are
BRARVARD UNIVERSITY.
LIBRARY
OF THE
MUSEUM OF COMPARATIVE ZOÖLOGY.
\
aa SE Opus, EN.
herausgegeben
von der
in ah
mit Dr. G. Kraatz
ler ‚Gesellschaft rischen Dresden
Jahrgang 1898.
Kalte Heft (S. 9—-192 u. S. 1-32)
ausgegeben ‚Ende nn 1898
Mit zwei lithographirten Tafeln.
au Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark.
l
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
Berlin 1898. Paris.
Nicolaische Verlags- P. Klincksieck,
at, Rusel Str. Buchhandlung, R. Strieker. 52 Rue des Healen.
Deutsche Entomologische Gestiechaft..
Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1898, Heft I,
der Deutschen Entomologischen Zeitschrift.
Allgemeine Angelegenheiten
Faust, J., Beitrag zur Kenntnifs der Fauna von Kamerun,
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen Mene-
wachiden, Isorhynchiden und Campylosceliden EN
Kraatz, Dr. G., Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nickerl
vom Volta-Flufs a NN RER CE A BA
— Abbildungen einiger Gokathus und Oetoniden-Arten auf Taf. II
— Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum
— Pachnoda bella Kraatz n. sp. vom Herero -Lande
— (etonia magnifica Kraatz von Bangalore
— Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten
— Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal
— Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum von Nord-Indien
— Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum von der Astrolabe-Bay
— Moscheuma opaca von Brasilien
— Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus
Schenkling, Sigmund, Revision der Cleridengattung Lemidia
Spin. nebst Beschreibung einiger neuer Arten
Schultze, A., Einige Worte über die räumliche Verbreitung
der Arten . aa .
— Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe von Ceuthor-
rhynehiden des Stockholmer Museums .
— Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten
Sehwarz, Otte, Beschreibung neuer Elateriden
— Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika) .
Weise, J., Coceinelliden aus Kamerun
— Erklärung der Abbildungen auf Tafel I
— Coceinellen aus Südamerika
— Ueber Solanophila proteus Guer.
Mit eigener Paginirung versehen ist:
Horn, Dr. W., Revision der Cieindeliden mit besonderer Be-
rücksichtigung der Variationsfähigkeit und geographischen
Verbreitung
Seite
2—W
e)!
11-12
169—182
157 —160
161—168
168
129—156
185—192
97—124
124—125
125—126
127—128
1—32
Deutsche
Entomologische Zeitschrift
herausgegeben
von der
Deutschen Entomologischen Gesellschaft
in Verbindung
mit Dr. G. Kraatz
und der Gesellschaft ‚‚Iris‘ ın Dresden.
Jahrgang 1898.
Erstes und zweites Heft
ausgegeben Juni und Mitte December 1898
herausgegeben von der Deutschen Entomologischen Gesellschaft.
Mit zwei lithographirten Tafeln.
Preis für Nichtmitglieder des Vereins: 20 Mark.
Redacteur: Dr. G. Kraatz.
London. Berlin 1898. Paris.
O0. E. Janson, Nicolaische Verlags- P. Klincksieck,
24 Great Russel Str. Buchhandlung, R, Stricker. 52 Rue des Ecoles.
Für den Inhalt der in dieser Zeitschrift veröffentlichten
Aufsätze sind die Herren Autoren allein verantwortlich, die
Deutsche Entomologische Gesellschaft ist es in keiner Weise.
D. Red.
Inhalts-Uebersicht des Jahrgangs 1898
der Deutschen Entomologischen Zeitschrift 1).
Seite
en Bonn). „dmlze on 19 nesisell hs. enable
Binemeimer Angelegenheiten Ir. un. 9—10
- — Da. sus „ARE, KON Boss, 7—8
Faust, J.: Beitrag zur Kenntnils der Fauna von Kamerun,
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen Mene-
machiden, Isorhyncehiden und Campylosceliden . . ». „. . 17-91
— Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhofi auf 32 .... 272
— Beschreibung neuer Coleopteren von Vorder- und Hinter-
indien aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London.
Ginelliontdaeng. rn hub ie nimmer lernbstotmarde ash 209-333
Gerhardt, J.: Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 1897 334—-336
Horn, Dr. W.: Ueber Cieindeliden-Typen besonders englischer
Sramlungen gr Ooneen hin. DaB einmal. urn. 193195
— Vier neue Cieindeliden-Species . » 2 2 2 2 2.2.2... 196—198
Kraatz, Dr. G.: Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nickerl
None Bulls ler. EEE TREE RR, PEN >19
— Abbildungen einiger Gohathus- und Cetoniden-Arten auf Taf. II 13
— Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum . ». . . .» 13
— Pachnoda bella Kraatz n. sp. vom Herero-Lande . . . . 14
— Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore . . ..... 15
— Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten . . . . . 16
— Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal . . 2... 92
— Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum von Nord-Indien . . . 93—94
1) Heft I (S. 9—192) ist im Juni 1898, Heft II (S. 1—8, 193—416) im
December 1898 ausgegeben.
Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 ete.
Kraatz, Dr. G.: Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum von der
Astrolabe -Bay
Moscheuma opaca von Brasilien
Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus
Zwei neue Psiloptera-Arten von Usambara
Simorrhina quadrimaculata Krtz.
Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten .
Ueber die Gattung Phoxomeloides Schoch . 5
Ueber Schoch’s Bearbeitung der Taumastopeus Krtz. een £
Ueber Zomapteroides Schoch
Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms.
Bemerkungen zum Naehtrag VI von Schoch’s „Genera und
Species seiner Cetoniden-Sammlung“
Atrichelaphinis nov. gen. (prope Zlaphinis)
Ueber die Gattung Hologymnia Schoch .
Ueber die Gattung Cotinorrhina Schoch
Varietäten der Cotinis mutabilis, Lebasii, sobrina und nilida .
Ueber die Gattung Anatona Burm.
Hybothorax nov. gen. Cetonidarum von Java
Ueber Glyeyphana-Arten .
Ueber die Maeronotiden-Gattung Ataenia Schoch und meine
Auffassung der Arten derselben
Ueber Carolina malabariensis Gory und ihre Varietäten
Ueber Goliathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray
Ueber einige Clinteria- - Arten
Chiroscelis Mülleri n. sp. aus Ostafrica . lad)
Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten der
Coquerelia (Anochilia) flavipennis Kraatz und rufipes Kraatz
aus Madagascar . :
Ueber einige Glycyphana .
Poecilophilides nov. gen. Cetomidarum .
Anthracophora borneensis .Kraatz
Pseudanthracophora now. gen. Cetonidarum
Cetonia tristicula n. sp. von den Philippinen .
Ueber Alaus prapinguus Schwarz und intermedius Krtz. n. sp.
Ueber Alaus truncatipennis Bohem.
Müller, Cl.: Otiorhynchus martinensis n. sp. von Tyrol
Seite
95—96
96
182
199 — 200
200
201—20t
205 —206
207— 203
208 —209
215— 2106»
217 — 224
220
220
221
221— 222
222 — 224
319— 380
381—984
385 — 394
395—396
396
397— 399
400
401—405
405
406
406
407—408
409
414
416
378
Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 etc.
Reitter, Edm.: Neue Coleopteren aus Europa und den an-
grenzenden Ländern
Schenkling, Sigmund: Revision der Cleridengattung Zemidia
Spin. nebst Beschreibung einiger neuer Arten
— Zehn neue Oleriden nebst Bemerkungen über schon beschrie-
bene Arten
Schilsky, J.: Caenocara Weisei n. sp. von Kwai (Ostafrica)
Schultze, A.: Einige Worte über die räumliche Verbreitung
der Arten .
— Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe von Ceuthor-
rhynchiden des Stockholmer Museums .
— Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten
— Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen Ah
— Ueber Ceuthorrhynchus similis Ch. Bris. und parvulus Ch. Bris.
— (Ceuthorrhynchus distinetus Ch. Bris. = marginatus Gyllh.-
Thoms. .
— Weitere Berichtigungen, Ergänzungen und sonstige Bemer-
kungen zur Nomenclatur der paläarktischen Ceuthorrhyn-
chinen .
Sehwarz, Otte: Beschreibung neuer Elateriden
— Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika) .
— Zwei neue afrieanische Arten der Elateriden-Gattung Zudius
Latr.
— Ludius tenebrosus nov. Sp. aus Java .
— Zwei neue africanische Arten der Elateriden-Gattung Alaus
Eschsch.
— Aenderung der Gattungsnamen Znoploderes und Craspedonotus
Schwarz
— Bemerkung zu Alaus intermedius Kraatz n. sp.? .
Senna, Dr. A.: Additions a la faune brenthidologique du
Kamerun
Weise, J., Coceinelliden aus Kamerun
— Erklärung der Abbildungen auf Tafel I
— Coceinellen aus Südamerika
— Ueber Solanophila proteus Guer.
Seite
337—360
169—182
361—368
271
157—160
161—168
168
225 — 260
261— 262
263
264— 270
129—156
133—192
410—411
411
412—413
414
415
369—377
97—124
124—125
125—126
127 —123
6 Inhalts- Uebersicht des Jahrgangs 1898 etc.
Seite
Bücher-Anzeigen:
Kraatz, Dr. G.:
Die Geradflügler Mitteleuropa’s von Dr. R. Tümpel . 210
Wasmann, E.:
Everts, Dr. Edm., Coleoptera Neerlandica. De Schild-
vleuglige Inseeten van Nederland en het aangrenzend
Gebied. Deel I met 62 houtsne£figuren in d. tekst.
1ste Gedeelte, 368 S. m. 27 Fig. — . . . 2... .. 211-214
Mit eigener Paginirung versehen ist:
Horn, Dr. W., Revision der Cieindeliden mit besonderer Be-
rücksichtigung der Variationsfähigkeit und geographischen
Verbreitung: &,..e. nee ee 1—32
L AN = 3309
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 11.] 7
Allgemeine Angelegenheiten 1898. II.
Das zweite Heft (über den Inhalt des ersten ist auf S. 9 kurz
berichtet) bringt einen längeren Aufsatz von Hrn. Faust mit Be-
schreibungen von neuen Rüsselkäfern von Vorder- und Hinterindien
aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London. Hr. Oberst
Schultze beschreibt gegen 30, meist europäische neue Ceuthorrhyn-
chiden und giebt synonymische Bemerkungen über eine ähnliche
Anzahl. Hr. Senna giebt Beiträge zur Kenntnils der Brenthiden von
Westafrica aus der Sammlung des Unterzeichneten. Hr. Schwarz
beschreibt Elateriden aus Westafrica, Java etc. Hr. Reitter bringt
Beschreibungen von 45 neuen Käferarten aus Europa und den an-
grenzenden Ländern. Hr. Schenkling beschreibt eine Anzahl neuer
Cleriden. Der Unterzeichnete liefert eine gıölsere Anzahl kleiner
Beiträge zur Kenntnifs der exotischen Cetoniden.
Hr. Dr. Horn beschreibt einige neue Cieindeliden und publieirt
werthvolle synonymische Bemerkungen über diese Gruppe, welche
er auf einer mit Dr. Roeschke unternommenen Studienreise nach
London, Tring und Oxford, namentlich im Britischen Museum, ge-
sammelt hat, wohin seit Schaum’s Zeiten nur wenige deutsche
Entomologen gekommen sind.
Den Mitgliedern der Gesellschaft geht aufserdem Seite 49—84
des zweiten Nachtrages des Catalogs der Käfer von Sibirien von
Hrn. Major v. Heyden und der dritte Nachtrag zu.
In der Sitzung vom 7. November wurde der bisherige Vorstand
einstimmig wieder gewählt und eine Commission von drei Mit-
gliedern beauftragt, die Vereins-Statuten mit Bezug auf das neue
bürgerliche Gesetzbuch umzuarbeiten und der Gesellschaft vorzulegen.
Im Laufe dieses Jahres besuchten mehr auswärtige Mitglieder
als gewöhnlich Berlin; ich nenne nur Hrn. Dr. Jordan, den Oustos
des Museums des Baron v. Rothschild in Tring (England); Hrn.
Severin, den Custos des Brüsseler Museums, welcher eine vier-
monatliche Reise unternommen hatte, um Museums-Einrichtungen
kennen zu lernen; Hrn. L. Nebel aus Dessau, den Finder des
seltenen Biberschmarotzers Platyphylla Castoris; Hrn. Sternberg
aus Stralsund, den Besitzer reicher Carabiden- und Cetoniden-
Sammlungen, namentlich des Gokathus Atlas; Hrn. Geheimrath
Müller aus Jena; Hrn. Felsche aus Leipzig, Besitzer einer reichen
Searabaeiden-Sammlung, Hrn. Srnka aus Prag, der jetzt vorzugs-
weise Cieindelen sammelt; Hrn. Georg Lewis aus Southhampton,
den besten Kenner der Käferfauna Japans und Besitzer reicher
Sammlungen von dort und von Ceylon, und endlich Hrn. Finanz-
director von Bennigsen, der jedenfalls mehrere Monate in Berlin
verweilen wird und vieles Schöne in Africa gesammelt hat.
Die Gesellschaft hat den Tod des Hrn. Kaufmann ©. Schwarz
in Breslau zu beklagen; derselbe hatte eine schöne Sammlung
europäischer und namentlich schlesischer Käfer und war ein
Sammelgenosse des Hrn. Oberlehrer Gerhardt, dem er werthvolle
Beiträge zu den jährlichen Jahresberichten über die Neuheiten der
schlesischen Käferfauna in unserer Zeitschrift lieferte.
8 Allgemeine Angelegenheiten 1898. I.
In Glain bei Lüttich starb am 30. Juni unerwartet der Arzt
und Leiter der dortigen Irrenanstalt Ernest Cand£ze im Alter
von 71 Jahren. Er war als Entomolog von hervorragender Be-
deutung und wurde von der belgischen Academie der Wissenschaften
zam Mitgliede ernannt. Unter seinen zahlreichen von ihm ver-
öffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten ragt seine „Monographie
des Elaterides* besonders hervor. Sehr verdienstlich war sein
Bestreben, nicht nur der reinen Wissenschaft zu dienen, sondern
auch die Verbreitung der Kenntnils der Insekten in volksthüm-
licherer Weise zu fördern. Als tüchtiger Kenner der Insekten
schrieb er eine ganze Reihe anmuthiger Schriften, die durch-
schlagenden Erfolg hatten und seinen Namen in Belgien in den
weitesten Kreisen bekannt machten. Zu nennen sind: „ÄAventures
d’un grillon“, „La Gileppe“, „Les infortunes d’une population
d’Insecetes“, „Perinette“, „Histoire surprenante de cing Moineaux“.
Die letztere Schrift errang ihm einen Staatspreis. Für Entomo-
logen war namentlich sein Schriftehen über Doryphora 10-lineata
von scherzhaftem Interesse. Ich machte 1557 bei meiner ersten
Reise nach Paris seine Bekanntschaft, war 1875 viel mit ihm auf
dem congres international des sciences geographiques und 1889 bei
der letzten Weltausstellung in Paris zusammen (vergl. meinen
Bericht über dieselbe in der Deutschen Entomol. Zeitschr. 1889,
S. 4083— 408). Er war ein ungemein liebenswürdiger, munterer
Gesellschafter und sagte mir vor mehreren Jahren bei seiner
letzten Anwesenheit in Berlin: „je suis plus jeune que je n’etais
ä trente ans!* Es war dies noch zu Lebzeiten Harold’s, aber
auch in Paris war er noch völlig unverändert.
Es sei hier noch des Todes des Hrn. Osbert Salvin (am
1. Juni d. J.) gedacht, welcher nach mehrfachem Besuch von Cen-
tral-America, in Gemeinschaft mit Hrn. Godman, das grofsartige
zoologische Werk „Biologia Centrali-America“ herausgab, an dessen
entomologischem Theil die namhaftesten Entomologen Englands
mitarbeiteten. Salvin, welcher ursprünglich Ornithologe war, be-
arbeitete für dieses grandiose Werk in Gemeinschaft mit Godman
die Rhopalocera, von denen indessen nur ein Theil der Hesperiden
erschienen ist.
Seit dem Erscheinen des letzten Heftes sind der Gesellschaft
beigetreten:
Herr Carl Gnad, Lehrer in Pankow bei Berlin, Flora Str. 59.
- C. H. Howieson, Pres. Business College, Chippewa Falls,
Wise., U. S. A.
Ihren Austritt erklärten:
Herr Landgerichtsrath a. D. v. Hagen in Düsseldorf.
- Chr. Sternberg in Stralsund.
Ihren Wohnsitz veränderten:
Herr Nauwerk in Berlin, jetzt Behrenstr.
- v. Oertzen, jetzt in Charlottenburg, Krumme Str. 35.
- Chr, Steffin, jetzt in Charlottenburg, Weimarer Str, 2,
—— | —
JUlr2% 1898
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] u
Allgemeine Angelegenheiten 1898. 1.
Heft I enthält vorzugsweise Arbeiten über Exoten, während
das nächste mehrere Bogen über europäische Ceuthorrhynchus-Arten
von Oberst Schultze und über europäische Käfer von Reitter etc.
bringen wird, zu denen die Manuscripte bereits eingesendet sind,
ebenso wie der Schluls von Faust’s Aufsatz über neue Ourculioniden
von Vorder- und Hinterindien. Sein Aufsatz in diesem Hefte bringt
einen grölseren Beitrag zur Rüsselkäferfauna von Kamerun nach
dem ihm von mir mitgetheilten Materiale.. Auch. die Arbeiten von
Weise und Schwarz beruhen mehr oder weniger auf dieser Localität,
durch welche wir namentlich durch die Sammlungen des Hrn.
Conrad Kenntnils erhalten haben.
Hr. Schenkling giebt eine Revision der australischen Oleriden-
Gattung Lemidia.
Der Unterzeichnete beschränkte sich diesmal darauf, Beschrei-
bungen einiger interessanter Goliathiden und Abbildungen derselben
zu geben, welche von Hrn. Paul Preyfs mit anerkennenswerther
Sorgfalt hergestellt sind.
Hr. Dr. Horn bringt unter eigener Paginirung den Anfang
einer umfangreichen Revision der Cicindeliden, welcher Gruppe er
seine ganze Thätigkeit mit Erfolg zugewendet hat.
Die Gesellschaft hat den Verlust einiger ihrer ältesten Mit-
glieder zu beklagen, die sich in den letzten Jahren wenig mehr
mit Entomologie beschäftigt hatten.
Am 5. Februar entschlief sanft nach kurzem Krankenlager in
Darmstadt der em. Pfarrer W. Scriba (früher in Seligenstadt) im
81. Lebensjahre; er war einer der wenigen noch lebenden Gründer
des Berliner entomol. Vereins, zu denen auch der in Halle a. S. dahin-
geschiedene Prof. Dr. Ernst Ludw. Taschenberg gehörte, welcher
sich namentlich durch populäre Werke über Insekten und hymeno-
pterologische Arbeiten bekannt gemacht hat.
Am 19. Januar verstarb der bekannte Insektenhändler Hr.
H. Ribbe nach langen schweren Leiden in Radebeul bei Dresden,
welcher in früheren Jahren in Berlin lebte.
Ende 1897 starb der Amerikaner James Thomson, welcher
seit 1854 Mitglied der französischen Gesellschaft war und Mitglied
der unsrigen bis zu seinem Tode geblieben ist, obwohl er seit
Jahren sich nicht mehr mit Entomologie beschäftigt hat, während er
früher eine Anzahl prächtig ausgestatteter Werke (Arcana Naturae,
Physis, Musee Scientifique etc.) herausgegeben hat. Er war ein
1**
10 Allgemeine Angelegenheiten 1898. 1.
frischer, liebenswürdiger Mann, mit dem ich in der Blüthezeit seiner
Thätigkeit vielfach verkehrte, aber seine Beschreibungen lassen viel
zu wünschen übrig.
Unter den Entomologen, die verstorben sind, und unserer
Gesellsebaft nicht angehört haben, sind hervorzuheben:
“In erster Linie Hr. Dr. George H. Horn, der bedeutendste
Coleopterologe Amerika’s, 1840 in Philadelphia geboren, gestorben
am 24. November 1897 in Beesley’s Point. Er bearbeitete viele
Gruppen amerikanischer Käfer monographisch und gab 1883 mit
Leconte zugleich die Classification of the Coleoptera of North-
America heraus; er war Präsident der amerikanischen entomol.
Gesellschaft, Ehrenmitglied der französischen, belgischen, russischen
und Stettiner entomol. Gesellschaften und Professor der Entomologie
an der Universität von Pennsylvanien seit 1389. Die amerikanische
entomol. Gesellschaft wird eine ausführlichere Biographie von ihm
bringen.
Hr. Baron v. Nolcken Exc., Lepidopterologe aus Livland, in
Dresden verstorben.
Hr. Prof. Graälls, verstorben am 13. Februar in Madrid,
80 Jahre alt. _
Des Todes des Hrn. Prof. Leuckart in Leipzig (gestorben am
6. Febr.), der sich auch um die Entomologie hoch verdient gemacht,
sei hier um so mehr gedacht, als ich in ihm auf Naturforscher-
Versammlungen einen ebenso liebenswürdigen als hochbegabten Ge-
lehrten kennen gelernt habe, ausgezeichnet durch einen vorzüglichen
freien Vortrag.
Seit dem Erscheinen des letzten Heftes sind der Gesellschaft
beigetreten:
Herr Pfarrer W. Hubenthal in Gotha, Augustinerstr. 26 (Col.).
- Dr. F. A. Müller in Bregenz am Bodensee (Col.).
- Dr. med. Chr. Siebert in Libau (Col.)
Ihren Wohnsitz veränderten:
Herr F. L. Dames in Berlin, jetzt Landgrafenstr. 12.
- Dr. Karl Daniel in München, jetzt Zieblandstr. 37/0.
- Dr. Dormeier, jetzt in Stettin, Friedrichstr. 14.
- Prof. Dahl, jetzt in Berlin, am zoologischen Museum.
- Fleutiaux, jetzt in Nogent sur Marne, Avenue Suzanne 6.
Dr. G. Kraatz.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.! 11
Ueber Exemplare des Goliathas Atlas Nickerl
vom Volta-Flufs.
Von
Dr. @. Kraatz.
Am Ende des vorigen Jahres hatte ich noch keine Ex. des
Goliathus Atlas aus der Gegend des Volta-Flusses (der Localität,
wo der typische Atlas herstammt) gesehen, sondern mir nur nach
der vorzüglichen Abbildung dieses Käfers von Haury ein Urtheil
bilden können; heut liegen mir 2 Männchen vom Volta-Flusse vor,
welche unser Mitglied, Hr. Sternberg in Stralsund, in diesem
Winter mit der Sammlung des verstorbenen Hrn. Scheiffele in
Stuttgart gekauft hat; von der Existenz dieser Ex. hat Hr. Dr.
Nicekerl keine Ahnung gehabt. Dieselben stimmen nicht vollständig
mit der Haury’schen Abbildung überein, zeigen aber das charak-
teristische Merkmal, worauf ich aufmerksam gemacht habe, wo-
möglich noch deutlicher als die Abbildung. Bei derselben ist der
Rand der Fld. neben dem Scutellum und die Naht bis
zur Hälfte (allmählich schwächer) schwarz; bei den beiden
Ex. vom Volta ist die Naht bis zur Spitze der Fld. deutlich
schwarz, auf der hinteren Hälfte allerdings nur schwach, während
bei meinen 8 Ex. des regius g' die ganze Naht und die Gegend
um das Schildchen schneeweils sind.
Die schwarzen Binden neben den beiden Mittelbinden des
Thorax sind vor dem Ende unterbrochen (wie bei einigen
Ex. des regius meiner Sammlung von Accra), während sie bei der
Haury’schen Abbildung am Ende verschmälert, aber ganz ist.
In der Zeichnung der Fld. hält Haury’s Ex. die Mitte zwischen
den beiden Sternberg’schen; bei dem -einen sind der schwarze
Schulter- und Spitzenfleck ziemlich schmal mit einander verbunden,
bei dem anderen (weilseren) sind sie vollständig von einander ge-
trennt; die weilse Grundfarbe ist nur durch einige schwarze Quer-
strichelehen unterbrochen.
Mit diesen beiden Männchen ist ein Weibchen zugleich vom Volta
gekommen, bei welchem ebenfalls die Fld. neben dem Schild-
chen und neben der Naht bis zur Mitte schwarz sind. Beim regius
2 sind die Fld. neben dem Schildehen nur ausnahmsweise weils,
(bei einem Ex. in der Sammlung von Sternberg und bei einem in
der meinigen); in der Regel zeigen sie neben dem Schildchen die
schwarze Färbung der Atlas-Männchen, aber die Naht bleibt stets
12 G. Kraatz: Ueber Exemplare des Goliathus Atlas Nicker!.
weils. Das geschilderte Weib würde also als Atlas-Weib var. zu
betrachten sein, da die schwarzen Flecke durch eine ziemlich breite
schwarze Binde mit einander verbunden sind, während das echte
Weib die Färbung des g' zeigen mülste; dafs solche 2 vorkommen,
ist mir durchaus nicht zweifelhaft; sie werden aber sehr selten sein.
Da Atlas in der schwarzen Färbung der Fld. neben dem Schild-
chen und neben der Naht vollständig mit den weilslichen Varietäten
des giganteus Lam. übereinstimmt, kann meines Erachtens darüber
nieht der mindeste Zweifel sein, dafs er als eine Varietät des
giganteus mit vielem Weils auf dem Halssch. zu betrachten ist.
Dafs die schwarze Färbung neben dem Schildehen auch bei
giganteus mit rothbraunen Fld. charakteristisch ist, zeigt ein Ex.
desselben in meiner Sammlung sehr deutlich, bei dem dieser
schwarze Streif der Fld. neben dem Schildehen von einer Reihe
feiner weilser Punkte eingefalst ist, was allerdings nur selten vor-
kommen dürfte, aber immerhin charakteristisch ist.
Der Volta-Flufs bildet die Grenze zwischen der Goldküste und
der Sclavenküste; Accra, von wo die meisten regius hergekommen
sind, liegt ein Stück nordwärts von der Mündung desselben an der
Küste; wahrscheinlich stammt aber die var. Atlas mehr aus dem
Innern. Kamierun liegt weit südlich vom Hauptfundorte des regius;
die Natur hat der var. Atlas sozusagen die weilse Färbung des
Halssch. dieser Art verliehen, aber nicht die scheinbar sehr gering-
fügige weilse Färbung der Scutellargegend. In Kamerun zeigt sich
der giganteus in den verschiedensten Gröfsen und Farbenabände-
rungen, von denen ich allmählich mehrere beschrieben habe. Da
aber die bis jetzt bekannten regius von allen Formen des giganteus
kleine, aber constante Unterschiede zeigen (in denen Uebergänge
nicht bemerkbar wurden), scheint es mir angemessener, den regius
so lange als Art zu betrachten, bis ein Wechsel in den (scheinbar)
geringfügigen Abweichungen bemerkt ist.
Dafs Goliathus giganteus weit nach Osten vordringt, beweist
ein mir von Hrn. Oberthür eingesendetes. Ex. der var. albata Krtz.
(Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 250), vom Tanganika-See, welches
daselbst nebst einigen anderen von Eingeborenen geschossen ist;
es zeigt auf dem Discus der Fld. 5—6 ziemlich regelmäflsige Reihen
grölserer und kleinerer weilser Flecke.
Gol. cacicus stimmt in der schwarzen Färbung der Seutellar-
gegend der Fld. mit giganteus überein, weicht aber von beiden
Arten durch den gelben Thorax und die stets kleinere (8. s.
verschwindende) Spitzenmakel der perlmutterglänzenden Fld.
ab. Der Thorax der beiden Atlas zeigt einen schwachen Stich
in’s Gelbliche, namentlich bei den Ex. mit weniger weils auf den Fld.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heftl.] - 13
Abbildungen einiger Goliatkus und Öetoniden- Arten
auf Taf. I.
Um den Lesern dieser Zeitschrift eine bessere Idee von der
Variationsfähigkeit des Goliathus giganteus Lam. zu geben, sind
einige der neuerdings bekannt gewordenen seltene Formen derselben
auf Taf. II abgebildet.
Fig. 1. Goliathus giganteus Lam. var. conjunetivittis Krtz. Z\ aus
Kamerun, bei dem die Binden neben der Mittelbinde des
Halssch. mit der Binde am Aufsenrande zusammenflielsen
Kme Br 272 118892 ng).
Fig. 3. Gol. gig. A-maculatus!) Krtz. ? aus Kamerun, herrliches Ex.
Fig. 6. Fld. von Gol. gig. var. undulatus Krtz. (D. E. Z. 1897,
p- 251) aus Kamerun.
Fig. 7. Gol. gig. var. albatus Krtz. (D. E. Z. 1897, p. 250) aus Kam.
Fig.: 9. Gol. gig. 2 var. longivittis Krtz. aus Kamerun; mit aus-
nahmsweise langen Binden auf dem Halssch. neben dem
Mittelstreif (in der Sammlung des Hrn. Möllenkamp).
Fig. 11. Gol. gig. 2 var. curtivittis Krtz. aus Kamerun; mit aus-
nahmsweise kurzen Binden.
Fig. 2. Tetragonorhina albomaculata Krtz. (D. E. Z. 1896, p. 369)
aus Kamerun.
Fig. 4,5. Haematonotus Hauseri Krtz. (D. E. Z. 1896, p. 371) ' und
Q2 var. aus Ikutah (Ost- Afr.).
Fig. 8. idem g'; nach anderen Ex. und besser abgebildet als a. a. O.
Fig. 10. Pachnoda bella Krtz. (D. E. Z. 1898, p. 14) aus dem
Herero- Lande. Dr. @. Krasatz.
Hadrodiplognatha nov. genus Diplognathidarum,
gegründet auf Diplognatha herculeana Bainbr.
Habitu speciebus generis Diplognathae similis, sed major et
robustior, capite clypeo angulis apicalibus et basalibus (jurta ocu-
laribus) elevatis, fronte tuberculata, margine apicali thoracis bi-
iuberculato et scutello multo minore, magis impresso distinc-
tum. Pedes magis robusti.
Diese ansehnliehste unter den Diplognathiden- Arten ist nicht
nur durch die Bildung des Kopfes und Halssch., sondern vorzüg-
lich durch das viel kleinere, ziemlich tief liegende Scutellum aus-
gezeichnet. Der Käfer scheint sehr selten zu sein, denn mir ist
nur ein Ex. desselben in der Sammlung des Prof. Hauser bekannt
geworden und zwei in meinem Besitze befindliche, wie das Hauser-
sche, aus Kamerun stammende, von denen eins in den Besitz des
Berliner zoologischen Museums überging. Dr. G. Krastz.
!) In Schoch’s Catal. Ceton. 1896 ausgelassen.
14 . [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 1.]
Pachnoda bella Kraatz n.sp. Taf. II, Fig. 10.
Nigra, nitida, thoracis elytrorumque limbo ezxterno late flavo,
maculis 3 et puncto nigro limbi nigris. — Long. 14 mill.
In der Gestalt und der Zeichnung der Fld. der Pachn. lati-
cineta Burm. recht ähnlich, aber oben glänzend, glatt, der schwarze
Fleck auf dem Halssch. bis fast zur Spitze reichend, die gelbe
Färbung der Fld. zwischen dem ersten und zweiten Nahtfleck
tiefer reichend als bei /aticincta, der dritte Fleck etwas schmäler
als bei /atic., die Spitzen desselben noch deutlicher nach hinten
gerichtet, der Fleck am Seitenrande ungefähr ebenso grols. Der
Clypeus ist vorn deutlich ausgerandet, die Vorderecken abgerundet.
Der Kopf ist dicht und ziemlich tief punktirt. Der Thorax ist
etwas schmäler als die Fld., die Hinterecken sind abgerundet,
der Hinterrand nach den Ecken zu schräg aufsteigend, vor dem
Schildehen leicht ausgerandet, die Oberseite weitläufig, fein
punktirt, glänzend; einige grölsere Punkte an den Seiten; von
den Hinterecken geht ein schwarzer Fleck bis fast zur Spitze
des Halssch., so dafs der Seitenrand breit gelb bleibt und ebenso
eine schmale Linie am Vorderrande; in der Mitte des Seiten-
randes steht ein schwarzes Fleckchen. Die Schultern treten deut-
licher hervor als bei /atic. Das Scutellam ist schmäler als bei
derselben.
Die 3 schwarzen Flecke der Fld. sind gleich breit, etwa bis
zur schwach angedeuteten Dorsalrippe verlaufend; der Spitzen-
fleck ist vom vorhergehenden etwa doppelt so weit entfernt als
dieser vom Basalfleck; der Mittelfleck ist vorn gerade abge-
schnitten, hinten zugerundet; der Apicalfleck ist vorn und hinten
gerundet, so dals seine Spitzen nach hinten gerichtet sind; die
Naht ist zwischen Fleck 1 und 2.breiter als zwischen Fl. 2 und 3;
zwischen diesen (am Aufsenrande) steht ein schwarzer Fleck. Das
Pygidium ist schwarz, sehr fein quergestrichelt. Der Hinterleib
ist schwarz, in der Mitte glatt (beim 5. der Länge nach vertieft),
an den Seiten weitläufig punktirt. Die Hinterbrust ist an den
Seiten dicht quergerunzelt, der Prosternalfortsatz flach knopf-
förmig, durch keine Naht abgetrennt. Die Vorderschienen sind
beim $ scharf: dreizähnig; beim g' ist der erste Zahn kaum be-
merkbar.
Ein Pärchen vom Herero-Lande von Hrn, Möllenkamp er-
halten.
G. Kraatz: Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore. 15
Ich wage es vorläufig nicht, den Käfer von der Gattung Pach-
noda abzuzweigen, obwohl bereits einige Gattungen mit glänzender
Oberseite von ihr abgetrennt sind; seine Zeichnung hat grofse
Aehnlichkeit mit der von P. laticincta, die indessen im Prosternal-
fortsatz nicht mit ihm übereinstimmt; er ist bei ihr deutlich nach
vorn vorgezogen, bei bella nicht. Dr. @. Kraatz.
Cetonia magnifica Kraatz von Bangalore.
Statura Cet. maculatae F., aurichalcea, dense fulvo-pilosa et
albo-squamulosa, nitida, thorace dense piloso, supra scutellum nitido,
scutello nitido, basi utrinque albo-squamoso, elytris pectoreque albo-
maculatis, abdominis segmentis glabris, lateribus albo-maculatis. —
Long. 14 mill.
Patria: Bangalore.
Eine prächtige Art von der Grölse der kleineren Ex. der Cet.
maculata Fabr., der Glanz der röthlich messingfarbenen Oberseite
durch dichte goldgelbe Behaarung und weilse Schuppenzeichnungen
ziemlich abgedämpft, nur vor und hinter dem Schildchen klar
hervortretend. Fühler klein, dunkel purpurroth. Kopfbildung wie
bei maculata und Verwandten; Clypeus zweizipflig, Stirn dicht
gelblich behaart. Halssch. wie bei macul., Vorderecken mehr herab-
gebogen, Oberseite dicht goldgelb straff behaart, mit wellenförmigen,
weilsen Schuppenzeichnungen, ein dreickiger Fleck vor dem Schild-
chen glänzend messingfarben. Das Schildchen ebenfalls glänzend,
ein Fleck jederseits an der Basis weils beschuppt. Die Fld. mit
straffen gelben Börstchen ziemlich dicht besetzt, eine gröfsere Makel
in der Mitte neben der Naht, eine etwas kleinere nach aufsen vor
und hinter derselben, und einige andere kleinere Makeln, namentlich
eine vor der Spitze weiflslich; der Nahtwinkel springt kaum vor,
Pygidium dicht punktulirt, neben der Mitte und in den Ecken
weilslich gesprenkelt.
An den Seiten des Hinterleibes tritt eine ziemlich lange Be-
haarung von oben deutlich bemerbar hervor. Die Mitte des Hinter-
leibes ist fast ganz glatt. Die Ecken des Bauchsegmentes und die
Seiten der Hüftplatte sind weils veschuppt. Die Seiten der Brust
sind dicht punktirt und weils beschuppt und hell behaart. Die
Mittel- und Hinterschenkel sind innen lang behaart, ebenso die
Schienen, die vorderen sind scharf dreizahnig.
Einige Ex. aus Bangalore von Hrn. Böttcher erhalten.
16 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.]
Ueber einige Mausoleopsis- (Cetoniden-) Arten.
In der Deutschen Ent. Zeitschr. 1882, p. 77 habe ich, mich
der Ansicht von Dr. Gerstäcker (Gliederth. von Zanzibar, p. 100
u. 101) anschliefsend, angegeben, dafs Microthyrea Krtz. (welcher
Name indessen dem etwas früher gegebenen Mausoleopsis Lausb.
zu weichen hat) heterospila — eine Var. von amabilis Schaum. —
sei und habe die von Gerstäcker beschriebene, auffallende, angeb-
liche Var. der amabilis picticollis benannt. Dies ist zunächst die
Veranlassung gewesen, dafs im Schoch’schen Catalog. syst. (p. 72)
Mausoleopsis amabilis Schaum von der Delagoa-Bai nach Zanzibar
versetzt wird, während bei den beiden Varietäten kein Vaterland
angegeben wird. Auch in Kolbe’s Käfern Ostafrikas werden die
beiden genannten Formen als Varietäten der amabilis angeführt.
Inzwischen ist mein Urtheil über Cetoniden ein schärferes geworden,
und ich habe Gelegenheit gehabt, mehr Material von Mausoleopsis
von Zanzibar zu vergleichen. Daher will ich, ohne weitläufig zu
werden, bemerken, dafs M. heterospila Gerst. von Zanzibar und
Bajamojo eine gute Art ist, welche durch den von Gerstäcker be-
schriebenen, aber nicht richtig als veränderliches Merkmal auf-
gefalsten, nach den Schultern zu verlängerten und. ver-
schmälerten weilsen Schulterlappen von allen anderen
Mausoleopsis- Arten mit Leichtigkeit zu unterscheiden ist. Der
weilse Fleck am Rande des Halssch. ist immer ungetheilt, bei
amabilis stets getheilt, ebenso bei Revork Lansb.
Da die Hinterschienen des g' des heterospila Gerst. aulsenseits
am Ende deutlich verbreitert und nicht, wie bei amabilis, innen
der ganzen Länge nach erweitert sind, so gehört die von
Gerstäcker als Var. betrachtete heterospila sogar nicht zu Mauso-
leopsis, sondern in die von Kolbe (Stett. ent. Ztg. 1895. p. 287)
gegründete Untergattung Elassochiton Kolbe.
Die zweite von Gerstäcker als amabilis Var. beschriebene (von
mir piclicollis benannte) Var. dieser Art beziehe ich, seitdem ich
einige Ex. von Zanzibar erhalten habe, mit Sicherheit auf Orythyrea
Selika Raffr. (Rev. et Mag. de Zool. 1877, p. 332), welche von
Kolbe in seiner Revision der Leucoceliden nieht erwähnt wird,
ebenso wenig wie die gleichzeitig beschriebene Or. flavomaculata
Raffr. Dr. G. Kraataz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1398. Heft I.] 17
Beitrag zur Kenntnils der Fauna von Kamerun,
mit besonderer Berücksichtigung der afrikanischen
Menemachiden, Isorhynchiden und Campylosceliden.
Von
J. Faust.
Die Arten aus Kamerun sind von L. Conradt gesammelt und
von Dr. Kraatz mitgetbeilt; die nur in Einzelstücken vorhanden
gewesenen Nummern 37, 56, 57, 58, 78, 92 wurden für meine
Sammlung freundlichst abgetreten.
1. Ischnotrachelus Thomsoni. J. cruei!) Fst. simihis et
affinis, sed capite angustiore, rostro longiore, prothoracis dasi
truncatus, dorso longitudinaliter nonnihil convezo, oculis majoribus,
elytris ellipticis, interstitiis secundo, quarto suturaque paulo con-
vezioribus diversus. — Long. 5 mill., lat. 1.8 mill.
Joh. Albrechts -Höhe.
Aulser durch die obigen Merkmale unterscheidet sich die neue
Art noch durch folgende: Thorax länger, vor der Mitte gerundet
erweitert, seine Basis gerade abgestutzt, Kopf hinter den Augen
mit deutlichem Quereindruck. Decken mit der grölsten Breite in
der Mitte, nach vorn und hinten gleichmälsig gerundet verengt, die
Schultern durch einen kleinen spitzigen Tuberkel bezeichnet; die
gereihten Punkte nicht rund eingestochen, sondern meistentheils
quer, stumpf hakenförmig eingedrückt und theilweise durch die
dichte Beschuppung verdeckt, gleich hinter der Basis mit einem
flachen Quereindruck; der Rücken beinahe gleichmälsig schmutzig
gelbgrau ohne X-Makel, die abschüssige Spitzenfläche heller ge-
färbt.
2. Ischnotrachelus viridipennis. Oblongo-ovalis, minus
convezus, dense viridı-sqguamosus, breviter setulosus; rostro sub-
parallelo, bicarinato, sulcato; oculis parum convezis; antennis
brevibus; prothorace elongato, basi truncato, obsolete verrucato,
abbreviatim canaliculato; elytris antice oblique ampliatis tum paral-
lelis, tenuiter punctato-striatis, interstitiis planis, uniseriatim setu-
losis; femoribus nonnihil clavatis, dentatis, tibiis anticis subtus bi-
sınuatis et denticulatis. — Long. 5.7 mill., lat. 2.3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1836, p. 347.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 2
15 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Dem I]. vinaceus ') Fst. in der Körperform am ähnlichsten,
aber die Decken kürzer, weniger quergewölbt, die Schultern schrä-
ger abfallend, der Thorax viel weniger gerundet erweitert und ohne
gerandete Basis; Rüssel und Stirn viel schmäler, die Fühlergeifsel
viel kürzer, die Augen kaum gewölbt, die Schenkel kräftiger, die
Schienen kürzer, breiter und unten in der vorderen Buchtung mit
Zahnspitzen besetzt.
Von den vorliegenden Stücken ist bei zweien die ganze Ober-
seite mit einer dünnen lehmfarbigen Schlammschicht bedeckt, die
nur hin und wieder grüne Schuppen erkennen läfst, während bei
einem Stück die hintere Hälfte der Decken dicht grün beschuppt
ist; höchst wahrscheinlich ist bei reinen Stücken der ganze Körper
so beschuppt. Die Rüsselfurche verschmälert sich nach hinten,
reicht hinten bis auf den Scheitel und geht dicht hinter dem
Spitzenausschnitt in einen feinen Kiel über; die beiden Rückenkiele
convergiren nach hinten und sind hier aufsen von einem Längs-
eindruck begleitet. KFühlergeifsel so lang als der Schaft, Glied 1
das längste und dickste, 2 etwas kürzer und so lang, die übrigen
kürzer als breit, die Keule dick, kurz oval und zugespitzt. Thorax
mit einem breiten und flachen Quereindruck vor der Basis und
hinter dem Vorderrande, vor der Mitte leicht gerundet erweitert
und am breitesten, zur Basis und Spitze (beide gleich breit) flach
geschweift verengt. Decken beinahe doppelt so breit als die
Thoraxbasis, nicht ganz doppelt so lang als breit, hinter den
gerundet stumpfwinkligen Schultern sehr flach geschweift und dann
bis zum Spitzendrittel parallel, hinten gerundet verengt, die Basis
leicht aufgestülpt, Rücken flach längsgewölbt, zur Basis kurz und
wenig, zur Spitze lang und mehr schräg gerundet abfallend, die
undichten Punkte in den feinen Streifen an der Basis etwas grölser.
Beine hell kupfrig beschuppt.
3. Ischnomias nobilis Fst. Ent. Nachr. 1885, p. 88. —
Quedenf., Berl. Ent. Zeitschr. 1888, p. 279, t. VI, f. 2.
Joh. Albrechts -Höhe.
4. Decophthalmus venustus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr.
1886, p. 341. — Stett. ent. Ztg. 1894, p. 360.
Joh. Albrechts- Höhe.
5. Demenica (Chaunoderus) semipolitus Fst. Stett. ent.
Ztg. 1893, p. 220. — In der Beschreibung bemerkte ich bereits,
dals ich diese Art als Demenica ?) Pasc. bestimmt hatte. Wenn
2), Journ. Linn.’ SocH 1871, p. A959"
der Fauna von Kamerun. 19
Demenica keinen gewimperten Prosternums-Vorderrand, eine Hinter-
brust, die kürzer als der Mittelhüftendurchmesser, einen Abdominal-
fortsatz, der bedeutend schmäler als die Breite der Hinterhüften
ist und ein hinten gerade abgestutztes Bauchsegment 1 hat, was aus
den Worten „caetera ut in Episomo“ der Gattungsdiagnose hervor-
zugehen scheint, so sind semipolita und setigera Fst. Vertreter der
Gattung Demenica, die sich von Chaunoderus durch die obigen
Merkmale sowie durch den dicken beborsteten Fühlerschaft. hin-
reichend unterscheiden.
Joh. Albrechts-Höhe..
6. Eupiona!) vetula Fst. Stett. ent. Ztg. 1893, p. 226.
Von Lolodorf und Joh. Albrechts- Höhe.
7. Eupiona soror. Mit bis auf die nackte basale Nahtbeule
und die nackte Seitenmakel hinter der Mitte grün beschuppten
Decken ähnelt diese Art der granicollis?) Fst. von Kamerun, ist
von ihr jedoch durch folgende Merkmale verschieden. Fühler und
Schenkel etwas dicker, Augen gewölbter; Thorax weniger quer,
vorn und hinten gleichmälsig gerundet verengt, die Hinterecken
scharfwinklig, nicht eingezogen; Decken auf dem Rücken höher
längsgewölbt, die Streifen und die Punkte in ihnen undeutlicher
und die kurze Beborstung abstehender. — Long. 8—11 mill., lat
3.3—5.8 mill.
Bei einem JS ist eine abgekürzte vertiefte Mittellinie sichtbar.
Joh. Albrechts- Höhe.
8. Eupiona brevicollis ist eine der opposita ?) Fst. durch
den kurzen Thorax mit ausgebuchteten Vorderrande auffallende,
im Uebrigen aber der vorhergehenden (soror) ähnliche Art. Von
ersterer ist sie durch längeren Rüssel, gekörnelten Thoraxrücken-
und flache Längswölbung der Decken. sowie durch die beiden
basalen Nahtbeulen, von letzterer durch kürzeren Thorax mit aus-
gebuchtetem Vorderrande, durch noch etwas gewölbtere Augen,
längeren Rüssel, dickere Fühlerkeule sowie durch hinten weniger
steil abfallende Decken mit sehr undeutlich gekörnelten Spatien
verschieden. — Länge 7.3—10.5 mill., Breite 4—5 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
9. Bryochaeta*) viridis Pasc. Journ. Linn. Soc. 1871, p. 160.
— Stett. ent. Ztg. 1893, p. 227. — Mir liegen drei Männer vor, bei
) Journ. Linn. Soe. 1871, p. 161. — Stett. ent. Ztg. 1893, p. 227.
2) Stett. ent. Ztg. 1897, p. 73.
3) loc. eit. p. 74.
*) Ann. Nat. Hist. 1882, p. 444, t. X VIII, f..3,
I*
20 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
denen der höchste Punkt der Deckenlängswölbung hinter der Mitte
liegt. Bei dem einen Kamerun-Stück sind die Spatien von der
Basis bis vor die Mitte hellbraun, (dicht hinter der Mitte eine kurze
Strecke dunkler braun und jederseits schmal grün gesäumt, dann
bis zur Spitze einfarbig grün; auf diese Weise erscheinen auf den
Decken zwei braune Querbinden, eine hellere und breite basale
und eine dunklere schmälere mittlere, die von einer grünen, durch
die dunkle Naht unterbrochenen Querbinde getrennt sind; bei einem
zweiten sind die Spatien vor und hinter der dunklen Mittellinie
ganz grün.
Lolodorf; auch von Old Calabar in meiner Sammlung.
10. Bryochaeta inierrupta. Ovata, alte convera, terreno-
et viridi-squamosa, ex parte erecto-setosa; rostro late impresso;
fronte sulcata; prothorace quadrato dorso nonnihil depresso et
transversim biimpresso; elytris alte converis dense punctato-striatis,
striis duabus primis inter puncta anterioria granuliformibus, inter-
stitiis postice convezis et uniseriatim setosis, terreno-squamosis et
interrupte viridi-lineatis. — Long. 8—10 mill., lat. 4.2—5.1 mill.
Joh. Albrechts-Höhe; auch von Gabun in meiner Sammlung.
Etwas kürzer als veredis Pasc., sonst ihr sehr nahe stehend
und namentlich durch den abgeflachten Thoraxrücken mit zwei
Querfurchen, dünnere Fühler und durch andere Zeichnung ver-
schieden.
Kopf seitlich hinter den Augen scharf abgesetzt. Rüssel
länger als an der Basis breit, conisch. Geilselglied 2 das längste
und deutlich länger als an der Spitze breit, 5 beinahe quadratisch,
die folgenden quer und allmählich, wenn auch nur wenig an Breite
abnehmend. Thorax mit zwei grünen Längsbinden. Decken mit
dem höchsten Längswölbungspunkt bei beiden Geschlechtern in
der Mitte, von hier zur Spitze in einem einmal leicht gebrochenen
Bogen abfallend; die Streifen nicht scharf, sondern wie die Punkte
mehr eingedrückt, die Spatien 2, 4 und 6 eine Strecke in der Mitte
sowie die Vereinigung von 3 und 7 vor der Spitze erhaben, die
Punkte und die Streifen von der Mitte zur Basis hin viel feiner
werdend. Analsegment des 5 wie bei allen mir bisher bekannten
Arten mit einer tief eingegrabenen Furche an der Basis.
Die beiden vorliegenden Stücke sind theilweise mit einer
dünnen Schlammschicht bedeckt, sodafs sich über die Vertheilung
der grünen oder gelbgrünen Färbung nichts Näheres sagen lälst.
11. Bryochaeta quadrimaculata. Ovata, convera, dilute
cacaolıno-squamosa, viridi-maculata; antennis crassioribus; fronte
der Fauna von Kamerun. 21
abbreviatim sulcata; rostro inter antennarum insertionem longitudi-
nalıter impresso; prothorace transverso disperse punctato; elylris
punclato-striatis; interstitüis, paulo convezis, cacaotino-squamaosis,
maculis duabis viridi-metallicis, una antemediana transversa sub-
marginali, altera angusta anteapicali ornatis. — Long. 7—8 mill.,
lat. 3—3.6 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Mit palliata Pasc. verwandt, die grünen Makeln aber anders
gestellt.
Fühler dicker und kürzer als bei viridis, ihr Schaft zur Spitze
allmählich verbreitert, gebogen, von stumpf dreieckigem Querschnitt,
Geifselglied 1 und 2 kaum an Länge verschieden, nicht ganz so
lang als breit, die übrigen stark quer und allmählich an Breite
abnehmend, 7 aber noch breiter als die Keule. Augen weniger ge-
wölbt. Thorax eylindrisch, vor der Mitte jederseits der Mittellinie
mit einem flachen Quereindruck, der Rücken mit einzelnen, die
Seiten mit mehreren gröberen Punkten. Decken in gleichmälsigem
Bogen längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte in der Mitte; die
Basis flach aufgestülpt, reichlich um die Hälfte länger als in der
Mitte breit, die Punktstreifen in der Mitte des Rückens gröber,
die dorsalen mit einer Reihe sehr weitläufiger schräg abstehender
Borsten; die hintere grüne Makel steht auf den Spatien 1, 2, 3
oder nur auf 2 und 3 vor der Spitze, die am Marginalstreifen
liegende breitere vor der Mitte und reicht schmäler werdend bis
zum Streifen 2 oder 3; bei einem der beiden vorliegenden Stücke
steht noch auf Spatium 9 gegenüber den Bauchsegmenten 3 und 4
eine grüne Strichmakel. Unterseite gröfstentheils messingfarbig.
Beine ungemakelt hell bräunlich.
12. Adorhabdotus'!) delta. Ovatus, niger, convezus, non-
nihil nitidus, squamis viridibus vel aurichalceis maculatim obsitus;
elytris rufo-piceis; rostro quadrato plano inter antennarum inser-
tionem leviter impresso; prothorace paulo transverso irregulariter
punctato, supra viltis duabus usque ad apicem rostri continuatıs
viridibus; elytris lateribus rotundato-dilatatis, converis, dense
striato-punctalis, ex parte viridi-squamosis, interstilüs, uniseriatim
et reclinatim breviter setosis; corpore subtus aurichalceo-squamoso.
— Long. 7—8 mill., lat. 3.3—4 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
1!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1896, p. 103.
22 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Von der Körperform des Otiorrhynchus dives Germ., nur hinten
spitzer. Von A. bilincellus 1) Chvrl. durch gedrungene Gestalt und
ganz andere Zeichnung verschieden.
Stirne ebenso flach wie der Rüssel hinten, zwischen den Augen
mit einem kleinen eingestochenen Punkt. Mitte des Rüssels wie
alle von grünen, grolsen, flachen Schuppen nicht besetzten Stellen
mit kleinen körnchenartigen dunkelbraunen Schuppen undicht be-
setzt. Thorax an den Seiten gleichmälsig flach gerundet; der ab-
gestutzte Vorderrand kaum schmäler als die Basis, leicht längs-
gewölbt, Rücken zwischen den grünen Längsbinden und eine Seiten-
binde, die sich auf den Kopf bis zu den Augen fortsetzt, dunkel-
braun beschuppt. Decken mit nicht aufgestülpter Basis, in gleich-
mälsigen Bogen hoch längsgewölbt, die Streifen dicht, die zwei
inneren gröber und tiefer punktirt, die Spatien meist etwas breiter
als die Streifen; Aufsenrand von den Hinterhüften bis zur Spitze,
die durch die dunkle Naht theilweise auch durch das dunkle
Spatium 1 getrennte und an der Spitze von 3 und 4 eine dunkle
Makel einschlielsende Spitzenfläche, ferner eine gemeinsame, den
Aufsenrand erreichende Querbinde dicht vor der Mitte, sowie die
auch auf die Decken fortgesetzten Seitenbinden des Thorax grün
beschuppt; letztere Binden sind aber bald hinter der Basis nach
aulsen gebogen, vereinigen sich mit der Querbinde und schlielsen
eine gemeinsame dreieckige dunkle Makel ein, deren Spitze an der
Basis zwischen den zweiten, deren Basis zwischen den fünften
Streifen liegt und deren Aufsenecken stark abgerundet sind.
Geifselglieder 1 und 2 gleich lang, jedes von ihnen länger als breit,
3 und 7 quadratisch, die übrigen quer, Keule oval zugespitzt,
Schaft gleich an der Basis verbreitert, mit körnerartigen dunkel-
braunen Schuppen und gekrümmten pfriemenförmigen schwarzen
Borsten besetzt.
13. Isaniris viridimicans Thoms.
Von Lolodorf.
14. Isaniris Gerstäckeri Fst. Ann. Belg. 1894, p. 517.
Joh. Albrechts- Höhe.
15. Lizus frater Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 230.
Joh. Albrechts - Höhe.
16. Lizus Hildebrandti Harold. Coleopt. Hefte 1879, p. 148.
Joh. Albrechts- Höhe.
Dialoeseit.
der Fauna von Kamerun. 23
17. Nephades!) acleoides. g. Oblongus, ater, nonnihil
nitidus et convezus, subglaber; rostro cum fronte dense fortiterque
punclatis; prothorace lateribus rotundato, longitudinaliter parum
convezo, ante scutellum impresso; sat dense punctato medio abbre-
viatim carinato; elytris transversim magis convezis sulcato-punctatis,
interstitüis angustis nonnihil convezis, punctulatis; pedibus dense
punctatis; antennarum funiculo, articulo quarto tarsorum piceis. —
Long. 9 mill., lat. 3.6 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Einem kleinen Aclees africanus ?) Fst. in der Körperform ähn-
licher als den drei bisher beschriebenen Niphades-Arten. Rüssel
etwas kürzer als der Thorax, beinahe gereiht, aber nicht tief
punktirt, zwischen den Augen mit einer kleinen Furche, die Spitzen-
fläche fein punktirt und glänzend. Thorax mit der gröfsten Breite
in der Mitte, zur Basis hin nur wenig, zur Spitze mehr gerundet
verengt, die Basis flach, die Spitze tief zweibuchtig, die Punkte
an der Basis gröber als die auf dem Kopfe, zur Spitze hin feiner
werdend. Schildehen oval, unpunktirt, glänzend. Decken vorne
um mindestens die Hälfte breiter als der Thorax und nahezu dop-
pelt so lang als breit, die Schultern gerundet rechtwinklig, bis zum
Spitzendrittel beinahe parallelseitig, dann gerundet verengt, quer
und längsgewölbt, die flach eingedrückten Furchen vorn und hinten
gleich tief, die nicht ganz regelmälsig einreihig und weitläufig, sehr
fein punktirten und glänzenden Spatien nicht breiter als die
grölseren diehten Punkte in den Furchen, die Stege zwischen den
Punkten an der Basis körnerartig. Hinterbrust dichter, aber nicht
gröber als das Abdomen, dieses unregelmäfsig und an den Seiten
etwas dichter, die Hinterbrustepisternen einreihig, die Beine dichter
punktirt. Jeder Punkt mit einem kurzen weilslichen oder grauen
Schuppenhärchen.
Der aufsteigende und bewimperte Talus der vier Hinterschienen
ist am Ende in einen scharf stumpfwinkligen Zahn erweitert, der
Rücken der zwei hintersten flach gebuchtet.
18. Niphades angustus. Oblongus, paulo depressus rufo-
piceus, subopacus, subglaber; antennis dilutioribus; rostro dorso
confuse punctato, laterıbus punctato-striato et carinulato ; prothorace
quadrato, mazima lutitudine ante medium, dense punctato; elytris
!) Journ. Linn. Soc. 1871, p. 174. Die Gattung war bisher
aus Africa nicht bekannt.
?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1896, p. 231.
24 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
parallelis punctis elongato-quadratis acute striatis, interstitiüis planis
coriaceis et uniseriatim minute granulatis. -— Long. 6.3 mill., lat.
2.3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Von der Körperform des Hylobius pales Hrbst. Rüssel kürzer
als der Thorax, sein Rücken etwas abgeflacht und jederseits durch
eine feine Kiellinie begrenzt. Geifselglied 1 dicker und wenig
länger als 2, dieses etwas länger, die übrigen kürzer als breit.
Thorax hinten geradlinig aber wenig, zur Spitze etwas mehr ver-
engt und hinter dem Vorderrande flach abgeschnürt, die Basis
jederseits bis zu den scharfen Hinterecken flach ausgerandet, der
Rücken flach gedrückt, die Punkte tief und gröfser als die glän-
zenden Räume zwischen ihnen und gröber als die des Kopfes,
eine unpunktirte Mittellinie angedeutet. Decken mit abgerundet
rechtwinkligen Schultern, hinten gerundet verengt, die Spitze stumpf-
winklig flach ausgeschnitten, nicht ganz so flach als der Thorax,
die Streifen ziemlich scharfwandig, die Punkte in ihnen rechteckig,
die Spatien etwas breiter als die Streifen, jedes der feinen Körn-
chen mit einem von hinten eingestochenen, jeder der Punkte der
Unter- und Oberseite sowie der Beine mit einem anliegenden
kurzen Borstenhärchen, die Punkte in den Streifen ohne solches.
19. Cylas femoralis. Angustus, niger, nilidus; elytris vir-
escentibus, antennis pedibusque, femorum clava unguiculisque ex-
ceptis, flavo-rufis; fronte paulo ezcavata opaca; prothorace antice
globoso, postice minus profunde constricto ante basin. transversim
sulcato; elytris subtilissime seriatim punctulatis. — Long. 4.2 mill.,
lat. 1 mill.
Joh. Albrechts-Höhe; auch von Gabun in meiner Sammlung.
Zwei vorliegende Männer sind dem turcipennis Bhn. aulser-
ordentlich ähnlich und unterscheiden sich von ihm eigentlich nur
in folgenden Punkten: der vordere kuglig gewölbte Theil des
Thorax ist kürzer, die hintere Abschnürung lange nicht so tief,
daher auch die wulstige Basis weniger erhaben, nur der Vorder-
und der Hinterrand röthlich; Rüssel und Decken kürzer. Vorder-
rücken des Thorax mit einer sehr feinen und abgekürzten vertieften
Mittellinie.
20. Apoderus miniatus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1882,
p- 295.
Joh. Albrechts-Höhe.
21. Apoderus Conradti. &. Flavus, nitidus; rostro, capite
elytrisque atris; prothorace conico intra apicem et ante basin trans-
der Fauna von Kamerun. 25
versim impresso; elytris elongalto-quadratis pone basın impressıs,
sat fortiter punctato-antice striatis postice sulcatis, margine basalı
circum scutellum, interstitüis secundo et quarto antice, ezterioribus
postice angustis carinatis; tibiis intermediis maris eztus pone basın
dente acuto armatis. — Long. 6 mill., lat. 3 mill.
Dem notatus F. in der Körperform am äbnlichsten, ist die
neue Art sowohl durch die Färbung als auch durch die Decken-
skulptur und die Bewehrung der männlichen Mittelschienen ausge-
zeichnet.
Kopf hinter den Augen allmählich gerundet verengt und länger
als breit, zwischen den Augen mit zwei scharf eingegrabenen
Furchen, auf dem Scheitel mit einer röthlich durchscheinenden
Mittellinie, die Seiten hinter den Augen oberflächlich quergestrichelt.
Thorax so lang als an der Basis breit, an den Seiten beinahe
geradlinig, der Länge nach ziemlich hoch gewölbt. Decken wenig
länger als vor der Spitze breit, hier am breitesten die Seiten binter
der Schulter lang und flach ausgerandet, in dem postbasalen Ein-
druck ohne Beule und die Spatien 1 und 3 breiter und ganz flach,
letztere hinter dem Eindruck stumpfer kielförmig als 5, 6, 7, 8, die
Brustepimeren dicht gelb seidenartig behaart, Seiten der Brust und
des Abdomens punktirt. Mittelschienen des Mannes an der Wurzel
schräg zum Rücken abgestutzt, das Ende der Abschrägung zahn-
artig vorspringend.
22. Apoderus semipallens. Minor; elytris prothoracis late-
ribus femoribus ex parte rufis; cozwis, femorum basti, pectore medio ab-
domineque pallescentibus, tarsis brunneis, antennis basi ezceptis nigris,
religuwis partibus flavidis; elytris parallelis prothoraceque ut in prae-
cedente (Conradti); occipite breviore magis rotundato, minus angus-
tato; tibiis medianis maris extus pone basin dente parvo armatıs.
— Long. 5 mill., lat. 2 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Mit dem vorhergehenden (Conradti) verwandt, mit gleich ge-
formtem Thorax und gleicher Deckenskulptur sowie mit wenn auch
etwas weniger auffallender Bewehrung der männlichen Mittel-
schienen, aber durch viel weniger Glanz, den anders geformten
Hinterkopf und ganz andere Färbung sicher specifisch verschieden.
Kopf hinter den Augen höchstens so lang als breit, nach
hinten nicht allmählich, sondern schneller gerundet verengt und
daher breiter erscheinend, zum Halse steiler abfallend und ohne
Spur von Strichelung an den Seiten. Der Uebergang der rothen
in die gelbe und blassgelbe Färbung ist nicht schroff, sondern ver-
26 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
waschen. An den schwarzen Fühlern sind nur der Schaft und das
erste, höchstens noch die Basis des zweiten Geilselgliedes hell.
23. Apoderus vitreus. Brevior, nitidus, flavidus; capite,
prothoracis dorso elytris macula humerali ezcepta, pectoris lateribus
olivaceis tanguam crusta vitreola induclis; prothorace canalicula
abbreviata obsoleta instructo; elytris post basin impressis, sat pro-
funde punctato-striatis, oh elongata humerali flavida Signale: —
Long. 4.5 mill., lat. 1.9 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Der Kopf breiter und die Decken kürzer als bei der vorauf-
gehenden Art (semipallens) und durch seine olivenfarbige, wie mit
einem Glasfiuls überzogene Oberseite ausgezeichnet. Eine ähnlich
gefärbte Art ist mir nicht bekannt.
Rüssel so lang als breit. Stirne breiter als der Rüssel mit
zwei etwas weiter vom Augeninnenrande entfernten Furchen, Kopf
hinter den Augen höchstens so lang als breit, in der Mitte mit
einer flach eingedrückten kurzen Mittellinie. "Thorax wie bei den
beiden vorhergehenden Arten geformt, hinten nur wenig, nach vorn
schneller verengt, der Rücken mit einer sehr feinen, abgekürzten
und flach vertieften Mittellinie. Decken nur wenig länger als breit,
etwas weniger tief gestreift als bei Conradti, die Spatien 2 und 4
vorn weniger stark erhaben, dagegen der Eindruck hinter dem
Schildchen tiefer; die gelbe Schultermakel zwischen den Streifen 5
und dem Aufsenrande erreicht vorn die Basis und hinten nicht
ganz die Mitte. Männliche Mittelschienen ohne Auszeichnung.
24. Endeus parilis. Oblongo-ovatus, rufo-testaceus, sub-
opacus, flavido-pubescens; antennis pedibusque dilutioribus; oculis
approzimatis; rostro prothorace nonnihil longiore, postice punc-
tato-striato; prothorace parum transverso, remote punctulato; elytris
prothorace latioribus antice subparallelis, dense striato-punctatis,
flavido-pubescentibus, interstitiis uniseriatim setulosis; femoribus
fortiter dentatis. — Long. 3 mill., lat. 1 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Der oben genäherten Augen und des nicht abgestutzten Abdo-
minalfortsatzes wegen passt parilis eigentlich nicht in die mir un-
bekannte Gattung Endeus Sch., während alle übrigen wesentlichen,
von Schönherr und Latordaire erwähnten Gattungsmerkmale bei
unserer Art zu finden sind, namentlich die ‚gespaltenen Krallen,
die sechsgliederige Fühlergeifsel, die nach hinten nur wenig vor-
gezogenen Aulsenecken des zweiten Bauchsegmentes, die schräg
zum Augenunterrand gerichteten Fühlerfurchen und das verhältnifs-
der Fauna von Kamerun. 27
mälsig kurze Bauchsegment 2 (wenig länger als 3), sowie das am
Hinterrande abgestutzte Segment 1. Der Abdominalfortsatz ist
zwischen den Hüften so breit als die Hinterbrust lang.
Rüssel fast eylindrisch, kaum gebogen, hinten mit zwei zur
Basis etwas eonvergirenden Punktstreifen und zwischen den Fühler-
einlenkungen dicht vor der Mitte mit einer abgekürzten Furche.
Augen auf der Stirn bis auf die Dicke des Fühlerschaftes genähert,
mälsig gewölbt, ihr Durchmesser so grofs als die Rüsselböhe.
Geilselglied 1 das längste und dickste. Thorax an den Seiten
flach gerundet, zur Spitze mehr verengt, die Hinterecken nicht
abgerundet, die Mitte mit den Decken in einem beinahe ununter-
brochenen Bogen flach längsgewölbt, mit einer feinen dichten und
einer gröberen zerstreuten Punktirung; den feinen Punkten ent-
springt die feine anliegende Behaarung, jedem gröberen Punkte
ein längeres nicht ganz anliegendes Borstenhaar. Schildchen klein
rundlich. Decken doppelt so lang als breit, vorn um ein Drittel
breiter als die Thoraxbasis, die Schultern abgerundet rechtwinklig,
von der Mitte ab allmählich gerundet verengt, an der Spitze ge-
meinsam abgerundet, nur die äufseren Streifen etwas vertieft, die
flachen dicht gestellten Punkte auf dem Rücken kaum gröfser als
die zerstreuten auf dem Thorax, die Spatien flach, doppelt so breit
als die Punkte und wie der Thorax fein anliegend behaart.
Hinterschenkel erreichen lange nicht den Apex.
Unsere Art hat Aehnlichkeit mit manchen grölseren Lathridius-
Arten.
25. Aochetus gladiator Fst. Stett. ent. Ztg. 1893, p. 234.
Joh. Albrechts- Höhe.
26. Huplocorynus!) annulipes. g. Oblongus, convezxus,
subeylindricus, supra umbrino-, cervino- et albido-variegatim, corpore
subtus pedibusque cinereo-squamosus, his umbrino-annulatis; antennis
piceis, rostro antice rufo, tibiarum anticarum longitudine, postice
punctato-striato; prothorace antrorsim rotundato-angustato, confertim
punctato, antice carinulato, dorso minus dense squamoso, hinc inde
squamis setiformibus erectis nigris obsito; scutello dense albido-
sguamoso; elytris punctato-striatis, interstitiis granulis nitidis sett-
geris uniseriatis; femoribus quatuor anticis umbrino-, uni-, posticis
tibiisgue biannulatis. — Long. 7 mill., lat. 2.7 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
1) Stett. ent. Ztg. 1889, p. 104.
28 ; J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Von der Körperform des H. ochreatus!) Fst. Fühler kurz,
Schaft ‚und Geifsel glänzend, Glied 6 der letzteren etwas länger
als breit und um ein Drittel kürzer als 2, die übrigen kuglig.
Stirn gewölbt schwarzbraun, der Scheitel rebfarbig beschuppt.
Rüssel leicht gebogen, vor der Fühlereinlenkung dicht vor der Mitte
glänzend, nicht sichtbar punktirt. Thorax an der Basis beinahe
gerade abgestutzt, so lang als in der Mitte breit, zur Basis wenig
und geradlinig verengt, deutlich längsgewölbt, die tiefen und dicht
gestellten Punkte auf dem Rücken beinahe gereiht, die hellen runden
Schuppen viel gröfser als die hirsekornförmigen am Vorderrande
und als die oblongen aufstehenden. Decken nicht ganz doppelt
so lang als breit, im Spitzendrittel gerundet verengt, die Schultern
abgerundet rechtwinklig, ihr Rücken vorne ohne Längswölbung,
jeder der undicht gestellten Punkte in den eingedrückten Streifen
mit einer schmalen weilslichen Schuppe, die Spatien gewölbt, die
Körnerreihe noch weitläufiger als die Punkte, jedes Körnchen mit
einer eingestochenen und schräg abstehenden, etwas keulenförmigen
dunklen Borste; viel dichter beschuppt als der Thorax, die hellen
grölseren Schuppen stehen im Basaldrittel zu einer unregelmäfsigen
schräg nach innen gerichteten Schulterbinde zusammen und bilden
auf dem hinteren Deckentheil eine gröfsere unregelmälsige Seiten-
makel, die sich unterbrochen astförmig bis zum Nahtstreifen dicht
hinter der Mitte erstreckt. Mittelbrustfortsatz parallelseitig, flach;
Rüsselkanal beschuppt, Vorderbrust von der Mitte der Vorderhüften
bis zum Binterrande der Vorderbrust unbeschuppt, matt.
27. Haplocorynus albosignalus. Der vorhergehenden Art
(annulipes) sehr ähnlich, von ibr aber durch die folgenden Merk-
male zu unterscheiden. Der Rüssel ist länger als die Vorderschiene
und hinten viel feiner punktstreifig. Fühlergeilsel dünner und län-
ger, ihre zwei ersten Glieder wenig an Länge verschieden, 3, 4
und 7 länger als breit. Thorax mit deutlicher zweibuchtiger Basis
ohne abstehende dunkle Schuppen, auch weniger tief punktirt, die
Räume zwischen den durch Schuppen ausgefüllten Punkten stellen-
weise auf dem Rücken körnchenartig, am Vorderrande feine Längs-
runzeln bildend.. Auf dem Deckenrücken herrschen die rehfaıbigen,
an den Seiten die gelbgrauen Schuppen vor und schliefsen zwischen
dem vierten oder fünften Streifen und dem Aufsenrande eine grölsere
schwarzbraune Makel ein, während kreideweilse Schuppen in der
Mitte der Naht eine Strichmakel bilden, an deren Hinterecke sich
1) Stett. ent. Ztg. 1893, p. 231.
der Fauna von Kamerun. ; 29
eine ebensolche auf Spatium I anschliefst. Aufsenseite der Hinter-
schenkel mit zwei schwarzbraunen Makeln, Schienen an der Basis
schwarzbraun.
Diese Art weicht insofern von den vier bisher beschriebenen
ab, als die Vorderschienen unten zweibuchtig sind und die Mittel-
hüften in der hinteren Hälfte durch eine kahle, etwas gebogene
Platte getrennt sind. — Länge 6 mill., Breite 2.2 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
28. Mechistocerus serenus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr.
1895, p. 240.
Joh. Albrechts- Höhe.
29. Mechistocerus socius Fst. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895,
p- 238.
Joh. Albrechts- Höhe.
30. Mechistocerus apicalis. &. Elonyato-ovatus, convezus,
supra nigro-brunneo-, cervino- et albido-squamosus; prothorace
iransverso, bası leviter bisinuato, postice conmico anfice sinuato-
angustato, remote punctato, dorso nigro-brunneo, linea media in
medio oblique cruciata albido; scutello circumsulcato glabro nitido;
elytris retrorsim rotundato-angustatis, antice striato-floveolatis, macula
apicalı dilute cervina antice fascia transversa nigra terminata sig-
nalis; femoribus posticis nigro-maculatis. — Long. 12 mill., lat.
5.5 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Dem M. Hildebrandti!) Quedenf. in der Körperform am ähn-
liehsten, nur etwas gestreckter. Die besondere Zeichnung unter-
scheidet unsere Art von allen bisher beschriebenen. Das Spitzen-
drittel der Decken ist nämlich hell rehfarbig beschuppt, etwas
weilslich und schwarzbraun wolkig, Spatium 4 an der Spitze
schwarz beulig und mit einem hellen Strich hinter der Beule,
vorn in der Mitte herzförmig ausgerandet und von einer tief schwarz-
braunen, den Aufsenrand erreichenden Querbinde begrenzt; vor
dieser Binde schliefst eine ziemlich gleichmälsige chokoladenfarbige
Beschuppung eine basale längliche schwarzbraune Makel auf Spa-
tium 3 ein; der Thoraxrücken ist schwarzbraun mit weilser Mittel-
linie und einer sie kreuzenden nach hinten offenen Bogenlinie,
beide auf dunkler rehfarbigem Grunde. Unterseite. und Beine
schmutzig gelbgrau beschuppt, Hinterschenkel aufsen auf der
Keulenstelle und Hinterschienen an der Basis mit einer schwarz-
!) Berl. Ent. Zeitschr. 1888, p. 299, not. 1.
30 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
braunen Makel, die drei mittleren Bauchsegmente bis auf die Seiten
dunkelbraun. Kopf dunkel rehfarbig beschuppt.
Rüssel hinten punktirt gestreift und gekielt. Thorax an der
Basis am breitesten mit etwas stumpfen Hinterecken, bis vor die
Mitte mit etwas convergirenden Seiten, der Rücken längsgewölbt
mit dem höchsten Punkte in der Mitte. Decken nicht ganz doppelt
so lang als an der Basis breit, ihr Aufsenrand vor der Spitze lang
ausgebuchtet, der Rücken in gleichmälsigem Bogen längsgewölbt,
die Schultern gerundet, die Vorderecken etwas nach vorne gezogen,
vor der Spitze kaum zusammengerafft, die Streifen höchstens flach
eingedrückt, jeder der weitläufigen Punkte in ihnen mit einem
kleinen hellen Schüppchen, die vorderen grübchenartig eingedrückt,,
nach hinten zu sehr viel kleiner werdend, die Spatien kaum ge-
wölbt mit eingestreuten kurzen dicken und schräg abstehenden:
Schuppenborsten.
31. Rhadinomerus!) cicur. &. Oblongus, nigro-piceus, supra
squamis cinereis, brunmeis et albidis nebulosis, rechnatim setosus;
antennis rufis; prothorace latitudine paulo longiore, fortiter den-
sissime punctato, in punctis squama setiformi obsito, basi bisinualo;
scutello nudo; elytris anlice prothorace multo latioribus, retrorsim
angustalis, margine exteriore ante apicem sinualis, remole striato-
punctatis, interstitüs subplanis squamosis at setosis; metasterno ab-
domineque haud sgquamosis, punctis setam ad pressam gerenlibus. —
Long. 6 mill., lat. 2.4 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Rh. vigilans?) Fst. ist breiter, hat sonst aber eine ähnliche
Körperform wie cicur, unterscheidet sich aber von diesem durch
längere dunkel gemakelte Scheukel, grob punktirte und beinahe
gefurchte Decken, durch eine kurze kaum wahrnehmbare Bebor-
stung, sowie durch lang und tief gefurchte Stirne.
Stirne der neuen Art ungefurcht. Rüssel gegen die Spitze
roth, hinten bis zur Fühlereinlenkung vor der Mitte punktirt ge-
streift und mit scharfem Mittelkiel. Geifselglied 2 nur wenig
länger als 1. Thorax mit der gröfsten Breite in, mit der grölsten
Höhe hinter der Mitte, an den Seiten flach gerundet, zur Basis
wenig verengt, jeder der dicht gestellten ziemlich grolsen Punkte
an den Seiten mit einer anliegenden meist keulenförmigen Schuppe,
auf dem Rücken mit schmälerer schräg nach vorn abstehender
1) Stett. ent. Ztg. 1892, p. 215. — Ann. Mus. civ. Gen. 1894,
p. 279, note 1.
2) Stett. ent. Ztg. loc. eit.
der Fauna von Kamerun. al
Schuppenborste, die schmalen Punktränder netzartige Runzeln bil-
dend. Decken nicht ganz doppelt so lang als vorn breit, hier am
breitesten, bis zum Spitzendrittel allmählich wenig, dann schneller
gerundet verengt, vor der Spitze leicht gerafit, Längswölbungslinie
des Rückens vorn flach, zur Basis kurz, die Spitze sehr lang ge-
rundet abfallend, jeder der Punkte in den kaum vertieften Streifen
im Grunde mit einer kleinen hellen Schuppe, die flachen Spatien
ziemlich dicht und wolkig beschuppt, die Schuppen gröfstentheils
hirsekornförmig. Beine mit hellgrauen Schuppenhaaren dicht be-
setzt, Schenkel nicht sehr scharf gezähnt. Hinterbrust viel gröber
punktirt als das Abdomen, nur das Analsegment etwas beschuppt.
32. Rhadinomerus miser. Minor, parallelus, niger, opacus,
haud dense luteo-sqguamosus et rectinatim selosus; antennis rufo-
piceis; prothorace transverso dense profundeque punctato, ruguloso,
haud squamoso; elytris dorso foveolato-striultis, foveis ex parte
squamosis, interstitüs angustis subcarinatis uniseriatim setosis;
femoribus vir dentatis. — Long: 4.4 mill., lat. 1.8 mill.
Joh. Albreehts-Höhe. — Gabun in meiner Sammlung.
Von der Gröfse und Form meines confemptus !) aus Tenas-
serim; von ihm hauptsächlich durch die grobe Skulptur der Ober-
seite, den unbeschuppten Thorax und die nicht gefurchte Stirne
verschieden.
Kopf lehmfarbig beschuppt, die Stirne zwischen den Augen
weder mit einem vertieften Punkte, noch mit einer Furche. Thorax
mit zweibuchtiger Basis und scharf rechtwinkligen Hinterecken,
die Punkte am Vorderrande feiner und mit einigen Schuppen be-
setzt, die Räume zwischen den Punkten schmal körner- oder runzel-
artig, Rücken mit dem höchsten Längswölbungspunkte vor der Basis,
mit sehr feiner, hinten abgekürzter, glänzender und wenig erhabener
Mittellinie, an den Seiten in der Mitte gerundet und am breitesten,
zur Basis geradlinig etwas, zur Spitze gerundet und stark verengt.
Schildehen rundlich, glänzend. Decken etwas breiter als die
Thoraxbasis, von den rechtwinkligen und kurz abgerundeten
Aufsenecken bis zum Spitzendrittel sehr wenig verengt, beinahe
parallelseitig, die Grübchen in den verhältnilsmäfsig breit vertieften
Rückenstreifen länglich viereckig und nur durch schmale Stege ge-
trennt. Beine ziemlich dicht punktirt und mit kurzen Schuppen-
haaren besetzt. Hinterbrust viel gröber punktirt als das Abdomen,
beide unbeschuppt.
t) Ann. Mus. eiv. Gen. loe. eit.
“
32 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Von den Cryptorhynchus-Arten Thomsons aus Gabun besitze ich
nur planidorsis, der ein meinem Quedenfeldti!) sehr ähnlicher Mechisto-
cerus ist und ocello-punctatus, für den möglicherweise eine neue Gattung
aufzustellen ist; keine der Beschreibungen der übrigen vier Arten palst
auf die hier beschriebenen Mechistocerus- und Rhadinomerus-Arten.
Camptorhamphus nov. gen. Acdemoninorum.
Generi Mechistocerus Fauvel prozimus; ab illo femoribus
brevioribus dorso basi squamosis, posticis segmentum quarlum ab-
dominale haud superantibus, antennarum funiculo nitido quam clava
oblique articulata tenuiore, tibüis basi quasi vero fractis, rima pecto-
rali post coras anticas lateraliter haud elevato-terminata distinctus.
Von Stromborhinus?) Fst. durch nicht komprimirte, unten
nicht gefurchte Schenkel sogleich zu unterscheiden. Die deutlich
verdickten, wenn auch nicht. gekeulten und kürzeren Schenkel
trennen auch die Gattung von Rhadinomerus Fst. Abdominal-
fortsatz schmal oval und zugespitzt. Hinterbrust hinter den Hüften
kaum länger als der Mittelhüftendurchmesser und so lang als das
Bauchsegment 2, dieses etwas kürzer als 1 hinter den Hüften und
als 3 und 4 zusammen. Der Rüsselkanal reicht bis dicht vor den
Hinterrand der Mittelhüften und ist hinten nicht erhaben gerandet
wie bei Mechistocerus und Rhadinomerus, während er wie
bei diesen seitlich hinter den Vorderhüften hoch begrenzt: ist.
Hinterbrustepisternen innen ausgebuchtet, mit breitem Kopf und
für diesen etwas ausgeschnittenen Deckenaulsenrand.
33. Camptorhamphus dorsalis. Oblongo-ovatus, nigro-
piceus, supra dense ochraceo-, prothoracis disco, elytrorum vitta
angusta communi postice dilatata albido-squamosus, reclinatim setosus;
rostro antice antennisque ferrugineis; prothorace subquadrato antice
contracto dense sat grosseque punctato; scutello albido-squamoso;
elytris antice prothoracis basi paulo latioribus, subparallelis, remote
seriatim punctatis, interstitiis planis, quarto apice callosis; femoribus
anticis vir, posticis evidenter dentatis. — Long. 7.5—8.5 mill., lat.
2.9--3.2 mill.
Joh. Albrechts-Höhe.
Diese hübsche Art erinnert auf den ersten Blick an Coelo-
sternus dorsalis Rld. wenigstens was die Farbenvertheilung und
Körperform angeht; allerdings ist der Rücken unserer Art nicht
dunkler, sondern heller beschuppt.
1) Entom. Nachr. 1888, p. 94.
2) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 309.
der Fauna von‘ Kamerun; 33
Augen an den Seiten des Kopfes, auf der Stirne nicht genähert;
diese wie der Scheitel 'gewölbt, schmutzig gelbgrau: beschuppt. '
Rüssel an der Basis breiter und höher als an der Spitze, gebogen, \
hinten punktirt ‚gestreift, mit feinem Mittelkiel, beschuppt und mit’
einigen kurzen Borsten ‚besetzt. Fühlerschaft erreicht den Augen-
vorderrand; Geilsel länger als der Schaft, Glied 2 um ein: Viertel’
länger als jedes der gleichlangen 1 und 3, die übrigen an Länge
allmählich abnehmend, 7 kuglig; Keule elliptisch. Thorax mit der
grölsten Breite vor der Mitte, nach hinten äufserst wenig verengt,
die Basis zweibuchtig, die Hinterecken nicht ganz scharfwinklig,
Vorderrand tief zweibuchtig, flach längsgewölbt mit dem höchsten
Punkte ‘hinter der Mitte, jeder der dicht gestellten grofsen, zur
Spitze kleineren Punkte durch eine flache Schuppe ausgefällt, die
schmalen Räume zwischen ihnen besonders an den Seiten und am’
Vorderrande mit schräg nach vorne gerichteten Schuppenborsten;
die an letzterem zu zwei Gruppen zusammengedrängt sind. Decken
beinahe doppelt so lang als breit, an der Spitze stumpf gerundet,
- der Nahtwinkel sehr. flach herzförmig ausgeschnitten, die Basis
dreibuchtig mit nach vorne etwas vorgezogenen Aufsenecken, flach
längsgewölbt . mit dem höchsten Punkte hinter der Basis, die:
Rückenspatien mit einer Reihe etwas abstehender Börstchen; die
weilsliche Beschuppung der Nahtbinde bedeckt hinten die Spitzen-
fläche bis zum Hinterrande des dritten Bauchsegmentes, verengt
sich nach vorne und innen bis zum Streifen 2 oder 1, ist aber
nirgend rein weils und nirgend scharf begrenzt. Der Thoraxrücken
des vorliegenden Pärchens ist abgerieben und daher nicht gut er-
kennbar, jedoch sind die Schuppen rund und fach, an den Seiten
sehr dicht und über einander greifend, die auf den Decken schmal
oval und äufserst dicht, die an den Seiten der Hinterbrust und
des ersten Bauchsegmentes rundlich und nicht ganz dicht, die auf
den Beinen länglich und dicht neben einander gelegt, die Hinter-
brustepisternen mit einer Reihe dünner Schuppenhaare. Alle
Schenkel wenn auch nur: wenig verdickt.
Beim Manne sind die Fühler dicht hinter der Mitte (beim
Weibe im Basaldrittel). des Rüssels eingelenkt, die zwei ersten
Bauchsegmente der Länge nach breit eingedrückt, die Ränder des
Eindruckes mit abstehenden Borsten besetzt.
Phemida nov. gen. Acdemoninorum.
Rima pectoralis usque ad metasternum ducta nec postice, nec
lateraliter post cozas anticas elevato-terminata.: Metasternum. breve
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 3
34 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
quam cozarum intermediarum diametro multo brevius. Segmentum
primum abdominale post cozas tertio aequibreve et secundo brevius,
postice truncatum. Processus abdominale cozis posticis paulo an-
gustior. Tibiae femorum fere longitudine rectae; femora nonnihil
clavata subtus dentata; articulus tertius tarsorum secundo haud
latior. Stria decima elytrorum exhumeratorum antice usque ad
cozas posticas ducta. Scutellum nullum.
. Durch den hinten nicht erhaben gerandeten Rüsselkanal mit
Mechistocerus, Rhadinomerus, Camptorhamphus u.a. ver-
wandt, aber durch den Acalles-artigen Körper, die sehr kurze
Hinterbrust, nicht erweitertes drittes Tarsenglied und fehlendes
Schildehen, von den beiden ersteren noch durch zwischen Vorder-
und Mittelhüften seitlich nicht begrenzten Rüsselkanal verschieden.
Alle diejenigen Gattungen, bei denen der Rüsselkanal zwischen die
Mittelhüften hineinreicht, hier nicht erhaben umrandet ist und zu
denen aulser den genannten noch Solenobathys!) Fst., Sophro-
nopterus?) Fst., Cryptobathys®) Hartm., Dystropicus*) Pase.,
Tadius®) Pase., Stromborhinus®) Fst. und Acdemonus Sch.
gehören sollten, zu einer Gruppe Acdemonini vereinigt werden,
die mit den Octadiinen Lac. zur Abtheilung der Saphrorhi-
niden. Lac. zählen würde.
Fühlerschaft erreicht beinahe den Augenvorderrand. Thorax-
basis abgestutzt. Deckenstreifen 10 von den Hinterhüften bis vor
die Spitze unterbrochen, hier eine kurze Strecke angedeutet. Hinter-
brust nicht einmal halb so lang als der Mittelhüftendurchmesser.
Naht der schmalen Hinterbrustepisternen in ihrer ganzen Länge
deutlich. Bauchsegment 2 etwas länger als 3. Alle Schenkel vor
der Zahnstelle tief ausgebuchtet, unten ungefurcht, alle Schienen
an der Basis gekrümmt, Tarsenglied 3 nicht breiter als 2. Rüssel
gebogen, an der Basis höher als an der Spitze. Fühler nahe der
Mitte eingelenkt. Krallen einfach gespreitzt.
34. Phemida aequatorialis. Ovatus, convezus, niger, opacus,
parce luteo-squamosus et selosus; rostro postice punctato-striato et
quingue-carinato; prothorace transverso ante medium rotundato-
ampliato, intra apicem valde coarctato, densissime punctato; elytris
1) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 218.
2) loc. eit. 1892, p. 214.
3) Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 88.
*) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 252.
5) loe. cit. p. 253.
6) Stett. ent. Ztg. 1885, p. 309.
der Fauna von Kamerun. 35
anlice oblique ampliatis, dorso punctato-subsulcatis, interstitiis dor-
sahbus convezis et antice granulatis, secundo busi elevatioribus,
fasciis transversis nonnullis ex. squamis setiformibus suberectis sig-
natis; tibüs pluricarinulatis. — Long. 5.5 mill., lat. 2.6 mill.
Joh. Albrechts-Höhe.
Annähernd von der Körperform des Acalles apicatis Bhn.
aber kleiner und die Decken mehr längsgewölbt.
Kopf verhältnilsmäfsig fein punktirt. Rüssel so lang als der
Vorderschenkel, von der Fühlereinlenkung dicht hinter der Mitte
niedriger aber nicht schmäler werdend, glänzend, unpunktirt; von
den fünf glänzenden Kiellinien ist die neben der mittleren feiner
und hinten abgekürzt. Thorax etwas kürzer als breit, Vorderrand
nur ein Drittel so schmal als die Basis, vor der Mitte am breitesten,
von hier zu den ziemlich scharfwinkligen Hinterecken beinahe
geradlinig aber wenig verengt, der höchste Punkt ihrer Längs-
wölbung zwischen Mitte und Basis, die Punkte flach und äufserst
dicht auch grölser als die des Kopfes, die Räume zwischen ihnen
stumpf körnig, eine feine unpunktirte Mittellinie in der vorderen
Hälfte angedeutet, die meisten Punkte mit einer kleinen rundlichen,
die Minderzahl mit einer länglichen lehmfarbigen Schuppe. Fühler-
schaft an der Spitze wie der Rüssel gegen die Basis mit abstehen-
den Börstchen, Geifselglied 2 etwas länger als jedes der gleich
langen 3 und 1, das letzte an der ovalen Keule kuglig. Decken
höchstens um ein Viertel länger als hinter der Basis breit, hier :
am breitesten, nach hinten allmählich gerundet verengt und etwas
spitz gerundet, ihre Längswölbungslinie auf dem Rücken nicht
hoch, in der Mitte am höchsten, von hier zur Spitze im Viertel-
kreis-, vorne in kurzem Bogen zur Basis abfallend, höher quer-
gewölbt, die Seiten etwas untergebogen, die Punkte in den Streifen :
mindestens doppelt so grols als die auf dem Thorax und dicht .
gestellt, die Streifen an den Seiten kaum vertieft, die Spatien hier
breit und flach ohne Punkte und nur eine kurze Strecke an der
Basis etwas gewölbt und gekörnelt, die Dorsalstreifen anch an
der Basis mit feinen Körnern, auf den Spatien 2, 4, 6 treten die
Körner bis an die Basis, auf den übrigen nicht soweit heran; von
den vier mindestens durch die Naht getrennten und aufsen Spatium
5 nicht überschreitenden Querbinden liegen drei von der Mitte bis
weit vor die Spitze und in ziemlich gleichen Abständen, die vierte
nur aus je einer Strichmakel auf Spatium 2 und 4 bestehende an
der Basis, aulserdem die Dorsalstreifen gegen die Spitze mit einer
Reibe ebenso geformter und gefärbter, wenig abstehender Schuppen-
3*
36 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
borsten. Hinterbrust und Abdomen grob und oberflächlich, die
Schenkel wenig feiner als der Thorax punktirt, letztere fein an-
liegend, die Schienen auf dem Rücken und unten abstehend be.
borstet, aufsen und innen punktirt gestreift und nicht scharf gekielt.
35. Phemida Conradti. Praecedenti (aeguatorialis) minor,
brevior et supra setis subclavatis longioribus fere erectis obsitus;
antennis ferrugineis; prothorace longitudinaliter conveziore; elytris
apice obtusiore rotundato, punctis in strüs remotioribus, interstitüs
dorsalibus antice viz granulatis; femoribus setis erectis obsitis. —
Long. 2.6—3.2 mill., lat. 1.7—2.1 mill.
Joh. Albrechts-Höhe.
Die drei ersten Geilselglieder wenig an Länge verschieden.
Rüssel an der Spitze etwas breiter als in der Mitte zwischen der
Fühlereinlenkung und jener. Im Uebrigen dem aeguwatorialis
aufserordentlich ähnlich und ohne die längere keulenförmige, mehr
abstehende Beborstung auf Thorax und Decken als anderes Ge-
schlecht jener Art aufzufassen.
Nach zwei nur in der Grölse etwas verschiedenen Stücken.
Onocyma nov. gen. Acdemoninorum.
Prothoraz lateribus compressus margine laterale carinatus, basi
sub truncatus. Rima pectoralis usque ad metasternum ducta nec
postice nec post coras anticas lateraliter elevato terminata. Meta-
sternum inter cozas segmento abdominale secundo aequilongum.
Segmentum primum abdominale postice emarginatum, post cozas
secundo dimidio brevius, secundum tertio et quarto simul sumptis
longius. Processus abdominalis quam cozis posticis angustior. Fe-
mora haud incrassata mutica postice anum superantia; tibiae apice
valde oblique truncatae, posticae apicem versus valde dilatatae;
articulus tertius tarsorum secundo haud latior; unguiculi simplices
divaricati. Scutellum distinctum.
Mit der vorhergehenden Phemida verwandt ist Onocyma haupt-
sächlich durch die scharfkantigen Thoraxseiten, die zum Rücken
hin schräg abgestutzten Schienenspitzen, die zur Spitze allmählich
stark verbreiterten Hinterschienen, durch das lange zweite und das
hinten ausgebuchtete erste Bauchsegment charakterisirt.
Der zehnte Punktstreif der Decken ist dem neunten bei den
Hinterhüften . genähert und, wenn auch feiner werdend, :bis zur
Spitze zu verfolgen. Rüssel gebogen, gleich breit, aber an der
Basis höher. Fühlereinlenkung submedian. Fühlerschaft erreicht
beinahe den Augenvorderrand, Geilsel siebengliedrig, fadenförmig.
der Fauna von Kamerun. 37
. Thorax an der Spitze weniger tief zweibuchtig. Decken mit deut-
lichen Schultern. Alle Schienen an der Basis scharf gebogen, sonst
gerade, die vier hinteren, besonders aber die hintersten etwas com-
primirt und zur Spitze allmählich verbreitert.
36. Onocyma fatua. S. Oblongo-ovala, nonnihil depressa, nigra,
opaca; rostro arcualo pluricarinato; prothorace nonnihil transverso
basi leviter bisinuato, ante medium rotundato-ampliato, intra apicem
constricto, dense punctato; elytris parallelis, late punctato-striatis,
interstitiis antice planis uniseriatim punctulatis; corpore subtus dense
punctato. — Long. 5.2 mill., lat. 2.1 mill.
Joh. Albrechts-Höhe.
In der Körperform einem kleinen Oncorhinus planatus Fhs.
ähnlich. Kopf etwas feiner punktirt als der Thorax und körnig.
Thorax hinter dem Vorderrande mit einem tiefen Quereindruck
und seitlich abgeschnürt, mit der gröfsten Breite hinter dieser Ab-
schnürung, nach hinten beinahe geradlinig verengt, die kielförmige
Seitenkante etwas vor den Hinterecken abgekürzt, die dichten
"Punkte rund, nicht tief aber scharfrandig, die Räume zwischen ihnen
deuten in der Mitte eine abgekürzte Längsrunzel an, die Hinter-
"wand einzelner Punkte mit einer schräg nach vorne abstehenden
Borste, die übrigen im Grunde mit einer sehr kurzen und anliegen-
den feinen Schuppenborste. Schildchen klein, rundlich. Decken
vorne wenig breiter als der Thorax an der breitesten Stelle, mit
. rechtwinkligen kurz gerundeten Schulterecken, im Spitzendrittel
gerundet verengt, in beinahe ununterbrochen flachem Bogen mit
dem Thorax längsgewölbt, hinten schräg gerundet abfallend, jeder-
seits vor der Spitze und vor der Mitte flach eingedrückt, die Streifen
flach, breit aber scharfrandig, die die ganze Breite der Streifen
einnehmenden, sehr dichten, ovalen und äulserst flach eingedrückten
Punkte im Grunde matt, die vorne flachen und hinten leicht ge-
wölbten Spatien so breit oder wenig schmäler als die Spatien, mit
einer Reihe sehr feiner und einzelner gröberer Pünktchen, letztere
mit zweien oder dreien jener abwechselnd und ein feines längeres
wenig abstehendes Borstenhaar tragend, die feineren Pünktchen mit
einer kleinen gelblichen Schuppe. Unterseite dicht und etwas feiner
. als das Prosternum, Schenkel undichter fast gereiht punktirt, letztere
und die Schienen mit mehr abstehenden Borstenhaaren. Rüssel
beinahe so lang als der Thorax, so dick als der Vorderschenkel,
punktirt gestreift.
Nach zwei gleichen männlichen Stücken beschrieben.
38 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
37. Onocyma setulosa. Länge 3.6 mill., Breite 1.8 mill.
Der fatua sehr ähnlich geformt, aber von ihr durch geringere
Gröfse, andere Sculptur der Decken und häufigere Beborstung
verschieden.
Stirne mit einer von der Rüsselwurzel bis zum Scheitel reichen-
den eingedrückten Furche. Decken mit breiten furchenartigen
und nicht scharfrandigen Streifen, die fach grübchenartigen Punkte
in ihnen undicht gestellt, aber ebenso gro/s als die sehr dichten
‘auf dem Thorax, die Spatien sehr schmal und stumpf kielartig,
jeder der gereihten Punkte auf ihnen wie auch jeder auf Thorax,
Kopf und Rüssel von der Basis bis zur Fühlereinlenkung mit einer
feinen, längeren und schräg abstehenden Borste, Hinterbrust an
den Seiten ebenso punktirt wie die Vorderbrust. Der ganze Körper
rothbraun. |
Ein Exemplar von der Joh. Albrechts-Höhe.
38. Tyriotes cuneipennis Pas. Ann. Nat. Hist. 1882,
p. 454, t. XVII, £. 7.
Joh. Albrechts-Höhe.
39. Cyllophorus contemptus Fst. Novit. Zool. 1894, p.555.
Joh. Albrechts-Höhe.
40. Cyllophorus suturalis Fst. Deutsche Ent. Zeitschr.
1886, p. 368. |
Joh. Albrechts-Höhe.
Eine neue Varietät comptetus unterscheidet sich von der Stamm-
form nur durch folgende Zeichnung. Auf dem Thoraxrücken fliefsen
jederseits die beiden Makeln in eine Längsbinde zusammen und die
weilsgelbe Behaarung neben den Vorderhüften reicht einmal breiter
nach aufsen und dann auch bis zum Vorderrande; auf den Decken
sind die Strichmakeln auf den Spatien 2, 3, 4 verlängert, so dals
sie sich beinahe berühren, die Strichmakel auf 6 reicht vorne auf 7
übergehend bis zur Basis, hinten bis zur Spitzenmakel sich mit
ihr vereinigend, und auf 5 ist neben der Strichmakel auf 4 dicht
hinter der Basis noch eine schmale Strichmakel bemerkbar.
41. Cyllophorus strabus. &. Niger, nonnihil' nitidus supra
tenuissime in certo silu visus nigro-pubescens, subter pedibusque
albido-villosus, rostro apice tarsisque rufescentibus, antennis dilutiori-
bus; prothorace conico, confertim punctulato, linea media impunctato;
elytris remote punctato-striatis, interstitiis nonnihil convezis confuse
punctulatis, macula commune basale triangulare flavo-albido-pilosis, —
Long. 6.4 mill., lat. 3.7 mill.
Joh. Albrechts-Höhe,
der Fauna von Kamerun. 39
Noch etwas gestreckter als silaceo-vittatus!) Fst. und durch
die lange, äufserst feine, fast anliegende schwarze Behaarung so-
wie durch die weifsliche dreieckige Basalmakel auf den Decken
ausgezeichnet.
Kopf an den Seiten und eine schmale Augenumrandung äufserst
dicht weils beschuppt. Rüssel hinten von scharf dreieckigem
Querschnitt, die Seiten gelblichweils behaart. Geifselglied 2 etwas
länger als 1. Thorax nicht ganz so lang als an der Basis breit,
die Seiten beinahe geradlinig, die weilse wollige Behaarung von
oben nicht sichtbar. Schildchen weilslich behaart. Decken kaum
um die Hälfte länger als breit, eine Schulterschwiele 'nur durch
ihren Glanz und die fehlende Behaarung auf ihnen bemerkbar; die
nicht ganz regelmäfsig dreieckige Basalmakel reicht jederseits an
der Basis bis zum Streifen 5, auf der Naht bis über die Mitte
hinaus. Die wollige Behaarung der Unterseite ist so dick und
lang wie die des sölaceo-vittatus. Schenkel mit einem dornförmigen
Zahne. Analsegment an der Spitze breit eingedrückt.
42. Cyllophorus tricolor. g\. Brevior, nigro-piceus, opacus,
supra nigro-albido- et lateritio- vittatim squamosus; antennis forru-
gineis, pedibus rufescentibus; articulo primo funiculi secundo cras-
siore et paulo longiore; rosiro basi confuse punctato et medio cari-
nulato; oculis subtus subacutis; prothorace octo-viltato, vittis duabus
internibus fibulato-arcualis; elytris punctato-striatis, interstitüis planis
confuse punctatis, nigro-brunneo-squamosis, albido- et lateritio-abbre-
viatim vittatis; femoribus bidentatis. — Long. 5.7 mill., lat. 3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Einem kleinen C. hilaris?) Fst. in der Körperform ähnlich und
wie dieser mit zweizähnigen Schenkeln.
Fühler dicht vor der Mitte eingelenkt. Rüssel von der Basis
zur Fühlereinlenkung etwas verschmälert. Wangen und Hinterrand
der Augen ziegelroth beschuppt. Thorax quer, die abgestutzte
breite Basis mit vorgezogenem und abgestutztem weils beschuppten
Mittellappen, beinahe breiter als die Decken, an den Seiten an-
fänglich flach gerundet, dann zur Spitze geschweift verengt, Rücken
mit dem höchsten Punkte seiner Längswölbung vor der Basis,
dicht und fein punktirt mit abgekürzter unpunktirter Mittellinie,
schwarzbraun beschuppt, mit acht Längsbinden, von denen vier von
oben sichtbar sind, jederseits die zweite schmal weilslich, die übri-
1) Nov. Zool. 1894, p. 556.
2) loc. eit. p, 559.
40 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
gen breiter, 1 und: 3 ziegelfarbig, letztere nicht ganz den Vorder-
rand erreichend, 4 weifslich mit rother Makel in der Mitte, ‘die
mittleren klammerförmig gegen einander gebogen und an der Basis
zusammenstolsend. Schildehen dicht weils beschuppt. Decken mit
‚glänzender unpunktirter Schulterbeule, die Naht bis hinter die
Mitte sowie die gleichbreite Basis der beiden ersten Spatien und
eine Basalmakel auf 2 weils beschuppt; Spatien 7 und 8 von der
Spitze bis zur Schulterbeule, 9 von der Basis.bis hinter die Schulter-
beule, 1 an der Spitze hakenförmig nach aufsen umgebogen und
vorne bis zum Basaldrittel reichend, 2 von der Spitze bis zur
Mitte, 3 bis zur Höhe der Schulterschwiele und in der Mitte weils
‚unterbrochen, 4 eine kurze Strecke an der Basis ziegelroth be-
‚schuppt, die Schulterbinde weifslich eingefalst, schliefslich eine
weilse, 'theilweise rothe Strichmakel auf Spatium 9 und dem Aufsen-
rande gegenüber den beiden ersten Bauchsegmenten, alle übrigen
Theile schwarzbraun beschuppt; die Decken sind um das Schild-
chen etwas niedergedrückt und haben daher eine von dem Thorax
verschiedene Längswölbung. Unterseite nicht dicht weilslich, die
Seiten der Hinterbrust und der beiden ersten Bauchsegmente zu-
weilen röthlich gelb beschuppt, die Beine nicht dicht. weifslich be-
haart. _Vorderschienen kürzer als bei Äölaris. Alle Schuppen
‚länglich, kürzer oder länger stabförmig.
43. Xenia semicincta Fst. Ann. Belg. 1894, p. 530.
Joh. Albrechts- Höhe.
Ein sehr kleines Pärchen. — Länge 3 mill., Breite 1.7 mill.
44. Xenia femoralis. Ovatus, uter, nitidus; elytris basi
‚albomaculatis, antennarum basi femoribusque elongatis medio rufis;
rostro arcuato quam capite cum prothorace aequilongo (Q\) vel lon-
‚giore; prothorace conico paulo transverso basi late bisinuato antice
tubulato mazima altitudine ante basin, lateribus remotius punctato;
elytris punctato-striatis, interstitüis subplanis sparsim punctulatis;
femoribus bidentatis. — Long. 5.8—7 mill., lat. 2.9—3.3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe. |
Von semicineta durch bedeutendere Grölse, glänzende Ober-
seite, andere Deckenzeichnung sowie durch längere Beine mit bis
auf die Basis und Spitze rothen Schenkeln verschieden.
Rüssel beim Manne äufserst dicht punktirt, matt, mit mehreren
nicht scharfen Kiellinien, beim Weibe nur an der Basis dicht
punktirt und nur mit feinem Mittelkiel, gröfstentheils glänzend,
seitlich vor den Augen etwas abgeflacht. ‚Geilselglieder 1 und 2
kaum an Länge verschieden. Kopf viel feiner als der Thorax
der Fauna ‘von Kamerun. .\. 41
punktirt. ‘Letzterer vorn ‘ziemlich lang halsförmig abgesetzt, die
.Hinterecken scharf-, der ‚Antiscutellärlappen' etwas stumpfwinklig,
«die Punkte auf dem Rücken nicht! kleiner :als die'Räume zwischen
-ihnen,' an den Seiten etwas ‘undichter, ‘eine unpunktirte.. Mittellinie
vorn und hinten abgekürzt. Schildchen oval, ‘umfurcht und.mit
.kreideweilsen Schuppenhaaren ‘undicht: besetzt. Decken vorn: wenig
breiter als die ‘Thoraxbasis, an der Basis mit einem gemeinsamen,
‚vor..der Spitze ‚jederseits mit einem Quereindruck, \die :Streifen
ziemlich scharfwandig, die eingestochenen Punkte in: ihnen nicht
‘grölser als die auf dem Thorax, aber kleiner als die. Stege, Spa-
-tium.4 an der Basis schmäler als 3 und: 5; die Naht. hinter dem
Schildehen sowie die Spatien 2 und 4 an der Basis.'mit einer
kreideweilsen Makel. Hinterbrust sehr oberflächlich, in der Mitte
deutlicher punktirt. Beine und Mitte der Unterseite mit weilsen
stabförmigen, Epimeren der Mittelbrust an der Spitze, Hinterbrust-
episternen an beiden Enden, Seiten des Bauches und Rücken der
Hinterschenkel mit dickeren Schuppenhaaren besetzt. Analsegment
‘des Mannes an der Spitze mit einem breiten Eindruck:
45. Othippia!) urbana. d. Elliptica, nigra, subnitida, supra
pilis nigro-brunneis, cervinis et albidis vestita; prothorace latitudine
nonnihil breviore, conico, lateribus recto, densissime punctato,.-dorso
abbreviatim carinato; scutello rotundato piloso; elytris latitudine
longioribus,. punctato-striatis, interstitüs. planis confuse punctutis,
‚secundo basti albidiore pilosis; corpore subtus flavo-albido-sgquamoso.
— Long. 3.1 mill., lat. 1.7 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Etwas kleiner als unicolor 2) Heller und auch durch habe
Bekleidung der Oberseite sowie durch vorn schräg erweiterte
Decken verschieden. Diese schräge Erweiterung ist eine Fort-
setzung der geradlinigen Thoraxseiten und lässt die Decken hinter
der Basis -im Verhältnifs zur Thoraxbasis breiter erscheinen als
bei unicolor; die rehfarbigen schuppenartigen Haare stehen am
dichtesten auf der vorderen, Rückenhälfte, schliefsen hinter dem
Schildchen eine quere dunkle Makel ein und sind wie auch die
dunkelbraunen, welche auf den Seiten und der Spitzenhälfte vor-
herrschen, mit einzelnen weilsen vermischt; die drei inneren
1) Es sei hier darauf aufmerksam gemacht, dafs Othippia
und Coryssopus deutliche, wenn auch nur wenig vortretende
Augenlappen und wie Tyriotes, Cyttophorus, Xenia und Me-
copus nicht aufsteigende Mittelbrustepimeren uellei.
?) Tijdsch. v. Entom. :XXXVI, :p.58. ... ... Jo £
42 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Streifen convergiren an der Basis, Spatium 2 an der Basis breiter
als 1 und 3; der höchste Punkt der Längswölbung in der Mitte.
Thorax sehr flach längsgewölbt, die Mitte des Rückens um den
abgekürzten Kiel dunkel, sonst wolkig aber mit dünneren Schuppen-
haaren in drei, verschiedenen Farben besetzt.
‚46. Coryssopus plurivittatus. Ellipticus, niger, opacus,
flavo-albido-, supra vittatim pilosus; antennis rostroque apice rufus,
pedibus rufescentibus; prothorace transverso, conico, dense punctato,
medio carinato, sez-viltato; scutello oblongo albido-piloso, elytris
punctato-striatis, interstitüis dorsalibus alternis angustioribus, 2° et 6°
haud, tertio toto, reliquis abbreviatim flavo-albido-pilosis; femoribus
bidentatis. — Long. 4.7 mill., lat. 2.4 mill.
Von hezasticus Ghl. durch an der Basis nicht plötzlich er-
weiterte Decken, gekielten Thorax ohne gerandete Spitze und an-
dere Zeichnung, von discolor!) Kolbe und den drei übrigen noch
von mir beschriebenen Arten schon durch die sechs Binden auf
dem Thorax verschieden.
Rüssel an der Basis von scharf dreieckigem Querschnitt und
sowohl breiter (über doppelt so breit) und höher als an der Spitze,
bis zur Fühlereinlenkung (weit hinter der Mitte) wie auch die
Augenumrandung mit weiflsen Schuppenhaaren besetzt. Thorax
beinahe doppelt so breit als lang, die Seiten kaum gerundet, die
Basis jederseits des spitzen Mittellappens abgestutzt; von den vier
gelblich behaarten breiten. Längsbinden sind die beiden inneren
klammerförmig gegen einander gebogen und stolsen vorn nicht
ganz, hinten aber dicht zusammen, während die beiden äufseren
‘durch ein schmales Band am Vorderrande und an der Basis mit
‘der unteren weilslichen Binde dicht am Seitenrande verbunden
sind. Decken mit dem höchsten Längswölbungspunkte in der Mitte,
die Seiten mit denen des Thorax eine kaum unterbrochene Bogen-
linie bildend ; mit gelblichen Schuppenhaaren sind besetzt: die Spitze,
eine längere Strichmakel in der Mitte des Aufsenrandes, die Spa-
tien 1,:5, 9: von der Basis bis zum Spitzen-Drittel oder Viertel,
die Naht und Spatium 7 von der Spitze bis zur Höhe der glän-
zenden Schulterschmiele, 4 in der hinteren Hälfte, 8 in der Mitte
sowie 3 in seiner ganzen Länge und an der Basis mit 1 durch
einen queren Strich verbunden; die dunklen Stellen der punktirten
Spatien und des Thorax mit schwarzbraunen Schuppenhaaren be-
setzt. Unterseite ziemlich gleichmälsig weils schuppenhaarig.
1) Berl. Ent. Zeitschr. 1883, p. 33.
‘der Fauna von Kamerun. 43
47. Mecopus talanthoides Heller. Abhandl. Dresd. Mus.
1893, p. 30.
Joh. Albrechts- Höhe.
48. Osphilia!) tibialis. 9 O. gabonicae?) Heller similis
et affinis; ab illo statura breviori, tibiis posticis compressis, latis,
femoribus episternisque metathoracis fusco- maculatis, prothoracis
lateribus flavo-pilosis vittam fuscam includentibus BERECRUR, diversus.
— Long. 6.3 mill., lat. 3 mill. )
flavosignata olim.
Joh. Albrechts - Höhe.
Dr. Heller beschreibt den Thorax „viftis tribus rectis parce
flavo-pilosis“; so kann man allerdings auch die Zeichnung von
tibialis definiren, denn es liegt bei zwei vorliegenden Q neben der
_Seitenbinde eine dunkle Längsbinde, welche die Basis, nicht aber
‘den Vorderrand erreicht; aber diese hellen Längsbinden sind nicht
sparsamer behaart als die Makeln auf den Decken. Die hell be-
haarte Unterseite des Thorax zeigt an der Basis noch den Anfang
einer dunklen Längsbinde, während der Innenrand der Seitenbinde
"hinter der Mitte hakenförmig nach hinten erweitert ist. Die Hinter-
"schienen sind nicht nur schwarzbraun behaart, sondern auch viel
breiter als bei den übrigen Arten zusammengedrückt; der Rücken
ist flach bogenförmig und gewimpert, mit der grölsten Breite vor
der Mitte. Auffallend sind ferner eine grofse scharf begrenzte
dunkelbraune Makel an der Aulsenseite der Hinterschenkel und
eine auf den Hinterbrustepisternen. Geifselglied 2 kaum kürzer als
_ die doppelte Länge des ersten.
49. Osphilia ebriosa. Oblonga, nigro-picea supra parce
albido-pilosa; tibiis tarsisque rufescentibus; rostro anlennisque clava
ercepta flavo-testaceis; prothorace transverso fascia Iransversa api-
cali et macula basali ancoriforma albido; elytris striatis dorso antico
rufescentibus et albido-pilosis, sutura dorso impressis et apice linea
densius albido pilosa notatis; corpore subtus albido-sguamoso; femo-
‚ribus posticis maris extus brunneo-maculatis. — Long. 3.3 mill.,
lat. 1.3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
1) Bei Osphilia und Osphiliades sind die Mittelbrustepi-
meren stark aufsteigend, von oben sichtbar, und der Thorax-
vorderrand ist gerade abgestutzt.
2) Abhandl. Dresd. Mus. 1893, p. 40.
44 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Dem auch in Kamerun vorkommenden Osphiliades sansibaricus
Heller aufserordentlich ähnlich, aber des bedeckten Pygidiums, des
ausgebuchteten Unterrandes, der vorn spitzen Augen sowie der
‚etwas anderen Zeichnung wegen nicht mit ihm zu verwechseln.
. Rüssel länger als Kopf und Thorax zusammen, beim Manne
‚„an.der Basis viel breiter und höher, als an. der Spitze und scharf
dreieckig, beim Weibe länger überall gleich breit und an der Basis
nur wenig höher. Geifselglieder 1 und 2 von gleicher Länge, die
Keule dunkel gefärbt. Thorax beinahe geradlinig conisch, die
Basis jederseits des wenig vortretenden stampfen Mittellappens
gebuchtet, oberflächlich körnig punktirt. Decken beinahe doppelt
‘so lang als breit, an der Basis schräg gerundet erweitert, ihre
Seiten bis zum Spitzendrittel sehr flach gerundet, in den Streifen
schwer sichtbar punktirt; die Streifen an der Basis in gleichen
Abständen von einander, die Spatien äulserst feinkörnig punktirt,
der Rücken bis zum Spitzendrittel und zwischen den sechsten
Streifen mit querliegenden dünneren, die lang vertiefte Naht und
‘das Schildchen mit diekeren weilsen stabförmigen Haaren besetzt.
"Beine mit dünnen Haaren ziemlich dicht bekleidet, die Vorder-
schienen beinahe in ihrer ganzen Länge und mehr als gewöhnlich
gekrümmt.
50. Osphilia subnitida. Statura pracedenti (ebriosa) simi-
'lis; nigra subnitida; rostro ab antennarum insertione usque ad api-
Cem, antennis pedibusque rufis; prothorace confertim punctato, basi
albido-anguste fasciato; elytris aliquid brevioribus, punctato-striatis,
interstitiis pilis albidis fere uniseriatis et longitudinaliter dispositis;
femoribus anticis medio brunnescenfibus, posticis maris eztus macula
"brunnea notatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.1 mill.
"Joh. Albrechts- Höhe.
Die kleinste bisher bekannte Art, welche von ebriosa noch in
"folgenden Punkten abweicht. Rüssel des Mannes an der Basis
'nicht:breiter, nur höher als an der Spitze, beim Weibe nahezu
“eylindrisch, etwas dünner und länger, in beiden Geschlechtern,
nur von der Fühlereinlenkung ab bis zur Spitze roth. Thorax an
den Seiten deutlicher gerundet und an der Spitze kaum gerundet
verengt, die Punkte gröfser und tiefer, deutlich längsgewölbt mit
dem höchsten Punkte hinter der Mitte, der Vorderrand und die
Mittellinie nicht, die Basis nur schmal, das runde Schildchen nur
"dünn ‘und nicht dicht weifslich behaart. Decken tiefer und deut-
licher punktirt-gestreift, die Naht zum Schildchen hin kaum einge-
drückt und mit einer Reihe schräg liegender, gegen die Spitze mit
der Fauna von Kamerun,‘ . 45
längsliegenden längeren und sehr wenig abstehenden weilslichen
Haaren, Spatien reibeisenförmig punktirt, die dorsalen mit‘ einer:
nicht ganz regelmäfsigen Reihe längsgelegter weilser Haare. Die
weilse Beschuppung des Prosternums ist an den Seiten weniger:'
dicht, weil hier haarförmig. Der dünneren Bekleidung wegen 'er- \
scheint die Oberseite glänzender.
5l. Osphiliades sansibaricus Heller. Abh. Dresd. Mus.
1893, No. 2, p. 38.
Joh. Albrechts- Höhe.
92. Osphiliades Helleri. Oblongo-ellipticus, piceus, supra '
flavo-ochraceo-vittatim, subtus albidiori-pilosus; rostro antennis pedi-
busque rufis; prothorace transverso flavo-quinquevittato ;.elytris antice
profunde punctato-striatis, interstiliis coriaceis, octavo haud,. quinto
et sezto interrupte, reliquis abbreviatim flavo-ochraceo-Lhneatis; corpore
subtus fere aequaliter sat dense piloso; pygidio lateribus ochraceo,
maris medio ezcavato. — Long. 4.7—5.1 mill., lat. 1.9— 2.1 mill.
Joh. Albrechts- Höhe. D
Der Osphilia quaesita!) Fst. in Gröfse, Körperform und Zeich- '
nung sehr ähnlich. Rüssel an der Basis stumpf dreieckig und‘
höher, beim Manne auch breiter als an der Spitze, bis zur Fühler-
einlenkung punktirt-gestreift mit kräftigerem Mittelkiel' und feinen
Seitenkielen. Fühler etwas hinter der Mitte eingelenkt, Geilsel zur ;
Keule hin etwas verdickt, die beiden ersten Glieder gleich lang, !
l etwas dieker. Augen dicht gelblich weils umrandet. Thorax
kürzer als breit mit der gröfsten Breite hinter der Mitte, an den
Seiten etwas gerundet, zur Basis sehr wenig, zur Spitze etwas
mehr verengt; der basale Mittellappen für das Schildchen ausge-‘'
randet, aber nicht so weit vorgezogen; von (den dorsalen :drei
gelben Längsbinden sind die äulseren am Vorderrande mit ‘der
weilslich behaarten Vorderbrust verbunden, die eine die Basis er-
reichende und schräger nach unten gerichtete dunkle Längsbinde
einschlielst. Schildehen gewölbt, umfurcht, gelb behaart. Decken
an der Spitze einzeln abgerundet, gröfser punktirt gestreift; gelb:
behaart sind: der Spitzenrand, Spatium 9 bis vor die Spitze, 5'und 6.
‚im Basaldrittel unterbrochen, 4 an der Basis und Spitze, 1 bis 3:
eine längere Strecke an der Basis und die Naht bis auf' die ‘Basis
ganz. Hinterbrustepisternen gröfstentheils unbehaart.
53. Osphiliades Kraatzi. Subrhomboides, nigro- piceus;
supra fusco - pilosus, flavo-- luteo - vittatus et interrupto.-lineatus;::i
1) Nov. Zool. 1894, p. 564.
46. J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
rostro, antennis pedibusque rufis; articulo secundo funiculi primo
sesquilongiore; prothorace transverso basi utrinque oblique sinuato
lobo antescutellare postice ezciso, dense punctulato, dorso flavido-
trivittalo; elytris antice rotundato-dilatatis, basi transversim de-
pressis, sat profunde crenato-striatis, interstitüs parum convezis
obsoletissime coriaceis, omnibus basi, tertio et sezto postice, octavo
ante medium flavido-, sutura maculis duabus oblongis densius albi-
diori-pilosis; pygidio medio late sulcato, lateribus corporeque subtus
subalbido-pilosis ; episterno metathoracis ex parte maculague prosterni
subbasali nigro-brunneis.. — Long. 6 mill., lat. 3 mill.
Joh. Albrechts- Höhe; auch von Lolodorf.
In den Decken breiter als die beiden voraufgehenden Arten,
annähernd von der Körperform der Osphilia quadriplagiata!) Heller.
Rüssel in beiden Geschlechtern von der Basis bis zur Fühler-
einlenkung (hinter der Mitte) breiter und höher als an der Spitze
und von scharf dreieckigem Querschnitt, der Mittelkiel kräftiger
als die beiderseitigen die Basis nicht erreichenden Seitenkiele.
Kopf unten wie der Rüssel: hinten weilslich behaart, die Augen
dicht weifslich umrandet. Thorax beinahe doppelt so breit als an
den Seiten lang, die Seiten flach gerundet zur Spitze convergirend,
die helle Mittelbinde schmäler als die seitlichen und an der Basis
weils, die seitliche am Vorderrande mit der weifslich behaarten
Unterseite verbunden. Schildchen schmal oval, fein gelblich behaart.
Decken nur etwas länger als hinter der Basis breit, hier am brei-
testen, ihr Rücken flach längsgewölbt, die Naht in der vorderen
Hälfte eingedrückt; die Streifen 1 und 2 sowie 3 und 4 an der
Basis einander genähert, die Punkte in den Dorsalstreifen etwas
breiter als diese, die dorsalen Spatien etwas gewölbt, die äufseren
flach; auf der vorderen Nahtmakel, von der Mitte bis dicht hinter
das Schildchen sich erstreckend, liegen die Schuppenhaare quer
etwas schräge, auf der beinahe ebenso langen apicalen längs; eben-
falls quer liegen die weniger diehten gelben Haare auf den Spatien
und zwar an der Basis von 2, 4, 6 eine kürzere Strecke, an
der Spitze von 3 und 6 sowie auf 8 hinter der etwas glänzenden
fein punktirten Schulterbeule eine längere Strecke.
Die Art ist besonders durch die breite, zur Spitze etwas brei-
tere und tiefere Längsfurche auf dem Pygidium ausgezeichnet; das
Analsegment des Weibes ist an der Spitze flach, aber ziemlich
breit ausgerandet, und der ganze Hinterrand kurzhaarig bewimpert;
!) Abhandl. Dresd. Mus. 1893, No. 2, p. 46.
der Fauna von Kamerun: 47
das des Mannes zeigt einen breiten, stumpfdreieckigen Lappen, Jer,
scharfwinkelig nach unten gebogen, beinahe so lang ist als der
horizontale Theil und offenbar dem sehr breiten Penis als Leiter
dienen soll.
Tribus Isorkynchini Lac.
Mehrere westafrikanische Vertreter der Menemachiden machten
es nothwendig, dieser Gruppe näher zu treten. Nach Lacordaire -
sollen die beiden Gruppen Menemachides orais und Acicnemides
nicht aufsteigende Mittelbrustepimeren haben. Von den vier zu
diesen Gruppen gehörenden Gattungen lagen mir bisher nur Pylaris
Sch. und Acicnemis sicher determinirt vor, während Menemachus
Sch. bei mir ebenso fraglich determinirt war wie Hoplitopales Sch.
und zwar deshalb fraglich, weil die von mir als zu den beiden
letzten Gattungen gehörigen Arten im Gegensatz zu Lacordaire
entschieden aufsteigende, wenn auch nicht von oben sichtbare
Mittelbrustepisternen zeigen.
Dr. K. Heller hat neuerdings in seinen Zykopiden-Studien 2)
die Menemachiden den Zygopiden angereiht und, wie sich jetzt nach
Untersuchung der Typen von Menemachus. und Haplitopales aus
dem Stockholmer Museum herausstellt, durchaus zutreffend. Wenn
in der Uebersichtstabelle der Zygopiden-Gattungen aber nur allein
Menemachus von dem geschätzten Autor aufgenommen wurde, so
mufs vorausgesetzt werden, dafs ihm möglicherweise Pylarus und
Hoplitopales unbekannt waren, Acicnemis aber aus wichtigen Gründen
von der Anreihung an die Zygopiden ausgeschlossen wurde.
Bei Untersuchung der vier Menemachiden-Gattungen stellt sich
nun heraus, dafs sie alle aufsteigende Mittelbrustepimeren besitzen,
dals Menemachus und Hoplitopales einmal das den echten Zygopiden
eigenthümliche vom Hinterrande des zweiten Segmentes zum Apex
ansteigende Abdomen und hierdurch bedingt auch das Ansteigen
‚des Deckenaufsenrandes, andererseits etwas komprimirte Schienen
mit zwischen zwei feinen Kielen gefurchten Rücken, aber weder
Pylarus noch Acicnemis auch nur eine dieser beiden letztgenannten
‚Eigenschaft besitzen. Letztere beiden Gattungen wären also von
| den Menemachiden auszuschlielsen, erstere zwischen die Nerthopiden
und Comarotiden, letztere aber den Ithyporiden mit ungefurchter
Vorderbrust und eng aneinander stehenden Vorderhüften oder den
Choliden einzureihen.
1) Abh. Dresd. Mus. 1892/93, No. 2.
48) J. Faust: Beitrag: zur: Kenntnifs
‚Die nächste verwandte Gruppe der so präeisirten Menemachiden
sind nun offenbar die Isorbynchiden, die. neben den aufsteigenden
Mittelbrustepimeren: u. a. Eigenschaften auch das aufsteigende Ab- '
domen und die Schienenbildung mit jenen gemeinsam haben, wobei‘,
aber zu beachten ist, dafs die von Lacordaire zur Isorhynchiden-
Abtheilung gezogene Gruppe der Lobetracheliden ihrer nicht auf-
steigenden : Mittelbrustepimeren und des zum Apex nicht auf-
steigenden Abdomens wegen von dieser Abtheilung, auszuschliefsen
und:etwa: den Coryssopiden anzugliedern wären. Da mir gerade
die Gattung Isorhynchus Sch., die der Gruppe und dem Tribus den
Namen gegeben unbekannt geblieben ist, so kann für den Augen-
blick nicht festgestellt werden, ob sie wie Conophorus, Elattocerus
und Telephaö.. dieselben obigen Eigenschaften‘ der Menemachiden
besitzen. Unter der einstweiligen Annahme, dafs: dem jedoch so.
ist, bilden ‚die Isorhynchiden (nach Eliminirung der Lobotracheliden)
mit. den.: Menemachiden einen homogenen Tribus, dessen Haupt-
eigenschaften, soweit sie den mir bekannten afrikanischen Salkımern
eritsprechen, folgende sind:
Mittelbrustepisternen aufsteigend ': Schleifen
"etwas 'komprimirt, ihr Rücken mit einer Furche
‘zwischen zwei Kielen. Abdomen vom Hinterrande des
zweiten Segments zum Apex ansteigend. Vorderhüften
mehr oder weniger getrennt.' Augen rund, an die Oberseite
des Kopfes gerückt und mehr oder weniger genähert. Augen-
lappen fehlen. Hinterhüften vom Deckenaufsenrande durch die
Hinterbrustepisternen getrennt. Oberkante der Fühlerfurche schräg :
zur Unterkante des Rüssels an der Basis gerichtet. Fühlerein-
-Jenkung in oder vor der Mitte. Fühlerschaft erreicht nicht die
Basis. Mittelbrustfortsatz schmäler als der Abdominalfortsatz,
‘dieser schmäler als die Hinterhüften breit und vorne oval zu-
'gespitzt oder beiderseits schräg abgestutzt. Bauchsegment 2:
'länger als 3. Schildehen vorhanden. 'Vorderhüften dem Hinter-
rande des Prosternums genähert. it
und der in folgende zwei Gruppen zerfällt:
1),.Auffallend ist, dafs die Entwickelung der Mittelbrustepimeren,
die von :Lacordaire für. eine systematische Gruppirung, in anderen -
Theilen der Cureulioniden mit soviel Erfolg benutzt wurde, gerade
bei den Zygopiden von ihm und anderen Autoren so wenig Beach-
tung gefunden hat.
der Fauna von Kamerun. - 49
I. Vorderbrust vor den Hüften ungefurcht, Bauchsegment 2 an
‘den Seiten wenn auch nur wenig kürzer als 1 und wie 3 mit
nach hinten etwas ausgezogenen Anlsengekep: Krallen einfach
gespreitztis.iw.- - 2 000. Menemachina.
II. Vorderbrust vor den Hüften efurcht, oder die Furche nur
durch zwei Kiele angedeutet, Vorderrand in der Mitte stets
aussebuchteti\. . . la (F gemalt „nZsanhynchina.
Menemachina.
A’. Pygidium bedeckt. Vorderschenkel wenn auch mitunter ‚nur
‚wenig dieker und kräftiger gezähnt als die hinteren.
. Hinterbrust zwischen den Hüften deutlich kürzer als Bauch-
segment 1 hinter den Hüften, Segment 2 an den Seiten kürzer
oder länger als 3 und 4 zusammen. Typus naevus Bhn.
Menemachus !) Sch.
Hinterbrust sches den Hüften so lang oder länger als Bauch-
‚segment 1 hinter: den Hüften.
Fühlerfarche nach vorne über die Fühlereinlenkung hinaus nicht
fortgesetzt.
. Keulenglied 1 hornig und länger als die übrigen zusammen.
Hinterbrust zwischen den Hüften bedeutend länger als der Mittel-
hüftendurchmesser.
Bauchsegment 2 wenig länger als 3 und 4 zusammen. Geifsel
zur Keule allmählich dicker, Glied 7 so .breit als das an der
Basis abgestutzte und verkehrt, kegelförmige erste Keulenglied,
-. 1 und 2 gleich kurz, ersteres etwas dicker. Vorderschenkel in
beiden Geschlechtern nur wenig dicker und kräftiger gezähnt
als die hinteren; Schienen an der Basis wenig gebogen, ihr
Unterrand in der Basalhälfte ausgerandet, an der senkrecht zur
Achse abgestutzten Spitze schmäler als vor der Mitte, hier am
breitesten. Rüssel an der Basis am höchsten, seine Seiten
hinten flach. Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften so breit
als die Keule, hinter den Hüften ausgerandet. Mittelbrustfortsatz
‘hinten gerade abgestutzt. Hinterbrustepisternen innen ausge-
.randet. (Typus crassirostris n. sp.) . . Metamelus nov. gen.
Bauchsegment 2 beinahe um die Hälfte länger als 3 und 4
zusammen.. Geifsel zur Keule hin sehr wenig dicker, Glied 7
1) Die Gattung ist hier in weitem Sinne aufgefalst und muls
später wahrscheinlich gespalten werden; da mir meist nur Einzel-
stücke oder nur das eine Geschlecht der weiter unten beschriebenen
Arten vorliegt, so unterblieb eine solche Spaltung.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 4
50
J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
nicht an die Keule geschlossen, 2 länger als 1. Vorderschenkel
dicker und viel kräftiger gezähnt als die hinteren ; Vorderschienen
an der Basis stark gekrümmt, sonst wie bei Metamelus. Rüssel
nahezu cylindrisch. WVorderbrustfortsatz zwischen den Hüften
schnell fadenförmig, hinter ihnen gerade abgestutzt. Mittelbrust-
fortsatz hinten flach abgerundet. Hinterbrustepisternen parallel-
seitig. (Typus ambiguus !) Fährs.) . . Hoplitopales Sch.
Keulenglied 1 nicht hornig, kürzer als die übrigen zusammen.
Vorderbrust zwischen den Hüften fadenförmig. Hinterbrust-
episternen parallelseitig. Mittelbrustfortsatz hinten abgerundet.
Hinterbrust zwischen den Hüften nicht länger als der Mittel-
hüftendurchmesser. Bauchsegment 2 deutlich kürzer als 3 und 4
zusammen. Vorderschenkel dicker und viel kräftiger gezähnt;
Schienenunterkante in der Basalhälfte ausgerandet. (Typus
leucopictus n. SP.) - » » = =... Phylanticus nov. gen.
Fühlerfurche nach vorne über die Fühlereinlenkung hinaus fort-
gesetzt. Hinterbrust zwischen den Hüften bedeutend länger als
der Mittelhüftendurchmesser. Hinterrand des Prosternums in
der Mitte ausgebuchtet. Vorderschenkel viel dicker und auch
kräftiger gezähnt. Vorderschienen in ihrer ganzen Länge ge-
krümmt.
. Bauchsegment 2 nicht ganz so lang als 3 und 4 zusammen.
Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften so breit als der Vorder-
schenkel an der dicksten Stelle. Mittelbrustfortsatz hinten gerade
abgestutzt. Vorderschienen an der Spitze nicht schmäler als in
der Mitte, ihr Rücken ganz randig. Hinterbrustepisternen nach
hinten allmählich breiter. - (Typus Telephae glabra ?) Fst.)
Platycleidus nov. gen.
Bauchsegment 2 länger als 3 und 4 zusammen. Vorderbrust-
fortsatz zwischen den Hüften nur so breit als die Vorder-
schienenspitze. Mittelbrustfortsatz hinten gerundet. Vorder-
schienen an der Spitze schmäler als in der Mitte, ihr Rücken
gegen die Spitze gezätinelt. Hinterbrustepisternen parallelseitig.
(Typus Menemachus stigma ?) Pasc.) — Cotypen Hoplitopales?
melaspis *) Fst. und nothus °>) Fst. Aphyocnemus nov. gen.
1) Coleopt. Caffr., p. 259. Der richtige, aber im Stockholmer
Museum nicht vorhandene Typus ist lineatus Bhn.
?) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 245.
#) Ann. Nat. Hist. 1882, p. 451, t. 8, f. 4.
+) Stett. ent. Ztg. 1893, p. 228.
5) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 245.
4’
der Fauna von Kamerun. |
. Pygidium unbedeckt, vertikal. Hinterschenkel etwas dicker und
kräftiger gezähnt als die vorderen. (Typus indigens Fst.)
Synergus!) Fst.
Isorhynchina.
. Krallen einfach frei. Vorderhüften fadenförmig getrennt. Bauch-
segmente 2 und 3 an den Aufsenecken etwas nach hinten ge-
zogen.
Vorderbrust mit deutlich vertiefter Furche vor den Hüften.
Hinterbrustepisternen parallelseitig. Fühlerfurche nach vorne
über die Fühlereinlenkung nicht fortgesetzt.
. Hinterbrust zwischen den Hüften so lang als Bauchsegment 1
hinter den Hüften. Bauchsegment 2 länger als 5 und 4 zu-
sammen.
. Bauchsegmente 1 und 2 an den Seiten gleich lang, 2 um die
Hälfte länger als 3 und 4 zusammen. Hinterrand des Pro-
sternums in der Mitte gerade abgestutzt. Schenkel nicht gekeult,
die vordersten nicht dicker und nicht kräftiger gezähnt. (Typus
subfasciatus Ehs.) . . . . 2... Blattocerus Sch.
Bauchsegment | an den Saiten länber als 2, dieses nur wenig
länger als 5 und 4 zusammen. Hinterrand de Prosternums in
der Mitte ausgebuchtet oder ausgeschnitten, die Aufsenecken
dieses Ausschnittes gegen die Mittelbrust vorgezogen. Schenkel
mehr oder minder gekeult, die vordersten dieker und auch
kräftiger gezähnt. (Typus bifasciatus n. sp.)
Meneudetus nov. gen.
Hinterbrust zwischen den Hüften kürzer als Bauchsegment |]
hinter den Hüften. Bauchsegment 2 kaum so lang als 3 und 4
zusammen. (Typus laticollis ?) Pasc.) . . Telephaö?) Pase.
Vorderbrust mitunter zwischen zwei feinen Kielen vor den
Hüften kaum vertieft. Hinterbrustepisternen innen ausgerandet.
Füblerfurche nach vorne über die Fühlereinlenkung fortgesetzt.
Hinterbrust zwischen den Hüften so lang als Bauchsegment |
hinter den Hüften. Bauchsegment 2 wenig kürzer als 3 und 4
!) Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 246; die Gattung wurde
wegen unsicherer Kenntnifs der Menemachiden zu den Peridinetiden
gestellt.
2) mir unbekannt.
3) Der Gattungsbegriff ist hier ebenso weit genommen wie
der von Dr. K. Heller in Tijdschr. v. Entom. XXXVL, p. 39.
4*
52 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
zusammen. Hinterrand des Prosternums in der Mitte gerade
abgestutzt. (Typus Balaninus kolae !) Desbr.)
Balanogastrıs nov. gen.
B. Krallen appendikulirt.
7. Schenkel nicht gekeult aber gezähnt. (Typus albidus Ghl.)
Conophorus Sch.
7. Schenkel gekeult aber ungezähnt. (Typus pudicus Sparrm.)
Isorhynchus Sch.
54. Menemachus naevulus. &. Subovalis, nigro-piceus,
subopacus, supra pilis squamiformibus subalbidis adspersus; untennis
tarsisque rufo-testaceis; rostro prothoracis longitudine, arcuato, post
antennarum insertionem confertim punctato et carinulato; prothorace
Iransverso basi bisinualo, intra apicem sinuato - contracto, dense
granuloso -punctato, carinula media viz indicato; elytris latitudıne
longioribus tenuiter strialis, ante apicem vobtuse callosis, interstiliss
dense granuloso-punctatis, macula suturale ut scutello dense squa-
mosis. — Long. 4 mill., lat. 2.2 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Zwei Stücke.
Diese Art ist dem Menemachus naevus Bhn. recht ähnlıch,
von ihm durch ganz anders geformte Schienen, das hell beschuppte
Schildehen, hinten beulige Decken und andere Bekleidung der
Unterseite hauptsächlich verschieden.
Die Unterseite oberflächlich, aber ziemlich dicht punktirt, jeder
Punkt mit einem anliegenden, sehr feinen weilslichen Seidenhärchen.
Thorax mit nicht ganz scharfen Hinterecken, seine Seiten bis vor
die Mitte kaum gerundet, beinahe parallel, die Basis dreimal so
breit als die Spitze, hinter der Spitze auch oben, aber nur sehr
flach abgeschnürt, die kleinen Körnchen mit einem feinen an-
liegenden rauchfarbigen Härchen; spärlich eingestreute weilsliche
Schuppenhaare bilden jederseits und hinter der Mitte eine kleine
Punktmakel. Kopf fein und nicht ganz dicht punktirt. Augen-
innenränder hinter der Mitte nur durch eine feine Linie getrennt,
nach vorne divergirend. Decken hinten zwischen den Streifen 4
und 7 beulig, die Schultern schräg abfallend, mit abgerundeten
Schulterecken, von hier nach hinten allmählich und wenig, gegen
die abgestutzte Spitze schnell gerundet-verengt, der Rücken flach,
zur Spitze schräg gerundet-abfallend, die Streifen nicht tief und
!) Bull. Soc. ent. France 1895, p. CLXXVI; in Nufsstücken
eingebettet von Hrn. Camillo Schaufals und 1 Stück vom Autor
erhalten.
der Fauna von Kamerun, 53
nur undeutlich punktirt, die dicht punktirten Spatien mit körnigen
Zwischenräumen, jeder Punkt mit einem kleinen kürzeren, zwei-
oder dreizipfligen rauchfarbigen Schüppcehen; hin und wieder ein-
gestreute weilsliche und längere Schuppenhaare stehen sehr dicht
zu einer Nahtmakel hinter der Mitte, weniger dicht zu einer Basal-
makel auf Spatium 2 und zu einer Nahtmakel vor der Mitte zu-
sammen. Geisel zur Keule hin etwas verdickt, Glied 7 aber nicht
an die kurz ovale und tomentose Keule geschlossen, Glied 1 dicker
aber nicht kürzer als 2.
Unterkante der an der Basis gekrümmten vier Hinterschienen
gerade, die der zwei vordersten sehr flach zweibuchtig, letztere
an der Spitze senkrecht zur Achse abgestutzt; Vorderschenkel
nicht viel dieker, aber mit einem längeren spitzwinkligen Zahne
als die hinteren; die vier Hinter-chienen an der Spitze auf etwa
ein Viertel ihrer Länge schräg zum Rücken abgestutzt und ge-
wimpert. Hinterrand des Prosternums in der Mitte stumpf zwei-
spitzig, gegen die Mittelbrust erweitert, Mittelbrustfortsatz hinten
parabolisch gerundet.
905. Menemachus adspersus. g. Ovalis, niger, opacus, pilis
albidis supra maculatim adspersus, subtus densius obstilus; antennis
testaceis, tarsis rufescentibus; rostro prothoracis longitudine, curvato,
postice seriafim punctato; articulo secundo funiculi primo longiore;
prothorace transverso, medio rolundato-dilatato, angulis posticis
rotundato; elytris tenuiter striatis; femoribus anticis valde incrassatis
et dentatis, tibus anticis curvatis apicem versus gradatim dilatatis.
— Long. 4 mill., lat. 2 mill.
Gabun; in meiner Sammlung.
Durch die stark verdickten und gezähnten Vorderschenkel, sowie
dureh:die in ihrer ganzen Länge gekrümmten, zur Spitze allmählich
jedoch nur wenig verbreiterten Vorderschienen, dem naevus noch
ähulicher als dem vorhersehenden (naevulus), die Decken aber etwas
länger, die Haare oben und unten weilslich und nicht schuppen-
artig,.die Augen grölser. Von naevulus durch an den Seiten ge-
rundet erweiterten Thorax. den Mangel sehr dicht behaarter Makeln,
anders gefcrmte Vorderschienen und verlängertes zweites Geilsel-
glied (wie bei naevus) hauptsächlich verschieden.
Augen gröfser als bei naevus, so grols und ebenso gestellt
als bei naevulus. Fühler vor der Rüsselmitte eingelenkt, ihre
Geilsel zur Spitze hin ‘wenig dicker, Glied 1 kaum dicker, aber
beinahe um die Hälfte kürzer als 2; Glied 1 und 2 der ovalen
Keule dunkler rothgelb und scheinbar hornig. Thorax und Decken
94 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
wie bei naevulus skulptirt; ersterer mit der gröfsten Breite in der
Mitte, zur zweibuchtigen Basis gerundet und wenig, zur Spitze
geschweift und viel mehr verengt, die Hinterecken ganz verrundet,
hinter dem Vorderrande leicht abgeschnürt, die basale Schweifung
neben dem scharf stumpfwinkligen Mittellappen tiefer und schmäler;
aulser eingestreuten weilslichen und nicht dünnen Haaren finden
sich dichter gestellte auf der Mittellinie und auf einer basalen
Makel aufsen neben der Schweifung. Schildehen rund, undicht,
weilslich behaart, umfurcht. Decken wie bei naevulus geformt,
zwischen vorherrschend rauchfarbigen Härchen sind weilsliche ein-
gestreut, eine basale dreieckige, mit ihrer Spitze bis vor die Mitte
und seitlich bis zu den Schultern reichende Makel, sowie eine.
apikale auf Spatium 1 undicht, eine Nahtmakel hinter der Mitte
dichter weilslich behaart.
Die vier Hinterschienen an der Basis gekrümmt, ihre Unter-
kante von der Basis bis über die Mitte ausgerandet, ihre Spitze
beinahe senkrecht zur Achse abgestutzt, der Rücken gegen die
Spitze mit einer flachen und gewimperten Ausrandung, deren Hinter-
ecke etwas zahnartig vorspringt; Vorderschienen an der Spitze etwas
schräg nach innen abgestutzt, die Innenecke dornartig nach vorne
vorragend. Hinterrand des Prosternums gerade, Mittelbrustfortsatz
hinten beinahe abgestutzt.
56. Menemachus nubilosus. Kürzer als die vorhergehende
Art (adspersus), der Thorax kürzer und an den Seiten stärker
gerundet erweitert, die Oberseite mit weilslichen und bräunlichen
Schuppenhaaren wolkig besetzt, ohne symmetrische Flecke oder
Makeln auf den Decken.
Oberseite, Beine und Fühler peehbraun. Der weibliche Rüssel
etwas länger als der Thorax und etwas dicker als beim adspersus-
Manne, an der Basis stumpf dreieckig, die Seiten vor den Augen
bis zur Fühlereinlenkung dicht hinter der Mitte dicht punktirt, matt,
der übrige Theil glänzend, fein und zerstreut punktirt. Augen
kleiner und nur durch eine feine Linie getrennt, Thorax am Vorder-
rande nicht halsförmig abgesetzt, etwas höher längsgewölbt. Schild-
chen kleiner, aber auch weilslich behaart. Decken kaum länger
als breit, wenig breiter als der Thorax an der breitesten Stelle,
beinahe parallelseitig und hinten halbkreisförmig gerundet, die Naht
hinter dem Schildehen deutlicher eingedrückt, die Spatien 2 und 4 an
der Basis breiter als 3 und 5. Unterseite, namentlich die Hinter-
brust und das Abdomen viel spärlicher mit weilslichen stabförmigen
Schuppenhaaren besetzt, der Rücken flach bis vor die Spitze ohne
der Fauna von Kamerun. 55
Längswölbung. Vorderschienen in ihrer ganzen Länge aber flacher
gekrümmt und parallelseitig. -— Länge 3.3 mill., Breite 1.9 mill.
Joh. Albrechts-Höhe; nach einem Weibe.
57. Menemachus distans. Q. Breviter ellipticus, piceus,
pilis fuscis et luteis nebulosus; antennis dilutioribus; oculis magis
distantibus; fronte inter oculos impressa; rostro prothorace breviore;
hoc transverso postice parallelo antice valde sinuato -attenuato,
densissime punctato; elytris semiellipticis, tenuiter punctato-striatis,
interstitiis radulato-punctatis; tibiis anticis bası arcuatis. — Long.
3.8 mill., lat. 2 mill.
Joh. Albrechts-Höhe; ein Mann.
Vorne und hinten mehr verengt als naevulus, adspersus und
nubilosus, und sowohl durch die auf der Stirne mehr getrennten
Augen, als auch durch die wolkige lehmfarbige Behaarung der
Oberseite ausgezeichnet.
Stirne zwischen den Augen reichlich so breit als die Geifsel
und mit einem punktförmigen Eindruck. Kopf ebenso dicht und
stark punktirt, als der Thorax. Letzterer mit zweibuchtiger Basis
und scharfwinkligen, nicht eingezogenen Hinterecken, der Vorder-
rand beinahe nur ein Viertel so breit als die Basis, deutlich längs-
gewölbt, eine feine stumpf erhabene Mittellinie angedeutet. Schild-
chen klein, rund, etwas weilslicher behaart. Decken wenig länger
als breit, ihr Rücken in gleichmässigem flachen Bogen bis zur
Spitze längsgewölbt, an der Basis um das Schildehen und jeder-
seits innerhalb der Schulter flach, die Naht hinter dem Schild-
chen tiefer eingedrückt, der Randstreifen nicht tiefer, aber etwas
gröber punktirt; die dunklen Schuppenhaare dünner und etwas
kürzer als die hellen. Unterseite und Beine gleichmälsig undicht,
mit gelblichen Schuppenhaaren besetzt.
Vorderschienen an der Basis gebogen und hier schmäler als vor der
Mitte, ihre Unterkante im Spitzendrittel schräg zur Spitze abgestutzt.
58. Menemachus pinguis. d. Subparallelus, piceus, pinguis,
pilis cinereis hinc inde adspersus; antennis tarsisque rufis; ocuhs
fere contiguis; rostro prothorace breviore postice carınula instructo;
prothorace transverso antice sinuato-angustato, ut capite densissime
punctato, carinula medio indicato,; scutello rotundato concolore
nonnihil nitido; elytrıs dorso tenuwiter striatis, interstiliis latıs
planis, dense tri-subseriatim punctatis, postice litura suturali cinereo-
pilosis; tibiis anticis basi curvatıs, apice parum angustalis. — Long.
4 mill., lat. 2.2 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Ein männliches Stück.
56 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Etwas gröfser als tristis!) Fhs. und von ihm hauptsächlich
durch kürzeren Thorax mit tiefer zweibuchtiger Basis, nicht ge-
strichelten Rüssel, unbeschuppte Deckenbasis und beinahe kahle
Unterseite verschieden.
Augen so grols als bei adspersus und auf der Stirne nur durch eine
feine Linie getrennt. Rüssel an den Seiten von der Basis bis zur
Fühlereinlenkung vor der Mitte diebt punktirt, beinahe eylindrisch.
Thorax jederseits neben dem stumpfen Antiscutellarlappen ziemlich
tief gebuchtet, mit der gröfsten Breite in der Mitte, an den Seiten
flach gerundet, zur Basis kaum verengt, flach längsgewölbt mit
dem höchsten Wölbungspunkte hinter der Mitte, die sehr dichten
Punkte scharfrandig, meist mit steilen Wänden, flachem Boden und
einem ein kaum bemerkbares Börstehen im Mittelpunkt. Decken
an der Basis kurz gerundet verbreitert, deutlich länger als breit, an
der Spitze halbkreisförmig gerundet, die Seiten nahezu parallel,
etwas quer-, aber weniger längsgewölbt, die Naht hinter dem Schild-
chen stark vertieft, nur die äulseren Streifen deutlich punktirt, die
Punkte auf den Spatien dicht, beinahe dreireihig gestellt und wie
die auf den Thorax beschaffen; einzelne graugelbe Schuppenborsten
sind auf den äufseren Spatien eingestreut und stehen im Spitzen-
drittel der Näht zu einer kurzen Strichmakel zusa'ımen.
Vorderschienen länger als bei adspersus, an der Basis stark
gekrümmt, dann leicht gebogen, die Aufsenecke der gerade abge-
stutzten Spitze wenig abgeschrägt, daher die Spitze etwas schmäler.
59. Menemachus discoideus. d. Ovalis, niger, subopacus,
subtus albido-pilosus, supra flavo-ochraceo-maculatus; antennis, tübüs
tarsisque testaceis, femoribus, rostro apice rufo-piceis; prothorace
paulo transverso mazxima latitudine post medium, antice subsinwato-
angustato, dense flavo-ochraceo-piloso; maculis nonnulls irreyulari-
bus denudatis; elytris tenuiter striafis, macula magna dorsali basın
adnera flavo-ochraceis; femoribus anficis crassionibus et fortius
dentatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.3 mill.
Joh. Albrechts-Höhe.
Von der Gröfse und Form des undabundus ?) Fst., nur noch
etwas flacher auf dem Rücken. Rüssel reichlich so lang als der
Thorax und beinahe so breit als der Hinterschenkel, an der Basis
am dicksten, bis zur Fühlereinlenkung gestreift punktirt. Geifsel-
1) Coleopt.. Caffr. 1871, p. 258. |
?) in Stett. ent. Ztg. 1895, p. 312, als Teiephaö beschrieben,
hat keine gefurchte Vorderbrust und gehört zu Menemachus; seine
Schienenbildung ist genau die von discordeus.-
der Fauna von Kamerun. 7
glieder 1 und 2 an Länge kaum verschieden, 1 wenig dicker, die
übrigen zur Keule hin kaum dieker werdend; Glied 1 und 2 der
letzteren bei gewisser Ansicht hornig erscheinend. Kopf äufserst
dicht punktirt. Augen hinten durch einen gelblich behaarten Strich
getrennt. Thorax mit ziemlich scharfen Hinterecken, neben dem
scharfspitzigen Antiscutellarlappen mit einer kurzen Buchtung, eine
kurze Strecke an der Basis parallelseitig, dann allmählich gerundet
und schliefslich kurz geschweift verengt, deutlich längsgewölbt, die
dichte gelbliche Behaarung bei einem Stücke von 6 Kahlmakeln
unterbrochen, von denen vier in einer Querreihe vor der Mitte und
zwei strichförmige dicht vor der Basis stehen; bei einem anderen
Stücke sind die vorderen Makeln unter sich und hinten auch mit
den: beiden strichförmigen zusammengeschlossen. Schildchen rund-
lich, umfurcht, dicht gelblich behaart. Decken vor der Spitze ohne
Spur einer Beule, sehr flach längsgewölbt; die von der Basis bis
vor die Spitze sich erstreckende Dorsalmakel liegt zwischen den
sechsten Streifen, ist vor der Mitte bis zum Streifen 4 einge-
schnürt, hinter der Mitte in zwei Buchtungen verengt, Spatien 1
und 7, letzteres noch in der Mitte mit.einer kurzen Strichmakel.
Beine ziemlich. dicht weifslich behaart.
Alle Schienen an der Basis gebogen und unten in der Basal-
hälfte eiwas ausgebuchtet, die hintersten am wenigsten, die vier
vorderen an der Spitze zum Rücken hin schräg, die hinteren recht-
winklig zur Achse abgestutzt. Hinterrand des Prosternums und
des Mittelbrustfortsatzes abgestutzt.
Nach drei männlichen Stücken.
60. Menemachus tristigma. &. Oblongo-ovalis, piceus,
‚pilis squamiformibus ochraceis parce obsitus, elytris albido-trimacu-
latis; antennarum scapo tarsisque rufis; rostro femorum antıcorum
longitudine, arcuato; prothorace latitudine basali aequilongo antror-
sim rotundato-angustato, vittis dunbus obsoletis ochraceis signato;
elytris prothorace parum latioribus, ochraceo nebulosis maculis
tribus rotundatis niveis una utrinque basalı in interstitio -sezto,
fertia communi suturali post medium notatis; funiculo clavam versus
paulo incrassato articulo secundo quam “primo viz longiore. —
Long. 3.4 mill., lat. 1.5 mill. 3%
Stanley- pool.
Gestreckter als die vorhergehenden Arten. Augen kleiner,
ihre Entfernung gleich der Geifseldicke. Rüssel so dick als: der
Augendurchmesser, bis zur Fühlereinlenkung im Spitzendrittel
"eylindrisch, von hier. zur Spitze allmählich niedriger, gestreift
98 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
punktirt und mit feinem Mittelkiel. Kopf über den Augen gröber,
nach hinten feiner punktirt. Geifselglieder 1 und 2 von Dicke und
Länge wenig verschieden, 7 beinahe an die Keule geschlossen.
Thorax beinahe länger als an der Basis breit, hier am breitesten
und ziemlich tief zweibuchtig, die Hinterecken stumpfer als der
Mittellappen, Rücken sehr dicht punktirt mit abgekürzter un-
punktirter Mittellinie, die beiden lehmfarbigen, nicht scharf be-
grenzten Dorsalbinden bis vor die Mitte eonvergirend, dann bis zur
Spitze wieder etwas nach auflsen gebogen und deutlicher als eine
ebenso breite Mittelbinde. Schildchen klein oval, umfurcht und
kaum behaart. Decken nahezu doppelt so breit als lang, vorne
nur wenig breiter als die Thoraxbasis mit flach abgerundeten
Schultern, nach hinten nur wenig, fast geradlinig verengt, der Länge
nach mit dem Thorax gleich flach gewölbt, die Naht hinter dem
Schildchen etwas eingedrückt, hinten jederseits vor der Spitze mit
einem flachen Eindruck, die feinen Streifen kaum siebtbar punktirt,
die flachen Spatien wolkig mit lehmfarbigen und weifslichen diekeren
Härchen nicht dicht, die drei weilsen Makeln sehr dicht besetzt.
Unterseite weitläufig punktirt, jeder Punkt mit einem weilslichen
Härchen, Seiten der Brust etwas dichter punktirt. Beine dichter
gelbgrau behaart.
Alle. Schienen an der Basis gebogen, ihre Unterkante mit
basaler Ausrandung, an der horizontal abgestutzten Spitze etwas
schmäler als vor der Ausrandung. Vorderschenkel und Schienen
dicker, erstere auch kräftiger gezähnt als die hinteren; Tarsen-
glied 3 nur sehr wenig breiter als 2, aber deutlich zweilappig,
unten mit längerer abstehender Haarsohle. Mittelbrustfortsatz hinten
abgerundet. Bauchsegment 2 reichlich so lang als 3 und 4
zusammen.
Nach einem Männchen in meiner Sammlung beschrieben.
6l. Menemachus ineptus. 2. Ohne die dichter gestellten
Augen, die längere und dünnere Fühlergeifsel mit verlängertem zwei-
ten Gliede, ohne viel breiteres drittes Tarsenglied und noch längeres
zweites Bauchsegment könnte man diese Art für das Weib des
vorhergehenden (tristigma) halten, weil beide in Grölse, Körper-
form, Art der Bekleidung und Zeichnung übereinstimmen.
Unterseite etwas dichter punktirt und behaart, auch die Decken
etwas dichter, aber mit gelbgrauen Schuppenhaaren besetzt. Die
dorsalen Binden auf dem Thorax sind noch weniger deutlich und
zweimal unterbrochen, der Rücken ohne unpunktirte Mittellinie
einer punktirt und ohne Mittelbinde (abgerieben?). Decken im
der Fauna von Kamerun. 59
Basaldrittel leicht eingesenkt, ihre Längswölbung mit der des
Thorax keine gleichmäfsige Bogenlinie bildend. Fühler schwarz,
Geifsel zur Spitze sehr wenig verdickt, 2 dünner als I und um
die Hälfte länger.
Alle Schienen länger, nur die vordersten und hintersten unten
in der Basalhälfte flach ausgerandet, erstere auch nicht breiter als
letztere. Vorderschenkel nur sehr wenig dieker und wenig stärker
gezähnt. Vorderbrust hinten gerade abgestutzt, Mittelbrustfortsatz
hinten gerundet. Bauchsegment 2 um die Hälfte länger als
3 und 4 zusammen.
West-Afrika ohne nähere Angabe. Ein Weib in meiner
Sammlung.
62. Menemachus versicolor. Z. Oblongo-ovalis, miger,
supra pilis squamiformibus ochraceis, albidis et nigro-brunneis ma-
culatim tectus; antennis arliculisque duobus ullimis tarsorum rufes-
centibus; rostro crasso prothorace nonnihil Iransverso post medium
rotundato-ampliato, dense punclato et ochraceo-squamoso dorso
nigro-brunneo maculato ac punctis octo (4, 4 transversim dispositis)
albidis signato; scutello parvo nudo; elytris antice prothoracis basi
nonnihil latioribus, ante apicem obsolete callosis, punctato-striatis,
ochraceo- et nigro-brunneo variegatis, fascia undulata maculısque
duabus suturalibus albidis signatis. — Long. 5.5 mill., lat. 1.7 mill.
Benin.
Eine durch ihre hübsche Zeichnung auffallende Art, von der
sich ein männliches Stück in meiner Sammlung befindet.
Rüssel beinahe so dick als der Vorderschenkel und so lang
als der Thorax, an den Seiten hinten etwas comprimirt und be-
schuppt, auf dem Rücken mit einem feinen Mittelkiel zwischen zwei
fein punktirten Furchen, vorne abgeflacht. Fühlergeifsel zur Keule
hin verdiekt, Glied 1 nicht kürzer aber dicker als 2, die Keule
kaum kürzer als die Geifsel. Augen nur durch eine schmale Linie
getrennt. Thorax mit der gröfsten Breite hinter der Mitte, von
hier zur Basis geradlinig und wenig, zur Spitze flach geschweift
und viel mehr verengt, die Hinterecken stumpf-, der Mittellappen
scharfspitzig‘, Rücken mit einer abgekürzten Mittellinie und deut-
lich längsgewölbt; die Seiten und unten dicht, der Rücken undicht
ocherfarbig beschuppt, letzterer mit einer bis über die Mitte reichen-
den X-förmigen, schwarzbraunen Makel und jederseits neben der
Mitte am Vorderrande mit einer kleinen, dunklen Makel, dicht
hinter dem Vorderrande und in der Mitte mit je einer Querreihe _
aus vier weilsen Punktmakeln; Decken etwa um die Hälfte länger
60 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
als breit, von den gerundeten Schultern nach hinten allmählich ge-
rundet verengt, nicht sehr dicht ocherfarbig beschuppt; die hiuter
dem Sehildchen eingedrückte Naht bis vor die Spitze, die Schulter-
beule, eine Basalmakel auf Spatinm 4, eine Quermakel hinter der
‚Beule vor der Spitze, der Aufsenrand von den Hinterhüften bis
vor die Spitze und eine Längsbinde zwischen den Streifen 4 und 3,
die hinten mit dem Aufsenrande zusammenhängt, schwarzbraun,
eine gemeinsame undulirte, aulsen den Streifen 8 erreichende Quer-
binde, eine viereckige Nahtmakel hinter der Mitte und eine kleine
an der Spitze sowie eine,kleine Makel auf der Beule vor der Spitze
dicht weils beschuppt. Alle’Schuppen lang und an der Spitze ab-
gestutzt. Vorder- und Mittelbrust sowie die Hinterbrustepisternen
bis auf eine weilse Kopfmakel dicht lehmgelb beschuppt, die Hinter-
brust mit weilsen Schuppenhaaren ziemlich dicht, Beine mit kurzen
-weilslichen Schüppchen undicht besetzt.
Alle Schienen an der Basis wenig gekrümmt, ihre Unterkante
in der Basalhälfte ausgerandet, vor dieser Ausrandung bis zur
schräg abgestutzten Spitze gleich breit; Vorderschenkel nur wenig
dicker und wenig kräftiger gezähnt als die hinteren. Mittelbrust-
fortsatz hinten abgerundet, Vorderbrustfortsatz zwischen den Hüften
so breit als die Fühlergeilsel an der dicksten Stelle, der dreieckige
Fortsatz hinter den Hüften hinten gerade abgestutzt, aber stumpf
zweizähnig auf den Mittelbrustfortsatz übergreifend. Drittes Tarsen-
glied breiter als das zweite.
63. Menemachus discrepans. 2. Praecedenti affinis, an-
gustior, niger, subnilidus, supra parce silaceo-pilosus, albo- macu-
latus; antennis tarsisque rufo-brunneis; rostro femoribus antıcis
multo angustiore et breviore, postice punctato-striato et carinulato ;
prothorace latitudine basalı aequilongo, minus dense punctato villis
duabus albidis medio interruptis signato; elytris brevioribus eviden-
ter punctato-siriatis, maculis duabus suturalibus, macula basalı in
interstitio serto maculaque transversa mediana inter 'strias d et 8
albidis. — Long. 3.4 mill., lat. 1.4 mill.
Gabun.
Diese Art ist von der vorhergehenden (versicdlor) sogleich
durch die viel undichtere Bekleidung, die äuch auf dem Thorax
die etwas glänzende Körpergrundfarbe erkennen lässt, sowie durch
anders geformten Thorax und andere Zeichnung zu unterscheiden;
von ineptüs trennen ihn der gröber und weniger dicht punktirte
Thorax mit viel weniger vorgezogenem Antiscutellarlappen und
unpunktirter Mittellinie, sowie die weniger dichte Bekleidung, das
der Fauna von Kamerun. 61)
Vorhandensein einer zweiten Nahtmakel und einer: Quermakel auf
den Deeken und andere Schienenbildung.
Der gebogene Rüssel nahezu cylindrisch, hinten an den Seiten
kaum abgeflacht, an der Spitze niedriger, der feine Mittelkiel wie
bei versicolor bis zwischen die Augen reichend, letztere nur durch
diese Kiellinie getrennt. Fühler etwas länger als bei letzterem.
Thorax jederseits neben dem kaum vorgezogenen Mittellappen fach
ausgerandet, bis zur Mitte beinahe parallelseitig, zur Spitze fach
gerundet verengt, die beiden weilsen Dorsalbinden in der Mitte
lehmfarbig. Schildehen rund, kahl. :Decken hinten ohne Schwiele,
mit weitläufig punktirten, scharf eingeritzten Streifen, die Spatien
dieht punktirt, die Naht hinter dem Schildchen kaum eingedrückt.
Die gelblichen Schuppen haarförmig und zugespitzt. Die Brust
bis auf den sehr dieht weils behaarten Kopf der Hinterbrustepi-,
sternen ziemlich dicht, sowie das Abdomen dichter:lehmgelb be-
haart 'als die Oberseite, die Seiten der drei mittleren Bauch-
segmente dichter weils.
Beine wie bei versicolor geformt, Mittelbrustfortsatz hinten
gerade abgestutzt, Vorderbrustfortsatz hinter den Hüften hinten
tief ausgebuchtet.
Ein weibliches Stück in meiner Sammlung.
64. Menemachus bifasciatus. Oblongus, niger, nonnihil
nitidus, elytris pilis albidis bifasciatim obsitus; amtennis testaceis,
tibiis tarsisque rufescentibus; rostro subtiliter pumctato-striato, ar-
cuato; oculis fere contiguis; prothorace latitudine basale subaegıi-
longo poslice subparallelo, basi wir bisinualo, angulis posticis rect-
angulatis albido-piloso, densissime punctalo, Linea media inpunctalo;
elytris acute striahis, striis basin versus profundioribus, fascüis
duabus, una basali latiore altera posimediana, er pilis biseriatis
crassis albidis signatis; pedibus multo tenwioribus. — Long. 2.9 mill.,
lat. I mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen.
Hinter und zwischen den beiden durch die Naht nicht ge-
trennten Querbinden auf den Decken, von denen die basale nach
hinten, die hintere nach vorne etwas erweitert ist, liegen sehr feine
rauchfarbige Härchen in den zweireibigen Punkten der Spatien uud
längere graue Härchen an den Hinterecken des T'horax. Letzterer
bis zur Mitte gleich breit, zur Spitze dann gerundet und schliefs-
lich sehr flach geschweift verengt, der Rücken deutlich längsge-
wölbt. Geifselglieder 1 und 2 an Länge nicht verschieden. Schild-
chen kahl, gewölbt, beim Manne verkehrt eiförmig, beim Weibe
62 J. Faust: Beitrag zur Kenntni/s
rund. Decken mindestens um die Hälfte länger als breit, an den
Seiten äufserst flach gerundet, nach hinten äufserst wenig verengt,
auf dem Rücken flach, vor der Spitze ohne Schwiele. Unterseite
äufserst fein, die Hinterbrustepisternen dichter behaart. Schenkel
ungewöhnlich dünn, nieht gekeult und mit kleinem Zahne, Tarsen-
glied 3 etwas breiter als 2.
Die vier Hinterschienen an der Basis leicht, die zwei vorder-
sten stärker gekrümmt, alle auf der Basalhälfte der Unterkante
ausgerandet, an der Spitze senkrecht zur Achse, aufserdem nach
dem Rücken zu lang und schräg abgestutzt, daher an der Spitze
schmäler als vor der Mitte; Vorderschenkel sehr wenig dicker und
sehr wenig stärker gezähnt als die hinteren. Mittelbrustfortsatz
hinten flach gerundet, Prosternum hinter den Hüften gerade abge-
stutzt. Bauchsegment 2 so lang als 3 und 4 zusammen.
65. Menemachus Kraatzi. Ovatus, niger, supra opacus, pilis
squamiformibus albidis vittatim et fasciatim obsitus; antennis tarsis-
que rufo-testaceis; oculis in fronte vir distantibus; prothorace
conico transverso viltis tribus albidis signato; elytris punctato-
striatis, fasciis duabus communis, una basali, altera mediana inter-
rupta, lituraque apicali suturali albido-squamosis; femoribus haud
clavatis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill.
Joh. Albreehts-Höhe. Ein Pärchen.
Von dem vorhergehenden bifasciatus durch ovale Körperform
und den conischen Thorax ohne unpunktirte Mittellinie, aber
mit drei unterbrochenen Längsbinden sofort zu unterscheiden.
Beide Arten haben die ungekeulten und nicht stark gezähnten
Schenkel mit einander gemein.
Rüssel so lang und so dick als der Vorderschenkel, eylindrisch,
nur an der Spitze abgeflacht, hinter der Fühlereinlenkung fein
und dicht, etwas streifig punktirt, vorne röthlich. Thorax nicht
ganz halb so kurz als an der Basis breit, diese neben dem stumpf-
winkligen Mittellappen gebuchtet, die Hinterecken ziemlich scharf-
winklig, nach vorne flach gerundet verengt, am Vorderrande hals-
förmig und halb so breit als die Basis; die drei in der Mitte
unterbrochenen weilslichen Längsbinden zur Basis hin, besonders
die beiden seitlichen stark verbreitert, letztere vorne und hinten
mit der weifslichen Behaarung der Unterseite zusammenhängend.
Schildchen klein, rund und undicht weifslich behaart. Decken
an der Basis kurz, schräg gerundet erweitert, von den Schulter-
ecken ab zur Spitze in gleichmälsigem Bogen verengt, ihr Rücken
wie der des Thorax etwas längs- und mehr quergewölbt, die Naht
der Fauna von Kamerun. 63
hinter dem Schildehen wenig niedergedrückt; die aus Strichmakeln
zusammengesetzten Querbinden dichter weils behaart als die Thorax-
binden, die vordere basale von Schulter zu Schulter reichende auf.
Spatium 5 und 6, die mittlere zwischen den vierten Streifen liegende
auf Spatium 2 unterbrochen, bei beiden die suturale Strichmakel
die längste und am weitesten nach hinten reichende. Unterseite
sehr dünn weilslich behaart. Schenkel und Schienen wie bei
bifasciatus.
66. Aphyocnemus stigma Pasc.
Joh. Albrechts- Höhe.
Metamelus nov. gen. Menemachinorum.
Metasternum inter cozas segmento primo abdominali post cozas
aequilongum et cozarum intermediarum diametro longius. Segmentum
secundum abdominale tertio et quarto simul sumtis viz longüus.
Articulus septimus funiculi clavam adnezus; clavae articulus primus
corneus religuis longior. Processus mesosternalis inter cozas postice
truncatus, prosternalis quam clava 'antennarum fere aequilatus. Epi-
sterna metathoracis intus emarginata.
67. Metamelus crassirostris. Ovalıs, nigro-piceus, cinereo-
pubescens; pedibus, rostro antice antennisque rufo-piceis; rostro
femoribus anticis aequicrasso, arcuato; oculs rotundatis minus
approzimatis; prothorace latitudine aequilongo, postice lateribus
parum rotundato, lobo antescutellare obtuso, lonyitudinaliter magis
convezo, densissime punctulato, medio obsoletissime carinulato; elytris
latitudine nonnihil longioribus, subpunctato-striatis, dorso-depressis,
obscure bifasciatis; femoribus clavatis, antieis quam religuis parum
crassioribus et vie fortiter dentafis. — Long. 3—3.8 mill., lat. 1.5
bis 1.7 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Einige Stücke.
Geifselglieder 1 und 2 an Länge nicht verschieden, jenes wenig
dicker und so lang als an der Spitze breit, 3—7 quer, alle wie
auch das erste Keulenglied glänzend. Rüssel wenig länger als die
Vorderschienen, zur Spitze allmählig niedriger, die Seiten in der
hinteren Hälfte abgeflacht und flach vertieft, sehr dicht und fein,
gegen die Spitze weniger punktirt. Augenentfernung auf der Stirne
ein Drittel so schmal als die Rüsselbreite. Fühlereinlenkung etwas
vor der Mitte. Thorax von den stumpfen Hinterecken bis vor die
Mitte in flachem Bogen gerundet, dann gerundet verengt, an der
Spitze kurz halsförmig und schmäler als die halbe ziemlich tief
zweibuchtige Basis; die feinere gelbgraue Behaarung läfst mehrere
64 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Kahlmakeln frei, so einen basalen schräg nach vorne und aufsen
gerichteten Wisch jederseits neben dem Mittellappen, eine vorne
und hinten abgekürzte und verengte Mittelbinde sowie eine seitliche
Makel hinter dem Vorderrande; alle diese Kahlmakeln sind jedoch
in ihrer Ausdehnung sehr veränderlich. Schildehen rund, umfurcht
und fein behaart. Decken auf dem Rücken flach, die Naht hinter
dem Schildehen eingedrückt, die Punkte in den Streifen zur Basis
hin etwas deutlicher, die flachen Spatien dieht körnig punktirt,
hinten ohne Schwiele; dickere schuppenförmige ‘und stabförmige
Haare lassen eine breite, durch die Naht unterbrochene und. hinten
nur durch den behaarten Spitzenrand begrenzte hintere Querbinde
und eine vordere undulirte gemeinsame \ -Binde, deren Spitze die
Mitte der Naht erreicht ‚und ‚bei: gut erhaltenen’ Stücken auf den
Spatien 2 und 3 unterbrochen ist, frei. Unterseite und Beine fein
und weniger dicht: behaart.
Alle Schienen an der Basis wenig Schönehr ihre Unterkante
in der Basalhälfte flach ausgerandet, an der Spitze gerade, d. h.
rechtwinklig zur Achse abgestutzt, in der Spitzenhälfte nahezu
parallelseitig, nur die vordersten, etwas breiteren, mit gekrümmter
Rückenkante und daher an der Spitze etwas: schmäler, als vor
der Mitte.
Phylanticus uov. gen. Menemachinorum.
Metasternum inter coras segmento primo abdominali post coras
aequilonygum sed corarum intermediarum diametro haud longius.
Segmentum secundum abdominale tertio et quarto simul sumptis
brevius. Antennarum clava tola tomentosa; articulus septimus funti-
culi clavam haud adnerus. Processus mesosternalis apice rotundatus,
prosternalis inter coxas filiformis. Episterna metathoracis intus haud
emarginatfa. Margo prosternalis posticus medio fruncatus.
68. Phylanticus leucopictus. Oblongus, subdepressus, ater,
opacus, supra niveo-maculatus, sublus sat dense albido-prlosus;
antennis pedibusque rufo-brunneis; oculis valde upprozimatis; rostro
prothoracis longitudine, arcualo, poslice punctato-striato el carinulato;
prothorace subguadrato basi parum bisinuato, densissime punctato, basi
niveo-trimaculato; elytris prothorace paulo -latioribus antice subpa-
rallelis, punctalo-striatis, interstitiis granuloso-punctatis, fascia angu-
sta basali, sutura triinterrupta maculaque laterali transversa pone
medium dense niveo-squamosis; pedibus tenuiter pubescentibus. —
Long. 3.2 mill., lat. 1.4 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen.
der Fauna von Kamerun. - 65
Seitenstücke der Brust sehr dicht beschuppt. Augen auf der
Stirne nur durch zwei Reihen weilser Härchen getrennt. Fühler
etwas vor der Mitte eingelenkt. Fühlergeifsel zur Keule hin wenig
verdickt, Glied 7 nicht an die Keule geschlossen, 1 etwas dicker
aber nicht kürzer als 2. Rüssel an der Basis nicht höher als breit,
zur Spitze allmählig niedriger werdend, gleich breit, vor der Fühler-
einlenkung verworren punktirt. Kopf ziemlich dicht, aber feiner
punktirt als der Thorax. Letzterer bis vor die Mitte parallelseitig,
dann zur Spitze gerundet verengt, kaum längsgewölbt, jeder der
äulserst dichten Punkte mit einer anliegenden kurzen und rauch-
farbigen kleinen Schuppenborste, bei dem einen Stück eine un-
punktirte Mittellinie angedeutet, Hinterecken rechtwinklig, der Mittel-
lappen nicht spitz. Schildchen rund, umfurcht, weils behaart. Decken
mehr als um die Hälfte länger als breit, von den verrundeten
Schultern bis über die Mitte äulserst flach gerundet und wenig,
dann schneller gerundet und verengt, hinten spitz gerundet, vor der
Spitze ohne deutliche Schwiele, kaum längsgewölbt; die Punkte
in den flachen Spatien mit einem längeren rauchbraunen und sehr
feinen Härchen, die schmale basale Querbinde liegt auf den sechs
ersten Spatien, die seitliche Quermakel auf 6, 7 und 8, die weilse
Naht in drei Striche aufgelöst, von denen der vorderste dicht am
Schildehen der längste, der oberhalb der Spitze der kürzeste ist.
Vorderschenkel stärker gekeult und mit einem längeren und
kräftigeren Zahne, alle auf dem Rücken, gegen die Spitze hin dichter
behaart; alle Schienen an der Basis gekrümmt, ihre Unterkante
in der Basalhälfte kaum ausgerandet.
69. Phylanticus cruciatus. Minor, uter, opacus, supra
albomaculatus; rostro anlice, antennis, tibus tarsisque aut pedibus
totis rufo-brunneis; prothorace quadrato densissime punctato, longi-
tudinaliter nonnihil convexo, maculis quinque albidis notato; elytris
dorso subdepressis subpunctato-striatis, sutura tota fascüuisque duabus
communis albidis ornatis. — Long. 2.3 mill., lat. 1.2 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Dem vorhergehenden (leucopictus) aufserordentlich ähnlich.
Abgesehen von der geringeren Gröfse weicht die neue Art, von
der beide Geschlechter vorliegen, eigentlich nur noch durch die
weilse Zeichnung, der Oberseite ab. Auf dem Thorax stehen aufser
den drei Basalmakeln noch zwei hinter dem Vorderrande. Auf den
Decken ist die basale Querbinde bis zur Mitte der Naht dreieckig
erweitert, die Naht bis zur Spitze ununterbrochen weils und dicht
hinter der Mitte von einer Querbinde, die aufsen den Streifen 8
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 9
66 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
erreicht, aber auf den Spatien 4 und 5 unterbrochen ist, durchkreuzt,
schliefslich eine Punktmakel an der Spitze von Spatium 4 weils.
Unterseite und Beine wie bei leucopictus.
70. Synergus indigens Fst.
Joh. Albrechts- Höhe.
Meneudetus nov. gen. Isorkhynchinorum.
Metasternum inter cozas segmento primo abdominale aeqwlongum.
Segmenltum secundum abdominale quarto et tertio simul sumplis
paulo longius. Unguiculi simplices divarıcatı. Cozae anticae parum
distantes. Prosternum ante cozas profunde sulcatum, postice medio
emarginatum. Episterna metasterni parallela. Femora clavata antica
reliquis crassioria et fortiter dentata. Segmentum secundum laterıbus
primo paulo brevius ut tertium angulis exterioribus retrorsum nonnihil
productum. Oculi approximati. Rostrum cylindricum.
Von Telephae Pasc. durch längere Hinterbrust und längeres
zweites Bauchsegment, von Elattocerus Sch. durch gekeulte Schenkel,
ausgebuchteten Hinterrand des Prosternums und ein im Verhältnifs
zum zweiten längeres Bauchsegment 2, von der nicht unähnlichen
Gattung Odontomachus Sch. durch getrennte Vorderhüften und
gefurchte Vorderbrust verschieden.
71. Meneudetus bifasciatus. Oblongus, subdepressus, nigro-
brunneus, fere opacus, supra silaceo-pilosus, elytris nudo-bifascialus;
rostro anfice antennis tarsisque dilutioribus; rostro prothoracis longi-
tudine (2) vel paulo breviore, arcuato, cylındrico, prothorace basi
fere truncato, antice rotundato-angustato, dense punctato viltis duabus
arcuatis subnudis signato; scutello minuto nudo; elytris retrorsim
parum rotundato-angustatis apice obtuse rotundatis, punctato-striatis
fasciis duabus subnudis, una communi latiori mediana altera angusta
anteapicali sutura interrupta, signatis. — Long. 3.1 mill., lat. 1.2 mill.
Joh. Albrechts- Höhe. Ein Pärchen.
Diese Art sieht manchen der kleineren Centrinus, auch dem
Philanticus leucopictus in der Körperform ähnlich. Augen durch
zwei Reihen Härchen getrennt. Geifselglied 1 dicker aber nicht
kürzer als 2, die übrigen quer und zur Keule hin wenig verdickt.
Thorax so lang als an der Basis breit, in der hinteren Hälfte
parallelseitig, die Hinterecken rechtwinklig, der Antiskutellarlappen
sehr klein und wenig vorgezogen, eine unpunktirte Mittellinie an-
gedeutet, flach längsgewölbt. Decken um mindestens die Hälfte .
länger als breit, der Rücken von der Basis bis zur Mitte gerad-
linig aber wenig ansteigend, von hier zur Spitze in flachem Bogen
der Fauna von. Kamerun. «67
abfallend, die Punkte in den Streifen bis über die Mitte sehr deut-
lich; die vordere Querbinde zwischen dem sechsten Streifen auf der
Naht vorne und hinten verengt, die hintere am gelblich behaarten
Hinterrande schmäler und durch die Naht getrennt. Die Bekleidung
besteht auf den Decken aus dickeren gelblichen Schuppenhaaren,
auf dem Thorax und der Unterseite aus etwas feineren pfriemen-
förmigen und die auf den dunklen Stellen aus äufserst dünnen
bräunlichen Haaren.
Vorderschenkel stärker gekeult und etwas kräftiger gezähnt;
alle Schienen unten in der Basalhälfte flach ausgerandet, an der
Basis leicht gebogen, der Rücken im Spitzendrittel abgeschrägt
oder flach abgerundet, daher die Schienen an der Spitze schmäler
als in der Mitte.
12. Meneudetus zanzibaricus!). 2. Ellipticus, despressus,
nigro-piceus, paulo nitidus, pilis squamiformibus silaceis sat dense
obsitus; pedibus rufo-brunneis, antennis larsisque rufis; rostro cylin-
drico prothoracis longitudine, arcuato, impunctato, nitido; prothorace
nonnihil transverso, basi leviter bisinuato, antice contracto, conferlim
punctato, linea media abbreviata impunctato; scutello ovato silaceo;
elytris obsolete punctato-striatis, interstitüis planis, confertim punctatis;
femoribus clavalis anticis crassioribus et fortius dentatis; tibüs
antieis ceurvatis. — Long. 5.3 mill., lat. 2.3 mill.
Aphyocnemus (Haplitopales ?) melaspis Fst. hat dieselbe Körper-
form und Grölse, nur sind die Decken der neuen Art nach hinten
viel weniger verengt.
Rüssel dünn, nur hinten an den Seiten fein punktirt. Fühler
dicht hinter der Mitte eingelenkt, die Geilsel länger als der Schaft
und zur Keule hin sehr wenig verdickt, alle Glieder länger als
breit, 2 das längste. Augen um etwas mehr als die Geifseldicke
von einander getrennt und von gelblichen Härchen umrandet.
Thorax an der Spitze halb so breit als an der Basis, in der Mitte
am breitesten, nach hinten kaum verengt, nach vorne gerundet
zusammengezogen, der Vorderrand an den Seiten halsförmig. Decken
mit flach gerundet abfallenden Schultern, flach, von dem Thorax
kaum verschieden längsgewölbt. Die Bekleidung der Ober- und
Unterseite besteht aus längeren und stabförmigen, an der Spitze
abgestutzten, die der Beine aus zugespitzten Schuppenhaaren.
1) Diese Art steht sehr nahe Odontomachus hypocritus Boh.
(type), der mit getrennten Vorderhüften und vor diesen gefurchtem
Prosternum zur Gattung Meneudetus gehört.
5*
68 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Vorderschienen an der inneren Spitze ausgerandet, die Aus-
randung mit der Unterkante eine scharfe Zahnecke bildend, die
vier anderen an der Basis weniger gekrümmt, an Jer Spitze senk-
recht zur Achse abgestutzt, alle mit auf den Rücken (die vordersten
am kürzesten) aufsteigendem und bewimpertem Talus.
Ein Weib von Zanzibar in meiner Sammlung.
73. Telephae nudofasciata. Parva, nigro-picea, albo-griseo-
pubescens; antennis testaceis; tibüs larsisque rufescentibus; rostro
cylindrico, arcuato, subtiliter punctato-striato; prothorace transverso
lateribus rotundato, antice contracto, basi fere truncato, dense punc-
tulato, disco denudato; scutello parvo nigro; elytris lateribus vir
rotundatis, apice subtruncatis, striatis, interstitiis subbiseriatim pilosis,
fascia lata transversa submediana apiceque subdenudatis. — Long.
1.7 mill., lat. 0.8 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Die kleinste der mir bisher bekannten Arten, noch schmäler
als obliquefasciata Mots. Die dunklen Querbinden auf den Decken
sind durch die weilsliche Naht getrennt und mit äufserst dünnen
braunen Härchen besetzt, dagegen ist die kleine Schulterschwiele
ganz kahl und glänzend. Kopf hinter den nur durch eine feine
graue Linie getrennten Augen kaum feiner punktirt als der Thorax,
dieser mit seiner grölsten Breite in der gerundeten Mitte, nach hinten
nur wenig verengt, die Hinterecken ziemlich scharfwinklig, Rücken
deutlich auch höher längsgewölbt als die Decken und zuweilen mit
einer abgekürzten unpunktirten Mittelliniee Decken um etwa ein
Drittel länger als breit, deutlich quer- aber wenig längsgewölbt, die
Streifen ziemlich tief und schwer sichtbar punktirt, die Spatien ziem-
lich schmal und sehr fein reibeisenartig punktirt, die Naht zum Schild-
chen hin sehr wenig vertieft. Unterseite und Beine äulserst fein behaart.
Vorderschenkel etwas kräftiger gekeult und gezähnt; alle
Schienen in der Basalhälfte der Unterkante leicht ausgerandet, an
der Basis nur wenig gebogen.
74. Telephaö adspersa. 2. Ovalta, depressa nigra, opaca,
supra pilis fuscis et squamulis albidis adspersa; antennis tarsisque
ferrugineis; rostro elongato arcuato, postico parum compresso et
striato-punctalo; oculis fere contiguis; prothorace latitudine fere
dimidio breviore, lateribus post medium rotundato- ampliato, basi
bisinuato, punctato-granuloso; scutello albido-pubescente; elytris
latitudine nwonnihil longioribus, tenuiter strialis, interstitüus plants
punctato-granulosis. — Long. 3.7 mill., lat. 1.6 mill.
Von Lolodorf.
der Fauna von Kamerun. 69
Diese Art gleicht im Habitus sehr dem weiter vorher be-
schriebenen Menemachus naevulus. Der Rüssel des vorliegenden
Weibes ist um die Hälfte länger als der Thorax, so breit als der
Mittelbrustfortsatz, bis zur Fühlereinlenkung (dicht hinter der Mitte)
allmählich etwas niedriger, dann nahezu cylindrisch, hinten von
stumpf dreieckigem Querschnitt und mit zwei vertieften nach vorne
divergirenden Linien. Augen weilslich umrandet. Kopf sehr fein
punktirt mit einer weils behaarten Linie auf dem Scheitel. Fühler-
geilsel zur Keule kaum dicker, 7 kugelig, 2 wenig länger aber
dünner als 1. Thorax mit der grölsten Breite hinter der Mitte,
zur Spitze viel mehr als zur Basis verengt, hinter dem Vorder-
rande mit einem flachen Quereindruck, die Basis jederseits des
scharf stampfwinkligen und wenig vorgezogenen Mittellappens flach
geschweift, die Hinterecken scharfwinklig, etwas längsgewölbt mit
dem höchsten Punkte hinter der Mitte, mit rauchfarbigen und ein-
gestreuten weilslichen pfriemenförmigen Schuppenhaaren besetzt,
von denen letztere an der Basis zu drei, hinter dem Vorderrande
zu zwei unscheinbaren Makeln dichter stehen. Decken nach hinten
allmählich gerundet verengt, an der Spitze gerade abgestutzt,
beiderseits vor der Spitze leicht beulig, auf dem Rücken flach, die
Naht von der Mitte bis zum Schildehen allmählich vertieft; zwischen
den Punkten entspringenden und pfriemenförmigen sind weifsliche,
an der Spitze abgestutzte Schuppenhaare eingestreut, von denen
letztere nur an der Nahtspitze und an der Basis von Spatium 6
etwas dichter zusammenstehen. Unterseite und Beine undicht fein
behaart.
Vorderschenkel stärker gekeult und viel kräftiger auch länger
gezähnt. Die vier Hinterschienen an der Basis, die vorderen in
ihrer ganzen Länge gekrümmt, alle an der Spitze schmäler als
hinter dieser, der Unterrand an der Spitze gegen die Oberecke
gekrümmt.
75. Telephae stigma. Der vorhergehenden Art (adspersa)
sehr nahe stehend. Rüssel des vorliegenden Mannes nicht länger
als der Thorax, eylindrisch, nur an der Spitze abgeflacht, ver-
worren punktirt, der Rücken bis zur Fühlereinlenkung dicht vor
der Mitte mit einem zwischen zwei punktirten und parallelen
Streifen liegenden Mittelkiel. Augen nicht weilslich umrandet und
der Scheitel ohne weilse Längslinie. Fühlergeilsel zur Keule hin
stark verdickt, ihre letzten Glieder quer. Thorax länger als bei
adspersa und mit viel weniger gerundeten Seiten, auch die Hinter-
ecken stuampfer. Schildchen unbehaart. Decken im Basaldrittel
70 J. Faust: Beitrag zur Kenntni/s
parallelseitig, dann allmählich und flach gerundet verengt, vor der
Spitze beinahe halbkreisförmig abgerundet, die eingestreuten weils-
lichen Schuppenbaare hinter der Mitte zu einer länglich viereckigen
Nahtmakel verdichtet. Unterseite dichter weifslich behaart.
Vorderschenkel wie bei adspersa. Alle Schienen an der Basis
etwas gebogen, an der Spitze schmäler als vor der Mitte, ihre
Unterkante in der Basalhälfte ausgerandet. — Länge 4 mill.,
Breite 2 mill. |
Gabun; ein Mann in meiner Sammlung.
Balanogastris nov. gen. Isorkhynchinorum.
Metasternum inter cozas segmento primo abdominali aegui-
longum. Scrobs ante antennarum insertionem continuata, Segmen-
tum primum abdominale post cozus secundo longius, hoc tertio et
quarto simul sumptis parum brevius. Episterna metathoracis intus plus -
minusve emarginata. Prosternum postice truncatum apice emarginatum.
Rima pectoralis in fundo pubescens, aliquando inter carinas duas vir
impressa. Caeterum ut in genere Telephae Pase.
Diese Gattung hat im Habitus grofse Aehnlichkeit mit Mene-
machus, steht aber wegen der Vorderbrustfurche vor den Hüften
Telephae am 'nächsten und unterscheidet sich von ihr besonders
durch längere Hinterbrust, ausgerandete Hinterbrustepisternen und
nach vorne über die Fühlereinlenkung fortgesetzte Fühlerfurchen.
Beim Gattungstypus Balaninus kolae Desbr. ist der Rüsselkanal
vor den Hüften nur durch zwei feine Kiele angedeutet, bei den
hier neu beschriebenen Arten tief ausgehöhlt, immer aber der
Vorderrand der Vorderbrust an dieser Stelle ausgeschnitten oder
ausgebuchtet und der Boden des Kanals nicht kahl.
76. Balanogastris austerus. Ovalus, depressus, nigro-
piceus, opacus, supra pube fusca pilis albidis immiztis parce ob-
situs; antennis rufis, rosiro apice tarsisque rufescentibus; rostro
prothoracis longitudine, postice punctato-striato medio carinato; pro-
thorace transverso lateribus rotundato, antice sinuato-angustalo;
elytris striatis strüis erternis manifeste punctatis, sutura pone scu-
tellum paulo impressis, interstitiis latis dense punctatis. — Long.
3.6— 4.6 mill., lat. 2— 2.4 mill.
Lolodorf. 1 Pärchen.
Unterseite mit einem stabförmigen weilsen Schuppenhaar in
jedem der ziemlich gleichmäfsig dichten Punkte; Oberseite in den
Punkten mit einem feinen rothbraunen Härchen; nur einzelne mit
einem stabförmigen weilsen Schuppenhaar. Schildehen dünn weils-
4
N VL N W
der Fauna von Kamerun. 71
lich behaart. Fühler in der Mitte des Rüssels eingelenkt, Geilsel-
glied 1 dicker und kaum kürzer als 2, beide die längsten, die
übrigen an Länge allmählich ab-, an Dieke nur wenig zunehmend,
7 leicht quer; Keule dick, oval, so lang als die vier letzten Geifsel-
glieder. Augen grols, etwas oval, auf der Stirne nur durch eine
schmale Linie getrennt. Rüssel in beiden Geschlechtern nahezu
eylindrisch, der des Weibes feiner punktirt gestreift und mit einem
Kiel, der des Mannes an den Seiten deutlich comprimirt und oben
mit fünf Kiellinien, von denen die mittlere die höchste ist. Thorax
an der Basis zweibuchtig mit stumpfwinkligem Mittellappen, die
grölste Breite hinter der Mitte, zur Basis aber nur sehr wenig ver-
. engt, der Vorderrand nur wenig breiter als ein Viertel der Basis,
deutlich längsgewölbt, die Punkte am Vorderrande kleiner als die
etwas reibeisenartigen auf dem Rücken und so klein als die auf
dem Kopfe. Decken höchstens um ein Viertel länger als breit, mit
der gröfsten Breite in der Mitte, von bier zu den stumpf abgerun-
deten Schultern nur sehr wenig, nach hinten mehr verengt, an der
Spitze parabolisch gerundet, auf dem Rücken sehr flach, jedenfalls
flacher als der Thorax längsgewölbt, jederseits vor der Spitze flach
beulig, die flachen und breiten Spatien etwas feiner reibeisenartig
punktirt als der T'horax, 2, 4 und 6 etwas breiter als die anliegenden.
Vorderschenkel kaum dicker aber kräftiger gezähnt als die
hinteren. Alle Schienen an der Basis gebogen, ihre Unterkante
in der Basalhälfte ausgebuchtet, die Spitze zum Rücken hin schräg
abgestutzt und kurz gewimpert.
77. Balanogastris plausibilis. Oblongus, angustior, nigro-
piceus, supra pube fusca et pilis albidis cervinisque parce obsitus,
prothoracis dorso flavo- aureo-pilosus, suturae mazima parte atro-
holosericeus; antennis tarsisque rufo-testaceis; prothorace latitudine
nonnihil breviore; scutello albido-pubescente; elytris latitudıne fere
duplo longioribus subpunctalo-strialis, interstitiüis minus latıs, sulura
mazima parte impressis; Libüs anticis valde curvatis, — Long.
3.7 mill., lat. 1.8 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Ein Pärchen.
Schmäler, gestreckter als austerus und noch durch die grölsten-
theils sammetschwarze Naht, den mit goldgelben Schuppenhaaren
besetzten Thoraxrücken, sowie durch in ihrer ganzen Länge kreis-
bogenförmig gekrümmten und gleich breiten Vorderschienen haupt-
sächlich verschieden.
Rüssel hinten fein gereiht punktirt, höchstens an der Basis
mit angedeutetem Mittelkiel. Augen auf der Stirne nur durch eine
72 J. Faust: Beitrag zur Kenntmifs
feine Linie getrennt. Fühler wie bei austerus. Thorax an der
Basis flacher zweibuchtig, die Seiten viel flacher gerundet, mit der
grölsten Breite in der Mitte, der Vorderrand nur etwa halb so
breit als die Basis, mehr längsgewölbt, die goldgelben Schuppen-
haare dicker als die rauchfarbigen, aber dünner als die weisen.
Decken mit an der Basis tieferen, breiteren und punktirten Streifen,
die Spatien hier von ziemlich gleicher Breite, d. h. etwa doppelt
so breit als die Streifen und viel feiner reibeisenartig punktirt als
der Thorax, die weifslichen Haare auf der vorderen Hälfte zahl-
reicher als auf der hinteren, überhaupt viel zahlreicher als bei
austerus, besonders zahlreich vorne über und aufsen neben der
Schulter, hinten ohne deutliche Schwiele, Unterseite viel spärlicher
weils behaart als bei jenem.
Vorderschenkel dicker als die hinteren und bedeutend kräftiger
gezähnt; die vier Hinterschienen an der Basis gebogen, an der Spitze
schräg zum Rücken abgeschnitten und ihre Unterkante in der Basal-
hälfte ausgebuchtet, die zwei Vorderschienen in ihrer ganzen Länge
stark gekrümmt und bis zur Spitze gleich breit.
78. Balanogastris honestus. Ein einzelnes weibliches
Stück ist vom plausibilis-Weibe nur dadurch zu unterscheiden, dafs
auf den Decken die rehfarbigen Schuppenhaare fehlen, dafs weils-
liche an ihre und an Stelle der sammetschwarzen auf der Naht ge-
treten und dafs der Thorax anstatt der goldgelben gemeinsamen
Dorsalmakel zwei dunkle Dorsalbinden zeigt, die durch weilsliche
Querlinien, eine vor, eine hinter der Mitte in je drei Makeln ge-
theilt und von einander durch eine weilsliche Mittelbinde getrennt
sind. Möglicherweise ist diese Art nur eine Varietät des plausibilis.
Joh. Albrechts - Höhe.
Isopus nov. gen. Trypetidinorum.
Processus prosternalis inter cozas rostri latitudine multo an-
gustior. Rostrum arcuatum, cylindricum. Scrobes obliyui sub oculos
ducti. Antennae in utroque sezu pone medium rostri insertae; scapus
oculum attingens; funiculus septemarticulatus; clava articulata. Ocul
rotundati laterales fere in basi rostri siti. Caput subconicum. Pro-
thoraz apice truncatus, basi leviter bisinuatus. Scutellum conspicuum.
Elytra prothorace latioria, oblonga, ante apicem utrinque callosa,
decemstriata. Femora mutica segmentum primam abdominale supe-
rantia; tibiae subrectae apice _truncatae; wunguiculatae; articulus
tertius tarsorum dilatatus bilobus; unguiculi simplices divanicati.
Metasternum elongatum. Processus abdominalis parabohter rotun-
der Fauna von Kamerun. 73
datus, guam cozis posticis angustior. Segmentum primum abdomi-
nale postice emarginatum, secundum tertio et quarto simul sumptis
fere duplo longius.
Diese Gattung weicht von den übrigen Gattungen Trypetes,
Arthrotomus und Nanus Sch. dieser Gruppe insofern ab, als der
Rüssel in beiden Geschlechtern eylindrisch ist, die Fühler beider
Geschlechter nahe der Mitte eingelenkt, die Fühlerfurchen schräg
unter die Augen gerichtet und die Schenkel ungezähnt sind. Pro-
sternum hinten gerade abgestutzt.
79. Isopus corticalis. Oblongus, aliquid depressus, piceus,
setis brevissimis squamiformibus obsitus; anlennis pedibusque dilu-
tioribus; rostro cylindrico arcuato, prothorace aequilongo (Q‘) vel
‚paulo longiore, femorum anticorum latitudine, poslice seriatim punc-
tato; oculis nonnihil convezis diametro rostri minoribus; prothorace
quadrato antice constricto, basi viz bisinuato, densissime punclato;
elytris latitudine plusquam duplo longioribus, parallelis, punctato-
sulcatis, interstilüs angustis uniseriatim punctatis et setulosis; cor-
pore subtus remote punctato paulo nmitido. — Long. 5 mill., lat.
1.6 mill.
Joh. Albrechts- Höke.
Icaris Sparganii Ghl. hat ähnliche Körperform, ist aber kürzer.
Oberseite unseres Käfers matt, nur der Rüssel in der Spitzenhälfte,
die Fühler bis auf die Keule glänzend. Kopf nicht kugelförmig
und wie der Thoraxvorderrand dicht und feiner punktirt als der
Thorax. Fühlerschaft an der Spitze gekeult, die Geifsel nur wenig
länger und vom zweiten Gliede ab zur Keule hin leicht verdickt,
] etwas dicker und kaum länger als 2, dieses so lang als breit,
die übrigen quer. Thorax mit leicht und gleichmälsig gerundeten
Seiten, in der Mitte am breitesten, hinter dem halsförmigen Vorder-
rande seitlich etwas eingeschnürt, oben mit breitem und flachen
Quereindruck, die Punkte im Grunde matt und wie die viel klei-
neren auf den Deckenspatien mit einer sehr kurzen gelblichen
Schuppenborste, die schmalen Räume zwischen den Punkten etwas
glänzend und in der Mitte des Rückens eine feine abgekürzte, un-
punktirte Mittellinie bildend. Decken etwas breiter als der Thorax,
mit kurz gerundet rechtwinkligen Schultern, parallelseitig, im Spitzen-
viertel etwas spitz gerundet verengt, vor der Spitze leicht gerafft,
vor und hinter der Mitte mit einem durch die Naht unterbrochenen
breiten und sehr flachen Quereindruck, die furchenartigen Streifen
mit dichten viereckigen Punkten, die Spatien höchstens so breit,
die abwechselnden wenig schmäler als die Streifen und einreihig
74 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
punktirt, die Naht zum sphärisch dreieckigen Schildehen ver:
schmälert, die Spatien 2, 4, 8 hinten etwas erhabener. Vorder-
brustfortsatz zwischen den Hüften nicht breiter als die Schaftspitze.
Hinterbrust mit vorne abgekürzter, vertiefter Mittellinie. Beine
dicht punktirt, matt.
Trigonobaris nov. gen. Bariinorum.
A genere Ontobaris!) Fst. rostro basi valde compresso, apicem
versus valde atlenuato, antennarum [uniculo in clavam continuato,
articulo primo valde elongato, clavae articulo primo corneo reliquis
longiore, femoribus muticis, tibüs haud striatis praecipue distincta.
Der Körper ist wie bei Ontobaris vorne und hinten keilförmig
verengt, der Rüssel an der Basis vom Kopfe abgesetzt, die Schenkel
sind nahezu parallelseitig, die Krallen am Grunde verwachsen, die
Hüftenentferuung, die Länge der Hinterbrust und relative Länge
der Bauchsegmente dieselbe. Ohne die verschiedene Fühlerbildung
wäre es schwer, die Gattungen von einander zu trennen. Pygidium
schräg, nur wenig die Deckenspitze überragend.
30. Trigonobaris picipes. Oblongo-ovata, supra nigra-
picea, nonnihil nitida; corpore subtus rufo-piceo, pedibus dilutiori-
bus; prothorace conico intra apicem obsolete constricto basi bisi-
nuato, dorso remote lateribus densius punctato,; scutello parvo punc-
tato; elytris cuneiformibus, antice oblique ampliatis, acute striatis,
strüs viz, interstitiis subplanis uniseriatim punctatis. — Long.
3.5 mill., lat. 1.7 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Rüssel kaum länger als der Thorax, gleich an der Basis stark
gekrümmt und hier so hoch als der Vorderschenkel dick, an der
Spitze nicht höher als die Fühlerkeule dick, von der Basis bis zur
Fühlereinlenkung im Basaldrittel matt, dicht punktirt, dann etwas
glänzend, fein, sparsam und gereiht punktirt. Fühler dick, ihr
Schaft erreicht nicht ganz das Auge und ist kaum länger als die
drei ersten Geilselglieder, von diesen 1 das längste und nur wenig
kürzer als die drei folgenden zusammen, 2 und die übrigen quer
zur Keule hin allmählich, wenn auch nur wenig dicker, 7 kaum
schmäler als letztere, die oval und höchstens so lang als das erste
Geifselglied und deren erstes horniges Glied doppelt so lang als
die übrigen zusammen ist. Kopf matt, sehr oberflächlich punktirt.
Thorax wenig kürzer als an der Basis breit, bis vor die Mitte
!) Ann. Mus. eiv. Genova 1894, p. 305.
der Fauna von Kamerun. . 75
geradlinig, dann flach gerundet verengt, die Hinterecken und der
Mittellappen scharfwinklig, sehr flach längsgewölbt, eine unpunktirte
Mittellinie kaum angedeutet. Decken nicht ganz doppelt so lang
als breit, über die stumpfwinkligen Schultern gemessen um ein
Viertel breiter als die Thoraxbasis, an der Spitze einzeln sehr
flach gerundet, an der Basis quer etwas flach gedrückt, wenig quer-
und längsgewölbt, die Streifen zur Basis etwas tiefer und breiter,
die Spatien hinten flach gewölbt und an der Basis leicht runzlig,
die flachen Punkte auf ihnen nach vorne etwas grölser werdend.
Abdomen feiner und undichter, die Beine feiner und dichter punktirt
als die Brust, jeder Punkt im Grunde mit einem sehr kurzen,
schuppenartigen Börstehen. Tarsenglieder 1 und 2 kurz und kaum
an Länge verschieden, 3 breiter zweilappig, 4 überragt nur wenig
das dritte.
81. Corynemerus nitidulus. Oblongus, niger, subglaber,
nitidus; antennis pedibusque plus minusve rufescentibus; prothorace
latitudine paulo longiore, remote punclato; elytris punctis elonyatıs
striatis, interslitüis parce minutissime punctulatis. — Long. 3.1 bis
4.3 mill., lat. 1.3— 1.7 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
C. femoralis Fhs. ist etwas grölser, hat einen dichter punktirten
Thorax mit bis weit vor die Mitte geraden und parallellaufenden
Seiten, sowie gröber und dichter unregelmäfsig zweireihig punktirte
Deckenspatien als die neue Art, die ihm äufserst ähnlich ist und
sich hauptsächlich durch den hohen Glanz sowie durch die Thorax-
Form und Sculptur unterscheidet.
Der Thorax ist nämlich hinten nicht ganz parallelseitig, sondern
vor der Mitte am breitesten und wenn auch nur wenig breiter als
an der Basis, die Seiten aber auch geradlinig; die Räume zwischen
den unregelmälsig grofsen und entfernten Punkten sind mindestens
doppelt so grofs als diese und eine unpunktirte Mittellinie ist vorne
und hinten abgekürzt, die Punkte an der Spitze feiner, die Unter-
seite feiner schuppig, sehr fein längsrunzlig. Auf den Decken sind
die Streifen und Punkte in ihnen flacher, die Punkte auf den
Spatien spärlich, gröfstentheils einreihig und kaum sichtbar; die
gegen das Schildchen vertiefte Naht hat sowohl diese als auch die
folgende Art mit femoralis gemeinsam und scheint ein Gattungs-
merkmal zu sein. Beine ganz wie bei femoralis geformt. Augen-
entfernung gleich der Dicke des Fühlerschaftes an der Spitze.
Rüssel an der Basis nur wenig höher, und hier die etwas abge-
flachten Seiten dicht, sonst äufserst fein und spärlich punktirt, beim
76 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Manne etwas kürzer als beim Weibe und etwa von der Länge der
Vorderschenkel. Kopf undicht punktirt.
Bei starker Vergröfserung steht in jedem der Punkte, mit Aus-
nahme der in den Streifen, ein äufserst kurzes, weifses Härchen.
82. Corynemerus aterrimus. Ein vorliegender Mann von
Lolodorf ist dem kleineren Manne des vorhergehenden (nitidulus)
aulserordentlich ähnlich, zeigt aber viel weniger Glanz, der Thorax
ist zur Basis hin gerundet verengt, so dicht, aber etwas feiner
punktirt als bei femoralis und mit abgekürzter, unpunktirter Mittel-
linie, seine Unterseite schrägrunzlig und gröber als bei nitidulus
punktirt. Decken vorne gekerbt gestreift wie bei femoralis, die
Streifen und Punkte in ihnen aber feiner, die Spatien unter starker
Vergröfserung sehr fein chagrinirt, an der Basis gröber ein- und
zweireihig punktirt. Während feine, sehr kurze Härchen nur bei
starker Vergrölserung auf der Oberseite sichtbar sind, erkennt man
in den Punkten der Mittel- und Hinterbrust, des Abdomens und
der Beine unter gewöhnlicher Lupe weifse Schuppenhaare.
Bei allen drei Arten fällt die flache Läogswölbung des Thorax
dicht vor der abgestutzten Basis schräg. nach unten ab und zeigt
jederseits eine flache Buchtung, welche die eigentliche Basis aber
nicht tangirt; auf den Decken ist eine Schwiele jederseits vor der
Spitze angedeutet, der Schienenrücken ist zwischen zwei Kielen
gefuarcht und Tarsenglied 3 ist nicht zweilappig, sondern nimmt -
das vierte in einer Höhlung der Oberseite auf. Namentlich die
letztere Eigenschaft neben dem kurzen Kinnfortsatz ist es, die Ver-
anlassung giebt, diese wenig bekannte Gattung dem Campylo-
sceliden- Tribus Lac. anzureihen, der in die folgenden Gruppen:
l. Prosternum aulsen neben und hinter den Vorderhüften ein-
gedrückt, der aufsteigende Mittelschienentalus nie zahnförmig
erweitert . 2... 20.0. Campyloscelina.
ll. Prosternum aufsen Heban kerrahl vor als hinter den Vorder-
hüften eingedrückt, der aufsteigende Mittelschienentalus am
Ende zahnförmig erweitert . . : . .„ Phaenomerinat).
und in die folgenden afrikanischen Gattungen ?) zerfällt:
1) Die Geilselglieder 2 und 3 sind bei den hierhergehörigen Gat-
tungen Stasiastes und Scolytoproctus so dicht aneinander gedrängt, dafs
ich sie für ein Glied, die Geilsel also als 4-gliedrig angesehen habe;
unter dem Mikroskop jedoch ist die Trennungslinie erkennbar, mit-
hin die Geifsel beider Gattungen wie bei Phaenomerus 7-gliedrig.
2) mit Ausschluls von Codmius Fst., die in Stett. ent. Ztg. 1895,
p: 327 als Campylosceliden-Gattung beschrieben wurde, aber des
zweilappigen dritten Tarsengliedes wegen wohl besser zu den
Lyteriiden zu stellen ist.
der Fauna von Kamerun. zur
Campyloscelina.
. Pygidium frei. Vorderrand des Prosternums gewimpert. Fühler-
schaft erreicht nicht den Augenvorderrand. Schienen an der
Spitze aulsen mit einem Hornhaken, innen mit einem Dorne.
. Tarsenglied 3 nicht breiter als 2. Prosternum hinter den
Vorderhüften gerade abgestutzt, nicht auf die Mittelbrust vor-
gezogen.
. Rüssel gerade. Mittelbrustfortsatz viel breiter als der Mittel-
hüftendurchmesser. Bauchsegment 1 hinter den Hüften so lang
als 2. Fühlerkeule oblong mit sehr schräger Gliederung. (Typus
Westermanni Bhn.). . . . 2.2.2... Campyloscelus Sch.
Rüssel gebogen. Mittelbrustfortsatz nur so breit als der Mittel-
hüftendurchmesser. Bauchsegment ] hinter den Hüften kürzer
als 2. Fühlerkeule kurz oval, mit gerader Gliederung. (Typus
nee nen ren lanramnaut Amorbaiws, Sch.
Tarsenglied 3 breiter als 2. Vorderbrust hinter den Hüften
gegen die Mittelbrust vorgezogen und ausgerandet. Fühlerkeule
oblong mit sehr schräger Gliederung. Rüssel gebogen, Schienen
unten mehr oder weniger wadenförmig verdickt.
. Mittelbrustfortsatz schmäler als der Mittelhüftendurchmesser.
Deckenstreifen 10 in seiner ganzen Länge sichtbar. Augen-
entfernung schmal linienförmig. Schienenrücken fein gefurcht.
Bauchsegment 1 hinten gerade abgestutzt. (Typus bifasci-
@IaSBRStIIEN wa ER a Rn Parascicordylus. 2), Est.
Mittelbrustfortsatz breiter als Mittelhüftendurchmesser. Decken-
streifen 10 in der Mitte lang unterbrochen. Augenentfernung
gleich der Rüsselbreite. Schienenrücken ungefurcht. Bauch-
segment 1 hinten ausgerandet. (Typus Fahraeusi n. sp.)
Phaulotrodes nov. gen.
. Pygidium bedeckt. Vorderrand des Prosternums unten nicht
gewimpert.
!) Nach Ansicht der Type bleibt kein Zweifel, dafs die von
Quedenfeldt und mir als fragliche Amorbaius beschriebenen Arten
dieser Gattung angehören. In Lacordaire’s Gattungstabelle, p. 265,
sind die irreleitenden Worte „massue antennaire en partie cornee“
als nicht der Wirklichkeit entsprechend zu unterdrücken; das typische
Stück von infestus ist nicht gut konservirt, läfst aber immerhin die
Zeichnung erkennen, wie ich sie in Stett. ent. Ztg. 1893, p. 239,
bei dem mit jenem identischen pedicularis beschrieben habe,
?) Stett. ent. Ztg. 1895, p. 313.
78
Ro
J. Faust: Beitrag zur -Kenntnifs
. Füblerschaft erreicht den Augenvorderrand. Hinterschenkel
überragen den Apex. Schildehen sichtbar. Schienenrücken
ungefurcht, Vorderschenkel nicht stärker entwickelt und nicht
kräftiger gezähnt als die hinteren, Schienen an der Spitze mit
Hornhaken und kurzem Dorn. Abdomen an der Spitze etwas
aufsteigend. (Typus ephippiger Bhn.) . . . Epiphylaz Sch.
Fühlerschaft erreicht nicht den Augenvorderrand. Hinterschenkel
erreichen nicht den Apex, die vordersten dicker und kräftiger
gezähnt als die hinteren, alle Schienen nur mit einem Hornhaken,
ihr Rücken gefurcht. Abdomen an der Spitze nicht aufsteigend.
Hinterbrust zwischen den Hüften etwas länger als Bauch-
segment 1 hinter den Hüften, letzteres so lang als 2, dieses
kaum so lang als 3 und 4 zusammen. Vorderbrustfortsatz
zwischen den Hüften so breit als die Fühlerkeule, hinter den
Hüften gerade abgestutzt. (Typve femoralis Fhs.)
Corynemerus Fhs.
Phaenomerina!).
. Vorderbrust vor den Vorderhüften nicht deutlich gefurcht, höch-
stens ihr Vorderrand ausgebuchtet. (Tomicoproctus.)
. Augen nicht genähert.
. Pygidium bedeckt. Decken an der Spitze gemeinsam abgerundet.
Abdomen an der Spitze gerundet ansteigend. Fühlerschaft
erreicht höchstens den Augenvorderrand. Schildehen nicht sicht-
bar. Vorderhüften mehr der Mitte als den: Hinterrande des
Prosternums genähert. Hinterschenkel überragen den Apex und
sind weit kräftiger gezähnt, Hinterschienen in ihrer ganzen
Länge gleichmälsig gekrümmt. Rüssel breiter als hoch und
parallelseitig. (Typus glabratus ?) Fst) . . Stasiastes Fst.
Pygidium frei. Rüssel breiter als hoch. Schildchen sichtbar.
. Abdomen von der Mitte des ersten Segments zur Spitze mit
einer Buchtung ansteigend. Das parabolisch abgerundete Pygi-
dium überragt nur wenig die an der Spitze einzeln abgerundeten
Decken. Hinterschenkel überragen weit den Apex, die Hinter-
kante ihrer grolsen zahnförmigen Erweiterung gezähnelt. Fühler
!) Zwei neuer Gattungen wegen ist die in dieser Zeitschrift
1895, p. 252, gegebene Gattungsübersicht hier erneuert und der
bei Stasiastes sowie Scolytoproctus nunmehr als 7-gliedrig erkannten
Geilsel wegen geändert worden.
?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, p. 252.
der Fauna von Kamerun. 79
dicht hinter der Mitte eingelenkt. Vorderrand des Prosternums
gerade abgestutzt. (Typus Schaumi Fst.)
Scolytoproctus!) Fst.
4. Abdomen scheinbar mit 6 Segmenten, horizontal, nicht ansteigend.
Pygidium kreisförmig vom Durchmesser des Hinterkörpers von
den hinten abgestutzten Decken beinahe senkrecht abfallend und
mit erhabenem Rande. Hinterschenkel erreichen nicht ganz den
Apex. Fühler vor der Mitte eingefügt. Hinterbrust zwischen
den Hüften länger als die beiden gleichlangen Bauchsegmente 1
und 2 zusammen, letzteres nicht ganz so lang als 3 und 4 zu-
sammen. Vorder- und Hinterschenkel gleich stark gekeult und
gezähnt. Vorderrand des Prosternums ausgerandet. (Typus
Bichhoffß n. sp.) . - : » . » . Tomicoproctus nov.igen.
b. Rüssel eylindrisch, gebogen. Augen genähert. Pygidium klein,
ziemlich steil abfallend. Schildehen sehr Klein, mitunter nicht
sichtbar. Deckenspitzen einzeln abgerundet. Hinterschenkel
überragen den Apex. (Typus Sundevallii‘ Bhn.)
Phaenomerus Sch.
B. Vorderbrust vor den schmal getrennten Vorderhüften breit ge-
furcht. Pygidium unbedeckt. Rüssel gerade, beinahe cylin-
drisch, zur Basis hin etwas höher werdend. Fühler vor der
Mitte eingefügt, ihre Geilsel siebengliedrig und zur Keule hin
verdickt. Schildchen deutlich. Hinterbrust zwischen den Hüften
' mindestens so lang als die zwei ersten Bauchsegmente zu-
sammen, von letzteren 2 das längste und so lang als 3 und
4 zusammen, ] und 3 gleich kurz. Hinterschenkel viel kräf-
tiger entwickelt als die vorderen (Typus figuratus n. sp.)
Curanigus nov. gen.
Phaulotrodes nov. gen. Campyloscelinorum.
Segmentum abdominale primum postice emarginalum. Oculi ro-
tundati in fronte haud approzimati. Caput orbiculatum. Antennae
antemedianae. Prothoraz apice truncalus. Stria decima elytrorum
in medio late interrupta. Tibiae dorso haud sulcatae. Processus
prosternalis inter cozas rostri latitudine, mesosternalis cozarum
intermediarum diamelro latior. Reliquum ‚ut in gemere Pariso-
cordylus Fst.
83. Phaulotrodes Fahraeusi. Oblongus, depressus, niger,
supra opacus, pilis et squamulis silaceis nigrisque maculatim obsitus.
1) loe. eit. p. 250.
30 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
Rostro dimidio corporis longitudine ul capite sat dense punctulato;
prothorace latitudine longiore, basi profunde bisinuato apice late
tubulato, medio elevato et carinalo utrinque longitudinahter impresso,
dorso silaceo-pilosis, plagis quinque nigris includente; scutello trans-
verso; elytris subparallelis dorso depressis punclato-sulcatis, nigro-,
macula basali triangulari fasciaque postica transversa silaceo-squa-
mosis. — Long. 11— 15.5 mill., lat. 4— 5.2 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Lolodorf.
Der Käfer hat den Habitus der Amorbaius- Arten mit einer
Deckenzeichnung, die an Aedemonus Erichsoni Bhn. erinnert.
Stirne zwischen den Augen mit einem eingestochenen Punkte.
Rüssel von der Basis bis zur Fühlereinlenkung nahezu gerade,
dann gebogen, fast cylindrisch. Fühler beim Manne im Spitzen-
drittel, beim Weibe etwas näher zur Mitte eingelenkt, bis auf die
Keule glänzend, ihr Schaft und Geifsel von nahezu gleicher Länge,
ersterer an der Spitze wenig gekeult, Geifselglied 7 das kürzeste
und noch so lang als breit, 2 das längste und doppelt so lang als
l, die Keule beinahe so lang als die 4 letzten Geifselglieder.
Thorax mit der gröfsten Breite in (g') oder hinter der Mitte, zur
seitlich abgeschnürten halsförmigen Spitze schlank gerundet —, zu
den spitzwinkligen Hinterecken wenig und geschweift verengt, der
Antiscutellarlappen weiter gegen das Schildchen vorgezogen und
hinten abgestutzt, der vorne abgekürzte, stampfe Mittelkiel des
Mannes in der Mitte zu einem comprimirten Tuberkel erweitert,
dieht punktirt; gelbliche und quergelegte Schuppenhaare schliefsen
auf dem Rücken fünf schwarzbraun behaarte Makeln ein, nämlich
eine gemeinsame mittlere Längsbinde vom Vorderrande bis vor die
Basis, jederseits eine quere Seitenmakel in der Mitte und eine
längliche basale. Decken doppelt so lang als breit, vorne etwas
breiter als die Thoraxbasis, nach hinten flach gerundet verengt,
an der Spitze gemeinsam sehr flach abgerundet, die Basis für den
Antiscutellarlappen mit einem das quer dreieckige Schildchen auf-
nehmenden Ausschnitt, hinter der Basis bis jederseits zum Streifen
6 reichenden Quer- und mit einem von der Basis bis hinter die
Mitte reichenden gemeinsamen Längseindruck zwischen den zweiten
Streifen, jede Decke vor der Spitze zwischen den Streifen 3 und, 3
beulig, die breit eingedrückten, furchenartigen Dorsalstreifen mit‘
flach eingedrückten Grübchen, die dorsalen Spatien schmal, stumpf
kielförmig, 2, 4 und 6 etwas erhabener; mit schwarzbraunen |
1
!) Journ. Lin. Soc. 1871, p. 490, t. XII, f. 2. |
der Fauna von Kamerun. 81
‚Schuppenhaaren sind besetzt die Spitzenfläche, die ganzen Seiten
bis zum Streifen 7 und eine breite Erweiterung dieser in der Mitte
bis zum Streifen 1, der übrige Theil des Rückens sowie jederseits
eine Punktmakel vor der Spitze und drei solcher im Streifen 6
gegenüber Bauchsegment 1 mit gelblichen Schuppenhaaren besetzt.
Vorder- und Mittelbrust etwas gröber, Hinterbrust sowie das Ab-
domen und die Beine sehr fein punktirt. Der leicht vorgezogene
Hinterrand des Prosternums flach ausgebuchtet, letzteres hinter
den Hüften mit einer grolsen, flachen, nach vorne verengten und
bis zwischen die Hüften reichenden, gelblich behaarten Grube,
Seiten und Ränder der Mittelbrust, die Hinterbrust hinter den
Mittel- und vor den Hinterhüften, die Seiten des Abdomens, die
Beine bis auf eine gröfsere kahle Stelle der Schenkel mit einem
gelblichen Härchen in den Punkten, der Hinterbrust-Episternenkopf
sehr dieht beschuppt. Die drei ersten Tarsenglieder mit goldgelber
Bürstensohle, Rücken der vier Hinterschienen im Spitzendrittel roth
gewimpert. Analsegment des Mannes am Hinterrande tief rund
ausgeschnitten.
84. Scolytoproctus kamerunicus. Länge 3.3 — 4.3 mill.,
Breite 0.7 — | mill. Diese neue Art weicht von Schaumi 1) Fst.
nicht nur durch schmälere Form und geringere Gröfse, sondern
auch durch folgende Merkmale ab. Stirne ohne Grube. Thorax
und Deekensculptur feiner. Auf der Oberseite herrscht eine dunkle
Behaarung vor, die belle Behaarung ist weilslich, feiner und sehr
spärlich; sie bildet nämlich an der Basis auf der Naht und den
vier inneren Spatien und dicht hinter der Mitte auf den drei inneren
kürzere Strichmakeln, während sie auf dem Thorax .nur an den
Hinterecken bemerkbar ist. Rücken der schmäleren Hinterschenkel
in der Basalhälfte nicht oder kaum ausgerandet, weil jene nach
oben viel weniger geschwollen sind als bei Schaumit.
Joh. Albrechts - Höhe.
Tomicoproctus nov. gen. Phaenomerinorum.
Abdomen horizontale quasi vero sezarticulatum. Corpus ceylin-
dricum apice .oblique truncatum. Pygidium eirculare in dimidia parte
‚ inferiore acule reflexum et quasi operculum capsae efficiens. Femora
postica anum viz allingentia, omnia clavata et fortiter dentata;
fibiae intus basi longe sinuatae.. Metasternum inter cozas segmentis
duobus primis simul, sumptis parum longius. Segmentum primum
!) Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, p. 251.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 6
82 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
postice recte Iruncatum, secundum anali aequilongum sed tertio et
quarto simul sumptis brevius. Prosternum apice emarginatum. Pro-
cessus prosternalis et mesosternalis aequiangusti. Antennae ante-
medianae funiculo septemarticulato, Prothorar apice post oculos
parum sinuatus, basi truncatus. Rostrum rectum latum. Caeterum
ut in genere Scolytoproctus.
Charakteristisch für diese Gattung sind einmal der ausge-
buchtete Vorderrand des Prosternums und dann der an der Spitze
beinahe senkrecht abgestutzte eylindrische Hinterleib mit eigen-
thümlich geformtem Pygidium. Jene Ausbuchtung ist die Andeu-
tung für die Entstehung eines Rüsselkanals auf dem Prosternum,
wie er bei einer weiter unten beschriebenen Gattung Curanigus
auftritt, und der abgestutzte Hinterleib erinnert etwas an manche
Tomicus- Arten, z. B. acuminatus Ghl.; während bei letzterem die
Decken hinten steil abfallen und das Pygidiun verdecken, fallen
bei unserer Gattung die Decken garnicht ab, sondern sind gerade
abgestutzt und lassen das scheibenförmige Pygidium vom Durch-
messer des Hinterleibes ganz frei, das mit seinem in der unteren
Hälfte scharf umgebrochenen Rande wie ein umgekehrter Schachtel-
deckel den Hinterleib abschlielst; dieser umgebogene Rand, der an
Höhe der Länge des zweiten Segmentes SIE KL Eon? bildet das
scheinbar sechste Bauchsegment.
Abgesehen von diesen beiden Merkmalen ist die neue Gattung
von Scolytoproctus noch durch die kurzen Hinterschenkel und unter
sich gleich geformte Schienen zu unterscheiden. Alle Schienen
sind nämlich an der Wurzel gebogen und an der Spitze keulen-
förmig verdickt, der Rücken der mittleren hinter der Spitze wie
bei letzterer Gattung mit einem Zahne versehen. Die breite Stirne
zwischen den Augen und den breiten flachen Rüssel haben beide
Gattungen gemeinsam.
Tomicoproctus Eichhoffi. Cylindricus, nigro-piceus, parum
nitidus, pilis silaceis maculatim obsitus; antennis tarsique rufis,
rostri apice, femoribus tibiisque rufo-piceis; rostro recto femorum
anticorum longitudine, dorso deplanato, dense punclato et albido-,
capite stilaceo-pubescente; oculis rotundatis converis; prothorace
latitudine sesquilongiore, cylindrico, apice paulo angyustato; dense
punctalo, silaceo-piloso, vittis duabus irregularibus subdenudatis
antice aliguando interruptis signato; elytris prothorace viz latioribus
sed nonnihil longioribus, cylindricis apice paulo declivibus et recte
Iruncatis, dense punctato-strialis, interstitüs latis planis, lateribus
villisque duabus interruptis subdenudatis; pygrdio reflero-marginato,
der Fauna von Kamerun. 833
margine fimbriato postice mucronato; corpore subtus densius albido-
pubescente. — Long. 3.4 mill., lat. 0.9 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Einem Hylurgus piniperda F. in der Körperform nicht unähn-
lich. Rüssel so breit als die Stirne zwischen den Augen und doppelt
so breit als die Spitze der Vorderschienen, zur Spitze hin äufserst
wenig verengt, hier niedriger als an der Basis. Fühlergeifsel deut-
lich kürzer als die viel dickere Keule, diese noch etwas länger als
der Schaft und so dick als der Rüssel an der Spitze hoch, Geilsel-
glied I das diekste und längste, wenig länger als breit. Thorax
mit zuweilen angedeutetem Mittelkiel, die Seiten weilslich, das
Mittelfeld gelblich, die beiden etwas gewundenen, dunkel behaarten
Seitenbinden an der Basis und vor der Mitte nach innen erweitert.
Schildehen quer dreieckig, dunkel behaart. Decken mit gegen das
Schildehen vertiefter Naht; von den beiden dunkel behaarten
schrägen Querbinden beginnt die vordere gemeinsame dicht hinter
der Mitte schräg zur Schulter ziehend, aber jederseits auf Spatium 2
unterbrochen, die vordere liegt vor der Spitze auf der Naht unter-
brochen, Spatium 2 vor der Mitte mit einer dunklen kürzeren oder
längeren Strichmakel. Beine feiner weilslich und undichter behaart
als die Unterseite. Fühler beim Manne um die halbe, beim Weibe
um die ganze Spitzenbreite des Rüssels vom Mundwinkel entfernt
eingelenkt.
Phaenomerus scenicus. Nigro-piceus, supra siluceo-squa-
mosus et nigro-maculalus, subtus albido-pilosus; antennis rufis, inter-
dum rostro anlice tibiis tarsisque rufescentibus; oculis paulo distan-
tibus; scutello immerso nudo; prothorace dorso conferlim punctato
Iinea mediana viltis duabus lateralibus fasciaque postmediana silaceo-
squamoso; elytris striahis, sultura basin versus impressis, silaceo-
squamosis, fasciis duabus obliquis subdenudatis. — Long. 2.5 mill.,
lat. 0.6 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
In Grölse und Zeichnung dem Ph. notatus Pasc. äulserst ähn-
lich, von ihm aber durch kürzeren, vorne kurz gerundet verengten
Thorax, gröbere Sculptur der Oberseite und dadurch verschieden,
dafs die beiden Schrägbinden weiter nach hinten gerückt sind, dals
| die hintere auf dem Rücken viel schmäler ist, sich aber an den
Seiten nach vorne und hinten erweitert, auch mit dem dunklen
Aufsenrande zusammenflielst, und ganz besonders dadurch, dafs die
''Sehuppen der Oberseite nieht ganz dicht anliegen und ihr ein rauhes
| Ansehen geben.
|
6*
84 J. Faust: Beitrag zur Kenntnis
Auf dem Thoraxrücken liegt jederseits dicht am Seitenrande
eine breite, gelbe, parallelseitige und aulsen neben ihr auf der
Unterseite eine beinahe nackte Längsbinde, der dunkle Rücken ist
durch eine kreuzförmige, gelbe Strichmakel in vier fensterförmige
Makeln getheilt, von denen die vorderen länger sind. Auf den
Decken ist die Naht zur Basis. hin etwas vertieft und auf dem
Rücken die gelbliche Behaarung vorherrschend; diese bedeckt an
der Basis alle Spatien und läfst auflser dem dunklen Aufsenrande
und dem gröfsten Theil von Spatium 9 noch drei Querbinden frei,
von denen die vordere schräg von der Schulter stufenförmig und
schmäler werdend, auch auf Spatium 2 unterbrochen bis zur Mitte
der Naht zieht und hier mit der gegenüberliegenden zusamınen-
stöfst, die mittlere quere aber sich aulsen nach vorne und hinten
verbreitert, mit dem Aulsenrande zusammenhängt, aber durch die
gelbe Naht unterbrochen ist, während die dritte nur aus einer
kleinen dreieckigen Makel auf der Schwielenstelle besteht. Augen
auf der Stirne beinahe um die Breite .der Rüsselspitze getrennt.
Rüssel beim Weibe etwas länger und cylindrischer als beim Manne,
in beiden Geschlechtern kürzer als der Thorax. Beine ungemakelt,
Deckenstreifen undeutlich punktirt, Spatien 5 und 5 an der Basis
schmäler als die nebenliegenden.
85. Phaenomerus Kraatzi. Länge 3.5 mill., Breite 1.1 mill.
Aufser durch die Grölse unterscheidet sich diese Art von der vor-
hergehenden (scenicus) sowohl durch die deutlich punktirten Decken-
streifen, durch die Zeichnung als auch durch eingestreute abstehende
Borsten auf der Oberseite.
Thorax gröber punktirt, die Räume zwischen ihnen schräge‘
Längsrunzeln bildend, die seitliche gelbe Längsbinde vor der Mitte:
eingeschnürt, die diese Seitenbinden vereinigende Querlinie hinter
der Mitte bis zur Basis dreieckig erweitert, daher die beiden ba-
salen dunklen Fenstermakeln nicht vier-, sondern dreieckig. Auf
den Decken herrscht die dunkle Färbung vor, der Aulsenrand und
Spatium 9 sind hell beschuppt und keine der drei dunklen viel
breiteren Querbinden hängt mit ihm zusammen. Von diesen Quer-
binden sind die beiden vorderen ebenso unterbrochen, aber von!
der Naht erst nach vorne stufenförmig gerichtet und dann in einem!
vorne offenen Haken oder \/-förmig bis zum Streifen 8 ausgedehnt,
während die Makel auf der Schwielenstelle aulsen um diese herum
mit der zweiten Binde zusammenflielst. Die auf der Oberseite:
senkrecht abstehenden längeren, etwas keulenförmigen Borsten!
sind auf den Decken am längsten, auf der Stirne am kürzesten;
der Fauna von Kamerun. 85
schräg abstehende Borstenhaare sind auch auf den Schenkeln vor-
handen.
Joh. Albrechts- Höhe.
86. Phaenomerus jucundus Fst. Deutsche Ent. Zeitschr.
1895, p. 253.
Joh. Albrechts- Höhe.
Curanigus nov. gen. Phaenomerinorum.
Rostrum rectum. Antennae antemedianae. Prosternum ante
cozas late sulcatum, margine antico medio emarginalo, postico in
medio mesosternum paulo prominente et triangulariter exciso. Meta-
sternum brevius segmentis duabus primis aequilongum. Segmentum
primum abdominale post cozas secundo brevius, hoc tertio et quarto
simul sumptis aequilongum. Elytra apice conjunctim rotundatum.
Religuum ut in genere Phaenomerus Sch.
Phaenomerus hat eine ungefurchte Vorderbrust mit abgestutztem
Vorder- und Hinterrande, der Rüssel ist mehr oder weniger ge-
bogen, die Hinterbrust so lang als die drei ersten Bauchsegmente,
von diesen 1 und 2 gleich lang, letzteres deutlich kürzer als 3 und
4 zusammen und die Decken sind hinten einzeln abgerundet. Der
Kanal vor den Vorderhüften der neuen Gattung kaum schmäler
als der Kopf.
87. Curanigus figuratus. Alter, opacus, cretaceo-maculatus;
antennis larsisque rufis; rostro prothorace breviore postice punctato-
striato et cretaceo-squamoso; prothorace basi fere truncato, den-
sissime punctulato, linea media et vitta laterali interrupte cretaceis;
seutello immerso nudo; elytris striatis, in strüs vie conspicue punc-
tatıs, sutura bünterrupta fascüsgque tribus transversis cretaceo-squa-
mosis, in declivitate reclhnatim setosis; femoribus albido-pilosis extus
macula denudata signatis. — Long. 2.1—2.5 mill., lat. 0.6—0.8 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Von der Gröfse und Körperform des vorher beschriebenen
Phaenomerus scenicus. Unterseite nicht dicht, nur die Mittelbrust-
epimeren und Hinterbrustepisternen sehr dicht weils behaart. Ober-
seite matt schwarz beschuppt mit kreideweilser Zeichnung. Letztere
besteht auf dem Thorax aus längeren, an der Spitze verdickten
und längsgelegten, auf den Decken aus kürzeren stabförmigen,
meistens quergelegten Schuppenhaaren, die auf jenen eine feine
Mittellinie und zwei breite Seitenbinden (alle drei vor der Mitte
unterbrochen), auf den Decken drei aus Strichmakeln zusammen-
gesetzte Querbinden bilden, von denen nur die beiden vorderen
86 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
den Aulsenrand erreichen und auf der Naht, die basale auch auf
Spatium 5, unterbrochen sind; die weilse Strichmakel auf Spatium 3
erreicht nicht die Basis, die mittlere Querbinde ist auf Spatium 5
stufenförmig nach vorne vorgerückt; von den beiden Strichmakeln
auf der Naht liegt die eine zwischen den beiden vorderen Quer-
binden, die hintere vor der Spitze bildet einen Theil der jederseits
bis zum Streifen 4 reichenden, aber auf Spatiam | und 3 unter-
brochenen dritten Querbinde. Hinterschenkel weniger dünn ge-
stielt als bei den Phaenomerus- Arten.
88. Curanigus pictus. &!). Latior, robustus, ater, sub-
nitidus, supra parce albido-pilosus, sterni laterıbus dense cretaceo-
squamosus; rostro apice, antennıs tibiis tarsisque rufo-piceis; rostro
postice: profunde punctato-striatis; prothorace elongato-guadrato ad
latera perparum sinuato, intra apicem contracto, confertim punctato,
sulco profundo basale, angulis posticis macula albida praedito; elytris
acute punctato-striatis, ante apicem utrinque callosıs, interstitiis sub-
seriatim punctulatis, dorso strigis albidis signalis; femoribus posticis
basi haud pedunculatis, dorso dense albido-pwlosis. — Long. 3.3 mill.,
lat. 1.1 mill.
Joh. Albrechts- Höhe.
Die robuste Gestalt, die gröbere Seulptur, die andere Zeichnung
und die nicht gestielten, sondern von der Basis zur Zahnstelle all-
mählich verbreiterten Hinterschenkel unterscheiden hauptsächlich
diese Art, von der mir nur ein Mann vorliegt, von figuratus.
Augen um die Breite der Schaftspitze von einander entfernt.
Rüssel kürzer als der Vorderschenkel, ceylindrisch, an der Spitze
kaum niedriger als an der Basis. Thorax mit abgestutzter Basis
und spitzwinkligen, wenig nach aufsen gerichteten Hinterecken, am
Vorderrande feiner und etwas undichter punktirt als der Scheitel,
jeder der Punkte hinter dem weitläufiger punktirten Vorderrande
mit einer kurzen körnerartigen und braunschwarzen Schuppenborste,
im Basalviertel mit einer keilförmigen Mittelfurche; aufser der drei-
1) Von Gabun besitze ich ein auflserordentlich ähnliches Weib
von 4 mill. Länge und 1.3 mill. Breite, das sich von pietus durch
längeren, vorne fast winklig zusammengezogenen, unten mit läng-
lichen Punkten besetzten Thorax und etwas andere Zeichnung der
Decken, namentlich aber durch noch kräftigere Sceulptur und kaum
abstehende Bekleidung sowohl der hellen als der dunklen Theile
der Oberseite unterscheidet und das ich raucus genannt habe; auf
den Decken sind die Naht sowohl als auch Spatium 1 und 2 von
der Basis bis hinter die Mitte mit weilsen Schuppenhaaren besetzt.
der Fauna von Kamerun. 87
eckigen weilsen Makel auf den Hinterecken ist seitlich hinter dem
Vorderrande eine Punktmakel und auf dem Rücken eine Mittellinie
durch wenige hellere und längere Borstenhaare angedeutet; Unter-
seite schrägreihig punktirt, die Punkte rund. Schildchen eingesenkt,
weilslich behaart. Decken sehr flach elliptisch, auf dem Rücken
etwas flach, die Spatien 2 und 4 breiter als die einreihig punktirten,
1 und 3 auch unregelmälsig zweireihig punktirt; 3 und 5 hinten
etwas gewölbt und an ihrer Vereinigungsstelle eine Beule bildend,
die Naht vom Schildchen bis zum Spitzendrittel leicht klaffend;
die kreideweilsen Strichmakeln an der Basis auf den Spatien l und 2,
dicht hinter der Mitte auf 2, 3, 4, 5 und vor der Spitze auf 3, 4, 5
aus schräg anliegendem, die im Spitzendrittel der Naht aus ab-
stehenden stabförmigen Schuppenhaaren bestehend; der dunkle Theil
der Decken mit feinen anliegenden dunklen Borstenhärchen in den
Punkten. Schenkel auf dem Rücken, die hintersten auch aulsen
an der Basis dichter weilslich aber lange nicht so dicht als die
Seiten der Mittel- und Hinterbrust behaart. Die Hinterschenkel
zeigen aulser dem grolsen dreieckigen Zahne noch ein stumpfes,
nicht leicht erkennbares Zähnchen in der Ausrandung hinter der
Spitze. Fühler im Spitzendrittel eingelenkt, die Geifsel beinahe
länger als der Schaft und zur Keule deutlich dicker, Glied 1 das
dickste und längste, aber nur wenig länger als 2, dieses nicht
ganz so lang als breit, die übrigen quer; die Keule so lang als
die 6 letzten Geifselglieder und scharf zugespitzt.
89. Ichthyopisten clavatum Roclofs. Not. Leyd. Mus. 1891,
p. 164. — loc. eit. 1892, p. 35. — rufoclavatum Auriv. Öfver. Vet.
Ak. Förh. 1891, p. 367.
Die in ihrer Ausdehnung veränderliche Erweiterung der Innen-
kante des ersten Hintertarsengliedes ist nicht, wie Roelofs meint,
eine Auszeichnung des Mannes, denn sie ist bei drei mir vorliegenden
Weibern aus Kamerun ebenso stark, bei einem aus Gabun viel
schwächer entwickelt als beim Manne und daher ein gutes Merkmal
für Erkennung der Art um so mehr die Färbung des Geilselgliedes 7
varürt. Die typische Färbung dieses Gliedes !) ist bis auf den
Spitzenrand roth; ich besitze aber einen Mann aus Gabun, bei dem
der schwarze Spitzenrand sehr breit ist und sich auf dem Rücken
bis zur Basis fortsetzt, ein Weib aus Kamerun mit typischer
Färbung; bei drei von Conradt in Kamerun gefundenen Weibern
sowie bei einem aus Gabun meiner Sammlung ist dies Glied bis
!) von Roelofs und Aurivillius als Keule angesehen.
88 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
auf die verwaschen rothe innere, die Spitze lange nicht erreichende
Unterkante ganz schwarz.
Der typische rufoclavatum Auriv. hat am Aufsenrande des
ersten Bauchsegmentes wie meine von Dr. Staudinger stammenden
Stücke aus Gabun eine weifse Makel; zwei von Roclofs erwähnte
Gabun-Männer seines clavatum zeigen noch eine sur les cötes du
metasternum (vermuthlich auf den Hinterbrustepisternen), während
die von Conradt gefundenen Stücke aufser den erwähnten beiden
noch eine solche kleinere dritte Makel an der Spitze der Mittelbrust-
episternen haben. Bei ölig gewordenen Stücken sind diese Makeln
an einem matten Schimmer zu erkennen.
Die Hinterschienen sind nicht immer ganz schwarz, sondern
zuweilen an der Unterkante in gröfserer oder geringerer Aus-
dehnung verwaschen roth.
90. Ichthyopisthen bimaculatum Auriv. Öfv. Vet. Ak.
Förh. 1891, p. 365.
Joh. Albrechts- Höhe.
Ich bin nicht sicher, ob die drei vorliegenden männlichen
Stücke zu dieser Art gehören. Bis auf den einen Quereindruck
nahe der Flügeldeckenmitte und eine nicht erwähnte weifsliche
Seitenbinde jederseits auf dem Pygidium stimmt die Beschreibung
sehr gut auf diese Stücke; bei diesen sind nämlich zwei in ihrer
seitlichen Ausdehnung veränderliche Quereindrücke, einer vor und
einer hinter der Deckenmitte vorhanden.
Zu bemerken wäre noch, dafs bei den Kamerun-Stücken der
Rüssel gegen die Spitze flach gedrückt, auch etwas verbreitert,
deutlicher punktirt und stumpf gekielt ist, zwischen den Fühler-
einlekungen eine feine kürzere oder längere eingeritzte Linie zeigt
(bei einem Stücke fehlend), und dafs das dreieckige Geifselglied 7
nur wenig länger als an der Spitze breit ist; dies Dreieck ist aber
nicht ganz geradseitig, sondern namentlich an der Unterkante im
Spitzendrittel plötzlich erweitert, so dafs diese in einem stumpfen
Winkel geknickt erscheint.
91. Sipalus squalidus Kolbe. Berl. Ent. Zeitschr. 1883,
p- 35. — Nov. Act. Leop. Carol. 1889, p. 344.
Joh. Albrechts - Höhe.
Caulosomus nov. gen. Stromboscerinorum.
Oculi magni subtus conligui. Antennae medianae; funieulus
septemarticulatus; clava lomentosa. Rostrum bası constrictum. Elytra
pygidium obtegentia. Cuput subglobosum. Metasternum valde elon-
der Fauna von Kamerun. 89
gatum episternis angustis. Epimera mesothoracis haud ascendentia.
Pedes mediocres; cozxae anticae distantes; femora incrassata; tibiae
haud compressae rectae, apice unguiculatae; articulus tertius tarsorum
secundo paulo latior parum bilobatus. Corpus subeylindricum.
Von Stromboscerus Sch. besonders durch siebengliedrige Geifsel,
ovale und gegliederte Keule, deutlich getrennte Vorderhüften sowie
durch nicht ecomprimirte Schenkel und Schienen verschieden.
99. Caulosomus sulcicollis. Elongatus, angustus, paral-
lelus, parum depressus, nigro-piceus, subopacus, sordide squamosus,
breviter setosus; antennis rufo-piceis; rostro femorum anticorum
longitudine et latitudine, subeylindrico, dense punctato; fronte puncto
infira; prothorace latitudine sesquilongiore, dense profundeque punc-
tato, medio sulco profunde impresso; elytris parallelis prothorace
vie latioribus, humeris rectangulatis, dense striato-punctatis, inter-
stitiis angustis, alternis paulo elevatioribus, rugoso-granulatis. —
Long. 4.5 mill., lat. 1 mill.
Joh. Albrechts-Höhe. Ein Exemplar.
Von der Körperform des Catolethrus longulus Bhn., nur etwas
breiter, undicht schmutzig graugelb beschuppt und auf der ganzen
Oberseite mit kurzen, schräg abstehenden, an der Spitze verdickten
und leicht gekrümmten Börstchen besetzt.
Rüssel beinahe gerade, an der Basis wenig höher als an der
Spitze. Fühlerschaft zur Spitze verdickt und länger als die Geifsel,
diese zur Keule hin allmählich verdickt, ihr erstes Glied das längste,
höchstens so lang als breit und dicker als die nächstfolgenden,
7 nieht an die Keule geschlossen, letztere lang oval, undeutlich
gegliedert und so lang als die 5 letzten Geifselglieder. Kopf kaum
sichtbar punktirt. Augen von oben nicht sichtbar. Thorax beinahe
parallelseitig, vorne gerundet verengt, hinter dem Vorderrande
eingeschnürt, deutlich längsgewölbt, die Basis mit wenig vor-
gezogenem und abgerundetem Mittellappen, die Räume zwischen
den ziemlich grofsen und tiefen Punkten schmal, die Mittelfurche
vorne und hinten abgekürzt. Schildchen bei dem vorliegenden
Stücke nicht erkennbar. Decken doppelt so lang als der Thorax,
erst im Spitzenviertel gerundet verengt und längsgewölbt, sonst
auf dem Rücken flach, zwischen den zweiten Streifen an der Basis
leicht niedergedrückt, Spatium 3 sowie die äufseren schmäler als
die Punkte in den Streifen, 2 und 4 etwas erhabener, Streifen 9
bis zu den Hinterhüften vertieft. Beine undeutlich punktirt, Schienen
kürzer als die Schenkel, die vier vorderen an der Innenecke mit
einem kurzen Dorne.
90 J. Faust: Beitrag zur Kenntnifs
93. Calandra remotepunctata Ghl.
Joh. Albrechts -Höhe.
Das vorliegende Stück ist von Nordamerikanischen nicht ver-
schieden. Motschulsky’sche Stücke aus Georgien (Kaukasus) kur-
siren in den Sammlungen als rosiralis Mots. (unbeschrieben); von
mir auch in Baku gefunden.
94. Calandra oryzae Lin.
Joh. Albrechts- Höhe.
95. Cossonus abscissus Bhn.
Joh. Albrechts- Höhe.
%. Cossonus varipes Fst. Deutsche Ent. Zeitschr, 1895,
p. 259.
Joh. Albrechts - Höhe.
Ein ganz schwarzes Stück mit schwarzen Schenkeln, aber
röthlichen Fühlern, Schienen und Tarsen.
Choerodemas nov. gen. Cossonidorum.
Funiculus antennarum 7- (pseudo 6-) articulatus, articulo primo
elongato, seplimo semiovato quasi vero articulum primum clavae
efficiente. Oculi ovati laterales. Rostrum crassum cylindricum, viz
arcuatum basi constrictum. Prothoraz basi subtruncatus; prosternum
apice emarginatum. Cozxae anlicae et intermediae inter se cozarum
diametro aequilate distantes. Metasternum inter cozas segmentis
abdominalibus duobus primis simul sumptis aequilongum. Tibiae rectae
apice eztus unguiculatae; articulus tertius tarsorum bilobatus. Corpus
totum squamosum et setosum. Scutellum nullum. Caput globosum.
Antennae medianae.
Von Phloeophagus durch weiter von einander stehende Vorder-
und Mittelhüften, breites zweilappiges drittes Tarsenglied, den an
der Basis abgeschnürten Rüssel, den kugligen Kopf, das am Vorder-
rande deutlich gebuchtete Prosternum und durch die Form des
Geifselgliedes 7 verschieden. Wollaston würde letzteres Glied wahr-
scheinlich als horniges erstes Keulenglied angesehen haben, weil
es mit der tomentösen Keule zusammen einen eiförmigen Körper
bildet, der hornige Theil der Keule ist aber ebenso quirlständig und
abstehend behaart wie die übrigen Geifselglieder und sollte daher
auch ungeachtet seiner abweichenden Form als zur Geilsel gehörig
angesehen werden.
Abgesehen von dieser meiner Auffassung war die neue Gattung
mit keiner der zahlreichen Gattungen von Wollaston’s Onycholipides
und Cossonides zu identificiren.
der Fauna von Kamerun. 91
97. Choerodemas squalida. Parallela, subdepressa, nigro-
picea, undique dense sordide squamosa et erecio-selosa; anlennis
tarsisque testaceis; rostro cylindrico latitudine duplo longiore, basi
constricto; prothorace elongato antrorsim parum: angustato, intra
apicem late obsoleteque constricto; elytris prothoracis basi paulo
latioribus, parallelis, sat grosse punctato-striatis, interstitiis angustis
uniseriatim setosis. — Long. 3 mill., lat. 1.1 mill.
Joh. Albrechts - Höhe.
Der ganze Körper mit Ausnahme der Fühler und Tarsen ist
mit einer matten, erdigen Schuppenkruste bedeckt, so dafs die
Seulptur gröfstentheils nicht erkennbar ist; alle Körpertheile mit
Ausnahme der Tarsen sind abstehend und ziemlich lang, die
schmalen Deckenspatien einreihig beborstet.
Rüssel so lang als die Vorderschiene, dicker als der Vorder-
schenkel, kaum gebogen, in den kugelförmigen Kopf eingepflanzt.
Geilsel etwas länger als der den Augenvorderrand erreichende und
an der Spitze gekeulte Schaft, ihr Glied 1 verkehrt kegelförmig,
so lang als die vier folgenden Glieder zusammen, aber etwas kürzer
als das halb eiförmige siebente, an der Spitze so dick als die
Schaftspitze, nur die Glieder 1, 4, 6 und 7 quirlständig beborstet,
letzteres an der abgestutzten Spitze viel dicker als I und länger
als die sphärisch kegelförmige Keule. Thorax um mindestens die
Hälfte länger als der Rüssel und etwa ein Drittel länger als an
der Basis breit, die Seiten kaum gerundet, ihre Längswölbung, ab-
gesehen von der breiten und flachen Abschnürung, mit der der
Flügeldecken einen ununterbrochen flachen Bogen bildend. Decken
höchstens doppelt so lang als breit, die Schultern kurz gerundet
abfallend, von ihnen bis zum Spitzendrittel parallelseitig, auf dem
Rücken kaum gewölbt, im Spitzendrittel schräg gerundet abfallend.
92 [ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 1.]
Psadacoptera bipunctata nov. sp. von Natal.
Seiner Zeit sprach ich die Vermuthung aus, dafs die Tupfen
auf den Fld. für die Arten der Gattung Psadacoptera charakteristisch
wären (Deutsche Ent. Zeitschr. 1832, p. 67 unten); in der That
finden sich dieselven bei einer dritten neuen Art aus Natal wieder.
Schoch scheint keine Ahnung von dem Habitus der Psadacoptera-
Arten, die durch die Haartolle auf der Stirn leicht kenntlich sind,
zu haben, denn er eitirt als zu dieser Gattung gehörig in seinem
Catal. syst. Ceton. drei echte Pachnoden: Fairmairei Raffr., lati-
cincta Burm. und orphanula Herbst. |
Psadacoptera bipunctata: Supra rufolestacea, Lthoracis
vittis 2 plerumque conjunctis, elytrorum maculis 2 discoidalibus,
interdum punctum album includentibus piceo-nigris, elytris interdum
apice tenuiter albomaculatis, pygidio rufo, medio piceo, lateribus albis,
abdominis lateribus biseriatim albo-maculatis, punctis interioribus
albis, femoribus posticis albomarginatis. — Long. 12—13 mill. SL.
Patria: Natal (Staudinger.)
Der Psad. simulatriz Krtz. !) ähnlich, aber kleiner, oben eben-
falls gelbbraun, der Discus des Thorax aber mit 2 grolsen drei-
eckigen schwarzbraunen Flecken geziert, die bisweilen zusammen-
fliefsen und hinten in der Mitte eckig ausgeschnitten sind, die Fld.
jede hinter der Mitte nur mit einem dunklen Fleckchen, in dem bis-
weilen ein weilser Fleck deutlich hervortritt. Die Fühler sind sch wärz-
lich. Der Clypeus ist dicht, ziemlich deutlich punktirt, vorn leicht
ausgerandet, die Vorderecken abgerundet. Die Stirn ist mit einem
dichten, gelben Haarbüschel besetzt. Der Thorax ist ziemlich
weitläufig, seicht punktirt, wie bei simulatriz gebaut. Die Fld. sind
kaum bemerkbar punktirt-gestreift, am äulsersten Seitenrande und
nach der Spitze zu bisweilen mit kleinen, weilsen Flecken versehen.
Das Pygidium ist jederseits breit weils eingefalst. Die Hinterleibsseg-
mente I—4 sind binten an den Aufsenecken mit einem viereckigen,
weilsen Fleck versehen; innerhalb jedes einzelnen weilsen Fleckes steht
bei Segm. 2—4 ein mehr als doppelt so breiter ähnlicher Fleck; die
4 ersten Segmente sind in der Mitte glatt, 5 ist punktirt, an den Seiten
mit einem länglichen weilsen Fleck. Die Vorder- und Mittel-Schenkel
sind lang greis behaart, die Hinterschenkel meist vorn und hinten
weils gesäumt, die Hinterschienen innen; der erste von den 3 Vorder-
zähnen ist beim Z' kaum, beim 2 deutlich bemerkbar, der Hinterleib
beim ersteren leicht verflacht. Dr. G. Kraatz.
1) Deutsche Ent. Zeitschr. 1882, p. 68.
m
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 9
Pseudaplasta nov. gen. Cetonidarum.
Beschrieben von
Dr. @G. Kraatz.
Die Gattung Aplasta wird in Hindustan durch Pseudaplasta
täuschend nachgeahmt; es existirt daselbst eine, wie es scheint,
unbeschriebene Art, welche bei flüchtigem Anblick ganz das An-
sehen der oben grauen Aplasta lutulenta Schaum (bekanntlich das
Weibehen der dichroa Sch. mit rothem Thorax!) hat, auch
denselben flachen Ausschnitt des Halssch., dasselbe Seutellum,
aber weit weniger entwickelte Schulterblätter und tiefer ausgeran-
deten Seitenrand der Fld. zeigt, Merkmale, welche in Verbindung
mit der Seulptur der Fld. und der verschiedenen geographischen
Vorkommen nicht zu unterschätzen sind; auch ist der Mesosternal-
fortsatz, der bei Aplasta an der Spitze ziemlich stark verbreitert
und vorher eingeschnürt ist, bei Pseudaplasta gleichbreit. Bei
Aplasta ist der Rand der Fid. namentlich hinter der Mitte in ziem-
licher Ausdehnung dicht quergerunzelt; ebenso die Gegend um den
Endbuckel; auf den verloschen, ziemlich dicht punktirten Fld. treten
zwei glatte Längsstreifen wenig bemerkbar hervor; bei Pseudaplasta
sind die Seiten der Fld. glatt, hinter und innen vom schwachen
Endbuckel weitläufig ziemlich kräftig punktirt; auf den Fld. treten
drei paar weitläufiger Punktreihen mehr oder weniger deutlich
hervor.
Für Pseudaplasta tritt mithin die Gattungsdiagnose von Aplasta)
mit folgenden Ausnahmen ein:
Clypeus apicem versus leviter angustatus.
Thoraz angulis posticis parum distinctis.
Elytra punctorum lineis geminatis 3-impressa, celerum fere laevia,
conjunchim 3-albo-punctata, laleribus impunclala.
Mesosternum parallelum, apice leviter rotundatum.
Pseudaplasta cinerea: Supra cinerea, thorace disco bi-
Punctato, elytris punctis 8 (suturalibus 3, marginalibus 3, humerali 1,
intramarginali postmediano 1) albis plerumque notatis, pygidio plerum-
que basi punctis A, apice punctis 2, subtus nigra, nitida, corporis
lateribus griseo-maculatis. — Long. 11—124 lin.
Patria: India orientalis borealis.
!) Ich habe dieselbe in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1882,
p- 68 gegeben.
94 G. Kraatz: Pseudaplasta noö. gen. Cetonidarum.
Fast ganz von der Gestalt und der oben grauen Färbung der
Aplasta lutulenta, nur ist der Körper an den Seiten unten dichter
und breiter grau beschuppt, auf dem Discus des Thorax befinden
sich 2 weilse Punkte, und die Hinterecken desselben sind deutlicher
verrundet. Während bei /utulenta nur 2 Flecke auf der Mitte der
Fld. (quer) weils sind (zu denen bisweilen ein Apicalfleck hinzu-
tritt, den Schaum nicht erwähnt), sind nicht selten 8 weilse Flecke
in der in der Diagnose geschilderten Lage vorhanden, von denen
der Intramarginalfleck, d. h. der innerhalb des mittleren Seiten-
flecks liegende, in schräger Linie zwischen diesem und dem oberen
Nahtfleck steht. Bisweilen fliefst er mit dem Randfleck zusammen,
bisweilen verschwinden einzelne Flecke fast ganz. Die Schulter-
blätter sind merklich kleiner als bei Aplasta; der Seitenrand des
Unterleibes ist breiter grau gerandet, die Fühler sind meist roth-
braun. Der Kopf ist dicht und kräftig punktirt, der Clypeus ein
wenig verschmälert. Der Thorax zeigt bei reinen Individuen den
Vorderrand und Längswisch vorn in der Mitte lichter grau; er ist
glatt, ganz an den Seiten einzeln punktirt. Die Fld. zeigen 8
weilse Punkte in der oben geschilderten Lage, zu denen bisweilen
ein weilses Pünktchen unter dem vorderen Nahtpunkt und innen
neben dem mittleren hinzutritt; sie sind fast bis zum Endbuckel
glatt, mit Ausnahme von 3 Paar genäherten Reihen wenig regel-
mälsiger Punkte (namentlich nach hinten); sie sind nach hinten
leicht verschmälert, die Nahtecke ragt nicht vor. Das Pygidium
hat meist 4 weilse Punkte an der Basis, die bisweilen zusammen-
fliesen, ist dicht gestrichelt und einzeln behaart. Die Seiten
der Brust des Hinterleibes sind dicht weils beschuppt, die Mitte
des letzteren ist glatt. Die hinteren Schienen sind mälsig dicht,
gelb gewimpert. Die Vorderhüften etc. sind ziemlich lang be-
wimpert; der erste Zahn an den Vorderschienen ist nur schwach.
Die mir vorliegenden Exemplare mit leicht vertieftem Abdomen
scheinen sämmtlich Männchen zu sein.
&
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 95
Stenolomaptera nov. gen. Cetonidarum.
Habitu Lomapterae aruensis Thoms. sed paullo minor et angustior,
poslerius magis anguslata, differt pedibus multo brevioribus, prae-
cipue posticis; lobus thoracis magis triangularis, apice Iriangulariter
ercisus. Scutellum distinctum. Tibiae anticae distincte trispinosae(P);
tibiae posticae longius fulvo-pilosae quam in Lom. aruensis.
Patria: Astrolabe-Bay.
Stenolomaptera aurora: Aureo-viridis, pernilida, capite
crebre minus subliliter punctato, thorace lateribus crebre minus sub-
tiliter disco parce subtilius punctalo, elytris parce viz seriatim sub-
tihiter punctatis, punchis suluram versus Iransversis, margine ad
medium usque laevigato, pone medium fortius transversim strigato;
elytrorum apice elevato, laevigato, leviter emarginalo, sulura vie
dentata. Pygidio medio et apice elevato, transversim striolato. Ab-
dominis segmento quinto apice densius punctato; pectore laevigato,
— Long. 21 mill., lat. 10 mill. (2).
Patria: Astrolabe-Bay.
Aphonia !) aurora Möllenkamp in litt.
Kleiner, flacher und, namentlich nach hinten, schmäler als
Lom. aruensis Thoms., lebhaft goldgrün glänzend, oben in
gewisser Richtung röthlich goldig. Fühler mit bräunlicher Geifsel.
Kopf dicht und deutlich punktirt, Halssch. ähnlich gebaut wie bei
L. aruensis, von der Mitte ab nach vorn deutlicher verengt, der
Lappen etwas schmäler und hinten scharf dreieckig ausgespitzt, so
dafs das Schildehen recht deutlich bemerkbar wird; die Seiten
ziemlich stark und dicht punktirt, mit feinen Punkten dazwischen,
nach hinten schmäler, nach vorn stärker, der Discus glatt, spiegel-
blank. Die Fld. mit Nahtstreif bis zur Mitte, von da bis zum
Seutellum mit einer Reihe etwas gröfserer Punkte; vorn und an
den Seiten bis zur Mitte sind sie fast glatt, im Uebrigen weitläufig
und fein, hinter der Mitte, nach der Naht zu kräftiger punktirt a»
am Aufsenrande (hinter der Mitte) dicht und stark quergerunzelt,
hinter dem Endbuckel glatt, an der Spitze ausgerandet; Nahtzahn
‚kaum vorhanden. Das Pygidium ist hinten leicht aufgebogen, in
der Mitte leicht gewölbt, quergerunzelt.e. Die Füfse sind sehr
1) Diese Gattung ist von Schoch cassirt worden (Schweiz.
Mitth. X, p. 40).
2) Die Punkte der Fld. sind schräg eingestochen, weshalb
sie, von oben gesehen, einen eigenthümlichen hellen Glanz zeigen.
! »
96 G. Kraatz: Moscheuma opaca n. sp.
kurz, die hintersten viel kürzer als die Schienen (2), beim
vielleicht etwas länger, die Mittel- und namentlich die Hintertarsen
sind auf der Innenseite lang gelblich behaart, die Vorderschienen
dreizähnig.
1 Ex. von der Astrolabe-Bay, in Hrn. Möllenkamp’s Sammlung.
Moscheuma opaca: Nigro, opaca, elytris regulariter circiter
5-punctato-strialis, subbicostatis, apice suluram versus dense rugoso-
punctatis. — Long. 25 mill.
Patria: Brasilia.
Kleiner und schmaler als Moscheuma (Stethodesma) lobata Ol.-
Burm., schwarz, matt fettglänzend, an den 4 oder 5 regelmäfsigen
Punktreihen auf jeder Fld. leicht zu erkennen, mit zwei schwachen
Längsrippen zwischen Punktreihe 1 und 2 und 3 und 4; die Naht
von der Spitze bis über die Mitte deutlich erhaben. Der Clypeus
ziemlich tief zweilappig, mäfsig dicht, neben den Augen stärker
punktirt. Das Halssch. ganz ähnlich gebaut wie bei lobata, an
den Seiten ziemlich grob und dicht punktirt, nach vorn und der
Mitte weniger dicht, der Lappen fast glatt. Die Fld. zeigen jede
2 unregelmälsige und 4 regelmäflsige Punktstreifen; der erste neben
der Naht, der zweite zwischen diesem und dem ersten regelmälsigen |
Punktstreifen; zwischen diesem und dem zweiten regelmäfsigen ist!
der Zwischenraum leicht rippig erhaben, ebenso zwischen 3 und 4;
die Rippen vereinigen sich am Endbuckel, welcher deutlich hervor-
ragt; zwischen Reihe 4 und 5 steht eine kleine weitläufige Reihe‘
feiner Punkte; der Aulsenrand ist unregelmälsig punktirt, nach dem‘
Endbuckel zu und zwischen diesem und der Naht äufserst dicht‘
runzlig punktirt. Das Pygidium ist dieht quergestrichelt. Der
Hinterleib ist ziemlich stark und weitläufig, das Mesosternum')
namentlich an den Seiten grob und weitläufig punktirt; auch die
Punktirung des Hinterleibes ist nach den Seiten zu viel gröber.,
Das Halssch. ist unten längsgerunzelt. Die Schienen der Mittel-
und Hinterbeine sind unten schwarz behaart, oben hinter der Mitte:
beim @ mit einem Zahn, die Vorderschienen des ? dreizähnig, die
des g' wahrscheinlich zahnlos, d. h. nur mit dem Endzahn.
Ein weibliches Ex. von Brasilien, mir freundlichst von Hrn.
Möllenkamp überlassen. Dr. G. Krasataz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 97
Ooceinelliden aus Kamerun.
Von
J. Weise.
Die frühere Ansicht, dafs die meisten afrikanischen Coleopteren
über sehr grolse Gebiete des Erdtheiles verbreitet wären und dafs
die Fauna desselben daher eine verhältnilsmälsig arme sei, wird
durch jede neu eintreffende Sendung haltloser. Selbstverständlich
gelangten die ersten Sammler nur nach den Küstenstrichen, nahmen
dort mit, was ihnen gerade in den Weg lief und verweilten an den
einzelnen Orten gewöhnlich nur so lange, als das Schiff, mit dem
sie reisten, also viel zu kurze Zeit, um an ein systematisches
Sammeln denken zu können, deshalb mufste ihre Ausbeute wesent-
lieh übereinstimmend ausfallen. Dazu kam der gleichförmige Ver-
kehr der Schiffe, die nur die Handelsplätze Nord- und Südafrika’s
mit einförmigem Hinterlande anliefen, aber Mittelafrika, in dem
sich die Thierwelt naturgemäfs zur höchsten Mannigfaltigkeit ent-
wickeln muls, so gut wie unbeachtet liefsen. Die späteren Durch-
querer des Erdtheiles hatten in erster Linie geographische, ethno-
graphische und ähnliche Interessen; sie konnten nebenbei vielleicht
noch die auffälligsten höheren Thiere berücksichtigen, aber zur Be-
schäftigung mit der niederen Thierwelt fehlte ihnen so gut wie
alles, Kenntnisse, Zeit und Lust. Auch ihre Ausbeute mulfste, ab-
gesehen von einzelnen interessanten Arten, eine äulserst mangel-
hafte sein. Erst durch Reisende oder Beamte, die in der neuesten
Zeit in Mittelafrika einen längeren Aufenthalt mit festem Wohn-
sitz nehmen, kann ein instructives Material zusammengebracht
‚werden.
Einer der glücklichsten Sammler ist wohl augenblicklich Herr
L. Conradt, welcher die Gegend von Lolodorf und Johann
Albrechtshöhe 1895 und 1896 explorirte und von dort reiche Beute
mitbrachte, die in den Besitz des hiesigen Königl. Museums und
den von Dr. Kraatz übergegangen ist. Aus beiden Sammlungen
liegen mir die Coceinelliden vor, aufserdem noch die von
"Zenker im März 1895 bei der Yaunde Station, in 800 Meter Höhe,
und bei Barombi erbeuteten aus dem Königl. Museum. Leider ist
das vorliegende Material äufserst unvollständig, einerseits, weil die
meisten Arten nur in einzelnen Stücken vorhanden sind, so dafs
von einem Einblick in ihre variirende Zeichnung keine Rede sein
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft L 7
98 J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun.
kann, andrerseits fehlen die kleinen Arten, z. B. die Seymnen, die
| hauptsächlich durch Abklopfen von Gesträuch und Baumzweigen
gefangen werden, gänzlich. Das Sammeln von Coceinellen kann
eben nicht nebenbei betrieben werden, sondern verlangt die ganze
Kraft und Aufmerksamkeit des Sammilers, welcher nur dann be-
friedigende Resultate erreichen wird, wenn er beim Auffinden des
ersten Exemplares sofort die Pflanze genau in’s Auge falst, auf der
es sich aufhielt. Dadurch lernt er die Lebensweise des Thieres
kennen und vermag die Art in unbegrenzter Anzahl zu fangen.
Keine westafrikanische Species zeichnet sich durch eine auf-
fällige Körperform, Sculptur, Farbe oder Zeichnung der Oberseite
aus; es sind Durchschnittsformen, allerdings noch lebhafter gefärbt
und regelmäfsiger gezeichnet als die meist düsteren Arten aus dem
mittleren Seengebiete, aber weit entfernt von den oft prachtvoll
gefärbten Arten aus Usambara; bemerkenswerth wäre vielleicht,
dafs die hell gefärbten Species immer dunkle Beine besitzen.
Bevor ich zur Aufzählung der Arten schreite, muls ich ver-
Suchen, die Gattung Eptlachna, die sich in ihrem heutigen Um-
fange nicht aufrecht erhalten läfst, in ihre natürlichen Bestandtheile
zu zerlegen. Die ersten Arten wurden unter dem Collectivnamen
Coccinella beschrieben, bis Chevrolat in Dej. catal. des coleopt.
1837, p. 460 dafür den Namen Epilachna in Vorschlag brachte,
ohne die Gattung zu begründen. Auch Hope erwähnte, Coleopte-
rists manual III, 1840, p. 157, diesen Namen nur, um als typische
Art die Cocc. borealis aus Amerika anzuführen !), ebenso beschrieb
Guerin schon 1840, Rev. zool. p. 42 eine Epilachna Delesserti; aber
der erste, der die Gattung wirklich durch Merkmale feststellte, war
Redtenbacher, welcher im Tentamen dispositionis generum et spee.
col. Pseudotrimerorum 1843, p. 13 anführt: „Mandibulae dentibus
margine serratis. Ligula conica apice obtusa. Unguiculi tarsorum
bifidi basi dente lato acuto armatı. Corpus alatum.“ Eine Epi-
lachna ist also eine geflügelte Coceinelle, die mehr als 2 Zähne
1) Für alle 8 Gattungsnamen Hope’s 1. c. 157 ist kein Priori-
tätsrecht zu beanspruchen, da sie ohne jede Beschreibung publieirt
sind. Ebenso ist in Zukunft bei 3 Cassidengattungen nicht Hope,
sondern Boheman als Autor zu eitiren, nämlich bei Poeci-
laspis Boh. Mon. I, 1850, 383, — Omaspides Boh. II, 1854, 144,
— und Aspidomorpha Boh. Il, 1854, 242. Zu Omaspides und
Aspidomorpha erwähnt Hope nämlich kein Wort einer Beschrei-
bung, zu Poecilaspis nur: „The major part of the species are varie-
gated with red and yellow.“
J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 99
an den Mandibeln und an der Basis der gespaltenen Klauen
einen scharfen Zahn besitzen muls, wie z. B. chrysomelina und
argus, die typischen Gattungsvertreter. Aus dem Erzherzogthum
Oesterreich, dessen Fauna Redtenbacher in der genannten Arbeit
behandelte, war dem Autor keine wirkliche Epilachna bekannt und
so stellte er, gewissermalsen als Aushilfe, ohne das Thier zu
untersuchen, p. 29, die Cocc. globosa Ill. dazu, welche in der Regel
sehr unvollkommen geflügelt ist, keine konische Zunge und an den
Klauen keinen Basalzahn besitzt, auch bereits von Huber, Mem.
Soc. Phys. et H. N. de Geneve 1841, p. 376 den Gattungsnamen
Subcoccinella erhalten hatte. Dieses Versehen, welches Redten-
bacher in der Fauna Austr. bereits verbesserte, ist nicht geeignet,
irgend einen Vorbehalt betreffs der Giltigkeit der Gattungsbezeich-
nung Epilachna Redtb. zu begründen, denn dieses Genus ist durch
die oben citirten Worte Redtenbacher’s klar und unabänderlich
begrenzt.
Wohl die Hälfte aller Epilachnen stimmt in der angegebenen
Klauenbildung nicht überein. Bei ihnen ist jede Klaue etwa in der
Mitte in zwei Zähne gespalten, von denen der innere nicht selten
stärker entwickelt als der äufsere und dann stärker nach innen
gekrümmt ist als bei den echten Epilachnen; darunter ist der Basal-
theil jeder Klaue einfach, also ohne kerbenartigen Einschnitt und
deshalb ohne Basalzahn, bei vielen Arten nur an der äulsersten
Basis wieder allmählich verbreitert, um jederseits die Röhre des
Klauengliedes auszufüllen und zu schlielsen. Diese Erweiterung
ist an der unteren Ecke entweder abgerundet oder seltener scharf
rechtwinkelig abgeschnitten und erscheint im letzteren Falle auch
zahnartig, aber sie wird von dem inneren Spitzenzahne nicht durch
‚einen Kerbschnitt, sondern durch einen weiten Bogen getrennt und
ist daher bei einiger Aufmerksamkeit mit dem Basalzahne der
wirklichen Epilachnen nicht zu verwechseln. Diese Gattung, zu
der fast alle in der Regel an Solanum- Arten lebenden amerikani-
schen, viele afrikanische und asiatische Arten gehören, Solanophila
m., steht zwischen Epilachna und Subcoccinella und ist mit letzterer
durch die Klauenbildung verwandt, weicht aber durch schlanke
Mundtheile, schmales Kinn, den schlanken Stiel und die abgestutzte
äulsere Lade der Unterkiefer sowie die nach oben verengte und
abgerundete Unterlippe ab.
Mulsant gab in den Securipalpes 1846, p. 192 die Klauen von
chrysomelina und argus ziemlich richtig als „bifides, et munis en
outre d’une dent basilaire plus ou moins apparente“ an und unter-
me
100 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
suchte noch im Ganzen von seinen 152 Epilachnen der Speeies,
1851, die Klauen bei 15, indem er laesicollis p. 737, margaritifera
738, Spinolae 740, 12-pustulata 744, infirma 746, luteoguttata TAT,
dorica 762, consputa 764 und signatipennis 765 mit einer „plantule
bidentee“, dagegen Parryi 751, nigritarsis 752, lupina und Dregei
753, canina 754 und obsoleta 760 mit einer „plantule inerme“ ver-
seben, aulserdem die beiden Chnootriba- Arten p. 697 mit „Ongles
offrant chacun de leurs erochets tres-inegalement bifides, paraissant
chacun tridentes, par l’effet de la plantule offrant une dent ä& chacun
de ses angles anterieurs“ bezeichnet. Er hat also die beiden Theile,
aus denen seine Gattung Eptlachna besteht, nicht erkannt, sondern
die basale Erweiterung der Klaue mit dem Basalzahne identifieirt,
denn Spinolae, margaritifera etc. stimmen in der Klauenbildung mit
Parryi etc. überein.
Crotch berücksichtigte eben so wenig die Klauen, denn die
Angabe, Revision p. 68, unter der ersten Gruppe von Epilachna:
„plantule not dentate“, und zu Chnootriba p. 77 „elaws unequally
bifid“, ist von Mulsant abgeschrieben, nur die Bemerkung p. 70 zu
cribrata: „claws bidentate“ ist die einzige eigene Beobachtung.
Wenn wir in seiner Revision von dem umfassenden und fast voll-
ständigen bibliographischen Theile absehen, wird es uns schwer
fallen, noch eine Stelle zu finden, die von einer Vertiefung des
Verfassers in irgend eine Gruppe der Coceinelliden Zeugnils ab-
legte, daher finden wir auch die sogenannten Genera und Sub-
genera, die Mulsant ohne Berechtigung aufstellte, kritiklos ange-
führt: Chnootriba Spec. 697 ist die typische Epilachna Rdtb., Dira
849 (die meisten Arten, z. B. zonula, ceircumflua, virgata, circum-
ducta, fraterna ete., sind echte Epilachna!), durch die hinfällige
Angabe: „Plaques abdominales non terminales, non sinuenses“, also
nicht charakterisirt, ebenso sind Mada 858, Hypsa 860 durch „Elytres
bombe&es, arrondies ou subarrondies posterieurement“ ausgezeichnet
(die zweite Hypsa, 16-verrucata Muls. ist eine gestreckte, nicht
sonderlich gewölbte Art!) und Cleta 866 nichts weiter als nomina‘
in litt.
Eine Uebersicht der Coccinellidae phytophagae lälst sich
auf folgende Art gewinnen:
1 Unguieuh simlii . » . 2 2 2020... Ballida Muls.’
1’ Unguwieuli dentai. . . - 2 nn
1) Die Gattung enthält nur eine mir unbekannte Art aus China,
B. brahamae Mls. Spec. 1042.
J. Weise: Coceinelliden aus Kumerun. 101
2 Corpus apterum. Mesosternum declive. Elytra epipleuris foveis
binis impressis, unguiculi apice simplices basi appendiculati
j Cynegetis Redtb.
2’ Corpus alatum vel subapterum. Mesosiernum planum. Elytra
epipleuris haud vel vir foveolatis. Unguwiculi apice bifidi . . 3
3. Corpus subapterum, rarius perfecte alatum. Oculi haud sinuatı.
Elyira humeris angulata. Mentum breve. Ligula apice leviter
sinuata. Mazillarum mala ezterior apice angustata, rolundata.
Unguwiculi basi simplices . . . . . Subcoccinella Huber.
3 Corpus alatum. Oculi sinuati. Elytra humeris rotundata. Men-
tum leviter transversum. Ligula apice angustala, rotundata.
Mazillarum mala ezterior rotundato-truncata . . ... .4
4. Unguwiculi basi haud appendiculati . . . . Solanophila Ws.
4° Unguiculi basi dente acuto armati . . . .Epilachna Redib.
1. Epilachna chrysomelina var. reticulata Ol. Lolo-
dorf, Yaunde. Mehrere Exemplare, bei denen sich die vordere
gemeinschaftliche Querbinde in einen Nahtsaum nach hinten ver-
längert.
2. Epil. amoena var. kamerumensis: Subhemisphaerica, fer-
rugineo-rufa, pectore, ventre, femoribus apice, tibüs, tarsis lateribus-
que prothoracis plus minusve nigris, elytris creberrime parum in-
aequaliter punctulatis, limbo laterali fortius punctalo maculisque
94 nigris, 1, 2, 2, 2, 3, 1, 4, 4 collocatis (maculis communibus,
prima ante medium, secunda in apice, valde elongatis, utrinque dila-
tatis), laminis abdominalibus integris. — Long. 5, 5—" mill. Yaunde,
Lolodorf (Heyne).
Var. b. Pedibus nigris, femoribus anticis basi rufescentibus.
Var. e. Maculis nonnullis elytrorum confluentibus.
Diese Art hat Karsch, Berl. Ent. Zeitschr. 1832, p. 402, nach
einem grolsen und sehr bellen Stücke von Chinchoxo beschrieben
und von Tieffenbach auf Taf. 4, Fig. 15, abbilden lassen. Die
Zeichnung ist viel besser als die Beschreibung, denn in diese hat
sich der Fehler eingeschlichen: „disco singuli elytri insuper maculis
nigris novem ornato, duabus basalibus transverse positis“.
An der Basis steht nur eine Makel, da der Schulterfleck niemals
die Basis berührt und zur ersten Querreihe gerechnet werden muls.
Ich habe das typische Stück auf dem Berl. Museum verglichen und
vermag das kleine und dunkle Kamerunthier, von dem zahlreiche
Exemplare vorliegen, nicht specifisch zu trennen. Es ist kleiner
und viel gerundeter als E. chrysomelina und erinnert in der
Zeichnung der Fld. aufserordentlich an die dunkelsten Stücke der
102 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
Varietät reticulata Ol., da diese auch 2 gemeinschaftliche saum-
förmige Makeln (vor der Mitte und an der Spitze der Naht) auf-
weisen und in den 6 Normalflecken und den dazwischen gestellten
Querbogen die Anordnung der Makeln von kamerunensis wieder-
holen.
Das Halssch. ist klein, kurz, am Seitenrande mit einem mehr
oder weniger breiten, makelförmigen, schwarzen Saume, welcher
die Hintereecken gewöhnlich erreicht, in den Vorderecken fehlt.
Die Fld. haben einen schwarzen Saum an den Seiten, der so breit
oder wenig breiter als der abgesetzte Rand ist, mit ihm sind in
4 und 3 der Länge die scharf dreieckigen Makeln 5 und 10 sowie an
der Spitze die hintere gemeinschaftliche Nahtmakel verbunden.
Letztere ist vorn und in der Spitze am breitesten, in der Mitte
sanft verengt, und nimmt wenig mehr als das hintere Viertel der
Länge ein. Das zweite Viertel der Länge bedeckt die vordere
gemeinschaftliche Makel, die sich ebenfalls nach der Mitte hin ver-
engt. Von den übrigen gerundeten Makeln liegt die erste in der
Mitte am Basalrande, 2 und 3 dicht dahinter, in einer dem Basal-
rande parallelen Querreihe, 3 auf der Schulterbeule, 4 in der Mitte
der Scheibe neben 5, in etwa + der Länge, 6 und 7 in einer etwas
schrägen Querreihe dicht vor der Mitte, 6 weiter vorgerückt als 7,
neben der ersten gemeinschaftlichen Makel, 7 neben dem Seiten-
saume, 8, 9 und 10 bilden eine nach vorn gebogene Querreihe,
oder 6, 9 und 10 eine nach hinten gebogene Querreihe. Makel 11
steht vor der Spitze, gleich weit vom Seitensaume, wie von der
hinteren gemeinschaftlichen Makel entfernt. Die Schenkellinie
dehnt sich Kaum über die Mitie des l. Segmentes aus. Unterseits
sind die Brust, der Bauch und die Beine mehr oder weniger aus-
gedehnt schwarz, bei den dunkelsten Stücken bleibt nur die Basis
der Vorderschenkel röthlich.
Auf den Fld. verbinden sich oft 2 oder mehrere schwarze
Flecke, am häufigsten 4 +5, 9 + 10 (Var. e).
3. Epil. fulvohirta Ws. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 52.
Yaunde. Johann Albrechtshöhe. Einige Exemplare.
4. Epil. Kolbei: Subhemisphaerica, rufa, fulvo-pubescens, sat
nitida, articulo ultimo palporum mazill. infuscato, margine laterali
. elytrorum, clava antennarum, metasterno, ventre in medio pedibusque
nigris, femoribus 4 anterioribus basi plus minusve rufis, prothorace
elytrisque subtilissime punctatis, his punclis majoribus sat crebre
impressis, laminis abdominahbus integris. — Long. 6 mill. Lolo-
dorf. Einige Ex.
J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 103
Mit fulvohirta am nächsten verwandt, etwas kleiner und
weniger hoch gewölbt, in den Schultern enger gebaut, die Fld. an
den Seiten weniger stark, aber gleichmälsiger gerundet und deut-
licher in einen weniger abfallenden, oben und unten schwarz ge-
färbten Rand abgesetzt, hinten breiter abgerundet und auf dem
Rücken kräftiger und dichter punktirt, die Schenkellinie viel kleiner,
nur etwas über die Mitte des 1. Bauchringes verlängert. Die Farbe
der Oberseite ist lebhaft und dunkel ziegelroth, die Unterseite
heller, mehr röthlich gelbbraun, das Endglied der Maxillartaster
geschwärzt, die Fühlerkeule, die Hinterbrust (ohne Seitenstücke),
die Beine und gewöhnlich auch noch die Mitte der ersten Bauch-
ringe schwarz. Die Basis der 4 Vorderschenkel mehr oder weniger
weit röthlich.
5. Epil. Zenkeri: Breviter ovalis, conveza, obscure lestaceo-
rufa, dense brevissimeque cinereo-pubescens, in elyiris quasi prui-
nosa, subopaca, meso- et metasterno, ventre mazima parte pedibus-
que nigris, femoribus 4 anterioribus basi obsolete rufescentibus;
thorace elytrisgue dense subtiliter punctulatis, his sal crebre parum
fortiter punctatis, callo humerali magno, margine laterali juzta
humeros evidenter dilatato maculisque septem in singulo nigris, 2,
2, 2, 1 collocatis, macula secunda!) humerali marxima cum limbo
laterai connera, laminis abdominalibus integris. — Long. 7 mill.
Yaunde. 1 Ex.
Der scharf abgesetzte und etwas aufgebogene Seitenrand der
Fld. ist schwarz gefärbt, hinten schmal, vor der Mitte allmählich
erweitert; vorn ist Makel 2 mit ihm verbunden, welche ungefähr
schief rechteckig ist und von der Basis über die hohe Schulter-
beule bis etwa 4 der Länge nach hinten zieht. Ihr Innenrand
bildet eine schräge Linie, die mit dem Schulterrande fast parallel
läuft. Wer diese Makel 2 nur als eine winkelige Erweiterung des
schwarzen Seitensaumes ansehen will, zählt auf jeder Fld. noch
1) In den Bestimmungstabellen der Coceinelliden, Breslau 1879,
Mödling 1885 und Paris 1892, sowie in den anderweiten Arbeiten
über Coceinellid.-Arten, habe ich die Punkte oder Makeln der Fld.
von aufsen nach innen gezählt, weil ich den Schulterfleck, welcher
in der Regel noch vorhanden ist, wenn alle übrigen schon er-
loschen sind, für den wichtigsten hielt und noch halte Da wir
aber die Punktreihen und ihre Zwischenstreifen von innen nach
aulsen zählen, also den Anfang der Fld. an die Naht verlegen,
bringe ich hinfort auch die Numerirung der Flecken damit in Ein-
klang. Sind in einer Querreihe also mehrere Flecke vorhanden,
so ist der innere der erste.
104 J.. Weise: Coccinelhiden aus Kamerun.
6 freie, gerundete, :schwarze Makeln (1, 2, 2, 1), nämlich Makel 1
hinter der Basis neben dem Schildchen, 3 und 4 in einer geraden
Querreihe dieht vor der Mitte, 5 und 6 dieht vor $ der Länge und
7 in der Spitze. Makel 1, 3, 5 und 7 liegen neben der Naht, 4 in
der Mitte der Scheibe, 6 am Seitensaume. Makel 1, 4, 6 liegen in
einer geraden Schräglinie. Die Schenkellinie bildet einen Bogen, der
etwas über die Mitte des 1. Bauchringes hinweg reicht.
6. Epil. scitula: Subhemisphaerica, rufo-testacea, subtilissime
cinereo-pubescens, nitida, elytris subtiliter punctatis et punctulatis,
maculis parvis 13 nigris (tribus communibus et 5 in singulo: 1, 2,2
ordinatis), laminis abdominalibus sat magnis, integris. — Long.
3.9 mill. Yaunde 1 Ex.
Neben Epel. Gyllenhali Mls. stehend und ihr in Körperform
und Farbe sehr ähnlich, aber die Fld. zusammen mit 13 kleinen
schwarzen Flecken. Der erste, auf der Schulterbeule, bildet mit
dem ersten gemeinsamen Flecke am Schildchen eine gerade Quer-
reihe, Makel 2 und 3 stehen ebenfalls in gerader Querreihe vor
der Mitte, 3 neben dem Seitenrande, 2 in der Mitte zwischen 3
und der Naht, hierauf folgt die zweite gemeinschaftliche Makel
hinter der Mitte, etwas dahinter stehen 4 und 5 in gerader Quer-
reihe und genau in derselben Querlage wie 2 und 3, dicht vor der
Spitze endlich liegt die dritte gemeinschaftliche Makel. Der Bogen
der Schenkellinie reicht etwa bis $ des Segmentes nach hinten.
7. Epil. Conradti: Hemisphaerica, brevissime cinereo-pu-
bescens, sat nitida, testaceo-rufa, clava antennarum articuloque
ultimo palporum maz. infuscatis, margine laterali elytrorum nigro-
limbato, genubus, tibiüis tarsisque nigricantibus, prothorace elytrisgue
creberrime punctulatis, his punctis majoribus crebris intermictis,
singulo punctis septem, 1, 2, 1, 2, 1 collocatis, nigris, laminis ab-
dominalibus integris, magnis. — Long. 6,2 mill. Johann Albrechts-
höhe. 1 Ex.
So lang als breit, doch hinten ein wenig schmaler als vorn,
hoch gewölbt, mit kleiner Schulterbeule.. Der schwarze Punkt 1
der Fld. liegt an der Basis, in der Mitte, also näher dem Schulter-
höcker als dem Schildchen, 2 und 3 bilden eine gerade Querreihe
fast in 4 der Länge, 3 steht ziemlich nahe dem Seitenrande und
ebenso weit ist 2 von der Naht entfernt; Punkt 4 liegt etwa in
der Mitte der Scheibe, 5 und 6 bilden eine gerade Querreihe in
3 der Länge und liegen genau hinter 2 und 3, der letzte Punkt end-
lich steht weit vor der Spitze, von dieser, dem Seiten- und Naht-
Yande in gleicher Entfernung. Die fünf Makeln 2 bis 6 sind wie
J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 105
die Augen eines Würfels gestellt. Die Schenkellinie bleibt nur
etwas vom Hinterrande des Segmentes entfernt.
8. Epil, Murrayi Crotch. Yaunde, Johann Albrechtshöhe.
Bei einem Exemplare ist die innere Makel der letzten Querreihe
an der Naht bis zu dem in der Spitze erweiterten schwarzen
Randsaume ausgedehnt.
9. Epil. obliterata: Subhemisphaerica, minus dense brevissime
et obsoletissime pubescens, testacea, metasterno, abdomine segmentis
primis in medio pedibusque nigris, femoribus anticis rufescentibus,
elytris rufis, sat crebre punctatis, interstitiis parce punctulatis, niti-
dulis, limbo laterali punctisque quinque in singulo nigris, 2, 1, 1,1
collocatis, laminis abdominalibus sat magnis integris. — Long.
5.5 mil. Yaunde. 1 Ex.
Fast halbkugelig, etwas länger als breit, röthlich gelbbraun,
die Fld. schön bräunlich roth, äufserst kurz und zart und nament-
lich auf den Fld. nicht dieht behaart, die Hinterbrust (ohne Seiten-
stücke), die Beine, mit Ausnahme der Vorderschenkel, und die
Mitte der ersten 4 Bauchringe schwarz, doch bleibt der Hinterrand
des 2. bis 4. Ringes gelbbraun. Fld. ziemlich dicht punktirt mit
einzelnen Pünktchen in den Zwischenräumen, ihr Seitenrand gleich-
mälsig ziemlich schmal abgesetzt und ausgebreitet, schwarz gesäumt.
Dieser Saum reicht noch etwas über den absetzenden Eindruck
hinweg auf die Scheibe und ist innen verwaschen begrenzt. Aufser-
dem stehen auf jeder Decke 5 runde, schwarze Makeln: 2 an der
Basis in gerader Querreihe, Makel 1 an der Seite des Schildchens,
etwas grölser als die übrigen, Makel 2 auf dem äufseren Theile
der Schulterbeule, so dafs ihr Innenrand wenig über die höchste
Spitze reicht, Makel 3 dicht über dem Seitensaume unmittelbar vor
der Mitte, Makel 4 äufserst klein, punktförmig, fast erloschen, nahe
der Naht in $ der Länge, Makel 5 endlich, in gleicher Entfernung vom
Seitensaume wie Makel 3, vor der Spitze, um mehr als ihren Durch-
messer von der Naht entfernt. Die Schenkellinie ist ein mälsig
grolser Bogen, der bis $ des 1. Bauchringes reicht.
Wahrscheinlich ist das einzige Stück, nach dem ich die Be-
schreibung entwerfe, nicht völlig ausgefärbi, da Punkt 4 nur ange-
deutet ist, und es fehlt vielleicht noch ein Punkt in der Mitte neben
der Naht, so dafs 6 Makeln in ähnlicher Lage wie bei chrysomelina
vorhanden wären. Von dieser und guineensis Muls. würde die Art
durch dunkle Brust und Beine abweichen.
10. Epil. 16-verrucata Muls. Yaunde, Johann Albrechts-
höhe. 2 Ex.
106 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
11. Epil. africana Croich. Yaunde, Lolodorf!). Einige Ex.
12. Epil. apicalis: Ovalis, conveza, subtilissime cinereo-pubes-
cens, nitidula, sublus rufo-testacea, antennarum clava, apice palporum
maz. pedibusque nigris, femoribus 2 vel A anterioribus plus minusve
rufis, capite et prothorace brunneo-rufis, hoc lateribus interdum nigro,
elytris crebre punctatis et punctulalis, nigris, maculis 6 in singulo,
2, I, 1,1, 1, ordinatis, suturaque apice rufo-testaceis, margine late-
rali reflewo antice parum dilatato, laminis abdominalibus integris,
sat magnis. — Long. 6—7 mill.e. Yaunde 1 Ex. Kamerun (Stau-
dinger).
Etwas kleiner, besonders schlanker, kräftiger punktirt und be-
haart als die sehr ähnlich gezeichnete Ep. auroguttata Ws., Deutsche
Ent. Zeitschr. 1895, p. 50, auch die Schenkellinie kürzer, wenig
über die Mitte des 1. Bauchringes nach hinten reichend, die Schulter-
makel mehr winkelig, die Naht vor der Spitze und der gröfste
Theil der Unterseite hell gefärbt.
Kopf und Halssch. lebhaft bräunlich roth, letzteres mit ziem-
lich breit abgesetztem und etwas aufgebogenem 'Seitenraude, der
zuweilen schwärzlich gefärbt ist. Fld. dicht punktirt und dicht
punktulirt, schwarz, die Naht vor der Spitze, nach hinten etwas
verbreitert, röthlich gelobraun gesäumt, aufserdem jede Decke mit
6 ähnlich gefärbten, im Leben vielleicht kupferigen Makeln. Die
erste ist rund und steht hinter der Basis und dem Schildchen nahe
der Naht, 2 ist gröfser, bogenförmig, liegt hinter dem schwarzen
Schulterhöcker und zieht sich um die Innenseite desselben, etwas
verschmälert nach vorn bis an den Quereindruck der Basis. Makel 3
ist quer-oval, doppelt so grols als 1, in + der Länge an der Naht,
5, dieht hinter der Mitte an der Naht, ist etwas kleiner als 3,
schwach quer, zwischen 3 und 5 liegt Makel 4 über dem Seiten-
1) Eine ähnlich gefärbte Art aus Central-Afrika ist: Epel.
Käsebergi: Subcordata, nigra, elytris pone humeros latissimis, sin-
gulo guitis 4 flavis, 1, 2, 1 ordinatis, epipleuris antice latis interne
obsolete rufescentibus. — Long. 7.3 mill. Ruanda (Käseberg).
Körperform und Grölse der Ep. hirta, gleichmäfsig tief schwarz,
fein und sparsam grau behaart. Fld. an der Basis schnell im Bogen
verbreitert, hinter der Schulter doppelt so breit als das Halssch.,
sodann sanft und fast geradlinig-, im letzten Viertel stärker ver-
engt, ziemlich dicht punktirt, die Zwischenräume äulserst dicht mit
feineren Punkten besetzt, jede mit 4 gelben Tropfen: 1, der gröfste,
auf der Schulterbeule, 2 und 3 in einer schrägen Querreihe nahe
der Mitte, 2 an der Naht in der Mitte, etwas weiter vorn als 3,
über dem Seitenrande, 4 dicht vor der Spitze.
J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 107
rande, so grols und ähnlich geformt als 5, Makel 6 befindet sich
hinter 4 am Seitenrande, diesem parallel, und ist breit-oval, so
grols als 4.
Zur leichteren Unterscheidung der 3 letztgenannten Arten gebe
ich folgende Uebersicht:
1. Fld. glänzend, sparsam behaart, Schultermakel länglich viereckig,
vorn gerundet, liegt nach hinten und aufsen von der Schulter-
beule, ihr Innenrand würde, verlängert gedacht, den gleichen
Rand von Makel 4 treffen, Makel 6 liegt nahe der Naht vor
der Spitze, und alle 6 Makeln, 3 an der Naht, 3 am Seiten-
rande, sind derart geordnet, dafs Makel 6 zugleich als 4. Naht-
makel gezählt werden kann . . . . . africana Crotch.
l' Fld. mäfsig glänzend, dicht punktirt an behaart, die Schulter-
makel umfalst immer mehr oder weniger die schwarze Schulter-
beule, Makel 6 ist von der Naht weiter abgerückt und kaum zu
den Nahtmakeln zu zählen . . . ö I Hrn. AB bipt
2 Fid. an den Seiten gleichmälsig bertindät; in ‚Het Mitte am breite-
sten, ihr abgesetzter Seitenrand hinter der Mitte aufgebogen,
Makel 2 kaum bis zur Mitte der Schulterbeule innen verlängert,
Naht und Unterseite des Körpers schwarz . auroguttata Ws.
2' Fld. vor der Mitte am breitesten, dahinter schwach geradlinig
verengt, der abgesetzte Seitenrand auch vorn aufgebogen, Makel 2
innen bis an den Beginn der Schulterbeule verlängert, Spitze
der Naht und der gröfste Theil der Unterseite röthlich gelb-
braun? 21% 34 Di . . apicalis Ws.
13. Epil. Öhenön; Muls. Yatıhde) Fihige Ex.
Ueber diese Art habe ich mich bereits in der Deutschen Ent.
Zeitschr. 1888, p. 84 ausgesprochen, auch ihre Unterschiede von
hirta Thunb., mit welcher sie Crotch, Revis. 69 grundlos verbunden
hatte, auseinandergesetzt, und brauche sie deshalb nur kurz zu er-
wähnen. Das Halssch. ist bräunlich roth, die Fld. sind heller,
röthlich gelbbraun gefärbt, auf jeder Decke steheu 8 schwarze
Makeln 2, 3, 2, 1.
Aufserdem bemerkt man bei einzelnen Exemplaren noch eine
feine gemeinschaftliche Makel, von der oft auf jeder Decke nur ein
Punkt vorhanden ist, vor der letzten Makel an der Naht. Dieser
Punkt fehlt der hirta beständig und sein Vorhandensein bei ein-
zelnen Chenoni liefert uns auch die Erklärung, dass sich Makel 6
bei ihnen stets mit der Naht verbinden muls.
Bei der Var. raptor Crotch, Rev. 69, welche durch Vereinigung
aller Makeln schwarze Fld. mit je 5 gelbbraunen Tropfen, 2, 2, 1
108 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
erhält, verlängert sich zuweilen noch der zweite Tropfen an der
Innenseite des Schulterhöckers in einen Ast bis zur Basis, und in
der Spitze der Fld. bleibt öfter eine kleine, gemeinschaftliche, gelb-
braune Makel übrig. 1 Ex. Yaunde.
Mit dieser Ep. Chenoni var. raptor stimmt eine Varietät von
Solanophita macropis Gerst. in der Zeichnung der Fld. fast ganz
überein.
14. Epil. similis Thunb. Die Art ist an dem gestrecktien und
nur mälsig gewölbten Körper zu erkennen. Die Haare des Halssch.
sind neben der Mittellinie und über dem Seitenrande nach aulsen
gerichtet, dazwischen aber, auf einem an der Basis breiten, nach
vorn stark verengten Raume, nach vorn gewendet. Die Punktirung
des Halssch. und der Fld. ist sehr dicht, fein, auf den Fld. etwas
stärker als auf dem Halssch. und zugleich noch mit sehr zahl-
reichen stärkeren Punkten untermischt. Von der Schenkellinie ist
bald nur die innere Hälfte vorhanden, bis zur Mitte oder darüber.
hinaus reichend, bald noch ein Theil der äufseren Hälfte, oder die
Linie bildet einen vollständigen eckigen, oder gleichmälsig gerun-
deten Bogen, kaum bis zur Mitte oder weit darüber hinaus reichend.
Der Penis ist etwas länger als die dünnen, stäbchenförmigen
Stützen, vorn allmählich in eine lange, scharfe, sanft nach unten
geschwungene Spitze verengt. Der Ductus ist schmal, vorn plötzlich
auf der einen Seite erweitert, schief-löffelförmig, leicht gedreht, vorn
schief abgestutzt.
Da die Punktirung und Behaarung der Oberseite, sowie der
Bau des männlichen Geschlechtsorganes bei simzlis Thunb. und as-
similis Mls. übereinstimmt, bilden beide nur eine Art, die in der
Färbung natürlich sehr variirt.
Die hellste Form ist assimilis Mls., Spec. 699, röthlich gelb-
braun, auf den Fld. eine gemeinschaftliche Makel hinter dem Schild-
chen, sowie 5 andere, 1, 1,1, 1, 1 gestellt, schwarz. Küstenländer
von Nord-Guinea.
Bei einer Varietät davon sind Makel 2 und 3 zu einer breiten
Schrägbinde vereint, seltener auch noch Makel 1 mit der Schildchen-
makel verbunden. Die Unterseite ist oft mehr oder weniger ange-
dunkelt, zuletzt pechbraun, mit röthlichen Schenkeln und Tarsen.
Hieran schliefst sich die Var. vitticollis: Picea, antennis
(clava ezcepta), palpis, lateribus prothoracis elytrisque rufo-testaceis,
his ut in assimile nigro-maculatis. — Yaunde. Einige Ex.
Der Kopf ist zuweilen noch röthlich gelbbraun, in der Regel
aber pechschwarz, wie das Halssch. Dieses hat an jeder Seite
J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun. 109
einen breiten röthlich gelbbraunen Saum, der #+ bis 4 der ganzen
Breite jederseits einnimmt und innen schlecht begrenzt ist. Auf
den Fld. sind alle Makeln frei, oder 2+ 3, 1 + 4 verbunden, auf
der Unterseite ist anfangs nur die Brust mit Ausnahme der Seiten-
theile und die Mitte der ersten 2 oder 3 Bauchringe nebst dem
grölsten Theile der Beine pechschwarz, zuletzt verschwindet aber
die helle Farbe gänzlich.
Sodanu folgt die am frühesten bekannte Form similis Thunb.,
die in der südlichen Hälfte des afrikanischen Dreieckes zu leben
scheint. Sie ist wie die dunkelsten Stücke der vitticollis gefärbt,
nur das Halssch. ist einfarbig schwarz, oder hat einen sehr feinen,
verloschenen hellen Saum in den Vorderecken.
Eine vierte Form ist die Var. 4-fasciata: Nigra, palpis, an-
tennis (clava excepta) limboque angusto obsoleto in angulis anticis
prothoracis obscure rufescentibus, elytris fasciis quatuor rufo-testaceis.
— Yaunde. *2 Ex.
Die Spitze der Fld. ist breit schwarz gefärbt und alle Makeln
der Fld. sind zu 3 gemeinschaftlichen Querbinden zusammen ge-
flossen, so dals die Grundfarbe auf 4 Querbinden beschränkt ist.
Die erste liegt an der Basis, ist durch das schwarze Schildehen
unterbrochen, in der Mitte jeder Decke etwas verbreitert, und zieht
sich um die Schulterbeule herum etwa bis + der Länge nach hinten.
Die zweite Binde ist mälsig, die dritte und vierte stärker und fast
winkelig nach vorn gebogen.
15. Von anderen Arten, die in Kamerun vorkommen dürften,
fehlen folgende in dem mir vorliegenden Materiale: Ep. colorata
Mis. 723 vom Senegal: Halssch. röthlich gelbbraun, Fld. roth, jede
schwarz umsäumt mit schwarzer Querbinde in der Mitte !); ferner
deleta Mls. 823 von Sierra Leone: Fld. blafs bräunlich gelb, mit
je 8 röthlich gelbbraunen Makeln 3, 1, 2, 2; ferner guineensis
Mis. 860: Halssch. roth, Fld. gelbbraun, ein Aufsensaum, doppelt so
breit als der abgesetzte Rand, ein Nahtsaum, vorn abgekürzt, und von
der Mitte bis # der Länge unterbrochen, sowie 6 Makeln auf jeder
schwarz, ähnlich, wie bei chrysomelina gestellt; endlich Bomparti
Mls. 873, punctipennis Mls. 875 (wohl eine Solanophila und
mit Sahlbergi verwandt oder identisch) und Dufouri Mls. 877.
16. Solanophila gibbosa Crotch Revis. 70. Yaunde. Die
Schenkellinie reicht bis #% des 1. Bauchringes und bildet einen
1) Diese Art finde ich weder in Crotch. Revis. noch im Cata-
loge von Gemminger-Harold angeführt.
110 J. Weise: Coceinelhiden aus Kamerun.
eckigen Bogen, der aulsen wenig abgekürzt ist. Jede Fld. mit 11
schwarzen Makeln: 2, 3, 3, 2, 1.
17. Solanoph. monticola: Breviter ovalıs, convera, subtus
rufo-testacea, pedibus piceis, femoribus anterioribus plus minusve
rufescentibus, supra rufa, subtilissime ochraceo-pubescens, sat nitida,
prothorace sat crebre elytrisque crebrius punctulatis, his punctis
majoribus sat crebre impressis, apice singulariter rotundatis, limbo
laterali maculisgue octo in singulo nigris, 2, 3, 3 ordinatis, laminis
abdominalibus valde abbreviatis. — Long. 6 mill. Yaunde. 1 Ex.
Hinter den Schultern am breitesten, der abgesetzte schwarze
Seitenrand der Fld. ist hinten, nahe der einzeln abgerundeten Spitze,
schmal, nach vorn sehr wenig, nahe der Schulter stärker verbreitert
und aufgebogen, mit ihm hängen die halbkreisförmigen Makeln 2,
auflsen von der ziemlich hohen Schulterbeule, 5, vor der Mitte, und
8, hinter der Mitte, zusammen. Makel 5 ist etwas breiter als die
beiden anderen. Die Makeln: 1, rund, gröfser als die übrigen,
hinter der Basis neben dem Schildcehen, 3, vor der Mitte, eckig,
und 6, hinter der Mitte, schief, striehförmig, stehen an der Naht,
Makel 4 und 7 endlich liegen in einer geraden Reihe von der
Schulter zur Spitze.
18. Solanoph. Kraatzi: Subhemisphaerica, rufo-testacea,
dense subtilissimeque cinereo-pubescens, nitidula, metasterno abdomi-
nisque segmentis primis medio infuscatis, prothorace elytrisque dense
punetulatis, his ‚punctis majoribus impressis, limbo laterali angusto‘
maculisque sat parvis octo in singulo, 2, 2, 1, 2, 1 ordinatis, nigrisz
laminis abdominalibus abbreviatis, unguiculis dente interno crassius-
culo, curvato. — Long. 4.3—5.5 mill. Yaunde, Johann Albrechts-
höhe, Barombi.
Var. a. Limbo laterali nigro elytrorum interrupto, interdum
nullo.
Var. b. fallaz: Maculis nonnullis elytrorum, praesertim in-
teriorıbus mediüis, deficientibus.
Var. c. Macula quarta introrsum producta vel cum macula\
prima connexa.
Var. d. turbida: Maculis elytrorum confluentibus, elytris. nigris,
guttis binis communibus (plerumque in sutura connexis), et in singulo
elytro guttis sex obscure testaceo-rufis, 2, 2, 2, posterioribus quatuor‘
oblique positis, ornatıs.
Eine der kleineren, gerundeten Arten, durch den verbältnifs-
mäfsig langen und starken inneren Klauenzahn ausgezeichnet, wel-
cher so stark gebogen ist, dals er am Ende die Spitze des gleichen
J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 11!
Zahnes der anderen Klaue fast berührt. Die ziemlich kleinen oder
pur mälsig grolsen schwarzen Fiecke der Fld. sind rund, ausge-
nommen Makel 7, hinter der Mitte, welche in der Regel gröfser
als die übrigen, stets aber quer und bis zur Seitenkante der Fld.
ausgedehnt ist. Bei den hellsten Stücken (Var. a) färbt sich der
schmal abgesetzte Seitenrand der Fld. zuerst neben dieser Makel 7,
später auch noch im vorderen Drittel (anfangs in der Nähe des
4. Fleckes) schwarz, und ist bei der Normalform gänzlich schwarz
gesäumt. Makel 1 und 2 stehen an der Basis, 2 auf der äufseren
Seite der Schulterbeule, 1 zwischen dieser und dem Schildehen in
der Mitte; 3 und 4 in einer geraden Querreihe dahinter, weiter ge-
trennt, namentlich 5 der Naht mehr genähert als 1. Makel 5 be-
findet sich in der Mitte der Scheibe, 6 und 7 dicht dahinter in
einer Querreihe, genau hinter 3 und 4, Makel 8 endlich genau
hinter 5, aber von 6 und 7 weiter abgerückt als diese.
Von den Makeln verschwinden zuweilen einige, zuerst gewöhn-
lich 6, später 5 und 3. Wahrscheinlich werden noch Stücke ge-
funden, bei denen nur die Makel 3 oder 7 übrig geblieben ist
(Var. b).
Nimmt die schwarze Färbung zu, so fliefsen die Makeln zu-
sammen, doch finde ich in meinem Arbeitsmateriale nur 1 Exemplar,
welches den Anfang, und 1 Stück, welches ziemlich das Ende dieser
Varietätenreihe veranschaulicht. Bei dem erst erwähnten ist Makel 4
nicht rund, sondern quer und verlängert sich strichförmig schräg
nach vorn und innen bis nahe an den Hinterrand der Makel 1
(Var.e). Bei dem anderen Stücke sind die Fld. schwarz und
haben zusammen 14 düster röthlich gelbbraune Tropfen: zwei ge-
meinschaftliche, der erste in der Mitte, vor dieser weiter ausge-
dehnt als dahinter, der zweite in der Spitze, durch einen feinen
Nahtsaum mit dem ersten zusammenhängend, und 6 Tropfen auf
jeder einzelnen Decke: 1, dicht neben der Naht hinter dem Schild-
chen; 2 auf dem Schulterhöcker an der Basis, fast doppelt so grols
als 1, an der vorderen Aufsenecke spitzwinkelig ausgeschnitten; 3
dicht hinter beiden, der Naht näher als dem Aufsenrande, innen
noch schmal mit der ersten gemeinsamen Makel verbunden; 4 nach
hinten und aulsen von 3 über dem Seitenrande; 5 hinter 3; 6 da-
neben, etwas mehr nach hinten gerückt, am Seitenrande (Var. d).
19. Solanoph. harmala: Obovata, valde convera, testacea,
subtilissime cinereo-pubescens, nitidula, metasterno, ventre segmenlis
‚primis in medio pedibusque nigricantibus, femoribus anticis plus
minusve rufescentibus, elytris crebre sat fortiter subruguloso-punctatis,
113 J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun.
interstitiis punctulatis, singulo elytro margine laterali maculisque
septem sat parvis nigris, 1, 2, 1, 2, 1 ordinatis, laminis abdomi- |
nalibus sat parvis, abbreviatis. — Long. 7.5 mill. Johann Albrechts-
höhe. 1 Ex.
In der Zeichnung der Fld. der Epil. Conradti sehr ähnlich,
bedeutend schlanker, auf den Fld. viel stärker punktir. Die
Schenkellinie reicht wenig über die Mitte des 1. Bauchringes, ist
winkelig, indem ihr hinterer Theil mit dem Hinterrande des Seg-
mentes parallel läuft, und am Ende abgekürzt.
20. Solanoph. subsignata Ws. Zahlreich von Lolodorf,
Yaunde und Johann Albrechtshöhe.
Von dieser Art ist leider eine der hellsten Formen von mir,
Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 52, beschrieben worden; jetzt
liegen mir vollständig und darüber gezeichnete Exemplare vor.
Erstere bilden die Var. punctaria: Elytris maculis 13 sat parvis,
nigris, 2, 2, 3, 2 collocatıs, ornatis.
Die beiden ersten punktförmigen Makeln der Fld. liegen gleich-
weit von der Basis entfernt und mit denen der anderen Decke in
einer der Basis parallelen Querreihe von einer Schulter zur andern;
‘die beiden folgenden sind schief gestellt, dicht vor der Mitte, die
innere weiter vorn als die äulsere. Sodann folgt die gemeinschaft-
liche Makel dicht hinter der Mitte, dahinter das letzte Paar in
% der Länge, weniger schief gestellt, die äufsere Makel stets mit
dem schwarzen -Seitensaume verbunden, die innere von der Naht
und dem Aufsenrande gleich weit entfernt.
Oefter setzt sich der schwarze Seitensaum um die Spitze der
Fld. als sehr feiner Nahtsaum bis in die Nähe der gemeinschaft-
lichen Makel nach vorn fort, zuweilen ist er aber nur auf die
Kante des Seitenrandes beschränkt und vor der Spitze erloschen.
Zuletzt fliefsen die Makeln der Fld. zu Querbinden zusammen,
die vorderen zu einer gemeinschaftlichen, die den ganzen Basal-
rand einnimmt und hinten viermal ausgebuchtet ist, die Mittel- und
Hintermakeln zu je einer an der Naht breit unterbrochenen Quer-
binde: Var. interrupta.
21. Solanoph. seria: Breviter ovalis, convera, laete testaceo-
rufa, subtilissime ochraceo-pubescens, nitidula, metasterno ventreque
in medio piceo-rufis, pedibus nigris, elytris sat crebre subruguloso-
punctatis, interstitiis dense punclulatis, macula communi pone medium
ei in elytro singulo margine laterali maculisque sex nigris, 2, 1, 2,1
ordinatis, laminis abdominalibus abbreviatis marginem posticum seg-
menti primi suballingentibus. — Long. 5.8mill. Kamerun (Staudinger.)
J. Weise: Coccinelkden aus Kamerun. 115
Kleiner und gerundeter als die vorhergehenden, lebhafter roth
gefärbt, auf den Fld. wenig feiner punktirt, die Schenkellinie viel
grölser, neben dem Hinterrande des 1. Segmentes nach aufsen
laufend, dann abgekürzt. Makel 1 ist rund und steht an der Basis
dicht neben dem Schildchen, 2 rund, gröfstentheils auf dem äulseren
Theile des Schulterhöckers, mit dem Seitensaume verbunden, 3 in
etwa 4 Länge, auf der Mitte zwischen Naht und Seitenrand, 4 und
5 in schräger Querreihe, 4 neben der Mitte der Naht, halboval,
der Innenrand der Naht parallel, 5 etwas weiter vorn neben dem
Seitenrande, 6 endlich quer dreieckig, dicht vor dem letzten Viertel
über dem Seitensaume und diesen mit der Spitze berührend. Wenig
weiter nach hinten liegt an der Naht die gemeinschaftliche Makel,
ungefähr in der Mitte zwischen Makel 4 und der Nahtecke. Sie
besteht aus zwei nach vorn divergirenden Schrägstrichen.
22. Solanoph. nigrolimbata Thoms. Col. Heft 14, p. 213.
Kamerun (Kraatz) einige Exemplare. Dieselben zeigen aulser den
von Thomson unter nigrocincta, Arch. Ent. 2, p. 237, ange-
gebenen schwarzen punktförmigen Makeln noch die Andeutung
einer weiteren gemeinschaftlichen Makel durch einen Punkt jeder-
seits am Schildchen, so dafs die Anordnung der Flecke folgende
sein würde: 14, 1, 14, 2, 1.
23. Solanoph. ferruginea: Obovata vel leviter cordata,
valde conveza, saturate ferruginea, fulvo-pubescens, sat nitida, pedi-
bus nigricantibus, prothorace elytrisque dense punctulatis, his punctis
majoribus et fortioribus sat dense subruguloso-impressis, margine
laterali antrorsum parum dilatato, laminis abdominalibus integris.
— Long. 6—6.5 mill. Yaunde. Kamerun (Heyne).
| Mit Epil. fulvohirta m. sehr leicht zu verwechseln, aber
durchschnittlich etwas kleiner, die Fld. an den Seiten weniger ge-
| rundet, viel stärker punktirt.
24. Solanoph. 14-signata Reiche, Voy. Ferr. Galin. Abyss.
‚418, t. 26, fig. 9. Yaunde. 1 Ex.
| Ich habe aus Ostafrika bisher noch kein Stück gesehen, auch
‚die Voy. Galinier nicht vergleichen können; es steht also dahin,
‘ob die westafrikanische Art, bei welcher die Schenkellinien einen
‚vollständigen Bogen bilden, damit identisch ist.
25. Solanoph. dissepta: Subhemisphaerica, rufo-testacea,
subtilissime cinereo pubescens, nitidula, pedibus nigricantibus, elytris
migris creberrime subtiliter punctulatis, punchis majoribus latera
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. [6
114 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
versus profundioribus impressis, singulo maculis septem, 1,1, 2, 2,1,
rufo-testaceis ornatis, laminis abdominalibus subangulatis, abbreviatis.
— Long. 6 mill.e. Yaunde. 1 Ex.
Mit Solanoph. deltoides Ws., Ann. Belg. 1895, p. 139, vom
Congo nahe verwandt, vielleicht sogar nur eine Varietät derselben!),
aber etwas schmaler gebaut und hinten weniger zugespitzt, das
Halssch. heller, die Fld. nur mäfsig hoch gewölbt, daher im Basal-
dreiecke schwächer abfallend, ihre Makeln zwar übereinstimmend
gestellt, jedoch nicht dunkel umrandet, unregelmäfsiger geformt
und viel grölser. Makel 1 dreieckig, hinten breiter als vorn, auf
dem äufseren Theile der Schulterbeule an der Basis, 2 grols, ge-
rundet dreieckig, schräg nach hinten und innen von 1, 3 und 4
bilden eine Querreihe vor der Mitte, 3 an der Nahtkante, oval,
schräg nach hinten und aulsen gerichtet, 4 quer, ein wenig weiter
vorgerückt als 3, über dem Seitenrande. Makel 1, 2, 3 liegen in
einer Reihe von der Schulterecke bis 5 der Länge an der Naht;
5 und 6 bilden eine etwas nach vorn gebogene Querreihe hinter
der Mitte, 6 ist quer, 5 gerundet dreieckig, ähnlich wie 7 vor der
Spitze. Die Schenkellinie reicht nahe an den Hinterrand des
Segmentes, läuft diesem dann parallel und ist aufsen nur ein
kurzes Stück nach vorn gebogen.
26. Adalia effusa Er. Barombi. 1 Ex.
Die Coccinella effusa Er., Wiegm. Archiv 1843, p. 266,
erwähnt Mulsant als ihm unbekannt, Spec. 1051, und Orotch giebt
sie, Rev. p. 41 = Harmonia arcuata Fabr. an, aber er eitirt
sie nicht als Synonym unter Cocc. arcuata FE. p. 110, auch den
Fundort Angola nicht, denn es heilst bei ihm 1. c. am Schlusse:
„the African locality (Cape of Good Hope) is as least doubtful.“
Dagegen erkennen wir die Art bei Crotch p. 99 unter Xantha-
dalia rufescens Muls. wieder in den Worten: „The dark varie-
ties of this are rare and have two spots on each of the elytra,
one at one third and one at two-thirds; both are ıll defined and
irregular in shape.“
!) Da ich das typische Exemplar im Brüsseler Museum nicht
vergleichen kann, lälst sich diese Frage erst später und namentlich
an ausreichendem Materiale entscheiden. Ich werde in Zukunft
überhaupt keine Art mehr beschreiben, von der ich nicht 1 Stück
für meine Sammlung erhalte, denn es ist jedenfalls besser, dafs die
einzelnen Exemplare unbenannt in den Sammlungen stecken blei-
ben, als dafs durch Fortgabe des Typs der Autor später in Un-
sicherheit geräth.
J. Werse: Coccinelliden aus Kamerun. 115
Das Material meiner Sammlung, 15 Ex. von Benin, Ashante
und Gabun und das oben erwähnte Stück von Barombi im Ber-
liner Museum ist nicht ausreichend, um die Frage genügend auf-
zuklären, ob Harmonia rufescens Muls., Spec. 76, wie ich an-
nehmen möchte, nur die hellste Form von Adalia effusa Er. ist,
oder eine aulserordentlich nahe stehende besondere Art bildet.
Daher stelle ich vorläufig noch beide Thiere getrennt neben
einander:
Adalia rufescens: Rufo-testacea, corpore subtus, antennis,
pedibus marginibusque prothoracis dilutioribus, saepe flavis. — Long.
6.7 mill. Senegal, Sennaar.
Harmonia rufescens Muls. Spec. 76. — Mon. 56.
Xanthadalia rufescens Crotch, Rev. 99.
Var. a (?) bifasciata: Rufo-testacea, pectore abdomineque
mazima parte, vertice, scutello, sutura fasciisque binis transversis
elytrorum nigris. — Long. 5.5 mill. Ashante,
Adalia rufescens var. (?) bifasciata Ws. Deutsche Ent.
Zeitschr. 1888, p. 94.
Var. b. Ut in a, sed fascüs elytrorum interruptis.
Var. ec. Ut inavel b, sed prothorace punctis 2 basalıbus
nigris.
Adalia effusa: Testacea, pectore abdomineque marima parte,
verlice, vilta transversa basali abbreviata punclisqgue duobus medüs
prothoracis nigris, elytris rufo-testaceis, sutura maculisque duabus
(1, 1) in singulo fuscis vel nigris. — Long. 4.5—6.8 mill. Kamerun,
Angola.
Coccinella effusa Er., Wiegm. Arch. 1843, p. 266.
Var. a. gabunensis: Prothorace vitta transversa basali
abbreviata punctisque 4 in medio transversim positis, intermedüs
binis interdum confluentibus, nigris, elytris fasciuis duabus (in medio
elytri singuli dilatatis) nigris. — Gabun.
Var. b. inclusa: Ut in a, sed fascüs in medio elytri singuli
late confluentibus. — Gabun.
Durch das Zusammenflielsen der beiden schwarzen Querbinden
in der Mitte jeder Fld. wird eine grolse und runde röthliche Makel
neben der Naht abgetrennt.
Da bei den beiden letzten Formen stets 4 schwarze Punkte
in einer Querreihe in der Mitte des Halssch. auftreten, ist später
darauf zu achten, ob nicht auch Harmon. Sommieri Muls.,
Spee. 75, als Varietät zu effusa Er. gehört. Die Fundortsangabe
‚bei Mulsant 1. c. „Bresil und Mozambique“ ist ein Unsinn, den der
g*
116 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
Autor vermeiden mufste, da keine Ooceinelle zugleich in beiden
angeführten Ländern vorkommen kann.
27. Halyzia laminata: Ovalis, converiuscula, testacea, ni-
tida, prothorace crebre subtilissime punctulato, latera versus livido,
elytris sat crebre punctulatis, luride testaceis, subhyalınis, in singulo
guliis parvis albis septem, 1, 2, 3, 1, ornatis, laminis abdominalibus
integris, arcu exteriore fleruoso. — Long. 6 mill. Johann Albrechts-
höhe.
Mit Hal. 20-guttata L. am nächsten verwandt, die Fld. heller
gefärbt, schmutzig bräunlich-gelb, durchscheinend, jede mit 7 kleinen
weilsen Tropfen: 1 neben dem Schildchen am Basalrande, 2 und 3
in 4 Länge in gerader Querreihe, unter sich und von den Rändern
gleich weit entfernt, 4, 5 und 6 in einer Querreihe in 3 Länge, 4
von der Naht und von 5 gleich weit abstehend, 5 näher an 6 ge-
rückt und von diesem so weit entfernt wie 6 vom Aufsenrande,
Tropfen 7 endlich in der Spitzenecke. Die Schenkellinie bildet
einen vollständigen Bogen, dessen Aufsenhälfte weit und tief aus-
geschweift ist und am Aufsenrande bald hinter den Pleuren der
Hinterbrust endet. Vor dem Hinterrande bemerkt man jedoch noch
einen linienförmigen Quereindruck, welcher den normalen Theil der
Schenkellinie angiebt.
28. Thea pura Ws. Deutsche Ent. Zeitschr. 1895, p. 209.
Kamerun (Kraatz). i
29. Cydonia lunata F. var. sulphurea Ol. Lolodorf. Einige
Exemplare.
Diese Art bildet 3 Hauptformen:
a. Die Grundform, Zunata F. 1775, rivosa Thunb. 1781, hat
auf jeder Fld. 8 lebhaft rothe, gelb gerandete Makeln, 1, 3, 3, 1.
Makel 1 ist halbkreisförmig, an der Basis, zwischen Schulter und
Schildchen, 4 lang viereckig, über dem abgesetzten Seitenrande,
von der Basis bis 4 Länge, 5 und 2 kleiner, gerundet, in 4 Länge,
eben so weit nach hinten reichend wie 4. Makel 5, 6 und 7 liegen
in einer Querreihe in 3 Länge, 8 in der Spitze. Bei allen drei
Formen sind 7 und 8 verbunden, nie getrennt. Das Kennzeichen
der /unata besteht darin: Makel 1 hängt aufsen an der Basis mit
4 zusammen, Makel 3 und 2 sind frei, oder 5 nur sehr schmal mit
4 verbunden, und Makel 5 und 6 bilden eine gemeinschaftliche
bogenförmige Quermakel, deren Bogen nach hinten offen ist. Diese
Makel vergrölsert sich zuletzt und flielst innen an der Naht mit
Makel 8 und aufsen mit 7 zusammen, so dafs die hintere Hälfte
der Fld. roth, gelb gerandet, und mit einer kurzen, welligen,
ss
J. Weise: Coccineliden aus Kamerun. 117
schwarzen Querlinie besetzt ist. — Cap, Pretoria, Dar-es Salaam,
Usambara.
b. .Bei der Form azillaris m. erstreckt sich die Ausdehnung
der hellen Zeichnung hauptsächlich auf die Seitenmakeln. Hinten
ist 7 und 3 sehr breit verbunden, beide bilden einen gleichmäfsigen,
nirgends verengten Bogen an der Spitze, vorn ist Makel 3 ver-
grölsert und nach aufsen breit mit 4, nach innen meist schmaler mit 2
verbunden, selten letzterer nur genähert. Makel 5 und 6 sind
schmal verbunden, jede einzelne noch erkennbar. Roth gefärbt ist
nur Makel 4 und 3 und der grolse Spitzenbogen, die inneren Makeln
sind gelb. — Ashante.
ce. Die dritte Form, var. sulphurea Ol. 1791, vulpina F. 1798,
ähnelt der vorigen, aber die helle Zeichnung der Fld. ist sehr redu-
eirt. Makel 1, 2, 5, 6 sind klein, frei, höchstens 3 schmal mit 4
verbunden. — Usambara: Mombo (Paul Weise), Zanzibar, Dar-es
Salaam, Madagascar, Nossi-be, Kamerun, Congo, Quango.
30. Leis 22-signata Muls. Johann Albrechtshöhe. 1 Ex.
31. Alesia conneza: Subrotunda, modice conveza, niyra,
nitida, ventre lateribus obscure testaceo, pedibus testaceis, capite
(labro piceo ezcepto), limbo laterali prothoracis, limbo angusto ba-
sali et sublaterali elytrorum nec non vitta abbreviata in elytro sin-
yulo albido-flavis, elytris margine laterali testaceis. — Long. 5 mill.
Johann Albrechtshöhe. 1 Ex.
Der Kopf weilslich-gelb, Oberlippe, mit Ausnahme des Vorder-
randes, pechschwarz. Halssch. schwarz, äufserst zart gewirkt und
punktulirt, ein sehr feiner Saum am Vorderrande und ein breiter,
innen zweimal gebuchteter Saum am Seitenrande weilslich-gelb.
Schildchen schwarz. Nimmt man die helle, weifslich-gelbe Farbe
der Fld. wie bei den anderen Arten als Grundfärbung an, so ist
die Basis in der äulseren Hälfte, von der Biegung vor der Schulter
bis in die Aufsenecke fein schwarz gesäumt, aulserdem ein breiter,
hinter der Mitte allmählich verengter Nahtsaum und eine breite
Längsbinde auf jeder Decke schwarz. Letztere läuft von der
Schulterbeule über dem abgesetzten Seitenrande und diesem parallel
fort und vereinigt sich, etwas verengt, hinten mit der Nahtbinde,
ebenso ist sie mit dieser vorn durch einen Querstreifen bald hinter
der Basis verbunden. Der abgesetzte Seitenrand ist gelbbraun,
neben der schwarzen Längsbinde weilslich-gelb.
32. XNanthorcus nov. gen. Corpus ut in genere Lotide forma-
tum parvum, hemisphaericum, supra obscure castaneum, punctulatum,
glabrum. Palpi muzillares crassi, articulo ultimo subeonico. Mandi-
118 J. Weise: Coccinelhden aus Kamerun.
bulae apice bifidae. Frons transversim subgquadrata apicem versus
sensim leviter angustata, juxzta basin antennarum subtiliter emargi-
nata, lateribus apiceque clypei truncati evidenter marginata, Oculi
vir emarginati. Prothoraz basi marginatus. Scutellum minimum,
viz perspicuum. Laminae abdominales incompletae.
Habituell einer Lotis oder einem kleinen Orcus völlig ähn-
lich, aber ohne Wangenleiste des Kopfschildes, mit freier Fühler-
wurzel, daher neben Sticholotis gehörig. Von dieser Gattung»
die Crotch einzig nach dem Körperbaue, aber nicht nach der Ver-
wandtschaft neben Lotis stellte, weicht das Thier erheblich ab.
Die Maxillartaster sind kaum halb so lang, aber doppelt so stark,
das letzte Glied breit konisch. Die Mandibeln sind am Ende zwei-
zähnig. Die Fühler sind neben der inneren und vorderen Augen-
ecke in einer sehr kleinen Ausbuchtung der Seitenleiste des Kopf-
schildes eingefügt, mälsig lang, Glied 1 und 2 stärker als die fol-
genden 4 kurzen Glieder, 7 und 8 etwas grölser, namentlich breiter
als diese, die folgenden bilden eine kleine Keule. Die Kopffläche
vom Scheitel bis zum Vorderrande des Kopfschildes ist quer vier-
eckig, nach vorn sanft und fast geradlinig verengt, und wird sowohl
neben den Augen wie längs des abgestutzten Vorderrandes von
einer feinen, deutlichen Randleiste begrenzt. An dieser Leiste, die
mit der von Pharus einige Aehnlichkeit hat, ist die Gattung sofort
zu erkennen. Das Halssch. ist kurz, fast wie bei Chilocorus ge-
baut, an der Basis deutlich gerandet. Die Augen reichen sehr
wenig auf die Unterseite, und sind neben der Fühlerwurzel kaum
ausgerandet. Das Schildchen äufserst klein, schwer sichtbar. Die
Fld. fallen an den Seiten gleichmäfsig zu einem schmalen, aufsen mit
einer feinen Leiste versehenen Rande ab, ihre Epipleuren sind breit,
stark abfallend, mit schwachen Gruben zur Aufnahme der Mittel-
und Hinterschenkelspitze. Die Schenkellinien bilden einen Viertel-
kreis, da sie sich mit dem Hinterrande des 1. Segmentes vereinigen.
Xanthorcus concinnus: Hemisphaericus, castaneus, nitidulus,
metasterno piceo, ore antennis pedibusque testaceis, capite protho-
raceque subtiliter-elytrisgue fortius punctulatis. — Long. 2 mill.
Kamerun (Kraatz).
Auf der hell rothbraunen Unterseite ist die Hinterbrust pech-
schwarz, der Aufsenrand der Epipleuren angedunkelt, Mund, Fühler
und Beine sind gelbbraun, die Oberseite kastanienbraun, mälsig
glänzend. Kopf und Halssch. äulserst fein, die Fld. etwas stärker
punktirt; auf letzteren treten auf der inneren Hälfte einige äulserst
schwach gewölbte Längslinien undeutlich hervor.
J. Weise: Coccinelhden aus Kamerun. 119
33. Chilocorus adustus: Fere hemisphaericus, subtus rufo-
testaceus, supra castaneus vel laete brunneo-rufus, nilidus, protho-
race obsolete punctulato, lobis lateralibus paullo fortius punctulato,
pubescente, infuscato, elytris subtilissime annulatim-punctulatis, limbo
laterali sat lato nigro externe punctatis. — Long. 5—6 mill. Lolo-
dorf 19; Gabun (Staudinger).
Durchschnittlich etwas kleiner, namentlich seitlich mehr zu-
sammengedrückt, daher schmaler gebaut als Schiödter Muls., unten
einfarbig röthlich-gelbbraun, oben kastanienbraun oder etwas heller,
gelblich-braunroth gefärbt, glänzend, die Seitenlappen des Halssch.
angedunkelt, der mälsig breite, innen durch einen merklichen Längs-
eindruck abgesetzte Seitenrand der Fld. schwarz. Der Kopf deut-
lich punktulirt, das Halssch. auf der Scheibe fein und verloschen,
an den Seiten etwas stärker punktulirt, die Fld. äufserst fein ring-
förmig punktulirt, auf dem inneren Theile des schwarzen Seiten-
saumes stärker, während die Punktringe in der Nähe der Seiten-
kante sich zu einfachen, flachen Punkten ausbilden.
34. Endochilus noy. gen.: Corpus subcordatum vel subrotun-
datum, converum. Caput sat magnum subquadratum, griseo-pubescens;
elypeus mazimus antice parum emarginalus orem obtegens, lateribus
in lamellam ocularem magnum productus. Oculi bipartiti. Antennae
8-articulatae, articulo septimo mazimo, octavo parvo. Prothorax
brevis, valde transversus, aut omnmino aut in lateribus griseo-pubescens.
Elytra in dorso rufa vel testacea, glabra, in margine fortius expla-
nato nigra, griseo pubescentia. Tibiae et unguiculi simplices.
Der eigenthümliche Umrifs des Vorderkopfes, der am meisten
an den des Flufspferdes erinnert, wird durch das grolse Kopfschild
bedingt, welches vorn breiter als bei Chilocorus, auch weniger aus-
gebuchtet ist, mit den grolsen Seitenlappen bis an den Aufsenrand
jedes Auges läuft und dieses halbirt. Der Mund und die Fühler-
wurzel liegen tief darunter verborgen, jedoch vermögen die Arten
den Mund beim Fressen so weit vorzustrecken, dafs die einfachen
Mandibeln und die gelbbraune, vorn leicht ausgerandete Oberlippe
sichtbar werden.
Die Fühler halte ich für 8-gliederig, Glied 1 und 2 sind mäfsig
-grols, eylindrisch, 3, 4, 5 klein, letzteres etwas breiter als die
beiden anderen, 6 stark verbreitert und länger als 4 und 5 zu-
sammen, 7 wenig länger und so breit als 6 an der Spitze, ein
langer, dicker COylinder, 8 klein, schief konisch zugespitzt. Das
Halssch. ist kurz, wohl dreimal so breit als in der Mitte lang,
gleichmälsig, oder nur auf den Seitenlappen greis behaart. Schild-
120 J. Weise: Coccinelhiden aus Kamerun.
chen klein, dreieckig, punktirt. Fld. in der Mitte am breitesten,
mit rother oder rothgelber kahler Scheibe, der Seitenrand breit
abgesetzt und mehr oder weniger abgeflacht, schwarz, greis behaart.
Die Schenkel, Schienen und Klauen sind einfach, ohne Auszeich-
nung. Schenkellinien unvollständig, sie laufen am Hinterrande des
ersten Bauchringes mehr oder weniger weit nach aufsen.
Die Gattung ist durch die einfachen Klauen am nächsten mit
Brumus Muls. verwandt, weicht aber durch den Bau des Kopf-
schildes, halbirte Augen, die ringsum behaarte Oberseite und den
breit abgesetzten Seitenrand der Fld. erheblich ab.
Aus Kamerun liegen drei Arten vor:
Endochilus cavifrons: Subcordatus, ater, ore, metasterno,
ventre epipleurisque (his in margine interno ante medium) rufo-
testaceis, fronte inter oculos leviter excavata, prothorace scutelloque
creberrime punctulatis et griseo-pubescentibus, elytris densissime punc-
tulatis saturate rufo-testaceis, glabris, minus nitidis, latissime nigro-
limbatis et in limbo pubescentibus. — Long. 6.5 mill. Yaunde. 1d..
Mas: segmento quinto apice late rotundatim-ezciso.
Vorn breit gerundet, hinter der Mitte stärker verengt und
hinten etwas ausgezogen, annähernd herzförmig. Die Oberseite ist
schwarz, dicht punktulirt und greis behaart, nur der grölste Theil
der Scheibe beider Decken ist gesättigt röthlich-gelbbraun, kahl,
wenig glänzend. Die schwarze Färbung der Fld. bildet einen
Basalsaum, von einer Schulter zur andern, und einen viel breiteren
Seitensaum, welcher in der Mitte wenig, an den Schultern und
namentlich vor der Spitze weit über den abgesetzten Seitenrand
auf die Scheibe hinaus reicht. Unterseits ist der Mund, ein Saum
am Innenrande der Epipleuren neben der Brust, die ganze Hinter-
brust und der Bauch gelbbraun. Die Stirn ist zwischen den Augen
sanft muldenförmig vertieft. Beim 1 ist der Hinterrand des 5. Bauch-
ringes in starkem und breitem Bogen ausgerandet. Die Penis-
stützen sind lange, ziemlich breite, aber sehr dünne, convexe Stäb-
chen, mit abgerundeter, convexer Spitze.
Endochilus rubicundus: Hemisphaericus, subtus rufo-testa-
ceus, epipleuris extus nigro-limbatis, capite castaneo, crebre punctu-
lato, griseo-pubescente, prothorace disco brunneo-rufo, crebre punctu-
lato, glabro, nitido, lobis lateralibus infuscatis ruguloso-punctatis,
pubescentibus, scutello-rufo, punctulato, glabro, elytris saturuie brun-
neo-rufis, crebre subtiliter punctulatis, nitidis, glabris, margine late-
rali lato fortiter punctulato nigro-limbatis et pubescentibus. — Long.
4.8 mill. Lolodorf. 22.
J. Weise: Coccineliden aus Kamerun. 121
Kleiner als der vorige, gleichmäfsig gerundet, glänzender, die
Stirn zwischen den Augen eben. Kopf kastanienbraun, das Kopf-
schild schwärzlich, mit etwas stärkeren Pünktchen. Halssch. auf
der Scheibe kastanienbraun, dicht punktulirt, kahl, glänzend, am
Vorderrande etwas dunkler, auf den Seitenlappen schwärzlich,
stärker, runzelig-punktirt, behaart. Fld. lebhaft bräunlich -roth,
oder hell kastanienbraun, fein punktulirt, glänzend, kahl, der
breite, etwas abfallende Seitenrand stärker punktirt, schwarz, be-
haart.
Endochilus minor: Hemisphaericus, subtus rufo-testaceus,
sterno plerumque badio, epipleuris eztus piceö-limbatis, capite tho-
raceque piceis, hoc in disco subliliter punctulato, glabro, basin
versus interdum castaneo, lobis lateralibus minus subtiliter punctatis,
pubescentibus, scutello piceo, elytris rufo-testaceis, subtiliter punctu-
latis, glabris, margine laterali lato paullo fortius punctulatis, pubes-
centibus. — Long. 3.3 mill. Johann Albrechtshöhe. 2 2.
Dem vorigen sehr ähnlich, bedeutend kleiner, Kopf und
Halssch. feiner und weiläufiger punktirt, die Scheibe der Fld. heller
gefärbt.
35. Platynaspis Kollari Muls. Lolodorf.
36. Boschalis podagrica: Subhemisphaerica, ferruginea,
sterno ventreque medio obscurioribus, capite prothoraceque dense
subtihissime punctulatis et pubescentibus, elytris obsolete punctulatıs,
subopacis, ferrugineo-rufis, sutura margineque laterali leviter in-
fuscatis, pedibus compressis, tibiis anlicis medium versus fortiter-,
posterioribus modice dilatatis. — Long. 2.5 mill. Kamerun (Kraatz).
Gröfser als B. usambarica Ws., die Schenkel und Schienen
bedeutend breiter, flach gedrückt, so dals sich die Schienen genau
neben die Schenkel und die Tarsen neben die Schienen zusammen
legen können. Die 4 Hinterschienen sind in der Mitte breiter als
an beiden Enden, die Vorderschienen nach der Mitte stark ver-
breitert.
Dunkel rostroth, die Brust und die Mitte des Bauches mehr
pechbraun, ebenso die Naht und der Seitenrand jeder Decke, deren
Scheibe etwas lebhafter roth gefärbt ist. Kopf und Halssch. dicht
und sehr fein punktulirt und anliegend behaart; auf den schwach
fettig glänzenden Fld. sind die Pünktchen nur unter starker Ver-
grölserung bemerkbar.
37. Semichnoodes cincta: Hemisphaerica, testacea, fronte
prothoraceque nigris, illa parce punctulata, glabra, hoc minus dense
punctulato et pilifero, elytris rufis, nitidis, sat crebre punctulatis,
122 J. Weise: Coccineliden aus Kamerun.
singulo elytro nigro-circumcincto, juzta margine lateral ciliato. —
Long. 2.8 mill. Johann Albrechtshöhe. 1 Ex.
Die bis jetzt bekannte grölste Art, der Sem. adusta Ws. von
Kwai in Usambara am ähnlichsten gefärbt. Der Kopf ist vorn bis
zur Mitte der Augen hell gelbbraun gefärbt und behaart, darüber
schwarz, einzeln punktulirt und kahl. Halssch. schwarz, wenig
dicht punktulirt und sparsam, ziemlich lang, aufstehend weilslich
behaart. Fld. etwas dichter und nach den Rändern hin auch
stärker punktulirt als das Halssch., lebhaft roth, schwarz umrandet.
Der Saum an der Basis ist schmal, ebenso der Nahtsaum vorn;
dieser erweitert sich etwas hinter dem Schildehen bis zur höchsten
Stelle der Wölbung der Fld., verengt sich dahinter sanft und geht
‚vor der Spitze in den breiten Seitensaum über. Auf diesem stehen
einige unregelmäfsige Reihen weilslicher Härchen wimperartig über
der Kante, auch auf dem vorderen Theile der Scheibe sind einzelne
Härchen zu bemerken.
38. Rodolia occidentalis: Subhemisphaerica, brevissime
fulvo-pubescens, tota testacea, nitida, prothorace dense subtilissime-
elytrisque nonnihil fortius punctulatis, prosterno carina valde
elevata, femoribus tibrisgwe latissimis, his in medio dorsi sub-
dentalim productis, unguiculis bifidis. — Long. 3.3 mill. Kamerun
(Kraatz).
Gröfser als die beiden ostafrikanischen Arten usambarica und
namentlich inswularis Ws., doch kleiner als chermesina Muls., ein-
farbig gelbbraun, sehr fein gelblich behaart, ziemlich stark glänzend
äulserst fein punktulirt, auf den Fld. etwas stärker als auf dem
Halssch. Das Schildchen ist grofs, merklich länger als breit. Das
Prosternum steigt in eine sehr hohe Querleiste auf. Schenkel und
Schienen sind auffällig breit, letztere am Anfange des ziemlich
tiefen bogenförmigen Ausschnittes auf dem Rücken mit einem Zahne
versehen, der an den Vorderschienen grölser als an den übrigen ist.
Der innere Klauenzahn ist stärker und etwas kürzer als der äulsere,
nach innen gebogen.
39. Ortalia ovulum: Elliptica, modice convera, testaceo-
flava, albido-pubescens, nitidula, oculi obscure aeneo-viridibus, pi-
losis, prothorace crebre subtiliter elytrisque paullo fortius punctu-
latis. — Long. 4 mill. Yaunde 12.
Durch die geringe Grölse, verhältnifsmälsig schlanken, fast
regelmäfsig elliptischen Körperbau, feine Punktirung und dichte
Behaarung der Oberseite, sowie die gelben Epipleuren der Fld.
von den übrigen afrikanischen Arten abweichend.
J. Weise: Coceinelliden aus Kamerun. 123
Aus dem genannten Gebiete sind Ortal. pallens Muls. 995 vom
Senegal und argillacea Muls. 996 von Gabun beschrieben, vielleicht
gehört auch die ganz unbekannte Rodolia vermiculata Thoms., Arch.
Ent. II, 238, bierher, wenn sie keine Rodolia ist. Ohne diese Arten
genauer angesehen zu haben, zieht sie Crotch, Revis. 275, kurzer
Hand zusammen und vereinigt sogar die Gwillebeaus Mls. aus dem
Kaffernlande damit, die durch den schwarzen Kopf, den breiten
schwarzen Seitensaum der Fld. und besonders durch die Hinterleibs-
bildung des Q' abweicht. Der ganze Typenschwindel tritt dabei
recht anschaulich zu Tage. Crotch behauptet nämlich ].c. »The
type sent me from Stockholm does not agree with description,
having the head’ orange«. Statt das gesandte Thier für vertauscht
zu halten, da es nieht mit Mulsant’s Beschreibung übereinstimmt,
kehrt Croteh die Sache um, erklärt Muls.’s Diagnose für falsch und
das falsche Thier für den Typ!
40. Merma nov. gen.: Corpus ut in genere Chilocoro sub-
rotundatum, modice convezum, pubescens. Palpi mazillares articulo
ultimo securiformi. Oculi vie emarginati, glabri. Prothoraz lateri-
bus valde rotundatus angulis posticis nullis. Scutellum trigonum.
Elytra parce punctata et crebre punctulata, humeris rotundata, callo
humerali sat obsoleto, epipleuris latis. Tibiae anticae dorso modice
canaliculatae. Laminae abdominales abbreviatae. Unguiculi apice
bifidi.
Diese Gattung will ich vorläufig neben Solanophila unterbringen,
weil die Fühlereinlenkung, die Form der Augen, die Beinbildung
und die doppelte Punktirung der Fld. am meisten für diese Stellung
sprechen, aber es ist fraglich, ob die Mandibeln, die ich an den
beiden einzelnen Stücken nicht untersuchen kann, auch am Innen-
rande gezähnt sind. Auf den ersten Anblick würde man die eine
Art für einen Exrochomus oder Chilocorus, die andere für einen
stark gewölbten bucolus halten, aber sie haben mit diesen Gattungen
nichts zu thun uud müssten, falls die Mandibeln nur zweizähnig
wären, wohl eine eigene Gruppe bilden.
Der Körper ist ziemlich kreisrund, aber nur mälsig gewölbt,
oben dicht, anliegend, sehr zart, unten sparsamer greis behaart.
Kopf fast doppelt so breit als lang, mit. breiter, ebener Stirn, die
vorn sanft zu dem kurzen, jederseits neben der Fühlerwurzel aus-
gerandeten Kopfschilde abfällt, dessen Vorderrand in weitem Bogen
ausgeschnitten ist. Die Vorderecken sind spitz und etwas nach
aulsen gerichtet. Oberlippe quer, vorn ausgerandet. Fühlerwurzel
frei. Fühler mäfsig lang, Glied 1 dick, 2 halb so grols, 3 und die
124 J. Weise: Coccinelliden aus Kamerun.
folgenden klein, die drei Endglieder bilden eine lose Keule, Glied
9 und iO sind quer, dreieckig, nach innen ausgezogen, 11 ist an
der Spitze schief abgestutz. Augen ziemlich rund, neben der
Fühlerbasis kaum bemerkbar ausgeschweift. Halssch. kurz, mit
schmalen, gleichmäfsig gerundeten Seitenlappen, ähnlich wie bei
Chilocorus, die Hinterecken völlig verrundet, aber die äufseren
Theile des Basalrandes ohne Randleisten. An dieser Halsschild-
bildung ist eine Merma sogleich von den Solanophila- Arten zu
trennen, bei denen die Seiten des Halssch. in deutlichen Hinter-
ecken enden. Schildchen dreieckig, dicht behaart. Fld. punktulirt
und weitläufiger, jedoch nicht viel stärker punktirt; diese Punkte
sind in der Nähe des Eindruckes, der den breiten Seitenrand von
der Scheibe leicht absetzt, sehr unregelmäfsig gereiht, aufserdem
bemerkt man eine ähnliche Reihe in der Mitte des abgesetzten
Randes. Die Epipleuren sind breit und fallen tiefab. Prosternum
mit breiten, wenig geneigten Seitentheilen. Die Schenkellinien
bilden einen Viertelkreis, sie reichen bis neben den Hinterrand des
ersten Bauchringes, biegen aulsen eine Spur um und erlöschen dann.
Der Rücken der Vordersehienen ist ziemlich breit und zur Ein-
lagerung der Tarsen vertieft. Die Klauen sind gespalten, der
innere Zahn etwas kürzer als der äulsere.
Merma limbata: Laete testaceo-rufa, antennis palpisque testa-
ceis, elytris crebre punctulatis et parce sat obsolete punctatis, mar-
gine laterali nigro-lmbatis. — Long. 4.3 mill. Kamerun. (Kraatz.)
Merma spilota: Fusca, ore, palpis antennisque flavescentibus,
pedibus testaceis, elytris densissime punctulatis et minus dense sat
obsolete punctatis, singulo macula magna rotundata rufo-testacea
ante apicem ornato. — Long. 4 mill. Kamerun. (Kraatz.)
Erklärung der Abbildungen auf Tafel I.
1. Epilachna chrysomelina F. Klauen.
2. Endochilus. Klauen. 3. Fühler. 4. Kopf und Halssch.
5. Solanophila humeralis Latr. Unterkiefer. Unterlippe. Taster.
6. 5 borealis F. Tearsen.
7 5 harmala Ws. ”
8 1 Kraatzi Ws. 2
9, Subcoccinella. Unterkiefer. Unterlippe. Taster.
10. Xanthorcus. Kopf und Halssch.
ll. Epilachna chrysomelina var. reticulata Oliv.
. amoena Karsch var. kamerunensis Ws.
J. Weise: Erklärung der Abbildungen auf Tafel 1. 125
13. Epilachna Zenkeri Ws., 14. Ep. scitula Ws., 15. Con-
radti Ws., 16. Murrayi Crotch, 17. obliterata Ws., 18. se-
decimverrucata Muls., 19. africana Crotch, 20. apicalis
Ws., 21. auroguttata Ws., 22. Käsebergi Ws., 23. Che-
noni Mls., 24. Chenoni var. Uebergang zu raptor, 25. u.
26. Chenoni var. raptor Crotch, 27. similis var. 4-fasci-
ata Ws.
283. Solanophila gibbosa Crotch, 29. monticola Ws.,
30. Kraatzi Ws., 31. Kraatzi var. turbida Ws., 32. har-
mala Ws., 33. subsignata Ws., 34. subsignata var. punc-
taria Ws., 35. subsignata var. interrupta Ws., 36. seria
Ws., 37. nigrolimbata Thoms., 38. vellica Ws., 59. 14-sig-
nata Reiche? 40. deltoides Ws., 41. disseptaWs., 42. Alesia
conneza Ws.
Da die Figuren nicht in gleichmälsiger Vergröfserung entworfen
sind, ist neben jeder einzelnen die Länge des ganzen Thieres
vom Scheitel bis zur Spitze der Fld. angegeben.
Coceinellen aus Südamerika.
Beschrieben von
J. Weise.
l. Cycloneda corallina: Hemisphaerica, rufo-testacea, pro-
thorace elytrisque miniatis, nmitidis, illo subtilius punctulato, antice
anguste-, in lateribus paullo latius flavo-limbato, elytris sat crebre
minus profunde punctatis, callo humerali parvo. — Long. 4 mill.
Amazonas.
Etwas kleiner als rubida Muls., auf den Fld. weniger tief
punktirt; der gelbe Saum an den Seiten des Halssch. kaum den
vierten Theil so breit, in den Vorderecken am breitesten, nach
hinten allmählich verschmälert und um die Hinterecken noch ein
Stückchen nach innen verlängert, der Vorderrand schmal gelb
gesäumt. Die beiden Längsleisten des Prosternum vereinigen sich
etwa in der Mitte.
2. Cycloneda bistillata: Breviter ovalis, comvera, nigra,
elytris obscure viridi-coeruleis, ore, antennis, macula lateral pro-
thoracis, gutla pone medium in elytro singulo epipleurisque interne
flavis. — Long. 4.5 mill. Columbia.
Mit Exochomus bistillatus Ws. zusammen gefangen und diesem
Thiere zum Verwechseln ähnlich, nur die Fld. etwas lebhafter
126 J. Weise: Coccinellen aus Südamerika.
blau gefärbt, mit grünem Schimmer. Die gelbe Seitenmakel des
Halssch. ist grofs, annähernd viereckig, nimmt die Vorderecken
bis zum Innenrande der Augen ein, ist innen geradlinig bis zur
Mitte begrenzt, dahinter in weitem Bogen schräg ausgeschnitten
und verengt und aulsen den Hinterecken parallel gerundet, von
denen sie entfernt bleibt. Der gelbe Tropfen jeder Decke liegt in
# der Länge nahe der Naht. Von den Epipleuren ist nur das
äufsere Drittel schwarz.
3. Cycloneda 10-gutiata: Breviter ovalis, convexa, nigra,
ore, antennis pedibusque testaceis, prothorace crebre punctulato, macula
laterali, limbo angusto apicali lineaque media postice abbreviata
flavis, elytris crebre subtiliter punctatis, maculis 5 magnis in singulo
(2, 2, 1) flavis. — Long. 4 mill. Columbia.
Die Seitenmakel des Halssch. ist wie bei der vorigen gebildet;
Makel 1 und 2 der Fld. liegen an der Basis, 1 neben dem Schild-
chen, 2 in der Schulterecke bis zur Mitte der Schulterbeule. Sie
sind länger als breit, an den Seiten geradlinig, hinten gerundet.
Makel 3 und 4 stehen dicht hinter der Mitte, 3 gerundet-dreieckig,
an der Naht, 4 rund, über dem Seitenrande, 5 in der Spitze an der
Seitenkante und von der Naht etwas abgerückt.
4. Cycloneda arcana: Subhemisphaerica, nigra, ore, antennis,
pedibus abdomineque testaceis, segmentis 2 primis infuscatis, capite
(vertice excepto), limbo lato laterali et apicali prothoracis, maculisque
5 magnis in singulo elytro (2, 2, 1) flavis, maculis 2, 4 et 5 con-
nezis. — Long. 3.5—4 mill. Columbia.
Var. a. Maculis elytrorum lateritüs.
Var.b. Limbo laterali prothoracis puncto nigro signato.
Var. ce conneza: Macula prima et tertia late connatıs.
Der gelbe Seitensaum des Halssch. ist breit, innen bis zur
Mitte geradlinig begrenzt, dann bis zum Basalrande schräg verengt;
mit ihm hängt ein Saum am Vorderrande, in der Mitte verbreitert,
zusammen. Auf jeder Fld. liegen neben der Naht 2 Makeln, die
erste an der Basis, länger als breit, die dritte, hinter der Mitte,
rund, die gröfste von allen, die drei anderen bilden einen breiten
Seitensaum, der hinter der Basis beginnt und in 4 und hinter 3 der
Länge eingeschnürt ist.
Die Art steht neben Gilardini Muls., bei der jede Decke 6 gelbe
Makeln hat. Mulsant gab aus Versehen, Mon. 214, jede Decke mit
10 Makeln an, und Crotch schrieb diesen Fehler, Revis. 166,
gedankenlos nach.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 127
Ueber Solanophila proteus Guer.
Von
J. Weise.
1. Der Name proteus ist ungiltig.
Als ich in dieser Zeitschrift 1393, p. 96, über eine Varietät
und mehrere Synonyme der obengenannten Columbischen Art be-
richtete, schenkte ich den Angaben von Mulsant und Crotch
Glauben, da ich annahm, dafs wenigstens der erstgenannte sorg-
fältige Autor den betreffenden Artikel von Guerin, Iconogr. du
regne anımal. 1845, p. 319, gelesen haben müsse, weil er ihn in
der Uebersicht der Art, Spec. 713—715, mehrfach anführt. Diese
Annahme erweist sich als falsch, denn Mulsant sowohl wie Crotch
sind der unrichtigen Tradition gefolgt, haben nach sogenannten
Typen gearbeitet und sich richt im Entferntesten an die Worte
Guerin’s gehalten. Dieser sagt 1. c.: „Le type de l’espece est d’un
noir bleu assez vif et a sur chaque Elytre quatre taches d’un jaune
d’ocre vif, plus ou moins grandes et arrondies“. Hieraus folgt: die
Epil. proteus Guer. muls 3 gelbe Makeln auf den Fld. haben, auf
jeder einzelnen Decke 4, also der Epel. 8-verrucata Muls. täuschend
ähnlich oder mit ihr identisch sein.
Wollte man annehmen, dafs die Angabe Guerin’s fehlerhaft
sei, und das auf beiden Decken zusammen 4 Makeln angegeben
werden sollten, so mülste Guerin ein mit lepida Er. identisches
oder ähnliches Thier vor sich gehabt haben, denn proteus Muls.
hat nie gerundete helle Makeln, sondern Querbinden.
Die zweite Form Guerin’s scheint auf jeder Decke nur 2 gelbe
Flecke gehabt zu haben, „plus grandes, plus transverses et vont
presque toucher aux bords et & la suture. O’est la Cocc. 4-plagiata
Latr., Voy. Humboldt Ins. I, 1811, p. 574°. . Mulsant hat dafür
p- 229 und Harold im Cat. Col. endlich richtig p. 231 angegeben.
Diese Form hat mit der vorigen nicht die geringste Aehnlichkeit
oder Verwandtschaft, ebenso mit der eitirten 4-plagiata Latr. nichts
zu thun, sondern ist das Thier, das Mulsant, Spec. 713, als proteus s.
beschreibt. Guerin hat offenbar für Coceinelliden und ihre Varietäten
wenig Verständnils gehabt und sich aus dem Materiale der Reiche-
schen Sammlung eine willkürliche Art zusammengestellt.
Die dritte, 1. e. angeführte Form ist humeralis Latr., Voy.
Humb., nicht p. 373, sondern 229. Lag für Guerin nun überhaupt
eine Veranlassung vor, diesen Namen zu ändern? Nicht die geringste,
denn humeralis Latr. ist 1811 eingeführt, Aumeralis Say, die nach
123 J. Weise: Ueber Solanophila proteus Guer.
Crotch eine Varietät von Adalia bipunctata sein soll, datirt von
1824 und Wiedemann, den Guerin noch anführt, hat meines Wissens
keine Coccin. humeralis beschrieben, wenigstens nicht vor 1811.
Aus diesen Angaben geht hervor, dals der Name proteus Guer.
nicht angewandt werden darf, da er 1. eine aus 2 bis 3 Species
bestehende Mischart bezeichnet und zum Theil unter 8-verrucata
Muls., lepida Er. und humeralis Latr. zu eitiren ist, 2. nicht aus
zwingendem Grunde, sondern willkürlich ertheilt worden ist.
Da heute weder Cocc. humeralis Schall. 1783, noch Panzer
1795, noch Gylih. 1808 mit Solanophila humeralis Latr. collidirt,
beanspruche ich hiermit diesen Namen für Epel. proteus Muls.
2. Uebersicht der Solanophila humeralis Latr.
Var. a: Immatura picea vel nigra, prothorace medio interdum
infuscato elytrisque testaceis.
Var.b cincta: Ut in a, sed prothorace infuscato, piceo vel
nigro, elytris testaceis, singulo fusco-, piceo- vel nigro-circumcincto.
Var. ce humeralis: Nigra, elytris testaceis, singulo nigro- vel
coeruleo-nigro-limbato (limbo antico et postico plus minusve dhlatatis),
macula unica vel maculs duabus rotundatis nigris saepe coerules-
centibus in medio notato.
Cocc. humeralis Latr., Voy. Humb. Ins. I, 229, t. 23, f. 8.
Epilachna proteus Muls., Spec. 713.
n a var. ec Guer., Icon. 319.
Var. d suturalis: Maculis intermediüis elytri singuli confluenti-
bus, fasciam iransversam coeruleo- vel viridi-coeruleo-nigram for-
mantibus: elytris coeruleo- vel viridi-coeruleo-nigris, singulo fascuis
binis juzta suturam connezis testaceis vel flavis.
Epil. proteus var. suturalis Ws., Deutsche Ent. Zeitschr.
1895, P.90.
Var. e flavofasciata: Elytris coeruleo- vel viridi-coeruleo-
nigris, fascüs binis testaceis vel flavis.
Epil. proteus var. flavofasciata Muls., Spec. 714.
5 h var. b Guer., 1. c.
3 var. blanda Muls., 1. c.
var. consularis Muls., 1. c.
Die Art in an der eigenthümlichen Form der Fld., welche
hinter der Schulter bis zur äufseren Hinterecke sanft und gerad-
linig verengt, sowie vor der Mitte etwas zusammengedrückt sind,
leicht von den sehr ähnlichen verwandteu Arten zu unterscheiden.
Ihr Penis ist von oben flach gedrückt, schlank, nach der Mitte hin
etwas verbreitert, an der Spitze allmählich verengt und scharf zu-
gespitzt. Der Penis von der ähnlich gefärbten, aber an den Seiten
mehr gerundeten Solanophila cruciata Muls. ist bedeutend breiter,
nach hinten allmählich erweitert, an der Spitze kurz abgerundet-
verengt und in eine kurze, vorn abgestutzte Spitze ausgezogen,
————
”
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 139
Beschreibung neuer Elateriden.
Von
Otto Schwarz.
1. *Hemicleus dorsalis!).
Brunneo-rufus, pilis subquamiformibus albo-cinereis vestitus,
dense punclatus, parum nitidus,. thoracıs elylrorumgue disco nitidiore,
sparsim pilosulo et punctalo; elytris ante apicem utrinque fusco-
maculatis, macularum pilis infuscalis; antennis testaceis, capilis
thoracisque conjunctim longitudine, ab articulo 3° serratis; fronte
leviter impressa, margine anlica medio defleza et subangulata; pro-
thorace latitudine longiore, duabus partibus anticarum sensim an-
gustalo, medio postice linea pilosa notato, angulis posticis haud di-
varicalis, subtilissime carinatis; elytrıs thoracis latitudine, apice
angustalis, striatis, striis interstitiisque punctatis, punctis inter-
stitiorum subserialis; corpore sublus concolore, pedibus testaceis. —
Long. 4—44 mill., lat. 11—14 mill.
Kamerun, Lolodorf.
Rothbraun, mit kleinen, anliegenden, weifsgrauen, schuppen-
förmigen Härchen dicht besetzt, dicht punktirt, wenig glänzend,
die Scheibe des Halssch., mit Ausnahme einer von der Basis bis
zur Mitte reichenden, dicht behaarten Mittellinie, und der Rücken
der Fld. glänzend, sparsam behaart und punktirt und zuweilen
etwas dunkler braunroth. — Die Stirn ist vorn flach eingedrückt,
ihr Vorderrand in der Mitte winklig und niedergedrückt. Fühler
gelbbraun, die Basis der Fld. erreichend, vom 3. Gliede an gesägt.
Halssch. deutlich länger als breit, in den vorderen 2 Dritteln all-
mählich verengt, mit geraden, sehr fein gekielten, kleinen Hinter-
ecken. Fld. von der Breite des Halssch., vom ersten Drittel zur
Spitze allmählich verengt, gestreift, die Punkte der Streifen und
Zwischenräume ziemlich gleich und auch die der letzteren theil-
weise deutlich gereiht. Beine gelbbraun.
Von den bisher bekannten 3 Arten dieser Gattung durch
geringe Gröfse, andere Färbung, Behaarung und Punktirung sehr
verschieden.
!) Die mit einem (*) Stern bezeichneten Arten sind mitgetheilt
von Hrn. Dr. Kraatz und gesammelt durch Hrn. Conrad.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 9
130 Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden.
2. Lacon longipennis.
Elongatus, depressus, rufo-brunneus, squamulis fulvo-cinereis
minulissimis densissime veslitlus; antennis testaceis, elongalis, pro-
thorace longioribus; [ronte antice impressa; prothorace longiludine
latiore, depresso, anlice rotundato-angustato, angulis anlieis parum
prominentibus, oblusis, laterıbus haud crenulato, postice sinuato;
angulis posticis valde divaricatis, subacutis, dorso postice ütringue
longiludinaliter et basi transverse impresso, ante medium leviter
biforeolato, antrorsum praesertim ad latera sparsim subliliter punc-
fato, punctis profundis et sqguamuhferis; elytris basi prothorace parum
latiorıbus et abunde triplo longtioribus, ultra medium sensim parum
dilatioribus, apice roltundato-anguslalis, parum convezis, punclato-
striafis, interstitüs planis, alternis sublatioribus et maculis pallidi-
orıbus ornatis; corpore sublus, prosterno ezcepto, ferrugineo, den-
sissime subtilissimeque fulvo-cinereo-squamuloso, parum dense sub-
tiliterque punclulato, prosterno fortiter et profunde punctato et meta-
sterno quoque interdum plus minusve infuscato; pedibus gracihbus,
ferrugineis vel per partim infuscatis. — Long. 18 mill., lat. in
elytr. 5—53 mill.
Madagascar.
Diese charakteristische Art, von der ich nur 2 g'S' besitze,
ist dem L. vestitus Klug am ähnlichsten, unterscheidet sich aber
von diesem in dem gleichen Geschlecht auffallend durch viel
flacheres Halssch., das viel sparsamer und feiner punktirt, hinten
an den Seiten stärker ausgeschweift ist und viel stärker divergirende
Hinterecken hat; die Fld. sind im Verhältnifs länger, reichlich
3mal so lang wie das Halssch.; die Unterseite ist mit Ausnahme
des Prosternums viel feiner und sparsamer punktirt und der Pro-
sternalfortsatz, der bei vestztus Kl. nur sehr wenig und allmählich
nach innen gerichtet ist, fällt hier dicht hinter den Vorderhüften
ziemlich steil nach innen ab, um sich dann erst wieder horizontal
nach hinten zu richten; auch die Beine sind viel schlanker als bei
veslilus RI.
Lobotarsus gen. nov.
Die hier zu beschreibende neue Gattung Lobotarsus m. umfalst
aulser den 3 folgenden, neuen Arten eine Anzahl bereits bekannter,
als Tilotarsus Germ. beschriebener Species. Die Gattung Tilotarsus
wurde von Germar (Zeitschrift f. d. Ent. 1840, II, p. 247) auf-
gestellt; der Autor kannte damals nur eine, von ihm cinctipes
benannte Art. Seitdem wurden 28 andere Arten beschrieben, die
OÖ. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 131
alle trotz auffallender Verschiedenheiten wegen ihrer Fühlerfurchen
und wegen ihres gelappten, 4. Tarsengliedes in die Gattung Tilo-
larsus Germ. gestellt wurden. Die mir bekannten Arten lassen
sich leicht in drei, schon ihrem äufseren Habitus nach gut unter-
schiedene Gattungen folgendermalsen sondern:
I. Vorderecken des Halssch. nach vorn vorgezogen, aber stumpf;
Prosternalfortsatz horizontal nach hinten gerichtet; Ränder der
Mesosternalgrube horizontal nach vorn gerichtet, divergirend,
aufstehend, mit winklig abfallenden Vorderecken; Fühler
schlank, so lang oder fast so lang wie das Halssch., ihre
mittleren Glieder länger als breit. Telotarsus Germ. s. str.
Hierher gehören cinctipes Germ. (= cuspidatus Cand.),
mucroreus, Cand., albisparsus Cand. und verwandte Arten.
II. Vorderecken des Halssch. lang vorgezogen, scharf zugespitzt,
Prosternalfortsatz und Fühler wie bei Tilotarsus Germ. s. str.,
die Mesosternalgrube aber mit flacheren, allmählich nach innen
sebogenen Rändern ohne aufstehende Rand-Ecken.
Enoploderes gen. nov. Schwarz.
Zu dieser Gattung gehört T. cuspidatus Klug (= Boil-
dieni Cand.), und wahrscheinlich auch Gazagnairei, hastatus
und aculeatus Cand. aus Madagascar.
III. Vorderecken des Halssch. mehr oder weniger Stmmipf nicht
oder nur sehr wenig vorgezogen; Prosternum vor den Vorder-
hüften mehr oder weniger schwach gewölbt; Mesosternalgrube
klein und schmal, nach innen allmählich abfallend; Fühler
kurz, ihre mittleren Glieder breiter als lang.
Lobotarsus gen. nov. Schwarz.
Hierher gehören marmoratus Cand., farinosus Cand., sim-
pler Cand. und Verwandte, die alle den Habitus von Lacon-
Arten haben.
3. "Lobotarsus decoralus.
Niger, fere opacus, nigro-squamulosus, prolhorace dimidia parte
postica squamulis fulvis dense vestitus, elytris squamulis fulvis albi-
disque irroratis; antennis piceo-brunneis; fronte impressa; prothorace
latitudine longitudine aequali, luteribus sinuato, parte tertia anlica
subtto sinuato-coarctato, postice subsinuato, creberrime punctalo,
disco ante medium fortiter bituberculato, basi apiceque transverse
depresso, angulis posticis rectis, haud carinatis, subtus rufescentibus,
ertrorsum late subtruncatis, angulis anticis paulo productis, obtusis;
elytris thoracis latitudine, humeris rectangulatis, lateribus parallelis,
9*
132 0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
ultra medium rotundatim angustlatis, dorso depressis, subtiliter strialis,
strüis fortiter punctatis, inlerstitiis planis, angustis, punclatis, lertio
basi elevatıis; corpore subtus aequaliter cinereo-squamuloso el pro-
funde fortiterque punctato; tarsis brunneo-rufis, prothorace sulcis
tarsalibus male definitis. — Long. 10—11 mill., lat. 34 mill.
Kamerun, Lolodorf.
Schwarz, mit haarförmigen Schuppen dicht besetzt, fast matt.
Halssch. so lang wie breit, an den Seiten im vorderen Drittel
plötzlich stark ausgeschweift-verengt, in den beiden hinteren Dritteln
nur schwach ausgeschweift, auf der Scheibe vor der Mitte erhölıt
und mit zwei einander genäherten, starken Höckern, vor denselben
dicht schwarz beschuppt, hinter denselben dicht mit goldgelben
Schuppen bedeckt, überall dicht und kräftig punktirt, die Hinter-
ecken wenig vorragend, aufsen abgestutzt, mit rechtwinkliger Spitze
und ohne wahrnehmbaren Kiel, die Vorderecken stumpf und ein
wenig vorgezogen. Schildchen länger als breit, goldgelb beschuppt,
an der Spitze wie auch ein kleines Längsfleckchen an der Basis
des Halssch. weils beschuppt.. Fld. kaum breiter als das Halssch.,
mit rechtwinkligen Schultern, erst hinter der Mitte gerundet-verengt,
an der Basis in der Umgebung des Schildehens und namentlich
auf dem 5. Zwischenraume mit goldgelben, auf der hiuteren Hälfte
mit zerstreuten, weilsgrauen Schüppchen fleckig besetzt, fein gestreift,
die Streifen stark und grob punktirt, die Zwischenräume daher
schmal, der 3. an der Basis länglich beulenartig erhaben. Die
Unterseite ist dicht und kräftig punktirt und grau beschuppt.
Tarsalfurchen der Vorderbrust schlecht begrenzt, Tarsen braunroth.
Diese Art macht ganz den Eindruck eines madagassischen
Lacon aus der Gruppe des Lacon turbidus Germ., gehört aber
wegen des deutlich gelappten 4. Tarsengliedes zu Trlotarsus s. auct.,
und unterscheidet sich von dem ihm ähnlichen T. tuberculatus Cand.
aus Benguela durch geringere Gröfse, schwarze Grundfarbe und
scharf begrenzte Zeichnung des Halssch.
4. "Lobotarsus subtuberculatus.
Fusco-brunneus, opacus, antennis, pedibus, elytrorum epipleuris
rufescentibus; capite thoraceque dense flavo-brunneo-squamuloso,
creberrime punctato; elytris squamulis flavo- brunneis infuscatisque
marmoratis, basi interdum sanguineo-bigultatis; fronte triangulariter
leviterque impressa; prothorace latitudini longitudine subaequal,
antice rotundato-angustato, postice haud vel subsinuato, lateribus
subtiliter crenulato, disco obtuse bituberculato, angulis posticis fere
O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 133
rectis, ertrorsum subtruncatis; elytris converis, humeris rectangulatıs,
apice parum rotundato-angustatis, striatis, strüis interstitüüsque fortiler
punclatis, punctis interstitiorum subseriatis; corpore sublus rufo-
brunneo, metathorace infuscato, prolhorace sulcis tarsalibus fere
nullis. — Long. 6 mill., lat. 2 mill.
Kamerun.
Schwärzlich-rothbraun, matt, Fühler, Beine, Basis und Epi-
pleuren der Fld., das Abdomen und zuweilen auch die Seiten des
Halssch. heller braunroth, Fld. an der Basis beiderseits neben dem
Schildehen meist mit einem kleinen, dunkelrothen Fleck. Stirn
leicht dreieckig eingedrückt, Kopf und Halssch. dicht und ziemlich
gleichmälsig mit gelbbraunen Schüppchen bekleidet; Halssch. so
lang oder kaum so lang wie breit, gewölbt, auf der Mitte der
Scheibe mit zwei kleinen, stumpfen Höckerchen, nach vorn gerundet-
verengt, hinten vor den Hinterecken nur sehr wenig oder fast gar
nicht eingezogen, der Seitenrand schwach gekerbt, Hinterecken
aulsen schwach abgestutzt, hintere Ecke rechtwinklig, nicht vor-
ragend, nicht gekielt. Spitze des Schildchens und ein kleines,
winziges Längsfleckchen vor demselben auf der Basis des Halssch.
weilslich grau beschuppt. Fld. an den rechtwinkligen Schultern
so breit wie das Halssch. an den Hinterecken, gewölbt, in der Mitte
fast etwas gerundet-erweitert, hinter derselben stumpf zugerundet,
mit gelbbraunen, theilweise zu unterbrochenen Reihen geordneten,
und mit schwärzlich-braunen, unregelmälsige Fleckchen bildenden
Schüppchen besetzt, ziemlich fein gestreift, die Streifen und Zwischen-
räume ziemlich stark punktirt, die Punkte der letzteren ebenfalls
meist gereiht. Unterseite gleichmälsig gelbbraun beschuppt, Vorder-
brust nur mit sehr schwacher Andeutung von Tarsalfurchen.
Dem T. reductus Cand. in Grölse und Gestalt sowie auch dem
T. nubilus Cand. = fulvisparsus Cand. ähnlich, von ersterem aber
durch das gehöckerte Halssch., von letzterem durch viel geringere
Grölse (nubilis Cand. = 10 mill.) und anderen Bau — gekerbte
Seitenränder — des Halssch. etc. verschieden; auch T. fuscus Qued.
hat nur ein einfach gewölbtes, kein gehöckertes Halssch. .
5. "Lobotarsus minutus.
Parvus, brunneo-ferrugineus, opacus, squamulis minimis flavo-
cinereis elytris serialim vestitus; fronte subplana, antice obsolete
impressa; prothorace latitudine subbreviore, apice angustalo, con-
vezo, haud tuberculato, obsoletissime transverso-subgibboso, crebre
punctato, lateribus crenulato, angulis posticis sublruncatis; elytris
134 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden.
convezis, medio subdilatatıs, apice rolundato-angustatis et diluliori-
bus, ante apicem oblique infuscatis, strialis, striüs interslitiisque
punctatis, punchis interstitiorum subserialis; corpore subtus ferrugineo
vel nigro-fusco, antennis, pedibus, elytrorum epipleuris dilutioribus;
prothorace suleis tarsalibus fere nullis. — Long. 45 mill., lat. 15 mill.
Kamerun.
Wohl die kleinste, bisher bekannte Art dieser Gattung und
wohl kaum mit einer anderen zu verwechseln, röthlich-gelbbraun,
matt, die Spitze der Fld. heller gelbbraun, vor derselben mit einer
wenig scharf begrenzten, schrägen, mehr oder weniger schwärzlich-
braunen, schrägen Makel, zuweilen auch die Fld. in der Umgebung
des Schildehens und die Scheibe des Halssch. schwärzlich; Ober-
und Unterseite mit kleinen gelbbraunen Schüppchen besetzt, die
Schüppchen der Fld. meist deutlich gereiht. Stirn flach, vorn nur
sehr schwach eingedrückt, und wie das Halssch. dicht und ziemlich
kräftig punktirt; dieses sehr wenig breiter als lang, nach vorn
verengt, Vorderecken mälsig vorgezogen, stumpf abgerundet, Seiten-
rand schwach gekerbt, die Scheibe ohne Höckerchen aber der Quere
nach gewölbt und in der Mitte mit der Andeutung einer sehr
schwachen und undeutlichen queren Erhabenheit, Hinterecken sehr
klein, schwach gestutzt. Fld. mit rechtwinkligen Schultern, in der
Mitte schwach gerundet etwas verbreitert und an der Spitze gerundet-
verengt. Tarsalfurche der Vorderbrust kaum angedeutet. Unter-
seite zuweilen, mit Ausnahme der Beine und der Epipleuren der
Fld., geschwärzt.
6. Lycoreus maculipennis.
Niger, flavescenti-albo et nigro tomento variegatus; prolhorace
latitudine longitudini fere aequali, ante medium rolundato-anyustato,
macula subrolundata, nigra, velutina, albido et fusco circumeincta,
ornalo, medio longilrorsum elevato, subnudo, fortiter punctato et
linea impressa albida notato, postice obtuse carinato, angulis posticis
divaricatis, apicibus retrorsum flexis, planıs, subtiliter carinatis;-
elyIris humeris thoracis basi latitudine, medıo parum lalioribus,
poslice sensim angustatis, apice late truncalis, angulıs externis rotun-
datis, medium versus utringue macula nigro-velutina, magna, rotun-
data, postice paulo biemarginata, ornatis; corpore sublus pedibus-
que flavescenti-albo-vestitis. — Long. 44 mill., lat. in elytris 15 mill.
Madagascar.
Von allen bisher bekannten Arten dieser Gattung durch die
gerundete, schwarze Makel der Fld. leicht zu unterscheiden; dieselbe
O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 135
ist nur an ihrem Hinterrande auf dem 5. und 7. Zwischenraume
ein wenig weiter nach hinten ausgedehnt, wodurch dieselbe hier
zweimal schwach gebuchtet erscheint. Von dem ihm im Habitus
ähnlichen L. triocellatus Cand. unterscheidet sich diese Art auch
durch kürzeres, breiteres Halssch. und die fast kreisrunde Makel
desselben, sowie durch die fast weilse — im frischen Zustande
vielleicht ganz weilse Beschuppung, die (wie auch bei anderen
Arten) vor und hinter der schwarzen Seitenmakel der Fld. stärker
verdichtet und hier nicht durch unregelmälsig vertheilte, kleine,
schwarze Makeln unterbrochen ist. Die schwarzen Makeln vor der
Spitze der Fld. sind, wie gewöhnlich, länglich, linienförmig, die
Zwischenräume der Streifen namentlich vorn, der dritte der ganzen
Länge nach stärker gewölbt.
7. "Psephus inflatus.
Fusco-brunneus, nitidulus, breviter griseo-pilosulus; fronte sub-
deplanata, antice parum porrecta, punctis umbilicatis crebre adspersa;
antennis rufo brunneis, brevibus, articulo 3% 4° aequali; prothorace
longitudine parum latiore, valde. convero, lateribus valde marginato,
postice parallelo, apice rotundato-angustato, grosse, minus dense
punctato, punctis praesertim lateribus umbilicatis, basi transverse
anguste impresso, medio postice canaliculato, angulis posticis retror-
sum produclis, brevibus, aculis, fortiter carinatis; elytris Ihoracis
latitudine, ultra medium parallelis, apice subito rotundato-angustatis,
fortiter punctato-striafis, interstitüis parum convezis, dense subrugu-
lose punctatis; corpore subtus concolore, pedibus brunneo-rufis;
prosterno metasternogue aequaliter minus dense fortiterque, abdomine
dense subtiliter, segmento ultimo creberrime rugulose punctatis, hoc
inflato, prosterno apice transverse profunde impresso, mucrone vaulde
compresso, auguslo, apice rolundato-declivi; laminis poslieis haud
dentatis. — Long. 13—14 mill., lat. 33—3# mill.
Kamerun.
Von gedrungener Gestalt und unter allen seinen Verwandten mit
einfachen Schenkeldecken und gleichem 2. und 4. Fühlergliede
besonders ausgezeichnet durch das an der Spitze etwas beulenartig
aufgetriebene und daselbst sehr dicht und fast runzlig punktirte
letzte Abdominalsegment; der Prosternalfortsatz ist seitlich stark
zusammengedrückt, erst an der Spitze gerundet, nach innen gebogen,
das Prosternum vor der Spitze tief der Quere nach eingedrückt,
von der Seite gesehen deutlich S- förmig.
136 O0, Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
8. *Psephus rubripennis.
Brunneo- ferrugineus, nitidus, flavo-griseo-pilosus, capite pro-
thoraceque brunneis vel nigris; fronte fere perpendiculari, punctis
latis, umbilicatis crebre adspersa; palpis antennisque rufis, his
articulo 29 minuto, 3° 4° aequali; prothorace longitudine latiore,
a medio antice rolundato angustato, convezo, basi transverso im-
presso, medio brevissime canaliculalo, sat crebre punctato, punctis
laterum umbilicatis, angulis posticis haud divaricatis, acule cari-
natis; elytris thoracis basi latitudine, postice sensim, apice rotundato-
angustatis, punctato-striatis, interstitiis punctulatis, subrugulosis;
subtus pedibusque brunneo-ferrugineis, interdum prosterno lateribus
vel metasterno plus minusve infuscatis; laminis posticis haud dentatis,
prosterni mucrone parum declivi. — Long. 9—10 mill., lat. 23: bis
3 mill.
Kamerun.
In Gestalt und Färbung dem Ps. moestus Cand. am ähnlichsten,
aber das Halssch. ist breiter als lang, erst in der vorderen Hälfte
deutlich gerundet-verengt, auf dem Discus feiner und weniger dicht
punktirt, die Hinterecken nicht divergirend ihre äulsersten Spitzen
schwach nach innen gebogen und die Schenkeldecken ungezähnt,
nur mit schwach angedeuteter, stumpfer Ecke.
9, ®Psephus filicornis.
Nigro-brunneus, parum nitidus, flavo-griseo-pubescens; fronte
leviter impressa, densissime fortitergue punctata, margine anlica
rotundata; antennis elongatis, filiformibus, fortiter pilosis, articulis
3—4 aequalibus, articulo 2° minutissimo; prothorace latitudine parum
breviore, a basi antice sensim rotundato-anyustato, subtrapezoideo,
dense punctato, punclis lateribus umbilicatis, bası Iransverse im-
presso et medio breviter canaliculato, angulis posticis haud divari-
catis, obsolete carinulatis; elytris prothorace sublatioribus, a medio
apice angustatis, punctato-strialis, interstitiis convezis, dense rugu-
lose punctatis, epipleuris brunneo-rufis; pedibus brunneis, prosterni
mucrone sensim parum declivi, brunneo-rufo; cozarum posticarum
laminis haud dentatis. — Long. 85 mill., lat. 2 mill.
Kamerun.
Schwärzlich-braun, sehr wenig glänzend, dicht gelblich-grau
behaart; Stirn flach eingedrückt, sehr dicht, bei starker Vergröfserung
narbig punktirt. Fühler lang und dünn, zur sehr schwach gesägt
und die Hinterecken des Halssch. um 2 Glieder überragend, Glied 2
sehr klein, Glied 3 gleich 4 und wie die folgenden gestreckt und
O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 137
stark und dicht behaart. Halssch. kürzer als an der Basis breit,
nach vorn allmählich gerundet-verengt, trapezförmig, an den Seiten
sehr dicht und narbig, auf der Scheibe weniger stark und meist
einfach punktirt, an der Basis der Quere nach eingedrückt und
mit kurzer Mittelfurche, Hinterecken nur fein und schwach gekielt,
nicht divergirend. Fld. reichlich so breit wie das Halssch., von
der Mitte zur Spitze verengt, ziemlich tief punktirt-gestreift, mit
gewölbten, runzlig punktirten Zwischenräumen und braunrothen
Epipleuren. Beine dunkel braunroth, Prosternalfortsatz gerade,
schwach und allmählich nach innen geneigt, heller braunroth,
Schenkeldecken einfach.
10. *Psephus laticornis.
Flavo-testaceus, flavo-pubescens, antennis, basi ezcepto ely-
trorum ultima quinta parte nigris; fronte convera, fortiter punctata,
margine antica medio subangulata; antennis articulis duobus primis
brunneis, articulo secundo minimo, tertio triangulari quartoque simih
sed minori, quarto sequentibusgue compressis, subdilatatis; prothorace
latitudine longitudine aequali, a bası anlice sensim rolundato-angus-
fato, convero, basi medio breviter canaliculato, dense fortiter punc-
tfato, punctis lateribus umbilicatis, angulis posticis haud divaricatis,
apicibus introrsum flexis; elytris Ihorace sublatioribus, apice rotun-
dato-angustatis, profunde punctato-striatis, interstitiis converis et
sparsim subltilitergue punctatis; prosterno pedibusque flavo-testaceis,
metasterno brunneo, abdomine nigro-fusco; prosterni mucrone sub-
declivi, cozarum posticarum laminis simplicibus. — Long. 94 mill.,
lat. 3 mill.
Kamerun.
Röthlich-gelb, mit gelber Behaarung, Fld. ein wenig heller als
das Halssch., ihr letztes Fünftel schwarz und schwarz behaart.
Fühler schwarz, ihre ersten 2 Glieder braun, das 2. klein, das 3. in
der Gestalt dem 4. ähnlich, aber etwas kleiner, dreieckig, das
4. bis zum 10. seitlich zusammengedrückt und reichlich so breit
wie lang. Stirn gewölbt, stark und dicht und wie das Halssch.
namentlich an den Seiten bei stärkerer Vergrölserung deutlich narbig
‚punktirt, ihr Vorderrand in der Mitte schwach winklig vorgezogen.
Halssch. so lang wie an der Basis breit, nach vorn allmählich
gerundet-verengt, mit kurzer Mittellinie an der Basis, die Hinter-
ecken nicht divergirend, an den Spitzen leicht nach innen gebogen.
Fld. so breit wie das Halssch., erst an der Spitze gerundet-verengt,
ziemlich tief punktirt-gestreift, mit gewölbten, fein und wenig dicht
138 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
punktirten Zwischenräumen, Vorderbrust und Beine sind röthlich-
gelb, die Hinterbrust ist braun und das Abdomen stark geschwärzt,
der Prosternalfortsatz gerade, nur schwach nach innen geneigt, die
Schenkeldecken einfach.
Durch die Färbung und die seitlich zusammengedrückten Fühler
von allen Arten verschieden.
ll. *Psephus eircumecinctus.
Rufo-testaceus, prothoracis elytrorumque lateribus, linea media
thoracis et scutello nigris, flavo-griseo-pubescens; fronte convera,
dense fortitergue punctata, margine antica rotundata interdum vertice
infuscato; antennis Ihorace parum longioribus, articulis 2—4 aequa-
libus; prothorace longitudine latiore, convezo, dense fortiter punc-
tato, punctis umbilicatis, lateribus rotundato, anlice angustato,
angulis posticis valde introrsum curvatis, carinatis; elytris thoracis
latitudine, ultra medium parum rolundato-angustatis, fortiter punc-
tato-strialis, interslitiis convezis, punctulatis; corpore subtus, pedi-
bus elytrorumque epipleuris pullidioribus; prosternı mucrone declivi,
minuto; cozarum posticarum lamintis simplicibus. — Long. 7 mill.,
lat. 2 mill.
Kamerun.
Röthlich-gelbbraun, die Seiten des Halssch. und der Fld.
sowie eine schmale Längsbinde auf der Mitte des Halssch. und
das Schildehen schwarz, gelblich-grau behaart. Stirn gewölbt und
wie das Halssch. dicht und stark, bei starker Vergrölserung narbig
punktirt, ihr Vorderrand gerundet. Halssch. deutlich breiter als
lang, gewölbt, an den Seiten gerundet, nach vorn mälsig verengt
und die Hinterecken nach innen gekrümmt, fein und scharf gekielt.
Die Fld. sind am Basalrande zuweilen heller gelb, so breit wie
das Halssch., erst hinter der Mitte gerundet-verengt, stark punktirt-
gestreift, mit gewölbten und fein punktulirten Zwischenräumen.
Die ganze Unterseite nebst Fühlern, Beinen und Epipleuren der
Fld. meist etwas heller als die Oberseite, Prosternalfortsatz klein,
nach innen gebogen, Schenkeldecken einfach.
Durch die charakteristische Zeichnung und die stark nach
innen gebogenen Hinterecken des Halssch. vor allen Arten aus-
gezeichnet.
12. ®Psephus semirugulosus.
Brunneo-niger, sordidus, flavo-griseo-pubescens; fronte convezra,
crebre fortitergue punctata, margine antica rolundala; anlenmis
O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 159
brunneo-rufis, articulo secundo minutissimo, tertio quarto longiore;
prothorace lalitudine parum longiore, parallelo, antice parum rotun-
dato-angustato, convero, crebre fortitergue punctuto, punclis, um-
bilicatıs, angulis anticis valde declivis, posticis retrorsum productis,
acute carinatis; elytris thoracis latitudine, parallelis, ultra medium
postice parum rotundato-angustatis, tenuiter punclato-stridtis, inter-
stitüis subplanis, basi dense, fortiter, rugulose et subgranulose punc-
tatis; pedibus, epipleuris elytrorum, interdum abdominis apice brunneo-
rufis; prosterni mucrone declivi, minuto; laminis corarum poslicarum
acute dentatis. — Long. 10—11 mill., lat. 23—3 mill.
Kamerun. °
Bräunlich-schwarz, matt, gelblich-grau behaart. Stirn gewölbt,
am Vorderrande gerundet, stark, dicht und bei stärkerer Ver-
gröfserung narbig punktirt. Fühler ziemlich kräftig, reichlich so
lang wie Kopf und Halssch. zusammen, braunroth, ihr 2. Glied
klein, das 3. viel länger und noch etwas länger als das 4. — Halssch.
etwas länger als breit, parallel, nur vorn schwach gerundet-verengt,
stark gewölbt, die Vorderecken stark nach abwärts gezogen, überall
stark, dicht und narbig punktirt, an der Basis mit kurzer Mittel-
furche, Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, nahe dem Seiten-
rande zıemlich stark gekielt. Fld. von der Breite des Halssch.,
erst hinter der Mitte bis zur Spitze gerundet-verengt, fein gestreift-
punktirt, die Zwischenräume auf der Basalhälfte dicht runzlig ge-
körnt, nach der Spitze zu weniger dicht und schwächer runzlig-
punktirt. Beine, Epipleuren der Fld. und zuweilen die Spitze des
Abdomens allmählich braunroth, Schenkeldecken mit spitzem Zahn,
Prosternalfortsatz klein, schwach nach innen geneigt.
Dem Ps. incultus Cand. am nächsten verwandt, aber kleiner,
schmäler, kürzer behaart, etwas weniger stark punktirt; von ruguli-
pennis durch Färbung, längeres Halssch.. ete. ebenfalls gut ver-
schieden.
13. *Psephus serratipennis.
Ferrugineus, longe denseque griseo-pilosus, parum nilidus, capite
prothoraceque nigris vel brunneo-niyris; fronte subconveza, anlice
parum porrecla, rolundata, dense fortitergue punclata, punctis um-
bihcatis; anlennis (S') elongatis vel (2) brevioribus, rufo-brunneis,
ab articulo 3° acute serratis, arliculo 2% minulissimo, 3% 49 sub-
longiore; prothorace latitudini longitudine subaequali, a basi antice
sensim parum angyustato, lateribus reclo, medio postice breviter
canaliculalo, punclis umbilicalis crebre adsperso, angulis poslicıs
140 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
brunnescentibus, acutis, parum divaricatis, aculte carinatis, elytris
thoracis basi latitudine, a basi (Z‘) vel (2) medio postice sensim
angustatis, punmctato-striatis, interstitiis ruyulose punctalis, apice
marginibus subtihiter acute serratis; corpore sublus plus minusve
infuscato, abdomine plurimum brunneo-ferrugineo, pedibus ferru-
gineis; prosterno metasternoque dense fortitergue Ppunctatis, ab-
domine subtilissime punctato; prosternı mucrone valde declivi; lami-
nis- posticis acute dentatis. — Long. 9—11 mill., lat. 2—2# mill.
Kamerun.
Dem Ps. moestus Cand. in Gestalt und Färbung sehr ähnlich,
aber stärker behaart, das g' mit längeren, kräftigeren Fühlern, das
Halssch. weniger glänzend, an den Seiten ziemlich gerade, die
Punkte auf dem Discus deutlich genabelt, der äufsere Spitzenrand
der Fld. mit sehr kleinen, scharfen Sägezähnen besetzt.
14. Psephus nigrolimbatus.
Rufo-brunneus, fulvo-griseo-pubescens, parum nitidus, prothorace
elytrisque lateribus anguste nigris; fronte paulo convera, crebre
fortitergue punctata, margine antica late rotundata, parum pro-
minente; antennis tenubus, articulis 2—5 minutis, conjunclis 4°
subaeyualibus;. prothorace latiludine parum longiore, antice minus
rotundato- angustato, postice parallelo, medio basi subcanaliculato,
crebre fortitergque punctato, angulis posticis retrorsum productis,
aculis, carinatis; elytris thoracis latitudine, ultra medium parallelis,
apice rotundato -angustalis, punctato-striatis, interstitüis planis,
rugulose punctulatis; corpore subtus pedibusque concoloribus; pro-
sterni mucrone declivi, laminis corarum posticarum haud dentatis. —
Long. 12 mill., lat. 3 mill.
Dar-es-Salaam.
Braunroth, mit gelblich-grauer Behaarung, Seitenrand des
Halssch. und der Fld. schmal schwarz. Stirn schwach gewölbt,
ohne Eindrücke, dicht und stark, bei stärkerer Vergrölserung narbig
punktirt, am Vorderrande flach gerundet und dieser nur sehr wenig
vorragend, Fühler dünn, das Halssch. ein wenig überragend, Glied 2
und 3 klein, Glied 3 ein wenig länger als 2, beide zusammen
kaum so lang wie 4. Halssch. ein wenig länger als breit, im
vorderen Drittel zur Spitze schwach gerundet-verengt, nach hinten
parallel, gewölbt, dieht und stark und namentlich an den Seiten
narbig punktirt, au der Basis mit kurzer, schwach angedenteter
Mittelfurche, die Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, spitz,
stark und kräftig gekielt. Fld. von der Breite des Halssch., parallel,
Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elaterıden. 141
erst an der Spitze gerundet-verengt, punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume an der Basis stärker, nach hinten schwächer runzlig-punktirt.
Schenkeldeeken nach innen schwach und allmählich erweitert, ohne
Zahn, Prosternalfortsatz leicht nach innen gebogen, die Unterseite
einfarbig braunroth, die Beine ein wenig heller.
Dem Ps. marginatus Cand. und limbatipennis Qued. verwandt.
15. Anoplischiopsis divisus.
Testaceus, dense flavo-yriseo-pilosus, milidus; capite convero,
crebre punctato, oculis verticeque infuscalis, fronle margine anlica
subtruncata, subprominente; anlennis testaceis, concoloribus, articulo
tferlio secundo parum longiore, angustiore, quartoque breviore; pro-
thorace latitudini longitudine aequali, vilta media divisa infuscata
notato, anlice parum anguslato, convero, minus dense subinaequaliter-
que punclato et subruguloso, angulis posticis haud divaricatis, cari-
natis; elytris prothorace sublatioribus, apice rotundato-angustatis,
testaceis, basi, sutfura et margine laterali plus minusve infuscatis,
tenwter punctato-strialis, interstilüs planis, subtiliter punctatis;
corpore subtus, pedibus et elytrorum epipleuris dilute testaceis. —
Long. 53 mill., lat. 1# mill.
Mexico, S. Cristöbal.
Von der Gröfse und dem Habitus des A. flavovittatus Champ.
(Biol. Centr.-Aın. III, pag. 302); von diesem wie von allen anderen
bisher bekannten Arten dieser Gattung durch die einfarbig gelb-
rothen Fühler und die geschwärzte Längsbinde auf der Mitte des
Halssch., welche bis nahe zur Basis durch eine gelbrothe Längs-
linie getheilt ist, verschieden. (Bei einem mir vorliegenden Exemplar
ist diese getheilte Längsbinde nach vorn abgekürzt.) Die Punktirung
des Halssch. ist mälsig dicht, bei starker Vergrölserung etwas
narbig, die einzelnen Punkte mit vertiefter Mitte, umgeben von einer
ringförmigen, schwachen Erhabenheit. Die gelbrothen Fld. sind in
der Umgebung des Schildchens, am Seitenrande und auf der Naht
mehr oder weniger verwaschen schwärzlich-braun. Die ganze Unter-
seite nebst den Epipleuren der Fld. hell gelbroth, heller als die
Oberseite, die Beine fast gelb.
16. *Melaunthoides apicalis.
Elongatus, depressus, nigro-fuscus, parum nitidus, brevissime
fulvo-griseo-pilosulus ; fronte late impressa, antice porrecta, inlerdum
rufo-brunnea, densissime punctata; antennis rufo-brunneis, basi
rufescentibus; prothorace latitudine multo longiore, subparallelo,
149 0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
basi apiceque minus angustalo, densissime aequahterque punclato,
medio late parum profunde canaliculato, angulis posticis subdivari-
calis, acutis, rufescentibus, exirorsum subtiliter carinatis; elylris
thoracis latitudine, fuscis, tertia parte ullima rufescentibus, dorso
depressis, tenuiter punctalo-siriatis, interstitüs subtilissime dense
punclulatis; abdomine apice flavo-rufescente, pedibus dilute flavis. —
— Long. 9 mill., lat. 2 mill.
Kamerun, Lolodorf.
Bräunlich-schwarz, wenig glänzend, mit feiner und sehr kurzer,
röthlich-brauner Behaarung, die Taster röthlich-gelb, Fühler braun-
roth, mit heller röthlicher Basis, die Hinterecken des Halssch. und
zuweilen auch der Vorderrand der Stirn braunroth, die Fld. ein
wenig heller als das Halssch., im letzten Drittel braunroth, Spitze
des Abdomens gelbbraun, Beine ganz hellgelb. — Stirn vorn breit
und ziemlich stark vertieft, mit vorragendem Vorderrande, stark
und sehr dicht punktirt. Fühler die Basis der Fld. erreichend,
ihr 2. Glied klein, ihr 3. doppelt so lang, so lang aber schmäler
als 4. — Halssch. 15mal so lang wie breit, im vorderen Drittel
nur sehr wenig verengt und vor den scharf zugespitzten, schwach
divergirenden und aulsen fein gekielten Hinterecken sehr schwach
ausgeschweift, der Länge nach mit einer weiten, flach vertieften
Mittellinie, überall sehr dicht und gleichmäfsig punktirt. Fld.
reichlich so breit, aber nicht deutlich breiter als das Halssch., flach,
erst hinter der Mitte schwach verengt, an der Spitze einzeln schräg
nach innen abgestutzt, fein punktirt-gestreift, mit flachen dicht und
sehr fein punktulirten Zwischenräumen.
Dem HM. luteipes Cand. aus Zanzibar wohl am ähnlichsten;
dieser ist aber 13 mill. lang, mit kurzer, weilser Behaarung, ein-
farbig braun und von anderer Stirnbildung.
17. *Phedomenus angularis.
Fusco-niger vel brunneus, nitidus, subtiliter brunnescenti-pilosulus,
subtus plus minusve rufo-brunneus, palpıs pedibusque ulbo-flavis,
angulis thoracis praesertim posticis interdum maryine anlica testaceis;
fronte subplana, antice rotundatfa, marginata; palporum articulo
ultimo fere semi-orbiculato; antennis brunneis, bası fluvis, thorace
longioribus, ab articulo 4° medio longitrorsum linea elevala, arti-
culis 2—3 minutissimis, conjunclim 4° brevioribus; prothorace latı-
tudini longitudine subaequali, ante medium rotundato-angustalo, con-
vezo, subtiliter punclato, angulis posticis aculis, haud divaricatis,
longe subtilitergue carinatis; elytris bası thoracıs latitudine, sensim
Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 145
paulo angustatis, apice rolundatis, subtiliter denticulatis, punctato-
sirtalis, interstitüis dense subtilissime punctulatis. — Long. 4—44mill.,
lat. 14—14 mill.
Kamerun.
Bräunlich-schwarz, zuweilen fast braun, Halssch. etwas glän-
zender als die Fld., mit feiner, Fld. mit etwas dichterer, bräunlich-
grauer Behaarung (bei gut erhaltenen Ex. Fld. hinter der Mitte
auf der Naht und am Seitenrande merkbar dichter und mehr grau
behaart); die Unterseite ist mehr oder weniger rothbraun und sehr
fein und dicht behaart, Taster und Beine sind weifslich-gelb.
Die Stirn ist ziemlich eben, vorn bogenförmig gerandet, dicht
punktirt; das letzte Tasterglied nach innen stark konvex, fast halb-
kreisförmig; die Fühler sind mehr oder weniger braun, das erste
Glied und meist auch die 2 folgenden gelb, auch die letzten Glieder
5)
zuweilen heller; Glied 2 und 3 sehr klein, 3 noch etwas kürzer
als 2, beide zusammen nur 3 so lang als das 4., dieses so
lang wie 1 und wie die folgenden auf der Aufsenseite mit einer
feinen, erhabenen, glänzenderen Längslinie. — Halssch. kaum so
lang wie breit, von der Mitte nach vorn verengt, fein und mäfsig
dicht punktirt, Hinterecken gerade nach hinten gerichtet, scharf,
mit einem feinen, fast bis zur Mitte reichenden Kiel nahe dem
Seitenrande. Fld. so breit wie das Halssch., von der Mitte oder
schon von der Basis nach hinten schwach und allmählich verengt,
an der Spitze abgerundet und sehr fein aber deutlich gezähnelt,
fein punktirt-gestreift, mit flachen, sehr fein und dicht punktulirten
Zwischenräumen. 4. Tarsenglied deutlich gelappt, 5. klein, mit
schwachen, einfachen Klauen, Schenkeldecken innen gerundet-
erweitert, Nähte der Vorderbrust geschlossen, gerade.
Die bisher beschriebenen 6 Arten dieser Gattung sind alle aus
Madagascar und haben alle gelb oder schwarz gefleckte Fld.
19. "Phedomenus niger.
Niger, nitidus, subtiliter obscuro-griseo-pilosulus; antennis pro-
thorace longioribus, brunneis, basi rufis, articulis 2—3 minutissimis,
aequalibus, conjunclim 4° multo brevioribus, ab articulo 49 medio
longitrorsum linea elevata; prothorace latitudine sublongiore, antice
sensim leviter angustato, subconico, convezo, dense subtiliter punc-
tato, angulis posticis vahdis, acutis, carinatis; elytris thoracis basi
angustioribus, apice sensim angustatis, rotundatis, denticulatis,
tenuiter punctulato-striatis, interstitiis planis, dense subtilissime
punctulatis, bası subrugulosis et densiore pilosis; corpore subtus
144 Ö. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
nigro, dense sericeo-pilosulo; pedibus albo-flavis, tarsorum articulo
4% lobato. — Long. 53 mill., lat. thoraeis basi fere 2 mill.
Kamerun.
Dem vorigen ähnlich, aber mit Ausnahme der weilsgelben
Taster und Beine, der braunen, an der Basis mehr gerötheten
Fühler einfarbig schwarz, gröfser und mit feiner, auf den Fld. etwas
dichterer, dunkelgrauer Behaarung, die Basis und namentlich die
Sehultern der Fld. deutlicher und mehr bräunlich, Unterseite dicht
seidenglänzend behaart, Fühlerglied 3 nicht kürzer als 2. Halssch.
reichlich so lang wie an der Basis breit und hier deutlich breiter
als die Fld., nach vorn schwach und allmählich verengt, gewölbt,
sehr fein und dicht punktirt, mit kräftigen, langen und spitzen,
gekielten Hinterecken die Basis der Fld. umfassend.
Fld. nach der Spitze allmählich verengt, hier einzeln abgerundet
und fein gezähnelt, sehr fein punktirt-gestreift, mit ebenen, sehr
feinen, an der Basis schwach runzlig-punktulirten Zwischenräumen.
19. Megapenthes octomaculatus.
Niger, flavescenti-griseo-pubescens, parum nitidus; fronte con-
vera, anlice rotundata; antennis tenuibus, pilosis, basi brunnescentibus,
articulo 3% 2° subduplo longiore quartoque breviore; prothorace
latitudine longiore, convezo, antrorsum a bası rotundato-angustato,
dense subtilitergue punctulato, poslice medio cunaliculato, angulis
posticis acutis, ecarinatis; elytrıs thoracıs bası latiludine, a basi
postice sensim angustatis, apicibus subdivaricatis et singulatim.oblique
Iruncatis, punctato-striatis, interstitüs ruqulose-punctulalis, maculis
octo flavescenti-albis notatis; pedibus dilute rufis, tarsis brunneis. —
— Long. 8% mill., lat. 24 mill.
Assam.
Schwarz, ziemlich glänzend, mit gelblich-grauer Behaarung.
Stirn gewölbt, mit abgerundetem, aufstehendem Vorderrande. Fühler
dünn, die Hinterecken des Halssch. nicht erreichend, ziemlich stark
behaart, an der Basis bräunlich, das 3. Glied fast doppelt so lang
wie das 2., aber deutlich kürzer und schmäler als das 4. Halssch.
länger als breit, von der Basis nach vorn allmählich gerundet-ver-
engt, sehr fein und mäfsig dicht punktirt, auf der Mitte an der
Basis mit schwacher Längsrinne, mit scharfen, rück wärts gerichteten,
mälsig stark gekielten Hinterecken. Fld. an der Basis von der
Breite des Halssch. daselbst, nach hinten allmählich verengt, an
der Spitze schwach divergirend und einzeln schräg abgestutzt, fein
punktirt-gestreift, der Nahtstreif namentlich hinten stärker vertieft,
O. Schwarz: Beschreibung neuer. Elateriden. 145
die Zwischenräume eben, an der Basis stärker, hinten schwächer
fein runzlig-punktirt, etwas feiner behaart als das Halssch. und
mit 8 scharf begrenzten, gelblich- weilsen Makeln, 2 an der Basis
zwischen Schildehen und Schulter, 2 vor der Mitte beiderseits
neben der Naht, je eine am Aulsenrande gleich hinter der Schulter
und 2 hinter der Mitte, zu Anfang des zweiten Drittels, dem Aufsen-
rande etwas näher als der Naht. Beine roth, mit dunkleren Tarsen.
Dem M. octoguttatus Cand. wohl am nächsten verwandt.
20. "Melanozanthus discicollis.
Elongatus, testaceus, minus nitidus, subtiliter brevissime flavo-
pilosulus; fronte conveza, anlice rotundala, marginata, creberrime
punctata, punctis umbilicatis, medio longitrorsum subtiliter carinulata;
vertice anguste nigro; antennis in QS\ capitis prothoracisque con-
Junctim latitudine, in 2. brevioribus; articulis —3 minutissimis,
conjunctim 4° brevioribus, prothorace latitudine longiore, purallelo,
apice haud (Z') vel paulo (2) angustato, medio longitrorsum late
nigro, punctis umbilicatis dense adsperso, interstitiis punctorum
dense subrugulose subtiliter punctalis, angulis posticis haud divari-
catis, bicarinatis; elytris thoracis latitudine, ultra medium: parallelis,
apice parum rotundato-angustatis, sutura plus minusve anguste
nigris, punctato-striatis, interstitiis planis, punctulatis et subrugulosis;
subtus pedibusque testaceis, metathorace et prosierno saepe infus-
cato. — Long. 5—6 mill., lat. 14—1# mill.
Kamerun.
Braungelb, ziemlich matt, fein und kurz: gelblich behaart, der
Scheitel, eine ziemlich breite, an beiden Enden schwach abgerundete
Längsbinde auf dem Halssch. und die Naht der Fld. schmal
schwarz oder schwarzbraun. — Stirn gewölbt, vorn bogenförmig:
gerandet, sehr dicht und narbig punktirt, mit einer feinen, erhabenen,
vollständigen Längslinie auf der Mitte. Fühler so lang wie Kopf
und Halssch. zusammen, beim 9 etwas kürzer, Glied 2 und 3
klein, unter sich gleich, zusammen kürzer als das 4. Halssch.
‚länger als breit, an den Seiten beim g' parallel, nur vorn schwach
gerundet-verengt, beim @ nach vorn ınehr verengt, dicht und narbig
punktirt, die Zwischenräume der narbigen Punkte runzlig fein
punktirt, Hinterecken mit einem langen, feinen Kiel nahe dem
Seitenrande und einem kürzeren, inneren Kiel. Fld. nicht deutlich
breiter als das Halssch., bis hinter die Mitte ziemlich parallel,
dann schwach gerundet-verengt, punktirt- gestreift, mit flachen,
etwas runzlig. fein punktirten Zwischenräumen. Hinterbrust und
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. 10
146 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
Mitte der Vorderbrust oft mehr oder weniger geschwärzt. Tarsen
einfach, dünn.
91. *Melanozanthus ustulatus.
Opacus, subtiliter pubescens; capite obscuro-sanguineo, creber-
rime subrugulose punctalo, punctis subumbilicatis; fronte antice ob-
tuse angulata, medio longitrorsum . subtiliter carinulata; antennis
brunneis, basi rufis, elytrorum basim attingentibus, articulo tertio
secundo duplo longiore, sed 4° breviore et angustiore; prothorace
rufo-brunneo, interdum plus minusve nigrescente, latitudine longiore
(J), lateribus recto, subparallelo, apice solum rotundato-angustato,
creberrime punctato, punctis: subumbilicatis, interstitiis punctorum
rugulosis, angulis postieis rectis, acutis, bicarinatis; elytris thoracis
latitudine, apice sensim angustatis, rufo-brunneis, sutura, dorso,
lateribus per partim. plus minusve: infuscatis vel‘ nigrescentibus,
basi apiceque‘ rufescentibus, subtiliter punctato-striatis, interstitüis
planis, dense, rugulose punctulatis; corpore subtus nigro, dense
subsericeo-piloso; pedibus dilute flavis. — Long. 6 mill., lat.
2 mill.
Kamerun.
Matt, mit feiner, wenig bemerkbarer Behaarung. Kopf: bräun-
lich dunkelroth, dieht und etwas runzlig punktirt, die Punkte un-
deutlich’ genabelt, ein feiner, deutlicher Längskiel vom Scheitel bis
zu dem in der Mitte winklig zusammengezogenen Vorderrande der
Stirn. Fühler braun, mit hellerer Basis, die Basis der Fld.
erreichend, ihr 2. Glied klein, Glied 3 doppelt so lang wie 2, aber
kürzer und schmäler als 4. Halssch. dunkel braunroth, zuweilen
fast schwarz, länger als breit, mit geraden, fast’ parallelen Seiten
und nur an der Spitze gerundet-verengt, beim Q schon von der
Basis an nach vorn schwach verengt, dieht'mit undeutlich genabelten
Punkten besetzt, deren kleine Zwischenräume noch gerunzelt, Hinter-
ecken in der Richtung: des Seitenrands gerade nach hinten gerichtet,
spitz, mit 2. gleich langen Kielen. Fld. von der Breite des Halssch.,
nach hinten allmählich verengt, an der Spitze abgerundet, der Naht-
winkel: mit’ scharfer Ecke, braunroth, am Seitenrande geschwärzt,
meist auch auf der Naht und dem mittleren Theil des Rückens
mehr oder weniger verwaschen schwärzlich-braun, so dafs die Fld.
meist braunschwarz sind und nur beiderseits an der Basis neben
dem Sebildehen ein nach hinten schlecht begrenzter Längswisch
und die Spitze braunroth bleiben, fein punktirt-gestreift, mit ebenen,
dicht und fein, runzlig punktirten Zwischenräumen. Die ganze
O0. Schwarz: Beschreibung neuer: Blateriden. 147
Unterseite ist schwarz, dicht und etwas seidenglänzend, viel deut-
licher als die Oberseite behaart. Die Beine sind hellgelb, mit
einfachen Tarsen und Klauen.
Von den 114 bis jetzt;beschriebenen Arten der Gattung Helano-
zanthus kommen aulser dem durch die ganze heilse Zone ver-
breiteten MH. melanocephalus Fabr. nur 10 Arten in Afrika vor;
davon gehören 4 Arten Madagascar und 6 Arten dem übrigen
Afrika an. Mit keiner dieser 6 Arten kann eine der beiden hier
beschriebenen neuen Arten verwechselt werden.
22. Anchastus Championi.
A. tenuistriato Champ. valde affinis, sed capite thoraceque nigro
vel brunneo-nigro, concolore, elytris basi haud dilutioribus, brunneo-
nigris, interdum. apice sensim parum. dilutioribus; pedibus flavis. —
Long. 43—5 mill., lat. 12 mill.
Mexico.
Dem Anchastus tenuistriatus Champ. (Biol. Centr.-Am. III,
pag: 399) in Grölse, Gestalt und Skulptur sehr ähnlich. — Schwarz
oder braunschwarz, mit dichter, auch ohne Vergrölserung deutlich
siehtbarer, grauer Behaarung, mälsig glänzend. Kopf dieht und
stark punktirt, gewölbt, der Mund heller braun, die Stirn vorn
abgerundet und vollständig gerandet, selten am Vorderrande etwas
heller braun. Fühler lang, die Hinterecken des Halssch. ungefähr
um 3 Glieder überragend, braun, ihr 1. Glied gelbbraun, Glied 2
und 3 klein, unter sich fast gleich, zusammen kaum länger als 4, —
Halssch. einfarbig schwarz oder schwarzbraun, deutlich breiter als
lang, nach vorn fast schon von der Basis an stark gerundet-verengt,
dicht und kräftig, bei starker Vergröfserung schwach narbig punk-
tirt, dazwischen mit einzelnen, kleinen, einfachen Punkten, Hinter-
ecken spitz, doppelt gekielt. — Fld. an der’ Basis: nicht heller
braunroth wie bei Zenuistriatus Champ., einfarbig braunschwarz,
zuweilen nach der Spitze allmählich heller braun, oft im Ganzen
etwas heller als das Halssch., an den Schultern reichlich so breit
als die Basis des Halssch., zur Mitte schwach gerundet-erweitert,
hinter der Mitte zur Spitze gerundet-verengt, fein gestreift, die
Streifen meist einfach, nur an der Basis undeutlich punktirt, an
der Spitze mit Ausnahme des Nahtstreifens zum Theil erloschen,
Zwischenräume eben, an der Basis körnig, nach der Spitze zu ein-
fach fein punktirt. Unterseite wie die Oberseite gefärbt, einfarbig
oder die.Spitzenhälfte des Abdomens allmählich etwas heller braun,
Beine gelb. Nähte der Vorderbrust bis zur Mitte geöffnet, Schenkel-
10*
148 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
decken nach innen sehr stark verbreitert, nach aufsen sehr schmal,
wie bei Physorkhinus.
Hrn. G. C. Champion, Londen, dem vorzüglichen Bearbeiter
der Elateriden Central- Amerikas gewidmet.
23. *Hemirrhaphus quadriguttatus.
Niger, griseo-pilosulus; antennis pedibusque flavis; prothorace
angulis posticis et elytris maculis quatuor flavo-rufis; antennis
longe-pilosis; prothorace latitudini longitudine aequali, convezo,
basi apiceque angustato, lateribus arcuato, dense subrugulose punc-
tato, angulis posticis minutis, subdivaricatis, carinatis, carinis intus
flezis; elytris prothorace parum latioribus, ultra medium parum di-
latatis, apice conjunctim rotundatis, punctato-striatis, interstitüs
subconvezis, dense punctulatis, maculis duabus dorsalibus ante
medium, alteris ante apicem. — Long. 34 mill., lat. 14 mill.
Kamerun, Lolodorf.
Schwarz, mit grauer, deutlicher Behaarung, Fühler verhältnifs-
mäfsig dicht und lang behaart und wie die Beine gelb, die Hinter-
ecken des Halssch. und 4 runde Makeln auf den Fld., 2 vor der
Mitte und 2 vor der Spitze, der Naht ein wenig mehr als dem
Seitenrande genähert, röthlich-gelb. Das Halssch. ist so lang wie
breit, gewölbt, an der Basis sehr wenig, nach vorn deutlich verengt,
mit schwach gerundeten Seiten, dieht, bei stärkerer Vergrölserung
etwas runzlig punktirt, Hinterecken klein, nur wenig nach aufsen
gerichtet, fein und lang gekielt, der Kiel in seiner Mitte plötzlich
nach innen gebogen. Fld. an der Basis etwas breiter als das
Halssch., 'bis hinter die Mitte schwach verbreitert und an der Spitze
gemeinschaftlich gerundet-verengt, punktirt-gestreift, die Zwischen-
räume schwach gewölbt, dicht und fein, etwas runzlig, an der Basis
kräftiger punktirt. Unterseite schwarz, Nähte der Vorderbrust nur
vorn angedeutet, 3. und 4. Tarsenglied der gelben Beine gelappt.
Von der einzigen bis jetzt aus Afrika (Gabon) bekannten Art
dieser Gattung, H. pallidulus Cand. (Blaterides nouv. VI, pag. 55),
abgesehen von anderen Merkmalen, hauptsächlich durch die charak-
teristische Zeichnung leicht zu unterscheiden.
24. *Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) rufiventris.
Brunneo-niger vel fusco-brunneus, dense griseo-pilosus et pilis
erectis sparsim tectus, prothoracis elytrorumque margine basali rufes-
centi, subltus plus minusve rufus; capite minuto, haud prominente;
antennis testaceis, brevibus, articulo 2° minuto, 3° parum longiore
O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 149
sed 4° breviore; prothorace longitudine latiore, parce punctato,
apice subito rolundato-angustato, laterıbus postice subparallelo,
subtiliter marginato, bası parum subangustato, angulis posticis lonye
carinatis, carinis elongatis et marginibus lateribus parallelis; elytris
prothorace sublatioribus, parallelis vel medio subdilatatis, postice
parum rotundato-angustatis, subtiliter punctato-striatis, interstitüs
parce punctulatis; prothorace subtus lateribus semper nigro-fusco,
metathorace abdomineque basi saepe infuscato; pedibus testaceis,
tarsis, unguiculis simplicibus. — Long. 4—5 mill., lat. 13—1# mill.
Kamerun.
Bräunlich-schwarz bis schwärzlich- braun, mit dichter, grauer,
fast halb aufgerichteter Behaarung, dazwischen namentlich auf den
Fld. mit längeren, senkrechten Haaren zerstreut besetzt, der schmale
Basalrand des Halssch. und der Fld. mehr oder weniger röthlich-
braun, Unterseite braunroth, die Seiten der Vorderbrust geschwärzt,
zuweilen auch die Hinterbrust und die Basis des Abdomens auf
der Mitte dunkler braun. — Der Kopf ist klein, tief in das Halssch.
eingesenkt und mit diesem in kontinuirlichem Bogen nach vorn
gerundet, Augen verhältnifsmälsig grols aber nicht vorragend. —
Fühler gelb, die Basis der Fld. nicht erreichend, Glied 2 klein,
3 etwas länger als 2 aber kürzer als 4. — Halssch. etwas breiter
als lang, sparsam und fein, an den Vorderecken kräftiger punktirt,
an den Seiten nach hinten fast gerade und parallel, wenig bemerk-
bar verengt, mit feiner, nicht ganz bis zur Spitze reichenden Seiten-
randlinie, und hier plötzlich und ziemlich stark gerundet- verengt,
Hinterecken mit feinem, fast bis zur Spitze reichenden Kiel, der
hart über dem Seitenrande und diesem parallel verläuft, an der
Basis mit schwachem Quereindruck, beiderseits mit feiner Aus-
randung und nur undeutlichem Basalstrichelehen. — Fld. an der
Basis kaum breiter als das Halssch., fast parallel oder in der
Mitte sehr schwach gerundet-erweitert, hinter derselben schwach
gerundet-verengt, fein punktirt-gestreift, Zwischenräume Sehr fein
und wenig dicht punktirt. — Beine gelb, mit einfachen Tarsen und
Klauen.
25. *Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) semirufus.
Curd. ancipiti simili, sed rufus, vertice, thoracis disco plus
minusve infuscato, elytris nigris, bası, post medium lateribus apice-
que rufescenti-marginalis; fronte inter oculis angustiore, his majori-
bus, subconveris; prothorace antice parum rotundato-angustato;
elytris prothorace parum lateribus, latioribus leviter rotundato-dila-
150 O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
tatis, longe subovatis; subtus antennis pedibusque rufis. — Long.
4—4# mill., lat. 14—14 mill.
Kamerun, Lolodorf.
Dem vorigen ähnlich, von ganz ähnlichem ‚Körperbau, ein
wenig kleiner und flacher, roth, der Scheitel geschwärzt, die Scheibe
des Halssch. mehr oder weniger dunkler braunroth oder geschwärzt,
Fld. schwarz, ihre Basis schmal, ihre Seiten hinter der Mitte bis
zur Spitze deutlicher roth gerandet. Behaarung und Fühler wie
beim vorigen, die Augen aber grölser, schwach gewölbt, die Stirn
zwischen denselben schmäler, das Halssch. an der Spitze weniger
stark gerundet-verengt, flacher; Fld. etwas breiter als das Halssch.
und an den Seiten schwach eiförmig gerundet. Unterseite und
Beine roth, Tarsen und Klauen einfach.
26. "Cardiophorus (Craspedonotus nov. gen.) minulissimus.
Niger, dense, griseo-pilosulus, pilis erectis parce tectus; antennis
thorace longioribus, fuscis, basi dilutioribus, articulis 2>—3 minu-
tissimis, conjunctim 4° brevioribus; prolhorace longitudine latiore,
aequaliter convexo, nitido, parce punctulato, lateribus paulo arcuato,
apice excepto subtilissime marginato, antice parum angustato, angulis
posticis extrorsum carinatis, carinis elongatis, antrorsum abbreviatis;
elytris basi thoracis latitudine, medio paulo subdilatatis, ultra medium
parum angustatis, apice conjunctim rotundatis, subtiliter punctato-
striatis, interstitiis planıs, subtilissime parce punctulatis; corpore
subtus nigro, pedibus flavis, femoribus infuscatıs, tarsis unguiculisque
simplicibus. — Long. 3 mill., lat. 1# mill.
Kamerun. |
Schwarz, glänzend, dicht grau behaart, und mit vereinzelten,
senkrecht abstehenden, längeren Härchen. Fühler verhältnifsmäfsig
lang, nicht ganz von halber Körperlänge, schwärzlich oder braun,
ihr dickes, erstes Glied an der Spitze und das sehr kleine 2. und
3. Glied gelbbraun oder gelb, Glied 3 fast noch kleiner als 2, beide
zusammen deutlich kürzer als 4. Halssch. ein wenig breiter als
lang, gleichmäfsig gewölbt, wenig dicht, fein, vorn am Seitenrande
etwas kräftiger punktirt, an den Seiten schwach gerundet, an der
Basis kaum, nach vorn deutlicher verengt, der Seitenrand selbst
bis nahe zur Spitze äufserst fein gerandet, Hinterecken sehr fein
gekielt, die feine Kiellinie derselben der Seitenrandlinie sehr ge-
nähert, parallel und von derselben Länge, so dals Kiellinie und
Seitenrandlinie fast zusammenfallen. Fld. an der Basis so breit
wie das Halssch., an den Seiten in der Mitte sehr schwach gerundet-
0. Schwarz: Beschreibung neuer Blateriden. 151
erweitert, an der Spitze gerundet-verengt, fein punktirt- gestreift,
mit flachen, undeutlich punktulirten Zwischenräumen. Beine gelb,
Schenkel theilweise geschwärzt, Tarsen und Klauen 'einfach.
Die drei hier beschriebenen Arten unterscheiden sich von den
echten Cardiophorus-Arten hauptsächlich durch die am .Seitenrande
des Halssch. selbst verlaufende, fast bis zur Spitze reichende, feine
Randlinie. Sie sind deswegen zwar mit den von mir als Para-
cardiophorus (Deutsche Entom. Zeitschr. 1895, pag. 39) abgetrennten
Arten verwandt, unterscheiden sich aber von: diesen: durch die stärker
entwickelten, lang aber fein 'gekielten Hinterecken des Halssch.
sowie durch die Kopfbildung. Durch die hinten gerandeten Halssch.-
Seiten und durch das .an der Basis fast garnicht verengte Halssch.
haben 'sie den Habitus eines :Horistonotus Cand.; auch der kleinere
Kopf, die grölseren Augen, die schmälere Stirn, die etwas. mehr
genäherten Fühler, wie die Behaarung, erinnern sehr an Horisto-
notus. Trotzdem ‚scheint mir eine Zusammenziehung mit dieser
spezifisch mittel- und südamerikanischen Gattung nicht zulässig zu
sein; ihr verschiedenes Vaterland, sowie die lang gekielten Hinter-
ecken des Halssch., die bei’ Horistonotus immer einfach sind, sprechen
dafür,.dals diese 3 afrikanischen Arten.eine besondere Gattung'bilden.
Ich nenne dieselbe wegen der ‚gerandeten Halssch.-Seiten-Craspedo-
notus.
27. Melanotus pellitus.
(2) Brunneus, griseo-pilosus.et pilis longis erectis ‚dense vestitus;
fronte leviter impressa, porrecta, ‚crebre ‚punctalo; untennis proth.
longioribus, ab articulo ‚4° serratis, articulo 3% 2% longiore, 4°
breviore; proth. latitudine paulo longiore, a basi ‚antrorsum, parum
rotundaio-angustato, parum dense punctato, angulis :posticis haud
divaricatis, acute carinatis, ‚suleis basalibus longis, obliquis;. elytris
thoracis latitudine, a basi sensim angustatis, tenwiter punctato-stri-
atis, interstitüis planis, sparsim punctulatis; corpore subtus griseo-
pilosus, abdomine pedibusque brunneo-rufis, tarsorum articulo 4°
minutissimo. — Long. 11 mill., lat. 23 mill.
Borneo mer.-orient.
Braun, mit ziemlich kurzer, grauer Behaarung und aufserdem
mit viel längeren, aufstehenden Haaren ziemlich dicht besetzt;
Stirn mälsig vorragend, vorn abgerundet, leicht seingedrückt, dicht
und mälsig stark punktirt. Halssch. etwas länger als breit, von
der Basis nach vorn gleichmälsig schwach gerundet-verengt,-gewölbt,
wenig dicht, an den Seiten und vorn stärker und dichter, auf. der
152 O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
Scheibe und an der Basis feiner und weniger dicht punktirt,
Hinterecken nicht divergirend, scharf gekielt, Basalstreifen ziemlich
lang und deutlich, etwas schräg, Mittelfurche nur an der Basis
schwach angedeutet. Fld. nicht breiter als das Halssch., von der
Basis an nach der Spitze allmählich in fast gerader Linie verengt,
fein punktirt- gestreift, die Zwischenräume flach und einzeln, fein
punktulirt. Unterseite grau behaart, nur mit vereinzelt längeren
Haaren, Abdomen und namentlich die Beine etwas heller braun-
roth, das Abdomen beiderseits an der Basis, das Metasternum und
Prosternum ziemlich stark und dicht, die Propleuren nach aufsen
sparsamer punktirt, die ersten 3 Tarsenglieder kräftig, unten dicht
behaart, das 4. sehr klein, einfach, das Klauenglied so lang aber
viel dünner als das 1. Nähte der Vorderbrust nur vorn zu Fühler-
rinnen geöffnet.
' Weniger den beiden bis jetzt aus Borneo bekannten Arten
M. mendiculus und recessus Cand. als dem hirtellus und puerulus
aus Java ähnlich.
28. Athous ezceptus.
Elongatus, angustus, parallelus, parum converus, brunneus,
dense griseo-pilosus; fronte lata, dechvi, fere plana, crebre punc-
tata; antennis dimidio corporis longioribus, testaceis, ab articulo
4° leviter serratis, articulo 2° minutissimo, 3° fere duplo longiore,
2—3 conjunctim 4° subbrevioribus; prothorace latitudine dimidio
longiore, lateribus parallelo, dense subtiliter punctato, angulis posticis
parum divaricatis, apicibus rotundatis, subtilissime carinulatis; elytris
prothorace valde lutioribus et triplo longioribus, parallelis, apice
conjunctim rotundatis, subtiliter striatis, striüis punctatis, interstitüs
planis, densissime subtilissimeque punctulatis; corpore subtus brunneo-
rufo, pedibus testaceis, tarsis simplicibus, articulo primo secundo
parum longiore. — Long. 11—12 mill., lat. 34—33 mill.
Assam.
Die erste Art dieser Gattung aus dem angegebenen Gebiete,
schmal, lang gestreckt, braun, mit dichter, anliegender, ziemlich
langer Behaarung, der Seitenrand und namentlich die Epipleuren
der Fld., die Fühler und Beine und meist auch die ganze Unter-
seite heller braunroth, die Stirn ist vorn niedergedrückt, aber noch
deutlich von der Oberlippe abgesetzt, fast gerade abgestutzt. Die
Fühler sind noch etwas länger als der halbe Körper, schlank, vom
4. Gliede an schwach gesägt, das kleine 3. Glied fast doppelt so
lang als das sehr kleine 2. Glied, beide zusammen kaum so lang
.O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 153
wie das 4. — Halssch. viel länger als breit, an den Seiten gerade
und parallel, vorn kaum merklich verengt, dicht und ziemlich fein
punktirt, mit schwach angedeuteter Mittelfurche auf der Basalhälfte
und wenig divergirenden Hinterecken mit stumpf abgerundeten
Spitzen. Fld. deutlich breiter und 3mal so lang wie das Halssch.,
mit parallelen, nur an der Spitze gemeinschaftlich zugerundeten
Seiten, fein punktirt-gestreift, mit sehr dicht und fein punktu-
lirten, ebenen Zwischenräumen. An den einfachen Hintertarsen
ist das 1. Glied weniger als sonst verlängert, nur wenig länger als
das 2.
Mehrere Exemplare durch Hrn. Kricheldorff.
29. Agonischius dolosus.
Niger, dense cinereo-, vel flavescenti-cinereo-pilosus, elytris
interstitiis 5° et 7° saepe plus minusve denudatis; antennis brunneis,
basi vel toto rufis, thorace brevioribus, articulo 2° minuto, 3° parum
longiore et 4° subaequali sed angustiore; capite creberrime punctlato;
prothorace longitudini latitudine subaequali vel parum latiore, con-
veco, dense punctato, ante medium plus minusve rotundato-angustato,
angulis posticis saepe brunneis, paulo divaricatis, tenuiter carinatis,
fortiter pilosis, sulcis basalibus distinctis, brevibus; elytris thoracis
latitudine, postice sensim parum rotundato-anyustatis, punctato-
striatis, interstitiis crebre punctulatis; pedibus testaceis. — Long.
7—84% mill., lat. 2—23 mill.
var. a: Prothorace propleurisque rufis.
Assam.
Gehört in die Gruppe des odscuripes Gyll., in die Nähe von
A. simplez Cand.
30. Agonischius mutabilis.
Angustus, mitidus, niger, griseo-pubescens, thoracis disco ely-
trorumque lateris minus dense et infuscato- pubescentibus,, interdum
elytris lineis postice abbreviatis griseo-pilosis; capite semper nigro,
crebre subtiliter punctato; antennis brevibus, nigris, articulis tribus
primis rufo-testaceis, 2—3 aequalibus, tenuibus, conjunctim articuli
primi longitudine; prolhorace longitudini latitudine aequali, medio
antice rotundato-angustato, convero, subtiliter minus dense punctato,
angulis posticis subdivaricatis, subtilissime carinulatis; elytris pro-
thorace paulo latioribus, a basi vel medio sensim parum angustatis,
punctalo-striatis, interstitiis subtiliter punctulatis; pedibus testaceis.
— Long. 5—54 mill., lat. 14—13 mill.
154 0. Schwarz: Beschreibung neuer .Elateriden.
var. a: Prothoracis angulis posticis rufo-brunneis.
var. b: Prothorace toto rufo vel disco plus minusve infuscato,
elytris per partim rufo-brunneis.
var. c: Corpore subtus, thorace eljtrisque rufis, elytrorum sutura
interdum infuscata.
Assam.
Diese in der Färbung sehr veränderliche Art gehört in die
II. Gruppe nach Candeze, bei welcher Glied 2 und 3 der Fühler
einander gleich sind, und ist mit dbreviusculus Cand. nahe verwandt,
unterscheidet sich von letzterem leicht durch die Behaarung und
die Färbung der Fühler.
31. *Glyphonyz africanus.
Angustus, niger vel brunneo-niger, .nitidus, .dense -subtiliter
flavo-griseo-pilosulus; thoracis angulis anticis et elytris saepe
brunnescentibus, antennis pedibusque testaceis, abdomine plus minusve
brunneo; capite convezxo, ‚dense punctato;. antennarum articulo primo
secundo.triplo longiore, tertio secundo parum.breviore, 2—3 con-
Junctim ‚quarto .parum longiore; prothorace latitudini longitudine
aequali, convero, dense, basi parciore subtiliore punctato, lateribus
recto, infra perfecte acute marginato, margine fere recto, postice
haud sinuato, angulis anticis eztrorsum rotundatis, posticis acutis,
haud divaricatis, carinatis,.carinis thoracis dimidio longitudine, sulcis
basalibus brevibus; elytris prothorace parum latioribus, a basi (d')
sensim angustatis vel (2) ultra medium subparallelis, apice rotundato
angustatis, punctato-striatis, interstitiis sparsim subtiliter punctulatis;
processu prosternali acuminato, marginato. — Long. 4 mill., lat.
Il mill.
Kamerun.
Schwarz, die Vorderecken des Halssch. und die Fld. häufig
mehr oder weniger bräunlich-schwarz, mit feiner, grauer oder
gelblich-grauer Behaarung, das Abdomen nach (der Spitze 'zu mehr
oder weniger röthlich-braun. Mund und Fühler braunroth, letztere
die Hinterecken des Halssch. kaum um 1 Glied überragend, ihr
1. Glied 14mal so lang als 2 und 3 zusammen, Glied 3 noch etwas
kürzer und schmäler als 2, nur 4 so lang wie 4. Kopf gewölbt,
am ‚Scheitel schwächer punktirt als die winklig vorgezogene Stirn.
Halssch. so lang wie breit, gewölbt, auf der Scheibe und nament-
lich an der Basis sehr fein und wenig dicht, vorn an den Seiten
stärker und deutlicher punktirt, die Seiten gerade und parallel, nur
die Vorderecken abgerundet, der untere Seitenrand der ganzen
O0. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden. 155
Länge nach scharf und: deutlich, hinten gerade, nicht ausgeschweift,
Hintereeken gerade nach hinten gerichtet, spitz, mit feinem, die
Mitte des Halssch. kaum überragendem Kiel am Aufsenrande,
Basalstrichelehen deutlich, aber kurz. Fld. wenig breiter als das
Halssch., von der Basis (J) oder erst von der Mitte (2) an nach
hinten allmählich gerundet-verengt, fein punktirt-gestreift, mit sehr
fein punktulirten, ebenen Zwischenräumen. Prosternalfortsatz all-
mählich zugespitzt und bis zur Spitze gerandet, Prosternum fein
und wenig dicht, der ihm zunächst liegende Theil der Propleuren
etwas kräftiger punktirt. Beine roth oder gelbbraun.
Die erste und bis jetzt die einzige Spezies: dieser. Gattung aus
Afrika.
32. Glyphonyz angusticollis.
Niger, parum nitidus, griseo-pubescens; antennis rufo-brunneis,
basi dilutioribus, articulis 2—3 minulis; capite convexo, dense punc-
tato; prothorace longitudini latitudine aequali, convezo, aequalıter
punciato, medio linea postice laevi, lateribus purallelo et subtus
marginato, angulis anticis brunneis, rotundato-angustatis, bası parum
dilatiore, angulis posticis divaricalis, subtilissime breviterque cari-
natis, sulcis basalibus elongatis; elytris prothorace latioribus, ultra
medio leviter rotundato-angustatis, strialis, striüs sat, fortiter, inter-
stitüis subtilissime sparsim punctatis; prosterno crebre, propleuris
sparsim subtiliore punctatis; processu prosternali sensim acuminato,
marginato; pedibus testaceis. — Long. 44 mill., lat. elytr.: 1%,
proth.: 1 mill.
Assam.
Schwarz, die Fld. etwas bräunlich schwarz, wenig glänzend,
mit. feiner, grauer Behaarung. Fühler braunroth, an der Basis
heller, die Hinterecken des Halssch. ungefähr um 2. Glieder über-
ragend, Glied 2 und 3 klein,. 3.noch etwas kleiner als 2, beide
zusammen $ so lang wie l und etwas länger als 4. Halssch. so
lang wie breit, gewölbt, ‚gleichmälsig punktirt, auf der hinteren
‘ Hälfte mit feiner, glänzender Mittellinie, das Basalstrichelchen beider-
seits ziemlich lang, die Seiten in der Mitte parallel, an den braunen
Vordereeken mäfsig gerundet-verengt, an der Basis durch die diver-
girenden, sehr fein und kurz gekielten Hinterecken etwas verbreitert,
die untere Seitenrandlinie scharf und deutlich, fast gerade. Fld.
deutlich breiter als das Halssch., mit ziemlich stark punktirten
Streifen und sehr fein und zerstreut punktirten Zwischenräumen,
hinter der Mitte zur Spitze schwach gerundet-verengt. Prosternum
156 O. Schwarz: Beschreibung neuer Elateriden.
ziemlich dicht, Propleuren weniger dicht und feiner punktirt, Pro-
sternalfortsatz allmählich verengt und bis zur Spitze gerandet,
Beine gelbbraun.
Athoomorphus novum genus Campylidarum.
Caput ezsertum, oculis prominulis.
Frontis margo anticus haud prominens, declivus.
Palporum masillarium articulus ultimus subeylindricus, basi sub-
angustatus, apice rotundato-truncatum.
Antennae ab articulo tertio acute serratae.
Prosternum antice truncatum, pone cozas anlicas valde inflezum.
Suturae prosternales arcuatae.
Cozae mediae valde approzimatae.
Cozae posticae extrorsum sensim attenuatae.
Wegen des wenig in das Halssch. eingesenkten, hinter den
vorragenden Augen etwas eingeschnürten Kopfes, wegen der vorn
gerade abgestutzten Vorderbrust und der eng aneinander stehenden
Mittelhüften, gehört diese Gattung zu den Campyliden, und da
die Stirn vorn noch ein wenig von der Oberlippe abgesetzt ist, die
Fühler vom dritten Gliede an scharf gesägt und die Nähte der
Vorderbrust stark gekrümmt sind, so findet dieselbe am besten
ihre Stellung neben der nordamerikanischen Gattung Oestodes Lec.
— Die einzige bekannte Art sieht einem Arhous nicht unähnlich
und wurde von Hrn. Dr. Candeze dafür gehalten; es ist
33. Athoomorphus cylindricus.
Subcylindricus, parum nitidus, tenuiter griseo-pilosulus, ferru-
gineus, capite ore ezcepto infuscato, dense punctato; frontis margıne
antica nitida, decliva, subrotundata; antennis testaceis, prothorace
valde longioribus, articulo 2° minutissimo, 3° sequentibus aequalibus,
acute serratis, ultimo simplici, apice acuminato; prothorace longi-
tudine parum latiore, trapezoideo, convezo, medio lateribus trans-
verse, basi longitudinaliter vage impresso, minus dense punctato,
angulis posticis divaricatis, parvis, spinosis; elytris thorace latioribus,
lateribus parallelis, apice conjunctim rotundatis, margine externe
apice crassioribus, fortiter strialis, striis minus punctatis, interstitüs
basi planis, apice converis, dupliciter (subtiliter minus dense et sub-
tilissime densissimeque) punctulatis; corpore subtus pedibusque flavo-
testaceis; larsorum articulo primo pedum posticorum elongato, 2—3
conjunctim latitudine. — Long. 12 mill., lat. 24 mill.
Africa, Orange.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft L.] 157
Einige Worte über die räumliche Verbreitung der Arten.
Von
A. Schultze in Detmold.
Mein hochverehrter Freund, Herr Major Dr. L. v. Heyden,
schreibt in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1890, p. 213 einen sehr
interessanten Artikel über die Einwirkung der Eisperioden auf die
Verbreitung verschiedener Käferarten. Verfasser glaubt darin das
Vorkommen des Otiorrhynchus scabripennis, des procerus, velufinus,
impressiventris, der Asida sabulosa, des Geotrupes pyrenaeus u. Ss. w.
im Becken des Mittelrheins auf jene Eisperioden zurückführen zu
müssen. Ganz besonders schlagend ist diese Theorie gewils für
das Vorkommen der alpinen Nebria castanea im Schwarzwald,
mehr noch für das der Miscodera arctica in den Graubündener
Alpen, in Norddeutschland und Lappland. Und es mufs auch zu-
gestanden werden, dafs diese Lehre, soweit sie die Verbreitung der
Arten nach der geographischen Breitenausdehnung, d. h. von Süden
nach Norden, in sich schlielst, ihre grofse Berechtigung hat, dort,
wo trotz der allmählich einbrechenden Eiszeit an besonders gün-
stigen Stellen sich bestimmte Arten über diese Periode hinaus er-
halten konnten, um nach dem Zurückweichen derselben in ein-
zelnen Isolationen zurückzubleiben, während die Verbindung zwi-
schen diesen zerrissen worden war. Schwieriger oder vielleicht
wohl niemals zu führen bleibt hierbei freilich der Nachweis, wie
es in solch flachen, ganz vom Polareis bedeckten Lokalitäten wie
Norddeutschland oder gar in dem von Kälte und Eis starrenden
Lappland einem wohlorganisirten Lebewesen wie Miscodera arctica
möglich war, Jahrtausende hindurch der Alles ertödtenden Kälte
zu trotzen und ihre Art zu erhalten und fortzupflanzen. ;
Es ist ebenso einleuchtend, wenn der Hr. Verfasser das Vor-
kommen der Steppenthiere Otiorrhynchus velutinus und fullo, denen
ich noch den Meloe hungarus hinzufügen möchte, im Mainzer Becken
auf ihre allmähliche Einwanderung aus den östlichen Steppen zu-.
rückzuführen sucht, nachdem durch das Zurücktreten der südlichen
Eisgrenze sich am Rande derselben eine eigene Flora und. Fauna
‚ausbildete. Weit schwieriger bleibt indes der Nachweis des Zu-
sammenhanges der Diluvialperiode mit dem gleichzeitigen Vor-
kommen des Otiorrh. procerus und Geotrup. pyrenaeus in den Py-
renäen und dem weit nordöstlich gelegenen Gebiete .des, mittel-
158 A. Schultze: Einige Worte über die
rheinischen Beckens. Der Hr. Verfasser sagt dann auch, dafs bei
diesen Arten eine allmähliche Einwanderung durch das Nahethal,
den Hundsrück, die Vogesen, das Jura und noch weiter von Süden
her stattgefunden habe. Demnach müssten die Thiere in den weiten
Räumen zwischen den Pyrenäen und dem Mittelrhein, und hier wohl
ohne directe Einwirkung der Eisperiode, scheinbar ausgestorben
sein; denn die französischen Entomologen haben dieselben in ihren
Zwischenländern bis in neuester Zeit wohl nicht nachgewiesen.
Nachdem mir nun in letzter Zeit ein zahlreiches Kleinrüfsler-
Material aus dem ganzen paläarktischen Gebiet zugeführt worden
ist, will ieh den von Frennd Heyden angeführten Beispielen über
die eigenthümliche Verbreitung gewisser Käferarten noch einige
hinzufügen und zwar hier nur solche, bei denen lediglich die geo-
graphischen Längenabweichungen der durch weite Räume scheinbar
_ isolirten Arten in Betracht kommen, mithin eine Einwirkung der
Glacialperioden wohl gänzlich ausgeschlossen bleibt.
Zwei unserer gröfsten und schönsten Ceuiorrhynchus-Arten,
ornatus Gylib. und gibbicollis m. wurden vor vielen Jahren
von Kiesenwetter, Kraatz u. A: in Andalusien sehr zahlreich auf-
gefunden. Gyllenhal giebt von seiner Art nach Typen aus Vol-
hynien eine vortreffliche Beschreibung. Ornatus wurde alsdann
auch in Oesterreich aufgefunden und als Andreae Germart), aber
vermischt mit dem nahe verwandten, sehr ähnlichen und über die
ganze mittlere und südliche paläarktische Zone in continuirlichem
Zuge vorkommenden /arvatus m., in allen Sammlungen verbreitet.
Hr. Louis Bedel weist nun in seiner Fauna des Seinebeckens den
ornatus Gylih. (als Andreae Germ.) ebenfalls nach. Nachdem
ich jedoch dem hochgeschätzten französischen Hrn. Collegen die
Typen des ornatus und larvatus gezeigt habe, stellt sich heraus,
dafs die in Frankreich für ornatus gehaltene Art nicht diese,
sondern der /arvatus ist. Hr. Bedel schreibt, dafs unter sämmt-
lichen als ornatus bestimmten Stücken der Sammlung von Brisout
sich nur 2 echte Stücke befänden, und diese stammten aus Oester-:
reich, alle übrigen seien /Jarvatus; er selbst habe den wirklichen
ornatus bisher nicht gesehen und zweifle an seinem Vorkommen.
in Frankreich. Das ist gewiss auffallend.
Ebenso ergeht es dem ebenfalls nahe verwandten, schönen
gibbicollis aus Südspanien, der, in noch weiterem Abstande als
der vorige, seit Kurzem im Südosten von Ungarn und in Sieben-
1) C. Andreae Germ. ist zweifelhaft und niemals beschrieben.
räumliche Verbreitung der Arten. 159
bürgen wieder auftaucht und hier von Hrn. Friedrich Deubel in
Kronstadt in Mehrzahl gesammelt worden ist, während in dem da-
zwischen liegenden breiten Gürtel von Frankreich, der Schweiz,
von Italien, Oesterreich und dem ganzen westlichen Ungarn der
Käfer bisher nicht beobachtet wurde.
Den eigenthümlichen, nach nur einem Ex. aus Nordspanien
beschriebenen Ceuth. inhumeralis m. sehe ich zu meinem Er-
staunen in je I Stück in 2 Determinanden-Sendungen transsylvani-
scher Ausbeute der Herren v. Küthy und Deubel wieder.
Von der Thracischen Meeresküste bei Varna erhalte ich den
sonst mir nur in einem Ex. bekannten C. Diecki Brisout; den
schönen sinapis Desbrochers von Algerien finde ich in einer
Kaukasischen Determinanden-Sendung, ebenso darin den stalicus
Bris. und Roberti Gyll., den das kleine Belgien lange Zeit für
sich monopolisirte.
Viel Zweifel bereitete mir der vor Jahren bei Coblenz in nur
l Ex. gefangene Ceuthorrhynchidius rhenanus m.; nun finde
ich dasselbe Thier in mehreren Stücken in der schon erwähnten
transsylvanischen Sendung des Hrn. Deubel wieder. Diese wenigen
Beispiele von vielen mögen hier genügen.
Die Freunde der Migrationstheorie werden auch hier sagen,
dafs nach der allmählichen Einwanderung der Thierwelt von Osten
nach Westen durch später eingetretene grölsere Erdkatastrophen
und die damit verbundene Zerstörung der Lebensbedingungen eine
Zerreilsung der Verbreitungsgebiete vieler Arten, oft auf weite
Strecken, stattgefunden habe, und nur so erkläre sich deren räum-
liche Isolation. Danach bliebe es immer noch schwer verständlich,
wie von 3 so nahe verwandten Arten, ornaltus, gibbicollis und
larvatus, die alle denselben Lebensbedingungen und sicher derselben
Zeitperiode angehören, die eine, /arvatus, auf dem ganzen mittleren
und südlichen paläarktischen Gebiete angetroffen wurde, dagegen
ornatus und gübbicollis bisher nur in weit von einander getrennten
_ Lokalitäten beobachtet worden sind. Es ist dies um so auffallen-
der, da die Ceuthorrhynchus-Arten im Gegensatz zu den flügellosen,
‚ meist trägen Ofiorrhynchus, lebendige und flugfrohe Geschöpfe sind,
die ihre etwa durch gewaltsame Epochen entrissenen Gebiete, so-
| weit dort nur ihre Lebensbedingungen in den entsprechenden Nähr-
pflanzen vorhanden, im Laufe der Jahrtausende längst wieder zu-
rückerobert haben würden.
| Ich möchte hierfür eine einfachere und auch wohl etwas
‚ troeknere Erklärung geben.
160 A. Schultze: Einige Worte über die
Charles Brisout beschreibt in der l’Abeille 1868—69, p. 446
den von Pandelle und Bonvouloir in den Hochpyrenäen erbeuteten,
schlanken blauen Ceuth. Pandellei. Vor einigen Jahren nun er-
hielt ich dieselbe Art aus den österreichischen Gebirgen; in diesem
Jahre finde ich unter dem Eppelsheim’schen entomologischen Nach-
lafs (Wiener Hof-Museum) dieselbe Art (als suturellus Gyll. be-
stimmt) von Hrn. Dr. Puton in Remiremont in den Hochvogesen
gesammelt, und schliefslich meldet Hr. College Hartmann im ersten
Heft der D. E. Z. 97, p. 203, dals er den Pandellei auf dem
Feldberge im Schwarzwalde beobachtet habe. Hier sind 2 neue
Brückenpfeiler zwischen den Endstationen der Pyrenäen und den
Oesterreichischen Alpen gefunden, und wohl Jedem wird sich da-
bei die Ueberzeugung aufdrängen, dass Pandellei ebensowohl in den
Gebirgen Mittel- und Südfrankreichs vorkommen wird, wie in denen
Süddeutschlands, der Schweiz und Tirols; er ist eben in diesen
Gegenden noch nicht gefunden oder erkannt worden.
Der schöne und seltene C. Fairmairei Bris. war bisher nur
aus den französischen Alpen bekannt. Vor Kurzem finde ich den
Käfer in einer Determinanden-Sendung alter Kahr’scher Ausbeute
aus Mittelitalien, zwar etwas altersschwach und schäbig, inmitten
einer langen Reihe plebejischer C. geographicus; und in neuester
Zeit zeigt mir Hr. Dr. O. Schneider ein am Stilfser-Joch in Süd-
tirol erbeutetes Stück. Es unterliegt für mich demnach keiner
Frage, dafs diese Art im ganzen Zuge der südlichen Alpenkette
und im Apenninenstrange noch aufgefunden werden wird.
Scehliefslich möchte ich als letztes Argument für meine Aus-
führungen auf das eingangs erwähnte Vorkommen gewisser Arten
des Mainzer Beckens zurückkommen.
Otiorrhynchus procerus Stierl. fand ich mehrere. Jahre
hindurch in der Nähe der sogen. Universitätskauten zwischen
Mombach und Budenheim auf Weilsdorn zur Blüthezeit an einer
bestimmten Stelle stets in grolser Anzahl, aber aufserdem noch
vereinzelt über die ganze Localität zerstreut, die von den nam-
haftesten Entomologen, wie in erster Linie den beiden v. Heyden,
dann von Bach, Zitz, Koch und besonders vom Prälat Dr. Schmitt,
von diesem seit länger denn 50 Jahren, durchforscht wurde, ohne,
des Thieres ansichtig zu werden. Eine inzwischen erfolgte Ein-
wanderung dieses flügellosen trägen Käfers in jene schwer zugäng-
liche Localität bleibt wohl gänzlich ausgeschlossen. Auch hier
wurde diese Art einfach rein zufällig übersehen und nicht auf-
gefuuden, ebenso wenig wie der Otiorrh. velutinus Germ.
.[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.) 161
Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe
von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums.
Von
A. Schultze in Detmold,
Durch freundliche Vermittelung meines hochgeschätzten Herrn
Kollegen Joh. Faust in Libau, wie nicht minder durch das bereit-
willige Entgegenkommen des Hrn. Prof. Aurivillius zu Stockholm,
wurde es mir ermöglicht, eine Reihe zweifelhafter Ceuthorrhyn-
chiden, so weit solche nicht schon früher durch das kundige Auge
eines Charles Brisout der Durchmusterung unterzogen waren, einer
kritischen Prüfung zu unterwerfen. Den Genannten sei an dieser
Stelle hierfür nochmals der verbindlichste Dank ausgesprochen.
Schönherr’s Typen, selbst die kleinsten, sind durchweg genadelt;
- Rost und Fettsäure haben im Laufe der Jahre bei einzelnen Objekten
ihre unvermeidliche difformirende Wirkung derart ausgeübt, dafs es
nicht überall leicht war, die habituellen Eigenschaften zu erkennen;
der Ceuth. angustulus Gyll. hat sich, wie Hr. Prof. Aurivillius mit-
theilte, bereits gänzlich in seine Bestandtheile aufgelöst, „es ist
nichts mehr davon übrig geblieben“. Das ist um so mehr zu be-
dauern, weil über die Identität gerade dieser Art die Ansichten
der Kenner weit auseinander gehen.
Es gereichte mir zur grolsen Befriedigung, mein eigenes
Material nach den Beschreibungen der alten Autoren Gyllenhal,
Boheman u. s. w. meist richtig gedeutet zu haben. Wo dies nicht
der Fall, war eine richtige Auslegung trotz der weitläufigen Be-
schreibungen darum nicht möglich, weil dieselben zu allgemein
gehalten und auf mehrere Arten gleich gut palsten. Dies trifft
ganz besonders bei der Thamiocolus- Gruppe zu. So giebt Gyllh.
von virgalus zwar eine eingehende Beschreibung der Deckenzeich-
nung und sagt auch, dals die Schienen vor der Spitze kamm-
förmig gestachelt seien. Aber diese Merkmale passen auf eine
ganze Reihe zu jener Gruppe gehörenden bunten Ceuthorrhynchus-
Arten, wie nubeculosus, pubicollis, Sahlbergi u. s. w., die sich hin-
siebtlich ihrer Zeichnung in manchen Abweichungen oft täuschend
ähnlich sehen. Hier liegt das Unterscheidungs-Kriterium fast aus-
schliefslich in der Rüsselbildung beider Geschlechter. Wie es
scheint, besalsen die alten Autoren für ihre Beschreibungen meist
” . ” . . 8 ®
nur ein geringes Material, und viele ihrer Arten sind wohl nur auf
Deutsche Entomo]. Zeitschr, 1898, Heft I. 11
162 A. Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe
ein Ex. begründet. Aulserdem waren die Geschlechtsunterschiede
nach dem damaligen Standpunkt der Wissenschaft so gut wie un-
bekannt. So geschieht bei vielen Arten der Spitzenbewehrung der
männlichen Schienen ebenso wenig Erwähnung, wie irgendwo der
Ausrandung des männlichen Aftersegments oder der sexuellen
Verschiedenheit der Rüssellänge. Daraus erklärt sich auch ferner,
dafs für die beiden Geschlechter einer Art, wie beispielsweise
bei ©. inaffectatus Gyll. und glabrirostris Gyll. (Deutsche
Entom. Zeitschr. 1895, p. 433), wegen der Verschiedenheit der
Rüsselbildung zwei Arten aufgestellt wurden.
Wenn ich mir nun im Folgenden gestatte, aus der langen
Reihe der mir zur Prüfung vorliegenden Typen das meines Dafür-
haltens Wissenswerthe zu veröffentlichen, so hoffe ich damit der
Wissenschaft einen kleinen Dienst zu erweisen; auch würde es
mir zugleich eine grofse Genugthuung seiu, für diese bisher etwas
stiefmütterlich behandelte zahlreiche Gattung der Ceuthorrhynchiden
das Interesse von Neuem ein wenig angeregt zu haben. |
1. Rhinoncus (Phytobius) denticollis Schönh.
Leider .fehlte gerade dieser Type, die sich sonst durch nichts
von dem bekannten Phyt. 4-nodosus unterscheidet, der Kopf und
somit die Möglichkeit, diese Art, „die Niemand kennt“, auf ihre
.7-gliedrige Fühlergeifsel (Faunes de la Seine, tom. VI, p. 180) zu
prüfen !). Eine briefliche Anfrage bei Hrn. Louis Bedel in Paris
wegen der angeblichen Verschiedenheit der Fühlerbildung zwischen
denticollis und 4-nodosus hatte ein überraschendes Ergebnifs.
Hr. Bedel tbeilte mir mit, dafs durch Verwechslung der ihm
von Ch. Brisout zur Verfügung gestellten Typen in seinen Arbeiten
sich ein Versehen eingeschlichen habe, und dals er jetzt selbst.
vollkommen überzeugt sei, Phyt. denticollis und guadrinodosus
seien ein und dieselbe Art.
2. Ceuthorrhynchus (Thamiocolus) decoratus Gyll.
Meine (D. E. Z. 1896, p. 257) ausgesprochene Ansicht, dafs
decoratus selbstständige Art sei, fand durch die mir vorliegende‘
Type ihre Bestätigung. Dagegen ist
1) Gyllenhal erwähnt bei der Beschreibung seines dentzcollis‘
(Schönh., tom. 5, pars I, p. 584) einer 7-gliedrigen Fühlergeilsel
durchaus nicht; er hat seine Art wohl kaum mit dem älteren
4-nodosus Fähraeus verglichen.
von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 163
3. Ceuth. (Thamioc.) interstinetus Gyll., ein kleines 2
des pubicollis Gyll.!). Ebenso ist
4. Ceuth. (Tham.) signatellus Gyll., ein kleines Z des
pubicollis.
5. Ceuth. (Tham.) virgatus Gyll. (= signatellus Faust,
Öfvers. af Finska Vetensk. Soc. förh., tome XXXII, p. 48, 49) ist
ein g' und dem pwbicollis in Habitus und Zeichnung sehr ähnlich.
Die Lateralbinde dieser Art beginnt jedoch, wenn auch oft rudi-
mentär, schon auf dem 5. Zwischenr., die weilslichen Längsstriche
auf den Decken sind noch schärfer abgesetzt und kürzer als bei
pubicollis, so dals das Dunkel der Oberseite weit mehr hervor-
tritt. Der Rüssel nimmt von der Basis zur Spitze allmählich
ab und ist von der Fühlereinlenkungsstelle ab fast gerade, bei
pubicollis dagegen von gleicher Stärke und bei beiden Ge-
schlechtern von der Basis zur Spitze gleichmäßsig schön gebogen.
6. Ceuth. (Tham.) dubitabilis Boheman ist ein Weibchen
des virgatus Gyll. mit längerem, fast geradem Rüssel und
7. Ceuth. (Tham.) nubilosus Gyll., eine Var. des @ von
virgatus, bei welcher die weilse Strichzeichnung der Decken fast
ganz verschwindet. |
8. Ceuth. (Thamioc.) nubeculosus Gyll. aus dem Kaukasus
ist ebenfalls dem pwbico/lis in Habitus und Zeichnung sehr ähn-
lich, der Rüssel jedoch kurz und in beiden Geschlechtern an Länge
kaum verschieden, wie bei dem lebhaft gefärbten und viel kleineren
signatus. Die var. Gyllenhalı Faust mit fast ganz verwaschener
Zeichnung stammt aus Südrulsland (Samara).
9, Ceuth. urticae Boheman ist = stachydis Faust
— Karamani Reitter in litt. und weit verbreitet, aber aufser
dem Südwesten Rufslands, wie es scheint, überall selten; er ist bei
Schweidnitz (Reitter), bei Berlin (Pape) und im Elsals gefunden.
Bedel weist in seiner Fauna des Seine-Beckens, tom. VI, p. 172 (2)
auf die Aehnlichkeit des urticae mit euphorbiae Br. hin, von dem er
1) Vielfach ist noch die falsche Ansicht verbreitet, dals pub?-
collis das 2 des signatus Gyll. sei. Ganz abgesehen von der
dicht weils beschuppten Lateralbinde, die bei pubicollis nur aus
weilsen Längsstrichen besteht, ist der Rüssel des signatus bei
beiden Geschlechtern kurz, wenig gebogen und von ziemlich gleicher
Länge, bei pubicollis dagegen erheblich länger, schön gebogen und
beim 2 reichlich um 4 länger als beim g'. Bei signatus Q' sind nur
die Mittelschienen, bei pubicollis 2 auch die Hinterschienen an der
Innenkante der Spitze mit einem Dörnchen versehen.
28
164 A.Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe
sich durch rothe Tarsen und schwächer gehöckertes Halssch. unter-
scheide. Das erste Unterscheidungsmerkmal ist unzuverlässig, da
auch bei Ceuth. euphorbiae oft Stücke mit bräunlichen bis roth-
braunen Tarsen vorkommen. Betreffs der Halssch.- Höcker gehe
ich noch weiter und sage, dals urticae überhaupt keine Höcker,
dagegen weit stärker erweiterte Halssch.-Seiten als euphorbiae
zeigt. Ein ebenso sicheres Merkmal besitzt euphorbiae in der
weit schärferen Bezahnung, besonders der Vorderschenkel, die bei
urticae nur mälsig stark entwickelt und an den Vorderschenkeln
nur schwach angedeutet sind. Boheman sagt von seinem urticae:
„Magnitudine et statura Coeliodis didymi“. Das ist sehr zu-
treffend, nur ist urticae gestreckter. Fast mehr noch liegt die
Aehnlichkeit in der Beschuppung der Oberseite, insbesondere bei
kleinen Individuen des urficae, die aber von Coel. didymi durch
das Fehlen der Rüsselrinne und die dunklen Schienen unschwer
zu trennen sind. Die Art ist bei ihrer Veränderlichkeit für das
ungeübte Auge nicht sofort zu erkennen, auch in der Gröfse sehr
veränderlich; sie schwankt zwischen 2 und 4 mill. Die russischen
und dalmatiner Stücke sind bedeutend gröfser und dichter beschuppt
und neigen ‚oft zum Rufinismus. Für diese schlage ich vor, den
Namen C. stachydis Faust als Varietät bestehen zu lassen.
10. Ceuth. azillaris Boh. !). Wenn der Autor von dieser
Art sagt: Ceuthorrhyncho sulcicoli prozimus, so muls ihm Ceuth.
obsoletus Germar offenbar unbekannt geblieben sein, mit welchem
azillaris weit bedeutendere Aehnlichkeit hat; er unterscheidet
sich von odsoletus zunächst dadurch, dafs die Schultern bedeutend
stärker hervortreten und mit stumpfen Körnchen besetzt sind; die
Halssch.-Höcker treten an der Innenkante schärfer heraus, die
punktförmige Vertiefung vor dem Schildchen ist weniger deutlich,
die Streifen der Fld. sind kaum sichtbar punktirt, die Zwischenr.
nur undeutlich querrunzlich und schliefslich zeigt das weibliche
Abdominalsegment ein kleines rundes, aber tiefes Grübchen.
ll. Ceuth. campestris Gyll. ist von Gyllenhal vortrefflich
beschrieben. Olivier’s Beschreibung seines variegatus, den die fran-
zösischen Entomologen mit campestris identificiren und, als früher
beschriebenen, die Priorität zusprechen, ist sehr allgemein gehalten
!) Es wurde schon (D. E. Z. 1896, p. 259—60) nachgewiesen,
dafs der in den Sammlungen vielfach verbreitete arillaris nicht
diese Art, sondern C. caucasicus Kirsch. ist. Die Stockholmer
Type des azillaris aus Daurien ist wohl das einzige bekannte
Individuum.
von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 165
und palst beinahe auf die ganze Gruppe. Noch bedenklicher ist,
dals Olivier, wie schon Boheman (Schönh., tom. VIII, 2, p. 164)
bemerkt, den vergatus in der Beschreibung mit „femoribus muticis“
ausstattet und nur der „tarsis rufis“ erwähnt, in der dazu
gehörenden Tafel ihn dagegen mit gezähnten Schenkeln abbilden
läfst. Es ist daher möglich, ja sogar wahrscheinlich, dafs dem
Zeichner ein ganz anderes Object vorgelegen hat. Denn es giebt
eine dem campestris recht ähnliche Art mit ungezähnten
Schenkeln und dunklen Schienen, den in Ungarn von Hrn. v. Kuthy
und in Volhynieu (Faust) gesammelten Ceuth. edentulus m.
(D. E. Z. 1896, p. 271). Auch Ch. Brisout hat diesen bei seiner
Revision der Ceuthorrhynchiden des Ung. Nat. Museums mit cam-
pestris vermengt. Ich ziehe daher das im Schlufsatz meiner Be-
merkung (D. E. Z. 1895, p. 437, 7) Gesagte wieder zurück, schlage
vor, die Priorität des campestris Gyll. wieder herzustellen und
variegatus Ol. mit einem Fragezeichen zu verseher.
12. Ceuth. molitor Gyll. Die Untersuchung dieser Type
bestätigt meine über die Art (D. E. Z. 1896, p. 270) gemachten
Auslassungen. Nach dem mir inzwischen reichlich zugegangenen
Material verbreitet sich diese Art durch das westliche Frankreich
bis zur nordbretonischen Küste bei Morlaix (Herve) !).
13. Ceuth. chrysanthemi Gyll. und
14. Ceuth. figuratus Gyll. Nach genauem Vergleich beider
Typen bekenne ich mich zu der Ansicht desjenigen (Brisout?), der
letzteren als Varietät zu chrysanthemi gezogen hat ?).
15. Ceuth. RobertiGyll. = Ceuth. alliariae H. Brisout.
Beide sind nur durch die Färbung der Tarsen verschieden, die bei
1) Bei einer Anzahl mir von Hrn. Bedel bei Edough in Algerien
gesammelten und mir gütigst mitgetheilten Stücken ist die Trans-
versalbinde der Decken auf dem 5. Zwischenraum durchweg unter-
brochen. Die Stücke sind aufserdem etwas grölser, als die mir
bekannten europäischen, zudem treten die schwärzlichen Längs-
flecken vor und hinter der Lateralbinde viel lebhafter hervor.
Ich benenne diese Form
Ceuth. molitor Gyll. var. interruptus m.: Fascia elytrorum
transversali in interstitio quinto interrupta. Algeria.
2) Eine von Hrn. Dr. Escherich bei Angora in Kleinasien
erbeutete, oben schön röthlich-grau angeflogene Form dieser Art,
bei der das Dunkel der Decken bis auf die schwarze Suturalmakel
ganz verschwindet, benenne ich
Ceuth. chrysanthemi Gyll. v. Escherichi m.: Supra rubri-
catus et, praeter maculam suturalem, non nigro-signatus. Asia
minor.
166 A.Schultze: Kritische Bemerkungen zu einer Typenreihe
Roberti dunkel, bei alliariae röthlich braun bis rostroth sind. Doch
giebt es auch Uebergänge. Insbesondere Robert: ist viel umstritten
und oft falsch gedeutet: Man begegnet in den Sammlungen vielfach
grolsen Stücken des pleurostigma Marsh. = sulcicollis Gyll.,
die als Roberti Gyll. bestimmt sind. Daran ist der sonst so
gewissenhafte Autor zum Theil wohl selbst schuld. Gyllh. sagt
nämlich in seiner Diagnose von Roberti: „.... Subtus dense,
supra parcius cinereo-albido-squamosus. Ceuth. sulcicolli duplo
major et ultra“, dann schwächt er aber in der Beschreibung das
„dense“* ab und sagt: „Corpus subtus sat dense albido-squamosum“.
Daher kommt es, dafs die grolsen, meist weiblichen Stücke des
pleurostigma Gyll. mit „pleuris dense niveo-interdum flavescenti-
squamosis“ auf den echten Roberti bezogen werden. Nun ist die.
von Chevrolat in Belgien gesammelte, in das Stockholmer Museum
übergegangene und von Gylienhal beschriebene Type des Roberti
auf der Unterseite überall vollkommen gleichmäfsig und dünn mit
tief eingebetteten grauen Schüppchen bedeckt; und auch sonst macht
sich diese Art durch den Habitus, insbesondere durch das mehr
konische und flache Halssch. sofort kenntlich.
Meine Vermuthung, dafs Ceuth. alliariae Henri Brisout
nichts anderes sei als eine Var. des älteren Roberti Gyll., fand
ihre Bestätigung durch Prüfung des zahlreichen Materials, welches
mir sowohl durch Hrn. v. Heyden (ex Grenier, Allard, Wencker)
wie auch durch die Brisout’schen Cotypen des Hrn. Louis Bedel zur
Verfügung gestellt wurde. Es giebt zwischen beiden Formen der
über ganz Europa und Algerien (Bedel) verbreiteten Art wie
schon erwähnt, in der Färbung der Tarsen auch Uebergänge. Ich
kenne Stücke des Roberti, bei der die Fuflssohlen und die Lappen
des 3. Tarsengliedes rothbraun gefärbt waren, wieder andere, bei
denen die rothbraune Färbung der Tarsen noch mehr ausgesprochen
ist. Solche Stücke mit ganz röthlichen Tarsen scheinen mehr dem
Westen, besonders Frankreich anzugehören. Für diese schlage ich
vor, den Namen Ceuthorrhynchus Roberti Gyll. var. alliariae
Hrn. Brisout zu belassen.
16. Ceuth. validirostris Gyllb. Tauria. Diese seit des;
Autors Zeiten verschollene und erst in neuerer Zeit von Hrn. Prof.
Speiser in Kalocza wieder aufgefundene Art wurde von Frivaldszky
als neues genus Homorosoma aufgestellt und dem Entdecker ge-
widmet.. Ein Vergleich der beiderseitigen Typen giebt die völlige
Uebereinstimmung. Die von Gyll. sehr gut beschriebene Art wäre
nach Habitus und Skulptur hinter Scleropterus (bezw. Rhytido-
von Ceuthorrhynchiden des Stockholmer Museums. 167
soma), von dem sie sich nur durch die 7gliedrige Geifsel entfernt,
einzuschalten 1). Ich möchte übrigens die 7gliedrige Geifsel allein
nicht für hinreichend erachten, um darauf ein neues genus zu be-
gründen und schlage vor, Homorosoma dem genus Scleropterus als
subgenus anzugliedern. Die Nomenklatur würde demnach heifsen:
Scleropterus.
subg. Rhitidosoma Stephens.
subg. Homorosoma Frivaldszky (olim Ceuth. Gyll.).
validirostris Gyll. (Speiseri Friv.)
17. Ceuth. viridanus Gyll. ist mit chlorophanus Rouget
identisch, mithin im Katalog in sein Artenrecht wieder einzustellen.
Viridanus ist sehr weit durch das ganze mittlere und südliche
paläarktische Gebiet verbreitet, wird aber oft mit /aetus Rosenhauer
= smaragdinus Bris. verwechselt, von dem er aber sofort durch
den schwarzen (bei laetus bronzegrünen) Rüssel zu unterscheiden
ist. Ich bemerke hierbei, dafs mir deutsche Fundorte des laetus
nicht bekannt sind; die in Thüringen und Sachsen verbreitete und
dafür gehaltene Art ist nicht /aetus, sondern viridanus Gyll. =
chlorophanus Rouget.
18. Ceuth. coerulescens Gyll. ist im Katalog als Synonym
zu chalybaeus Germ. gestellt, gehört jedoch nicht zu chalybaeus,
aber noch weniger zu erysimi Fbr. Herr Weise spricht nämlich
(D. E. Z. 1896, p. 183) die Vermuthung aus, dafs coerulescens
nach der Beschreibung von erysimi nicht verschieden sein könne.
Hierbei ist vielleicht übersehen, dafs Gyllenhal von den Interstitien
seines coerulescens sagt: „interstilüis angustis, converis“, während
die Interstitien des erysimi bekanntlich ganz flach sind. Leider
verschweigt Gyllenhal die weilsgrauen, halbaufgerichteten Borsten-
reihen auf den Interstitien des zur Verwandtschaft der chaly-
baeus gehörenden coerulescens und erschwert dadurch die Er-
kennung der Art. Sie ist von lebhafter, hellblauer Farbe, ähnlich
dem viridipennis Bris. und noch schärferer Skulptur der Decken
als pectoralis Weisc, der ihr in der lebhaften Farbe am nächsten
kommt. Die Deckeninterstitien sind kielförmig erhaben und nirgend-
wo breiter als die Furchen; aufserdem sind die Borstenreihen der
Interstitien hell weils-grau. Die Unterseite ist vollkommen gleich-
1) Schon Gyllenhal weist auf diese Aehnlichkeit hin und sagt
in seiner Observatio treffend: Ahytidosoma globulo quod habitum
similis, sed flagello antennarum T-articulo, ab illa genere distinctus,
168 A. Schultze: Zwei neue Ceuthorrhynchus-Varietäten,
mälsig und dünn grau beschuppt. Die männlichen Vorderschienen,
die bei pectoralis an der Spitze mit einem kräftigen Zahn be-
wehrt sind, zeigen bei coerulescens ein kleines, kaum sichtbares
Zähnchen.
Ein Pärchen dieser Art aus der Umgebung von Berlin befindet
sich in meiner Sammlung.
19. Ceuth. scapularis Gyll. ist das J' und
20. Ceuth. obscurecyaneus Gyll. das weniger gut erhaltene
2 ein und derselben Art, bei der die besonders charakteristisch
gelblich beschuppte Epimerenspitze weniger zum Ausdruck kommt.
21. Ceuth. suturellus Gyll. Diese Type, der leider eben-
falls der Kopf fehlt, aber noch hinreichend kenntlich ist, bat mit
Ceuth. pervicaz Weise sehr wenig gemein. Das Halssch. des
suturellus ist bedeutend feiner punktirt und die in der Mitte
unterbrochene Längsrinne mit weilsen Schüppchen bedeckt. Die
Zwischenr. der Fld. sind aufserdem flach und matt. Diese mir
bisher unbekannte, von Taurien stammende, Art ist mithin von
pervicar Weise wohl zu trennen; beide sind selbstständige Arten.
Zwei neue Ceuthorrhynchus-\ arietäten.
1. Ceuth. gibbicollis var. dilatatus m. Squamositate elytrorum
albida supra majorem partem erpansa maculaque suturali nigra absenti.
Die Zeichnung dieser Varietät erinnert lebhaft an die typische
Form des dimidiatus Friv., das Schuppenkleid ist jedoch nicht ganz
so dicht, so dafs die bei dimidiatus vollständig verdeckten Punkt-
streifen hier als feine schwarze Linie noch überall zu erkennen sind.
Unter einer grolsen Zahl typischer Stücke aus Siebenbürgen
ein Exemplar.
2. Ceuth. trimaculatus Fbr. var. hybridus m. Signatura
Ceuth. hiturae 2 summa similitudine. Sutura in basi albido-sguamosa,
squamositate elytrorum apicali albida, etiam macula suturali nigra
albido-concludente, tuberculis thoracis lateralibus albido-circumeinctis.
Dem 2 des C. litura F. täuschend ähnlich und nur noch an
der breiteren Form und den breiten Halssch.-Höckern kenntlich.
Ein g' von Südungarn. A. Scehultze, Detmold.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft L] 169
Revision der Cleridengattung Lemidia Spin.
nebst Beschreibung einiger neuer Arten.
Von
Sigmund Schenkling, Hamburg.
Die Gattung Lemidia wurde 1341 von Spinola aufgestellt in
der „Revue Zoolog.“, p. 75, und ausführlich beschrieben im „Essai
monograph. des Clerites“ 1344, II, p. 32. Sie gehört zur Gruppe
der Hydnocerini und ist nahe verwandt mit der reichhaltigen, vor-
wiegend amerikanischen Gattung Hydnocera Newm. In Bezug auf
die Gestalt des Körpers gehen beide Gattungen in einander über;
ein gutes Unterscheidungsmerkmal bildet die Fühlerkeule, welche
bei Lemidia dreigliedrig ist, während sie bei der Gattung Hydnocera
nur zwei Glieder besitzt. Die Gattung Lemidia ist auf Australien
und die australischen Inseln beschränkt.
Im „Catalogus Coleopterorum“ von Gemminger und Harold
sind mehrere Käfer unter der Gattung Lemidia aufgeführt, die in
andere Gattungen gehören, auch sind die von Chevrolat und Kuwert
beschriebenen Lemidien anderweitig unterzubringen. Gorham ge-
bührt das Verdienst, diesen Arten ihre richtige Stellung zugewiesen
zu haben. Lem. albofasciata Thoms. (Mus. scientif. II, 1860, p. 61),
cyanea Thoms. (ibid. p. 62), dorsalis Thoms. (ibid. p. 61), insolata
Pase. (Journ. of Ent. I, 1860, p. 48), pulwerosa Chev. (Rev. et
Mag. Zool. 1874, p. 321), semilutea Chev. (ibid.) und bdipunctata
Kuw. (Ann. Soc. Ent. Belg. 1893, p. 485), gehören zu dem von
Gorham in „Cistula entom.“ II, 1876, p. 64 aufgestellten Genus
Callimerus; die letztgenannte Kuwert’sche Art ist übrigens synonym
mit Callim. rusticus Gorh. (Notes from Leyden Mus. V, 1883,
p. 252). Lem. inanıs Germar (Linn. Entomol. III, 1848, p. 187)
und zanthozona Chev. (Rev. et Mag. Zool. 1874, p. 321) sind Sy-
nonyme zu Metabasis accinctus Newm. (The Entomologist 1842,
p- 364).
In der nachstehenden Tabelle mulste leider zur Auseinander-
haltung der Arten der Unterschied in der Färbung mehr berück-
‚siehtigt werden als dem Verfasser lieb war; doch ist die Gestalt
der Lemidien i. a. eine sehr übereinstimmende, und ebenso weisen
die Fühler, Taster ete. in ihrer Bildung eine so grolse Concordanz
auf, dafs sich danach keine übersichtliche Tabelle aufstellen läfst.
170
hh.
S. Schenkling: Revision der Cleridenguttung Lem. Spin.
Uebersicht der Arten.
Hinterleib ganz oder zum Theil hell (gelb, roth oder braun).
Fld. deutlich. punktirt.
Fld. nicht einfarbig.
Fld. grün mit rothgelben Binden . 1. picta. 2. carissima.
. Fld. schwarz oder blau.
Beine einfarbig rothgelb . . . . . . 3. nitens. 4. rufa.
Beine anders gefärbt.
Halssch. von der Grundfarbe der Fld. . 5. flavolineata.
Halssch. nicht von der Grundfarbe der Fld.
Hinterleib rothgelb mit schwarzer Spitze.
6. festiva. 7. obliquefasciata. 8. tasmanica.
Spitze des Hinterleibes nicht abweichend gefärbt.
9. dia. 10. biaculeata.
Fld. einfarbig , ......: .. 1...11. peetoralis...12. Gorkamı.
Fld. glatt oder nur sehr undeutlich punktirt . 13. hilaris.
Hinterleib schwarz oder erzfarben (vergl. jedoch die var. api-
calis und die var. von labiata!).
Oberseite einfarbig, höchstens Stirn anders gefärbt; Käfer =
langgestreckt.
14. subaenea. 15. filiformis. 16. plumbea. 17. pilosa.
Oberseite nicht einfarbig.
Halssch. schwarz, vorn und hinten lebhaft gelb 18. malthinus.
Halssch. anders gefärbt.
Fld. unregelmäfsig punktirt, Punkte mitunter zusammenflielsend.
Das 8. Fühlerglied vergrölsert, daher Keule 4gliedrig.
19. concinna.
Fühlerkeule 3gliedrig.
Beine ganzı gelbe.) „u 2er ec DOENEahinunae
Beine anders gefärbt.
Fld. einfarbig... . - » ... 21. conferta. 22. gracilis.
Fld. nicht einfarbig.
23. erilis. 24. flavovaria. 25. V-reversa.
Fld. mit regelmälsigen Punktreihen.
Fld. mit Mittelbinde.
Halssch. ungefleckt.
26. bella. 27. suturalis. 23. elongata. 29a. maculicollis
var. apicalis.
Halssch. gefleckt .. . 2... 2.2 00.20.29, maculicollis.
Fld. ohne Binde 0.180, 1bifurcata. 31, interrupba.
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. Kal
Beschreibung der Arten.
1. Lemidia picta White, Cat. Cleridae Brit. Mus. 1849,
p. 62.
Testacea, nitida, capite, antennis, meso- et metathorace pedi-
busque nigris, elytris coeruleo-viridis, elytrorum fascüs duabus rufo-
testaceis. — Long. 7 mill. — Australia (Port Philip).
Kopf glatt, glänzend schwarz, mit grünlichem Schimmer, Ge-
sicht gelb; Fühler schwarz, Halssch. flach, nach hinten plötzlich
verengt, in der Mitte mit tiefer Grube, glänzend gelbroth. Fld.
nach hinten verbreitert, gestreift-punktirt und schwach behaart,
grünblau mit Metallglanz, an der Basis nach der Schulter hin roth-
gelb, eine ebensolche Binde, nach den Rändern breiter werdend,
kurz vor der Mitte. Halssch. unten gelbroth, Mittel- und Hinter-
brust schwarz, Hinterleib vorn roth, an der Spitze schwarz. Beine
schwarz mit blauem Schimmer.
2. Lem. carissima Pascoe, Journ. of Entomol. I, 1860,
p- 48.
Fulvo-lestacea, nitida, elytris irregularıter punctatis, laete viridi-
bus, humeris, fascia media apiceque aurantiacıs, hibiis tarsisque posticis
nigris. — Long. 6 mill. — Australia (Melbourne).
Glänzend rothgelb. Fld. lebhaft grün, die Schultern, eine
Binde in der Mitte und die Spitze orangeroth. Augen, Hinter-
schienen und -tarsen schwarz. Mittel- und Hinterbrust sowie ein
Fleck auf dem Abdomen braunschwarz.
3. Lem. nitens Newm.. The Entomol. 1841, p. 36 (Hydnocera
nit... — Klug, Mon. p. 311, t.2, f£. 8. — Spin. Mon. II, p. 34,
Das Kal, -2——d:
* Syn.: elytoides Gory in litt. — scalaris Dup. in litt.
Nigerrima, glaberrima, antennis, pedibus abdomineque ferru-
gineis, elytrorum fascüs tribus lineaque brevi juzta scutellum flavidıs.
— Long. 6—-7 mill. — Tasmania.
Vorderseite des Kopfes gelb und wie die Scheibe des Halssch.
glänzend, fein und einzeln punktirt, die Punkte auf dem Halssch.
etwas grölser. Halssch. vorn deutlich eingeschnürt, die Einschnü-
rung in der Mitte etwas nach hinten, nach der Mitte der Scheibe
zu, verlängert, grölste Breite des Halssch. etwas vor der Mitte;
Scheibe etwas abgeflacht. Fld. glänzend, sehr fein punktirt, aulser-
dem jede bis zur Spitze mit 10 Längsreihen grölserer Punkte; mit
3 gelben Binden, die erste an der Basis, beim schwarzen Schild-
chen sich etwas nach hinten verlängernd, die zweite vor der Mitte,
172 S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin.
an der Naht unterbrochen, die dritte in # der Länge, etwas nach
vorn gebogen, an der Naht noch etwas breiter als vorige unter-
brochben, aulsen den Seitenrand erreichend. Hinterleib braun bis
roth. — Spinola berichtet von einem Exemplar aus der Sammlung
Dupont, bei welchem die Naht von der ersten bis zur dritten Binde
gelb ist.
4. Lem. rufa Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1377, III, p. 251.
Rufo-testacea, capite thoraceque vir mitidis, elytris nigris, sub-
seriatim punctatis, subrugosis, bası tenuiter et fascüs duabus nec
suturam nec. marginem attingentibus flavis, corpore supra pedi-
busque setosis. — Long. 6 mill. — Australia merid.
Der vorigen ähnlich, doch etwas kleiner. Die gelben Binden
sind in ihrer Anordnung der 2. und 3. der vorigen Art ent-
sprechend, doch erreicht keine von ihnen den Seitenrand. Die
Grundfarbe des Käfers ist mehr rothgelb, die Fld. sind schwarz.
9. Lem. flavolineata Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
1852, p. 48, t. 27, f. 1. (Hydnocera flavolin.)
Chalybeo-nigra, dense griseo-setosa, facie labroque flavidis,
antennis subfiliformibus, luteis, elytris punctalis, disco singuli striga
longitudinali pallide flava notato, pedibus subfulvis, femoribus po-
sticis migris. — Long. 44 mill. — Australia merid.
Kopf etwas breiter als das Halssch., sparsam punktirt; Ge-
sicht, Mund und die Basis der kurzen Fühler blafsgelb, der übrige
Theil der letzteren bräunlich. Halssch. schwarz, wenig punktirt,
an den Seiten nur schwach erweitert, hinter dem Vorderrande deut-
lich eingeschnürt, hinten kein Quereindruck. Fld. länglich, fast
parallel, anregelmäfsig punktirt, die Scheibe in der ganzen Länge
nebst der Schulter gelb. Körper unten schwarz, Seiten- und Hin-
terränder der Abdominalsegmente gelb. Beine gelb, Hinterschenkel
sch warz.
6. Lem. festiva Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852,
PA 2 23:
Nigro-cyanea, nitida, rugose punctata, pronoto, abdomine (upice
exzcepto), striola tenui humerali fasciaque transvera media elytrorum
laete rubris. — Long. 5—6 mill. — Australia oceid.
Kopf kurz, schwarzblau, schwach runzelig, auf dem Scheitel
glatt, mit schwach erhabener Mittellinie; Fühler braun. Halssch.
roth, glänzend, vorn und hinten kräftig eingeschnürt, an den Seiten
gerundet erweitert, jederseits mit einem schwachen ovalen Ein-
druck, runzelig punktirt, die Mitte fast glatt. Schildehen schwaız.
Fld. nach hinten verbreitert, runzelig punktirt, schwarzblau, ein
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 173
schmaler Streif an der Basis und eine breite Querbinde in der
Mitte lebhaft roth. Unterseite schwarz, Hinterleib roth, an der
Spitze schwarzblau. Beine schwarzblau, die 4 Vorderschenkel
unten, alle Kniee und die Vorderschienen und -tarsen braunroth.
7. Lem. obliquefasciata Gorh., Transact. Ent. Soc, 1877,
II, p. 251.
Nigra, nitida, thorace, abdomine (apice ezcepto), pedibus
anlicis et intermedüs, elytris linea tenui basalı fasciaque mediana
obligua croceis. — Long. 44 mill. — Australia (Fremantle).
Der vorigen Art ähnlich, doch kleiner und schmäler. Die
Scheibe des Halssch. ist etwas angedunkelt. Die gelbe Mittelbinde
der Fld. ist schmäler und verläuft vom Rande her etwas schräg
nach hinten. Bei manchen Exemplaren ist auch die Spitze der
Fld. gelb (vielleicht kommt auch bei festiva Westw. diese helle
Färbung der Spitze vor!). Hinterleib gelb, die Spitze schwarz.
Bei den sehr hell gefärbten Stücken sind die mittleren Beine und
die Stirn ganz gelb, bei den dunkleren sind alle Schenkel gebräunt.
Die Fld. sind schwach runzelig punktirt, neben der Naht sind die
Punkte fast gereiht.
8. Lem. tasmanica White, Cat. Cleridae Brit. Mus. 1849,
p- 62.
Rufo-testacea, nitida, elytris nigris, fascüs duabus apiceque
rufo-testaceis, pedibus anlicis et intermedüs lutescentibus, posticis
nıgris, femoribus basi et tibüs supra luteis. — Long. 6 mill. —
Tasmania.
Kopf schwarz, Mund gelb, ein Fleck auf dem Scheitel rostroth.
Halssch. glänzend rostroth. Fld. schwarz, ihre Basis mit Aus-
nahme des schwarzen Randes, eine Mittelbinde, welche die Seiten-
ränder nicht erreicht und auch die Naht frei läfst, sowie die Spitze
rothgelb bis gelb. Vorder- und Mittelbeine gelb, Hinterbeine
schwarz, ihre Schenkelbasis und die Schienen oben gelb. Spitze
des Hinterleibes schwarz. Fld. runzelig, fast reihig punktirt.
9. Lem. dia Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, III, p. 252.
Rufo-testacea, subnitida, pectore elytrisque nigris, his basi
anguste, fascia mediana apiceque laete aurantiacis. — Long. 5 mill.
— Australia.
Kopf und Halssch. roth. Fld. nach hinten erweitert, mit
Reihen von entfernt stehenden Punkten, die nicht bis zur Spitze
reichen, schwarz, die Basis, eine an der Naht verbreiterte Mittel-
binde und die Spitze roth; die rothe Färbung der Basis erstreckt
sich meist noch ein Stück an den Seitenrändern entlang. Hinter-
174 S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin.
leib rothgelb. Die Hinterschenkel in der Mitte, die Spitze der
Schienen und die Tarsen braun.
10. Lem. biaculeata Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
1852, p. 52, t. 25, f. 1. (Hoploclerus biacul.)
Testacea, elytris nitidis, cyaneis, humeris apicibusque testaceis,
corpore infra testaceo, meso- et metasterno cyaneis, pedibus testaceis.
— Long. 7
Körper etwas flachgedrückt, glänzend. Kopf so breit wie
das Halssch., fast glatt; Fühler braun. Halssch. rothgelb, an den
Seiten stark erweitert, hinten etwas schmäler als vorn, vordere
mill. — Australia merid.
Einschnürung deutlich. Fld. nach hinten verbreitert, unregelmäfsig
punktirt, schwarzblau, ein schmaler Streif an den Schultern und
die Spitze breit rothgelb. Körper unten rotlıgelb, Mittel- und
Hinterbrust schwarzblau, lebhaft glänzend. Beine rothgelb, die
4 Hintertarsen dunkler. — Die Naht der Fld. ist nach der West-
wood’schen Beschreibung in 2 Spitzen aussezogen, wonach das
Thier auch seinen Namen bekommen hat, bei einem mir vorlie-
genden Exemplar fehlen jedoch diese Spitzen, und ich vermuthe,
dafs die Spitzen einen sexuellen Charakter darstellen, indem sie
nur dem g' zukommen. Einen analogen Fall berichtet Gorham in
Trans. Ent. Soc. Lond. 1877, p. 250, von Lem. carissima Pase.
ll. Lem. pectoralis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
1852, p. 49, t. 27, f.6. (Hydnocera pect.)
Pallide fulva, nitida, thorace subtus oculisque nigris, elytris
grosse punclatis, pedibus fulvescentibus. — Long. 5—6 mill. —
Australia merid.
Der ganze Käfer mit Ausnahme der Unterseite der Vorder-
brust und der Augen blals roth- oder gelbbraun. Kopf zwischen
den Augen mit 2 schwachen ovalen Eindrücken. Halssch. glän-
zend, fast glatt, an den Seiten gerundet erweitert, hinter dem
Vorderrande deutlich eingeschnürt. Fld. nach hinten verbreitert,
mit grofsen, in Reihen stehenden Punkten, diese nach der Spitze
zu kleiner werdend. Beine ganz gelbbraun.
12. Lem. Gorhami nov. spec.
Nigra, nitida, pronoto antennisque fulvis, elytris nigris, imma-
culatis, capite thoraceque laevis, elytris irregulare punctatis, pedi-
bus anticis fulvis, intermediis et posticis nigris. — Long. 44 bis
53 mill. — Australia.
Der Lem. ezilis Westw. ähnlich, doch grölser, Fld. und die
beiden hinteren Beinpaare ganz schwarz und Halssch. ganz gelb-
braun. Kopf gelbbraun, glänzend, fein punktirt, Stirn mit zwei
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 175
schwachen Eindrücken; Fühler kurz und dünn, die 3 letzten Glie-
der nur mälsig verdickt, gelbraun, Keule etwas angedunkelt.
Halssch. glatt und glänzend, gelbbraun oder gelbroth, beiderseits
unbestimmt eingedrückt, so dafs sich die Mitte der Scheibe etwas
hervorhebt, an den Seiten gerundet erweitert, etwas vor der Mitte
am; breitesten. Schildehen schwarz. Fld. nach hinten verbreitert,
ganz schwarz, glänzend, dicht unregelmälsig punktirt, die Punkte
in der Nähe der Naht und gegen die Spitze hin etwas weniger
dieht stehend. Unterseite mit Ausnahme der Vorderbrust schwarz.
Der ganze Käfer überall dicht graugelb behaart. — Herrn H. S.
Gorham in Southampton in Dankbarkeit gewidmet.
13. Lem. hilaris Newm., Zoologist 1843, p. 119. (Clerus? hil.)
Syn.: corallipennis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
Ban... 256 f 2,
Cyaneo-nigra, nitida, minime punctata, depressa, elytris coral-
linis, fascia mediana latissima margineque posteriore nigro-purpureis,
metasterno abdomineque testaceis, pedibus nigris. — Long. 54 bis
64 mill. — Australia, Nov. Zeeland.
Tief schwarzblau, stark glänzend, sehr wenig oder gar nicht
punktirt. Kopf ein wenig breiter als das Halssch., Stirn mit zwei
runden Eindrücken; Fühler kurz mit deutlicher dreigliedriger Keule.
Halssch. lebhaft glänzend, an den Seiten stark gerundet erweitert,
‚vorn und hinten eingeschnürt. Schildchen schwarz. Fld. flach,
breiter als das Halssch., nach hinten nur wenig verbreitert, giän-
zend, fast ganz glatt, lebhaft korallenroth, hinter der Mitte mit
einer breiten, geraden oder nach der Naht zu etwas verschiälerten
purpurschwarzen Binde, der Hinterrand schmal schwarz gesäumt.
Beine ganz schwarz, lang behaart. Hinterbrust und Hinterleib
roihgelb, glänzend. — Die Figur bei Westwood weist ein viel zu
dunkles Roth auf.
14. Lem. subaenea Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III,
p- 254.
Elongata, subparallela, aenea vel nigro-violacea, subnitida,
fronte, antennis, palpis pedibusque pallide flavis, femoribus interdum
infuscatis. -- Long 74 mill. — Australia (New South Wales,
Queensland), Tasmania.
Lang gestreckt, fast parallel, mälsig glänzend. Erzfarben,
bald in’s Grünliche, bald mehr in’s Violette schimmernd, Stirn,
Fühler, Taster und Beine blafsgelb; bei einem Exemplar meiner
Sammlung sind die Schenkel, besonders die hinteren, auf der Ober-
seite angedunkelt. Kopf mit den Augen so breit wie die Fld.;
176 S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin.
Scheitel flach. Halssch. uneben, fein und undeutlich punktirt, an
den Seiten gerundet erweitert. Fld. sehr fein und dicht unregel-
mälsig punktirt. Unterseite von derselben Farbe wie die Ober-
seite.
15. Lem. filiformis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III,
p- 254.
Elongata, parallela, sublinearis, aeneo-cuprea, fronte, antennis,
palpis pedibusque rufis, femoribus interdum infuscatis, thoracis disco
subrugoso, elytris crebre irregulariter pnncetatis. — Long. 5 mill. —
Australia oceid., Queensland.
Der vorigen Art ähnlich, doch noch schmäler, fast linealisch.
Erzfarben, Stirn, Fühler und Beine roth, Schenkel zuweilen oben
angedunkelt. Kopf auf dem Scheitel dicht punktirt. Halssch. an
den Seiten nur schwach erweitert, auf der Scheibe fast runzelig
punktirt. Fld. sehr schmal, parallel, dicht gleichmäflsig punktirt,
zwischen der anliegenden Pubescenz stehen grölsere, aufrechte
Haare; Schultern etwas vorragend.
16. Lem. plumbea Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, II,
P-.291.
Elongata, subcylindrica, nigro-plumbea, fronte, palpis labialibus,
femorum basi, tibiis tarsisque rufis, elytris subnitidis, confuse crebre
punctatis. — Long. 83 mill. — Australia merid.
Käfer gewölbter, als man sonst bei der Gattung Lemidia ge-
wöhnt ist. Dunkel bleifarben, überall dicht grau behaart, auf
Kopf und Halssch. stehen aulserdem aufrechte Haare; Stirn, Lippen-
taster, Schenkelbasis, Schienen und Tarsen roth, Spitze der Hinter-
schienen und die Hintertarsen pechbraun. Halssch. so breit wie
der Kopf, an den Seiten nur mälsig gerundet erweitert, nach hinten
verschmälert, die vordere und hintere Einschnürung kaum sichtbar,
Scheibe unregelmäfsig punktirt. Fld. dieht und unregelmäfsig
punktirt, nach hinten erweitert. Unterseite schwarz.
17. Lem. pilosa Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, IlI, p. 255.
Subelongata, cuprea, dense cinereo-pubescens, obsolete crebre
punctata, fronte, antennis, palpis pedibusque pallide testaceis, —
Long. 5 mill. — Australia (Fremantle).
Mit den drei vorigen i. a. in der Gestalt und mit fliformis auch
ziemlich in der Färbung übereinstimmend, doch durch die dichte,
fast schuppige Behaarung von allen Arten der Gattung unterschieden.
Kupferfarben, in’s Violette schimmernd, dicht und fein punktirt,
Stirn, Fühler, Taster und Beine blafsgelb. Halssch. fast qua-
dratisch, an den Seiten in der Mitte winkelig erweitert. Fld. an
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 177
der Basis so breit wie der Kopf mit den Augen, nach der Spitze
zu verbreitert, der Spitzenrand gewöhnlich etwas heller gefärbt.
13. Lem. malthinus Newm., The Entomologist 1841, p. 37
(Hydnocera malth.).
Nigra, capite croceo, oculis lineaque verticali nigris, prothorace
nigro, marginibus antica et poslica croceis, elytris nigris, bası tenue,
apice late croceis, pedibus croceis, femorum linea tarsisque fuscis.
— Long. 6 mill. — Tasmania.
Der Käfer hat, wie sein Name sagt, ganz das Aussehen eines
Malthinus. Kopf gelb, nur die Augen und eine Linie zwischen
diesen und dem Scheitel schwarz. Halssch. schwarz, Vorder- und
Hinterrand safrangelb. Fld. schwarz, an der Basis schmal und an
der Spitze breit safrangelb. Beine gelb, Schenkel auf der Ober-
seite mit einer schwarzen Linie, Tarsen braun.
19. Lem. concinna Gorh., Transaet. Ent. Soc. 1877, III,
px 255.
Nigra, nitida, fronte, antennis, palpis, femoribus basi testaceis,
elytris basi fasciaque mediana, a sutura interrupta, albis, apice piceo
marginato. — Long. 33 mill. — Australia.
Kopf gelbroth; das 8. Fühlerglied etwas grölser als die vor-
hergehenden, die Keule daher viergliedrig erscheinend. Halssch.
an den Seiten gerundet, neben dem Vorder- und Hinterrande tief
eingeschnürt, deutlich behaart, unpunktirt. Fld. sehr undeutlich
punktirt, glänzend schwarz, die Basis weils gerandet, neben dem
Schildehen etwas breiter, eine Mittelbinde, die nach vorn gebogen
und an der Naht unterbrochen ist, weifs.
20. Lem. labiata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III,
p. 256.
Nigra, nilida, fronte, antennis, palpis, pedibus, elytris vitta juxta
suturam maculaque apicali flavis. — Long. 34 mill. — Australia.
Var.: Brunnea, supra tesiacea, thoracis disco, humero elytrisque
disco guttis duabus indeierminate fuscis. — Long. 4% mill. —
Australia.
Kopf mit den Augen nicht so breit wie das Halssch., Scheitel
schwarz, glänzend, glatt. Halssch. schwarz, vorn und hinten ein-
geschnürt, an den Seiten gerundet, nach hinten mehr als nach vorn
verschmälert. Fld. unregelmäfsig, tief punktirt, die Punktirung an
den Seiten etwas dichter, schwarz, eine an der Aulsenseite gezäh-
nelte Längsbinde an der Naht entlang bis zu 3 der Fld.-Länge
und ein kleiner Spitzenfleck gelb, mit röthlichem Schimmer. Beine
ganz gelb. Die Punkte auf den Fld. theilweise in Reihen stehend.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft I. ? 12
178 S. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin.
Die Varietät ist breiter, rothbraun; Halssch. auf der Scheibe,
die Schultern und 2 unbestimmte Flecke auf der Scheibe der Fld.
dunkler. — Vielleicht unausgefärbt?
21. Lem. conferta Newm., The Entomologist 1842, p. 365
Andncene conf.).
Nigro-aenea, nitida, elytra nigra, immaculata, punctala, antennis
pedibusgue rufo-testaceis, femoribus apice -tarsisque fuscescentibus.
— Long. 7 mill. — Australia.
Schwarz mit etwas Erz- oder Purpurglanz. Kopf purpur-
schwarz; Fühler kurz, rotbgelb, an der Spitze gebräunt. Halssch.
schwarz, punktirt, die Punkte etwas zusammenflielsend. Fld. erz-
farben, glänzend, ohne Flecke und Binden, dicht und fein punktirt,
die Punkte zusammenflielsend. Beine rothgelb, die Schenkel an
der Spitze und die Tarsen braun.
22. Lem. gracilis nov. spec.
Nigra, nitida, depressa, fronte, ore, palpis, antennis thoraceque
testaceis, capite thoraceque laevis, elytris nigris, immaculatis, crebre
punctatis, pedibus nigris, fibiis tarsisque anticıs testaceis. — Long.
31 mill. — Tasmania.
Der Lem. Gorhami Scheuklg. ähnlich, doch bedeutend kleiner,
schmäler und flacher. Kopf mit den Augen breiter als das Halssch.,
glatt und glänzend, nebst den Mundtheilen gelb, Hinterrand
breit schwarz; Fühler schlank, gelbbraun; Stirn mit zwei läng-
lichen Eindrücken. Halssch. lebhaft glänzend, gelbroth, an den
Seiten stark, fast lappig erweitert, am Vorder- und Hinterrande
deutlich eingeschnürt. Fld. schwarz bis braunschwarz, letztere
Färbung namentlich an der Spitze, ohne jede Zeichnung, nach
hinten etwas verbreitert, deutlich und tief unregelmälsig punktirt,
nur theilweise die Punkte in kurzen Reihen stehend, die Punk-
tirung neben der Naht etwas weitläufiger, überall kurz, aber dicht
grau behaart. Unterseite des Körpers einzeln behaart, schwarz
die Vorderbrust unten an den Seiten und auch etwas am Hinter-
rande gelb, ebenso der vordere untere Theil des Kopfes. Alle
Schenkel schwarz, ihre Unterseite mehr oder weniger in’s Braun-
gelbe übergehend, die Schenkelbasis wie die Trochanteren gelb-
braun, ebenso die Kniee; Hinter- und Mittelschienen und -tarsen
schwarzbraun, Vorderschienen und -tarsen gelb. — Von Lem.
exilis Westw. unterschieden durch die einfarbigen Fld. und die
dunkle Farbe des mittleren Beinpaares, auch ist der Käfer viel
schlanker und zierlicher,
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 179
93. Lem. ezilis Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852,
p. 48, t. 27, f. 4 (Hydnocera exilis).
Subelongatus, niger, nilidus, facie antennisque flavis, pronoto
fulvo, margine anlico nigro, strigaque transversa humerali elytrorum
flava, pedibus anticis flavis, posticis piceis. — Long. 43% mill. —
Adelaida.
Kopf glatt und glänzend, gelb (auch auf der Unterseite), nur
ein breiter Streifen am Hinterrande zwischen den Augen schwarz;
Fühler kurz, gelb, Halssch. glatt und glänzend, an den Seiten ge-
rundet erweitert, gelbbraun, der Vorderrand schwarz. Fld. glän-
zend, unregelmälsig punktirt, nach hinten etwas verbreitert, schwarz,
ein schmaler Querstreif an der Basis gelb. Körper unten glänzend
schwarz (mit Ausnahme des Kopfes). Die Hinterbeine pechbraun,
nur die Schenkelbasis gelb, die 4 vorderen Beine ganz gelb.
24. Lem. flavovaria Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
1852, p. 49, t. 27, f. 3 (Hydnocera flavov.).
Piceo-nigra, facie, antennis, ore palpisque flavis, pronoto flavo,
ferreo-equino piceo dorsali notato, elytris nigris, maculis 8 flavis
notatis, pedibus flavis, femoribus et tibüs posticis apice tarsisque
nigris. — Long. 5—6 mill. — Australia (King George’s Sound).
In der Form der Lem. flavolineata Westw. am nächsten kom-
mend. Kopf mit den Augen etwas breiter als das Halssch., spar-
sam punktirt, gelb, Scheitel schwarz. Halssch. vor der Mitte am
breitesten, hinten fast gerade, gelb, auf der Scheibe ein hufeisen-
förmiger oder M-förmiger schwärzlicher Fleck. Fld. parallel,
runzelig, theilweise in Reihen punktirt, schwarz, jede mit 4 gelben
Flecken, der erste grölsere, längliche, in der Nähe der Basis, ver-
bunden mit einem schmalen queren Schulterstreif (letzterer mit-
unter fehlend), der zweite runde Fleck in der Mitte der Fld., der
dritte in der Mitte zwischen dem zweiten und der Spitze, und der
vierte an der Spitze gelegen. Körper unten schwarz. Beine gelb,
die Hinterschenkel und -schienen an der Spitze und die Tarsen
schwarz. |
25. Lem. V-reversa Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX,
1852, p. 48, taf. 27, f. 5 (Hydnocera V-rev.).
Nigra, nitida, antennis piceis, elytrorum singulo striola hume-
ralı Iransversa striaque obliqua submedia albis, pedibus 4 anticis
piceis, femoribus pedibusque posticis nigricantibus. — Long. 33 mill.
— Adelaida.
Schwarz, glänzend. Kopf nur wenig breiter als das Halssch.,
vorn punktirt, Mund und Fühler pechbraun. Halssch. glänzend,
122
180 SS. Schenkling: Revision der Cleridengattung Lem. Spin.
schwach runzelig punktirt, hinter dem Vorderrande und vor der
Basis tief quer eingedrückt, an den Seiten, gerundet erweitert,
schwarz. Fld. hinter der Mitte verbreitert, grob punktirt, schwarz,
eine neben dem Schildchen etwas breitere Querbinde an der Basis
und eine V-förmige Mittelbinde, von der Mitte der Fld.-Seiten im
Bogen nach dem Schildchen zu gerichtet, aber dieses nicht er-
reichend, weils. Unterseite des Körpers schwarz. Die 4 vorderen
Beine pechbraun, ihre Schenkel und die ganzen Hinterbeine
schwärzlich.
26. Lem. bella Westw., Proc. Zool. Soc. Lond. XX, 1852,
p. 47, t. 27, £.2 (Hydnocera bella).
Nigra, nitida, capite nigro facie flavida, pronoto fulvo, elytris
rude punctato-strialis, striola transversa humerali, cum macula magna,
communi, rotunda, connexa fasciaque submedia albido-carneis, pedi-
bus anticis flavescentibus, posticis migris. — Long. 64—7 mill. —
Adelaida.
Körper parallel, ziemlich schmal. Kopf glatt, schwarz, der
vordere Theil mit den Fühlern gelb. Halssch. deutlich länger als
breit, glatt, in der Mitte gerundet erweitert, braun. Schildchen
schwarz. Fld. sehr verlängert, nur sehr wenig breiter als der Kopf,
etwas flach, glänzend, grob punktirt-gestreift, das letzte Drittel fast
runzelig, schwarz, ein querer Schulterstreif, ein mit diesem verbun-
dener grolser runder Fleck und eine gerade Mittelbinde röthlich-
weils. Vorderbeine blafsgelb; Mittelbeine gelb, die Schenkel in
der Mitte und die Schienen braun; Hinterbeine schwarz, Hüften
und Tarsen gelblich.
27. Lem. suturalis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, II,
p. 255.
Nigro-picea, nitida, parce pubescens, fronte, antennis, palpıs,
pedibus anticis et intermedüs ferrugineis, sutura fasciaque mediana
ertus abbreviata, elytrorum basi, limbo ad basin et apicem tenuissime
testaceis. — Long. 5 mill. — Australia oceid.
Kopf vorn nebst den Tastern und Fühlern rostroth, auf dem
Scheitel schwarz. Halssch. pechschwarz. Fld. etwas nach hinten
verbreitert, tief punktirt-gestreift, schwarz, die Naht, eine aulsen
stark abgekürzte Binde etwas hinter der Mitte, die Basis und der
Seitenrand mit Ausnahme der Mitte rothgelb. Vorder- und Mittel-
beine rostroth, Hinterbeine schwarz, die Spitze der Schenkel und
die Schienen in der Mitte rothgelb.
28. Lem. elongata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, IH,
p. 253.
nebst Beschreibung einiger neuer Arten. 181
Subparallela, nigra, subnitida, ore, antennis, palpis, femorum
basti, tibiis tarsisque testaceis, elytris nigro-piceis, crebre subseriatim
punctatis, fascia abbreviata post medium paulo distincta ferruginea.
— Long. 7 mill. — Australia merid.
Schwarz, glänzend. Kopf mit den Augen so breit wie die
Fld., fein gekörnelt, auf dem Scheitel undeutlich eingedrückt, Mund,
Taster und Fühler gelbroth. Halssch. deutlich länger als: breit,
an den Seiten stark gerundet-erweitert, vorn und hinten tief
eingeschnürt, auf der Scheibe uneben. Fld. lang, dicht reihen-
förmig punktirt, an den Seiten und neben der Naht etwas un-
regelmälsig, die Punkte oft zusammenfliefsend, Fld. schwarzbraun,
eine abgekürzte undeutliche Querbinde hinter der Mitte rostroth
und eine kurze Linie an der Basis zwischen Schulter und Schild-
chen gelb. Beine rothgelb, die Schenkel, mit Ausnahme der Basis,
schwarz.
29. Lem. maculicollis Gorh., Transact. Ent. Soe. 1877, III,
p. 252.
Subparallela, prothorace punctis quattuor nigris, elytris crebre
punctato-striatis, basi late, macula apicali indistincte rufis, fascia
mediana lumuliforme cum hac conjuncta interdum etiam ornala,
femoribus basi, pedibus posticis fere totis fuscis. — Long. 6 mill. —
Australia (Moreton-Bay).
Körper parallel, ziemlich länglich, oben rothgelb. Halssch.
mit 4 schwarzen Flecken, 2 auf der Scheibe und 2 neben dem
Hinterrande, mitunter fehlen die Basalflecke. Fld. dicht punktirt-
gestreift, kurz behaart, dazwischen mit einigen längeren Haaren,
dunkel graublau, die Basis breit roth, ein unbestimmter Fleck vor
der Spitze ebenfalls roth, der äulserste Spitzenrand weils. Zuweilen
trägt die Schulter einen schwarzen Fleck, ferner ist manchmal der
Deckenrand, die Spitze, eine mondförmige Binde in der Mitte und
die Naht zwischen dieser Binde und der Spitze roth. Beine schwarz,
Schenkel an der Basis, die Hinterschenkel fast ganz roth.
var. apicalis Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III, p. 253.
Unterscheidet sich von der Stammform durch das ungefleckte
Halssch. und einen weilsen Fleck auf den Fld. etwas hinter der
Mitte neben dem Seitenrande. Die Schenkel sind alle in der Mitte
schwarz, und der Hinterleib hat 3—4 röthliche Segmente.
30. Lem. bifurcata Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III,
p- 256.
Supra flavo-testacea, subtus nigra, capite toto cum antennis et
palpis flavo, Ihoracis lateribus, scutello, elytrorum lateribus maculis-
182 S. Schenkling: Revision der Cleridengatiung Lem. Spin. ete.
que duabus nigris, elytris seriatim punctatis, pedibus pallidis. —
Long. 44 mill. — Australia oceid. j
Oben rothgelb, unten schwarz. Kopf ganz gelb, ebenso Taster
und Fühler. Halssch. rothgelb, an den Seiten schwarz. Schildchen
schwarz. Fld. nach hinten etwas verbreitert, reihenweise punktirt,
rothgelb, die Seiten und 2 mit denselben zusammenhängende, drei-
eckige, etwas nach hinten gerichtete und die Naht nicht erreichende
Flecke schwarz. Beine gelb.
31. Lem. interrupta Gorh., Transact. Ent. Soc. 1877, III,
p- 252.
Nigra, subnitida, capitis fronte, antennis, palpis, elytrorum basi,
limbo usque ad medium tenuiter, macula apiceque sanguineis, pedibus
anticis rufis, intermedis et posticis nigris. — Long. 44—43 mill. —
Australia oceid. (Fremantle.)
Kurz und verhältnifsmäfsig breit, schwarz. Stirn, Taster und
Fühler roth. Halssch. roth. Fld. dicht reihenförmig punktirt, die
Punkte vor der Spitze erlöschend, schwarz, die Basis, der Rand
mit Ausnahme der Mitte, ein dreieckiger, nach hinten gerichteter
Fleck in der Mitte der Seiten und die Spitze roth. Vorderbeine
roth, Mittel- und Hinterbeine schwarz, Kniee der Mittelbeine roth-
braun.
Ueber den angeblichen Bastard von Dytiscus latissimus.
_ Ueber den von mir (Deutsche Ent. Zeitschr. 1897, p. 415)
erwähnten, in dieser Zeitschrift (1874, p. 293—295) beschriebenen
Dytiscus-Zwitter theilt mir Hr. v. Heyden brieflich mit, dafs „Sharp
ihn auf den nordamerikanischen Harisi Kirby gedeutet habe“. Da
der Käfer aus der alten Heinemann’schen Sammlung stammte,
könnte Haag’s Angabe, dals er im Freien gefangen sei, vielleicht
doch eine irrthümliche sein. Sharp erwähnt übrigens 1889 in seinen
Dytiscidae (p. 647) ausdrücklich: „The species has undoubtedly, in
common with D. latissimus, particularly the labrum the form of
the yellow band“ ete. Unter diesen Umständen war es natürlich,
dafs ich 1874 den angeblich in Deutschland gefangenen Käfer als
einen Bastard ansprach und nicht ohne Weiteres Hrn. Ackermann’s
Zweifel beitrat, dafs dies nicht über alle Zweifel erhaben sei.
Dr. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft .] 183
Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika).
Beschrieben von
0. Schwarz.
1. Hemicleus Weisei.
Brunneo-rufus, nigro-, vel fusco-maculatus, pils subsquami-
formibus fuscis, subscericeis rufescentibusgue variegatim vestitus;
capite nigro-fusco, vertice impresso, antice lateribusgue continue
subtiliter marginato et vage rufescente, fronte leviter impressa;
antennis testaceis, articulo primo mazimo, subcylindrico, secundo
parvo, globulosulo, tertio quarto breviore; prothorace latitudini longi-
tudine aequali, antice rotundatim angustato, convero, dense punc-
tato, basi trisinuato, disco maculis nigris qualluor ornato, maculis
posticis majoribus; anyulis posticis depressis, brevibus; elytris pro-
thorace paulo latioribus, converxis, haud striatis, punctatis, lateribus
medio nigro-maculatis et anle apicem utrinque brunneo-infuscalis;
corpore subtus nigro-fusco, prosterno, abdominis lateribus apiceque
rufo-brunneis, pedibus testaceis. — Long. 4 mill., lat. 14 mill.
Oberseite braunroth, mit gelblich-braunrothen, haarförmigen
Schüppchen bekleidet und mit schwarzen oder schwärzlich-braunen
Flecken gezeichnet, die mit gleichfarbigen, dunklen Schuppenhärchen
besetzt und von helleren, weilslichen, etwas seidenglänzenden, haar-
förmigen Schüppchen eingefalst sind. Der Kopf ist schwärzlich,
an den Seiten und dem Vorderrande röthlich, der Scheitel tiefer,
die Stirn vorn flach eingedrückt, gerundet und fein gerandet. — Die
Fühler und Beine sind röthlich-gelbbraun. Das Halssch. ist nicht
länger als breit, an den Seiten gerundet, an der Basis kaum, vorn
deutlich gerundet-verengt, schwarz, seine Ränder, eine vollständige
Mittellinie und eine transversale Linie dicht vor der Mitte braun-
roth. Fld. etwas breiter als das Halssch., gewölbt, ohne deutliche
Streifen, braunroth, in der Mitte vom Seitenrande beiderseits mit
einer nach vorn zugespitzten, am Hinterrande breiteren und. flach
ausgerandeten, schwarzen Makel, die Umgebung des Schildchens
sowie eine längliche Makel beiderseits vor der Spitze schwärzlich-
braun.
2. Hemicleus apicalis.
Elongatus, subtus brunneo-rufus, antennis pedibusque testaceis,
supra pilis subsquamiformibus nigris flavisque variegaltus, niger,
184 O. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika).
capite, thoracis lateribus et macula discordali, elytris quinta parte
basali, sutura praesertim ultra medium et ante apicem brunneo-rufis,
apice ultima et maculis duabus basalıbus nigris; antennis prothorace
brevioribus, subserratis, articulo primo maxımo, subcylindrico, secundo
parvo, glabulosulo, tertio secundo longiore sed quarto breviore;
prothorace latitudine longiore, antice rotundatim angustato, postice
fere recto, crebre, medio parcius punctato, angulis posticis depressis,
brevibus, rectis, ante apicem subtilissime carıinulatis; elytris pro-
thorace paulo latioribus, obsolete substriatis, punctatis. — Long.
6 mill., lat. 15 mill.
Die Unterseite ist einfarbig braunroth; der Kopf ist braunroth,
am Scheitel geschwärzt und eingedrückt, an den Seiten mit feiner,
nach vorn zur Stirn stark konvergirender Randlinie beiderseits und
oberhalb der vertieften Einlenkungsstelle der Fühler mit einer
zweiten, nach innen gerichteten Randlinie, die sich mit der ersten
beiderseits auf der Stirn vereinigt; diese ist vorn flach eingedrückt,
von der Oberlippe abgesetzt und fein gerandet. — Die Fühler sind
kurz und wie die Beine gelbbraun, vom dritten Gliede an schwach
gesägt, das 3. ein wenig kürzer aber von ähnlicher Gestalt wie das
vierte. Das Halssch. ist länger als breit, an der Basis kaum merk-
lich, vorn an der Spitze deutlich verengt, gewölbt, an den Seiten
nach hinten gerade, vorn gerundet, schwarz, mit schwärzlichen
Scehuppenhärchen bekleidet an den Seiten der ganzen Länge nach
ziemlich breit röthlich-gelbbraun und dicht mit gelben, haarförmigen
Schüppchen besetzt, und auf der Scheibe mit einer rothen, nicht
scharf begrenzten (bei dem mir vorliegenden Exemplare abgeriebenen)
Makel; die Hinterecken sind flach, rechtwinklig, eine sehr feine
Kiellinie verläfst den Seitenrand erst vor der Spitze und geht nach
innen. — Die Fld. sind etwas breiter als das Halssch. und erst
hinter der Mitte zur Spitze schwach gerundet-verengt, punktirt,
undeutlich gestreift, die Streifen theilweise erloschen, schwarz, ihr
erstes Fünftel an der Basis mit Ausnahme von zwei schwärzlichen
Basalmakeln, ihre Naht namentlich hinter der Mitte und ihre Spitze
mit Ausnahme einer kleinen, gemeinschaftlichen Punktmakel an der
äufsersten Spitze roth oder braunroth und mit gelben Schuppen-
härchen besetzt, die rothe Färbung der Naht hinter der Mitte beider-
seits etwas erweitert, die dunklen Stellen mit dunkler wenig bemerk-
barer Bekleidung, das Schildehen sowie ein kleines Längsfleckchen
vor demselben auf der Basis des Halssch. ebenfalls gelblich be-
schuppt.
0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 185
3. Lacon fastigiatus.
Ovalıs, depressus, fusco-brunneus, thoracis angulis posticis
elytrorumque basi, humeris, sutura, limbo ezterno epipleurisque,
antennis pedibusque plus minusve ferrugineis, squamulis fuscis cine-
reisque vestitus; fronte subimpressa, antice truncata, medio depressa;
prothorace longitudine latiore, antice rotundatim angustato, postice
parallelo, minus dense fortiterque punctato, angulis posticis rechs,
apicibus rotundatis; elytris thoracis latitudıne, postice sensim rotun-
dato-angustatis, apicibus singulatım fastigiatis, punctato-substrialis,
interstitiis planis, punclulatis; corpore subtus concolore, sulcis tar-
sorum quattuor vage definitis. — Long. 6—7 mill., lat. 21—3 mill.
Breit oval, flach gedrückt, heller oder dunkler braun bis
schwarzbraun, das Halssch. an den Hinterecken und die Fld. an
ihren Rändern gewöhnlich mehr oder weniger heller rothbraun, mit
weilslich-grauen und bräunlich-grauen, haarförmigen Schüppchen
bekleidet. Fühler kurz, vom 4. Gliede an gesägt. Halssch. breiter
als lang, an der Basis nicht, von der Mitte nach vorn ziemlich
stark gerundet-verengt, eine vertiefte Mittellinie an der Basis schwach
angedeutet, die Hinterecken rechtwinklig, kurz, mit abgerundeter
Spitze. Die Fld. an der Basis reichlich so breit wie das Halssch.,
bis zur Mitte gleich breit, dann zur Spitze ziemlich stark gerundet-
verengt und einzeln stumpf zugespitzt, schwach punktirt-gestreift,
die Streifen stark, die ebenen Zwischenräume weniger stark punktirt.
Die Tarsalfurchen der Vorder- und Hinterbrust sind deutlich vertieft
aber nicht scharf begrenzt.
Durch die kurze und verhältnilsmäfsig breite Gestalt und be-
sonders durch die an der Spitze einzeln stumpf zugespitzten Fld.
ausgezeichnet.
4. Lacon Weise:i.
Rufo-brunneus vel fusco-brunneus, pilis squamiformibus flavo-
cinereis minus dense vestitus; fronte leviter impressa, antice truncata,
fortiter punctata; antennis brevibus, articulo tertio secundo longiore
quartoque breviore; prothorace longitudine latiore, transverse con-
vero, postice depresso, lateribus antice rotundato-angustato, sat
fortiter disco minus dense punctato, angulis posticis brevibus, rectis,
haud carinalis; elytris prothorace parum latioribus, convezis, striatis,
strüs partim obsoletis, fortiter punctatis, interstitiis plus minusve
seriatim punctaltis; prosterno postice ante coxas longitrorsum elevato,
utringue marginato et parum compresso; sulcis tarsalibus anticis
nullis, posticis introrsum acute definitis. — Long. 6 mill., lat. 2# mill.
186 O. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika).
Heller oder dunkler braunroth, häufig die Naht und die Seiten
der Fld. sowie die Hinterecken des Halssch. etwas heller braunroth
als die übrige Oberseite, mit gelblich-weilsgrauen, haarförmigen, auf
den Fld. theilweise gereihten Schüppchen mäfsig dicht besetzt. Die
Stirn ist vorn in der Mitte leicht eingedrückt, ihr Vorderrand ge-
rade abgestutzt. — Das Halssch. deutlich breiter als lang, von der
Mitte nach vorn gerundet-verengt, der Quere nach gewölbt, auf der
Basalhälfte niedergedrückt, mäfsig stark und auf der Scheibe nur
mäfsig dicht punktirt, Mittelfurche an der Basis kaum angedeutet,
Hinterecken kurz, rechtwinklig. Die Fld. sind etwas breiter als
das Halssch., bis hinter die Mitte gleich breit oder ein wenig breiter
als an den Schultern, die schwachen Streifen sind stark, die
Zwischenräume deutlich und auch theilweise gereiht-punktirt. — Das
Prosternum ist vor den Vorderhüften der Länge nach ziemlich stark
erhöht, seitlich zusammengedrückt; Tarsalfurchen der Vorderbrust
fehlen, die der Hinterbrust sind nach innen scharf, nach aufsen
gar nicht begrenzt.
5. Lacon pusillus.
Niger, vel brunneo-niger, pilis squamiformibus albo-sericeis
infuscatisque vestitus, thoracis marginibus angulisque posticis, ely-
trorum sutura, humeris, post medium apiceque brunneo-rufis et albo-
sericeis dense squamulosis, ante apicem elylrorum fascia undulata
infuscata, sulura saepe interrupta, ornatis; antennis rufis, brevibus,
articulo 1° majore, crasso, 2—3 subaequalbus, minutis simplici-
busque, sequentibus longitudine latioribus; prothorace latitudini
longitudine aequali, sat fortiter punctato, antice angustato, convezo,
angulis posticis depressis, brevibus, subrectis; elylris prothorace
latioribus, medio parum rotundato-dilatatis, apice angustatis, obsolete
striatis, strüis interstitüsgue seriatim punctatis; corpore subtus fusco,
pedibus brunneo-rufis; prosterno medio ante cozas longitrorsum
elevato, utringue longe marginato; sulcis tarsalibus quattuor definitis.
— Long. 3—3# mill., lat. 14--13 mill. |
Fast schwarz oder braunschwarz, das Halssch. an den Hinter-
ecken, die Fld. an den Schultern, der Naht und auf der hinteren
Hälfte mehr oder weniger braunroth, letztere vor der Spitze mit
einer schwärzlich-braunen, wellenförmigen, an der Naht meist
unterbrochenen Querbinde; diese braunroth gefärbten Stellen der
Oberseite wie auch das Schildchen und ein kleines Fleckehen an
der Basis des Halssch. mit weilslichen, etwas seidenglänzenden
Schüppchen dicht besetzt, die dunklen Theile und die Querbinde
>
O0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 187
der Fld. vor der Spitze mit geschwärzten und dazwischen nur mit
zerstreuten helleren Schüppchen bekleidet. Die Fühler sind kurz,
ihr erstes Glied sehr gross, dick, Glied 2 und 3 klein, Glied 3
noch dünner als 2, Glied 4—10 nach aufsen stark vorgezogen,
breiter als lang, die 3 letzten, namentlich das letzte, etwas ver-
grölsert. — Halssch. nur so breit wie lang, von der Mitte nach vorn
gerundet-verengt, gewölbt, auf der Basalhälfte, namentlich seitlich
an den Hinterecken stark niedergedrückt, der Seitenrand vor den-
selben ein wenig nach aufsen vorgezogen, wodurch die Hinterecken
fast etwas spitzwinklig nach innen gerichtet erscheinen. — Fld. deut-
lich breiter als das Halssch., in der Mitte schwach gerundet-erweitert,
die Streifen fast erloschen und wie die Zwischenräume gereiht-
punktirt. Die Unterseite ist meist schwarz, die Seiten und Spitze
der Vorderbrust sowie auch zuweilen das letzte Abdominalsegment
braunroth, die Beine heller braunroth. — Das Prosternum ist ebenso
wie bei der vorigen Art vor den Vorderhüften der Länge nach er-
höht und beiderseits fast bis zum Vorderrande gerandet; Tarsal-
furchen der Vorderbrust sind deutlich aber nicht scharf begrenzt,
die der Hinterbrust wie bei der vorigen Art nach innen scharf,
nach aulsen nicht begrenzt.
6. Psephus ferrugineus.
Rufo-ferrugineus, unicolor, subtiliter griseo-pilosus; antennis
elytrorum basim attingentibus, articulo secundo parvo, tertio quarto
aeguali; fronte convera, antice rotundata, punctis umbilicatis dense
adspersa; prothorace longitudine latiore, a medio fortiter rotundatım
angustato, convezo, fortiter punctato, punctis lateribus umbilcatıis
densioribusque, angulis posticis haud divaricatis, carinatis, apicibus
parum introrsum curvatis; elytris thoracis latitudine, lateribus ultra
medium parallelis, apice rotundalo-angustatis, punctato-striatis inter-
stitiis punctulatis; laminis posticarum cozarum haud dentatis, pro-
sterni mucrone declivi. — Long. 8 mill., lat. 22 mill.
Einfarbig, hell bräunlich-roth, glänzend, mit feiner, grauer Be-
haarung. Kopf gewölbt, dicht, stark und narbig punktirt, Stirn
vorn nicht vorragend, mit abgerundetem Vorderrande. Fühler (2)
die Basis der Fld. erreichend, Glied 3 länger als 2 und fast ganz
gleich 4. — Halssch. deutlich breiter als lang, von der Mitte nach
vorn gerundet verengt, an den Seiten narbig und dicht, auf der
Scheibe meist einfach und weniger dicht punktirt, Hinterecken
‚nicht divergirend, gekielt und an der Spitze ein wenig nach innen
‚gekrümmt. Fld. von der Breite des Halssch. und erst an der
188 0. Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost-Afrika).
Spitze gerundet verengt, mäfsig stark punktirt, gestreift. Die Schenkel-
decken sind schmal, nach innen nur wenig erweitert, nicht gezähnt.
Gehört in die I. Seetion nach Cand&ze und ist unter den Arten
mit einfachen Schenkeldecken besonders durch die Färbung und
durch die schwach nach innen gebogenen Hinterecken des Halssch.
ausgezeichnet.
Diese Art erhielt ich durch Hrn. A. Speyer in Altona.
7. Psephus agriotiformis.
Niger, parum nitidus, griseo-pilosulus; antennis elytrorum basım
altingentibus, arliculo secundo parvo, tertio quarto aequali; fronte
medio valde depressa et obsolete marginata; prothorace basi lati-
tudinı longitudine aequali, conico, convezo, fortiter punctato, lateri-
bus antrorsum valde dechvi, angulis posticis divaricatis, sat longis
et acutis, subtiliter curinatis; elytris thoracis basi latitudine aequa-
bus, lateribus parallelis, ultra medium sensim parum rotundatim
angustatis, punctato-striatis, interslitüs leviter rugulosis et dense
punctulatis; corpore subtus pedibusque concoloribus, laminis posticis
haud dentatis, suturis prosterni sat fortiter curvalis, prosterno dense
punctato, mucrone dechvi, pleuris nitidiorıbus, minus dense punctatis.
— Long. 10.mill., lat. 3 mill.
Schwarz, wenig glänzend, mit ziemlich dichter, grauer Be-
haarung. Die Stirn leicht dreieckig eingedrückt, vorn beiderseits
gerandet, in der Mitte stark niedergedrückt und fast nicht gerandet.
— Halssch. so lang wie an der Basis breit, nach vorn ziemlich
stark verengt, die Seiten hinten gerade, vorn schwach gerundet,
der Seitenrand nach vorn ähnlich wie bei Agriotes stark herab-
gebogen, gewölbt, mäfsig stark und dicht punktirt; die Hinterecken
sind dünn, in der Richtung des Seitenrandes nach hinten gerichtet,
gekielt, Basalstrichelchen fehlen. — Die Fld. sind von der Breite
der Halsseh.-Basis, bis zur Mitte mit ziemlich parallelen Seiten,
dann nach hinten allmählich schwach gerundet verengt, punktirt-
gestreift, mit sehr schwach gewölbten, fein gerunzelten und dicht
punktulirten Zwischenräumen. Unterseite, Fühler und Beine schwarz,
Schenkeldecken einfach, Prosternalfortsatz nach innen gebogen,
Seitenstücke glänzender und sparsamer punktirt als das Prosternum.
Gehört in die I. Section nach Cand&ze und erinnert in seiner
Gestalt namentlich durch den Bau des Halssch. sehr an Agrirtes.
8. Psephus athoiformis.
Elongatus, niger, nitidus, breviter subtilitergue griseo-prlosulus;
antennis capite prothoraceque conjunctim longiludine, parum serratis,
O. Schwarz: Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika). 189
articulo, 30 2% parum longiore et 4° distincte breviore; fronte antice
medio valde depressa, obsoletissime marginata; prothorace latitudine
distincte longiore, antrorsum sensim parum angustato, lateribus fere
recto, linea media longitrorsum leviter impressa et disco punctis
duobus nitidis ornato, mediocriter punctato, angulis posticis spinosis,
divaricaltis, carinatis; elytris prothorace latioribus et fere. triplo
longioribus, lateribus subparallelis, ultra medium postice rotundato-
angustatis, apicibus aculis, punctato-striatis, interstitüis planis, sub-
tiliter punctulatis; corpore sublus pedibusque concoloribus, tarsis
brunnescentibus, laminis corarum posticarum haud dentatis, prostermi
mucrone fere recto. — Long. 12 mill., lat. 3 mill.
Schwarz, glänzend, fein, kurz und ziemlich dicht grau behaart,
von der Gestallt eines Athous. Die Stirn ist beiderseits gerandet,
vorn in der Mitte aber stark niedergedrückt und fast ungerandet;
an den Fühlern ist das 3. Glied deutlich länger als das 2., kürzer
und viel schmaler als das 4. Das Halssch. ist deutlich länger als
breit, nach vorn in ziemlich gerader Linie schwach verengt, der
Seitenrand gerade, nur vorn mit den Vorderecken ein wenig ab-
wärts gebogen, ziemlich dicht und mälsig stark punktirt, mit einer
leicht eingedrückten und glänzenderen, vollständigen Mittellinie und
neben derselben beiderseits dicht vor der Mitte mit je einem kleinen,
glänzenden Flecke, die Hinterecken sind dornförmig, dünn und
spitz, in der Richtung der Halssch.-Seiten divergirend, fein, lang
und scharf gekielt, Basalstrichelchen fehlen vollständig. Unterseite
und Beine sind schwarz, letztere mit bräunlichen Tarsen, Schenkel-
decken einfach, Prosternalfortsatz gerade und fast horizontal, die
Nähte der Vorderbrust wenig gebogen.
Gehört in die II. Sektion nach Candeze und ist durch die
charakteristische Gestalt, die Bildung der Stirn und des Halssch.
sehr ausgezeichnet; mir ist eine ähnliche Art nieht bekannt.
9. Heteroderes multimaculatus.
Depressus rufo-testaceus, supra fuscus, subopacus maculis multis
flavis saepe lineiformibus ornatus, dense breviter sublilissime griseo-
subsericeo-pubescens pilisque longioribus flavis appressis vestilus;
vertice longitudinahter subcanaliculato, fronte conveza, dupliciter
punctata, antice rotundata; prothorace latitudine longiore, a basi
anlice sensim rotundato-angustato, punctis subtilissimis densissime
aliquibusque majoribus dense adsperso, basi haud tuberculato, an-
gulis posticis haud divaricatis, acutis, unicarinalis, introrsum semper
flavis; scutello flavo; elytris thoracis basi latitudine vel parum an-
190 0. Schwarz: Blateriden aus Usambara (Ost- Afrika).
gustioribus, a basi sensim parum anguslatis, sat profunde punctato-
striatis, interstitüs parum convezis, subtiliter rugulosis et punctulatis;
corpore subtus testaceo, pedibus albo-flavis, tarsorum articulo quarto
lobato. — Long. 7—8 mill., lat. 2—2# mill.
Unterseite und Fühler röthlich-gelbbraun, Oberseite schwärzlich
braun; Halssch. an der Basis mehr, am Vorderrande schmal, röth-
lich gelbbraun, an beiden Rändern meist mit 4 mehr oder weniger
stark abgekürzten, schmalen, röthlich-gelbbraunen Längslinien, die
beiden inneren dicht neben der Mitte, die beiden äufseren neben
dem Seitenrande, vorn von den Vorderecken ausgehend, zwischen
der äulseren und inneren Längslinie nahe vor der Mitte mit einer
kleinen röthlich-gelbbraunen Punktmakel; die Fld. hinter der Mitte
und am Seitenrande hinter den Schultern mit einer Anzahl gelb-
brauner Längsstriche, an der Basis gewöhnlich nur der 3. und 95.
Zwischenraum, und vor der Spitze beiderseits ein grölseres Fleck-
chen gelbbraun. Die Behaarung ist wie die Punktirung eine
doppelte, eine sehr feine, kurze, etwas seidengraue Pubeszens und
dazwischen aus den gröberen Punkten entspringende, längere, gelb-
liche, aber auch dicht anliegende Härchen. Die Unterseite ist
einfach punktirt, röthlich-gelbbraun, die Vorderbrust seitlich vor
den Vorderhüften, und die Epipleuren der Fld. zuweilen theilweise
geschwärzt, die Beine blalsgelb, das 4. Tarsenglied deulich ge-
lappt. — Mit flavonotatus Boh. verwandt.
Durch Hrn. Speyer.
10. Anchastus Weisei.
Fusco-brunneus, flavo pilosulus; capite punctis umbilicatis crebre
adsperso; fronte convera, anlice rotundata; antennis ferrugineis,
marıs prothorace longioribus, articulo secundo minimo, tertio quarto
sublongiore; prothorace longitudine latiore, a basi sat fortiler an-
gustalo, lateribus parum rotundato, supra leviter depressa, dense
fortitergque punctato, punctis umbilicatis, angulis posticis acultis,
parum divaricatis, bicarinatis; elytris prothoracis basi latitudine
aequalibus, medio parum roltundatim dilatatıs, postice angustatis,
tenuiter punctato-striatis, interstilüis planis, dense punctatis; corpore
sublus concolore vel parum dilutiore, pedibus testaceis. — Long.
‘9 mill., lat. 3 mill.
Schwärzlich braun, mit dichter, gelber, etwas goldglänzender
Behaarung. Fühler röthlich gelbbraun, die des g' lang, die Hinter-
ecken des Halssch. ungefähr um 3 Glieder überragend, die des 2
erreichen nur die Basis der Fld., Glied 2 in beiden Geschlechtern
0. Schwars: blateriden ws Usambara (Ost- Afrika). 191
sehr klein, Glied 3 noch etwas gröfser als 4. — Das Halssch. ist an
der Basis deutlich breiter als lang, nach vorn stark, aber wenig
gerundet, verengt, oben ziemlich flach gedrückt und wie der Kopf
dicht, stark und ‘narbig punktirt, die Hinterecken sind spitz, nur
wenig in der Richtung der Halssch.-Seiten divergirend, doppelt ge-
kielt, der äufsere Kiel sehr nahe dem Aufsenrande und diesem
parallel, der innere nach. innen gerichtet. Fld. an den Schultern
nur so breit als die Halssch.-Basis, in der Mitte aber ein ‚wenig
gerundet-erweitert, nach hinten wieder .verengt, fein punktirt ge-
streift, die Zwischenräume dicht punktulirt, oben nur sehr wenig
gewölbt. Unterseite zuweilen ein wenig heller als die Oberseite,
Beine röthlich-gelbbraun, Nähte der Vorderbrust vorn bis zur Mitte
zu Fühlerrinnen geöffnet, Prosternalfortsatz seitlich stark zusammen-
gedrückt und nach innen gebogen, Schenkeldecken stark "erweitert.
Vom dubius Kl. durch die Halssch.- u. Fühler-Bildung gut verschieden.
1l. Cardiophorus niıgripes.
Brunneo-rufus, parum nitidus, elytrorum sutura limboque exlerno
anguste nigris, aequaliter dense subtiliterque griseo-pubescens; an-
tennis prothorace parum longioribus, rufescentibus, articulo 1° fusco,
3% 4% aequali; fronte convera, anlice rotundata; prothorace longi-
tudine parum latiore, basi apiceque angustato, lateribus rolundato,
convezo, dense sublihter aequahterque punclato, angulis posticis
eztrorsum sublihter carinulatis, suleis basalibus distinctis; scutello
nigro antice impresso; elytris prothorace parum latioribus, laterıbus
ultra medium subparallelis, tenuiter punctato-striatis, strüs postice
profundioribus, interstitüs subtilissime punctulalis .et apice parum
convezioribus; corpore sublus brunneo-rufo, abdomine infuscato,
pedibus nigris, geniculis, cozis tarsisque rufescenlibus, unguiculis
simplicibus. — Long. 9 mill., lat. 24 mill.
Braunroth, die Fld. ein wenig heller als das Halssch., ihre
Naht, Epipleuren und ein schmaler Seitenrand schwarz; Oberseite
gleichmälsig fein grau behaart. Die Fühler überragen die Hinter-
ecken des Halssch. nur wenig, 'sind nach der Spitze zu röthlich
gelbbraun, ihre ersten Glieder, namentlich das erste theilweise ge-
schwärzt. Das Halssch. ist nur wenig breiter als lang, gleichmälsig
gewölbt, mit gleichmäfsig gerundeten Seiten, die Basis der Quere
nach nicht eingedrückt und nur mit kurzer, kaum angedeuteter
Mittellinie, überall gleichmäfsig dicht und fein punktirt, ohne Rand-
linie auf den umgeschlageuen Seiten, die Hinterecken aufsen mit
feinem, kurzen Kiel, die Basalstrichelchen fein und kurz. Die
192 0O.Schwarz: Elateriden aus Usambara (Ost- Afrika).
Punktstreifen der parallelen, erst hinter der Mitte gerundet-ver-
engten Fld. sind an den Seiten und an der Spitze stärker vertieft
und die Zwischenräume hier etwas gewölbter. Die Unterseite und
Hüften sind braunroth, das Abdomen etwas dunkler, die Beine
geschwärzt, an den Gelenken und Tarsen geröthet, die Klauen
einfach.
12. Cardiophorus basalıs.
Angustus, parallelus, fuscus, elytris bası brunneo-rufis, dense
subsericeo-pilosus; antennis elongatis, plus dimidio corporis longi-
tudine, articulo tertio secundo longiore quartoque breviore; pro-
thorace latitudine longiore, lateribus subparallelo ante basim parum
subsinuato, densissime aequaliter punctato, sulcis basalibus obsoletis,
angulis posticis subaculis, breviter carinatıs, haud divaricatis; elytris
prothorace latioribus, lateribus ultra medium parallelis, tenwiter
punctato-siriatis, interstitüs planis, densissime punctatis; unguiculis
simplicibus. — Long. 73 mill., lat. 2 mill.
Schmal und parallel, braunschwarz, mit dichter, etwas seiden-
grauer Behaarung, die Basis der Fld. braunroth. Die Fühler über-
ragen die Hinterecken des Halssch. um 4 Glieder, sind schwach
gesägt, Glied 2 klein, Glied 3 deutlich länger als 2, aber kürzer
und schmaler als 4 Das Halssch. ist länger als breit, an der
Basis sehr wenig, vorn fast gar nicht verengt, vor der Mitte ein
wenig breiter als an der Basis, dicht und gleichmäfsig punktirt,
ohne deutliche Mittelrinne und Basalstrichelchen. Die Fld. sind
breiter als das Halssch. und 24 mal so lang, an den Seiten parallel,
erst nahe der Spitze gerundet verengt.
Dem Cardiophorus Reitteri Schw. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1891,
p. 151) aus Syrien (Haifa) in Gestalt und im Körperbau sehr ähn-
lich, aber das 3. Fühlerglied im Verhältnifs zum 2. sowohl als
auch zum 4. kleiner.
Gegen Einsendung des Betrages sind franco von Dr. G. Kraatz zu
beziehen:
"Frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologischen Zeitschrift
(Preis 14—20 Mark) für die Mitglieder (bei Abnahme von mehreren ‚Jahr-
gängen billiger) a 10 Mk.
"Öhronol. Verz. der Arbeiten der einzelnen Autoren von 1857—1880 1 Mk.
Catalog der Coleopteren von Sibirien mit Einschlufs der benach-
barten Länder. Bearbeitet von Zucas von Heyden. Berlin 1830 — 83.
24 u. 224 S. (9 Mk.) S Mk.
Catalog der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag I. Berlin 1893
bis 1896. 2178. 9 Mk.
Catalogus Coleopterorum Europae et Caucasi, auctoribus Dr. 2.
v. Heyden, Ed. Reitier et J. Weise, ed. III, 1883. 6 Mk.
Naturgeschichte der Insekten Deutschlands. Bad.III, Abth.2, Heft I.
Olavigeridae, Pselaphidae, Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf.
Bd. III, Abth. 2, Heft 2. Silphidae von Edm. Reitter. 6 Mk.
Bd. IV. Buprestidae — Elateridae — Lymezxylidae von v. Kiesenwetter. 12 Mk.
Bd. V, Abth.1, Heft 1. Anobiadae, Cioidae von v. Kiesenwetter. 4 Mk.
= — Heft 2-4. Tenebrionidue von Dr. G. Serdhtz. 18 Mk.
— Abth. 2, Heft 1. Alleculidue von Dr. G. Seidlitz. I Mk.
Bd. VI. Chrysomelinae von J. Weise. 33 Mk.
Frühere Bände zu herabgesetzten Preisen.
Verzeichnifs der Käfer Deutschlands von ./. Schilsky. 4 Mk.
Konow: Tenthredinidae Europae u. Catalogus Tenthredinidarum Europae 2 Mk.
Vorläufige Anzeige.
Die Geradflügler Mitteleuropa’s.
Beschreibung der bis jetzt bekannten und naturgetreue Abbildung der
meisten Arten mit biologischen Mitteilungen, Bestimmungstabellen und
Anleitung für Sammler, wie die Geradflügler zu fangen und getrocknet
in ihren Farben zu erhalten sind. Von Dr. R. Tümpel. Mit zahl-
reichen schwarzen und farbigen Abbildungen, nach der Natur gemalt
von W. Müller. Eisenach, Verlag von M. Wilckens.
Preis einer Lieferung in der Regel 2 Mark.
| Preis des vollständigen Werkes für Abnehmer der Lieferungsausgabe höchstens 15 #.
"Lieferung 1 ist erschienen und liegt in den Buchhandlungen zur Einsicht aus.
Dasselbe entspricht allen Anforderungen, die an ein solches Werk ge-
"anacht werden können; die Tafeln sind gut ausgeführt und jedenfalls dürften
auch die Beschreibungen correct sein. Dr. G. Kraatz.
war
Pe: \ er
Stellvertreter: _ erli „= > |
Schriftführer: I, a ann "N., Schönhaus.
‚ Stellvertreter: Dr. W. Horn, Berlin $., Komman nte 8
Rechnungsführer: B. Liehtwardt, Berlin W., Joae
Bibliothekar: O. Schwarz, Berlin SW., Enckeplatz 7
Sitzungen: Montags von 9—11 Uhr, Jerusalemerst
Die lepidopterologischen Aufsätze Pe der:
Vorsitzender: Prof. Dr. ©. Schneider, N, Sa
Stellvertreter: Generaldirector O. Kummer, Dresden, K Bas:
Schriftführer: Eduard Schopfer, Dresden, Schnorrstr
Reehnungsführer: G. Kretschmar, Dresden, Bismarckpl tz.
Bibliothekar: Hugo Reichelt, Dresden, Waisenhausstı
Sitzungen: Mittwochs von S—11 Uhr, Weisenbauss 1
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen Ges
ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wissenschaft
Kenntnils der Entomologie zu fördern und durch wöchentlich.
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwis
denselben zu erhalten. — Die Anlesung einer Vereinssammlun;
Insecten findet nicht statt.
Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, w
sich für die Förderung der Entomologie interessirt.
Die Aufnahme in die Gesellschaft erfolgt, sobald der Aı
nehmende dem Vorstand oder einem der Berliner Mitgl. von
Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrifi
theilung gemacht und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, ©
gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme.
Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entr
Der franco pränumerando einzusendende Jahresbeitrag |
trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird.
Der Preis der beiden ersten Berliner Hefte jeden Jahrg
Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Buchha
meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomolog
Zeitschrift werden an Mitglieder für 7 —10 Mark abgegeben.
Ken
vonder IN HF
in ee
mit Dr. €. Meiste
Jahrgang 1898.
Zweites Heft (8. 1-8, 193—416)
ausgegeben Mitte December 1898
für Nichtmitglieder des Vereins: 10 Mark.
Redacteur : Dr. G. Kraatz.
London. Berlin 1898. Paris.
0.E. Janson, _Nicolaische Verlags- P. Klineksieck,
24 Great Russel Str. Buchhandlung, R. Stricker. 52 Rue des Ha
h “ Deutsche Entomologische Gesellschaft.
nı N, de la Soeidte Ente
on ales de Ja Societe Entomologique de
BUNG; 56 — 59, 65, 76-78. DEREN
ine Assmus, Monstrositates Coleopterorum. . KO
Berichte über die Leistungen im Gebiete der Entomologie,
- Berliner Entomologische Zeitschrift. I—XVIII (1857—74).
Bulletin de la Soe. Imp. des Naturalistes de Moscou. 1845 — 66.
er Chaudoir, Viele Cieindeliden- und Carabieinen- Separata.
Deutsche Entomol. Zeitschrift. 1875 — 1885. ES
Dejean et Aube, Species general des Coleopteres. 6 vol. je en
Erichson, Schaum, Kraatz, v. Kiesenwetter, Naturgeschichte der
Käfer Deutschlands. 4 vol, i
'Gemminger und Harold, Catalogus Coleopterorum. ‚10 vol.
'Germar, Zeitschr. für Entomologie. 5 vol. compl.
Gestro, Separata über Cetoniden. Los “
Gredler, Käfer von Tyrol. e = AalnR N 5
'v. Harold, Coleopterologische Hefte. Complet. sc.
x Illiger, Magazin für Insectenkunde. 6 vol. | EN
Kaup, Monographie der Passaliden. | : Rs 5
Kolenati, Meletemata entomologica. 2 x 3
Kraatz, Sammlung von Separaten. ve ar
Lacordaire, Genera des Coleopieres. Mehrere Bände mit color. und 3
En uncolor. Tafeln. eier =%
Linnaea entomologica. I—IX.
‘Lucas, Explor. scient. de l’Algerie, Ins., Arachn., Oh, pl. eol.
Mohnike, Separata über Cetoniden.
Motschulsky, Etudes Entomologiques. I— VII, XI.
Mulsant, Coleopteres de France. Die meisten Bände.
— ÖOpuscules Entomologiques, complet und einzelne Hefte.
_ Reiche et Saulcy, Coleopteres de Syrie.
Schlesische Entomologische Zeitschrift.
v. Seidlitz, Peritelus, Otiorrhynchiden.
Schmidt- Eocbel Faunula Coleopterorum Birmaniae.
Solier Heterom&res Collapterides, compl. 1035 pg., 31 pl. (1834-1841).
Stettiner Entomologische Zeitung. 1840—1860, 65—69, 75—81.
Sturm, Käfer Deutschlands. 23 vol.
Br Suffrian, Chrysomelen, Cryptocephalen.
| Transaetions of the Entomological Society of London. I—V (sehr al 5
Verhandlungen der K.K. Zool.-Bot. Gesellsch. in Wien. 1851—72, 75.
an Wiener Entomologische Monatschrift. I—VIII complet.
Wollaston, Entomological Papers. .
Dr. G. Kraatz, Linkstr. 28.
ne a LEE
G
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.) 193
Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen.
Von
Dr. med. Walther Horn.
Die nachstehenden Notizen sind ihrer Hauptsache nach das
Ergebnils einer entomologischen Studienreise nach London, Tring
und Oxford.
Collyris procera Chd. ist nur eine Varietät von C. distincta Chd.
(Stirn und Vertex etwas breiter, Schultereeken deutlicher hervor-
tretend).
Die 35 Typen von Coll. Smithi steckten im British Museum als
Coll. fasciatoplicata Chaudoir in litt.
Coll. crassicollis Chd. war im Brit. Mus. nicht vorhanden!
Die Typen von Tricondyla tumidula Walk. und Derocrania
scitiscrabra Walk. konnten weder im British Museum noch in
Oxford aufgefunden werden (trotz wiederholten Suchens).
Heptodonta Hopei Parry =H. (Cicindela sec Hope) pulchellaHope.
Megalomma (Cicindela) cupreolum Westw. — Cicindela funesta FE.
Pentacomia trispecularis m.=P. Degandei Tat. (typus: Brit. Mus.).
Odontochila postica Ohd. = Od. consobrina Lue.
Cicindela Dejeani Hope ist nur Varietät von Cic. cyanea F. (var.
obliquevittata Flt. ist identisch mit ihr!)
Cic. Hamiltoniana (White i. 1.) Thoms. — C. flavovittata Chd.
Cic. Horsfieldi (Hope i. 1.) Thoms. = C. assamensis Parry.
Cic. Erichsoni (Hope i. 1.) = C. Shivah Parry.
Cic. flavomaculata Hope war im Brit. Mus. nicht zu finden, ob-
wohl der Typus nach dem Catalog hätte vorhanden sein müssen (|).
Cic. Lichtensteini (Hope i. 1.) = C. lepida Gory.
Cic. melania Bat. ist nur C. viatica Chvr. var.
Cie. castissima Bat. ist, wie ich bereits D. E. Z. 1897, p. 181 ver-
muthet hatte, Varietät von C. dorsalis Say.
Cic. platycera Gestro erwies sich als identisch mit dem Typus
von (. ioscelis Hope !
Cie. Magdalenae Lec. = C. senegalensis Dj.
Cic. assimilis Hope hatte ich (seit längerer Zeit) richtig auf die
grünliche Varietät von C. funerea Me.L. gedeutet.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 13
194 W. Horn: Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen.
Cic. plumigera m. dürfte Race von C. angulata F. sein.
Cic. Pierroni Fairm. = C. oculata Chd.
Cic. tenuilineata m. = C. perplexa Dj. var.
Cic. Albertisi Gestro — C. Latreillei Guer. var.
Die von mir beschriebenen Cratohaerea-Arten sind erheblich
zusammen zu ziehen. Als ich meine neuen Arten beschrieb, hatte
ich fast immer nur einzelne Ex. von ganz verschiedenen Fundorten
und Quellen zur Verfügung. Das g' von Cr. Bruneti G. kannte
ich damals noch nicht in natura und die Guerin’sche Abbildung
der Vordertarsen desselben machte mich stutzig. Meine kleine
Cr. aurosternalis hatte in beiden Geschlechtern kurze Mandibeln
und ich besals ein (scheinbares!) 2, die später beschriebene Cr.
mandibularis m., mit verlängerten Mandibeln. Nach alledem kam
ich nicht darauf, dals bei dieser Gruppe ein sonderliches secun-
däres Geschlechtskennzeichen vorkommt: glatte supraorbital-Facetten
beim Z' (mit Ausnahme von C. aurosternalis m.). Um den Wirr-
warr vollständig zu machen, existirten zwischen meinen Stücken
individuelle Differenzen in der Färbung, Gestalt, bes. Halsschild-
Form ete.! Durch das merkwürdige Zusammentreffen so vieler
unglücklicher Umstände bin ich zu scheinbar unverständlichen und
unverzeihlichen Fehlern verleitet worden (die schlielslich alle darauf
fufsten, dafs ich Irrthümer bei Guerin und Chaudoir vermuthete).
Jetzt kann ich Folgendes konstatiren:
1) €. mandibularis m. ist ein Artefact: Q@ von Cr. Bruneti G.
mit angeklebtem Kopf eines 1!
3) C. Hennebergorum m. ist das Q von C. chrysopyga m.
3) C. Conradti m. und cratohaeroides m. sind nur Varietäten
derselben Art.
4) C. Kolbei m. ist das g' zu cratohaeroides m. (in der Be-
schreibung ist durch einen Druckfehler @g'! gesetzt worden, anstatt
2 8).
5) C. aurosternalis m. ist die einzige Cratohaerea-Form, bei
der das Z! weder verlängerte Mandibeln noch glatte supraorbital-
Facetten hat.
Tetracha thoracica m. halte ich jetzt nur noch für Tr. affinis
Dj. var.
Von Tetr. Hopei Cast. verglich ich die Typen im Brit. Museum
und mufs darauf hin meine frühere Anschauung umstolsen. Es
existiren doch erhebliche specifische Unterschiede: Die Art ist
glänzender als T. Australasiae H. Die basalen Höckerchen an den
W. Horn: Ueber Cicindeliden-Typen bes. englischer Sammlungen. 195
Hinterecken des Halssch. sind abgerundeter und viel schwächer
entwickelt, dabei die Querfurchen seichter und der Thorax vorn
relativ breiter (aber im Ganzen schmäler!). Die Fld.-Skulptur ist
im vorderen Drittel erheblich gröber (nach hinten viel feiner wer-
dend). Die hintere Hälfte hat nur (oder fast nur) noch ganz kleine
eingestochene Punkte (Tuberkeln nicht mehr recht deutlich).
Megacephala Krüperi m. dürfte nur M. senegalensis var. sein
mit ovaleren Fld. und differenter Fld.-Skulptur (die Gruben stehen
im vorderen Drittel dichter und sind grölser resp. tiefer, gleich-
zeitig treten die kleinen Borsten tragenden Tuberkelchen stark
zurück).
Die Synonymie der Styphlodermen mufs geändert werden, da
ich bisher St. asperatum Wat. falsch interpretirt habe! St. oblon-
gulum und Morsi Fairm. sind Varietäten dieser Art! St. subopacum
Fairm. ist eine andere (gröbere, stumpfere und weniger dicht ge-
stellte Tuberkeln auf den Fld.!) Species. Die Halssch.-Skulptur
ist — wie schon früher von mir angegeben — belanglos. Ob St.
levicolle Wat. und subopacum Fairm. nur Varietäten von einander
sind, mufs ich noch unentschieden lassen.
Das Originalex. von Ozychila binotata Gray ist im British
Museum. Oz. odontoma Chd. ist identisch mit dieser Art, wie ich
bereits vor Jahren vermuthete.
Ich habe den Typus von Mantichora latipennis Wat. sehr ein-
gehend geprüft: es ist ein ziemlich breites ? von M. mygaloides
Thms. Per.! M.latipennis Klg. (sec typum!) ist ein ' derselben
Art! — M. latipennis Per. (und ebenso M.scabra Per.: sec typos!)
ist mit M. herculeana Klg. zu vereinen.
Im British Museum steckt eine Mantichora mit der Bezeichnung
„M. Ludovici Cast. type“: es ist ein g' mit der Fundortangabe
„Karoo“! Das Ex. unterscheidet sich in nichts von einer bauchi-
gen M. tuberculata De Geer. (var. Sicheli Thoms. ete.). Da die
Castelnau’sche Beschreibung sich ebenfalls auf eine derartige Var.
gut auslegen läfst, sehe ich keine Schwierigkeit bei dieser Inter-
pretation! Die Gröfsenangabe „32 mm“ würde überdies auf keine
andere mir von Süden bekannte Species passen.
196 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Vier neue Oicindeliden-Species.
Beschrieben von
Dr. med. Walther Horn.
Die vier folgenden neuen Arten verdanke ich der aufserordent-
lichen Liebenswürdigkeit des Lord Dormer, welcher sie mir —
gelegentlich der Besichtigung seiner schönen Sammlung — zu
dediciren die Güte hatte, obwohl drei derselben Unica waren.
An dieser Stelle statte ich noch einmal meinen verbindlichsten
Dank ab!
Ctenostoma (Procephalus) Dormeri n.sp.
Procephalo metallico Lap. huiusque subspeciebus affine, differt
labro lateraliter multo breviore, in medio (longe producto) acute
tridentato (dente centrali longiore guam sequente), ante angulum
lateralem unidentato; fronte sulco quadrato centrali (suleis 2 juzta-
orbitalibus et antice et postice sulco distincto conjunctis), ut pars
quadrata sat convera glaberrima in media fronte formetur, ornata;
thorace breviore, parte media multo globosiore quam in unaquaque
illarum varielatum; elytrıs paullo rarıus (sed non subtilius!) quam
in Ct. metallico Oast. punctatis (saepius et grossius quam in subsp.
nigra Chd.), macula lutea S-formi (elytro sinistro!) nec marginem
nec suturam atlingente pone medium ornatis: parte antica (suturali)
fere in medio transversali, (marginali) postica oblique ascendente,
intermedia longitudinali tenui. Colore piceo-nigro fere ut in subsp.
nigra Chd., sed pedibus paullulum brunnescentibus. — Long. 154 mill.
(sine labro).
i g. Brasilia.
Kopf und Halssch. zusammen machen einen etwas zierlicheren
Eindruck als bei jenen vier Formen. Thorax im mittleren Ab-
schnitt erheblich kugeliger. Die fast längs gestellte gelbe Binde
ist recht auffallend: der hintere, wieder schräg aufsteigende (kurze)
Ast ist etwas grölser als der obere horizontale. Auf der ganzen
hinteren Fld.-Hälfte sieht man nur in der Nähe der Naht einige
Punkte. Die beiden lateralen Zähne der O.-Lippe bleiben weit von
den drei centralen getrennt. |
Collyris Dormeri.
(Coll. caviceps Chd. ex parte, nec Klg.)
Differt a C. Mniszechi Chd. Z capite minore, postica verticali
verticis parte paullo altiore; thorace valde angustiore, ante medium
Walther Horn: Vier neue Cicindeliden-Species. 197
minus convero, superficie densius profundiusgue striolata; elytris
pone medium vix rarius minusque dense punctalis, in medio plicis
7— 38 longis transversis (a margine late remotis, sed suturam fere
omnibus atlingentibus) ornatis. Tibiis tarsisque anticis el inler-
mediis totis nigro-cyanescentibus. — Long. 23 mill.
1d. Ind. or.
Die einzige hohlköpfige Collyris mit stark prononeirter Quer-
runzelung in der Mitte der Fld. (bei C. Mniszechi Chd. varürt
übrigens die Skulptur nieht unerheblich). Zweites und drittes Glied
der Kiefertaster vorn gelblich, erstes der Lippentaster gelb (der Rest
ist abgebrochen).
Chaudoir hat unter dem Namen C. caviceps Klg. zwei Arten
zusammengeworfen, die nichts mit einander zu thun haben. Die
„in litteris“ C. grandis Hope genannte Art, deren Typus ich neulich
in Oxford sah — ich glaube mich nicht zu irren — dürfte identisch
sein mit meiner neuen Species. Die Etiquette von Chaudoir’s Hand
lautete: caviceps Klg. = longicollis H. = grandis Hope! Der Typus
von C. caviceps Klg. (Mus. Berol.) ist ein kleines J', das in allem
mit meinem Q von (. longicollis F. übereinstimmt, nur sind O.-Lippe
(mit Ausnahme der Spitze der Zähne), alle Tasterglieder und Fühler
(erstes Glied an der Basis eyanfarben) hellgelb. Die hintere steile
Partie des Vertex ist etwas weniger hoch (schwankt bei den ver-
wandten Arten nach den Geschlechtern und vielleicht auch Exem-
plaren!). Leider habe ich im Augenblick kein sicheres g' von
‚€. longicollis F. und muls es daher unentschieden lassen, ob C.
caviceps Klg. — wie ich vermuthe — das g' von der Fabricius-
schen Art ist.
Therates Dormeri.
Differt a Ther. Hennigi m. statura paullo majore robustioreque,
labro toto pallide-flavo, mediis antennarum articulis cyaneo-nigris;
thorace in medio latiore valdeque globosiore; elytrıs non subtilius
sed paullo rarius sculptis, ante apicem fere glabris, totis violaceo-
purpurascentibus: fascia angusta transversa (marginem et suturam
fere attingente) et tertia parte basali (macula parva rotundata pone
basım in medio disco collocata lineaque angusta suturali exceptis
metallicis!) juzta suturam paullulum longius apicem versus quam
post humeros flavis, summo apice albescente.e — Long. 114 mill.
(sine labro).
1 g. Borneo (Whitehead),
198 Walther Horn: Vier neue Cicindeliden-Species.
Dem Ther. Hennigi m. von Assam durch die verbreiterten
Fühlerglieder, die Stirnskulptur, Färbung (mit Ausnahme der Fld.)
und Fld.-Skulptur auffallend nahe verwandt. Die gelbe Querlinie
ist fast gerade und recht schmal, Naht bis zum Schildchen metal-
lisch, der laterale Abhang des postbasilar-Höckers von derselben
Färbung. Die untere Grenze der gelben Schulterparthie unregel-
mäfsig gezackt (neben der Naht schickt sie einen breiten, kurzen,
stumpfen Fortsatz nach hinten).
Cicindela Dormeri.
C. Ganglbaueri m. affinis, differt statura multo minore minus-
que elongata, oculis magis prominulis; thorace breviore, parallelo
(vel basim versus viz angustato), angulis posticis Q non producltis,
ad basim paullulum convezo, superficie subtilissime sat dense trans-
versim plicata vel striolata; elytris brevioribus (2 angulo humerali
fere usque ad maculam primam lucente), apice singulo non rotun-
dato, spina suturali non retracta; metathoracis episternis abdominis-
que margine minus dense albo-setosis. Colore supra cuprascente,
partibus supraorbitalibus cyanescentibus, thoracis basi apiceque viri-
descentibus; elytrorum marginibus lateralibus apiceque sat late, sutura
anguste aureo-viridescentibus paullulum nitentibus (toto disco brun-
neo-obscuro, opaco, velutino); scutello cyaneo; puncto medio albo
elytrorum paullulum oblique sito (intus et apicem versus). — Long.
73—84 mill.
2d. Kandy (Ceylon).
Beim 2 ist das Pronotum auf der Scheibe leuchtend kupfer-
roth, der laterale Rand breit grünlich-golden glänzend, beim g' er-
heblich matter (die Gestalt des Halssch. variirt nach den Geschlech-
tern kaum, nur ist das g' schmäler). Die unregelmäfsigen Quer-
falten auf der Thoraxscheibe von C. Ganglbaueri!) scheinen sehr
zu schwanken und bisweilen durch eine gleichmälsige Querstriche-
lung vertreten zu sein. Die dunkelgrünliche Färbung ist im Gegen-
satz zu C. Dormeri recht auffallend. Beide Arten 9 haben einen
kleinen dunklen Spiegelfleck im vorderen Drittel der Fld. neben der
Naht.
Im British Museum sah ich ein paar nahe verwandte, unbe-
schriebene Oeylon-Species, die besonders in der Form des Thorax
und der Fld.-Spitze sich unterschieden. (C. seriepunctata m. hat nur
eine scheinbar ähnliche Zeichnung!)
1) Das Z' dieser Art hat einen vom 2 stark verschiedenen
Halssch.-Bau: der Thorax ist lang, schmal, fast parallel, nach hinten
kaum merklich verengt. Schulterecke nicht so leuchtend als beim ?.
———————
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IIL.] 199
Zwei neue Psöiloptera-Arten von Usambara
beschrieben von
Dr. G. Kraatz.
Die nachstehend beschriebenen Arten sind von den Herren
Faimaire und Kerremans für neu erklärt worden:
Psiloptera marginata: Supra cupreo-nigra, nilidula, thorace
cupreo-marginato, elytris albomarginatis, punctato-striatis. — Long.
17—22 mill.
Der Psiloptera marginipennis Dej. vom Cap verwandt, unge-
fähr von der Gröfse der Dicerca alni, oben schwärzlich mit mehr
oder minder deutlichem kupfrigen Anfluge, die Seiten des Halssch.
nach Art der Psiloptera jedoch fast geradlinig, ein schmaler Rand
desselben kupfrig, die Fld. ziemlich breit grünlich oder kupfrig
gerandet; der Aufsenrand der Fld. ist bis zur Mitte kupfrig, von
da ab bis fast zur Spitze bleibt jedoch der äulserste Rand der Fld.
von dem Kupferrande frei. Die Unterseite ist bald mehr grünlich,
bald etwas kupfrig glänzend, nicht weilslich behaart, wie bei der
Cap-Art. Der Kopf ist grob runzelig punktirt. Das Halsschild
zeigt eine vertiefte Mittellinie, ist unregelmäfsig runzelig punktirt
und zeigt öfters jederseits vor der Mitte neben der eingedrückten
Mittellinie ein deutliches glattes Körnchen; der Seitenrand ist
kupfrig, grünlich, jedoch nur angeflogen, nicht etwa deutlich ab-
gesetzt. Die Fld. sind mehr oder weniger deutlich regelmälsig
punktirt-gestreift, die Punkte vielfach durch Querrunzeln verbunden,
im Grunde mehr oder weniger grünlich oder kupfrig angeflogen»
der ziemlich breit abgesetzte Seitenrand grünlich oder kupferig;
jede Fld. ist beim JS! deutlicher zweizipfelig als beim 9.
Mehrere Stücke von Kwai (Usambara).
Psiloptera guttulata: Supra nigro-aenea, mitidula, sublus
aureo-viridis, nitida, elytris punctato-striatis, interstitiis vage cupreo-
guttulatis. — Long. 20—22 mill.
Der vorhergehenden in Gestalt und Gröfse ähnlich, vor der
Spitze etwas mehr verengt, das Halssch. ebenfalls mit deutlicher
Mittelrinne, oben dunkel erzfarben, die punktirt gestreiften Fld.
jedoch mit weitläufig gestellten, sehr deutlichen kupfrigen Flecken,
die in vertieften Grübchen stehen. Die Zahl der Flecke zwischen
der Naht und dem ersten Punktstreifen beträgt ungefähr zehn
200 G. Kraatz: Simorrhina quadrimaculata.
Der erste Punktstreif enthält kaum vertiefte, glänzende Grübchen,
dagegen der zweite, vierte, sechste und achte tiefere; in den übrigen
Punktstreifen und den Zwischenräumen machen sich nur kupfrige
Grübchen schwach bemerkbar. Das grob skulpirte Halssch. zeigt
Neigung, zwei gröfsere, glatte Fleckchen vor der Mitte zu bilden.
Spitze der Fld. wie beim vorigen.
Viel seltener wie der vorige von Kwai und West-Usambara.
Simorrhina quadrimaculata: Nigra, supra opaca, 'thorace
elytrisque supra rufo-testaceis, illo disco magis minusve virescenli,
his maculis 2 quadratis pone medium nigris (majori scutellari et
minori discoidal). — Long. 25 mill.
Von dieser Simorrhina liegt mir nur ein schlechtes Ex. vor,
welches etwas flacher und breiter als gleich grofse Stücke der
Staudingeri Kraatz (D. E. Z. 1886, p. 443) vom Benue ist und sich
in der Hauptsache dadurch von ihm unterscheidet, dafs die Basis
der Fld. ohne schwarzen Fleck (wie bei Sfaudingeri) ist und der
äulsere der beiden Flecke hinter der Mitte der Fld. kleiner als
der innere ist, während Staudingeri einen gröfseren Querfleck da-
selbst zeigt, dessen nach der Naht zu liegende Hälfte beträchtlich
nach hinten verlängert ist.
Ich bemerke, dals der schwarze Querfleck an der Basis bei
meinen 12 Ex. der Staudingeri bisweilen kleiner ist, sodals er dann
immer ein Dreieck um das Skutellum herum bildet; der Fleck
hinter der Mitte ist bei allen derselbe; immerhin könnte auch eine
Theilung desselben durch die Rippe der Fld. stattfinden und quadr:-
maculata sich als Var. der Staudingeri herausstellen.
Die Vorderschienen des schlecht erhaltenen { von Adamaua
sind zweizähnig, zeigen also auch keinen Unterschied von denen
der Staudinger:. |
Ein d' von Adamaua.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Hefi IL.] 201
Vier neue westafricaniısche Gnathocera-Arten.
Beschrieben von
Dr. @. Kraatz.
Gnathocera variabilis: Nigra, nitidula, thorace nigro, albo-
trivittato, elytris nitidulis, punctis minimis elevatis densissimis ornatis
ideoque minus milidis, brunneis, sutura (multo minus quam in tri-
vittata) limboque picescentibus, hoc irregulariter flavo-punctato. —
Long. 18 mill.
SR simili:modo variabiles quam in trivitlata; praeterea autem
variant:
2 var. a) Striga media thoracıs vir ultra medium. prolongata.
:Q@ var. b) Vittae laterales thoracis magis minusve incompletae,
striga media nulla.
®2 var. c) Ut var. b sed abdomen lateribus concolor.
2 var. d) concolor Krtz.: thoraz et abdomen concolora.
Der Gn. trivittata auf den ersten Blick sehr Ähnlich, nur etwas
dunkler gefärbt, der Nahtstreif aber nur schmal bräunlich gefärbt,
nicht schwarz, wie bei der Zrivittatu; die Skulptur der Fld. dadurch
wesentlich abweichend, dafs (bei einer grölseren Reihe von Ex.)
die Fld. mit unendlich vielen kleinen erhabenen Pünktchen besetzt .
sind, welche der ganzen Fld. einen etwas matten Ganz verleihen
und die ursprüngliche Skulptur weniger deutlich hervortreten lassen;
auch sind die beiden Rippen weniger deutlich erhaben als bei
trivittata.
Mehr noch als durch diese Skulptur ist die Art durch die
Variabilität der Weibchen ausgezeichnet, welche sich bei keiner
der verwandten Arten findet; die Männchen variiren nicht.
a) Bei zwei Ex. wird die gelbliche Mittelstrieme des Halssch.
schmäler und geht nicht fast bis zur Basis, sondern nur wenig über
die Mitte hinab.
b) Bei zwei Ex. fehlt der gelbliche Mittelstreif des Thorax
vollständig und von den Seitenlinien ist entweder nur der vordere
Theil oder nur ein Punkt in den Vorderecken vorhanden.
c) Bei einigen Ex. fehlen die Binden auf dem Halssch. voll-
ständig, aber der weiflse Toment an den Seiten der Abdominal-
Segmente ist vorhanden.
202 G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten.
d) var. concolor Kraatz: T'horax und Unterseite des 2 ein-
farbig braun. Während die vorher beschriebenen Varietäten nur
in wenigen Ex. vorhanden sind (wie ich sie ähnlich übrigens bei
keiner der übrigen Arten beobachtet habe), liegen mir von dieser
auffallenden Var. über 20 Ex. vor.
e) var. brunnea: Einige ganz rothbraune Stücke liegen mir
ebenfalls vor.
In der Skulptur stimmen sämmtliche Ex. mit der der Stamm-
form überein; die Binden des Halssch. haben meist den gelblichen
Farbenton der typischen trivittata.
Mit der variabilis zusammen gekommen ist eine Anzahl Ex.
der irivittata var. dorsodiscolor Voet, die von der Stammform durch
schmalen, bräunlichen Nahtsaum unterschieden ist, welcher wenig
von der Farbe der Fld. abweicht, während er bei der frivittata
viel breiter und dunkler ist. Sämmtliche Ex. dieser Form (einige
20) zeigen nicht die Skulptur der variabilis, stimmen aber in der
Färbung der Naht mit ihnen überein. In der Regel ist der Thorax
pechschwarz, die Fld. sind gelblich; auffallend sind Stücke mit
rothgelbem Halssch. (S'Q), var. rufthorax Krtz.
Sehr selten kommen 2 vor, bei denen die Seiten der Hinter-
leibsegmente nicht weils gefärbt sind, var. nudiventris Krtz.
Für diejenigen, welche sich für das Studium der Gnathocera-
Arten interessiren, will ich bemerken, dafs ich in der Deutschen
Entomol. Zeitschr. 1886, p. 438—442:
var. benuensis und latevittata von Afzelis Schwarz,
var. impunctata von varians Gory,
var. confluens, dorsodiscolor Voet und aegypliaca von tri-
vittata Swed.
besprochen und beschrieben habe. Prof. Schoch erwähnt alle
diese Var. in seinem Cat. syst. Cetonid. nicht; ebenso wenig die
interessanten Varietäten der hyacinthina Janson, welche Kolbe in
der Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 129—132 sehr ausführlich besprochen
und als holochlora, rufipes, nigripes, intermedia, ignea und ame-
thystina beschrieben hat.
Gnathocera quadripunctata: Viridis, nitida, thoracis mar-
ginibus, elytris pedibusque fulvo-viridibus, thorace antice albo-4-
maculato, elytris concoloribus, apice pilosis-bicostalis, processu meso-
sternali fulvo (2). — Long. 15 mill.
Der Gnath. flavovirens Kolbe (Stett. Ent. Zeit. 1892, p. 129)
nahe verwandt und hauptsächlich durch die Zeichnung des Hals
G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten. 203
schildes abweichend. Kolbe beschreibt den Thorax seiner flavo-
virens als einfarbig gelblich-grün; bei den 6 Ex. meiner Sammlung
von Togo ist es so nur bei den 4 2, während die beiden Z' in den
Vorderecken des Thorax einen weilsen Fleck zeigen.
Bei dem einzigen mir vorliegenden Weibchen von Adamaua
zeigt dagegen der Thorax vier weifse Flecke, von denen zwei an
den Vorderecken, zwei in einer Linie hinter denselben etwas vor
der Mitte des Thorax liegen. Während die Beine der flavovirens
tiefgrün sind, erscheinen die meiner guadripunetata gelblich, die
Tarsen grün. Von den Rippen auf den Fld. ist die äufsere
schwächer als bei flavovirens, die Skulptur ist im Uebrigen ziem-
lich dieselbe; während aber der Hinterrand derselben bei meinen
sämmtlichen flavovirens unbehaart ist, ist er bei meiner 4-punctata
zottig behaart; auch zeigen sich an der Spitze des Pygidiums oben
deutliche Härchen, die bei meinen flavovirens fehlen.
Erst wenn mehr Ex. gefunden sind, kann entschieden werden,
ob wir es in der quadrıpunctata etwa mit einer sehr auffallenden
Var. des flavovirens zu thun haben, zu der bis jetzt jedes Analogon
fehlt.
Bezüglich der Beschreibung des Käfers kann ich auf die von
Kolbe gegebene der atrovirens verweisen; bei der Veränderlichkeit
der Skulptur wäre es unnütz, schon jetzt kleine Verschiedenheiten
derselben hervorzuheben.
Gnathocera semiviridis: Viridis, nitida, thorace albo-tri-
viltato magis minusve flavescenti-viridi, elytris flavescentibus, fortius
bicostatis, interstitüis creberrime fortius regulose punctatis, pygidio
utrinque albo-biplagiato, pedibus flavescentibus (3). — Long. 14 mill.
Mas.: abdomine ut in speciebus affinibus albo-maculato.
Etwas kleiner und schmäler als @n. flavovirens, ähnlich ge-
färbt, der Thorax indessen mit drei weilsen Binden (ähnlich wie
bei Zrivittata und Verwandten), die Fld. gelblich (bisweilen grün-
gelb). Die Rippen kräftig, die Zwischenräume kräftig, dicht, fast
runzlig punktirt und dem entsprechend auch der Aufsenrand der
Fld. Ein mittlerer Zahn tritt zwischen den Zähnen des Clypeus
nicht hervor; die weilsen Zeichnungen des Kopfes sind länger und
stärker bemerkbar als bei cruda und flavovirens, welche weniger
gewölbt sind als semiviridis. Die weilsen Binden an den Seiten
des Thorax sind ziemlich breit, aber an der Basis deutlich mehr
verkürzt als bei den gröfseren Arten mit ähnlicher Zeichnung; die
Punktirung ist dicht, namentlich vorn, aber wenig stark. Pygidiunı
204 G. Kraatz: Vier neue westafricanische Gnathocera-Arten.
zweifleckig. Unterseite des J' wie gewöhnlich gefleckt, die fünf
Punkte der Mittelreihe grofs. Die Beine mit den Tarsen sind
gelblich, die Schenkel unten, mit Ausnahme der Ränder, weils
befilzt.
Der Ton der Oberseite erinnert an die Färbung von flavo-
virens, nicht an die der angustata Kolbe von Togo, welche noch
kleiner ist und weilsgestreiftes Skutellum besitzt.
Einige Männchen von Adamaua.
Gnathocera maculipennis: Nigro-picea, opaca, capite latius
albo-bivittata, thorace trivittato, scutello albo-vittato, elytris ma-
culis albis magnis, rotundis, basi confluentibus biserialim notatis,
lateribus albis, pedibus rufescentibus, femoribus eztus albis (S\). —
Long. 16 mill.
Eine durch zwei Reihen grofser, deutlicher, an der Basis der
Fld. länglicher, weifser Flecken sehr ausgezeichnete, pechbraune,
nicht glänzende Art. Der Clypeus ist zwischen den Zacken nicht
vorgezogen; die weilsen Längsstreifen zwischen den Augen sind
breit, die Flecke neben denselben deutlich. Die Streifen des Hals-
schildes sind breit und gehen ganz durch; der Skutellarstreif ist
so breit wie der Mittelstreif des Halssch. Die Fld. sind ziemlich
gewölbt, die Kanten wenig deutlich. Die beiden Reihen Flecke
stehen zwischen der zweiten Kante und der Naht; bei meinen Ex.
stehen zwischen Rippe 1 und der Naht auf der Vorderhälfte der
Fld. drei Flecke, von denen die vorderen zusammenfliefsen, dann
folgt ein breiterer Raum, dann zwei Flecke, von denen der vordere ı
rund ist, der hintere mit dem Rand zusammenflielst; zwischen |
Rippe 1 und 2 stehen vor der Mitte etwa vier Flecke, von denen ı
die vorderen zusammenflielsen; der Fleck hinter der Mitte fliefst
mit einem Ausläufer des weilsen Seitenrandes zusammen. Das
ganze Pygidium ist weilslich; die Beine sind braun. Die Flecke
des Abdomens sind beim g' sehr breit.
Ein g' von Togo (Staudinger).
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 205
Ueber die Gattung Phoxomeloides Schoch.
Von
Dr. @G. Kraatz.
Herr Prof. Schoch sagt (Nachtr. VIII zu seinen Gen. et Sp.
Ceton. p. 177), die Abbildung von Pachnoda bella Krtz. in dieser
Zeitschrift 1898, Taf. I, Fig. 10 lielse „auf den ersten Blick seine
Phozomeloides picta Schoch (l. c. Nachtr. VII, p. 109) erkennen,
indessen kann dieselbe auch ganz gut bei Puchnoda bleiben und
mülste pieta Schoch heifsen, weil sie früher beschrieben sei als
bella Krtz.“ Ich werde kurz beweisen, dafs es unmöglich ist,
Gattung und Art aus Schoch’s Beschreibung zu erkennen. Schoch
giebt selbst (S. 109) an, dafs seine picta eine ganz andere Kopf-
bildung als Phoromela habe, erwähnt aber die systematische Stel-
lung von Phoromeloides mit keinem Worte, folglich mu[s man
annehmen, dals sie näher mit Phoxomela verwandt sei, die bei
Schoch von Pachnoda durch die Elaphini und Tephraeae getrennt
ist, an deren Ende sie steht. Wollte man indessen hierauf keine
Rücksicht nehmen und nur nach der Beschreibung urtheilen, weil
pieta ähnlich „bunt“ ist, wie Phoromela, so mülste picta nach Schoch
„über Schildchen und Naht eine breite, schwarze Längsbinde zeigen,
die sich dreimal!) flügelartig erweitert, neben dem Schildehen, in
der Mitte und als halbmondförmige Querzeichnung im hinteren
Drittel“; vergleicht man hiermit Fig. 10, so wird man finden, dafs
in Wirklichkeit die Naht hinter dem Halbmondfleck gelb und nicht
breit schwarz ist, dafs die Mittelbinde nicht in der Mitte, son-
‚dern vor der Mitte der Fld. liegt, dafs der Halbmondfleck sich
nicht nach vorn öffnet, wie unbedingt angenommen werden muls,
wenn nichts hinzugefügt wird, sondern nach hinten.
Was hat nun solch eine irreführende Beschreibung über-
haupt zu bedeuten? Ich würde geschwiegen haben, wenn Prof.
Schoch sich nicht ausdrücklich auf seine Priorität beriefe.
Dafs dieser Specialist keine Ahnung von Systematik hat,
geht daraus hervor, dals er in einen Athem sagt, picta Schoch
könne „ganz gut“ bei Pachnoda bleiben und hinterher „die Bildung
der Hintertarsen spreche gegen eine Vereinigung mit Pachnoda“ ;
1) Phozomela hat vier Binden, einen sehr grolsen Scutellar-
fleck und am Rande zwei Flecke, dagegen ist Pachnoda laticincta
Burm. der bella ähnlich.
206 G. Kraatz: Ueber die Gattung Phozomeloides Schoch.
damit wäre doch gesagt, dafs Pachnoda bella den Tarsenbau von
Phozomela habe, d. h. dafs das erste Glied der Hintertarsen in
spinam vorgezogen, die übrigen Glieder subproducti sein müssten.
Von alledem ist aber bei Pachnoda picta nichts zu sehen.
Herr Prof. Schoch hat die Gattung Phozomeloides benannt
wegen ihrer angeblichen Aehnlichkeit mit Phozomela; a. a. O. p. 181
sagt er: „Die auffallende Aehnlichkeit von Epizanthis octopunctata
Krtz. mit novempunctata Gory et P. mache die Aufstellung der
Gatt. Parepizanthis Krtz. überflüssig.“ Dadurch, dafs er meine
Kennzeichen derselben angiebt, zeigt er doch nur, dafs er wirk-
lich charakteristische Merkmale, trotz grolser äufserlicher
Aehnlichkeit, nicht zu erkennen vermag.
Plaesiorrhina Deussit Schoch (Nachtr. VII, p. 101) läfst
sich nach den meisten von Schoch angegebenen Merkmalen nicht
gut von plana Wiedem. specifisch trennen (die Grundfarbe und die
Breite der Binde variirt erheblich); ob Merkmale, die Schoch nicht
erwähnt, constant sind, kann ich nach einem einzelnen, mit sieden-
dem Wasser behandelten Ex. nicht gut beurtheilen.
Auf Schoch’s Bemerkungen über Trymodera auf S. 175 habe
ich zu erwidern, dals die Halsschild-Bildung von Trymodera
durchaus verschieden von der von Anthracophora und Chara-
dronota ist, zu welchen er Charadria stellt. Auf S. 175 bemerkt
er, dafs die von Hrn. Deuss bei Tschinde gesammelten Stücke ganz
mit Gerstäcker’s Beschreibung und Figur übereinstimmen, auf
S.105 eitirt er Charadria Duvivieri Schoch unter den von Deuss
gesammelten Arten und auf S. 176 sagt er, „was nun die Art
Charadria Duvivieri m. anbelangt, die aus dem Seeengebiet (von
Kamozi) stammt“. Hiernach ist Duvivieri Schoch = aterrima Gerst.!
Diese Art ist nach Gerstäcker’s Diagnose 154 mill. lang (nach
Schoch 16—16$ mill.); beide Arten zeigen nach Schoch kleine,
schwer zu fixirende Differenzen. Schoch beschreibt bei
seiner Duvivieri die Nahtwinkel des Z, bei der aterrima die des
2, kennt überhaupt nicht die Geschlechtsverschiedenheiten von
alerrima; mit gröfster Wahrscheinlichkeit betrachtet er demnach
Z und Q derselben Art als zwei verschiedene Arten; darüber mag |
er sich nach dem Material des Brüsseler Museums, auf welches
er verweist, belehren.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 207
Ueber Schoch’s Bearbeitung
der Taumustopeus Krtz.- Arten.
Die Gattung Taumastopeus ist von mir in erster Linie auf
Lomaptera Mohnicket Mohn. von Java mit sehr abweichendem
Penis begründet worden und auch äufserlich durch das dolch-
förmige Schildchen leicht kenntlich. Ihr sehr ähnlich, aber gröfser
ist Taum. striatus Wall. (Lomaptera), nach Ex. von Borneo und
Penang beschrieben, nach Schoch nur in Java einheimisch. Ob
diese beiden Arten zu derselben Gattung gehören wie die anderen
20 von Schoch aufgezählten Arten, ist mir noch fraglich, denn das
Schildehen ist etwas anders gebaut, der Habitus und der Penis
abweichend. — Inwiefern die Berücksichtigung der Penis-Form
sehr grolses Material erfordert (Schoch Nachtr. VIII, p. 154),
vermag ich nicht recht abzusehen, da in sehr vielen Fällen schon
die Section eines g! gute Resultate liefert.
Unter den Verwandten des Taumastopeus pullus Wiedem., zu
dem von den früheren Autoren 4 Arten als Varietäten und 3 als
Synonyme gezogen wurden, richtet Schoch nur Verwirrung an,
indem er zwar Taum. cupripes Waterh. von den Philippinen, den
Mohnicke auf Grund sorgfältiger Untersuchungen von pullus Billb.
unterschieden hat, beschreibt, aber gleichzeitig unter pullus Billb.
auf vol. X, p. 86 verweist, wo er „gestützt auf Skulpturdiffe-
renzen und Vaterland eine Reihe von Arten ausgeschieden hat“.
Diese Reihe von Arten besteht in nögro-aeneus Waterh. (1891) von
den Philippinen, den Mohnicke verständiger Weise mit seinem
cupripes von Manilla vereinigt hat. Schoch’s Ex. hat nur 29 mill.
Länge, während Mohnicke 23—34 mill. angiebt. Dafür beschreibt
er cupripes zweimal auf S. 87 und 156. Woher er den Muth
nimmt, den sorgfältigen Angaben von Mohnieke gegenüber p. 156
zu sagen, cupripes soll auch erzfarbig-grün vorkommen, weils ich
wirklich nicht.
Schoch versetzt ferner T. pullus Billb. von Ind. or. nach Java
und viridicyaneus von Tenasserim nach Borneo, anthracinus Wied.
von Bengalen nach Java; er beschreibt den bläulichen (coerulescens)
pullus von Östindien als ganz schwarz von Java und noch einmal
als simillimus von Sikkim. Seinen viridicyaneus von Borneo be-
zieht er dagegen auf viridicyaneus Gory von Tenasserim. Die
Beschreibung von simillimus!) von Sikkim palst nach Schoch auf
1) Schoch hat mit dem Namen simillimus Unglück; pag. 157
steht simmillimus und pag. 171 similimus.
208 G. Kraatz: Ueber Lomapteroides Schoch.
luctuosus Thoms. nieht. Hat denn Schoch aber die Variabilität des
ostindischen pullus an irgend einer Form desselben wirklich studirt?
Und wenn er das nicht hat, mit welchem Rechte glaubt er neue
Individuen als neue Arten beschreiben zu müssen? Erscheint es
ihm so ungewöhnlich, dafs eine Art an verschiedenen Orten einen
verschiedenen Glanz zeigt, der bei europäischen Carabus-Arten gar
nicht selten ist? Grün und blau sind Complementär-Farben, die sich
oft ersetzen. Von den unbedeutenden Unterschieden, die Thomson
für seine /uctuosus angiebt (ich besitze ein ebenso kleines Ex. vom
Himalaya), sind die beiden letzten Geschlechts-Differenzen! Die
Vaterlandsangabe entnimmt Schoch nach Händlerangaben!).
Es wäre höchst verzeihlich, wenn S. eine Form von Borneo
als Art beschreibt, aber es ist sonderbar, dals er gerade diese auf
eine ähnlich gefärbte Form des pullus von Tenasserim bezieht, da
er ja gerade die Formen von verschiedenen Localitäten be-
nennen will. Dr. G. Kraatz.
Ueber Lomapteroides Schoch.
Schoch stellt auch eine neue Gattung Lomapteroides auf Lom.
Duboulayi Thoms. auf; für die, die dieselbe im Jahrg. VIII der
Annal. de France suchen, will ich bemerken, dafs sie 1878 in der
fünften Serie der Annales de France beschrieben ist.
Sie hat keinen gelb gesäumten Hinterrand der Fld., wie
Schoch angiebt, sondern dieselben sind überall gelb gerandet.
Zu Lomapteroides sagt er, sind „jene Arten“ zu zählen; er führt
aber nur eine auf und hat also weiter keine verglichen.
Nun hat aber Lom. semicastanea Krtz. ganz dieselbe Form des
Brustfortsatzes und ist nicht entfernt der Duboulayi ähnlich; die
von van der Poll für den Brustfortsatz gegebene Diagnose der
Gattung Lomaptera palst durchaus auf sie: validus, apice obtusus,
valde productus, plus minusve oblique deorsum directum.
Die Gattung Mycterophallus zeigt sehr verschiedene Prosternal-
Fortsetzungs-Bildungen, die aber meiner Ansicht nach gerade un-
gemein schwer zu schildern und praktisch zu benutzen sind
1) Dieselben können ganz richtig sein, aber daraus, dals ein
Thier aus Java verkauft wird, folgt doch nicht, dafs es nach Ex.
aus Java beschrieben ist, und dies ist doch die Hauptsache!
G. Kraatz: Ueber Lomapteroides Schoch. 209
und keineswegs den Ausspruch von Schoch unterstützen: „nach
meiner Ansicht genügt eine wesentliche Differenz dieses uns phy-
siologisch zwar unverständlichen Organes vollkommen zur Trennung
der Genera, selbst wenn alle andern unterscheidenden Merkmale
uns fehlen würden“.
Wie will aber Prof. Schoch eine wesentliche Differenz fest-
stellen, wenn er von dem einzigen Merkmale, auf das er die Gat-
tung Mycterophallus gründet, auf S. 150 sagt: „Der Brustfortsatz
von Duboulayi ist stark gesenkt“ und auf S. 151 unter Lomapteroides:
„Brustfortsatz etwas nach unten gesenkt“. Dafs Duboulayi gelb ge-
randete Fld. besitzt, habe ich schon erwähnt (nicht nur gelb ge-
randeten Hinterrand). „Im Uebrigen“, schliefst Schoch seine Diag-
nose, „haben sie (d. h. Duboulayi und unbekannt) ein deprimirtes
Pygidium“, womit er einen neuen deutschen terminus technicus in
die Wissenschaft einführt, von dem ich nicht weils, ob er im täg-
lichen Leben in der Schweiz eine ähnliche Bedeutung hat wie
bei uns.
Da ich immerhin annehme, dafs Prof. Schoch nicht nur für
Anfänger, sondern auch für ein wissenschaftliches Publikum schreibt, _
habe ich nicht unterlassen wollen, auf einige seiner Ansichten
einzugehen, die auf alles Mögliche, nur nicht auf tiefes Studium
schliefsen lassen.
Lomaptera diaphonia Krtz. ist nicht mit cinnamomea Schoch
identisch, denn ihre Fld. sind „quergestrichelt, vorn fast glatt“,
während cinnamomea Schoch Fld. hat, die üb erall quernadelrissig
sind; auch ist der Bau des Pygidiums ein anderer. Es ist aber
auch sehr fraglich, ob cinnumomea Schoch = cinnamomea Thoms.
ist, denn Thomson beschreibt die Farbe des Halssch. (die sehr
variabel ist) anders, nennt aber ausdrücklich die elytra basi laevia.
Es ist mir auffallend, dafs Schoch die var. der Lom. Salvadorei
Gestr. mit einfarbig grünen Fld. nicht kennt, die seit 1830 in
meiner Sammlung als var. viridula Krtz. steckt und häufiger zu
sein scheint, als die Form mit röthlicher Vorderhälfte der Fld.
Dr. G. Kraatz.
“ Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 14
210 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Die Geradflügler Mitteleuropa’s.
Beschreibung der bis jetzt bekannten und naturgetreue Abbildung der
meisten Arten mit biologischen Mittheilungen, Bestimmungstabellen und
Anleitung für Sammler, wie die Geradflügler zu fangen und getrocknet
in ihren Farben zu erhalten sind. Von Dr. R. Tümpel. Mit zahl-
reichen schwarzen und farbigen Abbildungen, nach der Natur gemalt
von W. Müller. Eisenach, Verlag von M. Wilckens.
Preis einer Lieferung in der Regel 2 Mark.
Preis des vollständigen Werkes für Abnehmer der Lieferungsausgabe höchstens 15 M.
Von diesem, bereits auf dem Umschlage des ersten Heftes
dieses Jahrgangs angezeigten Werke sind Lieferung 2 und 3 er-
schienen, welche ebenso sorgfältig ausgestattet sind wie die erste
Lieferung und jedenfalls dazu beitragen werden, dem Studium dieser
interessanten Insektengruppe neue Jünger hinzuzufükren. Auf eine
gedrängte analytische Uebersicht der Kennzeichen sämmtlicher Arten
einer Gattung folgt später die ausführliche Beschreibung jeder ein-
zelnen Species, hinter deren Namen jedesmal die Tafel angegeben
wird, auf der sie abgebildet ist. Diese Abbildungen sind geradezu
vorzüglich zu nennen, insoweit sich ein nicht specieller Kenner der
Geradflügler ein Urtheil erlauben darf. Man vergleiche nur das
Geäder von Anaz formosus mit dem Geäder derselben Art, welche
als Musterabbildungen dem ungefähr gleichzeitig in London erschei-
nenden Werke British Dragonflies von W.J. Lucas beigegeben ist.
Den einzelnen Arten sind Synonyme beigegeben, die Citate
derselben aber, ebenso wie bei diesen, nicht; das ist in einer
Gruppe, die schon so fleilsig studirt ist, wie die Orthopteren, kein
Fehler. Die Beschreibungen sind sorgfältig; dafs den lateinischen
Namen in Noten die Uebersetzung beigegeben ist, mag insofern
nicht getadelt werden, als das Buch vielleicht von sehr jungen
Kräften benutzt werden soll, die dadurch gleichzeitig lateinisch
lernen, doch dürfte die Zahl derselben nur eine geringe sein.
Jeder Lieferung sind mindestens drei colorirte Tafeln beige-
geben, der 2ten noch eine uncolorirte mit Libellen-Larven. Die
schnelle Aufeinanderfolge der einzelnen Lieferungen verbürgt die
Vollendung des Werkes, um welches Autor und Zeichner sich wohl
verdient gemacht haben.
Dr. G. Kraatz.
«
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 211
: Bücher- Anzeige.
Everts, Dr. Edm., Coleoptera Neerlandica. De Schild-
vleuglige Inseeten van Nederland en het aangrenzend Gebied.
Deel I met 62 houtsne£figuren in d. tekst. 1°t® Gedeelte, 368 S.
m. 27 fig. — s’Gravenhage, M. Nijhoff, 1898, Preis 6 f. 50.
Dr. Edm. Everts hat bereits durch eine Reihe kleinerer Publi-
cationen sowie besonders durch seine Verzeichnisse der Käfer von
Holland (vgl. Deutsche Ent. Zeitschr. 1888, Heft II, S. 361) die
Kenntnils der niederländischen Coleopterenfauna gefördert. Vor-
liegendes grölseres Werk, das zwei Bände umfassen wird, wovon
der vortrefflich ausgestattete 1. Theil des I. Bandes jetzt vorliegt
(Lexiconformat), ist nicht nur von klassischer Bedeutung für die
niederländische Entomologie, sondern verdient auch die Beachtung
aller deutschen Fachkollegen.
Nach dem Plane des Werkes umfalst dasselbe: 1. Die Be-
schreibungen sämmtlicher in Holland und den Nachbargebieten von
Belgien und Deutschland vorkommenden Käferarten. 2. Eine aus-
führliche Uebersicht der Morphologie und Biologie der Coleopteren.
3. Eine Litteraturübersicht.
Der vorliegende 1. Thl. d. I. Bds. enthält eine tabellarische
Uebersicht der Unterordnungen und Familien der Coleopteren
(S. 1— 24), sowie eine analytische Bearbeitung der Familien der
Cieindeliden, Carabiden, Halipliden, Hygrobiiden, Dytisciden, Gyri-
niden und Staphyliniden. Der Druck ist klein (aber sehr deutlich),
so dals in dem Buche viel mehr Material sich findet als man auf
368 S. Grofs 8° erwarten sollte. Als Vorbild diente Everts die
„Fauna austriaca“ Redtenbacher’s. Er hat jedoch ähnlich wie
Ganglbauer in seinen vortrefflichen „Käfer von Mitteleuropa“ der
vergleichenden Morphologie und Biologie und Entwicklungsgeschichte
der Coleopteren eine viel gründlichere, den seitherigen Fortschritten
der Entomologie entsprechende Bearbeitung gewidmet. Die ein-
gehenden analytischen Uebersichten über die sämmtlichen Ordnungen
und Familien der Ooleopteren am Beginune des Werkes, auf welche
Ganglbauer verzichtet nat, sind von Everts beibehalten und ver-
vollkommnet worden, da sie für die praktische Brauchbarkeit des
Buches von Werth erschienen. Vor den einzelnen Familien wurden
abermals Bestimmungstabellen sämmtlicher Gattungen derselben
gegeben, was ebenfalls die praktische Brauchbarkeit erhöht. Bei
den einzelnen Gattungen werden sodann die Arten in Form von
14*
212 Bücher - Anzeige.
dichotomischen Tabellen (ähnlich Reitter’s Bestimmungstab. d. Europ.
Coleopt.) beschrieben, wobei jedoch die Diagnosen nicht so kurz
gegeben sind, dafs man zum sicheren Gebrauche derselben bereits
über ein reiches Sammlungsmaterial verfügen mülste; auch hierin
liegt ein praktischer Vorzug des Werkes. Im Anschluss an die
Gattungsdiagnose werden die äulsere Anatomie, die Larven und die
Lebensweise der einschlägigen Arten besprochen.
Einige kleine Ausstellungen des Ref. mögen hier noch Platz
finden. In der Einleitung S. V sucht Everts genaue Grenzen zu
ziehen zwischen den Begriffen der Aberration, der Form, der
Varietät und der Rasse. So wünschenswerth es ist, dafs in
naturwissenschaftlichen Werken klare Begriffsbestimmungen gegeben
werden, bleibt es dem Ref. dennoch fraglich, ob gerade hier, in
einem hauptsächlich für praktischen Zweck bestimmten Werke,
derartige scharfe Unterscheidungen sich mit Nutzen durchführen
lassen; durch sie scheint vielmehr die Bezeichnungsweise der be-
treffenden Variationen unnöthig verwickelt und theilweise auch
widersprechend geworden zu sein. Hierfür einige Beispiele.
Obwohl Ref. ebenfalls dagegen ist, dafs man jede beliebige
unbedeutende Abweichung der Färbung oder Skulptur als „nova
varietas“ mit-einem neuen lateinischen Namen in die Welt setze,
so dürften doch bei Everts zu viele bisherige „Varietäten“ zu blofsen
„Aberrationen“ oder „Formen“ degradirt worden sein. Zugleich
zeigen sich verschiedene Inconsequenzen in der Anwendung jener
Termini. Als typisches Beispiel dessen, was „Varietät“ sein soll,
führt Everts (S. V) die Var. rufofemoratus Letzn. des C. granulatus
an. Der Rufinismus der Schenkel ist aber nichts weiter als eine
dem Albinismus analoge, durch Pigmentmangel verursachte Aber-
ration der Färbung !'), die keine höhere Geltung hat als eine
Abweichung in der Flügeldeckenfärbung. Zudem nähern sich manche
Stücke durch dunklere, pechbraune Schenkel der Stammform. Dieser
Typus einer „Varietät“ ist somit nach Everts eigener Definition
nur eine „Aberration“. Dagegen sollen die auffallenden blauen
oder schwarzblauen Stücke des Carabus months, falls sie nicht
durch ihre Sculptur zur „Var.“ consitus Panz. gehören, nur als
„Aberratio“ gelten (S. 43), obwohl sich keine Uebergänge jener
Färbung zu der kupfrigen oder broncefarbigen Normalform finden.
Ferner führt Everts die Var. picicolis Wasm. des Atemeles para-
1) Vgl. hierzu auch v. Lomniki, Erythropodismus der Lauf-
käferarten (Zool. Anzeig. 1898, No. 560).
Bücher - Anzeige. 213
dozus Grv. (S. 190) als blofse „Aberratio“ an, obwohl sie durch
Halsschildform und Färbung sich auffallend (und ohne Uebergänge)
von der typischen Form des paradorus unterscheidet. Nach der
S. V gegebenen Definition ist diese „Aberratio* ohne Zweifel eine
„Varietät“. Ferner wird die Var. Foreli Wasm. des Atemeles
pubicollis von Everts als „Aberratio“ aufgeführt, obwohl sie
nicht blofs durch hellrothbraune Färbung konstant von pubicollis
verschieden ist, und zwar ohne Uebergänge, sondern sogar eine
verschiedene normale Wirthsameise (Formica sanguinea statt rufa)
hat, welcher sie in ihrer hellen Färbung angepafst ist.
Nach den S. V gegebenen Definitionen wäre Foreli nicht blofs
als „Varietät“, sondern sogar als „Rasse“ von pubicollis zu
bezeichnen gewesen. Derartige Beispiele liefsen sich noch manche
anführen.
Zu S. 189 ist zu bemerken, dafs es nicht 6, sondern blofs
4 europäische Atemeles-Arten giebt. At. ezcisus Thoms. ist nämlich
blofs eine Varietät des pudicollis Bris. (vgl. Deutsche Ent. Zeitschr.
1894, 283); nach der von Everts gegebenen Definition der „Form“
(S. V) mülste sie sogar nur als „Form“ des pubicollis bezeichnet
werden, analog der Var. flexicollis Wasm., die nach Everts nur eine
Form sein soll (S. 190). Ferner ist Atemeles siculus Rottbg. nur
eine Varietät des pyaradozus Grv.; Fauvel hält sie sogar für identisch
mit der Var. picicollis Wasm., was allerdings ein Irrthum ist. Es
bleiben als Arten somit nur At. emarginatus, paradozus, pubicollis
und bifoveolatus übrig.
Die weite Trennung der Gattungen Dinarda und Thiasophila
(S. 171 u. 181) hält Ref. nicht für richtig, da beide Gattungen
nicht blofs in der Bildung ihrer Unterlippe äufserst nahe verwandt
sind, sondern auch im Habitus, in der Fübhlerbildung ete. eine
grölsere Aehnlichkeit besitzen als sämmtliche, von Everts zwischen
beide hineingestellte Gattungen. Auch in ihrer Biologie stehen sie
in der nächsten Verwandtschaft za einander.
Zu S. 172: Lascus niger ist an erster Stelle als normaler Wirth
von Homoeusa acuminata zu bezeichnen, da dieselbe dieser Wirths-
ameise in Gröfse und Färbung angepalst ist und zudem bei ihr
viel regelmälsiger vorkommt als bei Lasius fuliginosus.
Zu S. 192: Myrmedonia Haworthi ist (ebenso wie fulgida und
collaris) nicht gesetzmälsig myrmekophil. Die Fundortsangabe
„bei Lasius fuliginosus“ ist sicher entweder, zufällig oder irrthüm-
lich. Ref. fand M. Haworthi bei Wien niemals bei dieser Ameise,
dagegen wiederholt in der Nähe von Nestern des Camponotus
214 Bücher - Anzeige.
ligniperdus, mit welchem sie in Gröfse und Färbung Aehnlichkeit
besitzt.
S. 191 ist ein kleiner Druckfehler; es muls F. rufibarbis statt
rufilabris heilsen.
Daraus, dafs Everts (S-IV) die neuesten Aenderungen alter
Gattungsnamen für sein Werk nicht acceptirte, kann Ref. ihm keinen
‚ Vorwurf machen, da es für ein Buch, das hauptsächlich für den
praktischen Gebrauch bestimmt ist, bedenklich erscheint, auf neue
Prioritätsentdeckungen hin, die zudem manchmal sich später wieder
als irrthümlich herausstellen, fortwährend andere Gattungsnamen
statt der alten, bekannten einzuführen.
Selbstrerständlich wird fast jeder Kritiker in einem Werke
von so reichem und umfassendem Inhalte, wie derjenige des vor-
liegenden es ist, hier und da etwas auszusetzen finden. Aber
ebenso selbstverständlich scheint es dem Ref. auch, dafs diese Aus-
stellungen dem Werthe des Werkes keinen Eintrag thun. Die
Coleoptera Neerlandica von Everts verdienen auch unter den
deutschen Coleopterologen weite Verbreitung, und sie werden unter
diesen ohne Zweifel die Anerkennung finden, welche die musterhaft
fleifsige Arbeit des Verfassers beanspruchen darf.
Der von der Verlagshandlung gestellte Preis ist im Ver-
hältnifs zu dem reichen Inhalte des Werkes und zu seiner vor-
trefflichen Ausstattung ein mäfsiger. Da der zweite Theil des
I. Bds. bereits im Manuseripte fertig ist und auch der zweite Band
schon in Vorbereitung sich befindet, wird das Werk in Kurzem
vollständig erschienen sein und seine Vollendung nicht, wie es mit
ähnlichen umfassenden Faunen in den letzten Jahrzehnten geschehen
ist, ad calendas graecas sich verzögern. E. Wasmann.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 215
Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms.
Von
Dr. G. Kraatz.
Ich habe Gelegenheit gehabt, mehrere von Hrn. Waterstradt
in Borneo gesammelte Stücke dieser Art zu vergleichen, welche
bedeutend in der Gröfse variiren.
Die mittleren Ex. gehören wohl jedenfalls der von Thomson
als Helionica Westwoodi beschriebenen Art an; die grölste Form
benenne ich nach ihrem Sammler:
Helionica Waterstradtii: Clypei angulis vie productis;
cornu thoracis supra aeguilatum (id est apicem- versus haud alte-
nuatum), subtus basi carinatum, dein subdilatatum, lateribus leviter
carinatum.
1. Länge des Käfers von der Spitze des Kopfhornes bis zur
Spitze der Fld. 45 mill.
2. Länge des Thorax von der Mitte über dem Schildchen bis
zur Spitze 14 mill.
3. Länge der Fld. von den Schultern bis zur Spitze 20 mill.
4. Länge des Kopfhornes bis zur Spitze 20 mill.
5. Länge des Thoraxhornes von der Basis bis zur Spitze 16 mill.
Von der gröfsten Form habe ich überhaupt nur I Ex. ver-
gliehen, welches in meinen Besitz übergegangen ist; es unterscheidet
sich von den übrigen durch das gleichbreite, nach vorn nicht
verschmälerte Thoraxhorn, welches an der Spitze ziemlich tief
ausgeschnitten ist; auf der Unterseite ist es etwa 3 mill. lang scharf-
kantig, dann geht jederseits eine scharfe Kante einige Mill. weit
ab, welche sich in der Rundung des Hornes verliert; an der Stelle,
wo sich die Kante spaltet, ist eine schwache Verbreiterung des
Hornes bemerkbar.
Die Vorderecken des Clypeus sind nieht vorgezogen, bilden
also einen rechten Winkel.
Die Vordertarsen erscheinen weniger schlank, da sie merklich
kräftiger als bei den kleineren Formen sind.
Unter den demnächst kleineren Formen sind solche zu unter-
scheiden, deren Thoraxform, im Profil gesehen, einen wenig deut-
lichen, oder einen scharf abgesetzten Winkel zeigt; zu den
‚ersteren würde Westwoodi Thoms. gehören, da Thomson einen
216 @. Kraatz: Ueber die Varietäten der Helionica Westwoodi Thoms.
Winkel mit keinem Worte erwähnt; für diese letztere viel seltenere
schlage ich den Namen denticornis vor, da sie jedenfalls von
Jemandem, der nicht weils, dafs sie mit der anderen zusammen
gefangen ist, für eine eigene Art anzuprechen wäre. Ich bemerke,
dals das kleinste Ex. dieser Form (von der ich zwei Ex. besitze)
29 mill. lang ist; Halsschildlänge 9 mill., Fld. 16 mill., Thorax-
horn 6 mill.
Die Vorderecken des Olypeus springen deutlich zahnartig vor.
Bei allen Westwoodi und denticornis ist das Thoraxhorn an der
Spitze deutlich ausgerandet.
Sämmtliche Var. der Westwoodi Thoms. unterscheiden sich von
Theodosia Howitti, Westwoodi Kraatz und telifer Bali sehr gut
dadurch, dafs die Fld. nicht glatt, sondern auf dem ersten Vier-
theil deutlich weitläufig unregelmäfsig punktirt sind; Thomson sagt
allerdings elytra quasi ubique laevia, anlica punctulis aliquot in-
distinctis instrucla. Er nennt das corpus subtus tenuiter granu-
losum, welches bei meinen Stücken dicht grau behaart ist, die
Spitze ausgenommen.
Die Färbung der Fld. ist in der Regel grünlich, bisweilen
mehr gelblich.
Als muthmaßslich kleinste Form der Westwoodi ist zu be-
trachten:
Helionica viridicollis: Elongata-oblonya, clypeo utrinque
acuminato-producto capite thoraceque viridibus, elytris flavescentibus,
humeris viridibus basin versus pasce irregularıter perspicue punc-
tatis; capilis cornu maris solum purpurascenie, acuminalo; cornu
thoracis viridi, brevissimo (long. 3 mill.), acuminato; thorace
antice lateribusque opacis, dorso nitidulo, lateribus dorsi parce
punctatis, pedibus viridibus, femoribus subtus flavescentibus. —
. Long. elytr. 14 mill., tkorace 7 mill., cornu capitis 6 mill.
Da mir nur das einzige Stück vorliegt, wage ich nicht zu
entscheiden, ob es zu Westwoodi Thoms. oder zu einer neuen
kleinen Art gehört, die sich hauptsächlich durch einfach zuge-
spitztes Horn des Halssch. und 'grünliche Färbung desselben von
Westwoodi unterscheiden würde. Die Punktirung der Fld. ist
(abgesehen von der Grölse) ungefähr dieselbe, d. h. auf das vordere
Viertheil der Fld. beschränkt, ziemlich weitläufig. Das Scutellum
ist grün; auch die Schultern der Fld. haben dieselbe Färbung.
1 Ex. aus Südborneo.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1598. Heftll.] 217
Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch’s
„Genera und Species seiner Öetoniden-Sammlung“.
| Von
Dr. 6. Kraatz.
Schoch giebt auf 36 S. (in Heft II, Jahrg. X, der Mittheil. der
Schweizer Ges.) Beschreibungen ihm bekannt gewordener und
einer nicht unbedeutenden Anzahl neuer Cetoniden-Arten von Nias,
Borneo ete., Uebersichten der Diceros- und Lomaptera-Arten. Zu
denselben ist nur zu bemerken, dals er bisweilen als Gory’sche
Arten solche beschreibt, die er dafür hält, die es aber nicht sind.
Wenn er dabei vieles wiederholt, was in dieser Zeitschrift publicirt
wurde, so ist dies gerade keine schwere Arbeit; wenn er indessen
als Autorität auftritt, so kann er sich nicht wundern, dafs ihm
von sachverständiger Seite geantwortet wird. Dafs er sich ein
Verdienst um die Bestrebungen der Laien durch die mühsame An-
fertigung seines Oataloges erworben hat, soll hier nicht bestritten
werden, wenn auch von Anderen bereits auf die Mängel seines
Cataloges hingewiesen wurde.
Hier einige Beispiele zur Begründung der oben angeführten
Ansicht.
Schoch beschreibt p. 80 eine Art von Borneo als Clinteria
flavonotata Gory von Indien; der Fleck dieser indischen Art hat
aber nach der Abbildung eine rhombische Gestalt, während die
Schoch’sche eine Dreieckmakel besitzt; dieselbe ist jedenfalls
= egens Snellen van Vollenhofen (Tydschr. Ent. Nederl. VII, 1864,
p- 152).
Schoch beschreibt p. 80 als Triclirea (Clinteria) moerens Gory
et Perch. eine Art von Madras mit feinem weilsen Aufsenrand des
Halssch.; moerens Gory von Java hat aber gar keinen solchen!
Glycyphana labecula Wall. ist von Macassar und Celebes
beschrieben; in der Diagnose heilst es: „thorace maculis duabus
vel quatuor albis“; Schoch beschreibt das Halssch. als ungefleckt.
"Das Pygidium wird black or white bordered genannt, Schoch be-
schreibt es als gelb, mit schwarzer Mittellinie! Sein Käfer stammt
von den Banguey-Inseln! Hat Schoch die nahe stehenden Arten
überhaupt studirt oder beschreibt er Wallace’sche Arten nach ober-
flächlicher, vielleicht nicht einmal eigener Bestimmung? Die kleinen
Glycyphana sind meines Erachtens recht schwierig.
218 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch's
Vor dem Artikel des Hrn. Prof. Schoch, der (Nachtr. V, S. 58)
mit der Ueberschrift Pachnodidae versehen ist, gab es keine
Gruppe der Pachnodidae; Pachnoda wird noch im Catalog
Harold nicht einmal von Cetonia abgetrennt. Wenn nun Hr. Prof.
Schoch (Nachtr. V, S. 98) erklärt, dafs er unter Pachnodidae
eine beliebige Restsumme von Gattungen von Leucocelidae ver-
steht, so hätte er jedenfalls eine andere Ueberschrift wählen sollen;
es ist allerdings sehr leicht, unter diesem Namen einige Genera
um Pachnoda zu gruppiren, wenn man keine Merkmale angiebt
und die bequemste Antwort auf die langweilige Frage über den
Begriff der Pachnodidae. Bezüglich seiner Odontorrhina globosa
erkläre ich, dafs meines Erachtens kein sachverständiger Entomo-
loge, dem globosa in die Hände fällt, sie zu Odontorrhina stellen
wird. Weshalb lälst er denn selbst das Thier vorläufig bei
Odontorrhina (S. 55)?
Pygoraruficollis Schoch = erythroderes Schaum. Hr. Prof.
Schoch, der zuerst erklärt hatte (Mittheil. d. Schweiz. Ent. Ges. X,
Heft II, 1898, Sep. p. 95), er müsse leider seine Pygora ruficollis,
welche ich für identisch mit erythroderes Schaum erklärt hatte,
aufrecht erhalten, weitere Belehrung (wenn auch nicht weitläufigere)
vorbehalten, hat mir brieflich erklärt, dafs er nunmehr meiner
Ansicht sei. Mithin ist Alles, was er seinerzeit darüber gegen mich
gesagt hat, nicht richtig. Wenn Hr. Prof. Schoch erklärt, dals
ich mit dem Namen Pseudopygora einem schreienden Bedürfnifs
abgeholfen habe, so vermag ich mir sein Stummbleiben nicht recht
zu erklären.
Hr. Prof. Schoch sagt: das Genus Onychotarsus Schoch scheint
mir vollberechtigt, „nicht nur wegen der ausgezeichneten Bildung
des ersten Hintertarsus (soll wohl heifsen des ersten Gliedes der
Hintertarsen), sondern besonders wegen des kielförmig herunter-
hängenden Prosternal-Anhanges, von dem Hr. Kraatz nichts er-
wähut“.
Ich verweise Hrn. Prof. Schoch auf Burmeister, Handbuch III,
S. 506 oben, wo es heilst: die 4 ersten Glieder der hinteren Fülse
öfters dreiseitig und nach oben in einen Lappen oder eine Spitze
erweitert. Die ganze Unterseite mit Haaren bekleidet, der kurze,
schmale, vorn abgerundete Mesosternalfortsatz dadurch fast ganz
verdeckt; dieser Umstand macht es erklärlich, dafs Burmeister
den kielförmig herunterhängenden Prosternal-Ansatz übersehen hat,
Hr. Prof. Schoch giebt an, dafs ich mich beleidigt ge
fühlt habe, weil ich ihm einfach gesagt, er möge mir die „un
Genera und Species seiner Cetoniden-Sammlung. 219
genügenden und rein specifischen Merkmale angeben, welche beide
Gattungen nach seiner Ansicht nicht trennen“. Er druckt nun
„zu seiner Rechtfertigung* meine Gattungsdiagnose ab und
versieht die 5 Theile derselben mit Noten, auf die ich nun ein-
gehen muls.
i a) Meine Worte: c/ypeo breviore, apicem versus minus angus-
tato, apice magis reflero, lateribus parallelis deuten nach seiner
Ansicht auf eine Bildung, die ungefähr so ist wie bei Elaphinis
vermiculata; und er nennt die angegebenen Unterschiede „minimalste
Merkmale“. Das beweist aber nur, dafs Hr. Prof. Schoch sein
Auge für feinere Merkmale minimal geübt hat.
Niphobleta hat einen c/ypeus lateribus parallelis, also einen
gleich breiten Clypeus; bei El. vermiculata und allen anderen
Elaphinis-Arten ist der Clypeus nach vorn allmählich verengt.
Wenn Hr. Prof. Schoch das nicht sieht, so kann ich ihm eben
nicht helfen.
b) Die Hinterschienen aller mir bekannten Elaphinis haben
einen deutlichen Zahn, Niphobleta hat keinen; wenn Hr. Prof.
Schoch sagt, „wo die Grenze der tibiae post. extus denlatae auf-
hört und die tibiae sinuatae anfangen, wird wohl keiner feststellen
können“, so antworte ich ihm, dafs man von einer Ausbuchtung
da zu sprechen pflegt, wo keine scharfe Ecke (bedingt durch den
Zahn) vorhanden ist.
Die Vorderschienen sind in der That etwas variabel; Prof.
Schoch mu[s aber bedenken, dafs ich die Gattung nach einem
Ex. aufgestellt habe (wie a.a. OÖ. D. E. Z. 1830, p. 172 deutlich zu
lesen ist), welches die beschriebene Bildung hat.
Die An- oder Abwesenheit eines Zahnes an den
Hinterschenkeln wird häufig als ein generisches Merkmal be-
trachtet, ist also keineswegs ein minimalstes Merkmal, wie Hr.
Prof. Schoch sieh einbildet; als Beweis dafür eitire ich Kolbe’s
Worte auf S. 136 der Stett. ent. Ztg. 1892:
Macrelaphinis ist namentlich durch die bei den Cetoniden
seltene Abwesenheit des Zahnes am Aufsenrande der Hinter-
schienen charakterisirt. Auch bei der nahe verwandten Gattung
Niphobleta fehlt dieser Zahn.
Hiernach glaube ich nicht weiter auf Hrn. Schoch’s Erörte-
rungen eingehen zu sollen und bemerke nur noch, dafs auch der
220 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch's
Habitus von Niphobleta für mich ein eigenthümlicher ist; die Art
ist merklich kürzer und breiter als die Blaphinis-Arten, ihr Hals-
schild kürzer, die Ecken vollständig verrundet; die Gestalt der
Vorderschienen ist auch nicht die der Klaphinis.
Atrichelaphinis nov. gen. (prove Elaphinis).
Bei dieser Gelegenheit will ich darauf hiuweisen, dafs schon
Burmeister seine Gattung Elaphinis nach der verschiedenen Bildung
der Mundtheile in mehrere unbenannte Gruppen theilt; seine erste
Art, cinereonebulosa Ol., besitzt eine sehr eigenthümliche Zeich-
nung, verbunden mit behaarter Oberseite des Halssch. und einer
nicht ausgeschnittenen Ligula.
Die Arten mit zweilappiger Ligula und solcher Oberseite
haben so ziemlich denselben Habitus und irrorata lälst sich als
eine, an den Seiten weilsgestreifte figrina auffassen; diese stimmt
mit vermiculata Fairm. auch in der eigenthümlichen Gestalt der
Dornen an den Hinterschienen der 2 überein. Unter diesen Um-
ständen scheint es mir angemessen, die Gattung Elaphinis auf
cinereonebulosa Ol. zu beschränken und für die Gruppen A, b und
B einen neuen Gattungsnamen einzuführen: Atrichelaphinis.
Die mir unbekannte Art der Gruppe C (moesta Gory) mag
einstweilen noch bei Africhelaphinis verbleiben, bis Weiteres über
sie bekannt wird, ebenso die übrigen zu Elaphinis gestellten Arten,
die jedenfalls noch eines genaueren Studiums bedürfen.
Schoch giebt in seinem Cat. Ceton. p. 67 als Vaterland der
moesta Gory Ost-Africa an, die anderen Autoren citiren Süd-
Africa! Derselbe führt eine fesselata Klug vom Cap an; wo ist
dieselbe beschrieben? El. cinereonebulosa Ol. (cinerascens Fabr.)
wird überhaupt im Catal. Schoch nicht eitirt.
Ueber die Gattung Hologymnia Schoch.
Schoch hat auf die mexicanische Gymnetis pyrrhonota Burm.
die Gattung Hologymnia errichtet (Gen. et Spec. Cet. I, p. 28),
von der mir nicht recht verständlich ist, dafs Burmeister sie hat
als Gymnetis auffassen können. Ebenso wenig verstehe ich aber,
weshalb Schoch diese Gattung zu Desicasta Thoms. zieht, welche
nicht im Naturaliste 1880, wie Schoch fälschlich angiebt, sondern
in der Typi Cetonid. p. 15 aufgestellt ist. Die Fld. der typischen
Des. sculptilis Thoms. von Cayenne sind „singula longitud. medio
canaliculata, postice confertim granulosa, apice biacuta“. Diese
Skulptur ist von der der Hologymnia mit glatten Fld. durchaus
generisch verschieden. Ebenso die der Stethodesma lobata F.,
haematopus Schaum und AReichei Thoms., die Thomson zu Desi-
casta zieht.
Genera und Species seiner Cetoniden-Sammlung. 221
Ueber die Gattung Cotinorrhina Schoch.
‚Diese Gattung wird von Schoch angeblich auf die mexica-
nisch-columbische Cofinis columbica Burm. aufgestellt; diese Art,
die ich besitze, und die Schoch unter seinen Cotinis-Arten nicht
aufzählt, ist aber der grünen Cot. Lebasit Gory sehr ähnlich, je-
doch oben nicht matt, sondern ziemlich glänzend. Die columbica
'Schoch ist aber schwarzgrün, da „Bau und Skulptur der Decken
vollkommen mit Allorhina scabriuscula Swed. übereinstimmen.“
Mir ist keine Art aus Mexico und Columbia bekannt, die ich
auf Cotinorrh. columbica Schoch deuten könnte und möchte ich fast
glauben, dafs Schoch Ex. der All. scabriuscula noch einmal als
Colinorrhina beschrieben hat. Ich vermuthe dies namentlich aus
der Beschreibung der Vorderschienen, welche bei beiden Geschlech-
tern nur mit einem Endzahn (die beiden anderen Zähnchen kaumı
angedeutet) versehen sein sollen.
Varietäten
der Cotinis mutabilis, Lebasii, sobrina und nitida.
Es ist mir recht zweifelhaft, ob sich die Cotinis-Arten mit
Sicherheit nach Schoch’s Tabelle (Gen. et Spec. Ceton. p. 27) be-
stimmen lassen; als niyerrima Burm. beschreibt er gar nicht diese
Art, sondern wahrscheinlich eine Var. der sobrina G. et G.
Der Clypeus-Lappen der mutabilis ist bei den meisten Ex.
gleichbreit und nur bei der sehr seltenen /atifrons Baly nach aulsen
verbreitert.
Burmeister selbst hat die Gymn. nigro-rubra G. et P. (Mon.
p- 332, pl. 66, f. 1) fälschlich auf mutabilis gedeutet. Diese Art
ist nach Burm. 13—15”, nach Gory et P. 13” lang, während Gory
für nigro-rubra 12” angiebt; diese Art kann also auf eine kleine
mutabilis oder eine grolse Var. der sobrina Gory gedeutet werden,
welche nach Burm. 11—12” lang wird. Nun giebt Burmeister mit
Recht an, dafs ihm nur einfarbige Ex. der mutabilis vorgekommen
seien; nigro-rubra aber hat „elytres noir-veloute, avec la portion
voisine de la suture nuancee de brun rouge“. Diese Färbung kommt
pur bei dunklen Var. der sodbrina vor, bei denen sich noch der
Gegensatz zwischen der hellen Färbung neben der dunklen Naht
in der beschriebenen Weise ausspricht.
Die Var. nigro-rubra ist also den vielen von Burmeister auf-
gezählten Var. der sobrina anzureihen; zu denselben treten noch
einige hinzu, nämlich:
2232 G. Kraatz: Varietäten von Cotinis- Arten.
Var. elytris totis testaceis: Mexico! Scheint sehr selten zu
sein; 1 Ex. aus der Javet’schen Sammlung.
Burmeister’s Var. f. (atrata Gory) ist oben und unten (hier
glänzend) schwarz; dieselbe ist seltener als die var. pieiventris
mihi, ähnlich gefärbt mit braunem oder pechbraunem Abdomen.
Interessant sind Stücke der
Var. nigro-variegata Krtz., d. h. Stücke der var. obligua
Burm., bei welchen die grüne Färbung in pechschwarz verwandelt
ist, während die Seiten des Halssch. und die Streifen der Fld.
gelblich bleiben; Unterseite und Beine pechschwarz. Mexico. 2 Ex.
in meiner Sammlung.
Cotinis mutabilis Gory ist an ihrer Gröfse und dem kräftigen
Sporn des Clypeus in der Regel leicht zu erkennen, doch variirt
derselbe nach der Gröfse der Ex., sodals er bei den grölsten Ex.
nach der Spitze zu breiter wird, bei mittleren gleich breit bleibt,
bei kleinen fast etwas schmäler wird. Burmeister nennt die grölsten
Stücke 35”, Schoch giebt ihr sogar eine Gröfse von 30—35 mill.
Die kleinsten Stücke meiner Sammlung messen 26 mill.
Sämmtliche Stücke der var. cuprea mihi (kupferroth) sind 9;
doch ist dies wohl nur Zufall?
Sämmtliche Stücke der var. atra mihi (oben und unten Ba.
sind sehr grofs und kräftig und haben meist deutlich nach vorn
verbreiterte Kopfhöcker.
Die var. atropurpurea mibi ist oben purpurschwarz, unten
purpurbraun und scheint sehr selten zu sein.
Den Stücken der var. atra und atropurpurea recht ähnlich ist
Cotinis brasiliensis sp.!), doch sind bei den wenigen Ex.
meiner Sammlung vom Amazonen-Strom (Staudinger) die Schienen
der Vorderbeine einzahnig (d.h. in eine einfache Spitze ausgezogen),
die Hinterhüften dicht und deutlich punktirt, bei allen Var. der
mutabilis glatt oder verloschen punktirt.
Ueber die Gattung Anatona Burm.
Die bekannteste Art dieser Gattung ist die Analfona flavo-
guttata Burm.?) (Handb. III, p. 508): Nigra, supra opaca; limbo
pronoti, punctis duobus disci guttisque 14-elytrorum fulvis; subtus
nıtida, griseo-hirta, fulvo-guttata. — Long. 4—5 lin. Jet 2.
1) Cotinis amazonica Thoms. (Arch. Ent. I, p. 135) ist
meines Erachtens nach einem 9 der mutabilis beschrieben, denn
das abdomen entierement lisse der mutabilis ist nur den J! eigen.
2) Schaum hat (Annal. de France 1849, p. 268) angegeben,
dals das typische Ex. der (et. stillata Newm. auf dem British
G. Kraatz: Ueber Anatona-Arten. 223
Mit dieser Diagnose und der Beschreibung stimmen einige Ex.
meiner Sammlung aus Nord-Iudien überein; in der Beschreibung
der Art und Gattung steht kein Wort davon, dafs eine Behaarung
auf dem Halssch. vorhanden ist; die Afterklappe dieser 4 Ex. hat,
wie Burmeister angiebt, 2 grofse, goldfarbene Flecke, sodals ein
Mittelstreif derselben schwärzlich bleibt. Der Käfer kann nun ent-
weder schwarz sein oder eine var. ferruginipennis bilden, bei wel-
cher das Halssch. schwarz, die Fld. rothbraun sind; die 4 Ex,
dieser Var. aus der Javet’schen Sammlung haben ein völlig unbe-
haartes Halsschild. Bei dem Männchen stimmt die Zeichnung der
Fld. mit Burmeister’s Angaben überein, bei den Weibchen tritt ein
öter Fleck zwischen dem 1sten Fleck am Aufsenrande und dem
2ten grölseren Querfleck hinter demselben auf.
Anatona pilicollis nov. spec.
Von den erwähnten Stücken weichen die Ex. vom Himalaya
und Assam durch ganz ockergelbliche Färbung der Oberseite (mit
Ausnahme des weilslichen Halsschildrandes und der Flecke der Fld.)
und dicht und ziemlich lang behaartes Halsschild ab; aufser.
dem zeigt das Pygidium stets vier goldgelbe Flecke, von denen
der grölsere den Seitentheil einnimmt, zwei kleinere in der Mitte
an der Basis stehen. Auf den Fld. steht in der Regel zwischen
dem lten und 2ten und zwischen dem 3ten und 4ten Aufsenrand-
fleck noch ein kleinerer Fleck, bisweilen auch noch einer vor dem
lten Aufsenrandfleck.
Bei der var. pygidialis ist das ganze Pygidium mit Ausnahme
eines schmalen Längsstreifen behaart.
Anatona alboguttata Burm. ist bedeutend grölser als flavo-
guttata, oben von schön ockergelber Färbung, „Schulterblätter und
Fld. ganz wie bei dieser Art“ (Burmeister), welche sehr selten in den
Sammlungen zu sein scheint; von derselben besitze ich nur 13 Ex.
Als Eumimela pygidialıs habe ich in der Deutschen Entom.
Zeitschr. 1881, p- 264 einen Käfer vom Himalaya kurz beschrieben,
der oberflächlich angesehen (d. h. ohne genauere Betrachtung des
Kopfes und der Tarsen) vollständig einem kleinen africanischen
Anoplochilus gleicht. In der Beschreibung habe ich hervorgehoben,
Museum gleich dieser Art und früher beschrieben sei, dals er der
schlechten Beschreibung halber aber die alboguttata Burm. darauf
bezogen habe. Wenn sich die Sache so verhält, so mu[s Burmeister’s
ausgezeichnete Gattungscharakteristik und Beschreibung vor New-
man’s Beschreibung unbedingt den Vorzug haben und sfillata unter
flavoguttata eitirt werden, nicht umgekehrt (wie in Cat. Gemminger
IV, p. 1315).
224 G. Kraatz: Bemerkungen zum Nachtrag VI von Schoch etc.
dals er fast die Kopfbildung von Anatona hat; er demonstrirt also
gewissermalsen die Verwandtschaft von Anatona und Anoplochilus
ad oculus durch eine indische Form; die Verwandtschaft basirt auf
der Kopf- und nicht auf der Tarsenbildung. Hr. Prof. Schoch hat
diese Art für eine Anatona erklärt (er eitirt sie Nachtrag VI,
p. 84 als Synonym derselben) und ist damit gewissermalsen im
Recht, da sie in der Fulsbildung und so ziemlich in der Kopfbil-
dung mit den (jetzt 3) bekannten Anatona-Arten übereinstimmt.
Indessen ist der Habitus ein so verschiedener, bei den Anatona-
Arten so höchst charakteristischer, dafs ich die Stellung des Käfers
(wegen seines Habitus, der ganz der eines Anoplochilus ist, den
Schoch erst durch mich kennen gelernt hat) zu Anatona für keine
natürliche halte.
Wenn aber Hr. Prof. Schoch die Uebereinstimmung in der
Kopfbildung von Anatona und Eumimela erkannt hat, so habe ich
doch wohl nicht Unrecht gehabt, wenn ich (D. E. Z. 1897, p. 402)
sagte, dals nur grofse Flüchtigkeit die Ursache sein könne, wes-
halb er (Schweiz. Ges. X, p. 56) Cetonia peregrina!) Herbst mit
ganz anderem Kopfschilde für eine Anatona erklärte.
Die unten erwähnte Pseudanatona cupripes von Java wurde
mir von Hrn. Fruhstorfer als solche mitgetheilt; sie kann es
aber unmöglich sein, weil sie in allen ihren Varietäten niemals
einen thoraz lateribus albis („Seitenränder mit Schüppchen breit
besetzt“) hat. Ueber cupripes Wiedem. wird man erst dann sicher
urtheilen können, wenn man Ex. aus ihrem Vaterlande Tranguebar
besitzt, auf welche Wiedemann’s Beschreibung zutrifft; sie mufs an
den röthlichen Fülsen leicht zu erkennen sein. Dejean bezog auf
cupripes eine kleine rothbeinige @Glyc. aus Java, von der ich 1 Ex.
früher von Fruhstorfer erhielt; dieselbe ist: noch kleiner als pygmaea
Mohn. (84 mill.)
!) Diese Art steht der Gattung Pseudanatona durch die Kopf-
bildung nahe. Bei dieser Gelegenheit will ich erwähnen, dafs Schoch
in seinem Catal. Cet. als erste Pseudanatona eine Art eitirt, welche
garnicht zu dieser Gattung gehört, sondern eine Glycyphana ist;
hinter der Pseud. rufo-cuprea Gory Burm. wird unter insertae sedis
ein Gemisch von Arten eitirt, von denen andamana, infima, macula-
tella und moluccana Thoms. bereits unter Glycyphana ceitirt werden;
die mir unbekannte amurensis Thoms. mufs auch unter dieser Gattung
eitirt werden, da sie von Thomson auch als Zuryomia beschrieben
wurde; argentifer, brunneo-aeneus und coenosus Westw. sollen in
Trans. 49 beschrieben sein, sind aber daselbst nicht unter alyey-
phana, sondern unter Anoplochilus zu finden.
—— | —_
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 225
Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen.
Von
A. Schultze in Detmold.
l. Mononychus amurensis nov. sp.
Magnitudine fere Mon. euphratici m. Inverse subovalis, undique
densissime albo-griseo- vel sufflavo-squamulatus. Margine prothoracis
postico utrinque medium versus rectelineatim directo; elytris inter
humeros modice prominentibus, lateribus pone medium paullo ampli-
atıs, hic latissimis, acute sulcato-striatis, interstitiis densissime alter-
natim griseo- vel sufflavo-squamulatis.
Pygidium orbiculatum, g\ in basi modo leviter inflato, utringue
impresso. — Long. 5 mill., lat. 3.2 mill.
Eine durch die verkehrt eiförmige Gestalt, durch den beider-
seits geradlinig gegen die nach hinten ausgezogene Spitze des
Halssch. verlaufenden Hinterrand, wie ferner durch die abwechselnd
dicht grauweils und gelblich gestreiften Fld., besonders aber durch
das kreisrunde Pygidium mit nur wenig aufgetriebener männlicher
Beule vor allen anderen ausgezeichnete Art.
Der an der Naht durch die hier zusammenstofsenden Decken-
ränder gebildete Winkel ist sehr stumpf und bedeutend gröfser als
bei allen anderen Monychus-Arten. Die Deckenfurchen sind fein
scharfrandig und glänzend eingefalst.
Ein Q' von Albasin am Amur (Motschulsky) in der Sammlung
des Hrn. Faust.
2. Coeliodes setifer nov. sp.
Magnitudine fere Coel. trifasciatti Bach. Rufo-brunneus, fere
undique squamulis flavo-brunneis incubatis et setis suberectis tectus.
Rostro longitudine thoracis capitisque, brunneo, tricarinato,; anten-
narum funiculo brevi, articulis tribus ultimis rotundatıs, clava oval;
capite praeter squamulas incubatas nonnullis setis retro erectis;
prothorace comparatim parvo, conico, subdeplanato, apice non ele-
vato, subnitido, sat dense punctato, sparsim flavo-squamuloso et
in disco et lateribus sparsim protinusque setis suberectis; elytris
inter humeros subacute angulosis, hic latıssimis, thoracis bası fere
duplo latioribus, lateribus usque ad medium parallelis, dein apicem
versus convergentibus, striis incerte punctulatis, seriatim squamulosis,
interstitiis subconvezis, parum squamulis ovalıbus, flavo- brunneis
aequabile setisque subereclis sparsim tectis.
Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898. Heft II. 15
236 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
Subtus sat dense squamulis rufo-brunneis, flavis et albidis per-
miztis; abdomine itidem suberectim setuloso. Pedes mediocres, femo-
ribus subtus denticulo parvo, nonnullis squamulis albidis compositis,
armatis, tibüs externe cihatıs, apice spinulosis, ungulis tarsarum
basi fissis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.6 mill.
Eine durch das verhältnifsmälsig kleine, fast konische Halssch.,
durch die stark eckig hervorragenden Schultern, wie durch die fast
überall halb aufgerichteten, gekrümmten Börstchen leicht kenntliche
Art. Rüssel braun, von Kopf- und Halssch.-Länge, kielstreifig,
an der Basis gelblich beschuppt. Kopf bräunlich und gelblich be-
schuppt, mit einigen halb auf- und rückwärts gerichteten Börstchen
besetzt. Augen mälsig gewölbt. Fühlergeifsel für dieses Genus
verhältnifsmäfsig kurz, die letzten 5 Glieder rundlich, Keule kurz
oval und deutlicher abgesetzt als bei den anderen Arten. Halssch.
klein, fast konisch, an den Seiten kaum erweitert, Vorderrand nicht
aufgebogen, am Hinterrand beiderseits leicht geschwungen, oben
ziemlich flach, mit den gleichfalls leicht abgeflachten Decken eine .
Flucht bildend, dicht punktirt, etwas glänzend, mäfsig dicht, mit
gelblichen und bräunlichen Schüppchen und spärlich mit nach vorn
und halb aufgerichteten Börstchen besetzt. Fld. bis zur Mitte
ziemlich flach, 'mit stark winklig hervortretenden Schultern, zwischen
diesen am breitesten und fast doppelt so breit wie die Basis des
Halssch., Seiten bis über die Mitte hinaus parallel, gegen die Spitze
in flachem Bogen verengt, ohne Spitzenschwiele, undeutlich punktirt
gestreift, in den Streifen mit einer Reihe Schüppchen, Zwischen-
räumen flach gewölbt, gleichmäfsig mit gelbbraunen kurzen, hinten
meist abgestutzten Schüppchen und überall spärlich mit nach rück-
wärts gebogenen, halb aufwärts gericheten Börstchen besetzt.
Unterseite mäfsig dicht, mit bräunlichen, gelblichen und weils-
lichen Schüppchen, die Abdominalsegmente ebenfalls mit abstehenden
Börstchen. Beine wie bei den anderen Arten geformt; Schenkel
mit einem kleinen weifsen Schuppenzähnchen; Schienen am Aulfsen-
rande ziemlich lang gewimpert; Klauen am Grunde gespalten.
Ein © von Japan (Hiller) in der Sammlung des Hrn. Faust.
3. Coeliodes brevirostris nov. sp.
Magnitudine et siatura fere Coel. rubri sed paullo robustior.
Rufo-piceus, in thoracıs elytrorumque disco obscurior. Rostro brevi,
thoracis viz longitudine, modo paullo curvato, plurim subcarinato,
apicem versus rimuloso-punctalo, subnudo,; antennis rufo-brunneis,
funiculo 7-articulato, articulis subbrevibus, ultimis tribus subrotundatıs,
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 227
clava oblonga, picea, mitente; prothorace subconico, lateribus modice
ampliatis, pone apicem apicalem vir inflexis, mutico, in. disco brunneo,
densissime rugoso-punctato, sparsim flavo-squamuloso; elyiris breve
ovalibus, convezis, lateribus modice ampliatis, in medio latissimis,
subtiiter punctato-sulcatis, in sulcıs vier squamulosis, interstitiis
absolute planis, alutaceis, squamulis brevibus, ochraceis vel albidis
promiscue tectis, femoribus muticis, supra rufo-piceis, subtus tibiisque
piceis, tarsis rufo-testaceis, ungulis intus denticulatis. — Long.
3.2 mill., lat. fere 2 mill.
Von noch etwas plumperer Gestalt als rubi Marsh., aber von
diesem wie von allen verwandten Arten an dem kurzen schwarzen,
nur wenig gebogenen Rüssel leicht zu unterscheiden. Derselbe ist
kaum so lang als das Halssch., bis über die Mitte vielstreifig, alsdann
bis zur Spitze längspunktirt und nadelrissig. Die Fühler sind
erheblich kräftiger als bei ruber und nähern sich denen des firmi-
cornis m., die letzten 3 Geilselglieder sind fast rundlich, die Keule
ist länglich, aber deutlich abgesetzt, pechschwarz und glänzend.
Halssch. fast konisch, gewölbt, an den Seiten vor der Spitze sehr
wenig, eingebuchtet, am Hinterrande beiderseits stark geschwungen,
dieht runzlich punktirt und mälsig dicht mit bräunlichen Schüppchen
bedeckt. Fld. kurz oval, stark gewölbt, in der Mitte am breitesten,
mäfsig fein punktirt-gefurcht, Ränder scharf, Zwischenräume voll-
kommen eben, regelmäfsig fein querrunzlich und überall mit kleinen,
meist kurz dreieckigen, weilslichen ‘oder braunen Schüppchen be-
deckt, welch erstere sich zu 2 unbestimmten Querbinden verdichten.
Unterseite schwärzlich, mäfsig dicht gelblich, an den Epimeren
dichter gelblich- grau beschuppt. Schenkel oben hell rothbraun,
unten pechschwarz, ohne Schuppenzähnchen, Schienen pechschwarz,
Tarsen röthlich, Klauen an der Innenseite nahe der Basis gezähnt.
Araxesthal (Leder, Reitter) ein Z' in meiner Sammlung.
4. Coeliodes aequabilis nov. sp.
Squamositate alba densissima, undique aequabile distributa, ab
omnibus speciebus alüis facile distinctus. Rufus, ovalıs. Rostro tenw,
brevi, 2 thoracis modo longitudine, in basi subtiliter punctato-striato
et squamuloso, cetera parte subtilissime oblongo-punctulato, nudo;
antennis subtilissimis, brevibus, cihatis funiculo T-artieulato; pro-
thorace subconico, lateribus vie ampliatis guam pone apicem coarctatis,
supra modo paullo convezo, marginem intra apicalem modo ezigue
impresso; elytris ovalibus, lateribus paullo ampliatis, callo apicali
evidenter prominulo, subliliter punctato-strialis, interstitüs planıs,
15*
338 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
densissime albido-squamulatis, squamulis subcrassis, triangularibus,
strigas saepius tegentibus. Subtus ut supra densissime albido-squamu-
losus, femoribus medis et posterioribus obtuse denticulatis, ita dense
sguamulosis, tibiis tarsisque albido-ciliatis, ungulis bası fissis. —
Long. 2.8 mill., lat. 1.7 mill.
Eine durch die diebte und gleichmäfsige Beschuppung fast des
ganzen Körpers leicht kenntliche ausgezeichnete Art. Ganz roth-
braun. Rüssel zart, kurz, beim Weibchen nur so lang als das
Halssch., gegen die Spitze hin ein wenig verbreitert, an der Basis
sehr fein punktirt-gestreift und hier beschuppt, der übrige Theil
kahl, mit äufserst feinen länglichen Punkten. Fühler sehr zart
und kurz, mit ziemlich langen weilslichen Wimperhärchen. Kopf
sehr dicht weils beschuppt. Halssch. fast konisch, an den Seiten
kaum erweitert, auch hinter dem Vorderrand seitlich kaum bemerk-
bar eingezogen. Rücken flach gewölbt, Vorderrand nicht aufgebogen,
dahinter nur sehr flach eingedrückt; Schuppen auf der Scheibe
neben einander, vor dem Skutellum und an den Seiten dicht über
einander liegend. Decken oval, Schulterecken und Apikalbeulen
deutlich vorspringend, an den Seiten sanft erweitert, sehr fein
gestreift, die Streifen undeutlich punktirt, Zwischenräume ganz flach,
dicht und gleichmäfsig mit ziemlich grofsen dreieckigen Schuppen
bedeckt, die den braunrothen Untergrund kaum durchschimmern
lassen und zumeist auch die Streifen bedecken. Unterseite und
Schenkel gleichfalls dieht und gleichmälsig weils beschuppt, letztere
mit einem sehr stumpfen Zähnchen; Schienen und Tarsen ziemlich
lang weilslich bewimpert, Klauen am Grunde gespalten.
Insel Rhodos (Bleuse). Von Hrn. Desbrochers zur Besprechung
gütigst mitgetheilt.
5. Coeliodes subfarinosus nov. Sp.
Oblongo-ovalis, integre rufus. Signatura et squamositate certis
singulis Coel. rubri Marsh. simillimus. Rostro g\ thoracıs capilisque
longitudine, subtilissime longitudinaliter rimuloso, apicem versus fere
glabro, antennis subtilibus, funiculo T-articulato, clava comparatim
purva, acuminata, infuscata; prothorace lateribus modo paullo am-
pliato, apice viz coarctato, in dorso fortiter convezo, margine apicali
late inflero et oblique prominulo, in disco sparsim, lateribus densius
albido-squamuloso; elytris oblongo-ovalibus, in humeris modo paullo
prominentibus, lateribus leviter ampliatis, subtihter punctato-striatis,
apice vir callosis et muricatis, sat dense squamulıs triangularibus
albidis tectis, in medio fascia communi transversa, sutura albido-
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 229
squamosa interrupta et utrinque imminuentim usque ad interstitionem
80% pertinente, rufo-brunnea.
Sublus sat dense squamulis ovalibus, mesothorace ferrugineis
tectus, femoribus denticulo setis albidis compositis instructis, tibüis
eztus ante apicem obtuse denticulatis et hic ad apicem setosis, ungulis
basıi fissis.
g' 1% et 2% segmento ventrali sat profunde excavato. — Long,
fere 3 mill., lat. 1.8 mill.
Coel. subfarinosus Desbrochers i. litt.
Diese Art ist in Beschuppung und Zeichnung der Decken
manchen Individuen des sehr veränderlichen Coel. ruber Marsh.
recht ähnlich, aber durch die länglich-ovale Gestalt, die kaum
vortretenden Schulterhöcker wie durch den ganz rothen Rüssel
(bei ruber schwarz oder schwarzbraun und nur zur Spitze röthlich)
hinreichend scharf getrennt. Rüssel des subfarinosus im ersten
Drittel fein längsrissig gerunzelt, bei ruber deutlich punktirt gestreift,
bei ersterem die Fühler zarter, die Keule kleiner. Die Decken-
zeichnung ist bei den 3 vorliegenden Ex. constant. Auf der Mitte
hebt sich von dem ziemlich dicht weilsen Schuppenkleid eine ge-
meinschaftliche, durch die weils beschuppte Naht unterbrochen,
dunkel rothbraune Querbinde ab; sie bildet die Grundfarbe der
Decken, mit kaum wahrnehmbaren spärlichen, bräunlich durch-
sichtigen Schüppchen, und reicht, seitwärts sich verschmälernd, bis
zum 8. Interst. Aufserdem zeigt sich hinter der Querbinde und
an der Basis, durch die hier mehr gelblichen Schüppchen, eine um
einen Schatten dunklere Parthie.
Ein ausgezeichnetes Merkmal bietet schliefslich der ovale,
ziemlich tiefe und an den Rändern deutlich umschriebene Längs-
eindruck des 1. und 2. männlichen Abdominalsegments, der bei
allen bekannten Coeliodes- Arten zwar auch vorhanden, aber, mit
Ausnahme, der Coel. rubicundus Marsh., erheblich flacher ist.
Von Hrn. Desbrochers in Algerien gesammelt und mir gütigst
mitgetheilt.
6. Coelüiodes Desbrochersi nov. sp.
Suboblongo-ovalis, absolute rufo-testaceus, eztra elytrorum
signaluram fere nudus, rostro (S') capitis thoracisque longitudine,
dimidio postico subtiliter striato, ad apicem subtilissime rimuloso-
punctato; antennis tenuibus, tote rufis, funiculo 7-articulato, clava
perparra, vir separata; capite dense setis minutis, flavo-nitentibus,
tecto, oculis subglobosis; prothorace subconico, lateribus paullo modo
230 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
ampliato, apice vi.r coarctato, supra modice convezo, margine apicali
non elevato, in disco setis flavis subtilibus, lateribus, margine postico
lineague dorsali squamulis flavo-albidis tecto; elytris convezis, inter
humeros latissimis, callo humerali evidenter prominulo, lateribus
fere rectis, apicem versus convergentibus, punctato striatis, inter-
stitiis paullo converis, subnitentibus, setis subtilibus, vic conspieuis
sparsım incubatıs, sutura in tertiario antico, fascia angustata,
in medio fortiter retro arcuata e sutura ad latera conducta, et
callum circum apicalem, squamulis parvis triangularibus, pallescenti-
bus tectis.
Subtus dense squamulis flavo-albidis, mesothorace laete ferru-
gineis tectus. Pedes albido-setosi, femoribus denticulo, setis albidis
compositis, armatis, unguls tarsarum basi fissis. — Long. 3.2 mill.,
lat. 1.3 mill.
Coeliodes distinguendus Desbrochers ı. litt.
Fast länglich-oval, hell röthlich-gelb, nur die Mandibeln
schwärzlich. Die ganze Oberseite, aulserhalb der scharf hervor-
tretenden Deckenzeichnung mit sehr feinen, in der Grundfarbe
übereinstimmenden und daher wenig sichtbaren Schuppenhärchen
bedeckt. Rüssel von Kopf- und Halssch.-Länge, nur an der Basis
dünn mit goldgelben Haarschüppchen besetzt und hier fein punkt-
streifig, über die Mitte hinaus bis zur Spitze sehr fein längsnadel-
rissig. Fühler ganz blafs gelbbraun, Basis der kleinen Keule vom
Endglied der Geilsel kaum abgesetzt. Kopf fein punktirt, ziemlich
dicht mit goldgelben glänzenden Schuppenhärchen bedeckt. Augen
fast halbkugelig vorragend.. Halssch. von fast konischer Form,
an den Seiten nur wenig erweitert und hinter dem Vorderrande
kaum eingedrückt. Rücken nur wenig gewölbt, hinter dem nicht
aufgebogenen Vorderrande nur unbedeutend eingedrückt; der beider-
seits stark geschwungene Hinterrand, die Mittellinie und die Seiten
mälsig dicht mit gelblich- weilsen, der übrige Theil der, Scheibe
mit feinen gelblichen Schuppenhärchen bedeckt. Decken fast läng-
lich-oval, mit deutlich hervorragenden Schulterecken und nur wenig
ausgesprochener Apikalbeule, ziemlich tief punktirt- gestreift, die
Punkte etwas dunkler, Zwischenräume sehr flach gewölbt, fein
gerunzelt, etwas glänzend, auf der Apikalbeule mit einigen sehr
kleinen Körnchen; das vordere Drittel der Naht, eine beiderseits,
etwa auf der Mitte des 2. Interst. beginnende, stark nach rück wärts
gebogene und bis zum Seitenrand führende, schmale und scharf
begrenzte Binde, sowie die Umgebung der Apikalbeulen mit gelb-
lich-weilsen meist dreieckigen Schüppchen bedeckt.
A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 231
Auf der Unterseite ist Vorder- und Hinterbrust und Abdomen
ziemlich dicht mit gelblich-weilsen, ovalen, die Mittelbrust, besonders
deren Epimeren, sehr dicht mit rostrothen, mehr länglichen Schüpp-
chen bedeckt. Schenkel mit weilslichen Schuppenzähnchen; Schienen
am Aulsenrande vor der Spitze kaum erweitert, aber kammartig
mit röthlichen Börstchen besetzt; Klauen am Grunde gespalten.
Durch die einzige schmale, stark nach rückwärts gebogene und
scharf abgesetzte Deckenbinde von allen Coelodes-Arten leicht zu
unterscheiden.
Von Hrn. Desbrochers am Mont Edough in Algerien entdeckt
und ihm zu Ehren benannt.
7. Ozyonyz conicollis nov. sp.
Prothorace subconico ab omnibus alüs speciebus differt. Fuscus,
prothorace subtus rufo-brunneo, elytris, praeter humeris et callo
apicali sicut fascia communi transversa nigricantibus, flavo-rufes-
centibus. Rostro tenui, cylindrico, longitudine capitis thoracisque
paulo minore, usque ad medium subtiliter punctato-striato et hic
nigrescente, ad apicem fere glabro, nitenti, subfusco; antennis gra-
cilibus, piceo-nigris, funiculo T-articulis, longitudine paullatim dimi-
nuentibus, eorum ultimo transversali, ommibus ciliatis, clava sat por-
recta, pennultimo ejusdem articulo separato, ultimo acuminato;
capite parvo, inter oculos albido-setuloso, oculis sat fortiter pro-
minulis; prothorace lateribus vir ampliatis, apicem versus coniformi
minuente, in dorso fere planato, margine apicali evidenter prominulo,
sed non elevato, apice paullo ezciso, canaliculato, in canali lateribus-
que modice dense albido-squamuloso; elytris paullo modo convezxis
apicem versus oblique dejectis, lateraliter nonnihil extensis, ad apicem
convergentibus, humeris evidenter angulalis, subtiliter punctato-
striatis, interstitüis planis, alutaceis, callo_apicali fortiter prominulo,
acute tuberculoso, primis tribus interstitiis ante et pone fasciam
obscuram transversalem, ita callum circum apicalem nigricantem
praeterea interstitiis secundis ezternis, squamulis orbiculatis albidis
tectis. Coxis anterioribus in basi modice separatis, mesosterno ante
cozas medias modo plane impresso.
Subtus undique sat dense squamulis rotundatis tectus. Pedes
graciles, femoribus muticis, obscurioribus, ungulis tarsorum simplici-
bus, divaricatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.5 mill. _
Das fast konische Halssch. trennt diese Art sofort von allen
bis jetzt bekannten Ozyonyz-Arten. Halssch. und Unterseite, bis
auf die rothbraune Vorderbrust und das röthliche Aftersegment,
232 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
schwarzbraun. Rüssel dünn, rund, nicht ganz ven Kopf- und
Halssch.-Länge, bis zur Mitte fein punktirt- gestreift, schwärzlich,
zur Spitze hin fast glatt, glänzend, bräunlich. Fühler zart, schwarz-
braun, Geifselglieder an Länge allmählich abnehmend, letztes Glied
transversal, alle ziemlich lang bewimpert; Keule ziemlich gestreckt,
vorletztes Glied der Keule abgesetzt, letztes zugespitzt. Kopf klein,
zwischen den Augen mit weilslichen Schüppchen; Augen ziemlich
stark vortretend. Halssch. an den Seiten kaum erweitert, nach
vorn kegelförmig verjüngt, Rücken fast flach, Vorderrand deutlich
vorgezogen, aber nicht aufgebogen, an der Spitze ein wenig aus-
gerandet, mit durchgehendem flachen Längskanal, dieser und die
Seiten mäfsig dicht beschuppt. Decken wenig gewölbt, nach hinten
schräg abfallend, Seiten kaum erweitert, nach hinten mälsig ver-
schmälert, mit deutlich hervortretenden Schultern, fein punktirt-
gestreift, Interstitien flach, fein gerunzelt, vor der Spitze zu einer
stark hervortretenden tuberkulirten Schwiele entwickelt; Grund-
farbe röthlich-gelb, die Schultern, einige Flecken an der Basis, die
Spitzenschwielen, wie die gemeinschaftliche, durch die unbeschuppte
Naht nicht unterbrochene Querbinde, schwarzbraun; letztere reicht,
sich beiderseits verjüngend, mit etwas nach vorwärts gerichteten
Enden bis fast zum Seitenrand. Die ersten 3 Interst. vor und
hinter der Querbinde, die Umgebung der Spitzenschwiele sowie
die äulseren Deckenstreifen mäfsig dicht mit runden weifslichen
Schüppchen bedeckt. Vorderhüften an der Basis mälsig getrennt,
Mittelbrust vor den Mittelhüften flach vertieft.
Unten überall ziemlich dieht mit randlichen weilsen Schüppchen
bedeckt. Beine schlank, röthlich, die Schenkel etwas dunkler, un-
gezähnt; Klauen einfach, dünn, gespreizt.
Algier. Von Hrn. Desbrochers zur Besprechung gütigst mit-
getheilt.
8. Hypurus basicornis nov. sp.
Rostro crasso, paullo modo parum curvato, longitudine thoracis
breviore, apicem versus, superne visu, paullatim incrassato, piceo-
nigro, splendido, insertione antennarum pone primum longitudinis
tertiarium; amntenmis gracihbus, testaceis, scapo brevi, funiculo
7-articulato, clava infuscata; capite subplanato, dense albo-squamu-
lato; prothorace nigro-piceo, transverso, lateribus leviter ampliatis,
intra apicem viz constrictis, supra modice convezo, margine apicali
paullo elevato, basi breve canaliculato, utrinque tuberculo transverso
instructo, densissime squamulis rotundatis, in medio dorsı et lateribus
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 233
albidis, cetera parte piceis, tectis; elytris rufo-brunneis, conjunchm
oblongis, paullo modo convezis, lateribus parallelis, rectis, apice
obtuse rotundatis, subtiliter punctato-striatis, in strüs seriatim setu-
losis, interstitüis subconvezis, rugulosis, sulura antica, utrinque tribus
interstitüis sequentibus, fascia pone medium et apice, praeterea
undique in disco dispersim, squamulis rotundatis; albidis, tectis.
Subtus nigro-piceus undique dense punctalus et itidem squamulis
ovalibus, strigilatis tectus. Pedes rufo-testacei, femoribus muticis,
posterioribus apicem versus modice incrassatis, tarsis extensis, longi-
tudine tibiarum, ungulis tenuibus, simplicibus, divaricatis. — Long.
2 mill., lat. 1.3 mill.
Diese Art gehört zu jener Gruppe der Hypuriden, bei denen
(wie auch bei Hyp. Bertrandi Perris) das Mesosternum vor den
Mittelhüften wenig oder kaum eingedrückt ist !). Sie ist durch
spiegelblanken, pechschwarzen Rüssel, nahe der Rüsselbasis befind-
liche Fühlerinsertionsstelle, sehr kurzer Fühlerstange und lange
Tarsen, innerhalb dieser Gruppe besonders ausgezeichnet. Kopf
flach, Augen grols, oval, wie bei allen Arten dieses Genus bei
anliegendem Rüssel nur halb verdeckt. Halssch. pechschwarz,
eine ziemlich breite Längsbinde auf der Mitte mit runden und ein-
fachen, die Seiten und unten mit ovalen, geriefelten weifslichen
Schüppchen bedeckt. Fld. rothbraun, die vier ersten Spatien der
Basis, eine aus kurzen und langen Längsstrichen zusammengesetzte
Querbinde hinter der Mitte ist mit runden weilsen Schüppchen, die
Unterseite und das Pygidium überall gleichmälsig und ziemlich
dicht mit ovalen geriefelten Schüppchen bedeckt. Beine röthlich-
gelb, Schenkel auf der Unterseite ohne ausgesprochene Schienen-
rinne, Tarsen, besonders das Klauenglied lang gestreckt, so lang
als die Schienen. Klauen lang, dünn, gespreizt.
Ein @ aus Turkestan (Leder, Reitter) in meiner Sammlung.
9. Rhinoncus sulcipennis nov. sp.
Affinitate Rhinonc. bruchoidis Herbst. Prothorace nigro, sub-
conico, canaliculato, utrinque denticulo parvo instructo, dense et
fortiter ruyoso-punctato, punctis longitudinaliter confluentibus; elytris
ovalibus, convezis, rufo-brunneis, sutura obscuriore, callo humerali
1) Bei den zur Gruppe des sphaerion Boh. gehörenden Hypurus-
Arten ist die Mittelbrust tief ausgehöhlt und nackt, beiderseits und
nach hinten steil und scharf, vom Vorderrand des Metasternums
etwas wulstig, begrenzt.
234 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
modice prominente, 'lateribus leviter ampliatis, in medio latissimis,
sulcato-striatis, in sulcis punctatis, interstitüs convezis, transversim
ruyulosis, sparsim, fere uniseriatimque flavo-squamulosis. Subtus
sparsim griseo-squamulosus, pedibus rufis. — Long. 2.2 mill., lat.
1.2 mill.
Kopf und Halssch. schwarz, letzteres nur am Vorderrand roth
durchschimmernd, beiderseits mit einem kleinen Höckerchen, sehr
dicht und grob punktirt, die Punkte, besonders auf der vorderen
Hälfte und der Unterseite, zu Längsrunzeln zusammenflielsend,
oben vollkommen gleichmälsig flach gewölbt, ohne Spur einer Ein-
buchtung hinter dem Vorderrande, fast nackt, nur an den Seiten
mit einigen gelblichen Schuppenbörstchen. Fld. rein eiförmig, roth-
braun, die Naht dunkler und an der Basis mit einigen helleren
Schüppchen, Schultern nur mäfsig vorragend, in der Mitte am
breitesten, stark gewölbt, tief gefurcht, die Furche im Grunde
kräftig punktirt, Zwischenräume nicht breiter als die Furchen,
stark gewölbt, weitläufig querrunzlig, etwas glänzend, mit spärlichen,
fast einreihigen gelblichen Schüppchen bedeckt. Unterseite spärlich
gelblich-grau beschuppt. Beine wie die Fühler hell gelbbraun.
Eine Verwechslung mit dem ihm am nächsten stehenden
Rhinoncus bruchoides ist allein schon durch die stark gefurchten
Streifen und deren gewölbten Zwischenräumen ausgeschlossen.
Ein 2 von Nipon (Grünwald) in der Sammlung des Hrn.
Faust.
10. Ceuthorrhynchus mendaz nov. Sp.
Ceuth. dimidiato Friv. summa siwilitudine, sed elytrorum callo
apicali fortiter prominente, striis eorum multo subtiliorıbus, squamu-
lisgue magis acuminatis ab illo abunde distinctus.
Rostro curvato, cylindrico, (Q\) thoracis longitudine, confertim
ruguloso-punctato; antennis ferrugineis, funiculo T-articulato, clava
acuminata, capite planato, inter oculos subimpresso, oculis sub-
globosis; prothorace lateribus modice ampliatis, pone apicem longi-
tudine fere tertiario constrictis, utringue ante medium profunde im-
presso, margine apicali late oblique elevato, mutico, basi breve
canaliculato, in disco erigue diversimque brunneo et albido setuloso;
elytris subplanatis, in basi pone scutellum impressis, apice fortiter
callosis et muricatis, subtiliter punctato-striatis, interstitüis planıs,
confertim coriaceis, macula scutellari cruciforme, permagna plaga
communi in toto dimidio postico praeter callo apicali nigro, fascia
dein laterali in interstitio septimo cum villa adhaerente, praeterea
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 235
nonnullis maculis parvis in basi, squamulis nweis ovalıbus, sub-
acuminalis, techs.
Subtus undique modice dense, squamulis ovalibus, acuminatis
tectus. Femoribus clavatis, fortiter dentatis, dentis mediüis bası ex-
terno semicirculatim ezcisis, albido-sguamuloso-annulatis, tarsis ferru-
gineis, ungulis basi fissis. — Long. 4.2 mill., lat. 2.5 mill.
Beim Vergleich mit dem äufserst ähnlichen dimidiatus Friv.
treten folgende Unterschiede auf. Die neue Art ist gestreckter und
flacher. Das Halssch. ist hinter dem Vorderrand beiderseits tiefer
eingedrückt, der vordere Theil länger und mehr halsartig vorgezogen.
Der Schulterhöcker des 8. Deckenspatiums tritt stärker hervor, ist
gröber gekörnelt und hinter dem Höcker mehr eingebuchtet, das
9. Deckenspatium tritt hinter dem Schulterhöcker stärker hervor
und giebt hier den Decken die gröfste Breite.
Die nach hinten hinter der Mitte flach abschüssigen Decken
heben sich vor der Spitze wieder zu einer stark erhabenen und
gekörnten Schwiele. Die Basis ist in der Skutellargegend deutlich
und tief eingedrückt. Die Deckenstreifen sind fein, undeutlich und
weitläufig punktirt und kaum um ein Drittel so breit wie die
Spatien. Bei dimidiatus sind die Streifen kräftig, scharfrandig und
fast halb so breit als die Spatien, die Punktirung der Streifen ist
deutlich und tief, der Abstand der Punkte nicht breiter als die
Punkte selbst. Das Bild der bei beiden Arten stark ausgedehnten
Deckenzeichnung ist das gleiche, nur sind die Schuppen bei dimi-
diatus concav, kurz eiförmig und an der Spitze abgerundet, bei
mendax dagegen flach, langeiförmig und zugespitzt
Die Beschuppung der Unterseite deckt bei dimidiatus den Unter-
grund vollständig, bei mendar ist der schwarze Untergrund überall
erkennbar.
Ein d' vom Araxesthal (Leder, Reitter) in meiner Samm-
lung !).
ll. Ceuthorrhynchus Horni nov. sp.
Forma et magnitudine C. syriti proximus, sculptura et elytrorum
squamositate C. rapae similior. Niger, ovalis, undique sat dense cinereo-
!) Die in der Deutschen Ent. Zeitschr. 1896, p. 267, aus-
gesprochene Ansicht, dafs dimidiatus (mithin auch mendar) zur
Gruppe des sinapis und niveus gehöre, bedarf der Berichtigung.
Nach meinen neueren Untersuchungen gehören die Arten zur nächsten
Verwandtschaft des crucifer und sind hinter cingulatus m. einzu-
schalten.
236 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
squamulosus Rostro (2) thoracis fere longitudine, tenui, parum
curvato subnitido, subtiliter rimoso, apice piceo; antennis medio-
cribus, brunneis, clava infuscata; prolhorace transverso, convero,
canaliculato, lateribus subrotundatis, utringue obluse asperato, crebre
transversim ruguloso-punctato; elytris ovalibus, convezis, humeris
vir prominentibus, lateribus parum ampliatis, subtiliter striatis, in
strigibus vir punctulatis, sed seriatim squamulosis, interstitüs planis,
subtiliter transversim asperatis, apice subtiliter granulosis, bi-. vel
triseriatim griseo-squamulosis. Pedes mediocres, femoribus muticis,
tarsis testaceis, ungulis parvis, simplicibus. — Long. 2.3 mill., lat.
1.5 mill.
Ungefähr von der Grölse und Gestalt des syrites, gewölbt, in
den Decken rein eiförmig, überall mit gelblich grauen, auf den
Decken stabförmigen, auf Kopf, Halssch. und Beinen haarförmigen,
auf der Unterseite kommaförmigen Schüppeben gleichmäfsig, nicht
sehr dicht bedeckt. Rüssel (2?) rund, etwa von der Länge des
Halssch., mäfsig gebogen, fast nackt, an der Basis schwach punkt-
streifig, gegen die Spitze hin fein nadelrissig, glänzend, an der
Spitze braun. Halssch. in sanfter Rundung gegen die Spitze ver-
engt, davor mälsig abgeschnürt, Vorderrand deutlich aufgebogen,
mit flachem Längskanal, beiderseits gekörnelt, auf der Scheibe
dicht querrunzlig punktirt. Fld. gewölbt, die Schultern wenig vor-
tretend, die Seiten dahinter mälsig erweitert, gegen die Spitze hin
allmählich verengt, vor der Spitze mit flacher, fein tuberkulirter
Schwiele, fein gestreift, in den kaum punktirten Streifen mit einer
Schuppenreihe, Zwischenräume flach, quer geraspelt, mit 2- bis 3-
facher Reihe stabförmiger gelbgrauer Schüppchen, Beine, wie bei
syrites, mäfsig schlank und mit ungezähnten Schenkeln, die Tarsen
dagegen gelb und die Klauen ungezähnt.
Von Hrn. Dr. Walther Horn bei Tunis in einem weiblichen
Exemplar entdeckt und mir von Hrn. Pape in Berlin gütigst
überlassen.
12. Ceuthorrhynchus littoralis nov. sp.
Ceuth. assimili statura et squamositate simihis, sed magis con-
vezus, prothorace conico, rostro antennisque brevioribus primo
aspectu satis distinetus. Ex toto niger. Rostro thoracis fere longi-
tudine, basi crassiore, apicem versus paullatim attenuato, dense rimu-
loso, apice glabro, mitente; antennis brevibus, funiculo T-articulato,
articulis tribus ullimis transversalibus; prothorace subconico, lateri-
bus pone apicem viz constriclis, margine apicah parum elevato,
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 237
canaliculato, ulringue tuberculo transverso, sat elevato, instructo,
intra apicem late transversim impresso, elytris oblongo-ovaltis, con_
veris, thorace plus dupto longioribus, laterıibus paullo ampliatis,
planiter punctalo-striatis in strüs seriatim setulosis, interstitüis planis,
Iransversim rugulosis, apice nonnullis tuberculis perparvis, bi- vel
triseriatim squamulis, bacilliformibus, albidis, tectis. Subtus undique
sat dense albido-squamulosus; pedes mediocres, femoribus muticis,
ungulis parvis, basi fissis,. — Long. 2.6 mill., lat. 1.3 mill.
Diese Art erscheint, von oben gesehen, auf den ersten Blick
dem C. assimilis recht ähnlich, unterscheidet sich aber von letzterem
bei näherer Betrachtung in vielen Punkten. Der Rüssel ist nur
etwa so lang als das Halssch., und, ähnlich den Tychoiden, an der
Basis dick und nach vorn spitz verlaufend; die Fühler sind kurz
gedrungen, besonders die Geilsel, deren 3 letzte Glieder stark
transversal sind. Das Halssch. ist, von oben gesehen, fast konisch
geformt, seine Seiten vor der Spitze kaum eingeschnürt, der Vorder-
rand jedoch deutlich aufgerichtet und die Scheibe beiderseits da-
hinter tief eingedrückt, wodurch die scharfen und transversalen
Seitenhöcker noch mehr hervorgehoben werden. Die Fld. sind
gewölbt, die Schultern treten weit weniger bervor als bei assimilis,
so dafs die grölste Breite in der Mitte der seitwärts sanft erwei-
terten Decken liegt. Die sehr kleinen Fufsklauen sind, zum Unter-
schiede von assimilis, am Grunde gespalten.
Von Dalmatien. Im Wiener Hof-Museum und in meiner
Sammlung.
13. Ceuthorrhynchus difficilis nov. sp.
Ceuth. Sophiae Gyll. (neutralis Gyll.) simillimus et affinis, sed
macula scutelları flavo-grisea, prothorace crassius punctato epimeris-
que ferrugineo-squamulosis ab illo satis-diversus. Ovatus, niger,
subnifidus, supra sparsım cıinereo-albido-sguamulosus. Rostro brevi,
thoracis fere lonyitudine, usque paullo ante medium evidenter punc-
tato-striato, sparsim dein oblongo-punctulato et nmitido; antennis
nigris, mediocribus, funiculo T-articulato, articulis quatuor ullimis
subrotundatis, clava ovali; prothorace convexo, lateribus rotundatis,
pone margine antico modice constricto et clavato, in medio dorsi
canaliculato et hic sufflavo, saepius in medio interrupte-squamuloso,
utrinque tuberculo transversario; elytris convezis, subnitidis, lateribus
vie ampliatis apicemque versus subito convergentibus, striis subtilibus,
planis, obsolete punctulatis, uniseriatim griseo-squamulosis, inter-
stitüis planis, sed fortiter transversim rugulosis, intra apicem callo
238 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
muricato instructis, squamositate subtili cinerea, alternantibus paullo
densius, vestitis.
Subtus pectore densius, in ventre sparsim albido-squamulosus, epi-
meris squamulis rubentibus. Pedes mediocres, nigri, femoribus subelava-
tis, denticulatis, ungulis basi fissis. Ztibiis medüs et posterioribus apice
denticulo parvo subtili, directo, instructis. — Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill.
Dem Ceuth. sophiae Gyll. sehr ähnlich und nahe verwandt;
die neue Art trennt sich jedoch von jenem durch die bedeutend
stärkere Punktirung des Halssch., die weit gröbere Skulptur der
Deckeninterstitien, die ovale gelblichgraue Skutellarmakel, die be-
schuppte Mittellinie des Halssch. sowie endlich durch die dicht weils-
lich, an beiden Epimeren röthlich beschuppte Mittel- und Hinterbrust.
Rüssel ziemlich kurz und kaum so lang als das Halssch., in
beiden Geschlechtern an Länge wenig verschieden, mälsig gebogen,
bis zur Fühlerinsertionsstelle tief punktstreifig, zur Spitze hin ziem-
lich glänzend und spärlich punktirt. Fühler ziemlich kräftig,
1. Glied der 7-gliedrigen Geilsel kurz und dick, die 4 letzten rund-
lich, Keule oval, an der Spitze stumpf. Halssch. an den Seiten
gerundet, vor der Spitze seitlich mäfsig eingeschnürt, der Vorder-
rand ebenso aufgerichtet, dicht und kräftig, nicht runzlich punktirt,
gewölbt, mit durchgehendem, gelblich beschuppten, in der Mitte
ein wenig unterbrochenen Längsrande, beiderseits mit feinen Quer-
höckerchen; Fld. fast parallelseitig, an den Seiten kaum erweitert,
gegen die Spitze plötzlich verengt, fein, flach und kaum punktulirt
gestreift, Zwischenräume fein gerunzelt, die äulseren vor der Spitze
kräftig tuberkulirt, mit gemeinschaftlicher gelblich-grauer, wenig
scharf begrenzter, kurzer Skutellarmakel und aulserdem mit dünnem
Ueberzuge feiner grauer Haarschüppchen, die auf den abwechselnden
Zwischenräumen mit einigen weifslichen Härchen vermengt, den
Decken ein schwach streifiges Ansehen geben.
Mittel- und Hinterbrust ziemlich dicht weilslich, auf den Seiten-
stücken rostfarben, der Bauch dünn grau beschuppt. Beine ganz
schwarz, mäfsig stark, dünn grau beschuppt, Schenkel mälsig ver-
diekt, spitz gezähnt, hinter den Zähnen im Bogen ausgeschnitten,
Klauen am Grunde gespalten.
Bei Angora in Kleinasien von Hrn. Dr. Escherich gesammelt;
auch von daher im Wiener Hof-Museum.
14. Ceuthorrhynchus erivanus nov. Sp.
Breviter ovatus seu (2) subquadratus, niger, undique dense al-
bido-griseo- vel ochraceo-squamulatus. Rostro subtenue, modice
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 239
arcuato, g\' prothorace longitudine breviore, 2 ejusdem aequali, basi
carinato et squamuloso, cetera parte fere glabro, nitente; antennis
nigris, mediocribus, funiculo T-articulato, clava brevi, ovalı, acumi-
nata; capite dense squamuloso, verlice carinato, fronte subplanato;
prothorace iransverso, lateribus rotundato-ampliatis, pone apicem
paullo constrictis, margine apicali viz elevato, sat profunde aequa-
hitergue canaliculato, utrinque tuberculo parvo, transverso instructo,
dense punctato et squamuloso; elytris breviter ovalibus, vel sub-
quadratis, humeris prominulis et hic latissimis, strigis subtilibus
sed profundis, vir punctulatis, nudis, interstitiis planis, alutaceis ei
densissime incompositeqgue squamulis triangularibus, griseo-albidis
vel ochraceis tectis.
Subtus undique dense squamulis ovalibus, griseo-albidis. Pedes
nigri, subvalidi, dense squamulosi, femoribus muticis, posterioribus
subelavatis, tibiüs apice paullatim ampliatis, ungulis basi fissis. —
Long. 2.2—2.5 mill., lat. 1.3—1.5 mill.
Von kurzer, breiter, bei manchen weiblichen Individuen fast
quadratischer Form, mit Ausnahme des Rüssels am vorderen Theil
und der Tarsen überall dieht weilslich-grau oder ockergelb be-
schuppt. Rüssel des 3 kürzer, des $ etwa so lang als das
Halssch., ziemlich dünn, an der Basis beschuppt und gekielt, vor
der Fühlerinsertionsstelle fast glatt, glänzend. Fühler ganz schwarz,
mälsig kräftig, Geilselglieder an Länge allmählich abnehmend, bis
auf das letzte kugelige Glied kurz kegelförmig; Keule verhältnifs-
mälsig klein, oval, zugespitzt. Halssch. breit, an den Seiten im
Bogen nach vorn verjüngt und vor der Spitze sehr mälsig abge-
‘schnürt, Vorderrand wenig gehoben, Rücken mit durchgehendem
Längskanal, sehr dicht punktirt, beiderseits mit stumpfem, schräg
stehenden, bei manchen Individuen kaum sichtbaren Querhöckerchen,
dicht gedrängt mit liegenden, nach hinten. meist zugespitzten
Schüppcehen bedeckt. Streifen der Decken fein, kaum punktirt,
nackt, hier und da von den auf den Interstitien dicht gedrängt
liegenden Schüppchen überdeckt; die Schüppchen sind breit, hinten
abgestutzt, oft spatelförmig; Spitze der Decken ohne Schwiele und
ungekörnelt. Beine ganz schwarz, bis auf die Tarsen dicht mit
kurzen Schüppchen bedeckt; Schenkel vor der Spitze mäfsig keulen-
förmig verdickt, ungezähnt, Schienen gegen die SPIRZE etwas ver-
breitert, Fufsklauen am Grunde gespalten.
Von Hrn. Eugen Koenig im Kreise Eriwan in Mehrzahl ge-
sammelt. i
340 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
15. Ceuthorrhynchus curvirostris nov. sp. !).
Ceuth. constricto Marsh. simillimus et mazime affinis, plumbeo-
niger, ovalus. Rostro (2) capite thoraceyue paullo longiore, tenui,
fortiter curvato, in basi subtiliter punctato-striolato, dein subtilissime
rimoso; antennis gracilibus, funiculo T-articulato, clava valde porrecta;
capite convezo, ruguloso-punctato, verlice subtililer carinalo; oculis
vier prominulis; prothorace lateribus subrotundato, pone apicem mo-
dice sed late inflero, supra parum convezo, viz canaliculato, utrinque
parvo tuberculo instructo, confertim punctulato et sparsim griseo-
squamuloso; elytris ovalıbus, convezis, humeris obtuse angulatis,
lateribus paullo ampliatis, apicem versus sensim convergentibus, evi-
denter punctato-striatis, in strigibus nudis, interstitiis planis, trans-
verse rugulosis et irregulariter biseriatim albido-squamulosis.
Subtus undique modice dense albo-squamulosus. Pedes subtenues,
femoribus muticis, ungulis perparvis, simplicibus. — Long. 2.3 mill.,
lat. 1.3 mill.
Dem C. constrietus Marsh. so ähnlich, dafs es hier genügt,
auf die Unterschiede hinzuweisen. Die neue Art ist ein wenig
gestreckter, der Rüssel bedeutend länger, etwas länger als Kopf
und Halssch. und sehr stark gekrümmt; die Fühler sind erheblich
schlanker, sowohl in den einzelnen Gliedern der Geilsel wie in der
Keule; letztere sehr lang gestreckt. Das Halssch. ist etwas länger,
weniger gewölbt und beiderseits mit einem kleinen aber deutlichen
Höckerchen versehen. Die Streifen der Fld. sind feiner, besonders
aber viel undeutlicher punktirt, die Beine sind schlanker, ins-
besondere die Schenkel dünner, die Schienen länger, die Klauen
sehr klein und ungezähnt.
Ein 2 aus der Umgebung von Wien.
16. Ceuthorrhynchus transcaspicus nov. Sp.
Magnitudine fere C. assimilis Payk. Oblongus, subdepressus,
niger, supra sparsim griseo-, subtus densius albido-squamulosus.
Rostro tenui, arcuato, longissimo, Q longitudine fere dimidii corporis,
basi subtiliter carinato, interstitüs carinarum regularıter seriatim
punctatis, dein subtiliter oblongo-punctato et rimoso, insertione an-
tennarum in medio; antennis gracilibus, piceis, funiculo T-articulato,
clava oblonya, acute acuminata; capite planato, vertice non carinato
et inter oculos subdepresso, his subglobosis, margine supero paullo
1) Die Art dürfte sich möglicher Weise in den Sammlungen
mit C. constrictus vermengt vorfinden.
ud An
u
Be
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 241
prominentibus; prothorace planato, subconico, margine apicali quidem
paullo elevato sed evidenter producto, dense punctato, ulrinque Irans-
versim luberculato, margine postico vix sinualo et acrıler marginalo;
elytris suboblongis, inter humeros fortiter prominentibus et latissimis,
lateribus fere rectis, apicem versus paullatim convergenlibus, punc-
tato-strialis, in strigibus albo-squamulosis, interstitüis planis, regu-
lariter Iransverso-rugulosis, apice callosis el hie nonnullis 'tuberculis
instruclis, sparsim biseriatim griseo-squamulosis.
Subtus squamulis ovalibus, albidis modice dense tectus. Pedes
longiusculi, femoribus vir clavatis, denticulo perparvo, setis albidis
compositis, armatis, libiis simplicibus, rectis, apicem versus cilialis,
tarsis longis, praecipue ultimo articulo extenso, ferrugineis, ungulis
intus denticulatis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.5 mill.
Länglich, schwarz, mälsig glänzend, oben dünn grau beschuppt.
Rüssel dünn, lang, gebogen, der des 2 von halber Körperlänge,
fast bis zur Mitte fein dreikielig, dazwischen mit regelmäfsigen
Punktstreifen, von da bis zur Spitze mit feinen Längspunkten und
Rissen, Fühlerrinnen gegen die Augen hin seitwärts, verlaufend.
Fühler schlank, pechbraun, Geifsel 7-gliedrig, Keule mäfsig lang,
scharf zugespitzt. Kopf flach, zwischen den Augen etwas einge-
drückt, dicht runzlig punktirt, grau beschuppt, Scheitel mit kaum
sichtbarer Kiellinie; Augen flach gewölbt, ihr oberer Rand hervor-
stehend. Halssch. fast konisch,: flach, Seitenrand vorn ziemlich
breit und flach eingebuchtet, Vorderrand oben breit aufgebogen
und vorgezogen, Rücken mit einer gegen die Mitte hin 'verschwin-
denden Längsrinne, beiderseits mit: schmalem Querhöckerchen,
Hinterrand fast gerade, scharf erhaben, auf der Scheibe dicht und
gleichmälsig mit runden, seitwärts und hinten mit zusammen-
fiiefsenden flachen Punkten bedeckt. Fld. in den stark hervor-
tretenden Schultern am breitesten, von da gegen die Spitze all-
mählich verengt, an den Seiten fast gerade, deutlich punktirt ge-
streift, die Punkte durch feine glänzende Querleistchen gebildet;
zwischen denen je ein weilsliches Schüppchen eingebettet ist, wel-
ches an den äulseren Streifen an Gröfse und Weilse zunimmt und
hier besonders sichtbar ist; die Interstitien vollkommen flach, mit
regelmälsigen Querrunzeln und einer Doppelreihe gelblich -grauer
länglicher niederliegender Schüppcheu; vor der Spitze mit einer
Querreihe stumpfer Höckerchen, dahinter eingedrückt und ein wenig
diehter weilslich beschuppt. Beine schlank, Schenkel: kaum ver-
dickt, mit sehr kleinem, aus weilsen Schüppchen gebildeten Zähn-
ehen; Tursen rostroth, lang gestreckt, die vorderen und mittleren
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898, Heft II. 16
242 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchiheh.
so lang wie die Schienen, insbesondere das Klauenglied lang ge-
streckt, so lang als in 1. und 2. zusammen, gebogen; Klauen selbst
Scharf zugespitzt, wenig gebogen, an der inneren Seite mit zahn-
artigem Anhängsel.
Diese Art ist durch ihre flache gestreckte Form, die stark
hervortretenden Schultern, die fast geradlinig gegen die Spitze hin
sich verjüngenden Decken, wie durch die langen röthlichen Tarsen
besohders gekennzeichnet.
Ein 2 von Hauser bei Merw entdeckt (coll. Faust).
17. Ceuthorrhynchus hirsutulus noy. sp.
Ceuth. hirtulo Germ. sıimillimus sed dimidio minor, absolute
niger et ungulis simplicibus graciloribusque ab illo satis diversus.
Rostro subtenui, thoracis capilisque longiludine, bası punclato-slrialo,
dimidio antico glabrato, nitenti, funiculo T-articulato, arliculo primo
incrassalo, secundo elongato, longitudine tertii et quarti, quinto
globoso, sexto et septlimo parvo, Iransverso; prothorace transverso,
subdepresso, dense et grosse transversim ruguloso-punctato, lateribus
sat ampliatis, muticis, pone apicem leviter inflezis, margine apicali
vir elevato, canale dorsuli profundo, hic in fundo nonnullis setis
albidis, undique. dense setis nigris protinus suberectis; elylris ob-
longis, basi triplo longioribus, subdeplanatis, humeris vir callosıs,
subtiliter punclato-striatis, in punctis subtilissime griseo - setulosis,
interstitiis planis, regulariter transverso-rugosis, seriatim setis sub-
ereclis instruclis.
Subtus aequaliter sparsımque albido-squamulosus; pedes medi-
ocres, femoribus muticis, ungulis tarsarum simplicibus. — Long,
1.5 mill., lat. 0.8 mill.
Von €, hirtulus durch geringere Grölse, flachere Gestalt,
schwarze Fld. und dünne, einfache Fufsklauen sicher zu unter-
scheiden. Das Halssch. ist stark transversal, ziemlich flach, tief
schwarz, sehr stark und dicht querrunzlig punktirt, mit tiefem
durchgehenden, weilslich beschuppten Längskanal, kaum aufge-
bogenem Vorderrand, seitwärts vor der Basis mäflsig erweitert,
alsdann breit und flach eingebuchtet. Decken dreimal so breit als
das Halssch., bis zum letzten Drittel flach, dann in sanftem Bogen
abfallend, ohne Spitzenschwiele, dicht und fein punktirt-gestreift,
in den Streifen mit einer äulserst feinen Reihe niederliegender
grauer Schüppchen, Zwischenräume regelmälsig querrunzlig, die
Runzeln nach aufsen und hinten hin sich zu kleinen Körnchen er-
hebend, hinter denen je ein halbaufgerichtetes Härchen eingefügt ist.
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 243
Unterseite gleichmälsig und spärlich mit weilsgrauen Schüpp-
chen besetzt. Schenkel kaum verdickt, ungezähnt, unten, vor der
Spitze nicht ausgeschnitten; Fulsklauen einfach, Klein, dünn und
schön gebogen.
Ein 2 von Margelan (e Staudinger) in Sammlung Faust.
18. Ceuthorrhynchus plumbellus nov. sp.
Magnitudine fere et statura Ü. grisei Bris. Oblongo-ovalıs,
plumbeo-niger, supra undique subtiliter, in pectore densius albido-
griseo-squamulosus. KRostro (2) brevi, fere thoracis longitudine,
apicem versus paullo diminuente, bası striatulo, trans insertionem
antennarum subtilissime longitudinahter rimoso, apice glabro, nitenti;
antennarum funiculo brevi, 7-articulato, clava magna, longitudine fere
funiculi, capıite parvo, fronte inter oculos angusto, oculıs sat magnis,
subglobosis; prothorace lateribus leviter rolundato, apicem versus
modice angusialo, pone apicem viz constricto, margine apicali paullo
elevato, convezo, canaliculato, densissime subtilitergue punctulato,
utringue perlate subtiliterque transverso-carinulato, subtilissime albido-
setuloso; elytris oblongo-ovalibus, convezis, callo humerali viz pro-
minente, lateribus leviter ampliatis, apicem versus paullatim angustatis,
non callosis, subtiliter punctato-striatis, strigibus uniseriatim albido-
sguamulosis, interstituüs aequaliter transverso-rugulosis, ante apicem
granulosis, biseriatim subtihter albido-griseo-setulosis.
Subtus pectore densius albido-squamulosus; pedes sublenues,
nigri, femoribus muticis, tibiis apice paullo ampliatis, unguis per-
parvis, simplicibus. — Long. 1.3 mill., lat. 1 mill.
In Gestalt und Gröfse am meisten mit C. griseus Br. überein-
stimmend, in der bleischwarzen Färbung dem C. plumbeus gleichend,
von diesem aber durch viel geringere Grölse, gestrecktere Form
und ungezähnte Schenkel sofort zu unterscheiden. Die bleifarbene
etwas glänzende Oberseite wird durch die dünne weifslich graue
Beschuppung nur mäfsig verdeckt. Der Rüssel (2) ist kurz, kaum
so lang als das Halssch., gegen die Spitze ein wenig dünner, an
der Basis fein längsgeriefelt, vor der Fühlerinsertionsstelle äufserst
fein längsrissig, an der Spitze glatt und glänzend; Fühlerstange
und die 7-gliedrige Geilsel kurz, deren 2 letzten Glieder transversal,
Keule grofs, so lang als die letzten 6 Glieder, länglich oval, stumpf
zugespitzt. Halssch. kurz, an den Seiten in sanftem gleichmäfsigen
Bogen nach vorn verengt, vor der Spitze nur leicht eingebuchtet,
der Vorderrand breit schräg aufgerichtet, Hinterrand zweibuchtig,
Rücken gewölbt, mit breitem durchgehenden Längskanal, beiderseits
16*
344 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
mit sehr breiter, feiner Querleiste; Fld. rein länglich-oval, mit
kaum vorragenden Schultern, die Seiten in sehr sanftem gleich-
mälsigen Bogen nach hinten verengt, sehr fein punktirt-gestreift,
in den Streifen mit einer Reihe weilslich-grauer Schüppehen, welche
den in den Zwischenräumen doppelreihig stehenden an Grölse
gleichkommen. Zwischenraum flach regelmäfsig querrunzlig und
äulsen gegen die Spitze hin fein gekörnelt. Mittel- und Hinterbrust
ziemlich dicht weilslich beschuppt; Beine ziemlich dünn, schwarz,
die Schenkel ungezähnt, Schienen an der Spitze etwas verbreitert,
Klauen sehr klein und ungezähnt.
Von Hrn. Deubel bei Kronstadt in Siebenbürgen entdeckt; in
meiner Sammlung.
19. Ceuthorrhynchus pollicaris nov. sp.
Signatura et habitu Ceuth. asperifoliarum Gyll. prorimus, sed
fibüis nigris et earum masculinis anticis apice interno fortius denti-
culatis ab eo profecto dislinctus. Rostro curvato, subvalido, thoracis
fere longitudine, dense ruguloso-punctato subtiliterque brunneo-setu-
loso; antennis ferrugineis, mediocribus, funiculo 7-articulato, clava
porrecta, acuminata; capite fronte plana, crebre punctalo; prothorace
lateribus valde. ampliatis, mulicis, pone apicem subito et acrıter
constrictis, margine apicali fortiter elevato, externe crenulato, dorso
aequaliter subconvexo, non canaliculato, in disco plane, lateribus
profundius transversim ruguloso-punctato, subtiliter brunneo-setuloso ;
elytris converis, pone callum humeralem fortiter prominentem, in basti
interstitii 9. latissimis, lateribus fere rectis, apicem versus paullatim
convergentibus, apice non callosis, subvalide et nude punctato-striatis,
interstiliis planis, ruguloso-punctatis, fascia laterali obliqua in inter-
stitiis 6, 7, 8, tribus maculis aequalibus inter se eohaerentibus,
praelerea in sutura pone scutellum macula oblonga postice paullo
ampliata, squamulis ovalibus crebre compositis, celera interstifionem
parte setis subtilibus brunneis incubatis.
Sublus modice crebre squamulis ovalibus albidis, in apice scapu-
larum densius et flavius tectus. Pedes validi, sparsim subtiliterque
setulosi, femoribus clavatis, eorum meditis fortius et acutius, itidem
anticis poslicisque, minutius, omnibus simpliciter, dentatis; tibüs
simplicibus; subreclis; tarsis subelongalis, ferrugineis, ungulis bası
fissis.
g libüs anticis apice interno denticolo polliciformi, divaricato,
tibiis mediis itidem mediocri cuneato, posterioribus parvo denticulo
instructis. — Long. 2.8 mill., lat. 1.6 mill.
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 245
Pollicaris gehört zu jener Gruppe der kleineren bunten Ceuth.-
Arten !), deren Vertreter sich durch kräftigen, in beiden Geschlech-
tern gleich- und mälsig langen, seitlich etwas zusammengedrückten,
dicht runzlig punktirten und mit kurzen Schuppenbörstchen besetzten
Rüssel, durch seitlich stark erweitertes, gewölbtes, vor der Spitze
mehr oder wenig scharf abgesetztes Halssch. mit fehlenden Seiten-
höckern und ohne Längsrinne, ferner durch kräftige Beine, stark
verdickte Schenkel und deren scharfe einfache ?) Bezahnung, wie
endlich durch dornförmige Bewehrung aller männlicher Schienen
kennzeichnen. Die Verschiedenheit in Form und Gröfse dieser
letzteren bildet ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal der Arten
unter einander.
Das Halssch: ist an den Seiten besonders stark erweitert, als-
dann geradlinig gegen den Vorderrand verengt und hinter diesem
plötzlich, wie eingekniffen, scharf abgeschnürt; der äulsere Rand
zeigt beiderseits eine deutliche stumpfe Krenulation. Rüssel kräftig,
mälsig gebogen, von Halssch.- Länge, dicht runzlig punktirt mit
kurzen dunklen Haarbörstehen. Fühler rostroth, Keule sehr schlank
und spitz, von der Geilsel kaum abgesetzt. Fld, hinter der stark
vortretenden Schulterbeule am 9. Streifen am breitesten, an den
Seiten fast geradlinig nach hinten sich verjüngend, gewölbt, ohne
Spitzenschwiele, Streifen ziemlich kräftig und deutlich punktirt,
nackt, Zwischenräume flach runzlig punktirt, aulserhalb der Zeich-
nung mit sehr kleinen, braunen, in den Punkten eingebetteten
Haarschüppchen. Die schräg stehende Lateralbinde auf den 6., 7.
und 8. Zwischenraum ist ziemlich geschlossen, gleichbreit, aus dicht
stehenden ovalen, rein weilsen Schuppen zusammengesetzt und leb-
haft vom dunkelbraunen Untergrunde abgeboben. Der Suturalfleck
hinter dem Skutellum länglich, nach hinten etwas verbreitert und
gleichfalls aus ovalen weilsen Schüppchen zusammengesetzt. Die
Unterseite nur mälsig dicht weilslich, an den Epimerenspitzen der
Mittelbrust diehter und mehr gelblich, beschuppt. Die Beine kräftig,
sehr dünn beschuppt, Schenkel stark verdickt mit mittelstarken,
1) Hierzu gehören: C. asperifoliarum Gyll., albosignatus Gyll.,
pallidicornis Ch. Bris., Diecki Ch. Br., cognatus m., curvistrialus m.,
austriacus Ch. Br., ponticus m. etc.
2) Bei einfacher Bezahnung der Schenkei steht der Hinterrand
des Zahnes entweder rechtwinklig zur Schenkelspitze oder geht in
diese allmählich in mehr oder weniger flachem Bogen über. Andern-
falls ist der Hinterrand an der Basis halbkreisförmig ausgeschnitten,
wodurch eine weitere scharfe Zahnecke gebildet wird.
246 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
an den Mittelschienen längeren und kräftigen Zähnen; Tarsen ziem-
lich lang, rostroth, Klauen an der Basis gespalten.
Die männlichen Vorderschienen an der Innenkante der Spitze
mit daumenförmig abgespreiztem, die Mittelsch. mit mittelgrofsem,
die Hintersch. mit kleinem Dorn bewehrt.
Von Hrn. Professor Adr. Schuster in Oesterreich entdeckt und
mir gütigst überlassen.
20. Ceuthorrhynchus (Thamiocolus) altaicus nov. sp.
Forma et magnitudine Ceuth. (Thamioe.) signato Gyll. mazime
affinis, signatura dilutiore Ceuth. (Tham.) Kraatzi Bris. similior.
Rostro subvalido, parum curvato, dense ruguloso punctato, subtiliter-
que brunneo-setuloso, longitudine g‘ capitis thoracisque, eodem 2
dimidii fere corporis; antennis ferrugineis, subtilibus, funiculo 7-arti-
culato, clava oblonga, acuminata; capite plano, fronte setulis
brunneis, nonnullis albidis permiztis et circum ygriseo-setulosis; pro-
thorace lateribus muticis, subrotundatis, pone apicem evidenter co-
arctatis, margine apicali oblique elevato, supra parum convexo, basi
breviter canaliculato, lateribus, macula permagna obscura conclu-
dente, vitta parva in basi ante scutellum et apice, dense niveo-squa-
mulosis; elytris ovalibus, subconvezis, inter humeros latissimis, la-
teribus viz ampliatis, apicem versus paullatim convergenhibus, evi-
denter punctato-striatis, in strigibus nudıs, interstitiis planis, sulura
pone medium breviler interrupta, macula oblongo in basıi interstitiüi
2., utrinque, in interst. 5. et 4., duabus maculis parvis, oblique retro
directis, fascia laterali in tertiario antico, oblique directo, tribus
maculis compositis, fascia transversaria pone medium, in interstitio
5. interrupta, vittis oblongis compositis, denique macula transversa
apicali, — omnibus dense squamulis ovalıbus niveis, caetera parte
obscura squamulis brunneis subnitentibus tectis.
Subtus sat dense squamulis ovalibus albidis tectus. Pedes al-
bido-pubescentes, femoribus parum incrassatis; denticulo parvo, non-
nullis setis ulbidis compositis, armatis, tibiis externe ante apicem
dentiforme apliatıs, ad apicem ezcisis et pectinato-ciliatis, Larsis
piceis, ungulis basi fissis.
g tibüiss mediis apice wnterno denticulo parvo, aculo armalis. —
Long. 2.5 mill., lat. 1.5 mill.
In Gröfse und Gestalt dem C. signatus Gyll. am ähnlichsten,
durch grell hervorstechende Zeichnung dem C. Kraatzi Br. und
Sahlberge Thoms. aus der Thamiocolus- Gruppe näher stehend.
Rüssel ziemlich kräftig, dieht runzlig punktirt, bis fast zur Spitze
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 247
mit bräunlichen und weifslichen Schuppenbörstchen, beim Z so
lang wie Kopf und Halssch., beim 2 fast so lang wie der halbe
Körper, nicht sehr stark aber gleichmälsig gekrümmt; Kopf flach,
auf der Stirn mit bräunlichen und einigen weilslichen Schüppchen,
der Umkreis mit sehr kleinen weilslichen Schuppenhärchen bedeckt;
Fühler zart, rothbraun, Keule dunkler, länglich, zugespitzt; Halssch.
an den Seiten mäfsig gerundet erweitert, vor der Spitze deutlich
eingebuchtet, Vorderrand deutlich, etwa um 4 der Länge abgesetzt
und schräg nach aufwärts gerichtet; Rücken gleichmälsig sanft ge-
wölbt, an der Basis mit deutlich wahrnehmbarer Mittelrinne; die
Seiten nach innen scharf begrenzt und eine grofse dunkle Makel
einschliefsend, eine längliche Makel vor dem Skutellum und eine
kleinere hinter dem Vorderrand, dicht mit ovalen, rein weilsen
Schüppchen bedeckt. Decken kurz oval, in den ziemlich stark
vortretenden Schultern am breitesten, gegen die Spitze hin in kaum
merklichem Bogen verengt, ziemlich stark gewölbt, gegen die Spitze
hin flach abfallend, mit ziemlich kräftigen, nackten Punktstreifen
und flachen, fein querrunzligen, an der Spitze nicht tuberkulirten
Zwischenräumen. Die aus dicht zusammengedrängten, ovalen und
rein weilsen Schüppcher gebildete Deckenzeichnung ist folgende:
Die hinter der Mitte kurz unterbrochene Naht, ein länglicher Fleck
an der Basis des 2. Interstitiums, beiderseits je 2 kurze, von der
Basis abgerückte und schräg rückwärts gestellte Fleckchen des
3. und 4. Interst., dann eine schräg zum Seitenrand gestellte, ge-
schlossene Querbinde auf dem 6,., 7. u. 8. Interst. vor dem 1. Drittel
der Deckenlänge, ferner eine aus ziemlich gleich langen Längs-
strichen zusammengesetzte Querbinde hinter der Mitte, welche, nur
auf dem 5. Interst. anterbrochen, vom dunklen Suturalfleck bis an
den Seitenrand reicht, endlich eine Quermakel vor dem Spitzen-
rand. Der übrige dunkle Theil ist mit bräunlichen, etwas glänzen-
den und dicht aufliegenden Schüppchen bedeckt.
Die Unterseite ist nur mälsig dicht mit weilsen ovalen Schüpp-
chen bedeckt. Beine schlanker als bei ornatus; Schenkel nur
mälsig verdickt und mit kleinen aus Schüppchen gebildeten Zähn-
chen; Aufsenrand der Schienen kurz vor der Spitze zahnförmig er-
weitert, zur Spitze ausgeschnitten und mit steifen Börstchen besetzt;
Tarsen rothbraun, Klauen gespalten.
Die nur an den männlichen Mittelschienen mit einem Dörnchen
bewehrte Spitze nähert diese Art dem signatus Gylih., das dichte,
rein weilse Schuppenkleid dagegen dem C. Kraatzi Br. und Sahl-
bergi Thoms,
248 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrkynchinen.
"Ein Pärchen vom Altai-Geb. (Kindermann) im Ung. Nat.-
Museum.
21. Ceuthorrhynchus smyrnensis nov. Sp.
A Ceuth. macula-alba Herbst, cuts prorime affinis, differt tamen
statura breviore, thorace ante basin magis ampliato, callo elytrorum
humerali extensiore, murgine eorum antico non elevato, tibüsque
externe longissime ciliatis. Rostro (S') thoracis longitudine, dimidia
parte postica ruguloso-punctato, eadem antica subtiliter-punctulato;
antennis gracihibus, rufo-testaceis, funiculo 7-articulato, clava extensa;
prothorace valde transverso, angulis postieis rotundatis, lateribus
ante basin rolundato-ampliatis, pone apicem subito constrictis, mar-
gine apicali derupte elevatis, in disco ruguloso yranuloso, linea, in
media late interrupta, utrinque pone marginem apicalem albo-squa-
muloso; elytris ovalibus, callo humerali fortiter prominulis, lateribus
non ampliatis, versus apicem paullo convergentibus, margine antico
non elevatis, subtiliter strialis, in strigibus vir punctaltis, nudıis,
interstitiis planis, transverse granulaltis, macula scutellari, ovalı,
squamis e medio radıalim obsitis, duabus intershiiis ultimis in medıo
albo-squamulosis, cetera parte sparsim albido-griseo setulosis.
Subtus sat’ dense albo-squamosus. Pedes graciles, . femoribus
mulicis, apice, tibiis, tarsisque ferrugineis, ungulis bası fissis.
g Segmentum anale margine apicalı arcuatim. ezcisum et utrin-
que sat acule denticulatum; tibiae mediae et posteriores apice interno
spinosae. — Long. (d‘) 3 mill., lat. 1.7 mill.
Bei der sehr nahen Verwandtschaft mit dem bekannten C.
macula-alba genügt der Hinweis auf die Unterschiede beider Arten.
Smyrnensis ist in der Form verhältnilsmälsig kürzer, in den Decken
nach hinten sich mehr verjüngend. Halssch. breiter, an den Hinter-
ecken deutlich verrundet und vor diesen stark erweitert, der Spitzen-
rand an den Seiten schärfer abgesetzt. Der bei macula-alba deut-
lich scharf erhabene Vorderrand der Fld. fehlt hier, die Skutellar-
makel ist kürzer und deren Schuppen stehen nicht in der Längs-
richtang, sondern (ähnlich dem albo-vittatus Germ.) mehr strahlen-
förmig. -Der halbkreisförmige Ausschnitt des männlichen Abdo-
minalsegments ist beiderseits in eine schärfere Spitze ausgezogen,
die Schienen sind am Aulsenrande lang’ abstehend weilslich be-
wimpert.
Der nahe verwandte €. albovittalus Germ. unterscheidet sich
von der neuen Art’ sofort durch die helle Besehuppung der geraden
6)
Deckeninterstitien, besonders des 2. und 3.
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen, 249
Der ebenfalls verwandte Herbsti Faust unterscheidet sich durch
sein hinter dem Vorderrand stark bucklig gewölbtes dieser über-
ragendes Halssch. und die langgestreckte parallele Skutellarmakel
mit nach hinten gerichteten Schuppen.
Zwei g' aus der Umgebung von Smyrna.
22. Ceuthorrhynchus polystriatus nov. sp,
Affinitate prozima et forma C. marginati Payk., sed dimidio
minor. Rostro cylindrico, parum curvato, longitudine g thoracıs
et albo-setuloso, 2 fere tertiario longiore et nudo, subtiliter punctu-
lato; antennis longiusculis, tenwibus, piceo-nigris, clava oblongor
ovata; capite convezo, dense ruguloso-punctato, fronte et pone oculos
retro albido-setuloso; prothorace fortiter transverso, lateribus ante
marginem posticum parum ampliatis, dein apicem versus fere recte
convergentibus et pone apicem subito constrictis, subdeplanato, con-
fertim transverse ruguloso-punclate, ante scutellum punctiforme im-
presso, pone apicem tribus maculis parvis incertis, supra setulis
brunneis, nonnullis albidis permiztis, obsitis; elytris breviter ovalıbus,
subplanatis, margine antico fortiter elevalis, evidenter punclato-
striatis, in strüs. nudis, interstilüs planis, biseriatim sublihterque
oblongo-punctulatis, inter series ipsas subtilissime carinulatıs, in re-
gione apieis ad latera nonnullis tuberculis acutis, macula brevi, ovali
pone scutellum, margine laterali in medio indeterminatim flavo-albido-
squamuloso, cetera parte biseriatim selis brunneis, paullo suberectis,
praeterea nonnullis squamulis ovalibus albidis dispersis, tectis.
Subtus sat dense et nebulose, in epimeris densius, albido-squa-
mulosus. Pedes albido-setulosi, femoribus denticulo parvo, nonnullis
setis alhidis compositis, armatis, tarsis piceis vel ferrugineis, ungulis
intus denticulatis.
g tibiis mediis et posterioribus apice parvo denticulo armatıs.
— Long. 2—2.5 mill., lat. 1.4 mill.
Fast ganz von der Form des C. marginatus und ebenso flach,
aber durchweg nur halb so grofs. Rüssel verhältnifsmäfsig etwas
dünner und mehr gebogen. Der Hauptunterschied beider Arten wie
auch der zwischen polystriatus und den übrigen Arten der Gruppe
besteht in der Skulptur der Fld. Die flachen Interstitien sind sehr
fein leistenförmig und glänzend gerandet und mit einer Doppelreihe
länglicher Pünktchen versehen, die der Länge nach, besonders an
der Basis der inneren Interstitien, sehr fein leistenförmig getrennt
sind, wodurch die Decken unter gewisser Beleuchtung ein viel-
streifiges Ansehen erhalten; aulserdem sind die äufseren Interst. vor
250 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
der Spitze mit scharfen Tuberkeln versehen, die besonders auf dem
9., von oben gesehen, deutlich seitwärts heraustreten. Die Beklei-
dung der Decken besteht aufser der kurz ovalen, gelblichen Sku-
tellarmakel und einem gleichfarbigen Strich am Seitenrande, aus
einer Doppelreihe gleichfarbiger bräunlicher Haarschüppchen, die,
gegen das Licht betrachtet, besonders an den Seiten ein wenig
aufgerichtet sind, alsdann aus ovalen weilsen Schuppen, die, wie
lose daraufliegend, über die ganze Deckenfläche zerstreut sind.
Der in der Gröfse unserer Art gleichkommende, aber gestreck-
tere ©, Ragusae Br. unterscheidet sich sofort durch das weifslich
vermischte, niederliegende Haarschuppenkleid der Decken und den
Mangel der ovalen Schuppen,
C. pilosellus durch bedeutend gestrecktere Gestalt und halb
aufgerichtete Haarschuppen.
Von Herren Reitter und Leder in Anzahl im Kaukasus gesammelt.
23. Ceuthorrhynchus Weisei nov. sp.
Parvus, breviter ovalus, elytris et pectore nigro-coeruleus. Rostro
thorace paullo longiore, modice curvato, usque ad medium fortiter
pluricarinato, dein apicem versus minuente, fere glabro, nitenti; an-
tennis subvalidis, funiculo 7-articulato, articulo primo crassato, tribus
ultimis transversis, clava ovata, subacuminata; capite convezo, crebre
subtilitergue punctulato, inter oculos longitudinahter rimoso; oculis
subglobosis; prothorace transverso, convero, canaliculato, lateribus
rotundato-amplialis, pone apicem leviter constrictis, margine apicali
viz elevalo sed, a superne visu, levilter esinuato, densissime subtiliter-
que punctulato, lateribus utrinque, tribus tuberculis minimis compo-
sitis, Iransverso-carinato, undique setis subtilibus griseis tecto; elytris
inter humeros latissimis, lateribus vier amplialis, apicem versus
paullulo convergentibus, hic subito constrictis, non callosis, subtiliter
striatis, in strigis nudis viz punctulatis, interstitüs internis subplanıs,
ezternis subconvezis, transverse rugulosis et obtuse serialim granu-
losis, apicem versus muricalis, uniseriatim selulis griseo-albidis sub-
incubatis. Sublus undique modice dense, abdomine exique, albido-
squamulosus. Pedes nigri, albido setulosi, femoribus subelavatıs,
posterioribus denticulo parvo, nonnullis setis nigris compositis, obst-
tis, tibiis rectis, ungulis tarsorum basi denticulatıs.
g tibiis mediüs et poslicis apice interno spinosis. — Long.
2 mill., lat. 1.3 mill.
Rüssel an der Basis kräftig, in beiden Geschlechtern an Länge
nicht verschieden, etwas länger als das Halssch., bis zur Fühler-
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 251
insertion tief gefurcht, wodurch 5 scharfe Kiellinien entstehen, von
da zur Spitze plötzlich verdünnt, anfangs nur spärlich punktirt,
dann glatt und glänzend. Fühler ziemlich kräftig, Schaft bis an
die Augen reichend, 1. Glied der Geifsel ziemlich stark verdickt,
3. wenig länger als breit, gegen die Spitze verbreitert, die letzten
3 transversal; Keule oval, mälsig zugespitzt. Kopf gewölbt, sehr
fein und dicht punktirt, zwischen den Augen längs gestrichelt, mit
feinen greisen Härchen; Augen flach gewölbt. Halssch. breit, an
den Seiten schön gerundet, vor der Spitze schwach zusammen-
gezogen, Vorderrand breit, kaum erhaben, sanft eingebuchtet, aber
gleichmäfsig gewölbt, mit durchgehendem flachen Längskanal, äufserst
dicht und fein punktirt, die Punkte auf der Scheibe querrunzlig
zusammenfliefsend, an Stelle der Seitenhöcker mit einigen kaum
sichtbaren, der Quere nach stehenden Körnchen. Fld. schwärzlich
blaugrün, in den Schultern am breitesten, an den Seiten kaum er-
weitert, bis vor die Spitze wenig verengt, hier plötzlich zusammen-
gezogen, fein aber scharf gestreift, in den nackten Streifen kaum
punktirt, Interstitien ziemlich regelmäfsig querrunzlig, die Runzeln
in der Mitte sich zu flachen Körnchen erhebend, hinter denen je
ein weilslich-graues, kaum aufgerichtetes Schuppenbörstchen einge-
fügt ist, Spitze ohne Schwiele, aber auf den äufseren Interst. dort
mit einigen spitzen Höckerchen. Vorder-, Mittel- und Hinterbrust
blau angeflogen und überall gleichmäfsig und mäfsig dicht mit weils-
grauen, auf der Vorderbrust haarförmigen, sonst mit länglich ovalen
Schuppen bedeckt. Beine schwarz mit weifslichen Schuppenhärchen,
Schenkel mäfsig keulenförmig verdiekt und meist mit kleinen,
nur aus einigen schwarzen Härchen zusammengesetzten Zähnchen.
Schienen gerade, Fulsklauen an der Innenseite der Basis mit einem
kleinen Zähnchen. Spitze der männlichen Mittel- und Hinterschienen
mit feinem Dörnchen.
Diese Art ist von allen übrigen kleinen blauen Arten durch
stark gekielte Rüsselbasis, durch äufserst dicht und sehr fein punk-
tirtes, seitlich gerundetes, oben gewölbtes Halssch., sowie durch
keulenförmig verdiekte Schenkel ausgezeichnet.
Seinem um die Untersuchung der blauen Ceuthorrhynchus-Arten
hochverdienten Herrn Kollegen Julius Weise zu Ehren benannt.
Kaukasus (Leder, Reitter).
24. Ceuthorrhynchus levantinus nov. sp.
Affinitate prozima Ceuth. contracli Marsb., sed forma majis
plana et eztensiore, strigis quoque elytrorum sublilioribus satis di-
252 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
versus. Oblongo-ovalis, niger, subnitidus, elytris violaceo-nigris,
Rostro curvato, subtenui, capitis thoracisque longitudine, in terliario
primo seriatim punctulato, cetera parte glabro, nitente; antennis
subtiibus funiculo T-articulato, clava glandiformi; capite convezo,
nilido, profunde subtilitergue punctulato, nudo; prothorace lateribus
ante basin modice ampliato, pone apicem late et evidenter contracto,
margine apicalı obligque elevato, pone cum et ante scutellum im-
presso, utrinque tuberculo parvo instructo, supra sat dense, pro-
funde subtilitergue punctulato; elytris oblongo-ovalibus, subdepressis;
callo humerali parvo instructis, subtiliter strialis; in strüs vie punc-
tulatis, interstitiis obluse transverso-rugulosis, apice muricalis, uni-
seriatim setis‘ griseis subtilibus et vir conspicuis, incubatis.
Subtus undique sparsim griseo-setulosus. Pedes graciles, femo-
ribus apice vir incrassatis, muticis, ungulis parvis, simplicibus.
d' tibiis medüs et posterioribus apice interno spina subtili in-
structis. — Long. 1.6 mill., lat. 0.8 mill.
Dem Ceuth. contractus Marsh. sehr nahe verwandt, jedoch durch
gestrecktere und flachere Gestalt wie durch die sehr feinen und
kaum sichtbar punktirten Deckenstreifen sicher verschieden. Der
Rüssel ist wie bei fast allen blauen Ceuthorrhynchus- Arten schön
gebogen, dünn. und gegen die Spitze hin allmählich leicht verjüngt,
nur an der Basis leicht punktirt-gestreift, der übrige Theil glatt und
glänzend. Die Fühler zart, die Keule durch ihre in der Mitte abge-
setzte Spitze fast eichelförmig. Kopf gewölbt, ziemlich glänzend, mit
nicht sehr dicht gestellten, tiefen Pünktchen. Halssch. vor dem
Hinterrand mälsig stark erweitert, vor der Spitze ringsherum breit
und flach eingezogen, der Vorderrand schräg aufgebogen, der Längs-
kanal an der Basis und hinter dem Vorderrand durch flachen Ein-
druck angedeutet, beiderseits mit kleinen spitzen Höckerchen, Scheibe
mälsig dicht, aber mit tiefen runden Pünktchen, glänzend, mit kaum
sichtbaren Schuppenhärchen. Fld. lang eiförmig, bis zum letzten
Drittel der Länge fast flach, dann allmählich zur Spitze abfallend,
schwarzblau, ziemlich glänzend; Schulterhöcker klein, wenig vor-
ragend, Streifen fein, kaum sichtbar und weitläufig punktulirt, Interst.
stumpf querrunzlig, gegen die Spitze hin deutlich tuberkulirt, mit je
einer Reihe wenig sichtbarer, grauer aufliegender Haarschüppchen.
Unten gleichmälsig dünn grau beschuppt. Beine dünn, Schenkel
vor der Spitze kaum verdickt, ungezähnt; Klauen klein, einfach.
Die männlichen Mittel- und Hinterschienen innen an der Spitze
mit einem feinen Dörnchen,
Kleinasien,
A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 355
25. Ceuthorrhynchus nitidipennis nov. sp.
Ceuth. hirtulo Germ. similis et affinis, sed elytris nigris, niten-
tibus et supra setis minus subereclis, femoribusque denticulatis ab
illo diversus. Rostro curvalo, cylindrico, prothoracis capitisque
longiludine, usque ultra medium pluricarinato, apicem versus glabrato;
antennis subvalidis, funiculo T-articulato, articulis tribus ullimis sub-
globosis; prothorace subconico, lateribus modo. paullo ampliato,
margine apicali oblique elevato, crebre et sat fortiter punclato, dorso
plane canaliculato, quoque capıle subtilissime suberectim cihato,
ulrinque tuberculo acuto transversali; elytris nitentibus, subtiliter
punctato-striafis, im strigis selis albidis incubatis, interstitüis planis,
earum primis rectelineatim, lateribus scanduliforme transversim
rugulosis subtiliterque granulosis apiceque tuberculatis, setis subtilibus
albo-yriseis sparsim suberectis.
Subtus undique sparsim griseo-squamulosus; pedes mediocres,
femoribus denticulo parvo, acuto, paullo retro directo, armalis;
ungulis parvis, intra basin denticulatis. — Long. 2 mill., lat. 1 mill.
Dem Ceuth. hirtulus Germ. in Grölse und Form ähnlich und
in vieler Beziehung mit ihm übereinstimmend, aber durch folgende
Merkmale verschieden. Der Rüssel der neuen Art ist etwas länger,
stärker gekrümmt, gegen die Spitze nicht verjüngt ünd deutlicher
kielstreifig. Das Halssch. ist von mehr konischer Form, flacher,
die Seitentuberkeln schärfer und mehr transversal. Die (bei hirtulus
schwarzblauen) Decken sind tief schwarz, von erheblich feinerer
Skulptur und glänzend, die (bei hirtulus schindelförmigen) Quer-
runzeln der inneren Interst. sind flach, fein und fast gerade und
nur die der äulseren Interst. leicht schindelförmig, aber sämmtlich
sich zu kleinen Körnchen erhebend, die an der Spitze sich zu
scharfen Tuberkeln entwickeln. Die Behaarung auf Kopf, Halssch.
und Decken ist feiner, dünner, mehr anliegend und die Schwärze
des Untergrundes nicht beeinträchtigend. Die (bei hirtulus zahn-
losen) Schenkel zeigen ein etwas nach hinten gerichtetes feines
und scharfes Zähnchen. Die Dörnchen an der Spitze der männ-
lichen Mittel- und Hinterschienen endlich sind deutlich länger als
bei Airtulus.
Ein S' vom Araxes (Leder, Reitter) in meiner Sammlung.
26. Ceuthorrhynchus picipennes nov. Sp.
Ceuth. consputo Germ. (alboscutellatus Gylih.) mazime affinis,
sed stalura robustiore, fascia pone elytrorum medium oblique ad
latera directa, maculaque: scutellari elatiore ab eo distinctus. Rostro
954 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
subtenui, modice curvato, apicem versus paullulo attenuato, g fere
capitis thoracisque longiludine, in dimidio postico piceo, Irans in-
serlionem anlennarum rufo-piceo, nudo, dimidia parte postica sub-
tiliter punctato-striala, in parte dilutiore antica glabra, nilenli;
antennis gracilibus, piceis, funiculo 7-articulato, clava oblongo-avata,
infuscata; capite subdeplanalo, in vertice lineatim cretaceo-seluloso,
oculis prominulis; prothorace subconico, mutico, lateribus ante basin
modo paullo ampliato et apice non inflero, margine apicali lamen
evidenter oblique elevato, supra modice aequaliterque convezo, in
basi breve canaliculato, densissime punctalo, opaco, linea dorsali et
lateribus, hic macula obscura incerte conclusa, margine denique
posteriore sparsim flavo-griseo seluloso; elytris, lateribus vir ampli-
atis, usque ante apicem subparallelis, dein subilo apicem versus
oblique convergentibus, piceis, in basi et anle apicem obscurioribus,
subtiliter punctato-striatis, striqis nudis, interstitüs transverse rugu-
losis, pone apicem granulosis, macula magna scutellari, interstitium
2. concludente, praeterea. nonnullis viltis parvis in basin, fasciaque
transversali oblique ad latera directa pone medium, squamulis ovalı-
bus cretaceis solute composilis, tectıs.
Subtus pectore dense, abdomine sparsius albido-squamulosus.
Pedes mediocres, brunnei, sat dense albido-sguamulosı, femoribus
mulicis, tarsarum ungulis simplicibus.
g\ tibiis medüs et posterioribus apice interno acute spinosis. —
Long. 2.4 mill., lat. 1.4 mill.
Dem Ceuth. consputus Germ. = alboscutellatus Gylih. nahe
verwandt, aber gröfser, mit breiterer, ähnlich dem C. terminatus
bis zum 2. Streifen ausgedehnter Skutellarmakel und einer deut-
lichen, gegen den Seitenrand verbreiterten, weilsen Querbinde hinter
der Mitte der Deeken. Rüssel dünn, sanft gebogen, an der Spitze
ein wenig verdünnt, beim 2 fast so lang als Kopf und Halssch.,
bis zur Mitte hin fein gestreift, von da bis zur Spitze rothbraun,
glatt und glänzend. Fühler zart, braun, mit 7-gliedriger Geifsel,
Keule länglich-oval, zugespitzt. Kopf mälsig gewölbt, dicht punktirt,
matt, mit einem von der Rüsselbasis bis zum Scheitel reichenden
gelblichen Längswisch; Augen am Oberrand ziemlich stark hervor-
ragend. Halssch. fast konisch, Seiten vor der Basis nur wenig
erweitert, vor der Spitze nicht abgeschnürt, Vorderrand dagegen
deutlich abgesetzt und schräg aufgebogen, Scheibe dicht punktirt,
matt, ohne Seitenhöcker, die Mittellinie und die, einen unbestimmten
schwärzliehen Fleck einschliefsenden Seiten mäfsig dicht mit gelb-
lich-grauen Schuppenbörstchen besetzt. Fld. seitlich fast parallel,
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 255
kurz vor der Spitze plötzlich fast geradlinig verengt, brann, vor
der Spitze und an der Basis etwas dunkler, fein punktirt gestreift,
in den Streifen nackt, Interstitien regelmälsig und ziemlich kräftig
querrunzlig, auf dem dunkleren Theil vor der Spitze tuberkulirt,
eine grolse Skutellarmakel, ein paar kurze Basalfleckchen auf den
übrigen Interst., eine au Dichtigkeit und Breite gegen den Seiten-
rand zunehniende schräge Qnerbinde hinter der Mitte, aus kreide-
weilsen ovalen Schüppchen zusammengesetzt.
Die Unterseite auf der Brust dicht, der Hinterleib sparsam
kreideweils und etwas wolkig beschuppt. Beine ziemlich schlank,
bräunlich, ziemlich dieht mit Schuppenbörstehen bedeckt, Schenkel
ungezähnt, Schienen einfach, Fufsklauen ungezähnt. Die männlichen
Mittel- und Hinterschienen mit ziemlich langem spitzen Dörnchen.
Ein g' von Algier, von Hrn. Dr. Sievers in Tiflis mir gütigst
zur Verfügung gestellt.
27. Ceuthorrhynchus spvaneticus nov. Sp.
Sfatura Ceuth. inhumerali m. similis, sed plus quam dimidio
minor. Niger, supra subnitidus, elytris conjunchim absolute ovalibus,
anlennis pedibusque rufo-testaceis. Rostro piceo-nigro, subvalido,
curvalo, cylindrico, thoracıs capitisgue abunde longitudine, subtilissime
longitudinaliter rimuloso, nudo, antennis subvalidis, funiculo 7-arti-
culis, tribus eorum ultimis transversis; capile sat dense punclulato,
subnitido, nudo; prothorace sublonico, latitudine tertiario breviore,
lateribus paullo ampliatis, infra. apicem late sed leviter impresso,
ulringue tuberculato, modice dense sed grosse punclato, in dorso
fere planato, canaliculato, fere nudo, elytris ovalibus, callo humerali
parvo, superne visu vir prominente, sulcalo-striatis, ın strigis in-
ternis vie punctulatis, nudis, interstitüs converis, disjechim trans-
verse rugulosis et setis subtilissimis, griseis uniseriatim incubatis,
sultura pone scutellum nonnullis squamulis albidis.
Pygidium impressum. Subtus sat dense, venter sparsim albido-
squamulosus; pedes rufo-teslacei, femorihus paullo obscurioribus,
muticis, tarsarum ungulis perparvis, simplieibus. — Long. 1.6 mill.,
lat. 0.8 mill.
Rüssel ziemlich kräftig und stark gebogen, fast länger als
Kopf und Halssch., rund, sehr fein längs-nadelrissig, mälsig glän-
zend, nackt, pechschwarz. Fühler rostrotb, ziemlich kräftig, Geifsel
7-gliedrig, die 3 letzten Glieder breiter als lang, Keule mälsig:
grofs, angedunkelt. Halssch. ein wenig konisch, an den Seiten
nur mälsig erweitert, vor der Spitze breit aber flach eingedrückt,
856 A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynehmen.
Vorderrand nicht gehoben, Rücken mit durchgehendem flachen
Längskanal, beiderseits mit kleinem spitzen Tuberkel, mäfsig dicht
aber grofs punktirt, glänzend, fast kahl, nur an der Basis der
Längsrinne und an den Seiten mit einigen weilslichen Schüppchen;
Hinterrand fast gerade. Fld. oval, die kleinen Schulterhöcker von
oben kaum sichtbar, am Basisrand nicht breiter als das Halssch.,
ziemlich tief gefurcht, die 4 ersten Furchen kaum punktirt, nackt,
Interst. stark gewölbt, weitläufig querrunzlig, mit einer Reihe nieder-
liegender grauer, kaum sichtbarer Schuppenbörstehen bedeckt; an
der Nahtwurzel mit einigen weissen Schüppchen. Pygidium ein-
gedrückt.
Auf der Unterseite nur Mittel- und Hinterbrust ziemlich dicht,
Vorderbrust und Hinterleib spärlich mit weifsen Schüppchen be-
deckt. Beine röthlich-gelbbraun, Schenkel etwas dunkler, ungezähnt,
Klauen sehr klein, einfach.
In der Form, insbesondere in den kaum hervortretenden
Schulterhöckern an inhumeralis erinnernd, aber dreimal kleiner, fast
nackt mit rothen Fühlern und Beinen.
Ein 9 aus Swanetien (Leder, Reitter) in meiner Sammlung.
23. Ceuthorrhynchus lilipulanus nov. sp.
Minutissimus, niger subparallelus, elytris uniseriatim albo-squa-
mulatis, striis nudis. Rostro subtenui, Z\ thoracis longitudine, apicem
versus paullo altenuato, in basi subtiliter punctato=striato, dimidio
antico fere glabro, nitente, antennis subtilibus, brevibus, funiculo
7-articulis, eorum tertüs ultimis transversis, clava brevi, ovali, acu-
minata; capite comparalim magno, rotundalo, convero, confertim
punctulato et albido-seluloso ; prothorace lateribus ampliatis, modice,
apicem versus late inflezis, in dorso viz convezo, sed pone apicem
late et profunde transversim impresso, margine apice oblique elevato,
utringue tuberculo brevi Iransverso, acuto et alte elevato, granulis
perparvis composilis. Elytris subparallelis, convezis, subtilhiter sed
profunde punctato-striatis, in strigis nudis, interstitüs subconveris,
fransversim rugosis, apice Lolo subtiliter muricatis, hic non callosis,
uniseriatim albo-squamulosis. Subtus modice dense albido-squamu-
losus; pedes graciles, femoribus muticis, ungulis tarsarum simplieibus.
— Long. 6 mill., lat. 5—6 mill.
Von allen kleinen Arten mit 7-gliedriger Geifsel den Ceuth.
similis Bris. am ähnlichsten, aber bedeutend kleiner, der Rüssel
ein wenig kürzer, die Seitenparthien der Halssch.-Scheibe weit.
stärker erhaben, die Höcker schmäler und schärfer hervortretend,
A. Schulize: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 25%
der Vorderrand viel breiter abgesetzt. Die nackten Deckenstreifen
sind tiefer, die Interstitien schmäler, leicht convex und durch die
Punkte der Streifen an den Rändern ein wenig gestört; ihre Quer-
runzeln sind zwar sehr fein, aber scharf und regelmälsig, entwickeln
sich an der ganzen Spitze bis zum äulseren Deckenrand zu kleinen
spitzen Körnchen und zeigen zwischen sich nur eine Reihe flach
aufliegender weilser, an den inneren Interstitien und nahe der Basis
meist eiförmiger Schüppchen. Die Beine sind verhältnilsmäfsig ein
wenig schlanker als bei simikis, auch die Klauen dünner und
schlanker und ohne jede Spur eines zahnförmigen Anhängsels an
der Basis.
Von Hrn. Professor Speiser ‘bei Kaloeza in Südungarn und
von Hrn. Dr. Sievers im Kaukasus erbeutet.
29. Ceuthorrhynchus granifer nov. sp.
Magnitudine leucorhammae Rosenh. et rosiri thoracisque forma
ei sculptura illo similis, sed squamosilate ochracea, supra undique
aequabiliter distributa, granulatione elytrorum iransversim seriata,
rostro dimidio antico rufo-piceo, antennis pedibusque rufo-testaceis,
facile cognosci potest. Niger. Rostro tenur, dimidia parte postica
paullo curvato, acute tricarinato, piceo, dimidio antico fere recto,
paullo attenuato, rufo-piceo, glabro, nitenti; antennarum funiculo
7-artieulato; prothorace lateribus modo paullo ampliatis, intra apicem
modice impressis, dorso aequahter convero, canaliculato, mutico,
margine apicali peralte elevato, granoso, inter granulos sat dense
squamulis oblongis, setisque adspersis, incubatis, in canali densius
tecto; elytris inter humeros latissimis, callo humerali fortiter pro-
minulo, lateribus vie ampliatis, apicem versus paulo convergentibus,
apice non callosis, subtiliter punctato-striatis, im strigis nudis, inter-
stitiis planis, praeter primis interstitüs in basi et margine lateral
subverto, undique granis nitentibus, apicem versus acutius, incomposite
Iransversim ordinatis, instructis, inter illos squamulıs oblongis et
setis, ochraceis, nitentibus, tectis. Subtus undique sat dense squa-
mulis ovalbus, flavo-albidis tectus. Coxae antiores in basi fere
conlingentes. Pedes mediocres, rufo-testacei et albido-sgquamulosi,
femoribus muticis, tibiis simplicibus, externe cihatis, penultimo tar-
sarum articulo valde dilatato, ungulis simplieibus.
g' tibiis posterioribus apice interno spinulo perparvo, inter
cilia occultato, armatis. — Long. 2.3 mill., lat. 1.4 mill.
Eine in mancher Hinsicht recht bemerkenswerthe Art, auf-
fallend durch die schwarze glänzende Granulation fast der ganzen.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1398. Heft II. 17
358 A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen.
Oberseite, die auf den Decken in unregelmälsige Querreihen gestellt,
sich zwischen der ockergelben Beschuppung besonders scharf ab-
hebt. Rüssel dünn, so lang als Kopf und Halssch., kahl, bis zur
Mitte sanft gebogen, pechbraun, mit 3 scharfen Längskielen, in der
2. Hälfte fast gerade, deutlich dünner, pechröthlich, glatt glänzend.
Fühler röthlich-gelb, mit 7gliedriger Geisel, Keule mälsig grols,
3. Glied deutlich abgesetzt, letztes zugespitzt, die letzten 3 bräun-
lich. Kopf auf dem Scheitel scharf. gekielt. Halssch. an den
Seiten kaum erweitert, fast konisch, hinter dem Vorderrand deut-
lich abgesetzt, oben gleichmälsig gewölbt, mit gleichmälsig durch-
gehendem Längskanal, Vorderrand sehr stark gehoben, die Scheibe
mit spitzen glänzenden Körnchen, ohne Seitenhöcker, dazwischen
mit länglich ovalen, in der Rinne dichter stehenden und nieder-
liegenden gelben Börstchen bedeckt. Fld. mit stark hervortretenden
Sehulterecken, an den Seiten kaum erweitert, nach hinten etwas
verjüngt, ohne Spitzenschwiele, fein punktirt-gestreift, in den Streifen
kahl, Interst. eben, mit Ausnahme des 1. und 2. auf der vorderen
Hälfte und der beiden äufsersten Seiteninterst., mit spitzen glän-
zenden, an den Schultern, zur Seite und Spitze besonders scharf
hervortretenden Körnchen bedeckt, die hin und wieder zu Querreihen
gestellt, sich von der gelben Beschuppung deutlich abheben. Die
Beschuppung besteht aus länglichen, in der Form dem Gurkenkern.
ähnlichen, glänzenden, ziemlich dicht stehenden Schüppchen und
fast niederliegenden, glänzenden gleichfarbigen Börstchen, die gegen
die Spitze hin ein wenig gehoben sind.
Die Unterseite ist gleichmälsig dicht mit gelbweilsen ovalen
Schüppchen ziemlich dicht bedeckt; sie sind durch die feine Umran-
dung der Punkte, in welchen sie gebettet sind, überall getrennt. Vorder-
hüften dicht aneinander stehend. Beine röthlich-gelb, mit langen,
gelblich-weilsen Schüppchen gleichmäfsig und ziemlich dicht bedeckt.
Schenkel vor der Spitze nur wenig verdickt, ungezähut, Schienen
einfach, am Aulsenrande ziemlich lang bewimpert, Klauen ungezähnt.
Nur die männlichen Hinterschienen sind, als Ausnahme, an
der Innenkante der Spitze mit einem sehr kleinen, zwischen Wimper-
härchen versteckten Dörnchen bewehrt.
Ghardaia in Süd-Algerien (Dr. Chobaur). Von Hrn. Desbrochers
zur Besprechung gütigst mitgetheilt.
30. Ceutkorrhynchus changaicus nov. Sp.
Ceuth. griseo Bris. sculplura supera et pubescente aequali similıs,
sed statura oblongiore, callo humeralifortius prominente, femoribus-
A. Schultze: Beschreibung neuer Ceuthorrhynchinen. 959
que non denticulatis abunde distinctus. In tolum niger. Rosiro
subtenui, curvato, Z\ thorace fere longiore, nudo, subtiliter rimuloso,
terliario antico fere glabro, nitenli; anlennis mediocribus, funiculo
7-articulato, clava ovali, obtuse acuminala; prothorace lateribus
modice ampliatis, intra apicem modice inflexro, basi bisinuato, in
dorso paullo modo convero, margine apical non elevalo et pone
eum viz impresso, plane canaliculato, utrinque obtuse tuberculato,
dense transversim rugoso-punctato, subtiliter et sparsim griseo-selu-
loso; elytris oblongis, inter humeros latissimis, lateribus vix ampli-
atis, apicem versus paullo convergentibus, callo humerali fortiter
prominente, subtiliter punctato-striatis, in strüs subtilissime uni-
serialım griseo-selulosis, intersiitiis paullo converis, transverse ruyu-
losis et apice submuricatis, selis subtilibus griseis, incomposite bi-
sertialtim tectis.
Subtus sat dense squamulis albidis tectus; pedes mediocres,
femoribus muticis, tarsıs subvalidis, ungulis basti fissis.
g tibiis mediüs et posterioribus apice interno fortiter spinu-
losis. — Long. 2.3 mill., lat. 1 mill.
Von dem ihm ähnlichen Ceuth. griseus Br. bei näherer Unter-
suchung durch die gestrecktere Form, die stark hervortretenden
Schultern, durch die an der Basis flacheren Decken wie durch die
ungezähnten Schenkel deutlich verschieden. Ganz schwarz. Rüssel
(9) ziemlich dünn, leicht gebogen, kurz, kaum länger als das
Halssch., fast nackt, bis reichlich zur Mitte fein längsgestrichelt,
alsdann glatt, glänzend. Fühler von mittlerer Entwicklung, mit
7gliedriger Geilsel. Halssch. an den Seiten mälsig erweitert, das
vordere Drittel deutlich, aber nicht scharf abgesetzt, Vorderrand
nicht aufgebogen, Hinterrand beiderseits gebuchtet, Scheibe nur
wenig gewölbt, hinter dem Vorderrand leicht eingedrückt, mit durch-
gehendem flachen Längskanal, beiderseits mit kleinem Tuberkel,
dieht querrunzlig und ziemlich kräftig punktirt, matt, dünn mit
weilsgrauen Haarschüppchen bekleidet. Decken oblong, in den
stark hervortretenden Schulterhöckern am breitesten, die Seiten
kaum erweitert, nach hinten ein wenig verjüngt, fein aber ziemlich
tief punktirt gestreift, die Ränder der Streifen undeutlich und die
Interstitien angreifend, mit einer Reihe sehr feiner grauer Schuppen.
Interstitien ein wenig gewölbt, mit deutlichen Qnerrunzeln, die
sich gegen die Spitze zu kleinen Höckerchen entwickeln, mit einer
dünnen unregelmälsigen Doppelreihe grauer hinten zugespitzter
Haarschüppchen, die den schwarzen Untergrund kaum beein-
trächtigen.
0
N
Sr
0 A. Schuitze: Beschreibung neuer Öeuthorrhynchinen.
Unterseite ziemlich dieht mit länglich- ovalen, auf dem Abdomen
zugespitzten, weilsen Schüppchen bedeckt. Beine von mäfsiger
Stärke, Schenkel ungezähnt, Schienen einfach, gerade, an der Spitze
ein wenig erweitert, Tarsen ziemlich kräftig, Klauen am Grunde
gespalten. Die männlichen Mittel- und Hinterschienen an der Innen-
kante der Spitze mit einem kräftigen Dörnchen.
Am Changai-Gebirge in der nördlichen Mongolei von Hans
Leder entdeckt. Ein Z in meiner Sammlung.
31. Ceuthorrhynchus globicollis nov. sp.
Affinitate prozima Ceuth. macula-albae Herbst, sed ab eo et
ahis propinquis prothorace alte pulvinato satis distinctus. Breviter
ovalus. Antennis totis laete rufo-testaceis, clava porrecta, acuminata,
Prothorace transverso, in medio dorsi, a latere visu, marginem api-
calem evidenter prominente; elytris callo humerali sat fortiter pro-
minulo, in basi lalissimis, lateribus vier ampliatis, apicem versus
convergenhibus, cum macula scutellari oblonga, sgquamulis albidis com-
posilis, interstitüs paribus densius, imparıbus sparsius albido-squamu-
losis. Pedes graciles, tibiis ferrugineis, tarsıs lonyitudine fere tibi-
arum, laete rufo-testaceis, ungulis intus denticulatis.
d segmento anal ın margine postico utringue acute denticulato.
— Long. 3.5 mill., lat. 2.2 mill.
Die Art erscheint auf den ersten Blick, von oben gesehen,
dem macula-alba am nächsten stehend, erinnert aber durch die
dichtere Beschuppung der geraden Interstitien mehr an albovittatus;
von allen Arten dieser Gruppe weicht sie jedoch ab durch die kürzere
und breitere Form, besonders aber durch das hoch kissenartig ge-
wölbte Halssch., dessen Scheitelpunkt erheblich höher liegt, als
der scharf aufgerichtete Vorderrand.
Von Hrn. Hauptmann Hauser iu Ost- Afghanistan gesammelt
und mir von meinem Freunde Major v. Heyden zur Besprechung
freundlichst vorgelegt.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898, Heft IL.] 261
Ueber Ceuthorrhynchus similis Ch. Bris.
und parvulus Ch. Bris.
Von
A. Schultze in Detmold.
Ch. Brisout giebt (L’Ab. V, 441) von diesen beiden Arten
fast gleichlautende Beschreibungen; der einzige Unterschied bestehe
darin, dals die Deckenstreifen bei sömilis mit einer Längsreihe kleiner
Schüppchen besetzt sind, die kaum schmäler als die Interstitien,
dals bei parvulus dagegen die Schüppchen in den Streifen fast un-
sichtbar sind. Inzwischen sind mir zur Ansicht eine zahlreiche
Menge von Stücken bald als similis, bald als parvulus vorgelegt
worden, die sämmtlich identisch waren, alle mit nackten Punkt-
streifen. Besonders auffallend war es, dafs unter dem von Brisout
selbst revidirten Material des Budapester Museums sich vollständig
übereinstimmende Stücke befanden, die vom Autor mit beiden
Namen belegt waren. Hr. L. Bedel, den ich deswegen um Aus-
kunft erbat, sagte, dals es ihm unmöglich gewesen sei, in Brisout’s
Sammlung die Type des similis aufzufinden und dafs er vermuthe,
der Autor besälse dieselbe nicht, er — Bedel — glaube, dafs
Brisout selbst beide für eine’ Art halte, wie er aus einer alten
Notiz seiner Kataloge schliefsen müsse.
Ich bin trotzdem nicht derselben Ansicht. Wenn Brisout
selbst nicht mehr von dem Dasein zwei specifisch getrennter Arten
überzeugt war, wie konnte er denn bei Revision des ungarischen
Materials aus späterer Zeit diese zwei Arten noch bestehen lassen,
so auffallend es immerhin sein mag, dass er hier ein und dieselbe
Art mit 2 Namen belegte?
Ich bin der Meinung, dafs Brisout thatsächlich zwei verschie-
dene Arten beschrieben hat. Zu dieser Annahme berechtigt mich
der Besitz mehrerer Stücke aus neuester Zeit, von der nord-
bretonischen Küste bei Morlaix (Herve) mit der Signatur parvulus
Br., sowie gleiche von Hrn. Dr. Buddeberg bei Nassau auf Lepi-
dium campestre gesammelte Stücke, auf welche die Beschreibung
der parvulus, insbesondere die Schlulsnote: Ressemble aux petits
floralis, vollkommen palst. Diese Stücke halte ich in Ueberein-
stimmung mit Herve für den wahren parvulus Br.; alles Uebrige,
was ich bisher gesehen, gehört meiner Ansicht nach zu simtlis
Br. Die Unterschiede sind kurz folgende:
262 A.Schultze: Ueber Ceuth. similis Ch. Br. und parvulus Ch. Br.
Parvulus ist breiter, mehr oval, Decken von der Basis zur
Spitze gleichmäfsig gewölbt, bei similis mehr parallelseitig, auf der
vorderen Hälfte im Seitenprofil fast gerade. Rüssel bei parvulus
etwas länger, gegen die Spitze hin leicht verjüngt, seine Fühler
kräftiger, besonders die Keule grofs, so lang als die letzten
5 Geilselglieder, mehr walzenförmig, an beiden Enden
gleichmäfsig stumpf zugerundet; bei similis nur mälsig grols,
kaum so lang als die 4 letzten Geifselglieder, eiförmig, die 2 End-
glieder gemeinschaftlich kegelförmig. Halssch. des parvulus ein
wenig kürzer wie bei similis, Seiten hinter dem Vorderrand nur
wenig eingezogen, bei simils deutlich abgesetzt. Deckenstreifen
bei parvulus feiner, ihre Ränder an den Punkten nicht angegriffen,
Interstitien dementsprechend breiter wie bei sımilis, mit einer regel-
mäfsigen Doppelreihe kurzer stabförmiger Schüppchen, die nirgend-
wo die Streifen bedecken; bei similis stehen die Schuppen nament-
lich nach hinten und an den Seiten unregelmälsig und in gröfserer
Breite, hier mit ovalen Schüppchen untermischt und vielfach die
Streifen bedeckend. Es ist nicht unmöglich, dafs die hier auf die
Streifen übergreifenden Schuppen den Autor veranlalsten, seinen
similis mit der eben erwähnten Beschuppung auszustatten.
Parvulus ist, abgesehen von der 7-gliedrigen Geifsel seiner rein
schwarzen Fühler, von floralis auch durch die feinen leistenförmigen
_ Querhöcker des Halssch., wie durch die stabförmigen weilsen
Schüppchen der Decken leicht zu trennen.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 263
Ceuthorrhynchus distinctus Ch. Bris. = marginatus
Gylih.- Thoms.
Ein mir von Hrn. Bedel zur Ansicht gesandtes, mit den
Originaltypen Brisout’s sorgfältig verglichenes Stück des Ceuth.
distinctus, veranlalste mich, mein bis dahin unbeachtetes Marginatus-
Material hinsichtlich der Fühlerbildung zu untersuchen. Ich fand
nun darunter ein jenem distinctus vollständig entsprechendes g' mit
6-gliedriger Fühlergeilsel und, zu meiner Ueberraschung, ein zweites
Q-Stück, links mit 6-, rechts mit 7-gliedriger Geifsel. Mit diesem
auffallenden Exempl. erscheint das Räthsel der beiden sich sonst
in Niehts unterscheidenden Formen gelöst. Hr. Bedel neigt zu der
Annahme, dafs bei distinctus das fehlende Geilselglied der Keule
angegliedert sei (accole ä la massue). Das ist meines Dafürhaltens
nicht zutreffend. In beiden Formen ist die Keule aus 4 Gliedern
zusammengesetzt, die zu je 2 einen etwas unregelmäfsigen Kegel
bildend, mit ihren stumpfen Enden auf einander stehen. Nicht hier,
sondern am 3. Geilselgliede ist die Regelwidrigkeit der Fühlerbildung
zu suchen, wozu marginatus ganz eigenthümlich hinzuneigen scheint.
Untersucht man nämlich die rechte 7-gliedrige Geifsel des erwähnten
regelwidrigen Ex. genauer, so findet man, dafs das 3. und 4. Glied
nur aus einer Abschnürung besteht, die Gliederung mithin nicht
vollkommen vollzogen ist, obwohl die jedes Glied begleitenden
Wimperhärchen auch hier, in der Abschnürung, vorhanden sind.
Gelangt nun, wie linksseitig bei demselben Ex., die Trennung des
3. und 4. Gliedes noch weniger oder garnicht zum Ausdruck, so
sind beide zu einem einzigen Gliede verkümmert; und damit haben
wir die 6-gliedrige Geilsel.
Ich betrachte daher Ceuth. distinctus Br. nur als eine überall
vorkommende aberrante Form des marginatus Payk.- Thoms.
Bei Ceuthorrhynchus antennalis Ch. Bris. (L’Ab. V,
455), welcher übrigens sonst mit bdiscutellatus Chevr. voll-
kommen übereinstimmt, liegt der Fall anders. Hier hat sich das
Basalglied der Keule, die mithin nur aus 3 Gliedern besteht, ziem-
lich deutlich abgetrennt, so dals die Geisel scheinbar aus 8 Gliedern
zusammengesetzt ist. Das Stück, ein Unieum, erscheint daher als
einzelne Monstrosität, die nach brieflicher Mittheilung Hrn. Bedel’s
von Brisout mit biscutellatus (nicht faeculentus Gyll.) wieder ver-
einigt ist. A. Schultze.
264 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Weitere Berichtigungen, Ergänzungen und sonstige
Bemerkungen zur Nomenclatur der paläarktischen
| Ceuthorrhynchinen.
Von
A. Schultze in Detmold.
1. Mononychus spermaticus Becker (Bull. Mose. 62, 349).
Die mir vorliegende, vom Autor selbst stammende Reihe des sper-
maticus unterscheidet sich von punctum album specifisch durchaus
nicht. Im Allgemeinen sind die Stücke etwas kleiner, es sind
aber auch solche von der normalen Grölse des punctum-album da-
runter. Auch hier findet man durch Ausbreitung der gelblich-
grauen Beschuppung auf Halssch. und Decken Uebergänge zur
var. Salviae Germar. Die Art, deren Selbstständigkeit der Autor
selbst mit einem Fragezeichen versieht, ist wieder einzuziehen.
2. Coeliodes Kolenatii Schönh.-Kolen. (Bull. Mose. 59,
386), der trotz seiner 2 Tarsenklauen im Harold’schen Katalog
irrthümlich als Varietät zu Mononychus Ireos Pallas gezogen
ist, kann weder hierher noch überhaupt zur Gattung der Ceuthor-
rhynchinen gestellt werden; denn der Autor giebt seiner Art
„oculis magis quam in Coryssomero approzimatis“, mithin sehr nahe
gestellte Augen, aufserdem ein in der Mitte gekieltes Halssch. und
ein bedecktes Pygidium.
3. Coeliodes prozimus Sch. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1895,
422) ist nach Mittheilung des Hrn. Faust = simulans Faust
(Deutsche Ent. Zeitschr. 1890, 90), mithin zu streichen. Die Art
ist im Südosten Europa’s weit verbreitet, auch im Kaukasus (Leder,
Reitter).
4. Coeliodes Schüppeli Boh. (Deutsche Ent. Zeitschr. 1895,
430). Diese Art ist bereits als rabricus von Gyllenhal (Schönh.
IV, 285) treffend beschrieben. Boheman beschreibt dieselbe Art
(ich sah die Type) zum zweiten Mal als Oeuthorrhynchus rubicun-
dulus (Schönh. VIII, 2, 155) von Rhodos. Die Nomenclatur dieser
-mithin fünfmal beschriebenen Art ist folgende: C'oeliod. rubricus
Gyll. (Schb. IV, 285), — Coel. Schüppeli Boh. (Schh. VIII, 1, 396),
— 0oel. (Ceuth.) rubicundulus Boh. (Schh. VIII, 2, 155), — Coel.
pudieus Rottenberg (Berl. Ent. Zeitschr. 1871, 237), — Coel. Hoff-
manni Weise (Deutsche Ent. Zeitschr. 1883, 219). Die Art ist
A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen etc. 265
gleichfalls im Südosten Europa’s weit verbreitet und von Hrn. Dr.
Sievers im Kaukasus in Mehrzahl gesammelt.
5. Coeliodes congener Foerster V, Rheinl. 49, 28, kann
nach der Beschreibung nicht zum eigentlichen Genus der rothen
Coelioden gehören und danach nur Coeliastes lamiüi Fbr. sein.
Diese Vermuthung erhält durch briefliche Mittheilung des Hrn.
v. Heyden ihre Bestätigung. Heyden hat die Type untersucht, ihre
Identität mit Coeliast. lamii schon früher festgestellt und das Re-
sultat dieser Untersuchung in der Revue d’Ent. Fauvel 1891, p. 20,
veröffentlicht.
6. Ceuthorrhynchus uroleucus Boh. (Schönh. VII, 2,
149). Schon eine oberflächliche Prüfung der Diagnose mulste er-
geben, dals diese Art mit Ceuth. peregrinus Gyll. (Schh. IV, 1, 514),
zu dem sie in den Katalogen als Synonym gestellt ist, und trotz
Boheman’s Hinweis auf die Aehnlichkeit mit letzterem nichts zu
thun hat. Allein die „tibiis tarsisque obscure testaceis“ und
„interstitiis alternis planis, alternis atro-tuberculatis cinereoque
tessellatis“ weisen auf die Grundverschiedenheit beider Arten hin.
Der sehr klaren Beschreibung füge ich noch ergänzend hinzu, dafs
die Fulsklauen des uroleucus gespalten und seine Mittelbrust zur
Aufnahme der Rüsselspitze eine tiefe, beiderseits und hinten steil
begrenzte Aushöhlung besitzt, die durch leichte Ausrandung noch
den Vorderrand des Metasternums angreift. Die hochinteressante
Art gehört somit zu den Coeliodiden-Gruppen, wo sie wegen ihrer
besonderen Charaktere einen gesonderten Platz als Genus einzu-
nehmen hat. Ich erlaube mir hierfür zu Ehren des hochverdienten
Autors den Namen Bohemanius in Vorschlag zu bringen.
Der Käfer scheint äufserst selten und in letzter Zeit nicht
wieder aufgefunden zu sein. Bisher ist derselbe nur aus Sardinien
bekannt, dürfte aber im Mittelmeerbecken weiter verbreitet sein.
Ein 2 Exemplar von Sardinien (Gene?) befindet sich in meiner
Sammlung.
7. Ceuthorrhynchidius hystrixz Perris (Ann. Lyon 1852)
—= Barnevillei Grenier (Bull. 1866, 65) Chevrolati Bris. i. litt.
Die von Ch. Brisout aufgestellten Charaktere beider Arten sind
nach sorgfältiger Prüfung der Typen durchaus nicht stichhaltig.
Denn, dafs das weibliche Pygidium des hystriz, im Gegensatz zu
dem des Barnevillei, bedeckt sei, liegt meines Dafürhaltens wohl
nur daran, dals bei ersterem das letzte Aftersegment im Todes-
kampf sich mehr nach aufwärts gebogen und somit. das Pygidium
unter den Deckenrand geschoben, während bei letzterem das aus
266 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen
gleicher Ursache herabgebogene Aftersegment das Pygidium mehr frei
gelegt hat. Die aulserdem von Ch. Brisout angegebenen Unterschiede
in der Zeichnung der Decken sind bei dieser ziemlich variablen Art
ebenfalls nicht stichhaltig. Auch Hr. Bedel ist der Meinung, dafs
die Charakterverschiedenheit beider vielleicht illusorisch sei.
8. Ceuthorrhynchus rimulosus Germ. (Germ. Ins. 230).
Wenn es mir auch nicht gelungen ist, eine Type dieser Art darauf
bin zu prüfen, so bin ich dennoch nicht im Zweifel, dafs wir es
hier mit nichts anderem, als dem über die ganze paläarctische
Zone verbreiteten, sehr häufigen und in Grölse und oberer Be-
schuppung sehr veränderlichen Cidnorrhynus quadrimaculatus
L. zu thun haben. Germar, der hier offenbar ein Stück beschreibt,
bei dem der weifsliche Lateralfleck der Decken fehlt, sagt davon
unter Anderem: Coleopteris ovato-globosis gibbis, punectato-
sulcatis, sutura medio fusca, dann weiter: femoribus clavalıs, den-
tatis, nigris, tibiis tarsisque rufis; damit ist der Käfer allein
schon hinreichend gekennzeichnet. Es wäre dies die var. y imma-
culata Gyll. (Schönh. IV, 301), während Ceuth. gibbipennis Germ.
(p. 228) mit coleoptera macula laterali transversa apiceque albido-
squamoso, mit guadrimaculatus L. (ed. 10, 280), dydimus Fbr.
(Schönh. IV, 300), melancholicus Gyll. (Schönh. IV, 518) und nigri-
rostris Boh. (Schönh. VIII, 2, 157) übereinstimmt. Leider ver-
schweigen fast alle älteren Autoren den tiefen, bis in das Meta-
sternum reichenden Rüsselkanal.
9. Ceuthorrhynchidius rhenanus m. (Deutsche Ent.
Zeitschr. 1895, 424), von dem mir bisher nur 1 Ex. aus der Gegend
von Coblenz bekannt war, ist von Hrn. Friedr. Deubel mehrfach
bei Kronstadt gesammelt. Die mir vorliegenden transsylvanischen
Stücke stimmen fast vollständig mit dem rheinischen überein. Die
Verschiedenheit in der Beschuppung der geraden und ungeraden
Interstitien bei dem rheinischen Stück scheint individuell oder viel-
leicht auch lokal zu sein. Ich bemerke noch nachträglich ergänzend
zu dieser Art, dafs die Punkte der nackten Deckenstreifen sehr
dicht gestellt und die Fulsklauen ungezähnt sind.
10. Ceuthorrhynchidius minimus Rye, Walton i. litt.
(Ent. Monthl. Mag. II 65, 11). Die Beschreibung dieser Art palst
vortrefflich auf Coeliastes Jamii Fbr. Gyll. Die tiefe Rüssel-
rinne, die der Art ihren Platz unter den Coeliodes-Genera anweist,
scheint auch hier übersehen worden zu sein.
ll. Ceuthorrhynchus Fairmairei Ch. Bris. (Bull. 1360,
33). Diese bisher nur aus den französischen Alpen bekannte schöne
und sonstige Bemerkungen etc. 267
und ansehnliche Art ist von Dr. O. Schneider auch am Stilfser-
Joch in Südtirol und von Kahr in Mittelitalien aufgefunden.
12. Ceuthorrhynchus rusticus Gyll. (Schönh. IV, 1, 542)
= (euth. vocifer Rottenberg (Berl. Ent. Zeitschr. 71, 237).
Rottenberg’s Beschreibung pafst so vollkommen auf rustieus, dals
die Möglichkeit einer Verwechslung ausgeschlossen bleibt; aber
nicht die Afterdecke des 9, sondern die des g' hat einen sehr
tiefen Eindruck, sodals dieselbe fast getheilt ist. Auch beim 2 ist
ein Längseindruck vorhanden; derselbe ist jedoch erheblich seichter.
Die Art scheint in Deutschland selten und nicht überall verbreitet
zu sein. Mir sind als Fundorte nur bekannt Frankfurt a.M. (L.
v. Heyden) und Tübingen (Kraufs), wo dieselbe häufiger vorzu-
kommen scheint.
13. Ceuthorrhynchus dubius Ch. Bris. (Ann. 1883, 116).
Brisout weist in seiner Beschreibung auf die Aehnlichkeit dieser
Art mit „swuleicollis“ hin, wobei er zweifelbaft läfst, ob damit
suleicollis Paykull = cyanipennis Germar oder sule:-
collis Germar = pleurostigma Marsham gemeint sei. Da
jedoch swleicollis Germar nur ein Synonym des älteren pleuro-
stigma Marsham ist, so war es wohl begründet, ©. dubius als
zu den blauen Arten gehörig zu betrachten und in den Katalogen
hierher zu stellen. Brisout meinte aber thatsächlich den swlce-
collis Germar. Dubius ist mithin bei pleurostigma Mar-
sham einzuschalten.
14. Ceuthorrhynchus v. fallaz Boheman. Die vor mir
liegende Type des Stockholmer Museums unterscheidet sich in nichts
von der typischen Form des assimilis Paykull. Bohem. hat
mithin seinen fallar unbekümmert um den schon vorhandenen as-
similis Payk. beschrieben. Dagegen wird eine südliche, meist
kleinere und oben dichter beschuppte Form irrthümlich für den
wahren fallaw Boh. gehalten. Ich schlage vor, für diese den
Namen fallaz als Varietät des assimilis Payk. beizubehalten.
15. Ceuthorrhynchus (Micrelus) ferrugatus Perris
(Lyon 1847, 477). In Westhoff’s Käfer Westfalen’s, p. 226, wird
diese Art als bei Elberfeld vorkommend angeführt. Es liegt hier
sicher eine Verwechslung mit der rothen Varietät der Ceuth.
(Micrel.) ericae Gyllh. vor, und zwar der var. . Corpore toto
rufo-testaceo. — Ghl. (Schh. IV, 1, 499). Aehnliche rothe Stücke
sind mir wiederholt von verschiedenen Seiten als ferrugatus Perris
zugesandt worden. Der wahre ferrugatus ist schön rothbraun,
glänzend, erheblich flacher und gestreckter. Das Halssch. mit deut-
268 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen
licher, kaum unterbrochener Mittellinie und hier, sowie an den
Seiten, einschliefslich des vorderen Theils der starken Seitenhöcker,
dicht mit runden weilsen Schuppen bedeckt. Aufser der am vor-
deren Theil dicht weils beschuppten Deckennaht führt eine lockere
weilse Binde vom Skutellum dicht hinter dem Schulterhöcker zum
Seitenrand. Unterseite sehr dicht mit rundlichen, rein weilsen
Schuppen bedeckt. Mir sind nur Stücke aus Südfrankreich (Landes)
und Sardinien bekannt.
16. Ceuthorrhynchus quadrangularis m. (Deutsche Ent.
Zeitschr. 1896, 285) = plastus Faust (Wiener Ent. Zeitung 1839,
207). Quadrangularis ist zu streichen.
17. Ceuthorrhynchus nigritulus m. (Deutsche Ent. Zeitschr.
1896, 286) = Schönherri Ch. Bris. (L’Ab. V, 451). Nigritulus
ist zu streichen.
18. Ceuthorrhynchus neophytus Faust, (Stor. 1337, 300)
= Ceuth. arator Gyll. (Schh. IV, 1, 479; Deutsche Ent. Zeitschr.
1895, 432).
19. Ceuthorrhynchus inclemens Faust (Hor. 1888, 170)
= Ceuth. faeculentus Gyllh. (Schh. IV, 1, 545).
20. Ceuthorrhynchus optator Faust (Deutsche Ent.
Zeitschr. 1889, 138) = Ceuth. Lethierryi Ch. Bris. (Ann.
1866, 416).
21. Ceuthorrhynchidius optabilis Faust (Stor. 1385,
197) = Ceuthorrhynchidius nigrinus Marsh. (Ent. 250).
‚ Diese 4 letzten Arten sind, mit Zustimmung des Autors,
wieder einzuziehen.
22. Ceuthorrhynchus subulatus Ch. Br. (L’Ab. V, 453)
= (euth. uniformis Gy]!. (Schb. IV, 1, 571). Die Type gleicht
dem uniformis vollkommen, nur scheint bei ersterer die Beschup-
pung weniger intact geblieben zu sein. Ich betrachte beide Arten
für identisch. /
23. Ceuthorrhynchus conspultus Germ. = alboscutel-
latus Gyllh. wird in der Fauna baltica II. Aufl., p. 628) irrthüm-
lich als Synonym zu querceti Gyllh. gestellt; beide sind ganz
verschiedene Arten. Gylih. sagt von seinem querceti (Schh. IV, ],
489): Thorace acuto bi-tuberculato,.von alboscutellatus (1. c. 478):
Thoraz in utroque latere tuberculo obluso instructus. Germar von
seinem consputus (Ins. 233): Thorax lateribus rotundalis, asperis
und schliefslieb Boheman von seinem Synonym rubescens (Schh.
VIII, 2, 136): Thorax lateribus nonnihil rotundato-ampliatis. Kurz,
querceli hat beiderseits einen spitzen Halssch.-Höcker, die andere
und sonstige Bemerkungen etc. 269
Art dort eine stumpfe gekörnelte Erhabenheit. Weit eher ist
querceli mit Ceuthorrhynchidius apicalis (Schh. IV, 1, 489) zu ver-
wechseln, aber an der 7gliedrigen Fühlergeilsel leicht kenntlich.
Dagegen ist }
24. Ceuthorrhynchus haemorrhoidalis Motschulsky
(Schrenk 1860, Col. d. 1. Sib. 156) mit quwerceti Gylih. identisch.
Hr. Faust zeigte mir typische Stücke von Amur, von Obdorsk,
Viborg und Helsingfors, die mit deutschen Stücken der querceti voll-
kommen übereinstimmen. (uerceti scheint mir mehr nordische Art.
Dr. ©. Schneider sammelte dieselbe mehrfach auf der Insel Borkum.
25. Ceuthorrkhynchus Gougeleti Henr. Bris. (Ann. 1860,
89) = Ceuth. barbareae Suffr. (Stett. Ent. Ztg. 1847, 89).
Das mir vorliegende typische Exemplar des Gougeleti aus Bedel’s
Sammlung stimmt vollständig mit deutschen Exemplaren des letz-
teren überein. |
26. Ceuthorrhynchus 4-punctatus Stierl. (Schweiz. Mitth.
1894, Heft 3, 102) = Ceuth. pallidicornis Hr. Bris. (Ann. 1860,
337). Ich hatte Gelegenheit, typische Stücke beider zu vergleichen.
Sehr oft fehlen die weilsen Fleckchen auf den Decken; alsdann ist
nur noch die Naht mit starker Unterbrechung schwach weilslich
beschuppt.
27. Ceuthorrhynchus Pandellei Ch. Br. (L’Ab. V, 446)
ist in neuerer Zeit auch in den Vogesen (Dr. Puton), im Schwarz-
wald (Hartmann), in Oesterreich und Ungarn aufgefunden.
28. Ceuthorrhynchus inhumeralis m. (Deutsche Ent.
Zeitschr. 1896, 283) von Nordspanien ist von den Herren Kutby
und Deubel auch in Transsylvanien gesammelt.
29. Ceuthorrhynchus sinapis Desbr., italicus Ch. Br.,
Sahlbergi Thoms., Aubei Boh. viator Faust gehören auch dem
Kaukasus an.
30. Ceuthorrhynchidius pygmaeus m. (Deutsche Ent.
Zeitschr. 1896, 288). In meiner Fufsnote wies ich schon auf die
Uebereinstimmung dieser Art mit micans Ch. Bris. (L’Ab. V, 436)
hin, nur dafs erstere durch einen rothen Rüssel abweicht. Auf
eine bezügliche Anfrage theilt mir Hr. Louis Bedel in Paris mit,
dafs Brisout’s Beschreibung nach einem Exemplar mit schwarzem
Rüssel gemacht worden, dafs sich aber unter den Typen des Autors
auch solche mit rothem Rüssel befänden. Ich lasse jedoch pyg-
maeus (rostro rufo-testaceo) als var. des micans Br. bestehen.
3l. Ceuthorrhynchus Herbsti Faust. Hr. Eugen Koenig
in Tiflis theilt mir gütigst mit, dafs er diese im Südosten Europas
970 A. Schultze: Weitere Berichtigungen, Ergänzungen ele.
verbreitete Art im Kaukasus auf Papaver orientalis gefangen
habe. Bei der grofsen Verwandtschaft dieser Art mit macula-
alba Herbst und albovittatus Germ., die gleichfalls auf Papaver
leben, und zwar im Larvenzustande in den Samenköpfen, war das
zu erwarten.
Vermuthlich werden auch die nahe verwandten Steveni Boh.
aus Südrufsland und smyrnmensis m. aus Kleinasien Mohnarten
bewohnen. Herbsti hat durchschnittlich die Gröfse und den habi-
tuellen Charakter des macula-alba, die Basalmakel der Decken ist
jedoch länger, vollkommen parallelseitig, hinten gerade abgestutzt
und mit einem Stich in’s Gelbliche; die übrige Beschuppung der
Decken ist mehr gelblichgrau, viel feiner und den dunklen Unter-
grund wenig beeinträchtigend; das Halssch. ist vor dem schmäleren
Vorderrand bucklig gewölbt, letzteren im Seitenprofil erheblich
überragend; Schienen dunkel. Hr. Professor Adr. Schuster zeigte
mir ein in Oesterreich gefundenes Exemplar.
32. Poophagus Hopffgarteni Tournier (Schweiz. Mitth.
1874, 189). Ich entdeckte diese merkwürdige Art Ende 1896 in
einer Determinanden-Sendung des Hrn. Moritz zu Berlin, vermischt
mit Pooph. sisymbrii und mit der Marke Charlottenburg, Fischer.
Zu meiner Freude finde ich nun, dafs ich der Mühe, diesen Fund
publizistisch zu verwerthen, im 1. Heft 1897 dieser Zeitschrift von
collegialer Seite bereits überhoben bin. Diese Notiz wäre somit
unnöthig, wenn es nicht für die, denen Tournier’s Beschreibung
nicht zur Hand ist, doch nothwendig wäre, die Art noch ein wenig
genauer wie dort zu präeisiren. Zunächst ist Hopffgarteni nicht
gröfser, sondern so ziemlich von Durchschnittsgrölse des sisymbris;
auch die „bräunlich-rothen Tibien“ sind kein hervorstechendes
Merkmal. Ganz merkwürdig dagegen sind die langen Spinnen-
beine, wodurch das Thier sofort auftällt; besonders laug entwickelt
ist das letzte Tarsenglied. Die äulserst dichte, stampfe und knapp
aufliegende gelblichgraue Beschuppung des ganzen Körpers weist
darauf hin, dafs Hopffgarteni, ähnlich vielen Bagoinen, eine zumeist
submerse Lebensweise führt.
33. Poophagus araneipes Faust (Hor. 16, 323) = Pooph.
Hopffgarteni Tournier. Die Beschreibung Tournier’s ist die
ältere. Faust hat die Art treffend gekennzeichnet.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.) 271
Caenocara Weisei n. sp. von Kwai (Ostafrika).
Beschrieben von
J. Schilsky in Berlin.
Subglobosa, nigra, nitens, supra aureo sublus griseo-pubescens,
pube in elytris subserialim disposita, capite, thorace subtiliter dense
elytrisque subseriatim punctalis, his Iristriatis, stria humerali brevi,
angulo humerali linea impressa constructo, sultura basin versus
utringue linea obsoleta impressa, segmentis ventralibus fortiter, inter-
stitiisque subtilissime punctatis. — Long. 2.2 mill.
Von allen Arten ausgezeichnet durch die goldgelbe Behaarung
der Oberseite; dieselbe bildet auf den Fld. deutliche Reihen. Die
undeutlich gereihte Punktirung auf den Fld., sowie der gerandete
Schulterwinkel bringen diese Art in die Verwandtschaft der C.
affinis. Sie ist ebenso grols, aber auf den Decken viel weit-
läufiger punktirt. — Körper schwarz, stark glänzend, oben gold-
gelb, unten grau behaart. Punktirung auf Kopf und Halssch. fein
und dicht, auf den Decken weitläufiger; die Punktreihen daselbst
fallen wenig auf; die Behaarung der Decken ist abstehend, die
Haarreihen treten deutlich hervor. Augen mit einem gleich-
breiten, an der Spitze abgerundeten Ausschnitt. 1. Fühlerglied
wie bei allen Arten sehr grofs, an der Spitze schräg abgeschnitten,
die Schnittfläche ist granulirt und in der Mitte ein wenig eingedrückt,
die Ränder daher ziemlich scharf. Halssch. viel breiter als lang,
nach vorn stark verengt, an der Basis zweibuchtig; Hinterecken
rechtwinkelig, nicht scharf, Vorderecken spitz vorgezogen; Seiten-
rand gerade, scharfkantig, Fld. an der Spitze im Halbkreise ver-
rundet, am Seitenrande mit drei eingedrückten Linien; die dem
Seitenrande am nächsten gelegene Linie vertieft sich erst vom
1. Bauchsegment an furchenartig, sie erreicht die Naht nicht; die
2. Linie verschwindet schon weit vor der Spitze; die 3. hört schon
gleich hinter der Schulterbeule auf; die eingedrückte Linie am aus-
gebuchteten Schulterwinkel ist bogig. Die Naht ist nach hinten
nicht vertieft, nach der Basis zu dagegen schwach kielförmig er-
haben; zu beiden Seiten dieser Stelle befindet sich ein schwach
vertiefter Punktstreifen, der sich nach vorn, der Naht zu, biegt,
in der Mitte aber schon wieder verschwindet. Schildchen klein,
hinten rundlich. Unterseite mit geringerem Glanz. Punktirung
der Brust und des Bauches doppelt; die grofsen Punkte stehen
372 J. Faust: Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhoffi.
ziemlich dicht, die fein punktirten Zwischenräume sind aber meist
noch gröfser als die Punkte selbst. 2.— 4. Bauchsegment mit
geradem Hinterrande. Beine schwarz.
In Ostafrika (Kwai).
Nur 1 Ex. Von meinem lieben Freunde Weise mitgetheilt.
Bemerkung zu Tomicoproctus Eichhoffi
auf Seite 82.
Nachträglich erhalte ich von dieser interessanten Art noch
zwei Stücke, die beweisen, dals ich bisher nur den Mann gesehen
und beschrieben habe und dafs die Unterscheidung beider Ge-
schlechter durch die grölsere oder geringere Entfernung der Fühler-
einlenkung von der Rüsselspitze auf einer Täuschung meinerseits
beruhte. Beim Manne ist nämlich der Hinterrand des Pygidiums
von oben gesehen beinahe gerade abgestutzt, ganz randig und in
der Mitte in eine kleine Stachelspitze ausgezogen, beim Weibe mit
stärker vertieftem Pygidium ist dieser Hinterrand flach dreilappig,
der Mittellappen entsteht durch einen auf die Hinterwand auf-
gesetzten kurzen Keil, dessen gerundete Basis etwas weiter nach
hinten vorragt und dessen obere Fläche etwas eingedrückt ist.
J. Faust.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 273
Beschreibung neuer Üoleopteren von Vorder-
und Hinterindien
aus der Sammlung des Hrn. Andrewes in London.
Curculonidae.
Joh. Faust.
Pars II!)
Leucosomus inflatus
= conjunctus
- fractus
Larinodontus indicus
Stolatus parvulus
Niphades granicollis
Paramecops Wiedemanni
Malosomus n. g. lineatus
= Andrewest
Opseorhinus n. g. globulus
Echinocnemus Roelofsi
Hydronomidius n. g. molitor
Endaliscus prolongatus
Smieronyz bituberculatus
- anthracıinus
Ezarcus Pascoei
Apion credulum
- _ insolens
- grus
- tonsile
- _ morosum
- majorınum
- semolum
Conapion benignum
= suetum
_ pistillum
- amplum
Piezotruchelus Sharpi
Apoderus bistriolatus
- flavotorosus
- picinus
khynchites canus
- feroz
Eugnamptus flavidus
= marginellus
var. semirufus
Auletobius longicollis
Balanınus simius
- rubripes
- lepidus
Amorphoidea? pilosa
Ergania Doriae
- var. unifasciata
- var. alboguttata
Megarhinus subfasciatus
Omphasus mansuetus
Cionus albosparsus
Nanophyes indicus
Nanophyes calceatus
- Andrewesi
- crassipes
Alcides vafellus
- mellitus
- discrepans
= acutus
Menesinus n. g. flavicornis
!) Pars I in dieser Zeitschrift 1897, p. 387 — 388.
Deutsehe Entomol. Zeitschr. 1898. Helt II.
15
274 Joh. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Menemachus raripilus
- pubescens
= v. maculosus
- squameus
Acicnemis praeambulus
Desmidophorus anzius
Colobodes fallaz
Mechistocerus simplex
Tadius laticollis
- erirhinoides
- v. lineatus
= v. suspiciosus
Dystropicus_clitellae
- dorsalis
Pempheres pleurosligma
- affinis
Metialma versicolor
Coryssopus penicillatus
Lobotrachelus trimaculatus
- conciliatus
- nudofasciatus
- nitidicollis
Ceutorhynchus asperulus
Mecysmoderes carinatus
Barıis X-album
- saeva
Baridius subeylindricus
Athesapeuta immaculata
- soror
- affenis
Eodinus n. g. rufopiceus
Ontobaris carbonaria
Tetratopus semiruber
Cossonus kanarensis
= moestus
Brachytemnus cephalotes
Lobotrachelus amoenus Coptus subcarinatus
Leucosomus inflatus. 9. L. Dejeani!) Fst. propinquus et
similis, sed latior, ab illo etiam elytris lateribus rotundato-dilatalis,
apice haud triangulariter excisis margine exteriore ante apicem pro-
funde emarginatis, prothorace breviore intra apicem subito contracto,
abdomine feminae haud brunneo-maculato praeeipue diversus. —
Long. 14 mill., lat. 6.5 mill.
Das einzige vorliegende Stück von Dalhousie ist ein Weib und
unterscheidet sich vom Dejeani-Weib aufser durch die angegebenen
Merkmale noch durch zurückgebogene Hinterschienen, durch die
nur in der Mitte des Thoraxrückens angedeutete Mittelfurche sowie
durch höher quergewölbte und zur Spitze steiler schräg abfallende
Decken. Das Analsegment zeigt eine grölsere flache und beinahe
kahle Grube.
Weiter südlich kommen noch zwei Arten mit bauchigen und
an der Spitze nicht dreieckig ausgeschnittenen Decken vor, die in
der Zeichnung dem Dejeani, auch unter einander sehr ähnlich sind
und sich wie folgt unterscheiden lassen.
!) Ann. Belg. 1894, p. 615.
Pe
Dt u
ır
33,
von Vorder- und Hinterindien. 275
Decken länger, an den Seiten anch beim Weibe nur flach ge-
rundet, ihre Spitze gemeinsam dreieckig ausgeschnitten. Abdomen
in beiden Geschlechtern dunkel gemakelt und das Analsegment
des Weibes mit einer grölseren flachen Grube. . Dejeani Fst.
Decken kürzer, an den Seiten mehr oder weniger bauchig ge-
rundet, ihre Spitze gemeinsam abgerundet, nicht gemeinsam
ausgeschnitten. Abdomen des Weibes ungemakelt und nur das
Analsegment mit einer flachen Grube, welche die Körperfarbe
erkennen lälst.
. Thorax auf dem Rücken mit einer kürzer oder länger einge-
ritzten Mittelfurche. Weibliche Hinterschienen !) rückwärts ge-
bogen.
Stirne etwas gewölbt und mit einem kleinen eingestochenen
oder dreieckigen Punkte, in den der Mittelkiel des Rüssels ver-
läuft. Decken in gleichmälsigem Bogen längsgewölbt, an der
Spitze nicht schnabelförmig nach unten gezogen. Thorax nicht
viel kürzer als breit, sein Vorderrand in der Mitte weit nach
vorne (so weit als die Augenlappen) vorgezogen, die Seiten
in flacheın Bogen bis dicht vor die Spitze convergirend, die auf
dem dicht und fein punktirten Grunde eingestreuten gröfseren
Punkte nur wenig grölser und wenig bemerkbar, das Mittelfeld
zwischen den schmalen und hellen Dorsalstreifen nur wenig
heller behaart als die dunkle, in der Mitte verengte Längsbinde
innerhalb der dicht weils behaarten und zerstreut punktirten
Seiten, höchstens die Mittellinie heller behaart. Rüssel mit
zwei, durch den Mittelkiel getrennten, tief eingedrückten und
die Fühlereinlenkung nicht erreichenden Furchen. Geilselglied 2
etwas länger als 1. Länge 3.5—10.5 mill., Breite 3.3—5.5 mill.
Vier Weiber von Belgaum . . . . . . conjunctus n. sp.
Stirne flacher und mit einer von einem gabelförmigen Kiel um-
gebenen Furche. Decken an der Spitze scharf schnabelförmig
nach unten gezogen. Thorax viel kürzer als breit, sein Vorder-
rand in der Mitte weniger weit vorgezogen als die Augenlappen,
bis vor die Mitte fast geradlinig, dann geschweift verengt, das
Mittelfeld des Rückens breit weifslich behaart und gelblich ge-
säumt. Geifselglied 2 beinahe kürzer als 1 . inflatus n.sp.
Thoraxrücken mit einem kürzeren oder längeren Mittelkiel, aber
ohne Spur einer Furche. Hinterschienen in beiden Geschlechtern
rückwärts gebogen. Geilselglied 2 wenig kürzer als 1. Decken .
!) Der Mann ist mir unbekannt.
18*
276 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
mit einer im Spitzenviertel stumpf gebrochenen Längswölbung
und zur Spitze steiler abfallend, an der Basis quer eingedrückt.
Abdomen in beiden Geschlechtern ungemakelt. Im Uebrigen ist
der Käfer dem conjunctus sehr ähnlich. Die männlichen Vorder-
schienen länger, schlanker und innen vor der Spitze lang aus-
gebuchtet. — Länge 10—11 mill., Breite 4—5 mill. Zwei Weiber
und ein Mann von Madras in meiner Sammlung fractus n. sp.
Larinodontes!) indicus. Ovatus, niyer, subnitidus elytris
maculatim pubescens; fronte depressa usque ad verlicem canaliculata;
rostro crassiore prothorace fere breviore arcuato; prothorace trans-
verso antrorsim rotundato-angustato; elytris antıce prothoracis basi
latioribus laterıbus parallelis, untice foriiter seriatim punctatis, postice
subtiliter punctato-striatis; femoribus dente spiniforme arma-
tis. — Long. 6 mill., lat. 3 mill.
Dem rivalis ?) Fst. in der Körperform nahe stehend, von ihm
und allen bisher beschriebenen Arten durch die bewehrten Schenkel
zu unterscheiden.
Rüssel in den Kopf eingepflanzt, dicker und kürzer als die
Vorderschenkel, ceylindrisch, fein aber an der Basis, namentlich an
den Seiten etwas gröber punktirt, zwischen den Fühlereinlenkungen
mit einem fein eingeritzten Striche. Fühler kurz, die grofse Keule
beinahe so lang als die Geilsel. Thorax an der tief zweibuchtiger
Basis am breitesten, die Aufsenecken und der Mittellappen spitz,
nach vorne flachbogig verengt, an der Spitze kurz halsförmig, dicht
körnig punktirt, jederseits mit einer von den Hinterecken schräg
nach innen und vorne gerichteten Binde aus längeren dünnen
Haaren, Augenlappen breit gerundet vortretend. Decken etwa um
die Hälfte länger als breit, mit schräg abfallenden Schultern, die
Sehulterecke durch einen flachen basalen Quereindruck zwischen
ihr und dem Streifen 3 etwas hervorgehoben, die Naht an der
Basis niedergedrückt, kein Punktstreifen erreicht ganz die Basis,
die gereihten Punkte vorne grols und tief, nach hinten sehr viel
feiner werdend und in vertieften Streifen stehend, jederseits vor
der Spitze mit einem tieferen Quereindrucke, Spatien flach, 2 bei-
nahe in seiner ganzen Länge und 4 in der hinteren Häfte am
breitesten, die dorsalen vor der Mitte mehr oder weniger von den
schmalen Brückchen zwischen den Punkten durchsetzt; aus längeren
1) Trud. Russ. ent. Ob. XXIV, p. 469.
?) Mit diesem Namen möchte ich eine Untergattung von Larinus
bezeichnen, deren Arten gezähnte Schenkel haben.
von Vorder- und Hinterindien. ir
anliegenden Härchen gebildet stehen eine Makel in dem Eindruck
vor der Spitze und zwei in zwei gröfsere Makeln aufgelöste Quer-
binden, die eine vor jenem Eindrucke, die andere in der Mitte.
Alle Sebienen inuen mit einer kurzen basalen Ausrandung und
dann bis zur Spitze von gleicher Breite, die vier vorderen wenig
gebogen, der Hornhaken an der Spitze beinahe senkrecht, Unter-
seite dicht und kurz behaart.
Nach einem Exemplar von Taunghu.
Stolatus parvulus. Länge 3 mill., Breite 1.4 mill. Pech-
braun und mit der üblichen doppelten Behaarung, Fühler hellroth,
Beine röthlich. Beinahe nur halb so breit als crinitus Bhn. und
horridus Reitt., von beiden noch durch den mit einer feinen Mittel-
rinne versehenen Rüssel und die dicke, beinahe kugelförmige Fühler-
keule verschieden. Rüssel kaum kürzer als der Thorax, leicht ge-
bogen, der Rücken von der Basis bis zur Fühlereinlenkung abge-
flacht und gerinnt, vorne ziemlich kräftig punktirt und etwas
glänzend. Geifselglied 1 doppelt so dick als 2, aber kaum länger
und höchstens so lang als breit, die übrigen quer, die Keule sehr
kurz eiförmig und etwa dreimal so dick als Geilselglied 7. Thorax
wie bei den beiden bekannten Arten mit scharfen nicht eingezogenen
Hinterecken, an der Basis beinahe doppelt so breit als der Vorder-
rand, die Seiten nach vorne im Bogen convergirend, die Punktirung
feiner als bei erinitus, mit den Decken zu einem ununterbrochenen
flachen Bogen längs, aber weniger hoch quergewölbt. Decken sehr
wenig breiter als die Thoraxbasis, parallelseitig, hinten stumpfer
gerundet, die Skulptur unter der anliegenden kurzen Behaarung
verdeckt. Die abstehende Behaarung ganz wie bei crinitus. Bei
einem der beiden vorliegenden Stücke sind Schienen und Tarsen
heller roth als die Schenkel.
Belgaum.
Niphades granicollis. Stalura magnitudineque N. fuberi-
collis !) Fst. Oblongus, niger, opacus, pilis squamiformibus ochra-
ceis maculatus; rostro dorso vitla ochracea in [ronte furcata signato;
prothorace elongato-quadrato mediocriter punctato, dorso granulato
linea media vitiaque lateralı bünterrupta ochraceis; elytris parallelis,
interstiliis antice secundo et quarto verrucis nonnullis, reliquis gra-
nulis parvis obsitis, quarto postice callosis, tertio parte postico,
maculis nonnullis basalibus scutellogue dense ochraceo-squamosis. —
Long. 10 mill., lat. 4.3 mill.
!) Trud. Russ. ent. Ol. XXIV, p. 469.
278 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Brust und Abdomen fleckig, die kräftiger gekeulten Schenkel
aufsen auf der Zahnstelle lehmfarbig; ebensolche Flecke sind auf
der vorderen Hälfte der Decke zerstreut, von ihnen ein basaler
makelförmiger auf den Spatien 4, 5, 6. Rücken der Decken etwas
quergewölbter als bei tubericollis, dafür aber die lang abschüssige
und dicht beschuppte Spitzenfläche zwischen den Schwielen flach
gedrückt, die nicht dichten Punkte eingedrückt, auf: der vorderen
Hälfte gröfser, zur Spitze hin erlöschend, die Streifen vorne kaum
bemerkbar, hinten fein eingeritzt, die marginalen tiefer eingedrückt,
die Warzen auf den Spatien 2 und 4 mit einigen dicken braunen
Börstchen, die kleinen und glänzenden Körnchen auf den übrigen
Spatien unregelmäfsig weitläufg, nur die auf 8 dichter und bis
zur Spitze verbreitet. Thorax länger als breit, an den Seiten
flach gerundet, mit der grölsten Breite etwas vor der Mitte, ein
breiter Ring an der Spitze feiner punktirt und nicht gekörnelt.
Rüssel dieker als bei tubericollis und an den Seiten grob punktirt-
gefurcht.
Nach einem Manne von Kanara.
Paramecops Wiedemanni. Angustior, parallelus, nigro-pi-
ceus, cinereo-mucoreus, antennis brunneis, rostro magis arcuato
punctato-sulcato; articulo secundo funiculi primo longiore; protho-
race latitudine mediana aequilongo, antice posliceque nonnihil an-
gustato, basi margineque antıco bisinuato; scutello parvo; elytris
lateribus parallelis, apice conjunctim rotundatis et minus declivibus;
femoribus evidentius dentatis, tibiis anticis intus bisinvatis. — Long.
7—8.5 mill., lat. 2.7—3.2 mill.
Von farinosus Wiedm. durch schmälere parallele Körperform,
den mehr gebogenen und punktirt gefurchten Rüssel, anders ge-
formten Thorax mit eingezogenen Hinterecken, an der Spitze nicht
einzeln zugespitzte Decken leicht zu trennen.
Bei der gröfseren und breiteren Wiedemann’schen Art ist der
Thorax an der Basis am breitesten, die Hinterecken etwas spitz-
winklig, die Seiten bis vor die Mitte leicht convergirend, vorne
breit und tief geschweift verengt, der Vorderrand an den Seiten
etwas aufgestülpt und breiter als die halsförmige Abschnürung an
der engsten Stelle. Decken über die mehr verrundeten Schulter-
ecken am breitesten, von hier bis zur steiler schräg abschüssigen
Stelle allmählich verengt, die Behaarung auf den Decken kürzer
und dichter. Geifselglied 2 etwas kürzer als 1. Schenkelzahn
klein. Vorderschienen innen gerade.
Kanara. Auch von Bombay in meiner Sammlung.
von Vorder- und Hinterindien. 279
Malosomus nov. gen. Hyorhinorum.
Caput rostro haud angustius. Scrobes subapicales foverformes.
Rostrum antice oblique declhwe. Prothoraz antice posticeque angu-
status bası Iruncatus. Elytra margine exteriore pone cozas posticas
haud emarginata. Metasternum diametro coxarum intermediarum
subaequilongum. Articulus primus tarsorum triangularıs secundo et
tertio simul sumptis paulo brevior. Reliquum ut in genere Steno-
cephalus Sch.
Beide Gattungen sind in der Körperform aufserordentlich ähn-
lich und haben auch die genäherten ovalen Augen, den mit dem
Kopfe gleich dicken und etwas gebogenen Rüssel, das verlängerte
erste Geifselglied, die freien Krallen und die gleiche relative Länge
der Bauchsegmente gemeinsam. Die Hauptunterschiede der neuen
Gattung liegen in der nahezu apical gelegenen Fühlereinlenkung,
in der längeren Hinterbrust, in dem kürzeren, nicht länglich vier-
eckigen ersten Tarsengliede und in dem äulserst schmalen Mittel-
brustfortsatze.
Malosomus lineatus. Elongatus, angustus, niger, supra dense
viridi-sgquamosus, crinis longis erectis hirsutus; antennis pedibusque
rufo-testaceis; prothorace subgloboso linea media denudato; elytris
subtiliter substriato-punctulatis, sutura interstitiisque secundo et serto
denudatis; femoribus sublus spina minutissima armalis. — 4.6—5mill.,
lat. 1.4—1.6 mill.
Von der Körperform des Eusomus elongatus Bhn. Die weilse
senkrecht abstehende Behaarunz der Oberseite ist auf Kopf und
Rüssel am kürzesten, auf den Decken am längsten und hier beinahe
doppelt so lang als auf dem Thorax, überall recht dicht. Fühler-
gruben von den ovalen und nicht gewölbten Augen um höchstens
den grölseren Augendurchmesser entfernt, ihre Entfernung von ein-
ander wenis grölser als die der Augen, letztere kaum grölser als
die Dicke der Schaftspitze, Rüssel nicht länger als der Kopf bis
zum Augenvorderrande, seine kurze Spitzenfläche kahl. Die vier
ersten Geifselglieder länger als breit, 1 das längste, die drei letzten
höchstens so lang als breit, die oblonge Keule mindestens so lang
als die drei letzten Geilselglieder zusammen und wenig dicker als
die Schaftspitze. Thorax etwas höher längsgewölbt als die Decken,
seine Spitze etwas schmäler als die abgestutzte Basis, ziemlich dicht
punktirt. Decken mindestens 2% mal so lang als in der Mitte breit,
hier am breitesten, hinten spitz gerundet, in gleichmälsig flachem
Bogen längsgewölbt, die dichten Punktreihen nur neben den kahlen
280 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
und scheinbar etwas gewölbten Spatien deutlich, die Naht bis zur
Spitze, Spatium 2 und 6 hinter der Basis und vor der Spitze etwas
abgekürzt. Schenkel wie die Oberseite grün beschuppt, die kleine
Zahnspitze nicht leicht zu sehen. Unterseite weilslicher beschuppt
und wie die Beine kurz, beinahe anliegend behaart.
Belgaum. 1d\, 22.
Malosomus Andrewesi. Oblongus, convezior, niger, dense
viridi-squamosus, crinis brevioribus minus erectis obsitus; antennis
pedibusque rufo-brunneis; elytris mazıma latitudine paulo post medium
substriato-punctulatis, interstitiis punctulis minutis uniseriatim obsitis;z
femoribus muticis. — Long. 4—4.7 mill., lat. 1.3—1.7 mill.
Kürzer und die Decken gewölbter als bei lineatus und sowohl
durch die kürzere geneigte Behaarung als auch durch die fehlenden
kahlen Linien von ihm verschieden. Es finden sich allerdings
Stücke mit ganz oder theilweise kahler Naht, auch Stücke mit
einer rundlichen Kahlmakel jederseits neben der Naht am An-
fange der abschüssigen Stelle; solche Stücke gehören aber dem
weiblichen Geschlecht an, und ihre Kahlstellen sind augenscheinlich
durch Abreibung entstanden, die Länge der gekrümmten und ge-
neigten Haare nimmt auch vom Rüssel zu den Decken ab, aber die
längsten auf letzteren sind kaum länger als die auf dem Thorax
des lineatus.
Thorax nicht höher gewölbt als die Decken (letztere höher
als jener), kaum so lang als breit und an den Seiten stärker ge-
rundet. Der höchste Längswölbungspunkt der Decken liegt in, ihre
grölste Breite etwas hinter der Mitte.
Belgaum. In Mehrzahl.
Opseorhinus nov. gen. Myorhinorum.
A genere praecedente (Malosomus) scrobibus elongatis, articulo
secundo funiculi elongato, prothoracis basi bisinuato, elytrorum basi
er parte elevato-marginato et maryine ezteriore pone cozas posticas
emarginato, etiam metasterno multo breviore distinctus.
Schon die zweibuchtige Thoraxbasis mit dem nach hinten vor-
gezogenen Mittellappen unterscheidet diese Gattung von den drei
verwandten Sienocephalus Sch., Atmesia 1) Pasce. und der oben be-
schriebenen Malosomus. Gemeinsam haben diese vier Gattungen:
„Kopf und Rüssel von gleicher Dicke, Krallen frei“, unterscheiden
sich aber wie folgt.
!) Mir in natura unbekannt.
von Vorder- und Hinterindien. 2381
. Fühlereinlenkung in oder hinter der Mitte.
. Erstes Tarsenglied länglich viereckig, beinahe so lang als 2
und 3 zusammen und nieht schmäler als 3. Augen beinahe zu-
sammenstolsend. Mittelhüften nicht ‚getrennt. Schienen zur
Spitze allmählich verbreitert (Typus setipennis Fhrs.).
Stenocephalus Sch.
2. Erstes Tarsenglied dreieckig, kürzer als 3 und 4 zusammen und
nicht breiter als 3 (Typus marginata Pase.) . . Almesia Pase.
1. Fühlereinlenkung näher der Spitze. Mittelhüften durch eine
schmale Leiste getrennt. Schienen parallelseitig, nur an der
Spitze breiter.
3. Fühlerfarchen grubenförmig. Decken an der Basis nicht erhaben
gerandet, ihr Aufsenrand bei den Hinterhüften nicht gebuchtet.
Thorax mit eingezogenen Hinterecken und abgestutzter Basis.
Hinterbrust fast so lang als der Mittelhüftendurchmesser. Geifsel-
glied 1 länger als 2. Schildchen nicht sichtbar (Typus linea-
ERSIIDBRSD RN OEL . 2... Malosomus nov. gen.
3. Fühlerfurche bis zur Russeikice verlängert. Decken an der
Basis erhaben gerandet, ihr Aufsenrand bei den Hinterhüften ge-
buchtet und der Marginalstreifen dem neunten genähert. Thorax
trapezförmig, seine Basis flach zweibuchtig mit nach hinten vor-
gezogenem Mittellappen. Hinterbrust viel kürzer als der Mittel-
hüftendurchmesser. Geifselglied 2 länger als 1. Schildchen
sehr klein (Typus globulus n. sp.) . . Opseorkinus nov. gen.
Sowohl bei Malosomus als auch bei Opseorhinus ist Tarsen-
glied 1 dreieckig und kürzer als 3 und 4 zusammen.
Opseorhinus globulus. Breviter ovatus, convezus, niger,
wm
nitidus, squamis viridibus sat dense obsitus; antennis rufo-piceis;
rostro capite longiore, dorso haud profunde depresso bicarınulato;
oculis approzimalis; prothorace transverso trapeziforme basi bisinuato
ungulis lateralibus acuto; scutello minuto; elytris medio prothoracis
bası latioribus, apice obtuse rotundatis, convezis, serialim punctatis,
interstitiis planis latis; femoribus subtus spina parva armalis, tibiis
anticis minute erenulatis. — Long. 3.1—4.5 mill., lat. 1.6—2.7 mill.
Einem Mylacus seminutum F. nicht unähnlich. Die wenigen
vorliegenden Stücke sind mehr oder weniger abgerieben; die best-
erhaltenen von ihnen lassen jedoch erkennen, dafs der Körper grün
beschuppt (ob mit oder ohne Zeichnung bleibt ungewils) und weder
behaart noch beborstet ist.
Entfernung der nicht gewölbten ovalen Augen kleiner als die
der Fühlereinlenkungen. Rüssel um ein Viertel läoger als der
232 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Kopf, die Rückenkanten fein kielartig, der Rücken zwischen den
Kielen und die Stirne flach vertieft. Alle Geilselglieder mindestens
so lang als breit, 1 und 2 stark verlängert, 2 das längste. Thorax
an der Basis doppelt so breit als lang, an der Spitze kaum breiter
als die halbe Basis, an den Seiten flach gerundet, Rücken flach
längsgewölbt, die Hinterecken spitzwinklig, der Mittellappen zuge-
spitzt stumpfwinklig, überall undicht und etwas unregelmäfsig
punktirt. Decken des kleineren Mannes etwas länger als breit und
viel weniger bauchig, beim Weibe höchstens so lang als breit,
hoch längsgewölbt und zur Spitze steil abfallend, gleich hinter
der Basis schmal quer eingedrückt, diese von den Aufsenecken
bis zum Nahtstreifen aufgestülpt und erhaben gerandet, alle Streifen
an der Basis und Spitze etwas vertieft. Beim Manne ist die
Schenkelbewehrung und die Zähnelung der Vorderschienen deut-
licher.
Belgaum, Kanara.
Echinocnemus Roelofsi. Oblongus, niger, squamulis ochra-
ceis tectus, albido- et rubiginoso-variegatus; antennis piceis; rostro
feminae prothorace haud longiore arcuato; prothorace paulo trans-
verso, intra apicem anguste leviterque constricto, lateribus moz
pone stricturam rotundato-dilatato, lateribus late rubiginoso-sgquamoso;
elytris parallelis, profunde punctato-striatis, interstitiis nonnihil con-
vezis, macula rotundata post medium; interstitio sexto basi lateribus-
que albido-squamosis. — Long. 3.5 —3.8 mill., lat. 1.35—1.5 mill.
Von pruinosus !) Fst., der die neue Art am ähnlichsten ist,
durch hinten viel weniger verengte Decken, dünneren Rüssel,
kürzeren und stärker gerundet erweiterten Thorax, tiefere Decken-
streifen und anders gefärbte Beschuppung verschieden.
Rüssel so dick wie der von adustus ?) Chvrl., beim Manne
etwas kürzer als der Thorax. Dieser am Vorderrande hinter den
Augen gebuchtet und mit gerundet vortretenden Augenlappen, die
Seiten bis gegenüber dem dritten Punktstreifen ziegelroth, der
Rücken lehmfarbig beschuppt. Decken doppelt so lang als breit,
bis zum Spitzenfünftel parallelseitig, dann gerundet verengt und
etwas zusammengezogen, die Spitze selbst flach abgerundet, die
Sehultern kurz gerundet, der Rücken nicht längsgewölbt, zur Spitze
schräg gerundet abfallend; die runde weilsliche Makel hinter der
Mitte liegt zwischen den Streifen 1 und 4, auf dem Rücken die
1) Stett. rent...Ztg. 1891, p..279,
?) Naturaliste 1879, p. 117.
N a
von Vorder- und Hinterindien. 283
Schildehengegend und einige Nebelflecke auf der vorderen Decken-
hälfte weifslich.
Nach einem Pärchen von Paungde.
Hydronomidius nov. gen. Hydronominorum.
Antennae medianae funiculo clavam versus sensim dilatato, ar-
tieulo primo elongato. Oculi convexi prominuli. Scrobes laterales
haud obligui. Prothorax basi apiceque Iruncatus lobis ocularıbus
nullis. Scutellum distinctum. Elytra antice prothorace latioria humeris
distinctis. Metasteruum cozarum intermediarum diametro fere aequi-
longum. Processus abdominalis lonyitudine metasterni angustior.
Femora modice inerassata mulica; lMbiae rectae, intermediae apicem
versus arcualae. Religuum ut in genere Dicranthus Mots.
Mit der Motschulsky’schen Gattung hat die neue, die in oder
nahe der Mitte des Rüssels eingelenkten Fühler, die parallel dem
Rüsseloberrande gerichtete Fühlerfurche und die zur Spitze hin
verdiekte Fühlergeifsel mit an die Keule geschlossenem Gliede 7,
ferner die getrennten Mittelhüften gemeinsam, unterscheidet sich
aber von ihr besonders durch kürzere Hinterbrust, schmäleren
Abdominalfortsatz, längeres zweites Bauchsegment (doppelt so lang
als 3 und 4 zusammen), deutliches Schildehen und fehlende Augen-
lappen sowie fehlende Trochanterenborsten. Während bei Dieran-
thus alle Schienen im Spitzendrittel gebogen sind, zeigen bei Hydro-
nomidius nur die Mittelschienen diese Eigenthümlichkeit.
Hydronomidius molitor. Oblongo-ovalus, nonnihil convezus,
niger, dense albido-griseo-squamosus; rostro anlice, antennis pedibus-
que rufis; oculis convezis; rostro arcuato cylindrico femoribus antıcis
paulo longioribus; prothorace transverso antice coarctato; elytris
prothorace nonnihil latioribus fere parallelis, subtilissime punctato-
striatis, interstitiis latis planis; femoribus parum compressis vir in-
crassatis. — Long. 4 mill., lat. 1.3—2 mill.
Einem grofsen Tychius in der Körperform ähnlich. Stirne
breit, zwischen den Augen quer eingedrückt und dicht beschuppt.
Rüssel so diek als der Vorderschenkel an der dieksten Stelle, beim
Manne bis zur Fühlereinlenkung etwas vor der Mitte punktirt und
beschuppt, dann bis zur Spitze kahl, glänzend, roth, beim Weibe
von der Basis bis zur Spitze unbeschuppt, kaum sichtbar punktirt
mit der Fühlereinlenkung in der Mitte. Geifselglied 1 dick, so
lang als die drei folgenden, von diesen 2 so lang, 3 und 4 kürzer
als breit, die übrigen stark quer und allmählich breiter, 7 an die
Keule geschlossen, diese eiförmig zugespitzt und so lang als die
284 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
sechs letzten Geifselglieder, Schaft und Geifsel reifartig beschuppt.
Thorax an der Basis doppelt so breit als an der Spitze, bis vor
die Mitte beinahe parallelseitig, dann schnell gerundet- zusammen-
gezogen, der Vorderrand schmal und leicht abgeschnürt, ohne Spur
von Augenlappen, mit den Decken nahezu gleich längsgewölbt.
Decken doppelt so lang als breit, bis zum Spitzendrittel parallel-
seitig, dann gerundet-verengt, die Spitze ziemlich stumpf gerundet,
der höchste Punkt ihrer Längswölbung in der Mitte, die Schultern
rechtwinklig und kurz gerundet. Alle Schuppen, mit Ausnahme
der runden auf Kopf und Rüssel, sind länglich und namentlich auf
der Oberseite dicht an einander gelegt, auf den Decken nicht ganz
dicht anliegend. Die schmalen Tarsen etwas kürzer als die Schienen,
diese und die Schenkel von gleicher Länge, der gekrümmte Horn-
haken an der Schienenspitze beim Manne deutlicher.
Belgaum. Ein Pärchen.
Endaliscus'!) prolongatus. &. Elongatus, nigro-fuscus,
crusta silacea dense tectus; rostro arcuato dense seriatim punctato
lateribus pluricarinulato et canaliculato; prothorace subquadrato
antice subito coarctato, basi bisinuato, dense punctato; elytris relror-
sum sensim angustalis, ante apicem nonnihil contractis, apice sıngulo
subacute rotundatis, densissime punctato striatis, interstitüuis planis;
femoribus incrassatis. — Long. 5.8 mill., lat. 1.9 mill.
Doppelt so grols als Skalitzkyi Kirsch und Kirsch‘ ?) Fst.,
von beiden durch die hinten gerafften und stumpf-schwanzartig
ausgezogenen Decken des Mannes verschieden.
Geifselglieder bis auf das erste kahl und glänzend. Stirne
mit einem flachen Quereindruck zwischen den Augen. Die Punkte
auf ihr so grols als die auf dem Thorax und etwas gröfser als die
auf dem Rüssel. Rüssel kürzer als der Thorax. Letzterer mit paral-
lelen Seiten und eingezogenen Hinterecken, vorne gerundet-zusammen-
gezogen und seitlich hinter dem Vorderrande abgeschnürt, sein
Rücken flach wie der der Decken und mit diesem in derselben
Ebene liegend. Schildehen klein und schmal. Decken mit schräg
gerundet-abfallenden, etwas wulstigen Schultern, die Aulsenecken
etwas nach vorne vorgezogen und die eingezogenen Hinterecken
des Thorax umfassend, innerhalb der Schulter an der Basis leicht,
hinter der Vereinigangsstelle der Punktstreifen breiter eingedrückt,
vom Spitzendrittel ab in flachem Bogen zur Spitze abfallend, die
1) Berl. ent. Ztg. 1873, p. 419.
?) Deutsche Entom. Zeitschr. 1890, p. 269.
von Vorder- und Hinterindien. 285
Punkte in den Streifen noch dichter und etwas grölser als die auf
dem Thorax. Unterseite und Schenkel ebenso wie der Thorax,
Schienen garnicht punktirt.
Zwei Männer von Paungde.
Smieronyz bituberculatus. &g. Oblongo-ovatus, convexus,
dense rubiginoso-squamosus; rostro prothorace sesgquilongiore, parum
arcuato, densissime punctato; prothorace latitudine aequilongo, postice
parallelo, antice sinuato-angustato, dorso medio denudato (detrito?);
elytris prothorace multo latioribus, obsolete punctato -strialis, inter-
stitiis planis, postice utrinqgue tuberculo munitis; femoribus evidenter
dentatis. — Long. 4.8 mill., lat. 1.6 mill.
Eine der gröfsten bisher beschriebenen Arten, die durch ihre
eintönig rostfarbige Beschuppung und den nach hinten gerichteten
Tuberkel auf der Schwielenstelle der Decken ausgezeichnet ist.
Thorax bis vor die Mitte mit parallelen Seiten, dann gerundet-
und geschweift-verengt, der Vorderrand mit gerundeten Augenlappen
und kaum breiter als die halbe Basis, deutlich längsgewölbt. Decken
mit rechtwinkligen, sehr kurz gerundeten Schultern, bis hinter die
Mitte parallelseitig, dann gerundet-verengt, ihre Längswölbungslinie
mit dem höchsten Punkte vor der Mitte und höher als die des
Thorax, sowohl die Streifen als auch die Punkte in ihnen sehr fein.
Tarawady. Nach einem Männchen.
Smieronyz anthracinus. d. Ovatus, converus, niger, sub-
opacus; rostro elongato subrecto punctato-striolato,; prothorace lateri-
bus rotundato-dilatato, obsolete granuloso; elytris prothorace fere
dupto latioribus remoto punctato-strialis striüs antice aculis, inter-
stitüis coriaceis; femoribus evidenter dentatis. — Long. 2.9 mill.,
lat. 1.5 mill.
Kleinen cyaneus Ghl. im Umrifs ähnlich. Thorax und Decken
sind wie mit abgeschliffenen Körnern, besonders der Thorax dicht
besetzt und glänzend fettartig. Ersterer ist so lang als breit, seine
Seiten gerundet erweitert, etwas hinter der Mitte am breitesten, nach
vorne mehr verengt als nach hinten, ziemlich hoch längsgewölbt,
mit dem höchsten Punkte etwas hinter der Mitte. Decken oval,
hinten spitz gerundet, mit der grölsten Breite in der Mitte, hier
reichlich doppelt so breit als der Thorax, die Basis breiter als die
Thoraxbasis und ausgerandet mit deutlich vorgezogenen Aulsen-
ecken, höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Punkte
vor der Mitte, von hier in flachem Bogen zur Spitze abfallend, die
Punktstreifen fein an der Basis tiefer eingeritzt, die Punkte in
ihnen länglich, Streifen 7 und 8 gereiht punktirt; die breiten Spatien
286 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
flach und noch flacher gekörnelt als der Thorax. Beine mit weils-
lichen Schuppenhärchen bestreut.
Zwei Männer von Belgaum.
Ezarcus !) Pascoei. Elongalus, angustus, minus convezus,
corpore subius scutellogue niger, supra antennis pedibusque ferrugi-
neus; prothorace subquadrato confertim punctato, margine antico
nigricante; rostro cylindrico prothorace paulo longiore postice la-
teribus sat dense, reliqua parte vier conspicue punctulato nitido;
fronte valde remote punctulato, inter oculos puncto impressa; elytris
parallelis densissime grosseque punctato-subsulcatis, interstitüs non-
nihil convezis obsoletissime coriaceis. — Long. 9.5 mill., lat. 2.8 mill.
Pascoe beschreibt den Thorax von Hearsyei, der einzigen bis-
her bekannten Art: „narrowed anteriorly, rounded at the sides,
finely punetured“ und die Decken: „more than twice as long as
the prothorax, striate-punctate, punctures approximate*. In der
Form des Thorax und der Deckensculptur liegen die Abweichungen
der neuen Art. Der Thorax hat nämlich kaum gerundete, beinahe
parallele Seiten und ist hinten weniger, vorne mehr gerundet ver-
engt, seitlich hinter dem Vorderrande flach eingeschnürt, dieser
hinter den Augen flach ausgerandet, die gerundeten Augenlappen
deutlich vorragend, die Punkte vorne auf dem Rücken feiner als
hinten und an den Seiten, diese in der Mitte mit einem flachen
Eindruck und einer kleinen schwärzlichen runden Makel, die
gröberen Punkte meist ebenso grols als die Räume zwischen ihnen.
Decken beinahe dreimal so lang als der Thorax, an der ausge-
randeten Basis mit spitzwinkligen Vorderecken, etwas breiter als
die Thoraxbasis, flach und schräg gerundet erweitert, dann bis
zum Spitzendrittel allmählich aber wenig, hinten mit einer kleinen
Schweifung schneller verengt, an der Spitze ziemlich breit abge-
stutzt; die acht äulseren nicht tiefen Furchen fast breiter als die
zwischenliegenden und gewölbten Spatien, die beiden inneren ebenso
breit als die äufseren, aber schmäler als die flachen Spatien I und
2, die Punkte in den Furchen viereckig, grübchenartig, stellenweise
quer und von einander nur durch linienförmige Brückchen getrennt,
die niedriger liegen als die Spatien, diese hinten erhabener, die
Vereinigungsstelle von 1 und 9 an der Spitze stampfbeulig. Hinter-
brust wie die Thoraxseiten, von dem ovalen und zugespitzten Ab-
dominalfortsatz mit einer tief eingedrückten Furche; Abdomen kaum
sichtbar, Schienen sehr fein, Schenkel nur gegen die Spitze dichter
!) Ann. Mag. 1880, p. 372.
von Vorder- und Hinterindien. 237
und gröber punktirt. Analsegment abgestutzt mit gerundeten Aufsen-
ecken.
Alle Schienen mit einem beinahe horizontalen Hornhaken, an
der Aufsenecke mit einem vertikalen Dorn, ihre Unterseite auf den
vorderen zwei Dritteln ihrer Länge ausgerandet und mit beborsteten
Zahnspitzen besetzt, der Rücken der hintersten im Spitzendrittel
kurz und dicht gewimpert.
Tarawady. Ein Exemplar.
Apion!) Herbst.
a) Fühler zwischen der Basis und dem Basaldrittel
eingelenkt.
Apion credulum. &. Breve, convezrum, nigrum, griseo-
pubescens; oculis comvezis; rostro prothorace nonnihil longiore,
femoribus anticis aequicrasso, arcuato; prothorace latitudine basali
aequilongo, antice sinualo-angustato, basi truncato, confertim punc-
tato, basi abbreviatim sulcato; elytris humeris distinctis, breviter
ovalis, convezioribus, acute catenulato-striatis, interstitiis planis. —
Long. 1.9 mill., lat. 0.9 mill.
Kürzer und gewölbter als vicinum Kirby, der Rüssel dicker,
der Thorax etwas feiner punktirt, die Behaarung dieker und weils-
licher.
Geilselglied 1 länger als breit, halb so lang und etwas dicker
als der Schaft, dieser an der Basis gebräunt. Stirne und Rüssel
feiner punktirt. Thorax länger, von den Hinterecken bis zur Mitte
parallelseitig, dann gerundet- und geschweift- verengt, deutlicher
längsgewölbt mit dem höchsten Punkte etwas hinter der Mitte.
Decken höchstens ein Fünftel länger als breit, mit der gröflsten
Breite und Höhe in der Mitte, an der Spitze ziemlich stumpf, die
Schultern kurz gerundet, in gleichmälsigem Bogen und viel höher
längsgewölbt als der Thorax, hinten im Viertelkreisbogen zur Spitze
abfallend, die Streifen mit einer, die flachen Spatien wenig breiter
als die Streifen, mit zwei Reihen weilsgrauer Härchen. Die Unter-
Seite dichter, die Episternen sehr dicht weilslich behaart.
Belgaum. Ein Männchen.
Apion insolens. 9. Von der kurzen Form des vorher-
gehenden (credulum), auch ebenso gewölbt und skulptirt, aber durch
1) Bei den hier beschriebenen Arten sind die Krallen, wenn
in der Beschreibung nicht: besonders erwähnt, appendikulirt oder
gezähnt. {
288 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
seine oben und unten gleichmälsig feinere und längere gelbgraue
Behaarung wie bei vicinum Kirby, durch den dünneren und viel
längeren, in den Kopf eingepflanzten Rüssel sowie durch den anders
geformten Thorax verschieden. Letzterer hat nämlich eine sehr
flach zweibuchtige Basis, ist kürzer als breit, an den Seiten gerundet-
erweitert, vor den etwas nach aufsen vortretenden Hinterecken
kurz, binter dem Vorderrande lang geschweift, die Längswölbung
höher mit dem höchsten Punkte hinter der Mitte. Rüssel bedeutend
länger als der halbe Körper, stark gekrümmt, an der Basis höher
als an der Spitze, zwischen der Fühlereinlenkung und der Spitze
beiderseits flach ausgebuchtet. Wenn auch der abweichend geformte
Rüssel dem credulum-Weibe eigenthümlich sein könnte, so halten
doch seine Lage zum Kopf, die Thoraxform und die Bekleidung
ab, den ensolens für das Weib des credulum zu halten; bei diesem
ist der Rüssel nicht in den Kopf eingestochen, d.h. seine Ober-
kante bildet mit der des Kopfes eine ununterbrochene Bogenlinie.
In der Grölse unterscheiden sich beide Arten nicht.
Chamba. Ein Weibchen.
Apion grus. Q. Breve, converum, nigrum, opacum, griseo-
pubescens; rostro recto elytris et prothorace simul sumplis paulo
breviore; fronte fortiter punctata; oculis converis; antennarum clava
angusta, elongata, fusiforme; prothorace basi bisinuato, antice sinu-
ato-angustato, intra apicem leviter constricto, densissime punctato
Iinea media postice obsoleie impresso; elytris latitudine parum longi-
oribus, profunde punctato-sulcatis, interstitiis nonnihil convezis sub-
tiliter coriaceis, opacis. — Long. 3 mill., lat. 1.8 mill.
Doppelt so grofs und die Decken noch höher längsgewölbt
als croceifemoratum Ghl. Die neue Art ist durch den langen,
geraden Rüssel sowie durch die grobe Deckenskulptur ausgezeichnet.
Rüssel des Weibes nicht in den Kopf eingepflanzt, fein gereiht-
punktirt, etwas glänzend, jederseits vor den Augen mit zwei durch
einen feinen Kiel getrennten flachen Längseindrücken. Stirne
weniger dicht und flacher punktirt als der Thorax. Augen kurz
oval, deutlich gewölbt, weilshaarig umrandet. Alle Geilselglieder
länger als breit, 1 mindestens halb so lang als der Schaft, so
lang und kaum dicker als die beiden folgenden. Thorax kürzer
als breit, in der Basalhälfte parallelseitig, in der vorderen geschweift-
verengt, die Basis schmal aufgebogen, der Vorderrand breit erhaben.
Der Rücken nicht hoch längsgewölbt, jeder der sehr gedrängten
Punkte mit einem kurzen Härchen, die schmalen Räume zwischen
den Punkten körner- oder runzelartig und wie der Vorderrand
von Vorder- und Hinterindien. 289
äulserst fein lederartig, die stumpf eingedrückte und etwa bis zur
Mitte reichende Mittellinie vor dem längs eingedrückten Schildchen
tiefer. Decken mit schräg abfallenden Schultern und beinahe paral-
lelen Seiten, hinten gerundet- verengt, hoch, etwas bucklig längs-
gewölbt, hinten steil abfallend, die Punkte in den Furchen weit-
läufig, nicht grols, jeder mit einem feinen Härchen, die Spatien
breiter als die Furchen, fein lederartig und mit grauen, etwas
dickeren weifslichen Härchen nicht dicht besetzt.‘ Beine schlank
und wie die Unterseite undicht weilslich behaart, letztere undichter
aber ebenso grob punktirt als der Thorax.
Nach zwei Weibern von Prome.
Apion tonsile. Oblongo-ovatum, convezum, atrum, subnilidum,
pilis brevis adpressis albidis adspersum; oculis vie convezis; fronte
depressa, coriacea; rostro capite prothoraceque simul sumptis minime
aequilongo, arcuato ; prothorace latitudine fere longiore, parum conico,
lateribus subrecto, disperse punclulato; elytris mazima latitudine
post medium, punctato-striatis, interstitiis subconvexis uniseriatim
albo-palosis; untennis gracilibus. — Long. 2.1 mill., lat. 8 mill.
Etwas gröfser als cylindricolle Ghl., die Decken viel höher
längsgewölbt, mit eingedrückten, an der Basis tieferen und gröber
punktirten Streifen, der Rüssel etwas dicker, die Augen noch weniger
gewölbt, die Thoraxbasis flach zweibuchtig.
Die eingedrückte, jederseits am inneren Augenrande durch
einen feinen Kiel begrenzte Stirnfurche zeigt zuweilen in der Mitte
eine stumpf erhabene Mittellinie, welche die Stirne zweifurchig
erscheinen lälst. Rüssel in beiden Geschlechtern an Länge nur
wenig verschieden, ziemlich kräftig gestreift-punktirt. Geifselglied 1,
das längste, nur wenig länger als breit, so dick wie die Schaft-
spitze und dicker als die übrigen Glieder, 2 kaum so lang, die
übrigen kürzer als breit, die Keule so lang als die vier letzten
Geilselglieder und doppelt so dick,. an beiden Enden zugespitzt.
Thorax mit geraden zur Spitze nur wenig convergirenden Seiten,
kaum längsgewölbt, die Punkte oberflächlich, vor dem in einer
Höhlung liegenden Schildehen kurz gefurcht. Decken an der
breitesten Stelle hinter der Mitte mindestens doppelt so breit als
die Thoraxbasis, von den kurz gerundeten Schultern ab bis hinter
die Mitte geradlinig erweitert, dann gerundet-verengt, ziemlich hoch
längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte in der Mitte, hinten ziem-
lich steil abfallend, die Punkte in den Streifen nicht dicht, ohne
Härchen, nach hinten an Gröfse und wie die Streifen an Tiefe
etwas abnehmend, die Spatien äufserst fein lederartig gerunzelt.
Deutsehe Eutomol. Zeitschr. 1898. Heft IT. 19
290 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Unterseite oberflächlich und spärlich punktirt. Oberseite mit fett-
artigem Glanze.
Belgaum. Mehrere Stücke.
Apion morosum. PBreve, convezum, migrum, pilis squami-
formibus supra flavo-albidis, subtus albidis obsitum; antennis pedi-
busque testaceis; rostro recto apicem versus altenualo; oculis con-
vexis; fronte punctato-striata; prothorace quadrato basi parum bi-
sinuato, ante medium sinuato-angustato, subremote punctato; elytris
convezis, acute punctato-striatis, striüs unt-, interslilüs subbiseriatim
pilosis. — Long. 1.7 mill., lat. 0.8 mill.
Von vieiae Payk. durch den längeren, geraden und zur Spitze
allmählich dünner werdenden Rüssel, kürzere, gewölbtere, hinten
spitz gerundete Decken, nieht dicht weils behaarte Unterseite sowie
durch die Art der Bekleidung verschieden.
Die Bekleidung besteht auf der Oberseite aus gelblich-weifsen,
auf der Unterseite aus weilsen, dicken, schuppenartigen Haaren, die
nur auf den Seitenstücken der Brust dicht gestellt sind; auf den
flachen Deckenspatien stehen solche Schuppenhaare unregelmälsig
zweireihig, in den scharf eingegrabenen Streifen etwas kürzere und
feinere einreihig. Rüssel so lang als Kopf und Thorax zusammen,
bis zu der Fühlereinlenkung gleich dick und so dick als der des
viciae g\, dann in beiden Geschlechtern zur Spitze allmählich
dünner, Fühlereinlenkung um etwa den halben Augendurchmesser
von diesen entfernt. Thorax mit seitlich etwas abgeschnürtem
Vorderrande, vor dem Schildchen mit einem flachen, runden, kaum
bemerkbaren Eindrucke, die weitläufigen Punkte oberflächlich.
Decken nur wenig länger als breit, mit der grölsten Breite und
dem höchsten Punkte der Längswölbung in der Mitte, die Punkt-
streifen wie bei viciae, die Spatien nicht breiter als die Streifen,
2 an der Basis gegen das Schildchen erweitert. Hüften und Tra-
chanter schwarz, Tarsenglied’ 4 gebräunt.
Kanara; ein Pärchen.
Apion majorinum. Dem vorhergehenden (morosum) aulser-
ordentlich ähnlich, aber gestreckter, der Rüssel in beiden Ge-
schlechtern eylindrisch, deutlich gebogen; der Thorax länger als
an der Basis breit, der Vorderrand seitlich nicht abgeschnürt, der
Rücken mit einer bis zur Mitte reichenden eingedrückten Furche,
seine Punktirung noch weitläufiger und feiner. Decken länger,
hinten weniger steil zur Spitze abfallend, von brauner Grundfarbe,
die Bekleidung aus weilslichen Schuppenhaaren bestehend. Fühler
von Vorder- und Hinterindien. 29]
an der Basis, Beine bis auf die Krallen und braunen Hüften roth.
Länge 2.2 mill., Breite 0.8 mill.
Nach einem Pärchen von Belgaum.
Apion semotum. breve, convexum, nigrum, opacum, pube
tenue cinerea adspersum; rostro in utroque seru cylindrico capite
infizo, arcuato, elytris aequilongo (S\) ad longiore; oculis comvezis;
prothorace nonnihil transverso, lateribus rotundato, confertim punc-
tato; elytris antice latioribus, postice rotundato-angustalis, apice
minus acute rotundatis, profunde punctato-sulcatis, interstitüs strüs
angustioribus parum convezis, subseriatim pubescentibus. — Long.
1.8 mill., lat. 1 mill.. |
Bei derselben Länge etwas breiter als morosum, ebenso hoch
gewölbt, aber ganz matt schwarz und von ihm namentlich durch
den langen gebogenen und in den Kopf eingepflanzten eylindrischen
Rüssel verschieden.
Einlenkung der Fühler um etwas mehr als den Augendurch-
messer vom Augenvorderrande entfernt. Rüssel und Stirne gereiht
punktirt, letztere beim Manne mit zwei punktirten Streifen. Tho-
rax kürzer als an der zweibuchtigen Basis breit, in der Mitte am
breitesten, die Hinterecken scharfwinklig, der Vorderrand seitlich
leicht abgeschnürt, die ziemlich kräftigen Punkte deutlich gröfser
als ihre Zwischenräume, jeder von jenen mit einem feinen anliegen-
den Härchen, vor dem Schildehen mit einer kurzen schmalen
Furche. Decken über die schräg abfallenden Schultern im Ver-
hältnifs zur Thoraxbasis breiter als bei morosum, die Schulterecken
ziemlich scharf stumpfwinklig, von hier bis hinter die Mitte fast
geradlinig, aber wenig verbreitert, dann gerundet verengt, die
Streifen tiefer und die Spatien schmäler als bei jenem, letztere
etwas gewölbt, kräftiger lederartig gerunzelt und äufserst fein
unregelmälsig zweireihig, die Furchen einreihig anliegend be-
haart.
Kanara. Ein Pärchen.
b) Fühler zwischen Basaldrittel und Mitte eingelenkt.
& Kopf hinter den Augen verlängert, Hinterschenkel erreichen
oder überragen den Apex, Punktstreifen 10 an der Spitze
deutlich.
ß'. Vorderrand des Prosternums vor den Hüften abgestutzt, die
Verlängerung des Kopfes hinten nicht abgeschnürt, die Augen
an den Seiten des Kopfes; Mittelhüften deutlich getrennt.
Conapion Mots. Typus clavipes Gerst.
Bro)
292 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Conapion benignum. Oblongo-ovatum, converum, migrum,
obsolete albido-pruinosum; eiylris perraro aenescentibus; fronte ob-
solete bisulcata; prothorace elongato-quadrato, cylindrico, opaco
sat dense punctulaio; elytris nonnihil nitidis punctato- sulcatis,
interstitiis nmonnihil comvezis coriaceis. — Long. 1.8 mill., lat.
0.8 mill.
Dem gracile!) Gerst. in der Körperform äufserst ähnlich,
aber namentlich durch längeren und cylindrischen, weder an der
Basis verengten, noch hinter dem Vorderrande abgeschnürten Tho-
rax, durch die lederartig gerunzelten und bereiften Decken sowie
durch schwarze Fühler und Beine verschieden.
Rüssel in beiden Geschlechtern kürzer als Kopf und Thorax
zusammen, etwas gebogen, zur Spitze hin allmählich, wenn auch
nur wenig verengt, aber nicht breit gedrückt, beim Manne etwas
dicker, kürzer, sehr dicht punktirt, matt, beim Weibe dünner, von
der Fühlereinlenkung bis zur Spitze sehr undeutlich punktirt und
glänzend. Augen nicht hoch gewölbt. Kopf hinter den Augen
wie der Thorax punktirt. Dieser länger als breit, auf der Basis
und Spitze abgestutzt, die Punktirung auf sehr fein lederartig ge-
runzeltem Boden höchst oberflächlich, die Räume zwischen ihnen
flach runzlig gekörnt, in der Mitte vor der Basis mit einem flach
eingedrückten Punkte. Decken etwas länger als breit, vorne bei-
nahe doppelt so breit als die Thoraxbasis, mit schräg abfallenden
Schultern, von den etwas beulig abgehobenen Schulterecken bis
zur gerundeten Mitte geradlinig verbreitert, hier am breitesten,
dann gerundet verengt, ihr Rücken in gleichmälsigem hohen Bogen
längsgewölbt, mit höchstem Punkte in der Mitte, hinten schräg
gerundet abfallend, die Punkte in den nicht ganz scharfen Streifen
überall deutlich, die Spatien breiter als die Streifen, etwas gewölbt
und namentlich beim Manne deutlich lederartig gerunzelt; die reif-
artige Behaarung kurz und undicht, sehr leicht abreibbar.
Wenige Stücke von Kanara; in Mehrzahl von Belgaum.
Conapion suwetum?). 2. Oblongum, converum, atrum, sub-
nitidum; fronte bisulcata; rostro quam prothorace cum capite aequi-
longo, arcuato, punctulato; oculis nonnihil convezxis; antennis basi
1) von Ceylon beschrieben; kommt auch bei Belgaum, aber
mit schwarzer Oberseite vor.
?) Diese Art mufs dem mir unbekannten crassicolle Mots.
namentlich in Bezug auf den Thorax ähnlich sein, nur passen des
Autors Worte „Corselet brusquement attenui vers la tete“ nicht
auf suelum, auch muls die Deckenskulptur eine andere sein.
von Vorder- und Hinterindien. 293
rufescentibus; prothorace conico bası truncato, confertim punclato;
elytris obovutis converis, maxima latitudine postmediana, profunde
punctato-striatis; femoribus posticis corporis apicem attingentibus. —
Long. 2.5 mill., lat. 1.2 mill.
Von celavipes Gerst. durch schmäleren Kopf, kürzere Fühler,
trapezförmigen und kürzeren Thorax ohne abgeschnürten Vorder-
rand, weniger hoch längsgewölbte, anders geformte und tiefer
punktstreifige Decken sowie durch kürzere Beine verschieden. Die
Hinterschenkel überragen bei der Gerstäcker’schen Art in beiden
Geschlechtern den Apex.
Geifselglied 2 das längste, wenig länger und dünner als 1 und
etwas länger als der halbe Schaft, die drei folgenden noch etwas,
die beiden letzten nicht länger als breit. Rüssel an der Fühler-
einlenkung in der Mitte nicht verbreitert, hinten gröber und dichter
punktirt, an den Seiten vor den Augen mit einer kurzen Furche,
von der Basis zur Spitze allmählich etwas schmäler und niedriger
werdend. Thorax so lang als an der Basis breit, hier am breite-
sten, zur Spitze allmählich und beinahe geradlinig verengt, die
Zwischenräume der kleinen scharfrandigen und ein kurzes an-
liegendes Seidenhärchen tragenden Punkte wenig oder nicht grölser
als diese. Decken kaum um die Hälfte länger als an der breitesten
Stelle hinter der Mitte breit, mit schräg gerundet abfallenden
Schultern und bis zur breitesten Stelle fast gerade divergirenden
Seiten, hinten etwas spitz gerundet verengt, die Schulterecken bei-
nahe verwischt, ihre Längswölbungslinie einen von der Basis bis
zur Mitte ansteigenden und dann bis zur Spitze abfallenden gleich-
mälsigen Bogen bildend, die Punkte in den nicht scharfen Streifen
viereckig, flach und überall gleich deutlich, die Spatien beinahe
ganz flach, fettglänzend, fein lederartig gerunzelt und punktirt;
jeder Punkt mit einem sehr kurzen und anliegenden Seiden-
härchen.
Zwei Weiber von Belgaum; von Bombay ein Weib in meiner
Sammlung.
Conapion pistillum. 2. Oblongum, convexum, anthracinum,
er parte nitidulum, glabrum; fronte obsolete bisulcata; rostro longr-
ore arcuato, pone insertionem antennarum moz post medium leviter
dilatato; prothorace elongato cylindrico lateribus ıntra apicem et
ante basin late constricto, remote punctalo; elytris obovatis post
medium dilatatis ei gibbere converis, leviter punctato-striatis, inter-
stitiis latis planis viw coriaceis; femoribus posticis anum haud super-
antibus. — Long. 2.7 mill., lat. 1.2 mill.
294 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Von der vorhergehenden Art (swelum) sofort durch den eylin-
drischen, seitlich zweimal eingeschnürten Thorax und die anders
längsgewölbten Decken mit fein eingeritzten Streifen zu trennen.
Rüssel etwas länger als Kopf und Thorax zusammen, etwas
dicker als bei szetum und zur Spitze viel weniger ausgezogen, da-
gegen zwischen Fühlereinlenkung und Basis jederseits flach ge-
schweift. Kopf noch etwas schmäler, die Stirnfurchen nach vorne
convergirend. Thorax länger als breit, an der Spitze und abge-
stutzten Basis gleich breit, die Seiten in der Mitte durch zwei
vertikale Eindrücke gerundet vortretend, Rücken deutlich längs-
gewölbt:. Decken mit schräg abfallenden Schultern und deutlich
beuligen Schulterecken, von diesen bis weit hinter die Mitte ver-
breitert, hinten schneller gerundet verengt, die Längswölbungslinie
von der Basis geradlinig bis zur höchsten, buckligen Stelle an-
steigend, hinten steil gerundet abfallend, zwischen den Schultern
und auf ein Viertel der Deckenlänge flach niedergedrückt, die
Streifen fein eingeritzt, nur 6, 7, 8 bis hinter die Mitte deutlich
punktirt, die Punkte in ihnen breiter als die Streifen, die Spatien
äulserst fein netzartig gerunzelt und zerstreut punktirt.
Prome. Ein Weib.
Conapion amplum. Oblongo-ovatum, convezum, nigrum, sub-
nitidum; fronte obsolete bisulcata; rostro perlongo arcuato, maris
pone antennarum insertionem parum dilatato, feminae cylindrico,
ante oculos bisulcato et unicarinato; prothorace latitudine longiore,
conico, basi leviter bisinuato, intra apicem constricto; elytris gib-
boso-converis, leviter striatis, interstitüs planis latis; femoribus
postieis anum nonnihil superantibus. — Long. 3 mill., lat. 1.5 mill.
Bei derselben Länge breiter als clavipes Gerst., der Kopf mit
den Augen wenig breiter, der Thorax konisch und sehr fein punk-
tirt, die Decken etwas kürzer und weniger bucklig längsgewölbt,
der Rüssel länger und nur beim Manne (bei cl/avipes in beiden
Geschlechtern) an der Fühlereinlenkung verdickt, seine Seiten vor
‚den Augen mit zwei durch einen feinen Kiel getrennten Längs-
furchen (bei c/avipes nur eine). Mit crassicolle Mots. kaun unsere
Art nicht verwechselt werden, weil der Thoraxvorderrand seitlich
abgeschnürt ist und der Rüssel zwei Längsfurchen vor den Augen
zeigt.
Thorax vorne und in der weniger tiefen Abschnürung deut-
licher punktirt als hinten, vor der Basis mit einem nicht selten
fehlenden runden und flachen Eindruck. Decken an den Seiten
viel mehr gerundet, in der Mitte am breitesten und fast doppelt
von Vorder- und Hinterindien. 295
so breit als die Thoraxbasis, die Schulterecken viel weniger beulig
als bei elavipes, die Längswölbungslinie in deutlichem Bogen bis
zur höchsten Stelle, die daher weniger bucklig erscheint, ansteigend,
zur Spitze steiler abfallend, die Streifen und Spatien wie bei der-
Gerstäcker’schen Art und nur die Streifen 6, 7, 8 deutlich punktirt.
Die Beine etwas kürzer.
Belgaum und Kanara; in Mehrzahl.
ß. Vorderrand des Prosternums vor den Hüften ausgeschnitten,
die hintere Verlängerung des Kopfes abgeschnürt, so dafs der im
Thorax steckende Theil kugelförmig erscheint und die Augen
scheinbar an den Seiten des Rüssels sitzen, Mittelhüften an einander
liegend. Piezotrachelus Sch. Typus Germarü Ghl.
Piezotrachelus Sharpi. g. Ovatus, modice converus, niger,
subopacus; prothorace pedibusque rufis; rostro femoribus anticis
longiore, arcualo, apicem versus sensim angustiore; fronte bisulcata;
prothorace elongato-conico, basi subtruncato, lateribus intra apicem
nonnihil constricto, disperse punctulato; elytris post medium pro-
thoracis basi duplo latioribus, humeris subcallosis, dorso profunde
punctato-striatis, interstitüs parum converis coriaceis. — Long.
2 mill., lat. 0.9 mill.
Wenig länger als indicus Mots., der Rüssel kürzer, der Thorax
deutlicher punktirt, die Decken vorne nicht abgeflacht, weniger
hoch längsgewölbt und hinten steiler abfallend, namentlich aber an
der rothen Färbung des Thorax, der Schenkel und Schienen leicht
zu erkennen.
Decken mit schräg abfallenden Schultern, über die angedeuteten
Schulterecken gemessen schmäler als hinter der Mitte, von jenen
ab zu dieser geradlinig verbreitert, an der Spitze beinahe abge-
stutzt, die äulseren Punktstreifen feiner und flacher, die Längs-
wölbungslinie mit einem deutlichen flachen Bogen zum höchsten
Punkte in der Mitte ansteigend, die breiteren Spatien mit anliegen-
den, sehr feinen und kurzen Härchen bestreut. Thorax an der
Spitze zwei Drittel so breit als die Basis, die Seiten geradlinig,
ohne Furche oder Eindruck vor dem Schildchen, jeder der zer-
streuten Punkte mit einem kurzen Seidenhärchen. Die beiden
Stirnfarchen durch einen Kiel getrennt. Rüssel vor der Fühler-
einlenkung etwas glänzend, aber bis zur Spitze mit hierher kleiner
werdenden Punkten reihig besetzt. Die vier vorderen Hüften wie
die Schenkel roth, die Fühler nur an der Basis röthlich. Die Hinter-
schenkel erreichen kaum den Apex.
Ein Mann von Belgaum.
296 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Apoderus bistriolatus. Rufo-testaceus; scutello, striga brevi
antemediana ac margine exteriore elytrorum, vitta laterali capitis
prothoracisgue etiam episternis nigris. — Long. 5—6.2 mill., lat
2—2.5 mill.
var. cozis anticis, sterno, maculaque rotundata laterali segmen-
torum trium primorum abdominalium femoribusque basi apice-
que ezceplis migrisii...le . = U m vanuseClusws.
Etwas gestreckter als notatus F. mit indres Deckenskulptur,
der Rüssel kürzer, die Augen flacher gewölbt, der Kopf hinter den
Augen kürzer und gerundeter verengt, der Thorax kürzer und
glockenförmiger, die Decken vor der Mitte mit einem queren Ein-
druck, die Spatien 1 und 3 vorne etwas kielförmig, sonst wie die
übrigen kaum gewölbt, die Streifen sehr wenig vertieft, die Punkte
in ihnen sehr dicht, der Aufsenrand erst von den Hinterhüften ab
und Spatium 2 in dem Quereindruck schwarz.
Unter den wenigen Stücken von Khamba (ich besitze diese
Art auch von Simla) fand sich nur ein einzelner Mann der Ab-
änderung seclusus.
Apoderus (Centrocorynus) flavotorosus. Rufus; epistermis
meso- et metasternalibus nigris, prothoracis basi toruloso, antennis,
tibüs tarsisque testaceis; capitis collo latitudine longiore; fronte
inter oculos convezos puncto impressa; elytris humeris breviter ro-
tundato-rectangulatis, punctis seriatis postice evunescentibus. — Long.
6.3—7 mill., lat. 2.7—3 mill.
Von der nächstverwandten Art bilineatus !) Fst. durch etwas
kürzere Fühler und längeren Rüssel, vor der Mitte nieht bucklig
gewölbten Thorax, die vorne nicht hellgelb gefärbten Spatien 2
und 4, die schwarzen Brustepisternen und die helle Fühlerkeule
hauptsächlich verschieden. Bei beiden Arten ist die wulstige Tho-
raxbasis hellgelb und die Deckenskulptur eine gleiche, nur sind die
Punktreihen der neuen Art vorne auf eine kürzere Strecke deutlich.
Schienen, Tarsen und Abdomen etwas heller roth als die
Unterseite, aber lange nicht so hell als bei bilineatus, von den
Schenkeln nur die hintersten an der Basis hellgelb, die übrigen
sogar dunkler als die Keulenstelle.
Belgaum.
Apoderus picinus. Statura A. dentipedis ?) Fst. Piceus,
opacus, depressus, breviter pubescens; ventre, coxis, capite antennis-
1) Stett. ent. Zig. 1883, p. 464.
?) Stett. ent. Ztg. 1883, p. 462.
von Vorder- und Hinterindien. 297
que sanguineo-rufis, pedibus paulo nitidis flavo-testaceis; rostro trans-
verso; fronte lata subtiliter strigosa; antennarum clava funiculo
aequilongo; prothorace basi subtruncato viz marginato, apice sub-
interrupte toruloso, rugoso-punctato; scutello transverso densissime
punctato; elytris punctato-striatis, interstitiis coriaceo-punctatis
parum convezis, secundo et quarto antice elevatis; femoribus muticıs.
— Long. 5 mill., lat. 2 mill.
Der flache Rücken, die dicht punktirte und matte Oberseite
und namentlich die äufserst schmal und kaum sichtbar gerandete
Thoraxbasis haben dentipes und picinus mit einander gemeinsam,
sind aber schon durch die Färbung zu unterscheiden.
Kopf etwas glänzend, breiter als bei dentipes, Stirne flach
eingedrückt und fein punktirt gefurcht, der Hals hinter den Augen
beim Manne etwas länger, beim Weibe höchstens so lang als breit,
nach hinten gerundet verengt, sehr flach quergerunzelt und mit
einer flach eingedrückten und abgekürzten Mittellinie. Fühlerkeule
so dick als die Vorderschiene, an der Spitze sehr stumpf. Thorax
konisch, so lang als an der Basis breit, der wulstige und etwas
glänzende Vorderrand ringsum abgeschnürt, der Wulst in der Mitte
beinahe unterbrochen. Decken wenig länger als bei dentipes, hinter
dem Schildchen tiefer eingedrückt, die Naht schmal linienförmig
erhaben, die Spatien 1 und 3 vorne breiter als die erhabenen 2
und 4, die etwas erhabene Umrandung des Schildehens röthlich.
Brust gröber, Abdomen und Pygidium feiner dicht, Beine nicht
sichtbar punktirt.
Nach drei Exemplaren von Kanara.
Rhynchites canus. Oblongus, flavus, ex parte dense albido-
pubescens; pectore, capite thoraceque obscurioribus; capıite post
oculos minus convexos elongato, dense punciato; rostro elongato
postice carinulalo; prothorace latitudine aequilongo, antrorsim ro-
tundato-angustato, angulis posticis parum rotundato, dense punctato;
scutello densissime pubescente; elytris latitudine longioribus dense
punctato-striatis, interstitiis paulo converis densissime punctulatıs,
"sutura nigricantibus; corpore subtus pygidioque dense albido-pubes-
cenlibus. — Long. 4 mill., lat. 2 mill.
Nicht ganz so gestreckt als praeustus Bhn., der Kopf viel
schmäler und die Augen nur wenig vorragend. Lange greise, etwas
zottige, aber nur wenig abstehende Haare bedecken dicht die Brust,
die Seiten des Thorax und das Schildchen, etwas weniger dicht
das Abdomen sowie die Beine und, soweit sich an den nicht gut
eonservirten Stücken beurtheilen läfst, die Thoraxmittellinie, etwas
298 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
abstehend und kürzer die Stirne und die Decken; bei einem Stücke
sind die abwechselnden Deckenspatien etwas dichter und länger
behaart.
Kopf und Thorax, zuweilen bei hellerem Thorax nur ersterer
mit etwas metallischem Schimmer. Rüssel leicht gebogen, beim
Manne kürzer als Kopf und Thorax zusammen, beim Weibe länger,
bis zur Fühlereinlenkung in (3!) oder hinter der Mitte mit feinem
Mittelkiel und eingeritztem Strich zwischen den Fühlereinlenkungen.
Thorax mit sehr wenig eingezogenen Hinterecken, dicht vor der
Basis am breitesten. Decken um ein Viertel länger als breit, nicht
ganz doppelt so breit als die Thoraxbasis, beiderseits der Naht
und hinter dem Schildehen mit einem flachen etwas schwärzlichen
Eindruck, die Längswölbung flach und mit der des Thorax einen
beinahe ununterbrochenen Bogen bildend, die Streifen überall gleich
flach, die Punkte auf den Spatien noch feiner als die auf dem
Thorax. Mitunter nehmen der Rüssel und die Beine an der dunklen
Färbung des Kopfes theil.
Khamba. Wenige Stücke.
Rhynchites ferox. Niger, nonnihil nitidus, pilis cinereo-
fuscis longis subadpressis reclinatis obsitus, ex parte nigro-hirsutus;
rostro subrecto prothorace longiore cum fronte confertim punctato;
oculis modice convexis; capite post oculos elongato ut prothorace
dense cinereo-fusco piloso; hoc vix transverso lateribus poslice ro-
tundato-dilatato; elytris elongato-quadratis, dorso post scutellum im-
pressis, striato-punctatis, interstitiis alternis latioribus ut sutura
magis elevalis et nigro-hirsutis, reliquis dense cinereo-fusco-pilosis;
corpore sublus, pygidio pedibusque griseo-pubescentibus. — Long.
5 mill., lat. 2.5 mill.
Kopf und Thorax mit gegen das Licht gesehen schräg ab-
stehenden längeren und dickeren Haaren, auf den Decken die un-
geraden Spatien dicht besetzt, die geraden bis auf eine spärlichere,
dünnere und mehr abstehende schwarze Behaarung kahl. Diese
streifige Bekleidung der Decken ist das hauptsächliche Charakte-
ristikum dieser Art, die im Habitus an ruber Fairm. erinnert.
Thorax vorne geschweift verengt. Kopf des Mannes etwas schmäler
als der.des Weibes. Fühler dicht vor (g\) oder in der Mitte ein-
gelenkt. Rüssel kaum gebogen, hinten wie die Stirne fein und
ziemlich dicht punktirt, auch wie letztere behaart.
Ein Pärchen von Dalhousie.
Eugnamptus flavidus. Obscuro-flavus, swberecto-pubescens;
rostro antice, antennis Iibiis larsisque nigricantibus; oculis pallidis
von Vorder- und Hinterindien. 299
valde converis; fronte disperse punctulato; capite lato nonnihil con-
vero; prothorace latitudine paulo longiore, lateribus aequaliter rotun-
dato, remote punctato, linea media vage impressa; elytris parallelis
seriatim punctatis, interstitiis anguslis minute punctulatis; pygidio
nitido disperse vir conspicuo punclulato. — Long. 4 mill., lat.1.6 mill.
Etwas kürzer als angustatus Hrbst., sonst ihm sehr ähnlich.
Kopf hinter den Augen bis zum abgesetzten Halse höchstens halb
so lang als der Augendurchmesser. Der leicht gebogene Rüssel
hinten gestreift-punktirt, etwas kürzer als die Vorderschiene. Thorax
an der Basis kaum breiter als an der Spitze, flach längsgewölbt
mit dem höchsten Punkte hinter der Mitte, in der Mitte am
breitesten. Punkte in den Deckenstreifen rund, grols, eingedrückt,
die Spatien schmäler als die Punkte und mit einer nicht ganz
regelmälsigen Reihe sehr feiner haartragender Punkte. Die ab-
stehende Behaarung der Oberseite goldgelb.
Taunghu. Wenige Stücke.
Eugnamptus marginellus var. semirufus. Die Stammform
wurde von mir fälschlich als Deporaus marginatus 1) beschrieben
und mulste, da der Name bereits von Pascoe ?) vergeben war,
in Eugnamptus marginellus umbenannt werden. Pascoe erwähnt
übrigens in der Beschreibung des E. marginatus von Dikoya eine
diesem nahestehende unbeschriebene Art von Madras, bei der die
Deckenspitze schwarz ist und die sich wahrscheinlich von meinem
marginellus nicht unterscheidet.
Die Ausdehnung des schwarzen Spitzenfleckes ist bei den
sechs Stücken des marginellus in meiner Sammlung recht ver-
schieden, so dafs die Annahme, es könnten Stücke mit ganz
schwarzen Decken vorkommen, nicht unbegründet ist. Von Madras
liegt mir nun ein solches Stück vor, das sich von marginellus nur
durch ganz schwarze Decken unterscheiden läfst, bei dem die gelb-
liche Färbung der hellen Theile in eine röthliche hinübergeht und
das ich mit dem Namen semirufus belegt habe. Der beinahe
kugelförmige Kopf charakterisirt diese Art.
Auletobius longicollis. Oblongus, niger, nonmihil nitidus,
pube tenw albida pruinosus; rostro elongato;. fronte convexa remote
punctata; prothorace latitudine fere longiore, antice cylindrico postice
rotundato-angustato, confertim punctato; elytris parum cyanescentibus
dorso subseriatim punclatis. — Long. 3 mill., lat. 1.5 mill,
1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 164.
?) Mitth. Dresd. Mus. -1875, p. 16.
300 J. Faust: Beschreibung neuer Ooleopteren
Eine durch ihre hochgewölbte Stirne, sowie durch den langen
cylindrischen, nur an der Basis gerundet-verengten Thorax aus-
gezeichnete Art.
Die äufserst feinen anliegenden Haare sind weifslich, ziemlich
lang und bedecken reifartig die Oberseite. Rüssel um die Hälfte
länger als der Thorax, zur Spitze verbreitert, zwischen den Fühler-
einlenkungen mit einer kurzen Furche, wie die Stirne punktirt. Die
ersten drei Geilselglieder gleich lang, 1 deutlich dicker. Thorax
an der Basis schmäler als an der Spitze, die Punkte wenig gröber
als die auf der Stirne, aber dichter, dagegen feiner als die auf den
Decken. Letztere um die Hälfte länger als breit, weit hinter der
Mitte am breitesten, von den gerundet-rechtwinkligen Schultern
bis hierher geradlinig, aber nur wenig verbreitert, hinten stumpf
gerundet. Stirne hinter dem Augenoberrande mit einem angedeuteten
Quereindruck.
Khamba. Ein weibliches Stück.
Balaninus simus. Von dem sehr ähnlichen B. interruptus
Kirsch durch eine rothbraun behaarte Oberseite, dieht weils be-
schupptes Schildchen und anders gemakelte Thorax und Decken
sicher verschieden. In der Mitte der Thoraxbasis steht eine vier-
eckige, gelblich:weilse Makel, die Gegend um das Schildchen zeigt
keine Spur von weilsen Schuppen, die Querbinde hinter der Mitte
ist nicht nur auf Spatium 3, sondern auf 2, 3, 4, 5 unterbrochen
und die Spatien 1, 2, 3 sind an der Spitze gelblich-weils, das
Pygidium aber goldgelb behaart; die Deckennaht nicht vertieft.
Alle Geifselglieder länger als breit, 1 deutlich länger als 2.
Rüssel tief schwarz, die Fühler braunschwarz. — Länge 4.3 mill.,
Breite 2.2 mill.
Belgaum. Ein einzelner Mann.
Balaninus rubripes. 2. Ellipticus, niger, pilis squamı-
formibus albidis obsitus, subtus lateritio-maculatus; rostro, antennis
pedibusgue rubris; rostro corporis longitudine valde curvato; pro-
thorace transverso conico ad latera parum rolundato; scutello dense
flavo-albido-squamoso; elytris obsolete punctato-striatis, sutura postice
nigro-setosis; pedibus elongatis. — Long. 4.3 mill., lat. 2.4 mill.
Durch die rothe Färbung der Beine, des stark gekrümmten
Rüssels und der Fühler sowie durch die gelbrothe Makelung der
Unterseite und die den Apex weit (wie bei Bomfordi) überragenden
Hinterschenkel ausgezeichnet.
Alle Geifselglieder länger als breit, 1 etwas länger als 2, die
Keule lang oval, zugespitzt. Kopf und Augen bedeutend grölser
von Vorder- und Hinterindien. 301
als bei dem vorhergehenden (simus). Rüssel in den Kopf ein-
gestochen und länger als der ganze Körper, an der Basis kaum
verstärkt, der Rücken unpunktirt, die Seiten von der Basis bis zur
Fühlereinlenkung punktirt und mit einer feinen Längsfurche dicht
über der Fühlerfurche. Oberseite des Körpers etwas gewölbt.
Thorax conisch mit nahezu geraden Seiten, quer, Vorderrand
hinter den weilslich-verrundeten Augen sehr flach gebuchtet, die
Basis flach zweibuchtig mit breit und flach gerundetem Mittellappen
und mit etwas stampfen Aulsenecken, ziemlich dicht punktirt, jeder
Punkt mit einem weilslichen Schuppenhaar. Schildchen sehr dicht
gelblich-weils beschuppt. Decken etwas länger als breit, an der
Spitze gemeinsam gerundet, die Naht höchstens an der Basis ver-
tieft, flach punktstreifig, die Punkte auf den Spatien kleiner und
flacher als die in den Streifen, jeder Punkt (auch in den Streifen,
mit einer länglichen weilsgrauen Schuppe. Eine breite, beinahe
den Vorderrand erreichende Querbinde auf der Vorderbrust vor
den Hüften, der Mittelbrustfortsatz, die Vorderhüften an der Aufsen-
seite, eine grolse Makel auf den Seiten der Mittelbrust, je eine an
den Seiten der beiden ersten Bauchsegmente sowie hinten an den
Seiten der Hinterbrust und der Episternenkopf sehr dicht rothgelb,
sonst wie die Oberseite undicht weilsgrau beschuppt. Beine undicht
behaart, glänzend, die 4 Hinterschenkel keulig, alle mit dornartigem
Zahne.
Kanara. Nach einem Weibchen.
Balaninus lepidus. g. Von der Körperform des interruptus
Kirsch, oben ziemlich dicht hell braungelb, das Schildehen dicht
weilslich beschuppt; eine gröfsere Makel an der Thoraxbasis jeder-
seits des breit und flach gerundeten Antiskutellarlappens, auf den
Decken vor der Mitte eine kleinere Makel zwischen den Streifen
6 und 9, sowie eine etwas undulirte und aufsen breitere gemein-
same Querbinde hinter der Mitte dünn rothbraun behaart.
Rüssel so lang als die Decken, von der Basis bis zur Fühler-
einlenkung (vor der Mitte) fast gerade, etwas dicker und fünfkielig,
dann gebogen glatt unpunktirt. Die beiden letzten Geifselglieder
nur wenig länger als breit. Thorax deutlich längsgewölbt, von
den Hinterecken bis vor die Mitte wenig, dann mehr verengt, der
Vorderrand hinter den Augen deutlich ausgerandet. Decken lassen
das rothbraun behaarte Pygidium ganz frei, ihre Punktstreifen
ziemlich scharf und tief, die Punkte in diesen kahl, die Naht hinten
mit schräg abstehenden dunklen Borstenhaaren. Seiten und Mitte
der Vorderbrust, der gröfste Theil der Hinterbrustepisternen sowie
302 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
die Mitte der Hinterbrust und des Abdomens undicht und weifslich,
der übrige Theil der Unterseite dichter, die Seiten der Mittelbrust
und des Abdomens sehr dicht gelblich beschuppt. Beine weifslich
behaart, Hinterschenkel überragen deutlich den Apex. — Länge
5.6 mill., Breite 2.8 mill.
Kanara. Ein einzelner Mann.
Amorphoidea? pilosa. Minus depressa, nigro-picea, opaca,
breviter reclinatim nigro-fusco-pilosa, scutello dense griseo-pubescens;
elytris convezioribus sat profunde punclato-striatis, interstilüis non-
nihil convezis uniseriatim pilosis; femoribus acute dentatis. — Long.
2.3 mill., lat. 1.3 mill.
Durch ihre Wölbung und gröbere Skulptur von den bisher
beschriebenen Arten dieser Gattung ausgezeichnet; aulserdem macht
eine nicht dicht anliegende pfriemenförmige schwarzbraune Behaa-
rung, welche den Käfer, gegen das Licht gesehen, rauh erscheinen
lälst, diese Art sogleich erkennbar.
Rüssel gebogen, so lang als der Thorax, hinten gereiht punktirt,
eine nach vorne breiter werdende Mittellinie unpunktirt. Fühler
dicht vor der Mitte eingelenkt, ihre Furche gegen die Augenunter-
kante gerichtet. Kopf hinter den Augen oben sehr flach querge-
furcht, fein körnig punktirt. Thorax etwas breiter als lang, mit
der grölsten Breite dicht hinter der Mitte, hier gerundet, zur Spitze
mehr, zur Basis weniger verengt, die Seiten auch zur Basis hin
ohne Spur einer Comprimirung, Rücken deutlich längsgewölbt,
überall grob, aber nicht dicht punktirt. Decken kurz elliptisch,
um ein Viertel breiter als der Thorax und höchstens um ein Viertel
länger als breit, an der Spitze einzeln abgerundet und das punktirte
Pygidium frei lassend, der Länge nach höher gewölbt als der Thorax,
mit dem höchsten Wölbungspunkte dicht vor der Mitte, namentlich an
den Seiten tief punktirt gestreift, die Spatien breiter als die Streifen,
flach gewölbt, fein körnig gerunzelt. Unterseite fein und weitläufiger
punktirt, matt, wie die Beine sehr fein schwarzgrau behaart.
Die nicht gegen die Mitte, sondern zum Unterrande der Augen
gerichtete Fühlerfurche legt die Möglichkeit nahe, dafs pilosa keine
echte Amorphidea ist, sondern einer anderen nahe verwandten neuen
Gattung, angehört.
Nach 2 Stücken von Belgaum.
Ergania Doriae'!) Fst. scheint eine in der Zeichnung ver-
änderliche Art zu sein. Vom typischen Doriae lagen mir seinerzeit
!) Ann. Mus. Civ. Genoya 1594, p. 90.
von Vorder- und Hinterindien. 303
zwei Männer vor, von denen der eine keine helle Zeichnung auf
Thorax und Decken hatte, der andere drei helle Thoraxbinden,
eine kurze Fortsetzung dieser Binden auf die Deckenbasis und
eine auf Spatium 7 und 8 unterbrochene Schrägbinde zeigte. Jetzt
liegt mir ein einzelnes Weib von Tarawady vor, bei welchem die
hellen Thoraxbinden fehlen, die Decken aber zwanzig dicht weils
beschuppte rundliche Makel zeigen; auf jeder Decke nämlich an
der Basis, je eine auf der Naht hinter dem Schildchen und eine
auf Spatium 5, in der Mitte je eine auf der Naht, auf 2, 4 und 8
(letztere auf 9 übergreifend), hinter der Mitte je eine auf 2, 4, 8,
vor der Spitze eine an der Vereinigungsstelle von 3 und 5; die
Makeln zwischen der letzteren und der Basis bilden zwei aufgelöste
Querbinden. Das ungemakelte Stück (im Museum zu Genua) mag
den typischen Doriae, die Abänderung mit einer unterbrochenen
Querbinde und 4 Basalmakeln auf den Decken die var. unifasciata
und die hier beschriebene die var. albopunctata repräsentiren.
Megarhinus subfasciatus. Niger, ex parte flavido-squamo-
sus; antennis, elytris, tibies tarsisque castaneis; scutello antice ele-
vato-bilobato; elytris flavido-subfasciatis; tibiis anticıs intus acute
dentatis, omnibus apice truncatis. — Long. 4.3—5.5 mill., lat. 2.8
bis 3.1 mill.
Sowohl die Färbung als auch das eigenthümlich geformte
Schildchen zeichnen diese Art aus, welche in der Körperform dem
brachmanae !) Fst. ähnlich ist, sich aber auch noch durch etwas
eingezogene Thoraxhinterecken, kleinere ovalere Augen, kürzeren
Rüssel, rundere Schulterecken und tiefere Deckenstreifen unter-
scheidet.
Thorax längsgewölbt mit dem höchsten Punkte vor der Basis,
vor dem Schildchen stumpf gekielt und jederseits dieses Kieles mit
einem flachen Eindruck; in diese Eindrücke ragen die beiden Lappen
des kurz herzförmigen und bis auf die Ränder flach eingedrückten
Schildehens hinein und lassen den basalen Mittellappen des Thorax
zweibuchtig erscheinen. Die flachen Deckenspatien liegen nicht
horizontal, sondern zum kielförmig erscheinenden Aufsenrande
schräg ansteigend und sind fein körnig-punktirt. Thorax oben mit
zu (Querrunzeln zusammenflielsenden Körnern und wie auch die
Decken mit sehr feinen braunen Härchen. Unterseite und Thorax- .
seiten ziemlich dicht mit den Punkten entspringenden weilsgelben
haarbüschelförmigen Schuppen besetzt, zwischen denen eine gelbe
1) Stett. ent. Ztg. 1888, p. 300.
304 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
pollenstaubartige Masse aufgehängt ist. Ebensolche büschelförmigen
Schuppen bilden auf dem Thorax eine hinten abgekürzte Mittel-
linie, jederseits eine Anzahl kleiner Flecke und auf den Decken
zwei undeutliche Querbinden; von letzteren liegt die vordere in
Schulterhöhe, die hintere diebt hinter der Mitte zwischen den
Streifen 4 und 8, beide aber sich winklig auf I und 2 und zwar
die erstere bis zur Basis, die letztere bis zur Höhe der Schwielen-
stelle erstreckend. Der Zahn am Innenrande der Vorderschienen
correspondirt mit dem Schenkelzahn und die Buchtung des Innen-
randes von diesem Zahn bis zur Spitze ist fein sägeartig ge-
zähnt.
Kanara. Ein Pärchen.
Omphasus mansuetus. &. Oblongus, brunneus, pube subti-
hissima grisea vestitus; elytrorum sutura fasciisque duabus trans-
versis, antennis pedibusque dilutioribus; fronte puncto parvo infiza;
rostro inter antennarum insertiones abbreviatim sulcato; articulo
primo funicukk secundo dimidio longiore; prothorace nonnihil trans-
verso, apice subtubulato; elytris punctato-striatis, interstitüus paulo
convezis, quinto postice haud tuberculato-elevato; reliquo ut in
aerato !) Pasc. — Long. 7 mill., lat. 3.5 mill.
Von der einzigen bisher beschriebenen, auf Borneo vorkom-
menden, mir unbekannten Art durch andere Färbung, kürzeren
Thorax mit flacher zweibuchtiger Basis und durch das hinten nicht
tuberkelartig erhabene Spatiam 5 sicher verschieden.
Der dunkelste Körpertheil ist der Rüssel; die hellsten Stellen
der Unterseite sind die Mittelbrust, die Seiten der Hinterbrust, der
Hinterrand der Bauchsegmente, die Trochanter und Hüften, auf der
Oberseite das Schildchen, die Naht der Decken und zwei nicht
scharf begrenzte und abstechende Querbinden, von denen die hintere
vor der durch einen flachen Eindruck abgehobenen Schwielen-
stelle, die vordere, nach vorne offene hakenförmige in der Mitte
liegt.
Thorax bis vor die Mitte mit kaum gerundeten, beinahe pa-
rallelen Seiten, dann geschweift verengt und halsförmig, die Basis
sehr flach zweibuchtig, Rücken vor dem nach hinten verbreiterten
und fein punktirten Schildchen sehr flach eingedrückt, dicht und
ziemlich kräftig, auf dem Rücken runzlig, an den Seiten und unten
körnig, auf dem halsförmigen Theil feiner punktirt. Decken reich-
lich um die Hälfte länger als breit, nach hinten etwas verbreitert,
1) Journ. Lin. Soc. 1871, p. 178, tab VI, f. 12.
von Vorder- und Hinterindien. 305
die rechtwinkligen Schultern breiter abgerundet, die Seiten hinter
letzteren bis zur Mitte flach zweibuchtig.
Kanara. Nach einem männlichen Stück.
Cionus albosparsus. Subquadratus, convezus, niger, sat dense
umbrino-squamosus, squamis albidis adspersus; elytris maculis duabis
communis, una antica atro-holosericea, altera postica albida ornatis;
femoribus acute dentatis. — Long. 5—6.5 mill., lat. 3.2—4.2 mill.
Die wenigen bisher beschriebenen ostindischen Arten obesus !)
Pase., albopunctatus?) Auriv. und öndicus ?) Desbr. haben eine ganz
andere Zeichnung und nur die letzte von ihnen wie die neue Art
nicht abwechselnd erhabene Deckenspatien.
Fühler beim Manne im Spitzendrittel, beim Weibe vor der Mitte
eingelenkt. Rüssel überall gleich breit, etwas gebogen, wenig länger
als der Vorderschenkel, hinten dicht reihig punktirt, grau behaart,
beim Manne mit deutlichem Mittelkiel. Thorax stark quer, die
Basis zweibuchtig, der breite Mittellappen ausgerandet, auf der
Unterseite fast nur weilslich, oben vorherrschend braun, nur die
Basis weifslich und je eine Punktmakel seitlich hinter der Mitte
dicht weils beschuppt. Schildchen elliptisch, braun beschuppt,
hinten weilslich gerandet. Decken länger als breit, ihre Seiten
äulserst wenig gerundet, die rechtwinkligen Schultern in langem
Bogen abgerundet, hoch längsgewölbt, mit dem höchsten Punkte
in der Mitte, innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Die
Punkte in den Streifen an der Basis grofs, zur Spitze hin allmäh-
lich an Gröfse abnehmend, alle Spatien gleich flach, nur 2 an der
Basis etwas höher; die auf das erste Spatinm weit übergreifende
sammetschwarze Makel grauweils unregelmälsig umrandet, die vier-
.eckige kreideweilse Nahtmakel hinten durch eine sammetschwarze
Strichmakel begrenzt; die braunen Schuppen lanzettlich, die ein-
gestreuten weilsen grölser und oval; bei einem gut conservirten
Stück steht eine kleine weilse Punktmakel jederseits auf Spatium
9 in der Höhe der vorderen schwarzen Makel. Unterseite nicht
sehr dicht weilslich, die Aufsenecke des Hinterbrustepisternenkopfes,
die Epimeren und eine Makel am Seitenrande der Bauchsegmente 3
und 4 dichter kreideweils beschuppt. Beine mit weilslichen Schuppen-
haaren in den Punkten. Krallen einfach, am Grunde verwachsen,
Kanara, Tarawady.
!) Ann. Mag. Nat. Hist. 1883, p. 93.
2) Nouv. Archiv. de Mus. 1892, p. 218.
3) Journ. As. Soc. Bengal. 1890, p. 216.
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 20
306 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Nanophyes (Sphaerula) indicus. Dem Iythri F. aufser-
ordentlich nahe stehend und ähnlich gezeichnet wie Sahlbergi Sahlb.,
nur kleiner, die Decken etwas weniger hoch längsgewölbt, die
Augen noch mehr genähert, das erste Geifselglied bedeutend länger
als das zweite und die Decken feiner sculptirt.
Hinterbrust, Abdomen, Kopf, Fühlerkeule schwarz, die übrigen
Theile bis auf .den bräunlichen Rüssel gelb oder gelb mit schwarzen
Makeln. Thorax mit zwei dunklen Dorsalbinden; Decken mit einer
dreieckigen schwarzen Basalbinde, die sich nach aulsen stufenförmig
verschmälert und auf den Spatien 1, 3, 5 unterbrochen ist, ferner
mit einer gemeinsamen rundlichen schwarzen Makel hinter der
Mitte auf der Naht und. mit einer schwarzen Strichmakel am
Aufsenrande gegenüber den beiden ersten Bauchsegmenten; Vorder-
schenkel vor der Spitze mit einer schwarzen Makel. Schenkel
ungezähnt und die Behaarung wie bei /ythri.
Belgaum. Nach 2 gleichen Stücken.
Nanophyes calceatus. 2. Globoso-ovatus, nigro-piceus, subtus
sat dense albido-pubescens, supra albo-griseo-squamulosus; antennis
pedibusque (tarsis exceptis) flavo-testaceis; rostro valde elongato,
tenui, parum arcuato, impunctato, nitido; elytris obsoletissime punc-
fato-siriatis, interstitiis planis, post basin utringue macula indeter-
minata fusco-pilosa signatis; femoribus trispinosis. — Long. 1.8 mill.,
lat. I mill.
Des langen Rüssels und der fein gestreiften Decken wegen mit
longirostris !) Fst. verwandt, aber breiter, kürzer, die Beine anders
gefärbt, die Decken andersfarbig beschuppt und gemakelt. Die
breite Form und der lange glänzende Rüssel unterscheiden die neue
Art auch von allen bisher beschriebenen Arten mit schwarzen Decken. .
Rüssel bedeutend länger als die .Vorderschenkel und wenig
dicker als die Vorderschienen an der Spitze. Fühler dünn, dicht
hinter der Mitte eingefügt. Thorax äufserst fein und nieht sehr
dicht punktirt. Decken kaum länger als breit, mit feinen, wenig
vertieften Streifen und weilslichen kürzeren Schuppenhaaren besetzt,
welche die Grundfarbe der Decken verschleiern; die fein rothbraun
behaarte und wenig von ihrer Umgebung abstechende Makel liegt
vor der Mitte zwischen den Streifen 2 und 5. Brust laug und
dicht weilshaarig. Schenkel nicht stark gekeult mit einem längeren
und zwei sehr kurzen dornartigen Zähnchen.
Belgaum. Ein einziges Weibchen.
1!) Ann, Fr. 1893))p: 515)
von Vorder- und Hinterindien. 307
Nanophyes Andrewesi. Etwas schmäler als ochreatus !)
Mots. mit kürzerem Rüssel, längerem Thorax und etwas anderer
Zeichnung. Bei beiden Arten ist der Körper kastanienbraun, gelb-
lich-weils aber auf der Brust dichter behaart, und die bei beiden
Arten verschiedene Zeichnung besteht aus unbehaarten Stellen, die
dunkler als die behaarten erscheinen; es zieht sich nämlich auf
den Decken eine V-förmige Kahlmakel vom Spitzendrittel bis auf
die Schultern und schlielst an der Basis eine behaarte dreieckige
Makel ein, die bei beiden Arten verschieden geformt ist. Bei
ochreatus ist diese Makel auf den Spatien 2 und 4 bis zur Basis
unterbrochen und der Thorax gleichmäfsig behaart, bei der neuen
Art ist sie nicht unterbrochen, hinten abgerundet mit je einer strich-
artigen Verlängerung, auf Spatium 1 nach hinten, und auf dem
Thorax steht jederseits eine kahle Längsbinde, die jedoch nicht
den Hinterrand erreicht, sondern sich hakenförmig nach aulsen um-
biegt und eine weifsliche Makel einschlielst.
Rüssel nicht (Jg!) oder bedeutend (2) länger als der Vorder-
schenkel, leicht gebogen, punktstreifig, von der helleren Farbe
der Antennen und der Beine, aber mit dunklem Munde. Der co-
nische Thorax wenig kürzer als an der Basis breit. Decken um
ein Drittel länger als breit, kaum sichtbar punktstreifig, die Schul-
tern leicht schwielig. Augen nur durch eine schmale Linie getrennt.
Schenkel mälsig dick, mit einer längeren und 3 kurzen Dornspitzen.
— Länge 2 mill., Breite 1 mill.
Kanara, Belgaum, S. Bombay.
Nanophyes crassipes. Grölser als die vorhergehende Art
(Andrewesi), anders gefärbt und namentlich durch die sehr stark
gekeulten Schenkel sogleich von diesem zu unterscheiden.
Röthlich, Hinterbrust, Abdomen, eine grolse Makel vor der
Spitze der Hinterschenkel, die Rüsselspitze, Fühlerkeule, Kopf und
die Deckenseiten von der Schulter bis zu den Hinterhüften schwarz.
Die Zeichnung und Behaarung der Oberseite ist gleich der des Andre-
wesi, nur ist die V -förmige Makel auf den Decken nicht kahl, sondern
wie auch das Innere der Basalmakel fein dunkler behaart. Augen
viel gröfser und etwas gewölbter als bei Andrewesi. Thorax deutlicher
punktirt und die Fld. mit, wenn auch feinen, so doch deutlichen Punkt-
streifen, die Spatien leicht gewölbt. — Länge 2.8 mill., Breite 1.3 mill.
Belgaum. Ein einzelner Mann.
!) Die von Motschulsky im Bull. Mose. 1866, p. 443 — 445
beschriebenen oder skizzirten Arten fehlen im Münchener Catalog;
von ochreatus besitze ich ein vom Autor stammendes Stück.
20*
308 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Alcides vafellus. Parvus, cylindricus, niger, flavo - albido-
vittatus et fasciatus; articulis duobus primis aequilongis; capite sat
dense minute punctato; prothorace parum transverso, lateribus rotun-
dato mazxima latitudine post medium, dense granuloso, flavo-biviltato;
elytris prothorace viz latioribus, punctato-siriatis, punctis in strüs
reclangulatis apicem versus minoribus, interstitiis antice granulatis,
primo et secundo basi apiceque, etiam fascia transversa post medium
flavo-squamosis. — Long. 5—6 mill., lat. 1.7—2 mill.
Eine der kleinsten cylindrischen Arten, die besonders dadurch
auffällt, dafs die gemeinsame Querbinde auf den Decken weiter
nach vorne, d. h. viel näher der Mitte als der Spitze liegt. Jedem
der kleinen Punkte auf den auch von der Basis bis zur Mitte
gekörnelten Deckenspatien entspringt ein kurzes auliegendes weilses
Härchen, während die Schuppen der gelblichen Zeichnung haar-
büschelförmig mit aufgehängter pollenstaubartiger Ausschwitzung
sind; diese Ausschwitzung giebt namentlich den längeren Strich-
makeln an der Basis und Spitze der zwei ersten Spatien sowie
den nach vorne convergirenden Längsbinden ein verwaschenes Aus-
sehen, während die nach aulsen wenig verbreiterte und den Aulsen-
raud beinahe erreichende Querbinde auf den Decken schärfer be-
grenzt ist. Unterseite ziemlich gleichmäfsig dicht beschuppt. Rüssel
eylindrisch, in beiden Geschlechtern kürzer als der Vorderschenkel,
beim Manne ziemlich dicht punktirt und der Kehlausschnitt mit
einem kleinen spitzen Tuberkel. Die Körner auf dem Rücken des
zur Spitze geschweift verengten Thorax flach, am Vorderrande in
Punkte übergehend. Decken mit zweilappiger Basis, hinter dieser
mit breitem flachen Quereindruck, im Spitzendrittel gerundet-
verengt, die Seiten beim Manne sehr flach gebuchtet. Der kräftigere
Zahn der Vorderschenkel spitz, mit etwas crenulirter Vorderseite.
Belgaum. 2 Mann, 1 Weib.
Alcides mellitus. Oblongus, postice attenuatus, niger, nitidus,
silaceo-, pedibus albido-sguamosus; rostro femoribus anticis breviore
(3) vel longiore; fronte inter oculos impressa; prothorace
valde transverso sat crebre granulato, silaceo-trivittato; elytris pro-
thorace paulo latioribus, sat grosse punctato-striatis, singulo fascüs
duabus transversis maculaque hamatiforme apicale dense silaceo-
syuamosis. — Long. 6.3—8.5 mill., lat. 2.8—3.6 mill.
Eine in der Körperform und Zeichnung mit Westermanni Bhn.
und scenicus !) Fst. verwandte Art, die sich von ihnen schon durch
1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 256.
von Vorder- und Hinterindien. 309
den Stirneindruck sowie durch kürzeren Thorax und die den Apex
erreichenden Hinterschenkel unterscheidet. Ersterer hat schräge
Deckenbinden, letzterer hinter der Basis quer eingedrückte Decken
und einen beim Manne längeren, beim Weibe kürzeren Rüssel als
die neue Art; während die Zeichnung bei scenicus und mellitus
nahezu identisch ist.
Thorax viel kürzer als breit, an den Seiten vorne zusammen-
gezogen. Fühlerkeule schlanker als bei scentcus. Decken an der
Basis ohne Quereindruck, die Punkte in den Streifen gröber und
tiefer, die Spatien etwas gewölbt und stellenweise gekörnelt; die
Querbinde vor der Mitte aus zwei Makeln bestehend, nämlich einer
runden zwischen den Streifen 4 und 7, und einer länglichen zwischen
9 und 10, die Binde dicht hinter der Mitte vom Streifen 1 oder 2
bis zum Aufsenrande reichend; die nicht dicht beschuppten “tellen
sind mit gekrümmten gelben Schuppenhaaren besetzt, während die
Schuppen haarbüschelförmig sind. Geifselglied 2 länger als 1. Der
männliche Rüssel unten ohne Auszeichnung und kürzer, der weib-
liche länger als der Vorderschenkel. Vorderschienen innen stumpf-
winklig.
Madura. Zwei Männer. Ein Weib vom Himalaja in meiner
Sammlung.
Alcides discrepans: Elongato-ellipticus, convezus, nmiger,
dorso parce silaceo-, subtus elytrorumque lateribus dense albido-
squamosus; rostro brevi, crasso, parum arcuato, dorso profunde
sulcato; prothorace rotundato-conico, transverso, basi haud profunde
bisinuato, granuloso; elytris prothoracis basi haud latioribus, ellip-
ticis, postice altenuatis, humeris nullis, longitudinaliter converis,
punctato-striatis, interstitüs suturaque uniseriatim granulosis, singulo
maculis tribus (una humerali magna a basi usque ad segmentum
tertium abdominis continuata, duae minores in interstitio secundo)
dense albido-squamosis; tibüis anticis intus haud dentatis. — Long.
7.79 mill., lat. 3—3.8 mill.
Die elliptischen, hinten stumpf zugespitzten und der Länge
nach gewölbten Decken geben dieser Art ein von den bishe: mir
bekannt gewordenen stark abweichendes Aussehen.
Rüssel in beiden Geschlechtern gleich lang, so lang als Kopf
und Thorax zusammen, leicht gebogen. bis zur Fühlereinlenkung
im Spitzendrittel nicht dicht. unregelmäfsig gereiht punktirt und
stark längsgefurcht, glänzend, dieker als der gröfsere Augendurch-
messer, beim Weibe nur etwas dünner als beim Manne. Stirne
flach gedrückt. Geifselglied 2 etwas länger als 1, die drei letzten
310 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
kuglig. Thorax von den Hinterecken zur Spitze allmählich gerundet
verengt, die Basis ungewöhnlich flach zweibuchtig, die Körnelung
nicht sehr dicht und in der Mitte eine unbesetzte Mittellinie frei
lassend; Schildchen klein, rundlich, kahl, glänzend. Decken nicht
ganz doppelt so lang als in der Mitte breit, hier am breitesten
und höchsten, die Punkte in den Streifen 4 und 5 hinter der Mitte
am deutlichsten, die Körnerreihe der Spatien 4 und 5 nur auf der
hinteren Hälfte deutlich, die auf 6 fast ganz erloschen, alle Körner
glänzend und auf den drei inneren Spatien dicht, mitunter zusammen-
fliessend; von den weilsen Makeln auf den Decken ist die zwischen
dem Streifen 4 und dem Aufsenrande liegende und innen von der
Mitte ab verengte die grölste. Unterseite punktirt ohne Körner.
Beine runzlig punktirt und mit weilslichen Schuppenhaaren viel
weniger dicht besetzt. Die gelbbraunen Schuppen einfach haar-
förmig, die weilsen haarbüschelförmig und wie jene äufserst kurz.
Madura. Auch von Madras !) in meiner Sammlung.
Menesinus nov. gen. Nerthopinorum.
Oculi parvi rotundati. Antennae basilares fractae funiculo clavam
versus incrassato, septem articulato. Femora subtus sulcata ac minute
dentata; tibiae: curvatae apice eztus uncatae; articulus ultimus tar-
sorum unguiculis simplicibus divaricatis. Segmenta abdominalia tres
intermedia postice truncata. Rostrum breve capite parum angustius,
a. fronte haud distinctum. Scutellum conspicuum. Elytra decem-
striata pygidium fere obtecta. Processus abdominalis latus processu
mesosternali aequilatus. Metasternum inter coras diametro cozarum
intermediarum aequibreve. Corpus breve.
1) Ein anderes Weib von Madras in meiner Sammlung, das
dem discrepans sehr nahe steht, gehört sicher einer neuen Art
aculus an und unterscheidet sich von jenem durch folgende Merk-,
male. Länge 10 mill., Breite 3.4 mill. Hinten mehr zugespitzt-
Rüssel dünner und länger, ohne Spur einer Mittelfurche. Geilsel-
glied 1 länger als 2. Vorderschienen innen stumpf erweitert. Tho-
rax noch kürzer, hinten kaum, vorne geschweift verengt. Die ge-
körnelten Deckenspatien 1, 2, 3, 6 und 8 erreichen ganz, 4 nicht
ganz die Basis, 6 ist einmal vor, einmal hinter der Mitte unter-
brochen, 7 nur in der Mitte deutlich, Spatium 2 ohne weilse Makeln,
dagegen erstreckt sich eine zwischen Streifen 5 und dem Aulsen-
rande liegende Humeralbinde hinten beinahe bis zur Spitze, ist
aber gegenüber den Hinterhüften keilförmig bis zum Streifen 8
unterbrochen. Beine etwas länger und die Schenkel auch kräftiger
gezähnt, Stirne gewölbt. Die weilse Beschuppung noch dichter als
bei diserepans.
von Vorder- und Hinterindien. a
Die neue Gattung ist neben Hierostylus.t) Sch. zu stellen und
unterscheidet sich von dieser mir unbekannten Gattung besonders
durch die vom Rüssel durch keine Querfurche getrennte Stirne,
die einzähnigen Schenkel, die an der Aulsenecke mit einem Horn-
haken bewehrten Schienen und das hinten gerade abgestutzte erste
Bauchsegment.: Ob. die Schenkel unten bei Hierostylus auch wie
bei Menesinus gefurcht sind, geht aus der Beschreibung von Schön-
herr und Lacordaire nicht hervor. Fühlerfurehen unten herum
verbunden. , Fühlerschaft den Augenvorderrand überragend.
Menesinus flavicornis. Brevissime ovatus, nonnihil con-
vezus, niger, opacus, parce griseo-pubescens; antennis tarsisque
rufis; capite cum rostro dense punctatis et longiludinaliter tenuissime
rugulosis, hoc parallelo, paulo transverso, medio carinulato; prothorace
transverso basti leviter bisinuato, lateribus rotundato, dorso subcari-
nato, densissime punctato; scutello rotundato plano, punctato; elytris
brevibus rotundatis prothorace latioribus, punctato -strialis, inter-
stitiis nonnihil converis ruguloso-granulatis. — Long. 2.2 mill., lat.
1.4 mill.
Kopf feiner punktirt als der Thorax, die Augen vom Thorax-
vorderrande entfernt sitzend, Stirne leicht gewölbt. Rüssel nicht
schmäler als die Stirne, nicht ganz so lang als breit, sein Rücken
flach, Thorax mindestens zweimal so breit als lang, mit der gröfsten
Breite dicht vor der Basis, die Hinterecken sehr wenig eingezogen;
der Antiskutellarlappen hinten gerade abgestutzt, der Vorderrand
nicht ganz halb so breit als die Basis, die fein kantigen Seiten
‚gerundet, der Rücken längsgewölbt mit dem höchsten Punkte hinter
der Mitte. Decken kaum so lang als breit, breiter als der Thorax,
an den Seiten gleichmälsig, hinten einzeln breit abgerundet, mit
der gröfsten Breite in der Mitte, Schultern kaum angedeutet, höher
längsgewölbt als der Thorax mit dem -höchsten Wölbungspunkte
etwas vor der Mitte, von hier bis oberhalb der Spitze flach schräg,
dann kurz steil abfallend, die Punkte in den Streifen dicht und
viel gröfser als die auf dem Thorax, die leicht gewölbten Spatien
breiter als die Streifen und einreihig anliegend behaart. Geifsel-
glied 1 so lang als dick und das dickste, die übrigen kürzer, 7 das
breiteste und an die Keule geschlossen. Jeder Punkt auf dem
Thorax und auf den Beinen mit einem kurzen und dünnen Här-
1) Die Gattung ist im Münchener Katalog zweimal verzeichnet,
einmal p. 2246, wo sie zu streichen ist, und p. 2532, wo sie nach
Lacordaire an ihrer richtigen Stelle steht. .
312 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
chen, jeder der Hinterbrust mit einem diekeren Schuppenhaar von
weilslicher Farbe.
In der Körperform einem kleinen Zantes !) Pasc. (mir unbe-
kannt) ähnlich.
Kanara, Belgaum.
Menemachus raripilus. Oblongus, depressus, niger, pinguis,
supra pube tenuissima fusca fere adpressa obsitus; antennis farsis-
que rufis; rostro postice punctato-striato, medio carinulato; protho-
race quadrato lateribus parallelo, antice sinuato-angustato, densissime
punctato, medio carinulato; elytris oblongis retrorsim parum angu-
statis, punctato-striatis, interstitiis planis biseriatim punctatis, sutura
dimidia parte antica impressis; corpore subtus albido-pubescente. —
Long. 3.2 mill., lat. 1.4 mill.
Sehr feine pfriemenförmige und nicht ganz anliegende braune
Härchen, denen nur hier und da wenige graue beigemischt sind,
beeinträchtigen kaum die fettglänzend schwarze Körperfarbe und
geben der Oberseite, gegen das Licht gesehen, ein leicht rauhes
Ansehen.
Augen auf der Stirne nur durch eine feine Linie getrennt.
Fühlergeifsel zur Keule hin deutlich verdiekt, die beiden ersten
Glieder gleich. lang, so lang als die drei folgenden. Kopf und
Thorax gleich grob punktirt. Thorax mit flach zweibuchtiger
Basis, rechtwinkligen Hinterecken, leicht längsgewölbt. Schildehen
rundlich, flach gewölbt. Decken etwas breiter als die Thorax-
basis, mit kurz gerundeten Schultern, die feinen Streifen zur Basis
hin wenig tiefer, die Punkte in den seitlichen kettenartig, ‘die zwei-
reihigen Punkte auf den Spatien nur wenig kleiner als die auf dem
Thorax. Unterseite dicht, nur das Abdomen weniger dicht punktirt.
Vorderschenkel bedeutend stärker gekeult als die übrigen, Vorder-
schienen parallelseitig, gekrümmt, alle an der Spitze gerade ab-
gestutzt.
Belgaum.
Menemachus pubescens. Oblongus, subdepressus, niger,
parum nitidus, sat dense aequaliter cano-pubescens; anlennis tarsis-
que rufescentibus. — Long. 3.4 mill., lat. 1.3 mill.
var. dorso prothoracis maculisque quatuor vel sex fusco-pubes-
cenlibus. . 0... ... var. maculosus.
Etwas länger als der vorhergehende (raripilus), die Decken
parallelseitig, die Naht nicht eingedrückt, der Thorax nicht längs-
!) Ann. Mag. Nat. Hist. 1892, p. 413.
von Vorder- und Hinterindien. 313
gewölbt, die Vorderschenkel nur wenig dicker als die übrigen, die
Vorderschiene gerade und innen an der Basis gebuchtet, der ganze
Käfer mit grauweiflsen Haaren so dicht bedeckt, dafs die Grund-
farbe des Körpers nur wenig durchschimmert. Seulptur und das
Uebrige wie bei raripilus, nur die Augen um ein Drittel der Rüssel-
breite getrennt.
Zusammen mit dieser Stammform kommt in beiden Geschlech-
tern eine Abänderung maculosus vor, die sich von jener nur durch
viel feinere und rothbraun behaarte Makeln der Oberseite unter-
scheidet; so behaart ist nämlich der mittlere Thoraxrücken, auf
jeder Decke eine postbasale Quermakel zwischen den Streifen 3
und 9, sowie eine grolse anteapicale zwischen den Streifen 1 und
10, die auf der Schwielenstelle weifslich behaart ist, zuweilen aber
noch eine gemeinsame Quermakel zwischen den dritten Streifen.
Belgaum, Kanara.
Menemachus sgquameus. Praecedenti (pubescens v. maculosus)
similis et affinis, sed opacus, sat dense subalbido-squamosus et fusco-
maculatus etiam oculis magis approrimatis, angulis posticis protho-
racis longioribus obtusis diversus. — Long. 3.3 mill., lat. 1.3 mill.
Während bei pubescens und seiner Varietät maculosus die Be-
kleidung aus pfriemenförmigen Haaren besteht, wird sie bei squa-
meus aus langen, zur Spitze verbreiterten Schuppen mit abgestutzter
Spitze gebildet. Die dunkle Zeiehnung weicht insofern von der
des maculosus ab, als der Thoraxrücken vier dunkle Fensterflecke
zeigt. Decken nur sehr wenig breiter als der Thorax, dieser etwas
länger als an der deutlicher zweibuchtigen Basis breit, der Anti-
skutellarlappen breiter und mehr gerundet, die Panktirung wenig
gröber, die Hinterecken etwas abgerundet. Naht hinter dem Schild-
chen mit einem kurzen flachen Eindruck; letzteres wie die um-
liegenden Theile weils beschuppt. Augen nur durch eine feine
Linie getrennt.
Thaunghu. Nach einem Pärchen.
Acienemis (Berethia!)?) praeambulus. dg. Elonyatus,
nigro-piceus, dense luteo-squamosus setisque clavatis nigris el albidis
adspersus, supra nigro- et albido-variegatus; rostro antice, antennis
!) Die Berechtigung der Gattung Berelhia Pase. in Journ. Lin.
Soc. 1872, p. 463 scheint sehr zweifelhaft oder doch durch die
kurzen Hinterschenkel (die Länge ist bei verschiedenen Acienemis-
Arten recht verschieden) und durch die obsolete Naht der beiden
ersten Bauchsegmente (ist bei langbeinigen Arten meistens ebenso
obsolet) ungenügend begründet.
314 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
tarsisque rufescentibus; rostro postice punctalo-striato et pluricari-
nulato ut capite luteo-squamoso et nigro-setuloso; prothorace dorso
nigro-quadrimaculato; elytris punctato-striatis, punctis in strüs uni-
squamigeris, interstitüs 3°, 5°, 7% et 9° totis luteis, reliquis luteo-
nigro- et albido-, sutura nigro- et albido-maculatis; femoribus tibüs-
que brunneo-annulatis; femoribus posticis anum haud. superantibus.
— Long. 3 mill., lat. 1.1 mill.
Dem mir unbekannten dorsonotatus ') Chyvrl. ähnlich, aber
kleiner, der Thorax nicht faseieulirt und auch anders gezeichnet.
Besonders scharf gezeichnet sind die Decken. Hinter dem kleinen
weilslichen Schildehen liegt bis vor die Mitte eine gemeinsame
schwarze L-förmige Makel zwischen den dritten Streifen, an diese
angrenzend auf der Naht eine längere und vor der Spitze eine
kürzere milchweilse, zwischen beiden eine längere schwarze Makel;
Spatiam 2 nur mit einer weilslichen und ohne schwarze, 4, 6, 8
mit mehreren weilsen und schwarzen Makeln auf lehmfarbigem
Grunde, von denen die mittleren schräg nach aufsen und vorne
gerichtete und lehmfarbig unterbrochene Binden bilden.
Fühler in der Mitte eingelenkt. Thorax so lang als breit, in
der Mitte am breitesten, die Seiten gerundet, Vorder- und Hinter-
rand beinahe gleich breit, längsgewölbt, dicht punktirt. Schildchen
sehr klein und weifslich. Decken mit schräg abfallenden Schultern,
2} mal so lang als breit, :parallelseitig., Hinterschenkel den Apex
erreichend und ziemlich lang gestielt.
Belgaum. Ein Mann.
Desmidophorus anzius. Wie fasciatus ?) Auriv. gezeichnet,
aber länger, Rüssel kürzer, Beine dünner, Thorax viel weniger
längsgewölbt, mit schmalen, zur Spitze verbreiterten und hier ab-
gestutzten Schuppen in den Punkten, auf den Beinen mit gröfsten-
theils haarförmigen Schuppen, die Decken im Verhältnifs zur Breite
länger, ihr höchster Längswölbungspunkt zwischen Basis und Mitte,
Spatium 6 ohne sammetschwarze (bei fasciatus mit zwei) Pusteln,
das Schildehen viel dunkler als seine Umgebung beschuppt, das
Analsegment des Mannes hinten weniger abgestutzt und ohne Ein-
druck. — Länge 9—11 mill., Breite 4.2—5.5 mill.
Kanara, Tarawady.
Colobodes fallaz. Nur etwas grölser als Colobodes (Solo-
brachis) acalloides ?) Desbr. und höher quergewölbt, der Thorax
1) Pet. Nour. 1878, p. 261.
..?2) Nouv. Archiv. du Mus. 1892, p. 221.
3) Ann. Belg. 1891, p. 11; Stett. ent, Ztg. 1893, p. 180.
von Vorder- und Hinterindien. 315
länger, der Rüssel dicker, die Decken mit rechtwinkligen Schultern
und anders gezeichnet.
Oben und unten schmutzig graugelb dicht beschuppt. Thorax
wenig kürzer als breit, in der hinteren Hälfte parallelseitig, in der
vorderen geschweift verengt, Hinterecken stumpf, etwas eingezogen,
Rücken etwas gewölbt, dreieckig, schwarzbraun beschuppt und mit
dunklen abstehenden Borstenschuppen spärlich besetzt, in der Mitte
des Vorderrandes mit 2 kleineren, die Mitte mit einer Querreihe
etwas grölserer Faseikel aus solchen Borstenschuppen. Schildchen
rundlich, etwas erhaben, kahl. Decken doppelt so lang als breit,
parallelseitig, hinten gerundet verengt, Rücken flach gewölbt, aber
höher liegend als der Thoraxrücken, zur Basis kurz, zur Spitze
länger gerundet abfallend, ziemlich hoch quergewölbt, die Schultern
durch zwei flache Eindrücke, einen unter-, einen innerhalb abge-
hoben, fein und nicht dicht punktstreifig, die Spatien flach, 1, 3, 5
an der Basis schmäler als die übrigen, 2 und 4 hinter der Basis
mit je einer Gruppe heller, 2 dicht vor der Mitte mit einer solchen
grölseren, 4 an der Spitze mit einer kleineren aus mattschwarzen,
Borstenschuppen, die abschüssige Stelle schwarzgrau, der übrige
Theil mit gelb- und weilsgrauen Schuppen dicht bedeckt, die Naht
und die Rückenspatien mit je nach der Beschuppung hellen oder
dunklen abstebenden Schuppenborsten spärlich besetzt. Unterseite
nicht dicht beschuppt. Fühler und Tarsen röthlich. — Länge
6.5 mill., Breite 3 mill.
Tarawady. 1 Exemplar.
Mechistocerus simplex. Dem mimicus !) Fst. aufserordent-
lich ähnlieh und von ihm nur durch folgende Merkmale zu unter-
scheiden. Körper hinten mehr zugespitzt, Decken mit tieferen und
auch etwas diehteren Punkten in den besonders hinten fein einge-
ritzten Streifen, die inneren Spatien auf der Basalhälfte mit einer
Reihe kleiner nackter Körnchen, welche die Beschuppung durch-
brechen; die ersten Geilselglieder dünner und auch länger, die
Schenkel weniger stark gekeult und der Thorax dicht hinter der
Mitte mit vier in eine Querreihe gestellten hellen Punkten, von
denen die äufseren von oben nicht sichtbar ist. Deckenrücken etwas
weniger quer gewölbt. — Länge 6.5—11.5 mill., Breite 2.3—5 mill.
Kanara. In Mehrzahl.
Tadius laticollis. Brevior, converior, nonnihil nıtidus, nigro-
piceus, dense cinereo- et albido-subtessellatim squamosus, reclinatım
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 274.
316 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
setosus; rostro prothoracis longitudine antice nonnihil dilatato; pro-
thorace transverso anfice subito rotundalo-confracto, ante scutellum
impresso, subtilissime punctulato; elytris latitudine vix dimidio lon-
gioribus, dense punctulato-striatis, interstitiis planatis, uniserialim
remote selulosis; pedibus brevioribus crassioribus, tibüis posticis
apicem versus gradatim latioribus. — Long. 3.7 mill., lat. 1.6 mill.
Von erirhinoides 1) Pasc. durch gedrungene Gestalt, kurzen
breiteren und zur Spitze etwas verbreiterten Rüssel, kurzen und
vor dem Schildchen eingedrückten Thorax, sowie durch die zur
Spitze verbreiterten Hinterschienen verschieden. Einem Ephimeropus
geniculatus Hochh. nicht unähnlich.
Rüssel äufserst dicht punktirt. Fühler zwischen Mitte und
Spitzendrittel, diesem näher eingelenkt. Stirne breiter, so breit als
der Rüssel an der Spitze, ohne Quereindruck zwischen deu Augen.
Tborax seitlich bis vor die Spitze kaum gerundet, beinahe parallel-
seitig, der höchste Punkt seiner Längswölbung an der Basis. Decken
hinten viel stumpfer gerundet und steiler zur Spitze abfallend, die
Punktstreifen etwas tiefer. Die Oberseite wie bei den meisten
Bagous-Arten glänzend. Beine viel kürzer als bei erirhinoides.
Analsegment des Mannes ohne (bei erichinoides mit) runde Grube.
Burmah, Prome. Nach vier Exemplaren.
Der erirhinoides ist eine nicht seltene, über die ostindischen
Inseln, das ostindische Festland, über China bis nach Japan ver-
breitete Art, die in der Gröfse, in der Zeichnung und in der
Thoraxform recht erheblich variirt. So schwankt die Gröfse
zwischen 3.2 und 5.5 mill. Pascoe beschreibt den typischen eri-
rhinoides mit grauen und dunklen Schuppen makelartig besetzt,
was wohl so aufzufassen ist, dals die Deckenspatien unregelmälsig
hell und dunkel gewürfelt sind, wie das zwei mir vom Autor als
erirkinoides bezeichnete Stücke (India or.) zeigen. Von Taunghu,
Paungde und Cochinchina liegen mir Stücke vor, bei denen die
Spatien einfarbig, die abwechselnden heller beschuppt sind und
die var. lineatus benannt zu werden verdienen. Stücke von Saigon,
Taunghu, Celebes mit der typischen Deckenzeichnung und mit
einem breiteren aber an den Seiten weniger gerundeten Thorax
bilden die v. suspiciosus.
Dystropicus clitellae. Oblongus, niger, opacus, dense subtus
griseo , supra dorso nigro-, lateribus ochraceo-squamosus, squamis
ereclis nigris et ochraceis obsitus; antennis rufo-piceis; rostro pro-
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 253.
von Vorder- und Hinterindien. a
thorace longiore (2), paulo arcuato; hoc lateribus rotundato - ampli-
ato, antıce sinuato-angustato, margine antico medio inciso; scutello
rotundato opaco; elytris -humeris rotundato-rectangulatis, sat dense
punctato-substriatis, dorso nigro macula antemediana in interstitio
tertio fasciaque communi posimediana albido-signatis. — Long. 4.6
bis 5.5 mill., lat. 1.9—2.1 mill.
Von squalidus!) Pasc. durch geringere Gröfse, andere Zeichnung,
eingezogene Thoraxhinterecken und dünnere Beine verschieden.
Thorax länger als hinter der Mitte (hier am breitesten und
höchsten) breit, die Basis leicht zweibuchtig, die breit ocher-
farbigen und innen ziemlich scharf begrenzten Seiten auf die
Seiten der Decken, innen bis zum Streifen 4 und bis zur Höhe
der vorderen kreideweilsen Punktmakel ebenso scharf begrenzt,
dann verwaschen und schmäler bis zur Spitze fortgesetzt. Die
hintere gemeinsame weilse Querbinde auf den parallelseitigen Decken
zwischen den fünften Streifen ist zwischen den dritten Streifen
breiter und dann vorne stufenförmig abgesetzt; bei gut erhaltenen
Stücken zeigen die beiden ersten Spatien in der Mitte zwischen
der Querbinde und Spitze noch eine kleine weilsliche Makel; die
Spatien 1, 3, 5 zuweilen etwas erhabener als die übrigen, stets
aber mit längeren, schwarzen, abstebenden, stellenweise auch
dichter gestellten, die zwischenliegenden mit kürzeren Schuppen
einreihig besetzt. Schenkel nicht gekeult mit einem kleinen Zähn-
chen, die vier hinteren mit einer dunklen Rückenmakel; die kurzen
Schienen an der Basis dunkel geringelt.
Kanara.
Dystropicus dorsalis. Flavo-cinereo-squamosus, squamis erec-
tis disperse obsitus, dorso obscure maculatus; antennis tarsisque
rufo-piceis; prothorace latitudine longiore angulis posticis acutis,
dorso macula magna basali quadrangulata signato; scutello rotun-
dato glabro nitido; elytris parallelis humeris obliquis, punctato-
striatis, medio fascia communi ramulum angustum ad scutellum
emiltente obscuro-squamosis, postice obscure- et albido-nebulosis;
femoribus subparallelis dente parvo urmatis. — Long. 5.4 mill., lat.
2.2 mill.
Nur etwas gröfser als der vorhergehende (cltellae), immer
noch bedeutend kleiner als squalidus; mit letzterem hat die neue
Art die Form des Thorax mit scharfwinkligen Hinterecken und
mit der grölsten Breite an der Basis sowie das glänzende schwarze
1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1885, p. 252.
318 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Schildehen und die nahezu in demselben Bogen gewölbten Decken
und Thorax gemeinsam, unterscheidet sich aber von beiden durch
die Zeichnung der Oberseite und durch die Spärlichkeit der auf-
stehenden Schuppen.
Thorax conisch, vor der Mitte etwas zusammengezogen, die
viereckige dunkle Basalmakel vorne die Mitte, seitlich den vierten
Deckenstreifen erreichend und an den Seiten winklich ausge-
schnitten; nur die hell besehuppten Theile mit Starrschuppen.
Decken schmal elliptisch, beinahe doppelt so lang als breit, hinten
spitzer gerundet, die Streifen hinten vertieft, die Punkte in ihnen
nicht dicht, länglich, auf der dunklen Makel viereckig und am
grölsten, jeder mit einem kurzen feinen Härchen, die Spatien flach;
die lehmfarbige Beschuppung durch eine dunkle Basalmakel auf
Spatium 3 unterbrochen; die dunkle Querbinde nimmt den grölseren
Theil der vorderen Deckenhälfte ein, erreicht aufsen etwas nach
vorne gerichtet und auf Spatium 8 stufenartig verschmälert den
Streifen 10, ihre schmale Erweiterung liegt anfänglich zwischen den
zweiten Streifen, erreicht aber nur auf der Naht die Basis; hinten
ist die Binde auf der Naht und den beiden ersten Spatien durch
helle Schuppenflecke scharf abgegrenzt. Beine ungemakelt.
Belgaum. Nach einem Exemplar.
Pempheres pleurostigma. g‘. Breviter ovata, paulo depressa,
nigra, supra nigro-squamosa, albido-variegala; abdominis segmento
primo lateribus exceptis, macula apicali episternorum metathoracis,
prothorace sublus lateribusque densissime cretaceo sgquamosis; tarsis
apice antennisque rufo-testaceis; rostro postice quinquecarinalo,
dense punctalo; prothorace transverso lateribus rolundato- dilatato,
macula parva antescutellari rhomboidali cretaceo; elytris latitudine
parum longioribus; depressis, punclato-striatis, squamulis albidis
irregulariter adspersis; femoribus ante apicem nigro-annulatıs, subtus
dente parvo armatis. — Long. 5.5 mill., lat. 1.7 mill.
Schon durch ihre geringe Grölse von den bisher beschriebenen
drei Arten verschieden. Während irilineata und habena Pasc.
sowie picta !) Heller Längsbinden auf dem Thorax, die ersten
beiden auch auf den Decken haben, ist bei pleurostigma nur auf
dem Thorax eine Andeutung, auf den Decken aber keine Spur
solcher Längsbinden vorhanden.
Rüssel länger als der Vorderschenkel, bis zur Spitze äulserst
dicht punktirt und matt, hinten seitlich abgeflacht und an der
!) Bericht u. Abh. Dresd. Mus. 1893, p. 12.
von Vorder- und Hinterindien. 319
Basis weder breiter noch bemerkbar höher, die Punkte an den
Seiten wie auch die um die Augen mit weilslichen Schuppenhaaren
besetzt, Fühlereinlenkung im Spitzendrittel. Geifselglied 2 so lang
als die drei folgenden zusammen und nur wenig länger als 1. Das
siebente nahezu an die ovale Keule geschlossen. Thorax in der
Mitte am breitesten, zur Basis gerundet, zur Spitze leicht geschweift
aber nur wenig mehr verengt, Rücken längsgewölbt, mit dem höch-
sten Wölbungspunkte etwas hinter der Mitte; schwarzbraune dünne
Schuppenhaare bedecken den Rücken, ebenso undicht gestellte
weilsliche und hell ocherfarbige deuten an der Basis und Spitze
die Anfänge zweier Längsbinden und in der Mitte die einer Quer-
binde an; dicht: kreideweils beschuppt ist nur eine rhombische
Makel an der Basis vor dem Schildchen, die etwa ein Drittel der
Thoraxlänge einnimmt; die auch sich auf die Seiten hinaufziehende,
aber nur in der Basalhälfte von oben sichtbare Bekleidung der
Unterseite besteht aus etwas über einander gelegten rundlichen
weilslichen und hell ocherfarbigen Schuppen. Decken um ein
Viertel länger als breit, über die rechtwinkligen aber kurz abgerun-
deten Schultern wenig breiter als die Basis und kaum breiter als
die Mitte des Thorax, nach hinten allmählich gerundet- verengt,
die Naht in der vorderen Hälfte etwas eingedrückt; nicht dicht-
gestellte weifsliche Schuppenhaare besetzen die ganze Naht, je eine
kleine Makel an der Basis der Spatien 1, 2, 3, 4 und 6, an der
Spitze eine auf 1, sowie die Ansätze zu zwei gemeinsamen Quer-
binden, zu einer dritten in der Mitte auf jeder Decke, die vom Aufsen-
rande bis zum Streifen 5 reicht und einer vierten ebensolchen vor
der Spitze. Beine auch nur mit feinen Schuppenhaaren und nicht
dicht, das Abdomen aber bis auf die Seiten des ersten Segments
und die grofse Makel hinten an der Spitze der Hinterbrustepisternen
äulserst dicht kreideweils beschuppt !).
Belgaum. Ein Mann.
I) Pempheres affinis ist eine der pleurostigma sehr nahe-
stehende Art, aber nur 3 mill. lang und 1.2 mill. breit, hat dicht
weils beschuppte Seiten ohne Kahlmakeln, der Rüssel ist an der
Basis höher als an der röthlichen Spitze, der Thorax ist weniger
hoch längsgewölbt, die kreideweilse Antiseutellarmakel ist schmal
zapfenförmig und von einer Querbinde über den Thorax ist keine
Spur vorhanden. Auf den Decken fehlen die weifslichen Basal-
makeln, an der Nahtbasis und Spatium 1 stehen dagegen zwei
längere dichter weifslich beschuppte Strichmakeln und hinten vor
der Spitze die Anfänge zweier gemeinsamer Querbinden. Ein Mann
von Ind. or. ohne nähere Fundortsangabe in meiner Sammlung.
320 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Metialma versicolor. Wenn man nicht authentische Exem-
plare von M. balsaminae Mots. besitzt, so würde man unsere Art
sicher für letztere halten, denn beide sind einander aufserordentlich
ähnlich. Die hervorragendsten Unterschiede der versicolor sind
folgende: Ungeachtet der geringeren Körpergrölse (Länge 3.3 mill.,
Breite 1.9 mill.) sind die Augen gröfser, Thorax und Decken
schmäler, jener hinter der Mitte höher und bucklig gewölbt, auf
den Decken fehlt die helle Nahtmakel hinter dem Schildehen und
ist durch eine dunkle jederseits neben der beinahe ganz braunroth
gefärbten Naht ersetzt, die ganze Oberseite erscheint überhaupt
dunkler, weil die hellen Schuppenhaare sehr spärlich sind, endlich
ist die Spitze der vier Hinterschenkel nicht gelbroth beschuppt,
sondern dünn und dunkel behaart, oben auf dem Rücken eine weils-
liche Makel einschlielsend.
Belgaum.
Coryssopus penicillatus. Obtuso-rhomboidalis, convezus,
niger, flavo-, albido- et nigro-sgquamosus; antennis larsisque rufo-
testaceis; prothorace conico dorso longitudinaliter convero, ante
medium penicillis duobus nigris munitis, post hos vitta lata mediana
usque ad elylrorum apicem ducta flavo-albido-sguamoso; scutello
parvo nigro, demerso; elytris mazima latitudine pone basin, longi-
fudinaliter converis, punctato-striatis, interstitüs planis; femoribus »
postieis dorso macula nigra signatis. — Long. 3 mill., lat. 1.9 mill.
Der erste asiatische Vertreter dieser bisher nur aus, Afrika
bekannten Gattung, der sowohl durch seine geringe Gröfse als
auch die Bewebrung des Thoraxrückens ausgezeichnet ist.
Rüssel länger als der Vorderscherschenkel, gebogen, bis zur
Fühlereinlenkung in der Mitte dicht punktirt und mit Mittelkiel.
Die beiden ersten Geifselglieder verlängert und an Länge kaum
verschieden. Augen vorne und hinten von gelblich-weilsen Härchen
umrandet. Thorax etwas kürzer als an der Basis breit, hier am
breitesten, zur Spitze beinahe geradlinig verengt, die Basis jeder-
seits des spitzen Mittellappens schmal gebuchtet, dicht und fein
punktirt, mit pfriemenförmigen schwarzbraunen Härchen in den
Punkten, der höchste Längswölbungspunkt dicht vor der Mitte und
auf diesem mit zwei schräg nach vorne gerichteten schwarzen
Haarpivseln, die hinten an eine von gelblich-weilsen, dicken und
sehr dichten Schuppenhaaren gebildete breite Längsbinde stofsen;
an der Spitze steht eine abgekürzte kreideweilse Mittellinie, an
den Seiten jedoch von oben nicht sichtbar drei Längsbinden, näm-
lich eine aus gelbrotben Schuppenhaaren vor und aulsen neben den
von Vorder- und Hinterindien. 321
L
Hüften, sowie zwei aus feinen weilslichen Härchen gebildete.
Decken etwas länger als an der breitesten Stelle breit, noch etwas
höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Punkte dicht
vor der Mitte; schwarzbraune, pfriemenförmige und nur wenige
weilsliche Härchen auf den Deckenspatien; die Fortsetzung der
Thoraxmittelbinde erreicht in der vorderen Hälfte jederseits den
dritten, in der hinteren den vierten Streifen, ist aber seitlich in
der Mitte ungleich gebuchtet, theils weilslicher, theils gelblicher
gefärbt und an der Spitze des Spatium 1 von einer schwarzen
Punktmakel durchbrochen. Mittel-, Hinterbrust und Abdomen dicht
gelblich-weils, die Seitenstücke der ersteren rothgelb beschuppt.
Kanara.
Lobotrachelus amoenus. Von der Körperform des Cata-
rhynchus troglodytes ') Desbr. der ganze Körper mit Ausnahme
der weils beschuppten Mittel- und Hinterbrust sowie des Abdomens
mit dünnen gelben Schuppenhaaren, auf den Deckenspatien zwei-
reihig, ziemlich dicht, die Naht dichter, vier Punktmakeln auf dem
Thorax und mehrere kurze Strichmakeln auf den Decken mit wenig
dieckeren weilsen Schuppenhaaren nicht dicht, die Antiseutellarspitze
der Thoraxbasis und eine quere Basalmakel an den Seiten mit
weilsen Schuppen sehr dicht besetzt, Fühler rothgelb. Sowohl
Thorax als Decken mit eigener Längswölbung. Geilselglied 1
dieker als 2. Die vier weilsen Thoraxpunkte auf der Rückenmitte
ım Quadrat gestellt, die zwei hinteren etwas grölser; die weilsen
Schuppenhaare auf den Decken, deren Punktstreifen kahl sind,
bilden auf den Spatien 2, 4 je eine längere basale, auf 2 und 6
noch je eine mediane Strichmakel. Beine dünn weilslich behaart.
Augen nur durch eine feine Linie getrennt. Länge 2 mill., Breite
1 mill.
Belgaum. Zwei Weibchen. 2
Lobotrachelus trimaculatus. Ganz wie amoenus und fro-
glodytes geformt und von derselben Grölse. Die ganze Unterseite
dicht, besonders die Thoraxunterseite äulserst dicht weils beschuppt,
die Oberseite mit graugelben dickeren und längeren Schuppen-
haaren, eine runde Makel auf der Thoraxmitte und je eine auf den
Decken dicht vor der Mitte zwischen den Streifen 1 und 5 mit
sehr feinen braunrothen Härchen besetzt, alle drei nicht scharf ab-
gegrenzt. Fühler und Tarsen rothgelb. Stirne zwischen den Augen
gleich der halben Rüsselbreite und wie der männliche Rüssel
1!) Ann. Belg. 1891, p. 10; Stett. ent. Ztg. 1893, p. 150.
Deutsche Entomo). Zeitschr. 1898. Heft II. 21
322 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
dicht weils beschuppt, letzterer beim Manne kaum so lang als der
Vorderschenkel. Deckenstreifen zur Basis hin etwas breiter und
tiefer, jeder Punkt in ihnen mit einem feinen Härchen. Die Anti-
seutellarspitze dicht beschuppt.
Kanara. Nach einem Pärchen.
Lobotrachelus conciliatus. Den beiden vorhergehenden
Arten in Grölse und Körperform gleich und ebenso gewölbt. Unter-
seite, männlicher Rüssel und Thoraxseiten ziemlich dicht weils be-
schuppt, letztere neben den Hüften gelblich, Oberseite mit pfriemen-
förmigen schwarzen Haaren, die Thoraxmittellinie, die Deckennaht
sowie die Spatien 2 und 4 von der Basis bis über die Mitte, auch
je eine kurze antemediane Strichmakel auf 6 und 8 zweireihig mit
weilslichen Schuppenhaaren besetzt. Fühler und Tarsen rothgelb,
die Deckenspitze röthlich, mit undichten weilslichen Härchen ge-
wimpert. Augen nur durch eine schmale Linie getrennt. Rüssel
des Mannes so lang und so breit als der Vorderschenkel. Die
Thoraxmittellinie auf der Antescutellarspitze dichter weils behaart.
Schenkel schlanker.
Kanara. Ein Männchen.
Lobotrachelus nudofasciatus. Mit asperulus !) Fst. sehr
nahe verwandt und von ihm nur dadurch gut zu unterscheiden,
dals die weilsen Haare der Oberseite dicker sind, die ganzen
Decken bis zur Spitze bedecken und nur vor der Mitte eine breite
dunkle Querbinde frei lassen. Rüssel des Männchens kürzer als
der Vorderschenkel. Möglicherweise repräsentirt diese Art nur eine
Abänderung des asperulus, der auch im Bezirk Kanara gefünden
ist. — Länge 1.8 mill. ’
Kanara. Nur zwei Männchen.
Lobotrachelus nitidicollis. d. Major, niger, supra obso-
lete nigro-pubescens et pilis albidis parce obsitus; macula transversa
basali ad latera prothoracis, metasterni lateribus dense niveo-squa-
mosis; antennis margineque apicale elytrorum rufis; rostro femoribus
anticis breviore; prothorace conico subtiliter remoteque punctalo,
nitido; elytris siriatis, interstitiis planis subbiseriatim punctatis,
fascüs tribus communis una circum scutellum, altera mediana, 'terlia
apicalı albido-pilosis. — Long. 2.6 mill., lat. 1.7 mill.
Von der Grölse und Körperform des subfasciatus Mots. Unsere
Art ist besonders durch den sehr fein und weitläufig punktirten
und ungeachtet der sehr zarten dunklen Behaarung ziemlich glän-
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 295.
von Vorder- und Hinterindien. 323
zenden Thorax, namentlich aber durch die undicht behaarte Vorder-
brust und die nur dünn schwarz behaarte Antiscutellarspitze aus-
gezeichnet.
Thorax beinahe so lang als an der Basis breit, die Seiten
fast geradlinig, .der höchste Wölbungspunkt zwischen Mitte und
Basis, am Vorderrande mit einer Reihe, vor der Basis jederseits
der Mitte mit wenigen weilsen Härchen, die dicht weils beschuppte
basale Quermakel an den Seiten nur zum geringsten Theil von
oben sichtbar. Auf den Decken bilden feine weilse Schuppenhaare
drei gemeinsame Querbinden, von denen die vorderste basale
zwischen den dritten, die beiden hinteren zwischen den vierten
Streifen liegen, die vordere aber nur auf dem zweiten Spatium
die Basis erreicht; Schulterschwiele glänzend. Abdomen und
Seiten der Hinterbrust dicht weils beschuppt. Schenkel beinahe
parallelseitig. Augen nur durch einen weilslichen Strich getrennt.
Rüssel des Mannes hinten nicht dichter weils behaart als die Vorder-
brust.
Madura, Kanara.
Ceutorhynchus asperulus. Forma et magnitudine Allo-
dactyli fallacis Bhn., sed minus convezus. Rufo-piceus, supra
rechnatim setosus, subtus sordide sat dense albido-squamosus; rostro,
antennis pedibusque rufo testaceis; rostro femoribus anticis nonnihil
longiore, basi punctato-striato; fronte inter oculos late impressa;
prothorace Iransverso lateribus parallelo, intra apicem contracto,
confertim punclalo, margine antico rufo; elytris punclato- strialis,
interstitüis paulo convezis remole uniseriatim tuberculatis. — Long.
2.6 mill., lat. 1.7 mill.
Diese Art hat ganz den Habitus eines Allodactylus, ist aber
flacher und ein echter Ceutorhynchus, dessen Deckenspatien von
der Basis bis zur Spitze mit kleinen scharfen Körnchen besetzt sind.
Rüssel an der Basis gebräunt, sonst rothgelb. Geilselglied 1
dicker als 2 aber nicht länger, die übrigen zur Keule hin etwas
dicker, 7 noch so lang als dick, die kurz ovale und zugespitzte
Keule doppelt so dick als letzteres. Stirne zwischen den Augen
breit eingedrückt, wie Kopf und Thorax punktirt. Letzterer etwas
länger und höher längsgewölbt als bei A. fallar, die Basis tiefer
zweibuchtig, die Seiten bis vor die Mitte parallel, der Vorderrand
halsförmig und wie bei fallar aufgebogen. Decken kaum so lang
als zwischen den Schultern breit, von diesen nach hinten flach
gerundet-verengt, der Rücken flach längsgewölbt und niedriger als
der Thorax, die Naht gegen die Basis nebst Umgebung etwas
al
324 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
vertieft, die Streifen undeutlich punktirt, die Körnchen auf den
etwas gewölbten und flach gerunzelten Spatien stellenweise etwas
quer; die Färbung pechbraun, etwas heller als die des Thorax
und der Unterseite; bei einem Stücke sind die Sehultern und das
Spitzendrittel verwaschen roth. Jeder Punkt auf Kopf und Thorax
sowie jedes Körnchen auf den Spatien mit einem schräg abstehen-
den weifslichen Borstenhaar, jeder Punkt der Unterseite mit einer
weilslichen Schuppe. Beine fein weifslicb behaart. Die Naht
gegen die Basis mit kleinen weifslichen Schüppchen nieht sehr
dicht besetzt.
Belgaum.
Mecysmoderes carinatus. Brevis, convezus, nigro-piceus,
supra albo-, flavido- ei citrino-maculatus; rostro, elytris, anlennis
tarsisque rufo-testaceis; prothorace transverso rotundato-conico, dorso
canaliculato; elytris sulcalis, interstitiis carinaeformibus granulis
minufis aculis uniseriatim obsitis, macula basali sulturali densissime
citrino-squamosis maculaque humerali flavo-albido-pilosis; femoribus
mulicis. — Long. 1.5 mill., lat. 1.1 mill.
Eine der kleinsten Arten, noch kleiner als rubellus Mots. und
von ihm durch ungezähnte Schenkel, viel kürzeren Rüssel, nicht
punktirte Deckenfurchen, gekörnelte Spatien, kürzeren und anders
geformten Thorax, sowie durch andere Färbung, Bekleidung und
Zeichnung zu unterscheiden.
Kopf, Thorax und Schultermakel mit kurzen weilslich-gelben
Schuppenhaaren, Mittel- und Hinterbrust sowie die Beine mit
kleinen rundlichen Schüppehen in den Punkten, jedes der sehr
kleinen spitzen Körnchen mit einem anliegenden hellen Schuppen-
haar, die äufserst dicht eitronengelb beschuppte Nahtmakel min-
destens doppelt so lang als breit. Rüssel so lang als der Vorder-
schenkel, hinten bis zur Fühlereinlenkung beim Männchen mit
kurzen Schuppenhärchen in den Punkten. Geifselglied 1 dicker
als 2 und von gleicher Länge, 7 noch so lang als breit. Thorax
mit sehr wenig aufgebogenem Vorderrande, längs gewölbt, ziemlich
dicht punktirt, die Mittellinie nicht tief und nicht scharf vertieft.
Decken höchstens so lang als über die Schultern breit, etwas
höher längsgewölbt als der Thorax, mit dem höchsten Wölbungs-
punkte vor der Mitte, die Naht etwas flacher furchenartig als die
Streifen, die Spatien ziemlich scharf kielförmig von dreieckigem
Querschnitt; die Schultern schräg abfallend.
Belgaum.
von Vorder. und Hinterindien. 325
Baris X-album. Oblongo-ovata, depressa, nigra, squamulis
nigris et cervinis obsita, albido-maculata; antennis tarsisqgue rufo-
piceis; rostro crasso arcuato, densissime punclato; prolhorace conico
latitudine paulo breviore dense fortitergue punctato; elytris humeris
parum elevatis, ante apicem leviter impressis, subpunctato-striatis,
plaga magna communi basalı I-formi nivea signatis; segmenlis
duobus basalibus abdominis cum macula utrinque basalı nigra niveo-
squamosis. — Long. 4.3 mill., lat. 1.9 mill.
Zur Gruppe des Wahlbergi Bhn. gehörig und diesem sehr
ähnlich, von ihm jedoch leicht durch die rechteckige, an die Basis
gerückte, die ganze vordere Deckenhälfte zwischen den Streifen 4
einnehmende und beiderseits bis zum Streifen 2 rechteckig aus-
geschnittene weilse Makel zu unterscheiden.
Thorax mit sehr flach zweibuchtiger Basis, bis hiuter die
Spitze nahezu geradlinig verengt, dann leicht zusammengezogen,
weniger hoch längsgewölbt, die Räume zwischen den dichten
Punkten gegen die nur angedeutet erhabene Mittellinie gebogene
Längsrunzeln bildend, mit längeren gelblichen Schuppen in den
Punkten, an den Seiten mit eingestreuten, hinter der Spitze mehr
zusammenstehenden weisen Schuppen von breiterer Form. Sehild-
chen quer, weils beschuppt. Decken mit schräg abfallenden Schul-
tern, nach hinten leicht und geradlinig verengt, sonst bis auf die
basale Makel denen des Wahlbergi gleich skulptirt und beschuppt;
die Makel erreicht nur auf Spatium 3 nicht ganz die Basis. Unter-
seite und Beine wie bei der afrikanischen Art.
Puna, Belgaum. Nach zwei Exemplaren.
Baris saeva. Oblongo-ovala, nigra, opaca, subtus griseo-sub-
squamosa, supra setis acuminatis nigris fere ereclis obsila; rostro
femoribus anticis longiore fere cylindrico, sat dense punctalo; pro-
thorace basi leviter bisinuato, antrorsim rotundato-angustato, angulis
posticis obtusis, densissime punclato; scutello trapeziforme flavo-
albido-sguamoso; elytris retrorsim lineatim angustatis, profunde acute-
que striatis, interstitüis planis punctis majoribus uniserialim impressis;
prosterno lateribus oblique ruguloso; mesosterno grosse punclalo. —
Long. 5 mill., lat. 2.1 mill.
Die neue Art ist mit speculifera !) Fst. verwandt und ihr am
ähnliebsten, aber mit beinahe senkrecht abstehenden dunklen Börst-
chen auf der Oberseite und dem Rüssel besetzt, der Rüssel länger,
der Thorax viel feiner und dichter punktirt, seine Hintereeken etwas
!) Ann. Mus. Civ.-Gen. 1894, p. 299.
326 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
eingezogen und die Decken hinten zur Spitze flacher, viel weniger
zur Spitze abfallend. Unterseite und Beine wie bei jener mit einem
anliegenden weilslichen Borstenhaar in den Punkten, letztere aber
etwas feiner und dichter. Die männlichen Hinterschenkel und
Hinterschienen unten länger und dichter gewimpert; alle Schenkel
des Mannes dicker.
Die Oberseite bis auf die etwas glänzenden Ränder der tiefen
und scharfen Deckenstreifen matt. Rüssel in den Kopf eingestochen
und bis zur Fühlereinlenkung mit an Länge allmählich abnehmenden
Börstehen in den Punkten. Geifselglied 1 zwei und einhalbmal
so lang als 2, dieses quadratisch, 6 und 7 breiter und quer, aber
nicht an die Keule geschlossen, alle wie auch der Schaft etwas
glänzend. Kopf fein und dicht punktirt aber ohne Borsten. Thorax
gleichmälsig längsgewölbt, die Basis noch etwas flacher zweibuchtig
als bei speculifera, an der Spitze nur ein Viertel so breit als die
Basis, die Punkte auf der Oberseite etwa doppelt so grofs als die
auf dem Kopfe, aber äufserst dicht, die Räume zwischen ihnen
gleichsam körnig, zuweilen zu sehr feinen netzartigen, die der
Unterseite meistentheils zu parallelen Schrägrunzeln zusammen-
fliefsend. Decken etwas keilförmig, mit abgerundeten Schultern
und beinahe gemeinsam abgerundeter Spitze, von der Spitze bis
dicht hinter die Basis in gleichmäfsig sehr flachem Bogen längs-
gewölbt, dann in gleichfalls flachem aber kurzem Bogen zur Basis
abfallend, die Punkte auf der vorderen Hälfte der Dorsalspatien
gröfser und dichter als auf der hinteren. Pygidium nur wenig
vorragend.
Prome.
Baridius subceylindricus. Elongatus, angustus, subcylin-
dricus, niger, opacus, fere glaber; rostro crasso dense ruguloso-
punctato; capite punctis minoribus sparsim obsito; prothorace sub-
elongato, marima latitudine in medio, densissime punctato, longitu-
dinaliter convezo; elytris prothorace parum latioribus subparallelis,
apice singulatim rotundatis, distincte remoteque punctato-strialis,
striis postice profundioribus, interstitüis uniseriatim remole punctulatis;
corpore subtus minus dense, sterno fortiter punctato; unguiculis con-
natis. — Long. 4 mill., lat. 1.2 mill.
Annähernd von der Körperform der Baris coerulescens Scop.,
aber höher quergewölbt und der Thorax mit flach gerundeten Seiten.
Rüssel vom Kopf durch eine Querfurche abgesetzt, seine
Unterseite wenig gebogen, sein Rücken besonders beim Manne
stark längsgewölbt, nicht länger aber dicker als der Vorderschenkel,
4
von Vorder- und Hinterindien. 327
vor der Fühlereinlenkung allmählich niedriger. Thorax ein wenig
länger als in der Mitte. (bier am breitesten) breit, zur zweibuchtigen
Basis mit breitem Mittellappen nur wenig gerundet-, hinter dem
Vorderrande mehr und geschweift-verengt, an der Spitze halb so
breit als an der Basis, die Räume zwischen den dichten, ziemlich
tiefen Punkten zu flachen und schrägen, zur Mitte hin convergiren-
den Längsrunzeln zusammenfliefsend, der Rücken mit deutlicher
Längswölbung, deren höchster Punkt hinter der Mitte liegt, die
Hinterecken spitzwinklig und wegen der dicht an ihnen liegenden
basalen Schweifung scheinbar nach hinten gezogen. Schildchen
leicht quer und meistentheils mit flach eingedrückter Mittellinie.
Decken zwei und einviertelmal so lang als über die Schultern oder
im Spitzendrittel breit, die Seiten zwischen diesen beiden Punkten
flach gebuchtet, die Schulter schräg abfallend, mit kurz abgerun-
deter, aber durch die hinter liegende Buchtung etwas heraus-
gedrängter Ecke, der Rücken von der Basis bis hinter die Mitte
horizontal ohne Längswölbung, dann zur Spitze in flach gerundetem
Bogen abfallend, die Punkte in den Streifen und auf den flachen
Spatien viel kleiner als die auf dem Thorax, die Spatien 1 und 2
gegen die Spitze zwischen den hier tiefen Streifen stumpf kiel-
förmig. Brust und Schenkel grob wie der Thorax, das Abdomen
fein punktirt. Jeder Punkt der Ober- und Unterseite mit einem
sehr kurzen und feinen weilslichen Borstenhärchen. Die Hinter-
schenkel überragen nicht oder kaum den Hinterrand des zweiten
Bauchsegmentes; Schienen kurz, ihr Innenrand mit einigen Stachel-
spitzen; Tarsenglied 3 erweitert, 4 kräftig mit am Grunde ver-
wachsenen Krallen.
Für diese Art, die im Habitus von den Baridius- Arten recht
abweicht, muls wahrscheinlich eine neue Gattung aufgestellt werden;
die durch Spielsen auf unverhältnifsmäfsig dicke Nadeln deformirten
Stücke liefsen jedoch die Begründung einer solchen Gattung nicht
thunlich erscheinen.
Kanara.
Athesapeuta immaculata. Oblonga, nigra, nonnihil nitida,
punclata, in punctis infra, pygidio lateribusque squamula albida,
dorso fumida obsita; rostro femoribus anticis longiore capite im-
punctalo infizo, curvato; articulis duobus primis funiculi elongatis,
prımo quam secundo longiore; prothorace transverso subremote late-
ribus confertim punctato; elytris striatis, interstitiis planis confuse
punclulatis; corpore subtus aequaliter punctato et. squamoso. —
Long. 4.6—7 mill., lat. 2—2.3 mill.
323 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
Von der Gröfse und Körperform der secura !) Fst.; von ihr
durch gleichmälsig undicht beschuppte Unterseite, diekeren Rüssel,
verlängertes zweites Geilselglied, durch kürzeren und an den Seiten
viel weniger gerundeten Thorax, gröbere und tiefere Punktirung
sowie durch ungemakelte Oberseite verschieden.
Fühler des Mannes nahe am Spitzendrittel, des Weibes in der
Mitte eingelenkt, Geifselglied 2 so lang als 3 und 4 zusammen.
Oberseite des Körpers flach quergewölbt. Thorax an der Basis
mit breit und flach gerundetem Mittellappen, nach vorne bis vor
die Mitte sehr flach und kaum, dann schnell gerundet-verengt, die
Hinterecken stumpf, der Rücken flach und weitläufiger als die
Unterseite, die Seiten dichter und etwas feiner punktirt. Schildehen
quer und mit weifslichen Schuppenhaaren in den undichten Punkten.
Decken wenig breiter als der Thorax, mit flach verrundeten, etwas
beuligen und glänzenden Schultern, beinahe parallelseitig, an der
Spitze einzeln sehr flach abgerundet, vor der Spitze sehr stumpf
und flach beulig, die Längswölbung ebenso flach als die des Thorax,
nur hinten schneller schräg abfallend, die an der Basis etwas
tieferen Streifen nur hier und schwer sichtbar punktirt, die ganz
unregelmälsig oder unregelmälsig zweireihig und fein punktirten
Spatien flach, 2 an der Basis breiter als 1 und 3, letzteres so
schmal als die Naht. Pygidium dicht punktirt, jeder Punkt mit
einem kurzen anliegenden rauchfarbigen Härchen.
Belgaum.
Athesapeuta soror. Ist der vorhergehenden Art (immaculata)
in Gröfse und Körperform ähnlich, aber durch andere Skulptur
und Bekleidung verschieden. Es sind nämlich die Deckenspatien 2
bis 5 an der Basis, ] bis 8 an der Basis und an der Spitze dicht,
punktirt und jeder dieser Punkte trägt eine rauchbraune parallel-
seitige, an der Spitze abgestutzte Schuppe; diese Gruppen von
ziemlich dicht gestellten Schuppen bilden auf jeder Decke drei von
der Grundfarbe wenig abstechende Querbinden. Die Schuppen der
Unterseite sind gelblich, bedeutend heller und am Vorder- und
Hinterrande des Prosternums, auf den Episternen und der Epi-
merenspitze des Mesosternums sowie auf dem Episternum des
Metasternums dichter gestellt. Augen etwas grölser als bei im-
maculata, der Thorax schon von den Hinterecken ab gerundet-ver-
engt, die Punkte auf dem Rücken eine unpunktirte Mittellinie frei
lassend, jeder der dichteren Punkte an den Seiten mit einem feinen
1) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 316.
von Vorder- und Hinterindien. 329
rauchbraunen Härchen; die ganze Oberseite etwas höher längs-
gewölbt; Kopf fein und weitläufig punktirt.
Belgaum. Ein Mann.
Atkesapeuta affinis. Die Athesapeuta (Baridius) interrupto-
fasciata Mots. hat ähnliche Form, Gröfse und Zeichnung, ist aber
auf der Oberseite viel weniger dicht punktirt, der Thorax zeigt
keine unpunktirte Mittellinie, das Schildehen ist quer, die Spatien
3 und 5 sind an der Basis viel schmäler als 4, von den Strich-
makeln auf der vorderen Deckenhälfte erreichen nur die auf 2 und 4
die Basis, die hintere Querbinde besteht nur aus kurzen Strich-
makeln, die Schuppen sind von rein weilser Farbe, die Decken
parallelseitig und an der Spitze einzeln breit und flach abgerundet.
Bei affinis ist die Beschuppung gelblich, der Körper wenig
schmäler und höher quergewölbt, der Thorax im Verhältnifs zur
Breite länger, seine Basis deutlicher zweibuchtig, die unpunktirte
Mittellinie breit, die Punktirung dichter und tiefer, das Schildehen
rund. Die Decken sind beinahe geradlinig, nach hinten aber nur
wenig verengt, die Spitze jeder viel weniger flach gerundet, die
Spatien 3 und 5 an der Basis auffallend schmäler als 4, die
unregelmäfsig zweireihigen Punkte tiefer; die Beschuppung bildet
zwei mitunter sehr breite und durch die Naht getrennte Querbinden,
von denen die vordere auf allen Spatien die Basis erreicht. —
Länge 3.8—4.2 mill., Breite 1.3—2 mill,
Belgaum.
Eodinus nov. gen. Barinorum.
Rostrum elongatum cylindricum a fronte sulco transverso di-
stinetum. Articulus primus clavae corneolus religuis simul sumptis
aequilongus. Processus mesosternalis latus processu prosternali duplo
latior. Processus abdominalis cozis posticis minime aequilatus apice
Iruncatus. Reliquum ut in genere Ontobaris!) Fst.
Die breiteren Fortsätze der Mittelbrust und des Abdomens,
das hornige erste Geifselglied sowie der Lydamis?)-artige Habitus
des Körpers sind die hauptsächlichen Unterschiede der neuen
Gattung von Ontobaris, mit der sie u. a. auch die fein gezähnten
Schenkel und die am Grunde verwachsenen Krallen gemeinsam
hat; von Trigonobaris ?) Fst., mit dem sie das hornige erste
Keulenglied gemeinsam hat und der sie am nächsten steht, unter-
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 305.
?) Ann. Mag. Nat. Hist. 1889, p. 322.
#) Deutsche Entom. Zeitschr. 1898, p. 74.
330 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
scheidet sie sich durch den cylindrischen, hinten nicht comprimirten
Rüssel und durch gefurchte Schienen.
Eodinus rufopiceus. Subrhomboidalis, convezus, rufo-piceus,
opacus; rostro cylindrico feminae postice, maris tolo dense punctato;
antennis paulo nitidis pone medium rostri insertis; prothorace
transverso intra apicem contracto apice tubulato, dense fortiter-
que punctato; scutello medio sulco impresso; elytris retrorsim
rotundato- angustatis, humeris obliquis, apice conjunctim rolundatis,
profunde subpunctato-striatis, interstitüs planıs densissime uniseri-
atim punctatis; femoribus minute dentalis. — Long. 4.2 mill., lat.
2.3 mill.
Einem kleinen Lydamis (Ceutrinus) multicolor Bhn. in der
Körperform ähnlich. Rüssel länger als der Vorderschenkel und
beinahe so dick als dieser an der Basis, dicht gereiht, beim Manne
etwas gröber und runzlig, beim Weibe in der Spitzenhälfte äulserst
fein und weitläufig punktirt,. in beiden Geschlechtern an der Basis
etwas höher und von der Stirne durch eine Querfurche abgeschnürt,
die Seiten in der Spitzenhälfte lang, beim Weibe deutlicher ge-
buchtet. Fühlerschaft um beinahe die Keulendicke von dem Auge
entfernt bleibend, Geilselglied 1 das längste und um die Hälfte
länger als 2, dieses noch etwas länger als breit, die übrigen quer
und zur Keule hin allmählich breiter, 7 an die ovale, nicht zugespitzte
Keule geschlossen, letztere höchstens doppelt so dick als Geifsel-
glied 1. Kopf sehr fein und zerstreut punktirt. Thorax um ein
Drittel kürzer als an der Basis breit, diese zweibuchtig mit scharf-
spitzigen Aufsenecken und stumpfspitzigem Mittellappen, bis vor
die Mitte gerundet-verengt, dann schnell gerundet-zusammengezogen,
der halsförmige Spitzentheil so lang als die Vorderschiene breit,
oben und unten gleich grob, dicht und tief, nur am Vorderrande
feiner punktirt, auf dem Rücken zuweilen eine glänzende Mittellinie
angedeutet. Decken nur wenig länger als über die abgerundeten
Schultern breit, etwas höher längsgewölbt als der Thorax, beider-
seits vor der Spitze schwach beulig, die Punkte in den scharf
farchenartigen Streifen schwer sichtbar, die Punkte in den nicht
breiten Spatien kaum kleiner als die auf dem Thorax, aber nur
flach und eingedrückt, die Schulterbeule fein und verworren punk-
tirt. Gröber als der Thorax sind die Hinterbrust und die
Seiten der Mittelbrust, viel feiner das Abdomen punktirt. Vom
sehr fein punktirten Pygidium nur wenig sichtbar. Schenkel
leicht verdickt, alle Schienen an der Basis scharf gekrümmt, sonst
gerade. Jeder Punkt der Ober- und Unterseite sowie jeder auf
von Vorder- und Hinterindien. 331
den Schenkeln mit einem sehr kurzen, kaum bemerkbaren Borsten-
härchen.
Belgaum.
Ontobaris carbonaria. Oblongo ovata, nigra, opaca; capite
impunctalo; prothorace nonnihil transverso, dense sat forliterque
punctato, carinula media vir indicata; elytris brevioribus humeris
obtusis, apice obtuse rotundalis, subpunctato-striatis, interstitiis dense
sat grosseque uniseriatim punctatis, punctis undique rolundatis;
femoribus sublinearibus muticis. — Long. 3.2 mill., lat. 1.5 mill.
Obgleich die beiden vorliegenden Stücke ungezähnte Schenkel
zeigen, halte ich sie doch für zu Ontobaris gehörig. Von jocosa
Fst. sind sie sogleich durch kürzeren Körper, Rüssel, kürzere
Beine sowie durch gröbere Skulptur namentlich des Rüssels, der
Schenkel und Deckenspatien zu unterscheiden.
Kopf äufserst fein, kaum sichtbar (bei jocosa fein aber deut-
lich) punktirt. Rüssel hinten an den Seiten punktirt-gestreift,
oben dieht und verworren punktirt, beim Manne so lang und so
dick, beim Weibe länger und etwas dünner als der Vorderschenkel.
Thorax kürzer als an der zweibuchtigen Basis breit, die Hinter-
ecken spitzwinklig, von hier nach vorne allmählich gerundet-verengt,
seitlich hinter dem Vorderrande wenig eingeschnürt, die Punktirung
der Ober- und Unterseite gleich grob und dicht. Schildchen klein
rundlich, punktirt. Decken kaum um die Hälfte länger als breit,
die Schultern flach schräg abfallend, die Schulterecken aber stumpf
(bei jocosa scharfwinklig), Rücken mit dem des Thorax bis zur
Spitze in sehr flachem Bogen längsgewölbt, die Punkte in den
scharfen Streifen deutlicher, die einreihigen auf den Spatien rund,
dicht gestellt, etwas grölser, aber nicht so tief als die auf dem
Thorax (tiefer als bei jocosa). Unterseite im Ganzen dichter
punktirt. Der Körper tief blauschwarz ohne Spur von Glanz.
Belgaum. Ein Pärchen.
Tetratopus semiruber. Oblongus, ruber, supra opacus;
tarsis brunnescentibus, elylris nigro-holosericeis; prothorace dorso
fere impunctato. — Long. 9.5 mill., lat. 2.3 mill.
Diese Art kann nicht als eine Farbenvarietät des Feae!) Fst.
angesehen werden, weil der Thorax kürzer, seine Basis flacher
gerundet, seine Seiten von den etwas stumpfen Hinterecken bis
nur zar Mitte parallelseitig sind und dann zur Spitze in langem
Bogen konvergiren, weil seine Oberseite bis auf einige Punkte
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 332.
332 J. Faust: Beschreibung neuer Coleopteren
hinter dem Vorderrande unpunktirt ist, die Beine kürzer sind und
die Punkte in den Streifen viel feiner und nicht-mit einer gelblichen
Masse ausgefüllt sind. Auf den Thoraxseiten steht vor der Basis
eine runde, von oben nicht sichtbare schwarze Punktmakel und auf
den Decken ist die nächste Umgebung des rothen Schildehens
sowie der feine Hautsaum am Spitzen- und Seitenrande der Decken
röthlich, die Schulterschwiele glänzend. Die röthliche, nicht scharf
abgegrenzte Umgebung des Schildchens läfst vermuthen, dafs Stücke
mit theilweise, vielleicht auch ganz rothen Decken vorkommen
können.
Paungde. Ein weibliches Stück.
Cossonus canarensis. C. carinensis!) Fst. affinis sed non-
nihil brevior etiam fronte rostroque densius ac fortius punctatis,
prothorace nonnihil breviore postice rotundato-angustato, dorso late
fere ad apicem impresso, punctis in strüs marginalibus elytrorum
ut striüis profundioribus diversus. — Long. 6.3 mill., lat. 1.9 mill.
Fühler und Tarsen dunkel pechbraun. Stirne zwischen den
Augen mit einer flach eingedrückten Längsfurche. Geilselglied 1
kaum dicker und kürzer, bei carinensis viel dieker und kürzer
als 2. Thorax kürzer, an den Seiten stärker gerundet, hinten viel
mehr und länger verengt, der Dorsaleindruck länger, hinten viel
tiefer, der Quereindruck hinter dem mehr aufgebogenen Vorder-
rande tiefer. Decken im Verhältnifs zur Breite etwas kürzer als
bei carinensis, die Streifen wie bei diesem an der Basis breiter und
tiefer 2), auch die Marginalstreifen in ihrer ganzen Länge tiefer,
die Punkte tiefer, dichter (bei carinensis die Marginalstreifen feiner
!) Ann. Mus. Civ. Gen. 1894, p. 369.
?) Bei moestus, einer dem carinensis und dem canarensis
nahestehenden neuen Art von Perak (Mus. Tring u. Faust), treten
die kaum vertieften Streifen weder breiter noch tiefer an die Basis,
die Punkte in ihnen rund und weniger dicht. Thorax quadratisch
mit beinahe parallelen Seiten, erst hinter dem halsförmigen Vorder-
rande schnell gerundet-zusammengezogen und seitlich abgeschnürt,
hinten ebenso schnell gerundet-verengt, die Basis viel flacher zwei-
buchtig, der Rücken mit einem flachen zur Spitze hin sich all-
mählich verlaufenden Eindruck, der in der hinteren Hälfte durch
einen flachen Kiel getheilt ist, die Punkte ziemlich gleich grofs
mit denen von carinensis, aber nur an den Seiten und in dem
Eindruck dichter, zwischen beiden Stellen feiner und entfernter
von einander. Geifselglieder 1 wenig länger und dicker als 2.
Rüssel mit breiter quadratischer Spitze etwas feiner als bei jenem
punktirt, die Stirnfurche breiter. Schildehen länglich oval, unpunk-
tirt. — Long. 5.6 mill., lat. 1.5—1.6 mill.
von Vorder- und Hinterindien. 333
und flacher als die dorsalen und die Punkte feiner und weniger
dicht) und viereckig, die schmalen und etwas gewölbten Spatien
mit einer Reihe feiner Pünktchen.
Kanara. Nach einem männlichen Stück.
Brachytemnus cephalotes. Abgesehen von dem grolsen
auch hinten dicht und gröber punktirten Kopfe, einer kurzen Mittel-
furche an der Rüsselbasis, dem breiten und kürzeren Rüssel, dem
im Verhältnifs zu seiner Breite kürzeren Thorax, den auf der ab-
schüssigen Stelle gekörnelten Spatien und von der bedeutenderen
Körpergröfse ist die neue Art dem porcaltus Germ. zum Verwechseln
ähnlich. — Long. 3.3—5.4 mill., lat. 1.4—2.1 mill.
Kanara. Ein Exemplar. Drei Stücke von Java in meiner
Sammlung.
Coptus subcarinatus. Elongatus, parallelus, subcylindricus,
nigro-piceus, paulo nitidus; antennis dilutioribus; rostro parallelo
lato, latitudine paulo longiore, confertim punctulato; oculis nonnihal
converis; prothorace oblongo subremote punctalo, medio abbreviatim
leviter carinato; elytris parallelis postice rotundato-angustatis, pro-
funde punctato-striatis, interstitüs angustis carinaeformibus uni-
seriatim punctulatis. — Long. 3.5 mill., lat. 1 mill.
Einem Eremotes planirostris Panz. recht ähnlich aber der Rüssel
länger, die Fühler dicht vor den Augen eingelenkt, der Fühler-
schaft den Augenhinterrand überragend, die Keule länger und zu-
gespitzt, der Thorax feiner und dicht punktirt, hinter dem Vorder-
rande und nur seitlich kaum eingeschnürt, die Basis fein gerandet,
die Decken hinten länger gerundet-verengt und viel läuger und
flacher zur Spitze abfallend, die Punktstreifen tiefer, die Spatien
schmal kielförmig und der Körper etwas weniger hoch quergewölbt.
Von den beiden bisher beschriebenen Arten!) durch dunkle
Färbung, bedeutendere Gröfse, tiefe Deckenskulptur und höhere
Querwölbung verschieden.
Kanara.
1) oculatus and minor Woll., Trans. Ent. Soc. 1873, p. 639.
334 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Neuheiten der schlesischen Käferfauna von 1897.
Von
J. Gerhardt in Liegnitz.
1. Trechus rivularis Gyll. Am Rande von Tümpeln im
»verlorenen Wasser« bei Panten unter feuchtem Laube. 6. 7.
(Rector Kolbe, Lehrer Scholz.)
2. Da Harpalus rufitarsis Dft. und H. honestus Dft. von
Ganglbauer als gute Species mit Recht aufgefalst werden, so treten
honestus und seine Synonyma dem Numerus schlesischer Käfer zu.
3. Hydroporus glabriusculus Aube. Im „verlorenen
Wasser“ bei Panten u. s. (Kolbe). Für Mittel-Europa neu. Die
Bestimmung von J. Sahlberg bestätigt. Das Thier ist stets grölser
als neglectus und umbrosus, so grols wie fristis und die 2 sind
stets matt !).
Liogluta granigera v. 2 subalpina Rey ist an den hiesi-
gen Fundorten der granigera häufiger als die Stammform. — Nicht
dasselbe gilt von
Atheta crassicornis F. v. fulvipenis Muls. Sie ist bei
Liegnitz s. s.,. häufiger im Waldenburger Geb.
4. Oxypoda bicolor Muls. et Rey. Grafschaft Glatz (Gene-
ralmaj. Gabriel) in einigen gut ausgefärbten Stücken. Bei diesen
ist der Hinterleib schwarz und nur Segment 6 und ein breiter
Spitzenrand von Segment 5 rothgelb. Das dritte Fühlerglied ist
nur mälsig kürzer als das zweite. Die Seiten des Halssch. sind
schwach bewimpert. Hr. Dr. Kraatz hatte die Güte, die Art,
welche, da sie nach unausgefärbten Stücken beschrieben ist, zu
Zweifeln Anlafs gab, zu bestimmen.
5. Bledius talpa Gyll. Am Ufer der Ostrawitza bei Alt-
Hammer in Oestr. Schlesien (Steuer-Inspeetor Pietsch-Ohlau). 6.
6. Thinobius delicatulus Kr. Im Angeschwemmten der
Katzbach, selten. (Gerh.)
7. Homalium Fuistingi Rttr. Glatzer Gebirge, im Moose
alter Ahornbäume. (Wiener E. Z. 1895, p. 199.)
8. Orthoperus Kluki Wankow. Im Angeschwemmten der
Katzbach, im Kirschbaum-Mulm: Tivoli b. Liegnitz, Brechelshof,
Kaltwasser. 1. In Abgang kommt dafür O. pilosiusculus Duv. —
1) Agabus congener, var. lapponicus Thoms. Im verlorenen
Wasser b. Panten s.s. (Kolbe.)
J. Gerhardt: Neuheiten der schles. Käferfauna von 1897. 335
Die aus 2 Strichen bestehenden Deckenpunkte lassen sich unter
100-facher Vergröfserung gut erkennen.
Atomaria mesomelas v. pseudatra Rittr. 1 Stück bei
Seiffersdorf Kr. Liegnitz (Gerh.).
9. Lathridius Bergrothi Ritr. Liegnitz: Hedwigschule.
(Kolbe) 1.
10. Elater tristis L. Unter loser Rinde von Fichtenstutzen.
Althammer in O/Schl. (Pietsch) 6.
11. Elater auripes Ritr. Ein Weibchen bei Schweidnitz
(Wiener E. Z. XIV).
Sehr kleine und seltene Stücke von Cardiophorus cinereus
mit graugelblicher Behaarung und stärker nach hinten verengtem
Halssch., auf ugnathus führend, wenn nicht Uebergänge zur Stamm-
form nachweisbar wären, nenne ich nach ihrem ersten Beobachter,
Hrn. Generalmajor Gabriel zu Neifse, v. Gabriel.
Adrastus azillarıs v. nigrinus Schilsky ist in den Vor-
bergen z. B. bei Lähn und Ketschdorf viel öfter anzutreffen als die
Stammform.
12. Malthodes crassicornis Mäkl. 2 Stücke bei der Ober-
försterei Panten. 5. 6. (Gerh.) Dabei ein d.
13. Alphitophagus guadripustulatus Steph. Kunitz, Kr.
Liegnitz, von einem alten Stück Holz in der Nähe einer Pappel
am See. 1 Stück. (Kaufmann C. Schwarz) 19. 5. 97.
14. Zilora Eugeniae Ganglb. In den schlesischen Beskiden
nach Reitter (Wiener E. Z. XIII).
15. Otiorrhynchus geniculatus Germ. Lissa-Hora (Pietsch,
Schwab).
16. Otiorrhynchus pruinosus Germ. Lissa-Hora, von
Reitter bestimmt (Schwab).
Beide Otiorrhynchus-Arten wurden als fraglich in der Nummer-
folge schlesischer Käfer fortgelassen und kommen nun wieder in
Zutritt.
Orchestes salicis L. kommt auch mit einfarbig grauer
Deckenbehaarung vor. Ich fand ein solches Stück Juni 1897 bei
Ketschdorf, Kr. Schönau, und bezeichne es als v. concolor.
Eine ganz schwarze Var. von Apion violaceum wurde vom
kgl. Landesbauinspector Ansorge-Breslau bei Karlowitz und von
mir bei Liegnitz gefunden. Ich führe sie als v. obscurum ein.
Ebenso verhält es sich mit Apion Spencei Kirby, deren
schwarze, sehr seltene Var. ich als v. nigrum bezeichne. Sie
wurde von mir im Waldenburger Gebirge (Schlolsberg C. Neuhaus)
336 J. Gerhardt: Neuheiten der schles. Käferfauna von 1897.
von Fichten geklopft und hat Hrn. Dr. Eppelsheim und durch
diesen Desbrochers vorgelegen.
17. Apion annulipes Wenck. köscherte Hr. Lehrer Scholz
auf den Höhen der Berghäuser bei Liegnitz in 1 9, Juli 1897.
18. Pithyophthorus macrographus Eichh. Brieg (nach
Eichhoff), s. Nachtrag zur Beschreibung der Chrysomeliden von
Weise, p. 200.
Cryptocephalus decemmaculatus var. scenicus Ws. und
var. f. Ws.: Ketschdorf von Salir aurita (Gerh.)
Cryptocephalus pusillus var. viduus Ws. Bleiberge bei
Ketschdorf. 1 Stück (Gerh.).
19. Pachybrachys tessellatus Ol. Im Riesengebirge (Ga-
briel-Klettesche Sammlung).
20. Orina plagiata Suffr. Lissa-Hora (nach Weise, s. Nach-
trag seiner Beschreib. d. Chrysomeliden, p. 112.)
Phyllotreta ochripes var. cruciata Ws. Liegnitz (Gerh.).
Psylliodes napi var. asturiensis Ws. In 1] Stück im
Angeschwemmten des Bobers, bei Jannowitz, Kr. Hirschberg
(Kolbe, 7).
Scymnus suturalis var. nigricans m. Von der Längsbinde
bleibt nur ein trüber Schein, so dafs die Decken einfarbig erscheinen.
Liegnitz (Gerh.).
Scymnus frontalis var. immaculatus Suffr. Decken ganz
schwarz. Nimptsch (Gabriel).
Nachtrag: Euplectus minutissimus Aub. dürfte als neue
deutsche Art anzusehen sein. Ein Stück dieser durch die feine
Hinterleibsspitze leicht kenntlichen Art befand sich unter den von
Hrn. Generalmajor Gabriel bei Saarlouis gesammelten Arten.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 337
Neue ÜÖoleopteren aus Europa und den angrenzenden
Ländern.
Beschrieben von
Edm. Reitier in Paskau ( Mähren).
1. Carabus (Paraplesius) omphreodes n.sp.
Habituell den flachsten und schmälsten Tribar-Arten aus den
Kaukasusländern ähnlich, aber nach seinen subgenerellen Charak-
teren ein echter Paraplesius und hier zunächst dem Par. Midas Reitt.
verwandt, aber schmäler und flacher, mit längerem Halssch., die
Fld. mit Punkitstreifen und die Zwischenräume nicht gekörnt.
Langgestreckt, schmal, flach, schwarz, glänzend. Kopf länglich,
länger als breit, schmäler als das Halssch., mit wenig grofsen vor-
tretenden Augen, Frontalfurchen tief und lang, Stirn glatt, innerhalb
neben den Augen mit 5—6 Längsrunzeln, Clypeus undeutlich ab-
gesetzt, dahinter mit einem seichten Quereindruck, Hals mälsig lang,
fein netzartig quergerunzelt. Mandibeln lang und gebogen. Ober-
lippe mälsig grofs. Lippentaster mit 2 Borsten. Kiefertasterend-
glied beim g' sehr schwach erweitert, doppelt so lang als breit.
Gularborsten fehlen. Halssch. länger als breit, etwas schmäler als
die Fld., an den Seiten leicht gerundet, vor der Mitte am breitesten,
zur Basis stärker verengt als zur Spitze, hoch, schmal und gleich-
mälsig aufgebogen, Vorderwinkel stumpf vortretend, die Hinterwinkel
als kleiner Lappen nach hinten verlängert, Vorderrand ungerandet,
die Scheibe fein quer gewellt, nicht punktirt, die Mittellinie tief,
vorn und hinten verkürzt, die Antebasalgrübchen von der Basis
abgerückt, als angedeutete Längsstriche markirt, Seitenrand in der
Mitte und in den Hinterwinkeln mit einem borstentragenden Punkt-
grübeben, der Basalpunkt undeutlich, vor der Basis mit flacher
Querdepression. Schildchen glatt, in der Mitte flach vertieft. Fld.
lang und flach, oval, hinter der Mitte am breitesten, am Ende ohne
Ausbuchtung beim g', oben mit etwa 17 bis zum Seitenrande
reichenden, leicht vertieften, aber gleichmälsigen und ziemlich
kräftigen Punktreihen, die Zwischenräume schmal, innen flach, nach
aulsen flach gewölbt, alle gleichartig, die primären so gestaltet wie
die andern, ohne Punktur und ohne Körnelung; neben dem Seiten-
rande erhebt sich von der Mitte bis zur Spitze ein Zwischenraum
wulstförmig, der parallel mit dem Seitenrande verläuft und die
Spitze erreicht, daneben innen 2 Streifen genäherter und furchig
Deutsche Entomol, Zeitschr, 1398. Heft II, 22
338 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
vertieft, die Furche ist gegen die Spitze zu breiter; daneben nach
aulsen mit 2 dicht gestellten Streifen. Die Series umbilicata ist
nicht erkennbar.
Unterseite glatt, fein wurmartig gerunzelt, an den Seiten der
Brust und der Bauchsegmente punktirt, letztere mit Ventralfurchen
und jederseits einem Porenpunkte, Die Coxaldecken vorne ohne
Punktgrübehen. An den Beinen sind die Vorderschenkel am
stärksten entwickelt, die hinteren 4 schwächer, die Schienen dünn
und gerade, die Vordertarsen des Z' sind schwach erweitert, Glied
2—4 etwa so lang als breit, allmählich an Breite abnehmend, da-
von nur die 3 ersten mit schwammiger Sohle. — Long. 24 mill.
Der Thorax hat sehr viel Aehnlichkeit mit dem des Omphreus,
sowie der ganze Käfer sehr an dieses Sphodriden-Genus erinnert.
Kleinasien: Mardin. 1 g' von Hrn. Dr. Staudinger und
A. Bang-Haas gütigst erhalten.
2. Eristomus sparsutus n.sp.
Roth, Fühler, Palpen und Beine gelblich. Kopf klein, stark
ungleich punktirt, die Schläfen allmählich nach hinten verengt.
Fühler die Mitte des Körpers allmählich überragend. Halssch. von
normaler Form, breiter als lang, vor der Mitte so breit als die
Decken, herzförmig, vorn gerundet, vor der Mitte am breitesten,
fein gerandet, die Basis gerade, schmäler als der Vorderrand, und
sowie der Thorax vorne, ungerandet, aber leicht gewölbt, stark,
wenig gedrängt, ungleich punktirt, mit Spuren von Runzeln, und
tiefer, vorn und hinten vertiefter Mittellinie, überall, wenig dicht
abstehend gelb behaart. F!d. 24 mal so lang als der Thorax, fast
parallel, hinten gemeinschaftlich abgerundet, die Schultern stumpf,
Basis gerandet, oben mit gleichmälsigen Streifen, diese punktirt,
die Punkte die Streifenränder kerbartig angreifend, die Zwischen-
räume fast flach, stark wenig gedrängt punktirt und kurz auf-
stehend, wenig dicht behaart; Seutellarstreifen vorhanden; Scheibe
hinter der Mitte quer und flach niedergedrückt. — Long. 9 mill.
Von den bekannten Arten durch die gröbere und viel spär-
lichere Punktur abweichend, in Form des Körpers und des Kopfes
und des Halssch. aber mit diesen übereinstimmend und dadurch
von den Carterus-Arten abweichend.
Kleinasien: Mardin. (Dr.O.Staudinger u. A.Bang-Haas.)
3. Cephennium Moreli n. sp.
Von der beträchtlichen Gröfse des ©. Kiesenwetteri und dieser
Art ähnlich; ausgezeichnet durch eine dichte und starke Punktur
und den angrenzenden Ländern. 339
der Fld., welche sie in die Nähe von C. cribrum Crois. aus dem
Balkan stellt; sie unterscheidet sich von letzterer durch schlankere
Körperform, die sehr gestreckte Fühlerkeule und auffällig grolse
Basalgruben der Fld. Der Käfer ist braunroth, Fühler, Palpen
und Beine heller, die Fld. rothgelb oder schwarz. Die 2 vorletzten
Fühlerglieder sind so lang als breit, das 9. merklich kleiner als
das 10.; das Endglied lang oval, so lang als die 2 vorhergehenden
zusammen. Halssch. quer, gewölbt, fast glatt, so breit als die
Decken, letztere länglich oval, dicht und stark punktirt, Basal-
gruben grols, Lateralfältchen fein, nach hinten divergirend, viel
länger als die Basalgruben. Die Vorderschienen zeigen bei den 2
mir vorliegenden Stücken keine Auszeichnung. — Long. 1.2 bis
1.3 mill.
Frankreich: Aude Von Hrn. Morel aus Paris gütigst
eingesandt.
4. Bathyscia Gobanzi n.sp.
Grols, eiförmig, rostroth, Fühler, Palpen und Beine heller, ge-
wölbt, staubartig, aufserordentlich fein, gelblich behaart. Fühler
schlank und sehr dünn, die Mitte des Körpers nicht ganz erreichend,
die organischen Tasthaare derselben nicht wie bei den Krainer
Grotten-Arten lang, sondern äufserst kurz behaart, die Keule sehr
schwach abgesetzt, Glied 8, 9, 10 beim @ etwas, beim g' deutlicher
länger als breit, ziemlich von gleicher Länge, Glied 8 dünner.
Kopf schwer sichtbar punktirt. Halssch. an der Basis genau so
breit als die Basis der Fld., letztere leicht umfassend, fast doppelt
so breit als lang, von der Basis zur Spitze gerundet verengt, mit
scharfspitzigen Hinterwinkeln, oben äulserst fein, schwer sichtbar
punktulirt. Schildehen dreieckig, breiter als lang, punktulirt. Fld.
eiförmig, am Ende leicht einzeln abgerundet, oben nicht gestreift,
ohne Suturalstreif, überall äufserst dicht und fein punktulirt, die
Punktur unter der Lupe kaum quergerieft erscheinend, bei sehr
starker Vergrölserung sind aber höchst zarte Querriefen vorhanden.
Schienen unbedornt, die Enddornen klein. — Long. 3 mill.
Grölser als bosnica, aber die Fühler dünner und länger, der
Thorax weniger breit; ebenso gröfser als croatica, Freyeri, Kheven-
hülleri, aber die Fühler kürzer, dünner, nicht lang bewimpert, der
Thorax viel breiter und der Körper länger eiförmig, auch normal
dunkler gefärbt.
Auf der Insel Meleda, von Hrn. Forstmeister Alois Gobanz
(in Görz) in gröfserer Zahl entdeckt und diesem zu Ehren benannt.
22
340 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
5. Triplaz nigritarsis n.sp.
Oblonga, cinnabarina, oculis, antennarum clava tarsisque nigris,
elytris subtilissime striato-punctatis. — Long. 4.3 mill.
Cinnoberroth, nur die Augen, die Fühlerkeule und die Tarsen
schwarz. Körper gestreckt und ziemlich gleich breit. Das dritte
Fühlerglied länger als die umgebenden, aber kürzer als 4 und 5
zusammen. Die Keule mit allmählich verbreiterten Gliedern,
Glied 9 und 10 quer. Kopf fein, wenig dicht punktirt. Halssch.
quer, doppelt so breit als lang, von der Breite der Fld., sehr fein
und weitläufig, an den Seiten erloschen punktirt, die Seiten leicht
gerundet, in der Mitte am breitesten, fein gerandet, die Vorder-
winkel schwach vorragend, die hinteren fast rechteckig, leicht ab-
gestumpft, Basis doppelbuchtig, fein gerandet, jederseits daneben
leicht und wenig deutlich vertieft. Schildchen ziemlich grofs, glatt,
subpentagonal. Fld. 2$mal so lang als zusammen breit, fein ge-
randet, hinten leicht verschmälert und am Ende gemeinschaftlich
abgerundet, oben mit feinen, streifigen Punktreihen, diese nicht
vertieft, an den Seiten und der Spitze erloschen, Nahtstreif nur
hinten leicht vertieft. Unterseite und Beine roth, die Tarsen
schwarz, die Krallen röthlich.
Steht der-T. rubrica m. aus Turkestan nahe: diese aber hat
eine ganz andere Fühlerkeule und ist stark punktirt. Unter den
europäischen Arten steht diese ganz isolirt da.
Alpes maritimes. Von F. Sikora aufgefunden und mir durch
Hrn. Dr. O. Staudinger-A. Bang-Haas gütigst mitgetheilt.
6. Epuraea Deubeli n. sp.
Klein, langgestreckt, parallel, fast dreimal so lang als zusammen
breit, gelb, nur die Augen schwarz, oben staubartig fein behaart,
fast matt erscheinend, oben überall so dicht und fein punktirt, dafs
die Punktur schwer sichtbar erscheint, ähnlich wie bei thoracica
und suturalis, in deren Nähe diese Art tritt. Fühler die Mitte des
Halssch. sehr wenig überragend, die Mittelglieder dünn, quer, die
Keule stark abgesetzt, ihre Glieder ebenfalls quer. Halssch. um
+ breiter als lang, so breit wie die Fld., parallel, an den Seiten
sehr schwach und gleichmäfsig gerundet, sehr fein und schmal ab-
gesetzt, Vorderrand flach ausgerandet. Hinterrand gerade abge-
schnitten, Hinterwinkel stumpfeckig, oben schwach und gleichmälsig
kissenartig gewölbt. Fld. eylindrisch, oben leicht gewölbt, Hinter-
rand stark abgestumpft, alle Winkel verrundet. Beine dünn und
zart. — Long. 2 mill.
und den angrenzenden Ländern. 341
Transsylvanien. 2 Q aus dem Schulergebirge von Hrn.
Frd. Deubel aus Kronstadt eingesendet und demselben gewidmet.
7. Aphodius (in spec.?) humeridens n. sp.
Von allen Arten der Untergattung Loraphodius (und Aphodius
in spec.) durch die stark gezähnten Humeralwinkel der Fld. aus-
gezeichnet. Gewölbt, parallel, gedrungen gebaut, wie granarius
und irucidatus, schwarz, glänzend, Fühlerbasis und Beine braun-
roth, die Tarsen heller. Kopf dicht und fein runzelig punktirt,
Scheitel einfach punktirt, Clypeus flach ausgebuchtet, Scheitellinie
deutlich mit einem kleinen, scharfen Höckerchen. Halssch. quer,
so breit als die Fld., die Hinterwinkel schief abgestutzt, oben
dicht und fein an den Seiten etwas stärker punktirt, Basis und
Seiten kräftig gerandet. Schildchen klein, lang, parallel, schmal,
am Ende zugespitzt, vorn mit einigen Punkten. Fld. kurz, hinten
gemeinschaftlich abgerundet, zur Spitze gebräunt, oben gestreift,
die Streifen sehr fein punktirt, die Punkte die Streifränder nicht
angreifend, die Zwischenräume flach, zerstreut fein punktirt, der
erste an der Naht auffällig breit und durchaus dachförmig gehoben,
an der Spitze stark verschmälert. Schulterwinkel mit flügelförmigem
Zähnchen. Tarsen dünn, gestreckt, erstes Glied nur etwas länger
als das zweite, 2, 3 und 4 von gleicher Länge, schlank, der gröfsere
Enddorn der Hinterschienen das erste Tarsenglied überragend. —
Long. fast 4 mill.
Mit irucidatus verwandt, aber durch robustere Form und das
Humeralzähnchen verschieden. Der Eindruck am Vorderrande des
Halssch., den die g' dieser Gattung aufweisen, ist bei dem vor-
liegenden, vielleicht weiblichen Stücke, nicht vorhanden.
Sivas.
8. Aphodius (Esimus) filitarsis n. sp.
Nach der Bildung der Hintertarsen zunächst mit merdarius
verwandt, aber fast um die Hälfte kleiner und schmäler, ähnlich
gefärbt, schwarz, glänzend, die Seiten des Halssch. vorne breit
braunroth, Fld. bräunlich-gelb, die Naht bis zum 1. Zwischenraume
braun, Beine gelbroth. Clypeus vorne kräftig ausgebuchtet. Halssch.
fein und dicht punktirt, so breit als die Fld., letztere mit feinen,
etwas gekerbten Punktstreifen, die Zwischenräume mälsig dicht,
sehr fein punktulirt. Schildehen etwas breiter als bei der ver.
glichenen Art. Hintertarsen lang, erstes Glied so lang als die
3 nächsten zusammen, der grölsere Enddorn der Hinterschienen so
342 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
lang als das erste Tarsenglied. Die Basallinie des Halssch. ganz
fein und in der Hinterrandkante gelegen. — Long. 3.5 mill.
Akbe&s in Obersyrien.
9. Aphodius luridus var. nov. lividibasis.
Schwarz, Fld. braungelb, die hintere Hälfte im Bogen schwarz,
der 2., 4. und 6. Zwischenraum hinten nach vorne so linienartig
geschwärzt, dafs auch hier die äulseren successive weiter nach
vorne reichen als die inneren.
Diese auffällige Form erhielt ich in Mehrzahl aus Morea
(Taygetos), wo sie von E. Brenske gesammelt wurde.
10. Onthophagus bifenestratus n. sp.
Mit O. pygargus Motsch., (Saiga Ball.) nahe verwandt, ganz
schwarz, nur die Fld. mit einem ziemlich grofsen schräg ovalen
Flecken hinter der Basis, in selteneren Fällen noch mit einem
kleinen gelben Tröpfehen vor dem äufseren Spitzenwinkel. Die
Stirnleiste des Q@ ist leicht gebogen und etwas breiter, oder nicht
schmäler als die Scheitelleiste; letztere dem Hinterrande genähert,
breit, nach oben konisch verjüngt, die Aulsenwinkel meistens zahn-
förmig vortretend, beim kleinen J' (ein grofses f fehlt mir) ist die
Stirnleiste angedeutet und die Scheitelleiste nach beiden Seiten ab-
gerundet, daher nahezu mondförmig. Halssch. ähnlich wie bei
pygargus, die Höcker vorne weniger vortretend, die Punktur spär-
licher und weniger geraspelt, die Seiten vor den Vorderwinkeln
ohne Spur einer Ausbuchtung, Fld. ähnlich seulptirt. — Long.
8— 10 mill.
Armenien: Zeitoon. (Dr. OÖ. Staudinger und A. Bang-
Haas.)
ll. Anisoplia Weberi.n.sp.
Einfarbig schwarz, etwas glänzend, Kopf, Halssch. und Beine
lang, wenig dicht gelb behaart, die Unterseite und Pygidium in
gleicher Weise etwas dichter behaart, die Behaarung nirgends die
Grundfarbe deckend. Die Gestalt ist länglich wie bei floricola,
auch der Kopf und Thorax ganz ähnlich gebaut, der letztere stärker
und tiefer punktirt. Fld. wie bei floricola und baetica geformt und
sculptirt, denen diese Art sehr nahe steht. Die gröfsere Klaue
der Vorderschienen beim g' ist kurz wie bei baetica, aber am Ende
weniger stark abgestutzt. Der Hautsaum der Fld. ist vollständig.
— Long. fast 11 mill.
und den angrenzenden Ländern. 343
Von A. floricola durch die kurze, am Ende abgestutzte Klaue
der Vorderfülse und den vollständigen Hautsaum der Fld., von
baetica durch die langgestreckte Gestalt, mit viel schmälerem
Halssch., dessen Basis stärker gerandet ist, und die nur schwach
abgestutzte Klaue der Vorderbeine verschieden.
Ein d. Banyuls (1896) von Hrn. Dr. L. Weber in Cassel-
Wehlheiden eingesendet.
12. Leucocelis cinctelloides n. sp.
Von der Grölse der L. cinctella, oben etwas gestreckter, schwarz,
glänzend, Oberseite fast kahl, Unterseite ziemlich lang, die Seiten
der Brust dicht, die Beine deutlicher gelb behaart. Kopf und
Halssch. wie bei der verglichenen Art gebaut, aber dichter punktirt,
neben den Seiten flach vertieft, vor der Basis jederseits mit kleinem
Grübehen, durchaus ungefleckt. Schildchen an der Basis mit groben
Bogenpunkten dicht, auf der Scheibe mit einzelnen feinen Punkten
besetzt. Fld. bei ähnlicher Sculptur'nur mit sehr wenigen kleinen,
tropfenartigen, weilsen Punktmakeln. Pygidium ohne oder nur
mit einem kleinen weilsen Pünktchen an den Seiten. Unterseite
sammt Abdomen vollständig ungefleckt. — Long. 11 mill.
Mir liegen 22 aus Griechenland vor, die ich in der Coll.
von Dr. Staudinger vorgefunden habe; eines trägt die Bezeich-
nung Dr. Krüper, das andere D. Tieffenbach.
13. Potosia aethiessoides n. sp.
Der Aethiessa mesopotamica und albocincta sehr ähnlich, aber eine
echte Potosia aus der nächsten Verwandtschaft der Potosia fune-
bris Gory. Sie stimmt auch in der Form mit den einzelnen Theilen,
sowie in der Punktur mit dieser überein, aber der Thorax ist an
den Seiten mehr weniger breit weils gefärbt, wenn breiter, so
schlielst die weilse kreidige Zeichnung einen oder mehrere dunkle
Flecken ein, wenn schmal gefärbt, so schliefsen sich noch immer
einige unbestimmte Flecken an den weilsen Seitenrand. Die Fld.
ebenfalls mit grofsen, ungleichen kreideweilsen Flecken, die dicht
stehen, selten rundlich, meist quer sind und sich über die ganze
Scheibe vertheilen, besonders aber gegen die Seiten und Spitze zu
gedrängter stehen, nur die Umgebung des Schildchens in gröfserer
Ausdehnung ist immer ungefleckt. Das Pygidium ist meistens ganz
weils, seltener in der Mitte ungefleckt. Die Lateralflecken des Ab-
domens sind sehr ausgedehnt. Auch die Hinterschenkel zeigen oft
einige weilse Punkte gegen die Spitze ihrer Aufsenseiten. In sel-
344 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
tenen Fällen sind die Flecken der Fld. ganz zusammenhängend
und daher bis auf die Scutellarfläche ganz weils.
Der Forceps ist ähnlich wie bei funebris, aber kräftiger, die
laterale Endverdiekung, welche vorne an den Seiten bei funebris
ein scharfes Zähnchen hat, ist hier einfach stumpf gewinkelt, und
nur dieser Umstand bewegt mich dazu, in diesem Thiere eine be-
sondere Species zu erblicken. — Long. 18—22 mill.
Kleinasien: Mardin. In einigen Exemplaren von Dr. Stau-
dinger und Bang-Haas mitgetheilt.
Ich wäre geneigt, in dieser Art die mir unbekannte (©. Doriae
Reiche zu erblicken, aber die Beschreibung der letzteren palst in
zu vielen Punkten nicht auf das vorliegende, schöne Thier. So soll
der Clypeus kaum ausgebuchtet sein; bei «ethiessoides ist er es
sehr bedeutend, an den Seiten abgerundet; die Färbung des Halssch.,
der Fld. und besonders des Pygidiums ist ganz verschieden. Es
ist aber doch nicht unmöglich, dafs beide als zusammengehörende
Rassen sich erweisen dürften.
14. Buprestis apicipennis n. sp.
Der B. haemorrhoidalis Hbst. verwandt, aber die Spitze der
Fld. wie bei rustica gebildet; die Spitze derselben ist kurz schief
nach abwärts abgestutzt oder kurz ausgerandet, so dafs sich die
Seiten bis kurz zum Nahtwinkel zurunden, Naht und Spitzenwinkel
kurz gezähnt.
Unten goldgrün, dicht punktirt und fein behaart, oben blau-
grün, blau oder violett, glänzend, nur die Stirn fein greis behaart.
Oberlippe, Mandibeln bis auf die Spitze, der Kopfrand neben den
Augen, eine 3zinkige Makel am Vorderrande und eine längliche,
oft fehlende Makel in der Mitte der Stirne gelb. Kopf dicht
punktirt, mit feiner Scheitellinie.e Halssch. quer, nach vorne ver-
engt, vor der Basis am breitesten, die Seiten auch zur Basis etwas
verengt, mälsig dicht und stark, an den Seiten grob und gedrängt,
fast runzelig punktirt, mit angedeuteter glatter Mittellinie und kleinem
Längsgrübchen vor dem Schildehen. Die Seiten sind vorne bis zur
Mitte gelb gerandet, auch der Vorderrand mit gelber Randlinie,
diese in der Mitte breit unterbrochen. Seitenrandkante nicht wie
bei rustica fast den Vorderrand erreichend, sondern vor der Mitte
verkürzt. Schildchen klein, rundlich glatt. Fld. gestreckt, von
normaler Form, mit kräftigen Punktstreifen, die Zwischenräume
fast gleichmäfsig gestaltet, mit einer annähernden Punktreihe ver-
sehen, der 3. Streifen hinten oft, der 5. und 6. stets hinter der
und den angrenzenden Ländern. 345
Mitte verkürzt und zusammenlaufend. Prosternum stark punktirt,
der Prosternalfortsatz fast glatt, nur in der Mitte der Länge nach
grob punktirt, erstes Bauchsegment mit Längsfurche (die bei allen
verwandten Arten besteht und nur bei Salamoni gänzlich fehlt).
Geschlechtsauszeichnungen normal, das Analsegment jederseits mit
schmaler, gelber querer Makel, die manchmal zu einem Querbande
zusammenflielsen, breit abgestutzt beim 2, mit stumpfen Winkeln.
_— Long. 15—19 mill.
Kurdistan: Mardin. (Dr. O. Staudinger.)
Die Art hat fast den Glanz und die Glätte der B. arraratica,
aber durch die Deckenspitze und die undeutlichen Querwellen der
Scheibe leicht zu unterscheiden.
15. Phaenops Knoteki n. sp.
Der Ph. cyanea F. ähnlich, aber viel kleiner, oben schwarz,
mit schwachem grünlichen Scheine, unten schwarzblau oder dunkel
grün. Fühler kürzer, nur den Hinterrand des Halssch. erreichend,
ihr zweites Glied länger, wenig kürzer als das vierte. Kopf sehr
- dieht, gröber punktirt; Scheitel meist mit kleinem Grübchen.
Halssch. nur an den Seiten deutlich grob punktirt, sonst
durchaus von ziemlich groben Runzeln durchsetzt, welche
auf der Scheibe horizontal, gegen die Seiten zu fast vertikal ge-
richtet sind, auf der Scheibe ist zwischen der Runzelung eine
Punktur nicht bemerkbar, wenn man die ungleichen kleinen maschi-
gen Räume, welche die Runzeln bilden, nicht als solche auffassen
will. Die Grube vor dem Schildehen ist nur angedeutet. Fld.
ähnlich, aber die Punktur nicht aus 2 genäherten, quergestellten
Punkten bestehend, sondern dicht dreistichig, welche überall ein
feines Körnchen einschlielst, also überall fein und dicht ge-
körnt, die Körnelung an den Seiten dichter und deutlicher. Die
Spitzenränder sind viel dichter, aber sehr erloschen gekerbt. Unter-
seite gröber punktirt, Prosternum vorn grob quergerunzelt. Anal-
segment beim g' und 2 abgerundet, nicht wie dort beim 2 drei-
eckig zusammenlaufend, beim gd' am Ende undeutlich abgestutzt
und nicht wie dort vor der Abstutzungsfläche mit einer quer ovalen
schmalen, glatten Fläche. — Long. 7—9 mill.
Herzegowina. Hr. Professor J. Knotek in Sarajewo, dem
diese Art gewidmet erscheint, sammelte sie in Anzahl in einer
Tannenstange, bei Sarajewo. Der Brutbaum der cyanea ist die
Kiefer.
346 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
16. Elathous Schwarzi n. sp.
Gelbroth, glänzend, überall mäfsig fein goldgelb behaart. Kopf
stark und dicht punktirt, Stirn vorne eingedrückt, der Vorderrand
schmal, gerade, glatt. Glied 2 der Fühler doppelt so lang als das
3., dieses wenig länger, so lang als das 4., letzteres merklich
breiter. Halssch. wenig länger als breit, vor der Mitte am breitesten,
leicht gewölbt, oben fein, weitläufg punktirt, am Vorderrande
etwas dunkler, Hinterwinkel divergirend und nahe am Seitenrande
gekielt. Schildehen dicht punktulirt. Fld. fast parallel, 22mal so
lang als zusammen breit, hinten gemeinschaftlich abgerundet, oben
mit mälsig tiefen Punktstreifen, die Zwischenräume dicht und sehr
deutlich punktirt, der Nahtstreif tiefer eingedrückt. Unterseite
durchaus fein punktirt; die Ränder des Prosternalfortsatzes fein
geschwärzt. — Long. 14—15 mill.
Mit E. Buyssoni m. sehr nahe verwandt, aber grölser, robuster
und weniger schlank gebaut, gesättigter roth gefärbt, der Thorax
ist aber kürzer, einfarbig behaart, ohne schwarze längere
Haare dazwischen, Fld. tiefer gestreift und die Zwischenräume
stärker punktirt.
Kleinasien: Mardin. Von Dr. Staudinger erhalten. Hrn.
O. Schwarz,’ dem vortrefflichen Kenner der Elateriden, freund-
schaftlichst gewidmet.
17. Cantharis curtipennis n. sp.
Mit ©. tarsalis Muls. aus Syrien sehr nahe verwandt und durch
folgende Merkmale zu unterscheiden:
Etwas gröfser, ähnlich gefärbt und geformt, Halssch. ohne
Discoidalflecken, der übrigens auch oft bei der verglichenen Art
fehlt, Fld. aufser der feinen, greisen, staubartigen Grund-
behaarung nur mit sehr kurzen, erst an der Spitze deut-
licheren Härchen, nicht wie dort mit aufstehender, sehr auf-
fälliger Behaarung; die Seiten ohne gelbe Randung, beim g' parallel,
beim 2 zur Spitze ziemlich stark erweitert und weniger verkürzt
als bei der anderen Art, die Knie sind mehr weniger geschwärzt.
— Long. 7—8 mill.
Obersyrien: Akbes.
18. Rhagonycha (Armidia) nigroterminata n. sp.
Klein, schmal, parallel, etwas glänzend, sehr fein gelblich
behaart. Kopf sammt den Augen so breit als die Fld., viel breiter
als der Thorax, vorne gelb, der Scheitel schwarz, die schwarze
und den angrenzenden Ländern. 347
Färbung die Basis der Antennen nicht erreichend, Schläfen hals-
artig abgesetzt, nach hinten beim S' stark verschmälert. Mandibeln
an der Spitze, sowie die Spitzen der Palpen braun. Fühler lang,
die Mitte der Decken überragend, schwärzlich, 3—4 Basalglieder
gelb, Glied 3 doppelt so lang als 2 und fast so lang als 4 oder 5.
Halssch. schmal, viel länger als breit, die Seiten fast gerade, nach
vorne etwas deutlicher verengt, schmal aufgebogen, mit stumpf-
kantigen Hinterwinkeln und abgerundeten, jedoch angedeuteten
Vorderecken, die Discoidalbeulen längskielartig erhaben, im vorderen
Drittel verschwindend, die Vertiefungen fast matt, die Erhaben-
heiten glänzend. Schildchen klein, schwarz. Fld. gelb, an der
Spitze schwarz, dicht runzlig punktirt, mit angedeuteten Längs-
nerven. Beine lang und zart, gelb, die Hinterschenkel allein gegen
die Spitze geschwärzt. Unterseite schwarz, die Ränder des Ab-
domens gelb. — Long. 7—8 mill.
In der Färbung erinnert diese Art an Rh. nigriceps Waltl, ist
aber dünn und zart, der Thorax lang, die Klauen anders gezähnt.
Akbes in Obersyrien. Meine Collection.
Ohyonthis noyv. gen. Tentyrinidarınm.
Mit Hyonthis Mill. nahe verwandt, aber durch das normale
3. Fühlerglied, welches länger ist, als die umgebenden, die winklig
abgesetzten Hinterecken des Halssch., erhabenes Schildchen und
eckig vortretende Schulterwinkel verschieden.
19. Ohyonthis microderoides n. sp.
Schwarz, nur die Spitzen der Palpen und die Klauen roth-
braun. Kopf schmäler als das Halssch., rundlich, fein punktirt, der
abgerundete Clypeus vorn in der Mitte, mit einem scharfen, herab-
gebogenen Zähnchen, vor den Fühlern quervertieft. Die Fühler
den Hinterrand des Halssch. erreichend, ziemlich kräftig, das End-
slied schmäler als das vorhergehende, klein, quer, schief abgestutzt,
röthlich. Halssch. rundlich, se breit als die Fld., breiter als lang,
an den Seiten stark gerundet, zur Basis etwas mehr verengt, dicht
vor den eckigen kleinen Hinterwinkeln ausgeschweift, Seiten und
Basis stark strichförmig gerandet, letztere leicht doppelbuchtig,
oben flach gewölbt, fein und dicht punktirt. Schildchen klein,
knopfförmig. Fld. elliptisch, 24 mal so lang als das Halssch.,
gewölbt, fein und erloschen punktulirt, die Punkte stellenweise
etwas gereiht. Beine einfach, Schienen rundlich im Querschnitt.
Vorderbrust an den Seiten stark punktirt, Epipleuren des Halssch.
348 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
längsrunzlig punktirt, Mittelbrust stark punktirt, Bauch in der
Mitte glatt. — Long. 9—11 mill.
Kleinasien: Mardin. (Dr. O. Staudinger und A. Bang-
Haas.)
20. Heterophylus substriatus n. sp.
Dunkel kastanienbraun, Palpen, Fühler und Beine heller braun-
roth, Oberseite glänzend, unbehaart, sehr fein und ziemlich dicht,
auf den Fld. etwas stärker punktirt. Fühler den Hinterrand des
Halssch. erreichend. Clypeus am Vorderrande äufserst schwach
ausgebuchtet. Halssch. quer, nicht ganz so breit als die Fld., vor
der Mitte am breitesten, Vorderrand flach ausgebuchtet, undeutlich
gerandet, Basis gerade, Hinterwinkel rechteckig zulaufend, an der
Spitze abgestumpft. Schildehen nicht sichtbar. Fld. aufser der
Grundpunktur mit 5—4 feinen Punktstreifen oder gröberen
Punktreihen auf der Scheibe, die vorn und hinten verkürzt sind.
Zweites und drittes Vordertarsenglied deutlich beim g' erweitert,
die Schienen gegen die Spitze erweitert, aber auch beim Jg! einfach.
— Long. 5—6 mill.
Kleinasien: Mardin. (Dr. O. Staudinger und A. Bang-
Haas.)
Durch die dorsalen Punktstreifen von allen anderen Arten
sehr auffällig verschieden.
21. Anemia fissidens n. sp.
Der Anem. Fenyesi m. (Festschrift zur Feier des fünfzigjährigen
Bestandes des Vereins für schlesische Inseetenkunde in Breslau
1397, p. 42!) sehr ähnlich, aber etwas kleiner und kürzer gebaut,
glänzend, der Kopf ist ebenfalls hinten punktirt, vorn granulirt,
mit tiefer Clypealausrandung, daneben mit kleinem Ausschnitte,
Halssch. sehr stark quer, wie bei jener dicht punktirt und vorne
ungerandet, die kürzeren Fld. sind viel dichter und stärker punktirt,
an den Seiten undeutlich gekörnt und hauptsächlich durch den an
der Spitze eingeschnittenen linearen Endzahn der Hinterschienen
verschieden. Einfarbig hell kastanienbraun, die Seiten des Körpers
hinten kurz, gelb bewimpert. Sonst dem Fenyesi m., der auch an
gleicher Localität vorkommt, sehr ähnlich. — Long. 5 mill.
Chardaia (Mzab), Südalgerien; von Dr. Chobaut ge-
sammelt.
!) Ebenda ist eine Revision der Arten der Coleopteren-Gattung
Anemia aus der palaearctischen Fauna von mir gegeben.
und den angrenzenden Ländern. 349
22. Anemia Chobauti n. sp.
Ausgezeichnet mit rotundicollis durch die geringe Ausbuchtung
des Kopfschildes. Kastanienbraun, glänzend, oben kahl, gewölbt,
Körper parallel, wenig lang, Taster, Fühler und Tarsen gelb.
Kopf vorn dicht und fein granulirt, Scheitel spärlich punktirt, in
der Mitte nahezu glatt. Clypeus in der Mitte nur flach ausge-
buchtet, daneben ohne Ausschnitt. Halssch. kaum oder höchstens
so breit als die Fld., 24mal so breit als lang, die Seiten leicht
gerundet, kaum bemerkbar erenulirt, wenig lang, spärlich, gelb be-
wimpert, vor der Mitte am breitesten, vorne ungerandet, Hinter-
winkel ohne deutlichem Zähnchen, oben spärlich, an den Seiten
dicht punktirt. Schildchen glatt. Fld. 1# mal so lang als zusammen
breit, vorn parallel, spärlich bewimpert, hinten etwas spitzig zum
Nahtwinkel abfallend, kaum bewimpert, oben dicht und stark
punktirt, zum Theil manchmal etwas runzelig, an den Seiten fein
und spärlich granulirt. Vorderschienen mit 2 langen, mäflsig spitzi-
gen Zähnen, der lineare Endzahn der Hinterschienen am Ende ein-
geschnitten. — Long. 4.5—5 mill.
Viel grölser als rotundicollis, heller kastanienbraun, viel glän-
zender, fast lackartig glänzend, die Punktur weniger gedrängt, der
Thorax weit vor der Mitte am breitesten, Oberseite kahl etc.
Vielleicht grolse Rasse des rolundicollis Desbr.
Chardaia (Mzab), Südalgerien; von Dr. Chobaut zahl-
reich gesammelt.
23. Omophlus (Odontomophlus) armillatus v.n. Merthae.
Von der Stammform durch schwarze oder braunschwarze Fld.
sehr auffällig verschieden. Palpen und Beine sind dunkel, nur die
3 Basalglieder der Fühler gelb.
Um Mehadia mit der Stammform, aber selten. Von Hrn.
Hans Mertha, Direktor am Obersten Gerichtshof in Wien, ent-
deckt und ihm zu Ehren benannt.
24. Evaniocera plumicornis n. sp.
Corpus oblongum, opacum subovale, nigrum, dense breviterque
griseo-pubescens. Caput mediocre crebre subtiliter punctatum, areola
oblonga indeterminata frontali laevi. Palporum articulo ultimo apice
piceo. Antennae nigricantes, articulis 3—11 rufescentibus, in
mare longe pectinatis, ramis nigris subaequalibus dense
breviterque lanuginosis, articulo tertio haud breviore. Thorax
ongitudine vix latior, antrorsum fortiter attenuatus, fere triangu-
350 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
larıbus, lateribus subreclus, anyulis poslicis acuminatis, extus nec
non relrorsim versis, lobo medio his longiore apice subtruncato, aut
obtuso, supra gibbus, subtilissime crebre rugulose punctatus, fere
coriaceus, griseo pubescens, tenuiter canaliculatus. Scutellum rotun-
dato-quadratum, opacum, minutissime punctulatum. Elytra bası tho-
race paullo latiora illoque fere triplo longiora, humeris elevalıs,
lateribus apicem versus altenuata, dilute castanea densissime sub-
tiliter ruguloso-punclata, pube sericea subaequahter vestita, costis
nonnullis longitudinalibus obsoletis. Corpus subtus erebre subliliter
punctatum, griseo-pubescens. Pedes nigricantes, larsis rufo-brunneis.
— Long. 5-11 mill.
Der E. Dufouri sehr ähnlich, aber an den Fühlern ist bereits
das 3. Glied sowie die anderen lang astförmig erweitert, alle Aeste
ringsum dicht mit abstehenden wolligen Haaren besetzt, der Tho-
rax ist mehr dreieckig, vorne fast spitzig, die Punktur der Fld. ist
doppelt stärker, etc.
2 g' aus Mardin, in Kleinasien, von Hrn. Dr. O. Staudinger
und A. Bang-Haas erhalten.
25. Macrosiagon (Emenadia) pallidipennis n.sp.
Klein, schwarz, glänzend, die Taster, die Tarsen zum Theil,
und die Klauen gelb, Fühlerbasis rothbraun, Fld. blafs gelb,
eine dreieckige Scutellarmakel und ein kleiner Flecken an der
Schulterbeule schwarz, Scheibe der Fld. hinter der Mitte mit einem
kleinen länglich-ovalen schwärzlichen Flecken. Kopf glatt, nur
vorn am Clypeus mit feinen dichten Pünktchen, zwischen den
Fühlern mit 2 Punktgrübchen; Scheitel nicht wie bei fricuspidata
parallel nach hinten, sondern conisch verlängert. Halssch. länger
als breit, fein, etwas ungleich punktirt, Scutellarlappen kurz
conisch verlängert und halbrohrförmig aufgebogen, Scheibe jeder-
seits mit einem seichten Schrägeindruck, vor dem Scutellar-
lappen mit einem Grübcehen, ohne Mittelkiel. Fld. mit mälsig
dichter, feiner, länglicher Punktur, die Spitze stumpfer zulaufend,
aber am Ende doch spitzig. Unterseite fein und wenig dicht punk-
tirt. — Long. 4 mill.
Wohl der Tricuspidata (larvata) sehr ähnlich, ist aber viel
kleiner, schwarz, die Fld. blafs gelb, durch andere Scheitelverlän-
gerung, nur vorne am Ülypeus punktirten Kopf, die Seulptur des
Halssch., ete., verschieden.
Ein g aus Spanien: Pozuelo de Calatrava. Von Jose Ma.
de la Fuente aufgefunden.
1 DT Be A
a a UL
und den angrenzenden Ländern, 351
26. Calydus!) (Calaenas) Escherichi n.sp.
Niger, nitidus, convezus, elytris brunneo-rufis, apice tenue nigro-
Iimbatis. — Long. 15—16 mill.
Von der Form des Lydus algerinus, ähnlich gefärbt, aber
glänzender, gewölbter, oben kaum sichtbar behaart. Fühler den
Hinterrand des Halssch. wenig überragend, letztes Glied an der
Spitze abgeschrägt. Kopf ziemlich viereckig, die Wangen fast
parallel, länger als der Durchmesser der Augen, zerstreut punktirt,
vorn chagrinirt, mit einer Mittellinie, zwischen den Augen mit
kleiner rother Makel. Halssch. so lang als breit, an den Seiten
leicht gerundet, alle Winkel verrundet, oben flach gewölbt, zerstreut
stark punktirt, stellenweise etwas chagrinirt, mit einer mittleren
Längslinie, diese jederseits verkürzt, Basis fein gerandet. Schild-
chen schwarz, fein, zerstreut punktulirt. Fld. braunroth, hinter
der Mitte etwas breiter, dicht lederartig punktirt, mit 3 angedeu-
teten Längsrippen, die Spitze einzeln abgerundet und schmal ge-
schwärzt. Unterseite glänzend, punktirt, fein schwarz behaart; die
äulseren Klauenspitzen und die Endsporne der Schienen braunroth.
Von (©. Semenowi Escher. (W. 1896, 122) aus Persien durch
den schwarzen Apicalrand der Fld. und das kräftig punktirte
Halssch. verschieden. C. pulcher und ornaticolis sind anders
gefärbt.
Hrn. Dr. K. Escherich, der sich um die Kenntnifs der Me-
loiden sehr verdient gemacht, freundschaftsvoll gewidmet.
Kleinasien: Zeitoon. (Dr. OÖ. Staudinger.)
27. Ueber die nächsten Verwandten des Otiorrhynchus
cardiniger Host.
Unter den Verwandten des O. cardiniger befinden sich noch
immer einige unbeschriebene Arten, obgleich ich bereits eine kroa-
tische Art (cardinigeroides) und Hr. Apfelbeck eine andere (meto-
kianus) davon abgetrennt hatte. Ich möchte durch meinen kleinen
Aufsatz die Aufmerksamkeit der Coleopterologen auf diese kleine
Gruppe grolser Rüfsler lenken.
Zu den Verwandten des cardiniger zähle ich aufser den ge-
nannten 2 Arten noch rhacusensis und spalatrensis; die weiteren
Arten, wie truncatus, caudatus und sensifivus, entfernen sich schon
zu sehr von der cardiniger-Gruppe, weshalb ich sie hier auch nicht
weiter berücksichtige.
ı) W. 1896, 188. — Rev. der Arten, siehe: W. 1896, 123.
352 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
Die cardiniger-Gruppe zerfällt in 2 Sectionen:
a) die mittleren Glieder (4—6) der Fühlergeifsel fast doppelt so
lang als breit.
Hierher gehört: O. rhacusens Germ., cardiniger Host. und
metokianus Apfelb.
b) die mittleren Glieder (4—6) der Fühlergeilsel nur so lang
als breit.
1” Jede Fld. am Ende dreieckig zugespitzt und beide Spitzen an
der Naht durch einen scharfdreieckigen Ausschnitt getrennt (wie
bei rhacusensis), Körper stark gewölbt und kurz und besonders
beim 2 gedrungen gebaut. — Croatien: Bielolasica. — W.
1S95lD a a. .... . cardinigeroides Reitt.
1’ Fld. am Ende ann etwas vorgezogen, dieselben an
der Naht undeutlich oder nicht ausgebuchtet, nicht durch einen
scharfen und tiefen dreieckigen Ausschnitt getrennt.
2" Die Tuberkeln zwischen den Streifenreihen der Fld., welch’
letztere durch eine feine regelmäfsige Körnchenreihe markirt
werden, stehen in 1I—2 angedeuteten Reihen, sie sind grols und
abgeflacht. Körper gewölbt und schmal . . spalatrensis Boh.
2’ Die Tuberkeln zwischen den Streifenreihen der Fld., welch’
letztere durch eine sehr feine regelmälsige Körnchenreihe mar-
kirt werden, stehen 3—4 ganz unregelmälsigen Reihen und sind
klein und scharf prononeirt, wenig von den Streifenkörnchen
verschieden.
3” Körper gewölbt, lang oval, dem O. spalatrensis sonst ganz ähn-
lich. Schüppchen auf der Oberseite der Fld. äufserst klein. —
Long. 13—14 mill. ohne Rüssel. — Bosnien. Wahrscheinlich
Brawnik..un ne ent alba last nasp:
3' Körper etwas breiter, oben abasHlache Schüppchen auf der
Oberseite der abgeflachten Fld. grölser, dicht weilslich gelb,
rund. Sonst dem spalatrensis sehr nahe stehend. — Long.
13 mill. ohne Rüssel. — Bosnien: Trawnik. . Gylippus n. sp.
23. Otiorrhynchus grandifrons n. sp.
Diese Art steht dem weitverbreiteten und variablen O. rugi-
frons Gyll. recht nahe, ist jedoch von ihm sicher specifisch ver-
schieden und leicht zu unterscheiden. Sie ist ihr ähnlich, aber
grölser, am Kopfe stehen die Augen stark aus der Wölbung
vor, die Längsrunzelung des Rüssels ist gröber, der Rüssel ist
von der Stirne durch eine tiefe Querdepression abge-
und den angrenzenden Ländern. 393
setzt; die Fühlergeifsel ist merklich schlanker, der Thorax ist
höher, wenig breiter als lang, mit angedeuteter Mittelfurche, die
Fld. sind länger und elliptisch, gröber gekörnt, die Streifen gröber
punktirt, die Zwischenräume dunkler behaart, die Haarreihe weniger
regelmäfsig und meist in 2 genäherte Reihen aufgelöst, endlich
sind die Schenkel stark gezähnt. — Long. 7—9.2 mill.
Alpes maritimes. Von Fr. Sikora gesammelt. Auch dem
0. pieitarsis Rosenh, nahe stehend, aber durch breiteren, abge-
flachten, oben dicht längsrissig seulptirten Rüssel, noch mehr vor-
tretende Augen, gröber gekörnten Ku und stärker sculptirte
Fld. leicht zu unterscheiden.
29. Otiorrhynchus (Cryphiphorus) Escherichi.n. sp.
Schwarz, fein grau anliegend behaart, die Behaarung auf den
Streifen der Fld. zu kleinen gereihten Flecken verdichtet. Rüssel
breit, länger als der Kopf, stark und dicht, etwas längsrunzelig
punktirt, mit kaum angedeutetem Mittelkiel; die Seiten nach vorne
verengt, mit sehr grolsen, breiten, fast halbrunden Pterygien, da-
durch erscheint der Rüssel an der Fühlereinlenkungsstelle, oder
gleich hinter derselben stark eingeschnürt. Erstes und zweites
Glied der Fühlergeifsel von gleicher Länge, gestreckt, drittes so
lang als breit, die nächsten Mittelglieder leicht quer. Halssch.
breiter als lang, schmäler als die Fld. und breiter als der Kopf,
gewölbt, an den Seiten stark gerundet, gekörnt, die Körnchen auf
der Scheibe etwas grölser und flacher als jene auf den Seiten.
Fld. länglich eiförmig, hautartig genetzt, mit streifigen, ziemlich
groben, aber seichten Punktreihen, vor jedem Punkt ein sehr
kleines, glatteres Körnchen, die Zwischenräume gleichförmig beim
d, die abwechselnden stärker erhaben beim 9. Beine robust, die
Schenkel ungezähnt, die Vorderschienen beim g' innen vor der
Spitze weit und tief ausgerandet, in der Mitte ein Zähnchen bil-
dend, die Mittel- und Hinterschienen beim g' dicht vor der Spitze
mit'einem tiefen kurzen Ausschnitte, und am Ende mit einem’ gold-
gelben quer gestellten Haarbüschel, wodurch der Ausschnitt um so
tiefer erscheint. Beim 2 sind die Schienen ähnlich gebildet, aber
die Ausrandungen sind nur schwach ausgeprägt. Unterseite sehr
dicht und fein gekörnt, der Bauch dicht punktirt, beim gJ' die
Hinterbrust zum Theil sammt dem ersten sichtbaren Bauchsegmente
tief und breit eingedrückt. — Long. 9 mm ohne Rüssel.
Dem 0Ot. Emiliae Apfelb. einigermalsen ähnlich, aber viel
schlanker und in jeder Beziehung doch sehr abweichend. Ich
Deutsche Entomol. Zeitschr, 1898. Heft IL 23
354 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
widme diese auffällige Art meinem lieben Freunde Dr. Carl
Escherich, der sie bei Eskishehir in Kleinasien in einigen
Stücken aufgefunden hatte.
30. Otiorrhynchus (Arammichnus) latinasus n. sp.
Lang oval, pechbraun, die Beine röthlich, Oberseite wenig.
dicht, ziemlich fein und fast anliegend, auf den Zwischenräumen
der Fld. etwas streifig gekämmt, behaart. Fühler schlank, dünn,
die Mitte des Körpers erreichend, erstes und zweites Geilselglied
von ‚gleicher Länge, die folgenden Mittelglieder etwa so lang als
breit. Rüssel breit, vorn sammt den Pterygien so breit als der
Kopf, länger als der letztere, die Seiten ausgeschweift, oben dicht
punktirt, mit feinem Mittelkiel, auch die: gebogenen Ränder fein
kielig’'erhaben. Pterygien grols und lang, nach vorne divergirend,
die Fühlerfurche tief, gegen die, Augen zu punktirt. Halssch. fast
so lang als breit;, kugelig, gewölbt, an den Seiten stark gerundet,
ungerandet, mit.groben; etwas länglichen Punkten mälsig dicht be-
setzt, mit. punktfreier, abgekürzter Mittellinie, die Seiten längs-
runzelig, gekörnt. ‚Fld. länglich eiförmig, wenig länger als der
Vorderkörper, gestreift, die Streifen vorne flacher, in denselben
wenig deutlich, punktirt,., vor. den Punkten mit einem Körnchen,
die Zwischenräume gleichmäfsig, schwach gewölbt, fein gekörnt.
Schenkel ungezähnt, Schienen dünn, etwas länger gelb behaart;
Schienen und Tarsen heller gefärbt. — Long. 7—3 mill.
Dem 0. humilis nicht unähnlich, aber schlanker, gröfser, Rüssel
mit grölseren, auffallenderen Pterygien, der Thorax breiter, grob
und weniger dicht punktirt, mit. punktfreier Mittellinie, etc.
Konia, in Kleinasien; von Hrn. Dr. K. Escherich in
Mehrzahl gesammelt, i
3]. Bradybatus (Nothops) ornatoides .n. sp.
Gelbroth, ‚ einfarbig, nur die Augen schwarz und die Fühler
zur Spitze gebräunt; Fühlergeilsel 6gliederig. Rüssel lang und
dünn, leicht gebogen, länger als. Kopf und Halssch. zusammen,
glatt, nur an der Basis gestrichelt. Augen stark vortretend. , Stirn
seicht punktirt, fein gelb behaart, zwischen den Augen mit einem
kurzen Längseindruck. Halssch. viel breiter als lang und viel
schmäler als die Fld., an den Seiten gerundet, hinter der Mitte
am breitesten, vorne eingeschnürt, mälsig fein und dicht punktirt,
fein gelb behaart, mit condensirter hellerer Haarbinde in der Mitte.
Schildehen länglich dicht weils behaart. Fld. länglich verkehrt
und den angrenzenden Lündern. Ki 385
eiförmig, von den fast rechtwinkeligen Schultern an bis weit hinter
die Mitte erweitert, die Spitze gemeinschaftlich breit abgerundet,
oben flach gewölbt, mit feinen Punktstreifen und breiteren, flachen
Zwischenräumen, kahl, ein kleiner gelber Haarfleck an der Schulter-
beule, eine breite greise, gemeinschaftliche Haarbinde vor der
Mitte, diese bis zum 7. Zwischenraum reichend, nach aulsen ver-
schmälert, eine gerade, schmale dicht hinter der Mitte, diese
nach aufsen nicht verkürzt und hier ein wenig verbreitert, ebenso
an der Naht, wo sie aulserdem mit. gelblichen Härchen geziert
wird, die Naht von dieser Binde zur Spitze, die letztere und an
dieser ein Längsstreif am 4. Zwischenraum ebenfalls greis behaart.
Die Vorderschenkel sind mit einem ziemlich starken, die Mittel-
und Hinterschenkel mit einem sehr feinen Zähnchen bewaffnet; die
Vorderschienen sind wenig breit und fast gerade, vor der Mitte
am breitesten. — Long. 3.6 mill. ohne Rüssel.
Syrien: Beirut.
Dem Anthonomus ornatus Reiche zum Verwechseln ähnlich,
blasser gefärbt, ähnlich gezeichnet, die Mittelbinde ist aber dünner,
die Fld. von der Basis nach hinten verbreitert und die Fühler-
geilsel nur 6gliedrig.
Von dem ähnlich geformten elongatulus Boh. durch doppelt
längeren und dünneren Rüssel, die abweichende dorsale Zeichnung
und die anders gebildeten Vorderschienen; von Delagrangei Desbr.
und Abeillei Desbr. aus Syrien und Cypern durch den langen
Rüssel und die Zeichnung der Fld. sehr verschieden.
Von Dr. Stierlin für A. ornatus Reiche gehalten.
32. Bradybatus Kellneri, v. rufipennis m.
Schwarz oder schwarzbraun, Fld., Fühler bis auf die etwas ge-
trübte Keule, und die Beine lebhaft roth, einfarbig, Vorderrand des
Halssch. und die Apicalränder der letzten Bauchsegmente rostbraun.
Görz: Salcano; Niederösterreich, Basses-Alpes, Circassien.
33. Bradybatus Kellneri, v. nigripes m.
Ganz schwarz, die Fühler bis auf die dunkle Keule und die
Fid. roth, die Schienen manchmal mit kleinen röthlichen Aufsen-.
flecken und die Spitze des Analsegmentes gelbbraun. Fin
Schmäler und länger als die Stammform, die Decken mehr
parallel, und vielleicht besondere Art.
Im centralen und östlichen Kaukasus, im armenischen Gebirge,
im Araxesthale.
23*
356 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa
34. Bradybatus tomentotus Desbr.!), v. duplipilis m.
Von der Stammform durch helle einfarbige Fld. und hellere
röthliche Beine, sowie durch deutlich doppelte Behaarung unter-
schieden. Die Fld. sind ziemlich dieht und lang, gleichmäfsig
lbli ch, anliegend behaart, der Zwischenraum an der Naht, sowie
alle abwechselnden mit doppelt längeren, aufgerichteten, etwas ge-
krümmten Haaren zwischen der Grundbehaarung reihenweise besetzt.
Südrufsland: Sarepta. (Christoph.)
35. Magdalis sparsicollis n. sp.
Der frontalis Gyll. nahe verwandt, aber der Thorax ist breiter,
vorne breiter abgeschnürt, die Basis jederseits viel stärker gerundet,
die Oberseite ist viel spärlicher punktirt, eine punktfreie,
oft breite Mittellinie stets vorhanden, die Punkte der Streifen auf
den Fld. sind nicht in die Länge gezogen, die Epimeren der
Hinterbrust sind dichter weils behaart, endlich ist der Rüssel etwas
kürzer und weniger gebogen. Schwarz, Kopf und Halssch. grün,
Fld. blau, Beine schwarzgrün. — Long. 5—6 mill. ohne Rüssel.
Kleinasien: Zeitoon. (Dr. O. Staudinger.)
36. Pityophthorus Knoteki n. sp.
Dem P. Lichtensteini Ratz. zunächst verwandt, aber doppelt
gröfser, noch grölser als der entfernt stehende glabratus; braun-
schwarz, Fühler gelb, die Beine braun, die Knie und Tarsen
heller gefärbt. Kopf dicht rugulos punktirt, beim d' jederseits
dichter gelb behaart, beim 2 fast kahl. Halssch. kaum länger als
breit, hinten parallel, von der Mitte nach vorn stark verengt, hinten
und an den Seiten fein punktirt, vorne wie gewöhnlich körnig
gerunzelt, Basis fein gerandet. Fld. etwa doppelt so lang als das
Halssch., mit feinen, gleichmäfsigen Punktstreifen, die Streifen
nicht verkürzt, nicht sehr regelmäfsig punktirt, die Zwischenräume
kaum breiter als die Reihen, mit gleichen einzelnen Punkten be-
setzt, Spitze gemeinschaftlich abgerundet, die Seiten hinten mit
gelblichen Haaren bewimpert, ebenso mit 2 Haarreihen am Absturz
neben der Apicalimpression. Der Absturz sehr tief und breit ge-
furcht, die Furche geglättet, die Naht schmal erhaben, neben der
Furche auf der jederseitigen Erhöhung mit 6— 7 körnchenartigen
mit einem Haar versehenen Höckerchen, die Haare entsprechen
der innersten Apicalreihe. Die Naht ist nur schwach vertieft. —
Long. 2.5—2.3 mill.
!) Frelon II, p. 150. v
und den angrenzenden Ländern. 357
Von allen Arten durch die Gröfse und den sehr stark ge-
fürchten Absturz der Fld., von Lichtensteini durch die Gröfse,
kürzeren Thorax, feinere, weniger regelmäflsig eingestochene Punkt-
reihen der Fld. und deutlicher punktirte Zwischenräume, endlich
durch doppelt tiefer gefurchten Absturz verschieden.
Hr. Prof. Joh. Knotek, dem ich diese Art dedieire, erhielt
sie von Hrn. Leitner, der sie in Tirol am Krummholze mit
Henscheli und anderen Tomiciden sammelte.
37. Rhagium (Allorrhagium) inquisitor L.
scheint vertreten zu sein im Kaukasus durch das hellere Ah.
‘Schtschukini Sem. Bei diesem sind die Zwischenräume der Rippen
auf den Fld. einfach punktirt und einfach behaart, ohne Quer-
runzeln, nur die 2 aus Flecken bestehenden Querkehlbinden sind
vorhanden.
Dieser Art ähnlich, aber gedrungener, mit auffällig dicken
Fühlern, bei welchen das 5. viel stärker birnförmig verdickt und
sehr wenig länger ist als das 4., ist eine Art von Akbes in Ober-
syrien, die ich
38. Rhagium fortipes
nenne. Die Schläfen sind hier plötzlicher abgeschnürt als bei
inquisitor, der Thorax ist kürzer und breiter, die Fld. sind feiner
punktirt, zwischen den Rippen ohne Querrunzeln, oben fast ein-
förmig greis, etwas kürzer behaart, die Oberseite ist nur an der
Basis mit wenigen aufstehenden Haaren besetzt, die Schenkel sind
beim Z! stark verdickt, die Vortertarsen breiter und kürzer, ihr 2.
und 3. Glied ist breiter als lang, die hintere Hälfte der Prosternal-
spitze kahl, glänzend, beulenförmig.
Eine vierte Art ist:
39. Rhagium rugipennis n. sp.
aus Ostsibirien: Quellgebiet des Jrkut, südlich von Irkutsk, ge-
sammelt von Hans Leder. Unterscheidet sich von ingquisitor
durch die viel kürzere, feinere und spärlichere fleckige Behaarung,
die Härchen ragen nicht über den Punkt hinaus, aus welchem sie
entspringen, die Fld. sind dunkler, die Rippen sind viel stärker
"ausgeprägt, die innerste erreicht die Spitze, die Zwischenräume sind
dicht und grob punktirt und überall dieht von unregelmäfsigen
Querrunzeln durchsetzt, diese sowie der gröfste Theil der Rippen
ist schwarz, glänzend, daher die dunkle Farbe oben vorherrscht,
"398 Edm. Reitter:. Neue Coleopteren aus Europa
die Basis allein. mit einzelnen aufstehenden Wollhaaren, der Kopf
ist schmäler und die Fühler sind von auffälliger Kürze in beiden
Geschlechtern, sie überragen die Thoraxbasis nur um 2 Glieder.
Die Ventralrippe wenig prononeirt. Sonst der verglichenen. Art
ähnlich.
‚40. Phytoecia edessensis n. sp.
Mit Phytoecia humeralis Waltl nahe verwandt, aber die Humeral-
makel greift nicht auf die Schulterbeule über, der Thorax hat eine
kleinere rothe Medianmakel, darüber eine gelbbehaarte Längsbinde,
auch die Basalhälfte der Seiten ist gelb behaart; auch durch die
‘Färbung der Beine verschieden.
"Von flavescens Brull., der sie in der Tomentirung der Ober-
'seite mehr gleicht, durch die rothe Medianmakel des Halssch., den
seitlichen Humeralflecken auf den Fld. und durch die Färbung der
Beine sehr verschieden.
Schwarz, gelblich tomentirt. Die Stirn, 2 Scheitellinien, eine
Mittelbinde auf dem Halssch. und ein Basalfleck jederseits auf
letzterem, dicht gelblich tomentirt. Halssch. quer, in der "Mitte
glatter, mit kleiner verschwommener rother Discoidalmakel, die
Seiten gerundet. Fld. beim 2 wenig, beim g' deutlich nach hinten
'verschmälert, wie bei humeralis sculptirt und behaart. Die Vorder-
schenkel bis auf die Basis, die Mittel- und Hinterschenkel an der
Spitze und alle Schienen gelb, die Tarsen dunkel. Vorderbrust,
die Seitenstücke der Mittel- und Hinterbrust dichter gelb behaart,
der Bauch zur Spitze allmählich rothgelb, ebenso die letzten Rücken-
'segmente, die ersteren an den Seiten dreieckig, dichter goldgelb
behaart, Analsegment an der Spitze wie bei humeralis dunkler. —
Long. 8—10 mill.
Var. scapipictus. Wie der vorige, aber die Fld. sind viel
kürzer, fein graugreis behaart, die Vorderschenkel fast ganz, die
hinteren 4. bis zur Mitte, alle Schienen und das erste Glied der
Tarsen, sowie die Apicalhälfte (unten mehr, oben weniger) des
ersten Fühlergliedes röthlich-gelb.
Var. urfanensis. Wie die Stammform, aber die Discoidalmakel
am. Halssch. ist ganz klein, die Apicalhälfte der Vorderschenkel
und die Vorderschienen allein gelbroth. Von humeralis durch cie
Behaarung des Halssch, und der Unterseite noch immer leicht zu
unterscheiden.
Obersyrien: Akbes, Urfa (dezsa))
und' den angrenzenden Ländern. 359
41. Chrysomela polita L. v. nov. Kafkana.
Auro-uenea, nitida, elytris nigris, subviridi-micantibus et uni-
coloribus. n-
‚Eine auffällige Var. dieser sehr wenig veränderlichen Art, mit
schwarzen Fld., die einen grünlichen Anflug zeigen, fing Hr. I
Kafka (aus Brünn) bei yplolaad in Böhmen.
42. Triphyliia nov. gen. Tritomidarum.
Mit Triphyllus nahe verwandt und von dieser Gattung durch
gestrecktes 3. Fühlerglied, den durch einen halbkreisförmigen Ein-
druck _abgesetzten Clypeus, schmalen Thorax,, der viel schmäler
ist als die Basis der Fld., und stärkere Seitenrandung desselben
und kurze, wenig dichte, anliegende Behaarung der Oberseite, ver-
schieden.
43. Triphyllia Koenigi n. sp.
Braun, glänzend, fein, anliegend' behaart, die Fühlerkeule,
Schienen und Tarsen, dann der Vorderrand des Halssch. und die
Umgebung der Schultern heller gefärbt. Fühler kräftig, mit stark
abgesetzter 3gliedriger Keule, die 2 vorletzten Glieder quer, das
Endglied nicht länger als breit, abgestumpft. Kopf wenig schmäler
als der Vorderrand des Halssch., dieht punktirt, zwischen der
Fühlerbasis mit tiefem halbkreisförmigen Eindruck. Halssch. mehr
wie doppelt so breit als lang, beträchtlich schmäler als die Basis
der Fld., gewölbt, an den Seiten gerundet, deutlich gerandet, un-
deutlich gekerbt, nach vorne mehr als zur Basis verengt, dicht und
stark punktirt, Hinterwinkel stumpf, aber eckig, die vorderen
stumpfwinkelig, niedergebogen, dicht vor der Basis mit einem seit-
lich kürzeren Quereindrucke, ohne Basalgrübchen, die Basis ziem-
lich stark gerundet, Scheibe mit angedeuteter, in. der Mitte er-
loschener Mittellinie. Schildchen ziemlich grofs, feiner punktirt,
dreieckig- verrundet. Fld. gewölbt, mehr wie doppelt so lang als
zusammen breit, gleichbreit, vom letzten Viertel zur Spitze gemein-
schaftlich verengt und abgerundet, dicht und stark punktirt, Schulter-
beule vortretend, Nahtstreifen allein nur im letzten abfallenden
Viertel vorhanden. Beine ziemlich zart, normal. Maxillartaster
mit abgestumpftem Endgliede. — Long. 4.3 mill.
Kaukasus: Lomis-Mta., 7000 Fuls über dem Meere, von
Hrn. Eugen v. Koenig aus Tiflis entdeckt und ihm zu Ehren
benannt.
360 Edm. Reitter: Neue Coleopteren aus Europa etc.
44. Carabus (Lipaster) Stjernvalli v.n. Gordius.
Habituell der var. Humboldti Fald. am ähnlichsten, aber der
Kopf noch breiter, der Thorax bei gleicher Breite mehr herzförmig,
die Fld. mehr oval, nicht vor, sondern in der Mitte am breitesten
mit stärker abgeschrägten Schultern, und hauptsächlich durch die
Sculptur und die Färbung auffällig abweichend. Der Käfer ist
schwarz, oben schwarzblau, die Fld. mit ganz ausgebildeten ziem-
lich stark markirten Punktstreifen, die Punkte in den Streifen durch
feine Längsrisse zusammenhängend, die primären Intervalle durch
kräftige Grübchen unterbrochen, nur die 2 innersten vorne ohne
solchen, die Seiten und Spitze der Fld. breit gerunzelt und
dazwischen undeutlich oder kaum gekörnt. An den Lippentastern
nur 2 in einer Längsreihe stehende Borsten. — Long. 26 mill.
Russisech-Armenien: Tschoroch, Flufs südlich von Batum,
an der türkischen Grenze. 1 Q' von Hrn. Eug. v. Koenig gütigst
eingesendet.
45. Carabus (Pachycarabus) Katharinae n.sp.
Ganz vom Aussehen des Car. Roseri, mit ganz gleichgebildetem
hohem, herzförmigem Halssch. und schmalen, nach hinten lang
ausgezogenen Hinterwinkeln desselben, aber die Seiten der Fld.
schmäler abgesetzt, aber ebenfalls hoch aufgebogen, der Rand bis
zur series umbilicata in der Mitte schmäler als von dieser zum
dritten primären Intervall. Ferner von dieser Art durch den Forceps
unterschieden, der auf der rechten Aufsenseite einen stumpfen Zahn
besitzt, der etwas kräftiger ausgesprochen ist als bei tmitafor Reitt.
Von diesem letzteren durch den hohen herzförmigen Halssch. und
die langen spitzigen Hinterwinkel, sowie die mehr eckig zugerun-
deten Schultern der Fld. sofort zu unterscheiden. Die Fld. sind
nach hinten ziemlich stark erweitert, die Färbung ist schwarz mit
schwachem, oft fehlendem grünen Schimmer auf der Oberseite, die
Seiten des Halssch. und der Fld. deutlicher mattgrün. — Zr
20—21 mill.
Kaukasus: Abchasien (Pelarh. Worre:). Von Hrn. A. Star “
im Brenn ae IQ.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 361
Zehn neue Öleriden
nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten.
Von
Sigmund Schenkling, Hamburg.
l. Cylidrus intermedius nov. spec.
Cyaneus, nitidissimus, lateribus capitis thoracisque villosis, ca-
pite tuberculis duobus magnis nigris, antennis mandibulisque nigris,
palpıs ferrugineis, prothorace anlice in medio confertim punctato,
elytris obsolelissime et sparsissime punctulatis, corpore subtus pedi-
busque cyaneis. — Long. 10 mill. — Sumatra.
_ ‚Der ganze Körper mit Ausnahme von Schildchen, Fühlern,
Mandibeln und Palpen. glänzend blau; Schildchen, Fühler und
Mandibeln schwarz, die Palpen roth. Kopf und Halssch, mit
greisen Haaren bedeckt, die namentlich an den Seiten lang und
sehr dicht zottig sind, der gelbgrauen Farbe wegen jedoch nur
mit der Lupe wahrzunehmen sind; Behaarung der Fld. kurz,
schwarz. Kopf sehr dicht und ziemlich kräftig punktirt, in der
Mitte ein glatter Fleck; wie bei den meisten blauen Cylidrus- Arten
vorn am Kopf vor den Augen jeseitig ein ziemlich grofser, schwar-
zer, glänzender Höcker. Halssch. etwas länger als der Kopf (bei
Cyl. Wallacei Thoms. ist es kürzer), am Vorderrande in der Mitte
sehr dieht und kräftig punktirt, sonst fast glatt, nur an den Seiten
undeutlich quergestrichelt. Schildchen fast kreisförmig. Fld. länger
als Kopf und Halssch. zusammen, bei dem mir vorliegenden Ex.
länger als der Hinterleib (3'?), überall sehr fein und undeutlich
und sehr sparsam punktirt. Beine glänzend blauschwarz, theilweise
mit grünlichem Schimmer, kurz und dicht weils behaart.
Von allen blauen Cylidrus-Arten ist nur bei dieser neuen
Species und bei Wallacei Thoms. die ganze Unterseite blau;
von letzterer unterscheidet sie sich durch den Mangel der zahl-
reichen kleinen Höcker am Vorderrande des Kopfes und die auf-
fällig lange und dichte Behaarung an den Seiten von Kopf und
Halssch., in welch letzterer Beziehung sie mit vsllosus Montrz. über-
einstimmt.
2. Tillus notatus Kl. (Lewisi Kiesw., Semperanus Gorh.)
Von dieser Art erhielt ich 2 Stück von Sumatra durch Hrn.
Douckier in Paris. Die Beschreibung von Klug (Clerii, p. 276)
362 Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden
ist nach dessen eigener Angabe nach einem einzigen Exemplar
entworfen und palst nicht ganz auf meine Stücke. Der Kopf mit
den Mandibeln ist bei meinen beiden Ex. ganz schwarz; das Hals-
schild ist bei dem einen Stück ebenfalls schwarz, bei dem andern
in den hinteren 3 roth. Die gelbe Mittelbinde ist bei einem meiner
Ex. an der Naht nicht unterbrochen. Schenkel schwarz, nur an
der Basis roth.
Gorham beschreibt in „Cistula entomol.“ II, 1876, p. 62 einen
Tillus Semperanus, der in ähnlicher geringer Weise von dem Klug-
schen T. notatus abweicht; bei dieser Form ist auch die Brust
schwarz, während dieselbe nach Klug und auch bei meinen Ex.
roth ist. Meine beiden Stücke bilden also Uebergangsformen zwi-
schen dem Klug’schen und dem Gorham’schen Tillus, und letzterer
ist deshalb besser als Synonym zu T. notatus Kl. zu setzen und
dessen Beschreibung dahin zu ergänzen, dafs die schwarze Färbung
von Kopf, Halssch. und Brust in ihrer Ausdehnung variabel ist;
die Klug’sche Beschreibung stellt — so weit bis jetzt bekannt —
den geringsten, die Gorham’sche den stärksten Grad der Aus-
dehnung der schwarzen Färbung genannter Körpertheile dar. —
In derselben Weise !ist T. Lewisi Kiesw. (Deutsche Ent. Zeitschr.
1879, p. 313): mit notatus synonym ‘(vergl. Lewis in Ann. and Mag.
Nat. Hist. 1892, p. 185). Die Art scheint demnach eine weite
Verbreitung zu haben: Ostindien (Klug), Sumatra (coll. Schenkling),
Philippinen (Gorham), Japan (Kiesenwetter, Lewis).
3. Priocera Spinolae Thoms. var. similis nov. var.
Durch E. Heyne in Leipzig erhielt ich eine Priocera, welche
nach der Beschreibung fast mit Prioc. Spinolae Thoms. überein-
stimmt. Sie unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten, weshalb
ich die Form als Varietät zu der angegebenen Species stelle. Das
Halssch. ist überall, also auch an den Seiten, fein punktirt, die
Längsrunzelung, wie sie Thomson für. seine Art angiebt, ist nicht
vorhanden; dafür ist aber ein deutliches Grübchen zwischen den
beiden dorsalen Höckern des Halssch. deutlich bemerkbar, von
dem Thomson nichts erwähnt. Ferner weist das Halssch. hinten
3 Längsrippen auf, von denen besonders die mittlere, die fast bis
zu dem Grübchen reicht, deutlich wahrnehmbar ist, während die
beiden seitlichen nur bei geeignetem Halten des Objekts mittelst
der Lupe sichtbar sind. Das ganze Halssch. ist braun, ebenso der
Kopf, der nicht gerunzelt, sondern nur fein punktirt erscheint.
nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 363
4. Opilo floccosus nov. spec.
Niger, subnitidus, convezxissimus, supra pilosus et. floccosus,
subtus pilosus, capite et prothorace nigro-piceis, elytris caslaneis,
indistincte nigro variegatis, fere ad apicem fortiter serialim punc-
talis, antennis pedibusque castaneis, femoribus obscurioribus, femori-
bus anticis valde incrassatis. — Long. 12—13 mill. — Australia.
Viel stärker gewölbt als unsere deutschen Opilo-Arten. Oben
rothbraun mit dunkelbraun und schwarz gemischt, mit einzelnen
aufrecht stehenden, hellbraunen Haaren und mit weilsen, wolligen
Haarflocken, die bei älteren Ex. zum Theil abgerieben sind. Kopf
dunkelbraun, dicht punktirt, glänzend, namentlich auf der Mitte des
Scheitels, da hier die Punktirung schwächer, überall mit langen
weilsen und braunen Haaren besetzt, die auf dem Scheitel zum
Theil Flocker bilden, zwischen den Augen mit tiefer Längsfurche,
die bei frischen Ex. gröfstentheils durch die Behaarung verdeckt
ist; Fühler fast bis zum Hinterrande des Halssch. reichend, hell-
braun, an der Basis dunkler, die letzten Glieder eine deutliche
Keule bildend und fein seidenartig behaart. Halssch. sehr gewölbt,
uneben, dunkelbraun, tief und dicht punktirt, auf der Scheibe mit
einzelnen glatten Stellen, in der Mitte mit sehr tiefer, kurzer, bei
stark. behaarten Stücken fast punktförmig erscheinender Längs-
furche, am Hinterrande mit doppelter Einschnürung, vorn eine tiefe
Querfurche, die hinter den Vorderecken entspringt und bogen-
förmig nach hinten verläuft, ein Stück dahinter, auf der Mitte des
Halssch., eine zweite, etwas flachere Querfurche, so dafs der zwi-
schen diesen Querfurchen liegende Theil schwielenartig erhaben ist
(bei abgeriebenen Stücken treten diese durch die Längsfurche ge-
trennten Schwielen sehr deutlich hervor), das ganze Halssch. lang
und dicht weifs behaart, zum Theil flockig. Fld. nach hinten ver-
breitert, schwach glänzend, braun, vorn mehr rothbraun, zu beiden
Seiten des Schildehens schwärzlich, ebenso eine unbestimmte breite
Querbinde in der Mitte der Fld. dunkelbraun oder schwärzlich,
die hintere Hälfte heller braun, mitunter ebenfalls mit schwärzlichen
Flecken; fast bis zur Spitze mit Längsreihen von tiefen Punkten,
ähnlich den Natalis- Arten, die rippenartig hervortretenden Zwischen-
räume sehr fein punktirt, dicht weils, bei frischen Ex. stark flockig
behaart. Unterseite glänzend, schwarz bis schwarzbraun, die
letzten Hinterleibsringe mit rothem Hinterrande, überall, besonders
an der Brust, dicht und ziemlich lang weils behaart und dicht
punktirt. Beine kräftig, besonders die Vorderschenkel auffällig
364 ' Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden
stark verdickt, braun, die Schenkel = schwärzlich, überall dicht
weils behaart und dicht punktirt.
In Gröfse und Färbung sowie in der Structur des Halssch.
dem mir unbekannten (übrigens recht dürftig beschriebenen) Opilo
castaneipennis White nahestehend, von ihm unterschieden durch
die flockige Behaarung und die auffällig verdickten Vorderschenkel.
Von Natalis Cast. getrennt durch die beilförmigen Maxillartaster
und die ausgerandeten Tarsallamellen. — 1 Ex. von E. Heyne in
Leipzig und 2 Ex. von H. Donckier in Paris.
5. Opilo chloropterus Chev.
Von dieser prächtigen Art erhielt ich ein Stück undeterminirt
von H. Donckier in Paris aus einer Sendung vom Congo, welches
auf der Unterseite anstatt rothgelb, wie Chevrolat (Memoire ler.
1376, p. 45) angiebt, metallisch blau ist, nur die beiden letzten
Abdominalsegmente sowie die Hinterränder der 4 ersten Hinter-
leibsringe sind roth. Auch sind die Beine, namentlich an den
Schenkeln, = metallisch blau angelaufen. Kopf und Halssch. sind
nicht grün, sondern tief schwarzblau.
6. Colyphus bicolor Chev.
Von dieser Art, die Chevrolat zu Sallea gehörig beschrieb,
trotzdem die Kiefertaster cylindrisch sind (vergl. Gorham in Bio-
logia Centrali-Americana, vol. III, part 2, Malacodermata, p. 144),
erhielt A. Speyer in Altona eine gröfsere Anzahl von Ex., von
C. F. Höpe in Mexiko gesammelt, bei denen allen nur die Schenkel
der Vorderbeine roth sind.
7. Poecilochroa rufipes nov. spec.
Cyanea, nitida, capite, thorace (margine antico interdum viridi-
cyaneo) pedibusque rufis, elytris cyaneis, Fass: — Long. 6— 7 mill.
— Mexiko (Comitän).
Kopf dicht und ziemlich fein RREEN zwischen den. Augen
mit zwei deutlichen Grübchen, glänzend rothgelb, Augen schwarz;
Spitze der Mandibeln und letztes Glied der Maxillartaster schwarz;
Fühler bis zur Mitte des Halssch. reichend, behaart, mit:deutlicher
dreigliedriger Keule, die mittleren Glieder schwarz, die-Keule und
die beiden Basalglieder, zuweilen alle Glieder auf der Unterseite
roth. Halssch. glänzend, feiner und sparsamer als: der- Kopf, nur
im vorderen Theile etwas dichter punktirt,: mit kurzen gelben und
dazwischen stehenden längeren Haaren, vorn und noch: mehr hinten
verschmälert, vor dem Hinterrande scharf eingeschnürt, hinter dem
nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 365
Vorderrande ebenfalls mit einer etwas flacheren, nach hinten ge-
bogenen Querfurche, rothgelb, bei einem Ex. der Theil vor der
vorderen Querfurche glänzend grün. Fld. viel breiter als das
Halssch., dicht runzelig punktirt, an der Naht mit deutlich ver-
tiefter Linie, dicht mit kurzen, anliegenden, gelbweilsen Haaren be-
setzt, glänzend blau mit grünlichem Schimmer. Unterseite mit
Ausnahme der rothgelben Vorderbrust und des ebenso gefärbten
Kopfes blaugrün. Beine ganz rothgelb.
Der Poec. cyanipennis Kl. am nächsten stehend, aber leicht
zu unterscheiden durch die rothen Beine; dieses Merkmal hat unter
allen bisher bekannten Arten der Gattung nur noch Poec. varia
Gorh., die jedoch sonst ganz anders gefärbt ist.
8. Clerus bellus nov. spec.
Rufus, nitidus, ubique densissime et subtilissime punctatus,
elytris violaceis vel chalybeis, fascia mediana lata sulphurea, pedibus
rufis. — Long. 8—9 mill. — Bolivia. (Dr. Staudinger.)
Kopf und Halssch. wie die ganze Unterseite und die Beine
lebhaft, roth. Kopf glänzend, sehr dicht und sehr fein punktirt,
fein roth pubescent, dazwischen mit einzelnen längeren rothen und
schwarzen Haaren, besonders auf dem Scheitel; Stirn mit 2 flachen
Eindrücken; Mandibeln an der Spitze glänzend schwarz; Fühler
roth, gegen die Keule hin gebräunt. Halssch. stark gewölbt, glän-
zend, im vorderen Drittel tief quer eingedrückt, vor dem Hinter-
rande stark zusammengeschnürt, überall sehr dicht und sehr fein
punktirt und mit rother Pubescenz, dazwischen mit einzelnen langen
rothen und schwarzen Haaren. Fld. glänzend violett bis dunkel
stahlblau, mit schwefelgelber bis röthlichgelber Querbinde, die fast
3 der Fld.-Länge einnimmt, überall mit feiner Pubescenz von der
Farbe des Grundes, am Vorderrande auch mit längeren schwarzen
Haaren, sehr dicht und fein punktirt, die Punktirung besonders im
hinteren Drittel deutlich; Schulterwinkel stark vortretend. Schild-
chen halbkreisförmig, schwarzgrün, die Fld. hinter dem Schildchen
niedergedrückt. Die Beine roth, fein pubescent und aulserdem
lang gelblich behaart.
“ In Form, Farbe und Anordnung der Querbinde dem Clerus
melanocephalus Gorh. ähnlich und neben diesen zu stellen.
9, Trogodendron monstrosum Gorh.
Diese Art beschreibt Gorham in „Cistula Entomol.“ Il, 1876,
p. 37, indem er das beschriebene Ex., welches sich durch seine
eigenartigen Fühler auszeichnet, für ein g' hält, Ich erhielt zwei
366 " Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden
Trogod. durch E. Heyne in Leipzig, auf welche die Gorham’sche
Beschreibung gut pafst, deren letztes Fühlerglied jedoch nicht in
zwei Spitzen ausläuft; ich halte diese Stücke für 2. Es bestätigt
sich so die Annahme Gorham’s, dafs die Spitzentheilung der Fhlr.
einen sexuellen Charakter darstellt, der dem g' zukommt.
10. Ommadius nitidus nov. spec.
Niger, nitidus, supra calvus, ore, antennis, palpis, pedibus
abdomineque rufis, elytris nigris, nitidis, fascia mediana et macula
post eam rufis, aurosericeis, apice brunneis, melasterno brunneo vel
rufo, abdomine rufo. — Long. 19 mill. — Ceram.
Die ganze Oberseite stark glänzend. Kopf sehr fein und un-
deutlich punktirt, vorn gelb mit langen, gelben, glänzenden Haaren;
Mandibeln glänzend schwarz; Taster und Fühler rothgelb, letztere
nach der Spitze zu, besonders oben, gebräunt. Halssch. fast dop-
pelt so lang als breit, schwarz, glatt und glänzend, auf der hinteren
Hälfte mit schwacher Andeutung eines Längskieles, ein Stück
hinter dem Vorderrande und unmittelbar vor dem Hinterrande sehr
tief eingeschnürt. Fld. schwarz, glatt und glänzend, nur an dem
äufsersten Seitenrande mit Spuren von Punktreihen, eine Quer-
binde in der Mitte und ein grölserer oder kleinerer rundlicher Fleck
in 2 der Fld.-Länge gelbroth und mit goldgelbem Toment besetzt,
die äufserste Spitze der Fld. in unbestimmter Ausdehnung bräun-
lich durchscheinend und länger gelb behaart. Hinterleib und Beine
ganz gelbroth. Brust roth bis braun; die ganze Unterseite ’ wie
auch die Beine gelblich behaart.
Gehört zu den gröfsten Ommadius-Arten. In der Färbung
dem Omm. fasciatus Kuw. ähnlich, doch durch die unpunktirten
Fld. und das Fehlen der vorderen Querbinde unterschieden. Die
Species läfst sich in der Kuwert’schen Uebersicht über die Om-
madius-Arten in „Ann. Soc. Ent. Belg.“ 1894, p. 63 (in welcher
übrigens verschiedene schon damals bekannte Arten fehlen) der
glatten Fld. wegen nicht unterbringen.
1l. Hydnocera fulvipennis nov. spec.
Nigra, nitida, capite fulvo, prothorace in medio linea fulva,
elytris punctatis, fulvis, in apice callose incrassatis, pedibus fulvis,
corpore subtus nigro. — Long. 5 mill. — Guatemala.
Kopf glänzend, sehr fein punktirt, zwischen den Augen mit
einem runden Grübchen, gelbbraun, hinter den Augen an den Seiten
des Kopfes ein glänzender schwarzer Fleck; Spitze der Mandibeln
gebräunt, Fühlerkeule schwarz. Halssch. ein wenig länger als
nebst Bemerkungen über schon beschriebene Arten. 367
breit,-an: den Seiten etwas vor der Mitte stark gerundet erweitert,
vorn: schmal, aber tief eingeschnürt, lebhaft glänzend, an den Seiten
und. auf der ganzen Unterseite breit schwarz, so dafs nur der
Vorder- und Hinterrand sowie eine unbestimmte Längsbinde in der
Mitte gelb bleiben. Schildchen schwarz. Fld. viel kürzer als der
Hinterleib, an der Basis etwas breiter als der Kopf mit den Augen,
nach hinten verschmälert, an der Spitze einzeln abgerundet und
stark schwielenartig verdickt, glänzend, fein und ziemlich dicht
punktirt, die Schwielen an der Fld.-Spitze fast glatt und stärker
glänzend, gelbbraun, der umgebogene Rand zum Theil schwärzlich,
auch auf der Scheibe einige sehr undeutliche, verwaschene, dunk-:
lere Stellen. Beine einfarbig gelb. Unterseite glänzend schwarz,
sehr fein punktirt. Der ganze Käfer dicht greis behaart, besonders‘
lang an den Beinen.
Der Hydnoc. testacea Gorh. nahestehend, von ihr unterschieden
durch die starken Schwielen an der Fld.-Spitze, durch die fehlende
Längsbinde auf dem Kopfe und den fehlenden dunklen Fleck an
der Spitze der Fld.
12. Platynoptera suturalis nov. spec.
Nigra, nitida, prothorace marginibus et in medio rufo, elytris
antice rufis, postice nigris, sutura nigra, antennis prothorace fere
duplo longioribus, articulo ullimo utrinque et in apice acuminato.
— Long. 17 mill. — Bolivia. Bi:
Der Plat. Iycoides Chev. ähnlich, von ihr unterschieden durch
die Form und Länge der Fühler wie durch die Färbung. Kopf
mit Ausnahme eines rothen Mittelstreifens auf dem Scheitel, Fhlr.
und die ganze glänzende Unterseite schwarz; -Palpen roth. Die
_ Fhlr. fast doppelt so lang als Kopf und Halssch. zusammen, Glied
1—8 durch die lange und dichte Behaarung matt erscheinend, nur
Glied 1 etwas glänzend, da hier die Behaarung schwächer; Glied
1 grols, 2—5 an Gröfse zunehmend, 6 kleiner, 7 viel gröfser als
5, 8 sehr klein; Glied 9—11 eine mattschwarze, unbehaarte Keule
bildend, welche mehr als 13 mal so lang ist als der übrige Theil
der Fhlr., Glied 9 und 10 nach innen mit einem langen Seiten-
ast versehen, diese Aeste nur bis zu 3 des nächsten Fühlergliedes
reichend und nach auflsen und innen bogenförmig erweitert, Glied
11 so lang als der Ast des vorhergehenden Gliedes, am Ende zu-
gespitzt, beiderseits etwa in der Mitte scharf spitzig erweitert,
namentlich nach innen, und dadurch von /ycoides Chev. sehr ab-
weichend. Halssch. rothbraun, seine Spitze breit schwarz, so dafs
368 . Sigmund Schenkling: Zehn neue Cleriden etc.
nur ein schmaler Rand ringsum, der namentlich am Vorder- und
Hinterrande nur eine feine Linie bildet, sowie ein Mittelstreif,
welcher vom Vorderrande bis zur Mitte des Halssch. reicht und
als eine Verlängerung des rothen Scheitelstreifens erscheint, roth-
braun bleibt. Die mit 4 deutlichen Längsrippen versehenen Fld.
rothbraun, der hintere Theil, etwa 2, blauschwarz, die dunkele
Färbung an der Naht entlang in einem schmalen Streifen bis zu
dem schwarzen Schildchen reichend. Beine glänzend schwarz, lang
schwarz behaart, die Schenkel der Mittelbeine am Grunde und die
Vorderschenkel und -schienen auf ihrer ganzen Innenseite dicht
gelb behaart. |
Auch mit der von Kirsch in der „Berl. Ent. Ztg.“ 1865, p. 93
beschriebenen Form von Plat. Iycoides Chev. stimmt die neue Art
nicht überein.
13. Lebasiella discolor Kl. var. tibralis nov. var.
Unter den von C. F. Höge in Mexiko gesammelten und von
A. Speyer in Altona mit den übrigen Mexikanern angekauften
Lebasiellen befand sich neben Led. discolor Kl. und marginella Chev.
ein Stück, welches der Beschreibung nach zu discolor palst, aber
dessen Schienen und Tarsen alle, also auch die der Mittel- und
Hinterbeine, ‘roth sind. Ich stelle diese Form als Var. zu
discolor Kl. ;
14. Paratillus carus Newm. (Tillus carus).
Die Art variirt ungemein. Bei 2 meiner Ex. ist der Vorder-
rand des Halssch. und die Fühlerkeule glänzend schwarzblau, sonst
stimmt alles mit der Beschreibung von Parat. analis Gorh. (Trans.
Ent. Soc. 1878, II, p. 158) überein. Die beiden a. a. O. von Gor-
ham beschriebenen Arten basalis und analis dürften bei dem grolsen
Abänderungsbestreben der Species besser als Varietäten von Parat.
carus Newm. gelten.
15. Opetiopalpus sabulosus Motsch. var. obscuricollis (Kr.)
nov. var.
Hr. Dr. Kraatz sandte mir einen Opetiopalpus von der Halb-
insel Krim ein, auf den die Beschreibung, wie sie Motschulsky in
„Bull. Mose.“ 1840, p. 178 von Opet. sabulosus giebt, völlig. palst,
nur ist der Käfer kleiner, und sein Halssch., das bei sabulosus ein-
farbig rothgelb ist, ist hier zum grölsten Theil verdunkelt, so dafs
nur der sehr schmale Hinterrand und der etwas breitere Vorder-
rand roth bleibt. Ich veröffentliche diese Varietät unter dem von
Hrn. Dr. Kraatz gegebenen Namen obscuricollıs.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 369
Additions & la faune brenthidologique du Kamerun
par
‚ le Dr. A. Senna
du Musee royal d’histoire naturelle de Florence,
La petite collection que je vais deerire m’est communiquee par
Mr. le Dr. Kraatz et due aux recherches de Mr. L. Conradt; elle
est digne d’etre connue par la region d’ou elle provient et par le
nombre remarquable d’especes nouvelles qu’elle renferme.
Du Kamerun, en effet, on a indique jusqu’iei tr&s peu de
Brenthides; le plus interessant est Cormopus penicillifer Kolbe: les
autres qu’on trouve dans les, collections sont d’especes repandues
dans diverses regions de l’Afrique oceidentale.
Sur 18 especes dont il est question dans cette note, 10 sont
nouvelles; parmi les genres je signale d’abord le nouveau Neoceo-
cephalus, puis Araeorrhinus, trouve pour la premiere fois dans la
region aethiopienne; enfin Usambius, Microsebus, Bolbocranius et
Jonthocerus qui etaient connus seulement de l’Afrique orientale.
Avant de passer en revue les diverses especes, je veux attester
iei toute ma reconnaissance aux savants entomologistes MM. Kraatz
et Faust qui m’ont communique ces Brenthides et liberalement
donne les types.
1. Cormopus penicillifer Kolbe. Stett. ent. Zeitsch. 1892,
p- 166.
J’ai examine deux specimens de cette singuliere esp&ce. Mr.
Kolbe a deerit seulement le g et peu me reste ä& ajouter & la
deseription soignee qu’il en a donne. Je note uniquement que la
tete en dessous est sillonnee et bituberculee vers la base.
Les caracteres de la femelle n’ont pas ete, que je sache,
jusqu’ici indiques. Elle differe du mäle par la tete un peu moins
deprimee sur la region frontale et sans tubercules au dessous, par
les articles apicaux des antennes plus etroits et par la eonformation
des pattes posterieures. Les femurs de la troisieme paire sont
plus reguliers, lisses en dessus, sans excavation ni tuberosite, inermes
ä l’apex interieurement. Tibias irregulieres, plus courtes, excavdes
en dessus, avec le bord externe carene, cilie, tranchant & la base;
le bord interne est dente vers le milieu. Metatarse plus court que
les tibias presque bisillonne en dessus et avec une ligne elevee
longitudinale au milieu: l’apex est moins dilate que celui du mäle
Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898, Heft II. 24
370 A. Senna: Additions a la faune brenthidologigue du Kamerun.
et cilie en dedans. Les articles 2me et 3me sont eourts, plus
regulierement conformes, ce dernier non penieille. — Long. 7 mm.
Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun).
2. Usambius Conradti Kolbe var.: laevis n.
A forma typica differt prothorace sulco carente.
4 specimens. Cette variete represente au Kamerun probable-
ment la forme typique laquelle est indique de l’Afrique orientale
(Usambara).
3. Microsebus compressithoraz n.
Parvus, setulosus, castaneus, nitidus, antennis, collo pedibusque
dilutioribus, prothorace infuscato. Capite latiore quam longiore,
basi truncato, supra convezo, utrinque prope oculos setulis nonnullis
albicantibus lineatim dispositis induto; rostro basi obsolete foveo-
lato, mesorostro laevi, prorostro apice dilatato. Antennis clavatis,
articulis funiculi submonihformibus, sequentibus latioribus, compressis,
apicali acuminato. Prothorace postice rotundato-dilatato, antice
angustato et supra transversim impresso, lateribus distincte com-
pressis, dorso sulcato, disco punctis nonnullis, lateribus evidenter
punctatis et setulosis. Elytris humeris leviter callosis, lateribus sub-
rectis, tertio ..apicali attenuatis, apice obtuse acuminato, dorso sul-
calis, sulcis indistincte punctulatis, interstitiis angustfis, elevatis,
setulis nonnullis gerentibus. Femoribus compressis, anticis latioribus
quam posticis, his apicem elytrorum paullo superantibus; tibüs sim-
plicibus, tarsis gracilibus, metatarso postico duobus articulis sequen-
tibus paullo breviore. Corpore infra rubro-brunneo, nitido; prosterna
ut in M. pusio Kolbe, metasterno abdomine basi sulcatis, segmento
apicali foveolato. — Long. 41 mm.
Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun).
Cette espece differe de M. pusio Kolbe de l’Usambara par le
rostre avec une simple foveole & la base, par le prothorax plus
comprime en avant, rarement ponctue sur le disque et plus forte-
ment aux cötes, par les sillons des elytres indistinetement ponetues,
par les interstices ayant quelques' courtes soies, enfin par la couleur
un peu diverse. M. compressithorax Senna reunit plus intimement
le genre a Zemioses, en effet la compression du prothorax est aussi
evidente que celle de Z. porcatus Pasc., neanmoins les caracteres
que distinguent les deux genres, tels que le rostre plus etroit, les
femurs posterieurs que depassent le bout des elytres, les tarses
plus greles etc., sont bien visibles dans notre espece et ne laissent
aucun doute pour le genre dans lequel elle doit se placer.
A. Senna: Additions 4 la faune brenthidologique du Kamerun. 371
4. Bolbocranius bicolor n.
Elongatus, gracilis, subcylindricus, nilidıssimus; capıte, mandı-
bulis, prothorace elytrorumgue interstitio suturali nigro-piceis; rostro
rubro-brunneo, antennis, prothoracıs parte ercavata, elytris et pedi-
bus rufo-testaceis. Capite robusto, longiore quam latiore, basi vir
ungustato, lateribus subparallelis, supra convezo, laevissimo; oculis
parvis, minime prominulis; rostro lato, robusto, capite parum longi-
ore, in medio obsoletissime angustiore quam basi et antice, regione
antennali in medio impressa, ulrinque tuberculata, mandibulis elon-
gatis, compressis, aequalibus, inferne prope basin et pone medium
dentatis. Antennis laterum rostri superne insertis, gracilibus, clavatıs,
antice compressis; scapo elongato, recurvo, articulis sequentibus
breviter obconicis, 8%, 9%, 10° latioribus, apicali longiore quam
praecedenti, apice obiuso. Prolhorace capite longiore sed angustiore,
lateribus posticis leviter arcuatis, anticis angustatis et inferne fortiter
ezcavalis, apice submarginato, dorso convezo, linea mediana obso-
letissime canaliculato, ceterum laevissimo, mitido. Elytris elongatis
subeylindricis, capite angustioribus, apice emarginatis, juzta suluram
anguste utrinque unistrialis, lateribus viz punctulatis. Pedibus graci-
hibus, femoribus omnibus compressis, anticis latioribus, tibiis lineari-
bus, breviusculis, tarsis elongalis, gracilibus, metatarso praesertim
pedum 2‘, 3° paris elongato. Corpore infra laevi, rostro in medio
triangulariter impresso; prosterno convezo, dorso et lateribus rufo-
testaceo, metasterno et abdominis basi converis, illo nigricante, hac
sicut segmentibus apicalibus rufo-testacea. — Long. (mandibulis
inelusis) 10—11 mm.
Hab. Station Johann Albrechts- Höhe (N.-Kamerun).
Cette nouvelle esp&ece represente dans l’Afrique oceidentale le
Bolbocranius mandibularis Kolbe, mais se reconnait a premiere vue
par la differente coloration.
5. Cerobates hybridus n.
Elongatus, depressus, rufo-testaceus, nitidus; capite latiore quam
longiore, pone oculos rotundato, supra depressiusculo, oculis parvis,
parum prominulis, fronte obsolete canaliculata; metarostro capite
breviore, depresso, bası obsolete canaliculato, mesorostro rotundato
ampliato, laevi, prorostro haud longiore praecedenti, apice ampliato,
laevi. Antennarum articuis 4% —8° subobconicis, 9° — 10° longt-
tudine subaequalibus praecedentibus articulis sed subovatis, apicalı
vie longiore quam 10°, ovato-conico. Prothorace elliptico, margine
anlico fortiter constricto, collariformi, dorso depresso, medio sulcato.
24°
372 A. Senna: Additions ü la faune brenthidologique du Kamerun.
Elytris duplo prothoracis longioribus ılloque parce latioribus, humeris
rotundatis, lateribus paullo ampliatis, apici rotundato -marginalis,
suturae modice incisis, dorso depressis, jurta suturam trisulcatis,
suleis paullo arcuatis, 3° (externo) apicem attingente; interstitiis in
medio angustioribus quam basi, 2° (prope suturale) in regione
mediana haud interrupto; disco (brevi spatio longitudinali ezcepto)
et lateribus punctulato-striatis. Femoribus posticıs compressis, tibüs
brevibus, anticis conspicue intus dentatis, dente apici obtuso, tarsis
brevibus, gracilibus. Corpore infra testaceo, capite et rostro squa-
mosis,. prosterno .antecozali impresso, processu angusto, marginato;
metasterno et abdominis basi late excavatis, segmento apicali foveo-
.ato. — Long. 5 mm.
Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N. senken)
Cette interessante espece rappelle par la conformation de la
tete, du rostre, des antennes et du prothorax C. complanatus Senna !)
de la m&me region, mais s’en distingue par le prothorax sillonne,
par les. elytres trisillonnees ä cöte de l’interstice sutural, le 3° sillon
(externe) est dans cette nouvelle espece prolonge jusqu’a l’apex, le
-2we jnterstice n’est pas interrompu vers le milieu des elytres et
lje disque et les cötes de ces dernieres sont ponetudes et striees.
C. debilis Thoms. et sa variete sulcata Kolbe ?) sont bien
‘divers par la forme de la tete, du rostre, du prothorax et par
l’interstice & eöte du sutural interrompu vers le milieu des elytres.
6. Cerobates debilis (Thoms.) var. sulcata Kolbe.
Je rapporte & cette variete recemment £etablie par Kolbe un
speeimen de la Station Johann Albrechts-Höhe dans lequel le sillon
du prothorax est plus evident et la coloration du corps plus
brillante.
7. Cerobates cruentatus n.
Elongatus, niger, parum mitidus; rostro et antennis rubro-casta-
neis, elytrorum declivitate apicali et pedibus brunneo-testaceis. Capite
aeque longo mazima latitudine, basi angustato, angulis posticis sub-
rectis, basi in medio impresso, dorso convezxo, nitido, fronte sulcata,
oculis mediocribus, a basi capitis remotis. Metarostro breviusculo,
subconico, sulcato; mesorostro rotundato-ampliato, sulcato, supra
subbituberculato; prorostro tereti, indistincte apici ampliato, antice
laevi. Antennis sat robustis, cylindricis, articulis 4°—10° elongato-
1) Notes from the Leyden-Museum XVIJ, p. 217.
?) Die Käfer Deutsch-Ost- Afrika’s, p. 286, 1897.
A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 375
obeonicis, subaequalibus, apicali longiore, cylindrico, apici acuminato,
Prothorace anguste ovato, antice fortiter constricto, margine colları-
formi, dorso convezo, laevi, nitido. Elytris elongatis, humeris
rotundatis levitergue callosis, lateribus in medio subparallelis, in
tertio apicali attenuatis, apice leviter emarginatis, angulis ezternis
rotundatis; dorso paullo depressis, anguste sulcatis, suleis dorsalibus
modice undulatis, fere laevibus, interstitiis angustis, carinatis; inter-
stitio suturali, lato, 2° in medio indistincto, illo et sequentibus basi
latioribus quam postice. Pedibus ut in C. suleato Boh. Corpore
infra castaneo mitido, capite utrinque lineatim punctulato- piloso,
mesorostro impresso, metasterno, abdominis basi breviter obsolete
canaliculatis. — Long. 6—7 mm.
Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun).
Voisin de C. sulcatus Boh., mais bien distincte par la coloration
diverse, par les angles de la tete plus &vidents, par le prorostre
moins @largi en avant. Le prothorax est plus etrangle avant son
bord apical, les elytres sont plus attenuees & l’apex, moins Echancrees
au milieu et avec le 2me interstice indistinete dans la portion mediane
des elytres.
8. Cerobates punctulatus n.
d. Elongatus, gracilis, rufo-testaceus nitidus; capite aeque
longo ac lato, basi subtruncato, utringue pone oculos angulato,
dorso sat convezo, laevi; fronte tenue impressa, oculis modice pro-
minulis a basi capitis remotis. Metarostro anguste canaliculato,
breviore quam capite, antice angustato; prorostro laevi, apicem
versus leviter ampliato. Antennis filiformibus, gracilibus, articulis
30—10° subaequalibus, basi angustioribus quam antice, apicali lon-
giore, eylindrico, apici acuminato, Prothorace angusto, subovato,
antice fortiter constricto, dorso convero, laevi, mitidissimo. Elytris
elongatis, angustis, humeris rotundatis, lateribus subparallelis, apici
rotundatis, dorso depressis, striatis, strüs undulatis, stria 3° (ezterna)
pone medium punctis continuata; disco et lateribus striato-punctatis,
interstitio suturali lato, 2% in regione mediana indistincto. Pedibus
normalibus. Prosterno antecozali late subimpresso, metasterno ab-
dominisque basi sulcatis, testaceis. Q differt capite breviore et latiore,
transverso, rostro et anlennarum articulis paullo brevioribus. —
Long. 6 mm. cireiter.
Hab. Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun).
Comme la precedente, cette nouvelle espece doit se placer
dans le groupe de €. sulcatus Boh. et C. suleirostris Thoms. des-
374 A.Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun.
quelles differe par la sculpture des Elytres et par la coloration
d’un testace uniforme. De C. usambaricus Senna!) espece que
Mr. Kolbe a oublie de citer dans son ouvrage (Die Käfer Deutsch-
Ost-Afrika’s) notre nouvelle s’en distingue par le manque des punc-
tures sur le prothorax et par la conformation diverse des elytres.
9, Jonthocerus Conradtin.
d. Elongatus, subgracilis, nitidus; capite et prothorace rubro-
brunneis, pedibus, elytrorum apice et lateribus (basi excepta) diluti-
oribus, tertio basali et regione suturali usque ad declivitatem apicalem
nigris. Capite pone oculos haud angulato, supra obsolete canalı-
culato, fronte valde angusta, oculis marimis, rotundatis, basin capitis
attingentibus. Metarostro trisulcato, prorostro antrorsum perparum
dilatato. Antennis elongatis, gracilibus, filiformibus, pilis subbrevi-
bus albicantibus indutis, articulis cylindricis. Prothorace fortiter
antice constricto, lateribus modice rotundato-ampliatis dorso usque
ad medium tenue canaliculato. Elytris valde elongatis, lateribus
subparallelis, apice marginalo-productis, ad suturam angulariter
emaryinatis, angulis externis obtusis; dorso tristriafis, interstitüis
basi latioribus quam medio, 2° in regione mediana haud interrupto,
disco et lateribus punctulato-striatis. Pedibus normalibus, metasterno
abdomine bası in medio tenue canaliculatis. — Long. 7 mm.
Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun).
Mr. Lewis ?) a depuis quelques annees indique la presence du
genre Jonthocerus a Zanzibar, mais il n’a pas publie aucune esp£ce.
La presente est donc la premiere decrite de la region aethiopienne
et je la dedie a Mr. Conradt. Elle se range parmi les especes &
prothorax sillonne et a tete non angulee derriere les yeux et, par
consequent, elle est voisine de J. ophthalmicus Pasc., J. crematus Lac.
et J. nigripes Lewis desquelles se reconnait par l’interstice a cöte
du sutural retreci vers le milieu mais pas interrompu et par son
elegante coloration.
10. Araeorrhinus Fausti.n.
Parvus, gracillimüs, testaceo-rufus nitidus, elytris in disco paullo
infuscatis. Capite nigro-piceo, brevissimo, transverso, basi in medio
modice emarginato, angulis posticis subacuminatis, dorso sparsim
obsoletissime punctulato, oculis prominulis. Metarostro brevissimo,
1) Notes from the Leyden-Museum XVII, p. 216.
2) Journ. Linnean Soc. Zool. XVII, p. 299, 1883.
A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 375
foveolato; mesorostro rotundato-ampliato, laevi; prorostro valde
longiore, gracillimo, filiformi, recurvo, apice leviter dilatato. Antennis
clavatis, articulis medianis submoniliformibus, 9% et 10% majoribus,
rolundatis, apicali longiore et latiore, acuminato. Prothorace sub-
ovalo, antice paullo angustiore guam postice, medio parum dilatato,
dorso et lateribus sparsim fortiterque punctato, medio sulcato usque
ad apicem. Elytris disco sulcatis, suleis undulatis, laterıbus sulcato-
punctalis, interstitüis elevatis, medio angustioribus quam basi et apice.
Corpore infra testaceo, nitido, punctato; prosterno, abdominis basi
late foveatis, metasterno in medio sulcato. — Long. 34—4 mm.
Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun).
Cette espece, que je dedie a mon honore collögue Mr. J. Faust
de Libau, est la premiere decrite de l’Afrique et bien distincete de
ses congeneres de Sumatra et de l’Australie par le prothorax di-
stinetement ponctue, par les elytres sillonnees-ponctuees aux cötes
et par les dimensions plus petites.
1l. Cordus Kraatzın.
2. Robustus, rubro-castaneus saturatus, nitidus, pedibus dilutiori-
bus. Capite fere quadrato, late sulcato, marginibus sulci elevatis ; infra
haud carinato, regulariter punctato, punctis pilis brevibus gerentibus;
oculis magnis, nigris, prominulis. Metarostro capite breviore, late
sulcato, marginibus sulci elevatis, utrinque lateribus subezcavato et
appendicibus dentiformibus munito; mesorostro latiore, rolundato-
ampliato, medio angustius sulcato metarostro; prorostro terele, usque
pone medium sulcato, apice indistincte ampliato, lateribus sparsim
punctulato; rostro infra (medio excepto) anguste carinato, carinula
prorostri minus distincla. Antennis robustis, articulis 4° —10° rect-
angularibus, 4° —8° latioribus quam longioribus, 9% et 10° sub-
quadratis, apicali longiore, medio haud tumescenti, basi cylindrico,
antice conico. Prothorace margine antico tumescenti, dorso fortiter
rugoso-punctato, in medio anguste irregulariter sulcato. Elytris
latioribus prothorace, apice singulatim rotundatis, sulcato- costatis,
suleis indistincete punctulatis. Pedibus normalibus, cozis punctatis.
Corpore infra dilutiore, nitido; prosterno, margine postico mesosternt,
metasterno abdominisque segmentibus conspicue punctatis, segmento
apicali punctulato. — Long. 114 mill.
Hab. Station Lolodorf (S.O.- Kamerun).
Je connais seulement la-femelle. Espece voisine de C. puncti-
collis Pow. de Natal, mais distinete par les caracteres suivantes:
tete imponetu& en dessus, sans carene basilaire en dessous; articles
376 A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun.
4°—8° des antennes plus larges que longs, 9°—10° presque carr&s,
apical cylindrique & la base, conique en avant. Le prothorax
presente un sillon peu distincte et irregulier, les elytres sont sans
tubereules postmedians enfin le corps en dessous est regulierement
ponetue.
L’espece est dedie au savant entomologiste Mr. le Dr. Kraatz
qui m’a voulu confier l’etude de ces interessants Brenthides africains.
12. Spatherhinus longiceps Kolbe. Entom. Nachricht.
XIV, no. 20, p. 308, 1888.
13. Spatherhinus eupsaloides Kolbe, |. c. p. 306.
14. - gabonicus (Thoms.),. Archiv entom.,
p. 116, 1858.
15. Eupsalis forficata (Thoms.), ]. c. p. 118.
16. Ceocephalus laevicollis (Thoms.), 1. c. p. 120.
Toutes les esp&ces ei-dessus ont etE recoltees par Mr. Conradt
a la Station Johann Albrechts-Höhe (N.-Kamerun).
Neoceocephalus n. g.
d. A genere Ceocephalo Schh. differt capite minore, supra
sulcato, rostro breviore, sulcato, apice modice dilatato, infra itidem
sulcato, lateribus subcarinatis, pone antennas utrinque erecto-uni-
dentato, deniiculis paullo extus divergentibus unde eliam superne
conspiciuntur, deinde subinciso, apice stalim elevato; antennarum
articulo basalı breviore; prothorace subelliptico, antice minus angus-
fato, apice statim strangulato, lateribus magis rectis, dorso sulcato,
plus minusve fortiter pumctiato; elytris sulcatis, interstitiis distincte
curvatis; femoribus omnibus inermibus. 2 differt eisdem characteri-
bus sed rostro inferne simplieiter bisulcato.
La conformation particuliere du rostre en dessous, de la tete,
du prothorax et les femurs inermes sont les caracteres differentiels
du nouveau genre.
17, N. rostralis n.
d. Modice elongatus, sat robustus, rubro-castaneus, nitidus,
prothorace et elytrorum regione suturali infuscata. Capite parvo,
transverso, basi subtruncata et a collo conspicue distincta, supra
sulcato et punctato, oculis parum prominulis, basin capitis attingen
tibus. Rostro distincte breviore prothorace, subcylindrico, sulcato
usque pone antennas; prorostro longiore metarostro, apicem versus
modice dilatato. Antennis clavatis, articulis 40—8° viz latioribus
A. Senna: Additions a la faune brenthidologique du Kamerun. 377
quam longioribus, 9—10° majoribus, subrotundatis, apicali longiore,
ovato-conico. Prothorace longiore quam latiore, apice statim strangu-
lato, lateribus subparallelis, basi recurvis, dorso convezo, sulcato
usque ad apicem, regulariter punctato. Elytris duplo prothoracis brevi-
oribus, illoque circiter eodem latitudine, laterıbus subparallelis, apice
simul rotundatis, dorso sat converis, sulcatis, sulcis sublaevibus,
interstitiis modice elevalis, undulatıs, basi latiorıbus quam medio.
Corpore infra punctato, coxis itidem punclatis, femoribus modice
compressis, inermibus, anticis paullo recurvis, poslicis subtus breviter
pilosis, tarsis omnibus brevibus; processu prosterni mediocri, haud
elevato, metasterno medio sulcato, abdominis basi segmentoque apicalı
late excavatis. — Long. 9 mm.
Hab. Station Lolodorf (S.O.-Kamerun).
18. N. sculpturatus n.
2. Modice elongalus, minus robustus, castaneus-saturalus,
nitidus. Capite parvo, trunsverso, punctato et sulcato, occipile
elevato. Metarostro capitis longitudine, antice angustiore quam bası,
rude sulcato,; prorosiro elongato, gracili, usque ad medium bisulcato,
apice indistinete dilatato. Antennis breviusculis, clavatis, articulhs
4° 8° vir latioribus quam longioribus, 9° et 10° majorıbus, rotun-
datis, apicali ovato-conico. Prothorace paullo breviore quam capıle
el rostro simul sumptis, apice collarıformi, lateribus leviter extus
obliquis, basi angustatis et recurvis, dorso sat convexo, sulcato,
rude irregulariter punclato, punctis squamosis. Elytris duplo pro-
thoracis paullo longioribus, humeris subangulatis, lateribus fere
parallelis, apice simul rotundatis, dorso sat converis, sulcatis, sulcis
impunctatis, interstitüs angustis, sat elevatis, paullo undulatis, bası
latioribus qguam postice. Cozis punctatis, femoribus inermibus, com-
pressis, tarsis brevibus. Corpore infra dilutiore, punctato; capite
et metarostro medio sulcatis, processu prosterni angulato et margi-
nato; metasterno et abdominis basi medio subdepressis, segmento
apicali impresso. — Long. 9 mm.
Hab. Lolodorf (SO.-Kamerun).
Cette espece, dont je ne connais pas le mäle, est bien distinete
de la precedente par les caracteres suivants: corps plus etroit, sillon
de la tete plus profonde, oceiput plus Eleve; prothorax plus retreei
et etrangle & l’apex, les cötes tres faiblement obliques en dehors, le
dos plus fortement et irregulierement ponetue; elytres plus allongees,
plus profondement sillonnees, les interstices plus etroits, moins
larges a la base.
Florence, Juin 1898.
— m
378 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Otiorhynchus martinensis n. sp. von Tyrol.
Beschrieben von
Clemens Müller in Dresden.
Oblongo-ovatus, niger, parum nitidus; pedibus rufis, geniculis
tarsisque nigris; rostro medio carinato; oculis rotundatis valde
prominulis; thorace latitudine non longiore, lateribus modice rotun-
dato; elytris profunde striatis, interstitüs crebre coriaceis, fasciculis
pube cinerea adspersis, apice attenuatis. — Long. 11—12 mill.
Mas.: angustior, segmento ultimo abdominali fortiter striato,
basi et lateribus punctulato.
Fem.: latior, segmento ult. abd. punctulato.
Nahe verwandt mit Ot. tenebricosus Hbst., schwarz mälsig
glänzend, sehr fein behaart. Kopf und Rüssel dicht punktirt, ı
ersterer mit einer erhabenen Schwiele auf der Stirn. Rüssel kürzer
und breiter als bei Ot. tenebricosus, auf der Mitte gekielt. Fühler
etwas stärker und Geiselglieder 3—6 kürzer als bei dieser Art.
Augen rund und stark hervorstehend. Halschild so breit als lang,
dicht lederartig gerunzelt, an den Seiten gerundet. Fld. g' schlank,
beim 2 bauchig erweitert und ziemlich stark gewölbt, nach hinten
zugespitzt, ziemlich stark gestreift jund lederartig gerunzelt, mit
zahlreichen kleinen grauen Haarflecken bedeckt. Beine roth, Knie
und Tarsen dunkler. Beim g' ist die hintere Hälfte des letzten
Bauchsegmentes der Länge nach grob gestreift.
Von Öt. tenebricosus Hbst. unterscheidet sich die Art besonders
durch die kleinen, runden, sehr hervorstehenden Augen und die
zahlreichen, grauen Haarflecken auf den Fld.
Von Ot. fuscipes Oliv. unterschieden durch die Behaarung und
die Augen, gg‘ auch durch die groben Streifen des letzten Hinter-
leibsegmentes.
Unter einer grofsen Zahl habe ich kaum merkbare Abände-
rungen bemerkt.
Ich fand diese Art zuerst vor drei Jahren bei San Martino
di Castrozza (Süd-Tyrol); sie scheint im Vorkommen auf eine
Lokalität beschränkt, denn weder meinem verstorbenen Freunde
v. Kiesenwetter noch mir war das Thier während einer mehr als
vierzig Jahre dauernden Durchforschung der Alpen vorgekommen.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 379
Hybothoraz nov. gen. Cetonidarum von Java.
Corpus oblongum.
Clypeus transversus, apice truncatus, viz reflezus, angulis an-
terioribus subrectis, supra (cum capite) creberrime rugulose punctatus.
Thoraz a basi ad medium leviter, dein fortius angusiatus, bası
leviter productus, supra scutellum distincte emarginatus, angulis
posticis obtusis, disco fortius elevato.
Sceutellum longius quam solito, apicem versus viz angustatum,
apice rotundatum.
Elytra thorace paullo latiora, sutura posterius et callo humerali
ad apicem usque fere producto-elevata, intra callum et suturam
leviter impressa, strüs 3 impressis, extra callum crebre apice parsım
punctato, leviter producta, transversim guttulata.
Pygidium dense aciculatum, medio impressum.
Abdomen segmentis 1—4 lateribus dense, medio parcius punc-
tatis, segmento quinto fere toto laevigato.
Pectus lateribus creberrime subtiliter punctatum et pubescens.
Processus mesosternalis leviter productus, rotundatus, fortius
constrietus.
Pedes breviusculi, untici densius pilosuli, tibris anticis distinctius
dentatis, dentibus anterioribus approzimalıs,
Patria: Ost-Java (Lawang): Fruhstorfer.
Eine eigenthümliche, ziemlich grolse, ziemlich gleichbreite
Cetonide, welche durch den Bau des Prosternal-Fortsatzes sich den
echten Cetoniden, durch die leicht vortretenden Spitzen der Fld.
den Protaetien anschlielst, von beiden durch das buckelartig erha-
bene Halsschild erheblich abweicht, im Aeufseren an eine schlanke
Protaetia guttulata erinnern, aber von grölserer Gestalt, auf den
Fld. sparsamer gelbgrau gesprenkelt, auf dem Halsschilde ohne
jede Zeichnung ist; das Schildchen ist etwas länger, nach vorn
weniger verbreitert, nach hinten weniger verschmälert.
Hybothoraz convezicollis: Oblonga, fusco-aenea, nilidula,
pronoto anterius angustato, posterius oblique truncato, supra con-
veziusculo, supra scutellum utringue leviter impresso, haud guttu-
lato, elytris parallelis, fulvo-griseo-guttulatis, sublus et pygidio haud
maculatis. — Long. 19 mill.
Grünlich-schwarz, nicht besonders glänzend, durch das eigen-
thümlich in der Mitte aufgewölbte Halsschild leicht kenntlich.
Fühler schwarz. Kopf klein, kurz, äulserst dicht runzlig punktirt,
350 Hybothorax nov. gen. Cetonidarum von Java.
Stirn sehr fein pubescent. Das Halsschild erscheint, von oben ge-
sehen, nach vorn allmählich verschmälert, ist in der Mitte stark
aufgewölbt, die Wölbung ein wenig flach gedrückt; jederseits vor
dem Schildehen befindet sich ein Grübchen; der Hinterrand ist
ebenda deutlich ausgerandet und verläuft von da fast gerade nach
den stumpfen Hinterecken, die ein wenig nach hinten vortreten.
Die Punktirung ist nur über dem Schildehen etwas weitläufig,
nach vorn und den Seiten äufserst dicht, zum Theil gerunzelt.
Das Seutellum ist glatt, einzeln punktulirt. Die Sceulptur der Ober-
seite ist ähnlich wie bei der Protaetia guttulata Burm., d. h. um
das Seutellum herum glatt; zwischen der Schulterrippe und der
Naht erstreckt sich hinter dem Scutellum eine leichte Vertiefung,
die bis zur Spitze reicht und mit einigen Punktstreifen versehen
ist; die Naht ist bis über die Mitte nach vorn deutlich erhaben,
zwischen Schulterrippe und Naht sind die Fld. vorn glatt. In dem
Nahteindruck stehen 4 Wellenlinien von gelbgrauen Punkten, neben
den vorderen stehen noch einzelne Punkte; diese Zeichnung setzt
sich mehr oder minder deutlich nach aufsen fort; hinter dem End-
buckel stehen auch noch einige graugelbe Punkte; die Punktirung
am Aufsenrande ist unregelmäfsig sehr dicht, mit einzeln stehenden
gröfseren Härchen. Die Nahtspitze ist deutlich vorgezogen. Das
Pygidium ist leicht aufgewölbt, in der Mitte leicht vertieft, sehr
dicht quergestreift, einzeln goldgelb behaart. Auf.der Unterseite
sind keine Makeln. Die Punktirung ist auf den Seiten recht dicht,
und daselbst wird eine feine Pubescenz bemerkbar; die hintere
Hälfte der einzelnen Segmente ist weitläufig punktirt, Segment 5
fast ganz glatt, mit Ausnahme des Vorderrandes. Die Vorder-
hüften sind in einen dichten Flaum gehüllt; die Beine sind kurz,
die Vorderschienen dreizähnig, die beiden Endzähne sehr genähert.
Der Mittelzahn an der hinteren Schiene ist deutlich.
Ein Ex. aus Ost-Java (Lawang) von Hrn. Fruhstorfer erhalten.
[ Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 381
Glyeyphana Swainsonii Gory et Perch.
Gory und Percheron beschreiben das Halsschild dieser schwarzen
Art (Mon. der Ceton. p. 250) so: corselet avec une bande rouge
l’entourant entierement, mais beaucoup plus large posterieurement,
sur chaque elytre quelques points, et une assez forte tache, places
vers les deux tiers de sa longueur; thorax, metathorax et segments
de l’abdomen entierement couverts de taches. — Long. 11 mill.
Hiermit stimmt die auf Taf. 47, Fig. 4, durchaus nicht über-
ein, denn auf derselben ist die Mitte des Thorax über dem Schild-
chen schwarz: und auf jeder Fld. befinden sich 7 weilse Flecke,
von denen der eine gröfsere nicht allzuweit von der Spitze der-
selben entfernt steht.
Die Stücke, die ich von Hrn. Fea vom Genueser Museum als
Swuinsonüts erhielt und von ihm gesammelt wurden, sind Carin
Cheba, 9300—1100 m. V. XI. 88 bezettelt. Die grölseren stimmen
in der Färbung des Halsschildes mit der Abbildung bei Gory über-
ein; die kleineren (10 mill.) haben ein rothes Halsschild, an dessen
Basis vor dem Schildchen ein dreieckiger Fleck, mit der Spitze
vorn, liegt; diese Stücke (5) sind sämmtlich kleiner als die mit
dunklerem Halsschilde; auf sie trifft die Beschreibung im Allge-
meinen zu.
Von den: 3 gröfseren Ex. zeigen 2 der Fld. am Seitenrande
hinter der Mitte einen grölseren weilsen Fleck, bei dem dritten
ist dieser Fleck in einen grölseren und einen kleineren (nach innen
liegenden) aufgelöst. Das Pygidium aller 3 Ex. ist schwarz; ich
benenne diese Stücke var. ? Feae.
Bei den 5 Ex. der Swainsonü ist der Fld.-Fleck stets unge-
theilt, aber bei einigen stehen zwei kleine weilse Fleckehen immer
vor dem grölseren Fleck, 2 hinter demselben und 2 an der Spitze
der Fl. in einer Reihe; aufserdem ist ein: Fleckehen unweit des
Schildehens und ein anderes an den Aufsenecken befindlich. Alle
diese Flecke sind gleich Klein. Das Halsschild hat keinen
weilsen Fleck. Das Pygidium ist theils schwarz, theils weils mit
schwarzer Mittellinie.
Glycyphana Swainsonti Burm,
(Handb. III, p. 349.)
Burmeister verwechselt 2 Arten unter seiner Swainsonii,
indem er fälschlich die vulnerata Schaum mit ihr vereinigt!), an-
!) Im Catal. Gemminger ist die vu/nerata Schaum (Annal. p. 46)
bereits richtig zu aterrima Wiedem. gezogen; sie ist etwas gröfser
382 Glycyphana Swainsoniü Gory et Perch.
dererseits eine ähnliche Art aus Java zu derselben zieht. Diese
javanische Art hat etwas kleinere weilse Flecke als die Swain-
sonii; die inneren weilsen Flecke hinter der Mitte der Fld. stehen
aber in einer Reihe mit den gröfseren, äufseren, während sie bei
Swaensonti vor denselben stehen; aulserdem stehen bei dieser Art
bisweilen 2 weifse Flecke hinter dem Vorderrande des Halssch.;
der Hinterrand desselben ist, mit Ausnahme der Mitte, stets blut-
roth. Vergleiche im Weiteren unter @l. Burmeisteri Krtz.
Glycyphana Burmeisteri n. sp. (Swainsonü Burm.) Atra,
supra opaca, pronoti pilost limbo postico (medio interrupto) san-
guineo, elytris saepius maculis fulvis 10 (singulo 1+2 +2) pygidio
utringue albo-maculato. — Long. 10 mill.
Patria: Java meridionalis 1500 m.
An der maitschwarzen Färbung der Oberseite und dem rothen
Hinterrande des Halsschildes, der nur über dem Schildchen durch
ein schwarzes Streifchen unterbrochen ist, leicht zu erkennen, etwas
kleiner und flacher als die indische Swainsonü, der Aufsenfleck
hinter der Mitte kleiner, nicht weifslich, sondern röthlich-gelb;
der Punkt innerhalb desselben in einer Linie mit ihm liegend,
zwei ganz kleine gelbliche Flecke an der Spitze der Fld.; ein-
zelne dieser Flecke können verschwinden. Der erste sehr schwache
Zahn am Rande der Vorderschienen steht dem zweiten näher als
bei Swainsoniüt. Der Kopf ist deutlich, sehr dicht punktirt, der
Clypeus schwächer, vorn ausgerandet. Die Hinterecken des kurz
behaarten Halsschildes sind stampf, Punkte auf dem Diseus nicht
vorhanden. Die zweite Reihe von 4 Punkten steht ziemlich genau
in der Mitte zwischen der ersten (mit dem grölseren Randpunkt)
und der Spitze der Fld.; Endbuckel kaum bemerkbar. Das Ab-
domen ist an den Seiten grob punktirt, in der Mitte nach vorn
feiner. Ein Fleck unterhalb der Schienen ist gelblich. Die Hüften
sind ziemlich breit schmutzig-weils. Die einzelnen Segmente sind
am Hinterrande ziemlich breit gelblich-weifs gerandet, nach hinten
in geringerer Ausdehnung; die beiden letzten Segmente sind schwarz.
Die hinteren Schenkel und Schienen sind am Innenrande lang grau
behaart.
Von Fruhstorfer und Dr. Staudinger erhalten.
und flacher als Swainsoniti, hat 2 weilse Punkte auf dem Thorax
und mit den übrigen gleich feine weilse Flecke hinter der Mitte
der Fld,
Glycyphana borneensis Kraatz. 383
Glycyphana borneensis: Alra, supra opaca, pronotı pılosi
limbo postico (medio interrupto) sanguineo, elytris maculıs 4 pone
medium fulvis, lateralibus majoribus, pygidio concolore, abdominis
segmenlis 2—4 longius albo-marginaltis, striiss medium versus latio-
ribus. — Long. 103 mill.
Patria: Borneo meridionalis orientalis.
Der Burmeister‘ sehr ähnlich; nur die 4 Punkte hinter der
Mitte der Fld. gelblich, die äufseren grölser als die inneren, mit
einem Fleck in der Mitte der Epimeren der Hinterbrust. Der
Hinterleib ist noch dichter punktirt, die Hüften sind weils, der
Hinterrand der drei Bauchsegmente bis fast zur Mitte weils, und
zwar nimmt die weilse Eärbung nach der Mitte hin zu, während
bei der vorigen im Gegentheil die Segmente nur nach den Seiten
hin graulich erscheinen. Pygidium schwarz.
Möglicher Weise treten bei anderen Ex. noch kleine weilse
Fleekehen auf den Fld. hinzu; dann wird sich herausstellen, ob der
Käfer etwa als eine Local-Varietät der vorigen zu betrachten ist.
Glycyphana puncticeps n.sp.: Gl. Burmeisteri minor, simi-
hiter colorata, sed punctis 2 capitis et 2 thoracıs albis, punclis ely-
trorum 6 (2+1 in el. singulo) albis, paullo majoribus et subtus
lateribus totis albis. — Long. 9% mill.
Patria: Java.
Durch die beiden weilsen Flecke auf dem Hinterkopf und die
ganz weilsen Seiten der Brust und des Abdomens sehr ausge-
zeichnet und wohl kaum als Var. der Burmeister: zu betrachten.
Glycyphana pygidialıs: Atra, supra opaca, sublus nitida,
griseo-pilosa, thorace impunctato, elytris acuminatis, sinyulo punctis
1, 3, 2, 1 punctatis, punctis omnibus interdum deficientibus, pygidio
ulrinque albo-maculato, abdominis segmentis 1—3 lateribus postice
plerumque albo-marginatis, tibiis anticis bidentatis. — Long. 12—13
mill.
Patria: Java (Kawie-Gebirge).
Der aterrima Wiedem. sehr ähnlich, oben sammtschwarz, die
weilsen Zeichnungen ganz ähnlich wie bei modesta F., die mit ihr
zugleich vorkommt, der Thorax aber stets ohne die beiden
weilsen Fleckchen vor der Mitte, welche bei aterrima und modesta
sich fast immer finden, die Spitze der Fld. hinten deutlicher aus-
gezogen als bei diesen Arten, das Pygidium beiderseits fast immer
breit weils gefleckt. Der Kopf ist sehr dicht, an den Seiten runzlig
punktirt, der Vorderrand ausgerandet. Das Halsschild ist ganz
334 Glycyphana pygidialis Kraatz.
ähnlich gebaut wie bei aterrima, die Seiten etwas deutlicher ge-
winkelt, der Hinterrand vor dem Schildehen kaum deutlicher aus-
geschnitten. Die weilsen Pünktchen auf den Fld. sind ähnlich wie
bei modesta gestellt, doch fehlt der einzelne vor der Mitte fast
stets und ist, wenn er vorhanden, dem Seitenrande viel näher ge-
rückt. Von den 3 Punkten hinter der Mitte sind die seitlichen
stets näher an einander gerückt; nicht selten fehlen einzelne oder
fast sämmtliche Punkte; der Aufsenpunkt der zweiten Punktreihe
hinter der Mitte fehlt selten. Die Fld. der aterrima sind ziemlich
lang behaart, die der pygidialis sehr kurz, kaum bemerkbar; an
der Spitze sind sie deutlich ausgezogen. Das Pygidium zeigt jeder-
seits einen breiten weilsen Fleck. Der Unterleib ist viel weniger
° dicht punktirt als bei aterrima. Bei sehr wohl erhaltenen Stücken
ist das Halsschild unten neben den Augen, die Unterseite der
Schultern und ein Theil der Hüften der Hinterbeine, aufserdem der
Hinterrand der vorderen Hinterleibs-Segmente an den Seiten weils-
lich; doch können alle diese Theile auch schwärzlich sein und selbst
das Pygidium ungefleckt. Die Vorderschienen sind zweizähnig.
Ich erhielt eine Anzahl Ex. dieser Art aus dem Kawie-Gebirge.
Glycyphana pygidialis var. fasciicollis: Vom Kawie-
Gebirge erhielt ich einige Ex. einer Glyc., die ich anfänglich glaubte
auf aterrima beziehen zu müssen; bei ihnen ist das Halsschild
röthlich, nur der Seitenrand, ein winkliger Fleck vor dem Schild-
chen und ein vorn ausgebuchteter vor dem Hinterrand ist schwärz-
lich. Das Halsschild zeigt keine weilsen Punkte. Das Pygidium
ist jederseits breit weils gefärbt; weilse Punkte auf den Fld. sind
nieht vorhanden.
Glycyphana pygidialis var. viridipennis. Ein einzelnes
Ex. von Java aus der Richter’schen Sammlung zeigt genau die
Bildung des Halssch. der fascicollis, aber die schwarze Färbung
ist schön grün, ebenso wie die der Fld. Das Halsschild zeigt
keinen weilsen Punkt; das Pygidium ist jederseits breit weils
die Seiten der vorderen Abdominal-Segmente sind fast ganz.
weifslich.
Glycyphana modesta Fabr. kommt im Kawie-Gebirge häufig
vor; selten fanden sich röthlich angehauchte Stücke (var. erubescens
Kr.), sehr selten schön blaue (var. cyanea Kr.) oder fast schwärz-
liche (var. nigro-cyanea). Dr. G. Kraatz.
| Deutsche Entomologische Zeitsebrift 1898. Heft 1.) 385
Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch
und meine Auffassung der Arten derselben.
Von
Dr. @. Kraatz.
Auf S. 94 sagt Prof. Schoch im 6ten Nachtrag zu den
„Genera et Species“ seiner Oetoniden-Sammlung im zweiten Hefte
des 10. Bandes der Mittheilungen der Schweizer entomol. Gesell-
schaft: „es bätte übrigens einfach genügt, wenn es Hr. Dr. Kraatz
an einer schriftlichen Mittheiluing an mich hätte bewendet sein
lassen und mir selbst die Correetur überliefse; er hätte gar nicht
jener Epitheta ornantia gebraucht, die das Ansehen des Hrn.
Kraatz viel mehr’ schädigen als das meine. Die Tinte erträgt aber
viel, was die Druckerschwärze nicht erträgt; aber der alte Knabe
hat sich viel zu lange in die Rolle eines coleopterologischen
Cerberus hineingelebt, als dafs er es sich versagen könnte, nach
den Waden jener zu schnappen, die an seinem Pachtrevier vorbei
lustwandeln.“
Diesen interessanten Passus habe ich mir dadurch zugezogen,
dafs ich einfach gesagt habe: „wie Schoch dazu kommt, aus
Cetonia peregrina eine Anatona zu machen, ist nur durch grolse
Flüchtigkeit zu erklären, da er ohne Zweifel Anatona alboguttata
Burm. besitzt, welche aufser einer total verschiedenen ZEIPHnIME
eine der Chiloloba sehr ähnliche Kopfbildung besitzt ete.“
Ich glaube Hrn. Prof. Schoch auf eine ganze Anzahl von ihm
begangener Irrthümer brieflich aufmerksam gemacht zu haben,
muls ihn aber nunmehr daran erinnern, dals man für jedes Wort
verantwortlich ist, was man der Druckerschwärze anvertraut.
Wenn er mich nun einen alten Knaben nennt, dem meine Aeulse-
rung. viel mehr schadet als ihm, so glaube ich, dafs er sich im
Irrtham befindet. Pflicht der Wissenschaft ist es, die gemachten
Irrthümer aufzudecken, und die Zahl derselben in den Arbeiten
Schoch’s ist eine so immense, dafs der Ausdruck Flüchtigkeit im
einzelnen Falle gebraucht als der mildeste bezeichnet werden muls,
der überhaupt darauf anwendbar ist. Ich habe Hrn. Prof. Schoch
jahrelang durch Bestimmungen freundlichst unterstützt und schliels-
lich einen Mitarbeiter aus ihm gewonnen, der mit der Wissenschaft
spielt; nicht absichtlich, nur weil er nicht gut anders kann.
Ich werde dies in dem folgenden Aufsatze zeigen. Das grolse
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft IL 25
336 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gatiing Ataenia Schoch
Publikum (zu dem ich die wenigen wirklichen Speeialisten nicht
zähle) wird glauben, dafs Prof.’ Schoch sieb ein besonderes Ver-
dienst um die Wissenschaft erworben, wenn er „versucht!), die
Diagnosen von Dr. G. Kraatz in der Deutschen Ent. Zeitschr. von
1891—94 mit Hülfe von 550 ihm von Hrn. Frubstorfer übersen-
deten Stücken zu verifieiren und womöglich zu vervollständigen“.
Es wird glauben, meine Anschauungen wieder gegeben zu finden,
aber erstaunt sein, dals dies ganz andere sind als die meinigen,
was durch den Catal. syst. von Schoch p. 37 bestätigt wird, und
glauben, ich habe Veranlassung zu den Schoch’schen Fehlern ge-
geben, da Schoch nirgends angiebt, was von ihm und was von mir
stammt. Es wird erstaunt sein, die kinderleicht zu erkennenden
Arten der Gattung Ataenia Schoch (Taeniodera ohne Furchen,
Kanten oder Längslinien auf dem ziemlich gewölbten Halsschilde)
auch unter Macronota (malabariensis Gory Ceton. pl. 63, f. 3) und
Taeniodera (borneensis Kraatz D. Ent. Z. 1892, p. 317) zu finden,
die von mir im Zusammenhange mit Schoch’s Ataenia-
Arten besprochen sind.
Ich würde Hrn. Prof. Schoch dankbar sein, wenn er mir
einen Theil der Arbeit abnähme, aber aus den eitirten Beispielen
wird jeder Unbefangene erkennen, dafs der, der in catalographischer
und systematischer Hinsicht so flüchtig arbeitet, in der überaus
schwierigen Beschreibung der Arten jedenfalls viel zu wünschen
übrig lassen mufs. Anzuerkennen ist, dafs Prof. Schoch bisher
fast jede Berichtigung dankend aufgenommen hat, sein Wunsch, eine
Auseinandersetzung in litteris zu erhalten, ist aber in vielen Fällen
nicht zu erfüllen. — Jetzt zur Sache.
Prof. Schoch hat die Gattung Ataenia folgendermalsen in
seinen Genera und Species seiner Cetonidensammlung p. 40 charak-
terisirt: Ganz wie Taeniodera Burm., mit schmalen, kielförmig
zwischen den Mittelhüften eingekeiltem, kurzem Brustfortsatz, das
ziemlich gewölbte Halsschild aber ohne Furchen, Kanten oder
Längslinien, stets dicht tomentirt, grob punktirt und matt. Vorder-
schienen bei Z' und 2 dreizähnig.
Thomson charakterisirt seine Gattung Carolina (Naturaliste
I, p. 277) so: Characteres Iroridae Thoms. (Art Mouhoti Wall.),
tamen: cliypeus modice bilobatus, prothoruz: rhomboidalis, lateribus
ante medium latior. Corpus vel-rufo-vel nigro-vel rufo-varıum cum
maculis flavis. Type Carolina Annae Wall. Doivent rentrer egale-
1) Ueber die Systematik der Cetoniden, Mittheil. d. Schweizer
ent. Ges. IX, Heft IV, Sep. p. 14.
und meine Auffassung der Arten derselben. 387
ment dans cette coupe les Carol. Rafflesiana Gestro!), malabariensis
Gory, domina. Thoms., pieta Guer., egregia Guer.?)
Von diesen Arten ist domina Thoms. nie beschrieben; Aajf-
lesiana Burm., malabariensis Gory und egregia Gory sind wirk-
liche Afaenia-Arten, von denen Schoch Rafflesiana und egregia Gory
fälschlich als Varietät der biplagiata G. et P. aufführt, mala-
bariensis fälschlich zu Macronota®) stelli. Mithin sind 3 Arten,
die Thomson zu Carolina stellt, Ataenien, während nach Schoch,
als er diese Gattung aufstellte, überhaupt nur zwei Arten derselben
existirten.
Nun hat aber Schoch für Carolina picta Guer. angegeben,
dafs der Brustfortsatz in einen rundlichen Knopf endet, hinter dem
eine dicht behaarte Quernaht hinzieht*), und damit picta Guerin
zum Typus seiner Gattung Carolina gemacht, die nach Thomson
typische Annae*) aber gar nicht erwähnt. Bei kafflesiana ist die
Quernaht beinahe ebenso deutlich als bei Annae, daher bin ich der
Ansicht, dafs eine allzu minutiöse Berücksichtigung des
Brustfortsatzes bis in’s Unendliche führt, und es unbedingt
besser ist, den Satz: „das ziemlich gewölbte Halsschild ohne Fur-
chen, Kanten oder Längslinien* für Carolina einzuführen; dann
bilden die mir bekannten Carolina- und Afaenia-Arten eine natür-
liche Gattung?).
!) Es giebt keine Rafflesiana Gestro, sondern nur eine Zajf-
lesiana Burm. und Westw.
2) Es giebt keine egregia Guerin, denn Guerin bildet in der
Monogr. du Regne anim. auf Taf. 26, f. 10 die von ihm als solche
_ eitirte egregia G. et P. recht kenntlich ab.
3) Dafs der Name Macronota von Hoffmannsegg für Gymnetis
eingeführt ist, habe ich schon früher in dieser Zeitschrift erklärt.
Hoffmannsegg sagt: „Hacronota herrscht im südlichen America“
und Dr. Heller erwähnt dies in seiner Würdigung der Schoch’schen
Arbeit „mit dem viel versprechenden Titel“.
4) Bei dieser ist eine ähnliche, aber nicht identische Bildung
vorhanden, die Quernaht jedoch deutlich.
5) Schoch führt in seinem Index Generum Cetonidarum
neun Kraatz’sche und Tbomson’sche Macronotiden-Gattungen als
Untergattungen von Macronota, seine Gattung Ataenia dagegen als
vollwertbige Gattung neben Macronota an. In seinem Catal. syst.
Ceton. et Trich. dagegen macht er diesen Unterschied nicht mehr,
und mit Recht. Dagegen schiebt er in diesem Catalog auf S. 37
zwischen die Carolina- und Ataenia-Arten, die sicher zu einer
Gattung gehören, die Gatt. Penthima Kraatz, Pleuronota Kraatz
und Cirrhospila Krtz., also möglichst heterogene Elemente.
25*
388 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch
Herr Prof. Schoch versucht!), mit Hülfe von 550 ihm von
Hrn. Fruhstorfer mitgetheilten Taenioderen die von mir angege-
benen Diagnosen für Taeniodera biplagiata G.et P. und anthracina
G.et P. zu verifieiren und womöglich zu vervollständigen; es ge-
schieht dies aber auf eine etwas sonderbare Weise, indem er eine
Reihe von irrthümlichen Anschauungen in einer Weise einführt,
dafs jeder, der unsere Arbeiten nicht auf das Genaueste
verfolgt (und das sind sehr wenige), glauben muls, ich habe die
von Schoch begangenen Irrthümer begangen?); in Folge dessen
muls ich etwas näher auf die Arbeit eingehen.
Wer würde glauben, dafs ich D. Ent. Z. 1891, p. 253 ausdrück-
lich einen Aufsatz publieirt habe: „Macronota egregia Gory und
biplagiata Gory sind nicht identisch“, wenn er in Schoch’s Catal.
Ceton. p. 37 Ataenia egregia G. et P. als Varietät von beplagiata
aufgeführt findet. Prof. Schoch sagt darüber (Syst. d.Ceton. II p. 17):
„Eine Form von der var. impunctata, die nur die vorderen 3 der
Decken gelbroth hat. 2 Stück. Ich kann sie absolut nicht von
dem Ex. von Ceylon unterscheiden, das mir Hr. Kraatz als egregia
Guer. als Typus zusandte.“
Hierzu ist zu bemerken: Ich habe niemals eine Macronola aus
Ceylon als egregia Guer. an Schoch einsenden können, da ich 1891
niemals von egregia Guer., sondern von egregia Gory gesprochen
und niemals angegeben habe, dafs ich diese Art aus Ceylon besitze.
Wenn ich ihm eine egregia mitgetheilt habe, so muls dies egregia
Gory gewesen sein, und wenn er diese nicht hat von bdiplagiata
G. unterscheiden können, so hat er meinen Aufsatz von 1892
wahrscheinlich nie gelesen, sondern nur den von 1894.
M. egregia Guer. hat er wahrscheinlich aus Thomson oder
Harold ausgeschrieben, da insofern keine egregia Guer. existirt,
als Harold zwar Gu&erin in erster Linie eitirt, aber übersieht, dafs
Guerin unter seiner Beschreibung ausdrücklich G. et P. eitirt.
Ich habe absichtlich eine var. impunctata der biplagiata auf-
gestellt (von der Schoch sagt, sie sei eigentlich von biplagiala
nicht zu trennen), weil diese Form leicht mit der egregia zu ver-
wechseln ist, so leicht, dafs Schoch sie nicht recht vonihr
zu unterscheiden vermocht hat; denn er sagt: „vielleicht
steckt hier aber doch eine andere Art dahinter, denn der Bauch
aller drei Stücke ist in der Mitte fast glatt ete.“*
1) Ueber die Systematik der Cetoniden, II. Theil, p. 14.
?) Und dies um so mehr, als Schoch meine Arbeiten in der
Deutschen Entom. Zeitschr. nicht einmal genau citirt, sondern nur
angiebt, dals sie 1891—94 erschienen seien.
und meine Auffassung der Arten derselben. 389
Fruhstorfer hat ihm eben unter seinen 550 biplagiata Ex. nur
2 Stücke der egregia Gory zugesandt, weil er von dieser Art nur
wenige gesammelt hatte. Ich habe neuerdings eine grolse Anzahl
von Ex. dieser Art vom Kawie-Gebirge erhalten und werde noch
kurz auf sie zurückkommen.
Schoch sagt, nachdem er bemerkt hat, dafs anthracina g'
einen eingedrückten Bauch hat: „es ist mir unbegreiflich, dafs der
findige und fein beobachtende Kraatz dies COriterium nicht bervor-
gehoben hat.“ Dazu war aber für mich gar kein Grund vor-
handen, da ich 1891, p. 254 habe drucken lassen: Macronota anthra-
cina Gory (mit der var. egregia Gory): „abdomine minus crebre
subtiliter punctato“, im Gegensatz zu dem abdomine crebre fortiter
punctatum der biplagiata. — Statt egregia Guer. ist also bei Schoch
egregia Burm. zu setzen, welche eine Var. der biplagiata ist.
D. E. Z. 1892, p. 318 habe ich gesagt, dafs T. histrio Burm.
aus Sumatra von Raffles wahrscheinlich zu Rafflesiana aus Sumatra
gehöre.
Schoch bezieht ohne Weiteres Varietäten der biplagiata von
Java darauf, begründet aber mit keinem Worte, weshalb er in:
seinen Stücken die Aistrio Burm. erkennt, und übersieht, dafs
Burmeister (Handb. IIi, p. 807) Rafflesiana Westw. für identisch mit
histrio Burm. erklärt. Auch Aafflesiana Westw. von Sumatra
eitirt er als Java-Art, obwohl er angiebt, eine Form, die ganz
genau mit der Abbildung dieser Art übereinstimmt, liege ihm
nieht vor, auch sei jene Abbildung offenbar vergröfsert; da ist er
offenbar im Irrthum, denn meine Rafflesiana stimmen genau in der
Länge mit der Abbildung überein, wenn man die Länge des Kopfes
nieht mitrechnet, der in der Westwood’schen Abbildung vorge-
streckt ist.
Nach dem augenblicklich bei Staudinger vorhandenen Material
zu schliefsen, ist borneensis Kraatz 1392, p. 317, wie ich bereits
D. E. Z. 1892, p. 318 vermuthungsweise ausgesprochen habe, eine
Form der Rafflesiana Westw. und wahrscheinlich stets die weib-
liche. Dort habe ich auch ganz schwarze Stücke der Rafflesiana
von Maraboc gesehen, welche Schoch als funeralis (Snellen van
Vollenhofen in litt.) beschrieben hat; es muls aber funeralis (vau
der Poll in litt.) heilsen.
Sehr viel hat Hr. Prof. Schoch aus der Darstellung der Varie-
täten der biplayiata G. et P. nicht gelernt, sonst würde er Stücke
der Rafflesiana aus Nias nicht als Alaenia niasana aufgestellt haben.
Das einzige Stück, was Schoch als decorata p. 19 beschrieben
und welches ihm durch seine aufserordentlich bunte Zeichnung
390 G. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch
aufgefallen ist und als eigene Art imponirt hat, ist ein Ex. meiner
var. marginicollis, bei der die schwarze Naht mit weilsen Tüpfel-
chen bedeckt ist, wie ich es neuerdings auch erhalten habe.
Mir liegt noch eine andere schwarze Form der biplagiata
in einem Ex. vor, welche nur die Gröfse der kleineren biplagiata
erreicht, lange gelbliche Haare auf dem Thorax und den Fld. zeigt
und von Lawang stammt; bei ihr sind die beiden kleinen weilsen
Querflecke seitlich vor und hinter der Mitte der Fld. nur schwach
angedeutet, graulich, dagegen treten der Nahtstreif und zwei Streifen
neben demselben unter der Lupe viel deutlicher grau hervor als
bei den bisher besprochenen Formen der biplagiata; der dem Naht-
streif zunächst liegende reicht bis etwas über die Mitte hinauf, der
darauf folgende erstreckt sich leicht nach aufsen geschwungen bis
fast an die Basis der Fld.. Diese Form nenne ich funesta.
Ganz schwarze Stücke der diplagiata hatte ich früher nur zwei
D. E. Z. 1892 p. 319 als concolor beschrieben, weil ich nur wenig
besals; ich habe augenblicklich eine ganze Zahl vor mir (von
Fruhstorfer als anthracina bestimmt). Unter denselben sind fünf
Stücke mit weifslichen Schultern und weifslichen Rändern des
Halssch., des Scutellums und weifser Linie am Endrande der Fld.
besonders ausgezeichnet; auch zeigen sämmtliche einen sehr deut-
lichen weilsen Fleck unter der Naht vor der Mitte der Fld. Eine
von ihnen mit einer Reihe weilser Tüpfelehen hinter der Naht ist
einfach als schwarze decorata Schoch zu bezeichnen und mag den
Namen albopicta führen. Diese hat nur einen weisen Punkt
an der Spitze des Pygidiums! Sollte decorata vielleicht auch einen
solchen haben?
Zwei andere Stücke sind aulser den angegebenen Merkmalen
durch eine kräftige weilse Mittellinie des Pygidiums ausgezeichnet
(var. strigipygus). Bei zwei anderen fehlt diese Mittellinie (var.
tristus)!).
1) Varietäten der humeralis Krtz. und 4-signata Krtz. mit gelben
Rändern des Halssch. habe ich D. E. Z. 1892 p. 319 als var.
marginicollis beschrieben, welche Schoch in seinem Cataloge nicht
aufführt; eben so wenig erwähnt er die ebendaselbst beschriebene
var. fulvo-pilosa.
Diese Var. ist aber sehr bemerkenswerth; nach Prüfung eines
grölseren Materials bin ich zu der Ueberzeugung gekommen, dals
fast sämmtliche Stücke mit stärker punktirtem Hals-
schilde und gelblicher Behaarung desselben als Weib-
chen zu betrachten sind. Ich habe absichtlich, um die Auf-
merksamkeit auf diesen Umstand zu lenken, hinzugefügt,
und meine Auffassung der Arten derselben. 391
Ich mufs bemerken, dafs ich diese sehr ausgezeichneten Formen
vor einigen Jahren bei Fruhstorfer unter Hunderten von Ex. aus-
gewählt habe und dafs ich bei meiner letzten Auswahl (im August
1898) unter Stücken von Ost-Java vom Berge Gede (4000 Fuls)
kein einziges ähnliches Stück gefunden habe.
Unter den Ex. vom Berge Gede war die var. bisignata Kr. 91
p. 254 sehr selten, weil nur sehr selten einfarbig schwarze Stücke
mit rothem Längswisch vorkommen, während Stücke mit rother
Schulter und rothem Längswisch viel häufiger sind (var. 4-signata
m. 91).
Für die Entwickelung der Zeichnung der Fld. der biplagiata
ist es wichtig, darauf zu achten, dafs die rothe Zeichnung in der
Mitte der Fld. aus zwei röthlichen Längswischen hervorgeht, die
ursprünglich getrennt sind und dann allmählich mit einander zu-
sammenfliefsen. -Stücke der humeralis, wo die beiden rothen
Linien von einander getrennt sind, kommen verhältnifsmäfsig
selten vor und verdienen einen eigenen Namen (var. 6-signata).
Von den beiden getrennten Linien können bei der 4-signata ent-
weder nur die äufsere oder nur die innere (oder beide) sichtbar
sein; letztere sehr selten. Sind beide Linien mit einander ver-
bunden, so entsteht ein grölserer, meist vorn und hinten ausge-
zackter Fleck, der sich, je grölser er wird, zur Schulter hinzieht;
diese Stücke nenne ich jetzt var. flammula.
Beide Flecke haben das Bestreben, sich mit dem rothen
Schulterfleek zu vereinigen; geschieht dies, so bleibt ein Fleck
unter der Schulter schwarz (biplagiata Gory), welcher zuletzt auch
verschwindet (var. impunctata Kr. 91); im letzteren Falle hat das
Roth die Ueberhand gewonnen.
Bei allen mir bisher bekannt gewordenen Stücken der bi-
plagiata blieb die Spitze der Fld. ziemlich breit schwarz. Bei
meinen neuerdings erhaltenen Ex. vom Kawie Gebirge aber nimmt
die rothe Färbung bisweilen noch mehr überhand, sodafs die Fld.
bis zur Spitze rothgelb werden (var. rufpennis Krtz). Ein schwarzer
dafs die Form mit goldgelb behaartem Thorax bei Stücken ver-
schiedener Varietäten vorkäme; ich habe in neuerer Zeit be-
merkt, dafs sie fast stets mit der stärkeren Punktirung Hand in
Hand geht. Man wird also wohl thun, die fulwvipilis-Stücke bei
allen Var. zu suchen; die meisten Weibchen habe ich unter bi-
plagiata und haematica Patz gefunden. Die Stücke mit gelben
scapulae und mehreren oder sehr deutlichen gelben Abdominal-
binden sind stets Männchen.
392 G@. Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Ataenia Schoch
Wisch neben der Naht oder unterhalb der Schultern macht sich
mehr oder weniger deutlich bemerkbar; öfters zeigen sich zwei
weilse Fleckchen am Aufsenrande der Fld., ebenso zwei in der
Mitte der Fld. neben der Naht. Allmählich wird auch die Naht
und die Spitze der Fld. schwärzlich und es zeigt sich eine weilse
Linie an der Spitze der Fld.; diese Linie wird gerade bei 2 Ex.
undeutlich, die eine deutliche weiflse Mittellinie des Pygi-
diums zeigen (var. pygidialis Krtz.).. Kein einziges Ex. vom
Kawie-Gebirge zeigt eine gelbe Randlinie des Halssch., wie ein-
zelne Ex. vom Berge Gede und Tjikorai. Ueberhaupt sind die
Kawie-Stücke merklich kleiner als die Ex. von anderen Localitäten
und messen nur ca. 15 mill. (gegen 16—17 mill.). Dagegen treten
die Suturallinien!) und die weilsen Tüpfelehen zwischen Mittelpunkt
und weilsem Endfleck der Fld. deutlicher hervor als bei der Varietät
haematica Perty der biplagiata Gory. Gerade bei den Weibchen
dieser Form vom Berge Gede treten die weilslichen Nahtzeichnun-
gen und die weilsliche Behaarung des Thorax, Pygidiums und der
Fld. besonders deutlich hervor.
Andere Ex. vom Kawie-Gebirge zeigen auf den röthlichen
Fld. hinter dem weilslichen Fleck vor der Mitte der Naht bisweilen
eine ähnlich weilse Zeichnung, wie sie Schoch bei der var. decorata
beschreibt; bei diesen Stücken reicht die rothe Färbung bis zum
weilsen Apicalfleck der Fld., so dafs dieselben also mehr Roth
zeigen als irgend eine der beschriebenen Var. der biplagiata, aus-
genommen die rufipennis; dagegen stehen die drei Streifen jeder-
seits der Naht bis über die Mitte auf schwarzem Grunde und der
zur Fld.-Basis reichende steht ebenfalls auf schwarzem Grunde;
ebenso steht der vordere kleine gelbe Querfleck auf einem schwar-
zen Fleckehen. Immerhin macht die Form wegen der decorata
ähnlichen Zeichnung und den an Wer Spitze nur wenig schwarz
gefärbten Fld. einen eigenthümlichen Eindruck, sodafs diese Local-
form wohl einen eigenen Namen verdient (var. ornata).
Die drei letztbesprochenen Thiere gehören also der Formen-
reihe an, welche sich durch besondere Entwickelung der
Streifen neben der Naht auszeichnet. |
Sehr ausgezeichnet sind drei Siücke von Java, die ich vor
Jahren von Hrn. van Lansberge erhielt, aber nicht zu beschreiben
!) In der Regel drei, von denen die erste bis zum Schildchen,
die zweite bis zum hellen Mittelfleck der Fld. und die dritte mehr
oder weniger den inneren Schulterwinkel zu erreichen sucht; bis
zum Nahtfleck laufen alle drei parallel.
und meine Auffassung der Arten derselben. 393
wagte; zwei von ihnen stimmen mit der var. haematica Perty
(Kraatz D. E.Z.91, p.25) überein, besitzen aber ein, mit Ausnahme
des Randes, schnee weilses Pygidium (var. leucopygus m.). Das
dritte ist schwarz, besitzt ebenfalls ein weilses Pygidium und die
weilsen Nahtflecke des decorata Schoch und ein derartig weils
gerandetes Halssch., dafs die Randlinien vorn hinter der Mitte des
Kopfes sich eng verbinden und zusammen bis zur Mitte des Hals-
schildes binabsteigen (var. strigicollis m.).
Schoch nimmt viel za wenig Rücksicht auf das Vaterland; so
unnütz ich vielfach die sehr genauen Angaben über die Fundzeit
der Käfer bei Exoten finde (weil sie in unendlich wenigen Fällen
einen positiven Nutzen leisten), so nützlich sind doch einigermaflsen
genaue Angaben des Fundortes. Hr. Fruhstorfer bezettelt jeden
einzelnen seiner Käfer.
Im Kawie-Gebirge kommt namentlich Ataenia egregia Gory
vor, während die 550 Ataenien, die Schoch beschrieb, von ver-
‚schiedenen Localitäten Ost-Javas stammten, nämlich von Pengal-
engan, vom Berge Tjikorai, vom Berge Gede (alle drei 4000 Fuls
hoeh) und von Tukabumi (2000 Fufs hoch). In neuester Zeit hat
Fruhstorfer namentlich Ex. vom Berge Gede erhalten. Herrn
Schoch ist es ziemlich gleichgültig, ob ein Käfer aus Java oder Su-
matra stammt.
Ataenia egregia Gory (non Burm.) variirt im Gegensatz
zur biplagiata Gory sehr wenig; es kommen indessen nicht selten
bei derselben Ex. vor, bei der sich neben der Mitte der Naht auf
den Fld. ein kleines schneeweilses Fleckchen befindet (var. albo-
punctata). Dieses kleine Fleckehen gewinnt dadurch eine beson-
dere Bedeutung, dafs es sich niemals bei der biplagiata findet,
sondern öfters durch zwei kleine weilse Striebelchen vertreten ist.
Die Männchen dieser Art sind kaum. an der eingedrückten
Mittellinie des Hinterleibes zu erkennen, deutlicher daran, dafs die
beiden letzten Hinterleibsegmente einen schwachen Winkel mit dem
drittletzten bilden. Die beiden letzten Segmente des 2 sind merk-
lich dichter punktirt; in der Mitte des vorletzten Segmentes be-
findet sich eine Partie längerer goldgelber Härchen, die in gewisser
Richtung sehr deutlich bemerkbar sind.
Die einzige nennenswerthe Var., die ich unter vielen Stücken
nur einmal fand, ist die von mir bereits D. E. Z. 1895 p. 288
beschriebene var. guadrımaculata, bei der nur zwei dreieckige Flecke
an der Basis und zwei mehr rundliche in der Mitte roth sind, bei
der also das Schwarz ungewöhnlich vorherrscht.
394 G.Kraatz: Ueber die Macronotiden-Gattung Alaenia Schoch
Meine Var. Ataenia Fruhstorferi (D. E. Z. 1895 p. 288), welche
in Ost-Java in Pengalengan 4000 Fufs hoch 1895 gesammelt ist
und schneeweilse Schultermakeln hat, zeigt genau den kleinen
weifsen Fleck der var. albopunctata, welchen ich seiner Zeit
nicht erwähnt habe, und ist unzweifelhaft ein Männchen!).
Der als anthracina var. picta Schoch (System der Cetoniden II
p. 16) beschriebene Käfer mit breit gelblich gesäumten Scapulis ist
entschieden mit Fruhstorferi Kraatz identisch; der Name wäre
nicht beizubehalten gewesen, weil er mit picta Guer. collidirt.
Die Zeichnung der Ventralbinden variirt natürlich bei verschiedenen
Ex. erheblich.
Eine Uebersicht der vielen Varietäten der biplagiata Gory
läfst sich etwa so geben:
Var. atra, concolor concolor Krtz. 98.
- strigis ventralibus albis strigiventris Krtz.?)
- thoracis lateribus albis, elytris medio albomaculatis,
albonotatis albopicta Krtz. 98.
Bacon haud albonotatis, \albomaculata strigipygus 98.
pygidio Be tristis Krtz. 98.
- strigis ventralibus concoloribus, elytris lateribus
subalbolineatis funesta Krtz. 98.
Var. elytris puncto humerali rubro humeralis Krtz.
- lineola elytrorum discoiduli rubra 4-signata Krtz.
- lineolis elytror. disc. 2 rubris 6-notata Krtz.
- lin. elytror. disc. 2 rubris, conjunctis flammula Krtz. 98.
Var. elytris humeris rubris, puncto subhumerali nigro,
cum sulura nigra conjuncto haematica Pertz.
a sulura nigra separato biplagiata Gory.
Var. thorace perspicue punctalo, rufo-piloso rufipilis Krtz.
Var. elytris, sutura et apice exceptis, testaceis
vel rubrotestaceis impunctata Krtz,
- totis rufo-testaceis (long. 15 mill.) Kawie-Geb. rufipennis Krtz.98.
fere totis testaceis, lineolae et strigue sut.
valde perspicua (long. 15 mill.) Kawie-Geb. ornata Krtz. 98.
- pygidio albo-striato (15 mill.) Kawie-Geb. pygidialis Krtz. 98.
1) Die Männchen der Rafflesiana zeichnen sich nach Hrn.
Marquardts (Assistent von Dr. Staudinger) Beobachtung an ziem-
lich reichem Material stets durch weilse Schulterbeulen vor den
Weibchen aus.
2) Diese Zeichnung kann auch bei vielen anderen Formen
auftreten, fällt aber hier am meisten auf.
3) Diese Bildung kann auch anderweitig auftreten, tritt aber
hier am meisten und deutlichsten auf.
und meine Auffassung der Arten derselben. 395
Ueber Carolina malabariensis Gory
und ihre Varietäten.
Macronota malabarensis Gory wird im Schoch’schen Cataloge
p. 35 unter Macronota aufgeführt, ihre Varietät borneensis Kraatz
p: 36 unter Taeniodera und Rafflesiana Burm. als Var. der
Ataenia biplagiata Gory; alle drei gehören aber, ebenso wie Al.
funeralis Schoch und niasana Schoch unzweifelhaft zu derselben
Art, deren charakteristisches Merkmal (mit Ausnahme der schwarzen
Form) in der schwarzen, hinteren kleineren Hälfte der Fld. be-
steht. Bei den kleinsten Stücken von Sumatra und Borneo (var.
borneensis Krtz.) ist nur eine rothe gröfsere Vorderhälfte und eine
kleinere schwarze Hinterhälfte zu unterscheiden. Werden die Stücke
grölser, so steigt ein schmaler schwarzer Streif zu dem gelblichen,
kleinen Querfleck in der Mitte der Fld.-Naht auf, von dem zunächst
eine schwarze Linie zum inneren Schulterwinkel sich hinzieht;
aulserhalb dieser Linie zieht sich alsdann eine zweite, ihr parallele,
zur Mitte der Schultern; diese Linien verbinden sich zu einem
grölseren Fleck; fehlen alle gelben Zeichnungen, so haben wir
niasana Schoch vor uns, ist das Halssch. aber gelb gerandet, die
Rafflesana Westw. (histrio Burm.).
Nachdem ich die Zeichnung der biplagiata eingehend studirt
habe, kann ich mit voller Bestimmtheit behaupten, dals Rafflesıana
zu malabariensis zu ziehen ist, obwohl mir nur ein Stück der
letzteren vorliegt, bei der nur der Vorderrand des Halssch. gelb-
lich gefärbt ist (var. plagiata Krtz. 1892). Die niasana Schoch
gehört sicher zur Rafflesiana, obwohl ihr sämmtliche gelbe Zeich-
nungen bei dem von Staudinger erhaltenen Stücke fehlen.
Bei der borneensis var. puncticollis ist das erste Auftreten der
gelben Vorderbinde des Halssch. durch ein Querstrichelchen in den
Vorderecken angedeutet. Achtet man auf alle diese scheinbaren
Kleinigkeiten nicht, so wird man nie zu einem richtigen Urtheile
über Arten gelangen, von denen auch heut zu Tage noch wenig
Material in den Sammlungen vorhanden ist und von denen, die es
besitzen, nur selten zum Studium hergegeben wird.
!) Weshalb Prof. Schoch Ataenia malabarensis Gory als
Macronota aufzählt, vermag ich mir nicht gut zu erklären, da ich
doch annehmen mufs, dafs er Gorys Abbildung kennt und das,
was ich über diese Arten gesagt habe, gelesen hat. Ich führe
diese Art als Carolina auf, da sie unzweifelhaft zu Atlaenia Schoch
zu ziehen ist, welche mit Carolina Thoms. zu vereinigen ist.
396 G. Kraatz: Ueber Gohiathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray.
Die Abbildung der malabariensis Gory auf Taf. 63 Fig. 3 ist
jedenfalls in sofern verfehlt, als der gelbe Suturalfleck zu weit
nach vorn gerückt ist, und ein zweiter überhaupt nicht existirt;
auch dürfte das schwarz, bei einer Färbung, wie sie Fig. 3 zeigt,
kaum je das Schildchen erreichen.
Die Varietäten der malabariensis Gory lassen sich kurz so
übersehen :
Nigra, thorace haud marginato, elytris fere ad medium
usque nigris, antice rubris (Borneo) borneensis.
Elytris lineis obliqua a striga suturali ad humeros ad-
scendente (Borneo) bilineata Krtz.
Elytris linei, 2 adscendentibus (Maraboc, Borneo) biplagiata Krtz.
Elytrorum linei, conjunctis (Nias) niasana Schoch.
Thorace marginato, lineis conjunctis Rajflesıana Burm.
(Maraboc, Sumatra) histrio Burm.
Thorace angulo apicali fulvo-notato (Sumatra) puncticollis Krtz.
Tota nigra (Maraboc) funeralis Schoch.
Ueber Goliathus albosignatus Boh. und Kirkianus Gray.
Schoch giebt an, dals Gol. Kirkyi (wemit er Kirkianus meint)
Gray synonym mit albosignatus Boh. sei; beide Arten sind aller“
dings identisch, indessen sind es Rassen einer Art, von der der
zuerst beschriebene albosignatus (aus Südost-Africa) die 4 hinteren
Schienen auf der Unterseite geib behaart hat, während dieselben
beim nordostafricanischen von Tete (Gray) und Mikindani (v. Ben-
nigsen) schwarz behaarte Schienen besitzen. Westwood giebt dem
albosignatus wohl fälschlich röthlich behaarte Schienen (Thesaurus
Ox. p. 2), da er jedenfalls ein Ex. aus Nordost-Africa abgebildet
hat. Bohemann giebt über die Schienen nichts an. Nach Thom-
son kommen albosignatus und Kirkianus am Limpopo vor; das
ist aber wohl nicht richtig, da Kirkianus von der Stadt Tete (bei
den Kebrabasaa-Hügeln) stammt.
Dr. Jordan (vom Tring-Museum) hat mehrere Ex. Beider
verglichen und stets verschieden gefunden. Die 2 in meiner
Sammlung stimmen bis auf die Behaarung fast vollständig überein.
Ich habe bereits darauf aufmerksam gemacht, dafs auch vom
Gol. giganteus eine Form mit 4 hinteren schwarz behaarten Schienen
existirt (nigripes Krtz., D. E. Z. 1895 p. 440), doch ist sie unbe-
kannter Herkunft. Dr. G. Kraatz.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 397
Ueber einige Olinteria-Arten.
Von
Dr. G. Kraatz.
Clinteria flavomarginata Wiedem.
Wallace giebt an (Trans. Ent. Soc. 1888 p. 531), dafs diese
Art sich durch den breiten gelben Seitenrand von afra unter-
scheide; daraus folgt, dals er nur solche Ex. gekannt hat. Fruh-
storfer hat diese Form und allein diese auf Java gesammelt;
dieselbe unterscheidet sich von der atra durch die weniger tief-
schwarze Oberseite, welche einen Stich ins Bleigraue zeigt.
Mohnike giebt nun (S. 21) an, dals er bei seiner Bearbeitung
der Cetoniden der Sunda-Inseln 89 sehr variirende Ex. dieser Art
vor sich gehabt habe, von denen er 2 abbildet; die eine derselben,
bei der die Seitenbinde so breit wie bei flavomarginata, aber hinter
der Mitte unterbrochen ist (icb nenne sie var. interrupta), liegt
mir vor; sie kommt auf dem Kawie-Gebirge bei Pasoeroean in
Java vor und ist, glaube ich, zusammen mit der Stammform da-
selbst gesammelt worden; sie gehört unzweifelhaft als Var. zu
flavomarginata.
Eine zweite Var. der flavomarginata sendete mir Mohnike ein;
bei derselben breitet sich „der obere Theil des hellen Seitenrandes
unterhalb des Seitenausschnittes der Fld. in einer grölseren oder
‘geringeren Breite nach der Naht hin aus, ohne sie indessen zu
erreichen“ (S. 23). Diese Form stimmt im Tone der Oberseite
mit der flavomarginata überein und scheint sich local zu entwickeln;
ich nenne sie /Zatemarginata. Von dieser Form besitze ich auch
ein Stück, bei der die erweiterte Seitenbinde hinter der Mitte unter-
brochen ist.
Die dritte Form mit weilsen Randzeichnungen des Hals-
schildes habe ich nicht gesehen; sie bildet sich wahrscheinlich nur
an Orten, wo der Käfer besonders gat gedeiht; ich nenne sie
picticollis, da über ihr Vorkommen noch Genaueres zu erfahren
wünschenswerth ist.
Clinteria sexpustulata Gory et P.
Als Vaterland dieser Art ist mit Mohnike und Wallace die
Insel Timor zu betrachten; von Java ist sie mir nicht vorgekommen.
Gory und Percheron bilden die Gestalt und Lage der Flecke auf
Taf. 77 Fig. 1 sehr gut ab.
398 G. Kraatz: Ueber einige Clinteria- Arten.
Als Schoch die Clinteria Fruhstorferi (in Karsch, Ent. Nachr.
1896 S. 329) beschrieb und angab, dafs sie der serpustulata sehr
ähnlich sei, „aber nicht mit der Figur und der Beschreibung von
Gory et Perch. übereinstimme“, warf ich die Frage auf, in welchem
Punkte sie nicht übereinstimme, da dies aus der Beschreibung
nieht deutlich hervorging; sie lautet: „Decken um die Mitte je
mit einem ockerfarbigen kleinen Discoidalfleck und einigen ver-
schmolzenen Randflecken, Hinterrand mit ockerfarbigem Halb-
mondfleck.“ |
Diese Frage war um so natürlicher, als ich damals die Fruh-
storferi nicht besals. Muthmalslich ist sie die Ursache gewesen,
dals Schoch in seinem Nachtrag IV zu seinem Gen. et Spec. Ceton.
p. 461 die Fruhstorferi als serpustulata Gory et P. beschreibt, dies-.
mal mit zwei kleinen 'orangerothen Discoidalpunkten des Halssch.
und unvollständigem Aufsenrandstreifen; Fld. mit ockergelbem
Randfleck und einem Discoidalfleck, eine unterbrochene Querbinde
darstellend. Dafs serpustulata auf Timor vorkommt und dafs die
Vaterlandsangabe bereits berichtigt ist, weils er nicht, denn er sagt,
sie beruhe wohl auf einem Irrthum.
Nachdem ich nunmehr (Mitte Jan. 1898) die Fruhstorferi aus
Lombock von Hrn. Fruhstorfer erhalten habe, erlaube ich mir
Hro. Prof. Schoch Folgendes zu bemerken:
Wenn er seine Clinteria sezpustulata mit der Abbildung von
serpustulata G. et P. (Taf. 77 Fig. 1) vergleicht und sagt, dals der
Diseoidalfleck der Fld. bei der Fruhstorferi in einer Linie mit dem
Seitenfleck steht, bei der sezpustulata dagegen in der Mitte zwischen
dem Seitenfleck und dem Hinterrande des Halssch., also sehr weit
vor demselben, so mulste er doch durch eine ausführliche Beschrei-
bung von der verschiedenen Stellung Notiz nehmen und nicht
wiederholt eine nichtssagende Beschreibung drucken lassen.
Von der Clint. Fruhstorferi von Lombok (Sambalun 4000 Fuls)
liegen mir mehrere Ex. vor von 13—18 mill. Länge, von denen
die gröfseren mit drei deutlichen Zähnchen an den Vorderschienen
als die Männchen zu betrachten sind; bei diesen ist die mittlere
Seitenbinde besonders entwickelt, mit der Discoidalbinde zu einer
Mittelbinde verschmolzen, deren innerer Theil merklich schmäler
ist; bei den kleineren Ex. sind beide Binden nur durch einen
röthlienen Punkt angedeutet; bisweilen verschwindet der Discoidal-
punkt und an Stelle des Seitenpunktes befinden sich einige Strichel-
chen; bisweilen verschwinden beide Punkte gänzlich (var. concolor).
G. Kraatz: Ueber einige Clinteria- Arten. 399
Der rothe Seitenrand der Fld. ist bei var. fasciata fast der
ganzen Länge nach vorhanden, bei der var. 4-punctata ganz ver-
schwunden, bei den Mittelformen zum Theil vorhanden, bei con-
color natürlich selten. Die Apicalmakel ist bei allen Formen
vorhanden, bei concolor aber nur Schwach angedeutet. Die matt-
schwarze Oberseite hat bei einigen Ex. einen Stich ins Grünliche;
ein Ex. hat bräunliche Fld. Das Halsschild hat zwei röthliche
Discoidalpunkte und ist weitläufig punktirt.
Im Uebrigen ist auf Schoch’s Beschreibung zu verweisen.
Mit den: Ex. mit bräunlichen Fld. dieser Art ist COlinteria
Jansoni (Schoch, Schweiz. X. 1898, p. 109 u. 160) nahe verwandt,
für die ich früher folgende Diagnose entworfen hatte:
Clinteria sezpustulata affinis, subtus cupreo-picea, nitida, capite
nitidulo, thorace piceo, opaco, lateribus tenuiter marginaltıs, disco
bipunclato, elytris brunneis, opacis, puncto laterali post mediano,
puncto anlemediano, margine lateral, punctis lateralibus pygidı
rufo-testaceis. — Long. 14—15 mill. Sumbava.
Clinteria biguttata Gory et P.
Diese Art muls nach der Ansicht von Mohnicke (Ceton. d.
Sunda-Ins. S. 25) nicht als Var. der atra Wiedem. betrachtet wer-
den, als welche sie im Catal. Harold u. Gemminger IV p. 1293
eitirt wird, sondern als eine der vielen Varietäten der serpustulata
Gory etP. Diese Ansicht ist nicht richtig. Fruhstorfer hat Ex.
dieser Form (der biguftata) auf dem Berge Tjikorai im östlichen
Java gesammelt, welche genau mit der Abbildung von Gory et P.
(Ceton. Taf. 76 Fig. 4) übereinstimmen, auf welchem auch die
atra Wiedem. vorkommt. Die serpustulata wurde bis jetzt nur auf
der Insel Timor gefunden. Atra und bigutiata stimmen genau in
der schwarz sammetfarbenen Färbung der Oberseite überein.
Clinteria flora Wall.
Diese durch den bräunlichen Längsstreifen der Fld. ausgezeich-
nete Art ist von Fruhstorfer auf Lombock bei Sambalun 4000 Fufs
hoch gesammelt worden.
Clinteria Bowringii Wall. (Trans. Ent. Soc. 1868 p.531.)
Mohnike giebt (p. 25) an, diese Art nie gesehen zu haben; ich
besitze ein Ex. derselben aus Sumatra, auf welches die Beschreibung
von Wallace zutrifft.
400 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft 11.1
Chiroscelis Mülleri n. sp. aus Ostafriea.
Beschrieben von
Dr. G. Kraata.
Herr Kolbe hat eine Chiroscelis stygica von Usambara,
Derema und Tanga beschrieben, welche nach ihm 37—38 mill.
lang wird; ich habe dieselbe Art von Dar-es-Salaam (26 mill.)
und Tanga (32 mill.) erhalten; einige Ex. aus Usambara (von
Weise) waren 45—50 mill. lang und erwiesen sich nach näherer
Untersuchung als eigene Art, die allerdings aufs nächste mit siygica
verwandt ist. Bei derselben ist das Q durch einen länglichen,
tomentirten Eindruck auf jeder Seite des zweiten Abdominal-
Segmentes hinter der Mitte ausgezeichnet, wie es sich ähnlich bei
digitata F. und fenestrella Westw. findet.
Bei siygica Kolbe scheint ein solcher Eindruck nicht vor-
handen zu sein, wenigstens erwähnt ihn der Autor nicht, und ich
habe ihn bei meinen 5 Ex. auch nicht bemerkt; dagegen zeigten
einige derselben die hintere Hälfte der Aufsenhälfte des zweiten
Abdominal-Segmentes sehr schwach vertieft, matt, nicht punktirt;
dies scheinen mir die Weibchen zu sein.
Bei Mülleri ist die Stirn ebenfalls A-höckerig, die äulseren
Höcker werden aber durch den erhabenen Aufsenrand gebildet,
während man :von einem solchen bei s/ygica nicht gut sprechen
kann.
Auf dem Episternum von sfygica steht jederseits in der Mitte
ein Strich; diese beiden Striche sind parallel, ragen etwas nach
vorn und oben hervor; bei Mülleri sind diese Striche viel stärker,
beulenförmig und divergiren leicht nach hinten; dadurch erscheint
das Episternum bei Mülleri in der Mitte viel stärker zweizipfelig
als bei stygica.
Der Prosternalfortsatz zwiscben den Vorderhüften ist bei
stygica einfach gekrümmt, im Profil also nicht bemerkbar; bei
Mülleri bildet er einen deutlich vortretenden, fast rechten Winkel.
Im Uebrigen sind sich beide Arten, abgesehen von der Grölse,
sehr ähnlich; das Halsschild ist bei der gröfseren hinten in der
Mitte etwas tiefer eingeschnitten und zeigt bisweilen 2, bisweilen 4
punktförmige Grübchen auf dem Discus. Das Kinn ist bei beiden
Arten dicht rothbraun behaart, bei dem sehr seltenen westafricani-
schen austraks nicht; bei diesem ist das: Schildchen sehr deutlich
sichtbar, bei den ostafricanischen kaum.
Kolbe hat eine so gute Beschreibung des Chiroscelis stygica
in der Stett. entom. Ztg. 1894 p. 180 gegeben, dafs ich auf eine
weitere Beschreibung des ansehnlichen Käfers glaube verzichten
zu können. Ich habe denselben meinem langjährigen Freunde
Hrn. Kommerzienrath Müller in Dresden gewidmet, dem Besitzer
der Kiesenwetterschen Sammlung und der Haagschen Tenebrioniden.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.) 401
Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten
der Coquerelia (Anochilia) flavipennis Kraatz
und rufipes Kraatz aus Madagascar.
Von
Dr. G. Kraata.
Coquerelia flavipennis ist zuerst von mir nach einem von Hrn.
Sıkora aus Antananarivo eingesendeten Ex. in der Wiener entomol.
Ztg. 1893 (Jahrg. XII), p. 148 beschrieben.
In späteren Sendungen wurden aulser der beschriebenen Stamm-
form mehrere Varietäten derselben eingeschickt, welche ich (Deutsche
Ent. Zeitschr. 1895, S. 222) beschrieben habe als
1. var. bilineata: elytris disco vitta nigra utringue abbreviata.
2. var. trilineata: el. vittis dorsali et suturali margineque nigris.
3. var. marginicollis: ut var. 1 et 2 sed thorace anguste flavo-
marginato.
4. var. flavicollis: ut var. 1 et 2 sed thorace flavo, unicolore.
Ich bemerke, dafs das erstbeschriebene und sämmtliche
übrigen Ex. der /flavipennis sich durch den Eindruck auf dem
Hinterleibe als Männchen auswiesen.
Die Sculptur der Fld. der flavipennis besteht aus 5 Furchen
auf den Fld., von denen die beiden neben der Naht einander viel
näher stehen als die auf dem Discus befindlichen; die Reihenpaare
sind von einander und von dem fünften Streifen viel weiter entfernt
als die Discoidalstreifen von einander; also ungefähr so: III.
Mit der flavipennis zugleich beschrieb ich a. a. O. p. 149
Coquerelia (Anochilia) rufipes, ausgezeichnet durch ihre rothen
Beine und die Sculptur der Fld., welche aus 4 Reihen weitläufiger
Grübchen besteht; die Reihen sind gleichweit von einander entfernt,
also so: IIII. Am Aufsenrande tritt eine fünfte Reihe mehr
oder minder deutlich hervor.
Von dieser Art habe ich a. a. O. eine var. plagiata und eine
var. dilutipennis beschrieben, doch sind mir von ihr bisher nur
Stücke der männlichen Form bekannt geworden.
Herr Prof. Schoch, der meine Beschreibung dieser Art gar-
nicht gekannt, sondern wahrscheinlich nur durch Hrn. Sikora den
Nanıen rufipes gehört hat, sagt von der Cogq. rufipes Kraatz: „es
Deutsche Entomol. Zeitschr. 1898. Heft II. 26
402 G.Kraatz: Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten |
giebt kaum eine Art, die mehr und auffallendere Farbenvarietäten
hat, als diese madagassische Form. Wie das Thier zu dem un-
glücklichen Namen rufipes kam, ist schwer zu sagen; nur die von
Kraatz als dilutipennis beschriebene Form verdient ihn, alle an-
deren Varianten haben pechschwarze Füfse und Beine. Die feinere
Punktirung des Halssch., die mit ununterbrochenen Längsfurchen
versehenen Decken, die nieht grubig punktirt sind etc. trennen
diese polymorphe Art von der bifida Gory et P. (republicana Cog).“
„So“, fährt er fort, „sind mir drei neue Varietäten zugekommen:
var. nigra, total pechschwarz; var. guadrimaculata, ebenso,
mit zwei grolsen rothgelben Apicalflecken auf den Decken und
zwei schmalen gleichgefärbten Längswischen hinter dem Schulter-
buckel. Das Halsschild ist am Aufsenrande sehr fein roth gesäumt;
var. suturalis, ebenfalls ganz schwarz, die Decken aber gelb mit
schwarzem Rand, längs der Naht eine breite schwarze Binde, die
sich hinter der Mitte lanzettförmig erweitert, und ohne den Hinter-
rand zu erreichen zuspitzt. Schildchen heller, gelblich, Halsschild
breit gelb, aber verwischt gesäumt, nur die Scheibe schwarz oder
braun.“
„Auffallend“, heifst es zum Schlufs, „ist die grolse Zahl der 2
und die spärlichen g', die an der Bauchimpression und dem ganz
glatten Pygidium kenntlich sind.“
Obwohl ich noch einige andere Varietäten erhielt, komme ich
erst jetzt auf den Gegenstand zurück, da Hr. Prof. Schoch die
Hauptformen kenntlich beschrieben hat; kenntlich beschrieben
aber total falsch gedeutet, weil er sich nicht mal die Mühe
gegeben hat, sein Material trotz der auffallenden Varietäten
aufmerksam anzusehen. Weshalb ist er nicht auf den Gedanken
gekommen, die Sculptur seiner drei Varietäten, bei denen
ihm die grofse Zahl der 2 aufgefallen ist, mit der Sculptur der
flavipennis zu vergleichen und hat er überhaupt die Sculptur
seiner angeblichen var. rufpes mit der der var. dilufipennis ver-
glichen? Wenn er es nachträglich thut, wird er finden, dafs die
Sculptur der var. dilutipennis genau mit der der rufipes, und die
Sculptur seiner rufipes var. nigra etc. genau mit der flavipennis
übereinstimmt, von der mir nur g' bekannt geworden sind.
Die Männchen der nigra Schoch ete. mit ganz glattem Pygidium
existiren wahrscheinlich nur in seiner Phantasie, denn das Pygidium
von flavipennis ist „stark und tief punktirt*, wie ich a. a. O. an-
gegeben habe.
der Coquerelia (Anochilia) flavipennis Krtz. und rufipes Krtz. etc. 403
Später führt Prof. Schoch in seinem Catal. syst. Ceton. p. 155
die Cog. nigripes Schoch als selbstständige Art neben rufipes auf,
doch ist diese Art (d. h. ihre var. nigra) sehr wahrscheinlich mit
der Anochilia incilis. Jans. (Cist. entom. III, p. 147) identisch.
Eine Cog. concolor Kraatz, welche Schoch als synonym seiner
nigripes eitirt, ist, soviel ich weils, von mir nicht beschrieben
worden.
Vergleicht man übrigens die Varietäten der Cog. nigripes Schoch
kritisch mit den Varietäten der flavipennis Kraatz, so wird man
wesentliche Uebereinstimmungen zwischen mehreren finden; die
extrem gefärbten Formen der g' werden ganz gelb, die der 2
ganz schwarz; die scheinbar häufigste Form bildet die flavipennis
var. trilineata Kraatz, der die nigripes var. suturalis Schoch ent-
spricht; der schwarze Streif neben der (nach hinten allmählich
schmaleren) Naht hinter der Mitte der Fld. entspricht dem län-
geren schwarzen Discoidalstreif in der Mitte der Fld. der trilineata.
Zwischen der suturalis Schoch und der quadrimaculata Schoch
steht die neue Form rufoplagiata Kraatz, bei der der Streifen
neben der Naht garnicht mehr hervortritt, sondern mit dem Naht-
streifen zu einer hinter der Mitte verbreiterten, dann plötzlich
verschmälerten Nahtbinde verbunden ist.
Neben der 4-maculata Schoch (mit gelber gröfserer Apical-
makel hinter der Mitte und kleiner gelber Basalmakel vor (wohl
nicht hinter) dem Schulterbuckel stehen zwei fernere Formen, die
var. apicalis Krtz., bei der die ganzen Fld. mit Ausnahme des
Apicalflecks schwarz sind und die var. plagipennis Kıtz., bei der
die vordere Hälfte der Fld. mit Ausnahme der Basale und des
Seitenrandes röthlich ist.
Bei der var. söignata Schoch endlich fehlt der gelbe Apical-
fleck gänzlich, während der rothe Basalfleck vorhanden ist. Bei
der apicalis Krtz. und plagipennis Krtz. sind die Seiten des Hals-
schildes breit roth, bei der guadrimaculata Schoch schmal gelb
gerandet.
Von der flavipennis ist mir nur ein einziges Stück bekannt
geworden, welches ganz die Sculptur dieser Art, aber rothe Beine
hat, es ist die var. diluta Krtz.; dieselbe ist ein @ und der var.
dilutipennis (der rufipes) sehr ähnlich, unterscheidet sich aber (aufser
der Sculptur) dadurch von ihr, dafs der Scheitel des Kopfes nicht
roth, sondern schwarz ist, dafs die beiden Discoidalflecke auf dem
Halssch. viel gröfser sind (sie gehen vorn bis an die Spitze des
26*
404 G. Kraatz: Ueber die beiden Geschlechter und die Varietäten etc.
Halssch. und hinten fast bis zum Hinterrande), und dafs der Dis-
coidalfleck der Fld. etwas länger und breiter ist. Ein in den Dis-
coidalflecken des Halssch. stehender grolser vertiefter Punkt ist
wahrscheinlich nur zufällig.
Da dieses Stück allen flavipennis Rn: gefärbt ist (ich
besitze deren allerdings nur 15 J' und 12 9), könnte man vielleicht
daran denken, dafs es eine Bastardform von rufipes und flavipennis
sei, die von Sikora zu gleicher Zeit versendet und, soviel ich weils,
gleichzeitig gesammelt wurden.
Ebenso besitze ich nur ein Stück der rufipes, welches ganz
die Sculptur derselben, aber schwarze Beine hat; es ist ein Q',
wurde von Sikora als corrugata Janson eingesendet, scheint aber
unbeschrieben zu sein; ich nenne es rufipes var. sellata. Es ist
schwarz und der var. söignata Schoch ähnlich gezeichnet, hat aber
einen breiten, gelben Seitenrand des Halssch.; die Färbung des
Sattels der Fld. ist als lebhaft strohgelb zu bezeichnen.
Unter den bis jetzt bekannt gewordenen Var. der rufpes steht
ihm die var. plagiata Krtz. am nächsten; die Zeichnung des Hals-
schildes ist ganz dieselbe; der Scutellarfleck ist ganz ähnlich, doch
bleiben die Schultern bei der plagiata röthlich; anstatt des schwar-
zen Flecks hinter der Mitte der Fld. der plagiat«a ist die ganze
hintere Hälfte der Fld. der sellata schwarz. Die weilsen Flecke
auf dem Pygidium und an der Basis der hinteren Segmente treten
bei der sellata besonders deutlich hervor. Von beiden besitze ich
nur ein männliches Ex.
Die sellata würde in der Varietätenreihe der rufipes neben
letztere zu stellen und nur durch schwarze Beine besonders aus-
gezeichnet sein; es würde hier also nicht an ein Bastardirungspro-
duct zu denken sein, während die flavipennis var. diluta eine roth-
beinige Var. ist, aber gleichzeitig eine Färbung zeigt, wie sie nur
bei einer anderen Art (rufipes var. dilutipennis) vorkommt.
Die von Hrn. Prof. Schoch als Varietäten der rufipes eitirten
var. dilutipennis Krtz., ruficollis Krtz., vitticollis Krtz. sind von
mir nur als fragliche Varietäten der rufipes nach einzelnen von
Hrn. Alluaud gesammelten Ex. beschrieben worden, von denen ich
nur 1 Ex. der vitticollis besitze. Der Umstand, dafs bei dem-
selben die Mitte des Halssch. schwarz ist (wie bei keiner der Var.
der rufipes und flavipennis), läfst mich vermuthen, dafs wir es in
diesen drei Formen mit Stücken einer besonderen Art (von
Diego Suarez) zu thun haben, mit feiner punktirtem Halssch.; die
G. Kraatz: Ueber einige Glycyphana. 405
Streifen der Fld. sind ähnlich wie bei flavipennis, die neben der Naht
aber etwas mehr von einander entfernt als bei der flavipennis.
Die besprochenen Coquerelia-Arten lassen sich übersichtlich
und nach den Geschlechtern geordnet etwa so darstellen:
S flavipennis Kraatz Q suturalis Sch. (nigripes var.)
g' var. bilineata Kraatz 2 var. rufoplagiata Kraatz
g\ var. trilineata Kraatz Q var. apicalis Kraatz
gg var. marginicollis Kraatz 2 var. 4-maculata Schoch
g' var. flavicollis Kraatz 2 var. plagipennis Kraatz
Q var. signata Schoch 94
2 var. incilis Jans. (nigripes Sch.)
Q var. diluta Kraatz
(ped. ruf., ?hybr.)
g' rufipes Kraatz 2 unbekannt
& var. plagiata Kraatz
g\ var. dilutipennis Kraatz
J var. bipunctata Schoch 94
g' var. (ped. nigr.) sellata Kraatz
g' evitticollis Kraatz 2 ruficollis Kraatz
Q var. viltipennis Kraatz.
Ueber einige Glycyphana.
l. Glycyphana Bowringi Wall. = festiva Fabr. Mohnicke
giebt an, dafs er die Cetonia festiva Fabr. von Trangurbao nicht
kenne. Die Beschreibung stimmt ganz gut auf schwärzliche Stücke
der Gl. Bowringit Wall. (Trans. Ent. Soc. London 1868, p. 578) von
Borneo.
2. Glyc. melanaria Kraatz (Deutsche Ent. Z. 1885, p. 80)
ist dieser Art nahe verwandt, hat aber eine einfarbig schwarze
Unterseite und zwei weilse Pünktchen auf dem Halssch.
3. Giyc. lombokiana Schoch Nachtr. IV zu seinen Gen. et
Spec. p. 21. Ich erhielt 1 Ex. dieser Art von Hrn. Fruhstorfer.
welche vom Autor für eine Var. der G/. torguata Fabr. erklärt wird,
Aulser den von ihm angegebenen Unterschieden (der gelbe Fleck
auf der Mitte der Fld. fehlt nicht, sondern ist nur verloschen,
vielleicht ist auch die Unterseite nicht immer schwarz) ist die Zeich-
nung des Halssch. eine verschiedene, indem der schwarze Fleck
an der Basis und an der Spitze merklich breiter als bei meinem
torquata ist; auch erscheint die Punktirung weitläufiger und kräftiger.
Dr. G. Kraatz.
> —————
406 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Poecilophilides nov. gen. Cetonidarum.
Wenn man den Mesosternalfortsatz von Anthracophora rusti-
cola Burm.!) mit dem von crucifera vergleicht, so wird man
über die Verschiedenheit derselben erstaunt sein; nur bei letzterer
ist der Mesosternalfortsatz, wie Burmeister angiebt, breit, aber
nach vorn verschmälert, scharfkantig, ohne Quernaht; ebenso be-
schreibt ihn van Lansberge bei seiner Anthr. Sheepmakeri (processu
mesosternali acuminuto) von Java; fast noch spitzer ist er bei meiner
ceylonensis. Dagegen ist er bei rusticola Burm. an der Spitze er-
weitert, vor derselben mit Quernaht versehen.
Burmeister sagt, mit rothem Punkt an der Spitze des Meso-
sternums. Vergleicht man die Halsschilde beider Arten, so wird
man finden, dafs der Ausschnitt über dem Schildchen bei erucifera
fast Null, bei rwusticola sehr deutlich ist. Hiernach ist es keinem
Zweifel unterworfen, dafs wir es in der rusticola mit dem Reprä-
sentanten einer eigenen Gattung zu thun haben, die die Poecilophila
Kolbe in China und Japan repräsentirt. Mit ihr stimmen Acanth.
Bohemanni und siamensis Krtz. im Wesentlichen überein; siamensis
dürfte vielleicht zur Gattung erhoben werden, doch besitze ich von
ihr nur ein schlechtes Ex. Ich belege Anthrac. rusticola Burm.
mit dem Namen Poecilophilides.
Der Anthrac. crucifera sehr ähnlich ist eine neue Art von
Borneo (Kinabalu).
Anthracophora borneensis: Anthr. crucifera paullo minor,
nigra, magis mitida, elytris viz velutino-maculatis, scutello apice
latiore albo-maculato, thorace laterıbus crebrius punctato, apice utrin-
que leviter impresso, in media bası utrinque impressionibus 2 longi-
tudinalibus abdominisque lateribus albo-variegutis, punctis nigris
magnıs impressis, processu mesosternali pectoris fortiter acuminato,
femoribus grosse albo-punctatis et variegatis, tibüis anticis tridentatis.
— Long. 12 mill.
Der Kopf ist leicht gewölbt. ziemlich dicht und stark punktirt.
Der Längseindruck auf dem Halsschild jederseits aulsen von den
Ecken des Scutellums ist recht deutlich und eigenthümlich; nur der
äulsere Rand des Halssch. ist weils beschuppt. Auf den Fle. sind
sammtschwarze Flecke kaum bemerkbar, dagegen weilse Quer-
sprenkelchen vielfach eingestreut, welche an den Seiten und der
Spitze mit braunem Toment überzogen sind; auf der vorderen
Hälfte ist eine leicht gekrümmte flache Binde jederseits vom Seu-
tellum fast ganz glatt; eine wenig deutliche Rippe, die in den
Endbüschel verläuft, ist weitläufig punktirt, quer gerunzelt. 1 Ex.
von Dr. Staudinger. Dre
1) Mit dieser Art ist sicher Anthrac. sinensis Saunders von
Shangai identisch; chinensis Saunders von China, welche Schoch
in seinem Catal. syst. Ceton. p. 77 anführt, ist ein Phantasieproduet
(der Feder) des Autors.
m —
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IL.] 407
Pseudanthracophora nov. gen. Cetonidarum
beschrieben von
Dr. G. Kraatz.
Der lange Name wird dadurch gerechtfertigt, dals die Aehn-
lichkeit des schwarzen Käfers in der Zeichnung des Halsschildes
eine ziemlich bedeutende mit der der Anthracophora-Arten ist,
während die Kopfbildung an die der zweizipfligen Profaetia er-
innert; der vorn verbreiterte, gleichsam abgeschnürte Mesosternal-
‚fortsatz weist dem Käfer seinen Platz unter den echten Oetoniden
an, mit denen er indessen nicht verbunden werden kann, weil die
Fld. bei keiner indischen Art kräftig punktirt-gestreift sind; die
weilsfleckige Zeiehnung derselben, die sich auf den ganzen Seiten-
rand und ein Fleckehen in der Mitte jeder Fld. erstreckt, ist eine
durchaus eigenthümliche. Die Diagnose der Gattung wird dem-
nach etwa so lauten:
Clypeus tenuiter bicuspis, leviter angustatus.
Thoraz elylris paullo angustior, antrorsum ante medium angus-
fatus, angulis posticis fere rotundatis, ante scutellum (fortius quam
in genere Anthracophora) emarginatus, lateribus simik modo quo in
Anthr. crucifera albo-maculatus.
Scutellum magnum, apice rotundatum.
Elytra punctato-striata, lateribus et medio albo-maculata.
Pygidium albo-maculatum.
Abdominis segmenta 1—4 biseriatim maculata, maculis externis
minoribus, segm. 5 lateribus maculatıs.
Pedes mediores, tibiis unticis tridentatis, dente primo minore.
Patria: Bangalore (Mysore, Hindostan).
Pseudanthracophora striatipennis: Nigra, nilidula, clypeo
bicuspi, thoracis elytrorumque lateribus albo-maculatis, elytris striato-
punctatis. — Long. 15 mill.
Ein wenig breiter und gewölbter als Anthrac. erucifera Ol.,
nicht nur das Halssch. an den Seiten ähnlich weils gefleckt, wie
bei dieser Art, sondern auch die Fld. der ganzen Länge und aulser-
dem einige weilse Sprenkelchen auf der Mitte jeder Fld. Die Fühler
sind schwarz, die Keule ist gestreckter als bei Anthrac. crucifera.
Am etwas verengten Clypeus ragen zwei feine Spitzen vor,
vor denen der Olypeus schwach aufgeworfen ist; der Kopf ist im
408 G. Kraatz: Pseudanthracophora nov. gen. Cetonidarum.
Uebrigen dicht und tief punktirt. Der Thorax ist ähnlich gebaut
wie bei A. erucifera, aber gewölbter. Der Seitenrand ist hinter
der Mitte nicht leicht ausgebuchtet, die Hinterecken sind fast ver-
rundet; die Oberseite ist nach dem Scutellum zu weitläufiger und
stärker punktirt; zwei weilse Punkte stehen jederseits vor dem
Hinterrande, etwa 1 mill. von demselben entfernt. Die weilsen
Zeichnungen sind vorn breiter und etwa bis zur Mitte immer gleich
weit von einander entfernt, dann verschmälern sie sich nach den
Vorderecken zu; innerhalb derselben bleiben einige Makeln schwarz.
Das Scutellum ist glatt. Die Fld. sind nach hinten wenig
verengt, die Bogenpunkte auf etwa 6 Reihen geordnet; aufserhalb
derselben ist der ganze Seiten- und Hinterrand unregelmäflsig weils
gesprenkelt; einige weilse Sprenkeln stehen auch in der Mitte des
Discus auf den Längslinien; die Punkte werden nach vorn etwas
grölser und weniger dicht; die Innenränder der lten, 3ten und 6ten
Reihe bilden eine deutlich vertiefte Längslinie; die Punkte neben
der Nahtreihe stehen frei, d. h. sie sind nicht mit einander ver-
bunden. Der Endbuckel ist nur schwach angedeutet. Das Pygi-
dium ist mälsig dicht bogenstrichig weils gesprenkelt. Die Seiten
der Hinterbrust sind vorn dicht weils gesprenkelt, nach hinten
allmählich schwächer. Die hinteren Aufseneeken von Segm. 1—4
zeigen einen weilsen Fleck, ein zweiter, breiter, steht wahrnehmbar
am Vorderrande. Der Hinterleib ist in der Mitte glatt, an den
Seiten ziemlich weitläufig und stark punktirt. Die Schienen sind
innen schwach gewimpert, die Vorderschienen dreizähnig.
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.] 409
Cetonia tristicula n. sp.
Nigra, nitida, thoracis disco albo-6-punctato, lateribus medio
albo-maculatis, albo-pilosis, elytris punctato-striatis, albo-maculatis,
dorso pone medium canaliculatis, pygidio crebre profunde aciculato,
abdomine fere laevigato, lateribus albo-maculato. — Long. 16 mill.
An keine der mir bekannten Cetoniden erinnernd, zunächst
vielleicht mit Protaetia guttulata verwandt, aber kleiner, glänzender,
tiefschwarz. Auf der vorderen Hälfte des Halssch. mit je 3 weilsen
Punkten gezeichnet, von denen der vordere in den Vorderecken
des Halssch., die beiden anderen in gleicher Entfernung schräg
hinter ihm stehen; in der Mitte des Seitenrandes steht ein weilser
Längsfleck. Die Punktirung ist weitläufig, an den Seiten kräftiger;
daselbst stehen einzelne, längere, weilse Härchen in den Punkten.
Der Hinterrand ist vor dem Schildchen kaum ausgerandet; der
Vorderrand des Clypeus ist stark aufgeworfen, schwach ausgeran-
det, Ecken abgerundet. Der Kopf ist dicht und kräftig punktirt,
ziemlich lang behaart. Das Sceutellum ist ziemlich stark zu-
gespitzt, glatt. Die Fld. sind etwas breiter als das Halssch., grün-
lich-schwarz, mit ziemlich regelmäfsigen Punktreihen und einer
deutlichen Dorsalrippe hinter der Mitte, die im Endbuckel endigt.
Die Naht ist hinter der Mitte erhaben und tritt an der Spitze nur
wenig hervor. Die Zahl der Punktstreifen zwischen Naht und
Mittelrippe ist 4—5; aulserhalb derselben sind etwa 6—7 zu zählen.
Eine aus 2 Flecken bestehende Makel an der Spitze der Fld. ist
gekrümmt; in der Furche vor ihr stehen 2 Quermakeln und wenige
Punkte, aufserhalb der Rippe eine gröfsere Makel zwischen den
Makeln der Nahtfurche und mehrere kleine am Rande zerstreut;
am Rande sind aulserdem einzelne goldgelbe Härchen bemerkbar.
Die Punkte des Pygidiums sind tief und stark, zwei Längsmakeln
und die Ecken weils beschuppt. Der Hinterleib ist glänzend, wie
polirt, die Hinterecken der einzelnen Segmente (2—4) weils, Seg-
ment 4 breiter weils als die vorhergehenden. Segm. 1—5 sind an
der Basis einzeln punktirt. Im Gegensatz zum Hinterleib sind die
Seiten der Brust und die Hüftplatte sehr dicht und kräftig punktirt,
ziemlich lang behaart, verloschen grau gesprenkelt. Der Prosternal-
fortsatz ist eingeschnürt, vorn abgerundet, wenig vorstehend. Die
Vorderschienen sind dreizähnig, Zahn 1 kaum bemerkbar.
1 Ex. von den Philippinen von Hrn. Dr. Plason in Wien
erhalten. Dr. @. Kraatz.
410 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft IT.]
Zwei neue afrıcanische Arten der Elateriden-Gattung
Ludius Latr.
Von
Otto Schwarz.
1. Ludius Bennigseni nov. sp.
(32) Alter, parum nilidus, brevissime dense nigro-pubescens;
fronte antice rotundatim porrecta, depressa, confertim punctata;
antennis articulis 2—3 parvis, ab articulo 4% in Z\ breviter pecti-
natis, lanuginosis, prothoracis basim attingentibus, in Q parum
brevioribus, valde serratis, haud lanuginosis; prothorace latitudine
parum longiore, convero, a basi angustato, laterıbus leviter parum
rotundato , confertim punctato, basi medio longitrorsum breviter
carınulato, angulis posticis acute carinatis; scutello subquadrato,
convero, subverticali; elytris prothoracıs basi viz angustioribus,
intra humeros subimpressis, a basi rectilineariter altenuatis, apice
subacuminatis, confertim punctulatis; corpore subtus pedibusgue
concoloribus; fovea mesosterni longa, marginibus parallela, basi
rotundata; prosterno minus dense punctato, propleuris confertim
punctatis. — Long. 24 mill., lat. 6 mill.
Deutsch-Ost-Africa.
Diese wie die folgende Art gehören nach Candeze (Monogr.
IV, p. 297) in die Section I dieser Gattung, sind also verwandt
mit attenuatus Say (Amer. bor.), acutus Cand. (Java und Assam),
ceylanicus Cand. (Ceylon) und macassariensis Cand. (Celebes).
Diese Arten unterscheiden sich von allen übrigen Species der Gat-
tung durch den charakteristischen Bau der Mesosternalgrube. Die-
selbe ist lang und schmal, mit fast parallelen und horizontalen
Rändern; aufserdem ist das letzte Fühlerglied vor der Spitze immer
abgesetzt.
Die beiden hier beschriebenen Arten sind bis jetzt die ein-
zigen dieser Gruppe aus Africa, mit einander nicht zu verwechseln
und von den übrigen schon durch ihr Vaterland gut unterschieden.
L. Bennigseni steht seiner Gestalt nach ungefähr in der Mitte
zwischen acutus und ceylanicus.
2. Ludius lineatocollis nov. sp.
(2) Alter, nitidus, subtiliter nigro-pubescens; fronte conveza,
dense punctata; antennis articulis 2—5 parvis aequalibusque, ab
articulo 4° valde serratis, prothoracis basim fere allingentibus;
O0. Schwarz: Ludius tenebrosus nov. sp. aus Java. 411
prothorace latiludine haud longiore, a basi ungustato, subconico,
convezo, lateribus fere recto, antice leviter rotundato, crebre, late-
ribus fortius punctato, medio longitrorsum subtiliter carinulato,
angulis posticis acute carinatis; scutello subgquadralo, subverticali;
elytris thoracis baseos latitudine, inter humeros parum impressis,
a basi sensim subrofundatim parum altenuatis, apice subacuminatis,
crebre subtihiter punctatis; corpore sublus pedibusque concoloribus ;
fovea mesosterni longa, marginibus parallela, bası valde rotundata;
prosterno propleurisque minus dense subaequaliterque punctatis. —
— Long. 25—26 mill., lat. 6—7 mill.
West-Africa, Congo portug.
Der Gestalt nach dem L. sylheticus Cand. wohl am ähnlich-
sten, aber mit ganz verschiedener Mesosternalgrube.
Ludius tenebrosus nov. sp. aus Java.
(32) Ater, parum nitidus, dense subtiliterque nigro-pubescens;
fronte antice leviter impressa, confertim punctata; antennis 2—3
parvis, 3° 2% paulo longiore, in Z\ valde serratis, lanuginosis,
prothoracis basim parum superantibus, in 2 brevioribus, modice
serratis, haud lanuginosis; prothorace latitudine longitudine aequalı,
convezo, a basi rotundatim angustato, conferlissime punctato, basi
medio paulo tuberculato, angulis posticis acute carinatis; scutello
oblongo, latitudine longiore, deckvi; elytris prothorace paulo angusti-
oribus, intra humeros viz impressis, a basi subrectilineariter alte-
nuatis, apice acuminatis, confertim punctulatis; corpore subtus pedi-
busque concoloribus; fovea mesosterni antrorsum dilatata, formatura
V; prosterno propleurisque fortiter subaequaliterque punctatis. —
Long. ' 22 mill., 2 27—28 mill., lat. J 54 mill., 2 7 mill.
Java, Mont Kawie, Pasoeroean.
Mit L. sylheticus Cand. verwandt, aber das Halssch. flacher,
nach vorn mehr verengt, viel dichter punktirt, die Fld. nach hinten
stärker verengt und an den Seiten viel weniger gerundet.
Otto Schwarz.
412 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Zwei neue afrıcanısche Arten der Elateriden-Gattung
Alaus Eschs.
Von
Otto Schwarz.
1. Alaus propinguus n. sp.
Dem Al. ercavatus F. (senegalensis Cand. Monogr. I, p. 220)
wie auch dem A/. elegantulus Cand. (l. ec.) im Körperbau und Ha-
bitus sehr ähnlich. Die Fld., die bei ezcavatus nie ganz doppelt
so lang wie breit und immer schon von der Mitte an nach hinten
gerundet verengt sind, sind hier wie bei elegantulus gestreckter,
etwas mehr als doppelt so lang wie breit und erst im letzten
Drittel gerundet verengt, an der Spitze aber wie bei ezcavatus,
im Gegensatz zu elegantulus, wenig ausgerandet, der Nahtwinkel
stumpf, abgerundet, der Aufsenwinkel nur sehr wenig oder gar
nicht vorragend, die Schulterhöcker (von der Seite gesehen) nach
vorn steil abfallend und die Fld. hinter denselben an der Basis
nur schwach und allmählich gewölbt. Die Beschuppung der Ober-
seite ist meist weilsgrau und schwarz, die weilsgrauen Schuppen
vor der Spitze der Fld. gewöhnlich zu einer an der Naht unter-
brochenen, deutlichen Querbinde verdichtet, die schwarzen Schuppen
vor und hinter derselben stärker verdichtet und beiderseits neben
dem Basalhöcker des Halssch. und neben dem Schildchen je ein
deutliches Fleckchen bildend. Die weilsgraue Beschuppung ändert
ab in bräunlichgrau.
Ich besitze diese Art hauptsächlich aus Deutsch-Ost-Africa,
Zanzibar, aber auch aus Kamerun, Gabon und Benguela, während
ich einen echten ercavatus aus Ost-Africa noch nicht gesehen habe.
2. Alaus gibberosus nov. spec.
Ebenfalls den beiden bekannten Arten dieser Gruppe sehr
ähnlich und wahrscheinlich oft mit ihnen verwechselt. Die Fld.
gleichen in der Form denen des ezcavatus, sind also nicht ganz
doppelt so lang wie breit und schon von der Mitte an nach hinten
gerundet verengt, an der Basis aber hinter den Schultern sehr stark
gewölbt und nach vorn steil abfallend, an der Spitze wie bei ele-
gantulus stärker ausgerandet, der Nahtwinkel als kleine Spitze vor-
tretend, der Aufsenwinkel spitz und deutlich vorgezogen. Das
Halsschild ist stark gewölbt, stärker als bei den anderen 3 Arten
und gewöhnlich dicht und fast gleichmälsig mit lehmfarbigen
Zwei neue africanische Arten der Elateriden-Gattung Alaus ete. 413
Schuppen bekleidet, zuweilen aber auch wie fast immer die Fld.,
dem ezcavatus in der Zeichnung ganz gleich. — Diese Art kenne
ich nur von Gabon und Kamerun.
Die 4 Arten dieser Gruppe unterscheiden sich also folgender-
malsen:
I. Fld. an der Spitze nur wenig ausgerandet, der Nahtwinkel
immer stumpf abgerundet, der Aufsenwinkel meist gar nicht oder
nur sehr wenig vorragend, nie spitzwinklig vorgezogen.
1. Fld. nicht ganz doppelt so lang wie an den Schultern breit,
von der Mitte an nach hinten gerundet und ziemlich stark
verengt; die Schildchengrube und der Basalhöcker des Hals-
schildes beiderseits ohne schwarzen Tomentfleck. — West-
Adtieaı. 17. ö . . . ezcavalusF.
2. Fld. er etwas BEN ai dc so lang wie breit,
erst im letzten Drittel gerundet verengt; die Schildehengrube
und der Basalhöcker des Halssch. beiderseits mit schwarzem
Tomentfleck. — Ost- und West-Africa. .propingquus Schw.
II. Fld. an der Spitze stärker ausgerandet, der Nahtwinkel als
kleine Spitze vortretend, der Aulsenwinkel spitz und deutlich
vorgezogen. .
3. Fld. gestreckt, erst hinter der Mitte gerundet verengt, an der
Basis mälsig gewölbt und (von der Seite gesehen) allmählich
abfallend; die Oberseite mit schwarzen und weilsen Schuppen
bedeckt, Basalhöcker des Halssch. beiderseits schwarz. —
West-Africa (nee truncatipennis Boh.) . elegantulus Cand.
4. Fld. von der Mitte an gerundet verengt, an der Basis sehr
hoch gewölbt und (von der Seite gesehen) nach vorn steil
abfallend; das Halssch. stark gewölbt und meist dicht und
gleichmälsig mit no een Schuppen bekleidet. — West-
AICa ta 6. BUNT > 2000. . gibberosus Schw.
Hierher gehört sen der mir unbekannte Alaus Dohrni Cand.
(Blat. nouv. III, p. 15) aus Monrovia, den der Autor wie folgt be-
schreibt:
Ferrugineus, nigro-maculatus, squamulis concoloribus vestitus;
fronte quadrata, angulis anticis obligue truncata, impressa, nigro-
maculata; antennis brevibus nigris, articulis tribus primis ferru-
gineis; prothorace latitudine longiore, lumido, medio sulcato, supro
subtusque nigro-virgato; scutello pentagono, antice reflezo; elyiris
brevibus, punctato-striatis, basi elevalis, apice emarginatis, fascia
media obliqua alterague minore subapicali nigris; pedibus ferrugineis.
— Long. 18 mill., lat. 53 mill.
414 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Ueber Alaus propinguus Schwarz und intermedius Krtz.
n. Sp.?
Ueber den in dem vorhergehenden Aufsatze beschriebenen
Al. propinguus Schwarz habe ich zu bemerken, dafs ihn Candeze
mit Unrecht für elegantulus hielt, denn ich besitze ein von ihm
truncatipennis Boh. (elegantulus Cand.) Zanzibar bezetteltes Ex.
dieser Art. Aus der Beschreibung des elegantulus: l’&chancrure de
l’extremite des elytres est beaucoup plus forte que chez senegalensis,
chaque elytre semble terminee par deux pointes aigues geht aber
deutlich hervor, dafs der echte elegantulus Cand. eine, von dem als
typisches Ex. eingesendeten Stücke verschiedene Art ist, von der
ich 2 Ex. von Togo besitze. Mithin kanr auch elegantulus Cand.
nicht synonym mit fruncatipennis Boh. sein, der elytra apice trun-
cata hat.
Von gibberosus erhielt ich 4 Ex. von Joh. Albrechts- Höhe
(N.-Kamerun),
Von Togo besitze ich 5 Ex. einer Art, die dem propinguus
zunächst verwandt, aber etwas kürzer und breiter ist; bei ihr sind
die Fld. noch deutlicher abgestumpft. Der Basalhöcker des Hals-
schildes ist beiderseits ohne schwarzen Tomentfleck, der dagegen
bei allen 5 Ex. deutlich neben dem Schildchen hervortritt. Der
Gegensatz zwischen der schwarzen und weilsen Behaarung
auf den Fld. ist viel deutlicher als bei propinguus Schwarz, d. h.
der schwarze Fleck tritt viel deutlicher hervor als bei propinguus.
Mit diesem Käfer könnte Candeze eventualiter den propin-
quus verwechselt haben; da die Punkte, die die Arten scharf
trennen (schwarzer Tomentfleck neben dem Schildehen und nicht
neben dem Basalhöcker des Halssch.) von Boheman nicht hervor-
gehoben werden, so nenne ich den Käfer intermedius, halte es aber
für wohl möglich, dafs er mit dem fruncatipennis vom Flusse Gariep
identisch ist. Dr. G. Kraataz.
Aenderung der Gattungsnamen
Enoploderes und Craspedonotus Schwarz.
Da der Name Enoploderes Schw. (Deutsche Ent. Zeit. 1898,
pag. 131) schon vergeben ist, so ändere ich denselben in Centro-
stethus, und aus demselben Grunde den Namen Craspedonotus
Schw. (D. Ent. Zeit. 1898, p. 148) in Craspedostethus um.
Otto Schwarz.
ze
[Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft I.] 415
Bemerkung zu Alaus intermedius Krtz. n. sp.?
Herr Dr. Kraatz vermuthet, dals Candeze seinen Al. elegan-
tulus mit dem fraglichen intermedius Kr. verwechselt habe. Das
‚ist keineswegs der Fall. Candeze sagt nämlich in Blater. nouv. IV,
p. 11 über A. excavatus und elegantulus Folgendes: „Oes deux
formes, bien reconnaissables du reste, entre les autres Alaus, sont
construites sur le m&me modele. L’excavatus typique est plus
terne, l’elegantulus est plus vivement orne. On reconnaitra, toute-
fois, toujours facilement le dernieur & la saillie du bord posterieur
du prothorax, marque de chaque cöte d’une tache noire, qui n’existe
pas chez le veritable excavatus.“
Da nun intermedius Kr. keinen schwarzen Tomentfleck beider-
seits neben dem Basalhöcker des Halssch. hat, so ist seitens Can-
deze eine Verwechselung des intermedius mit elegantulus ausge-
schlossen, wie ja auch Hr. Dr. Kraatz selber sagt, dafs ihm Can-
deze einen propingquus für elegantulus bestimmt hatte.
Ebenso wenig kann nun aber auch intermedius mit fruncati-
pennis Boh. identisch sein. Dieser wurde von Candeze bei Ver-
fassung seiner Monogr. I, p. 220 und bei Aufstellung seines elegan-
tulus (ibid. p. 221) nach von Boheman selbst und Dohrn einge-
sendeten Stücken als einfache Varietät von senegalensis (jetzt =
ercavatus) festgestellt. Candeze sagt von ihm nur: „Sguamulis
ochraceis, brunneis atrisque variegatus“, hebt aber bei Aufstellung
seines elegantulus sogleich als Hauptunterschied von allen ‚sene-
galensis-Formen die bedeutend schärfere Ausrandung der Fld.-
Spitze des elegantulus hervor.
Ferner möchte ich bemerken, dals der intermedius Kr. weder
kürzer noch breiter ist als propinguus m., sondern mit diesem in
Gestalt und Habitus vollkommen übereinstimmt!). Dafs die Aus-
randung der Fld.-Spitze innerhalb gewisser Grenzen auch variiren
kann, brauche ich nicht weiter hervorzuheben. Der einzige Unter-
schied ist also der, dafs der schwarze Tomentfleck beiderseits
neben dem Basalhöcker des Halssch. fast vollständig fehlt und die
seitliche Fld.-Makel vielleicht etwas stärker hervortritt. Wegen
meines geringen Materials (l Stück aus Kamerun), und um nicht
durch unsichere Namen die Litteratur unnütz zu vermehren, hatte
ich es unterlassen, diese Form zu erwähnen. Otto Schwarz.
!) Von den 5 Togo-Stücken des Hrn. Dr. Kraatz habe ich
eins selbst gesehen. O. Sch.
416 [Deutsche Entomologische Zeitschrift 1898. Heft II.]
Ueber Alaus truncatipennis Bohem.
Es ist mir sehr wohl bekannt gewesen, dafs Candeze den
truncatipennis Boh. als Var. des ezcavatus erklärt hat, dennoch
glaubte ich Cand&ze’s ausdrückliche Angabe in seinem Cat.
meth. des Elaterides, dals iruncatipennis Boh. eine von ezcavatus
Fabr. specifische Art sei, nicht einfach ignoriren zu dürfen,
wie Hr. Schwarz es thut. Cand£ze führt ausdrücklich (Cat. p. 31)
fruncaltipennis als eigene Art auf und eitirt als Synonym den
elegantulus Candeze, welcher nach Schwarz’ und meiner Ansicht
eine sehr gut charakterisirte Art ist. Ich vermuthete, dafs es
mit der Angabe, truncatipennis und ezcavalus seien identisch,
irgendwie eine besondere Bewandnils haben müsse. Zunächst hob
ich die Punkte hervor, die es mir möglich schienen liefsen, dafs
mein infermedius auf truncatipennis bezogen werden könne. Um
nun volle Klarheit in dieser Angelegenheit zu schaffen, bat ich
Hrn. Prof. Aurivillius, mir ein typisches Stück von truncatipennis
Boh. zu senden und derselbe war so freundlich, meinen Wunsch
zu erfüllen. Dasselbe, von Wahlberg im Kaffernlande gesammelt,
war kein ezcavatus, sondern stimmte genau mit dem Ex. von
Zanzibar überein, welches mir Candeze als truncatipennis Boh.
eingesendet und mit welchem er fälschlich seinen elegantulus ver-
bunden hatte. Der schwarze Tomentfleck neben dem Schildchen,
welcher bei elegantulus Oand. ebenso wie bei propinguus vorhanden
ist, war etwas weniger deutlich als bei den Zanzibar-Stücken, so
dals Boheman in seiner Beschreibung keine Notiz davon genommen
hatte. Candeze hat die Verschiedenheit später wahrscheinlich be-
merkt, und es für genügend erachtet, in seinem Catalog dadurch
davon Notiz zu nehmen, dafs er truncatipennis als eigene Art
neben ezcavatus aufstellte.e Mithin ist propinguus Schwarz synonym
von truncatipennis Boh.
Hr. Schwarz erklärt (im Gegensatz zu meiner Angabe), dafs
intermedius weder kürzer noch breiter als propinguus sei; er hat
von intermedius ein Stück, welches er besafs, mit seinen propin-
quus verglichen; aulserdem hatte er nur eins von meinen fünf
Stücken gesehen.
Hr. Dr. Horn hat in der Sitzung der Gesellschaft am 5. Ok-
tober meine 5 intermedius und meine 6 propinguus den anwesenden
Herren vorgelegt und dieselben haben einstimmig erklärt, dals
ihnen dieselben kürzer und breiter erschienen als meine propinquus.
Ich besitze nur 4 Stücke des iruncatipennis Boh. aus West-
Africa (3 aus Gabon und 1 von Kamerun) und bemerke, dafs die-
selben von meinen ostafricanischen Stücken durch viel schwächere
graue Binden hinter der Mitte der Fld. nicht unerheblich abweichen,
doch ist es mir nicht gelungen, sonst einen stichhaltigen Unter-
schied aufzufinden. DC HREAStZ
Revision
der
Cicindeliden
mit besonderer Berücksichtigung
der Variationsfähigkeit und geographischen Verbreitung
bearbeitet von
Dr. med. Walther Horn.
00 0.020.9.907
Herausgegeben
von der
Deutschen Entomologischen Gesellschaft
als Beiheft
der Deutschen Entomologischen Zeitschrift.
Berlin.
A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Schade)
Stallschreiberstrasse 45/46.
Hersin
BER | Ha
’ Bi. N ua 62
x ” b % g IR:
5 Y L. HA ec Yang ie 8 “2 6. 'w y A = Ri
u DIESE TIER kauf yel Hip Ei 0% har Nast ni Bene
De x ‘ n Ä a OB LEN ER
ImEErT
BR, ei nie
ı.%% 4? nr
bene
2%
j i
Ang dssung
}, a
Das von Lacordaire 1842 aufgestellte System der Cicindeliden,
welches fast ausschliefslich auf der Beschaffenheit der Mundtheile
basırt, hat noch bis in die neueste Zeit hinein jeder allgemeineren
Bearbeitung dieser Familie zur Grundlage gedient. Die einzige
Abänderung, welche jedoch wenig beachtet blieb, ging von Chaudoir
aus, der (Bull. Mosc. 1860) die Epimeren des Mesothorax und
Episternen des Metathorax zur Eintheilung heranzog. Während
der erstere Autor 5 parallele Tribus aufgestellt hatte (Mantichorides,
Megacephalides, Cieindelides, Collyrides und Ctenostomides), gab
Chaudoir nur 3 Haupt-Gruppen an (Ctenostomidae, Collyridae
_ und Ciecindelidae), deren letztere in 2 wiederum doppelt getheilte
Unter-Abtheilungen zerfiel (Cicindelidae: I. Cicindelidae sens. striet.
[a Dromicini, b Cicindelini] — Il. Megacephalidae [a Ozychilini,
b Megacephalini]). Das wichtigste hierbei war also das Ver-
schwinden der Tribus der Mantichoridae! Mein verehrter Pariser
Kollege Fleutiaux ist in seinem Catalogue systematique des Cicin-
delidae (1892) fast ausschliefslich der älteren Systematik gefolgt, der
Chaudoir’schen entnahm er nur die Gruppe der Ozychilini, die in un-
veränderter Gestalt zu einer sechsten Haupt-Tribus gemacht wurde.
Das erste und bedeutendste Ergebnils meiner Arbeit!).
besteht nun in dem Nachweis der Unhaltbarkeit der bis-
herigen Eintheilung! Die Länge desEndgliedes der Kiefer-
Taster variirt bisweilen bei derselben Art derartig, dals
es baldlänger, bald kürzer, bald ebenso lang als das vor-
letzte ist (z. BB Omus Audouwini Reiche, Dromochorus Bel-
fragei Salle). Aehnlich steht es mit den Epimeren der Mittel-
brust bei den Collyridae: Ihre Form schwankt bei den verschie-
denen Species sehr erheblich! Es existirt wohl die Tendenz zu
1) Auf die kurzen Andeutungen, welche ich Deutsche Entom.
Zeitschr. 1393, p. 324 gemacht habe (Aufstellung der beiden Tribus
Theratidae und Platychilidae ete.), brauche ich hier wohl nicht noch
einmal einzugehen.
x
Deutsche Entomol. Zeitschr. [April 1898]. Heft I.
4 Allgemeine Systematik.
einer dreieckigen Gestalt; in Wirklichkeit kommt es aber häufig
zu einer ganz unregelmälsigen, manchmal kaum scharf differenzir-
baren, mehreckigen Platte, die bisweilen gar nicht mehr an ein
Dreieck erinnert. Schon aus diesen beiden Gründen bleibt
von der bisherigen Haupt-Systematik nur die erste Tribus
der Ctenostomidae bestehen, die 4 resp. 9 übrigen hängen
gänzlich in der Luft.
Bei der Ausarbeitung meiner neuen Klassification wurde ich
in erster Linie von dem Grundsatze geleitet, dafs jede Unter-
abtheilung durch eine Summe von Kennzeichen charakterisirt sein
müfste; ein einziges genügt nicht recht zur Aufstellung einer Haupt-
Tribus, da man sich sonst leicht in der Wichtigkeit einiger Merk-
male täuschen kann. Es kommt so z. B. vor, dals zwei ganz nahe
verwandte Arten (nehmen wir z. B. die Behaarung der Epipleuren
der Fld. bei C. pseudodeserticola m. im Gegensatz zu (. deserticola
Faid., das kaum noch verbreitert verkürzte vierte Tarsalglied bei
Therates Whiteheadi Bat., die verdickten mittleren Fühlerglieder bei
Cienostoma macilentum Klg. ete.) Unterschiede darbieten, welche
sonst bei ganzen Gruppen nicht vorkommen. Wie soll man in
solchen Fällen sich vor Irrthümern schützen, wenn man keine
Hülfs-Kriterien -hinzunimmt? Das Zusammenstürzen der Lacordaire-
schen Systematik mag als abschreckendes Beispiel dienen.
Es kam zunächst darauf an, neue!) Unterscheidungsmerkmale
zu finden. Die genauere Anatomie der Brustsegmente gab mir
!) Der grofse, jetzt leider auch schon dahingeschiedene G. Horn
gab (Trans. Amer. Entom. Soc. 1876) in seiner Arbeit über die ge-
schlechtlichen Unterschiede der nordamerikanischen Cicindeliden
an, dals die Anfsenkante der Mitteltibien bei den Mantichoridae 2 Q',
bei den Megacephalidae nur g' beborstet sei. Wenn man dieses
auf die übrigen Gattungen resp. Arten übertragen wollte, so wäre
beides falsch! Aehnlich steht es mit seiner Behauptung, dafs nur
bei den Mantichoridae — bei diesen aber stets! — die Hinterhüften
getrennt blieben (On the genera of Carabidae: Trans. Am. Entom.
Soc. IX, 1881, p. 95). Erstens stimmt dies nicht für alle Gattungen
dieser Tribus (die gar nicht beachtete Platychila!), zweitens findet
sich dieselbe Erscheinung bisweilen auch bei einigen anderen Arten
(ich konnte sie z. B. bei einigen Ex. von Orychila Chestertoni Bat.,
Tetracha spinosa Br., cruciata Br., aptera Chd., Megacephala an-
guleollis K., cylindrica Me. L. constatiren; es variirt manchmal
bei derselben Art!). Trotzdem läfst sich dieses Merkmal .in ge-
wisser Weise für die Systematik verwerthen, wie weiterhin sich
zeigen wird (der neotropische Agrius unterscheidet sich von den
nearetischen Neomantichoridae durch die membranöse Vereinigung
von Metasternum und Intercoxal-Procels).
Allgemeine Systematik. | B)
solehe an die Hand! Zum leichteren Verständnifs werde ich mich
im Folgenden einiger Termini' techniei bedienen. Die (meist tiefe)
Furche auf dem Pronotum, welche (in gewisser Entfernung) dem
Vorderrande parallel verläuft, bezeichne ich als Pronotal-Suleus!);
die entsprechende auf der Unterseite?) als Prosternal-Suleus; die
Nahtlinie, welche (eventuell) das Pronotum lateral begrenzt, als
Pronoto-episternal-Naht. Zwischen Epimeren und Episternen ver-
läuft die Epimero-episternal-Naht; die, welche (eventuell) vor den
Vorderhüften die Grenze zwischen Episternal-Platte und Proster- .
num bildet, ist die Prosterno-episternal-Naht, resp. bei stärkerer
Entwicklung der Prosterno-episternal-Suleus. Häufig ist das Pro-
notum lateral mit einer scharfen Kante nach unten umgebogen, so
dafs (eventuell) ein schmaler Streifen zwischen dieser Kante und
der Pronoto-episternal- Naht differenzirt wird (der meist schon in
der Ebene der Episternen liegt): diese streifenförmige Platte nenne
ich Epipleuren des Prothorax. Die oft vorhandene feine Furche,
welche dem freien Vorder- resp. Hinterrande des Pronotum un-
mittelbar genähert verläuft (dem Rande viel näher als dem ent-
sprechenden Pronotal-Suleus!), verstehe ich unter dem Namen
Apical- resp. Basalsaum °).,
Wir haben nun folgende Einzelheiten betreffs des (vorderen)
Pronotal-Suleus zu unterscheiden: Er kann sich ohne jede Spur
von Unterbrechung als Prosternal-Furche fortsetzen (z. B. Tricon-
dyla aptera Oliv.). Oft sind beide nur durch eine feine Nahtlinie
von einander getrennt (z. B. die meisten Ex. von Therates fasciatus
Fabr.). Manchmal ist diese Trennungslinie besonders scharf aus-
geprägt und durch eine schmal aufgehobene Falte verstärkt (z. B.
bei einigen Stücken von Dromica clathrata Klg.); in anderen Fällen
1) Genau genommen mülste es heilsen „vorderer“ oder „api-
caler* Pronotal-Suleus, da eine ganz analoge Furche längs der
Basis vorhanden ist. Da der letzteren jedoch in der Systematik
eine viel weniger wichtige Rolle zufällt, verstehe ich im Folgenden
immer unter Pronotal-Sulcus, x«z '250y7v, die vordere Furche (ganz
ohne Werth ist übrigens der „hintere* oder „basale“ Pronotal-
Suleus durchaus nicht).
2) d. i. auf dem Prosternum, nur in äufserst seltenen Fällen
betheiligt sich an ihr auch noch ein schmales Stück der Episternen.
3) Hier gilt gerade das umgekehrte Verhältnifs! Der Basal-
saum ist weit wichtiger als der an der Spitze. Während jener für
ganze Gattungen (z. B. Cienostoma), ja sogar für eine ganze Tribus
(z. B. Collyridae) constant zu sein scheint, variirt der Apicalsaum
bisweilen bei derselben Species.
6 Allgemeine Systematik.
findet eine Aenderung in dem geraden Verlauf des Sulei statt,
indem z. B. bei der Gattung Eucallia der Pronotal-Suleus ziemlich
stark nach hinten umbiegt, um sich mit dem sternalen zu ver-
einigen. Weiterhin kann in der Gegend, wo beide Furchen sich
treffen, die Tiefe der Sulei erheblich abgenommen haben, so dafs
sie z. B. bei dem Genus Apteroessa auf den ersten Blick scheinbar
verlöschen. Bei einigen echten Cicindela- Arten (z. B. C. nitidula
Dj.) berührt der Vereinigungspunkt der Prosternal- resp. Pronotal-
Furche und Prosterno-episternal-Naht fast den Vorderrand des Pro-
thorax, doch diese beiden Sulei lassen sich unschwer bis zu dem-
selben Punkte!) verfolgen. In all diesen Fällen treffen also die
beiden Sulei direct oder indireet auf einander (oft ohne Grenze).
Nehmen wir auf der anderen Seite z. B. eine Pseudotetracha cylın-
drica Me. L., so vereinigen sich zwar auch die beiden Episternal-
Nähte und die dem Vorderrande stark genäherte Prosternal-Furche
in einem Punkte: der Pronotal-Suleus ist jedoch lateraliter ver-
kürzt und erlischt weit früher, sehr oft bleibt er durch die scharf
differenzirte Epipleural-Platte getrennt (z. B. Ozychila tristis F.)!
Stets verläuft der Pronotal-Suleus dem Vorderrande entfernter als
der auf der Bauchseite. Die letzte Möglichkeit besteht darin, dafs
die Prosterno-episternal-Naht die eigentliche Fortsetzung des
Pronotal-Suleus ist, während der nach vorn gerückte Prosternal-
Suleus viel schwächer entwickelt ist und bisweilen schon gänzlich
verlöscht, bevor er jene erreicht (Palaeomantichoridae). — Eine
bemerkenswerthe Eigenthümlichkeit findet sich noch bei einzelnen
Collyridae (z. B. einigen Derocrania-sp.). Bisweilen kommt es hier
zur Verdopplung der Sulei ?), andererseits aber auch mitunter zum
fast völligen Verlöschen der Prosternal-Furche; die Correspondenz
der Sulei ist theilweise etwas beeinträchtigt.
1) Ganz besonders bemerkenswerth sind diese Verhältnisse
bei dem Genus Eurymorpha (das ich deshalb jetzt auch als eigene
Gattung betrachte). Die von manchen Autoren erwähnten vorderen
Dornfortsätze des Halssch. gehören dem Mittelstück des Pronotum
an, da der Pronotal-Suleus sich vor ihnen bis zur Unterseite ver-
folgen läfst! Die Prosternal-Furche ist z. Th. äufserst seicht, aber
noch deutlich nachweisbar. Die Episternen reichen mit einem
kleinen Stück bis zum freien Vorderrande, letzteres trägt jedoch
ebenfalls eine kleine feine Furche, welche die beiden Sulei corre-
spondiren läfst (die Prosterno-episternal-Naht ist nur scheinbar die
Fortsetzung der dorsalen Furche, weil sie sich bis zum Vorder-
rande verfolgen lälst).
2) Einige Ex. von Mantichora-sp. zeigen ebenfalls eine leicht
Verdopplung des Prosternal-Suleus.
Allgemeine Systematik. 7
An der Basis des Prothorax haben wir sternal nur eine Furche
zu unterscheiden (die Epimero-episternal-Naht), welche meist tief
und dem Hinterrande parallel ist. Wenn sie sich von der einen
Vorderhüfte continuirlich über den Rücken als hintere Notal-Furche
und Epim.-epist.-Naht der anderen Seite fortsetzt, spreche ich von
„ringförmiger Basalfurchung“. Die Pronoto-episternal-Naht!) kann
dabei bis zum Hinterrande reichen, ja es kann sogar trotzdem eine
scharf begrenzte Epipleural-Platte vorhanden sein (im Gegensatz
zu den entsprechenden Verhältnissen am Vorderrande!), z. B.
Tetracha. fulgida Klg. — Bei Amblychila haben wir die besondere
Eigenthümlichkeit, dafs nur die obere Kante der Epipleural- Platte
eine leichte Unterbrechung bildet, indem dieselbe sich als hintere
Begrenzungslinie des Basalsaums fortsetzt und so eine Abbiegung
des epipleuralen Stückes der Pronotal-Furche (von dem dorsalen
Abschnitt) bewirkt. In anderen Fällen bleiben Sternal- und Notal-
Furche mehr oder weniger weit von einander getrennt: durch ein
dazwischen gesetztes Tuberculum, durch die ganze Breite der Epi-
pleuren ete. — Bei den Gattungen Agrius und Platychila erreicht
die obere Epipleural-Kante den freien Hinterrand.
Vom Basalsaum wäre noch zu erwähnen, dals er sehr häufig
(z. B. viele Tetrachen) auf der Scheibe breit unterbrochen ist.
Gleichzeitig kann er (und nicht der hintere Pronotal-Suleus!) die
Fortsetzung der Epimero-episternal-Furche bilden (z. B. Tetracha
insiynis Chd.). Dieselbe Correspondenz findet sich auch vielfach
dort, wo er geschlossen ist (z. B. Ozychila tristis F.; der mehrfach
gewundene Verlauf ist hier noch besonders auffällig). Bei den (6)
mir bekannten Arten der Gattung Omus Eschsch. correspondirt der
Basalsaum mit der Pronoto-episternal-Naht. — Man verwechsele
übrigens den Basalsaum nicht mit einer Querrunzelung der Basis,
wie sie sich z. B. bei einigen Pogonostoma-sp. findet.
Betrefis der Prosterno-episternal-Naht ist zu sagen, dals sie
(z. B. im Genus Tricondyla) ganz fehlen kann. In der weit über-
wiegenden Mehrheit bildet sie jedoch vor den Vorderhüften eine
scharfe Grenze bis zum Vereinigungspunkt der übrigen Furchen;
häufig erreicht sie den Vorderrand selbst. Rudimentär (in Gestalt
!) Dieser Name ist natürlich cum grano salis aufzufassen, da
die Naht ja eigentlich nur im Mittelstück des Halssch. zwischen
Pronotum und Episternal-Platte verläuft. Der Einfachheit halber
habe ich ihre eventuelle Verlängerung bis zu den freien Rändern
nicht besonders benannt.
8 Allgemeine Systematik.
einer kurzen Längsfurche vor den Vorderhüften) erscheint sie bei
einigen Euryoda-sp. etc.
Die Pronoto-episternal-Naht bietet weit wichtigere Verschieden-
heiten. Nur sehr selten fehlt jede Spur von ihr (z. B. vereinzelt
in der Gattung Ctenostoma), meist ist sie auch in solchen Fällen
noch stellenweise als kaum wahrnehmbar feine Curve zu finden.
Für gewöhnlich stellt sie eine einfache Linie dar, die meist bis zum
Vorder- und Hinterrande reicht; ihr Verlauf ist oft ein stark ge-
schwungener Bogen. Nehmen wir nun z. B. eine Distypsidera un-
dulata Westw., so finden wir sie im ganzen Mittelstück des Halssch.
verdoppelt, so dafs ein schmaler gekrümmter Streifen zwischen
ihr differenzirt wird: der Anfang zur Bildung einer Epipleural-
Platte. [Sehr interessant werden diese Verhältnisse bei einigen
Caledonica-sp., wo (wie z. B. bei Cal. acentra Chd.) der Prothorax
sich in der Mitte des Seitenrandes zu einem schmalen Fortsatz
verbreitert: die Unterseite dieses Processus gehört stets der Epi-
pleural-Platte.] In anderen Fällen reicht die letztere bis zum
Vorder- und Hinterrande und ist durch eine scharfe Kante von
dem übrigen, auch in einer ganz anderen Ebene gelegenen Pro-
notum getrennt (Ozychila tristis F. z. B. veranschaulicht dieses
Verhältnifs: der Pronotal-Suleus ist eben durch die ganze Fläche
dieser scharf begrenzten Epipleural-Platte vom Prosternal-S. ge-
schieden). Manchmal ist die obere Grenze nicht so scharf ausge-
sprochen: so sehen wir z. B. bei Megacephala ezcelsa Bat., wie
diese Grenzkante hinter der Mitte allmählich verlischt, um schliels-
lich ganz zu verschwinden. Seltener sind jene Fälle, wo sie auch
schon vorn fehlt und nur aus dem frühzeitigen Versiegen des
Pronotal-Suleus zu erkennen ist, dals hier eigentlich eine oblitte-
rirte Epipleural-Platte vorhanden sein muls (z. B. Pseudotetracha
cylindrica Me. L.). Schliefslich sind es wiederum die Palueomantt-
choridae, welche eine letzte Eigenthümlichkeit darbieten: die Pro-
noto-episternal-Naht hat hier 2 fast senkrecht nach unten abgehende
Schenkel; hinter der Mitte des Seitenrandes beginnt eine Art Epi-
pleural-Platte (resp. ein Aeguivalent derselben) sich zu differen-
ziren: hinten-unten ist bisweilen eine Grenzmarke sichtbar, hinten-
oben geht sie unmerklich in das umgeschlagene Pronotum über.
Die Stelle, wo bei den meisten anderen Gattungen die Hinter-
Winkel des Halssch. hervortreten, bleibt fast immer sichtbar.
Viel weniger complieirt liegen die Verhältnisse beim Meso-
und Metathorax, wo ich hauptsächlich die Entwicklung der Pleural-
Platten berücksichtigt habe. Es handelt sich hier einerseits um
Allgemeine Systematik. 9
die relative Grölse dieser Theile zu einander, andererseits besonders
um die Gestalt der Episternen !) der Hinterbrust. Bei den gewöhn-
lichen Cicindela-Arten bilden die Seitenstücke des Mesothorax einen
schmalen queren (mehrfach gekrümmten und aus Episternen und
Epimeren deutlich zusammengesetzten) Abschnitt, der im Verhältnifs
zu den grolsen plattenförmigen Episternen des Metathorax zurücktritt.
Bei den Dromica-Arten ?) liegen ganz andere Verhältnisse vor. Die
in Frage stehenden Theile des Mesothorax sind auf Kosten der Hinter-
brust gewaltig vergrölsert und die Episternen der letzteren auf eine
kleine, fast immer dreieckige Platte zusammengeschrumpft. Während
aber in diesen beiden Fällen ?) das Episternum des Metathorax seinen
plattenförmigen Charakter bewahrt, finden wir etwas völlig Verschie-
denes bei den Otenostomidae und Collyridae. Hier ist dasselbe eigent-
lich nur durch einen longitudinalen Suleus repräsentirt: man sieht
einen schmalen Längsstreifen, der von vorn bis hinten deutlich (meist
tief) gefurcht ist. Um sich den Unterschied besonders klar zu machen,
vergleiche man eine Heptodonta tricondyloides Gestro, welche in
der äufseren Gestalt jenen beiden ersten Tribus verhältnilsmälsig
ähnlich ist. Das Episternum der Hinterbrust ist bei ihr auch etwas
verschmälert, seine plattenförmige Ausdehnung tritt aber vor Allem
nach vorn zu besonders hervor und die im hinteren Abschnitt
sichtbare Längsfurche ist vorn überhaupt nicht mehr vorhanden.
Die Merkmale, welche der Länge der Tasterglieder entlehnt
sind, habe ich möglichst wenig heranzuziehen das Bestreben ge-
habt; das Verhältnifs zwischen den beiden Endgliedern spielt daher
in meiner Systematik eine ganz nebensächliche Rolle und ist mehr
der Vollständigkeit halber erwähnt. Etwas mehr benutzte ich das
zwischen den 3 ersten, da es viel constanter ist. Eine gröfsere
Wichtigkeit habe ich jedoch nur dem Basalglied der Lippen-Taster
noch zugesprochen (in seinem Verhalten zum Kinn-Ausschnitt).
Gern konnte ich mich zwar auch nicht dazu entschlielsen, doch
1) Die Epimeren der Hinterbrust scheinen für die Systematik
gar keine Bedeutung zu haben!
2) Weitere (aber nur relative) Gattungscharaktere sind: Skulp-
tur, Zeichnung, komplieirte Behaarungsverhältnisse, Bildung der
Fühler und Fld.-Spitze, Verwachsung der Fld.-Nabt ete.
3) Besondere Impressionen können vorhanden sein, befinden
sich indessen stets hinten und erreichen nie den Vorderrand (ab-
gesehen von etwaigen Rand-Sulei): So besitzt Caledonica Mnis-
zechi Thms. z. B. hinten zwei tiefe Gruben, von denen jedoch die
letztere ein Aequivalent der Epimeren darstellt. Distypsidera Gruti
Pasc. zeigt einen hufeisenförmigen Eindruck, dessen nach vorn
offene Schenkel aber erst etwa in der Mitte beginnen etc,
10 Allgemeine Systematik.
war ich bei der Abgrenzung der Megacephalidae dazu gezwungen.
Für alle bisher beschriebenen Arten stimmt dieses Kennzeichen;
übrigens hat es (durch die Isolirung der Palaeomantichoridae und
Platychilidae) erheblich an praktischem Werth gewonnen.
Bei dieser Gelegenheit ist es wohl am Platze, auf die Stellung
der Ctenostomidae einzugehen, welche (vor Allem nach Lacordaire)
wegen des Fehlens des freien Zahnes auf der Spitze der inneren
Lade des Unterkiefers den Carabiden am nächsten stehen sollen.
Jam. Thomson !) hatte daraufhin die ganze Familie in 2 Gruppen
getheilt, denen er die schrecklichen Namen Metoniciarthres und
Anoniciarthres gab. Gelegentlich habe ich manchmal diese Unter-
gruppen erwähnt, frage mich jedoch heute vergeblich, was für
einen Werth diese Eintheilung hat. Jetzt kann ich in dem freien
Endzabn überhaupt nichts so Besonderes mehr erblicken. Mit
demselben Recht könnte man z. B. die viel gröfsere Differenz in
der rudimentären Bildung der äufseren Lade des Unterkiefers
(welche die Tribus der Theratidae im Gegensatz zu allen übrigen
Cicindeliden und Carabiden darbietet) aus der Summe aller Merk-
male herausgreifen und hiernach die Familie der Cicindeliden in
2 grolse Unterabtheilungen gruppiren. Die Verkümmerung dieser
äufseren Lade ist sogar viel bemerkenswerther als die der inneren,
weil jene viel weniger Variationen unterworfen ist in der Klasse
der Geodephagen-Adephagi. Man vergleiche nur die Tafeln der
trefflichen Arbeit, welche G. Horn über die Genera der Carabiden
geliefert hat (Trans. Am. Ent. Soc. IX, 1881). Die innere Lade
zeigt dort solch gewaltige Verschiedenheiten, dals man sehr wohl
darüber schwankend werden könnte, ob ihr denn überhaupt noch
ein Werth in der Beurtheilung der Verwandtschaft ?) zugesprochen
werden soll. Erstens hat z. B. niemand bewiesen, dafs der Zahn
bei allen Cieindeliden frei beweglich ist, zweitens wäre in dem
Vorhandensein oder Verschwinden einer Naht nichts Sonderliches
zu finden (ähnliches kommt in der Anatomie häufig vor), drittens
ziehe man die eigenthümliche Bildung bei den Gattungen Trigono-
dactyla, Tetragonoderus, Eucaerus ete. in Betracht. Ich will hierbei
nicht auf die Streitfrage eingehen, ob die Trigonodactyliden (wie
Audouin, Schmidt-Goebel, Schaum, Lacordaire etc. angegeben
haben) ebenfalls einen freien Endzahn besitzen oder nicht (wie
1) In seiner flüchtigen „Monographie des Cieindelides“, p. 3.
?) Nach einem einzigen, willkürlich gewählten Kennzeichen
ist es überhaupt stets milslicn, die Verwandtschafts-Verhältnisse
zweier Familien kategorisch zu beurtheilen.
Allgemeine Systematik. 11
G. Horn in seiner Arbeit bestimmt erklärte). Nur ein Hinweis
auf die Inconsequenz Lacordaire’s sei mir gestattet, der behauptete,
dals die Ctenosiomidae wegen ihres fehlenden Zahnes den Carabiden
am meisten verwandt wären, während er bei den letzteren in dem
(nach seiner Anschauung zum mindesten) vorhandenen Zahn der
Trigonodactyliden keine so evidente Verwandtschaft mit den Ciein-
deliden zu sehen schien. Weshalb hat er sie nicht an den Anfang
ihrer Familie gestellt, da ja nach ibm der Endzahn — mit Bint-
ansetzung aller übrigen Verhältnisse — das absolute Kriterium der
Affinität sein sollte? Um jenem grolsen Entomologen gerecht zu
werden, muls man sich allerdings in die damalige Zeit zurück-
versetzen, wo man immer noch, trotz allem, unter dem Eindruck
stand, dafs in dem Vorhandensein des Zahnes ein Unterschied
zwischen Cicindeliden und Carabiden im Allgemeinen vorhanden
sei. Die nahen Beziehungen, welche zwischen den Tribus!) Cteno-
stomidae und Collyridae bestehen, hatte man nicht mehr beachtet und
es fehlte so ein echtes Bindeglied zwischen jenen ersten und den
übrigen Cieindeliden-Gruppen. — Ich stehe voll und ganz auf dem
Chaudoir’schen Standpunkte und kann nur in den 3 Mantichoriden-
Tribus die nächsten Verwandten der Oarabiden erblicken! Hat
doch Lacordaire selbst einen Augenblick geglaubt, dals Agrius
eine Gattung dieser Familie sei (vergl. Chevrolat, Ann. Soc. France
1854, p. 665)! In den Palaeomantichoriden ?) haben schon Latreille,
Mac Leay und Kirby die Anklänge zu den Anthien herausgefunden;
auch Lacordaire gestand sie ein (in seiner Revision p. 14). Als
ganz neues Moment kann ich hierzu die überraschende Thatsache
anführen, dafs die Gattung Mantica Kolbe g' (2?) einen deutlichen,
wenn auch seichten Ausschnitt im unteren Drittel der Vordertibien
zeigt (was ja bei den meisten Carabiden-Genera Gesetz ist). Dals
schliefslich Platychila in ganz auffälliger Weise an Omophron erinnert,
ist stets hervorgehoben worden (vergl. vor Allem Chaudoir, Bull.
Mose. 1860, p. 64!). — An was für Carabiden-Genera auf der
anderen Seite die Ctenostomidae habituell sich anschlielsen sollten,
weils ich nicht.
!) Siehe die Tabelle p. 15. — Aufserdem vergleiche man ein-
mal irgend eine buckelige Tricondyla mit einem buckeligen Cteno-
stoma etc.
?) Das fünfte Ventral-Segment des Abdomens trägt bei dieser
Tribus eine tiefe Ventralstriga, welche (im Gegensatz zu dem
gewöhnlichen Verhalten bei gewissen Caraben) dem Hinterrande
ger.ähert ist.
12 Allgemeine Systematik.
Die Tribus der Ozychilidae ist in meiner Systematik ganz
verschwunden. Ein Blick auf die beigegebene Skizze der verschie-
denen Oberlippen diene zur Erläuterung:
ee A
I. Tetracha brasiliensis Kirby. V. Pseudozych. bipustulata Latr.
II. Metriochila nigricollis Reiche. | VI. Ozychila Pineli Guer.
III. Phaeozantha testudinea Klg. | VII. Ozychila Lucasi Fit.
IV. Ozychila Oberthüri m.
Nach Chaudoir (und Fleutiaux) sollte I—-III und IV—VII nach
demselben Typus gebaut sein. Chaudoir behauptete: „labrum valde
porrectum, conicum: Ozychilini!* Mir will scheinen, dafs man
von 2 so grundverschiedenen Figuren wie V und VII nicht gleich-
zeitig sagen könne, sie wären konisch. Mein verehrter Pariser
Kollege Fleutiaux ging gar so weit, kategorisch zu erklären: „labre
avance, pluslong que large: Ozychilini“ — „labre transversal,
plus large que long: Megacephalini!“ Wohiu danach IV, V und
VII zu stellen wären, mag der liebe Himmel wissen!
Freilich sind ja I—III nur relativ wenig in der Mitte vorgezogen
im Verhältnifs za den übrigen; jeder Unparteiische wird aber zu-
geben müssen, dals von den 3 Formen III, IV und VII die beiden
ersteren mehr zusammen gehören und VII nach einem ganz anderen
Typus gebaut ist. Eine scharfe Grenze nach dem mathematischen
Verhältnifs der Länge zur Breite zu bestimmen, würde schon des-
halb schwierig sein, weil die Oberlippen der Orychilae-sp. sehr
variabel sind! — Man könnte einwenden, dafs vielleicht andere
Gründe für die Selbständigkeit der Ozychilini. vorhanden wären.
Bei Chaudoir und Fleutiaux dürfte man vergeblich danach suchen!
Die Fld.-Zeichnung ist auf jeden Fall nicht zu verwerten, denn
erstens giebt es in beiden Gruppen einfarbige Arten in Anzahl,
und zweitens kommen auch bei einigen Megacephalidae (z. B. Sty-
phloderma-sp.) centrale helle, resp. (z. B. Phaeozantha-sp.) centrale
dunkle Flecken vor. Im Bau des Abdomens der 22 liegt dagegen
ein positiverer Unterschied, indem das 5. (etwas weniger auch das 6.)
Segment !) bei den Ozychilini ganz auffallend zurücktritt. (Beim
Genus Orychila ist das 3. und 4. Segment sehr stark verbreitert,
das 5. und 6. manchmal von aufsen gar nicht mehr sichtbar; die
!) Als erstes zähle ich das erste sichtbare Segment!
Allgemeine Systematik. | 13
Pseudoxychilae bieten fast ebenso schroffe Differenzen dar; in der
Gattung Chilozia !) tritt das 5. Segment schmal, das 6. breit zu Tage.)
Wir haben also ein sicheres Merkmal für 22, ein relatives
für 9'Q: Das wäre alles, was für die Trennung der beiden Gruppen
sprechen könnte! Auf der anderen Seite ist die Aehnlichkeit in der
Lebensweise, dem Vaterlande, der Fld.-Skulptur, den Mundtheilen,
der Bildung der Stirn und Halssch.-Form, dem Habitus (man denke
nur an Raminagrobis Chabrillaciı Thms., Tetracha oxychiloides m.
ete.!) und der Färbung (vor allem der Extremitäten, beziehungs-
weise ihrer Variationsfähigkeit) zu eklatant, als dass ich darauf
noch genauer einzugehen -brauchte. Das Urtheil wird damit gegeben:
Wer meiner Einführung gefolgt ist, muls sich gegen die Selbständig-
keit der Ozychelini entscheiden! Zu der Aufstellung einer eigenen
Tribus würde mehr gehören, als die gegebenen Differenzen. Die
beiden Gattungen Collyris und Tricondyla sind z.B. durch
weit mehr und absolutere Charaktere getrennt, als es
diese Tribus sein würden, trotzdem ist noch niemals einer
aufden Gedanken gekommen, 2 Gruppen für die Collyri-
dae zuschaffen! Was als Gattungs-Kriterium genügt, reicht nicht
ohne Weiteres für die Etablirung einer eigenen Tribus hin!
Das Resultat meiner Untersuchungen (siehe p. 15/16) besteht in
der Eintheilung der Cicindeliden in 8 Haupt-Tribus (von welchen
die 2 ersten, die 3. und 4. sowie die 4 letzten sich unter einander
etwas näher stehen. Streng gedacht sind nur die Otenostomidae
der früheren Autoren übernommen! Die Collyridae, Cicindelidae
und Megacephalidae wurden zwar in derselben Begrenzung beibe-
halten, jedoch ganz neu begründet. Therafidae, Neomantichoridae,
Palaeomantichoridae und Platychilidae fehlen in der früheren Litte-
ratur. Die scharfen Definitionen finden sich in der Synopsis p. 16;
an dieser Stelle beschränke ich mich darauf, einige allgemeinere
Gesichtspunkte relativeren Werthes zu geben — was immerhin
nicht ohne Wichtigkeit für das Verständnils dieser Tribus ist.
Die Fühler bieten besondere Eigenthümlichkeiten bei den 4
ersten ?) Tribus (abnorm lang, Mittelglieder verdickt resp. ver-
breitert ete., Endglieder gekrümmt oder verbreitert), bei den 4
letzten ?) sind sie stets einfach fadenförmig. Differenzirte Orbital-
!) Die Gattung Chiloria hat das 5. Tarsalglied verdiekt und
unten dicht beborstet. ;
2) Ctenostomidae, Collyridae, Theratidae, Cicindelidae.
3) Megacephalidae, Neomantichoridae, Palaeomantichoridae, Platy-
chihdae.
14 Allgemeine Systematik.
Platten mit stark hervorquellenden Augen kommen gleichfalls nur
bei jenen, nie bei diesen vor. Trib. I—III enthält ausschliefslich,
V—VIII gar keine auf Bäumen lebende Arten. Schliefslich wäre
für die Gesammtheit der letzteren noch anzuführen, dals 2 Ver-
tiefungen (meist Grübchen, seltener Längsfurchen) auf der vorderen
Stirn fast constant nachzuweisen sind. — Gelbliche Zeichnungen
finden sich bei allen aufser Trib. VI—-VIII, dunkle nur bei Trib.
III—V und VIII; spitze Tuberkeln auf den Fld. bei Trib. I (stets
spärlich und minimal), V und VII; kleine eircumskripte Fld.-Höcker
bei Trib. III und IV; Längsrippen (Fld.) bei IV, VI und VII;
gelbe resp. röthliche, stellenweis dunkel geringelte Extremitäten
besonders häufig bei Trib. II, III und V, seltener IV (strohgelbe
Extremitäten hat sonst noch Trib. VIII); strohgelbe Grundfarbe
(vor allem Unterseite und Fld.) bei III, V und VIII, selten IV;
scharfe, lange laterale Fld.-Dorne (apical) bei III, bisweilen auch
I, IV und V; hinten bucklig aufgetriebene Fld. bei Trib. I und II;
besonders schmale Oberlippen bei VI und VII (z. Th. nicht ganz so
breit als die Distanz zwischen der Fühler-Insertion). Völlig un-
behaart ist der Körper bei den Theratidae und Platychilidae. —
Für die einzelnen Tribus wäre noch etwa Folgendes zu bemerken:
Bei den Ctenostomidae ist die Fld.-Spitze meist besonders differen-
zirt. — Bei den Collyridae findet sich bisweilen eine röthliche
Entfärbung, besonders der hinteren Fld.-Partie, welch’ letztere nie-
mals eine Spur von Zeichnung trägt. Von allen Cieindeliden
kommen hier die kürzesten und nach dem Ende zu am meisten
cylindrisch verdiekten Fühler vor. — Für die Theratidae sind
gleichzeitige partielle Entfärbungen der Ober- und Unterseite cha-
rakteristisch. Die Zeichnungen bestehen in stellenweiser Entfär-
bung der Fld. Historisch ist interessant, dafs ihre Stellung noch
bis in die letzte Zeit zwischen Tribus II und III pendelte. — Bei
den Cicindelidae zeigt sich nur selten eine Entfärbung der Unter-
seite (Hiresia), noch seltener der Oberseite (Thopeutica). Dichte
Behaarungen des Körpers (z.T. Vortäuschung von Fld.-Zeichnungen,
Behaarung der Epipleuren der Fld., Schildchen, Lippe ete.), com-
plieirte Zeichnungen der Fld. (welche die letzteren ganz einfarbig
weifslich resp. gelblich erscheinen lassen können) kommen nur bei
dieser Tribus vor. — Die Fld.-Zeichnung der Megacephalidae !)
besteht fast immer in unscharf begrenzter partieller Entfärbung. —
Die Neomantichoridae scheinen alle (Agrius?) Nachtthiere zu sein;
1) Für Aniaria ist der eircumseripte gelbe Fleck am Rand des
6. Bauchsegments charakteristisch,
Synopsis der Tribus. 15
fast immer sind sie schwärzlich; die Epipleuren des Prothorax
scharf begrenzt.. Ihre Fld.-Skulptur !) oft besonders differenzirt. —
Bei den Palaeomuntichoridae zeigt die Form der Fld. eine bemer-
kenswerthe Aberrationsfähigkeit; Asymmetrieen kommen öfters vor;
Körper und Schienen variiren häufig bräunlich; Mandibeln bis-
weilen gewaltig entwickelt. — Die Lebensweise der Platychilidae
(& la Omophron!) und ihre Färbungsvarietäten sind recht eigenartig.
Auch ihre systematische Stellung ist durch das beständige Schwanken
zwischen Megacephalidae und Mantichoridae auffällig.
Ich kann nicht schliefsen, ohne an dieser Stelle noch einmal
der Liebenswürdigkeit des Hrn. Gounelle in Paris zu gedenken,
der mich durch sein kostbares Material an brasilianischen Cteno-
stomas in collegialster Weise unterstützt hat. Dr. W. Horn.
Synopsis ?) der Tribus.
I. Episternum des Metathorax schmal streifen-
förmig, bis vorn gefurcht. [Mesothorax stark ent-
wickelt (lang). Prosterno-episternal-Naht oft ob-
litterirt. Basalfurchung ringförmig.]
/ Innere Lade des Unt.-Kief. ohne Zahn. Lippen-Taster stark
verlängert; drittes Gld. im Verhältnils zum ersten sehr lang und
dünn, in derselben Richtung. Orbital-Platten nie scharf diffe-
renzirt. Viertes Gld. der Mittel- und Hintertarsen nie stark
asymmetrisch . . » 2. 2.2.2... I Ctenostomidae Lac.
er
\ Innere Lade des Unt.-Kief. mit Zahn. Lippen-Taster ver-
kürzt; drittes Gld. im Verhältnils zum ersten nie lang: ent-
weder stark verdickt oder gekrümmt. Orbital-Platten scharf
differenzirt. Viertes Gld. der Mittel- und Hintertarsen fast
immer stark lateralwärts gelappt. Prosterno-episternal- Naht
oblitreniett 0. sau. 200. en Il Collundaaekend
I. Episternum des Metathorax plattenförmig,
nie bis vorn gefurcht. Innere Lade des Unt.-Kiefers
mit freiem Zahn. [Mesothorax meist schwach ent-
wickelt (kurz). Prosterno-episternal-Naht sehr
selten oblitterirt.]
1) Die Fld.-Skulptur zeigt bei allen Tribus mit Ausnahme von
VIII und eventuell noch VI ganz erhebliche Variationsfähigkeit.
?) Ueber die Einzelheiten siehe p. 5 —9.
16
Prosternal-
Suleus ist d.
Fortsetzung
d. Pronotal-
Suleus.
Orbit.-Plat- \
ten biswei-
len scharf
differenzirt.
Prosternal-
Suleus !) ist
nie d. Ver-
längerung
d. Pronotal-
Sule.; Orbi-
tal- Platten
nie differenz.
[Epist. selt.
schwach,
nie dicht be-
haart. Aeu-
(sere Lade
d. Unt.-Kief.
lang 2glie-
derig.]
Synopsis der Tribus.
Aeufsere Lade d. Unt.- Kief.
rudimentär. Viertes
Tarsalgld. fast immer stark verkürzt-verbreitert-herz-
förmig. Orbital- Platten scharf differenzirt.
| nackend. Basalfurchung ringförmig.
Körper
III. Theratidae m.
Aeufsere Lade d. Unt.-Kief. lang 2gliedrig. Viertes
Tarsalgld. nie verbreit.-herzförmig.
selten scharf begrenzt.
farchung variabel
; Sebultern
überragen
d. Hinter-
ecken des
Pronotum.
Prosternum
zwischen d.
Hüften kurz
aufsteigend
gebogen.
Pronotal- u
Prost. -epi-
sternal-Sul-
cus bleiben
getrennt.
Schienen nie
dicht gleich-
mälsig bebor-
Basal-
stet.
furch. var.
, trennt.
De BE
Hinterecken | Pronotal- u.
Orbital- Platt.
Körper oft behaart. Basal-
IV. Cicindelidae Lac.
Di Gld.d. Lipp.-Taster
überragt weit den Kinn-
| Ausschnitt, zweites im Ver-
hältnifs zum ersten meist
sehr klein. Zahl u. Gröfse
der sichtbaren Abdominal-
Segmente oft variabel. Hin-
terhüften vor d. intercoxal.
Processus sehr selt. (schmal
'u. membranös!) getrennt.
V. Megacephalidae Lac.
Erstes Gld. d. L.-T. über-
‚ragt nie stark d. Kinn-Aus-
‚schnitt, zweitesrelativgrofs.
Drittes Gld. d. Kief.-Tast.
nie viel länger als viertes.
Hinterhüften vor d. intere.
Proc. stets (meist breit u.
fast nie membranös) ge-
Pronotum u. Fld.
VI. Neomanti-
choridae m.
d. Pronotum f Prost.-epist.-Sule. flie[sen zus.; Schienen
überragen d.| dicht gleichmäls. beborst.
Epipleur. oblitt.;
Schultern.
Be
[Pronot.-Basis
Basalfurch. ring-
Prosternum | förmig. Pronotum u. Fld. zahlreich beborst.
zwischen d. Drittes Gld. d. Kief.-Tast. viel länger als
Hüften hori-
BET
Hinterhüften vor d. intercox. Proc.
zontal nach ih. u. nie membranös getrennt.]
hinten ver-
E gert.
VI.
Palaeomantichoridae m.
[Epipleur.-Platte d. Prothor. überall scharf
K obere Kante trifft d. Hinterrand.]
=) Prost.- Suleus ist dem Vorderrande genähert.
VIII. Platychilidae m.
Tribus I CTENOSTOMIDAE Lac.
Anonychiarthria.
Anoniciarthres Thms., Monogr. Cie. 1857, p. 3.
Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 und 117 (Sep. p. 13 und 37). —
Gen. Col. I, 1854, p. 5 und 30. — Chaud., Bull. Mosc. 1860,
p. 270. — (Lap. et Gory, Hist. Nat. Icon. I, 1837, t. 1). —
(Thms., Mon. Cie. t. 1, f. 2) !).
Collyriens Brll. (ex parte), Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 97.
Ctenostomites Lap., Et. Ent. 1835, p. 33. — Hist. Nat. I, 1840, p. 22.
Longicollia Kirby (ex parte), Faun. Bor. Am. 1837.
Collyridae Hope (ex parte), Vol. Man. II, 1838, p. 13.
Gestalt schlank. Aeufsere Lade des Unterkiefers sehr
lang und dünn. O.-Lippe mehrzähnig, nie sehr kurz. Orbita
nicht deutlich entwickelt. Augen mälsig oder wenig
vorspringend. Fühler sehr lang, Endgld. nie verdickt,
1.—4. Gld. meist nackend, 6.—11. stets matt und mit anliegender,
kurzer, dichter Behaarung und einzelnen längeren Haaren an der
Spitze. Taster auffallend verlängert, hängend. Kiefer-
Taster: letztes Gld. länger als vorhergehendes. 3. Lippen-T.-
Gld. sehr lang und in der Richtung der ersten. Mittlere
Gld. beider mit langen Haaren besetzt, alle Endgld. basalwärts
verdünnt, distalwärts meist besonders differenzirt und mit bräun-
licher Spitze. Stirn flach, Collum deutlich vorhanden (aber
niemals steil zum Vertex ansteigend). Oberseite des Kopfes
nie gänzlich skulpturlos und (wie auch die Wange) oft be-
haart (besonders häufig vereinzelte lange Haare). Mittelstück des
Prothorax oval oder ovoid, seltener kugelig aufgetrieben (niemals
auffallend verlängert etc.), oft behaart; Transversalfurchen
tief, Pronotal- und Prosternal-Suleus fliefsen — oft ohne Grenze
1) Die eingeklammerten Citate sind weniger wichtig.
Deutsche Entomol, Zeitschr. 1898. Heft I, [März 1898.)
18 Tribus 1. CTENOSTOMIDAE Lac.
— in’ einander; Episternal-Fläche glatt; Episternal-Nähte häufig
fehlend. Insertion der Vorderhüften weit nach hinten. Mesothorax
stark entwickelt; ebenso lang, häufig länger als Metathorax. Mittel-
stück oft behaart; seine Epimeren meist dreieckig, bisweilen wenig
scharf abgrenzbar oder unregelmäfsig. Episternen der Hinterbrust
schmal, bis vorn gefurcht; die entsprechenden Epimeren stets un-
deutlich, sehr häufig fehlend, oft durch ein Grübchen angedeutet.
Fld. fast immer mit Haaren (besonders vereinzelten langen)
versehen, meist dicht und stark skulpirt (oft, besonders in der
Mitte, mit zusammenfliefsenden [eingestochenen] Punkten resp.
Querrunzeln), nach: der Spitze zu glatter resp. skulpturlos. Gröfste
Breite meist weit hinter der Mitte (bisweilen ganz parallel). Ab-
domen häufig behaart: g' mit 7 sichtbaren Segmenten, 2 meist
ebenfalls (sonst 6). Das eventuelle 7. (2) fast immer bräun-
lich entfärbt und granulirt. Cerci mehrkrallig (2—4). Mittel-
tibien QI distaliter etwas dichter behaart. g' 3 ersten Glieder
der Vordertarsen verbreitert: drittes stark, viertes schwach asym-
metrisch.
Vaterland: Madagascar und heise Amerika.
Lebensweise: Baumthiere, behende Läufer, schlechte Flieger.
% Gattungen: Pogonostoma Klg. und Ctenostoma Klg.
Pogonostoma.
Madagascar (Nossi-Be, Ste. Marie).
Fühler fast stets!) mit stark gekrümmten Endgliedern, häufig
länger als der Körper. Erstes Gld. der Lippen-Taster überragt
weit den Kinn-Ausschnitt. Zweites Gld. der Kiefer- Taster stets
mit dichter, kurzer Behaarung, und ohne medialen Ausschnitt.
Stirn immer dicht und gleichmäfsig skulpirt, stets ohne Orbital-
Cristae. Das dicht gerunzelte Mittelstück des Pronotum ist durch
eine scharfe Episterno-notal-Grenze von der geglätteten Episternal-
Fläche getrennt. Prosterno-episternal-Naht stets scharf. Mittelstück
des Mesosternum stets beh. Fld. |, mit deutlichen Schultern, fast
immer dicht und kurz behaart, niemals mit gelblichen Makeln.
Drittes Gld. der Vordertarsen g' distaliter schräg nach innen vor-
gezogen, vorletztes g'- Abdominal- Segment höchstens mit sehr
schwachem Ausschnitt in der Mitte des Hinterrandes, Q@ 7. hinten
breit gerundet mit stiftförmigem Fortsatz. Färbung dunkel, bald
Tribus I. CTENOSTOMIDAB Lac. 19
mehr bläulich, grünlich oder schwärzlich. Pronotum ohne Basalsaum.
(Basis bisweilen seicht quergerunzelt!)
Ctenostoma Klg.
Heilse Amerika (Süd- Mexico — Nord - Argentinien).
Fühler nie mit stark, sehr selten mit schwach gekrümmten
Endgliedern, höchstens von Körperlänge. Erstes Gld. der Lippen-
Taster überragt nur selten deutlich den Kinn-Ausschnitt. Zweites
Gld. der Kiefer-Taster niemals mit dichter kurzer Behaarung, bis-
weilen !) mit medialem Ausschnitt. Stirn äufserst selten dicht
gleichmälsig skulpirt (fast immer mit Kreuz- und Querfurchen und
eventuell dazwischen gestellten Punkten), Orbital-Cristae bisweilen
stark entwickelt. Das niemals dicht und gleichmäfsig skulpirte
Mittelstück des Pronotum ist nie durch eine scharfe Episterno-notal-
Furche von der Episternal-Fläche getrennt. Sterno-episternal- Naht
oft fehlend. Mittelstück des Mesosternum selten ?) behaart; Fld.
oft ohne deutliche Schultern, seltener |, höchstens an der Spitze
dicht und kurz beborstet, meist mit gelblicher Zeichnung. Drittes
Gld. der Vordertarsen g' distaliter stark nach innen gelappt, vor-
letztes Z' Abdominal- Segment mit deutlichem Ausschnitt in der
Mitte des Hinterrandes, $% 7. einfach zugespitz. Färbung sehr
variabel, oft (bes. Anhänge) bräunlich ete. — Pronot. mit Basalsaum.
POGONOSTOMA Klug.
Wiegm., Arch. 1835, p. 382. — Lap. et Gory, Hist. Nat. Ie. I,
1837, p. 1—10, t. 1—3. — Hist. Nat. I, 1840, p. 23. — Lae.,
Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 und 117 (Sep. p. 13 und 37). —
Gen. Col. I, 1854, p. 31. — Chaud., Bull. Mosc. 1848, p. 20;
1860, p. 270. — (Thms., Mon. Cie. 1857, t. 1, f. 2). — Raffray
(mores), Bull. Soc. Ent. Fr. 1883, p. XXVIII. — Kunckel:
Grandidier, Hist. Phys. Nat. et Pol. Madag. Vol. XXII, Tom. II,
Atlas I partie, 16 fasc. (tabulae sine descriptionibus) 1887. —
W. Horn, Deutsche Entom. Zeitschr. 1893, p. 13.
Stenocera Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 109.
Psilocera Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, p. 470.
Tachybaenus Dup. i. l., Dej. i. l., Cat. III, ed. 1837, p. 6.
Oberlippe bisweilen lang, Clypeus häufig behaart, Taster-
Endgld. meist gekrümmt und mit Ausschnitt vor der Spitze, zweites
Kiefer-Taster-Gld. sehr lang und mit scharfer Innenkante, letztes
1) z.B. Ct. formicarium F., Chaudoiri m., Jekeli Chevr., Heydeni m.
?) z.B. Ct. rugosum Klg., brevicorne m.
”
20 POGONOSTOMA King.
auffallend lang, erstes Lippen-T.-Gld. distalwärts verbreitert und
mit medialem Fortsatz. Stirn meist mit vereinzelten langen, ziem-
lich selten mit dichteren kurzen Haaren; innen vor den Augen
häufig je eine seichte Längsfurche; Vertex meist mit flacher Grube.
Pronotum bisweilen (besonders an den Rändern) behaart; Episternen
des Mesothorax annähernd so lang wie die des Metathorax, häufig
behaart (bisweilen ziemlich dicht). Hinterhüften fast immer behaart; -
Fld. neben der Naht im vorderen Drittel mit mehr oder weniger
ausgesprochener Vertiefung (die oft glatter ist); Querrunzeln niemals
stark ausgebildet; Spitze häufig mit langen Dornen resp. scharfen
Ecken, bisweilen abgerundet und mit tiefem Nahtausschnitt. Fühler-
Gld. nie verdiekt, mit variabler Behaarung der 4 Anfangsgld.;
Beine lang, Schenkel distaliter nie keulenförmig verdickt, niemals
gleichmälsig (wie die Tarsen) dicht-kurz behaart. — Selten sind
Taster, Kniee, Trochanteren gelblich gefärbt, noch seltener die
Spitzen der Schienen, einzelne Abschnitte der Fühler, Vorder- und
Hinterrand des Hlschd. ete. — {Q2-Cerci scheinen stets 2 lange
Krallen und eine mediale kleine zu tragen. Das Fehlen entwickelter
Flügel habe ich bei keiner Art sicher konstatiren können.
Variationsfähigkeit der Arten: Allgemeine Färbung der Ober-
seite. Länge und Form der Ö.-Lippe. Breite des Mittelstückes
des Prothorax und Skulptur seines Vorder- und Hinterrandes. Die
Dichte und Tiefe der Fld.-Skulptur, sowie die Tendenz zur Runzel-
bildung; Länge und Abschleifung der Spitzendornen resp. Kanten
(ein langer Mitteldorn kann z. B. ganz verschwinden etc.).
Ueber die Lebensweise vergleiche Raffray 1. c.
I. Species magnae et illae magnitudine media, quarum angulus
apicalis externus g\ distinctus; hoc angulo 25‘ nunquam deficiente
[g' fere semper spinoso, in una !) specie solummodo acuto, in una
varietate ?) unius speciei rotundato]; elytrorum sculptura densa et
fere semper grossa.
[? ang. ext. elytr. saepissime dentato vel spinoso, rarius obtuso,
rarissime fere rotundato; elytrorum sculptura aut cribriformi aut
instertüs hinc inde rarefactis lineisque curvalis transversis scanduli-
formibus formatis; corpore supra plus minusve nitente.]
cyanescens Klg., Wiegm. Arch. 1855, p. 383. Madag.
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 271. (Antsianaka,
Kunckel, Grandid. 1887, t. 23, £f. 12. [lac Alaotra, Antongil.)
1) P. Brullei G., quae species magnitudine media est.
?) P. chalybaeum Klg., subsp. II, quae est inter mazimas,
POGONOSTOMA Klug. 21
Chaudoiri W. Horn (nomen proposit.), D. E. Z. 1893, p. 13.
viride Lap. et Gory, le. I, 1837, p. 5, t. 2, f. 2. Ste. Marie.
Kunckel |. e. t. 23, f. 1. — Chaud., B. M. 1860, p. 271.
W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 13.
brevicorne W. Horn (nov. sp.) !). Madag., Nossi-Be.
affine W. Horn ?), D. E. Z. 1893, p. 14. Madag.
coeruleum 2 Lap. et Gory, Hist. Nat. Ic. I, p. 2, taf.2, f.1. Madag.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 271. (Antsianaka, Alaotra- See,
Kunckel, Grandidier, t. 23, f. 11. [Imerina.)
d W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 65; 1893, p. 13. Nossi-Be.
gratiosum Kunckel, Grand., t. 23, f. 10. [Suarez.
subsp. mediospinosa W. Horn (nov. var.)?). Annanarivo, Diego-
chalybaeum Klug, Wiegm., Arch. 1835, p. 583, t. 6, f.1. Madag.
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 272. Nossi-Be.
Kunckel, Grand., t. 23, f. 5.
W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 13.
rugosum Dup. i.l., Dej. i.1., Cat. IIl, 1837, p. 6.
g' pubescens Lap. et Gory, H.N. Ie. I, p.6, t.1 und 2, £.5
d' Goudoti Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 5, t. 2, £. 4.
Chd. 1. c. 1860, p. 272.
2 atrum Lap. et Gory, H. N. Ice. I, p. 4, t. 2, f. 3.
1) Antennis minus elongatis; Q labro sat brevi polito, antice
Iruncato, 7-dentato (dente media viz perspicua); capite (gquam in
P. coeruleo Lap.) crassiore, thorace eadem fere forma atque in
P. affini m. (valde breviore quam in P. coeruleo Lap.), margine
antico vir rugoso, fere levigato et sat rare punctato, basi levigata;
elytris densius punctatis quam in P. affini m. (fere ut in eleganti Br.),
sculptura valde regulari reticulari, 2 apice in medio angulato vel
obtuse dentato, angulo externo perparum retracto et paullo acutius
dentato, suturam versus ezciso, g' apice fere recte truncato, 3-den-
tato, dente ezterna sat longe prominenti, suturali (paullo retracta)
ei intermedia brevissimis et valde approzimatis. — Long. 17 bis
19 mill. — 28.
2) Q differt a S\ statura paullo majore; labro longiore; capite
thoraceque crassioribus; elytrorum apice in medio sat obtuse pro-
minenti (vie dentiformi), suturam versus exciso, angulo laterali
rotundato-angulato; colore aut violaceo-viridi aut coerulescente. —
Long. 194— 20% mill. — 228.
Differt a P. coeruleo 2 capite valde crassiore, thorace multo
latiore, breviore; labro minus longo antice recte truncato; elyirorum
sculptura regularius cribriformi; antennis brevioribus. Statura gra-
ciliore quam in P. cyanescente Klg.
3) Media apicali dente longiore guam ezteriore; statura majore.
— d', long. 21 mill. (sine labro).
22 POGONOSTOMA Klug.
I. subsp. dente media apicai g\ ezteriorem non superante,
2 longa vel longissima; elytris plus minusve nitentibus, grosse pro-
funde intricate (interdum plicatis) sculptis (2 elytr. angulo laterali
postico plus minusve acuto, interdum dentato).
aber. dente media et ezter. longitudine aequalibus, longis. [Alaotra.
aber. dente media minore: forma aut. Antongil, Antsianaka, lac
aber. dente media nulla: g' bispinosum W. Horn, D. E. Z. 1892,
p- 69. (Antsianaka, Tamatave, Alahakato.)
Q' bidentatum W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 65.
II. subsp. dente media g‘ longiore quam ezteriore, 2 plus
minusve parva; elytris magis opacis, subtilius paulloque regularius
cribriformiter sculptis (2 elytr. angulo laterali postico plus minusve
rolundato). Imerina.
spinipenne g'Lap. et Gory, H.N. Ie. I, p.6,t.3,f.6. Madag. centr. austr.
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p, 272. Nossi-Be.
Kunckel, Grand., t. 23, f. 7.
2 W.Horn, D. E. Z. 1893, p. 13.
aber. spina media apicali paullo breviore quam in typo.
elegans Brll., H. N. T. IV, Col. I, 1834, p. 110, t.3, £.3. Nossi-Be.
Arch. Mus. I, 1838, p. 142, t. 9, £. 10. Madag.
Lap. et Gory, H. N. Ice. I, p. 7, t. 3, £. 7. (Tamatave,
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21, 1860, p. 273. [Diego-Suarez.)
Kunckel, Grand., t. 23, f. 6.
“ cyaneum Dup. i.1., Dej. i.l., Cat. III, 1837, p. 6.
coerulescens Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383.
aber. Klugi W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 14.
subsp. Allwaudi 1) W. Horn (nov. var.) Diego-Suarez.
Brullei ?) Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 8, t. 3, £. 8. Madag.
Chaud., Bull. Mosc. 1843, p. 21. (Diego-Suarez.)
1) Differt a typo statura multo minore angustiore, labro g'
valde breviore, 2 longiore antice minus lato (semper?); thoracis
basi non levigata nec polita sed paullulum aspera viz nitente;
elytris valde angustioribus, postice minus Cconvezis, impressione
antica juztasuturali multo minus distincta aut fere deficiente, sculp-
tura paullo grossiore densioreque (praesertim posticem versus);
colore coeruleo-cyanescente. — Long. 9d—11 mill. (sine labro.)
2. — Diego-Suarez (a Ch. Alluaud, illustrissimo illo faunae
Madagascariensis exploratore, anno -1893 captum.
2) Species non cum antecedente confundenda: capite vir, thorace
evidenter subtilius sculpto; hoc solummodo ad margines laterales
granulis ornalo; elytris valde subtilius paulloque sparsius punctatis,
POGONOSTOMA Klug. 23
II. Elytrorum sculptura grossa et rara, partibus quibusdam
glabris.
[? ang. ezt. elytr. sat acuto; corpore supra nitente. — (J latet.)]
Srnkae W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 15. Madag.
III. Species parvae et illae magnitudine media, quarum angulus
apicalis externus Z\ deest; hoc angulo QZ| numquam spinoso [| fere
semper deficiente, in una!) specie acuto]; elytrorum sculptura densa
et subtiliore.
[2 ang. ext. elytr. — quod quidem scientiae sint progressae —
saepe nullo; elytrorum punctis saepe aut paullo magis distantibus
aut subtilissimis, interstitüis semper distinctis (rare cribriformibus,
saepe satis latis); corpore supra saepe sericeo opaco.]
A. penultimo palporum labialium articulo concolori.
sericeum Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383. Madag.
Chaud., Bull. Mose. 1848, p. 21; 1860, p. 273. Nossi-Be.
Kunckel, Grand., t. 23, f. 9.
Sikorae W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 239. Madag.
anthracinum !) Lap. et Gory, H.N. Ic. I, p. 9, t. 3, £.9. Madag.
Chaud., Bull. Mosc. 1848, p. 21. (Diego-Suarez.)
Kunckel, Grand., t. 23, f. 4.
W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 238. [orient.
ovicolle 2) W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 15; 1894, p. 238. sub mont.
Kraatzi 3) W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 221. Nossi-Be.
pusillum °) Lap. et Gory, H. N. Ic. I, 1837, p. 10, t.3, f.11. Madag.
apice minus distinete dentato (Z\ apice paullo minus sinuato-truncato,
interdum fere recto-truncato; 2 incisura suturali valde profundiore,
latiore). Statura multo graciliore longiore; colore violaceo-cyanes-
cente. Penis apice longius acuminato-curvato.
1) P. anthracinum G., quae species est inter perparvas.
2) non eadem species ac P. anthracinum G., ut ipse opinatus sum
D. E. Z. 1894, p. 238. — P. ovicolle ab illo valde differt vertice
planiore, impressione centrali distincta (in illa interdum deficiente);
antica thoracis strangulatione multo profundiore; elyirorum pubes-
centia brevissima grisea evidentiore, foveolis subtilissimis pilas longis-
simas ferentibus minus raris paulloque evidentioribus; palpis pedi-
busque (praesertim femoribus posticis) longissimis, omnibus femoribus
distahiter brevissime denseque hirsutis (in illa sp. nudis). In P. anthra-
cino G. 2 elytrorum incisura apicali suturali angustiore et multo
minus profunda, parte laterali latiore et multo minus lobato-producta:
apice fere recte truncato, angulo suturali rectangulari; laterali
rotundato interdum paullulum prominente-rectangulari; Q\ apice recte
truncato, angulis sat obtusis, intermedio (suturali magis quam externo
approzimato) perparum prominente.
3) Q ]atet.
24 CTENOSTOMA Klug.
Kunckel, Grand., t. 23, f. 8. (sub mont, orient.)
W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 347.
flavomaculatum !) W.Horn, D.E.Z.1892, p.372;1893,p. 347. Madag.
B. penultimo palporum labialium articulo albo.
nigricans Klug, Wiegm. Arch. 1835, p. 383. Madag.
Chaudoir, Bull. Mosc. 1848, p. 21. (sub mont. orient., Imerina.)
brunnipes Lap. et Gory, H. N. Ie. I, p. 9, t. 3, f. 10.
Kunckel, Grand., t. 23, f. 2.
Schaumi ?2) W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 16; 1894, p. 238. Madag.
CTENOSTOMA King.
Nov. Act. Acad. Leop. Car. Nat. Cur. X, II, 1821, p. 304. —
(Ent. Mon. 1824, p. 3. — Jahrb. I, 1834, p. 41.) — (Latr. et
Dej., Hist. Nat. Col. Eur. I, 1822, p. 35). — (Dej., Spee. I, 1825,
p. 152. — Ie. I, 1837, p. 53). — (Brll., Hist. Nat. IV, Col. I,
1834, p. 111). — (Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 35. — Et. Ent. I,
1835, p. 38. — H. N. I, 1840, p. 22.) — (Westw., Zool. Journ.
Vol. V, 1829, p. 53.) — (Hope, Col. Man. II, 1838, p. 32). — Lae.,
Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 93 et 119 (Sep. p. 13 et 37); —
Gen. Col. I, 1854, p. 32. — Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 273. —
Cat. Coll. 1865, p. 6. — (W. Horn, D. E. Z. 1893, p. 347.)
Collyris Fabr. et Schönherr (ex parte).
Colliuris Latr. et Kirby (ex parte).
Caris Fisch., Ent. Ross. I, Gen. 1821, p. 98.
Procephalus Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 35. — Et. Ent. 1835,
p- 38. — H.N. Ie. I, 1840, p. 22. — Brll. l. e. p. 106. — Hope
l. ce. — Lae. 1. e. p. 93 et 117 (13 et 37). — Chaud., Bull. Mose.
1850, p. 15; 1860, p. 273. — Cat. Coll. 1865, p. 6.
Myrmecilla Lac., Mem. Soc. Liege, p. 93 et 120 (13 et 40). —
Genera Col. I, p. 33. — Chaud., Cat. Coll. 1865, p. 6.
1). 2 latet.
2) In der Beschreibung sind durch ein Versehen ein paar
Fehler mit untergelaufen: Halssch. etwa so lang wie bei P. nigricans
Klg., aber der mittlere Theil paralleler, weniger bauchig, die
gekrümmten Seitenlinien (Pronoto-episternal-Naht) viel schwächer
ausgeprägt und von oben nicht zu sehen; Fld. viel flacher, etwas
gröber, erheblich dichter und viel gleichmälsiger bis zur Spitze
punktirt, die Impression vor der Scheibe bedeutend flacher, J' mit
schwachem Ausschnitt vor der Nahtspitze (letztere dadurch etwas
zurücktretend). — P. anthracinum G. et Cast. ist ungleichmäfsiger
punktirt (z. T. dichter, z. T. feiner); Halssch. länger und ovaler
als bei P. Schaumi m. — 2 latet.
CTENOSTOMA Klug. 35
Oberlippe mäfsig lang, selten sehr kurz; drittes Gld. der
Lippen-Taster häufig schwach gekrümmt. Kinnzahn bisweilen lang
(Ct. obliguatum Chd.), bisweilen fehlend (Ct. pygmaeum Lae.). Stirn
häufig in gröfserer Ausdehnung glatt, fast stets innen vor den
Augen mit tiefer Längsfurche, Vertex meist mit ausgeprägter
Grube, die oft mit jenen und einem eventuell vorhandenen vorderen
Transversal-Suleus ein Furchen-System bildet, welches für die
Unterscheidung der Species von grölster Wichtigkeit ist. Wange
selten behaart (z. B. Ct. brevicorne m., Klugi m., Fischeri Chd.,
macilentum Klg.). Pronotum fast immer mit spiegelglattem Mittel-
stück (abgesehen von den vereinzelten Haarpunkten), Seitenränder
niemals dichter behaart, Vorder- und Hinterrand selten dicht punk-
tirt. Seine Episternen bisweilen behaart; Episternen des Meso-
thorax häufig länger als die der Hinterbrust. Hinterhüften selten
gelblich, ihr freier Rand meist nackend (Ct. formicarium F.,
rugosum Klg., brevicorne m. etc. ausgenommen). Fld. nicht selten
— besonders in der Mitte — stark quergerunzelt; Spitze niemals
mit langen Dornen, aber mitunter tiefem Nahtausschnitt. Fühler
bei Ct. macilentum Klg. mit verbreiterten Mittel-Gld., sonst dünn,
1.—4. niemals diehter behaart, 5. mitunter zum Theil glatt. Beine
mit vereinzelten langen Haaren, Schenkel häufig proximalwärts
gelblich; distaliter, besonders Hinterschenkel bisweilen keulenförmig
verdickt. Hinterschienen und erste Tarsen- Gld. manchmal ab-
seplattet. Tarsen unten dicht und kurz behaart. — Farbe schwankt
sehr, oft bräunlich (besonders häufig Taster, Schenkelbasis, Tro-
chanteren, 4 ersten Fühler-Gld., O.-Lippe, seltener Hinterhüften
heller gelblich), Beine meistens bräunlich oder schwärzlich. Das
Schema der meist vorhandenen gelblichen Fld.-Zeichnung besteht
in einem Schulterfleck, einer queren Mittel-Makel und unscharf
begrenzter Spitzenfärbung: nur äulserst selten treten kleine accessori-
sche Fleckchen hinzu. 2 Cerei scheinen stets 3 medianwärts an
Gröfse zunehmende Klauen zu tragen (minimale Nebenzähne kommen
öfters vor).
Variationsfähigkeit der Arten: Färbung aller Theile, besonders
der Anhänge. Die Tiefe der Kopfskulptur sowie die Grübchenzahl
schwanken bisweilen (das Schema der Furchen ist aber meines
Wissens unveränderlich!. Minimale Augen-Cristae können (Ct.
ichneumoneum Dej.) verschwinden. Form des Mittelstückes vom
Prothorax. Schulterbildung! Grobheit der Fld.-Skulptur (auch
Anzahl der eingestochenen Punkte). Die Zeichnung, besonders
Mittel-Makel, kann an Gröfse zu- oder abnehmen, der Schulterfleck
26 CTENOSTOMA Klug.
verschwindet bisweilen gänzlich, aus einem breiten queren Mittel-
fleck kann eine geschweifte schmale Querbinde werden. Die Kanten
der Fld.-Spitze schleifen sich öfters etwas ab.
Ueber die Lebensweise vergleiche Lacordaire 1. c.
I. humeris distinctis, elytris cylindricis, numquam (interdum teste
descriptionibus!) rugatis, verticis strangulatione plerumgue (semper?!)
levi (collo crasso), pone oculos non cristato. Procephalus.
metallicum Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 36; Etud. Ent. 1835,
p- 39. Cayenne.
Lae., Gen. Col. Atl. 1854, t. 1, f. 6.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 274.
sabsp. Sallei Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 275. Venezuela,
[Costa Rica (Chiriqui), Nicaragua (Chontales).
Bat., Biol. ©. Am. Col. I, 1881, p. 18.
subsp. insignis Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 274. Ega.
subsp. nigra Chaud., 1.c. 1860, p.275. S. Paulo d’Olivenca, Ega.
laeticolor Bat., Pr. Zool. Soc. 1878, p. 588. Nicaragua (Chontales).
maculicorne Chvr., Rev. Mag. Zool. 1856, p. 352. Mexico (Sierra
[de Zongolica, Chiquihuite, Playa Vicente,
Bat. Biol. C. Am. Col. I, Suppl. p. 18, t. 1, f. 21. Toxpam).
sigma Bat., Pr. Zool. Soc. 1878, p. 588. Guatemala
Biol. ©. Am. I, p. 18. [(S. Juan), Nicaragua
[(Chontales), Costa Rica (Chiriqui).
suceinetum?) Lap., Rev. Silb. II, 1834, p. 36; Etud. Ent. I, 1835,
p- 99. Cayenne.
Brulle, H. N. IV, Col. I, p. 109.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 276.
ebeninum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p. 277. Ega.
ornatum Klug, Jahrb. I, 1834, p.42, t.1, f.3. Brasil., Rio de Janeiro,
Landolti ') Steinh., Mitth. Münch. Ent. Ver. 1877, p. 48. Columbien
[(Santander: Espirit. Sant.).
ibidion Dohrn, Stett. Ent. Zeitg. 1880, p. 372. Panama (Bugaba).
Bat. Biol. ©. Am. Col. I, 1881, p. 18 et 261. Costa Rica.
eburatum Bat., Ent. Month. Mag. 1872, IX, p. 49. Brasil.
II. humeris distinctis, elytris plus minusve cylindricis, rugis
numgquaın omnino deficientibus, verticis strangulatione profunda (collo
angustato), pone oculos non cristato. Procephalus.
1) species quae restant dubiae: typ. in coll. Oberthür.
CTENOSTOMA Klug. 27
Chaudoiri W. Horn, D. E. Z. 1895, p. 353. Brasil.
subsp. Gounelli W. Horn (nov. var.)!). Pernambuco.
formicarium Fabr., Syst. El. 1801, p. 226. Cayenne,
[Amaz.-Str. (Villa Nova), Rio de Janeiro?
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 276.
Jacquieri Dej., Sp. V, 1831, p. 271.
Casteln., Hist. Nat. I, 1840, p 23, t.2,f.6; Rev. Ent. II, 1834, p. 36,
rugiferum W. Horn, D. E. Z. 1895, p. 354. Bahia.
Batesi Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 276. Ega.
II. humeris distinctis, elytris postice incrassalis (sed non in-
flato-gibbosis), rugis semper distinclis, capite densissime punctato
crasso, verticis strangulatione levi (collo crasso), pone oculos inter-
dum leviter cristato. — species grandes. — Ctenostoma.
Iuctuosum Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 277. Ega.
tyrannum Thms., Arc. Nat. 1859, p. 92. Brasil.
rugosum Klug, Ent. Mon. 1824, I, p. 7, t. 3, f. 3. Brasil.
Dej., Sp. I, 1825, p. 156. (Bahia.)
Westw., Zool. Journ. 1829, Vol. V, p. 53, t. 41, Suppl.
dimidiatum Dej. i.1., Cat. III, 1837, p. 6.
aber. parte apicali flava minore: macula postmediana (flava) sepa-
rata. Bahia.
trinotatum Fisch., Ent. Ross. I, Gen. 1821, p. 99, t.1,f.3. Brasil.
(nee frinotatum Dej., nee trinotatum Klug). (Sao Paulo.)
‚ Fischeri Chaud., Bull. Mose. 1848, I, p. 22.
Fryi Chaud., Cat. coll. 1865, p. 49. Espirito Santo (Br.).
1) differi a typo colore corporis nigro, magnitudine paullo
minore, elytrorum sculptura paullo grossiore et multo rariore, fascia
media angusta fleruosa (a margine primum descendente, deinde ante
discum reflezo ascendente, suturam non attingente). — Long. 133 mill.
— 1 2; Serra de Communaty (Gounelle I—III, 1893).
Ct. formicario F. affinıs; differt magnitudine minore, centrali
frontis parte glabra, anlico thoracis margine magis reflezo; eiytro-
rum sculptura multo rariore, punctis ante fasciam sparsim insculptis,
vir hinc inde confluentibus (rugis rarissimis), post medium etiam
rarioribus, longe ante apicem fere disparentibus, tuberositatibus
punctiformibus omnino deficientibus.
Trotz der Sculpturverschiedenheit und Differenz der Mittel-
binde wohl nur eine Varietät von Ct. Chaudoiri m. (analog den
Formen von Ct. Jekeli Chvr.).
28 CTENOSTOMA Klug.
Klugi W. Horn (nov. sp.) !). Brasil.
bifasciatum Dej., Sp. V, 1831, p. 272; Ie. I, 1837, p. 55, t. 6, £. 5.
Santos, Rio de Janeiro, Minas Geraes (Caraca).
Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 55.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281. [(Petropolis).
Sahlbergi Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281. Brasil., Rio de Janeiro
IV. humeris distinctis, antice valde oblique truncatis; elytris
postice latioribus (nec inflato-gibbosis nec ad apicem hirsutis), verticis
strangulatione profunda: cupite et collo ungustis, illo pone oculos
valde prominentes non cristato. — species grandes. — Ctenostoma.
Jekeli Chvr., Rev. Mag. Zool. 1858, p. 484. Cayenne, Para, Ceara
Chaud., Bull. Mosc. 1860, p. 278. [(Serra de Baturite).
formicarium Klg., Ent. Brasil. 1821, p. 28, t. 20, £. 7.
Nov. Act. acad. Caes. Leop. X, II, p. 304, t. 21, f. 7.
Ent. Mon. 1824, p. 4.
Dej., Sp. I, 1825, p. 154.
Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 89.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 278. [(Serra de Communaty).
subsp. raresculpta W. Horn (nov. var.) ?). Pernambuco
1) Ct. bifasciato similimum, differt plica cristata longitudinali
ab mediali oculorum circumferentia verticem versus ducta; elytris
crassioribus, humeris eliam magis prominentibus, sculptura usque ad
fasciam mediam irregulariter rugosiore, parte apicalı tota sat dense
punctata (punctis nusquam hic confluentibus), Z' apice magis truncato
et in medio paullulum (sed perparum!) excavato; fascia humerali
valde, mediana vir angustiore, hac paullo magis basım versus collo-
cata; cozis posticis nigro-metallieis. — Long. 124 mill. — 1.
Bei Ct. Fryi Chaud. ist die Stirnfurchung stärker ausgeprägt,
Kopf und mittlerer Theil des Halssch. dicht behaart, Fld.-Spitze
(spärlich, aber immerhin stärker) behaart; Mittelbinde schmal,
nach der Naht zu stark aufsteigend (bei Of. Klugi m. quer!).
Ct. 3-notatum hat vorspringendere Augen, Mittelbinde dünner,
gebogener, fast in der Mitte der Fld. liegend (bei meiner Art immer
noch deutlich dahinter!), die stärker ausgeprägten Querrunzeln setzen
sich auch noch auf der Scheibe hinter der Mittelbinde fort, der
Apikaltheil der Fld. zeigt deutliche (ziemlich dichte) Borsten.
Wange bei beiden behaart.
2) differt a typo elytris brevioribus, humeris minus distinchis,
sculptura valde rariore, punctis etiam ante medium longe distantibus
nusguam confluentibus, fascia media angusta et fleruosa (ut in Ct.
Chaudoiri m. var. Gounell m.). — 1g' (Gounelle).
Es kommen alle Uebergänge zur typischen Form vor, sowohl
hinsichtlich der Fld.-Länge und Bildung der Schultern, wie betreffs
der Skulptur und Gestalt der Mittelbinde.
CTENOSTOMA King. 29
Heydeni W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 109. Brasil., Philadelphia
[(Min. Ger.)
V. humeris indistinctis aut deficientibus, elytris apicem versus
dilatatis (sed non inflato-gibbosis), parte apicali dense breviterque
hirsuta.
brevicorne W. Horn (nov. sp.) !). Brasil. (?)
macilentum Klug, 3, Jahrb. 1, 1834, p. 42, t.1,f.4. _Buenos-Ayres?
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 283. [Bahia (Terra Nova), Brasil.
2 hirsutum?) W. Horn, D. E. Z. 1892, p. 66.
pilosulum W. Horn (nov.sp.)?). Pernambuco (Serra de Communaty).
Das echte Ct. Jekeli scheint nur in den nördlicheren Gegenden
vorzukommen. Uebergangs-Ex. besitze ich aus Para (Marco da
Legua) und Pernambuco (Pery-Pery): Gounelle.
1) capite toto dense punciato et piloso, sulcis disparentibus,
vertice medio leviter impresso, malis pilosis; thoracis strangulatione
basali angustiore quam apicali, parte media formam globi imitante,
basi sat dense punctato-pilosa; elytrorum forma fere ut in Ct. Hey-
deni m., sed angulis humeralibus minus distinctis, depressioneque
basalı valde minore, pilis longissimis rarissimis et macula humerak
deficientibus, parte apicali brevissime dense griseo-pilosa; fascia
flava brevi (suturam non attingente) in ipso medio collocata, a margine
paullo ascendente, sculptura omnino rugosiore, antice valde scabrosa
(sed plicis raris), postice subtihssima sed densissima; antennis sat
brevibus (articulis 1., 3., 4., 7.— 8. obscurioribus), palpis cozis,
pedibus (femorum eztremitate hinc inde obscuriore) rufo-brunneis
aut brunneo-rufis. — Long. 11 — li} mill. — 12 (Höge: coll.
Dr. Brauns).
Die dichte Punktirung des Kopfes, vorderen und hinteren
Randes des Halssch., sowie die kurze, fast kuglige Gestalt des
mittleren Theils des Thorax ist sehr bemerkenswerth. Die Schulter-
winkel sind eben noch angedeutet, die Fld. nach hinten mälsig er-
weiter. Die Furchung des Stirntheils fast fehlend.
2) 5. et 6. antennarum articulis dilatatis (in 2 articula de-
sunt). Malis pilosis.
3) Ct, Schaumi m. valde affine, media verticis parte subtiliter
punctata, elytris inter basim et medium levissime lateraliter com-
pressis, spina apicali laterali paullulum breviore, dimidia parte
postica dense pilis finibus albis breviter hirsuta, fascia transversa
alba in ipso medio collocata, sutura obscuriore; labro, antennarum
articulis 1.—6., palpis, pedibus brunneo testaceis. — Long. 6# mill.
1 2 (Gounelle I— III, 1893).
Die Färbung der Extremitäten ete. schwankt bei Ct. Schaumi
(wie fast bei allen Ctenostoma- Arten) sehr erheblich: bald heller,
bald dunkler. Die ganze Oberseite ist (wie bei den meisten an-
30 CTENOSTOMA Klug.
VI. humeris indistinctis vel deficientibus; elytrorum apice non
hirsuto.
A. elytris postice incrassatis vel inflato-gibbosis; capite pone
oculos saepe cristato. — Ctenostoma.
B. elytris plus minusve cylindricis; capite pone oculos valde
cristato: species minimae. — Myrmecilla,
A.
Schaumi W. H., D.E.Z. 1895, p.354. Bahia, Ceara (Serra de Baturite).
zonatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 279. Ega.
agnatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 280. Ega, S. Paulo d’Olivenca.
obliquatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 279. Ega.
albofasciatum Chd., Bull. Mosc. 1850, p. 16; 1860, p. 281. Berasil.,
[Minas Geraes (Caraca).
oblitum Chd., Cat. Coll. 1865, p. 50. Unt. Amazon. Str.
unifasciatum Dej., Sp. V, 1831, p. 272. Rio Janeiro.
Brll., Hist. Nat. IV, Col. I, 1834, p. 112, t. 5, f. 4.
aber. macula humerali flava: formicarium Latr. et Dej;, Bahia,
[Minas Geraes, Rio de Janeiro, Santa Catharina.
Hist. Nat. Col. Eur. I, 1822, p. 35, t. 2, f. 1, 2.
fasciatum Fisch. ı. 1., Ent. Ross. Gen. I, 1821, t. 1, £. 3.
3-fasciatum Lac., Mem. Liege 1842, p. 118 (38).
trinotatum Klug, Ent. Mon. 1824, p. 5.
Dej., Sp. I, 1825, p. 155.
Westw., Zool. Journ. Vol. V, p. 53.
Klugi Lac., Mem. Soc. Liege 1842, I, p. 119 (39).
laceratum Sahlb., Act. Soc. fenn. II, 1844, p. 503.
affine W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 109!). Bahia (Villa Victoria).
deren Arten der Gattung) spärlich mit langen Haaren bedeckt; mit
der erwähnten dichten und kurzen Behaarung der Fld.-Spitze haben
diese nichts gemein.
Ct. macilentum ist grölser als die neue Art, hat das 5. u.
6. Fühlergld. (Z') verdickt, schwache postorbital-eristae, ziemlich
dichte, weilsliche Behaarung von Kopf und Halssch. Die Gestalt
ete. sind weiterhin verschieden.
1) Ct. affine m. J' differt a Ct. unifasciato Dej. var. formi-
caria Latr. et Dej. 3 3 mediis labri dentibus (semper?) aequali-
bus (centrali non obtusa); capite pone oculos paullo magis angu-
stato; elytris multo brevioribus, robustioribus, antice multo minus
angustatis, humeris (etsi indistinctis!) magis distinctis, macula cen-
trali majore fere glabra et paullo magis antice collocata, sculptura
omnino rariore el grossiore, ante fasciam punctis hinc inde duobus
CTENOSTOMA Klug. 31
aber. macula centrali angustissima lineiformi curvata. Philadelphia
[(Min, Ger.)
ichneumoneum Dej., Sp. II, 1826, p. 436!). Minas Geraes,
[Sao Paulo, St. Catharina.
Guer., Ic. Regn. An, Ins. 1829, p. 17, t. 3, f. 4.
Westw., Zool. Journ. V, 1835, p..54, t. Suppl. 41, f. 3.
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 283. [Rio de Janeiro.
aber. macula flava majore: interruptum Chd., 1. ce. 1860, p. 283.
aber. cyaneo-nigra, macula flava punctiformi. St. Catharina.
subsp. dreviuscula Mann., Bull. Mose. 1837, p. 20. Neu-Freiburg.
W. Horn, D. E. Z. 1894, p. 238 et 283.
globifrons W. Horn (nov. sp.) ?). Pernambuco (Pery-Pery).
Gautardi Chd., Rev. et Mag. Zool. 1869, p. 22. Bahia (Caravellas:
[Porto Seguro).
confluentibus (sed plicis transversis deficientibus!) post maculam
item rarioribus et grossioribus, apice angustissime brunneo-margi-
nato (recte truncato-rotundato). 1 d..
Bei den 2 ist die Differenz in der Schulterbildung und Fld.-
Seulptur (besonders vor der Mittelbinde) nicht vorhanden. Bei
beiden Geschlechtern die ganze Oberseite des Körpers glänzend
metallisch-broncefarben (nicht schwärzlich- mattglänzend wie bei
Ct. unifasciatum Dej. var. formicaria Latr. et Dej.) und die cen-
trale Grube auf dem Vertex deutlicher entwickelt.
1) prothoracis forma valde variabili; item macula flava centrali
elytrorum.
2) Ct. ichneumoneo Dej. affine, differt media frontis parte om-
nino glabra (non punctata), suleis longitudinalibus (lateralibus)
posticem versus non convergentibus, strangulatione postica trans-
versali (non angulata, ut confluentibus his suleis forma crucis for-
metur); elytris antice minus elongatis, macula flava suturam et
marginem fere attingente apici magis approzimata, sculptura valde
densiore, Punctis saepe hinc inde confluentibus (sed rugis distinctis
deficientibus), punctis pone maculam sat rare insculptis, sed nusquam
deficientibus ; apice ipso angustissimo flavo ; trochanteribus pedibusque
rufo-piceo-brunneis. — Long. 11 mill. — 12 (Gounelle V—VI, 1892).
Die ganze hintere Circumferenz der Augen zeigt eine feine
Furche, wodurch die dahintergelegene Partie ganz schwach wulstig
erscheint. — Bei den meisten Cienostoma-Arten convergiren die
2 longitudinalen Seitenfurchen der Stirn mit der (nach vorn wink-
lig geknickten) hinteren Strangulationsfarche mehr oder minder
scharf in einem Punkt. Dieser (bisweilen etwas ideelle) Schnitt-
punkt ist häufig grubenförmig vertieft. Es entsteht so eine kreuz-
artige Furchenbildung. Bei der neuen Art fehlt die Convergenz
völlig (ebenso wie bei Ct. Dokhturowi, macilentum, pilosulum,
Schaumi, einigen Procephalen ete.). — Die Fld.-Form erinnert an
Ct. macilentum 2 (hirsutum m.).
32 CTENOSTOMA Klug.
bieristatum Chd., Bull. Mose. 1860, p. 282. Minas Geraes (Caraca),
[Rio de Janeiro (Petropolis, Tijuca).
Schmalzi W. Horn (nov. sp.) 1). St. Catharina.
Dokhturowi W. Horn (nov. sp.) ?). Rio de Janeiro.
aber. thorace valde angustiore, fascia flava marginem versus
latiore. Brasil. (S. Antonio).
B (Myrmecilla Lac.).
asperulum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p. 278. Unt. Amaz.-
[Str. (Villa Nova).
pygmaeum Lac., Mem. Soc. Liege I, 1842, p. 120 (p. 40). Brasil.,
[Rio de Janeiro, Minas Geraes (Caraca.)
Chaud., Bull. Mose. 1860, p. 281.
VII. humeris distinctis, elytris cylindricis, postice non hirsutis,
capite pone oculos valde cristato.
coreulum Bat., Ent. Month. Mag. 1867/68, IV, p.277. Bahia (Salobro.)
1) Ct. bieristato Chd. affine, cristis orbitalibus valde minoribus
(sed majoribus quam in Ct. ichneumoneo var. breviuscula Mann.),
fronte et vertice punctatis; thorace pilis longissimis hinc inde cre-
brius hirsutis; .elytris antice longius attenuatis, macula parva flava
vir pone humeros, fascia magis tenui suturam non attingente fere
in ipso medio sita; tibüs posticis tenuibus, distaliter dilutioribus. —
Long. 10— 11 mill. — 2 2 (Schmalz).
Differt a Ct. ichneum. var. breviuscula Mann. thorace globo-
siore, apice magis constricto, elytris antice longius attenuatis, lon-
gioribus, macula humerali, fascia media; sculptura antice transversim
plicata, pone fasciam quoque paullulum continuata.
?) Differt a Ct. macilento Klg. 2, (hirsuto m.) capite non pi-
loso, pone oculos valde cristato, suleis parallelis profundioribus,
verlice totoque thorace glabris, huius strangulationibus (praesertim
antica) profundioribus, parte intermedia globosiore; elytris minus
gibbosis, basi multo minus depressa, postice minus inflatis, pone
medium paullo densius punctatis, ante apicem tuberculis perparvis
hinc inde rare ornatis, apice truncato, dente ezteriore sat longa
acula, suturali obtusa parva; pubescentia deest. — Long. 9 mill. —
1. (ex eoll. Dokhturow).
Ct. bicristati Chd. cristis orbitalibus majoribus magisque de-
planatis quam in nova specie, oculis minus prominentibus, vertice
parce punctato; antıca thoracıs strangulatione minus profunda;
elytris valde longioribus, postice magis gibboso-inflatis, basi valde
depressa, apice g‘ rotundato, fascia flava longe pone medium sita,
postea valde rarius sculptis etc.
Die ziemlich kurzen Fld. sind an der Basis fast gar nicht ab-
geplattet und nach hinten zu nur wenig verbreitert resp. gewölbter.
Tu —
Deutsche entom. Zeitschr. 1898
M
|
Weise del. PPreiss Uitiv.
Deutsche entom. Zeitschr. 1898. Bee stalolr
P.Preiss del.et th.
ander. ei von Tuas von Heyden. Berlin 1880
924 8. (9 Mk.)
talog der Coleopteren von Sibirien. Nachtrag 1.
ee eo nterarum Europae et Caucasi, auetoribus” ah
Heyden, Ed. Reitter et J. Weise, ed. III, 1883. 6 ni
eschichte der Insekten Deutschlands. Bd.III, Abth.2, Heft L-
eridae, Pselaphidae, Scydmaenidae von Edm. Reitter. 4 Mk. 50 Pf.
En. 2 Heft 2. Siüphidae von Edm. Reitter. 6 Mk. ;
\ 2. 1, Heft 1. dee, Cioidae von v. nn 4
— Heft 2-4. Tenebrionidae von Dr. G. Seidlite. 18Mk.
_ Abth. 2, Heft 1. Alleculidae von Dr. G. Seidlitz. IMk.
\ Chrysomelinae von J. Weise. 33 Mk
ei Frübere Bände zu herabgesetzten Preisen.
hnils der Käfer Deutschlands von J. 4 Mk.
2 Mk,
Schwarze Stahl-Nadeln, elastisch und sehr hart, mit scharfer,
tbarer Spitze empfiehlt 1000 Stück Nr. 00 und O0 zu 3 Mk., Nr. 1—6 zu
Mk. (lang 38 mm). Auch sind die Nrn. 00—3 zu 35 mm, 4 zu 36 mm
6 zu 40 mm vorräthig. Muster gratis. HsKläger, (0
“Berlin SO., Adalbertstr. 5.
Ein vollständiges, gut gebundenes Ex. der „Berliner resp. Deutschen
intomologischen Zeitschrift“ (1857 —1898) ist preiswerth zu verkaufen.
Nanmes bei Hrn. Moritz in Berlin, Schliemannstr. 36.
Huren Bi Densechen. Ento)
Präsident: Dr. G. Kraatz, Berlin w. Link
Stellvertreter: J. Weise, Berlin N., Ce 1
Schriftführer: J. Schilsky, Berlin N., Schönhauser Allda |
Stellvertreter: Dr. W. Horn, Berlin $., Kommandantenstrafse 45. 1: 1
Rechnungsführer: B. Lichtwardt, Berlin W., Joachimsthalerstr. 1
Bibliothekar: O. Schwarz, Berlin SW., Enckeplatz 7.
Sitzungen:
Vorsitzender: Prof. Dr. ©. Schneider, Blasewitz, Südstr. 5
Stellvertreter: Generaldirector O. Kummer, Dresden, Kaizerstr. 2,
Schriftführer: Eduard Schopfer, Dresden, Schnorrstralse 14:
Rechnungsführer: G. Kretschmar, Dresden, Bismarckplatz 6. |
Bibliothekar: Hugo Reichelt, Dresden, Theresienstralse 1.
Sitzungen: Mittwochs von 8—11 Uhr, Weisenhausstralse 2,
Hötel Roessiger.
Auszug aus den Statuten.
Der Zweck unserer Deutschen Entomologischen Gesellschatt
ist: durch die Herausgabe einer Zeitschrift die wissenschaftliche
Kenntnifs der Entomologie zu fördern und durch wöchentliche Zu-
sammenkünfte der Berliner Mitglieder einen regen Verkehr zwischen
denselben zu erhalten. — Die Anlegung einer Vereinssammlung von
Insecten findet nicht statt. Bi
Mitglied der Gesellschaft kann ein jeder werden, welcher
sich für die Förderung der Entomologie interessirt. SER
Die Aufnahme in die Gesellschaft erfolet, sobald der. Aut
nehmende dem Vorstand oder einem der Berliner Mitgl. von seiner ||
Geneigtheit zum Beitritt und zum Halten der Vereinsschrift Mit-
theilung gemacht und zum Mitgliede vorgeschlagen ist, ohne be-
gründeten Einspruch gegen seine Aufnahme. on
Für die Ausfertigung des Diploms sind 1,50 Mark zu entrichten.
Der franco pränumerando einzusendende Jahresbeitrag be- |
trägt 10 Mark, wofür die Zeitschrift franco zugesendet wird.
Der Preis der beiden ersten Berliner Hefte jeden Jahrgangs
der Deutschen Entom. Zeitschrift beträgt im Buchhandel ||
meist 20 Mark; frühere Jahrgänge der Deutschen Entomologischen IN IK
Zeitschrift werden an Mitglieder für 7—10 Mark abgegeben.
De | = SREERSDIFEENE
ze.
’
N
ı 3 2044 106 255 813
BR