariter exciso. Meta- 
sternum brevius segmentis duabus primis aequilongum. Segmentum 
primum abdominale post cozas secundo brevius, hoc tertio et quarto 
simul sumptis aequilongum. Elytra apice conjunctim rotundatum. 
Religuum ut in genere Phaenomerus Sch. 

Phaenomerus hat eine ungefurchte Vorderbrust mit abgestutztem 
Vorder- und Hinterrande, der Rüssel ist mehr oder weniger ge- 
bogen, die Hinterbrust so lang als die drei ersten Bauchsegmente, 
von diesen 1 und 2 gleich lang, letzteres deutlich kürzer als 3 und 
4 zusammen und die Decken sind hinten einzeln abgerundet. Der 
Kanal vor den Vorderhüften der neuen Gattung kaum schmäler 
als der Kopf. 

87. Curanigus figuratus. Alter, opacus, cretaceo-maculatus; 
antennis larsisque rufis; rostro prothorace breviore postice punctato- 
striato et cretaceo-squamoso; prothorace basi fere truncato, den- 
sissime punctulato, linea media et vitta laterali interrupte cretaceis; 
seutello immerso nudo; elytris striatis, in strüs vie conspicue punc- 
tatıs, sutura bünterrupta fascüsgque tribus transversis cretaceo-squa- 
mosis, in declivitate reclhnatim setosis; femoribus albido-pilosis extus 
macula denudata signatis. — Long. 2.1—2.5 mill., lat. 0.6—0.8 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Von der Gröfse und Körperform des vorher beschriebenen 
Phaenomerus scenicus. Unterseite nicht dicht, nur die Mittelbrust- 
epimeren und Hinterbrustepisternen sehr dicht weils behaart. Ober- 
seite matt schwarz beschuppt mit kreideweilser Zeichnung. Letztere 
besteht auf dem Thorax aus längeren, an der Spitze verdickten 
und längsgelegten, auf den Decken aus kürzeren stabförmigen, 
meistens quergelegten Schuppenhaaren, die auf jenen eine feine 
Mittellinie und zwei breite Seitenbinden (alle drei vor der Mitte 
unterbrochen), auf den Decken drei aus Strichmakeln zusammen- 
gesetzte Querbinden bilden, von denen nur die beiden vorderen 


86 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


den Aulsenrand erreichen und auf der Naht, die basale auch auf 
Spatium 5, unterbrochen sind; die weilse Strichmakel auf Spatium 3 
erreicht nicht die Basis, die mittlere Querbinde ist auf Spatium 5 
stufenförmig nach vorne vorgerückt; von den beiden Strichmakeln 
auf der Naht liegt die eine zwischen den beiden vorderen Quer- 
binden, die hintere vor der Spitze bildet einen Theil der jederseits 
bis zum Streifen 4 reichenden, aber auf Spatiam | und 3 unter- 
brochenen dritten Querbinde. Hinterschenkel weniger dünn ge- 
stielt als bei den Phaenomerus- Arten. 

88. Curanigus pictus. &!). Latior, robustus, ater, sub- 
nitidus, supra parce albido-pilosus, sterni laterıbus dense cretaceo- 
squamosus; rostro apice, antennıs tibiis tarsisque rufo-piceis; rostro 
postice: profunde punctato-striatis; prothorace elongato-guadrato ad 
latera perparum sinuato, intra apicem contracto, confertim punctato, 
sulco profundo basale, angulis posticis macula albida praedito; elytris 
acute punctato-striatis, ante apicem utrinque callosıs, interstitiis sub- 
seriatim punctulatis, dorso strigis albidis signalis; femoribus posticis 
basi haud pedunculatis, dorso dense albido-pwlosis. — Long. 3.3 mill., 
lat. 1.1 mill. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Die robuste Gestalt, die gröbere Seulptur, die andere Zeichnung 
und die nicht gestielten, sondern von der Basis zur Zahnstelle all- 
mählich verbreiterten Hinterschenkel unterscheiden hauptsächlich 
diese Art, von der mir nur ein Mann vorliegt, von figuratus. 

Augen um die Breite der Schaftspitze von einander entfernt. 
Rüssel kürzer als der Vorderschenkel, ceylindrisch, an der Spitze 
kaum niedriger als an der Basis. Thorax mit abgestutzter Basis 
und spitzwinkligen, wenig nach aufsen gerichteten Hinterecken, am 
Vorderrande feiner und etwas undichter punktirt als der Scheitel, 
jeder der Punkte hinter dem weitläufiger punktirten Vorderrande 
mit einer kurzen körnerartigen und braunschwarzen Schuppenborste, 
im Basalviertel mit einer keilförmigen Mittelfurche; aufser der drei- 


1) Von Gabun besitze ich ein auflserordentlich ähnliches Weib 
von 4 mill. Länge und 1.3 mill. Breite, das sich von pietus durch 
längeren, vorne fast winklig zusammengezogenen, unten mit läng- 
lichen Punkten besetzten Thorax und etwas andere Zeichnung der 
Decken, namentlich aber durch noch kräftigere Sceulptur und kaum 
abstehende Bekleidung sowohl der hellen als der dunklen Theile 
der Oberseite unterscheidet und das ich raucus genannt habe; auf 
den Decken sind die Naht sowohl als auch Spatium 1 und 2 von 
der Basis bis hinter die Mitte mit weilsen Schuppenhaaren besetzt. 


der Fauna von Kamerun. 87 


eckigen weilsen Makel auf den Hinterecken ist seitlich hinter dem 
Vorderrande eine Punktmakel und auf dem Rücken eine Mittellinie 
durch wenige hellere und längere Borstenhaare angedeutet; Unter- 
seite schrägreihig punktirt, die Punkte rund. Schildchen eingesenkt, 
weilslich behaart. Decken sehr flach elliptisch, auf dem Rücken 
etwas flach, die Spatien 2 und 4 breiter als die einreihig punktirten, 
1 und 3 auch unregelmälsig zweireihig punktirt; 3 und 5 hinten 
etwas gewölbt und an ihrer Vereinigungsstelle eine Beule bildend, 
die Naht vom Schildchen bis zum Spitzendrittel leicht klaffend; 
die kreideweilsen Strichmakeln an der Basis auf den Spatien l und 2, 
dicht hinter der Mitte auf 2, 3, 4, 5 und vor der Spitze auf 3, 4, 5 
aus schräg anliegendem, die im Spitzendrittel der Naht aus ab- 
stehenden stabförmigen Schuppenhaaren bestehend; der dunkle Theil 
der Decken mit feinen anliegenden dunklen Borstenhärchen in den 
Punkten. Schenkel auf dem Rücken, die hintersten auch aulsen 
an der Basis dichter weilslich aber lange nicht so dicht als die 
Seiten der Mittel- und Hinterbrust behaart. Die Hinterschenkel 
zeigen aulser dem grolsen dreieckigen Zahne noch ein stumpfes, 
nicht leicht erkennbares Zähnchen in der Ausrandung hinter der 
Spitze. Fühler im Spitzendrittel eingelenkt, die Geifsel beinahe 
länger als der Schaft und zur Keule deutlich dicker, Glied 1 das 
dickste und längste, aber nur wenig länger als 2, dieses nicht 
ganz so lang als breit, die übrigen quer; die Keule so lang als 
die 6 letzten Geifselglieder und scharf zugespitzt. 

89. Ichthyopisten clavatum Roclofs. Not. Leyd. Mus. 1891, 
p. 164. — loc. eit. 1892, p. 35. — rufoclavatum Auriv. Öfver. Vet. 
Ak. Förh. 1891, p. 367. 

Die in ihrer Ausdehnung veränderliche Erweiterung der Innen- 
kante des ersten Hintertarsengliedes ist nicht, wie Roelofs meint, 
eine Auszeichnung des Mannes, denn sie ist bei drei mir vorliegenden 
Weibern aus Kamerun ebenso stark, bei einem aus Gabun viel 
schwächer entwickelt als beim Manne und daher ein gutes Merkmal 
für Erkennung der Art um so mehr die Färbung des Geilselgliedes 7 
varürt. Die typische Färbung dieses Gliedes !) ist bis auf den 
Spitzenrand roth; ich besitze aber einen Mann aus Gabun, bei dem 
der schwarze Spitzenrand sehr breit ist und sich auf dem Rücken 
bis zur Basis fortsetzt, ein Weib aus Kamerun mit typischer 
Färbung; bei drei von Conradt in Kamerun gefundenen Weibern 
sowie bei einem aus Gabun meiner Sammlung ist dies Glied bis 


!) von Roelofs und Aurivillius als Keule angesehen. 


88 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


auf die verwaschen rothe innere, die Spitze lange nicht erreichende 
Unterkante ganz schwarz. 

Der typische rufoclavatum Auriv. hat am Aufsenrande des 
ersten Bauchsegmentes wie meine von Dr. Staudinger stammenden 
Stücke aus Gabun eine weifse Makel; zwei von Roclofs erwähnte 
Gabun-Männer seines clavatum zeigen noch eine sur les cötes du 
metasternum (vermuthlich auf den Hinterbrustepisternen), während 
die von Conradt gefundenen Stücke aufser den erwähnten beiden 
noch eine solche kleinere dritte Makel an der Spitze der Mittelbrust- 
episternen haben. Bei ölig gewordenen Stücken sind diese Makeln 
an einem matten Schimmer zu erkennen. 

Die Hinterschienen sind nicht immer ganz schwarz, sondern 
zuweilen an der Unterkante in gröfserer oder geringerer Aus- 
dehnung verwaschen roth. 

90. Ichthyopisthen bimaculatum Auriv. Öfv. Vet. Ak. 
Förh. 1891, p. 365. 

Joh. Albrechts- Höhe. 

Ich bin nicht sicher, ob die drei vorliegenden männlichen 
Stücke zu dieser Art gehören. Bis auf den einen Quereindruck 
nahe der Flügeldeckenmitte und eine nicht erwähnte weifsliche 
Seitenbinde jederseits auf dem Pygidium stimmt die Beschreibung 
sehr gut auf diese Stücke; bei diesen sind nämlich zwei in ihrer 
seitlichen Ausdehnung veränderliche Quereindrücke, einer vor und 
einer hinter der Deckenmitte vorhanden. 

Zu bemerken wäre noch, dafs bei den Kamerun-Stücken der 
Rüssel gegen die Spitze flach gedrückt, auch etwas verbreitert, 
deutlicher punktirt und stumpf gekielt ist, zwischen den Fühler- 
einlekungen eine feine kürzere oder längere eingeritzte Linie zeigt 
(bei einem Stücke fehlend), und dafs das dreieckige Geifselglied 7 
nur wenig länger als an der Spitze breit ist; dies Dreieck ist aber 
nicht ganz geradseitig, sondern namentlich an der Unterkante im 
Spitzendrittel plötzlich erweitert, so dafs diese in einem stumpfen 
Winkel geknickt erscheint. 

91. Sipalus squalidus Kolbe. Berl. Ent. Zeitschr. 1883, 
p- 35. — Nov. Act. Leop. Carol. 1889, p. 344. 

Joh. Albrechts - Höhe. 


Caulosomus nov. gen. Stromboscerinorum. 
Oculi magni subtus conligui. Antennae medianae; funieulus 
septemarticulatus; clava lomentosa. Rostrum bası constrictum. Elytra 
pygidium obtegentia. Cuput subglobosum. Metasternum valde elon- 


der Fauna von Kamerun. 89 


gatum episternis angustis. Epimera mesothoracis haud ascendentia. 
Pedes mediocres; cozxae anticae distantes; femora incrassata; tibiae 
haud compressae rectae, apice unguiculatae; articulus tertius tarsorum 
secundo paulo latior parum bilobatus. Corpus subeylindricum. 

Von Stromboscerus Sch. besonders durch siebengliedrige Geifsel, 
ovale und gegliederte Keule, deutlich getrennte Vorderhüften sowie 
durch nicht ecomprimirte Schenkel und Schienen verschieden. 

99. Caulosomus sulcicollis. Elongatus, angustus, paral- 
lelus, parum depressus, nigro-piceus, subopacus, sordide squamosus, 
breviter setosus; antennis rufo-piceis; rostro femorum anticorum 
longitudine et latitudine, subeylindrico, dense punctato; fronte puncto 
infira; prothorace latitudine sesquilongiore, dense profundeque punc- 
tato, medio sulco profunde impresso; elytris parallelis prothorace 
vie latioribus, humeris rectangulatis, dense striato-punctatis, inter- 
stitiis angustis, alternis paulo elevatioribus, rugoso-granulatis. — 
Long. 4.5 mill., lat. 1 mill. 

Joh. Albrechts-Höhe. Ein Exemplar. 

Von der Körperform des Catolethrus longulus Bhn., nur etwas 
breiter, undicht schmutzig graugelb beschuppt und auf der ganzen 
Oberseite mit kurzen, schräg abstehenden, an der Spitze verdickten 
und leicht gekrümmten Börstchen besetzt. 

Rüssel beinahe gerade, an der Basis wenig höher als an der 
Spitze. Fühlerschaft zur Spitze verdickt und länger als die Geifsel, 
diese zur Keule hin allmählich verdickt, ihr erstes Glied das längste, 
höchstens so lang als breit und dicker als die nächstfolgenden, 
7 nieht an die Keule geschlossen, letztere lang oval, undeutlich 
gegliedert und so lang als die 5 letzten Geifselglieder. Kopf kaum 
sichtbar punktirt. Augen von oben nicht sichtbar. Thorax beinahe 
parallelseitig, vorne gerundet verengt, hinter dem Vorderrande 
eingeschnürt, deutlich längsgewölbt, die Basis mit wenig vor- 
gezogenem und abgerundetem Mittellappen, die Räume zwischen 
den ziemlich grofsen und tiefen Punkten schmal, die Mittelfurche 
vorne und hinten abgekürzt. Schildchen bei dem vorliegenden 
Stücke nicht erkennbar. Decken doppelt so lang als der Thorax, 
erst im Spitzenviertel gerundet verengt und längsgewölbt, sonst 
auf dem Rücken flach, zwischen den zweiten Streifen an der Basis 
leicht niedergedrückt, Spatium 3 sowie die äufseren schmäler als 
die Punkte in den Streifen, 2 und 4 etwas erhabener, Streifen 9 
bis zu den Hinterhüften vertieft. Beine undeutlich punktirt, Schienen 
kürzer als die Schenkel, die vier vorderen an der Innenecke mit 
einem kurzen Dorne. 


90 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs 


93. Calandra remotepunctata Ghl. 
Joh. Albrechts -Höhe. 

Das vorliegende Stück ist von Nordamerikanischen nicht ver- 
schieden. Motschulsky’sche Stücke aus Georgien (Kaukasus) kur- 
siren in den Sammlungen als rosiralis Mots. (unbeschrieben); von 
mir auch in Baku gefunden. 

94. Calandra oryzae Lin. 

Joh. Albrechts- Höhe. 
95. Cossonus abscissus Bhn. 
Joh. Albrechts- Höhe. 

%. Cossonus varipes Fst. Deutsche Ent. Zeitschr, 1895, 
p. 259. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Ein ganz schwarzes Stück mit schwarzen Schenkeln, aber 
röthlichen Fühlern, Schienen und Tarsen. 


Choerodemas nov. gen. Cossonidorum. 


Funiculus antennarum 7- (pseudo 6-) articulatus, articulo primo 
elongato, seplimo semiovato quasi vero articulum primum clavae 
efficiente. Oculi ovati laterales. Rostrum crassum cylindricum, viz 
arcuatum basi constrictum. Prothoraz basi subtruncatus; prosternum 
apice emarginatum. Cozxae anlicae et intermediae inter se cozarum 
diametro aequilate distantes. Metasternum inter cozas segmentis 
abdominalibus duobus primis simul sumptis aequilongum. Tibiae rectae 
apice eztus unguiculatae; articulus tertius tarsorum bilobatus. Corpus 
totum squamosum et setosum. Scutellum nullum. Caput globosum. 
Antennae medianae. 

Von Phloeophagus durch weiter von einander stehende Vorder- 
und Mittelhüften, breites zweilappiges drittes Tarsenglied, den an 
der Basis abgeschnürten Rüssel, den kugligen Kopf, das am Vorder- 
rande deutlich gebuchtete Prosternum und durch die Form des 
Geifselgliedes 7 verschieden. Wollaston würde letzteres Glied wahr- 
scheinlich als horniges erstes Keulenglied angesehen haben, weil 
es mit der tomentösen Keule zusammen einen eiförmigen Körper 
bildet, der hornige Theil der Keule ist aber ebenso quirlständig und 
abstehend behaart wie die übrigen Geifselglieder und sollte daher 
auch ungeachtet seiner abweichenden Form als zur Geilsel gehörig 
angesehen werden. 

Abgesehen von dieser meiner Auffassung war die neue Gattung 
mit keiner der zahlreichen Gattungen von Wollaston’s Onycholipides 
und Cossonides zu identificiren. 


der Fauna von Kamerun. 91 


97. Choerodemas squalida. Parallela, subdepressa, nigro- 
picea, undique dense sordide squamosa et erecio-selosa; anlennis 
tarsisque testaceis; rostro cylindrico latitudine duplo longiore, basi 
constricto; prothorace elongato antrorsim parum: angustato, intra 
apicem late obsoleteque constricto; elytris prothoracis basi paulo 
latioribus, parallelis, sat grosse punctato-striatis, interstitiis angustis 
uniseriatim setosis. — Long. 3 mill., lat. 1.1 mill. 

Joh. Albrechts - Höhe. 

Der ganze Körper mit Ausnahme der Fühler und Tarsen ist 
mit einer matten, erdigen Schuppenkruste bedeckt, so dafs die 
Seulptur gröfstentheils nicht erkennbar ist; alle Körpertheile mit 
Ausnahme der Tarsen sind abstehend und ziemlich lang, die 
schmalen Deckenspatien einreihig beborstet. 

Rüssel so lang als die Vorderschiene, dicker als der Vorder- 
schenkel, kaum gebogen, in den kugelförmigen Kopf eingepflanzt. 
Geilsel etwas länger als der den Augenvorderrand erreichende und 
an der Spitze gekeulte Schaft, ihr Glied 1 verkehrt kegelförmig, 
so lang als die vier folgenden Glieder zusammen, aber etwas kürzer 
als das halb eiförmige siebente, an der Spitze so dick als die 
Schaftspitze, nur die Glieder 1, 4, 6 und 7 quirlständig beborstet, 
letzteres an der abgestutzten Spitze viel dicker als I und länger 
als die sphärisch kegelförmige Keule. Thorax um mindestens die 
Hälfte länger als der Rüssel und etwa ein Drittel länger als an 
der Basis breit, die Seiten kaum gerundet, ihre Längswölbung, ab- 
gesehen von der breiten und flachen Abschnürung, mit der der 
Flügeldecken einen ununterbrochen flachen Bogen bildend. Decken 
höchstens doppelt so lang als breit, die Schultern kurz gerundet 
abfallend, von ihnen bis zum Spitzendrittel parallelseitig, auf dem 
Rücken kaum gewölbt, im Spitzendrittel schräg gerundet abfallend. 


92 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 1.] 


Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal. 

Seiner Zeit sprach ich die Vermuthung aus, dafs die Tupfen 
auf den Fld. für die Arten der Gattung Psadacoptera charakteristisch 
wären (Deutsche Ent. Zeitschr. 1832, p. 67 unten); in der That 
finden sich dieselven bei einer dritten neuen Art aus Natal wieder. 
Schoch scheint keine Ahnung von dem Habitus der Psadacoptera- 
Arten, die durch die Haartolle auf der Stirn leicht kenntlich sind, 
zu haben, denn er eitirt als zu dieser Gattung gehörig in seinem 
Catal. syst. Ceton. drei echte Pachnoden: Fairmairei Raffr., lati- 
cincta Burm. und orphanula Herbst. | 

Psadacoptera bipunctata: Supra rufolestacea, Lthoracis 
vittis 2 plerumque conjunctis, elytrorum maculis 2 discoidalibus, 
interdum punctum album includentibus piceo-nigris, elytris interdum 
apice tenuiter albomaculatis, pygidio rufo, medio piceo, lateribus albis, 
abdominis lateribus biseriatim albo-maculatis, punctis interioribus 
albis, femoribus posticis albomarginatis. — Long. 12—13 mill. SL. 

Patria: Natal (Staudinger.) 

Der Psad. simulatriz Krtz. !) ähnlich, aber kleiner, oben eben- 
falls gelbbraun, der Discus des Thorax aber mit 2 grolsen drei- 
eckigen schwarzbraunen Flecken geziert, die bisweilen zusammen- 
fliefsen und hinten in der Mitte eckig ausgeschnitten sind, die Fld. 
jede hinter der Mitte nur mit einem dunklen Fleckchen, in dem bis- 
weilen ein weilser Fleck deutlich hervortritt. Die Fühler sind sch wärz- 
lich. Der Clypeus ist dicht, ziemlich deutlich punktirt, vorn leicht 
ausgerandet, die Vorderecken abgerundet. Die Stirn ist mit einem 
dichten, gelben Haarbüschel besetzt. Der Thorax ist ziemlich 
weitläufig, seicht punktirt, wie bei simulatriz gebaut. Die Fld. sind 
kaum bemerkbar punktirt-gestreift, am äulsersten Seitenrande und 
nach der Spitze zu bisweilen mit kleinen, weilsen Flecken versehen. 
Das Pygidium ist jederseits breit weils eingefalst. Die Hinterleibsseg- 
mente I—4 sind binten an den Aufsenecken mit einem viereckigen, 
weilsen Fleck versehen; innerhalb jedes einzelnen weilsen Fleckes steht 
bei Segm. 2—4 ein mehr als doppelt so breiter ähnlicher Fleck; die 
4 ersten Segmente sind in der Mitte glatt, 5 ist punktirt, an den Seiten 
mit einem länglichen weilsen Fleck. Die Vorder- und Mittel-Schenkel 
sind lang greis behaart, die Hinterschenkel meist vorn und hinten 
weils gesäumt, die Hinterschienen innen; der erste von den 3 Vorder- 
zähnen ist beim Z' kaum, beim 2 deutlich bemerkbar, der Hinterleib 
beim ersteren leicht verflacht. Dr. G. Kraatz. 


1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 68. 


m 


[ Deutsche  Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 9 


Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum. 


Beschrieben von 


Dr. @G. Kraatz. 


Die Gattung Aplasta wird in Hindustan durch Pseudaplasta 
täuschend nachgeahmt; es existirt daselbst eine, wie es scheint, 
unbeschriebene Art, welche bei flüchtigem Anblick ganz das An- 
sehen der oben grauen Aplasta lutulenta Schaum (bekanntlich das 
Weibehen der dichroa Sch. mit rothem Thorax!) hat, auch 
denselben flachen Ausschnitt des Halssch., dasselbe Seutellum, 
aber weit weniger entwickelte Schulterblätter und tiefer ausgeran- 
deten Seitenrand der Fld. zeigt, Merkmale, welche in Verbindung 
mit der Seulptur der Fld. und der verschiedenen geographischen 
Vorkommen nicht zu unterschätzen sind; auch ist der Mesosternal- 
fortsatz, der bei Aplasta an der Spitze ziemlich stark verbreitert 
und vorher eingeschnürt ist, bei Pseudaplasta gleichbreit. Bei 
Aplasta ist der Rand der Fid. namentlich hinter der Mitte in ziem- 
licher Ausdehnung dicht quergerunzelt; ebenso die Gegend um den 
Endbuckel; auf den verloschen, ziemlich dicht punktirten Fld. treten 
zwei glatte Längsstreifen wenig bemerkbar hervor; bei Pseudaplasta 
sind die Seiten der Fld. glatt, hinter und innen vom schwachen 
Endbuckel weitläufig ziemlich kräftig punktirt; auf den Fld. treten 
drei paar weitläufiger Punktreihen mehr oder weniger deutlich 
hervor. 

Für Pseudaplasta tritt mithin die Gattungsdiagnose von Aplasta) 

mit folgenden Ausnahmen ein: 

Clypeus apicem versus leviter angustatus. 

Thoraz angulis posticis parum distinctis. 

Elytra punctorum lineis geminatis 3-impressa, celerum fere laevia, 
conjunchim 3-albo-punctata, laleribus impunclala. 

Mesosternum parallelum, apice leviter rotundatum. 

Pseudaplasta cinerea: Supra cinerea, thorace disco bi- 
Punctato, elytris punctis 8 (suturalibus 3, marginalibus 3, humerali 1, 
intramarginali postmediano 1) albis plerumque notatis, pygidio plerum- 
que basi punctis A, apice punctis 2, subtus nigra, nitida, corporis 
lateribus griseo-maculatis. — Long. 11—124 lin. 

Patria: India orientalis borealis. 


!) Ich habe dieselbe in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1882, 
p- 68 gegeben. 


94 G. Kraatz: Pseudaplasta noö. gen. Cetonidarum. 


Fast ganz von der Gestalt und der oben grauen Färbung der 
Aplasta lutulenta, nur ist der Körper an den Seiten unten dichter 
und breiter grau beschuppt, auf dem Discus des Thorax befinden 
sich 2 weilse Punkte, und die Hinterecken desselben sind deutlicher 
verrundet. Während bei /utulenta nur 2 Flecke auf der Mitte der 
Fld. (quer) weils sind (zu denen bisweilen ein Apicalfleck hinzu- 
tritt, den Schaum nicht erwähnt), sind nicht selten 8 weilse Flecke 
in der in der Diagnose geschilderten Lage vorhanden, von denen 
der Intramarginalfleck, d. h. der innerhalb des mittleren Seiten- 
flecks liegende, in schräger Linie zwischen diesem und dem oberen 
Nahtfleck steht. Bisweilen fliefst er mit dem Randfleck zusammen, 
bisweilen verschwinden einzelne Flecke fast ganz. Die Schulter- 
blätter sind merklich kleiner als bei Aplasta; der Seitenrand des 
Unterleibes ist breiter grau gerandet, die Fühler sind meist roth- 
braun. Der Kopf ist dicht und kräftig punktirt, der Clypeus ein 
wenig verschmälert. Der Thorax zeigt bei reinen Individuen den 
Vorderrand und Längswisch vorn in der Mitte lichter grau; er ist 
glatt, ganz an den Seiten einzeln punktirt. Die Fld. zeigen 8 
weilse Punkte in der oben geschilderten Lage, zu denen bisweilen 
ein weilses Pünktchen unter dem vorderen Nahtpunkt und innen 
neben dem mittleren hinzutritt; sie sind fast bis zum Endbuckel 
glatt, mit Ausnahme von 3 Paar genäherten Reihen wenig regel- 
mälsiger Punkte (namentlich nach hinten); sie sind nach hinten 
leicht verschmälert, die Nahtecke ragt nicht vor. Das Pygidium 
hat meist 4 weilse Punkte an der Basis, die bisweilen zusammen- 
fliesen, ist dicht gestrichelt und einzeln behaart. Die Seiten 
der Brust des Hinterleibes sind dicht weils beschuppt, die Mitte 
des letzteren ist glatt. Die hinteren Schienen sind mälsig dicht, 
gelb gewimpert. Die Vorderhüften etc. sind ziemlich lang be- 
wimpert; der erste Zahn an den Vorderschienen ist nur schwach. 

Die mir vorliegenden Exemplare mit leicht vertieftem Abdomen 
scheinen sämmtlich Männchen zu sein. 


& 
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 95 


Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum. 


Habitu Lomapterae aruensis Thoms. sed paullo minor et angustior, 
poslerius magis anguslata, differt pedibus multo brevioribus, prae- 
cipue posticis; lobus thoracis magis triangularis, apice Iriangulariter 
ercisus. Scutellum distinctum. Tibiae anticae distincte trispinosae(P); 
tibiae posticae longius fulvo-pilosae quam in Lom. aruensis. 

Patria: Astrolabe-Bay. 

Stenolomaptera aurora: Aureo-viridis, pernilida, capite 
crebre minus subliliter punctato, thorace lateribus crebre minus sub- 
tiliter disco parce subtilius punctalo, elytris parce viz seriatim sub- 
tihiter punctatis, punchis suluram versus Iransversis, margine ad 
medium usque laevigato, pone medium fortius transversim strigato; 
elytrorum apice elevato, laevigato, leviter emarginalo, sulura vie 
dentata. Pygidio medio et apice elevato, transversim striolato. Ab- 
dominis segmento quinto apice densius punctato; pectore laevigato, 
— Long. 21 mill., lat. 10 mill. (2). 

Patria: Astrolabe-Bay. 

Aphonia !) aurora Möllenkamp in litt. 

Kleiner, flacher und, namentlich nach hinten, schmäler als 
Lom. aruensis Thoms., lebhaft goldgrün glänzend, oben in 
gewisser Richtung röthlich goldig. Fühler mit bräunlicher Geifsel. 
Kopf dicht und deutlich punktirt, Halssch. ähnlich gebaut wie bei 
L. aruensis, von der Mitte ab nach vorn deutlicher verengt, der 
Lappen etwas schmäler und hinten scharf dreieckig ausgespitzt, so 
dafs das Schildehen recht deutlich bemerkbar wird; die Seiten 
ziemlich stark und dicht punktirt, mit feinen Punkten dazwischen, 
nach hinten schmäler, nach vorn stärker, der Discus glatt, spiegel- 
blank. Die Fld. mit Nahtstreif bis zur Mitte, von da bis zum 
Seutellum mit einer Reihe etwas gröfserer Punkte; vorn und an 
den Seiten bis zur Mitte sind sie fast glatt, im Uebrigen weitläufig 


und fein, hinter der Mitte, nach der Naht zu kräftiger punktirt a» 


am Aufsenrande (hinter der Mitte) dicht und stark quergerunzelt, 
hinter dem Endbuckel glatt, an der Spitze ausgerandet; Nahtzahn 


‚kaum vorhanden. Das Pygidium ist hinten leicht aufgebogen, in 


der Mitte leicht gewölbt, quergerunzelt.e. Die Füfse sind sehr 


1) Diese Gattung ist von Schoch cassirt worden (Schweiz. 
Mitth. X, p. 40). 


2) Die Punkte der Fld. sind schräg eingestochen, weshalb 
sie, von oben gesehen, einen eigenthümlichen hellen Glanz zeigen. 


! » 
96 G. Kraatz: Moscheuma opaca n. sp. 


kurz, die hintersten viel kürzer als die Schienen (2), beim 
vielleicht etwas länger, die Mittel- und namentlich die Hintertarsen 
sind auf der Innenseite lang gelblich behaart, die Vorderschienen 
dreizähnig. 

1 Ex. von der Astrolabe-Bay, in Hrn. Möllenkamp’s Sammlung. 

Moscheuma opaca: Nigro, opaca, elytris regulariter circiter 
5-punctato-strialis, subbicostatis, apice suluram versus dense rugoso- 
punctatis. — Long. 25 mill. 

Patria: Brasilia. 

Kleiner und schmaler als Moscheuma (Stethodesma) lobata Ol.- 
Burm., schwarz, matt fettglänzend, an den 4 oder 5 regelmäfsigen 
Punktreihen auf jeder Fld. leicht zu erkennen, mit zwei schwachen 
Längsrippen zwischen Punktreihe 1 und 2 und 3 und 4; die Naht 
von der Spitze bis über die Mitte deutlich erhaben. Der Clypeus 
ziemlich tief zweilappig, mäfsig dicht, neben den Augen stärker 
punktirt. Das Halssch. ganz ähnlich gebaut wie bei lobata, an 
den Seiten ziemlich grob und dicht punktirt, nach vorn und der 
Mitte weniger dicht, der Lappen fast glatt. Die Fld. zeigen jede 
2 unregelmälsige und 4 regelmäflsige Punktstreifen; der erste neben 
der Naht, der zweite zwischen diesem und dem ersten regelmälsigen | 
Punktstreifen; zwischen diesem und dem zweiten regelmäfsigen ist! 
der Zwischenraum leicht rippig erhaben, ebenso zwischen 3 und 4; 
die Rippen vereinigen sich am Endbuckel, welcher deutlich hervor- 
ragt; zwischen Reihe 4 und 5 steht eine kleine weitläufige Reihe‘ 
feiner Punkte; der Aulsenrand ist unregelmälsig punktirt, nach dem‘ 
Endbuckel zu und zwischen diesem und der Naht äufserst dicht‘ 
runzlig punktirt. Das Pygidium ist dieht quergestrichelt. Der 
Hinterleib ist ziemlich stark und weitläufig, das Mesosternum') 
namentlich an den Seiten grob und weitläufig punktirt; auch die 
Punktirung des Hinterleibes ist nach den Seiten zu viel gröber., 
Das Halssch. ist unten längsgerunzelt. Die Schienen der Mittel- 
und Hinterbeine sind unten schwarz behaart, oben hinter der Mitte: 
beim @ mit einem Zahn, die Vorderschienen des ? dreizähnig, die 
des g' wahrscheinlich zahnlos, d. h. nur mit dem Endzahn. 

Ein weibliches Ex. von Brasilien, mir freundlichst von Hrn. 
Möllenkamp überlassen. Dr. G. Krasataz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 97 


Ooceinelliden aus Kamerun. 


Von 
J. Weise. 


Die frühere Ansicht, dafs die meisten afrikanischen Coleopteren 
über sehr grolse Gebiete des Erdtheiles verbreitet wären und dafs 
die Fauna desselben daher eine verhältnilsmälsig arme sei, wird 
durch jede neu eintreffende Sendung haltloser. Selbstverständlich 
gelangten die ersten Sammler nur nach den Küstenstrichen, nahmen 
dort mit, was ihnen gerade in den Weg lief und verweilten an den 
einzelnen Orten gewöhnlich nur so lange, als das Schiff, mit dem 
sie reisten, also viel zu kurze Zeit, um an ein systematisches 
Sammeln denken zu können, deshalb mufste ihre Ausbeute wesent- 
lieh übereinstimmend ausfallen. Dazu kam der gleichförmige Ver- 
kehr der Schiffe, die nur die Handelsplätze Nord- und Südafrika’s 
mit einförmigem Hinterlande anliefen, aber Mittelafrika, in dem 
sich die Thierwelt naturgemäfs zur höchsten Mannigfaltigkeit ent- 
wickeln muls, so gut wie unbeachtet liefsen. Die späteren Durch- 
querer des Erdtheiles hatten in erster Linie geographische, ethno- 
graphische und ähnliche Interessen; sie konnten nebenbei vielleicht 
noch die auffälligsten höheren Thiere berücksichtigen, aber zur Be- 
schäftigung mit der niederen Thierwelt fehlte ihnen so gut wie 
alles, Kenntnisse, Zeit und Lust. Auch ihre Ausbeute mulfste, ab- 
gesehen von einzelnen interessanten Arten, eine äulserst mangel- 
hafte sein. Erst durch Reisende oder Beamte, die in der neuesten 
Zeit in Mittelafrika einen längeren Aufenthalt mit festem Wohn- 
sitz nehmen, kann ein instructives Material zusammengebracht 
‚werden. 

Einer der glücklichsten Sammler ist wohl augenblicklich Herr 
L. Conradt, welcher die Gegend von Lolodorf und Johann 
Albrechtshöhe 1895 und 1896 explorirte und von dort reiche Beute 
mitbrachte, die in den Besitz des hiesigen Königl. Museums und 
den von Dr. Kraatz übergegangen ist. Aus beiden Sammlungen 


liegen mir die Coceinelliden vor, aufserdem noch die von 


"Zenker im März 1895 bei der Yaunde Station, in 800 Meter Höhe, 

und bei Barombi erbeuteten aus dem Königl. Museum. Leider ist 

das vorliegende Material äufserst unvollständig, einerseits, weil die 

meisten Arten nur in einzelnen Stücken vorhanden sind, so dafs 

von einem Einblick in ihre variirende Zeichnung keine Rede sein 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft L 7 


98 J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 


kann, andrerseits fehlen die kleinen Arten, z. B. die Seymnen, die 
| hauptsächlich durch Abklopfen von Gesträuch und Baumzweigen 
gefangen werden, gänzlich. Das Sammeln von Coceinellen kann 
eben nicht nebenbei betrieben werden, sondern verlangt die ganze 
Kraft und Aufmerksamkeit des Sammilers, welcher nur dann be- 
friedigende Resultate erreichen wird, wenn er beim Auffinden des 
ersten Exemplares sofort die Pflanze genau in’s Auge falst, auf der 
es sich aufhielt. Dadurch lernt er die Lebensweise des Thieres 
kennen und vermag die Art in unbegrenzter Anzahl zu fangen. 
Keine westafrikanische Species zeichnet sich durch eine auf- 
fällige Körperform, Sculptur, Farbe oder Zeichnung der Oberseite 
aus; es sind Durchschnittsformen, allerdings noch lebhafter gefärbt 
und regelmäfsiger gezeichnet als die meist düsteren Arten aus dem 
mittleren Seengebiete, aber weit entfernt von den oft prachtvoll 
gefärbten Arten aus Usambara; bemerkenswerth wäre vielleicht, 
dafs die hell gefärbten Species immer dunkle Beine besitzen. 
Bevor ich zur Aufzählung der Arten schreite, muls ich ver- 
Suchen, die Gattung Eptlachna, die sich in ihrem heutigen Um- 
fange nicht aufrecht erhalten läfst, in ihre natürlichen Bestandtheile 
zu zerlegen. Die ersten Arten wurden unter dem Collectivnamen 
Coccinella beschrieben, bis Chevrolat in Dej. catal. des coleopt. 
1837, p. 460 dafür den Namen Epilachna in Vorschlag brachte, 
ohne die Gattung zu begründen. Auch Hope erwähnte, Coleopte- 
rists manual III, 1840, p. 157, diesen Namen nur, um als typische 
Art die Cocc. borealis aus Amerika anzuführen !), ebenso beschrieb 
Guerin schon 1840, Rev. zool. p. 42 eine Epilachna Delesserti; aber 
der erste, der die Gattung wirklich durch Merkmale feststellte, war 
Redtenbacher, welcher im Tentamen dispositionis generum et spee. 
col. Pseudotrimerorum 1843, p. 13 anführt: „Mandibulae dentibus 
margine serratis. Ligula conica apice obtusa. Unguiculi tarsorum 
bifidi basi dente lato acuto armatı. Corpus alatum.“ Eine Epi- 
lachna ist also eine geflügelte Coceinelle, die mehr als 2 Zähne 


1) Für alle 8 Gattungsnamen Hope’s 1. c. 157 ist kein Priori- 
tätsrecht zu beanspruchen, da sie ohne jede Beschreibung publieirt 
sind. Ebenso ist in Zukunft bei 3 Cassidengattungen nicht Hope, 
sondern Boheman als Autor zu eitiren, nämlich bei Poeci- 
laspis Boh. Mon. I, 1850, 383, — Omaspides Boh. II, 1854, 144, 
— und Aspidomorpha Boh. Il, 1854, 242. Zu Omaspides und 
Aspidomorpha erwähnt Hope nämlich kein Wort einer Beschrei- 
bung, zu Poecilaspis nur: „The major part of the species are varie- 
gated with red and yellow.“ 


J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 99 


an den Mandibeln und an der Basis der gespaltenen Klauen 
einen scharfen Zahn besitzen muls, wie z. B. chrysomelina und 
argus, die typischen Gattungsvertreter. Aus dem Erzherzogthum 
Oesterreich, dessen Fauna Redtenbacher in der genannten Arbeit 
behandelte, war dem Autor keine wirkliche Epilachna bekannt und 
so stellte er, gewissermalsen als Aushilfe, ohne das Thier zu 
untersuchen, p. 29, die Cocc. globosa Ill. dazu, welche in der Regel 
sehr unvollkommen geflügelt ist, keine konische Zunge und an den 
Klauen keinen Basalzahn besitzt, auch bereits von Huber, Mem. 
Soc. Phys. et H. N. de Geneve 1841, p. 376 den Gattungsnamen 
Subcoccinella erhalten hatte. Dieses Versehen, welches Redten- 
bacher in der Fauna Austr. bereits verbesserte, ist nicht geeignet, 
irgend einen Vorbehalt betreffs der Giltigkeit der Gattungsbezeich- 
nung Epilachna Redtb. zu begründen, denn dieses Genus ist durch 
die oben citirten Worte Redtenbacher’s klar und unabänderlich 
begrenzt. 

Wohl die Hälfte aller Epilachnen stimmt in der angegebenen 
Klauenbildung nicht überein. Bei ihnen ist jede Klaue etwa in der 
Mitte in zwei Zähne gespalten, von denen der innere nicht selten 
stärker entwickelt als der äufsere und dann stärker nach innen 
gekrümmt ist als bei den echten Epilachnen; darunter ist der Basal- 
theil jeder Klaue einfach, also ohne kerbenartigen Einschnitt und 
deshalb ohne Basalzahn, bei vielen Arten nur an der äulsersten 
Basis wieder allmählich verbreitert, um jederseits die Röhre des 
Klauengliedes auszufüllen und zu schlielsen. Diese Erweiterung 
ist an der unteren Ecke entweder abgerundet oder seltener scharf 
rechtwinkelig abgeschnitten und erscheint im letzteren Falle auch 
zahnartig, aber sie wird von dem inneren Spitzenzahne nicht durch 
‚einen Kerbschnitt, sondern durch einen weiten Bogen getrennt und 
ist daher bei einiger Aufmerksamkeit mit dem Basalzahne der 
wirklichen Epilachnen nicht zu verwechseln. Diese Gattung, zu 
der fast alle in der Regel an Solanum- Arten lebenden amerikani- 
schen, viele afrikanische und asiatische Arten gehören, Solanophila 
m., steht zwischen Epilachna und Subcoccinella und ist mit letzterer 
durch die Klauenbildung verwandt, weicht aber durch schlanke 
Mundtheile, schmales Kinn, den schlanken Stiel und die abgestutzte 
äulsere Lade der Unterkiefer sowie die nach oben verengte und 
abgerundete Unterlippe ab. 

Mulsant gab in den Securipalpes 1846, p. 192 die Klauen von 
chrysomelina und argus ziemlich richtig als „bifides, et munis en 
outre d’une dent basilaire plus ou moins apparente“ an und unter- 

me 


100 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


suchte noch im Ganzen von seinen 152 Epilachnen der Speeies, 
1851, die Klauen bei 15, indem er laesicollis p. 737, margaritifera 
738, Spinolae 740, 12-pustulata 744, infirma 746, luteoguttata TAT, 
dorica 762, consputa 764 und signatipennis 765 mit einer „plantule 
bidentee“, dagegen Parryi 751, nigritarsis 752, lupina und Dregei 
753, canina 754 und obsoleta 760 mit einer „plantule inerme“ ver- 
seben, aulserdem die beiden Chnootriba- Arten p. 697 mit „Ongles 
offrant chacun de leurs erochets tres-inegalement bifides, paraissant 
chacun tridentes, par l’effet de la plantule offrant une dent ä& chacun 
de ses angles anterieurs“ bezeichnet. Er hat also die beiden Theile, 
aus denen seine Gattung Eptlachna besteht, nicht erkannt, sondern 
die basale Erweiterung der Klaue mit dem Basalzahne identifieirt, 
denn Spinolae, margaritifera etc. stimmen in der Klauenbildung mit 
Parryi etc. überein. 

Crotch berücksichtigte eben so wenig die Klauen, denn die 
Angabe, Revision p. 68, unter der ersten Gruppe von Epilachna: 
„plantule not dentate“, und zu Chnootriba p. 77 „elaws unequally 
bifid“, ist von Mulsant abgeschrieben, nur die Bemerkung p. 70 zu 
cribrata: „claws bidentate“ ist die einzige eigene Beobachtung. 
Wenn wir in seiner Revision von dem umfassenden und fast voll- 
ständigen bibliographischen Theile absehen, wird es uns schwer 
fallen, noch eine Stelle zu finden, die von einer Vertiefung des 
Verfassers in irgend eine Gruppe der Coceinelliden Zeugnils ab- 
legte, daher finden wir auch die sogenannten Genera und Sub- 
genera, die Mulsant ohne Berechtigung aufstellte, kritiklos ange- 
führt: Chnootriba Spec. 697 ist die typische Epilachna Rdtb., Dira 
849 (die meisten Arten, z. B. zonula, ceircumflua, virgata, circum- 
ducta, fraterna ete., sind echte Epilachna!), durch die hinfällige 
Angabe: „Plaques abdominales non terminales, non sinuenses“, also 
nicht charakterisirt, ebenso sind Mada 858, Hypsa 860 durch „Elytres 
bombe&es, arrondies ou subarrondies posterieurement“ ausgezeichnet 
(die zweite Hypsa, 16-verrucata Muls. ist eine gestreckte, nicht 
sonderlich gewölbte Art!) und Cleta 866 nichts weiter als nomina‘ 
in litt. 

Eine Uebersicht der Coccinellidae phytophagae lälst sich 
auf folgende Art gewinnen: 

1 Unguieuh simlii . » . 2 2 2020... Ballida Muls.’ 
1’ Unguwieuli dentai. . . - 2 nn 


1) Die Gattung enthält nur eine mir unbekannte Art aus China, 
B. brahamae Mls. Spec. 1042. 


J. Weise: Coceinelliden aus Kumerun. 101 


2 Corpus apterum. Mesosternum declive. Elytra epipleuris foveis 
binis impressis, unguiculi apice simplices basi appendiculati 

j Cynegetis Redtb. 

2’ Corpus alatum vel subapterum. Mesosiernum planum. Elytra 
epipleuris haud vel vir foveolatis. Unguwiculi apice bifidi . . 3 

3. Corpus subapterum, rarius perfecte alatum. Oculi haud sinuatı. 
Elyira humeris angulata. Mentum breve. Ligula apice leviter 
sinuata. Mazillarum mala ezterior apice angustata, rolundata. 
Unguwiculi basi simplices . . . . . Subcoccinella Huber. 
3 Corpus alatum. Oculi sinuati. Elytra humeris rotundata. Men- 
tum leviter transversum. Ligula apice angustala, rotundata. 


Mazillarum mala ezterior rotundato-truncata . . ... .4 
4. Unguwiculi basi haud appendiculati . . . . Solanophila Ws. 
4° Unguiculi basi dente acuto armati . . . .Epilachna Redib. 


1. Epilachna chrysomelina var. reticulata Ol. Lolo- 
dorf, Yaunde. Mehrere Exemplare, bei denen sich die vordere 
gemeinschaftliche Querbinde in einen Nahtsaum nach hinten ver- 
längert. 

2. Epil. amoena var. kamerumensis: Subhemisphaerica, fer- 
rugineo-rufa, pectore, ventre, femoribus apice, tibüs, tarsis lateribus- 
que prothoracis plus minusve nigris, elytris creberrime parum in- 
aequaliter punctulatis, limbo laterali fortius punctalo maculisque 
94 nigris, 1, 2, 2, 2, 3, 1, 4, 4 collocatis (maculis communibus, 
prima ante medium, secunda in apice, valde elongatis, utrinque dila- 
tatis), laminis abdominalibus integris. — Long. 5, 5—" mill. Yaunde, 
Lolodorf (Heyne). 

Var. b. Pedibus nigris, femoribus anticis basi rufescentibus. 
Var. e. Maculis nonnullis elytrorum confluentibus. 

Diese Art hat Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. 1832, p. 402, nach 
einem grolsen und sehr bellen Stücke von Chinchoxo beschrieben 
und von Tieffenbach auf Taf. 4, Fig. 15, abbilden lassen. Die 
Zeichnung ist viel besser als die Beschreibung, denn in diese hat 
sich der Fehler eingeschlichen: „disco singuli elytri insuper maculis 
nigris novem ornato, duabus basalibus transverse positis“. 
An der Basis steht nur eine Makel, da der Schulterfleck niemals 
die Basis berührt und zur ersten Querreihe gerechnet werden muls. 
Ich habe das typische Stück auf dem Berl. Museum verglichen und 
vermag das kleine und dunkle Kamerunthier, von dem zahlreiche 
Exemplare vorliegen, nicht specifisch zu trennen. Es ist kleiner 
und viel gerundeter als E. chrysomelina und erinnert in der 
Zeichnung der Fld. aufserordentlich an die dunkelsten Stücke der 


102 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


Varietät reticulata Ol., da diese auch 2 gemeinschaftliche saum- 
förmige Makeln (vor der Mitte und an der Spitze der Naht) auf- 
weisen und in den 6 Normalflecken und den dazwischen gestellten 
Querbogen die Anordnung der Makeln von kamerunensis wieder- 
holen. 

Das Halssch. ist klein, kurz, am Seitenrande mit einem mehr 
oder weniger breiten, makelförmigen, schwarzen Saume, welcher 
die Hintereecken gewöhnlich erreicht, in den Vorderecken fehlt. 
Die Fld. haben einen schwarzen Saum an den Seiten, der so breit 
oder wenig breiter als der abgesetzte Rand ist, mit ihm sind in 
4 und 3 der Länge die scharf dreieckigen Makeln 5 und 10 sowie an 
der Spitze die hintere gemeinschaftliche Nahtmakel verbunden. 
Letztere ist vorn und in der Spitze am breitesten, in der Mitte 
sanft verengt, und nimmt wenig mehr als das hintere Viertel der 
Länge ein. Das zweite Viertel der Länge bedeckt die vordere 
gemeinschaftliche Makel, die sich ebenfalls nach der Mitte hin ver- 
engt. Von den übrigen gerundeten Makeln liegt die erste in der 
Mitte am Basalrande, 2 und 3 dicht dahinter, in einer dem Basal- 
rande parallelen Querreihe, 3 auf der Schulterbeule, 4 in der Mitte 
der Scheibe neben 5, in etwa + der Länge, 6 und 7 in einer etwas 
schrägen Querreihe dicht vor der Mitte, 6 weiter vorgerückt als 7, 
neben der ersten gemeinschaftlichen Makel, 7 neben dem Seiten- 
saume, 8, 9 und 10 bilden eine nach vorn gebogene Querreihe, 
oder 6, 9 und 10 eine nach hinten gebogene Querreihe. Makel 11 
steht vor der Spitze, gleich weit vom Seitensaume, wie von der 
hinteren gemeinschaftlichen Makel entfernt. Die Schenkellinie 
dehnt sich Kaum über die Mitie des l. Segmentes aus. Unterseits 
sind die Brust, der Bauch und die Beine mehr oder weniger aus- 
gedehnt schwarz, bei den dunkelsten Stücken bleibt nur die Basis 
der Vorderschenkel röthlich. 

Auf den Fld. verbinden sich oft 2 oder mehrere schwarze 
Flecke, am häufigsten 4 +5, 9 + 10 (Var. e). 

3. Epil. fulvohirta Ws. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 52. 
Yaunde. Johann Albrechtshöhe. Einige Exemplare. 

4. Epil. Kolbei: Subhemisphaerica, rufa, fulvo-pubescens, sat 
nitida, articulo ultimo palporum mazill. infuscato, margine laterali 
. elytrorum, clava antennarum, metasterno, ventre in medio pedibusque 
nigris, femoribus 4 anterioribus basi plus minusve rufis, prothorace 
elytrisque subtilissime punctatis, his punclis majoribus sat crebre 
impressis, laminis abdominahbus integris. — Long. 6 mill. Lolo- 
dorf. Einige Ex. 


J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 103 


Mit fulvohirta am nächsten verwandt, etwas kleiner und 
weniger hoch gewölbt, in den Schultern enger gebaut, die Fld. an 
den Seiten weniger stark, aber gleichmälsiger gerundet und deut- 
licher in einen weniger abfallenden, oben und unten schwarz ge- 
färbten Rand abgesetzt, hinten breiter abgerundet und auf dem 
Rücken kräftiger und dichter punktirt, die Schenkellinie viel kleiner, 
nur etwas über die Mitte des 1. Bauchringes verlängert. Die Farbe 
der Oberseite ist lebhaft und dunkel ziegelroth, die Unterseite 
heller, mehr röthlich gelbbraun, das Endglied der Maxillartaster 
geschwärzt, die Fühlerkeule, die Hinterbrust (ohne Seitenstücke), 
die Beine und gewöhnlich auch noch die Mitte der ersten Bauch- 
ringe schwarz. Die Basis der 4 Vorderschenkel mehr oder weniger 
weit röthlich. 

5. Epil. Zenkeri: Breviter ovalis, conveza, obscure lestaceo- 
rufa, dense brevissimeque cinereo-pubescens, in elyiris quasi prui- 
nosa, subopaca, meso- et metasterno, ventre mazima parte pedibus- 
que nigris, femoribus 4 anterioribus basi obsolete rufescentibus; 
thorace elytrisgue dense subtiliter punctulatis, his sal crebre parum 
fortiter punctatis, callo humerali magno, margine laterali juzta 
humeros evidenter dilatato maculisque septem in singulo nigris, 2, 
2, 2, 1 collocatis, macula secunda!) humerali marxima cum limbo 
laterai connera, laminis abdominalibus integris. — Long. 7 mill. 
Yaunde. 1 Ex. 

Der scharf abgesetzte und etwas aufgebogene Seitenrand der 
Fld. ist schwarz gefärbt, hinten schmal, vor der Mitte allmählich 
erweitert; vorn ist Makel 2 mit ihm verbunden, welche ungefähr 
schief rechteckig ist und von der Basis über die hohe Schulter- 
beule bis etwa 4 der Länge nach hinten zieht. Ihr Innenrand 
bildet eine schräge Linie, die mit dem Schulterrande fast parallel 
läuft. Wer diese Makel 2 nur als eine winkelige Erweiterung des 
schwarzen Seitensaumes ansehen will, zählt auf jeder Fld. noch 


1) In den Bestimmungstabellen der Coceinelliden, Breslau 1879, 
Mödling 1885 und Paris 1892, sowie in den anderweiten Arbeiten 
über Coceinellid.-Arten, habe ich die Punkte oder Makeln der Fld. 
von aufsen nach innen gezählt, weil ich den Schulterfleck, welcher 
in der Regel noch vorhanden ist, wenn alle übrigen schon er- 
loschen sind, für den wichtigsten hielt und noch halte Da wir 
aber die Punktreihen und ihre Zwischenstreifen von innen nach 
aulsen zählen, also den Anfang der Fld. an die Naht verlegen, 
bringe ich hinfort auch die Numerirung der Flecken damit in Ein- 
klang. Sind in einer Querreihe also mehrere Flecke vorhanden, 
so ist der innere der erste. 


104 J.. Weise: Coccinelhiden aus Kamerun. 


6 freie, gerundete, :schwarze Makeln (1, 2, 2, 1), nämlich Makel 1 
hinter der Basis neben dem Schildchen, 3 und 4 in einer geraden 
Querreihe dieht vor der Mitte, 5 und 6 dieht vor $ der Länge und 
7 in der Spitze. Makel 1, 3, 5 und 7 liegen neben der Naht, 4 in 
der Mitte der Scheibe, 6 am Seitensaume. Makel 1, 4, 6 liegen in 
einer geraden Schräglinie. Die Schenkellinie bildet einen Bogen, der 
etwas über die Mitte des 1. Bauchringes hinweg reicht. 

6. Epil. scitula: Subhemisphaerica, rufo-testacea, subtilissime 
cinereo-pubescens, nitida, elytris subtiliter punctatis et punctulatis, 
maculis parvis 13 nigris (tribus communibus et 5 in singulo: 1, 2,2 
ordinatis), laminis abdominalibus sat magnis, integris. — Long. 
3.9 mill. Yaunde 1 Ex. 

Neben Epel. Gyllenhali Mls. stehend und ihr in Körperform 
und Farbe sehr ähnlich, aber die Fld. zusammen mit 13 kleinen 
schwarzen Flecken. Der erste, auf der Schulterbeule, bildet mit 
dem ersten gemeinsamen Flecke am Schildchen eine gerade Quer- 
reihe, Makel 2 und 3 stehen ebenfalls in gerader Querreihe vor 
der Mitte, 3 neben dem Seitenrande, 2 in der Mitte zwischen 3 
und der Naht, hierauf folgt die zweite gemeinschaftliche Makel 
hinter der Mitte, etwas dahinter stehen 4 und 5 in gerader Quer- 
reihe und genau in derselben Querlage wie 2 und 3, dicht vor der 
Spitze endlich liegt die dritte gemeinschaftliche Makel. Der Bogen 
der Schenkellinie reicht etwa bis $ des Segmentes nach hinten. 

7. Epil. Conradti: Hemisphaerica, brevissime cinereo-pu- 
bescens, sat nitida, testaceo-rufa, clava antennarum articuloque 
ultimo palporum maz. infuscatis, margine laterali elytrorum nigro- 
limbato, genubus, tibiüis tarsisque nigricantibus, prothorace elytrisgue 
creberrime punctulatis, his punctis majoribus crebris intermictis, 
singulo punctis septem, 1, 2, 1, 2, 1 collocatis, nigris, laminis ab- 
dominalibus integris, magnis. — Long. 6,2 mill. Johann Albrechts- 
höhe. 1 Ex. 

So lang als breit, doch hinten ein wenig schmaler als vorn, 
hoch gewölbt, mit kleiner Schulterbeule.. Der schwarze Punkt 1 
der Fld. liegt an der Basis, in der Mitte, also näher dem Schulter- 
höcker als dem Schildchen, 2 und 3 bilden eine gerade Querreihe 
fast in 4 der Länge, 3 steht ziemlich nahe dem Seitenrande und 
ebenso weit ist 2 von der Naht entfernt; Punkt 4 liegt etwa in 
der Mitte der Scheibe, 5 und 6 bilden eine gerade Querreihe in 
3 der Länge und liegen genau hinter 2 und 3, der letzte Punkt end- 
lich steht weit vor der Spitze, von dieser, dem Seiten- und Naht- 
Yande in gleicher Entfernung. Die fünf Makeln 2 bis 6 sind wie 


J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 105 


die Augen eines Würfels gestellt. Die Schenkellinie bleibt nur 
etwas vom Hinterrande des Segmentes entfernt. 

8. Epil, Murrayi Crotch. Yaunde, Johann Albrechtshöhe. 
Bei einem Exemplare ist die innere Makel der letzten Querreihe 
an der Naht bis zu dem in der Spitze erweiterten schwarzen 
Randsaume ausgedehnt. 

9. Epil. obliterata: Subhemisphaerica, minus dense brevissime 
et obsoletissime pubescens, testacea, metasterno, abdomine segmentis 
primis in medio pedibusque nigris, femoribus anticis rufescentibus, 
elytris rufis, sat crebre punctatis, interstitiis parce punctulatis, niti- 
dulis, limbo laterali punctisque quinque in singulo nigris, 2, 1, 1,1 
collocatis, laminis abdominalibus sat magnis integris. — Long. 
5.5 mil. Yaunde. 1 Ex. 

Fast halbkugelig, etwas länger als breit, röthlich gelbbraun, 
die Fld. schön bräunlich roth, äufserst kurz und zart und nament- 
lich auf den Fld. nicht dieht behaart, die Hinterbrust (ohne Seiten- 
stücke), die Beine, mit Ausnahme der Vorderschenkel, und die 
Mitte der ersten 4 Bauchringe schwarz, doch bleibt der Hinterrand 
des 2. bis 4. Ringes gelbbraun. Fld. ziemlich dicht punktirt mit 
einzelnen Pünktchen in den Zwischenräumen, ihr Seitenrand gleich- 
mälsig ziemlich schmal abgesetzt und ausgebreitet, schwarz gesäumt. 
Dieser Saum reicht noch etwas über den absetzenden Eindruck 
hinweg auf die Scheibe und ist innen verwaschen begrenzt. Aufser- 
dem stehen auf jeder Decke 5 runde, schwarze Makeln: 2 an der 
Basis in gerader Querreihe, Makel 1 an der Seite des Schildchens, 
etwas grölser als die übrigen, Makel 2 auf dem äufseren Theile 
der Schulterbeule, so dafs ihr Innenrand wenig über die höchste 
Spitze reicht, Makel 3 dicht über dem Seitensaume unmittelbar vor 
der Mitte, Makel 4 äufserst klein, punktförmig, fast erloschen, nahe 
der Naht in $ der Länge, Makel 5 endlich, in gleicher Entfernung vom 
Seitensaume wie Makel 3, vor der Spitze, um mehr als ihren Durch- 
messer von der Naht entfernt. Die Schenkellinie ist ein mälsig 
grolser Bogen, der bis $ des 1. Bauchringes reicht. 

Wahrscheinlich ist das einzige Stück, nach dem ich die Be- 
schreibung entwerfe, nicht völlig ausgefärbi, da Punkt 4 nur ange- 
deutet ist, und es fehlt vielleicht noch ein Punkt in der Mitte neben 
der Naht, so dafs 6 Makeln in ähnlicher Lage wie bei chrysomelina 
vorhanden wären. Von dieser und guineensis Muls. würde die Art 
durch dunkle Brust und Beine abweichen. 

10. Epil. 16-verrucata Muls. Yaunde, Johann Albrechts- 
höhe. 2 Ex. 


106 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


11. Epil. africana Croich. Yaunde, Lolodorf!). Einige Ex. 

12. Epil. apicalis: Ovalis, conveza, subtilissime cinereo-pubes- 
cens, nitidula, sublus rufo-testacea, antennarum clava, apice palporum 
maz. pedibusque nigris, femoribus 2 vel A anterioribus plus minusve 
rufis, capite et prothorace brunneo-rufis, hoc lateribus interdum nigro, 
elytris crebre punctatis et punctulalis, nigris, maculis 6 in singulo, 
2, I, 1,1, 1, ordinatis, suturaque apice rufo-testaceis, margine late- 
rali reflewo antice parum dilatato, laminis abdominalibus integris, 
sat magnis. — Long. 6—7 mill.e. Yaunde 1 Ex. Kamerun (Stau- 
dinger). 

Etwas kleiner, besonders schlanker, kräftiger punktirt und be- 
haart als die sehr ähnlich gezeichnete Ep. auroguttata Ws., Deutsche 
Ent. Zeitschr. 1895, p. 50, auch die Schenkellinie kürzer, wenig 
über die Mitte des 1. Bauchringes nach hinten reichend, die Schulter- 
makel mehr winkelig, die Naht vor der Spitze und der gröfste 
Theil der Unterseite hell gefärbt. 

Kopf und Halssch. lebhaft bräunlich roth, letzteres mit ziem- 
lich breit abgesetztem und etwas aufgebogenem 'Seitenraude, der 
zuweilen schwärzlich gefärbt ist. Fld. dicht punktirt und dicht 
punktulirt, schwarz, die Naht vor der Spitze, nach hinten etwas 
verbreitert, röthlich gelobraun gesäumt, aufserdem jede Decke mit 
6 ähnlich gefärbten, im Leben vielleicht kupferigen Makeln. Die 
erste ist rund und steht hinter der Basis und dem Schildchen nahe 
der Naht, 2 ist gröfser, bogenförmig, liegt hinter dem schwarzen 
Schulterhöcker und zieht sich um die Innenseite desselben, etwas 
verschmälert nach vorn bis an den Quereindruck der Basis. Makel 3 
ist quer-oval, doppelt so grols als 1, in + der Länge an der Naht, 
5, dieht hinter der Mitte an der Naht, ist etwas kleiner als 3, 
schwach quer, zwischen 3 und 5 liegt Makel 4 über dem Seiten- 


1) Eine ähnlich gefärbte Art aus Central-Afrika ist: Epel. 
Käsebergi: Subcordata, nigra, elytris pone humeros latissimis, sin- 
gulo guitis 4 flavis, 1, 2, 1 ordinatis, epipleuris antice latis interne 
obsolete rufescentibus. — Long. 7.3 mill. Ruanda (Käseberg). 

Körperform und Grölse der Ep. hirta, gleichmäfsig tief schwarz, 
fein und sparsam grau behaart. Fld. an der Basis schnell im Bogen 
verbreitert, hinter der Schulter doppelt so breit als das Halssch., 
sodann sanft und fast geradlinig-, im letzten Viertel stärker ver- 
engt, ziemlich dicht punktirt, die Zwischenräume äulserst dicht mit 
feineren Punkten besetzt, jede mit 4 gelben Tropfen: 1, der gröfste, 
auf der Schulterbeule, 2 und 3 in einer schrägen Querreihe nahe 
der Mitte, 2 an der Naht in der Mitte, etwas weiter vorn als 3, 
über dem Seitenrande, 4 dicht vor der Spitze. 


J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 107 


rande, so grols und ähnlich geformt als 5, Makel 6 befindet sich 

hinter 4 am Seitenrande, diesem parallel, und ist breit-oval, so 

grols als 4. 

Zur leichteren Unterscheidung der 3 letztgenannten Arten gebe 
ich folgende Uebersicht: 

1. Fld. glänzend, sparsam behaart, Schultermakel länglich viereckig, 
vorn gerundet, liegt nach hinten und aufsen von der Schulter- 
beule, ihr Innenrand würde, verlängert gedacht, den gleichen 
Rand von Makel 4 treffen, Makel 6 liegt nahe der Naht vor 
der Spitze, und alle 6 Makeln, 3 an der Naht, 3 am Seiten- 
rande, sind derart geordnet, dafs Makel 6 zugleich als 4. Naht- 
makel gezählt werden kann . . . . . africana Crotch. 

l' Fld. mäfsig glänzend, dicht punktirt an behaart, die Schulter- 
makel umfalst immer mehr oder weniger die schwarze Schulter- 
beule, Makel 6 ist von der Naht weiter abgerückt und kaum zu 
den Nahtmakeln zu zählen . . . ö I Hrn. AB bipt 

2 Fid. an den Seiten gleichmälsig bertindät; in ‚Het Mitte am breite- 
sten, ihr abgesetzter Seitenrand hinter der Mitte aufgebogen, 
Makel 2 kaum bis zur Mitte der Schulterbeule innen verlängert, 
Naht und Unterseite des Körpers schwarz . auroguttata Ws. 

2' Fld. vor der Mitte am breitesten, dahinter schwach geradlinig 
verengt, der abgesetzte Seitenrand auch vorn aufgebogen, Makel 2 
innen bis an den Beginn der Schulterbeule verlängert, Spitze 
der Naht und der gröfste Theil der Unterseite röthlich gelb- 
braun? 21% 34 Di . .  apicalis Ws. 

13. Epil. Öhenön; Muls. Yatıhde) Fihige Ex. 

Ueber diese Art habe ich mich bereits in der Deutschen Ent. 
Zeitschr. 1888, p. 84 ausgesprochen, auch ihre Unterschiede von 
hirta Thunb., mit welcher sie Crotch, Revis. 69 grundlos verbunden 
hatte, auseinandergesetzt, und brauche sie deshalb nur kurz zu er- 
wähnen. Das Halssch. ist bräunlich roth, die Fld. sind heller, 
röthlich gelbbraun gefärbt, auf jeder Decke steheu 8 schwarze 
Makeln 2, 3, 2, 1. 

Aufserdem bemerkt man bei einzelnen Exemplaren noch eine 
feine gemeinschaftliche Makel, von der oft auf jeder Decke nur ein 
Punkt vorhanden ist, vor der letzten Makel an der Naht. Dieser 
Punkt fehlt der hirta beständig und sein Vorhandensein bei ein- 
zelnen Chenoni liefert uns auch die Erklärung, dass sich Makel 6 
bei ihnen stets mit der Naht verbinden muls. 

Bei der Var. raptor Crotch, Rev. 69, welche durch Vereinigung 
aller Makeln schwarze Fld. mit je 5 gelbbraunen Tropfen, 2, 2, 1 


108 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


erhält, verlängert sich zuweilen noch der zweite Tropfen an der 
Innenseite des Schulterhöckers in einen Ast bis zur Basis, und in 
der Spitze der Fld. bleibt öfter eine kleine, gemeinschaftliche, gelb- 
braune Makel übrig. 1 Ex. Yaunde. 

Mit dieser Ep. Chenoni var. raptor stimmt eine Varietät von 
Solanophita macropis Gerst. in der Zeichnung der Fld. fast ganz 
überein. 

14. Epil. similis Thunb. Die Art ist an dem gestrecktien und 
nur mälsig gewölbten Körper zu erkennen. Die Haare des Halssch. 
sind neben der Mittellinie und über dem Seitenrande nach aulsen 
gerichtet, dazwischen aber, auf einem an der Basis breiten, nach 
vorn stark verengten Raume, nach vorn gewendet. Die Punktirung 
des Halssch. und der Fld. ist sehr dicht, fein, auf den Fld. etwas 
stärker als auf dem Halssch. und zugleich noch mit sehr zahl- 
reichen stärkeren Punkten untermischt. Von der Schenkellinie ist 


bald nur die innere Hälfte vorhanden, bis zur Mitte oder darüber. 


hinaus reichend, bald noch ein Theil der äufseren Hälfte, oder die 
Linie bildet einen vollständigen eckigen, oder gleichmälsig gerun- 
deten Bogen, kaum bis zur Mitte oder weit darüber hinaus reichend. 
Der Penis ist etwas länger als die dünnen, stäbchenförmigen 
Stützen, vorn allmählich in eine lange, scharfe, sanft nach unten 
geschwungene Spitze verengt. Der Ductus ist schmal, vorn plötzlich 
auf der einen Seite erweitert, schief-löffelförmig, leicht gedreht, vorn 
schief abgestutzt. 

Da die Punktirung und Behaarung der Oberseite, sowie der 
Bau des männlichen Geschlechtsorganes bei simzlis Thunb. und as- 
similis Mls. übereinstimmt, bilden beide nur eine Art, die in der 
Färbung natürlich sehr variirt. 

Die hellste Form ist assimilis Mls., Spec. 699, röthlich gelb- 
braun, auf den Fld. eine gemeinschaftliche Makel hinter dem Schild- 
chen, sowie 5 andere, 1, 1,1, 1, 1 gestellt, schwarz. Küstenländer 
von Nord-Guinea. 

Bei einer Varietät davon sind Makel 2 und 3 zu einer breiten 
Schrägbinde vereint, seltener auch noch Makel 1 mit der Schildchen- 
makel verbunden. Die Unterseite ist oft mehr oder weniger ange- 


dunkelt, zuletzt pechbraun, mit röthlichen Schenkeln und Tarsen. 


Hieran schliefst sich die Var. vitticollis: Picea, antennis 
(clava ezcepta), palpis, lateribus prothoracis elytrisque rufo-testaceis, 
his ut in assimile nigro-maculatis. — Yaunde. Einige Ex. 

Der Kopf ist zuweilen noch röthlich gelbbraun, in der Regel 
aber pechschwarz, wie das Halssch. Dieses hat an jeder Seite 


J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 109 


einen breiten röthlich gelbbraunen Saum, der #+ bis 4 der ganzen 
Breite jederseits einnimmt und innen schlecht begrenzt ist. Auf 
den Fld. sind alle Makeln frei, oder 2+ 3, 1 + 4 verbunden, auf 
der Unterseite ist anfangs nur die Brust mit Ausnahme der Seiten- 
theile und die Mitte der ersten 2 oder 3 Bauchringe nebst dem 
grölsten Theile der Beine pechschwarz, zuletzt verschwindet aber 
die helle Farbe gänzlich. 

Sodanu folgt die am frühesten bekannte Form similis Thunb., 
die in der südlichen Hälfte des afrikanischen Dreieckes zu leben 
scheint. Sie ist wie die dunkelsten Stücke der vitticollis gefärbt, 
nur das Halssch. ist einfarbig schwarz, oder hat einen sehr feinen, 
verloschenen hellen Saum in den Vorderecken. 

Eine vierte Form ist die Var. 4-fasciata: Nigra, palpis, an- 
tennis (clava excepta) limboque angusto obsoleto in angulis anticis 
prothoracis obscure rufescentibus, elytris fasciis quatuor rufo-testaceis. 
— Yaunde. *2 Ex. 

Die Spitze der Fld. ist breit schwarz gefärbt und alle Makeln 
der Fld. sind zu 3 gemeinschaftlichen Querbinden zusammen ge- 
flossen, so dals die Grundfarbe auf 4 Querbinden beschränkt ist. 
Die erste liegt an der Basis, ist durch das schwarze Schildehen 
unterbrochen, in der Mitte jeder Decke etwas verbreitert, und zieht 
sich um die Schulterbeule herum etwa bis + der Länge nach hinten. 
Die zweite Binde ist mälsig, die dritte und vierte stärker und fast 
winkelig nach vorn gebogen. 

15. Von anderen Arten, die in Kamerun vorkommen dürften, 
fehlen folgende in dem mir vorliegenden Materiale: Ep. colorata 
Mis. 723 vom Senegal: Halssch. röthlich gelbbraun, Fld. roth, jede 
schwarz umsäumt mit schwarzer Querbinde in der Mitte !); ferner 
deleta Mls. 823 von Sierra Leone: Fld. blafs bräunlich gelb, mit 
je 8 röthlich gelbbraunen Makeln 3, 1, 2, 2; ferner guineensis 
Mis. 860: Halssch. roth, Fld. gelbbraun, ein Aufsensaum, doppelt so 
breit als der abgesetzte Rand, ein Nahtsaum, vorn abgekürzt, und von 
der Mitte bis # der Länge unterbrochen, sowie 6 Makeln auf jeder 
schwarz, ähnlich, wie bei chrysomelina gestellt; endlich Bomparti 
Mls. 873, punctipennis Mls. 875 (wohl eine Solanophila und 
mit Sahlbergi verwandt oder identisch) und Dufouri Mls. 877. 

16. Solanophila gibbosa Crotch Revis. 70. Yaunde. Die 
Schenkellinie reicht bis #% des 1. Bauchringes und bildet einen 


1) Diese Art finde ich weder in Crotch. Revis. noch im Cata- 
loge von Gemminger-Harold angeführt. 


110 J. Weise: Coceinelhiden aus Kamerun. 


eckigen Bogen, der aulsen wenig abgekürzt ist. Jede Fld. mit 11 
schwarzen Makeln: 2, 3, 3, 2, 1. 

17. Solanoph. monticola: Breviter ovalıs, convera, subtus 
rufo-testacea, pedibus piceis, femoribus anterioribus plus minusve 
rufescentibus, supra rufa, subtilissime ochraceo-pubescens, sat nitida, 
prothorace sat crebre elytrisque crebrius punctulatis, his punctis 
majoribus sat crebre impressis, apice singulariter rotundatis, limbo 
laterali maculisgue octo in singulo nigris, 2, 3, 3 ordinatis, laminis 
abdominalibus valde abbreviatis. — Long. 6 mill. Yaunde. 1 Ex. 

Hinter den Schultern am breitesten, der abgesetzte schwarze 
Seitenrand der Fld. ist hinten, nahe der einzeln abgerundeten Spitze, 
schmal, nach vorn sehr wenig, nahe der Schulter stärker verbreitert 
und aufgebogen, mit ihm hängen die halbkreisförmigen Makeln 2, 
auflsen von der ziemlich hohen Schulterbeule, 5, vor der Mitte, und 
8, hinter der Mitte, zusammen. Makel 5 ist etwas breiter als die 
beiden anderen. Die Makeln: 1, rund, gröfser als die übrigen, 
hinter der Basis neben dem Schildcehen, 3, vor der Mitte, eckig, 
und 6, hinter der Mitte, schief, striehförmig, stehen an der Naht, 
Makel 4 und 7 endlich liegen in einer geraden Reihe von der 
Schulter zur Spitze. 

18. Solanoph. Kraatzi: Subhemisphaerica, rufo-testacea, 
dense subtilissimeque cinereo-pubescens, nitidula, metasterno abdomi- 
nisque segmentis primis medio infuscatis, prothorace elytrisque dense 
punetulatis, his ‚punctis majoribus impressis, limbo laterali angusto‘ 
maculisque sat parvis octo in singulo, 2, 2, 1, 2, 1 ordinatis, nigrisz 
laminis abdominalibus abbreviatis, unguiculis dente interno crassius- 
culo, curvato. — Long. 4.3—5.5 mill. Yaunde, Johann Albrechts- 
höhe, Barombi. 

Var. a. Limbo laterali nigro elytrorum interrupto, interdum 
nullo. 

Var. b. fallaz: Maculis nonnullis elytrorum, praesertim in- 
teriorıbus mediüis, deficientibus. 

Var. c. Macula quarta introrsum producta vel cum macula\ 
prima connexa. 

Var. d. turbida: Maculis elytrorum confluentibus, elytris. nigris, 
guttis binis communibus (plerumque in sutura connexis), et in singulo 
elytro guttis sex obscure testaceo-rufis, 2, 2, 2, posterioribus quatuor‘ 
oblique positis, ornatıs. 

Eine der kleineren, gerundeten Arten, durch den verbältnifs- 
mäfsig langen und starken inneren Klauenzahn ausgezeichnet, wel- 
cher so stark gebogen ist, dals er am Ende die Spitze des gleichen 


J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 11! 


Zahnes der anderen Klaue fast berührt. Die ziemlich kleinen oder 
pur mälsig grolsen schwarzen Fiecke der Fld. sind rund, ausge- 
nommen Makel 7, hinter der Mitte, welche in der Regel gröfser 
als die übrigen, stets aber quer und bis zur Seitenkante der Fld. 
ausgedehnt ist. Bei den hellsten Stücken (Var. a) färbt sich der 
schmal abgesetzte Seitenrand der Fld. zuerst neben dieser Makel 7, 
später auch noch im vorderen Drittel (anfangs in der Nähe des 
4. Fleckes) schwarz, und ist bei der Normalform gänzlich schwarz 
gesäumt. Makel 1 und 2 stehen an der Basis, 2 auf der äufseren 
Seite der Schulterbeule, 1 zwischen dieser und dem Schildehen in 
der Mitte; 3 und 4 in einer geraden Querreihe dahinter, weiter ge- 
trennt, namentlich 5 der Naht mehr genähert als 1. Makel 5 be- 
findet sich in der Mitte der Scheibe, 6 und 7 dicht dahinter in 
einer Querreihe, genau hinter 3 und 4, Makel 8 endlich genau 
hinter 5, aber von 6 und 7 weiter abgerückt als diese. 

Von den Makeln verschwinden zuweilen einige, zuerst gewöhn- 
lich 6, später 5 und 3. Wahrscheinlich werden noch Stücke ge- 
funden, bei denen nur die Makel 3 oder 7 übrig geblieben ist 
(Var. b). 

Nimmt die schwarze Färbung zu, so fliefsen die Makeln zu- 
sammen, doch finde ich in meinem Arbeitsmateriale nur 1 Exemplar, 
welches den Anfang, und 1 Stück, welches ziemlich das Ende dieser 
Varietätenreihe veranschaulicht. Bei dem erst erwähnten ist Makel 4 
nicht rund, sondern quer und verlängert sich strichförmig schräg 
nach vorn und innen bis nahe an den Hinterrand der Makel 1 
(Var.e). Bei dem anderen Stücke sind die Fld. schwarz und 
haben zusammen 14 düster röthlich gelbbraune Tropfen: zwei ge- 
meinschaftliche, der erste in der Mitte, vor dieser weiter ausge- 
dehnt als dahinter, der zweite in der Spitze, durch einen feinen 
Nahtsaum mit dem ersten zusammenhängend, und 6 Tropfen auf 
jeder einzelnen Decke: 1, dicht neben der Naht hinter dem Schild- 
chen; 2 auf dem Schulterhöcker an der Basis, fast doppelt so grols 
als 1, an der vorderen Aufsenecke spitzwinkelig ausgeschnitten; 3 
dicht hinter beiden, der Naht näher als dem Aufsenrande, innen 
noch schmal mit der ersten gemeinsamen Makel verbunden; 4 nach 
hinten und aulsen von 3 über dem Seitenrande; 5 hinter 3; 6 da- 
neben, etwas mehr nach hinten gerückt, am Seitenrande (Var. d). 

19. Solanoph. harmala: Obovata, valde convera, testacea, 
subtilissime cinereo-pubescens, nitidula, metasterno, ventre segmenlis 
‚primis in medio pedibusque nigricantibus, femoribus anticis plus 
minusve rufescentibus, elytris crebre sat fortiter subruguloso-punctatis, 


113 J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 


interstitiis punctulatis, singulo elytro margine laterali maculisque 


septem sat parvis nigris, 1, 2, 1, 2, 1 ordinatis, laminis abdomi- | 
nalibus sat parvis, abbreviatis. — Long. 7.5 mill. Johann Albrechts- 


höhe. 1 Ex. 


In der Zeichnung der Fld. der Epil. Conradti sehr ähnlich, 


bedeutend schlanker, auf den Fld. viel stärker punktir. Die 


Schenkellinie reicht wenig über die Mitte des 1. Bauchringes, ist 
winkelig, indem ihr hinterer Theil mit dem Hinterrande des Seg- 
mentes parallel läuft, und am Ende abgekürzt. 

20. Solanoph. subsignata Ws. Zahlreich von Lolodorf, 
Yaunde und Johann Albrechtshöhe. 

Von dieser Art ist leider eine der hellsten Formen von mir, 
Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 52, beschrieben worden; jetzt 
liegen mir vollständig und darüber gezeichnete Exemplare vor. 
Erstere bilden die Var. punctaria: Elytris maculis 13 sat parvis, 
nigris, 2, 2, 3, 2 collocatıs, ornatis. 

Die beiden ersten punktförmigen Makeln der Fld. liegen gleich- 
weit von der Basis entfernt und mit denen der anderen Decke in 
einer der Basis parallelen Querreihe von einer Schulter zur andern; 
‘die beiden folgenden sind schief gestellt, dicht vor der Mitte, die 
innere weiter vorn als die äulsere. Sodann folgt die gemeinschaft- 
liche Makel dicht hinter der Mitte, dahinter das letzte Paar in 
% der Länge, weniger schief gestellt, die äufsere Makel stets mit 
dem schwarzen -Seitensaume verbunden, die innere von der Naht 
und dem Aufsenrande gleich weit entfernt. 

Oefter setzt sich der schwarze Seitensaum um die Spitze der 
Fld. als sehr feiner Nahtsaum bis in die Nähe der gemeinschaft- 
lichen Makel nach vorn fort, zuweilen ist er aber nur auf die 
Kante des Seitenrandes beschränkt und vor der Spitze erloschen. 

Zuletzt fliefsen die Makeln der Fld. zu Querbinden zusammen, 
die vorderen zu einer gemeinschaftlichen, die den ganzen Basal- 
rand einnimmt und hinten viermal ausgebuchtet ist, die Mittel- und 
Hintermakeln zu je einer an der Naht breit unterbrochenen Quer- 
binde: Var. interrupta. 

21. Solanoph. seria: Breviter ovalis, convera, laete testaceo- 
rufa, subtilissime ochraceo-pubescens, nitidula, metasterno ventreque 
in medio piceo-rufis, pedibus nigris, elytris sat crebre subruguloso- 
punctatis, interstitiis dense punclulatis, macula communi pone medium 


ei in elytro singulo margine laterali maculisque sex nigris, 2, 1, 2,1 
ordinatis, laminis abdominalibus abbreviatis marginem posticum seg- 
menti primi suballingentibus. — Long. 5.8mill. Kamerun (Staudinger.) 


J. Weise: Coccinelkden aus Kamerun. 115 


Kleiner und gerundeter als die vorhergehenden, lebhafter roth 
gefärbt, auf den Fld. wenig feiner punktirt, die Schenkellinie viel 
grölser, neben dem Hinterrande des 1. Segmentes nach aufsen 
laufend, dann abgekürzt. Makel 1 ist rund und steht an der Basis 
dicht neben dem Schildchen, 2 rund, gröfstentheils auf dem äulseren 
Theile des Schulterhöckers, mit dem Seitensaume verbunden, 3 in 
etwa 4 Länge, auf der Mitte zwischen Naht und Seitenrand, 4 und 
5 in schräger Querreihe, 4 neben der Mitte der Naht, halboval, 
der Innenrand der Naht parallel, 5 etwas weiter vorn neben dem 
Seitenrande, 6 endlich quer dreieckig, dicht vor dem letzten Viertel 
über dem Seitensaume und diesen mit der Spitze berührend. Wenig 
weiter nach hinten liegt an der Naht die gemeinschaftliche Makel, 
ungefähr in der Mitte zwischen Makel 4 und der Nahtecke. Sie 
besteht aus zwei nach vorn divergirenden Schrägstrichen. 


22. Solanoph. nigrolimbata Thoms. Col. Heft 14, p. 213. 
Kamerun (Kraatz) einige Exemplare. Dieselben zeigen aulser den 
von Thomson unter nigrocincta, Arch. Ent. 2, p. 237, ange- 
gebenen schwarzen punktförmigen Makeln noch die Andeutung 
einer weiteren gemeinschaftlichen Makel durch einen Punkt jeder- 
seits am Schildchen, so dafs die Anordnung der Flecke folgende 
sein würde: 14, 1, 14, 2, 1. 

23. Solanoph. ferruginea: Obovata vel leviter cordata, 
valde conveza, saturate ferruginea, fulvo-pubescens, sat nitida, pedi- 
bus nigricantibus, prothorace elytrisque dense punctulatis, his punctis 
majoribus et fortioribus sat dense subruguloso-impressis, margine 
laterali antrorsum parum dilatato, laminis abdominalibus integris. 
— Long. 6—6.5 mill. Yaunde. Kamerun (Heyne). 
| Mit Epil. fulvohirta m. sehr leicht zu verwechseln, aber 
durchschnittlich etwas kleiner, die Fld. an den Seiten weniger ge- 
| rundet, viel stärker punktirt. 

24. Solanoph. 14-signata Reiche, Voy. Ferr. Galin. Abyss. 
‚418, t. 26, fig. 9. Yaunde. 1 Ex. 

| Ich habe aus Ostafrika bisher noch kein Stück gesehen, auch 
‚die Voy. Galinier nicht vergleichen können; es steht also dahin, 
‘ob die westafrikanische Art, bei welcher die Schenkellinien einen 
‚vollständigen Bogen bilden, damit identisch ist. 

25. Solanoph. dissepta: Subhemisphaerica, rufo-testacea, 
subtilissime cinereo pubescens, nitidula, pedibus nigricantibus, elytris 
migris creberrime subtiliter punctulatis, punchis majoribus latera 


Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. [6 


114 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


versus profundioribus impressis, singulo maculis septem, 1,1, 2, 2,1, 
rufo-testaceis ornatis, laminis abdominalibus subangulatis, abbreviatis. 
— Long. 6 mill.e. Yaunde. 1 Ex. 

Mit Solanoph. deltoides Ws., Ann. Belg. 1895, p. 139, vom 
Congo nahe verwandt, vielleicht sogar nur eine Varietät derselben!), 
aber etwas schmaler gebaut und hinten weniger zugespitzt, das 
Halssch. heller, die Fld. nur mäfsig hoch gewölbt, daher im Basal- 
dreiecke schwächer abfallend, ihre Makeln zwar übereinstimmend 
gestellt, jedoch nicht dunkel umrandet, unregelmäfsiger geformt 
und viel grölser. Makel 1 dreieckig, hinten breiter als vorn, auf 
dem äufseren Theile der Schulterbeule an der Basis, 2 grols, ge- 
rundet dreieckig, schräg nach hinten und innen von 1, 3 und 4 
bilden eine Querreihe vor der Mitte, 3 an der Nahtkante, oval, 
schräg nach hinten und aulsen gerichtet, 4 quer, ein wenig weiter 
vorgerückt als 3, über dem Seitenrande. Makel 1, 2, 3 liegen in 
einer Reihe von der Schulterecke bis 5 der Länge an der Naht; 
5 und 6 bilden eine etwas nach vorn gebogene Querreihe hinter 
der Mitte, 6 ist quer, 5 gerundet dreieckig, ähnlich wie 7 vor der 
Spitze. Die Schenkellinie reicht nahe an den Hinterrand des 
Segmentes, läuft diesem dann parallel und ist aufsen nur ein 
kurzes Stück nach vorn gebogen. 

26. Adalia effusa Er. Barombi. 1 Ex. 

Die Coccinella effusa Er., Wiegm. Archiv 1843, p. 266, 
erwähnt Mulsant als ihm unbekannt, Spec. 1051, und Orotch giebt 
sie, Rev. p. 41 = Harmonia arcuata Fabr. an, aber er eitirt 
sie nicht als Synonym unter Cocc. arcuata FE. p. 110, auch den 
Fundort Angola nicht, denn es heilst bei ihm 1. c. am Schlusse: 
„the African locality (Cape of Good Hope) is as least doubtful.“ 

Dagegen erkennen wir die Art bei Crotch p. 99 unter Xantha- 
dalia rufescens Muls. wieder in den Worten: „The dark varie- 
ties of this are rare and have two spots on each of the elytra, 
one at one third and one at two-thirds; both are ıll defined and 
irregular in shape.“ 


!) Da ich das typische Exemplar im Brüsseler Museum nicht 
vergleichen kann, lälst sich diese Frage erst später und namentlich 
an ausreichendem Materiale entscheiden. Ich werde in Zukunft 
überhaupt keine Art mehr beschreiben, von der ich nicht 1 Stück 
für meine Sammlung erhalte, denn es ist jedenfalls besser, dafs die 
einzelnen Exemplare unbenannt in den Sammlungen stecken blei- 
ben, als dafs durch Fortgabe des Typs der Autor später in Un- 
sicherheit geräth. 


J. Werse: Coccinelliden aus Kamerun. 115 


Das Material meiner Sammlung, 15 Ex. von Benin, Ashante 
und Gabun und das oben erwähnte Stück von Barombi im Ber- 
liner Museum ist nicht ausreichend, um die Frage genügend auf- 
zuklären, ob Harmonia rufescens Muls., Spec. 76, wie ich an- 
nehmen möchte, nur die hellste Form von Adalia effusa Er. ist, 
oder eine aulserordentlich nahe stehende besondere Art bildet. 
Daher stelle ich vorläufig noch beide Thiere getrennt neben 
einander: 

Adalia rufescens: Rufo-testacea, corpore subtus, antennis, 
pedibus marginibusque prothoracis dilutioribus, saepe flavis. — Long. 
6.7 mill. Senegal, Sennaar. 

Harmonia rufescens Muls. Spec. 76. — Mon. 56. 

Xanthadalia rufescens Crotch, Rev. 99. 

Var. a (?) bifasciata: Rufo-testacea, pectore abdomineque 
mazima parte, vertice, scutello, sutura fasciisque binis transversis 
elytrorum nigris. — Long. 5.5 mill. Ashante, 

Adalia rufescens var. (?) bifasciata Ws. Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1888, p. 94. 

Var. b. Ut in a, sed fascüs elytrorum interruptis. 

Var. ec. Ut inavel b, sed prothorace punctis 2 basalıbus 
nigris. 

Adalia effusa: Testacea, pectore abdomineque marima parte, 
verlice, vilta transversa basali abbreviata punclisqgue duobus medüs 
prothoracis nigris, elytris rufo-testaceis, sutura maculisque duabus 
(1, 1) in singulo fuscis vel nigris. — Long. 4.5—6.8 mill. Kamerun, 
Angola. 

Coccinella effusa Er., Wiegm. Arch. 1843, p. 266. 

Var. a. gabunensis: Prothorace vitta transversa basali 
abbreviata punctisque 4 in medio transversim positis, intermedüs 
binis interdum confluentibus, nigris, elytris fasciuis duabus (in medio 
elytri singuli dilatatis) nigris. — Gabun. 

Var. b. inclusa: Ut in a, sed fascüs in medio elytri singuli 
late confluentibus. — Gabun. 

Durch das Zusammenflielsen der beiden schwarzen Querbinden 
in der Mitte jeder Fld. wird eine grolse und runde röthliche Makel 
neben der Naht abgetrennt. 

Da bei den beiden letzten Formen stets 4 schwarze Punkte 
in einer Querreihe in der Mitte des Halssch. auftreten, ist später 
darauf zu achten, ob nicht auch Harmon. Sommieri Muls., 
Spee. 75, als Varietät zu effusa Er. gehört. Die Fundortsangabe 
‚bei Mulsant 1. c. „Bresil und Mozambique“ ist ein Unsinn, den der 

g* 


116 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


Autor vermeiden mufste, da keine Ooceinelle zugleich in beiden 
angeführten Ländern vorkommen kann. 

27. Halyzia laminata: Ovalis, converiuscula, testacea, ni- 
tida, prothorace crebre subtilissime punctulato, latera versus livido, 
elytris sat crebre punctulatis, luride testaceis, subhyalınis, in singulo 
guliis parvis albis septem, 1, 2, 3, 1, ornatis, laminis abdominalibus 
integris, arcu exteriore fleruoso. — Long. 6 mill. Johann Albrechts- 
höhe. 

Mit Hal. 20-guttata L. am nächsten verwandt, die Fld. heller 
gefärbt, schmutzig bräunlich-gelb, durchscheinend, jede mit 7 kleinen 
weilsen Tropfen: 1 neben dem Schildchen am Basalrande, 2 und 3 
in 4 Länge in gerader Querreihe, unter sich und von den Rändern 
gleich weit entfernt, 4, 5 und 6 in einer Querreihe in 3 Länge, 4 
von der Naht und von 5 gleich weit abstehend, 5 näher an 6 ge- 
rückt und von diesem so weit entfernt wie 6 vom Aufsenrande, 
Tropfen 7 endlich in der Spitzenecke. Die Schenkellinie bildet 
einen vollständigen Bogen, dessen Aufsenhälfte weit und tief aus- 
geschweift ist und am Aufsenrande bald hinter den Pleuren der 
Hinterbrust endet. Vor dem Hinterrande bemerkt man jedoch noch 
einen linienförmigen Quereindruck, welcher den normalen Theil der 
Schenkellinie angiebt. 

28. Thea pura Ws. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 209. 
Kamerun (Kraatz). i 

29. Cydonia lunata F. var. sulphurea Ol. Lolodorf. Einige 
Exemplare. 

Diese Art bildet 3 Hauptformen: 

a. Die Grundform, Zunata F. 1775, rivosa Thunb. 1781, hat 
auf jeder Fld. 8 lebhaft rothe, gelb gerandete Makeln, 1, 3, 3, 1. 


Makel 1 ist halbkreisförmig, an der Basis, zwischen Schulter und 


Schildchen, 4 lang viereckig, über dem abgesetzten Seitenrande, 
von der Basis bis 4 Länge, 5 und 2 kleiner, gerundet, in 4 Länge, 
eben so weit nach hinten reichend wie 4. Makel 5, 6 und 7 liegen 
in einer Querreihe in 3 Länge, 8 in der Spitze. Bei allen drei 
Formen sind 7 und 8 verbunden, nie getrennt. Das Kennzeichen 
der /unata besteht darin: Makel 1 hängt aufsen an der Basis mit 
4 zusammen, Makel 3 und 2 sind frei, oder 5 nur sehr schmal mit 
4 verbunden, und Makel 5 und 6 bilden eine gemeinschaftliche 
bogenförmige Quermakel, deren Bogen nach hinten offen ist. Diese 
Makel vergrölsert sich zuletzt und flielst innen an der Naht mit 
Makel 8 und aufsen mit 7 zusammen, so dafs die hintere Hälfte 
der Fld. roth, gelb gerandet, und mit einer kurzen, welligen, 


ss 


J. Weise: Coccineliden aus Kamerun. 117 


schwarzen Querlinie besetzt ist. — Cap, Pretoria, Dar-es Salaam, 
Usambara. 

b. .Bei der Form azillaris m. erstreckt sich die Ausdehnung 
der hellen Zeichnung hauptsächlich auf die Seitenmakeln. Hinten 
ist 7 und 3 sehr breit verbunden, beide bilden einen gleichmäfsigen, 
nirgends verengten Bogen an der Spitze, vorn ist Makel 3 ver- 
grölsert und nach aufsen breit mit 4, nach innen meist schmaler mit 2 
verbunden, selten letzterer nur genähert. Makel 5 und 6 sind 
schmal verbunden, jede einzelne noch erkennbar. Roth gefärbt ist 
nur Makel 4 und 3 und der grolse Spitzenbogen, die inneren Makeln 
sind gelb. — Ashante. 

ce. Die dritte Form, var. sulphurea Ol. 1791, vulpina F. 1798, 
ähnelt der vorigen, aber die helle Zeichnung der Fld. ist sehr redu- 
eirt. Makel 1, 2, 5, 6 sind klein, frei, höchstens 3 schmal mit 4 
verbunden. — Usambara: Mombo (Paul Weise), Zanzibar, Dar-es 
Salaam, Madagascar, Nossi-be, Kamerun, Congo, Quango. 

30. Leis 22-signata Muls. Johann Albrechtshöhe. 1 Ex. 

31. Alesia conneza: Subrotunda, modice conveza, niyra, 
nitida, ventre lateribus obscure testaceo, pedibus testaceis, capite 
(labro piceo ezcepto), limbo laterali prothoracis, limbo angusto ba- 
sali et sublaterali elytrorum nec non vitta abbreviata in elytro sin- 
yulo albido-flavis, elytris margine laterali testaceis. — Long. 5 mill. 
Johann Albrechtshöhe. 1 Ex. 

Der Kopf weilslich-gelb, Oberlippe, mit Ausnahme des Vorder- 
randes, pechschwarz. Halssch. schwarz, äufserst zart gewirkt und 
punktulirt, ein sehr feiner Saum am Vorderrande und ein breiter, 
innen zweimal gebuchteter Saum am Seitenrande weilslich-gelb. 
Schildchen schwarz. Nimmt man die helle, weifslich-gelbe Farbe 
der Fld. wie bei den anderen Arten als Grundfärbung an, so ist 
die Basis in der äulseren Hälfte, von der Biegung vor der Schulter 
bis in die Aufsenecke fein schwarz gesäumt, aulserdem ein breiter, 
hinter der Mitte allmählich verengter Nahtsaum und eine breite 
Längsbinde auf jeder Decke schwarz. Letztere läuft von der 
Schulterbeule über dem abgesetzten Seitenrande und diesem parallel 
fort und vereinigt sich, etwas verengt, hinten mit der Nahtbinde, 
ebenso ist sie mit dieser vorn durch einen Querstreifen bald hinter 
der Basis verbunden. Der abgesetzte Seitenrand ist gelbbraun, 
neben der schwarzen Längsbinde weilslich-gelb. 

32. XNanthorcus nov. gen. Corpus ut in genere Lotide forma- 
tum parvum, hemisphaericum, supra obscure castaneum, punctulatum, 
glabrum. Palpi muzillares crassi, articulo ultimo subeonico. Mandi- 


118 J. Weise: Coccinelhden aus Kamerun. 


bulae apice bifidae. Frons transversim subgquadrata apicem versus 
sensim leviter angustata, juxzta basin antennarum subtiliter emargi- 
nata, lateribus apiceque clypei truncati evidenter marginata, Oculi 
vir emarginati.  Prothoraz basi marginatus. Scutellum minimum, 
viz perspicuum. Laminae abdominales incompletae. 

Habituell einer Lotis oder einem kleinen Orcus völlig ähn- 
lich, aber ohne Wangenleiste des Kopfschildes, mit freier Fühler- 
wurzel, daher neben Sticholotis gehörig. Von dieser Gattung» 
die Crotch einzig nach dem Körperbaue, aber nicht nach der Ver- 
wandtschaft neben Lotis stellte, weicht das Thier erheblich ab. 
Die Maxillartaster sind kaum halb so lang, aber doppelt so stark, 
das letzte Glied breit konisch. Die Mandibeln sind am Ende zwei- 
zähnig. Die Fühler sind neben der inneren und vorderen Augen- 
ecke in einer sehr kleinen Ausbuchtung der Seitenleiste des Kopf- 
schildes eingefügt, mälsig lang, Glied 1 und 2 stärker als die fol- 
genden 4 kurzen Glieder, 7 und 8 etwas grölser, namentlich breiter 
als diese, die folgenden bilden eine kleine Keule. Die Kopffläche 
vom Scheitel bis zum Vorderrande des Kopfschildes ist quer vier- 
eckig, nach vorn sanft und fast geradlinig verengt, und wird sowohl 
neben den Augen wie längs des abgestutzten Vorderrandes von 
einer feinen, deutlichen Randleiste begrenzt. An dieser Leiste, die 
mit der von Pharus einige Aehnlichkeit hat, ist die Gattung sofort 
zu erkennen. Das Halssch. ist kurz, fast wie bei Chilocorus ge- 
baut, an der Basis deutlich gerandet. Die Augen reichen sehr 
wenig auf die Unterseite, und sind neben der Fühlerwurzel kaum 
ausgerandet. Das Schildchen äufserst klein, schwer sichtbar. Die 
Fld. fallen an den Seiten gleichmäfsig zu einem schmalen, aufsen mit 
einer feinen Leiste versehenen Rande ab, ihre Epipleuren sind breit, 
stark abfallend, mit schwachen Gruben zur Aufnahme der Mittel- 
und Hinterschenkelspitze. Die Schenkellinien bilden einen Viertel- 
kreis, da sie sich mit dem Hinterrande des 1. Segmentes vereinigen. 

Xanthorcus concinnus: Hemisphaericus, castaneus, nitidulus, 
metasterno piceo, ore antennis pedibusque testaceis, capite protho- 
raceque subtiliter-elytrisgue fortius punctulatis. — Long. 2 mill. 
Kamerun (Kraatz). 

Auf der hell rothbraunen Unterseite ist die Hinterbrust pech- 
schwarz, der Aufsenrand der Epipleuren angedunkelt, Mund, Fühler 
und Beine sind gelbbraun, die Oberseite kastanienbraun, mälsig 
glänzend. Kopf und Halssch. äulserst fein, die Fld. etwas stärker 
punktirt; auf letzteren treten auf der inneren Hälfte einige äulserst 
schwach gewölbte Längslinien undeutlich hervor. 


J. Weise: Coccinelhden aus Kamerun. 119 


33. Chilocorus adustus: Fere hemisphaericus, subtus rufo- 
testaceus, supra castaneus vel laete brunneo-rufus, nilidus, protho- 
race obsolete punctulato, lobis lateralibus paullo fortius punctulato, 
pubescente, infuscato, elytris subtilissime annulatim-punctulatis, limbo 
laterali sat lato nigro externe punctatis. — Long. 5—6 mill. Lolo- 
dorf 19; Gabun (Staudinger). 

Durchschnittlich etwas kleiner, namentlich seitlich mehr zu- 
sammengedrückt, daher schmaler gebaut als Schiödter Muls., unten 
einfarbig röthlich-gelbbraun, oben kastanienbraun oder etwas heller, 
gelblich-braunroth gefärbt, glänzend, die Seitenlappen des Halssch. 
angedunkelt, der mälsig breite, innen durch einen merklichen Längs- 
eindruck abgesetzte Seitenrand der Fld. schwarz. Der Kopf deut- 
lich punktulirt, das Halssch. auf der Scheibe fein und verloschen, 
an den Seiten etwas stärker punktulirt, die Fld. äufserst fein ring- 
förmig punktulirt, auf dem inneren Theile des schwarzen Seiten- 
saumes stärker, während die Punktringe in der Nähe der Seiten- 
kante sich zu einfachen, flachen Punkten ausbilden. 

34. Endochilus noy. gen.: Corpus subcordatum vel subrotun- 
datum, converum. Caput sat magnum subquadratum, griseo-pubescens; 
elypeus mazimus antice parum emarginalus orem obtegens, lateribus 
in lamellam ocularem magnum productus. Oculi bipartiti. Antennae 
8-articulatae, articulo septimo mazimo, octavo parvo. Prothorax 
brevis, valde transversus, aut omnmino aut in lateribus griseo-pubescens. 
Elytra in dorso rufa vel testacea, glabra, in margine fortius expla- 
nato nigra, griseo pubescentia. Tibiae et unguiculi simplices. 

Der eigenthümliche Umrifs des Vorderkopfes, der am meisten 
an den des Flufspferdes erinnert, wird durch das grolse Kopfschild 
bedingt, welches vorn breiter als bei Chilocorus, auch weniger aus- 
gebuchtet ist, mit den grolsen Seitenlappen bis an den Aufsenrand 
jedes Auges läuft und dieses halbirt. Der Mund und die Fühler- 
wurzel liegen tief darunter verborgen, jedoch vermögen die Arten 
den Mund beim Fressen so weit vorzustrecken, dafs die einfachen 
Mandibeln und die gelbbraune, vorn leicht ausgerandete Oberlippe 
sichtbar werden. 

Die Fühler halte ich für 8-gliederig, Glied 1 und 2 sind mäfsig 
-grols, eylindrisch, 3, 4, 5 klein, letzteres etwas breiter als die 
beiden anderen, 6 stark verbreitert und länger als 4 und 5 zu- 
sammen, 7 wenig länger und so breit als 6 an der Spitze, ein 
langer, dicker COylinder, 8 klein, schief konisch zugespitzt. Das 
Halssch. ist kurz, wohl dreimal so breit als in der Mitte lang, 
gleichmälsig, oder nur auf den Seitenlappen greis behaart. Schild- 


120 J. Weise: Coccinelhiden aus Kamerun. 


chen klein, dreieckig, punktirt. Fld. in der Mitte am breitesten, 
mit rother oder rothgelber kahler Scheibe, der Seitenrand breit 
abgesetzt und mehr oder weniger abgeflacht, schwarz, greis behaart. 
Die Schenkel, Schienen und Klauen sind einfach, ohne Auszeich- 
nung. Schenkellinien unvollständig, sie laufen am Hinterrande des 
ersten Bauchringes mehr oder weniger weit nach aufsen. 

Die Gattung ist durch die einfachen Klauen am nächsten mit 
Brumus Muls. verwandt, weicht aber durch den Bau des Kopf- 
schildes, halbirte Augen, die ringsum behaarte Oberseite und den 
breit abgesetzten Seitenrand der Fld. erheblich ab. 

Aus Kamerun liegen drei Arten vor: 

Endochilus cavifrons: Subcordatus, ater, ore, metasterno, 
ventre epipleurisque (his in margine interno ante medium) rufo- 
testaceis, fronte inter oculos leviter excavata, prothorace scutelloque 
creberrime punctulatis et griseo-pubescentibus, elytris densissime punc- 
tulatis saturate rufo-testaceis, glabris, minus nitidis, latissime nigro- 
limbatis et in limbo pubescentibus. — Long. 6.5 mill. Yaunde. 1d.. 

Mas: segmento quinto apice late rotundatim-ezciso. 

Vorn breit gerundet, hinter der Mitte stärker verengt und 
hinten etwas ausgezogen, annähernd herzförmig. Die Oberseite ist 
schwarz, dicht punktulirt und greis behaart, nur der grölste Theil 
der Scheibe beider Decken ist gesättigt röthlich-gelbbraun, kahl, 
wenig glänzend. Die schwarze Färbung der Fld. bildet einen 
Basalsaum, von einer Schulter zur andern, und einen viel breiteren 
Seitensaum, welcher in der Mitte wenig, an den Schultern und 
namentlich vor der Spitze weit über den abgesetzten Seitenrand 
auf die Scheibe hinaus reicht. Unterseits ist der Mund, ein Saum 
am Innenrande der Epipleuren neben der Brust, die ganze Hinter- 
brust und der Bauch gelbbraun. Die Stirn ist zwischen den Augen 
sanft muldenförmig vertieft. Beim 1 ist der Hinterrand des 5. Bauch- 
ringes in starkem und breitem Bogen ausgerandet. Die Penis- 
stützen sind lange, ziemlich breite, aber sehr dünne, convexe Stäb- 
chen, mit abgerundeter, convexer Spitze. 

Endochilus rubicundus: Hemisphaericus, subtus rufo-testa- 
ceus, epipleuris extus nigro-limbatis, capite castaneo, crebre punctu- 
lato, griseo-pubescente, prothorace disco brunneo-rufo, crebre punctu- 
lato, glabro, nitido, lobis lateralibus infuscatis ruguloso-punctatis, 
pubescentibus, scutello-rufo, punctulato, glabro, elytris saturuie brun- 
neo-rufis, crebre subtiliter punctulatis, nitidis, glabris, margine late- 
rali lato fortiter punctulato nigro-limbatis et pubescentibus. — Long. 
4.8 mill. Lolodorf. 22. 


J. Weise: Coccineliden aus Kamerun. 121 


Kleiner als der vorige, gleichmäfsig gerundet, glänzender, die 
Stirn zwischen den Augen eben. Kopf kastanienbraun, das Kopf- 
schild schwärzlich, mit etwas stärkeren Pünktchen. Halssch. auf 
der Scheibe kastanienbraun, dicht punktulirt, kahl, glänzend, am 
Vorderrande etwas dunkler, auf den Seitenlappen schwärzlich, 
stärker, runzelig-punktirt, behaart. Fld. lebhaft bräunlich -roth, 
oder hell kastanienbraun, fein punktulirt, glänzend, kahl, der 
breite, etwas abfallende Seitenrand stärker punktirt, schwarz, be- 
haart. 

Endochilus minor: Hemisphaericus, subtus rufo-testaceus, 
sterno plerumque badio, epipleuris eztus piceö-limbatis, capite tho- 
raceque piceis, hoc in disco subliliter punctulato, glabro, basin 
versus interdum castaneo, lobis lateralibus minus subtiliter punctatis, 
pubescentibus, scutello piceo, elytris rufo-testaceis, subtiliter punctu- 
latis, glabris, margine laterali lato paullo fortius punctulatis, pubes- 
centibus. — Long. 3.3 mill. Johann Albrechtshöhe. 2 2. 

Dem vorigen sehr ähnlich, bedeutend kleiner, Kopf und 
Halssch. feiner und weiläufiger punktirt, die Scheibe der Fld. heller 
gefärbt. 

35. Platynaspis Kollari Muls. Lolodorf. 

36. Boschalis podagrica: Subhemisphaerica, ferruginea, 
sterno ventreque medio obscurioribus, capite prothoraceque dense 
subtihissime punctulatis et pubescentibus, elytris obsolete punctulatıs, 
subopacis, ferrugineo-rufis, sutura margineque laterali leviter in- 
fuscatis, pedibus compressis, tibiis anlicis medium versus fortiter-, 
posterioribus modice dilatatis. — Long. 2.5 mill. Kamerun (Kraatz). 

Gröfser als B. usambarica Ws., die Schenkel und Schienen 
bedeutend breiter, flach gedrückt, so dals sich die Schienen genau 
neben die Schenkel und die Tarsen neben die Schienen zusammen 
legen können. Die 4 Hinterschienen sind in der Mitte breiter als 
an beiden Enden, die Vorderschienen nach der Mitte stark ver- 
breitert. 

Dunkel rostroth, die Brust und die Mitte des Bauches mehr 
pechbraun, ebenso die Naht und der Seitenrand jeder Decke, deren 
Scheibe etwas lebhafter roth gefärbt ist. Kopf und Halssch. dicht 
und sehr fein punktulirt und anliegend behaart; auf den schwach 
fettig glänzenden Fld. sind die Pünktchen nur unter starker Ver- 
grölserung bemerkbar. 

37. Semichnoodes cincta: Hemisphaerica, testacea, fronte 
prothoraceque nigris, illa parce punctulata, glabra, hoc minus dense 
punctulato et pilifero, elytris rufis, nitidis, sat crebre punctulatis, 


122 J. Weise: Coccineliden aus Kamerun. 


singulo elytro nigro-circumcincto, juzta margine lateral ciliato. — 
Long. 2.8 mill. Johann Albrechtshöhe. 1 Ex. 

Die bis jetzt bekannte grölste Art, der Sem. adusta Ws. von 
Kwai in Usambara am ähnlichsten gefärbt. Der Kopf ist vorn bis 
zur Mitte der Augen hell gelbbraun gefärbt und behaart, darüber 
schwarz, einzeln punktulirt und kahl. Halssch. schwarz, wenig 
dicht punktulirt und sparsam, ziemlich lang, aufstehend weilslich 
behaart. Fld. etwas dichter und nach den Rändern hin auch 
stärker punktulirt als das Halssch., lebhaft roth, schwarz umrandet. 
Der Saum an der Basis ist schmal, ebenso der Nahtsaum vorn; 
dieser erweitert sich etwas hinter dem Schildehen bis zur höchsten 
Stelle der Wölbung der Fld., verengt sich dahinter sanft und geht 
‚vor der Spitze in den breiten Seitensaum über. Auf diesem stehen 
einige unregelmäfsige Reihen weilslicher Härchen wimperartig über 
der Kante, auch auf dem vorderen Theile der Scheibe sind einzelne 
Härchen zu bemerken. 

38. Rodolia occidentalis: Subhemisphaerica, brevissime 
fulvo-pubescens, tota testacea, nitida, prothorace dense subtilissime- 
elytrisque nonnihil fortius punctulatis, prosterno carina valde 
elevata, femoribus tibrisgwe latissimis, his in medio dorsi sub- 
dentalim productis, unguiculis bifidis. — Long. 3.3 mill. Kamerun 
(Kraatz). 

Gröfser als die beiden ostafrikanischen Arten usambarica und 
namentlich inswularis Ws., doch kleiner als chermesina Muls., ein- 
farbig gelbbraun, sehr fein gelblich behaart, ziemlich stark glänzend 
äulserst fein punktulirt, auf den Fld. etwas stärker als auf dem 
Halssch. Das Schildchen ist grofs, merklich länger als breit. Das 
Prosternum steigt in eine sehr hohe Querleiste auf. Schenkel und 
Schienen sind auffällig breit, letztere am Anfange des ziemlich 
tiefen bogenförmigen Ausschnittes auf dem Rücken mit einem Zahne 
versehen, der an den Vorderschienen grölser als an den übrigen ist. 
Der innere Klauenzahn ist stärker und etwas kürzer als der äulsere, 
nach innen gebogen. 

39. Ortalia ovulum: Elliptica, modice convera, testaceo- 
flava, albido-pubescens, nitidula, oculi obscure aeneo-viridibus, pi- 
losis, prothorace crebre subtiliter elytrisque paullo fortius punctu- 
latis. — Long. 4 mill. Yaunde 12. 

Durch die geringe Grölse, verhältnifsmälsig schlanken, fast 
regelmäfsig elliptischen Körperbau, feine Punktirung und dichte 
Behaarung der Oberseite, sowie die gelben Epipleuren der Fld. 
von den übrigen afrikanischen Arten abweichend. 


J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 123 


Aus dem genannten Gebiete sind Ortal. pallens Muls. 995 vom 
Senegal und argillacea Muls. 996 von Gabun beschrieben, vielleicht 
gehört auch die ganz unbekannte Rodolia vermiculata Thoms., Arch. 
Ent. II, 238, bierher, wenn sie keine Rodolia ist. Ohne diese Arten 
genauer angesehen zu haben, zieht sie Crotch, Revis. 275, kurzer 
Hand zusammen und vereinigt sogar die Gwillebeaus Mls. aus dem 
Kaffernlande damit, die durch den schwarzen Kopf, den breiten 
schwarzen Seitensaum der Fld. und besonders durch die Hinterleibs- 
bildung des Q' abweicht. Der ganze Typenschwindel tritt dabei 
recht anschaulich zu Tage. Crotch behauptet nämlich ].c. »The 
type sent me from Stockholm does not agree with description, 
having the head’ orange«. Statt das gesandte Thier für vertauscht 
zu halten, da es nieht mit Mulsant’s Beschreibung übereinstimmt, 
kehrt Croteh die Sache um, erklärt Muls.’s Diagnose für falsch und 
das falsche Thier für den Typ! 

40. Merma nov. gen.: Corpus ut in genere Chilocoro sub- 
rotundatum, modice convezum, pubescens. Palpi mazillares articulo 
ultimo securiformi. Oculi vie emarginati, glabri. Prothoraz lateri- 
bus valde rotundatus angulis posticis nullis. Scutellum trigonum. 
Elytra parce punctata et crebre punctulata, humeris rotundata, callo 
humerali sat obsoleto, epipleuris latis. Tibiae anticae dorso modice 
canaliculatae. Laminae abdominales abbreviatae. Unguiculi apice 
bifidi. 

Diese Gattung will ich vorläufig neben Solanophila unterbringen, 
weil die Fühlereinlenkung, die Form der Augen, die Beinbildung 
und die doppelte Punktirung der Fld. am meisten für diese Stellung 
sprechen, aber es ist fraglich, ob die Mandibeln, die ich an den 
beiden einzelnen Stücken nicht untersuchen kann, auch am Innen- 
rande gezähnt sind. Auf den ersten Anblick würde man die eine 
Art für einen Exrochomus oder Chilocorus, die andere für einen 
stark gewölbten bucolus halten, aber sie haben mit diesen Gattungen 
nichts zu thun uud müssten, falls die Mandibeln nur zweizähnig 
wären, wohl eine eigene Gruppe bilden. 

Der Körper ist ziemlich kreisrund, aber nur mälsig gewölbt, 
oben dicht, anliegend, sehr zart, unten sparsamer greis behaart. 
Kopf fast doppelt so breit als lang, mit. breiter, ebener Stirn, die 
vorn sanft zu dem kurzen, jederseits neben der Fühlerwurzel aus- 
gerandeten Kopfschilde abfällt, dessen Vorderrand in weitem Bogen 
ausgeschnitten ist. Die Vorderecken sind spitz und etwas nach 
 aulsen gerichtet. Oberlippe quer, vorn ausgerandet. Fühlerwurzel 
frei. Fühler mäfsig lang, Glied 1 dick, 2 halb so grols, 3 und die 


124 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 


folgenden klein, die drei Endglieder bilden eine lose Keule, Glied 
9 und iO sind quer, dreieckig, nach innen ausgezogen, 11 ist an 
der Spitze schief abgestutz. Augen ziemlich rund, neben der 
Fühlerbasis kaum bemerkbar ausgeschweift. Halssch. kurz, mit 
schmalen, gleichmäfsig gerundeten Seitenlappen, ähnlich wie bei 
Chilocorus, die Hinterecken völlig verrundet, aber die äufseren 
Theile des Basalrandes ohne Randleisten. An dieser Halsschild- 
bildung ist eine Merma sogleich von den Solanophila- Arten zu 
trennen, bei denen die Seiten des Halssch. in deutlichen Hinter- 
ecken enden. Schildchen dreieckig, dicht behaart. Fld. punktulirt 
und weitläufiger, jedoch nicht viel stärker punktirt; diese Punkte 
sind in der Nähe des Eindruckes, der den breiten Seitenrand von 
der Scheibe leicht absetzt, sehr unregelmäfsig gereiht, aufserdem 
bemerkt man eine ähnliche Reihe in der Mitte des abgesetzten 
Randes. Die Epipleuren sind breit und fallen tiefab. Prosternum 
mit breiten, wenig geneigten Seitentheilen. Die Schenkellinien 
bilden einen Viertelkreis, sie reichen bis neben den Hinterrand des 
ersten Bauchringes, biegen aulsen eine Spur um und erlöschen dann. 
Der Rücken der Vordersehienen ist ziemlich breit und zur Ein- 
lagerung der Tarsen vertieft. Die Klauen sind gespalten, der 
innere Zahn etwas kürzer als der äulsere. 

Merma limbata: Laete testaceo-rufa, antennis palpisque testa- 
ceis, elytris crebre punctulatis et parce sat obsolete punctatis, mar- 
gine laterali nigro-lmbatis. — Long. 4.3 mill. Kamerun. (Kraatz.) 

Merma spilota: Fusca, ore, palpis antennisque flavescentibus, 
pedibus testaceis, elytris densissime punctulatis et minus dense sat 
obsolete punctatis, singulo macula magna rotundata rufo-testacea 
ante apicem ornato. — Long. 4 mill. Kamerun. (Kraatz.) 


Erklärung der Abbildungen auf Tafel I. 


1. Epilachna chrysomelina F. Klauen. 

2. Endochilus. Klauen. 3. Fühler. 4. Kopf und Halssch. 
5. Solanophila humeralis Latr. Unterkiefer. Unterlippe. Taster. 
6. 5 borealis F. Tearsen. 

7 5 harmala Ws. ” 

8 1 Kraatzi Ws. 2 


9, Subcoccinella. Unterkiefer. Unterlippe. Taster. 
10. Xanthorcus. Kopf und Halssch. 
ll. Epilachna chrysomelina var. reticulata Oliv. 

. amoena Karsch var. kamerunensis Ws. 


J. Weise: Erklärung der Abbildungen auf Tafel 1. 125 


13. Epilachna Zenkeri Ws., 14. Ep. scitula Ws., 15. Con- 
radti Ws., 16. Murrayi Crotch, 17. obliterata Ws., 18. se- 
decimverrucata Muls., 19. africana Crotch, 20. apicalis 
Ws., 21. auroguttata Ws., 22. Käsebergi Ws., 23. Che- 
noni Mls., 24. Chenoni var. Uebergang zu raptor, 25. u. 
26. Chenoni var. raptor Crotch, 27. similis var. 4-fasci- 
ata Ws. 

283. Solanophila gibbosa Crotch, 29. monticola Ws., 
30. Kraatzi Ws., 31. Kraatzi var. turbida Ws., 32. har- 
mala Ws., 33. subsignata Ws., 34. subsignata var. punc- 
taria Ws., 35. subsignata var. interrupta Ws., 36. seria 
Ws., 37. nigrolimbata Thoms., 38. vellica Ws., 59. 14-sig- 
nata Reiche? 40. deltoides Ws., 41. disseptaWs., 42. Alesia 
conneza Ws. 


Da die Figuren nicht in gleichmälsiger Vergröfserung entworfen 
sind, ist neben jeder einzelnen die Länge des ganzen Thieres 
vom Scheitel bis zur Spitze der Fld. angegeben. 


Coceinellen aus Südamerika. 


Beschrieben von 


J. Weise. 


l. Cycloneda corallina: Hemisphaerica, rufo-testacea, pro- 
thorace elytrisque miniatis, nmitidis, illo subtilius punctulato, antice 
anguste-, in lateribus paullo latius flavo-limbato, elytris sat crebre 
minus profunde punctatis, callo humerali parvo. — Long. 4 mill. 
Amazonas. 

Etwas kleiner als rubida Muls., auf den Fld. weniger tief 
punktirt; der gelbe Saum an den Seiten des Halssch. kaum den 
vierten Theil so breit, in den Vorderecken am breitesten, nach 
hinten allmählich verschmälert und um die Hinterecken noch ein 
Stückchen nach innen verlängert, der Vorderrand schmal gelb 
gesäumt. Die beiden Längsleisten des Prosternum vereinigen sich 
etwa in der Mitte. 

2. Cycloneda bistillata: Breviter ovalis, comvera, nigra, 
elytris obscure viridi-coeruleis, ore, antennis, macula lateral pro- 
thoracis, gutla pone medium in elytro singulo epipleurisque interne 
flavis. — Long. 4.5 mill. Columbia. 

Mit Exochomus bistillatus Ws. zusammen gefangen und diesem 
Thiere zum Verwechseln ähnlich, nur die Fld. etwas lebhafter 


126 J. Weise: Coccinellen aus Südamerika. 


blau gefärbt, mit grünem Schimmer. Die gelbe Seitenmakel des 
Halssch. ist grofs, annähernd viereckig, nimmt die Vorderecken 
bis zum Innenrande der Augen ein, ist innen geradlinig bis zur 
Mitte begrenzt, dahinter in weitem Bogen schräg ausgeschnitten 
und verengt und aulsen den Hinterecken parallel gerundet, von 
denen sie entfernt bleibt. Der gelbe Tropfen jeder Decke liegt in 
# der Länge nahe der Naht. Von den Epipleuren ist nur das 
äufsere Drittel schwarz. 

3. Cycloneda 10-gutiata: Breviter ovalis, convexa, nigra, 
ore, antennis pedibusque testaceis, prothorace crebre punctulato, macula 
laterali, limbo angusto apicali lineaque media postice abbreviata 
flavis, elytris crebre subtiliter punctatis, maculis 5 magnis in singulo 
(2, 2, 1) flavis. — Long. 4 mill. Columbia. 

Die Seitenmakel des Halssch. ist wie bei der vorigen gebildet; 
Makel 1 und 2 der Fld. liegen an der Basis, 1 neben dem Schild- 
chen, 2 in der Schulterecke bis zur Mitte der Schulterbeule. Sie 
sind länger als breit, an den Seiten geradlinig, hinten gerundet. 
Makel 3 und 4 stehen dicht hinter der Mitte, 3 gerundet-dreieckig, 
an der Naht, 4 rund, über dem Seitenrande, 5 in der Spitze an der 
Seitenkante und von der Naht etwas abgerückt. 

4. Cycloneda arcana: Subhemisphaerica, nigra, ore, antennis, 
pedibus abdomineque testaceis, segmentis 2 primis infuscatis, capite 
(vertice excepto), limbo lato laterali et apicali prothoracis, maculisque 
5 magnis in singulo elytro (2, 2, 1) flavis, maculis 2, 4 et 5 con- 
nezis. — Long. 3.5—4 mill. Columbia. 

Var. a. Maculis elytrorum lateritüs. 
Var.b. Limbo laterali prothoracis puncto nigro signato. 
Var. ce conneza: Macula prima et tertia late connatıs. 

Der gelbe Seitensaum des Halssch. ist breit, innen bis zur 
Mitte geradlinig begrenzt, dann bis zum Basalrande schräg verengt; 
mit ihm hängt ein Saum am Vorderrande, in der Mitte verbreitert, 
zusammen. Auf jeder Fld. liegen neben der Naht 2 Makeln, die 
erste an der Basis, länger als breit, die dritte, hinter der Mitte, 
rund, die gröfste von allen, die drei anderen bilden einen breiten 
Seitensaum, der hinter der Basis beginnt und in 4 und hinter 3 der 
Länge eingeschnürt ist. 

Die Art steht neben Gilardini Muls., bei der jede Decke 6 gelbe 
Makeln hat. Mulsant gab aus Versehen, Mon. 214, jede Decke mit 
10 Makeln an, und Crotch schrieb diesen Fehler, Revis. 166, 
gedankenlos nach. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 127 


Ueber Solanophila proteus Guer. 
Von 
J. Weise. 


1. Der Name proteus ist ungiltig. 

Als ich in dieser Zeitschrift 1393, p. 96, über eine Varietät 
und mehrere Synonyme der obengenannten Columbischen Art be- 
richtete, schenkte ich den Angaben von Mulsant und Crotch 
Glauben, da ich annahm, dafs wenigstens der erstgenannte sorg- 
fältige Autor den betreffenden Artikel von Guerin, Iconogr. du 
regne anımal. 1845, p. 319, gelesen haben müsse, weil er ihn in 
der Uebersicht der Art, Spec. 713—715, mehrfach anführt. Diese 
Annahme erweist sich als falsch, denn Mulsant sowohl wie Crotch 
sind der unrichtigen Tradition gefolgt, haben nach sogenannten 
Typen gearbeitet und sich richt im Entferntesten an die Worte 
Guerin’s gehalten. Dieser sagt 1. c.: „Le type de l’espece est d’un 
noir bleu assez vif et a sur chaque Elytre quatre taches d’un jaune 
d’ocre vif, plus ou moins grandes et arrondies“. Hieraus folgt: die 
Epil. proteus Guer. muls 3 gelbe Makeln auf den Fld. haben, auf 
jeder einzelnen Decke 4, also der Epel. 8-verrucata Muls. täuschend 
ähnlich oder mit ihr identisch sein. 

Wollte man annehmen, dafs die Angabe Guerin’s fehlerhaft 

sei, und das auf beiden Decken zusammen 4 Makeln angegeben 
werden sollten, so mülste Guerin ein mit lepida Er. identisches 
oder ähnliches Thier vor sich gehabt haben, denn proteus Muls. 
hat nie gerundete helle Makeln, sondern Querbinden. 
Die zweite Form Guerin’s scheint auf jeder Decke nur 2 gelbe 
Flecke gehabt zu haben, „plus grandes, plus transverses et vont 
presque toucher aux bords et & la suture. O’est la Cocc. 4-plagiata 
Latr., Voy. Humboldt Ins. I, 1811, p. 574°. . Mulsant hat dafür 
p- 229 und Harold im Cat. Col. endlich richtig p. 231 angegeben. 
Diese Form hat mit der vorigen nicht die geringste Aehnlichkeit 
oder Verwandtschaft, ebenso mit der eitirten 4-plagiata Latr. nichts 
zu thun, sondern ist das Thier, das Mulsant, Spec. 713, als proteus s. 
beschreibt. Guerin hat offenbar für Coceinelliden und ihre Varietäten 
wenig Verständnils gehabt und sich aus dem Materiale der Reiche- 
schen Sammlung eine willkürliche Art zusammengestellt. 

Die dritte, 1. e. angeführte Form ist humeralis Latr., Voy. 
Humb., nicht p. 373, sondern 229. Lag für Guerin nun überhaupt 
eine Veranlassung vor, diesen Namen zu ändern? Nicht die geringste, 
denn humeralis Latr. ist 1811 eingeführt, Aumeralis Say, die nach 


123 J. Weise: Ueber Solanophila proteus Guer. 


Crotch eine Varietät von Adalia bipunctata sein soll, datirt von 
1824 und Wiedemann, den Guerin noch anführt, hat meines Wissens 
keine Coccin. humeralis beschrieben, wenigstens nicht vor 1811. 

Aus diesen Angaben geht hervor, dals der Name proteus Guer. 
nicht angewandt werden darf, da er 1. eine aus 2 bis 3 Species 
bestehende Mischart bezeichnet und zum Theil unter 8-verrucata 
Muls., lepida Er. und humeralis Latr. zu eitiren ist, 2. nicht aus 
zwingendem Grunde, sondern willkürlich ertheilt worden ist. 

Da heute weder Cocc. humeralis Schall. 1783, noch Panzer 
1795, noch Gylih. 1808 mit Solanophila humeralis Latr. collidirt, 
beanspruche ich hiermit diesen Namen für Epel. proteus Muls. 


2. Uebersicht der Solanophila humeralis Latr. 

Var. a: Immatura picea vel nigra, prothorace medio interdum 
infuscato elytrisque testaceis. 

Var.b cincta: Ut in a, sed prothorace infuscato, piceo vel 
nigro, elytris testaceis, singulo fusco-, piceo- vel nigro-circumcincto. 

Var. ce humeralis: Nigra, elytris testaceis, singulo nigro- vel 
coeruleo-nigro-limbato (limbo antico et postico plus minusve dhlatatis), 
macula unica vel maculs duabus rotundatis nigris saepe coerules- 
centibus in medio notato. 


Cocc. humeralis Latr., Voy. Humb. Ins. I, 229, t. 23, f. 8. 
Epilachna proteus Muls., Spec. 713. 
n a var. ec Guer., Icon. 319. 

Var. d suturalis: Maculis intermediüis elytri singuli confluenti- 
bus, fasciam iransversam coeruleo- vel viridi-coeruleo-nigram for- 
mantibus: elytris coeruleo- vel viridi-coeruleo-nigris, singulo fascuis 
binis juzta suturam connezis testaceis vel flavis. 

Epil. proteus var. suturalis Ws., Deutsche Ent. Zeitschr. 
1895, P.90. 

Var. e flavofasciata: Elytris coeruleo- vel viridi-coeruleo- 
nigris, fascüs binis testaceis vel flavis. 


Epil. proteus var. flavofasciata Muls., Spec. 714. 
5 h var. b Guer., 1. c. 
3 var. blanda Muls., 1. c. 
var. consularis Muls., 1. c. 


Die Art in an der eigenthümlichen Form der Fld., welche 
hinter der Schulter bis zur äufseren Hinterecke sanft und gerad- 
linig verengt, sowie vor der Mitte etwas zusammengedrückt sind, 
leicht von den sehr ähnlichen verwandteu Arten zu unterscheiden. 
Ihr Penis ist von oben flach gedrückt, schlank, nach der Mitte hin 
etwas verbreitert, an der Spitze allmählich verengt und scharf zu- 
gespitzt. Der Penis von der ähnlich gefärbten, aber an den Seiten 
mehr gerundeten Solanophila cruciata Muls. ist bedeutend breiter, 
nach hinten allmählich erweitert, an der Spitze kurz abgerundet- 
verengt und in eine kurze, vorn abgestutzte Spitze ausgezogen, 


———— 


” 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 139 


Beschreibung neuer Elateriden. 
Von 


Otto Schwarz. 


1. *Hemicleus dorsalis!). 


Brunneo-rufus, pilis subquamiformibus albo-cinereis vestitus, 
dense punclatus, parum nitidus,. thoracıs elylrorumgue disco nitidiore, 
sparsim pilosulo et punctalo; elytris ante apicem utrinque fusco- 
maculatis, macularum pilis infuscalis; antennis testaceis, capilis 
thoracisque conjunctim longitudine, ab articulo 3° serratis; fronte 
leviter impressa, margine anlica medio defleza et subangulata; pro- 
thorace latitudine longiore, duabus partibus anticarum sensim an- 
gustalo, medio postice linea pilosa notato, angulis posticis haud di- 
varicalis, subtilissime carinatis; elytrıs thoracis latitudine, apice 
angustalis, striatis, striis interstitiisque punctatis, punctis inter- 
stitiorum subserialis; corpore sublus concolore, pedibus testaceis. — 
Long. 4—44 mill., lat. 11—14 mill. 

Kamerun, Lolodorf. 

Rothbraun, mit kleinen, anliegenden, weifsgrauen, schuppen- 
förmigen Härchen dicht besetzt, dicht punktirt, wenig glänzend, 
die Scheibe des Halssch., mit Ausnahme einer von der Basis bis 
zur Mitte reichenden, dicht behaarten Mittellinie, und der Rücken 
der Fld. glänzend, sparsam behaart und punktirt und zuweilen 
etwas dunkler braunroth. — Die Stirn ist vorn flach eingedrückt, 
ihr Vorderrand in der Mitte winklig und niedergedrückt. Fühler 
gelbbraun, die Basis der Fld. erreichend, vom 3. Gliede an gesägt. 
Halssch. deutlich länger als breit, in den vorderen 2 Dritteln all- 
mählich verengt, mit geraden, sehr fein gekielten, kleinen Hinter- 
ecken. Fld. von der Breite des Halssch., vom ersten Drittel zur 
Spitze allmählich verengt, gestreift, die Punkte der Streifen und 
Zwischenräume ziemlich gleich und auch die der letzteren theil- 
weise deutlich gereiht. Beine gelbbraun. 

Von den bisher bekannten 3 Arten dieser Gattung durch 
geringe Gröfse, andere Färbung, Behaarung und Punktirung sehr 
verschieden. 


!) Die mit einem (*) Stern bezeichneten Arten sind mitgetheilt 
von Hrn. Dr. Kraatz und gesammelt durch Hrn. Conrad. 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 9 


130 Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden. 


2. Lacon longipennis. 

Elongatus, depressus, rufo-brunneus, squamulis fulvo-cinereis 
minulissimis densissime veslitlus; antennis testaceis, elongalis, pro- 
thorace longioribus; [ronte antice impressa; prothorace longiludine 
latiore, depresso, anlice rotundato-angustato, angulis anlieis parum 
prominentibus, oblusis, laterıbus haud crenulato, postice sinuato; 
angulis posticis valde divaricatis, subacutis, dorso postice ütringue 
longiludinaliter et basi transverse impresso, ante medium leviter 
biforeolato, antrorsum praesertim ad latera sparsim subliliter punc- 
fato, punctis profundis et sqguamuhferis; elytris basi prothorace parum 
latiorıbus et abunde triplo longtioribus, ultra medium sensim parum 
dilatioribus, apice roltundato-anguslalis, parum convezis, punclato- 
striafis, interstitüs planis, alternis sublatioribus et maculis pallidi- 
orıbus ornatis; corpore sublus, prosterno ezcepto, ferrugineo, den- 
sissime subtilissimeque fulvo-cinereo-squamuloso, parum dense sub- 
tiliterque punclulato, prosterno fortiter et profunde punctato et meta- 
sterno quoque interdum plus minusve infuscato; pedibus gracihbus, 


ferrugineis vel per partim infuscatis. — Long. 18 mill., lat. in 
elytr. 5—53 mill. 
Madagascar. 


Diese charakteristische Art, von der ich nur 2 g'S' besitze, 
ist dem L. vestitus Klug am ähnlichsten, unterscheidet sich aber 
von diesem in dem gleichen Geschlecht auffallend durch viel 
flacheres Halssch., das viel sparsamer und feiner punktirt, hinten 
an den Seiten stärker ausgeschweift ist und viel stärker divergirende 
Hinterecken hat; die Fld. sind im Verhältnifs länger, reichlich 
3mal so lang wie das Halssch.; die Unterseite ist mit Ausnahme 
des Prosternums viel feiner und sparsamer punktirt und der Pro- 
sternalfortsatz, der bei vestztus Kl. nur sehr wenig und allmählich 
nach innen gerichtet ist, fällt hier dicht hinter den Vorderhüften 
ziemlich steil nach innen ab, um sich dann erst wieder horizontal 
nach hinten zu richten; auch die Beine sind viel schlanker als bei 
veslilus RI. 


Lobotarsus gen. nov. 


Die hier zu beschreibende neue Gattung Lobotarsus m. umfalst 
aulser den 3 folgenden, neuen Arten eine Anzahl bereits bekannter, 
als Tilotarsus Germ. beschriebener Species. Die Gattung Tilotarsus 
wurde von Germar (Zeitschrift f. d. Ent. 1840, II, p. 247) auf- 
gestellt; der Autor kannte damals nur eine, von ihm cinctipes 
benannte Art. Seitdem wurden 28 andere Arten beschrieben, die 


OÖ. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 131 


alle trotz auffallender Verschiedenheiten wegen ihrer Fühlerfurchen 
und wegen ihres gelappten, 4. Tarsengliedes in die Gattung Tilo- 
larsus Germ. gestellt wurden. Die mir bekannten Arten lassen 
sich leicht in drei, schon ihrem äufseren Habitus nach gut unter- 
schiedene Gattungen folgendermalsen sondern: 


I. Vorderecken des Halssch. nach vorn vorgezogen, aber stumpf; 
Prosternalfortsatz horizontal nach hinten gerichtet; Ränder der 
Mesosternalgrube horizontal nach vorn gerichtet, divergirend, 
aufstehend, mit winklig abfallenden Vorderecken; Fühler 
schlank, so lang oder fast so lang wie das Halssch., ihre 
mittleren Glieder länger als breit. Telotarsus Germ. s. str. 

Hierher gehören cinctipes Germ. (= cuspidatus Cand.), 
mucroreus, Cand., albisparsus Cand. und verwandte Arten. 

II. Vorderecken des Halssch. lang vorgezogen, scharf zugespitzt, 
Prosternalfortsatz und Fühler wie bei Tilotarsus Germ. s. str., 
die Mesosternalgrube aber mit flacheren, allmählich nach innen 
sebogenen Rändern ohne aufstehende Rand-Ecken. 

Enoploderes gen. nov. Schwarz. 

Zu dieser Gattung gehört T. cuspidatus Klug (= Boil- 

dieni Cand.), und wahrscheinlich auch Gazagnairei, hastatus 
und aculeatus Cand. aus Madagascar. 

III. Vorderecken des Halssch. mehr oder weniger Stmmipf nicht 
oder nur sehr wenig vorgezogen; Prosternum vor den Vorder- 
hüften mehr oder weniger schwach gewölbt; Mesosternalgrube 
klein und schmal, nach innen allmählich abfallend; Fühler 
kurz, ihre mittleren Glieder breiter als lang. 

Lobotarsus gen. nov. Schwarz. 

Hierher gehören marmoratus Cand., farinosus Cand., sim- 

pler Cand. und Verwandte, die alle den Habitus von Lacon- 
Arten haben. 


3. "Lobotarsus decoralus. 

Niger, fere opacus, nigro-squamulosus, prolhorace dimidia parte 
postica squamulis fulvis dense vestitus, elytris squamulis fulvis albi- 
disque irroratis; antennis piceo-brunneis; fronte impressa; prothorace 
latitudine longitudine aequali, luteribus sinuato, parte tertia anlica 
subtto sinuato-coarctato, postice subsinuato, creberrime punctalo, 
disco ante medium fortiter bituberculato, basi apiceque transverse 
depresso, angulis posticis rectis, haud carinatis, subtus rufescentibus, 
ertrorsum late subtruncatis, angulis anticis paulo productis, obtusis; 
elytris thoracis latitudine, humeris rectangulatis, lateribus parallelis, 


9* 


132 0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 

ultra medium rotundatim angustlatis, dorso depressis, subtiliter strialis, 

strüis fortiter punctatis, inlerstitiis planis, angustis, punclatis, lertio 

basi elevatıis; corpore subtus aequaliter cinereo-squamuloso el pro- 

funde fortiterque punctato; tarsis brunneo-rufis, prothorace sulcis 

tarsalibus male definitis. — Long. 10—11 mill., lat. 34 mill. 
Kamerun, Lolodorf. 

Schwarz, mit haarförmigen Schuppen dicht besetzt, fast matt. 
Halssch. so lang wie breit, an den Seiten im vorderen Drittel 
plötzlich stark ausgeschweift-verengt, in den beiden hinteren Dritteln 
nur schwach ausgeschweift, auf der Scheibe vor der Mitte erhölıt 
und mit zwei einander genäherten, starken Höckern, vor denselben 
dicht schwarz beschuppt, hinter denselben dicht mit goldgelben 
Schuppen bedeckt, überall dicht und kräftig punktirt, die Hinter- 
ecken wenig vorragend, aufsen abgestutzt, mit rechtwinkliger Spitze 
und ohne wahrnehmbaren Kiel, die Vorderecken stumpf und ein 
wenig vorgezogen. Schildchen länger als breit, goldgelb beschuppt, 
an der Spitze wie auch ein kleines Längsfleckchen an der Basis 
des Halssch. weils beschuppt.. Fld. kaum breiter als das Halssch., 
mit rechtwinkligen Schultern, erst hinter der Mitte gerundet-verengt, 
an der Basis in der Umgebung des Schildehens und namentlich 
auf dem 5. Zwischenraume mit goldgelben, auf der hiuteren Hälfte 
mit zerstreuten, weilsgrauen Schüppchen fleckig besetzt, fein gestreift, 
die Streifen stark und grob punktirt, die Zwischenräume daher 
schmal, der 3. an der Basis länglich beulenartig erhaben. Die 
Unterseite ist dicht und kräftig punktirt und grau beschuppt. 
Tarsalfurchen der Vorderbrust schlecht begrenzt, Tarsen braunroth. 

Diese Art macht ganz den Eindruck eines madagassischen 
Lacon aus der Gruppe des Lacon turbidus Germ., gehört aber 
wegen des deutlich gelappten 4. Tarsengliedes zu Trlotarsus s. auct., 
und unterscheidet sich von dem ihm ähnlichen T. tuberculatus Cand. 
aus Benguela durch geringere Gröfse, schwarze Grundfarbe und 
scharf begrenzte Zeichnung des Halssch. 


4. "Lobotarsus subtuberculatus. 


Fusco-brunneus, opacus, antennis, pedibus, elytrorum epipleuris 
rufescentibus; capite thoraceque dense flavo-brunneo-squamuloso, 
creberrime punctato; elytris squamulis flavo- brunneis infuscatisque 
marmoratis, basi interdum sanguineo-bigultatis; fronte triangulariter 
leviterque impressa; prothorace latitudini longitudine subaequal, 
antice rotundato-angustato, postice haud vel subsinuato, lateribus 
subtiliter crenulato, disco obtuse bituberculato, angulis posticis fere 


O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 133 


rectis, ertrorsum subtruncatis; elytris converis, humeris rectangulatıs, 
apice parum rotundato-angustatis, striatis, strüis interstitüüsque fortiler 
punclatis, punctis interstitiorum subseriatis; corpore sublus rufo- 
brunneo, metathorace infuscato, prolhorace sulcis tarsalibus fere 
nullis. — Long. 6 mill., lat. 2 mill. 
Kamerun. 

Schwärzlich-rothbraun, matt, Fühler, Beine, Basis und Epi- 
pleuren der Fld., das Abdomen und zuweilen auch die Seiten des 
Halssch. heller braunroth, Fld. an der Basis beiderseits neben dem 
Schildehen meist mit einem kleinen, dunkelrothen Fleck. Stirn 
leicht dreieckig eingedrückt, Kopf und Halssch. dicht und ziemlich 
gleichmälsig mit gelbbraunen Schüppchen bekleidet; Halssch. so 
lang oder kaum so lang wie breit, gewölbt, auf der Mitte der 
Scheibe mit zwei kleinen, stumpfen Höckerchen, nach vorn gerundet- 
verengt, hinten vor den Hinterecken nur sehr wenig oder fast gar 
nicht eingezogen, der Seitenrand schwach gekerbt, Hinterecken 
aulsen schwach abgestutzt, hintere Ecke rechtwinklig, nicht vor- 
ragend, nicht gekielt. Spitze des Schildchens und ein kleines, 
winziges Längsfleckchen vor demselben auf der Basis des Halssch. 
weilslich grau beschuppt. Fld. an den rechtwinkligen Schultern 
so breit wie das Halssch. an den Hinterecken, gewölbt, in der Mitte 
fast etwas gerundet-erweitert, hinter derselben stumpf zugerundet, 
mit gelbbraunen, theilweise zu unterbrochenen Reihen geordneten, 
und mit schwärzlich-braunen, unregelmälsige Fleckchen bildenden 
Schüppchen besetzt, ziemlich fein gestreift, die Streifen und Zwischen- 
räume ziemlich stark punktirt, die Punkte der letzteren ebenfalls 
meist gereiht. Unterseite gleichmälsig gelbbraun beschuppt, Vorder- 
brust nur mit sehr schwacher Andeutung von Tarsalfurchen. 

Dem T. reductus Cand. in Grölse und Gestalt sowie auch dem 
T. nubilus Cand. = fulvisparsus Cand. ähnlich, von ersterem aber 
durch das gehöckerte Halssch., von letzterem durch viel geringere 
Grölse (nubilis Cand. = 10 mill.) und anderen Bau — gekerbte 
Seitenränder — des Halssch. etc. verschieden; auch T. fuscus Qued. 
hat nur ein einfach gewölbtes, kein gehöckertes Halssch. . 


5. "Lobotarsus minutus. 

Parvus, brunneo-ferrugineus, opacus, squamulis minimis flavo- 
cinereis elytris serialim vestitus; fronte subplana, antice obsolete 
impressa; prothorace latitudine subbreviore, apice angustalo, con- 
vezo, haud tuberculato, obsoletissime transverso-subgibboso, crebre 
 punctato, lateribus crenulato, angulis posticis sublruncatis; elytris 


134 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden. 


convezis, medio subdilatatıs, apice rolundato-angustatis et diluliori- 

bus, ante apicem oblique infuscatis, strialis, striüs interslitiisque 

punctatis, punchis interstitiorum subserialis; corpore subtus ferrugineo 

vel nigro-fusco, antennis, pedibus, elytrorum epipleuris dilutioribus; 

prothorace suleis tarsalibus fere nullis. — Long. 45 mill., lat. 15 mill. 
Kamerun. 

Wohl die kleinste, bisher bekannte Art dieser Gattung und 
wohl kaum mit einer anderen zu verwechseln, röthlich-gelbbraun, 
matt, die Spitze der Fld. heller gelbbraun, vor derselben mit einer 
wenig scharf begrenzten, schrägen, mehr oder weniger schwärzlich- 
braunen, schrägen Makel, zuweilen auch die Fld. in der Umgebung 
des Schildehens und die Scheibe des Halssch. schwärzlich; Ober- 
und Unterseite mit kleinen gelbbraunen Schüppchen besetzt, die 
Schüppchen der Fld. meist deutlich gereiht. Stirn flach, vorn nur 
sehr schwach eingedrückt, und wie das Halssch. dicht und ziemlich 
kräftig punktirt; dieses sehr wenig breiter als lang, nach vorn 
verengt, Vorderecken mälsig vorgezogen, stumpf abgerundet, Seiten- 
rand schwach gekerbt, die Scheibe ohne Höckerchen aber der Quere 
nach gewölbt und in der Mitte mit der Andeutung einer sehr 
schwachen und undeutlichen queren Erhabenheit, Hinterecken sehr 
klein, schwach gestutzt. Fld. mit rechtwinkligen Schultern, in der 
Mitte schwach gerundet etwas verbreitert und an der Spitze gerundet- 
verengt. Tarsalfurche der Vorderbrust kaum angedeutet. Unter- 
seite zuweilen, mit Ausnahme der Beine und der Epipleuren der 
Fld., geschwärzt. 


6. Lycoreus maculipennis. 


Niger, flavescenti-albo et nigro tomento variegatus; prolhorace 
latitudine longitudini fere aequali, ante medium rolundato-anyustato, 
macula subrolundata, nigra, velutina, albido et fusco circumeincta, 
ornalo, medio longilrorsum elevato, subnudo, fortiter punctato et 
linea impressa albida notato, postice obtuse carinato, angulis posticis 
divaricatis, apicibus retrorsum flexis, planıs, subtiliter carinatis;- 
elyIris humeris thoracis basi latitudine, medıo parum lalioribus, 
poslice sensim angustatis, apice late truncalis, angulıs externis rotun- 
datis, medium versus utringue macula nigro-velutina, magna, rotun- 
data, postice paulo biemarginata, ornatis; corpore sublus pedibus- 
que flavescenti-albo-vestitis. — Long. 44 mill., lat. in elytris 15 mill. 

Madagascar. 

Von allen bisher bekannten Arten dieser Gattung durch die 

gerundete, schwarze Makel der Fld. leicht zu unterscheiden; dieselbe 


O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 135 


ist nur an ihrem Hinterrande auf dem 5. und 7. Zwischenraume 
ein wenig weiter nach hinten ausgedehnt, wodurch dieselbe hier 
zweimal schwach gebuchtet erscheint. Von dem ihm im Habitus 
ähnlichen L. triocellatus Cand. unterscheidet sich diese Art auch 
durch kürzeres, breiteres Halssch. und die fast kreisrunde Makel 
desselben, sowie durch die fast weilse — im frischen Zustande 
vielleicht ganz weilse Beschuppung, die (wie auch bei anderen 
Arten) vor und hinter der schwarzen Seitenmakel der Fld. stärker 
verdichtet und hier nicht durch unregelmälsig vertheilte, kleine, 
schwarze Makeln unterbrochen ist. Die schwarzen Makeln vor der 
Spitze der Fld. sind, wie gewöhnlich, länglich, linienförmig, die 
Zwischenräume der Streifen namentlich vorn, der dritte der ganzen 
Länge nach stärker gewölbt. 


7. "Psephus inflatus. 


Fusco-brunneus, nitidulus, breviter griseo-pilosulus; fronte sub- 
deplanata, antice parum porrecta, punctis umbilicatis crebre adspersa; 
antennis rufo brunneis, brevibus, articulo 3% 4° aequali; prothorace 
longitudine parum latiore, valde. convero, lateribus valde marginato, 
postice parallelo, apice rotundato-angustato, grosse, minus dense 
punctato, punctis praesertim lateribus umbilicatis, basi transverse 
anguste impresso, medio postice canaliculato, angulis posticis retror- 
sum produclis, brevibus, aculis, fortiter carinatis; elytris Ihoracis 
latitudine, ultra medium parallelis, apice subito rotundato-angustatis, 
fortiter punctato-striafis, interstitüis parum convezis, dense subrugu- 
lose punctatis; corpore subtus concolore, pedibus brunneo-rufis; 
prosterno metasternogue aequaliter minus dense fortiterque, abdomine 
dense subtiliter, segmento ultimo creberrime rugulose punctatis, hoc 
inflato, prosterno apice transverse profunde impresso, mucrone vaulde 
compresso, auguslo, apice rolundato-declivi; laminis poslieis haud 
dentatis. — Long. 13—14 mill., lat. 33—3# mill. 

Kamerun. 

Von gedrungener Gestalt und unter allen seinen Verwandten mit 
einfachen Schenkeldecken und gleichem 2. und 4. Fühlergliede 
besonders ausgezeichnet durch das an der Spitze etwas beulenartig 
aufgetriebene und daselbst sehr dicht und fast runzlig punktirte 
letzte Abdominalsegment; der Prosternalfortsatz ist seitlich stark 
zusammengedrückt, erst an der Spitze gerundet, nach innen gebogen, 
das Prosternum vor der Spitze tief der Quere nach eingedrückt, 
von der Seite gesehen deutlich S- förmig. 


136 O0, Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


8. *Psephus rubripennis. 

Brunneo- ferrugineus, nitidus, flavo-griseo-pilosus, capite pro- 
thoraceque brunneis vel nigris; fronte fere perpendiculari, punctis 
latis, umbilicatis crebre adspersa; palpis antennisque rufis, his 
articulo 29 minuto, 3° 4° aequali; prothorace longitudine latiore, 
a medio antice rolundato angustato, convezo, basi transverso im- 
presso, medio brevissime canaliculalo, sat crebre punctato, punctis 
laterum umbilicatis, angulis posticis haud divaricatis, acule cari- 
natis; elytris thoracis basi latitudine, postice sensim, apice rotundato- 
angustatis, punctato-striatis, interstitiis punctulatis, subrugulosis; 
subtus pedibusque brunneo-ferrugineis, interdum prosterno lateribus 
vel metasterno plus minusve infuscatis; laminis posticis haud dentatis, 
prosterni mucrone parum declivi. — Long. 9—10 mill., lat. 23: bis 
3 mill. 

Kamerun. 

In Gestalt und Färbung dem Ps. moestus Cand. am ähnlichsten, 
aber das Halssch. ist breiter als lang, erst in der vorderen Hälfte 
deutlich gerundet-verengt, auf dem Discus feiner und weniger dicht 
punktirt, die Hinterecken nicht divergirend ihre äulsersten Spitzen 
schwach nach innen gebogen und die Schenkeldecken ungezähnt, 
nur mit schwach angedeuteter, stumpfer Ecke. 


9, ®Psephus filicornis. 

Nigro-brunneus, parum nitidus, flavo-griseo-pubescens; fronte 
leviter impressa, densissime fortitergue punctata, margine anlica 
rotundata; antennis elongatis, filiformibus, fortiter pilosis, articulis 
3—4 aequalibus, articulo 2° minutissimo; prothorace latitudine parum 
breviore, a basi antice sensim rotundato-anyustato, subtrapezoideo, 
dense punctato, punclis lateribus umbilicatis, bası Iransverse im- 
presso et medio breviter canaliculato, angulis posticis haud divari- 
catis, obsolete carinulatis; elytris prothorace sublatioribus, a medio 
apice angustatis, punctato-strialis, interstitiis convezis, dense rugu- 
lose punctatis, epipleuris brunneo-rufis; pedibus brunneis, prosterni 
mucrone sensim parum declivi, brunneo-rufo; cozarum posticarum 
laminis haud dentatis. — Long. 85 mill., lat. 2 mill. 

Kamerun. 

Schwärzlich-braun, sehr wenig glänzend, dicht gelblich-grau 
behaart; Stirn flach eingedrückt, sehr dicht, bei starker Vergröfserung 
narbig punktirt. Fühler lang und dünn, zur sehr schwach gesägt 
und die Hinterecken des Halssch. um 2 Glieder überragend, Glied 2 
sehr klein, Glied 3 gleich 4 und wie die folgenden gestreckt und 


O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 137 


stark und dicht behaart. Halssch. kürzer als an der Basis breit, 
nach vorn allmählich gerundet-verengt, trapezförmig, an den Seiten 
sehr dicht und narbig, auf der Scheibe weniger stark und meist 
einfach punktirt, an der Basis der Quere nach eingedrückt und 
mit kurzer Mittelfurche, Hinterecken nur fein und schwach gekielt, 
nicht divergirend. Fld. reichlich so breit wie das Halssch., von 
der Mitte zur Spitze verengt, ziemlich tief punktirt-gestreift, mit 
gewölbten, runzlig punktirten Zwischenräumen und braunrothen 
Epipleuren. Beine dunkel braunroth, Prosternalfortsatz gerade, 
schwach und allmählich nach innen geneigt, heller braunroth, 
Schenkeldecken einfach. 


10. *Psephus laticornis. 


Flavo-testaceus, flavo-pubescens, antennis, basi ezcepto ely- 
trorum ultima quinta parte nigris; fronte convera, fortiter punctata, 
margine antica medio subangulata; antennis articulis duobus primis 
brunneis, articulo secundo minimo, tertio triangulari quartoque simih 
sed minori, quarto sequentibusgue compressis, subdilatatis; prothorace 
latitudine longitudine aequali, a bası anlice sensim rolundato-angus- 
fato, convero, basi medio breviter canaliculato, dense fortiter punc- 
tfato, punctis lateribus umbilicatis, angulis posticis haud divaricatis, 
apicibus introrsum flexis; elytris Ihorace sublatioribus, apice rotun- 
dato-angustatis, profunde punctato-striatis, interstitiis converis et 
sparsim subltilitergue punctatis; prosterno pedibusque flavo-testaceis, 
metasterno brunneo, abdomine nigro-fusco; prosterni mucrone sub- 
declivi, cozarum posticarum laminis simplicibus. — Long. 94 mill., 
lat. 3 mill. 

Kamerun. 

Röthlich-gelb, mit gelber Behaarung, Fld. ein wenig heller als 
das Halssch., ihr letztes Fünftel schwarz und schwarz behaart. 
Fühler schwarz, ihre ersten 2 Glieder braun, das 2. klein, das 3. in 
der Gestalt dem 4. ähnlich, aber etwas kleiner, dreieckig, das 
4. bis zum 10. seitlich zusammengedrückt und reichlich so breit 
wie lang. Stirn gewölbt, stark und dicht und wie das Halssch. 
namentlich an den Seiten bei stärkerer Vergrölserung deutlich narbig 
‚punktirt, ihr Vorderrand in der Mitte schwach winklig vorgezogen. 
Halssch. so lang wie an der Basis breit, nach vorn allmählich 
gerundet-verengt, mit kurzer Mittellinie an der Basis, die Hinter- 
ecken nicht divergirend, an den Spitzen leicht nach innen gebogen. 
Fld. so breit wie das Halssch., erst an der Spitze gerundet-verengt, 
ziemlich tief punktirt-gestreift, mit gewölbten, fein und wenig dicht 


138 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


punktirten Zwischenräumen, Vorderbrust und Beine sind röthlich- 
gelb, die Hinterbrust ist braun und das Abdomen stark geschwärzt, 
der Prosternalfortsatz gerade, nur schwach nach innen geneigt, die 
Schenkeldecken einfach. 

Durch die Färbung und die seitlich zusammengedrückten Fühler 
von allen Arten verschieden. 


ll. *Psephus eircumecinctus. 


Rufo-testaceus, prothoracis elytrorumque lateribus, linea media 
thoracis et scutello nigris, flavo-griseo-pubescens; fronte convera, 
dense fortitergue punctata, margine antica rotundata interdum vertice 
infuscato; antennis Ihorace parum longioribus, articulis 2—4 aequa- 
libus; prothorace longitudine latiore, convezo, dense fortiter punc- 
tato, punctis umbilicatis, lateribus rotundato, anlice angustato, 
angulis posticis valde introrsum curvatis, carinatis; elytris thoracis 
latitudine, ultra medium parum rolundato-angustatis, fortiter punc- 
tato-strialis, interslitiis convezis, punctulatis; corpore subtus, pedi- 
bus elytrorumque epipleuris pullidioribus; prosternı mucrone declivi, 


minuto; cozarum posticarum lamintis simplicibus. — Long. 7 mill., 
lat. 2 mill. 
Kamerun. 


Röthlich-gelbbraun, die Seiten des Halssch. und der Fld. 
sowie eine schmale Längsbinde auf der Mitte des Halssch. und 
das Schildehen schwarz, gelblich-grau behaart. Stirn gewölbt und 
wie das Halssch. dicht und stark, bei starker Vergrölserung narbig 
punktirt, ihr Vorderrand gerundet. Halssch. deutlich breiter als 
lang, gewölbt, an den Seiten gerundet, nach vorn mälsig verengt 
und die Hinterecken nach innen gekrümmt, fein und scharf gekielt. 
Die Fld. sind am Basalrande zuweilen heller gelb, so breit wie 
das Halssch., erst hinter der Mitte gerundet-verengt, stark punktirt- 
gestreift, mit gewölbten und fein punktulirten Zwischenräumen. 
Die ganze Unterseite nebst Fühlern, Beinen und Epipleuren der 
Fld. meist etwas heller als die Oberseite, Prosternalfortsatz klein, 
nach innen gebogen, Schenkeldecken einfach. 

Durch die charakteristische Zeichnung und die stark nach 
innen gebogenen Hinterecken des Halssch. vor allen Arten aus- 
gezeichnet. 


12. ®Psephus semirugulosus. 
Brunneo-niger, sordidus, flavo-griseo-pubescens; fronte convezra, 
crebre fortitergue punctata, margine antica rolundala; anlenmis 


O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 159 


brunneo-rufis, articulo secundo minutissimo, tertio quarto longiore; 
prothorace lalitudine parum longiore, parallelo, antice parum rotun- 
dato-angustato, convero, crebre fortitergue punctuto, punclis, um- 
bilicatıs, angulis anticis valde declivis, posticis retrorsum productis, 
acute carinatis; elytris thoracis latitudine, parallelis, ultra medium 
postice parum rotundato-angustatis, tenuiter punclato-stridtis, inter- 
stitüis subplanis, basi dense, fortiter, rugulose et subgranulose punc- 
tatis; pedibus, epipleuris elytrorum, interdum abdominis apice brunneo- 
rufis; prosterni mucrone declivi, minuto; laminis corarum poslicarum 
acute dentatis. — Long. 10—11 mill., lat. 23—3 mill. 
Kamerun. ° 

Bräunlich-schwarz, matt, gelblich-grau behaart. Stirn gewölbt, 
am Vorderrande gerundet, stark, dicht und bei stärkerer Ver- 
gröfserung narbig punktirt. Fühler ziemlich kräftig, reichlich so 
lang wie Kopf und Halssch. zusammen, braunroth, ihr 2. Glied 
klein, das 3. viel länger und noch etwas länger als das 4. — Halssch. 
etwas länger als breit, parallel, nur vorn schwach gerundet-verengt, 
stark gewölbt, die Vorderecken stark nach abwärts gezogen, überall 
stark, dicht und narbig punktirt, an der Basis mit kurzer Mittel- 
furche, Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, nahe dem Seiten- 
rande zıemlich stark gekielt. Fld. von der Breite des Halssch., 
erst hinter der Mitte bis zur Spitze gerundet-verengt, fein gestreift- 
punktirt, die Zwischenräume auf der Basalhälfte dicht runzlig ge- 
körnt, nach der Spitze zu weniger dicht und schwächer runzlig- 
punktirt. Beine, Epipleuren der Fld. und zuweilen die Spitze des 
Abdomens allmählich braunroth, Schenkeldecken mit spitzem Zahn, 
Prosternalfortsatz klein, schwach nach innen geneigt. 

Dem Ps. incultus Cand. am nächsten verwandt, aber kleiner, 
schmäler, kürzer behaart, etwas weniger stark punktirt; von ruguli- 
pennis durch Färbung, längeres Halssch.. ete. ebenfalls gut ver- 
schieden. 


13. *Psephus serratipennis. 

Ferrugineus, longe denseque griseo-pilosus, parum nilidus, capite 
prothoraceque nigris vel brunneo-niyris; fronte subconveza, anlice 
parum porrecla, rolundata, dense fortitergue punclata, punctis um- 
 bihcatis; anlennis (S') elongatis vel (2) brevioribus, rufo-brunneis, 
ab articulo 3° acute serratis, arliculo 2% minulissimo, 3% 49 sub- 
longiore; prothorace latitudini longitudine subaequali, a basi antice 
sensim parum angyustato, lateribus reclo, medio postice breviter 
canaliculalo, punclis umbilicalis crebre adsperso, angulis poslicıs 


140 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


brunnescentibus, acutis, parum divaricatis, aculte carinatis, elytris 
thoracis basi latitudine, a basi (Z‘) vel (2) medio postice sensim 
angustatis, punmctato-striatis, interstitiis ruyulose punctalis, apice 
marginibus subtihiter acute serratis; corpore sublus plus minusve 
infuscato, abdomine plurimum brunneo-ferrugineo, pedibus ferru- 
gineis; prosterno metasternoque dense fortitergue Ppunctatis, ab- 
domine subtilissime punctato; prosternı mucrone valde declivi; lami- 
nis- posticis acute dentatis. — Long. 9—11 mill., lat. 2—2# mill. 
Kamerun. 

Dem Ps. moestus Cand. in Gestalt und Färbung sehr ähnlich, 
aber stärker behaart, das g' mit längeren, kräftigeren Fühlern, das 
Halssch. weniger glänzend, an den Seiten ziemlich gerade, die 
Punkte auf dem Discus deutlich genabelt, der äufsere Spitzenrand 
der Fld. mit sehr kleinen, scharfen Sägezähnen besetzt. 


14. Psephus nigrolimbatus. 


Rufo-brunneus, fulvo-griseo-pubescens, parum nitidus, prothorace 
elytrisque lateribus anguste nigris; fronte paulo convera, crebre 
fortitergue punctata, margine antica late rotundata, parum pro- 
minente; antennis tenubus, articulis 2—5 minutis, conjunclis 4° 
subaeyualibus;. prothorace latiludine parum longiore, antice minus 
rotundato- angustato, postice parallelo, medio basi subcanaliculato, 
crebre fortitergque punctato, angulis posticis retrorsum productis, 
aculis, carinatis; elytris thoracis latitudine, ultra medium parallelis, 
apice rotundato -angustalis, punctato-striatis, interstitüis planis, 
rugulose punctulatis; corpore subtus pedibusque concoloribus; pro- 
sterni mucrone declivi, laminis corarum posticarum haud dentatis. — 
Long. 12 mill., lat. 3 mill. 

Dar-es-Salaam. 

Braunroth, mit gelblich-grauer Behaarung, Seitenrand des 
Halssch. und der Fld. schmal schwarz. Stirn schwach gewölbt, 
ohne Eindrücke, dicht und stark, bei stärkerer Vergrölserung narbig 
punktirt, am Vorderrande flach gerundet und dieser nur sehr wenig 
vorragend, Fühler dünn, das Halssch. ein wenig überragend, Glied 2 
und 3 klein, Glied 3 ein wenig länger als 2, beide zusammen 
kaum so lang wie 4. Halssch. ein wenig länger als breit, im 
vorderen Drittel zur Spitze schwach gerundet-verengt, nach hinten 
parallel, gewölbt, dieht und stark und namentlich an den Seiten 
narbig punktirt, au der Basis mit kurzer, schwach angedenteter 
Mittelfurche, die Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, spitz, 
stark und kräftig gekielt. Fld. von der Breite des Halssch., parallel, 


Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elaterıden. 141 


erst an der Spitze gerundet-verengt, punktirt-gestreift, die Zwischen- 
räume an der Basis stärker, nach hinten schwächer runzlig-punktirt. 
Schenkeldeeken nach innen schwach und allmählich erweitert, ohne 
Zahn, Prosternalfortsatz leicht nach innen gebogen, die Unterseite 
einfarbig braunroth, die Beine ein wenig heller. 

Dem Ps. marginatus Cand. und limbatipennis Qued. verwandt. 


15. Anoplischiopsis divisus. 

Testaceus, dense flavo-yriseo-pilosus, milidus; capite convero, 
crebre punctato, oculis verticeque infuscalis, fronle margine anlica 
subtruncata, subprominente; anlennis testaceis, concoloribus, articulo 
tferlio secundo parum longiore, angustiore, quartoque breviore; pro- 
thorace latitudini longitudine aequali, vilta media divisa infuscata 
notato, anlice parum anguslato, convero, minus dense subinaequaliter- 
que punclato et subruguloso, angulis posticis haud divaricatis, cari- 
natis; elytris prothorace sublatioribus, apice rotundato-angustatis, 
testaceis, basi, sutfura et margine laterali plus minusve infuscatis, 
tenwter punctato-strialis, interstilüs planis, subtiliter punctatis; 
corpore subtus, pedibus et elytrorum epipleuris dilute testaceis. — 
Long. 53 mill., lat. 1# mill. 

Mexico, S. Cristöbal. 

Von der Gröfse und dem Habitus des A. flavovittatus Champ. 
(Biol. Centr.-Aın. III, pag. 302); von diesem wie von allen anderen 
bisher bekannten Arten dieser Gattung durch die einfarbig gelb- 
rothen Fühler und die geschwärzte Längsbinde auf der Mitte des 
Halssch., welche bis nahe zur Basis durch eine gelbrothe Längs- 
linie getheilt ist, verschieden. (Bei einem mir vorliegenden Exemplar 
ist diese getheilte Längsbinde nach vorn abgekürzt.) Die Punktirung 
des Halssch. ist mälsig dicht, bei starker Vergrölserung etwas 
narbig, die einzelnen Punkte mit vertiefter Mitte, umgeben von einer 
ringförmigen, schwachen Erhabenheit. Die gelbrothen Fld. sind in 
der Umgebung des Schildchens, am Seitenrande und auf der Naht 
mehr oder weniger verwaschen schwärzlich-braun. Die ganze Unter- 
seite nebst den Epipleuren der Fld. hell gelbroth, heller als die 
Oberseite, die Beine fast gelb. 


16. *Melaunthoides apicalis. 

Elongatus, depressus, nigro-fuscus, parum nitidus, brevissime 
fulvo-griseo-pilosulus ; fronte late impressa, antice porrecta, inlerdum 
rufo-brunnea, densissime punctata; antennis rufo-brunneis, basi 
rufescentibus; prothorace latitudine multo longiore, subparallelo, 


149 0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


basi apiceque minus angustalo, densissime aequahterque punclato, 
medio late parum profunde canaliculato, angulis posticis subdivari- 
calis, acutis, rufescentibus, exirorsum subtiliter carinatis; elylris 
thoracis latitudine, fuscis, tertia parte ullima rufescentibus, dorso 
depressis, tenuiter punctalo-siriatis, interstitüs subtilissime dense 
punclulatis; abdomine apice flavo-rufescente, pedibus dilute flavis. — 
— Long. 9 mill., lat. 2 mill. 
Kamerun, Lolodorf. 

Bräunlich-schwarz, wenig glänzend, mit feiner und sehr kurzer, 
röthlich-brauner Behaarung, die Taster röthlich-gelb, Fühler braun- 
roth, mit heller röthlicher Basis, die Hinterecken des Halssch. und 
zuweilen auch der Vorderrand der Stirn braunroth, die Fld. ein 
wenig heller als das Halssch., im letzten Drittel braunroth, Spitze 
des Abdomens gelbbraun, Beine ganz hellgelb. — Stirn vorn breit 
und ziemlich stark vertieft, mit vorragendem Vorderrande, stark 
und sehr dicht punktirt. Fühler die Basis der Fld. erreichend, 
ihr 2. Glied klein, ihr 3. doppelt so lang, so lang aber schmäler 
als 4. — Halssch. 15mal so lang wie breit, im vorderen Drittel 
nur sehr wenig verengt und vor den scharf zugespitzten, schwach 
divergirenden und aulsen fein gekielten Hinterecken sehr schwach 
ausgeschweift, der Länge nach mit einer weiten, flach vertieften 
Mittellinie, überall sehr dicht und gleichmäfsig punktirt. Fld. 
reichlich so breit, aber nicht deutlich breiter als das Halssch., flach, 
erst hinter der Mitte schwach verengt, an der Spitze einzeln schräg 
nach innen abgestutzt, fein punktirt-gestreift, mit flachen dicht und 
sehr fein punktulirten Zwischenräumen. 

Dem HM. luteipes Cand. aus Zanzibar wohl am ähnlichsten; 
dieser ist aber 13 mill. lang, mit kurzer, weilser Behaarung, ein- 
farbig braun und von anderer Stirnbildung. 


17. *Phedomenus angularis. 


Fusco-niger vel brunneus, nitidus, subtiliter brunnescenti-pilosulus, 
subtus plus minusve rufo-brunneus, palpıs pedibusque ulbo-flavis, 
angulis thoracis praesertim posticis interdum maryine anlica testaceis; 
fronte subplana, antice rotundatfa, marginata; palporum articulo 
ultimo fere semi-orbiculato; antennis brunneis, bası fluvis, thorace 
longioribus, ab articulo 4° medio longitrorsum linea elevala, arti- 
culis 2—3 minutissimis, conjunclim 4° brevioribus; prothorace latı- 
tudini longitudine subaequali, ante medium rotundato-angustalo, con- 
vezo, subtiliter punclato, angulis posticis aculis, haud divaricatis, 
longe subtilitergue carinatis; elytris bası thoracıs latitudine, sensim 


Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 145 


paulo angustatis, apice rolundatis, subtiliter denticulatis, punctato- 
sirtalis, interstitüis dense subtilissime punctulatis. — Long. 4—44mill., 
lat. 14—14 mill. 

Kamerun. 

Bräunlich-schwarz, zuweilen fast braun, Halssch. etwas glän- 
zender als die Fld., mit feiner, Fld. mit etwas dichterer, bräunlich- 
grauer Behaarung (bei gut erhaltenen Ex. Fld. hinter der Mitte 
auf der Naht und am Seitenrande merkbar dichter und mehr grau 
behaart); die Unterseite ist mehr oder weniger rothbraun und sehr 
fein und dicht behaart, Taster und Beine sind weifslich-gelb. 

Die Stirn ist ziemlich eben, vorn bogenförmig gerandet, dicht 
punktirt; das letzte Tasterglied nach innen stark konvex, fast halb- 
kreisförmig; die Fühler sind mehr oder weniger braun, das erste 
Glied und meist auch die 2 folgenden gelb, auch die letzten Glieder 


5) 


zuweilen heller; Glied 2 und 3 sehr klein, 3 noch etwas kürzer 
als 2, beide zusammen nur 3 so lang als das 4., dieses so 
lang wie 1 und wie die folgenden auf der Aufsenseite mit einer 
feinen, erhabenen, glänzenderen Längslinie. — Halssch. kaum so 
lang wie breit, von der Mitte nach vorn verengt, fein und mäfsig 
dicht punktirt, Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, scharf, 
mit einem feinen, fast bis zur Mitte reichenden Kiel nahe dem 
Seitenrande. Fld. so breit wie das Halssch., von der Mitte oder 
schon von der Basis nach hinten schwach und allmählich verengt, 
an der Spitze abgerundet und sehr fein aber deutlich gezähnelt, 
fein punktirt-gestreift, mit flachen, sehr fein und dicht punktulirten 
Zwischenräumen. 4. Tarsenglied deutlich gelappt, 5. klein, mit 
schwachen, einfachen Klauen, Schenkeldecken innen gerundet- 
erweitert, Nähte der Vorderbrust geschlossen, gerade. 

Die bisher beschriebenen 6 Arten dieser Gattung sind alle aus 
Madagascar und haben alle gelb oder schwarz gefleckte Fld. 


19. "Phedomenus niger. 

Niger, nitidus, subtiliter obscuro-griseo-pilosulus; antennis pro- 
thorace longioribus, brunneis, basi rufis, articulis 2—3 minutissimis, 
aequalibus, conjunclim 4° multo brevioribus, ab articulo 49 medio 
longitrorsum linea elevata; prothorace latitudine sublongiore, antice 
sensim leviter angustato, subconico, convezo, dense subtiliter punc- 
tato, angulis posticis vahdis, acutis, carinatis; elytris thoracis basi 
angustioribus, apice sensim angustatis, rotundatis, denticulatis, 
tenuiter punctulato-striatis, interstitiis planis, dense subtilissime 
punctulatis, bası subrugulosis et densiore pilosis; corpore subtus 


144 Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


nigro, dense sericeo-pilosulo; pedibus albo-flavis, tarsorum articulo 
4% lobato. — Long. 53 mill., lat. thoraeis basi fere 2 mill. 
Kamerun. 

Dem vorigen ähnlich, aber mit Ausnahme der weilsgelben 
Taster und Beine, der braunen, an der Basis mehr gerötheten 
Fühler einfarbig schwarz, gröfser und mit feiner, auf den Fld. etwas 
dichterer, dunkelgrauer Behaarung, die Basis und namentlich die 
Sehultern der Fld. deutlicher und mehr bräunlich, Unterseite dicht 
seidenglänzend behaart, Fühlerglied 3 nicht kürzer als 2. Halssch. 
reichlich so lang wie an der Basis breit und hier deutlich breiter 
als die Fld., nach vorn schwach und allmählich verengt, gewölbt, 
sehr fein und dicht punktirt, mit kräftigen, langen und spitzen, 
gekielten Hinterecken die Basis der Fld. umfassend. 

Fld. nach der Spitze allmählich verengt, hier einzeln abgerundet 
und fein gezähnelt, sehr fein punktirt-gestreift, mit ebenen, sehr 
feinen, an der Basis schwach runzlig-punktulirten Zwischenräumen. 


19. Megapenthes octomaculatus. 


Niger, flavescenti-griseo-pubescens, parum nitidus; fronte con- 
vera, anlice rotundata; antennis tenuibus, pilosis, basi brunnescentibus, 
articulo 3% 2° subduplo longiore quartoque breviore; prothorace 
latitudine longiore, convezo, antrorsum a bası rotundato-angustato, 
dense subtilitergue punctulato, poslice medio cunaliculato, angulis 
posticis acutis, ecarinatis; elytrıs thoracıs bası latiludine, a basi 
postice sensim angustatis, apicibus subdivaricatis et singulatim.oblique 
Iruncatis, punctato-striatis, interstitüs ruqulose-punctulalis, maculis 
octo flavescenti-albis notatis; pedibus dilute rufis, tarsis brunneis. — 
— Long. 8% mill., lat. 24 mill. 

Assam. 

Schwarz, ziemlich glänzend, mit gelblich-grauer Behaarung. 
Stirn gewölbt, mit abgerundetem, aufstehendem Vorderrande. Fühler 
dünn, die Hinterecken des Halssch. nicht erreichend, ziemlich stark 
behaart, an der Basis bräunlich, das 3. Glied fast doppelt so lang 
wie das 2., aber deutlich kürzer und schmäler als das 4. Halssch. 
länger als breit, von der Basis nach vorn allmählich gerundet-ver- 
engt, sehr fein und mäfsig dicht punktirt, auf der Mitte an der 
Basis mit schwacher Längsrinne, mit scharfen, rück wärts gerichteten, 
mälsig stark gekielten Hinterecken. Fld. an der Basis von der 
Breite des Halssch. daselbst, nach hinten allmählich verengt, an 
der Spitze schwach divergirend und einzeln schräg abgestutzt, fein 
punktirt-gestreift, der Nahtstreif namentlich hinten stärker vertieft, 


O. Schwarz: Beschreibung neuer. Elateriden. 145 


die Zwischenräume eben, an der Basis stärker, hinten schwächer 
fein runzlig-punktirt, etwas feiner behaart als das Halssch. und 
mit 8 scharf begrenzten, gelblich- weilsen Makeln, 2 an der Basis 
zwischen Schildehen und Schulter, 2 vor der Mitte beiderseits 
neben der Naht, je eine am Aulsenrande gleich hinter der Schulter 
und 2 hinter der Mitte, zu Anfang des zweiten Drittels, dem Aufsen- 
rande etwas näher als der Naht. Beine roth, mit dunkleren Tarsen. 
Dem M. octoguttatus Cand. wohl am nächsten verwandt. 


20. "Melanozanthus discicollis. 


Elongatus, testaceus, minus nitidus, subtiliter brevissime flavo- 
pilosulus; fronte conveza, anlice rotundala, marginata, creberrime 
punctata, punctis umbilicatis, medio longitrorsum subtiliter carinulata; 
vertice anguste nigro; antennis in QS\ capitis prothoracisque con- 
Junctim latitudine, in 2. brevioribus; articulis —3 minutissimis, 
conjunctim 4° brevioribus, prothorace latitudine longiore, purallelo, 
apice haud (Z') vel paulo (2) angustato, medio longitrorsum late 
nigro, punctis umbilicatis dense adsperso, interstitiis punctorum 
dense subrugulose subtiliter punctalis, angulis posticis haud divari- 
catis, bicarinatis; elytris thoracis latitudine, ultra medium: parallelis, 
apice parum rotundato-angustatis, sutura plus minusve anguste 
nigris, punctato-striatis, interstitiis planis, punctulatis et subrugulosis; 
subtus pedibusque testaceis, metathorace et prosierno saepe infus- 
cato. — Long. 5—6 mill., lat. 14—1# mill. 

Kamerun. 

Braungelb, ziemlich matt, fein und kurz: gelblich behaart, der 
Scheitel, eine ziemlich breite, an beiden Enden schwach abgerundete 
Längsbinde auf dem Halssch. und die Naht der Fld. schmal 
schwarz oder schwarzbraun. — Stirn gewölbt, vorn bogenförmig: 
gerandet, sehr dicht und narbig punktirt, mit einer feinen, erhabenen, 
vollständigen Längslinie auf der Mitte. Fühler so lang wie Kopf 
und Halssch. zusammen, beim 9 etwas kürzer, Glied 2 und 3 
klein, unter sich gleich, zusammen kürzer als das 4. Halssch. 
‚länger als breit, an den Seiten beim g' parallel, nur vorn schwach 
gerundet-verengt, beim @ nach vorn ınehr verengt, dicht und narbig 
punktirt, die Zwischenräume der narbigen Punkte runzlig fein 
punktirt, Hinterecken mit einem langen, feinen Kiel nahe dem 
Seitenrande und einem kürzeren, inneren Kiel. Fld. nicht deutlich 
breiter als das Halssch., bis hinter die Mitte ziemlich parallel, 
dann schwach gerundet-verengt, punktirt- gestreift, mit flachen, 


etwas runzlig. fein punktirten Zwischenräumen. Hinterbrust und 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 10 


146 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


Mitte der Vorderbrust oft mehr oder weniger geschwärzt. Tarsen 
einfach, dünn. 


91. *Melanozanthus ustulatus. 


Opacus, subtiliter pubescens; capite obscuro-sanguineo, creber- 
rime subrugulose punctalo, punctis subumbilicatis; fronte antice ob- 
tuse angulata, medio longitrorsum . subtiliter carinulata; antennis 
brunneis, basi rufis, elytrorum basim attingentibus, articulo tertio 
secundo duplo longiore, sed 4° breviore et angustiore; prothorace 
rufo-brunneo, interdum plus minusve nigrescente, latitudine longiore 
(J), lateribus recto, subparallelo, apice solum rotundato-angustato, 
creberrime punctato, punctis: subumbilicatis, interstitiis punctorum 
rugulosis, angulis postieis rectis, acutis, bicarinatis; elytris thoracis 
latitudine, apice sensim angustatis, rufo-brunneis, sutura, dorso, 
lateribus per partim. plus minusve: infuscatis vel‘ nigrescentibus, 
basi apiceque‘ rufescentibus, subtiliter punctato-striatis, interstitüis 
planis, dense, rugulose punctulatis; corpore subtus nigro, dense 
subsericeo-piloso; pedibus dilute flavis. — Long. 6 mill., lat. 
2 mill. 

Kamerun. 

Matt, mit feiner, wenig bemerkbarer Behaarung. Kopf: bräun- 
lich dunkelroth, dieht und etwas runzlig punktirt, die Punkte un- 
deutlich’ genabelt, ein feiner, deutlicher Längskiel vom Scheitel bis 
zu dem in der Mitte winklig zusammengezogenen Vorderrande der 
Stirn. Fühler braun, mit hellerer Basis, die Basis der Fld. 
erreichend, ihr 2. Glied klein, Glied 3 doppelt so lang wie 2, aber 
kürzer und schmäler als 4. Halssch. dunkel braunroth, zuweilen 
fast schwarz, länger als breit, mit geraden, fast’ parallelen Seiten 
und nur an der Spitze gerundet-verengt, beim Q schon von der 
Basis an nach vorn schwach verengt, dieht'mit undeutlich genabelten 
Punkten besetzt, deren kleine Zwischenräume noch gerunzelt, Hinter- 
ecken in der Richtung: des Seitenrands gerade nach hinten gerichtet, 
spitz, mit 2. gleich langen Kielen. Fld. von der Breite des Halssch., 
nach hinten allmählich verengt, an der Spitze abgerundet, der Naht- 
winkel: mit’ scharfer Ecke, braunroth, am Seitenrande geschwärzt, 
meist auch auf der Naht und dem mittleren Theil des Rückens 
mehr oder weniger verwaschen schwärzlich-braun, so dafs die Fld. 
meist braunschwarz sind und nur beiderseits an der Basis neben 
dem Sebildehen ein nach hinten schlecht begrenzter Längswisch 
und die Spitze braunroth bleiben, fein punktirt-gestreift, mit ebenen, 
dicht und fein, runzlig punktirten Zwischenräumen. Die ganze 


O0. Schwarz: Beschreibung neuer: Blateriden. 147 


Unterseite ist schwarz, dicht und etwas seidenglänzend, viel deut- 
licher als die Oberseite behaart. Die Beine sind hellgelb, mit 
einfachen Tarsen und Klauen. 

Von den 114 bis jetzt;beschriebenen Arten der Gattung Helano- 
zanthus kommen aulser dem durch die ganze heilse Zone ver- 
breiteten MH. melanocephalus Fabr. nur 10 Arten in Afrika vor; 
davon gehören 4 Arten Madagascar und 6 Arten dem übrigen 
Afrika an. Mit keiner dieser 6 Arten kann eine der beiden hier 
beschriebenen neuen Arten verwechselt werden. 


22. Anchastus Championi. 


A. tenuistriato Champ. valde affinis, sed capite thoraceque nigro 
vel brunneo-nigro, concolore, elytris basi haud dilutioribus, brunneo- 
nigris, interdum. apice sensim parum. dilutioribus; pedibus flavis. — 
Long. 43—5 mill., lat. 12 mill. 

Mexico. 

Dem Anchastus tenuistriatus Champ. (Biol. Centr.-Am. III, 
pag: 399) in Grölse, Gestalt und Skulptur sehr ähnlich. — Schwarz 
oder braunschwarz, mit dichter, auch ohne Vergrölserung deutlich 
siehtbarer, grauer Behaarung, mälsig glänzend. Kopf dieht und 
stark punktirt, gewölbt, der Mund heller braun, die Stirn vorn 
abgerundet und vollständig gerandet, selten am Vorderrande etwas 
heller braun. Fühler lang, die Hinterecken des Halssch. ungefähr 
um 3 Glieder überragend, braun, ihr 1. Glied gelbbraun, Glied 2 
und 3 klein, unter sich fast gleich, zusammen kaum länger als 4, — 
Halssch. einfarbig schwarz oder schwarzbraun, deutlich breiter als 
lang, nach vorn fast schon von der Basis an stark gerundet-verengt, 
dicht und kräftig, bei starker Vergröfserung schwach narbig punk- 
tirt, dazwischen mit einzelnen, kleinen, einfachen Punkten, Hinter- 
ecken spitz, doppelt gekielt. — Fld. an der’ Basis: nicht heller 
braunroth wie bei Zenuistriatus Champ., einfarbig braunschwarz, 
zuweilen nach der Spitze allmählich heller braun, oft im Ganzen 
etwas heller als das Halssch., an den Schultern reichlich so breit 
als die Basis des Halssch., zur Mitte schwach gerundet-erweitert, 
hinter der Mitte zur Spitze gerundet-verengt, fein gestreift, die 
Streifen meist einfach, nur an der Basis undeutlich punktirt, an 
der Spitze mit Ausnahme des Nahtstreifens zum Theil erloschen, 
Zwischenräume eben, an der Basis körnig, nach der Spitze zu ein- 
fach fein punktirt. Unterseite wie die Oberseite gefärbt, einfarbig 
oder die.Spitzenhälfte des Abdomens allmählich etwas heller braun, 
Beine gelb. Nähte der Vorderbrust bis zur Mitte geöffnet, Schenkel- 

10* 


148 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


decken nach innen sehr stark verbreitert, nach aufsen sehr schmal, 
wie bei Physorkhinus. 

Hrn. G. C. Champion, Londen, dem vorzüglichen Bearbeiter 
der Elateriden Central- Amerikas gewidmet. 


23. *Hemirrhaphus quadriguttatus. 

Niger, griseo-pilosulus; antennis pedibusque flavis; prothorace 
angulis posticis et elytris maculis quatuor flavo-rufis; antennis 
longe-pilosis; prothorace latitudini longitudine aequali, convezo, 
basi apiceque angustato, lateribus arcuato, dense subrugulose punc- 
tato, angulis posticis minutis, subdivaricatis, carinatis, carinis intus 
flezis; elytris prothorace parum latioribus, ultra medium parum di- 
latatis, apice conjunctim rotundatis, punctato-striatis, interstitüs 
subconvezis, dense punctulatis, maculis duabus dorsalibus ante 
medium, alteris ante apicem. — Long. 34 mill., lat. 14 mill. 

Kamerun, Lolodorf. 

Schwarz, mit grauer, deutlicher Behaarung, Fühler verhältnifs- 
mäfsig dicht und lang behaart und wie die Beine gelb, die Hinter- 
ecken des Halssch. und 4 runde Makeln auf den Fld., 2 vor der 
Mitte und 2 vor der Spitze, der Naht ein wenig mehr als dem 
Seitenrande genähert, röthlich-gelb. Das Halssch. ist so lang wie 
breit, gewölbt, an der Basis sehr wenig, nach vorn deutlich verengt, 
mit schwach gerundeten Seiten, dieht, bei stärkerer Vergrölserung 
etwas runzlig punktirt, Hinterecken klein, nur wenig nach aufsen 
gerichtet, fein und lang gekielt, der Kiel in seiner Mitte plötzlich 
nach innen gebogen. Fld. an der Basis etwas breiter als das 
Halssch., 'bis hinter die Mitte schwach verbreitert und an der Spitze 
gemeinschaftlich gerundet-verengt, punktirt-gestreift, die Zwischen- 
räume schwach gewölbt, dicht und fein, etwas runzlig, an der Basis 
kräftiger punktirt. Unterseite schwarz, Nähte der Vorderbrust nur 
vorn angedeutet, 3. und 4. Tarsenglied der gelben Beine gelappt. 

Von der einzigen bis jetzt aus Afrika (Gabon) bekannten Art 
dieser Gattung, H. pallidulus Cand. (Blaterides nouv. VI, pag. 55), 
abgesehen von anderen Merkmalen, hauptsächlich durch die charak- 
teristische Zeichnung leicht zu unterscheiden. 


24. *Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) rufiventris. 

Brunneo-niger vel fusco-brunneus, dense griseo-pilosus et pilis 
erectis sparsim tectus, prothoracis elytrorumque margine basali rufes- 
centi, subltus plus minusve rufus; capite minuto, haud prominente; 
antennis testaceis, brevibus, articulo 2° minuto, 3° parum longiore 


O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 149 


sed 4° breviore; prothorace longitudine latiore, parce punctato, 
apice subito rolundato-angustato, laterıbus postice subparallelo, 
subtiliter marginato, bası parum subangustato, angulis posticis lonye 
carinatis, carinis elongatis et marginibus lateribus parallelis; elytris 
prothorace sublatioribus, parallelis vel medio subdilatatis, postice 
parum rotundato-angustatis, subtiliter punctato-striatis, interstitüs 
parce punctulatis; prothorace subtus lateribus semper nigro-fusco, 
metathorace abdomineque basi saepe infuscato; pedibus testaceis, 
tarsis, unguiculis simplicibus. — Long. 4—5 mill., lat. 13—1# mill. 
Kamerun. 

Bräunlich-schwarz bis schwärzlich- braun, mit dichter, grauer, 
fast halb aufgerichteter Behaarung, dazwischen namentlich auf den 
Fld. mit längeren, senkrechten Haaren zerstreut besetzt, der schmale 
Basalrand des Halssch. und der Fld. mehr oder weniger röthlich- 
braun, Unterseite braunroth, die Seiten der Vorderbrust geschwärzt, 
zuweilen auch die Hinterbrust und die Basis des Abdomens auf 
der Mitte dunkler braun. — Der Kopf ist klein, tief in das Halssch. 
eingesenkt und mit diesem in kontinuirlichem Bogen nach vorn 
gerundet, Augen verhältnifsmälsig grols aber nicht vorragend. — 
Fühler gelb, die Basis der Fld. nicht erreichend, Glied 2 klein, 
3 etwas länger als 2 aber kürzer als 4. — Halssch. etwas breiter 
als lang, sparsam und fein, an den Vorderecken kräftiger punktirt, 
an den Seiten nach hinten fast gerade und parallel, wenig bemerk- 
bar verengt, mit feiner, nicht ganz bis zur Spitze reichenden Seiten- 
randlinie, und hier plötzlich und ziemlich stark gerundet- verengt, 
Hinterecken mit feinem, fast bis zur Spitze reichenden Kiel, der 
hart über dem Seitenrande und diesem parallel verläuft, an der 
Basis mit schwachem Quereindruck, beiderseits mit feiner Aus- 
randung und nur undeutlichem Basalstrichelehen. — Fld. an der 
Basis kaum breiter als das Halssch., fast parallel oder in der 
Mitte sehr schwach gerundet-erweitert, hinter derselben schwach 
gerundet-verengt, fein punktirt-gestreift, Zwischenräume Sehr fein 
und wenig dicht punktirt. — Beine gelb, mit einfachen Tarsen und 
Klauen. 


25. *Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) semirufus. 

Curd. ancipiti simili, sed rufus, vertice, thoracis disco plus 
minusve infuscato, elytris nigris, bası, post medium lateribus apice- 
que rufescenti-marginalis; fronte inter oculis angustiore, his majori- 
bus, subconveris; prothorace antice parum rotundato-angustato; 
elytris prothorace parum lateribus, latioribus leviter rotundato-dila- 


150 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


tatis, longe subovatis; subtus antennis pedibusque rufis. — Long. 
4—4# mill., lat. 14—14 mill. 
Kamerun, Lolodorf. 

Dem vorigen ähnlich, von ganz ähnlichem ‚Körperbau, ein 
wenig kleiner und flacher, roth, der Scheitel geschwärzt, die Scheibe 
des Halssch. mehr oder weniger dunkler braunroth oder geschwärzt, 
Fld. schwarz, ihre Basis schmal, ihre Seiten hinter der Mitte bis 
zur Spitze deutlicher roth gerandet. Behaarung und Fühler wie 
beim vorigen, die Augen aber grölser, schwach gewölbt, die Stirn 
zwischen denselben schmäler, das Halssch. an der Spitze weniger 
stark gerundet-verengt, flacher; Fld. etwas breiter als das Halssch. 
und an den Seiten schwach eiförmig gerundet. Unterseite und 
Beine roth, Tarsen und Klauen einfach. 


26. "Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) minulissimus. 

Niger, dense, griseo-pilosulus, pilis erectis parce tectus; antennis 
thorace longioribus, fuscis, basi dilutioribus, articulis 2>—3 minu- 
tissimis, conjunctim 4° brevioribus; prolhorace longitudine latiore, 
aequaliter convexo, nitido, parce punctulato, lateribus paulo arcuato, 
apice excepto subtilissime marginato, antice parum angustato, angulis 
posticis extrorsum carinatis, carinis elongatis, antrorsum abbreviatis; 
elytris basi thoracis latitudine, medio paulo subdilatatis, ultra medium 
parum angustatis, apice conjunctim rotundatis, subtiliter punctato- 
striatis, interstitiis planıs, subtilissime parce punctulatis; corpore 
subtus nigro, pedibus flavis, femoribus infuscatıs, tarsis unguiculisque 
simplicibus. — Long. 3 mill., lat. 1# mill. 

Kamerun. | 

Schwarz, glänzend, dicht grau behaart, und mit vereinzelten, 
senkrecht abstehenden, längeren Härchen. Fühler verhältnifsmäfsig 
lang, nicht ganz von halber Körperlänge, schwärzlich oder braun, 
ihr dickes, erstes Glied an der Spitze und das sehr kleine 2. und 
3. Glied gelbbraun oder gelb, Glied 3 fast noch kleiner als 2, beide 
zusammen deutlich kürzer als 4. Halssch. ein wenig breiter als 
lang, gleichmäfsig gewölbt, wenig dicht, fein, vorn am Seitenrande 
etwas kräftiger punktirt, an den Seiten schwach gerundet, an der 
Basis kaum, nach vorn deutlicher verengt, der Seitenrand selbst 
bis nahe zur Spitze äufserst fein gerandet, Hinterecken sehr fein 
gekielt, die feine Kiellinie derselben der Seitenrandlinie sehr ge- 
nähert, parallel und von derselben Länge, so dals Kiellinie und 
Seitenrandlinie fast zusammenfallen. Fld. an der Basis so breit 
wie das Halssch., an den Seiten in der Mitte sehr schwach gerundet- 


0. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden. 151 


erweitert, an der Spitze gerundet-verengt, fein punktirt- gestreift, 
mit flachen, undeutlich punktulirten Zwischenräumen. Beine gelb, 
Schenkel theilweise geschwärzt, Tarsen und Klauen 'einfach. 

Die drei hier beschriebenen Arten unterscheiden sich von den 
echten Cardiophorus-Arten hauptsächlich durch die am .Seitenrande 
des Halssch. selbst verlaufende, fast bis zur Spitze reichende, feine 
Randlinie. Sie sind deswegen zwar mit den von mir als Para- 
cardiophorus (Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, pag. 39) abgetrennten 
Arten verwandt, unterscheiden sich aber von: diesen: durch die stärker 
entwickelten, lang aber fein 'gekielten Hinterecken des Halssch. 
sowie durch die Kopfbildung. Durch die hinten gerandeten Halssch.- 
Seiten und durch das .an der Basis fast garnicht verengte Halssch. 
haben 'sie den Habitus eines :Horistonotus Cand.; auch der kleinere 
Kopf, die grölseren Augen, die schmälere Stirn, die etwas. mehr 
genäherten Fühler, wie die Behaarung, erinnern sehr an Horisto- 
notus. Trotzdem ‚scheint mir eine Zusammenziehung mit dieser 
spezifisch mittel- und südamerikanischen Gattung nicht zulässig zu 
sein; ihr verschiedenes Vaterland, sowie die lang gekielten Hinter- 
ecken des Halssch., die bei’ Horistonotus immer einfach sind, sprechen 
dafür,.dals diese 3 afrikanischen Arten.eine besondere Gattung'bilden. 
Ich nenne dieselbe wegen der ‚gerandeten Halssch.-Seiten-Craspedo- 
notus. 


27. Melanotus pellitus. 


(2) Brunneus, griseo-pilosus.et pilis longis erectis ‚dense vestitus; 
fronte leviter impressa, porrecta, ‚crebre ‚punctalo; untennis proth. 
longioribus, ab articulo ‚4° serratis, articulo 3% 2% longiore, 4° 
breviore; proth. latitudine paulo longiore, a basi ‚antrorsum, parum 
rotundaio-angustato, parum dense punctato, angulis :posticis haud 
divaricatis, acute carinatis, ‚suleis basalibus longis, obliquis;. elytris 
thoracis latitudine, a basi sensim angustatis, tenwiter punctato-stri- 
atis, interstitüis planis, sparsim punctulatis; corpore subtus griseo- 
pilosus, abdomine pedibusque brunneo-rufis, tarsorum articulo 4° 
minutissimo. — Long. 11 mill., lat. 23 mill. 

Borneo mer.-orient. 

Braun, mit ziemlich kurzer, grauer Behaarung und aufserdem 
mit viel längeren, aufstehenden Haaren ziemlich dicht besetzt; 
Stirn mälsig vorragend, vorn abgerundet, leicht seingedrückt, dicht 
und mälsig stark punktirt. Halssch. etwas länger als breit, von 
der Basis nach vorn gleichmälsig schwach gerundet-verengt,-gewölbt, 
wenig dicht, an den Seiten und vorn stärker und dichter, auf. der 


152 O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


Scheibe und an der Basis feiner und weniger dicht punktirt, 
Hinterecken nicht divergirend, scharf gekielt, Basalstreifen ziemlich 
lang und deutlich, etwas schräg, Mittelfurche nur an der Basis 
schwach angedeutet. Fld. nicht breiter als das Halssch., von der 
Basis an nach der Spitze allmählich in fast gerader Linie verengt, 
fein punktirt- gestreift, die Zwischenräume flach und einzeln, fein 
punktulirt. Unterseite grau behaart, nur mit vereinzelt längeren 
Haaren, Abdomen und namentlich die Beine etwas heller braun- 
roth, das Abdomen beiderseits an der Basis, das Metasternum und 
Prosternum ziemlich stark und dicht, die Propleuren nach aufsen 
sparsamer punktirt, die ersten 3 Tarsenglieder kräftig, unten dicht 
behaart, das 4. sehr klein, einfach, das Klauenglied so lang aber 
viel dünner als das 1. Nähte der Vorderbrust nur vorn zu Fühler- 
rinnen geöffnet. 

' Weniger den beiden bis jetzt aus Borneo bekannten Arten 
M. mendiculus und recessus Cand. als dem hirtellus und puerulus 
aus Java ähnlich. 


28. Athous ezceptus. 


Elongatus, angustus, parallelus, parum converus, brunneus, 
dense griseo-pilosus; fronte lata, dechvi, fere plana, crebre punc- 
tata; antennis dimidio corporis longioribus, testaceis, ab articulo 
4° leviter serratis, articulo 2° minutissimo, 3° fere duplo longiore, 
2—3 conjunctim 4° subbrevioribus; prothorace latitudine dimidio 
longiore, lateribus parallelo, dense subtiliter punctato, angulis posticis 
parum divaricatis, apicibus rotundatis, subtilissime carinulatis; elytris 
prothorace valde lutioribus et triplo longioribus, parallelis, apice 
conjunctim rotundatis, subtiliter striatis, striüis punctatis, interstitüs 
planis, densissime subtilissimeque punctulatis; corpore subtus brunneo- 
rufo, pedibus testaceis, tarsis simplicibus, articulo primo secundo 
parum longiore. — Long. 11—12 mill., lat. 34—33 mill. 

Assam. 

Die erste Art dieser Gattung aus dem angegebenen Gebiete, 
schmal, lang gestreckt, braun, mit dichter, anliegender, ziemlich 
langer Behaarung, der Seitenrand und namentlich die Epipleuren 
der Fld., die Fühler und Beine und meist auch die ganze Unter- 
seite heller braunroth, die Stirn ist vorn niedergedrückt, aber noch 
deutlich von der Oberlippe abgesetzt, fast gerade abgestutzt. Die 
Fühler sind noch etwas länger als der halbe Körper, schlank, vom 
4. Gliede an schwach gesägt, das kleine 3. Glied fast doppelt so 
lang als das sehr kleine 2. Glied, beide zusammen kaum so lang 


.O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 153 


wie das 4. — Halssch. viel länger als breit, an den Seiten gerade 
und parallel, vorn kaum merklich verengt, dicht und ziemlich fein 
punktirt, mit schwach angedeuteter Mittelfurche auf der Basalhälfte 
und wenig divergirenden Hinterecken mit stumpf abgerundeten 
Spitzen. Fld. deutlich breiter und 3mal so lang wie das Halssch., 
mit parallelen, nur an der Spitze gemeinschaftlich zugerundeten 
Seiten, fein punktirt-gestreift, mit sehr dicht und fein punktu- 
lirten, ebenen Zwischenräumen. An den einfachen Hintertarsen 
ist das 1. Glied weniger als sonst verlängert, nur wenig länger als 
das 2. 
Mehrere Exemplare durch Hrn. Kricheldorff. 


29. Agonischius dolosus. 


Niger, dense cinereo-, vel flavescenti-cinereo-pilosus, elytris 
interstitiis 5° et 7° saepe plus minusve denudatis; antennis brunneis, 
basi vel toto rufis, thorace brevioribus, articulo 2° minuto, 3° parum 
longiore et 4° subaequali sed angustiore; capite creberrime punctlato; 
prothorace longitudini latitudine subaequali vel parum latiore, con- 
veco, dense punctato, ante medium plus minusve rotundato-angustato, 
angulis posticis saepe brunneis, paulo divaricatis, tenuiter carinatis, 
fortiter pilosis, sulcis basalibus distinctis, brevibus; elytris thoracis 
latitudine, postice sensim parum rotundato-anyustatis, punctato- 
striatis, interstitiis crebre punctulatis; pedibus testaceis. — Long. 
7—84% mill., lat. 2—23 mill. 

var. a: Prothorace propleurisque rufis. 

Assam. 

Gehört in die Gruppe des odscuripes Gyll., in die Nähe von 

A. simplez Cand. 


30. Agonischius mutabilis. 


Angustus, mitidus, niger, griseo-pubescens, thoracis disco ely- 
trorumque lateris minus dense et infuscato- pubescentibus,, interdum 
elytris lineis postice abbreviatis griseo-pilosis; capite semper nigro, 
crebre subtiliter punctato; antennis brevibus, nigris, articulis tribus 
primis rufo-testaceis, 2—3 aequalibus, tenuibus, conjunctim articuli 
primi longitudine; prolhorace longitudini latitudine aequali, medio 
antice rotundato-angustato, convero, subtiliter minus dense punctato, 
angulis posticis subdivaricatis, subtilissime carinulatis; elytris pro- 
thorace paulo latioribus, a basi vel medio sensim parum angustatis, 
punctalo-striatis, interstitiis subtiliter punctulatis; pedibus testaceis. 
— Long. 5—54 mill., lat. 14—13 mill. 


154 0. Schwarz: Beschreibung neuer .Elateriden. 


var. a: Prothoracis angulis posticis rufo-brunneis. 

var. b: Prothorace toto rufo vel disco plus minusve infuscato, 
elytris per partim rufo-brunneis. 

var. c: Corpore subtus, thorace eljtrisque rufis, elytrorum sutura 
interdum infuscata. 

Assam. 

Diese in der Färbung sehr veränderliche Art gehört in die 
II. Gruppe nach Candeze, bei welcher Glied 2 und 3 der Fühler 
einander gleich sind, und ist mit dbreviusculus Cand. nahe verwandt, 
unterscheidet sich von letzterem leicht durch die Behaarung und 
die Färbung der Fühler. 


31. *Glyphonyz africanus. 

Angustus, niger vel brunneo-niger, .nitidus, .dense -subtiliter 
flavo-griseo-pilosulus; thoracis angulis anticis et elytris saepe 
brunnescentibus, antennis pedibusque testaceis, abdomine plus minusve 
brunneo; capite convezxo, ‚dense punctato;. antennarum articulo primo 
secundo.triplo longiore, tertio secundo parum.breviore, 2—3 con- 
Junctim ‚quarto .parum longiore; prothorace latitudini longitudine 
aequali, convero, dense, basi parciore subtiliore punctato, lateribus 
recto, infra perfecte acute marginato, margine fere recto, postice 
haud sinuato, angulis anticis eztrorsum rotundatis, posticis acutis, 
haud divaricatis, carinatis,.carinis thoracis dimidio longitudine, sulcis 
basalibus brevibus; elytris prothorace parum latioribus, a basi (d') 
sensim angustatis vel (2) ultra medium subparallelis, apice rotundato 
angustatis, punctato-striatis, interstitiis sparsim subtiliter punctulatis; 
processu prosternali acuminato, marginato. — Long. 4 mill., lat. 
Il mill. 

Kamerun. 

Schwarz, die Vorderecken des Halssch. und die Fld. häufig 
mehr oder weniger bräunlich-schwarz, mit feiner, grauer oder 
gelblich-grauer Behaarung, das Abdomen nach (der Spitze 'zu mehr 
oder weniger röthlich-braun. Mund und Fühler braunroth, letztere 
die Hinterecken des Halssch. kaum um 1 Glied überragend, ihr 
1. Glied 14mal so lang als 2 und 3 zusammen, Glied 3 noch etwas 
kürzer und schmäler als 2, nur 4 so lang wie 4. Kopf gewölbt, 
am ‚Scheitel schwächer punktirt als die winklig vorgezogene Stirn. 
Halssch. so lang wie breit, gewölbt, auf der Scheibe und nament- 
lich an der Basis sehr fein und wenig dicht, vorn an den Seiten 
stärker und deutlicher punktirt, die Seiten gerade und parallel, nur 
die Vorderecken abgerundet, der untere Seitenrand der ganzen 


O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 155 


Länge nach scharf und: deutlich, hinten gerade, nicht ausgeschweift, 
Hintereeken gerade nach hinten gerichtet, spitz, mit feinem, die 
Mitte des Halssch. kaum überragendem Kiel am Aufsenrande, 
Basalstrichelehen deutlich, aber kurz. Fld. wenig breiter als das 
Halssch., von der Basis (J) oder erst von der Mitte (2) an nach 
hinten allmählich gerundet-verengt, fein punktirt-gestreift, mit sehr 
fein punktulirten, ebenen Zwischenräumen. Prosternalfortsatz all- 
mählich zugespitzt und bis zur Spitze gerandet, Prosternum fein 
und wenig dicht, der ihm zunächst liegende Theil der Propleuren 
etwas kräftiger punktirt. Beine roth oder gelbbraun. 

Die erste und bis jetzt die einzige Spezies: dieser. Gattung aus 
Afrika. 


32. Glyphonyz angusticollis. 


Niger, parum nitidus, griseo-pubescens; antennis rufo-brunneis, 
basi dilutioribus, articulis 2—3 minulis; capite convexo, dense punc- 
tato; prothorace longitudini latitudine aequali, convezo, aequalıter 
punciato, medio linea postice laevi, lateribus purallelo et subtus 
marginato, angulis anticis brunneis, rotundato-angustatis, bası parum 
dilatiore, angulis posticis divaricalis, subtilissime breviterque cari- 
natis, sulcis basalibus elongatis; elytris prothorace latioribus, ultra 
medio leviter rotundato-angustatis, strialis, striüs sat, fortiter, inter- 
stitüis subtilissime sparsim punctatis; prosterno crebre, propleuris 
sparsim subtiliore punctatis; processu prosternali sensim acuminato, 
marginato; pedibus testaceis. — Long. 44 mill., lat. elytr.: 1%, 
proth.: 1 mill. 

Assam. 

Schwarz, die Fld. etwas bräunlich schwarz, wenig glänzend, 
mit. feiner, grauer Behaarung. Fühler braunroth, an der Basis 
heller, die Hinterecken des Halssch. ungefähr um 2. Glieder über- 
ragend, Glied 2 und 3 klein,. 3.noch etwas kleiner als 2, beide 
zusammen $ so lang wie l und etwas länger als 4. Halssch. so 
lang wie breit, gewölbt, ‚gleichmälsig punktirt, auf der hinteren 
‘ Hälfte mit feiner, glänzender Mittellinie, das Basalstrichelchen beider- 
seits ziemlich lang, die Seiten in der Mitte parallel, an den braunen 
Vordereeken mäfsig gerundet-verengt, an der Basis durch die diver- 
girenden, sehr fein und kurz gekielten Hinterecken etwas verbreitert, 
die untere Seitenrandlinie scharf und deutlich, fast gerade. Fld. 
deutlich breiter als das Halssch., mit ziemlich stark punktirten 
Streifen und sehr fein und zerstreut punktirten Zwischenräumen, 
hinter der Mitte zur Spitze schwach gerundet-verengt. Prosternum 


156 O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 


ziemlich dicht, Propleuren weniger dicht und feiner punktirt, Pro- 
sternalfortsatz allmählich verengt und bis zur Spitze gerandet, 
Beine gelbbraun. 


Athoomorphus novum genus Campylidarum. 


Caput ezsertum, oculis prominulis. 

Frontis margo anticus haud prominens, declivus. 

Palporum masillarium articulus ultimus subeylindricus, basi sub- 
angustatus, apice rotundato-truncatum. 

Antennae ab articulo tertio acute serratae. 

Prosternum antice truncatum, pone cozas anlicas valde inflezum. 

Suturae prosternales arcuatae. 

Cozae mediae valde approzimatae. 

Cozae posticae extrorsum sensim attenuatae. 

Wegen des wenig in das Halssch. eingesenkten, hinter den 
vorragenden Augen etwas eingeschnürten Kopfes, wegen der vorn 
gerade abgestutzten Vorderbrust und der eng aneinander stehenden 
Mittelhüften, gehört diese Gattung zu den Campyliden, und da 
die Stirn vorn noch ein wenig von der Oberlippe abgesetzt ist, die 
Fühler vom dritten Gliede an scharf gesägt und die Nähte der 
Vorderbrust stark gekrümmt sind, so findet dieselbe am besten 
ihre Stellung neben der nordamerikanischen Gattung Oestodes Lec. 
— Die einzige bekannte Art sieht einem Arhous nicht unähnlich 
und wurde von Hrn. Dr. Candeze dafür gehalten; es ist 


33. Athoomorphus cylindricus. 


Subcylindricus, parum nitidus, tenuiter griseo-pilosulus, ferru- 
gineus, capite ore ezcepto infuscato, dense punctato; frontis margıne 
antica nitida, decliva, subrotundata; antennis testaceis, prothorace 
valde longioribus, articulo 2° minutissimo, 3° sequentibus aequalibus, 
acute serratis, ultimo simplici, apice acuminato; prothorace longi- 
tudine parum latiore, trapezoideo, convezo, medio lateribus trans- 
verse, basi longitudinaliter vage impresso, minus dense punctato, 
angulis posticis divaricatis, parvis, spinosis; elytris thorace latioribus, 
lateribus parallelis, apice conjunctim rotundatis, margine externe 
apice crassioribus, fortiter strialis, striis minus punctatis, interstitüs 
basi planis, apice converis, dupliciter (subtiliter minus dense et sub- 
tilissime densissimeque) punctulatis; corpore subtus pedibusque flavo- 
testaceis; larsorum articulo primo pedum posticorum elongato, 2—3 
conjunctim latitudine. — Long. 12 mill., lat. 24 mill. 

Africa, Orange. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft L.] 157 


Einige Worte über die räumliche Verbreitung der Arten. 


Von 
A. Schultze in Detmold. 


Mein hochverehrter Freund, Herr Major Dr. L. v. Heyden, 
schreibt in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1890, p. 213 einen sehr 
interessanten Artikel über die Einwirkung der Eisperioden auf die 
Verbreitung verschiedener Käferarten. Verfasser glaubt darin das 
Vorkommen des Otiorrhynchus scabripennis, des procerus, velufinus, 
impressiventris, der Asida sabulosa, des Geotrupes pyrenaeus u. Ss. w. 
im Becken des Mittelrheins auf jene Eisperioden zurückführen zu 
müssen. Ganz besonders schlagend ist diese Theorie gewils für 
das Vorkommen der alpinen Nebria castanea im Schwarzwald, 
mehr noch für das der Miscodera arctica in den Graubündener 
Alpen, in Norddeutschland und Lappland. Und es mufs auch zu- 
gestanden werden, dafs diese Lehre, soweit sie die Verbreitung der 
Arten nach der geographischen Breitenausdehnung, d. h. von Süden 
nach Norden, in sich schlielst, ihre grofse Berechtigung hat, dort, 
wo trotz der allmählich einbrechenden Eiszeit an besonders gün- 
stigen Stellen sich bestimmte Arten über diese Periode hinaus er- 
halten konnten, um nach dem Zurückweichen derselben in ein- 
zelnen Isolationen zurückzubleiben, während die Verbindung zwi- 
schen diesen zerrissen worden war. Schwieriger oder vielleicht 
wohl niemals zu führen bleibt hierbei freilich der Nachweis, wie 
es in solch flachen, ganz vom Polareis bedeckten Lokalitäten wie 
Norddeutschland oder gar in dem von Kälte und Eis starrenden 
Lappland einem wohlorganisirten Lebewesen wie Miscodera arctica 
möglich war, Jahrtausende hindurch der Alles ertödtenden Kälte 
zu trotzen und ihre Art zu erhalten und fortzupflanzen. ; 

Es ist ebenso einleuchtend, wenn der Hr. Verfasser das Vor- 
kommen der Steppenthiere Otiorrhynchus velutinus und fullo, denen 
ich noch den Meloe hungarus hinzufügen möchte, im Mainzer Becken 
auf ihre allmähliche Einwanderung aus den östlichen Steppen zu-. 
rückzuführen sucht, nachdem durch das Zurücktreten der südlichen 
Eisgrenze sich am Rande derselben eine eigene Flora und. Fauna 
‚ausbildete. Weit schwieriger bleibt indes der Nachweis des Zu- 
sammenhanges der Diluvialperiode mit dem gleichzeitigen Vor- 
kommen des Otiorrh. procerus und Geotrup. pyrenaeus in den Py- 
renäen und dem weit nordöstlich gelegenen Gebiete .des, mittel- 


158 A. Schultze: Einige Worte über die 


rheinischen Beckens. Der Hr. Verfasser sagt dann auch, dafs bei 
diesen Arten eine allmähliche Einwanderung durch das Nahethal, 
den Hundsrück, die Vogesen, das Jura und noch weiter von Süden 
her stattgefunden habe. Demnach müssten die Thiere in den weiten 
Räumen zwischen den Pyrenäen und dem Mittelrhein, und hier wohl 
ohne directe Einwirkung der Eisperiode, scheinbar ausgestorben 
sein; denn die französischen Entomologen haben dieselben in ihren 
Zwischenländern bis in neuester Zeit wohl nicht nachgewiesen. 

Nachdem mir nun in letzter Zeit ein zahlreiches Kleinrüfsler- 
Material aus dem ganzen paläarktischen Gebiet zugeführt worden 
ist, will ieh den von Frennd Heyden angeführten Beispielen über 
die eigenthümliche Verbreitung gewisser Käferarten noch einige 
hinzufügen und zwar hier nur solche, bei denen lediglich die geo- 
graphischen Längenabweichungen der durch weite Räume scheinbar 
_ isolirten Arten in Betracht kommen, mithin eine Einwirkung der 
Glacialperioden wohl gänzlich ausgeschlossen bleibt. 

Zwei unserer gröfsten und schönsten Ceuiorrhynchus-Arten, 
ornatus Gylib. und gibbicollis m. wurden vor vielen Jahren 
von Kiesenwetter, Kraatz u. A: in Andalusien sehr zahlreich auf- 
gefunden. Gyllenhal giebt von seiner Art nach Typen aus Vol- 
hynien eine vortreffliche Beschreibung. Ornatus wurde alsdann 
auch in Oesterreich aufgefunden und als Andreae Germart), aber 
vermischt mit dem nahe verwandten, sehr ähnlichen und über die 
ganze mittlere und südliche paläarktische Zone in continuirlichem 
Zuge vorkommenden /arvatus m., in allen Sammlungen verbreitet. 
Hr. Louis Bedel weist nun in seiner Fauna des Seinebeckens den 
ornatus Gylih. (als Andreae Germ.) ebenfalls nach. Nachdem 
ich jedoch dem hochgeschätzten französischen Hrn. Collegen die 
Typen des ornatus und larvatus gezeigt habe, stellt sich heraus, 
dafs die in Frankreich für ornatus gehaltene Art nicht diese, 
sondern der /arvatus ist. Hr. Bedel schreibt, dafs unter sämmt- 
lichen als ornatus bestimmten Stücken der Sammlung von Brisout 
sich nur 2 echte Stücke befänden, und diese stammten aus Oester-: 
reich, alle übrigen seien /Jarvatus; er selbst habe den wirklichen 
ornatus bisher nicht gesehen und zweifle an seinem Vorkommen. 
in Frankreich. Das ist gewiss auffallend. 

Ebenso ergeht es dem ebenfalls nahe verwandten, schönen 
gibbicollis aus Südspanien, der, in noch weiterem Abstande als 
der vorige, seit Kurzem im Südosten von Ungarn und in Sieben- 


1) C. Andreae Germ. ist zweifelhaft und niemals beschrieben. 


räumliche Verbreitung der Arten. 159 


bürgen wieder auftaucht und hier von Hrn. Friedrich Deubel in 
Kronstadt in Mehrzahl gesammelt worden ist, während in dem da- 
zwischen liegenden breiten Gürtel von Frankreich, der Schweiz, 
von Italien, Oesterreich und dem ganzen westlichen Ungarn der 
Käfer bisher nicht beobachtet wurde. 

Den eigenthümlichen, nach nur einem Ex. aus Nordspanien 
beschriebenen Ceuth. inhumeralis m. sehe ich zu meinem Er- 
staunen in je I Stück in 2 Determinanden-Sendungen transsylvani- 
scher Ausbeute der Herren v. Küthy und Deubel wieder. 

Von der Thracischen Meeresküste bei Varna erhalte ich den 
sonst mir nur in einem Ex. bekannten C. Diecki Brisout; den 
schönen sinapis Desbrochers von Algerien finde ich in einer 
Kaukasischen Determinanden-Sendung, ebenso darin den stalicus 
Bris. und Roberti Gyll., den das kleine Belgien lange Zeit für 
sich monopolisirte. 

Viel Zweifel bereitete mir der vor Jahren bei Coblenz in nur 
l Ex. gefangene Ceuthorrhynchidius rhenanus m.; nun finde 
ich dasselbe Thier in mehreren Stücken in der schon erwähnten 
transsylvanischen Sendung des Hrn. Deubel wieder. Diese wenigen 
Beispiele von vielen mögen hier genügen. 

Die Freunde der Migrationstheorie werden auch hier sagen, 
dafs nach der allmählichen Einwanderung der Thierwelt von Osten 
nach Westen durch später eingetretene grölsere Erdkatastrophen 
und die damit verbundene Zerstörung der Lebensbedingungen eine 
Zerreilsung der Verbreitungsgebiete vieler Arten, oft auf weite 
Strecken, stattgefunden habe, und nur so erkläre sich deren räum- 
liche Isolation. Danach bliebe es immer noch schwer verständlich, 
wie von 3 so nahe verwandten Arten, ornaltus, gibbicollis und 
larvatus, die alle denselben Lebensbedingungen und sicher derselben 
Zeitperiode angehören, die eine, /arvatus, auf dem ganzen mittleren 
und südlichen paläarktischen Gebiete angetroffen wurde, dagegen 
ornatus und gübbicollis bisher nur in weit von einander getrennten 

_ Lokalitäten beobachtet worden sind. Es ist dies um so auffallen- 
der, da die Ceuthorrhynchus-Arten im Gegensatz zu den flügellosen, 
‚ meist trägen Ofiorrhynchus, lebendige und flugfrohe Geschöpfe sind, 
die ihre etwa durch gewaltsame Epochen entrissenen Gebiete, so- 
| weit dort nur ihre Lebensbedingungen in den entsprechenden Nähr- 
pflanzen vorhanden, im Laufe der Jahrtausende längst wieder zu- 
rückerobert haben würden. 
| Ich möchte hierfür eine einfachere und auch wohl etwas 
‚ troeknere Erklärung geben. 


160 A. Schultze: Einige Worte über die 


Charles Brisout beschreibt in der l’Abeille 1868—69, p. 446 
den von Pandelle und Bonvouloir in den Hochpyrenäen erbeuteten, 
schlanken blauen Ceuth. Pandellei. Vor einigen Jahren nun er- 
hielt ich dieselbe Art aus den österreichischen Gebirgen; in diesem 
Jahre finde ich unter dem Eppelsheim’schen entomologischen Nach- 
lafs (Wiener Hof-Museum) dieselbe Art (als suturellus Gyll. be- 
stimmt) von Hrn. Dr. Puton in Remiremont in den Hochvogesen 
gesammelt, und schliefslich meldet Hr. College Hartmann im ersten 
Heft der D. E. Z. 97, p. 203, dals er den Pandellei auf dem 
Feldberge im Schwarzwalde beobachtet habe. Hier sind 2 neue 
Brückenpfeiler zwischen den Endstationen der Pyrenäen und den 
Oesterreichischen Alpen gefunden, und wohl Jedem wird sich da- 
bei die Ueberzeugung aufdrängen, dass Pandellei ebensowohl in den 
Gebirgen Mittel- und Südfrankreichs vorkommen wird, wie in denen 
Süddeutschlands, der Schweiz und Tirols; er ist eben in diesen 
Gegenden noch nicht gefunden oder erkannt worden. 

Der schöne und seltene C. Fairmairei Bris. war bisher nur 
aus den französischen Alpen bekannt. Vor Kurzem finde ich den 
Käfer in einer Determinanden-Sendung alter Kahr’scher Ausbeute 
aus Mittelitalien, zwar etwas altersschwach und schäbig, inmitten 
einer langen Reihe plebejischer C. geographicus; und in neuester 
Zeit zeigt mir Hr. Dr. O. Schneider ein am Stilfser-Joch in Süd- 
tirol erbeutetes Stück. Es unterliegt für mich demnach keiner 
Frage, dafs diese Art im ganzen Zuge der südlichen Alpenkette 
und im Apenninenstrange noch aufgefunden werden wird. 

Scehliefslich möchte ich als letztes Argument für meine Aus- 
führungen auf das eingangs erwähnte Vorkommen gewisser Arten 
des Mainzer Beckens zurückkommen. 

Otiorrhynchus procerus Stierl. fand ich mehrere. Jahre 
hindurch in der Nähe der sogen. Universitätskauten zwischen 
Mombach und Budenheim auf Weilsdorn zur Blüthezeit an einer 
bestimmten Stelle stets in grolser Anzahl, aber aufserdem noch 
vereinzelt über die ganze Localität zerstreut, die von den nam- 
haftesten Entomologen, wie in erster Linie den beiden v. Heyden, 
dann von Bach, Zitz, Koch und besonders vom Prälat Dr. Schmitt, 
von diesem seit länger denn 50 Jahren, durchforscht wurde, ohne, 
des Thieres ansichtig zu werden. Eine inzwischen erfolgte Ein- 
wanderung dieses flügellosen trägen Käfers in jene schwer zugäng- 
liche Localität bleibt wohl gänzlich ausgeschlossen. Auch hier 
wurde diese Art einfach rein zufällig übersehen und nicht auf- 
gefuuden, ebenso wenig wie der Otiorrh. velutinus Germ. 


.[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.) 161 


Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe 
von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 


Von 
A. Schultze in Detmold, 


Durch freundliche Vermittelung meines hochgeschätzten Herrn 
Kollegen Joh. Faust in Libau, wie nicht minder durch das bereit- 
willige Entgegenkommen des Hrn. Prof. Aurivillius zu Stockholm, 
wurde es mir ermöglicht, eine Reihe zweifelhafter Ceuthorrhyn- 
chiden, so weit solche nicht schon früher durch das kundige Auge 
eines Charles Brisout der Durchmusterung unterzogen waren, einer 
kritischen Prüfung zu unterwerfen. Den Genannten sei an dieser 
Stelle hierfür nochmals der verbindlichste Dank ausgesprochen. 

Schönherr’s Typen, selbst die kleinsten, sind durchweg genadelt; 
- Rost und Fettsäure haben im Laufe der Jahre bei einzelnen Objekten 
ihre unvermeidliche difformirende Wirkung derart ausgeübt, dafs es 
nicht überall leicht war, die habituellen Eigenschaften zu erkennen; 
der Ceuth. angustulus Gyll. hat sich, wie Hr. Prof. Aurivillius mit- 
theilte, bereits gänzlich in seine Bestandtheile aufgelöst, „es ist 
nichts mehr davon übrig geblieben“. Das ist um so mehr zu be- 
dauern, weil über die Identität gerade dieser Art die Ansichten 
der Kenner weit auseinander gehen. 

Es gereichte mir zur grolsen Befriedigung, mein eigenes 
Material nach den Beschreibungen der alten Autoren Gyllenhal, 
Boheman u. s. w. meist richtig gedeutet zu haben. Wo dies nicht 
der Fall, war eine richtige Auslegung trotz der weitläufigen Be- 
schreibungen darum nicht möglich, weil dieselben zu allgemein 
gehalten und auf mehrere Arten gleich gut palsten. Dies trifft 
ganz besonders bei der Thamiocolus- Gruppe zu. So giebt Gyllh. 
von virgalus zwar eine eingehende Beschreibung der Deckenzeich- 
nung und sagt auch, dals die Schienen vor der Spitze kamm- 
förmig gestachelt seien. Aber diese Merkmale passen auf eine 
ganze Reihe zu jener Gruppe gehörenden bunten Ceuthorrhynchus- 
Arten, wie nubeculosus, pubicollis, Sahlbergi u. s. w., die sich hin- 
siebtlich ihrer Zeichnung in manchen Abweichungen oft täuschend 
ähnlich sehen. Hier liegt das Unterscheidungs-Kriterium fast aus- 
schliefslich in der Rüsselbildung beider Geschlechter. Wie es 
scheint, besalsen die alten Autoren für ihre Beschreibungen meist 


” . ” . . 8 ® 
nur ein geringes Material, und viele ihrer Arten sind wohl nur auf 
Deutsche Entomo]. Zeitschr, 1898, Heft I. 11 


162 A. Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe 


ein Ex. begründet. Aulserdem waren die Geschlechtsunterschiede 
nach dem damaligen Standpunkt der Wissenschaft so gut wie un- 
bekannt. So geschieht bei vielen Arten der Spitzenbewehrung der 
männlichen Schienen ebenso wenig Erwähnung, wie irgendwo der 
Ausrandung des männlichen Aftersegments oder der sexuellen 
Verschiedenheit der Rüssellänge. Daraus erklärt sich auch ferner, 
dafs für die beiden Geschlechter einer Art, wie beispielsweise 
bei ©. inaffectatus Gyll. und glabrirostris Gyll. (Deutsche 
Entom. Zeitschr. 1895, p. 433), wegen der Verschiedenheit der 
Rüsselbildung zwei Arten aufgestellt wurden. 

Wenn ich mir nun im Folgenden gestatte, aus der langen 
Reihe der mir zur Prüfung vorliegenden Typen das meines Dafür- 
haltens Wissenswerthe zu veröffentlichen, so hoffe ich damit der 
Wissenschaft einen kleinen Dienst zu erweisen; auch würde es 
mir zugleich eine grofse Genugthuung seiu, für diese bisher etwas 
stiefmütterlich behandelte zahlreiche Gattung der Ceuthorrhynchiden 
das Interesse von Neuem ein wenig angeregt zu haben. | 


1. Rhinoncus (Phytobius) denticollis Schönh. 


Leider .fehlte gerade dieser Type, die sich sonst durch nichts 
von dem bekannten Phyt. 4-nodosus unterscheidet, der Kopf und 
somit die Möglichkeit, diese Art, „die Niemand kennt“, auf ihre 
.7-gliedrige Fühlergeifsel (Faunes de la Seine, tom. VI, p. 180) zu 
prüfen !). Eine briefliche Anfrage bei Hrn. Louis Bedel in Paris 
wegen der angeblichen Verschiedenheit der Fühlerbildung zwischen 
denticollis und 4-nodosus hatte ein überraschendes Ergebnifs. 

Hr. Bedel tbeilte mir mit, dafs durch Verwechslung der ihm 
von Ch. Brisout zur Verfügung gestellten Typen in seinen Arbeiten 
sich ein Versehen eingeschlichen habe, und dals er jetzt selbst. 
vollkommen überzeugt sei, Phyt. denticollis und guadrinodosus 
seien ein und dieselbe Art. 


2. Ceuthorrhynchus (Thamiocolus) decoratus Gyll. 


Meine (D. E. Z. 1896, p. 257) ausgesprochene Ansicht, dafs 
decoratus selbstständige Art sei, fand durch die mir vorliegende‘ 
Type ihre Bestätigung. Dagegen ist 


1) Gyllenhal erwähnt bei der Beschreibung seines dentzcollis‘ 
(Schönh., tom. 5, pars I, p. 584) einer 7-gliedrigen Fühlergeilsel 
durchaus nicht; er hat seine Art wohl kaum mit dem älteren 
4-nodosus Fähraeus verglichen. 


von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 163 


3. Ceuth. (Thamioc.) interstinetus Gyll., ein kleines 2 
des pubicollis Gyll.!). Ebenso ist 

4. Ceuth. (Tham.) signatellus Gyll., ein kleines Z des 
pubicollis. 

5. Ceuth. (Tham.) virgatus Gyll. (= signatellus Faust, 
Öfvers. af Finska Vetensk. Soc. förh., tome XXXII, p. 48, 49) ist 
ein g' und dem pwbicollis in Habitus und Zeichnung sehr ähnlich. 
Die Lateralbinde dieser Art beginnt jedoch, wenn auch oft rudi- 
mentär, schon auf dem 5. Zwischenr., die weilslichen Längsstriche 
auf den Decken sind noch schärfer abgesetzt und kürzer als bei 
pubicollis, so dals das Dunkel der Oberseite weit mehr hervor- 
tritt. Der Rüssel nimmt von der Basis zur Spitze allmählich 
ab und ist von der Fühlereinlenkungsstelle ab fast gerade, bei 
pubicollis dagegen von gleicher Stärke und bei beiden Ge- 
schlechtern von der Basis zur Spitze gleichmäßsig schön gebogen. 

6. Ceuth. (Tham.) dubitabilis Boheman ist ein Weibchen 
des virgatus Gyll. mit längerem, fast geradem Rüssel und 


7. Ceuth. (Tham.) nubilosus Gyll., eine Var. des @ von 
virgatus, bei welcher die weilse Strichzeichnung der Decken fast 
ganz verschwindet. | 

8. Ceuth. (Thamioc.) nubeculosus Gyll. aus dem Kaukasus 
ist ebenfalls dem pwbico/lis in Habitus und Zeichnung sehr ähn- 
lich, der Rüssel jedoch kurz und in beiden Geschlechtern an Länge 
kaum verschieden, wie bei dem lebhaft gefärbten und viel kleineren 
signatus. Die var. Gyllenhalı Faust mit fast ganz verwaschener 
Zeichnung stammt aus Südrulsland (Samara). 

9, Ceuth. urticae Boheman ist = stachydis Faust 
— Karamani Reitter in litt. und weit verbreitet, aber aufser 
dem Südwesten Rufslands, wie es scheint, überall selten; er ist bei 
Schweidnitz (Reitter), bei Berlin (Pape) und im Elsals gefunden. 
Bedel weist in seiner Fauna des Seine-Beckens, tom. VI, p. 172 (2) 
auf die Aehnlichkeit des urticae mit euphorbiae Br. hin, von dem er 


1) Vielfach ist noch die falsche Ansicht verbreitet, dals pub?- 
collis das 2 des signatus Gyll. sei. Ganz abgesehen von der 
dicht weils beschuppten Lateralbinde, die bei pubicollis nur aus 
weilsen Längsstrichen besteht, ist der Rüssel des signatus bei 
beiden Geschlechtern kurz, wenig gebogen und von ziemlich gleicher 
Länge, bei pubicollis dagegen erheblich länger, schön gebogen und 
beim 2 reichlich um 4 länger als beim g'. Bei signatus Q' sind nur 
die Mittelschienen, bei pubicollis 2 auch die Hinterschienen an der 
Innenkante der Spitze mit einem Dörnchen versehen. 


28 


164 A.Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe 


sich durch rothe Tarsen und schwächer gehöckertes Halssch. unter- 
scheide. Das erste Unterscheidungsmerkmal ist unzuverlässig, da 
auch bei Ceuth. euphorbiae oft Stücke mit bräunlichen bis roth- 
braunen Tarsen vorkommen. Betreffs der Halssch.- Höcker gehe 
ich noch weiter und sage, dals urticae überhaupt keine Höcker, 
dagegen weit stärker erweiterte Halssch.-Seiten als euphorbiae 
zeigt. Ein ebenso sicheres Merkmal besitzt euphorbiae in der 
weit schärferen Bezahnung, besonders der Vorderschenkel, die bei 
urticae nur mälsig stark entwickelt und an den Vorderschenkeln 
nur schwach angedeutet sind. Boheman sagt von seinem urticae: 
„Magnitudine et statura Coeliodis didymi“. Das ist sehr zu- 
treffend, nur ist urticae gestreckter. Fast mehr noch liegt die 
Aehnlichkeit in der Beschuppung der Oberseite, insbesondere bei 
kleinen Individuen des urficae, die aber von Coel. didymi durch 
das Fehlen der Rüsselrinne und die dunklen Schienen unschwer 
zu trennen sind. Die Art ist bei ihrer Veränderlichkeit für das 
ungeübte Auge nicht sofort zu erkennen, auch in der Gröfse sehr 
veränderlich; sie schwankt zwischen 2 und 4 mill. Die russischen 
und dalmatiner Stücke sind bedeutend gröfser und dichter beschuppt 
und neigen ‚oft zum Rufinismus. Für diese schlage ich vor, den 
Namen C. stachydis Faust als Varietät bestehen zu lassen. 

10. Ceuth. azillaris Boh. !). Wenn der Autor von dieser 
Art sagt: Ceuthorrhyncho sulcicoli prozimus, so muls ihm Ceuth. 
obsoletus Germar offenbar unbekannt geblieben sein, mit welchem 
azillaris weit bedeutendere Aehnlichkeit hat; er unterscheidet 
sich von odsoletus zunächst dadurch, dafs die Schultern bedeutend 
stärker hervortreten und mit stumpfen Körnchen besetzt sind; die 
Halssch.-Höcker treten an der Innenkante schärfer heraus, die 
punktförmige Vertiefung vor dem Schildchen ist weniger deutlich, 
die Streifen der Fld. sind kaum sichtbar punktirt, die Zwischenr. 
nur undeutlich querrunzlich und schliefslich zeigt das weibliche 
Abdominalsegment ein kleines rundes, aber tiefes Grübchen. 

ll. Ceuth. campestris Gyll. ist von Gyllenhal vortrefflich 
beschrieben. Olivier’s Beschreibung seines variegatus, den die fran- 
zösischen Entomologen mit campestris identificiren und, als früher 
beschriebenen, die Priorität zusprechen, ist sehr allgemein gehalten 


!) Es wurde schon (D. E. Z. 1896, p. 259—60) nachgewiesen, 
dafs der in den Sammlungen vielfach verbreitete arillaris nicht 
diese Art, sondern C. caucasicus Kirsch. ist. Die Stockholmer 
Type des azillaris aus Daurien ist wohl das einzige bekannte 
Individuum. 


von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 165 


und palst beinahe auf die ganze Gruppe. Noch bedenklicher ist, 
dals Olivier, wie schon Boheman (Schönh., tom. VIII, 2, p. 164) 
bemerkt, den vergatus in der Beschreibung mit „femoribus muticis“ 
ausstattet und nur der „tarsis rufis“ erwähnt, in der dazu 
gehörenden Tafel ihn dagegen mit gezähnten Schenkeln abbilden 
läfst. Es ist daher möglich, ja sogar wahrscheinlich, dafs dem 
Zeichner ein ganz anderes Object vorgelegen hat. Denn es giebt 
eine dem campestris recht ähnliche Art mit ungezähnten 
Schenkeln und dunklen Schienen, den in Ungarn von Hrn. v. Kuthy 
und in Volhynieu (Faust) gesammelten Ceuth. edentulus m. 
(D. E. Z. 1896, p. 271). Auch Ch. Brisout hat diesen bei seiner 
Revision der Ceuthorrhynchiden des Ung. Nat. Museums mit cam- 
pestris vermengt. Ich ziehe daher das im Schlufsatz meiner Be- 
merkung (D. E. Z. 1895, p. 437, 7) Gesagte wieder zurück, schlage 
vor, die Priorität des campestris Gyll. wieder herzustellen und 
variegatus Ol. mit einem Fragezeichen zu verseher. 

12. Ceuth. molitor Gyll. Die Untersuchung dieser Type 
bestätigt meine über die Art (D. E. Z. 1896, p. 270) gemachten 
Auslassungen. Nach dem mir inzwischen reichlich zugegangenen 
Material verbreitet sich diese Art durch das westliche Frankreich 
bis zur nordbretonischen Küste bei Morlaix (Herve) !). 

13. Ceuth. chrysanthemi Gyll. und 

14. Ceuth. figuratus Gyll. Nach genauem Vergleich beider 
Typen bekenne ich mich zu der Ansicht desjenigen (Brisout?), der 
letzteren als Varietät zu chrysanthemi gezogen hat ?). 

15. Ceuth. RobertiGyll. = Ceuth. alliariae H. Brisout. 
Beide sind nur durch die Färbung der Tarsen verschieden, die bei 


1) Bei einer Anzahl mir von Hrn. Bedel bei Edough in Algerien 
gesammelten und mir gütigst mitgetheilten Stücken ist die Trans- 
versalbinde der Decken auf dem 5. Zwischenraum durchweg unter- 
brochen. Die Stücke sind aufserdem etwas grölser, als die mir 
bekannten europäischen, zudem treten die schwärzlichen Längs- 
flecken vor und hinter der Lateralbinde viel lebhafter hervor. 
Ich benenne diese Form 

Ceuth. molitor Gyll. var. interruptus m.: Fascia elytrorum 
transversali in interstitio quinto interrupta. Algeria. 

2) Eine von Hrn. Dr. Escherich bei Angora in Kleinasien 
erbeutete, oben schön röthlich-grau angeflogene Form dieser Art, 
bei der das Dunkel der Decken bis auf die schwarze Suturalmakel 
ganz verschwindet, benenne ich 

Ceuth. chrysanthemi Gyll. v. Escherichi m.: Supra rubri- 
catus et, praeter maculam suturalem, non nigro-signatus. Asia 
minor. 


166 A.Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe 


Roberti dunkel, bei alliariae röthlich braun bis rostroth sind. Doch 
giebt es auch Uebergänge. Insbesondere Robert: ist viel umstritten 
und oft falsch gedeutet: Man begegnet in den Sammlungen vielfach 
grolsen Stücken des pleurostigma Marsh. = sulcicollis Gyll., 
die als Roberti Gyll. bestimmt sind. Daran ist der sonst so 
gewissenhafte Autor zum Theil wohl selbst schuld. Gyllh. sagt 
nämlich in seiner Diagnose von Roberti: „.... Subtus dense, 
supra parcius cinereo-albido-squamosus. Ceuth. sulcicolli duplo 
major et ultra“, dann schwächt er aber in der Beschreibung das 
„dense“* ab und sagt: „Corpus subtus sat dense albido-squamosum“. 
Daher kommt es, dafs die grolsen, meist weiblichen Stücke des 
pleurostigma Gyll. mit „pleuris dense niveo-interdum flavescenti- 
squamosis“ auf den echten Roberti bezogen werden. Nun ist die. 
von Chevrolat in Belgien gesammelte, in das Stockholmer Museum 
übergegangene und von Gylienhal beschriebene Type des Roberti 
auf der Unterseite überall vollkommen gleichmäfsig und dünn mit 
tief eingebetteten grauen Schüppchen bedeckt; und auch sonst macht 
sich diese Art durch den Habitus, insbesondere durch das mehr 
konische und flache Halssch. sofort kenntlich. 

Meine Vermuthung, dafs Ceuth. alliariae Henri Brisout 
nichts anderes sei als eine Var. des älteren Roberti Gyll., fand 
ihre Bestätigung durch Prüfung des zahlreichen Materials, welches 
mir sowohl durch Hrn. v. Heyden (ex Grenier, Allard, Wencker) 
wie auch durch die Brisout’schen Cotypen des Hrn. Louis Bedel zur 
Verfügung gestellt wurde. Es giebt zwischen beiden Formen der 
über ganz Europa und Algerien (Bedel) verbreiteten Art wie 
schon erwähnt, in der Färbung der Tarsen auch Uebergänge. Ich 
kenne Stücke des Roberti, bei der die Fuflssohlen und die Lappen 
des 3. Tarsengliedes rothbraun gefärbt waren, wieder andere, bei 
denen die rothbraune Färbung der Tarsen noch mehr ausgesprochen 
ist. Solche Stücke mit ganz röthlichen Tarsen scheinen mehr dem 
Westen, besonders Frankreich anzugehören. Für diese schlage ich 
vor, den Namen Ceuthorrhynchus Roberti Gyll. var. alliariae 
Hrn. Brisout zu belassen. 

16. Ceuth. validirostris Gyllb. Tauria. Diese seit des; 
Autors Zeiten verschollene und erst in neuerer Zeit von Hrn. Prof. 
Speiser in Kalocza wieder aufgefundene Art wurde von Frivaldszky 
als neues genus Homorosoma aufgestellt und dem Entdecker ge- 
widmet.. Ein Vergleich der beiderseitigen Typen giebt die völlige 
Uebereinstimmung. Die von Gyll. sehr gut beschriebene Art wäre 
nach Habitus und Skulptur hinter Scleropterus (bezw. Rhytido- 


von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 167 


soma), von dem sie sich nur durch die 7gliedrige Geifsel entfernt, 
einzuschalten 1). Ich möchte übrigens die 7gliedrige Geifsel allein 
nicht für hinreichend erachten, um darauf ein neues genus zu be- 
gründen und schlage vor, Homorosoma dem genus Scleropterus als 
subgenus anzugliedern. Die Nomenklatur würde demnach heifsen: 


Scleropterus. 
subg. Rhitidosoma Stephens. 
subg. Homorosoma Frivaldszky (olim Ceuth. Gyll.). 
validirostris Gyll. (Speiseri Friv.) 


17. Ceuth. viridanus Gyll. ist mit chlorophanus Rouget 
identisch, mithin im Katalog in sein Artenrecht wieder einzustellen. 
Viridanus ist sehr weit durch das ganze mittlere und südliche 
paläarktische Gebiet verbreitet, wird aber oft mit /aetus Rosenhauer 
= smaragdinus Bris. verwechselt, von dem er aber sofort durch 
den schwarzen (bei laetus bronzegrünen) Rüssel zu unterscheiden 
ist. Ich bemerke hierbei, dafs mir deutsche Fundorte des laetus 
nicht bekannt sind; die in Thüringen und Sachsen verbreitete und 
dafür gehaltene Art ist nicht /aetus, sondern viridanus Gyll. = 
chlorophanus Rouget. 

18. Ceuth. coerulescens Gyll. ist im Katalog als Synonym 
zu chalybaeus Germ. gestellt, gehört jedoch nicht zu chalybaeus, 
aber noch weniger zu erysimi Fbr. Herr Weise spricht nämlich 
(D. E. Z. 1896, p. 183) die Vermuthung aus, dafs coerulescens 
nach der Beschreibung von erysimi nicht verschieden sein könne. 
Hierbei ist vielleicht übersehen, dafs Gyllenhal von den Interstitien 
seines coerulescens sagt: „interstilüis angustis, converis“, während 
die Interstitien des erysimi bekanntlich ganz flach sind. Leider 
verschweigt Gyllenhal die weilsgrauen, halbaufgerichteten Borsten- 
reihen auf den Interstitien des zur Verwandtschaft der chaly- 
baeus gehörenden coerulescens und erschwert dadurch die Er- 
kennung der Art. Sie ist von lebhafter, hellblauer Farbe, ähnlich 
dem viridipennis Bris. und noch schärferer Skulptur der Decken 
als pectoralis Weisc, der ihr in der lebhaften Farbe am nächsten 
kommt. Die Deckeninterstitien sind kielförmig erhaben und nirgend- 
wo breiter als die Furchen; aufserdem sind die Borstenreihen der 
Interstitien hell weils-grau. Die Unterseite ist vollkommen gleich- 


1) Schon Gyllenhal weist auf diese Aehnlichkeit hin und sagt 
in seiner Observatio treffend: Ahytidosoma globulo quod habitum 
similis, sed flagello antennarum T-articulo, ab illa genere distinctus, 


168 A. Schultze: Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten, 


mälsig und dünn grau beschuppt. Die männlichen Vorderschienen, 
die bei pectoralis an der Spitze mit einem kräftigen Zahn be- 
wehrt sind, zeigen bei coerulescens ein kleines, kaum sichtbares 
Zähnchen. 

Ein Pärchen dieser Art aus der Umgebung von Berlin befindet 
sich in meiner Sammlung. 

19. Ceuth. scapularis Gyll. ist das J' und 

20. Ceuth. obscurecyaneus Gyll. das weniger gut erhaltene 
2 ein und derselben Art, bei der die besonders charakteristisch 
gelblich beschuppte Epimerenspitze weniger zum Ausdruck kommt. 

21. Ceuth. suturellus Gyll. Diese Type, der leider eben- 
falls der Kopf fehlt, aber noch hinreichend kenntlich ist, bat mit 
Ceuth. pervicaz Weise sehr wenig gemein. Das Halssch. des 
suturellus ist bedeutend feiner punktirt und die in der Mitte 
unterbrochene Längsrinne mit weilsen Schüppchen bedeckt. Die 
Zwischenr. der Fld. sind aufserdem flach und matt. Diese mir 
bisher unbekannte, von Taurien stammende, Art ist mithin von 
pervicar Weise wohl zu trennen; beide sind selbstständige Arten. 


Zwei neue Ceuthorrhynchus-\ arietäten. 


1. Ceuth. gibbicollis var. dilatatus m. Squamositate elytrorum 
albida supra majorem partem erpansa maculaque suturali nigra absenti. 

Die Zeichnung dieser Varietät erinnert lebhaft an die typische 
Form des dimidiatus Friv., das Schuppenkleid ist jedoch nicht ganz 
so dicht, so dafs die bei dimidiatus vollständig verdeckten Punkt- 
streifen hier als feine schwarze Linie noch überall zu erkennen sind. 

Unter einer grolsen Zahl typischer Stücke aus Siebenbürgen 
ein Exemplar. 

2. Ceuth. trimaculatus Fbr. var. hybridus m. Signatura 
Ceuth. hiturae 2 summa similitudine. Sutura in basi albido-sguamosa, 
squamositate elytrorum apicali albida, etiam macula suturali nigra 
albido-concludente, tuberculis thoracis lateralibus albido-circumeinctis. 

Dem 2 des C. litura F. täuschend ähnlich und nur noch an 
der breiteren Form und den breiten Halssch.-Höckern kenntlich. 


Ein g' von Südungarn. A. Scehultze, Detmold. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft L] 169 


Revision der Cleridengattung Lemidia Spin. 
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 


Von 


Sigmund Schenkling, Hamburg. 


Die Gattung Lemidia wurde 1341 von Spinola aufgestellt in 
der „Revue Zoolog.“, p. 75, und ausführlich beschrieben im „Essai 
monograph. des Clerites“ 1344, II, p. 32. Sie gehört zur Gruppe 
der Hydnocerini und ist nahe verwandt mit der reichhaltigen, vor- 
wiegend amerikanischen Gattung Hydnocera Newm. In Bezug auf 
die Gestalt des Körpers gehen beide Gattungen in einander über; 
ein gutes Unterscheidungsmerkmal bildet die Fühlerkeule, welche 
bei Lemidia dreigliedrig ist, während sie bei der Gattung Hydnocera 
nur zwei Glieder besitzt. Die Gattung Lemidia ist auf Australien 
und die australischen Inseln beschränkt. 

Im „Catalogus Coleopterorum“ von Gemminger und Harold 
sind mehrere Käfer unter der Gattung Lemidia aufgeführt, die in 
andere Gattungen gehören, auch sind die von Chevrolat und Kuwert 
beschriebenen Lemidien anderweitig unterzubringen. Gorham ge- 
bührt das Verdienst, diesen Arten ihre richtige Stellung zugewiesen 
zu haben. Lem. albofasciata Thoms. (Mus. scientif. II, 1860, p. 61), 
cyanea Thoms. (ibid. p. 62), dorsalis Thoms. (ibid. p. 61), insolata 
Pase. (Journ. of Ent. I, 1860, p. 48), pulwerosa Chev. (Rev. et 
Mag. Zool. 1874, p. 321), semilutea Chev. (ibid.) und bdipunctata 
Kuw. (Ann. Soc. Ent. Belg. 1893, p. 485), gehören zu dem von 
Gorham in „Cistula entom.“ II, 1876, p. 64 aufgestellten Genus 
Callimerus; die letztgenannte Kuwert’sche Art ist übrigens synonym 
mit Callim. rusticus Gorh. (Notes from Leyden Mus. V, 1883, 
p. 252). Lem. inanıs Germar (Linn. Entomol. III, 1848, p. 187) 
und zanthozona Chev. (Rev. et Mag. Zool. 1874, p. 321) sind Sy- 
nonyme zu Metabasis accinctus Newm. (The Entomologist 1842, 
p- 364). 

In der nachstehenden Tabelle mulste leider zur Auseinander- 
haltung der Arten der Unterschied in der Färbung mehr berück- 
‚siehtigt werden als dem Verfasser lieb war; doch ist die Gestalt 
der Lemidien i. a. eine sehr übereinstimmende, und ebenso weisen 
die Fühler, Taster ete. in ihrer Bildung eine so grolse Concordanz 
auf, dafs sich danach keine übersichtliche Tabelle aufstellen läfst. 


170 


hh. 


S. Schenkling: Revision der Cleridenguttung Lem. Spin. 


Uebersicht der Arten. 
Hinterleib ganz oder zum Theil hell (gelb, roth oder braun). 
Fld. deutlich. punktirt. 
Fld. nicht einfarbig. 
Fld. grün mit rothgelben Binden . 1. picta. 2. carissima. 


. Fld. schwarz oder blau. 


Beine einfarbig rothgelb . . . . . . 3. nitens. 4. rufa. 
Beine anders gefärbt. 
Halssch. von der Grundfarbe der Fld. . 5. flavolineata. 
Halssch. nicht von der Grundfarbe der Fld. 
Hinterleib rothgelb mit schwarzer Spitze. 
6. festiva. 7. obliquefasciata. 8. tasmanica. 
Spitze des Hinterleibes nicht abweichend gefärbt. 
9. dia. 10. biaculeata. 
Fld. einfarbig , ......: .. 1...11. peetoralis...12. Gorkamı. 
Fld. glatt oder nur sehr undeutlich punktirt . 13. hilaris. 
Hinterleib schwarz oder erzfarben (vergl. jedoch die var. api- 
calis und die var. von labiata!). 
Oberseite einfarbig, höchstens Stirn anders gefärbt; Käfer = 
langgestreckt. 
14. subaenea. 15. filiformis. 16. plumbea. 17. pilosa. 
Oberseite nicht einfarbig. 
Halssch. schwarz, vorn und hinten lebhaft gelb 18. malthinus. 
Halssch. anders gefärbt. 
Fld. unregelmäfsig punktirt, Punkte mitunter zusammenflielsend. 
Das 8. Fühlerglied vergrölsert, daher Keule 4gliedrig. 


19. concinna. 
Fühlerkeule 3gliedrig. 


Beine ganzı gelbe.) „u 2er ec DOENEahinunae 
Beine anders gefärbt. 
Fld. einfarbig... . - » ... 21. conferta. 22. gracilis. 


Fld. nicht einfarbig. 

23. erilis. 24. flavovaria. 25. V-reversa. 
Fld. mit regelmälsigen Punktreihen. 
Fld. mit Mittelbinde. 
Halssch. ungefleckt. 
26. bella. 27. suturalis. 23. elongata. 29a. maculicollis 

var. apicalis. 

Halssch. gefleckt .. . 2... 2.2 00.20.29, maculicollis. 
Fld. ohne Binde 0.180, 1bifurcata. 31, interrupba. 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. Kal 


Beschreibung der Arten. 

1. Lemidia picta White, Cat. Cleridae Brit. Mus. 1849, 
p. 62. 

Testacea, nitida, capite, antennis, meso- et metathorace pedi- 
busque nigris, elytris coeruleo-viridis, elytrorum fascüs duabus rufo- 
testaceis. — Long. 7 mill. — Australia (Port Philip). 

Kopf glatt, glänzend schwarz, mit grünlichem Schimmer, Ge- 
sicht gelb; Fühler schwarz, Halssch. flach, nach hinten plötzlich 
verengt, in der Mitte mit tiefer Grube, glänzend gelbroth. Fld. 
nach hinten verbreitert, gestreift-punktirt und schwach behaart, 
grünblau mit Metallglanz, an der Basis nach der Schulter hin roth- 
gelb, eine ebensolche Binde, nach den Rändern breiter werdend, 
kurz vor der Mitte. Halssch. unten gelbroth, Mittel- und Hinter- 
brust schwarz, Hinterleib vorn roth, an der Spitze schwarz. Beine 
schwarz mit blauem Schimmer. 


2. Lem. carissima Pascoe, Journ. of Entomol. I, 1860, 
p- 48. 

Fulvo-lestacea, nitida, elytris irregularıter punctatis, laete viridi- 
bus, humeris, fascia media apiceque aurantiacıs, hibiis tarsisque posticis 
nigris. — Long. 6 mill. — Australia (Melbourne). 

Glänzend rothgelb. Fld. lebhaft grün, die Schultern, eine 
Binde in der Mitte und die Spitze orangeroth. Augen, Hinter- 
schienen und -tarsen schwarz. Mittel- und Hinterbrust sowie ein 
Fleck auf dem Abdomen braunschwarz. 


3. Lem. nitens Newm.. The Entomol. 1841, p. 36 (Hydnocera 
nit... — Klug, Mon. p. 311, t.2, f£. 8. — Spin. Mon. II, p. 34, 
Das Kal, -2——d: 

*  Syn.: elytoides Gory in litt. — scalaris Dup. in litt. 

Nigerrima, glaberrima, antennis, pedibus abdomineque ferru- 
gineis, elytrorum fascüs tribus lineaque brevi juzta scutellum flavidıs. 
— Long. 6—-7 mill. — Tasmania. 

Vorderseite des Kopfes gelb und wie die Scheibe des Halssch. 
glänzend, fein und einzeln punktirt, die Punkte auf dem Halssch. 
etwas grölser. Halssch. vorn deutlich eingeschnürt, die Einschnü- 
rung in der Mitte etwas nach hinten, nach der Mitte der Scheibe 
zu, verlängert, grölste Breite des Halssch. etwas vor der Mitte; 
Scheibe etwas abgeflacht. Fld. glänzend, sehr fein punktirt, aulser- 
dem jede bis zur Spitze mit 10 Längsreihen grölserer Punkte; mit 
3 gelben Binden, die erste an der Basis, beim schwarzen Schild- 
chen sich etwas nach hinten verlängernd, die zweite vor der Mitte, 


172  S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin. 


an der Naht unterbrochen, die dritte in # der Länge, etwas nach 
vorn gebogen, an der Naht noch etwas breiter als vorige unter- 
brochben, aulsen den Seitenrand erreichend. Hinterleib braun bis 


roth. — Spinola berichtet von einem Exemplar aus der Sammlung 
Dupont, bei welchem die Naht von der ersten bis zur dritten Binde 
gelb ist. 


4. Lem. rufa Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1377, III, p. 251. 

Rufo-testacea, capite thoraceque vir mitidis, elytris nigris, sub- 
seriatim punctatis, subrugosis, bası tenuiter et fascüs duabus nec 
suturam nec. marginem attingentibus flavis, corpore supra pedi- 
busque setosis. — Long. 6 mill. — Australia merid. 

Der vorigen ähnlich, doch etwas kleiner. Die gelben Binden 
sind in ihrer Anordnung der 2. und 3. der vorigen Art ent- 
sprechend, doch erreicht keine von ihnen den Seitenrand. Die 
Grundfarbe des Käfers ist mehr rothgelb, die Fld. sind schwarz. 

9. Lem. flavolineata Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
1852, p. 48, t. 27, f. 1. (Hydnocera flavolin.) 

Chalybeo-nigra, dense griseo-setosa, facie labroque flavidis, 
antennis subfiliformibus, luteis, elytris punctalis, disco singuli striga 
longitudinali pallide flava notato, pedibus subfulvis, femoribus po- 
sticis migris. — Long. 44 mill. — Australia merid. 

Kopf etwas breiter als das Halssch., sparsam punktirt; Ge- 
sicht, Mund und die Basis der kurzen Fühler blafsgelb, der übrige 
Theil der letzteren bräunlich. Halssch. schwarz, wenig punktirt, 
an den Seiten nur schwach erweitert, hinter dem Vorderrande deut- 
lich eingeschnürt, hinten kein Quereindruck. Fld. länglich, fast 
parallel, anregelmäfsig punktirt, die Scheibe in der ganzen Länge 
nebst der Schulter gelb. Körper unten schwarz, Seiten- und Hin- 
terränder der Abdominalsegmente gelb. Beine gelb, Hinterschenkel 
sch warz. 

6. Lem. festiva Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852, 
PA 2 23: 

Nigro-cyanea, nitida, rugose punctata, pronoto, abdomine (upice 
exzcepto), striola tenui humerali fasciaque transvera media elytrorum 
laete rubris. — Long. 5—6 mill. — Australia oceid. 

Kopf kurz, schwarzblau, schwach runzelig, auf dem Scheitel 
glatt, mit schwach erhabener Mittellinie; Fühler braun. Halssch. 
roth, glänzend, vorn und hinten kräftig eingeschnürt, an den Seiten 
gerundet erweitert, jederseits mit einem schwachen ovalen Ein- 
druck, runzelig punktirt, die Mitte fast glatt. Schildehen schwaız. 
Fld. nach hinten verbreitert, runzelig punktirt, schwarzblau, ein 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 173 


schmaler Streif an der Basis und eine breite Querbinde in der 
Mitte lebhaft roth. Unterseite schwarz, Hinterleib roth, an der 
Spitze schwarzblau. Beine schwarzblau, die 4 Vorderschenkel 
unten, alle Kniee und die Vorderschienen und -tarsen braunroth. 

7. Lem. obliquefasciata Gorh., Transact. Ent. Soc, 1877, 
II, p. 251. 

Nigra, nitida, thorace, abdomine (apice ezcepto), pedibus 
anlicis et intermedüs, elytris linea tenui basalı fasciaque mediana 
obligua croceis. — Long. 44 mill. — Australia (Fremantle). 

Der vorigen Art ähnlich, doch kleiner und schmäler. Die 
Scheibe des Halssch. ist etwas angedunkelt. Die gelbe Mittelbinde 
der Fld. ist schmäler und verläuft vom Rande her etwas schräg 
nach hinten. Bei manchen Exemplaren ist auch die Spitze der 
Fld. gelb (vielleicht kommt auch bei festiva Westw. diese helle 
Färbung der Spitze vor!). Hinterleib gelb, die Spitze schwarz. 
Bei den sehr hell gefärbten Stücken sind die mittleren Beine und 
die Stirn ganz gelb, bei den dunkleren sind alle Schenkel gebräunt. 
Die Fld. sind schwach runzelig punktirt, neben der Naht sind die 
Punkte fast gereiht. 

8. Lem. tasmanica White, Cat. Cleridae Brit. Mus. 1849, 
p- 62. 

Rufo-testacea, nitida, elytris nigris, fascüs duabus apiceque 
rufo-testaceis, pedibus anlicis et intermedüs lutescentibus, posticis 
nıgris, femoribus basi et tibüs supra luteis. — Long. 6 mill. — 
Tasmania. 

Kopf schwarz, Mund gelb, ein Fleck auf dem Scheitel rostroth. 
Halssch. glänzend rostroth. Fld. schwarz, ihre Basis mit Aus- 
nahme des schwarzen Randes, eine Mittelbinde, welche die Seiten- 
ränder nicht erreicht und auch die Naht frei läfst, sowie die Spitze 
rothgelb bis gelb. Vorder- und Mittelbeine gelb, Hinterbeine 
schwarz, ihre Schenkelbasis und die Schienen oben gelb. Spitze 
des Hinterleibes schwarz. Fld. runzelig, fast reihig punktirt. 

9. Lem. dia Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, III, p. 252. 

Rufo-testacea, subnitida, pectore elytrisque nigris, his basi 
anguste, fascia mediana apiceque laete aurantiacis. — Long. 5 mill. 
— Australia. 

Kopf und Halssch. roth. Fld. nach hinten erweitert, mit 
Reihen von entfernt stehenden Punkten, die nicht bis zur Spitze 
reichen, schwarz, die Basis, eine an der Naht verbreiterte Mittel- 
binde und die Spitze roth; die rothe Färbung der Basis erstreckt 
sich meist noch ein Stück an den Seitenrändern entlang. Hinter- 


174  S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin. 


leib rothgelb. Die Hinterschenkel in der Mitte, die Spitze der 
Schienen und die Tarsen braun. 

10. Lem. biaculeata Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
1852, p. 52, t. 25, f. 1. (Hoploclerus biacul.) 

Testacea, elytris nitidis, cyaneis, humeris apicibusque testaceis, 
corpore infra testaceo, meso- et metasterno cyaneis, pedibus testaceis. 
— Long. 7 

Körper etwas flachgedrückt, glänzend. Kopf so breit wie 
das Halssch., fast glatt; Fühler braun. Halssch. rothgelb, an den 
Seiten stark erweitert, hinten etwas schmäler als vorn, vordere 


mill. — Australia merid. 


Einschnürung deutlich. Fld. nach hinten verbreitert, unregelmäfsig 
punktirt, schwarzblau, ein schmaler Streif an den Schultern und 
die Spitze breit rothgelb. Körper unten rotlıgelb, Mittel- und 
Hinterbrust schwarzblau, lebhaft glänzend. Beine rothgelb, die 
4 Hintertarsen dunkler. — Die Naht der Fld. ist nach der West- 
wood’schen Beschreibung in 2 Spitzen aussezogen, wonach das 
Thier auch seinen Namen bekommen hat, bei einem mir vorlie- 
genden Exemplar fehlen jedoch diese Spitzen, und ich vermuthe, 
dafs die Spitzen einen sexuellen Charakter darstellen, indem sie 
nur dem g' zukommen. Einen analogen Fall berichtet Gorham in 
Trans. Ent. Soc. Lond. 1877, p. 250, von Lem. carissima Pase. 

ll. Lem. pectoralis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
1852, p. 49, t. 27, f.6. (Hydnocera pect.) 

Pallide fulva, nitida, thorace subtus oculisque nigris, elytris 
grosse punclatis, pedibus fulvescentibus. — Long. 5—6 mill. — 
Australia merid. 

Der ganze Käfer mit Ausnahme der Unterseite der Vorder- 
brust und der Augen blals roth- oder gelbbraun. Kopf zwischen 
den Augen mit 2 schwachen ovalen Eindrücken. Halssch. glän- 
zend, fast glatt, an den Seiten gerundet erweitert, hinter dem 
Vorderrande deutlich eingeschnürt. Fld. nach hinten verbreitert, 
mit grofsen, in Reihen stehenden Punkten, diese nach der Spitze 
zu kleiner werdend. Beine ganz gelbbraun. 

12. Lem. Gorhami nov. spec. 

Nigra, nitida, pronoto antennisque fulvis, elytris nigris, imma- 
culatis, capite thoraceque laevis, elytris irregulare punctatis, pedi- 
bus anticis fulvis, intermediis et posticis nigris. — Long. 44 bis 
53 mill. — Australia. 

Der Lem. ezilis Westw. ähnlich, doch grölser, Fld. und die 
beiden hinteren Beinpaare ganz schwarz und Halssch. ganz gelb- 
braun. Kopf gelbbraun, glänzend, fein punktirt, Stirn mit zwei 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 175 


schwachen Eindrücken; Fühler kurz und dünn, die 3 letzten Glie- 
der nur mälsig verdickt, gelbraun, Keule etwas angedunkelt. 
Halssch. glatt und glänzend, gelbbraun oder gelbroth, beiderseits 
unbestimmt eingedrückt, so dafs sich die Mitte der Scheibe etwas 
hervorhebt, an den Seiten gerundet erweitert, etwas vor der Mitte 
am; breitesten. Schildehen schwarz. Fld. nach hinten verbreitert, 
ganz schwarz, glänzend, dicht unregelmälsig punktirt, die Punkte 
in der Nähe der Naht und gegen die Spitze hin etwas weniger 
dieht stehend. Unterseite mit Ausnahme der Vorderbrust schwarz. 
Der ganze Käfer überall dicht graugelb behaart. — Herrn H. S. 
Gorham in Southampton in Dankbarkeit gewidmet. 
13. Lem. hilaris Newm., Zoologist 1843, p. 119. (Clerus? hil.) 
Syn.: corallipennis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
Ban... 256 f 2, 

Cyaneo-nigra, nitida, minime punctata, depressa, elytris coral- 
linis, fascia mediana latissima margineque posteriore nigro-purpureis, 
metasterno abdomineque testaceis, pedibus nigris. — Long. 54 bis 
64 mill. — Australia, Nov. Zeeland. 

Tief schwarzblau, stark glänzend, sehr wenig oder gar nicht 
punktirt. Kopf ein wenig breiter als das Halssch., Stirn mit zwei 
runden Eindrücken; Fühler kurz mit deutlicher dreigliedriger Keule. 
Halssch. lebhaft glänzend, an den Seiten stark gerundet erweitert, 
‚vorn und hinten eingeschnürt. Schildchen schwarz. Fld. flach, 
breiter als das Halssch., nach hinten nur wenig verbreitert, giän- 
zend, fast ganz glatt, lebhaft korallenroth, hinter der Mitte mit 
einer breiten, geraden oder nach der Naht zu etwas verschiälerten 
purpurschwarzen Binde, der Hinterrand schmal schwarz gesäumt. 
Beine ganz schwarz, lang behaart. Hinterbrust und Hinterleib 
roihgelb, glänzend. — Die Figur bei Westwood weist ein viel zu 
dunkles Roth auf. 

14. Lem. subaenea Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, 
p- 254. 

Elongata, subparallela, aenea vel nigro-violacea, subnitida, 
fronte, antennis, palpis pedibusque pallide flavis, femoribus interdum 
infuscatis. -- Long 74 mill. — Australia (New South Wales, 
Queensland), Tasmania. 

Lang gestreckt, fast parallel, mälsig glänzend. Erzfarben, 
bald in’s Grünliche, bald mehr in’s Violette schimmernd, Stirn, 
Fühler, Taster und Beine blafsgelb; bei einem Exemplar meiner 
Sammlung sind die Schenkel, besonders die hinteren, auf der Ober- 
seite angedunkelt. Kopf mit den Augen so breit wie die Fld.; 


176  S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin. 


Scheitel flach. Halssch. uneben, fein und undeutlich punktirt, an 
den Seiten gerundet erweitert. Fld. sehr fein und dicht unregel- 
mälsig punktirt. Unterseite von derselben Farbe wie die Ober- 
seite. 

15. Lem. filiformis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, 
p- 254. 

Elongata, parallela, sublinearis, aeneo-cuprea, fronte, antennis, 
palpis pedibusque rufis, femoribus interdum infuscatis, thoracis disco 
subrugoso, elytris crebre irregulariter pnncetatis. — Long. 5 mill. — 
Australia oceid., Queensland. 

Der vorigen Art ähnlich, doch noch schmäler, fast linealisch. 
Erzfarben, Stirn, Fühler und Beine roth, Schenkel zuweilen oben 
angedunkelt. Kopf auf dem Scheitel dicht punktirt. Halssch. an 
den Seiten nur schwach erweitert, auf der Scheibe fast runzelig 
punktirt. Fld. sehr schmal, parallel, dicht gleichmäflsig punktirt, 
zwischen der anliegenden Pubescenz stehen grölsere, aufrechte 
Haare; Schultern etwas vorragend. 

16. Lem. plumbea Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, II, 
P-.291. 

Elongata, subcylindrica, nigro-plumbea, fronte, palpis labialibus, 
femorum basi, tibiis tarsisque rufis, elytris subnitidis, confuse crebre 
punctatis. — Long. 83 mill. — Australia merid. 

Käfer gewölbter, als man sonst bei der Gattung Lemidia ge- 
wöhnt ist. Dunkel bleifarben, überall dicht grau behaart, auf 
Kopf und Halssch. stehen aulserdem aufrechte Haare; Stirn, Lippen- 
taster, Schenkelbasis, Schienen und Tarsen roth, Spitze der Hinter- 
schienen und die Hintertarsen pechbraun. Halssch. so breit wie 
der Kopf, an den Seiten nur mälsig gerundet erweitert, nach hinten 
verschmälert, die vordere und hintere Einschnürung kaum sichtbar, 
Scheibe unregelmäfsig punktirt. Fld. dieht und unregelmäfsig 
punktirt, nach hinten erweitert. Unterseite schwarz. 

17. Lem. pilosa Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, IlI, p. 255. 

Subelongata, cuprea, dense cinereo-pubescens, obsolete crebre 
punctata, fronte, antennis, palpis pedibusque pallide testaceis, — 
Long. 5 mill. — Australia (Fremantle). 

Mit den drei vorigen i. a. in der Gestalt und mit fliformis auch 
ziemlich in der Färbung übereinstimmend, doch durch die dichte, 
fast schuppige Behaarung von allen Arten der Gattung unterschieden. 
Kupferfarben, in’s Violette schimmernd, dicht und fein punktirt, 
Stirn, Fühler, Taster und Beine blafsgelb. Halssch. fast qua- 
dratisch, an den Seiten in der Mitte winkelig erweitert. Fld. an 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 177 


der Basis so breit wie der Kopf mit den Augen, nach der Spitze 
zu verbreitert, der Spitzenrand gewöhnlich etwas heller gefärbt. 

13. Lem. malthinus Newm., The Entomologist 1841, p. 37 
(Hydnocera malth.). 

Nigra, capite croceo, oculis lineaque verticali nigris, prothorace 
nigro, marginibus antica et poslica croceis, elytris nigris, bası tenue, 
apice late croceis, pedibus croceis, femorum linea tarsisque fuscis. 
— Long. 6 mill. — Tasmania. 

Der Käfer hat, wie sein Name sagt, ganz das Aussehen eines 
Malthinus. Kopf gelb, nur die Augen und eine Linie zwischen 
diesen und dem Scheitel schwarz. Halssch. schwarz, Vorder- und 
Hinterrand safrangelb. Fld. schwarz, an der Basis schmal und an 
der Spitze breit safrangelb. Beine gelb, Schenkel auf der Ober- 
seite mit einer schwarzen Linie, Tarsen braun. 

19. Lem. concinna Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, III, 
px 255. 

Nigra, nitida, fronte, antennis, palpis, femoribus basi testaceis, 
elytris basi fasciaque mediana, a sutura interrupta, albis, apice piceo 
marginato. — Long. 33 mill. — Australia. 

Kopf gelbroth; das 8. Fühlerglied etwas grölser als die vor- 
hergehenden, die Keule daher viergliedrig erscheinend. Halssch. 
an den Seiten gerundet, neben dem Vorder- und Hinterrande tief 
eingeschnürt, deutlich behaart, unpunktirt. Fld. sehr undeutlich 
punktirt, glänzend schwarz, die Basis weils gerandet, neben dem 
Schildehen etwas breiter, eine Mittelbinde, die nach vorn gebogen 
und an der Naht unterbrochen ist, weifs. 

20. Lem. labiata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, 


p. 256. 
Nigra, nilida, fronte, antennis, palpis, pedibus, elytris vitta juxta 
suturam maculaque apicali flavis. — Long. 34 mill. — Australia. 
Var.: Brunnea, supra tesiacea, thoracis disco, humero elytrisque 
disco guttis duabus indeierminate fuscis. — Long. 4% mill. — 
Australia. 


Kopf mit den Augen nicht so breit wie das Halssch., Scheitel 
schwarz, glänzend, glatt. Halssch. schwarz, vorn und hinten ein- 
geschnürt, an den Seiten gerundet, nach hinten mehr als nach vorn 
verschmälert. Fld. unregelmäfsig, tief punktirt, die Punktirung an 
den Seiten etwas dichter, schwarz, eine an der Aulsenseite gezäh- 
nelte Längsbinde an der Naht entlang bis zu 3 der Fld.-Länge 
und ein kleiner Spitzenfleck gelb, mit röthlichem Schimmer. Beine 
ganz gelb. Die Punkte auf den Fld. theilweise in Reihen stehend. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. ? 12 


178  S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin. 


Die Varietät ist breiter, rothbraun; Halssch. auf der Scheibe, 
die Schultern und 2 unbestimmte Flecke auf der Scheibe der Fld. 
dunkler. — Vielleicht unausgefärbt? 


21. Lem. conferta Newm., The Entomologist 1842, p. 365 
Andncene conf.). 

Nigro-aenea, nitida, elytra nigra, immaculata, punctala, antennis 
pedibusgue rufo-testaceis, femoribus apice -tarsisque fuscescentibus. 
— Long. 7 mill. — Australia. 

Schwarz mit etwas Erz- oder Purpurglanz. Kopf purpur- 
schwarz; Fühler kurz, rotbgelb, an der Spitze gebräunt. Halssch. 
schwarz, punktirt, die Punkte etwas zusammenflielsend. Fld. erz- 
farben, glänzend, ohne Flecke und Binden, dicht und fein punktirt, 
die Punkte zusammenflielsend. Beine rothgelb, die Schenkel an 
der Spitze und die Tarsen braun. 


22. Lem. gracilis nov. spec. 

Nigra, nitida, depressa, fronte, ore, palpis, antennis thoraceque 
testaceis, capite thoraceque laevis, elytris nigris, immaculatis, crebre 
punctatis, pedibus nigris, fibiis tarsisque anticıs testaceis. — Long. 
31 mill. — Tasmania. 

Der Lem. Gorhami Scheuklg. ähnlich, doch bedeutend kleiner, 
schmäler und flacher. Kopf mit den Augen breiter als das Halssch., 
glatt und glänzend, nebst den Mundtheilen gelb, Hinterrand 
breit schwarz; Fühler schlank, gelbbraun; Stirn mit zwei läng- 
lichen Eindrücken. Halssch. lebhaft glänzend, gelbroth, an den 
Seiten stark, fast lappig erweitert, am Vorder- und Hinterrande 
deutlich eingeschnürt. Fld. schwarz bis braunschwarz, letztere 
Färbung namentlich an der Spitze, ohne jede Zeichnung, nach 
hinten etwas verbreitert, deutlich und tief unregelmälsig punktirt, 
nur theilweise die Punkte in kurzen Reihen stehend, die Punk- 
tirung neben der Naht etwas weitläufiger, überall kurz, aber dicht 
grau behaart. Unterseite des Körpers einzeln behaart, schwarz 
die Vorderbrust unten an den Seiten und auch etwas am Hinter- 
rande gelb, ebenso der vordere untere Theil des Kopfes. Alle 
Schenkel schwarz, ihre Unterseite mehr oder weniger in’s Braun- 
gelbe übergehend, die Schenkelbasis wie die Trochanteren gelb- 
braun, ebenso die Kniee; Hinter- und Mittelschienen und -tarsen 
schwarzbraun, Vorderschienen und -tarsen gelb. — Von Lem. 
exilis Westw. unterschieden durch die einfarbigen Fld. und die 
dunkle Farbe des mittleren Beinpaares, auch ist der Käfer viel 
schlanker und zierlicher, 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 179 


93. Lem. ezilis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852, 
p. 48, t. 27, f. 4 (Hydnocera exilis). 

Subelongatus, niger, nilidus, facie antennisque flavis, pronoto 
fulvo, margine anlico nigro, strigaque transversa humerali elytrorum 
flava, pedibus anticis flavis, posticis piceis. — Long. 43% mill. — 
Adelaida. 

Kopf glatt und glänzend, gelb (auch auf der Unterseite), nur 
ein breiter Streifen am Hinterrande zwischen den Augen schwarz; 
Fühler kurz, gelb, Halssch. glatt und glänzend, an den Seiten ge- 
rundet erweitert, gelbbraun, der Vorderrand schwarz. Fld. glän- 
zend, unregelmälsig punktirt, nach hinten etwas verbreitert, schwarz, 
ein schmaler Querstreif an der Basis gelb. Körper unten glänzend 
schwarz (mit Ausnahme des Kopfes). Die Hinterbeine pechbraun, 
nur die Schenkelbasis gelb, die 4 vorderen Beine ganz gelb. 

24. Lem. flavovaria Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
1852, p. 49, t. 27, f. 3 (Hydnocera flavov.). 

Piceo-nigra, facie, antennis, ore palpisque flavis, pronoto flavo, 
ferreo-equino piceo dorsali notato, elytris nigris, maculis 8 flavis 
notatis, pedibus flavis, femoribus et tibüs posticis apice tarsisque 
nigris. — Long. 5—6 mill. — Australia (King George’s Sound). 

In der Form der Lem. flavolineata Westw. am nächsten kom- 
mend. Kopf mit den Augen etwas breiter als das Halssch., spar- 
sam punktirt, gelb, Scheitel schwarz. Halssch. vor der Mitte am 
breitesten, hinten fast gerade, gelb, auf der Scheibe ein hufeisen- 
förmiger oder M-förmiger schwärzlicher Fleck. Fld. parallel, 
runzelig, theilweise in Reihen punktirt, schwarz, jede mit 4 gelben 
Flecken, der erste grölsere, längliche, in der Nähe der Basis, ver- 
bunden mit einem schmalen queren Schulterstreif (letzterer mit- 
unter fehlend), der zweite runde Fleck in der Mitte der Fld., der 
dritte in der Mitte zwischen dem zweiten und der Spitze, und der 
vierte an der Spitze gelegen. Körper unten schwarz. Beine gelb, 
die Hinterschenkel und -schienen an der Spitze und die Tarsen 
schwarz. | 

25. Lem. V-reversa Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 
1852, p. 48, taf. 27, f. 5 (Hydnocera V-rev.). 

Nigra, nitida, antennis piceis, elytrorum singulo striola hume- 
ralı Iransversa striaque obliqua submedia albis, pedibus 4 anticis 
piceis, femoribus pedibusque posticis nigricantibus. — Long. 33 mill. 
— Adelaida. 

Schwarz, glänzend. Kopf nur wenig breiter als das Halssch., 
vorn punktirt, Mund und Fühler pechbraun. Halssch. glänzend, 

122 


180 SS. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin. 


schwach runzelig punktirt, hinter dem Vorderrande und vor der 
Basis tief quer eingedrückt, an den Seiten, gerundet erweitert, 
schwarz. Fld. hinter der Mitte verbreitert, grob punktirt, schwarz, 
eine neben dem Schildchen etwas breitere Querbinde an der Basis 
und eine V-förmige Mittelbinde, von der Mitte der Fld.-Seiten im 
Bogen nach dem Schildchen zu gerichtet, aber dieses nicht er- 
reichend, weils. Unterseite des Körpers schwarz. Die 4 vorderen 
Beine pechbraun, ihre Schenkel und die ganzen Hinterbeine 
schwärzlich. 

26. Lem. bella Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852, 
p. 47, t. 27, £.2 (Hydnocera bella). 

Nigra, nitida, capite nigro facie flavida, pronoto fulvo, elytris 
rude punctato-strialis, striola transversa humerali, cum macula magna, 
communi, rotunda, connexa fasciaque submedia albido-carneis, pedi- 
bus anticis flavescentibus, posticis migris. — Long. 64—7 mill. — 
Adelaida. 

Körper parallel, ziemlich schmal. Kopf glatt, schwarz, der 
vordere Theil mit den Fühlern gelb. Halssch. deutlich länger als 
breit, glatt, in der Mitte gerundet erweitert, braun. Schildchen 
schwarz. Fld. sehr verlängert, nur sehr wenig breiter als der Kopf, 
etwas flach, glänzend, grob punktirt-gestreift, das letzte Drittel fast 
runzelig, schwarz, ein querer Schulterstreif, ein mit diesem verbun- 
dener grolser runder Fleck und eine gerade Mittelbinde röthlich- 
weils. Vorderbeine blafsgelb; Mittelbeine gelb, die Schenkel in 
der Mitte und die Schienen braun; Hinterbeine schwarz, Hüften 
und Tarsen gelblich. 

27. Lem. suturalis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, II, 
p. 255. 
Nigro-picea, nitida, parce pubescens, fronte, antennis, palpıs, 
pedibus anticis et intermedüs ferrugineis, sutura fasciaque mediana 
ertus abbreviata, elytrorum basi, limbo ad basin et apicem tenuissime 
testaceis. — Long. 5 mill. — Australia oceid. 

Kopf vorn nebst den Tastern und Fühlern rostroth, auf dem 
Scheitel schwarz. Halssch. pechschwarz. Fld. etwas nach hinten 
verbreitert, tief punktirt-gestreift, schwarz, die Naht, eine aulsen 
stark abgekürzte Binde etwas hinter der Mitte, die Basis und der 
Seitenrand mit Ausnahme der Mitte rothgelb. Vorder- und Mittel- 
beine rostroth, Hinterbeine schwarz, die Spitze der Schenkel und 
die Schienen in der Mitte rothgelb. 

28. Lem. elongata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, IH, 
p. 253. 


nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 181 


Subparallela, nigra, subnitida, ore, antennis, palpis, femorum 
basti, tibiis tarsisque testaceis, elytris nigro-piceis, crebre subseriatim 
punctatis, fascia abbreviata post medium paulo distincta ferruginea. 
— Long. 7 mill. — Australia merid. 

Schwarz, glänzend. Kopf mit den Augen so breit wie die 
Fld., fein gekörnelt, auf dem Scheitel undeutlich eingedrückt, Mund, 
Taster und Fühler gelbroth. Halssch. deutlich länger als: breit, 
an den Seiten stark gerundet-erweitert, vorn und hinten tief 
eingeschnürt, auf der Scheibe uneben. Fld. lang, dicht reihen- 
förmig punktirt, an den Seiten und neben der Naht etwas un- 
regelmälsig, die Punkte oft zusammenfliefsend, Fld. schwarzbraun, 
eine abgekürzte undeutliche Querbinde hinter der Mitte rostroth 
und eine kurze Linie an der Basis zwischen Schulter und Schild- 
chen gelb. Beine rothgelb, die Schenkel, mit Ausnahme der Basis, 
schwarz. 

29. Lem. maculicollis Gorh., Transact. Ent. Soe. 1877, III, 
p. 252. 

Subparallela, prothorace punctis quattuor nigris, elytris crebre 
punctato-striatis, basi late, macula apicali indistincte rufis, fascia 
mediana lumuliforme cum hac conjuncta interdum etiam ornala, 
femoribus basi, pedibus posticis fere totis fuscis. — Long. 6 mill. — 
Australia (Moreton-Bay). 

Körper parallel, ziemlich länglich, oben rothgelb. Halssch. 
mit 4 schwarzen Flecken, 2 auf der Scheibe und 2 neben dem 
Hinterrande, mitunter fehlen die Basalflecke. Fld. dicht punktirt- 
gestreift, kurz behaart, dazwischen mit einigen längeren Haaren, 
dunkel graublau, die Basis breit roth, ein unbestimmter Fleck vor 
der Spitze ebenfalls roth, der äulserste Spitzenrand weils. Zuweilen 
trägt die Schulter einen schwarzen Fleck, ferner ist manchmal der 
Deckenrand, die Spitze, eine mondförmige Binde in der Mitte und 
die Naht zwischen dieser Binde und der Spitze roth. Beine schwarz, 
Schenkel an der Basis, die Hinterschenkel fast ganz roth. 

var. apicalis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, p. 253. 

Unterscheidet sich von der Stammform durch das ungefleckte 
Halssch. und einen weilsen Fleck auf den Fld. etwas hinter der 
Mitte neben dem Seitenrande. Die Schenkel sind alle in der Mitte 
schwarz, und der Hinterleib hat 3—4 röthliche Segmente. 

30. Lem. bifurcata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, 
p- 256. 

Supra flavo-testacea, subtus nigra, capite toto cum antennis et 
palpis flavo, Ihoracis lateribus, scutello, elytrorum lateribus maculis- 


182 S. Schenkling: Revision der Cleridengatiung Lem. Spin. ete. 


que duabus nigris, elytris seriatim punctatis, pedibus pallidis. — 
Long. 44 mill. — Australia oceid. j 

Oben rothgelb, unten schwarz. Kopf ganz gelb, ebenso Taster 
und Fühler. Halssch. rothgelb, an den Seiten schwarz. Schildchen 
schwarz. Fld. nach hinten etwas verbreitert, reihenweise punktirt, 
rothgelb, die Seiten und 2 mit denselben zusammenhängende, drei- 
eckige, etwas nach hinten gerichtete und die Naht nicht erreichende 
Flecke schwarz. Beine gelb. 

31. Lem. interrupta Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, 
p- 252. 

Nigra, subnitida, capitis fronte, antennis, palpis, elytrorum basi, 
limbo usque ad medium tenuiter, macula apiceque sanguineis, pedibus 
anticis rufis, intermedis et posticis nigris. — Long. 44—43 mill. — 
Australia oceid. (Fremantle.) 

Kurz und verhältnifsmäfsig breit, schwarz. Stirn, Taster und 
Fühler roth. Halssch. roth. Fld. dicht reihenförmig punktirt, die 
Punkte vor der Spitze erlöschend, schwarz, die Basis, der Rand 
mit Ausnahme der Mitte, ein dreieckiger, nach hinten gerichteter 
Fleck in der Mitte der Seiten und die Spitze roth. Vorderbeine 
roth, Mittel- und Hinterbeine schwarz, Kniee der Mittelbeine roth- 
braun. 


Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus. 


_ Ueber den von mir (Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 415) 
erwähnten, in dieser Zeitschrift (1874, p. 293—295) beschriebenen 
Dytiscus-Zwitter theilt mir Hr. v. Heyden brieflich mit, dafs „Sharp 
ihn auf den nordamerikanischen Harisi Kirby gedeutet habe“. Da 
der Käfer aus der alten Heinemann’schen Sammlung stammte, 
könnte Haag’s Angabe, dals er im Freien gefangen sei, vielleicht 
doch eine irrthümliche sein. Sharp erwähnt übrigens 1889 in seinen 
Dytiscidae (p. 647) ausdrücklich: „The species has undoubtedly, in 
common with D. latissimus, particularly the labrum the form of 
the yellow band“ ete. Unter diesen Umständen war es natürlich, 
dafs ich 1874 den angeblich in Deutschland gefangenen Käfer als 
einen Bastard ansprach und nicht ohne Weiteres Hrn. Ackermann’s 
Zweifel beitrat, dafs dies nicht über alle Zweifel erhaben sei. 
Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft .] 183 


Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 


Beschrieben von 


0. Schwarz. 


1. Hemicleus Weisei. 


Brunneo-rufus, nigro-, vel fusco-maculatus, pils subsquami- 
formibus fuscis, subscericeis rufescentibusgue variegatim vestitus; 
capite nigro-fusco, vertice impresso, antice lateribusgue continue 
subtiliter marginato et vage rufescente, fronte leviter impressa; 
antennis testaceis, articulo primo mazimo, subcylindrico, secundo 
parvo, globulosulo, tertio quarto breviore; prothorace latitudini longi- 
tudine aequali, antice rotundatim angustato, convero, dense punc- 
tato, basi trisinuato, disco maculis nigris qualluor ornato, maculis 
posticis majoribus; anyulis posticis depressis, brevibus; elytris pro- 
thorace paulo latioribus, converxis, haud striatis, punctatis, lateribus 
medio nigro-maculatis et anle apicem utrinque brunneo-infuscalis; 
corpore subtus nigro-fusco, prosterno, abdominis lateribus apiceque 
rufo-brunneis, pedibus testaceis. — Long. 4 mill., lat. 14 mill. 

Oberseite braunroth, mit gelblich-braunrothen, haarförmigen 
Schüppchen bekleidet und mit schwarzen oder schwärzlich-braunen 
Flecken gezeichnet, die mit gleichfarbigen, dunklen Schuppenhärchen 
besetzt und von helleren, weilslichen, etwas seidenglänzenden, haar- 
förmigen Schüppchen eingefalst sind. Der Kopf ist schwärzlich, 
an den Seiten und dem Vorderrande röthlich, der Scheitel tiefer, 
die Stirn vorn flach eingedrückt, gerundet und fein gerandet. — Die 
Fühler und Beine sind röthlich-gelbbraun. Das Halssch. ist nicht 
länger als breit, an den Seiten gerundet, an der Basis kaum, vorn 
deutlich gerundet-verengt, schwarz, seine Ränder, eine vollständige 
Mittellinie und eine transversale Linie dicht vor der Mitte braun- 
roth. Fld. etwas breiter als das Halssch., gewölbt, ohne deutliche 
Streifen, braunroth, in der Mitte vom Seitenrande beiderseits mit 
einer nach vorn zugespitzten, am Hinterrande breiteren und. flach 
ausgerandeten, schwarzen Makel, die Umgebung des Schildchens 
sowie eine längliche Makel beiderseits vor der Spitze schwärzlich- 
braun. 


2. Hemicleus apicalis. 


Elongatus, subtus brunneo-rufus, antennis pedibusque testaceis, 
supra pilis subsquamiformibus nigris flavisque variegaltus, niger, 


184 O. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 


capite, thoracis lateribus et macula discordali, elytris quinta parte 
basali, sutura praesertim ultra medium et ante apicem brunneo-rufis, 
apice ultima et maculis duabus basalıbus nigris; antennis prothorace 
brevioribus, subserratis, articulo primo maxımo, subcylindrico, secundo 
parvo, glabulosulo, tertio secundo longiore sed quarto breviore; 
prothorace latitudine longiore, antice rotundatim angustato, postice 
fere recto, crebre, medio parcius punctato, angulis posticis depressis, 
brevibus, rectis, ante apicem subtilissime carıinulatis; elytris pro- 
thorace paulo latioribus, obsolete substriatis, punctatis. — Long. 
6 mill., lat. 15 mill. 

Die Unterseite ist einfarbig braunroth; der Kopf ist braunroth, 
am Scheitel geschwärzt und eingedrückt, an den Seiten mit feiner, 
nach vorn zur Stirn stark konvergirender Randlinie beiderseits und 
oberhalb der vertieften Einlenkungsstelle der Fühler mit einer 
zweiten, nach innen gerichteten Randlinie, die sich mit der ersten 
beiderseits auf der Stirn vereinigt; diese ist vorn flach eingedrückt, 
von der Oberlippe abgesetzt und fein gerandet. — Die Fühler sind 
kurz und wie die Beine gelbbraun, vom dritten Gliede an schwach 
gesägt, das 3. ein wenig kürzer aber von ähnlicher Gestalt wie das 
vierte. Das Halssch. ist länger als breit, an der Basis kaum merk- 
lich, vorn an der Spitze deutlich verengt, gewölbt, an den Seiten 
nach hinten gerade, vorn gerundet, schwarz, mit schwärzlichen 
Scehuppenhärchen bekleidet an den Seiten der ganzen Länge nach 
ziemlich breit röthlich-gelbbraun und dicht mit gelben, haarförmigen 
Schüppchen besetzt, und auf der Scheibe mit einer rothen, nicht 
scharf begrenzten (bei dem mir vorliegenden Exemplare abgeriebenen) 
Makel; die Hinterecken sind flach, rechtwinklig, eine sehr feine 
Kiellinie verläfst den Seitenrand erst vor der Spitze und geht nach 
innen. — Die Fld. sind etwas breiter als das Halssch. und erst 
hinter der Mitte zur Spitze schwach gerundet-verengt, punktirt, 
undeutlich gestreift, die Streifen theilweise erloschen, schwarz, ihr 
erstes Fünftel an der Basis mit Ausnahme von zwei schwärzlichen 
Basalmakeln, ihre Naht namentlich hinter der Mitte und ihre Spitze 
mit Ausnahme einer kleinen, gemeinschaftlichen Punktmakel an der 
äufsersten Spitze roth oder braunroth und mit gelben Schuppen- 
härchen besetzt, die rothe Färbung der Naht hinter der Mitte beider- 
seits etwas erweitert, die dunklen Stellen mit dunkler wenig bemerk- 
barer Bekleidung, das Schildehen sowie ein kleines Längsfleckchen 
vor demselben auf der Basis des Halssch. ebenfalls gelblich be- 
schuppt. 


0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 185 


3. Lacon fastigiatus. 


Ovalıs, depressus, fusco-brunneus, thoracis angulis posticis 
elytrorumque basi, humeris, sutura, limbo ezterno epipleurisque, 
antennis pedibusque plus minusve ferrugineis, squamulis fuscis cine- 
reisque vestitus; fronte subimpressa, antice truncata, medio depressa; 
prothorace longitudine latiore, antice rotundatim angustato, postice 
parallelo, minus dense fortiterque punctato, angulis posticis rechs, 
apicibus rotundatis; elytris thoracis latitudıne, postice sensim rotun- 
dato-angustatis, apicibus singulatım fastigiatis, punctato-substrialis, 
interstitiis planis, punclulatis; corpore subtus concolore, sulcis tar- 
sorum quattuor vage definitis. — Long. 6—7 mill., lat. 21—3 mill. 

Breit oval, flach gedrückt, heller oder dunkler braun bis 
schwarzbraun, das Halssch. an den Hinterecken und die Fld. an 
ihren Rändern gewöhnlich mehr oder weniger heller rothbraun, mit 
weilslich-grauen und bräunlich-grauen, haarförmigen Schüppchen 
bekleidet. Fühler kurz, vom 4. Gliede an gesägt. Halssch. breiter 
als lang, an der Basis nicht, von der Mitte nach vorn ziemlich 
stark gerundet-verengt, eine vertiefte Mittellinie an der Basis schwach 
angedeutet, die Hinterecken rechtwinklig, kurz, mit abgerundeter 
Spitze. Die Fld. an der Basis reichlich so breit wie das Halssch., 
bis zur Mitte gleich breit, dann zur Spitze ziemlich stark gerundet- 
verengt und einzeln stumpf zugespitzt, schwach punktirt-gestreift, 
die Streifen stark, die ebenen Zwischenräume weniger stark punktirt. 
Die Tarsalfurchen der Vorder- und Hinterbrust sind deutlich vertieft 
aber nicht scharf begrenzt. 

Durch die kurze und verhältnilsmäfsig breite Gestalt und be- 
sonders durch die an der Spitze einzeln stumpf zugespitzten Fld. 
ausgezeichnet. 


4. Lacon Weise:i. 


Rufo-brunneus vel fusco-brunneus, pilis squamiformibus flavo- 
cinereis minus dense vestitus; fronte leviter impressa, antice truncata, 
fortiter punctata; antennis brevibus, articulo tertio secundo longiore 
quartoque breviore; prothorace longitudine latiore, transverse con- 
vero, postice depresso, lateribus antice rotundato-angustato, sat 
fortiter disco minus dense punctato, angulis posticis brevibus, rectis, 
haud carinalis; elytris prothorace parum latioribus, convezis, striatis, 
strüs partim obsoletis, fortiter punctatis, interstitiis plus minusve 
seriatim punctaltis; prosterno postice ante coxas longitrorsum elevato, 
utringue marginato et parum compresso; sulcis tarsalibus anticis 
nullis, posticis introrsum acute definitis. — Long. 6 mill., lat. 2# mill. 


186 O. Schwarz:  Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 


Heller oder dunkler braunroth, häufig die Naht und die Seiten 
der Fld. sowie die Hinterecken des Halssch. etwas heller braunroth 
als die übrige Oberseite, mit gelblich-weilsgrauen, haarförmigen, auf 
den Fld. theilweise gereihten Schüppchen mäfsig dicht besetzt. Die 
Stirn ist vorn in der Mitte leicht eingedrückt, ihr Vorderrand ge- 
rade abgestutzt. — Das Halssch. deutlich breiter als lang, von der 
Mitte nach vorn gerundet-verengt, der Quere nach gewölbt, auf der 
Basalhälfte niedergedrückt, mäfsig stark und auf der Scheibe nur 
mäfsig dicht punktirt, Mittelfurche an der Basis kaum angedeutet, 
Hinterecken kurz, rechtwinklig. Die Fld. sind etwas breiter als 
das Halssch., bis hinter die Mitte gleich breit oder ein wenig breiter 
als an den Schultern, die schwachen Streifen sind stark, die 
Zwischenräume deutlich und auch theilweise gereiht-punktirt. — Das 
Prosternum ist vor den Vorderhüften der Länge nach ziemlich stark 
erhöht, seitlich zusammengedrückt; Tarsalfurchen der Vorderbrust 
fehlen, die der Hinterbrust sind nach innen scharf, nach aufsen 
gar nicht begrenzt. 


5. Lacon pusillus. 

Niger, vel brunneo-niger, pilis squamiformibus albo-sericeis 
infuscatisque vestitus, thoracis marginibus angulisque posticis, ely- 
trorum sutura, humeris, post medium apiceque brunneo-rufis et albo- 
sericeis dense squamulosis, ante apicem elylrorum fascia undulata 
infuscata, sulura saepe interrupta, ornatis; antennis rufis, brevibus, 
articulo 1° majore, crasso, 2—3 subaequalbus, minutis simplici- 
busque, sequentibus longitudine latioribus; prothorace latitudini 
longitudine aequali, sat fortiter punctato, antice angustato, convezo, 
angulis posticis depressis, brevibus, subrectis; elylris prothorace 
latioribus, medio parum rotundato-dilatatis, apice angustatis, obsolete 
striatis, strüis interstitüsgue seriatim punctatis; corpore subtus fusco, 
pedibus brunneo-rufis; prosterno medio ante cozas longitrorsum 
elevato, utringue longe marginato; sulcis tarsalibus quattuor definitis. 
— Long. 3—3# mill., lat. 14--13 mill. | 

Fast schwarz oder braunschwarz, das Halssch. an den Hinter- 
ecken, die Fld. an den Schultern, der Naht und auf der hinteren 
Hälfte mehr oder weniger braunroth, letztere vor der Spitze mit 
einer schwärzlich-braunen, wellenförmigen, an der Naht meist 
unterbrochenen Querbinde; diese braunroth gefärbten Stellen der 
Oberseite wie auch das Schildchen und ein kleines Fleckehen an 
der Basis des Halssch. mit weilslichen, etwas seidenglänzenden 
Schüppchen dicht besetzt, die dunklen Theile und die Querbinde 


> 


O0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 187 


der Fld. vor der Spitze mit geschwärzten und dazwischen nur mit 
zerstreuten helleren Schüppchen bekleidet. Die Fühler sind kurz, 
ihr erstes Glied sehr gross, dick, Glied 2 und 3 klein, Glied 3 
noch dünner als 2, Glied 4—10 nach aufsen stark vorgezogen, 
breiter als lang, die 3 letzten, namentlich das letzte, etwas ver- 
grölsert. — Halssch. nur so breit wie lang, von der Mitte nach vorn 
gerundet-verengt, gewölbt, auf der Basalhälfte, namentlich seitlich 
an den Hinterecken stark niedergedrückt, der Seitenrand vor den- 
selben ein wenig nach aufsen vorgezogen, wodurch die Hinterecken 
fast etwas spitzwinklig nach innen gerichtet erscheinen. — Fld. deut- 
lich breiter als das Halssch., in der Mitte schwach gerundet-erweitert, 
die Streifen fast erloschen und wie die Zwischenräume gereiht- 
punktirt. Die Unterseite ist meist schwarz, die Seiten und Spitze 
der Vorderbrust sowie auch zuweilen das letzte Abdominalsegment 
braunroth, die Beine heller braunroth. — Das Prosternum ist ebenso 
wie bei der vorigen Art vor den Vorderhüften der Länge nach er- 
höht und beiderseits fast bis zum Vorderrande gerandet; Tarsal- 
furchen der Vorderbrust sind deutlich aber nicht scharf begrenzt, 
die der Hinterbrust wie bei der vorigen Art nach innen scharf, 
nach aulsen nicht begrenzt. 


6. Psephus ferrugineus. 


Rufo-ferrugineus, unicolor, subtiliter griseo-pilosus; antennis 
elytrorum basim attingentibus, articulo secundo parvo, tertio quarto 
aeguali; fronte convera, antice rotundata, punctis umbilicatis dense 
adspersa; prothorace longitudine latiore, a medio fortiter rotundatım 
angustato, convezo, fortiter punctato, punctis lateribus umbilcatıis 
densioribusque, angulis posticis haud divaricatis, carinatis, apicibus 
parum introrsum curvatis; elytris thoracis latitudine, lateribus ultra 
medium parallelis, apice rotundalo-angustatis, punctato-striatis inter- 
stitiis punctulatis; laminis posticarum cozarum haud dentatis, pro- 
sterni mucrone declivi. — Long. 8 mill., lat. 22 mill. 

Einfarbig, hell bräunlich-roth, glänzend, mit feiner, grauer Be- 
haarung. Kopf gewölbt, dicht, stark und narbig punktirt, Stirn 
vorn nicht vorragend, mit abgerundetem Vorderrande. Fühler (2) 
die Basis der Fld. erreichend, Glied 3 länger als 2 und fast ganz 
gleich 4. — Halssch. deutlich breiter als lang, von der Mitte nach 
vorn gerundet verengt, an den Seiten narbig und dicht, auf der 
Scheibe meist einfach und weniger dicht punktirt, Hinterecken 
‚nicht divergirend, gekielt und an der Spitze ein wenig nach innen 
‚gekrümmt. Fld. von der Breite des Halssch. und erst an der 


188 0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost-Afrika). 


Spitze gerundet verengt, mäfsig stark punktirt, gestreift. Die Schenkel- 
decken sind schmal, nach innen nur wenig erweitert, nicht gezähnt. 
Gehört in die I. Seetion nach Cand&ze und ist unter den Arten 
mit einfachen Schenkeldecken besonders durch die Färbung und 
durch die schwach nach innen gebogenen Hinterecken des Halssch. 
ausgezeichnet. 
Diese Art erhielt ich durch Hrn. A. Speyer in Altona. 


7. Psephus agriotiformis. 

Niger, parum nitidus, griseo-pilosulus; antennis elytrorum basım 
altingentibus, arliculo secundo parvo, tertio quarto aequali; fronte 
medio valde depressa et obsolete marginata; prothorace basi lati- 
tudinı longitudine aequali, conico, convezo, fortiter punctato, lateri- 
bus antrorsum valde dechvi, angulis posticis divaricatis, sat longis 
et acutis, subtiliter curinatis; elytris thoracis basi latitudine aequa- 
bus, lateribus parallelis, ultra medium sensim parum rotundatim 
angustatis, punctato-striatis, interslitüs leviter rugulosis et dense 
punctulatis; corpore subtus pedibusque concoloribus, laminis posticis 
haud dentatis, suturis prosterni sat fortiter curvalis, prosterno dense 
punctato, mucrone dechvi, pleuris nitidiorıbus, minus dense punctatis. 
— Long. 10.mill., lat. 3 mill. 

Schwarz, wenig glänzend, mit ziemlich dichter, grauer Be- 
haarung. Die Stirn leicht dreieckig eingedrückt, vorn beiderseits 
gerandet, in der Mitte stark niedergedrückt und fast nicht gerandet. 
— Halssch. so lang wie an der Basis breit, nach vorn ziemlich 
stark verengt, die Seiten hinten gerade, vorn schwach gerundet, 
der Seitenrand nach vorn ähnlich wie bei Agriotes stark herab- 
gebogen, gewölbt, mäfsig stark und dicht punktirt; die Hinterecken 
sind dünn, in der Richtung des Seitenrandes nach hinten gerichtet, 
gekielt, Basalstrichelchen fehlen. — Die Fld. sind von der Breite 
der Halsseh.-Basis, bis zur Mitte mit ziemlich parallelen Seiten, 
dann nach hinten allmählich schwach gerundet verengt, punktirt- 
gestreift, mit sehr schwach gewölbten, fein gerunzelten und dicht 
punktulirten Zwischenräumen. Unterseite, Fühler und Beine schwarz, 
Schenkeldecken einfach, Prosternalfortsatz nach innen gebogen, 
Seitenstücke glänzender und sparsamer punktirt als das Prosternum. 
Gehört in die I. Section nach Cand&ze und erinnert in seiner 
Gestalt namentlich durch den Bau des Halssch. sehr an Agrirtes. 


8. Psephus athoiformis. 
Elongatus, niger, nitidus, breviter subtilitergue griseo-prlosulus; 
antennis capite prothoraceque conjunctim longiludine, parum serratis, 


O. Schwarz: Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 189 


articulo, 30 2% parum longiore et 4° distincte breviore; fronte antice 
medio valde depressa, obsoletissime marginata; prothorace latitudine 
distincte longiore, antrorsum sensim parum angustato, lateribus fere 
recto, linea media longitrorsum leviter impressa et disco punctis 
duobus nitidis ornato, mediocriter punctato, angulis posticis spinosis, 
divaricaltis, carinatis; elytris prothorace latioribus et fere. triplo 
longioribus, lateribus subparallelis, ultra medium postice rotundato- 
angustatis, apicibus aculis, punctato-striatis, interstitüis planis, sub- 
tiliter punctulatis; corpore sublus pedibusque concoloribus, tarsis 
brunnescentibus, laminis corarum posticarum haud dentatis, prostermi 
mucrone fere recto. — Long. 12 mill., lat. 3 mill. 

Schwarz, glänzend, fein, kurz und ziemlich dicht grau behaart, 
von der Gestallt eines Athous. Die Stirn ist beiderseits gerandet, 
vorn in der Mitte aber stark niedergedrückt und fast ungerandet; 
an den Fühlern ist das 3. Glied deutlich länger als das 2., kürzer 
und viel schmaler als das 4. Das Halssch. ist deutlich länger als 
breit, nach vorn in ziemlich gerader Linie schwach verengt, der 
Seitenrand gerade, nur vorn mit den Vorderecken ein wenig ab- 
wärts gebogen, ziemlich dicht und mälsig stark punktirt, mit einer 
leicht eingedrückten und glänzenderen, vollständigen Mittellinie und 
neben derselben beiderseits dicht vor der Mitte mit je einem kleinen, 
glänzenden Flecke, die Hinterecken sind dornförmig, dünn und 
spitz, in der Richtung der Halssch.-Seiten divergirend, fein, lang 
und scharf gekielt, Basalstrichelchen fehlen vollständig. Unterseite 
und Beine sind schwarz, letztere mit bräunlichen Tarsen, Schenkel- 
decken einfach, Prosternalfortsatz gerade und fast horizontal, die 
Nähte der Vorderbrust wenig gebogen. 

Gehört in die II. Sektion nach Candeze und ist durch die 
charakteristische Gestalt, die Bildung der Stirn und des Halssch. 
sehr ausgezeichnet; mir ist eine ähnliche Art nieht bekannt. 


9. Heteroderes multimaculatus. 


Depressus rufo-testaceus, supra fuscus, subopacus maculis multis 
flavis saepe lineiformibus ornatus, dense breviter sublilissime griseo- 
subsericeo-pubescens pilisque longioribus flavis appressis vestilus; 
vertice longitudinahter subcanaliculato, fronte conveza, dupliciter 
punctata, antice rotundata; prothorace latitudine longiore, a basi 
anlice sensim rotundato-angustato, punctis subtilissimis densissime 
aliquibusque majoribus dense adsperso, basi haud tuberculato, an- 
gulis posticis haud divaricatis, acutis, unicarinalis, introrsum semper 
flavis; scutello flavo; elytris thoracis basi latitudine vel parum an- 


190 0. Schwarz: Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 


gustioribus, a basi sensim parum anguslatis, sat profunde punctato- 
striatis, interstitüs parum convezis, subtiliter rugulosis et punctulatis; 
corpore subtus testaceo, pedibus albo-flavis, tarsorum articulo quarto 
lobato. — Long. 7—8 mill., lat. 2—2# mill. 

Unterseite und Fühler röthlich-gelbbraun, Oberseite schwärzlich 
braun; Halssch. an der Basis mehr, am Vorderrande schmal, röth- 
lich gelbbraun, an beiden Rändern meist mit 4 mehr oder weniger 
stark abgekürzten, schmalen, röthlich-gelbbraunen Längslinien, die 
beiden inneren dicht neben der Mitte, die beiden äufseren neben 
dem Seitenrande, vorn von den Vorderecken ausgehend, zwischen 
der äulseren und inneren Längslinie nahe vor der Mitte mit einer 
kleinen röthlich-gelbbraunen Punktmakel; die Fld. hinter der Mitte 
und am Seitenrande hinter den Schultern mit einer Anzahl gelb- 
brauner Längsstriche, an der Basis gewöhnlich nur der 3. und 95. 
Zwischenraum, und vor der Spitze beiderseits ein grölseres Fleck- 
chen gelbbraun. Die Behaarung ist wie die Punktirung eine 
doppelte, eine sehr feine, kurze, etwas seidengraue Pubeszens und 
dazwischen aus den gröberen Punkten entspringende, längere, gelb- 
liche, aber auch dicht anliegende Härchen. Die Unterseite ist 
einfach punktirt, röthlich-gelbbraun, die Vorderbrust seitlich vor 
den Vorderhüften, und die Epipleuren der Fld. zuweilen theilweise 
geschwärzt, die Beine blalsgelb, das 4. Tarsenglied deulich ge- 
lappt. — Mit flavonotatus Boh. verwandt. 

Durch Hrn. Speyer. 


10. Anchastus Weisei. 


Fusco-brunneus, flavo pilosulus; capite punctis umbilicatis crebre 
adsperso; fronte convera, anlice rotundata; antennis ferrugineis, 
marıs prothorace longioribus, articulo secundo minimo, tertio quarto 
sublongiore; prothorace longitudine latiore, a basi sat fortiler an- 
gustalo, lateribus parum rotundato, supra leviter depressa, dense 
fortitergque punctato, punctis umbilicatis, angulis posticis acultis, 
parum divaricatis, bicarinatis; elytris prothoracis basi latitudine 
aequalibus, medio parum roltundatim dilatatıs, postice angustatis, 
tenuiter punctato-striatis, interstilüis planis, dense punctatis; corpore 
sublus concolore vel parum dilutiore, pedibus testaceis. — Long. 
‘9 mill., lat. 3 mill. 

Schwärzlich braun, mit dichter, gelber, etwas goldglänzender 
Behaarung. Fühler röthlich gelbbraun, die des g' lang, die Hinter- 
ecken des Halssch. ungefähr um 3 Glieder überragend, die des 2 
erreichen nur die Basis der Fld., Glied 2 in beiden Geschlechtern 


0. Schwars: blateriden ws Usambara (Ost- Afrika). 191 


sehr klein, Glied 3 noch etwas gröfser als 4. — Das Halssch. ist an 
der Basis deutlich breiter als lang, nach vorn stark, aber wenig 
gerundet, verengt, oben ziemlich flach gedrückt und wie der Kopf 
dicht, stark und ‘narbig punktirt, die Hinterecken sind spitz, nur 
wenig in der Richtung der Halssch.-Seiten divergirend, doppelt ge- 
kielt, der äufsere Kiel sehr nahe dem Aufsenrande und diesem 
parallel, der innere nach. innen gerichtet. Fld. an den Schultern 
nur so breit als die Halssch.-Basis, in der Mitte aber ein ‚wenig 
gerundet-erweitert, nach hinten wieder .verengt, fein punktirt ge- 
streift, die Zwischenräume dicht punktulirt, oben nur sehr wenig 
gewölbt. Unterseite zuweilen ein wenig heller als die Oberseite, 
Beine röthlich-gelbbraun, Nähte der Vorderbrust vorn bis zur Mitte 
zu Fühlerrinnen geöffnet, Prosternalfortsatz seitlich stark zusammen- 
gedrückt und nach innen gebogen, Schenkeldecken stark "erweitert. 
Vom dubius Kl. durch die Halssch.- u. Fühler-Bildung gut verschieden. 


1l. Cardiophorus niıgripes. 


Brunneo-rufus, parum nitidus, elytrorum sutura limboque exlerno 
anguste nigris, aequaliter dense subtiliterque griseo-pubescens; an- 
tennis prothorace parum longioribus, rufescentibus, articulo 1° fusco, 
3% 4% aequali; fronte convera, anlice rotundata; prothorace longi- 
tudine parum latiore, basi apiceque angustato, lateribus rolundato, 
convezo, dense sublihter aequahterque punclato, angulis posticis 
eztrorsum sublihter carinulatis, suleis basalibus distinctis; scutello 
nigro antice impresso; elytris prothorace parum latioribus, laterıbus 
ultra medium subparallelis, tenuiter punctato-striatis, strüs postice 
profundioribus, interstitüs subtilissime punctulalis .et apice parum 
convezioribus; corpore sublus brunneo-rufo, abdomine infuscato, 
pedibus nigris, geniculis, cozis tarsisque rufescenlibus, unguiculis 
simplicibus. — Long. 9 mill., lat. 24 mill. 

Braunroth, die Fld. ein wenig heller als das Halssch., ihre 
Naht, Epipleuren und ein schmaler Seitenrand schwarz; Oberseite 
gleichmälsig fein grau behaart. Die Fühler überragen die Hinter- 
ecken des Halssch. nur wenig, 'sind nach der Spitze zu röthlich 
gelbbraun, ihre ersten Glieder, namentlich das erste theilweise ge- 
schwärzt. Das Halssch. ist nur wenig breiter als lang, gleichmälsig 
gewölbt, mit gleichmäfsig gerundeten Seiten, die Basis der Quere 
nach nicht eingedrückt und nur mit kurzer, kaum angedeuteter 
Mittellinie, überall gleichmäfsig dicht und fein punktirt, ohne Rand- 
linie auf den umgeschlageuen Seiten, die Hinterecken aufsen mit 
feinem, kurzen Kiel, die Basalstrichelchen fein und kurz. Die 


192  0O.Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 


Punktstreifen der parallelen, erst hinter der Mitte gerundet-ver- 
engten Fld. sind an den Seiten und an der Spitze stärker vertieft 
und die Zwischenräume hier etwas gewölbter. Die Unterseite und 
Hüften sind braunroth, das Abdomen etwas dunkler, die Beine 
geschwärzt, an den Gelenken und Tarsen geröthet, die Klauen 
einfach. 


12. Cardiophorus basalıs. 

Angustus, parallelus, fuscus, elytris bası brunneo-rufis, dense 
subsericeo-pilosus; antennis elongatis, plus dimidio corporis longi- 
tudine, articulo tertio secundo longiore quartoque breviore; pro- 
thorace latitudine longiore, lateribus subparallelo ante basim parum 
subsinuato, densissime aequaliter punctato, sulcis basalibus obsoletis, 
angulis posticis subaculis, breviter carinatıs, haud divaricatis; elytris 
prothorace latioribus, lateribus ultra medium parallelis, tenwiter 
punctato-siriatis, interstitüs planis, densissime punctatis; unguiculis 
simplicibus. — Long. 73 mill., lat. 2 mill. 

Schmal und parallel, braunschwarz, mit dichter, etwas seiden- 
grauer Behaarung, die Basis der Fld. braunroth. Die Fühler über- 
ragen die Hinterecken des Halssch. um 4 Glieder, sind schwach 
gesägt, Glied 2 klein, Glied 3 deutlich länger als 2, aber kürzer 
und schmaler als 4 Das Halssch. ist länger als breit, an der 
Basis sehr wenig, vorn fast gar nicht verengt, vor der Mitte ein 
wenig breiter als an der Basis, dicht und gleichmäfsig punktirt, 
ohne deutliche Mittelrinne und Basalstrichelchen. Die Fld. sind 
breiter als das Halssch. und 24 mal so lang, an den Seiten parallel, 
erst nahe der Spitze gerundet verengt. 

Dem Cardiophorus Reitteri Schw. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891, 
p. 151) aus Syrien (Haifa) in Gestalt und im Körperbau sehr ähn- 
lich, aber das 3. Fühlerglied im Verhältnifs zum 2. sowohl als 
auch zum 4. kleiner. 


Gegen Einsendung des Betrages sind franco von Dr. G. Kraatz zu 
beziehen: 

"Frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologischen Zeitschrift 
(Preis 14—20 Mark) für die Mitglieder (bei Abnahme von mehreren ‚Jahr- 
gängen billiger) a 10 Mk. 

"Öhronol. Verz. der Arbeiten der einzelnen Autoren von 1857—1880 1 Mk. 


Catalog der Coleopteren von Sibirien mit Einschlufs der benach- 
barten Länder. Bearbeitet von Zucas von Heyden. Berlin 1830 — 83. 


24 u. 224 S. (9 Mk.) S Mk. 
Catalog der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag I. Berlin 1893 
bis 1896. 2178. 9 Mk. 
Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi, auctoribus Dr. 2. 
v. Heyden, Ed. Reitier et J. Weise, ed. III, 1883. 6 Mk. 


Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. Bad.III, Abth.2, Heft I. 
Olavigeridae, Pselaphidae, Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf. 
Bd. III, Abth. 2, Heft 2. Silphidae von Edm. Reitter. 6 Mk. 
Bd. IV. Buprestidae — Elateridae — Lymezxylidae von v. Kiesenwetter. 12 Mk. 
Bd. V, Abth.1, Heft 1. Anobiadae, Cioidae von v. Kiesenwetter. 4 Mk. 

= — Heft 2-4. Tenebrionidue von Dr. G. Serdhtz. 18 Mk. 

—  Abth. 2, Heft 1. Alleculidue von Dr. G. Seidlitz. I Mk. 

Bd. VI. Chrysomelinae von J. Weise. 33 Mk. 
Frühere Bände zu herabgesetzten Preisen. 


Verzeichnifs der Käfer Deutschlands von ./. Schilsky. 4 Mk. 
Konow: Tenthredinidae Europae u. Catalogus Tenthredinidarum Europae 2 Mk. 


Vorläufige Anzeige. 


Die Geradflügler Mitteleuropa’s. 
Beschreibung der bis jetzt bekannten und naturgetreue Abbildung der 
meisten Arten mit biologischen Mitteilungen, Bestimmungstabellen und 
Anleitung für Sammler, wie die Geradflügler zu fangen und getrocknet 
in ihren Farben zu erhalten sind. Von Dr. R. Tümpel. Mit zahl- 
reichen schwarzen und farbigen Abbildungen, nach der Natur gemalt 
von W. Müller. Eisenach, Verlag von M. Wilckens. 


Preis einer Lieferung in der Regel 2 Mark. 


| Preis des vollständigen Werkes für Abnehmer der Lieferungsausgabe höchstens 15 #. 


"Lieferung 1 ist erschienen und liegt in den Buchhandlungen zur Einsicht aus. 


Dasselbe entspricht allen Anforderungen, die an ein solches Werk ge- 
"anacht werden können; die Tafeln sind gut ausgeführt und jedenfalls dürften 
auch die Beschreibungen correct sein. Dr. G. Kraatz. 


war 


Pe: \ er 
Stellvertreter: _ erli „= > | 
Schriftführer: I, a ann "N., Schönhaus. 


‚ Stellvertreter: Dr. W. Horn, Berlin $., Komman nte 8 


Rechnungsführer: B. Liehtwardt, Berlin W., Joae 


Bibliothekar: O. Schwarz, Berlin SW., Enckeplatz 7 


Sitzungen: Montags von 9—11 Uhr, Jerusalemerst 


Die lepidopterologischen Aufsätze Pe der: 


Vorsitzender: Prof. Dr. ©. Schneider, N, Sa 
Stellvertreter: Generaldirector O. Kummer, Dresden, K Bas: 
Schriftführer: Eduard Schopfer, Dresden, Schnorrstr 
Reehnungsführer: G. Kretschmar, Dresden, Bismarckpl tz. 
Bibliothekar: Hugo Reichelt, Dresden, Waisenhausstı 

Sitzungen: Mittwochs von S—11 Uhr, Weisenbauss 1 


Auszug aus den Statuten. 


Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen Ges 
ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wissenschaft 
Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentlich. 
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwis 
denselben zu erhalten. — Die Anlesung einer Vereinssammlun; 
Insecten findet nicht statt. 

Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, w 
sich für die Förderung der Entomologie interessirt. 

Die Aufnahme in die Gesellschaft erfolgt, sobald der Aı 
nehmende dem Vorstand oder einem der Berliner Mitgl. von 
Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrifi 
theilung gemacht und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, © 
gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme. 

Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entr 

Der franco pränumerando einzusendende Jahresbeitrag | 
trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird. 

Der Preis der beiden ersten Berliner Hefte jeden Jahrg 

Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Buchha 
meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomolog 
Zeitschrift werden an Mitglieder für 7 —10 Mark abgegeben. 


Ken 


vonder IN HF 


in ee 


mit Dr. €. Meiste 


Jahrgang 1898. 
Zweites Heft (8. 1-8, 193—416) 


ausgegeben Mitte December 1898 


für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark. 


Redacteur : Dr. G. Kraatz. 


London. Berlin 1898. Paris. 
0.E. Janson, _Nicolaische Verlags- P. Klineksieck, 
24 Great Russel Str. Buchhandlung, R. Stricker. 52 Rue des Ha 


h “ Deutsche Entomologische Gesellschaft. 


nı N, de la Soeidte Ente 
on ales de Ja Societe Entomologique de 
BUNG; 56 — 59, 65, 76-78. DEREN 
ine Assmus, Monstrositates Coleopterorum. . KO 

Berichte über die Leistungen im Gebiete der Entomologie, 
- Berliner Entomologische Zeitschrift. I—XVIII (1857—74). 
Bulletin de la Soe. Imp. des Naturalistes de Moscou. 1845 — 66. 
er Chaudoir, Viele Cieindeliden- und Carabieinen- Separata. 
Deutsche Entomol. Zeitschrift. 1875 — 1885. ES 

Dejean et Aube, Species general des Coleopteres. 6 vol. je en 


 Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, Naturgeschichte der 
Käfer Deutschlands. 4 vol, i 
'Gemminger und Harold, Catalogus Coleopterorum. ‚10 vol. 
'Germar, Zeitschr. für Entomologie. 5 vol. compl. 
Gestro, Separata über Cetoniden. Los “ 
Gredler, Käfer von Tyrol. e = AalnR N 5 
'v. Harold, Coleopterologische Hefte. Complet. sc. 
x Illiger, Magazin für Insectenkunde. 6 vol. | EN 


Kaup, Monographie der Passaliden. | : Rs 5 
Kolenati, Meletemata entomologica. 2 x 3 
Kraatz, Sammlung von Separaten. ve ar 
Lacordaire, Genera des Coleopieres. Mehrere Bände mit color. und 3 
En uncolor. Tafeln. eier =% 


Linnaea entomologica. I—IX. 
‘Lucas, Explor. scient. de l’Algerie, Ins., Arachn., Oh, pl. eol. 
Mohnike, Separata über Cetoniden. 
Motschulsky, Etudes Entomologiques. I— VII, XI. 
Mulsant, Coleopteres de France. Die meisten Bände. 
— ÖOpuscules Entomologiques, complet und einzelne Hefte. 
_ Reiche et Saulcy, Coleopteres de Syrie. 
Schlesische Entomologische Zeitschrift. 
v. Seidlitz, Peritelus, Otiorrhynchiden. 
 Schmidt- Eocbel Faunula Coleopterorum Birmaniae. 
Solier Heterom&res Collapterides, compl. 1035 pg., 31 pl. (1834-1841). 
Stettiner Entomologische Zeitung. 1840—1860, 65—69, 75—81. 
Sturm, Käfer Deutschlands. 23 vol. 
Br Suffrian, Chrysomelen, Cryptocephalen. 
| Transaetions of the Entomological Society of London. I—V (sehr al 5 
Verhandlungen der K.K. Zool.-Bot. Gesellsch. in Wien. 1851—72, 75. 
an Wiener Entomologische Monatschrift. I—VIII complet. 
Wollaston, Entomological Papers. . 


Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28. 


ne a LEE 
G 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.) 193 


Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen. 
Von 
Dr. med. Walther Horn. 


Die nachstehenden Notizen sind ihrer Hauptsache nach das 


Ergebnils einer entomologischen Studienreise nach London, Tring 
und Oxford. 


Collyris procera Chd. ist nur eine Varietät von C. distincta Chd. 


(Stirn und Vertex etwas breiter, Schultereeken deutlicher hervor- 
tretend). 


Die 35 Typen von Coll. Smithi steckten im British Museum als 
Coll. fasciatoplicata Chaudoir in litt. 
Coll. crassicollis Chd. war im Brit. Mus. nicht vorhanden! 


Die Typen von Tricondyla tumidula Walk. und Derocrania 
scitiscrabra Walk. konnten weder im British Museum noch in 
Oxford aufgefunden werden (trotz wiederholten Suchens). 

Heptodonta Hopei Parry =H. (Cicindela sec Hope) pulchellaHope. 

Megalomma (Cicindela) cupreolum Westw. — Cicindela funesta FE. 

Pentacomia trispecularis m.=P. Degandei Tat. (typus: Brit. Mus.). 

Odontochila postica Ohd. = Od. consobrina Lue. 

Cicindela Dejeani Hope ist nur Varietät von Cic. cyanea F. (var. 
obliquevittata Flt. ist identisch mit ihr!) 

Cic. Hamiltoniana (White i. 1.) Thoms. — C. flavovittata Chd. 

Cic. Horsfieldi (Hope i. 1.) Thoms. = C. assamensis Parry. 

Cic. Erichsoni (Hope i. 1.) = C. Shivah Parry. 

Cic. flavomaculata Hope war im Brit. Mus. nicht zu finden, ob- 
wohl der Typus nach dem Catalog hätte vorhanden sein müssen (|). 

Cic. Lichtensteini (Hope i. 1.) = C. lepida Gory. 

Cic. melania Bat. ist nur C. viatica Chvr. var. 


Cie. castissima Bat. ist, wie ich bereits D. E. Z. 1897, p. 181 ver- 
muthet hatte, Varietät von C. dorsalis Say. 


Cic. platycera Gestro erwies sich als identisch mit dem Typus 
von (. ioscelis Hope ! 


Cie. Magdalenae Lec. = C. senegalensis Dj. 


Cic. assimilis Hope hatte ich (seit längerer Zeit) richtig auf die 
grünliche Varietät von C. funerea Me.L. gedeutet. 
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 13 


194 W. Horn: Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen. 


Cic. plumigera m. dürfte Race von C. angulata F. sein. 
Cic. Pierroni Fairm. = C. oculata Chd. 

Cic. tenuilineata m. = C. perplexa Dj. var. 

Cic. Albertisi Gestro — C. Latreillei Guer. var. 


Die von mir beschriebenen Cratohaerea-Arten sind erheblich 
zusammen zu ziehen. Als ich meine neuen Arten beschrieb, hatte 
ich fast immer nur einzelne Ex. von ganz verschiedenen Fundorten 
und Quellen zur Verfügung. Das g' von Cr. Bruneti G. kannte 
ich damals noch nicht in natura und die Guerin’sche Abbildung 
der Vordertarsen desselben machte mich stutzig. Meine kleine 
Cr. aurosternalis hatte in beiden Geschlechtern kurze Mandibeln 
und ich besals ein (scheinbares!) 2, die später beschriebene Cr. 
mandibularis m., mit verlängerten Mandibeln. Nach alledem kam 
ich nicht darauf, dals bei dieser Gruppe ein sonderliches secun- 
däres Geschlechtskennzeichen vorkommt: glatte supraorbital-Facetten 
beim Z' (mit Ausnahme von C. aurosternalis m.). Um den Wirr- 
warr vollständig zu machen, existirten zwischen meinen Stücken 
individuelle Differenzen in der Färbung, Gestalt, bes. Halsschild- 
Form ete.! Durch das merkwürdige Zusammentreffen so vieler 
unglücklicher Umstände bin ich zu scheinbar unverständlichen und 
unverzeihlichen Fehlern verleitet worden (die schlielslich alle darauf 
fufsten, dafs ich Irrthümer bei Guerin und Chaudoir vermuthete). 
Jetzt kann ich Folgendes konstatiren: 

1) €. mandibularis m. ist ein Artefact: Q@ von Cr. Bruneti G. 
mit angeklebtem Kopf eines 1! 

3) C. Hennebergorum m. ist das Q von C. chrysopyga m. 

3) C. Conradti m. und cratohaeroides m. sind nur Varietäten 
derselben Art. 

4) C. Kolbei m. ist das g' zu cratohaeroides m. (in der Be- 
schreibung ist durch einen Druckfehler @g'! gesetzt worden, anstatt 
2 8). 
5) C. aurosternalis m. ist die einzige Cratohaerea-Form, bei 
der das Z! weder verlängerte Mandibeln noch glatte supraorbital- 
Facetten hat. 

Tetracha thoracica m. halte ich jetzt nur noch für Tr. affinis 
Dj. var. 

Von Tetr. Hopei Cast. verglich ich die Typen im Brit. Museum 
und mufs darauf hin meine frühere Anschauung umstolsen. Es 
existiren doch erhebliche specifische Unterschiede: Die Art ist 
glänzender als T. Australasiae H. Die basalen Höckerchen an den 


W. Horn: Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen. 195 


Hinterecken des Halssch. sind abgerundeter und viel schwächer 
entwickelt, dabei die Querfurchen seichter und der Thorax vorn 
relativ breiter (aber im Ganzen schmäler!). Die Fld.-Skulptur ist 
im vorderen Drittel erheblich gröber (nach hinten viel feiner wer- 
dend). Die hintere Hälfte hat nur (oder fast nur) noch ganz kleine 
eingestochene Punkte (Tuberkeln nicht mehr recht deutlich). 


Megacephala Krüperi m. dürfte nur M. senegalensis var. sein 
mit ovaleren Fld. und differenter Fld.-Skulptur (die Gruben stehen 
im vorderen Drittel dichter und sind grölser resp. tiefer, gleich- 
zeitig treten die kleinen Borsten tragenden Tuberkelchen stark 
zurück). 

Die Synonymie der Styphlodermen mufs geändert werden, da 
ich bisher St. asperatum Wat. falsch interpretirt habe! St. oblon- 
gulum und Morsi Fairm. sind Varietäten dieser Art! St. subopacum 
Fairm. ist eine andere (gröbere, stumpfere und weniger dicht ge- 
stellte Tuberkeln auf den Fld.!) Species. Die Halssch.-Skulptur 
ist — wie schon früher von mir angegeben — belanglos. Ob St. 
levicolle Wat. und subopacum Fairm. nur Varietäten von einander 
sind, mufs ich noch unentschieden lassen. 


Das Originalex. von Ozychila binotata Gray ist im British 
Museum. Oz. odontoma Chd. ist identisch mit dieser Art, wie ich 
bereits vor Jahren vermuthete. 

Ich habe den Typus von Mantichora latipennis Wat. sehr ein- 
gehend geprüft: es ist ein ziemlich breites ? von M. mygaloides 
Thms. Per.! M.latipennis Klg. (sec typum!) ist ein ' derselben 
Art! — M. latipennis Per. (und ebenso M.scabra Per.: sec typos!) 
ist mit M. herculeana Klg. zu vereinen. 


Im British Museum steckt eine Mantichora mit der Bezeichnung 
„M. Ludovici Cast. type“: es ist ein g' mit der Fundortangabe 
„Karoo“! Das Ex. unterscheidet sich in nichts von einer bauchi- 
gen M. tuberculata De Geer. (var. Sicheli Thoms. ete.). Da die 
Castelnau’sche Beschreibung sich ebenfalls auf eine derartige Var. 
gut auslegen läfst, sehe ich keine Schwierigkeit bei dieser Inter- 
pretation! Die Gröfsenangabe „32 mm“ würde überdies auf keine 
andere mir von Süden bekannte Species passen. 


196 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Vier neue Oicindeliden-Species. 
Beschrieben von 


Dr. med. Walther Horn. 


Die vier folgenden neuen Arten verdanke ich der aufserordent- 
lichen Liebenswürdigkeit des Lord Dormer, welcher sie mir — 
gelegentlich der Besichtigung seiner schönen Sammlung — zu 
dediciren die Güte hatte, obwohl drei derselben Unica waren. 
An dieser Stelle statte ich noch einmal meinen verbindlichsten 
Dank ab! 


Ctenostoma (Procephalus) Dormeri n.sp. 


Procephalo metallico Lap. huiusque subspeciebus affine, differt 
labro lateraliter multo breviore, in medio (longe producto) acute 
tridentato (dente centrali longiore guam sequente), ante angulum 
lateralem unidentato; fronte sulco quadrato centrali (suleis 2 juzta- 
orbitalibus et antice et postice sulco distincto conjunctis), ut pars 
quadrata sat convera glaberrima in media fronte formetur, ornata; 
thorace breviore, parte media multo globosiore quam in unaquaque 
illarum varielatum; elytrıs paullo rarıus (sed non subtilius!) quam 
in Ct. metallico Oast. punctatis (saepius et grossius quam in subsp. 
nigra Chd.), macula lutea S-formi (elytro sinistro!) nec marginem 
nec suturam atlingente pone medium ornatis: parte antica (suturali) 
fere in medio transversali, (marginali) postica oblique ascendente, 
intermedia longitudinali tenui. Colore piceo-nigro fere ut in subsp. 
nigra Chd., sed pedibus paullulum brunnescentibus. — Long. 154 mill. 
(sine labro). 

i g. Brasilia. 

Kopf und Halssch. zusammen machen einen etwas zierlicheren 
Eindruck als bei jenen vier Formen. Thorax im mittleren Ab- 
schnitt erheblich kugeliger. Die fast längs gestellte gelbe Binde 
ist recht auffallend: der hintere, wieder schräg aufsteigende (kurze) 
Ast ist etwas grölser als der obere horizontale. Auf der ganzen 
hinteren Fld.-Hälfte sieht man nur in der Nähe der Naht einige 
Punkte. Die beiden lateralen Zähne der O.-Lippe bleiben weit von 
den drei centralen getrennt. | 


Collyris Dormeri. 
(Coll. caviceps Chd. ex parte, nec Klg.) 
Differt a C. Mniszechi Chd. Z capite minore, postica verticali 
verticis parte paullo altiore; thorace valde angustiore, ante medium 


Walther Horn: Vier neue Cicindeliden-Species. 197 


minus convero, superficie densius profundiusgue striolata; elytris 
pone medium vix rarius minusque dense punctalis, in medio plicis 
7— 38 longis transversis (a margine late remotis, sed suturam fere 
omnibus atlingentibus) ornatis. Tibiis tarsisque anticis el inler- 
mediis totis nigro-cyanescentibus. — Long. 23 mill. 


1d. Ind. or. 


Die einzige hohlköpfige Collyris mit stark prononeirter Quer- 
runzelung in der Mitte der Fld. (bei C. Mniszechi Chd. varürt 
übrigens die Skulptur nieht unerheblich). Zweites und drittes Glied 
der Kiefertaster vorn gelblich, erstes der Lippentaster gelb (der Rest 
ist abgebrochen). 


Chaudoir hat unter dem Namen C. caviceps Klg. zwei Arten 
zusammengeworfen, die nichts mit einander zu thun haben. Die 
„in litteris“ C. grandis Hope genannte Art, deren Typus ich neulich 
in Oxford sah — ich glaube mich nicht zu irren — dürfte identisch 
sein mit meiner neuen Species. Die Etiquette von Chaudoir’s Hand 
lautete: caviceps Klg. = longicollis H. = grandis Hope! Der Typus 
von C. caviceps Klg. (Mus. Berol.) ist ein kleines J', das in allem 
mit meinem Q von (. longicollis F. übereinstimmt, nur sind O.-Lippe 
(mit Ausnahme der Spitze der Zähne), alle Tasterglieder und Fühler 
(erstes Glied an der Basis eyanfarben) hellgelb. Die hintere steile 
Partie des Vertex ist etwas weniger hoch (schwankt bei den ver- 
wandten Arten nach den Geschlechtern und vielleicht auch Exem- 
plaren!). Leider habe ich im Augenblick kein sicheres g' von 
‚€. longicollis F. und muls es daher unentschieden lassen, ob C. 
caviceps Klg. — wie ich vermuthe — das g' von der Fabricius- 
schen Art ist. 


Therates Dormeri. 

Differt a Ther. Hennigi m. statura paullo majore robustioreque, 
labro toto pallide-flavo, mediis antennarum articulis cyaneo-nigris; 
thorace in medio latiore valdeque globosiore; elytrıs non subtilius 
sed paullo rarius sculptis, ante apicem fere glabris, totis violaceo- 
purpurascentibus: fascia angusta transversa (marginem et suturam 
fere attingente) et tertia parte basali (macula parva rotundata pone 
basım in medio disco collocata lineaque angusta suturali exceptis 
metallicis!) juzta suturam paullulum longius apicem versus quam 
post humeros flavis, summo apice albescente.e — Long. 114 mill. 
(sine labro). 


1 g. Borneo (Whitehead), 


198 Walther Horn: Vier neue Cicindeliden-Species. 


Dem Ther. Hennigi m. von Assam durch die verbreiterten 
Fühlerglieder, die Stirnskulptur, Färbung (mit Ausnahme der Fld.) 
und Fld.-Skulptur auffallend nahe verwandt. Die gelbe Querlinie 
ist fast gerade und recht schmal, Naht bis zum Schildchen metal- 
lisch, der laterale Abhang des postbasilar-Höckers von derselben 
Färbung. Die untere Grenze der gelben Schulterparthie unregel- 
mäfsig gezackt (neben der Naht schickt sie einen breiten, kurzen, 
stumpfen Fortsatz nach hinten). 

Cicindela Dormeri. 

C. Ganglbaueri m. affinis, differt statura multo minore minus- 
que elongata, oculis magis prominulis; thorace breviore, parallelo 
(vel basim versus viz angustato), angulis posticis Q non producltis, 
ad basim paullulum convezo, superficie subtilissime sat dense trans- 
versim plicata vel striolata; elytris brevioribus (2 angulo humerali 
fere usque ad maculam primam lucente), apice singulo non rotun- 
dato, spina suturali non retracta; metathoracis episternis abdominis- 
que margine minus dense albo-setosis. Colore supra cuprascente, 
partibus supraorbitalibus cyanescentibus, thoracis basi apiceque viri- 
descentibus; elytrorum marginibus lateralibus apiceque sat late, sutura 
anguste aureo-viridescentibus paullulum nitentibus (toto disco brun- 
neo-obscuro, opaco, velutino); scutello cyaneo; puncto medio albo 
elytrorum paullulum oblique sito (intus et apicem versus). — Long. 
73—84 mill. 

2d. Kandy (Ceylon). 

Beim 2 ist das Pronotum auf der Scheibe leuchtend kupfer- 
roth, der laterale Rand breit grünlich-golden glänzend, beim g' er- 
heblich matter (die Gestalt des Halssch. variirt nach den Geschlech- 
tern kaum, nur ist das g' schmäler). Die unregelmäfsigen Quer- 
falten auf der Thoraxscheibe von C. Ganglbaueri!) scheinen sehr 
zu schwanken und bisweilen durch eine gleichmälsige Querstriche- 
lung vertreten zu sein. Die dunkelgrünliche Färbung ist im Gegen- 
satz zu C. Dormeri recht auffallend. Beide Arten 9 haben einen 
kleinen dunklen Spiegelfleck im vorderen Drittel der Fld. neben der 
Naht. 

Im British Museum sah ich ein paar nahe verwandte, unbe- 
schriebene Oeylon-Species, die besonders in der Form des Thorax 
und der Fld.-Spitze sich unterschieden. (C. seriepunctata m. hat nur 
eine scheinbar ähnliche Zeichnung!) 


1) Das Z' dieser Art hat einen vom 2 stark verschiedenen 
Halssch.-Bau: der Thorax ist lang, schmal, fast parallel, nach hinten 
kaum merklich verengt. Schulterecke nicht so leuchtend als beim ?. 


——————— 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IIL.] 199 


Zwei neue Psöiloptera-Arten von Usambara 


beschrieben von 


Dr. G. Kraatz. 


Die nachstehend beschriebenen Arten sind von den Herren 
Faimaire und Kerremans für neu erklärt worden: 

Psiloptera marginata: Supra cupreo-nigra, nilidula, thorace 
cupreo-marginato, elytris albomarginatis, punctato-striatis. — Long. 
17—22 mill. 

Der Psiloptera marginipennis Dej. vom Cap verwandt, unge- 
fähr von der Gröfse der Dicerca alni, oben schwärzlich mit mehr 
oder minder deutlichem kupfrigen Anfluge, die Seiten des Halssch. 
nach Art der Psiloptera jedoch fast geradlinig, ein schmaler Rand 
desselben kupfrig, die Fld. ziemlich breit grünlich oder kupfrig 
gerandet; der Aufsenrand der Fld. ist bis zur Mitte kupfrig, von 
da ab bis fast zur Spitze bleibt jedoch der äulserste Rand der Fld. 
von dem Kupferrande frei. Die Unterseite ist bald mehr grünlich, 
bald etwas kupfrig glänzend, nicht weilslich behaart, wie bei der 
Cap-Art. Der Kopf ist grob runzelig punktirt. Das Halsschild 
zeigt eine vertiefte Mittellinie, ist unregelmäfsig runzelig punktirt 
und zeigt öfters jederseits vor der Mitte neben der eingedrückten 
Mittellinie ein deutliches glattes Körnchen; der Seitenrand ist 
kupfrig, grünlich, jedoch nur angeflogen, nicht etwa deutlich ab- 
gesetzt. Die Fld. sind mehr oder weniger deutlich regelmälsig 
punktirt-gestreift, die Punkte vielfach durch Querrunzeln verbunden, 
im Grunde mehr oder weniger grünlich oder kupfrig angeflogen» 
der ziemlich breit abgesetzte Seitenrand grünlich oder kupferig; 
jede Fld. ist beim JS! deutlicher zweizipfelig als beim 9. 

Mehrere Stücke von Kwai (Usambara). 


Psiloptera guttulata: Supra nigro-aenea, mitidula, sublus 
aureo-viridis, nitida, elytris punctato-striatis, interstitiis vage cupreo- 
guttulatis. — Long. 20—22 mill. 

Der vorhergehenden in Gestalt und Gröfse ähnlich, vor der 
Spitze etwas mehr verengt, das Halssch. ebenfalls mit deutlicher 
Mittelrinne, oben dunkel erzfarben, die punktirt gestreiften Fld. 
jedoch mit weitläufig gestellten, sehr deutlichen kupfrigen Flecken, 
die in vertieften Grübchen stehen. Die Zahl der Flecke zwischen 
der Naht und dem ersten Punktstreifen beträgt ungefähr zehn 


200 G. Kraatz: Simorrhina quadrimaculata. 


Der erste Punktstreif enthält kaum vertiefte, glänzende Grübchen, 
dagegen der zweite, vierte, sechste und achte tiefere; in den übrigen 
Punktstreifen und den Zwischenräumen machen sich nur kupfrige 
Grübchen schwach bemerkbar. Das grob skulpirte Halssch. zeigt 
Neigung, zwei gröfsere, glatte Fleckchen vor der Mitte zu bilden. 
Spitze der Fld. wie beim vorigen. 

Viel seltener wie der vorige von Kwai und West-Usambara. 


Simorrhina quadrimaculata: Nigra, supra opaca, 'thorace 
elytrisque supra rufo-testaceis, illo disco magis minusve virescenli, 
his maculis 2 quadratis pone medium nigris (majori scutellari et 
minori discoidal). — Long. 25 mill. 


Von dieser Simorrhina liegt mir nur ein schlechtes Ex. vor, 
welches etwas flacher und breiter als gleich grofse Stücke der 
Staudingeri Kraatz (D. E. Z. 1886, p. 443) vom Benue ist und sich 
in der Hauptsache dadurch von ihm unterscheidet, dafs die Basis 
der Fld. ohne schwarzen Fleck (wie bei Sfaudingeri) ist und der 
äulsere der beiden Flecke hinter der Mitte der Fld. kleiner als 
der innere ist, während Staudingeri einen gröfseren Querfleck da- 
selbst zeigt, dessen nach der Naht zu liegende Hälfte beträchtlich 
nach hinten verlängert ist. 


Ich bemerke, dals der schwarze Querfleck an der Basis bei 
meinen 12 Ex. der Staudingeri bisweilen kleiner ist, sodals er dann 
immer ein Dreieck um das Skutellum herum bildet; der Fleck 
hinter der Mitte ist bei allen derselbe; immerhin könnte auch eine 
Theilung desselben durch die Rippe der Fld. stattfinden und quadr:- 
maculata sich als Var. der Staudingeri herausstellen. 

Die Vorderschienen des schlecht erhaltenen { von Adamaua 
sind zweizähnig, zeigen also auch keinen Unterschied von denen 
der Staudinger:. | 

Ein d' von Adamaua. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Hefi IL.] 201 


Vier neue westafricaniısche Gnathocera-Arten. 
Beschrieben von 


Dr. @. Kraatz. 


Gnathocera variabilis: Nigra, nitidula, thorace nigro, albo- 
trivittato, elytris nitidulis, punctis minimis elevatis densissimis ornatis 
ideoque minus milidis, brunneis, sutura (multo minus quam in tri- 
vittata) limboque picescentibus, hoc irregulariter flavo-punctato. — 
Long. 18 mill. 


SR simili:modo variabiles quam in trivitlata; praeterea autem 
variant: 


2 var. a) Striga media thoracıs vir ultra medium. prolongata. 


:Q@ var. b) Vittae laterales thoracis magis minusve incompletae, 
striga media nulla. 


®2 var. c) Ut var. b sed abdomen lateribus concolor. 


2 var. d) concolor Krtz.: thoraz et abdomen concolora. 


Der Gn. trivittata auf den ersten Blick sehr Ähnlich, nur etwas 
dunkler gefärbt, der Nahtstreif aber nur schmal bräunlich gefärbt, 
nicht schwarz, wie bei der Zrivittatu; die Skulptur der Fld. dadurch 
wesentlich abweichend, dafs (bei einer grölseren Reihe von Ex.) 
die Fld. mit unendlich vielen kleinen erhabenen Pünktchen besetzt . 
sind, welche der ganzen Fld. einen etwas matten Ganz verleihen 
und die ursprüngliche Skulptur weniger deutlich hervortreten lassen; 
auch sind die beiden Rippen weniger deutlich erhaben als bei 
trivittata. 


Mehr noch als durch diese Skulptur ist die Art durch die 


Variabilität der Weibchen ausgezeichnet, welche sich bei keiner 
der verwandten Arten findet; die Männchen variiren nicht. 


a) Bei zwei Ex. wird die gelbliche Mittelstrieme des Halssch. 
schmäler und geht nicht fast bis zur Basis, sondern nur wenig über 
die Mitte hinab. 

b) Bei zwei Ex. fehlt der gelbliche Mittelstreif des Thorax 
vollständig und von den Seitenlinien ist entweder nur der vordere 
Theil oder nur ein Punkt in den Vorderecken vorhanden. 

c) Bei einigen Ex. fehlen die Binden auf dem Halssch. voll- 
ständig, aber der weiflse Toment an den Seiten der Abdominal- 
Segmente ist vorhanden. 


202 G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten. 


d) var. concolor Kraatz: T'horax und Unterseite des 2 ein- 
farbig braun. Während die vorher beschriebenen Varietäten nur 
in wenigen Ex. vorhanden sind (wie ich sie ähnlich übrigens bei 
keiner der übrigen Arten beobachtet habe), liegen mir von dieser 
auffallenden Var. über 20 Ex. vor. 

e) var. brunnea: Einige ganz rothbraune Stücke liegen mir 
ebenfalls vor. 

In der Skulptur stimmen sämmtliche Ex. mit der der Stamm- 
form überein; die Binden des Halssch. haben meist den gelblichen 
Farbenton der typischen trivittata. 

Mit der variabilis zusammen gekommen ist eine Anzahl Ex. 
der irivittata var. dorsodiscolor Voet, die von der Stammform durch 
schmalen, bräunlichen Nahtsaum unterschieden ist, welcher wenig 
von der Farbe der Fld. abweicht, während er bei der frivittata 
viel breiter und dunkler ist. Sämmtliche Ex. dieser Form (einige 
20) zeigen nicht die Skulptur der variabilis, stimmen aber in der 
Färbung der Naht mit ihnen überein. In der Regel ist der Thorax 
pechschwarz, die Fld. sind gelblich; auffallend sind Stücke mit 
rothgelbem Halssch. (S'Q), var. rufthorax Krtz. 


Sehr selten kommen 2 vor, bei denen die Seiten der Hinter- 
leibsegmente nicht weils gefärbt sind, var. nudiventris Krtz. 


Für diejenigen, welche sich für das Studium der Gnathocera- 
Arten interessiren, will ich bemerken, dafs ich in der Deutschen 
Entomol. Zeitschr. 1886, p. 438—442: 

var. benuensis und latevittata von Afzelis Schwarz, 

var. impunctata von varians Gory, 

var. confluens, dorsodiscolor Voet und aegypliaca von tri- 

vittata Swed. 

besprochen und beschrieben habe. Prof. Schoch erwähnt alle 
diese Var. in seinem Cat. syst. Cetonid. nicht; ebenso wenig die 
interessanten Varietäten der hyacinthina Janson, welche Kolbe in 
der Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 129—132 sehr ausführlich besprochen 
und als holochlora, rufipes, nigripes, intermedia, ignea und ame- 
thystina beschrieben hat. 


Gnathocera quadripunctata: Viridis, nitida, thoracis mar- 
ginibus, elytris pedibusque fulvo-viridibus, thorace antice albo-4- 
maculato, elytris concoloribus, apice pilosis-bicostalis, processu meso- 
sternali fulvo (2). — Long. 15 mill. 

Der Gnath. flavovirens Kolbe (Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 129) 
nahe verwandt und hauptsächlich durch die Zeichnung des Hals 


G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten. 203 


schildes abweichend. Kolbe beschreibt den Thorax seiner flavo- 
virens als einfarbig gelblich-grün; bei den 6 Ex. meiner Sammlung 
von Togo ist es so nur bei den 4 2, während die beiden Z' in den 
Vorderecken des Thorax einen weilsen Fleck zeigen. 


Bei dem einzigen mir vorliegenden Weibchen von Adamaua 
zeigt dagegen der Thorax vier weifse Flecke, von denen zwei an 
den Vorderecken, zwei in einer Linie hinter denselben etwas vor 
der Mitte des Thorax liegen. Während die Beine der flavovirens 
tiefgrün sind, erscheinen die meiner guadripunetata gelblich, die 
Tarsen grün. Von den Rippen auf den Fld. ist die äufsere 
schwächer als bei flavovirens, die Skulptur ist im Uebrigen ziem- 
lich dieselbe; während aber der Hinterrand derselben bei meinen 
sämmtlichen flavovirens unbehaart ist, ist er bei meiner 4-punctata 
zottig behaart; auch zeigen sich an der Spitze des Pygidiums oben 
deutliche Härchen, die bei meinen flavovirens fehlen. 

Erst wenn mehr Ex. gefunden sind, kann entschieden werden, 
ob wir es in der quadrıpunctata etwa mit einer sehr auffallenden 
Var. des flavovirens zu thun haben, zu der bis jetzt jedes Analogon 
fehlt. 

Bezüglich der Beschreibung des Käfers kann ich auf die von 
Kolbe gegebene der atrovirens verweisen; bei der Veränderlichkeit 
der Skulptur wäre es unnütz, schon jetzt kleine Verschiedenheiten 
derselben hervorzuheben. 


Gnathocera semiviridis: Viridis, nitida, thorace albo-tri- 
viltato magis minusve flavescenti-viridi, elytris flavescentibus, fortius 
bicostatis, interstitüis creberrime fortius regulose punctatis, pygidio 
utrinque albo-biplagiato, pedibus flavescentibus (3). — Long. 14 mill. 

Mas.: abdomine ut in speciebus affinibus albo-maculato. 


Etwas kleiner und schmäler als @n. flavovirens, ähnlich ge- 
färbt, der Thorax indessen mit drei weilsen Binden (ähnlich wie 
bei Zrivittata und Verwandten), die Fld. gelblich (bisweilen grün- 
gelb). Die Rippen kräftig, die Zwischenräume kräftig, dicht, fast 
runzlig punktirt und dem entsprechend auch der Aufsenrand der 
Fld. Ein mittlerer Zahn tritt zwischen den Zähnen des Clypeus 
nicht hervor; die weilsen Zeichnungen des Kopfes sind länger und 
stärker bemerkbar als bei cruda und flavovirens, welche weniger 
gewölbt sind als semiviridis. Die weilsen Binden an den Seiten 
des Thorax sind ziemlich breit, aber an der Basis deutlich mehr 
verkürzt als bei den gröfseren Arten mit ähnlicher Zeichnung; die 
Punktirung ist dicht, namentlich vorn, aber wenig stark. Pygidiunı 


204 G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten. 


zweifleckig. Unterseite des J' wie gewöhnlich gefleckt, die fünf 
Punkte der Mittelreihe grofs. Die Beine mit den Tarsen sind 
gelblich, die Schenkel unten, mit Ausnahme der Ränder, weils 
befilzt. 

Der Ton der Oberseite erinnert an die Färbung von flavo- 
virens, nicht an die der angustata Kolbe von Togo, welche noch 
kleiner ist und weilsgestreiftes Skutellum besitzt. 

Einige Männchen von Adamaua. 


Gnathocera maculipennis: Nigro-picea, opaca, capite latius 
albo-bivittata, thorace trivittato, scutello albo-vittato, elytris ma- 
culis albis magnis, rotundis, basi confluentibus biserialim notatis, 
lateribus albis, pedibus rufescentibus, femoribus eztus albis (S\). — 
Long. 16 mill. 


Eine durch zwei Reihen grofser, deutlicher, an der Basis der 
Fld. länglicher, weifser Flecken sehr ausgezeichnete, pechbraune, 
nicht glänzende Art. Der Clypeus ist zwischen den Zacken nicht 
vorgezogen; die weilsen Längsstreifen zwischen den Augen sind 
breit, die Flecke neben denselben deutlich. Die Streifen des Hals- 
schildes sind breit und gehen ganz durch; der Skutellarstreif ist 
so breit wie der Mittelstreif des Halssch. Die Fld. sind ziemlich 
gewölbt, die Kanten wenig deutlich. Die beiden Reihen Flecke 
stehen zwischen der zweiten Kante und der Naht; bei meinen Ex. 
stehen zwischen Rippe 1 und der Naht auf der Vorderhälfte der 
Fld. drei Flecke, von denen die vorderen zusammenfliefsen, dann 
folgt ein breiterer Raum, dann zwei Flecke, von denen der vordere ı 
rund ist, der hintere mit dem Rand zusammenflielst; zwischen | 
Rippe 1 und 2 stehen vor der Mitte etwa vier Flecke, von denen ı 
die vorderen zusammenflielsen; der Fleck hinter der Mitte fliefst 
mit einem Ausläufer des weilsen Seitenrandes zusammen. Das 
ganze Pygidium ist weilslich; die Beine sind braun. Die Flecke 
des Abdomens sind beim g' sehr breit. 

Ein g' von Togo (Staudinger). 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 205 


Ueber die Gattung Phoxomeloides Schoch. 


Von 
Dr. @G. Kraatz. 


Herr Prof. Schoch sagt (Nachtr. VIII zu seinen Gen. et Sp. 
Ceton. p. 177), die Abbildung von Pachnoda bella Krtz. in dieser 
Zeitschrift 1898, Taf. I, Fig. 10 lielse „auf den ersten Blick seine 
Phozomeloides picta Schoch (l. c. Nachtr. VII, p. 109) erkennen, 
indessen kann dieselbe auch ganz gut bei Puchnoda bleiben und 
mülste pieta Schoch heifsen, weil sie früher beschrieben sei als 
bella Krtz.“ Ich werde kurz beweisen, dafs es unmöglich ist, 
Gattung und Art aus Schoch’s Beschreibung zu erkennen. Schoch 
giebt selbst (S. 109) an, dafs seine picta eine ganz andere Kopf- 
bildung als Phoromela habe, erwähnt aber die systematische Stel- 
lung von Phoromeloides mit keinem Worte, folglich mu[s man 
annehmen, dals sie näher mit Phoxomela verwandt sei, die bei 
Schoch von Pachnoda durch die Elaphini und Tephraeae getrennt 
ist, an deren Ende sie steht. Wollte man indessen hierauf keine 
Rücksicht nehmen und nur nach der Beschreibung urtheilen, weil 
pieta ähnlich „bunt“ ist, wie Phoromela, so mülste picta nach Schoch 
„über Schildchen und Naht eine breite, schwarze Längsbinde zeigen, 
die sich dreimal!) flügelartig erweitert, neben dem Schildehen, in 
der Mitte und als halbmondförmige Querzeichnung im hinteren 
Drittel“; vergleicht man hiermit Fig. 10, so wird man finden, dafs 
in Wirklichkeit die Naht hinter dem Halbmondfleck gelb und nicht 
breit schwarz ist, dafs die Mittelbinde nicht in der Mitte, son- 
‚dern vor der Mitte der Fld. liegt, dafs der Halbmondfleck sich 
nicht nach vorn öffnet, wie unbedingt angenommen werden muls, 
wenn nichts hinzugefügt wird, sondern nach hinten. 

Was hat nun solch eine irreführende Beschreibung über- 
haupt zu bedeuten? Ich würde geschwiegen haben, wenn Prof. 
Schoch sich nicht ausdrücklich auf seine Priorität beriefe. 

Dafs dieser Specialist keine Ahnung von Systematik hat, 
geht daraus hervor, dals er in einen Athem sagt, picta Schoch 
könne „ganz gut“ bei Pachnoda bleiben und hinterher „die Bildung 
der Hintertarsen spreche gegen eine Vereinigung mit Pachnoda“ ; 


1) Phozomela hat vier Binden, einen sehr grolsen Scutellar- 
fleck und am Rande zwei Flecke, dagegen ist Pachnoda laticincta 
Burm. der bella ähnlich. 


206 G. Kraatz: Ueber die Gattung Phozomeloides Schoch. 


damit wäre doch gesagt, dafs Pachnoda bella den Tarsenbau von 
Phozomela habe, d. h. dafs das erste Glied der Hintertarsen in 
spinam vorgezogen, die übrigen Glieder subproducti sein müssten. 
Von alledem ist aber bei Pachnoda picta nichts zu sehen. 


Herr Prof. Schoch hat die Gattung Phozomeloides benannt 
wegen ihrer angeblichen Aehnlichkeit mit Phozomela; a. a. O. p. 181 
sagt er: „Die auffallende Aehnlichkeit von Epizanthis octopunctata 
Krtz. mit novempunctata Gory et P. mache die Aufstellung der 
Gatt. Parepizanthis Krtz. überflüssig.“ Dadurch, dafs er meine 
Kennzeichen derselben angiebt, zeigt er doch nur, dafs er wirk- 
lich charakteristische Merkmale, trotz grolser äufserlicher 
Aehnlichkeit, nicht zu erkennen vermag. 


Plaesiorrhina Deussit Schoch (Nachtr. VII, p. 101) läfst 
sich nach den meisten von Schoch angegebenen Merkmalen nicht 
gut von plana Wiedem. specifisch trennen (die Grundfarbe und die 
Breite der Binde variirt erheblich); ob Merkmale, die Schoch nicht 
erwähnt, constant sind, kann ich nach einem einzelnen, mit sieden- 
dem Wasser behandelten Ex. nicht gut beurtheilen. 


Auf Schoch’s Bemerkungen über Trymodera auf S. 175 habe 
ich zu erwidern, dals die Halsschild-Bildung von Trymodera 
durchaus verschieden von der von Anthracophora und Chara- 
dronota ist, zu welchen er Charadria stellt. Auf S. 175 bemerkt 
er, dafs die von Hrn. Deuss bei Tschinde gesammelten Stücke ganz 
mit Gerstäcker’s Beschreibung und Figur übereinstimmen, auf 
S.105 eitirt er Charadria Duvivieri Schoch unter den von Deuss 
gesammelten Arten und auf S. 176 sagt er, „was nun die Art 
Charadria Duvivieri m. anbelangt, die aus dem Seeengebiet (von 
Kamozi) stammt“. Hiernach ist Duvivieri Schoch = aterrima Gerst.! 
Diese Art ist nach Gerstäcker’s Diagnose 154 mill. lang (nach 
Schoch 16—16$ mill.); beide Arten zeigen nach Schoch kleine, 
schwer zu fixirende Differenzen. Schoch beschreibt bei 
seiner Duvivieri die Nahtwinkel des Z, bei der aterrima die des 
2, kennt überhaupt nicht die Geschlechtsverschiedenheiten von 
alerrima; mit gröfster Wahrscheinlichkeit betrachtet er demnach 
Z und Q derselben Art als zwei verschiedene Arten; darüber mag | 
er sich nach dem Material des Brüsseler Museums, auf welches 
er verweist, belehren. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 207 


Ueber Schoch’s Bearbeitung 
der Taumustopeus Krtz.- Arten. 

Die Gattung Taumastopeus ist von mir in erster Linie auf 
Lomaptera Mohnicket Mohn. von Java mit sehr abweichendem 
Penis begründet worden und auch äufserlich durch das dolch- 
förmige Schildchen leicht kenntlich. Ihr sehr ähnlich, aber gröfser 
ist Taum. striatus Wall. (Lomaptera), nach Ex. von Borneo und 
Penang beschrieben, nach Schoch nur in Java einheimisch. Ob 
diese beiden Arten zu derselben Gattung gehören wie die anderen 
20 von Schoch aufgezählten Arten, ist mir noch fraglich, denn das 
Schildehen ist etwas anders gebaut, der Habitus und der Penis 
abweichend. — Inwiefern die Berücksichtigung der Penis-Form 
sehr grolses Material erfordert (Schoch Nachtr. VIII, p. 154), 
vermag ich nicht recht abzusehen, da in sehr vielen Fällen schon 
die Section eines g! gute Resultate liefert. 

Unter den Verwandten des Taumastopeus pullus Wiedem., zu 
dem von den früheren Autoren 4 Arten als Varietäten und 3 als 
Synonyme gezogen wurden, richtet Schoch nur Verwirrung an, 
indem er zwar Taum. cupripes Waterh. von den Philippinen, den 
Mohnicke auf Grund sorgfältiger Untersuchungen von pullus Billb. 
unterschieden hat, beschreibt, aber gleichzeitig unter pullus Billb. 
auf vol. X, p. 86 verweist, wo er „gestützt auf Skulpturdiffe- 
renzen und Vaterland eine Reihe von Arten ausgeschieden hat“. 
Diese Reihe von Arten besteht in nögro-aeneus Waterh. (1891) von 
den Philippinen, den Mohnicke verständiger Weise mit seinem 
cupripes von Manilla vereinigt hat. Schoch’s Ex. hat nur 29 mill. 
Länge, während Mohnicke 23—34 mill. angiebt. Dafür beschreibt 
er cupripes zweimal auf S. 87 und 156. Woher er den Muth 
nimmt, den sorgfältigen Angaben von Mohnieke gegenüber p. 156 
zu sagen, cupripes soll auch erzfarbig-grün vorkommen, weils ich 
wirklich nicht. 

Schoch versetzt ferner T. pullus Billb. von Ind. or. nach Java 
und viridicyaneus von Tenasserim nach Borneo, anthracinus Wied. 
von Bengalen nach Java; er beschreibt den bläulichen (coerulescens) 
pullus von Östindien als ganz schwarz von Java und noch einmal 
als simillimus von Sikkim. Seinen viridicyaneus von Borneo be- 
zieht er dagegen auf viridicyaneus Gory von Tenasserim. Die 
Beschreibung von simillimus!) von Sikkim palst nach Schoch auf 


1) Schoch hat mit dem Namen simillimus Unglück; pag. 157 
steht simmillimus und pag. 171 similimus. 


208 G. Kraatz: Ueber Lomapteroides Schoch. 


luctuosus Thoms. nieht. Hat denn Schoch aber die Variabilität des 
ostindischen pullus an irgend einer Form desselben wirklich studirt? 
Und wenn er das nicht hat, mit welchem Rechte glaubt er neue 
Individuen als neue Arten beschreiben zu müssen? Erscheint es 
ihm so ungewöhnlich, dafs eine Art an verschiedenen Orten einen 
verschiedenen Glanz zeigt, der bei europäischen Carabus-Arten gar 
nicht selten ist? Grün und blau sind Complementär-Farben, die sich 
oft ersetzen. Von den unbedeutenden Unterschieden, die Thomson 
für seine /uctuosus angiebt (ich besitze ein ebenso kleines Ex. vom 
Himalaya), sind die beiden letzten Geschlechts-Differenzen! Die 
Vaterlandsangabe entnimmt Schoch nach Händlerangaben!). 

Es wäre höchst verzeihlich, wenn S. eine Form von Borneo 
als Art beschreibt, aber es ist sonderbar, dals er gerade diese auf 
eine ähnlich gefärbte Form des pullus von Tenasserim bezieht, da 
er ja gerade die Formen von verschiedenen Localitäten be- 


nennen will. Dr. G. Kraatz. 


Ueber Lomapteroides Schoch. 


Schoch stellt auch eine neue Gattung Lomapteroides auf Lom. 
Duboulayi Thoms. auf; für die, die dieselbe im Jahrg. VIII der 
Annal. de France suchen, will ich bemerken, dafs sie 1878 in der 
fünften Serie der Annales de France beschrieben ist. 


Sie hat keinen gelb gesäumten Hinterrand der Fld., wie 
Schoch angiebt, sondern dieselben sind überall gelb gerandet. 
Zu Lomapteroides sagt er, sind „jene Arten“ zu zählen; er führt 
aber nur eine auf und hat also weiter keine verglichen. 
Nun hat aber Lom. semicastanea Krtz. ganz dieselbe Form des 
Brustfortsatzes und ist nicht entfernt der Duboulayi ähnlich; die 
von van der Poll für den Brustfortsatz gegebene Diagnose der 
Gattung Lomaptera palst durchaus auf sie: validus, apice obtusus, 
valde productus, plus minusve oblique deorsum directum. 


Die Gattung Mycterophallus zeigt sehr verschiedene Prosternal- 
Fortsetzungs-Bildungen, die aber meiner Ansicht nach gerade un- 
gemein schwer zu schildern und praktisch zu benutzen sind 


1) Dieselben können ganz richtig sein, aber daraus, dals ein 
Thier aus Java verkauft wird, folgt doch nicht, dafs es nach Ex. 
aus Java beschrieben ist, und dies ist doch die Hauptsache! 


G. Kraatz: Ueber Lomapteroides Schoch. 209 


und keineswegs den Ausspruch von Schoch unterstützen: „nach 
meiner Ansicht genügt eine wesentliche Differenz dieses uns phy- 
siologisch zwar unverständlichen Organes vollkommen zur Trennung 


der Genera, selbst wenn alle andern unterscheidenden Merkmale 
uns fehlen würden“. 


Wie will aber Prof. Schoch eine wesentliche Differenz fest- 
stellen, wenn er von dem einzigen Merkmale, auf das er die Gat- 
tung Mycterophallus gründet, auf S. 150 sagt: „Der Brustfortsatz 
von Duboulayi ist stark gesenkt“ und auf S. 151 unter Lomapteroides: 
„Brustfortsatz etwas nach unten gesenkt“. Dafs Duboulayi gelb ge- 
randete Fld. besitzt, habe ich schon erwähnt (nicht nur gelb ge- 
randeten Hinterrand). „Im Uebrigen“, schliefst Schoch seine Diag- 
nose, „haben sie (d. h. Duboulayi und unbekannt) ein deprimirtes 
Pygidium“, womit er einen neuen deutschen terminus technicus in 
die Wissenschaft einführt, von dem ich nicht weils, ob er im täg- 
lichen Leben in der Schweiz eine ähnliche Bedeutung hat wie 
bei uns. 

Da ich immerhin annehme, dafs Prof. Schoch nicht nur für 
Anfänger, sondern auch für ein wissenschaftliches Publikum schreibt, _ 
habe ich nicht unterlassen wollen, auf einige seiner Ansichten 


einzugehen, die auf alles Mögliche, nur nicht auf tiefes Studium 
schliefsen lassen. 


Lomaptera diaphonia Krtz. ist nicht mit cinnamomea Schoch 
identisch, denn ihre Fld. sind „quergestrichelt, vorn fast glatt“, 
während cinnamomea Schoch Fld. hat, die üb erall quernadelrissig 
sind; auch ist der Bau des Pygidiums ein anderer. Es ist aber 
auch sehr fraglich, ob cinnumomea Schoch = cinnamomea Thoms. 
ist, denn Thomson beschreibt die Farbe des Halssch. (die sehr 
variabel ist) anders, nennt aber ausdrücklich die elytra basi laevia. 


Es ist mir auffallend, dafs Schoch die var. der Lom. Salvadorei 
Gestr. mit einfarbig grünen Fld. nicht kennt, die seit 1830 in 
meiner Sammlung als var. viridula Krtz. steckt und häufiger zu 
sein scheint, als die Form mit röthlicher Vorderhälfte der Fld. 


Dr. G. Kraatz. 


“ Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 14 


210 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Die Geradflügler Mitteleuropa’s. 
Beschreibung der bis jetzt bekannten und naturgetreue Abbildung der 
meisten Arten mit biologischen Mittheilungen, Bestimmungstabellen und 
Anleitung für Sammler, wie die Geradflügler zu fangen und getrocknet 
in ihren Farben zu erhalten sind. Von Dr. R. Tümpel. Mit zahl- 
reichen schwarzen und farbigen Abbildungen, nach der Natur gemalt 
von W. Müller. Eisenach, Verlag von M. Wilckens. 


Preis einer Lieferung in der Regel 2 Mark. 


Preis des vollständigen Werkes für Abnehmer der Lieferungsausgabe höchstens 15 M. 


Von diesem, bereits auf dem Umschlage des ersten Heftes 
dieses Jahrgangs angezeigten Werke sind Lieferung 2 und 3 er- 
schienen, welche ebenso sorgfältig ausgestattet sind wie die erste 
Lieferung und jedenfalls dazu beitragen werden, dem Studium dieser 
interessanten Insektengruppe neue Jünger hinzuzufükren. Auf eine 
gedrängte analytische Uebersicht der Kennzeichen sämmtlicher Arten 
einer Gattung folgt später die ausführliche Beschreibung jeder ein- 
zelnen Species, hinter deren Namen jedesmal die Tafel angegeben 
wird, auf der sie abgebildet ist. Diese Abbildungen sind geradezu 
vorzüglich zu nennen, insoweit sich ein nicht specieller Kenner der 
Geradflügler ein Urtheil erlauben darf. Man vergleiche nur das 
Geäder von Anaz formosus mit dem Geäder derselben Art, welche 
als Musterabbildungen dem ungefähr gleichzeitig in London erschei- 
nenden Werke British Dragonflies von W.J. Lucas beigegeben ist. 


Den einzelnen Arten sind Synonyme beigegeben, die Citate 
derselben aber, ebenso wie bei diesen, nicht; das ist in einer 
Gruppe, die schon so fleilsig studirt ist, wie die Orthopteren, kein 
Fehler. Die Beschreibungen sind sorgfältig; dafs den lateinischen 
Namen in Noten die Uebersetzung beigegeben ist, mag insofern 
nicht getadelt werden, als das Buch vielleicht von sehr jungen 
Kräften benutzt werden soll, die dadurch gleichzeitig lateinisch 
lernen, doch dürfte die Zahl derselben nur eine geringe sein. 

Jeder Lieferung sind mindestens drei colorirte Tafeln beige- 
geben, der 2ten noch eine uncolorirte mit Libellen-Larven. Die 
schnelle Aufeinanderfolge der einzelnen Lieferungen verbürgt die 
Vollendung des Werkes, um welches Autor und Zeichner sich wohl 


verdient gemacht haben. 
Dr. G. Kraatz. 


« 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 211 


: Bücher- Anzeige. 


Everts, Dr. Edm., Coleoptera Neerlandica. De Schild- 
vleuglige Inseeten van Nederland en het aangrenzend Gebied. 
Deel I met 62 houtsne£figuren in d. tekst. 1°t® Gedeelte, 368 S. 
m. 27 fig. — s’Gravenhage, M. Nijhoff, 1898, Preis 6 f. 50. 


Dr. Edm. Everts hat bereits durch eine Reihe kleinerer Publi- 
cationen sowie besonders durch seine Verzeichnisse der Käfer von 
Holland (vgl. Deutsche Ent. Zeitschr. 1888, Heft II, S. 361) die 
Kenntnils der niederländischen Coleopterenfauna gefördert. Vor- 
liegendes grölseres Werk, das zwei Bände umfassen wird, wovon 
der vortrefflich ausgestattete 1. Theil des I. Bandes jetzt vorliegt 
(Lexiconformat), ist nicht nur von klassischer Bedeutung für die 
niederländische Entomologie, sondern verdient auch die Beachtung 
aller deutschen Fachkollegen. 

Nach dem Plane des Werkes umfalst dasselbe: 1. Die Be- 
schreibungen sämmtlicher in Holland und den Nachbargebieten von 
Belgien und Deutschland vorkommenden Käferarten. 2. Eine aus- 
führliche Uebersicht der Morphologie und Biologie der Coleopteren. 
3. Eine Litteraturübersicht. 

Der vorliegende 1. Thl. d. I. Bds. enthält eine tabellarische 
Uebersicht der Unterordnungen und Familien der Coleopteren 
(S. 1— 24), sowie eine analytische Bearbeitung der Familien der 
Cieindeliden, Carabiden, Halipliden, Hygrobiiden, Dytisciden, Gyri- 
niden und Staphyliniden. Der Druck ist klein (aber sehr deutlich), 
so dals in dem Buche viel mehr Material sich findet als man auf 
368 S. Grofs 8° erwarten sollte. Als Vorbild diente Everts die 
„Fauna austriaca“ Redtenbacher’s. Er hat jedoch ähnlich wie 
Ganglbauer in seinen vortrefflichen „Käfer von Mitteleuropa“ der 
vergleichenden Morphologie und Biologie und Entwicklungsgeschichte 
der Coleopteren eine viel gründlichere, den seitherigen Fortschritten 
der Entomologie entsprechende Bearbeitung gewidmet. Die ein- 
gehenden analytischen Uebersichten über die sämmtlichen Ordnungen 
und Familien der Ooleopteren am Beginune des Werkes, auf welche 
Ganglbauer verzichtet nat, sind von Everts beibehalten und ver- 
vollkommnet worden, da sie für die praktische Brauchbarkeit des 
Buches von Werth erschienen. Vor den einzelnen Familien wurden 
abermals Bestimmungstabellen sämmtlicher Gattungen derselben 
gegeben, was ebenfalls die praktische Brauchbarkeit erhöht. Bei 
den einzelnen Gattungen werden sodann die Arten in Form von 

14* 


212 Bücher - Anzeige. 


dichotomischen Tabellen (ähnlich Reitter’s Bestimmungstab. d. Europ. 
Coleopt.) beschrieben, wobei jedoch die Diagnosen nicht so kurz 
gegeben sind, dafs man zum sicheren Gebrauche derselben bereits 
über ein reiches Sammlungsmaterial verfügen mülste; auch hierin 
liegt ein praktischer Vorzug des Werkes. Im Anschluss an die 
Gattungsdiagnose werden die äulsere Anatomie, die Larven und die 
Lebensweise der einschlägigen Arten besprochen. 

Einige kleine Ausstellungen des Ref. mögen hier noch Platz 
finden. In der Einleitung S. V sucht Everts genaue Grenzen zu 
ziehen zwischen den Begriffen der Aberration, der Form, der 
Varietät und der Rasse. So wünschenswerth es ist, dafs in 
naturwissenschaftlichen Werken klare Begriffsbestimmungen gegeben 
werden, bleibt es dem Ref. dennoch fraglich, ob gerade hier, in 
einem hauptsächlich für praktischen Zweck bestimmten Werke, 
derartige scharfe Unterscheidungen sich mit Nutzen durchführen 
lassen; durch sie scheint vielmehr die Bezeichnungsweise der be- 
treffenden Variationen unnöthig verwickelt und theilweise auch 
widersprechend geworden zu sein. Hierfür einige Beispiele. 

Obwohl Ref. ebenfalls dagegen ist, dafs man jede beliebige 
unbedeutende Abweichung der Färbung oder Skulptur als „nova 
varietas“ mit-einem neuen lateinischen Namen in die Welt setze, 
so dürften doch bei Everts zu viele bisherige „Varietäten“ zu blofsen 
„Aberrationen“ oder „Formen“ degradirt worden sein. Zugleich 
zeigen sich verschiedene Inconsequenzen in der Anwendung jener 
Termini. Als typisches Beispiel dessen, was „Varietät“ sein soll, 
führt Everts (S. V) die Var. rufofemoratus Letzn. des C. granulatus 
an. Der Rufinismus der Schenkel ist aber nichts weiter als eine 
dem Albinismus analoge, durch Pigmentmangel verursachte Aber- 
ration der Färbung !'), die keine höhere Geltung hat als eine 
Abweichung in der Flügeldeckenfärbung. Zudem nähern sich manche 
Stücke durch dunklere, pechbraune Schenkel der Stammform. Dieser 
Typus einer „Varietät“ ist somit nach Everts eigener Definition 
nur eine „Aberration“. Dagegen sollen die auffallenden blauen 
oder schwarzblauen Stücke des Carabus months, falls sie nicht 
durch ihre Sculptur zur „Var.“ consitus Panz. gehören, nur als 
„Aberratio“ gelten (S. 43), obwohl sich keine Uebergänge jener 
Färbung zu der kupfrigen oder broncefarbigen Normalform finden. 
Ferner führt Everts die Var. picicolis Wasm. des Atemeles para- 


1) Vgl. hierzu auch v. Lomniki, Erythropodismus der Lauf- 
käferarten (Zool. Anzeig. 1898, No. 560). 


Bücher - Anzeige. 213 


dozus Grv. (S. 190) als blofse „Aberratio“ an, obwohl sie durch 
Halsschildform und Färbung sich auffallend (und ohne Uebergänge) 
von der typischen Form des paradorus unterscheidet. Nach der 
S. V gegebenen Definition ist diese „Aberratio* ohne Zweifel eine 
„Varietät“. Ferner wird die Var. Foreli Wasm. des Atemeles 
pubicollis von Everts als „Aberratio“ aufgeführt, obwohl sie 
nicht blofs durch hellrothbraune Färbung konstant von pubicollis 
verschieden ist, und zwar ohne Uebergänge, sondern sogar eine 
verschiedene normale Wirthsameise (Formica sanguinea statt rufa) 
hat, welcher sie in ihrer hellen Färbung angepafst ist. 

Nach den S. V gegebenen Definitionen wäre Foreli nicht blofs 
als „Varietät“, sondern sogar als „Rasse“ von pubicollis zu 
bezeichnen gewesen. Derartige Beispiele liefsen sich noch manche 
anführen. 

Zu S. 189 ist zu bemerken, dafs es nicht 6, sondern blofs 
4 europäische Atemeles-Arten giebt. At. ezcisus Thoms. ist nämlich 
blofs eine Varietät des pudicollis Bris. (vgl. Deutsche Ent. Zeitschr. 
1894, 283); nach der von Everts gegebenen Definition der „Form“ 
(S. V) mülste sie sogar nur als „Form“ des pubicollis bezeichnet 
werden, analog der Var. flexicollis Wasm., die nach Everts nur eine 
Form sein soll (S. 190). Ferner ist Atemeles siculus Rottbg. nur 
eine Varietät des pyaradozus Grv.; Fauvel hält sie sogar für identisch 
mit der Var. picicollis Wasm., was allerdings ein Irrthum ist. Es 
bleiben als Arten somit nur At. emarginatus, paradozus, pubicollis 
und bifoveolatus übrig. 

Die weite Trennung der Gattungen Dinarda und Thiasophila 
(S. 171 u. 181) hält Ref. nicht für richtig, da beide Gattungen 
nicht blofs in der Bildung ihrer Unterlippe äufserst nahe verwandt 
sind, sondern auch im Habitus, in der Fübhlerbildung ete. eine 
grölsere Aehnlichkeit besitzen als sämmtliche, von Everts zwischen 
beide hineingestellte Gattungen. Auch in ihrer Biologie stehen sie 
in der nächsten Verwandtschaft za einander. 

Zu S. 172: Lascus niger ist an erster Stelle als normaler Wirth 
von Homoeusa acuminata zu bezeichnen, da dieselbe dieser Wirths- 
ameise in Gröfse und Färbung angepalst ist und zudem bei ihr 
viel regelmälsiger vorkommt als bei Lasius fuliginosus. 

Zu S. 192: Myrmedonia Haworthi ist (ebenso wie fulgida und 
collaris) nicht gesetzmälsig myrmekophil. Die Fundortsangabe 
„bei Lasius fuliginosus“ ist sicher entweder, zufällig oder irrthüm- 
lich. Ref. fand M. Haworthi bei Wien niemals bei dieser Ameise, 
dagegen wiederholt in der Nähe von Nestern des Camponotus 


214 Bücher - Anzeige. 


ligniperdus, mit welchem sie in Gröfse und Färbung Aehnlichkeit 
besitzt. 

S. 191 ist ein kleiner Druckfehler; es muls F. rufibarbis statt 
rufilabris heilsen. 

Daraus, dafs Everts (S-IV) die neuesten Aenderungen alter 
Gattungsnamen für sein Werk nicht acceptirte, kann Ref. ihm keinen 
‚ Vorwurf machen, da es für ein Buch, das hauptsächlich für den 
praktischen Gebrauch bestimmt ist, bedenklich erscheint, auf neue 
Prioritätsentdeckungen hin, die zudem manchmal sich später wieder 
als irrthümlich herausstellen, fortwährend andere Gattungsnamen 
statt der alten, bekannten einzuführen. 

Selbstrerständlich wird fast jeder Kritiker in einem Werke 
von so reichem und umfassendem Inhalte, wie derjenige des vor- 
liegenden es ist, hier und da etwas auszusetzen finden. Aber 
ebenso selbstverständlich scheint es dem Ref. auch, dafs diese Aus- 
stellungen dem Werthe des Werkes keinen Eintrag thun. Die 
Coleoptera Neerlandica von Everts verdienen auch unter den 
deutschen Coleopterologen weite Verbreitung, und sie werden unter 
diesen ohne Zweifel die Anerkennung finden, welche die musterhaft 
fleifsige Arbeit des Verfassers beanspruchen darf. 

Der von der Verlagshandlung gestellte Preis ist im Ver- 
hältnifs zu dem reichen Inhalte des Werkes und zu seiner vor- 
trefflichen Ausstattung ein mäfsiger. Da der zweite Theil des 
I. Bds. bereits im Manuseripte fertig ist und auch der zweite Band 
schon in Vorbereitung sich befindet, wird das Werk in Kurzem 
vollständig erschienen sein und seine Vollendung nicht, wie es mit 
ähnlichen umfassenden Faunen in den letzten Jahrzehnten geschehen 


ist, ad calendas graecas sich verzögern. E. Wasmann. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 215 


Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms. 


Von 
Dr. G. Kraatz. 


Ich habe Gelegenheit gehabt, mehrere von Hrn. Waterstradt 
in Borneo gesammelte Stücke dieser Art zu vergleichen, welche 
bedeutend in der Gröfse variiren. 

Die mittleren Ex. gehören wohl jedenfalls der von Thomson 
als Helionica Westwoodi beschriebenen Art an; die grölste Form 
benenne ich nach ihrem Sammler: 

Helionica Waterstradtii: Clypei angulis vie productis; 
cornu thoracis supra aeguilatum (id est apicem- versus haud alte- 
nuatum), subtus basi carinatum, dein subdilatatum, lateribus leviter 
carinatum. 

1. Länge des Käfers von der Spitze des Kopfhornes bis zur 

Spitze der Fld. 45 mill. 
2. Länge des Thorax von der Mitte über dem Schildchen bis 
zur Spitze 14 mill. 

3. Länge der Fld. von den Schultern bis zur Spitze 20 mill. 

4. Länge des Kopfhornes bis zur Spitze 20 mill. 

5. Länge des Thoraxhornes von der Basis bis zur Spitze 16 mill. 

Von der gröfsten Form habe ich überhaupt nur I Ex. ver- 
gliehen, welches in meinen Besitz übergegangen ist; es unterscheidet 
sich von den übrigen durch das gleichbreite, nach vorn nicht 
verschmälerte Thoraxhorn, welches an der Spitze ziemlich tief 
ausgeschnitten ist; auf der Unterseite ist es etwa 3 mill. lang scharf- 
kantig, dann geht jederseits eine scharfe Kante einige Mill. weit 
ab, welche sich in der Rundung des Hornes verliert; an der Stelle, 
wo sich die Kante spaltet, ist eine schwache Verbreiterung des 
Hornes bemerkbar. 

Die Vorderecken des Clypeus sind nieht vorgezogen, bilden 
also einen rechten Winkel. 

Die Vordertarsen erscheinen weniger schlank, da sie merklich 
kräftiger als bei den kleineren Formen sind. 

Unter den demnächst kleineren Formen sind solche zu unter- 
scheiden, deren Thoraxform, im Profil gesehen, einen wenig deut- 
lichen, oder einen scharf abgesetzten Winkel zeigt; zu den 
‚ersteren würde Westwoodi Thoms. gehören, da Thomson einen 


216 @. Kraatz: Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms. 


Winkel mit keinem Worte erwähnt; für diese letztere viel seltenere 
schlage ich den Namen denticornis vor, da sie jedenfalls von 
Jemandem, der nicht weils, dafs sie mit der anderen zusammen 
gefangen ist, für eine eigene Art anzuprechen wäre. Ich bemerke, 
dals das kleinste Ex. dieser Form (von der ich zwei Ex. besitze) 
29 mill. lang ist; Halsschildlänge 9 mill., Fld. 16 mill., Thorax- 
horn 6 mill. 

Die Vorderecken des Olypeus springen deutlich zahnartig vor. 
Bei allen Westwoodi und denticornis ist das Thoraxhorn an der 
Spitze deutlich ausgerandet. 

Sämmtliche Var. der Westwoodi Thoms. unterscheiden sich von 
Theodosia Howitti, Westwoodi Kraatz und telifer Bali sehr gut 
dadurch, dafs die Fld. nicht glatt, sondern auf dem ersten Vier- 
theil deutlich weitläufig unregelmäfsig punktirt sind; Thomson sagt 
allerdings elytra quasi ubique laevia, anlica punctulis aliquot in- 
distinctis instrucla. Er nennt das corpus subtus tenuiter granu- 
losum, welches bei meinen Stücken dicht grau behaart ist, die 
Spitze ausgenommen. 

Die Färbung der Fld. ist in der Regel grünlich, bisweilen 
mehr gelblich. 

Als muthmaßslich kleinste Form der Westwoodi ist zu be- 
trachten: 

Helionica viridicollis: Elongata-oblonya, clypeo utrinque 
acuminato-producto capite thoraceque viridibus, elytris flavescentibus, 
humeris viridibus basin versus pasce irregularıter perspicue punc- 
tatis; capilis cornu maris solum purpurascenie, acuminalo; cornu 
thoracis viridi, brevissimo (long. 3 mill.), acuminato; thorace 
antice lateribusque opacis, dorso nitidulo, lateribus dorsi parce 
punctatis, pedibus viridibus, femoribus subtus flavescentibus. — 
. Long. elytr. 14 mill., tkorace 7 mill., cornu capitis 6 mill. 

Da mir nur das einzige Stück vorliegt, wage ich nicht zu 
entscheiden, ob es zu Westwoodi Thoms. oder zu einer neuen 
kleinen Art gehört, die sich hauptsächlich durch einfach zuge- 
spitztes Horn des Halssch. und 'grünliche Färbung desselben von 
Westwoodi unterscheiden würde. Die Punktirung der Fld. ist 
(abgesehen von der Grölse) ungefähr dieselbe, d. h. auf das vordere 
Viertheil der Fld. beschränkt, ziemlich weitläufig. Das Scutellum 
ist grün; auch die Schultern der Fld. haben dieselbe Färbung. 

1 Ex. aus Südborneo. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1598. Heftll.] 217 


Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch’s 
„Genera und Species seiner Öetoniden-Sammlung“. 
| Von 
Dr. 6. Kraatz. 


Schoch giebt auf 36 S. (in Heft II, Jahrg. X, der Mittheil. der 
Schweizer Ges.) Beschreibungen ihm bekannt gewordener und 
einer nicht unbedeutenden Anzahl neuer Cetoniden-Arten von Nias, 
Borneo ete., Uebersichten der Diceros- und Lomaptera-Arten. Zu 
denselben ist nur zu bemerken, dals er bisweilen als Gory’sche 
Arten solche beschreibt, die er dafür hält, die es aber nicht sind. 
Wenn er dabei vieles wiederholt, was in dieser Zeitschrift publicirt 
wurde, so ist dies gerade keine schwere Arbeit; wenn er indessen 
als Autorität auftritt, so kann er sich nicht wundern, dafs ihm 
von sachverständiger Seite geantwortet wird. Dafs er sich ein 
Verdienst um die Bestrebungen der Laien durch die mühsame An- 
fertigung seines Oataloges erworben hat, soll hier nicht bestritten 
werden, wenn auch von Anderen bereits auf die Mängel seines 
Cataloges hingewiesen wurde. 

Hier einige Beispiele zur Begründung der oben angeführten 
Ansicht. 

Schoch beschreibt p. 80 eine Art von Borneo als Clinteria 
flavonotata Gory von Indien; der Fleck dieser indischen Art hat 
aber nach der Abbildung eine rhombische Gestalt, während die 
Schoch’sche eine Dreieckmakel besitzt; dieselbe ist jedenfalls 
= egens Snellen van Vollenhofen (Tydschr. Ent. Nederl. VII, 1864, 
p- 152). 

Schoch beschreibt p. 80 als Triclirea (Clinteria) moerens Gory 
et Perch. eine Art von Madras mit feinem weilsen Aufsenrand des 
Halssch.; moerens Gory von Java hat aber gar keinen solchen! 

Glycyphana labecula Wall. ist von Macassar und Celebes 
beschrieben; in der Diagnose heilst es: „thorace maculis duabus 
vel quatuor albis“; Schoch beschreibt das Halssch. als ungefleckt. 
"Das Pygidium wird black or white bordered genannt, Schoch be- 
schreibt es als gelb, mit schwarzer Mittellinie! Sein Käfer stammt 
von den Banguey-Inseln! Hat Schoch die nahe stehenden Arten 
überhaupt studirt oder beschreibt er Wallace’sche Arten nach ober- 
flächlicher, vielleicht nicht einmal eigener Bestimmung? Die kleinen 
Glycyphana sind meines Erachtens recht schwierig. 


218 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch's 


Vor dem Artikel des Hrn. Prof. Schoch, der (Nachtr. V, S. 58) 
mit der Ueberschrift Pachnodidae versehen ist, gab es keine 
Gruppe der Pachnodidae; Pachnoda wird noch im Catalog 
Harold nicht einmal von Cetonia abgetrennt. Wenn nun Hr. Prof. 
Schoch (Nachtr. V, S. 98) erklärt, dafs er unter Pachnodidae 
eine beliebige Restsumme von Gattungen von Leucocelidae ver- 
steht, so hätte er jedenfalls eine andere Ueberschrift wählen sollen; 
es ist allerdings sehr leicht, unter diesem Namen einige Genera 
um Pachnoda zu gruppiren, wenn man keine Merkmale angiebt 
und die bequemste Antwort auf die langweilige Frage über den 
Begriff der Pachnodidae. Bezüglich seiner Odontorrhina globosa 
erkläre ich, dafs meines Erachtens kein sachverständiger Entomo- 
loge, dem globosa in die Hände fällt, sie zu Odontorrhina stellen 
wird. Weshalb lälst er denn selbst das Thier vorläufig bei 
Odontorrhina (S. 55)? 

Pygoraruficollis Schoch = erythroderes Schaum. Hr. Prof. 
Schoch, der zuerst erklärt hatte (Mittheil. d. Schweiz. Ent. Ges. X, 
Heft II, 1898, Sep. p. 95), er müsse leider seine Pygora ruficollis, 
welche ich für identisch mit erythroderes Schaum erklärt hatte, 
aufrecht erhalten, weitere Belehrung (wenn auch nicht weitläufigere) 
vorbehalten, hat mir brieflich erklärt, dafs er nunmehr meiner 
Ansicht sei. Mithin ist Alles, was er seinerzeit darüber gegen mich 
gesagt hat, nicht richtig. Wenn Hr. Prof. Schoch erklärt, dals 
ich mit dem Namen Pseudopygora einem schreienden Bedürfnifs 
abgeholfen habe, so vermag ich mir sein Stummbleiben nicht recht 
zu erklären. 

Hr. Prof. Schoch sagt: das Genus Onychotarsus Schoch scheint 
mir vollberechtigt, „nicht nur wegen der ausgezeichneten Bildung 
des ersten Hintertarsus (soll wohl heifsen des ersten Gliedes der 
Hintertarsen), sondern besonders wegen des kielförmig herunter- 
hängenden Prosternal-Anhanges, von dem Hr. Kraatz nichts er- 
wähut“. 

Ich verweise Hrn. Prof. Schoch auf Burmeister, Handbuch III, 
S. 506 oben, wo es heilst: die 4 ersten Glieder der hinteren Fülse 
öfters dreiseitig und nach oben in einen Lappen oder eine Spitze 
erweitert. Die ganze Unterseite mit Haaren bekleidet, der kurze, 
schmale, vorn abgerundete Mesosternalfortsatz dadurch fast ganz 
verdeckt; dieser Umstand macht es erklärlich, dafs Burmeister 
den kielförmig herunterhängenden Prosternal-Ansatz übersehen hat, 

Hr. Prof. Schoch giebt an, dafs ich mich beleidigt ge 
fühlt habe, weil ich ihm einfach gesagt, er möge mir die „un 


Genera und Species seiner Cetoniden-Sammlung. 219 


genügenden und rein specifischen Merkmale angeben, welche beide 

Gattungen nach seiner Ansicht nicht trennen“. Er druckt nun 
„zu seiner Rechtfertigung* meine Gattungsdiagnose ab und 
versieht die 5 Theile derselben mit Noten, auf die ich nun ein- 
gehen muls. 


i a) Meine Worte: c/ypeo breviore, apicem versus minus angus- 
tato, apice magis reflero, lateribus parallelis deuten nach seiner 
Ansicht auf eine Bildung, die ungefähr so ist wie bei Elaphinis 
vermiculata; und er nennt die angegebenen Unterschiede „minimalste 
Merkmale“. Das beweist aber nur, dafs Hr. Prof. Schoch sein 
Auge für feinere Merkmale minimal geübt hat. 


Niphobleta hat einen c/ypeus lateribus parallelis, also einen 
gleich breiten Clypeus; bei El. vermiculata und allen anderen 
Elaphinis-Arten ist der Clypeus nach vorn allmählich verengt. 
Wenn Hr. Prof. Schoch das nicht sieht, so kann ich ihm eben 
nicht helfen. 


b) Die Hinterschienen aller mir bekannten Elaphinis haben 
einen deutlichen Zahn, Niphobleta hat keinen; wenn Hr. Prof. 
Schoch sagt, „wo die Grenze der tibiae post. extus denlatae auf- 
hört und die tibiae sinuatae anfangen, wird wohl keiner feststellen 
können“, so antworte ich ihm, dafs man von einer Ausbuchtung 
da zu sprechen pflegt, wo keine scharfe Ecke (bedingt durch den 
Zahn) vorhanden ist. 


Die Vorderschienen sind in der That etwas variabel; Prof. 
Schoch mu[s aber bedenken, dafs ich die Gattung nach einem 
Ex. aufgestellt habe (wie a.a. OÖ. D. E. Z. 1830, p. 172 deutlich zu 
lesen ist), welches die beschriebene Bildung hat. 


Die An- oder Abwesenheit eines Zahnes an den 
Hinterschenkeln wird häufig als ein generisches Merkmal be- 
trachtet, ist also keineswegs ein minimalstes Merkmal, wie Hr. 
Prof. Schoch sieh einbildet; als Beweis dafür eitire ich Kolbe’s 
Worte auf S. 136 der Stett. ent. Ztg. 1892: 


Macrelaphinis ist namentlich durch die bei den Cetoniden 
seltene Abwesenheit des Zahnes am Aufsenrande der Hinter- 
schienen charakterisirt. Auch bei der nahe verwandten Gattung 
Niphobleta fehlt dieser Zahn. 


Hiernach glaube ich nicht weiter auf Hrn. Schoch’s Erörte- 
rungen eingehen zu sollen und bemerke nur noch, dafs auch der 


220 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch's 


Habitus von Niphobleta für mich ein eigenthümlicher ist; die Art 
ist merklich kürzer und breiter als die Blaphinis-Arten, ihr Hals- 
schild kürzer, die Ecken vollständig verrundet; die Gestalt der 
Vorderschienen ist auch nicht die der Klaphinis. 


Atrichelaphinis nov. gen. (prove Elaphinis). 


Bei dieser Gelegenheit will ich darauf hiuweisen, dafs schon 
Burmeister seine Gattung Elaphinis nach der verschiedenen Bildung 
der Mundtheile in mehrere unbenannte Gruppen theilt; seine erste 
Art, cinereonebulosa Ol., besitzt eine sehr eigenthümliche Zeich- 
nung, verbunden mit behaarter Oberseite des Halssch. und einer 
nicht ausgeschnittenen Ligula. 

Die Arten mit zweilappiger Ligula und solcher Oberseite 
haben so ziemlich denselben Habitus und irrorata lälst sich als 
eine, an den Seiten weilsgestreifte figrina auffassen; diese stimmt 
mit vermiculata Fairm. auch in der eigenthümlichen Gestalt der 
Dornen an den Hinterschienen der 2 überein. Unter diesen Um- 
ständen scheint es mir angemessen, die Gattung Elaphinis auf 
cinereonebulosa Ol. zu beschränken und für die Gruppen A, b und 
B einen neuen Gattungsnamen einzuführen: Atrichelaphinis. 

Die mir unbekannte Art der Gruppe C (moesta Gory) mag 
einstweilen noch bei Africhelaphinis verbleiben, bis Weiteres über 
sie bekannt wird, ebenso die übrigen zu Elaphinis gestellten Arten, 
die jedenfalls noch eines genaueren Studiums bedürfen. 

Schoch giebt in seinem Cat. Ceton. p. 67 als Vaterland der 
moesta Gory Ost-Africa an, die anderen Autoren citiren Süd- 
Africa! Derselbe führt eine fesselata Klug vom Cap an; wo ist 
dieselbe beschrieben? El. cinereonebulosa Ol. (cinerascens Fabr.) 
wird überhaupt im Catal. Schoch nicht eitirt. 


Ueber die Gattung Hologymnia Schoch. 


Schoch hat auf die mexicanische Gymnetis pyrrhonota Burm. 
die Gattung Hologymnia errichtet (Gen. et Spec. Cet. I, p. 28), 
von der mir nicht recht verständlich ist, dafs Burmeister sie hat 
als Gymnetis auffassen können. Ebenso wenig verstehe ich aber, 
weshalb Schoch diese Gattung zu Desicasta Thoms. zieht, welche 
nicht im Naturaliste 1880, wie Schoch fälschlich angiebt, sondern 
in der Typi Cetonid. p. 15 aufgestellt ist. Die Fld. der typischen 
Des. sculptilis Thoms. von Cayenne sind „singula longitud. medio 
canaliculata, postice confertim granulosa, apice biacuta“. Diese 
Skulptur ist von der der Hologymnia mit glatten Fld. durchaus 
generisch verschieden. Ebenso die der Stethodesma lobata F., 
haematopus Schaum und AReichei Thoms., die Thomson zu Desi- 
casta zieht. 


Genera und Species seiner Cetoniden-Sammlung. 221 


Ueber die Gattung Cotinorrhina Schoch. 

‚Diese Gattung wird von Schoch angeblich auf die mexica- 
nisch-columbische Cofinis columbica Burm. aufgestellt; diese Art, 
die ich besitze, und die Schoch unter seinen Cotinis-Arten nicht 
aufzählt, ist aber der grünen Cot. Lebasit Gory sehr ähnlich, je- 
doch oben nicht matt, sondern ziemlich glänzend. Die columbica 
'Schoch ist aber schwarzgrün, da „Bau und Skulptur der Decken 
vollkommen mit Allorhina scabriuscula Swed. übereinstimmen.“ 

Mir ist keine Art aus Mexico und Columbia bekannt, die ich 
auf Cotinorrh. columbica Schoch deuten könnte und möchte ich fast 
glauben, dafs Schoch Ex. der All. scabriuscula noch einmal als 
Colinorrhina beschrieben hat. Ich vermuthe dies namentlich aus 
der Beschreibung der Vorderschienen, welche bei beiden Geschlech- 
tern nur mit einem Endzahn (die beiden anderen Zähnchen kaumı 
angedeutet) versehen sein sollen. 


Varietäten 
der Cotinis mutabilis, Lebasii, sobrina und nitida. 


Es ist mir recht zweifelhaft, ob sich die Cotinis-Arten mit 
Sicherheit nach Schoch’s Tabelle (Gen. et Spec. Ceton. p. 27) be- 
stimmen lassen; als niyerrima Burm. beschreibt er gar nicht diese 
Art, sondern wahrscheinlich eine Var. der sobrina G. et G. 


Der Clypeus-Lappen der mutabilis ist bei den meisten Ex. 
gleichbreit und nur bei der sehr seltenen /atifrons Baly nach aulsen 
verbreitert. 

Burmeister selbst hat die Gymn. nigro-rubra G. et P. (Mon. 
p- 332, pl. 66, f. 1) fälschlich auf mutabilis gedeutet. Diese Art 
ist nach Burm. 13—15”, nach Gory et P. 13” lang, während Gory 
für nigro-rubra 12” angiebt; diese Art kann also auf eine kleine 
mutabilis oder eine grolse Var. der sobrina Gory gedeutet werden, 
welche nach Burm. 11—12” lang wird. Nun giebt Burmeister mit 
Recht an, dafs ihm nur einfarbige Ex. der mutabilis vorgekommen 
seien; nigro-rubra aber hat „elytres noir-veloute, avec la portion 
voisine de la suture nuancee de brun rouge“. Diese Färbung kommt 
pur bei dunklen Var. der sodbrina vor, bei denen sich noch der 
Gegensatz zwischen der hellen Färbung neben der dunklen Naht 
in der beschriebenen Weise ausspricht. 

Die Var. nigro-rubra ist also den vielen von Burmeister auf- 
gezählten Var. der sobrina anzureihen; zu denselben treten noch 
einige hinzu, nämlich: 


2232 G. Kraatz: Varietäten von Cotinis- Arten. 


Var. elytris totis testaceis: Mexico! Scheint sehr selten zu 
sein; 1 Ex. aus der Javet’schen Sammlung. 

Burmeister’s Var. f. (atrata Gory) ist oben und unten (hier 
glänzend) schwarz; dieselbe ist seltener als die var. pieiventris 
mihi, ähnlich gefärbt mit braunem oder pechbraunem Abdomen. 
Interessant sind Stücke der 

Var. nigro-variegata Krtz., d. h. Stücke der var. obligua 
Burm., bei welchen die grüne Färbung in pechschwarz verwandelt 
ist, während die Seiten des Halssch. und die Streifen der Fld. 
gelblich bleiben; Unterseite und Beine pechschwarz. Mexico. 2 Ex. 
in meiner Sammlung. 

Cotinis mutabilis Gory ist an ihrer Gröfse und dem kräftigen 
Sporn des Clypeus in der Regel leicht zu erkennen, doch variirt 
derselbe nach der Gröfse der Ex., sodals er bei den grölsten Ex. 
nach der Spitze zu breiter wird, bei mittleren gleich breit bleibt, 
bei kleinen fast etwas schmäler wird. Burmeister nennt die grölsten 
Stücke 35”, Schoch giebt ihr sogar eine Gröfse von 30—35 mill. 
Die kleinsten Stücke meiner Sammlung messen 26 mill. 

Sämmtliche Stücke der var. cuprea mihi (kupferroth) sind 9; 
doch ist dies wohl nur Zufall? 

Sämmtliche Stücke der var. atra mihi (oben und unten Ba. 
sind sehr grofs und kräftig und haben meist deutlich nach vorn 
verbreiterte Kopfhöcker. 

Die var. atropurpurea mibi ist oben purpurschwarz, unten 
purpurbraun und scheint sehr selten zu sein. 

Den Stücken der var. atra und atropurpurea recht ähnlich ist 

Cotinis brasiliensis sp.!), doch sind bei den wenigen Ex. 
meiner Sammlung vom Amazonen-Strom (Staudinger) die Schienen 
der Vorderbeine einzahnig (d.h. in eine einfache Spitze ausgezogen), 
die Hinterhüften dicht und deutlich punktirt, bei allen Var. der 
mutabilis glatt oder verloschen punktirt. 


Ueber die Gattung Anatona Burm. 


Die bekannteste Art dieser Gattung ist die Analfona flavo- 
guttata Burm.?) (Handb. III, p. 508): Nigra, supra opaca; limbo 
pronoti, punctis duobus disci guttisque 14-elytrorum fulvis; subtus 
nıtida, griseo-hirta, fulvo-guttata. — Long. 4—5 lin. Jet 2. 


1) Cotinis amazonica Thoms. (Arch. Ent. I, p. 135) ist 
meines Erachtens nach einem 9 der mutabilis beschrieben, denn 
das abdomen entierement lisse der mutabilis ist nur den J! eigen. 

2) Schaum hat (Annal. de France 1849, p. 268) angegeben, 
dals das typische Ex. der (et. stillata Newm. auf dem British 


G. Kraatz: Ueber Anatona-Arten. 223 


Mit dieser Diagnose und der Beschreibung stimmen einige Ex. 
meiner Sammlung aus Nord-Iudien überein; in der Beschreibung 
der Art und Gattung steht kein Wort davon, dafs eine Behaarung 
auf dem Halssch. vorhanden ist; die Afterklappe dieser 4 Ex. hat, 
wie Burmeister angiebt, 2 grofse, goldfarbene Flecke, sodals ein 
Mittelstreif derselben schwärzlich bleibt. Der Käfer kann nun ent- 
weder schwarz sein oder eine var. ferruginipennis bilden, bei wel- 
cher das Halssch. schwarz, die Fld. rothbraun sind; die 4 Ex, 
dieser Var. aus der Javet’schen Sammlung haben ein völlig unbe- 
haartes Halsschild. Bei dem Männchen stimmt die Zeichnung der 
Fld. mit Burmeister’s Angaben überein, bei den Weibchen tritt ein 
öter Fleck zwischen dem 1sten Fleck am Aufsenrande und dem 
2ten grölseren Querfleck hinter demselben auf. 


Anatona pilicollis nov. spec. 

Von den erwähnten Stücken weichen die Ex. vom Himalaya 
und Assam durch ganz ockergelbliche Färbung der Oberseite (mit 
Ausnahme des weilslichen Halsschildrandes und der Flecke der Fld.) 
und dicht und ziemlich lang behaartes Halsschild ab; aufser. 
dem zeigt das Pygidium stets vier goldgelbe Flecke, von denen 
der grölsere den Seitentheil einnimmt, zwei kleinere in der Mitte 
an der Basis stehen. Auf den Fld. steht in der Regel zwischen 
dem lten und 2ten und zwischen dem 3ten und 4ten Aufsenrand- 
fleck noch ein kleinerer Fleck, bisweilen auch noch einer vor dem 
lten Aufsenrandfleck. 

Bei der var. pygidialis ist das ganze Pygidium mit Ausnahme 
eines schmalen Längsstreifen behaart. 

Anatona alboguttata Burm. ist bedeutend grölser als flavo- 
guttata, oben von schön ockergelber Färbung, „Schulterblätter und 
Fld. ganz wie bei dieser Art“ (Burmeister), welche sehr selten in den 
Sammlungen zu sein scheint; von derselben besitze ich nur 13 Ex. 

Als Eumimela pygidialıs habe ich in der Deutschen Entom. 
Zeitschr. 1881, p- 264 einen Käfer vom Himalaya kurz beschrieben, 
der oberflächlich angesehen (d. h. ohne genauere Betrachtung des 
Kopfes und der Tarsen) vollständig einem kleinen africanischen 
Anoplochilus gleicht. In der Beschreibung habe ich hervorgehoben, 


Museum gleich dieser Art und früher beschrieben sei, dals er der 
schlechten Beschreibung halber aber die alboguttata Burm. darauf 
bezogen habe. Wenn sich die Sache so verhält, so mu[s Burmeister’s 
ausgezeichnete Gattungscharakteristik und Beschreibung vor New- 
man’s Beschreibung unbedingt den Vorzug haben und sfillata unter 
flavoguttata eitirt werden, nicht umgekehrt (wie in Cat. Gemminger 
IV, p. 1315). 


224 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch etc. 


dals er fast die Kopfbildung von Anatona hat; er demonstrirt also 
gewissermalsen die Verwandtschaft von Anatona und Anoplochilus 
ad oculus durch eine indische Form; die Verwandtschaft basirt auf 
der Kopf- und nicht auf der Tarsenbildung. Hr. Prof. Schoch hat 
diese Art für eine Anatona erklärt (er eitirt sie Nachtrag VI, 
p. 84 als Synonym derselben) und ist damit gewissermalsen im 
Recht, da sie in der Fulsbildung und so ziemlich in der Kopfbil- 
dung mit den (jetzt 3) bekannten Anatona-Arten übereinstimmt. 
Indessen ist der Habitus ein so verschiedener, bei den Anatona- 
Arten so höchst charakteristischer, dafs ich die Stellung des Käfers 
(wegen seines Habitus, der ganz der eines Anoplochilus ist, den 
Schoch erst durch mich kennen gelernt hat) zu Anatona für keine 
natürliche halte. 

Wenn aber Hr. Prof. Schoch die Uebereinstimmung in der 
Kopfbildung von Anatona und Eumimela erkannt hat, so habe ich 
doch wohl nicht Unrecht gehabt, wenn ich (D. E. Z. 1897, p. 402) 
sagte, dals nur grofse Flüchtigkeit die Ursache sein könne, wes- 
halb er (Schweiz. Ges. X, p. 56) Cetonia peregrina!) Herbst mit 
ganz anderem Kopfschilde für eine Anatona erklärte. 

Die unten erwähnte Pseudanatona cupripes von Java wurde 
mir von Hrn. Fruhstorfer als solche mitgetheilt; sie kann es 
aber unmöglich sein, weil sie in allen ihren Varietäten niemals 
einen thoraz lateribus albis („Seitenränder mit Schüppchen breit 
besetzt“) hat. Ueber cupripes Wiedem. wird man erst dann sicher 
urtheilen können, wenn man Ex. aus ihrem Vaterlande Tranguebar 
besitzt, auf welche Wiedemann’s Beschreibung zutrifft; sie mufs an 
den röthlichen Fülsen leicht zu erkennen sein. Dejean bezog auf 
cupripes eine kleine rothbeinige @Glyc. aus Java, von der ich 1 Ex. 
früher von Fruhstorfer erhielt; dieselbe ist: noch kleiner als pygmaea 
Mohn. (84 mill.) 


!) Diese Art steht der Gattung Pseudanatona durch die Kopf- 
bildung nahe. Bei dieser Gelegenheit will ich erwähnen, dafs Schoch 
in seinem Catal. Cet. als erste Pseudanatona eine Art eitirt, welche 
garnicht zu dieser Gattung gehört, sondern eine Glycyphana ist; 
hinter der Pseud. rufo-cuprea Gory Burm. wird unter insertae sedis 
ein Gemisch von Arten eitirt, von denen andamana, infima, macula- 
tella und moluccana Thoms. bereits unter Glycyphana ceitirt werden; 
die mir unbekannte amurensis Thoms. mufs auch unter dieser Gattung 
eitirt werden, da sie von Thomson auch als Zuryomia beschrieben 
wurde; argentifer, brunneo-aeneus und coenosus Westw. sollen in 
Trans. 49 beschrieben sein, sind aber daselbst nicht unter alyey- 
phana, sondern unter Anoplochilus zu finden. 


—— | —_ 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 225 


Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen. 
Von 
A. Schultze in Detmold. 


l. Mononychus amurensis nov. sp. 

Magnitudine fere Mon. euphratici m. Inverse subovalis, undique 
densissime albo-griseo- vel sufflavo-squamulatus. Margine prothoracis 
postico utrinque medium versus rectelineatim directo; elytris inter 
humeros modice prominentibus, lateribus pone medium paullo ampli- 
atıs, hic latissimis, acute sulcato-striatis, interstitiis densissime alter- 
natim griseo- vel sufflavo-squamulatis. 

Pygidium orbiculatum, g\ in basi modo leviter inflato, utringue 
impresso. — Long. 5 mill., lat. 3.2 mill. 

Eine durch die verkehrt eiförmige Gestalt, durch den beider- 
seits geradlinig gegen die nach hinten ausgezogene Spitze des 
Halssch. verlaufenden Hinterrand, wie ferner durch die abwechselnd 
dicht grauweils und gelblich gestreiften Fld., besonders aber durch 
das kreisrunde Pygidium mit nur wenig aufgetriebener männlicher 
Beule vor allen anderen ausgezeichnete Art. 

Der an der Naht durch die hier zusammenstofsenden Decken- 
ränder gebildete Winkel ist sehr stumpf und bedeutend gröfser als 
bei allen anderen Monychus-Arten. Die Deckenfurchen sind fein 
scharfrandig und glänzend eingefalst. 

Ein Q' von Albasin am Amur (Motschulsky) in der Sammlung 
des Hrn. Faust. 


2. Coeliodes setifer nov. sp. 

Magnitudine fere Coel. trifasciatti Bach. Rufo-brunneus, fere 
undique squamulis flavo-brunneis incubatis et setis suberectis tectus. 
Rostro longitudine thoracis capitisque, brunneo, tricarinato,; anten- 
narum funiculo brevi, articulis tribus ultimis rotundatıs, clava oval; 
capite praeter squamulas incubatas nonnullis setis retro erectis; 
prothorace comparatim parvo, conico, subdeplanato, apice non ele- 
vato, subnitido, sat dense punctato, sparsim flavo-squamuloso et 
in disco et lateribus sparsim protinusque setis suberectis; elytris 
inter humeros subacute angulosis, hic latıssimis, thoracis bası fere 
duplo latioribus, lateribus usque ad medium parallelis, dein apicem 
versus convergentibus, striis incerte punctulatis, seriatim squamulosis, 
interstitiis subconvezis, parum squamulis ovalıbus, flavo- brunneis 
aequabile setisque subereclis sparsim tectis. 

Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898. Heft II. 15 


236 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


Subtus sat dense squamulis rufo-brunneis, flavis et albidis per- 
miztis; abdomine itidem suberectim setuloso. Pedes mediocres, femo- 
ribus subtus denticulo parvo, nonnullis squamulis albidis compositis, 
armatis, tibüs externe cihatıs, apice spinulosis, ungulis tarsarum 
basi fissis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.6 mill. 

Eine durch das verhältnifsmälsig kleine, fast konische Halssch., 
durch die stark eckig hervorragenden Schultern, wie durch die fast 
überall halb aufgerichteten, gekrümmten Börstchen leicht kenntliche 
Art. Rüssel braun, von Kopf- und Halssch.-Länge, kielstreifig, 
an der Basis gelblich beschuppt. Kopf bräunlich und gelblich be- 
schuppt, mit einigen halb auf- und rückwärts gerichteten Börstchen 
besetzt. Augen mälsig gewölbt. Fühlergeifsel für dieses Genus 
verhältnifsmäfsig kurz, die letzten 5 Glieder rundlich, Keule kurz 
oval und deutlicher abgesetzt als bei den anderen Arten. Halssch. 
klein, fast konisch, an den Seiten kaum erweitert, Vorderrand nicht 
aufgebogen, am Hinterrand beiderseits leicht geschwungen, oben 
ziemlich flach, mit den gleichfalls leicht abgeflachten Decken eine . 
Flucht bildend, dicht punktirt, etwas glänzend, mäfsig dicht, mit 
gelblichen und bräunlichen Schüppchen und spärlich mit nach vorn 
und halb aufgerichteten Börstchen besetzt. Fld. bis zur Mitte 
ziemlich flach, 'mit stark winklig hervortretenden Schultern, zwischen 
diesen am breitesten und fast doppelt so breit wie die Basis des 
Halssch., Seiten bis über die Mitte hinaus parallel, gegen die Spitze 
in flachem Bogen verengt, ohne Spitzenschwiele, undeutlich punktirt 
gestreift, in den Streifen mit einer Reihe Schüppchen, Zwischen- 
räumen flach gewölbt, gleichmäfsig mit gelbbraunen kurzen, hinten 
meist abgestutzten Schüppchen und überall spärlich mit nach rück- 
wärts gebogenen, halb aufwärts gericheten Börstchen besetzt. 

Unterseite mäfsig dicht, mit bräunlichen, gelblichen und weils- 
lichen Schüppchen, die Abdominalsegmente ebenfalls mit abstehenden 
Börstchen. Beine wie bei den anderen Arten geformt; Schenkel 
mit einem kleinen weifsen Schuppenzähnchen; Schienen am Aulfsen- 
rande ziemlich lang gewimpert; Klauen am Grunde gespalten. 

Ein © von Japan (Hiller) in der Sammlung des Hrn. Faust. 


3. Coeliodes brevirostris nov. sp. 

Magnitudine et siatura fere Coel. rubri sed paullo robustior. 
Rufo-piceus, in thoracıs elytrorumque disco obscurior. Rostro brevi, 
thoracis viz longitudine, modo paullo curvato, plurim subcarinato, 
apicem versus rimuloso-punctalo, subnudo,; antennis rufo-brunneis, 
funiculo 7-articulato, articulis subbrevibus, ultimis tribus subrotundatıs, 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 227 


clava oblonga, picea, mitente; prothorace subconico, lateribus modice 
ampliatis, pone apicem apicalem vir inflexis, mutico, in. disco brunneo, 
densissime rugoso-punctato, sparsim flavo-squamuloso; elyiris breve 
ovalibus, convezis, lateribus modice ampliatis, in medio latissimis, 
subtiiter punctato-sulcatis, in sulcıs vier squamulosis, interstitiis 
absolute planis, alutaceis, squamulis brevibus, ochraceis vel albidis 
promiscue tectis, femoribus muticis, supra rufo-piceis, subtus tibiisque 
piceis, tarsis rufo-testaceis, ungulis intus denticulatis. — Long. 
3.2 mill., lat. fere 2 mill. 

Von noch etwas plumperer Gestalt als rubi Marsh., aber von 
diesem wie von allen verwandten Arten an dem kurzen schwarzen, 
nur wenig gebogenen Rüssel leicht zu unterscheiden. Derselbe ist 
kaum so lang als das Halssch., bis über die Mitte vielstreifig, alsdann 
bis zur Spitze längspunktirt und nadelrissig. Die Fühler sind 
erheblich kräftiger als bei ruber und nähern sich denen des firmi- 
cornis m., die letzten 3 Geilselglieder sind fast rundlich, die Keule 
ist länglich, aber deutlich abgesetzt, pechschwarz und glänzend. 
Halssch. fast konisch, gewölbt, an den Seiten vor der Spitze sehr 
wenig, eingebuchtet, am Hinterrande beiderseits stark geschwungen, 
dieht runzlich punktirt und mälsig dicht mit bräunlichen Schüppchen 
bedeckt. Fld. kurz oval, stark gewölbt, in der Mitte am breitesten, 
mäfsig fein punktirt-gefurcht, Ränder scharf, Zwischenräume voll- 
kommen eben, regelmäfsig fein querrunzlich und überall mit kleinen, 
meist kurz dreieckigen, weilslichen ‘oder braunen Schüppchen be- 
deckt, welch erstere sich zu 2 unbestimmten Querbinden verdichten. 

Unterseite schwärzlich, mäfsig dicht gelblich, an den Epimeren 
dichter gelblich- grau beschuppt. Schenkel oben hell rothbraun, 
unten pechschwarz, ohne Schuppenzähnchen, Schienen pechschwarz, 
Tarsen röthlich, Klauen an der Innenseite nahe der Basis gezähnt. 

Araxesthal (Leder, Reitter) ein Z' in meiner Sammlung. 


4. Coeliodes aequabilis nov. sp. 


Squamositate alba densissima, undique aequabile distributa, ab 
omnibus speciebus alüis facile distinctus. Rufus, ovalıs. Rostro tenw, 
brevi, 2 thoracis modo longitudine, in basi subtiliter punctato-striato 
et squamuloso, cetera parte subtilissime oblongo-punctulato, nudo; 
antennis subtilissimis, brevibus, cihatis funiculo T-artieulato; pro- 
thorace subconico, lateribus vie ampliatis guam pone apicem coarctatis, 
supra modo paullo convezo, marginem intra apicalem modo ezigue 
impresso; elytris ovalibus, lateribus paullo ampliatis, callo apicali 
evidenter prominulo, subliliter punctato-strialis, interstitüs planıs, 

15* 


338 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


densissime albido-squamulatis, squamulis subcrassis, triangularibus, 
strigas saepius tegentibus. Subtus ut supra densissime albido-squamu- 
losus, femoribus medis et posterioribus obtuse denticulatis, ita dense 
sguamulosis, tibiis tarsisque albido-ciliatis, ungulis bası fissis. — 
Long. 2.8 mill., lat. 1.7 mill. 

Eine durch die diebte und gleichmäfsige Beschuppung fast des 
ganzen Körpers leicht kenntliche ausgezeichnete Art. Ganz roth- 
braun. Rüssel zart, kurz, beim Weibchen nur so lang als das 
Halssch., gegen die Spitze hin ein wenig verbreitert, an der Basis 
sehr fein punktirt-gestreift und hier beschuppt, der übrige Theil 
kahl, mit äufserst feinen länglichen Punkten. Fühler sehr zart 
und kurz, mit ziemlich langen weilslichen Wimperhärchen. Kopf 
sehr dicht weils beschuppt. Halssch. fast konisch, an den Seiten 
kaum erweitert, auch hinter dem Vorderrand seitlich kaum bemerk- 
bar eingezogen. Rücken flach gewölbt, Vorderrand nicht aufgebogen, 
dahinter nur sehr flach eingedrückt; Schuppen auf der Scheibe 
neben einander, vor dem Skutellum und an den Seiten dicht über 
einander liegend. Decken oval, Schulterecken und Apikalbeulen 
deutlich vorspringend, an den Seiten sanft erweitert, sehr fein 
gestreift, die Streifen undeutlich punktirt, Zwischenräume ganz flach, 
dicht und gleichmäfsig mit ziemlich grofsen dreieckigen Schuppen 
bedeckt, die den braunrothen Untergrund kaum durchschimmern 
lassen und zumeist auch die Streifen bedecken. Unterseite und 
Schenkel gleichfalls dieht und gleichmälsig weils beschuppt, letztere 
mit einem sehr stumpfen Zähnchen; Schienen und Tarsen ziemlich 
lang weilslich bewimpert, Klauen am Grunde gespalten. 

Insel Rhodos (Bleuse). Von Hrn. Desbrochers zur Besprechung 
gütigst mitgetheilt. 


5. Coeliodes subfarinosus nov. Sp. 


Oblongo-ovalis, integre rufus. Signatura et squamositate certis 
singulis Coel. rubri Marsh. simillimus. Rostro g\ thoracıs capilisque 
longitudine, subtilissime longitudinaliter rimuloso, apicem versus fere 
glabro, antennis subtilibus, funiculo T-articulato, clava comparatim 
purva, acuminata, infuscata; prothorace lateribus modo paullo am- 
pliato, apice viz coarctato, in dorso fortiter convezo, margine apicali 
late inflero et oblique prominulo, in disco sparsim, lateribus densius 
albido-squamuloso; elytris oblongo-ovalibus, in humeris modo paullo 
prominentibus, lateribus leviter ampliatis, subtihter punctato-striatis, 
apice vir callosis et muricatis, sat dense squamulıs triangularibus 
albidis tectis, in medio fascia communi transversa, sutura albido- 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 229 


squamosa interrupta et utrinque imminuentim usque ad interstitionem 
80% pertinente, rufo-brunnea. 

Sublus sat dense squamulis ovalibus, mesothorace ferrugineis 
tectus, femoribus denticulo setis albidis compositis instructis, tibüis 
eztus ante apicem obtuse denticulatis et hic ad apicem setosis, ungulis 
basıi fissis. 

g' 1% et 2% segmento ventrali sat profunde excavato. — Long, 
fere 3 mill., lat. 1.8 mill. 

Coel. subfarinosus Desbrochers i. litt. 

Diese Art ist in Beschuppung und Zeichnung der Decken 
manchen Individuen des sehr veränderlichen Coel. ruber Marsh. 
recht ähnlich, aber durch die länglich-ovale Gestalt, die kaum 
vortretenden Schulterhöcker wie durch den ganz rothen Rüssel 
(bei ruber schwarz oder schwarzbraun und nur zur Spitze röthlich) 
hinreichend scharf getrennt. Rüssel des subfarinosus im ersten 
Drittel fein längsrissig gerunzelt, bei ruber deutlich punktirt gestreift, 
bei ersterem die Fühler zarter, die Keule kleiner. Die Decken- 
zeichnung ist bei den 3 vorliegenden Ex. constant. Auf der Mitte 
hebt sich von dem ziemlich dicht weilsen Schuppenkleid eine ge- 
meinschaftliche, durch die weils beschuppte Naht unterbrochen, 
dunkel rothbraune Querbinde ab; sie bildet die Grundfarbe der 
Decken, mit kaum wahrnehmbaren spärlichen, bräunlich durch- 
sichtigen Schüppchen, und reicht, seitwärts sich verschmälernd, bis 
zum 8. Interst. Aufserdem zeigt sich hinter der Querbinde und 
an der Basis, durch die hier mehr gelblichen Schüppchen, eine um 
einen Schatten dunklere Parthie. 

Ein ausgezeichnetes Merkmal bietet schliefslich der ovale, 
ziemlich tiefe und an den Rändern deutlich umschriebene Längs- 
eindruck des 1. und 2. männlichen Abdominalsegments, der bei 
allen bekannten Coeliodes- Arten zwar auch vorhanden, aber, mit 
Ausnahme, der Coel. rubicundus Marsh., erheblich flacher ist. 

Von Hrn. Desbrochers in Algerien gesammelt und mir gütigst 
mitgetheilt. 


6. Coelüiodes Desbrochersi nov. sp. 


Suboblongo-ovalis, absolute rufo-testaceus, eztra elytrorum 
signaluram fere nudus, rostro (S') capitis thoracisque longitudine, 
dimidio postico subtiliter striato, ad apicem subtilissime rimuloso- 
punctato; antennis tenuibus, tote rufis, funiculo 7-articulato, clava 
perparra, vir separata; capite dense setis minutis, flavo-nitentibus, 
tecto, oculis subglobosis; prothorace subconico, lateribus paullo modo 


230 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


ampliato, apice vi.r coarctato, supra modice convezo, margine apicali 
non elevato, in disco setis flavis subtilibus, lateribus, margine postico 
lineague dorsali squamulis flavo-albidis tecto; elytris convezis, inter 
humeros latissimis, callo humerali evidenter prominulo, lateribus 
fere rectis, apicem versus convergentibus, punctato striatis, inter- 
stitiis paullo converis, subnitentibus, setis subtilibus, vic conspieuis 
sparsım incubatıs, sutura in tertiario antico, fascia angustata, 
in medio fortiter retro arcuata e sutura ad latera conducta, et 
callum circum apicalem, squamulis parvis triangularibus, pallescenti- 
bus tectis. 

Subtus dense squamulis flavo-albidis, mesothorace laete ferru- 
gineis tectus. Pedes albido-setosi, femoribus denticulo, setis albidis 
compositis, armatis, unguls tarsarum basi fissis. — Long. 3.2 mill., 
lat. 1.3 mill. 

Coeliodes distinguendus Desbrochers ı. litt. 

Fast länglich-oval, hell röthlich-gelb, nur die Mandibeln 
schwärzlich. Die ganze Oberseite, aulserhalb der scharf hervor- 
tretenden Deckenzeichnung mit sehr feinen, in der Grundfarbe 
übereinstimmenden und daher wenig sichtbaren Schuppenhärchen 
bedeckt. Rüssel von Kopf- und Halssch.-Länge, nur an der Basis 
dünn mit goldgelben Haarschüppchen besetzt und hier fein punkt- 
streifig, über die Mitte hinaus bis zur Spitze sehr fein längsnadel- 
rissig. Fühler ganz blafs gelbbraun, Basis der kleinen Keule vom 
Endglied der Geilsel kaum abgesetzt. Kopf fein punktirt, ziemlich 
dicht mit goldgelben glänzenden Schuppenhärchen bedeckt. Augen 
fast halbkugelig vorragend.. Halssch. von fast konischer Form, 
an den Seiten nur wenig erweitert und hinter dem Vorderrande 
kaum eingedrückt. Rücken nur wenig gewölbt, hinter dem nicht 
aufgebogenen Vorderrande nur unbedeutend eingedrückt; der beider- 
seits stark geschwungene Hinterrand, die Mittellinie und die Seiten 
mälsig dicht mit gelblich- weilsen, der übrige Theil der, Scheibe 
mit feinen gelblichen Schuppenhärchen bedeckt. Decken fast läng- 
lich-oval, mit deutlich hervorragenden Schulterecken und nur wenig 
ausgesprochener Apikalbeule, ziemlich tief punktirt- gestreift, die 
Punkte etwas dunkler, Zwischenräume sehr flach gewölbt, fein 
gerunzelt, etwas glänzend, auf der Apikalbeule mit einigen sehr 
kleinen Körnchen; das vordere Drittel der Naht, eine beiderseits, 
etwa auf der Mitte des 2. Interst. beginnende, stark nach rück wärts 
gebogene und bis zum Seitenrand führende, schmale und scharf 
begrenzte Binde, sowie die Umgebung der Apikalbeulen mit gelb- 
lich-weilsen meist dreieckigen Schüppchen bedeckt. 


A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 231 


Auf der Unterseite ist Vorder- und Hinterbrust und Abdomen 
ziemlich dicht mit gelblich-weilsen, ovalen, die Mittelbrust, besonders 
deren Epimeren, sehr dicht mit rostrothen, mehr länglichen Schüpp- 
chen bedeckt. Schenkel mit weilslichen Schuppenzähnchen; Schienen 
am Aulsenrande vor der Spitze kaum erweitert, aber kammartig 
mit röthlichen Börstchen besetzt; Klauen am Grunde gespalten. 

Durch die einzige schmale, stark nach rückwärts gebogene und 
scharf abgesetzte Deckenbinde von allen Coelodes-Arten leicht zu 
unterscheiden. 

Von Hrn. Desbrochers am Mont Edough in Algerien entdeckt 
und ihm zu Ehren benannt. 


7. Ozyonyz conicollis nov. sp. 


Prothorace subconico ab omnibus alüs speciebus differt. Fuscus, 
prothorace subtus rufo-brunneo, elytris, praeter humeris et callo 
apicali sicut fascia communi transversa nigricantibus, flavo-rufes- 
centibus. Rostro tenui, cylindrico, longitudine capitis thoracisque 
paulo minore, usque ad medium subtiliter punctato-striato et hic 
nigrescente, ad apicem fere glabro, nitenti, subfusco; antennis gra- 
cilibus, piceo-nigris, funiculo T-articulis, longitudine paullatim dimi- 
nuentibus, eorum ultimo transversali, ommibus ciliatis, clava sat por- 
recta, pennultimo ejusdem articulo separato, ultimo acuminato; 
capite parvo, inter oculos albido-setuloso, oculis sat fortiter pro- 
minulis; prothorace lateribus vir ampliatis, apicem versus coniformi 
minuente, in dorso fere planato, margine apicali evidenter prominulo, 
sed non elevato, apice paullo ezciso, canaliculato, in canali lateribus- 
que modice dense albido-squamuloso; elytris paullo modo convezxis 
apicem versus oblique dejectis, lateraliter nonnihil extensis, ad apicem 
convergentibus, humeris evidenter angulalis, subtiliter punctato- 
striatis, interstitüis planis, alutaceis, callo_apicali fortiter prominulo, 
acute tuberculoso, primis tribus interstitiis ante et pone fasciam 
obscuram transversalem, ita callum circum apicalem nigricantem 
praeterea interstitiis secundis ezternis, squamulis orbiculatis albidis 
tectis. Coxis anterioribus in basi modice separatis, mesosterno ante 
cozas medias modo plane impresso. 

Subtus undique sat dense squamulis rotundatis tectus. Pedes 
graciles, femoribus muticis, obscurioribus, ungulis tarsorum simplici- 
bus, divaricatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.5 mill. _ 

Das fast konische Halssch. trennt diese Art sofort von allen 
bis jetzt bekannten Ozyonyz-Arten. Halssch. und Unterseite, bis 
auf die rothbraune Vorderbrust und das röthliche Aftersegment, 


232 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


schwarzbraun. Rüssel dünn, rund, nicht ganz ven Kopf- und 
Halssch.-Länge, bis zur Mitte fein punktirt- gestreift, schwärzlich, 
zur Spitze hin fast glatt, glänzend, bräunlich. Fühler zart, schwarz- 
braun, Geifselglieder an Länge allmählich abnehmend, letztes Glied 
transversal, alle ziemlich lang bewimpert; Keule ziemlich gestreckt, 
vorletztes Glied der Keule abgesetzt, letztes zugespitzt. Kopf klein, 
zwischen den Augen mit weilslichen Schüppchen; Augen ziemlich 
stark vortretend. Halssch. an den Seiten kaum erweitert, nach 
vorn kegelförmig verjüngt, Rücken fast flach, Vorderrand deutlich 
vorgezogen, aber nicht aufgebogen, an der Spitze ein wenig aus- 
gerandet, mit durchgehendem flachen Längskanal, dieser und die 
Seiten mäfsig dicht beschuppt. Decken wenig gewölbt, nach hinten 
schräg abfallend, Seiten kaum erweitert, nach hinten mälsig ver- 
schmälert, mit deutlich hervortretenden Schultern, fein punktirt- 
gestreift, Interstitien flach, fein gerunzelt, vor der Spitze zu einer 
stark hervortretenden tuberkulirten Schwiele entwickelt; Grund- 
farbe röthlich-gelb, die Schultern, einige Flecken an der Basis, die 
Spitzenschwielen, wie die gemeinschaftliche, durch die unbeschuppte 
Naht nicht unterbrochene Querbinde, schwarzbraun; letztere reicht, 
sich beiderseits verjüngend, mit etwas nach vorwärts gerichteten 
Enden bis fast zum Seitenrand. Die ersten 3 Interst. vor und 
hinter der Querbinde, die Umgebung der Spitzenschwiele sowie 
die äulseren Deckenstreifen mäfsig dicht mit runden weifslichen 
Schüppchen bedeckt. Vorderhüften an der Basis mälsig getrennt, 
Mittelbrust vor den Mittelhüften flach vertieft. 

Unten überall ziemlich dieht mit randlichen weilsen Schüppchen 
bedeckt. Beine schlank, röthlich, die Schenkel etwas dunkler, un- 
gezähnt; Klauen einfach, dünn, gespreizt. 

Algier. Von Hrn. Desbrochers zur Besprechung gütigst mit- 
getheilt. 


8. Hypurus basicornis nov. sp. 


Rostro crasso, paullo modo parum curvato, longitudine thoracis 
breviore, apicem versus, superne visu, paullatim incrassato, piceo- 
nigro, splendido, insertione antennarum pone primum longitudinis 
tertiarium; amntenmis gracihbus, testaceis, scapo brevi, funiculo 
7-articulato, clava infuscata; capite subplanato, dense albo-squamu- 
lato; prothorace nigro-piceo, transverso, lateribus leviter ampliatis, 
intra apicem viz constrictis, supra modice convezo, margine apicali 
paullo elevato, basi breve canaliculato, utrinque tuberculo transverso 
instructo, densissime squamulis rotundatis, in medio dorsı et lateribus 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 233 


albidis, cetera parte piceis, tectis; elytris rufo-brunneis, conjunchm 
oblongis, paullo modo convezis, lateribus parallelis, rectis, apice 
obtuse rotundatis, subtiliter punctato-striatis, in strüs seriatim setu- 
losis, interstitüis subconvezis, rugulosis, sulura antica, utrinque tribus 
interstitüis sequentibus, fascia pone medium et apice, praeterea 
undique in disco dispersim, squamulis rotundatis; albidis, tectis. 

Subtus nigro-piceus undique dense punctalus et itidem squamulis 
ovalibus, strigilatis tectus. Pedes rufo-testacei, femoribus muticis, 
posterioribus apicem versus modice incrassatis, tarsis extensis, longi- 
tudine tibiarum, ungulis tenuibus, simplicibus, divaricatis. — Long. 
2 mill., lat. 1.3 mill. 

Diese Art gehört zu jener Gruppe der Hypuriden, bei denen 
(wie auch bei Hyp. Bertrandi Perris) das Mesosternum vor den 
Mittelhüften wenig oder kaum eingedrückt ist !). Sie ist durch 
spiegelblanken, pechschwarzen Rüssel, nahe der Rüsselbasis befind- 
liche Fühlerinsertionsstelle, sehr kurzer Fühlerstange und lange 
Tarsen, innerhalb dieser Gruppe besonders ausgezeichnet. Kopf 
flach, Augen grols, oval, wie bei allen Arten dieses Genus bei 
anliegendem Rüssel nur halb verdeckt. Halssch. pechschwarz, 
eine ziemlich breite Längsbinde auf der Mitte mit runden und ein- 
fachen, die Seiten und unten mit ovalen, geriefelten weifslichen 
Schüppchen bedeckt. Fld. rothbraun, die vier ersten Spatien der 
Basis, eine aus kurzen und langen Längsstrichen zusammengesetzte 
Querbinde hinter der Mitte ist mit runden weilsen Schüppchen, die 
Unterseite und das Pygidium überall gleichmälsig und ziemlich 
dicht mit ovalen geriefelten Schüppchen bedeckt. Beine röthlich- 
gelb, Schenkel auf der Unterseite ohne ausgesprochene Schienen- 
rinne, Tarsen, besonders das Klauenglied lang gestreckt, so lang 
als die Schienen. Klauen lang, dünn, gespreizt. 

Ein @ aus Turkestan (Leder, Reitter) in meiner Sammlung. 


9. Rhinoncus sulcipennis nov. sp. 


Affinitate Rhinonc. bruchoidis Herbst. Prothorace nigro, sub- 
conico, canaliculato, utrinque denticulo parvo instructo, dense et 
fortiter ruyoso-punctato, punctis longitudinaliter confluentibus; elytris 
ovalibus, convezis, rufo-brunneis, sutura obscuriore, callo humerali 


1) Bei den zur Gruppe des sphaerion Boh. gehörenden Hypurus- 
Arten ist die Mittelbrust tief ausgehöhlt und nackt, beiderseits und 
nach hinten steil und scharf, vom Vorderrand des Metasternums 
etwas wulstig, begrenzt. 


234 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


modice prominente, 'lateribus leviter ampliatis, in medio latissimis, 
sulcato-striatis, in sulcis punctatis, interstitüs convezis, transversim 
ruyulosis, sparsim, fere uniseriatimque flavo-squamulosis. Subtus 
sparsim griseo-squamulosus, pedibus rufis. — Long. 2.2 mill., lat. 
1.2 mill. 

Kopf und Halssch. schwarz, letzteres nur am Vorderrand roth 
durchschimmernd, beiderseits mit einem kleinen Höckerchen, sehr 
dicht und grob punktirt, die Punkte, besonders auf der vorderen 
Hälfte und der Unterseite, zu Längsrunzeln zusammenflielsend, 
oben vollkommen gleichmälsig flach gewölbt, ohne Spur einer Ein- 
buchtung hinter dem Vorderrande, fast nackt, nur an den Seiten 
mit einigen gelblichen Schuppenbörstchen. Fld. rein eiförmig, roth- 
braun, die Naht dunkler und an der Basis mit einigen helleren 
Schüppchen, Schultern nur mäfsig vorragend, in der Mitte am 
breitesten, stark gewölbt, tief gefurcht, die Furche im Grunde 
kräftig punktirt, Zwischenräume nicht breiter als die Furchen, 
stark gewölbt, weitläufig querrunzlig, etwas glänzend, mit spärlichen, 
fast einreihigen gelblichen Schüppchen bedeckt. Unterseite spärlich 
gelblich-grau beschuppt. Beine wie die Fühler hell gelbbraun. 

Eine Verwechslung mit dem ihm am nächsten stehenden 
Rhinoncus bruchoides ist allein schon durch die stark gefurchten 
Streifen und deren gewölbten Zwischenräumen ausgeschlossen. 

Ein 2 von Nipon (Grünwald) in der Sammlung des Hrn. 
Faust. 


10. Ceuthorrhynchus mendaz nov. Sp. 


Ceuth. dimidiato Friv. summa siwilitudine, sed elytrorum callo 
apicali fortiter prominente, striis eorum multo subtiliorıbus, squamu- 
lisgue magis acuminatis ab illo abunde distinctus. 

Rostro curvato, cylindrico, (Q\) thoracis longitudine, confertim 
ruguloso-punctato; antennis ferrugineis, funiculo T-articulato, clava 
acuminata, capite planato, inter oculos subimpresso, oculis sub- 
globosis; prothorace lateribus modice ampliatis, pone apicem longi- 
tudine fere tertiario constrictis, utringue ante medium profunde im- 
presso, margine apicali late oblique elevato, mutico, basi breve 
canaliculato, in disco erigue diversimque brunneo et albido setuloso; 
elytris subplanatis, in basi pone scutellum impressis, apice fortiter 
callosis et muricatis, subtiliter punctato-striatis, interstitüis planıs, 
confertim coriaceis, macula scutellari cruciforme, permagna plaga 
communi in toto dimidio postico praeter callo apicali nigro, fascia 
dein laterali in interstitio septimo cum villa adhaerente, praeterea 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 235 


nonnullis maculis parvis in basi, squamulis nweis ovalıbus, sub- 
acuminalis, techs. 

Subtus undique modice dense, squamulis ovalibus, acuminatis 
tectus. Femoribus clavatis, fortiter dentatis, dentis mediüis bası ex- 
terno semicirculatim ezcisis, albido-sguamuloso-annulatis, tarsis ferru- 
gineis, ungulis basi fissis. — Long. 4.2 mill., lat. 2.5 mill. 

Beim Vergleich mit dem äufserst ähnlichen dimidiatus Friv. 
treten folgende Unterschiede auf. Die neue Art ist gestreckter und 
flacher. Das Halssch. ist hinter dem Vorderrand beiderseits tiefer 
eingedrückt, der vordere Theil länger und mehr halsartig vorgezogen. 
Der Schulterhöcker des 8. Deckenspatiums tritt stärker hervor, ist 
gröber gekörnelt und hinter dem Höcker mehr eingebuchtet, das 
9. Deckenspatium tritt hinter dem Schulterhöcker stärker hervor 
und giebt hier den Decken die gröfste Breite. 

Die nach hinten hinter der Mitte flach abschüssigen Decken 
heben sich vor der Spitze wieder zu einer stark erhabenen und 
gekörnten Schwiele. Die Basis ist in der Skutellargegend deutlich 
und tief eingedrückt. Die Deckenstreifen sind fein, undeutlich und 
weitläufig punktirt und kaum um ein Drittel so breit wie die 
Spatien. Bei dimidiatus sind die Streifen kräftig, scharfrandig und 
fast halb so breit als die Spatien, die Punktirung der Streifen ist 
deutlich und tief, der Abstand der Punkte nicht breiter als die 
Punkte selbst. Das Bild der bei beiden Arten stark ausgedehnten 
Deckenzeichnung ist das gleiche, nur sind die Schuppen bei dimi- 
diatus concav, kurz eiförmig und an der Spitze abgerundet, bei 
mendax dagegen flach, langeiförmig und zugespitzt 

Die Beschuppung der Unterseite deckt bei dimidiatus den Unter- 
grund vollständig, bei mendar ist der schwarze Untergrund überall 
erkennbar. 

Ein d' vom Araxesthal (Leder, Reitter) in meiner Samm- 
lung !). 


ll. Ceuthorrhynchus Horni nov. sp. 
Forma et magnitudine C. syriti proximus, sculptura et elytrorum 
squamositate C. rapae similior. Niger, ovalis, undique sat dense cinereo- 


!) Die in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1896, p. 267, aus- 
gesprochene Ansicht, dafs dimidiatus (mithin auch mendar) zur 
Gruppe des sinapis und niveus gehöre, bedarf der Berichtigung. 
Nach meinen neueren Untersuchungen gehören die Arten zur nächsten 
Verwandtschaft des crucifer und sind hinter cingulatus m. einzu- 
schalten. 


236 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


squamulosus Rostro (2) thoracis fere longitudine, tenui, parum 
curvato subnitido, subtiliter rimoso, apice piceo; antennis medio- 
cribus, brunneis, clava infuscata; prolhorace transverso, convero, 
canaliculato, lateribus subrotundatis, utringue obluse asperato, crebre 
transversim ruguloso-punctato; elytris ovalibus, convezis, humeris 
vir prominentibus, lateribus parum ampliatis, subtiliter striatis, in 
strigibus vir punctulatis, sed seriatim squamulosis, interstitüs planis, 
subtiliter transversim asperatis, apice subtiliter granulosis, bi-. vel 
triseriatim griseo-squamulosis. Pedes mediocres, femoribus muticis, 
tarsis testaceis, ungulis parvis, simplicibus. — Long. 2.3 mill., lat. 
1.5 mill. 

Ungefähr von der Grölse und Gestalt des syrites, gewölbt, in 
den Decken rein eiförmig, überall mit gelblich grauen, auf den 
Decken stabförmigen, auf Kopf, Halssch. und Beinen haarförmigen, 
auf der Unterseite kommaförmigen Schüppeben gleichmäfsig, nicht 
sehr dicht bedeckt. Rüssel (2?) rund, etwa von der Länge des 
Halssch., mäfsig gebogen, fast nackt, an der Basis schwach punkt- 
streifig, gegen die Spitze hin fein nadelrissig, glänzend, an der 
Spitze braun. Halssch. in sanfter Rundung gegen die Spitze ver- 
engt, davor mälsig abgeschnürt, Vorderrand deutlich aufgebogen, 
mit flachem Längskanal, beiderseits gekörnelt, auf der Scheibe 
dicht querrunzlig punktirt. Fld. gewölbt, die Schultern wenig vor- 
tretend, die Seiten dahinter mälsig erweitert, gegen die Spitze hin 
allmählich verengt, vor der Spitze mit flacher, fein tuberkulirter 
Schwiele, fein gestreift, in den kaum punktirten Streifen mit einer 
Schuppenreihe, Zwischenräume flach, quer geraspelt, mit 2- bis 3- 
facher Reihe stabförmiger gelbgrauer Schüppchen, Beine, wie bei 
syrites, mäfsig schlank und mit ungezähnten Schenkeln, die Tarsen 
dagegen gelb und die Klauen ungezähnt. 

Von Hrn. Dr. Walther Horn bei Tunis in einem weiblichen 
Exemplar entdeckt und mir von Hrn. Pape in Berlin gütigst 
überlassen. 


12. Ceuthorrhynchus littoralis nov. sp. 


Ceuth. assimili statura et squamositate simihis, sed magis con- 
vezus, prothorace conico, rostro antennisque brevioribus primo 
aspectu satis distinetus. Ex toto niger. Rostro thoracis fere longi- 
tudine, basi crassiore, apicem versus paullatim attenuato, dense rimu- 
loso, apice glabro, mitente; antennis brevibus, funiculo T-articulato, 
articulis tribus ullimis transversalibus; prothorace subconico, lateri- 
bus pone apicem viz constriclis, margine apicah parum elevato, 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 237 


canaliculato, ulringue tuberculo transverso, sat elevato, instructo, 
intra apicem late transversim impresso, elytris oblongo-ovaltis, con_ 
veris, thorace plus dupto longioribus, laterıibus paullo ampliatis, 
planiter punctalo-striatis in strüs seriatim setulosis, interstitüis planis, 
Iransversim rugulosis, apice nonnullis tuberculis perparvis, bi- vel 
triseriatim squamulis, bacilliformibus, albidis, tectis. Subtus undique 
sat dense albido-squamulosus; pedes mediocres, femoribus muticis, 
ungulis parvis, basi fissis,. — Long. 2.6 mill., lat. 1.3 mill. 

Diese Art erscheint, von oben gesehen, auf den ersten Blick 
dem C. assimilis recht ähnlich, unterscheidet sich aber von letzterem 
bei näherer Betrachtung in vielen Punkten. Der Rüssel ist nur 
etwa so lang als das Halssch., und, ähnlich den Tychoiden, an der 
Basis dick und nach vorn spitz verlaufend; die Fühler sind kurz 
gedrungen, besonders die Geilsel, deren 3 letzte Glieder stark 
transversal sind. Das Halssch. ist, von oben gesehen, fast konisch 
geformt, seine Seiten vor der Spitze kaum eingeschnürt, der Vorder- 
rand jedoch deutlich aufgerichtet und die Scheibe beiderseits da- 
hinter tief eingedrückt, wodurch die scharfen und transversalen 
Seitenhöcker noch mehr hervorgehoben werden. Die Fld. sind 
gewölbt, die Schultern treten weit weniger bervor als bei assimilis, 
so dafs die grölste Breite in der Mitte der seitwärts sanft erwei- 
terten Decken liegt. Die sehr kleinen Fufsklauen sind, zum Unter- 
schiede von assimilis, am Grunde gespalten. 

Von Dalmatien. Im Wiener Hof-Museum und in meiner 
Sammlung. 


13. Ceuthorrhynchus difficilis nov. sp. 


Ceuth. Sophiae Gyll. (neutralis Gyll.) simillimus et affinis, sed 
macula scutelları flavo-grisea, prothorace crassius punctato epimeris- 
que ferrugineo-squamulosis ab illo satis-diversus. Ovatus, niger, 
subnifidus, supra sparsım cıinereo-albido-sguamulosus. Rostro brevi, 
thoracis fere lonyitudine, usque paullo ante medium evidenter punc- 
tato-striato, sparsim dein oblongo-punctulato et nmitido; antennis 
nigris, mediocribus, funiculo T-articulato, articulis quatuor ullimis 
subrotundatis, clava ovali; prothorace convexo, lateribus rotundatis, 
pone margine antico modice constricto et clavato, in medio dorsi 
canaliculato et hic sufflavo, saepius in medio interrupte-squamuloso, 
utrinque tuberculo transversario; elytris convezis, subnitidis, lateribus 
vie ampliatis apicemque versus subito convergentibus, striis subtilibus, 
planis, obsolete punctulatis, uniseriatim griseo-squamulosis, inter- 
stitüis planis, sed fortiter transversim rugulosis, intra apicem callo 


238 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


muricato instructis, squamositate subtili cinerea, alternantibus paullo 
densius, vestitis. 

Subtus pectore densius, in ventre sparsim albido-squamulosus, epi- 
meris squamulis rubentibus. Pedes mediocres, nigri, femoribus subelava- 
tis, denticulatis, ungulis basi fissis. Ztibiis medüs et posterioribus apice 
denticulo parvo subtili, directo, instructis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill. 

Dem Ceuth. sophiae Gyll. sehr ähnlich und nahe verwandt; 
die neue Art trennt sich jedoch von jenem durch die bedeutend 
stärkere Punktirung des Halssch., die weit gröbere Skulptur der 
Deckeninterstitien, die ovale gelblichgraue Skutellarmakel, die be- 
schuppte Mittellinie des Halssch. sowie endlich durch die dicht weils- 
lich, an beiden Epimeren röthlich beschuppte Mittel- und Hinterbrust. 

Rüssel ziemlich kurz und kaum so lang als das Halssch., in 
beiden Geschlechtern an Länge wenig verschieden, mälsig gebogen, 
bis zur Fühlerinsertionsstelle tief punktstreifig, zur Spitze hin ziem- 
lich glänzend und spärlich punktirt. Fühler ziemlich kräftig, 
1. Glied der 7-gliedrigen Geilsel kurz und dick, die 4 letzten rund- 
lich, Keule oval, an der Spitze stumpf. Halssch. an den Seiten 
gerundet, vor der Spitze seitlich mäfsig eingeschnürt, der Vorder- 
rand ebenso aufgerichtet, dicht und kräftig, nicht runzlich punktirt, 
gewölbt, mit durchgehendem, gelblich beschuppten, in der Mitte 
ein wenig unterbrochenen Längsrande, beiderseits mit feinen Quer- 
höckerchen; Fld. fast parallelseitig, an den Seiten kaum erweitert, 
gegen die Spitze plötzlich verengt, fein, flach und kaum punktulirt 
gestreift, Zwischenräume fein gerunzelt, die äulseren vor der Spitze 
kräftig tuberkulirt, mit gemeinschaftlicher gelblich-grauer, wenig 
scharf begrenzter, kurzer Skutellarmakel und aulserdem mit dünnem 
Ueberzuge feiner grauer Haarschüppchen, die auf den abwechselnden 
Zwischenräumen mit einigen weifslichen Härchen vermengt, den 
Decken ein schwach streifiges Ansehen geben. 

Mittel- und Hinterbrust ziemlich dicht weilslich, auf den Seiten- 
stücken rostfarben, der Bauch dünn grau beschuppt. Beine ganz 
schwarz, mäfsig stark, dünn grau beschuppt, Schenkel mälsig ver- 
diekt, spitz gezähnt, hinter den Zähnen im Bogen ausgeschnitten, 
Klauen am Grunde gespalten. 

Bei Angora in Kleinasien von Hrn. Dr. Escherich gesammelt; 
auch von daher im Wiener Hof-Museum. 


14. Ceuthorrhynchus erivanus nov. Sp. 


Breviter ovatus seu (2) subquadratus, niger, undique dense al- 
bido-griseo- vel ochraceo-squamulatus. Rostro subtenue, modice 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 239 


arcuato, g\' prothorace longitudine breviore, 2 ejusdem aequali, basi 
carinato et squamuloso, cetera parte fere glabro, nitente; antennis 
nigris, mediocribus, funiculo T-articulato, clava brevi, ovalı, acumi- 
nata; capite dense squamuloso, verlice carinato, fronte subplanato; 
prothorace iransverso, lateribus rotundato-ampliatis, pone apicem 
paullo constrictis, margine apicali viz elevato, sat profunde aequa- 
hitergue canaliculato, utrinque tuberculo parvo, transverso instructo, 
dense punctato et squamuloso; elytris breviter ovalibus, vel sub- 
quadratis, humeris prominulis et hic latissimis, strigis subtilibus 
sed profundis, vir punctulatis, nudis, interstitiis planis, alutaceis ei 
densissime incompositeqgue squamulis triangularibus, griseo-albidis 
vel ochraceis tectis. 

Subtus undique dense squamulis ovalibus, griseo-albidis. Pedes 
nigri, subvalidi, dense squamulosi, femoribus muticis, posterioribus 
subelavatis, tibiüs apice paullatim ampliatis, ungulis basi fissis. — 
Long. 2.2—2.5 mill., lat. 1.3—1.5 mill. 

Von kurzer, breiter, bei manchen weiblichen Individuen fast 
quadratischer Form, mit Ausnahme des Rüssels am vorderen Theil 
und der Tarsen überall dieht weilslich-grau oder ockergelb be- 
schuppt. Rüssel des 3 kürzer, des $ etwa so lang als das 
Halssch., ziemlich dünn, an der Basis beschuppt und gekielt, vor 
der Fühlerinsertionsstelle fast glatt, glänzend. Fühler ganz schwarz, 
mälsig kräftig, Geilselglieder an Länge allmählich abnehmend, bis 
auf das letzte kugelige Glied kurz kegelförmig; Keule verhältnifs- 
mälsig klein, oval, zugespitzt. Halssch. breit, an den Seiten im 
Bogen nach vorn verjüngt und vor der Spitze sehr mälsig abge- 
‘schnürt, Vorderrand wenig gehoben, Rücken mit durchgehendem 
Längskanal, sehr dicht punktirt, beiderseits mit stumpfem, schräg 
stehenden, bei manchen Individuen kaum sichtbaren Querhöckerchen, 
dicht gedrängt mit liegenden, nach hinten. meist zugespitzten 
Schüppcehen bedeckt. Streifen der Decken fein, kaum punktirt, 
nackt, hier und da von den auf den Interstitien dicht gedrängt 
liegenden Schüppchen überdeckt; die Schüppchen sind breit, hinten 
abgestutzt, oft spatelförmig; Spitze der Decken ohne Schwiele und 
ungekörnelt. Beine ganz schwarz, bis auf die Tarsen dicht mit 
kurzen Schüppchen bedeckt; Schenkel vor der Spitze mäfsig keulen- 
förmig verdickt, ungezähnt, Schienen gegen die SPIRZE etwas ver- 
breitert, Fufsklauen am Grunde gespalten. 

Von Hrn. Eugen Koenig im Kreise Eriwan in Mehrzahl ge- 
sammelt. i 


340 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


15. Ceuthorrhynchus curvirostris nov. sp. !). 


Ceuth. constricto Marsh. simillimus et mazime affinis, plumbeo- 
niger, ovalus. Rostro (2) capite thoraceyue paullo longiore, tenui, 
fortiter curvato, in basi subtiliter punctato-striolato, dein subtilissime 
rimoso; antennis gracilibus, funiculo T-articulato, clava valde porrecta; 
capite convezo, ruguloso-punctato, verlice subtililer carinalo; oculis 
vier prominulis; prothorace lateribus subrotundato, pone apicem mo- 
dice sed late inflero, supra parum convezo, viz canaliculato, utrinque 
parvo tuberculo instructo, confertim punctulato et sparsim griseo- 
squamuloso; elytris ovalıbus, convezis, humeris obtuse angulatis, 
lateribus paullo ampliatis, apicem versus sensim convergentibus, evi- 
denter punctato-striatis, in strigibus nudis, interstitiis planis, trans- 
verse rugulosis et irregulariter biseriatim albido-squamulosis. 

Subtus undique modice dense albo-squamulosus. Pedes subtenues, 
femoribus muticis, ungulis perparvis, simplicibus. — Long. 2.3 mill., 
lat. 1.3 mill. 

Dem C. constrietus Marsh. so ähnlich, dafs es hier genügt, 
auf die Unterschiede hinzuweisen. Die neue Art ist ein wenig 
gestreckter, der Rüssel bedeutend länger, etwas länger als Kopf 
und Halssch. und sehr stark gekrümmt; die Fühler sind erheblich 
schlanker, sowohl in den einzelnen Gliedern der Geilsel wie in der 
Keule; letztere sehr lang gestreckt. Das Halssch. ist etwas länger, 
weniger gewölbt und beiderseits mit einem kleinen aber deutlichen 
Höckerchen versehen. Die Streifen der Fld. sind feiner, besonders 
aber viel undeutlicher punktirt, die Beine sind schlanker, ins- 
besondere die Schenkel dünner, die Schienen länger, die Klauen 
sehr klein und ungezähnt. 

Ein 2 aus der Umgebung von Wien. 


16. Ceuthorrhynchus transcaspicus nov. Sp. 


Magnitudine fere C. assimilis Payk. Oblongus, subdepressus, 
niger, supra sparsim griseo-, subtus densius albido-squamulosus. 
Rostro tenui, arcuato, longissimo, Q longitudine fere dimidii corporis, 
basi subtiliter carinato, interstitüs carinarum regularıter seriatim 
punctatis, dein subtiliter oblongo-punctato et rimoso, insertione an- 
tennarum in medio; antennis gracilibus, piceis, funiculo T-articulato, 
clava oblonya, acute acuminata; capite planato, vertice non carinato 
et inter oculos subdepresso, his subglobosis, margine supero paullo 


1) Die Art dürfte sich möglicher Weise in den Sammlungen 
mit C. constrictus vermengt vorfinden. 


ud An 


u 


Be 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 241 


prominentibus; prothorace planato, subconico, margine apicali quidem 
paullo elevato sed evidenter producto, dense punctato, ulrinque Irans- 
versim luberculato, margine postico vix sinualo et acrıler marginalo; 
elytris suboblongis, inter humeros fortiter prominentibus et latissimis, 
lateribus fere rectis, apicem versus paullatim convergenlibus, punc- 
tato-strialis, in strigibus albo-squamulosis, interstitüis planis, regu- 
lariter Iransverso-rugulosis, apice callosis el hie nonnullis 'tuberculis 
instruclis, sparsim biseriatim griseo-squamulosis. 

Subtus squamulis ovalibus, albidis modice dense tectus. Pedes 
longiusculi, femoribus vir clavatis, denticulo perparvo, setis albidis 
compositis, armatis, libiis simplicibus, rectis, apicem versus cilialis, 
tarsis longis, praecipue ultimo articulo extenso, ferrugineis, ungulis 
intus denticulatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.5 mill. 

Länglich, schwarz, mälsig glänzend, oben dünn grau beschuppt. 
Rüssel dünn, lang, gebogen, der des 2 von halber Körperlänge, 
fast bis zur Mitte fein dreikielig, dazwischen mit regelmäfsigen 
Punktstreifen, von da bis zur Spitze mit feinen Längspunkten und 
Rissen, Fühlerrinnen gegen die Augen hin seitwärts, verlaufend. 
Fühler schlank, pechbraun, Geifsel 7-gliedrig, Keule mäfsig lang, 
scharf zugespitzt. Kopf flach, zwischen den Augen etwas einge- 
drückt, dicht runzlig punktirt, grau beschuppt, Scheitel mit kaum 
sichtbarer Kiellinie; Augen flach gewölbt, ihr oberer Rand hervor- 
stehend. Halssch. fast konisch,: flach, Seitenrand vorn ziemlich 
breit und flach eingebuchtet, Vorderrand oben breit aufgebogen 
und vorgezogen, Rücken mit einer gegen die Mitte hin 'verschwin- 
denden Längsrinne, beiderseits mit: schmalem Querhöckerchen, 
Hinterrand fast gerade, scharf erhaben, auf der Scheibe dicht und 
gleichmälsig mit runden, seitwärts und hinten mit zusammen- 
fiiefsenden flachen Punkten bedeckt. Fld. in den stark hervor- 
tretenden Schultern am breitesten, von da gegen die Spitze all- 
mählich verengt, an den Seiten fast gerade, deutlich punktirt ge- 
streift, die Punkte durch feine glänzende Querleistchen gebildet; 
zwischen denen je ein weilsliches Schüppchen eingebettet ist, wel- 
ches an den äulseren Streifen an Gröfse und Weilse zunimmt und 
hier besonders sichtbar ist; die Interstitien vollkommen flach, mit 
regelmälsigen Querrunzeln und einer Doppelreihe gelblich -grauer 
länglicher niederliegender Schüppcheu; vor der Spitze mit einer 
Querreihe stumpfer Höckerchen, dahinter eingedrückt und ein wenig 
diehter weilslich beschuppt. Beine schlank, Schenkel: kaum ver- 
dickt, mit sehr kleinem, aus weilsen Schüppchen gebildeten Zähn- 
ehen; Tursen rostroth, lang gestreckt, die vorderen und mittleren 

Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898, Heft II. 16 


242 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchiheh. 


so lang wie die Schienen, insbesondere das Klauenglied lang ge- 
streckt, so lang als in 1. und 2. zusammen, gebogen; Klauen selbst 
Scharf zugespitzt, wenig gebogen, an der inneren Seite mit zahn- 
artigem Anhängsel. 

Diese Art ist durch ihre flache gestreckte Form, die stark 
hervortretenden Schultern, die fast geradlinig gegen die Spitze hin 
sich verjüngenden Decken, wie durch die langen röthlichen Tarsen 
besohders gekennzeichnet. 

Ein 2 von Hauser bei Merw entdeckt (coll. Faust). 


17. Ceuthorrhynchus hirsutulus noy. sp. 


Ceuth. hirtulo Germ. sıimillimus sed dimidio minor, absolute 
niger et ungulis simplicibus graciloribusque ab illo satis diversus. 
Rostro subtenui, thoracis capilisque longiludine, bası punclato-slrialo, 
dimidio antico glabrato, nitenti, funiculo T-articulato, arliculo primo 
incrassalo, secundo elongato, longitudine tertii et quarti, quinto 
globoso, sexto et septlimo parvo, Iransverso; prothorace transverso, 
subdepresso, dense et grosse transversim ruguloso-punctato, lateribus 
sat ampliatis, muticis, pone apicem leviter inflezis, margine apicali 
vir elevato, canale dorsuli profundo, hic in fundo nonnullis setis 
albidis, undique. dense setis nigris protinus suberectis; elylris ob- 
longis, basi triplo longioribus, subdeplanatis, humeris vir callosıs, 
subtiliter punclato-striatis, in punctis subtilissime griseo - setulosis, 
interstitiis planis, regulariter transverso-rugosis, seriatim setis sub- 
ereclis instruclis. 

Subtus aequaliter sparsımque albido-squamulosus; pedes medi- 
ocres, femoribus muticis, ungulis tarsarum simplicibus. — Long, 
1.5 mill., lat. 0.8 mill. 

Von €, hirtulus durch geringere Grölse, flachere Gestalt, 
schwarze Fld. und dünne, einfache Fufsklauen sicher zu unter- 
scheiden. Das Halssch. ist stark transversal, ziemlich flach, tief 
schwarz, sehr stark und dicht querrunzlig punktirt, mit tiefem 
durchgehenden, weilslich beschuppten Längskanal, kaum aufge- 
bogenem Vorderrand, seitwärts vor der Basis mäflsig erweitert, 
alsdann breit und flach eingebuchtet. Decken dreimal so breit als 
das Halssch., bis zum letzten Drittel flach, dann in sanftem Bogen 
abfallend, ohne Spitzenschwiele, dicht und fein punktirt-gestreift, 
in den Streifen mit einer äulserst feinen Reihe niederliegender 
grauer Schüppchen, Zwischenräume regelmälsig querrunzlig, die 
Runzeln nach aufsen und hinten hin sich zu kleinen Körnchen er- 
hebend, hinter denen je ein halbaufgerichtetes Härchen eingefügt ist. 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 243 


Unterseite gleichmälsig und spärlich mit weilsgrauen Schüpp- 
chen besetzt. Schenkel kaum verdickt, ungezähnt, unten, vor der 
Spitze nicht ausgeschnitten; Fulsklauen einfach, Klein, dünn und 
schön gebogen. 

Ein 2 von Margelan (e Staudinger) in Sammlung Faust. 


18. Ceuthorrhynchus plumbellus nov. sp. 

Magnitudine fere et statura Ü. grisei Bris. Oblongo-ovalıs, 
plumbeo-niger, supra undique subtiliter, in pectore densius albido- 
griseo-squamulosus. KRostro (2) brevi, fere thoracis longitudine, 
apicem versus paullo diminuente, bası striatulo, trans insertionem 
antennarum subtilissime longitudinahter rimoso, apice glabro, nitenti; 
antennarum funiculo brevi, 7-articulato, clava magna, longitudine fere 
funiculi, capıite parvo, fronte inter oculos angusto, oculıs sat magnis, 
subglobosis; prothorace lateribus leviter rolundato, apicem versus 
modice angusialo, pone apicem viz constricto, margine apicali paullo 
elevato, convezo, canaliculato, densissime subtilitergue punctulato, 
utringue perlate subtiliterque transverso-carinulato, subtilissime albido- 
setuloso; elytris oblongo-ovalibus, convezis, callo humerali viz pro- 
minente, lateribus leviter ampliatis, apicem versus paullatim angustatis, 
non callosis, subtiliter punctato-striatis, strigibus uniseriatim albido- 
sguamulosis, interstituüs aequaliter transverso-rugulosis, ante apicem 
granulosis, biseriatim subtihter albido-griseo-setulosis. 

Subtus pectore densius albido-squamulosus; pedes sublenues, 
nigri, femoribus muticis, tibiis apice paullo ampliatis, unguis per- 
parvis, simplicibus. — Long. 1.3 mill., lat. 1 mill. 

In Gestalt und Gröfse am meisten mit C. griseus Br. überein- 
stimmend, in der bleischwarzen Färbung dem C. plumbeus gleichend, 
von diesem aber durch viel geringere Grölse, gestrecktere Form 
und ungezähnte Schenkel sofort zu unterscheiden. Die bleifarbene 
etwas glänzende Oberseite wird durch die dünne weifslich graue 
Beschuppung nur mäfsig verdeckt. Der Rüssel (2) ist kurz, kaum 
so lang als das Halssch., gegen die Spitze ein wenig dünner, an 
der Basis fein längsgeriefelt, vor der Fühlerinsertionsstelle äufserst 
fein längsrissig, an der Spitze glatt und glänzend; Fühlerstange 
und die 7-gliedrige Geilsel kurz, deren 2 letzten Glieder transversal, 
Keule grofs, so lang als die letzten 6 Glieder, länglich oval, stumpf 
zugespitzt. Halssch. kurz, an den Seiten in sanftem gleichmäfsigen 
Bogen nach vorn verengt, vor der Spitze nur leicht eingebuchtet, 
der Vorderrand breit schräg aufgerichtet, Hinterrand zweibuchtig, 
Rücken gewölbt, mit breitem durchgehenden Längskanal, beiderseits 


16* 


344 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


mit sehr breiter, feiner Querleiste; Fld. rein länglich-oval, mit 
kaum vorragenden Schultern, die Seiten in sehr sanftem gleich- 
mälsigen Bogen nach hinten verengt, sehr fein punktirt-gestreift, 
in den Streifen mit einer Reihe weilslich-grauer Schüppehen, welche 
den in den Zwischenräumen doppelreihig stehenden an Grölse 
gleichkommen. Zwischenraum flach regelmäfsig querrunzlig und 
äulsen gegen die Spitze hin fein gekörnelt. Mittel- und Hinterbrust 
ziemlich dicht weilslich beschuppt; Beine ziemlich dünn, schwarz, 
die Schenkel ungezähnt, Schienen an der Spitze etwas verbreitert, 
Klauen sehr klein und ungezähnt. 

Von Hrn. Deubel bei Kronstadt in Siebenbürgen entdeckt; in 
meiner Sammlung. 


19. Ceuthorrhynchus pollicaris nov. sp. 


Signatura et habitu Ceuth. asperifoliarum Gyll. prorimus, sed 
fibüis nigris et earum masculinis anticis apice interno fortius denti- 
culatis ab eo profecto dislinctus. Rostro curvato, subvalido, thoracis 
fere longitudine, dense ruguloso-punctato subtiliterque brunneo-setu- 
loso; antennis ferrugineis, mediocribus, funiculo 7-articulato, clava 
porrecta, acuminata; capite fronte plana, crebre punctalo; prothorace 
lateribus valde. ampliatis, mulicis, pone apicem subito et acrıter 
constrictis, margine apicali fortiter elevato, externe crenulato, dorso 
aequaliter subconvexo, non canaliculato, in disco plane, lateribus 
profundius transversim ruguloso-punctato, subtiliter brunneo-setuloso ; 
elytris converis, pone callum humeralem fortiter prominentem, in basti 
interstitii 9. latissimis, lateribus fere rectis, apicem versus paullatim 
convergentibus, apice non callosis, subvalide et nude punctato-striatis, 
interstiliis planis, ruguloso-punctatis, fascia laterali obliqua in inter- 
stitiis 6, 7, 8, tribus maculis aequalibus inter se eohaerentibus, 
praelerea in sutura pone scutellum macula oblonga postice paullo 
ampliata, squamulis ovalibus crebre compositis, celera interstifionem 
parte setis subtilibus brunneis incubatis. 

Sublus modice crebre squamulis ovalibus albidis, in apice scapu- 
larum densius et flavius tectus. Pedes validi, sparsim subtiliterque 
setulosi, femoribus clavatis, eorum meditis fortius et acutius, itidem 
anticis poslicisque, minutius, omnibus simpliciter, dentatis; tibüs 
simplicibus; subreclis; tarsis subelongalis, ferrugineis, ungulis bası 
fissis. 

g libüs anticis apice interno denticolo polliciformi, divaricato, 
tibiis mediis itidem mediocri cuneato, posterioribus parvo denticulo 
instructis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.6 mill. 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 245 


Pollicaris gehört zu jener Gruppe der kleineren bunten Ceuth.- 
Arten !), deren Vertreter sich durch kräftigen, in beiden Geschlech- 
tern gleich- und mälsig langen, seitlich etwas zusammengedrückten, 
dicht runzlig punktirten und mit kurzen Schuppenbörstchen besetzten 
Rüssel, durch seitlich stark erweitertes, gewölbtes, vor der Spitze 
mehr oder wenig scharf abgesetztes Halssch. mit fehlenden Seiten- 
höckern und ohne Längsrinne, ferner durch kräftige Beine, stark 
verdickte Schenkel und deren scharfe einfache ?) Bezahnung, wie 
endlich durch dornförmige Bewehrung aller männlicher Schienen 
kennzeichnen. Die Verschiedenheit in Form und Gröfse dieser 
letzteren bildet ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der Arten 
unter einander. 

Das Halssch: ist an den Seiten besonders stark erweitert, als- 
dann geradlinig gegen den Vorderrand verengt und hinter diesem 
plötzlich, wie eingekniffen, scharf abgeschnürt; der äulsere Rand 
zeigt beiderseits eine deutliche stumpfe Krenulation. Rüssel kräftig, 
mälsig gebogen, von Halssch.- Länge, dicht runzlig punktirt mit 
kurzen dunklen Haarbörstehen. Fühler rostroth, Keule sehr schlank 
und spitz, von der Geilsel kaum abgesetzt. Fld, hinter der stark 
vortretenden Schulterbeule am 9. Streifen am breitesten, an den 
Seiten fast geradlinig nach hinten sich verjüngend, gewölbt, ohne 
Spitzenschwiele, Streifen ziemlich kräftig und deutlich punktirt, 
nackt, Zwischenräume flach runzlig punktirt, aulserhalb der Zeich- 
nung mit sehr kleinen, braunen, in den Punkten eingebetteten 
Haarschüppchen. Die schräg stehende Lateralbinde auf den 6., 7. 
und 8. Zwischenraum ist ziemlich geschlossen, gleichbreit, aus dicht 
stehenden ovalen, rein weilsen Schuppen zusammengesetzt und leb- 
haft vom dunkelbraunen Untergrunde abgeboben. Der Suturalfleck 
hinter dem Skutellum länglich, nach hinten etwas verbreitert und 
gleichfalls aus ovalen weilsen Schüppchen zusammengesetzt. Die 
Unterseite nur mälsig dicht weilslich, an den Epimerenspitzen der 
Mittelbrust diehter und mehr gelblich, beschuppt. Die Beine kräftig, 
sehr dünn beschuppt, Schenkel stark verdickt mit mittelstarken, 


1) Hierzu gehören: C. asperifoliarum Gyll., albosignatus Gyll., 
pallidicornis Ch. Bris., Diecki Ch. Br., cognatus m., curvistrialus m., 
austriacus Ch. Br., ponticus m. etc. 

2) Bei einfacher Bezahnung der Schenkei steht der Hinterrand 
des Zahnes entweder rechtwinklig zur Schenkelspitze oder geht in 
diese allmählich in mehr oder weniger flachem Bogen über. Andern- 
falls ist der Hinterrand an der Basis halbkreisförmig ausgeschnitten, 
wodurch eine weitere scharfe Zahnecke gebildet wird. 


246 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


an den Mittelschienen längeren und kräftigen Zähnen; Tarsen ziem- 
lich lang, rostroth, Klauen an der Basis gespalten. 

Die männlichen Vorderschienen an der Innenkante der Spitze 
mit daumenförmig abgespreiztem, die Mittelsch. mit mittelgrofsem, 
die Hintersch. mit kleinem Dorn bewehrt. 

Von Hrn. Professor Adr. Schuster in Oesterreich entdeckt und 
mir gütigst überlassen. 


20. Ceuthorrhynchus (Thamiocolus) altaicus nov. sp. 


Forma et magnitudine Ceuth. (Thamioe.) signato Gyll. mazime 
affinis, signatura dilutiore Ceuth. (Tham.) Kraatzi Bris. similior. 
Rostro subvalido, parum curvato, dense ruguloso punctato, subtiliter- 
que brunneo-setuloso, longitudine g‘ capitis thoracisque, eodem 2 
dimidii fere corporis; antennis ferrugineis, subtilibus, funiculo 7-arti- 
culato, clava oblonga, acuminata; capite plano, fronte setulis 
brunneis, nonnullis albidis permiztis et circum ygriseo-setulosis; pro- 
thorace lateribus muticis, subrotundatis, pone apicem evidenter co- 
arctatis, margine apicali oblique elevato, supra parum convexo, basi 
breviter canaliculato, lateribus, macula permagna obscura conclu- 
dente, vitta parva in basi ante scutellum et apice, dense niveo-squa- 
mulosis; elytris ovalibus, subconvezis, inter humeros latissimis, la- 
teribus viz ampliatis, apicem versus paullatim convergenhibus, evi- 
denter punctato-striatis, in strigibus nudıs, interstitiis planis, sulura 
pone medium breviler interrupta, macula oblongo in basıi interstitiüi 
2., utrinque, in interst. 5. et 4., duabus maculis parvis, oblique retro 
directis, fascia laterali in tertiario antico, oblique directo, tribus 
maculis compositis, fascia transversaria pone medium, in interstitio 
5. interrupta, vittis oblongis compositis, denique macula transversa 
apicali, — omnibus dense squamulis ovalıbus niveis, caetera parte 
obscura squamulis brunneis subnitentibus tectis. 

Subtus sat dense squamulis ovalibus albidis tectus. Pedes al- 
bido-pubescentes, femoribus parum incrassatis; denticulo parvo, non- 
nullis setis ulbidis compositis, armatis, tibiis externe ante apicem 
dentiforme apliatıs, ad apicem ezcisis et pectinato-ciliatis, Larsis 
piceis, ungulis basi fissis. 

g tibüiss mediis apice wnterno denticulo parvo, aculo armalis. — 
Long. 2.5 mill., lat. 1.5 mill. 

In Gröfse und Gestalt dem C. signatus Gyll. am ähnlichsten, 
durch grell hervorstechende Zeichnung dem C. Kraatzi Br. und 
Sahlberge Thoms. aus der Thamiocolus- Gruppe näher stehend. 
Rüssel ziemlich kräftig, dieht runzlig punktirt, bis fast zur Spitze 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 247 


mit bräunlichen und weifslichen Schuppenbörstchen, beim Z so 
lang wie Kopf und Halssch., beim 2 fast so lang wie der halbe 
Körper, nicht sehr stark aber gleichmälsig gekrümmt; Kopf flach, 
auf der Stirn mit bräunlichen und einigen weilslichen Schüppchen, 
der Umkreis mit sehr kleinen weilslichen Schuppenhärchen bedeckt; 
Fühler zart, rothbraun, Keule dunkler, länglich, zugespitzt; Halssch. 
an den Seiten mäfsig gerundet erweitert, vor der Spitze deutlich 
eingebuchtet, Vorderrand deutlich, etwa um 4 der Länge abgesetzt 
und schräg nach aufwärts gerichtet; Rücken gleichmälsig sanft ge- 
wölbt, an der Basis mit deutlich wahrnehmbarer Mittelrinne; die 
Seiten nach innen scharf begrenzt und eine grofse dunkle Makel 
einschliefsend, eine längliche Makel vor dem Skutellum und eine 
kleinere hinter dem Vorderrand, dicht mit ovalen, rein weilsen 
Schüppchen bedeckt. Decken kurz oval, in den ziemlich stark 
vortretenden Schultern am breitesten, gegen die Spitze hin in kaum 
merklichem Bogen verengt, ziemlich stark gewölbt, gegen die Spitze 
hin flach abfallend, mit ziemlich kräftigen, nackten Punktstreifen 
und flachen, fein querrunzligen, an der Spitze nicht tuberkulirten 
Zwischenräumen. Die aus dicht zusammengedrängten, ovalen und 
rein weilsen Schüppcher gebildete Deckenzeichnung ist folgende: 
Die hinter der Mitte kurz unterbrochene Naht, ein länglicher Fleck 
an der Basis des 2. Interstitiums, beiderseits je 2 kurze, von der 
Basis abgerückte und schräg rückwärts gestellte Fleckchen des 
3. und 4. Interst., dann eine schräg zum Seitenrand gestellte, ge- 
schlossene Querbinde auf dem 6,., 7. u. 8. Interst. vor dem 1. Drittel 
der Deckenlänge, ferner eine aus ziemlich gleich langen Längs- 
strichen zusammengesetzte Querbinde hinter der Mitte, welche, nur 
auf dem 5. Interst. anterbrochen, vom dunklen Suturalfleck bis an 
den Seitenrand reicht, endlich eine Quermakel vor dem Spitzen- 
rand. Der übrige dunkle Theil ist mit bräunlichen, etwas glänzen- 
den und dicht aufliegenden Schüppchen bedeckt. 

Die Unterseite ist nur mälsig dicht mit weilsen ovalen Schüpp- 
chen bedeckt. Beine schlanker als bei ornatus; Schenkel nur 
mälsig verdickt und mit kleinen aus Schüppchen gebildeten Zähn- 
chen; Aufsenrand der Schienen kurz vor der Spitze zahnförmig er- 
weitert, zur Spitze ausgeschnitten und mit steifen Börstchen besetzt; 
Tarsen rothbraun, Klauen gespalten. 

Die nur an den männlichen Mittelschienen mit einem Dörnchen 
bewehrte Spitze nähert diese Art dem signatus Gylih., das dichte, 
rein weilse Schuppenkleid dagegen dem C. Kraatzi Br. und Sahl- 
bergi Thoms, 


248 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrkynchinen. 


"Ein Pärchen vom Altai-Geb. (Kindermann) im Ung. Nat.- 
Museum. 


21. Ceuthorrhynchus smyrnensis nov. Sp. 


A Ceuth. macula-alba Herbst, cuts prorime affinis, differt tamen 
statura breviore, thorace ante basin magis ampliato, callo elytrorum 
humerali extensiore, murgine eorum antico non elevato, tibüsque 
externe longissime ciliatis. Rostro (S') thoracis longitudine, dimidia 
parte postica ruguloso-punctato, eadem antica subtiliter-punctulato; 
antennis gracihibus, rufo-testaceis, funiculo 7-articulato, clava extensa; 
prothorace valde transverso, angulis postieis rotundatis, lateribus 
ante basin rolundato-ampliatis, pone apicem subito constrictis, mar- 
gine apicali derupte elevatis, in disco ruguloso yranuloso, linea, in 
media late interrupta, utrinque pone marginem apicalem albo-squa- 
muloso; elytris ovalibus, callo humerali fortiter prominulis, lateribus 
non ampliatis, versus apicem paullo convergentibus, margine antico 
non elevatis, subtiliter strialis, in strigibus vir punctaltis, nudıis, 
interstitiis planis, transverse granulaltis, macula scutellari, ovalı, 
squamis e medio radıalim obsitis, duabus intershiiis ultimis in medıo 
albo-squamulosis, cetera parte sparsim albido-griseo setulosis. 

Subtus sat’ dense albo-squamosus. Pedes graciles, . femoribus 
mulicis, apice, tibiis, tarsisque ferrugineis, ungulis bası fissis. 

g Segmentum anale margine apicalı arcuatim. ezcisum et utrin- 
que sat acule denticulatum; tibiae mediae et posteriores apice interno 
spinosae. — Long. (d‘) 3 mill., lat. 1.7 mill. 

Bei der sehr nahen Verwandtschaft mit dem bekannten C. 
macula-alba genügt der Hinweis auf die Unterschiede beider Arten. 
Smyrnensis ist in der Form verhältnilsmälsig kürzer, in den Decken 
nach hinten sich mehr verjüngend. Halssch. breiter, an den Hinter- 
ecken deutlich verrundet und vor diesen stark erweitert, der Spitzen- 
rand an den Seiten schärfer abgesetzt. Der bei macula-alba deut- 
lich scharf erhabene Vorderrand der Fld. fehlt hier, die Skutellar- 
makel ist kürzer und deren Schuppen stehen nicht in der Längs- 
richtang, sondern (ähnlich dem albo-vittatus Germ.) mehr strahlen- 
förmig. -Der halbkreisförmige Ausschnitt des männlichen Abdo- 
minalsegments ist beiderseits in eine schärfere Spitze ausgezogen, 
die Schienen sind am Aulsenrande lang’ abstehend weilslich be- 
wimpert. 

Der nahe verwandte €. albovittalus Germ. unterscheidet sich 
von der neuen Art’ sofort durch die helle Besehuppung der geraden 


6) 


Deckeninterstitien, besonders des 2. und 3. 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen, 249 


Der ebenfalls verwandte Herbsti Faust unterscheidet sich durch 
sein hinter dem Vorderrand stark bucklig gewölbtes dieser über- 
ragendes Halssch. und die langgestreckte parallele Skutellarmakel 
mit nach hinten gerichteten Schuppen. 

Zwei g' aus der Umgebung von Smyrna. 


22. Ceuthorrhynchus polystriatus nov. sp, 


Affinitate prozima et forma C. marginati Payk., sed dimidio 
minor. Rostro cylindrico, parum curvato, longitudine g thoracıs 
et albo-setuloso, 2 fere tertiario longiore et nudo, subtiliter punctu- 
lato; antennis longiusculis, tenwibus, piceo-nigris, clava oblongor 
ovata; capite convezo, dense ruguloso-punctato, fronte et pone oculos 
retro albido-setuloso; prothorace fortiter transverso, lateribus ante 
marginem posticum parum ampliatis, dein apicem versus fere recte 
convergentibus et pone apicem subito constrictis, subdeplanato, con- 
fertim transverse ruguloso-punclate, ante scutellum punctiforme im- 
presso, pone apicem tribus maculis parvis incertis, supra setulis 
brunneis, nonnullis albidis permiztis, obsitis; elytris breviter ovalıbus, 
subplanatis, margine antico fortiter elevalis, evidenter punclato- 
striatis, in strüs. nudis, interstilüs planis, biseriatim sublihterque 
oblongo-punctulatis, inter series ipsas subtilissime carinulatıs, in re- 
gione apieis ad latera nonnullis tuberculis acutis, macula brevi, ovali 
pone scutellum, margine laterali in medio indeterminatim flavo-albido- 
squamuloso, cetera parte biseriatim selis brunneis, paullo suberectis, 
praeterea nonnullis squamulis ovalibus albidis dispersis, tectis. 

Subtus sat dense et nebulose, in epimeris densius, albido-squa- 
mulosus. Pedes albido-setulosi, femoribus denticulo parvo, nonnullis 
setis alhidis compositis, armatis, tarsis piceis vel ferrugineis, ungulis 
intus denticulatis. 

g tibiis mediis et posterioribus apice parvo denticulo armatıs. 
— Long. 2—2.5 mill., lat. 1.4 mill. 

Fast ganz von der Form des C. marginatus und ebenso flach, 
aber durchweg nur halb so grofs. Rüssel verhältnifsmäfsig etwas 
dünner und mehr gebogen. Der Hauptunterschied beider Arten wie 
auch der zwischen polystriatus und den übrigen Arten der Gruppe 
besteht in der Skulptur der Fld. Die flachen Interstitien sind sehr 
fein leistenförmig und glänzend gerandet und mit einer Doppelreihe 
länglicher Pünktchen versehen, die der Länge nach, besonders an 
der Basis der inneren Interstitien, sehr fein leistenförmig getrennt 
sind, wodurch die Decken unter gewisser Beleuchtung ein viel- 
streifiges Ansehen erhalten; aulserdem sind die äufseren Interst. vor 


250 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


der Spitze mit scharfen Tuberkeln versehen, die besonders auf dem 
9., von oben gesehen, deutlich seitwärts heraustreten. Die Beklei- 
dung der Decken besteht aufser der kurz ovalen, gelblichen Sku- 
tellarmakel und einem gleichfarbigen Strich am Seitenrande, aus 
einer Doppelreihe gleichfarbiger bräunlicher Haarschüppchen, die, 
gegen das Licht betrachtet, besonders an den Seiten ein wenig 
aufgerichtet sind, alsdann aus ovalen weilsen Schuppen, die, wie 
lose daraufliegend, über die ganze Deckenfläche zerstreut sind. 

Der in der Gröfse unserer Art gleichkommende, aber gestreck- 
tere ©, Ragusae Br. unterscheidet sich sofort durch das weifslich 
vermischte, niederliegende Haarschuppenkleid der Decken und den 
Mangel der ovalen Schuppen, 

C. pilosellus durch bedeutend gestrecktere Gestalt und halb 
aufgerichtete Haarschuppen. 

Von Herren Reitter und Leder in Anzahl im Kaukasus gesammelt. 


23. Ceuthorrhynchus Weisei nov. sp. 


Parvus, breviter ovalus, elytris et pectore nigro-coeruleus. Rostro 
thorace paullo longiore, modice curvato, usque ad medium fortiter 
pluricarinato, dein apicem versus minuente, fere glabro, nitenti; an- 
tennis subvalidis, funiculo 7-articulato, articulo primo crassato, tribus 
ultimis transversis, clava ovata, subacuminata; capite convezo, crebre 
subtilitergue punctulato, inter oculos longitudinahter rimoso; oculis 
subglobosis; prothorace transverso, convero, canaliculato, lateribus 
rotundato-amplialis, pone apicem leviter constrictis, margine apicali 
viz elevalo sed, a superne visu, levilter esinuato, densissime subtiliter- 
que punctulato, lateribus utrinque, tribus tuberculis minimis compo- 
sitis, Iransverso-carinato, undique setis subtilibus griseis tecto; elytris 
inter humeros latissimis, lateribus vier amplialis, apicem versus 
paullulo convergentibus, hic subito constrictis, non callosis, subtiliter 
striatis, in strigis nudis viz punctulatis, interstitüs internis subplanıs, 
ezternis subconvezis, transverse rugulosis et obtuse serialim granu- 
losis, apicem versus muricalis, uniseriatim selulis griseo-albidis sub- 
incubatis. Sublus undique modice dense, abdomine exique, albido- 
squamulosus. Pedes nigri, albido setulosi, femoribus subelavatıs, 
posterioribus denticulo parvo, nonnullis setis nigris compositis, obst- 
tis, tibiis rectis, ungulis tarsorum basi denticulatıs. 

g tibiis mediüs et poslicis apice interno spinosis. — Long. 
2 mill., lat. 1.3 mill. 

Rüssel an der Basis kräftig, in beiden Geschlechtern an Länge 
nicht verschieden, etwas länger als das Halssch., bis zur Fühler- 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 251 


insertion tief gefurcht, wodurch 5 scharfe Kiellinien entstehen, von 
da zur Spitze plötzlich verdünnt, anfangs nur spärlich punktirt, 
dann glatt und glänzend. Fühler ziemlich kräftig, Schaft bis an 
die Augen reichend, 1. Glied der Geifsel ziemlich stark verdickt, 
3. wenig länger als breit, gegen die Spitze verbreitert, die letzten 
3 transversal; Keule oval, mälsig zugespitzt. Kopf gewölbt, sehr 
fein und dicht punktirt, zwischen den Augen längs gestrichelt, mit 
feinen greisen Härchen; Augen flach gewölbt. Halssch. breit, an 
den Seiten schön gerundet, vor der Spitze schwach zusammen- 
gezogen, Vorderrand breit, kaum erhaben, sanft eingebuchtet, aber 
gleichmäfsig gewölbt, mit durchgehendem flachen Längskanal, äufserst 
dicht und fein punktirt, die Punkte auf der Scheibe querrunzlig 
zusammenfliefsend, an Stelle der Seitenhöcker mit einigen kaum 
sichtbaren, der Quere nach stehenden Körnchen. Fld. schwärzlich 
blaugrün, in den Schultern am breitesten, an den Seiten kaum er- 
weitert, bis vor die Spitze wenig verengt, hier plötzlich zusammen- 
gezogen, fein aber scharf gestreift, in den nackten Streifen kaum 
punktirt, Interstitien ziemlich regelmäfsig querrunzlig, die Runzeln 
in der Mitte sich zu flachen Körnchen erhebend, hinter denen je 
ein weilslich-graues, kaum aufgerichtetes Schuppenbörstchen einge- 
fügt ist, Spitze ohne Schwiele, aber auf den äufseren Interst. dort 
mit einigen spitzen Höckerchen. Vorder-, Mittel- und Hinterbrust 
blau angeflogen und überall gleichmäfsig und mäfsig dicht mit weils- 
grauen, auf der Vorderbrust haarförmigen, sonst mit länglich ovalen 
Schuppen bedeckt. Beine schwarz mit weifslichen Schuppenhärchen, 
Schenkel mäfsig keulenförmig verdiekt und meist mit kleinen, 
nur aus einigen schwarzen Härchen zusammengesetzten Zähnchen. 
Schienen gerade, Fulsklauen an der Innenseite der Basis mit einem 
kleinen Zähnchen. Spitze der männlichen Mittel- und Hinterschienen 
mit feinem Dörnchen. 

Diese Art ist von allen übrigen kleinen blauen Arten durch 
stark gekielte Rüsselbasis, durch äufserst dicht und sehr fein punk- 
tirtes, seitlich gerundetes, oben gewölbtes Halssch., sowie durch 
keulenförmig verdiekte Schenkel ausgezeichnet. 

Seinem um die Untersuchung der blauen Ceuthorrhynchus-Arten 
hochverdienten Herrn Kollegen Julius Weise zu Ehren benannt. 

Kaukasus (Leder, Reitter). 


24. Ceuthorrhynchus levantinus nov. sp. 


Affinitate prozima Ceuth. contracli Marsb., sed forma majis 
plana et eztensiore, strigis quoque elytrorum sublilioribus satis di- 


252 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


versus. Oblongo-ovalis, niger, subnitidus, elytris violaceo-nigris, 
Rostro curvato, subtenui, capitis thoracisque longitudine, in terliario 
primo seriatim punctulato, cetera parte glabro, nitente; antennis 
subtiibus funiculo T-articulato, clava glandiformi; capite convezo, 
nilido, profunde subtilitergue punctulato, nudo; prothorace lateribus 
ante basin modice ampliato, pone apicem late et evidenter contracto, 
margine apicalı obligque elevato, pone cum et ante scutellum im- 
presso, utrinque tuberculo parvo instructo, supra sat dense, pro- 
funde subtilitergue punctulato; elytris oblongo-ovalibus, subdepressis; 
callo humerali parvo instructis, subtiliter strialis; in strüs vie punc- 
tulatis, interstitiis obluse transverso-rugulosis, apice muricalis, uni- 
seriatim setis‘ griseis subtilibus et vir conspicuis, incubatis. 

Subtus undique sparsim griseo-setulosus. Pedes graciles, femo- 
ribus apice vir incrassatis, muticis, ungulis parvis, simplicibus. 

d' tibiis medüs et posterioribus apice interno spina subtili in- 
structis. — Long. 1.6 mill., lat. 0.8 mill. 

Dem Ceuth. contractus Marsh. sehr nahe verwandt, jedoch durch 
gestrecktere und flachere Gestalt wie durch die sehr feinen und 
kaum sichtbar punktirten Deckenstreifen sicher verschieden. Der 
Rüssel ist wie bei fast allen blauen Ceuthorrhynchus- Arten schön 
gebogen, dünn. und gegen die Spitze hin allmählich leicht verjüngt, 
nur an der Basis leicht punktirt-gestreift, der übrige Theil glatt und 
glänzend. Die Fühler zart, die Keule durch ihre in der Mitte abge- 
setzte Spitze fast eichelförmig. Kopf gewölbt, ziemlich glänzend, mit 
nicht sehr dicht gestellten, tiefen Pünktchen. Halssch. vor dem 
Hinterrand mälsig stark erweitert, vor der Spitze ringsherum breit 
und flach eingezogen, der Vorderrand schräg aufgebogen, der Längs- 
kanal an der Basis und hinter dem Vorderrand durch flachen Ein- 
druck angedeutet, beiderseits mit kleinen spitzen Höckerchen, Scheibe 
mälsig dicht, aber mit tiefen runden Pünktchen, glänzend, mit kaum 
sichtbaren Schuppenhärchen. Fld. lang eiförmig, bis zum letzten 
Drittel der Länge fast flach, dann allmählich zur Spitze abfallend, 
schwarzblau, ziemlich glänzend; Schulterhöcker klein, wenig vor- 
ragend, Streifen fein, kaum sichtbar und weitläufig punktulirt, Interst. 
stumpf querrunzlig, gegen die Spitze hin deutlich tuberkulirt, mit je 
einer Reihe wenig sichtbarer, grauer aufliegender Haarschüppchen. 

Unten gleichmälsig dünn grau beschuppt. Beine dünn, Schenkel 
vor der Spitze kaum verdickt, ungezähnt; Klauen klein, einfach. 

Die männlichen Mittel- und Hinterschienen innen an der Spitze 
mit einem feinen Dörnchen, 

Kleinasien, 


A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 355 


25. Ceuthorrhynchus nitidipennis nov. sp. 


Ceuth. hirtulo Germ. similis et affinis, sed elytris nigris, niten- 
tibus et supra setis minus subereclis, femoribusque denticulatis ab 
illo diversus. Rostro curvalo, cylindrico,  prothoracis capitisque 
longiludine, usque ultra medium pluricarinato, apicem versus glabrato; 
antennis subvalidis, funiculo T-articulato, articulis tribus ullimis sub- 
globosis; prothorace subconico, lateribus modo. paullo ampliato, 
margine apicali oblique elevato, crebre et sat fortiter punclato, dorso 
plane canaliculato, quoque capıle subtilissime suberectim cihato, 
ulrinque tuberculo acuto transversali; elytris nitentibus, subtiliter 
punctato-striafis, im strigis selis albidis incubatis, interstitüis planis, 
earum primis rectelineatim, lateribus scanduliforme transversim 
rugulosis subtiliterque granulosis apiceque tuberculatis, setis subtilibus 
albo-yriseis sparsim suberectis. 

Subtus undique sparsim griseo-squamulosus; pedes mediocres, 
femoribus denticulo parvo, acuto, paullo retro directo, armalis; 
ungulis parvis, intra basin denticulatis. — Long. 2 mill., lat. 1 mill. 

Dem Ceuth. hirtulus Germ. in Grölse und Form ähnlich und 
in vieler Beziehung mit ihm übereinstimmend, aber durch folgende 
Merkmale verschieden. Der Rüssel der neuen Art ist etwas länger, 
stärker gekrümmt, gegen die Spitze nicht verjüngt ünd deutlicher 
kielstreifig. Das Halssch. ist von mehr konischer Form, flacher, 
die Seitentuberkeln schärfer und mehr transversal. Die (bei hirtulus 
schwarzblauen) Decken sind tief schwarz, von erheblich feinerer 
Skulptur und glänzend, die (bei hirtulus schindelförmigen) Quer- 
runzeln der inneren Interst. sind flach, fein und fast gerade und 
nur die der äulseren Interst. leicht schindelförmig, aber sämmtlich 
sich zu kleinen Körnchen erhebend, die an der Spitze sich zu 
scharfen Tuberkeln entwickeln. Die Behaarung auf Kopf, Halssch. 
und Decken ist feiner, dünner, mehr anliegend und die Schwärze 
des Untergrundes nicht beeinträchtigend. Die (bei hirtulus zahn- 
losen) Schenkel zeigen ein etwas nach hinten gerichtetes feines 
und scharfes Zähnchen. Die Dörnchen an der Spitze der männ- 
lichen Mittel- und Hinterschienen endlich sind deutlich länger als 
bei Airtulus. 


Ein S' vom Araxes (Leder, Reitter) in meiner Sammlung. 


26. Ceuthorrhynchus picipennes nov. Sp. 
Ceuth. consputo Germ. (alboscutellatus Gylih.) mazime affinis, 
sed stalura robustiore, fascia pone elytrorum medium oblique ad 
latera directa, maculaque: scutellari elatiore ab eo distinctus. Rostro 


954 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


subtenui, modice curvato, apicem versus paullulo attenuato, g fere 
capitis thoracisque longiludine, in dimidio postico piceo, Irans in- 
serlionem anlennarum rufo-piceo, nudo, dimidia parte postica sub- 
tiliter punctato-striala, in parte dilutiore antica glabra, nilenli; 
antennis gracilibus, piceis, funiculo 7-articulato, clava oblongo-avata, 
infuscata; capite subdeplanalo, in vertice lineatim cretaceo-seluloso, 
oculis prominulis; prothorace subconico, mutico, lateribus ante basin 
modo paullo ampliato et apice non inflero, margine apicali lamen 
evidenter oblique elevato, supra modice aequaliterque convezo, in 
basi breve canaliculato, densissime punctalo, opaco, linea dorsali et 
lateribus, hic macula obscura incerte conclusa, margine denique 
posteriore sparsim flavo-griseo seluloso; elytris, lateribus vir ampli- 
atis, usque ante apicem subparallelis, dein subilo apicem versus 
oblique convergentibus, piceis, in basi et anle apicem obscurioribus, 
subtiliter punctato-striatis, striqis nudis, interstitüs transverse rugu- 
losis, pone apicem granulosis, macula magna scutellari, interstitium 
2. concludente, praeterea. nonnullis viltis parvis in basin, fasciaque 
transversali oblique ad latera directa pone medium, squamulis ovalı- 
bus cretaceis solute composilis, tectıs. 

Subtus pectore dense, abdomine sparsius albido-squamulosus. 
Pedes mediocres, brunnei, sat dense albido-sguamulosı, femoribus 
mulicis, tarsarum ungulis simplicibus. 

g\ tibiis medüs et posterioribus apice interno acute spinosis. — 
Long. 2.4 mill., lat. 1.4 mill. 

Dem Ceuth. consputus Germ. = alboscutellatus Gylih. nahe 
verwandt, aber gröfser, mit breiterer, ähnlich dem C. terminatus 
bis zum 2. Streifen ausgedehnter Skutellarmakel und einer deut- 
lichen, gegen den Seitenrand verbreiterten, weilsen Querbinde hinter 
der Mitte der Deeken. Rüssel dünn, sanft gebogen, an der Spitze 
ein wenig verdünnt, beim 2 fast so lang als Kopf und Halssch., 
bis zur Mitte hin fein gestreift, von da bis zur Spitze rothbraun, 
glatt und glänzend. Fühler zart, braun, mit 7-gliedriger Geifsel, 
Keule länglich-oval, zugespitzt. Kopf mälsig gewölbt, dicht punktirt, 
matt, mit einem von der Rüsselbasis bis zum Scheitel reichenden 
gelblichen Längswisch; Augen am Oberrand ziemlich stark hervor- 
ragend. Halssch. fast konisch, Seiten vor der Basis nur wenig 
erweitert, vor der Spitze nicht abgeschnürt, Vorderrand dagegen 
deutlich abgesetzt und schräg aufgebogen, Scheibe dicht punktirt, 
matt, ohne Seitenhöcker, die Mittellinie und die, einen unbestimmten 
schwärzliehen Fleck einschliefsenden Seiten mäfsig dicht mit gelb- 
lich-grauen Schuppenbörstchen besetzt. Fld. seitlich fast parallel, 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 255 


kurz vor der Spitze plötzlich fast geradlinig verengt, brann, vor 
der Spitze und an der Basis etwas dunkler, fein punktirt gestreift, 
in den Streifen nackt, Interstitien regelmälsig und ziemlich kräftig 
querrunzlig, auf dem dunkleren Theil vor der Spitze tuberkulirt, 
eine grolse Skutellarmakel, ein paar kurze Basalfleckchen auf den 
übrigen Interst., eine au Dichtigkeit und Breite gegen den Seiten- 
rand zunehniende schräge Qnerbinde hinter der Mitte, aus kreide- 
weilsen ovalen Schüppchen zusammengesetzt. 

Die Unterseite auf der Brust dicht, der Hinterleib sparsam 
kreideweils und etwas wolkig beschuppt. Beine ziemlich schlank, 
bräunlich, ziemlich dieht mit Schuppenbörstehen bedeckt, Schenkel 
ungezähnt, Schienen einfach, Fufsklauen ungezähnt. Die männlichen 
Mittel- und Hinterschienen mit ziemlich langem spitzen Dörnchen. 

Ein g' von Algier, von Hrn. Dr. Sievers in Tiflis mir gütigst 
zur Verfügung gestellt. 


27. Ceuthorrhynchus spvaneticus nov. Sp. 


Sfatura Ceuth. inhumerali m. similis, sed plus quam dimidio 
minor. Niger, supra subnitidus, elytris conjunchim absolute ovalibus, 
anlennis pedibusque rufo-testaceis. Rostro piceo-nigro, subvalido, 
curvalo, cylindrico, thoracıs capitisgue abunde longitudine, subtilissime 
longitudinaliter rimuloso, nudo, antennis subvalidis, funiculo 7-arti- 
culis, tribus eorum ultimis transversis; capile sat dense punclulato, 
subnitido, nudo; prothorace sublonico, latitudine tertiario breviore, 
lateribus paullo ampliatis, infra. apicem late sed leviter impresso, 
ulringue tuberculato, modice dense sed grosse punclato, in dorso 
fere planato, canaliculato, fere nudo, elytris ovalibus, callo humerali 
parvo, superne visu vir prominente, sulcalo-striatis, ın strigis in- 
ternis vie punctulatis, nudis, interstitüs converis, disjechim trans- 
verse rugulosis et setis subtilissimis, griseis uniseriatim incubatis, 
sultura pone scutellum nonnullis squamulis albidis. 

Pygidium impressum. Subtus sat dense, venter sparsim albido- 
squamulosus; pedes rufo-teslacei, femorihus paullo obscurioribus, 
muticis, tarsarum ungulis perparvis, simplieibus. — Long. 1.6 mill., 
lat. 0.8 mill. 

Rüssel ziemlich kräftig und stark gebogen, fast länger als 
Kopf und Halssch., rund, sehr fein längs-nadelrissig, mälsig glän- 
zend, nackt, pechschwarz. Fühler rostrotb, ziemlich kräftig, Geifsel 
7-gliedrig, die 3 letzten Glieder breiter als lang, Keule mälsig: 
grofs, angedunkelt. Halssch. ein wenig konisch, an den Seiten 
nur mälsig erweitert, vor der Spitze breit aber flach eingedrückt, 


856 A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynehmen. 


Vorderrand nicht gehoben, Rücken mit durchgehendem flachen 
Längskanal, beiderseits mit kleinem spitzen Tuberkel, mäfsig dicht 
aber grofs punktirt, glänzend, fast kahl, nur an der Basis der 
Längsrinne und an den Seiten mit einigen weilslichen Schüppchen; 
Hinterrand fast gerade. Fld. oval, die kleinen Schulterhöcker von 
oben kaum sichtbar, am Basisrand nicht breiter als das Halssch., 
ziemlich tief gefurcht, die 4 ersten Furchen kaum punktirt, nackt, 
Interst. stark gewölbt, weitläufig querrunzlig, mit einer Reihe nieder- 
liegender grauer, kaum sichtbarer Schuppenbörstehen bedeckt; an 
der Nahtwurzel mit einigen weissen Schüppchen. Pygidium ein- 
gedrückt. 

Auf der Unterseite nur Mittel- und Hinterbrust ziemlich dicht, 
Vorderbrust und Hinterleib spärlich mit weifsen Schüppchen be- 
deckt. Beine röthlich-gelbbraun, Schenkel etwas dunkler, ungezähnt, 
Klauen sehr klein, einfach. 

In der Form, insbesondere in den kaum hervortretenden 
Schulterhöckern an inhumeralis erinnernd, aber dreimal kleiner, fast 
nackt mit rothen Fühlern und Beinen. 

Ein 9 aus Swanetien (Leder, Reitter) in meiner Sammlung. 


23. Ceuthorrhynchus lilipulanus nov. sp. 


Minutissimus, niger subparallelus, elytris uniseriatim albo-squa- 
mulatis, striis nudis. Rostro subtenui, Z\ thoracis longitudine, apicem 
versus paullo altenuato, in basi subtiliter punctato=striato, dimidio 
antico fere glabro, nitente, antennis subtilibus, brevibus, funiculo 
7-articulis, eorum tertüs ultimis transversis, clava brevi, ovali, acu- 
minata; capite comparalim magno, rotundalo, convero, confertim 
punctulato et albido-seluloso ; prothorace lateribus ampliatis, modice, 
apicem versus late inflezis, in dorso viz convezo, sed pone apicem 
late et profunde transversim impresso, margine apice oblique elevato, 
utringue tuberculo brevi Iransverso, acuto et alte elevato, granulis 
perparvis composilis. Elytris subparallelis, convezis, subtilhiter sed 
profunde punctato-striatis, in strigis nudis, interstitüs subconveris, 
fransversim rugosis, apice Lolo subtiliter muricatis, hic non callosis, 
uniseriatim albo-squamulosis. Subtus modice dense albido-squamu- 
losus; pedes graciles, femoribus muticis, ungulis tarsarum simplieibus. 
— Long. 6 mill., lat. 5—6 mill. 

Von allen kleinen Arten mit 7-gliedriger Geifsel den Ceuth. 
similis Bris. am ähnlichsten, aber bedeutend kleiner, der Rüssel 
ein wenig kürzer, die Seitenparthien der Halssch.-Scheibe weit. 
stärker erhaben, die Höcker schmäler und schärfer hervortretend, 


A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 25% 


der Vorderrand viel breiter abgesetzt. Die nackten Deckenstreifen 
sind tiefer, die Interstitien schmäler, leicht convex und durch die 
Punkte der Streifen an den Rändern ein wenig gestört; ihre Quer- 
runzeln sind zwar sehr fein, aber scharf und regelmälsig, entwickeln 
sich an der ganzen Spitze bis zum äulseren Deckenrand zu kleinen 
spitzen Körnchen und zeigen zwischen sich nur eine Reihe flach 
aufliegender weilser, an den inneren Interstitien und nahe der Basis 
meist eiförmiger Schüppchen. Die Beine sind verhältnilsmäfsig ein 
wenig schlanker als bei simikis, auch die Klauen dünner und 
schlanker und ohne jede Spur eines zahnförmigen Anhängsels an 
der Basis. 

Von Hrn. Professor Speiser ‘bei Kaloeza in Südungarn und 
von Hrn. Dr. Sievers im Kaukasus erbeutet. 


29. Ceuthorrhynchus granifer nov. sp. 


Magnitudine leucorhammae Rosenh. et rosiri thoracisque forma 
ei sculptura illo similis, sed squamosilate ochracea, supra undique 
aequabiliter distributa, granulatione elytrorum iransversim seriata, 
rostro dimidio antico rufo-piceo, antennis pedibusque rufo-testaceis, 
facile cognosci potest. Niger. Rostro tenur, dimidia parte postica 
paullo curvato, acute tricarinato, piceo, dimidio antico fere recto, 
paullo attenuato, rufo-piceo, glabro, nitenti; antennarum funiculo 
7-artieulato; prothorace lateribus modo paullo ampliatis, intra apicem 
modice impressis, dorso aequahter convero, canaliculato, mutico, 
margine apicali peralte elevato, granoso, inter granulos sat dense 
squamulis oblongis, setisque adspersis, incubatis, in canali densius 
tecto; elytris inter humeros latissimis, callo humerali fortiter pro- 
minulo, lateribus vie ampliatis, apicem versus paulo convergentibus, 
apice non callosis, subtiliter punctato-striatis, im strigis nudis, inter- 
stitiis planis, praeter primis interstitüs in basi et margine lateral 
subverto, undique granis nitentibus, apicem versus acutius, incomposite 
Iransversim ordinatis, instructis, inter illos squamulıs oblongis et 
setis, ochraceis, nitentibus, tectis. Subtus undique sat dense squa- 
mulis ovalbus, flavo-albidis tectus. Coxae antiores in basi fere 
conlingentes. Pedes mediocres, rufo-testacei et albido-sgquamulosi, 
femoribus muticis, tibiis simplicibus, externe cihatis, penultimo tar- 
sarum articulo valde dilatato, ungulis simplieibus. 

g' tibiis posterioribus apice interno spinulo perparvo, inter 
cilia occultato, armatis. — Long. 2.3 mill., lat. 1.4 mill. 

Eine in mancher Hinsicht recht bemerkenswerthe Art, auf- 
fallend durch die schwarze glänzende Granulation fast der ganzen. 

Deutsche Entomol. Zeitschr. 1398. Heft II. 17 


358 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 


Oberseite, die auf den Decken in unregelmälsige Querreihen gestellt, 
sich zwischen der ockergelben Beschuppung besonders scharf ab- 
hebt. Rüssel dünn, so lang als Kopf und Halssch., kahl, bis zur 
Mitte sanft gebogen, pechbraun, mit 3 scharfen Längskielen, in der 
2. Hälfte fast gerade, deutlich dünner, pechröthlich, glatt glänzend. 
Fühler röthlich-gelb, mit 7gliedriger Geisel, Keule mälsig grols, 
3. Glied deutlich abgesetzt, letztes zugespitzt, die letzten 3 bräun- 
lich. Kopf auf dem Scheitel scharf. gekielt. Halssch. an den 
Seiten kaum erweitert, fast konisch, hinter dem Vorderrand deut- 
lich abgesetzt, oben gleichmälsig gewölbt, mit gleichmälsig durch- 
gehendem Längskanal, Vorderrand sehr stark gehoben, die Scheibe 
mit spitzen glänzenden Körnchen, ohne Seitenhöcker, dazwischen 
mit länglich ovalen, in der Rinne dichter stehenden und nieder- 
liegenden gelben Börstchen bedeckt. Fld. mit stark hervortretenden 
Sehulterecken, an den Seiten kaum erweitert, nach hinten etwas 
verjüngt, ohne Spitzenschwiele, fein punktirt-gestreift, in den Streifen 
kahl, Interst. eben, mit Ausnahme des 1. und 2. auf der vorderen 
Hälfte und der beiden äufsersten Seiteninterst., mit spitzen glän- 
zenden, an den Schultern, zur Seite und Spitze besonders scharf 
hervortretenden Körnchen bedeckt, die hin und wieder zu Querreihen 
gestellt, sich von der gelben Beschuppung deutlich abheben. Die 
Beschuppung besteht aus länglichen, in der Form dem Gurkenkern. 
ähnlichen, glänzenden, ziemlich dicht stehenden Schüppchen und 
fast niederliegenden, glänzenden gleichfarbigen Börstchen, die gegen 
die Spitze hin ein wenig gehoben sind. 

Die Unterseite ist gleichmälsig dicht mit gelbweilsen ovalen 
Schüppchen ziemlich dicht bedeckt; sie sind durch die feine Umran- 
dung der Punkte, in welchen sie gebettet sind, überall getrennt. Vorder- 
hüften dicht aneinander stehend. Beine röthlich-gelb, mit langen, 
gelblich-weilsen Schüppchen gleichmäfsig und ziemlich dicht bedeckt. 
Schenkel vor der Spitze nur wenig verdickt, ungezähut, Schienen 
einfach, am Aulsenrande ziemlich lang bewimpert, Klauen ungezähnt. 

Nur die männlichen Hinterschienen sind, als Ausnahme, an 
der Innenkante der Spitze mit einem sehr kleinen, zwischen Wimper- 
härchen versteckten Dörnchen bewehrt. 

Ghardaia in Süd-Algerien (Dr. Chobaur). Von Hrn. Desbrochers 
zur Besprechung gütigst mitgetheilt. 


30. Ceutkorrhynchus changaicus nov. Sp. 


Ceuth. griseo Bris. sculplura supera et pubescente aequali similıs, 
sed statura oblongiore, callo humeralifortius prominente, femoribus- 


A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 959 


que non denticulatis abunde distinctus. In tolum niger. Rosiro 
subtenui, curvato, Z\ thorace fere longiore, nudo, subtiliter rimuloso, 
terliario antico fere glabro, nitenli; anlennis mediocribus, funiculo 
7-articulato, clava ovali, obtuse acuminala; prothorace lateribus 
modice ampliatis, intra apicem modice inflexro, basi bisinuato, in 
dorso paullo modo convero, margine apical non elevalo et pone 
eum viz impresso, plane canaliculato, utrinque obtuse tuberculato, 
dense transversim rugoso-punctato, subtiliter et sparsim griseo-selu- 
loso; elytris oblongis, inter humeros latissimis, lateribus vix ampli- 
atis, apicem versus paullo convergentibus, callo humerali fortiter 
prominente, subtiliter punctato-striatis, in strüs subtilissime uni- 
serialım griseo-selulosis, intersiitiis paullo converis, transverse ruyu- 
losis et apice submuricatis, selis subtilibus griseis, incomposite bi- 
sertialtim tectis. 

Subtus sat dense squamulis albidis tectus; pedes mediocres, 
femoribus muticis, tarsıs subvalidis, ungulis basti fissis. 

g tibiis mediüs et posterioribus apice interno fortiter spinu- 
losis. — Long. 2.3 mill., lat. 1 mill. 

Von dem ihm ähnlichen Ceuth. griseus Br. bei näherer Unter- 
suchung durch die gestrecktere Form, die stark hervortretenden 
Schultern, durch die an der Basis flacheren Decken wie durch die 
ungezähnten Schenkel deutlich verschieden. Ganz schwarz. Rüssel 
(9) ziemlich dünn, leicht gebogen, kurz, kaum länger als das 
Halssch., fast nackt, bis reichlich zur Mitte fein längsgestrichelt, 
alsdann glatt, glänzend. Fühler von mittlerer Entwicklung, mit 
7gliedriger Geilsel. Halssch. an den Seiten mälsig erweitert, das 
vordere Drittel deutlich, aber nicht scharf abgesetzt, Vorderrand 
nicht aufgebogen, Hinterrand beiderseits gebuchtet, Scheibe nur 
wenig gewölbt, hinter dem Vorderrand leicht eingedrückt, mit durch- 
gehendem flachen Längskanal, beiderseits mit kleinem Tuberkel, 
dieht querrunzlig und ziemlich kräftig punktirt, matt, dünn mit 
weilsgrauen Haarschüppchen bekleidet. Decken oblong, in den 
stark hervortretenden Schulterhöckern am breitesten, die Seiten 
kaum erweitert, nach hinten ein wenig verjüngt, fein aber ziemlich 
tief punktirt gestreift, die Ränder der Streifen undeutlich und die 
Interstitien angreifend, mit einer Reihe sehr feiner grauer Schuppen. 
Interstitien ein wenig gewölbt, mit deutlichen Qnerrunzeln, die 
sich gegen die Spitze zu kleinen Höckerchen entwickeln, mit einer 
dünnen unregelmälsigen Doppelreihe grauer hinten zugespitzter 
Haarschüppchen, die den schwarzen Untergrund kaum beein- 
trächtigen. 

0 


N 
Sr 


0 A. Schuitze: Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen. 


Unterseite ziemlich dieht mit länglich- ovalen, auf dem Abdomen 
zugespitzten, weilsen Schüppchen bedeckt. Beine von mäfsiger 
Stärke, Schenkel ungezähnt, Schienen einfach, gerade, an der Spitze 
ein wenig erweitert, Tarsen ziemlich kräftig, Klauen am Grunde 
gespalten. Die männlichen Mittel- und Hinterschienen an der Innen- 
kante der Spitze mit einem kräftigen Dörnchen. 

Am Changai-Gebirge in der nördlichen Mongolei von Hans 
Leder entdeckt. Ein Z in meiner Sammlung. 


31. Ceuthorrhynchus globicollis nov. sp. 


Affinitate prozima Ceuth. macula-albae Herbst, sed ab eo et 
ahis propinquis prothorace alte pulvinato satis distinctus. Breviter 
ovalus. Antennis totis laete rufo-testaceis, clava porrecta, acuminata, 
Prothorace transverso, in medio dorsi, a latere visu, marginem api- 
calem evidenter prominente; elytris callo humerali sat fortiter pro- 
minulo, in basi lalissimis, lateribus vier ampliatis, apicem versus 
convergenhibus, cum macula scutellari oblonga, sgquamulis albidis com- 
posilis, interstitüs paribus densius, imparıbus sparsius albido-squamu- 
losis. Pedes graciles, tibiis ferrugineis, tarsıs lonyitudine fere tibi- 
arum, laete rufo-testaceis, ungulis intus denticulatis. 

d segmento anal ın margine postico utringue acute denticulato. 
— Long. 3.5 mill., lat. 2.2 mill. 

Die Art erscheint auf den ersten Blick, von oben gesehen, 
dem macula-alba am nächsten stehend, erinnert aber durch die 
dichtere Beschuppung der geraden Interstitien mehr an albovittatus; 
von allen Arten dieser Gruppe weicht sie jedoch ab durch die kürzere 
und breitere Form, besonders aber durch das hoch kissenartig ge- 
wölbte Halssch., dessen Scheitelpunkt erheblich höher liegt, als 
der scharf aufgerichtete Vorderrand. 

Von Hrn. Hauptmann Hauser iu Ost- Afghanistan gesammelt 
und mir von meinem Freunde Major v. Heyden zur Besprechung 
freundlichst vorgelegt. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898, Heft IL.] 261 


Ueber Ceuthorrhynchus similis Ch. Bris. 
und parvulus Ch. Bris. 
Von 
A. Schultze in Detmold. 


Ch. Brisout giebt (L’Ab. V, 441) von diesen beiden Arten 
fast gleichlautende Beschreibungen; der einzige Unterschied bestehe 
darin, dals die Deckenstreifen bei sömilis mit einer Längsreihe kleiner 
Schüppchen besetzt sind, die kaum schmäler als die Interstitien, 
dals bei parvulus dagegen die Schüppchen in den Streifen fast un- 
sichtbar sind. Inzwischen sind mir zur Ansicht eine zahlreiche 
Menge von Stücken bald als similis, bald als parvulus vorgelegt 
worden, die sämmtlich identisch waren, alle mit nackten Punkt- 
streifen. Besonders auffallend war es, dafs unter dem von Brisout 
selbst revidirten Material des Budapester Museums sich vollständig 
übereinstimmende Stücke befanden, die vom Autor mit beiden 
Namen belegt waren. Hr. L. Bedel, den ich deswegen um Aus- 
kunft erbat, sagte, dals es ihm unmöglich gewesen sei, in Brisout’s 
Sammlung die Type des similis aufzufinden und dafs er vermuthe, 
der Autor besälse dieselbe nicht, er — Bedel — glaube, dafs 
Brisout selbst beide für eine’ Art halte, wie er aus einer alten 
Notiz seiner Kataloge schliefsen müsse. 

Ich bin trotzdem nicht derselben Ansicht. Wenn Brisout 
selbst nicht mehr von dem Dasein zwei specifisch getrennter Arten 
überzeugt war, wie konnte er denn bei Revision des ungarischen 
Materials aus späterer Zeit diese zwei Arten noch bestehen lassen, 
so auffallend es immerhin sein mag, dass er hier ein und dieselbe 
Art mit 2 Namen belegte? 

Ich bin der Meinung, dafs Brisout thatsächlich zwei verschie- 
dene Arten beschrieben hat. Zu dieser Annahme berechtigt mich 
der Besitz mehrerer Stücke aus neuester Zeit, von der nord- 
bretonischen Küste bei Morlaix (Herve) mit der Signatur parvulus 
Br., sowie gleiche von Hrn. Dr. Buddeberg bei Nassau auf Lepi- 
dium campestre gesammelte Stücke, auf welche die Beschreibung 
der parvulus, insbesondere die Schlulsnote: Ressemble aux petits 
floralis, vollkommen palst. Diese Stücke halte ich in Ueberein- 
stimmung mit Herve für den wahren parvulus Br.; alles Uebrige, 
was ich bisher gesehen, gehört meiner Ansicht nach zu simtlis 
Br. Die Unterschiede sind kurz folgende: 


262 A.Schultze: Ueber Ceuth. similis Ch. Br. und parvulus Ch. Br. 


Parvulus ist breiter, mehr oval, Decken von der Basis zur 
Spitze gleichmäfsig gewölbt, bei similis mehr parallelseitig, auf der 
vorderen Hälfte im Seitenprofil fast gerade. Rüssel bei parvulus 
etwas länger, gegen die Spitze hin leicht verjüngt, seine Fühler 
kräftiger, besonders die Keule grofs, so lang als die letzten 
5 Geilselglieder, mehr walzenförmig, an beiden Enden 
gleichmäfsig stumpf zugerundet; bei similis nur mälsig grols, 
kaum so lang als die 4 letzten Geifselglieder, eiförmig, die 2 End- 
glieder gemeinschaftlich kegelförmig. Halssch. des parvulus ein 
wenig kürzer wie bei similis, Seiten hinter dem Vorderrand nur 
wenig eingezogen, bei simils deutlich abgesetzt. Deckenstreifen 
bei parvulus feiner, ihre Ränder an den Punkten nicht angegriffen, 
Interstitien dementsprechend breiter wie bei sımilis, mit einer regel- 
mäfsigen Doppelreihe kurzer stabförmiger Schüppchen, die nirgend- 
wo die Streifen bedecken; bei similis stehen die Schuppen nament- 
lich nach hinten und an den Seiten unregelmälsig und in gröfserer 
Breite, hier mit ovalen Schüppchen untermischt und vielfach die 
Streifen bedeckend. Es ist nicht unmöglich, dafs die hier auf die 
Streifen übergreifenden Schuppen den Autor veranlalsten, seinen 
similis mit der eben erwähnten Beschuppung auszustatten. 

Parvulus ist, abgesehen von der 7-gliedrigen Geifsel seiner rein 
schwarzen Fühler, von floralis auch durch die feinen leistenförmigen 
_ Querhöcker des Halssch., wie durch die stabförmigen weilsen 
Schüppchen der Decken leicht zu trennen. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 263 


Ceuthorrhynchus distinctus Ch. Bris. = marginatus 
Gylih.- Thoms. 


Ein mir von Hrn. Bedel zur Ansicht gesandtes, mit den 
Originaltypen Brisout’s sorgfältig verglichenes Stück des Ceuth. 
distinctus, veranlalste mich, mein bis dahin unbeachtetes Marginatus- 
Material hinsichtlich der Fühlerbildung zu untersuchen. Ich fand 
nun darunter ein jenem distinctus vollständig entsprechendes g' mit 
6-gliedriger Fühlergeilsel und, zu meiner Ueberraschung, ein zweites 
Q-Stück, links mit 6-, rechts mit 7-gliedriger Geifsel. Mit diesem 
auffallenden Exempl. erscheint das Räthsel der beiden sich sonst 
in Niehts unterscheidenden Formen gelöst. Hr. Bedel neigt zu der 
Annahme, dafs bei distinctus das fehlende Geilselglied der Keule 
angegliedert sei (accole ä la massue). Das ist meines Dafürhaltens 
nicht zutreffend. In beiden Formen ist die Keule aus 4 Gliedern 
zusammengesetzt, die zu je 2 einen etwas unregelmäfsigen Kegel 
bildend, mit ihren stumpfen Enden auf einander stehen. Nicht hier, 
sondern am 3. Geilselgliede ist die Regelwidrigkeit der Fühlerbildung 
zu suchen, wozu marginatus ganz eigenthümlich hinzuneigen scheint. 
Untersucht man nämlich die rechte 7-gliedrige Geifsel des erwähnten 
regelwidrigen Ex. genauer, so findet man, dafs das 3. und 4. Glied 
nur aus einer Abschnürung besteht, die Gliederung mithin nicht 
vollkommen vollzogen ist, obwohl die jedes Glied begleitenden 
Wimperhärchen auch hier, in der Abschnürung, vorhanden sind. 
Gelangt nun, wie linksseitig bei demselben Ex., die Trennung des 
3. und 4. Gliedes noch weniger oder garnicht zum Ausdruck, so 
sind beide zu einem einzigen Gliede verkümmert; und damit haben 
wir die 6-gliedrige Geilsel. 

Ich betrachte daher Ceuth. distinctus Br. nur als eine überall 
vorkommende aberrante Form des marginatus Payk.- Thoms. 

Bei Ceuthorrhynchus antennalis Ch. Bris. (L’Ab. V, 
455), welcher übrigens sonst mit bdiscutellatus Chevr. voll- 
kommen übereinstimmt, liegt der Fall anders. Hier hat sich das 
Basalglied der Keule, die mithin nur aus 3 Gliedern besteht, ziem- 
lich deutlich abgetrennt, so dals die Geisel scheinbar aus 8 Gliedern 
zusammengesetzt ist. Das Stück, ein Unieum, erscheint daher als 
einzelne Monstrosität, die nach brieflicher Mittheilung Hrn. Bedel’s 
von Brisout mit biscutellatus (nicht faeculentus Gyll.) wieder ver- 


einigt ist. A. Schultze. 


264 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Weitere Berichtigungen, Ergänzungen und sonstige 
Bemerkungen zur Nomenclatur der paläarktischen 
| Ceuthorrhynchinen. 


Von 
A. Schultze in Detmold. 


1. Mononychus spermaticus Becker (Bull. Mose. 62, 349). 
Die mir vorliegende, vom Autor selbst stammende Reihe des sper- 
maticus unterscheidet sich von punctum album specifisch durchaus 
nicht. Im Allgemeinen sind die Stücke etwas kleiner, es sind 
aber auch solche von der normalen Grölse des punctum-album da- 
runter. Auch hier findet man durch Ausbreitung der gelblich- 
grauen Beschuppung auf Halssch. und Decken Uebergänge zur 
var. Salviae Germar. Die Art, deren Selbstständigkeit der Autor 
selbst mit einem Fragezeichen versieht, ist wieder einzuziehen. 


2. Coeliodes Kolenatii Schönh.-Kolen. (Bull. Mose. 59, 
386), der trotz seiner 2 Tarsenklauen im Harold’schen Katalog 
irrthümlich als Varietät zu Mononychus Ireos Pallas gezogen 
ist, kann weder hierher noch überhaupt zur Gattung der Ceuthor- 
rhynchinen gestellt werden; denn der Autor giebt seiner Art 
„oculis magis quam in Coryssomero approzimatis“, mithin sehr nahe 
gestellte Augen, aufserdem ein in der Mitte gekieltes Halssch. und 
ein bedecktes Pygidium. 


3. Coeliodes prozimus Sch. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, 
422) ist nach Mittheilung des Hrn. Faust = simulans Faust 
(Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, 90), mithin zu streichen. Die Art 
ist im Südosten Europa’s weit verbreitet, auch im Kaukasus (Leder, 
Reitter). 

4. Coeliodes Schüppeli Boh. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, 
430). Diese Art ist bereits als rabricus von Gyllenhal (Schönh. 
IV, 285) treffend beschrieben. Boheman beschreibt dieselbe Art 
(ich sah die Type) zum zweiten Mal als Oeuthorrhynchus rubicun- 
dulus (Schönh. VIII, 2, 155) von Rhodos. Die Nomenclatur dieser 
-mithin fünfmal beschriebenen Art ist folgende: C'oeliod. rubricus 
Gyll. (Schb. IV, 285), — Coel. Schüppeli Boh. (Schh. VIII, 1, 396), 
— 0oel. (Ceuth.) rubicundulus Boh. (Schh. VIII, 2, 155), — Coel. 
pudieus Rottenberg (Berl. Ent. Zeitschr. 1871, 237), — Coel. Hoff- 
manni Weise (Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, 219). Die Art ist 


A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen etc. 265 


gleichfalls im Südosten Europa’s weit verbreitet und von Hrn. Dr. 
Sievers im Kaukasus in Mehrzahl gesammelt. 

5. Coeliodes congener Foerster V, Rheinl. 49, 28, kann 
nach der Beschreibung nicht zum eigentlichen Genus der rothen 
Coelioden gehören und danach nur Coeliastes lamiüi Fbr. sein. 
Diese Vermuthung erhält durch briefliche Mittheilung des Hrn. 
v. Heyden ihre Bestätigung. Heyden hat die Type untersucht, ihre 
Identität mit Coeliast. lamii schon früher festgestellt und das Re- 
sultat dieser Untersuchung in der Revue d’Ent. Fauvel 1891, p. 20, 
veröffentlicht. 

6. Ceuthorrhynchus uroleucus Boh. (Schönh. VII, 2, 
149). Schon eine oberflächliche Prüfung der Diagnose mulste er- 
geben, dals diese Art mit Ceuth. peregrinus Gyll. (Schh. IV, 1, 514), 
zu dem sie in den Katalogen als Synonym gestellt ist, und trotz 
Boheman’s Hinweis auf die Aehnlichkeit mit letzterem nichts zu 
thun hat. Allein die „tibiis tarsisque obscure testaceis“ und 
„interstitiis alternis planis, alternis atro-tuberculatis cinereoque 
tessellatis“ weisen auf die Grundverschiedenheit beider Arten hin. 
Der sehr klaren Beschreibung füge ich noch ergänzend hinzu, dafs 
die Fulsklauen des uroleucus gespalten und seine Mittelbrust zur 
Aufnahme der Rüsselspitze eine tiefe, beiderseits und hinten steil 
begrenzte Aushöhlung besitzt, die durch leichte Ausrandung noch 
den Vorderrand des Metasternums angreift. Die hochinteressante 
Art gehört somit zu den Coeliodiden-Gruppen, wo sie wegen ihrer 
besonderen Charaktere einen gesonderten Platz als Genus einzu- 
nehmen hat. Ich erlaube mir hierfür zu Ehren des hochverdienten 
Autors den Namen Bohemanius in Vorschlag zu bringen. 

Der Käfer scheint äufserst selten und in letzter Zeit nicht 
wieder aufgefunden zu sein. Bisher ist derselbe nur aus Sardinien 
bekannt, dürfte aber im Mittelmeerbecken weiter verbreitet sein. 
Ein 2 Exemplar von Sardinien (Gene?) befindet sich in meiner 
Sammlung. 

7. Ceuthorrhynchidius hystrixz Perris (Ann. Lyon 1852) 
—= Barnevillei Grenier (Bull. 1866, 65) Chevrolati Bris. i. litt. 
Die von Ch. Brisout aufgestellten Charaktere beider Arten sind 
nach sorgfältiger Prüfung der Typen durchaus nicht stichhaltig. 
Denn, dafs das weibliche Pygidium des hystriz, im Gegensatz zu 
dem des Barnevillei, bedeckt sei, liegt meines Dafürhaltens wohl 
nur daran, dals bei ersterem das letzte Aftersegment im Todes- 
kampf sich mehr nach aufwärts gebogen und somit. das Pygidium 
unter den Deckenrand geschoben, während bei letzterem das aus 


266 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen 


gleicher Ursache herabgebogene Aftersegment das Pygidium mehr frei 
gelegt hat. Die aulserdem von Ch. Brisout angegebenen Unterschiede 
in der Zeichnung der Decken sind bei dieser ziemlich variablen Art 
ebenfalls nicht stichhaltig. Auch Hr. Bedel ist der Meinung, dafs 
die Charakterverschiedenheit beider vielleicht illusorisch sei. 

8. Ceuthorrhynchus rimulosus Germ. (Germ. Ins. 230). 
Wenn es mir auch nicht gelungen ist, eine Type dieser Art darauf 
bin zu prüfen, so bin ich dennoch nicht im Zweifel, dafs wir es 
hier mit nichts anderem, als dem über die ganze paläarctische 
Zone verbreiteten, sehr häufigen und in Grölse und oberer Be- 
schuppung sehr veränderlichen Cidnorrhynus quadrimaculatus 
L. zu thun haben. Germar, der hier offenbar ein Stück beschreibt, 
bei dem der weifsliche Lateralfleck der Decken fehlt, sagt davon 
unter Anderem: Coleopteris ovato-globosis gibbis, punectato- 
sulcatis, sutura medio fusca, dann weiter: femoribus clavalıs, den- 
tatis, nigris, tibiis tarsisque rufis; damit ist der Käfer allein 
schon hinreichend gekennzeichnet. Es wäre dies die var. y imma- 
culata Gyll. (Schönh. IV, 301), während Ceuth. gibbipennis Germ. 
(p. 228) mit coleoptera macula laterali transversa apiceque albido- 
squamoso, mit guadrimaculatus L. (ed. 10, 280), dydimus Fbr. 
(Schönh. IV, 300), melancholicus Gyll. (Schönh. IV, 518) und nigri- 
rostris Boh. (Schönh. VIII, 2, 157) übereinstimmt. Leider ver- 
schweigen fast alle älteren Autoren den tiefen, bis in das Meta- 
sternum reichenden Rüsselkanal. 

9. Ceuthorrhynchidius rhenanus m. (Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1895, 424), von dem mir bisher nur 1 Ex. aus der Gegend 
von Coblenz bekannt war, ist von Hrn. Friedr. Deubel mehrfach 
bei Kronstadt gesammelt. Die mir vorliegenden transsylvanischen 
Stücke stimmen fast vollständig mit dem rheinischen überein. Die 
Verschiedenheit in der Beschuppung der geraden und ungeraden 
Interstitien bei dem rheinischen Stück scheint individuell oder viel- 
leicht auch lokal zu sein. Ich bemerke noch nachträglich ergänzend 
zu dieser Art, dafs die Punkte der nackten Deckenstreifen sehr 
dicht gestellt und die Fulsklauen ungezähnt sind. 

10. Ceuthorrhynchidius minimus Rye, Walton i. litt. 
(Ent. Monthl. Mag. II 65, 11). Die Beschreibung dieser Art palst 
vortrefflich auf Coeliastes Jamii Fbr. Gyll. Die tiefe Rüssel- 
rinne, die der Art ihren Platz unter den Coeliodes-Genera anweist, 
scheint auch hier übersehen worden zu sein. 

ll. Ceuthorrhynchus Fairmairei Ch. Bris. (Bull. 1360, 
33). Diese bisher nur aus den französischen Alpen bekannte schöne 


und sonstige Bemerkungen etc. 267 


und ansehnliche Art ist von Dr. O. Schneider auch am Stilfser- 
Joch in Südtirol und von Kahr in Mittelitalien aufgefunden. 

12. Ceuthorrhynchus rusticus Gyll. (Schönh. IV, 1, 542) 
= (euth. vocifer Rottenberg (Berl. Ent. Zeitschr. 71, 237). 
Rottenberg’s Beschreibung pafst so vollkommen auf rustieus, dals 
die Möglichkeit einer Verwechslung ausgeschlossen bleibt; aber 
nicht die Afterdecke des 9, sondern die des g' hat einen sehr 
tiefen Eindruck, sodals dieselbe fast getheilt ist. Auch beim 2 ist 
ein Längseindruck vorhanden; derselbe ist jedoch erheblich seichter. 
Die Art scheint in Deutschland selten und nicht überall verbreitet 
zu sein. Mir sind als Fundorte nur bekannt Frankfurt a.M. (L. 
v. Heyden) und Tübingen (Kraufs), wo dieselbe häufiger vorzu- 
kommen scheint. 

13. Ceuthorrhynchus dubius Ch. Bris. (Ann. 1883, 116). 
Brisout weist in seiner Beschreibung auf die Aehnlichkeit dieser 
Art mit „swuleicollis“ hin, wobei er zweifelbaft läfst, ob damit 
suleicollis Paykull = cyanipennis Germar oder sule:- 
collis Germar = pleurostigma Marsham gemeint sei. Da 
jedoch swleicollis Germar nur ein Synonym des älteren pleuro- 
stigma Marsham ist, so war es wohl begründet, ©. dubius als 
zu den blauen Arten gehörig zu betrachten und in den Katalogen 
hierher zu stellen. Brisout meinte aber thatsächlich den swlce- 
collis Germar. Dubius ist mithin bei pleurostigma Mar- 
sham einzuschalten. 

14. Ceuthorrhynchus v. fallaz Boheman. Die vor mir 
liegende Type des Stockholmer Museums unterscheidet sich in nichts 
von der typischen Form des assimilis Paykull. Bohem. hat 
mithin seinen fallar unbekümmert um den schon vorhandenen as- 
similis Payk. beschrieben. Dagegen wird eine südliche, meist 
kleinere und oben dichter beschuppte Form irrthümlich für den 
wahren fallaw Boh. gehalten. Ich schlage vor, für diese den 
Namen fallaz als Varietät des assimilis Payk. beizubehalten. 

15. Ceuthorrhynchus (Micrelus) ferrugatus Perris 
(Lyon 1847, 477). In Westhoff’s Käfer Westfalen’s, p. 226, wird 
diese Art als bei Elberfeld vorkommend angeführt. Es liegt hier 
sicher eine Verwechslung mit der rothen Varietät der Ceuth. 
(Micrel.) ericae Gyllh. vor, und zwar der var. . Corpore toto 
rufo-testaceo. — Ghl. (Schh. IV, 1, 499). Aehnliche rothe Stücke 
sind mir wiederholt von verschiedenen Seiten als ferrugatus Perris 
zugesandt worden. Der wahre ferrugatus ist schön rothbraun, 
glänzend, erheblich flacher und gestreckter. Das Halssch. mit deut- 


268 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen 


licher, kaum unterbrochener Mittellinie und hier, sowie an den 
Seiten, einschliefslich des vorderen Theils der starken Seitenhöcker, 
dicht mit runden weilsen Schuppen bedeckt. Aufser der am vor- 
deren Theil dicht weils beschuppten Deckennaht führt eine lockere 
weilse Binde vom Skutellum dicht hinter dem Schulterhöcker zum 
Seitenrand. Unterseite sehr dicht mit rundlichen, rein weilsen 
Schuppen bedeckt. Mir sind nur Stücke aus Südfrankreich (Landes) 
und Sardinien bekannt. 

16. Ceuthorrhynchus quadrangularis m. (Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1896, 285) = plastus Faust (Wiener Ent. Zeitung 1839, 
207). Quadrangularis ist zu streichen. 

17. Ceuthorrhynchus nigritulus m. (Deutsche Ent. Zeitschr. 
1896, 286) = Schönherri Ch. Bris. (L’Ab. V, 451). Nigritulus 
ist zu streichen. 

18. Ceuthorrhynchus neophytus Faust, (Stor. 1337, 300) 
= Ceuth. arator Gyll. (Schh. IV, 1, 479; Deutsche Ent. Zeitschr. 
1895, 432). 

19. Ceuthorrhynchus inclemens Faust (Hor. 1888, 170) 
= Ceuth. faeculentus Gyllh. (Schh. IV, 1, 545). 

20. Ceuthorrhynchus optator Faust (Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1889, 138) = Ceuth. Lethierryi Ch. Bris. (Ann. 
1866, 416). 

21. Ceuthorrhynchidius optabilis Faust (Stor. 1385, 
197) = Ceuthorrhynchidius nigrinus Marsh. (Ent. 250). 

‚ Diese 4 letzten Arten sind, mit Zustimmung des Autors, 
wieder einzuziehen. 

22. Ceuthorrhynchus subulatus Ch. Br. (L’Ab. V, 453) 
= (euth. uniformis Gy]!. (Schb. IV, 1, 571). Die Type gleicht 
dem uniformis vollkommen, nur scheint bei ersterer die Beschup- 
pung weniger intact geblieben zu sein. Ich betrachte beide Arten 
für identisch. / 

23. Ceuthorrhynchus conspultus Germ. = alboscutel- 
latus Gyllh. wird in der Fauna baltica II. Aufl., p. 628) irrthüm- 
lich als Synonym zu querceti Gyllh. gestellt; beide sind ganz 
verschiedene Arten. Gylih. sagt von seinem querceti (Schh. IV, ], 
489): Thorace acuto bi-tuberculato,.von alboscutellatus (1. c. 478): 
Thoraz in utroque latere tuberculo obluso instructus. Germar von 
seinem consputus (Ins. 233): Thorax lateribus rotundalis, asperis 
und schliefslieb Boheman von seinem Synonym rubescens (Schh. 
VIII, 2, 136): Thorax lateribus nonnihil rotundato-ampliatis. Kurz, 
querceli hat beiderseits einen spitzen Halssch.-Höcker, die andere 


und sonstige Bemerkungen etc. 269 


Art dort eine stumpfe gekörnelte Erhabenheit. Weit eher ist 
querceli mit Ceuthorrhynchidius apicalis (Schh. IV, 1, 489) zu ver- 
wechseln, aber an der 7gliedrigen Fühlergeilsel leicht kenntlich. 
Dagegen ist } 

24. Ceuthorrhynchus haemorrhoidalis Motschulsky 
(Schrenk 1860, Col. d. 1. Sib. 156) mit quwerceti Gylih. identisch. 
Hr. Faust zeigte mir typische Stücke von Amur, von Obdorsk, 
Viborg und Helsingfors, die mit deutschen Stücken der querceti voll- 
kommen übereinstimmen. (uerceti scheint mir mehr nordische Art. 
Dr. ©. Schneider sammelte dieselbe mehrfach auf der Insel Borkum. 

25. Ceuthorrkhynchus Gougeleti Henr. Bris. (Ann. 1860, 
89) = Ceuth. barbareae Suffr. (Stett. Ent. Ztg. 1847, 89). 
Das mir vorliegende typische Exemplar des Gougeleti aus Bedel’s 
Sammlung stimmt vollständig mit deutschen Exemplaren des letz- 
teren überein. | 

26. Ceuthorrhynchus 4-punctatus Stierl. (Schweiz. Mitth. 
1894, Heft 3, 102) = Ceuth. pallidicornis Hr. Bris. (Ann. 1860, 
337). Ich hatte Gelegenheit, typische Stücke beider zu vergleichen. 
Sehr oft fehlen die weilsen Fleckchen auf den Decken; alsdann ist 
nur noch die Naht mit starker Unterbrechung schwach weilslich 
beschuppt. 

27. Ceuthorrhynchus Pandellei Ch. Br. (L’Ab. V, 446) 
ist in neuerer Zeit auch in den Vogesen (Dr. Puton), im Schwarz- 
wald (Hartmann), in Oesterreich und Ungarn aufgefunden. 

28. Ceuthorrhynchus inhumeralis m. (Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1896, 283) von Nordspanien ist von den Herren Kutby 
und Deubel auch in Transsylvanien gesammelt. 

29. Ceuthorrhynchus sinapis Desbr., italicus Ch. Br., 
Sahlbergi Thoms., Aubei Boh. viator Faust gehören auch dem 
Kaukasus an. 

30. Ceuthorrhynchidius pygmaeus m. (Deutsche Ent. 
Zeitschr. 1896, 288). In meiner Fufsnote wies ich schon auf die 
Uebereinstimmung dieser Art mit micans Ch. Bris. (L’Ab. V, 436) 
hin, nur dafs erstere durch einen rothen Rüssel abweicht. Auf 
eine bezügliche Anfrage theilt mir Hr. Louis Bedel in Paris mit, 
dafs Brisout’s Beschreibung nach einem Exemplar mit schwarzem 
Rüssel gemacht worden, dafs sich aber unter den Typen des Autors 
auch solche mit rothem Rüssel befänden. Ich lasse jedoch pyg- 
maeus (rostro rufo-testaceo) als var. des micans Br. bestehen. 

3l. Ceuthorrhynchus Herbsti Faust. Hr. Eugen Koenig 
in Tiflis theilt mir gütigst mit, dafs er diese im Südosten Europas 


970 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen ele. 


verbreitete Art im Kaukasus auf Papaver orientalis gefangen 
habe. Bei der grofsen Verwandtschaft dieser Art mit macula- 
alba Herbst und albovittatus Germ., die gleichfalls auf Papaver 
leben, und zwar im Larvenzustande in den Samenköpfen, war das 
zu erwarten. 

Vermuthlich werden auch die nahe verwandten Steveni Boh. 
aus Südrufsland und smyrnmensis m. aus Kleinasien Mohnarten 
bewohnen. Herbsti hat durchschnittlich die Gröfse und den habi- 
tuellen Charakter des macula-alba, die Basalmakel der Decken ist 
jedoch länger, vollkommen parallelseitig, hinten gerade abgestutzt 
und mit einem Stich in’s Gelbliche; die übrige Beschuppung der 
Decken ist mehr gelblichgrau, viel feiner und den dunklen Unter- 
grund wenig beeinträchtigend; das Halssch. ist vor dem schmäleren 
Vorderrand bucklig gewölbt, letzteren im Seitenprofil erheblich 
überragend; Schienen dunkel. Hr. Professor Adr. Schuster zeigte 
mir ein in Oesterreich gefundenes Exemplar. 

32. Poophagus Hopffgarteni Tournier (Schweiz. Mitth. 
1874, 189). Ich entdeckte diese merkwürdige Art Ende 1896 in 
einer Determinanden-Sendung des Hrn. Moritz zu Berlin, vermischt 
mit Pooph. sisymbrii und mit der Marke Charlottenburg, Fischer. 
Zu meiner Freude finde ich nun, dafs ich der Mühe, diesen Fund 
publizistisch zu verwerthen, im 1. Heft 1897 dieser Zeitschrift von 
collegialer Seite bereits überhoben bin. Diese Notiz wäre somit 
unnöthig, wenn es nicht für die, denen Tournier’s Beschreibung 
nicht zur Hand ist, doch nothwendig wäre, die Art noch ein wenig 
genauer wie dort zu präeisiren. Zunächst ist Hopffgarteni nicht 
gröfser, sondern so ziemlich von Durchschnittsgrölse des sisymbris; 
auch die „bräunlich-rothen Tibien“ sind kein hervorstechendes 
Merkmal. Ganz merkwürdig dagegen sind die langen Spinnen- 
beine, wodurch das Thier sofort auftällt; besonders laug entwickelt 
ist das letzte Tarsenglied. Die äulserst dichte, stampfe und knapp 
aufliegende gelblichgraue Beschuppung des ganzen Körpers weist 
darauf hin, dafs Hopffgarteni, ähnlich vielen Bagoinen, eine zumeist 
submerse Lebensweise führt. 

33. Poophagus araneipes Faust (Hor. 16, 323) = Pooph. 
Hopffgarteni Tournier. Die Beschreibung Tournier’s ist die 
ältere. Faust hat die Art treffend gekennzeichnet. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.) 271 


Caenocara Weisei n. sp. von Kwai (Ostafrika). 


Beschrieben von 


J. Schilsky in Berlin. 

Subglobosa, nigra, nitens, supra aureo sublus griseo-pubescens, 
pube in elytris subserialim disposita, capite, thorace subtiliter dense 
elytrisque subseriatim punctalis, his Iristriatis, stria humerali brevi, 
angulo humerali linea impressa constructo, sultura basin versus 
utringue linea obsoleta impressa, segmentis ventralibus fortiter, inter- 
stitiisque subtilissime punctatis. — Long. 2.2 mill. 

Von allen Arten ausgezeichnet durch die goldgelbe Behaarung 
der Oberseite; dieselbe bildet auf den Fld. deutliche Reihen. Die 
undeutlich gereihte Punktirung auf den Fld., sowie der gerandete 
Schulterwinkel bringen diese Art in die Verwandtschaft der C. 
affinis. Sie ist ebenso grols, aber auf den Decken viel weit- 
läufiger punktirt. — Körper schwarz, stark glänzend, oben gold- 
gelb, unten grau behaart. Punktirung auf Kopf und Halssch. fein 
und dicht, auf den Decken weitläufiger; die Punktreihen daselbst 
fallen wenig auf; die Behaarung der Decken ist abstehend, die 
Haarreihen treten deutlich hervor. Augen mit einem gleich- 
breiten, an der Spitze abgerundeten Ausschnitt. 1. Fühlerglied 
wie bei allen Arten sehr grofs, an der Spitze schräg abgeschnitten, 
die Schnittfläche ist granulirt und in der Mitte ein wenig eingedrückt, 
die Ränder daher ziemlich scharf. Halssch. viel breiter als lang, 
nach vorn stark verengt, an der Basis zweibuchtig; Hinterecken 
rechtwinkelig, nicht scharf, Vorderecken spitz vorgezogen; Seiten- 
rand gerade, scharfkantig, Fld. an der Spitze im Halbkreise ver- 
rundet, am Seitenrande mit drei eingedrückten Linien; die dem 
Seitenrande am nächsten gelegene Linie vertieft sich erst vom 
1. Bauchsegment an furchenartig, sie erreicht die Naht nicht; die 
2. Linie verschwindet schon weit vor der Spitze; die 3. hört schon 
gleich hinter der Schulterbeule auf; die eingedrückte Linie am aus- 
gebuchteten Schulterwinkel ist bogig. Die Naht ist nach hinten 
nicht vertieft, nach der Basis zu dagegen schwach kielförmig er- 
haben; zu beiden Seiten dieser Stelle befindet sich ein schwach 
vertiefter Punktstreifen, der sich nach vorn, der Naht zu, biegt, 
in der Mitte aber schon wieder verschwindet. Schildchen klein, 
hinten rundlich. Unterseite mit geringerem Glanz. Punktirung 
der Brust und des Bauches doppelt; die grofsen Punkte stehen 


372 J. Faust: Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhoffi. 


ziemlich dicht, die fein punktirten Zwischenräume sind aber meist 
noch gröfser als die Punkte selbst. 2.— 4. Bauchsegment mit 
geradem Hinterrande. Beine schwarz. 
In Ostafrika (Kwai). 
Nur 1 Ex. Von meinem lieben Freunde Weise mitgetheilt. 


Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhoffi 
auf Seite 82. 


Nachträglich erhalte ich von dieser interessanten Art noch 
zwei Stücke, die beweisen, dals ich bisher nur den Mann gesehen 
und beschrieben habe und dafs die Unterscheidung beider Ge- 
schlechter durch die grölsere oder geringere Entfernung der Fühler- 
einlenkung von der Rüsselspitze auf einer Täuschung meinerseits 
beruhte. Beim Manne ist nämlich der Hinterrand des Pygidiums 
von oben gesehen beinahe gerade abgestutzt, ganz randig und in 
der Mitte in eine kleine Stachelspitze ausgezogen, beim Weibe mit 
stärker vertieftem Pygidium ist dieser Hinterrand flach dreilappig, 
der Mittellappen entsteht durch einen auf die Hinterwand auf- 
gesetzten kurzen Keil, dessen gerundete Basis etwas weiter nach 
hinten vorragt und dessen obere Fläche etwas eingedrückt ist. 

J. Faust. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 273 


Beschreibung neuer Üoleopteren von Vorder- 
und Hinterindien 


aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London. 


Curculonidae. 


Joh. Faust. 


Pars II!) 


Leucosomus inflatus 
= conjunctus 
- fractus 
Larinodontus indicus 
Stolatus parvulus 
Niphades granicollis 
Paramecops Wiedemanni 
Malosomus n. g. lineatus 
= Andrewest 
Opseorhinus n. g. globulus 
Echinocnemus Roelofsi 
Hydronomidius n. g. molitor 
Endaliscus prolongatus 
Smieronyz bituberculatus 
- anthracıinus 
Ezarcus Pascoei 
Apion credulum 
- _ insolens 
-  grus 
-  tonsile 
- _ morosum 
- majorınum 
-  semolum 
Conapion benignum 
= suetum 
_ pistillum 
- amplum 
Piezotruchelus Sharpi 


Apoderus bistriolatus 
- flavotorosus 
-  picinus 
khynchites canus 
- feroz 
Eugnamptus flavidus 
= marginellus 
var. semirufus 
Auletobius longicollis 
Balanınus simius 
- rubripes 
- lepidus 
Amorphoidea? pilosa 
Ergania Doriae 
- var. unifasciata 
- var. alboguttata 
Megarhinus subfasciatus 
Omphasus mansuetus 
Cionus albosparsus 
Nanophyes indicus 
Nanophyes calceatus 
- Andrewesi 
- crassipes 
Alcides vafellus 
- mellitus 
- discrepans 
= acutus 
Menesinus n. g. flavicornis 


!) Pars I in dieser Zeitschrift 1897, p. 387 — 388. 


Deutsehe Entomol. Zeitschr. 1898. Helt II. 


15 


274 Joh. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Menemachus raripilus 
- pubescens 
= v. maculosus 
- squameus 

Acicnemis praeambulus 

Desmidophorus anzius 

Colobodes fallaz 

Mechistocerus simplex 

Tadius laticollis 

- erirhinoides 
- v. lineatus 
= v. suspiciosus 
Dystropicus_clitellae 
- dorsalis 
Pempheres pleurosligma 
- affinis 
Metialma versicolor 


Coryssopus penicillatus 


Lobotrachelus trimaculatus 
- conciliatus 
- nudofasciatus 
- nitidicollis 
Ceutorhynchus asperulus 
Mecysmoderes carinatus 
Barıis X-album 
-  saeva 
Baridius subeylindricus 
Athesapeuta immaculata 
- soror 
- affenis 
Eodinus n. g. rufopiceus 
Ontobaris carbonaria 
Tetratopus semiruber 
Cossonus kanarensis 
= moestus 


Brachytemnus cephalotes 


Lobotrachelus amoenus Coptus subcarinatus 

Leucosomus inflatus. 9. L. Dejeani!) Fst. propinquus et 
similis, sed latior, ab illo etiam elytris lateribus rotundato-dilatalis, 
apice haud triangulariter excisis margine exteriore ante apicem pro- 
funde emarginatis, prothorace breviore intra apicem subito contracto, 
abdomine feminae haud brunneo-maculato praeeipue diversus. — 
Long. 14 mill., lat. 6.5 mill. 


Das einzige vorliegende Stück von Dalhousie ist ein Weib und 
unterscheidet sich vom Dejeani-Weib aufser durch die angegebenen 
Merkmale noch durch zurückgebogene Hinterschienen, durch die 
nur in der Mitte des Thoraxrückens angedeutete Mittelfurche sowie 
durch höher quergewölbte und zur Spitze steiler schräg abfallende 
Decken. Das Analsegment zeigt eine grölsere flache und beinahe 
kahle Grube. 

Weiter südlich kommen noch zwei Arten mit bauchigen und 
an der Spitze nicht dreieckig ausgeschnittenen Decken vor, die in 
der Zeichnung dem Dejeani, auch unter einander sehr ähnlich sind 
und sich wie folgt unterscheiden lassen. 


!) Ann. Belg. 1894, p. 615. 


Pe 


Dt u 


ır 


33, 


von Vorder- und Hinterindien. 275 


Decken länger, an den Seiten anch beim Weibe nur flach ge- 
rundet, ihre Spitze gemeinsam dreieckig ausgeschnitten. Abdomen 
in beiden Geschlechtern dunkel gemakelt und das Analsegment 
des Weibes mit einer grölseren flachen Grube. . Dejeani Fst. 
Decken kürzer, an den Seiten mehr oder weniger bauchig ge- 
rundet, ihre Spitze gemeinsam abgerundet, nicht gemeinsam 
ausgeschnitten. Abdomen des Weibes ungemakelt und nur das 
Analsegment mit einer flachen Grube, welche die Körperfarbe 
erkennen lälst. 


. Thorax auf dem Rücken mit einer kürzer oder länger einge- 


ritzten Mittelfurche. Weibliche Hinterschienen !) rückwärts ge- 
bogen. 

Stirne etwas gewölbt und mit einem kleinen eingestochenen 
oder dreieckigen Punkte, in den der Mittelkiel des Rüssels ver- 
läuft. Decken in gleichmälsigem Bogen längsgewölbt, an der 
Spitze nicht schnabelförmig nach unten gezogen. Thorax nicht 
viel kürzer als breit, sein Vorderrand in der Mitte weit nach 
vorne (so weit als die Augenlappen) vorgezogen, die Seiten 
in flacheın Bogen bis dicht vor die Spitze convergirend, die auf 
dem dicht und fein punktirten Grunde eingestreuten gröfseren 
Punkte nur wenig grölser und wenig bemerkbar, das Mittelfeld 
zwischen den schmalen und hellen Dorsalstreifen nur wenig 
heller behaart als die dunkle, in der Mitte verengte Längsbinde 
innerhalb der dicht weils behaarten und zerstreut punktirten 
Seiten, höchstens die Mittellinie heller behaart. Rüssel mit 
zwei, durch den Mittelkiel getrennten, tief eingedrückten und 
die Fühlereinlenkung nicht erreichenden Furchen. Geilselglied 2 
etwas länger als 1. Länge 3.5—10.5 mill., Breite 3.3—5.5 mill. 
Vier Weiber von Belgaum . . . . . .  conjunctus n. sp. 
Stirne flacher und mit einer von einem gabelförmigen Kiel um- 
gebenen Furche. Decken an der Spitze scharf schnabelförmig 
nach unten gezogen. Thorax viel kürzer als breit, sein Vorder- 
rand in der Mitte weniger weit vorgezogen als die Augenlappen, 
bis vor die Mitte fast geradlinig, dann geschweift verengt, das 
Mittelfeld des Rückens breit weifslich behaart und gelblich ge- 
säumt. Geifselglied 2 beinahe kürzer als 1 . inflatus n.sp. 
Thoraxrücken mit einem kürzeren oder längeren Mittelkiel, aber 
ohne Spur einer Furche. Hinterschienen in beiden Geschlechtern 
rückwärts gebogen. Geilselglied 2 wenig kürzer als 1. Decken . 


!) Der Mann ist mir unbekannt. 
18* 


276 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


mit einer im Spitzenviertel stumpf gebrochenen Längswölbung 
und zur Spitze steiler abfallend, an der Basis quer eingedrückt. 
Abdomen in beiden Geschlechtern ungemakelt. Im Uebrigen ist 
der Käfer dem conjunctus sehr ähnlich. Die männlichen Vorder- 
schienen länger, schlanker und innen vor der Spitze lang aus- 
gebuchtet. — Länge 10—11 mill., Breite 4—5 mill. Zwei Weiber 
und ein Mann von Madras in meiner Sammlung fractus n. sp. 

Larinodontes!) indicus. Ovatus, niyer, subnitidus elytris 
maculatim pubescens; fronte depressa usque ad verlicem canaliculata; 
rostro crassiore prothorace fere breviore arcuato; prothorace trans- 
verso antrorsim rotundato-angustato; elytris antıce prothoracis basi 
latioribus laterıbus parallelis, untice foriiter seriatim punctatis, postice 
subtiliter punctato-striatis; femoribus dente spiniforme arma- 
tis. — Long. 6 mill., lat. 3 mill. 

Dem rivalis ?) Fst. in der Körperform nahe stehend, von ihm 
und allen bisher beschriebenen Arten durch die bewehrten Schenkel 
zu unterscheiden. 

Rüssel in den Kopf eingepflanzt, dicker und kürzer als die 
Vorderschenkel, ceylindrisch, fein aber an der Basis, namentlich an 
den Seiten etwas gröber punktirt, zwischen den Fühlereinlenkungen 
mit einem fein eingeritzten Striche. Fühler kurz, die grofse Keule 
beinahe so lang als die Geilsel. Thorax an der tief zweibuchtiger 
Basis am breitesten, die Aufsenecken und der Mittellappen spitz, 
nach vorne flachbogig verengt, an der Spitze kurz halsförmig, dicht 
körnig punktirt, jederseits mit einer von den Hinterecken schräg 
nach innen und vorne gerichteten Binde aus längeren dünnen 
Haaren, Augenlappen breit gerundet vortretend. Decken etwa um 
die Hälfte länger als breit, mit schräg abfallenden Schultern, die 
Sehulterecke durch einen flachen basalen Quereindruck zwischen 
ihr und dem Streifen 3 etwas hervorgehoben, die Naht an der 
Basis niedergedrückt, kein Punktstreifen erreicht ganz die Basis, 
die gereihten Punkte vorne grols und tief, nach hinten sehr viel 
feiner werdend und in vertieften Streifen stehend, jederseits vor 
der Spitze mit einem tieferen Quereindrucke, Spatien flach, 2 bei- 
nahe in seiner ganzen Länge und 4 in der hinteren Häfte am 
breitesten, die dorsalen vor der Mitte mehr oder weniger von den 
schmalen Brückchen zwischen den Punkten durchsetzt; aus längeren 


1) Trud. Russ. ent. Ob. XXIV, p. 469. 
?) Mit diesem Namen möchte ich eine Untergattung von Larinus 
bezeichnen, deren Arten gezähnte Schenkel haben. 


von Vorder- und Hinterindien. ir 


anliegenden Härchen gebildet stehen eine Makel in dem Eindruck 
vor der Spitze und zwei in zwei gröfsere Makeln aufgelöste Quer- 
binden, die eine vor jenem Eindrucke, die andere in der Mitte. 
Alle Sebienen inuen mit einer kurzen basalen Ausrandung und 
dann bis zur Spitze von gleicher Breite, die vier vorderen wenig 
gebogen, der Hornhaken an der Spitze beinahe senkrecht, Unter- 
seite dicht und kurz behaart. 
Nach einem Exemplar von Taunghu. 

Stolatus parvulus. Länge 3 mill., Breite 1.4 mill. Pech- 
braun und mit der üblichen doppelten Behaarung, Fühler hellroth, 
Beine röthlich. Beinahe nur halb so breit als crinitus Bhn. und 
horridus Reitt., von beiden noch durch den mit einer feinen Mittel- 
rinne versehenen Rüssel und die dicke, beinahe kugelförmige Fühler- 
keule verschieden. Rüssel kaum kürzer als der Thorax, leicht ge- 
bogen, der Rücken von der Basis bis zur Fühlereinlenkung abge- 
flacht und gerinnt, vorne ziemlich kräftig punktirt und etwas 
glänzend. Geifselglied 1 doppelt so dick als 2, aber kaum länger 
und höchstens so lang als breit, die übrigen quer, die Keule sehr 
kurz eiförmig und etwa dreimal so dick als Geilselglied 7. Thorax 
wie bei den beiden bekannten Arten mit scharfen nicht eingezogenen 
Hinterecken, an der Basis beinahe doppelt so breit als der Vorder- 
rand, die Seiten nach vorne im Bogen convergirend, die Punktirung 
feiner als bei erinitus, mit den Decken zu einem ununterbrochenen 
flachen Bogen längs, aber weniger hoch quergewölbt. Decken sehr 
wenig breiter als die Thoraxbasis, parallelseitig, hinten stumpfer 
gerundet, die Skulptur unter der anliegenden kurzen Behaarung 
verdeckt. Die abstehende Behaarung ganz wie bei crinitus. Bei 
einem der beiden vorliegenden Stücke sind Schienen und Tarsen 
heller roth als die Schenkel. 

Belgaum. 

Niphades granicollis. Stalura magnitudineque N. fuberi- 
collis !) Fst. Oblongus, niger, opacus, pilis squamiformibus ochra- 
ceis maculatus; rostro dorso vitla ochracea in [ronte furcata signato; 
prothorace elongato-quadrato mediocriter punctato, dorso granulato 
linea media vitiaque lateralı bünterrupta ochraceis; elytris parallelis, 
interstiliis antice secundo et quarto verrucis nonnullis, reliquis gra- 
nulis parvis obsitis, quarto postice callosis, tertio parte postico, 
maculis nonnullis basalibus scutellogue dense ochraceo-squamosis. — 
Long. 10 mill., lat. 4.3 mill. 


!) Trud. Russ. ent. Ol. XXIV, p. 469. 


278 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Brust und Abdomen fleckig, die kräftiger gekeulten Schenkel 
aufsen auf der Zahnstelle lehmfarbig; ebensolche Flecke sind auf 
der vorderen Hälfte der Decke zerstreut, von ihnen ein basaler 
makelförmiger auf den Spatien 4, 5, 6. Rücken der Decken etwas 
quergewölbter als bei tubericollis, dafür aber die lang abschüssige 
und dicht beschuppte Spitzenfläche zwischen den Schwielen flach 
gedrückt, die nicht dichten Punkte eingedrückt, auf: der vorderen 
Hälfte gröfser, zur Spitze hin erlöschend, die Streifen vorne kaum 
bemerkbar, hinten fein eingeritzt, die marginalen tiefer eingedrückt, 
die Warzen auf den Spatien 2 und 4 mit einigen dicken braunen 
Börstchen, die kleinen und glänzenden Körnchen auf den übrigen 
Spatien unregelmäfsig weitläufg, nur die auf 8 dichter und bis 
zur Spitze verbreitet. Thorax länger als breit, an den Seiten 
flach gerundet, mit der grölsten Breite etwas vor der Mitte, ein 
breiter Ring an der Spitze feiner punktirt und nicht gekörnelt. 
Rüssel dieker als bei tubericollis und an den Seiten grob punktirt- 
gefurcht. 

Nach einem Manne von Kanara. 

Paramecops Wiedemanni. Angustior, parallelus, nigro-pi- 
ceus, cinereo-mucoreus, antennis brunneis, rostro magis arcuato 
punctato-sulcato; articulo secundo funiculi primo longiore; protho- 
race latitudine mediana aequilongo, antice posliceque nonnihil an- 
gustato, basi margineque antıco bisinuato; scutello parvo; elytris 
lateribus parallelis, apice conjunctim rotundatis et minus declivibus; 
femoribus evidentius dentatis, tibiis anticis intus bisinvatis. — Long. 
7—8.5 mill., lat. 2.7—3.2 mill. 

Von farinosus Wiedm. durch schmälere parallele Körperform, 
den mehr gebogenen und punktirt gefurchten Rüssel, anders ge- 
formten Thorax mit eingezogenen Hinterecken, an der Spitze nicht 
einzeln zugespitzte Decken leicht zu trennen. 

Bei der gröfseren und breiteren Wiedemann’schen Art ist der 
Thorax an der Basis am breitesten, die Hinterecken etwas spitz- 
winklig, die Seiten bis vor die Mitte leicht convergirend, vorne 
breit und tief geschweift verengt, der Vorderrand an den Seiten 
etwas aufgestülpt und breiter als die halsförmige Abschnürung an 
der engsten Stelle. Decken über die mehr verrundeten Schulter- 
ecken am breitesten, von hier bis zur steiler schräg abschüssigen 
Stelle allmählich verengt, die Behaarung auf den Decken kürzer 
und dichter. Geifselglied 2 etwas kürzer als 1. Schenkelzahn 
klein. Vorderschienen innen gerade. 

Kanara. Auch von Bombay in meiner Sammlung. 


von Vorder- und Hinterindien. 279 


Malosomus nov. gen. Hyorhinorum. 


Caput rostro haud angustius. Scrobes subapicales foverformes. 
Rostrum antice oblique declhwe. Prothoraz antice posticeque angu- 
status bası Iruncatus. Elytra margine exteriore pone cozas posticas 
haud emarginata. Metasternum diametro coxarum intermediarum 
subaequilongum. Articulus primus tarsorum triangularıs secundo et 
tertio simul sumptis paulo brevior. Reliquum ut in genere Steno- 
cephalus Sch. 

Beide Gattungen sind in der Körperform aufserordentlich ähn- 
lich und haben auch die genäherten ovalen Augen, den mit dem 
Kopfe gleich dicken und etwas gebogenen Rüssel, das verlängerte 
erste Geifselglied, die freien Krallen und die gleiche relative Länge 
der Bauchsegmente gemeinsam. Die Hauptunterschiede der neuen 
Gattung liegen in der nahezu apical gelegenen Fühlereinlenkung, 
in der längeren Hinterbrust, in dem kürzeren, nicht länglich vier- 
eckigen ersten Tarsengliede und in dem äulserst schmalen Mittel- 
brustfortsatze. 

Malosomus lineatus. Elongatus, angustus, niger, supra dense 
viridi-sgquamosus, crinis longis erectis hirsutus; antennis pedibusque 
rufo-testaceis; prothorace subgloboso linea media denudato; elytris 
subtiliter substriato-punctulatis, sutura interstitiisque secundo et serto 
denudatis; femoribus sublus spina minutissima armalis. — 4.6—5mill., 
lat. 1.4—1.6 mill. 

Von der Körperform des Eusomus elongatus Bhn. Die weilse 
senkrecht abstehende Behaarunz der Oberseite ist auf Kopf und 
Rüssel am kürzesten, auf den Decken am längsten und hier beinahe 
doppelt so lang als auf dem Thorax, überall recht dicht. Fühler- 
gruben von den ovalen und nicht gewölbten Augen um höchstens 
den grölseren Augendurchmesser entfernt, ihre Entfernung von ein- 
ander wenis grölser als die der Augen, letztere kaum grölser als 
die Dicke der Schaftspitze, Rüssel nicht länger als der Kopf bis 
zum Augenvorderrande, seine kurze Spitzenfläche kahl. Die vier 
ersten Geifselglieder länger als breit, 1 das längste, die drei letzten 
höchstens so lang als breit, die oblonge Keule mindestens so lang 
als die drei letzten Geilselglieder zusammen und wenig dicker als 
die Schaftspitze. Thorax etwas höher längsgewölbt als die Decken, 
seine Spitze etwas schmäler als die abgestutzte Basis, ziemlich dicht 
punktirt. Decken mindestens 2% mal so lang als in der Mitte breit, 
hier am breitesten, hinten spitz gerundet, in gleichmälsig flachem 
Bogen längsgewölbt, die dichten Punktreihen nur neben den kahlen 


280 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


und scheinbar etwas gewölbten Spatien deutlich, die Naht bis zur 
Spitze, Spatium 2 und 6 hinter der Basis und vor der Spitze etwas 
abgekürzt. Schenkel wie die Oberseite grün beschuppt, die kleine 
Zahnspitze nicht leicht zu sehen. Unterseite weilslicher beschuppt 
und wie die Beine kurz, beinahe anliegend behaart. 

Belgaum. 1d\, 22. 

Malosomus Andrewesi. Oblongus, convezior, niger, dense 
viridi-squamosus, crinis brevioribus minus erectis obsitus; antennis 
pedibusque rufo-brunneis; elytris mazıma latitudine paulo post medium 
substriato-punctulatis, interstitiis punctulis minutis uniseriatim obsitis;z 
femoribus muticis. — Long. 4—4.7 mill., lat. 1.3—1.7 mill. 

Kürzer und die Decken gewölbter als bei lineatus und sowohl 
durch die kürzere geneigte Behaarung als auch durch die fehlenden 
kahlen Linien von ihm verschieden. Es finden sich allerdings 
Stücke mit ganz oder theilweise kahler Naht, auch Stücke mit 
einer rundlichen Kahlmakel jederseits neben der Naht am An- 
fange der abschüssigen Stelle; solche Stücke gehören aber dem 
weiblichen Geschlecht an, und ihre Kahlstellen sind augenscheinlich 
durch Abreibung entstanden, die Länge der gekrümmten und ge- 
neigten Haare nimmt auch vom Rüssel zu den Decken ab, aber die 
längsten auf letzteren sind kaum länger als die auf dem Thorax 
des lineatus. 

Thorax nicht höher gewölbt als die Decken (letztere höher 
als jener), kaum so lang als breit und an den Seiten stärker ge- 
rundet. Der höchste Längswölbungspunkt der Decken liegt in, ihre 
grölste Breite etwas hinter der Mitte. 

Belgaum. In Mehrzahl. 


Opseorhinus nov. gen. Myorhinorum. 


A genere praecedente (Malosomus) scrobibus elongatis, articulo 
secundo funiculi elongato, prothoracis basi bisinuato, elytrorum basi 
er parte elevato-marginato et maryine ezteriore pone cozas posticas 
emarginato, etiam metasterno multo breviore distinctus. 

Schon die zweibuchtige Thoraxbasis mit dem nach hinten vor- 
gezogenen Mittellappen unterscheidet diese Gattung von den drei 
verwandten Sienocephalus Sch., Atmesia 1) Pasce. und der oben be- 
schriebenen Malosomus. Gemeinsam haben diese vier Gattungen: 
„Kopf und Rüssel von gleicher Dicke, Krallen frei“, unterscheiden 
sich aber wie folgt. 


!) Mir in natura unbekannt. 


von Vorder- und Hinterindien. 2381 


. Fühlereinlenkung in oder hinter der Mitte. 

. Erstes Tarsenglied länglich viereckig, beinahe so lang als 2 
und 3 zusammen und nieht schmäler als 3. Augen beinahe zu- 
sammenstolsend. Mittelhüften nicht ‚getrennt. Schienen zur 
Spitze allmählich verbreitert (Typus setipennis Fhrs.). 

Stenocephalus Sch. 

2. Erstes Tarsenglied dreieckig, kürzer als 3 und 4 zusammen und 
nicht breiter als 3 (Typus marginata Pase.) . . Almesia Pase. 

1. Fühlereinlenkung näher der Spitze. Mittelhüften durch eine 
schmale Leiste getrennt. Schienen parallelseitig, nur an der 
Spitze breiter. 

3. Fühlerfarchen grubenförmig. Decken an der Basis nicht erhaben 
gerandet, ihr Aufsenrand bei den Hinterhüften nicht gebuchtet. 
Thorax mit eingezogenen Hinterecken und abgestutzter Basis. 
Hinterbrust fast so lang als der Mittelhüftendurchmesser. Geifsel- 
glied 1 länger als 2. Schildchen nicht sichtbar (Typus linea- 
ERSIIDBRSD RN OEL . 2... Malosomus nov. gen. 

3. Fühlerfurche bis zur Russeikice verlängert. Decken an der 
Basis erhaben gerandet, ihr Aufsenrand bei den Hinterhüften ge- 
buchtet und der Marginalstreifen dem neunten genähert. Thorax 
trapezförmig, seine Basis flach zweibuchtig mit nach hinten vor- 
gezogenem Mittellappen. Hinterbrust viel kürzer als der Mittel- 
hüftendurchmesser. Geifselglied 2 länger als 1. Schildchen 
sehr klein (Typus globulus n. sp.) . . Opseorkinus nov. gen. 
Sowohl bei Malosomus als auch bei Opseorhinus ist Tarsen- 

glied 1 dreieckig und kürzer als 3 und 4 zusammen. 

Opseorhinus globulus. Breviter ovatus, convezus, niger, 


wm 


nitidus, squamis viridibus sat dense obsitus; antennis rufo-piceis; 
rostro capite longiore, dorso haud profunde depresso bicarınulato; 
oculis approzimalis; prothorace transverso trapeziforme basi bisinuato 
ungulis lateralibus acuto; scutello minuto; elytris medio prothoracis 
bası latioribus, apice obtuse rotundatis, convezis, serialim punctatis, 
interstitiis planis latis; femoribus subtus spina parva armalis, tibiis 
anticis minute erenulatis. — Long. 3.1—4.5 mill., lat. 1.6—2.7 mill. 

Einem Mylacus seminutum F. nicht unähnlich. Die wenigen 
vorliegenden Stücke sind mehr oder weniger abgerieben; die best- 
erhaltenen von ihnen lassen jedoch erkennen, dafs der Körper grün 
beschuppt (ob mit oder ohne Zeichnung bleibt ungewils) und weder 
behaart noch beborstet ist. 

Entfernung der nicht gewölbten ovalen Augen kleiner als die 
der Fühlereinlenkungen. Rüssel um ein Viertel läoger als der 


232 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Kopf, die Rückenkanten fein kielartig, der Rücken zwischen den 
Kielen und die Stirne flach vertieft. Alle Geilselglieder mindestens 
so lang als breit, 1 und 2 stark verlängert, 2 das längste. Thorax 
an der Basis doppelt so breit als lang, an der Spitze kaum breiter 
als die halbe Basis, an den Seiten flach gerundet, Rücken flach 
längsgewölbt, die Hinterecken spitzwinklig, der Mittellappen zuge- 
spitzt stumpfwinklig, überall undicht und etwas unregelmäfsig 
punktirt. Decken des kleineren Mannes etwas länger als breit und 
viel weniger bauchig, beim Weibe höchstens so lang als breit, 
hoch längsgewölbt und zur Spitze steil abfallend, gleich hinter 
der Basis schmal quer eingedrückt, diese von den Aufsenecken 
bis zum Nahtstreifen aufgestülpt und erhaben gerandet, alle Streifen 
an der Basis und Spitze etwas vertieft. Beim Manne ist die 
Schenkelbewehrung und die Zähnelung der Vorderschienen deut- 
licher. 
Belgaum, Kanara. 

Echinocnemus Roelofsi. Oblongus, niger, squamulis ochra- 
ceis tectus, albido- et rubiginoso-variegatus; antennis piceis; rostro 
feminae prothorace haud longiore arcuato; prothorace paulo trans- 
verso, intra apicem anguste leviterque constricto, lateribus moz 
pone stricturam rotundato-dilatato, lateribus late rubiginoso-sgquamoso; 
elytris parallelis, profunde punctato-striatis, interstitiis nonnihil con- 
vezis, macula rotundata post medium; interstitio sexto basi lateribus- 
que albido-squamosis. — Long. 3.5 —3.8 mill., lat. 1.35—1.5 mill. 

Von pruinosus !) Fst., der die neue Art am ähnlichsten ist, 
durch hinten viel weniger verengte Decken, dünneren Rüssel, 
kürzeren und stärker gerundet erweiterten Thorax, tiefere Decken- 
streifen und anders gefärbte Beschuppung verschieden. 

Rüssel so dick wie der von adustus ?) Chvrl., beim Manne 
etwas kürzer als der Thorax. Dieser am Vorderrande hinter den 
Augen gebuchtet und mit gerundet vortretenden Augenlappen, die 
Seiten bis gegenüber dem dritten Punktstreifen ziegelroth, der 
Rücken lehmfarbig beschuppt. Decken doppelt so lang als breit, 
bis zum Spitzenfünftel parallelseitig, dann gerundet verengt und 
etwas zusammengezogen, die Spitze selbst flach abgerundet, die 
Sehultern kurz gerundet, der Rücken nicht längsgewölbt, zur Spitze 
schräg gerundet abfallend; die runde weilsliche Makel hinter der 
Mitte liegt zwischen den Streifen 1 und 4, auf dem Rücken die 


1) Stett. rent...Ztg. 1891, p..279, 
?) Naturaliste 1879, p. 117. 


N a 


von Vorder- und Hinterindien. 283 


Schildehengegend und einige Nebelflecke auf der vorderen Decken- 
hälfte weifslich. 
Nach einem Pärchen von Paungde. 


Hydronomidius nov. gen. Hydronominorum. 


Antennae medianae funiculo clavam versus sensim dilatato, ar- 
tieulo primo elongato. Oculi convexi prominuli. Scrobes laterales 
haud obligui. Prothorax basi apiceque Iruncatus lobis ocularıbus 
nullis. Scutellum distinctum. Elytra antice prothorace latioria humeris 
distinctis. Metasteruum cozarum intermediarum diametro fere aequi- 
longum. Processus abdominalis lonyitudine metasterni angustior. 
Femora modice inerassata mulica; lMbiae rectae, intermediae apicem 
versus arcualae. Religuum ut in genere Dicranthus Mots. 

Mit der Motschulsky’schen Gattung hat die neue, die in oder 
nahe der Mitte des Rüssels eingelenkten Fühler, die parallel dem 
Rüsseloberrande gerichtete Fühlerfurche und die zur Spitze hin 
verdiekte Fühlergeifsel mit an die Keule geschlossenem Gliede 7, 
ferner die getrennten Mittelhüften gemeinsam, unterscheidet sich 
aber von ihr besonders durch kürzere Hinterbrust, schmäleren 
Abdominalfortsatz, längeres zweites Bauchsegment (doppelt so lang 
als 3 und 4 zusammen), deutliches Schildehen und fehlende Augen- 
lappen sowie fehlende Trochanterenborsten. Während bei Dieran- 
thus alle Schienen im Spitzendrittel gebogen sind, zeigen bei Hydro- 
nomidius nur die Mittelschienen diese Eigenthümlichkeit. 

Hydronomidius molitor. Oblongo-ovalus, nonnihil convezus, 
niger, dense albido-griseo-squamosus; rostro anlice, antennis pedibus- 
que rufis; oculis convezis; rostro arcuato cylindrico femoribus antıcis 
paulo longioribus; prothorace transverso antice coarctato; elytris 
prothorace nonnihil latioribus fere parallelis, subtilissime punctato- 
striatis, interstitiis latis planis; femoribus parum compressis vir in- 
crassatis. — Long. 4 mill., lat. 1.3—2 mill. 

Einem grofsen Tychius in der Körperform ähnlich. Stirne 
breit, zwischen den Augen quer eingedrückt und dicht beschuppt. 
Rüssel so diek als der Vorderschenkel an der dieksten Stelle, beim 
Manne bis zur Fühlereinlenkung etwas vor der Mitte punktirt und 
beschuppt, dann bis zur Spitze kahl, glänzend, roth, beim Weibe 
von der Basis bis zur Spitze unbeschuppt, kaum sichtbar punktirt 
mit der Fühlereinlenkung in der Mitte. Geifselglied 1 dick, so 
lang als die drei folgenden, von diesen 2 so lang, 3 und 4 kürzer 
als breit, die übrigen stark quer und allmählich breiter, 7 an die 
Keule geschlossen, diese eiförmig zugespitzt und so lang als die 


284 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


sechs letzten Geifselglieder, Schaft und Geifsel reifartig beschuppt. 
Thorax an der Basis doppelt so breit als an der Spitze, bis vor 
die Mitte beinahe parallelseitig, dann schnell gerundet- zusammen- 
gezogen, der Vorderrand schmal und leicht abgeschnürt, ohne Spur 
von Augenlappen, mit den Decken nahezu gleich längsgewölbt. 
Decken doppelt so lang als breit, bis zum Spitzendrittel parallel- 
seitig, dann gerundet-verengt, die Spitze ziemlich stumpf gerundet, 
der höchste Punkt ihrer Längswölbung in der Mitte, die Schultern 
rechtwinklig und kurz gerundet. Alle Schuppen, mit Ausnahme 
der runden auf Kopf und Rüssel, sind länglich und namentlich auf 
der Oberseite dicht an einander gelegt, auf den Decken nicht ganz 
dicht anliegend. Die schmalen Tarsen etwas kürzer als die Schienen, 
diese und die Schenkel von gleicher Länge, der gekrümmte Horn- 
haken an der Schienenspitze beim Manne deutlicher. 

Belgaum. Ein Pärchen. 

Endaliscus'!) prolongatus. &. Elongatus, nigro-fuscus, 
crusta silacea dense tectus; rostro arcuato dense seriatim punctato 
lateribus pluricarinulato et canaliculato; prothorace subquadrato 
antice subito coarctato, basi bisinuato, dense punctato; elytris relror- 
sum sensim angustalis, ante apicem nonnihil contractis, apice sıngulo 
subacute rotundatis, densissime punctato striatis, interstitüuis planis; 
femoribus incrassatis. — Long. 5.8 mill., lat. 1.9 mill. 

Doppelt so grols als Skalitzkyi Kirsch und Kirsch‘ ?) Fst., 
von beiden durch die hinten gerafften und stumpf-schwanzartig 
ausgezogenen Decken des Mannes verschieden. 

Geifselglieder bis auf das erste kahl und glänzend. Stirne 
mit einem flachen Quereindruck zwischen den Augen. Die Punkte 
auf ihr so grols als die auf dem Thorax und etwas gröfser als die 
auf dem Rüssel. Rüssel kürzer als der Thorax. Letzterer mit paral- 
lelen Seiten und eingezogenen Hinterecken, vorne gerundet-zusammen- 
gezogen und seitlich hinter dem Vorderrande abgeschnürt, sein 
Rücken flach wie der der Decken und mit diesem in derselben 
Ebene liegend. Schildehen klein und schmal. Decken mit schräg 
gerundet-abfallenden, etwas wulstigen Schultern, die Aulsenecken 
etwas nach vorne vorgezogen und die eingezogenen Hinterecken 
des Thorax umfassend, innerhalb der Schulter an der Basis leicht, 
hinter der Vereinigangsstelle der Punktstreifen breiter eingedrückt, 
vom Spitzendrittel ab in flachem Bogen zur Spitze abfallend, die 


1) Berl. ent. Ztg. 1873, p. 419. 
?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1890, p. 269. 


von Vorder- und Hinterindien. 285 


Punkte in den Streifen noch dichter und etwas grölser als die auf 
dem Thorax. Unterseite und Schenkel ebenso wie der Thorax, 
Schienen garnicht punktirt. 

Zwei Männer von Paungde. 

Smieronyz bituberculatus. &g. Oblongo-ovatus, convexus, 
dense rubiginoso-squamosus; rostro prothorace sesgquilongiore, parum 
arcuato, densissime punctato; prothorace latitudine aequilongo, postice 
parallelo, antice sinuato-angustato, dorso medio denudato (detrito?); 
elytris prothorace multo latioribus, obsolete punctato -strialis, inter- 
stitiis planis, postice utrinqgue tuberculo munitis; femoribus evidenter 
dentatis. — Long. 4.8 mill., lat. 1.6 mill. 

Eine der gröfsten bisher beschriebenen Arten, die durch ihre 
eintönig rostfarbige Beschuppung und den nach hinten gerichteten 
Tuberkel auf der Schwielenstelle der Decken ausgezeichnet ist. 

Thorax bis vor die Mitte mit parallelen Seiten, dann gerundet- 
und geschweift-verengt, der Vorderrand mit gerundeten Augenlappen 
und kaum breiter als die halbe Basis, deutlich längsgewölbt. Decken 
mit rechtwinkligen, sehr kurz gerundeten Schultern, bis hinter die 
Mitte parallelseitig, dann gerundet-verengt, ihre Längswölbungslinie 
mit dem höchsten Punkte vor der Mitte und höher als die des 
Thorax, sowohl die Streifen als auch die Punkte in ihnen sehr fein. 

Tarawady. Nach einem Männchen. 

Smieronyz anthracinus. d. Ovatus, converus, niger, sub- 
opacus; rostro elongato subrecto punctato-striolato,; prothorace lateri- 
bus rotundato-dilatato, obsolete granuloso; elytris prothorace fere 
dupto latioribus remoto punctato-strialis striüs antice aculis, inter- 
stitüis coriaceis; femoribus evidenter dentatis. — Long. 2.9 mill., 
lat. 1.5 mill. 

Kleinen cyaneus Ghl. im Umrifs ähnlich. Thorax und Decken 
sind wie mit abgeschliffenen Körnern, besonders der Thorax dicht 
besetzt und glänzend fettartig. Ersterer ist so lang als breit, seine 
Seiten gerundet erweitert, etwas hinter der Mitte am breitesten, nach 
vorne mehr verengt als nach hinten, ziemlich hoch längsgewölbt, 
mit dem höchsten Punkte etwas hinter der Mitte. Decken oval, 
hinten spitz gerundet, mit der grölsten Breite in der Mitte, hier 
reichlich doppelt so breit als der Thorax, die Basis breiter als die 
Thoraxbasis und ausgerandet mit deutlich vorgezogenen Aulsen- 
ecken, höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Punkte 
vor der Mitte, von hier in flachem Bogen zur Spitze abfallend, die 
Punktstreifen fein an der Basis tiefer eingeritzt, die Punkte in 
ihnen länglich, Streifen 7 und 8 gereiht punktirt; die breiten Spatien 


286 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


flach und noch flacher gekörnelt als der Thorax. Beine mit weils- 
lichen Schuppenhärchen bestreut. 
Zwei Männer von Belgaum. 

Ezarcus !) Pascoei. Elongalus, angustus, minus convezus, 
corpore subius scutellogue niger, supra antennis pedibusque ferrugi- 
neus; prothorace subquadrato confertim punctato, margine antico 
nigricante; rostro cylindrico prothorace paulo longiore postice la- 
teribus sat dense, reliqua parte vier conspicue punctulato nitido; 
fronte valde remote punctulato, inter oculos puncto impressa; elytris 
parallelis densissime grosseque punctato-subsulcatis, interstitüs non- 
nihil convezis obsoletissime coriaceis. — Long. 9.5 mill., lat. 2.8 mill. 

Pascoe beschreibt den Thorax von Hearsyei, der einzigen bis- 
her bekannten Art: „narrowed anteriorly, rounded at the sides, 
finely punetured“ und die Decken: „more than twice as long as 
the prothorax, striate-punctate, punctures approximate*. In der 
Form des Thorax und der Deckensculptur liegen die Abweichungen 
der neuen Art. Der Thorax hat nämlich kaum gerundete, beinahe 
parallele Seiten und ist hinten weniger, vorne mehr gerundet ver- 
engt, seitlich hinter dem Vorderrande flach eingeschnürt, dieser 
hinter den Augen flach ausgerandet, die gerundeten Augenlappen 
deutlich vorragend, die Punkte vorne auf dem Rücken feiner als 
hinten und an den Seiten, diese in der Mitte mit einem flachen 
Eindruck und einer kleinen schwärzlichen runden Makel, die 
gröberen Punkte meist ebenso grols als die Räume zwischen ihnen. 
Decken beinahe dreimal so lang als der Thorax, an der ausge- 
randeten Basis mit spitzwinkligen Vorderecken, etwas breiter als 
die Thoraxbasis, flach und schräg gerundet erweitert, dann bis 
zum Spitzendrittel allmählich aber wenig, hinten mit einer kleinen 
Schweifung schneller verengt, an der Spitze ziemlich breit abge- 
stutzt; die acht äulseren nicht tiefen Furchen fast breiter als die 
zwischenliegenden und gewölbten Spatien, die beiden inneren ebenso 
breit als die äufseren, aber schmäler als die flachen Spatien I und 
2, die Punkte in den Furchen viereckig, grübchenartig, stellenweise 
quer und von einander nur durch linienförmige Brückchen getrennt, 
die niedriger liegen als die Spatien, diese hinten erhabener, die 
Vereinigungsstelle von 1 und 9 an der Spitze stampfbeulig. Hinter- 
brust wie die Thoraxseiten, von dem ovalen und zugespitzten Ab- 
dominalfortsatz mit einer tief eingedrückten Furche; Abdomen kaum 
sichtbar, Schienen sehr fein, Schenkel nur gegen die Spitze dichter 


!) Ann. Mag. 1880, p. 372. 


von Vorder- und Hinterindien. 237 


und gröber punktirt. Analsegment abgestutzt mit gerundeten Aufsen- 
ecken. 

Alle Schienen mit einem beinahe horizontalen Hornhaken, an 
der Aufsenecke mit einem vertikalen Dorn, ihre Unterseite auf den 
vorderen zwei Dritteln ihrer Länge ausgerandet und mit beborsteten 
Zahnspitzen besetzt, der Rücken der hintersten im Spitzendrittel 
kurz und dicht gewimpert. 

 Tarawady. Ein Exemplar. 


Apion!) Herbst. 
a) Fühler zwischen der Basis und dem Basaldrittel 
eingelenkt. 


Apion credulum. &. Breve, convezrum, nigrum, griseo- 
pubescens; oculis comvezis; rostro prothorace nonnihil longiore, 
femoribus anticis aequicrasso, arcuato; prothorace latitudine basali 
aequilongo, antice sinualo-angustato, basi truncato, confertim punc- 
tato, basi abbreviatim sulcato; elytris humeris distinctis, breviter 
ovalis, convezioribus, acute catenulato-striatis, interstitiis planis. — 
Long. 1.9 mill., lat. 0.9 mill. 

Kürzer und gewölbter als vicinum Kirby, der Rüssel dicker, 
der Thorax etwas feiner punktirt, die Behaarung dieker und weils- 
licher. 

Geilselglied 1 länger als breit, halb so lang und etwas dicker 
als der Schaft, dieser an der Basis gebräunt. Stirne und Rüssel 
feiner punktirt. Thorax länger, von den Hinterecken bis zur Mitte 
parallelseitig, dann gerundet- und geschweift- verengt, deutlicher 
längsgewölbt mit dem höchsten Punkte etwas hinter der Mitte. 
Decken höchstens ein Fünftel länger als breit, mit der gröflsten 
Breite und Höhe in der Mitte, an der Spitze ziemlich stumpf, die 
Schultern kurz gerundet, in gleichmälsigem Bogen und viel höher 
längsgewölbt als der Thorax, hinten im Viertelkreisbogen zur Spitze 
abfallend, die Streifen mit einer, die flachen Spatien wenig breiter 
als die Streifen, mit zwei Reihen weilsgrauer Härchen. Die Unter- 
Seite dichter, die Episternen sehr dicht weilslich behaart. 

Belgaum. Ein Männchen. 

Apion insolens. 9. Von der kurzen Form des vorher- 

gehenden (credulum), auch ebenso gewölbt und skulptirt, aber durch 


1) Bei den hier beschriebenen Arten sind die Krallen, wenn 
in der Beschreibung nicht: besonders erwähnt, appendikulirt oder 
gezähnt. { 


288 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


seine oben und unten gleichmälsig feinere und längere gelbgraue 
Behaarung wie bei vicinum Kirby, durch den dünneren und viel 
längeren, in den Kopf eingepflanzten Rüssel sowie durch den anders 
geformten Thorax verschieden. Letzterer hat nämlich eine sehr 
flach zweibuchtige Basis, ist kürzer als breit, an den Seiten gerundet- 
erweitert, vor den etwas nach aufsen vortretenden Hinterecken 
kurz, binter dem Vorderrande lang geschweift, die Längswölbung 
höher mit dem höchsten Punkte hinter der Mitte. Rüssel bedeutend 
länger als der halbe Körper, stark gekrümmt, an der Basis höher 
als an der Spitze, zwischen der Fühlereinlenkung und der Spitze 
beiderseits flach ausgebuchtet. Wenn auch der abweichend geformte 
Rüssel dem credulum-Weibe eigenthümlich sein könnte, so halten 
doch seine Lage zum Kopf, die Thoraxform und die Bekleidung 
ab, den ensolens für das Weib des credulum zu halten; bei diesem 
ist der Rüssel nicht in den Kopf eingestochen, d.h. seine Ober- 
kante bildet mit der des Kopfes eine ununterbrochene Bogenlinie. 
In der Grölse unterscheiden sich beide Arten nicht. 
Chamba. Ein Weibchen. 

Apion grus. Q. Breve, converum, nigrum, opacum, griseo- 
pubescens; rostro recto elytris et prothorace simul sumplis paulo 
breviore; fronte fortiter punctata; oculis converis; antennarum clava 
angusta, elongata, fusiforme; prothorace basi bisinuato, antice sinu- 
ato-angustato, intra apicem leviter constricto, densissime punctato 
Iinea media postice obsoleie impresso; elytris latitudine parum longi- 
oribus, profunde punctato-sulcatis, interstitiis nonnihil convezis sub- 
tiliter coriaceis, opacis. — Long. 3 mill., lat. 1.8 mill. 

Doppelt so grofs und die Decken noch höher längsgewölbt 
als croceifemoratum Ghl. Die neue Art ist durch den langen, 
geraden Rüssel sowie durch die grobe Deckenskulptur ausgezeichnet. 

Rüssel des Weibes nicht in den Kopf eingepflanzt, fein gereiht- 
punktirt, etwas glänzend, jederseits vor den Augen mit zwei durch 
einen feinen Kiel getrennten flachen Längseindrücken. Stirne 
weniger dicht und flacher punktirt als der Thorax. Augen kurz 
oval, deutlich gewölbt, weilshaarig umrandet. Alle Geilselglieder 
länger als breit, 1 mindestens halb so lang als der Schaft, so 
lang und kaum dicker als die beiden folgenden. Thorax kürzer 
als breit, in der Basalhälfte parallelseitig, in der vorderen geschweift- 
verengt, die Basis schmal aufgebogen, der Vorderrand breit erhaben. 
Der Rücken nicht hoch längsgewölbt, jeder der sehr gedrängten 
Punkte mit einem kurzen Härchen, die schmalen Räume zwischen 
den Punkten körner- oder runzelartig und wie der Vorderrand 


von Vorder- und Hinterindien. 289 


äulserst fein lederartig, die stumpf eingedrückte und etwa bis zur 
Mitte reichende Mittellinie vor dem längs eingedrückten Schildchen 
tiefer. Decken mit schräg abfallenden Schultern und beinahe paral- 
lelen Seiten, hinten gerundet- verengt, hoch, etwas bucklig längs- 
gewölbt, hinten steil abfallend, die Punkte in den Furchen weit- 
läufig, nicht grols, jeder mit einem feinen Härchen, die Spatien 
breiter als die Furchen, fein lederartig und mit grauen, etwas 
dickeren weifslichen Härchen nicht dicht besetzt.‘ Beine schlank 
und wie die Unterseite undicht weilslich behaart, letztere undichter 
aber ebenso grob punktirt als der Thorax. 
Nach zwei Weibern von Prome. 

Apion tonsile. Oblongo-ovatum, convezum, atrum, subnilidum, 
pilis brevis adpressis albidis adspersum; oculis vie convezis; fronte 
depressa, coriacea; rostro capite prothoraceque simul sumptis minime 
aequilongo, arcuato ; prothorace latitudine fere longiore, parum conico, 
lateribus subrecto, disperse punclulato; elytris mazima latitudine 
post medium, punctato-striatis, interstitiis subconvexis uniseriatim 
albo-palosis; untennis gracilibus. — Long. 2.1 mill., lat. 8 mill. 

Etwas gröfser als cylindricolle Ghl., die Decken viel höher 
längsgewölbt, mit eingedrückten, an der Basis tieferen und gröber 
punktirten Streifen, der Rüssel etwas dicker, die Augen noch weniger 
gewölbt, die Thoraxbasis flach zweibuchtig. 

Die eingedrückte, jederseits am inneren Augenrande durch 
einen feinen Kiel begrenzte Stirnfurche zeigt zuweilen in der Mitte 
eine stumpf erhabene Mittellinie, welche die Stirne zweifurchig 
erscheinen lälst. Rüssel in beiden Geschlechtern an Länge nur 
wenig verschieden, ziemlich kräftig gestreift-punktirt. Geifselglied 1, 
das längste, nur wenig länger als breit, so dick wie die Schaft- 
spitze und dicker als die übrigen Glieder, 2 kaum so lang, die 
übrigen kürzer als breit, die Keule so lang als die vier letzten 
Geilselglieder und doppelt so dick,. an beiden Enden zugespitzt. 
Thorax mit geraden zur Spitze nur wenig convergirenden Seiten, 
kaum längsgewölbt, die Punkte oberflächlich, vor dem in einer 
Höhlung liegenden Schildehen kurz gefurcht. Decken an der 
breitesten Stelle hinter der Mitte mindestens doppelt so breit als 
die Thoraxbasis, von den kurz gerundeten Schultern ab bis hinter 
die Mitte geradlinig erweitert, dann gerundet-verengt, ziemlich hoch 
längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte in der Mitte, hinten ziem- 
lich steil abfallend, die Punkte in den Streifen nicht dicht, ohne 
Härchen, nach hinten an Gröfse und wie die Streifen an Tiefe 
etwas abnehmend, die Spatien äufserst fein lederartig gerunzelt. 

Deutsehe Eutomol. Zeitschr. 1898. Heft IT. 19 


290 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Unterseite oberflächlich und spärlich punktirt. Oberseite mit fett- 
artigem Glanze. 
Belgaum. Mehrere Stücke. 

Apion morosum. PBreve, convezum, migrum, pilis squami- 
formibus supra flavo-albidis, subtus albidis obsitum; antennis pedi- 
busque testaceis; rostro recto apicem versus altenualo; oculis con- 
vexis; fronte punctato-striata; prothorace quadrato basi parum bi- 
sinuato, ante medium sinuato-angustato, subremote punctato; elytris 
convezis, acute punctato-striatis, striüs unt-, interslilüs subbiseriatim 
pilosis. — Long. 1.7 mill., lat. 0.8 mill. 

Von vieiae Payk. durch den längeren, geraden und zur Spitze 
allmählich dünner werdenden Rüssel, kürzere, gewölbtere, hinten 
spitz gerundete Decken, nieht dicht weils behaarte Unterseite sowie 
durch die Art der Bekleidung verschieden. 


Die Bekleidung besteht auf der Oberseite aus gelblich-weifsen, 
auf der Unterseite aus weilsen, dicken, schuppenartigen Haaren, die 
nur auf den Seitenstücken der Brust dicht gestellt sind; auf den 
flachen Deckenspatien stehen solche Schuppenhaare unregelmälsig 
zweireihig, in den scharf eingegrabenen Streifen etwas kürzere und 
feinere einreihig. Rüssel so lang als Kopf und Thorax zusammen, 
bis zu der Fühlereinlenkung gleich dick und so dick als der des 
viciae g\, dann in beiden Geschlechtern zur Spitze allmählich 
dünner, Fühlereinlenkung um etwa den halben Augendurchmesser 
von diesen entfernt. Thorax mit seitlich etwas abgeschnürtem 
Vorderrande, vor dem Schildchen mit einem flachen, runden, kaum 
bemerkbaren Eindrucke, die weitläufigen Punkte oberflächlich. 
Decken nur wenig länger als breit, mit der grölsten Breite und 
dem höchsten Punkte der Längswölbung in der Mitte, die Punkt- 
streifen wie bei viciae, die Spatien nicht breiter als die Streifen, 
2 an der Basis gegen das Schildchen erweitert. Hüften und Tra- 
chanter schwarz, Tarsenglied’ 4 gebräunt. 

Kanara; ein Pärchen. 


Apion majorinum. Dem vorhergehenden (morosum) aulser- 
ordentlich ähnlich, aber gestreckter, der Rüssel in beiden Ge- 
schlechtern eylindrisch, deutlich gebogen; der Thorax länger als 
an der Basis breit, der Vorderrand seitlich nicht abgeschnürt, der 
Rücken mit einer bis zur Mitte reichenden eingedrückten Furche, 
seine Punktirung noch weitläufiger und feiner. Decken länger, 
hinten weniger steil zur Spitze abfallend, von brauner Grundfarbe, 
die Bekleidung aus weilslichen Schuppenhaaren bestehend. Fühler 


von Vorder- und Hinterindien. 29] 


an der Basis, Beine bis auf die Krallen und braunen Hüften roth. 
Länge 2.2 mill., Breite 0.8 mill. 
Nach einem Pärchen von Belgaum. 

Apion semotum. breve, convexum, nigrum, opacum, pube 
tenue cinerea adspersum; rostro in utroque seru cylindrico capite 
infizo, arcuato, elytris aequilongo (S\) ad longiore; oculis comvezis; 
prothorace nonnihil transverso, lateribus rotundato, confertim punc- 
tato; elytris antice latioribus, postice rotundato-angustalis, apice 
minus acute rotundatis, profunde punctato-sulcatis, interstitüs strüs 
angustioribus parum convezis, subseriatim pubescentibus. — Long. 
1.8 mill., lat. 1 mill.. | 

Bei derselben Länge etwas breiter als morosum, ebenso hoch 
gewölbt, aber ganz matt schwarz und von ihm namentlich durch 
den langen gebogenen und in den Kopf eingepflanzten eylindrischen 
Rüssel verschieden. 

Einlenkung der Fühler um etwas mehr als den Augendurch- 
messer vom Augenvorderrande entfernt. Rüssel und Stirne gereiht 
punktirt, letztere beim Manne mit zwei punktirten Streifen. Tho- 
rax kürzer als an der zweibuchtigen Basis breit, in der Mitte am 
breitesten, die Hinterecken scharfwinklig, der Vorderrand seitlich 
leicht abgeschnürt, die ziemlich kräftigen Punkte deutlich gröfser 
als ihre Zwischenräume, jeder von jenen mit einem feinen anliegen- 
den Härchen, vor dem Schildehen mit einer kurzen schmalen 
Furche. Decken über die schräg abfallenden Schultern im Ver- 
hältnifs zur Thoraxbasis breiter als bei morosum, die Schulterecken 
ziemlich scharf stumpfwinklig, von hier bis hinter die Mitte fast 
geradlinig, aber wenig verbreitert, dann gerundet verengt, die 
Streifen tiefer und die Spatien schmäler als bei jenem, letztere 
etwas gewölbt, kräftiger lederartig gerunzelt und äufserst fein 
unregelmälsig zweireihig, die Furchen einreihig anliegend be- 
haart. 

Kanara. Ein Pärchen. 


b) Fühler zwischen Basaldrittel und Mitte eingelenkt. 


& Kopf hinter den Augen verlängert, Hinterschenkel erreichen 
oder überragen den Apex, Punktstreifen 10 an der Spitze 
deutlich. 

ß'. Vorderrand des Prosternums vor den Hüften abgestutzt, die 
Verlängerung des Kopfes hinten nicht abgeschnürt, die Augen 
an den Seiten des Kopfes; Mittelhüften deutlich getrennt. 

Conapion Mots. Typus clavipes Gerst. 
Bro) 


292 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Conapion benignum. Oblongo-ovatum, converum, migrum, 
obsolete albido-pruinosum; eiylris perraro aenescentibus; fronte ob- 
solete bisulcata; prothorace elongato-quadrato, cylindrico, opaco 
sat dense punctulaio; elytris nonnihil nitidis punctato- sulcatis, 
interstitiis nmonnihil comvezis coriaceis. — Long. 1.8 mill., lat. 
0.8 mill. 

Dem gracile!) Gerst. in der Körperform äufserst ähnlich, 
aber namentlich durch längeren und cylindrischen, weder an der 
Basis verengten, noch hinter dem Vorderrande abgeschnürten Tho- 
rax, durch die lederartig gerunzelten und bereiften Decken sowie 
durch schwarze Fühler und Beine verschieden. 

Rüssel in beiden Geschlechtern kürzer als Kopf und Thorax 
zusammen, etwas gebogen, zur Spitze hin allmählich, wenn auch 
nur wenig verengt, aber nicht breit gedrückt, beim Manne etwas 
dicker, kürzer, sehr dicht punktirt, matt, beim Weibe dünner, von 
der Fühlereinlenkung bis zur Spitze sehr undeutlich punktirt und 
glänzend. Augen nicht hoch gewölbt. Kopf hinter den Augen 
wie der Thorax punktirt. Dieser länger als breit, auf der Basis 
und Spitze abgestutzt, die Punktirung auf sehr fein lederartig ge- 
runzeltem Boden höchst oberflächlich, die Räume zwischen ihnen 
flach runzlig gekörnt, in der Mitte vor der Basis mit einem flach 
eingedrückten Punkte. Decken etwas länger als breit, vorne bei- 
nahe doppelt so breit als die Thoraxbasis, mit schräg abfallenden 
Schultern, von den etwas beulig abgehobenen Schulterecken bis 
zur gerundeten Mitte geradlinig verbreitert, hier am breitesten, 
dann gerundet verengt, ihr Rücken in gleichmälsigem hohen Bogen 
längsgewölbt, mit höchstem Punkte in der Mitte, hinten schräg 
gerundet abfallend, die Punkte in den nicht ganz scharfen Streifen 
überall deutlich, die Spatien breiter als die Streifen, etwas gewölbt 
und namentlich beim Manne deutlich lederartig gerunzelt; die reif- 
artige Behaarung kurz und undicht, sehr leicht abreibbar. 

Wenige Stücke von Kanara; in Mehrzahl von Belgaum. 

Conapion suwetum?). 2. Oblongum, converum, atrum, sub- 
nitidum; fronte bisulcata; rostro quam prothorace cum capite aequi- 
longo, arcuato, punctulato; oculis nonnihil convezxis; antennis basi 

1) von Ceylon beschrieben; kommt auch bei Belgaum, aber 
mit schwarzer Oberseite vor. 

?) Diese Art mufs dem mir unbekannten crassicolle Mots. 
namentlich in Bezug auf den Thorax ähnlich sein, nur passen des 
Autors Worte „Corselet brusquement attenui vers la tete“ nicht 
auf suelum, auch muls die Deckenskulptur eine andere sein. 


von Vorder- und Hinterindien. 293 


rufescentibus; prothorace conico bası truncato, confertim punclato; 
elytris obovutis converis, maxima latitudine postmediana, profunde 
punctato-striatis; femoribus posticis corporis apicem attingentibus. — 
Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill. 

Von celavipes Gerst. durch schmäleren Kopf, kürzere Fühler, 
trapezförmigen und kürzeren Thorax ohne abgeschnürten Vorder- 
rand, weniger hoch längsgewölbte, anders geformte und tiefer 
punktstreifige Decken sowie durch kürzere Beine verschieden. Die 
Hinterschenkel überragen bei der Gerstäcker’schen Art in beiden 
Geschlechtern den Apex. 

Geifselglied 2 das längste, wenig länger und dünner als 1 und 
etwas länger als der halbe Schaft, die drei folgenden noch etwas, 
die beiden letzten nicht länger als breit. Rüssel an der Fühler- 
einlenkung in der Mitte nicht verbreitert, hinten gröber und dichter 
punktirt, an den Seiten vor den Augen mit einer kurzen Furche, 
von der Basis zur Spitze allmählich etwas schmäler und niedriger 
werdend. Thorax so lang als an der Basis breit, hier am breite- 
sten, zur Spitze allmählich und beinahe geradlinig verengt, die 
Zwischenräume der kleinen scharfrandigen und ein kurzes an- 
liegendes Seidenhärchen tragenden Punkte wenig oder nicht grölser 
als diese. Decken kaum um die Hälfte länger als an der breitesten 
Stelle hinter der Mitte breit, mit schräg gerundet abfallenden 
Schultern und bis zur breitesten Stelle fast gerade divergirenden 
Seiten, hinten etwas spitz gerundet verengt, die Schulterecken bei- 
nahe verwischt, ihre Längswölbungslinie einen von der Basis bis 
zur Mitte ansteigenden und dann bis zur Spitze abfallenden gleich- 
mälsigen Bogen bildend, die Punkte in den nicht scharfen Streifen 
viereckig, flach und überall gleich deutlich, die Spatien beinahe 
ganz flach, fettglänzend, fein lederartig gerunzelt und punktirt; 
jeder Punkt mit einem sehr kurzen und anliegenden Seiden- 
härchen. 

Zwei Weiber von Belgaum; von Bombay ein Weib in meiner 
Sammlung. 

Conapion pistillum. 2. Oblongum, convexum, anthracinum, 
er parte nitidulum, glabrum; fronte obsolete bisulcata; rostro longr- 
ore arcuato, pone insertionem antennarum moz post medium leviter 
dilatato; prothorace elongato cylindrico lateribus ıntra apicem et 
ante basin late constricto, remote punctalo; elytris obovatis post 
medium dilatatis ei gibbere converis, leviter punctato-striatis, inter- 
stitiis latis planis viw coriaceis; femoribus posticis anum haud super- 
antibus. — Long. 2.7 mill., lat. 1.2 mill. 


294 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Von der vorhergehenden Art (swelum) sofort durch den eylin- 
drischen, seitlich zweimal eingeschnürten Thorax und die anders 
längsgewölbten Decken mit fein eingeritzten Streifen zu trennen. 

Rüssel etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, etwas 
dicker als bei szetum und zur Spitze viel weniger ausgezogen, da- 
gegen zwischen Fühlereinlenkung und Basis jederseits flach ge- 
schweift. Kopf noch etwas schmäler, die Stirnfurchen nach vorne 
convergirend. Thorax länger als breit, an der Spitze und abge- 
stutzten Basis gleich breit, die Seiten in der Mitte durch zwei 
vertikale Eindrücke gerundet vortretend, Rücken deutlich längs- 
gewölbt:. Decken mit schräg abfallenden Schultern und deutlich 
beuligen Schulterecken, von diesen bis weit hinter die Mitte ver- 
breitert, hinten schneller gerundet verengt, die Längswölbungslinie 
von der Basis geradlinig bis zur höchsten, buckligen Stelle an- 
steigend, hinten steil gerundet abfallend, zwischen den Schultern 
und auf ein Viertel der Deckenlänge flach niedergedrückt, die 
Streifen fein eingeritzt, nur 6, 7, 8 bis hinter die Mitte deutlich 
punktirt, die Punkte in ihnen breiter als die Streifen, die Spatien 
äulserst fein netzartig gerunzelt und zerstreut punktirt. 

Prome. Ein Weib. 

Conapion amplum. Oblongo-ovatum, convezum, nigrum, sub- 
nitidum; fronte obsolete bisulcata; rostro perlongo arcuato, maris 
pone antennarum insertionem parum dilatato, feminae cylindrico, 
ante oculos bisulcato et unicarinato; prothorace latitudine longiore, 
conico, basi leviter bisinuato, intra apicem constricto; elytris gib- 
boso-converis, leviter striatis, interstitüs planis latis; femoribus 
postieis anum nonnihil superantibus. — Long. 3 mill., lat. 1.5 mill. 

Bei derselben Länge breiter als clavipes Gerst., der Kopf mit 
den Augen wenig breiter, der Thorax konisch und sehr fein punk- 
tirt, die Decken etwas kürzer und weniger bucklig längsgewölbt, 
der Rüssel länger und nur beim Manne (bei cl/avipes in beiden 
Geschlechtern) an der Fühlereinlenkung verdickt, seine Seiten vor 
‚den Augen mit zwei durch einen feinen Kiel getrennten Längs- 
furchen (bei c/avipes nur eine). Mit crassicolle Mots. kaun unsere 
Art nicht verwechselt werden, weil der Thoraxvorderrand seitlich 
abgeschnürt ist und der Rüssel zwei Längsfurchen vor den Augen 
zeigt. 

Thorax vorne und in der weniger tiefen Abschnürung deut- 
licher punktirt als hinten, vor der Basis mit einem nicht selten 
fehlenden runden und flachen Eindruck. Decken an den Seiten 
viel mehr gerundet, in der Mitte am breitesten und fast doppelt 


von Vorder- und Hinterindien. 295 


so breit als die Thoraxbasis, die Schulterecken viel weniger beulig 
als bei elavipes, die Längswölbungslinie in deutlichem Bogen bis 
zur höchsten Stelle, die daher weniger bucklig erscheint, ansteigend, 
zur Spitze steiler abfallend, die Streifen und Spatien wie bei der- 
Gerstäcker’schen Art und nur die Streifen 6, 7, 8 deutlich punktirt. 
Die Beine etwas kürzer. 

Belgaum und Kanara; in Mehrzahl. 

ß. Vorderrand des Prosternums vor den Hüften ausgeschnitten, 
die hintere Verlängerung des Kopfes abgeschnürt, so dafs der im 
Thorax steckende Theil kugelförmig erscheint und die Augen 
scheinbar an den Seiten des Rüssels sitzen, Mittelhüften an einander 
liegend. Piezotrachelus Sch. Typus Germarü Ghl. 

Piezotrachelus Sharpi. g. Ovatus, modice converus, niger, 
subopacus; prothorace pedibusque rufis; rostro femoribus anticis 
longiore, arcualo, apicem versus sensim angustiore; fronte bisulcata; 
prothorace elongato-conico, basi subtruncato, lateribus intra apicem 
nonnihil constricto, disperse punctulato; elytris post medium pro- 
thoracis basi duplo latioribus, humeris subcallosis, dorso profunde 
punctato-striatis, interstitüs parum converis coriaceis. — Long. 
2 mill., lat. 0.9 mill. 

Wenig länger als indicus Mots., der Rüssel kürzer, der Thorax 
deutlicher punktirt, die Decken vorne nicht abgeflacht, weniger 
hoch längsgewölbt und hinten steiler abfallend, namentlich aber an 
der rothen Färbung des Thorax, der Schenkel und Schienen leicht 
zu erkennen. 

Decken mit schräg abfallenden Schultern, über die angedeuteten 
Schulterecken gemessen schmäler als hinter der Mitte, von jenen 
ab zu dieser geradlinig verbreitert, an der Spitze beinahe abge- 
stutzt, die äulseren Punktstreifen feiner und flacher, die Längs- 
wölbungslinie mit einem deutlichen flachen Bogen zum höchsten 
Punkte in der Mitte ansteigend, die breiteren Spatien mit anliegen- 
den, sehr feinen und kurzen Härchen bestreut. Thorax an der 
Spitze zwei Drittel so breit als die Basis, die Seiten geradlinig, 
ohne Furche oder Eindruck vor dem Schildchen, jeder der zer- 
streuten Punkte mit einem kurzen Seidenhärchen. Die beiden 
Stirnfarchen durch einen Kiel getrennt. Rüssel vor der Fühler- 
einlenkung etwas glänzend, aber bis zur Spitze mit hierher kleiner 
werdenden Punkten reihig besetzt. Die vier vorderen Hüften wie 
die Schenkel roth, die Fühler nur an der Basis röthlich. Die Hinter- 
schenkel erreichen kaum den Apex. 

Ein Mann von Belgaum. 


296 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Apoderus bistriolatus. Rufo-testaceus; scutello, striga brevi 
antemediana ac margine exteriore elytrorum, vitta laterali capitis 
prothoracisgue etiam episternis nigris. — Long. 5—6.2 mill., lat 
2—2.5 mill. 

var. cozis anticis, sterno, maculaque rotundata laterali segmen- 
torum trium primorum abdominalium femoribusque basi apice- 
que ezceplis migrisii...le . = U m vanuseClusws. 

Etwas gestreckter als notatus F. mit indres Deckenskulptur, 
der Rüssel kürzer, die Augen flacher gewölbt, der Kopf hinter den 
Augen kürzer und gerundeter verengt, der Thorax kürzer und 
glockenförmiger, die Decken vor der Mitte mit einem queren Ein- 
druck, die Spatien 1 und 3 vorne etwas kielförmig, sonst wie die 
übrigen kaum gewölbt, die Streifen sehr wenig vertieft, die Punkte 
in ihnen sehr dicht, der Aufsenrand erst von den Hinterhüften ab 
und Spatium 2 in dem Quereindruck schwarz. 

Unter den wenigen Stücken von Khamba (ich besitze diese 
Art auch von Simla) fand sich nur ein einzelner Mann der Ab- 
änderung seclusus. 

Apoderus (Centrocorynus) flavotorosus. Rufus; epistermis 
meso- et metasternalibus nigris, prothoracis basi toruloso, antennis, 
tibüs tarsisque testaceis; capitis collo latitudine longiore; fronte 
inter oculos convezos puncto impressa; elytris humeris breviter ro- 
tundato-rectangulatis, punctis seriatis postice evunescentibus. — Long. 
6.3—7 mill., lat. 2.7—3 mill. 

Von der nächstverwandten Art bilineatus !) Fst. durch etwas 
kürzere Fühler und längeren Rüssel, vor der Mitte nieht bucklig 
gewölbten Thorax, die vorne nicht hellgelb gefärbten Spatien 2 
und 4, die schwarzen Brustepisternen und die helle Fühlerkeule 
hauptsächlich verschieden. Bei beiden Arten ist die wulstige Tho- 
raxbasis hellgelb und die Deckenskulptur eine gleiche, nur sind die 
Punktreihen der neuen Art vorne auf eine kürzere Strecke deutlich. 

Schienen, Tarsen und Abdomen etwas heller roth als die 
Unterseite, aber lange nicht so hell als bei bilineatus, von den 
Schenkeln nur die hintersten an der Basis hellgelb, die übrigen 
sogar dunkler als die Keulenstelle. 

Belgaum. 

Apoderus picinus. Statura A. dentipedis ?) Fst. Piceus, 

opacus, depressus, breviter pubescens; ventre, coxis, capite antennis- 


1) Stett. ent. Zig. 1883, p. 464. 
?) Stett. ent. Ztg. 1883, p. 462. 


von Vorder- und Hinterindien. 297 


que sanguineo-rufis, pedibus paulo nitidis flavo-testaceis; rostro trans- 
verso; fronte lata subtiliter strigosa; antennarum clava funiculo 
aequilongo; prothorace basi subtruncato viz marginato, apice sub- 
interrupte toruloso, rugoso-punctato; scutello transverso densissime 
punctato; elytris punctato-striatis, interstitiis coriaceo-punctatis 
parum convezis, secundo et quarto antice elevatis; femoribus muticıs. 
— Long. 5 mill., lat. 2 mill. 

Der flache Rücken, die dicht punktirte und matte Oberseite 
und namentlich die äufserst schmal und kaum sichtbar gerandete 
Thoraxbasis haben dentipes und picinus mit einander gemeinsam, 
sind aber schon durch die Färbung zu unterscheiden. 

Kopf etwas glänzend, breiter als bei dentipes, Stirne flach 
eingedrückt und fein punktirt gefurcht, der Hals hinter den Augen 
beim Manne etwas länger, beim Weibe höchstens so lang als breit, 
nach hinten gerundet verengt, sehr flach quergerunzelt und mit 
einer flach eingedrückten und abgekürzten Mittellinie. Fühlerkeule 
so dick als die Vorderschiene, an der Spitze sehr stumpf. Thorax 
konisch, so lang als an der Basis breit, der wulstige und etwas 
glänzende Vorderrand ringsum abgeschnürt, der Wulst in der Mitte 
beinahe unterbrochen. Decken wenig länger als bei dentipes, hinter 
dem Schildchen tiefer eingedrückt, die Naht schmal linienförmig 
erhaben, die Spatien 1 und 3 vorne breiter als die erhabenen 2 
und 4, die etwas erhabene Umrandung des Schildehens röthlich. 
Brust gröber, Abdomen und Pygidium feiner dicht, Beine nicht 
sichtbar punktirt. 

Nach drei Exemplaren von Kanara. 

Rhynchites canus. Oblongus, flavus, ex parte dense albido- 
pubescens; pectore, capite thoraceque obscurioribus; capıite post 
oculos minus convexos elongato, dense punciato; rostro elongato 
postice carinulalo; prothorace latitudine aequilongo, antrorsim ro- 
tundato-angustato, angulis posticis parum rotundato, dense punctato; 
scutello densissime pubescente; elytris latitudine longioribus dense 
punctato-striatis, interstitiis paulo converis densissime punctulatıs, 
"sutura nigricantibus; corpore subtus pygidioque dense albido-pubes- 
cenlibus. — Long. 4 mill., lat. 2 mill. 

Nicht ganz so gestreckt als praeustus Bhn., der Kopf viel 
schmäler und die Augen nur wenig vorragend. Lange greise, etwas 
zottige, aber nur wenig abstehende Haare bedecken dicht die Brust, 
die Seiten des Thorax und das Schildchen, etwas weniger dicht 
das Abdomen sowie die Beine und, soweit sich an den nicht gut 
eonservirten Stücken beurtheilen läfst, die Thoraxmittellinie, etwas 


298 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


abstehend und kürzer die Stirne und die Decken; bei einem Stücke 
sind die abwechselnden Deckenspatien etwas dichter und länger 
behaart. 

Kopf und Thorax, zuweilen bei hellerem Thorax nur ersterer 
mit etwas metallischem Schimmer. Rüssel leicht gebogen, beim 
Manne kürzer als Kopf und Thorax zusammen, beim Weibe länger, 
bis zur Fühlereinlenkung in (3!) oder hinter der Mitte mit feinem 
Mittelkiel und eingeritztem Strich zwischen den Fühlereinlenkungen. 
Thorax mit sehr wenig eingezogenen Hinterecken, dicht vor der 
Basis am breitesten. Decken um ein Viertel länger als breit, nicht 
ganz doppelt so breit als die Thoraxbasis, beiderseits der Naht 
und hinter dem Schildehen mit einem flachen etwas schwärzlichen 
Eindruck, die Längswölbung flach und mit der des Thorax einen 
beinahe ununterbrochenen Bogen bildend, die Streifen überall gleich 
flach, die Punkte auf den Spatien noch feiner als die auf dem 
Thorax. Mitunter nehmen der Rüssel und die Beine an der dunklen 
Färbung des Kopfes theil. 

Khamba. Wenige Stücke. 

Rhynchites ferox. Niger, nonnihil nitidus, pilis cinereo- 
fuscis longis subadpressis reclinatis obsitus, ex parte nigro-hirsutus; 
rostro subrecto prothorace longiore cum fronte confertim punctato; 
oculis modice convexis; capite post oculos elongato ut prothorace 
dense cinereo-fusco piloso; hoc vix transverso lateribus poslice ro- 
tundato-dilatato; elytris elongato-quadratis, dorso post scutellum im- 
pressis, striato-punctatis, interstitiis alternis latioribus ut sutura 
magis elevalis et nigro-hirsutis, reliquis dense cinereo-fusco-pilosis; 
corpore sublus, pygidio pedibusque griseo-pubescentibus. — Long. 
5 mill., lat. 2.5 mill. 

Kopf und Thorax mit gegen das Licht gesehen schräg ab- 
stehenden längeren und dickeren Haaren, auf den Decken die un- 
geraden Spatien dicht besetzt, die geraden bis auf eine spärlichere, 
dünnere und mehr abstehende schwarze Behaarung kahl. Diese 
streifige Bekleidung der Decken ist das hauptsächliche Charakte- 
ristikum dieser Art, die im Habitus an ruber Fairm. erinnert. 
Thorax vorne geschweift verengt. Kopf des Mannes etwas schmäler 
als der.des Weibes. Fühler dicht vor (g\) oder in der Mitte ein- 
gelenkt. Rüssel kaum gebogen, hinten wie die Stirne fein und 
ziemlich dicht punktirt, auch wie letztere behaart. 

Ein Pärchen von Dalhousie. 

Eugnamptus flavidus. Obscuro-flavus, swberecto-pubescens; 

rostro antice, antennis Iibiis larsisque nigricantibus; oculis pallidis 


von Vorder- und Hinterindien. 299 


valde converis; fronte disperse punctulato; capite lato nonnihil con- 
vero; prothorace latitudine paulo longiore, lateribus aequaliter rotun- 
dato, remote punctato, linea media vage impressa; elytris parallelis 
seriatim punctatis, interstitiis anguslis minute punctulatis; pygidio 
nitido disperse vir conspicuo punclulato. — Long. 4 mill., lat.1.6 mill. 

Etwas kürzer als angustatus Hrbst., sonst ihm sehr ähnlich. 
Kopf hinter den Augen bis zum abgesetzten Halse höchstens halb 
so lang als der Augendurchmesser. Der leicht gebogene Rüssel 
hinten gestreift-punktirt, etwas kürzer als die Vorderschiene. Thorax 
an der Basis kaum breiter als an der Spitze, flach längsgewölbt 
mit dem höchsten Punkte hinter der Mitte, in der Mitte am 
breitesten. Punkte in den Deckenstreifen rund, grols, eingedrückt, 
die Spatien schmäler als die Punkte und mit einer nicht ganz 
regelmälsigen Reihe sehr feiner haartragender Punkte. Die ab- 
stehende Behaarung der Oberseite goldgelb. 

Taunghu. Wenige Stücke. 

Eugnamptus marginellus var. semirufus. Die Stammform 
wurde von mir fälschlich als Deporaus marginatus 1) beschrieben 
und mulste, da der Name bereits von Pascoe ?) vergeben war, 
in Eugnamptus marginellus umbenannt werden. Pascoe erwähnt 
übrigens in der Beschreibung des E. marginatus von Dikoya eine 
diesem nahestehende unbeschriebene Art von Madras, bei der die 
Deckenspitze schwarz ist und die sich wahrscheinlich von meinem 
marginellus nicht unterscheidet. 

Die Ausdehnung des schwarzen Spitzenfleckes ist bei den 
sechs Stücken des marginellus in meiner Sammlung recht ver- 
schieden, so dafs die Annahme, es könnten Stücke mit ganz 
schwarzen Decken vorkommen, nicht unbegründet ist. Von Madras 
liegt mir nun ein solches Stück vor, das sich von marginellus nur 
durch ganz schwarze Decken unterscheiden läfst, bei dem die gelb- 
liche Färbung der hellen Theile in eine röthliche hinübergeht und 
das ich mit dem Namen semirufus belegt habe. Der beinahe 
kugelförmige Kopf charakterisirt diese Art. 

Auletobius longicollis. Oblongus, niger, nonmihil nitidus, 
pube tenw albida pruinosus; rostro elongato;. fronte convexa remote 
punctata; prothorace latitudine fere longiore, antice cylindrico postice 
rotundato-angustato, confertim punctato; elytris parum cyanescentibus 
dorso subseriatim punclatis. — Long. 3 mill., lat. 1.5 mill, 


1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 164. 
?) Mitth. Dresd. Mus. -1875, p. 16. 


300 J. Faust: Beschreibung neuer Ooleopteren 


Eine durch ihre hochgewölbte Stirne, sowie durch den langen 
cylindrischen, nur an der Basis gerundet-verengten Thorax aus- 
gezeichnete Art. 

Die äufserst feinen anliegenden Haare sind weifslich, ziemlich 
lang und bedecken reifartig die Oberseite. Rüssel um die Hälfte 
länger als der Thorax, zur Spitze verbreitert, zwischen den Fühler- 
einlenkungen mit einer kurzen Furche, wie die Stirne punktirt. Die 
ersten drei Geilselglieder gleich lang, 1 deutlich dicker. Thorax 
an der Basis schmäler als an der Spitze, die Punkte wenig gröber 
als die auf der Stirne, aber dichter, dagegen feiner als die auf den 
Decken. Letztere um die Hälfte länger als breit, weit hinter der 
Mitte am breitesten, von den gerundet-rechtwinkligen Schultern 
bis hierher geradlinig, aber nur wenig verbreitert, hinten stumpf 
gerundet. Stirne hinter dem Augenoberrande mit einem angedeuteten 
Quereindruck. 

Khamba. Ein weibliches Stück. 

Balaninus simus. Von dem sehr ähnlichen B. interruptus 
Kirsch durch eine rothbraun behaarte Oberseite, dieht weils be- 
schupptes Schildchen und anders gemakelte Thorax und Decken 
sicher verschieden. In der Mitte der Thoraxbasis steht eine vier- 
eckige, gelblich:weilse Makel, die Gegend um das Schildchen zeigt 
keine Spur von weilsen Schuppen, die Querbinde hinter der Mitte 
ist nicht nur auf Spatium 3, sondern auf 2, 3, 4, 5 unterbrochen 
und die Spatien 1, 2, 3 sind an der Spitze gelblich-weils, das 
Pygidium aber goldgelb behaart; die Deckennaht nicht vertieft. 

Alle Geifselglieder länger als breit, 1 deutlich länger als 2. 
Rüssel tief schwarz, die Fühler braunschwarz. — Länge 4.3 mill., 
Breite 2.2 mill. 

Belgaum. Ein einzelner Mann. 

Balaninus rubripes. 2. Ellipticus, niger, pilis squamı- 
formibus albidis obsitus, subtus lateritio-maculatus; rostro, antennis 
pedibusgue rubris; rostro corporis longitudine valde curvato; pro- 
thorace transverso conico ad latera parum rolundato; scutello dense 
flavo-albido-squamoso; elytris obsolete punctato-striatis, sutura postice 
nigro-setosis; pedibus elongatis. — Long. 4.3 mill., lat. 2.4 mill. 

Durch die rothe Färbung der Beine, des stark gekrümmten 
Rüssels und der Fühler sowie durch die gelbrothe Makelung der 
Unterseite und die den Apex weit (wie bei Bomfordi) überragenden 
Hinterschenkel ausgezeichnet. 

Alle Geifselglieder länger als breit, 1 etwas länger als 2, die 
Keule lang oval, zugespitzt. Kopf und Augen bedeutend grölser 


von Vorder- und Hinterindien. 301 


als bei dem vorhergehenden (simus). Rüssel in den Kopf ein- 
gestochen und länger als der ganze Körper, an der Basis kaum 
verstärkt, der Rücken unpunktirt, die Seiten von der Basis bis zur 
Fühlereinlenkung punktirt und mit einer feinen Längsfurche dicht 
über der Fühlerfurche. Oberseite des Körpers etwas gewölbt. 
Thorax conisch mit nahezu geraden Seiten, quer, Vorderrand 
hinter den weilslich-verrundeten Augen sehr flach gebuchtet, die 
Basis flach zweibuchtig mit breit und flach gerundetem Mittellappen 
und mit etwas stampfen Aulsenecken, ziemlich dicht punktirt, jeder 
Punkt mit einem weilslichen Schuppenhaar. Schildchen sehr dicht 
gelblich-weils beschuppt. Decken etwas länger als breit, an der 
Spitze gemeinsam gerundet, die Naht höchstens an der Basis ver- 
tieft, flach punktstreifig, die Punkte auf den Spatien kleiner und 
flacher als die in den Streifen, jeder Punkt (auch in den Streifen, 
mit einer länglichen weilsgrauen Schuppe. Eine breite, beinahe 
den Vorderrand erreichende Querbinde auf der Vorderbrust vor 
den Hüften, der Mittelbrustfortsatz, die Vorderhüften an der Aufsen- 
seite, eine grolse Makel auf den Seiten der Mittelbrust, je eine an 
den Seiten der beiden ersten Bauchsegmente sowie hinten an den 
Seiten der Hinterbrust und der Episternenkopf sehr dicht rothgelb, 
sonst wie die Oberseite undicht weilsgrau beschuppt. Beine undicht 
behaart, glänzend, die 4 Hinterschenkel keulig, alle mit dornartigem 
Zahne. 
Kanara. Nach einem Weibchen. 

Balaninus lepidus. g. Von der Körperform des interruptus 
Kirsch, oben ziemlich dicht hell braungelb, das Schildehen dicht 
weilslich beschuppt; eine gröfsere Makel an der Thoraxbasis jeder- 
seits des breit und flach gerundeten Antiskutellarlappens, auf den 
Decken vor der Mitte eine kleinere Makel zwischen den Streifen 
6 und 9, sowie eine etwas undulirte und aufsen breitere gemein- 
same Querbinde hinter der Mitte dünn rothbraun behaart. 

Rüssel so lang als die Decken, von der Basis bis zur Fühler- 
einlenkung (vor der Mitte) fast gerade, etwas dicker und fünfkielig, 
dann gebogen glatt unpunktirt. Die beiden letzten Geifselglieder 
nur wenig länger als breit. Thorax deutlich längsgewölbt, von 
den Hinterecken bis vor die Mitte wenig, dann mehr verengt, der 
Vorderrand hinter den Augen deutlich ausgerandet. Decken lassen 
das rothbraun behaarte Pygidium ganz frei, ihre Punktstreifen 
ziemlich scharf und tief, die Punkte in diesen kahl, die Naht hinten 
mit schräg abstehenden dunklen Borstenhaaren. Seiten und Mitte 
der Vorderbrust, der gröfste Theil der Hinterbrustepisternen sowie 


302 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


die Mitte der Hinterbrust und des Abdomens undicht und weifslich, 
der übrige Theil der Unterseite dichter, die Seiten der Mittelbrust 
und des Abdomens sehr dicht gelblich beschuppt. Beine weifslich 
behaart, Hinterschenkel überragen deutlich den Apex. — Länge 
5.6 mill., Breite 2.8 mill. 

Kanara. Ein einzelner Mann. 

Amorphoidea? pilosa. Minus depressa, nigro-picea, opaca, 
breviter reclinatim nigro-fusco-pilosa, scutello dense griseo-pubescens; 
elytris convezioribus sat profunde punclato-striatis, interstilüis non- 
nihil convezis uniseriatim pilosis; femoribus acute dentatis. — Long. 
2.3 mill., lat. 1.3 mill. 

Durch ihre Wölbung und gröbere Skulptur von den bisher 
beschriebenen Arten dieser Gattung ausgezeichnet; aulserdem macht 
eine nicht dicht anliegende pfriemenförmige schwarzbraune Behaa- 
rung, welche den Käfer, gegen das Licht gesehen, rauh erscheinen 
lälst, diese Art sogleich erkennbar. 

Rüssel gebogen, so lang als der Thorax, hinten gereiht punktirt, 
eine nach vorne breiter werdende Mittellinie unpunktirt. Fühler 
dicht vor der Mitte eingelenkt, ihre Furche gegen die Augenunter- 
kante gerichtet. Kopf hinter den Augen oben sehr flach querge- 
furcht, fein körnig punktirt. Thorax etwas breiter als lang, mit 
der grölsten Breite dicht hinter der Mitte, hier gerundet, zur Spitze 
mehr, zur Basis weniger verengt, die Seiten auch zur Basis hin 
ohne Spur einer Comprimirung, Rücken deutlich längsgewölbt, 
überall grob, aber nicht dicht punktirt. Decken kurz elliptisch, 
um ein Viertel breiter als der Thorax und höchstens um ein Viertel 
länger als breit, an der Spitze einzeln abgerundet und das punktirte 
Pygidium frei lassend, der Länge nach höher gewölbt als der Thorax, 
mit dem höchsten Wölbungspunkte dicht vor der Mitte, namentlich an 
den Seiten tief punktirt gestreift, die Spatien breiter als die Streifen, 
flach gewölbt, fein körnig gerunzelt. Unterseite fein und weitläufiger 
punktirt, matt, wie die Beine sehr fein schwarzgrau behaart. 

Die nicht gegen die Mitte, sondern zum Unterrande der Augen 
gerichtete Fühlerfurche legt die Möglichkeit nahe, dafs pilosa keine 
echte Amorphidea ist, sondern einer anderen nahe verwandten neuen 
Gattung, angehört. 

Nach 2 Stücken von Belgaum. 

Ergania Doriae'!) Fst. scheint eine in der Zeichnung ver- 

änderliche Art zu sein. Vom typischen Doriae lagen mir seinerzeit 


!) Ann. Mus. Civ. Genoya 1594, p. 90. 


von Vorder- und Hinterindien. 303 


zwei Männer vor, von denen der eine keine helle Zeichnung auf 
Thorax und Decken hatte, der andere drei helle Thoraxbinden, 
eine kurze Fortsetzung dieser Binden auf die Deckenbasis und 
eine auf Spatium 7 und 8 unterbrochene Schrägbinde zeigte. Jetzt 
liegt mir ein einzelnes Weib von Tarawady vor, bei welchem die 
hellen Thoraxbinden fehlen, die Decken aber zwanzig dicht weils 
beschuppte rundliche Makel zeigen; auf jeder Decke nämlich an 
der Basis, je eine auf der Naht hinter dem Schildchen und eine 
auf Spatium 5, in der Mitte je eine auf der Naht, auf 2, 4 und 8 
(letztere auf 9 übergreifend), hinter der Mitte je eine auf 2, 4, 8, 
vor der Spitze eine an der Vereinigungsstelle von 3 und 5; die 
Makeln zwischen der letzteren und der Basis bilden zwei aufgelöste 
Querbinden. Das ungemakelte Stück (im Museum zu Genua) mag 
den typischen Doriae, die Abänderung mit einer unterbrochenen 
Querbinde und 4 Basalmakeln auf den Decken die var. unifasciata 
und die hier beschriebene die var. albopunctata repräsentiren. 

Megarhinus subfasciatus. Niger, ex parte flavido-squamo- 
sus; antennis, elytris, tibies tarsisque castaneis; scutello antice ele- 
vato-bilobato; elytris flavido-subfasciatis; tibiis anticıs intus acute 
dentatis, omnibus apice truncatis. — Long. 4.3—5.5 mill., lat. 2.8 
bis 3.1 mill. 

Sowohl die Färbung als auch das eigenthümlich geformte 
Schildchen zeichnen diese Art aus, welche in der Körperform dem 
brachmanae !) Fst. ähnlich ist, sich aber auch noch durch etwas 
eingezogene Thoraxhinterecken, kleinere ovalere Augen, kürzeren 
Rüssel, rundere Schulterecken und tiefere Deckenstreifen unter- 
scheidet. 

Thorax längsgewölbt mit dem höchsten Punkte vor der Basis, 
vor dem Schildchen stumpf gekielt und jederseits dieses Kieles mit 
einem flachen Eindruck; in diese Eindrücke ragen die beiden Lappen 
des kurz herzförmigen und bis auf die Ränder flach eingedrückten 
Schildehens hinein und lassen den basalen Mittellappen des Thorax 
zweibuchtig erscheinen. Die flachen Deckenspatien liegen nicht 
horizontal, sondern zum kielförmig erscheinenden Aufsenrande 
schräg ansteigend und sind fein körnig-punktirt. Thorax oben mit 
zu (Querrunzeln zusammenflielsenden Körnern und wie auch die 
Decken mit sehr feinen braunen Härchen. Unterseite und Thorax- . 
seiten ziemlich dicht mit den Punkten entspringenden weilsgelben 
haarbüschelförmigen Schuppen besetzt, zwischen denen eine gelbe 


1) Stett. ent. Ztg. 1888, p. 300. 


304 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


pollenstaubartige Masse aufgehängt ist. Ebensolche büschelförmigen 
Schuppen bilden auf dem Thorax eine hinten abgekürzte Mittel- 
linie, jederseits eine Anzahl kleiner Flecke und auf den Decken 
zwei undeutliche Querbinden; von letzteren liegt die vordere in 
Schulterhöhe, die hintere diebt hinter der Mitte zwischen den 
Streifen 4 und 8, beide aber sich winklig auf I und 2 und zwar 
die erstere bis zur Basis, die letztere bis zur Höhe der Schwielen- 
stelle erstreckend. Der Zahn am Innenrande der Vorderschienen 
correspondirt mit dem Schenkelzahn und die Buchtung des Innen- 
randes von diesem Zahn bis zur Spitze ist fein sägeartig ge- 
zähnt. 
Kanara. Ein Pärchen. 

Omphasus mansuetus. &. Oblongus, brunneus, pube subti- 
hissima grisea vestitus; elytrorum sutura fasciisque duabus trans- 
versis, antennis pedibusque dilutioribus; fronte puncto parvo infiza; 
rostro inter antennarum insertiones abbreviatim sulcato; articulo 
primo funicukk secundo dimidio longiore; prothorace nonnihil trans- 
verso, apice subtubulato; elytris punctato-striatis, interstitüus paulo 
convezis, quinto postice haud tuberculato-elevato; reliquo ut in 
aerato !) Pasc. — Long. 7 mill., lat. 3.5 mill. 

Von der einzigen bisher beschriebenen, auf Borneo vorkom- 
menden, mir unbekannten Art durch andere Färbung, kürzeren 
Thorax mit flacher zweibuchtiger Basis und durch das hinten nicht 
tuberkelartig erhabene Spatiam 5 sicher verschieden. 

Der dunkelste Körpertheil ist der Rüssel; die hellsten Stellen 
der Unterseite sind die Mittelbrust, die Seiten der Hinterbrust, der 
Hinterrand der Bauchsegmente, die Trochanter und Hüften, auf der 
Oberseite das Schildchen, die Naht der Decken und zwei nicht 
scharf begrenzte und abstechende Querbinden, von denen die hintere 
vor der durch einen flachen Eindruck abgehobenen Schwielen- 
stelle, die vordere, nach vorne offene hakenförmige in der Mitte 
liegt. 

Thorax bis vor die Mitte mit kaum gerundeten, beinahe pa- 
rallelen Seiten, dann geschweift verengt und halsförmig, die Basis 
sehr flach zweibuchtig, Rücken vor dem nach hinten verbreiterten 
und fein punktirten Schildchen sehr flach eingedrückt, dicht und 
ziemlich kräftig, auf dem Rücken runzlig, an den Seiten und unten 
körnig, auf dem halsförmigen Theil feiner punktirt. Decken reich- 
lich um die Hälfte länger als breit, nach hinten etwas verbreitert, 


1) Journ. Lin. Soc. 1871, p. 178, tab VI, f. 12. 


von Vorder- und Hinterindien. 305 


die rechtwinkligen Schultern breiter abgerundet, die Seiten hinter 
letzteren bis zur Mitte flach zweibuchtig. 
Kanara. Nach einem männlichen Stück. 

Cionus albosparsus. Subquadratus, convezus, niger, sat dense 
umbrino-squamosus, squamis albidis adspersus; elytris maculis duabis 
communis, una antica atro-holosericea, altera postica albida ornatis; 
femoribus acute dentatis. — Long. 5—6.5 mill., lat. 3.2—4.2 mill. 

Die wenigen bisher beschriebenen ostindischen Arten obesus !) 
Pase., albopunctatus?) Auriv. und öndicus ?) Desbr. haben eine ganz 
andere Zeichnung und nur die letzte von ihnen wie die neue Art 
nicht abwechselnd erhabene Deckenspatien. 

Fühler beim Manne im Spitzendrittel, beim Weibe vor der Mitte 
eingelenkt. Rüssel überall gleich breit, etwas gebogen, wenig länger 
als der Vorderschenkel, hinten dicht reihig punktirt, grau behaart, 
beim Manne mit deutlichem Mittelkiel. Thorax stark quer, die 
Basis zweibuchtig, der breite Mittellappen ausgerandet, auf der 
Unterseite fast nur weilslich, oben vorherrschend braun, nur die 
Basis weifslich und je eine Punktmakel seitlich hinter der Mitte 
dicht weils beschuppt. Schildchen elliptisch, braun beschuppt, 
hinten weilslich gerandet. Decken länger als breit, ihre Seiten 
äulserst wenig gerundet, die rechtwinkligen Schultern in langem 
Bogen abgerundet, hoch längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte 
in der Mitte, innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Die 
Punkte in den Streifen an der Basis grofs, zur Spitze hin allmäh- 
lich an Gröfse abnehmend, alle Spatien gleich flach, nur 2 an der 
Basis etwas höher; die auf das erste Spatinm weit übergreifende 
sammetschwarze Makel grauweils unregelmälsig umrandet, die vier- 
.eckige kreideweilse Nahtmakel hinten durch eine sammetschwarze 
Strichmakel begrenzt; die braunen Schuppen lanzettlich, die ein- 
gestreuten weilsen grölser und oval; bei einem gut conservirten 
Stück steht eine kleine weilse Punktmakel jederseits auf Spatium 
9 in der Höhe der vorderen schwarzen Makel. Unterseite nicht 
sehr dicht weilslich, die Aufsenecke des Hinterbrustepisternenkopfes, 
die Epimeren und eine Makel am Seitenrande der Bauchsegmente 3 
und 4 dichter kreideweils beschuppt. Beine mit weilslichen Schuppen- 
haaren in den Punkten. Krallen einfach, am Grunde verwachsen, 

Kanara, Tarawady. 


!) Ann. Mag. Nat. Hist. 1883, p. 93. 
2) Nouv. Archiv. de Mus. 1892, p. 218. 
3) Journ. As. Soc. Bengal. 1890, p. 216. 


Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 20 


306 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Nanophyes (Sphaerula) indicus. Dem Iythri F. aufser- 
ordentlich nahe stehend und ähnlich gezeichnet wie Sahlbergi Sahlb., 
nur kleiner, die Decken etwas weniger hoch längsgewölbt, die 
Augen noch mehr genähert, das erste Geifselglied bedeutend länger 
als das zweite und die Decken feiner sculptirt. 

Hinterbrust, Abdomen, Kopf, Fühlerkeule schwarz, die übrigen 
Theile bis auf .den bräunlichen Rüssel gelb oder gelb mit schwarzen 
Makeln. Thorax mit zwei dunklen Dorsalbinden; Decken mit einer 
dreieckigen schwarzen Basalbinde, die sich nach aulsen stufenförmig 
verschmälert und auf den Spatien 1, 3, 5 unterbrochen ist, ferner 
mit einer gemeinsamen rundlichen schwarzen Makel hinter der 
Mitte auf der Naht und. mit einer schwarzen Strichmakel am 
Aufsenrande gegenüber den beiden ersten Bauchsegmenten; Vorder- 
schenkel vor der Spitze mit einer schwarzen Makel. Schenkel 
ungezähnt und die Behaarung wie bei /ythri. 

Belgaum. Nach 2 gleichen Stücken. 

Nanophyes calceatus. 2. Globoso-ovatus, nigro-piceus, subtus 
sat dense albido-pubescens, supra albo-griseo-squamulosus; antennis 
pedibusque (tarsis exceptis) flavo-testaceis; rostro valde elongato, 
tenui, parum arcuato, impunctato, nitido; elytris obsoletissime punc- 
fato-siriatis, interstitiis planis, post basin utringue macula indeter- 
minata fusco-pilosa signatis; femoribus trispinosis. — Long. 1.8 mill., 
lat. I mill. 

Des langen Rüssels und der fein gestreiften Decken wegen mit 
longirostris !) Fst. verwandt, aber breiter, kürzer, die Beine anders 
gefärbt, die Decken andersfarbig beschuppt und gemakelt. Die 
breite Form und der lange glänzende Rüssel unterscheiden die neue 
Art auch von allen bisher beschriebenen Arten mit schwarzen Decken. . 

Rüssel bedeutend länger als die .Vorderschenkel und wenig 
dicker als die Vorderschienen an der Spitze. Fühler dünn, dicht 
hinter der Mitte eingefügt. Thorax äufserst fein und nieht sehr 
dicht punktirt. Decken kaum länger als breit, mit feinen, wenig 
vertieften Streifen und weilslichen kürzeren Schuppenhaaren besetzt, 
welche die Grundfarbe der Decken verschleiern; die fein rothbraun 
behaarte und wenig von ihrer Umgebung abstechende Makel liegt 
vor der Mitte zwischen den Streifen 2 und 5. Brust laug und 
dicht weilshaarig. Schenkel nicht stark gekeult mit einem längeren 
und zwei sehr kurzen dornartigen Zähnchen. 

Belgaum. Ein einziges Weibchen. 


1!) Ann, Fr. 1893))p: 515) 


von Vorder- und Hinterindien. 307 


Nanophyes Andrewesi. Etwas schmäler als ochreatus !) 
Mots. mit kürzerem Rüssel, längerem Thorax und etwas anderer 
Zeichnung. Bei beiden Arten ist der Körper kastanienbraun, gelb- 
lich-weils aber auf der Brust dichter behaart, und die bei beiden 
Arten verschiedene Zeichnung besteht aus unbehaarten Stellen, die 
dunkler als die behaarten erscheinen; es zieht sich nämlich auf 
den Decken eine V-förmige Kahlmakel vom Spitzendrittel bis auf 
die Schultern und schlielst an der Basis eine behaarte dreieckige 
Makel ein, die bei beiden Arten verschieden geformt ist. Bei 
ochreatus ist diese Makel auf den Spatien 2 und 4 bis zur Basis 
unterbrochen und der Thorax gleichmäfsig behaart, bei der neuen 
Art ist sie nicht unterbrochen, hinten abgerundet mit je einer strich- 
artigen Verlängerung, auf Spatium 1 nach hinten, und auf dem 
Thorax steht jederseits eine kahle Längsbinde, die jedoch nicht 
den Hinterrand erreicht, sondern sich hakenförmig nach aulsen um- 
biegt und eine weifsliche Makel einschlielst. 

Rüssel nicht (Jg!) oder bedeutend (2) länger als der Vorder- 
schenkel, leicht gebogen, punktstreifig, von der helleren Farbe 
der Antennen und der Beine, aber mit dunklem Munde. Der co- 
nische Thorax wenig kürzer als an der Basis breit. Decken um 
ein Drittel länger als breit, kaum sichtbar punktstreifig, die Schul- 
tern leicht schwielig. Augen nur durch eine schmale Linie getrennt. 
Schenkel mälsig dick, mit einer längeren und 3 kurzen Dornspitzen. 
— Länge 2 mill., Breite 1 mill. 

Kanara, Belgaum, S. Bombay. 

Nanophyes crassipes. Grölser als die vorhergehende Art 
(Andrewesi), anders gefärbt und namentlich durch die sehr stark 
gekeulten Schenkel sogleich von diesem zu unterscheiden. 

Röthlich, Hinterbrust, Abdomen, eine grolse Makel vor der 
Spitze der Hinterschenkel, die Rüsselspitze, Fühlerkeule, Kopf und 
die Deckenseiten von der Schulter bis zu den Hinterhüften schwarz. 
Die Zeichnung und Behaarung der Oberseite ist gleich der des Andre- 
wesi, nur ist die V -förmige Makel auf den Decken nicht kahl, sondern 
wie auch das Innere der Basalmakel fein dunkler behaart. Augen 
viel gröfser und etwas gewölbter als bei Andrewesi. Thorax deutlicher 
punktirt und die Fld. mit, wenn auch feinen, so doch deutlichen Punkt- 
streifen, die Spatien leicht gewölbt. — Länge 2.8 mill., Breite 1.3 mill. 

Belgaum. Ein einzelner Mann. 


!) Die von Motschulsky im Bull. Mose. 1866, p. 443 — 445 
beschriebenen oder skizzirten Arten fehlen im Münchener Catalog; 
von ochreatus besitze ich ein vom Autor stammendes Stück. 


20* 


308 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Alcides vafellus. Parvus, cylindricus, niger, flavo - albido- 
vittatus et fasciatus; articulis duobus primis aequilongis; capite sat 
dense minute punctato; prothorace parum transverso, lateribus rotun- 
dato mazxima latitudine post medium, dense granuloso, flavo-biviltato; 
elytris prothorace viz latioribus, punctato-siriatis, punctis in strüs 
reclangulatis apicem versus minoribus, interstitiis antice granulatis, 
primo et secundo basi apiceque, etiam fascia transversa post medium 
flavo-squamosis. — Long. 5—6 mill., lat. 1.7—2 mill. 

Eine der kleinsten cylindrischen Arten, die besonders dadurch 
auffällt, dafs die gemeinsame Querbinde auf den Decken weiter 
nach vorne, d. h. viel näher der Mitte als der Spitze liegt. Jedem 
der kleinen Punkte auf den auch von der Basis bis zur Mitte 
gekörnelten Deckenspatien entspringt ein kurzes auliegendes weilses 
Härchen, während die Schuppen der gelblichen Zeichnung haar- 
büschelförmig mit aufgehängter pollenstaubartiger Ausschwitzung 
sind; diese Ausschwitzung giebt namentlich den längeren Strich- 
makeln an der Basis und Spitze der zwei ersten Spatien sowie 
den nach vorne convergirenden Längsbinden ein verwaschenes Aus- 
sehen, während die nach aulsen wenig verbreiterte und den Aulsen- 
raud beinahe erreichende Querbinde auf den Decken schärfer be- 
grenzt ist. Unterseite ziemlich gleichmäfsig dicht beschuppt. Rüssel 
eylindrisch, in beiden Geschlechtern kürzer als der Vorderschenkel, 
beim Manne ziemlich dicht punktirt und der Kehlausschnitt mit 
einem kleinen spitzen Tuberkel. Die Körner auf dem Rücken des 
zur Spitze geschweift verengten Thorax flach, am Vorderrande in 
Punkte übergehend. Decken mit zweilappiger Basis, hinter dieser 
mit breitem flachen Quereindruck, im Spitzendrittel gerundet- 
verengt, die Seiten beim Manne sehr flach gebuchtet. Der kräftigere 
Zahn der Vorderschenkel spitz, mit etwas crenulirter Vorderseite. 

Belgaum. 2 Mann, 1 Weib. 

Alcides mellitus. Oblongus, postice attenuatus, niger, nitidus, 
silaceo-, pedibus albido-sguamosus; rostro femoribus anticis breviore 
(3) vel longiore; fronte inter oculos impressa; prothorace 
valde transverso sat crebre granulato, silaceo-trivittato; elytris pro- 
thorace paulo latioribus, sat grosse punctato-striatis, singulo fascüs 
duabus transversis maculaque hamatiforme apicale dense silaceo- 
syuamosis. — Long. 6.3—8.5 mill., lat. 2.8—3.6 mill. 

Eine in der Körperform und Zeichnung mit Westermanni Bhn. 
und scenicus !) Fst. verwandte Art, die sich von ihnen schon durch 


1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 256. 


von Vorder- und Hinterindien. 309 


den Stirneindruck sowie durch kürzeren Thorax und die den Apex 
erreichenden Hinterschenkel unterscheidet. Ersterer hat schräge 
Deckenbinden, letzterer hinter der Basis quer eingedrückte Decken 
und einen beim Manne längeren, beim Weibe kürzeren Rüssel als 
die neue Art; während die Zeichnung bei scenicus und mellitus 
nahezu identisch ist. 

Thorax viel kürzer als breit, an den Seiten vorne zusammen- 
gezogen. Fühlerkeule schlanker als bei scentcus. Decken an der 
Basis ohne Quereindruck, die Punkte in den Streifen gröber und 
tiefer, die Spatien etwas gewölbt und stellenweise gekörnelt; die 
Querbinde vor der Mitte aus zwei Makeln bestehend, nämlich einer 
runden zwischen den Streifen 4 und 7, und einer länglichen zwischen 
9 und 10, die Binde dicht hinter der Mitte vom Streifen 1 oder 2 
bis zum Aufsenrande reichend; die nicht dicht beschuppten “tellen 
sind mit gekrümmten gelben Schuppenhaaren besetzt, während die 
Schuppen haarbüschelförmig sind. Geifselglied 2 länger als 1. Der 
männliche Rüssel unten ohne Auszeichnung und kürzer, der weib- 
liche länger als der Vorderschenkel. Vorderschienen innen stumpf- 
winklig. 

Madura. Zwei Männer. Ein Weib vom Himalaja in meiner 
Sammlung. 

Alcides discrepans: Elongato-ellipticus, convezus, nmiger, 
dorso parce silaceo-, subtus elytrorumque lateribus dense albido- 
squamosus; rostro brevi, crasso, parum arcuato, dorso profunde 
sulcato; prothorace rotundato-conico, transverso, basi haud profunde 
bisinuato, granuloso; elytris prothoracis basi haud latioribus, ellip- 
ticis, postice altenuatis, humeris nullis, longitudinaliter converis, 
punctato-striatis, interstitüs suturaque uniseriatim granulosis, singulo 
maculis tribus (una humerali magna a basi usque ad segmentum 
tertium abdominis continuata, duae minores in interstitio secundo) 
dense albido-squamosis; tibüis anticis intus haud dentatis. — Long. 
7.79 mill., lat. 3—3.8 mill. 

Die elliptischen, hinten stumpf zugespitzten und der Länge 
nach gewölbten Decken geben dieser Art ein von den bishe: mir 
bekannt gewordenen stark abweichendes Aussehen. 

Rüssel in beiden Geschlechtern gleich lang, so lang als Kopf 
und Thorax zusammen, leicht gebogen. bis zur Fühlereinlenkung 
im Spitzendrittel nicht dicht. unregelmäfsig gereiht punktirt und 
stark längsgefurcht, glänzend, dieker als der gröfsere Augendurch- 
messer, beim Weibe nur etwas dünner als beim Manne. Stirne 
flach gedrückt. Geifselglied 2 etwas länger als 1, die drei letzten 


310 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


kuglig. Thorax von den Hinterecken zur Spitze allmählich gerundet 
verengt, die Basis ungewöhnlich flach zweibuchtig, die Körnelung 
nicht sehr dicht und in der Mitte eine unbesetzte Mittellinie frei 
lassend; Schildchen klein, rundlich, kahl, glänzend. Decken nicht 
ganz doppelt so lang als in der Mitte breit, hier am breitesten 
und höchsten, die Punkte in den Streifen 4 und 5 hinter der Mitte 
am deutlichsten, die Körnerreihe der Spatien 4 und 5 nur auf der 
hinteren Hälfte deutlich, die auf 6 fast ganz erloschen, alle Körner 
glänzend und auf den drei inneren Spatien dicht, mitunter zusammen- 
fliessend; von den weilsen Makeln auf den Decken ist die zwischen 
dem Streifen 4 und dem Aufsenrande liegende und innen von der 
Mitte ab verengte die grölste. Unterseite punktirt ohne Körner. 
Beine runzlig punktirt und mit weilslichen Schuppenhaaren viel 
weniger dicht besetzt. Die gelbbraunen Schuppen einfach haar- 
förmig, die weilsen haarbüschelförmig und wie jene äufserst kurz. 
Madura. Auch von Madras !) in meiner Sammlung. 


Menesinus nov. gen. Nerthopinorum. 


Oculi parvi rotundati. Antennae basilares fractae funiculo clavam 
versus incrassato, septem articulato. Femora subtus sulcata ac minute 
dentata; tibiae: curvatae apice eztus uncatae; articulus ultimus tar- 
sorum unguiculis simplicibus divaricatis. Segmenta abdominalia tres 
intermedia postice truncata. Rostrum breve capite parum angustius, 
a. fronte haud distinctum. Scutellum conspicuum. Elytra decem- 
striata pygidium fere obtecta. Processus abdominalis latus processu 
mesosternali aequilatus. Metasternum inter coras diametro cozarum 
intermediarum aequibreve. Corpus breve. 


1) Ein anderes Weib von Madras in meiner Sammlung, das 
dem discrepans sehr nahe steht, gehört sicher einer neuen Art 
aculus an und unterscheidet sich von jenem durch folgende Merk-, 
male. Länge 10 mill., Breite 3.4 mill. Hinten mehr zugespitzt- 
Rüssel dünner und länger, ohne Spur einer Mittelfurche. Geilsel- 
glied 1 länger als 2. Vorderschienen innen stumpf erweitert. Tho- 
rax noch kürzer, hinten kaum, vorne geschweift verengt. Die ge- 
körnelten Deckenspatien 1, 2, 3, 6 und 8 erreichen ganz, 4 nicht 
ganz die Basis, 6 ist einmal vor, einmal hinter der Mitte unter- 
brochen, 7 nur in der Mitte deutlich, Spatium 2 ohne weilse Makeln, 
dagegen erstreckt sich eine zwischen Streifen 5 und dem Aulsen- 
rande liegende Humeralbinde hinten beinahe bis zur Spitze, ist 
aber gegenüber den Hinterhüften keilförmig bis zum Streifen 8 
unterbrochen. Beine etwas länger und die Schenkel auch kräftiger 
gezähnt, Stirne gewölbt. Die weilse Beschuppung noch dichter als 
bei diserepans. 


von Vorder- und Hinterindien. a 


Die neue Gattung ist neben Hierostylus.t) Sch. zu stellen und 
unterscheidet sich von dieser mir unbekannten Gattung besonders 
durch die vom Rüssel durch keine Querfurche getrennte Stirne, 
die einzähnigen Schenkel, die an der Aulsenecke mit einem Horn- 
haken bewehrten Schienen und das hinten gerade abgestutzte erste 
Bauchsegment.: Ob. die Schenkel unten bei Hierostylus auch wie 
bei Menesinus gefurcht sind, geht aus der Beschreibung von Schön- 
herr und Lacordaire nicht hervor. Fühlerfurehen unten herum 
verbunden. , Fühlerschaft den Augenvorderrand überragend. 

Menesinus flavicornis. Brevissime ovatus, nonnihil con- 
vezus, niger, opacus, parce griseo-pubescens; antennis tarsisque 
rufis; capite cum rostro dense punctatis et longiludinaliter tenuissime 
rugulosis, hoc parallelo, paulo transverso, medio carinulato; prothorace 
transverso basti leviter bisinuato, lateribus rotundato, dorso subcari- 
nato, densissime punctato; scutello rotundato plano, punctato; elytris 
brevibus rotundatis prothorace latioribus, punctato -strialis, inter- 
stitiis nonnihil converis ruguloso-granulatis. — Long. 2.2 mill., lat. 
1.4 mill. 

Kopf feiner punktirt als der Thorax, die Augen vom Thorax- 
vorderrande entfernt sitzend, Stirne leicht gewölbt. Rüssel nicht 
schmäler als die Stirne, nicht ganz so lang als breit, sein Rücken 
flach, Thorax mindestens zweimal so breit als lang, mit der gröfsten 
Breite dicht vor der Basis, die Hinterecken sehr wenig eingezogen; 
der Antiskutellarlappen hinten gerade abgestutzt, der Vorderrand 
nicht ganz halb so breit als die Basis, die fein kantigen Seiten 
‚gerundet, der Rücken längsgewölbt mit dem höchsten Punkte hinter 
der Mitte. Decken kaum so lang als breit, breiter als der Thorax, 
an den Seiten gleichmälsig, hinten einzeln breit abgerundet, mit 
der gröfsten Breite in der Mitte, Schultern kaum angedeutet, höher 
längsgewölbt als der Thorax mit dem -höchsten Wölbungspunkte 
etwas vor der Mitte, von hier bis oberhalb der Spitze flach schräg, 
dann kurz steil abfallend, die Punkte in den Streifen dicht und 
viel gröfser als die auf dem Thorax, die leicht gewölbten Spatien 
breiter als die Streifen und einreihig anliegend behaart. Geifsel- 
glied 1 so lang als dick und das dickste, die übrigen kürzer, 7 das 
breiteste und an die Keule geschlossen. Jeder Punkt auf dem 
Thorax und auf den Beinen mit einem kurzen und dünnen Här- 


1) Die Gattung ist im Münchener Katalog zweimal verzeichnet, 
einmal p. 2246, wo sie zu streichen ist, und p. 2532, wo sie nach 
Lacordaire an ihrer richtigen Stelle steht. . 


312 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


chen, jeder der Hinterbrust mit einem diekeren Schuppenhaar von 
weilslicher Farbe. 

In der Körperform einem kleinen Zantes !) Pasc. (mir unbe- 
kannt) ähnlich. 

Kanara, Belgaum. 

Menemachus raripilus. Oblongus, depressus, niger, pinguis, 
supra pube tenuissima fusca fere adpressa obsitus; antennis farsis- 
que rufis; rostro postice punctato-striato, medio carinulato; protho- 
race quadrato lateribus parallelo, antice sinuato-angustato, densissime 
punctato, medio carinulato; elytris oblongis retrorsim parum angu- 
statis, punctato-striatis, interstitiis planis biseriatim punctatis, sutura 
dimidia parte antica impressis; corpore subtus albido-pubescente. — 
Long. 3.2 mill., lat. 1.4 mill. 

Sehr feine pfriemenförmige und nicht ganz anliegende braune 
Härchen, denen nur hier und da wenige graue beigemischt sind, 
beeinträchtigen kaum die fettglänzend schwarze Körperfarbe und 
geben der Oberseite, gegen das Licht gesehen, ein leicht rauhes 
Ansehen. 

Augen auf der Stirne nur durch eine feine Linie getrennt. 
Fühlergeifsel zur Keule hin deutlich verdiekt, die beiden ersten 
Glieder gleich. lang, so lang als die drei folgenden. Kopf und 
Thorax gleich grob punktirt. Thorax mit flach zweibuchtiger 
Basis, rechtwinkligen Hinterecken, leicht längsgewölbt. Schildehen 
rundlich, flach gewölbt. Decken etwas breiter als die Thorax- 
basis, mit kurz gerundeten Schultern, die feinen Streifen zur Basis 
hin wenig tiefer, die Punkte in den seitlichen kettenartig, ‘die zwei- 
reihigen Punkte auf den Spatien nur wenig kleiner als die auf dem 
Thorax. Unterseite dicht, nur das Abdomen weniger dicht punktirt. 
Vorderschenkel bedeutend stärker gekeult als die übrigen, Vorder- 
schienen parallelseitig, gekrümmt, alle an der Spitze gerade ab- 
gestutzt. 

Belgaum. 

Menemachus pubescens. Oblongus, subdepressus, niger, 

parum nitidus, sat dense aequaliter cano-pubescens; anlennis tarsis- 


que rufescentibus. — Long. 3.4 mill., lat. 1.3 mill. 
var. dorso prothoracis maculisque quatuor vel sex fusco-pubes- 
cenlibus. . 0... ... var. maculosus. 


Etwas länger als der vorhergehende (raripilus), die Decken 
parallelseitig, die Naht nicht eingedrückt, der Thorax nicht längs- 


!) Ann. Mag. Nat. Hist. 1892, p. 413. 


von Vorder- und Hinterindien. 313 


gewölbt, die Vorderschenkel nur wenig dicker als die übrigen, die 
Vorderschiene gerade und innen an der Basis gebuchtet, der ganze 
Käfer mit grauweiflsen Haaren so dicht bedeckt, dafs die Grund- 
farbe des Körpers nur wenig durchschimmert. Seulptur und das 
Uebrige wie bei raripilus, nur die Augen um ein Drittel der Rüssel- 
breite getrennt. 

Zusammen mit dieser Stammform kommt in beiden Geschlech- 
tern eine Abänderung maculosus vor, die sich von jener nur durch 
viel feinere und rothbraun behaarte Makeln der Oberseite unter- 
scheidet; so behaart ist nämlich der mittlere Thoraxrücken, auf 
jeder Decke eine postbasale Quermakel zwischen den Streifen 3 
und 9, sowie eine grolse anteapicale zwischen den Streifen 1 und 
10, die auf der Schwielenstelle weifslich behaart ist, zuweilen aber 
noch eine gemeinsame Quermakel zwischen den dritten Streifen. 

Belgaum, Kanara. 

Menemachus sgquameus. Praecedenti (pubescens v. maculosus) 
similis et affinis, sed opacus, sat dense subalbido-squamosus et fusco- 
maculatus etiam oculis magis approrimatis, angulis posticis protho- 
racis longioribus obtusis diversus. — Long. 3.3 mill., lat. 1.3 mill. 

Während bei pubescens und seiner Varietät maculosus die Be- 
kleidung aus pfriemenförmigen Haaren besteht, wird sie bei squa- 
meus aus langen, zur Spitze verbreiterten Schuppen mit abgestutzter 
Spitze gebildet. Die dunkle Zeiehnung weicht insofern von der 
des maculosus ab, als der Thoraxrücken vier dunkle Fensterflecke 
zeigt. Decken nur sehr wenig breiter als der Thorax, dieser etwas 
länger als an der deutlicher zweibuchtigen Basis breit, der Anti- 
skutellarlappen breiter und mehr gerundet, die Panktirung wenig 
gröber, die Hinterecken etwas abgerundet. Naht hinter dem Schild- 
chen mit einem kurzen flachen Eindruck; letzteres wie die um- 
liegenden Theile weils beschuppt. Augen nur durch eine feine 
Linie getrennt. 

Thaunghu. Nach einem Pärchen. 

Acienemis (Berethia!)?) praeambulus. dg. Elonyatus, 
nigro-piceus, dense luteo-squamosus setisque clavatis nigris el albidis 
adspersus, supra nigro- et albido-variegatus; rostro antice, antennis 


!) Die Berechtigung der Gattung Berelhia Pase. in Journ. Lin. 
Soc. 1872, p. 463 scheint sehr zweifelhaft oder doch durch die 
kurzen Hinterschenkel (die Länge ist bei verschiedenen Acienemis- 
Arten recht verschieden) und durch die obsolete Naht der beiden 
ersten Bauchsegmente (ist bei langbeinigen Arten meistens ebenso 
obsolet) ungenügend begründet. 


314 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


tarsisque rufescentibus; rostro postice punctalo-striato et pluricari- 
nulato ut capite luteo-squamoso et nigro-setuloso; prothorace dorso 
nigro-quadrimaculato; elytris punctato-striatis, punctis in strüs uni- 
squamigeris, interstitüs 3°, 5°, 7% et 9° totis luteis, reliquis luteo- 
nigro- et albido-, sutura nigro- et albido-maculatis; femoribus tibüs- 
que brunneo-annulatis; femoribus posticis anum haud. superantibus. 
— Long. 3 mill., lat. 1.1 mill. 

Dem mir unbekannten dorsonotatus ') Chyvrl. ähnlich, aber 
kleiner, der Thorax nicht faseieulirt und auch anders gezeichnet. 
Besonders scharf gezeichnet sind die Decken. Hinter dem kleinen 
weilslichen Schildehen liegt bis vor die Mitte eine gemeinsame 
schwarze L-förmige Makel zwischen den dritten Streifen, an diese 
angrenzend auf der Naht eine längere und vor der Spitze eine 
kürzere milchweilse, zwischen beiden eine längere schwarze Makel; 
Spatiam 2 nur mit einer weilslichen und ohne schwarze, 4, 6, 8 
mit mehreren weilsen und schwarzen Makeln auf lehmfarbigem 
Grunde, von denen die mittleren schräg nach aufsen und vorne 
gerichtete und lehmfarbig unterbrochene Binden bilden. 

Fühler in der Mitte eingelenkt. Thorax so lang als breit, in 
der Mitte am breitesten, die Seiten gerundet, Vorder- und Hinter- 
rand beinahe gleich breit, längsgewölbt, dicht punktirt. Schildchen 
sehr klein und weifslich. Decken mit schräg abfallenden Schultern, 
2} mal so lang als breit, :parallelseitig., Hinterschenkel den Apex 
erreichend und ziemlich lang gestielt. 

Belgaum. Ein Mann. 

Desmidophorus anzius. Wie fasciatus ?) Auriv. gezeichnet, 
aber länger, Rüssel kürzer, Beine dünner, Thorax viel weniger 
längsgewölbt, mit schmalen, zur Spitze verbreiterten und hier ab- 
gestutzten Schuppen in den Punkten, auf den Beinen mit gröfsten- 
theils haarförmigen Schuppen, die Decken im Verhältnifs zur Breite 
länger, ihr höchster Längswölbungspunkt zwischen Basis und Mitte, 
Spatium 6 ohne sammetschwarze (bei fasciatus mit zwei) Pusteln, 
das Schildehen viel dunkler als seine Umgebung beschuppt, das 
Analsegment des Mannes hinten weniger abgestutzt und ohne Ein- 
druck. — Länge 9—11 mill., Breite 4.2—5.5 mill. 

Kanara, Tarawady. 

Colobodes fallaz. Nur etwas grölser als Colobodes (Solo- 

brachis) acalloides ?) Desbr. und höher quergewölbt, der Thorax 


1) Pet. Nour. 1878, p. 261. 
..?2) Nouv. Archiv. du Mus. 1892, p. 221. 
3) Ann. Belg. 1891, p. 11; Stett. ent, Ztg. 1893, p. 180. 


von Vorder- und Hinterindien. 315 


länger, der Rüssel dicker, die Decken mit rechtwinkligen Schultern 
und anders gezeichnet. 

Oben und unten schmutzig graugelb dicht beschuppt. Thorax 
wenig kürzer als breit, in der hinteren Hälfte parallelseitig, in der 
vorderen geschweift verengt, Hinterecken stumpf, etwas eingezogen, 
Rücken etwas gewölbt, dreieckig, schwarzbraun beschuppt und mit 
dunklen abstehenden Borstenschuppen spärlich besetzt, in der Mitte 
des Vorderrandes mit 2 kleineren, die Mitte mit einer Querreihe 
etwas grölserer Faseikel aus solchen Borstenschuppen. Schildchen 
rundlich, etwas erhaben, kahl. Decken doppelt so lang als breit, 
parallelseitig, hinten gerundet verengt, Rücken flach gewölbt, aber 
höher liegend als der Thoraxrücken, zur Basis kurz, zur Spitze 
länger gerundet abfallend, ziemlich hoch quergewölbt, die Schultern 
durch zwei flache Eindrücke, einen unter-, einen innerhalb abge- 
hoben, fein und nicht dicht punktstreifig, die Spatien flach, 1, 3, 5 
an der Basis schmäler als die übrigen, 2 und 4 hinter der Basis 
mit je einer Gruppe heller, 2 dicht vor der Mitte mit einer solchen 
grölseren, 4 an der Spitze mit einer kleineren aus mattschwarzen, 
Borstenschuppen, die abschüssige Stelle schwarzgrau, der übrige 
Theil mit gelb- und weilsgrauen Schuppen dicht bedeckt, die Naht 
und die Rückenspatien mit je nach der Beschuppung hellen oder 
dunklen abstebenden Schuppenborsten spärlich besetzt. Unterseite 
nicht dicht beschuppt. Fühler und Tarsen röthlich. — Länge 
6.5 mill., Breite 3 mill. 

Tarawady. 1 Exemplar. 

Mechistocerus simplex. Dem mimicus !) Fst. aufserordent- 
lich ähnlieh und von ihm nur durch folgende Merkmale zu unter- 
scheiden. Körper hinten mehr zugespitzt, Decken mit tieferen und 
auch etwas diehteren Punkten in den besonders hinten fein einge- 
ritzten Streifen, die inneren Spatien auf der Basalhälfte mit einer 
Reihe kleiner nackter Körnchen, welche die Beschuppung durch- 
brechen; die ersten Geilselglieder dünner und auch länger, die 
Schenkel weniger stark gekeult und der Thorax dicht hinter der 
Mitte mit vier in eine Querreihe gestellten hellen Punkten, von 
denen die äufseren von oben nicht sichtbar ist. Deckenrücken etwas 
weniger quer gewölbt. — Länge 6.5—11.5 mill., Breite 2.3—5 mill. 

Kanara. In Mehrzahl. 

Tadius laticollis. Brevior, converior, nonnihil nıtidus, nigro- 

piceus, dense cinereo- et albido-subtessellatim squamosus, reclinatım 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 274. 


316 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


setosus; rostro prothoracis longitudine antice nonnihil dilatato; pro- 
thorace transverso anfice subito rotundalo-confracto, ante scutellum 
impresso, subtilissime punctulato; elytris latitudine vix dimidio lon- 
gioribus, dense punctulato-striatis, interstitiis planatis, uniserialim 
remote selulosis; pedibus brevioribus crassioribus, tibüis posticis 
apicem versus gradatim latioribus. — Long. 3.7 mill., lat. 1.6 mill. 

Von erirhinoides 1) Pasc. durch gedrungene Gestalt, kurzen 
breiteren und zur Spitze etwas verbreiterten Rüssel, kurzen und 
vor dem Schildchen eingedrückten Thorax, sowie durch die zur 
Spitze verbreiterten Hinterschienen verschieden. Einem Ephimeropus 
geniculatus Hochh. nicht unähnlich. 

Rüssel äufserst dicht punktirt. Fühler zwischen Mitte und 
Spitzendrittel, diesem näher eingelenkt. Stirne breiter, so breit als 
der Rüssel an der Spitze, ohne Quereindruck zwischen deu Augen. 
Tborax seitlich bis vor die Spitze kaum gerundet, beinahe parallel- 
seitig, der höchste Punkt seiner Längswölbung an der Basis. Decken 
hinten viel stumpfer gerundet und steiler zur Spitze abfallend, die 
Punktstreifen etwas tiefer. Die Oberseite wie bei den meisten 
Bagous-Arten glänzend. Beine viel kürzer als bei erirhinoides. 
Analsegment des Mannes ohne (bei erichinoides mit) runde Grube. 

Burmah, Prome. Nach vier Exemplaren. 

Der erirhinoides ist eine nicht seltene, über die ostindischen 
Inseln, das ostindische Festland, über China bis nach Japan ver- 
breitete Art, die in der Gröfse, in der Zeichnung und in der 
Thoraxform recht erheblich variirt. So schwankt die Gröfse 
zwischen 3.2 und 5.5 mill. Pascoe beschreibt den typischen eri- 
rhinoides mit grauen und dunklen Schuppen makelartig besetzt, 
was wohl so aufzufassen ist, dals die Deckenspatien unregelmälsig 
hell und dunkel gewürfelt sind, wie das zwei mir vom Autor als 
erirkinoides bezeichnete Stücke (India or.) zeigen. Von Taunghu, 
Paungde und Cochinchina liegen mir Stücke vor, bei denen die 
Spatien einfarbig, die abwechselnden heller beschuppt sind und 
die var. lineatus benannt zu werden verdienen. Stücke von Saigon, 
Taunghu, Celebes mit der typischen Deckenzeichnung und mit 
einem breiteren aber an den Seiten weniger gerundeten Thorax 
bilden die v. suspiciosus. 

Dystropicus clitellae. Oblongus, niger, opacus, dense subtus 
griseo , supra dorso nigro-, lateribus ochraceo-squamosus, squamis 
ereclis nigris et ochraceis obsitus; antennis rufo-piceis; rostro pro- 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 253. 


von Vorder- und Hinterindien. a 


thorace longiore (2), paulo arcuato; hoc lateribus rotundato - ampli- 
ato, antıce sinuato-angustato, margine antico medio inciso; scutello 
rotundato opaco; elytris -humeris rotundato-rectangulatis, sat dense 
punctato-substriatis, dorso nigro macula antemediana in interstitio 
tertio fasciaque communi posimediana albido-signatis. — Long. 4.6 
bis 5.5 mill., lat. 1.9—2.1 mill. 

Von squalidus!) Pasc. durch geringere Gröfse, andere Zeichnung, 
eingezogene Thoraxhinterecken und dünnere Beine verschieden. 
Thorax länger als hinter der Mitte (hier am breitesten und 
höchsten) breit, die Basis leicht zweibuchtig, die breit ocher- 
farbigen und innen ziemlich scharf begrenzten Seiten auf die 
Seiten der Decken, innen bis zum Streifen 4 und bis zur Höhe 
der vorderen kreideweilsen Punktmakel ebenso scharf begrenzt, 
dann verwaschen und schmäler bis zur Spitze fortgesetzt. Die 
hintere gemeinsame weilse Querbinde auf den parallelseitigen Decken 
zwischen den fünften Streifen ist zwischen den dritten Streifen 
breiter und dann vorne stufenförmig abgesetzt; bei gut erhaltenen 
Stücken zeigen die beiden ersten Spatien in der Mitte zwischen 
der Querbinde und Spitze noch eine kleine weilsliche Makel; die 
Spatien 1, 3, 5 zuweilen etwas erhabener als die übrigen, stets 
aber mit längeren, schwarzen, abstebenden, stellenweise auch 
dichter gestellten, die zwischenliegenden mit kürzeren Schuppen 
einreihig besetzt. Schenkel nicht gekeult mit einem kleinen Zähn- 
chen, die vier hinteren mit einer dunklen Rückenmakel; die kurzen 
Schienen an der Basis dunkel geringelt. 

Kanara. 

Dystropicus dorsalis. Flavo-cinereo-squamosus, squamis erec- 
tis disperse obsitus, dorso obscure maculatus; antennis tarsisque 
rufo-piceis; prothorace latitudine longiore angulis posticis acutis, 
dorso macula magna basali quadrangulata signato; scutello rotun- 
dato glabro nitido; elytris parallelis humeris obliquis, punctato- 
striatis, medio fascia communi ramulum angustum ad scutellum 
emiltente obscuro-squamosis, postice obscure- et albido-nebulosis; 
femoribus subparallelis dente parvo urmatis. — Long. 5.4 mill., lat. 
2.2 mill. 

Nur etwas gröfser als der vorhergehende (cltellae), immer 
noch bedeutend kleiner als squalidus; mit letzterem hat die neue 
Art die Form des Thorax mit scharfwinkligen Hinterecken und 
mit der grölsten Breite an der Basis sowie das glänzende schwarze 


1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 252. 


318 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Schildehen und die nahezu in demselben Bogen gewölbten Decken 
und Thorax gemeinsam, unterscheidet sich aber von beiden durch 
die Zeichnung der Oberseite und durch die Spärlichkeit der auf- 
stehenden Schuppen. 

Thorax conisch, vor der Mitte etwas zusammengezogen, die 
viereckige dunkle Basalmakel vorne die Mitte, seitlich den vierten 
Deckenstreifen erreichend und an den Seiten winklich ausge- 
schnitten; nur die hell besehuppten Theile mit Starrschuppen. 
Decken schmal elliptisch, beinahe doppelt so lang als breit, hinten 
spitzer gerundet, die Streifen hinten vertieft, die Punkte in ihnen 
nicht dicht, länglich, auf der dunklen Makel viereckig und am 
grölsten, jeder mit einem kurzen feinen Härchen, die Spatien flach; 
die lehmfarbige Beschuppung durch eine dunkle Basalmakel auf 
Spatium 3 unterbrochen; die dunkle Querbinde nimmt den grölseren 
Theil der vorderen Deckenhälfte ein, erreicht aufsen etwas nach 
vorne gerichtet und auf Spatium 8 stufenartig verschmälert den 
Streifen 10, ihre schmale Erweiterung liegt anfänglich zwischen den 
zweiten Streifen, erreicht aber nur auf der Naht die Basis; hinten 
ist die Binde auf der Naht und den beiden ersten Spatien durch 
helle Schuppenflecke scharf abgegrenzt. Beine ungemakelt. 

Belgaum. Nach einem Exemplar. 

Pempheres pleurostigma. g‘. Breviter ovata, paulo depressa, 
nigra, supra nigro-squamosa, albido-variegala; abdominis segmento 
primo lateribus exceptis, macula apicali episternorum metathoracis, 
prothorace sublus lateribusque densissime cretaceo sgquamosis; tarsis 
apice antennisque rufo-testaceis; rostro postice quinquecarinalo, 
dense punctalo; prothorace transverso lateribus rolundato- dilatato, 
macula parva antescutellari rhomboidali cretaceo; elytris latitudine 
parum longioribus; depressis, punclato-striatis, squamulis albidis 
irregulariter adspersis; femoribus ante apicem nigro-annulatıs, subtus 
dente parvo armatis. — Long. 5.5 mill., lat. 1.7 mill. 

Schon durch ihre geringe Grölse von den bisher beschriebenen 
drei Arten verschieden. Während irilineata und habena Pasc. 
sowie picta !) Heller Längsbinden auf dem Thorax, die ersten 
beiden auch auf den Decken haben, ist bei pleurostigma nur auf 
dem Thorax eine Andeutung, auf den Decken aber keine Spur 
solcher Längsbinden vorhanden. 

Rüssel länger als der Vorderschenkel, bis zur Spitze äulserst 
dicht punktirt und matt, hinten seitlich abgeflacht und an der 


!) Bericht u. Abh. Dresd. Mus. 1893, p. 12. 


von Vorder- und Hinterindien. 319 


Basis weder breiter noch bemerkbar höher, die Punkte an den 
Seiten wie auch die um die Augen mit weilslichen Schuppenhaaren 
besetzt, Fühlereinlenkung im Spitzendrittel. Geifselglied 2 so lang 
als die drei folgenden zusammen und nur wenig länger als 1. Das 
siebente nahezu an die ovale Keule geschlossen. Thorax in der 
Mitte am breitesten, zur Basis gerundet, zur Spitze leicht geschweift 
aber nur wenig mehr verengt, Rücken längsgewölbt, mit dem höch- 
sten Wölbungspunkte etwas hinter der Mitte; schwarzbraune dünne 
Schuppenhaare bedecken den Rücken, ebenso undicht gestellte 
weilsliche und hell ocherfarbige deuten an der Basis und Spitze 
die Anfänge zweier Längsbinden und in der Mitte die einer Quer- 
binde an; dicht: kreideweils beschuppt ist nur eine rhombische 
Makel an der Basis vor dem Schildchen, die etwa ein Drittel der 
Thoraxlänge einnimmt; die auch sich auf die Seiten hinaufziehende, 
aber nur in der Basalhälfte von oben sichtbare Bekleidung der 
Unterseite besteht aus etwas über einander gelegten rundlichen 
weilslichen und hell ocherfarbigen Schuppen. Decken um ein 
Viertel länger als breit, über die rechtwinkligen aber kurz abgerun- 
deten Schultern wenig breiter als die Basis und kaum breiter als 
die Mitte des Thorax, nach hinten allmählich gerundet- verengt, 
die Naht in der vorderen Hälfte etwas eingedrückt; nicht dicht- 
gestellte weifsliche Schuppenhaare besetzen die ganze Naht, je eine 
kleine Makel an der Basis der Spatien 1, 2, 3, 4 und 6, an der 
Spitze eine auf 1, sowie die Ansätze zu zwei gemeinsamen Quer- 
binden, zu einer dritten in der Mitte auf jeder Decke, die vom Aufsen- 
rande bis zum Streifen 5 reicht und einer vierten ebensolchen vor 
der Spitze. Beine auch nur mit feinen Schuppenhaaren und nicht 
dicht, das Abdomen aber bis auf die Seiten des ersten Segments 
und die grofse Makel hinten an der Spitze der Hinterbrustepisternen 
äulserst dicht kreideweils beschuppt !). 
Belgaum. Ein Mann. 


I) Pempheres affinis ist eine der pleurostigma sehr nahe- 
stehende Art, aber nur 3 mill. lang und 1.2 mill. breit, hat dicht 
weils beschuppte Seiten ohne Kahlmakeln, der Rüssel ist an der 
Basis höher als an der röthlichen Spitze, der Thorax ist weniger 
hoch längsgewölbt, die kreideweilse Antiseutellarmakel ist schmal 
zapfenförmig und von einer Querbinde über den Thorax ist keine 
Spur vorhanden. Auf den Decken fehlen die weifslichen Basal- 
makeln, an der Nahtbasis und Spatium 1 stehen dagegen zwei 
längere dichter weifslich beschuppte Strichmakeln und hinten vor 
der Spitze die Anfänge zweier gemeinsamer Querbinden. Ein Mann 
von Ind. or. ohne nähere Fundortsangabe in meiner Sammlung. 


320 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Metialma versicolor. Wenn man nicht authentische Exem- 
plare von M. balsaminae Mots. besitzt, so würde man unsere Art 
sicher für letztere halten, denn beide sind einander aufserordentlich 
ähnlich. Die hervorragendsten Unterschiede der versicolor sind 
folgende: Ungeachtet der geringeren Körpergrölse (Länge 3.3 mill., 
Breite 1.9 mill.) sind die Augen gröfser, Thorax und Decken 
schmäler, jener hinter der Mitte höher und bucklig gewölbt, auf 
den Decken fehlt die helle Nahtmakel hinter dem Schildehen und 
ist durch eine dunkle jederseits neben der beinahe ganz braunroth 
gefärbten Naht ersetzt, die ganze Oberseite erscheint überhaupt 
dunkler, weil die hellen Schuppenhaare sehr spärlich sind, endlich 
ist die Spitze der vier Hinterschenkel nicht gelbroth beschuppt, 
sondern dünn und dunkel behaart, oben auf dem Rücken eine weils- 
liche Makel einschlielsend. 

Belgaum. 

Coryssopus penicillatus. Obtuso-rhomboidalis, convezus, 
niger, flavo-, albido- et nigro-sgquamosus; antennis larsisque rufo- 
testaceis; prothorace conico dorso longitudinaliter convero, ante 
medium penicillis duobus nigris munitis, post hos vitta lata mediana 
usque ad elylrorum apicem ducta flavo-albido-sguamoso; scutello 
parvo nigro, demerso; elytris mazima latitudine pone basin, longi- 
fudinaliter converis, punctato-striatis, interstitüs planis; femoribus » 
postieis dorso macula nigra signatis. — Long. 3 mill., lat. 1.9 mill. 

Der erste asiatische Vertreter dieser bisher nur aus, Afrika 
bekannten Gattung, der sowohl durch seine geringe Gröfse als 
auch die Bewebrung des Thoraxrückens ausgezeichnet ist. 

Rüssel länger als der Vorderscherschenkel, gebogen, bis zur 
Fühlereinlenkung in der Mitte dicht punktirt und mit Mittelkiel. 
Die beiden ersten Geifselglieder verlängert und an Länge kaum 
verschieden. Augen vorne und hinten von gelblich-weilsen Härchen 
umrandet. Thorax etwas kürzer als an der Basis breit, hier am 
breitesten, zur Spitze beinahe geradlinig verengt, die Basis jeder- 
seits des spitzen Mittellappens schmal gebuchtet, dicht und fein 
punktirt, mit pfriemenförmigen schwarzbraunen Härchen in den 
Punkten, der höchste Längswölbungspunkt dicht vor der Mitte und 
auf diesem mit zwei schräg nach vorne gerichteten schwarzen 
Haarpivseln, die hinten an eine von gelblich-weilsen, dicken und 
sehr dichten Schuppenhaaren gebildete breite Längsbinde stofsen; 
an der Spitze steht eine abgekürzte kreideweilse Mittellinie, an 
den Seiten jedoch von oben nicht sichtbar drei Längsbinden, näm- 
lich eine aus gelbrotben Schuppenhaaren vor und aulsen neben den 


von Vorder- und Hinterindien. 321 


L 


Hüften, sowie zwei aus feinen weilslichen Härchen gebildete. 
Decken etwas länger als an der breitesten Stelle breit, noch etwas 
höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Punkte dicht 
vor der Mitte; schwarzbraune, pfriemenförmige und nur wenige 
weilsliche Härchen auf den Deckenspatien; die Fortsetzung der 
Thoraxmittelbinde erreicht in der vorderen Hälfte jederseits den 
dritten, in der hinteren den vierten Streifen, ist aber seitlich in 
der Mitte ungleich gebuchtet, theils weilslicher, theils gelblicher 
gefärbt und an der Spitze des Spatium 1 von einer schwarzen 
Punktmakel durchbrochen. Mittel-, Hinterbrust und Abdomen dicht 
gelblich-weils, die Seitenstücke der ersteren rothgelb beschuppt. 
Kanara. 

Lobotrachelus amoenus. Von der Körperform des Cata- 
rhynchus troglodytes ') Desbr. der ganze Körper mit Ausnahme 
der weils beschuppten Mittel- und Hinterbrust sowie des Abdomens 
mit dünnen gelben Schuppenhaaren, auf den Deckenspatien zwei- 
reihig, ziemlich dicht, die Naht dichter, vier Punktmakeln auf dem 
Thorax und mehrere kurze Strichmakeln auf den Decken mit wenig 
dieckeren weilsen Schuppenhaaren nicht dicht, die Antiseutellarspitze 
der Thoraxbasis und eine quere Basalmakel an den Seiten mit 
weilsen Schuppen sehr dicht besetzt, Fühler rothgelb. Sowohl 
Thorax als Decken mit eigener Längswölbung. Geilselglied 1 
dieker als 2. Die vier weilsen Thoraxpunkte auf der Rückenmitte 
ım Quadrat gestellt, die zwei hinteren etwas grölser; die weilsen 
Schuppenhaare auf den Decken, deren Punktstreifen kahl sind, 
bilden auf den Spatien 2, 4 je eine längere basale, auf 2 und 6 
noch je eine mediane Strichmakel. Beine dünn weilslich behaart. 
Augen nur durch eine feine Linie getrennt. Länge 2 mill., Breite 
1 mill. 

Belgaum. Zwei Weibchen. 2 

Lobotrachelus trimaculatus. Ganz wie amoenus und fro- 
glodytes geformt und von derselben Grölse. Die ganze Unterseite 
dicht, besonders die Thoraxunterseite äulserst dicht weils beschuppt, 
die Oberseite mit graugelben dickeren und längeren Schuppen- 
haaren, eine runde Makel auf der Thoraxmitte und je eine auf den 
Decken dicht vor der Mitte zwischen den Streifen 1 und 5 mit 
sehr feinen braunrothen Härchen besetzt, alle drei nicht scharf ab- 
gegrenzt. Fühler und Tarsen rothgelb. Stirne zwischen den Augen 
gleich der halben Rüsselbreite und wie der männliche Rüssel 


1!) Ann. Belg. 1891, p. 10; Stett. ent. Ztg. 1893, p. 150. 


Deutsche Entomo). Zeitschr. 1898. Heft II. 21 


322 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


dicht weils beschuppt, letzterer beim Manne kaum so lang als der 
Vorderschenkel. Deckenstreifen zur Basis hin etwas breiter und 
tiefer, jeder Punkt in ihnen mit einem feinen Härchen. Die Anti- 
seutellarspitze dicht beschuppt. 

Kanara. Nach einem Pärchen. 

Lobotrachelus conciliatus. Den beiden vorhergehenden 
Arten in Grölse und Körperform gleich und ebenso gewölbt. Unter- 
seite, männlicher Rüssel und Thoraxseiten ziemlich dicht weils be- 
schuppt, letztere neben den Hüften gelblich, Oberseite mit pfriemen- 
förmigen schwarzen Haaren, die Thoraxmittellinie, die Deckennaht 
sowie die Spatien 2 und 4 von der Basis bis über die Mitte, auch 
je eine kurze antemediane Strichmakel auf 6 und 8 zweireihig mit 
weilslichen Schuppenhaaren besetzt. Fühler und Tarsen rothgelb, 
die Deckenspitze röthlich, mit undichten weilslichen Härchen ge- 
wimpert. Augen nur durch eine schmale Linie getrennt. Rüssel 
des Mannes so lang und so breit als der Vorderschenkel. Die 
Thoraxmittellinie auf der Antescutellarspitze dichter weils behaart. 
Schenkel schlanker. 

Kanara. Ein Männchen. 

Lobotrachelus nudofasciatus. Mit asperulus !) Fst. sehr 
nahe verwandt und von ihm nur dadurch gut zu unterscheiden, 
dals die weilsen Haare der Oberseite dicker sind, die ganzen 
Decken bis zur Spitze bedecken und nur vor der Mitte eine breite 
dunkle Querbinde frei lassen. Rüssel des Männchens kürzer als 
der Vorderschenkel. Möglicherweise repräsentirt diese Art nur eine 
Abänderung des asperulus, der auch im Bezirk Kanara gefünden 
ist. — Länge 1.8 mill. ’ 

Kanara. Nur zwei Männchen. 

Lobotrachelus nitidicollis. d. Major, niger, supra obso- 
lete nigro-pubescens et pilis albidis parce obsitus; macula transversa 
basali ad latera prothoracis, metasterni lateribus dense niveo-squa- 
mosis; antennis margineque apicale elytrorum rufis; rostro femoribus 
anticis breviore; prothorace conico subtiliter remoteque punctalo, 
nitido; elytris siriatis, interstitiis planis subbiseriatim punctatis, 
fascüs tribus communis una circum scutellum, altera mediana, 'terlia 
apicalı albido-pilosis. — Long. 2.6 mill., lat. 1.7 mill. 

Von der Grölse und Körperform des subfasciatus Mots. Unsere 
Art ist besonders durch den sehr fein und weitläufig punktirten 
und ungeachtet der sehr zarten dunklen Behaarung ziemlich glän- 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 295. 


von Vorder- und Hinterindien. 323 


zenden Thorax, namentlich aber durch die undicht behaarte Vorder- 
brust und die nur dünn schwarz behaarte Antiscutellarspitze aus- 
gezeichnet. 

Thorax beinahe so lang als an der Basis breit, die Seiten 
fast geradlinig, .der höchste Wölbungspunkt zwischen Mitte und 
Basis, am Vorderrande mit einer Reihe, vor der Basis jederseits 
der Mitte mit wenigen weilsen Härchen, die dicht weils beschuppte 
basale Quermakel an den Seiten nur zum geringsten Theil von 
oben sichtbar. Auf den Decken bilden feine weilse Schuppenhaare 
drei gemeinsame Querbinden, von denen die vorderste basale 
zwischen den dritten, die beiden hinteren zwischen den vierten 
Streifen liegen, die vordere aber nur auf dem zweiten Spatium 
die Basis erreicht; Schulterschwiele glänzend. Abdomen und 
Seiten der Hinterbrust dicht weils beschuppt. Schenkel beinahe 
parallelseitig. Augen nur durch einen weilslichen Strich getrennt. 
Rüssel des Mannes hinten nicht dichter weils behaart als die Vorder- 
brust. 

Madura, Kanara. 

Ceutorhynchus asperulus. Forma et magnitudine Allo- 
dactyli fallacis Bhn., sed minus convezus. Rufo-piceus, supra 
rechnatim setosus, subtus sordide sat dense albido-squamosus; rostro, 
antennis pedibusque rufo testaceis; rostro femoribus anticis nonnihil 
longiore, basi punctato-striato; fronte inter oculos late impressa; 
prothorace Iransverso lateribus parallelo, intra apicem contracto, 
confertim punclalo, margine antico rufo; elytris punclato- strialis, 
interstitüis paulo convezis remole uniseriatim tuberculatis. — Long. 
2.6 mill., lat. 1.7 mill. 

Diese Art hat ganz den Habitus eines Allodactylus, ist aber 
flacher und ein echter Ceutorhynchus, dessen Deckenspatien von 
der Basis bis zur Spitze mit kleinen scharfen Körnchen besetzt sind. 

Rüssel an der Basis gebräunt, sonst rothgelb. Geilselglied 1 
dicker als 2 aber nicht länger, die übrigen zur Keule hin etwas 
dicker, 7 noch so lang als dick, die kurz ovale und zugespitzte 
Keule doppelt so dick als letzteres. Stirne zwischen den Augen 
breit eingedrückt, wie Kopf und Thorax punktirt. Letzterer etwas 
länger und höher längsgewölbt als bei A. fallar, die Basis tiefer 
zweibuchtig, die Seiten bis vor die Mitte parallel, der Vorderrand 
halsförmig und wie bei fallar aufgebogen. Decken kaum so lang 
als zwischen den Schultern breit, von diesen nach hinten flach 
gerundet-verengt, der Rücken flach längsgewölbt und niedriger als 
der Thorax, die Naht gegen die Basis nebst Umgebung etwas 

al 


324 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


vertieft, die Streifen undeutlich punktirt, die Körnchen auf den 
etwas gewölbten und flach gerunzelten Spatien stellenweise etwas 
quer; die Färbung pechbraun, etwas heller als die des Thorax 
und der Unterseite; bei einem Stücke sind die Sehultern und das 
Spitzendrittel verwaschen roth. Jeder Punkt auf Kopf und Thorax 
sowie jedes Körnchen auf den Spatien mit einem schräg abstehen- 
den weifslichen Borstenhaar, jeder Punkt der Unterseite mit einer 
weilslichen Schuppe. Beine fein weifslicb behaart. Die Naht 
gegen die Basis mit kleinen weifslichen Schüppchen nieht sehr 
dicht besetzt. 
Belgaum. 


Mecysmoderes carinatus. Brevis, convezus, nigro-piceus, 
supra albo-, flavido- ei citrino-maculatus; rostro, elytris, anlennis 
tarsisque rufo-testaceis; prothorace transverso rotundato-conico, dorso 
canaliculato; elytris sulcalis, interstitiis carinaeformibus granulis 
minufis aculis uniseriatim obsitis, macula basali sulturali densissime 
citrino-squamosis maculaque humerali flavo-albido-pilosis; femoribus 
mulicis. — Long. 1.5 mill., lat. 1.1 mill. 


Eine der kleinsten Arten, noch kleiner als rubellus Mots. und 
von ihm durch ungezähnte Schenkel, viel kürzeren Rüssel, nicht 
punktirte Deckenfurchen, gekörnelte Spatien, kürzeren und anders 
geformten Thorax, sowie durch andere Färbung, Bekleidung und 
Zeichnung zu unterscheiden. 

Kopf, Thorax und Schultermakel mit kurzen weilslich-gelben 
Schuppenhaaren, Mittel- und Hinterbrust sowie die Beine mit 
kleinen rundlichen Schüppehen in den Punkten, jedes der sehr 
kleinen spitzen Körnchen mit einem anliegenden hellen Schuppen- 
haar, die äufserst dicht eitronengelb beschuppte Nahtmakel min- 
destens doppelt so lang als breit. Rüssel so lang als der Vorder- 
schenkel, hinten bis zur Fühlereinlenkung beim Männchen mit 
kurzen Schuppenhärchen in den Punkten. Geifselglied 1 dicker 
als 2 und von gleicher Länge, 7 noch so lang als breit. Thorax 
mit sehr wenig aufgebogenem Vorderrande, längs gewölbt, ziemlich 
dicht punktirt, die Mittellinie nicht tief und nicht scharf vertieft. 
Decken höchstens so lang als über die Schultern breit, etwas 
höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Wölbungs- 
punkte vor der Mitte, die Naht etwas flacher furchenartig als die 
Streifen, die Spatien ziemlich scharf kielförmig von dreieckigem 
Querschnitt; die Schultern schräg abfallend. 


Belgaum. 


von Vorder. und Hinterindien. 325 


Baris X-album. Oblongo-ovata, depressa, nigra, squamulis 
nigris et cervinis obsita, albido-maculata; antennis tarsisqgue rufo- 
piceis; rostro crasso arcuato, densissime punclato; prolhorace conico 
latitudine paulo breviore dense fortitergue punctato; elytris humeris 
parum elevatis, ante apicem leviter impressis, subpunctato-striatis, 
plaga magna communi basalı I-formi nivea signatis; segmenlis 
duobus basalibus abdominis cum macula utrinque basalı nigra niveo- 
squamosis. — Long. 4.3 mill., lat. 1.9 mill. 

Zur Gruppe des Wahlbergi Bhn. gehörig und diesem sehr 
ähnlich, von ihm jedoch leicht durch die rechteckige, an die Basis 
gerückte, die ganze vordere Deckenhälfte zwischen den Streifen 4 
einnehmende und beiderseits bis zum Streifen 2 rechteckig aus- 
geschnittene weilse Makel zu unterscheiden. 

Thorax mit sehr flach zweibuchtiger Basis, bis hiuter die 
Spitze nahezu geradlinig verengt, dann leicht zusammengezogen, 
weniger hoch längsgewölbt, die Räume zwischen den dichten 
Punkten gegen die nur angedeutet erhabene Mittellinie gebogene 
Längsrunzeln bildend, mit längeren gelblichen Schuppen in den 
Punkten, an den Seiten mit eingestreuten, hinter der Spitze mehr 
zusammenstehenden weisen Schuppen von breiterer Form. Sehild- 
chen quer, weils beschuppt. Decken mit schräg abfallenden Schul- 
tern, nach hinten leicht und geradlinig verengt, sonst bis auf die 
basale Makel denen des Wahlbergi gleich skulptirt und beschuppt; 
die Makel erreicht nur auf Spatium 3 nicht ganz die Basis. Unter- 
seite und Beine wie bei der afrikanischen Art. 

Puna, Belgaum. Nach zwei Exemplaren. 

Baris saeva. Oblongo-ovala, nigra, opaca, subtus griseo-sub- 
squamosa, supra setis acuminatis nigris fere ereclis obsila; rostro 
femoribus anticis longiore fere cylindrico, sat dense punctalo; pro- 
thorace basi leviter bisinuato, antrorsim rotundato-angustato, angulis 
posticis obtusis, densissime punclato; scutello trapeziforme flavo- 
albido-sguamoso; elytris retrorsim lineatim angustatis, profunde acute- 
que striatis, interstitüis planis punctis majoribus uniserialim impressis; 
prosterno lateribus oblique ruguloso; mesosterno grosse punclalo. — 
Long. 5 mill., lat. 2.1 mill. 

Die neue Art ist mit speculifera !) Fst. verwandt und ihr am 
ähnliebsten, aber mit beinahe senkrecht abstehenden dunklen Börst- 
chen auf der Oberseite und dem Rüssel besetzt, der Rüssel länger, 
der Thorax viel feiner und dichter punktirt, seine Hintereeken etwas 


!) Ann. Mus. Civ.-Gen. 1894, p. 299. 


326 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


eingezogen und die Decken hinten zur Spitze flacher, viel weniger 
zur Spitze abfallend. Unterseite und Beine wie bei jener mit einem 
anliegenden weilslichen Borstenhaar in den Punkten, letztere aber 
etwas feiner und dichter. Die männlichen Hinterschenkel und 
Hinterschienen unten länger und dichter gewimpert; alle Schenkel 
des Mannes dicker. 

Die Oberseite bis auf die etwas glänzenden Ränder der tiefen 
und scharfen Deckenstreifen matt. Rüssel in den Kopf eingestochen 
und bis zur Fühlereinlenkung mit an Länge allmählich abnehmenden 
Börstehen in den Punkten. Geifselglied 1 zwei und einhalbmal 
so lang als 2, dieses quadratisch, 6 und 7 breiter und quer, aber 
nicht an die Keule geschlossen, alle wie auch der Schaft etwas 
glänzend. Kopf fein und dicht punktirt aber ohne Borsten. Thorax 
gleichmälsig längsgewölbt, die Basis noch etwas flacher zweibuchtig 
als bei speculifera, an der Spitze nur ein Viertel so breit als die 
Basis, die Punkte auf der Oberseite etwa doppelt so grofs als die 
auf dem Kopfe, aber äufserst dicht, die Räume zwischen ihnen 
gleichsam körnig, zuweilen zu sehr feinen netzartigen, die der 
Unterseite meistentheils zu parallelen Schrägrunzeln zusammen- 
fliefsend. Decken etwas keilförmig, mit abgerundeten Schultern 
und beinahe gemeinsam abgerundeter Spitze, von der Spitze bis 
dicht hinter die Basis in gleichmäfsig sehr flachem Bogen längs- 
gewölbt, dann in gleichfalls flachem aber kurzem Bogen zur Basis 
abfallend, die Punkte auf der vorderen Hälfte der Dorsalspatien 
gröfser und dichter als auf der hinteren. Pygidium nur wenig 
vorragend. 

Prome. 

Baridius subceylindricus. Elongatus, angustus, subcylin- 
dricus, niger, opacus, fere glaber; rostro crasso dense ruguloso- 
punctato; capite punctis minoribus sparsim obsito; prothorace sub- 
elongato, marima latitudine in medio, densissime punctato, longitu- 
dinaliter convezo; elytris prothorace parum latioribus subparallelis, 
apice singulatim rotundatis, distincte remoteque punctato-strialis, 
striis postice profundioribus, interstitüis uniseriatim remole punctulatis; 
corpore subtus minus dense, sterno fortiter punctato; unguiculis con- 
natis. — Long. 4 mill., lat. 1.2 mill. 

Annähernd von der Körperform der Baris coerulescens Scop., 
aber höher quergewölbt und der Thorax mit flach gerundeten Seiten. 

Rüssel vom Kopf durch eine Querfurche abgesetzt, seine 
Unterseite wenig gebogen, sein Rücken besonders beim Manne 
stark längsgewölbt, nicht länger aber dicker als der Vorderschenkel, 


4 


von Vorder- und Hinterindien. 327 


vor der Fühlereinlenkung allmählich niedriger. Thorax ein wenig 
länger als in der Mitte. (bier am breitesten) breit, zur zweibuchtigen 
Basis mit breitem Mittellappen nur wenig gerundet-, hinter dem 
Vorderrande mehr und geschweift-verengt, an der Spitze halb so 
breit als an der Basis, die Räume zwischen den dichten, ziemlich 
tiefen Punkten zu flachen und schrägen, zur Mitte hin convergiren- 
den Längsrunzeln zusammenfliefsend, der Rücken mit deutlicher 
Längswölbung, deren höchster Punkt hinter der Mitte liegt, die 
Hinterecken spitzwinklig und wegen der dicht an ihnen liegenden 
basalen Schweifung scheinbar nach hinten gezogen. Schildchen 
leicht quer und meistentheils mit flach eingedrückter Mittellinie. 
Decken zwei und einviertelmal so lang als über die Schultern oder 
im Spitzendrittel breit, die Seiten zwischen diesen beiden Punkten 
flach gebuchtet, die Schulter schräg abfallend, mit kurz abgerun- 
deter, aber durch die hinter liegende Buchtung etwas heraus- 
gedrängter Ecke, der Rücken von der Basis bis hinter die Mitte 
horizontal ohne Längswölbung, dann zur Spitze in flach gerundetem 
Bogen abfallend, die Punkte in den Streifen und auf den flachen 
Spatien viel kleiner als die auf dem Thorax, die Spatien 1 und 2 
gegen die Spitze zwischen den hier tiefen Streifen stumpf kiel- 
förmig. Brust und Schenkel grob wie der Thorax, das Abdomen 
fein punktirt. Jeder Punkt der Ober- und Unterseite mit einem 
sehr kurzen und feinen weilslichen Borstenhärchen. Die Hinter- 
schenkel überragen nicht oder kaum den Hinterrand des zweiten 
Bauchsegmentes; Schienen kurz, ihr Innenrand mit einigen Stachel- 
spitzen; Tarsenglied 3 erweitert, 4 kräftig mit am Grunde ver- 
wachsenen Krallen. 

Für diese Art, die im Habitus von den Baridius- Arten recht 
abweicht, muls wahrscheinlich eine neue Gattung aufgestellt werden; 
die durch Spielsen auf unverhältnifsmäfsig dicke Nadeln deformirten 
Stücke liefsen jedoch die Begründung einer solchen Gattung nicht 
thunlich erscheinen. 

Kanara. 

Athesapeuta immaculata. Oblonga, nigra, nonnihil nitida, 
punclata, in punctis infra, pygidio lateribusque squamula albida, 
dorso fumida obsita; rostro femoribus anticis longiore capite im- 
punctalo infizo, curvato; articulis duobus primis funiculi elongatis, 
prımo quam secundo longiore; prothorace transverso subremote late- 
ribus confertim punctato; elytris striatis, interstitiis planis confuse 
punclulatis; corpore subtus aequaliter punctato et. squamoso. — 
Long. 4.6—7 mill., lat. 2—2.3 mill. 


323 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


Von der Gröfse und Körperform der secura !) Fst.; von ihr 
durch gleichmälsig undicht beschuppte Unterseite, diekeren Rüssel, 
verlängertes zweites Geilselglied, durch kürzeren und an den Seiten 
viel weniger gerundeten Thorax, gröbere und tiefere Punktirung 
sowie durch ungemakelte Oberseite verschieden. 

Fühler des Mannes nahe am Spitzendrittel, des Weibes in der 
Mitte eingelenkt, Geifselglied 2 so lang als 3 und 4 zusammen. 
Oberseite des Körpers flach quergewölbt. Thorax an der Basis 
mit breit und flach gerundetem Mittellappen, nach vorne bis vor 
die Mitte sehr flach und kaum, dann schnell gerundet-verengt, die 
Hinterecken stumpf, der Rücken flach und weitläufiger als die 
Unterseite, die Seiten dichter und etwas feiner punktirt. Schildehen 
quer und mit weifslichen Schuppenhaaren in den undichten Punkten. 
Decken wenig breiter als der Thorax, mit flach verrundeten, etwas 
beuligen und glänzenden Schultern, beinahe parallelseitig, an der 
Spitze einzeln sehr flach abgerundet, vor der Spitze sehr stumpf 
und flach beulig, die Längswölbung ebenso flach als die des Thorax, 
nur hinten schneller schräg abfallend, die an der Basis etwas 
tieferen Streifen nur hier und schwer sichtbar punktirt, die ganz 
unregelmälsig oder unregelmälsig zweireihig und fein punktirten 
Spatien flach, 2 an der Basis breiter als 1 und 3, letzteres so 
schmal als die Naht. Pygidium dicht punktirt, jeder Punkt mit 
einem kurzen anliegenden rauchfarbigen Härchen. 

Belgaum. 

Athesapeuta soror. Ist der vorhergehenden Art (immaculata) 
in Gröfse und Körperform ähnlich, aber durch andere Skulptur 
und Bekleidung verschieden. Es sind nämlich die Deckenspatien 2 
bis 5 an der Basis, ] bis 8 an der Basis und an der Spitze dicht, 
punktirt und jeder dieser Punkte trägt eine rauchbraune parallel- 
seitige, an der Spitze abgestutzte Schuppe; diese Gruppen von 
ziemlich dicht gestellten Schuppen bilden auf jeder Decke drei von 
der Grundfarbe wenig abstechende Querbinden. Die Schuppen der 
Unterseite sind gelblich, bedeutend heller und am Vorder- und 
Hinterrande des Prosternums, auf den Episternen und der Epi- 
merenspitze des Mesosternums sowie auf dem Episternum des 
Metasternums dichter gestellt. Augen etwas grölser als bei im- 
maculata, der Thorax schon von den Hinterecken ab gerundet-ver- 
engt, die Punkte auf dem Rücken eine unpunktirte Mittellinie frei 
lassend, jeder der dichteren Punkte an den Seiten mit einem feinen 


1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 316. 


von Vorder- und Hinterindien. 329 


rauchbraunen Härchen; die ganze Oberseite etwas höher längs- 
gewölbt; Kopf fein und weitläufig punktirt. 
Belgaum. Ein Mann. 

Atkesapeuta affinis. Die Athesapeuta (Baridius) interrupto- 
fasciata Mots. hat ähnliche Form, Gröfse und Zeichnung, ist aber 
auf der Oberseite viel weniger dicht punktirt, der Thorax zeigt 
keine unpunktirte Mittellinie, das Schildehen ist quer, die Spatien 
3 und 5 sind an der Basis viel schmäler als 4, von den Strich- 
makeln auf der vorderen Deckenhälfte erreichen nur die auf 2 und 4 
die Basis, die hintere Querbinde besteht nur aus kurzen Strich- 
makeln, die Schuppen sind von rein weilser Farbe, die Decken 
parallelseitig und an der Spitze einzeln breit und flach abgerundet. 

Bei affinis ist die Beschuppung gelblich, der Körper wenig 
schmäler und höher quergewölbt, der Thorax im Verhältnifs zur 
Breite länger, seine Basis deutlicher zweibuchtig, die unpunktirte 
Mittellinie breit, die Punktirung dichter und tiefer, das Schildehen 
rund. Die Decken sind beinahe geradlinig, nach hinten aber nur 
wenig verengt, die Spitze jeder viel weniger flach gerundet, die 
Spatien 3 und 5 an der Basis auffallend schmäler als 4, die 
unregelmäfsig zweireihigen Punkte tiefer; die Beschuppung bildet 
zwei mitunter sehr breite und durch die Naht getrennte Querbinden, 
von denen die vordere auf allen Spatien die Basis erreicht. — 
Länge 3.8—4.2 mill., Breite 1.3—2 mill, 

Belgaum. 


Eodinus nov. gen. Barinorum. 


Rostrum elongatum cylindricum a fronte sulco transverso di- 
stinetum. Articulus primus clavae corneolus religuis simul sumptis 
aequilongus. Processus mesosternalis latus processu prosternali duplo 
latior. Processus abdominalis cozis posticis minime aequilatus apice 
Iruncatus. Reliquum ut in genere Ontobaris!) Fst. 

Die breiteren Fortsätze der Mittelbrust und des Abdomens, 
das hornige erste Geifselglied sowie der Lydamis?)-artige Habitus 
des Körpers sind die hauptsächlichen Unterschiede der neuen 
Gattung von Ontobaris, mit der sie u. a. auch die fein gezähnten 
Schenkel und die am Grunde verwachsenen Krallen gemeinsam 
hat; von Trigonobaris ?) Fst., mit dem sie das hornige erste 
Keulenglied gemeinsam hat und der sie am nächsten steht, unter- 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 305. 
?) Ann. Mag. Nat. Hist. 1889, p. 322. 
#) Deutsche Entom. Zeitschr. 1898, p. 74. 


330 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


scheidet sie sich durch den cylindrischen, hinten nicht comprimirten 
Rüssel und durch gefurchte Schienen. 

Eodinus rufopiceus. Subrhomboidalis, convezus, rufo-piceus, 
opacus; rostro cylindrico feminae postice, maris tolo dense punctato; 
antennis paulo nitidis pone medium rostri insertis; prothorace 
transverso intra apicem contracto apice tubulato, dense fortiter- 
que punctato; scutello medio sulco impresso; elytris retrorsim 
rotundato- angustatis, humeris obliquis, apice conjunctim rolundatis, 
profunde subpunctato-striatis, interstitüs planıs densissime uniseri- 
atim punctatis; femoribus minute dentalis. — Long. 4.2 mill., lat. 
2.3 mill. 

Einem kleinen Lydamis (Ceutrinus) multicolor Bhn. in der 
Körperform ähnlich. Rüssel länger als der Vorderschenkel und 
beinahe so dick als dieser an der Basis, dicht gereiht, beim Manne 
etwas gröber und runzlig, beim Weibe in der Spitzenhälfte äulserst 
fein und weitläufig punktirt,. in beiden Geschlechtern an der Basis 
etwas höher und von der Stirne durch eine Querfurche abgeschnürt, 
die Seiten in der Spitzenhälfte lang, beim Weibe deutlicher ge- 
buchtet. Fühlerschaft um beinahe die Keulendicke von dem Auge 
entfernt bleibend, Geilselglied 1 das längste und um die Hälfte 
länger als 2, dieses noch etwas länger als breit, die übrigen quer 
und zur Keule hin allmählich breiter, 7 an die ovale, nicht zugespitzte 
Keule geschlossen, letztere höchstens doppelt so dick als Geifsel- 
glied 1. Kopf sehr fein und zerstreut punktirt. Thorax um ein 
Drittel kürzer als an der Basis breit, diese zweibuchtig mit scharf- 
spitzigen Aufsenecken und stumpfspitzigem Mittellappen, bis vor 
die Mitte gerundet-verengt, dann schnell gerundet-zusammengezogen, 
der halsförmige Spitzentheil so lang als die Vorderschiene breit, 
oben und unten gleich grob, dicht und tief, nur am Vorderrande 
feiner punktirt, auf dem Rücken zuweilen eine glänzende Mittellinie 
angedeutet. Decken nur wenig länger als über die abgerundeten 
Schultern breit, etwas höher längsgewölbt als der Thorax, beider- 
seits vor der Spitze schwach beulig, die Punkte in den scharf 
farchenartigen Streifen schwer sichtbar, die Punkte in den nicht 
breiten Spatien kaum kleiner als die auf dem Thorax, aber nur 
flach und eingedrückt, die Schulterbeule fein und verworren punk- 
tirt. Gröber als der Thorax sind die Hinterbrust und die 
Seiten der Mittelbrust, viel feiner das Abdomen punktirt. Vom 
sehr fein punktirten Pygidium nur wenig sichtbar. Schenkel 
leicht verdickt, alle Schienen an der Basis scharf gekrümmt, sonst 
gerade. Jeder Punkt der Ober- und Unterseite sowie jeder auf 


von Vorder- und Hinterindien. 331 


den Schenkeln mit einem sehr kurzen, kaum bemerkbaren Borsten- 
härchen. 
Belgaum. 

Ontobaris carbonaria. Oblongo ovata, nigra, opaca; capite 
impunctalo; prothorace nonnihil transverso, dense sat forliterque 
punctato, carinula media vir indicata; elytris brevioribus humeris 
obtusis, apice obtuse rotundalis, subpunctato-striatis, interstitiis dense 
sat grosseque uniseriatim punctatis, punctis undique rolundatis; 
femoribus sublinearibus muticis. — Long. 3.2 mill., lat. 1.5 mill. 

Obgleich die beiden vorliegenden Stücke ungezähnte Schenkel 
zeigen, halte ich sie doch für zu Ontobaris gehörig. Von jocosa 
Fst. sind sie sogleich durch kürzeren Körper, Rüssel, kürzere 
Beine sowie durch gröbere Skulptur namentlich des Rüssels, der 
Schenkel und Deckenspatien zu unterscheiden. 

Kopf äufserst fein, kaum sichtbar (bei jocosa fein aber deut- 
lich) punktirt. Rüssel hinten an den Seiten punktirt-gestreift, 
oben dieht und verworren punktirt, beim Manne so lang und so 
dick, beim Weibe länger und etwas dünner als der Vorderschenkel. 
Thorax kürzer als an der zweibuchtigen Basis breit, die Hinter- 
ecken spitzwinklig, von hier nach vorne allmählich gerundet-verengt, 
seitlich hinter dem Vorderrande wenig eingeschnürt, die Punktirung 
der Ober- und Unterseite gleich grob und dicht. Schildchen klein 
rundlich, punktirt. Decken kaum um die Hälfte länger als breit, 
die Schultern flach schräg abfallend, die Schulterecken aber stumpf 
(bei jocosa scharfwinklig), Rücken mit dem des Thorax bis zur 
Spitze in sehr flachem Bogen längsgewölbt, die Punkte in den 
scharfen Streifen deutlicher, die einreihigen auf den Spatien rund, 
dicht gestellt, etwas grölser, aber nicht so tief als die auf dem 
Thorax (tiefer als bei jocosa). Unterseite im Ganzen dichter 
punktirt. Der Körper tief blauschwarz ohne Spur von Glanz. 

Belgaum. Ein Pärchen. 

Tetratopus semiruber. Oblongus, ruber, supra opacus; 
tarsis brunnescentibus, elylris nigro-holosericeis; prothorace dorso 
fere impunctato. — Long. 9.5 mill., lat. 2.3 mill. 

Diese Art kann nicht als eine Farbenvarietät des Feae!) Fst. 
angesehen werden, weil der Thorax kürzer, seine Basis flacher 
gerundet, seine Seiten von den etwas stumpfen Hinterecken bis 
nur zar Mitte parallelseitig sind und dann zur Spitze in langem 
Bogen konvergiren, weil seine Oberseite bis auf einige Punkte 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 332. 


332 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren 


hinter dem Vorderrande unpunktirt ist, die Beine kürzer sind und 
die Punkte in den Streifen viel feiner und nicht-mit einer gelblichen 
Masse ausgefüllt sind. Auf den Thoraxseiten steht vor der Basis 
eine runde, von oben nicht sichtbare schwarze Punktmakel und auf 
den Decken ist die nächste Umgebung des rothen Schildehens 
sowie der feine Hautsaum am Spitzen- und Seitenrande der Decken 
röthlich, die Schulterschwiele glänzend. Die röthliche, nicht scharf 
abgegrenzte Umgebung des Schildchens läfst vermuthen, dafs Stücke 
mit theilweise, vielleicht auch ganz rothen Decken vorkommen 
können. 
Paungde. Ein weibliches Stück. 

Cossonus canarensis. C. carinensis!) Fst. affinis sed non- 
nihil brevior etiam fronte rostroque densius ac fortius punctatis, 
prothorace nonnihil breviore postice rotundato-angustato, dorso late 
fere ad apicem impresso, punctis in strüs marginalibus elytrorum 
ut striüis profundioribus diversus. — Long. 6.3 mill., lat. 1.9 mill. 

Fühler und Tarsen dunkel pechbraun. Stirne zwischen den 
Augen mit einer flach eingedrückten Längsfurche. Geilselglied 1 
kaum dicker und kürzer, bei carinensis viel dieker und kürzer 
als 2. Thorax kürzer, an den Seiten stärker gerundet, hinten viel 
mehr und länger verengt, der Dorsaleindruck länger, hinten viel 
tiefer, der Quereindruck hinter dem mehr aufgebogenen Vorder- 
rande tiefer. Decken im Verhältnifs zur Breite etwas kürzer als 
bei carinensis, die Streifen wie bei diesem an der Basis breiter und 
tiefer 2), auch die Marginalstreifen in ihrer ganzen Länge tiefer, 
die Punkte tiefer, dichter (bei carinensis die Marginalstreifen feiner 


!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 369. 

?) Bei moestus, einer dem carinensis und dem canarensis 
nahestehenden neuen Art von Perak (Mus. Tring u. Faust), treten 
die kaum vertieften Streifen weder breiter noch tiefer an die Basis, 
die Punkte in ihnen rund und weniger dicht. Thorax quadratisch 
mit beinahe parallelen Seiten, erst hinter dem halsförmigen Vorder- 
rande schnell gerundet-zusammengezogen und seitlich abgeschnürt, 
hinten ebenso schnell gerundet-verengt, die Basis viel flacher zwei- 
buchtig, der Rücken mit einem flachen zur Spitze hin sich all- 
mählich verlaufenden Eindruck, der in der hinteren Hälfte durch 
einen flachen Kiel getheilt ist, die Punkte ziemlich gleich grofs 
mit denen von carinensis, aber nur an den Seiten und in dem 
Eindruck dichter, zwischen beiden Stellen feiner und entfernter 
von einander. Geifselglieder 1 wenig länger und dicker als 2. 
Rüssel mit breiter quadratischer Spitze etwas feiner als bei jenem 
punktirt, die Stirnfurche breiter. Schildehen länglich oval, unpunk- 
tirt. — Long. 5.6 mill., lat. 1.5—1.6 mill. 


von Vorder- und Hinterindien. 333 


und flacher als die dorsalen und die Punkte feiner und weniger 
dicht) und viereckig, die schmalen und etwas gewölbten Spatien 
mit einer Reihe feiner Pünktchen. 

Kanara. Nach einem männlichen Stück. 

Brachytemnus cephalotes. Abgesehen von dem grolsen 
auch hinten dicht und gröber punktirten Kopfe, einer kurzen Mittel- 
furche an der Rüsselbasis, dem breiten und kürzeren Rüssel, dem 
im Verhältnifs zu seiner Breite kürzeren Thorax, den auf der ab- 
schüssigen Stelle gekörnelten Spatien und von der bedeutenderen 
Körpergröfse ist die neue Art dem porcaltus Germ. zum Verwechseln 
ähnlich. — Long. 3.3—5.4 mill., lat. 1.4—2.1 mill. 

Kanara. Ein Exemplar. Drei Stücke von Java in meiner 
Sammlung. 

Coptus subcarinatus. Elongatus, parallelus, subcylindricus, 
nigro-piceus, paulo nitidus; antennis dilutioribus; rostro parallelo 
lato, latitudine paulo longiore, confertim punctulato; oculis nonnihal 
converis; prothorace oblongo subremote punctalo, medio abbreviatim 
leviter carinato; elytris parallelis postice rotundato-angustatis, pro- 
funde punctato-striatis, interstitüs angustis carinaeformibus uni- 
seriatim punctulatis. — Long. 3.5 mill., lat. 1 mill. 

Einem Eremotes planirostris Panz. recht ähnlich aber der Rüssel 
länger, die Fühler dicht vor den Augen eingelenkt, der Fühler- 
schaft den Augenhinterrand überragend, die Keule länger und zu- 
gespitzt, der Thorax feiner und dicht punktirt, hinter dem Vorder- 
rande und nur seitlich kaum eingeschnürt, die Basis fein gerandet, 
die Decken hinten länger gerundet-verengt und viel läuger und 
flacher zur Spitze abfallend, die Punktstreifen tiefer, die Spatien 
schmal kielförmig und der Körper etwas weniger hoch quergewölbt. 

Von den beiden bisher beschriebenen Arten!) durch dunkle 
Färbung, bedeutendere Gröfse, tiefe Deckenskulptur und höhere 
Querwölbung verschieden. 

Kanara. 


1) oculatus and minor Woll., Trans. Ent. Soc. 1873, p. 639. 


334 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 1897. 
Von 
J. Gerhardt in Liegnitz. 


1. Trechus rivularis Gyll. Am Rande von Tümpeln im 
»verlorenen Wasser« bei Panten unter feuchtem Laube. 6. 7. 
(Rector Kolbe, Lehrer Scholz.) 

2. Da Harpalus rufitarsis Dft. und H. honestus Dft. von 
Ganglbauer als gute Species mit Recht aufgefalst werden, so treten 
honestus und seine Synonyma dem Numerus schlesischer Käfer zu. 

3. Hydroporus glabriusculus Aube. Im „verlorenen 
Wasser“ bei Panten u. s. (Kolbe). Für Mittel-Europa neu. Die 
Bestimmung von J. Sahlberg bestätigt. Das Thier ist stets grölser 
als neglectus und umbrosus, so grols wie fristis und die 2 sind 
stets matt !). 

Liogluta granigera v. 2 subalpina Rey ist an den hiesi- 
gen Fundorten der granigera häufiger als die Stammform. — Nicht 
dasselbe gilt von 

Atheta crassicornis F. v. fulvipenis Muls. Sie ist bei 
Liegnitz s. s.,. häufiger im Waldenburger Geb. 

4. Oxypoda bicolor Muls. et Rey. Grafschaft Glatz (Gene- 
ralmaj. Gabriel) in einigen gut ausgefärbten Stücken. Bei diesen 
ist der Hinterleib schwarz und nur Segment 6 und ein breiter 
Spitzenrand von Segment 5 rothgelb. Das dritte Fühlerglied ist 
nur mälsig kürzer als das zweite. Die Seiten des Halssch. sind 
schwach bewimpert. Hr. Dr. Kraatz hatte die Güte, die Art, 
welche, da sie nach unausgefärbten Stücken beschrieben ist, zu 
Zweifeln Anlafs gab, zu bestimmen. 

5. Bledius talpa Gyll. Am Ufer der Ostrawitza bei Alt- 
Hammer in Oestr. Schlesien (Steuer-Inspeetor Pietsch-Ohlau). 6. 

6. Thinobius delicatulus Kr. Im Angeschwemmten der 
Katzbach, selten. (Gerh.) 

7. Homalium Fuistingi Rttr. Glatzer Gebirge, im Moose 
alter Ahornbäume. (Wiener E. Z. 1895, p. 199.) 

8. Orthoperus Kluki Wankow. Im Angeschwemmten der 
Katzbach, im Kirschbaum-Mulm: Tivoli b. Liegnitz, Brechelshof, 
Kaltwasser. 1. In Abgang kommt dafür O. pilosiusculus Duv. — 


1) Agabus congener, var. lapponicus Thoms. Im verlorenen 
Wasser b. Panten s.s. (Kolbe.) 


J. Gerhardt: Neuheiten der schles. Käferfauna von 1897. 335 


Die aus 2 Strichen bestehenden Deckenpunkte lassen sich unter 
100-facher Vergröfserung gut erkennen. 

Atomaria mesomelas v. pseudatra Rittr. 1 Stück bei 
Seiffersdorf Kr. Liegnitz (Gerh.). 

9. Lathridius Bergrothi Ritr. Liegnitz: Hedwigschule. 
(Kolbe) 1. 

10. Elater tristis L. Unter loser Rinde von Fichtenstutzen. 
Althammer in O/Schl. (Pietsch) 6. 

11. Elater auripes Ritr. Ein Weibchen bei Schweidnitz 
(Wiener E. Z. XIV). 

Sehr kleine und seltene Stücke von Cardiophorus cinereus 
mit graugelblicher Behaarung und stärker nach hinten verengtem 
Halssch., auf ugnathus führend, wenn nicht Uebergänge zur Stamm- 
form nachweisbar wären, nenne ich nach ihrem ersten Beobachter, 
Hrn. Generalmajor Gabriel zu Neifse, v. Gabriel. 

Adrastus azillarıs v. nigrinus Schilsky ist in den Vor- 
bergen z. B. bei Lähn und Ketschdorf viel öfter anzutreffen als die 
Stammform. 

12. Malthodes crassicornis Mäkl. 2 Stücke bei der Ober- 
försterei Panten. 5. 6. (Gerh.) Dabei ein d. 

13. Alphitophagus guadripustulatus Steph. Kunitz, Kr. 
Liegnitz, von einem alten Stück Holz in der Nähe einer Pappel 
am See. 1 Stück. (Kaufmann C. Schwarz) 19. 5. 97. 

14. Zilora Eugeniae Ganglb. In den schlesischen Beskiden 
nach Reitter (Wiener E. Z. XIII). 

15. Otiorrhynchus geniculatus Germ. Lissa-Hora (Pietsch, 
Schwab). 

16. Otiorrhynchus pruinosus Germ. Lissa-Hora, von 
Reitter bestimmt (Schwab). 

Beide Otiorrhynchus-Arten wurden als fraglich in der Nummer- 
folge schlesischer Käfer fortgelassen und kommen nun wieder in 
Zutritt. 

Orchestes salicis L. kommt auch mit einfarbig grauer 
Deckenbehaarung vor. Ich fand ein solches Stück Juni 1897 bei 
Ketschdorf, Kr. Schönau, und bezeichne es als v. concolor. 

Eine ganz schwarze Var. von Apion violaceum wurde vom 
kgl. Landesbauinspector Ansorge-Breslau bei Karlowitz und von 
mir bei Liegnitz gefunden. Ich führe sie als v. obscurum ein. 

Ebenso verhält es sich mit Apion Spencei Kirby, deren 
schwarze, sehr seltene Var. ich als v. nigrum bezeichne. Sie 
wurde von mir im Waldenburger Gebirge (Schlolsberg C. Neuhaus) 


336  J. Gerhardt: Neuheiten der schles. Käferfauna von 1897. 


von Fichten geklopft und hat Hrn. Dr. Eppelsheim und durch 
diesen Desbrochers vorgelegen. 

17. Apion annulipes Wenck. köscherte Hr. Lehrer Scholz 
auf den Höhen der Berghäuser bei Liegnitz in 1 9, Juli 1897. 

18. Pithyophthorus macrographus Eichh. Brieg (nach 
Eichhoff), s. Nachtrag zur Beschreibung der Chrysomeliden von 
Weise, p. 200. 

Cryptocephalus decemmaculatus var. scenicus Ws. und 
var. f. Ws.: Ketschdorf von Salir aurita (Gerh.) 

Cryptocephalus pusillus var. viduus Ws. Bleiberge bei 
Ketschdorf. 1 Stück (Gerh.). 

19. Pachybrachys tessellatus Ol. Im Riesengebirge (Ga- 
briel-Klettesche Sammlung). 

20. Orina plagiata Suffr. Lissa-Hora (nach Weise, s. Nach- 
trag seiner Beschreib. d. Chrysomeliden, p. 112.) 

Phyllotreta ochripes var. cruciata Ws. Liegnitz (Gerh.). 

Psylliodes napi var. asturiensis Ws. In 1] Stück im 
Angeschwemmten des Bobers, bei Jannowitz, Kr. Hirschberg 
(Kolbe, 7). 

Scymnus suturalis var. nigricans m. Von der Längsbinde 
bleibt nur ein trüber Schein, so dafs die Decken einfarbig erscheinen. 
Liegnitz (Gerh.). 

Scymnus frontalis var. immaculatus Suffr. Decken ganz 
schwarz. Nimptsch (Gabriel). 


Nachtrag: Euplectus minutissimus Aub. dürfte als neue 
deutsche Art anzusehen sein. Ein Stück dieser durch die feine 
Hinterleibsspitze leicht kenntlichen Art befand sich unter den von 
Hrn. Generalmajor Gabriel bei Saarlouis gesammelten Arten. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 337 


Neue ÜÖoleopteren aus Europa und den angrenzenden 
Ländern. 


Beschrieben von 


Edm. Reitier in Paskau ( Mähren). 


1. Carabus (Paraplesius) omphreodes n.sp. 


Habituell den flachsten und schmälsten Tribar-Arten aus den 
Kaukasusländern ähnlich, aber nach seinen subgenerellen Charak- 
teren ein echter Paraplesius und hier zunächst dem Par. Midas Reitt. 
verwandt, aber schmäler und flacher, mit längerem Halssch., die 
Fld. mit Punkitstreifen und die Zwischenräume nicht gekörnt. 

Langgestreckt, schmal, flach, schwarz, glänzend. Kopf länglich, 
länger als breit, schmäler als das Halssch., mit wenig grofsen vor- 
tretenden Augen, Frontalfurchen tief und lang, Stirn glatt, innerhalb 
neben den Augen mit 5—6 Längsrunzeln, Clypeus undeutlich ab- 
gesetzt, dahinter mit einem seichten Quereindruck, Hals mälsig lang, 
fein netzartig quergerunzelt. Mandibeln lang und gebogen. Ober- 
lippe mälsig grofs. Lippentaster mit 2 Borsten. Kiefertasterend- 
glied beim g' sehr schwach erweitert, doppelt so lang als breit. 
Gularborsten fehlen. Halssch. länger als breit, etwas schmäler als 
die Fld., an den Seiten leicht gerundet, vor der Mitte am breitesten, 
zur Basis stärker verengt als zur Spitze, hoch, schmal und gleich- 
mälsig aufgebogen, Vorderwinkel stumpf vortretend, die Hinterwinkel 
als kleiner Lappen nach hinten verlängert, Vorderrand ungerandet, 
die Scheibe fein quer gewellt, nicht punktirt, die Mittellinie tief, 
vorn und hinten verkürzt, die Antebasalgrübchen von der Basis 
abgerückt, als angedeutete Längsstriche markirt, Seitenrand in der 
Mitte und in den Hinterwinkeln mit einem borstentragenden Punkt- 
grübeben, der Basalpunkt undeutlich, vor der Basis mit flacher 
Querdepression. Schildchen glatt, in der Mitte flach vertieft. Fld. 
lang und flach, oval, hinter der Mitte am breitesten, am Ende ohne 
Ausbuchtung beim g', oben mit etwa 17 bis zum Seitenrande 
reichenden, leicht vertieften, aber gleichmälsigen und ziemlich 
kräftigen Punktreihen, die Zwischenräume schmal, innen flach, nach 
aulsen flach gewölbt, alle gleichartig, die primären so gestaltet wie 
die andern, ohne Punktur und ohne Körnelung; neben dem Seiten- 
rande erhebt sich von der Mitte bis zur Spitze ein Zwischenraum 
wulstförmig, der parallel mit dem Seitenrande verläuft und die 
Spitze erreicht, daneben innen 2 Streifen genäherter und furchig 

Deutsche Entomol, Zeitschr, 1398. Heft II, 22 


338 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


vertieft, die Furche ist gegen die Spitze zu breiter; daneben nach 
aulsen mit 2 dicht gestellten Streifen. Die Series umbilicata ist 
nicht erkennbar. 

Unterseite glatt, fein wurmartig gerunzelt, an den Seiten der 
Brust und der Bauchsegmente punktirt, letztere mit Ventralfurchen 
und jederseits einem Porenpunkte, Die Coxaldecken vorne ohne 
Punktgrübehen. An den Beinen sind die Vorderschenkel am 
stärksten entwickelt, die hinteren 4 schwächer, die Schienen dünn 
und gerade, die Vordertarsen des Z' sind schwach erweitert, Glied 
2—4 etwa so lang als breit, allmählich an Breite abnehmend, da- 
von nur die 3 ersten mit schwammiger Sohle. — Long. 24 mill. 

Der Thorax hat sehr viel Aehnlichkeit mit dem des Omphreus, 
sowie der ganze Käfer sehr an dieses Sphodriden-Genus erinnert. 

Kleinasien: Mardin. 1 g' von Hrn. Dr. Staudinger und 
A. Bang-Haas gütigst erhalten. 


2. Eristomus sparsutus n.sp. 

Roth, Fühler, Palpen und Beine gelblich. Kopf klein, stark 
ungleich punktirt, die Schläfen allmählich nach hinten verengt. 
Fühler die Mitte des Körpers allmählich überragend. Halssch. von 
normaler Form, breiter als lang, vor der Mitte so breit als die 
Decken, herzförmig, vorn gerundet, vor der Mitte am breitesten, 
fein gerandet, die Basis gerade, schmäler als der Vorderrand, und 
sowie der Thorax vorne, ungerandet, aber leicht gewölbt, stark, 
wenig gedrängt, ungleich punktirt, mit Spuren von Runzeln, und 
tiefer, vorn und hinten vertiefter Mittellinie, überall, wenig dicht 
abstehend gelb behaart. F!d. 24 mal so lang als der Thorax, fast 
parallel, hinten gemeinschaftlich abgerundet, die Schultern stumpf, 
Basis gerandet, oben mit gleichmälsigen Streifen, diese punktirt, 
die Punkte die Streifenränder kerbartig angreifend, die Zwischen- 
räume fast flach, stark wenig gedrängt punktirt und kurz auf- 
stehend, wenig dicht behaart; Seutellarstreifen vorhanden; Scheibe 
hinter der Mitte quer und flach niedergedrückt. — Long. 9 mill. 

Von den bekannten Arten durch die gröbere und viel spär- 
lichere Punktur abweichend, in Form des Körpers und des Kopfes 
und des Halssch. aber mit diesen übereinstimmend und dadurch 
von den Carterus-Arten abweichend. 

Kleinasien: Mardin. (Dr.O.Staudinger u. A.Bang-Haas.) 


3. Cephennium Moreli n. sp. 
Von der beträchtlichen Gröfse des ©. Kiesenwetteri und dieser 
Art ähnlich; ausgezeichnet durch eine dichte und starke Punktur 


und den angrenzenden Ländern. 339 


der Fld., welche sie in die Nähe von C. cribrum Crois. aus dem 
Balkan stellt; sie unterscheidet sich von letzterer durch schlankere 
Körperform, die sehr gestreckte Fühlerkeule und auffällig grolse 
Basalgruben der Fld. Der Käfer ist braunroth, Fühler, Palpen 
und Beine heller, die Fld. rothgelb oder schwarz. Die 2 vorletzten 
Fühlerglieder sind so lang als breit, das 9. merklich kleiner als 
das 10.; das Endglied lang oval, so lang als die 2 vorhergehenden 
zusammen. Halssch. quer, gewölbt, fast glatt, so breit als die 
Decken, letztere länglich oval, dicht und stark punktirt, Basal- 
gruben grols, Lateralfältchen fein, nach hinten divergirend, viel 
länger als die Basalgruben. Die Vorderschienen zeigen bei den 2 
mir vorliegenden Stücken keine Auszeichnung. — Long. 1.2 bis 
1.3 mill. 

Frankreich: Aude Von Hrn. Morel aus Paris gütigst 
eingesandt. 


4. Bathyscia Gobanzi n.sp. 


Grols, eiförmig, rostroth, Fühler, Palpen und Beine heller, ge- 
wölbt, staubartig, aufserordentlich fein, gelblich behaart. Fühler 
schlank und sehr dünn, die Mitte des Körpers nicht ganz erreichend, 
die organischen Tasthaare derselben nicht wie bei den Krainer 
Grotten-Arten lang, sondern äufserst kurz behaart, die Keule sehr 
schwach abgesetzt, Glied 8, 9, 10 beim @ etwas, beim g' deutlicher 
länger als breit, ziemlich von gleicher Länge, Glied 8 dünner. 
Kopf schwer sichtbar punktirt. Halssch. an der Basis genau so 
breit als die Basis der Fld., letztere leicht umfassend, fast doppelt 
so breit als lang, von der Basis zur Spitze gerundet verengt, mit 
scharfspitzigen Hinterwinkeln, oben äulserst fein, schwer sichtbar 
punktulirt. Schildehen dreieckig, breiter als lang, punktulirt. Fld. 
eiförmig, am Ende leicht einzeln abgerundet, oben nicht gestreift, 
ohne Suturalstreif, überall äufserst dicht und fein punktulirt, die 
Punktur unter der Lupe kaum quergerieft erscheinend, bei sehr 
starker Vergrölserung sind aber höchst zarte Querriefen vorhanden. 
Schienen unbedornt, die Enddornen klein. — Long. 3 mill. 

Grölser als bosnica, aber die Fühler dünner und länger, der 
Thorax weniger breit; ebenso gröfser als croatica, Freyeri, Kheven- 
hülleri, aber die Fühler kürzer, dünner, nicht lang bewimpert, der 
Thorax viel breiter und der Körper länger eiförmig, auch normal 
dunkler gefärbt. 

Auf der Insel Meleda, von Hrn. Forstmeister Alois Gobanz 
(in Görz) in gröfserer Zahl entdeckt und diesem zu Ehren benannt. 

22 


340 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


5. Triplaz nigritarsis n.sp. 

Oblonga, cinnabarina, oculis, antennarum clava tarsisque nigris, 
elytris subtilissime striato-punctatis. — Long. 4.3 mill. 

Cinnoberroth, nur die Augen, die Fühlerkeule und die Tarsen 
schwarz. Körper gestreckt und ziemlich gleich breit. Das dritte 
Fühlerglied länger als die umgebenden, aber kürzer als 4 und 5 
zusammen. Die Keule mit allmählich verbreiterten Gliedern, 
Glied 9 und 10 quer. Kopf fein, wenig dicht punktirt. Halssch. 
quer, doppelt so breit als lang, von der Breite der Fld., sehr fein 
und weitläufig, an den Seiten erloschen punktirt, die Seiten leicht 
gerundet, in der Mitte am breitesten, fein gerandet, die Vorder- 
winkel schwach vorragend, die hinteren fast rechteckig, leicht ab- 
gestumpft, Basis doppelbuchtig, fein gerandet, jederseits daneben 
leicht und wenig deutlich vertieft. Schildchen ziemlich grofs, glatt, 
subpentagonal. Fld. 2$mal so lang als zusammen breit, fein ge- 
randet, hinten leicht verschmälert und am Ende gemeinschaftlich 
abgerundet, oben mit feinen, streifigen Punktreihen, diese nicht 
vertieft, an den Seiten und der Spitze erloschen, Nahtstreif nur 
hinten leicht vertieft. Unterseite und Beine roth, die Tarsen 
schwarz, die Krallen röthlich. 

Steht der-T. rubrica m. aus Turkestan nahe: diese aber hat 
eine ganz andere Fühlerkeule und ist stark punktirt. Unter den 
europäischen Arten steht diese ganz isolirt da. 

Alpes maritimes. Von F. Sikora aufgefunden und mir durch 
Hrn. Dr. O. Staudinger-A. Bang-Haas gütigst mitgetheilt. 


6. Epuraea Deubeli n. sp. 


Klein, langgestreckt, parallel, fast dreimal so lang als zusammen 
breit, gelb, nur die Augen schwarz, oben staubartig fein behaart, 
fast matt erscheinend, oben überall so dicht und fein punktirt, dafs 
die Punktur schwer sichtbar erscheint, ähnlich wie bei thoracica 
und suturalis, in deren Nähe diese Art tritt. Fühler die Mitte des 
Halssch. sehr wenig überragend, die Mittelglieder dünn, quer, die 
Keule stark abgesetzt, ihre Glieder ebenfalls quer. Halssch. um 
+ breiter als lang, so breit wie die Fld., parallel, an den Seiten 
sehr schwach und gleichmäfsig gerundet, sehr fein und schmal ab- 
gesetzt, Vorderrand flach ausgerandet. Hinterrand gerade abge- 
schnitten, Hinterwinkel stumpfeckig, oben schwach und gleichmälsig 
kissenartig gewölbt. Fld. eylindrisch, oben leicht gewölbt, Hinter- 
rand stark abgestumpft, alle Winkel verrundet. Beine dünn und 
zart. — Long. 2 mill. 


und den angrenzenden Ländern. 341 


Transsylvanien. 2 Q aus dem Schulergebirge von Hrn. 
Frd. Deubel aus Kronstadt eingesendet und demselben gewidmet. 


7. Aphodius (in spec.?) humeridens n. sp. 

Von allen Arten der Untergattung Loraphodius (und Aphodius 
in spec.) durch die stark gezähnten Humeralwinkel der Fld. aus- 
gezeichnet. Gewölbt, parallel, gedrungen gebaut, wie granarius 
und irucidatus, schwarz, glänzend, Fühlerbasis und Beine braun- 
roth, die Tarsen heller. Kopf dicht und fein runzelig punktirt, 
Scheitel einfach punktirt, Clypeus flach ausgebuchtet, Scheitellinie 
deutlich mit einem kleinen, scharfen Höckerchen. Halssch. quer, 
so breit als die Fld., die Hinterwinkel schief abgestutzt, oben 
dicht und fein an den Seiten etwas stärker punktirt, Basis und 
Seiten kräftig gerandet. Schildchen klein, lang, parallel, schmal, 
am Ende zugespitzt, vorn mit einigen Punkten. Fld. kurz, hinten 
gemeinschaftlich abgerundet, zur Spitze gebräunt, oben gestreift, 
die Streifen sehr fein punktirt, die Punkte die Streifränder nicht 
angreifend, die Zwischenräume flach, zerstreut fein punktirt, der 
erste an der Naht auffällig breit und durchaus dachförmig gehoben, 
an der Spitze stark verschmälert. Schulterwinkel mit flügelförmigem 
Zähnchen. Tarsen dünn, gestreckt, erstes Glied nur etwas länger 
als das zweite, 2, 3 und 4 von gleicher Länge, schlank, der gröfsere 
Enddorn der Hinterschienen das erste Tarsenglied überragend. — 
Long. fast 4 mill. 

Mit irucidatus verwandt, aber durch robustere Form und das 
Humeralzähnchen verschieden. Der Eindruck am Vorderrande des 
Halssch., den die g' dieser Gattung aufweisen, ist bei dem vor- 
liegenden, vielleicht weiblichen Stücke, nicht vorhanden. 

Sivas. 


8. Aphodius (Esimus) filitarsis n. sp. 

Nach der Bildung der Hintertarsen zunächst mit merdarius 
verwandt, aber fast um die Hälfte kleiner und schmäler, ähnlich 
gefärbt, schwarz, glänzend, die Seiten des Halssch. vorne breit 
braunroth, Fld. bräunlich-gelb, die Naht bis zum 1. Zwischenraume 
braun, Beine gelbroth. Clypeus vorne kräftig ausgebuchtet. Halssch. 
fein und dicht punktirt, so breit als die Fld., letztere mit feinen, 
etwas gekerbten Punktstreifen, die Zwischenräume mälsig dicht, 
sehr fein punktulirt. Schildehen etwas breiter als bei der ver. 
glichenen Art. Hintertarsen lang, erstes Glied so lang als die 
3 nächsten zusammen, der grölsere Enddorn der Hinterschienen so 


342 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


lang als das erste Tarsenglied. Die Basallinie des Halssch. ganz 
fein und in der Hinterrandkante gelegen. — Long. 3.5 mill. 
Akbe&s in Obersyrien. 


9. Aphodius luridus var. nov. lividibasis. 


Schwarz, Fld. braungelb, die hintere Hälfte im Bogen schwarz, 
der 2., 4. und 6. Zwischenraum hinten nach vorne so linienartig 
geschwärzt, dafs auch hier die äulseren successive weiter nach 
vorne reichen als die inneren. 

Diese auffällige Form erhielt ich in Mehrzahl aus Morea 
(Taygetos), wo sie von E. Brenske gesammelt wurde. 


10. Onthophagus bifenestratus n. sp. 


Mit O. pygargus Motsch., (Saiga Ball.) nahe verwandt, ganz 
schwarz, nur die Fld. mit einem ziemlich grofsen schräg ovalen 
Flecken hinter der Basis, in selteneren Fällen noch mit einem 
kleinen gelben Tröpfehen vor dem äufseren Spitzenwinkel. Die 
Stirnleiste des Q@ ist leicht gebogen und etwas breiter, oder nicht 
schmäler als die Scheitelleiste; letztere dem Hinterrande genähert, 
breit, nach oben konisch verjüngt, die Aulsenwinkel meistens zahn- 
förmig vortretend, beim kleinen J' (ein grofses f fehlt mir) ist die 
Stirnleiste angedeutet und die Scheitelleiste nach beiden Seiten ab- 
gerundet, daher nahezu mondförmig. Halssch. ähnlich wie bei 
pygargus, die Höcker vorne weniger vortretend, die Punktur spär- 
licher und weniger geraspelt, die Seiten vor den Vorderwinkeln 
ohne Spur einer Ausbuchtung, Fld. ähnlich seulptirt. — Long. 
8— 10 mill. 

Armenien: Zeitoon. (Dr. OÖ. Staudinger und A. Bang- 
Haas.) 


ll. Anisoplia Weberi.n.sp. 

Einfarbig schwarz, etwas glänzend, Kopf, Halssch. und Beine 
lang, wenig dicht gelb behaart, die Unterseite und Pygidium in 
gleicher Weise etwas dichter behaart, die Behaarung nirgends die 
Grundfarbe deckend. Die Gestalt ist länglich wie bei floricola, 
auch der Kopf und Thorax ganz ähnlich gebaut, der letztere stärker 
und tiefer punktirt. Fld. wie bei floricola und baetica geformt und 
sculptirt, denen diese Art sehr nahe steht. Die gröfsere Klaue 
der Vorderschienen beim g' ist kurz wie bei baetica, aber am Ende 
weniger stark abgestutzt. Der Hautsaum der Fld. ist vollständig. 
— Long. fast 11 mill. 


und den angrenzenden Ländern. 343 


Von A. floricola durch die kurze, am Ende abgestutzte Klaue 
der Vorderfülse und den vollständigen Hautsaum der Fld., von 
baetica durch die langgestreckte Gestalt, mit viel schmälerem 
Halssch., dessen Basis stärker gerandet ist, und die nur schwach 
abgestutzte Klaue der Vorderbeine verschieden. 

Ein d. Banyuls (1896) von Hrn. Dr. L. Weber in Cassel- 
Wehlheiden eingesendet. 


12. Leucocelis cinctelloides n. sp. 


Von der Grölse der L. cinctella, oben etwas gestreckter, schwarz, 
glänzend, Oberseite fast kahl, Unterseite ziemlich lang, die Seiten 
der Brust dicht, die Beine deutlicher gelb behaart. Kopf und 
Halssch. wie bei der verglichenen Art gebaut, aber dichter punktirt, 
neben den Seiten flach vertieft, vor der Basis jederseits mit kleinem 
Grübehen, durchaus ungefleckt. Schildchen an der Basis mit groben 
Bogenpunkten dicht, auf der Scheibe mit einzelnen feinen Punkten 
besetzt. Fld. bei ähnlicher Sculptur'nur mit sehr wenigen kleinen, 
tropfenartigen, weilsen Punktmakeln. Pygidium ohne oder nur 
mit einem kleinen weilsen Pünktchen an den Seiten. Unterseite 
sammt Abdomen vollständig ungefleckt. — Long. 11 mill. 

Mir liegen 22 aus Griechenland vor, die ich in der Coll. 
von Dr. Staudinger vorgefunden habe; eines trägt die Bezeich- 
nung Dr. Krüper, das andere D. Tieffenbach. 


13. Potosia aethiessoides n. sp. 


Der Aethiessa mesopotamica und albocincta sehr ähnlich, aber eine 
echte Potosia aus der nächsten Verwandtschaft der Potosia fune- 
bris Gory. Sie stimmt auch in der Form mit den einzelnen Theilen, 
sowie in der Punktur mit dieser überein, aber der Thorax ist an 
den Seiten mehr weniger breit weils gefärbt, wenn breiter, so 
schlielst die weilse kreidige Zeichnung einen oder mehrere dunkle 
Flecken ein, wenn schmal gefärbt, so schliefsen sich noch immer 
einige unbestimmte Flecken an den weilsen Seitenrand. Die Fld. 
ebenfalls mit grofsen, ungleichen kreideweilsen Flecken, die dicht 
stehen, selten rundlich, meist quer sind und sich über die ganze 
Scheibe vertheilen, besonders aber gegen die Seiten und Spitze zu 
gedrängter stehen, nur die Umgebung des Schildchens in gröfserer 
Ausdehnung ist immer ungefleckt. Das Pygidium ist meistens ganz 
weils, seltener in der Mitte ungefleckt. Die Lateralflecken des Ab- 
domens sind sehr ausgedehnt. Auch die Hinterschenkel zeigen oft 
einige weilse Punkte gegen die Spitze ihrer Aufsenseiten. In sel- 


344 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


tenen Fällen sind die Flecken der Fld. ganz zusammenhängend 
und daher bis auf die Scutellarfläche ganz weils. 

Der Forceps ist ähnlich wie bei funebris, aber kräftiger, die 
laterale Endverdiekung, welche vorne an den Seiten bei funebris 
ein scharfes Zähnchen hat, ist hier einfach stumpf gewinkelt, und 
nur dieser Umstand bewegt mich dazu, in diesem Thiere eine be- 
sondere Species zu erblicken. — Long. 18—22 mill. 

Kleinasien: Mardin. In einigen Exemplaren von Dr. Stau- 
dinger und Bang-Haas mitgetheilt. 

Ich wäre geneigt, in dieser Art die mir unbekannte (©. Doriae 
Reiche zu erblicken, aber die Beschreibung der letzteren palst in 
zu vielen Punkten nicht auf das vorliegende, schöne Thier. So soll 
der Clypeus kaum ausgebuchtet sein; bei «ethiessoides ist er es 
sehr bedeutend, an den Seiten abgerundet; die Färbung des Halssch., 
der Fld. und besonders des Pygidiums ist ganz verschieden. Es 
ist aber doch nicht unmöglich, dafs beide als zusammengehörende 
Rassen sich erweisen dürften. 


14. Buprestis apicipennis n. sp. 

Der B. haemorrhoidalis Hbst. verwandt, aber die Spitze der 
Fld. wie bei rustica gebildet; die Spitze derselben ist kurz schief 
nach abwärts abgestutzt oder kurz ausgerandet, so dafs sich die 
Seiten bis kurz zum Nahtwinkel zurunden, Naht und Spitzenwinkel 
kurz gezähnt. 

Unten goldgrün, dicht punktirt und fein behaart, oben blau- 
grün, blau oder violett, glänzend, nur die Stirn fein greis behaart. 
Oberlippe, Mandibeln bis auf die Spitze, der Kopfrand neben den 
Augen, eine 3zinkige Makel am Vorderrande und eine längliche, 
oft fehlende Makel in der Mitte der Stirne gelb. Kopf dicht 
punktirt, mit feiner Scheitellinie.e Halssch. quer, nach vorne ver- 
engt, vor der Basis am breitesten, die Seiten auch zur Basis etwas 
verengt, mälsig dicht und stark, an den Seiten grob und gedrängt, 
fast runzelig punktirt, mit angedeuteter glatter Mittellinie und kleinem 
Längsgrübchen vor dem Schildehen. Die Seiten sind vorne bis zur 
Mitte gelb gerandet, auch der Vorderrand mit gelber Randlinie, 
diese in der Mitte breit unterbrochen. Seitenrandkante nicht wie 
bei rustica fast den Vorderrand erreichend, sondern vor der Mitte 
verkürzt. Schildchen klein, rundlich glatt. Fld. gestreckt, von 
normaler Form, mit kräftigen Punktstreifen, die Zwischenräume 
fast gleichmäfsig gestaltet, mit einer annähernden Punktreihe ver- 
sehen, der 3. Streifen hinten oft, der 5. und 6. stets hinter der 


und den angrenzenden Ländern. 345 


Mitte verkürzt und zusammenlaufend. Prosternum stark punktirt, 
der Prosternalfortsatz fast glatt, nur in der Mitte der Länge nach 
grob punktirt, erstes Bauchsegment mit Längsfurche (die bei allen 
verwandten Arten besteht und nur bei Salamoni gänzlich fehlt). 
Geschlechtsauszeichnungen normal, das Analsegment jederseits mit 
schmaler, gelber querer Makel, die manchmal zu einem Querbande 
zusammenflielsen, breit abgestutzt beim 2, mit stumpfen Winkeln. 
_— Long. 15—19 mill. 

Kurdistan: Mardin. (Dr. O. Staudinger.) 


Die Art hat fast den Glanz und die Glätte der B. arraratica, 
aber durch die Deckenspitze und die undeutlichen Querwellen der 
Scheibe leicht zu unterscheiden. 


15. Phaenops Knoteki n. sp. 


Der Ph. cyanea F. ähnlich, aber viel kleiner, oben schwarz, 
mit schwachem grünlichen Scheine, unten schwarzblau oder dunkel 
grün. Fühler kürzer, nur den Hinterrand des Halssch. erreichend, 
ihr zweites Glied länger, wenig kürzer als das vierte. Kopf sehr 
- dieht, gröber punktirt; Scheitel meist mit kleinem Grübchen. 
Halssch. nur an den Seiten deutlich grob punktirt, sonst 
durchaus von ziemlich groben Runzeln durchsetzt, welche 
auf der Scheibe horizontal, gegen die Seiten zu fast vertikal ge- 
richtet sind, auf der Scheibe ist zwischen der Runzelung eine 
Punktur nicht bemerkbar, wenn man die ungleichen kleinen maschi- 
gen Räume, welche die Runzeln bilden, nicht als solche auffassen 
will. Die Grube vor dem Schildehen ist nur angedeutet. Fld. 
ähnlich, aber die Punktur nicht aus 2 genäherten, quergestellten 
Punkten bestehend, sondern dicht dreistichig, welche überall ein 
feines Körnchen einschlielst, also überall fein und dicht ge- 
körnt, die Körnelung an den Seiten dichter und deutlicher. Die 
Spitzenränder sind viel dichter, aber sehr erloschen gekerbt. Unter- 
seite gröber punktirt, Prosternum vorn grob quergerunzelt. Anal- 
segment beim g' und 2 abgerundet, nicht wie dort beim 2 drei- 
eckig zusammenlaufend, beim gd' am Ende undeutlich abgestutzt 
und nicht wie dort vor der Abstutzungsfläche mit einer quer ovalen 
schmalen, glatten Fläche. — Long. 7—9 mill. 


Herzegowina. Hr. Professor J. Knotek in Sarajewo, dem 
diese Art gewidmet erscheint, sammelte sie in Anzahl in einer 


Tannenstange, bei Sarajewo. Der Brutbaum der cyanea ist die 
Kiefer. 


346 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


16. Elathous Schwarzi n. sp. 


Gelbroth, glänzend, überall mäfsig fein goldgelb behaart. Kopf 
stark und dicht punktirt, Stirn vorne eingedrückt, der Vorderrand 
schmal, gerade, glatt. Glied 2 der Fühler doppelt so lang als das 
3., dieses wenig länger, so lang als das 4., letzteres merklich 
breiter. Halssch. wenig länger als breit, vor der Mitte am breitesten, 
leicht gewölbt, oben fein, weitläufg punktirt, am Vorderrande 
etwas dunkler, Hinterwinkel divergirend und nahe am Seitenrande 
gekielt. Schildehen dicht punktulirt. Fld. fast parallel, 22mal so 
lang als zusammen breit, hinten gemeinschaftlich abgerundet, oben 
mit mälsig tiefen Punktstreifen, die Zwischenräume dicht und sehr 
deutlich punktirt, der Nahtstreif tiefer eingedrückt. Unterseite 
durchaus fein punktirt; die Ränder des Prosternalfortsatzes fein 
geschwärzt. — Long. 14—15 mill. 

Mit E. Buyssoni m. sehr nahe verwandt, aber grölser, robuster 
und weniger schlank gebaut, gesättigter roth gefärbt, der Thorax 
ist aber kürzer, einfarbig behaart, ohne schwarze längere 
Haare dazwischen, Fld. tiefer gestreift und die Zwischenräume 
stärker punktirt. 

Kleinasien: Mardin. Von Dr. Staudinger erhalten. Hrn. 
O. Schwarz,’ dem vortrefflichen Kenner der Elateriden, freund- 
schaftlichst gewidmet. 


17. Cantharis curtipennis n. sp. 

Mit ©. tarsalis Muls. aus Syrien sehr nahe verwandt und durch 
folgende Merkmale zu unterscheiden: 

Etwas gröfser, ähnlich gefärbt und geformt, Halssch. ohne 
Discoidalflecken, der übrigens auch oft bei der verglichenen Art 
fehlt, Fld. aufser der feinen, greisen, staubartigen Grund- 
behaarung nur mit sehr kurzen, erst an der Spitze deut- 
licheren Härchen, nicht wie dort mit aufstehender, sehr auf- 
fälliger Behaarung; die Seiten ohne gelbe Randung, beim g' parallel, 
beim 2 zur Spitze ziemlich stark erweitert und weniger verkürzt 
als bei der anderen Art, die Knie sind mehr weniger geschwärzt. 
— Long. 7—8 mill. 

Obersyrien: Akbes. 


18. Rhagonycha (Armidia) nigroterminata n. sp. 

Klein, schmal, parallel, etwas glänzend, sehr fein gelblich 
behaart. Kopf sammt den Augen so breit als die Fld., viel breiter 
als der Thorax, vorne gelb, der Scheitel schwarz, die schwarze 


und den angrenzenden Ländern. 347 


Färbung die Basis der Antennen nicht erreichend, Schläfen hals- 
artig abgesetzt, nach hinten beim S' stark verschmälert. Mandibeln 
an der Spitze, sowie die Spitzen der Palpen braun. Fühler lang, 
die Mitte der Decken überragend, schwärzlich, 3—4 Basalglieder 
gelb, Glied 3 doppelt so lang als 2 und fast so lang als 4 oder 5. 
Halssch. schmal, viel länger als breit, die Seiten fast gerade, nach 
vorne etwas deutlicher verengt, schmal aufgebogen, mit stumpf- 
kantigen Hinterwinkeln und abgerundeten, jedoch angedeuteten 
Vorderecken, die Discoidalbeulen längskielartig erhaben, im vorderen 
Drittel verschwindend, die Vertiefungen fast matt, die Erhaben- 
heiten glänzend. Schildchen klein, schwarz. Fld. gelb, an der 
Spitze schwarz, dicht runzlig punktirt, mit angedeuteten Längs- 
nerven. Beine lang und zart, gelb, die Hinterschenkel allein gegen 
die Spitze geschwärzt. Unterseite schwarz, die Ränder des Ab- 
domens gelb. — Long. 7—8 mill. 

In der Färbung erinnert diese Art an Rh. nigriceps Waltl, ist 
aber dünn und zart, der Thorax lang, die Klauen anders gezähnt. 

Akbes in Obersyrien. Meine Collection. 


Ohyonthis noyv. gen. Tentyrinidarınm. 


Mit Hyonthis Mill. nahe verwandt, aber durch das normale 
3. Fühlerglied, welches länger ist, als die umgebenden, die winklig 
abgesetzten Hinterecken des Halssch., erhabenes Schildchen und 
eckig vortretende Schulterwinkel verschieden. 


19. Ohyonthis microderoides n. sp. 


Schwarz, nur die Spitzen der Palpen und die Klauen roth- 
braun. Kopf schmäler als das Halssch., rundlich, fein punktirt, der 
abgerundete Clypeus vorn in der Mitte, mit einem scharfen, herab- 
gebogenen Zähnchen, vor den Fühlern quervertieft. Die Fühler 
den Hinterrand des Halssch. erreichend, ziemlich kräftig, das End- 
slied schmäler als das vorhergehende, klein, quer, schief abgestutzt, 
röthlich. Halssch. rundlich, se breit als die Fld., breiter als lang, 
an den Seiten stark gerundet, zur Basis etwas mehr verengt, dicht 
vor den eckigen kleinen Hinterwinkeln ausgeschweift, Seiten und 
Basis stark strichförmig gerandet, letztere leicht doppelbuchtig, 
oben flach gewölbt, fein und dicht punktirt. Schildchen klein, 
knopfförmig. Fld. elliptisch, 24 mal so lang als das Halssch., 
gewölbt, fein und erloschen punktulirt, die Punkte stellenweise 
etwas gereiht. Beine einfach, Schienen rundlich im Querschnitt. 
Vorderbrust an den Seiten stark punktirt, Epipleuren des Halssch. 


348 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


längsrunzlig punktirt, Mittelbrust stark punktirt, Bauch in der 
Mitte glatt. — Long. 9—11 mill. 

Kleinasien: Mardin. (Dr. O. Staudinger und A. Bang- 
Haas.) 


20. Heterophylus substriatus n. sp. 


Dunkel kastanienbraun, Palpen, Fühler und Beine heller braun- 
roth, Oberseite glänzend, unbehaart, sehr fein und ziemlich dicht, 
auf den Fld. etwas stärker punktirt. Fühler den Hinterrand des 
Halssch. erreichend. Clypeus am Vorderrande äufserst schwach 
ausgebuchtet. Halssch. quer, nicht ganz so breit als die Fld., vor 
der Mitte am breitesten, Vorderrand flach ausgebuchtet, undeutlich 
gerandet, Basis gerade, Hinterwinkel rechteckig zulaufend, an der 
Spitze abgestumpft. Schildehen nicht sichtbar. Fld. aufser der 
Grundpunktur mit 5—4 feinen Punktstreifen oder gröberen 
Punktreihen auf der Scheibe, die vorn und hinten verkürzt sind. 

Zweites und drittes Vordertarsenglied deutlich beim g' erweitert, 
die Schienen gegen die Spitze erweitert, aber auch beim Jg! einfach. 
— Long. 5—6 mill. 

Kleinasien: Mardin. (Dr. O. Staudinger und A. Bang- 
Haas.) 

Durch die dorsalen Punktstreifen von allen anderen Arten 
sehr auffällig verschieden. 


21. Anemia fissidens n. sp. 


Der Anem. Fenyesi m. (Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen 
Bestandes des Vereins für schlesische Inseetenkunde in Breslau 
1397, p. 42!) sehr ähnlich, aber etwas kleiner und kürzer gebaut, 
glänzend, der Kopf ist ebenfalls hinten punktirt, vorn granulirt, 
mit tiefer Clypealausrandung, daneben mit kleinem Ausschnitte, 
Halssch. sehr stark quer, wie bei jener dicht punktirt und vorne 
ungerandet, die kürzeren Fld. sind viel dichter und stärker punktirt, 
an den Seiten undeutlich gekörnt und hauptsächlich durch den an 
der Spitze eingeschnittenen linearen Endzahn der Hinterschienen 
verschieden. Einfarbig hell kastanienbraun, die Seiten des Körpers 
hinten kurz, gelb bewimpert. Sonst dem Fenyesi m., der auch an 
gleicher Localität vorkommt, sehr ähnlich. — Long. 5 mill. 

Chardaia (Mzab), Südalgerien; von Dr. Chobaut ge- 
sammelt. 


!) Ebenda ist eine Revision der Arten der Coleopteren-Gattung 
Anemia aus der palaearctischen Fauna von mir gegeben. 


und den angrenzenden Ländern. 349 


22. Anemia Chobauti n. sp. 


Ausgezeichnet mit rotundicollis durch die geringe Ausbuchtung 
des Kopfschildes. Kastanienbraun, glänzend, oben kahl, gewölbt, 
Körper parallel, wenig lang, Taster, Fühler und Tarsen gelb. 
Kopf vorn dicht und fein granulirt, Scheitel spärlich punktirt, in 
der Mitte nahezu glatt. Clypeus in der Mitte nur flach ausge- 
buchtet, daneben ohne Ausschnitt. Halssch. kaum oder höchstens 
so breit als die Fld., 24mal so breit als lang, die Seiten leicht 
gerundet, kaum bemerkbar erenulirt, wenig lang, spärlich, gelb be- 
wimpert, vor der Mitte am breitesten, vorne ungerandet, Hinter- 
winkel ohne deutlichem Zähnchen, oben spärlich, an den Seiten 
dicht punktirt. Schildchen glatt. Fld. 1# mal so lang als zusammen 
breit, vorn parallel, spärlich bewimpert, hinten etwas spitzig zum 
Nahtwinkel abfallend, kaum bewimpert, oben dicht und stark 
punktirt, zum Theil manchmal etwas runzelig, an den Seiten fein 
und spärlich granulirt. Vorderschienen mit 2 langen, mäflsig spitzi- 
gen Zähnen, der lineare Endzahn der Hinterschienen am Ende ein- 
geschnitten. — Long. 4.5—5 mill. 

Viel grölser als rotundicollis, heller kastanienbraun, viel glän- 
zender, fast lackartig glänzend, die Punktur weniger gedrängt, der 
Thorax weit vor der Mitte am breitesten, Oberseite kahl etc. 
Vielleicht grolse Rasse des rolundicollis Desbr. 

Chardaia (Mzab), Südalgerien; von Dr. Chobaut zahl- 
reich gesammelt. 


23. Omophlus (Odontomophlus) armillatus v.n. Merthae. 


Von der Stammform durch schwarze oder braunschwarze Fld. 
sehr auffällig verschieden. Palpen und Beine sind dunkel, nur die 
3 Basalglieder der Fühler gelb. 

Um Mehadia mit der Stammform, aber selten. Von Hrn. 
Hans Mertha, Direktor am Obersten Gerichtshof in Wien, ent- 
deckt und ihm zu Ehren benannt. 


24. Evaniocera plumicornis n. sp. 

Corpus oblongum, opacum subovale, nigrum, dense breviterque 
griseo-pubescens. Caput mediocre crebre subtiliter punctatum, areola 
oblonga indeterminata frontali laevi. Palporum articulo ultimo apice 
piceo. Antennae nigricantes, articulis 3—11 rufescentibus, in 
mare longe pectinatis, ramis nigris subaequalibus dense 
breviterque lanuginosis, articulo tertio haud breviore. Thorax 
ongitudine vix latior, antrorsum fortiter attenuatus, fere triangu- 


350 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


larıbus, lateribus subreclus, anyulis poslicis acuminatis, extus nec 
non relrorsim versis, lobo medio his longiore apice subtruncato, aut 
obtuso, supra gibbus, subtilissime crebre rugulose punctatus, fere 
coriaceus, griseo pubescens, tenuiter canaliculatus. Scutellum rotun- 
dato-quadratum, opacum, minutissime punctulatum. Elytra bası tho- 
race paullo latiora illoque fere triplo longiora, humeris elevalıs, 
lateribus apicem versus altenuata, dilute castanea densissime sub- 
tiliter ruguloso-punclata, pube sericea subaequahter vestita, costis 
nonnullis longitudinalibus obsoletis. Corpus subtus erebre subliliter 
punctatum, griseo-pubescens. Pedes nigricantes, larsis rufo-brunneis. 
— Long. 5-11 mill. 

Der E. Dufouri sehr ähnlich, aber an den Fühlern ist bereits 
das 3. Glied sowie die anderen lang astförmig erweitert, alle Aeste 
ringsum dicht mit abstehenden wolligen Haaren besetzt, der Tho- 
rax ist mehr dreieckig, vorne fast spitzig, die Punktur der Fld. ist 
doppelt stärker, etc. 

2 g' aus Mardin, in Kleinasien, von Hrn. Dr. O. Staudinger 
und A. Bang-Haas erhalten. 


25. Macrosiagon (Emenadia) pallidipennis n.sp. 


Klein, schwarz, glänzend, die Taster, die Tarsen zum Theil, 
und die Klauen gelb, Fühlerbasis rothbraun, Fld. blafs gelb, 
eine dreieckige Scutellarmakel und ein kleiner Flecken an der 
Schulterbeule schwarz, Scheibe der Fld. hinter der Mitte mit einem 
kleinen länglich-ovalen schwärzlichen Flecken. Kopf glatt, nur 
vorn am Clypeus mit feinen dichten Pünktchen, zwischen den 
Fühlern mit 2 Punktgrübchen; Scheitel nicht wie bei fricuspidata 
parallel nach hinten, sondern conisch verlängert. Halssch. länger 
als breit, fein, etwas ungleich punktirt, Scutellarlappen kurz 
conisch verlängert und halbrohrförmig aufgebogen, Scheibe jeder- 
seits mit einem seichten Schrägeindruck, vor dem Scutellar- 
lappen mit einem Grübcehen, ohne Mittelkiel. Fld. mit mälsig 
dichter, feiner, länglicher Punktur, die Spitze stumpfer zulaufend, 
aber am Ende doch spitzig. Unterseite fein und wenig dicht punk- 
tirt. — Long. 4 mill. 

Wohl der Tricuspidata (larvata) sehr ähnlich, ist aber viel 
kleiner, schwarz, die Fld. blafs gelb, durch andere Scheitelverlän- 
gerung, nur vorne am Ülypeus punktirten Kopf, die Seulptur des 
Halssch., ete., verschieden. 

Ein g aus Spanien: Pozuelo de Calatrava. Von Jose Ma. 
de la Fuente aufgefunden. 


1 DT Be A 


a a UL 


und den angrenzenden Ländern, 351 


26. Calydus!) (Calaenas) Escherichi n.sp. 

Niger, nitidus, convezus, elytris brunneo-rufis, apice tenue nigro- 
Iimbatis. — Long. 15—16 mill. 

Von der Form des Lydus algerinus, ähnlich gefärbt, aber 
glänzender, gewölbter, oben kaum sichtbar behaart. Fühler den 
Hinterrand des Halssch. wenig überragend, letztes Glied an der 
Spitze abgeschrägt. Kopf ziemlich viereckig, die Wangen fast 
parallel, länger als der Durchmesser der Augen, zerstreut punktirt, 
vorn chagrinirt, mit einer Mittellinie, zwischen den Augen mit 
kleiner rother Makel. Halssch. so lang als breit, an den Seiten 
leicht gerundet, alle Winkel verrundet, oben flach gewölbt, zerstreut 
stark punktirt, stellenweise etwas chagrinirt, mit einer mittleren 
Längslinie, diese jederseits verkürzt, Basis fein gerandet. Schild- 
chen schwarz, fein, zerstreut punktulirt. Fld. braunroth, hinter 
der Mitte etwas breiter, dicht lederartig punktirt, mit 3 angedeu- 
teten Längsrippen, die Spitze einzeln abgerundet und schmal ge- 
schwärzt. Unterseite glänzend, punktirt, fein schwarz behaart; die 
äulseren Klauenspitzen und die Endsporne der Schienen braunroth. 

Von (©. Semenowi Escher. (W. 1896, 122) aus Persien durch 
den schwarzen Apicalrand der Fld. und das kräftig punktirte 
Halssch. verschieden. C. pulcher und ornaticolis sind anders 
gefärbt. 

Hrn. Dr. K. Escherich, der sich um die Kenntnifs der Me- 
loiden sehr verdient gemacht, freundschaftsvoll gewidmet. 

Kleinasien: Zeitoon. (Dr. OÖ. Staudinger.) 


27. Ueber die nächsten Verwandten des Otiorrhynchus 
cardiniger Host. 


Unter den Verwandten des O. cardiniger befinden sich noch 
immer einige unbeschriebene Arten, obgleich ich bereits eine kroa- 
tische Art (cardinigeroides) und Hr. Apfelbeck eine andere (meto- 
kianus) davon abgetrennt hatte. Ich möchte durch meinen kleinen 
Aufsatz die Aufmerksamkeit der Coleopterologen auf diese kleine 
Gruppe grolser Rüfsler lenken. 

Zu den Verwandten des cardiniger zähle ich aufser den ge- 
nannten 2 Arten noch rhacusensis und spalatrensis; die weiteren 
Arten, wie truncatus, caudatus und sensifivus, entfernen sich schon 
zu sehr von der cardiniger-Gruppe, weshalb ich sie hier auch nicht 
weiter berücksichtige. 


ı) W. 1896, 188. — Rev. der Arten, siehe: W. 1896, 123. 


352 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


Die cardiniger-Gruppe zerfällt in 2 Sectionen: 
a) die mittleren Glieder (4—6) der Fühlergeifsel fast doppelt so 
lang als breit. 
Hierher gehört: O. rhacusens Germ., cardiniger Host. und 
metokianus Apfelb. 


b) die mittleren Glieder (4—6) der Fühlergeilsel nur so lang 
als breit. 

1” Jede Fld. am Ende dreieckig zugespitzt und beide Spitzen an 
der Naht durch einen scharfdreieckigen Ausschnitt getrennt (wie 
bei rhacusensis), Körper stark gewölbt und kurz und besonders 
beim 2 gedrungen gebaut. — Croatien: Bielolasica. — W. 
1S95lD a a. .... . cardinigeroides Reitt. 

1’ Fld. am Ende ann etwas vorgezogen, dieselben an 
der Naht undeutlich oder nicht ausgebuchtet, nicht durch einen 
scharfen und tiefen dreieckigen Ausschnitt getrennt. 

2" Die Tuberkeln zwischen den Streifenreihen der Fld., welch’ 
letztere durch eine feine regelmäfsige Körnchenreihe markirt 
werden, stehen in 1I—2 angedeuteten Reihen, sie sind grols und 
abgeflacht. Körper gewölbt und schmal . . spalatrensis Boh. 

2’ Die Tuberkeln zwischen den Streifenreihen der Fld., welch’ 
letztere durch eine sehr feine regelmälsige Körnchenreihe mar- 
kirt werden, stehen 3—4 ganz unregelmälsigen Reihen und sind 
klein und scharf prononeirt, wenig von den Streifenkörnchen 
verschieden. 

3” Körper gewölbt, lang oval, dem O. spalatrensis sonst ganz ähn- 
lich. Schüppchen auf der Oberseite der Fld. äufserst klein. — 
Long. 13—14 mill. ohne Rüssel. — Bosnien. Wahrscheinlich 
Brawnik..un ne ent alba last nasp: 

3' Körper etwas breiter, oben abasHlache Schüppchen auf der 
Oberseite der abgeflachten Fld. grölser, dicht weilslich gelb, 
rund. Sonst dem spalatrensis sehr nahe stehend. — Long. 
13 mill. ohne Rüssel. — Bosnien: Trawnik. . Gylippus n. sp. 


23. Otiorrhynchus grandifrons n. sp. 


Diese Art steht dem weitverbreiteten und variablen O. rugi- 
frons Gyll. recht nahe, ist jedoch von ihm sicher specifisch ver- 
schieden und leicht zu unterscheiden. Sie ist ihr ähnlich, aber 
grölser, am Kopfe stehen die Augen stark aus der Wölbung 
vor, die Längsrunzelung des Rüssels ist gröber, der Rüssel ist 
von der Stirne durch eine tiefe Querdepression abge- 


und den angrenzenden Ländern. 393 


setzt; die Fühlergeifsel ist merklich schlanker, der Thorax ist 
höher, wenig breiter als lang, mit angedeuteter Mittelfurche, die 
Fld. sind länger und elliptisch, gröber gekörnt, die Streifen gröber 
punktirt, die Zwischenräume dunkler behaart, die Haarreihe weniger 
regelmäfsig und meist in 2 genäherte Reihen aufgelöst, endlich 
sind die Schenkel stark gezähnt. — Long. 7—9.2 mill. 

Alpes maritimes. Von Fr. Sikora gesammelt. Auch dem 
0. pieitarsis Rosenh, nahe stehend, aber durch breiteren, abge- 
flachten, oben dicht längsrissig seulptirten Rüssel, noch mehr vor- 
tretende Augen, gröber gekörnten Ku und stärker sculptirte 
Fld. leicht zu unterscheiden. 


29. Otiorrhynchus (Cryphiphorus) Escherichi.n. sp. 


Schwarz, fein grau anliegend behaart, die Behaarung auf den 
Streifen der Fld. zu kleinen gereihten Flecken verdichtet. Rüssel 
breit, länger als der Kopf, stark und dicht, etwas längsrunzelig 
punktirt, mit kaum angedeutetem Mittelkiel; die Seiten nach vorne 
verengt, mit sehr grolsen, breiten, fast halbrunden Pterygien, da- 
durch erscheint der Rüssel an der Fühlereinlenkungsstelle, oder 
gleich hinter derselben stark eingeschnürt. Erstes und zweites 
Glied der Fühlergeifsel von gleicher Länge, gestreckt, drittes so 
lang als breit, die nächsten Mittelglieder leicht quer. Halssch. 
breiter als lang, schmäler als die Fld. und breiter als der Kopf, 
gewölbt, an den Seiten stark gerundet, gekörnt, die Körnchen auf 
der Scheibe etwas grölser und flacher als jene auf den Seiten. 
Fld. länglich eiförmig, hautartig genetzt, mit streifigen, ziemlich 
groben, aber seichten Punktreihen, vor jedem Punkt ein sehr 
kleines, glatteres Körnchen, die Zwischenräume gleichförmig beim 
d, die abwechselnden stärker erhaben beim 9. Beine robust, die 
Schenkel ungezähnt, die Vorderschienen beim g' innen vor der 
Spitze weit und tief ausgerandet, in der Mitte ein Zähnchen bil- 
dend, die Mittel- und Hinterschienen beim g' dicht vor der Spitze 
mit'einem tiefen kurzen Ausschnitte, und am Ende mit einem’ gold- 
gelben quer gestellten Haarbüschel, wodurch der Ausschnitt um so 
tiefer erscheint. Beim 2 sind die Schienen ähnlich gebildet, aber 
die Ausrandungen sind nur schwach ausgeprägt. Unterseite sehr 
dicht und fein gekörnt, der Bauch dicht punktirt, beim gJ' die 
Hinterbrust zum Theil sammt dem ersten sichtbaren Bauchsegmente 
tief und breit eingedrückt. — Long. 9 mm ohne Rüssel. 

Dem 0Ot. Emiliae Apfelb. einigermalsen ähnlich, aber viel 
schlanker und in jeder Beziehung doch sehr abweichend. Ich 

Deutsche Entomol. Zeitschr, 1898. Heft IL 23 


354 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


widme diese auffällige Art meinem lieben Freunde Dr. Carl 
Escherich, der sie bei Eskishehir in Kleinasien in einigen 
Stücken aufgefunden hatte. 


30. Otiorrhynchus (Arammichnus) latinasus n. sp. 


Lang oval, pechbraun, die Beine röthlich, Oberseite wenig. 
dicht, ziemlich fein und fast anliegend, auf den Zwischenräumen 
der Fld. etwas streifig gekämmt, behaart. Fühler schlank, dünn, 
die Mitte des Körpers erreichend, erstes und zweites Geilselglied 
von ‚gleicher Länge, die folgenden Mittelglieder etwa so lang als 
breit. Rüssel breit, vorn sammt den Pterygien so breit als der 
Kopf, länger als der letztere, die Seiten ausgeschweift, oben dicht 
punktirt, mit feinem Mittelkiel, auch die: gebogenen Ränder fein 
kielig’'erhaben. Pterygien grols und lang, nach vorne divergirend, 
die Fühlerfurche tief, gegen die, Augen zu punktirt. Halssch. fast 
so lang als breit;, kugelig, gewölbt, an den Seiten stark gerundet, 
ungerandet, mit.groben; etwas länglichen Punkten mälsig dicht be- 
setzt, mit. punktfreier, abgekürzter Mittellinie, die Seiten längs- 
runzelig, gekörnt. ‚Fld. länglich eiförmig, wenig länger als der 
Vorderkörper, gestreift, die Streifen vorne flacher, in denselben 
wenig deutlich, punktirt,., vor. den Punkten mit einem Körnchen, 
die Zwischenräume gleichmäfsig, schwach gewölbt, fein gekörnt. 
Schenkel  ungezähnt, Schienen dünn, etwas länger gelb behaart; 
Schienen und Tarsen heller gefärbt. — Long. 7—3 mill. 

Dem 0. humilis nicht unähnlich, aber schlanker, gröfser, Rüssel 
mit grölseren, auffallenderen Pterygien, der Thorax breiter, grob 
und weniger dicht punktirt, mit. punktfreier Mittellinie, etc. 

Konia, in Kleinasien; von Hrn. Dr. K. Escherich in 
Mehrzahl gesammelt, i 


3]. Bradybatus (Nothops) ornatoides .n. sp. 


Gelbroth, ‚ einfarbig, nur die Augen schwarz und die Fühler 
zur Spitze gebräunt; Fühlergeilsel 6gliederig. Rüssel lang und 
dünn, leicht gebogen, länger als. Kopf und Halssch. zusammen, 
glatt, nur an der Basis gestrichelt. Augen stark vortretend. , Stirn 
seicht punktirt, fein gelb behaart, zwischen den Augen mit einem 
kurzen Längseindruck. Halssch. viel breiter als lang und viel 
schmäler als die Fld., an den Seiten gerundet, hinter der Mitte 
am breitesten, vorne eingeschnürt, mälsig fein und dicht punktirt, 
fein gelb behaart, mit condensirter hellerer Haarbinde in der Mitte. 
Schildehen länglich dicht weils behaart. Fld. länglich verkehrt 


und den angrenzenden Lündern. Ki 385 


eiförmig, von den fast rechtwinkeligen Schultern an bis weit hinter 
die Mitte erweitert, die Spitze gemeinschaftlich breit abgerundet, 
oben flach gewölbt, mit feinen Punktstreifen und breiteren, flachen 
Zwischenräumen, kahl, ein kleiner gelber Haarfleck an der Schulter- 
beule, eine breite greise, gemeinschaftliche Haarbinde vor der 
Mitte, diese bis zum 7. Zwischenraum reichend, nach aulsen ver- 
schmälert, eine gerade, schmale dicht hinter der Mitte, diese 
nach aufsen nicht verkürzt und hier ein wenig verbreitert, ebenso 
an der Naht, wo sie aulserdem mit. gelblichen Härchen geziert 
wird, die Naht von dieser Binde zur Spitze, die letztere und an 
dieser ein Längsstreif am 4. Zwischenraum ebenfalls greis behaart. 
Die Vorderschenkel sind mit einem ziemlich starken, die Mittel- 
und Hinterschenkel mit einem sehr feinen Zähnchen bewaffnet; die 
Vorderschienen sind wenig breit und fast gerade, vor der Mitte 
am breitesten. — Long. 3.6 mill. ohne Rüssel. 

Syrien: Beirut. 

Dem Anthonomus ornatus Reiche zum Verwechseln ähnlich, 
blasser gefärbt, ähnlich gezeichnet, die Mittelbinde ist aber dünner, 
die Fld. von der Basis nach hinten verbreitert und die Fühler- 
geilsel nur 6gliedrig. 

Von dem ähnlich geformten elongatulus Boh. durch doppelt 
längeren und dünneren Rüssel, die abweichende dorsale Zeichnung 
und die anders gebildeten Vorderschienen; von Delagrangei Desbr. 
und Abeillei Desbr. aus Syrien und Cypern durch den langen 
Rüssel und die Zeichnung der Fld. sehr verschieden. 

Von Dr. Stierlin für A. ornatus Reiche gehalten. 


32. Bradybatus Kellneri, v. rufipennis m. 
Schwarz oder schwarzbraun, Fld., Fühler bis auf die etwas ge- 
trübte Keule, und die Beine lebhaft roth, einfarbig, Vorderrand des 
Halssch. und die Apicalränder der letzten Bauchsegmente rostbraun. 
Görz: Salcano; Niederösterreich, Basses-Alpes, Circassien. 


33. Bradybatus Kellneri, v. nigripes m. 


Ganz schwarz, die Fühler bis auf die dunkle Keule und die 
Fid. roth, die Schienen manchmal mit kleinen röthlichen Aufsen-. 
flecken und die Spitze des Analsegmentes gelbbraun. Fin 

Schmäler und länger als die Stammform, die Decken mehr 
parallel, und vielleicht besondere Art. 

Im centralen und östlichen Kaukasus, im armenischen Gebirge, 
im Araxesthale. 

23* 


356 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa 


34. Bradybatus tomentotus Desbr.!), v. duplipilis m. 


Von der Stammform durch helle einfarbige Fld. und hellere 
röthliche Beine, sowie durch deutlich doppelte Behaarung unter- 
schieden. Die Fld. sind ziemlich dieht und lang, gleichmäfsig 
lbli ch, anliegend behaart, der Zwischenraum an der Naht, sowie 
alle abwechselnden mit doppelt längeren, aufgerichteten, etwas ge- 
krümmten Haaren zwischen der Grundbehaarung reihenweise besetzt. 

Südrufsland: Sarepta. (Christoph.) 


35. Magdalis sparsicollis n. sp. 


Der frontalis Gyll. nahe verwandt, aber der Thorax ist breiter, 
vorne breiter abgeschnürt, die Basis jederseits viel stärker gerundet, 
die Oberseite ist viel spärlicher punktirt, eine punktfreie, 
oft breite Mittellinie stets vorhanden, die Punkte der Streifen auf 
den Fld. sind nicht in die Länge gezogen, die Epimeren der 
Hinterbrust sind dichter weils behaart, endlich ist der Rüssel etwas 
kürzer und weniger gebogen. Schwarz, Kopf und Halssch. grün, 
Fld. blau, Beine schwarzgrün. — Long. 5—6 mill. ohne Rüssel. 

Kleinasien: Zeitoon. (Dr. O. Staudinger.) 


36. Pityophthorus Knoteki n. sp. 


Dem P. Lichtensteini Ratz. zunächst verwandt, aber doppelt 
gröfser, noch grölser als der entfernt stehende glabratus; braun- 
schwarz, Fühler gelb, die Beine braun, die Knie und Tarsen 
heller gefärbt. Kopf dicht rugulos punktirt, beim d' jederseits 
dichter gelb behaart, beim 2 fast kahl. Halssch. kaum länger als 
breit, hinten parallel, von der Mitte nach vorn stark verengt, hinten 
und an den Seiten fein punktirt, vorne wie gewöhnlich körnig 
gerunzelt, Basis fein gerandet. Fld. etwa doppelt so lang als das 
Halssch., mit feinen, gleichmäfsigen Punktstreifen, die Streifen 
nicht verkürzt, nicht sehr regelmäfsig punktirt, die Zwischenräume 
kaum breiter als die Reihen, mit gleichen einzelnen Punkten be- 
setzt, Spitze gemeinschaftlich abgerundet, die Seiten hinten mit 
gelblichen Haaren bewimpert, ebenso mit 2 Haarreihen am Absturz 
neben der Apicalimpression. Der Absturz sehr tief und breit ge- 
furcht, die Furche geglättet, die Naht schmal erhaben, neben der 
Furche auf der jederseitigen Erhöhung mit 6— 7 körnchenartigen 
mit einem Haar versehenen Höckerchen, die Haare entsprechen 
der innersten Apicalreihe. Die Naht ist nur schwach vertieft. — 
Long. 2.5—2.3 mill. 


!) Frelon II, p. 150. v 


und den angrenzenden Ländern. 357 


Von allen Arten durch die Gröfse und den sehr stark ge- 
fürchten Absturz der Fld., von Lichtensteini durch die Gröfse, 
kürzeren Thorax, feinere, weniger regelmäflsig eingestochene Punkt- 
reihen der Fld. und deutlicher punktirte Zwischenräume, endlich 
durch doppelt tiefer gefurchten Absturz verschieden. 

Hr. Prof. Joh. Knotek, dem ich diese Art dedieire, erhielt 
sie von Hrn. Leitner, der sie in Tirol am Krummholze mit 
Henscheli und anderen Tomiciden sammelte. 


37. Rhagium (Allorrhagium) inquisitor L. 
scheint vertreten zu sein im Kaukasus durch das hellere Ah. 
‘Schtschukini Sem. Bei diesem sind die Zwischenräume der Rippen 
auf den Fld. einfach punktirt und einfach behaart, ohne Quer- 
runzeln, nur die 2 aus Flecken bestehenden Querkehlbinden sind 
vorhanden. 

Dieser Art ähnlich, aber gedrungener, mit auffällig dicken 
Fühlern, bei welchen das 5. viel stärker birnförmig verdickt und 
sehr wenig länger ist als das 4., ist eine Art von Akbes in Ober- 
syrien, die ich 


38. Rhagium fortipes 
nenne. Die Schläfen sind hier plötzlicher abgeschnürt als bei 
inquisitor, der Thorax ist kürzer und breiter, die Fld. sind feiner 
punktirt, zwischen den Rippen ohne Querrunzeln, oben fast ein- 
förmig greis, etwas kürzer behaart, die Oberseite ist nur an der 
Basis mit wenigen aufstehenden Haaren besetzt, die Schenkel sind 
beim Z! stark verdickt, die Vortertarsen breiter und kürzer, ihr 2. 
und 3. Glied ist breiter als lang, die hintere Hälfte der Prosternal- 
spitze kahl, glänzend, beulenförmig. 
Eine vierte Art ist: 


39. Rhagium rugipennis n. sp. 
aus Ostsibirien: Quellgebiet des Jrkut, südlich von Irkutsk, ge- 
sammelt von Hans Leder. Unterscheidet sich von ingquisitor 
durch die viel kürzere, feinere und spärlichere fleckige Behaarung, 
die Härchen ragen nicht über den Punkt hinaus, aus welchem sie 
entspringen, die Fld. sind dunkler, die Rippen sind viel stärker 
"ausgeprägt, die innerste erreicht die Spitze, die Zwischenräume sind 
dicht und grob punktirt und überall dieht von unregelmäfsigen 
Querrunzeln durchsetzt, diese sowie der gröfste Theil der Rippen 
ist schwarz, glänzend, daher die dunkle Farbe oben vorherrscht, 


"398 Edm. Reitter:. Neue Coleopteren aus Europa 


die Basis allein. mit einzelnen aufstehenden Wollhaaren, der Kopf 
ist schmäler und die Fühler sind von auffälliger Kürze in beiden 
Geschlechtern, sie überragen die Thoraxbasis nur um 2 Glieder. 


Die Ventralrippe wenig prononeirt. Sonst der verglichenen. Art 
ähnlich. 


‚40. Phytoecia edessensis n. sp. 


Mit Phytoecia humeralis Waltl nahe verwandt, aber die Humeral- 
makel greift nicht auf die Schulterbeule über, der Thorax hat eine 
kleinere rothe Medianmakel, darüber eine gelbbehaarte Längsbinde, 
auch die Basalhälfte der Seiten ist gelb behaart; auch durch die 
‘Färbung der Beine verschieden. 

"Von flavescens Brull., der sie in der Tomentirung der Ober- 
'seite mehr gleicht, durch die rothe Medianmakel des Halssch., den 
seitlichen Humeralflecken auf den Fld. und durch die Färbung der 
Beine sehr verschieden. 

Schwarz, gelblich tomentirt. Die Stirn, 2 Scheitellinien, eine 
Mittelbinde auf dem Halssch. und ein Basalfleck jederseits auf 
letzterem, dicht gelblich tomentirt. Halssch. quer, in der "Mitte 
glatter, mit kleiner verschwommener rother Discoidalmakel, die 
Seiten gerundet. Fld. beim 2 wenig, beim g' deutlich nach hinten 
'verschmälert, wie bei humeralis sculptirt und behaart. Die Vorder- 
schenkel bis auf die Basis, die Mittel- und Hinterschenkel an der 
Spitze und alle Schienen gelb, die Tarsen dunkel. Vorderbrust, 
die Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust dichter gelb behaart, 
der Bauch zur Spitze allmählich rothgelb, ebenso die letzten Rücken- 
'segmente, die ersteren an den Seiten dreieckig, dichter goldgelb 
behaart, Analsegment an der Spitze wie bei humeralis dunkler. — 
Long. 8—10 mill. 

Var. scapipictus. Wie der vorige, aber die Fld. sind viel 

kürzer, fein graugreis behaart, die Vorderschenkel fast ganz, die 
hinteren 4. bis zur Mitte, alle Schienen und das erste Glied der 
Tarsen, sowie die Apicalhälfte (unten mehr, oben weniger) des 
ersten Fühlergliedes röthlich-gelb. 
Var. urfanensis. Wie die Stammform, aber die Discoidalmakel 
am. Halssch. ist ganz klein, die Apicalhälfte der Vorderschenkel 
und die Vorderschienen allein gelbroth. Von humeralis durch cie 
Behaarung des Halssch, und der Unterseite noch immer leicht zu 
unterscheiden. 


Obersyrien: Akbes, Urfa (dezsa)) 


und' den angrenzenden Ländern. 359 


41. Chrysomela polita L. v. nov. Kafkana. 
Auro-uenea, nitida, elytris nigris, subviridi-micantibus et uni- 
coloribus. n- 
‚Eine auffällige Var. dieser sehr wenig veränderlichen Art, mit 
schwarzen Fld., die einen grünlichen Anflug zeigen, fing Hr. I 
Kafka (aus Brünn) bei yplolaad in Böhmen. 


42. Triphyliia nov. gen. Tritomidarum. 


Mit Triphyllus nahe verwandt und von dieser Gattung durch 
gestrecktes 3. Fühlerglied, den durch einen halbkreisförmigen Ein- 
druck _abgesetzten Clypeus, schmalen Thorax,, der viel schmäler 
ist als die Basis der Fld., und stärkere Seitenrandung desselben 
und kurze, wenig dichte, anliegende Behaarung der Oberseite, ver- 
schieden. 


43. Triphyllia Koenigi n. sp. 

Braun, glänzend, fein, anliegend' behaart, die Fühlerkeule, 
Schienen und Tarsen, dann der Vorderrand des Halssch. und die 
Umgebung der Schultern heller gefärbt. Fühler kräftig, mit stark 
abgesetzter 3gliedriger Keule, die 2 vorletzten Glieder quer, das 
Endglied nicht länger als breit, abgestumpft. Kopf wenig schmäler 
als der Vorderrand des Halssch., dieht punktirt, zwischen der 
Fühlerbasis mit tiefem halbkreisförmigen Eindruck. Halssch. mehr 
wie doppelt so breit als lang, beträchtlich schmäler als die Basis 
der Fld., gewölbt, an den Seiten gerundet, deutlich gerandet, un- 
deutlich gekerbt, nach vorne mehr als zur Basis verengt, dicht und 
stark punktirt, Hinterwinkel stumpf, aber eckig, die vorderen 
stumpfwinkelig, niedergebogen, dicht vor der Basis mit einem seit- 
lich kürzeren Quereindrucke, ohne Basalgrübchen, die Basis ziem- 
lich stark gerundet, Scheibe mit angedeuteter, in. der Mitte er- 
loschener Mittellinie. Schildchen ziemlich grofs, feiner punktirt, 
dreieckig- verrundet. Fld. gewölbt, mehr wie doppelt so lang als 
zusammen breit, gleichbreit, vom letzten Viertel zur Spitze gemein- 
schaftlich verengt und abgerundet, dicht und stark punktirt, Schulter- 
beule vortretend, Nahtstreifen allein nur im letzten abfallenden 
Viertel vorhanden. Beine ziemlich zart, normal. Maxillartaster 
mit abgestumpftem Endgliede. — Long. 4.3 mill. 

Kaukasus: Lomis-Mta., 7000 Fuls über dem Meere, von 
Hrn. Eugen v. Koenig aus Tiflis entdeckt und ihm zu Ehren 
benannt. 


360 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa etc. 


44. Carabus (Lipaster) Stjernvalli v.n. Gordius. 


Habituell der var. Humboldti Fald. am ähnlichsten, aber der 
Kopf noch breiter, der Thorax bei gleicher Breite mehr herzförmig, 
die Fld. mehr oval, nicht vor, sondern in der Mitte am breitesten 
mit stärker abgeschrägten Schultern, und hauptsächlich durch die 
Sculptur und die Färbung auffällig abweichend. Der Käfer ist 
schwarz, oben schwarzblau, die Fld. mit ganz ausgebildeten ziem- 
lich stark markirten Punktstreifen, die Punkte in den Streifen durch 
feine Längsrisse zusammenhängend, die primären Intervalle durch 
kräftige Grübchen unterbrochen, nur die 2 innersten vorne ohne 
solchen, die Seiten und Spitze der Fld. breit gerunzelt und 
dazwischen undeutlich oder kaum gekörnt. An den Lippentastern 
nur 2 in einer Längsreihe stehende Borsten. — Long. 26 mill. 

Russisech-Armenien: Tschoroch, Flufs südlich von Batum, 
an der türkischen Grenze. 1 Q' von Hrn. Eug. v. Koenig gütigst 
eingesendet. 


45. Carabus (Pachycarabus) Katharinae n.sp. 


Ganz vom Aussehen des Car. Roseri, mit ganz gleichgebildetem 
hohem, herzförmigem Halssch. und schmalen, nach hinten lang 
ausgezogenen Hinterwinkeln desselben, aber die Seiten der Fld. 
schmäler abgesetzt, aber ebenfalls hoch aufgebogen, der Rand bis 
zur series umbilicata in der Mitte schmäler als von dieser zum 
dritten primären Intervall. Ferner von dieser Art durch den Forceps 
unterschieden, der auf der rechten Aufsenseite einen stumpfen Zahn 
besitzt, der etwas kräftiger ausgesprochen ist als bei tmitafor Reitt. 
Von diesem letzteren durch den hohen herzförmigen Halssch. und 
die langen spitzigen Hinterwinkel, sowie die mehr eckig zugerun- 
deten Schultern der Fld. sofort zu unterscheiden. Die Fld. sind 
nach hinten ziemlich stark erweitert, die Färbung ist schwarz mit 
schwachem, oft fehlendem grünen Schimmer auf der Oberseite, die 
Seiten des Halssch. und der Fld. deutlicher mattgrün. — Zr 
20—21 mill. 

Kaukasus: Abchasien (Pelarh. Worre:). Von Hrn. A. Star “ 
im Brenn ae IQ. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 361 


Zehn neue Öleriden 
nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 


Von 


Sigmund Schenkling, Hamburg. 


l. Cylidrus intermedius nov. spec. 

Cyaneus, nitidissimus, lateribus capitis thoracisque villosis, ca- 

pite tuberculis duobus magnis nigris, antennis mandibulisque nigris, 
palpıs ferrugineis, prothorace anlice in medio confertim punctato, 
elytris obsolelissime et sparsissime punctulatis, corpore subtus pedi- 
busque cyaneis. — Long. 10 mill. — Sumatra. 
_ ‚Der ganze Körper mit Ausnahme von Schildchen, Fühlern, 
Mandibeln und Palpen. glänzend blau; Schildchen, Fühler und 
Mandibeln schwarz, die Palpen roth. Kopf und Halssch, mit 
greisen Haaren bedeckt, die namentlich an den Seiten lang und 
sehr dicht zottig sind, der gelbgrauen Farbe wegen jedoch nur 
mit der Lupe wahrzunehmen sind; Behaarung der Fld. kurz, 
schwarz. Kopf sehr dicht und ziemlich kräftig punktirt, in der 
Mitte ein glatter Fleck; wie bei den meisten blauen Cylidrus- Arten 
vorn am Kopf vor den Augen jeseitig ein ziemlich grofser, schwar- 
zer, glänzender Höcker. Halssch. etwas länger als der Kopf (bei 
Cyl. Wallacei Thoms. ist es kürzer), am Vorderrande in der Mitte 
sehr dieht und kräftig punktirt, sonst fast glatt, nur an den Seiten 
undeutlich quergestrichelt. Schildchen fast kreisförmig. Fld. länger 
als Kopf und Halssch. zusammen, bei dem mir vorliegenden Ex. 
länger als der Hinterleib (3'?), überall sehr fein und undeutlich 
und sehr sparsam punktirt. Beine glänzend blauschwarz, theilweise 
mit grünlichem Schimmer, kurz und dicht weils behaart. 

Von allen blauen Cylidrus-Arten ist nur bei dieser neuen 
Species und bei Wallacei Thoms. die ganze Unterseite blau; 
von letzterer unterscheidet sie sich durch den Mangel der zahl- 
reichen kleinen Höcker am Vorderrande des Kopfes und die auf- 
fällig lange und dichte Behaarung an den Seiten von Kopf und 
Halssch., in welch letzterer Beziehung sie mit vsllosus Montrz. über- 
einstimmt. 

2. Tillus notatus Kl. (Lewisi Kiesw., Semperanus Gorh.) 


Von dieser Art erhielt ich 2 Stück von Sumatra durch Hrn. 
Douckier in Paris. Die Beschreibung von Klug (Clerii, p. 276) 


362 Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden 


ist nach dessen eigener Angabe nach einem einzigen Exemplar 
entworfen und palst nicht ganz auf meine Stücke. Der Kopf mit 
den Mandibeln ist bei meinen beiden Ex. ganz schwarz; das Hals- 
schild ist bei dem einen Stück ebenfalls schwarz, bei dem andern 
in den hinteren 3 roth. Die gelbe Mittelbinde ist bei einem meiner 
Ex. an der Naht nicht unterbrochen. Schenkel schwarz, nur an 
der Basis roth. 

Gorham beschreibt in „Cistula entomol.“ II, 1876, p. 62 einen 
Tillus Semperanus, der in ähnlicher geringer Weise von dem Klug- 
schen T. notatus abweicht; bei dieser Form ist auch die Brust 
schwarz, während dieselbe nach Klug und auch bei meinen Ex. 
roth ist. Meine beiden Stücke bilden also Uebergangsformen zwi- 
schen dem Klug’schen und dem Gorham’schen Tillus, und letzterer 
ist deshalb besser als Synonym zu T. notatus Kl. zu setzen und 
dessen Beschreibung dahin zu ergänzen, dafs die schwarze Färbung 
von Kopf, Halssch. und Brust in ihrer Ausdehnung variabel ist; 
die Klug’sche Beschreibung stellt — so weit bis jetzt bekannt — 
den geringsten, die Gorham’sche den stärksten Grad der Aus- 
dehnung der schwarzen Färbung genannter Körpertheile dar. — 
In derselben Weise !ist T. Lewisi Kiesw. (Deutsche Ent. Zeitschr. 
1879, p. 313): mit notatus synonym ‘(vergl. Lewis in Ann. and Mag. 
Nat. Hist. 1892, p. 185). Die Art scheint demnach eine weite 
Verbreitung zu haben: Ostindien (Klug), Sumatra (coll. Schenkling), 
Philippinen (Gorham), Japan (Kiesenwetter, Lewis). 


3. Priocera Spinolae Thoms. var. similis nov. var. 


Durch E. Heyne in Leipzig erhielt ich eine Priocera, welche 
nach der Beschreibung fast mit Prioc. Spinolae Thoms. überein- 
stimmt. Sie unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten, weshalb 
ich die Form als Varietät zu der angegebenen Species stelle. Das 
Halssch. ist überall, also auch an den Seiten, fein punktirt, die 
Längsrunzelung, wie sie Thomson für. seine Art angiebt, ist nicht 
vorhanden; dafür ist aber ein deutliches Grübchen zwischen den 
beiden dorsalen Höckern des Halssch. deutlich bemerkbar, von 
dem Thomson nichts erwähnt. Ferner weist das Halssch. hinten 
3 Längsrippen auf, von denen besonders die mittlere, die fast bis 
zu dem Grübchen reicht, deutlich wahrnehmbar ist, während die 
beiden seitlichen nur bei geeignetem Halten des Objekts mittelst 
der Lupe sichtbar sind. Das ganze Halssch. ist braun, ebenso der 
Kopf, der nicht gerunzelt, sondern nur fein punktirt erscheint. 


nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 363 


4. Opilo floccosus nov. spec. 

Niger, subnitidus, convezxissimus, supra pilosus et. floccosus, 
subtus pilosus, capite et prothorace nigro-piceis, elytris caslaneis, 
indistincte nigro variegatis, fere ad apicem fortiter serialim punc- 

talis, antennis pedibusque castaneis, femoribus obscurioribus, femori- 
bus anticis valde incrassatis. — Long. 12—13 mill. — Australia. 


Viel stärker gewölbt als unsere deutschen Opilo-Arten. Oben 
rothbraun mit dunkelbraun und schwarz gemischt, mit einzelnen 
aufrecht stehenden, hellbraunen Haaren und mit weilsen, wolligen 
Haarflocken, die bei älteren Ex. zum Theil abgerieben sind. Kopf 
dunkelbraun, dicht punktirt, glänzend, namentlich auf der Mitte des 
Scheitels, da hier die Punktirung schwächer, überall mit langen 
weilsen und braunen Haaren besetzt, die auf dem Scheitel zum 
Theil Flocker bilden, zwischen den Augen mit tiefer Längsfurche, 
die bei frischen Ex. gröfstentheils durch die Behaarung verdeckt 
ist; Fühler fast bis zum Hinterrande des Halssch. reichend, hell- 
braun, an der Basis dunkler, die letzten Glieder eine deutliche 
Keule bildend und fein seidenartig behaart. Halssch. sehr gewölbt, 
uneben, dunkelbraun, tief und dicht punktirt, auf der Scheibe mit 
einzelnen glatten Stellen, in der Mitte mit sehr tiefer, kurzer, bei 
stark. behaarten Stücken fast punktförmig erscheinender Längs- 
furche, am Hinterrande mit doppelter Einschnürung, vorn eine tiefe 
Querfurche, die hinter den Vorderecken entspringt und bogen- 
förmig nach hinten verläuft, ein Stück dahinter, auf der Mitte des 
Halssch., eine zweite, etwas flachere Querfurche, so dafs der zwi- 
schen diesen Querfurchen liegende Theil schwielenartig erhaben ist 
(bei abgeriebenen Stücken treten diese durch die Längsfurche ge- 
trennten Schwielen sehr deutlich hervor), das ganze Halssch. lang 
und dicht weifs behaart, zum Theil flockig. Fld. nach hinten ver- 
breitert, schwach glänzend, braun, vorn mehr rothbraun, zu beiden 
Seiten des Schildehens schwärzlich, ebenso eine unbestimmte breite 
Querbinde in der Mitte der Fld. dunkelbraun oder schwärzlich, 
die hintere Hälfte heller braun, mitunter ebenfalls mit schwärzlichen 
Flecken; fast bis zur Spitze mit Längsreihen von tiefen Punkten, 
ähnlich den Natalis- Arten, die rippenartig hervortretenden Zwischen- 
räume sehr fein punktirt, dicht weils, bei frischen Ex. stark flockig 
behaart. Unterseite glänzend, schwarz bis schwarzbraun, die 
letzten Hinterleibsringe mit rothem Hinterrande, überall, besonders 
an der Brust, dicht und ziemlich lang weils behaart und dicht 
punktirt. Beine kräftig, besonders die Vorderschenkel auffällig 


364 ' Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden 


stark verdickt, braun, die Schenkel = schwärzlich, überall dicht 
weils behaart und dicht punktirt. 

In Gröfse und Färbung sowie in der Structur des Halssch. 
dem mir unbekannten (übrigens recht dürftig beschriebenen) Opilo 
castaneipennis White nahestehend, von ihm unterschieden durch 
die flockige Behaarung und die auffällig verdickten Vorderschenkel. 
Von Natalis Cast. getrennt durch die beilförmigen Maxillartaster 
und die ausgerandeten Tarsallamellen. — 1 Ex. von E. Heyne in 
Leipzig und 2 Ex. von H. Donckier in Paris. 


5. Opilo chloropterus Chev. 


Von dieser prächtigen Art erhielt ich ein Stück undeterminirt 
von H. Donckier in Paris aus einer Sendung vom Congo, welches 
auf der Unterseite anstatt rothgelb, wie Chevrolat (Memoire ler. 
1376, p. 45) angiebt, metallisch blau ist, nur die beiden letzten 
Abdominalsegmente sowie die Hinterränder der 4 ersten Hinter- 
leibsringe sind roth. Auch sind die Beine, namentlich an den 
Schenkeln, = metallisch blau angelaufen. Kopf und Halssch. sind 
nicht grün, sondern tief schwarzblau. 


6. Colyphus bicolor Chev. 


Von dieser Art, die Chevrolat zu Sallea gehörig beschrieb, 
trotzdem die Kiefertaster cylindrisch sind (vergl. Gorham in Bio- 
logia Centrali-Americana, vol. III, part 2, Malacodermata, p. 144), 
erhielt A. Speyer in Altona eine gröfsere Anzahl von Ex., von 
C. F. Höpe in Mexiko gesammelt, bei denen allen nur die Schenkel 
der Vorderbeine roth sind. 


7. Poecilochroa rufipes nov. spec. 


Cyanea, nitida, capite, thorace (margine antico interdum viridi- 
cyaneo) pedibusque rufis, elytris cyaneis, Fass: — Long. 6— 7 mill. 
— Mexiko (Comitän). 

Kopf dicht und ziemlich fein RREEN zwischen den. Augen 
mit zwei deutlichen Grübchen, glänzend rothgelb, Augen schwarz; 
Spitze der Mandibeln und letztes Glied der Maxillartaster schwarz; 
Fühler bis zur Mitte des Halssch. reichend, behaart, mit:deutlicher 
dreigliedriger Keule, die mittleren Glieder schwarz, die-Keule und 
die beiden Basalglieder, zuweilen alle Glieder auf der Unterseite 
roth. Halssch. glänzend, feiner und sparsamer als: der- Kopf, nur 
im vorderen Theile etwas dichter punktirt,: mit kurzen gelben und 
dazwischen stehenden längeren Haaren, vorn und noch: mehr hinten 
verschmälert, vor dem Hinterrande scharf eingeschnürt, hinter dem 


nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 365 


Vorderrande ebenfalls mit einer etwas flacheren, nach hinten ge- 
bogenen Querfurche, rothgelb, bei einem Ex. der Theil vor der 
vorderen Querfurche glänzend grün. Fld. viel breiter als das 
Halssch., dicht runzelig punktirt, an der Naht mit deutlich ver- 
tiefter Linie, dicht mit kurzen, anliegenden, gelbweilsen Haaren be- 
setzt, glänzend blau mit grünlichem Schimmer. Unterseite mit 
Ausnahme der rothgelben Vorderbrust und des ebenso gefärbten 
Kopfes blaugrün. Beine ganz rothgelb. 

Der Poec. cyanipennis Kl. am nächsten stehend, aber leicht 
zu unterscheiden durch die rothen Beine; dieses Merkmal hat unter 
allen bisher bekannten Arten der Gattung nur noch Poec. varia 
Gorh., die jedoch sonst ganz anders gefärbt ist. 


8. Clerus bellus nov. spec. 


Rufus, nitidus, ubique densissime et subtilissime punctatus, 
elytris violaceis vel chalybeis, fascia mediana lata sulphurea, pedibus 
rufis. — Long. 8—9 mill. — Bolivia. (Dr. Staudinger.) 

Kopf und Halssch. wie die ganze Unterseite und die Beine 
lebhaft, roth. Kopf glänzend, sehr dicht und sehr fein punktirt, 
fein roth pubescent, dazwischen mit einzelnen längeren rothen und 
schwarzen Haaren, besonders auf dem Scheitel; Stirn mit 2 flachen 
Eindrücken; Mandibeln an der Spitze glänzend schwarz; Fühler 
roth, gegen die Keule hin gebräunt. Halssch. stark gewölbt, glän- 
zend, im vorderen Drittel tief quer eingedrückt, vor dem Hinter- 
rande stark zusammengeschnürt, überall sehr dicht und sehr fein 
punktirt und mit rother Pubescenz, dazwischen mit einzelnen langen 
rothen und schwarzen Haaren. Fld. glänzend violett bis dunkel 
stahlblau, mit schwefelgelber bis röthlichgelber Querbinde, die fast 
3 der Fld.-Länge einnimmt, überall mit feiner Pubescenz von der 
Farbe des Grundes, am Vorderrande auch mit längeren schwarzen 
Haaren, sehr dicht und fein punktirt, die Punktirung besonders im 
hinteren Drittel deutlich; Schulterwinkel stark vortretend. Schild- 
chen halbkreisförmig, schwarzgrün, die Fld. hinter dem Schildchen 
niedergedrückt. Die Beine roth, fein pubescent und aulserdem 
lang gelblich behaart. 

“ In Form, Farbe und Anordnung der Querbinde dem Clerus 
melanocephalus Gorh. ähnlich und neben diesen zu stellen. 


9, Trogodendron monstrosum Gorh. 


Diese Art beschreibt Gorham in „Cistula Entomol.“ Il, 1876, 
p. 37, indem er das beschriebene Ex., welches sich durch seine 
eigenartigen Fühler auszeichnet, für ein g' hält, Ich erhielt zwei 


366 " Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden 


Trogod. durch E. Heyne in Leipzig, auf welche die Gorham’sche 
Beschreibung gut pafst, deren letztes Fühlerglied jedoch nicht in 
zwei Spitzen ausläuft; ich halte diese Stücke für 2. Es bestätigt 
sich so die Annahme Gorham’s, dafs die Spitzentheilung der Fhlr. 
einen sexuellen Charakter darstellt, der dem g' zukommt. 

10. Ommadius nitidus nov. spec. 

Niger, nitidus, supra calvus, ore, antennis, palpis, pedibus 
abdomineque rufis, elytris nigris, nitidis, fascia mediana et macula 
post eam rufis, aurosericeis, apice brunneis, melasterno brunneo vel 
rufo, abdomine rufo. — Long. 19 mill. — Ceram. 

Die ganze Oberseite stark glänzend. Kopf sehr fein und un- 
deutlich punktirt, vorn gelb mit langen, gelben, glänzenden Haaren; 
Mandibeln glänzend schwarz; Taster und Fühler rothgelb, letztere 
nach der Spitze zu, besonders oben, gebräunt. Halssch. fast dop- 
pelt so lang als breit, schwarz, glatt und glänzend, auf der hinteren 
Hälfte mit schwacher Andeutung eines Längskieles, ein Stück 
hinter dem Vorderrande und unmittelbar vor dem Hinterrande sehr 
tief eingeschnürt. Fld. schwarz, glatt und glänzend, nur an dem 
äufsersten Seitenrande mit Spuren von Punktreihen, eine Quer- 
binde in der Mitte und ein grölserer oder kleinerer rundlicher Fleck 
in 2 der Fld.-Länge gelbroth und mit goldgelbem Toment besetzt, 
die äufserste Spitze der Fld. in unbestimmter Ausdehnung bräun- 
lich durchscheinend und länger gelb behaart. Hinterleib und Beine 
ganz gelbroth. Brust roth bis braun; die ganze Unterseite ’ wie 
auch die Beine gelblich behaart. 

Gehört zu den gröfsten Ommadius-Arten. In der Färbung 
dem Omm. fasciatus Kuw. ähnlich, doch durch die unpunktirten 
Fld. und das Fehlen der vorderen Querbinde unterschieden. Die 
Species läfst sich in der Kuwert’schen Uebersicht über die Om- 
madius-Arten in „Ann. Soc. Ent. Belg.“ 1894, p. 63 (in welcher 
übrigens verschiedene schon damals bekannte Arten fehlen) der 
glatten Fld. wegen nicht unterbringen. 


1l. Hydnocera fulvipennis nov. spec. 

Nigra, nitida, capite fulvo, prothorace in medio linea fulva, 
elytris punctatis, fulvis, in apice callose incrassatis, pedibus fulvis, 
corpore subtus nigro. — Long. 5 mill. — Guatemala. 

Kopf glänzend, sehr fein punktirt, zwischen den Augen mit 
einem runden Grübchen, gelbbraun, hinter den Augen an den Seiten 
des Kopfes ein glänzender schwarzer Fleck; Spitze der Mandibeln 
gebräunt, Fühlerkeule schwarz. Halssch. ein wenig länger als 


nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 367 


breit,-an: den Seiten etwas vor der Mitte stark gerundet erweitert, 
vorn: schmal, aber tief eingeschnürt, lebhaft glänzend, an den Seiten 
und. auf der ganzen Unterseite breit schwarz, so dafs nur der 
Vorder- und Hinterrand sowie eine unbestimmte Längsbinde in der 
Mitte gelb bleiben. Schildchen schwarz. Fld. viel kürzer als der 
Hinterleib, an der Basis etwas breiter als der Kopf mit den Augen, 
nach hinten verschmälert, an der Spitze einzeln abgerundet und 
stark schwielenartig verdickt, glänzend, fein und ziemlich dicht 
punktirt, die Schwielen an der Fld.-Spitze fast glatt und stärker 
glänzend, gelbbraun, der umgebogene Rand zum Theil schwärzlich, 
auch auf der Scheibe einige sehr undeutliche, verwaschene, dunk-: 
lere Stellen. Beine einfarbig gelb. Unterseite glänzend schwarz, 
sehr fein punktirt. Der ganze Käfer dicht greis behaart, besonders‘ 
lang an den Beinen. 

Der Hydnoc. testacea Gorh. nahestehend, von ihr unterschieden 
durch die starken Schwielen an der Fld.-Spitze, durch die fehlende 
Längsbinde auf dem Kopfe und den fehlenden dunklen Fleck an 
der Spitze der Fld. 


12. Platynoptera suturalis nov. spec. 

Nigra, nitida, prothorace marginibus et in medio rufo, elytris 
antice rufis, postice nigris, sutura nigra, antennis prothorace fere 
duplo longioribus, articulo ullimo utrinque et in apice acuminato. 
— Long. 17 mill. — Bolivia. Bi: 

Der Plat. Iycoides Chev. ähnlich, von ihr unterschieden durch 
die Form und Länge der Fühler wie durch die Färbung. Kopf 
mit Ausnahme eines rothen Mittelstreifens auf dem Scheitel, Fhlr. 
und die ganze glänzende Unterseite schwarz; -Palpen roth. Die 
_ Fhlr. fast doppelt so lang als Kopf und Halssch. zusammen, Glied 
1—8 durch die lange und dichte Behaarung matt erscheinend, nur 
Glied 1 etwas glänzend, da hier die Behaarung schwächer; Glied 
1 grols, 2—5 an Gröfse zunehmend, 6 kleiner, 7 viel gröfser als 
5, 8 sehr klein; Glied 9—11 eine mattschwarze, unbehaarte Keule 
bildend, welche mehr als 13 mal so lang ist als der übrige Theil 
der Fhlr., Glied 9 und 10 nach innen mit einem langen Seiten- 
ast versehen, diese Aeste nur bis zu 3 des nächsten Fühlergliedes 
reichend und nach auflsen und innen bogenförmig erweitert, Glied 
11 so lang als der Ast des vorhergehenden Gliedes, am Ende zu- 
gespitzt, beiderseits etwa in der Mitte scharf spitzig erweitert, 
namentlich nach innen, und dadurch von /ycoides Chev. sehr ab- 
weichend. Halssch. rothbraun, seine Spitze breit schwarz, so dafs 


368 . Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden etc. 


nur ein schmaler Rand ringsum, der namentlich am Vorder- und 
Hinterrande nur eine feine Linie bildet, sowie ein Mittelstreif, 
welcher vom Vorderrande bis zur Mitte des Halssch. reicht und 
als eine Verlängerung des rothen Scheitelstreifens erscheint, roth- 
braun bleibt. Die mit 4 deutlichen Längsrippen versehenen Fld. 
rothbraun, der hintere Theil, etwa 2, blauschwarz, die dunkele 
Färbung an der Naht entlang in einem schmalen Streifen bis zu 
dem schwarzen Schildchen reichend. Beine glänzend schwarz, lang 
schwarz behaart, die Schenkel der Mittelbeine am Grunde und die 
Vorderschenkel und -schienen auf ihrer ganzen Innenseite dicht 
gelb behaart. | 

Auch mit der von Kirsch in der „Berl. Ent. Ztg.“ 1865, p. 93 
beschriebenen Form von Plat. Iycoides Chev. stimmt die neue Art 
nicht überein. 


13. Lebasiella discolor Kl. var. tibralis nov. var. 


Unter den von C. F. Höge in Mexiko gesammelten und von 
A. Speyer in Altona mit den übrigen Mexikanern angekauften 
Lebasiellen befand sich neben Led. discolor Kl. und marginella Chev. 
ein Stück, welches der Beschreibung nach zu discolor palst, aber 
dessen Schienen und Tarsen alle, also auch die der Mittel- und 
Hinterbeine, ‘roth sind. Ich stelle diese Form als Var. zu 
discolor Kl. ; 


14. Paratillus carus Newm. (Tillus carus). 

Die Art variirt ungemein. Bei 2 meiner Ex. ist der Vorder- 
rand des Halssch. und die Fühlerkeule glänzend schwarzblau, sonst 
stimmt alles mit der Beschreibung von Parat. analis Gorh. (Trans. 
Ent. Soc. 1878, II, p. 158) überein. Die beiden a. a. O. von Gor- 
ham beschriebenen Arten basalis und analis dürften bei dem grolsen 
Abänderungsbestreben der Species besser als Varietäten von Parat. 
carus Newm. gelten. 


15. Opetiopalpus sabulosus Motsch. var. obscuricollis (Kr.) 
nov. var. 

Hr. Dr. Kraatz sandte mir einen Opetiopalpus von der Halb- 
insel Krim ein, auf den die Beschreibung, wie sie Motschulsky in 
„Bull. Mose.“ 1840, p. 178 von Opet. sabulosus giebt, völlig. palst, 
nur ist der Käfer kleiner, und sein Halssch., das bei sabulosus ein- 
farbig rothgelb ist, ist hier zum grölsten Theil verdunkelt, so dafs 
nur der sehr schmale Hinterrand und der etwas breitere Vorder- 
rand roth bleibt. Ich veröffentliche diese Varietät unter dem von 
Hrn. Dr. Kraatz gegebenen Namen obscuricollıs. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 369 


Additions & la faune brenthidologique du Kamerun 
par 


‚ le Dr. A. Senna 
du Musee royal d’histoire naturelle de Florence, 


La petite collection que je vais deerire m’est communiquee par 
Mr. le Dr. Kraatz et due aux recherches de Mr. L. Conradt; elle 
est digne d’etre connue par la region d’ou elle provient et par le 
nombre remarquable d’especes nouvelles qu’elle renferme. 

Du Kamerun, en effet, on a indique jusqu’iei tr&s peu de 
Brenthides; le plus interessant est Cormopus penicillifer Kolbe: les 
autres qu’on trouve dans les, collections sont d’especes repandues 
dans diverses regions de l’Afrique oceidentale. 

Sur 18 especes dont il est question dans cette note, 10 sont 
nouvelles; parmi les genres je signale d’abord le nouveau Neoceo- 
cephalus, puis Araeorrhinus, trouve pour la premiere fois dans la 
region aethiopienne; enfin Usambius, Microsebus, Bolbocranius et 
Jonthocerus qui etaient connus seulement de l’Afrique orientale. 

Avant de passer en revue les diverses especes, je veux attester 
iei toute ma reconnaissance aux savants entomologistes MM. Kraatz 
et Faust qui m’ont communique ces Brenthides et liberalement 
donne les types. 


1. Cormopus penicillifer Kolbe. Stett. ent. Zeitsch. 1892, 
p- 166. 

J’ai examine deux specimens de cette singuliere esp&ce. Mr. 
Kolbe a deerit seulement le g et peu me reste ä& ajouter & la 
deseription soignee qu’il en a donne. Je note uniquement que la 
tete en dessous est sillonnee et bituberculee vers la base. 

Les caracteres de la femelle n’ont pas ete, que je sache, 
jusqu’ici indiques. Elle differe du mäle par la tete un peu moins 
deprimee sur la region frontale et sans tubercules au dessous, par 
les articles apicaux des antennes plus etroits et par la eonformation 
des pattes posterieures. Les femurs de la troisieme paire sont 
plus reguliers, lisses en dessus, sans excavation ni tuberosite, inermes 
ä l’apex interieurement. Tibias irregulieres, plus courtes, excavdes 
en dessus, avec le bord externe carene, cilie, tranchant & la base; 
le bord interne est dente vers le milieu. Metatarse plus court que 
les tibias presque bisillonne en dessus et avec une ligne elevee 
longitudinale au milieu: l’apex est moins dilate que celui du mäle 

Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898, Heft II. 24 


370 A. Senna: Additions a la faune brenthidologigue du Kamerun. 


et cilie en dedans. Les articles 2me et 3me sont eourts, plus 
regulierement conformes, ce dernier non penieille. — Long. 7 mm. 
Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun). 


2. Usambius Conradti Kolbe var.: laevis n. 
A forma typica differt prothorace sulco carente. 
4 specimens. Cette variete represente au Kamerun probable- 


ment la forme typique laquelle est indique de l’Afrique orientale 
(Usambara). 


3. Microsebus compressithoraz n. 


Parvus, setulosus, castaneus, nitidus, antennis, collo pedibusque 
dilutioribus, prothorace infuscato. Capite latiore quam longiore, 
basi truncato, supra convezo, utrinque prope oculos setulis nonnullis 
albicantibus lineatim dispositis induto; rostro basi obsolete foveo- 
lato, mesorostro laevi, prorostro apice dilatato. Antennis clavatis, 
articulis funiculi submonihformibus, sequentibus latioribus, compressis, 
apicali acuminato. Prothorace postice rotundato-dilatato, antice 
angustato et supra transversim impresso, lateribus distincte com- 
pressis, dorso sulcato, disco punctis nonnullis, lateribus evidenter 
punctatis et setulosis. Elytris humeris leviter callosis, lateribus sub- 
rectis, tertio ..apicali attenuatis, apice obtuse acuminato, dorso sul- 
calis, sulcis indistincte punctulatis, interstitiis angustfis, elevatis, 
setulis nonnullis gerentibus. Femoribus compressis, anticis latioribus 
quam posticis, his apicem elytrorum paullo superantibus; tibüs sim- 
plicibus, tarsis gracilibus, metatarso postico duobus articulis sequen- 
tibus paullo breviore. Corpore infra rubro-brunneo, nitido; prosterna 
ut in M. pusio Kolbe, metasterno abdomine basi sulcatis, segmento 
apicali foveolato. — Long. 41 mm. 

Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun). 

Cette espece differe de M. pusio Kolbe de l’Usambara par le 
rostre avec une simple foveole & la base, par le prothorax plus 
comprime en avant, rarement ponctue sur le disque et plus forte- 
ment aux cötes, par les sillons des elytres indistinetement ponetues, 
par les interstices ayant quelques' courtes soies, enfin par la couleur 
un peu diverse. M. compressithorax Senna reunit plus intimement 
le genre a Zemioses, en effet la compression du prothorax est aussi 
evidente que celle de Z. porcatus Pasc., neanmoins les caracteres 
que distinguent les deux genres, tels que le rostre plus etroit, les 
femurs posterieurs que depassent le bout des elytres, les tarses 
plus greles etc., sont bien visibles dans notre espece et ne laissent 
aucun doute pour le genre dans lequel elle doit se placer. 


A. Senna: Additions 4 la faune brenthidologique du Kamerun. 371 


4. Bolbocranius bicolor n. 

Elongatus, gracilis, subcylindricus, nilidıssimus; capıte, mandı- 
bulis, prothorace elytrorumgue interstitio suturali nigro-piceis; rostro 
rubro-brunneo, antennis, prothoracıs parte ercavata, elytris et pedi- 
bus rufo-testaceis. Capite robusto, longiore quam latiore, basi vir 
ungustato, lateribus subparallelis, supra convezo, laevissimo; oculis 
parvis, minime prominulis; rostro lato, robusto, capite parum longi- 
ore, in medio obsoletissime angustiore quam basi et antice, regione 
antennali in medio impressa, ulrinque tuberculata, mandibulis elon- 
gatis, compressis, aequalibus, inferne prope basin et pone medium 
dentatis. Antennis laterum rostri superne insertis, gracilibus, clavatıs, 
antice compressis; scapo elongato, recurvo, articulis sequentibus 
breviter obconicis, 8%, 9%, 10° latioribus, apicali longiore quam 
praecedenti, apice obiuso. Prolhorace capite longiore sed angustiore, 
lateribus posticis leviter arcuatis, anticis angustatis et inferne fortiter 
ezcavalis, apice submarginato, dorso convezo, linea mediana obso- 
letissime canaliculato, ceterum laevissimo, mitido. Elytris elongatis 
subeylindricis, capite angustioribus, apice emarginatis, juzta suluram 
anguste utrinque unistrialis, lateribus viz punctulatis. Pedibus graci- 
hibus, femoribus omnibus compressis, anticis latioribus, tibiis lineari- 
bus, breviusculis, tarsis elongalis, gracilibus, metatarso praesertim 
pedum 2‘, 3° paris elongato. Corpore infra laevi, rostro in medio 
triangulariter impresso; prosterno convezo, dorso et lateribus rufo- 
testaceo, metasterno et abdominis basi converis, illo nigricante, hac 
sicut segmentibus apicalibus rufo-testacea. — Long. (mandibulis 
inelusis) 10—11 mm. 

Hab. Station Johann Albrechts- Höhe (N.-Kamerun). 

Cette nouvelle esp&ece represente dans l’Afrique oceidentale le 
Bolbocranius mandibularis Kolbe, mais se reconnait a premiere vue 
par la differente coloration. 


5. Cerobates hybridus n. 


Elongatus, depressus, rufo-testaceus, nitidus; capite latiore quam 
longiore, pone oculos rotundato, supra depressiusculo, oculis parvis, 
parum prominulis, fronte obsolete canaliculata; metarostro capite 
breviore, depresso, bası obsolete canaliculato, mesorostro rotundato 
ampliato, laevi, prorostro haud longiore praecedenti, apice ampliato, 
laevi. Antennarum articuis 4% —8° subobconicis, 9° — 10° longt- 
tudine subaequalibus praecedentibus articulis sed subovatis, apicalı 
vie longiore quam 10°, ovato-conico. Prothorace elliptico, margine 
anlico fortiter constricto, collariformi, dorso depresso, medio sulcato. 


24° 


372 A. Senna: Additions ü la faune brenthidologique du Kamerun. 


Elytris duplo prothoracis longioribus ılloque parce latioribus, humeris 
rotundatis, lateribus paullo ampliatis, apici rotundato -marginalis, 
suturae modice incisis, dorso depressis, jurta suturam trisulcatis, 
suleis paullo arcuatis, 3° (externo) apicem attingente; interstitiis in 
medio angustioribus quam basi, 2° (prope suturale) in regione 
mediana haud interrupto; disco (brevi spatio longitudinali ezcepto) 
et lateribus punctulato-striatis. Femoribus posticıs compressis, tibüs 
brevibus, anticis conspicue intus dentatis, dente apici obtuso, tarsis 
brevibus, gracilibus. Corpore infra testaceo, capite et rostro squa- 
mosis,. prosterno .antecozali impresso, processu angusto, marginato; 
metasterno et abdominis basi late excavatis, segmento apicali foveo- 
.ato. — Long. 5 mm. 
Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N. senken) 

Cette interessante espece rappelle par la conformation de la 
tete, du rostre, des antennes et du prothorax C. complanatus Senna !) 
de la m&me region, mais s’en distingue par le prothorax sillonne, 
par les. elytres trisillonnees ä cöte de l’interstice sutural, le 3° sillon 
(externe) est dans cette nouvelle espece prolonge jusqu’a l’apex, le 
-2we jnterstice n’est pas interrompu vers le milieu des elytres et 
lje disque et les cötes de ces dernieres sont ponetudes et striees. 

C. debilis Thoms. et sa variete sulcata Kolbe ?) sont bien 
‘divers par la forme de la tete, du rostre, du prothorax et par 
l’interstice & eöte du sutural interrompu vers le milieu des elytres. 


6. Cerobates debilis (Thoms.) var. sulcata Kolbe. 


Je rapporte & cette variete recemment £etablie par Kolbe un 
speeimen de la Station Johann Albrechts-Höhe dans lequel le sillon 
du  prothorax est plus evident et la coloration du corps plus 
brillante. 


7. Cerobates cruentatus n. 


Elongatus, niger, parum mitidus; rostro et antennis rubro-casta- 
neis, elytrorum declivitate apicali et pedibus brunneo-testaceis. Capite 
aeque longo mazima latitudine, basi angustato, angulis posticis sub- 
rectis, basi in medio impresso, dorso convezxo, nitido, fronte sulcata, 
oculis mediocribus, a basi capitis remotis. Metarostro breviusculo, 
subconico, sulcato; mesorostro rotundato-ampliato, sulcato, supra 
subbituberculato; prorostro tereti, indistincte apici ampliato, antice 
laevi. Antennis sat robustis, cylindricis, articulis 4°—10° elongato- 


1) Notes from the Leyden-Museum XVIJ, p. 217. 
?) Die Käfer Deutsch-Ost- Afrika’s, p. 286, 1897. 


A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 375 


obeonicis, subaequalibus, apicali longiore, cylindrico, apici acuminato, 
Prothorace anguste ovato, antice fortiter constricto, margine colları- 
formi, dorso convezo, laevi, nitido. Elytris elongatis, humeris 
rotundatis levitergue callosis, lateribus in medio subparallelis, in 
tertio apicali attenuatis, apice leviter emarginatis, angulis ezternis 
rotundatis; dorso paullo depressis, anguste sulcatis, suleis dorsalibus 
modice undulatis, fere laevibus, interstitiis angustis, carinatis; inter- 
stitio suturali, lato, 2° in medio indistincto, illo et sequentibus basi 
latioribus quam postice. Pedibus ut in C. suleato Boh. Corpore 
infra castaneo mitido, capite utrinque lineatim punctulato- piloso, 
mesorostro impresso, metasterno, abdominis basi breviter obsolete 
canaliculatis. — Long. 6—7 mm. 
Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun). 

Voisin de C. sulcatus Boh., mais bien distincte par la coloration 
diverse, par les angles de la tete plus &vidents, par le prorostre 
moins @largi en avant. Le prothorax est plus etrangle avant son 
bord apical, les elytres sont plus attenuees & l’apex, moins Echancrees 
au milieu et avec le 2me interstice indistinete dans la portion mediane 
des elytres. 


8. Cerobates punctulatus n. 


d. Elongatus, gracilis, rufo-testaceus nitidus; capite aeque 
longo ac lato, basi subtruncato, utringue pone oculos angulato, 
dorso sat convezo, laevi; fronte tenue impressa, oculis modice pro- 
minulis a basi capitis remotis. Metarostro anguste canaliculato, 
breviore quam capite, antice angustato; prorostro laevi, apicem 
versus leviter ampliato. Antennis filiformibus, gracilibus, articulis 
30—10° subaequalibus, basi angustioribus quam antice, apicali lon- 
giore, eylindrico, apici acuminato, Prothorace angusto, subovato, 
antice fortiter constricto, dorso convero, laevi, mitidissimo. Elytris 
elongatis, angustis, humeris rotundatis, lateribus subparallelis, apici 
rotundatis, dorso depressis, striatis, strüs undulatis, stria 3° (ezterna) 
pone medium punctis continuata; disco et lateribus striato-punctatis, 
interstitio suturali lato, 2% in regione mediana indistincto. Pedibus 
normalibus. Prosterno antecozali late subimpresso, metasterno ab- 
dominisque basi sulcatis, testaceis. Q differt capite breviore et latiore, 
transverso, rostro et anlennarum articulis paullo brevioribus. — 
Long. 6 mm. cireiter. 

Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun). 

Comme la precedente, cette nouvelle espece doit se placer 
dans le groupe de €. sulcatus Boh. et C. suleirostris Thoms. des- 


374 A.Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 


quelles differe par la sculpture des Elytres et par la coloration 
d’un testace uniforme. De C. usambaricus Senna!) espece que 
Mr. Kolbe a oublie de citer dans son ouvrage (Die Käfer Deutsch- 
Ost-Afrika’s) notre nouvelle s’en distingue par le manque des punc- 
tures sur le prothorax et par la conformation diverse des elytres. 


9, Jonthocerus Conradtin. 


d. Elongatus, subgracilis, nitidus; capite et prothorace rubro- 
brunneis, pedibus, elytrorum apice et lateribus (basi excepta) diluti- 
oribus, tertio basali et regione suturali usque ad declivitatem apicalem 
nigris. Capite pone oculos haud angulato, supra obsolete canalı- 
culato, fronte valde angusta, oculis marimis, rotundatis, basin capitis 
attingentibus. Metarostro trisulcato, prorostro antrorsum perparum 
dilatato. Antennis elongatis, gracilibus, filiformibus, pilis subbrevi- 
bus albicantibus indutis, articulis cylindricis. Prothorace fortiter 
antice constricto, lateribus modice rotundato-ampliatis dorso usque 
ad medium tenue canaliculato. Elytris valde elongatis, lateribus 
subparallelis, apice marginalo-productis, ad suturam angulariter 
emaryinatis, angulis externis obtusis; dorso tristriafis, interstitüis 
basi latioribus quam medio, 2° in regione mediana haud interrupto, 
disco et lateribus punctulato-striatis. Pedibus normalibus, metasterno 
abdomine bası in medio tenue canaliculatis. — Long. 7 mm. 

Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun). 

Mr. Lewis ?) a depuis quelques annees indique la presence du 
genre Jonthocerus a Zanzibar, mais il n’a pas publie aucune esp£ce. 
La presente est donc la premiere decrite de la region aethiopienne 
et je la dedie a Mr. Conradt. Elle se range parmi les especes & 
prothorax sillonne et a tete non angulee derriere les yeux et, par 
consequent, elle est voisine de J. ophthalmicus Pasc., J. crematus Lac. 
et J. nigripes Lewis desquelles se reconnait par l’interstice a cöte 
du sutural retreci vers le milieu mais pas interrompu et par son 
elegante coloration. 


10. Araeorrhinus Fausti.n. 

Parvus, gracillimüs, testaceo-rufus nitidus, elytris in disco paullo 
infuscatis. Capite nigro-piceo, brevissimo, transverso, basi in medio 
modice emarginato, angulis posticis subacuminatis, dorso sparsim 
obsoletissime punctulato, oculis prominulis. Metarostro brevissimo, 


1) Notes from the Leyden-Museum XVII, p. 216. 
2) Journ. Linnean Soc. Zool. XVII, p. 299, 1883. 


A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 375 


foveolato; mesorostro rotundato-ampliato, laevi; prorostro valde 
longiore, gracillimo, filiformi, recurvo, apice leviter dilatato. Antennis 
clavatis, articulis medianis submoniliformibus, 9% et 10% majoribus, 
rolundatis, apicali longiore et latiore, acuminato. Prothorace sub- 
ovalo, antice paullo angustiore guam postice, medio parum dilatato, 
dorso et lateribus sparsim fortiterque punctato, medio sulcato usque 
ad apicem. Elytris disco sulcatis, suleis undulatis, laterıbus sulcato- 
punctalis, interstitüis elevatis, medio angustioribus quam basi et apice. 
Corpore infra testaceo, nitido, punctato; prosterno, abdominis basi 
late foveatis, metasterno in medio sulcato. — Long. 34—4 mm. 
Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun). 

Cette espece, que je dedie a mon honore collögue Mr. J. Faust 
de Libau, est la premiere decrite de l’Afrique et bien distincete de 
ses congeneres de Sumatra et de l’Australie par le prothorax di- 
stinetement ponctue, par les elytres sillonnees-ponctuees aux cötes 
et par les dimensions plus petites. 


1l. Cordus Kraatzın. 


2. Robustus, rubro-castaneus saturatus, nitidus, pedibus dilutiori- 
bus. Capite fere quadrato, late sulcato, marginibus sulci elevatis ; infra 
haud carinato, regulariter punctato, punctis pilis brevibus gerentibus; 
oculis magnis, nigris, prominulis. Metarostro capite breviore, late 
sulcato, marginibus sulci elevatis, utrinque lateribus subezcavato et 
appendicibus dentiformibus munito; mesorostro latiore, rolundato- 
ampliato, medio angustius sulcato metarostro; prorostro terele, usque 
pone medium sulcato, apice indistincte ampliato, lateribus sparsim 
punctulato; rostro infra (medio excepto) anguste carinato, carinula 
prorostri minus distincla. Antennis robustis, articulis 4° —10° rect- 
angularibus, 4° —8° latioribus quam longioribus, 9% et 10° sub- 
quadratis, apicali longiore, medio haud tumescenti, basi cylindrico, 
antice conico. Prothorace margine antico tumescenti, dorso fortiter 
rugoso-punctato, in medio anguste irregulariter sulcato. Elytris 
latioribus prothorace, apice singulatim rotundatis, sulcato- costatis, 
suleis indistincete punctulatis. Pedibus normalibus, cozis punctatis. 
Corpore infra dilutiore, nitido; prosterno, margine postico mesosternt, 
metasterno abdominisque segmentibus conspicue punctatis, segmento 
apicali punctulato. — Long. 114 mill. 

Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun). 

Je connais seulement la-femelle. Espece voisine de C. puncti- 
collis Pow. de Natal, mais distinete par les caracteres suivantes: 
tete imponetu& en dessus, sans carene basilaire en dessous; articles 


376 A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 


4°—8° des antennes plus larges que longs, 9°—10° presque carr&s, 
apical cylindrique & la base, conique en avant. Le prothorax 
presente un sillon peu distincte et irregulier, les elytres sont sans 
tubereules postmedians enfin le corps en dessous est regulierement 
ponetue. 

L’espece est dedie au savant entomologiste Mr. le Dr. Kraatz 
qui m’a voulu confier l’etude de ces interessants Brenthides africains. 


12. Spatherhinus longiceps Kolbe. Entom. Nachricht. 
XIV, no. 20, p. 308, 1888. 


13. Spatherhinus eupsaloides Kolbe, |. c. p. 306. 


14. - gabonicus (Thoms.),. Archiv entom., 
p. 116, 1858. 


15. Eupsalis forficata (Thoms.), ]. c. p. 118. 
16. Ceocephalus laevicollis (Thoms.), 1. c. p. 120. 


Toutes les esp&ces ei-dessus ont etE recoltees par Mr. Conradt 
a la Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun). 


Neoceocephalus n. g. 


d. A genere Ceocephalo Schh. differt capite minore, supra 
sulcato, rostro breviore, sulcato, apice modice dilatato, infra itidem 
sulcato, lateribus subcarinatis, pone antennas utrinque erecto-uni- 
dentato, deniiculis paullo extus divergentibus unde eliam superne 
conspiciuntur, deinde subinciso, apice stalim elevato; antennarum 
articulo basalı breviore; prothorace subelliptico, antice minus angus- 
fato, apice statim strangulato, lateribus magis rectis, dorso sulcato, 
plus minusve fortiter pumctiato; elytris sulcatis, interstitiis distincte 
curvatis; femoribus omnibus inermibus. 2 differt eisdem characteri- 
bus sed rostro inferne simplieiter bisulcato. 

La conformation particuliere du rostre en dessous, de la tete, 
du prothorax et les femurs inermes sont les caracteres differentiels 
du nouveau genre. 


17, N. rostralis n. 


d. Modice elongatus, sat robustus, rubro-castaneus, nitidus, 
prothorace et elytrorum regione suturali infuscata. Capite parvo, 
transverso, basi subtruncata et a collo conspicue distincta, supra 
sulcato et punctato, oculis parum prominulis, basin capitis attingen 
tibus. Rostro distincte breviore prothorace, subcylindrico, sulcato 
usque pone antennas; prorostro longiore metarostro, apicem versus 
modice dilatato. Antennis clavatis, articulis 40—8° viz latioribus 


A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 377 


quam longioribus, 9—10° majoribus, subrotundatis, apicali longiore, 
ovato-conico. Prothorace longiore quam latiore, apice statim strangu- 
lato, lateribus subparallelis, basi recurvis, dorso convezo, sulcato 
usque ad apicem, regulariter punctato. Elytris duplo prothoracis brevi- 
oribus, illoque circiter eodem latitudine, laterıbus subparallelis, apice 
simul rotundatis, dorso sat converis, sulcatis, sulcis sublaevibus, 
interstitiis modice elevalis, undulatıs, basi latiorıbus quam medio. 
Corpore infra punctato, coxis itidem punclatis, femoribus modice 
compressis, inermibus, anticis paullo recurvis, poslicis subtus breviter 
pilosis, tarsis omnibus brevibus; processu prosterni mediocri, haud 
elevato, metasterno medio sulcato, abdominis basi segmentoque apicalı 
late excavatis. — Long. 9 mm. 
Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun). 


18. N. sculpturatus n. 

2. Modice elongalus, minus robustus, castaneus-saturalus, 
nitidus. Capite parvo, trunsverso, punctato et sulcato, occipile 
elevato. Metarostro capitis longitudine, antice angustiore quam bası, 
rude sulcato,; prorosiro elongato, gracili, usque ad medium bisulcato, 
apice indistinete dilatato. Antennis breviusculis, clavatis, articulhs 
4° 8° vir latioribus quam longioribus, 9° et 10° majorıbus, rotun- 
datis, apicali ovato-conico. Prothorace paullo breviore quam capıle 
el rostro simul sumptis, apice collarıformi, lateribus leviter extus 
obliquis, basi angustatis et recurvis, dorso sat convexo, sulcato, 
rude irregulariter punclato, punctis squamosis. Elytris duplo pro- 
thoracis paullo longioribus, humeris subangulatis, lateribus fere 
parallelis, apice simul rotundatis, dorso sat converis, sulcatis, sulcis 
impunctatis, interstitüs angustis, sat elevatis, paullo undulatis, bası 
latioribus qguam postice. Cozis punctatis, femoribus inermibus, com- 
pressis, tarsis brevibus. Corpore infra dilutiore, punctato; capite 
et metarostro medio sulcatis, processu prosterni angulato et margi- 
nato; metasterno et abdominis basi medio subdepressis, segmento 
apicali impresso. — Long. 9 mm. 

Hab. Lolodorf (SO.-Kamerun). 

Cette espece, dont je ne connais pas le mäle, est bien distinete 
de la precedente par les caracteres suivants: corps plus etroit, sillon 
de la tete plus profonde, oceiput plus Eleve; prothorax plus retreei 
et etrangle & l’apex, les cötes tres faiblement obliques en dehors, le 
dos plus fortement et irregulierement ponetue; elytres plus allongees, 
plus profondement sillonnees, les interstices plus etroits, moins 
larges a la base. 

Florence, Juin 1898. 


— m 


378 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Otiorhynchus martinensis n. sp. von Tyrol. 
Beschrieben von 


Clemens Müller in Dresden. 


Oblongo-ovatus, niger, parum nitidus; pedibus rufis, geniculis 
tarsisque nigris; rostro medio carinato; oculis rotundatis valde 
prominulis; thorace latitudine non longiore, lateribus modice rotun- 
dato; elytris profunde striatis, interstitüs crebre coriaceis, fasciculis 
pube cinerea adspersis, apice attenuatis. — Long. 11—12 mill. 

Mas.: angustior, segmento ultimo abdominali fortiter striato, 
basi et lateribus punctulato. 

Fem.: latior, segmento ult. abd. punctulato. 

Nahe verwandt mit Ot. tenebricosus Hbst., schwarz mälsig 
glänzend, sehr fein behaart. Kopf und Rüssel dicht punktirt, ı 
ersterer mit einer erhabenen Schwiele auf der Stirn. Rüssel kürzer 
und breiter als bei Ot. tenebricosus, auf der Mitte gekielt. Fühler 
etwas stärker und Geiselglieder 3—6 kürzer als bei dieser Art. 
Augen rund und stark hervorstehend. Halschild so breit als lang, 
dicht lederartig gerunzelt, an den Seiten gerundet. Fld. g' schlank, 
beim 2 bauchig erweitert und ziemlich stark gewölbt, nach hinten 
zugespitzt, ziemlich stark gestreift jund lederartig gerunzelt, mit 
zahlreichen kleinen grauen Haarflecken bedeckt. Beine roth, Knie 
und Tarsen dunkler. Beim g' ist die hintere Hälfte des letzten 
Bauchsegmentes der Länge nach grob gestreift. 

Von Öt. tenebricosus Hbst. unterscheidet sich die Art besonders 
durch die kleinen, runden, sehr hervorstehenden Augen und die 
zahlreichen, grauen Haarflecken auf den Fld. 

Von Ot. fuscipes Oliv. unterschieden durch die Behaarung und 
die Augen, gg‘ auch durch die groben Streifen des letzten Hinter- 
leibsegmentes. 

Unter einer grofsen Zahl habe ich kaum merkbare Abände- 
rungen bemerkt. 

Ich fand diese Art zuerst vor drei Jahren bei San Martino 
di Castrozza (Süd-Tyrol); sie scheint im Vorkommen auf eine 
Lokalität beschränkt, denn weder meinem verstorbenen Freunde 
v. Kiesenwetter noch mir war das Thier während einer mehr als 
vierzig Jahre dauernden Durchforschung der Alpen vorgekommen. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 379 


Hybothoraz nov. gen. Cetonidarum von Java. 


Corpus oblongum. 

Clypeus transversus, apice truncatus, viz reflezus, angulis an- 
terioribus subrectis, supra (cum capite) creberrime rugulose punctatus. 

Thoraz a basi ad medium leviter, dein fortius angusiatus, bası 
leviter productus, supra scutellum distincte emarginatus, angulis 
posticis obtusis, disco fortius elevato. 

Sceutellum longius quam solito, apicem versus viz angustatum, 
apice rotundatum. 

Elytra thorace paullo latiora, sutura posterius et callo humerali 
ad apicem usque fere producto-elevata, intra callum et suturam 
leviter impressa, strüs 3 impressis, extra callum crebre apice parsım 
punctato, leviter producta, transversim guttulata. 

Pygidium dense aciculatum, medio impressum. 

Abdomen segmentis 1—4 lateribus dense, medio parcius punc- 
tatis, segmento quinto fere toto laevigato. 

Pectus lateribus creberrime subtiliter punctatum et pubescens. 

Processus mesosternalis leviter productus, rotundatus, fortius 
constrietus. 

Pedes breviusculi, untici densius pilosuli, tibris anticis distinctius 
dentatis, dentibus anterioribus approzimalıs, 

Patria: Ost-Java (Lawang): Fruhstorfer. 

Eine eigenthümliche, ziemlich grolse, ziemlich gleichbreite 
Cetonide, welche durch den Bau des Prosternal-Fortsatzes sich den 
echten Cetoniden, durch die leicht vortretenden Spitzen der Fld. 
den Protaetien anschlielst, von beiden durch das buckelartig erha- 
bene Halsschild erheblich abweicht, im Aeufseren an eine schlanke 
Protaetia guttulata erinnern, aber von grölserer Gestalt, auf den 
Fld. sparsamer gelbgrau gesprenkelt, auf dem Halsschilde ohne 
jede Zeichnung ist; das Schildchen ist etwas länger, nach vorn 
weniger verbreitert, nach hinten weniger verschmälert. 


Hybothoraz convezicollis: Oblonga, fusco-aenea, nilidula, 
pronoto anterius angustato, posterius oblique truncato, supra con- 
veziusculo, supra scutellum utringue leviter impresso, haud guttu- 
lato, elytris parallelis, fulvo-griseo-guttulatis, sublus et pygidio haud 
maculatis. — Long. 19 mill. 

Grünlich-schwarz, nicht besonders glänzend, durch das eigen- 
thümlich in der Mitte aufgewölbte Halsschild leicht kenntlich. 
Fühler schwarz. Kopf klein, kurz, äulserst dicht runzlig punktirt, 


350 Hybothorax nov. gen. Cetonidarum von Java. 


Stirn sehr fein pubescent. Das Halsschild erscheint, von oben ge- 
sehen, nach vorn allmählich verschmälert, ist in der Mitte stark 
aufgewölbt, die Wölbung ein wenig flach gedrückt; jederseits vor 
dem Schildehen befindet sich ein Grübchen; der Hinterrand ist 
ebenda deutlich ausgerandet und verläuft von da fast gerade nach 
den stumpfen Hinterecken, die ein wenig nach hinten vortreten. 
Die Punktirung ist nur über dem Schildehen etwas weitläufig, 
nach vorn und den Seiten äufserst dicht, zum Theil gerunzelt. 
Das Seutellum ist glatt, einzeln punktulirt. Die Sceulptur der Ober- 
seite ist ähnlich wie bei der Protaetia guttulata Burm., d. h. um 
das Seutellum herum glatt; zwischen der Schulterrippe und der 
Naht erstreckt sich hinter dem Scutellum eine leichte Vertiefung, 
die bis zur Spitze reicht und mit einigen Punktstreifen versehen 
ist; die Naht ist bis über die Mitte nach vorn deutlich erhaben, 
zwischen Schulterrippe und Naht sind die Fld. vorn glatt. In dem 
Nahteindruck stehen 4 Wellenlinien von gelbgrauen Punkten, neben 
den vorderen stehen noch einzelne Punkte; diese Zeichnung setzt 
sich mehr oder minder deutlich nach aufsen fort; hinter dem End- 
buckel stehen auch noch einige graugelbe Punkte; die Punktirung 
am Aufsenrande ist unregelmäfsig sehr dicht, mit einzeln stehenden 
gröfseren Härchen. Die Nahtspitze ist deutlich vorgezogen. Das 
Pygidium ist leicht aufgewölbt, in der Mitte leicht vertieft, sehr 
dicht quergestreift, einzeln goldgelb behaart. Auf.der Unterseite 
sind keine Makeln. Die Punktirung ist auf den Seiten recht dicht, 
und daselbst wird eine feine Pubescenz bemerkbar; die hintere 
Hälfte der einzelnen Segmente ist weitläufig punktirt, Segment 5 
fast ganz glatt, mit Ausnahme des Vorderrandes. Die Vorder- 
hüften sind in einen dichten Flaum gehüllt; die Beine sind kurz, 
die Vorderschienen dreizähnig, die beiden Endzähne sehr genähert. 
Der Mittelzahn an der hinteren Schiene ist deutlich. 

Ein Ex. aus Ost-Java (Lawang) von Hrn. Fruhstorfer erhalten. 


[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 381 


Glyeyphana Swainsonii Gory et Perch. 

Gory und Percheron beschreiben das Halsschild dieser schwarzen 
Art (Mon. der Ceton. p. 250) so: corselet avec une bande rouge 
l’entourant entierement, mais beaucoup plus large posterieurement, 
sur chaque elytre quelques points, et une assez forte tache, places 
vers les deux tiers de sa longueur; thorax, metathorax et segments 
de l’abdomen entierement couverts de taches. — Long. 11 mill. 

Hiermit stimmt die auf Taf. 47, Fig. 4, durchaus nicht über- 
ein, denn auf derselben ist die Mitte des Thorax über dem Schild- 
chen schwarz: und auf jeder Fld. befinden sich 7 weilse Flecke, 
von denen der eine gröfsere nicht allzuweit von der Spitze der- 
selben entfernt steht. 

Die Stücke, die ich von Hrn. Fea vom Genueser Museum als 
Swuinsonüts erhielt und von ihm gesammelt wurden, sind Carin 
Cheba, 9300—1100 m. V. XI. 88 bezettelt. Die grölseren stimmen 
in der Färbung des Halsschildes mit der Abbildung bei Gory über- 
ein; die kleineren (10 mill.) haben ein rothes Halsschild, an dessen 
Basis vor dem Schildchen ein dreieckiger Fleck, mit der Spitze 
vorn, liegt; diese Stücke (5) sind sämmtlich kleiner als die mit 
dunklerem Halsschilde; auf sie trifft die Beschreibung im Allge- 
meinen zu. 

Von den: 3 gröfseren Ex. zeigen 2 der Fld. am Seitenrande 
hinter der Mitte einen grölseren weilsen Fleck, bei dem dritten 
ist dieser Fleck in einen grölseren und einen kleineren (nach innen 
liegenden) aufgelöst. Das Pygidium aller 3 Ex. ist schwarz; ich 
benenne diese Stücke var. ? Feae. 

Bei den 5 Ex. der Swainsonü ist der Fld.-Fleck stets unge- 
theilt, aber bei einigen stehen zwei kleine weilse Fleckehen immer 
vor dem grölseren Fleck, 2 hinter demselben und 2 an der Spitze 
der Fl. in einer Reihe; aufserdem ist ein: Fleckehen unweit des 
Schildehens und ein anderes an den Aufsenecken befindlich. Alle 
diese Flecke sind gleich Klein. Das Halsschild hat keinen 
weilsen Fleck. Das Pygidium ist theils schwarz, theils weils mit 
schwarzer Mittellinie. 

Glycyphana Swainsonti Burm, 
(Handb. III, p. 349.) 

Burmeister verwechselt 2 Arten unter seiner Swainsonii, 

indem er fälschlich die vulnerata Schaum mit ihr vereinigt!), an- 


!) Im Catal. Gemminger ist die vu/nerata Schaum (Annal. p. 46) 
bereits richtig zu aterrima Wiedem. gezogen; sie ist etwas gröfser 


382 Glycyphana Swainsoniü Gory et Perch. 


dererseits eine ähnliche Art aus Java zu derselben zieht. Diese 
javanische Art hat etwas kleinere weilse Flecke als die Swain- 
sonii; die inneren weilsen Flecke hinter der Mitte der Fld. stehen 
aber in einer Reihe mit den gröfseren, äufseren, während sie bei 
Swaensonti vor denselben stehen; aulserdem stehen bei dieser Art 
bisweilen 2 weifse Flecke hinter dem Vorderrande des Halssch.; 
der Hinterrand desselben ist, mit Ausnahme der Mitte, stets blut- 
roth. Vergleiche im Weiteren unter @l. Burmeisteri Krtz. 


Glycyphana Burmeisteri n. sp. (Swainsonü Burm.) Atra, 
supra opaca, pronoti pilost limbo postico (medio interrupto) san- 
guineo, elytris saepius maculis fulvis 10 (singulo 1+2 +2) pygidio 
utringue albo-maculato. — Long. 10 mill. 

Patria: Java meridionalis 1500 m. 

An der maitschwarzen Färbung der Oberseite und dem rothen 
Hinterrande des Halsschildes, der nur über dem Schildchen durch 
ein schwarzes Streifchen unterbrochen ist, leicht zu erkennen, etwas 
kleiner und flacher als die indische Swainsonü, der Aufsenfleck 
hinter der Mitte kleiner, nicht weifslich, sondern röthlich-gelb; 
der Punkt innerhalb desselben in einer Linie mit ihm liegend, 
zwei ganz kleine gelbliche Flecke an der Spitze der Fld.; ein- 
zelne dieser Flecke können verschwinden. Der erste sehr schwache 
Zahn am Rande der Vorderschienen steht dem zweiten näher als 
bei Swainsoniüt. Der Kopf ist deutlich, sehr dicht punktirt, der 
Clypeus schwächer, vorn ausgerandet. Die Hinterecken des kurz 
behaarten Halsschildes sind stampf, Punkte auf dem Diseus nicht 
vorhanden. Die zweite Reihe von 4 Punkten steht ziemlich genau 
in der Mitte zwischen der ersten (mit dem grölseren Randpunkt) 
und der Spitze der Fld.; Endbuckel kaum bemerkbar. Das Ab- 
domen ist an den Seiten grob punktirt, in der Mitte nach vorn 
feiner. Ein Fleck unterhalb der Schienen ist gelblich. Die Hüften 
sind ziemlich breit schmutzig-weils. Die einzelnen Segmente sind 
am Hinterrande ziemlich breit gelblich-weifs gerandet, nach hinten 
in geringerer Ausdehnung; die beiden letzten Segmente sind schwarz. 
Die hinteren Schenkel und Schienen sind am Innenrande lang grau 
behaart. 

Von Fruhstorfer und Dr. Staudinger erhalten. 


und flacher als Swainsoniti, hat 2 weilse Punkte auf dem Thorax 
und mit den übrigen gleich feine weilse Flecke hinter der Mitte 
der Fld, 


Glycyphana borneensis Kraatz. 383 


Glycyphana borneensis: Alra, supra opaca, pronotı pılosi 
limbo postico (medio interrupto) sanguineo, elytris maculıs 4 pone 
medium fulvis, lateralibus majoribus, pygidio concolore, abdominis 
segmenlis 2—4 longius albo-marginaltis, striiss medium versus latio- 
ribus. — Long. 103 mill. 

Patria: Borneo meridionalis orientalis. 

Der Burmeister‘ sehr ähnlich; nur die 4 Punkte hinter der 
Mitte der Fld. gelblich, die äufseren grölser als die inneren, mit 
einem Fleck in der Mitte der Epimeren der Hinterbrust. Der 
Hinterleib ist noch dichter punktirt, die Hüften sind weils, der 
Hinterrand der drei Bauchsegmente bis fast zur Mitte weils, und 
zwar nimmt die weilse Eärbung nach der Mitte hin zu, während 
bei der vorigen im Gegentheil die Segmente nur nach den Seiten 
hin graulich erscheinen. Pygidium schwarz. 

Möglicher Weise treten bei anderen Ex. noch kleine weilse 
Fleekehen auf den Fld. hinzu; dann wird sich herausstellen, ob der 
Käfer etwa als eine Local-Varietät der vorigen zu betrachten ist. 


Glycyphana puncticeps n.sp.: Gl. Burmeisteri minor, simi- 
hiter colorata, sed punctis 2 capitis et 2 thoracıs albis, punclis ely- 
trorum 6 (2+1 in el. singulo) albis, paullo majoribus et subtus 
lateribus totis albis. — Long. 9% mill. 

Patria: Java. 

Durch die beiden weilsen Flecke auf dem Hinterkopf und die 
ganz weilsen Seiten der Brust und des Abdomens sehr ausge- 
zeichnet und wohl kaum als Var. der Burmeister: zu betrachten. 


Glycyphana pygidialıs: Atra, supra opaca, sublus nitida, 
griseo-pilosa, thorace impunctato, elytris acuminatis, sinyulo punctis 
1, 3, 2, 1 punctatis, punctis omnibus interdum deficientibus, pygidio 
ulrinque albo-maculato, abdominis segmentis 1—3 lateribus postice 
plerumque albo-marginatis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 12—13 
mill. 

Patria: Java (Kawie-Gebirge). 

Der aterrima Wiedem. sehr ähnlich, oben sammtschwarz, die 
weilsen Zeichnungen ganz ähnlich wie bei modesta F., die mit ihr 
zugleich vorkommt, der Thorax aber stets ohne die beiden 
weilsen Fleckchen vor der Mitte, welche bei aterrima und modesta 
sich fast immer finden, die Spitze der Fld. hinten deutlicher aus- 
gezogen als bei diesen Arten, das Pygidium beiderseits fast immer 
breit weils gefleckt. Der Kopf ist sehr dicht, an den Seiten runzlig 
punktirt, der Vorderrand ausgerandet. Das Halsschild ist ganz 


334 Glycyphana pygidialis Kraatz. 


ähnlich gebaut wie bei aterrima, die Seiten etwas deutlicher ge- 
winkelt, der Hinterrand vor dem Schildehen kaum deutlicher aus- 
geschnitten. Die weilsen Pünktchen auf den Fld. sind ähnlich wie 
bei modesta gestellt, doch fehlt der einzelne vor der Mitte fast 
stets und ist, wenn er vorhanden, dem Seitenrande viel näher ge- 
rückt. Von den 3 Punkten hinter der Mitte sind die seitlichen 
stets näher an einander gerückt; nicht selten fehlen einzelne oder 
fast sämmtliche Punkte; der Aufsenpunkt der zweiten Punktreihe 
hinter der Mitte fehlt selten. Die Fld. der aterrima sind ziemlich 
lang behaart, die der pygidialis sehr kurz, kaum bemerkbar; an 
der Spitze sind sie deutlich ausgezogen. Das Pygidium zeigt jeder- 
seits einen breiten weilsen Fleck. Der Unterleib ist viel weniger 
° dicht punktirt als bei aterrima. Bei sehr wohl erhaltenen Stücken 
ist das Halsschild unten neben den Augen, die Unterseite der 
Schultern und ein Theil der Hüften der Hinterbeine, aufserdem der 
Hinterrand der vorderen Hinterleibs-Segmente an den Seiten weils- 
lich; doch können alle diese Theile auch schwärzlich sein und selbst 
das Pygidium ungefleckt. Die Vorderschienen sind zweizähnig. 

Ich erhielt eine Anzahl Ex. dieser Art aus dem Kawie-Gebirge. 

Glycyphana pygidialis var. fasciicollis: Vom Kawie- 
Gebirge erhielt ich einige Ex. einer Glyc., die ich anfänglich glaubte 
auf aterrima beziehen zu müssen; bei ihnen ist das Halsschild 
röthlich, nur der Seitenrand, ein winkliger Fleck vor dem Schild- 
chen und ein vorn ausgebuchteter vor dem Hinterrand ist schwärz- 
lich. Das Halsschild zeigt keine weilsen Punkte. Das Pygidium 
ist jederseits breit weils gefärbt; weilse Punkte auf den Fld. sind 
nieht vorhanden. 


Glycyphana pygidialis var. viridipennis. Ein einzelnes 
Ex. von Java aus der Richter’schen Sammlung zeigt genau die 
Bildung des Halssch. der fascicollis, aber die schwarze Färbung 
ist schön grün, ebenso wie die der Fld. Das Halsschild zeigt 
keinen weilsen Punkt; das Pygidium ist jederseits breit weils 
die Seiten der vorderen Abdominal-Segmente sind fast ganz. 
weifslich. 


Glycyphana modesta Fabr. kommt im Kawie-Gebirge häufig 
vor; selten fanden sich röthlich angehauchte Stücke (var. erubescens 
Kr.), sehr selten schön blaue (var. cyanea Kr.) oder fast schwärz- 
liche (var. nigro-cyanea). Dr. G. Kraatz. 


| Deutsche Entomologische Zeitsebrift 1898. Heft 1.) 385 


Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch 
und meine Auffassung der Arten derselben. 


Von 
Dr. @. Kraatz. 


Auf S. 94 sagt Prof. Schoch im 6ten Nachtrag zu den 
„Genera et Species“ seiner Oetoniden-Sammlung im zweiten Hefte 
des 10. Bandes der Mittheilungen der Schweizer entomol. Gesell- 
schaft: „es bätte übrigens einfach genügt, wenn es Hr. Dr. Kraatz 
an einer schriftlichen Mittheiluing an mich hätte bewendet sein 
lassen und mir selbst die Correetur überliefse; er hätte gar nicht 
jener Epitheta ornantia gebraucht, die das Ansehen des Hrn. 
Kraatz viel mehr’ schädigen als das meine. Die Tinte erträgt aber 
viel, was die Druckerschwärze nicht erträgt; aber der alte Knabe 
hat sich viel zu lange in die Rolle eines coleopterologischen 
Cerberus hineingelebt, als dafs er es sich versagen könnte, nach 
den Waden jener zu schnappen, die an seinem Pachtrevier vorbei 
lustwandeln.“ 

Diesen interessanten Passus habe ich mir dadurch zugezogen, 
dafs ich einfach gesagt habe: „wie Schoch dazu kommt, aus 
Cetonia peregrina eine Anatona zu machen, ist nur durch grolse 
Flüchtigkeit zu erklären, da er ohne Zweifel Anatona alboguttata 
Burm. besitzt, welche aufser einer total verschiedenen ZEIPHnIME 
eine der Chiloloba sehr ähnliche Kopfbildung besitzt ete.“ 

Ich glaube Hrn. Prof. Schoch auf eine ganze Anzahl von ihm 
 begangener Irrthümer brieflich aufmerksam gemacht zu haben, 
muls ihn aber nunmehr daran erinnern, dals man für jedes Wort 
verantwortlich ist, was man der Druckerschwärze anvertraut. 
Wenn er mich nun einen alten Knaben nennt, dem meine Aeulse- 
rung. viel mehr schadet als ihm, so glaube ich, dafs er sich im 
Irrtham befindet. Pflicht der Wissenschaft ist es, die gemachten 
Irrthümer aufzudecken, und die Zahl derselben in den Arbeiten 
Schoch’s ist eine so immense, dafs der Ausdruck Flüchtigkeit im 
einzelnen Falle gebraucht als der mildeste bezeichnet werden muls, 
der überhaupt darauf anwendbar ist. Ich habe Hrn. Prof. Schoch 
jahrelang durch Bestimmungen freundlichst unterstützt und schliels- 
lich einen Mitarbeiter aus ihm gewonnen, der mit der Wissenschaft 
spielt; nicht absichtlich, nur weil er nicht gut anders kann. 
Ich werde dies in dem folgenden Aufsatze zeigen. Das grolse 


Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft IL 25 


336 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gatiing Ataenia Schoch 


Publikum (zu dem ich die wenigen wirklichen Speeialisten nicht 
zähle) wird glauben, dafs Prof.’ Schoch sieb ein besonderes Ver- 
dienst um die Wissenschaft erworben, wenn er „versucht!), die 
Diagnosen von Dr. G. Kraatz in der Deutschen Ent. Zeitschr. von 
1891—94 mit Hülfe von 550 ihm von Hrn. Frubstorfer übersen- 
deten Stücken zu verifieiren und womöglich zu vervollständigen“. 
Es wird glauben, meine Anschauungen wieder gegeben zu finden, 
aber erstaunt sein, dals dies ganz andere sind als die meinigen, 
was durch den Catal. syst. von Schoch p. 37 bestätigt wird, und 
glauben, ich habe Veranlassung zu den Schoch’schen Fehlern ge- 
geben, da Schoch nirgends angiebt, was von ihm und was von mir 
stammt. Es wird erstaunt sein, die kinderleicht zu erkennenden 
Arten der Gattung Ataenia Schoch (Taeniodera ohne Furchen, 
Kanten oder Längslinien auf dem ziemlich gewölbten Halsschilde) 
auch unter Macronota (malabariensis Gory Ceton. pl. 63, f. 3) und 
Taeniodera (borneensis Kraatz D. Ent. Z. 1892, p. 317) zu finden, 
die von mir im Zusammenhange mit Schoch’s Ataenia- 
Arten besprochen sind. 

Ich würde Hrn. Prof. Schoch dankbar sein, wenn er mir 
einen Theil der Arbeit abnähme, aber aus den eitirten Beispielen 
wird jeder Unbefangene erkennen, dafs der, der in catalographischer 
und systematischer Hinsicht so flüchtig arbeitet, in der überaus 
schwierigen Beschreibung der Arten jedenfalls viel zu wünschen 
übrig lassen mufs. Anzuerkennen ist, dafs Prof. Schoch bisher 
fast jede Berichtigung dankend aufgenommen hat, sein Wunsch, eine 
Auseinandersetzung in litteris zu erhalten, ist aber in vielen Fällen 
nicht zu erfüllen. — Jetzt zur Sache. 

Prof. Schoch hat die Gattung Ataenia folgendermalsen in 
seinen Genera und Species seiner Cetonidensammlung p. 40 charak- 
terisirt: Ganz wie Taeniodera Burm., mit schmalen, kielförmig 
zwischen den Mittelhüften eingekeiltem, kurzem Brustfortsatz, das 
ziemlich gewölbte Halsschild aber ohne Furchen, Kanten oder 
Längslinien, stets dicht tomentirt, grob punktirt und matt. Vorder- 
schienen bei Z' und 2 dreizähnig. 

Thomson charakterisirt seine Gattung Carolina (Naturaliste 
I, p. 277) so: Characteres Iroridae Thoms. (Art Mouhoti Wall.), 
tamen: cliypeus modice bilobatus, prothoruz: rhomboidalis, lateribus 
ante medium latior. Corpus vel-rufo-vel nigro-vel rufo-varıum cum 
maculis flavis. Type Carolina Annae Wall. Doivent rentrer egale- 


1) Ueber die Systematik der Cetoniden, Mittheil. d. Schweizer 
ent. Ges. IX, Heft IV, Sep. p. 14. 


und meine Auffassung der Arten derselben. 387 


ment dans cette coupe les Carol. Rafflesiana Gestro!), malabariensis 
Gory, domina. Thoms., pieta Guer., egregia Guer.?) 

Von diesen Arten ist domina Thoms. nie beschrieben; Aajf- 
lesiana Burm., malabariensis Gory und egregia Gory sind wirk- 
liche Afaenia-Arten, von denen Schoch Rafflesiana und egregia Gory 
fälschlich als Varietät der biplagiata G. et P. aufführt, mala- 
bariensis fälschlich zu Macronota®) stelli. Mithin sind 3 Arten, 
die Thomson zu Carolina stellt, Ataenien, während nach Schoch, 
als er diese Gattung aufstellte, überhaupt nur zwei Arten derselben 
existirten. 

Nun hat aber Schoch für Carolina picta Guer. angegeben, 
dafs der Brustfortsatz in einen rundlichen Knopf endet, hinter dem 
eine dicht behaarte Quernaht hinzieht*), und damit picta Guerin 
zum Typus seiner Gattung Carolina gemacht, die nach Thomson 
typische Annae*) aber gar nicht erwähnt. Bei kafflesiana ist die 
Quernaht beinahe ebenso deutlich als bei Annae, daher bin ich der 
Ansicht, dafs eine allzu minutiöse Berücksichtigung des 
Brustfortsatzes bis in’s Unendliche führt, und es unbedingt 
besser ist, den Satz: „das ziemlich gewölbte Halsschild ohne Fur- 
chen, Kanten oder Längslinien* für Carolina einzuführen; dann 
bilden die mir bekannten Carolina- und Afaenia-Arten eine natür- 
liche Gattung?). 


!) Es giebt keine Rafflesiana Gestro, sondern nur eine Zajf- 
lesiana Burm. und Westw. 


2) Es giebt keine egregia Guerin, denn Guerin bildet in der 
Monogr. du Regne anim. auf Taf. 26, f. 10 die von ihm als solche 
_ eitirte egregia G. et P. recht kenntlich ab. 


3) Dafs der Name Macronota von Hoffmannsegg für Gymnetis 
eingeführt ist, habe ich schon früher in dieser Zeitschrift erklärt. 
Hoffmannsegg sagt: „Hacronota herrscht im südlichen America“ 
und Dr. Heller erwähnt dies in seiner Würdigung der Schoch’schen 
Arbeit „mit dem viel versprechenden Titel“. 


4) Bei dieser ist eine ähnliche, aber nicht identische Bildung 
vorhanden, die Quernaht jedoch deutlich. 


5) Schoch führt in seinem Index Generum Cetonidarum 
neun Kraatz’sche und Tbomson’sche Macronotiden-Gattungen als 
Untergattungen von Macronota, seine Gattung Ataenia dagegen als 
vollwertbige Gattung neben Macronota an. In seinem Catal. syst. 
Ceton. et Trich. dagegen macht er diesen Unterschied nicht mehr, 
und mit Recht. Dagegen schiebt er in diesem Catalog auf S. 37 
zwischen die Carolina- und Ataenia-Arten, die sicher zu einer 
Gattung gehören, die Gatt. Penthima Kraatz, Pleuronota Kraatz 
und Cirrhospila Krtz., also möglichst heterogene Elemente. 


25* 


388 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch 


Herr Prof. Schoch versucht!), mit Hülfe von 550 ihm von 
Hrn. Fruhstorfer mitgetheilten Taenioderen die von mir angege- 
benen Diagnosen für Taeniodera biplagiata G.et P. und anthracina 
G.et P. zu verifieiren und womöglich zu vervollständigen; es ge- 
schieht dies aber auf eine etwas sonderbare Weise, indem er eine 
Reihe von irrthümlichen Anschauungen in einer Weise einführt, 
dafs jeder, der unsere Arbeiten nicht auf das Genaueste 
verfolgt (und das sind sehr wenige), glauben muls, ich habe die 
von Schoch begangenen Irrthümer begangen?); in Folge dessen 
muls ich etwas näher auf die Arbeit eingehen. 

Wer würde glauben, dafs ich D. Ent. Z. 1891, p. 253 ausdrück- 
lich einen Aufsatz publieirt habe: „Macronota egregia Gory und 
biplagiata Gory sind nicht identisch“, wenn er in Schoch’s Catal. 
Ceton. p. 37 Ataenia egregia G. et P. als Varietät von beplagiata 
aufgeführt findet. Prof. Schoch sagt darüber (Syst. d.Ceton. II p. 17): 
„Eine Form von der var. impunctata, die nur die vorderen 3 der 
Decken gelbroth hat. 2 Stück. Ich kann sie absolut nicht von 
dem Ex. von Ceylon unterscheiden, das mir Hr. Kraatz als egregia 
Guer. als Typus zusandte.“ 

Hierzu ist zu bemerken: Ich habe niemals eine Macronola aus 
Ceylon als egregia Guer. an Schoch einsenden können, da ich 1891 
niemals von egregia Guer., sondern von egregia Gory gesprochen 
und niemals angegeben habe, dafs ich diese Art aus Ceylon besitze. 
Wenn ich ihm eine egregia mitgetheilt habe, so muls dies egregia 
Gory gewesen sein, und wenn er diese nicht hat von bdiplagiata 
G. unterscheiden können, so hat er meinen Aufsatz von 1892 
wahrscheinlich nie gelesen, sondern nur den von 1894. 

M. egregia Guer. hat er wahrscheinlich aus Thomson oder 
Harold ausgeschrieben, da insofern keine egregia Guer. existirt, 
als Harold zwar Gu&erin in erster Linie eitirt, aber übersieht, dafs 
Guerin unter seiner Beschreibung ausdrücklich G. et P. eitirt. 

Ich habe absichtlich eine var. impunctata der biplagiata auf- 
gestellt (von der Schoch sagt, sie sei eigentlich von biplagiala 
nicht zu trennen), weil diese Form leicht mit der egregia zu ver- 
wechseln ist, so leicht, dafs Schoch sie nicht recht vonihr 
zu unterscheiden vermocht hat; denn er sagt: „vielleicht 
steckt hier aber doch eine andere Art dahinter, denn der Bauch 
aller drei Stücke ist in der Mitte fast glatt ete.“* 


1) Ueber die Systematik der Cetoniden, II. Theil, p. 14. 

?) Und dies um so mehr, als Schoch meine Arbeiten in der 
Deutschen Entom. Zeitschr. nicht einmal genau citirt, sondern nur 
angiebt, dals sie 1891—94 erschienen seien. 


und meine Auffassung der Arten derselben. 389 


Fruhstorfer hat ihm eben unter seinen 550 biplagiata Ex. nur 
2 Stücke der egregia Gory zugesandt, weil er von dieser Art nur 
wenige gesammelt hatte. Ich habe neuerdings eine grolse Anzahl 
von Ex. dieser Art vom Kawie-Gebirge erhalten und werde noch 
kurz auf sie zurückkommen. 

Schoch sagt, nachdem er bemerkt hat, dafs anthracina g' 
einen eingedrückten Bauch hat: „es ist mir unbegreiflich, dafs der 
findige und fein beobachtende Kraatz dies COriterium nicht bervor- 
gehoben hat.“ Dazu war aber für mich gar kein Grund vor- 
handen, da ich 1891, p. 254 habe drucken lassen: Macronota anthra- 
cina Gory (mit der var. egregia Gory): „abdomine minus crebre 
subtiliter punctato“, im Gegensatz zu dem abdomine crebre fortiter 
punctatum der biplagiata. — Statt egregia Guer. ist also bei Schoch 
egregia Burm. zu setzen, welche eine Var. der biplagiata ist. 

D. E. Z. 1892, p. 318 habe ich gesagt, dafs T. histrio Burm. 
aus Sumatra von Raffles wahrscheinlich zu Rafflesiana aus Sumatra 
gehöre. 

Schoch bezieht ohne Weiteres Varietäten der biplagiata von 
Java darauf, begründet aber mit keinem Worte, weshalb er in: 
seinen Stücken die Aistrio Burm. erkennt, und übersieht, dafs 
Burmeister (Handb. IIi, p. 807) Rafflesiana Westw. für identisch mit 
histrio Burm. erklärt. Auch Aafflesiana Westw. von Sumatra 
eitirt er als Java-Art, obwohl er angiebt, eine Form, die ganz 
genau mit der Abbildung dieser Art übereinstimmt, liege ihm 
nieht vor, auch sei jene Abbildung offenbar vergröfsert; da ist er 
offenbar im Irrthum, denn meine Rafflesiana stimmen genau in der 
Länge mit der Abbildung überein, wenn man die Länge des Kopfes 
nieht mitrechnet, der in der Westwood’schen Abbildung vorge- 
streckt ist. 

Nach dem augenblicklich bei Staudinger vorhandenen Material 
zu schliefsen, ist borneensis Kraatz 1392, p. 317, wie ich bereits 
D. E. Z. 1892, p. 318 vermuthungsweise ausgesprochen habe, eine 
Form der Rafflesiana Westw. und wahrscheinlich stets die weib- 
liche. Dort habe ich auch ganz schwarze Stücke der Rafflesiana 
von Maraboc gesehen, welche Schoch als funeralis (Snellen van 
Vollenhofen in litt.) beschrieben hat; es muls aber funeralis (vau 
der Poll in litt.) heilsen. 

Sehr viel hat Hr. Prof. Schoch aus der Darstellung der Varie- 
täten der biplayiata G. et P. nicht gelernt, sonst würde er Stücke 
der Rafflesiana aus Nias nicht als Alaenia niasana aufgestellt haben. 

Das einzige Stück, was Schoch als decorata p. 19 beschrieben 
und welches ihm durch seine aufserordentlich bunte Zeichnung 


390 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch 


aufgefallen ist und als eigene Art imponirt hat, ist ein Ex. meiner 
var. marginicollis, bei der die schwarze Naht mit weilsen Tüpfel- 
chen bedeckt ist, wie ich es neuerdings auch erhalten habe. 

Mir liegt noch eine andere schwarze Form der biplagiata 
in einem Ex. vor, welche nur die Gröfse der kleineren biplagiata 
erreicht, lange gelbliche Haare auf dem Thorax und den Fld. zeigt 
und von Lawang stammt; bei ihr sind die beiden kleinen weilsen 
Querflecke seitlich vor und hinter der Mitte der Fld. nur schwach 
angedeutet, graulich, dagegen treten der Nahtstreif und zwei Streifen 
neben demselben unter der Lupe viel deutlicher grau hervor als 
bei den bisher besprochenen Formen der biplagiata; der dem Naht- 
streif zunächst liegende reicht bis etwas über die Mitte hinauf, der 
darauf folgende erstreckt sich leicht nach aufsen geschwungen bis 
fast an die Basis der Fld.. Diese Form nenne ich funesta. 

Ganz schwarze Stücke der diplagiata hatte ich früher nur zwei 
D. E. Z. 1892 p. 319 als concolor beschrieben, weil ich nur wenig 
besals; ich habe augenblicklich eine ganze Zahl vor mir (von 
Fruhstorfer als anthracina bestimmt). Unter denselben sind fünf 
Stücke mit weifslichen Schultern und weifslichen Rändern des 
Halssch., des Scutellums und weifser Linie am Endrande der Fld. 
besonders ausgezeichnet; auch zeigen sämmtliche einen sehr deut- 
lichen weilsen Fleck unter der Naht vor der Mitte der Fld. Eine 
von ihnen mit einer Reihe weilser Tüpfelehen hinter der Naht ist 
einfach als schwarze decorata Schoch zu bezeichnen und mag den 
Namen albopicta führen. Diese hat nur einen weisen Punkt 
an der Spitze des Pygidiums! Sollte decorata vielleicht auch einen 
solchen haben? 

Zwei andere Stücke sind aulser den angegebenen Merkmalen 
durch eine kräftige weilse Mittellinie des Pygidiums ausgezeichnet 
(var. strigipygus). Bei zwei anderen fehlt diese Mittellinie (var. 
tristus)!). 


1) Varietäten der humeralis Krtz. und 4-signata Krtz. mit gelben 
Rändern des Halssch. habe ich D. E. Z. 1892 p. 319 als var. 
marginicollis beschrieben, welche Schoch in seinem Cataloge nicht 
aufführt; eben so wenig erwähnt er die ebendaselbst beschriebene 
var. fulvo-pilosa. 

Diese Var. ist aber sehr bemerkenswerth; nach Prüfung eines 
grölseren Materials bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dals 
fast sämmtliche Stücke mit stärker punktirtem Hals- 
schilde und gelblicher Behaarung desselben als Weib- 
chen zu betrachten sind. Ich habe absichtlich, um die Auf- 
merksamkeit auf diesen Umstand zu lenken, hinzugefügt, 


und meine Auffassung der Arten derselben. 391 

Ich mufs bemerken, dafs ich diese sehr ausgezeichneten Formen 
vor einigen Jahren bei Fruhstorfer unter Hunderten von Ex. aus- 
gewählt habe und dafs ich bei meiner letzten Auswahl (im August 
1898) unter Stücken von Ost-Java vom Berge Gede (4000 Fuls) 
kein einziges ähnliches Stück gefunden habe. 

Unter den Ex. vom Berge Gede war die var. bisignata Kr. 91 
p. 254 sehr selten, weil nur sehr selten einfarbig schwarze Stücke 
mit rothem Längswisch vorkommen, während Stücke mit rother 
Schulter und rothem Längswisch viel häufiger sind (var. 4-signata 
m. 91). 

Für die Entwickelung der Zeichnung der Fld. der biplagiata 
ist es wichtig, darauf zu achten, dafs die rothe Zeichnung in der 
Mitte der Fld. aus zwei röthlichen Längswischen hervorgeht, die 
ursprünglich getrennt sind und dann allmählich mit einander zu- 
sammenfliefsen. -Stücke der humeralis, wo die beiden rothen 
Linien von einander getrennt sind, kommen verhältnifsmäfsig 
selten vor und verdienen einen eigenen Namen (var. 6-signata). 
Von den beiden getrennten Linien können bei der 4-signata ent- 
weder nur die äufsere oder nur die innere (oder beide) sichtbar 
sein; letztere sehr selten. Sind beide Linien mit einander ver- 
bunden, so entsteht ein grölserer, meist vorn und hinten ausge- 
zackter Fleck, der sich, je grölser er wird, zur Schulter hinzieht; 
diese Stücke nenne ich jetzt var. flammula. 

Beide Flecke haben das Bestreben, sich mit dem rothen 
Schulterfleek zu vereinigen; geschieht dies, so bleibt ein Fleck 
unter der Schulter schwarz (biplagiata Gory), welcher zuletzt auch 
verschwindet (var. impunctata Kr. 91); im letzteren Falle hat das 
Roth die Ueberhand gewonnen. 

Bei allen mir bisher bekannt gewordenen Stücken der bi- 
plagiata blieb die Spitze der Fld. ziemlich breit schwarz. Bei 
meinen neuerdings erhaltenen Ex. vom Kawie Gebirge aber nimmt 
die rothe Färbung bisweilen noch mehr überhand, sodafs die Fld. 
bis zur Spitze rothgelb werden (var. rufpennis Krtz). Ein schwarzer 


dafs die Form mit goldgelb behaartem Thorax bei Stücken ver- 
schiedener Varietäten vorkäme; ich habe in neuerer Zeit be- 
merkt, dafs sie fast stets mit der stärkeren Punktirung Hand in 
Hand geht. Man wird also wohl thun, die fulwvipilis-Stücke bei 
allen Var. zu suchen; die meisten Weibchen habe ich unter bi- 
plagiata und haematica Patz gefunden. Die Stücke mit gelben 
scapulae und mehreren oder sehr deutlichen gelben Abdominal- 
binden sind stets Männchen. 


392 G@. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch 


Wisch neben der Naht oder unterhalb der Schultern macht sich 
mehr oder weniger deutlich bemerkbar; öfters zeigen sich zwei 
weilse Fleckchen am Aufsenrande der Fld., ebenso zwei in der 
Mitte der Fld. neben der Naht. Allmählich wird auch die Naht 
und die Spitze der Fld. schwärzlich und es zeigt sich eine weilse 
Linie an der Spitze der Fld.; diese Linie wird gerade bei 2 Ex. 
undeutlich, die eine deutliche weiflse Mittellinie des Pygi- 
diums zeigen (var. pygidialis Krtz.).. Kein einziges Ex. vom 
Kawie-Gebirge zeigt eine gelbe Randlinie des Halssch., wie ein- 
zelne Ex. vom Berge Gede und Tjikorai. Ueberhaupt sind die 
Kawie-Stücke merklich kleiner als die Ex. von anderen Localitäten 
und messen nur ca. 15 mill. (gegen 16—17 mill.). Dagegen treten 
die Suturallinien!) und die weilsen Tüpfelehen zwischen Mittelpunkt 
und weilsem Endfleck der Fld. deutlicher hervor als bei der Varietät 
haematica Perty der biplagiata Gory. Gerade bei den Weibchen 
dieser Form vom Berge Gede treten die weilslichen Nahtzeichnun- 
gen und die weilsliche Behaarung des Thorax, Pygidiums und der 
Fld. besonders deutlich hervor. 

Andere Ex. vom Kawie-Gebirge zeigen auf den röthlichen 
Fld. hinter dem weilslichen Fleck vor der Mitte der Naht bisweilen 
eine ähnlich weilse Zeichnung, wie sie Schoch bei der var. decorata 
beschreibt; bei diesen Stücken reicht die rothe Färbung bis zum 
weilsen Apicalfleck der Fld., so dafs dieselben also mehr Roth 
zeigen als irgend eine der beschriebenen Var. der biplagiata, aus- 
genommen die rufipennis; dagegen stehen die drei Streifen jeder- 
seits der Naht bis über die Mitte auf schwarzem Grunde und der 
zur Fld.-Basis reichende steht ebenfalls auf schwarzem Grunde; 
ebenso steht der vordere kleine gelbe Querfleck auf einem schwar- 
zen Fleckehen. Immerhin macht die Form wegen der decorata 
ähnlichen Zeichnung und den an Wer Spitze nur wenig schwarz 
gefärbten Fld. einen eigenthümlichen Eindruck, sodafs diese Local- 
form wohl einen eigenen Namen verdient (var. ornata). 

Die drei letztbesprochenen Thiere gehören also der Formen- 
reihe an, welche sich durch besondere Entwickelung der 
Streifen neben der Naht auszeichnet. | 

Sehr ausgezeichnet sind drei Siücke von Java, die ich vor 
Jahren von Hrn. van Lansberge erhielt, aber nicht zu beschreiben 


!) In der Regel drei, von denen die erste bis zum Schildchen, 
die zweite bis zum hellen Mittelfleck der Fld. und die dritte mehr 
oder weniger den inneren Schulterwinkel zu erreichen sucht; bis 
zum Nahtfleck laufen alle drei parallel. 


und meine Auffassung der Arten derselben. 393 


wagte; zwei von ihnen stimmen mit der var. haematica Perty 
(Kraatz D. E.Z.91, p.25) überein, besitzen aber ein, mit Ausnahme 
des Randes, schnee weilses Pygidium (var. leucopygus m.). Das 
dritte ist schwarz, besitzt ebenfalls ein weilses Pygidium und die 
weilsen Nahtflecke des decorata Schoch und ein derartig weils 
gerandetes Halssch., dafs die Randlinien vorn hinter der Mitte des 
Kopfes sich eng verbinden und zusammen bis zur Mitte des Hals- 
schildes binabsteigen (var. strigicollis m.). 

Schoch nimmt viel za wenig Rücksicht auf das Vaterland; so 
unnütz ich vielfach die sehr genauen Angaben über die Fundzeit 
der Käfer bei Exoten finde (weil sie in unendlich wenigen Fällen 
einen positiven Nutzen leisten), so nützlich sind doch einigermaflsen 
genaue Angaben des Fundortes. Hr. Fruhstorfer bezettelt jeden 
einzelnen seiner Käfer. 

Im Kawie-Gebirge kommt namentlich Ataenia egregia Gory 
vor, während die 550 Ataenien, die Schoch beschrieb, von ver- 
‚schiedenen Localitäten Ost-Javas stammten, nämlich von Pengal- 
engan, vom Berge Tjikorai, vom Berge Gede (alle drei 4000 Fuls 
hoeh) und von Tukabumi (2000 Fufs hoch). In neuester Zeit hat 
Fruhstorfer namentlich Ex. vom Berge Gede erhalten. Herrn 
Schoch ist es ziemlich gleichgültig, ob ein Käfer aus Java oder Su- 
matra stammt. 

Ataenia egregia Gory (non Burm.) variirt im Gegensatz 
zur biplagiata Gory sehr wenig; es kommen indessen nicht selten 
bei derselben Ex. vor, bei der sich neben der Mitte der Naht auf 
den Fld. ein kleines schneeweilses Fleckchen befindet (var. albo- 
punctata). Dieses kleine Fleckehen gewinnt dadurch eine beson- 
dere Bedeutung, dafs es sich niemals bei der biplagiata findet, 
sondern öfters durch zwei kleine weilse Striebelchen vertreten ist. 

Die Männchen dieser Art sind kaum. an der eingedrückten 
Mittellinie des Hinterleibes zu erkennen, deutlicher daran, dafs die 
beiden letzten Hinterleibsegmente einen schwachen Winkel mit dem 
drittletzten bilden. Die beiden letzten Segmente des 2 sind merk- 
lich dichter punktirt; in der Mitte des vorletzten Segmentes be- 
findet sich eine Partie längerer goldgelber Härchen, die in gewisser 
Richtung sehr deutlich bemerkbar sind. 

Die einzige nennenswerthe Var., die ich unter vielen Stücken 
nur einmal fand, ist die von mir bereits D. E. Z. 1895 p. 288 
beschriebene var. guadrımaculata, bei der nur zwei dreieckige Flecke 
an der Basis und zwei mehr rundliche in der Mitte roth sind, bei 
der also das Schwarz ungewöhnlich vorherrscht. 


394 G.Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Alaenia Schoch 


Meine Var. Ataenia Fruhstorferi (D. E. Z. 1895 p. 288), welche 
in Ost-Java in Pengalengan 4000 Fufs hoch 1895 gesammelt ist 
und schneeweilse Schultermakeln hat, zeigt genau den kleinen 
weifsen Fleck der var. albopunctata, welchen ich seiner Zeit 
nicht erwähnt habe, und ist unzweifelhaft ein Männchen!). 

Der als anthracina var. picta Schoch (System der Cetoniden II 
p. 16) beschriebene Käfer mit breit gelblich gesäumten Scapulis ist 
entschieden mit Fruhstorferi Kraatz identisch; der Name wäre 
nicht beizubehalten gewesen, weil er mit picta Guer. collidirt. 
Die Zeichnung der Ventralbinden variirt natürlich bei verschiedenen 
Ex. erheblich. 

Eine Uebersicht der vielen Varietäten der biplagiata Gory 
läfst sich etwa so geben: 


Var. atra, concolor concolor Krtz. 98. 
- strigis ventralibus albis strigiventris Krtz.?) 
-  thoracis lateribus albis, elytris medio albomaculatis, 

albonotatis albopicta Krtz. 98. 
Bacon haud albonotatis, \albomaculata strigipygus 98. 
pygidio Be tristis Krtz. 98. 

-  strigis ventralibus concoloribus, elytris lateribus 
subalbolineatis funesta Krtz. 98. 

Var. elytris puncto humerali rubro humeralis Krtz. 
- lineola elytrorum discoiduli rubra 4-signata Krtz. 
- lineolis elytror. disc. 2 rubris 6-notata Krtz. 
- lin. elytror. disc. 2 rubris, conjunctis flammula Krtz. 98. 

Var. elytris humeris rubris, puncto subhumerali nigro, 

cum sulura nigra conjuncto haematica Pertz. 

a sulura nigra separato biplagiata Gory. 

Var. thorace perspicue punctalo, rufo-piloso rufipilis Krtz. 
Var. elytris, sutura et apice exceptis, testaceis 

vel rubrotestaceis impunctata Krtz, 


- totis rufo-testaceis (long. 15 mill.) Kawie-Geb. rufipennis Krtz.98. 
fere totis testaceis, lineolae et strigue sut. 

valde perspicua (long. 15 mill.) Kawie-Geb. ornata Krtz. 98. 

- pygidio albo-striato (15 mill.) Kawie-Geb. pygidialis Krtz. 98. 


1) Die Männchen der Rafflesiana zeichnen sich nach Hrn. 
Marquardts (Assistent von Dr. Staudinger) Beobachtung an ziem- 
lich reichem Material stets durch weilse Schulterbeulen vor den 
Weibchen aus. 

2) Diese Zeichnung kann auch bei vielen anderen Formen 
auftreten, fällt aber hier am meisten auf. 

3) Diese Bildung kann auch anderweitig auftreten, tritt aber 
hier am meisten und deutlichsten auf. 


und meine Auffassung der Arten derselben. 395 


Ueber Carolina malabariensis Gory 
und ihre Varietäten. 


Macronota malabarensis Gory wird im Schoch’schen Cataloge 
p. 35 unter Macronota aufgeführt, ihre Varietät borneensis Kraatz 
p: 36 unter Taeniodera und Rafflesiana Burm. als Var. der 
Ataenia biplagiata Gory; alle drei gehören aber, ebenso wie Al. 
funeralis Schoch und niasana Schoch unzweifelhaft zu derselben 
Art, deren charakteristisches Merkmal (mit Ausnahme der schwarzen 
Form) in der schwarzen, hinteren kleineren Hälfte der Fld. be- 
steht. Bei den kleinsten Stücken von Sumatra und Borneo (var. 
borneensis Krtz.) ist nur eine rothe gröfsere Vorderhälfte und eine 
kleinere schwarze Hinterhälfte zu unterscheiden. Werden die Stücke 
grölser, so steigt ein schmaler schwarzer Streif zu dem gelblichen, 
kleinen Querfleck in der Mitte der Fld.-Naht auf, von dem zunächst 
eine schwarze Linie zum inneren Schulterwinkel sich hinzieht; 
aulserhalb dieser Linie zieht sich alsdann eine zweite, ihr parallele, 
zur Mitte der Schultern; diese Linien verbinden sich zu einem 
grölseren Fleck; fehlen alle gelben Zeichnungen, so haben wir 
niasana Schoch vor uns, ist das Halssch. aber gelb gerandet, die 
Rafflesana Westw. (histrio Burm.). 

Nachdem ich die Zeichnung der biplagiata eingehend studirt 
habe, kann ich mit voller Bestimmtheit behaupten, dals Rafflesıana 
zu malabariensis zu ziehen ist, obwohl mir nur ein Stück der 
letzteren vorliegt, bei der nur der Vorderrand des Halssch. gelb- 
lich gefärbt ist (var. plagiata Krtz. 1892). Die niasana Schoch 
gehört sicher zur Rafflesiana, obwohl ihr sämmtliche gelbe Zeich- 
nungen bei dem von Staudinger erhaltenen Stücke fehlen. 

Bei der borneensis var. puncticollis ist das erste Auftreten der 
gelben Vorderbinde des Halssch. durch ein Querstrichelchen in den 
Vorderecken angedeutet. Achtet man auf alle diese scheinbaren 
Kleinigkeiten nicht, so wird man nie zu einem richtigen Urtheile 
über Arten gelangen, von denen auch heut zu Tage noch wenig 
Material in den Sammlungen vorhanden ist und von denen, die es 
besitzen, nur selten zum Studium hergegeben wird. 


!) Weshalb Prof. Schoch Ataenia malabarensis Gory als 
Macronota aufzählt, vermag ich mir nicht gut zu erklären, da ich 
doch annehmen mufs, dafs er Gorys Abbildung kennt und das, 
was ich über diese Arten gesagt habe, gelesen hat. Ich führe 
diese Art als Carolina auf, da sie unzweifelhaft zu Atlaenia Schoch 
zu ziehen ist, welche mit Carolina Thoms. zu vereinigen ist. 


396 G. Kraatz: Ueber Gohiathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray. 


Die Abbildung der malabariensis Gory auf Taf. 63 Fig. 3 ist 
jedenfalls in sofern verfehlt, als der gelbe Suturalfleck zu weit 
nach vorn gerückt ist, und ein zweiter überhaupt nicht existirt; 
auch dürfte das schwarz, bei einer Färbung, wie sie Fig. 3 zeigt, 
kaum je das Schildchen erreichen. 

Die Varietäten der malabariensis Gory lassen sich kurz so 
übersehen : 

Nigra, thorace haud marginato, elytris fere ad medium 


usque nigris, antice rubris (Borneo) borneensis. 
Elytris lineis obliqua a striga suturali ad humeros ad- 
scendente (Borneo) bilineata Krtz. 
Elytris linei, 2 adscendentibus (Maraboc, Borneo) biplagiata Krtz. 
Elytrorum linei, conjunctis (Nias) niasana Schoch. 
Thorace marginato, lineis conjunctis Rajflesıana Burm. 
(Maraboc, Sumatra) histrio Burm. 
Thorace angulo apicali fulvo-notato (Sumatra) puncticollis Krtz. 
Tota nigra (Maraboc) funeralis Schoch. 


Ueber Goliathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray. 

Schoch giebt an, dals Gol. Kirkyi (wemit er Kirkianus meint) 
Gray synonym mit albosignatus Boh. sei; beide Arten sind aller“ 
dings identisch, indessen sind es Rassen einer Art, von der der 
zuerst beschriebene albosignatus (aus Südost-Africa) die 4 hinteren 
Schienen auf der Unterseite geib behaart hat, während dieselben 
beim nordostafricanischen von Tete (Gray) und Mikindani (v. Ben- 
nigsen) schwarz behaarte Schienen besitzen. Westwood giebt dem 
albosignatus wohl fälschlich röthlich behaarte Schienen (Thesaurus 
Ox. p. 2), da er jedenfalls ein Ex. aus Nordost-Africa abgebildet 
hat. Bohemann giebt über die Schienen nichts an. Nach Thom- 
son kommen albosignatus und Kirkianus am Limpopo vor; das 
ist aber wohl nicht richtig, da Kirkianus von der Stadt Tete (bei 
den Kebrabasaa-Hügeln) stammt. 

Dr. Jordan (vom Tring-Museum) hat mehrere Ex. Beider 
verglichen und stets verschieden gefunden. Die 2 in meiner 
Sammlung stimmen bis auf die Behaarung fast vollständig überein. 

Ich habe bereits darauf aufmerksam gemacht, dafs auch vom 
Gol. giganteus eine Form mit 4 hinteren schwarz behaarten Schienen 
existirt (nigripes Krtz., D. E. Z. 1895 p. 440), doch ist sie unbe- 
kannter Herkunft. Dr. G. Kraatz. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 397 


Ueber einige Olinteria-Arten. 
Von 
Dr. G. Kraatz. 


Clinteria flavomarginata Wiedem. 


Wallace giebt an (Trans. Ent. Soc. 1888 p. 531), dafs diese 
Art sich durch den breiten gelben Seitenrand von afra unter- 
scheide; daraus folgt, dals er nur solche Ex. gekannt hat. Fruh- 
storfer hat diese Form und allein diese auf Java gesammelt; 
dieselbe unterscheidet sich von der atra durch die weniger tief- 
schwarze Oberseite, welche einen Stich ins Bleigraue zeigt. 

Mohnike giebt nun (S. 21) an, dals er bei seiner Bearbeitung 
der Cetoniden der Sunda-Inseln 89 sehr variirende Ex. dieser Art 
vor sich gehabt habe, von denen er 2 abbildet; die eine derselben, 
bei der die Seitenbinde so breit wie bei flavomarginata, aber hinter 
der Mitte unterbrochen ist (icb nenne sie var. interrupta), liegt 
mir vor; sie kommt auf dem Kawie-Gebirge bei Pasoeroean in 
Java vor und ist, glaube ich, zusammen mit der Stammform da- 
selbst gesammelt worden; sie gehört unzweifelhaft als Var. zu 
flavomarginata. 

Eine zweite Var. der flavomarginata sendete mir Mohnike ein; 
bei derselben breitet sich „der obere Theil des hellen Seitenrandes 
unterhalb des Seitenausschnittes der Fld. in einer grölseren oder 
‘geringeren Breite nach der Naht hin aus, ohne sie indessen zu 
erreichen“ (S. 23). Diese Form stimmt im Tone der Oberseite 
mit der flavomarginata überein und scheint sich local zu entwickeln; 
ich nenne sie /Zatemarginata. Von dieser Form besitze ich auch 
ein Stück, bei der die erweiterte Seitenbinde hinter der Mitte unter- 
brochen ist. 

Die dritte Form mit weilsen Randzeichnungen des Hals- 
schildes habe ich nicht gesehen; sie bildet sich wahrscheinlich nur 
an Orten, wo der Käfer besonders gat gedeiht; ich nenne sie 
picticollis, da über ihr Vorkommen noch Genaueres zu erfahren 
wünschenswerth ist. 

Clinteria sexpustulata Gory et P. 

Als Vaterland dieser Art ist mit Mohnike und Wallace die 
Insel Timor zu betrachten; von Java ist sie mir nicht vorgekommen. 
Gory und Percheron bilden die Gestalt und Lage der Flecke auf 
Taf. 77 Fig. 1 sehr gut ab. 


398 G. Kraatz: Ueber einige Clinteria- Arten. 


Als Schoch die Clinteria Fruhstorferi (in Karsch, Ent. Nachr. 
1896 S. 329) beschrieb und angab, dafs sie der serpustulata sehr 
ähnlich sei, „aber nicht mit der Figur und der Beschreibung von 
Gory et Perch. übereinstimme“, warf ich die Frage auf, in welchem 
Punkte sie nicht übereinstimme, da dies aus der Beschreibung 
nieht deutlich hervorging; sie lautet: „Decken um die Mitte je 
mit einem ockerfarbigen kleinen Discoidalfleck und einigen ver- 
schmolzenen Randflecken, Hinterrand mit ockerfarbigem Halb- 
mondfleck.“ | 

Diese Frage war um so natürlicher, als ich damals die Fruh- 
storferi nicht besals. Muthmalslich ist sie die Ursache gewesen, 
dals Schoch in seinem Nachtrag IV zu seinem Gen. et Spec. Ceton. 
p. 461 die Fruhstorferi als serpustulata Gory et P. beschreibt, dies-. 
mal mit zwei kleinen 'orangerothen Discoidalpunkten des Halssch. 
und unvollständigem Aufsenrandstreifen; Fld. mit ockergelbem 
Randfleck und einem Discoidalfleck, eine unterbrochene Querbinde 
darstellend. Dafs serpustulata auf Timor vorkommt und dafs die 
Vaterlandsangabe bereits berichtigt ist, weils er nicht, denn er sagt, 
sie beruhe wohl auf einem Irrthum. 

Nachdem ich nunmehr (Mitte Jan. 1898) die Fruhstorferi aus 
Lombock von Hrn. Fruhstorfer erhalten habe, erlaube ich mir 
Hro. Prof. Schoch Folgendes zu bemerken: 

Wenn er seine Clinteria sezpustulata mit der Abbildung von 
serpustulata G. et P. (Taf. 77 Fig. 1) vergleicht und sagt, dals der 
Diseoidalfleck der Fld. bei der Fruhstorferi in einer Linie mit dem 
Seitenfleck steht, bei der sezpustulata dagegen in der Mitte zwischen 
dem Seitenfleck und dem Hinterrande des Halssch., also sehr weit 
vor demselben, so mulste er doch durch eine ausführliche Beschrei- 
bung von der verschiedenen Stellung Notiz nehmen und nicht 
wiederholt eine nichtssagende Beschreibung drucken lassen. 

Von der Clint. Fruhstorferi von Lombok (Sambalun 4000 Fuls) 
liegen mir mehrere Ex. vor von 13—18 mill. Länge, von denen 
die gröfseren mit drei deutlichen Zähnchen an den Vorderschienen 
als die Männchen zu betrachten sind; bei diesen ist die mittlere 
Seitenbinde besonders entwickelt, mit der Discoidalbinde zu einer 
Mittelbinde verschmolzen, deren innerer Theil merklich schmäler 
ist; bei den kleineren Ex. sind beide Binden nur durch einen 
röthlienen Punkt angedeutet; bisweilen verschwindet der Discoidal- 
punkt und an Stelle des Seitenpunktes befinden sich einige Strichel- 
chen; bisweilen verschwinden beide Punkte gänzlich (var. concolor). 


G. Kraatz: Ueber einige Clinteria- Arten. 399 


Der rothe Seitenrand der Fld. ist bei var. fasciata fast der 
ganzen Länge nach vorhanden, bei der var. 4-punctata ganz ver- 
schwunden, bei den Mittelformen zum Theil vorhanden, bei con- 
color natürlich selten. Die Apicalmakel ist bei allen Formen 
vorhanden, bei concolor aber nur Schwach angedeutet. Die matt- 
schwarze Oberseite hat bei einigen Ex. einen Stich ins Grünliche; 
ein Ex. hat bräunliche Fld. Das Halsschild hat zwei röthliche 
Discoidalpunkte und ist weitläufig punktirt. 

Im Uebrigen ist auf Schoch’s Beschreibung zu verweisen. 

Mit den: Ex. mit bräunlichen Fld. dieser Art ist COlinteria 
Jansoni (Schoch, Schweiz. X. 1898, p. 109 u. 160) nahe verwandt, 
für die ich früher folgende Diagnose entworfen hatte: 


Clinteria sezpustulata affinis, subtus cupreo-picea, nitida, capite 
nitidulo, thorace piceo, opaco, lateribus tenuiter marginaltıs, disco 
bipunclato, elytris brunneis, opacis, puncto laterali post mediano, 
puncto anlemediano, margine lateral, punctis lateralibus pygidı 
rufo-testaceis. — Long. 14—15 mill. Sumbava. 


Clinteria biguttata Gory et P. 

Diese Art muls nach der Ansicht von Mohnicke (Ceton. d. 
Sunda-Ins. S. 25) nicht als Var. der atra Wiedem. betrachtet wer- 
den, als welche sie im Catal. Harold u. Gemminger IV p. 1293 
eitirt wird, sondern als eine der vielen Varietäten der serpustulata 
Gory etP. Diese Ansicht ist nicht richtig. Fruhstorfer hat Ex. 
dieser Form (der biguftata) auf dem Berge Tjikorai im östlichen 
Java gesammelt, welche genau mit der Abbildung von Gory et P. 
(Ceton. Taf. 76 Fig. 4) übereinstimmen, auf welchem auch die 
atra Wiedem. vorkommt. Die serpustulata wurde bis jetzt nur auf 
der Insel Timor gefunden. Atra und bigutiata stimmen genau in 
der schwarz sammetfarbenen Färbung der Oberseite überein. 


Clinteria flora Wall. 
Diese durch den bräunlichen Längsstreifen der Fld. ausgezeich- 
nete Art ist von Fruhstorfer auf Lombock bei Sambalun 4000 Fufs 
hoch gesammelt worden. 


Clinteria Bowringii Wall. (Trans. Ent. Soc. 1868 p.531.) 
Mohnike giebt (p. 25) an, diese Art nie gesehen zu haben; ich 
besitze ein Ex. derselben aus Sumatra, auf welches die Beschreibung 
von Wallace zutrifft. 


400 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 11.1 


Chiroscelis Mülleri n. sp. aus Ostafriea. 


Beschrieben von 


Dr. G. Kraata. 


Herr Kolbe hat eine Chiroscelis stygica von Usambara, 
Derema und Tanga beschrieben, welche nach ihm 37—38 mill. 
lang wird; ich habe dieselbe Art von Dar-es-Salaam (26 mill.) 
und Tanga (32 mill.) erhalten; einige Ex. aus Usambara (von 
Weise) waren 45—50 mill. lang und erwiesen sich nach näherer 
Untersuchung als eigene Art, die allerdings aufs nächste mit siygica 
verwandt ist. Bei derselben ist das Q durch einen länglichen, 
tomentirten Eindruck auf jeder Seite des zweiten Abdominal- 
Segmentes hinter der Mitte ausgezeichnet, wie es sich ähnlich bei 
digitata F. und fenestrella Westw. findet. 


Bei siygica Kolbe scheint ein solcher Eindruck nicht vor- 
handen zu sein, wenigstens erwähnt ihn der Autor nicht, und ich 
habe ihn bei meinen 5 Ex. auch nicht bemerkt; dagegen zeigten 
einige derselben die hintere Hälfte der Aufsenhälfte des zweiten 
Abdominal-Segmentes sehr schwach vertieft, matt, nicht punktirt; 
dies scheinen mir die Weibchen zu sein. 

Bei Mülleri ist die Stirn ebenfalls A-höckerig, die äulseren 
Höcker werden aber durch den erhabenen Aufsenrand gebildet, 
während man :von einem solchen bei s/ygica nicht gut sprechen 
kann. 

Auf dem Episternum von sfygica steht jederseits in der Mitte 
ein Strich; diese beiden Striche sind parallel, ragen etwas nach 
vorn und oben hervor; bei Mülleri sind diese Striche viel stärker, 
beulenförmig und divergiren leicht nach hinten; dadurch erscheint 
das Episternum bei Mülleri in der Mitte viel stärker zweizipfelig 
als bei stygica. 

Der Prosternalfortsatz zwiscben den Vorderhüften ist bei 
stygica einfach gekrümmt, im Profil also nicht bemerkbar; bei 
Mülleri bildet er einen deutlich vortretenden, fast rechten Winkel. 


Im Uebrigen sind sich beide Arten, abgesehen von der Grölse, 
sehr ähnlich; das Halsschild ist bei der gröfseren hinten in der 
Mitte etwas tiefer eingeschnitten und zeigt bisweilen 2, bisweilen 4 
punktförmige Grübchen auf dem Discus. Das Kinn ist bei beiden 
Arten dicht rothbraun behaart, bei dem sehr seltenen westafricani- 
schen austraks nicht; bei diesem ist das: Schildchen sehr deutlich 
sichtbar, bei den ostafricanischen kaum. 

Kolbe hat eine so gute Beschreibung des Chiroscelis stygica 
in der Stett. entom. Ztg. 1894 p. 180 gegeben, dafs ich auf eine 
weitere Beschreibung des ansehnlichen Käfers glaube verzichten 
zu können. Ich habe denselben meinem langjährigen Freunde 
Hrn. Kommerzienrath Müller in Dresden gewidmet, dem Besitzer 
der Kiesenwetterschen Sammlung und der Haagschen Tenebrioniden. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.) 401 


Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten 
der Coquerelia (Anochilia) flavipennis Kraatz 
und rufipes Kraatz aus Madagascar. 

Von 
Dr. G. Kraata. 


Coquerelia flavipennis ist zuerst von mir nach einem von Hrn. 
Sıkora aus Antananarivo eingesendeten Ex. in der Wiener entomol. 
Ztg. 1893 (Jahrg. XII), p. 148 beschrieben. 

In späteren Sendungen wurden aulser der beschriebenen Stamm- 
form mehrere Varietäten derselben eingeschickt, welche ich (Deutsche 
Ent. Zeitschr. 1895, S. 222) beschrieben habe als 


1. var. bilineata: elytris disco vitta nigra utringue abbreviata. 

2. var. trilineata: el. vittis dorsali et suturali margineque nigris. 

3. var. marginicollis: ut var. 1 et 2 sed thorace anguste flavo- 
marginato. 

4. var. flavicollis: ut var. 1 et 2 sed thorace flavo, unicolore. 


Ich bemerke, dafs das erstbeschriebene und sämmtliche 
übrigen Ex. der /flavipennis sich durch den Eindruck auf dem 
Hinterleibe als Männchen auswiesen. 


Die Sculptur der Fld. der flavipennis besteht aus 5 Furchen 
auf den Fld., von denen die beiden neben der Naht einander viel 
näher stehen als die auf dem Discus befindlichen; die Reihenpaare 
sind von einander und von dem fünften Streifen viel weiter entfernt 
als die Discoidalstreifen von einander; also ungefähr so: III. 


Mit der flavipennis zugleich beschrieb ich a. a. O. p. 149 
Coquerelia (Anochilia) rufipes, ausgezeichnet durch ihre rothen 
Beine und die Sculptur der Fld., welche aus 4 Reihen weitläufiger 
Grübchen besteht; die Reihen sind gleichweit von einander entfernt, 
also so: IIII. Am Aufsenrande tritt eine fünfte Reihe mehr 
oder minder deutlich hervor. 

Von dieser Art habe ich a. a. O. eine var. plagiata und eine 
var. dilutipennis beschrieben, doch sind mir von ihr bisher nur 
Stücke der männlichen Form bekannt geworden. 

Herr Prof. Schoch, der meine Beschreibung dieser Art gar- 
nicht gekannt, sondern wahrscheinlich nur durch Hrn. Sikora den 
Nanıen rufipes gehört hat, sagt von der Cogq. rufipes Kraatz: „es 

Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 26 


402 G.Kraatz: Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten | 


giebt kaum eine Art, die mehr und auffallendere Farbenvarietäten 
hat, als diese madagassische Form. Wie das Thier zu dem un- 
glücklichen Namen rufipes kam, ist schwer zu sagen; nur die von 
Kraatz als dilutipennis beschriebene Form verdient ihn, alle an- 
deren Varianten haben pechschwarze Füfse und Beine. Die feinere 
Punktirung des Halssch., die mit ununterbrochenen Längsfurchen 
versehenen Decken, die nieht grubig punktirt sind etc. trennen 
diese polymorphe Art von der bifida Gory et P. (republicana Cog).“ 


„So“, fährt er fort, „sind mir drei neue Varietäten zugekommen: 
var. nigra, total pechschwarz; var. guadrimaculata, ebenso, 
mit zwei grolsen rothgelben Apicalflecken auf den Decken und 
zwei schmalen gleichgefärbten Längswischen hinter dem Schulter- 
buckel. Das Halsschild ist am Aufsenrande sehr fein roth gesäumt; 
var. suturalis, ebenfalls ganz schwarz, die Decken aber gelb mit 
schwarzem Rand, längs der Naht eine breite schwarze Binde, die 
sich hinter der Mitte lanzettförmig erweitert, und ohne den Hinter- 
rand zu erreichen zuspitzt. Schildchen heller, gelblich, Halsschild 
breit gelb, aber verwischt gesäumt, nur die Scheibe schwarz oder 
braun.“ 


„Auffallend“, heifst es zum Schlufs, „ist die grolse Zahl der 2 
und die spärlichen g', die an der Bauchimpression und dem ganz 
glatten Pygidium kenntlich sind.“ 


Obwohl ich noch einige andere Varietäten erhielt, komme ich 
erst jetzt auf den Gegenstand zurück, da Hr. Prof. Schoch die 
Hauptformen kenntlich beschrieben hat; kenntlich beschrieben 
aber total falsch gedeutet, weil er sich nicht mal die Mühe 
gegeben hat, sein Material trotz der auffallenden Varietäten 
aufmerksam anzusehen. Weshalb ist er nicht auf den Gedanken 
gekommen, die Sculptur seiner drei Varietäten, bei denen 
ihm die grofse Zahl der 2 aufgefallen ist, mit der Sculptur der 
flavipennis zu vergleichen und hat er überhaupt die Sculptur 
seiner angeblichen var. rufpes mit der der var. dilufipennis ver- 
glichen? Wenn er es nachträglich thut, wird er finden, dafs die 
Sculptur der var. dilutipennis genau mit der der rufipes, und die 
Sculptur seiner rufipes var. nigra etc. genau mit der flavipennis 
übereinstimmt, von der mir nur g' bekannt geworden sind. 
Die Männchen der nigra Schoch ete. mit ganz glattem Pygidium 
existiren wahrscheinlich nur in seiner Phantasie, denn das Pygidium 
von flavipennis ist „stark und tief punktirt*, wie ich a. a. O. an- 
gegeben habe. 


der Coquerelia (Anochilia) flavipennis Krtz. und rufipes Krtz. etc. 403 


Später führt Prof. Schoch in seinem Catal. syst. Ceton. p. 155 
die Cog. nigripes Schoch als selbstständige Art neben rufipes auf, 
doch ist diese Art (d. h. ihre var. nigra) sehr wahrscheinlich mit 
der Anochilia incilis. Jans. (Cist. entom. III, p. 147) identisch. 
Eine Cog. concolor Kraatz, welche Schoch als synonym seiner 
nigripes eitirt, ist, soviel ich weils, von mir nicht beschrieben 
worden. 

Vergleicht man übrigens die Varietäten der Cog. nigripes Schoch 
kritisch mit den Varietäten der flavipennis Kraatz, so wird man 
wesentliche Uebereinstimmungen zwischen mehreren finden; die 
extrem gefärbten Formen der g' werden ganz gelb, die der 2 
ganz schwarz; die scheinbar häufigste Form bildet die flavipennis 
var. trilineata Kraatz, der die nigripes var. suturalis Schoch ent- 
spricht; der schwarze Streif neben der (nach hinten allmählich 
schmaleren) Naht hinter der Mitte der Fld. entspricht dem län- 
geren schwarzen Discoidalstreif in der Mitte der Fld. der trilineata. 


Zwischen der suturalis Schoch und der quadrimaculata Schoch 
steht die neue Form rufoplagiata Kraatz, bei der der Streifen 
neben der Naht garnicht mehr hervortritt, sondern mit dem Naht- 
streifen zu einer hinter der Mitte verbreiterten, dann plötzlich 
verschmälerten Nahtbinde verbunden ist. 


Neben der 4-maculata Schoch (mit gelber gröfserer Apical- 
makel hinter der Mitte und kleiner gelber Basalmakel vor (wohl 
nicht hinter) dem Schulterbuckel stehen zwei fernere Formen, die 
var. apicalis Krtz., bei der die ganzen Fld. mit Ausnahme des 
Apicalflecks schwarz sind und die var. plagipennis Kıtz., bei der 
die vordere Hälfte der Fld. mit Ausnahme der Basale und des 
Seitenrandes röthlich ist. 

Bei der var. söignata Schoch endlich fehlt der gelbe Apical- 
fleck gänzlich, während der rothe Basalfleck vorhanden ist. Bei 
der apicalis Krtz. und plagipennis Krtz. sind die Seiten des Hals- 
schildes breit roth, bei der guadrimaculata Schoch schmal gelb 
gerandet. 


Von der flavipennis ist mir nur ein einziges Stück bekannt 
geworden, welches ganz die Sculptur dieser Art, aber rothe Beine 
hat, es ist die var. diluta Krtz.; dieselbe ist ein @ und der var. 
dilutipennis (der rufipes) sehr ähnlich, unterscheidet sich aber (aufser 
der Sculptur) dadurch von ihr, dafs der Scheitel des Kopfes nicht 
roth, sondern schwarz ist, dafs die beiden Discoidalflecke auf dem 
Halssch. viel gröfser sind (sie gehen vorn bis an die Spitze des 

26* 


404 G. Kraatz: Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten etc. 


Halssch. und hinten fast bis zum Hinterrande), und dafs der Dis- 
coidalfleck der Fld. etwas länger und breiter ist. Ein in den Dis- 
coidalflecken des Halssch. stehender grolser vertiefter Punkt ist 
wahrscheinlich nur zufällig. 


Da dieses Stück allen flavipennis Rn: gefärbt ist (ich 
besitze deren allerdings nur 15 J' und 12 9), könnte man vielleicht 
daran denken, dafs es eine Bastardform von rufipes und flavipennis 
sei, die von Sikora zu gleicher Zeit versendet und, soviel ich weils, 
gleichzeitig gesammelt wurden. 


Ebenso besitze ich nur ein Stück der rufipes, welches ganz 
die Sculptur derselben, aber schwarze Beine hat; es ist ein Q', 
wurde von Sikora als corrugata Janson eingesendet, scheint aber 
unbeschrieben zu sein; ich nenne es rufipes var. sellata. Es ist 
schwarz und der var. söignata Schoch ähnlich gezeichnet, hat aber 
einen breiten, gelben Seitenrand des Halssch.; die Färbung des 
Sattels der Fld. ist als lebhaft strohgelb zu bezeichnen. 


Unter den bis jetzt bekannt gewordenen Var. der rufpes steht 
ihm die var. plagiata Krtz. am nächsten; die Zeichnung des Hals- 
schildes ist ganz dieselbe; der Scutellarfleck ist ganz ähnlich, doch 
bleiben die Schultern bei der plagiata röthlich; anstatt des schwar- 
zen Flecks hinter der Mitte der Fld. der plagiat«a ist die ganze 
hintere Hälfte der Fld. der sellata schwarz. Die weilsen Flecke 
auf dem Pygidium und an der Basis der hinteren Segmente treten 
bei der sellata besonders deutlich hervor. Von beiden besitze ich 
nur ein männliches Ex. 

Die sellata würde in der Varietätenreihe der rufipes neben 
letztere zu stellen und nur durch schwarze Beine besonders aus- 
gezeichnet sein; es würde hier also nicht an ein Bastardirungspro- 
duct zu denken sein, während die flavipennis var. diluta eine roth- 
beinige Var. ist, aber gleichzeitig eine Färbung zeigt, wie sie nur 
bei einer anderen Art (rufipes var. dilutipennis) vorkommt. 


Die von Hrn. Prof. Schoch als Varietäten der rufipes eitirten 
var. dilutipennis Krtz., ruficollis Krtz., vitticollis Krtz. sind von 
mir nur als fragliche Varietäten der rufipes nach einzelnen von 
Hrn. Alluaud gesammelten Ex. beschrieben worden, von denen ich 
nur 1 Ex. der vitticollis besitze. Der Umstand, dafs bei dem- 
selben die Mitte des Halssch. schwarz ist (wie bei keiner der Var. 
der rufipes und flavipennis), läfst mich vermuthen, dafs wir es in 
diesen drei Formen mit Stücken einer besonderen Art (von 
Diego Suarez) zu thun haben, mit feiner punktirtem Halssch.; die 


G. Kraatz: Ueber einige Glycyphana. 405 


Streifen der Fld. sind ähnlich wie bei flavipennis, die neben der Naht 
aber etwas mehr von einander entfernt als bei der flavipennis. 

Die besprochenen Coquerelia-Arten lassen sich übersichtlich 
und nach den Geschlechtern geordnet etwa so darstellen: 


S flavipennis Kraatz Q  suturalis Sch. (nigripes var.) 
g' var. bilineata Kraatz 2 var. rufoplagiata Kraatz 

g\ var. trilineata Kraatz Q var. apicalis Kraatz 

gg var. marginicollis Kraatz 2 var. 4-maculata Schoch 

g' var. flavicollis Kraatz 2 var. plagipennis Kraatz 


Q var. signata Schoch 94 
2 var. incilis Jans. (nigripes Sch.) 
Q var. diluta Kraatz 
(ped. ruf., ?hybr.) 
g' rufipes Kraatz 2 unbekannt 
& var. plagiata Kraatz 
g\ var. dilutipennis Kraatz 
J var. bipunctata Schoch 94 
g' var. (ped. nigr.) sellata Kraatz 


g'  evitticollis Kraatz 2  ruficollis Kraatz 
Q var. viltipennis Kraatz. 


Ueber einige Glycyphana. 


l. Glycyphana Bowringi Wall. = festiva Fabr. Mohnicke 
giebt an, dafs er die Cetonia festiva Fabr. von Trangurbao nicht 
kenne. Die Beschreibung stimmt ganz gut auf schwärzliche Stücke 
der Gl. Bowringit Wall. (Trans. Ent. Soc. London 1868, p. 578) von 
Borneo. 

2. Glyc. melanaria Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1885, p. 80) 
ist dieser Art nahe verwandt, hat aber eine einfarbig schwarze 
Unterseite und zwei weilse Pünktchen auf dem Halssch. 

3. Giyc. lombokiana Schoch Nachtr. IV zu seinen Gen. et 
Spec. p. 21. Ich erhielt 1 Ex. dieser Art von Hrn. Fruhstorfer. 
welche vom Autor für eine Var. der G/. torguata Fabr. erklärt wird, 
Aulser den von ihm angegebenen Unterschieden (der gelbe Fleck 
auf der Mitte der Fld. fehlt nicht, sondern ist nur verloschen, 
vielleicht ist auch die Unterseite nicht immer schwarz) ist die Zeich- 
nung des Halssch. eine verschiedene, indem der schwarze Fleck 
an der Basis und an der Spitze merklich breiter als bei meinem 
torquata ist; auch erscheint die Punktirung weitläufiger und kräftiger. 

Dr. G. Kraatz. 


> ————— 


406 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Poecilophilides nov. gen. Cetonidarum. 


Wenn man den Mesosternalfortsatz von Anthracophora rusti- 
cola Burm.!) mit dem von crucifera vergleicht, so wird man 
über die Verschiedenheit derselben erstaunt sein; nur bei letzterer 
ist der Mesosternalfortsatz, wie Burmeister angiebt, breit, aber 
nach vorn verschmälert, scharfkantig, ohne Quernaht; ebenso be- 
schreibt ihn van Lansberge bei seiner Anthr. Sheepmakeri (processu 
mesosternali acuminuto) von Java; fast noch spitzer ist er bei meiner 
ceylonensis. Dagegen ist er bei rusticola Burm. an der Spitze er- 
weitert, vor derselben mit Quernaht versehen. 


Burmeister sagt, mit rothem Punkt an der Spitze des Meso- 
sternums. Vergleicht man die Halsschilde beider Arten, so wird 
man finden, dafs der Ausschnitt über dem Schildchen bei erucifera 
fast Null, bei rwusticola sehr deutlich ist. Hiernach ist es keinem 
Zweifel unterworfen, dafs wir es in der rusticola mit dem Reprä- 
sentanten einer eigenen Gattung zu thun haben, die die Poecilophila 
Kolbe in China und Japan repräsentirt. Mit ihr stimmen Acanth. 
Bohemanni und siamensis Krtz. im Wesentlichen überein; siamensis 
dürfte vielleicht zur Gattung erhoben werden, doch besitze ich von 
ihr nur ein schlechtes Ex. Ich belege Anthrac. rusticola Burm. 
mit dem Namen Poecilophilides. 


Der Anthrac. crucifera sehr ähnlich ist eine neue Art von 
Borneo (Kinabalu). 

Anthracophora borneensis: Anthr. crucifera paullo minor, 
nigra, magis mitida, elytris viz velutino-maculatis, scutello apice 
latiore albo-maculato, thorace laterıbus crebrius punctato, apice utrin- 
que leviter impresso, in media bası utrinque impressionibus 2 longi- 
tudinalibus abdominisque lateribus albo-variegutis, punctis nigris 
magnıs impressis, processu mesosternali pectoris fortiter acuminato, 
femoribus grosse albo-punctatis et variegatis, tibüis anticis tridentatis. 
— Long. 12 mill. 

Der Kopf ist leicht gewölbt. ziemlich dicht und stark punktirt. 
Der Längseindruck auf dem Halsschild jederseits aulsen von den 
Ecken des Scutellums ist recht deutlich und eigenthümlich; nur der 
äulsere Rand des Halssch. ist weils beschuppt. Auf den Fle. sind 
sammtschwarze Flecke kaum bemerkbar, dagegen weilse Quer- 
sprenkelchen vielfach eingestreut, welche an den Seiten und der 
Spitze mit braunem Toment überzogen sind; auf der vorderen 
Hälfte ist eine leicht gekrümmte flache Binde jederseits vom Seu- 
tellum fast ganz glatt; eine wenig deutliche Rippe, die in den 
Endbüschel verläuft, ist weitläufig punktirt, quer gerunzelt. 1 Ex. 
von Dr. Staudinger. Dre 


1) Mit dieser Art ist sicher Anthrac. sinensis Saunders von 
Shangai identisch; chinensis Saunders von China, welche Schoch 
in seinem Catal. syst. Ceton. p. 77 anführt, ist ein Phantasieproduet 
(der Feder) des Autors. 


m — 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 407 


Pseudanthracophora nov. gen. Cetonidarum 


beschrieben von 


Dr. G. Kraatz. 


Der lange Name wird dadurch gerechtfertigt, dals die Aehn- 
lichkeit des schwarzen Käfers in der Zeichnung des Halsschildes 
eine ziemlich bedeutende mit der der Anthracophora-Arten ist, 
während die Kopfbildung an die der zweizipfligen Profaetia er- 
innert; der vorn verbreiterte, gleichsam abgeschnürte Mesosternal- 
‚fortsatz weist dem Käfer seinen Platz unter den echten Oetoniden 
an, mit denen er indessen nicht verbunden werden kann, weil die 
Fld. bei keiner indischen Art kräftig punktirt-gestreift sind; die 
weilsfleckige Zeiehnung derselben, die sich auf den ganzen Seiten- 
rand und ein Fleckehen in der Mitte jeder Fld. erstreckt, ist eine 
durchaus eigenthümliche. Die Diagnose der Gattung wird dem- 
nach etwa so lauten: 


Clypeus tenuiter bicuspis, leviter angustatus. 

Thoraz elylris paullo angustior, antrorsum ante medium angus- 
fatus, angulis posticis fere rotundatis, ante scutellum (fortius quam 
in genere Anthracophora) emarginatus, lateribus simik modo quo in 
Anthr. crucifera albo-maculatus. 

Scutellum magnum, apice rotundatum. 

Elytra punctato-striata, lateribus et medio albo-maculata. 

Pygidium albo-maculatum. 

Abdominis segmenta 1—4 biseriatim maculata, maculis externis 
minoribus, segm. 5 lateribus maculatıs. 

Pedes mediores, tibiis unticis tridentatis, dente primo minore. 

Patria: Bangalore (Mysore, Hindostan). 


Pseudanthracophora striatipennis: Nigra, nilidula, clypeo 
bicuspi, thoracis elytrorumque lateribus albo-maculatis, elytris striato- 
punctatis. — Long. 15 mill. 

Ein wenig breiter und gewölbter als Anthrac. erucifera Ol., 
nicht nur das Halssch. an den Seiten ähnlich weils gefleckt, wie 
bei dieser Art, sondern auch die Fld. der ganzen Länge und aulser- 
dem einige weilse Sprenkelchen auf der Mitte jeder Fld. Die Fühler 
sind schwarz, die Keule ist gestreckter als bei Anthrac. crucifera. 

Am etwas verengten Clypeus ragen zwei feine Spitzen vor, 
vor denen der Olypeus schwach aufgeworfen ist; der Kopf ist im 


408  G. Kraatz: Pseudanthracophora nov. gen. Cetonidarum. 


Uebrigen dicht und tief punktirt. Der Thorax ist ähnlich gebaut 
wie bei A. erucifera, aber gewölbter. Der Seitenrand ist hinter 
der Mitte nicht leicht ausgebuchtet, die Hinterecken sind fast ver- 
rundet; die Oberseite ist nach dem Scutellum zu weitläufiger und 
stärker punktirt; zwei weilse Punkte stehen jederseits vor dem 
Hinterrande, etwa 1 mill. von demselben entfernt. Die weilsen 
Zeichnungen sind vorn breiter und etwa bis zur Mitte immer gleich 
weit von einander entfernt, dann verschmälern sie sich nach den 
Vorderecken zu; innerhalb derselben bleiben einige Makeln schwarz. 

Das Scutellum ist glatt. Die Fld. sind nach hinten wenig 
verengt, die Bogenpunkte auf etwa 6 Reihen geordnet; aufserhalb 
derselben ist der ganze Seiten- und Hinterrand unregelmäflsig weils 
gesprenkelt; einige weilse Sprenkeln stehen auch in der Mitte des 
Discus auf den Längslinien; die Punkte werden nach vorn etwas 
grölser und weniger dicht; die Innenränder der lten, 3ten und 6ten 
Reihe bilden eine deutlich vertiefte Längslinie; die Punkte neben 
der Nahtreihe stehen frei, d. h. sie sind nicht mit einander ver- 
bunden. Der Endbuckel ist nur schwach angedeutet. Das Pygi- 
dium ist mälsig dicht bogenstrichig weils gesprenkelt. Die Seiten 
der Hinterbrust sind vorn dicht weils gesprenkelt, nach hinten 
allmählich schwächer. Die hinteren Aufseneeken von Segm. 1—4 
zeigen einen weilsen Fleck, ein zweiter, breiter, steht wahrnehmbar 
am Vorderrande. Der Hinterleib ist in der Mitte glatt, an den 
Seiten ziemlich weitläufig und stark punktirt. Die Schienen sind 
innen schwach gewimpert, die Vorderschienen dreizähnig. 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 409 


Cetonia tristicula n. sp. 

Nigra, nitida, thoracis disco albo-6-punctato, lateribus medio 
albo-maculatis, albo-pilosis, elytris punctato-striatis, albo-maculatis, 
dorso pone medium canaliculatis, pygidio crebre profunde aciculato, 
abdomine fere laevigato, lateribus albo-maculato. — Long. 16 mill. 


An keine der mir bekannten Cetoniden erinnernd, zunächst 
vielleicht mit Protaetia guttulata verwandt, aber kleiner, glänzender, 
tiefschwarz. Auf der vorderen Hälfte des Halssch. mit je 3 weilsen 
Punkten gezeichnet, von denen der vordere in den Vorderecken 
des Halssch., die beiden anderen in gleicher Entfernung schräg 
hinter ihm stehen; in der Mitte des Seitenrandes steht ein weilser 
Längsfleck. Die Punktirung ist weitläufig, an den Seiten kräftiger; 
daselbst stehen einzelne, längere, weilse Härchen in den Punkten. 
Der Hinterrand ist vor dem Schildchen kaum ausgerandet; der 
Vorderrand des Clypeus ist stark aufgeworfen, schwach ausgeran- 
det, Ecken abgerundet. Der Kopf ist dicht und kräftig punktirt, 
ziemlich lang behaart. Das Sceutellum ist ziemlich stark zu- 
gespitzt, glatt. Die Fld. sind etwas breiter als das Halssch., grün- 
lich-schwarz, mit ziemlich regelmäfsigen Punktreihen und einer 
deutlichen Dorsalrippe hinter der Mitte, die im Endbuckel endigt. 
Die Naht ist hinter der Mitte erhaben und tritt an der Spitze nur 
wenig hervor. Die Zahl der Punktstreifen zwischen Naht und 
Mittelrippe ist 4—5; aulserhalb derselben sind etwa 6—7 zu zählen. 
Eine aus 2 Flecken bestehende Makel an der Spitze der Fld. ist 
gekrümmt; in der Furche vor ihr stehen 2 Quermakeln und wenige 
Punkte, aufserhalb der Rippe eine gröfsere Makel zwischen den 
Makeln der Nahtfurche und mehrere kleine am Rande zerstreut; 
am Rande sind aulserdem einzelne goldgelbe Härchen bemerkbar. 
Die Punkte des Pygidiums sind tief und stark, zwei Längsmakeln 
und die Ecken weils beschuppt. Der Hinterleib ist glänzend, wie 
polirt, die Hinterecken der einzelnen Segmente (2—4) weils, Seg- 
ment 4 breiter weils als die vorhergehenden. Segm. 1—5 sind an 
der Basis einzeln punktirt. Im Gegensatz zum Hinterleib sind die 
Seiten der Brust und die Hüftplatte sehr dicht und kräftig punktirt, 
ziemlich lang behaart, verloschen grau gesprenkelt. Der Prosternal- 
fortsatz ist eingeschnürt, vorn abgerundet, wenig vorstehend. Die 
Vorderschienen sind dreizähnig, Zahn 1 kaum bemerkbar. 

1 Ex. von den Philippinen von Hrn. Dr. Plason in Wien 


erhalten. Dr. @. Kraatz. 


410 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IT.] 


Zwei neue afrıcanische Arten der Elateriden-Gattung 
Ludius Latr. 


Von 
Otto Schwarz. 


1. Ludius Bennigseni nov. sp. 


(32) Alter, parum nilidus, brevissime dense nigro-pubescens; 
fronte antice rotundatim porrecta, depressa, confertim punctata; 
antennis articulis 2—3 parvis, ab articulo 4% in Z\ breviter pecti- 
natis, lanuginosis, prothoracis basim attingentibus, in Q parum 
brevioribus, valde serratis, haud lanuginosis; prothorace latitudine 
parum longiore, convero, a basi angustato, laterıbus leviter parum 
rotundato , confertim punctato, basi medio longitrorsum breviter 
carınulato, angulis posticis acute carinatis; scutello subquadrato, 
convero, subverticali; elytris prothoracıs basi viz angustioribus, 
intra humeros subimpressis, a basi rectilineariter altenuatis, apice 
subacuminatis, confertim punctulatis; corpore subtus pedibusgue 
concoloribus; fovea mesosterni longa, marginibus parallela, basi 
rotundata; prosterno minus dense punctato, propleuris confertim 
punctatis. — Long. 24 mill., lat. 6 mill. 

Deutsch-Ost-Africa. 

Diese wie die folgende Art gehören nach Candeze (Monogr. 
IV, p. 297) in die Section I dieser Gattung, sind also verwandt 
mit attenuatus Say (Amer. bor.), acutus Cand. (Java und Assam), 
ceylanicus Cand. (Ceylon) und macassariensis Cand. (Celebes). 
Diese Arten unterscheiden sich von allen übrigen Species der Gat- 
tung durch den charakteristischen Bau der Mesosternalgrube. Die- 
selbe ist lang und schmal, mit fast parallelen und horizontalen 
Rändern; aufserdem ist das letzte Fühlerglied vor der Spitze immer 
abgesetzt. 

Die beiden hier beschriebenen Arten sind bis jetzt die ein- 
zigen dieser Gruppe aus Africa, mit einander nicht zu verwechseln 
und von den übrigen schon durch ihr Vaterland gut unterschieden. 
L. Bennigseni steht seiner Gestalt nach ungefähr in der Mitte 
zwischen acutus und ceylanicus. 

2. Ludius lineatocollis nov. sp. 

(2) Alter, nitidus, subtiliter nigro-pubescens; fronte conveza, 
dense punctata; antennis articulis 2—5 parvis aequalibusque, ab 
articulo 4° valde serratis, prothoracis basim fere allingentibus; 


O0. Schwarz: Ludius tenebrosus nov. sp. aus Java. 411 


prothorace latiludine haud longiore, a basi ungustato, subconico, 
convezo, lateribus fere recto, antice leviter rotundato, crebre, late- 
ribus fortius punctato, medio longitrorsum subtiliter carinulato, 
angulis posticis acute carinatis; scutello subgquadralo, subverticali; 
elytris thoracis baseos latitudine, inter humeros parum impressis, 
a basi sensim subrofundatim parum altenuatis, apice subacuminatis, 
crebre subtihiter punctatis; corpore sublus pedibusque concoloribus ; 
fovea mesosterni longa, marginibus parallela, bası valde rotundata; 
prosterno propleurisque minus dense subaequaliterque punctatis. — 
— Long. 25—26 mill., lat. 6—7 mill. 
West-Africa, Congo portug. 

Der Gestalt nach dem L. sylheticus Cand. wohl am ähnlich- 

sten, aber mit ganz verschiedener Mesosternalgrube. 


Ludius tenebrosus nov. sp. aus Java. 


(32) Ater, parum nitidus, dense subtiliterque nigro-pubescens; 
fronte antice leviter impressa, confertim punctata; antennis 2—3 
parvis, 3° 2% paulo longiore, in Z\ valde serratis, lanuginosis, 
prothoracis basim parum superantibus, in 2 brevioribus, modice 
serratis, haud lanuginosis; prothorace latitudine longitudine aequalı, 
convezo, a basi rotundatim angustato, conferlissime punctato, basi 
medio paulo tuberculato, angulis posticis acute carinatis; scutello 
oblongo, latitudine longiore, deckvi; elytris prothorace paulo angusti- 
oribus, intra humeros viz impressis, a basi subrectilineariter alte- 
nuatis, apice acuminatis, confertim punctulatis; corpore subtus pedi- 
busque concoloribus; fovea mesosterni antrorsum dilatata, formatura 
V; prosterno propleurisque fortiter subaequaliterque punctatis. — 
Long. ' 22 mill., 2 27—28 mill., lat. J 54 mill., 2 7 mill. 

Java, Mont Kawie, Pasoeroean. 

Mit L. sylheticus Cand. verwandt, aber das Halssch. flacher, 
nach vorn mehr verengt, viel dichter punktirt, die Fld. nach hinten 
stärker verengt und an den Seiten viel weniger gerundet. 

Otto Schwarz. 


412 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Zwei neue afrıcanısche Arten der Elateriden-Gattung 
Alaus Eschs. 


Von 
Otto Schwarz. 


1. Alaus propinguus n. sp. 

Dem Al. ercavatus F. (senegalensis Cand. Monogr. I, p. 220) 
wie auch dem A/. elegantulus Cand. (l. ec.) im Körperbau und Ha- 
bitus sehr ähnlich. Die Fld., die bei ezcavatus nie ganz doppelt 
so lang wie breit und immer schon von der Mitte an nach hinten 
gerundet verengt sind, sind hier wie bei elegantulus gestreckter, 
etwas mehr als doppelt so lang wie breit und erst im letzten 
Drittel gerundet verengt, an der Spitze aber wie bei ezcavatus, 
im Gegensatz zu elegantulus, wenig ausgerandet, der Nahtwinkel 
stumpf, abgerundet, der Aufsenwinkel nur sehr wenig oder gar 
nicht vorragend, die Schulterhöcker (von der Seite gesehen) nach 
vorn steil abfallend und die Fld. hinter denselben an der Basis 
nur schwach und allmählich gewölbt. Die Beschuppung der Ober- 
seite ist meist weilsgrau und schwarz, die weilsgrauen Schuppen 
vor der Spitze der Fld. gewöhnlich zu einer an der Naht unter- 
brochenen, deutlichen Querbinde verdichtet, die schwarzen Schuppen 
vor und hinter derselben stärker verdichtet und beiderseits neben 
dem Basalhöcker des Halssch. und neben dem Schildchen je ein 
deutliches Fleckchen bildend. Die weilsgraue Beschuppung ändert 
ab in bräunlichgrau. 

Ich besitze diese Art hauptsächlich aus Deutsch-Ost-Africa, 
Zanzibar, aber auch aus Kamerun, Gabon und Benguela, während 
ich einen echten ercavatus aus Ost-Africa noch nicht gesehen habe. 


2. Alaus gibberosus nov. spec. 

Ebenfalls den beiden bekannten Arten dieser Gruppe sehr 
ähnlich und wahrscheinlich oft mit ihnen verwechselt. Die Fld. 
gleichen in der Form denen des ezcavatus, sind also nicht ganz 
doppelt so lang wie breit und schon von der Mitte an nach hinten 
gerundet verengt, an der Basis aber hinter den Schultern sehr stark 
gewölbt und nach vorn steil abfallend, an der Spitze wie bei ele- 
gantulus stärker ausgerandet, der Nahtwinkel als kleine Spitze vor- 
tretend, der Aufsenwinkel spitz und deutlich vorgezogen. Das 
Halsschild ist stark gewölbt, stärker als bei den anderen 3 Arten 
und gewöhnlich dicht und fast gleichmälsig mit lehmfarbigen 


Zwei neue africanische Arten der Elateriden-Gattung Alaus ete. 413 


Schuppen bekleidet, zuweilen aber auch wie fast immer die Fld., 
dem ezcavatus in der Zeichnung ganz gleich. — Diese Art kenne 
ich nur von Gabon und Kamerun. 

Die 4 Arten dieser Gruppe unterscheiden sich also folgender- 
malsen: 

I. Fld. an der Spitze nur wenig ausgerandet, der Nahtwinkel 
immer stumpf abgerundet, der Aufsenwinkel meist gar nicht oder 
nur sehr wenig vorragend, nie spitzwinklig vorgezogen. 

1. Fld. nicht ganz doppelt so lang wie an den Schultern breit, 
von der Mitte an nach hinten gerundet und ziemlich stark 
verengt; die Schildchengrube und der Basalhöcker des Hals- 
schildes beiderseits ohne schwarzen Tomentfleck. — West- 
Adtieaı. 17. ö . . . ezcavalusF. 

2. Fld. er etwas BEN ai dc so lang wie breit, 
erst im letzten Drittel gerundet verengt; die Schildehengrube 
und der Basalhöcker des Halssch. beiderseits mit schwarzem 
Tomentfleck. — Ost- und West-Africa. .propingquus Schw. 

II. Fld. an der Spitze stärker ausgerandet, der Nahtwinkel als 
kleine Spitze vortretend, der Aulsenwinkel spitz und deutlich 
vorgezogen. . 

3. Fld. gestreckt, erst hinter der Mitte gerundet verengt, an der 
Basis mälsig gewölbt und (von der Seite gesehen) allmählich 
abfallend; die Oberseite mit schwarzen und weilsen Schuppen 
bedeckt, Basalhöcker des Halssch. beiderseits schwarz. — 
West-Africa (nee truncatipennis Boh.) . elegantulus Cand. 

4. Fld. von der Mitte an gerundet verengt, an der Basis sehr 
hoch gewölbt und (von der Seite gesehen) nach vorn steil 
abfallend; das Halssch. stark gewölbt und meist dicht und 
gleichmälsig mit no een Schuppen bekleidet. — West- 
AICa ta 6. BUNT > 2000. . gibberosus Schw. 
Hierher gehört sen der mir unbekannte Alaus Dohrni Cand. 

(Blat. nouv. III, p. 15) aus Monrovia, den der Autor wie folgt be- 

schreibt: 

Ferrugineus, nigro-maculatus, squamulis concoloribus vestitus; 
fronte quadrata, angulis anticis obligue truncata, impressa, nigro- 
maculata; antennis brevibus nigris, articulis tribus primis ferru- 
gineis; prothorace latitudine longiore, lumido, medio sulcato, supro 
subtusque nigro-virgato; scutello pentagono, antice reflezo; elyiris 
brevibus, punctato-striatis, basi elevalis, apice emarginatis, fascia 
media obliqua alterague minore subapicali nigris; pedibus ferrugineis. 
— Long. 18 mill., lat. 53 mill. 


414 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Ueber Alaus propinguus Schwarz und intermedius Krtz. 
n. Sp.? 

Ueber den in dem vorhergehenden Aufsatze beschriebenen 
Al. propinguus Schwarz habe ich zu bemerken, dafs ihn Candeze 
mit Unrecht für elegantulus hielt, denn ich besitze ein von ihm 
truncatipennis Boh. (elegantulus Cand.) Zanzibar bezetteltes Ex. 
dieser Art. Aus der Beschreibung des elegantulus: l’&chancrure de 
l’extremite des elytres est beaucoup plus forte que chez senegalensis, 
chaque elytre semble terminee par deux pointes aigues geht aber 
deutlich hervor, dafs der echte elegantulus Cand. eine, von dem als 
typisches Ex. eingesendeten Stücke verschiedene Art ist, von der 
ich 2 Ex. von Togo besitze. Mithin kanr auch elegantulus Cand. 
nicht synonym mit fruncatipennis Boh. sein, der elytra apice trun- 
cata hat. 

Von gibberosus erhielt ich 4 Ex. von Joh. Albrechts- Höhe 
(N.-Kamerun), 

Von Togo besitze ich 5 Ex. einer Art, die dem propinguus 
zunächst verwandt, aber etwas kürzer und breiter ist; bei ihr sind 
die Fld. noch deutlicher abgestumpft. Der Basalhöcker des Hals- 
schildes ist beiderseits ohne schwarzen Tomentfleck, der dagegen 
bei allen 5 Ex. deutlich neben dem Schildchen hervortritt. Der 
Gegensatz zwischen der schwarzen und weilsen Behaarung 
auf den Fld. ist viel deutlicher als bei propinguus Schwarz, d. h. 
der schwarze Fleck tritt viel deutlicher hervor als bei propinguus. 

Mit diesem Käfer könnte Candeze eventualiter den propin- 
quus verwechselt haben; da die Punkte, die die Arten scharf 
trennen (schwarzer Tomentfleck neben dem Schildehen und nicht 
neben dem Basalhöcker des Halssch.) von Boheman nicht hervor- 
gehoben werden, so nenne ich den Käfer intermedius, halte es aber 
für wohl möglich, dafs er mit dem fruncatipennis vom Flusse Gariep 
identisch ist. Dr. G. Kraataz. 


Aenderung der Gattungsnamen 
Enoploderes und Craspedonotus Schwarz. 


Da der Name Enoploderes Schw. (Deutsche Ent. Zeit. 1898, 
pag. 131) schon vergeben ist, so ändere ich denselben in Centro- 
stethus, und aus demselben Grunde den Namen Craspedonotus 
Schw. (D. Ent. Zeit. 1898, p. 148) in Craspedostethus um. 

Otto Schwarz. 


ze 


[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 415 


Bemerkung zu Alaus intermedius Krtz. n. sp.? 


Herr Dr. Kraatz vermuthet, dals Candeze seinen Al. elegan- 
tulus mit dem fraglichen intermedius Kr. verwechselt habe. Das 
‚ist keineswegs der Fall. Candeze sagt nämlich in Blater. nouv. IV, 
p. 11 über A. excavatus und elegantulus Folgendes: „Oes deux 
formes, bien reconnaissables du reste, entre les autres Alaus, sont 
construites sur le m&me modele. L’excavatus typique est plus 
terne, l’elegantulus est plus vivement orne. On reconnaitra, toute- 
fois, toujours facilement le dernieur & la saillie du bord posterieur 
du prothorax, marque de chaque cöte d’une tache noire, qui n’existe 
pas chez le veritable excavatus.“ 

Da nun intermedius Kr. keinen schwarzen Tomentfleck beider- 
seits neben dem Basalhöcker des Halssch. hat, so ist seitens Can- 
deze eine Verwechselung des intermedius mit elegantulus ausge- 
schlossen, wie ja auch Hr. Dr. Kraatz selber sagt, dafs ihm Can- 
deze einen propingquus für elegantulus bestimmt hatte. 

Ebenso wenig kann nun aber auch intermedius mit fruncati- 
pennis Boh. identisch sein. Dieser wurde von Candeze bei Ver- 
fassung seiner Monogr. I, p. 220 und bei Aufstellung seines elegan- 
tulus (ibid. p. 221) nach von Boheman selbst und Dohrn einge- 
sendeten Stücken als einfache Varietät von senegalensis (jetzt = 
ercavatus) festgestellt. Candeze sagt von ihm nur: „Sguamulis 
ochraceis, brunneis atrisque variegatus“, hebt aber bei Aufstellung 
seines elegantulus sogleich als Hauptunterschied von allen ‚sene- 
galensis-Formen die bedeutend schärfere Ausrandung der Fld.- 
Spitze des elegantulus hervor. 

Ferner möchte ich bemerken, dals der intermedius Kr. weder 
kürzer noch breiter ist als propinguus m., sondern mit diesem in 
Gestalt und Habitus vollkommen übereinstimmt!). Dafs die Aus- 
randung der Fld.-Spitze innerhalb gewisser Grenzen auch variiren 
kann, brauche ich nicht weiter hervorzuheben. Der einzige Unter- 
schied ist also der, dafs der schwarze Tomentfleck beiderseits 
neben dem Basalhöcker des Halssch. fast vollständig fehlt und die 
seitliche Fld.-Makel vielleicht etwas stärker hervortritt. Wegen 
meines geringen Materials (l Stück aus Kamerun), und um nicht 
durch unsichere Namen die Litteratur unnütz zu vermehren, hatte 
ich es unterlassen, diese Form zu erwähnen. Otto Schwarz. 


!) Von den 5 Togo-Stücken des Hrn. Dr. Kraatz habe ich 
eins selbst gesehen. O. Sch. 


416 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 


Ueber Alaus truncatipennis Bohem. 


Es ist mir sehr wohl bekannt gewesen, dafs Candeze den 
truncatipennis Boh. als Var. des ezcavatus erklärt hat, dennoch 
glaubte ich Cand&ze’s ausdrückliche Angabe in seinem Cat. 
meth. des Elaterides, dals iruncatipennis Boh. eine von ezcavatus 
Fabr. specifische Art sei, nicht einfach ignoriren zu dürfen, 
wie Hr. Schwarz es thut. Cand£ze führt ausdrücklich (Cat. p. 31) 
fruncaltipennis als eigene Art auf und eitirt als Synonym den 
elegantulus Candeze, welcher nach Schwarz’ und meiner Ansicht 
eine sehr gut charakterisirte Art ist. Ich vermuthete, dafs es 
mit der Angabe, truncatipennis und ezcavalus seien identisch, 
irgendwie eine besondere Bewandnils haben müsse. Zunächst hob 
ich die Punkte hervor, die es mir möglich schienen liefsen, dafs 
mein infermedius auf truncatipennis bezogen werden könne. Um 
nun volle Klarheit in dieser Angelegenheit zu schaffen, bat ich 
Hrn. Prof. Aurivillius, mir ein typisches Stück von truncatipennis 
Boh. zu senden und derselbe war so freundlich, meinen Wunsch 
zu erfüllen. Dasselbe, von Wahlberg im Kaffernlande gesammelt, 
war kein ezcavatus, sondern stimmte genau mit dem Ex. von 
Zanzibar überein, welches mir Candeze als truncatipennis Boh. 
eingesendet und mit welchem er fälschlich seinen elegantulus ver- 
bunden hatte. Der schwarze Tomentfleck neben dem Schildchen, 
welcher bei elegantulus Oand. ebenso wie bei propinguus vorhanden 
ist, war etwas weniger deutlich als bei den Zanzibar-Stücken, so 
dals Boheman in seiner Beschreibung keine Notiz davon genommen 
hatte. Candeze hat die Verschiedenheit später wahrscheinlich be- 
merkt, und es für genügend erachtet, in seinem Catalog dadurch 
davon Notiz zu nehmen, dafs er truncatipennis als eigene Art 
neben ezcavatus aufstellte.e Mithin ist propinguus Schwarz synonym 
von truncatipennis Boh. 


Hr. Schwarz erklärt (im Gegensatz zu meiner Angabe), dafs 
intermedius weder kürzer noch breiter als propinguus sei; er hat 
von intermedius ein Stück, welches er besafs, mit seinen propin- 
quus verglichen; aulserdem hatte er nur eins von meinen fünf 
Stücken gesehen. 


Hr. Dr. Horn hat in der Sitzung der Gesellschaft am 5. Ok- 
tober meine 5 intermedius und meine 6 propinguus den anwesenden 
Herren vorgelegt und dieselben haben einstimmig erklärt, dals 
ihnen dieselben kürzer und breiter erschienen als meine propinquus. 

Ich besitze nur 4 Stücke des iruncatipennis Boh. aus West- 
Africa (3 aus Gabon und 1 von Kamerun) und bemerke, dafs die- 
selben von meinen ostafricanischen Stücken durch viel schwächere 
graue Binden hinter der Mitte der Fld. nicht unerheblich abweichen, 


doch ist es mir nicht gelungen, sonst einen stichhaltigen Unter- 
schied aufzufinden. DC HREAStZ 


Revision 


der 


Cicindeliden 


mit besonderer Berücksichtigung 
der Variationsfähigkeit und geographischen Verbreitung 


bearbeitet von 


Dr. med. Walther Horn. 


00 0.020.9.907 


Herausgegeben 


von der 
Deutschen Entomologischen Gesellschaft 
als Beiheft 


der Deutschen Entomologischen Zeitschrift. 


Berlin. 
A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade) 


Stallschreiberstrasse 45/46. 


Hersin 


BER | Ha 
’ Bi. N ua 62 


x ” b % g IR: 

5 Y L. HA ec Yang ie 8 “2 6. 'w y A = Ri 

u DIESE TIER kauf yel Hip Ei 0% har Nast ni Bene 
De x ‘ n Ä a OB LEN ER 


ImEErT 


BR, ei nie 
ı.%% 4? nr 


bene 


2% 


j i 
Ang dssung 


}, a 


Das von Lacordaire 1842 aufgestellte System der Cicindeliden, 
welches fast ausschliefslich auf der Beschaffenheit der Mundtheile 
basırt, hat noch bis in die neueste Zeit hinein jeder allgemeineren 
Bearbeitung dieser Familie zur Grundlage gedient. Die einzige 
Abänderung, welche jedoch wenig beachtet blieb, ging von Chaudoir 
aus, der (Bull. Mosc. 1860) die Epimeren des Mesothorax und 
Episternen des Metathorax zur Eintheilung heranzog. Während 
der erstere Autor 5 parallele Tribus aufgestellt hatte (Mantichorides, 
Megacephalides, Cieindelides, Collyrides und Ctenostomides), gab 
Chaudoir nur 3 Haupt-Gruppen an (Ctenostomidae, Collyridae 
_ und Ciecindelidae), deren letztere in 2 wiederum doppelt getheilte 
Unter-Abtheilungen zerfiel (Cicindelidae: I. Cicindelidae sens. striet. 
[a Dromicini, b Cicindelini] — Il. Megacephalidae [a Ozychilini, 
b Megacephalini]). Das wichtigste hierbei war also das Ver- 
schwinden der Tribus der Mantichoridae! Mein verehrter Pariser 
Kollege Fleutiaux ist in seinem Catalogue systematique des Cicin- 
delidae (1892) fast ausschliefslich der älteren Systematik gefolgt, der 
Chaudoir’schen entnahm er nur die Gruppe der Ozychilini, die in un- 
veränderter Gestalt zu einer sechsten Haupt-Tribus gemacht wurde. 

Das erste und bedeutendste Ergebnils meiner Arbeit!). 
besteht nun in dem Nachweis der Unhaltbarkeit der bis- 
herigen Eintheilung! Die Länge desEndgliedes der Kiefer- 
Taster variirt bisweilen bei derselben Art derartig, dals 
es baldlänger, bald kürzer, bald ebenso lang als das vor- 
letzte ist (z. BB Omus Audouwini Reiche, Dromochorus Bel- 
fragei Salle). Aehnlich steht es mit den Epimeren der Mittel- 
brust bei den Collyridae: Ihre Form schwankt bei den verschie- 
denen Species sehr erheblich! Es existirt wohl die Tendenz zu 


1) Auf die kurzen Andeutungen, welche ich Deutsche Entom. 
Zeitschr. 1393, p. 324 gemacht habe (Aufstellung der beiden Tribus 
Theratidae und Platychilidae ete.), brauche ich hier wohl nicht noch 
einmal einzugehen. 


x 
Deutsche Entomol. Zeitschr. [April 1898]. Heft I. 


4 Allgemeine Systematik. 


einer dreieckigen Gestalt; in Wirklichkeit kommt es aber häufig 
zu einer ganz unregelmälsigen, manchmal kaum scharf differenzir- 
baren, mehreckigen Platte, die bisweilen gar nicht mehr an ein 
Dreieck erinnert. Schon aus diesen beiden Gründen bleibt 
von der bisherigen Haupt-Systematik nur die erste Tribus 
der Ctenostomidae bestehen, die 4 resp. 9 übrigen hängen 
gänzlich in der Luft. 

Bei der Ausarbeitung meiner neuen Klassification wurde ich 
in erster Linie von dem Grundsatze geleitet, dafs jede Unter- 
abtheilung durch eine Summe von Kennzeichen charakterisirt sein 
müfste; ein einziges genügt nicht recht zur Aufstellung einer Haupt- 
Tribus, da man sich sonst leicht in der Wichtigkeit einiger Merk- 
male täuschen kann. Es kommt so z. B. vor, dals zwei ganz nahe 
verwandte Arten (nehmen wir z. B. die Behaarung der Epipleuren 
der Fld. bei C. pseudodeserticola m. im Gegensatz zu (. deserticola 
Faid., das kaum noch verbreitert verkürzte vierte Tarsalglied bei 
Therates Whiteheadi Bat., die verdickten mittleren Fühlerglieder bei 
Cienostoma macilentum Klg. ete.) Unterschiede darbieten, welche 
sonst bei ganzen Gruppen nicht vorkommen. Wie soll man in 
solchen Fällen sich vor Irrthümern schützen, wenn man keine 
Hülfs-Kriterien -hinzunimmt? Das Zusammenstürzen der Lacordaire- 
schen Systematik mag als abschreckendes Beispiel dienen. 

Es kam zunächst darauf an, neue!) Unterscheidungsmerkmale 
zu finden. Die genauere Anatomie der Brustsegmente gab mir 


!) Der grofse, jetzt leider auch schon dahingeschiedene G. Horn 
gab (Trans. Amer. Entom. Soc. 1876) in seiner Arbeit über die ge- 
schlechtlichen Unterschiede der nordamerikanischen Cicindeliden 
an, dals die Anfsenkante der Mitteltibien bei den Mantichoridae 2 Q', 
bei den Megacephalidae nur g' beborstet sei. Wenn man dieses 
auf die übrigen Gattungen resp. Arten übertragen wollte, so wäre 
beides falsch! Aehnlich steht es mit seiner Behauptung, dafs nur 
bei den Mantichoridae — bei diesen aber stets! — die Hinterhüften 
getrennt blieben (On the genera of Carabidae: Trans. Am. Entom. 
Soc. IX, 1881, p. 95). Erstens stimmt dies nicht für alle Gattungen 
dieser Tribus (die gar nicht beachtete Platychila!), zweitens findet 
sich dieselbe Erscheinung bisweilen auch bei einigen anderen Arten 
(ich konnte sie z. B. bei einigen Ex. von Orychila Chestertoni Bat., 
Tetracha spinosa Br., cruciata Br., aptera Chd., Megacephala an- 
guleollis K., cylindrica Me. L. constatiren; es variirt manchmal 
bei derselben Art!). Trotzdem läfst sich dieses Merkmal .in ge- 
wisser Weise für die Systematik verwerthen, wie weiterhin sich 
zeigen wird (der neotropische Agrius unterscheidet sich von den 
nearetischen Neomantichoridae durch die membranöse Vereinigung 
von Metasternum und Intercoxal-Procels). 


Allgemeine Systematik. | B) 


solehe an die Hand! Zum leichteren Verständnifs werde ich mich 
im Folgenden einiger Termini' techniei bedienen. Die (meist tiefe) 
Furche auf dem Pronotum, welche (in gewisser Entfernung) dem 
Vorderrande parallel verläuft, bezeichne ich als Pronotal-Suleus!); 
die entsprechende auf der Unterseite?) als Prosternal-Suleus; die 
Nahtlinie, welche (eventuell) das Pronotum lateral begrenzt, als 
Pronoto-episternal-Naht. Zwischen Epimeren und Episternen ver- 
läuft die Epimero-episternal-Naht; die, welche (eventuell) vor den 
Vorderhüften die Grenze zwischen Episternal-Platte und Proster- . 
num bildet, ist die Prosterno-episternal-Naht, resp. bei stärkerer 
Entwicklung der Prosterno-episternal-Suleus. Häufig ist das Pro- 
notum lateral mit einer scharfen Kante nach unten umgebogen, so 
dafs (eventuell) ein schmaler Streifen zwischen dieser Kante und 
der Pronoto-episternal- Naht differenzirt wird (der meist schon in 
der Ebene der Episternen liegt): diese streifenförmige Platte nenne 
ich Epipleuren des Prothorax. Die oft vorhandene feine Furche, 
welche dem freien Vorder- resp. Hinterrande des Pronotum un- 
mittelbar genähert verläuft (dem Rande viel näher als dem ent- 
sprechenden Pronotal-Suleus!), verstehe ich unter dem Namen 
Apical- resp. Basalsaum °)., 

Wir haben nun folgende Einzelheiten betreffs des (vorderen) 
Pronotal-Suleus zu unterscheiden: Er kann sich ohne jede Spur 
von Unterbrechung als Prosternal-Furche fortsetzen (z. B. Tricon- 
dyla aptera Oliv.). Oft sind beide nur durch eine feine Nahtlinie 
von einander getrennt (z. B. die meisten Ex. von Therates fasciatus 
Fabr.). Manchmal ist diese Trennungslinie besonders scharf aus- 
geprägt und durch eine schmal aufgehobene Falte verstärkt (z. B. 
bei einigen Stücken von Dromica clathrata Klg.); in anderen Fällen 


1) Genau genommen mülste es heilsen „vorderer“ oder „api- 
caler* Pronotal-Suleus, da eine ganz analoge Furche längs der 
Basis vorhanden ist. Da der letzteren jedoch in der Systematik 
eine viel weniger wichtige Rolle zufällt, verstehe ich im Folgenden 
immer unter Pronotal-Sulcus, x«z '250y7v, die vordere Furche (ganz 
ohne Werth ist übrigens der „hintere* oder „basale“ Pronotal- 
Suleus durchaus nicht). 

2) d. i. auf dem Prosternum, nur in äufserst seltenen Fällen 
betheiligt sich an ihr auch noch ein schmales Stück der Episternen. 

3) Hier gilt gerade das umgekehrte Verhältnifs! Der Basal- 
saum ist weit wichtiger als der an der Spitze. Während jener für 
ganze Gattungen (z. B. Cienostoma), ja sogar für eine ganze Tribus 
(z. B. Collyridae) constant zu sein scheint, variirt der Apicalsaum 
bisweilen bei derselben Species. 


6 Allgemeine Systematik. 


findet eine Aenderung in dem geraden Verlauf des Sulei statt, 
indem z. B. bei der Gattung Eucallia der Pronotal-Suleus ziemlich 
stark nach hinten umbiegt, um sich mit dem sternalen zu ver- 
einigen. Weiterhin kann in der Gegend, wo beide Furchen sich 
treffen, die Tiefe der Sulei erheblich abgenommen haben, so dafs 
sie z. B. bei dem Genus Apteroessa auf den ersten Blick scheinbar 
verlöschen. Bei einigen echten Cicindela- Arten (z. B. C. nitidula 
Dj.) berührt der Vereinigungspunkt der Prosternal- resp. Pronotal- 
Furche und Prosterno-episternal-Naht fast den Vorderrand des Pro- 
thorax, doch diese beiden Sulei lassen sich unschwer bis zu dem- 
selben Punkte!) verfolgen. In all diesen Fällen treffen also die 
beiden Sulei direct oder indireet auf einander (oft ohne Grenze). 
Nehmen wir auf der anderen Seite z. B. eine Pseudotetracha cylın- 
drica Me. L., so vereinigen sich zwar auch die beiden Episternal- 
Nähte und die dem Vorderrande stark genäherte Prosternal-Furche 
in einem Punkte: der Pronotal-Suleus ist jedoch lateraliter ver- 
kürzt und erlischt weit früher, sehr oft bleibt er durch die scharf 
differenzirte Epipleural-Platte getrennt (z. B. Ozychila tristis F.)! 
Stets verläuft der Pronotal-Suleus dem Vorderrande entfernter als 
der auf der Bauchseite. Die letzte Möglichkeit besteht darin, dafs 
die Prosterno-episternal-Naht die eigentliche Fortsetzung des 
Pronotal-Suleus ist, während der nach vorn gerückte Prosternal- 
Suleus viel schwächer entwickelt ist und bisweilen schon gänzlich 
verlöscht, bevor er jene erreicht (Palaeomantichoridae). — Eine 
bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit findet sich noch bei einzelnen 
Collyridae (z. B. einigen Derocrania-sp.). Bisweilen kommt es hier 
zur Verdopplung der Sulei ?), andererseits aber auch mitunter zum 
fast völligen Verlöschen der Prosternal-Furche; die Correspondenz 
der Sulei ist theilweise etwas beeinträchtigt. 


1) Ganz besonders bemerkenswerth sind diese Verhältnisse 
bei dem Genus Eurymorpha (das ich deshalb jetzt auch als eigene 
Gattung betrachte). Die von manchen Autoren erwähnten vorderen 
Dornfortsätze des Halssch. gehören dem Mittelstück des Pronotum 
an, da der Pronotal-Suleus sich vor ihnen bis zur Unterseite ver- 
folgen läfst! Die Prosternal-Furche ist z. Th. äufserst seicht, aber 
noch deutlich nachweisbar. Die Episternen reichen mit einem 
kleinen Stück bis zum freien Vorderrande, letzteres trägt jedoch 
ebenfalls eine kleine feine Furche, welche die beiden Sulei corre- 
spondiren läfst (die Prosterno-episternal-Naht ist nur scheinbar die 
Fortsetzung der dorsalen Furche, weil sie sich bis zum Vorder- 
rande verfolgen lälst). 

2) Einige Ex. von Mantichora-sp. zeigen ebenfalls eine leicht 
Verdopplung des Prosternal-Suleus. 


Allgemeine Systematik. 7 


An der Basis des Prothorax haben wir sternal nur eine Furche 
zu unterscheiden (die Epimero-episternal-Naht), welche meist tief 
und dem Hinterrande parallel ist. Wenn sie sich von der einen 
Vorderhüfte continuirlich über den Rücken als hintere Notal-Furche 
und Epim.-epist.-Naht der anderen Seite fortsetzt, spreche ich von 
„ringförmiger Basalfurchung“. Die Pronoto-episternal-Naht!) kann 
dabei bis zum Hinterrande reichen, ja es kann sogar trotzdem eine 
scharf begrenzte Epipleural-Platte vorhanden sein (im Gegensatz 
zu den entsprechenden Verhältnissen am Vorderrande!), z. B. 
Tetracha. fulgida Klg. — Bei Amblychila haben wir die besondere 
Eigenthümlichkeit, dafs nur die obere Kante der Epipleural- Platte 
eine leichte Unterbrechung bildet, indem dieselbe sich als hintere 
Begrenzungslinie des Basalsaums fortsetzt und so eine Abbiegung 
des epipleuralen Stückes der Pronotal-Furche (von dem dorsalen 
Abschnitt) bewirkt. In anderen Fällen bleiben Sternal- und Notal- 
Furche mehr oder weniger weit von einander getrennt: durch ein 
dazwischen gesetztes Tuberculum, durch die ganze Breite der Epi- 
pleuren ete. — Bei den Gattungen Agrius und Platychila erreicht 
die obere Epipleural-Kante den freien Hinterrand. 


Vom Basalsaum wäre noch zu erwähnen, dals er sehr häufig 
(z. B. viele Tetrachen) auf der Scheibe breit unterbrochen ist. 
Gleichzeitig kann er (und nicht der hintere Pronotal-Suleus!) die 
Fortsetzung der Epimero-episternal-Furche bilden (z. B. Tetracha 
insiynis Chd.). Dieselbe Correspondenz findet sich auch vielfach 
dort, wo er geschlossen ist (z. B. Ozychila tristis F.; der mehrfach 
gewundene Verlauf ist hier noch besonders auffällig). Bei den (6) 
mir bekannten Arten der Gattung Omus Eschsch. correspondirt der 
Basalsaum mit der Pronoto-episternal-Naht. — Man verwechsele 
übrigens den Basalsaum nicht mit einer Querrunzelung der Basis, 
wie sie sich z. B. bei einigen Pogonostoma-sp. findet. 

Betrefis der Prosterno-episternal-Naht ist zu sagen, dals sie 
(z. B. im Genus Tricondyla) ganz fehlen kann. In der weit über- 
wiegenden Mehrheit bildet sie jedoch vor den Vorderhüften eine 
scharfe Grenze bis zum Vereinigungspunkt der übrigen Furchen; 
häufig erreicht sie den Vorderrand selbst. Rudimentär (in Gestalt 


!) Dieser Name ist natürlich cum grano salis aufzufassen, da 
die Naht ja eigentlich nur im Mittelstück des Halssch. zwischen 
Pronotum und Episternal-Platte verläuft. Der Einfachheit halber 
habe ich ihre eventuelle Verlängerung bis zu den freien Rändern 
nicht besonders benannt. 


8 Allgemeine Systematik. 


einer kurzen Längsfurche vor den Vorderhüften) erscheint sie bei 
einigen Euryoda-sp. etc. 

Die Pronoto-episternal-Naht bietet weit wichtigere Verschieden- 
heiten. Nur sehr selten fehlt jede Spur von ihr (z. B. vereinzelt 
in der Gattung Ctenostoma), meist ist sie auch in solchen Fällen 
noch stellenweise als kaum wahrnehmbar feine Curve zu finden. 
Für gewöhnlich stellt sie eine einfache Linie dar, die meist bis zum 
Vorder- und Hinterrande reicht; ihr Verlauf ist oft ein stark ge- 
schwungener Bogen. Nehmen wir nun z. B. eine Distypsidera un- 
dulata Westw., so finden wir sie im ganzen Mittelstück des Halssch. 
verdoppelt, so dafs ein schmaler gekrümmter Streifen zwischen 
ihr differenzirt wird: der Anfang zur Bildung einer Epipleural- 
Platte. [Sehr interessant werden diese Verhältnisse bei einigen 
Caledonica-sp., wo (wie z. B. bei Cal. acentra Chd.) der Prothorax 
sich in der Mitte des Seitenrandes zu einem schmalen Fortsatz 
verbreitert: die Unterseite dieses Processus gehört stets der Epi- 
pleural-Platte.] In anderen Fällen reicht die letztere bis zum 
Vorder- und Hinterrande und ist durch eine scharfe Kante von 
dem übrigen, auch in einer ganz anderen Ebene gelegenen Pro- 
notum getrennt (Ozychila tristis F. z. B. veranschaulicht dieses 
Verhältnifs: der Pronotal-Suleus ist eben durch die ganze Fläche 
dieser scharf begrenzten Epipleural-Platte vom Prosternal-S. ge- 
schieden). Manchmal ist die obere Grenze nicht so scharf ausge- 
sprochen: so sehen wir z. B. bei Megacephala ezcelsa Bat., wie 
diese Grenzkante hinter der Mitte allmählich verlischt, um schliels- 
lich ganz zu verschwinden. Seltener sind jene Fälle, wo sie auch 
schon vorn fehlt und nur aus dem frühzeitigen Versiegen des 
Pronotal-Suleus zu erkennen ist, dals hier eigentlich eine oblitte- 
rirte Epipleural-Platte vorhanden sein muls (z. B. Pseudotetracha 
cylindrica Me. L.). Schliefslich sind es wiederum die Palueomantt- 
choridae, welche eine letzte Eigenthümlichkeit darbieten: die Pro- 
noto-episternal-Naht hat hier 2 fast senkrecht nach unten abgehende 
Schenkel; hinter der Mitte des Seitenrandes beginnt eine Art Epi- 
pleural-Platte (resp. ein Aeguivalent derselben) sich zu differen- 
ziren: hinten-unten ist bisweilen eine Grenzmarke sichtbar, hinten- 
oben geht sie unmerklich in das umgeschlagene Pronotum über. 
Die Stelle, wo bei den meisten anderen Gattungen die Hinter- 
Winkel des Halssch. hervortreten, bleibt fast immer sichtbar. 

Viel weniger complieirt liegen die Verhältnisse beim Meso- 
und Metathorax, wo ich hauptsächlich die Entwicklung der Pleural- 
Platten berücksichtigt habe. Es handelt sich hier einerseits um 


Allgemeine Systematik. 9 


die relative Grölse dieser Theile zu einander, andererseits besonders 
um die Gestalt der Episternen !) der Hinterbrust. Bei den gewöhn- 
lichen Cicindela-Arten bilden die Seitenstücke des Mesothorax einen 
schmalen queren (mehrfach gekrümmten und aus Episternen und 
Epimeren deutlich zusammengesetzten) Abschnitt, der im Verhältnifs 
zu den grolsen plattenförmigen Episternen des Metathorax zurücktritt. 
Bei den Dromica-Arten ?) liegen ganz andere Verhältnisse vor. Die 
in Frage stehenden Theile des Mesothorax sind auf Kosten der Hinter- 
brust gewaltig vergrölsert und die Episternen der letzteren auf eine 
kleine, fast immer dreieckige Platte zusammengeschrumpft. Während 
aber in diesen beiden Fällen ?) das Episternum des Metathorax seinen 
plattenförmigen Charakter bewahrt, finden wir etwas völlig Verschie- 
denes bei den Otenostomidae und Collyridae. Hier ist dasselbe eigent- 
lich nur durch einen longitudinalen Suleus repräsentirt: man sieht 
einen schmalen Längsstreifen, der von vorn bis hinten deutlich (meist 
tief) gefurcht ist. Um sich den Unterschied besonders klar zu machen, 
vergleiche man eine Heptodonta tricondyloides Gestro, welche in 
der äufseren Gestalt jenen beiden ersten Tribus verhältnilsmälsig 
ähnlich ist. Das Episternum der Hinterbrust ist bei ihr auch etwas 
verschmälert, seine plattenförmige Ausdehnung tritt aber vor Allem 
nach vorn zu besonders hervor und die im hinteren Abschnitt 
sichtbare Längsfurche ist vorn überhaupt nicht mehr vorhanden. 
Die Merkmale, welche der Länge der Tasterglieder entlehnt 
sind, habe ich möglichst wenig heranzuziehen das Bestreben ge- 
habt; das Verhältnifs zwischen den beiden Endgliedern spielt daher 
in meiner Systematik eine ganz nebensächliche Rolle und ist mehr 
der Vollständigkeit halber erwähnt. Etwas mehr benutzte ich das 
zwischen den 3 ersten, da es viel constanter ist. Eine gröfsere 
Wichtigkeit habe ich jedoch nur dem Basalglied der Lippen-Taster 
noch zugesprochen (in seinem Verhalten zum Kinn-Ausschnitt). 
Gern konnte ich mich zwar auch nicht dazu entschlielsen, doch 


1) Die Epimeren der Hinterbrust scheinen für die Systematik 
gar keine Bedeutung zu haben! 

2) Weitere (aber nur relative) Gattungscharaktere sind: Skulp- 
tur, Zeichnung, komplieirte Behaarungsverhältnisse, Bildung der 
Fühler und Fld.-Spitze, Verwachsung der Fld.-Nabt ete. 

3) Besondere Impressionen können vorhanden sein, befinden 
sich indessen stets hinten und erreichen nie den Vorderrand (ab- 
gesehen von etwaigen Rand-Sulei): So besitzt Caledonica Mnis- 
zechi Thms. z. B. hinten zwei tiefe Gruben, von denen jedoch die 
letztere ein Aequivalent der Epimeren darstellt. Distypsidera Gruti 
Pasc. zeigt einen hufeisenförmigen Eindruck, dessen nach vorn 
offene Schenkel aber erst etwa in der Mitte beginnen etc, 


10 Allgemeine Systematik. 


war ich bei der Abgrenzung der Megacephalidae dazu gezwungen. 
Für alle bisher beschriebenen Arten stimmt dieses Kennzeichen; 
übrigens hat es (durch die Isolirung der Palaeomantichoridae und 
Platychilidae) erheblich an praktischem Werth gewonnen. 

Bei dieser Gelegenheit ist es wohl am Platze, auf die Stellung 
der Ctenostomidae einzugehen, welche (vor Allem nach Lacordaire) 
wegen des Fehlens des freien Zahnes auf der Spitze der inneren 
Lade des Unterkiefers den Carabiden am nächsten stehen sollen. 
Jam. Thomson !) hatte daraufhin die ganze Familie in 2 Gruppen 
getheilt, denen er die schrecklichen Namen Metoniciarthres und 
Anoniciarthres gab. Gelegentlich habe ich manchmal diese Unter- 
gruppen erwähnt, frage mich jedoch heute vergeblich, was für 
einen Werth diese Eintheilung hat. Jetzt kann ich in dem freien 
Endzabn überhaupt nichts so Besonderes mehr erblicken. Mit 
demselben Recht könnte man z. B. die viel gröfsere Differenz in 
der rudimentären Bildung der äufseren Lade des Unterkiefers 
(welche die Tribus der Theratidae im Gegensatz zu allen übrigen 
Cicindeliden und Carabiden darbietet) aus der Summe aller Merk- 
male herausgreifen und hiernach die Familie der Cicindeliden in 
2 grolse Unterabtheilungen gruppiren. Die Verkümmerung dieser 
äufseren Lade ist sogar viel bemerkenswerther als die der inneren, 
weil jene viel weniger Variationen unterworfen ist in der Klasse 
der Geodephagen-Adephagi. Man vergleiche nur die Tafeln der 
trefflichen Arbeit, welche G. Horn über die Genera der Carabiden 
geliefert hat (Trans. Am. Ent. Soc. IX, 1881). Die innere Lade 
zeigt dort solch gewaltige Verschiedenheiten, dals man sehr wohl 
darüber schwankend werden könnte, ob ihr denn überhaupt noch 
ein Werth in der Beurtheilung der Verwandtschaft ?) zugesprochen 
werden soll. Erstens hat z. B. niemand bewiesen, dafs der Zahn 
bei allen Cieindeliden frei beweglich ist, zweitens wäre in dem 
Vorhandensein oder Verschwinden einer Naht nichts Sonderliches 
zu finden (ähnliches kommt in der Anatomie häufig vor), drittens 
ziehe man die eigenthümliche Bildung bei den Gattungen Trigono- 
dactyla, Tetragonoderus, Eucaerus ete. in Betracht. Ich will hierbei 
nicht auf die Streitfrage eingehen, ob die Trigonodactyliden (wie 
Audouin, Schmidt-Goebel, Schaum, Lacordaire etc. angegeben 
haben) ebenfalls einen freien Endzahn besitzen oder nicht (wie 


1) In seiner flüchtigen „Monographie des Cieindelides“, p. 3. 

?) Nach einem einzigen, willkürlich gewählten Kennzeichen 
ist es überhaupt stets milslicn, die Verwandtschafts-Verhältnisse 
zweier Familien kategorisch zu beurtheilen. 


Allgemeine Systematik. 11 


G. Horn in seiner Arbeit bestimmt erklärte). Nur ein Hinweis 
auf die Inconsequenz Lacordaire’s sei mir gestattet, der behauptete, 
dals die Ctenosiomidae wegen ihres fehlenden Zahnes den Carabiden 
am meisten verwandt wären, während er bei den letzteren in dem 
(nach seiner Anschauung zum mindesten) vorhandenen Zahn der 
Trigonodactyliden keine so evidente Verwandtschaft mit den Ciein- 
deliden zu sehen schien. Weshalb hat er sie nicht an den Anfang 
ihrer Familie gestellt, da ja nach ibm der Endzahn — mit Bint- 
ansetzung aller übrigen Verhältnisse — das absolute Kriterium der 
Affinität sein sollte? Um jenem grolsen Entomologen gerecht zu 
werden, muls man sich allerdings in die damalige Zeit zurück- 
versetzen, wo man immer noch, trotz allem, unter dem Eindruck 
stand, dafs in dem Vorhandensein des Zahnes ein Unterschied 
zwischen Cicindeliden und Carabiden im Allgemeinen vorhanden 
sei. Die nahen Beziehungen, welche zwischen den Tribus!) Cteno- 
stomidae und Collyridae bestehen, hatte man nicht mehr beachtet und 
es fehlte so ein echtes Bindeglied zwischen jenen ersten und den 
übrigen Cieindeliden-Gruppen. — Ich stehe voll und ganz auf dem 
Chaudoir’schen Standpunkte und kann nur in den 3 Mantichoriden- 
Tribus die nächsten Verwandten der Oarabiden erblicken! Hat 
doch Lacordaire selbst einen Augenblick geglaubt, dals Agrius 
eine Gattung dieser Familie sei (vergl. Chevrolat, Ann. Soc. France 
1854, p. 665)! In den Palaeomantichoriden ?) haben schon Latreille, 
Mac Leay und Kirby die Anklänge zu den Anthien herausgefunden; 
auch Lacordaire gestand sie ein (in seiner Revision p. 14). Als 
ganz neues Moment kann ich hierzu die überraschende Thatsache 
anführen, dafs die Gattung Mantica Kolbe g' (2?) einen deutlichen, 
wenn auch seichten Ausschnitt im unteren Drittel der Vordertibien 
zeigt (was ja bei den meisten Carabiden-Genera Gesetz ist). Dals 
schliefslich Platychila in ganz auffälliger Weise an Omophron erinnert, 
ist stets hervorgehoben worden (vergl. vor Allem Chaudoir, Bull. 
Mose. 1860, p. 64!). — An was für Carabiden-Genera auf der 
anderen Seite die Ctenostomidae habituell sich anschlielsen sollten, 
weils ich nicht. 


!) Siehe die Tabelle p. 15. — Aufserdem vergleiche man ein- 
mal irgend eine buckelige Tricondyla mit einem buckeligen Cteno- 
stoma etc. 

?) Das fünfte Ventral-Segment des Abdomens trägt bei dieser 
Tribus eine tiefe Ventralstriga, welche (im Gegensatz zu dem 
gewöhnlichen Verhalten bei gewissen Caraben) dem Hinterrande 
ger.ähert ist. 


12 Allgemeine Systematik. 


Die Tribus der Ozychilidae ist in meiner Systematik ganz 
verschwunden. Ein Blick auf die beigegebene Skizze der verschie- 
denen Oberlippen diene zur Erläuterung: 


ee A 


I. Tetracha brasiliensis Kirby. V. Pseudozych. bipustulata Latr. 
II. Metriochila nigricollis Reiche. | VI. Ozychila Pineli Guer. 
III. Phaeozantha testudinea Klg. | VII. Ozychila Lucasi Fit. 
IV. Ozychila Oberthüri m. 
Nach Chaudoir (und Fleutiaux) sollte I—-III und IV—VII nach 
demselben Typus gebaut sein. Chaudoir behauptete: „labrum valde 
porrectum, conicum: Ozychilini!* Mir will scheinen, dafs man 
von 2 so grundverschiedenen Figuren wie V und VII nicht gleich- 
zeitig sagen könne, sie wären konisch. Mein verehrter Pariser 
Kollege Fleutiaux ging gar so weit, kategorisch zu erklären: „labre 
avance, pluslong que large: Ozychilini“ — „labre transversal, 
plus large que long: Megacephalini!“ Wohiu danach IV, V und 
VII zu stellen wären, mag der liebe Himmel wissen! 
Freilich sind ja I—III nur relativ wenig in der Mitte vorgezogen 
im Verhältnifs za den übrigen; jeder Unparteiische wird aber zu- 
geben müssen, dals von den 3 Formen III, IV und VII die beiden 
ersteren mehr zusammen gehören und VII nach einem ganz anderen 
Typus gebaut ist. Eine scharfe Grenze nach dem mathematischen 
Verhältnifs der Länge zur Breite zu bestimmen, würde schon des- 
halb schwierig sein, weil die Oberlippen der Orychilae-sp. sehr 
variabel sind! — Man könnte einwenden, dafs vielleicht andere 
Gründe für die Selbständigkeit der Ozychilini. vorhanden wären. 
Bei Chaudoir und Fleutiaux dürfte man vergeblich danach suchen! 
Die Fld.-Zeichnung ist auf jeden Fall nicht zu verwerten, denn 
erstens giebt es in beiden Gruppen einfarbige Arten in Anzahl, 
und zweitens kommen auch bei einigen Megacephalidae (z. B. Sty- 
phloderma-sp.) centrale helle, resp. (z. B. Phaeozantha-sp.) centrale 
dunkle Flecken vor. Im Bau des Abdomens der 22 liegt dagegen 
ein positiverer Unterschied, indem das 5. (etwas weniger auch das 6.) 
Segment !) bei den Ozychilini ganz auffallend zurücktritt. (Beim 
Genus Orychila ist das 3. und 4. Segment sehr stark verbreitert, 
das 5. und 6. manchmal von aufsen gar nicht mehr sichtbar; die 


!) Als erstes zähle ich das erste sichtbare Segment! 


Allgemeine Systematik. | 13 


Pseudoxychilae bieten fast ebenso schroffe Differenzen dar; in der 
Gattung Chilozia !) tritt das 5. Segment schmal, das 6. breit zu Tage.) 

Wir haben also ein sicheres Merkmal für 22, ein relatives 
für 9'Q: Das wäre alles, was für die Trennung der beiden Gruppen 
sprechen könnte! Auf der anderen Seite ist die Aehnlichkeit in der 
Lebensweise, dem Vaterlande, der Fld.-Skulptur, den Mundtheilen, 
der Bildung der Stirn und Halssch.-Form, dem Habitus (man denke 
nur an Raminagrobis Chabrillaciı Thms., Tetracha oxychiloides m. 
ete.!) und der Färbung (vor allem der Extremitäten, beziehungs- 
weise ihrer Variationsfähigkeit) zu eklatant, als dass ich darauf 
noch genauer einzugehen -brauchte. Das Urtheil wird damit gegeben: 
Wer meiner Einführung gefolgt ist, muls sich gegen die Selbständig- 
keit der Ozychelini entscheiden! Zu der Aufstellung einer eigenen 
Tribus würde mehr gehören, als die gegebenen Differenzen. Die 
beiden Gattungen Collyris und Tricondyla sind z.B. durch 
weit mehr und absolutere Charaktere getrennt, als es 
diese Tribus sein würden, trotzdem ist noch niemals einer 
aufden Gedanken gekommen, 2 Gruppen für die Collyri- 
dae zuschaffen! Was als Gattungs-Kriterium genügt, reicht nicht 
ohne Weiteres für die Etablirung einer eigenen Tribus hin! 

Das Resultat meiner Untersuchungen (siehe p. 15/16) besteht in 
der Eintheilung der Cicindeliden in 8 Haupt-Tribus (von welchen 
die 2 ersten, die 3. und 4. sowie die 4 letzten sich unter einander 
etwas näher stehen. Streng gedacht sind nur die Otenostomidae 
der früheren Autoren übernommen! Die Collyridae, Cicindelidae 
und Megacephalidae wurden zwar in derselben Begrenzung beibe- 
halten, jedoch ganz neu begründet. Therafidae, Neomantichoridae, 
Palaeomantichoridae und Platychilidae fehlen in der früheren Litte- 
ratur. Die scharfen Definitionen finden sich in der Synopsis p. 16; 
an dieser Stelle beschränke ich mich darauf, einige allgemeinere 
Gesichtspunkte relativeren Werthes zu geben — was immerhin 
nicht ohne Wichtigkeit für das Verständnils dieser Tribus ist. 

Die Fühler bieten besondere Eigenthümlichkeiten bei den 4 
ersten ?) Tribus (abnorm lang, Mittelglieder verdickt resp. ver- 
breitert ete., Endglieder gekrümmt oder verbreitert), bei den 4 
letzten ?) sind sie stets einfach fadenförmig. Differenzirte Orbital- 


!) Die Gattung Chiloria hat das 5. Tarsalglied verdiekt und 
unten dicht beborstet. ; 

2) Ctenostomidae, Collyridae, Theratidae, Cicindelidae. 

3) Megacephalidae, Neomantichoridae, Palaeomantichoridae, Platy- 
chihdae. 


14 Allgemeine Systematik. 


Platten mit stark hervorquellenden Augen kommen gleichfalls nur 
bei jenen, nie bei diesen vor. Trib. I—III enthält ausschliefslich, 
V—VIII gar keine auf Bäumen lebende Arten. Schliefslich wäre 
für die Gesammtheit der letzteren noch anzuführen, dals 2 Ver- 
tiefungen (meist Grübchen, seltener Längsfurchen) auf der vorderen 
Stirn fast constant nachzuweisen sind. — Gelbliche Zeichnungen 
finden sich bei allen aufser Trib. VI—-VIII, dunkle nur bei Trib. 
III—V und VIII; spitze Tuberkeln auf den Fld. bei Trib. I (stets 
spärlich und minimal), V und VII; kleine eircumskripte Fld.-Höcker 
bei Trib. III und IV; Längsrippen (Fld.) bei IV, VI und VII; 
gelbe resp. röthliche, stellenweis dunkel geringelte Extremitäten 
besonders häufig bei Trib. II, III und V, seltener IV (strohgelbe 
Extremitäten hat sonst noch Trib. VIII); strohgelbe Grundfarbe 
(vor allem Unterseite und Fld.) bei III, V und VIII, selten IV; 
scharfe, lange laterale Fld.-Dorne (apical) bei III, bisweilen auch 
I, IV und V; hinten bucklig aufgetriebene Fld. bei Trib. I und II; 
besonders schmale Oberlippen bei VI und VII (z. Th. nicht ganz so 
breit als die Distanz zwischen der Fühler-Insertion). Völlig un- 
behaart ist der Körper bei den Theratidae und Platychilidae. — 
Für die einzelnen Tribus wäre noch etwa Folgendes zu bemerken: 
Bei den Ctenostomidae ist die Fld.-Spitze meist besonders differen- 
zirt. — Bei den Collyridae findet sich bisweilen eine röthliche 
Entfärbung, besonders der hinteren Fld.-Partie, welch’ letztere nie- 
mals eine Spur von Zeichnung trägt. Von allen Cieindeliden 
kommen hier die kürzesten und nach dem Ende zu am meisten 
cylindrisch verdiekten Fühler vor. — Für die Theratidae sind 
gleichzeitige partielle Entfärbungen der Ober- und Unterseite cha- 
rakteristisch. Die Zeichnungen bestehen in stellenweiser Entfär- 
bung der Fld. Historisch ist interessant, dafs ihre Stellung noch 
bis in die letzte Zeit zwischen Tribus II und III pendelte. — Bei 
den Cicindelidae zeigt sich nur selten eine Entfärbung der Unter- 
seite (Hiresia), noch seltener der Oberseite (Thopeutica). Dichte 
Behaarungen des Körpers (z.T. Vortäuschung von Fld.-Zeichnungen, 
Behaarung der Epipleuren der Fld., Schildchen, Lippe ete.), com- 
plieirte Zeichnungen der Fld. (welche die letzteren ganz einfarbig 
weifslich resp. gelblich erscheinen lassen können) kommen nur bei 
dieser Tribus vor. — Die Fld.-Zeichnung der Megacephalidae !) 
besteht fast immer in unscharf begrenzter partieller Entfärbung. — 
Die Neomantichoridae scheinen alle (Agrius?) Nachtthiere zu sein; 


1) Für Aniaria ist der eircumseripte gelbe Fleck am Rand des 
6. Bauchsegments charakteristisch, 


Synopsis der Tribus. 15 


fast immer sind sie schwärzlich; die Epipleuren des Prothorax 
scharf begrenzt.. Ihre Fld.-Skulptur !) oft besonders differenzirt. — 
Bei den Palaeomuntichoridae zeigt die Form der Fld. eine bemer- 
kenswerthe Aberrationsfähigkeit; Asymmetrieen kommen öfters vor; 
Körper und Schienen variiren häufig bräunlich; Mandibeln bis- 
weilen gewaltig entwickelt. — Die Lebensweise der Platychilidae 
(& la Omophron!) und ihre Färbungsvarietäten sind recht eigenartig. 
Auch ihre systematische Stellung ist durch das beständige Schwanken 
zwischen Megacephalidae und Mantichoridae auffällig. 

Ich kann nicht schliefsen, ohne an dieser Stelle noch einmal 
der Liebenswürdigkeit des Hrn. Gounelle in Paris zu gedenken, 
der mich durch sein kostbares Material an brasilianischen Cteno- 
stomas in collegialster Weise unterstützt hat. Dr. W. Horn. 


Synopsis ?) der Tribus. 
I. Episternum des Metathorax schmal streifen- 
förmig, bis vorn gefurcht. [Mesothorax stark ent- 


wickelt (lang). Prosterno-episternal-Naht oft ob- 
litterirt. Basalfurchung ringförmig.] 


/ Innere Lade des Unt.-Kief. ohne Zahn. Lippen-Taster stark 
verlängert; drittes Gld. im Verhältnils zum ersten sehr lang und 
dünn, in derselben Richtung. Orbital-Platten nie scharf diffe- 
renzirt. Viertes Gld. der Mittel- und Hintertarsen nie stark 
asymmetrisch . . » 2. 2.2.2... I Ctenostomidae Lac. 


er 


\ Innere Lade des Unt.-Kief. mit Zahn. Lippen-Taster ver- 
kürzt; drittes Gld. im Verhältnils zum ersten nie lang: ent- 
weder stark verdickt oder gekrümmt. Orbital-Platten scharf 
differenzirt. Viertes Gld. der Mittel- und Hintertarsen fast 
immer stark lateralwärts gelappt. Prosterno-episternal- Naht 
oblitreniett 0. sau. 200. en Il Collundaaekend 


I. Episternum des Metathorax plattenförmig, 
nie bis vorn gefurcht. Innere Lade des Unt.-Kiefers 
mit freiem Zahn. [Mesothorax meist schwach ent- 
wickelt (kurz). Prosterno-episternal-Naht sehr 
selten oblitterirt.] 


1) Die Fld.-Skulptur zeigt bei allen Tribus mit Ausnahme von 
VIII und eventuell noch VI ganz erhebliche Variationsfähigkeit. 


?) Ueber die Einzelheiten siehe p. 5 —9. 


16 


Prosternal- 
Suleus ist d. 


Fortsetzung 
d. Pronotal- 
Suleus. 


Orbit.-Plat- \ 


ten biswei- 
len scharf 
differenzirt. 


Prosternal- 
Suleus !) ist 
nie d. Ver- 
längerung 
d. Pronotal- 
Sule.; Orbi- 
tal- Platten 
nie differenz. 
[Epist. selt. 
schwach, 
nie dicht be- 
haart. Aeu- 
(sere Lade 
d. Unt.-Kief. 
lang 2glie- 
derig.] 


Synopsis der Tribus. 


 Aeufsere Lade d. Unt.- Kief. 


rudimentär. Viertes 


Tarsalgld. fast immer stark verkürzt-verbreitert-herz- 


förmig. Orbital- Platten scharf differenzirt. 


| nackend. Basalfurchung ringförmig. 


Körper 


III. Theratidae m. 


Aeufsere Lade d. Unt.-Kief. lang 2gliedrig. Viertes 


Tarsalgld. nie verbreit.-herzförmig. 


selten scharf begrenzt. 
farchung variabel 


; Sebultern 
überragen 
d. Hinter- 
ecken des 
Pronotum. 
Prosternum 
zwischen d. 
Hüften kurz 
aufsteigend 
gebogen. 


Pronotal- u 
Prost. -epi- 
sternal-Sul- 
cus bleiben 
getrennt. 
Schienen nie 
dicht gleich- 


mälsig bebor- 
Basal- 


stet. 
furch. var. 


, trennt. 
De BE 
Hinterecken | Pronotal- u. 


Orbital- Platt. 
Körper oft behaart. Basal- 
IV. Cicindelidae Lac. 


Di Gld.d. Lipp.-Taster 
überragt weit den Kinn- 
| Ausschnitt, zweites im Ver- 
hältnifs zum ersten meist 
sehr klein. Zahl u. Gröfse 
der sichtbaren Abdominal- 
Segmente oft variabel. Hin- 
terhüften vor d. intercoxal. 
Processus sehr selt. (schmal 
'u. membranös!) getrennt. 
V. Megacephalidae Lac. 


Erstes Gld. d. L.-T. über- 
‚ragt nie stark d. Kinn-Aus- 
‚schnitt, zweitesrelativgrofs. 
Drittes Gld. d. Kief.-Tast. 
nie viel länger als viertes. 
Hinterhüften vor d. intere. 
Proc. stets (meist breit u. 
fast nie membranös) ge- 
Pronotum u. Fld. 


VI. Neomanti- 
choridae m. 


d. Pronotum f Prost.-epist.-Sule. flie[sen zus.; Schienen 


überragen d.| dicht gleichmäls. beborst. 
Epipleur. oblitt.; 


Schultern. 


Be 


[Pronot.-Basis 
Basalfurch. ring- 


Prosternum | förmig. Pronotum u. Fld. zahlreich beborst. 
zwischen d. Drittes Gld. d. Kief.-Tast. viel länger als 


Hüften hori- 


BET 


Hinterhüften vor d. intercox. Proc. 


zontal nach ih. u. nie membranös getrennt.] 


hinten ver- 
E gert. 


VI. 


Palaeomantichoridae m. 


[Epipleur.-Platte d. Prothor. überall scharf 


K obere Kante trifft d. Hinterrand.] 


=) Prost.- Suleus ist dem Vorderrande genähert. 


VIII. Platychilidae m. 


Tribus I CTENOSTOMIDAE Lac. 


Anonychiarthria. 
Anoniciarthres Thms., Monogr. Cie. 1857, p. 3. 


Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 und 117 (Sep. p. 13 und 37). — 
Gen. Col. I, 1854, p. 5 und 30. — Chaud., Bull. Mosc. 1860, 
p. 270. — (Lap. et Gory, Hist. Nat. Icon. I, 1837, t. 1). — 
(Thms., Mon. Cie. t. 1, f. 2) !). 
Collyriens Brll. (ex parte), Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 97. 
Ctenostomites Lap., Et. Ent. 1835, p. 33. — Hist. Nat. I, 1840, p. 22. 
Longicollia Kirby (ex parte), Faun. Bor. Am. 1837. 
Collyridae Hope (ex parte), Vol. Man. II, 1838, p. 13. 


Gestalt schlank. Aeufsere Lade des Unterkiefers sehr 
lang und dünn. O.-Lippe mehrzähnig, nie sehr kurz. Orbita 
nicht deutlich entwickelt. Augen mälsig oder wenig 
vorspringend. Fühler sehr lang, Endgld. nie verdickt, 
1.—4. Gld. meist nackend, 6.—11. stets matt und mit anliegender, 
kurzer, dichter Behaarung und einzelnen längeren Haaren an der 
Spitze. Taster auffallend verlängert, hängend. Kiefer- 
Taster: letztes Gld. länger als vorhergehendes. 3. Lippen-T.- 
Gld. sehr lang und in der Richtung der ersten. Mittlere 
Gld. beider mit langen Haaren besetzt, alle Endgld. basalwärts 
verdünnt, distalwärts meist besonders differenzirt und mit bräun- 
licher Spitze. Stirn flach, Collum deutlich vorhanden (aber 
niemals steil zum Vertex ansteigend). Oberseite des Kopfes 
nie gänzlich skulpturlos und (wie auch die Wange) oft be- 
haart (besonders häufig vereinzelte lange Haare). Mittelstück des 
Prothorax oval oder ovoid, seltener kugelig aufgetrieben (niemals 
auffallend verlängert etc.), oft behaart; Transversalfurchen 
tief, Pronotal- und Prosternal-Suleus fliefsen — oft ohne Grenze 


1) Die eingeklammerten Citate sind weniger wichtig. 
Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898. Heft I, [März 1898.) 


18 Tribus 1. CTENOSTOMIDAE Lac. 


— in’ einander; Episternal-Fläche glatt; Episternal-Nähte häufig 
fehlend. Insertion der Vorderhüften weit nach hinten. Mesothorax 
stark entwickelt; ebenso lang, häufig länger als Metathorax. Mittel- 
stück oft behaart; seine Epimeren meist dreieckig, bisweilen wenig 
scharf abgrenzbar oder unregelmäfsig. Episternen der Hinterbrust 
schmal, bis vorn gefurcht; die entsprechenden Epimeren stets un- 
deutlich, sehr häufig fehlend, oft durch ein Grübchen angedeutet. 
Fld. fast immer mit Haaren (besonders vereinzelten langen) 
versehen, meist dicht und stark skulpirt (oft, besonders in der 
Mitte, mit zusammenfliefsenden [eingestochenen] Punkten resp. 
Querrunzeln), nach: der Spitze zu glatter resp. skulpturlos. Gröfste 
Breite meist weit hinter der Mitte (bisweilen ganz parallel). Ab- 
domen häufig behaart: g' mit 7 sichtbaren Segmenten, 2 meist 
ebenfalls (sonst 6). Das eventuelle 7. (2) fast immer bräun- 
lich entfärbt und granulirt. Cerci mehrkrallig (2—4). Mittel- 
tibien QI distaliter etwas dichter behaart. g' 3 ersten Glieder 
der Vordertarsen verbreitert: drittes stark, viertes schwach asym- 
metrisch. 


Vaterland: Madagascar und heise Amerika. 
Lebensweise: Baumthiere, behende Läufer, schlechte Flieger. 
% Gattungen: Pogonostoma Klg. und Ctenostoma Klg. 


Pogonostoma. 


Madagascar (Nossi-Be, Ste. Marie). 


Fühler fast stets!) mit stark gekrümmten Endgliedern, häufig 
länger als der Körper. Erstes Gld. der Lippen-Taster überragt 
weit den Kinn-Ausschnitt. Zweites Gld. der Kiefer- Taster stets 
mit dichter, kurzer Behaarung, und ohne medialen Ausschnitt. 
Stirn immer dicht und gleichmäfsig skulpirt, stets ohne Orbital- 
Cristae. Das dicht gerunzelte Mittelstück des Pronotum ist durch 
eine scharfe Episterno-notal-Grenze von der geglätteten Episternal- 
Fläche getrennt. Prosterno-episternal-Naht stets scharf. Mittelstück 
des Mesosternum stets beh. Fld. |, mit deutlichen Schultern, fast 
immer dicht und kurz behaart, niemals mit gelblichen Makeln. 
Drittes Gld. der Vordertarsen g' distaliter schräg nach innen vor- 
gezogen, vorletztes g'- Abdominal- Segment höchstens mit sehr 
schwachem Ausschnitt in der Mitte des Hinterrandes, Q@ 7. hinten 
breit gerundet mit stiftförmigem Fortsatz. Färbung dunkel, bald 


Tribus I. CTENOSTOMIDAB Lac. 19 


mehr bläulich, grünlich oder schwärzlich. Pronotum ohne Basalsaum. 
(Basis bisweilen seicht quergerunzelt!) 


Ctenostoma Klg. 
Heilse Amerika (Süd- Mexico — Nord - Argentinien). 


Fühler nie mit stark, sehr selten mit schwach gekrümmten 
Endgliedern, höchstens von Körperlänge. Erstes Gld. der Lippen- 
Taster überragt nur selten deutlich den Kinn-Ausschnitt. Zweites 
Gld. der Kiefer-Taster niemals mit dichter kurzer Behaarung, bis- 
weilen !) mit medialem Ausschnitt. Stirn äufserst selten dicht 
gleichmälsig skulpirt (fast immer mit Kreuz- und Querfurchen und 
eventuell dazwischen gestellten Punkten), Orbital-Cristae bisweilen 
stark entwickelt. Das niemals dicht und gleichmäfsig skulpirte 
Mittelstück des Pronotum ist nie durch eine scharfe Episterno-notal- 
Furche von der Episternal-Fläche getrennt. Sterno-episternal- Naht 
oft fehlend. Mittelstück des Mesosternum selten ?) behaart; Fld. 
oft ohne deutliche Schultern, seltener |, höchstens an der Spitze 
dicht und kurz beborstet, meist mit gelblicher Zeichnung. Drittes 
Gld. der Vordertarsen g' distaliter stark nach innen gelappt, vor- 
letztes Z' Abdominal- Segment mit deutlichem Ausschnitt in der 
Mitte des Hinterrandes, $% 7. einfach zugespitz. Färbung sehr 
variabel, oft (bes. Anhänge) bräunlich ete. — Pronot. mit Basalsaum. 


POGONOSTOMA Klug. 


Wiegm., Arch. 1835, p. 382. — Lap. et Gory, Hist. Nat. Ie. I, 
1837, p. 1—10, t. 1—3. — Hist. Nat. I, 1840, p. 23. — Lae., 
Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 und 117 (Sep. p. 13 und 37). — 
Gen. Col. I, 1854, p. 31. — Chaud., Bull. Mosc. 1848, p. 20; 
1860, p. 270. — (Thms., Mon. Cie. 1857, t. 1, f. 2). — Raffray 
(mores), Bull. Soc. Ent. Fr. 1883, p. XXVIII. — Kunckel: 
Grandidier, Hist. Phys. Nat. et Pol. Madag. Vol. XXII, Tom. II, 
Atlas I partie, 16 fasc. (tabulae sine descriptionibus) 1887. — 
W. Horn, Deutsche Entom. Zeitschr. 1893, p. 13. 

Stenocera Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 109. 

Psilocera Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, p. 470. 

Tachybaenus Dup. i. l., Dej. i. l., Cat. III, ed. 1837, p. 6. 

Oberlippe bisweilen lang, Clypeus häufig behaart, Taster- 
Endgld. meist gekrümmt und mit Ausschnitt vor der Spitze, zweites 
Kiefer-Taster-Gld. sehr lang und mit scharfer Innenkante, letztes 


1) z.B. Ct. formicarium F., Chaudoiri m., Jekeli Chevr., Heydeni m. 


?) z.B. Ct. rugosum Klg., brevicorne m. 
” 


20 POGONOSTOMA King. 


auffallend lang, erstes Lippen-T.-Gld. distalwärts verbreitert und 
mit medialem Fortsatz. Stirn meist mit vereinzelten langen, ziem- 
lich selten mit dichteren kurzen Haaren; innen vor den Augen 
häufig je eine seichte Längsfurche; Vertex meist mit flacher Grube. 
Pronotum bisweilen (besonders an den Rändern) behaart; Episternen 
des Mesothorax annähernd so lang wie die des Metathorax, häufig 
behaart (bisweilen ziemlich dicht). Hinterhüften fast immer behaart; - 
Fld. neben der Naht im vorderen Drittel mit mehr oder weniger 
ausgesprochener Vertiefung (die oft glatter ist); Querrunzeln niemals 
stark ausgebildet; Spitze häufig mit langen Dornen resp. scharfen 
Ecken, bisweilen abgerundet und mit tiefem Nahtausschnitt. Fühler- 
Gld. nie verdiekt, mit variabler Behaarung der 4 Anfangsgld.; 
Beine lang, Schenkel distaliter nie keulenförmig verdickt, niemals 
gleichmälsig (wie die Tarsen) dicht-kurz behaart. — Selten sind 
Taster, Kniee, Trochanteren gelblich gefärbt, noch seltener die 
Spitzen der Schienen, einzelne Abschnitte der Fühler, Vorder- und 
Hinterrand des Hlschd. ete. — {Q2-Cerci scheinen stets 2 lange 
Krallen und eine mediale kleine zu tragen. Das Fehlen entwickelter 
Flügel habe ich bei keiner Art sicher konstatiren können. 

Variationsfähigkeit der Arten: Allgemeine Färbung der Ober- 
seite. Länge und Form der Ö.-Lippe. Breite des Mittelstückes 
des Prothorax und Skulptur seines Vorder- und Hinterrandes. Die 
Dichte und Tiefe der Fld.-Skulptur, sowie die Tendenz zur Runzel- 
bildung; Länge und Abschleifung der Spitzendornen resp. Kanten 
(ein langer Mitteldorn kann z. B. ganz verschwinden etc.). 

Ueber die Lebensweise vergleiche Raffray 1. c. 

I. Species magnae et illae magnitudine media, quarum angulus 
apicalis externus g\ distinctus; hoc angulo 25‘ nunquam deficiente 
[g' fere semper spinoso, in una !) specie solummodo acuto, in una 
varietate ?) unius speciei rotundato]; elytrorum sculptura densa et 
fere semper grossa. 

[? ang. ext. elytr. saepissime dentato vel spinoso, rarius obtuso, 
rarissime fere rotundato; elytrorum sculptura aut cribriformi aut 
instertüs hinc inde rarefactis lineisque curvalis transversis scanduli- 
formibus formatis; corpore supra plus minusve nitente.] 
cyanescens Klg., Wiegm. Arch. 1855, p. 383. Madag. 

Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 271. (Antsianaka, 
Kunckel, Grandid. 1887, t. 23, £f. 12. [lac Alaotra, Antongil.) 


1) P. Brullei G., quae species magnitudine media est. 
?) P. chalybaeum Klg., subsp. II, quae est inter mazimas, 


POGONOSTOMA Klug. 21 


Chaudoiri W. Horn (nomen proposit.), D. E. Z. 1893, p. 13. 
viride Lap. et Gory, le. I, 1837, p. 5, t. 2, f. 2. Ste. Marie. 
Kunckel |. e. t. 23, f. 1. — Chaud., B. M. 1860, p. 271. 
W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 13. 
brevicorne W. Horn (nov. sp.) !). Madag., Nossi-Be. 
affine W. Horn ?), D. E. Z. 1893, p. 14. Madag. 
coeruleum 2 Lap. et Gory, Hist. Nat. Ic. I, p. 2, taf.2, f.1. Madag. 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 271. (Antsianaka, Alaotra- See, 


Kunckel, Grandidier, t. 23, f. 11. [Imerina.) 
d W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 65; 1893, p. 13. Nossi-Be. 
gratiosum Kunckel, Grand., t. 23, f. 10. [Suarez. 


subsp. mediospinosa W. Horn (nov. var.)?). Annanarivo, Diego- 
chalybaeum Klug, Wiegm., Arch. 1835, p. 583, t. 6, f.1. Madag. 

Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 272. Nossi-Be. 

Kunckel, Grand., t. 23, f. 5. 

W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 13. 

rugosum Dup. i.l., Dej. i.1., Cat. IIl, 1837, p. 6. 

g' pubescens Lap. et Gory, H.N. Ie. I, p.6, t.1 und 2, £.5 

d' Goudoti Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 5, t. 2, £. 4. 

Chd. 1. c. 1860, p. 272. 

2 atrum Lap. et Gory, H. N. Ice. I, p. 4, t. 2, f. 3. 


1) Antennis minus elongatis; Q labro sat brevi polito, antice 
Iruncato, 7-dentato (dente media viz perspicua); capite (gquam in 
P. coeruleo Lap.) crassiore, thorace eadem fere forma atque in 
P. affini m. (valde breviore quam in P. coeruleo Lap.), margine 
antico vir rugoso, fere levigato et sat rare punctato, basi levigata; 
elytris densius punctatis quam in P. affini m. (fere ut in eleganti Br.), 
sculptura valde regulari reticulari, 2 apice in medio angulato vel 
obtuse dentato, angulo externo perparum retracto et paullo acutius 
dentato, suturam versus ezciso, g' apice fere recte truncato, 3-den- 
tato, dente ezterna sat longe prominenti, suturali (paullo retracta) 
ei intermedia brevissimis et valde approzimatis. — Long. 17 bis 
19 mill. — 28. 

2) Q differt a S\ statura paullo majore; labro longiore; capite 
thoraceque crassioribus; elytrorum apice in medio sat obtuse pro- 
minenti (vie dentiformi), suturam versus exciso, angulo laterali 
rotundato-angulato; colore aut violaceo-viridi aut coerulescente. — 
Long. 194— 20% mill. — 228. 

Differt a P. coeruleo 2 capite valde crassiore, thorace multo 
latiore, breviore; labro minus longo antice recte truncato; elyirorum 
sculptura regularius cribriformi; antennis brevioribus. Statura gra- 
ciliore quam in P. cyanescente Klg. 

3) Media apicali dente longiore guam ezteriore; statura majore. 
— d', long. 21 mill. (sine labro). 


22 POGONOSTOMA Klug. 


I. subsp. dente media apicai g\ ezteriorem non superante, 
2 longa vel longissima; elytris plus minusve nitentibus, grosse pro- 
funde intricate (interdum plicatis) sculptis (2 elytr. angulo laterali 
postico plus minusve acuto, interdum dentato). 


aber. dente media et ezter. longitudine aequalibus, longis. [Alaotra. 


aber. dente media minore: forma aut. Antongil, Antsianaka, lac 
aber. dente media nulla: g' bispinosum W. Horn, D. E. Z. 1892, 
p- 69. (Antsianaka, Tamatave, Alahakato.) 


Q' bidentatum W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 65. 
II. subsp. dente media g‘ longiore quam ezteriore, 2 plus 
minusve parva; elytris magis opacis, subtilius paulloque regularius 
cribriformiter sculptis (2 elytr. angulo laterali postico plus minusve 


rolundato). Imerina. 
spinipenne g'Lap. et Gory, H.N. Ie. I, p.6,t.3,f.6. Madag. centr. austr. 
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p, 272. Nossi-Be. 


Kunckel, Grand., t. 23, f. 7. 
2 W.Horn, D. E. Z. 1893, p. 13. 
aber. spina media apicali paullo breviore quam in typo. 

elegans Brll., H. N. T. IV, Col. I, 1834, p. 110, t.3, £.3. Nossi-Be. 
Arch. Mus. I, 1838, p. 142, t. 9, £. 10. Madag. 
Lap. et Gory, H. N. Ice. I, p. 7, t. 3, £. 7. (Tamatave, 
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21, 1860, p. 273. [Diego-Suarez.) 
Kunckel, Grand., t. 23, f. 6. 

“ cyaneum Dup. i.1., Dej. i.l., Cat. III, 1837, p. 6. 
coerulescens Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383. 
aber. Klugi W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 14. 


subsp. Allwaudi 1) W. Horn (nov. var.) Diego-Suarez. 
Brullei ?) Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 8, t. 3, £. 8. Madag. 


Chaud., Bull. Mosc. 1843, p. 21. (Diego-Suarez.) 


1) Differt a typo statura multo minore angustiore, labro g' 
valde breviore, 2 longiore antice minus lato (semper?); thoracis 
basi non levigata nec polita sed paullulum aspera viz nitente; 
elytris valde angustioribus, postice minus Cconvezis, impressione 
antica juztasuturali multo minus distincta aut fere deficiente, sculp- 
tura paullo grossiore densioreque (praesertim posticem versus); 
colore coeruleo-cyanescente. — Long. 9d—11 mill. (sine labro.) 

2. — Diego-Suarez (a Ch. Alluaud, illustrissimo illo faunae 
Madagascariensis exploratore, anno -1893 captum. 

2) Species non cum antecedente confundenda: capite vir, thorace 
evidenter subtilius sculpto; hoc solummodo ad margines laterales 
granulis ornalo; elytris valde subtilius paulloque sparsius punctatis, 


POGONOSTOMA Klug. 23 


II. Elytrorum sculptura grossa et rara, partibus quibusdam 
glabris. 

[? ang. ezt. elytr. sat acuto; corpore supra nitente. — (J latet.)] 
Srnkae W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 15. Madag. 


III. Species parvae et illae magnitudine media, quarum angulus 
apicalis externus Z\ deest; hoc angulo QZ| numquam spinoso [| fere 
semper deficiente, in una!) specie acuto]; elytrorum sculptura densa 
et subtiliore. 

[2 ang. ext. elytr. — quod quidem scientiae sint progressae — 
saepe nullo; elytrorum punctis saepe aut paullo magis distantibus 
aut subtilissimis, interstitüis semper distinctis (rare cribriformibus, 
saepe satis latis); corpore supra saepe sericeo opaco.] 

A. penultimo palporum labialium articulo concolori. 


sericeum Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383. Madag. 
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 273. Nossi-Be. 
Kunckel, Grand., t. 23, f. 9. 
Sikorae W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 239. Madag. 
anthracinum !) Lap. et Gory, H.N. Ic. I, p. 9, t. 3, £.9. Madag. 
Chaud., Bull. Mosc. 1848, p. 21. (Diego-Suarez.) 
Kunckel, Grand., t. 23, f. 4. 
W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 238. [orient. 
ovicolle 2) W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 15; 1894, p. 238. sub mont. 
Kraatzi 3) W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 221. Nossi-Be. 


pusillum °) Lap. et Gory, H. N. Ic. I, 1837, p. 10, t.3, f.11. Madag. 


apice minus distinete dentato (Z\ apice paullo minus sinuato-truncato, 
interdum fere recto-truncato; 2 incisura suturali valde profundiore, 
latiore). Statura multo graciliore longiore; colore violaceo-cyanes- 
cente. Penis apice longius acuminato-curvato. 

1) P. anthracinum G., quae species est inter perparvas. 

2) non eadem species ac P. anthracinum G., ut ipse opinatus sum 
D. E. Z. 1894, p. 238. — P. ovicolle ab illo valde differt vertice 
planiore, impressione centrali distincta (in illa interdum deficiente); 
antica thoracis strangulatione multo profundiore; elyirorum pubes- 
centia brevissima grisea evidentiore, foveolis subtilissimis pilas longis- 
simas ferentibus minus raris paulloque evidentioribus; palpis pedi- 
busque (praesertim femoribus posticis) longissimis, omnibus femoribus 
distahiter brevissime denseque hirsutis (in illa sp. nudis). In P. anthra- 
cino G. 2 elytrorum incisura apicali suturali angustiore et multo 
minus profunda, parte laterali latiore et multo minus lobato-producta: 
apice fere recte truncato, angulo suturali rectangulari; laterali 
rotundato interdum paullulum prominente-rectangulari; Q\ apice recte 
truncato, angulis sat obtusis, intermedio (suturali magis quam externo 
approzimato) perparum prominente. 

3) Q ]atet. 


24 CTENOSTOMA Klug. 


Kunckel, Grand., t. 23, f. 8. (sub mont, orient.) 
W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 347. 

flavomaculatum !) W.Horn, D.E.Z.1892, p.372;1893,p. 347. Madag. 

B. penultimo palporum labialium articulo albo. 

nigricans Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383. Madag. 
Chaudoir, Bull. Mosc. 1848, p. 21. (sub mont. orient., Imerina.) 
brunnipes Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 9, t. 3, f. 10. 
Kunckel, Grand., t. 23, f. 2. 

Schaumi ?2) W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 16; 1894, p. 238. Madag. 


CTENOSTOMA King. 


Nov. Act. Acad. Leop. Car. Nat. Cur. X, II, 1821, p. 304. — 
(Ent. Mon. 1824, p. 3. — Jahrb. I, 1834, p. 41.) — (Latr. et 
Dej., Hist. Nat. Col. Eur. I, 1822, p. 35). — (Dej., Spee. I, 1825, 
p. 152. — Ie. I, 1837, p. 53). — (Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, 
1834, p. 111). — (Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 35. — Et. Ent. I, 
1835, p. 38. — H. N. I, 1840, p. 22.) — (Westw., Zool. Journ. 
Vol. V, 1829, p. 53.) — (Hope, Col. Man. II, 1838, p. 32). — Lae., 
Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 et 119 (Sep. p. 13 et 37); — 
Gen. Col. I, 1854, p. 32. — Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 273. — 
Cat. Coll. 1865, p. 6. — (W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 347.) 


Collyris Fabr. et Schönherr (ex parte). 

Colliuris Latr. et Kirby (ex parte). 

Caris Fisch., Ent. Ross. I, Gen. 1821, p. 98. 

Procephalus Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 35. — Et. Ent. 1835, 
p- 38. — H.N. Ie. I, 1840, p. 22. — Brll. l. e. p. 106. — Hope 
l. ce. — Lae. 1. e. p. 93 et 117 (13 et 37). — Chaud., Bull. Mose. 
1850, p. 15; 1860, p. 273. — Cat. Coll. 1865, p. 6. 

Myrmecilla Lac., Mem. Soc. Liege, p. 93 et 120 (13 et 40). — 
Genera Col. I, p. 33. — Chaud., Cat. Coll. 1865, p. 6. 


1). 2 latet. 

2) In der Beschreibung sind durch ein Versehen ein paar 
Fehler mit untergelaufen: Halssch. etwa so lang wie bei P. nigricans 
Klg., aber der mittlere Theil paralleler, weniger bauchig, die 
gekrümmten Seitenlinien (Pronoto-episternal-Naht) viel schwächer 
ausgeprägt und von oben nicht zu sehen; Fld. viel flacher, etwas 
gröber, erheblich dichter und viel gleichmälsiger bis zur Spitze 
punktirt, die Impression vor der Scheibe bedeutend flacher, J' mit 
schwachem Ausschnitt vor der Nahtspitze (letztere dadurch etwas 
zurücktretend). — P. anthracinum G. et Cast. ist ungleichmäfsiger 
punktirt (z. T. dichter, z. T. feiner); Halssch. länger und ovaler 
als bei P. Schaumi m. — 2 latet. 


CTENOSTOMA Klug. 35 


Oberlippe mäfsig lang, selten sehr kurz; drittes Gld. der 
Lippen-Taster häufig schwach gekrümmt. Kinnzahn bisweilen lang 
(Ct. obliguatum Chd.), bisweilen fehlend (Ct. pygmaeum Lae.). Stirn 
häufig in gröfserer Ausdehnung glatt, fast stets innen vor den 
Augen mit tiefer Längsfurche, Vertex meist mit ausgeprägter 
Grube, die oft mit jenen und einem eventuell vorhandenen vorderen 
Transversal-Suleus ein Furchen-System bildet, welches für die 
Unterscheidung der Species von grölster Wichtigkeit ist. Wange 
selten behaart (z. B. Ct. brevicorne m., Klugi m., Fischeri Chd., 
macilentum Klg.). Pronotum fast immer mit spiegelglattem Mittel- 
stück (abgesehen von den vereinzelten Haarpunkten), Seitenränder 
niemals dichter behaart, Vorder- und Hinterrand selten dicht punk- 
tirt. Seine Episternen bisweilen behaart; Episternen des Meso- 
thorax häufig länger als die der Hinterbrust. Hinterhüften selten 
gelblich, ihr freier Rand meist nackend (Ct. formicarium F., 
rugosum Klg., brevicorne m. etc. ausgenommen). Fld. nicht selten 
— besonders in der Mitte — stark quergerunzelt; Spitze niemals 
mit langen Dornen, aber mitunter tiefem Nahtausschnitt. Fühler 
bei Ct. macilentum Klg. mit verbreiterten Mittel-Gld., sonst dünn, 
1.—4. niemals diehter behaart, 5. mitunter zum Theil glatt. Beine 
mit vereinzelten langen Haaren, Schenkel häufig proximalwärts 
gelblich; distaliter, besonders Hinterschenkel bisweilen keulenförmig 
verdickt. Hinterschienen und erste Tarsen- Gld. manchmal ab- 
seplattet. Tarsen unten dicht und kurz behaart. — Farbe schwankt 
sehr, oft bräunlich (besonders häufig Taster, Schenkelbasis, Tro- 
chanteren, 4 ersten Fühler-Gld., O.-Lippe, seltener Hinterhüften 
heller gelblich), Beine meistens bräunlich oder schwärzlich. Das 
Schema der meist vorhandenen gelblichen Fld.-Zeichnung besteht 
in einem Schulterfleck, einer queren Mittel-Makel und unscharf 
begrenzter Spitzenfärbung: nur äulserst selten treten kleine accessori- 
sche Fleckchen hinzu. 2 Cerei scheinen stets 3 medianwärts an 
Gröfse zunehmende Klauen zu tragen (minimale Nebenzähne kommen 
öfters vor). 

Variationsfähigkeit der Arten: Färbung aller Theile, besonders 
der Anhänge. Die Tiefe der Kopfskulptur sowie die Grübchenzahl 
schwanken bisweilen (das Schema der Furchen ist aber meines 
Wissens unveränderlich!. Minimale Augen-Cristae können (Ct. 
ichneumoneum Dej.) verschwinden. Form des Mittelstückes vom 
Prothorax. Schulterbildung! Grobheit der Fld.-Skulptur (auch 
Anzahl der eingestochenen Punkte). Die Zeichnung, besonders 
Mittel-Makel, kann an Gröfse zu- oder abnehmen, der Schulterfleck 


26 CTENOSTOMA Klug. 


verschwindet bisweilen gänzlich, aus einem breiten queren Mittel- 
fleck kann eine geschweifte schmale Querbinde werden. Die Kanten 
der Fld.-Spitze schleifen sich öfters etwas ab. 

Ueber die Lebensweise vergleiche Lacordaire 1. c. 

I. humeris distinctis, elytris cylindricis, numquam (interdum teste 
descriptionibus!) rugatis, verticis strangulatione plerumgue (semper?!) 
levi (collo crasso), pone oculos non cristato. Procephalus. 
metallicum Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 36; Etud. Ent. 1835, 

p- 39. Cayenne. 
Lae., Gen. Col. Atl. 1854, t. 1, f. 6. 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 274. 
sabsp. Sallei Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 275. Venezuela, 
[Costa Rica (Chiriqui), Nicaragua (Chontales). 
Bat., Biol. ©. Am. Col. I, 1881, p. 18. 
subsp. insignis Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 274. Ega. 
subsp. nigra Chaud., 1.c. 1860, p.275. S. Paulo d’Olivenca, Ega. 
laeticolor Bat., Pr. Zool. Soc. 1878, p. 588. Nicaragua (Chontales). 
maculicorne Chvr., Rev. Mag. Zool. 1856, p. 352. Mexico (Sierra 
[de Zongolica, Chiquihuite, Playa Vicente, 
Bat. Biol. C. Am. Col. I, Suppl. p. 18, t. 1, f. 21. Toxpam). 
sigma Bat., Pr. Zool. Soc. 1878, p. 588. Guatemala 
Biol. ©. Am. I, p. 18. [(S. Juan), Nicaragua 
[(Chontales), Costa Rica (Chiriqui). 
suceinetum?) Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 36; Etud. Ent. I, 1835, 
p- 99. Cayenne. 
Brulle, H. N. IV, Col. I, p. 109. 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 276. 
ebeninum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p. 277. Ega. 
ornatum Klug, Jahrb. I, 1834, p.42, t.1, f.3. Brasil., Rio de Janeiro, 
Landolti ') Steinh., Mitth. Münch. Ent. Ver. 1877, p. 48. Columbien 
[(Santander: Espirit. Sant.). 
ibidion Dohrn, Stett. Ent. Zeitg. 1880, p. 372. Panama (Bugaba). 
Bat. Biol. ©. Am. Col. I, 1881, p. 18 et 261. Costa Rica. 
eburatum Bat., Ent. Month. Mag. 1872, IX, p. 49. Brasil. 


II. humeris distinctis, elytris plus minusve cylindricis, rugis 
numgquaın omnino deficientibus, verticis strangulatione profunda (collo 
angustato), pone oculos non cristato. Procephalus. 


1) species quae restant dubiae: typ. in coll. Oberthür. 


CTENOSTOMA Klug. 27 


Chaudoiri W. Horn, D. E. Z. 1895, p. 353. Brasil. 
subsp. Gounelli W. Horn (nov. var.)!). Pernambuco. 
formicarium Fabr., Syst. El. 1801, p. 226. Cayenne, 


[Amaz.-Str. (Villa Nova), Rio de Janeiro? 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 276. 
Jacquieri Dej., Sp. V, 1831, p. 271. 
Casteln., Hist. Nat. I, 1840, p 23, t.2,f.6; Rev. Ent. II, 1834, p. 36, 
rugiferum W. Horn, D. E. Z. 1895, p. 354. Bahia. 
Batesi Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 276. Ega. 


II. humeris distinctis, elytris postice incrassalis (sed non in- 
flato-gibbosis), rugis semper distinclis, capite densissime  punctato 
crasso, verticis strangulatione levi (collo crasso), pone oculos inter- 


dum leviter cristato. — species grandes. — Ctenostoma. 

Iuctuosum Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 277. Ega. 

tyrannum Thms., Arc. Nat. 1859, p. 92. Brasil. 

rugosum Klug, Ent. Mon. 1824, I, p. 7, t. 3, f. 3. Brasil. 
Dej., Sp. I, 1825, p. 156. (Bahia.) 


Westw., Zool. Journ. 1829, Vol. V, p. 53, t. 41, Suppl. 
dimidiatum Dej. i.1., Cat. III, 1837, p. 6. 
aber. parte apicali flava minore: macula postmediana (flava) sepa- 
rata. Bahia. 
trinotatum Fisch., Ent. Ross. I, Gen. 1821, p. 99, t.1,f.3. Brasil. 
(nee frinotatum Dej., nee trinotatum Klug). (Sao Paulo.) 
‚ Fischeri Chaud., Bull. Mose. 1848, I, p. 22. 
Fryi Chaud., Cat. coll. 1865, p. 49. Espirito Santo (Br.). 


1) differi a typo colore corporis nigro, magnitudine paullo 
minore, elytrorum sculptura paullo grossiore et multo rariore, fascia 
media angusta fleruosa (a margine primum descendente, deinde ante 
discum reflezo ascendente, suturam non attingente). — Long. 133 mill. 
— 1 2; Serra de Communaty (Gounelle I—III, 1893). 

Ct. formicario F. affinıs; differt magnitudine minore, centrali 
frontis parte glabra, anlico thoracis margine magis reflezo; eiytro- 
rum sculptura multo rariore, punctis ante fasciam sparsim insculptis, 
vir hinc inde confluentibus (rugis rarissimis), post medium etiam 
rarioribus, longe ante apicem fere disparentibus, tuberositatibus 
punctiformibus omnino deficientibus. 

Trotz der Sculpturverschiedenheit und Differenz der Mittel- 


binde wohl nur eine Varietät von Ct. Chaudoiri m. (analog den 
Formen von Ct. Jekeli Chvr.). 


28 CTENOSTOMA Klug. 


Klugi W. Horn (nov. sp.) !). Brasil. 
bifasciatum Dej., Sp. V, 1831, p. 272; Ie. I, 1837, p. 55, t. 6, £. 5. 
Santos, Rio de Janeiro, Minas Geraes (Caraca). 

Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 55. 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281. [(Petropolis). 
Sahlbergi Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281. Brasil., Rio de Janeiro 


IV. humeris distinctis, antice valde oblique truncatis; elytris 
postice latioribus (nec inflato-gibbosis nec ad apicem hirsutis), verticis 
strangulatione profunda: cupite et collo ungustis, illo pone oculos 


valde prominentes non cristato. — species grandes. — Ctenostoma. 
Jekeli Chvr., Rev. Mag. Zool. 1858, p. 484. Cayenne, Para, Ceara 
Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 278. [(Serra de Baturite). 


formicarium Klg., Ent. Brasil. 1821, p. 28, t. 20, £. 7. 

Nov. Act. acad. Caes. Leop. X, II, p. 304, t. 21, f. 7. 

Ent. Mon. 1824, p. 4. 

Dej., Sp. I, 1825, p. 154. 

Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 89. 

Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 278. [(Serra de Communaty). 
subsp. raresculpta W. Horn (nov. var.) ?). Pernambuco 


1) Ct. bifasciato similimum, differt plica cristata longitudinali 
ab mediali oculorum circumferentia verticem versus ducta; elytris 
crassioribus, humeris eliam magis prominentibus, sculptura usque ad 
fasciam mediam irregulariter rugosiore, parte apicalı tota sat dense 
punctata (punctis nusquam hic confluentibus), Z' apice magis truncato 
et in medio paullulum (sed perparum!) excavato; fascia humerali 
valde, mediana vir angustiore, hac paullo magis basım versus collo- 
cata; cozis posticis nigro-metallieis. — Long. 124 mill. — 1. 

Bei Ct. Fryi Chaud. ist die Stirnfurchung stärker ausgeprägt, 
Kopf und mittlerer Theil des Halssch. dicht behaart, Fld.-Spitze 
(spärlich, aber immerhin stärker) behaart; Mittelbinde schmal, 
nach der Naht zu stark aufsteigend (bei Of. Klugi m. quer!). 

Ct. 3-notatum hat vorspringendere Augen, Mittelbinde dünner, 
gebogener, fast in der Mitte der Fld. liegend (bei meiner Art immer 
noch deutlich dahinter!), die stärker ausgeprägten Querrunzeln setzen 
sich auch noch auf der Scheibe hinter der Mittelbinde fort, der 
Apikaltheil der Fld. zeigt deutliche (ziemlich dichte) Borsten. 
Wange bei beiden behaart. 

2) differt a typo elytris brevioribus, humeris minus distinchis, 
sculptura valde rariore, punctis etiam ante medium longe distantibus 
nusguam confluentibus, fascia media angusta et fleruosa (ut in Ct. 
Chaudoiri m. var. Gounell m.). — 1g' (Gounelle). 

Es kommen alle Uebergänge zur typischen Form vor, sowohl 
hinsichtlich der Fld.-Länge und Bildung der Schultern, wie betreffs 
der Skulptur und Gestalt der Mittelbinde. 


CTENOSTOMA King. 29 


Heydeni W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 109. Brasil., Philadelphia 
[(Min. Ger.) 


V. humeris indistinctis aut deficientibus, elytris apicem versus 
dilatatis (sed non inflato-gibbosis), parte apicali dense breviterque 
hirsuta. 


brevicorne W. Horn (nov. sp.) !). Brasil. (?) 

macilentum Klug, 3, Jahrb. 1, 1834, p. 42, t.1,f.4. _Buenos-Ayres? 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 283. [Bahia (Terra Nova), Brasil. 
2 hirsutum?) W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 66. 

pilosulum W. Horn (nov.sp.)?). Pernambuco (Serra de Communaty). 


Das echte Ct. Jekeli scheint nur in den nördlicheren Gegenden 
vorzukommen. Uebergangs-Ex. besitze ich aus Para (Marco da 
Legua) und Pernambuco (Pery-Pery): Gounelle. 

1) capite toto dense punciato et piloso, sulcis disparentibus, 
vertice medio leviter impresso, malis pilosis; thoracis strangulatione 
basali angustiore quam apicali, parte media formam globi imitante, 
basi sat dense punctato-pilosa; elytrorum forma fere ut in Ct. Hey- 
deni m., sed angulis humeralibus minus distinctis, depressioneque 
basalı valde minore, pilis longissimis rarissimis et macula humerak 
deficientibus, parte apicali brevissime dense griseo-pilosa; fascia 
flava brevi (suturam non attingente) in ipso medio collocata, a margine 
paullo ascendente, sculptura omnino rugosiore, antice valde scabrosa 
(sed plicis raris), postice subtihssima sed densissima; antennis sat 


brevibus (articulis 1., 3., 4., 7.— 8. obscurioribus), palpis cozis, 
pedibus (femorum eztremitate hinc inde obscuriore) rufo-brunneis 
aut brunneo-rufis. — Long. 11 — li} mill. — 12 (Höge: coll. 
Dr. Brauns). 


Die dichte Punktirung des Kopfes, vorderen und hinteren 
Randes des Halssch., sowie die kurze, fast kuglige Gestalt des 
mittleren Theils des Thorax ist sehr bemerkenswerth. Die Schulter- 
winkel sind eben noch angedeutet, die Fld. nach hinten mälsig er- 
weiter. Die Furchung des Stirntheils fast fehlend. 

2) 5. et 6. antennarum articulis dilatatis (in 2 articula de- 
sunt). Malis pilosis. 

3) Ct, Schaumi m. valde affine, media verticis parte subtiliter 
punctata, elytris inter basim et medium levissime lateraliter com- 
pressis, spina apicali laterali paullulum breviore, dimidia parte 
postica dense pilis finibus albis breviter hirsuta, fascia transversa 
alba in ipso medio collocata, sutura obscuriore; labro, antennarum 
articulis 1.—6., palpis, pedibus brunneo testaceis. — Long. 6# mill. 
1 2 (Gounelle I— III, 1893). 

Die Färbung der Extremitäten ete. schwankt bei Ct. Schaumi 
(wie fast bei allen Ctenostoma- Arten) sehr erheblich: bald heller, 
bald dunkler. Die ganze Oberseite ist (wie bei den meisten an- 


30 CTENOSTOMA Klug. 


VI. humeris indistinctis vel deficientibus; elytrorum apice non 


hirsuto. 

A. elytris postice incrassatis vel inflato-gibbosis; capite pone 
oculos saepe cristato. — Ctenostoma. 

B. elytris plus minusve cylindricis; capite pone oculos valde 
cristato: species minimae. — Myrmecilla, 

A. 

Schaumi W. H., D.E.Z. 1895, p.354. Bahia, Ceara (Serra de Baturite). 
zonatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 279. Ega. 
agnatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 280. Ega, S. Paulo d’Olivenca. 
obliquatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 279. Ega. 


albofasciatum Chd., Bull. Mosc. 1850, p. 16; 1860, p. 281. Berasil., 
[Minas Geraes (Caraca). 


oblitum Chd., Cat. Coll. 1865, p. 50. Unt. Amazon. Str. 
unifasciatum Dej., Sp. V, 1831, p. 272. Rio Janeiro. 
Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 112, t. 5, f. 4. 
aber. macula humerali flava: formicarium Latr. et Dej;, Bahia, 


[Minas Geraes, Rio de Janeiro, Santa Catharina. 
Hist. Nat. Col. Eur. I, 1822, p. 35, t. 2, f. 1, 2. 
fasciatum Fisch. ı. 1., Ent. Ross. Gen. I, 1821, t. 1, £. 3. 
3-fasciatum Lac., Mem. Liege 1842, p. 118 (38). 
trinotatum Klug, Ent. Mon. 1824, p. 5. 
Dej., Sp. I, 1825, p. 155. 
Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 53. 
Klugi Lac., Mem. Soc. Liege 1842, I, p. 119 (39). 
laceratum Sahlb., Act. Soc. fenn. II, 1844, p. 503. 
affine W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 109!). Bahia (Villa Victoria). 


deren Arten der Gattung) spärlich mit langen Haaren bedeckt; mit 
der erwähnten dichten und kurzen Behaarung der Fld.-Spitze haben 
diese nichts gemein. 

Ct. macilentum ist grölser als die neue Art, hat das 5. u. 
6. Fühlergld. (Z') verdickt, schwache postorbital-eristae, ziemlich 
dichte, weilsliche Behaarung von Kopf und Halssch. Die Gestalt 
ete. sind weiterhin verschieden. 

1) Ct. affine m. J' differt a Ct. unifasciato Dej. var. formi- 
caria Latr. et Dej. 3 3 mediis labri dentibus (semper?) aequali- 
bus (centrali non obtusa); capite pone oculos paullo magis angu- 
stato; elytris multo brevioribus, robustioribus, antice multo minus 
angustatis, humeris (etsi indistinctis!) magis distinctis, macula cen- 
trali majore fere glabra et paullo magis antice collocata, sculptura 
omnino rariore el grossiore, ante fasciam punctis hinc inde duobus 


CTENOSTOMA Klug. 31 


aber. macula centrali angustissima lineiformi curvata. Philadelphia 
[(Min, Ger.) 
ichneumoneum Dej., Sp. II, 1826, p. 436!). Minas Geraes, 
[Sao Paulo, St. Catharina. 
Guer., Ic. Regn. An, Ins. 1829, p. 17, t. 3, f. 4. 
Westw., Zool. Journ. V, 1835, p..54, t. Suppl. 41, f. 3. 


Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 283. [Rio de Janeiro. 
aber. macula flava majore: interruptum Chd., 1. ce. 1860, p. 283. 
aber. cyaneo-nigra, macula flava punctiformi. St. Catharina. 


subsp. dreviuscula Mann., Bull. Mose. 1837, p. 20. Neu-Freiburg. 
W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 238 et 283. 
globifrons W. Horn (nov. sp.) ?). Pernambuco (Pery-Pery). 
Gautardi Chd., Rev. et Mag. Zool. 1869, p. 22. Bahia (Caravellas: 
[Porto Seguro). 


confluentibus (sed plicis transversis deficientibus!) post maculam 
item rarioribus et grossioribus, apice angustissime brunneo-margi- 
nato (recte truncato-rotundato). 1 d.. 

Bei den 2 ist die Differenz in der Schulterbildung und Fld.- 
Seulptur (besonders vor der Mittelbinde) nicht vorhanden. Bei 
beiden Geschlechtern die ganze Oberseite des Körpers glänzend 
metallisch-broncefarben (nicht schwärzlich- mattglänzend wie bei 
Ct. unifasciatum Dej. var. formicaria Latr. et Dej.) und die cen- 
trale Grube auf dem Vertex deutlicher entwickelt. 

1) prothoracis forma valde variabili; item macula flava centrali 
elytrorum. 

2) Ct. ichneumoneo Dej. affine, differt media frontis parte om- 
nino glabra (non punctata), suleis longitudinalibus (lateralibus) 
posticem versus non convergentibus, strangulatione postica trans- 
versali (non angulata, ut confluentibus his suleis forma crucis for- 
metur); elytris antice minus elongatis, macula flava suturam et 
marginem fere attingente apici magis approzimata, sculptura valde 
densiore, Punctis saepe hinc inde confluentibus (sed rugis distinctis 
deficientibus), punctis pone maculam sat rare insculptis, sed nusquam 
deficientibus ; apice ipso angustissimo flavo ; trochanteribus pedibusque 
rufo-piceo-brunneis. — Long. 11 mill. — 12 (Gounelle V—VI, 1892). 

Die ganze hintere Circumferenz der Augen zeigt eine feine 
Furche, wodurch die dahintergelegene Partie ganz schwach wulstig 
erscheint. — Bei den meisten Cienostoma-Arten convergiren die 
2 longitudinalen Seitenfurchen der Stirn mit der (nach vorn wink- 
lig geknickten) hinteren Strangulationsfarche mehr oder minder 
scharf in einem Punkt. Dieser (bisweilen etwas ideelle) Schnitt- 
punkt ist häufig grubenförmig vertieft. Es entsteht so eine kreuz- 
artige Furchenbildung. Bei der neuen Art fehlt die Convergenz 
völlig (ebenso wie bei Ct. Dokhturowi, macilentum, pilosulum, 
Schaumi, einigen Procephalen ete.). — Die Fld.-Form erinnert an 
Ct. macilentum 2 (hirsutum m.). 


32 CTENOSTOMA Klug. 


bieristatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 282. Minas Geraes (Caraca), 
[Rio de Janeiro (Petropolis, Tijuca). 


Schmalzi W. Horn (nov. sp.) 1). St. Catharina. 
Dokhturowi W. Horn (nov. sp.) ?). Rio de Janeiro. 
aber. thorace valde angustiore, fascia flava marginem versus 
latiore. Brasil. (S. Antonio). 


B (Myrmecilla Lac.). 
asperulum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p. 278. Unt. Amaz.- 
[Str. (Villa Nova). 
pygmaeum Lac., Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 120 (p. 40). Brasil., 


[Rio de Janeiro, Minas Geraes (Caraca.) 
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281. 


VII. humeris distinctis, elytris cylindricis, postice non hirsutis, 
capite pone oculos valde cristato. 


coreulum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p.277. Bahia (Salobro.) 


1) Ct. bieristato Chd. affine, cristis orbitalibus valde minoribus 
(sed majoribus quam in Ct. ichneumoneo var. breviuscula Mann.), 
fronte et vertice punctatis; thorace pilis longissimis hinc inde cre- 
brius hirsutis; .elytris antice longius attenuatis, macula parva flava 
vir pone humeros, fascia magis tenui suturam non attingente fere 
in ipso medio sita; tibüs posticis tenuibus, distaliter dilutioribus. — 
Long. 10— 11 mill. — 2 2 (Schmalz). 

Differt a Ct. ichneum. var. breviuscula Mann. thorace globo- 
siore, apice magis constricto, elytris antice longius attenuatis, lon- 
gioribus, macula humerali, fascia media; sculptura antice transversim 
plicata, pone fasciam quoque paullulum continuata. 

?) Differt a Ct. macilento Klg. 2, (hirsuto m.) capite non pi- 
loso, pone oculos valde cristato, suleis parallelis profundioribus, 
verlice totoque thorace glabris, huius strangulationibus (praesertim 
antica) profundioribus, parte intermedia globosiore; elytris minus 
gibbosis, basi multo minus depressa, postice minus inflatis, pone 
medium paullo densius punctatis, ante apicem tuberculis perparvis 
hinc inde rare ornatis, apice truncato, dente ezteriore sat longa 
acula, suturali obtusa parva; pubescentia deest. — Long. 9 mill. — 
1. (ex eoll. Dokhturow). 

Ct. bicristati Chd. cristis orbitalibus majoribus magisque de- 
planatis quam in nova specie, oculis minus prominentibus, vertice 
parce punctato; antıca thoracıs strangulatione minus profunda; 
elytris valde longioribus, postice magis gibboso-inflatis, basi valde 
depressa, apice g‘ rotundato, fascia flava longe pone medium sita, 
postea valde rarius sculptis etc. 

Die ziemlich kurzen Fld. sind an der Basis fast gar nicht ab- 
geplattet und nach hinten zu nur wenig verbreitert resp. gewölbter. 


Tu — 


Deutsche entom. Zeitschr. 1898 


M 


| 


Weise del. PPreiss Uitiv. 


Deutsche entom. Zeitschr. 1898. Bee stalolr 


P.Preiss del.et th. 


ander. ei von Tuas von Heyden. Berlin 1880 
924 8. (9 Mk.) 


talog der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag 1. 


ee eo nterarum Europae et Caucasi, auetoribus” ah 
Heyden, Ed. Reitter et J. Weise, ed. III, 1883. 6 ni 


eschichte der Insekten Deutschlands. Bd.III, Abth.2, Heft L- 
eridae, Pselaphidae, Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf. 
En. 2 Heft 2. Siüphidae von Edm. Reitter. 6 Mk. ; 


\ 2. 1, Heft 1. dee, Cioidae von v. nn 4 


— Heft 2-4. Tenebrionidae von Dr. G. Seidlite. 18Mk. 
_ Abth. 2, Heft 1. Alleculidae von Dr. G. Seidlitz. IMk. 
\ Chrysomelinae von J. Weise. 33 Mk 


ei Frübere Bände zu herabgesetzten Preisen. 
hnils der Käfer Deutschlands von J. 4 Mk. 
2 Mk, 


Schwarze Stahl-Nadeln, elastisch und sehr hart, mit scharfer, 
tbarer Spitze empfiehlt 1000 Stück Nr. 00 und O0 zu 3 Mk., Nr. 1—6 zu 


Mk. (lang 38 mm). Auch sind die Nrn. 00—3 zu 35 mm, 4 zu 36 mm 


6 zu 40 mm vorräthig. Muster gratis. HsKläger, (0 


“Berlin SO., Adalbertstr. 5. 


Ein vollständiges, gut gebundenes Ex. der „Berliner resp. Deutschen 
intomologischen Zeitschrift“ (1857 —1898) ist preiswerth zu verkaufen. 


Nanmes bei Hrn. Moritz in Berlin, Schliemannstr. 36. 


Huren Bi Densechen. Ento) 


Präsident: Dr. G. Kraatz, Berlin w. Link 
Stellvertreter: J. Weise, Berlin N., Ce 1 


Schriftführer: J. Schilsky, Berlin N., Schönhauser Allda | 
Stellvertreter: Dr. W. Horn, Berlin $., Kommandantenstrafse 45. 1: 1 
Rechnungsführer: B. Lichtwardt, Berlin W., Joachimsthalerstr. 1 
Bibliothekar: O. Schwarz, Berlin SW., Enckeplatz 7. 


Sitzungen: 


Vorsitzender: Prof. Dr. ©. Schneider, Blasewitz, Südstr. 5 


Stellvertreter: Generaldirector O. Kummer, Dresden, Kaizerstr. 2, 
Schriftführer: Eduard Schopfer, Dresden, Schnorrstralse 14: 
Rechnungsführer: G. Kretschmar, Dresden, Bismarckplatz 6. | 
Bibliothekar: Hugo Reichelt, Dresden, Theresienstralse 1. 
Sitzungen: Mittwochs von 8—11 Uhr, Weisenhausstralse 2, 


Hötel Roessiger. 


Auszug aus den Statuten. 


Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen Gesellschatt 
ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wissenschaftliche 
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu- 
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen 
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von 
Insecten findet nicht statt. Bi 
Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, welcher 
sich für die Förderung der Entomologie interessirt. SER 

Die Aufnahme in die Gesellschaft erfolet, sobald der. Aut 
nehmende dem Vorstand oder einem der Berliner Mitgl. von seiner || 
Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift Mit- 
theilung gemacht und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, ohne be- 
gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme. on 

Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entrichten. 

Der franco pränumerando einzusendende Jahresbeitrag be- | 
trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird. 

Der Preis der beiden ersten Berliner Hefte jeden Jahrgangs 
der Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel || 
meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologischen IN IK 
Zeitschrift werden an Mitglieder für 7—10 Mark abgegeben. 


De | = SREERSDIFEENE 


ze. 


’ 


N 


ı 3 2044 106 255 813 


BR